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Full text of "Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen"

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^S.-3.30 


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^iftOYifc^n  Sl^ereind 


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(lieber  fa(t  fett* 


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f)eratt«fle9ebcn  unter  geitunq  bc«  ©crein«*»«u«f<^ttffe«. 


3af^t0mt0  !«»•< 


^anttutiet  1878. 


^^ji»  4'J7  J>  /  cT 


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HARVARD  roiicrtp  ifgRARy 
JUL  181004 

HOHENzobtcnn  cö|.|.^6TlON 
QIFT  OP  A,  6.  6ee|.IB§E 


Vtkactionecommiflloti : 


jtöntgl.  9tat^  unb  «ifoliot^elar  Sobemanit^ 
Oberem  Dr.  «.  SS<^er, 
Dtreltor  Dr.  ft.  ®.  aRttJct. 


^«fbuAbtndati  bti  9e»r.  aittcd«  in  $<nm»ttw. 


3nNn. 


Ckitf 

I.  Die  <Stabt  (Söttingen  unb  {^eqog  C^nd|  ber  keltere  im  fin* 
f ang be«  16. 3a^r^unbertd.  Son  9.  ^affelblatt  in  Dorpat.      1 

n.  Dcnhofirbigfeiten  ber  jeHifc^en  ^ergogin  (Sfeonorc,  geb.  b*0(» 
brcufe    Son  Dr.  «bolf  Äöd^er 25 

m.  ^atmokierfc^e  ©tabtc^roitif  ton  1635  bi«  1652.  %u^  bem 
äRonufcripte  T^Chronologia  Hannoverana*^  ntitget^ettt  ton 
Dr.  «bolf  «o*er 42 

lY.  (ief(^(^te  ber  abeligen  gamitie  t)on  ber  ^ettenburg  im  gürflen* 
t^um  ^fineburg.    iBon  g.  ©rfitter,  üormat^  ^rgermeifiei 

in  ffial«robe 49 

Y.  ^agen  unb  9Rl^t^en  au0  bem@olIinge.  Son  9.  ^arlanb, 
$afii>r  3u  ®(^5n^agen 76 

VI.  «terfhett  ber  <BtQht  (Stnbetf  mit  bem  $er)og  VW^PP  bem 
Oiingeren  öon  ©ruben^ogen,  1574—1579.  SWitget^rilt  öon 
$.  ?.  ^arlanb,  (5tift«-(Eantor  iu  ©nbed 104 

YII.  SD^itt^eiümgen  au»  bem  S^ot^cn  ^dnä^t  ber  ^aufmannd «Innung 

ber  (Stobt  ©annouer.  ©omCber-amtöric^tcr  ®.  g.  giebcler.  121 
VIIL  Die  @(^lo4t  bei  «>Qftenbed  am  26.  3uU  1757.    «Rad^  einer 
gleichseitigen  ^anbf^rift  mit  einigen  ^emerfungen  t)on  Dr. 
D  eit  er 151 

IX.  Der  Umenfrieb^of  t)on  Cueff^om.    iQ^erid^t  üon  Dr.  (S^r. 

$  oftmann 164 

X.  Die  Süfhmgen  be9  JhreifeS  $oI)minben.  $om  (S^mnaltal* 
biteftor  Dr.  ^.  Dürre  ju  ©oljminben 175 

XI.  «i^t  bi^^er  imgebrutfte  ©riefe  öon  (5ftr.  ®.  ^c^ne  an  3.  ®. 
Bimmermann.  9tud  ben  {^anbfc^riften  ber  ^önigl.  öffentl. 
©ibüot^el  )u  ^annoDer  mitget^eilt  üom  ^önigl  9{at^  unb 

»i6üot^e!or  (Sb.  ©Obern ann 224 

XIL  Die  SBei^e  unb  (Sinftt^rung  M  $er}og9  {^etnric^  3u(iud  üon 
©Taunf(!^tDeig  ai9  ©ifc^of  bon  ^alberftabt  unb  bie  bamit  der« 
bunbenen  @treitigfeiten  1678—1580.  '^aäi  bi«^er  un* 
gebniiften  ^enftücfen  bom  t5nig(.  mtt^  unb  ©tbliot^efar 
(Jb.  ©obemann 239 


e«ite 
XIII.  m^ctUtn, 

1.  SSolfdHeb  auf  bie  <S(^(ac^t  bei  Butter  am  ^arenberge, 
17/27.  9lug.  1626.  amtget^etlt  bom  %(.  9}at^  unb 
^Mot^elar  (Sb.  i^obemann 298 

2.  @d|ut'9{efonnen  bed  ^ergogd  9uguft  b.  3.  bon  ^aun« 
fd^»etg«SoIfenbüttet  au9  ben  Sauren  1646  unb  1662. 
!@om  %(.  9eat^  n.  Sibriot^efdr  (Sb.  ^obemann 301 

3.  (S^cerpte  au«  ber  „3iininenf(^en  (E^rom!''.  3Rttget^et(t 
Dom  %t.  9eat§  u.  «Mot^efar  (Sb.  Lebemann 305 

4.  !3)cr  braunf(^n)eigif(^e  @olbaten§anbel  nac^  9(inen!a  1776. 
$om  %I.  9eat^  u.  i^Mot^efar  (Sb.  i^o bemann  ....  310 

5.  w3&^rti(^e  {^oftieferung  au«  ber  @tabt  SBraunfc^meig  nac!^ 
Soifcnbüttel."  «u«  einer  ^anbfc^rift  ber  Äbnigl.  bffentL 
^ibßot^ef  ju  ^annober,  mitget^eilt  bom  £gt.  9?at§  unb 
«ibliot^efor  (gb.  ©obemann 313 

6.  „^^reiben  ht9  Oberje^enbtnerd  [)u  ®o9(ar  an  ben  {)er<« 
gog  3uUud  bon  ^aunf(^n)etgj  megen  eined  ®e[penfied 
im  Äamßberge,  ben  3.  3an.  1589  gefe^en."  2tu«  bem 
^anbfc^riftftc^en  „WltmonaU^nd^"  bed  {^ergogd  3ultu9 
t)om  3.  1589  mitget^eilt  bom  ^gL  9{at^  u.  ^ibliot^efar 
(gb.  ©obemann 315 

7.  3um  3(ffeburger  UrlunbenBud^.  8om  ©^mnaftalbirector 
Dr.  ^ürre  in  ^otgminben.  —  iD^it  iRad^trSgen  bon 
^rof.  3.  3.  gicfer,  ®raf  ©od^%ottj*«ffeburg  unb 
$9nig(.  leibUot^elar  9{at^  @b.  ^obemann 315 

8.  !3)rei  ]^i{iorif(^e  ©ebenfgeid^en  an  ber  $ube  bei  (Sinbecf. 
SO^itget^eilt  dorn  @tift9cantor  $ar(anb  in  (Sinbed 323 

9.  Otto  (Siegfrieb  ©amifc^.    «on  2t.  Ouonfe 323 


/ 


I. 

"SAt  @tabt  ©ottutgen  mtb  ^erj^g  (inii  htt  %tlttxt 
im  %ifa]ig  M  16.  3i^r^itn>^^^t^- 

Son  fL  ßaffelilatt  in  2)or))at 

%d  1463  ber  SOtannedftatnm  bed  eigenen  ©Stttnger 
gürftcn^oufe«  er(of(^,  fiel  ba«  gürftent^um  Obemalb  jn 
gte^en  üDieilen  an  bie  8äneburgif(^e  unb  SBolfenbättetfc^e 
Sinte.  S)te  (entere  übernahm  bie  äSermaltung.  @rft  mit  ber 
3$ot(ia^rigteit  ^einric^  bed  3Ritt(eren,  bed  einzigen  @proffen 
be«  Silneburgifc^en  ^aufed,  mürbe  bie  @rkt^ei(ungdfrQge 
iDteberunt  aufgenommen  unb  im  ^erbfte  1491  ben  ©tänben 
bed  Sanbed  ©öttingen  ein  9$ertrag  ber  beiben  Sinien  oor« 
gelegt,  in  melc^em  ^einrid)  üon  Suneburg  fär  12  3a^re  aUen 
Snfprfic^en  auf  bad  ©treitobjeft,  einige  Set)ne  unb  ©erec^t« 
fame  aufgenommen,  ju  @unften  feiner  Solfenbfittler  93ettern 
cntfagte.  *)  35ie  ©tSnbe  —  in  erfter  ßinic  ©öttingen  — 
üertoetgerten  bie  oon  $er)og  93i(^e(m  oon  S93o(fenbüttel  oer«' 
langte  f)u(bigung,  faQd  bie  geitmeilige  Ueberroeifung  bed 
Sanbed  nic^t  in  eine  erb(t(f)e  umgemanbelt  n)erben  n}ürbe. 
Srft  nac^  ber  loieber^olt  in  biefem  @inne  abgegebenen  (Sr« 
flärung  niQigte  bie  Sanbfc^aft  in  bie  $u(bigung.  !£)a9  Wi^^ 
trauen  ber  ®t&nbe  mar  gerechtfertigt:  bie  erb(i(^e  Ueber«« 
tragung  ermied  fic^  fpäter  atd  fingirt. 


1)  SergL  @.  ©d^ntibt,  Urfunbenbuc^  ber  ©tobt  ®9ttlngen,  II, 
n.  378.  ^aoemonn  in  btr  3eitf(^ft  be«  ^ißor.  fQaani  ffir  9Heberfa(^fm, 
1860,  e.  181  ff.  a.  C^offelbrott  unb  @.  Äacflncr,  Urfunbcn  bn:  @tabt 
©öttmgoi,  1000—1533,  n.  9.  3)en  ©tSnben  njurbc  nid^t,  wie  c«  nac^ 
$at>emann  @.  182  f(^etnen  tonnte,  ein  gefc^riebener  9$ertrag  t^orgelegt, 
fonbem  nur  btc  ben  ©efonbten  mitgegebene  (Srflörung  M  9n)og9  k)on 
Lüneburg  t>er(efen. 

1878.  n 


®9ttingen  ^utbigte  am  7\9lmtmbtt  1491  bem  ^ergoge 
SBtl^elm.  3iamQ^Iit^  übtdkii&:hu  gange  9?egterung  feiner 
Sanbc  ben  ©ö^nen  ^elnri«^  htm  ."Slelteren  unb  ßric^.  3Ro(^ 
1494  Um  ed  }u  ©treittgfeiten  gmifc^en  ber  Stabt  ©öttingen 
unb  ben  ^erjögen;')  bic  SSerftimmung  flieg,  afö  Sric^,  bem 
in  ber  ©c^ti^tung  üon  1495  ber  größte  X^eit  be«  gürften* 
t^um^  Obermalb  unb  bed  Sanbe^  gmifc^en  ÜDeifter  unb  Seine 
}ugefatlen,  1497  bad  ber  @tabt  oerpf&nbete  ®cl^ul}enamt  in 
©öttingen  einlöfte  unb  Steibungen  mit  bem  ^ergogüc^en 
©c^ult^ctßen  ni(^t  ausblieben ;  2)  fic  gelangte  gum  offenen 
Sludbruc^,  als  im  i^rii^Iinge  1498  bie  ©täbte,  mit  9ludna^me 
üon  Uslar,  nur  bann  bie  Don  @rid)  geforberte  @ibl^u(bigung 
Iciften  »oüten,  »enn  ^erjog  ffiil^clm  fie  fcierli^  öon  i^ren 
(Sibcn  löfen  unb  ^erjog  ^einrit^  ber  Sleltere  fie  erbtic^  bem 
©ruber  Sric^  jumeifcn  mürbe,  »a«  bisher  nic^t  gefc^e^en 
toar.  ain  ber  ©pifec  ber  Oppofitiou  ftanb  ®öttingen.3) 
!Dte  9icnitcng  ©öttingenS  geigte  fic^  atöbatb  in  einem  ^^atle 
üon  prafiifc^er  öebeutung.  Der  ^teffifc^en  ®äter  wegen 
fagte  ^ergog  @ric^  bem  Sanbgrafen  933i(^eln1  bem  äRittleren 
t)on  Reffen  ^tijht  an  unb  forberte  auf  bem  Sanbtoge  gu 
$arftc  (Snbe  l^ecember  1498  oon  feinen  ©täuben  ^eercS«» 
folge,  ©eit  met|reren  3at|rge^nten  ftanb  ®öttingen  in  frennb^ 
fc^aftUc^eu  3egiet)ungeu  gu  ben  benachbarten  ^cffifc^enf^ürften; 
noc^  am  23.  3uli  ^attc  e«  ?anbgraf  5Bilt|e(m  ber  5D«ttIere 
in  feinen  befonbern  ©c^u^  genommen,  n)ofür  i^m  bie  ©tabt 
iä^rli*  200  fl.  barbrac^te.  «uf  ba«  öeftimmtefte  meigcrt 
fic^  ©öttingen,  gegen  ben  ©unbeSgenoffen  unb  ©c^irm^errn 
gu  Selbe  gu  gießen:  ed  beruft  fic^  auf  ben  mit  ^ergog  Sri(^ 
unb  feinem  ©ruber  ^einri(^  gefdjtoffenen  ©ertrag,  melc^er 
audbrttdlic^  feftftette,  bag  bie  ©tabt  nic^t  gegen  i^re  ©unbed<» 
genoffen  in«  gelb  geforbert  werben  bttrfe.  Der  5)ergog 
antwortet  furg,  er  fei  ber  (Srb«  unb  Sanbed^err,  bie  Don 
®5ttingen  feine  Unterf äffen  unb  barum  nac^  9latur  unb  9iec^t 


i)  ©c^mibt,  II,  n.  385,  388. 

2)  (St^mibt,  II,  n.  395. 

3)  @(^mibt,  II,  n.  396. 


me^T   x^ttpflii^Ui,   i^m  iSetftanb  )u  (riften,  aÜ  htm  Sanb» 

grofen.^)     ®c^roff  fte^t  man  ftc^  gegenüber:  auf  SSerträge 

beruft  jtt^  bte  ®tabt,  auf  ^taturrec^t  ber  ^erjog.   ©öttingen« 

^ctgcning  f c^etnt  nic^t  unernartet  getommen  ju  fein,  menigftend 

iDottte  ^erjog  ^etnrit^   ber  keltere   in  $)arfte  bte  )n)if(^en 

feinem  trüber  unb  ber  ®tabt  fc^mebenben  Errungen   üer«* 

tnttte(n.2)    Oftntatö  »ieber^olte  (&xx6)  feine  Unterftfl^ung«:^ 

gcfuf^e   tDä^renb   ber  t$e^be,   aber   nur   )u   ®efpannbtenften 

liefe  fxd)  ©Ottingen  l|erbei.3)   «m  17.  (Cccember  1500  legten 

^fc^of  9erto(b  Don  $i(bef^eim  unb  bte  benachbarten  ©tSbte 

bte  <Stretttgfetten  )mtf(^en  ^erjog  (Sric^  unb  ®öttingen  bei. 

^ie  @tabt  erfennt  (Sri(6  a(d  Sanbed^erm  unb  bte  t^nt  }u« 

totmnenben  Steckte   an,   freiließ  nur  unter  ber  kaufet  ,,n)o 

t>ot  gefc^ein  unbe  ni(^t  anber^'';  bie  (Srb^ulbigung  mirD  nic^t 

enoS^nt,  in  btefem  iDic^tigen  fünfte  gab  ber  ^erjog  gunäc^ft 

tuentgften«  na(^.  4) 

Son  furjer  !£)auer  mar  ber  i^riebe,  ber  nic^t  einmal 
üoOftanbtg  audgefü^it  murbe.^)  'Der  ^ergoglic^e  ®d)u(t^etg 
^etnric^  üon  fiunb  iDodte  ben  üblichen  (Sib  bem  jä^rlic^ 
lDe(^fe(nben  9?at^e  nic^t  (etften  unb  mugte  bte  @tabt  bed^alb 
r&umen;  ben  bem  ^erjoge  oerfattenen  ®ife(er  mirb  in  ®6U 
tingen  3uf^i^4^  gemährt,  ebenfo  anberen  Flüchtlingen;  Ueber:: 
griffe  erlauben  fitb  ^erjogUc^e  ^nec^te  unb  muffen  barum  im 
Stabtgefangniffe  bQgen;  @ric^  errichtet  gum  grogen  SSerbruffe 
ber  @tabt  ein  neue«  3^^^^"^  ^^  SBeenbe,  in  9?au(^  unb 
i$(ammen    laffen    ed   bie   erbitterten   Bürger   aufgeben   unb 


1)  ©(^ibt,  n,  n.  398  3-  65. 

2)  @(%imbt,  II,  @.  392. 

3)  e^mibt  II,  @.  400.  3u  g(ct(^cr  3cit  tourben  bie  »ert^eibt- 
gungdkoerfe  ber  @tabt  mögttd^ft  in  «Stonb  gefegt,  d^ec^nungdbuc^ 
1488  -  99,  f.  34,  1499—1500,  f.  34. 

4)  $af[e(BIatt  imb  fiae^cr  a.  a.  O.  4. 

5)  9l9  1501  3anuQT  16.  (sabbato  proxima  post  octavas 
epiphanie)  bie  ^jogtic^en  9}St^e  bie  liBebe  ffir  ben  $er^og  Rotten,  niutbe 
geKogt,  bag  tro^  be9  Sertrage^  bie  9e[(^(agna^me  oon  ©öttinger  ®nt 
in  ^oüenten  unb  (Sfebecf  no4  nic^t  aufgehoben.  Su9  bem  9?e(^nungd' 
blicke  1500—1501,  f.  18  ntitgetf|eilt  t)on  Dr.  ^aefhicr. 

1* 


bringen  be^  SoUtü&ifttx^  bem  freuet  entriffene  ^obe  in  bie 
©tabt  —  um  Pc  ju  retten,  »te  e«  fpäter  ^cißt. ') 

aRitttcrweile  tief  bie  jmölfjä^rige  grift,  für  meiere 
$etnri(^  ber  3Ritt(ere  ben  ^erjögen  üon  SSSoIfenbiittel* 
Salenberg  bad  gürftent^um  Obermolb  im  geheimen  Vertrage 
1491  äberlaffen,  ab,  o^ne  bog  er  feine  alten  ^nfprüc^e  bei 
feinen  ^Settern  tjätte  burc^fe^en  fönnen.  !Da  entpUte  er  ben 
trttgerif(^en  @c^ein  ber  angeblich  erblichen  Ueberneijung  bed 
Sanbed  üor  ben  äugen  ber  enttäufc^ten  @täube  Don  Ober» 
matb:  am  26.  äluguft  lö03  überfcnbet  er  i^nen  ben  93ertrag 
Don  1491  in  beglaubigter  9lbfc^rift  uub  forbert,  bag  fie  ben 
^erjögen  ^einric^  bem  Sleltereu  unb  (Sric^  nur  mit  ißorbe^alt 
feiner  9?ec^te  ^ulbigen.  @r  betraut  ®öttingen  mit  ber  3^^ 
fammenberufung  ber  ©tanbe  unb  ber  93orIegung  be^  Schreibend 
unb  ^offt  gerabe  t)on  ©öttingen,  bag  ed  fic^  in  biefen  ^Dingen 
ftatt(id)er  ern)eife,  benn  bie  anbern  ^äupter  ber  Sanbfc^aft. 
Sr  mochte  meinen,  bei  ©öttingen,  ba«  fic^  1498  fo  üor* 
fic^ttg  ber  $u(bigung  an  ^erjog  @rid)  entjog  unb  nun  mit 
i^m  mieberum  im  ©treite  lag,  ein  geneigte^  O^r  ju  finben. 
(Sr  täufc^te  fic^ :  ©öttingen  oermeigerte  if)m  lotial  bie  ^eraud^ 
gäbe  ber  auf  bad  $er^ä(tnid  }ur  Sanbed^errfc^aft  in  feiner 
SJerroatirung  befinblic^en  aftenftücf e.  2)  SÖa^rfc^einlid)  ließ 
ed  i^m  nic^t  einmal  bad  abte^nenb  entn)orfene  Schreiben 
}ufommen,  ba  er  nac^  einem  Saläre  über  bad  9[ud^ 
bleiben  einer  jeben  9lnttt)ort  üon  9?itterfc^aft  unb  ®täbten  ju 
Hagen  ^at. 

$einri(^  ber  Weitere  üon  SBoIfcnbüttel,  »eitler  für  ben 
abmefenben  trüber  dtUf  bie  93ertt)a(tung  Dbermafbd  führte. 


1)  ^.  a.  O.  @.  24  9nm.  €tner  ton  biefen  l^orgängen  ^atte  no(^ 
gu  ^eb^etten  $er}og  SBi(^eIm9,  a(fo  oor  1503  3ult  3,  j)attQ<rfunben ; 
bereits   im  Januar  1502  ifl  im  ^ec^nungdbud^   bie  9(u@)a^(ung  ber  j 

®ebe  an  ben  {>er)og  nic^t  notirt,   ein  B^^^^f  ^o%  bad  S^cr^ärtnid  ju 
(2m^  !ein  guted  me^r  mar.    ^ie  (S^ronoiogie  ber  einzelnen  Vorfälle  ^ 

fle^t  ni^t  fefl 

2;  «.  0.  O.  9  —  11. 


{d^eltit  an^angd  an  entfc^tebenen  Siberftanb  gebockt  )u  ^aben,^) 

bann   fu(!^t    er    {lotf^en  bem  trüber  iinb  bcm  Süneburger 

Setter  einen  ^u^gleit^  ^erbd)ufä^ren,  2)  freiließ  o^ne  Srfotg. 

3lm  4.  3uni  1504  erneut  ^etnric^   ber  9ßitt(ere  ©öttingen 

gegenüber    bte   frfi^ere  Sorberung   loegen  ber  ^ulbigung.  3) 

©ein  Unftnnen  mochte  auf  günftigercn  ®oben  faden  a(d  bad 

erfte  9)2  al,   benn  ber  Sonflict  mit  Srit^   näherte  ftc^   bem 

^o^epuntte. 

C^^s^S  ^^^^  W^^  ^^i^  Saifer,  an  bem  er  feiner  treuen 
ftrtegdbtenfte  megen  einen  gnabigen  $errn  fanb,^)  @dttingen 
Derflagt.  O^ne  bag  ber  angeflagten  @tabt  bad  SBort  jur 
Sert^eibtgung  gegeben  roäre,  Der^ängt  3Ra;imi(tan  am  20.  %o« 
oember  1504  oon  dn^brud  au0  aber  fte  bie  9{ei(^da(^t. 

^x6^t  bte  ffinf  einjetnen  bereit«  angeführten  Stiaqtpnnftt 
liegen  ben  ^erjog  bte  oberfte  SReit^dgeiDalt  anrufen,  ber  atte 
®ro({  aud  ben  Sagen  ber  Denoeigerten  ^utbigung  bemog 
ben  ^er}og  }u  biefem  Schritte;  nic^t  neue  Errungen  maren 
t^,  fonbern  nur  bie  t^ortfe^ung  ber  alten.  @o  glaubte  man 
tDenigften«  in  ber  ®tabt.  ^)  ^ie  Sachlage  aUerbingd  mar 
oerfinbert:  ber  f)er3og  mit  feiner  aggreffioen  $o(itif  n)ar 
bnnj^  ben  laiferKc^en  9ludf))ru(^  (egitimirt,  er  burfte  fortan 
feine  tBfinfc^e  mit  ©emalt  burc^jufeljen  oerfuc^en.  ÜDarauf 
mar  man  an^  in  ®5ttingen  gefugt,  bad  {eigen  bie  ®egen» 
magregetn,  bie  man  traf,  unb  auf  einen  !993affengang  lonnte 


1)  00  fc^Iiegt  er  ein  gegen  ben  ^ergog  Don  Slüneburg  genc^teted 
Sünbmd  mit  ber  ©tobt  ^aiuifc^toeig.  S^et^meier,  Chron.  Brunswic. 
©.  848. 

2)  ^affeftlatt  unb  Äaejhier,  @.  20. 

3)  a.  a.  O.  16. 

4)  Ä.  tt.  O.  18.  «ergt.  ©pittler,  ®efd^.  b.  gürflcnt^.  ©annober, 
L,  0.  177,  «nm.  d. 

5)  ©ejci^ncnb  ftnb  bie  ©orte,  mit  bcnen  ber  ©öttinger  @tobt« 
fi^reiber  bie  (Srja^Iung  Don  ber  ^c^tderTIäning  anhebt :  „in  fuKem  brange 
ber  l^ulbtnge."  (Sr  fte^t  in  ber  iSSerroeigerung  ber  ©ulbigung  ben  ^reim« 
pvaät  ht»  donflictd  unb  berechnet  i^n  bed^alb  auf  na^e  14  3a^re,  b.  ^. 
Don  Spril  1498  bi«  :3)ecember  1511.  ^abei  fie^t  er  bom  ^udgleid^e 
inHfc^en  bem  ©erlöge  unb  ber  i^tabt  am  17.  !S)ecember  1500  gSnjüc^ 
ob,  too  bie  ©iilbignng^frage  nic^t  gel5fl  mürbe. 


bte  @tQbt  ed  fc^on  anloinmen  laffen^  benn  mit  9{t(f|ten  ftanb 
jic  o^nc  SRüdf^alt  bcm  frieg^gcübtcn  Surften  gegenüber. 

Sfloi^  t)or  ber  Sic^tdernärung  ^atte  ^etnric^  ber  a)2itt(ere 
üon  fittneburg,  mie  bereit«  erroä^ut,  mit  ©öttingen  ©ejie* 
l^ungen  angetnüpft,  ber  gleiche  ©egner,  Don  bem  beibe  fic^ 
in  i^ren  9?ec^ten  gelränft  glaubten,  mu^te  fie  ouc^  fürber 
{ufammenfü^ren.  SDog  ed  gefc^a^,  }eigt,  bag  fie  ftc^  faft  ju 
gleicher  ^tit  mit  Srid)  au^fö^nten.  •) 

Sine  eigentümliche  ©tetiung  fd^eint  ^etnric^  ber  SOtittlere 
Don  SolfenbUttel  eingenommen  ju  ^aben.  92ac^bem  er  anfangt 
mit  3raunf(^n)eig  einen  Sömih  gegen  feinen  i^üneburger 
SSetter  eingegangen,  tritt  er  in  ber  ^Jolge  al«  SSermittler 
}n)if(^en  jenem  unb  feinem  trüber  (Sric^  auf  unb  gur  @tabt 
©öttingen  fte^t  er,  obmo^I  biefe  auf  bie  J!tage  feine«  trüber« 
geächtet  »orben,  in  au«gef))roc^enfter  f^reunbfc^aft.  @«  ift 
bejeic^nenb,  bag  er  mitten  in  ber  Souflict«ieit  bie  au«  ber 
angefe^enften  Oöttinger  ^atricier*gamilie  ftammenben  ©e* 
bräber  ®ifeler,  meiere  einen  ^Diener  @ric^'«  erfc^Iagen  Ratten 
unb  mit  Seib  unb  Seben  bem  ^erjog  juerfannt  n)aren,  bem 
©t^eine  nact)  in  bie  301^1  f^i«^^  35iener  aufnimmt: 2)  er 
unterftü^t  fomit  bie  @tabt,  meiere  bereu  Auflieferung  Der« 
meigert  ^atte,  offen  gegen  feinen  öruber.  iWoc^  Dor  erfolgter 
@u«)3enfion  ber  über  ©öttingen  oer^ängten*  9[(^t  luirb  jmifc^en 
|)einri(^  bem  kelteren  unb  ber  @tabt  fogar  ein  förmliche« 
®ä)Vi^^  unb  Ziru^biinbni«  —  Don  (Seiten  ber  le^teren  noc^ 
Dorbe^attlic^  i^rer  Don  „df^vt  unb  9?ec^t«  megen  fc^ulbigen 
jDienfte"  an  i^ren  ?anbe«^errn  —  eingegangen.  3)  ®6ttingen 
tonnte  fortab  auf  bie  gfirfpra^e  ^einric^«  be«  3lelteren 
jä^lcn,  e«  fonnte  beffen  pt^er  fein,  bafe  er  bei  einem  etwaigen 
friegerlfc^en  Confllct  mit  Srlc^  biefen  in  feiner  ffieife  unter* 
ftüfeen  »erbe.  —  gür  bie  gortbauer  ber  freunbfc^aftlic^en 
®ejie^ungen  finben  fic^  mel^rfac^e  :pin»eife.*) 

1)  !S>te  9lu9einanberfe^ung  über  ben  f(nf  au  ht»  gütfient^umd  ©ötttngen 
fonb  1512  Oct.  1  flatt.    ^Jet^mcicr  a.  a.  O.  @.  777  ff. 

2)  %.  a.  O.  ®.  25  anm. 

3)  %.  a.  O.  n.  20. 

4)  «.  a.  O.  39,  59,  66  Süim.  3. 


X)et  Sanbgraf  von  Reffen  »ar,  mie  bemerft,  feit 

langen  Sagten  ber  ®(^u|ffirft  ©öttingend:  bad  intime  SBer« 

^attnld   )YDM(!^en  SBU^ehn   Don  Reffen   nnb  ®5ttingen  mar 

vlqS^  t&TjUd^  in  ber  <Sri(^  üerioetgerten  ^eeredfotge  )n  Xage 

getreten   nnb   i^rerfeitd   fanb   aud)  bie  ®tabt  in  i^rer  '){ot^ 

an  biefem  t$firften  ben  »irffamften  ©c^uQ.  >) 

Suc^  )um  ®if c^of  t)on  $l(be«^eim  ftanb  ©öttingen 
im  ®(!^^oer^&(tnid. 

dnUxii  befag  ©öttingen  in  ben  berbflnbeten  ^lac^bar« 
ftSbten  einen  nic^t  }u  unterfc^ä^enben  9}üd!^a(t.  !Z)ie  Se«* 
ftrebungen  (Sric^d  erfc^ienen  tootjii  auc^  ben  anberen  auf  bie 
anfd)n)etlenbe  Sürftenmac^t  eiferfüc^tigen  ©tfibten  atd  ein 
SSerfut^  jur  SSefc^rflnfung  ber  ftSbtifc^en  autonomie  —  unb 
hierin  lag  in  ber  5E^at  ber  Äern  be^  ganjen  ßonflict«  — 
unb  im  ftrieg^fad  loaren  fte  Dertragdmägig  ju  t^atfrfiftiger 
Unterftü^ung  ücrpflit^tet.  3m  3anuar  1504  —  ber  Son* 
flict  jtDifc^en  (Sric^  unb  ©öttingen  mugte  bamatö  bereit«  in 
feiner  ganjen  @(^ärfe  entpüt  fein  —  waren  bie  ©täbte 
aRagbeburg,  SSraunfditoelg,  ^tlbc^^cim,  ®8tttngen  unb  (Sinbed 
ein  je^niä^riged  ^änbnid  in  gegenfeitigem  @c^u(  unb  Xxnii 
eingegangen.^)  3n  bemfelben  mar  )mar  bie  Xreue  gegen 
Saifer  unb  ^a»)ft  unb  bie  ?eiftung  ber  üblichen  !Cicnfte  an 
ben  Sanbedtierrn  Dorbel^alten,  boc^  maren  gerabe  ©treitig« 
leiten  mit  Surften  ganj  fpccicü  in«  Sluge  gefaßt  morben. 
—  3n  ber  golge  traten  auc^  bie  ©täbte  ^annoöer  unb 
®o«Iar  bem  Sunbe  bei.  3)  Äußerbcm  beftanb  jwifc^en  ben 
Stäbten  (SBttingen,  Sinbed  unb  Sflortl^elm  ein  befonbere« 
@(^u(bünbni«.  ^) 

^erjog  Sric^  ftanb  üöttig  ifolirt.  92ur  barau«  erficirt 
fic^  bie  3^^i9'^^^  ^^  ^^n  ©öttingeu  entgegengefe^ten  ^iber- 
flanbe«,   nur   fo   oermod^te   bie  ®tabt,  oom  ^aifer  geächtet 


1)  «.  ü.  £).  23  anm.  1,  24  2lnm.  1,  27  Slnm.  1. 

2)  IL  a.  O.  14. 

3)  %.  0.  O.  D.  4ß  unb  87. 
*)  e<i^mibt  n,  n.  335. 


über  fleben  3a^xt  an  einer  Otit'ofition  feftjul^atten,  bie  fte 
in  einen  unl^eilDoUen  ftampf  ju  ))ern)ideln  bro^te. 

®o  bebeutfam  auc^  ber  mit  ber  Stec^tung  in  eine  neue 
^I)afe  tretenbe  ©treit  fi^  für  bie  ©tabt  in  il^ren  »eiteren 
f$oIgen  ern)eifen  fottte,  fo  bebeutung9(o9  erfc^etnt  ber  Sugere 
SSerlauf  be^felben. 

!£)ant  ber  n)armen  SSertoenbung  be^  ^anbgrafen  SBil^elm 
tDurbe  bie  am  20.  Tlooember  1504  über  ©öttingen  t)er{)Sngte 
9[(^t  f^on  im  Slpril  be^  fotgenben  da^re^  iunSc^ft  auf  brei 
SRonate,  bann  für  bie  !£)auer  ber  (aut  taiferltd^er  Slnorbnung 
jmifc^en  ben  "Parteien  ju  fül^renben  Unterl^anblungen  fu^pen^ 
birt,  im  5W5rj  1506  enbli*  mürbe,  nac^bem  beibe  Parteien 
öor  bem  foiferlic^en  ^ofgeric^t  erfc^ienen  waren,  bie  ganje 
ängelegenl^eit  mit  meiterer  ©udpenfion  ber  äic^t  bem  SRei(^«* 
tammergeri^t  }u  9{egendburg  übermiefen.  „!Ded  maren 
mir",  fc^reibt  ber  ©öttinger  SRat^^fc^reiber,  „ffoij  erfreuet".*) 
3m  ^ammergeric^t  blieben  bie  9l!ten  ru^en;  ber  3(udtrag 
be^  ©trcite^  mar  fomit  auf  eine  birecte  3Jerftfinbigung  ber 
beiben  Parteien  angeroiefen.  —  Sie  fe^r  ed  bem  ^erjog 
um  eine  folc^e  ju  t^un  mar,  bemeift  ber  gefc^eiterte  $erfu(^, 
3mietrac^t  in  ber  ®tabt  }u  ftiften  unb  burc^  ©eminnung 
ber  ®Uben  ben  Ülatl^  jum  ?Ba(^geben  ju  nöt^igen.^)  —  Un* 
au^gefe^t  fuc^en  injroifc^en  bie  greunbe  ©öttingen«  —  bie 
^erjöge  Don  SBo(fenbüttet  unb  Lüneburg,  Sanbgraf  SBi(f|e(m, 
bie  üerbünbeten  ©tfibte  (in^gefammt  ober  ju  S^^^^^  l^  i^^h 
brei  unb  öier)^)  —  gu  vermitteln,  immer  mieber  Dergeblit^. 
1508  fc^eint  ber  Slbfc^Iug  einer  9}erftSnbigung  nal^eju  aU 
fieser  beDorfte{)enb  angefel^en  morben  )u  fein:  auf  Srid)^ 
SBunf^  mirb  Saffation  ber  Sfc^t  vorbereitet  unb  er{)ält  ber^ 
felbe  au«  ber  ^anb  be«  ftaifer«  bie  Saffation«  *  Urf unbe, 
meiere  unüerjügtitft  nac^  erfolgtem  2lu«g(eic^  in  ftraft  treten 
foöte.  Aber  bie  SBer^anblungen  gerfc^tagcn  fic^,  ebenfo  brei 
Sc^ffxt  ^ernac^  bie  von  ber  ©tabt  mit  ber  ^er}ogin  ftat^a« 


1)  %.  a.  O.  23,  24,  27,  28  u.  (S.  47  firm,  3. 

2)  %.  a.  O.  30,  31. 

3)  21.  0.  O.  @.  47  «imi.  3, 


xma   onaetnüpften.  1)     Anfang  1511   (e^rte  (Sric^   au«  ber 

^tcmbe  l)eitn  unb  {e^t  festen  er  entf(^(of[en,  totber  bie  auf« 

f&^flQe  ®tQt)t  ©ctoatt  anjuioenben.  2)    !£)a  f4(agen  ftc^  no^* 

matt   bte   t>erbfinbeten  ®t5bte  in  ba^  SDIittel:  mehrere  Xage 

lang  iie^eii  ftc^  auf  ber  Xagfa^rt  }u  (Sinbed  bie  ^anblungen 

^in,   wiebenun   »erben   fte   abgebrochen   unb  fc^on  befteigen 

bie  3$crtreter  ©öttiugend  ibre  9loffe,  um  unverrichtetersache 

^rimiureifen,  atö  in  ber  legten  @tunbe  boc!^  noc^  ber  Sud* 

gtcic^  {U  @tanbe  tommt,  iubem  ^erjog  Sric!^  nac^giebt  unb 

ben  neuen  ^oü  }tt  SBeenbe  faden  lagt.    9(ni  29.  ÜDecember 

tDtrb  ber  Vertrag  abgefc^Ioffen.   (Srtc^  giebt  bie  bereit«  1508 

ausgefertigte  gaffation   ber  9((^t   ^eraud  unb   beftätigt   alle 

Srei^eiten  unb  Privilegien,  @8ttinqen  bagegen  verfielt  fic^ 

in  erfter  Sinie  }u  ber  bereite  vor  14  3a^ren  verlangten  Srb^ 

^ulbigung,  }ur3a^(ung  von  5000  Bulben  Sntfc^äbigung  n>ie 

üon  1400  (Bulben  jur  Sinlöfung  bed  in}U)if4en  ver)}fänbeten 

alten  ^oüt^  in   ber  @tabt,  gur  S3ieberaufna{)me  bed  ver* 

triebencn  ^erjoglic^en  @c^uItI)eiBen.  —  Sim  20.  3anuar  1512 

^(t  ber  ^erjog  feinen  feierlichen  (Sin)ug  in  bie  ®tabt  unb 

empfangt  bie  fo  lange  vorentljaltene  ^ulbigung^  bie  fic^  in 

ber  gorm  fingfttic^  an  bie  1491  ^er}og  ^it^elm  geleiftete 

auf  (fliegt;   felbft  bie  beiben  Seric^te  ftimmen  faft  mörtUc^ 

flberein.  3) 

STro^  ber  Sonceffionen  in  einjelnen  fünften  ging  ^erjog 
(Sric^  als  Sieger  au9  bem  langjährigen  ftampfe  ^ervor,  im 
SBefenttic^en  niugte  ftc^  ®8ttingen  unter  ben  ^ergogli^en 
SSiUen  beugen. 


t)  «.  0.  O.  49,  62. 

2)  a.  a.  D.  @.  47,  «nm.  3.  Äurj  mä^  0(!em  1511  würbe  toxt 
au(^  fonjt  in  3^*^  ^^  ®cfa^r  in  ©bttingen  ein  genauer  $lan  für  bie 
Scrt^etbigung  ber  ^tabt  aufgearbeitet,  ef  e^n  upUp  ebber  be^  fuft  to 
bo^nbe  roorbe.    ÜRitget^etlt  uon  Dr.  .taefhier. 

3)  äL  0.  O.  65.  ^auemann,  @ef(^.  b.  ^aunfd^n).«  Lüneburg. 
?anbf,  I,  @.  757  enthalt,  ber  3eit-  unb  ®ef(^.-«efc^r.  b.  @t  ®ött. 
I,  @.  114  folgenb,  mancherlei  Ungenauigfetten,  namentlich  in  ben  2)aten. 
^crgL  ©(^nribt,  II,  ©.  368  mit  ^affelblatt  unb  Äaejhier,  @.  53,  «nm. 


10 


Anfang«  na^  erfolgter  ^utbigung  fehlen  aUcr  ^ahtv 
Dergeffen:  )}ünft(t(^  lam  bte  ®tabt  i^ren  9$erpfli^tungen 
nac^;  regelmfigig  lourben  bte  üoreittl^altenen  $eben  unb 
©teuern  gcja^tt,  bem  Sanbed^errn  l^eereöfolge  btö  nadf 
i$ried(anb  ge(eiftet,i)  boc^  nic^t  lange  währte  boö  (Sint)er^ 
neunten,  fleine  Sonflicte  blieben  ntc^t  m9,  bte  aderbingi 
hinter  ben  iDtc^tigeren  2$orgängen  in  ber  @tabt  }urficftreten. 

®ett  bem  tludgang  be^  15.  do^rl^unbertd  ^atte  ©ottingen 
mit  ernften  ©etbücrlegen^eiten  gu  fämpfen,  bebeittcnbe  3lu^* 
gaben  mürben  burc^  bte  ^ilbed^etm  in  ber  f$e^be  mit  3i[^of 
©ertofb  unb  ffiil^elm  bem  Oüngcrcn,  Sraunf(^tt)elg  im  ßampfe 
gegen  ^erjog  $einrl(^  ben  kelteren  getoSl&rte  Unterftfi^ung 
l^eröorgerufcn,  anbere  »egen  ber  Ärieg«jüge  ber  gürftcn;  bie 


t)  1512  Sunt  24  (ipso  die  Johannis  baptiste)  tDurben  ^erjog 
(gtt(^  gegen  bte  (trafen  t^on  $o))a  unb  <Sc6aumburg  30  gel^amifci^te 
Jfteiter,  200  ©ilrget  unb  ©auern  ju  ^u%  öon  benen  V3  mit  „^xp* 
buffcn"  Bewaffnet  waren,  1  <Srf|Ionge,  2  ©olbfd^tangen,  1  furje  ^olb- 
fc^Iange,  1  „Orgetroerf",  1  Darren  mit  $utüer  unb  ©Ici  tjon  2  ©öttinger 
Siat^monnen  unb  ben  Stmtteutcn  oon  3üf)nbc  unb  grtebtanb  jugcftil)rt. 
Sufi  13  (am  bage  SWargaretc)  fc^rten  fic  l^eim.  1513  bcwitligte  bev 
^aiii  t^on  ©ottingen  auf  bie  Tiax  11  (mt^bbeweden  na  e^aubi)  borge« 
trogcne  S3ittc  (gric^«,  obgteit^  er  fid^  mit  bem  ©erjog  'itwctfcr  maten  in 
ungnaben  of  m^t  unfern  gilben  in  femmelicfcn  ungefdftrben  l^anbelcn' 
Befanb,  einen  S^S^g  öon  300  ©ürgern,  400  Säuern,  3  ^otbfc^tongen, 
2  „Orgelwer!en"  unb  1  Darren  mit  ?PuIöer  unb  SB(et  jum  ©d^u^je  gegen 
ben  bro^enben  Ginfall  ber  genannten  Gegner.  2:ag«  nad^  ber  ^nhmft 
in  äRortngen  würbe  bie  9)?annfc^aft  wieber  entlaffen.  %19  Srid^  1514 
3an.  11  (quarta  poat  epiphanie)  um  Unterftü^ung  gegen  ben  trafen 
(&mxh  oon  Oftfriedlanb  bat,  entfc^Iog  ftd^  ©ottingen  erfi  bann  120 
SWarat  ju  ftetten,  o(«  ©crjog  (grit^  ben  oom  Äaifer  erworbenen  freien 
TlaxH  ber  ©tabt  ju  üBerlaffen  öerf^rat^.  3)a  e«  ein  harter  SBintcr 
war,  würbe  biefelbe  ^n^a^I  oon  guf^hted^ten  für  4  fl.  bon  ben  ©üben 
angeworben.  Slußerbem  würbe  ber  9?at^mann  $an«  üon  2)ran«felb 
mit  6  ©tabtrciftgcn,  1  Orgetwerfe,  10  ^atenbüc^fen,  10  ober  11  üWatter 
SWe^I  unb  einem  Sogen  abgefertigt,  ©eint  @turm  auf  eine  @(^anjc 
im  ©utiabingcr  ?anbe  am  iWatftmittage  bc«  5.  gebruor  (am  bage  Stgneti«) 
jcic^nete  fiä)  bie  (Söttinger  Stbt^eilung  au«,  tnbem  fte  guerft  ba«  feinb* 
Iid§c  Söerf  erfHcg.  Ueber  400  oon  ben  Bcrt^eibigcm  würben  getöbtet, 
500  gefangen.  %n9  ber  'Orbinontia  to  beftellen  be  bolworfe'  mitget^eilt 
oon  Dr.  ^oefhier. 


11 

9ti>r&TiQiil9  XD&^renb  be9  üierje^niS^rigen  @treit9  mit  $er}og 
dnd)  inu^te  bte  ©tabtcaffe  üöQig  erfc^B^^fen. 

^o^te  auc^  ba^  Don  @ri(^  ertaffene  SSerbot,  ber  ®tabt 
®rtreibc  sujufiHircit,  nic^t  ftrengc  eingehalten  toorben  fein,  ^) 
fo  mu^tt  boc^  bte  ganje  @a(!^(age  ben  o^ne{)in  barnieber« 
(tegenbcn  ^onbel  (S^men,  boö  Snfc^affen  t)on  jtriegdoor« 
ratzen,  bte  ja^Ireic^en  ©efanbtfc^aften,  bie  SSere^rungen  an 
bte  Sermtttter  ntugten  ^o^e  ©ummen  terfd^Iingen. ')  ^nttm 
nrnrbc  ber  griebcn  ntlt  6400  p.  erfouft.  Die  3infen  für 
anfgenomntene  ®e(ber  mac^fen  in  xapihtx  SEßeife  üon  3a^r 
ju  3a^r;  wa^renb  noc^  1420  bie  3infcn  ca.  720  üRarl  be^ 
tragen,  belaufen  ftc  ft(^  1486  auf  1000,  1500  auf  2240, 
1507  ouf  2840,  1511  ouf  3470,  1513  unmittelbar  üor  ber 
ftnanjieaen  Äataftrop^e  ifl  bie  ftfibtifc^e  ®(^ulb  auf  90,000  jt. 
OTigewati^fen,  für  meiere  4042  3WarI  ^in\tn  ju  erlegen  ftnb 
unb  außerbem  noc^  eine  Seibrentenfc^ulb,  »elt^e  1400  fl. 
ücrft^Iingt.  3) 

©c^on  im  grü^Iinge  1513  ^5ren  toir  üon  Srrungen 
jwifdjen  $Rat^  unb  ©üben,  im  Saufe  be^felben  3a^re«  trat 
ber  5Rat^  mit  ben  (Silbe*  unb  ipanbroertemeiftem  belauf« 
SrBffnung  neuer  (Sinnal)mequeIIen  ^jur  {Rettung  ber  ©tabt" 

1)  @o  fieg  !S)ictru^  tum  $teffe  ba«  Serbot  uitbeot^tet.  ^  a.  O. 
18  «mn.  1. 

2)  Söir  galten  unter  bm  Jpecictt  noml^aft  gcraad^tcn  Oefanbtfc^aften 
bte  folgcnbcn  auf:  1504  gc^t  eine  ©bttingcr  (Scfanbtfc^aft  an  ben 
^efltf(^en  ^of;  ?onbgraf  ©il^elnt  ft^idt  ^alt^afor  tjon  ©c^tenbad^  an 
ben  fmferfu^en  $of  m^  Seigenburg  (a.  a.  O.  23  Sinnt.  4) ;  1505 
loirb  ^etnric^  ®tf eler  ,,it^  fkvaer  et^entur  foft  unb  moige"  auf  ben  ^dä^9* 
tag  na^  Ä5In  abgefertigt  (a.  o.  O.  25  «um.  3) ;  1506  reiten  ber  «bt 
Don  gulba  unb  ein  ©öttinger  9{at^sf(^reiber,  „bafle  ^in  unb  ^et  im 
nfc".  bi«  fte  enbti(^  ben  Äaifer  treffen;  1508  reip  ber  ^eittmeijler  ©an« 
oon  2)ran«fclb  im  ©effifrjften  umber,  um  ben  «bt  bon  gulba  aufju* 
fu^cn  (0.  a.  O.  39) ;  1509  fhtben  toir  töicberum  «nen  ®5ttinger 
@cct«t5r  behn  «bt  bon  gufta  (a.  a.  O.  52).  3)iefer  |o  wenig  lote 
ber  Dr.  @unt^u6  ein  „aböocota  im  famerger^c^tc"  (a.  a.  O.  39)  »ic 
ber  Dr.  3ecc^finger  (a.  a.  O.  43)  unb  ber  tangier  ©crting  @d^en(  (a. 
0.  £).  52)  ^aben  i^tc  guten  35icnfle  umfonfl  geleitet 

3)  3L  a.  O.  @.  61  «um.  @(^mibt  II,  @.  420  «ran.  85,  mtäf' 
nungsbuc^  1512—13. 


12 


in  3erat{)ung,  tnbem  er  eine  neue  9nfln)DeTf(!^(e(^terun8, 
f omie  eine  neue  $rau  *  unb  3RaI)(fteuer  in  SJorfc^tag  brachte. 
@tatt  einer  erwarteten  Srntfißigung  ber  Steuern  [ott  eine 
neue  9luflage  erfolgen;  bie  allgemeine  Erbitterung  rietet  ft^ 
junäc^ft  gegen  bie  ber  Unrebtic^feit  befc^utbigten  Kämmerer, 
bann  gegen  ben  ganjen  9}at{);  im  gemeinen  SJoIf  fängt  e^ 
an  gu  „rumoren".  ÜJJi^aeli«  1513  tt)irb  ben  fffimmerern 
bed  9?at^0  ein  9ludf^ug  t)on  bürgern  a(d  ^eifi^er  beige« 
geben,  üier  ber  am  meiften  an  ber  ©tabtüertoaltung  be* 
tl^eittgten  9iat{)mannen  entgieljen  fic^  ber  SSerantroortung  burc^ 
bie  t^Iuc^t;  im  t$rä{)(ing  1514  merben  anbere  gejiDungen, 
fid)  bed  9lat^0fi^e9  2^  entsaften  unb  ©trafgal^tungen  ju 
(elften,  ju  SRi^aeli^  bedfelben  Saläre«  n)erben  faft  au9^ 
fc^(teg(i(^  neue  ^erfonen  al9  9}at^mannen  prociamirt,  inbem 
nur  oier  aud  bem  frä{)eren  Statte  il^re  ©teQung  behalten 
unb  jroar  fott^e,  bie  erft  oor  Surjem  in  benfetben  aufgc* 
nommen  n)aren.  !Z)ann  tritt  eine  9{eaction  ein.  @c^on  gu 
3Ri(^aeU0  1515  wirb  ein  9?at4  gebitbet,  in  bem  foroo^t 
bie  ÜRitglieber  bed  geftärjten  wie  bed  neugef(^affenen  fi^en 
unb  ber  im  ©anjen  38  SRitgUeber  }ä^(t.  3n  ben  fotgenben 
darren  fc^eiben  bie  neuen  (Stemente  adm&I^Uc^  auö,  bie  ®traf« 
ja^Iungcn  »erben  jurüderftottet.  i) 

9{a^  ber  SrjS^tung  beö  @tabtfc^reiber9  lourbe  bie  3rau> 
unb  SDJa^Ifteuer  abgele{)nt;  ben  9$erpf(i(^tungen  gegen  bie 
®(5ubiger  fuc^te  man  auf  weniger  brfldenbe  SBeife  gerecht 
)u  merben.  3Ran  legte  fic^  1514  unb  in  bem  fotgenben 
da^re  aufd  9$er^anbetn  mit  ben  ©(ciubigern  unb  jwang  fie, 
mit  geringeren  ä^^tungen  fürtieb  ju  nehmen,  inbem  man 
fl(^  Aber  SRürfftänbe  ju  ®unften  ber  ©tabt  vereinigte  unb 
ben  3i"*fw6  l^erabfe^te.  gür  biefe  Sinjetüerträge  würbe 
ein  Su(^  angelegt.  2lm  21.  2)ecember  1515  würben  für  bie 
)ä^r(i(!^e  ^apitalabga^Iung  2000  f(.  beftimmt,  wa«  übrigen^ 
nic^t  getjaUen  würbe,  unb  ben  mit  ber  ®c^u(bentilgung  be* 
trauten  ac^t  ^erfonen  eine  ^öc^ft  intereffante  adgemeine  3n« 
ftruction   gegeben.    ®enau   foütcn   bie  ©c^ulbbriefe  geprüft, 


ij  %.  a.  O.  84— 87  unb  Sln^ang  2. 


13 


unter  Um^t&Tiben  jebe  S^Wm^Ö  öcmctgcrt,  bl«  Ofttrn  1516 
bte  ^mdi^^tunscn  Derfc^oben,  ben  JBefi^ern  ton  Seibrente 
6  3at)rt  nur  bte  ^filfte  gegeben,  ben  (SISubigem,  melden 
5^jo  iu  iahten  loar,  bad  ftapita(  in  12  3a^ren  abgetragen, 
aber  für  biefe  ^txt  leine  S^n\tn  entrichtet,  fall«  fie  niii^t 
barauf  eingingen  ober  baö  Äapital  ju  grog  tt)5re,  ber  ^\M* 
fug  auf  2  %  ^^rabgefe^t  merben.  S)em  gemS§  ^anbe(t  man. 
5)er  3in«fu6  »irb  meift  auf  4 o/o')  aber  auc^  auf  3%^) 
unb  auf  bie  ^fitfte  ^)  bed  audbebungenen  ^erabgebrfidt.  £)ann 
bebiente  man  ftc^  fc^Iec^ter  SRänje.  ^er  ®o(bgulben  n>irb 
mit  40  9Rariengrof4en  ftatt  mit  43  berechnet,  ein  anbere« 
Tlal  )a^(t  ©öttingen  ftatt  43  ©(^iUtnge  nur  42  ffir  ben 
©olbgulben  mit  bem  ^inmeid,^)  bag  ed  anbern  ©laubigem 
nur  40  @c^iQinge  für  benfelben  gebe,  ober  e«  »erlangt  gar 
bei  Sudja^tung  non  ^\ii\tn  nac^  bem  i$uge  Don  4%  no4 
Ifl.  »Xrinfgelb".^)  Sluc^  ben  l^erabgefe^ten  SSerpfli^tungen 
fommt  man  nic^t  nac^;  um  äudflü^te  ift  mau  nic^t  oerlegen. 
ÜDie  ®(5ubiger  in  SRagbeburg  Iie§  man  1518  3Ronat  fiber 
ÜJionat,  1520  ein  ganjed  3a^r  märten.^)  ®Iei(^  bie  erfte 
üon  Sinbed  noc^  1514  torgebrad)te  Slage  megen  yiid^U 
ja^lung  ber  falligen  3infen  mirb  in  bebenflid^er  SBeife  jurud'' 
gemiefen:  nic^t  ber  9tat^  unb  bie  ®tabt,  fonbern  nur  bie 
cin)elnen  ^erfonen,  b.  1^.  bie  abgefegten  9{at^mannen  Ratten, 
antmortet  ber  neue  9iat^,  bie  ®(^ulb  contra^irt,  bie  ©c^ulb 
fei  alfo  reine  ftSbtifc^e.  ^Dem  Statte  oon  Qinbed  fSUt  e« 
(eic^t,  biefe  3(udffll|rung  mit  beigenbem  ®pott  ^urüd^umeifen, 
unb  ®öttingen  erflärt  fic^  auf  meitered  Strängen  be«  ^erjogd 
o^ne  Umfc^wetfe  für  ja^lung^unfä^ig.  7)  Sin  anbere«  Wlal 
ftnb  bie  ^Dtat^öft^reiber,  meiere  auf  ben  in  bie  ©tabtbüc^er 
eingetragenen  äSertrag  jurüdge^en   follen,   ni^t  }ur  Stelle, 


1)  a.  a.  O.  268,  269,  273,  313,  318. 

2)  «.  Q.  C.  266,  326,  387. 

3)  «.  0.  O.  286. 

4)  fL  0.  O.  361,  362. 

5)  a.  a.  O.  318. 

•)  «.  tt.  O.  159,  160,  163,  168. 

7)  91.  a.  £).  89,  93,  98,  99. 


14 


bann  !önnen  bie  ^eimgete^rten  ©c^reiber  i^n  nid^t  ftnben 
unb  bitten  um  erneute  ^otfc^aft,  btö  eublic^  ber  9tat^  ba^ 
3urüdge^en  auf  bie  Sted^nungdbäd^er  überhaupt  für  unjett:" 
gemä§  ertlärt  unb  um  freunbtic^e^  (Sntgegcntommen  erfuc^t.  >) 
3luc^  na^  älbtauf  ber  fet^^^ä^rigen  ^erabfe^ung  ber  ^^"f^n 
fu(^t  fi(^  bie  oerfc^ulbete  ®tabt  ber  DoQen  3^^tiin0  l^  ^^^^ 
}te^en.  3atb  entfinnt  man  fic^  nic^t  bed  93erf)9re(!^en9,  bie 
gonjen  S^n\tn  ju  jaulen,  2)  balb  toirb  'ju  nochmaliger 
"Prüfung  ber  93erfc^retbungen  eingelaben,  ^)  balb  begnügt  man 
fic^  mit  bem  ^inmeife  auf  fortbauernbe  ®e(bt)6r(egen^eit.  ^) 

Sldgemeine  Erbitterung  fc^eint  gegen  ben  unDermögenben 
@(^ulbner  ge^errfc^t  ju  ^aben  unb  mit  Siepreffalien  atler 
Slrt  ti)urbe  üieünatd  gebrol^t. 

^it  äußeren  (Ereigniffe,  bie  ©treitigfeiten  aQer  SIrt  mit 
benachbarten  SlbeUgen,  ©täbten  unb  bem  ^erjoglic^en  ©cric^t,^) 
ber  frieftfd^e  ^\xq,  Dor  adem  bie  @tift9fe^be  mit  it)ren  fc^roeren 
Saften,  ba^  atte^  mar  nic^t  baju  anget^an,  ben  erfc^öpften 
©tabtfedel  mieber  }u  füden. 

®eim  @tur}  be^  alten  9?atl^ed  na^m  $er}og  (Sri^  eine 
abmartenbe  ©teßung  ein.  dt,  ber  alte  ftrieg«mann,  ber 
fetner  ?Jatur  nac^  conferöatiö  mar,  fonnte  feinerlei  ®^m^ 
pat^ien  ber  bemofratifc^en  ©emegung  entgegentragen,  anbrer^^ 
feitd  maren  bie  äßänner  au9  ben  a(ten  ©efc^ted^tern,  bie 
bem  populären  UnmiUen  meieren  mußten,  einft  bie  ®ee(e 
gemefen  beö  SBiberftanbed  gegen  t^n  unb  feine  3lnfprü(^e. 
Slnfangd  mitt  er  mit  ber  ganzen  @ac^e  nic^td  ju  t^un  (|aben, 
bann  fommt  er  aUerbingd  perfönlic^  auf  ba9  ©öttinger 
5RatI)^au«  unb  fanctionlrt  bie  eingetretene  9lcucrung,  freiließ 
mit  bem  Sii\üiit,  baß  beö  alten  SRatbe^  Steckte  er^ebtic^  oer^ 
{cl}t  morbcn.*) 


1)  21.  a.  D.  156,  158. 

2)  «.  a.  O.  290. 

3)  2t.  a.  O.  297. 

4)  «.  0.  O.  268,  269,  273. 

5)  «.  a.  O.  107,  108,  lia  120,  125  —  127,  130,  132. 

6)  %,  a.  O.  i«o(^trag  gu  @,  68  Slnm.  1. 


15 


Sbgefe^en  Don  ben  Auflagen,  meiere  bie  ®t5nbe  be« 
Sanbed  bejc^Ioffen  unb  an  benen  ouc^  ®5ttingen  mit  ju 
tragen  ^atte,  unb  abgefe^en  Don  augerorbentUc^en  ^miÜU 
gnngen  ber  Stabt  jaulte  fte  jq^rlic^  100  f[.  unter  bem 
Stcaaza  einer  ^ebe  ober  eine«  93ere^rungdge(bed.  @ctt  bem 
Xnfang  bed  14.  3a^r^unbert«  mürbe  biefe  ©teuer  entriAtet, 
bo(i  ftetd  mit  ber  Slaufel,  bag  fie  lein  Pflichtiger  da^redjin«, 
Jonbern  eine  freimißige  QrfüUung  ber  Sitte  bed  ^erjog« 
fei,  bamit  er  fie  um  fo  na^brfltfUc^er  oert^eibigen  m9ge; 
nic^t  üon  gewöhnlichen  4Boten  »urbe  fte  geholt,  fonbern  burc^ 
Vertrauensmänner  be«  C>^^}0S^-  ^^^  ^^^  ^^^  (Erhebung, 
meiere  bie  ®teuer  formeO  aM  einen  freien  Set  ber  @tabt 
^infteüte,  ^atte  fc^on  unter  $er}og  $BUI)elm  ju  ©treitigtetten 
gefä^rt.  3(ut^  Sric^  üerfuc^te  1Ö15  in  feiner  Quittung  bie 
einfc^ronfenbe  S(aufe(  fortjutaffen  unb  1529  einen  gemeinen 
'iDiener  mit  ber  Sinfaffirung  ju  betrauen.  Seibe  Sßale 
n)irb  ^roteftirt  unb  oom  9lat^e  bie  Sin^aftung  ber  alten 
formen  energif^  geforbert.  >) 

SBic^tiger  atö  biefe  93erfuc^e,  i^ormen  }u  umgeben,  meiere 
ber  ©elbft^errlic^feit  ber  ©tobt  entfprungen,  ift  bad  plan^ 
üoUe  Sorge^en  ber  Sanbe^^errfc^aft,  um  auf  bie  ©eric^t«^ 
bartett  in  ber  ®tabt  Sinflug  ju  gewinnen. 

51Äit  am  emppnblic^ftcn  ^attc  ^erjog  (Sri^  tofi^renb  bc« 
©treited  mit  ©ottingen  bie  ®tabt  baburc^  getroffen,  baß  er 
ein  neue«  ^ofgeric^t  in  9)2änben  tixii)ttU  unb  bort^in  auc^ 
©ottinger  eintoo^ner  oorforberte.  2)  auc^  tiac^  ber  2Scr* 
fö^nung  bauerten  biefe  :!9erufungen  fort  unb  roir  begegnen 
mieber^olt  ßlagefa^en,  in  benen  bad  ^erjogüc^e  ©erid^t  in 
bie  3uri«biction  be«  9iatf)c«  eingreift,  3)  e«  »irb  immer 
üblicher,  bag  ©ötttnger  Bürger  loou  bem  Srfenntni«  be« 
Statte«  an  ba«  ]^erjog(i(^e  ©eric^t  appeQiren,  unb  bereitmiQig 
nimmt  man  fic^  bort  berfelben  an. 


*)   a.  a.  O.  1,    103,    417    unb  418,   ©c^nnbt  a.  a.  O.  D, 

e.  422  a.  4. 

2)  «.  a.  O.  18  «ran.  1. 

3)  «.  0.  O.  107,  108,  125. 


16 


S«  genüge,  ^ier  einen  jener  gälle  ^eroorin^eben.  ©ertolb 
9ßebemi)  mlrb  oon  bem  Statte  )ur  ©teQung  einer  Kaution 
fär  eine  geric^tli^  anerlannte  ®d^utb  verpflichtet;  auf  feine 
fficigerung,  bicfer  aSerpfK(!^tung  na^jufommen,  üerfäüt  er 
einer  ©uße  nnb  oppeüirt,  o^ne  biefclbe  ju  entrichten,  an  bie 
ben  abroefcnbcn  (Sric^  öertretenbe  ^erjogin  Äat^arina:  o(d 
„Oberric^tcrin"  unterfagt  biefelbe  bei  1000  ©utbcn  Strafe 
bie  SJofljle^ung  be«  Srfenntniffe«,  »clc^e«  bcr  SRat^  in  go(gc 
eine«  „neuen  ©cfefee«,  ba«  fte  nic^t  anerlenne",  audfü^ren  rooüe; 
gleic^jeitlg  werben  bie  '^roceßacten  na(^  üRflnben  geforbert. 
!Cie  @tabt  fträubt  ftc^  auf  ba«  entfc^iebenfte  gegen  biefen 
(gingriff:  5Rat^,  ®ilben  unb  Oemetn^eit  erltären  nac^  ge^ 
{jobter  Serat^ung  bie  unbegrfinbete  9(ppe(Iation  aßebem«  für 
eine  33erteftung  bcr  alten  t)on  bcr  8anbc«^errf(^aft  bcftätigten 
©erao^n^eiten  unb  ®efe^e  ©öttingen«  unb  ber  umliegenben 
©täbte  unb  melben  bcr  ^erjogin,  baß  fte  auf  fieiftung  ber 
©u6e  bcfte^en  müßten.  !Dcm  injroifc^cn  ^eimgefe^rten  §erjoge 
gegenüber  jiel^t  ber  "Statff  milbere  (Seiten  auf:  ju  ben  obigen 
Sudfü^rungen  fügt  er  bie  bringenbe  Sitte  ^Inju,  bie  gan}e 
$(age  abiun)eifen,  junial  ein  9iac^geben  Don  feiner,  be«  9iat^ed 
©cite  in  3"'"^^!*  iebtoebcn  SWißüergnügten  ju  gleichem  Ü)?i6* 
brauche  reijen  mügte.  !£)en  3(udgang  ber  9lngc(egen^eit  er^ 
fahren  mir  (eiber  nic^t.  9lo^  in  bemfclben  3a^re  (1517) 
fontmt  e«  }u  einem  abermaligen  heftigen  Sonflict  mit  bem 
SKünbcner  ©ericl^t;^)  e«  bebarf  ber  3Jcrnütt(ung  ber  benac^^ 
barten  ®tSbte,  um  ©öttingen  jur  Befolgung  be«  Sefe^led 
ber  ^erjogin  ju  ücranlaffcn.  —  Der  9?at^  erfanntc  bie  ®e* 
fa^r,  roet^e  in  ber  SBieberbotung  „folc^er  iDtiBbräuc^e",  in 
ber  ©eraö^nung  an  bie  Slppetlatlon  an  bad  fürftüc^e  ®eri(!^t 
rul^te,  unb  ed  ift  begreiflich,  n)enn  er  übcrl^aupt  alle  tlppeda- 
tionen,  an  geiftdc^e  n)te  an  melttic^e  ®ertc^te,  nac^  aßöglic^^ 
feit  einjufc^rfinfen  ftc^  bemü{)te.  @o  beftimmt  ein  aud  biefer 
3elt  ftammenbed  Statut,  bag  ein  jeber  SIppeQant,  auc^  menn 
er  ft^  ber  geftattcten  formen  bebient  ^abe,  fc^wcrcr  Strafe 


1)  «.  a.  O.  132,  134  —  140. 

2)  %.  a.  O.  151  —  154. 


17 


üerfaUen  foQe,  faOd  ber  @pnt(^  bed  9iat^ed  oon  btr  ange* 
ntfenen  3nfian}  beftSttgt  loürbe.  >) 

3u  btefen  Sonfitcten  mit  bem  fflrftltc^en  ©erlebt  lamen 
tioc^  ia^Ireid^e  anbete  3Ri6^eüigIetten  jiDtfc^en  ©tabt  unb 
^erjog.  ®egen  IBriefe  unb  @iege(,  ^riDtlegien  unb  ©erec^tig« 
!ett,  o^ne  ®ttxijt^  unb  9tec^tdoTbnung,  unge^örter  Stntmort 
unb  unertannter  @Q(^e  märben,  ^te^  e9  in  ber  ^ef^merbe^) 
ht»  yiatfft»,  bie  ©öttinger  Don  ben  fUrftlic^en  Simtteuten, 
@(!^ult^ei$en  unb  SSgten  bebrängt,  auc^  ba^  Sanbgeric^t  auf 
bem  Seineberge  mSrbe  unorbentHc^  gehalten  unb  derfämmerte 
ben  @5ttingem  ba«  9{ec^t.  Die  @tabt  lieg  bie  ffirftUc^en 
(Singriffe  fiber  ftc^  ergeben,  bie  ed  frfl^er  mo^l  in  anberer  Seife 
jurfittgemiefen  ^fitte.  SSfil^renb  ber  ^itbed^eimer  ®tiftdfe^be 
lit%  ber  f)er}og  bie  ftraff  angejogenen  ^ÜQtl  mieber  ^fingen, 
aber  nac^  i^rer  JBeenbigung  begegnen  mir  in  9te(^t9^Snbe(n, 
fou)o^(  oon  ©öttingern  unter  einanber  a(d  mit  äludroSrtigen, 
ben  üom  gilrften  begünftigten  älppeüationen  an  bad  SDtünbencr 
®eri(^t  unb  mit  bem  Sonflict,  in  meldten  ©öttingen  mit 
feinem  Sanbe^l^errn  ber  9teformation  koegen  Dermirfeit  koirb, 
me^rt  jtc^  bie  ^atjH  ber  nac^  Sßfinben  gebrachten  klagen. 

^an  XDzx^,  mie  bie  Errungen  im  ©ttfte  ^Ubeö^etm  jum 
blutigen  ftampfe  fährten,  in  ben  aQe  Sraunfc^meigifc^en  Sanbe 
dermidelt  »urben.  Sluc^  C^etjog  (Sric^  rüftete  eifrig  gunt 
©treite.  Sin  ber  Unterftttfeung  ber  ©täbte  mar  i^m  ju  üiel 
gelegen,  att  bag  er  fie  nic^t  mit  bebeutenben  Sonceffionen  er« 
fauft  I)5tte.  »ereit«  am  19.  October  1518  fc^idt  er  «eöoü* 
mfi^tigte  nac^  ®8ttingen  unb  SSloTtfftxm,  um  fie  ju  gewinnen; 
am  6.  3anuar  1519  oerpfänbet  er  ^JRort^eim  bie  bortige 
SSogtei  unb  bad  ©(^utjenamt,  im  SDtai  begab  er  ft^  ))erfön^ 
Ii(^  nat^  ®5ttingen,  to)o  er  am  6.  SJiai  im  9}att)^aufe  Dor 
Derfammelten  9iat^e  unb  ®ilben  in  audffl^rlic^er  9iebe  bie 
©a(^(age  au9einanberfefet  unb  Der  (priest,   nie  ben  Seiftanb 


1;  a.  a.  O.  107,  3lnm.  2. 

2)  Sr.  a.  O.  165. 

3)  «.  0.  O.  319,  322,  335,  351. 

4)  a.  a.  D.  494  —  496,  499,  505,  508. 

187a  2 


18 


ber  (Söttinger  ju  Dergeffen,  fonbern  an  i{)n  6i9  an  fein  Sebend^ 
enbe  }U  benfen  unb  feinen  ^Jac^fotgern  ben  £)anf  fär  bie 
^Ufe  afö  ein  !£eftament  ju  ^tnteitaffen.  3$ter  Sage  fpäter, 
am  10. 3nat,  tarn  ber  ^erjog  abermald  aud  Sßünben  herüber 
unb  brachte  ben  SSertrag  ju  @tanbe,  in  roelc^em  ©ötttngen 
feine  Unterfttt^ung  im  beDorfte^enben  Kampfe  jufagte,  er  ba« 
gegen  aüe  ^efc^roerben  ab}ufteUen,  bie  Privilegien  ber  @labt, 
namentlich  i^re  ©eric^tdbarfeit^  nic^t  an^utaften,  unb  bie  ein«' 
jelnen  ®treitpuntte  einem  ®(^iebdgeric^te  ju  übergeben  Der» 
fprac^.  *)  Xro^  ber  bebeutenben  Dom  ^er}og  gemachten  ^n^ 
geftänbniffc  lieg  fic^  bie  ©tabt  nur  mit  unoerfcnnbarcr  Unluft^) 
auf  bie  foftfpielige  Unternehmung  ein,  nur  mit  Sebouern  aber«' 
fenbet  fte  bem  ^ifc^of  3o^ann  Don  $i(be9t)eim,  Don  bem  fie 
i^el^ne  trug,  ben  ge^bebrief,  melc^er  fie  auc^  in  ben  Sampf 
mit  ber  Derbünbeten  ®tabt  Dermidelt.^) 

92ur  jSgernb  (äßt  (Söttingen  bem  ^erjog  Sric^  bie  Der^ 
fproc^ene  Unterftü^ung  juge^en,  unb  oft  genug  mar  e9  nic^t 
in  ber  Sage,  ben  gorberungen  an  SDJannfc^aften,  Oefc^flften, 
^roDiant  unb  ®elb  ju  entfprec^cn.  *) 

Am  29.  3uni  1519  mürben  bie  Salenbcrg  *  ffiolf en* 
bfittetfd^en  i^ilrften  unb  bereu  Sln^ang  bei  ®oItau  auf^  ^aupt 
gefcbtageU;  bie  ^erjöge  (Srtc^  unb  Sil^elm  geriet^en  in  ®e» 
fangenft^aft. 

Sin  panif(^er  ©(^reden  burc^judte  bie  Sanbe  ber  nieber» 
gemorfenen  'Partei,  ©öttingen  befonberd  beeilte  ftc^,  bie  SSer«» 
mittlung,  eDentued  ben  @c^u^  ber  Derbünbeten  ®täbte  an}u# 
rufen,  i^nen  feine  Unfc^ulb  an  bem  ganjen  ®treit,  in  ben  e^ 
nur  not^gebrungen  fid)  ^abe  hineingießen  (äffen,  ju  betßeuern 
unb  um  ^ürfpracße  bei  ben  ©iegern  }u  bitten.^) 


1)  «.  a.  O.  162,  164,  165. 

2)  a.  a.  O.  171. 

3)  «.  a.  O.  173. 

4)  «.   a.  O.   175,   177,   178,   180,   181,   182,   199,  259,   260, 
275,  301. 

5j  «.  a.  O.  184.      . 


19 

SKe  Sorge  xoax  unnöt^ig,  ba  bie  JBefiegten  im  neuen 
Saiftr  einen  mächtigen  Sunbedgenoffen  fanben ;  benno^  Ratten 
Stabt  unb  Sanb  fc^mer  an  ben  folgen  ber  92ieber(Qge  jn 
tragen:  bte  ^o^en  Sodfauffummen  fär  bie  befangenen,  nament« 
Hat  für  $)er}og  &tc^,  baö  Snmerben  oon  neuen  ©ölbner* 
((paaren  legten  bei  ber  SJermüftung  be«  Sanbe«  Saften  auf, 
unter  bereu  'X)rtt(f  bie  erfc^öpften  Sanbe  ju  erliegen  breiten. 

Do»  3a^r  1520  tcrftri^  mit  Lüftungen  auf  beiben 
Seiten,  erft  im  folgenben  3a^re  begann  ber  erneute  ftampf 
gegen  bie  geächteten  ©ieger  oon  ®o(tau. 

So^l  nur  um  ben  ^reid  ber  SSerpfSnbung  be»  i^erjog^ 
lu^ra  ®(^u(t^eiBengeric^td  an  bie  @tabt  (teg  fid^  ©ötttngen 
}u  fernerer  Iljeilna^me  an  ber  ge^be  bcftimmen.  3m  äuguft 
1521  merben  bie  $$er^anb(ungen  in  biefer  Angelegenheit  ange« 
tnfipft  unb  )um  Slbfc^lug  gebracht.  9tafc^  griffen  bie  @öttinger 
}u  nnb  \i^ltd)t  verbirgt  fic^  i^re  i$reube  in  ben  Sorten,  bag 
fie  auf  bie  Dom  ^erjog  angetragene  9?erpfSnbung  eingingen, 
um  nic^t  bie  färftUc^e  Ungnabe  auf  ftc^  ju  laben,  ©ofort 
erlegen  fie  400  fL,  weitere  400  binnen  14  lagen,  ben  JReft 
oon  200  fl.  in  türjefter  %xx\i  unb  ermerben  bamtt  bad 
®4ult^ei^euamt  mit  allen  ©eric^ten  unb  Ungeric^ten,  ©teuern 
unb  @ere(^tfamen.  ^ti'^^^  4^^^^  f^^  ^^^  ^^^  SBieberlauf»« 
xz6^t  oorbe^alten,  boc^  mar  er  fc^merlic^  in  ber  nä(i^ften  ^üi 
iu  ber  Soge,  jene  1000  fl.  ^ouf  einen  Raufen"  ber  ©tobt  ju 
crftattcn.  ^) 

Xttc^  ie^t  noc^  betbeiligte  fi(^  ©öttingen  nur  mit  ge» 
t^iltem  jperjen  an  ber  ^dfiti  bejeic^nenb  ift,  bo^  ba»  ge> 
Sä^itit  ^ilbed^eim  ©öttingen  für  bemiefene  Sil^etlna^me  ju 
bunten  ^eronloffung  ^ot,  ^)  bog  @ric^»  ©emoMin,  bie  ^erjogin 
ßat^orino,  fiä)  genöt^igt  fief)t,  auf  bo«  bcftimmtcfte  bie  Äu«* 
Keferung  jmeter  in  ©öttingen  aufgenommener  ^ilbe»{)eimtf(^er 
Domherrn  ju  verlangen.  3)     2Bie  in   ber  erften  $^afe  ber 


i)fL<LD.  217,  218,  219. 
2)  ST.  0.  D.  231. 
3;  IL  0.  O.  236. 

2' 


20 


<Sttftdfe^be  ift  ©ötttngeti  auc^  {e^t  t)ie(fa(!^  auger  @tanbe, 
ben  SInforberungen  bed  ^etiogd  ®enüge  ju  letzten.  Zxo^* 
bem  fc^eint  im  (trogen  unb  @an}en  ba^  ^er^S(tnt9  iwifdien 
®tabt  unb  Sanbed^errn  ein  freunbfc^aftli(^e9  geblieben  ju 
fein,  mied  bo^  bie  Sage  ber  !£)inge  ®5ttingen  eine  ^eroor« 
ragenbe  @teQung  an.  <So  äbernal^m  ed  im  93ertrage  oom 
28.  3uli  1519  neben  anberen  bie  ©ürgfc^aft  für  bie  Sr* 
ffiQung  ber  Sebingungen,  bie  fic^  ^erjog  Sric^  oon  feinem 
®egner  ^atte  gefaQen  (äffen  muffen  ;>)  auf  bem  9?at^f|aufe 
ju  ©öttingen  mirb  ber  Don  ben  @tänben  beroitligte  l^anb» 
f(f)a^ '  entrichtet,  2)  mit  ber  SJermenbung  bedfe(ben  ©öttingen 
in  ^erDorragenber  ©eife  betraut,  3)  jur  Sriebcn8üer^anb(ung 
mit  bem  ©tift  $ilbe«^eim  im  Spätl^erbft  1522 .  forbcrt  ber 
^erjog  jmei  ©öttinger  9tat^mannen  jur  3Ritberat^ung  nac^ 
®o9(ar  4)  unb  n)S^renb  ber  Slbroefenljeit  ^xii)^  ^at  ber  9tat^ 
Don  ®öttingen  gemeinfam  mit  92ort^eim  unb  3^^^^^^  ^^^ 
äbel  bie  Sanbtagc  ju  berufen.  5) 

!£)ad  Sinoerne^men  mit  bem  Sanbed^erm  trat  auij  im 
^efut^e  JU  Xage,  ben  ^erjog  Sric^  mit  feiner  ©ema^Iin 
1524  ber  @tabt  machte;  {)ier  mar  ed,  mo  bie  ^erjogin 
^at^arina  plöfttic^  erfrantte  unb  oerftarb.  !£)a9  Slbleben  ber 
eiferfüc^tig  auf  SSa^rung  i^rer  fflrftlic^en  ^rärogatioe  be^ 
backten  gUrftin  tonnte  nur  beitragen,  bie  guten  ®e)ie^ungen 
jum  ^erjoge  ju  befeftigen. 

®o  fc^(o6  (Sric^  1525  ein  ©c^u^bfinbnid  mit  ®o9(ar, 
^ilbcd^eim,  ©öttingen  unb  (Sinbed,  an  bem  er  auc^  feft^ie(t, 
ate  gt^ifc^^n  ©odiar  unb  f)er2og  ^einric^  bem  längeren  ber 
Streit  aber  bie  9erg»erfe  audbrac^.  äluc^  in  ber  t^olge 
»irb  auf  biefeö  ^flnbnid  @e}ug  genommen,  fo  oon  ^erjog 


0  ^at)emann  a.  a.  O.  II,  <B,  41. 

2)  «.  a.  O.  196. 

3)  SL  a.  O.  197,  208,  215,  217. 

4)  «.  a.  O.  311. 

5)  «.  a.  O.  248,  25a 

«J  «.  0.  O.  338,  oergL  327  —  331,  359,  360,  363. 


21 


Sri(^  mfi^renb  ber  Errungen  mit  ^annooer  toegen  ber  (Sin« 
fü^rung  btr  9ieforination. 

3e  freunbfc^aftn^er  unb  enger  bad  SJer^ältni«  ®8ttin« 
gend  )um  ^ergoge  fic^  geftattete,  um  fo  me^r  mußte  \id^  bo« 
unmittelbare  Sanb  jum  Steic^e  lodern. 

9)2an  u>eig,  nie  ber  9ieic^tl^um  ber  @t5bte  e«  mit  bem 
15.  3a^r^anbert  münfc^endaert^  erfc^einen  Iie§,  fle  mögltc^ft 
)a^(rei(4  3U  ben  Saften  M  9lei(^«  ^eranjujie^en,  unb  bem^ 
infolge  eine  ^0(1  non  @tSbten,  bereu  SRittelbarfeit  jmeifel^aft 
mar,  in  bie  Snatrilet  ber  9iei(^«ftfitte  Der}ei(^net  tnurbe. 
3tt  biefen  gehörte  (Söttingen.  (Sd  ^at  aber  bad  i^m  ange« 
tragene  ditd^t  ntc^t  gettenb  machen  n>oüen.  —  3n  eine  eigen« 
tl)ümlt(^e  Sage  fe^en  mir  bie  @tabt  bur^  ben  ©treit  mit 
i^rem  i^anbe^furften  oerfe^t:  i{)m  oermetgert  fie  bie  Srb« 
l)ulbigung  unb  g(ei(^}eittg  (e^nt  {te  ben  feften  Vnfc^Iug  an 
ba«  'Steii),  xotUftv  i^rem  föiberftanbe  gegen  bie  lanbe^ffirft« 
li^e  (Semalt  ungleich  größere  92a(^^atttgteit  unb  ^ebeutung 
(beigelegt  ^atte,  ab ;  um  bie  beiben  ß(ippen^  (Srbuntert^anf d)aft 
unb  {Ret(^^unmittelbarleit,  laoirt  fie  unftc^er  um^er.  —  ®o 
lange  ber  ^roceg  bem  9let(^«fammergeric^te  jur  Sntic^eibung 
Dortag,  mußte  (Söttingen  jeben  9n(aß  ju  neuem  9$erbruß 
IVi  meiben  fuc^en  unb  fo  entfc^tießt  e«  fic^  nad^  einigem 
Sd)iDanten  in  ber  S^^at  jur  Seiftung  be^  Sammergerid)tdbei» 
trage« :»)  e«  überfenbet  bie  geforberten  24  fl.  bem  JRat^e 
t)on  3turnberg  unter  bem  93orbe^alte,  baöfelbe,  faUd  e«  nic^t 
eingefoibert  mürbe,  mieber  an  fic^  }u  nehmen  unb  betont 
babei  audbrüdlic^,  baß  e«  nic^t  unmittelbar  ftaifer  unb 
Äri4  unterrofirflg  fei,  fonbern  „bem  ^aufe  ©raunft^meig" 
old  i^rer  redeten  angeborenen  (Erb^err[c^aft  angehöre.  Söt^ 
)ei(^nenb  ift,  baß  ©öttingen  ftc^  eben  nur  al«  jum 
»^aufe"  ©raunfc^meig  gehörig  angefe^en  miffen  miQ.  3n 
gleu^er  93eife  iai^Ü  ed  im  folgenben  3a{)re  bem  9iat^e  Don 


1)  cf.  iKxtppttä^t,  @taat«ar(J^to  HI,  p.  405.    ^d^ntibt  n,  148, 
149,336. 

2)  a.  Q.  O.  39,  40. 
5)  «,  0.  O.  50;  71. 


22 

t^rantfurt  feinen  Beitrag  ein,  um  nac^  Serlauf  loon  brei 
Oa^ren  —  bcr  Slu^gleic^  mit  Sric^  ift  inimift^en  erfolgt  — 
feine  (Sin}a^(ung,  bie  bid  ba^in  nic^t  eingeforbert  war,  oom 
granffurter  5Rat^  jurädjuer^atten.  —  !Den  ©cbanfen,  ob 
bie  ®tabt  mS^renb  ber  Sonf(ictd)eit  bie  (Erlangung  ber  9?eic^d« 
freil^eit  oieUeic^t  ernft(i(^  xM  9luge  gefaxt  ^aben  tonnte  — 
möge  i(^  nur  an}ubeuten.  ®(^mer(i(^  ^fitte  fie  btefelbe  be^ 
Raupten  fönnen  unb  feit  ber  im  ^December  1511  ooQiogenen 
Unterwerfung  unter  ben  ^erjog  tonnte  leinenfaQd  me^r  an 
bie  9$ermirtlid^ung  S^ntic^er  9?egungen  gebac^t  merben. 

!Der  Stabt  fiel  ed  Don  ie^t  ab  ungleich  Uxijttv,  fic^ 
ber  9?ei(!^danforberung  }u  entfc^tagen,  fanb  ed  bod^  j[eber}eit 
in  feinem  ffirb^errn  ben  berebten  gürfpre(^cr.  35ie  Snt* 
fc^ulbigung  (autet  freiließ  nun  anber^:  ©öttingen  betennt  fic^ 
nic^t  b{od  atö  „bem  $aufe  Sraunfc^meig",  fonbern  auc^  a(d 
bem  ^erjog  (Sric^  ungehörig  i)  unb  miU  fortan  nur  „gtic^ 
anbern  f^ner  forfttic^en  gnaben  gemeiner  (antfc^aff'  {)fii(^tig 
fein.  3la4  toie  oor  loufen  jroar  bie  5Wa^nungen  jur  3ttf)fung 
ber  ftammergevic^tdfteuern,  metd^e  in}mifd|en  auf  60  fl.  erl^ö^t 
finb,2)  bie  Sobungeh  jn  JRcic^dtaiicn^)  unb  taiferlid^c  5Wan* 
bate^)  ein;  erfolgreich  menbet  ft(^  ©öttingen  immer  mieber 
in  ben  gleichen  gormen  an  ben  Sanbedl^errn.  *)  SJiefe« 
®efu(^  erfc^cint  fo  fetbftoerftSnbltc^,  ba^  (Sri(^  oon  fid^  au9 
eine  f^ärfprac^e  abfaßt,  nod^  e^e  er,  mie  e^  f(^eint,  oon 
©eiten  ber  ©tabt  barum  ongcgangen  morben.^)  Sluf  biefe 
SSermenbung  läuft  in  ber  2i^at  auc^  eine  Slntmort  ein. 
Obmo^t  bie  ©tabt  ©öttingen,  t^eitt  ber  taiferltc^e  ©tabt^atter 
^faljgraf  griebric^  bem  ?)erjoge  mit,  in  ber  SKatritel  mit 
Deranfc^Iagt  fei,  fo  merbe  er  boc^  noc^  nfi^ere  (Srtunbigungen 
einliefen,  in}n)tfc^en  aber  bie  ©öttinger  bnx6;f  ben  taiferlic^en 


1)  2L  a.  O.  252,  316. 

2)  «.  a.  O.  241  a. 

3)  %,  a.  O.  105,  155,  235,  346. 

4)  21.  a.  O.  193,  240,  263. 

5)  %.  a.  O.  88,  131,  242. 
«)  91.  a.  O.  242,  243. 


23 


gi«fal  ^n^t  übereilen  loffen'';«)  er  Ift  in  glfinjenber  ©eife 

feinem  Serfpret^en  nac^getommen.  —  iRic^t  immer  aber  i^ai 

SSttingen  ed  bei  ber  Mögen  f^flrfproc^e  bed  $er)ogd  bemenben 

{ajfen,   fonbem,   mie  ed  ft^eint,   me^rmald  ou(4  burc^  einen 

eigenen  9nn)oU  feinen  ^^roteft  gegen  bie  Slnfprüc^e  be«  9tet(^d« 

rtgiment«  oertreten.    ©enigftend  fc^reibt  Sric^  im  !&ecember 

1522  ber  Stabt,   bog   fie   „bie«  ffllal-   nic^t  not^ig  ^abe, 

%en  ^rocurator   }um  9lei(^dtag  abjufertigen,   ba§   ed   t>itU 

mcijx  genügen  tt)ürbe,  »enn  fte  feine  SJermenbung  onf  eigene 

8otf(^aft  feinem  auf  ben  97ei(^«tag  bereit«  abgereiften  Jfanjler 

übermitteln  mfirbe.^)    9Bir  fe^en,  gan}  mfl^«  unb  loftenlod 

üermot^te  ft^  bie  ®tabt  boc^  nic^t  ber  i^r  jugebac^ten  9tei(^d« 

ftanbf(!^att   }u  entfc^Iagen   unb   nur   )u  begreiflich  mar  ber 

iBunfc^,   ein   für   aOe  9RaI   k)on  ben  (Sftigen  ^umuttjungen 

befreit   )u   merben.    SRit    folc^er  ^SSitte    menbet   ©öttingen 

fi(^  im  SprU   1526  an  ben  ^^rjog,   aber   noc^   in  bem- 

fetben  3a^re  Ifiuft  eine  neue  ©elbforberung  im  Setrage  oon 

tii^t  meniger  aü  811 1/2  fl-  ein^  mooon  aQein  684  fl.  aü 

»eitrog  jur  Sürfenfteuer   beftimmt   flnb.3)    ffiie   fottte  bie 

t)crf(^nlbete   ®tabt    folc^e    ®ummen    erfc^mingen!   —    S>te 

faifertid^en  3J2anbate  tc.   treffen   auc^   fernerhin  ein,  4)   o^ne 

aber,  mie   e«  fc^eint,  irgenb    eine  i^otge  gehabt  )u  l^aben. 

1532  verbietet   ber  $)er}og  aM  eigenem  dntereffe  auf  bad 

8Qerentf(!biebenfte  ®5ttingen    jebe    unmittelbare   X^eilna^me 

an  ben  9lüftungen  bed  9{ei(^d  gegen  bie  Surfen.  ^) 

@o  geigt  fi(^  auf  aQen  ©ebieten,  mie  ®öttingen  immer 
mc^r  in  ba«  @(^Iepptau  ber  fürftlic^en  $o(itiI  genommen 
mirb.  T>a^  ©d^idfal  ber  ®tabt  mar  mit  bem  Sudgang 
be«  ©treit«  um  bie  ^ulbigung  entft^lcben.  greilic^  ermannt 
fw  fn^  nocft  einmal  ju  eigener  Sction:  auf  eigene  gauft 
Jtgtn  ben    audgefproc^enen  SBiüen  be«  $erjog«   »irb   bie 

»)  «.  0.  O.  250. 

h  «.  0.  O.  347.    1471  ^attc  Oötttngcn   ben  ^dä^^ta^  bcft^idt. 
6(^bt  U,  316. 

3)  a,  0.  O.  347,  350. 

*)  5L  a.  O.  398,  413,  420,  427,  428  u.  f.  W. 

5)  «.  0.  O.  641, 


24 


9leformQtion  eingeführt.  £)er  älnfc^Iug  an  ben  ©c^rnat«' 
lalbifc^en  ®unb  brachte  bie  ©egnungen  bed  92ürnberger 
diettgiondfriebend  unb  jmang  bamit  ben  ^ergog  im  9}q(^^ 
giebigfeit  in  einer  @Qc^e,  bie  an  feinem  eigenen  $ofe  9Im 
ganger  jä^lte  unb  in  feiner  jmeiten  ©ema^Un  (Stifabet^  eine 
eifrige  görberin  fanb. 


25 


IL 

3)t]Aoftrbtgfeüe]t  ber  seHif^eit  ^ersogin  ^Itomtt, 

geb.  b^OIbrenfe. 

»on  Dr.  fUiolf  irS4er. 

^a9  Seben  ber  (SIeonore  b'OIbreufe,  ®ema^(in  be« 
$tT)08«  ®eorg  Sif^ebn  oon  ^eQe,  ^atte  fflr  bie  aße^rja^I 
^^  B^i^S^offcn  ben  JRei}  eined  galanten  älbenteuerd.  Xiefer 
bitdenbe  geioa^rten,  bag  baburc^  fon)o^(  bie  Weiterungen  ber 
tDelfifc^en  $5fe  unteretnanber  mie  aud^  einige  SIcte  ber  aud* 
oarttgen  <^oIttit  ®eorg  SBil^elmd  beftitnmt  toorben  ftnb.*) 
Snfonber^eit  in  ber  ©efc^ic^te  ber  SSereinlgung  be«  )J)erjog- 
t^um^  3e{If  mit  Salenberg  ^aben  bie  perfönlic^en  angelegen^ 
Reiten  btefer  in  ben  Steic^dfflrftenftanb  emporgeftiegenen  ^ran« 
i5ftn  eine  oer^fingnidüolle  9{o(Ie  gefpielt. 

9htr  meniged  ift  Aber  fie  belannt  getDorben.  üDad  Witb, 
tDe((^ed  i^r  Wiograp^  iReigebaur^)  entmorfen  ^at,  ift  flberaud 
bfirftig:  bie  mic^tigften  QueQen  ftnh  für  i^n  nid^t  iugfinglic^ 
gemefen.  ^aoemann^)  l^at  jmar  bie  eine  berfelben  }u  SRat^e 
gebogen,  bie  im  ^önigl.  ©taatd^arc^iü  ju  ^annoer  aufbe^ 
tDtt^rten  5Kemoiren  ber  C>^jogin,  fpäter  Surffirfiin  ©op^ie. 
96er  ber  am  meiften  l^ert^orftec^enbe  ^uq  biefer  aufieic^« 
tiungen,  ber  unDerfS^nnc^e  $a^  unb  ber  unermflbüc^e  fiJiber* 
ftanb,  ben  bie  burc^  bie  Stanger^ö^ungen  ber  b'Olbreufe  in 
it)rem  gflrftenftotie  gefränfte  unb  fix  bie  ^ufunft  i^rer  Äinber 
erfc^retfte  grau    bem  jeüifc^en  §ofe   entgegenfeftte,    ift  in 

I)  Lettres  historiqaes  de  Pelisson,  Paris  1729  DI.,  @.  42  ff.: 
dat  au  camp  de  Sebonrg,  7.  Mai  1676. 

*)  ©eonorc  b^OIbrmfe,  bie  ©tammmutter  ber  Äönigö^ttufer  bon 
<SitgIanb,  ^aimober  unb  ^reugen.    ^raunf^todg  1859. 

3)  @ef(^.  b.  fanbe  «raunft^w.  u-Jüneburg  III.,  ®.  252— 54, 2^6  ff- 


26 


^atietnann^d  jDarfteQung  üermifc^t;  ic^  merbe  an  einem  anbern 
Orte  barauf  jurüdfonimen.  $ier  tft  meine  9lbfi(^t,  bad 
Seben  ber  ^erjogin  Eleonore  nac^  ber  jiDeiten  ^auptqueOe 
bariuftetten,  bie  Angaben  berfelben  ju  prttfen  unb  i^ten  Ur« 
^eber  nac^gumeifen. 

!Cad  anonyme  Süc^Iein,  um  bad  ed  fic^  ^onbelt,  ift  betitelt: 
Avanture  historique,  öcrite  par  Tordre  de  Madame***, 
k  Paris  Tan  679  mense  Augnsto;  12^.  'Diefe  fleine 
©c^rift  ift  bidfier  fo  gut  roxt  unbefannt  unb  gänjUc^  unbe« 
nu^t  geblieben,  ©pilder  ^at  1820  burc^  eine  htr^e  9ln« 
merfung  in  ©pieP«  üatertänb.  Slrt^iü  III.,  ®.  275  bie  erfte 
ftunbe  üon  berfelben  gegeben.  @eitbem  festen  fte  oerfc^oüen. 
^ieigebouri)  berftc^ert,  in  aOen  ^ibliot^elen  !Deutf(^Ianb« 
Don  ber  Ülorbfee  bid  )um  Sbriatifc^en  3){eere  Dergebend  barnac^ 
geforfc^t  }u  ^oben.  üDad  ^fic^lein  ift  Dieaeic^t  auc^  auf  ber 
Jtönigl.  Sibliot^et  ju  ^annoDer  frfil^er  unauffinbbor  gemefeu, 
i(^  erhielt  t%  auf  bie  erfte  ^oc^froge  bafelbft. 

üDa^felbe  ift  jmeifprac^ig  erfc^ienen,  ein  fran)Sftfd)er  unb 
ein  beutfc^er  Zejct  ftnb  einanber  gegenttber  gebrudt.  3lu9 
ieber  ^txlt  ober  ift  erftc^tlic^,  bog  ber  beutfc^e  Ztp,  nur 
eine  ungelenle  Uebertragung  bed  fran)5fif(^en  Originold  ift. 
?In  biefed  fc^Iiegen  tt)ir  und  alfo  an,  um  unter  9(udfc^eibung 
Qded  r^etorifc^en  ©epränged  bad  ^enhoürbige  ^eroorgu^eben. 

!Cer  anonyme  ä$erfaffer  fe^t  feine  Slufgabe  barin,  k 
d^crire  les  avantares  de  rillnstre  Clorinde,  dont  la  fortune 
a  fait  taut  de  bruit  dans  le  monde.  (Sr  oerfic^ert,  biefe 
Slorinbe  k)or  i^rem  Eintritt  in  bad  öffentliche  Seben  gelaunt 
}u  baben,  lorsqu'elle  n'estoitpas  encoresortie  denostre 
province  (®.  4).  Damit  giebt  er  fic^  att  i^ren  8onb«i» 
mann  lunb.  9lef|men  mir  ^ierju  bie  Semerlung,  bie  i^m 
an  einer  anberen  ®te((e  entfc^lüpft  ift:  feine  ^elbin  ^abe  i^re 
Umgebung  entjädt  par  Bes  danses  Poitevines  et  cham- 
pStres  qu'elle  avoit  aprises  de  sa  tendre  jeunesse 
(®.  18),  fo  erbeut,  bag  fomof)!  ber  ©c^riftfteBer  »le  feine 
$e(bin  aud  ber  Sanbfc^aft  ^oitou  entftammten. 


1)  «.  0.  O.  @,  97. 


27 


Waffen  roix  bte  ^trfon  ht&  erften  einftmrilen  ba^ingeftedt. 
XMe  f)rfbm  mar  }ur  Bett  ber  «bfaffung  biefe«  »uc^c«  (1679) 
ane  des  plus  pnissantes  Dncbesses  de  TEmpire  (@.  4). 
Unb  i^t  Sebenölouf  ftimmt  fo  genau  mit  bem,  toad  anber» 
Deitig  aber  i£(eonore  b'DIbreufe  befannt  ift,  überein,  bog  gar 
(ein  BiD^fcI  möglich  ift,  bie  Sbentener  ber  ertouc^ten  Slorinbe 
Qte  üDentwfirbigfeiten  ber  f)er}ogtn  (Steonore  aufiufaffen.  9htr 
dn  SRann,  ber  in  vertrauten  ^ejie^ungen  )u  biefer  ^flrftin 
ftanb,  lann  bad  @u(^  gefc^rieben  ^aben^  fo  gut  jeigt  er  {i(^ 
imterric^tet  nnb  )ug(ei(4  fo  terec^uenb. 

Ueber  (S(eonoren9  3ugenb  ift  bid^er  meiter  nt(^td  er« 
mittett,  ate  ba§  fte  aM  einem  alten  angefe^enen  Vlbetdgefc^fec^t 
oon  ^itou  entftammte.  3^r  $ater,  ber  SRarqui«  SIejranber  IL 
De«mier,  »or  $err  üon  Solbroire  unb  Otbreufe,  l^re  ÜKutter 
eine  geborene  dacobine  ^ouffarb  be  SJaubre^,  i^r  ®eburtdtag 
ber  3.  Januar  1639.  >)  Der  SBerf affer  ber  Avanture  k.  beridjtet, 
bog  bie  }ärt(i(^en  Sltem  auf  bie  Srjie^ung  bed  fc^Snen  ^offnungd« 
üoUen  ftinbed,  beffen  anmut^ige  ^etterfeit  unb  gen}innenbed 
9u«fe^en  fte  ent)ü(fte,  ungemS^nlic^e  Sorgfalt  oertoanbten  unb 
jebc  ®etegcn^eit  »a^mabmen,  bie  Sloc^ter  in  bie  Äreife  be« 
(anbfafftgen  flbeld  einjutfi^ren.  9atb  war  bad  {unge  9Räb(^en 
aOgemein  gefeiert,  anif  eine  Dame  oom  Rolfen  9(be{  tourbe 
auf  pe  aufmerffam,  eine  Princesse  de  **♦,  qui  avoit 
ifomi  an  des  plns  grands  Seigneurs  de  France. 

Den  Flamen  ber  '^Jrinjefpn  ergiebt  eine  einfatl^e  ßom« 
binotion.  9}a(^  unferm  ®ett)S^r«mann  nSmßc^  ^at  Sleonore 
am  ^ofe  berfelben  gelebt  6id  )u  i^rem  Eintritt  in  ba«  braun^ 
fd)n)rigtf(^e  f^ürften^au«.  Die  $er}ogin  ©op^ie  aber  er}&^It 
in  i^ren  5Kemoiren,  baß  ®eorg  ®ill^elm  (gteonoren  am  C)ofe 
ber  $rin}efftn  oon  Xarent  fennen  lernte,  unb  baß  fie  oon 
bort  iu  bem  ^aufe  Sraunfc^wcig  fam.  Die  ^rinjeffin 
SniUie,  eine  Xoc^ter  ber  oiel  bettunberten  Sanbgröfin  Smalie 
öon  §)effen*ftaffet,  »ar  1648  üermS^It  mit  einem  f ran jöfift^en 
Sbelmann  oon  altberfi^mtem  ®ef(^(e(!^t,  Henri  Charles  Duo 


1)  ^uddmaaxa,  @tomm6omn  ber  ^erjoge  )n  Srmmfij^n).«  Lüneburg, 
1677  @.  182  ff. 


28 


de  la  Tremoille,  ber  auf  ®runb  meitläufiger  SSertoanbt- 
fc^aft  mit  bem  ettofc^enen  S5ntgdf|aufe  ber  Scagonefen  ben 
alten  3:ite(  ber  neopolitanifc^en  Stronprinjen  angenommen  ^atte 
unb  bemnac^  ^rinj  üon  Slarent  genannt  marb.  'Devfelbe 
^atSRemoiren  ^interlaffen/)  inbeffen  ^uff^Iflffe  Aber  Eleonore 
b'OIbreufe  finbet  man  nic^t  barin.  'Mx  finb  alfo  gan}  auf 
bie  3taäix\ijUx\  ber  Avanture  tc.  angemiefen. 

^lernac^  fprac^  fic^  bie  ^rinjeffin  üon  Xarent  nic^t  nur 
fe^r  anertennenb  über  @(eonore  aud,  fonbern  erbat  ftc^  fogar 
biefelbe  ald  ^ofbame  Don  ben  Sltern  unb  Derfprac^,  für  i^re 
®l(bung  unb  B^t^nf^  Sorge  gu  tragen.  !Die  (Sttern,  bie  nur 
auf  bie  @tanbeder^ö^ung  (älävation)  ber  Xoc^ter  bebac^t 
maren,  mtUtgten  mit  ($reuben  ein.  ®ie  »urben  nic^t  ent« 
tSufc^t.  üDie  ^ringeffin  {eignete  (Sieonoren  Dor  aQen  übrigen 
!&amen  aud  unb  lieg  fic^  angelegen  fein,  biefelbe  nac^  i^rem 
©efc^mod  )u  bilben  (fa9onDer)  unb  aUe  i^re  fc^önen  anlagen 
}u  entioideln. 

9In  biefer  ©teile  gelc^net  ber  9utor  ein  Silb  i^rer  äußeren 
(Srfc^einung  unb  i^rer  Slrt  }u  fein,  »obei  er  freiließ,  in  ana^ 
tomifc^e  SOtanier  oerfaQenb^  bie  2;otaIitSt  feinet  ®egenftanbe9 
jerftüdt  unb  bad  geiftige  3anb  gerreigt.  3ßan  ^öre :  C'estoit 
nne  grande  fille,  dont  la  taille  estoit  majestueuse,  le 
Corps  trfes  d^liä,  le  maintien  agr^able,  Fair  noble  et 
toutes  les  maniferes  d'agir  engageantes;  eile  avoit  de 
grands  yenx  bien  fendus,  pleins  d'une  vivacitä  languis- 
sante^  le  toar  da  visage  assez  rond,  les  cheveux  noirs, 
le  nez  bien  proportionnä  et  la  bouche  orn^e  de  dents 
fort  blanches;  eile  avoit  la  gorge  bien  taill^e  et  assez 
pleine,  le  teint  fort  vif  et  assez  blanc,  les  bras  (et)  les 
mains  an  peu  longues,  mais  ponrtant  assez  pleines 
(®.  14).  3^r  fficfen,  fo  rolvb  weiter  berichtet,  be^errfc^te 
ber  gro^finn  ber  dngenb.  ®ie  fc^äferte  gern,  mar  aber 
leben  Slugenblid  au(^  ernfter  Stimmung  f&^ig.    Seb^aft  unb 

1)  Mömoires  de  Henri  Charles  de  la  Tremoille,  Prince  de 
Tarente,  publiös  par  Griffet,  Li^ge  1767.  Sergl.  (Srbntann9börffer, 
Soutfe  {Henriette  oon  Oranien  unb  ber  $nn}  oon  2:armt,  in  ber  3eit' 
f(^rift  für  preu6if(^e  ®cf(^i(^te  ic.  XV,  6.  242  ff.  1878. 


29 


Don  fc^arfer  Huffoffuttg,  (iebte  fie  bie  Unterhaltung  Aber  ade« 
nnb  gefiel  foioo^I  burc^  bie  artigen  ©ac^en,  bie  fie  toxbvaätU, 
»ie  burc!^  i^re  3(rt  fic^  audjubrüdCen.  ®lei(^  aQen  i$ran)öfinneti 
fanb  fie  SSergniigen  an  'Jtedereten,  bema^rte  aber  ftetd  einen 
feinen  Xatt  unb  beleibigte  nie.  <Se(bft  bem  ernfteften  nnb 
trüb  geftimmten  t^eilte  fic^  i^re  muntere  ^eiterteit  mit.  3m 
£on3,  i^rer  geibenfc^aft^  mar  fie  unfibertrefflii!^ ;  mit  ben 
^auemtfinjen  üon  ^oitou,  bie  fte  ald  Heiner  ftinb  erlernt 
§atte,  unterhielt  fie  oft  bie  ^rinjeffin  unb  beren  $of.  üDiefe 
trefflichen  Sigenfc^aften  »irlten  jufammen,  um  bie  ^rinjeffin 
gan)  für  Eleonoren  einzunehmen. 

@ie  fonnte  fi(^  nic^t  me^r  Don  i^r  trennen  unb  na^m 
fie,  ald  ber  ^rinj,  i^r  @ema^I,  na(^  $arid  fiberfiebette,  mit 
ft(!^  an  ben  bortigen  $of.  9(u(^  in  biefem  ^eife  ermeiften 
Sleonorend  9{ei}e  bie  aögemeine  ^emunberung  3^r  ^iograpl^ 
}meifelt  nic^t,  bag  fie  fc^on  ^ier  burt^  eine  k)ort^eil^afte  Partie 
über  i^ren  ®tanD  em))orgeftiegen  fein  tDürbe^  ^ätte  ni(^t  i^r 
guter  @tem  fie  }ur  rechten  ^txt  ^inmeggefü^rt.  £)er  $rin} 
Don  Xarent  namtic^  belannte  fic^  jur  reformirten  ßirc^e^  unb 
fo  mar  i^m  ber  93eg  )u  aQen  ^5^eren  SBürben  in  ^ranlreic^ 
abgefc^nitten.  <Sr  üerlieg  ba^er  $arid  balb  mieber,  um  in 
^oQanb  eine  Stellung  ju  finben,  bie  feinen  friegerifc^en  S^r^ 
geig  befriebigte.  @eine  ®ema^tin  folgte  if)m  }U  ber  @tabt, 
in  ber  er  eine  ber  oberften  @taatdämter  betleibete.  Ungern 
üer^ic^tete  iSIeonore  auf  $arid,  mo  i^r  fo  glfingenbe  Sr^ 
oberungen  in  Siudfic^t  ftanben.  9ber  ed  mar  i^r  eine  $fli(^t 
ber  ^Danfbarleit,  i^rer  ©önnerin  überaß  ^in  ju  folgen. 

Wan  mirb  Dou  einem  Slutor,  ber  nac^  feiner  eigenen 
Serfi^erung  feiner  ^elbin  tiefen  9{ef))ect  unb  innige  S3er^ 
e^rung  mibmet,  *)  nic^t  anberd  erwarten,  ate  ba§  er  biefelbe 
nur  uon  ber  oortf|eitl^afteften  @eite  ge^ei^net  ^at.  Slber  felbft 
bie  erflärte  geiubin  (SIeouoren«/  bie  $)crjogin  ®op\i\t,  weiß 
berfelben  nic^td  na(^)ufagen,  mad  biefer  ©(^ilberung  miber» 


')  poar  laqaelle  j^ay  une  haute  estime  et  an  profond  respect, 
et  dont  rid^e  m'eBt  si  chöre,  que  je  ne  la  puis  döpeindre  qu^avec 
an  singolier  content^ment  (®.  8). 


30 


f))rS4e.  ®te  ^atte  biel  Don  bent  nedtfc^en  Uebermut^  (Sleonorend 
gehört  unb  berichtet  gef(iffent(t(^  aUed  unliebfame  ©erebe,  bad 
über  biefelbe  verlautet  mar.  ^ennoc^  [teilt  fie  t^r  nac^  ber  erften 
perföndc^en  Begegnung  bad  3^"0>ii^  ^u^-  ^11^  faisoit  fort 
la  särieuse,  son  air  estoit  de  contenance;  eile  parla  pea 
et  fort  agr^ablement,  son  visage  estoit  fort  beau  et  sa 
taille  haute,  je  la  tronvay  fort  aimable  (3)?etnotreit).  @(eonore 
erfc^elnt  ^ier  um  k)teled  gefegter  dd  bei  i^rem  ^tograp^en^ 
ed  (tegen  ober  auc^  mehrere  do^re  jiDifd^en  ber  ^eriobe, 
bei  ber  mir  fte^en,  unb  bem  Slugenbtid,  ben  bie  ^er^ogin 
barfteUt. 

iSßad  üon  ^rinj  $)enri  S^arled  in  ffflrje  erjä^It  ift, 
ftimmt  mit  beffen  a)2emoiren  überein.  Sr  ^atte  im  Kriege 
ber  Stonbe  juerft  bie  gartet  SRa^arin'd  ergriffen,  mar  aber 
bann  )um  ^rinjen  (Sonb6  übergetreten.  Slu^  nac^  feiner 
Sludfö^nung  mit  bem  $ofe  fanb  er  bad  £eben  in  $arid 
verleibet  unb  trat  jurüd  in  ben  ÜDienft  ber  92teber(anbe,  mo 
er  unter  feinem  O^eim  i$riebric^  ^einric^  bon  Oranieu  bad 
^iegd^anbmert  erlernt  ^atte. 

^uc^  in  ^odanb  machte  (Sleonoren^  $erfön(tc^feit  ^m^ 
brud.  Sber  ftol}  oerfc^ma^te  fie  aUe  Einträge,  bid  ein  ^err 
Don  ^o()er  ^ertunft  unb  Dortrefflic^en  ©aben  lam,  um  if|r 
auf  emig  fein  ganjed  ^erj  ju  meinen.  Died  mar  Monsieur 
le  Duo  de  ***,  que  nous  nommerons  ä  Favenir  Ägesilas. 
S6)  brauche  laum  }u  fagen,  ba§  unter  bem  ißamen  %gefi(aud 
ber  bamate  in  ^annooer  regierenbe  ^erjog  Don  ^raunfc^toeig^ 
Süneburg,  ©eorg  Sßil^elm,  auf  bie  :a3üt)ne  tritt. 

'Derfelbe  mar  bezaubert  Don  ben  9ieiien  SIeonorend, 
unb  feine  Seibenfc^aft  xonä^^,  jie  me^r  er  biefe(be  Der^ef|(en 
mugte,  um  nic^t  ^rgroo^n  bei  ber  ©eUebten  unb  (Stferfuc^t 
bei  ber  ^rinjeffin  oon  ***  gu  erroedcn,  meiere  feine  häufigen 
3efu(^e  auf  ftc^  bejog  unb  auf  feine  ^anb  rechnete,  dt  be^ 
na^m  fic^  bal^er  mit  großer  Umfielt  unb  mar  feiig,  wenn  er 
ber  I)ame  feine«  $erjen«  ein  SBort  in«  O^r  pftcrn  lonntc, 
mä^renb  bie  anbern  fic^  an  @ptel  ober  Unterhaltung  Der« 
gnügten.  Unb  bie  erfinberifc^e  Siebe  fc^uf  i^m  ©elegen^eit 
genug,  berfelben  feine  t|eimli(^e  Neigung  ju  geftet|en.    Srft 


31 


na$  geraumer  ^t  entbedte  bte  ^it)efftn^  mit  ber  er  ft(!^, 
um  ben  Schein  }u  iDo^ren,  {temUc^  oft  unterhielt;  ben  magren 
Sac^oer^It.  Sc^üe^tic^  murbc  ader  SBelt  Kor,  bag  ber 
^erjog  etmad  ©roged  mit  (Eleonore  im  ®tnne  ^atte,  unb 
man  fing  an  für  i^re  S^re  unb  9{u^e  }tt  fürchten,  ^enn 
bcm  ^erjog  ging  ber  Stuf  ber  Unbeft&nbigleit  üoran^  meil 
man  xon%tt,  mad  für  ein  Seben  er  mel^rere  3al^re  ^inburc^ 
in  $enebig  geführt  ^atte. 

£)ad  einjige,  mad  ^ier  controlirt  merben  lann,  ift  bie 
S^arafteriftit  bed  $er)ogd.  SRan  lennt  ben  Seic^tfinn,  mit 
bem  berfelbe  bie  ^flic^ten  ber  9iegierung  in  ben  SBinb  fc^(ug, 
um  ben  ®enfiffen  3ta(iend  }u  frö^nen.  f)ot  er  boc^  fogar 
bie  ^errlic^e  ®raut,  bie  er  in  ^eibelbcrg  getoonnen  ^atte, 
über  ber  erften  beften  Sudlerin  in  Sßenebig  Dergeffen  unb  an 
feinen  {üngeren  trüber  oer^anbeU!  T^urc^  folc^e  3^9^  ^itb 
bte  3uoerlaf{tgIeit  unfer<(  älutord  bemä^rt.  Unflar  bleibt  nur, 
toetc^e  ^rinjefftn  {t(^  Hoffnung  auf  ®eorg  SBU^elm  machte. 
9ßan  nimmt  fogar  Xnftog  an  bem  S3ort(aut:  11  fut  Obligo 
de  cocher  son  feu  et  d'ätouffer  sa  fläme,  pour  ne  point 
donner  d'ombrage  k  la  maitresse  de  son  inclination  ou 
de  Jalousie  k  sa  soear  la  Princesse  de  ***  qui  se 
flatoit  etc.  (©.  28).  ffiirb  ^ier  uic^t  bie  fragliche  ^prinjeffm 
0(9  eine  S^mefter  ber  ©etiebten  bed  :per)ogd  bejeic^net?  Unb 
bo(^  ift  fac^Uc^  eine  folc^e  ÜDeutung  gon)  unmögUt^.  *iRo(^ 
üiet  meniger  ober  fonn  an  eine  ©(^mefter  ®eorg  föü^elmd 
ober  an  bie  ^riniefftn  oon  Xorent  gebockt  merben.  äBorauf 
bqte^t  [lä^  atfo  bie  ^eieic^nung  ber  ^rinjeffm  aU  sa  soeur? 

3Der  Sortgang  unferer  ^iogrop^ie  ffi^irt  ben  (Erbfolge^ 
ftreit,  ben  ®eorg  SBil^elm  gegen  feinen  (üngeren  trüber 
Solana  i^riebric^  um  bie  3ta^fotge  im  ^erjogt^um  ^tüt 
führte.  69  mirb  erjS^It,  bog  bie  Siac^ric^t  oom  Xobe  be9 
oUeften  trüber«,  be9  jettifc^en  ^erjogd  (S^riftian  Submig 
(t  15.  ma^  1665),  ^errn  ®eorg  ffiil^elm  inmitten  feiner 
Semü^ungen  um  (Eleonore  überrofc^te.  Db  biefe  Siebe  ober 
onbere  geheime  SD2otioe  i^n  abhielten,  in  bie  ^eimat^  iu  ei(en, 
fein  3ntereffe  mo^rjune^men  unb  einen  @taat9ftrei(4  nac^  bem 
®ttta(^ten  feiner  SDünifter   audjufü^ren,   mögt  unfer  Slutor 


32 


nlc^t  iu  entfc^eiben.  (Sr  begnügt  fic^  mit  ber  Semetlung,  bag 
nati^  ber  adgemetnen  Sluffaffung  @eorg  SBil^elm  fic^  Don  ber 
®e(iebten  nic^t  trennen  tonnte.  £)er  jüngere  trüber,  3o^ann 
f^riebric^^  machte  fic^  biefe  ©elegen^eit  ju  nu^e.  9((d  ©eorg 
SQU^elm  )u  $aufe  antam,  fanb  er  feine  Slngelegen^eiten  in 
ber  fc^Unttnften  ^erfaffung.  ®eibe  trüber  [teilten  $eere 
auf.  SlUein  ber  @treit  marb  in  ®üte  gefc^tid^tet,  unb  bie 
Xruppen  lieber  entlaffen. 

3lu(^  bie  ^erjogin  ©op^ie^)  rügt  bie  @org(ofigfeit 
®eorg  ^il^elm^,  ber  bei  feiner  ®(^önen  in  ^oOanb  bßeb 
tro^  atter  Briefe  bie  i^n  belehrten,  toie  fe^r  ber  trüber  fi(6 
fe^ne,  i^n  üor  feinem  Xobe  noc^  einmal  }tt  fe^en.  Unferm 
Slutor  eigentümlich  ift  bie  intereffante  9la4iri(^t^  bag  bie 
^annooerfc^en  3Rinifter  i^ren  ^errn  aufforberten,  fein  dxb^ 
rec^t  bnrc^  einen  ®taatdftretc^,  bad  ^eigt  iebenfaUd,  burc^ 
miütärifc^e  Seft^na^me  bed  $er}ogt^umd  S^üt,  }u  fiebern. 
S)er  @treit  tourbe  betanntlic^  ba^in  gefc^Iic^tet^  bag  ®eorg 
9S3i(^e(m  ^tüt^  3o^ann  Stiebric^  aber  ba9  burc^  ®ruben^ 
^agen  k)ergröBerte  Jtalenberg  erhielt  (12.  ®ept.  1665). 

3Rit  bem  i^rieben  fe^rte  bem  $er}og  bie  @e^nfu(^t  nac^ 
ber  beliebten  }urü(I^  unb  er  fa|te  ben  *$(an;  biefelbe  in  feine 
(Staaten  tommen  ju  laffen,  um  fie  ganj  ju  befigen.  S^x 
(SrfüQung  biefed  SBunfc^e«  mttit  feine  ©(^roägerin  mit^  une 
des  princesBes  des  plus  accomplies  de  nostre  sifecle. 
Sd  ift  bie  ^erjogin  Sophie,  bie  mit  biefer  fc^meic^el^aften 
SBenbung  eingeführt  wirb,  i^firforge  für  bie  3ufunft  i^rer 
Jtinber  bejeic^net  ber  Slutor  aH  i^r  'JJ^otiD.  Sie  fanbte  eine 
i^rer  ^ofbamen,  eine  vertraute  f^reunbin  (Steonorend,  mit 
angemef[enem  (befolge  nac^  ^oQanb,  um  biefe  ab}u^olen. 

Da«  Slä^cre  entnehmen  mir  mieber  ben  3Kcmoiren 
@o))^ten«.  !Darna(^  ift  allerbingd  i^r  Dorne^mfter  Slntrieb 
burc^meg  bad  b^naftifc^e  3ntereffe  i^rer  ftinber  gemefen. 
®eorg  Sßil^elm  l^atU  nämtic^,  ate  er  bie  Sraut  feinem 
Jüngeren  ©ruber  ©ruft  Sluguft  abtrot,  ftc^  ju  ftetiger  (£^c* 
(ofigteit  üerpflic^tet.     üDa«  Soncubinat  mit  einer  i^m  nic^t 


I)  9)>{emotren. 


33 


ebenbürtigen  Stani5ftn  mugte  ald  neue  JBÜrgf(^aft  erfd^einen, 
bag  er  fein  SSort  galten  unb  feine  Sanbe  an  feine  Steffen, 
bie  @o^ne  @o))^ien9,  vererben  mttrbe.  Sin  anberer  ®runb, 
»e^^alb  bie  iperjogin  bem  ©(^»oger  be^fllfUc^  mar^  (og  tiefer. 
@ie  mar  feit  il^rer  Ser^eiratl^ung  oon  ®eorg  9BtI^eIm  mit 
Xnfmerffamfeiten  über^Suft  unb  Ifatte  »ol  anfangt  ni(^t  un« 
gern  gefe^n,  ba§  berfelbe  i^r  eifrigft  ben  ^of  machte.  @eit 
ober  i^r  @otte  argmö^nifc^  auf  ben  trüber  geworben  mar 
unb  fte  mit  feiner  Siferfuc^t  qufilte,  mar  i^r  bied  Ser^filtni^ 
(Sftig.  aßtt  Sreuben  erfflüte  fie  ba^er  ben  Sefe^(  (Stnft 
Snguffd,  bie  b'DIbreufe  burc^  J^rfiulein  Somotte  an  ben  f)of 
Don  dbnrg  gu  laben  unb  aud  ^erjogenbufc^  abholen  gu  laffen. 

9la(^  bem  B^S^td  ber  Ayanture  ermog  (SIeanore  be^ 
fonnen  bie  iD^dlic^Ieiten  unb  ©efa^ren  bed  i^r  angemnt^eten 
Unternehmend.  Sber  @eorg  SBU^elm  ^atte  )a  alle«  für  fie 
im  ®tid^  gclaffeu;  feine  2:reue  mar  jmeifeKod.  dn  biefec 
Uebergeugung  fanb  (Eleonore  bie  Stellung,  meiere  bie  Samotte 
i^r  ausmalte,  geftd^ert  genug  unb  na^m  bad  ®ef(^enl  an,  bad 
i^r  biefelbe  aH  Unterpfanb  ber  Siebe  bed  $)er}ogd  überbrachte. 
SSertrouenb  ouf  bie  SBorfe^ung  unb  auf  {t(^  felbft  folgte  fle 
ber  (Sinlabung  unb  begab  fic^  in  Begleitung  ber  Slbgefanbtin 
gnr  9{efibeng  ®eorg  Sil^etmd.  2)er  Slutor  ^at  fd^metgenb 
übergangen,  bag  fte  guerft  an  ben  $of  oon  36urg  lam,  in 
beffen  ®efo(ge  fie  ftc^  nad^  3^1^^  ht^ab. 

^ort  ftaunte  aQe  9Se(t  fie  an.  £)ie  einen  bebauerten 
bod  ®c^i(ffa(,  bem  fte  entgegengieng,  ben  anbern  Impontrte  ber 
3Rut^,  mit  bem  fie  na^  ben  ^öc^ften  (S^ren  griff.  SSenige 
Xage,  unb  ed  mar  au^er  S^ti\ti,  ba^  ber  3^uber  i^red 
Xnged  unb  i^r  nerbinblic^ed  SBefen  bem  oertiebten  dürften 
bie  ®ema^mng  aO  il^rer  Sünfc^e  abgeminnen  mürbe.  @ie 
mar  Hug  nnb  mußte  genau,  bag  man  einem  Sieb^aber,  ben 
man  ^eirat^en  miü,  nic^t  fogleic^  bie  (e^te  ®unft  gemfit)ren 
barf.  ®o  erreichte  fte,  ba§  ba(b  „bo9  fc^öne  ^Banb  einer 
Eiligen  greuubfc^aft"*  fie  für  immer  mit  bem  $)ergog  tiereinigte, 
ttterbingö  ben  S:ttel  führte  fie  nur  nac^  bem  fc^önften 
Xmte  bed  Sanbed,  immerhin  aber  ^atte  fie  bie  erfte  Staffel 
ber  Sr^bung  über  i^ren  @tanb  erreicht  unb  befanb  ftc^  in 

1878.  3 


34 


ber  Sage^  i^cen  i^reunben  nüfeen,  i^ren  geinben  fc^aben  )u 
tonnen. 

äßan  beachte,  tote  gart  ber  älutor  bad  Unmärbige  be9 
Ser^ättntffed^  in  bad  Eleonore  eintrat,  umgebt.  ®eorg 
SBil^etm  gelobte  aUerbingd  in  einer  S^cberfc^reibung,  >)  fte 
niemate  ju  Derlaffen,  unb  legte  i^r  ben  ^litel  „^xa\x  Don 
Harburg"  bei.  Slber  bie  ^erjogin  @op^ie  loar  gemig  nic^t 
bie  einzige,  bie  in  ber  ^oc^ftrebenben  granjöftn  immer  nur 
bie  SRaitreffe  ©eorg  SBil^elm'd  fa^. 

92ac^  unferm  Slutor  geno^  Stau  bon  Harburg  bad 
©lad  einer  eckten  &jt  unb  alle  Slnne^mlic^tciten,  n)e((^e  ber 
}e(Iif(^e  $of  )u  bieten  t)ermo(^te.  älber,  fügt  er  ^ingu,  ed 
gibt  feine  9{ofe  o^ne  dornen.  3n  biefem  Satt  »aren  ed 
bie  immer  fc^roeren,  gefa()rt)oUen  Sntbinbungen.  9}ad)  bem 
erften  Soc^enbett  loar  grau  Don  Harburg  fo  angegriffen, 
bad  fie  gum  ®e^en  ber  ®tfl^e  gmeier  99egleiter  beburfte,  unb 
mit  ber  ©efunb^eit  litt  jugleic^  if|re  ®ct)ön^eit.  Slber  ber 
Dörfer  fo  unbeftänbige  gfirft  trug  bied  ©efc^id  mit  ©ebulb. 
(Sd  gibt  nic^td  @c^önere^,  ruft  begeiftert  unfer  ®en}&^r0mann 
au9,  atd  bie  Unterhaltung  ber  Siebenben  über  bied  bittere 
Sood,  nic^td  3^^^^^^^/  <^(^  ^^^^  Si^^u  ^on  Harburg  mit  einem 
Sluge,  bad  audb  ben  ^art^erjigften  gum  ü)2itgefü^l  ftimmte,  bem 
$ergog  geftanb:  il)re  Siebe  gu  il|m  ^abe  fie  in  biefen  beflagen^« 
loertlien  3^1'^^"^  g^f^t}^,  unb  fie  mürbe  mit  S^^uben  fterben, 
mügte  fie  nur,  bag  er  i^r  9lnbenfen  unb  bad  Sinb,  bad  fie 
i^m  ^interliege,  immer  ein  menig  lieben  merbe.  über  ber 
^immel  ^atte  Erbarmen,  grau  Don  Harburg  genad  eined 
^inbe^,  qui  est  affeure  (fott  mol  feigen  asteure,  b.  i.  ä 
cette  heure)  la  Duchesse  de  ***.  „^ergogin  t)on  ©raun* 
fc^meig  unb  Lüneburg"  mar  bamald,  atö  ber  Slutor  fc^rieb, 
ber  Xitel  ber  fpäter  fogenannten  ^ringeffin  Don  9(l)lben,  ®op^ie 
S5orot^ce.    Die  jüngeren  ©(^weftern  berfelben  ftarben  frül^. 

®eorg  ^it^elm  blieb  (Eleonoren  beftänbig  gugetf^an.  3^r 
®eift  unb  ®cmfit^  feffciten  i^n  je  länger  je  me^r.  ®ie  ge^ 
mann  eine  folc^e  SJiac^t  über  i^n,  bag  er  i^r  nic^td  abfc^Iagen 


1)  @.  $at}emann  III.,  254. 


85 


fonnte  tmb  {td^  gan)  auf  i^re  ftlug^eit  unb  Xreue  Derlief . 
Itigemein  erfreute  f^e  ft(^  bed  {Rufe«  einer  ^0(^^cr}tgen  unb 
too^It^ätigen  ^eunbtn,  einer  ^rau,  bte  ben  3om  unb  bie 
3iitrigne  üerabfc^ute.  ®eorg  SBU^etm'd  S^tung  unb  Siebe 
wv^^  baiftt  immer  me^r.  Stö  er  einmal  im  f$e(be  (ag,  um 
bie  S^&^t  }U  be^aufiten^  bie  er  feinen  geinben  entriffen  iaitt, 
— ed  ift  bie  (Eroberung  ber  fc^tt)ebif(^en  ^ergogt^flmer  Bremen 
nnb  Sterben  (1675)  gemeint  —  tarn  bie  92ac^rtc6t  ^^^  Stau 
Don  Harburg  einer  ferneren  (Sntbinbung  entgegen  ge^e;  eitigft 
toar  er  gut  ©teQe,  unb  man  bantte  e«  nfic^ft  @otted  f)älfe 
feiner  Hnmefen^eit,  bag  fte  bem  S^obe  entrann.  3^r  iBer^ 
bienft  bagegen  mar  e^,  ben  üor^er  fo  unftSten  Surften  an 
{eine  ©taaten  ju  fcffeln.  :99id^er  ^atte  ed  !etn  SRotio  ge« 
%Atn,  votläft^  ben  ^erjog  oon  ben  italtenift^en  Steifen  unb 
@enuf[en  ^tte  abbringen  tonnen.  $^rau  oon  |)arbure  ber» 
f(!^ffte  bem  Staate  bie  unfc^a^bare  SBo^Itdat,  bag  bad  bi^ 
^  broulen  oergeubete  @etb  im  Sanbe  blieb,  unb  bog  ber 
Surft  fortan  auf  bie  ^ergrögerung  feiner  SRac^t  unb  feine« 
9{u^me«  bebac^t  anfteng,  für  bad  SBo^l  fetner  Untert()anen  }u 
forgen  nnb  ba«  Sßi^gefc^id  feiner  yia^baxn  »ä^renb  bed 
Kriege«  aud}ubeuten  (en  veillant  au  salut  de  ses  sujets  et 
eD  profitant  du  malheor  de  ses  voisins  pendant  la  guerre 
qd  s'allumoit  de  tous  cdtez  en  Allemagne.  @.  58). 
@eru  toare  fie  t^m  in  bad  ^tlt)  gefolgt,  nur  auf  feinen 
Sunfd)  blieb  fie  ju  f)aufe  unb  mar,  obgleich  ieber  $ofttag 
i|r  einen  4Brief  oom  $er}og  brachte,  oft  genug  um  i^n  in 
Sorgen,  benn  er  fegte  fic^  mut^tg  jeber  ©efa^r  au«.  3n 
Sriebendgeiten  maren  bie  Siebenben  unjertrennltc^. 

Unfer  älutor  ift  überjeugt,  ba§  ©eorg  Stl^elm  nie 
einer  anberen  ^xm  feine  92etgung  gefc^enft  ^at,  unb  rü^mt, 
bog  berfelbe  treu  bad  ^iett,  ma«  er  in  ber  erften  Slufmallung 
ber  Siebe  berfproc^en  ^atte.  3n  biefem  fünfte  mar  Srau 
Don  Harburg  glücfdc^er  al«  bie  meiften  Sürftinnen  i^rer 
3eit  (S«  fott  mo^l  jur  SrHärung  biefe«  Problem«  bienen, 
menn  ber  9(utor  ^ier  ben  älnt^etl  feiner  ^elbin  an  bem 
))olitifc^en  geben  betont.  SBäf^renb  nämltc^  nac^  feiner 
SReinung  bie  grauen  nur  beanlagt  finb  für  ©alanterie  unb 


36 


menig  geiftige  «Sotibitfit  betunben,  jetgte  $rau  ))on  Harburg 
groged  93erftänbntd  fttr  bie  9{egterung^gef^äfte  unb  trat  mit 
bcn  grö§ten  ©taat^manncrn  il^rcr  ^t\t  in  sBerte^r.  ®ern 
touft^tcn  bie[c  i^rc  ®ebanlcn  über  bic  3ntcrc[fen  bc«  Surften 
mit  i^r  aud.  Unb  fie  agirte  in  aßen  3!)ingen  mit  folc^em 
®iüd,  ba§  ®eorg  mii^tlm  balb  nic^t«  o^ne  tt^r  Siffen  untere 
nehmen  motzte.  Duri^  bie^  B^^O^^i^  ^i^b  in  mtdfommener 
!B3eife  bie  ju  Slnfang  ermähnte  Sßa^rne^mung  beftättgt,  ba§ 
(Sleonore  unoerlennbaren  (Sinflug  auf  bie  ^oUtif  ®eorg  SEßil« 
^elm'd  ausgeübt  ^at.  Unb  bie  X^atfac^en  erhärten  augen^ 
fällig  bad  i^r  ^ier  beigelegte  33erbienft,  ben  leichtfertigen 
Surften  ju  SE^ätigleit  unb  Strebfamfcit  im  Dicnfte  be«  ®tp 
meinmefend  erlogen  gu  ^aben. 

^efrembenb  ift  nun^  mie  lurg  unb  fü^l  ber  fonft  fo 
reb«'  unb  lobfelige  SÖioQxap^  aber  bie  (Erreichung  bed  legten 
3iele«  feiner  ^elbin  ^inweggebt.  2Blr  ^ören  nur,  bag  jSrt* 
lic^e  Siebe  unb  DoOe  ©enugt^uung  in  ®eorg  SBil^elm  einen 
^lan  reiften,  ben  er  anfangt  nic^t  gehabt  t|atte;  er  entf(^Io§ 
fic^,  feinen  ®unb  mit  (Sieonoren  burc^  förmlichen  unb  feiere 
liefen  @^ef(^{ug  )u  beftegeln.  9iacl^bem  er  i^r  beim  ftaifer 
ben  Zittl  einer  9ieic^dgräfin  audgemirft  ^atte,  er^ob  er  fie 
burc^  bie  STrauung  jum  9iang  einer  f)eriogin.  $on  ben 
dämpfen  unb  3ntriguen,  bie  hiermit  )ufammen^ingen,  t)on 
ber  DöQigen  (Sntfrembung,  bie  hierüber  gmifc^en  ©eorg  ^iU 
^elm  unb  (Srnft  ätuguft  entftanb,  nimmt  unfer  S(utor  nic^t 
bie  geringfte  ^iotij.  !Died  ©^meigen  ift  um  fo  auffälliger, 
ba  eben  biefe  Errungen  ein  ^auptt^ema  ber  SRemoiren  ber 
^erjogin  ©op^ie  finb,  bie  fic^  laum  genugt^un  lann  im  ^affe 
gegen  bie  «malitiöfe"  9{egentin  bed  jeUifc^en  $ofed.  Unferm 
Slutor  loaren  biefe  ä3er^ä(tniffe  nic^t  unbetannt.  Sfm  ©d^luf 
feined  Suc^ed  fpric^t  er  offen  au^,  bag  (Srnft  Sluguft  einen 
geniffen  $ag  (une  espice  de  haine)  auf  bie  ®ema^Iin 
®eorg  ffitt^etm'ß  geworfen  ^atte,  ©eil  biefefbe  bem  3ntercffe 
feiner  dinber  im  ffiege  ftanb  (@.  74).  ß«  gef^lc^t  alfo 
mit  ^erec^nung,  bag  er  im  Saufe  feiner  (Sriäffluug  bad,  voa^ 
fo  böfe«  ©lut  an  bem  ©ruber^ofe  gemacht  ^atte,  mit  ©HB* 
fc^noeigen  übergebt.   9lur  ein  $unlt  wirb  t)on  i^m  in  Ueber« 


37 


rinftimmung  mit  bcr  C^^rjogin  ©op^ie  betont,  nfimlic^  ber 
ünt^ril,  ben  ber  molfenbüttelfc^e  $of  an  bem  3uft^n^c^ 
fommen  ber  fo  übe(  angefe^enen  S^e  ^atte.  O^ne  ^voü^i 
ift  btefe  (Erinnerung  barauf  berechnet,  bad  Obium  bed  ®e« 
fd^e^enen  ein  menig  Dom  ieUifc^en  $ofe  abiuttfiljen. 

(Sin  Prft  be«  ^aufe«,  erjä^tt  unfer  Sutor,  o^ne  ben 
f)er}og  Snton  Ulrich  Don  Solfenbättel,  ben  er  meint,  }u 
nennen,  trug  üiel  }um  3uf^^^^c'<^^^^n  ber  ^eirat^  bei. 
Denn  er  münfc^te  für  feinen  ®o^n  bie  $anb  Don  (SIeonorend 
einziger  Zodfitx,  bie  nfic^ft  einer  benachbarten  ^rinjeffin  für 
bie  reic^fte  (Brbin  im  Weiche  galt.  3)er  Junge  gflrft  —  er 
^ie|  9ugu[t  griebric^  —  mar  beftimmt,  bermateinft  bie 
9tegentfcl^aft  )u  übernehmen;  bamatö  commanbirte  er  ein 
taifertic^ed  9?egtment.  !Die  !Ser(obung  mürbe  Do(I)ogen 
(2.  aipril  1676).  «ber  ben  turnen  3äng(ing  töbtete  eine 
9ßudtetenlnge(  bei  ber  Setagemng  Don  ***  (?^ilippeburg, 
22,  äuguft  1676). 

9i^  ^ier^er  ift  bie  Ävantare  historiqne  ein  gefc^ic^tlic^er 
9eric^t;  ma«  folgt,  ift  faft  burc^meg  tenbenjiofe  3)id|tung 
nnb  ^at  nur  um  ber  j^enbenj  miflen  föert^. 

3unä(^ft  mirb  bem  ganjen  fürfttidien  f)aufe  ein  SBinI 
mit  bem  Saternenpfa^I  gegeben.  !Denn  ma9  lann  bur^« 
ftc^tiger  fein  atö  bie  (Sr}Sf|(ung,  man  ^abe,  nac^bem  bie 
junge  ?rinjeffin  l^ren  ©d^merj  Derwunben,  baran  gebaut, 
bad  jerriffene  ^anb  mieberl)eriuftet(rn,  unb  ^abe  ed  auc^  ju 
Staube  gebracht,  ba§  ber  trüber  bed  ißerftorbenen  bie  reiche 
«raut  ererbte? 

9lac^bem  bann  ber  ftrSnfungen  unb  S3erleumbungen  ge^ 
bac^t  ift,  meiere  bie  ^erjogin  (Eleonore  ertrug  unb  Derjie^, 
mirb  t^r  Seben^tauf  auf  fofgenbe  SBetfe  )u  (Snbe  geführt: 
3temH(^  lange  ^abe  fie  i^r  ©lud  genoffen.  Xro^  i^rer 
fc^ac^en  Sonftitution  errei(!^te  fie  ein  ^o^ed  Sllter  unb 
überlebte  ben  bejahrten  ®ema^l.  @ein  2:ob  marf  fie  aufd 
Srantentager.  92a(^bem  fie  aber  Dom  9lanbe  bed  ©rabed 
erftanben  mor,  mochte  fie  nic^t  me^r  in  bem  üjanbe  meilen, 
in  bem   fie  i^r  Siebfte^   Derloren  i^attt.    @ie  fiebelte  nac^ 


38 


^oQanb  Aber  unb  brad^te  im  $aag  ben  SReft  i^rer  £age  in 
Uebung  frommer  jTugenb  }u. 

Unfcr  ©üc^fcln  tft  laut  Ittcrbtott  im  Sluguft  1679  cr^ 
f^teuen^  bie  ^erjogtn  S(eonore  aber  ftarb  erft  ben  5.  i^ebruar 
1722.  Sd  mu§  a(fo  entmeber  bad  !£)atum  bed  !Druded  Dor- 
battrt  ober  ber  te^te  Sebendabfc^nitt  ber  $e(btn  Sort  für 
SBort  erfunben  fein.  !Da§  biefelbe  i^ren  ®ema^(  überlebt 
^at^  ift  aUerbingd  gufädig  eingetroffen.  äJon  i^rer  lieber« 
fieblung  nac^  ^oQanb  meig  aber  bie  @efd)i(^te  ntt^td:  fie 
brachte  ben  9lbenb  i^re«  Sebend  auf  i^rem  äBittmenfi^  in 
Lüneburg  )u.  3^^  ©emig^eit  mirb  unfer  ©c^tug  burdb  eine 
9lotii  k)on  8eibntien«  $)anb,  bie  fic^  auf  bem  SEitelblatt  bed 
Don  mir  benu^ten  (S^emplard  ber  Ayanture  finbet,  nfimlic^: 
„p.  69  erreur,  p.  70  sqq.  invention.'*  Der  Srrt^um  ouf 
Seite  69  liegt  in  ber  ^emerfung,  bag  ®eorg  SßU^Im  nie^ 
ma(d  einer  anberen  ^xan  ate  (S(eonoren  juget^an  gemefen 
fei.  Seibni)  rougte,  mit  metc^er  Seibenf^aft  berfelbe  bie 
$er{ogin  Sophie  Derfolgt  ^atte.  SD^erfroürbig  ift,  ba§  Seibnij 
bie  (Srfinbungen  erft  kion  @eite  70  an  rechnet,  benn  ft^on 
auf  @eite  68  gebort  bie  (Srjäblung  oon  @opl^ie  !£)orot^eend 
imeiter  Verlobung  in  biefen  ^ereic^.  3ebenfaUd  aber  ift  ber 
(e^te  9lbfc^nitt  ber  ^iograp^ie  nac^  Seibutjen^  Urt^eil  Dor 
bem  Xobe  ber  ^erjogin  Steonore  erbietet. 

@oIIte  c&  nun  reine  SBiQtür  fein,  bag  ber  gut  untere 
richtete  unb  be^utfam  abmägenbe  ißerfaffer  ber  Ayanture 
feine  $e(bin  am  Sbenb  i^reö  bebend  nac^  ^oQanb  jurüct^ 
lehren  tögt?  ®ot(te  bied  nit^t  im  ®inne  berfelben  ge« 
f (^rieben  fein?  SBir  ^aben  »enigften«  au«  bem  3a^re  i^rer 
Ueberfiebelung  na^  3^^^  e^"  audbrüdlic^e«  ^^ugnid,  bag 
fte,  »enn  ®eorg  ffiil^clm  ftürbe,  !Deutfc^Ianb  »iebcr  ju 
öerlaffen  gebadete,  «m  14.  üßfiri  1666  ^at  pe  t)on  3eae 
au9  einem  t)ertrauten  Sanbdmanne  Stamend  ®enebat,  ■)  biefe 


1)  (Smtge  Briefe  bedfetben  an  btc  ^ergogin  ^op^it  finb  ))uB(tctrt  in 
biefer  Seitfd^rift,  1850,  ®.  347. 


89 


Sroffnung  ganac^t^)  @ie  f^S^te  benfelben  dd  traten  f$ratnb: 
Car  je  scay  qne  yons  ayes  eu  cent  combato  poor 
ramonr  de  nioy,  qne  yons  ayes  pris  mon  parti  en  tont 
Ueü.  @ie  tDÜnfc^te  ftt^  i^m  banfbar  ju  ermeifen  unb  (üb 
i^n  an  ben  jeUtfc^en  $of . ')  ®enebat  fi^eint  biefem  SRufe 
Stfotgt  itt  fein.  3ft  e«  nnn  nic^t  auffSKig,  bag  berfelbe 
®cbanle,  ben  Sleonore  1666  gegen  Ifiren  greunb  ®enebat 
au9fprQ(!^,  in  einem  i^rem  SRul^me  geroibmeten  ®ud^e  1679 
ttieberfebrt?  au«  ber  einem  SJere^rer  eröffneten  Äbfid^t, 
ü)eutf(^lanb  nacfe  ©eorg  SSil^elm'«  Xobe  mieber  ju  terlaffen^ 
ift  Don  einem  Sere^rer  bie  (Sr35^(ung  beraudgefponnen,  bag 
fie  l^entfc^tanb  nad^  ©eorg  ®i(^eün'«  SEobe  mirKit^  Derlteg. 
3(^  meine,  btefer  t^ingerjeig  geftattet  ben  ©(^(ug,  bag  ber 
(SmpfSnger  jene»  ©riefe«  jugleii^  ber  SScrfaffcr  be«  in  SRcbe 
fte^enben  ©üc^Iein«  ift.  Der  ©rief  betoeift,  ba%  ®enebat 
ber  glOdUc^cn  t^rangSfin  f^on  t)or  i^rem  (Eintritt  in  ba« 
bTaunf(^tDeigif(f)e  $au«  na^e  ftanb  unb  treu  ergeben  mar. 
9lttr  ein  folc^er  SKann  lann,  mie  gejeigt  ift,  bie  Avanture 
Derfagt  ^aben.  flu«  biefer  aber  erfahren  mir,  ba§  er  au« 
¥oitou  mar  unb  (Eleonore  Don  3ugenb  auf  fannte. 

Wt  biefer  (Ermittlung  brfingt  ftc^  jugteic^  ein  anberer 
S(4(ug  auf,  ber  Don  felbft  au«  ber  ganjen  Haltung  be« 
Sdnd^  entfpringt.  !Dic  Madame  ***;  auf  bercn  ©efe^t 
ba«  ©u(^  (aut  Ueberfc^rift  Derfagt  ift,  fann  9{iemanb  anber« 
fein,  al«  bie  ^erjogin  (Steonore.  9lur  unter  il^rer  flegibe 
lonnte  ber  Sutor  biefe  ©iogra))^ie  tiefern  ober,  mie  er  felbft 
fagt,  einen  ®egenftanb  bearbeiten,  sur  lequel  jusqu'ici 
personne  n'a  osä  d^clarer  ses  pensäes  (®.  6). 

'SMe  j£enbeni  ber  @^rift  liegt  auf  ber  ^anb.  (S«  foQ 
gejeigt  merben,  bag  fomo^I  bie  Xntecebentien  mie  bie  nac^« 


^  !£)ie  ^frjogtn  ^opf^it  ^at  btefeti  ^rtef  in  il^re  'SRtmoxxm  aufge* 
nommeiu  ^te  ^orte,  auf  bie  t»  ^ter  anfotntnt,  tnü))ft  (Sltonoxt  an  bie 
^ü^irang,  bafi  fte  t^e  Sittiocn^enfton  oer^e^ren  bttrfe,  ou  il  me  plaira. 
Car  je  ne  veux  pas  demeurer  en  Allemagne. 

^)  3n  bem  angebogenen  Briefe. 


40 


l^erige  Haltung  Steonorend  bed  !£^rone^  mürbig  maren,  ben 
fie  einnahm.  Slud  bem  ®(^(uffe  ber  ®d^rtft  er^ettt^  an 
xotliit  älbreffe  biefer  ^lac^meid  t)orne^tnti(^  gerichtet  mar. 

Offenbar  um  @rnft  9(uguft  unb  ®opfjit  mit  @(eotiore 
au«iufö^nen,  t)erftc^ert  ber  3lutor,  fte  ^abe  aud  Atug^eit  unb 
Siebe  für  bie  Steffen  i^rc«  ©ema^te  fic^  felber  leine  ©ö^nc 
gemünf^t,  bamit  nt^t  etma  bie  9$atertiebe  benfetben  ^inmeg^ 
fe^en  mö^te  über  bie  SRttdfic^ten,  que  Ton  doit  avoir  pour 
ne  pas  affoiblir  sa  maison  et  la  rendre  impuissante. 
Stuf  benfelben  3tt)ecf,  ba«  böfc  ©tut  in  0«nabrücf  ju  be^ 
ffinftigen,  gieß,  \oa^  gum  @(^(ug  erfonnen  ift.  ^er  jüngere 
trüber  bed  33erftorbenen^  alfo  Srnft  3luguft,  na^m  ^iernad^ 
3efi^  t)on  ben  erlebigten  Sanben  unb  üergag,  bag  er  kior^er 
au«  Sorge  für  ba«  3ntereffe  feiner  Äinber  einen  geroiffeit 
^a§  auf  (Steonore  gemorfen  l^atte.  Sben  babur^  bemied  er 
feine  ^oc^^ergigleit,  ba§  er  eö  i^r  nic^t  nac^trug^  menn  fie 
au«  meibli^er  ©c^ma^^eit  ober  bietoe^r  au«  SDtutterliebe 
i^ren  ftinbern  ba«fe(6e  Soo«  gemünfc^t  ^atte,  h)e(c^e«  ben 
feinigen  )ufie(.  äßit  bem  greife  be«  gangen  ^aufe«  unb 
Srnft  äuguft'«  im  bcfonbern  fc^Iiegt  ber  ©^riftfteüer  fein 
SESerl:  C'ätoit  un  de  ces  trois  illustres  frferes,  princes 
de  FEmpire,  qni  par  lenr  rares  qnalit^z  et  antres 
talens  avojent  fait  autant  de  bruit  dans  le  monde 
que  par  leur  paissantes  arm^es  et  hautes  alliances. 
(grnft  Sluguft  Iie§  bie  ©ittme  be«  ©ruber«,  ben  er  immer 
^ergtic^  getiebt  unb  bem  er  fo  biet  gu  banlen  ^atte,  in  9?u^e 
bie  grüc^te  i^rer  Siebe  unb  ®üte  genießen.  @r  moQte  bo^ 
burc^  feine  ©erer^tigleit  unb  ©rogmut^  üor  gang  (Suropa 
begeugen. 

Unfer  ©fid^Iein  mit  feinem  befc^eibenen  litel  ermeift  ft^ 
atfo  a(«  eine  oon  ber  $)ergogin  Eleonore  beranlagte  ^tä^t^ 
fertigung«fc^rift.  »u«  »eld^em  (Srunbe  biefelbe  gerabe  im 
Sa^re  1679  ber  Oeffentlit^Ieit  übergeben  marb,  ift  nic^t  mit 
©i^er^eit  gu  erlennen.  SBa^rfc^einUc^  l^cingt  bie«  gufammen 
mit  ben  ..fc^meren  !£ractaten  gu  Sieberoereinigung  ber  beiben 
^erm  ©rüber  ^ergogen  ®eorg  SSi(^e(m  unb  (Srnft  3luguft, 


41 


mlä^t  fttbt  aoBO  1675  in  friner  guten  SSerftSnbnfig  getoefen.''  >) 
52a(^  ben  äßemoiren  ber  .^erjogin  ®op^ie  mürbe  nSmlic^ 
fd)on  1679  bie  Verlobung  ®eorg  Submig'ö,  M  filteften 
So^ned  ton  (Smft  Slaguft,  mit  ber  Xo^ter  ®eorg  ®it^ebn% 
Sop§te  üDorot^ea,  moburt^  im  da^re  1682  bie  SBerfS^nung 
befiegelt  »arb,  K)on  jettifc^er  Seite  angeregt.  !Dad  $aupt^ 
^inbemid  loar  bie  ©eringfc^fi^ting,  mit  tpelc^er  ber  odna« 
brfidifc^e  $of  auf  bie  }eUif(^en  !^amen  ^ernieberfa^.  (Sben 
bieft  Sorurt^eil  ju  überminben  ift  aber  bie  oberfte  Ztahtni 
ber  bef)}ro(^enen  Schrift. 


1)  SuBbifitfe  bcd  S9?imfier«  9[.  ®.  tton  ^ernftorff  in  feiner  t)on  mir 
peraffentfic^ten  ®eI6ftbtograp^e,  f.  b.  2. 3a^redBert(^t  be«  ^atfer^SSil^elmd« 
^^mnofiumd  gu  ^amtoDer,  1877,  @.  8. 


42 


m. 

^rmnoberfdje  @tabtdjroniI  tion  1635  Ui  1652. 

9u9  betn  2)^anufcri))te  ^Chronologia  Hannoverana^  tnttget^eitt  Don 

Dr.  9lbolf  ft'i^tt. 

%uf  ber  SBniglic^en  Untüerfltfitd^Stbnot^ef  }u  ©öttingeK 
mirb  unter  ber  Signatur  „Cod.  ms.  bist.  274''  eine  $anb^ 
fc^rift  in  goßo  aufberoa^rt,  bie  kion  bem  Urheber  auf  bem 
erften  ^(att  bejeic^net  tft  a(0-,,GhronologiaHannoyerana''^ 
barinne  Derjeic^net,  tpafd  t)or  ©raffen,  ^^firften  unb  Ferren  ber 
®tabt  ^annoüer  ©c^u^^errn,  unb  ju  melt^er  ^üt  bie  ge^ 
n)efen;  unb  tpad  inn  unb  umb  ber  ®tabt  ^annoüer  in  ber 
9{a(^ba^rf(^aft  gefc^e^en;  aufd  alten  SDtonumenten,  S.  S.  9la^td 
Slrc^iDen,  glaubmflrbiger  Seut^e  S^ronicid,  äßanufcriptid, 
®eneaIogitd,  auif  eigener  täg(id)en  (Erfahrung  iufanimen  ge^ 
bracht;  auc^  jebed  2^  bem  3a^re,  barinn  eö  gefd^e^en,  geaptirt 
unb  fo  oie(  müglit^  bequemet;  barju  bann  oornemltc^  SonfuKd 
Sern^arb  ^o^meifterd  S^ronologica,  h)te  auc^  ^untingii  unb 
Se^neri  k.  S^ronica  gebrauchet". >) 

Sn  ber  ©^rift  ftnb  ^mei  ^änbe  erlennbar,  ber  erften 
gehört  atteö  Dom  älnfang  bid  g^tn  3a^re  14ö6  an,  ber 
jmeiten  bie  $eriobe  Don  14ö7  bi«  1652.  !Dad  ©anje  tft 
eine  umfangreiche  Sompt(ation  aud  t^eitö  gebrudten,  t^eite 
ungebrudten  QueKen.  @d  merben  eine  Snga^I  genealogifc^er 
Serie  unb  c^ronilenartiger  jDarftettungen  citirt,  aber  auc^ 
SürgerroQen,  Siften  ber  ft&btifc^en  Beamten  oon  ^annooer 
unb  mancherlei  anbered  „ex  magno  libro  teutonico  sena- 
tüs'',    ^ex  libro   copiamm   senatns''    unb   anberen   Sluf^ 


1)  jDtefelbe  ^anbfc^rtft  ftnbet  ftd^  aud^  —  mit  geringen  ^(bmetd^ungen 
—  in  ber  ßönigl.  i)ffent(t(!^en  ^iBibtiot^e!  ju  ^onnoüer. 


43 


jtk^nnngen  mttget^rilt.  9uf  „eigener  t&gli(|en  Srfa^rung'' 
bent^t  ber  itfjtt  %i)tH  ber  (S^ronit. 

36)  t^eile  ^ier  in  mörtltc^em  SIbbrud  mit,  ttod  )u  ben 
darren  1635  bid  1652  angemertt  iftJ)  Stuf  ber  ®raun^ 
fc^iseigifc^en  Sanbedt^eilung  Don  1635  beruht  bie  (Erhebung 
£^onnoDerd  }ur  dteftbenjftabt.  (Sben  hierin  ober  liegt  bad 
^iftorifc^e  dntereffe  ber  ^inge,  bie  ber  Sl^rontft  berichtet. 
Tlit  bem  3a^re  1652  bricht  berfetbe  ab. 

A""  1635.  dft  bad  Sanb  Sraunfc^weig  unter  ben  Iflne^ 
bürg.  $erm  im  3ldX>.  get^eilet  nac^  langem  Sractat  )u 
9raunfc^u>eig. 

A""  1636.  ^at  $)ert}og  9[uguftu9  }U  3etle  $er^og  ®eorgen 
bad  Sanb  Satenberg  mie  auc^  ®tabt  ^annooer  überlaffen. 

IDen  16^  gebr.  ift  ^er^og  ©eorg  ju  ^annoDer  ge^u(btget; 
ben  25.  dun^  ift  burd^  einen  3ngenteur  ein  3(brt§  gemattet, 
bie  9!euftabt  ju  befeftigen  unb  bie  ffirftlid^e  ca(enbergif(^e 
San^te^  }u  ^annoüer  angefangen,  ben  13  3uUi  ift  bad  erfte 
^ofgerif^t  gehalten. 

A*»  1637  ift  »egcn  ber  fürftlic^en  SRefibenfe  in  f)annot)er 
®cfe^(  gef(^e^en  im  3}?artto,  unb  ift  barju  auggefe^en  bad 
©arfügcr  Elofter;  ben  12  «pril  Ift  foId)er  fürftl.  »cfc^I 
bem  9?at^  al^ie  angejetget  unb  enbßd^  effectuiret  morben, 
o^nangefc^en  ba§  man  ju  Slbmenbung  beffen  üiefma^I 
fnppficiret. 

a)en  19  aWaii  ^at  ber  ©au^SBernjafter  Otto  ÜRelbau 
ben  anfang  gemacht  jum  [sie]  ffirftt.  9lefiben^  }u  bemoliren 
mib  toeg^ubrec^en,  maö  baran  l^inberte,  nnb  fein  bie  Srmen 
mä)  bed  Sbenbö  aud  ben  beiben  ^ofpitalen  getrieben  atö 
27  ^erfo^nen. 

Titn  30  3unii  ^at  bie  <Stabt  ben  ©d^mebifc^en  im 
SImbte  (Salenberg  666  ZtjUx.  geben  muffen. 

A^  1638  f|at  ber  ffirftt.  ©au  *Ser»altcr  ba«  ^olft  jum 
®4(o6  iu  rieten  angefangen.  !Den  15  3unii  ift  bie^eftung 
2nr  92euftabt  abgefto(^en,  aber  bieö  3al^r  fonft  nic^td  baran 

1)  ©tne  frühere  ^criobe  ift  au«  33.  ©o^mctfler'«  Hiifteid^nungen 
öon  ^otcfenb  unb  gtcbeler  in  bicfer  3eitfd|rift,  1860,  @.  193  ff.  mit* 
geseilt  loorbfn. 


44 


gef(!^el^en.  dn  btefem  3af)r  ift  noc^  ble  ®ette  an  ber  Seine 
beö  fürftüdjen  ©c^Ioffed  fertig  morben  big  inÜDac^  unb^ac^, 
auc^  bie  ®ette  üom  Sirenen ^S^or  big  an  bie  Seine. 

A«  1639  b.  6.  april.  ift  «cfe^I  fommen,  bog  ein 
Sicent  auf  aße  SBa^ren  }ur  Unterf)a(tung  ber  @o(l)aten  folte 
gefe^et  merben^  met^ed  ju  IpUbe^^eimb  aufm  Sanbtage  ge^ 
fc^Ioffen,  »orju  fi(^  ber  {Ra^t  nic^t  üerftc^en  toiU,  !Den 
14  Sutii  ift  ber  9laf)t  baju  gejroungen,  bag  e«  roegen  beß 
Sicentd  oon  ben  San^etn  getefen  morben,  unb  finb  üom  9}a^t 
ate  dofianne«  aßüQer,  Dom  C>^r^^0  2:f|oma0  SBeften^oIg 
8icent^(Sinne^mere  georbnet;  ben  28  3u(4  ift  üom  9?a^t  ein 
SDrt^  2u  einem  fürftl.  3^"8^^uf^  ^^  Sade  gegen  ber  9?og^ 
tnil^Ie  gegeben.  üDen  1  Oct.  ift  Obr.  @(^(üter  (Sommenbant 
in  bie  SÜenre^  gefallen  unb  mit  ©emalt  ^ol^  ^eraug  ge« 
^o(et.  3n  biefem  3a^r  ift  ba«  @(^(og  meiftent^eil«  in  Dad^ 
unb  ^aäi  fommen. 

A<^  1640,  b.  5  yjlat)  Iftat  $).  ®eorg  umb  ben  5£^urmb 
Dorm  Seint^ore  angehalten  be^m  Staate.  ÜDen  12.  !iDec.  ift 
ber  $.  jum  erften  ÜKal^Ie  uff  bem  ©t^Ioß  logirt,  ben  13 1)ec. 
bie  erfte  (utterifc^c  ^rebigt  in  ber  ^offftube  galten  roorben. 
I)en  17.  !J)ec.  ift  $.  Oeorg  nat^  §ilbe«^eimb  gebogen,  alroo 
er  frand  morben. 

A^  1641,  b.  2  aprit.  ifl  ^.  ®eorg  ju  ^itbe«^eimb  ge^ 
ftorben,  ^ernac^  ju  3^0  begraben.  Den  8.  Sprif.  ift  megen 
$.  (S^riftian  Subemigd  l^te  ber  ^offeg  eingenommen.  Den 
18.  @ept.  fein  bie  ©arten  burc^  bie  ©^meben  umb  bie 
©tabt  ruiniret. 

Ao  1642  b.  3  3ufii  ift  bie  |)off^aItung  üon  $ilbe«^eimb 
na(!^  ^annoDer  tranöferiret  morben.  Den  .  ift  auc^  ber 
Subenteic^  ber  ®tabt  benommen,  ben  (S^riftian  Subemig  jur 
^off^altung  bereiten  laffen. 

A«  1643  b.  11  SKartii  f)aben  bie  SRitterf(^aft  unb  «bett 
bie  ®ier^3lcclfe  ju  $annoDer  in  bie  Domren  ju  legen  ftc^ 
unterftanben  unb  bie  @inne^mere  ind  $fortf|aug  ju  fe^en; 
Don  Stallt  mirb  contrabiciret,  aber  nic^tö  ermatten.  Den 
11  april.  ift  ©c^öneberg  Dor  @(^(ütern  Sommenbant  morben. 


45 


S§  ift  bie  ®4an^e  nff  bem  jtnefmlatnpe,  gcnonbt  ba0  (SfeQ^ 
C^r,  fo  DOT  2  Sauren  angefangen,  ferner  oerfettiget;  in  ber 
10.  tBot^e  nac^  Zrinitatid,  ift  auc^  bie  ®c^an|e  be^  ber 
Sagemühlen  oon  @t^(ütern  Dor  2  Sauren  angefangen,  ben 
7.  Xug.  gu  DoUfü^ren  angefangen.  X)en  18.  ©ept.  ift  t)ilbe^ 
^imb  quitiret  Don  braunfc^iD.  Särften  unb  ®parre  mit  einer 
äompaqtdt  in$annot)er  lommen.  !Den  13.9toD.  ft^(figetS^rifttan 
^bemig  bie  Bürger  auff  bem  SaUe  neben  So^aufen,  au(| 
fi^Ieget  er  ben  Slrmen  im  @obif(^en  ^ofpital  bie  ^enfter  ein. 
^en  .  ift  ba«  Xrmen^auf«  Dorm  ^teinbo^re,  fo  3o^an  2)uDe 
bauen  lagen,  eingeleitet;  im  fetben  merben  30  SBeif enfnaben, 
oiul^  fo  Diel  ^ißägbgen  fo  lange  ermatten,  bi«  fte  be^  ^an« 
t^ientngen  ober  anbere  Seut^e  get^an  merben  fönnen.  Slut^ 
»erben  barin  erholten  40  alte,  lal^me,  blinbe  unb  elenbe 
l^eat^e.  ^iergn  ^at  ber  9ta^t  bie  alte  Sunenbe  an  bied  ^aug 
geleget,  ed  mtrb  barin  !Z)ienftaged  Don  8  bid  9  Don  einem 
frebiger  ju  ®.  (Srucid  geprebiget,  auc^  aUt  Quartal  bad 
^adftmafjH  auggetl^eilet,  morgend  unb  abenb«  Se^tftunbe  ge^^ 
polten,  morin  SRorgen«  unb  ^benbfegen,  aud^  SDand»  unb 
^B(i^^  gefungen  unb  gebettet  tperben,  mie  auc^  bie 
Sit^ane^e,  au(^  umb  Sr^altung  bed  göttlichen  Sortd;  ed 
foO  Quöf  gelefen  merben  1  Sapittel  auö  ber  Giebel  unb 
1  @ebct^  auff  bie  3  $aubt^®tfinbe.  !Die  ftinber  »erben 
im  Sefen,  ®ifxt\btix  unb  Satec^idmo  untermiefen  Don  i^rem 
tSc^uImeifter;  ed  mirb  tfiglic^  2  3Ra^l  gefpeifet,  }me^  ^aben 
ein  Sette,  ed  finb  aut^  2  ^roDtforn  gefe^et. 

A«  1644,  b.  26  Oanuar  ift  Eopitain  SBiftrum  jum 
@tabt«^aubtmann  angenommen,  unb  f)auptmann  Sagpar 
Don  Säbe  erla§en.  !Den  27  3an.  fein  biefer  ®tabt  gar 
fc^mere  (Sontributioned  Don  ber  Sanbf^afft  angeorbnet,  alg 
1350  X^Ir.,  meiere  ju  ^offe  er^S^et  unb  auff  1375  X^Ir. 
bmmen,  melc^ed  fie  alled  gern  miQigen  mfigen. 

A"*  1644  am  grünen  !Donner0toge  ^at  S^riftian  Subemig 
einen  ¥fa^I  auf«  ^ot^marft  fe^en  loffen,  um  Sleutere  baran 
)tt  fc^Iiegen,  bagegen  ber  9ia^t  proteftiret,  ^at  aber  ni(!^td 
ouggeric^tet;  ben  26.  3ulit  ift  bie  Kontribution  bur^  bie 
ffirftl.  @olbaten  Don  benen  bürgern  erpreffet,  dm  ©eptembri 


46 


fjai  S^rifttan  Subetotg  ein  SBtanbat  ^erau^  geben  tpegen  bed 
Sorn^  unb  ^rot^anfauff^i^  iuribns  nostris  juiDtebern. 

A<^  1645  ben  1  dan.  ^at  (S^rifttan  Subemig  SSltulaffv^* 
®alt)en  aufm  SBaUe  tofen  lagen.  "Den  22  San.  ift  an« 
gejeiget^  bag  bad  Slaoelin  k)or  ®.  Slegtbien  Üll^ore  foQ 
ermeitert  merben,  barju  ein  Zljtxl  k)om  Sitdfyo^t,  auc^  bie 
ftirc^e  müfte  genommen  merben,  anii  ein  ffirftt.  3^ug^aug 
neben  bem  ®egtnen^j£^urmb,  ju  bem  ein  fürftl.  3itnmer^off 
uff  bem  föaae  be^  ber  mipmfi^Ie.  ^en  7  dulii  ift  S^riftian 
Suben)ig  ge^utbiget.  3)en  16  3uKi  ift  ber  Seinftrom,  fo  umb 
bie  9leu)ftabt  gangen^  Don  ber  eugerften  iDtü^Ien,  barju  oor« 
^in  ¥fa^(e  geftogen,  gan^  abgebammet,  unb  ber  <Stro^m 
nac^  ber  3^me  an  ber  ®Iocffee  ^in  geleitet,  in  ber  11.  Sßoc^en 
na(^  Zrinitatid  ift  ber  anbere  Dam  an  ber  ^temftabt  gegen 
ben  Snefenfamp  an  ber  oon  9nberten  Sampe  oerfertiget. 
üDen  10.  9{ot).  ift  megen  ber  93eftung  ber  iRemftabt  Don 
i^ürften  angeftedter  ©elbtanf^tag  ben  @tfibten  ju  SRa^t^aufe 
angejeiget. 

A""  1646  !£)en  2  3an.  ift  bem  SRa^t  anbefohlen  Don 
S^riftian  Subemig,  ein  ^lod^aug  über  bie  Seine  aufm  äBaU 
iu  batt)en.  S)en  10.  aßartii  ^at  ©c^önebcrg  114  2:^(r. 
®amge(ber  Don  ber  ®abt  burc^  feine  Solbaten  er))reffet, 
melc^ed  ade  9J2ona^t  fott  continuiret  D)erben.  3)ie  4  ^tSbte 
^aben  }ma^r  roegen  biefer  9luggabe  nac^  Speyer  oppeüirt, 
^aben  auc^  3n^ibition  Don  felber  Sammer  erlanget,  meiere 
aber  be^m  i^ürften  nic^tcö  geartet  morben.  'iDen  1  9I))ri( 
ift  ber  2BaQ  umb  bie  ißemftabt  aufm  Sranbe  angefangen; 
b.  13  9lprU.  ift  ber  9}a^t  gejmungen,  ben  roten  £^urm  am 
®teinh)ege  gegen  ber  ^lemftabt  megbredjen  }u  lagen;  ben 
29.  9lpri(.  ift  ber  So^egrabe  abgebammet,  moburc^  bie  Sol^e« 
mü^Ie,  ©ofe^  ^^I*  unb  ©t^Icifmü^Ie  gclä^met.  Den  28.  iWoii 
ift  uffm  @(^Iog  ber  erfte  ©roi^an  gebrauet;  ben  21.  3ulii 
ift  ber  eugerfte  SDtü^Ienftranbt  am  (Silefen^Sße^re,  baburc^ 
bie  SBlafiU,  Salfe^  unb  ®agemü^(e  get&met  ift,  auc^  baburd^ 
benen  «rmen  im  $.  ®cift  iä^rlic^«  10  guber  «rob*»orn 
unb  30  Xf^iv.  ^ixi\t  o^ne  einige«  !93erge(ten  entmenbet,  ba 
boc^  S^riftian  Subemigö  Sorfa^ren  folc^ed  baran  gegeben; 


47 


beo  23.  3ulü  ift  be«  fürftl.  Beug^ufe«  aßaur  fertig  ge^ 
»orbcn;  ben  21  ®q)t.  ift  ber  dubentetc^  abgebammet,  ber 
fonft  bon  9{a(t  gehöret,  dn  ber  22  Soc^e  na(|  Srinitat. 
ift  bet  ^ewftabter  ftirc^^off  auffgegraben  megen  ber  ©c^antje, 
lQ&  <£fe(«0^r  genanbt,  am  ftnefenfampe. 

A^"  1647  b.  2  3an.  ^at  S^riftian  Subemig  k)otn  92em:^ 
ftabter  9IonbeIe  9taleten  uff  bie  ^urgftra^e  merfen  lagen, 
bo(b  o^ne  Schaben;  ben  19  SOtartii  ift  ein  9tonbeet  k)or  @. 
Segibien^jE^ore  am  ftird^l^offe  auggeftoc^en,  megmegen  ben 
22  äSartii  ttixi^t  lobten  auffgegraben,  unb  ftnb  toeiter  auff 
bem  Sirc^^off  eingegraben,  ift  auc^  bie  Stirere  bafelbft  abge« 
bro^en.  !£)en  10  ilRoii  feinb  bie  alten  äRfifilen  meggebrodien, 
bie  Sette  feinb  mit  (Erbe  beff^oben,  b.  14  ®ept.  ^at  (^^riftian 
Sabemtg  geronbirt  bed  92a^td  unb  bie  kärgere  fel^r  ge« 
((plagen. 

A»  1648  b.  7  gebr.  ift  Dom  Ser»^  bem  SRa^t  befohlen 
einen  Hbfall  in  ber  O^e  anftott  einer  Hßfi^te  ju  mac&en, 
tcelc^ed  gewidiget.  3m  3anuario  fein  bie  (Schweben  augm 
Salenbergifc^en,  ^tumenamft^en  unb  bem  f^re^en  gejogen. 
5)en  10  3uüi  ift  bie  ©agcmfi^Ie  fertig,  »eld^e  a«  1647  ben 
2  8ug.  angefangen  iporben  !Den  2  Oct.  ^at  bie  @tabt 
jum  aWünfterfd^en  ^Jricbcnfc^Iuß  unb  jur  «bbanfung  3333  2^tr. 
geben  mfi§en  burd)«  Äopfgrib.  35cn  10  Tee.  ift  $).  griebric^ 
J^  3«1^  gcftorben;  ben  21  Dec.  ift  auf  üorge^enbcn  ©et^» 
tag  bie  Optio  bed  Sanbed  oorgangen,  unb  ^at  ß^riftian 
bberoig  ba«  3eIIif(^c  crwe^let;  b.  22  Dec.  ^at  ß^riftian 
vUberoig  if|ren  Dienern  ^ie  abgcbandet;  ben  23  Dec.  Jjat 
6W|tian  ?uben)ig  feinem  ©ruber'  ®eorg  ©il^elm  i^re  ©oI* 
baten  angetoiefen  unb  ift  brauf  nac^  ^tüt  gejogen. 

A*»  1649  b.  30  SKartii  ift  ©parre  oor  ©c^öneburg, 
tt^li^er  felbft  abgebandet,  Sommenbant  morben;  b.  28  SJiaii 
ift  bae  ©ad^au«  oon  ®eorg  Sil^elm  aufm  ^atten^offe  ju 
itttoeu  angefangen;  ben  18  3unii  ift  bie  ßo^cmü^Ie  fertig, 
[o  a^  1648  b.  2  »ug.  angefangen  »orben;  b.  11  äug.  ^at 
©eoxg  ©il(|dm  bom  SRa^t  begct)ret,  ben  Sflcwftäbter  an  ben 
altfiäbter  SBaH  ju  Mengen;  b.  6  ®ept.  ift  ®eorg  fflil^elm 
9^4»lbiget,  metc^ed  2000  X^Ir.  geloftet;  ben  31  Slug.  ift  bom 


48 


^ai)t,  mil  btefe  Sürftent^me  }U  ben  fc^tpebifc^en  @attö^ 
faction^gelbern  fünf  Sonnen  @(^a^ed  auffbrlngen  foQen^ 
1800  I^Ir.  flcforbcrt,  »clc^e  bcr  SRa^t  gcßc^cn. 

A*>  1650,  b.  1  aug.  ^at  bo«  fficttcr  an  bret|en  Orten 
tnd  ®(^(og  gef (plagen. 

A^  1651  bicfe«  3a^r  tft  bcr  ffiaO  nmb  bic  5Rctt)ftabt 
no(!^  ni(^t  fertig  roorbcn;  ben  14  ©ept.  ift  ein  ffiolfenbru^ 
aufm  ^arte  gefc^el^en,  bo^er  ber  9lbfaU  in  ber  O^e  Dom 
nieten  Gaffer  burt^gebroc^en  ift,  unb  ift  ber  ®trom  nad^ 
ber  3me  jugangen,  unb  finb  bie  SDtfl^Ien  fte^en  blieben,  melc^ed 
no(^  über  ben  17  9loD.  gemel^ret. 

A*»  1652,  b.  28  ®ept.  ift  ber  E^urfürft  öon  «rauben^ 
bürg  neben  feiner  ©ema^tinnen  aU^ie  anlommen ;  ben  29  ®tpt 
fmb  fie  mteber  n)egge)ogen. 

(Qortfe^ung  fe^tt  im  SD{anufcn))t.) 


49 


IV. 

®e)4i^te  ber  abeligen  SomUte  bon  ber  Setteitburg 

im  ^ürftent^nm  Lüneburg« 

SBon  9-  9tittet,  txfcmoii  9firgmneifler  tn  SSal^obe. 

^cr  9lame  „Scttcnburg«,  früher  „Äcbcnborg",  ^Äebcnc:^ 
borg**^  oerbanlt  fichcr  feine  Sntftc^ung  ber  bortigcn  ^erjog* 
liefen  Surg  unb  eö  ift  ba^er  }ur  t^eftfteUung  ber  ©efc^ic^te 
bed  abeUgen  ®z\d^lzd^M,  loel^ed  nad^  iener  ®urg  fic^  be- 
nannte, crforberlit!^,  jnnflc^ft  bte  früt)eren  ®(!^l(ffale  blefeö 
«Sc^Ioffeö  ju  erforfc^en,  um  barnac^  bad  erfte  9luftaud)en  bed 
SamiUm^^amend  „üon  ber  Stebenborg"*  beftintnten  ju  tonnen. 

3n  ber  3ßttte  be«  14.  da^r^unbert«  entftanben  im 
ämeburgif(!^en  9anbe  eine  äßenge  t^on  Burgen,  ^urgfrieben 
ober  Semnaben,  metc^e  ber  Xbel  erbaute,  um  ftc^  gegen  i$e^ben 
nnb  SSergetoaltigungen  Seiten^  ber  ^erjöge  ober  bena^barter 
9ttttcT  {u  fc^ügen.  @o  entftanb  bamatö,  um  1344,  auc^ 
bte  Surg  ju  Selben,  beren  (Srbauer  ieboc^,  bte  Siitter  Subo(^ 
Lambert  unb  Otto  Don  äl^Iben,  Derfprec^en  mußten,  auf 
@ebot  ber  ^erjSge  fte  mieber  ju  brechen.  ^) 

©letc^geittg  errit^teten  aber  auc^  bie  $er}6ge  üerfc^tebene 
neue  ©c^Iöffer,  einerfeitd  um  bem  fe^beluftigen  %bel  Silber^ 
ftanb  leiften  )u  fönnen,  anberfetd  aber  auc^,  um  bie 
@renieii  bed  Sanbed  gegen  unruhige  9lac^baren  }u  fiebern. 
Solcher  ^erjogltcben  ©rengneften  entftanben  bamald,  nament:' 
l\6t  gegen  ba^  ®tift  ^Serben,  mehrere,  unb  jmar  Sauenbrüd; 
©ottau,  ÜDorfmart;  ©tellic^te  unb  SRet^em.   Sluc^  bie  ^mifc^en 


1)  @ubenborf,  Urfimbcnb.  II,  Urf.  70. 

187& 


60 

(SteUic^te  unb  !Dorfmart  belegene  ^urg  }u  Jtettenburg  t>tx^ 
bantt  biefer  3^^^  ^^^  btefem  3^^^^  i^^^  Sntfte^ung. 

Die  Surg  }u  Aettenburg  (ag  an  ber  tinlen,  a(fo  Süne^ 
burgifc^en  ®eite  ber  Seere^  ba,  mo  neben  bem  atten  ^ntoaütt* 
^aufe  a(te  ©tetnmauevn  unb  ein  X^eil  bed  ftfi^eren  SßuvQ* 
grabend  i^r  einftiged  Sor^anbenfein  anbeuten,  inmitten  einer 
ungugänglic^en  ^ruc^^^tteberung,  ^art  an  ber  (Srenje  bed 
®tiftd  Serben,  lieber  i^re  (Srbauung  unb  3^^f^^u"9  n>iffen 
mir  baö  Solgenbe. 

3m  3a^re  1350 1)  er^ob  ber  Sifc^of  oon  Serben, 
!Danie(  oon  ^ic^trit^,  atö  er  nac^  längerer  Slbmefen^eit  in 
fein  ®tift  }urUcfIe^rte,  loegen  ber  «.mä^renb  berfelben"  ge^ 
fc^e^enen  Srbauung  ber  „Äebenborg''  Ätage  gegen  bie  $»erjöge 
oon  Lüneburg  unb  ed  bro^te  hierüber  fogar  eine  t$e^be  aud- 
jubrec^en,  bie  inbeg  bur^  rec^tjeitigen  Serjic^t  bed  ^ifc^ofd 
abgemenbet  marb. 

@(^on  einige  3a^re  früher,  unb  ixoax  }uerft  1347,  mirb 
bie  Aettenburg  urfunblic^  ermähnt,  gelegentUt^  ber  Srlebigung 
einer  $fanbfd)aft,  in  mli)tx  ^ermann  oon  ®c^IepegreQ  bie« 
felbe  get)abt  l^atte. 

9}itter  3l(oeri(^  ®c^(e))egreO  unb  bie  Quappen  Sobo  oon 
®i(ten  unb  ^ermann  oon  ^obenberg  leiteten  bamatö  ben 
$er)ögen  oon  Sraunfc^meig« Lüneburg  Sürgfc^aft  baffir,  bag 
^ermann  <Sc^Iepegre(l  feine  j^orberungen  aud  biefer  '^fanb« 
ft^aft  me^r  gegen  bie  ^erjöge  Sßil^etm  unb  Otto  ergeben 
foUe.2) 

3)ag  bie  genannten  $er}öge  Sßt(^e(m  unb  Otto  oon 
^Oraunfc^meig^ Lüneburg  bie  „Aebenborg"  erbauten,  fant  ber 
®ifd)of  3)ante(  übrigen^  in  feinem  Serjic^te  oom  5.  3anuar 
1350  au«brä(f(i(^  mit  ben  ^Borten:  ^onbe  »i  en  mitlet  fe 
(bie  oorgenannten  t^firften)  onbe  ere  eruen  omme  bat  f(ot 

ftcbeneborg^,  bat  fe   g^eburoet  ^ebbet nit^t  mer  be* 

ft^ulbigen   no(^   beclag^en/'     ^ierna^   mflgte,    ba   bie   ge^ 


1)  ©ubcnborf  II,  ©orb.  LXXI  u.  Urt.  351. 
2;  ©ubcnborf  U,  Urf.  207. 


51 


nannten  ^erioge,  ®o^ne  Otto'9  bed  Strengen  ^  Don  be^ 
Sater«  lobe  (1330)  an  bi«  jum  SEobe  Otto'«  (1352)  ge* 
mrinfc^aftUd)  regierten,  bie  Srbauung  ber  Surg  in  bie  ^dt 
oon  1330  bi«  1352  gefegt  merben.  9^0^  nä^er  beftimmt 
ft(4  biefetbe  aber,  ba  fte  loS^renb  ber  flbmefen^eit  be«  Sifc^of« 
Daniet  Don  Serben  gef(!^e^en,  auf  bie  ^tit  na^  1340,*)  h)0 
ber  ®if<^of  fein  ©tift  Derlaffen  l^atte,  unb  Dor  1347,  »o 
bie  9urg  nac^  ber  oben  angefahrten  ^fanbfc^aft  ^ermann'« 
oon  ©(^(epegrett  bereit«  ejiftierte. 

T)\t  S3urg  beftanb  übrigen«  nur  furje  3^^  unb  e«  ift 
überhaupt  menig,  loa«  un«  Urfunben  Aber  i^re  ©c^idfale 
aufbeioa^rt  ^abm. 

9uf  bem  ©c^Ioffe  faßen  ^erjogHc^e  ä^ögte,  toelc^e  ba« 
Sntereffe  be«  ^erjog«  ma^ri^une^men  unb  bie  äJefte  gegen 
ieinbtti^e  Angriffe  }u  oert^eibigen  Ratten. 

am  24.  Sttli  1362  »ar  5)enning  ^aoef^orft  (5)aDic:^ 
^orft),  So^n  be«  früheren  9Sogte«  Subotf  ^aoef^orft  ju  SeQe 
unb  dtet^em,  3$ogt  gu  Settenburg.  @r  unterwarf  Don  ber 
9urg  au«  bie  auf  bem  ®(^(offe  Sauenbrttd  fi^enben  ©eoettern 
tion  ^ofin^orft,  meiere  fi(^  megen  einer  angeblich  i^rem  SSetter 
^bolf  toiberfo^renen  unbtttigen  Se^anbtung  gegen  ben  |)erjog 
aufgelehnt  unb  bemfelben  bie  f$e^be  erflärt  Ratten.  !Dte  ^e^ 
fugten  mußten  geloben,  gegen  bie  ^crjöge,  bie  $)errf(^aft 
unb  Amtleute  berfelben,  namentlich  ben  ^iBogt  gu  ftettenburg, 
nimmermehr  ftlage  gu  erl|ebea,  noc^  t^^^be  }U  fähren,  Die{<> 
uie^r  ben  $)eräögen  gern  ju  bienen. 

X)er  genannte  äSogt  Henning  Don  ^aoic^orft  ^atte  au« 
einem,  ben  ^ergögen  fc^on  Don  feinem  Sater  gegebenen  ^ar» 
le^n  ein  ^fanbret^t  an  ber  ftettenburg,  fiberbie«  f(^u(bete 
i^m  |)eriog  föU^elm  bie  Soften  eine«  auf  bem  ®c^(offe 
unternommenen  ©au«,  hierfür  mar  i^m  bie  ^älfte  ber 
Surg  unb  ber  bagu  geprigen  ®fiter  }u  feiner  ®ic^er^eit 
eingeräumt,  ma^renb  bie  anbere  $älf te  bem  ^crgoge  ju  freier 
Snrfflgung  Derblieb. 


«)  ^amtuäft,  bie  äUere  @cf(^.  be«  oorm.  ©i«t^.  «erben,  ®.  178. 

4* 


52 


9(m  25.  3un  1364  oerße^  nun  ber  ^erjog  bad  gonje 
®c^(o§  mit  ®a(tcn,  3ine,  SSogtet  unb  aaem  Bube^ör  bem 
knappen  üE)iebri(!^  Don  :pebern,  SSogte  ju  Lüneburg,,  auf 
Seben^jeit  unter  ber  ^ebinguug,  bog  er  bie  eine  ^älfte  bem 
Henning  ^aüic^orft  fo  lange  }u  belaffen  ^abe,  bid  er  bem^ 
fetben  bie  @(^utb  bejafife.  !£)iebri(^  Don  |)ebern  gelobte,  ba« 
®($(og  bem  $er}oge  treu  ju  bema^ren,  e9  i^m  ju  atlen 
3eiten  unb  für  jebe  yiQtff  offen  gu  Ratten,  wogegen  ber  ^erjog 
ed  bei  Belagerungen  in  entfegen  Reifen  foUte. 

93on  bem  Steckte,  bie  eine  ^ätfte  beö  @cf)(offed  üon 
Henning  üon  ^aotc^orft  einjulöfen,  mad)te  ^iebri^  oon  ^ebern 
leinen  ©ebrauc^;  beibe  befagen  ba€i  ®c^tog  gemeinfc^aftlic^, 
biö  ®ranb  ober  Brenbife  oon  Bergen,  fpäter  33ogt  }u  SeUe, 
ben  Diebrlc^  öon  ^tbttn  im  Befifee  be«  falben  ®c^loffed 
ablöfte,  xoa^  nat^  ber  Urfunbe  bed  $)er2ogd  9)2agnud  oom 
30.  üßärj  1371  um  bicfe  3eit  gefc^c^en  ift.  !Der  5)ergog 
xoax  bamate  im  Kriege  mit  ben  ffic^ftfc^en  $)erj9gen  SKbred^t 
unb  2Benje«Iau«,  bie  üom  ftaifer  ftarl  IV.  »iber  SRec^t  eine 
Be(el|nung  auf  Sflneburg  erhalten  Ratten,  unb  fa^  fit^  ge«> 
nöt^igt,  oon  bem  Bifc^ofe  }u  Sterben  eine  ©umme  oon 
2837  9»arf  löt^igen  Silber»  ju  teHjen.  5Dafär  oerpfänbetc 
er  bemfetb.n  mittelft  ber  gebat^ten  Urfunbe  bie  brei  ®d)IBffer 
ßettenburg,  9let^em  unb  Sauenbrüd  unter  ä3orbe^a(t  bed 
Oeffnung«re(ftt«. 

äu«  biefem  ^fanbbepfee  be«  ©ift^of«  oon  aSerben  er^ 
Kfirt  ed  fi^,  bag  na^  Brenbife  Don  Bergen  unb  Henning 
üon  ^aoic^orft  ^erjoglic^e  B5gte  }u  j^ettenburg  nic^t  ferner 
genannt  werben. 

lieber  bie  Sinlöfung  be«  ©^(offed  aud  ber  $fanbf(^aft 
finbet  fic^  feine  9Iac^ric^t  oor;  aber  bad  ®d)(og  felbft  marb 
batb  barauf  gerftört  unb  blieben  bie  ^fanbret^te  ba^er  nun«' 
me^r  nur  an  ben  ©fitern  ^aften. 

Unn)at)rf(4ein(ic^  ift  t9,  bai  ^ergog  9Ragnud  in  feiner 
bamaügen  großen  %ot^  bie  alte  ©c^ulb  an  Henning  ton 
^aoic^orft,  bie  er  unb  üor  i^m  ber  ^er}og  föU^elm  in 
befferen  3^'^^^  "i^^  Ratten  abtragen  fönnen,  |egt,  too  e» 
i^m  oor  9lttem  barauf  anfam,  ®e(b  jum  ftriege  ju  erhalten. 


&8 


iiq(4It  ^oben  foQte.  S«  tft  im  ©egent^eU  ato  fe^  wo^r^ 
f4etnli(^  onguneiimeii,  bag  Henning  üon  ^aüic^orft  unb  feine 
Srben  jefbft  na^  ber  t^eilweifen  ^^^Brung  bee  @(^Ioffe« 
nnb  trot  ^^  Serpffinbnng  an  ben  Sifc^of  tion  SSerben  in 
i^n  Weckten  geblieben  finb. 

9la(^  bem  STobe  be«  $er)og«  aJ7agnnd  (25.  3u(t  1373) 
fu(^te  ^erjog  Sfbret^t  üon  ©ac^fen  ftc^  in  bem  9efi^e  ber 
§ihiebuTgtf(^n  Sanbe  gn  befeftigen.  (Sd  f(^eint,  bag  er  fic^ 
in  einem  33ertrage  mit  bem  Sifc^ofe  Don  Serben,  bem  ba« 
eine  ^anptftrafe  be^errfi^enbe  ®(^(og  Don  jie^er  fe^r  nn» 
bequem  gnoefen  toor,  ba}n  oerftanben  ^otte,  bie  ftettenburg 
\a  inrei^en.  (Sr  Derftfirtte  bomatt  bie  @(^I6ffer  9{et|em  nnb 
!l)orfmart  um  burt!^  bie  ^eitigung  ber  ftettenbnrg  nic^t  an 
Sit^er^eit  ringubfigen. 

'X)er  O^iog  Wt  ftc^  bamate  Diel  in  biefer  ®egenb  auf; 
nnter  anberm  befanb  er  ftc^  am  17.  3uni  1383  in  9let^em 
unb  ffiüterobe,  am  23.  3uli  in  Dorfmarf.»)  «m  22.  Ouli 
1383  Derlie^  er  bem  tur}  guDor  Don  ben  JBremern  erftflrmten 
nnb  Derbrannten  3)orfe  SBaKrobe  ftfibtif(!^e  Siechte,  um  ben 
Sieberoufbau  M  Orte^  gu  befc^teunigen,  erlaubte  auc^  ben 
9ürgem,  bie  ®tabt  }u  befeftigen,  )u  begraben  unb  }u  be^ 
l'Ionfen.^)  Stuf  biefe  SSeife  (am  er  ju  einer  neuen  ®ren):» 
H  o^ne  bat  er  ftoften  baoon  ^atte/  unb  tonnte  alfo  bie 
Settenburg  nm  fo  e^er  entbehren. 

ftnrj  toor  bem  Slbbruc^e,  melc^er  mit  ben  Stuf« 
iti(^nnngen  bed  ^er}og(i(^en  Sogtd  ju  Sede  1383  erfolgte, 
^ox  ber  ^erjog  noc^  einmal  in  jtettenburg  unb  }n)ar  am 
6.  Sprit,  wa^rft^einlii^,  um  ben  Sbbru^  Dorgubereiten. 
8m  17.  2>iai  marb  einem  ÜWaurermeifter  unb  bcffen  bciben 
Änet^ten  ber  Don  i^ncn  bei  bem  Slbbrut^c  be«  ®(^Ioffe« 
öcrbicnte  8o^n  für  Dier  läge  au«gejat|It,  »ie  ba«  er» 
tta^nte  SRcgifter  be«  aSogtd  ju  Celle  na(!^brücflic^  auÄweifet.^) 


>)  ©ubenborf  VI,  »orber.  LXXU. 

^)  ^tabtpriDtlegium. 

3)  @ubenborf  VI,  »orber.  LXIX  unb  LXXI 


04 


^iernac^  ift  bie  t)on  iDtanede  gegebene  92a(!^rt(^t,i)  bag 
Sifc^of  3o^ann  Don  Serben  bad  @c^(og  eingenommen  unb 
}erftört  ^abe,  um  fo  me^r  }u  berichtigen,  ald  eine  abmeic^enbe 
Se^ort  bed  S^ronitond  ber  9if(!^öfe  Don  Serben  aud  bem 
änfonge  be«  16.  Sa^r^unbert«  nur  be^ouptet,  ©ifc^of 
3o^ann  ^abe  burc^  feine  Setriebfamfeit  bafür  geforgt,  ha% 
bad  ®c^(og  }u  Neuenbürg  gänjltc^  jerftört  fei,  tt)omit  ieben^ 
faß«  e^er  fricbtic^e  SSereinborung  ate  gerooltt^ätige«  &a^ 
greifen  gemeint  mar. 

^ied  ift  bie  turje  ©efc^ic^te  bed  erften  l^erioglic^en 
@(^toffe«  ju  Äettenburg,  ou^  ber  »ir  entnehmen  muffen, 
bag  9ln^a(tdpunfte  ffir  trgenb  meiere  birecte  ^ejiel^ung  ber 
abeügen  B^tmilie  üon  ber  ^ettenburg  )u  biefem  ©c^Ioffe  nic^t 
öor^anbcn  flnb  unb  ba§  ber  g^niiK^n'^ftnt«  öon  ber  fietten* 
bürg  bamate  noc^  nitbt  oorlam,  auc^  nic^t  Dorfommen  fonnte, 
ba  ber  3efi|}  M  ®c^(offed,  na(^  melc^em  bie  Samilie  ftc^ 
nur  fo  ^&tte  nennen  tonnen,  noc^  unoerle^nt  in  ber  $anb 
be^  $^i^9^  ^^W' 

t^aft  ein  da^r^unbert  (ang  ^ören  wir  nun  Don  ber, 
tt)enn  auc^  nur  t^eitmeife  }erftörten  3urg  ni(!^td  me^r. 
^ie  ®ttter,  meiere  baju  gehörten,  »urben,  foweit  nid^t  ettta 
bie  Srben  Henning  t)on  ^aoic^orft'd  fie  noc^  im  ')$fanbbeft^e 
l^atten,  t^ei(d  Don  bem  9$ogte  ju  Seile,  t^eild  t)on  bem  $ogte 
}u  ®teQt(^te  mit  oermoltet,  moraud  ^eroorge^t,  ba^  ein 
betoo^nbared  @(^(og  bomatö  in  Settenburg  mi)t  Xiov* 
Rauben  mar.  @d  ift  ma^rf^einlic^,  bag  au(^  bie  ®üter  unb 
$)öfe,  meiere  gur  ^urg  gehörten,  unter  biefer  entfernten  ^er^^ 
maltung  mit  in  Verfall  geriet^en.  3n  einem  ^erjeic^niffe 
be9  ^ogtd  )u  SeQe  ilber  bie  bortigen  Hebungen  an^  ben 
teilten  Oa^rje^nten  be«  14.  3a^T^unbert«2)  ^ei§t  e^:  „S^o 
ber  ftebenbort!^  ^arbele  1  aWarf  ©remer  —  SSIut^mebe  ol  fo 
Dele  —  3)e  ^oue  to  ^apingl^e  onbe  be  $off  to  bem  8im^ 
bere,  be  f^nb  mufte  Dnbe  oormaffen,  bat  bar  ni(!^t  äff  e^n  g^e^b." 


')  SWoticde  II,  @.  399. 
^  ©ubenborf  VI,  e.  54. 


55 


9Kt  hm  @(^(ofre  jn  @tellt(^te  aber  lourbett  1427  ait^ 
?  ^5fe  ju  ftetttnbnrg,  ferner  bte  eben  ermähnten  »äffen 
C>9fe  ju  ^o^tngen  unb  Stmbere,  xotlä^t  nac^  ber  obigen 
9loti2  bto^er  {u  ben  ftettenburger  ®urg«®ütem  gehört  Ratten 
nab  auc^  fpater  mieber  bagu  gerechnet  mürben,  batnatö  ober 
betn  Serbener  ®if(^ofe  in  $fanb  gegeben  koaren,  an  ^inril 
Seren  }u  Se^n  gegeben,  jieboc^  erft  1471  Don  bem  Sifc^ofe 
gelöfetJ) 

Sd  ift  n>o^I  nic^t  an}une^nien,  ba§  hiermit  ber  ganje, 
mit  ber  ßettenburg  {ufammen^ängenbe  ©flterbeftg  trfc^öpft 
fei,  Dielme^r  ^at  bte  2Inna^me  oiel  für  ftc^, .  bag  ber  ^ier 
ni(^t  eriDfi^nte  ©utert^eK  eben  bie  int  ^fanbbeft^e  ber  Srben 
bed  Henning  ^aoic^orft  üerbflebene  ^älfte  gemefen  ift. 

2.  3060011  !B0grb  \»itb  mit  brr  ftrttrnbiitg  brlr^nt  iitib 
nlmntt  brn  ^amtn  „i99n  brr  ftettenbiirg'^  an« 

Snjroifc^en  »ar  üon  bem  ^erjog  ©eml)Qrb  im  3o^re 
1462  do^ann  Sogeb,  genannt  ber  3flngere,  3o^annd  feUgen 
®o^n,  mit  2  ^5fen  }u  ^njingen  unb  (Sbbtngen  bete^nt 
morben,  bte  er  für  190  ®u!ben  eingetBft  b^tte.  Derfelbe 
befo§  au§erbem  ^5fe  ju  Salbed  unb  @teUic^te,')  »el^e 
3o^onn  93ogeb  im  Saläre  1470  bem  ^erjoge  Otto  oon 
Sronnfc^meig '  Sfineburg  taufc^wetfe  abtrat,  wogegen  er  oon 
bemfetben  bie  ^©ordjftebe,  ÜWoIcnftebe  onb  ÜDijIftcbc  tor 
ftebenborg"  a(d  Se^n  mit  ber  Sriaubnid  erlieft,  ft(!b  bar  auf 
eine  SJeftc  ju  erbauen  unb  „mit  ^oltwerl  to  beplanfen,* 
iDortlid^  na(^  Sami(ten^9cten:  bag  er  bort  ,,ene  93efte  in 
f)o(tii)erf  mnren  na  f^ner  Sequemltc^feit  begraoen  onb  mit 
^oltwerf  beplanfen  mag."  ffi«  ift  War,  ba§  ©urgftefle, 
anfi^Ienftelle  unb  leit^,  jumal  in  i^rem  ^atb  jerftörten  3«* 
ftanbe  ffir  do^ann  SSogeb  nur  bann  einen  n)finf(6endn>ert^en 
Sefi^  abgeben  fonnten,  wenn  anbere  ©fiter  bomit  oerbunben 
UMiren,  unb  la%t  ber  Umftanb,  ba^  oon  benfelben  nidjtd  ge^ 
fagt  ift,  in  SSerbinbung  mit  bem  {uoor  angefahrten  barauf 


1}  Sogetf,  <Sef<^L  (9efd^.  ber  t).  iBe^r,  Uv(.  54,  56  unb  56. 

)>  92a(^  Saminen«?[cten;  0.  $ammerf)tin,  ^atbengan  <^.605.  92ote. 


66 


fd^Uegeit,  bog  do^ann  S^ogeb  fi(^  bereit«  im  Sefi^e  biefer 
®üter  befanb  unb  }tDar  aU  (Srbe  ober  gar  birecter  ^aii* 
fomme  bed  f>enning  Don  ^aoic^orft. 

®ouj  ttüfte  »or  aücrbing«  ble  „{Bort^ftebe"  tool^I  nid^t; 
Dtelme^r  melbet  eine  fpätere  ^aißx^t,  ba§  bad  ©d^Iog  Dom 
€>er)oge  jum  9la(^t]^ei(  bed  @tifted  erhalten  feil  >)  Um  fo 
kxi^Ux  toor  e«  nun,  badfeTbe  neu  toieber^eriufteUen. 

3ebenfatt«  erfc^eint  ^ier  ba«  j m ei  te  ®c^to6  }ur  «Sieben^ 
borg"  im  ©egenfafte  iu  bem  erften  l^erjoglic^en  unb  in 
Ool^onn  SSoget  ober  SSoget  ber  Srbouer  be«felben  unb  jugleid^ 
ber  Segrünber  ber  gamllle  oon  ber  ffettenburg. 

ßö  fc^eint,  ba§  berfelbe  anfänglich  ben  Flamen  SSogct 
noc^  beibel^alten  unb  erft  fpäter,  oieQeic^t  nac^  bem  lieber« 
aufbau  be«  ©c^toffe«,  ben  Flamen  ^üon  ber  Äebenborg"  an* 
genommen  ^at.  ^ie«  unb  namentU^  ber  Üebergang  be«^ 
felben  auf  il^n  gel^t  unjmeifel^aft  au«  üerf(!^lebenen  Urfunbeu 
^eroor,  bie  i(^  fpäter  anführe. 

3o^onn  SJoget  war  nat!^  ,ber  Urlunbe  293  be«  SBate* 
rober  Urtunben*öuc^«  am  14.  a4)ril  1478  SJogt  gu  SRoten* 
bürg,  ba  bafelbft  toSrt(t(^  oon  i^m  gefugt  tft:  „3o^anne 
äSag^ebe,  (onbe  finen  Sruen)  nu  tor  t^b  ^ag^et  to  Sioben^ 
borg^."  3m  3a^re  1484  »ar  er  ^erjogIi(!^er  SBogt  ju  Sctte. 
SDamal«  oertauf(^te  er  bem  ^ombed^anten  Otto  ä3u(Ie  in 
S3erben  einen  $of  gu  dbjingen,  toelc^en  Seibe  1478  oon 
®^fe  Sluoer^  biefer  aber  oon  ben  ^erren  oon  ber  @|}en  be» 
tommen  ^atten^  unb  erhielt  bafür  ate  Srbeigentl^um  bie 
3el^nten  }u  Aettenburg  unb  ©riemen.  3n  ber  Urlunbe  2) 
hierüber  nennt  er  fic^  fetbft:  „3f  3o^an  Saget,  tore  tl)b 
Saget  to  tjeüe/ 

3n  biefer  (Sigenf(^aft  befanb  er  ftc^  im  3a^re  1487 
unter  ben  9{ät^en  bee  $er}og«^  koetd^e  am  Sonntage  9Sa(entint 
in  X)orfmart  einen  Sergleid^^)   errichteten  }n)if(^en  ^arte(t 


1)  @ubcnborf  VI,  ©orb.  LXXl. 
>)  S33oI«robcr  Utl.-»n4  ißr.  299. 
^  Urf.  9h.  1  bc«  anfange. 


57 


9cntbe«  nnb  Ortgi«  klonte  megen  ^einrtc^  (SKtt^ufe«  ®fiter. 
^fkt  iDtrb  er  genannt:   „3o^nn  Söget,  Saget  t^o  S^üt." 

(&x  loar  (na(^t$amilten«!(cten)  üer^rat^et  mit  (Sat^arine 
omt  SRanbetefo^  an«  bem  f)anfe  ißfl^ow. 

am  25.  3onaot  1488  »arb  feiner  loc^ter  —  „ber 
duncfronmen  j£dnntgen,  3o^ann  Sogebed^  ünfed  lenen  ®t^ 
tmioen  erlifen  ©otJ^ter"  —  üom  ^crjog  5>^inrit^  üon  Sfine* 
bnrg,  Dtto'«  ®o^n,  bte  bei  antritt  feiner  {Regierung  im 
ftlofter  SJaldrobe  ju  üergebenbe  ^r&benbe  Dertie^en.')  9lud 
bemfefben  da^re  ftamnrt  bte  erfte  92a(^ri(!^t  Aber  bie  Snnal^me 
be«  flamen«  „oon  ber  ftebenborg." 

9n  bem  ßeljnbrtefc  über  bie  3agb  „ouf  ben  Cöoerfc^en" 
üom  3a^re  1488  2)  ^eigt  e9  n&mlxi)  Don  i^m  KDörtlic^: 
•Sodann  Don  ber  ftebenborg,  onberd  gel^etenSo^annSogeb." 
Sine  Urfunbe  üom  3a^re  1489,  in  metc^er  er  ben  $of  }um 
?^mer  (Simbere)  burt^  lanfc^  üon  ben  „Seren"  jurüd- 
ermarb,  nennt  i^n  einmal  „3o^an  Sogcb  öon  ber  Äebenborg* 
unb  ein  anbermat  einfach  ^So^an  üon  ber  Äebenborg."  3) 
3n  einer  Urfunbe  Dom  3a^rc  1491,  worin  il^n  ftnappe 
@ebi|arb  0on  ©c^IepegreQ  aU  feinen  ®(^n)iegeroater  be^ 
ieic^net,  »trb  er  nur  ^So^on  Bon  ber  Äebenborg"  genannt. 
Denfelben  Flamen  ^at  ein  alte«  (Sfltert^erjei^nld  bed  Jtlofterd 
Saterobe  bei  bem  ^ofe  jum  Simbere. 

3m  3a^re  1500  mar  er  mit  9tolef  oon  ^obenberg  unb 
aßarquarb  9i7arfc^a(d  in  äBaterobe  gegentofirtig  bei  ©c^tic^ 
trnig  eine«  @treit«  }n)tf(^en  bem  fitofter  unb  ben  Sfirgern 
toegen  ber  gifc^erei  in  ber  gutbe.*)  3n  biefer  Urfunbe  mirb 
er  genannt:  ,,Otbe  3o^an  bau  ber  Jtebenborg;"  eine  {meite 
i$affung  berfelben  Urfunbe  benennt  i^n  [thoät  tt>eiter  unten 
old;  «'De  olbe  3o^an  Saget''  unb  feinen  @o^n  aK  „be 
junge  3o^an  Saget." 


1)  SoTgrober  Utf-^^d^,  %c.  307. 

^  gatnUicn-flcten. 

3)  9ogea,  ©efd^t.  <9ef(^.  ber  Ferren  \>on  Qe^,  Utf.  67. 

1)  Utf.  9h.  2  be«  9n^anQ«. 


58 


gemcr  toor  er  Im  3a]^re  1503  bei  einer  SBcr^anblung 
bed  J{Io[terd  SBal^robe  mit  ben  Slelterteuten  ber  Jttr(!^e  a(d 
^eiftanb  be^  (Srfteren  ontoefeub,  um  eine  ^ifferen}  »e^en 
bed  Sommunton^Seind  au9}ug(ei4en.  üDie  betreffenbe  Ur« 
funbe  nennt  i^n:  „3ol^Qn  öon  ber  Äebenborg,  ben  Olben." 
9(1«  „3o^ann  üon  ber  Rebenborg,  ber  Slbere"  toirb  er 
ferner  in  einer  (Srllärung  bc«  ffiat«rober  ^ropfte^  firnft  öon 
^abenftorff  ald  B^^S^  ^^^  ^^"^^  äSerl^anblung  mit  ©eb^arb 
Don  ®4(epegreQ  megen  bed  ©teUic^ter  ©unberd  Dom  3a^re 
1501  aufgeführte  unb  ebenfo  bejcic^net  er  fic^  felbft  in  einer 
Urfunbc  Dom  greitog  in  ben  ^fingften  1504^  in  melier  er 
bem  ©otte^^aufe  ju  SBaldrobe  {u  einer  etotgen  Snemorte 
30  r^einifc^c  ®ulben  Dermac^te  („boüon  f (Rollen  fe  m^  onbc 
mtjn  ^uSfromen^  filftcr  on  brober,  clberen  onbe  oüe  onfe 
flechte  jarlifcd  bed  fonauenbd  in  ben  ptn^ten  to  emigen  t^ben 
begon  taten  mi)t  oigilien  t)nb  jctenmißen".  Uebrigcn«  war 
Sodann  üon  ber  fiebenborg  mit  feinem  ©c^wiegerfotin  ®eb^ 
^arb  Sc^Iepegrett  ^fanbin^aber  be«  ©c^loffe^  Sauenbrüd, 
toetc^ed  i^nen  ieboc^  }u  Slnfang  be6  16.  da^r^unbertd  üon 
ben  oon  ^ottjmer  fiir  1400  4  geföfet  marb. 

35ie  frühere  Oef^ic^te  ber  gamilie  Don  SJogeb  ift  noc^ 
unaufgeflärt,  mirb  ed  auc^  bleiben^  fo  (ange  nic^t  filtere 
SBappen  ber  gamitie  t|erbcigef(^offt  ober  Urfunben  aufge* 
funbcn  pnb,  meiere  barüber  'genügenben  ?(uff(^tu§  geben. 
SSoOig  groeifeOo«  ift,  ba§  bie  93ogeb  einem  ritterbilrtigen  ®e* 
fc^Iec^te  entftammen;  bie«  bctoeifen  namentlich  bie  ^o^e  ©tet^ 
lung  be«  3o^ann  SSogeb  oK  l^erjogfic^cr  ^aiff,  bie  SScrfei^ung 
einer  'präbenbe  be«  abeligcn  fttofter«  ©a(«robe  an  feine 
Softer,  foroie  bie  oermanbtfc^af tlic^en  ©ejie^ungen  ju  anbern 
attabeltgen  ®efc^(e(!^tern. 

Da«  geilen  be«  SBört^en«  „t)on*  oor  bem  Flamen 
f priest  nic^t  bagegen;  man  finbet  bied  bei  ben  abeltgen  9}amen, 
bie  einem  Slmte  entftammen,  j.  ©.  bei  ben  ®(!^ulten,  ben 
^jnarf(^atd  u.  f.  m.  me^rfac^.    9li(^t  minber  toar  e«  bei  Der« 


59 


f^iebenoi  anbcrrn  obeltgen  Sotnillen  in  ^iefiger  ©egenb  }U 
iener  ^t  ablief,  bad  „Don"  ni(!^t  }u  gebrouc^en^  }.  SO.  bei 
ben  Sc^Itpegrefien,  ben  Sdtxtn,  ©roten  u.  f.  n>.  3)a§  ber 
^mc  Söget,  9$aget  ^ier  atö  mirflii^er  gamilien^^lame  ou^ 
)u[affen  ift,  unterliegt  teinem  S^^^U^f  t)a  9Iame  unb  9mt 
in  ben  Dorangeffl^rten  Urfunben  me^rfoc^  audbrfi<flt(^  neben» 
etnanber  genannt  merben,  toit  }.  9.  „3o^an  93oget,  nu  to'r 
X^b  Sag^eb  to  9tobenborc6%  „3o^an  Saget,  Saget  t^o 
BeUe/'  (Sbenfo  ergiebt  ftc^  aber  bie  Ableitung  biefe«  gamilien^ 
^mm  Don  bem  Smte  be«  Sbe(»Sogtd  gang  oon  felbft; 
unb  bie«  ftartt  meine  Snna^nte,  bag  ber  T^aße  im  t>,  b.  Letten« 
i^urgfc^en  SBappen  bad  alte  Stoppen  ber  f^amilie  o.  Söget 
geiDefen  unb  in  ba«  neue  Somilien » Sappen  mit  ^inilber« 
gegangen  fei.  'Der  Sogt  afö  l^ö^fter  {)fiter  unb  SBfi^ter 
burfte  ben  Sbelfalfen  aU  Symbol  ber  SEßac^famteit  xooffi  mit 
Kn^t  im  SSappen  führen.  9J2it  bemfetben  berfiifrt  fi(^  ober 
bann  jagleic^  ba«  SBappen  ber  gamitie  Don  ^aoic^orft,  mli^t^ 
einen  ^abii^  barftedte. 

Sd  ift  Derfm^t  n)orben,  bie  gamilie  Söget  mit  einer 
ber  fp&ter  tioc^  btfi^enben  abeligen  f^amißen  be«  Flamen« 
t)on  Sogt  in  Serbinbung  )u  bringen,  nomentlic^  mit  ben» 
jenigen,  meiere  in  ^emen  unb  Serben  e^riftierten.  9ber  t» 
ift  für  fo((!^en  3ufammen^ang  aud^  nic^t  bie  geringfte  ©pur 
Qnfgefunben  unb  bieföappen  finb  burc^au«  oerfc^ieben.  !£)a« 
mm  ift  ed  mabrfc^eintt^,  bag  3ol^anned  unb  ftonrab 
Sog^et  au«  bem  Se^n«regifter  ber  ^erjöge  SRagnu«  unb  Srnft 
öon  Sraunf(6»eig  *  Lüneburg  üon  1344—1365  ^ier^er  ge* 
^9ten,  ba  bie  Se^ndo6j[ecte  einige,  menn  auc^  nur  geringe 
9n^t«pun(te  bafär  ergeben. 

e«  tieigt  bafelbft:!)  «Johannes  Voghet  et  Tliide- 
ricns  de  Wendeffem  habent  conjunctim  I  mans.  et  II 
cnrias  in  dieta  yilla  (^o^etem)  III  mans.  in  biscoppen- 

dorpe,  I  mans.  et  I  curiam  in  Sliftidde et  IV 

nians.  in  (campis  yille)  Tzicten  cum  II  cnriiB  ibidem. 


1)  «Subcnborf  11,  @.  49,  50  u.  52, 


60 


Unb  femer:  Johannes  et  Conradns  Voghet  habent  con- 
junctim  1  mans.  et  unam  cnriam  in  Sliftidde  et  1  mans. 
in  Tzicte.** 

e«  pnb  hiermit  ^«fen  unb  ^öfe  ju  ^ü^ct,  >)  ©ifpingen, 
®(^Iieftebt  unb  ©tic^fe  bejetc^net.  $u^e{  unb  ®ifpingen  (legen 
unweit  ®ottau,  in  rotliiex  @egenb  bie  D.  b.  SBenfe  frü^e 
begütert  »oren.  3)o  bie  o.  SSoget  100  3a^re  fp&ter  ^ler 
bereite  ftarf  begfltert  erft^einen,  in  ^finjtngen  unb  jtetten« 
bürg  namentti(!^  neben  ben  D.  b.  Senfe^  fo  möchte  ^ier  ein 
3ufammen^ang  angenommen  loerben  bürfen.  S)te  ®fiter 
in  @c^Iieftebt  unb  ©ttc^fe  (3(mt  92eu^aud  an  ber  (S(be)  finb 
jwar  ^eut  )u  £age  nic^t  me^r  im  SSeft^e  ber  gamilie 
ü.  b.  jtettenburg,  ebenfoioenlg  aM  biejenlgen  in  ^il^el  unb 
Sifpingen.  9lber  ein  SD^eit  ber  {e^t  ^errf^aftlic^en  ®efitjun^ 
gen  in  ®ti(!^fe,  gegen  XDtli^t  üieQeic^t  anbere  in  ber  925^e 
t)on  Jlettenburg  belegene  ©fiter  eingetaufc^t  fein  mögen,  ffi^rt 
no(!^  ben  9kmen  „^aRen^of"  unb  mag  ed  geftattet  fein, 
l^ierin  ^ejie^ung  auf  ben  Seifen  im  SBappen  ber  f^amilie 
D.  Söget ^Jlettenburg  ju  üermut^en.  9lu(^  ber  SSorname 
3o^ann,  ber  bei  beiben  gamilien  üortommt,  giebt  einen  9ln^ 
^altdpuntt. 

9(uc^  mögen  ft(^  einige  anbere  ^erfonen  bed  iRamend 
aSogt  (Advoeatas)  ^ier^er  be^ie^en  laffen,  bie  in  ^ieftger 
®egenb  urfunbKA  genannt  tt)erben. 

@o  wirb  in  einer  Urfunbe  bc«  Srjbift^of«  ^artioig  oon 
©remen  de  1149  (^obenberger  Urf.*©.,  9ir.  3)  unter  ben 
3cugen  filuberu«  SSogt  genannt,  3o^anu  SSogt  1237  in 
einer  Urfunbe  be«  ffibet^errn  ^ermann  $)obe,  SSogt  ju 
Süden  (baf.  iRr.  32)  unb  1260  in  einer  Urlunbe  be«  @bet* 
^errn  3o^ann  ü.  ©rüningl^aufen  (baf.  Urfunbe  58),  ferner 
aibertu«  aSogt  1255  in  einer  Urfunbe  be«  (Sbe(f)errn  5)cr* 
mann  \>.  ^obenberg  (Urfunbe  43  be«  XBaWr.  Urf.*©.)- 
'S)o6i  ift  (eiber  über  einen  3ufammen]^ang  feinerlei  ©ewi^^ett 
}n  erlangen. 


i)  Ätrd^fjjiele  «ifjJtttgcn. 


61 


@ti  bem  iebod^,  koie  t^m  motte,  bie  obm  fc^on  m^u 
fil)rtm  Umftanbe  beuten  barauf  ^in,  bot  au(^  ber  9{atne 
Söget  nid^t  ber  urfprüngltc^eSatnUien^Stame  be«  ®ef(^(e(^teft 
loar.  gamiHen-9{atnen  maren  batnate  no(^  mant^en  ©c^toan^ 
fangen  unb  ^eranbernngen  untenoorfen.  Sin  neuer  ®eft^, 
iiunol  menn  er  mit  einem  alten  Saftrum,  einer  JBurg,  )u« 
fammen^tng,  leitete  ba}u  ^in,  qu(^  ben  iRamen  baoon  an^ 
inneren.  3q,  e«  mar  bie«  ein  gan)  gemSl^nli^er  ®ebrau(^ 
jener  ^nt.  ®o  nannten  ftc^  bie  ä3ogt  nac^  ber  ftettenburg,  bie 
oon  SRanbetelo^  nac^  i^rem  ^ft^e  in  S)orfmarI:  oon  S)orf^ 
mart^  bie  Don  Sifener  oon  3ette6ru<4  k.  ÜDer  neue  Seftt} 
tilgte  ben  atten  92amen.  S)agegen  fe^en  mir  aber  eben  fo 
oft  ^^ßerfonen  ben  iRamen  bed  Don  i^nen  betleibeten  Slmted 
annehmen  unb  mar  bied  fieser  am  meiften  ber  ^aü  bei 
i&ngeren  @o^nen,  bie  (einen  ©runbbefi^  Ratten,  Dtelme^r  erft 
bur^  bad  angenommene  9lmt  folc^en  }u  ermerben  fuc^en 
mn§ten.  9iun  ^aben  mir  gefe^en,  bag  Henning  bon  $aDic^ 
^orft  unb  Dor  biefem  fc^on  beffen  93ater  8ubo(f  oon  ^aDic- 
^orft  ba^  Sunt  eine«  ^erjogltc^en  3$ogted  belleibeten  unb  ein 
Ißfanbrec^t  an  bem  @d^{offe  ^ettenburg  befagen,  meiere«  faft 
oon  ber  (Srbcuung  be^fetben  an  bid  )u  bem  3(ugenb(icte  fort« 
beftonb,  mo  ber  ^erjog  SRagnu«  (1371)  bad  ®(^to§  an  ben 
Sijc^of  öon  SSerben  üerpffinbete.  SBir  ^aben  ferner  gcfe^en, 
bag  aQer  Sßa^rf(4einli(^feit  nac^  biefed  $fanbre(^t  ouc^  tro^ 
ber  Serpffinbung  an  ben  Sifc^of  unb  felbft  nac^  ber  ^tx^ 
)torung  ber  ©urg  fortbauerte. 

®o  ift  benn,  jumal  bei  ber  9le^n(i(^feit  bed  Sappen« 
I^ier«,  bie  annähme  fe^r  na^elicgenb,  baß  e«  ein  3meig  ber 
alten  gamilie  Don  ^aoic^orft  mar,  ber  )uerft,  bem  alten  92amen 
gebenben  (Stammgute  (fingft  entfrembet,  Don  bem  in  ber 
Somilie  (angjä^rig  bef(eibeten  3(mte  eine«  eb(en  9$ogte«  ben 
dornen  33oget  annahm  unb  bann,  nac^  Erwerbung  ber  falben 
8urg*®erec^tfame  jur  Äettcnburg  bur(!^  Srbfc^aft,  um  fo 
leichter  au^  bie  anbere  ^äi^it  su  Se^n  erhielt,  moDon  er 
w\  ben  Flamen  ^oon  ber  ftcttenburg*  fi(^  beilegte. 

'i)a^  93ortommen  be«  33ornamend  «.^enning''  ober 
•l^ennete"   in  beiben  gcttniüen  mac^t  bie  ®ad^t  noc^  glaube 


62 


Softer.  Henning  t)on  ^autcl^orft  toar,  wie  mir  flcfc^en,  1371 
aSoflt  unb  ^fonbin^abcr  ber  ßcttcnburg.  Sin  ^cnncfc  SSogcb 
aber  belcibjuc^tete  feine  §au«frau  nac^  bcm  Sc^nrcgiftcr  üon 
ca.  1470  {Sflx,  759)  mit  ber  8oter  SWarft^,  bie  er  Dorn  ^erjog 
SBil^etm  ju  2e^n  erl^often  ^atte.  S^  fann  biefer  ^ennefc 
SSogeb,  bo  bie  3af)re«jaW  1470  nlc^t  genau  ift,  atfo  fe^r 
too^I  ein  ®o^n  bed  Henning  Don  ^aoicl^orft  ober  auc^  biefer 
fetbft  unb  ber  Sater  be«  Sodann  SJogcb  oon  ber  Äettenburg 
getoefen  fein. 

SDie  gamilie  Don  $abic^orft  ift  übrigen«  1702  au«ge* 
ftorben  unb  entflammte  bem  atten  lanbtan^fä^igen  ®ute 
^abicl^orft  im  Slmte  öebenboftel.  3^r  ffiappen  »or,  mic 
bereit«  oben  bemerft,  ein  ^obit^.i) 

aßan  ^at  jmar  bie  9(nfic^t  aufgeftetlt,  ba§  auc!^  ber 
„0(rif  to  bcrÄebenborg%  beffcn  bie  Urfunbe287  be«  ©al«:^ 
rober  Urfunbcnbuc^«  oom  So^re  1473  ermähnt,  atö  SKitglieb 
ber  gamiüe  üon  ber  ftettenburg  ju  betroditen  fei,  moburc^ 
bie  I^atfac^e,  ba§  3o^ann  S3ogeb  erft  burc^  bie  ®elc^nung 
mit  ber  Äettenburg  ju  bem  neuen  Sflamen  gefommen,  in  ge* 
wiffer  ffieifc  jweifet^aft  »erben  mürbe.  Önbeffen  ift  biefe 
9(nfi(^t  gän}Iic^  unbegrünbet,  mte  fic^  bei  näfjerer  Betrachtung 
be«  ®ort(aut«  ber  betreffenbcn  Urfunbe  Mar  ergtebt, 

aÄittetft  berfetben  übertägt  nämlic^  ber  Änappc  S^riftop^ 
üon  5Wei(}e  feinen  ©c^meftcrn  eine  ©elbrente  au«  einem  ipofe 
in  JBefeborf  unb  empfängt  bafür  t)on  i^nen  lieber:  „ene 
aWart  ®elbe«  to  etoigen  üE^ben,  be  fe  ^abbcn  in  bem  ^oue 
to  ber  ^ebenborg,  bar  nu  to  %t)itn  bppe  monet  Otrit  to  ber 
Äcbenborg."  S«  ift  ^ler  alfo  oon  feinem  Otric^  oon  ber 
ftebenborg  bie  5Rcbe,  fonbcrn  Don  einem  §ofe  ju  Äettenburg, 
auf  welchem  jur  S^xt  Olrif  to  ber  Äebenborg  tt)o^nt  unb  e« 
ift  hiermit  fic^cr  nic^t  ber  ©efifeer  be«  ©c^Ioffe«  ju  Retten* 
bürg,  fonbern  nur  ber  Sauer  DIrif  gemeint,  mlijtx  auf  bem 


1)  ^at)c!ofl  bei  ^onebojlcl  in  ber  öorm,  91mtöö.  ©cftingeii,  ©aöcfojl 
im  %mU  aWcbingcH,  ^aoigt^orfl  im  Slmtc  ?efum  unb  ^aöcfofl  im  ?aucn- 
burgifd^cu  fTmtc  ©d^ttjarjcnbecf  fielen  öicöcid^t  mit  biefer  gamitic  eben* 
falls  in  ^erbinbung. 


63 

fragßi^en,  betten  tioa  SRei^e  tneierpfltd^tigen  ^ofe  bamato 
Dornte. 

-ilaä^  beut  3a^re  1500  erfc^etnt  ber  9laine  äSoget  itutt 
ni(^t  tDeiter  bei  beti  Seftgern  ber  Jtettettburg,  t)te(me^r  tritt 
Don  ba  an  ber  yiamt  „üon  ber  Sebenborg'',  fpfiter  ^üon  ber 
ftettenburg",  ganjUi^  an  feine  ©teQe. 

4.  ^tt  9lamt  ^ttttnhut^  iinb  ba4  ^amüitu*  Wappen* 

tteber  biefen  ^amtn  unb  bad  üon  ber  gamile  g{eic^}eitig 
angenommene  SBoppen  ^aben  mir  no(^  (Sinigcd  anjumerten. 
X)er  für  bie  ®urg  angenommene  9{ame  „Jtebenborg"  fc^eint 
aderbingd,  menn  auc^  nic^t  Don  born^erein^  bo(^  fpäter  Don 
.Sebe%  ^ftette"*  obgeteitet  ju  fein  unb  tonnte  bann  mo^I 
nur  bie  üDentung  gehabt  l^aben,  bag  burc^  fie  eben  bie  um 
bad  Stift  SJerben  bur(^  bie  ©c^Iöffer  Sauenbrüd,  @oItau, 
Dorfmari,  @tetti(^te  unb  {Rettern  gebilbete  Rette  fefter 
Burgen  DoKenbet  unb  gefc^Ioffen  merben  foKte. 

3n  ber  3ami(ie  Don  ber  ftettenburg  ift  eine  Segenbe  er^ 
polten  gebUeben,  nac^  melc^er  einer  i^rer  93orfa^ren  eine 
gefangen  gehaltene  dungfrau  befreit  unb  f)eimgefU^rt,  il^re 
Letten  aber  on  feiner  Surg  aufgeifängt  unb  baburc^  bie  93er^ 
anlajfnng  ju  ber  Benennung  berfelben  gegeben  ^aben  foQ. 
Die  Befreiung  ber  3ungfrau  unb  bod  Sufpngen  ber 
Setten  mögen  nun  immerl^in  auf  X^atfac^en  }urä(fiufäf)ren 
fein;  bie  äJerantaffung  jur  ©cnennung  ber  ©urg  fdjcinen  fie 
nid)t  gemef en  )u  fein,  ba  bie  3urg  fdion  Aber  ^unbert  3a^re 
brn  9lamen  ,,Sebenborg"  geführt  ^otte,  e^c  bie  gamilie  Don 
berSettenburg  fic^  na^  berfelben  benannte,  ©(eic^mo^t  märe 
bied  anjune^men,  fobalD  bie  Segenbe  auf  einen  aud  ber 
Samilie  ber  früheren  'JSfanbbefifter^  ber  Don  ^abic^^orft  ober 
beren  Srben,  ber  Don  SSoget,  begogen  merben  fann.  ^ie 
it^tvibt  fc^eint  übrigen«,  mie  meitcr  unten  erörtert  merben 
toirb,  mit   bem  gamitten^  Wappen  in  ^egie^ung  ju  ftel^en. 

2)er  9tame  ..Rebenborg''  fommt  Dor  Srbauung  ber  ®urg 
nirgenb«  Dor.  Die  ^Sfe  bort  maren  Dor  biefera  (greigniffe 
breiter  Don  einanber  belegen,  unb  führten  brei  oerfc^iebene 
'Flamen. 


64 


SRadi  bem  Se^ndregifter  bei  $er}6ge  Dtto  mtb  SSit^eltn 
de  1330  bt«  1352 «)  »ar  ffiil^ctm"  üon  SSuüc  (gulbc)  mit 
einem  ^ofe  )u  ftebin  belehnt,  fQr  toe^ed  SeJ^ndobjiect  ein 
anberer  Ort  ft(^  nic^t  ouffinben  I&gt  mib  ber  um  fo  fieserer 
^ier(|er  }u  bejiel^en  ift,  atö  bie  gamitie  Don  t$u(be  nur  in 
biefer  ®egenb  begütert  mar  unb  auc^  bie  3^^n^^n  }tt  ^etten^ 
bürg  unb  ©rtemen  befag,  meiere  fte  an  bie  d.  93oget  üertaufc^te. 
Sin  $of  (ag  ju  „gimbere",  ba,  mo  ber  9?ame  i?immer== 
bntd)  noc^  an  i^n  erinnert,  einer  ober  mehrere  ftt^rten  ben 
92amen  ^a^ingen,  met^er  in  ber  „^open^eibe"  noc^  fortlebt. 
9Sermut^Ii(!^  finb  fie  burc^  bie  Srbouung  ber  Surg  müfte 
gemorben  unb  n&l^er  bei  berfetben  }u  größerer  @i(^er^eit 
mieber  aufgebaut,  ba  bie  @egenb  oor  bem  ®c^(offe  fieser  oft- 
mals ber  @c^aupla^  Iriegerifc^er  (Sreigniffe  mar,  bei  benen 
bem  JBauer^mann  natürlich  bie  größten  ©efal^ren  brot)ten. 
S)er  iRame  beö  }unäc^ft  ber  8urg  gelegenen  $ofed  .^^ebtn" 
marb  na(!^  (Srbauung  ber  3urg,  burd^  C^^^i^f^S"^  ^^^  ^^^"^ 
f))tbe  ,,borg'%  in  ftebinborg  oermanbett,  morou^  fid^  im  Saufe 
ber  ^t\t  Jtebenborg  oon  felbft  ^erftedte.  ®o  lange  bie  :93urg 
^erjogtic^e^  Sigent^um  mar,  ^atte  9ltemanb  dntereffe  baran, 
ben  iRamen  au^jubeuten  unb  einen  Sinn  ^tneintulegen,  ber 
oon  Anfang  fc^roerU^  barin  gelegen  ^at.  S)ad  änberte  ficb, 
a(«  bie  t^nmilie  93oget  in  ben  ^efif^  bed  @c^Ioffed  trat. 

!Cie  alte  ^ebeutung  be^  9{amend  ßeb,  Sebin,  melc^er 
im  ^odfinbifc^en  no(!^  ^eute  ein  $ferb  bebeutet,  mar  oermut^« 
lic^  oerloren,  bie  Befreiung  einer  gefangenen  dungfrau  unb 
bie  äJer^eirat^ung  mit  berfelben  mar  ^injugetreten  unb  ed 
tag  fomit  nat)e,  ben  ^amen  ber  ^urg  nunmet)r  auf  bie  ge«' 
fprengten  unb  oor  ber  93urg  aufget)ängten  Letten  ju  beuten, 
menigftend  aber  ba^  Wappen  bed  ®efc^tec6td  ^lernac^  }u  oer^ 
änbern.  S!)iefe«  Wappen  meifet  auf  iene  Segenbe  aUerbingd 
in  einzelnen  2:^eUen  ^in. 

!DadfeIbe  beftel^t  aud  einer  rotl^en  ®urg,  auf  ben  Seien 
mit  )mei  fpt^en,  in  ber  9}2itte  mit  einem  bejinnten  Sturme, 
oor  te^terem  mac^fenb   eine  fUberne^   einen  9ting   Dor  fic^ 


1)  ö.  ?ent^c,  2[rc^.,  «b.  9,  @.  15. 


65 


^(tcnbe  ^au.  Son  ben  bciben  Scft^firmen  ^fingt  eine  in 
ber  3Ritte  im  St^ore  mit  einem  93or^ängef(!^lof[e  üerbunbene 
fc^marje  fiette.    "äüt^  in  ©ilber. 

9uf  bem  gelrönten  ^e(me  jwifc^en  itoti  äbered  Don  9{ot^ 
nnb  Silber  get^eUten  ^fiffetö^ötnern  ein  beraubter  natürlicher 
§alfe,  bie  ^aube  fc^mor)  mit  gotbener  ®(!^nnr  unb  ©c^aft, 
barin  rot^golbener  ^^eberbufc!^.  ©c^ilb^alter :  rec^t«  f(!^iDar}er 
@reif,  linfd  fc^marjer  3lb(er.  (Darunter  ber  SBa^Ifpruc^: 
,Nec  catenae  resistant.''  (3lu(^  lletten  wiberfte^en  nic^t.) 
Dad  ^auptftärf  be«  Poppend,  bie  3urg,  beutet  unnertennbar 
auf  bad  neue  ^eft^t^um;  bringt  man  nun  bad  SRäbc^en  mit 
bem  Stinge,  fomie  ben  Sa^(fpruc|  mit  bem  au^  ber  ©efangen^ 
fc^aft  heimgeholten  SBetbe  in  Serbinbung,  fo  »irb  bad  Sdt^ 
ftreben  Har,  ben  neuen  92amen  unb  bad  neue  SBappen  auf 
bie  altere  Familien 'Segenbe  }u  bejie^en. 

@d  (agt  ftc^  nic^t  Ifiugnen,  bag  ein  3uf^^^^^^^ti0 
jmifc^en  beiben,  ber  ^ier  fo  Kar  ^eroortritt,  auc^  gerechtfertigt 
»erben  tann,  fobalb  man  eine  9lb(eitung  ber  2$oget  au0  bem 
®efc^(e(^te  ber  $ögte  Don  ^aoi^liorft,  bie  mit  ber  JBurg  t>on 
Snfang  i^rer  (Srbauung  an  in  äJerbinbung  ftanben,  annimmt 
nnb  bie  gegenbe  mit  bem  erften  berfelben,  ßubolf,  in  3Scr=^ 
binbung  bringt,  beffen  92a(^fo(ger  bann  fp&ter  erft  ben  Flamen 
oon  ber  @urg  annahmen,  ate  fie  i^r  d^igent^um  geworben  mar. 

2)er  Satte  im  SBappen,  ber  ^ier  aderbingd  beraubt  er* 
f^eint,  mS^renb  bad  t)on  ^aoic^^orft^c^e  XBappen  ben  ^abic^ 
o^ne  $)aube  entl^fitt,  ftetlte  fic^  al^bann  atö  ba^j^ntge  Ueber^ 
gangd^ Stoppen  bar,  meiere«  bie  9iac^fommen  ber  ^ögte  t)on 
^anic^l^orft  unter  bem  9iamen  Söget  führten. 

^inftc^tlic^  ber  eben  ermähnten  t^amiUen-Segenbe  ^abe 
i(^  noc^  anjuffll^ren,  bag  bie  ä3olfdfage  baDon  in  einigen 
fünften  abmei^t. 

3laii  biefer  foU  nSmlid^  einer  aud  bem  \>on  ber  ^etten^ 
burg'fc^en  @efcl)le(^te  eine  oon  ^e^r'fc^e  Zoi^tcx  iu  ©teUic^te 
gegen  ben  Sitten  bed  Saterd  getjeiratl^et  unb  fie  aud  bem 
Serma^rfam  be^felben  befreit  ^aben.  Später  foQ  bann  bie 
9udfo^nung  erfolgt  fein  unb  ^mar  bei  (Gelegenheit  ber  ©eburt 
eine«  @o^ne«,  bem  bann  bie  aUerbingd  mit  bem  SteUi(!^tcr 

1878.  5 


66 


@unber  unmittetbar  {ufammen^ängenbe  t^orft,  M^  Sic^"  a(^ 
®cüattcnt*®efc^enf  cingct^an  fein  foü.  SRnn  fmb  bic  „S5crcn* 
2U  ®teüi(^te  adererft  1427  mit  ©teUic^te  unb  aiic^  mit  bem 
„dXiV  bcIc^nct  unb  1470  in  ben  üoUcn  ©cftfe  getreten.  *)  S« 
tofirbe  alfo  biefe  ©oge  auf  bie  3^'^  ^^^  ^^^^  i"  oerlegen 
fein,  mä^renb  bie  i^amilien « Segenbe  auf  ca.  1345  nac^  unferer 
Sluffoffung  oermeifen  n)ärbe. 

3eibe  ®agen  tonnen  bemnoc^  au(^  auf  jwei  t)erf(^iebene 
93orgänge  fic^  be}ie^en,  bie  über  ^unbert  3a^re  oudein^ 
anber  liegen. 

93oge(I  emS^nt  in  feiner  ®ef(^(e(^t«^®efc^i(^te  ber  Ferren 
t).  ©e^r  @.  14,  baß  eine  Sinie  ber  «^öc^r"  ein  abroei(^enbc* 
SBappen  mit  3  Jungfrauen  «Sruftbitbern  geführt  l^abe.  ^ier^ 
na^  tSnnte  a(fo  bad  9)2&gb(ein  im  d.  b.  Jtettenburg'fc^en 
9Ba|)pen  aud  bem  t).  ^e^r'fc^en  Sappen  herüber  genommen  fein. 

5.    ^ie  ^a^Hmmtn  3ol^ann^  i^ott  ber  ftettftidir^. 

%vii)  aber  bie  92ac^tommen  3ol^annd  D.  b.  ftebenborg 
fliegen  bie  ^Jtac^ri(!^ten  nur  fpärftc^.  Sind  ßirc^enbüc^ern  unb 
fonftigen  Urtunben  ift  bad  nadifte^eube  äßaterial  gemonnen. 

1.  Die  oben ongefü^rte  Urtunbe  oom  Öafjre  1500(®.8ln^. 
9}r.  2)  meifet  und  nac^,  bag  Johann  93ogeb  D.  b.  ftebenborg 
einen  @o^n  ^Jkmend  Sodann  ^atte.  Seitered  ift  über  ben« 
fetben  nic^t  befannt. 

2.  Der  näc^fte,  KDetc^er  und  genannt  mirb,  ift  i^ranj 
oon  ber  ßettenburg.  (£r  erhielt  158d  aud  ber  üon  $oben^ 
berg'fd)en  ^unbation  in  SBaldrobe  ein  Kapital  Don  20  «^ 
unb  SO^artini  1598  abermatd  eind  Don  50  i;^,  n)ofür  ber 
^freie  ffiitten'd  Üßeier^of  }u  ^ünjingcn"  ücrf^ricben  marb.^) 
3m  9a^re  1622  taufte  er  bie  aWedtenburgifc^en  ®üter 
ffiüftenfetbe,  ÜRotgenborf,  lorien,  ©c^rocftien  unb  "^ol^nd^ 
borf.  @eit  biefer  ^txi  btieb  ein  ^xot{%  ber  gamilie  auf  bicfen 
^efi^ungen,  wä^renb  jwei  anbere  Linien  auf  Jtettenburg  unb 
^iinjingen  n)ot)n^aft  blieben.    Die   (entere  mirb  j[cbo(!^  balb 


1)  »ogell,  0.  a.  O.,  Urf.  54,  55  u.  56. 

3)  b.  $obenbergif(^e  gunbation,  t).  l^obemann,  @.  67. 


61 


borna«^  au^geftorben  frin^  ha  baft  @ut  fc^on  1640  nac^ 
JKnl^acten  an  ® r^pl^ianber ,  beffeu  t$rau  eine  geborene 
D.  @p6rten  n)Qr,  Derpac^tet  gettefen  ift.  (Sin  3ii'^i9  ^^^ 
gaxnilie  ift  in  fpäterer  3eit  in  ^o(ftetn  feg^aft  gemefen,  boc^ 
ift  bar&ber  ni(!^td  weiter  befannt,  ate  »od  weiter  unten  er^ 
iDci^nt  ift. 

3.  (S^riftop^  Don  ber  ßebenborg  unb  dürgen  oon  ber 
fiebenborg  werben  in  einer  Urfunbe  wegen  bed  ©ieoerbinger 
3e^ntend  de  dato  (SteOic^te  ben  25.  9lug.  1593  aü  SSor^ 
münber  ffir  ben  @o^n  bed  do^ann  oon  Selben  genannt. ') 
fU»  feel.  ipau^frau  t)on  (S^rtftop^  bon  ber  ^ebenborg  bem 
älteren  wirb  im  Corp.  bonorum  ber  oon  {)obenberg'f(^en 
^nbation  -S.  211  angegeben:  Sfide  oon  6^(te^  ©c^wefter 
ber  Dümina  bed  iSIofterd  äBatörobe  (Stifabet^  oon  (S^Ite. 
9dbe  'S(!^weftern  fc^entten  1620  ber  genannten  gunbation 
iu  @(^u(getb  100  4. 

4.  3m  JRegifter  ber  SSerftorbenen  im  Corp.  bon.  ber 
ßirc^e  iu  ®aI«robe  pnben  fi(^  ©eite  88  ff.  aufgeführt: 

1604:  6arl  oon  ber  ftettenburg. 

1611  unb  12:  grau  t)on  ber  ^ettcnburg. 

ÜDafelbft:  (Stiriftop^  oon  ber  ftettenburg. 

1619  unb  20:  S^rtftop^  bon  ber  Jtettenburg  unb  beffen 
Sinb; 

1644  unb  45:  (S^riftop^  !Ctebric^>  oon  ber  Jtettenburg 
ftinb; 

1674:  grau  bon  ber  ftettenburg. 

ai«  ^auefrau  üon  Rarl  ü.  b.  Äettenburg  wirb  in  einer 
Obligation,  we(d)e  ^crbort  oon  Sl^Iben  ».^Dinftag  in  ber 
billigen  Oftern"  1595  für  3enen  auf  :300  9?ctcö«t^aler  au«* 
ftellte  unb  worin  fcbon  6  procent  ^xn\tn  bebungen  würben, 
genannt:  Sluna  geborene  ^offel^orft. 

5.  3m  Stii^I^SRegifter  ber  Sirene  ju  ffiaI«robe  fol.  48 
ift  bemerft: 

A*"  1620  ^aben  3o^an  oon  ber  ftettenburg  }u  ftetten* 


J)  Sogett,  0.  a.  O.  Urt.  153,  @.  ^, 


68 


bürg  erbgefeffen  unb  feine  t^rau  ©opl^ta  üon  ^o^nftebe  einen 
ftirt^enftanb  gelauft  für  18  fl.  8  jJ.«) 

3m  Corp.  bon.  ber  Äirc^c  ju  ®aförobe  pag.  88  toirb 
Sol^an  öon  ber  Rettcnburg  unter  1623  unb  24  aU  oerftorben 
oufgeffil^rt. 

6.  Otttlie  t)on  ber  Äcttenburg  war  na(^  bcm  SBal^robcr 
Urfunben^Öuc^e  ©.328  im  3af)rc  I636?riortn  bc«Äloftcr» 
2BaI«robe.  ®ie  ftarb  nac^  bem  Corp.  bon.  ber  ftirc^c 
®.  90  im  3a^re  1638  ober  39. 

7.  S^riftop^  ©iebricl^  üon  ber  Äcttenburg  erbaute  in 
^ettenburg  auf  einer  Reinen  9lnp^e,  bem  ie^igen  SapeQen* 
berge,  eine  Kapelle,  nad^bem  er  bie  fürfttic^e  gonceffion  baju 
in  ©emäg^eit  eined  am  14.  October  1655  oon  i^m  audge- 
ftcüten  JReöerfe«  erhalten  ^atte,  in  welchem  er  üerfpracb,  ba§ 
aud  biefem  ®au  fo  wenig  ber  Jfirc^e  afö  beren  Dienern 
etwad  abgeben  ober  entjogen  werben  foQe. 

35er  53au  felbft  fc^eint  fi(^  etwa«  üerjögert  ju  ^aben; 
benn  erft  am  22.  Sluguft  1660  erhielt  ber  ^aftor  prim. 
©abriet  SWe^cr  ju  SBalörobc  öon  ber  fttrftlic^cn  Sanjtci  ju 
6eüe  bie  Slnweifung,  bem  Slnfud^cn  beö  $errn  ü.  b.  ftetten=^ 
bürg  gemäg  bie  ^apede  mit  einer  c^riftlic^en  ^rebigt  ein« 
juwei^en. 

Obwohl  in  bem  angeführten  9?et)erfe  audbrüdlic^  gefagt 
ift,  bag  bie  ffapetle  nur  jur  ®epu(tur  ber  t)on  ber  Letten- 
burg'fc^en  gamilie  beftimmt  fei,  fo  fc^eint  man  boc^  fpätcr 
anbercr  üKeinung  geworben  ju  fein.  Denn  in  bem  aUegierten 
eanjtei-JRefcripte  üom  22.3Iuguft  1660  ^cigt  e«  au«brfi(flic^ : 
bag  bie  (Sinweibung  ber  ^apeüe  burd^  eine  c^rifttic^e  'ißrcbigt 
nac^gefuc^t  worben,  bamit  ber  ©ottesbienft  in  lünftigen  3^iten 
barin  üerric^tet  werben  lönne.  SIuc^  ^at  nac^  bem  ä^ifttationd^ 
^eric^te  bed  ©uperintenbenten  Sber^arb  Sobemann  t)om 
30.  3au.  1«18  ^ber  ^aftor  prim.  bort  bie  ßommunion  gc* 
galten,  bei  weld^er  Oelegen^eit  er  benn  pro  libitu  geprebigt." 


0   2)ic  gamtlic  befaß  in  ber  attcn  Äirt^c  öon  Sat«robe  augcrbem 
noc^  einen  grogen  ,,}ugeni achten''  gamiUen-t^tanb. 


.69 


2Bann  (S^riftop^  ^tebrtc^  Don  ber  ftettenburg  grftorben, 
ifi  m(!^t  genau  na(!^juiDeifen.  @eine  Stau  mirb  int  Corpas 
boDor.  bft  ftird^e  unter  ben  93erftorbenen  ber  3a^re  1669 
nnb  1670  auf jtfä^rt,  cbenfo  ein  @o{)n  Don  i^m. 

(St  felbft  inu§  unt  btefelbe  ^tii  geftorbeu  fein,  ba  f(!^on 
im  3a^re  1670  mit  feinen  Srben  megen  firc^lic^er  ®ebä^i-en 
ocT^onbelt  n)orb. 

Seine  ©rogntutter  mar,  nac^  einer  Sandlet  ^  SSerfflgung 
Dom  25.  Wlax  1672,  eine  i$rau  Don  Sigmand. 

8.  3m  SBaterober  ftir(!^enbu(^e  oon  1685  ^eißt  e«: 
,1685  im  9Rai  ^at  ber  Sfigernteifter  oon  ber  ftetten^ 

barg  feine  (S^efrau  oon  ^ortfelb,  fo  im  ftinbbette  oerftorben, 
lux  ftrttenburg  in  feiner  Äapcöe  beifeften  (äffen. 

^ad^  einer  iRotii  bed  ©upertntenbenten  SRub.  Sobemann 
tiom  3Q^re  1691  ift  bad  Sinb  bamald  auc!^  geftorben. 

lieber  ben  Seemann  finbet  fid|  ebenbaictbft  fotgcnbe  9Ja(^* 
ri^t:  ^690,  23.  gebr.  ift  ber  ^crr  ^ägermcifter  oon  ber 
Neuenbürg,  9flamen«  3o]^ann  'Diebric^,  nac^bem  er  an  einem 
i^TDinb*  unb  roafferfü(^tigcn  Effect  laboriret,  bc«  9?oc^t«  gegen 
11  U^r  geftorben  unb  ben  26.  gebr.  barauf  be«  Slbenb«  jur 
Scttenburg  beigefefet." 

3n  einem  ©riefe  oom  14.  SWSrj  1690,  toorln  er  ben 
Sürgermeifter  ß^riftop^  ©diifling  in  ffia(«robe  um  abfdirift* 
^t  SDiittfjeitung  oon  Äcttenburger  ©ricffc^aftcn  bittet,  be* 
jeic^net  bet  ^err  oon  SRibbad^ten  gu  @inborf  ben  ^erftorbenen 
ate  feinen  ©c^miegeroater. 

9.  9nna  Suife  oon  ber  {{ettenburg  mar  nac^  bem  Jtlofter^ 
Urfunben-»u(^e  @.  328  ff.  in  ben  3at|ren  1673-1677 
Sonoentualin  bed  Slofterd  93a(9robe. 

10.  SHaii  bem  SBaterober  ftirc^eubuc^e  l^at  ber  Sapitain« 
Lieutenant  oon  ©eife  am  13.  äßai  1701  feine  (S^efrau 
Sophie  ^bmig  oon  ber  Settenburg  „aUba  }ur  Jtettenburg 
in  i^r  oäterUc^  ©egr&bnig  beife^en  laffen.  @ie  ift  }u 
ffiunftorf  geboren  1675  oon  feel.  3ägermeifter  oon  ber 
Settenburg  unb  S^riftina  3J2aria  oon  ©ortfelb.'' 

1 1 .  grfittfein  gricberita  !iiucia  !Dorotl^a  oon  ber  ftetten^ 


70 


bürg   ift   1713   geftorben  unb,  ttac^   betn  ftiri^enbuc^e,  ju 
ftettenburg  in  ber  ftapede  betgefe^t. 

12.  yiaäi  betn  ^al^rober  ftMenbui^e  ift  1720  am 
9.  3uU  „Otto  ^etnri(^  S^rtftop^  don  bcr  ftcttcnburg,  (grb* 
^err  auf  Jtettenburg  unb  ^ün}ingen,  begraben  unb  jmar  in 
feiner  9^t\it  ju  Äcttenburg,  »ar  geboren  im  Dctober  1681. 
©ein  SSatcr  \oax  ber  Sägermetfter  Sobann  35icbri(^  oon  ber 
ftettenburg,  bie  Stau  SRutter  oon  iBortfelb.  (Sr  ^at  fic^  in 
feiner  3ngenb  am  SBBoIfenbüttelfc^en  f)ofe  aW  ?age  aufgc^ 
galten  unb  1703  ben  29.  SDki  ift  er  copulirt  mit  Sat^arina 
aßaria  oon  ^el^r  )u  ®teai(^te.  S^at  gejeuget  einen  ®ol^n 
unb  ift  geftorben  an  einer  ^eltifc^en  j^rant^eit  ben  29.  Slt^ril 
1720,  alt  38  Vj  3a^re.^ 

ebenbafelbft  ift  angeffi^rt: 

J729  am  3.aRär3  ift  grau  Sat^arine  SRarie  oon  ber 
jtettenburg,  geb.  Se^ren,  ju  Settenburg  in  i^rer  fta^^eOe  ba^ 
felbft  begraben,  ©eboren  1675  oon  ^rn.  ^riebr.  Sßtijx,  gen), 
©c^a^ratl^  unb  @rbl)err  ju  @tetli(^te  unb  ®opl^ia  Sat^r.  oon 
^robergen.  3^re  ^ranl^ett  mar  eine  plearesie,  an  loelc^er 
fte  ftarb  am  24.  Sanr.  1729.'' 

13.  ebenbafelbft  ift  oerjeic^net: 

„nu  cm  8.  «ug.  ift  ^err  3o^.  griebr.  oon  bcr 
jtettenburg,  |)err  )u  Settenburg  unb  $ün}ingen,  )u  jtettenburg 
in  ber  Kapelle  beigefe^t.  ®o^n  oon  Otto  ^einric^  oon  ber 
ftettenburg,  geboren  am  20. 9lug.  1703,  copul.  ben  24. 9{oo. 
1729  mit  9»argaret^e  Slifabetl^  oon  ©foflcn,  be«  ^errn 
$an9  oon  ©loQen  ju  ^epelenbufc^  e^elic^en  Stoc^ter,  mit 
loelc^er  er  eine  Xoc^ter  gejeuget,  koeldje  }u  $otIe  1730  ge^ 
boten,    ©tarb  am  27.  3uli  1744.* 

mt  bem  SEobe  biefed  3o^ann  Snebric^  ift  nac^  SBate^ 
rober  jtird)enacten  beffen  SRanndftamm  erlof^en  unb  finb 
barnac^  bie  ©eoettern,  (Srb-  unb  SDtunbfc^ent  oon  ber  ftetten» 
bürg  iu  ftief  unb  Oberftmac^tmeifter  oon  ber  Jtettenburg  im 
aRe<f(enburgf(^en,  mit  ben  9{ittergätern  jtettenburg  unb  ^ün* 
jingen  im  3a^re  1758  loieber  belehnt. 

®eitbem  oerBbeten  bie  alten  $enen^®i^e  in  ^finjingen 
unb  jtettenburg  immer  me^r,  bie  ®eb5ube  oerfielen  unb  kour« 


71 


kn  bffritigt  &  ift  oa^rf^etnlii^,  ba§  erft  na(^  bieftr  ^txt 
bic  alte  9urg  {U  ftcttenburg,  mlä^t  3o^ann  Sogeb  Don  ber 
ftettenburg  erbaut  ^otte,  Don  bemfclben  ©c^idfale  betroffen 
Darb.  SBenigftend  ift  Don  einem  anberen  ^erren^aufe, 
I9e{(&ed  bid  jum  9udfterben  ber  ftettenburger  i^inie  1744 
^fitte  bemo^nt  loerben  tonnen,  nirgenbd  eine  @t>ur  aufjufinben 
unb  ein  um'd  3a^r  1850  abgebrochene^  alte«  {Bo^ngebfiube 
^t  naii  feiner  9ef(^affen^ett  fi(^er  nie  ald  SSo^nung  fttr  bie 
^tnSd^fi,  fonbem  nur  für  bie  ZagelS^ner  gebient.  S)a€ 
je^  no(^  auf  bem  alten  9urg))Ia^e  fte^enbe  93eru>a(ter^au9 
aber  ift  neueren  Urfprungd.  fln^  bie  oon  (S^riftop^  !Z)iebrt(!^ 
Don  ber  ftettenburg  erbaute  ftopette  Derfiel  unb  marb  Im  fln^ 
fange  biefed  3a^r{|unbertd  abgebrochen. 

9uf  ber  ©tätte,  n)o  fie  geftanben,  finbet  fi^  neben 
einjelnen  9Rauer«Ueberreften  letjt  nur  ein  groger  ®tein  mit 
ber  dnfc^rtft: 

„ain^eftatte 

fetner  in  froheren  ^Attn  ^ierfelbft  Derftorbenen  ©orfa^ren; 

gennbmet    Don    3o^ann  f^riebric^    Don    ber   ftettenburg   in 

iKatgenborf  im  $er}ogt{|um  SRedlenburg^^^werin. 

1815." 

6«  ®rt{<^tdbatfeit  nnb  Siechte« 

ffiie  mit  ben  ©ebfiuben,  fo  n)irb  e^  mäi  tifetlmeife  mit 
ben  Siebten  gegangen  fein.  iRamentlic^  ift  bied  ber  gad  mit 
ber  @eri4tdbarleit,  D)e(c^e  bem  Surg^enn  Dormald  fieser 
2ugeftanben  unb  bie  fc^on  naä^  Ueberfteblung  bed  ä(teften 
3n)eiged  ber  gamilie  mdi  3RedIenburg  in  Abgang  gefommen 
2U  fein  f^eint.  !Dag  fie  einft  Don  ber  Surg  au9  gefibt 
morben,  möchte  aM  nac^folgenben  Slnfü^rungen  ^erDorge^en. 

3n  einer  Urlunbe  Dom  3abre  1545 ' )  wirb  ben  ®ebrfi# 
bem  f)tnri{  unb  ^Diebric^  Don  ^e^r  Dergönnt,  eine  SSiefe  iu 
machen,  bie  „in  ber  Dogebie  toßebenborg"  unb  in  bem  ftir(^ 
fpie(  Siffel^SDebe  belegen  ift. 


1)  9ogelI  a.  a.  D.  UxT.  104, 


72 


!Dte  äSogtei  ju  ffettenburg^  mel^e  fic^erüc^  Don  ber  Surg 
aud  geübt  warb,  erftrecEte  ft(^  alfo  auc^  aber  einen  S^eU 
bed  $tr(^fpie(6  %tffe(l)öDebe  nnb  (ag  alfo  t^eilmeife  auger« 
^a(b  ber  ©rengen  bed  ©o^geric^td  ^aldrobe,  welche,  nac!^  ber 
ginbung  biefe«  @eri(^te«  öom  8.  gebr.  1622  >)  „ble  Seren 
rec^t  unb  !rumb  ^inuff  bi^  In  ben  aRül)(enbet(^  }ur  jtetten« 
bürg!"  ging,  ebenfo  mie  ber  ©runbbefi^  bed  ®ute9  auc^  l^eute 
nod^  foI(^e  ®renje  toeit  fiberfc^rcitct.  Die  ©urg  toar  aüer* 
bing«  mit  in  ben  ©ejir!  be«  ©o^geric^t«  eingefc^Ioffen,  aber 
ganj  badfelbe  war  ber  gad  mit  ber  ©urg  ju  ©tellic^te,  bie 
gleic^wol^I  il^re  eigene  ©eric^tdbarteit  ^atte  unb  bid  in  bie 
neuefte  ^txt  behalten  ^at. 

Um  ßettenburg  jog  ft(^  frttl^er  ein  groger  ®aQ,  bie 
f.  g.  Sanbwe^r,  bid  nac^  SSiffel^öoebe,  Don  welchem  in  ber 
SflSift  biefed  Orted  noc^  ein  Ueberreft  tton  etma  60  d{ut{)en 
Sänge  unb  10  gug  $ö^e  oor^anben  ift.  (Sbenfo  weit  wirb 
fic^  biefe  Sanbwe^r  nac^  ber  anberen  @eite  ^erumge}ogen 
^aben.  dnnerl^alb  biefed  änderen  'Jßalled  unb  ber  3)örfer 
Settenburg,  ®ricmen  unb  galbed,  bie  baoon  üiedeid^t  noc^ 
eine  ©auerfc^aft  au^mad^en,  wirb  bie  ©eri^tdbarleit  un^ 
bebingt  oon  bem  ©urg^errn  ausgeübt  fein. 

Site  ein  «u^flug  ber  alten  «urg*®eri(^t«^errlic^feit  bürfte 
avi6)  ba^  ©rüdengelb  anjufe^en  fein,  welc^ed  bie  ^erren  oon 
ber  ftettenburg  bi«  in  bie  neuefte  3^'*  wnb  jwar  oor  ber 
atten  ©urgfteüe  erl)oben,  ebenfo  bie  itjnen  guftel)enbe  ®ere(^* 
tigleit,  einen  Srbfrug  im  Dorfe  Äettenburg  iu  befefeen. 

(Sine  9lotii  im  alten  Sagerbuc^e  be^  oormafigen  SlmtS 
Stetigem,  ©eite  236,  wclcl^e  befagt,  bag  bie  Ferren  oon  ber 
Äettenburg,  ate  fte  1654  bie  ®eri(^te  über  bie  bortlgen  oicr 
Äöt^er  [x6)  tjabcn  „anmaßen"  woBen,  bamit  jurüdgewiefen 
finb,  beweift  nun,  bag  bie  9?e(^te  ber  93urg  bamate  fc^on  in 
Abgang  getommen  finb,  unb  bie  ©eamte  ber  ^ergogU^en 
©urg  atet^cm  bie  Säffigleit  ber  Äettenburger  ©urgtjerm  jur 
Sluffaugung  berfelben  benu^t  Ratten. 

9luf  ber  ^oljmart  waren  bie  Ferren  üon  ber  jtettenburg 


1)  %ü9  meiner  ^ammütng  ungebr.  Urfunben. 


73 

na<j^  bem  Siet^emer  9inMlag(rbu(^e  ®.  93  megen  bed  abeligen 
(9iite«  bafelbft  mit  i^rer  „^De^Iju^t"  berechtigt,  burften  ieboc^ 
frembe  ^loeine  nid^t  auftreiben,  unb  marb  ani)  bem  prAten^ 
bierten  $)o(j^au  loiberfpro^en. 

SSegen  be«  ®ntc«  f)un)ingen  waren  fie  ebenfo  mie  bie 
oon  Halben  in  $utbe  metter  nic^t  a(9  i^re  9ta(^baren  be» 
rec^tigt.  — 

7*  ®eoent»ärtt0et  3nftanb* 

©egenmfirtig  tt)o^nt  ein  3n'etg  ber  alten  t^^^mtUe  tt)ieber 
in  9ettenburg.  !Die  ©utdgebäube  finb  an  ber  rechten  ®eite 
ber  Seere  neu  aufgebaut;  au(^  erljebt  fic^  bort  ein  pra^tDoQed 
neue«  BdjHü%  mit  einer  für  ben  fat^olifc^en  ©ottedbienft  ein« 
genuteten  Heinen  ftapeUe,  meiere  ein  Dom  $apft  $tu9  IX. 
Dere^rted  ^Itargemfilbe  ent^SU. 

3u  bem  in  ber  ^anb  bed  ie^igen  ^efi^erd  ber  ftettcnburg 
Dereinigten  ©runbbefi^e  ge{)6ren  auger  bem  eigentlichen  ®ute 
ju  fiettenburg  noc^  4^öfe  unb  4  3lnbauerftcQen  bafelbft  unb 
in  ©riemen,  2  !pöfe  in  Se^nfen,  bad  9tittergut  ^üniingen 
mit  2  ^5fen  bafelbft  unb  1  $of  ju  Sorbingen.  !Der  ®runb« 
befi^  biefer  $öfe  ift  mit  bemienigen  ber  ^auptgüter  arronbiert 
unb  bauemb  Dereinigt. 


91  tt  1^  a  tt  g. 


Urfunbe  %.  1. 

3!  Sertelb  33ernbeS  befenne  onb  betüge  openbar  Dor  m^ 
vnb  mpne  enien  boren,  ongeboten  t)nb  oor  aUmeme  be  beffen 
^ejf  ^oren,  jeen  efte  lefen,  bat  be  werbtg^e  bere,  meifter  @bert 
oan  ^)er|en  proueft  to  2Balf(rabe,  Xoleff  oan  ^ubenbargbe,  £)inn! 
^agbeuorbe  onbe  3oban  Sl^oget,  oaget  tbo  ^tUt,  D{e§  gnebigben 
beten  Siebe  m9  imbe  mpne  orünnt  oppe  ene  {pben  t)nb  benne  oor« 
jiibtigen  Drtgb9^  Slomen  onbe  fine  orünnt  oppe  anbeten  fpben  in 


1 


74 


guber  meningl^e  ^ebben  Dan  anbet  fettet,  to  ener  orüntlüen 
fddebtg^e  Dan  roegen  m^ne^  jelig^en  oebberen  .^tnti!  (S^^U^ufeS 
Ruberen  Dnbe  emen  mpt  aQer  tobe^oring^e,  fo  bat  icf,  ^ertelt  liBembeS, 
Dorgefcreuen  efte  m^ne  eruen  bar  nümmer  met  {4)olIen  efte  iDiQen 
Dppfalen,  bat  i!  DrtQ^pM  roarenbe  roa^en  roil  Dor  aUtoeme  Dnb  {tnen 
eruen  roanne  Dnbe  xoo  Daten  oue  bed  not^  Dnbe  be^oef(  i$.  X^o 
n)ebberftebin9^e  ber  Dorgefcreuen  fafe  ^eft  m^  be  Dorben.  Ortgl^p^ 
Idiome  g'^egl^euen  fi  iR.  gulben  Dnb  bem  roerbiglfien  b^^en,  mepfter 
@l^erbe  Dan  ^^er^en  enen  SR.  gulben  mpt  ntpnem  gaben  miOen  bar  aQe 
anfag^e  mebe  fdjieben  pnt.  3HIe  büffe  Dorfcreucn  ftüdfe  Dn  artifeln 
na  in^olbe  beffeS  breueS  loue  \l,  ©ertelt  53ernbe«  erbenant,  Dor  mp, 
mpne  eruen  boren  du  Dngeboren  bcn  Dtlbenanten  Drtgl^pfe  du  ftnen 
eruen  ftebe  du  Daft  tooI  to  ^olbenbe  fünber  iemgertcgc  infag^e, 
l^ulpembc  efte  argelpft.  S)cffcS  to  mercr  befanntntffe  du  apenbarer 
beropfinge  i)ibht  i!  g^ebeben  be  Dorftc^tigl^en  ferffioaren  tl^o  3)orp« 
marfebe  Dmme  fünte  Hertens  @egel  gebreied  mt^ned  egenen  bat 
roitltfen  g^ebangen  iS  benebben  beffen  breff.  ^a  gobeS  bort  bufent 
Der^unbert  bama  be§  föuen  Dnbe  a^ttgften  Sare  am  fonbag^e 
iBalentim.  (Siegel  abgefallen.) 

Urhinbe  3tr.  2. 
^uS   bem  $farrlagerbu4e   su  SS^aUrobe  @.  30  u.  31. 

„^om  ftlofter  unb  beffen  t^ifc^erepen  unb  ^ifcbteic^en  etc.  @in 
Ztiä)  an  ber  Sübfeiten  beS  Stebleind  belegen,  ber  @raff  ^alo 
Seidil  genannt,  gehöret  ben  ftlofter' Jungfern  ju.  ^ierDon  ftnbet 
ftd^  meiter  btefe  folgenbe  9laci!)nc()t: 

Anno  Domini  millesimo  quingentesimo  al^  ^err  SRoleff  Dan 
^ubenbarge  na  ^ontfacti  bat  ridiite  fatt  Dor  bem  S)ore,  ba  n}arb  be  Un* 
xoiüt  gefc^eben  up  ber  SuQe,  fo  bat  be  SBorger  mct)t  neger  fif^en  tDente 
to  ben  brepen  ^efteren,  bar  €rüce  roorben  uppe  ^on>en,  Dnbe  roarb  be« 
fc^eben,  bat  fe  nenerleie  rec^tic^eit  fd^oQen  ^ebben  no((  mit  [Roben,  nod^ 
mit  ^ngeten,  ftorDen  effte  ^amen,  efte  SBaben,  nente  an  bat  ^or,  of 
nicd  in  ber  lul^len  up  ber  ^ullen«^ifct)e,  n)ente  bat  bed  (SlofterS  frpe 
^e!  ift.  ^ier  mad  an  unb  aDer  $err  Sioleff  Don  ^ubenbarge 
unbe  olbe  ^o^an  Dan  ber  ftebenborg  Dnb  äJlarquarb  ^ilRarfd^ald 
Dnbe  be  SRab  Dnbe  örer  Borger  Dele."   ßben  biefer  SSertrag  finbet 


75 


fid^  in  einem  anbeten  alten  ftlofterbud^e  mit  btefen  SBorten:  ,,3n 
bent  jare  S^ieffl^unbeTt  in  bem  6ommet  vor  bem  SRidifte  ^erm 
Sulf§  oan  .^ubenbatge,  SlitterS  Dnbe  ^mptmannS  to  Sterten,  marb 
ein  $orbra4lt  ma!et  mit  bem  $rot)eft  unb  bem  ftlofter  unb  bem 
9üabe  unb  bem  9(e!ebe  SBal^rabe  umme  be$  groten  büed,  be 
unnne  bat  9(efe  unb  bat  SlofÜeT  geit,  mofeme  be  $rot)eft  ftne 
Ste^^tigfeit  fc^aO  Dert^Abigen,  ba  be  l^orger  onbe  be  SRab  nic()t 
tüctien  fd^oQen  no(i^  mit  Kngeltoben  noc^  mit  Sett-Vngeln,  o!  ni4)t 
mit  Strict^amen,  o!  nene  fioroe  leggen,  o!  nic^t  mit  9^etten  fif^en 
be9  Serluft  ber  9iab{(^op,  bat  {o  mebe  ftfd^en,  unb  bp  bto!e  na 
Pilfor  be§  $toDefite§,  onbe  bat  to  in  baS  tickte  to  brofenbe  al^ 
ein  malt  unb  ein  beuerig  ben  biet  van  nebben  np  aU  ad^tet  ben 
Siede  ^et,  loente  to  ben  btej  hefteten,  be  mebe  in  befc^eben, 
bar  fton  crüce  up  Jörnen,  bat  i^  ^atbe  be  nebben  ber  iBuQen« 
iDiid^.  ^ietb^  maS  be  ^tooeft  unb  beS  €loftetS  Saget,  be  olbe 
So^on  Saget  unbe  be  iunge  Sol^an  Saget,  Safpet  t)on  ^^Iben, 
Ctto  unb  ^atbott  oon  ^t^lben,  6(ame§  $ile,  be  [Rab  unb  be 
Sorger  Dan  ben  olbeften,  unb  mar  gebegegenbingt  buten  bem 
bore  1500.  Unb  bar  ma^  be  ^rooeft  ein  t^uen  vox  t^ünen 
taten  in  bem  mater,  menn  bte  t^fifd^  leifet,  bat  be  ^f((  ni^t 
Ion  ^öl^er  upfHegen*. 

eigen^dnbig     geid^rieben    oom    Superintenbenten    9lubolpl^ 
Sobemann  in  SBaUtobe  1687. 


76 


V. 

@agen  nnb  Wltttf^tn  mi  hm  @oIItnge. 

Unter  bcn  ©cgenben  unferc«  bcutfc^cn  SSatcrIanbc«,  toelc^ 
retc^  an  (Sagen  unb  SR^t^en  finb,  nimmt  ber  ®o(ling  eine 
{ferDorragenbe  Stellung  ein.  ^tx  ®runb  biefer  (Srfc^einung 
liegt  in  bev  eigenartigen  3efc^affen^eit  bedfelben.  @r  ift  ein 
feftbegren}te^,  oon  Dielen  ÜT^älern  burc^jogened  ^albgebirge. 

(Seine  ^emo^ner  fül^rten  noc^  bei  3}{enfc^engebenfen, 
größtent^eil«  afe  SSie^^fiter,  3äger,  gifdjer,  Äö^Ier  unb  ^olj^ 
^auer,  ein  naturn)fl(^ftged  Seben.  !Der  Slderbau  lam  erft  feit 
ben  legten  30  doloren  rec^t  in  9(ufna^me.  9lu9  biefen  S^^at^ 
fachen  erKärt  [ic^  ^eibed,  mie  @agen  unb  SR^t^en  im  @oüinge 
fic^  bi(ben  unb  xoU  fte  ftc^  bi^  in  bie  ©egenmart  hinein  er^ 
^aUen  lonnteu. 

ÜDenn  äbt  bad  ©e^eimnid  bed  ^a(be«  noc^  ^eute  einen 
eigentpmUd^en  ^anbtx  auf  unfer  ®emät^  aud,  roüif  einen 
gemattigen  Sinbrud  mu§te  ed  auf  unfere  finbU^  einfältigen, 
burc^  teinerlei  3i(bung  im  Doraud  eingenommenen,  ^eibnifc^en 
93orfal)ren  machen!  ^efonberd  in  bem  ge^eimni^DoQen  "Dunfel 
ber  au^gebe^nten  SBälber  M  ®oQingd  offenbarte  fic^  i^nen 
bie  ^atur  in  i^rer  gangen  ®rö^e  unb  SRac^t.  3m  tofenben 
92ot)em6erfturme  l^9rten  fte  mit  banger  f$urc^t  ben  atlge^ 
maltigen  ®ott  ^Boban  burc^  bie  Suft  baljinjiagen,  metc^er  ade 
iBegetation  mit  ft(^  in  ben  Xob  jog.  3m  Srü^Hnge  begrüßten 
fie  mit  Sreube  feine  9iädte^r  aud  ber  Untermelt,  menn  er  ald 


J)  5EBtr  ^aben  gern  unb  mit  3)anf  btefe  öcrbienfHtt^e  Sorbett  auf- 
genommen, o^ne  aber  mit  allen  9tefu(taten  berfelben  einoerflanben  )u  fein. 

^\t  9leb.<(2[omm, 


77 


@ema^(  Don  feiner  fd^Snen  ®atttn,  ber  ®9tttn  ber  dxit, 
empfangen  tourbe.  ^cr  überall  ^inf<!^reitenbe  ®ott  mar  i^r 
@rniinart,  bie  @ren)e  i^m  ^eilig,  unb  loer  ben  ©renjftein 
Dcrfe^tc,  muftte  feine  etrafe  färd^ten.  3^re  lebhafte  ¥{|an^ 
tafle  bet)ö(ferte  bie  Serge,  in  n>e(c^e  man  bie  Untermelt  Der« 
legte,  mit  9liefen  unb  S'^txitn,  beren  Umgang  fflr  SD^enfi^en 
Serberben  bringenb  toar.  3n  ben,  mit  meinen  9lebe(n  erffillten, 
fumpfigen  Sßalbt^&lern  trieben  nac!^  i^rer  tinbUc^en  Sluffaffung 
dlfen,  b5fe  ®eifter,  i^r  @pie(  unb  Ratten  i^re  Stcube  baran, 
3Kenf(^en  ju  Derloden.  93erborgene,  bunHe  ®e»äffer  hielten 
fit  ffir  bie  JBe^aufung  ber  92i(en. 

®omit  ^at  bie  rei^e  Sagen«'  unb  SDt^t^enbilbung  im 
eottinge  i^ren  ®runb  in  ber  ©elbftbefpiegelung  bed  ä$o((ed 
in  ber  fie  nmgebenben  großartigen  9lotur. 

Seil  nun  bie  «Sotting^bemo^ner  no(^  bid  in  bie  neuefte 
3rit  ein  reined  9{atur(eben  ffi^rten,  unb  Diele  noc^  ^eute  tag« 
ein  togaud  im  äSerfe^r  mit  i^r  leben,  fo  fonnten  fic^  bie 
Sagen  unb  SR^t^en  bi«  in  bie  ©egenmart  (ebenbig  erhalten, 
^e  ©rogofiter  unb  33äter,  n>et(^e  no4  unter  ben  SJer^öIt« 
niffen  einer  niebrigen,  Sa^rtaufenbe  atten  Sulturftufe  aufge» 
iDQclfen  finb,  ^aben  bur4  münblic^e  Xrabition  <£agen  unb 
3)2\)t4en  auf  iifre  ^inber  fortgepfianjt.  ÜDie  SriSIjlungen  ber 
Sonbteute  im  @oQinge  tonnen  ba^er  bem  aufmerffamen  gorfc^er 
int  lauteren  ^rtenntnidqueQe  naturmüc^figen  SJoßdgtaubend 
bienen. 

Saft  id^  nun  bem  9So(!e  abgelaufc^t  l^abe  nnb  load  )u 
fommeln  mir  Diel  greube  gemacht  ^at,  erlaube  xäf  mir,  ben 
geeijrten  Sefern  atö  einen  befd^eibenen  Seitrag  }u  arc^fiologifc^en 
@tubien  mit}ut^eilen. 

1.  S^adtlhtt^  btt  tpilbe  3ä(|et. 

Sad  ber  9tobenfteiner  im  Obenioalb,  bad  ift  ber  ^adel^ 
berg  im  @otIing.  "Die  ®age  Don  blefem  milben  3figer  ift 
folgenbe: 

Sd  (ebte  }tt  9{eu^ud  im  ©oOing  ein  ^ix^itt,  9{amend 
()ade(berg.  S)iefem  trSumt,  er  merbe  Don  einem  großen 
Keiler  (Sber)   getSbtet.     !£)e9^atb   nimmt  er   an   ber  3agb 


78 


folgenben  ^aged  nic^t  ZfftH]  bte  9(nbern  aber  ge^en  ^in  unb 
er(egen  einen  großen  jtet(er.  8119  fie  am  Slbenb  auf  bem 
^ofe  mit  bemfelben  antommen,  gef)t  ^adelberg  ^inaud,  fa§t 
i^n  and  O^r,  ^ebt  feinen  ßopf  ^oc^  unb  fpri4|t:  ^(Du  bift  e« 
alfo,  ber  mic^  tobten  mottte,  je^t  foUft  bu  ed  aber  roo^t  bleiben 
taffen".  Saum  ^atte  er  bad  gefugt,  fo  glitt  ber  f(^n)ereftopf 
bed  Zt^xtxt^  aud  feiner  ^anb,  unb  ber  fc^arfe  :pauer  bedfelben 
fc^Iug  i^m  eine  9(ber  am  ^eine  auf,  fo  bag  er  Derbtuten 
mugte.  91U  ^adelberg  nun  a^nte,  bag  ber  böfe  SCraum  ftd^ 
erfüQen  lönnte,  fpra^  er:  „SBenn  tc^  baran  fterben  mu%,  fo 
XDiU  xäi  nic^t  }u  ®naben  lommen,  fonbern  fär  mein  ^immel'» 
rei4  W^ti".  B^S^^^^  Derorbnete  er,  er  molle  ba  begraben 
merben,  mo^in  if)n  fein  @(^immel  jöge.  :pa(fetberg  ftarb 
unb  foQte  begraben  »erben.  Man  legte  bie  Seiche  auf  einen 
©glitten,  f Rannte  $ferbe  bador  unb  trieb  fie  )um  ^iti^tti  an. 
%htx  fie  lonnten  ben  ©(^litten  nic^t  Don  ber  ©teile  bringen, 
fo  feft  fie  on^  iogen.  £)a  fiel  einem  Sreunbe  $ade(berg'9 
ein,  ba§  er  gefagt  ^abe,  too^in  mein  ©c^immel  mic^  }ie^t, 
ttid  i^  begraben  loerben.  @d)nea  »urbe  fein  ®c^imme(  aud 
bem  @taQe  ge^oU  unb  Dorgefpannt.  ÜDiefer  )og  nun  feinen 
^errn  ben  3)2oodbcrg  hinauf.  ^(ögU^  aber  blieb  er  fte^en 
uub  toar  nic^t  meiter  }u  bringen.  @o  xouxbt  benn  ^adel^ 
berg  auf  bem  SRoodberge  begraben.  (Sin  ©c^äfer  fanb  ein^ 
ma(  fein  @rab  unb  ftedte  feinen  ©c^äferftab  barauf  fammt 
feinem  $ute,  um  ed  mieber  finben  ju  fönnen,  aber  er  fanb 
ed  nic^t  mieber.  (Sin  anberer  ÜD?ann,  ber  ed  gufädig  gefunben 
^atte,  brac^  einer  baneben  fte^enben  Joanne  ben  SBipfel  ab, 
um  ed  mieber  finben  in  tonnen.  91(9  er  nun  barauf  aud^ 
ging  ed  )u  fud^en,  waren  Die(en  Scannen  bie  Sipfct  abge* 
brocken,  fo  baß  er  ed  nid^t  mieberfanb.  9ßer  überhaupt  mit 
ber.Slbftc^t  ^inge^t,  ed  ju  fuc^en,  finbet  ed  nic^t;  nur  »er 
plö^Iic^  einmal  barauf  ftößt.  Seit  nun  ^adelberg  Dor  feinem 
Slobe  fi^  Derfluc^t  {fotte  unb  gemiinfc^t,  für  fein  ^imme(rei(^ 
ju  jagen,  fo  jiel)t  er  im  ^erbfte  ouf  einem  ^ferbe  reiteub 
im  tofenben  ©turmminbe  burd^  ben  SSalb.  S3or  i^m  ^er 
fliegt  ber  9la(^trabe,  melier  laut  ^^ar  ^ar"*  ruft  unb  hinter 


79 


t^m  treibt  bad  gefpenfttft^e  dagbgtfolge  unb  bie  totibe  9Reute, 
eine  Sllenge  Hetner  üEedel^utibe. 

Stnft  lagen  dauern  Stac^td  im  ®a(be  beim  ^ferbe^fiten 
nm  ein  geuer  ^erum,  ba  ^5rten  fte  mit  einem  Sßale  ein  ge^» 
maltiged  kaufen  unb  Traufen,  f)ade(6erg  jog  Aber  i^nen 
bnrc^  bie  8uft  ba^er,  tofenb  ^eulte  ber  ©türm,  ^giff  goff*, 
Hofften  bif  ^unbe.  350  rief  einer  ber  Sauern  i^m  ju:  „^olf 
Part"  b.  f).  lag  un«  bieSagbbeute  mit  einauber  ttjeilen;  »orouf 
er  antwortete:  „{Benn  ii  »iQt  me  tagen,  bann  föQt  Ji  of  me 
gnagen/  nnb  jugfetc^  ttxoa^  mit  folc^er  Bernau  a\x%  ber  Suft 
in«  gener  warf,  bag  e«  mit  einem  SWalc  erfof^.  Hm 
anbem  ÜRorgen  fanb  man  einen  $ferbelno(^en  in  ber  Slfc^e. 
(ün  anbcrer  Sauer,  welcher  i^m  fpottenb  nachgerufen  ^atte, 
befam  eine  Ohrfeige,  bag  i^m  ber  $ut  meit  weg  flog. 

3!)te  <Sagen  Don  ^actelbcrg  finb  Ieid)t  ju  erftfiren  unb 
^aben  i^ren  ®runb  in  bem  SBec^fel  ber  3a^re0}eiten.  S^aätU 
berg  ift  corrumpiert  and  ^adelbernb  unb  bebeutet  SRantel«' 
trager,  ein  Seiname  bed  ®oban,  beffen  SRantel  bad  ^immel^ 
gctDöIbe  ift.  !Der  (Sber  ift  ba«  (Symbol  be«  SBinter«.  $acfe(^ 
berg  erlegt  einen  (Sber  unb  wirb  bann  Don  i^m  getöbtet,  fo 
lautet  bie  @age  urfprttngüd)  unb  bebeutet:  ber  ®ommer  gebt  ate 
Steger  über  ben  Sinter  ^eroor,  wirb  bann  aber  Dom  SBinter 
fibermdttigt.  S)ie  ^unbe  ftnb  ^adetberg'«  ©Sl^ne;  ber  ge* 
iDaltige  ®4Iag  in«  treuer  ober  bie  berbe  Of^rfeige  ift  ber 
9Ii9,  bie  Stimme  bed  iRac^traben  ber  !Conner,  nel^er  au« 
ber  f(^n>ar}en  ©emtttermolle  ^erau^fc^aQt. 

üDie  @age  ^at  i^ren  p^^fifc^en  (Srunb  im  tofenben 
©turmroinbe.  !Diefer  ift  ba«  Silb  ber  3agb,  bie  3agb  bad 
9i(b  be«  labe«,  ber  Jagenbe  ®ott  ift  ber  untermeUIic^e,  unb 
feine  3ogb  ge^t  au«  ber  Obcrroett  in  bie  Unterwelt.  !X)iefe 
auffaffung  be«  unterweltltc^en  ®otte«  unb  ber  fterbenben 
9lotur  fonnte  fic^  um  fo  e^er  im  ©oüinge  ermatten,  weil  bie 
3agb  früher  bie  ^auptbefc^ftigung  ber  gorftfeute  war,  unb 
bie  9{oDemberftäruie  mit  aller  ySlad^i  in  ben  S38Ibern  be« 
Sotling«  tofen  unb  ba«  8aub  oon  ben  SSumen  fc^fitteln. 


80 


2«  S>{e  f<^»ite  »atpUnt. 

ÜDer  SD^^t^ud  oon  SBoban,  toonac^  btefer  @ott  bte  Ober^ 
melt  ober  feine  ©ema^Iin  t^reia  t>er(ägt  unb  in  bie  Untermelt 
ge^t,  ^at  {t(^  in  bem  3J2är(^en  Don  ber  fc^önen  Caroline, 
melc^ed  gern  unb  oft  im  @o(linge  erjä^U  mirb,  erijalten. 
jDer  3n^a(t  be6fe(ben  ift  ungefähr  folgenber:  Sin  Kaufmann 
rtt^ntt  einem  SBirte  gegenüber  bie  Streue  feiner  i^rau.  3)iefcr 
aber  jn)eifelt  baran.  3)er  jtaufmann  aber  roettet  um  bie 
Sirene  feiner  ^xa\x  ^aud  unb  ^of  unb  ad  fein  ®ut.  (Sr 
toiU  üerreifcn,  unb  »älirenb  biefer  ^txt  foü  e«  ber  fflirt  ocr? 
fuc^en,  bie  fc^öne  fiarotine  (bie  3tau  bed  ^aufmann^)  }ur 
Untreue  iu  bemegen  unb  fott  )um  S^xi^cn  feiner  gelungenen 
^u^Ifc^aft  i^m  (bem  fiaufmann)  ^aidbanb  unb  9iing  berfclben 
Dorjeigen.  I^er  Kaufmann  begiebt  fi^  nun  auf  9?eifen.  i(uf 
(iftige  ^Beife  ftie^It  mä^renb  ber  ^tac^t  ber  iiBirt  ^atöbanb 
unb  9ling  ber  fc^önen  Caroline  unb  ^at  t)on  feinem  a3erfte<fe 
au9  iufädig  bemer!t,  bag  fie  an  i^rem  Körper  ein  SD^uttermol 
^at.  91(9  nun  ber  Kaufmann  }urfl({{e^rt,  jeigt  i^m  ber  SBirt 
bie  ®c^mu({fac^en  ber  frönen  Caroline  unb  fagt  i{)m  }ug(ei(^, 
mo  bad  3Kntterma(  berfelben  fi^t.  2)er  j!aufmann,  meieret 
fxäi  für  beftegt  {)fi(t,  räumt  ^aud  unb  $of  bem  mxtt  ein, 
fü^rt  feine  i$rau  tief  in  ben  Salb;  (chattet  i^r  no(^  ben 
@^oo6  DoU  ®elb  unb  DerlSgt  bie  SSeinenbe. 

3)ad  fc^öne  3Beib  tagt  ftc^  a(d  @o(bat  ju  "^ferbe  an«* 
neljmcn  unbfteigt  ^o(^  im  Siange.  2)er  Kaufmann,  i^r  ®ema^(, 
mug  wegen  feiner  Slrmut^  in  berfelben  ®tabt  ald  gemeiner 
@o(bat  bienen  unb  wirb  xf)x  JSebienter.  2)arna(^  lägt  ber 
Derlappte  Offijier  ein  ©aftmabi  oeranftalten,  woju  ber  falfc^e 
9Birt,  bie  Beamten  unb  auc^  i^r  iDlann  gelaben  werben.  $ier 
entbedt  fie  ben  Beamten  unb  i^rem  äßanne  ben  betrug  bed 
SBirted.  3^re  Unfc^ulb  lommt  an  ben  2:ag.  ÜDer  überwältigte 
^öfewic^t  wagt  nic^t  ju  leugnen.  ®it  nimmt  i^ren  SRann 
wieber  unb  mac^t  i^n  reic^.  üDer  SBirt  belouimt  feine  ge- 
rechte ©träfe. 

Unter  ber  fd^Snen  Karoline  ift  bie  greia  )u  oerfte^en, 
Welche  ein  ^atobanb  trug,  bad  bie  S^ttit  unter  ber  Srbe 
gefc^miebet  {fatten.    S)ad  SD^ttermat  ber  t^reia  erinnert  an 


81 


ha»  ^qrenmal  intb  umgete^rt.  ^Der  ftaufmann  ift  {ßoban, 
tDcb^er  bie  greia  megen  i^rer  Untreue  t>er(&6t.  9(d  ge^ 
tnemer  @olbat  trifft  ber  Saufmonn  mit  feiner  ®ema^Iin 
iDteber  )ufammen  unb  tennt  fie  nic^t.  Sigentltc^  mflgte  e^ 
^i§en:  in  unfenntlic^er  ®eftalt  fe^rt  er  ju  i^r  )urü(f  unb 
wirb  Don  i^r  ni(^t  ertannt.  üDiefer  SR^t^ud  oon  Sßoban  ^at 
fu^  auf crbem  an  Diele  ^iftorifc^e  ^erfonen,  ).  SO.  ^einric^  I, 
{)€inri4  ben  Soven,  ^er^og  (Smft  u.  a.  getnüpft,  bie  (ange 
3ett  im  fernen  Often  meilen  unb  erft  fpfit  }urfl(fte^ren.  ®ie 
fommen  gemd^ntic^  ald  Bettler  ^eim  unb  werben  erft  an 
i^ent  9tinge  oon  i^rer  ©attin  erfannt,  bie  gerabe  int  Segriff 
fte^t,  \idi  mit  einem  Sinbern  }u  DermAf)(en.  !Da«  ferne  Sanb, 
wo^in  fte  gereift  ftnb,  ^aben  wir  in  Uebereinftimmung  mit 
Dielen  @agen  ald  bie  Unterwelt  aufjufaffen.  3n  unfennt(i(^er 
®eftatt  tommen  fie  wieber,  weil  nad^  altbeutfd^m  ©tauben 
biejenigen,  welche  in  bie  Unterwelt  gingen,  a(t  unb  ^aglic^ 
iurüiRe^rten.  ®o  gelangt  nac^  griec^if^er  ®age  Ob^ffeud 
M  atter  Settier  au9  ber  Unterwelt  jur  ^enelope  jurfid 
unb  wirb  erft  beim  Sbtrodnen  ber  i$fige  an  einer  iRarbe  er* 
fannt. 

3Ran  fte^t  nun  aM  bem  SDt&rc^en  ber  f(!^8nen  5{aro(ine, 
wie  no(^  in  c^riftUc^er  ^txt  ein  iD2^t{|u«  Don  bem  ^öc^ften 
^eibnifcben  @otte  ftc^  babur^  erhält,  baß  bad  SSoII  i^n  in 
ein  9Rär(!^en  einHeibet  ober  i^n  an  bebeutenbe  Bfi^ften  Infipft; 
iug(ei(^  (SBt  fi(^  ^teraud  er!ennen,  wie  ein  äSotl  feine  @t* 
fd^i^te  bur(^  SBerbinbung  mit  alten  religiöfen  3been  feinem 
Sewugtfein  nfi^er  rfidt  unb  eben  baburc^  be^fitt.  (ä^erglei^e 
®6iambaä)  unb  SRflUer,  @agen  unb  ÜRärc^en,  ^n^ang:  ^uv 
©^mboUI  ber  beutfc^en  $oU«fage.) 

S*  SBoban  alö  ®ten|Watt. 

fLM  ber  9ieben^art:  ^adetberg  umjie^t  bie®ren)e,  nSm* 
li(^  atö  T$5rfter  feine«  S^eDter«,  unb  aud  folgenber  Sitte  fc^cint 
^erDorjuge^en,  bag  bem  SBoban  bie  ©renje  unb  ber  ©renj* 
ftein  l^eitig  waren.  83eim  Umgeben  ber  Orcnje  pflegten  bie 
alten  li^eute  im  ©oQinge  früher  einen  düngen  mitjune^men, 
bem  fie  genau  bie  ©renjen  ber  ^ni  unb  ffieibe,  fowie  bie 


1 


82 


bcr  ffiofbgercdjtfamictten  gctfltcn.  Sin  feft  fic^  cinjuiiräflenbcn 
©teilen  belant  ber  3unge  }ut  Unterftü^ung  feinet  fc^ipac^en 
®ebäcl)tniffe«  eine  bcrbc  O^rfeiöc.  i>teüejc^t  tft  btefe  ®iltc 
^eibnifc^,  unb  bie  Ohrfeige  fofl  bebeutcn :  ffienn  bu  bte«  Der* 
gigt,  fo  foQ  bt(^  ber  $(i6  bed  ^oban  treffen.  !Da^er  galt  benn 
auc^  ber  SBanbelftein  ben  9Uten  für  ^eilig.  @tn  ®auer  im  SoQinge 
l^atte  einen  fog.  @c^n)amnt  am  jtnie.  3)a  ed  nic^t  beffer 
merben  mollte,  fo  ging  er  üor  @onnenoufgang  }um  ®ren}^ 
ftein,  rieb  bad  mf^t  Snie  breimal  baran  unb  fpra(^  ttne 
3ouberforrael.  SSlaij  lurjer  ^txi  würbe  eö  toicber  beffer. 
Unter  alten  (Steinen  im  f$elbe,  auf  meieren  ein  Sreu)  in 
9tabform  fte^t,  foQen  nac^  ber  ®age  Seute  begraben  liegen, 
benen  ber  ßopf  abgeppgt  iDurbe^  mcil  fie  einen  ©rengftein 
Derfe^t  Ijatten.  Sluger  biefen  irbifc^en  ©trafen  befamen  fold^e 
auc^  untermeltltd^e  ©trafen,  bie  ben  griec^ifc^en  äljulid^  finb. 

3m  ^eufie!  bei  ©o^lingen  ge^t  9la(^td  ein  SRann  mit 
feuriger  SOtegrut^e  um^er  unb  migt  beftänbig,  inbem  er  fid^ 
balb  emporhebt  balb  nieberbädt.  Sinem  93orflberge^enben 
rief  er  ju:  (Sr  möge  boc^  4  t$urc^en  Don  feinem  Saube  ab^ 
pflügen,  bie  ^abe  er  bei  feinen  Sebjeiten  feinem  92a(^bar  ab^ 
geppgt.  3ebe  9lac^t  fSnne  er  nur  eine  j!rume  Canb  ab^ 
arbeiten.  9ltö  fein  Sunfc^  erfüOt  mar,  lam  ber  ®eift  ni(^t 
loieber. 

3n)if(^en  SSoOenfen  unb  ©^larpe  liegen  bie  fog.  frummcn 
Slder,  meiere  it^t  SBiefen  finb.  Sd  ging  ^ier  ein  SRann  um, 
metc^er  auf  feiner  ©c^ulter  einen  ®reniftein  trug,  ben  er  bei 
Sebjeiten  oerfe^t  ^atte.  Unftät  lief  er  immer  mit  bemfelben 
um^er  unb  rief  flagenb:  „Vßo  fall  el  ne  laten?  mo  fall  el  ne 
laten?"  Sin  oorüberge^cnber  ©auer  faßte  fi^  ein  ^erj  unb 
rief  i^m  ju:  „©et  ne  ^cn,  mo  ne  ^er  langet  ^eft."  ^Dat 
let  bet  gob  feggen'',  ermieberte  ber  ®etft  unb  fam  feitbem 
nic^t  mieber.    £)er  ©auer  aber  betam  eine  berbe  Oljrfeige. 

3n)ei  ©rüber  Ijatten  beftänbig  ©treit  mit  einanber  über 
bie  ©renje  i^rer  aneinanber  liegenben  Sieder.  S)a  lieg  ber 
liebe  @ott  eined  Tia^td  einen  ®ee  ba}tt)ifc^en  entfielen. 
S)iefer  ©ee  lag  früijer  gmif^en  2:^übing^aufen  unb  SRoringen 
unb  ^ieg  ber  3gelfee. 


83 


4«  S8iitterfonneii)»enbe« 

X)te   <Sonne   xnffi  noc^    altgertnanifc^er  SSorftetlung  in 

i^Tcn  beiben  SBenben  }u  ffiri^nac^ten  unb  do^anntd;  bie3ctt 

ft^t  ftill  imb  bie  Sivigfeit  tritt  auf  eine  ®tunbe  bafflr  ein^ 

in    ber    matt  SSergangened    unb  3u(^nfti9^^   fc^auen  fann. 

De^^atb   leben  in  ben  ()et(igen  @tunben  ber  @onnenmenben 

bie  S^erftorbenen  »ieber  auf  unb  {eigen  fic^  (fingft  }erftörte 

unb   oerjuntene  So^nungen  in   i^rent  alten  ®(an}e.     Sdtf^ 

fonberd  tommt  im  SoUinge  bie  @age  Don  ben  ©eifterfirc^en 

üor.    (Sin  ^ann  au^  Sauenförbe  taca  in  ber  g^riftnac^t  an 

ber  langft  jerftorten  Sirene  bed  tt)äften  !Dorfed  ©c^meeßen 

Dorbei.    Sr  fa^  Sic^t  in  berfelben  unb  ^örte  bie  Seute  fingen. 

De^bcilb  blieb  er  ftetjen  unb  »oUte  }u^9ren.    *^(ö^tic^  aber 

befam  er  eine  berbe  Ohrfeige  unb  ed  me^te  ein  fo  gett)altiger 

®inb,  ba§  i^m  ber  ^ut  Dom  ftopfe  flog  unb  in  ben  bei 

ber  Sircbe  befinb(i(!^en  2:eic^  gefc^Ieubert  XDUxbt,  in  metc^em 

er  nnterfanf. 

3n  biefem  Zeiche  liegt  bie  ®(ode  ber  jerftörten  ^irc^e. 
3n  ber  S^riftnac^t  ^ört  man  fie  beutlic^  lauten.  Sin  3auer, 
wiä^  ftitt  ftanb  unb  jutiörte,  betam  eine  Ohrfeige.  S$enn 
man  fic^  in  ber  (S^riftua^t  unter  einen  fägen  SIpfetbaum 
ftetlt,  fo  ^ört  man  bie  (Snget  im  $imme(  fingen.  3Da^ 
3Baffer  nyirb  bann  ju  ^ein^  bie  ®äume  blühen  ober  tragen 
reife  $ru(^te.  SD^an  mug  i|ier  an  ben  m^t^otogifc^en  3(pfet 
garten  mit  bem  Jungbrunnen  beuten,  in  welchem  atte<$  ab^ 
gqtorbene  Sa^redleben  fic^  erneuert. 

3n  ben  {mötf  ^eiligen  9lä(^ten,  oom  25.  lOecember  bid 
6.  Januar,  }eigt  fi^  DorbilbU(^,  n)ad  in  ben  jn^ölf  SRonaten 
beö  3a^re9  gefc^el^en  foO. 

am  S^rifttage  greift  be^^alb  eine  grau  breimal  in  einen 
beutet  mit  iJeinfamen  unb  föet  benfelben  an  brei  ®teQen  in  einen 
®lumento})f.  Der  juerft  gefäete  foü  ben  grü^fla^^,  ber  jmeite 
ben  ÜÄittel^  unb  ber  Ui^it  ben  ©pätflac^«  oorftcüen.  SBelc^er 
nnn  Don  biefen  breien  am  beften  aufgebt  unb  am  (öngften 
ift,  gerate  auc^  im  Saufe  bed  @ommerö  am  beften. 

3n  ber  legten  3la6)i  be^  3a^reö  fte^t  man  plö^tic^  auf, 

6* 


84 


fc^tSgt  bitnbtingd  bie  Sibel  ober  ba^  ®efangbu(^  auf  unb 
bejei^net  fic^  bie  aufgefc^Iagene  ®tetle.  SBad  mau  bann  am 
onbern  aWorgeu  auf  bem  ©(attc  lieft,  trifft  tpä^renb  bcö 
3af)rc«  ein.  3n  ben  ^eiligen  ©tunben  ber  9läc^te  ber  ffiinter* 
fonnenwenbe  fel)en  bie  ÜWäbc^cn  i^rc  freier  unb  umgefe^rt. 
35iefe  ©itte  ift  fpätcr  auf  ben  Slnbrea^abcnb  übertragen,  ^ron 
äWdnner  fefcten  fic^  an  bemfelben  9lac^t«  jwifc^en  11  unb  12 
U^r  fplttternadt  unter  ben  2:tfd^,  um  i^re  juffinftigen  SrSutc 
}U  fe^en,  bie  bann  erf^einen  tt)ärben.  Itaum  aber  fagen  fte 
ba,  fo  ^örten  fte  ptofetid)  einen  furd)tbaren  ©türm,  ber  ba« 
ganje  ^au«  erf(^ütterte,  um  fie  an^  genfter  ju  loden  unb  jum 
ßac^en  ober  ®prec!^en  ju  oerteiten,  rooburd)  ber  gange  ^anbtx^ 
mlä^tv  ftiüfc^meigenb  geübt  »erben  mußte,  vereitelt  fein  roürbc. 
üDa  fie  aber  unter  bem  lifc^e  ftiü  fifcen  blieben,  fo  erfc^ienen 
Reiben  i^re  ^rSute^  meiere  gur  Si^r  ^ereintraten,  unb  bie 
auc^  fpSter  roirtlid)  i^re  grauen  njurben. 

ainbere  fe^en  in  bcrfclbcn  abfielt  in  ben  ®cf)ornftcin 
ober  Sadofen  ober  fe^en  fic^  auf  bie  3!)ei(^fe(  eined  Sagend. 
Sine  anbere  Sitte,  wetc^e  fpäter  auf  ben  9D?at^ia«abenb  oer*^ 
legt  ift,  gehört  ^ier^er.  3unge  5IWänner  unb  SWäbc^en  fc^ließcn 
einen  Rrei«,  in  »elci^en  fie  einen  ©änferic^  fteficn,  bem  ein 
©trumpf  über  ben  Äopf  gejogen  ift.  8luf  toet^e  SWSbc^en 
unb  ÜMänner  ber  ©finferic^  julöuft,  bie  »erben  ©raut  unb 
Bräutigam.  3unge  SWöbc^en  legen  in  biefer  iRac^t  jroei 
©lättcr  be«  ffiintergrün«  auf  ba«  SBaffer  im  Simer.  ©inb 
biefe  am  äßorgen  an  einanber  ^eran  gefc^mommen,  fo  oer^^ 
t|cirat^en  fie  fic^  in  bem  3a^re.  ©inb  bie  an«  genfter  ge«» 
Hebten  Slötter  fc^worg,  fo  fterben  fie  no(^  in  bemfelben 
3a^re.  3"^^  S^riftfirc^e  famen  früt|er  Änaben  mit  gadfeln, 
bie  fie  Dor  ber  Äirc^e  au«fc^Iugen.  Sin  oiclfa^  oerbreiteter 
®Iaube  ift  ber,  bag  man  in  ben  3^^^f^"  ^^^^^  ^ülfenfrüc^te 
effen  barf,  fonft  bcfommt  man  ©d)roären.  ©tfteint  bie 
©onne  Sic^tmcO  gn^ifc^cn  elf  unb  gmölf  U{)r  äßittag«  auf 
ben  Slltar,  fo  giebt  ed  ein  gute«  t$(ac^dia()r.  Sin  bem  Stage 
muffen  bie  ^ü^ncr  au«  einer  auf  ber  glur  im  Greife  t)erum* 
gelegten  Srbfenfette    freffen,   bamit  fie  ba«  Sa^r  über  gut 


/ 


86 


(egm.    ®ooit(  Srbfen,  oie  fle  au§er^a(b  ber  ftette  freffen, 
fo  üiet  Sier  Dcrlegtn  [ie  im  3o^re. 

5.  J|tti(liit0^itti|t(fm 

®o^  man  in  ber  3^^^  ^^^  SBinterfonnenmenbe  beim 
beginne  bed  auffteigenben  2\i^M  nur  a^nenb  in  ber  But^^f^ 
f(^ute,  bad  oenoirfttcbt  ber  S^ü^üng.  9leue^  ®rfin^  »arme 
Süfte,  reged  Seben  unb  lauter  dubel  )ie^t  in«  Sonb.  ®ef onber« 
in  bcn  ÄSfiibtrn  be«  ©oOing«  }eigt  fic!^  bo9  (Ermatten  ber 
92atur  in  überrafc^enber  2Beife.  !Oied  mugte  auf  unfere 
^bnifd^en  93orfa^ren  einen  ma(!btigen  (Sinbrud  mai^tn,  3n 
ben  9Rard)en  fe^en  mir,  mad  fie  hierüber  gebac^t  unb  geffi^It 
laben.  JSefantpfung  eine«  !Drac^en,  Befreiung  einer  3ung^ 
frau,  ^[uferfte^ung  ober  9lä(ffe^r  eine«  @otte«,  (Erhebung 
eine«  armen  SRSbc^en«  au«  niebrigem  äßagbbienft  ju  fönig^ 
tigern  @lan)e,  ^ini^t  einer  dungfrau  au«  ben  Rauben  unter« 
iveltfic^er  ©eoalten.  ^a«  finb  bie  unerfc^Spftic^en  SD^otioe, 
Mäft  au«  ben  fSJl&xd^tn  fo  (ieMi^  ^eroorflingen.  (Ein  iunger 
()e(b  ooUfu^rt  ba«  ffiert  ber  (Sriöfung,  inbem  er  einen  fieben« 
töpfigen  1)Tac^cn  tobtet,  mobei  er  }Utt)eUen  oon  bienftbaren 
liieren,  meiere  i^m  oegen  eine«  i^nen  getetfteten  3)ienfte« 
bie  Sunbergabe  oerlei^en,  fic^  in  bie  ®efta(t  eine«  {eben  oon 
i^nen  na(^  ®e(ieben  oemanbeln  )u  tonnen,  nnterftfl^t  oirb. 
^)Iq(^  einer  anbern  Xuffaffung  benu^t  ein  SRöbc^en,  U)el(^e« 
in  ber  Unterwelt  gefangen  gehalten  toirb,  ben  gflnftigen 
iugenbßd  ber  (^tuc^t.  ®eibe  ÜE^eile  biefe«  ÜR^t^n«  ^aben 
ft4  no(^  erhalten  unb  oon  jiebem  ooUen  mir  ein  9J2Sr(^en 
bem  du^alte  nac^  anführen. 

Sin  ®auer  betam  }u  gleicher  ^At  )mei  @ö^ne,  }mei 
¥ferbe,  )iDei  $unbe  unb  }mei  ©(^meine.  3!)en  Unteren 
f^neibet  er  bie  @(^n>än}e  ab  unb  oergräbt  fie  unter  ber 
Daditraufe,  morau«  mit  ber  3^it  jmei  (Sc^merter  mac^fen. 
Der  aitefte  ber  beiben  ftnaben  }ie^t,  al«  er  ermail^fen  ift,  fort, 
nadjbem  er  ba«  eine  ber  @(^merter  aufgegraben,  unb  nimmt 
ba«  eine  $ferb  unb  ben  einen  ^unb  mit.  3"^^^  f^^t^^  ^^  ^^ 
®Ia«  ffiaffer  an«genfter  unb  fagt  ju  feinem  ©ruber :  „ffienn 
ba^  ©affer  rot^  mirb,  fo  bin  ic^  in  ®efa^r,  wirb  e«  ff^warj, 


86 


fo  bin  Ic^  tobt."  ©ein  SBeg  führte  i^n  gu  einer  ©tabt,  bic 
mit  fc^watiem  !£ud^e  befc^Iagen  ift,  toeil  bie  ^önigdtoi^ter 
Don  einem  S)rac^en  gefongen  getjalten  toirb.  S)er  junge  ^clb 
fc^tägt  bem  Drad^en  bic  7  ^öpfe  ab  unb  befreit  flc.  SBä^renb 
ber  ^elb  üerreift  ift,  giebt  fic^*  ein  ?Rebenbul^{er  für  beu 
3!)rac^entöbter  aud.  9te  er  gerabe  im  begriffe  ift,  ftc^  mit 
ber  ^önig^toc^ter  }U  Derm&^Ien^  fommt  ber  tt)a^re  ^elb  gurild 
unb  jeigt  bie  fiebcn  Dracftcnjungen,  welche  er  Dor  feiner  2lb* 
reife  bem  Drachen  au«gcf(^nitten  t)ottc.  ÜDer  falfi^e  9ieiber 
»irb  jur  ©träfe  Don  fieben  Ot^fen  jcrriffen.  !Dorauf  begiebt 
fi(JÖ  ber  XDQtjxt  ^elb  auf  bie  3agb^  mit  SSSiberftreben  feiner 
tiebenben  ©attin.  B^if^en  11  unb  12  U{|r  9Rittagd  fprengt 
er  in  ein  oerwünfc^te^  ©c^(o§/  nielc^ed  fid)  auftaut,  mirb 
t)ou  einer  atten  ^ejce  getöbtet,  in  Heine  ©tüde  gefc^nitten 
unb  in  ein  ^ai  geftedt.  3e^t  fie^t  ber  trüber  gu  $aud, 
bag  ba^  Sßaffer  im  ©lafe  fc^mar}  ift.  @r  begiebt  fic^  eben^ 
faQd  mit  bem  anbern  *ißferbe,  ^unbe  unb  ©c^merte  auf  Steifen. 
Sr  fommt  ju  berfetben  ©tabt.  !Cie  Äönigin  ^ätt  i^n  für 
i^ren  SRann.  92ad^t^  (egt  er  ein  ©^mert  gteifc^en  fi(^  unb 
bie  Königin.  üDann  }ie^t  auc^  er  gur  3agb  aud,  fommt 
öor  ba«  öcrwünfc^tc  ©(^lo§,  fprengt  hinein,  befreit  feinen 
trüber,  ben  bie  ^e;e  burc^  eine  ©a(be  tebeubig  machen  mug, 
fc^Iägt  ber  ^e;e  ben  Kopf  ab^  tooburc^  eine  fc^öne  *ißrin}efftn 
ertöft  tt)irb,  bie  er  ^eirat^et.  ^eibe  febren  gurfid  u.  f.  m. 

iCie  anberc  gorm  bed  grü^Ungdm^t^u«  iftbiefc:  Souern 
tooUen  jur  Kirche  unb  fommen  untermegd  an  einem  ^erge 
Dorbei,  in  »elc^em  ein  gen^aUiged  9?umoren  unb  ^in«  unb  ^er<^ 
laufen  ift.  ®«  finb  bie  S^txit,  toelc^e  barin  i^r  SBefen 
^aben.  S)er(Sine  ruft  bcmänbern  ju:  i,f)eibetmann  i«  bot." 
!Die  dauern  erjagten  i^r  (Sriebnid  im  2Birtd{)aufe  bed  Kirc^^ 
borfed.  !Z)a  ruft  eine  ©tiinme  au^  ber  2^iefe  bed  KeHerd: 
„3«  ^eibelmann  bot,  fo  id  et  ot  tit,  bat  et  Top."  Sludbiefem 
Keüer  nafc^ten  unb  fta^Ien  bie  ^rotxit  allerlei  ©ac^en,  med^ 
l^a(b  bie  Seute  jule^t  nic^td  me^r  ^ineinftettten.  3ebed  8i(^t 
ging  aud,  bad  in  benfelben  hineingebracht  mürbe.  Son  ^ier 
gingen    bie  ^totxQt   in   unterirbifc^en  ©ängen    nac^   j[enem 


87 

8rrge.    Die  ©tirnme  lam  t)on  einem  (ungen  9Rfib(^en,  ba« 
bea  Zob  i^red  Stäuberd  jur  ^(uc^t  betiu^te. 

ÜDie  ^auptfrül^ßngdfeier  finbet  am  fogenannten  ^a^tU 
obenb  ftott.  !3)ie  t)ier}e^n  Xoge,  meiere  bemfelben  Dorange^en, 
feigen:  „3!)ie  buQen  Soften/  (Ed  merben  an  benfetben  foge^ 
genannte  Su^ötte  ptö^ßc^  demanbem  in«  {)aud  gemorfen^ 
bamtt  ber  glac^^  gut  mtrb.  !De6  Sbenbd  jie^en  jiunge  ^urfd^en 
anf  ben  ©trafen  um^er  unb  berfflnbigen  buri!^  ftarfe«  $ettfi!^en« 
tia))pcn  bie  Sflafft  be^  t$affe(abenb«.  üDiefer  mirb  t)on  Der« 
f^iebenen  fog.  ©pinntrSppen  nac^  einanber  ober  }ufammen 
gefeiert.  Sr  bilbet  ben  9(bfc^Iug  ber  @pinnftuben.  ®c^on 
Zage«  püor  oirb  barauf  angerichtet.  Sud  atien  ^Sufem 
ber  Seftgenoffen  tnerben  (E^oaaren  }ufammengetragen,  n^etc^e 
in  einem  geränmigen  $aufe,  mo  bad  ^t^i  gefeiert  mirb^  )u«* 
bereitet  »erben.  (Sin  Salb  »irb  angefauft  unb  gefc^Iac^tet. 
i^en,  2:rinfen  unb  2;an)  bilbet  bie  Seier  bed  erften  3:aged. 
am  anbem  2:age  finbet  ein  Umgug  burdi  ba«  !£)orf  ftatt^ 
anf  tteli^en  ed  un9  ^ier  am  meiften  anfommt.  !Dem 
Buge  oorauf  tanjt  ein  (unged  $aar.  !Der  äßann  ^at  einen 
3eberbuf(^  auf  bem  ftopfe.  3^nen  folgt  ein  oon  jteei  ftfi^en 
gezogener  SBagen.  %om  ft^t  ate  ^^rmann  ein  Strohmann 
mit  breitem  Silicate,  ^in^  ^eitfc^e  in  ber  $)anb  ^attenb.  Auf 
ber  ^intern  Sc^fe  bed  SSagen«  liegt  ein  ^orijontate«  9iab 
mit  barüber  befeftigten  ^olileiften,  bie  in  bad  Sagenrab 
raffen,  »oburc!^  fu!^  ba«  9tab  mit  ber  Bewegung  bed  Sagend 
bre^t.  9uf  bemfetben  finb  eine  mfinnlicf)e  unb  weibliche  ^uppt 
angebracht,  meiere  mit  einanber  tanjen.  Der  ÜJtann  ^at  einen 
Xanten  auf  bem  9ifiden.  !Dem  3^0^  folgen  oerKeibete  3J?äbc^en 
unb  tanjenbe  ?aare.  Den  3wWöuern  »irb  auf  ber  ©traße 
oon  ben  Um)äglern  )ugetrunfen. 

ffia«  in  ben  IDtärc^en  epifc^e  (ErgS^Iung  »ar,  bad  Ift 
^ier  ium  ÜDrama  geworben.  Da«  oorauftanjenbe  unb  bie 
fjtnter^er  tanjenben  $aare  erinnern  an  iene  römifc^en  ^riefter, 
bie  Salier,  bereu  @tamm  fogar  oon  ben  j£ripubien  abgeleitet 
unrb,  bie  fu  bem  SRard  jn  (S^ren  öffentlich  auffO^rten.  Der 


88 


Dorn  auf  bem  ©Sttermagen  ft^enbe  Strohmann,  ber  etgentßd^e 
i$af[elabenb,  fteüt  ben  fc^eibenben  SBinter  bor.  @r  iDtrb  nod^ 
©ccnbigung  bc«  geftc«  begraben.  3e  tiefer  man  t^n  etus^ 
gräbt,  je  fernerer  tj&it  t^,  ba§  er  »ieberfommt.  9tefte  Dom 
@ffen  merben  i^m  tnd  ®rab  nac^gefc^üttet.  üOer  tan^enbe 
Sßann  auf  bem  9?abe  tft  ber  n)iebergefe()rte  ^rü^ting.  SRon 
fle^t  e«  on  feinem  3ianjen  auf  bem  SRüden,  ba§  er  oon  einer 
9ieife  iurfldgete^rt  tft.  (Sd  ift  ber  Kaufmann  be«  9ßar(^en^ 
ober  ber  au9  ber  Untermett  miebergelommene  Soban.  ^ie 
grau,  mit  toelc^er  er  tanjt,  ift  greia,  bie  @8ttin  ber  (Srbe. 
üDa9  SRab,  auf  tt)elc^em  fie  tanjen,  ift  oieüeic^t  bad  Sulrab 
ober  ber  3a^re«ring.  ©ie  bo«  griet^ifc^e  'Drama  an^  ber 
grü^llng«feier  be«  'Dion^foöcultu«  ^eroorgegangen  ift,  fo  fln^ 
ben  mir  auc^  in  unferm  Umjuge  bie  erften  ro^en  ©puren 
bed  beutfc^en  'Dramad.  3)ie  peitfc^entnattenben  jungen  Sdntp 
fc^en,  meiere  (Sier  unb  anbere  ®aben  einfammelten,  fangen 
au(^  foIgenbeSBorte:  „Äaifer,  bif^op,  rife  ^ercn,  gebet  geren, 
tmifc^en  (Slben  unrecht,  bat  faß  fin."  an  ber  ^cibnifc^en 
geicr  ber  Slben  geloben  bie  ©ammler,  nidit  Z^dl  nehmen 
}u  moüen,  meil  fie  ed  ffir  Unrecht  galten.  S)ie  griec^if(^en 
Urngfigler  beim  ^ion^fodcultud  fangen  iDit^^ramben. 

^teran  ^aben  fid)  bie  oielen  @agen  t)on  ben  ^ejren  an^ 
gefc^Ioffen.  Die  ©atpurgi^nac^t  gilt  für  i^re  geftjeit.  3Jor 
Sßalpurgid  mu^  bad  ©artentanb  umgegraben  fein,  fonft 
treten  e«  bie  §ejen  feft.  3Jor  bem  1.  2Rai  »erteilt  ber 
Sanbmann  nic^t  gern  ©erSt^fc^aften,  toeil  bie  ^qren  fonft 
baoon  ®ebrau(^  mad)en.  SBer  ^rob  badt,  mad^t  auf  ben 
2;eig  3  jtreuje,  bamit  bie  ^ejcen  nic^t  barüber  ge^en.  S(n 
bie  ©taUt^üren  merben  3  ftreuje  gefc^rieben.  Die  ^e^en 
ermatten  oon  ©tSpIe  in  ber  Satpurgidnac^t  ein  Sood,  ge« 
mS^nlic^  ein  gute«  Sutterlood.  gfir  2  3Q3eigpfennige  fonnte 
man  früher  in  einem  Dorfe  bed  ©oQing«,  bad  »egen  feiner 
Dielen  ^qcen  berflc^ägt  mar,  einen  ©djeffel  mit  ©c^malg 
laufen.  Sine  i$ron  au«  biefem  Dorfe  l^atte  na^  ber  ©tabt 
einen  irbenen  Sopf  DoK  Butter  Derfauft,  ber  nie  teer  merben 


89 


iDoOte.  3)a  nahmen  bie  Seute  ein  SReffer  unb  fta^en  bte 
Sutter  ab.  S(uf  bem  ©runbe  bed  3:opfe^  fanben  fie  eine 
firSte  mit  einem  rotten  «^u^en'',  tDetc^er  Butter  aud))uftete. 
O&gletd)  bte  ^xan  200  4^  ben  beuten  bot,  menn  fte  ed  ntc^t 
audfagen  mottten,  fo  ^aben  bte  Seute  bte  i$rau  bocf|  ongejeigt. 

3n  einem  anbern  X)orfe  mo^nte  ein  ^e^enmeifter.  S)tefer 
^atte  einen  jungen,  n)e(c^er  }ur  @pinnftube  ging  unb  immer 
eine  f(^n>ere  f)eebebiege  mitbrachte.  UnglädUd^ertoeife  fiel 
biefe  £)ie§e  eined  Slbenb^  in  ben  ftrfifel  unb  brannte  fogleic^ 
Gclterto^.  SDer  ^etfemann,  metc^er  barin  fa^,  ^ufc^te  l^erau«^ 
über  bad  ®erlt^an  ^in,  beffen  gilben  jerriffen,  jum  genfter 
^tnaud,  Don  bem  er  ein  ganjed  gac^  mitnahm,  äim  anbern 
SRorgen  fa^  man  noc^  einen  ©amafc^en  be^  ^ejrenmeifterd 
im  ^ume  fangen.  Die  Alanen  gefc^lac^teter  Kü^e  mxbtn 
in  ben  @tfi(Ien  aufgehängt,  bamit  bie  ^ej:en  bem  SJiet)  leinen 
Schoben  }uffigen.  Sine  i^rau,  meli^e  mit  ber^UUtem  Jtopfe 
ging,  iDurbe  für  eine  S^qt  gehalten.  !Cer  Sieufel  foQ  burc^ 
ein  3RaI  bie  ^tjctn  }eic^nen.  (Eine  ^qrenfal^rt  mug  fti(t  mit« 
gemacht  »erben,  wie  alle  ^anbexütn  ftitlfc^iDeigenb  geflbt 
toerben  muffen.  (Srbfen  mflffen  j.  SO.  autft  ftiüfc^meigenb 
gepflanit  merben,  bamit  bie  SBSget  fie  nic^t  freffen.  ©c^ö^e 
müjfen  ftiOfc^tteigenb  gehoben  merben,  fonft  finfen  fte  in  bie 
Siefe  }urä(t.  9lm  SRorgen  nac^  ber  SBalpurgidnac^t  gingen 
früher  bte  Jhiaben  mit  einem  Qui^er«,  b.  1^.  SSogelbeerftraud), 
in  bie  SSie^ftSfie,  befprengten  bamit  bie  3:i^iere  unb  fagten 
biefen  ©pruc^  babei  ^er:  „&  queffere  bei,  ef  quelfere  bef, 
bei  leime  ©ob  bei  bcttere  bef."  Sin  be^efter  ÜWann  Hopfte 
^Qi^ti  mit  einem  f)ammer  an  bie  ^ettfteUe,  um  bie  f)e(en 
jn  Dertreiben. 

3n  l^fingften  ^aben  ftc^  in  ben  @(^fi^enfeften  noc^ 
Ueberbleibfel  ^eibnifc^er  t^rfl^Iingdfeier  erl^alten.  (Sd  merben 
bann  ©(^(ac^ten  geliefert,  meiere  DieOeic^t  ben  jtampf  bed 
tSintei«  mit  bem  ^rfl^tinge  barfteUen  foßen. 

!Der  ®(^fi^ent5nig  erinnert  an  ben  ftönig  9J2ai,  er  ge« 
toinnt  einen  f)ut  mit  golbener  Sireffe  unb  ift  ein  3al^r  lang 
frei  oon  ®emcinbeabgabcn.  iDiejenigen  Käufer,  in  welt^en 
^  bie  ittngen  Sdnv\d)tn  ober  3Räbd^en  }um  äud^uge  Der^ 


90 


fammeln,  »erben  ftarl  mit  3Raien  gefci^müdt.  Slu^erbem 
^Sngt  jieber  Sauer  noc^  einen  großen  SRaibufd)  in  bie  Sufe, 
bamit  ber  SIo^ll^  fo  I^^ng  n)ie  ber  Sufc^  mirb. 

8«  ^ommerfonnento^enbe« 

ffile  bie  ©interfonnenmenbe  ben  Slnfong  ber  geftjelten 
machte,  fo  fc^Iiegt  bie  @ommerfonnentt)enbe  biefelben  ab. 

3u  biefer  3^^^  tourben  früher  bie  ^o^jeiten  gehalten, 
»a«  no4  ber  9Jome  ^odijeit  —  ^of)e  ^t\t  —  bt\ait  ©ic 
^O(i^ieit0gebräuc^e  bed  ®oQingd  geben  und  bal^er  au(^  noc^ 
mannen  Slufft^Iug  aber  bie  ^eter.  SBenn  ber  fog.  Sraut^ 
reigen  burc^d  !Dorf  jie^t,  an  bem  fic^  aQe  $o(^ieitd(eute  be^ 
t^eiligen  muffen  unb  aQe  eine  Sette  bitben,  fo  mug  ber 
ganje  3^0  ^^^^  Dorge^altene  f)eugabe(n  fpringen  unb  mtrb 
mit  ffiaffer  befprengt.  üDie  Sraut  »irb  um  bad  ganjc 
$au«,  um  jeben  ©aum  im  ©arten  herumgeführt.  Den 
Seuten  auf  ber  ©trage  mirb  oon  ben  ^oc^ieitdgebern  )uge« 
trunlen.  Ser  nic^t  jur  rechten  3^^^  f^  '^^  ^oc^jeitd^aufe 
am  }tt)eiten  Zage  einfinbet,  tt)irb  mit  @>tri(Ien  auf  einen 
Schütten  gebunben,  ber  mit  Siannenjmeigen  umftedt  tft  unb 
burc^d  Dorf  gefahren.  3"  ßlci^^t  3^^*  ^^^^  ^i^  ©c^immct* 
reiter  oon  einem  iungen  äßanne  bargefteUt,  mo^iu  jmeiSiebe 
unb  ein  ^ferbelopf  (ossa  albentia)  benufet  tocrben.  Der 
®d)immelreitcr  tt)irb  unter  lautem  3ubel  burc^«  Dorf  gc** 
fü^rt.  3m  Srautreigen  mirb  auc^  ein  tanjenber  Sß&x  ^erum^ 
gefflljrt^  tt)elc^em  ein  a(d  Teufel  oerKeibeter  SD^ann  ooraud^ 
ge^t.  9luf  ber  SJ^einte  faßt  ber  mx  plSfeUc^  Don  einem 
©c^uffe  getroffen  tobt  nieber^  ermac^t  bann  aber  nac^  einiger 
3eit  mieber  jum  geben.  (Der  83är  ift  ba«  ^eilige  iC^ier  be« 
I^or.)  8lm  3o^anni«tage  wirb  3of|annid!raut,  hypericum 
perforatnm,  in  groger  ^JOhnge  gefammelt  M  @c^utjmittet 
gegen  bie  böfen  (Slfen.  Denn  in  ber  erften  92ac^t  nac^  bem 
tängften  Siage  beginnt  bie  "Sflaö^i  ber  Sinfternid  i^rcn  ®leg 
über  bie  ^JDlac^t  bed ,  Sic^td.  Da^er  in  berf e(ben  aUe  böfen 
®ottt)eiten  unb  Dämonen  befonbere  Rraft  erhielten  unb  ben 
üKcnfd)en  fic^tbar  würben.  Slu«  ber  ®8ttin  ber  Srbe^  bie 
im  i$rü^|a^r  im  bröutlid^en  ©c^mud  erfc^ien,  mirb  nun  bad 


91 


bofe  fiomiDetb.  Suf  btefe  3^it  beliehen  ftc^  bie  bieten  ®agen 
bed  SoQingd,  in  toelt^en  einer  meinen  3ungfrau  gebockt 
loirb,  bie  ein  Sunb  @c^(üffe(  ober  golbene  Simer  in  ber 
O^nb  tragt.  £)er,  nielc^er  fte  erlöfen  foK^  ift  immer  )u 
fur^tfam  nnb  (ägt  ftc^  fc^reden,  ober  }u  einfältig.  @e^r 
oft  ruft  fit  bann  Kagenb  and:  9htn  muffe  erft  ein  9aum 
mai^fen,  an«  beffen  ^ol}  bie  9Biege  beffen  gejimmert  toerbe^ 
ber  fie  ertSfen  fonne  (üergl.  SEBolfgang  äßenjel).  3m  fog. 
Srautbette,  einer  SBiefe  bei  ^obenfelbe,  jeigte  fi^  früher  eine 
tori^e  Jungfrau.  ®ie  \o\ntU,  bag  man  i^r  fo(gen  möchte 
unb  ieigte  bem,  ber  ed  t^at,  im  ®erge  einen  jteffet  mit 
@e(b.  9Ran  burfte  fte  ni^t  anrii^ren  unb  Don  ben  ©c^äfeen 
nur  fo  Diel  nehmen,  atd  man  mit  ber  $anb  abftretfen  f onnte. 
Die  vetge  Jungfrau  ift  DieUeici^t  bie  ®öttin  ber  (Srbe  unb 
33egetatton,  meiere  ben  fterbenben  ®ott  bed  @ommer«  unb 
be«  Sichte«  (Satbr)  vergebend  }urüdfe^nt.  @d  tann  aber 
au4  '72ana,  bie  ©ema^lin  bed  Salbr,  fein,  bie  ®öttin  ber 
Unfterbli(^te{t,  oetc^e  in  bie  Seitlic^teit  unb  ben  etoigen 
Se^fd  Don  ®eburt  unb  2:ob,  Don  Serben  unb  ^erge^en 
gebannt,  Don  bem  göttlichen  ®a(br,  ber  bie  neue,  beffere 
®dt  na(^  bem  3Be(tuntergange  beberrfc^en  foQ,  erlöft  }u 
toerben  m&nfc^t.  Unter  ben  ©c^fi^en,  meldte  bie  Jungfrau 
4&tet,  ftnb  bie  im  Binter  unter  ber  Srbe  geborgenen  ©aaten 
ia  oerfte^cn.  !Die  ©ried^en  feierten  um  biefe  ^txi  unb 
md^renb  ber  ^ommerfonnenmenbe  bie  Slbonten,  bei  meieren 
fie  ben  Zoh  be«  Slbonid,  eined  ®onnengotted  unb  SieMing^ 
ber  Slp^TObite  ober  iDiana  bettagten,  ber  aud  groger  Seiben^ 
fc^aft  jur  3agb  oon  einem  Sber  getöbtet  tourbe.  !£)ad  beilige 
ftraut  bed  ^atbr  foU  bie  Mamille  gemefen  fein.  S)iefe 
Stume  mirb  in  Sünbeln  Don  ben  l^anbteuten  unter  ben 
hatten  in  ber  ®tube  aufgehängt.  Sommt  nun  eine  ^ejre 
in«  ^immtx,  fo  bewegt  fic^  bad  ®ünbe(.  !£)em  ^atbr  mar 
mii  ber  JSatbrian,  f)qcentraut  genannt,  Zeitig. 

3ur  3^^  ber  @ommerfonnenmenbe  mürbe  noc^  Dor 
50  darren  im  ©oQinge  bad  3o^anni0feft  gefeiert.  Sin 
do^annidbaum,  eine  f4|Ianfe  Sänne,  mürbe  unter  3ubet  aud 
bem  S3a(be  geholt,  abgefc^ätt  unb   auf  ber  Sßeinte  aufge^^ 


92 


rietet.  Dben  toar  ein  Ouerl^ol}  angebracht,  an  bem  neue 
^entben^  Srufttfic^er,  $üte  u.  f.  tt).  fingen.  SBer  btd  oben 
^tnKetterte,  burfte  fic^  etmad  baoon  mit  herunterbringen. 
Draußen  auf  einem  Singer  fanb  ein  ¥ferbe*93Bettrennen  ftatt, 
mit  bem  ein  ?rei«f(^ie§en  nac^  einer  glattcrfi^eibe  mit  runben 
Snöpfen  oerbunben  mar.  9(u(^  biente  a(9  ^xA\dit\bt  ein 
unbefc^oltener  jiunger  Wanw,  mit  oerbunbenen  Singen  fi^enb 
auf  einem  (Stufte,  ^ac^  einem  btinben  S^uffe  mußte  er 
tobt  umfallen,  ermatte  bann  naii  einiger  3^^  n)ieber  }um 
geben  unb  lourbe  mit  runben  ©alsluc^en  bemirtet.  SBie 
f^on  }ur  3eit  bed  ^rü^ting«  bie  SRadfe^r  be«  ©otteö  SSoban 
bramatifc^  in  ben  3<^ftna(^t0fc^n)finfen  aufgeführt  würbe,  fo 
^ier  ber  Zoi  bed  ©onnengotted.  (Epifc^  n)urbe  biefer  !2^or^ 
gang  auc^  in  @agen  eingetleibet  unb  an  ^erfonen  getnüf)ft. 
®o  er}&^lt  man,  ba§  ein  ^aftor,  metc^er  bie  Slbenbma^td^ 
grofc^en  bei  ftc^  ^atte,  auf  bem  SBege  jmifc^en  SoQenfen 
unb  ©c^larpe  in  ber  föeifele  Don  einem  StSuber  an  einer 
OueUe  erft^lagen  fei.  SRit  bem  j£obe  be^  @onnengotted 
mar  auc^  bie  ®5ttin  ber  (Srbe  ber  Untermelt  DerfaQen. 
i^olgenbe  ®age  jeigt  bie^  beutli(^: 

3m  fog.  Srautrode,  einer  ©c^lu^t  bei  ©ier^malbe, 
burc^  meiere  ber  ftirc^meg  nac^  bem  ISngft  gerftörten  Dorfe 
^ißarienbagen  ffltjrte,  oerlor  einft  eine  }ur  Trauung  mit 
i^rem  Bräutigam  nac^  ber  Sird^e  fa^renbe  @raut  i^ren 
^rautrod  unb  i^r  ®efc^meibe.  Da  ftieg  ein  ©emitter  auf 
unb  ein  ^li^  fc^lug  fie  tobt. 

3m  SBalbe  beranftaltete  ber  ftu^{)irt  am  do^annidtage 
einen  SSetttauf,  inbem  er  einen  n^eigen^efen  aud  geglätteten 
Sirtenreifern  unb  einem  tannenen  (Stiele  atö  ^id  audftetfte, 
nac^  melc^em  bie  SDVilc^  ^olenben  SRäbc^en  laufen  mußten. 
SBer  ben  öefen  guerft  ergriff,  behielt  i^n.  Die  üßäbc^en 
befc^entten  baffir  ben  ^irten  mit  einem  neuen  ^ute,  ben  fie 
guDor  befrängt  Ratten.  Slußer  Sefen  würben  au(!^  ^ötgerne 
Söffel,  ®c^leifen  u.  f.  m.,  aud  Seiben^olg  gefcibni^t,  atö 
Prämien  audgeftettt.  Die  SOtäbc^en  unter  fi(^  fpietten  noti^ 
ein  anbered  iBettfpiet.  ®ie  festen  nämlic^  bie  9Jjild)eimer 
über  einanber.    SBer  Don  i^nen  am  l^6(^ften  f))ringen  tonnte. 


93 

glaubte  in  bem  3a^rf  bo9  meifle  ®Iüd  ju  ^aben.  3n  biefet 
3ttt  »urben  auc^  neue  Ritten  bon  einem  ber  alten  feierHc^ 
in  bie  ^irtengitbe  aufgenommen  unb  eingefegnet.  (Einft 
loaren  7  Ritten  beifammen,  oon  Denen  ein  neuer  eingefegnet 
merben  foUte.  ^n  biefem  ^rotät  legten  bie  alten  Ritten 
i^re  fteuIenftScfe  bem  neuen  freuimeife  auf  ben  jtopf,  »obei 
ber  altefte  eine  Slnfproc^e  ^ielt.  !Der  iunge  S^iitt  mugte 
bomac^  ttmad  (um  heften  geben. 

9^  9lititu,  3)»ergf,  eifttt  nnb  Slisett* 

UnterueUßc^e  Sefen  finb  fte,  biefe  mächtigen  tfi(fif(^en 
(Seifter,  mit  benen  bie  abergtSubifc^e  Surc^t  au(^  bad  @oQingd^ 
gebiet  reic^  beD9(fert  ^at.  ®ie  mo^nen  im  3nnern  ber  ^erge^ 
in  nn^eimltil^en  ®c^tuc^ten  unb  $5^ten  unb  verborgenen, 
bunfien  ©emaffem.  !Dte  9iiefen  finb  urfprflngUc^  bie  ©enien 
ber  ro^en  elementaren  9ßaffen,  g.  ®.  bed  ro^en  ©efteind. 
ÜDa^er  mugte  ben  {Riefen  beim  Söan  Don  ©(^töffern,  Brüden  k. 
ein  Sinb  geopfert  »erben.  3Benn  bad  nic^t  gefc^a^,  fo  }er^ 
ftörte  ber  erjärute  9{iefe,  ber  ^err  bed  ©efteind,  ben  ®au. 
aid  bad  @c^tog  iRienoDer,  »elc^ed  auf  einer  11 3Reter  ^o^en 
®anbfteinmauer  gegrflnbet  ift,  erbaut  tturbe,  mauerte  man 
ein  fleined  Sinb   mit   ein,   bad   noc^  nic^t  fprec^en  tonnte. 

3Ran  gab  i^m  einen  3^^^^^^  ^ii  ^^^  ]^^^^^  ^^^  ^^^i 
t^ragen,  bie  e^  flug  beantwortete:  S3ad  ift  fäger  alö  ^onig? 
SRutterbruft.  föa«  ift  meic^er  atö  ein  SDaunentiff en  ?  SD^utter^ 
fc^oog.  So«  ift  bStter  ald  ein  @tein?  aDtutter^erj.  3tt)if(^en 
ttdtar  unb  So^Iingen  liegen  auf  bem  fog.  ®öbri!  unb  meiter 
bergab,  in  einem  |)ob(n)ege,  gemattige  Steine,  ^eferünge 
genannt.  'Diefe  mürben  oou  ^mei  9tiefcn,  oon  benen  ber 
eine  auf  bem  3'^9^nt^uf(^e,  ber  anbere  tjintcr  bem  ftnobben 
ftanb,  ^ier^ergemorfen.  ^ie  ©teine  praUtcn  an  einanber 
unb  oerfe^lten  it)r  ^xtl  Unter  bem  ftetnernen  ßreuje,  melc^ed 
auf  ber  $)6^e  bed  SBeged  fte^t,  foQ  ein  erfc^Iagener  Siiefe 
begraben  liegen.  (Stuft  moQte  man  einen  Stiefen  umd  Seben 
bringen  unb  beauftragte  i^n  be^^alb  bamit,  einen  Sinbe^ 
brunnen  in  ber  Ziefe  }u  reinigen.  9l(^  er  nun  unten  arbeitete, 
oarf   man   i^m   biete  Steine   auf  ben  ffopf.    Da  rief  ber 


94 


Sitefe  herauf,  man  möge  boc^  bie  ^ü^ner,  bte  ba  oben  am 
dtanbe  bed  3runnend  tra^ten^  toegjagen,  ber  ®taub  fSme 
i^m  baüon  ind  ©eftc^t.  9ltö  nun  bie  Seute  auf  biefe  SBetfe 
ben  dtiefen  ntc^t  tobten  tonnten,  fielen  fte  üon  9{om  bte 
größte  Wlode  fommen.  35tefe  würbe  ouf  ben  {Riefen  t|inab* 
getaffen.  35a  rief  berSRiefe  oergnügt:  „Se^t  t}abe  ic^  meine« 
®rogt)aterd  ^fittein  auf,  nun  fönnen  bie  ^üf)ncr  bort  oben 
nur  n)ieber  fragen''.  Stuft  l^atten  bte  SOerd^fiufer  bonUd(ar 
mit  einem  tMerfpännigen  3Bagen  i^re  ®(o(fe  gcl)o(t.  Unter*^ 
ttjcge«  begegnete  i^nen  einJRicfe,  welcher  fic^  erbot,  bieOIocfe 
in  feiner  iCafc^e  ^injutragen.  Slu«  biefer  ®Iocfe  flog  einft 
ber  jtlöppel  ^eraud.  Sßan  fu(^te  il)n  tauge  bergebUc^. 
(Snblid)  fanb  man  t^n  an  einer  Srenuneffet  ^ängenb. 

35ie  S^tXQt  finb  bie  ®enlen  ber  unterirbifc^en,  er- 
ttfirmenben  geuerfräfte,  moburt^  bie  SSegetation  im  ©ac^fen 
geförbert  mirb.  ®ie  {|aben  ^üte  auf,  me(c^e  unftc^tbar 
machen.  @ö  wirb  oft  er^SI^It,  bag  fie  Srbfen  nof4ien  unb 
fte^Ien.  Saf|rf(^ein(i(!^  tft  barunter  bte  geinbfc^aft  ber 
3werge  ate  ®runbetgentt|flmer  gegen  ben  menftftlic^en  Sldcr* 
bau  gemeint.  Die  Srbfe  ift  nämlic^  bie  filtefte  ftultur»)flanje 
unb  mar  fc^on  oor  bem  ®etreibe  ba. 

Da  bie  S^xon^t  leine  ©eelc  ^aben,  fo  l^offcn  fie  burc^ 
Uebenbe  SSereinigung  mit  ben  äWenfc^en  eine  ©eele  ju  bc* 
fommen.  De«^atb  fte^ten  fie  gern  Itcine  Äinber  ober  öer* 
taufc^en  fie  mit  ben  itjrtgen,  meiere  SBec^fetbStger  feigen,  bie 
nic^t  fprec^en  fönnen,  ein  fa^ted  ®efid)t  t)aben  unb  nic^t 
warfen.  Die  ä^^crge  aber  fönnen  nur  ungctaufte  ffinber 
fte^ten  ober  nur  bann,  wenn  in  ber  Stube  fein  IHc^t  brennt. 
Oft  tobten  fie  auc^  bie  ^inber,  inbem  fie  i^nen  ba«  ^ugen« 
tic^t  nehmen,  wa«  it|rem  bämonifc^en  fflcfen  entfpric^t. 

Sin  Sauer  fam  eine«  Slbenb«  nac^  ^au«  unb  ^örte 
auf  bem  glur  jwei  3®crge  mit  einanber  fpred)en.  Der 
eine  fagte  jum  anbern:  „Üßaf  ne  bot",  ber  anbere,  welcher 
SDMtleib  mit  bem  fc^önen  Knaben  be«  Sauern  ^atte,  er^ 
wiberte:  ^^e  i«  to  wacfcr".  SRafd)  erfaßt  ber  Sauer  eine 
}Weiaa(Itge  ^eugabet  unb  fc^I&gt  btiubting«  um  fic^.  Da 
wc^flagt  ber   eine  3">^^8-    »^^  ft^ug  mef  enteln  unb  broff 


95 


mef  tTDier'.  ^er  i^tnger  bed  k)ott  ^tDtt%tn  getBbteten  ftinbed 
brennt  (id)ter(ot)  nnb  bte  Seute  im  $aufe  fc^fafen,  fo  lange 
tt  brennt.  3eber  S5erfel)r  mit  biefen  unterroeltlic^en  SBefen 
mar  oerberbKc^.  3ilan  burfte  mit  if|nen  nic^t  fprec^en,  nic^t« 
Don  i^ren  Speifen  unb  ®etrSnfen  genießen.  SBer  ed  t^at, 
oerfiel  auf  immer  ber  Untermett.  'Damit  I)ängt  benn  auä^ 
bte  gurc^t  oor  STobten  unb  oerftorbenen  @eiftem  jufammen, 
bte  ja  aud^  ber  Untermett  angehörten,  i^otgenbe  ®ebräuc^e 
unb  @agen  bed  SoQingd  finb  bat)on  abiuteiten:  Sßenn  ber 
lobte  angeHeibet  tft,  fo  mtrb  Don  oUen  ^audbetoo^nern 
etmad  gegeffen.  3ft  ber  STobte  au«  bem  ^aufe  getragen^  fo 
virb  ha^  ^Quö  geteert  unb  ein  Simer  Dott  SSaffer  ^inter^ 
^ergefc^üttet.  @tirbt  ber  ^aud^err,  fo  pflegt  man  bte  Sü^e, 
¥ferbe,  dienen,  mit  benen  er  oiel  oerfel^rt  ^at^  ia  fogar  bie 
Saume  im  ©arten  anjurfitteln,  tnbem  man  fagt:  „üDin  ^ere 
id  bot^  Sa^rf(^einU(!^  gefc^ie^t  bie«  in  ber  älbft^t,  bog  fie 
ni^t  in  ben  STobc^fc^Iaf  be«  $errn  gejogen  merben.  föirb 
ein  SRabc^en  beerbigt,  fo  ge^en  bie  begleitenben  3ßäb(!^eR 
ni(^t  hinter,  fonbern  oor  bem  @arge  ^er^  bamit  bie  üEobte 
jie  nic^t  nac!^}ie^t.  Sin  äRäbc^en  ge^t  in  t$o(ge  einer  S$ette 
au«  ber  Spinnftube  auf  ben  Jtir(!^^of,  um  auf  ein  beftimmte« 
®rab  einen  ©tod  }u  fteden.  3n  ber  (Site  burc^bo^rt  fie 
mit  bemfelben  auc^  ben  3iPf^t  ^¥^^  Stode«  unb  mirb  baburc^ 
am  SBeglaufen  ge^inbert.  Sor  Surc^t,  bag  ein  ©eift  fie 
feft^iette,  faüt  fte  um  unb  ift^auf  ber  ©teöe  tobt. 

Sinem  ?(mtmanne  auf  9iienot)er,  meld^er  ba«  Stecht  ge> 
beugt  ^atte,  xouvht  oon  feineu  ^crmanbten  nac^  feinem  S^obe 
ein  Sreujpfennig  mit  in  ben  ®arg  gegeben,  bamit  er  }u 
i^nen  ni^t  miebertame.  (Sr  ging  bed^alb  }u  feinem  Snec^te, 
trat^tac^t«  Dor  beffen^ett  unb  bat  i^n,  bafür@orge  tragen 
}u  tDoüm,  bag  feine  ^ermanbten  fein  Unrecht  mieber  gut 
mad^ten.  3^^^  Semeife,  bag  ber  ^nec^t  feinen  Sänfc^en  nac^^ 
tommen  miti,  mug  er  feinen  $enn  auf  ben  gug  treten. 
Diefer  fliegt  mit  i^m  burc^  bie  8uft  jur  Ärufenburg.  5Dcr 
gtu^enbe  ^erg  t^ut  ftc^  auf  unb  beibe  ge^en  hinein. 
SKitten  im  ®erge  fi^en  an  einem  langen  S^tfc^e  eine  Slnja^l 
SDtanner.    $on  biefen  fragt  einer  ben  Snec^t:   ,,3&ieDtel  3^^^ 


96 


ffdit  iffx  bort  oben  ouf  ber(grbe?"  «I«  ber  ftnc(^t  bo«  3o^r 
nennt,  rufen  ftc  aüe;  „®ott,  toic  lange  fiften  toir  ^icr  fc^on!" 
S)er  5tne(!^t  bittet  fic^  beim  Slbfc^tebe  Don  feinem  ^errn  ein 
3eic^en  aud,  Q)oran  bie  3$ertt)anbten  auf  (Srben  erlennen 
foüen,  bag  fein  $err  »irKi(^  bei  il^m  gewefen  fei.  Darauf 
giebt  ibm  ber  Slmtmann  feinen  ^ut  unb  bittet  i^n  jugteic^^ 
beim  ^erau^ge^en  fi(^  nic^t  um}ufe^en.  SDer  Snec^t  t^at  e9 
aber  bod)  unb  mar  nadi  3  S^agen  tobt. 

Der  ©uperintenbent  SorntrSger,  »el^er  auf  feiner 
©tubierftube  einem  (Seifte  bie  $)anb  geben  foü,  reicht  i^m 
feinen  ^feifenftiel  ^in.  ffio  ber  ®cift  ben  ^feifenftiel  an- 
gefaßt ^atte,  mar  er  gerbroc^en.  5Rac^  einer  anbern  äuf^- 
faffung  faß  S.  in  ber  ©afriftei  unb  ^atte  einen  ftrei«  mit 
treibe  um  ftt^  l^erum  gejogen.  Den  neben  ü)m  erfc^ienenen 
®eift  fragte  er  um  fein  ©egc^r.  Slttein  Don  biefer  SlnftJrat^e 
an  ben  ®eift  Derlor  S.  feine  ©timme  unb  »ar  feit  ber 
3eit  gau}  t)eifer.  3m  ^o{)(en  @ege  }tt)if(^en  Udlar  unb 
Sfc^erd^aufen  faß  Bfterd  ein  3J2ann,  mit  einer  meißen  Klingel« 
mü^e  hinter  ber  ^ede  unb  fd^redte  bie  93oräberge^enben. 
Die  äRfibc^en  in  ber  ©pinnftube  nedten  fic^  öfter«  bamit, 
U)er  e«  mo^t  tcagte,  bem  ®eifte  bie  3)2ä^e  ab)une^men.  Da 
faßt  eine«  9lbenb«  ein  SDtäbc^en  ftc^  ein  $er},  ge^t  ^in  na(^ 
ber  ©teUe,  mo  ber  ®eift  fi^t,  nimmt  i^m  bie  SRü^e  unb 
bringt  fie  unter  bem  ®e(Sc^ter  ber  Sn&bc^en  in  bie  ©pinn^ 
ftube.  ßaum  aber  ^atte  fie  fic^  tt)ieber  au«  ©f)innrab  gefe|}t, 
fo  tritt  ber  ®eift  in  bie  ©tube  unb  forbert  ba«  SRäbc^en 
auf,  i^m  bie  "iSlü^t  mieber  ju  bringen,  fonft  foUe  fie  einmal 
fe^en,  roa«  i^r  gef^äl|e.  Da«  SJ^äbc^en  ge{)t  lieber  ^in  unb 
fe^t  bem  ®eifte  bie  äJJä^e  auf.  3n  bemfelben  älugenbßde 
faßt  fie  aber  um  unb  Ift  tobt.  Da  biefer  ®eift  nic^t  »eichen 
ttoUte,  fo  fe^te  fic^  ber  ©uperintenbent  SJoruträgcr  auf« 
$ferb,  um  i^n  ju  bannen.  9l(«  er  }ur  ©teUe  tommt,  fagt 
er:  ,,aile  guten  ®eiftcr  loben  ®ott  ben  ^txxn\  Der  ®eift 
erroibert:  „(51  nic^".  33.  oerfuc^t  nun,  i^n  ju  bannen.  Der 
®eift  mac^t  Sd.  aber  barauf  aufmertfam,  baß  er  a(«  Sinb 
feiner  SWutter  ein  Si  gcfto^ten  ^abe.  Dafür  ^abe  ic^  Stinte 
gelauft,  um  ®otte«  Sßort  ju  fc^reiben,  ermibert  So,    Da  er 


97 


i^n  aber  nic^  bannen  lann,  fo  fagt  ber  ®eift  fc^He^ttc^:  „yinn 
fo  ge^e  Du  }u  Deinem  ®ott,  xdf  mU  ju  meinem  ge^en''. 
(h  fann  ba«  f^ferb  aber  ntc^t  and  ber  ®teUe  ben^egen^  fonbern 
mug  bte  @etfterftunbe  au^^aUen. 

Sin  reicher  ®auer,  metc^er  bei  Sebjeiten  gei}ig  unb 
^art^eriig  gewefen  oar,  ging  Sflaift^  in  ber  ^ürbe  eine« 
Sc^ferd  um  unb  beunruhigte  bie  ®(!^fe.  (Sr  ^atte  eine 
lange  gtä^enbe  ®tange  in  ber  {)anb.  Dc^f|alb  »urbe  er 
oon  einigen  ^terd  au9  bem  ^aberbornf^en  in  eine  alte 
&t(^e  gebannt.  SBenn  bie  (Sic^e  einmal  geffiQt  wirb,  fo 
bmmt  ber  @eift  mieber  jum  ^orfc^ein. 

Die  @ee(en  ber  ä$erftorbenen  erfc^einen  oft  a(d  $)ü^ner 
ober  ate  3$oge(.  9Im  »eigen  Sonntage  ift  in  Udlar  „®))cnne^ 
toei*.  3ebed  ©tabtfinb,  melc^e^  bann  auf  bad  9?at^^aud 
ge^t,  befommt  laut  eine^  alten  SSermä^tniffed  ein  SBetjen« 
gebäd.  @tnft  Ratten  bie  Udlarer  9lat^d^erren  biefen  <Sptmt* 
iDei  JU  galten  t)ergeffen  ober  moQten  i^n  in  SegfaU  bringen. 
X^a  erfc^ien  eine  roti^t  %(mbt  in  ber  ®tabt,  xoA6)t  beftänbig 
rief:  ,@penne,  ©penne".  SSon  biefer  ^immel^botin  erfc^redt, 
führten  bie  Stat^d^erren  ben  ©pennemei  lieber,  ein.  ^ac^ 
einer  anbern  DarfteUung  fam  eine  ^enne  mit  il^ren  ftüc^tein 
auf  ben  9tat^^au^faal  unb  tief  ben  Slat^d^erren  beftänbig 
gmifcben  ben  deinen  um^er,  o^ne  bag  ed  biefen  mogti(^  ge^ 
vefen  n>are,  fte  jn  vertreiben,  ^ein  ftüd)Iein  mürbe  befc^äbigt. 
£ie6  ttar  eine  Sufforberung^  ben  ©pennemei  wieber  ^er^ 
infteUen. 

^iUe  avA  ©(abebed  foK  furj  bor  feiner  f)inric^tung  {u 
feinen  beiben  ©c^meftern  gefugt  l^ahtn:  „^omme  ic^  an  eine 
gute  ©teile,  b.  ^.  in  ben  ^immel^  fo  werben  2  meige  !£auben 
üor  euren  (^enfteru  erfc^einen".  Dad  foU  auc^  gefd)e^en  fein, 
looraud  man  erfannt  ^at,  bag  $.  al^  ein  reumüt^iger 
Sfinber  geftorben  unb  in  ben  $immel  getommen  ift. 

dßinber  reic^  audgeftattet  finb  bie©agen  oon  benlDeib« 
ti(^n  Slben  ober  9{i;en. 

©ie  Raufen  namentlich  in  ben  tiefen,  einfamen,  ftiden 
@eu)&ffem ;  ba^er  gilt  ed  fär  gcf&^rUc^,  ft(!^  in  benfetben  }u 
fpiegelu.    Xut^  fie  »erben  oft  in  3e}ie^ung  ju  bem  c^rift» 

1878.  7 


98 


liefen  Suftud  gefegt.  @o  ift  }.  9.  in  ben  ©(odenbrunnen 
ber  SBfiftung  {Badenrobe  bei  Srebetölo^  bie  Sirc^glode  ^inein^ 
geflogen.  Wllaa  ^ört  fte  guneilen  ISuten.  3Sor  ben  JButter^ 
bergen,  ben  moorigen,  funt:pftgen  Sergab^&ngen  ^at  man  fic^ 
}u  pten,  bort  f:pie(en  bie  (Sfben.  Sben  ba^in  ge^5rt  au(^ 
ber  ^utterbrunnen  }u  Sienfen.  S)a^er  ip^egen  auc^  bie 
Slben  unb  Titten  gern  auf  feuchten  SBiefen  }u  erfc^einen. 
(Ein  ®(^Sfer  fanb  auf  ber  ©u^perintenbentenmiefe  bei  U^Iar 
bie  Sunberblume  unb  ftedte  fie  an  feinen  $ut.  S)a  fa^  er 
eine  meige  Sungfrau,  bie  i^m  tointte,  l^r  }u  folgen.  "S^uxdf 
eine  Zf^üx  ging  er  in  ben  9erg  unb  tarn  in  ein  groged 
f(^öned  ®ema(^.  ^ier  ftanben  Diele  fieffel  mit  @o(b.  Sine 
alte  ^tjct  forbette  i^n  auf,  fooiel  baoon  in  bie  Safere  gu 
fteden,  ate  er  (äffen  tonne.  (Sin  fc^marger  f)unb,  melt^er  bie 
©c^ä^e  bemati^te,  machte  jn^ar  Wxtnc  i^n  gu  beiden ;  boc^  mut^ig 
füQte  er  feine  Xafc^en  \>oü  ®o(b.^  J8eim  SBegge^n  rief  i^m 
bie  alte^ejce  )u:  ,,93ergig  badSefte  nic^t".  (Sr  ^atte  nfimli(^ 
feinen  ^ut  mit  fammt  ber  Sßunberbtume  üergeffen.  S)o(^ 
ber  ®(^5fer  ^örte  nic^t  auf  bad  ®c^reien  unb  fo  mürben  i^m 
beim  f)inau«ge^en   aud  ber  X^ür  beibe  $aden  abgefc^Iagen. 

(Sine  befonbere  ärt  bed  tüdifc^en  ©pie(d  aQer  biefer 
Un^otbe  ift  enbtic^  bad  „tluf^uden"'.  (Sin  ftarter  groger 
JBauer  }og  einft  gegen  9l6enb  mit  feinen  ^ferben  gum 
^fiten  in  ben  SBa(b.  ftaum  xoax  er  fiber  bie  3(me 
gegangen,  fo  ^udte  ein  fc^marjed  SBefen  auf  feinen 
SRüden.  fteuc^enb  unter  ber  immer  fc^merer  metbenben 
Saft  unb  fluc^enb  trug  ber  3ßann  bad  (Sefpenft.  !£)a  na^m 
er  enblic^  feinen  geuerftein  unb  feinen  @tal^(  unb  fc^Iug 
Sunfen.  ftaum  »ar  ber  erfte  Junten  and  bem  @teme  ge^ 
flogen,  fo  fprang  bad  (^efpenft  ab.  SD^nm&c^ttg,  an  jebem 
^aar  einen  ©c^meigtropfen,  fiel  ber  J8auer  in  einer  na^en 
^ö^lerlfütte  teblod  gu  J8oben.  9iur  ben  Snftrengungen  feiner 
t$reunbe  gelang  ed,  i^n  »ieber  gum  Serougtfein  gu  bringen. 

Unter  ber  Sa^ldburg  ging  einft  ein  3Rann  nac^  ^orna^^ 
tt)al)tol)aufen,  ba  ^övte  er  ein  lautet  ©(freien  (Suchen)  im 
SBalbe,  bad  er  nac^a^mte.  ^(ö^lic^  fprang  i^m  etmad  auf 
ben  Mden,   bad   er   mü^fam   bid  gum  Streugttege  tragen 


99 


rn^L    ^ier  fprong  bod  @efpenft  ab.    33er  9Rann  mar 
na4  8  STagen  tobt. 

r 

Sin  Wlann  ging  Don  ^o()minben  nac^  Süc^tringen. 
9te  n  an  einem  Siannenlantpe  Dorbeilam,  »elc^er  am  Stanbe 
M  Sotttng^  {tc^  ^injie^t  füllte  er  plö^üc^  eine  fernere  Saft 
auf  feinem  dtndtn,  bie  i^m  bad  Slt^em^olen  erfc^merte. 
Srft  auf  bem  ftreujn^ege  bei  Süt^tringen,  mo  bad  Srucifi; 
(te^,  toarb  ed  t^m  mieber  itiäfUi  ju  3ßut^^  fo  bag  er  ficb 
glüdlidi  füllte  »ie  im  ^arabiefe. 

10*   SBeiff^iele  »on  fStfpttiitn  im  ®oUiti0« 

!Z>a<(  IBefprec^en,  ein  ©emifc^  ^eibnifc^er  ^anbtxd,  Der« 
bnnben  mit  c^riftKc^en  9{amen  unb  3^4^"/  ^^^  f^^  ^^^  ^^f 
ben  heutigen  j£ag  in  ben  ®o(Iingdbörfern  erhalten.  (S^  giebt 
orbentlic^e  JBüc^er,  in  tDÜö^tn  bie  3<^ub^f<)^^^In  gefc^rieben 
fte^en.  (Sd  mirb  ein  ©emerbe  bamit  getrieben.  !Cie  äßänner 
nnb  ^rauen^  meiere  ed  tl^un,  galten  il^re  ftunft  geheim,  geben 
ti(^  einen  frommen  @(^ein  unb  jie^en  fic^,  menn  man  i^rer 
Sunft  nac^forfc^en  xdiÜ,  ft^eu  }urü(f.  3ßit  groger  SBic^tig- 
t^uerei  mirb  bie^  ®en)erbe  betrieben.  ®ie  rechtfertigen  il^re 
Sanft  baburc^,  bag  fte  {agen,  ed  geft^ie^t  alled  im  9tamen 
@otte^.  @d  ift  eine  ber  fc^mierigflen  Sragen  ber  geiftUc^en 
8ee(forge,  loie  bie^  n^ibertic^e  @emerbe  }u  oernic^ten  ift. 
Saft  bei  jeber  Srant^eit  an  SD2enfd)en  unb  ä3ie^  mirb  erft 
jirni  9efpre(^er  gefc^idt,  bereu  e'd  oft  in  einem  ÜDorfe  gel^n 
giebt.  ftrant^eiten  bei  3)2enfc^en,  meiere  befproc^en  tt>erben, 
Itnb  folgenbe:  bat  ^t(ge  @arf,  bie  ®i(^t,  bat  @uerten  (SD2unb^ 
faufnid  Heiner  ftinber),  bo^  @Iut  u.  f.  m.  S3ie^  mirb  bt^ 
fproc^en,  menn  ed  berufen  ift  ober  fic^  oerfangen  ^at. 

Die  gormel  für  ba«  ^^Uge  ffiarl"  (JRofe)  ift  folgenbe : 
do^anned,  datobu^  gingen  aber  Sanb  ju  fachen  „©ut^auf' 
für  »f)ilgen"  unb  ^falen  ©raub";  So^anne^,  3aIobu«  lamen 
Dteber  nac!^  f)au0,  liegen  ^ilgen  unb  laten  3ranb  aud. 
t)abei  bemegt  fic^  lebo^  nur  ber  SDtunb.  9)ann  mirb  bie 
munbe  Stelle  mit  ben  i$ingern  ber  rechten  ^anb  breimal 
nmfteUt,  baritbermeg  gepuftet  unb  im  92amen  be^  breieinigeu 


100 

(Sottet  »erben  3  ftreuje  barüber  'gemacht.  T)ie  ®^t  muß  am 
Sarfrcitoge  bt\pioä)m  »erben .  I)ie  gormel  lautet:  $cut  ift 
Äaffreitag,  ba  trat  ber  §err  3efu«  feine  üKarter  an,  ba 
tarn  ber  3ubenric^ter  unb  fprac^:  3efu«,  1)u  bift  fli^tif^- 
3efu«  fproc^:  ic^  bin  nit^t  git^ttft^,  »tU  aud)  nic^t  gi^tif^ 
»erben.  2Ber  biefe  meine  jRebe  ^ört  unb  glaubt,  bcn  fprcc^e 
tc^  frei  üon  ber  reißcnbcn  unb  fc^»eüenben,  brcc^enbcn  unb 
ftec^enbcn  (®ic^t),  vertreibe  fie  au«  Deinem  gletfc^  unb  ©tut 
fiuger(i(^  unb  innerlich  u.  f.  ». 

gormel  gegen  ba«  ©uerfen:  Unfer  ^zxx  3efu«  würbe 
geboren  in  ®et^let|em,  erjogen  in  ^Rajaret^,  ift  geftorbcn  in 
3erufalem  u.  f.  ».  Ober  bie  ©teile  ou«  ber  Offenbarung 
t)on  ben  7  ©täbten  »irb  auf  ein  ©latt  ^apitv  gefc^rieben 
unb  bcn  Sinbern  in  bcn  5Kunb  gelegt.  9Jic^  »irb  fo  be* 
fprodien:  Seift,  bIft  bu  bcraupcn,  if  bcfprcfe  bef  unbc* 
raupen,  ober:  Seift,  ^aft  bu  bef  üerfangen,  if  bcfprcfe  bef 
unbefangen  äugcrlic^  unb  innerlich  k.  Statt  be«  Sefprec^cnö 
nimmt  man  bei  ber  ©ic^t  auc^  oft  einen  fog.  ©ic^tbaum, 
S^nlic^  einem  3o^anni«beerbufc^e,  beftrcic^t  ftiUfc^wcigcnb 
aUe  ©lieber  be«  ©ic^tifc^cu  bamit  unb  pflanjt  i^n  bann, 
o^ue  baß  e«  ber  Äranfe  »iffcn  barf,  in  eine  ^ede.  ©le 
Äranf^eit  ift  fo  auf  bcn  ©aum  übertragen,  unb  je  größer 
er  »irb,  befto  me^r  »ei^t  bie  jlranf^ett  oon  bem  iD2enfc^en. 
3)oc^  muß  fic^  ber  ftranfe  t)or  ber  iRä^e  be«  Saume«  Ritten. 

Ih  Qin  S^t^tuptoct^  in  (ginbecf« 

(Leiber  imt)oII[ftänbtg.) 

Die  ©tatiftif  ber  ^Jejenproceffe  au«  ber  ^tit  ber  {Refor* 
mation  jcigt  ^oöe  3'ffc^^-  ^^  P^  ^^^^  befannt  flnb,  fo 
»oQcn  »ir  fie  ^icr  nic^t  »eiter  aup^ren,  bagegen  einen 
Stnblid  in  einen  §ej:enproceß  ber  @oöing«gegenb  t^un: 

3m  3a^re  löB9  »urbe  nämlic^  ju  Qinbed  eine  grau, 
bie  SWarfgrcmcfc^e,  oerbrannt,  »eil  fie  mit  bem  leufel  Unju(^t 
getrieben  unb  ^ö(tif(^e  Sänfte  gelernt  ^atte.  Da«  Sefenntni« 
berfelbcn  ift  noc^  oor^anben  unb  »irb  c«  oon  3ntereffe  jein, 
»enn  ic^  ben  3n^a(t  biefe«  ^roceffe«  bier  mitt^eUe,  }umal 


101 

faß  aüt  ®eft5nbmffe  ber  ^q:en  gldc^Iautcn  unb  nur  bie 
Flomen  be«  bofen  ®t\\M  unb  btc  Ortfc^aften  oerfc^teben  ftnb. 

„(Sin  ^ejcenpTOce^ 

)u  Sinbect  im  3a^re  1569,  betreffcnb  bie  t^rou  SßarN 
ixtoz,  meiere  aU  f)e;e  Derbcannt  murbc.  Urgic^t  unb  Sdt^ 
tenntniB  ber  9RarIgret)ef(^en  am  ^onnerftage  in  ben  ^eiligen 
®ei^na(^ten  jwifc^en  12  unb  1  U^r  92ac^mittag9  anno  1569. 

3tem  bie  SßartgreDeft^e,  frei,  (ebig  unb  (od  unb  unge« 
peinigt,  betennt,  ba^  fte  mit  bem  bSfen  ©eifte  eined  SRorgend 
in  i^rem  ^aufe  auf  ber  S)onfe  (Sammer),  loelc^e  ie^unb  bie 
Ia>etef(j^e  beiDo^nt,  welcher  gefommen  mie  ein  3Binb  u.  f.  m. 
Unjuc^t  getrieben,   melc^ed  9!atur  talt  geu)efen  fei  mie  (Sid. 

3tem  befennt,  bag  i^red  ^u^Ien  9lame  gemefen  fei 
M,  in  ^raun  gefteibet  mit  einem  {jrflnen  {)ute  unb 
f(|»arjer  gcber. 

3tem,  bag  fie  folc^e  Unjuc^t  mit  i^rem  J8u^Ien  in  bie 
fünf  3a^re  getrieben. 

3tem,  bag  fie  t^rem  JSu^Ien  ^abe  oerfpre^en  mfiffen, 
feinen  SiiQen  mit  it/m  )U  fibaffen,  e^e  fte  i^n  leiben  tonnen 
Hob  m5gen. 

3tem,  manne^r  fie  ben  Xeufet,  i^ren  JBublen  ^abe 
laben  n)oQen,  ^Stte  fte  i^n  in  aller  Teufel  Flamen  gelaben. 

dtem,  fo  oft  i^r  JBu^Ie  Sutt  in  ben  fanf  3a^ren  iu 
i^r  gefommen  fei,  ^abe  fie  feinen  SBiQen  gefc^affen  unb  fic^ 
i^  ergeben,  ^afür  ^abe  ü^x  SönffU  i^r  gefagt  unb  oer« 
fproi^en,  auc^  ausgerichtet  aSed  mad  fie  oon  i^m  begehrt 
unb  miffen  motten. 

3tem  befennt,  ba§  i^r  Su^Ie  untermeilen  mit  i^r  an 
i^ron  JBerge  unb  ®e^5(}e,  am  8(tenborfer  J8erge  gelegen^ 
iiDti  ober  breimal  gemefen  unb  bafelbft  Un}U(bt  mit  i^r 
getrieben. 

3tem,  ba§  fie  bem  ©firgermeifter  fficbefinb  2)eüing* 
taufen  im  üergangenen  Sommer,  ba  er  (e^tmald  regierenber 
Sürgermeifter  geroefen,  böfe  SSergift,  fo  fie  in  einen  leinen 
©eutel  oon  @rbc  oon  einem  Siobtengrabe,  oon  SKoo«, 
öon  tobten  ÜÄenfc^enfnoc^en  felbft  unb  fonft,  wenn  fie  i^re 


102 


@tunbe  gehabt,  fot^ane^  SRenftrutn  baju  gebraucht,  in  aOer 
2:eufe(  Flamen  Don  bem  ftirc^^ofe,  barum  fie  fp&t  gegangen, 
an  einem  ^Cionnerftage  Slbenbd  geholt  unb  in  einer  ®ofe^ 
pipen  iufammen  einget^an,  in  ader  Teufel  9lanien  jugeric^tet 
unb  ba^felbe  93ergift  ate  bem  Sürgermeiftev  ^eOing^aufen 
über  ba«  ©itterfenfter  an  ber  ©ittelfteüe  (®teüe  »o  er  fiftt) 
au(^  in  aüer  Xeufel  9lamen  geworfen  in  ber  3Reinung  unb 
®efta(t,  bag,  n)annel)r  er  barüber  ge^en  unb  treten  toiixht, 
er  aßbann  Derquiemen  (Derfiec^en)  unb  oerberben  foQte. 

3tem,  ba§  fie  folt^e  teuflifc^e  ftunft  t)on  i^rera  ©u^Icn 
Sutt  gelernt  ^abe. 

3tem,  bag  fie  folc^ed  barum  getrau,  ba^  ber  JBärger« 
meifter  ^eQing^aufen  unb  i^r  3ßann  uneinig  geftanben, 
ba^er  bag  bemfelben,  i^rem  SOtanne,  bei  3^it^n  be^  J8flrger^ 
meifterd  Tieüing^qufen  ein  @rtef  (SDbUgation)  Don  16  3ßarf 
megen  Sl^ren  ^inneten  oom  9{at^  }u  Siecht  abertannt  mürbe. 

S)tedget^ane  Selenntni^  ^aben  angehört  ber  e^rfame 
31.  31."  K. 

Sber  nic^t  b(od  ^erfonen  geringen  ®tanbe0  maren  mit 
biefer  $ej:en«3ßanie  behaftet,  fonbem  auc^  fürfttic^e  ^erfonen 
figurieren  in  $ejcen|)roceffen. 

üBor  300  Oa^ren  regierte  über  ba«  gürftent^um  mu 
tingen  unb  ben  ©oUing  Sric^  itt  Süngere  ate  Sanbedl^err. 
!Diefer  fteirat^ete  ®ibonia,  bie  ©c^mefter  bed  S^urfürften  gu 
@acl^fen,  mit  melc^er  er  aber  fe^r  unglüdU^  (ebte.  @eine 
äßutter,  bie  bekannte  $er}ogin  (SUfabet^,  ^atte  biefe  ^eirat^ 
betrieben,  ungeachtet  bie  ©ibonia  9  3al^r  ölter  mar  a(d  (Eric^. 
gelterer  führte  ein  müfted  Seben,  trat  mieber  }um  ftat^oli» 
cidmud  gurüd  unb  trieb  fic^,  bie  9}egierung  feinen  Statten 
übertaffenb,  meiftend  in  Belgien  unb  dtaßen  um^er.  Site  er 
nun  im  3a^re  1572  einmal  fein  6anb  befuc^te,  lieg  {t(^ 
@ibonia,  mlä^t  bamatö  }u  ^euftabt  a.  9{.  mo^nte,  mit  an^ 
geblieben  ^e^en  aud  ^attenfen  ein,  meiere  i^ren  SDtann  bur(^ 
eine  ^öQenfalbe  umd  Seben  bringen  foUten.  SSier  Stauen 
mürben  in  t$o(ge  biefer  ©efc^ic^te  Derbrannt. 

S)ag  ba^  ganje  {)ejrenmefen  nur  einSBa^n  fei,  mürbe  Don 
einjelnen,  fc^arffinnigen  3ß&nnern  mo^I  ertannt,  aber  fie  Der« 


103 


moil^ten  mä)t^  gegen  ben  oflgemeinen  Sotldglouben.  ^erjog 
dnlitt«  }U  SSoIfenbättel  iDoOte  bte  {)ejcen))roceffe  nic^t  birfben, 
ober  unter  feinem  gelehrten  ©ol^ne  ^etnric^  3u(iud  (oberten  fie 
Dteber  auf.  (Sd  fonnte  inbeg  niö^t  ausbleiben,  bog  bie 
immer  mdter  fortfc^reitenbe  Silbung  milii^  folc^em  ma^n^ 
finnigen  treiben  ein  S^d  fe^te.  Sorne^mlic^  finb  eS  jmet 
(ädtSfctt:  ^alt^afar  Seder  unb  SJ^riftion  jC^omaftud  (geft. 
1728  a(d  ^rofeffor  in  f)aQe),  mlö^t  mit  offenem  f^reimut^e 
gegen  ben  ^e^engtauben  unb  bie  ipe^enproceffe  auftraten. 

®ott(ob!  finb  bie  ^enproceffe  Dorüber,  aber  ber 
^englaube,  bie  ^qrerei  fomie  überhaupt  ber  Aberglaube 
jtnb,  mie  mir  gefe^en  ^aben,  no(^  nic^t  gan)  aud  bem  3$o(te 
gemii^en  unb  mflffen  erft  bur(^  fortfc^reitenbe  Silbung  mit 
ber  iBarjel  ausgerottet  merben.  ^rebiger  unb  Sel^cer  mflffen 
ein  mat^fomeS  9ttge  barauf  ^aben,  fie  mflffen  ben  voa^n^ 
finnigen  Xbergfauben  nac^  allen  feinen  SSergmeigungen  auf« 
ft^iiren  unb  burc^  oernfinftige  Selel^rungen  üertilgen. 


104 


VI. 

S^ierftrett  ber  @tabt  Sittbetf  mit  Dem  ^erjog  ^l^ili^^ 
bem  ;3längeren  tion  ©ntbeul^agen,  1574—1579. 

a^tget^eiU  ooti  ^.  i.  ^atlmh,  <Sttft«'(£antor  gu  (Stnbed. 

^00  (Stnbeder  JBier  ^atte  feine  grögte  Serfi^mt^ett  unb 
83erbreitung  in  bem  3^itraume  Don  1350  bid  1530.  "ülidii 
aflein  in  üDeutfc^Ionb  galt  ed  ald  ein  üorjüglic^ed  unb  beliebte« 
is^etränt,  fonbern  ed  mürbe  auc^,  Derntittett  burc^  bie  ^anfa, 
nac^  bem  9lud(anbe  Derfa^ren.  Sinbed  mar  bamate  eine 
molfl^abenbe  unb  Dolfreic^e  ®tabt,  bie  2000  {)&ufer  unb 
20000  ginwo^ncr  l^ottc.  «ber  ber  Ort  ift  non  feiner  ^ö^e 
burd)  Diele  unglüdlit^e  (Sreigniffe  ^erabgefunlen  unb  mirb 
unter  beu  je^igen  ^er^ältniffen  ftc^  nie  mieber  erlfolen  tonnen. 
Den  erften  Stoß  betam  ber  :99ier^anbe(  burc^  bie  SteÜgiond^ 
»irren  in  Solge  ber  {Reformation,  ©t^on  1522  mürbe  ^ier 
in  Sut^erd  ©eifte  geprebigt,  moburc^  eine  furd)tbare  9luf- 
regung  unter  ben  t$reunben  Sut^er«  unb  ben  3(n^&ngern  be« 
"^apfte^  entftaub.  Durc^  9(uf^ebung  ber  {{(öfter,  burc^  93er^ 
fc^minben  ber  großartigen  ^roceffionen  unb  bur(^  ben  Um^ 
ftanb,  bag  üiete  abelige  unb  reiche  Samilien  bie  <Stabt  t)er^ 
(iegen,  Derlor  ber  Sonfum  im  3nnern.  3n  bemfelben  SD^age 
fani  aber  qu(^  ber  ^erte^r  nac^  Singen  megen  ber  Unfic^er^ 
^eit  in  ben  unruhigen,  triegerifc^en  3ci^^n.  S)a}u  tarn  nun 
ber  groge  Sranb  in  bem  3a^re  1540,  moburc^  bie  gan}e 
@tabt  eingeSfc^ert  mürbe,  unb  a(d  man  eben  mieber  aufge^ 
baut  ^atte,  ba  ging  1549  abermate  ber  britte  Zt^txi  ber 
@tabt  in  ben  Stimmen  auf.  3^^"  ^^^^  Qioifxc  ^inburd)  ftanb 
ba«  ®ef(4äft  ber  traueret  gfinsUc^  ftiQ.  Unter  folc^en  Um^ 
ftänben  Dertor  Sinbed  feine  ftunbfc^aft,  unb  anbere  ®tSbte 
tarnen  mit  i^ren  Vieren  empor.   9io(4  einen  Umftanb  bfirfen 


105 


mir  l^ier  nic^t  fiberfe^en?  ber  ebenfaQd  auf  ben  dinbedtr 
8ter^anbe(  einen  fe^r  nac^t^etUgen  (Sinfluß  ^atte,  nSniHc^ 
bte  (Srfinbung  bed  ^rot^ond  im  da^re  1526,  moburc^  man 
^  oon  bem  fc^meren  unh  t^curen  Siere  enttoö^nte  unb  bad 
bfinnere  unb  MQigere  ©etrfini  oorjog.  3ber  merfmfirbig,  bte 
@tabt  erholte  ftc^  in  20  darren  Don  1550  bis  1570  fo  fe^r, 
bo|  faft  aUe  @tra§en  lieber  bebaut  waren.  Unb  nic^t  elenbe 
f)&Uen  ^atte  man  aufgeführt,  tote  nac^  bem  SOjfi^rigen  ftriege, 
fonbern  burc^meg  ma^re  ^rac^tgebfiube.  9Ran  betrachte  nur 
unfere  Xiebejrerftra§e,  meiere  Don  ben  Sermfiftungen  in  ben 
legten  brei  3a^r^unberten  oerft^ont  geblieben  ift.  Sei  ber 
inneren  äßac^t  gebie^  au(^  mteber  bad  9(nfet)en  noc^  9lu§en. 
£ad  Sier  gemann  feine  frühere  ^Verbreitung  burc^  gan} 
l^eutfc^Ianb,  unb  bie  @tabt  ffi^Ue  ftc^  fo  mächtig,  bag  fie 
rateber  mit  ben  ©tSbten  JBraunfc^meig,  ®od(ar,  ^ilbe^^eim, 
f)annoDer,  ©öttingen,  ^ame(n  unb  92ort^etm  Separat«» 
SSnbniffe  abfc^Iiegen  fonnte. 

3niimf(^en  ^atte  ^erjog  ¥^i(ipp  ber  jüngere,  xotläftm 
1551  na(^  feinet  9Sater0  Xo\>t  bie  ®(^(5ffer  9?otentir4en 
unb  Satfenburg  aü  Stpanage  gugefaüen  waren,  an  beiben 
SteOen  Bierbrauereien  einrichten  (äffen,  unb  jmar  angeblich 
nur  fflr  ben  eigenen  ©ebrauc^.  S)ad  alte  noc^  Dor^anbene 
Srau^au«  }u  Stotentirc^en,  ie^t  ©(^»eine^aud,  trfigt  an  einem 
®alfen  an  ber  Oftfeite  bie  Onfd^rift:  P.  D.  G.  D,  B.  (Philippus 
Dei  gratia  dnx  Bronsvicensis)  1571. 

Stiele  @treitigteiten  mit  ber  @tabt  (Sinbed  bewogen 
C>^iog  ^ffiUpp  ben  Sängern,  feine  Brauereien  audpbel^nen, 
fogar  feinen  Untert^anen  ba9  (Sinbeder  Bier  gu  Derbieten 
unb  fte  3u  gwingen,  fein  Bier  gu  laufen.  3^0(^i4  würbe 
bie  Bierftcuer  (Igiefe,  äccife)  in  Sinbed  er^ö^t  ^ierburc^ 
fe^  bef(^wert,  wanbte  fi(^  (Sinbed  an  bie  oben  genannten 
Derbfinbeten  @täbte,  unb  ed  entftanb  ein  fünffä^riger  ©treit. 
Sinbed  fe^te  eine  Bef(!^werbef(^rift  (Anlage  1)  in  @irculation, 
worin  ed  u.  K.  ^eigt,  ba§  fic^  noc^  nie  eine  abeßge  unb 
ritterliche,  gefc^weige  benn  eine  fifarftlic^e  $erfon  mit  einem 
folgen  bfirgerfic^en  ©ewerbe  befa§t  l^abe,  unb  baf  bie  @tabt 


106 


}u  ©runbe  ge^nt  muffe,  menn  i^re  ^Brauereien  ruiniert  mflrben, 
n)oran  bem  ^erjog  boc^  nic^td  gelegen  fein  tonne. 

(Sd  mürbe  in  golge  beffen  ein  ®t&btetag  }u  JBraun^ 
fc^meig  angeorbnet  unb  eine  S3orftet(ung  an  $er)og  W^U'P 
befc^Ioffen  unb  entworfen  (Einlage  2)  mit  ber  J8itte,  bie 
fiirftlic^en  Brauereien  }u  Satlenburg  unb  SRotentirt^en  ein^» 
ge^en  }u  (äffen,  auc^  bie  Bierfteuer  in  (Sinbed  aufju^eben. 
üDie  färfttic^en  Brauereien  feien  ben  Sonftitutionen  bed 
Sanbed  entgegen  unb  ein  Bierjmang  gefä^rbe  bie  ^^rei^eiten 
ber  Untert^anen. 

3n  feinet  ätntmort  (Anlage  3)  fagt  S^ttm  Wttpt): 

1)  bag  bie  fürftßc^en  Brauereien  ben  Sonftitutionen  be« 
Sanbe^  nic^t  entgegen  maren; 

2)  bag  üietme^r  bie  iRot^  biefelben  ^ert)orgerufen  ^abe, 
benn  bie  (Einbeder  Ratten  fc^Iec^ted  unb  gu  t^euered  Bier 
geliefert; 

3)  bie  ftrenge  {)anb^abe  ber  93efte  don  @eiteu  ber  dm 
beder  fei  fär  bie  Sanbleute  ein  harter  ^rud. 

®egen  biefe  Befc^merben  Derantmortet  fic^  ber  ^aiff  }u 
(Sinbed  (Einlage  4),  auf  ben  Bertrag  don  1569  fic^  ftfi^enb, 
»onac^  bie  ffirftlic^en  Brauereien  gtoar  nic^t  eingeben,  aber 
nur  {ur  {)erfc^affung  bed  eigenen  Bebarfd  benu^t  merben 
foQten. 

S)er  ©tabtrat^  beruft  ftc^  ferner  barauf,  ba§  er  1572 
bem  {)er}oge  ®e(b  geliehen  ^abe  unb  i^m  bagegen  bad  Ber« 
ft)rec^en  gemorben  fei,  bag  bie  Bierfteuer  Dor  9{fidial^(ung 
biefer  ®umme  nic^t  er^ö^t  »erben  foQte.  Snbß^  not^ 
betont  ber  9tat^,  bag  bie  (Sr^ö^ung  ber  Bierfteuer  o^ne 
Genehmigung  ber  Sanbftfinbe  gefc^e^en  fei. 

Der  Streit  enbete  mit  einem  Bergleic^e  üon  1579, i) 
»0  in  bem  5.  fünfte  bem  ^erjog  $^i(ipt)  genehmigt  toirb, 
}u  feinem  Bebarf  iS^rlic^  t)ier  ®ebrSue  in  ber  ©tabt  Ginbed 
)u  galten. 

3laä^  9(udfterben  ber  ®ruben^agenf(^en  $er}öge  gaben 
fi(^  bie  S^egenten  au«  bem  mittleren  ^aufe  Braunfc^meig, 


1)  9gt  ben  SCbbrud:  $ar(anb,  ®ef(^.  b.  @t  (Sinbed  II,  223. 


107 


^mxiii  3ufittß  unb  griebric^  Ulrich  (1596-1617)  aüc 
mögliche  9ßü^e,  tntt  Sinbed  in  einem  guten  3Serne^men  }u 
leben  unb  fümmerten  ftc^  um  bie  ^Brauereien  in  9toten« 
Krc^  unb  Satlenburg  ni(^t.  %l^  aber  bad  f^ürftent^um 
@ruben^agen  1617  ben  ^erjdgen  ju  SeQe  iufiel,  brockten 
bie  Xmtmanner  gu  Siotentircl^en  unb  (Sattenburg  bie  Brauereien 
mteber  in  Betrieb  unb  neue  Befcbwerben  ber  Ginbeder  mur^ 
ben  an  bie  fürftli^e  S^egierung  gu  Ofterobe  gerichtet.  3^^^^ 
mürbe  obigen  Beamten  bie  Qrinfteüuug  ber  Brauereien  bid  gu 
f&rftlic^er  6ntf(^eibung  geboten,  aber  in  ben  burc^  ben  30^ 
jS^rigen  ftrieg  entftanbenen  Berl^eerungen  mürbe  bie  HJlaäit  ber 
@tabte  gebrochen  unb  bad  alte  Ginbeder  Bier  ging  gu  ®rabe. 


91  tt  I  a  g  e  tt«^) 


I. 

S4reiben  M  Siotlrd  gu  (Bnbetl  an  bie  etSbte  9Taviif4»ei(|,  (Sdiltac, 
^ilbe^l^eim,  ^öttingen,  {^annotiet,  920ttfieitn  unb  {^auteln, 

15.  9lärg  1575. 

Unfere  freunbtli^^e  bienfte  bet)om.  (SmDefte,  @rbarn,  i^od^«  unb 
noSneife,  jonber§  gunfttge  ^ern  unb  freunbe.  @.  e.  m.  f5nnen  mir 
unferer  uttumbgenfitcden  nottorfft  nac^  bienftlicd  unb  freunbtli(!^  un« 
im%t]u6^t  ni(!()t  (äffen.  Ob  wxt  niol  mitt  unferer  bSrgerfc^aft  unb 
gemeinbt  (mie  @.  e.  ro.  gut  rotffen^  b^^ben)  eine  alie  gemebbumbte 
unb  beftetigte  Stabt  fein,  aud^  unfer  Stabtbier,  fo  unferer  burger 
größte  unb  befte  narung,  ire$  fonberen  guten  beruffed  batben  an 
viti  iDeite  unb  nba  ortte,  unb  fonberlicb  in  beiber  unferer 
gnebigen  fürften  unb  bem,  ber  burcblaucbtigen  $o(bgeboren  fürften 
unb  beru,   betn  9Bo(ffgang§  unb   bem  $bi^i|>^  gebrüberen,    ancb 


1)  2)a  bie  SJebaction  bie  Originale  ber  nad^folgcnben  Urhinben  nic^t 
^at  )ur  ®erg(ei(^ung  erhalten  fönnen,  fann  biefetbe  für  bie  fRic^tigfeit 
biefed  ^brucfd  m(i^t  einfielen. 


108 


^\)t  f.  9.  eitern  unb  Dorfam  ^erjogen  ju  ^raunfd^roetg  unb 
Süneburgf  f^5rftentl^umben,  (aitben  unb  gebiet^en  t)on  alterSl^eco  j[e 
unb  aUetoegen  o^ne  einigen  auffl^att,  fperrung  unb  l^inbernnffen 
gcfauft,  ocrfurct,  Dertriebcn  unb  oerftellet  roorben  fein,  gan^  o^nc, 
bat  ftcj  unterer  ßanbcSfürften  einer  bur(^  S.  f.  9.  felbftcn  ober 
anbere  Don  irentrocgeii  beS  bierbrauenS,  fo  unferer  bürgere  üomembfteS 
geroerb,  iemal§  ju  unferer  @tabt  ^bbru((  unternommen  unb  ange« 
maffet  l^atte,  ba^  boci^  beffen  unb  fonberlid^  bcr  gemeinen  bc- 
fdjiriebenen  Steigt  unb  0leid^§  ©onftitution ,  löblid^er  Derorbnung, 
gepotd'  unb  t)orpot§  ungered^net,  l^oc^ermeltS  unfern  gnebigften  f. 
unb  $.  l^erjog  ^^ilipS  §u  ©raunfc^roeig  unb  ßüncburg!  ?tmtmann 
5U  9iotenürd^en  in  @.  f.  g.  namen  in  neußgfeit  altem  l^erfommen 
juentfegen  ein  brau^au^  barfelbften  angerichtet  unb  nid^t  allein 
bier  §u  feilem  fauff  gemad^t  unb  in  6.  f.  g.  geritjt  ©ruben^agen 
unb  ©atjberl^elben  oorfaufft,  fonbern  aud^  oon  ©.  f.  g.  meinen 
ben  frügem  unb  fd^enfen  an  bemelten  ortten  bei  ftraf  auferlegt, 
al  tr  bier  bei  unb  t)on  ime  ^u  {auffen  unb  feinet  me^r  au$  unferer 
©tabt  unb  Don  unfern  börgem  ju  nemen.  2BeId^e§  unferer  ©tabt 
in-  gemein  unb  ban  unfern  juüor  Derberbten  unb  eröfict)ten(?) 
börgem  infonberl^eit  ju  ^ol^em  mergtid^en  unb  untreglid^cn  fd^aben 
unb  nad^tl^eil  gereid^t,  in  anfe^ung  ba^  baS  bierbrauen  mie  oben 
gemelbt  unferer  börger  gro^e  unb  befte  narung,  baburd^  unferer 
©tabt  oufflommen  unb  bisher  erhalten  roorben,  auS  beffen  mangett 
ban  (e^Iic^  ni(^t  anberi»  aU  ein  gen^lid^er  untergant  unferer  ©tabt 
erfolgen  moc^t. 

äBierooQ  roir  aber  n^un  aud(  bei  l^od^ermelten  unferm  gnebigen 
f.  unb  f),  ^erjoc^  ^l^ilipfen  umb  gnebige  einfteQung  unb  abfd^affung 
fold^d  neuerlidben  untemomemen  fd(iebtlid(ien  bierbrauenS  untert^enigf 
unb  bienftlidd  angefügt  unb  gebet^en  ^aben,  ba^  ©.  f.  g.  bem 
alten  (obliegen  förftßd^en  gebraud^  nadd  unferm  bier  in  ©.  f.  g. 
förftentl^umb  feinen  freien  unge^inberten  gangf  unb  t)ertrieb  gnebigf 
geftaten  rooUen,  in  maffen  S.  f.  g.  bruber,  unfcr  g.  f.  unb  1^. 
bcrjodb  roolffganl  2c.  in  ©.  f.  g.  geridjitcn  unb  fürftent^umb 
Dorftate  unb  julaffe,  fo  l^aben  roir  bo(i  jur  piQigfeit  nid^t  alletn 
nidjts  erl^olten  mögen,  fonbern  ^aben  ©.  f.  g.  fürroenbung  tl^un 
laffen,  ba§  roir  barju  urfac^  g^ben  l^etten,  au^er  bem  ba^  roie 
6.  f.  g.   in  unfer  ©tabt  bier  brauen  ju  laffen  oorroeigert  fetten. 


109 


92(un  i^  e§  nid^t  al^n  bem,  ba^  bie  oorioeigerung  be{($e(en  iß,  ben 

6.  f.  g.  tein  9ie(!&t  unb   geroonl^eitt  beS   bierbrauenS  ^ben  no(i6 

ecfeffen,    ober   erlangt   ^aben    {einb,   aud^   6.  f.  g.   bereit   feined 

geftenbi(^,    baruxnb  unb    aU  ftcid  aber  8.  f.  g.  beffen  alfo  ^aben 

anmaf{en  n>oüen,  fo  ftnbt  iPtr  au3  er^eblid^en  bewegenben  bebenfen 

vorurfac^t  loorben,  8.  f.  g.  alfo  ba§  bierbrauen  alliier  mit  ^u  oor« 

ftatten.  Pannen  t)er  mir  bringlici^  geurfac^t  roorben,  folci^ed  an  @.  e. 

10.    als  unfere  fambtfreunbe    )u  bringen,    iren  guten  IRabt,   ^ilff 

unb  beiftanbt   in   biefen  obliegen  unb   biefelbige    umb    gut^erjige 

unbert^enige  t)or{(i^ri[ft  an  ^oci^ermelten  unfern  g.  f.  unb  ^em  )u 

tt\ü^tn.   Unb  man  ban  fold^   untememen  neuerlici^  förftlicd   bier« 

brauend,   xotld^t^   von   ^Iterd    ^ero    allein  eine  gemeine  börgerd 

narung   unb   geroerb   geroefen,    bergeftalt,    ba^    ^^   fein  ^belic^e 

9Httermeffige    Diel   roeniger    ein    ^o^e   erleuchte  förftenperfon  umb 

fol(!^   geringe  bingf   unb  geroerb   befümmert   ober   noti^   billig  be« 

fümment  foQ,  für  fi^  felbften  unb  befto  me^r  mit  feinen  angesengten 

3roang§orbnungen  ben  algemeinen   bef4)riebenen   JRec^ten  unb  ben 

ftei^orbnungen  Constitution  }uroibber,  nacd  roeld^en  bie  Commertia 

unb  geroerb,  baburd^  lanbt  unb  leut  uffnemen,  frei  unb  unoerrol^erett 

ge^en  unb  niemaub  feine  narung  unb  natürlic^^e  frei^eitt  fetneS  ge« 

fallend  }u  ^anbelen  unb  per  directum  ober  per  indireetum  mitt 

berglei(!(^en    ^manQ^oxhmin^tn,    barbur^    bie    leutt    in    abnemen 

gebracht,  abgefhedt  unb  gel^inbert  roerben  foUen,   Solc^t^  fonber* 

li<$    Stabt,    roo    fold^e   3^^i^9*<)^^iiun9^i^    ^^^    ^tter    obrtgleit 

»ibber  i^re  eigenen  unbert^anen  unb  lanbtftenbe  unb  alfo  roibber 

bieienigen  fore  corpore  universitatis  fein  (in  maffen  ban  roir  in 

ba§  förfjtent^umb  9raunf4roeig  unb  Lüneburg!  oormittelft  in^aben« 

ben  Privilegien  salvis  bonis  (;t  juribus  tarn  universitatis  quam 

aingulonim   geboren,    und    aud^    mitt  fold^er  feiner  ma^    bar^u 

Befennen},    roolbt  angefteUet  roerben,   berroeil  in  einem  fol^ien  faQ 

bie  red^t   unb    berfelbigen    leerer   aud   fonberen    tapfem   auc()   in 

^t^ittt  unb   ber  biQigfeit   gegrünbet,  fonberlid^  aber  aud  ber  ur- 

fa^^en,   ba^   ein  jeber  obrigteit   fc()ulbicS,   benienigen  fo  ir  unter« 

loorffen   auffnemen  unb  jjeberen  aud^  mit  i^renber  Obrigteit  fetbft 

eigenen  fd^aben  }u  beforberen  unb  ba^  aOe  unb  jjebe  ber  obrigleit 

orbnungen  gemein  ge^iemenbt  unb  nid^t  )u  eigenem  fonbem  ^u  ge* 

meinem  9lu(en   gerichtet   fein  foUen,   rooQen    ober  fagen,   ba^  bie 


110 


5n)ang3orbnungen,  fo  ettlid^en  unb  fonbetbaren  unb  il^nen  in  par- 
ticiilari  ju  f^iaben  nad^teid  unb  abbrud^  gereid^en,  unb  {o  me( 
mel^r  n)D  eS  biefelbigen  in  gemein  unb  tonberlic^  betrifft,  obgleich 
\6l6)t  orbnungen  ber  obrigfeit  ettn)a§  nu^  fein  mod^ten,  bennod^ 
md(|t  allein  unbiüic^,  fonbeb  and)  ntd()tigf,  unhrefftic^  unb  berent* 
wegen  abjufc^affen  fein, 

S)an  ftc^  aud^  ein  obrigfeitt  berglei^ien  jroangSorbnungen, 
baburc^  ben  leutten  it  natür(id()e  frei^eitt  unb  n)oIIgefeIIige  gelegen* 
l^eitt  beS  freien  fauff^  abgeftridt  unb  bargegen  gleidd  aU  ein 
feroitut  unb  bienftbarigfeit  an  einem  getüiffen  ortt  ^u  {auffen  auff- 
geled&t  roirbt,  jur  ungepur  unterneme,  fo  muge  eS  etwa  faft  als 
für  ein  verboten  geroerb  gehalten  werben,  xotl6^t^  Dorrec^t  ba 
erfennet  wirbt,  mo  ber  fc^aben,  ber  anbem  leutten  unb  fonberli^ 
ben  unbertanen  dou  folc()en  jmangSorbnungen  megen  begegnett, 
großer  unb  Ifjo^er  ift,  at§  ber  nu(jen  bene  bie  obrigfeitt  ]^irau§ 
l^att,  ^U  ift  an  (5.  @rb.  ro.  unfer  bienftli^S  unb  freunbKdfeS 
fudjien,  fte  rooUn  unS  gegen  ^o(^ernanten  unfern  g.  f.  unb  ^. 
unbert^ftnigf  unb  bienftlic^  Derbitten,  ba^  @.  f.  g.  aud  ge^ortten 
unb  anbem  me^r  urfad&en,  bie  6.  f.  g.  @.  6rb.  ro.  woU 
»erben  jugemutt  jil^en  wiffen,  ju  er^altung  S.  f.  g.  guten  lob 
unb  ölten  förftUd^en  löblid^en  gebrauc^S,  Irafft  beffen  ben  gemeinen 
bürgern  baiS  birebrouen  unb  Derfauffen  frei  unb  unge^inbert  ge« 
laffen  werben,  baS  neulidji  angeftellbt  bierbrauen  mitt  feinen  ange- 
l^engten  jroang§orbnungen,  baburtj  6.  f.  g.  unbert^ancn  ire  natür* 
li4)e  freil&eitt  ire«  gefaUenS  ju  werben  unb  ju  l^anbeln  abgeftricft 
unb  uns  fo  glcicfifaUs  in  ba«  fürftent^umb  iöraunfc^wcict  unb 
fiüneburgf  mitt  Dorbcrörter  priuilegirter  unb  conbitionirter  ma^ 
geboren,  unb  berentwegen  beSfalä  für  ein  lanbftanbt  }u  ad^ten 
mergfli^en  unb  unwibcrbring!lic^en  fd^aben  jugefügt  werben, 
gnebigl  unb  gutwiflidj  einfteflen  unb  in  foli^em  mel^r  6.  f.  g. 
gubt  lob  unb  ben  gemeinen  aU  bero  eigenen  nu|^en  an) eben  unb 
förter  betrauten,  bafe  ©.  f.  g.  unb  anbem  förften  mitt  bero 
6tebten,  bie  in  iren  förftent^umb  liggen,  auffnemen  unb  wolftanbt 
je  mel^r  als  wo  biefelbigen  in  abganf  fomen,  gebienet,  inmaffen 
uns  nidjt  jweiffclbt,  ba  ©.  f.  g.  beffen  alfo  unbertl^enig  unb 
auSförlid^  Don  6.  6rb  w.  erinnert,  fte  auS  angeborner  förftli^ier 
tobgprigfeit  fold(i  obnfc^wer  unb  gern  t^un  werben. 


111 


3)e§   ße^et  umb   6.  @rb.   id.  und  ni($t    aQetn  in   ^Itx^tn 

fonbem   oudd  in  mehreren  bienftlid^   unb   freunblic^   p  oerbienen 

nnb   ya   befc^ulben,   feinbt  eS   au(!(^  unfern  DermugenS  in  aUeiDege 
gepliflen    unb    nnllicj^,    ÜBitten    @.    6rb.    ro.    n)ilfenge   9[nbTOort. 

Saturn  unber  unferm  Stabt'Secret  ben  15.  Tlaxtxx  Snno  75. 

i)er  IRobt  ber  @tabt  Sinbecf. 

^en  ^nroeften  (Mam  ^oc^  unb  woUroeifen  l^em  Borger« 
meifteren  unb  IRabtmannen  ber  urbaren  Stdbten  9raun« 
fc^roeig,  @o§lar,  ^ilbe^^eint,  (Söttingen,  Hannover,  9lort« 
^eim  unb  ipameln,  unfern  befonbern  günftigen  ^em  unb 

freunben. 

II. 

B^itdbai  ber  @täbte  ^annfdittdg,  ^ilbe^tieim,  (Büttinneii,  9{ott« 
lein  wah  ^amelit  au  ^txm  fWia^iß  htn  3ttnf|e?a  boa  (Bmbes« 

logea,  bcs  24.  SRäQ  1575. 

®nebiger  ^er.  @.  S*  9-  ^<i^en  ^iebei)  gnebid^  §u  empfal^en 
va§  @.  1$.  g.  neuangeftelten  prau^eu(er  in  bero  9mpt  9lot^en* 
firdden  unb  berentroegen  gemachter  unb  angel^engter  jwang^orb« 
nungen  falben  bie  Stobt  @inbe(f  an  un$  fampt(i(!(^en  gelangen 
(äffen  unb  und  umb  unbert^enige  t)orbit  unb  2lnterce^ion  Streut« 
falben  bep  @.  t$.  g.  eint5un)enben  freunbtli^  erfüll- 

Ob  rmx  nu^n  n)o(  feinen  S^^^f^^  mangeln,  @.  3-  9*  al3 
ein  Idblic^er  tugentreid^er  unb  berümbter  i^rft  merben  vor  ftc^ 
felbften  aud  fürftlid^er  gndbiger  gunft  alle  befd^roerungen  fo  bereu 
imbert^anen  unb  Sanbtftebten,  imgteicJ^en  auc^  ben  benachbarten 
}n  fcit^aben  unb  nac^teil  gerei^lt,  gutli^  einfteden  unb  aufraffen, 
fo  ^aben  »ir  boG()  gerürter  Stabt  @imbed  auf  il^r  freunbtlic^ 
crfuc^en  bie  begerte  untert^enige  Dorfc^rift  unb  Intercession  an 
S.  S.  g.  nid^t  meigem  fotten  tiodf  woHtn,  inmal  bieroeil  folc^ 
unbemomen  unb  angefKelt  neu  ^raumert  unb  xoa^  bergleicben 
furt^in  no(!(^  angeri^tet  roerben  mag  au$  anberen  meiftt^eiU  unb 
nat^örlici^  unb  per  indirectuin  ni^t  aller  binge^  o^ne  fd^aben 
abgebet.  Unb  ift  berentniegen  an  @.  'iü.  g.  unfer  unbertl^enigeS 
unb  bienftlidb^  erfuc^en,  fte  rooQen  ()ierinue,  ma^  fic^  etn)a  bie^fals 
nad^  gelegenbeit  ber  perfonen  unb  fad^en  Don  rec^t  unb  altem 
Ubüd^en    ^erlommenen    gebraut)    fc^icte,   mol    gnebig    )u    grunbt 


112 


^xt^in  unb  barauff  bie  neuangeriddtete  ißraul^eufer  mitt  t^ren 
3n)ang§orbnungen  }u  er^altunge  i^re^  guten  lobe§  abtl^un  unb 
abfdjiaffen  unb  fic^  in  bcmc  juforberft  gegen  unfere  ©amptfreunbe 
unb  naddbaren  ber  @tabt  Smbed  a((o  gnebig,  gerecht  unb  roilferig 
bezeigen,  bamit  biefelben  bei  fte  unfere  Dorbit  unb  Sntetceffton 
günfttgli4  embpfunben  l^oben,  unb  ben  furter  wir  unfer?  Sntcreffe 
l^alben  in  n)er!  fpüren  mögen  ba§  @.  (Jr.  g.  5U  bero  benachbarter 
gebeten  unb  auffommen  oielmer,  al§  ju  i^rem  eigenen  nu^en 
geneigt  fein. 

3lnma^en  un§  ganj  unb  gar  nic^t  groeifelt,  ba  @.  S.  g. 
biefeS  roer!  umbftenbtlic^  unb  fonberlic^  au3  benen  in  bem  @tn» 
bectfc^en  fc^retben  Dermelbeten  anfe^nlic^en  urfadden  erroegen,  {te 
ol^n  eint4  penoeigem  gern  gutmiQig  tl^un  unb  {tc^  barauf  erinbem 
werben,  mal  benen  aul  lanbelfürftltd^er  unb  lanbelfetterlic^er 
fd(iulbiger  forgfeIttg{eit  gegen  bie  Stabt  (Sinbecf  all  bie  in  bal 
2fürftentlj)umb  ©rauufd^roeig  unb  ßuneborcf  2C.  @.  fj.  g.  t^eill  ge* 
l^ört  obliegen  unb  aud^  fürter  gegen  unl  all  ben  benagbarten,  bie 
in  i^ren  molftanbt  @.  t$.  ®.  aud^  nid^t  unbien(id()  fein  mugen,  Don 
red^t  unb  biQigteit  geziemen  n)il. 

^n  welchem  aQen  @.  %.  g.  mel^r  ben  guten  löblid^en  namen, 
ru^me  unb  el^r,  all  etma  einen  geringen  eigenen  nu^en  anjufel^en. 

2)al  feinbt  wir  ®.  3f-  g-  n>ic  fampt  unb  fonberl  jeberjeit 
untertl^enig  unb  bienftlic^  §u  oerbienen  erbotid^,  unbert^enig  bittenbt, 
@.  t$.  ®.  rooQen  unl  fol4)e  erinnerunge  unb  Dorbit  )u  {einen 
ungnaben  oermerfen,  fonbem  el  ba^in  gnebig  auffnemen,  bafe  el 
aul  unfer  noturft  unb  infonber^eit  benen  Don  @inbed  )u  gutem 
unb  freunbtfc^aft  t)orpitl  mal  gefd^iel^t,  babep  @.  S.  g.  all  einen 
löblichen  unb  t^ugemtlid^en  t^örften  mir  unl  atter  gnebigen  mit« 
farnnge  getroften,  ^aben  @.  Vs-  g-  n)ir  unbertl^enic^  bienftUc^  un» 
angefu(^t  nid^t  laffen  moQen,  bero  gnebiger  ^nbtmort  unbertl^enig 
unb  bienftlic^  gemartenbe.  Saturn  unter  unferm  @tabt  €ecret 
ben  24.  TOartii  «nno  75. 

iBörgermeifter   unb  iRetl^e    ber    Stete    Sraun- 
fd^meig,  ^ilbell^eim,  (Sottingen,   ^ortl^eim  unb 
Hameln. 
9n  ^er^og  $]^ilipfen 

}u  IBraunfddmetg. 


113 


III. 

IcoB,   (Bo#Iar,    ^ötttnges,   ^annatier,    fl$tünim  ttiib  {^amtlii, 

7.  aRat  1575. 

SBon   (Sottet  Snoben  $^ilip§  ^erjogf  }u  IBraunf^iDeig  unb 

Süneburgl  %c. 

Unfern  gnebigen  gru^  unb  geneigten  iDtHen  juDom.  Srfame 
ooIIiDeife  liebe  getreue,  n>ir  l^aben  eur  fd^reiben  fo  ir  auff  bitt 
bei  au(6  Srfanten  unb  n>etfen  unfer  lieben  getreuen  be§  [Rab§  )u 
l^be<f  unfer§  brau^aufeS  falber  }u  [Roten!irc()en  fembtli^en  un§ 
ausgeben  laffen  tool  embfangen  unb  und  Dorlefen  laffen,  unb 
mögen  tn^  barauf  ju  gnebiger  Snbroortt  ^inroieberuinb  ni^t 
oei^alten,  ba^  n)ir  niemals  gemeinet  gemefen^  aud^  no^  ni^t 
einige  unbiflid^e  bef^nterunge  ober  em>erung  unfern  unbert^anen 
nnb  Sanbftebten  ober  einer  benad^barten  fonberlid^  aber  ben  ge« 
meinen  SHec^ten  unb  beS  ^eiligen  iReid^S  I5blic()en  Sonftitutionen 
zugegen,  inmaffen  un§  t^orgeba^te  t^on  @inbecf  )u  lautl^er  ungebl^ür 
Sugetneffen  auffjulegen  ober  auff^ubrengen. 

^on  obn)oU  nnr  i|o  neulich  )u  dtotenfird^en  ein  brau^auS 
e^auen  unb  bofelbfit  )u  unfer  nottorfft  unb  gelegen^eitt  brauen 
laffen,  fo  ift  ho^  fol^e^  leine  neuerunge,  ban  au4  unfere  vor- 
faxen,  l^eroater  unb  bruber  l^oc^Iiblid^er  d^riftlid^er  gebed^tnid  unb 
mir  ^n^ufom  )um  ®ruben^agen  unb  Saljber^elben  ieber^eit  unb 
io  oft  uns  baS  n)oI  gelegen  geroefen  ol^ne  ber  Don  @inbecf  ober 
memtiglid^eS  einrebe  unb  ^inberung  bier  brauen  mögen  au4  brauen 
laffen.  Ueber  ba§  fo  l^aben  auc^  unfere  löblichen  Dorfa^ren  ^err 
oater,  bruber  unb  n>ir  al§  ^erjogen  ju  ^raunf^roeig  ic.  unb  ber 
Stobt  ^becf  SonbeiSfürft  unb  ^rb^em  in  uuDorrüdtem  gebraut 
^Brod^t,  ba^  mir  |u  un[rer  ^off^altungen  ettlicb  gebraue  bierS 
in  ber  Stabt  StnbedE  brauen  laffen  mögen.  @§  l^att  {td(  aber  ber 
Siabt  ber  €tabt  SinbedE  fold^  bierbrauen  in  ber  Stabt  gefd^el^en 
}u  laffen  i^o  jur  neuerunge  unb  mit  aßen  oerfügen  um  eigene 
mitt  miSenS  }u  meigern  unberftanben.  S^bem  aud^  bad  Don  il^nen 
bie  bier  fo  gubt  aU  t^on  altera  nid^t  gemalt  unb  bannoc^  unfere 

187B.  8 


112 


jte^en  unb  barauff  bte  neuangerid^tete  ißraul^euler  mitt  il^ren 
StPangSorbnungen  )u  erl^dtunge  t^re§  guten  Iobe§  abt^un  unb 
abf^affen  unb  ftd^  in  beme  ^uforberft  gegen  unfere  Samptfreunbe 
unb  na^hattn  ber  6tabt  ©inbec!  alfo  gnebtg,  geredet  unb  n)ilfeng 
bejeigen,  bamit  biefelben  beS  fie  unfere  oorbit  unb  Sntercefjton 
günftigltd^  embpfunben  l^aben,  unb  ben  fürtet  mir  unfer^  ^ntereffe 
falben  in  n>er!  fpüren  mögen  ba§  @.  'S-  9-  )u  bero  bena^barter 
gebeien  unb  auffommen  melmer,  aU  }u  i^rem  eigenen  nu|en 
geneigt  fein. 

2lnma^en  un§  ganj  unb  gar  ni^t  ^roeifelt,  ba  @.  Sf-  9- 
biefeS  merl  umbftenbtlic^  unb  fonberlid^  auS  benen  in  bem  @in« 
becff^en  f^reiben  oennelbeten  anfe^nlic^en  urfac^en  ermegen,  fie 
o^n  eini^  Denoeigem  gern  gutn)illig  t^un  unb  ft^  barauf  erinbem 
n>erben;  xoa^  benen  auS  lanbe§fürftlic()er  unb  lanbe^fetterlic()er 
f^ulbiger  forgfeltigCeit  gegen  bte  Stabt  @inbed  al§  bie  in  baS 
(Jfürftent^umb  $raunf4n)eig  unb  l^uneborcf  2C.  @.  ^.  g.  t^eiU  ge« 
^5rt  obliegen  unb  and)  fürtet  gegen  und  aU  ben  benagbarten,  bie 
in  il^ren  roolftanbt  @.  9.  @.  oucb  nid^t  unbienli^  fein  mugen,  t)on 
re^t  unb  biUigfeit  geziemen  toxi. 

3n  roel^em  oDen  @.  t$.  g.  mel^r  ben  guten  löblichen  namen, 
ru^me  unb  e^r,  aU  ttxoa  einen  geringen  eigenen  nu|en  an^ufe^en. 

^ad  feinbt  roir  @.  Or-  9*  n>ie  fampt  unb  fonberd  ieberjeit 
untertl^enig  unb  bienftlid^  ju  oerbienen  erboti(6;  unbertl^enig  bittenbt, 
@.  9.  ®.  n)oQen  un$  fol^e  erinnerunge  unb  oorbit  }u  feinen 
ungnaben  Dermerfen,  fonbem  eS  ba^in  gnebig  auffnemen,  ba»  e§ 
ouS  unfer  noturft  unb  infonber^eit  benen  t)on  ©nbed  }u  gutem 
unb  freunbtfd^aft  DorpitS  roa^  gef^iel^t,  babe^  @.  i$.  g.  aU  einen 
löbli^en  unb  t^ugemtlid^en  t^örften  xovc  und  aUer  gnebigen  roxi* 
farunge  getroften,  ^aben  @.  Vi.  g.  xoix  unbertl^eni^  bienftlid^  un« 
ongefuc^t  ni^t  laffen  rooDen,  bero  gnebiget  %nbtn)ott  unbert^enig 
unb  bienftli^  geroartenbe.  Saturn  unter  unferm  @tabt  @ecret 
ben  24.  ÜJlartii  «nno  75. 

Sörgermeifter   unb  SRetl^e    bet    Stete    ^taun« 
fc^meig,  i^ilbeS^eim,  @ottingen,   Slort^eim  unb 
Hameln, 
fin  $er|^og  ^l^ilipfen 

)u  IBraunfc^raeig. 


113 


III. 

@AttiIiea  bc$  ^tti$^9  ytiliM»  an  bie  @tlibte  »raitiiMiDdg,  ^Uht9* 
teintr    ®o8Iar,   ®öttüiQeii^   ^annalier,   9l»t(d»   nsb   {Hameln, 

7.  aRai  1575. 

$on   ®otte9  ®naben  $]^Uipd  ^ec^ogf  ^u  ^raunf^tDeig  unb 

fiüneburgf  ic. 

Unfern  gnebigen  gru^  unb  geneigten  xoxUtn  juootn.  @rfame 
iDoHmeife  liebe  getreue,  roir  ^aben  eur  fd^reiben  fo  ir  ouff  bitt 
ber  QVid9  ganten  unb  roeifen  unfer  lieben  getreuen  beS  9{ob§  ju 
^nbecf  unferS  brau^aufe§  falber  gu  XotenKrd^en  fembtlid^en  un3 
ausgeben  (äffen  n)o(  embfangen  unb  und  Dorlefen  laffen,  unb 
mögen  eud^  barauf  ju  gnebiger  Snbroortt  ^inn)ieberumb  nid^t 
oerl^alten,  ba^  n)ir  niemals  gemeinet  gen>efen,  au(6  nod^  nid^t 
einige  unMQic^e  bef^roerunge  ober  em>erung  unfern  unbertl^anen 
unb  2anbftebten  ober  einer  benachbarten  fonberli^  aber  ben  ge« 
meinen  ^td^ttn  unb  bed  ^eiligen  IRei^S  löblichen  ^onftitutionen 
pgegen,  inmaffen  und  vorgebaute  oon  ßinbecf  gu  lautier  ungebl^ür 
}ngemeffen  auff^ulegen  ober  auffjubrengen. 

^an  obmoU  mir  i|^o  neulich  }u  [RotenÜrd^en  ein  brau^aud 
e^rbauen  unb  bafelbfi  )u  unfer  nottorfft  unb  gelegen^eitt  brauen 
laffen,  fo  xft  ho^  folc^ed  leine  neuerunge,  ban  au(6  unfere  vor« 
faren,  ^erooter  unb  bruber  l^oc^(5blid^er  cJiriftUd^er  gebed^tnid  unb 
mir  ^in|ufom  yam  (Srubenl^agen  unb  Saljber^elben  jeber^eit  unb 
fo  oft  und  bad  mol  gelegen  gemefen  o^ne  ber  üon  @inbe(!  ober 
mennigli(()ed  einrebe  unb  ^inberung  bier  brauen  mögen  auc^  brauen 
laffen.  Ueber  bod  fo  l^aben  au^  unfere  I5blic()en  oorfal^ren  ^err 
oater,  bruber  unb  mir  ald  ^erjogen  ju  Sraunfcbmeig  ic.  unb  ber 
6tabt  @inbe(f  fianbedfürft  unb  Srbl^em  in  unoorrüdtem  gebraut 
berbra((|t,  ba^  mir  |u  un[rer  ^off^altungen  ettlicb  gebraue  bierd 
in  ber  Stobt  SinbedE  brauen  laffen  mögen.  @d  l^att  ft(()  aber  ber 
9^abt  ber  6tabt  Sinbed  fo(d(  bierbrauen  in  ber  Stabt  gefd^e^en 
)u  laffen  i^o  jur  neuerunge  unb  mit  aUen  oerfügen  um  eigend 
mitt  mtllend  gu  metgem  unberftonben.  3"^^^  <^u4  ^^^  t'on  il^nen 
bie  bier  fo  gtibt  ald  oon  olterd  ni(()t  gemalt  unb  bannod^  unfere 

187B.  8 


114 


unbertl^anen  barmit  }um  l^o^eften  überfe|et  unb  umb  einer  geringen 
bierf^ulbt  rotUen  unfere  ^mbtSunbertl^anen  au^  bie  fo  i^nen 
n)iebber  l^eHer  no(i^  Pfennig!  t)or  ^^  felbft  ni^t  fd^ulbig  mitt 
lummer  unb  arreft  ht^^mtttit,  \a  oud^  rooQ  jum  oftermal  unb 
xoa9  e§  nur  bie  t)on  @inbe(f  gelüftet,  ganj  unb  gar  aud  irer 
Stabt  Dorfaftet,  xod6)z^  ban  fo  rooQ  ben  natürlichen,  aU  aud^ 
ben  befd^riebenen  lEe^ten  unb  beS  ^eiligen  [Rei($§  (öblic^ien  @on« 
ftitutionen  unb  orbnungen  \txad^  juroieber,  au((i  unfern  embtern, 
06ftern  unb  berfelben  angebörigen  unber  tl^anen  )u  enbli(()em 
untergani   unb   Au^erften  Derterb   o^n}n)eiffentli($  gerei^en  n)ürbe. 

3ubem  und  auc^  t)on  roegen  unfern  von  @obt  aufferlegten 
unb  tragenben  fürftli^en  ^mbt§  biQic^  obgelegen,  foQid^en  unferer 
unbert^anen  fd^aben  gnebtglic^  t^or^ubenfen,  unb  b^ben  bemnad^ 
nnfem  unbertl^anen  nid^t  unbiQic()  |u  er^altunge  irer  natürlid^en 
freibeitt  unb  n)olgefelIigen  gelegen^eitt  (unb  ni($t  umb  einige«^  unferS 
^riDatnu^eS  niUen)  gnebiglid^  Dorgont  unb  nacbgelaffen,  ftd^  aud 
unfern  embtem  bierS  juerbolen.  Unb  l^altdn  ^roar  bafür,  ba^  ge« 
ba^ter  S^abt  |u  ©inbedf  foIc^S  mit  feinen  fugen  ober  9it^ttn  in 
Dorböben,  ftnt^emal  fauffen  unb  oerlauffen  Actus  mere(?)  faciil- 
tatiB  unb  juris  gentium  ftnb,  Diel  meniger  aber  ba^  fte  unfern 
^mbtdunbertbanen  über  bie  i^nen  boci^  einigf  gebott  ober  Dorbott 
nicbt  ^ufombt  ju  bringen  ober  )u  jmingen  b<^ben,  ba§  fte  allein 
@inbe(ff4e  bier,  ed  mere  aud^  mie  eS  moQe  trinfen,  unb  alfo  ft^ 
il^rer  natürlicben  frei^eitt  unb  roolgefeQigen  gelegenl^eitt  umb  ber 
von  @inbe(f  gefudben  eigen  nu^en  miUen  Dorjiel^en  unb  begeben 
mo(||ten  unb  bargegen  biefe  bienft  barfeit  allein  ju  @inbecf 
bier  ^u  Idolen  ober  nur  baffelbige  ^u  trinfen  auf  ftcb  bringen 
laffen  folten. 

So  n)irb  oud(  berfelben  Slmbtdunbertl^onen  fcbabe  unb  be- 
fdbmerungen  fonberlid^  oon  megen  ber  teglid^en  unb  unbiQic^en 
ftummer  au^  ber  nibberred^tlid^en  Dorfeftigunge,  bie  fo  moQ  mieber 
unfere  unf^ulbige  ^mbtSunbertbanen,  aU  ben  fd^utbigen  jur  un« 
gebl^ür  oft  unb  DietmaU  vorgenommen  nid^t  meniger,  fonbem 
größer  fein,  ald  ber  t)on  @inbedf  unb  und  felbft  al§  ben  @rb^em 
fein  meniger  ^bbrud^  unb  nadbteil  sugejogen  n>erben,  meldten  bod^ 
bie  Don  @inbe(f  Dormoge  il^rer  @rbf((iulbigunge  Dorjufommen  unb 
3U  n)^aren  fc()ulbic()   unb  piEi^  ^irinnen  ire  f^ulbige  pflid^te  imb 


115 


mmoonbniS  i^ren    etgemiu^igen  t^ort^eiQafftigen    gefu^   oorgel^en 
latfen  folten. 

fbi§  iDtl^tm  aDen  xt  genugfam  ob^unemen,  ba^  mix  gegen 
bie  von  ^uibect  )ut  neuerung  ober  ungebür  nichts  oorgenommen, 
fonbem  allein  unfere  unb  unfer  Smbter  unb  berfelben  itnbert^anen 
nottorfft  unb  gelegen^eit  l^trtnnen  auff  fonberlid^  baju  von  Sinbed 
{elbfi  oerorfac^en  bebenfen  unb  unfere  ^ie  oorige  braul^eufere  n)ieber* 
nmb  ann)enben  muffen,  beromegen  au4  ein  eu^  l^iemitt  guibtUd^ 
unb  gnebigli^  gefinnenbe,  ir  wollet  und  ntd^t  aOetne  l^iertnne  unb  er« 
t^enig  unb  btenftltc()  entfc^ulbigt  nennen,  fonbem  oud^  bie  von 
(Sinbecf  ba^in  mit  fonberem  oletffe  ermanen,  ba^  fie  ftd^  gegen 
un#  ber  gebur  mit  unbert^enigfeit  fd^ulben  unb  oerbalten,  bargegen 
sollen  mir  un§  aud^  oder  unoormei^Iic^en  gebur  gegen  fie  mit 
graben  }u  erzeigen  miffen,  unb  mir  moltenS  oud^  benen  mir  mit 
allen  gnaben  fonber§  moU  gemogen  }u  gnebiger  Snbmortt  l^in« 
miebenimb  unoormetbet  ni(()t  laffen.  5S)atum  Satlenburgf  ben 
7  Maji  Anno  75. 

$.  $.  5.  ^.  u.  Suneburgl,  mein  ^anbt. 

£en  ^'amen  unbt  moQmeifen  unfern  Heben  getreuen 

^örgermeiftem  unb  Katzen  ber  Stftbte  8raunfc()meig 

^ilbed^eim  Sojjlar  @öttingen  ipannooer  !Rort^eim  unb 

^omeln  2C.  fambt  unb  fonberlid^en. 

VI. 

€4fd(c«  ht9  9tetH  a»  ^nhta  m  {^erjog  VWi^P  bon 

I6ro]tnfil(tod0  1575. 

S)ur(JIau4tiger  4)o^geborner  fjörft.  6.  g,  g.  feinbt  unfere 
gonj  miEige  unb  gefliffene  bienfte  in  unbert^enigfett  )uoor  bereit. 
0nebiger  ^err,  mir  madjen  un§  feinen  srociffeH,  @.  f.  g.  merben 
gnd>igt  ingebenf  fein,  roa§  pe  ftd^  be8  abgelauffenen  69.  3ar§ 
trer  neuangefteUten  braul^eufer  falben  infonber^eit  mit  und  bem 
Slobe  unb  ganzer  gemeinbe  5U  ^raunfc^meigf  oerglicden  unb  oor^ 
tragen  ^aben,  nemblid^  ba^  @.  f.  g.  foI((ie  neu  angefteHte  brau« 
^euffer  oon  megen  i^rer  ]^au§^altung  nic^t  abf(t)offen  fonnten,  jte 
weren  aber  nid^t  gemeint,  bero  Stebte  unb  unbertl^anen  ju  oor- 
fongf    unb   nad^teiO  l^infüro  brauen   5U   laffen   unb  molten    au^ 

8* 


116 


aQen  unb  ieben  unbertl^anen  olEine  einigt  gebott  unb  Dorbott  frei 
laffen,  jegen  entrid^tung  ber  gebürlid^en  bierjeife  (fo  lange  bte* 
felbige  gebilligt  fein  roürbe)  nadb  eines  ieben  gefaQen  an  roelc^em 
ortte  eine  gelegen,  biet  ^u  fauffen,  berroegen  au^  @.  f.  g.  ein 
5ffentUd^  @tict  ausgeben  laffen  roolten. 

Ob  aber  nun  n)oI  folcbe  XDOxtt  an  inen  felbften  beutlid^  unb 
dar  genug!  gen)e|en  unb  no((i  auc^  ben  Sachen  unb  benen  bamal§ 
Dorgelauffenen  bingen  na4  feinen  anbem  oerftanbt  ^aben  f6nnen, 
ban  ba^  (S.  f.  g.  afö  ein  txlaü^it  Surften  perfon  fein  bier  au3 
iren  brau^Aufem  Dorfauften  unb  feil  l^aben  laffen  mo^ttn,  fo 
^aben  ft^  bo4)  @.  $.  g.  ju  ab^anbelung  foI^S  Dortragd  abgeorbnete 
9l^ate,  aU  xdxx  umb  Dor^ütung  wiQen  fünftigen  mi^Dorftenbni^ 
feinb  )u  me^rer  flc^ier^eitt  umb  me^rer  unb  nötiger  erclerung 
angehalten,  lautter  ba^in  Dormerfen  laffen,  e§  roere  l^irinne  @.  f.  g. 
gemüte  unb  meinung,  ba|3  auff  iren  brau^eufem  fein  bier  )u 
feilem  tauf[  gebrauet  mtxhtn  folte. 

%m  anbem  mtxhtn  fx^  aud^  @.  f.  g.  gnebigf  ju  berichten 
l^aben,  xoa^  fie  ftd^  iegen  und  unb  in  gemein  iegen  @.  gf.  g. 
ganzen  lanbfd^afften  be§  abgetauffenen  72.  Sa^rS  gegen  beroiQigung 
einer  anfe^nlidtien  Summe  gelbeS  unter  anbern  au^  berer  bamalS 
gebreud^li^en  bier^eife  falben,  ba|  nemblicb  biefelbige  bamals  genge 
unb  übliche  bier^eife,  bis  fo  lange  bie  gemiQigte  Summe  gelbed 
bemalet  mürbe,  feineSmegS  gefteigert  ober  er^5^ett  merben  foQte, 
DorreDerftrt  unb  mir  uniS  in  mangel  fol^er  beiber  Dortragener 
unb  t)orret)erftrter  puncte  bei  @.  f.  g.  unbert^enigf  unb  bienftligf 
beclagt,  imgleid^en  mir  bie  anberen  au§  ben  unten  genanten  Siebten 
ron  megen  unferer  b5rger  unb  gemeinben  folc^er  jmeier  bef^merung 
falben  auf[  bie  gemeine  gefd^riebene  Sted^te  unb  bie  [Rei^S  üon- 
stitutiones  auc^  getrau  b^^^n. 

Unb  l^etten  und  aSe  fembtlic^  unb  fonberlic(  unbertl^enig 
unb  bienftli(6  getroftet,  ed  folte  und  ber  biQigfeit  nacf)  l^irinnen 
gnebig  miQfarett  unb  barauff  bie  gemelte  }mo  mergflic()e  befc^me« 
rung  bie  il^red  anfe^end  nic^t  oDein  und,  fonbem  au4  le^lid^  6. 
9.  g.  Stebten  unb  unbertl^anen  felbft  in  bie  lengbe  faft  untreglid^, 
abgef^affet  morben  fein. 

SBan  aber  folc^d  ni^t  allein  nic^t  gef^e^en,  fonbem  und 
gutentl^eild  gar  fein  ^nbmort  erfolgt  unb  bo4)  barbeneben  biefe 


117 


bef^vemt^e,  xDti6)t  ^uDorberft  unb  f5membli(6  und  unb  ben  unfern 
is  mergfli(^en  f^aben,  nac^teiU  unb  abgangf  getet^en  unb  unferiS 
iDiffen§  @.  3-  9-  unbert^onen  (elbften  ntc^t  nu^Hc^  unb  gebeilic^,  je 
lenger  je  tieffer  einrour^eln  n)oSen.  lü^  l^aben  xoxx  (einen  um« 
gongt  ^obcn  mögen,  fol^ed  noc^malen  fambtltd^  in  6.  f.  g. 
crinnerungSiDeife  unbert^ig!  unb  bienfflic^  gelangen  ju  laffen 
unb  um  gnebtge  unb  gut^erjige  abf^affung  unb  oerbefferung 
folfj^er  befddroerungen  an}ufu(|^en.  Unb  ift  beron)egen  unfer  unber« 
t^cmge§  unb  bienftlid^B  fu^en  unb  bitten,  @.  f.  g.  roollen  ^irinnen 
bte  nmbftenbe  unb  gelegen^eitt  ber  perfonen  unb  fa^en  aderfeitS 
unb  {onberlici^,  ba^  fie  eine  l^o^e  erlauchte  perfon  bero  bie  üor« 
genommenen  binge  etma  ju  nad^rebe  ober  auffd  menigfte  )u  nad^« 
benlen  u^iber  fte  gebeien  mod^ten,  gnebig  ju  gemütt  )ie^en,  unb 
barauf  ber  fd^ulbigteit  nad^  me^r  ben  gemeinen  aU  iren  eigenen 
nu^  betrati&ten,  inmaffcn  mir  un§,  ba  6.  f.  g.  biefe  fa^e  iren 
betmonenben  Dorftanbe  na4  f5rftli((  unb  lanbtt)eterUc()  ermegen, 
(einen  §meijfell  mad^en  foQen  no^  (önnen, 

^an  (S.f.  g.  o^n  unfer  erinnern  bemuft,  ba^  mie  uralter  gemebumte 
unb  gefreite  Stebte  fein,  meldte  ir  gemerb  unb  l^anttrung  ah  unb 
|tt  bei  iebermenniglic^en  im  xti^  unb  fonberIic()  bei  ben  benad^« 
borten  @^urf5rften,  förften,  6tebten  unb  gebieten  gel^obt  unb 
mHJj^  biUig  ^oben  foUen,  bergeftolt,  ba|  niemonbt  oorbot^en  roerben, 
fetner  gelegen^eit  noturfft  unb  moIgefaUen  nod^  bei  unb  mitt  un§ 
|u  merben,  }u  ^anbeten,  }u  (ouffen  unb  ju  t)er(auffen  unb  fonber« 
Ud^  fo  viel  bod  bierfauffen  anlangt,  n)eld^e§  unfrer  b5rger  unb 
gemeinben  gro^e  unb  Domembfte  narung,  inmofTen  t^on  aOen  ge- 
meinen befd^riebenen  9led(^ten  unb  ben  reic^S  Glonftitutionen  bie 
Sommertio  unb  gemerb  boburd^  lonbt  unb  leutt  auffnemen  frei  unb 
unüorm^aret  ge^en  unb  niemonbt  feine  narung  unb  natürliche  frei- 
^ettt  fetned  gefallend  |u  ^anbeln  meber  per  directum  ober  per 
indirectum  mit  berglei(6en  jmangSorbnung  abgeftrid(t  unb  ge^inbert 
merben  foHen,  melc^S  au§  ber  oomunftigen  unb  o^numbgencflid^en 
nottorftigen  urfad^en  gefd^el^en,  ba|  bur^  frei  gemerbe  nid^t  aQein 
fonberbore  Stebte  unb  ortter,  fonbem  au(§  gonje  (inigreic^,  S^ur« 
unb  förfüentl^umben  auffgenommen  unb  no^  erl^olten^  borgegen  ober 
bnrd^  fonberbore  unb  porticular  ^mongSorbnung  bie  leute  in  ob« 
gjong!  gebrad^t  unb  berentmegen  im  redeten  regel<Smei^  t^orboten  morben. 


118 


lEßeld^eS  umb  fo  DteS  befto  mel^r  ftcbte,  ido  fold^e  ^loangd' 
otbnungen  Don  einer  obrigfeit  voihtt  tre  eigen  unbert^anen  unb 
Sanbtftenbe  unb  alfo  iDieber  bieienigen  fo  in  corpore  universitatis 
fein,  iDoQ  angefteQet  merben,  ban  in  einem  fold^en  faQ  bie  rechte 
unb  berfelben  leerer  lauter  lagen,  ba^  bie  ^roangdorbnung  fo  ett« 
Ud^en  fonberbaren  unbert^anen  ^u  fc^aben,  na^t^eilt  unb  abbrud^ 
gerei^en,  ob  fte  gleic^i  ber  obrigfeit  etroa  gut  fein  mod^ten,  bennoc^ 
ni^t  aUein  unbiQig,  fonbem  auc()  nid^tig,  unfreffti^  unb  berent' 
roegen  ab^ufd^affen  fein,  au§  bem  grunbe,  ba^  ein  igUd^e  orbenunge 
fo  bie  obrigfeitt  mac^t  gemeine  unb  ge^iemenbe  unb  ni^t  ju  eigenen 
fonbem  ju  ber  unbertl^anen  nu^en  gertd^tet  fein  foQ,  unb  eine  iebe 
obrigfeit  fc()ulbid(,  berienigen,  fo  ir  untenoorfen,  aufnemen  unb  iebem 
ingemein  unb  fonber^eit  oielmel^r  ju  bef5rbem  aU  biefelbigen  ber 
roenigften  fd^aben  mit  irer  obrigfeit  eigenen  nu^en  ju^ufügen. 

^a  ftc^  aud^  eine  obrigfeit  bergletd^en^mang^orbnungen,  meldte 
miber  ber  unbertbanen  insgemein  ober  ettlic^  aud  berfelbigen  in« 
fonberl^eit  nu^en  unb  fromen  ftradf  ober  nad^folge  lauffen  unb 
nemen,  fo  möge  ettroa  ju  ^eitten  nac^  getegenl^eit  ber  umbftenbe 
einen  oorl^a^ten  namen  erlangen  unb  faft  aU  ein  oorboten  gemerb, 
n>eld6e3  feinen  urfprungf  unb  anfunfft  au§  on^ebiger  beßteffen^eitt 
^abe,  gead^tet  n)erben. 

Sßeld^eS  bie  SRe(()t  unb  berfelben  lel^rer  barauS  t)or  nu^ 
^ei^en  unb  beffen  gleich  aU  ein  gen)erb  unb  fenbtjeic^en  geben, 
n)0  ber  fd^abe,  fo  ben  unbert^anen  i^iebur^  begegnet,  großer  unb 
fc^n)erer  ift,  aU  ber  nu|en,  fo  bie  obrigfeitt  l^irauS  ^att. 

Unb  fold^ed  l^att  ni^t  aQein  gegen  unb  in  ben  unber« 
tl^anen,  fonbem  audd  in  ben  benad^barten,  benen  n)iber  red^t  unb 
piUigfeit  hntö)  fold^e  angemaßte  3n>Ang^orbnungen  fo  bie  frei^eitt 
ber  ^ommertien  ^inbem  unb  auff^eben,  f^aben  zugefügt,  ed  ent« 
n)ürbet  aud^  ben  m^m  unb  ftanbt,  biemeil  fid(  oermuge  ber  S^ed^te 
niemanbt  mitt  eines  %nbern  na^teiU  beffem  unb  bereid^em  foU, 
unb  bie  rec^tSgelartten  ex  Cicerone  fagen,  ba^  rei^tl^umb  mitt 
eines  anbem  f^oben  ber  natur  mel^r  unb  ^ol^er  entzogen  fei,  aU 
ber  tobt  fetbften,  ober  roo  man  einen  gar  umb  bad  leben  bringt. 

SBan  ben  nl^un  in  biefem  jegenmerbigen  merf  ber  fc^ben, 
ber  uns  unb  auc^  unferS  miffenS  @.  f.  g.  unbert^anen  felbften 
burdji  biefe  befd^memuffen  zugefügt,  ftc^tbarli^  großer  unb  untreg- 


119 


fi^cr  al§  ber  fonberbare  nu|en,  ben  6.  f.  g.  ^itoon  ^aben,  mie 
iol^cS  bte  befci^affen^eitt  aUerfeitS  }u  erfennen  gibt,  in  anfe^ung 
ba§  mir  mit  unfern  börgetn  unb  gemeinben  benen  ^ieburd^  abgebet!, 
in  gro^t  anjall  fein,  aU  berjenigen,  bie  6  f.  g.  jn>ang§orbnunge 
bauen  unb  geloben  unb  olfo  bad  biet  von  @.  f.  g.  (auffen  muffen, 
boiau^  ben  le^Iic^  Dolgen,  ba^  fold^er  jmang^orbnungen  b^lben, 
mir  unb  unfere  bötgere  unb  gemeinbe  ni^t  in  esse  ober  mürben 
bleiben  tonten  unb  olfo  faft  ein  gemeiner  fianbtf^aben  umb  <S.  f.  g. 
eigenen  nu^e^  miEen  entfielen  mürbe. 

Ueber  mel^e^  @.  f.  g.  bie  bierjeife  ol^ne  miffentlid^e  nor« 
fe^be  bringenbe  noibt  unbt  bat|u  ol^ne  unb  miber  i^re  Sanbtftenbe 
bemiUigung  gefteigert  unb  er^o^ett,  berentmegen  aud^  fol^iS  atö 
ben  9tt6)ttn  unb  bem  b^tfornmenben  gebrautb  in  biefem  förften« 
tbumb  }u  entgegen,  meld^er  oon  @.  f.  g.  @ltem,  ooreltem  unb 
norforberen  ^erjogen  ju  IBraunfd^meig  unb  2üneburgf  k.  im 
g(eic()en  oon  @.  f.  g.  felbften  (au^erl^alb  biefer  i^igen  unb  )unor 
unerhörten  neuerung)  o^ngeenbert  unb  ol^ne  einiget  miberfprecben 
bis  auff  biefen  gegolten  morben,  oon  unmörben  unb  barüber  baiS* 
jenige  fo  ^ermieber  bei  unb  t)on  ben  unferen  gemonnen  morben, 
miebecumb  §u  erfiabten  ift,  fonberlicj)  biemeiQ  burcb  fol^e  be< 
fcbmerung  (^.  f.  g.  unbert^anen  ber  freie  bierCauff  unb  anbem 
gemerb  bei  unS  gebinbert  murbt. 

%U  t^vm  mir  un§  unbert^enig!  unb  bienftlicb  getroften  au(i^ 
^iruber  ^oc^fteS  oleiffeS  bitten,  @.  %.  g.  moUen  nacb  ben  I5b< 
tiiben  e^rempeln  ber  ^ol^eften  obrigfeit,  mel^e,  mie  bie  ^td^tt  aud« 
meifen,  i^re  gefe^e  unb  orbnungen,  fo  anbem  )u  f(()aben  unb  nad^* 
teilt  gerei^en,  mibberrufen  unb  auff^eben,  fol^e  angemelbete  jmei 
bo^e  befcbmemiffen  gnäbig  einfteQen  unb  güt(i4  füDen  laffen,  au^ 
ben  f^aben  unb  nac^teiü,  ber  und  unb  ben  unfern  l^irauS  juge« 
fUinben,  norbeffem  unb  erftabten,  bamit  a(fo  @.  f.  g.  ben  erlangten 
e^rli(f)en  unb  lobmürbigen  namen  be§  fianbtoaterS  bei  menmglicden 
erbalten  unb  mir  mit  unfern  bögerfcbafften  unb  gemeinben  in 
unfern  megen  pleiben  unb  oon  eines  geringen  fonberbaren  nu^eS 
miOen  nic^t  in  abnemen  gebracbt  merben. 

IBei  mel(bem  @.  f.  g.  gnebigf  bebenfen  moOen,  ba^  bero 
fombt  iren  lanbt  unb  leutten  mitt  unferm  abnemen  unb  Untergang 
nid^t  allein  nid^tS  gel^olffen,  fonbem  ba^  benen  nielmel^r  ftj^aben 


120 


unb  na(i^tetQ  batau^  entftel^en  magf,  ba  bargegen  @.  f.  g.  lanbt 
unb  leute  unfer  bei  unfern  iDolftanbt  jur  nobt  tool  geme^Ud^ 
embfinben  mugen,  rod^t^  ton  auc^  nttt  aQein  unbert^enig  unb 
bienftUcden  DletS  ^ut^un  erbotigf  roiUtgC  unb  bereit  fein.  Ueber 
n)eI4e§  wir  aud^  gen^Hd^  Dormeinen,  e§  foHte  @.  f.  g.,  ba  fte  iren 
unbertl^anen  ben  bterfauff  frei  unb  bie  erl^o^erung  ber  bier^eife 
fo  xotxtt  biefelbigen  gefteigertt  gutlid^  faUen  laffen  (tnntaffen  glei^« 
XDOÜ  @.  f.  g.  o^ne  baS  oon  re^t  unb  biQigfeit  )u  t^un  f^ulbi^), 
nic^t  aUein  rl^umblic^  fonbem  audti  melmel^r  zutragen  unb  nu^en 
fein,  alfo  folc^er  geftaltt  in  anfe^ung,  ba^  e3  aU  ben  mel^r  ^erung 
geben,  baroon  ber  gemeine  Wlan  bur^  jn^ang^orbnungen  unb  ^o^e 
biergeife,  fo  ime  feine  naturlid^e  frei^eitt  unb  gefeQige  gelegenl^eit 
nl^emen,  abgel^alten  wxxht 

@.  f.  g.  woUen  ftc^  ^irinne  alfo  gnebig!  erzeigen  unb  f6r[t* 
1x6)  bezeugen,  mit  fte  t)on  göttlicher  gebott  aud^  natürlicher  aQer 
Dolfer  unb  ben  gemeinen  bef^riebenen  Siedeten  ju  tl^un  fd^ulbi^,  unb 
unfer  unbert^enigg  unb  bienftti^^  t)ortrauen  ju  bero  fte^ett,  bamitt 
mir  auff  ben  faD  uiibiQic^er  meigerung  (ber  mir  unS  boc^  nid^t 
befaren)  nic^t  gemiefen  merben,  biefe  binge  )u  Vergütung  unferer 
börger  unb  gemeinben  abn^emend  unb  Untergangs  an  anber  unb 
meitter  örtter  )u  bringen  l^aben. 


121 


vn. 
SRitt^tUttitgeit    ma  bem  9tot^eti   Sn^e  ber  Sintf' 

9oin  Oberomt^ric^ter  9.  g.  gieMa. 

(&tne  ber  Sttefttn  getDerbltc^en  ®eno[fenf(^aften  ber  ©tobt 
fxmnooer  ift  bte  ftaufmonnd«  Innung  (mercatores,  panni- 
ddae,  wantsnider).  @it  loar  ^itr  im  13,  14.  unb 
15.  3a^T^unbertt  iebenfaU«  bie  onfe^ntic^ftt  ®enoffenf(^aft 
unb  jfi^tte  }tt  i^ren  SRttgliebern  namentlich  auc^  ^atricier, 
^rgermeifter  nnb  9{at^d^errtn  ber  ©tobt.  ^Bereit«  in  ben 
3(4Tcn  1272,  1277  unb  1282  mürben  i^r  t)on  ben^erjögen 
3o^nn  unb  Otto  oon  Sraunfc^metg  mefjrfoc^e  ^riüilegien 
ert^tUt,  meiere  bei  ©rotefenb  unb  ^i^beler,  Urtunbenbuc^  ber 
@tabt  ^axmot>tr,  unter  ben  iRummem  38,  44  unb  46  fi(j^ 
obgebntA  finben.  >)  !X)ie  ©efc^ic^te  ber  $annot)erfc^en 
Soufmonnd  «Innung  ift  fomit  auc^  nic^t  o^ne  Sebeutung 
für  bie  @efc^i(^te  ber  @tabt  fe(bft.  8eiber  ift  ieboc^  bi« 
iefet  in  biefer  JBejie^ung,  abgefe^en  Don  ben  obigen  $rioi^ 
(egirn,  nur  fe^r  menig  belonnt.^) 

I)  (Sin  ber  3mumg  Dom  ^er^og  €n<^  bem  SIettem  im  3a^re  1522 
am  ^onnobenb  nac^  3nt)ocat)it  (15.  Wl^xi)  ert^etlte«  ^rtoitegtum  finbet 
fu^  obgebrucft  bei  ^dnfc^mibt,  ©ammlung  Don  ?anbtag9«9[bf(!^ieben, 
2^«t  IL,  @.  116. 

^  SergL  <S.  9(.  fettiger,  9{at^^du«ü(^er  @<^ematt«mus  ber  9{eft« 
botjftabt  ^omioDer.  ^annoDer  1771,  unb  Don  BpMtt,  ^i{iortf(^«to))o« 
gro^f(^.^attfHf(^e  8ef(^T.  ber  I  Stellbensjl.  $annoDer.  @.  48,  88,  128. 
—  (Eme  (Sitoa^nung  ber  Kaufmann«  «Snnung  gef(!^te^t  auc^  im  aitefien 
etabt«(£o)na(bu(^e  ber  @tabt  ^annoDer  (^^aterl.  ^xäfit>  1844  @.  128, 
129,  130,  131,  226,  233,  261,  350,  451,  462,  454,  499,  529,  533.) 
mib  in  biefer  Batfc^rift  1876  6.  30,  32  ff. 


122 


(Sd  tt)irb  ba^er  borne^tnlic^  borauf  ^ebac^t  }u  nehmen 
fein,  no(i^  anbenoeilige  QueQen  }U  erforfc^en  unb  nu^bar  }u 
machen.  9lfö  eine  fotc^e  QueUe  erfc^eint  nun  bad,  in  ber 
Siegiftratur  ber  ^iefigen  ßauftnannd « Innung  aufbewahrte 
fog.  9?ot^e  ^uc^,  beffen  ^enujjung  mir  burc^  bie  ®äte  ber 
f)erren  3nnungd'S3orfte^er  geftottet  werben  ift. 

iCadfelbe  ift  ein  auf  52  ^ergamentblättern  im  15.  unb 
beiW.  16.  da^r^unberte  gefc^riebened,  in  rot^e^  Seber  ge^ 
bunbened  JBuc^  in  ^tein  ^  Öuartf ormat,  unb  enthält  auf  ben 
«tättcrn  1  bü  39,  47  unb  49  t^cil«  baticrte,  t^eif«  un* 
batierte,  of|ne  (i^ronologifc^e  Orbnung,  mehrere  boppelt,  ein- 
getragene älufjeic^nungen,  weld^e,  mit  Sludna^me  einer  einjigen, 
bi^^er  ungebrucft  waren. 

'Diefelben  finb  Don  mir  gehörig  georbnet  unb  mit  einigen 
(Srt&uterungen  üerfe^en,  unb  werben  nac^folgenb  —  Don  ben 
boppelt  eingetragenen  Je  nur  eine  —  unter  ben  Slummern  I 
bi«  40  im  Slbbrutfe  üorgelegt. 

«uf  ben  übrigen  «tattern  40,  41,  42,  43,  44,  45, 
46,  48,  50,  51,  52  flnben  fi*  «bft^riften  üerf^iebener,  gu 
©unften  ber  Snnung  im  14. 3a^r^unbert  audgefteOter,  ®(^u(b^ 
Urlunben,  weld^e  fic^  bereite  im  Ur(unbenbu(i^e  ber  ©tabt 
^annoöer  unter  ben  5«ummern  181,  299,  300,  306,  313, 
314,  319,  323,  341,  342,  346,  350,  366,  374  unb  379 
abgebrudt  flnben. 

1.    («latt  1.) 
Dit  ig  der  koplude  boek  to  Honovere. 

Neyn  copman  schal  den  anderen  vorklaghen  vor  deme 
rade  eder  vor  deme  richte  umme  word,  he  ne  hebbe  one 
erst  vorklaghet  ror  den  oldermannen. 

Swelk  copman  den  anderen  beklaghet  umme  vorkop, 
wel  he  syn  recht  dar  nicht  vor  don,  de  briet  an  de  older- 
manne  veer  Schillinge  ande  schal  deme  sakewolden  l)  synen 
schaden  erlecghen. 


i)  Sakewolde  =  ber  Älögcr,  »crle^jte. 


123 


Nejnes  copmannes  sone  schal  loten  '),  he  ne  bj  hoven 
twelff  jar  komen,  unde  ok  de  hinnen  scole  is^);  darto 
schal  he  gheven  den  olderluden  syne  vorpenninge  3). 

2.    (Statt  8  unb  15.) 

Dat  ek  dit  jar  wille  olderman  wefen  des  copmannes 
to  Honovere  to  oreme  rechte  na  witte  unde  sjnne^);  dat 
mj  God  so  helpe  unde  de  hilieghen. 


Dat  ek  des  copmannes  to  Honovere  truwe  knecht 
wefen  wille  dewile  my  de  oldermanne  des  copmannes  darto 
hehhen  willen;  unde  vorneme  ek  wat,  dat  weder  fe  were, 
dat  ek  darvan  rechte  wroghe  don  ^)  unde  defTalven  cop* 
mannea  hemelicheyd  helen^)  wille;  dat  my  God  so  helpe 
nnde  de  hilieghen. 

Deme  knechte  fchal  men  gheven  VII  eilen  Ekefches^); 
item  IUI  pennynge,  wanne  he  den  menen^)  copman  to 
hope  vorbodet^);  item  I  solidum  to  opperpennyngen ;  item, 
de  nyge  copmann  weet,  VI  pennynge. 


Dat  ik  wyl  des  kopmans  tho  Honover  heste  weren 
unde  don,  unde  melden  dat  teghen  dem  kopmanne  were, 
unde   des   kopmans   hemelike  achte  1^)  helen ;   dat   my  God 

1)  Lot  =  9oo9  (2at  sors) ;  loten  =  loofen,  nämfid^  um  bie  ben 
3imung«geno{fen  im  (Seiocmb^aiife  anjun^eifenben  $erfauf0))IS^e  ($erg(. 
Schämt,  ?übcdif(^c  SunftroIIen,  @.  513);  loteltydt  =  ^ötclgett, 
?3ttftog,?oofung«tag;  lotelgelt  ==  bic  bei  ber  Serloofutig  ju  entri(f)tenbe 
abgäbe;  lotebreve  =  Soofungöbriefc.  —  «uf  btefc  ©er^ältttiffe  bejic^en 
^  bie  fotgenben,  im  älteßen  (Stabt«C[o)>iaIbu(^e  (abgebrudt  im  ^aterl. 
«rc^to,  3o^rg.  )ai4,  @.  22ß  unb  261)  miter  bcr  'Stnhxxl  ^3in«*(£in- 
na^me  bed  dtatli^*'  beftnbUc^en  9[uf)et(!^nungen :  T^Mercatores  dant 
VII  t  talentum  et  II  solidos  de  domo  pannicidii,  quando  mittunt 
sortem"  unb  ^Item  VUf  punt  II  fÜB  de  kopman  tor  loteltydt^ 
ij  2)cr  no<^  dt  bie  (BdjuU  ge^t.  3)  :s)a9  (Setb,  toelc^e«  im  Voraus 
beia^It  »erben  mugte.  4)  g^ad^  befiem  Siffen.  &)  9efigen,  jur  9e- 
Prafmtg  an}eigen.  <>)  i^er^eimttc^en.  ^)  2>.  ^nmerfung  2  )ut  9uf< 
leij^nung  20.  8)  (Semeinen.  »}  l^orlobet  i®)  2)ie  ju  ücr^eimlit^cnben 
^mxuitgöangetegen^eiten. 


124 


helpe  unde  de  hjlghen.    DeiTen  eyd  fchal  eyn  njghe  kop- 
man  doD. 

3.    (©fatt  19.) 

Deffe  kindere  der  coplude  ne  hebbet  de 

inninge  nicht. 

Hinrik,  Ghifelbertes  föne  van  der  Njenstad,  Johan, 
Johans  Ibne  Wilden,  Albert  Godeken  föne  van  Luneborch, 
Eylerd  de  eldere  föne  Eylerdes  van  Gledinge,  Volcmar 
unde  Werner  Hermens  föne  Muntere,  Albert  des  Löwen 
föne  van  Pattenfen,  Johan  Uncel,  Henrik,  Henrikes  föne 
van  Änderten  fenior,  Johan  Bukes  föne,  Ludolff  Gherdes 
föne  Stiringc,  Borchardes  föne  des  langen,  de  he  hadde  van 
deroe  ersten  wyve,  Johan  Conradus  föne  van  Gledinge, 
Segherdes  kindere  van  Colleghen,  Johan  Johans  föne  van 
Stempne,  Hermen  Crudeneres  föne,  Volkmer  Johans  föne 
van  Tonse,  Johan  unde  Everhard  Reynoldes  Tone  vamme 
Rodewolde,  Ludeke  Wolbertes  föne  van  Jeversen,  Stacius, 
filias  Hermann]  de  Osenbrucgfae,  Kerstian  unde  Hinrik 
Dyderikes  föne  Kerstiens,  Hermen  unde  Hans  Hermens 
söne  van  Bennete,  Hans  Gherlaghes  föne  van  Drevcre, 
Johans,  Ambrosias,  Cord  unde  Stacius  alle  veere  Cordes 
Ibne  van  Arnum,  Hermen  Johans  föne  Beckers,  Henrik 
Decherdes  föne  Idenfen,  Clawes  Mejneken  Huppinghes 
föne,  Hans  Reyneken  föne  Naghels,  Hermen  föne  Hermens 
Rekeneres,  Hans  unde  Jacob  Ibne  Johans  Ghudesinnes, 
Cord  Cordes  föne  van  Wynthum,  Reymer  unde  Cord 
Hauses  Peters  föne  van  Wynthum,  Rayner,  Diderik  Johan 
Naghels  föne,  Ludeleff  Hauses  Bisspingdorpe  föne,  Hinrik, 
Hinrik  Hemmendorpes  föne. 

4    («latt  27  unb  28.) 

Deffe  fcullen  gheven  to  litkope')  ver 

fchillinghe. 

De  brodere  vamme  Stenhus  unde  ore  erven,  Johan 
van  der  Nyenstad  unde  sine  brodere  unde  ore  erven,  Olrik 


1)  Lttkop  =  ©rinfouf,  ©ebü^ren  für  bte  fCufno^me  in  bic  Snnung. 


125 


Laceken,  Mertin  unde  Olrik  unde  ore  erven.  Henrik  unde 
Hennan  Seldenbuth  nnde  ore  erven.  Berndes  erven  Mejgeres, 
Johan  vaD  Gherdene  unde  sine  erven,  Johan,  Ghyseke 
nnde  Ghjfeke  van  Lubeke  unde  ore  erven,  Conrad  unde 
Bordiard  Thece  unde  ore  erven,  Arnold  van  OsslevefTen 
unde  fine  erven,  Johan  Boc  unde  fine  erven.  Johan  unde 
Stadns  Heneman  unde  ore  erv(6n.  Henrik  unde  Bertold 
KoUhorn  unde  ore  erven,  Diderik  unde  Wasmod  Kolfedere 
unde  ore  erven.  Hilbrant  unde  Johan  Schelen  unde  ore 
erven^  Henrik  van  Embere  unde  fine  erven,  Bertold 
unde  Diderik  Mejneken  unde  ore  erven.  Henrik  unde 
Albert  de  brodere  van  Pattenhufen  unde  ore  erven,  Werneke 
Thomas  föne  Henemannes,  Johannes  Ruce,  Johannes,  filius 
Henrici  Bok,  Arnold  van  Ossleveflen,  filius  Lud.,  Johannes 
de  Lubeke,  Johan  Kolshorn,  Borchard  Ruce  unde  fine 
erven. 

5.    («latt  28  unb  29.) 

Deffe  fcnllen  gheven  to  litkope  tejn 

fchillinghe: 

Werner  van  Rintelen  unde  finer  brodere  erven,  Ar- 
noldes  erven  van  Schorle,  Henrikes  erven  vamme  Haghen, 
Ludolves  Thecen  erven,  Henrik  Heydorn  unde  fine  erven, 
Bemard  Rike  unde  fine  erven,  Diderik  Budel  unde  fine 
erven.  Ludolves  erven  VofTes,  Ludolves  erven  Binnenwis, 
Jones  erven,  Johan  van  Hildenfem  unde  fine  erven,  Johau 
van  SeleHe  unde  fine  erven,  Osterrode  unde  fine  erven, 
Johan  Blomberch  unde  fine  erven,  Bernard  Louwe  van 
Wustorp,  Johan  vamme  Rodenwolde,  Albert  Jones  unde 
fine  erven,  Bertold  Bertoldes  föne  Binnenwis  des  elderen, 
Heimelt  Thureke,  Amoldes  erven  van  den  Sufteren,  Jo- 
hannes erven  Luderinge,  Johan  Woltman  unde  fine  erven; 
item  Buffeke  Luthardes  Tones  föne  Tecen,  Henricus  Lowe 
de  WunAorpe,  Henrek  Binnewis  de  eider e  unde  fine  erven, 
Hennan  Dangmeres  unde  fine  erven,  Arnold  van  Rintelen, 
Johannes  filius  Alberti  Johannis. 


126 


6.  («tatt  29.) 

Deffe  fcullen  gheven  to  litkope  en  punt: 

Henrik  van  Änderten,  Henrik  Robekinc,  Reyneke 
Binnenwis,  Berndes  erven  VlamingheSy  Henrik  Bok,  Goce- 
win  unde  fine  erven,  Jacob  Godering,  Conrad  van  Gle- 
dinghe  de  eldere,  Albert  Louwe  van  Pattenhufen,  Joban 
Orudenere,  Johan  van  Ogynghehufen,  Henrik  Knorre, 
Gherwines  föne  van  Rintelen,  Henric,  Johannes  föne  van 
Weghederen. 

7.  (»tatt  29.) 

Deffe  fcnllen  gheven  to  litkope  ene 
Bremesche  marc: 

Herman  Montere,  Johan  unde  Hilbrant  de  brodere 
vamme  Sode,  Johan  van  Stempne,  Godeke  van  Luneborch, 
Johan  Wilde,  Johan  Nouwerad,  Johan  van  Tonfe,  Heneke, 
filius  Bertoldi  Binnenwis,  Arnold  unde  Beneke  de  brodere 
van  Munsle,  Diderik  Gruttemakere,  Henrik  Grimpe,  Herman 
Thureke,  Diderik  Crudenere,  Eylard  van  Gledinghe,  Johan 
Jones  de  eldere^  Diderik  Karrebom,  Albert  van  Offle- 
veffen,  Heneke  van  Rintelen,  Johan  Ludbertes,  Johan 
Honebic  de  junghere,  Ludeke  Kerchof,  Conrad  Nouwerad, 
Eylard  de  junghere  föne  Eylardes  van  Gledinghe,  Thileke 
vamme  Sode. 

8.  («lait  11.) 

Deffe  fcholen  gheven  to  litkope  eyne 

lodighe  mark: 

Henrik  Daghewake,  Johannes  Karebom,  Thileke  van 
Munsle,  Hermen  van  Gledinghe,  Wolbert  van  Jeversen, 
Thyleke  van  Neyndorpe,  Bertold  van  Vorste,  Johan  Hacke, 
Johan  Lickepenning,  Reynold  vamme  Roden wolde,  Godeke 
van  Leute  de  junghere,  Meyneke  unde  Arnold  Honebic; 
item  Thydericus  de  Rintelen,  socer  Thyderici  Grutte- 
mekere    et    sui    heredes    marcam    puri;    item    Martinus    de 


127 


Botzowe  et  fni  heredes;  item  Hannes  van  Mensen  unde 
iinc  erven,  Hermen  van  Osenbrucghe,  Tydericus  Sleffup 
de  Coldeghen  et  sni  heredes,  Johan  Gmttemeker,  Johan 
de  Pattensen,  Johan  Kuls  et  eoram  heredes,  Hinrik 
van  Lade  janior  et  fui  heredes.  Detherd  Idenfen,  Cord 
ran  Wintnm  unde  fine  erven,  Henrik  van  Drevere  unde 
fine  erveuy  Hans  Crevet,  Dyderik  Kerstiens^  Mylges  Seeps 
?tD  Embeke,  Jefaan  van  Holthusen,  Luder  Morberch, 
Hennen  van  Bennete,  Johan  Kerstiens,  Detmar  Deppeken, 
Bertold  Lymborch,  Gherlach  unde  Hans  van  Drevere, 
Rejneke  Mildemberch,  Johan  Becker,  Hans  Roloves,  Hans 
Tuncgemejer,  Cord  van  Amum;  juncghe  Hans  van  Berk- 
bösen,  Mejneke  Hupping,  Hans  van  der  Hedaghe,  Ludeke 
Iser,  Bode  Becker,  Cord  Bekedorp,  Rejneke  Naghel;  Hans 
Hermens  föne  van  Bennete  hefit  de  winkopespenninge 
gheren^  Hermen  Rekener,  Herman  Becker,  Johan  Gudesin, 
Luder  van  der  Hetlaghe,  Dyderik  van  Pattensen^  Werneke 
van  Rethen,  Ludolißf  van  der  Heyde,  Borchard  Dyves, 
Engelke  Tomeman,  Hinrik  Koning,  Cord  Winand,  Arnd 
Roleves,  Hinrik  van  Ltinde,  Cord  Warendorp,  Hans  Ridder, 
Bertold  Flor,  Hans  Tey  nebint,  Cord  Steen,  Cord  van 
Wynthum,  Hans  Peters,  Reymer  van  Winthem,  Hermen 
Millies,  Hinrik  Gherderdink,  Johan  Naghel,  Hinrik  Sindorpp^ 
Hans  van  Bispingdorpe,  Hinrik  Hemmen dorpp,  Hans  van 
Lande,  Hinrik  van  Seelze,  Hans  Schrader,  Hanses  Schraders 
ibne,  Boreherd  Vorenwolt,  Hermen  Woltman. 

9.    (®Iatt  34  unb  37.) 

Wulfhardus  Blome  tenetur  1)  redditus  II  talentorum 
Mychaelis. 

Johannes  Binnewis  et  Johannes  de  Pattensen  tenentur 
XII  folidos  Johannis  baptiste. 

Borchardus  Tetze  tenetur  de  domo  fua  penüonem 
1  marce  ^  ^)  MychaeHs  et  Pasche. 


I)  ifl    p    hcial^ltn   netp^kdiitU       ^)  inefe«  be  bebeutet   t>xtM^t 
Bremensia. 


128 


Ghjseke  de  Lubeke  fenior  tenetur  de  domo  fua  pen- 
sionem  I  marce  Mychaelis  et  Pasche. 

Item  tenetar  fua  domo  penfionem  I  marce  Jobannis 
baptiste  et  in  nativitate  Christi. 

Hermannus  Montere  tenetur  penfionem  I  marce  ^*  ^) 
Pentecoftes  et  Martini. 

Conradus  de  Stenhus  tenetur  redditus  XXX  folidorum 
in  fefto  natalis  Johannis. 

Hermannus  Lofac  tenetur  de  domo  fua  penfionem  l  marce 
Martini. 

Thydericus  de  Lubeke  tenetur  penfionem  I  marce  in 
Pafcha. 

Thydericus  Bok  tenetur  penfionem  i  marce  in  festo 
beati  Martini. 

Thydericus  de  Hovederde  tenetur  penfionem  I  marce 
in  fefto  Ghrifti  et  Johannis. 

Boldewinus  de  Scherle  tenetur  penfionem  I  marce  Pente- 
coftes et  Andree. 

Bertoldus  Tece  tenetur  unum  talentum  Michahelis  et 
unum  talentum  Pasce. 

Hermannus  Montere  tenetur  VI  talenta  et  VI  solidos 
Michahelis  perfolvendos. 

Johannes  van  den  Sufteren  tenetur  VI  talenta  et  XII 
solidos  in  carnisprivio  perfolvendos. 

10.    (ölatt  27.) 

To  ver  tyden  imme  jare  fcholen  de  koplude  morghen- 
sprake^)  holden,  dat  schole  wefen  de  donredaghe  in  den 
ver  quatertemperen  ^  vortmer  in  dem  donredaghe  der  quater- 
tempere  vor  wy  nachten  fcal  men  fetten  nyghe  olderlude 
den  koplüden  alle  jarlikes,  de  fcholen  fetten  de  des  jares 
ore  olderlude   ghewefen  hebbet.     We  van  en  to  olderluden 


1)  btefe«  be  Bebeutet  üieQdc^t  Bremensis.    3)  @.bie  9Cnmer!.  I. 
)ur  Stuf^eid^n.  14. 


129 


worden  gbesed,  de  feholden  des  jares  olderlude  wefen,  eder 
eo  joewelk  fcholde  dat  jar  lofen  >)  mid  eneme  punde,  de 
det  nicht  wefen  en  weide.  2) 

U.    (33Iatt  31.) 

De  langen  lakene^)  fcullen  hebben  vif  repe^)  unde 
twe  elen;  an  alle  deller  lenge  en  fchal  en  half  ele  nicht 
fehelen^)  in  der  körte  eder  in  der  lenge.^) 

12.    (»fatt  33.) 

Diflea  is  de  rat  unde  de  copman  up  en  komen:  men 
seal  de  lakene  vorkopen  in  dem  kellere  de  weken?)  over^ 
funder  den  vridaghes  fo  fcal  men  fe  yorkopen  uppe  dem 
kophns  ^). 

13.  —  1300,  ©cptcmber  22.    (©latt  7.) 

Anno  Domini  M*CCC*,  des  donredaghes  in  der  quater- 
temper  vor  funfe  Michelis  daghe,  de  meyne  kopman  is  up 
ejn  komen,  dat  hir  neyn  kopman  lakene  kopen  fchal  vor 
lamlaken  9),  fe  en  fin  mid  der  wuUenwevere  inghefeghele 
mid  w  äffe '0)  twye  ghetekend^l)  up  eyneme  ende.  Ok  en 
fchal  nemand  jenich  laken  utfniden  vor  lamlaken,  id  en  fy 
alfo  ghetekend.  We  deiTer  ftucke  jenich  vorbreke,  de 
fcholde  dat  vorbeteren  ^^)  vor  jowelk  laken  mid  dren 
fchillingen.  '3) 


I)  2d\ai,  aBfaufen.  >)  2)iefe  9[uf)tt(!^nutig  finbet  ftd^  in  ber  ^anb* 
fi|rift  burd^lhi^cn.  3)  Zfi^n.  ^)  Rep,  reep,  @eil  (Tat.  funis).  (Sin 
fütp  mag  ]0  iSttm  naci^  bent  a(ten  i^odtarfd^en  ^tabtrec^te  Bei  lOeibni} 
Script  Brunsvieensia  illastr.  Tom.  III.  p.  533;  ®9[(i^eit,  bie  ©od« 
rarif*€n  etatutcn,  e.  103.  *)  gelten.  6)  S)iefe  «ufteit^nung  finbet 
fi(^  in  ber  ^anbfd^rift  burc^fhnc^en.  ')  ®o(ife.  8)  ^auf^au«.  —  S)icfe 
«uftcii^mrag  finbet  p(^  in  ber  4>anbfc^rift  burti^pric^en.  »)  S)iefer  «u«- 
bmf  ifl  mir  nid^t  befonnt.  >o)  SBa(äft8.  '«)  (Scjeit^net.  i»)  2)ofür  dt* 
^,  ©emigt^ung  leiflen.  13)  3n  ber  $)anbf d^rift  finbet  ftrf|  ©tatt49  eine 
9nf)et<^nung  t»ont  27.  ^fpUmhtx  1380  (des  donredaghes  in  der  quater- 
temper  vor  fante  Michelis  daghe),  bie  t)on  bet  borflel^enben  $(uf« 
}eu!^ung  nur  in  fo  fem  aBtoeif^t,  aH  barin  am  ©c^tuffe  nic^t  ^Schillingen^, 
fonbern  „solidis^  fte^t. 


ISIS. 


130 


14.    1344.    («tatt  32.) 

Anno  Domini  M'CC*C.  XLIIII. 

We  fine  morghenfprake  l)  vorfumet^)  ane  echte  not  3), 
deme  ne  fcal  me  nene  fende^)  gheven;  he  ne  scal  ok  nicht 
loten,  he  ne  hebbe  Hnen  broke^)  afghelecht  alfo  dicke  ^), 
als  he  de  morghenfprake  heft  yorfumet. 

Vortmer  welk  kopman  koft  eneme  manne,  de  nen 
kopman  ne  is,  umme  vorbenomde  bate^),  dat  an  kopman 
inninge  rort,  ^)  de  scal  beteren  lik  eneme  gastet). 

Vortmer  der  koplude  fette  *®)  fcal  men  jo  enes  des  jares 
lefen  vor  dem  meuen  kopmanne.  ^^) 

16.    1345.  (ötatt  32  unb  33.) 

Anno  Domini  M'CC'CXLV*. 
Welk  kopman  sterft,  de  en  echte  wif  ^2)  achter  ^3)  fet  let, 
dere  vrowen  fcal  me  fenden  binnen  deme  jare  alsodane 
fendC)  alfe  men  oreme  manne  scolde  hebben  ghefant,  icht 
he  hedde  levet;  de  vruwe  mach  ok  filven  want  sniden  unde 
bruken  ores  mannes  rechtes. 


1)  Unter  iD'^orgenfprad^en  ftiib  bte  3ufantmenfünfte  gu  Derftel^en, 
roetd|e  ben  3^e(f  Ratten,  über  S(nge(egeit^eiten  ber  3nnung  gu  oer^anbeln 
unb  in  bem  Umfange,  tu  welchem  ed  (Senoffenfc^aften  Oberhaupt  juflanb, 
©eric^t  ju  galten.  9uf  biefen  ßtotd  beutet  foroo^I  bie  @t^mo(ogie,  aU 
au(^  ber  &(tef)e  ®ebrau4  bed  Sßorte^  äßorgenfprad^e  l^in;  benn  unter 
@ pr ac^  e  tfl  ©erteilt,  Judicium,  (nod^  ie^t  bebeutet  @|)ru4  einen  ^tä^te» 
[pruc^)  gu  oerpe^en,  unb  SO^orgen  beutet  ^in  auf  ba«  alte  fä(^{tf(^e 
SRed)t,  tuonad^  bad  ®en(^t  be9  ST^orgens  bor  Wl\ita%  unb  bei  nüchternem 
aßutl^e  gesotten  werben  fotlte.  ©ac^fenfp.  I.  59,  2;  III.  61,4;  III.  69,2. 
SBergt.  SBe^rmoun,  bie  öfteren  ?übe(fif(i)en  3unftrotten,  2.  SCuftgabe,  'S.TOff.^ 
SBaterl.  «rc^iu  für  «»ieberfad^fen,  3a§rg.  1844  @.  436.  —  3m  3.  1452 
pflegte  man  in  ber  @tabt  {tanuouer  bie  SOtorgenfprac^en  fd^on  9{ac^mittag« 
)u  ^aUen,  wad  aber  üon  S^inben,  mo  ^annooer  ju  Raupte  ging,  getabelt 
tourbe.  S^ergL  ^at  9(r(i^.  a.  a.  O.  unb  etüoe  in  ben  iD^itt^eit.  m  $ifl.  9$. 
gu  Oöuabr.  ©anb  7  0.  128.  2)  »erfäumt  3)  ©efefeftd^e«  ^inbemiß. 
4)  3J2it  biefrn  SBorten  §at  nio^t  bie  ©enbung  be9  ^todfifdie«  be)ei(^net 
»erben  foUen  *)  ©rüc^e,  ©trofe.  «)  Oft.  ')  ©et^ülfe  ober  wa«  wir 
in  neuerer  S^t  mit  bem  ^udbruile  „(Srgö^ftc^teit''  bejeid^neten.  B)  jßt» 
rü^rt,  angebt.  ^)  (Sin  in  ber  <Stabt  ntd^t  Slngefeffener.  ^^)  (^a^ungen. 
U)  !S)iefe  ^ufgeid^nung  ift  in  ber  $anbf€^rift  bur(^{)ri(^en.  12)  ^^efrau 
tat.  uxor  legitima.    *3)  hinter. 


Z. 


131 


We  lenwant,  wolle  eder  was ')  koft  binnen  der  cingelen') 
eder  up  dem  weghe,  wan  et  to  der  stat  gan  wel,  de  scal 
gfaeven  vif  sciilinghe;  aver  wan  et  binnen  de  muren  erst 
kompt,  fo  mach  men  et  wal  kopen. 

16.    1362.    («latt  34.) 

Anno  Domini  MrCCTC.LX*!!.*  De  copmanne  fint  mein- 
liken  des  up  eyn  komen,  dat  men  nymande  nenen  tyns 
averlaten  eder  vorgbeven  fchal. 

Vordmer  we  ein  kopman  wert,  de  scal  in  deme  jare 
de  kertzsen  vore  ufes  Heren  lykhame^)  dregen;  en  were 
ok  des  jares  nen  nie  kopman  ghewurden,  so  fcholde  id  de 
den,  de  allemeft  were  kopman  ghewarden,  mochten  fe  des 
van  echter  nod  felven  nicht  don,  so  fcoldet  ein  ander  reyne- 
lik^)  kopman  van  des  wegene  vor  on  don,  den  schal  he 
hirto  vörmoghen;  en  dede  he  des  nicht,  de  fcolde  des  jares 
üner  fände  enperen^). 

17.    1365.    (©latt  1  unb  2.) 

Anno  Domini  M.'CCC.^'LXV'  De  rad  mit  dem  meynen 
copmanne  sint  np  eyn  komen,  dat  neyn  vrowe  schal  meer 
loten.  Yortmer,  we  wat  vorbreke  weder  dat,  dat  in  des 
eopmannes  eninghe  bord,  de  schal  dat  beteren  mid  eyner 
Bremer  marc. 

De  de  oldermanne  syn,  de  scholet  utvorderen  binnen 
creme  jare  beyde,  tyns  unde  bruke,  der  me  den  copluden 
plichtich  is;  we  on  brok  werde,  dar  scheiden  fe  den  rad 
to  hulpe  nemen. 

Dit  hefit  de  rad  to  Honovere  und  de  coplude  vor  eyn 
recht,  dat  nemand  en  schal  wand  ^)  sniden  heymeliken  noch 
opembare,  he  en  si  eyn  copman  to  Honovere. 


»)  «ergl.  bie  «üferic^img  öon  1399  tm  „Dattel  «rd^tö''  1844 
©.  533.  »)  SMe  f.  g.  ämgel  (lat  cingulum),  ein  SR-aum,  »eld^er  oußcr* 
loK  ber  Sü^oxt  ftc^  befanb,  mttb  tmlü^td  bei  (drüben,  Origg.  et  Antiqq. 
Hanov.  e.  262,  266,  unb  im  Dattel  Src^.  1844,  @.  477.  3)  gron« 
Uit^noms  *  ^roceffton.  *)  Orbrntfic^.  &)  Enperen  =  entbehren.  — 
X\x\t  Kufseic^ung  xfi  m  ber  $anbf(^rift  burc^flric^eit.    ^  Xuä^, 

9* 


132 


Neman  schal  lenenwand  kopen,  he  en  sj  eyn  copman ; 
mer  malk')  to  syneme  behove^),  dar  he  vortmer  nejne 
bäte  an  en  soke. 

Neman  schal  honich  kopen  gheften  äff,  he  en  sj  eyn 
copman  binnen  der  tzingelea  eder  uppe  deme  weghe,  wanne 
id  to  der  stad  gan  wel. 

Neman  schal  wulle  kopen  binnen  der  stad,  he  en  sy 
eyn    copman,   behalver^^   wullenwevere    nnde   hoedwelkere. 

Neman  schal  was  kopen  binnen  der  stad,  he  en  sy 
eyn  kopman,  behalyer  kremere  in  oren  husen  unde  binnen 
oren  telden*). 

Jowelk  user  borghere,  man  unde  vrowen,  de  neyne 
kopmanne  syn,  de  moghen  was  kopen  to  oreme  behove, 
dar  se  neyne  bäte  ^)  vortmer  an  en  foken. 

Neyn  lynenwever  schal  lenenwand  kopen,  dat  he  vort 
vorkope,  he  en  kopet  eyneme  kopmanne  äff. 

Neyn  kopman  schal  kopenfchop  driven  mid  eynes  anderen 
mannes  penninghen,  he  en  si  eyn  kopman,  dat  kopmanne 
eninghe  anrore. 

Neman  fchal  wiltwelk^)  kopen,  he  en  G^  eyn  kopman  to 
Honovere,  behalver  kramere  unde  korsnewerten.  Welk 
kopman  kofi^  eyneme  manne,  de  neyn  kopman  en  is,  umme 
vorbenomde  bäte,  dat  in  kopmanne  eninghe  rord,  de  fchal 
beteren  lyk  eyneme  gaste. 

Welk  kopman  sterfil,  de  eyn  echte  wiff  achter  fek  leth, 
der  vrowen  schal  me  fenden  binnen  deme  jare  alsodane 
sande,  alse  men  oreme  manne  fcbolde  hebben  ghesand,  icht 
he  leved  hedde.  De  vrowe  mach  ok  salven  wand  sniden 
unde  bruken  ores  mannes  rechtes. 

Welk  copman  lenenwand,  wulle  eder  was  koflft  binnen 
der  tzingelen  eder  uppe  deme  weghe,  wanne  id  to  der  stad 
gan  wel,  de  schal  gheven  viff  Schillinge;  aver  wanne  id 
binnen    de   muren  erst  kumpt,  so  mach  men  id  wol  kopen. 


i)  3eber.  «)  ©ebraud^,  ©ebflrfntß.  3)  «uegenommen.  ^)  3clten, 
5)  »ort^ctf.  «)  ?irt  wiltwerk.  —  2)cr  $anbe(  mit  ffiilbwcrf,  ^ctgiocr! 
würbe  im  %  1367  aud^  ben  ^Äment  eingeräumt,  ©aterl.  «rd^iö.  1844, 
@.  464. 


133 


We  hir  nicht  to  hus  en  is,  wanne  men  loten  schal, 
des  loth  en  schal  men  nemande  antworden  noch  ßne  fände 
fenden,  he  en  wille  vullenkomen  fchot  vor  one  fweren  1) 
onde  don  na  fyner  witfchop. 

Welk  kopman  ok  nicht  heym*)  wefen  hefft,  wanne  de 
to  bns  kumpt  unde  dejt  sjne  plicht,  so  fchal  he  vulfchepich 
wefen  3);  were  aver  ejn  kopman  alfo  arm,  dat  he  fyne  plicht 
nicht  don  en  mochte,  de  scholde  des  donredaghes,  wanne 
me  de  nyen  olderlude  fettet,  komen  vor  den  meynen  kop- 
man,  vnde  bidden  umme  üne  fände,  unde  der  en  scholde 
me  ome  nicht  weygheren. 

Welk  kopman  hir  to  hus  were  unde  nicht  en  lofede 
nnde  des  copmans  recht  nicht  en  dede,  de  en  schal  des  jares 
des  copmans  rechtes  nicht  bruken,  wer  an  wand  to  fny- 
dende  eder  an  jenegherleye  kopenschop,  de  an  des  kopmans 
recht  rored.  *) 

18.    1366,  gebruar  26.    (»latt  34.) 

Anno  Domini  M*CC'C.LX*VI**»  feria  qninta  post  In- 
vocavit.  De  olderlude  mid  den  meynen  kopman  fint  up  eyn 
komen:  wan  de  koplude  ore  morgensprake  holden,  fo  fcal 
men  de  breve  lefen  up  de  ftokke  fcreven,  dar  men  mede 
lotet;  we  na  den  breven  hir  nicht  en  were,  de  scolde  dat 
vorbeteren  alfo  darup  ghesed  is.  ^) 

19.    1370.    (©latt  37.) 

Anno  Domini  MrCCC.LX'X.  De  raed  unde  de  kop- 
l&de  de  fin  up  eyn  komen,  dat  sik  eyn  juwelk  kopman, 
Tchal  waren  ^)  laten    an   langhen   lakenen   twe   unde  vyftich 


1)  Schot,  (Sc^og,  ifl  bte  bon  ben  bürgern  an  bie  ©tabt-J^ömmeret 
5«  ffitrii^tenbc  «rbgabe.  2)ic  ©ürflcr  mußten  bcn  ©etrag  be«  @rf|offc« 
fettll  angeben  unb  bcffen  9itd|tig!eit  bcfc^wören.  ©ergl.  (Sru^cn  a.  o  O. 
S.  172,  173.  «aterl.  «t(^  1844,  @.  327,  329.  2)  3u  ©aufe. 
^  Sein  «e<^t  bf^altcn.  -•)  ^Hefetbe  «ufBcit^mmg  öon  1365  finbct  ft(^ 
w^  in  her  4>anbfd|rift  ouf  «tatt  B:\  tfl  icbod^  bofefbp  butc^jWd^cn  unb 
li^ßejt  mit  ben  ©orten:  „Scriptum  feria  quinta  post  Lucie,  (3)ec  23.) 
anno  quo  snpra."  ^)  Dtefe  Äufteic^nung  ijl  in  ber  ^anbft^rift  burc%* 
fn<^m.   «)  !5)iefct  flu«bru(f  f(i^eint  unterfu(^cn,  prüfen  gu  bcbeuten. 


134 


elen,  an  Ekefchen  ')  yyf  unde  verticli,  an  Treghtefchen  >)  IUI 
unde  yertich:  an  al  delTer  lenghe  fchal  eyn  half  ele  myn 
eder  mer  nicht  fchelen  2).  We  ßk  alfo  nicht  waren  lete,  de  fchal 
dat  beteren  den  koopluden  juwelk  laken  vor  fes  fchillinge. 

20.    1370.    (Slatt  7  unb  8.) 

Anno  Domini  MrCCC'LXX.*  De  rad  unde  coplude 
fint  up  eyn  komen,  dat  fik  ejn  jowelk  kopman  schal  waren 
laten  an  langhen  lakenen  twe  unde  veftich  elen,  an  Ekeschen  3) 
veer  unde  vertich,  an  Trechtefchen  *)  veer  unde  vertich,  an 
den  Ordemberghen  5)  veer  repe.  We  fik  aldus  nicht  waren 
letO;  de  fchal  dat  beteren  den  kopluden  jowelk  laken  mid 
fes  fchillingen;  aver  eyn  halff  ele  en  fchal  an  alle  desser 
lenghe  nicht  schelen. 

Vortmer  an  den  Honoverfchen  ö)  lakenen  fchal  fik  eyn 


1)  @.  «nmcrf.  1  u.  2  jur  «ufjeiti^n.  20.  ^  gelten.  8)  (gfefd^e« 
Znd^,  aud^  blog  (Sfefd^  genannt,  ifl  o^ne  3^nfe(  Zudi,  xottäft»  au9  ber 
xot^m  i^ter  Suc^manufacturen  (ange  3nt  berühmt  geniefenen  @tabt  Sachen 
((ot.  Aquisgranum,  Aquae,  nieber(.  Aken)  Belogen  »utbe.  9hi9  btefem 
Zudjt  Beflanb  in  älterer  ^t\t  namentdc^  bte  fi(eibung  ber  njo^IBobenbrrcn 
Seute  in  $annober.  )6erg(.  ^ubenborf,  Urtunbenbiid^  ^ur  ©efc^tc^te  ber 
^ergdge  bon  ^raunfc^roeig  imb  $!üneBurg  unb  i^rer  ?anbe,  X^eil  7, 
(ginlettung  XLH;  X^eit  8,  @.  222.  226.  229.  235.  241.  *)  Unter 
2rc(l^tef(i^em  £u(^e  ifl,  tote  t9  fd^eint,  %uäf  }u  berfle^en,  rottet»  in  ber 
@tabt  Utrecht  (lat.  Ultrajectum,  Trajectum)  verfertigt  mürbe.  S)  Unter 
OrbenBergifc^em  Xudft  ifl  ba^ienige  gu  berf)e^en,  met^e«  in  ber  @tabt 
SrbenBurg  in  ^anbem  (frül^er  aud^  9^ebenBurg,  9^obenBurg,  C^benBurg 
genannt)  berfertigt  raurbe.  —  ^iefe  ®tabt  erl^oB  fld^  im  13. 3a^rB.  a(9  mett« 
eifember  ^anbetopta^  neben  ^93rfigge  unb  !S)antme  unb  toar  im  3.  1280 
auf  längere  3eit  ber  @i4  ber  beutff^en  ^anfe.  91m  (Snbe  be«  13.  Safy^. 
mar  fte  bte  gmeite  {>anbe(9ftabt  glonbemd.  ^.  Samfönig,  gtanbrifc^e 
©taats-  unb  «ec^t«gcfc^id^te,  ©anb  2,  @.  29;  SlBt^.  2,  @.  34.  — 
©egttgßd^  ber  obigen  3:ü(^er  tft  bemerfen^mert^ ,  baß  m  ber  Slcci«« 
atoKe  ber  @tabt  D^nabrflcf  au«  ber  2.  {>&Ifte  be«  16.  3a]^r(.,  abgebrudt 
a(«  Sbiloge  3  eine«  9uffa(}e«  von  (S.  @tfibe  im  Src^ive  ffir  <^efd^.  unb 
9[(tert^um0f.  Sefl^^a(en0,  herausgegeben  oon  $.  Siganb,  ^eft  4  <S.  16 
neben  einanber  aufgeführt merben:  „^mflerbam^meffc^,  üe^beffi^e,  Xxt6^' 
ttiäft,  2)ree{lef(!^e  unb  <£fefd^e  Safen.''  ^)  2)a«  {^annooerfc^e,  b.  ^. 
ba«  in  ^annober  verfertigte  Znäi,  fd^eint  von  gleicher  ©fite  gemefen  gu 
fein,  mie  ba«  bafelbfl  verfertigte  graue  Xn^,  melc^ed  aud^  blog  ba« 
(8raue  genannt  mürbe.    @ubenborf  Urlbb.  VII,  (Stniett  XLI. 


136 


jowelk  kopman  waren  laten  dre  repe.    Dar  en  fchal  ok  ejn 
itaUP  ele  in  der  körte  nicht  fchelen. 

We  fik  aldus  nicht  waren  en  lethe  eder  dat  laken 
umme  körte  willen  weder  infendede,  de  fcholde  dat  deme 
kopmanne  vorbeteren  vor  jowelk  laken  mid  twen  fchillingen. 

21.    1372,  gcbruar  19.    (»tatt  5.) 

Anno  Domini  M.'CCCrLX'XII.*,  des  donredaghed^  in 
der  qnatertemper  in  der  vasten  la  de  me^ne  kopman  eyn 
gheworden,  dat  me  neyne  fände  hogher  fanden  fchal,  wen 
ore  tins  utwiset.  Wat  dar  valtl)  van  broke  unde  van 
winkopespenninghen  2),  dat  fchal  men  vortgan  laten  dem 
kopmanne  to  hulpe  to  orer  gulde.3) 

22.    1377,  gcbrnar  19.    (Statt  47.) 

Anno  Domini  MrCCC.*LX*'XVII.\  des  ersten  donre- 
daghes  in  der  vasten.  De  rad  unde  de  cooplude  de  (int  up 
eyn  komen:  Welk  coopman,  de  hir  to  hus  is  unde  to  fjner 
morghenfprake  nicht  en  kumpt  in  den  quat ertemperen  eder 
wanne  unde  wo  dyeke  one  de  olderlude  vorbodet,  alfo  dat 
he  in  der  leften  achte  ^)  der  strate,  dar  he  to  hört,  nicht 
en  is,  eder  enwech  gheyt  ane  der  olderlude  orlof^),  also 
djcke  vorbrikt  he  fes  pennynghe,  et  en  beneme  eme  echt 
nod  eder  he  en  hebbe  orloff  von  den  olderluden,  unde  dar 
fchal  men  de  breve  umme  lefen;  unde  he  en  schal  nicht 
loten,  he  en  hebbe  dene  broke  erst  al  ghegheven;  weide 
he  aver  nicht  loten  unde  finer  broke  nicht  gheven,  fo  fcholden 
one  de  olderlude  von  ftaden  an^)  umme  alle  fme  broke 
panden  laten. 

Welk  coopman  hir  to  hus  were  unde  nicht  en  lotede 
unde  des  coopmans  recht  nicht  en  dede,  de  en  fchal  des 
jares   des   coopmans    recht   nicht  bruken,    wer   an   wand  to 


1)  gattt.  i)  Söemlouffigtlb.  3)  geetitc.  4)  Unter  Achte  Jhib  ^cr, 
upte  ed  ]^mi,  bie  ^nnungd^lSerfornmluitgen  )u  berjle^en,  toelt^e  für  6e* 
foKbcn  @tra|eR«9[bt^ähuiQai  angerichtet  toaren.  ^)  (SrCauhng.  ^)  @  of ort. 


136 

fnydende    eder    an    jenegherhande   copenfchop,    de   in    des 
copmans  recht  rored. 

Vortmer  is  de  meyne  cooptnan  eyn  worden:  Wor  unde 
wanne  ore  olderlude  vordered  des  copmans  recht,  wat  on 
darumme  wederfteyt^    des  willen  fe  on  triiweliken  hybestan. 

23.    1377,  gcbruar  19.    (©latt  3  unb  4.) 

Anno  Domini  M.^CCCrLXX'VII.",  des  ersten  donre- 
daghes  in  der  vastene.  De  rad  unde  de  meyne  copman 
sint  up  eyn  komen:  Welk  copman  hir  to  hus  is  unde  to 
der  morghenfprake  nicht  en  kumpt  in  den  quatertemperen 
unde  wanne  me  de  nygen  olderlude  fettet  unde  ok  wo  dicke 
one  de  olderlude  vorbodet,  also  dat  he  nicht  en  is  in  der 
lesten  achte  der  Straten,  dar  he  to  hord,  eder  en  wech  gheyt 
one  der  olderlude  orloff,  wo  dicke  dat  fchiid,  also  dicke 
vorbrikt  he  ses  penninge,  id  en  beneme  eme  echt  nod  eder 
he  en  hebbe  orlofT  van  den  olderluden,  unde  dar  schal  men 
de  lotebreve  umme  lesen;  unde  he  en  schal  nicht  loten,  heen 
hebbe  den  broke  erst  al  ghegheven ;  weide  he  aver  nicht  loten 
unde  ßner  broke  nicht  gheven,  so  scheiden  one  de  older- 
luda  van  staden  an  umme  alle  üne  broke  panden  laten. 

To  veer  tiden  des  jares  fcholet  de  koplude  morghen- 
fprake holden,  dat  scholen  wesen  de  donredaghe  in  den 
dren  quatertemperen,  alse  in  der  vasten,  na  pinksten  unde 
vor  funte  Michelis  daghe  unde  de  negheste  donredach  darna^ 
wanne  de  nye  rad  ghekundighet  is;  unde  in  deme  fulven 
donredaghe  fchal  men  jo  twene  nye  olderlude  fetten  den 
kopluden  alle  jarlikes  to  den  twen,  de  nicht  wen  eyn  jar 
dar  vore  hebben  olderlude  wesen;  unde  de  twe  jar  hebbet 
olderlude  wesen,  de  fcholet  denne  affgan,  unde  de  des  jares 
olderlude  wesen  hebbet,  de  fcholet  de  nyen  fetten.  We 
van  on  to  olderluden  ghesat  werdet,  de  fcholen  des  jares 
olderlude  wefen;  we  des  nicht  wefen  en  weide,  de  fcholde 
dat  lofen  to  dem  jare  mid  eynem  punde,  unde  defTulven 
daghes  fchal  men  des  kopmans  boek  unde  gefette  lefen 
in  jeghenwardicheyd  des  meynen  copmannes. 

Vortmer  is    de    meyne    kopman    eyn   worden,    dat   de 


137 


olderlnde  jowelkes  jares  thugen^)  node  bereden  2)  fcholen 
den  ftokTisch,  den  de  njen  olderlude,  de  se  na  twelfften^) 
fettet,  ammesenden  fcholet  in  oreme  jare. 

Vortmer  de  meyne  kopman  is  ejn  worden,  wor  unde 
wanne  ore  olderlude  vorderet  des  kopmans  recht,  wat  on 
dammme  wedersteyt,   des  willen  fe  on  truweliken  bybestan. 

Vortmer,  wat  de  meyne  kopman  in  orer  morghenfprake 
bandelt^  dat  schal  orer  jowelk  heymelik  holden. 

24.    1381,  aWfiri  7.    (ffliatt  5,  6  unb  7.) 

Anno  Domini  MrCCCfLXXX'  primo,  feria  quinta 
qnataorteroporam  in  quadragefima,  do  ward  de  meyue  kop- 
man eyn,  dat  ore  olderlude  alle  degenne,  de  ute  der  cop- 
lude  eninghe  to  Honovere  vorstorven  fint  unde  noch  vor- 
sterven,  alle  jarlikes  fcholen  eyns^)  began  laten  in  Godes 
denste  in  funte  Jacobes  unde  funte  Jurigens  kerken  jo  des 
mandaghe»  na  midvasten  des  avendes  mid  vigilien,  unde  des 
dynsedaghe  morghens  mid  zelemifsen,  alfo  dat  men  deme 
kerkheren  darsulves  gheve  twene  Schillinge  vor  pro v ende 
unde  vor  vigilienpenninghe ,  finen  capellanen  jowelkeme 
veer^)  penninghe,  den  kerkheren  to  Sunte  Jlgen,  to  deme 
Hilghen  Crutze  und  to  Sunte  Gallen  jowelkeme  eynen 
fcfaillingy  oren  capellanen  jowelkeme  veer^)  penninghe,  den 
altaristen  alle  der  benomden  kerken  unde  to  deme  Hilghen 
Gbeyste  unde  to  Sunte  Nyclawefe  jowelkeme  IUI  7)  penninghe, 
den  dren  terminariis  ^)  unde  oren  cumpanen  jowelkeme  veer 
penningbe.  Dit  vorbenomde  gheld  fchal  men  den  vor- 
screvenen  perfonen  des  dinsedaghe  morghens  erer  jowelkeme, 
wanne  he  dar  miffen  gheholden  heSi,  deme  scolemeftere 
eynen  fchilling  vor  de  procesßen,  deme  koftere  der  vor- 
benomden  funte  Jacobes  unde  funte  Jurigens  kerken  fes 
penningbe  vor  ludend^)  unde  vor  fyn  arbeyd. 

»)  «nj^offen.  «)  SBcjo^Ien.  3)  12.  Samiar.  4)  ©itmaL  5)  3n 
brr  ^onbfc^ft  fie^t  veer  auf  ^tafur.  S)  veer  in  ber  $anbf(^rift  auf 
ÄafuT.  ')  m  in  ber  C>anbf(^rift  onf  »Jafur.  8)  Terminarii,  ©ettcl* 
m&näft.  —  2)cr  STblagcr^öufcr  ber  Sluguftincr-,  Karmeliter«  u.  ^auftner- 
3R5n(!^e  in  ber  @tabt  ^annotier  gefc^te^t  (Srn^ä^nung  bei  ©nipen  a.  a.  O. 
6.  292;  öergL  UtfbB.  ber  <St  ^annot^er  iRi.  133, 172,  lö9.    »)  Sfiuten, 


138 


Dit  vorscreyene  gheld  fcholet  des  coopmans  olderlade 
antworden  deme,  we  to  der  tyd  des  rades  scrjver  is;  de 
fchal  dat  delen,  alfo  vore  fcreven  Cteyi,  unde  deme  fcholen 
fe  vor  fjn  arbeyd  gheven  ejnen  fchilling;  unde  wanne  defTe 
beghengniTfe  wefen  fchal,  so  fcholen  de  olderlade  bj  des 
copmans  knechte  den  vorscretenen  kerkheren  dat  vore  witlik 
don  unde  ok  den  copluden,  dat  se  alle  to  der  yigilie  unde 
zelemiffen  jeghennardich  fyn.  We  hir  to  hus  were  unde 
dar  alfo  nicht  en  queme,  de  fcholde  dat  vorbeteren  mid  fes 
penninghen. 

Wanne  ok  unde  wo  dicke  hir  eyn  kopman  eder  eynes 
kopmans  echte  husvrowe  fterft,  fo  fchal  ejn  jowelk  kopman, 
de  hir  to  hus  is,  komen  to  der  vigilien  unde  zelemiffen. 
We  dar  nicht  en  were,  wanne  de  vigilie  eder  miffe  begond 
were,  eder  enwech  ginge  ane  orloff,  eer  de  vigilie  ute  were 
unde  ok  eer  dat  lyk  na  der  miHen  begraven  were,  de  fchal 
to  jowelker  tyd,  id  fy  to  vigilien  eder  zelemiffen,  dat  vor- 
beteren mid  fes  penningen. 

25.    1381,  a»8ri  7.    (»latt  49.) 

Anno  Domini  MrCCCrLXXX"  primo,  feria  quinta 
quatuor  temporum  in  quadragefima,  do  ward  de  meyne 
copman  des  eyn:  dat  ere  olderlude  alle  degenne,  de  in  der 
coopmanne  enincghe  to  Honovcre  vorftorven  ßnt  unde  noch 
vorfterven,  alle  jarlikes  fcholen  eyns  began  laten  in  Goddes 
denste.  De  begengniffe  fchal  wefen  in  fcmte  Jacobes  unde 
funte  Jurigens  kerken  jo  des  mandaghes  na  midvasten  des 
avendes  mit  vigilien'  unde  des  dynsedaghe  morghens  mit  fele- 
miffen.  Des  fchal  men  deme  kerkheren  der  vorbenomden 
kerken  gheven  III  folidos,  beyde  vor  provende  unde  vor 
vigilienpenninge,  fynen  capellanen  jowelkeme  fes  pennInge, 
deme  kerkheren  to  funte  Ilgen,  deme  kerkheren  to  deme 
Hilghen  Oruce,  deme  kerkheren  van  Sunte  Gallen,  erer 
jowelkeme  eynen  Schilling  sunde  eren  capellanen  jowelkeme 
VI  pen.,  den  altaristen'  alle  der  vorbenomden  kerken  unde 
to  deme  Hilghen  Gheyfte  unde  to  Sunte  Nyclawes  jowelkeme 
VI  pen.,   deme  fcolemestere  1  fol.   vor  de  procelCen,  deme 


139 


ooßere  to  Snnte  Jurigen  vor  fyn  arbeyd  IUI  pen.  Dit  vor- 
fcrevene  gbeld  fcholen  de  olderlude  deme,  we  to  der  tyd 
des  rades  fcriver  is,  antworden;  de  fchal  dat  vort  delen 
onde  gheven  aLTo  hir  vore  fcreven  is,  unde  deme  fcholen  fe 
Tor  fjn  arbeyd  gheven  1  Fol. ;  unde  wanne  diffe  begengnilTe 
wefen  fchal,  fo  fcholen  de,  de  des  jares  oldennanne  fint, 
bj  des  coopmans  knechte  den  vorfcr.  kerkheren  dat  vore 
witlik  don,  an  de  entbeden  dat  ok  den  copluden,  dat  fe  alle 
to  der  vigilien  nnde  feiern iffen  jeghenwardich  (in.  We  hir 
to  bus  were  unde  nicht  en  queme,  de  fcholde  dat  vorbeteren 
mit  VI  pen.  Wanne  ok  unde  wo  dicke  hir  eyn  coopman 
eder  ejnes  eoopmannes  echte  husyrowe  ftervet,  fo  fchal  ejn 
jowelk  coopman,  de  hir  to  hus  is,  deme  dat  witlik  ghedan 
werd,  komen  to  der  graft,  beyde  to  vigilien  unde  to  fele- 
milTen,  by  deme  fulven  broke,  unde  den  broke  fchal  men 
▼orderen  darna  to  der  neysten  morghenfprake. 

In  denie  fulven  jare,  des  donredaghes  in  der  quater- 
tempere  in  der  va^ne^),  do  ward  de  meyne  coopman  eyn, 
dat  de  olderlude  jowelkes  jares  tughen  unde  bereden  fcholen 
den  ftokvifch,  den  de  nygen  olderlude,  de  fe  na  twelflen  fettet 
linde  kefet,  ummefenden  scholet  in  oreme  jare.^) 

26.    1385,  Octobcr  26.    (»tatt  4.) 

Anno  Domini  M!*CCCrLXXXV',  des  donredaghes  vor 
fönte  Symonis  unde  Jude  daghe,  do  ward  de  rad  unde  de 
mejne  kopman  ejn:  Welk  kopman  nicht  en  lotet  unde  ok 
nemand  van  finer  weghene,  he  fy  hir  to  hus  eder  nicht, 
deme  en  schal  me  binnen  dem  jare  neyne  fände  fenden. 


1)  7.  awarj.  2;  3)er  3n^alt  ber  üorfteftenboi  «uftctc^nutig  25,  fo- 
tteit  berfelbe  jtf^  auf  bte  ®e{)attung  ber  ^nungd « iDRitgtieber  bc)td|t, 
fxihttftäi  oui^in  ber9(uf3n(^nung24;  ieboc^  votxäim  beibe  Hufseid^nungen 
^infu^tltc^  bec  Saffung  unb  in  ber  @a(^e  fefb^  nie^rfat^  von  eutonber 
ab,  fomte  benn  and^  bte  in  ber  ooTfle^enbeii  9uf}tict)nung  BeftnbUc^e,  bie 
€mbmig  be«  «Stodfift^e«  bctrcffenbe  33cfHtnmung,  welche  freiließ  ouij^  in 
ber  9uf)et(^nung  19  im  Sefentltc^en  mit  entbdten  tfl,  in  ber  Stnfseic^« 
mmg  24  fe^ft  Unter  btcfex  Umf^&nben  ^be  i^  geglaubt,  beibe  Suf« 
;«i4nnngen  25  unb  26  toodfianbtg  Dorirgen  }u  muffen. 


140 


27.    1386,    15.  ü»ärj.    (öfatt  5.) 

Anno  Domini  MrCCC.'LXXX*  fexto,  des  donredaghes 
in  der  quatertempere  in  der  vasten,  do  ward  de  meyne 
kopman  eyn :  Wanne  tuen  den  stokvisch  den  kopluden  umme 
fendet,  so  fchal  men  twen  des  rades  ganden  ^)  knechten 
unde  eyneme  des  kopmans  knechte  orer  jowelkemc  gheven 
eynen  ftokvisch)  alfe  men  ummefendet,  eder  eynen  fchilling 
vor  ore  arbeyd,  dat  se  den  ftokvisch  ummedraghen. 

28.    1389,    3unl  9.    (©iQtt  7.) 

Dit  18  ghefat  anno  Domini  MrCCCrLXXXIX*  feria 
quinta  quatuortemporum  penthecoftes. 

De  meyne  kopman  he£ft  ghewillekoret :  2)  Wene  des 
copmans  olderlude  vor  deme  rade  eder  vor  deme  richte 
fchuldighet  umme  fchuld,  de  den  meynen  kopman  anroret, 
den  en  fchal  neyn  kopman  yorspreken  eder  vordeghedingen 
weder  den  meynen  kopman. 

29.    1397,    m&xi  15.    («latt  8.) 

Anno  Domini  MrCCC.  "^^  nonagesimo  feptimo,  des 
donnerdages  in  der  quaterteniper  in  der  vasten,  do  wart  de 
mene  copman  eyn,  dat  neyn  copman  to  Honovere  eder 
fyn  wif  eder  fyne  kindere  noch  fyn  ghefynde  unde  ok  jo 
nement  van  orer  wegene  nicht  en  fcholen  buten  den  doren  3) 
jenneghen  cop  don  an  lenewand,  an  waffe  unde  an  wulle 
noch  vreword  dar  handelen  van  jenneger  deffer  ducke 
wegene  malkeme^)  in  fyn  hus  to  bryngende.  We  hirumme 
fchuldiget  worde,  de  fek  des  myt  fyneme  rechte  nicht  ent- 
ledigen weide,  de  fcholde  dat  deme  copmanne  vorbeteren 
myt  IUI  fchillingen. 

Item,  dat  nen  copman  schal  mer  stede^)  wen  ene  be- 
setten  in  ener  reghe^)  uppe  deme  cophus,  dar  eyn  stede 
entwidchen  fi,  noch  jeghen  finer  stede  over.     We    dat   vor- 


»)  ®€^cnben.    »)  ©cf^Ioffat.    3)  3(u6er^o(b  bcr  X^ore.    «)  3cbcm, 
•>;  etätte,  flai^.    «)  ^ct^e. 


141 


breke,    de    fcholde    dat    vorbeteren     den     olderluden    mji 
XXIin  fchillingen. 

We  ok  eyn  laken  utfnede  vor  dat  id  nicht  en  were, 
de  fcholde  dat  vorbeteren  mjt  XX  IUI  folidis. 

30.    1399,  naäi  3anuat  6.    (:83(att  13.) 

Anno  Domini  MrCCC''^  nonagefimo  nono,  na  twelften, 
do  worden  de  copmanne  eyndrechtich :  Wane  men  ore  nyen 
olderlude  kezet,  dat  fe  denne  nicht  afghan  en  fcholen,  de 
olderlnde  en  hebben  in  orer  aller  jegenwardicheyt  darto 
ghesworen,  alse  fek  dat  gheboret;  unde  worde  we  ghekoren^), 
de  fine  tyd  over  nen  olderman  wefen  weide,  de  mochte  dat 
lozen  mvt  eneme  Honoverfchen  punde,  dat  lie  rede  2)  geven 
fcholde  edder  ghenoghede  pande.  In  des  ftede  fcholde  me 
enen  anderen  kezen,  dede  fweren  fcholde  in  orer  jegenwar- 
dicheyt, alse  vorscreven  is. 

Item,  we  ok  in  de  achte  3)  nicht  en  ghinge  der  ftrate^ 
dar  he  to  horede,  edder  in  de  gheraenen  achte,  wanne  fek 
de  copmanne  bereden  4),  de  fcholde  dat  vorbeteren  myt  fees 
pennyngen. 

31.    1406,    3uni  9.  («latt  14.) 

Anno  Domini  M.CCCC.  fexto,  des  donnersdaghes  in 
der  quartertemper  to  pinxsten,  do  ward  de  roene  copman 
eyns,  dat  me  fcholde  nenem  kopman  des  kopmana  famde 
gheld  don,  dat  he  vortinfen  fcholde,  ane^)  he  vorwilkorde 
dat  Hn  hus  dar  de  kopman  mede  vorward  fy. 

32.    1416,    Samat  19.  (Statt  21  unb  22.) 

Na  Godes  bord  verteinhundert  jar  dama  in  deme 
festeinden  jare,  des  fondages  na  des  achteden  dages  to 
twoI£[ten,  do  leten  de  rad  und  de  fwornen  kundigen  van 
der  loven^)  in  deffer  wys:  Ok  sint  de  rad  und  de  fwornen 


»)  ©etoa^lt.  2)  «aar.  3)  @.  «mnerhrng  1  jur  «ufteic^nung  22. 
*)  öerot^ra.  *)  ausgenommen.  <»)  ?oüc,  (tat.  lobium),  bie  f.  g.  ?aubc 
an  9{at^^aufe,  auf  meieret  bie  {löbtifc^m  (Statuten  toerlttnbtgt  mürben: 


142 


gentziken  ein  geworden ,  dat  dttt,  alfe  nafcreven  is,  de 
copman  vorbatmer ')    vor   ere  inninghe  fchal  holden :    (9{un 

folgt   eine  äiufieic^nung,   toelc^e   beginnt   mit   ben  SBorten: 

^Tom  ersten  den  wandsnede^  bid:    „alfe  dat  yan  oldinghes 

gewesen  heft.'')  !Diefe  Slufieic^nung  ftimmt  im  föef entließen 
oSQig  äberetn  mit  ber  in  meinem  fluffa^e:  ,,3]titt^ei(ungen 
QUd  bem  aßen  ^ilrgerbuc^e  unb  bem  alten  ©tabtbuc^e  ber 
©tabt  ^annoöer*  in  biefer  3eitf(^rift,  3a^rg.  1876,  ®.  32  ff. 
and  ienem  Stabtbui^e  abgebrudlen,  in  badfelbe  aml7. 3anuar 
1416  eingetragenen  9uf teic^nung ;  nur  finben  fic^  folgenbe 
älboeic^ungen: 

1)  3n  unferer  ^onbfc^rift  Reifet   e^:   „Welk  borgere 

eder  borgersche  hiir  enboven  lenewand  kofile/    tt&^renb  in 

ber  Sufieic^nung  bed  @tabtbuc^9  bad  SBort , lenewand  *"  fe^lt. 

2)  ©ä^renb  in  unferer  $anbf(^rift  fte^t:  „toscHtende" 
^at  bte  aufjeic^nung  bed  ©tabtbuc^d  ,to  scnidende''. 

3)  3n  bem  ©a^e:  „Ok  en  mach  —  lenewand  kopen" 

fe^tt  bad  SBort  „lenewand''  in  ber  9[uf}eic^nung  bed 
©tabtbuc^d. 

4)  @tatt  bed  am  @c^(uffe  unferer  ^anbfc^rift  oortom^ 
menben  Sßortd  „wandbus*'  fte^t  in  ber  Sufjeic^nung  bed 
©tabtbuc^d  „faus*'. 

33.    1435,  3uni29.bi«  1574,  3anuarl4.  («latt  12—20, 

35,  37.) 

Anno  XXXV  an  funte  Peter  unde  Pauwels  dage 
wart  kopman  Hans  Lathusen. 

Anno  XXXVr  Cord  van  Wintum,  Diderkes  föne 
wart  kopman  des  fonavendes  vor  Ocull  in  der  vasten 
(üßSrj  10). 

Anno  XXXVII  des  fondaghes  vor  palmen  (3RSr)  17) 
do  wart  Cord  Erufeller  kopman. 

Anno  dufent  vjrhundert  in  deme  negheten  unde  vyr- 
tigeaten  jare  do  wort  Johan  Hans  meyger   kopman   in   der 


3m  Sa^re  1356  ^ulbigte  bafelbfi  cuc^  bte  @tabt  bem  ^ergog  ^ubemtg 
@.  Urhinbenb.  ber  ^t  $anno»er  9h;.  340  unb  (^mptttf  Origg.  ot 
Antiqq.  Hanov.  ®.  32u.    »)  3n  3u!uiift. 


143 


nwghede  dach  {Wlüi  1?)  Hans  Türke,  HanB  van  Winthem, 
Hobordes  föne,  Ludeke  Sindorp. 

Dösend  IIII^LIII  des  donredages  na  twolfften  (3a^ 
lUSar  11)  ward  Hinrik  Sindorp  copman.  Diderik  van 
WintfaexD,  Diderikes  föne. 

Hinrik  van  Winthem,  Conrades  föne,  wart  copman  in 
dem  LXI.  jare. 

Hinrik  Seldenbuth  wart  darna  copman  an  deme  donre- 
daghe  vor  Simonis  et  Jude  (Octobet  22)  in  dem  LXI.  jare. 

Johan  van  Winthem,  des  olden  Cordes  fone^  wart 
eopman  an  dem  donredage  vor  S.  Antbonii  dage  (daitttat  17) 
in  dem  LXil.  jare. 

Labeke  an  nnser  heren  vasnackt  avende  (^ebr.  27) 
in  deme  LXIL  jare  wart  copman  to  Uonovere. 

Item  an  dem  donnerdage  na  des  nigen  jares  dage 
(3(UUtar  8)  wort  kopman  Gherleff  I«athusen  in  dem  LX  VII.  jare. 

Item  np  denfulven  dach  wart  kopman  Hermen  Vo< 
renwolt 

Item  in  den  quatertemperen  vor  wynacbten  (üDecbr.  16) 
wart  kopman  Diderik  Smed  de  junge  in  dem  LXVII.  jare. 

Item  an  dem  donnerdage  na  twolfiten  (danuar  7)  wart 
kopman  Bernd  Winthem  in  dem  LXVIII.  jare. 

Anno  Domini  M*  CCCCLXX  an  dem  donnerdage  na 
twolfiten  (3anUQt  12)  wart  kopman  Johannes  van  Ltibeke, 
Hanges  föne. 

Anno  LXXIII  am  donnerdaghe  na  twolfften  (Sanuat  8) 
vart  kopman  Volkmer  van  Änderten. 

Anno  LXXV  am  donnerdage  na  Antbonii  (3anuar  20) 
wort  kopman  Luleff  van  Änderten. 

Anno  LXXV  in  sunte  Gallen  dagbe  (Octobet  16) 
worden  koplude  Diderik  Türken  unde  Vorenwolt. 

Anno  LXXVII  des  donnerdages  vor  sunte  Antoniusse 
d^e(3anuar  17)  word  kopman  Diderik  Türke,  Hauses  föne. 

Anno  Domini  Mf  CCCCLXX VII  an  dem  donnerdage 
na  der  octaven  Epipbanie  Domini  (3anuar  16)  wart  kopman 
^rd  van  dem  Zode  de  eldere  in  der  markstrate. 


144 


Anno  LXXVII  des  fridages  vor  Unser  Leven  Fruwen 
dage  lichtroyssen  (3anuar  31)  word  kopman  Efert  Lym- 
borchy  Berteides  föne. 

Anno  LXXVII  des  donnerdaghes  na  Mertini  (ißoDetn^ 
bcr  13)  wart  kopman  Kord  van  Wyntem,  Kordes  fon, 
achter  dem  kerkhove. 

Anno  LXX Villi  des  donnerdages  vor  simte  Antonius 
(danuar  14)  ward  kopman  Dyrik  van  Wyntem,  Conrades  fon. 

Anno  LXXX  up  sunte  Blasius  dach  (t$c6r.  3)  wart 
kopman  Hans  Nyehagen,  Wedekindes  fon;  dosulfes  kofite 
he  de  kopmansinnynghe. 

Anno  LXXX  des  dynsedages  vor  wynachten  (!Decetn^ 
ber  19)   wort  koppman  Kord  Türken,  Hanses  fon. 

Anno  Domini  LXXXI  des  donnerdages  na  twolfiften 
(danuar  ll)  wart  kopman  Ernst  Meiger. 

Hans  Meyger,  Hanses  föne,  wort  kopman  des  donner- 
dages na  sunte  Egidiusdage  (@eptbr.  5)  anno  LXXX  IL 

Hans  van  Wintern,  Diderikes  föne  des  borgemesters, 
de  wort  kopman  des  donnerdages  vor  sunte  Antonius  dage 
(Oonuar  16)  anno  LXXXIIIf 

Kord  van  Stenhus,  Harmens  föne,  word  koppman  des 
donnerdages  vor  sunte  Antonius  (3anuar  16)  anno  LXXXlII. 

Diderick  Steynhusen,  Hermens  föne,  wort  kopman  des 
sondages    na    sunte    Katerinen    dage    (iRobetnbet  28)    anno 

Lxxxiin: 

Hermen  Wedekint,  alias  Nigehagen^  Wedekindes  Tone, 
wort  kopman  des  sondages  na  sunte  Katerinen  daghe 
(5flot)br.  28)  anno  LXXXIHI. 

Brant  Turcke  wart  koppman  des  donredages  ii^  der 
quatertemper  vor  winachten  (Dcccmbcr   15)  anno    LXXXV. 

Jürgen  van  dem  Sode  wort  koppman  am  donredage 
na  twoliften  anno  LXX XVI T 

Heimelt  Krusel  wort  koppman  am  donnerdaghe  vor 
Symonis  et  Jude  (Octobcr  26)  anno  LXXXV I.^ 

Bemdt  Rodcwolt  de  wort  kopman  des  donnerdages  na 
twolften  (3onuat  10)  anno  LXXXVIII. 


146 


Anno  Domini  etc.  negentich  an  dem  donnerdage  na 
twolfiten  (Januar  7)  wart  kopman  Ludeleff  van  Wintern, 
Diderikes  föne. 

Gert  Limborch  wort  copraan  des  donnerdages  na  twolilten 
(3anuat  7)  anno  LXXXX. 

Diderick  Türke,  Diderickes  föne,  wort  copmann  des- 
falvesten  dages. 

Hans  Blome  de  borgermester  wort  kopman  des  donner> 
dages  na  twolfilen  (3anuar  10)  anno  XCIII. 

Borchert  Forenwolt  wort  kopman  ock  des  donnerdages 
na  twolfiten  (3anuar  10)  anno  XCIII. 

Hinrik  Seldenbotb,  zeligen  Hynrikes  föne,  wort  kop- 
man des  donnerdages  vor  Antonii  (Saituat  16)  anno 
XCIIII. 

Anno  XCV  worden  koplude  Tonnies  Seidenbot  unde 
Cordt  Tarke  des  donredages  vor  Antonii  (3anuar  15). 

Anno  XCV  des  donredages  na  Lucie  (!l)ecember  17) 
wort  kopman  Cord  van  Wynthem. 

Anno  Domini  etc.  XCVI  des  donnerdages  vor  Anthonii 
(3anuar  14)  wort  kopman  Hermen  Lünde. 

Ffolkmer  van  Wintbem  word  kopman  des  fridages  in 
der  qaatuor  tempere  in  der  vaften  ()$ebruar  17)  anno 
etc.  XCVIL 

Hans  Kanengeter  word  kopman  des  funavendes  vor 
Amte  Ilfeben  dagbe  (?Roöember  18)  anno  etc.  XCVII. 

Yolckroer  Änderten  word  kopman  des  donnerdages  na 
Godeherdy  (üJIai  10)  anno  XCVIII. 

Ewertb  Berkhufen  worth  kopman  des  donnerdages  na 
funte  Antonias  (3anuar  18)  anno  XCVIII. 

Item  anno  XV^IIII  jar  des  donnerdages  vor  Antonius 
Oonnar  ll)  Cordt  Türken  de  jüngere,  Jost  van  Wintern, 
Hans  vamme  Sode,  Hinrik  Lathufen  worden  fametliken 
koepltide  anno  XV^HII  jare. 

Item  anno  XV^V,  des  donnerdages  vor  Antonius 
(Oatiuar  16)  wortb  koepman  Berndt  van  Wyntbem  de  junghe. 
larra.  10 


146 


Item  XV^VIy  den  donredach  in  den  qawatertemper 
vor  wy nachten,  (üDecetnbet  17)  wordt  koepman  Alberdt 
Slingwater. 

Item  anno  XV^YI,  des  donredages  na  epifanie  Domini 
(3anttar  8)  wart  kopman  Gort  Sclepke. 

Item  anno  XV^IX,  des  donredages  in  den  quater- 
temper  in  der  vaften,  (üßar)  1)  wort  kopman  Hans  Meyger. 

Item  anno  XV^  IX,  des  donredages  in  den  pinxten, 
(üßai  31)  wort  copman  Jurien  Türke. 

Item  anno  XV^  und  XI  jare,  des  donredages  na  funte 
Antonius  (3attuar  28)  wort  kopman  ....  Rodewolt. 

Anno  Domini  XV^  unde  XI,  donnerdage  na  Symonis 
et  Jude  (October  30)  wart  kopman  Hans  Lathufen. 

Anno  Domini  XV^  unde  XII,  donnerdage  vor  An- 
tonius (3anuar  15)  wort  kopman  Ernst  van  Änderten. 

Anno  X  V^  XII  jar  worden  koplude  des  donnerdages 
na  twolfiten  (3anuar  8)  Jürgen  Blome,  Hans  van  Winthem, 
Anthonius  van  Winthem,  Mangnus  Volger. 

Item  anno  XV^XIII,  donnerdage  vor  funte  Antonios 
(3anuat  13)  wort  kopman  Joest  Lunde. 

Item  XV^  et  XVI,  des  dinxdages  na  Ufer  Leven 
Fruwen  dage,  alse  entfaen  wort  (!Dccbr.  9)  wort  kopman 
Henneke  Bruns  unde  fyn  föne  Joft. 

Anno  Domini  etc.  XVII,  am  donnerdage  vor  Lueie 
C^ecember  10)  wordt  kopman  Diderik  van  Änderten. 

Anno  Domini  etc.  XVIII,  am  funavende  vor  Conver- 
ßonis  Pauli  (Sanuar  23)  wordt  kopman  Cordt  Schacht. 

Anno  Domini  etc.  XVIII  wort  kopman  Thonius  van 
Barckhufen  yn  der  vasten  (gebruar  21). 

Item  des  donnerdages  in  de  quatertempcre  in  den 
pinxten  (ßJlai  28)  wort  kopman  Jurghen  Volger  anno  XXIII. 

An  dem  donnerdage  na  twolfften  (3aituar  11)  do  de 
kopman  lottede,  wort  kopman  Joft  Bruns  anno  XXVI. 

Item  des  donnerdaghes  na  twolditen  (3anuar  12)  worden 
koppman  Hans  Türke  unde  Dyrck  Türke  anno  XXXI. 

Item  do  de  kopman  lottede,  do  worth  kopman  Jürgen 
van  Wyntliem,  Volckmer  Wyndtmes  föne  anno  XXXII. 


147 


Item  daCTe  na  bescreven  worden  koplude  des  donner- 
digbes  vor  Anthonii  (Oanuat  16)  anno  XV^  nnde  XXXIII: 
Hinrick  van  dem  Sode,  Gbevert  van  Wynthem,  Cordt  Lym- 
boith,  Mauwerisias  Lymborch,  Jürgen  Lathufen,  Hanna 
van  Wynthem,  Berendes  föne,  Jochim  Barkhufen. 

Anno    etc.    1539   ift    Hans    Herveft  koepman   woitien 

Dnde  den  donnersdach  nach  den  twolfRen  (3anuar  9),    erft 

gelottet    nndt    hefi^    dem    koepman    anno  40    vor    Johanni 
baptiftae  eine  kolle  gedan. 

Anno  LX  (1560)  hebben  tho  eirfte  tho  erfte  mal  ge- 
lotet Hans  Blome,  Jürgens  föne,  Johan  van  Winthem, 
Tonnies  föne,  David  van  Berckhufen,  Tonnies  van  Berck- 
hufen  föne,  Johan  Bnin fs,  Joftes  föne. 

Anno  1574,  den  14.  Januarli^  haben  zum  ersten  ge- 
lotet Jonas  von  Wintern,  Jürgens  söhn,  Joachim  von  Berck- 
hanfen,  Joachims  fohne,  ....  Lunede,  Hermans  fohn, 
Hang  von  Wintem^  Melchiors  fohn,  £rich  .  .  .  Hinrichs 
fohn  and  Jürgen  Herbft,  Hanfes  fohne. 

34.    1439.    3Koi  17.  (®Iatt  23.) 

Wy  Jorden  van  deme  Haghen,  Borcherd  unde  Arnold, 
Ghjfe  van  Lubeke  unde  Herbard  van  Winthem,  nu  tor  tyd 
olderlnde  des  coepmans  to  Honovere,  bekennen  openbar  in 
delTem  breve,  dat  wy  van  Hinrike  van  Toffem  knapen,  up- 
genomen  unde  in  des  coepmans  inninge  nuth  gekart  hebben 
vertech  punt  Honoverfcher  penninge,  darvor  wy  van  des 
coepmans  wegen  Ghefen  Margreten  jungfruven  to  Wenin- 
gelTen  nnde  Ilfeben,  husvruwen  Hanfes  Lymborghes,  des 
vorferevenen  Hinrikes  dochteren,  to  orer  aller  unde  juwelkes 
lyve*)  vorkofil  hebben  unde  vorkopen  in  craflfl  deffes 
breves  verdehalfT  pund  geldes  der  vorbenomden  penninge 
rechtes  lyffghedynges  2),  de  helflle  der  gulde^)  to  funte 
Michaelis  dage,  de  andere  heifite  to  pafchen  alle  jar,  dewyle 
fe  unde  orer  juwelk  levet,  redelken  to  ghevende.  Wen  fe 
2ver  alle  van   dodes    wegen    vorvallen  ßnt,   so   en  fint  wy 

I)  8cbai<3eit    ^  ^etBauc^L    3)  geente. 

10* 


148 


üoch  unfe  nakomelinge  olderlude  des  vorbenomden  cop> 
mans  van  der  fummen  noch  lyffgedinges  vortmer  nicht 
plichtich  ut  to  ghevende  eder  to  donde ;  unde  deHet  love 
wy  den  vorbenomden  Hinrikes  dochteren  fament  unde  by- 
funderen  van  des  vorb.  copraans  wegen  unvorbroken  wol 
to  holdende.  Des  to  tucbnilTe  hebbe  wy  on  deffen  breff 
gegeven  unde  vorfegelt  myt  des  vorb.  copmans  ingesegele. 
Datum  anno  Domini  M.  CCCC.  XXX  nono,  des  fondaghes 
negeft  vor  pinxften.  ^) 

35.    1489.  3anuar  15.    (Statt  23.) 

Anno  LXXXIX,  an  dem  donnerdage  vor  Anthonii, 
do  de  copman  lotede,  fynt  eyns  gheworden  alle  de  do 
loteden,  wen  de  copman  vorbodet  wert  to  den  veyr  morgen- 
spraken  unde  wen  se  lotet  eder  dar  de  copman  to  donde 
hath  vor  rade  eder  vor  richte,  alle  de  denne  nicht  en 
komen,  de  fchullen  dat  dem  copmanne  vorbeteren  myt 
eynem  punt  waffes,  id  fi  denne  fake,  dat  id  eme  echte  not 
beneme  eder  dat  id  eme  nicht  to  wetende  worde.  Unde 
wen  de  copman  vorboden  leyt  up  eyne  andere  tydt,  de 
denne  nicht  en  komen,  dat  fchal  bliven  by  dem  olden 
broke  2).  Hyrna  folget  de  loteden :  de  borgermester  Diderick 
van  Wintern,  Diderick  van  Änderten,  Volckmar  van  Änderten, 
Marcus  Vorenwolt,  Gerlich  Lathufen,  Hinrik  van  Wintern, 
Bernt  van  Wintem,  Hermen  Vorenwolt,  Berndt  Rodewolt, 
Cordt  Türke,  Helmolt  Krufel,  Johan  van  Wintem,  Hans 
van  Wintem,  Hans  Meyger,  Brant  Türke,  Jürgen  vam  Sode, 
Diderick  Steynhufen,   Hermen  Wedekint,    Cordt  Steynhufen. 

36.  1497.    3anuor  12.    (Statt  17.) 

Item  de  kopmanne  de  entfenghen  Engelken  BaHen 
vor    eynen    knecht    des    donnerdaghes    vor  Anthonii    anno 

etc.  xcvn. 

37.  1504.    Sanuar  11.    («tatt  25.) 

Anno   Domini    dufenth    Y^IIII,    des    donnerdages    na 


1)  2>iefe  Urfunbe  iji  in  htv  ^anbf(^rift  but(^{lri(^m.    3)  (^ebrauc^. 


149 


twolften  wilkorde  de  mene  kopman:  wenne  dat  nie  den 
kopman  Torboden  letfae,  wan  me  weme  befchulden  wolde 
vor  rade  eder  richte,  unde  we  den  hotten  hleve^  de  nejne 
entfehaldinge  (hedde),  de  fcholde  dat  vorheteren  mjt  eyner 
qnarte  wins,  unde  fcholde  fe  vorth  forderen;  unde  wen  me 
de  morgenfprake  holth  hj  demfulveu  broke  vorgefcr.,  unde 
fchal  fe  vorth  panden  laten,  ande  we  van  du  (Ten  vorgescr. 
Ibchken  broke  fchuldich  were,  dar  fchal  me  neyn  lotteigelt 
van  nemen,  he  hebbe  de  broke  er(t  uthgeven. 

38.  1511.    3anuar  16.    (Stott  9.) 

Anno  XY^XI,  den  donredach  vor  funte  Antonius 
dage,  is  befproken:  Welk  koepman,  dede  want  fnith  uppe 
enen  hilgen  dach,  de  fchal  vorbroken  hebben  de  heifite 
des  geldes,  fo  dicke  alfe  he  dat  want  vorkoflft  hef!t. 

39.  1515.    3anuar  11.    («latt  26.) 

Anno  J^omini  XV^XV,  des  donerdages  na  dem 
twolften  is  de  koppman  overejn  komen:  Wan  £ey  de 
oren  began  laten  myt  fylHgen  ')  unde  myt  felemyffen,  welk 
or  dar  nycht  en  is,  da  fchal  vorfallen  fyn  1  quarte  wyns, 
et  fy,  dat  weme  de  echte  noet  beneme. 

40.    1567.    gioDember  7.    (©latt  38.) 

Anno  1567  den  fiebenden  monatstagk  Novembris  ist 
vom  gantzen  gemeinen  kaufihian  eindrechtich  von  stemmen 
zu  stemmen  beramet')  und  entfloHen:  Nachdem  ein  erbar 
radt  die  burgerfchafift  und  brauwergilde  verböget^)  und  auch 
ane  dafs  der  kaufirnan  von  wegen  des  kriges  jegen  die 
woUenweber  gefweckt^),  das,  wer  nach  dato  die  kauffman- 
einuoge  winnen  oder  kauffen  wolde,  soll  nach  gethanem 
aide  dem  kauffman  darfuer  fegzigk  joachimsdaler  entrichten 
oder  dem  gantzen  gemeinen  kopmann  nebenst  junckfraun 
und  fraan  eine  koft  thun  und  fie  drei  tage  mitt  Reinfchem 
wein  und  Einbeckfchem  hier  nebenft  gefotten  und  gebraten 


1)  «igifttn.    3)  «cra^m.    3)  er^ö^ct.    *)  Qt\^m^t 


150 


tractieren,  darzu  fein  lotelgeldt  i),  zwey  thaler  zn  buffen- 
gelde^)  and  eynen  halven  thaler  zu  fenstergelde  3)  dem 
kauffman  vomügen* 

Item  80  ist  dofulveft  der  kauflPman  einfs  geworden  und 
entfloITen^  das  men  nach  dato  zu  lottelgelde  zwey  marien- 
groHen  oder  eine  quarte  winfs  oder  de  werde  darvon  und 
auch  fo  viel  zum  wilkoir  und  gemeinem  broicke  dem  kauff- 
man  foll  entrichten.     Actum  ut  Aipra. 


1)  @.  S[ntn.  1  }u  S[uf2ri(!^n.  1.  >)  Sü(!^fenge(b,  gu  ^efheitung  ber 
|[u«gaben  für  ®ef(!^üt^e.  3)  ^i^  W>^Qbt  eine«  f.  g.  genflergetbe«  tcan. 
aud^  tn  2)an}ig  t>ov;  fte  galt  tuQ^rf(^etnrt(^  aU  (Sx\a^  fttr  ben  Serlufl 
ber  au9  bem  ftauf^aufe  ertoarteten  (Stnfünfte  unb  tourbe  bon  allen  2)en« 
ienigen  erhoben,  bie  in  ber  ©tabt  eineit  offenen  !6erfaufd(aben  unter« 
gleiten.    $trfc^,  $anbe(9«  unb  ©emerbdgefc^tc^te  ^Danjigd,  ®.  209. 

fRa^trag. 

3ur  SerboQfl&nbtgung  tfi  no(!^  gu  bemerfen,  bag  na(!^  meiner  9n« 
ft(^t  bie  ^anbfci^riftU^en  ^fjric^nungen  1—32.  34.  35.  36.  38  in  ber 
)n)etten  ^älfte  bed  15,  bie  SCnfgeic^nung  33  im  15.  bejlD.  14,  bie  9uf« 
Zeichnungen  37.  39  unb  40  im  16.  Sa^rl^unberte  gef(^rieben  fhtb. 


151 


vni. 

2)ie  @d)Iod(t  bei  ^a^tabtd  m  26.  ^li  1751 

9{a(^  einer  gleid^jeltigen  ^aiibf(!^rtft  mit  einigen  iSemerfungen 

üon  Dr.  3)eiter.*) 

Site  bie  franjoftfc^e  Stmee  unter  bem  ^efe^te  bed 
äRarfc^aUd  Vattic»  gegen  ®ie(efe(b  oorrflcfte,  jog  fic^  bie 
atttirtc  gegen  bie  SSefer  }urfid,  ging  bei  Stemme  jlDifc^en 
9Rinben  unb  9}inte(n  aber  fetbige  unb  be)og  ein  l^ager  in  ber 
Sbenc  Don  S)anlerfen,  eine  iDIeile  oon  äßinben.  S)er  SRarfc^aQ 
b'Streed  begnägte  fic^,  fie  nur  burc^  ü£)eta(!6ementd  beobachten 
iu  laffen,  itnterbed  er  ben  iDtarfc^  feiner  ^auptannee  üeran« 
ftabete,  meiere  i^ren  SBeg  über  üDetmoIb  unb  $o(}^attfen  im 
$aberbomf(^en  na^m  unb  fobann  bei  ^oliutinben  bie  SBefer 
pQffirte.  ^üilüäi  ging  ber  ^roDianttrain  }u  ^eoerungen, 
eine  Keine  @tunbe  Don  ^olsminben  oberhalb  auf  SdxMtn, 


I)  !2)ei  na(!^foIgenbe  Bericht  über  bie  1757  bei  ^afttnhtd  ge« 
firferte  Bdfiad^t,  »elc^e  bie  berüchtigte  (Sont)cntion  )u  bloßer  S^nm  lux 
%ol%t  ^atte,  ift  ber  STbbrucf  einer  t^or  mir  angefertigten  (Sopie  eined 
SKanufcri^te,  welche«  mein  ?e^rer  unb  grcunb,  ber  ^ajior  ^»affelbrinf 
in  ^flenbecf,  1757  jur  $enu|jung  für  bie  ^rebigt  am  ®d)tac^ttage 
gefc^ben  ^at  2)iefer  erhielt  ba9  beutfc^c  SWanufcript  jur  «bft^rift 
bon  bem  '\t^t  berfiorbenen  gorfhot^  ^n^e  in  ^agen^O^nt,  mit  bem 
«emerfen,  baß  er  ba«felbe  bem  ©erm  bon  3w9cfttt,  welcher  an  bem 
Imte  ®ro^nbe«0^fen  früher  eine  (gtcfle  beücibet  §atte,  berbonfte.  2)a« 
franjofifcfte  OriginoIC?)  (cfieint  im  iRenen  militatrifd^en  Journale  I, 
204  u.  205  benu^t  }u  fein.  (Sergl.  bon  @i(^art,  (^efc^idfte  ber  ^önigttc^ 
^nnoberf(^cn  tlrmee,  IIL  1,  269  flg.) 


152 


bte  }u  bem  Snbe  gefc^Iagen  maren,  ebenfalls  über  bie  föefer. 
!X)en  20.  be}og  btcfe  älrmee  ein  Sager  bei  @tabtoIbenborf  im 
@oÜinge,  unterbed  ber  äßarquid  b'S(rmentiered  bei  'Jleileffen 
uub  ber  Obrift  3uffe  bad  @(i^(og  $e^len  befehlen,  looburc^ 
fte  aOleifter  ISngd  ber  SEBefer  Don  Sorfte  bi«  ^ode,  bedgleic^en 
bon  bem  engen  $affe,  bie  S^rane ')  genannt,  tourben,  toelc^er 
bte  eingige  93erbinbung  ift  gmifc^en  bem  Zffalt  bei  3Bi(fenfen 
unb  ber  SSefer.  üDie  ^aderei  unb  bie  3Ragaiine  »urben 
noc^  ^aberborn  getegt. 

üDie  Derbünbete  Slrmee,  meiere  »S^renb  ber  Bewegungen 
ber  f^ranjofen  oon  SRinben  bid  ^ameln  marfc^irt  toar, 
lieg  7  ©renabierbataidond  unter  bem  ®eneraImaj[or  bon 
^arbenberg  bid  Sßtdenfen,  meiere«  in  ber  Sbene  gmifc^en 
^o^en  Bergen,  bem  3^t  unb  bem  @oIIinge,  liegt  Dorräden. 
Um  ferner  bie  ^eerftragen  jmi[c^en  Stnbed  unb  ^annober  ju 
beobachten,  tourbe  ber  ®enera(maj[or  don  £)a(^en^aufen  mit 
2  3)ragonerregimentern  betac^irt,  um  guerft  bad  !Defi(ä  oon 
9llfe(b  gu  beobachten,  bei  ft&rterem  Slnbröngen  bed  ^mbt^ 
fic^  hinter  Slge  gu  fe^en  unb  Aber  So))t>enbrügge  mit  ber 
Srmee  bei  ^ameln  bie  Berbinbung  gu  erhalten,  mobei  bie 
älbftc^t  mar,  nac^  bortommenben  UmftSnben  biefed  Sorpd  gu 
Derftfirten  unb  hinter  ber  Rätter,  o^nmeit  SßiUfingen  ftc^  gu 
poftiren  unb  fol^ergeftalt  ^annooer  gu  beden. 

auf  bie  9lac^ric^t,  ba^  bie  frangöfifc^e  3[rmee  bie  tBefer 
pafflrt  fei  unb  bei  ©tabtolbenborf  ein  l^ager  begogen  ^abe, 
lieg  ber  $ergog  oon  Sumberlanb  bad  gmeite  treffen  bid  gu  bem 
S)orfe  $alle,  eine  9Rei(e  oon  SBidenfen  unb  1%  ®tunbe 
Don  ^e^(en,  oorrflden.  hierauf  begab  er  ftc^  nac^  SSidenfen, 
um  bad  2:errain  gu  recognofciren,  unb  ba  er  bie  ©renabiere 
gu  fe^r  audgefe^t  fanb,  (ieg  er  fte  gurttdmarfc^iren  unb  ))ofttrte 
fie  gu  SSöIter^aufen  auf  ber  (inten  ^iank  ber  Sirmee,  meldte 
bei  Sifferbe  im  gager  ftanb,  mo  ba«  Hauptquartier  bed  C>^^i09^ 
mar.    !X)ad  gmeite  ^ireffen  mugte  ebenfalls  mieber  ind  Sager 


>)  Xxant  ift  bte  ptottbeutfd^c  i^egetc^nung  fttr  (Sngpag.  ^ie  i^ebeu- 
tung  ergiebt  fid^  aud  bem  ^ufammengefe^ten  Sorte  SSagentrane  b. ^. 
Sagenf^ur. 


153 


iinndmarf^tren.  0  ^te  leichten  Gruppen ,  meiere  aM  crft 
feit  6  3Bo(^en  errichteten  4  (Sompagnien  3Sger  )u  ^ni  unb 
jn  ißferbe,  50  ^ufaren  unb  120  ^ädeburgifc^cn  (Sarabinierft 
unb  3Sgem  beftanben^  n)urben  auf  ben  Reinen  Sin^ö^en  Sütge« 
berg  unb  SDtittetberg  jipifc^en  Sörr^  unb  ^rodenfen  unb 
Srenfc  placirt.  üDte  oerbfinbete  Snnee  na^m  bie  Stellung 
in  i^rem  Sager  fo,  ba^  ber  (inle  Sauget  fic^  an  bad  $0(2 
unb  bie  $S^e  (beren  ®ipfel  O^ndburg  unb  ^fl^netu^Ie^) 
^gt)  itDtfd^en  ^aftenbed  unb  äJoremberg  gegen  9lorben  be« 
legen  anlehnte,  ^a^  !Dorf  ^aftenbed  befanb  ftc^  beinahe, 
iebo(^  ettoad  me^r  lintö,  Dor  ber  3J2itte,  ber  rechte  ^lü^d, 
ber  fi(^  gegen  ^anteln  erftredte,  enbigte  ft(^  auf  ber  Keinen 
Sn^o^c  bed  ®inbe(berge^,3)  \^^  S^^i^^^^  gegenüber,  loetc^e 
burc^  ben  inpractifabeln  SRoraft,  bie  Saale  4)  genannt,  ge^ 
btdt  iDurbe.  ai0  am  22.  frfl^  aßorgen«  Don  ben  leichten 
Xruppen,  xotid^  auf  beut  Sütgeberg  ftanben,  gemelbet  tonvit, 
bat  ein  anfe^uKc^e«  feinblic^e«  Sorp«  bad  !X)orf  unb  !£)efi(ä 
$eten  pafftrte  unb  SRiene  machte,  [ic^  bafelbft  gu  lagern, 
begab  fic^  ber  $er}og  eiltgft  ba^in,  ein  ftaried  Sorpd  3n« 
fanterie  unb  CadaQerie  folgte  in  2  Solonnen.  !Die  ©pt^e 
ber  erften  mar  bid  ^rodenfen,  unb  bie  ©pi^e  ber  SabaQerie 
bid  Srenle  paffirt,  unb  man  fanb  ftc^  im  ®tanbe,  bie  lü^ne 
Unbefonnen^eit  M  t$einbed  3U  beftrafen,  aQein  man  untere 
na^m  nii^t^,  unb  felbft  bie  leichten  2:ruppen  mußten  i^ren 

')  ^er  »trb  ouf  ben  jtDritcn  ^\an  üettüiefcn,  wrfdjcr  (eiber  ebenfo- 
»enig  toie  ber  er^te  ber  3lbf(i^rtft  angefügt  ip.  3)  2)tcfcr  ©erg  ftegt  eine 
Sieitefflimbe  »ett  9ftrt(^  t)on  bem  !£)orfe  ^aflenbed  unb  erftrecft  flc^  nac^ 
»orbc«.  2)er  nürbliAe  $:^eil  fü^rt  ben  9iamen  „ber  ©totten,"  ber  füb* 
ß^f  „^ü^nefu^Ie"  ober  „O^nöburg''  (Oben^burg)  unb  in  ber  ^od)bcutft^en 
S<n:o(^c  ^fen«bnrg".  Urf^rüngßc!^  fjat  jebcnfaff«  bie  t^olartige  SJertiefung 
öor  ber  CfenSburg,  je^t  ba«  Äajjtf  genannt,  ^ü^nefu^Ie  b.  ^.  ^üncn* 
grsBe  geheißen,  fpttter  aber  »irb  btcfe  Benennung  auf  ben  ®erg  über» 
teogen  fem.  3)  ©inbetberg  ober  <Sinbe(brinf,  in  ber  SWittc  jtDtfd^en 
^oßenbetf  unb  Hameln  gelegen,  tfl  eine  Heine  (Erhebung  beS  ^avht9  nac^ 
^  rine«  glugufer«,  meiere«  im  SBejien  ba«  ju  Hffcrbe  gc^brenbe  lange 
8«lb  begreujt.  4)  Kn  ber  Stelle  be«  bomoligen  SWorajlc«  pnbet  man 
i«$t  SSiefen,  ebenfalls  8aafe  geitannt,  meiere  nur  etnjo«  ^ö^er  ot«  ber 
Süffttf^gel  ber  SBefer  liegen  unb  be«^alb  bei  heftigen  3icgengüffen  unter 
^er  gefegt  werben. 


154 


Soften  »erfaffcn.  35a«  6or})«  ging  In«  Säger  gurfld  unb 
bie  (eichten  Xxvippm  tourben  beftimmt,  bte  !D6rfer  Sdoxxtf  unb 
i$rente  ju  bel^aupten. 

@«  mar  nic^t«  leichter,  a(«  btefe«  (Sorp«  ju  überraf c^en, 
tote  fo((^ed  »fi^renb  be«  nac^^erigen  t^rieben«  ber  ITOarqut« 
b^älrmentiere«  gegen  einen  fe^r  glaubl^aften  ®enera(  ber 
nerbünbeten  Srmee  eingeftanben,  auc^  ni^t  geleugnet,  ba§  er 
fi4  in  ber  SuSerften  SBerlcgen^eit  befunben. 

giac^bcm  man  aber  ben  Sütgeberg  »erlaffen,  mor  e«  un* 
mögtic^,  fic^  im  7t|Q(e  unb  am  i^uge  be«ie(ben  }u  galten; 
man  toar  genöt^igt,  ftc^  bi«  }um  3lfeberg  }urü(I}uiie^en, 
unb  lieg  unterbe«  bie  3(n^6^en  unb  ®e^6I}e,  fo  fi4  im 
9?orben  »on  O^fen  bi«  jum  Dorfe  SBrr^  erftreden,  burt^ 
bte  Biquet«  ber  Slrmee  befe^jen.  T)en  22.  marfc^irte  bie 
feinbtic^e  ^auptannee  au«  i^rem  Sager  bei  ®tabto(benborf 
unb  lagerte  fic^  jtDifc^en  bem  älmt^aufe  Sßidenfen  unb  bem 
!J)orfe  ^aüe,  4  ©tunben  oon  (Sro^nbe  im  Oftcn  getegen; 
i^re  9lDantgarbe,  metc^e  unter  bem  ®enera((ieutenant  SJfarqut« 
b'Slrmentiere«  bei  ^eien  campirte,  fteUte  i^re  ©orpoften  bi« 
©ro^nbe,  tt)o  ber  f^einb  gegen  älbenb  eine  $)TÜ(Ie  aber  bie 
SBefer  fc^tagen  liefe  unb  in  ber  ^lac^t  ein  6orp«  öon  10,000 
Sßann  unter  bem  :99efe^(e  be«  ®enera((ieutenant«  ©rafen  t)on 
®rog(ie  Aber  felbige  ge^en  unb  auf  ber  ffeinen  9n^8^e,  bte 
@teintu^(e  genannt,  oon  ®ro^nbe  fübmfirt«,  ein  Sager  begießen 
ließ.  !&en  23.  cam))irte  bie  frongSfifc^e  Slrmee  in  oerfc^ie^ 
benen  Sinien  jinifc^en  $eien,  ®rot|nbe,  $ajien,  Söitxti,  ^xtntt 
unb  ^rodenfen.  !Die  (eichten  S^ruppen  ber  äJerbünbeten  c^ar« 
mü^irten  ben  ganjen  Sag,  behaupteten  if)ren  Soften  ju  Sat« 
ferbe,  mußten  aber  ben  Olfeberg  oertaffen.  35ie  Biquet«  auf 
ben  fc^on  gebac^ten  9(n^5^eu  mürben  oerftfirft.  !£)ie  Slnnee 
blieb  inbe«  ru^ig  in  i^rem  Sager  }tt  Slfferbe. 

T)a0  obgebac^te,  am  linfen  Ufer  ber  SBefer  über 
®ro^nbe  campirenbe  Srogtie'fc^e  (Sorp«  ^atte  fi(!b  mit 
meniger  SSorfid^t  poftirt,  ba  e«  ben  na^e  baranftoßenben 
©ro^nber  Salb  nic^t  befet^t,  ebenfomenig  bie  ®c^(u(^t  oon 
^Smelf^enburg,  fo  oon  ^ameln  auf  ^Qrmont  ffl^rt,  berge^ 
ftalt,   ba|  ein  hinlängliche«  oerbänbete«  Sorp«  burcb  einen 


165 


angeftrengten  ^lac^tmarfc^  Don  $)ameln  and  Aber  9[er}en  unb 
imti%aijtxi  DerbeA  anräden  unb  felbigcd  Sorpd  oon  ber 
%i^o§e  in  bte  SBefer  }n  ftürjen  oermögenb  gemefen  mfire. 
3nglri<^  Ratten  1000  aRann  Saüallerie  jn  D^en  burc^  bie 
Sefer  gc^en,  bie  (Ebene  nac^  ®ro^nbe  in  ©alopp  pafftren  unb 
bte  feinblic^e  Serroirrung  bei  ber  neben  ®ro^nbe  gef(^(agenen 
9rfttfe  DoQenben  fönnen.  SJorfte^enbe«  ^ro|ect  iDurbe  aber 
and^  tienoorfen,  mithin  bem  Selnbe  ba9  linle  Ufer  ber  SBefer 
fiberlaffen,  fo  mie  e^  }UDor  bei  bent  Soften  ju  ^oQe,  bem 
@(^(offe  ju  $e^(en  unb  bem  iSngpQ§,  bie  Xrane  genannt, 
gefc^^.  6in  ^meited  oorgefc^Iagene«  ^roiect  fc^eiterte  ebem 
{oä^,  fo  ba^in  ging,  bag  man  oerbünbeter  @eitd  3^i^  i^ 
geminnen  nnb  ben  $einb  nur  in  feinem  Sorrflden  aufju^ 
Ratten  fachen  foQte,  weil  feine  ^aderei  auf  7  WltiUn  entfernt 
nnter  einer  geringeren  ^SSebednng  )u  ^aberborn  fi(^  etabUrt 
befanb  nnb  nac^  juDerläfftgen  ^lac^rtc^ten  mit  bem  26.  3u(i 
bod  Srob  bei  ber  Slrmee  }u  @nbe  ging,  ber  ^rooianttrand« 
port  aber  megen  ber  Ummege  über  bie  Brüden  bei  ^tu- 
rrnigen  unb  ^oljminben  unb  wegen  ber  befonberd  böfen  (Sng« 
pfiffe  burc!^  ben  @o(Iing  Aber  ^melungdbom  einen  böfen  93eg 
t>ou  10  Sßeilen  jurädtegen  mugte,  wenn  ber  fran}9flf(^en 
Srmee  ba9  Srob  gugeffl^rt  werben  foUte.  ÜDad  Socal  ergab, 
ba§  bie  Derbänbete  Slrmee  j[enen  3^^^^^^  nfi|en,  fi(^  aU« 
ma^tit^  hinter  ben  ^amelflug  unb  ba«  !Dorf  $iatgdfe(b 
iie^,  bad  !Deft(4,  {um  @d^äden^)  genannt,  occupiren,  fic^ 
in  biefer  ©teltung  unb  ber  93erbtnbung  mit  ^annooer  aber 
Springe  behaupten,  ben  i$einb  a(fo  aufhatten  unb  wegen  feined 
Scobed  unb  feiner  Sebendmittel  in  bie  größte  Verlegenheit 
Derfe^en  fonnte.  SBenngleic^  auc^  bad  k)orgef(^(agene  Unter«» 
nehmen,  um  mittele  eined  angeftrengten  üßarfAe«  mit  einem 
angemeffenen  Sorpd  don  SaDaQerie  unb  (eic^t  equipirter 
Infanterie  unb  3Sgern  Aber  Sfigbe  bad  fe^r  fc^wac!^  gebedte 
9Raga}in  unb  bie  ®&derei  2u  ^aberborn  )u  überrumpetn 
unb  }u  ruiniren,  nic^t  im  (S^anjen  ^fitte  gelingen  foQen,   wie 


I)  Der  @(^&<!en  Hegt  ^wifc^en  bem  fogenannten  (Stc^enberge  unb 
bnn  oben  erwarten  Stoffen.    3n  ber  S'Jtebcrung  fliegt  bie  5Remtc 


156 


bod^  mäi  ber  grögten  Sßa^rfc^einlid^Ieit  ju  hoffen  war,  fo 
würben  ho6)  aQejeit  bie  fernblieben  Sonooid  (3"f"^^  mit^e* 
bedung)  aufgehalten  unb  ber  f^etnb  gejmungen,  ftc^  gegen 
Sßünben  iufammeniUjie^en.  3m  SaQe  eined  glüctltc^en  ^ud^ 
fc^lagd  aber  fonnte  bad  oben  genannte  Derbünbete  (S.oxp^  eine 
^meite  Unternel^mung  auf  bie  feinblic^en  Srfiden  bei  $0(2^ 
ntinben  üerfuc^en.  Sin  unterne^menber  unb  bed  3)ienfted 
ber  leichten  2:ruppen  funbtger  ©enerat  l^fitte  biefed  befc^affen 
unb  burc^  Aenntniffe  bed  watbigen  unb  couptrten  S^erraind 
im  $aberbornf(!^en  unb  Stppefc^en  feinen  iRAdjug  gu  ber 
$(rmee  bei  $ame(n  ol^ne  ®efal|r  nehmen  lönnen.  !Den  24. 
bemertte  man  in  ber  ^ä^e  Diele  Bewegungen  in  ber  feinb^ 
liefen  9(rmee.  'Da«  ßorpd  bed  C>^^i^0^  ^^^  Sroglie  fe^te 
fi(^  in  @(^Ia(^torbnung  in  ber  Sbene  }Wtfd|en  ©ro^nbe  unb 
O^fen  am  (inlen  Ufer  ber  {Befer  unb  machte  thront  gegen 
ben  Budeberg.  3ugtei(^  fefete  [löf  bte  ^auptarmee  in  t>tx< 
fc^iebenen  Solennen  in  SD2arfc^  unb  )og  fic^  red^td  gegen  bte 
Sln^ö^en,  wetc^e  Don  ^erbünbeten  befe^t  waren.  S)ie  recj^te 
Solonne  marfc^trte  oon  Börr^  gegen  äSößer^aufen,  wo  ber 
©eneralmajior  oon  ^arbenberg  mit  ben  ©renabieren  ftanb. 
hierauf  begab  fi(!^  ber  ^erjog  üon  Sumberlanb  nac^  ben 
Biquet«  auf  ber  §8^e  non  Satferbe,  poftirte  oerfc^iebcne 
Siegimenter  Infanterie  oom  linlen  Slflget  in  ben  ^toi\i)tn'^ 
räum  }Wif(^en  bie  ©renabiere  unb  $iquetd.  !Der  t$einb  oer^ 
brfingte  }war  Die  Säger  üon  Satferbe,  burfte  aber  felbft  nid^t 
Befife  baüon  nel^men.  @r  attaquirte  hierauf  ben  Soften 
)Wif(^en  2iflnbern  unb^  Dl^r,  fe^te  [xij  am  rechten  Ufer  ber 
ffiefcr,  unterbe«  ber  ®raf  oon  ©rogUe  feine  artlttcrie  gegen 
bie  $5^en  oon  Budeberg  unb  gegen  Satferbe,  wiewohl  t)er^ 
gebend,  agiren  (ieg.  Bei  Bötfer^aufen  unb  im  ^olje  war 
injwifd^en  fowo^I  ba«  Artillerie*  att  dnfanteriefeuer  fe^r 
^eftig,  j[ebo(^  nereitctte  bie  SEapferfeit  ber  ©renabiere  bae 
^or^aben  bed  i$einbed,  fo  bag  er  gegen  äßittag  fi(^  jurüdiog. 
hierauf  üerüegen  bie  Serbünbeten  bie  gebac^ten  Sln^ö^en  unb 
^oljungen  unb  begnügten  fic^,  nad|  fotgenber  S)i0pofttion 
ba«  Soger  bei  f)aftenbed  ju  bejie^en.   35er  Keine  unbebeutenbe 


157 


Sa^i)  bei  SSoretnberg,  ber  in  biefer  3a^red}ett  foft  gan} 
tnKfoi  tft,  be(tte  nebft  einem  3Roraft,  bie  Saafe,  ber  betnol^e 
ini^ractitabel  i%  bie  fronte  ber  älrmee  Don  j^aftenbect  bid 
}iun  rechten  S(fige{;  bod  Xerrain  om  Unlen  31üge(  Dom 
^DoTfe  bi^  an  bad  $01}  tt)ar  nic^t  fo  gflnftig,  benn  e6  würbe 
luxif  fUine  gegcnüberliegenbe  Sn^o^en  be^errfc^t,  welche  ber 
feinbUc^en  Srtiaerie  oiele  Sort^eile  gemährten.  !Die  Sage 
Im  ^oiic«,  bad  bi«  ju  ben  beiben  (Bipfetn  O^n^burg  unb 
Oü^neht^Ie^)  immer  ^ö^er  wirb,  mar  no(!^  weniger  üort^eil^aft. 
Sd  ^at  )war  an  einigen  @tet(en  fumpfige  Quetlen,  inbed 
mar  ed  oon  ©eilen  bed  geinbed  (eic^t  ju  erfteigen,  we^ed 
ber  Srfolg  wiber  bie  SKeinung  unb  {Rapport,  ben  man  bem 
$er}oge  baoon  gegeben,  bewies. 

@o  war  bad  Senain  befc^affen,  wo  bie  oerbünbete 
«rmce  i^r  ©(i^Iat^tfelb  wallte,  ©ie  Infanterie  ftanb  in 
einer  Sinie  unb  ^atte  eine  9}eferoe,  bei  ber  fi(^  auc^  bie 
gan}e  SaoaQerie  befanb.  ^Der  xti^tt  Flügel  war  auf  ber 
In^S^e  Sinbetberg,  bem  ^xt^tllio^t  gegenüber,  pofttrt  unb 
t)oa  ba  an  erftrecfte  fic^  bie  ^tuie  bid  jnm  Unten  glüget  an 
ben  ()aftenbe(fer  S8a(b.  ^ie  ©renabiere,  weld^e  wS{)renb 
ber  jwei  2:age  ber  ®c^(ac^t  bem  feinblic^en  SlrtiQeriefeuer  fe^r 
an^gefe^t  waren,  würben  in  ben  9Ba(b  etwad  jurüdgejogen. 
3ioei  SataiQone  ftanben  unter  bem  Sommanbo  bed  &mttaU 
major«  @rafen  oon  ©c^utenburg  auf  bem  @c^ierenberge ;  bie 
5  übrigen  ©renabierbataiQone  ftanben  etwa«  me^r  fettwSrt« 
an  bem  %\x^t  bed  Serge«,  ba«  OSgercorp«  unter  bemJ!3efe]|I 
be«  SD2a|or«  S^^^tag  ^atte  auf  bem  Serge,  genannt  $üt)ne« 
!u^(e,  feinen  ^(a^.  3®U^^"  ^^"  ©renabteren  unb  bem 
Gnlen  glügel  ber  Slrmee,  welcher  au«  ber  Sraunfc^weigifc^en 
3nfanterie  beftanb,  befanb  fic^  eine  Keine  Sin^ö^e  ienfeit 
bem  fia^ifgrunbe.    Hn  f eibiger  würbe  eine  Satterie^)  ange^ 


>)  2)er  ^ad),  $afle  genannt,  fliegt  am  2)0Tfc  .^altenbecf  Dorbei 
mU)  mSnhtt  in  ben  Qau^tgraben,  ber  ha»  Gaffer  Bn%9  ber  ^aa!e  meiter 
in  bie  ^amd  fü^rt.  ^)  ^ier  ^at  jlc^  ber  i^eriditerftatter  geirrt.  2)enn 
O^Sbnrg  unb  ^fl^nefu^te  ftnb  gtoei  berfd|iebene  iRamen  für  einen  unb 
benfelben  ©ipfcL  3)  ^er  Ort  ifi  noc^  ^eute  erfennbar  an  einer  JOertiefung, 
bie  m  lintd  oon  bem  Scge  befinbet,  lucld^er  über  ^offmanndberg 


158 


(egt  unb  mit  2  12))fünbtgen  Sanonen  unb  6  ^aubi^m 
befe^t.  !£)iefe  Batterie  mar  ton  einer  anbern,  meiere  bei 
ben  Dorbern  ©renobieren  auf  einer  Slnl^ö^e  fi(!^  befanb,  t>tu 
t^eibigt.  9(uc^  würben  2  12pfünbige  Kanonen  üon  ber 
^raunfdimeigifc^en  Infanterie  aufgeftedt.  Sfec^td  beim  Dorfe 
^aftenbed  mürbe  eine  anbere  Batterie  für  4  @tä(f  12))fünbtger 
unb  2  <Stücf  6pfünbiger  Kanonen  etabttrt,  meiere  bie  (Sbene 
unb  ben  3^0^" 0  i^^  Dorfe  beftric^en,  aQein  bie  Sdxu\U 
mehren  biefer  Batterien  mürben  ni(!^t  üöttig  fertig.  Singer 
ben  ermähnten  Batterien  ^atte  man  nod|  eine  uon  4  ®tfl(f 
12pfünbiger  ftanonen  auf  bem  Sinbelberge.  Dad  ^orf 
^aftenbed  mar  t)orIfiufig  nur  bei  Sflaä^t  oon  einem  'Detac^e^ 
ment  oon  ben  "^iquetd  befetjt,  melc^eö  ber  ®eneratmaj[or  oon 
®ilfe  commanbirte  mit  ber  Orbre,  ed  bei  ber  Xnnä^erung 
be«  geinbe«  ju  üerlaffen.  —  ^vl  S3i«perobe")  melt^e^  im 
Xi^alt  liegt  an  ber  ^eerftrage,  bie  Don  Sidenfen  fiber  3ttu* 
ifan^,  ^iebergen,  Xfferbe  nac^  f)ameln  fü^rt,  marb  ber  Obrift^ 
lieutenant  oon  SEerfen  mit  300  üßann  Onfanterie  poftirt. 
S)ie  ^ücfeburger  Sarablnierd,  bie  3Sger  ju  ^ferbe  unb  bie 
menigen  berittenen  ^ufaren  mürben  auf  bem  Xttnber  Snger 
placirt,  fo  bag  fie  ben  äi^Ö^^öf  im  SRüden  Ratten.  Die 
©enerale  mürben  alfo  Dert^eitt:  ©eneral  t)on  3oft^o^  com* 
manbirte  ben  rechten  ($tflgel,  ©eneral  t)on  3m^of  ben  lin!en 
ber  Infanterie,  ®enera(ma|or  oon  'Dadien^aufen  bie  ^anno« 
oerfc^e  unb  (äeneralmajor  Don  (Sinfiebet  bie  ^effifc^e  SaDaQerie^ 
bie  übrigen  (Senerate  blieben  bei  i^ren  Angaben  in  ber  Sinte. 
3n  biefer  Stellung  ermattete  man  ben  i^einb.  !Z)iefer  atta» 
quirte  ani^  fc^on  ben  25.  gegen  Siage^anbruc^  bie  Sorpoften 
unb  bie  ^iquetd  im  !Dorfe  ^aftenbed.  ^Mt  aufge^enber 
@onne  fa^  man  bie  Solonnen  bed  i^einbed  ^eranrüden,  t{)eild 
burc!^  O^fen,  mo  bad  Sorpd  be«  ^erjogd  t)on  :$roglie  burc^ 
bie  ffiefer  gegangen  mar,  t^eite  aber  bie  ^^eerftraße  oon 
8atferbe  unb  Sudeberg  nac^  ^aftenbed.  ^wA  (Solonnen 
nahmen  i^ren  2Beg  burc^  9$ölfer{)aufen  unb  feitmärtd  burc^ 


burd^  ben  ^alb  nac^  ber  Ofen^burg  fü^rt.    i)  Oefllic^  t)on  ber  Ofen«burg 


159 


bes  Salb.  !£)er  gr5gte  Zffdt  ber  feinbtic^en  Zxwpptn  tarn 
bm  Xunber  ^nger  ^erab  gegen  ben  S^titltioi,  tt)e((^en  bte 
Scrbünbeteti  hierauf  mit  einem  ^tac^ement  Infanterie  be« 
festen,  um  ben  Wägern  unb  Sarabinierd  eine  ®tü^  }u  geben. 
ÜDer  Seinb  befc^äftigte  fic^  ben  gan}en  Slag  mit  ^in«  unb 
|>ennarfcl^iren,  feine  SlrtiUerie  aber,  bie  an  fünf  Orte  oertl^eUt 
mar,  befc^og  ^eftig  ben  ttnfen  3(ägel  ber  93erbünbeten  unb 
bie  Xruppen  na^e  bei  |)aftenbed.  3"^  Seibmefen  bemerfte 
man,  baß  bad  feinblic^e  SrtiQeriefeuer  bem  unfrtgen  ganj 
aberfegen  mar.  S)iefer  Zag  oerftric^  mit  einer  b(o§en 
Sanonabe  unb  einigen  unbebeutenben  ©t^armü^eln  }U)tf(^en 
beiberfeitigen  leichten  Gruppen  üor  bcm  regten  Släget  auf 
bem  Xünber  Snger  bid  gegen  ö  U^r  Sbenb^,  ba  ber  geinb 
ju  feiner  üorigen  ®tetlung  prficfging;  jeboc^  behielt  er  bie 
f)o^en  gmifc^en  O^fen  unb  SBöIfer^aufen  in  ^efig.  ü£)ie 
oerbunbete  ärmee  bioouafirte  in  ber  '^ofttion,  bie  fie  am 
Xagc  gehabt  ^atte,  aufgenommen,  hai  ber  Obrift  äRa;  üon 
Sreibenbac^  mit  3  SataiQonen  unb  2  ©c^mabronen  auf 
Dieber§en  beorbert  murbe^  )u  oer^inbern,  bag  ber  i^einb 
ni^t  burt^  bad  !£^al  bei  ^i^perobe  einen  iDurc^marfd)  unter« 
nehmen  unb  in  ben  9iü(ten  ber  9lrmee  fommen  fönnte.^ 
Xiefed  üDetac^ement  marb  mä)  in  berfetben  9la(^t  burc^  bte 
^iquetd  mieber  in  ^efi^  genommen.  9Iuc^  fliegen  bie  beiben 
"Dragonerregimenter,  meiere  auf  ber  grogen  @trage  oon  Sinbed 
auf  ^annooer  hinter  S(}e  maren,  mieber  jur  9lrmee  unb 
nahmen  i^ren  "^la^  in  ber  jmeiten  Sinie;  noc^  mürben 
4  @(!^u)abronen  unb  2  Bataillone  {)tnter  bie  $ame(  {Wifc^en 
bem  rechten  gtägel  unb  ber  Seftung  pladrt.  9(m  26.  erhielt 
man  gegen  Siagedanbrut^  bie  iRa^ric^t,  bag  ber  i^einb  gegen 
ben  Unfen  i$(üge(  ber  ^erbänbeten  in  ^Bewegung  fei.  Wxt 
Sonnenaufgang  fa^  man  i^n  längd  ben  Bergen  oon  Olafen 
na(^  $o(fer§aufen  in  einen  biden  ©taub  oerbflilt,  fo  bag 
man  nicj^td  unterfc^eiben  tonnte.   ®egen  6  U^r  fingen  unfere 


1)  SMe  gratijofoi  fonntcn,  um  bte«  au«jufü^cn,  mit  ?ei(!^tigfett 
httcdi  ben  6(]^fi(ten  marfd^iren,  memt  nic^t  bei  2)tebetgen  ber  (Singang 
ba|n  belebt  lourbe. 


160 

:93atterteen  an,  ba^tn  ju  feuern,  \do  ber  ®tau6  ftc^  am 
ftärfften  ^ob,  ber  getnb  ermieberte  bae  geuer.  Um  9  U^r 
toax  bad  jtanonenfeuer  am  ^eftigften  geworben,  unb  man 
fa^  nun  beutlic^,  ba§  ftc^  ber  feinbltc^e  rechte  ^(ägel  woi^ 
meiter  rec^tö  jog,  um  ben  linfen  S(üge(  ber  33erbünbeten  gu 
überflügeln  unb  anjugreifen.  !Die  ®pxljt  feiner  @o(onnen 
marfc^irte  auf  93oremberg ;  ba  fie  aber  rec^td  beim  ©^ieren^ 
berge,  »o  ber  ©eneralmajior  ©ruf  t)on  ©c^ulenburg  tt)ar, 
nic^t  i^orrüden  lonnten,  machten  fie  truppn)eife  im  meinen 
®runbe  $att,  mo  fie  Dor  bem  S^uer  ber  Sllltirten  DöUig  ge<» 
bedt  waren.  Sine  So(onne  formirte  l^iernäc^ft  au^  biefem 
weisen  ©runbe  einen  Singriff  auf  bie  groge  Ratterte,  jienfeit 
bed  Ra^ifgrunbed.  3)a  ber  f^einb  bad  ganje  Terrain  frei 
}u  )}affiren  fanb,  fomol  hnxi)  SJoremberg  atö  auc^  beffer 
rec^td,  ba  er,  ungead^tet  ber  t)ort{|eit{)aften  ©teUung  ber  $er- 
bünbeten,  nirgenb  Don  i^nen  aufgel^alten  marb,  fo  marfc^irte 
eine  Solonne  unter  bem  ©eneral  S^eoert  über  ben  ^ütebrinl 
nac^  ber  ^ü^nefu^te  unb  griff  bie  Säger  im  9tü(ten  an. 
T>a9  treuer  würbe  augerorbenttic^  ^eftig.  3)a  aber  ber  ^^inb 
mit  einer  me{)r  ate  je^nfac^en  Ueberma^t  ]|ert)orbrfingte,  fo 
würben  bie  35ger  tro^  einer  oom  ©enerat  oon  :parbenberg 
gebrachten  3$erftSrfung  üon  ®renabieren  vertrieben.  SSä^renb 
bed  S^uerd  befanb  ftc^  ber  ^erjog  oon  Sumberlanb  auf  bem 
linlen  t$lügel  äberaQ,  wo  bie  Stanonabe  am  ^efttgften  war. 
Sr  betac^irte  ben  3raunfd|weigif(^en  (Seneralmajor  oon  JSe^r 
mit  3  Bataillonen,  bie  ©renabiere  gu  unterftü^en.  allein, 
ba  er  bie  unangenel)me  9lac^ric^t  erhielt,  bag  bie  Säger 
bet)ofttrt  wären,  bag  ber  S^inb  oom  Berge  ab  bem  linfen 
glügel  in  ben  5Ru(fen  läme,  ba  man  ferner  ein  ftarfe«  geuer 
oon  ber  ®eite  ab  ^örte  (biefed  %tnn  war  lebod^  oon  ber 
fiegenben  Brigabe  bed  Dbriften  Tla^  oon  Breibenbac^  oer* 
antagt)  unb  ba  enblic^  bie  ^{ac^ric^t  oon  bem  Bertufte  ber  j 
großen  Batterie  einging,  fo  {|atte  ber  ^erjog  gerechte  Urfac^e 
)u  beforgen,  bag  er  jugleic^  iu  ber  ^(<^nte  unb  im  Siüden 
angegriffen  würbe,  unb  bedwegen  gab  er  Befel)!  gum  9tüd^ 
)uge.  Sr  beta^irte  ben  ©enerallieutenant  ©rafen  oon  ^xtU 
manndegge  mit  4  Bataillonen,  um  ben  Obrift  äßajc  oon 


161 


9cdbenbiii^  ju  oetflfirlen  unb  felbtgett  )ttr  Xnnee  jurfictju^ 
t^rat,  bantit  tr  bei  ber  %etlrabe  nid^t  abgefc^nüten  »firbe. 
9mbm6a(^  wor,  mie  ermfi^nt,  bei  iDieber^en  btod  )ur 
Dcdung  beö  9lfl<Ieii«  aufgehellt*;  allein  ate  biefer  braoe 
Dbrift  t>on  betn  Obrift  ooti  iDaiJ^en^aufen^  melier  SItet 
ttmr,  DCT^arft  morben,  fa^te  er  ben  Sntfc^Ittfi,  f((^  au  bte 
St%  ber  dafonterie  )tt  fe^.  Q^r  griff  bad  S^eoert^fc^ 
6orp^,  loelc^e«  oud  16  SatotQonen  beftonb,  mit  einer  fot(^en 
iSntf^Coffen^eit  unb  {)eftigtett  an  im  9tüden  unb  in  ber  i^eite, 
bo§  er'd  g5n)U(^  iurüAoarf  unb  i^m  ba«  ®ef(^  Don  22 
StSd  4)9ffinbiger  Sanonen  na^m.  !X)er  Dbrift  Don  !Da(^en« 
^fen  Derfolgte  bie  t^tüc^tUnge  an  ber  ©pifte  ber  SaoaQerie^ 
Dertrieb  fie  tmpptt>etfe  biö  |enfeit  JBoremberg  unb  erbeutete 
einige  ^uloer«  unb  Sa)aret^tarren.  Diefe  unerwartete  Xttaque 
tmb  'Dinerfton,  wie  bie  faft  ju  berfetben  ^ext  gefc^el^ene 
Siebereroberung  ber  großen  ^Batterie  burc^  ben  unerfd^rodenen 
Srbprinien  oon  ^raunfc^weig,  ber  ^ierburc^  bart^ot,  wad 
man  ft^  bereinft  Don  biefem  jungen  gelben  }u  Derfprec^en 
^be^  neranla|te  ben  f$einb,  an  feinen  {RUdjug  }u  beuten, 
toie  fU^  fo((^ed  aM  feinen  ^erid^ten  ergiebt.  SUein  ber 
@taub  Derbarg  ben  Stfldjug  ber  ^^inbe  unb  machte  bad 
®egeni^eil  gI(mbU(|.  3)ie  oerbünbete  9(rmee  fu^r  fort,  ju 
retiriren  nnb  Dert^eitte  bie  SaoaQerie  in  ber  (Sbene  bei 
f)aftenbed,  um  ben  9{fldiug  )u  beden. 

X)er  tapfere  (Srbprinj  l^atte  atfo  ben  93erbm|,  burc^ 
ben  ®eneraQieutenant  Don  3m^of,  ber  i^m  am  n&c^ften  mar, 
mit  ber  dnfanterie  bed  Unten  ^l&iti^  nic^t  unterftü|;t  )u 
werben.  (&x  würbe  Dom  befagten  ®enera(  beorbert,  feine 
\äfint  3eute  ju  nerlaffen  unb  bem  @trome  t)ed  9ittd}ugd  ju 
folgen.  9te  ber  ®taub  fic^  etwa^  gelegt  ^atte,  fa^  man, 
bal  ber  geinb  nic^t  oerfo(gte,  unb  bag  er  im  ©egent^eil 
long«  ben  Sergen  )Wif(!^en  O^fen  unb  93ötter^aufen  [läf  r>tt^ 
mtnbert  ^atte.  ^x  3$ergrö^erung  bed  Unglüdd  warb  ber 
Offi)ier,  welcher  bem  $)er)oge  ben  9lapport  Don  bem  ru^m« 
wfirbigen  ®tege  bed  Dbrtften  Don  JBreibenbac^  überbringen 
foQte,  iurüdge^alten,  mitl^tn  erfuhr  ber  ^erjog  biefe  impo^ 
fönte  92a(^i(^t  nid^t  früher,  ald  am  Sbenb,  ba  bad  \SmmU 

1878.  11 


162 


lt(^e  betac^irte  Sorp«  }u  ber  SCrtnee  ftteg.  3)er  Obrift 
^retbenbac^  loarb  a(fo  genöt^igt,  feinen  33ort^et(  ju  oer^ 
laffen  unb  nur  1 1  Kanonen  mttiufä^ren,  tnbem  er  bie  übrigen 
aud  Sßangel  an  ^ferben  {urüdtaffen  mügte.  !Der  ^ergog 
blieb  bei  ber  (SaoaQerie,  bie  fi(^  in  ber  (Ebene  formirt  ^atte. 
"Der  T$einb,  ber  ftc^  Don  feiner  erften  S^ermirrung  noc^  nic^t 
erholt,  {teg  bie  ^erbünbeten  ru^ig  fiber  ben  moraftigen  gluf 
S^amtl  unb  gwar  Über  eine  einzige  SSxMt  na^e  an  ber 
^fferbfd^en  Sßarte  ge^en. ')  ^emeid  Don  feiner  augerorbent« 
(id^en  SSermirrung. 

6$  war  ber  ®it(e  bed  $er}ogd,  moju  auc^  fc^on  ^efe^I 
gegeben  war,  baß  bie  Srmee  fic^  hinter  bem  ^amelfluffe 
formircn  foüte,  fo  baß  ber  redete  Sfflgel  auf  ben  Ij^ö^cn  be« 
^agberge^  unb  ©c^welneberge^  3)  '}u  ftel^en  ffime  unb  bie 
geftung  :£)ameln  in  ber  rechten  glanfe  ptle.  35er  linfe 
gtügel  fottte  fid^  mit  bem  ®orfe  ®ro§*$ißig«feIb  atignireu 
unb  bie  moraftige  ^amet  länge  feiner  fronte  ^aben.  S)te9 
wäre  aUerbingd  eine  oort^eit^afte  ®tetlung  gemefen,  bie  ben 
SJerbünbeten  i^rei^eit  gelaffen  ^ätte,  nad^  belieben  auf  ^an« 
noDer  ju  marfd)iren.  92ad^^er  ^ätte  bie  jweite  ©teÜung 
Ijinter  ©pringe  genommen  werben  lönnen.  93ie  groß  mußte 
aber  nid|t  ber  ©c^merj  bed  C^erjog^  fein,  bd  er  grabe  ba9 
©egent^eil  oon  feiner  (Di^pofltion  \a\f,  atö  er  bie  $amel 
))affirte,  iubem  bie  ®piiit  ber  Infanterie  bereite  in  bie  SBege 
nac^  O(benborf  unb  3)Hnben  abbefillrte.  Unterbed  l^atte  fic^ 
ber  S^inb  oon  feiner  erften  Seftfirjung  erl^olt  unb  ließ  ein 
Sorpd  unter  bem  äßarquid  b'3(rmentiere9  ind  Zifol  bei 
^aftenbed  oorrttden,  wetc^ed  fic^  barin  ausbreitete,  feine 
^ortruppen  tängd  ber  ^ame(  ^erabfc^idte  unb  bie  SSerbün* 
beten  mit  einigen  ßanonenfc^fiffen,  boc^  ol^ne  ben  minbeften 
(gffect,  begrüßte.  35ie  alfo  au«  einer  feftr  nadit^eiligen  Soge 
unb   93erwe^fe(ung    in    bad  :93affin  bei  Hameln  engagirte 


1)  :S)tc  ^ordfle  an  ber  ^arncl  ftnb  in  golge  ber  C^^5^ung  be« 
^nnbcö  jctjt  ntd^t  mc^r  üor^anbcn.  2)  2)cr  nörblt(^  öon  ber  Äffcrbfd^cn 
Sartc  gcicgme  ^ö^cnjug  ^cißt  in  feinem  wefMic^cn  2:^eile  „©Q«berg", 
in  feinem  öjttic^en  „@(^»eincberg". 


163 


Innec  verfolgte  ben  SBeg  auf  Olbenborf  unb  SRinben,  ben 
bie  Bagage  bereitö  genommen.  92iemanb  tt)oUte  boju  bie 
Orbre  ert^eib  ^oben.  !Der  f(^on  (ange  guoor  gefc^miebete 
\m%{udliäit  Sfilan,  bie  ®id|er^eit  in  bem  93inte(  bei  @tabe 
)tt  fn4ien,  ourbe  a(fo  au^gefü^rt  unb  bie  in  oUen  ®tü(fen 
übel  Derforgte  geftung  ^omeln  {t(^  felbft  flbertaffen.  ÜDie 
()aB))tftabt  fxmnoDer  nebft  bem  grSgten  jQeile  be«  Sanbed 
unb  bie  ^eqog(id|  ^aunfc^meigifi^en  Sanbe  fieten  g(ei(!^faUd 
in  Seinbed  $Snbe^  mithin  mürbe  aQer  Serbtnbung  mit  bem 
^ttptoerbünbeten,  bem  ftönige  k)on  Stengen,  entfagt. 

SKe  Dtrbunbete  Xrmee  be)og  am  27.  3uli  ein  Saget 
bei  Sfinen,  3  SReiten  t)on  SRinben.  !Der  Seinb  l^otte  ein 
anfe^tc^  (^oxp^  abgefonbt,  um  bie  Serbflnbeten  auf  i^rem 
Storf^e  ju  Derfolgen.  S)iefe  n>urben  aber  nic^t  meiter  ht* 
nnrn^gt,  inbem  jene«  fi(!^  begnügte,  fie  Don  weitem  gu  ht* 
fd^ic^en.  T>\t  feinblic^e  Srmee  be}og  ein  Sager  in  ber  Sbene 
nott  ^ftenbett. 


11* 


164 


IX. 

^er  Untenfrieb^of  tioit  Oneff^ont. 

9cn(^t  t)on  Dr.  €(t.  j^odntann. 

Sorbemertung  Don  3.  $.  aßüIUr.  ÜDie,  (etber 
[e^r  t)erft)5tete,  älnjetge  bed  Urnenfrieb^ofed  Don  Queltj^orn 
gelangte  erft  im  oorigen  3a^re  bur(^  ben  |)erm  Slmt^^aupt' 
mann  Sueber  ju  3^^^"  ^^4l  $annot)er,  nac^bem  ber  :pofbe^ 
ft^er  ^err  Sorbet  )u  Queß^orn  bemfelben  bamatö  bie  @ac^c 
}ur  Senntnie  gebracht  unb  einige  i$unbgegenftSnbe  eingeliefert 
^atte.  Se^tere,  bie  mir  übermittelt  ivurben,  beftanben  in 
einer  [d^tvärgüc^en,  mit  einfachen  Sinien  Derjierten  Urne  mit 
niebrigem  3ug  nnb  verengertem  ^a(fe;  }n7ei  wo^ler^altenen 
römif(^en  ®ron)efpangen  (nur  fel^It  bei  einer  bie  92abel)  oon 
gorm  „Dorjou"  VII,  2,  inbeffen  tt\oa^  größer  unb  reicher 
ornamentiert;  einer  ^ronjepincette,  Hein  unb  fc^Iic^t,  noc^  mit 
t)oIIer  ($eberlraft;  einigen  üerjierten  ^efc^Iagftttden  Don  ^ronje; 
bem  ^ruc^ftttd  einer  ®ron)ef(^naUe,  moran  bie  ®tange  für 
ben  3)orn  üon  einem  £l^ierfo))fe  ge{)alten  wirb,  unb  einem 
^Srenja^n.  Siußerbem  erhielt  iä)  nebft  mel^reren  3rud|ftü(ten 
einen  großen  9ting  unb  einen  Sc^tüffel  oon  (Eifen  (,,S)ariau'' 
X,  7).  (Sine  9ieife  im  September  be«fe(ben  3a^red  ermöglichte 
mir  bie  Sefid^tigung  bed  Stieb^ofed  unb  eine  oorlSufige  Untere 
fuc^ung  bedfelben.  Sä)  fanb  neben  ber  auf  bem  Z^errain  am 
gelegten  ftiedgrube  bie  ^ruc^ftüde  eine«  punftierten  SßSanbcr«^ 
geffiße«,  »ie  fie  in  größerer  3ö^I  bei  iDarjau  unb  jRebenftorf 
oorgelommen  finb.  S)ie  oerfuc^^meife  angefteQte  9(u9grabung 
fetbft  ergab  auf  Keinem  9laume  ad^t  ©efäße,  barunter  eine 
^udeturne  unb  mel^rere  anbere  mit  ber  Ornamentit  ber  ®e« 
ffiße,  »ie  man  fie  auf  bem  ^erlberge  bei  Stabe,  ferner  in 


165 


ber  @egenb  Hon  9ttmpd  bei  !2)oruin  unb  auf  betn  SBe^rberge 
M  !£)fi^ncn  in  ber  9Iä^e  t)on  9tt^ebfitttl  gefunben  ^at.  91b:» 
bi&migen  finben  ft^  in  ftemble'd  Horae  ferales,  »orauf 
anc^  nnten  $err  Dr.  ^oftmann  üermiefen  ^at.  T)ie  Set^ 
gaben  beftanben  in  einer  Keinen  unb  jmei  grogen  gefc^mo^ 
icnen  ®Cadper(en,  ein  f^aar  (Eifenfrogmenten,  barunter  fotc^e 
Don  einem  @d|Ififfe(  unb  einem  9)teffer,  unb  einer  jierßc^en, 
fc^r  gut  erl^aßenen  iR&^nobel  Don  ^ronje.  Xugerbem  fiber<> 
nried  mir  ^err  (Sorbet,  bem  fiber^au))t  bei  ber  9(u0beutnng 
bed  (e^ten  9Iefted  tom  i^eb^ofe  ein  groged  9$erbienft  )U)Ui> 
mejfen  tft,  ac^t  bereite  frfi^er  ausgegrabene  @efäge,  bie  ben 
Don  Dr.  ^o^ann  befdyriebenen  in  i^rer  8rt  entfpre^en. 
®(^ie6U(!^  ermfi^ne  i4  bag  ca.  1000  ©c^ritt  norbmeftlic^ 
Dom  Saufeberge,  auf  bem  f.  g.  !Dlmfaat9fetbe,  bad  fic^  in 
jiemlif^  g(ei(^er  $ö^e  mit  jenem  befinbet,  t)or  ein  f^aar  darren 
dn  groged  f d|9ne«  ^ronjemeffer  mit  ®riff,  fomie  ein  ®MtU 
trefi^lag  non  bemfetben  äßetatt  oudgegraben  mürben;  beibe 
iSegenftfinbe  erhielt  bamate  gleichfalls  bad  $rooin)ia(mufeum. 
Siibem  im  vorigen  3a^e  ber  93er^aitni{fe  megen  eine  um« 
faffenbere  XuSgrabung  auf  bem  Quelt^orner  Urnenfrieb^ofe 
mift  oorgenommen  merben  fonnte,  in  biefem  dal^re  aber 
onbere  @ef(^äfte  mi$  baoon  abhielten,  fo  ^at  ^err  Dr.  ^oft^ 
mann  mit  banlendmert^efter  ^ereitmiUigleit  einen  betr.  %n^ 
trog  angenommen  unb  im  Sluftrage  bed  Sanbed^'Directoriumd 
fnr  ho»  ^omiooerfc^e  $rooin)iat^3ßufeum  bie  Xudgrabung 
on^ef&^rt.    !£)ie0  9}Sl^ere  entl^ätt  ber  folgenbe  «erid^t. 


Unmitte(6or  an  ber  SBeftfeite  beS  tieinen  S)orfeS  Quell* 
^f)m,  9mtd  S^tn,  ftreid  Slotenburg,  liegt  an  ber  @d^eibe 
lM\ifm  @eeft  unb  SDIoor  eine  fi(^  oon  >Rorben  nac^  ©üben 
erftiedenbe  natürliche  Sn^S^e,  bie  ali  SooSberg,  richtiger  SuuS« 
bcrg,  bdannt  ift. 

2)er  in  einer  Slndbel^nung  t)on  ca.  1200'  aUmä^Iii!^  nac^ 
S&en  abfallenbe  2:^eil  biefer  9(n§8^e,  oon  ber  man  einen 
oetten  Ueberblidt  über  bie  SDIoortoIonien  bi0  ju  ben  Sll^ürmen 
Don  Bremen  geniefit,  mürbe  bereits  oor  öO^a^ren^  befonberS 


166 


aber  feit  betn  (e^ten  3al|rie^ent,  aU  ergiebige  Queue  für  9\t& 
unb  ®ranb  t)ie(fQ(!^  benu^t,  in  ben  (entern  darren  aber  anäf 
}u  Slderlanb  optiert  unb  bur(!^  iRajoIen  mit  bem  ©paten 
förmlid^  cuItiDiert. 

Dbgteid^  bei  btefen  Slrbeiten  fortm&^renb  eine  SRenge  Don 
Urnen  {u  !£age  geförbert  unb  }erft8rt  würben,  gelangte  bie 
9ia(!^ri(^t  oon  bem  33or^anbenfetn  eined  l^eibnifc^en  grieb^ofe 
bo(^  erft  im  ^erbft  D.  3.  m6i  ^amt>t>tx,  unb  ee  tt)irb  be^ 
greifttc^  erfc^einen,  ba§  bie  Je^t  öorgcnommene  Unterfuc^ung, 
bie  üom  9.  bi«  18.  Wfxxl  bauerte,  nur  nod|  eine  Sflac^lefc 
unb  3(nfammtung  be^  {ufSdig  t)om  ^flug  unb  ®patt\\  t)er^ 
fd^ont  ©ebüebenen  fein  lonnte.  Sd  ift  bied  um  fo  me^r  )u 
beßagen,  ale  nic^t  nur  eine  groge  Sinja^t  fettener  unb  fc^öner 
Xl^ongefäge,  namentlich  oon  ben  nur  im  Sßeften  unferer 
$rot)ini  auftretenben  ^udelurnen,  fonbern  aud^  einige  foft« 
bare  Srjeugniffe  römifd^er  Onbuftrie  —  »oDon  »eiter  unten 
bie  jRebe  fein  »irb  —  feit^er  üemic^tet  unb  oerfc^Ieubert 
würben. 

3n  bem  ber  2;iefcultur  untermorfenen  £^ei(e  M  ®runb« 
ftUdd  Dertief  bie  Unterfuc^ung  faft  ganj  refuttattod  unb  eine 
eigentliche  ^udbeute  lonnte  nur  noc^  in  bem,  ba$  ®runb^ 
ftüd  Don  Dften  nac^  heften  in  einer  breite  Don  16'  burc^^ 
fc^neibenben  i^a^rivege  gemonnen  werben,  aber  l^ier  mar 
teiber  bie  Dberpd^e  bed  lobend  ganj  augerorbentlic!^  feft 
{ufammengebriidt  unb  nur  einjetne  tiefer  fte^enbe  ober  be* 
fonberd  gfinftig  ftel^enbe  ©efäge  Ratten  ber  Saft  bed  Srbreid^^ 
SSßiberftanb  ju  (elften  oermoc^t. 

(S^  mögen  im  ®angen  an  150  ®tüd  Urnen  unb  ©ei^ 
gefäge  angetroffen  fein,  oon  benen  aber  nur  etwa  50  @täd 
wenigftend  foweit  erl|a(ten  waren,  bag  fie  eine  oon  fac^Iun^ 
biger  |)anb  oorjune^menbe  iReftaurierung  geftatten  werben. 
3mmer^in  werben  biefelben  mit  itirem  3n^a(t  an  ^Beigaben 
ein  gute«  überfic^tlicfie«  ©Mb  t)on  ber  SßlJferinbuftrte,  wie 
Don  ben  auswärtigen  |)anbetöbe2ie^ungen  ber  }wifc^en  SBefer 
unb  @(be  fe^l^aft  gewesenen  ©eoötferung  gewähren  tonnen. 

ÜDiefe  ©eoötlerung,  wae  in  ftflrge  erwfi^nt  fein  m6ge, 
lann  fflgli^  teine  anbere  gewefen  fein,  atö  bie  ber  ©Rauten, 


167 


Büb  iroax  ber  Don  ^(tntud  unb  $to(emfiud  ernannten  Cbanchi 
Bujores,  «bie  großen  ^fanUn".  @te  waren  nat^  beut  Seftteren 
}iDtf(l^  SSefer  unb  @(6e  anfägig  unb  ofö  einer  i^rer  feflen 
So^^e  n^irb  Fabirannm  namhaft  gemacht.  3)ad  ganje 
®eb{et  ber  Stauten  wirb  oon  ben  9}ömern  befanntß^  atö 
Qn§erorbentIt(^  ret$  an  @cen  unb  Quellen  gef(^i(bert,  unb 
menn  SeUeiu^  erwfi^nt,  bag  bie  S^&nit  )u  il^nen  boburd^ 
fe^r  ^T^dftotxt  würben,  fo  ^ot  bied  ni^t  nur  auöi  ^eute  no(!^ 
fSr  einen  großen  ^til  bed  oon  ber  9Befer  unb  Summe  ein« 
gef(^(offenen  ©ebiet«  feine  t>o((e  ®flltigleit,  fonbem  ed  erKfirt 
fi(^  ^erau«  au(^  bie  2:^atfa(^e,  ba^  bie  bei  Quelt^orn  au«^ 
gd^obentn  Urnen  nur  in  auffaUenb  geringem  SDlait  mit  fog. 
beigaben  au^eftattet  waren,  bie  fibrigend,  einige  ro^  ge« 
arbeitete  (gifenfac^en  abgerechnet,  ol|ne  Sludna^me  ben  römt=^ 
fc^en  Urfprung  erfennen  (äffen. 

Via^  bie  im  SSolIe  gebräuchliche  Benennung  ber,  unfern 
^eb^of  ent^altenben  ^n^ö^e  a(d  ^Sundberg"  anbetrifft,  fo 
mag  baranf  ^ingewiefen  werben,  bag  in  ber  9tege(  mit  biefem, 
^ufig  anc^  in  „Sanfeberg"  entfteUten  92amen  ba^  äluf treten 
eincd  ^eibnifc^en  SStqtSbm^plaiit^  oerbunben  ift.  3d|  erinnere 
n.  9.  an  ben,  burc^  bie  t)om  $ro))ft  Suguftin  oorgenommene 
Xsftgrabung  berfl^mt  geworbenen  „Saufelnigget  bei  $a(ber« 
ßabt'.  9ta$  ber  wo^I  richtigen  SD^einung  bed  ^^rofeffor« 
S.  92otrö  ftedt  in  jienem  Flamen  bad  got^.  liutan,  a^b.  lüzSn, 
m^b.  lüzen  unb  Sltern^b.  lauszen  (wo^er  bie  Sauge,  ber 
Se^amen)  mit  ber^ebeutung  „oerborgen  liegen",  unbunfer 
Sun^berg  wfire  alfo  ,,ber9erg,  in  bem  bieSiobten  oerborgen 
liegen',  b.  i.  ber  ^rieb^of.  ^ufierbem  l^aftet  bie  (Erinnerung 
an  ben  §eibnif(^en  Segräbni^pla^  noc^  in  bem  tarnen  eine^ 
am  fSbtic^en  Snbe  be«fe(ben  gelegenen,  je^t  bebauten  ®runb^ 
ftficid,  bad  ^up  bem  ftart^owe",  ,,auf  bem^irc^^ofe'',  benannt 
wirb. 

■•  Sn^bel^nitng  bt^  ^vitbhoi^,  Stellung  unb  ^n^af^l 

ber  Urnen* 

9[ttd  bem,  wenn  auc^  Der^ältnidmägig  fo  Keinen  Steife 
M  ungeftBrten  Umenlagerd  laffen  fic^  bennoc^  giemUc^  fiebere 
ätfidfc^Iäffe  auf  bie  urfprfinglid^en  ^^er^ättniffe  machen. 


168 


3)er  i^ieb^of  tnug  fi(^  Don  9?orbett  nad^  ©üben  in  einer 
S&nge  üon  1200'  audgebe^nt  ^aben  unb  ^atte  eine  breite 
oon  80^  Sßit  üBQtger  ^eftimmt^eit  mar  ju  erlennen,  bag 
bie  ^eifeftung  ber  Urnen  rei^enweife  Don  Often  noi^  Sieften 
ge[d|el^n  ivar  unb  bag  biefe  Steigen,  beren  Stegebn&gigteit  nur 
burdi  bie  fog.  9{ebengef&ge  in  etkoa  geftört  ^rf^ien,  beinahe 
4'  Don  einanber  abftanben.  S)ie  9{ebengefäge  finb  Keinere, 
nur  mit  ®anb  gefüllte  ©efSge,  bie,  batb  tiefer  ba(b  ^S^er  aU 
bie  $an|)turnen  ftel^enb,  biefelben  umgaben.  UBie  augerorbent» 
U^  bi(^t  bie  Stellung  ber  ©efäge  voax,  lägt  fi(!^  au0  ber 
3:^otfac^e  folgern,  bag  auf  einer  gl&t^e  Don  36  Quabratfug 
nic^t  meniger  aü  28  berfelben  angetroffen  würben.  S)ie  @t* 
fammt)al^t  ber  Siobtenurnen  wirb  fi(^  auf  ungefähr  3000  ®t&d 
belaufen  l^aben.  @ie  ftanben  burd^f^nittU^  10  3oQ  unter 
ber  Oberpc^e  unb  waren  in  ber  Siegel  einfach  in  ^ben  Sanb 
ober®ranb  eingefe^t.  9iur  bei  einjelnen  fanb  fi$  eine  Unter« 
tage  oon  Reinen  Aiefetfteinen,  unb  nur  eine  einjige  Urne  war 
Don  einem  förmlichen  ©teinlranje  umgeben.  Sine  ^ebedung 
fehlte  ben  Urnen  in  ber  9iegel,  in  einigen  gSQen  war  inbeg 
ein  ®tein  obenauf  gelegt  unb  )wei  Urnen  Ratten  einen  Sl^on« 
bedet,  ber  bei  einer  melonenförmigen  Urne  fic^  oon  mü^en« 
artiger  ©eftalt  {eigte,  wie  e«  bei  fog.  ©efid^t^urnen  betannt^ 
Cic^  nic^t  feiten  oorfommt. 

11.    Qnalit&t,  ^otm  unb  Ctnamente  ber  Urnen« 

!Die  Urnen  waren  ol^ne  9(udna^me  aud  grob  gefc^Iemmtem, 
fanb^altigem  3^{|on  oerfertigt  unb  fo  ungemein  fc^wad^  ge^ 
brannt,  bag  fie  gegen  iR&ffe,  groft  unb  !Dmd  leinen  bauerns 
ben  SBiberftanb  }tt  (eiften  bermoc^ten.  3^re  Sanbungen 
fanben  fi(^  bo^er  mit  feinen  SBurjetn  burdigogen,  treu}  unb 
quer  jerriffen  unb  im  dunem  blätterig  }erfpalten.  !£)ie  eitt« 
{einen  ®tüde  l^afteten  meift  nur  an  bem  naffen  3n6aUe  feft 
unb  fieten  beim  !£rodenwerben  bedfetben  audeinanber.  !t)ie 
SanbftSrfe  betrug  bei  gröberen  Urnen  bid  ju  1%  cm,  wo 
gegen  gerabe  bie  fc^önften  Urnen  nur  eine  SBanbftärfe  oon 
3  mm  geigten  unb  bal^er  bei  i^rem  jerriffenen  ^^^ftatibe  nur 


169 


)u  trondpOTttereti  gnocfen  tolbctn,  tDcim  .man  fte  fofort  in 
dien  @tt>«niantel  ^Stte  einlullen  fönnen. 

ÜDie  XugenlDanb  seigte  in  ber  SReget  einen  Ueberjug  t)on 
(diiereni  "Xifm,  bem  enttoeber  feine  natfirtic^  graue  i$arbe 
bdaffen  mar,  ober  ber  t^eite  bnrd^  ®d|U)aItfeuer,  t^eito  burc^ 
Scrto^nng  oon  SDel  f^mar}  gefärbt  erf^ten.  3ener  fefle, 
beinah  momtorglatte  fd^tnarje  Ueber^ng,  ber  buri^  üBerIo^(ung 
oon  $)ar}  gebilbet  totrb  nnb  fi(|  fo  Dorgügßd^  f(^9n  bei  ben 
dffenborfer  unb  3)or}auer  ©efäfen  Dorfanb,  fehlte  in  Quelt» 
^orn  gfinjlic^.  9htr  eingelne  ©efSge,  nnb  jttar  gon)  grobe 
^cnMgefdle,  maren  aufen  rot^  gebronnt,  mie  3i^0^tf^^>*^- 

2)ie  |$ormerei  felbft  (Sgt  oerfd|iebene  Stufen  ber  fertig« 
hit  ertennen;  ganj  ungefc^idt  aufgebaute,  bie  ®pnxm  ber 
tnttenben  ^Snbt  )eigenbe  2^l^ongefa§e,  unb  baneben  anbere 
mit  Dollenbeter  ^funbung,  gang  glatter  älngenmanb  unb  offen« 
bar  auf  einer  mit  ber  $anb  gebrel^ten  @(^eibe  gearbeitet. 

^infi(6t(i(^  ber  Formgebung  ^errfc^t  grSgte  Mannigfaltig« 
tot:  man  fanb  faft  fngelrunbe,  melonenfSrmige,  tonnenför« 
mige,  to))f^  unb  napffSrmige  ®efS|e,  meite  ®(^a(en  nnb  ^o^e 
SMi%t  '3)er  @ef5§boben  mar  t^eite  rnnb,  t^eild  flac^  o^ne 
336f,  ober  er  beftanb  aM  einem  befonberen  i$ug  k)on  1  cm 
bt«  )tt  6  cm  $S^  üariierenb.  Die  SDHlnbnng  ber  ®ef&ge 
ieigte  ft(^  balb  meit  geöffnet  btd  ju  28  cm  ober  ganj  eng 
iufommengqogen,  unb  ^infic^ttic^  ber  $5^e  fanben  ^(bmei^un« 
am  )>on  36  cm  (bei  großen  ^enfelhrflgen)  bid  gu  6  cm  (bei 
iiertid^en  92ebengef eigen)  ftatt. 

O^ne  3^eifet  nerbienen  unter  ben  Quefl^omer  Urnen 
bit  fog.  gebndelten  Vixntn,  f omo^l  wegen  ber  ebenfo  gefd^mad^ 
Mtn  Srbeit  mie  il^red  feltenen  ^ortommend,  ba«  meifte 
3ntcreffe.  Die  Nudeln  felbft  finb  nic^t  aufgefegt,  fonbern 
oon  3nnen  ^eraud  boffiert  (getrieben  en  reponssä),  entioeber 
fbu^  tegelfSrmig  ober  au(!^  ooat  geformt  unb  beibe  Slrten  oft 
an  bemfelben  @efö§  in  größter  Stegelm&gigleit  mit  einanber 
olteinierenb.  Die  meiften  biefer  iBudelumen  ^aben  ein  faft 
^t%  Profil  mit  fo  engem  $a(fe,  bat  c^  I^iber  gang  un^ 
inigß(^  war,  im  3nnem  berfelben  äJerbanbftfide  }um  S^* 
fommen^atten    ber  @(!^erben   angubringen.      (Sinige  ©efäge 


170 


}eigen  ftatt  eigentßd^er  Nudeln  eine  eigent^ntttc^e  Huftreibung 
ber  ©efä^manb;  ber  'äxi,  bag  biefelbe  im  Querfc^nitt  tote 
ein  ^ol^gon  (meift  fänfedig)  erfc^eint. 

S)ic  Ornatnentit  ber  Urnen  befte{)t  aud  ben  etnfac^ften 
(Elementen,  bie,  im  älQgemeinen  nur  in  befc^ränlter  SSeife  an^ 
gemenbet,  me^r  ein  n)t((türti(!^ed  unbetDu^te^  ®pie{,  ate  eine 
ptanDoUe  ober  gar  ftUifttf(^e  ^el^anbtung  erlennen  (offen. 
®e^r  l^fiufig  unb  Don  Dort^eill^after  SBirlung  fanben  fid^  um 
ben  $Qte  ber  ©efä^e  bid  auf  bie  Wlxtit  ber  ®au(|»anb 
^inabgel^enbe  l^origontate  9Ieifcn  ober  35nber  angebrad^t, 
»filjrenb  bie  ^auc^toanb  fetbft  in  ber  9lege(  mit  bem  fog. 
®|)arrenomament  (en  chevrons)  öerjiert  tft.  Alle  fonftigen 
Sinearornamente  finb  mit  auffaflenber  ^lad^ISffigfeit,  fc^neU 
unb  Pc^tig  bel^anbelt  unb  nirgenb  jeigte  ftd^  eine  Spur  oon 
fpiral«  ober  mäanberartig  Dertaufenben  Sinien.  9lm  bunteften 
erfc^einen  bie  fog.  ^udeturnen,  meil  i^re  ^eroorragungen 
meift  mit  :93ogenlinien  unb  3)oppeIringen  eingefaßt  unb  bie 
3n)ifc^enräume  bur(^  eingebrüdte  ^xttxaifitn,  ölumen,  9io* 
fetten  ober  ^uncte  audgeffidt  finb.  auc^  ift  bie  OberflSc^e 
ber  ooalen  ®ude(n  burc^  Sängd«  unb  Ouerftreifen  mannigfach 
gegliebert  unb  Derjiert. 

Sine  ®obent)er)ierung  fanb  fid^  nur  bei  }wei  Urnen, 
unb  ixoav  ate  einfad^e^  Sreuj  angebracht. 

111.    Snl^att  bet  Ittnen  an  Sno^en  unb  S^eigabm^ 

3e  größer  bie  lobtcnurnen,  befto  reid^Iid^er  moren  fie 
mit  verbrannten  J(no(^en,  unter  benen  aud|  einige  ^atöwirbel 
unb  ®e(enffnoc^en  ber  9lrme  angetroffen  mürben,  angefüllt. 
Die  Heineren  Urnen  enthielten  bagegcn  oft  nur  »injige  SRefte 
be«  ©teletd,  unb  ed  beftfttigte  flc^  anii  bei  biefem  ^rieb^of 
ba^  fc^on  frfi^er  oon  mir  aufgefunbene  ©efefe,  bag  bie  ©röge 
ber  Urne  bem  ftUer  bee  S^erftorbenen  entfpred^enb  gem&^It 
»urbe.  !£)ie  ftnoc^en  waren  ftetd  oon  einer  @c^i(^t  ®ranb 
überbedt,  ber  etwa«  te^m^altig  ift  unb  ba^er  fel^r  l^art  ge^ 
»orben  mar,  fo  baß  bie  Sntteerung  ber  Urnen,  befonberd 
iener  cng^atfigen,  nur  mit  Slnwenbung  befonberer  SBerfjeuge 
unb  größter  ©ebutb  bemer!ftettigt  merben  tonnte. 


171 


Sie  bertitd  erml^nt,  enthielten,  im  @egenfa|  )u  anbern 
Urntntagern  unferer  ^rooinj,  bie  Quelt^orner  ®efSge  nur 
einige  unbebeutenbe  beigaben.  (Ed  fanben  fid^  folc^e  über« 
^anpt  nur  in  12  ®efS§en,  fo  bag  man  burc^fc^nitttii^  auf 
\At^  breije^nte  ®ef56  ^ined  mit  beigaben  }u  rechnen  ^aben 
toirb;  au(^  Derfic^erten  bie  Arbeiter,  unter  bereu  ^finben  früher 
()]mberte  unb  SCaufenbe  üon  Urnen  jerftört  »urben,  auf  bad 
9eftimmtefte,  aufier  Srbe  unb  ftno^en  ^auc^  gan)  unb  gar 
mSj/t^"  in  ben  Urnen  gefunben  }n  ^aben. 

"Die  Dorgefunbenen  Seigaben,  unter  benen  auffattenber 
Seife  bie  fonft  fo  ^äufig  auftretenben  römtfc^en  (Spangen, 
femer  92abefn,  ®pinbe(fteine  unb  mo^Iriec^enbed  $ar)  fo  gut 
roit  gon}(id|  fe^tten,  nert^eilen  fi(^  auf  bie  }m5(f,  fSmmtlit^ 
in  bem  t^a^nvege,  a(fo  in  ber  SKitte  be«  grieb^ofd  audge« 
^obenen  Urnen,  »ie  folgt: 

1)  eine  gerfloffene  grfinfic^e  ®Iadperte; 

2)  eine  ^eUe  jerfioffene  ®(a«per(e; 

3)  eine  burc^bo^rte  $er(e  and  rot^em  2:(on,  »ie  eine 
^otbe  Crbfe  grog; 

4)  ^uc^ftöct  eine«  f(a(|en  Sronjeringe« ;  bad  ®pirat 
gevinbe  einer  Sügelfpange  unb  eine  gef(|mo()ene  rot^e  ®(ad<> 
perle; 

5)  ein  jerbroc^ener  Sting  oon  4  cm  ÜDurt^meffer  aud 
Sfenbein,  parf  caldniert; 

6)  ber  Obertliell  (JRüden)  einer  S)ronje«»©ruftfpange 
(»ie  »Darjau"  Inf.  VU,  25); 

7)  ein  ®i&d  oerwitterted  (Sifen,  wie  ein  ®(^(flffe(  ge- 
formt, 7  cm  lang; 

8)  eine  treidrunbe  fc^naUenförmige  ^onjefpange  oon 
5cm  Dnr^meffer,  ftingenb,  mie  neu;  ein  fleined  8  cm  (an=^ 
ge«  (ßfenmeffen^en  mit  ^oljgriff,  fe^r  oerroftet; 

9)  9ting  oon  einer  f(!^naUenf5rmigen  Spange,  wie  sab  S, 
Sabel  fe^tt,  31/2  cm  Durt^meffer; 

10)  eine  feine  eiferne  ^ittttitt,  bereu  runbc  ©lieber 
12  mm  "Durc^meffer  }eigen,  ftarf  geroftet; 

11)  eine  iier(i(!^  geglieberte  ^aarfneipe  nebft  einem  ge^ 
lonnbenen  0^r(5ffel  auf  einem  S)ra^tring  oon  15  mm  S)ur(^« 


172 


meffer  ^Sngenb,  5(^t  rBmif(^en  ®tx%  bcm  Snfc^ein  nad^  aud 
jinfl^Qttiger  Sronje,  jie|t  no(|  febernb,  wie  neu; 

12)  ein  gegoffener  Sronsering  Don  44  mm  !X>ur(^meffer; 
eine  }Qrte  Slttac^e  mit  Keinem  Sling  aud  ^ronje;  ein  ^o^ler 
S^Unber,  7  cm  lang,  8  mm  ^urc^meffer,  aud  oeqiertem 
9ron)ebte(^;  bänned  jerfnitterted  JBronjeblecl,  mol  9left  einer 
fiopfel;  brei  Keine  9}inge  don  27  mm  3)ur(^meffer  aud  bfinnem 
@U6erbrQ^t. 

(Ed  oerbient  ermahnt  }u  merben,  bQ§  Dor  brittel^alb  darren 
beim  ©ranbaudgraben  am  92orbenbe  bed  t$rieb(|of^  ein  römt» 
f(^e^  ®(adgefS|  don  ber  ©rBge  einer  gemöfinlid^en  Sompen^ 
foppet  ausgegraben  »urbe.  !S)ie  Arbeiter  (barunter  berOrtd« 
dorfteiier  fe(bft)  fteQten  t^,  o^ne  fi(^  weiter  barum  )u  tümmem^ 
in  ein  benad^barteS  9}oggenfe(b,  unb  ed  ift  It^t  nic^t  me^r 
baran  ju  beuten,  aut^  nur  no(^  JBruci^ftfide  boDon  aufiufinben. 
ferner  würbe  in  ber  [üblichen  ^fitfte  bed  t$riebl^ofS  Dor  etwa 
5  darren  ein  rSmifc^ed  9ron}egeffit  mit  2  $enfe(n,  gefflflt 
mit  derbrannten  ftnoc^en,  ausgegraben.  !S)er  f$inber  derfaufte 
baS  aderbingS  in  ber  SKitte  gerriffene  ©täd  van  9@rote  an 
einen  $anbe(S|uben  aus  Bremen.  (Siner  ber  $ente(  lam  in- 
beffen  in  ben  ®efii!$  beS  ®emeinbedorfte^erS  üRe^er  in  VixU 
ftebt,  unb  wirb  no(^  eingel^Snbigt  werben. 

IV.   3ettfleDnn0  unb  X)anet  bt^  Uttte nfriebl^of«* 

0^nera(!^tet  ber  fiugerft  geringen  ausbeute  an  beigaben 
laffen  fi(^  aus  i^nen  bo(^  einige  Sfnl^attSpunlte  gewinnen,  um 
bie  immerl^in  fd^wterige  grage  mäi  ber  !S)auer  unb  ^tiU 
ftedung  unferS  JBegräbniSpIatjeS  wenigftenS  annäl^emb  }u 
(Öfen. 

JBereitS  fr&^er  würben  am  9lorbenbe  beS  Ouell^orner 
Urnenlagers  2  römifd^e  Sruftfpangen  gefunben,  bie  mit  bem, 
in  ben  tafeln  jum  ,,®arjauer  Urnenfrieb^ofe"  dergeic^nctcn 
I^puS  Zal  VII,  gig.  2  na^e  derwanbt  Pub.  SMe  ©ruft* 
fpange,  oon  welker  nac^  93orfte^enbem  in  ber  SJZitte  beS 
QueIff|omer  i^riebl^ofs  ein  Srut^ftfid  gefunben  ift,  ^at  fldf 
ebenfalls  in  S^argau  dorgefunben  unb  ift  3:af.  VII,  ^ig.  25 
abgebilbet.     Seibe  2:^pen  lagen  aber  in  iDarjau  an  ben 


173 


briben  entgesengefe^tcn  Snb^uitften  be9  Srkbl^ofd,  ber  ttac^« 
BKidtid)  eine  jDauer  Don  britt^tb  3a^rI|unbetten  ^otte,  unb 
tf  folgt  ^teroii«,  bag  »ir  bem  QtteO^orner  gtieb^ofe  bie 
boppettc  üDauer,  b.  ^.  etioa  500  3a^e  )uf(^reiben  bürfett. 
Senn  i^  nun  ben  beginn  bed  Sarjauer  f^rieb^of^  in  bad 
Snbe  ber  rSmifc^en  Slepublit  fe^en  ntu§te,  f o  fc^eint  bie^  für 
Ck^om  unter  Serfi<tft(|ttgung  beö  ebenfattd  am  9lorbenbe 
gefimbeiien  ©la^geffi^e«  bo(^  )tt  ^0(^  gegriffen  unb  »ir  »er« 
btn  »o^(  richtiger  ffir  ba«  Sefte^en  biefe^  ^rieb^ofd  bie  ^Ai 
ooBi  II.  bid  VI.  3a^r^.  n.  &fx.  anfe^en. 

Stoc^  ein  anberer  Serglei^  bietet  fidf,  auf  ben  oietteic^t 
me^r  @tm6^t  gu  legen  ift.  ©an}  biefelben  gebudelten  Urnen 
tote  in  Chieß^om  fanben  futi  fomol^l  in  bem  fd^on  1729 
bnrc!^  SDta^^arb  aufgebe(fien  Urnenfrieb^of  k)on  Sffenborf,  mit 
einer  3ß&n}e  aud  ber  3^^  Sonftantind,  »ie  auc^  in  bem  Don 
$er(eberg,  mit  einer  SlBfinie  bed  ©rotian  (t383);  au(^®(a«:^ 
gefi|e  unb  perlen  finb  in  beiben  Umenlagem  go^Ireic^  ge« 
vtfen,  unb  bie  bafdbft  gefunbenen  $incetten  mit  O^IBffel 
ftisunen  DöQig  mit  benen  oon  Quelt^orn  überein.  fiBnnen 
mir  ^temac^  bad  IV.  do^rl^nbert  n.  &ft.  atd  mittlere  ^Au 
ftetbmg  für  Ouetl^om  oorlSnfig  a(d  geft(!^ert  betrachten,  fo 
iDtrb  {t(^  bo(!^  oieQeic^t  no(^  näijerer  Suffc^tug  gen^innen  (äffen, 
toenn  ein  in  ber  füb(i(!^en  ^filfte  gelegene^  ©runbftfid,  bad  äugen« 
Midtid^  negen  beüorfte^enber  fiartoffelaudfaat  nic^t  angegriffen 
loerben  tonnte,  im  $erbfte  b.  3.  n&^er  unterfuc^t  ift. 

$atte  alfo  naä^  bem  SSor^erge^enben  ber  ganje  Srieb^of 
einen  ^eftonb  oon  500  3a^ren,  unb  nehmen  mir  ffir  bie 
bamalige  3eit  eine  S^nlic^e  SDtortalit&tdjiffer  an  xoit  l^eut  ju 
löge,  etwa  2,6%,  fo  »ürben  300  »egrfibniffe  in  500  3a^rcn 
ia^rtit^  6  ^egrSbniffe  ergeben  unb  mithin  auf  eine  mittlere 
^eoBRerung  Don  pp.  250  @ee(en  für  bad  bamatige  Que(I^ 
^ont  ff^liegen  (äffen,  ©o  tommen  mir  benn  mit  ^o^er  SBa^r^ 
f(^n(u^teit  )u  bem  immerhin  intereffanten  Qrgebnid,  ba^ 
biefer  Keine,  gegenwärtig  etwa  300  @ee(en  }ä^(enbe  Ort  fd^on 
in  ^etbmf(!^er  ^tit  unter  gan}  ä^n(i(^en  3$er^fi(tniffen  feft  be« 
ftebclt  gemefen  fein  mug,  mie  in  unferen  !£agen,  unb  feine 
@rf(^t(^te  }urfi(Ibatieren  lann  bid  auf  S^rifti  ©eburt. 


174 


V.   SHIgemeine  ^olgetunden* 

T>\ixi)  bie  9(u6grabung  oon  QueÜ^orn  loirb  bad  t![unb:=^ 
gebiet  für  etgent(t(^e  Sudelurnen^  bad  feit^er  in  unferer  $ro^ 
din)  auf  bte  Umgegenb  t)on  Stabe  beft^rSnft  mar,  mefentlii!^ 
in  fäblic^er  9ti(^tung  ermeitert.  £)a  nun  in  bem  an  Umen^ 
tagern  [onft  \o  reichen  Sttneburgifc^en,  fotoeit  ^ier  befannt  tft, 
niemate  S^nli^e  ^udelurnen  angetroffen  mürben,  fo  fc^eint 
ed  t)on  3nteref[e  ju  fein,  bie  9(u6be^nung  jened  @ebieted  nac!^ 
Dften  l^in  bemnS^ft  feftiufteQen  unb  ju  prüfen,  ob  biefe 
eigent^ümli^e  ®|)ecta(it&t  in  ber  i$ormgebung  ber  Urnen  ^äf 
oieQeiti^t  auf  einen  ©tammedunterfc^teb  in  ber  ^eoSUerung 
juradffl^ren  tfigt! 

yiaii  anberer  9tic^tung  ^in  üermod^te  bereite  3o^n  ftembte, 
inbent  er  auf  bie  k)oIIft&nbige  Uebereinftimmung  ber  @tabener 
^udelurnen  mit  benen  oon  ®uffo({,  9lorfot{  unb  (Sambribge^ 
f^ire  j^inmie^i  ben^emei^  ju  liefern,  bag  ein  2:^ei(  jiener  im 
y.  3a^r^unbert  nad^  (Englanb  ^infibergemanberten  beutf^en 
@tSmme  aud  bem  ledigen  Sanbbrofteibe}irI  ®tabe  ^erftammen 
mfigte.  SeilSufig  bemertt,  ftimmt  bie  bei  ftemble,  Horae 
feral.  XXX,  12  abgebitbete  ^udelurne  aud  9lorfo(I  burc^^ 
aud  ttbcrein  mit  mel^reren  bei  Ouelf^om  gefunbenen  Urnen. 


175 


X. 

^te  SSitftimgen  hti  treffet  ^olsmtitbea. 

Som   ©^rnnaitalbireftor  Dr.   ^.   i^ütre  }u  ^otimmbm. 

^er  btaunfc^meigifc^e  fireid  {)ot)ininben  ift  ber  toeft« 
lic^  XfftH  bed  langen  fd^maten  Sanbftric^d,  »eichet  f aft  ganj 
oon  ber  preugifc^n  ^roDinj  ^annooer  umfc^Ioffen  ift  unb 
oom  OberAarje  bid  an  unb  fteOentteife  fetbft  über  bte  9Befer 
^inou^reu^t.  £)tefen  fireid  bilben  bte  Slemter  ^olimtnben, 
Stobtolbenborf,  (Sfc^erd^aufen  unb  Ottenftein.  Suc^  ^ier  ^at 
ful^  ttte  im  äbrigen  ^eutfc^Ianb  bte  JBeoBIIevung,  namentlich 
im  Su^gonge  bed  SRittelalterd  unb  im  Anfang  ber.  neueren 
3ett  in  eine  aUmS^(t(^  abne^menbe  3a^I  t)on  Drtfc^aften  }U« 
fammcngd)r&ngt^  aber  fo,  bag  mit  ber  fiä^  Derminbernben 
^sdfi,  ber  Drte  bie  8et)6Iferungd}0^(  ber  no(^  befte^enben  Orte 
fid^  nid^t  unbebeutenb  üerme^rt  l^at.  !Denn  biefe,  namentlich 
bie  ieljigen  @t&bte,  ^aben  Diele  Keine  £)6rfer  unb  SBeiter 
i^r  92a(6barf(^aft  infofern  aufgefogen,  bag  fte  beren  Söt* 
Do^er  in  ftc^  aufnahmen  unb  beren  i$e(bmarl  gan}  ober 
{mn  jT^U  mit  ber  irrigen  oerbanben.  (S9  ift  betannt,  baß 
bie  Si^eden  uer^eerenber  ^iege  unb  Serben,  bie  Unfid^erl^eit 
ber  ^erfon  unb  bed  (Sigent^umd  in  o^enen,  f(^u|tofen 
3>5rfem,  bie  gebrüdte  Sage  ber  iganbbemo^ner,  bie  (Srn)erbungd^ 
Inft  unb  ^abfud^t  ber  fttöfter  unb  bie  ©ic^er^eit  unb  ^n^ 
ne^tidlfeit  be«  Sebend  in  ben  ummauerten  ©täbten  bie 
fKtupturfad^en  »aren^  meiere  fo  oiele  Keine  Drte  ju  SBüftungen 
loerben  unb  beren  Semol^ner  in  eine  @tabt  }ie^en  liegen. 
®tlifn  Sfiftungen  l^at  auc^  ber  ^ei$  $ol}minben  eine  an« 
fc^ti^e  3a^I  aufjumeifen.  üDenn  mir  jagten  an  70  Drte, 
beren  Seben  erlof^en,  beren  ©t&tte  müft  unb  leer  gemorben, 


176 


beten  SHamt  faft  oerfc^oUen  tft.  ^a  biefelben  bid  je^t  laum 
iur  $ä(fte  befannt  gemorben  [inb,  fo  totrb  ber  SJerfaffer 
biefed  Sluffa^ed  bie  Lüftungen,  loel^e  er  burcj^  arc^tDaßfc^e 
gorfd^ungen  in  ienem  Steife  lennen  gelernt  fjat,  aud  bem 
!DunIe(  ber  S3ergeffen^ett  ^eroorjie^en  unb  feine  ftunbe  Don 
benfelben  ben  f^reunben  ber  Dater(5nbif(!^en  SJorjeU  Dortegen. 
3unä^ft  aber  mtrb  er  mitt^eilen,  loie  toeit  bie  ftenntnid  ber 
SBüftungen  in  jenem  Sretfe  burc^  bie  bt^^erigen  Untere 
fu^ungen  anberer  gorf^er  gebtel^en  ift. 

'Den  erften  9[n[to§,  bie  untergegangenen  Drtfd^aften  bed 
genannten  Sreifed  mieber  aufgufud^en,  ^at  ol^ne  3^^f^t  3<^^- 
ijriebr.  galfe,  ein  geborener  ^Bfteraner,  ^aftor  ju  (Soeffen, 
bur(^  bie  $nb(ication  bed  Codex  traditionnm  Corbeiensiam 
1752  gegeben,  ^enn  in  bemfelben  i)at  er  au§er  mtt^tigen 
OueQen  gur  ©ef^tc^te  bed  ^(ofterd  dovott)  auc^  me^r  ate 
200  SRegeftcn  unb  Urfunben  üeröffenttit^t,  welche  ba«  Älofter 
9me(ungdborn,  $o()minben,  feuern,  ftemnabe  unb  anbere 
Orte  be«  ftrelfe«  ^oljminben  betreffen,  ©einem  ©elfpide 
folgte  fe^r  balb  ber  ^o^oerbiente  Sf|rift.  Subm.  ®6)nht, 
^tbKot^etar  ju  $)annoi)er,  inbem  er  im  oierten  IBanbe  ber 
Origines  Gruelficae  1753  eine  9?ei^e  Don  48  Urlunben 
mitt^eilte,  xotlöit  ft(!t|  auf  bie  in  ienem  {{reife  einftmate  an« 
ffiffigen  Sbet^erren  oon  ^omburg  bejiel^en. 

®omit  »ar  SD^ateriat  }ur  f^orfc^uug  bargeboten,  ^adf* 
bem  ber  ^aftor  ®ut^e  ju  Dielmlffen  fd^on  1757  in  ben 
©raunfc^roeigift^en  Slnxeigen  @.  1700  auf  ba«  SJorfommen 
»üfter  iDörfer  in  ^iefiger  ®egenb  aufmerffam  gemacht  ^atte, 
erfd^ienen  gegen  (Snbe  bed  ac^tje^nten  Sa^r^unbertd  im  $oI}« 
minbif(^en  SBoc^enblatt  mehrere  Slufffi^e  oon  nic^t  genannten 
3Scrfoffern,  wel^e  bie  gorfdiung  nad^  ffiflftungen  in  Angriff 
nahmen.  Der  erfte  Jener  Sluffäfte  im  3a^rgange  1786, 
®.  355,  be^anbelt  |)adt)örbe  bei  SQerd^eim,  ber  {meite  im 
9a^rgang  1787,  ©.  797  ff.,  jwei  ffiüflungen  bei  amclunge« 
born  unb  ber  britte  im  Oal^rgang  1790,  ®.  332  ff.,  fc^on 
11  SBfiftungen  bed  bamaügen  Slmte«  SBidenfen.  Den  fleißigen 
gorf(^ungcn  oon  Raffel  unb  ©ege,  niebergefegt  in  il^rer 
1803  erfd^ienenen  öefc^reibung  ber  gärftent^ümer  ffiolfcn* 


177 


buttd  nnb  ^tonftnburg,  gelang  t^,  7  »eitere  SBüftungen  in 
unferm  ftreife  na(^iu»etfen.  dtma  breigig  3a^re  fpfiter  ^at 
^oul  SBigcutb  in  feinem  1831  erfc^ienenen  SJerle  „"Sitx 
Soroel^ff^  ®fiterbeft^''  bie  ftunbe  ber  Stiftungen  au(^  unfetd 
ftrcife«  gefSrbert,  ba  er  Dier  im  ftteife  $o(}minben  belegene 
tDifte  £)Ttf(^aften  Sa^eim,  tM)^ufen,  ^a^lbtö^i  nnb  dtifun 
noc^mie^  unb  auf  feiner  ftarte  M  9(uga  Derjeic^nete.  3^ 
ben  fomtt  betannt  getoorbenen  25  Lüftungen  unfern  ftreife« 
fügte  ba»  1846  erf^ienene  SSerjeit^nid  ber  in  ber  £)iöcefe 
f)t(be«^eim  belegenen  SBüftungen  no(^  9  ^inju,  t)on  benen 
^  aber  mehrere  nit^t  urlunblic^  na^weifen  (äffen.  Snbtid^ 
fyit  bad  1863  erf(^ienene  93eriei^nid  je^t  miifter  Ortfc^aften 
Dom  9Iei(^dfrei^errn  @rote  noi^  4  bid^er  unbetannte  SEBfiftungen 
unferd  ^eifed  oer}ei(l^net,  fo  ba|  bie  ®umme  berfetben  nun 
auf  38  geftiegen  ift. 

Seiber  ift  aber  bid^er  bei  leiner  jener  SBüftungen  nad^^ 
gen>iefen,  in  meieren  Urfunben  ober  9tten  fie  genannt  »irb 
ober  mad  man  fiber  bereu  Sage  erforfd^t  ^t.  ^ad  S(Ie9 
ift  na(^}u^oIen  unb  babei  ift  bie  ßenntnid  ber  bid^er  be^ 
tannten  Lüftungen  }u  ermeitern.  "S^mif  bad  ©tubium  ber 
Urtnnben  ber  ftlöfter  9me(nngdborn  unb  ftemnabe^  »eld^e 
fid^  in  ber  Db^ut  M  Sanbedarc^iod  ju  SBoIfenbättel  befinben, 
bin  xdi  in  ben  @tanb  gefegt,  ben  bi^^er  befannten  SBüftungen 
bed  ftreifed  ^oljminben  etma  oierjig  f|iii}Uiuffigen  unb  bie 
tngaben  über  bie  befannten  SBüftungen  burc^  urfunblic^e 
"iRai^rit^ten  }u  begrünben  ober  )u  berichtigen.  Um  bad  ge^ 
loonnene  9}efu(tat  ber  be}figttc^en  Unterfuc^ungen  für}  ju^ 
fammeniufteOen,  bemerfe  id^,  ba§  bie  Lüftungen  bed  genannten 
Stxnyt^,  abgefel^en  oon  einigen  oereiuielten,  in  ©ruppen  ju^ 
fammentagen.  @old^e  ©ruppen  finben  tx>\v  t^eitö  am  9^orb« 
tDefiranbe  bed  @o(Iingd  in  ber  92ä^e  bon  ^olsminben^  xoxt 
©Stbedt,  n))^ufen,  Sobenbale,  ^adlbec^t,  ftegetö^aufen  unb 
SHebroI,  unb  nit^t  fem  öon  öeoern,  »ie  ©eoer^agen,  JRoben* 
iDüter  unb  Sal^im ;  t^eite  im  2Bef ert^ale  oberhalb  oon  i^orft^ 
»ic  (Silerbqfen,  Seget^ufen  unb  ^aoerdförbe;  t^eite  im  SSJefer* 
t^ole  pifd^en  $o((e  unb  $e^(en,  n)ie  ^adleoorbe,  Serebom^ 
We^ne,  ffianebefe,  Oroinbefe  unb  ÜDiffi^ufen.    ÜKaffenweife 

1578.  12 


178 


liegen  bie  SSüftungen  bei  ®tabto(benborf,  9me(ungdbom, 
@f(!^erd^aufen  unb  SBidenfen  in  ben  Sil^alfläc^en  smifc^en 
$tte,  O^bt^  ^omburg  unb  ber  ^erglette  bed  Sberfteined. 
äluc^  in  bem  nörbU^en  Sludtfiufer  bed  älmtd  (Sfd^erd^aufen 
flnben  mit  bei  ^idperobe  bie  SSJäftungen  ®ek)en^ufen,  ^i^* 
[c^optngrobe,  Sllten^agen  unb  ^oUmerben ;  in  bem  fübBftlic^eu 
9BinIe(  bed  3(mtd  ©tobtolbenborf  a^^ifc^en  $il6  unb  (Slfog 
bei  (Simen  bie  Sßttftungen  SEBienrobe  unb  Dftern^agen. 

dm  ^otgenben  motten  mir  nun  bie  einjelnen  Lüftungen 
bed  ^eifed  in  alp^abetifc^er  Drbnung  oorffi^ren  unb  bei  feber 
angeben,  ma6  mit  aber  bief e(be  unb  tl^re  Sage  in  meiftent^ettö 
ungebrudten  Urtunben  gefunben  ^aben.  3)abei  merben  mir 
aud^  bie  SBiüftungen  mit  angeben,  meiere  in  fpäteren  Elften 
ober  53earbeitungen  fätfc^Ut^  in  unfern  Ärei«  üertegt  morben 
finb.  Die  üon  bem  SSerfaffcr  guerft  miebcrgefunbencn 
SBttftungen  foUen  burc^  ein  oorgefe^ted  ©ternc^en  bejeic^net 
merben. 

1.    *3llebruf. 

£)ieferDrt  tommt  nur  in  einer  unbatierten  Urfunbe  bed 
Slbtö  aSibefinb  oon  Soroe^  Dor.  !Dort  ^atte  dritter  SSalter 
Don  $o(tf|ufen  bem  $(ofter  3(meIungdbom  }um  $eit  feiner 
@ee(e  eine  ^ufe  Sauber  flbermiefen,  mS^renb  bad  ^tofter 
Soroe^  ebenfalls  eine  $ufe  }u  ^t^o(o(beffen,  b.  i.  Sl^r^otgen, 
befag.  !Die  Siebte  SBibeÜnb  t)on  SorDe^  unb  ^oQlo  k)Dn 
9(meIung^born  einigten  fi^  über  einen  2:aufc^  biefer  ®üter, 
ba  biefe  il^ren  bid^erigen  ^efi^ern  ma^rfc^einlic^  fo  gelegener 
lagen.  S93enn  biefe  SSermut^uug  richtig  ift,  fo  mug  ältcbrut 
nfil^er  an  Sorüe))  gelegen  ^aben  ate  äl^rl^otgen.  ÜDer  Za\x\ä^ 
fam  gmifc^en  1196  unb  1198  ju  @tanbe,  mie  fic^  aud  ben 
angeführten  geiftlic^en  3^ugen  ermeifen  (Sgt.  iDemnat^  irrt 
galfe,  ber  in  ben  Tr.  Corb.  @.  889  ein  fel^r  mangelhafte« 
SRegeft  bief  er  Urfunbe  giebt  unb  al«  !Datum  A'.  Dom.  1186 
^ingufügt.  3n  bem  ätteften  (Eopialbnift  be«  ftl.  älmelungd« 
born,  in  melc^em  bie  Urfunbe  f.  4  ftel^t,  ift  gar  fein  SDatum 
angegeben.  —  3lber  mo  lag  ber  Ort  älebruf?  üDa«  gicbt 
.gmar  feine  Urtuube  an;  aber  mir  miffen,  bag  älQerdl^eim  bei 


179 


^otiminben  am  Hfbaä^t  Hegt,  wie  $)affe(  u.  ®ege  II,  329  be« 
rii^len.  üDieftr  fomtnt  unter  bem  Flamen  916ele  1494  in  einer 
Urlonbe  bei  ^^alfe,  Tr.  Corb.  414  k)or.  X)ana(l^  ift  naJ^r* 
ff^müic^,  ba|  an  biefem  Sdaä^t  an  einer  bruchigen  ®te((e  ber 
Ort  aiebmf  gelegen  ^abe.  Oberhalb  t)on  3((Ierd^eini,  ba  too 
biefer  Slbac^  aud  bem  @oIIing  närblic^  Dom  äße^ernberge 
^etüortritt.  Hegt  no(^  fe^t  ein  S&iefenterrain  bic^t  Dor  bem 
Soße,  bad  ben  9?amen  ber  alten  ^öfe  ffi^rt.  @oate  biefer 
9lame  nic^t  auf  bie  ©totte  bed  el^emaßgen  £)rted  aiebrut 
^intoeifen?  t^aQd  SUebruf  bort  einft  gelegen  ^at,  fo  loerben 
bejfen  Sinmo^ner  no(!^  Sflterd^eim  gebogen  fein;  benn  ju 
bejfen  gelbmarf  gehört  je^t  |ene0  SBiefenterrain.  3)ie  t$i^e« 
nmg  ^ebruf«  ober^olb  ätUerdl^eim  beruht  alfo  bid  jet^t  nur 
auf  Semmt^ng. 

2.    *SlIten^agen. 

9.  toar  na^  bem  Srbregifter  bed  ^mted  Sßidenfen  p.  17 
um  1620  eine  SBüftung  in  ber  9lieberbörbe  jened  9(mted. 
Sie  lag  füblic^  don  ^i^ptxdbe,  tto  no(^  l^eute  ein  $of  „im 
SUten^agen"  ^eigt,  loie  auf  ber  ^apen'f^en  ^arte  ju  fe^en 
ift.  ^ier  ^Stten  mir  atfo  ein  ^eif)?iel  einer  nieber  ange^ 
bauten  SBüftung. 

3.    ©ebefe. 

9.  foQ  nat^  bem  ^itbed^eimer  9tegifter  unb  mif  bem 
®rote^f(^en  SBäftungenoerjetc^nid  ,,bei^i<Ienfen"  gelegen  l^aben. 
du  ben  mir  befannten  Urtunben  fommt  biefer  Ortsname 
ni^t  oor,  mo^I  ober  ein  Sabefo.  £)ied  mar  eine  f^on  am 
6nbe  bed  14.  da^rl^unbertd  oorlommcnbe  mfifte  !Dorfftätte 
tu  ber  %&^e  oon  Süt^orft  unb  Aortenbogen  im  ie|igen  9lmte 
&vifiim%,  meiere  ber  Sbel^err  ^einrit^  Don  {)omburg  ber 
©cmeinbe  ßfit^orft  1390  übermie«,  toie  bcffen  no(^  ungc* 
bTudte  Urlunbe  im  ©idenfer  (grbregifter  @.  626  bart^ut. 
^ebefe  unb  J8abefo  lagen  bemnac^  nic^t  im  Greife  ^otjminben. 

4.    Serebome. 

6«  gab  jwei  Orte  biefe«  Sflamenö,  Unter  *  unb  Ober* 
*«Ttbom,    öon    beuen    wir    bur^  Urfunbcn    be«  Ätofter« 

12» 


180 


ftemnabe  einige  fiunbe  l^aben.  ^en  bortigen  3^^^^^  trugen 
bie  ©rafen  oon  Sberftein  üon  ben  ^ifc^Sfen  t)on  ÜRlnben 
}u  Se^en,  bid  fie  benfetben  1290  refignierten^  na^bem  bie 
©ebrüber  ^ertolb  unb  9l(bett  Don  9lene  ote  9[fter(e^ndtrfiger 
i^nen  benfetben  jurfldgegeben  l^atten.  ®o  metbet  ed  eine  un^ 
gebrudte  Urhinbe  be9  ©rafen  Otto  oon  Sberftein  oom  @onn« 
abenb  Dor  Si^omad  (16.  !December)  1290.  üDen  3^^"^^"  it^ 
jienen  beiben  ^Dörfern  erwarb  ber  tropft  ®ertoIb  oon  Sem^ 
nabe  1291  ffir  fein  fttofter  unb  beftimmte  beffen  Ertrag  }ur 
Slufbefferung  ber  S^ifd^gttter  feinet  Sonoentd,  »omit  fi^  Slbt 
^einriti^  Don  Soroe^  atö  Sigent^flmer  bed  JHofterd  ^emnabe 
am  23.  gcbruor  1296  einoerftanben  erltärte.  (Urf.  im  Sem- 
naber  Sopialbuc^  f.  4.)  3Rit  biefer  ^tfintttrotthnni  bur(| 
bad  ftlofter  ftemnabe  Ratten  fic^  fd^un  1291  bie  ©rafen  Don 
(Sberftein  einoerftanben  erflSrt,  mie  i^re  Urfunben  im  $em^ 
naber  Sopiatbuc^e  f.  3  unb  3^  unb  bei  d.  ©pttder,  @berft. 
Urt.  212^  bemeifen.  @ine  äßü^Ie  in  Serebom  trug  um  jene 
3eit  Sambert  Don  Sßetbergen  Dom  ®idt^um  SKinben  }u 
Öc^en  (©ubenborf  1, 110,  3. 22.).  1561  waren  beibe  aDSrfcr 
^Obcr*  unb  9flieber*©ierbaum''  f(^on  ffiüftungen,  bcren 
3e^nten  bad  Softer  ftemnabe  bamatö  noc^  jog.  (Ungebr. 
Url.  Dom  8.  Oct.  1561  im  ftcmn.  Sop.  f.  27*).  —  9ia(^ 
©rote'd  93er)eic^nid  ber  Stiftungen  (ag  ^ierbaum  ^bei  ®oben^ 
»erber",  ^^Dber*  unb  Klein  Birnbaum  bei  9iü^Ie%  bad  na(!^ 
ber  Sngabe  in  Raffel  unb  ®ege  II,  342  erft  1553  Don 
Sinmo^nem  jiener  !D5rfer  angelegt  worben  fein  foO.  8ber  JBier^ 
bäum  unb  Birnbaum  finb  nur  Derfd^iebene  9lamendformen 
ffir  ben  1290  ^SSerebome  genannten  Ort.  ^^at^  bem  SBidenfer 
©rbregifter  ®.  1  unb  10,  ba«  um  1600  geft^rieben  ift,  lag 
biefer  ÜDoppelort,  bamate  Sierbaum  genannt,  im  (Sberfteinfc^en 
9(mte  gorft  auf  bem  Oftufer  ber  Sefec,  nitiliäf  Don  9iü^Ie, 
auf  bem  fc^malen  Sierrain  am  SJeftfufe  bed  93og(ergebirged, 
metc^ed  je^t  braunfc^meigifd^  ift,  a(fo  r,an  ber  Sanbme^r* 
ober  Sanbe^gren}e  gegen  bad  preu^ifi^e  @tfibtc^en  3oben<> 
merber  ^in.  !Diefer  Ort  lag  alfo  }n)ifc^en  SRü^le  unb  Soben* 
»erber,  nic^t  aber  {»ifc^en  Stfi^Ie  unb  ©oImbo(^,  mie  im 
^oliminb.  SSo^enblatt  1790,  @.  333  angegeben  »irb. 


181 


5.    ©crgfclb. 

giat^  Raffel  unb  «cgc  II,  350  ift  Ottcnftcin  bur^  bic 
ßinwo^ncr  bcr  S)örfer  ^abbcnfcn  unb  ©crgfird&cn  öcrgrögcrt. 
Son  bcibcn  jcrftörtcn  Dörfern  ift  »rnig  übrig  geblieben, 
nämlic^  bie  ^abbenfer  ftird^e  unb  bie  S^rfimmer  ber  ®erg« 
felbcr  ftird^c.  3ene  liegt  nörblit^,  biefe  füblic^  oon  Otten* 
ftcin  finfö  Dom  ffiege  na^  ©reüörbc.  (^olfc^er,  ©ef^reibg. 
bc8  «i^t^.  SDHnben  ®.  113.)  »u«  Urfunben  lann  i^  bic 
Soften)  bt»  3)orfe«  8ergfelb  nic^t  nac^meifen. 

6.  ©eocnl^ufen. 

On  einem  Orte  biefed  ^tarnend  flbergob  ein  gemiffer 
Socca  ffir  feinen  @o^n  SBigJ^eri  f(^on  Dor  1037  bem  filofter 
&on)e4  30  Sßorgen  Sanb.  (Trad.  Gorb.  ed.  Siganb 
§  180.)  3bentif(^  wirb  mit  jenem  Orte  ®at)en^ufen  fein, 
mit  beffm  falbem  S^^^^  $)ctiog  ^einrid^  {u  JBraunfcbmeig 
unb  gfineburg  bic  ©cöettem  §)alc  1494  bclcl^nte  (galfe,  Tr. 
Corb.  414).  9?a(^  biefer  Urfunbe  lag  «aoen^ufen  bei  »i* 
fc^opijcrobe  (Sidpcrobc).  ^odf  1537  cfiftierte  ber  Ort,  bamal« 
9at)enfen  genannt.  3)enn  bamafö  belehnte  na^  einer  unge^ 
brudten  Urlunbe  bed  SSidenfer  Srbregifterd  (@.424)  ^erjog 
^einridi  ber  düngere  Don  ^raunfc^tteig  $erbort  Don  grende 
unter  Snbem  mit  3  $ufen  Sanbed  unb  40  3Rorgen  }U 
Sooenfen.  ®pittt  toaxb  t9>  SBfiftung,  nur  bie  Saoenfer 
aSfi^Ie  norbltt^  üon  ®idperobe  erhält  no^  bie  ^at^HSnge 
feine«  früheren  Dafein«.    (Raffel  unb  «cge  U,  365). 

7.  Seoerl^agen. 

Sin  !Corf  biefe«  92amen«  lommt  nur  einmal  in  einer 
Urtnnbe  be«  Öal^re«  1332  oor,  burt!^  »elc^e  C>^^i^9  ^tnft 
oon  ^aunf(^tt)eig  bem  Slofter  9[melung«bom  8anb  unb 
B^titberec^tigung  im  norbmeftli^en  jT^eile  be«  ©olling«  f^enlt. 
5)ort  \pti6ft  ber  $crjog  oon  ben  aedern  JRobenwatcr,  b.  ^. 
am  «ot^en  Sßaffer,  beffen  ST^al  ben  ÜDiJrfern  Sog^e  unb 
©eoem^agen  gegenüberliege.  !Diefe  ungebrudte  Urfunbe  ftel^t 
im  So)>talbu(^e  be«  Slofter«  3lmelung«bom  II,  39  >.    !Ca« 


182 

9?ot^e  SBaffer  ift  ein  9a4  ber  ttorbmeftli^  Don  ®c^teg^au9 
im  @ot(ing  am  Bertram  entfpringt  unb  oberhalb  t)on  ^Qer^ 
^eim  au«  bcm  ©ebirgc  in'«  flache  8anb  tritt.  9luf  bcn 
nörblic^  an  ba«  9?ot^cttaffertl^a(  ftogenben  ^ttgeln  liegt  no^ 
^eute  über  feuern  ba«  Seoer^agener  ^tib,  meiere«  ie^t  jur 
^elbmarl  Don  3et)ern  ge^rt,  »ofiin  bie  legten  Seioo^ner 
biefer  ffiüftung  gejogen  fein  »erben.  ÜDa^in  öertegcn  auc^ 
Raffet  unb  ©ege  U,  355  bie[e  ©fiftung,  »et^c  im  ©rotc'fc^en 
^erjeic^ni«  gau}  fel^It 

8.    *©obenbale. 

3uerft  nennt  ben  Flamen  biefe«  Dorfe«  eine  Urfunbe 
ber  aebtifftn  SKargaret^e  t)on  ®anber«^eim  au«  bem  3a^re 
1257.  ®raf  ßubttig  üon  Sberftein  befoß  bort  gwei  f)ufcn 
8anbe«  al«  freie«  Sigent^um,  übertrug  biefelben  bamate  bem 
©tift  ®anber«^eim  unb  erhielt  fie  al«  8e^en  oon  ber  genannten 
SCebtiffin  jurütf.  S^Mä^  refignierte  er  bem  ®tift  jroei  §ufett 
in®reene,  bie  er  bi«^er  al«  Se^en  gehabt,  unb  betoirlte,  bog 
bie«  ®ut  oon  ®anber«^eim  bem  ftlofter  2lmeIung«born  über* 
laffen  würbe  (galfe,  T.  C.  872).  ©pfiterc  Urfunben  jcigen, 
ba§  ba«  ganje  I)orf  ©obenbale  ben  ®rafett  öon  Sbcrftcin 
gehörte.  @ie  Ratten  bie  bortigen  ^ufen  ju  Sel^nbefi^  t^er^ 
geben  an  JRitter  ^einemann,  Iruc^feß  oon  (Sberftein,  ^^etmann 
©od  oon  9^ort^oItc  unb  an  §einri(^  Slie  unb  f)cittri(^ 
©ult^arbi,  »al^rfc^einlic^  ®ürger  ber  nal^cgclegenen  ©tabt 
^olgminben.  Diefe  refiguicrten  il^re  Selben  an  bie  ®rofcn 
oon  eberftein  1286,  nat^bcm  fie  i^re  ®runbftücfe  bem  Rfofter 
8lmcIung«bom  oerlauft  l^otten,  wie  mcl^rere  ungebrucftc  Slme^ 
(ung«bornfc^e  Urtunben  berichten.  3)iefe«  j^lofter,  bem  ba« 
benachbarte  9IIer«^eim  bamal«  fc^on  gan}  ge^rte,  fe|te  fid^ 
fomit  in  ©obenbate  feit  1286  feft  unb  gelangte  balb  in  ben 
©efi^  be«  gangen  ÜDorfe«,  mie  ft^  ad«  einer  Urfunbe  bom 
3a^re  1336  in  galfe,  T.  C.  895  ergiebt.  Damat«  bcftanb 
©obenbale  no^  al«  üDorf  (villa)  unb  war  im  ©efige  ber 
SKSnc^e  oon  Smelungdborn. 

Ueber  bie  Sage  be«  Orte«  fagen  a[melung«bornfc^e  Ur* 
funben  au«  ben  darren  1324  unb  1327  im  (So|)ial&.  II, 


183 


38'  imb  39  mtr,  bog  ed  in  ber  iRfi^e  (prope  ober  jnxta) 
Don  9IItrd^ttin  belegen  gemefen  fei.  Sn  betn  um  1600  ge« 
f^riebrnen  ^r^enberger  (Srbregifter  @.  240  finben  toix 
neben  bem  SQer^^eimer  $o(}e  im  norbmeftßc^en  X^eile  be« 
Soduigd  bad  ®obbent^a(,  .eine  $o(}ung  mit  Si^en,  (SUern 
nnb  JSirten"  beftonben,  in  ber  auc^  einige  @teinbrfl(!^e  lagen. 
^  bie«  :99obbent^Q(  .boven"  b.  ^.  oberhalb  üon  ^o()* 
minben  (ag,  fagt  ba^fetbe  Srbregifter  @.  245.  92o(!^  ^eute 
liegt  oberhalb  bed  IBeUerd  ¥i|)))ing  ffibtic!^  Don  bem  gug- 
Bege,  ber  oon  ^oljminben  no^  ©(J^ieg^aud  im  ©oUing 
ffi^,  ber  ^öntl^ateberg.  tiefer  ift  o^ne  3n>eife(  ibentif^ 
mit  bem  ®obbent^o(  bed  (Srbregifterd.  Unter  biefen  Um^ 
fünben  fu(|en  »ir  ben  Ort  JBobenbde  in  ber  iRS^e  bed 
9ont^aIMcrged  unb  be«  don  ^oljmtnben  na(!^  ©c^iegl^and 
fn^renben  ^u^meged.  S)ie  aud  jener  ©tobt  ba^in  ffil^renbe 
StroBe  ^eigt  unmittelbar  Dor  ber  ®tabt  no(^  ^eute  bie 
Sdnt^ateftrage,  worauf  ju  ft^Iiegen  ift^  ba|  fle  bereinft 
na(|  bem  üDorfe  JBobenbate  fül^rte. 

9.    ®obenl^agen. 

9.  »bei  XBidenfen''  nennt  }uerft  bad  ^ilbed^eimfc^e 
Sflftungenregifter^  bann  aviät  bad  ©rote'fc^e  3$er}ei(^nid. 
3n  Urtunben  ^obe  iä)  ben  Drt  bi^^er  nid^t  gefunben.  Sber 
ba«  ffiidenfer  (Srbregifter  @.  20  nennt  ^oben^agen  unter 
ben  »SBflftungen  unb  atten  ÜDorfftStten"  ber  SDberbörbe  iene^ 
8mt8.  !i)iefen  SRamtn  ffi^rte  nac!^  jenem  Srbregifter  ®.  31 
ou^  ein  $n(|enwalb  an  ber  @ren}e  ber  ^ertfclgaft  Homburg 
gegen  ha^  9mt  Sanenftein,  in  meltl^em  500  @(^tt)eine  bamatö 
9)}aftmig  fanben  unb  ber  „ani^  allerlei  grog  S3i(bpret" 
narrte.  9{o(^  l^eute  finben  toix  an  ber  ®ren)e  bed  ^mtd 
Sf4er«^aufen  gegen  bad  preu^ifd^e  Smt  Sauenftein  }n)if(^en 
bem  ©äbenbe  be«  3^bt  unb  bem  iRorbmeftenbe  bed  $ite 
Borblii^  üon  ^ottenfen  einen  Borftort  :89on^agen,  beffen  Sage 
bem  bed  JBoben^agen  im  (Srbregifter  entfpri(^t.  3)er  g(ei^« 
Qomige  Ort  mirb  in  ber  9}S^e  gelegen  l^aben.  £)a  bie  SRe^* 
»iefen  im  ®obenl^ogen  naci^  bem  (grbregiftcr  ®.  43  jnm 
ftntd^aud^att  oon  Sßidenfen  gehörten,   fo  erftärt  fi(^,  xok 


184 


bie  ungenaue  Segeic^nung  ber  Sage  üon  ®obenl^agen  ,,bei 
ffitdenfcn^  entftanben  ift. 

10.    *«ofIe 

lommt  in  ber  audfüj^rltc^eren  Scfc^reibung  ber  ^ilbe^l^etnttfd^en 
£)t8cefanf(^nebe  Dor.  ÜDiefe  }ie^t  t)on  ber  Seine  bei  Srj^ufen 
über  ben  mons  Salteri,  Eringabrug  unb  Hilisesgroye  na«!^ 
Bokle  unb  t)on  ba  über  Merkbiki  nac^  bem  caftellam  Wikina- 
feldisten  (Sün^et,  Mt  £)iöc.  344).  SBenn  nun  nac^  oon  :a9eni» 
nigfen'd  anfpred^enber  SSemtut^ung  Sßifinafelbiften  ber  filtere 
yiomt  ber  f)omburg  ift  unb  äßerlbili  ben  9a(^  htiti6)ntt, 
mtöitt  t)om  $ite  iierabfommt  unb  turj  oberhalb  Don  Sßidenfen 
in  bie  8enne  fliegt  (3ettf(!^r.  b.  I>ift.  9Ser.  f.  ?«iebcrf.  1863, 
@.  43  unb  48),  fo  mu§  JBofte  gnifd^en  bem  $Ud  unb  ber 
^omburg  gelegen  ^aben.  Sauenftein  unb  gade  hielten  ^otte 
für  ein  !Dorf,  o^ne  beffen  Soften)  eroeifen  }u  lönnen.  T>a 
\ii)  für  biefe  aud^  im  ^idenfer  (Srbregifter  lein  yiaä^toü^ 
finbet,  fo  ^a(te  ic^  mit  oonSennigfen  Sofie  für  ben  9tamen 
etned  Su^enioalbed  am  ^eftranbe  be9  $ild  über  ^idenfen. 

11.    *«ro4of  («rut^e,  ©ru^ooe). 

3n  bem  9Ser}ei(!^ni6  ber  9(((obten  be^  ®rafen  ©iegfrieb 
Don  Someneburg  bei  ftinblinger,  aßünft.  Seitr.  in,  ®eil.  13 
n)irb  eine  curia  Bruche  joxta  Hombnrch  aufgeführt,  meldte 
Ubo  oon  ^omburg  }u  Se^en  trug.  !Diefe  Suria  ober  Surti«, 
au(!^  Sroc^of  ober  Sruc^ooe  genannt,  ermarb  fc^on  oor  Snbe 
bed  giDöIften  da^r^unbertd  bad  jtlofter  Slmelungdborn  burd^ 
Zau\äf,  ttie  eine  unbatierte  Urlunbe  bed  8ifc^ofd  fionrab  oon 
^ilbed^eim  begeugt,  bie  etioa  1198  audgefteUt  fein  mug  (Smel. 
Sop.  n,  2).  yitbtn  biefem  ^aupt^ofe  beftanb  aber  aud^  ein 
3)orf  Srol^of  (villa  Brochove),  in  »eifern  |ene0  Softer 
1287  }ttei  $ufen  Sonbed,  meiere  oon  ben  ©rufen  oon  (Sber^ 
ftein  }u  Se^en  gingen,  oon  einem  bamit  belehnten  Bürger  ju 
Sobenmerber  für  22^2  S^Qtl  ertaufte,  mie  eine  Urtunbe  be« 
9lat^d  }u  8oben»erber  im  9(mel.  (üt^p.  II,  20  bejeugt.  Hut^ 
bie  Sauern  bed  !Dorfed  Srol^of  (cives)  treten  1299  urtunb- 
ttd^  auf  unb  machen  il^re  Stnrec^te  an  bem  benachbarten  Siolbe 


185 


^^^sot^gtn  gegen  ba«  ftlofter  9tne(ttng^bom  geltenb  (XtneL 
Sop.U,  101).  S[u(^  in  bem  !S)orfe  griff  badftlofter  um  fic^ 
uob  machte  weitere  &U)erbnngen.  3Rit  12$funb  ®e(be0  er^ 
tanfte  ber  9{ttter  f)einri(!^  ton  ^onftat  bort  einiget  ®ut,  um 
ftd)  in  fbnelnngdbom  eine  SRemorie  }u  ftiften  (9lme(.  3lthol 
in  btr  3eitf(^r.  b.  ^ift.  SBer.  f.  9Meberf.  1877,  ®.  60).  gio(^ 
1485  ä&eTn>ie«  {)er}og  ^il^elm  oon  ^raunfc^meig  unb  Süne^ 
bnrg  ienem  ftlofter  aQe  }u  ^mc^l^of  belegenen  oon  $einri(!^ 
@ti4  ^interlaffenen  $ufen,  IBiefen  unb  SSnbereien  (9mel. 
Sop.  ill,  847)  unb  1487  enblic^  äberlieg  ber  Stnoppt  Stephan 
oon  ®to(f^ufen  bemfilo^er  bad  ganjelDorf  ,,to  bem  Sdtod^ 
§ooe*  mü  jtoei  ^ufen  ganbe«  ffiufltt^  (galfe,  T.  C.  893). 
1510  mar  !£)orf  unb  $of  bereite  »üft,  mie  eine  Urlunbe 
perjog«  S^mvii)  bed  Seiteren  bemeidt  (Smel.  Sop.  III,  235). 
^ai|rf(^ein(i(!^  »urbe  bie  gefammte  ^^(bmarf  mit  ber  be^ 
Slofterd  oereinigt.  —  lieber  bie  Sage  ^SOmdb^ofd  melben  bie 
Urlunben,  c«  liege  ^im  gelbe  neben  Ofterfen"  (galle,  T.  C.  863), 
ober  e«  liege  ^unter  ber  ^omburg"  (Or.  Guelf.  IV,  |514  n.  48) 
ober  »imifc^en  Olbenborf  unb  ber  ^omburg'',  ober  ^bei  ®tabt- 
olbenborf  oor  bem  l^omburger  ^erge"".  S)emna(!^  I^aben  mir 
ed  am  ©übfuge  ber  $omburg  jmifii^en  biefer  unb  ®tabt^ 
olbenborf  {u  fud^en. 

12.    »une. 

Sine  yilla  Bune  juxta  Homburg  gehörte  bereinft  in 
ber  erflen  $filfte  bed  jmölften  3a^r^unberte  ju  ben  Ullobien 
Siegfriebd  oon  ^omeneburg  (ftinblinger,  aRfinft.  ®eitr.  III, 
n.  13).  ©enauered  Aber  il^re  Sage  „bei  ber  ^omburg"* 
tonnen  koir  nic^t  angeben,  ba  fie  au^erbem  inUrlunben  nid^t 
mieber  oorfommt. 

13.    *©uni!anrot^ 

toirb  al«  (Srenjort  ber  ^ilbe^^eimfc^en  iDiöcefe  in  beren  beiben 
Sd^nebebefc^reibungen  genannt.  Stadb  ber  längeren  )tel^t  bie 
Sc^nebe  oom  Siitinafelbiften  in  ben  Stabbiti,  in  bem  SSorftan 
bis  Similanrot^  unb  oon  ba  noc^  ^olanberg  auf  ben  mons 
Fngleri  (Sünftel,  «eü.  5Diöc.  344),   Sia^  ber  fürjeren  jie^t  bie 


186 


®(^nebe  t)om  @alteri  but$  ^nifanrotl^  nad^  bem  mens 
Vugleri  (günfecl,  q.  a.  O.  350).  S)tefcr  jcfet  toüftc  Ort  lag 
offenbar  am  t$orftba(!^  füblid^  t)on  ^ol^lenberg  tttoa  an  ber 
Sßünbung  bed  Srenitebad^ed,  ber  ftc^  swifd^en  9legenborn  unb 
©otrnbac^  in  bcn  gorftbac^  ergießt  (Sfinfeel,  a.  a.  D..  37). 
liefen  Ort  mit  ber  villa  Rothe,  oon  ber  unten  bie  Siebe 
fein  wirb,  ju  ibentificicren  ober  gar  ©unilanrotl^  für  einen 
früheren  9iamen  oon  9(metungdborn  anjufe^en^  tDie  üon 
«ennigfcn  (^eitfc^r.  b.  ^ift.  SJer.  1863,  51)  wiö,  ift  !ein 
{»ingenber  ®runb  ba.  (Sf^tx  »Sre  möglich,  ba§  ^unifanrot^ 
unb  ba«  lurg  oorl^er  bef))ro(ftene  ®une  ibentif«!^  tofiren.  aber 
mit  SDtöglid^Ieiten  ift  und  n)enig  gebient. 

14.    *®urgrit)i. 

üDiefer  9lame  tommt  in  beiben  ^itbed^eimtfd^en  ©d^nebe- 
befd^relbungen  (Sünftel,  a.  a.  O.  344.  350)  fo  oor,  baß  ber 
Ort  nac!^  ber  audf&^rtid^eren  an  ber  Senne  (Hlunia)  unfern 
ber  ©tette  ju  fud^en  ift,  »o  bie  ffiabefe  (Wabeki)  in  biefelbe 
mflnbet;  nad^  ber  (ärjeren  bagegen  jtDifd^en  ben  Sergtetten 
SSogter  (Vugleri)  unb  3^bt  (Gigat  ober  Igath),  alfo  im 
Sennetl^ale.  S(u(^  in  einer  Urfunbe  aud  beut  Saläre  1033, 
in  mcld^er  Ä.  ßonrab  II.  bem  ©i«t^um  SWinben  einen  ©ann*^ 
forft  auf  ber  Oftfeite  ber  SBefer  oerlei^t,  oon  ber  fic^  ein 
älu^jug  in  Sün^el  a.  a.  O.  39  finbet,  lommt  bei  ber  9(ngabe 
ber  ©renjen  jeued  i^orfted  ber  locus  Pnregriffe  in)if(^en  bem 
!Dorfe  ^aUe,  bem  JBad^  SSabete  unb  bem  SSogler  (mons 
Vogilari),  atfo  ganj  in  ber  oben  bejetd^neten  ©egenb,  t)or. 
3?ad^  biefer  Urfunbe  tag  ^uregriffe  an  ber  ^eerftraße  (in 
ipsa  publica  ftrada),  bie  fd^on  bamald  oon  ^aQe  nac^ 
@üben  führte,  unb  gtoar  an  ber  @tet(e  berfetben,  mo  in 
alten  ^üUn  bie  ©tdtl^umdfprengel  t)on  SRinben  unb  $)ilbed<' 
l^eim  fi^  berührten  unb  na^e  an  bem  Orte,  \do  bie  oom  Vogler 
l^erabfließenbe  QJabele  in  bie  Senne  mänbet.  !Daß  unter  biefen 
UmftSnben  ©urgri<3i  unb  pnregriffe  ibentifd)  finb,  nel^mc 
aud^  i(^  an  unb  fuc^e  biefen  Ort  (locus)  mit  Sfln|et  jmif^en 
"Dielmiffen  unb  Süerbiffen,  nfimlid^  an  ber  Senne  loeftli^  oon 
Süerbiffen  ba,  voo  ber  oom  3l^bt  ^erablommenbe  Sanbtoe^r^ 


187 


graben  ft(]^  in  bie  Senne  t)on  Dften  ^er  ergießt  unb  bic^t  ober^ 
^  ber  ©teile,  wo  bie  Dom  Vogler  ^erabfllegenbe  SSabete 
fi6^  mh  ber  8enne  oeretnigt.  ©ct^e  gelter  bei  ber  auffuti^ung 
birfc«  Orte«  öon  Snbern  gemacht  pnb,  lann  mon  in  bem 
Suffale  öon  ©ennigfm'«  in  ber  ^eitft^r.  b.  ^ift.  35er.  f. 
gWeberifac^fen  1863,  ©.  57  na^Icfen. 

15.   3ttttedtor)}e,  Snbe^torp  ober  9uitor)). 

4Bnbe6tor))  ober  9uttedtorp  gel^Srte  ju  ber  urfprflngticl^en 
Dotation,  »elcl^e  ®raf  @iegfrieb  oon  Somenebnrg  um  1135 
bem  ftlofter  Slmetung^bom  bei  beffen  Stiftung  übermied.  @o 
giebt  e«  ba«  9lefrotogium  biefe»  fttofier«  an  (3eitf(^rift  1877, 
©.25j,  unb  eine  um  1198  au«gefteüte  Urlunbc  be«  ©if^of« 
ftonrab  Don  ^itbed^eim  im  älmel.  6op.  II,  2  beftatigt  jene 
Sngobe.  !£)en  3^^^^^  ^^  ©uttedborpe,  melden  ®rof  $er« 
mann  Don  Sünjenburg  einft  old  ^itbed^eimifd^ed  Se^en  be« 
befeffen  ^atte,  fibenoied  um  1150©tf(^of  ©ern^arbDon^itbed« 
^efan  ben  Sifterdenfern  }u  Smelungdborn  (9met.  ßop.  II,  103). 
3)er  9eft4  biefed  3^^tend  mar  ein  fcl^manfenber.  Um  bie 
SKttte  bed  brelje^nten  do^r^unbertd  befag  l^n  bie  i^omitie 
de  curia  (t$alte,  T.  C.  865)  bann  bie  6bel§erren  Don  $om^ 
borg,  meiere  benfetben  gwar  1340  an'd  ft(ofter  Slmelungöborn 
jurfidgabcn,  («mel.  ßop.  lü,  583)  aber  1384  bo^  »ieber 
im  »cftfte  be«felben  maren  (©nbenborf  VI,  109).  Diefelben 
^tten  auc^  bie  ©eric^tdbarfeit  fiber  ben  Ort  (%mel.  Sop.  1, 4). 
Sufer  bem  ^aupt^ofe  befa^  bad  fitofter  in  ©uttedborp  no^ 
6  $mfen  Sanbed;  gmei  berfelben  ermarb  ed  1228  Don  £)ie« 
tric^  anb  ffiinmann  Don  (gfd^crÄ^aufcn  (galfe,  T.  C.  860),  bie 
anbem  Dier  Don  einem  und  unbelannten  1)ietric^  (9lefroIog. 
in  b.  3eitf(!^rift  1877,  @.  19).  1)o§  ©utteöborf  in  ber  $ilbe«=^ 
Reimer  !Dtöcefe  (ag,  jeigt  ber  Umftanb,  bag  ber  ©ifd^of  Don 
f)Ubed^eim  fiber  ben  borttgen  3e^nten  Derffigte.  yioi)  ^eute  liegt 
ber  öufeeberg  (1327:  ®utte«berg,  ©c^eibt,  »nm.  u.  3uf.  607  f., 
unb  ©pilder,  Sberft.^Ub.  226)  Sfttic^  Don  ^olenberg,  bad 
fd^on  im  3ßinbenf(^en  ©prengel  lag  (^oIf(^er,  9ef(!^reib.  b. 
Oidt^.  aßinben  @.  3),  an  ber  äu§erften  ©übtoeftgrenje  ber 
f>i(be^eimf(^en  !l)i9cefe.    ^m  öftlid^en  ^n^t  bed  ^u^eberged 


188 


tag  um  1600  na^  bem  ffiidmfcr  (grbregiftcr  ©.  28  ba« 
Suttidburfer  IBru(^,  ein  (Si^en^ol),  am  norbtoefttid^en  Slanbe 
bed  SDetfelbed  belegen.  SBenn  ferner  ma^r  ift,  tood  baö^ol}^ 
mtnbener  ffioc^enblatt  1787,  ©.  803  berietet,  baß  bie  «finberet 
bed  »flften  Orted  JSu^borf  ^je^t  nac^  (Sfd^erdl^aufen"  gehöret, 
fo  mug  Suttedbor))  am  9{orbtt)eftranbe  bedOetfelbed  am  916- 
l^ange  bed  ^u^eberged  unb  bed  unteren  Sangenberged  gelegen 
^aben  unb  feine  legten  ®en)o^ner  mfiffen  na(!^  (Sfc^erd^aufen 
gejogen  fein. 

16-    *Sogrobe. 

Sogrooe  koirb  unmittelbar  Dor  bem  eben  befpro(^enen 
Suttedborp  unter  ben  ©tflden  ber  urfprüngtt(!§en  !3)otation 
bed  Slofterd  SCmelungdborn  in  bem  9lefrotogium  »ie  in  ber 
Urfunbe  bed  ^ifc^ofd  ^onrab  t)ou  ^ilbe^l^eim,  bereu  oben 
geba(!§t  ift,  genannt  unb  folgt  in  beiben  QueOen  unmittelbar  auf 
Quat^agen.  Slngebti^  fibertrug  ein  freier  SOtann  (Sdbert 
1146  bem  ©tifte  $i(bed^eim  10 V2  C^ufen  ju  (Sogrooe  unb 
erlieft  fie  bann  00m  Sifc^of  ate  ße^en  jurfid  C3eitf*r.  für 
9?ieberfa(^fen  1864,  ®.  50).  ©päter  fibertrugen  SJietric^ 
unb  Sinmann  oon  (Sf ^erd^auf en  3  V2  $uf en  in  (Sogrot)e  an'd 
^(ofter  9(melungdbom  nebft  anbrem  ®ut  in  ^tte^bor))  unb 
Dbenrobe  (gatte,  T.  C.  860  n.  220).  Die  ®eri4t«bar!eit 
fiber  ben  Drt  nahmen  bie  (Sbet^erren  oon  $omburg  fc^on  um 
1200  gegen  bad  ftlofter  9(metungdborn  in  S(nf))rud^  (8[me(. 
Sop.  I,  5).  —  Da  ber  Ort  breimal  in  Urfunben  unmittelbar 
neben  JSuttedbor))  unb  )meimal  neben  Quatl^agen  genannt 
toirb,  fo  möchte  man  geneigt  fein,  i^n  in  ber  9i5^e  jiener 
beiben  nal^e  bei  einanber  ffibtoeftlic^  oon  (Ef(!^erd^aufen  liegen« 
ben  Orte  gu  fu(^en.  ^aü^  er  ba  läge,  fo  märe  begreif[i(^, 
toarum  er  mit  ju  ben  ©tiftung^gfitern  be^  na^en  Slofterd 
9lmelungdborn  gehört  ^at.  Unb  »irflic^  finbet  fic^  bort  um 
1600  nod^  ein  9la(^I(ang  feine«  Flamen«.  9la(^bem  im 
SBtdenfer  (Srbregifter,  bad  um  t^ue  3^t  gefc^rieben  ift,  bie 
Serge,  toel^e  bie  ^omburg  auf  ber  9iorbfeite  begrengen,  nfim« 
li(^  ber  SButffedberg,  ber  äßittelberg  unb  ber  ftol^lenberg  be« 
fcl^rieben  {tnb,  »irb  ©.  28  ber  je^ige  ©tabtberg,  ber  bomal« 


189 


Qod^  ber  $etnri(^d6erg  ^teg,  feiner  Sage  naii  bef(!§rieben.  6^ 
^rigt  ton  i^m,  er  fto^e  on  ben  fto^lenberg  unb  Hege  smifc^en 
Sfc^cr^^oufen,  bem  fto^graben,  Ouat^agen  unb  bem  Detfelbe. 
!Der  fio^graben,  in  mdcl^em  tttr  Sogrooe  n)ieber  erlennen, 
liegt  no(^  ^eute  am  SBeftabl^ange  bed  @tabtberged  fübmeftU(!§ 
Don  (gfc^erd^aufen  unfern  bed  Ouat^agend  unb  in  geringer 
Entfernung  oon  bem  üor^er  ermähnten  Sutteöborf. 

17.  *Diffi^aufen. 

33icfen  Ort  nennt  bad  ©icfenfer  Srbregifter  @.  17  unter 
ben  Haftungen  ber  9iieberb9rbe  bed  Srnted  SBidenfen,  leiber 
o^ne  meitere  Angabe  feiner  Sage.  S(ud'  berfe(ben  OueQe  er^ 
giebt  fi(^  aber,  baB  gu  Sfnfang  be^  fiebjel^nten  3a^r^unbertd 
}iDei  ftSter  }u  ^e^en  unb  yoti  Sinwo^ner  don  (Sdperbe,  einem 
e^emate  jum  ^mte  SSidenfen  gehörigen  3)orfe,  einige  ®runb» 
ftfide  ber  S^tbmarf  !3)iffi^aufen  ald  C)egergut  bewirt^fd^afteten 
(©idcnf.  erbreg.  ®.  135,  137,  142  unb  143).  ©emnac^ 
mu|  üDifft^aufen  in  ber  9l&^e  non  ^e^en  unb  (Edperbe  ge« 
legen  ^aben.  f)affe(  unb  3ege  fprecl^en  in  ber  Sefci^reibung 
ber  Sflrftent^ämer  SSoIfenbflttet  ic.  II,  310  oon  einem  Orte 
3>ifc^^aufen,  ber  oberhalb  bed  !3)orfed  ^egenfen  auf  einer 
On^o^e  gelegen  ^abe  unb  im  breigigp^rigen  Kriege  gerftört 
iDorben  fei.  !3)a  Segenfen  na^e  bei  $e^en  unb  Sdperbe  liegt, 
fo  tDirb  üDifc^er^aufen  mit  Diffi^aufen  ibentifd^  fein. 

18.  üDoöilenpoel. 

S)ie  ritterliche  Samilie  Don  $afe  trug  1494  oon  ben 
$er}5gen  ju  Sraunfc^weig  neben  anbern  ©üter  in  ben  mitt^ 
teren  SBefergegenben  ju  Se^en  eyne  dorpftede,  gebeten  dat 
Dorikenpoel  mit  der  Albeke  nnde  orer  gerechticheyt 
(gälte,  T.  G.  414).  £a  e0  einen  ällbac^  bei  aUerd^eim  am 
©otting  giebt,  fo  f önnte  £)ot)iIenpoet  in  ber  3l&\)t  oon  SUIerd^ 
^eim  gefud^t  merben.  ©rote  in  feinem  ä^erjeit^nid  loüfter 
Drtf^aften  ®.  7  nennt  ben  Ort  üDoeoilenpoel  unb  giebt  an, 
berfelbe  ^abe  gelegen  bei  Sucl^^agen  unb  SBefterbral.  (Er  be^ 
{t^t  ft(^  babei  auf  bie  ^raunfc^weigifc^en  Snieigen  1757, 
@.  1693.  ^a  xii  biefetben  ni^t  einfe^en  tonnte,  fo  tann 
üf  bie  Srage  über  bie  Sage  biefed  Orted  nic^t  erlebigen. 


190 


19.    lOrooenl^agen. 

3n  bicfcm  Orte^  bcfag  ba^  Älofter  3lmctungöborn  cinft 
Oütcr,  au«  bcrcn  «uffünftcn  i&ijxlitii  jtoei  ®ottc«bicnfte 
(fervicia)  beftrittcn  »urbcn  für  bcn  ücrftorbcncn  ftloftcrbrubcr 
Submig  9?ot^e  (Rufas)  nac^  9(ngabe  be«  9(nnit)crfanenbud^ed 
©.  92.  1300  cfiftiertc  bcr  Drt  no(!^,  feine  5Ret^emo^ner  (cives) 
Ratten  ©ere^tfome  am  ä^ogler,  iDe((^e  bamatö  oom  ©rafen 
Submtg  Don  (Sberftein  t)on  neuem  georbnet  mürben  (®pt[fer^ 
gberft.  Üb.  233).  1493  erfc^elnt  ber  Ort,  bamal«  ÜDrofcn^ 
^agen  genannt,  bereit«  atö  eine  Lüftung  ber  $errf c^aft  @ber^ 
ftein  (Originalurlunbe  ^ergogö  ^einric^  b.  äelteren  o.  ©raun»^ 
fc^meig  im  Sanbedarc^it)  ju  Sßolfenbättel).  Sftaäi  Smelung«^ 
born[(!^en  Sitten  au«  bem  3a^re  1638  befi|en  einige  @in- 
mo^ner  ju  ©olmbac^  S&nbereien  im  !Druben^agen,  oon  benen 
fie  bem  Alofter  3lmeIung«born  bienftpflicl^tig  finb.  S)emnac^ 
mug  ber  Ort  bei  ©olmbac^  gelegen  l^aben.  9la(^  ber  Sln^^ 
gäbe  be«  ^ottminb.  SBocI^enblatte«  1790,  ®.  334  lag  ber 
Ort,  bort  !£)ru))en^agen  unb  ÜDron^agen  genannt,  bereinft 
jioifc^en  ©otmbac^  unb  ^olenberg  t)or  bem  9Sog(er  in  einer 
©uc^t  hinter  bem  SSeinberge.  ^a6)  Raffel  unb  ©ege  II,  340 
(ag  „ba«  im  breigigiä^rigen  Kriege  oermäftete  üDorf  üDrupen^ 
l^agen"  öftlic^  oon  ©olmbac!^.  S)iefe  eingaben  finb  bi«  auf 
bie  3«t  ^^  B^^f^örung  be«  Orte«  richtig. 

Dune  f.  64.  Il^iunun. 

20.    *®iterbeffen  ober  Siterfen. 

De«  Orte«  Silcrbeffen  gebeult  juerft  ein  Soroe^fd^e«  fielen* 
bnii  au«  beräJtitte  be«  oierj ernten  da^rl^unbert«  inSBiganb« 
Slr^io  VI,  388  n.  9.  Dort  Reifet  e«,  ber  JRitter  3o^anne« 
3ubict«  ^abe  t)on  SorDe^  gu  Selben  ben  Kird^^of  )u  @i(erbeffen 
unb  14  $ufen  in  ber  gelbmar!  biefe«  Dorfe«.  3n  bem  1360 
begonnenen  8e^nbu(!^e  be«  äbt«  ^cinrid^  ©piegcl,  »cl(!^e«  in 
einem  ßoroe^ftl^en  ßopiatbuti^e  p.  620  fte^t  unb  noc^  unge* 
brudt  ift,  finben  wir  ba«  Sloftergut  in  ienem  Orte  in  ber 
§anb  iWcier  ©cfiftcr;  fiebcn  bcr  bortigcn  $ufen  ^atte  §er* 
mann  öon  SSal^ufen  at«  SWarfdjaa  be«  ©tift«  ßoroe^  unb 


191 


bie  anbent  fteben  Stitter  ^ermann  unb  Stiappe  Sber^arb  Don 
'Jl^enferlen.  SDa  im  älteren  Se^nregifter  neben  d^ilerbeffen 
Don  ffjfiterer  ^aub  prope  Vorftenberge  gefc^rieben  tft,  fo 
^oben  iDir  ben  Ort  in  ber  SSlafft  t)on  ^rftenberg  }u  fu(^en. 
8u9  btm  t$nr[tenberger  Srbregtfter  @.  229  f.,  lennen  xoxx 
einen  Silber«  ober  Sitftergrunb  am  SBeftab^ange  be«  ;®oIIingd 
}mf(^en  SJteinbrec^tfen  unb  ^ürftenberg,  »eitler  oberhalb  oon 
,Se(b  tilgen"  enbet.  gelb  (Silben  ^eigt  ie^t  gelbetfe  unb  ift 
ein  Sortocrl  ber  üDomSne  gürftenberg.  !Cie«  3Sor»erI  ift 
offenbar  ber  le^te  Steft  beö  tt)fiftgen)orbenen  ftirc^borfd  Siler^ 
beffen  ober  (Silerfen. 

21.    eifeborn. 

gifebom  ,,bel  Sidenfen"  nennt  bad  ^ilbed^eimfc^e  unb 
bad  ®rote'f(!^e  SSerjeicI^nid  unter  ben  Süftungen  unfrei  ftreifed. 
Urfunbüt^  fann  iäf  ben  Ort  ntc^t  na^meifen;  aber  ebenfo 
toenig  lommt  im  SBidenfer  Srbregifter  irgenb  eine  ©))ur 
biefe«  92amend  t)or.  £)a^er  fürd^te  x6f,  bag  Slfeborn  burc!^ 
ein  Serfe^en  in  bie  ©egenb  oon  SBidenfen  oerlegt  ift  glel^ 
Sebefe,  ^artingedbet,  $egenoörbe  unb  9laberbeffen^  bie  nac!^ 
bem  ^ilbe^^imer  SSfiftungdoerieic^nid  aUe  ^bei  föidenfen" 
gelegen  ^aben  foQen.     ' 

22.    *®roinbefe. 

!Der  (Sbel^err  Sobo  ber  dffiugere  übertrug  1226  bem 
Slofter  ftemnabe  novale  InGroinbeke^  melc^ed  er  bid^er  be^ 
feffen  ^otte  (Or.  Guelf.  IV,  487).  Obwoljl  in  ber  Urlunbe 
bie  Sage  nicl^t  meiter  bejeic^net  ift,  fo  ift  bo(^  oieUeid^t  anju« 
nehmen,  bag  jiened  novale  in  beriRa^e  oon  Semnabe  gelegen 
^obe.  3Jie((ei(^t  ift  mit  biefer  Angabe  eine  Urlunbe  oon  1527 
in  combinteren,  nac!^  n^elc^er  bie  Sinmol^ner  oon  Aemnabe  bie 
i^inberei  im  ©ronigefe  auc^  fernerhin  begatten  unb  benu^en  unb 
ein  Wiftttti^t  an  berfelben  ^aben  foQen  oor  ben  Qinmol^nern 
oon  ®obenn)erber  unb  ^rötetn  (ftemnab.  Sot)iaIb.  28  im 
$!anbeear(^io  gu  9Bo(fenbättel).  Senn  ®ronige(e  bed  So))ia(« 
btt(^«  oieQeic^t  aui»  ©ronigbefe  oertefen  ober  oerfc^rieben  ift, 
fo  ift  an  ber  3bentitSt  oon  ©roinbete  unb  ®ronigbefe  U)o{|t 


192 


faum  ju  imtifetn  unb  bann  (ag  btefe  Sofatit&t,  in  ber  td^ 
lein  !&orf,  fonbern  nur  einen  Soc^  oermut^e,  eth)a  ffibioeft^ 
U(^  Don  Aemnabe  unb  Sobenmetber  unb  nSrbtic^  t)on  Srofeln. 

23.  ©Topenburg. 

3m  ©rote'fd^en  ^fiftungenDerieicI^nid  mirb  bie  ®xoptn 
bürg  al«  „jttifc^cn  gorft  unb  JReiteifjen*  belegen  aufgeführt. 
3n  Urlunben  ^abe  ic^  biefelbe  nic^t  gefunben.  3m  Saterl. 
2lr(^.  f.  5Wieberfa(^fen  1832,  3,  11  ttirb  bie  ©renjbeft^rei^ 
bung  bed  Sbnted  f^orft  aud  einem  @rbregifter  biefe«  Slmted 
aud  bem  da^re  1561  mitget^eilt.  ^laii  Eingabe  berfelben  gie^t 
bie  ©renje  )tt)if(!^en  ben  Slemtem  ^oQe  unb  gorft  ,,t)on  ber 
ffiefer  hinter  bem  Dorfe  SReilebfen  (SReileifjen)  an  bem  ©ac^e 
l^inauf  bid  oben  auf  ben  @erg,  bie  ©ropenburg  genannt". 
!Canac^  mar  ©ropenburg  ber  9lame  eined  Sergej,  fübticb 
oon  $Reiteif)en,  ob  anii  ein  ^o^nort,  tft  aud  äßangel  an 
fl(^erH  92a(!^ri(^ten  nic^t  ju  ertoeifen. 

■ 

24.  ^abben^ufen. 

tiefer  Ort  lommt  juerft  1033  in  einer  Urfunbe  Dor, 
in  tßtliitv  ftaifer  ftonrab  II.  bad  !Dtartin6ftift  }u  SRinben 
unb  bef[en  Sefi^ungen  beftStigt  (Sr^arb,  Reg.  hist.  Westfal. 
Cod.  n.  125).  ©eitbem  fommt  ber  Slame  be«  Orte«  in  feiner 
Urfunbe  n)ieber  oor.  (Sr  ift  fpfiter  jur  SBflftung  geworben, 
ob  in  ber  Stppifc^en  ge^be  gu  Snfong  bed  funfje^nten  3üf)T* 
^unbertd  ober  noc^  fpSter  ift  ni(^t  ermittelt.  93on  bem  !Dorfe 
fte^t  nur  nod^  bie  Jtird^e,  in  geringer  Entfernung  nörblic^  Don 
Ottenftein.  9uf  i^rem  ^irc^^ofe  n)erben  bie  meiften  2;obten 
au«  Ottenftein,  ®teffe,  Si(!^ten^agen  unb  ben  ©ieüerd^agener 
Wl^itn  beerbigt  (^af[e(  u.  ^ege  II,  351).  S^araud  ergiebt 
fic^/  bag  ^abbenl^ufen  ober  ^abbenfen,  $abbeffen  einft  ein 
^farrborf  n)ar  unb  a(d  fotd^ed  fte^t  e«  auc^  im  ÜRinbenfc^en 
![r(j^ibtaconatt)er}ei(^nid  im  bannus  Ofen  toenn  aut^  mit  etmad 
corumpiertem  Flamen  5>ttrbeffen  (^olft^er,  ©cfd^r.  b.  ©i«t^. 
ÜWlnben  ®.  53).  3m  ©rote^^en  SBerjelt^ni«  Reifet  c« 
,,f)attenfen  bei  Ottenftein". 


193 


25.    $ogen,  ^aä^tm,  dnbago. 

Utn  bie  SRUte  bed  )tp6Ifteti  da^r^unbtrt«  Hhttmit^ 
Sophie,  bie  ©emal^Iin  bed  (Sbel^errn  JBertoIb  Don  ^omburg^ 
bem  9(bt  (Soer^elm  Don  älmelungöborn  5  9)2arl  ©elbed,  für 
iDe((^e  biefer  feinem  ßlofter  ein  ®ut  ad  Indaginem  eroarb, 
an«  beffen  Srtrag  ben  Wlinäicn  am  Jtobedtage  So))^iad  393ei§« 
brot  mit  Butter  unb  Safe  Derabreicl^t  tt)erben  foOte  (Urf.  im 
«mcI-Cop.  I,  22»  unb  «mel.  5RefroI.  in  ber  Bcitfc^r.  1877, 
S.  53  )um  23.  October).  Ueber  bie  ®üter  in  btefem  Orte 
(in  Indagine)  unb  bcren  S^W^^  geriet^  jene«  fttoftcr  fpäter 
mit  btm  ©rafen  Dietrich  üon  @mne  in  otelfa^e  3rrung,  bid 
ein  unbefannter  tropft  9ur(!^arb  einen  SJergletc!^  }u  ©tanbe 
brachte  («met.  Cop.  I,  7).  ^apft  Soeleftin  III.  beftätigt  1197 
bie  ®eft(ungen  Xmelungdborn«  }u  $a(^em  (^aiXt,  T.  G.  854). 
Sc^rober,  D^noft.  201  ^ält  ^agen^D^fen  im  ®ou  liUtl^i 
für  bie  ^ier  ermähnte  3nbago;  ober  gemig  irrt^mlic^,  ba 
Xmetung^bom  in  O^fen  nie  ®ut  befeffen  ^at.  SDad  ^ilbeö^ 
^eimifc^e  9BüftungenDeriei(!^nid  unb  bad  oon  ©rote  nennen 
,$ageii  bei  SBicfenfen".  ®o  h)al^rf(^ein(i(^  biefe  Seftimmung 
ber  Sage  ift,  fo  unermiefen  ift  fie  bid  jie^t. 

26.    ^artingdbef. 

S)iefer  Ort  foQ  nad^  bem  ^ilbed^eimif(^en  SBüftungenoer« 
}ei(^ni«  ,bei  SBidenfen"  gelegen  ^aben;  er  gel^ört  aber  nic^t 
unter  bie  SBüftungen  bed  ftreifeö  ^olsminben,  ba  er  in  Ur» 
fnnben  unb  Sften  nic^t  oorlommt  unb  ma^rfc^einlic^  nur  burc^ 
eine  Sermec^^tung  mit  ^artingeftel  entftanben  ift.  !Da0  toor 
nac^  bem  SBicfenfer  (Srbregifter  ®.  526  eine  Süftung  ber 
ehemaligen  $errf(!^aft  Sutl^arbeffen  im  ie^igen  preugifc^en  Slmte 
(Eric^burg. 

27.    ^adlebed^i. 

3n  biefem  Orte  übergab  f(^on  oor  836  ein  getotffer  9tebman 
bem  ftlofter  Sorget)  eine  $ufe  Sanbed  (Trad.  Gorb.  ed.  SBiganb 
§.  255).  Da  ber  Ort  am  {Raube  §affelbefe  genannt  ift,  fo 
fnc^t  SBiganb  (Com.  ®üt.  157)  benfelben  am  5>offriJ>orn,  ber, 
mie  er  angtebt,  »noc^  je^t  im  ®oQing  eine  ^albe  ©tunbe 

1878.  13 


194 


obcrl^ofii  8ü(!^tringcn  gcf unten  wirb*'.  Da«  ift  aber  un* 
richtig.  (Stnen  ^affelborn  giebt  e«  itoat  im  SoQing,  aber 
nxiii  an  ber  don  'Biganb  bejetc^neten  ©teile,  fonberu  tu  ber 
9l5^e  t)on  ©(^ieg^aud  am  9{orbab^ange  bed  Borftorted  $a[fetn. 
Sud  biefem  tritt  bte  $aff elbefe,  bte  fic!^  aud  bem  am^arried^ 
felbe  bei  ^amerd^ütten  liegenben  ^affelborn  enttDtdelt,  bann 
bad  ©^ieg^Sufert^al  hinabfließt  unb  bort  burc!^  bie  9{age(befe 
oerft&rtt  mirb,  bid  fte  [läj  oberhalb  be«  $it)pingd  in  bie  $o()' 
minbe  ergießt.  !3)a  nun  ber  Drt  ^adlebe^i  an  biefem  SÖaäit, 
bef[en  Flamen  er  trägt,  notl^menbig  gelegen  l^aben  muß,  fo  ift 
er  am  mabrfd^eintic^ften  an  beffen  3ßänbung  in  ber  9iS^e  be« 
$i))))ingd  ju  fuc^en,  mo  no^  ^eute  mehrere  ^äufer  unb  3]?ü^Ien 
fte^en,  bie  oielleicl^t  einft  ben  Flamen  ^a^lUiji  geführt  ^aben. 
®d^n)erti(!^  ^at  biefer  Ort  p^er  hinauf  im  X^ale  bed  ge« 
nannten  Säai^t^  gelegen. 

28.    *§a«IeOorbe,  :J)a«tett)orben,  $affel»erben. 

Unter  btefen  ?lamen  lommt  in  Urlauben  be«  brei}e^nten 
unb  oierje^nten  3a^r^unbertd  ein  Drt  ber  äBefergegenben  öfter« 
Dor:  1268  trägt  ®raf  ^ermann  oon  (Sberftein  bem  @if(^of  Otto 
t)on  SRinben  jwei  $ufen  Sanbe«  in  ®rebent)orbe  (SreoSrbe 
bei  $o(Ie)  unb  oier  ju  :pa«Iet)orbe  ju  Selben  auf  (9(me(.  So)).  III, 
475).  Um  1350  trug  ^e^nemann  t)on  (Sberftetn,  ber  Struck« 
feß  ber  ©rafen  t)on  Sberftein  unb  äJ^arfc^aU  be«  Slbt«  t>on 
Soroe^,  oon  bem  Se^teren  unter  anbern  ©täden  aud^  brei 
$öfe  unb  ebenfo  oiele  ^ufen  in  $affeh)orben  }u  Se^en  (SBiganb, 
fficftfät.  ärc^  VI,  404  n.  103).  3n  einem  ungebrudtcn  ?e^u«^ 
regifter  oon  SorDet)  aud  bem  3a^re  1360  loirb  berfelbe  ^e^ne« 
mannoonSberfteinSOtarfc^aU  oon  Soroe^  genannt  unb  }u  feinem 
Se^ngut  fmb  brei  $ufen  )u  ^affelme^rben  gered^net  (Sort)et)fd^ed 
(5o)).  ®.  627).  Daran«  ergiebt  p*,  baß  ber  1350  f)affe- 
n)orben  genannte  Ort  nic^t  fo,  fonbern  ^adlenoorben  ^ieß  unb 
baß  biefer  mit  ^affelroe^rben  ibentifc^  ift.  1318  öcrfauftcn 
bie  ®rafcn  Otto  unb  griebrii!^  uon  Sberfteiu  bem  fttoftev 
ameIung«born  bie  gifc^erei  in  ber  SBefer  bei  bem  Dorfc 
^adtcwerberc  nebft  einer  §ufe  Sanbe«  in  ber  gctbmarl  btefe« 
3)orfe«  unb  einer  $ufe  auf  ber  getbmarf  t)on  DSIme  (oon 


195 


SpUder,  Sberft.  Üb.  267).  Ungear^tet  ber  ffrinen  «bmei« 
billigen  in  ben  3lamtn  miifit  iä^  ^aMeüorbe^  $adIe)porben^ 
{)affeIiDe^rben  unb  ^adlenerbere  bo(^  für  tbentifc^  galten  unb 
fu^e  bcn  Ort  an  ber  SJefer  in  ber  9lS^e  Don  DSIme  unb  Söttobtit. 

29.    $at)eredDorbe. 

3n  biefem  Orte  befag  bad  ftfofter  SorDe^  fc^on  im 

'jtDotften  da^r^unbert  einen  $><>!  (cnria),  ju  bem  12  f)ufen 

^nbe«  gehörten.   So  (te§  benfelben  bnrc^  einen  gekniffen  ^eren^ 

frteb,  einen  9ßann  ritterli(!§er  SU^Iunft,  dertoalten.     £)effen 

So^n  Sdmno  ttffidt  ben  £)of  in  ^aoerdforbe  oon  Sorüe^ 

nad^  ©c^uljenrec^t  (jurefcnlteti).   93on  beffen  ®o§n  JBern^ 

^arb   leiteten    bie  im  breije^nten  do^r^unbert  auftretenben 

äßinifteriolen  oon  ^oüerdförbe  i^re  ^ertnnft  ab.    üDod  gan}e 

'torf  fmoer^forbe  mit  bem  benachbarten  ®albe  ©unbern  ge« 

4§rte  1176  bem  Slofter  Soroe^  unb  gehörten  beffen  S(uffünfte 

ittr  "Pfrfinbe  be«  Suftoi»  (Sr^arb,  Reg.  Westf.  Cod.  n.  380 

p.  132  unb  aSiganb,  SeftfSL  Src^.  II,  142).     Singer  bem 

3ube^or   be«  ^au^t^ofed  gehörten   bem  ftlofter  Sort>e^  in 

^aoerdforbe  no(^  11  $ufen  Sanbed,  Don  benen  brel  i^f^tt 

b.  i.  neftlic^  üon  ber  SBefer  unb  eine  an  ben  fireujen  (in 

emdbns)  belegen  ttaren.  £)ie  üon  ben  dn^abern  biefer  ^ufen 

iu  ja^Ienben  ^xxi\tu  erhielt  ber  @ufto^  )u  Sorüel)  (93iganb, 

3?e{tf.  «r^.  II,  142).    3n  ber  jroeiten  f)ätfte  bc«  breije^ntcn 

3a^r^unbertd  fagte  auc^  bad  Jltofter  Smelungdborn  in  ^auerd* 

forbe  gu|,  inbem  e«  }unäc^ft  ben  bortigen  ^tfinUn  ermarb. 

Diefer  ftanb  urfprflngßc^  ben  @if(^öfen  Don  ^oberborn  )u,  ba 

C^aDer^fotbe  in  beren  £)iöcefe  lag.     jDiefe  Ratten  benfelben 

ben  @rafen  oon  Sberftein  ju  ge^en  fibertoffen.     "S^nxä)  biefe 

Ratten  bte  Sbeln  oon  Sm^eim  ben  3^§t^t^)t  ^'^  Sfterte^cn 

ermatten  unb  biefe  Ratten  i^n  enblic^  no(^matö  Derafterle^nt 

an  bie  i^n  berttonbten  Boniilien  93ulf  unb  Don  ©ubenborg 

aber  aud^  an  bie  oon  ®(!§arbenberg,  oon  ^ein^aufen,  oon 

^oDertforbe  unb  don  IBorrie.    SHaif  Slefignation  aQer  biefer 

^^nret^te  fibertrng  Sifc^of  Otto  oon  ^aberbom  ben  ganjen 

Sehnten  1283  bem  ft{ofter  9(metung«born  (Smel.  Sop.  II,  57). 

%u^  ben  9ru<^^  unb  92ooat}e^nten  in  bem  genannten  Orte 

13* 


196 


wu^tc  icnc«  ftlopcr  feit  1286  an  ftd^  gu  bringen  (©piWer, 
eberft.  Üb.  201  unb  »mcl.  ßop.  II,  36^  u.  08^).  Damat«, 
ate  9lme(ungdborn  ben  gangen  bortigen  3e^nten  ertoorben  ^otte, 
trug  bte  i$amilie  ber  Ferren  Don  ^aoerdforbe  bod  gange  !Dorf 
mit  allem  Stecht  unb  aüer  iRu^ung  —  aQein  ben  ^zijrxttn 
aufgenommen  —  oon  (Soroe^  gu  8e^en  (SBiganb,  SSeftf. 
är*.  VII,  298  n.  196).  »fe  bereu  gamilie  1485  auöftarb, 
tam  bte  eine  ^ätfte  il^rer  bortigen  ©flter  an  bie  t)on  ©tod^ 
Raufen  (ffiigonb,  ßorö.  ®üt.  149),  bie  anbere  fd^eint  Smelung«* 
born  mit  feinem  benachbarten  $ofe  gn  3lUerd^etm  uerbunben 
gu  ^aben  (^o(gminb.  3Bo(!^enb(.  1786,  ©.362).  ^aoerßforbc 
tag  n&mlic^  tttoa  ha,  mo  ber  oon  9(tter9^eim  fommenbe  ^etle« 
graben  in  bie  SQSefer  fliegt  an  bem  fogenannten  gorfter«£)amme 
b.  1^.  an  bem  SBege,  ber  birect  oon  ^otgmtnben  nac^  f$orft 
flirrt  (C)oIgminb.  ffioc^cnbl.  1786,  @.  356).  5)a«  bortigc 
t$etb  ^ieg  noc!^  um  1600  bad  ^agoörber  gelb  unb  bad  ba^ 
neben  liegenbe  Sbxnii  no(^  1786  bad  ^arfc^e  ^ru^.  @eit 
bem  äu«fterben  ber  §erren  Don  ^aoer^förbe  »arb  ber  1477 
noc^  oorl^anbene  Ort  gur  Lüftung,  gule^t  derfiel  au(^  bie 
^rc^e  unb  je^t  ift  leine  ®pur  me^r  übrig  geblieben.  S)ie 
Setbmarf  bed  Dorfed  tam  t^eitö  an  SlUerd^eim,  t^eild  an 
SQtenborf,  mol^in  bie  legten  Sinioo^ner  gegogen  fein  mäffen 
(©iganb,  Sorö.  ®üt.  148  f.). 

30.    ^egentörbe. 

^egenoörbe  ^bei  üBidenfen''  ge^rt  gleich  Sebefe  unb 
|)artingdbet  nic^t  in  ben  ftreid  ^otgminben;  benn  ed  fc^eint 
aud  einer  Sermet^dlung  mit  ^agennoorbe  bei  Süt^orft  entftan^ 
ben  gu  fein  (SBidenfer  (£rbr.  ®.  526). 

31.    C)eti(^ettniffe,  $eli(!^niffe,  ^algeneffc. 

3u  ben  älQobien  bed  ®rafen  ®iegfrieb  oon  Someneburg 
gehörte  auc^  bie  curia  Halgeneffe  juxta  Hoinburch,  met^e 
oon  i^m  Ubo  oon  ^omburg  gu  Se^en  trug  (^inMinger,  äRfinft. 
öcltr.  III,  ©ei{.  n.  13).  Später  beftimmte  jener  ®raf  ^elic^ea- 
niffe  mit  gur  'Dotation  bed  oon  i^m  gegrfinbeten  ftlofterö 
^me(ungdborn,   wie  ba9  9{efrologium  unb  bie  Urhtnbe  be« 


197 


9if4of9  ftonrab  r>m  ^üht^ffAm  fiberdnfttmmenb  metben 
(3ritt*r.  für  ?Ricberf.  1877,  25  unb  «md.  Cop.  II,  2). 
ffifira  biefe  curia  ^bct  bcr  J)omburö*  lag,  fo  fanti  mlti^rcm 
Flamen  niii^t  bad  ferne  ^einobe  am  ©oUtng  gemeint  fein, 
ttne  ©(grabet,  S>^naft.  200  annimmt;  fonbern  fie  mu§  mie 
^9nt4^of,  mit  bem  fie  in  jenem  9{(Iobient)er}eic4nid  }ufammen« 
gefteüt  tft,  unter  ber  ^omburg  b.  ^.  gteid^  nörbß^)  t>on  ®tabt« 
otbenborf  gelegen  ^aben.  Sßti  SSidenfen,  »o^in  fie  ba9  $ilbe«« 
^imer  SBflftunnenDer}et(^ntd  oerlegt,  finbet  ftc^  ueber  im 
2Bi(f enfer  (Srbregifter  no(^  fonft  too  eine®pur  i^re^  9iamen0. 

32.    *J)efftnge^ufen,  ?)iffi^ufcn. 

Um  bte  SRitte  bed  oierjel^nten  Sa^r^unbertd  trag  nac^ 
Angabe  eined  Sort)e^fd|en  8e^nbu(^ed  $einri(^  non  &r>tit  üon 
(Soroet)  iu  Se^en  2  ^9fe  unb  15  ftotfteHen  in  Sut^arbeffen  (8üt« 
^orft),  ba«  ganje  ^orf  ^efftngel^ufen,  bie  ^älfte  be«  !t)orfe« 
^enfinge^ufen  (^enfie^aufen)  unb  einen  £)of  mit  2  ^ufen 
in  »ecftarbeffen  (®iganb,  fficftf.  3lr(^.  VII,  303  n.  230).  »u« 
bem  Sidenfer  (Srbregifter  ®.  9  erfuhren  mir,  bag  am  Rotten«:' 
berge  bie  müfte  ^elbmart  ^uffi^ufen,  mie  bort  wo^I  irrt^fim- 
(i(^  für  ^effi^aufen  ober  ^iffil^ufen  gefd)rieben  fte^t,  belegen 
fei  unb  ba^  biefelbe  noc^  gum  9mt  ^idenfen  unb  nicl^t  }um 
9mte  (grid^dburg  gebore.  !7)a9fe(be  mirb  im  genannten  Srb« 
regifter  ©.  315  »ieber^olt  mit  bem  B^f^^ft^  ^<^6  ben  bortigen 
Slder  bie  iSintoo^ner  )u  ÜDentte^aufen  a(d  9Reier  inne^tten. 
Xn  bitfer  ©teüe  loirb  bie  föflftung  ^ifft^aufen  genannt.  3)er 
{)cnleii0berg,  fe^t  f)eufenberg,  ift  ber  fflböftlic^e  «udläufer  bed 
fubli^  Don  ®tabtolbenborf  belegenen  ^oI}berged,  an  beffen  ^n^t 
bie  Dörfer  (Smmerborn  unb  3)enfie^aufen  tiegen.  ^effi^aufen 
f^eint  am  fiib(i(^en  9(b^ang  M  ^oilendberged  tt)eft(t(^  Don 
Dentie^aufen  na^e  an  ber  ©renje  bed  ))reugif(^en  9(mted  Sric^d« 
bnrg  gefüllt  derben  ju  mflffen. 

33.    ^iltebolbig^aufen  unb  9?ungeU^agen 

foUen  nadi  bem  $)oIiminbener  9Bo(^enb(att  1790,  @.  334 
„ouf  ben  jmif^en  ©olmbadi,  mffU,  iCötme  unb  SReiWfjen 
befinbßc^en  ©ebirgen  gelegen  ^aben'',  ^ißebalbig^aufen  tag 


198 


'  angebli^  am  ^angbetBC  jtDifc^en  ^üf)U  unb  Sfitgenobe,  ido 
anäi  eine  ®ta«^ütte  betrieben  fein  foH.  9ia(^  ^offel  unb 
JBege  II,  341  lagen  biefe  betben  'J^örfer  fflblid^  t)on  m\)U 
auf  bem  [teilen  9tä^(erbevge,  bem  ^obenlampe,  ber  einft  gan) 
mit  SBatl^^oIberfträu^en  bebedt  mar.  Die  ^elbmarfen  beiber 
Dörfer  foUen  an  bie  (Sinmo^ner  t)on  9iü^Ie  unb  DSIme  Der^ 
t^eitt  fein.  3n  Urlunben  ^abe  ic^  bie  beiben  Haftungen  bi« 
ie^t  nid^t  gefunben. 

34.    *$it(elen^agen. 

Unter  ben  Sflftungen  ber  OberbSrbe  bed  9lmtd  ^idenfen 
mirb  in  bem  (Srbregtfter  @.  20  au(^  ^IQelenl^agen  genannt. 
Dag  biefer  Ort  einft  bei  SSldenfen  lag  unb  bag  feine  3^^ 
bel^Srungen  )u  biefem  Slmte  gejogen  ftnb,  jeigen  bie  SHaä^* 
ritzten  über  bie  ^ertinenjien  biefe«  Slmt«  im  ©itfcnfer  Srb^ 
regifter  @.  33.  Danach  bilbet  ber  ^iQeten^agen  mit  ber 
©ilbe^ufe  ba«  ^interfetb  bed  9(mt9.  Der  ^iUeten^agen  mar 
26  äWorgen  groß,  bie  juge^örige  ©ilbe^ufe  180  äRorgen. 
3ene«  9lreal  mag  bie  ehemalige  Dorfft&tte,  biefe«  bie  %tlb* 
mar!  be)ei(l^nen.  Da  beibe  an  ber  S^rift  Don  SBidenfen  nad| 
^oltenfen  gelegen  ^aben  foQen,  fo  ift  ^iQefen^agen  nSrbßi^ 
üon  SBidenfen  }u  fuc^en. 

35.    ^olt^ufen,  ©ottenfen. 

Da«  gan}e  Dorf  ^o(t^ufen  ^oor  ber  ftab  DIbenborpe 
unber  ^omborc^  gelegen",  meldte«  1384  bie  (Sbet^erren  oon 
^omburg  befagen,  berfeljten  gm  ei  berfelben,  ^einric!^  unb  ®eb- 
^arb,  1385  für  250  3»arl  löt^igen  Silber«  an  «Ibert  @ti(^ 
(©ubenborf  VI,  109  unb  «mel.  Eop.  II,  138).  3m  8e^n* 
unb  ^fanbbefi^  ber  Samilie  ©tic!^  blieb  ^olt^ufen  mit  feinem 
3e^nten  etma  100  3a§re  lang,  mte  mehrere  ameIung«bornf(^e 
Urtunben  au«  ben  darren  1425,  1438,  1483  unb  1484  im 
amet.  (£op.  II,  1381,  139  unb  gaHe,  T.  C.  886  bart^un. 
1485  übermie«  ^erjog  2Bt(^eIm  oon  ^raunf(^meig  unb  Lüneburg 
bie«  Dorf,  beffen  Dberle^n«^err  er  al«  Srbc  ber  §errfc^aft 
^omburg  mar,  bem  ^tofter  ametung«born  (Slmel.  Sop.  III, 
847),  meiere«  1487  auc^  ben  bortigen  3^^^^^^  ^^^  ©tepl^an 


199 

nen  @to({^aufen,  3)roften  jur  $)oin6ttrB  enoorb  {%aftt,  T. 
G.  893).  S)te  8age  beö  1)orfe9,  ba«  au4  C^oltmfen  urfunb« 
Kit  genannt  mirb,  bejei^net  am  genaueften  eine  Slmelungd^ 
boTnf(^e  Urfnnbe  dorn  do^re  1425  (6o))iaIb.  n,  138i).  yiai^ 
berfelben  lag  t»  itox^äftn  ®raal  t)or  bem  ®oQinge,  S>eenfen 
unb  ®tabto{benborf.  3)a  ergebt  fiA  no(^  ^eute  )u  fteiler 
$>9^e  ber  $o()berg,  »elfter  frfi^er  nac!^  bem  ^msni^  bed 
©iifenfer  firbtegifter«  ©.  25  ber  C)oItenfer  «erg  ^te§.  «n 
feinem  ae[tti(i^en  ^u^t  nnfem  bed  ®uted  ©iefenberg  ^at  ^olU 
laufen  ober  ^oltenfen  einft  geftanben,  aber  nic^t  in  ber  925^e 
ber  nBrbü^  Don  @tabtolbenborf  belegenen  S)o(ebnrg,  mie 
t)affel  unb  9ege  II,  286  angeben. 

36.    *|)onmuIen. 

Um  1200  ftifteten  fflr  ben  (Sbel^errn  ^einric!^  bon  $)om^ 
bürg,  ben  ®o^n  JBobo'd  bt%  Seiteren,  feine  i^n  fiberlebenben 
Srfiber  9obo,  Sobo  unb  3o§ann  eine  SRemorte  in  Smetungd^ 
bom  unb  fibermtefen  bem  ^(ofter  bafür  eine  l^albe  Wlarl  Sa^red« 
rente,  ga^Ibar  aud  einer  SRfi^te  qnod  dicitur  Honmulen 
(Xme(.  6op.  I,  4^).  3lu6  bem  SBidenfer  Srbregifter  ®.  23 
nnb  39  erfe^en  mir,  bag  bie  ^o^enmü^Ie  in  ber  ^elbmarf 
oon  ffitdenfen  jmifc^en  biefem  Orte  unb  ?cnne  am  f$u^e  bed 
frilfe«  lag;   ol^ne  3^^f^t  ^^^^  f^^  ^^^  ^^^  ^^^^  getrieben. 

37.    *ÄegeI»^ufen. 

T)ad  £)orf  Segetöl^aufen  lommt  nur  einmal  im  3a^re 
1332  urtnnbttc^  üor.  ^amate  f(^enlte  ^erjog  @rnft  oon 
^raunfc^ttrig  bem  ft(ofter  Smelungdborn  fBefi^ungen  in  einem 
^ejirle  am  Slorbmeftranbe  bed  ©oQingd  oberhalb  ^IQerd^eim. 
S)te  ©renjUme  jened  @e)ir!e^  ge^t  oom  SDorfe  Segeld^oufen 
}mn  ^ertram^born,  läuft  bann  aber  ba«  ^oringefelb  l^inab 
in'»  SE^al  be«  „rotten  ©äff er«"  («mel.  (5o»).II,  39»).  3:)em^ 
na(^  ift  ftegetel^aufen  im  ®o0ing  in  ber  9iö^e  bed  Sertramd 
bomed  unb  ber  anbern  genannten  fünfte  ju  fu(!ben.  9io(^ 
^te  giebt  e«  am  gugmege  bon  ^Q(}minben  nac^  ©c^ie^^au« 
einen  gorftort  StQÜ^on^tn.  (Sr  (iegt  (inte  t)om  SSege  an 
beffen  9{orbfeite  ba,  mo  ben  i^ugtneg  ein  t^atinoeg  ret^tioinllig 


200 


burd^f^netbet,  ber  aud  bcm  ©d^iegpufer  Zffalt  bur^  ben 
i$rauengrunb  etnporfteigt  unb  bann  snotfi^en  ben  ^orftorten 
^egeld^Qufen  unb  Sertram  in'd  9?ot^en)affert^a(  ^inabjiel^t 
unb  in  bemfelben  na(^  SlQerd^eim  fii^rt.  !t)ort  liegt  im 
Sorftort  ßegelöl^aufen  eine  jie^t  mit  SBotb  bemat^fene  ^(Sc^e, 
bie  e^ematö  eine  ffiiefe  »ar,  etma  breiSDtorgen  qvo%  meiere, 
ringd  üom  ^errfc^aftßcl^en  gorft  umfc^Ioffen,  einem  Sinmo^ner 
t)on  Seoern  gel^ört.  Died  eigent^madje  Sefttjoerptnid  ffi^rt 
und  }u  ber  SJermut^ung,  bat  <^uf  i^ner  ^l&i^t  einftmate  bie 
loenigen  ^Sufer  don  ßegeU^aufen  ftanben  unb  ba^  beren 
le^te  JBemo^ner  bei  bem  ^udge^en  bed  Orted  nac^  SeDern 
gejogen  finb. 

38.    Srabbenrobe. 

!Diefen  Ort  oertegen  bie  SBfiftungenoerjeic^niffe  in  bie 
925^e  t)on  Sßidenfen.  !3)a6  bicfe  Eingabe  richtig  ift,  ergiebt 
f4  ou«  bem  SBidenfer  Srbregifter  ®.  37  unb  43.  Danoc^ 
gehörte  bad  25  9J2orgen  groge  SSxni)  unb  4  äßorgen  SBiefen 
bei  ftrabbenrobe  1580  gur  gelbflur  öon  ©idenfen..  i>a 
mij  bemfelben  9?egiftcr  ®.  325  ben  ftrabbenrober  3^^«^^ 
ber  ^farr^err  gu  Sft^crÄ^oufcn  begießt,  fo  ift  »o^t  ju  öer^ 
mutzen,  bag  Srabbenrobe  bereinft^  »ie  no(^  ^eute  SBidenfen, 
nac^  Sfc^erdl^aufen  eingepfarrt  toar.  ©enauer  Ifigt  fic^  bie 
Sage  bed  Orted  ni(!^t  mel^r  beftimmen. 

39.    Sal^^eim,  Sogl^e,  So^e. 

@(^on  oor  bem  3a^re  1037  fibergab  ein  (9raf  ®teg<* 
frieb  bem  ftlofter  (SoroeQ  eine  ^örigenfamitie  in  Sal)^etm 
(Tradit.  Corb.  ed.  ffiiganb  §.137).  ga«e  in  feiner  «umgäbe 
ber  (5ort)el)'f(^en  2rabitionen  @.  626  .^ftlt  Sa^^eim  ffir  ?enne 
ober  ffir  eine  SBfiftung.  3)er  (enteren  «npc^t  fc^ßege  t^ 
mid^  mit  Sfin^el  (S(ett.  !t)iöc.  146)  an.  Sine  Urlunbe  be« 
®rafen  Subtoig  t)on  (Sberftein  dom  3atire  1302  (in  \>.  ©pilder, 
Sberft.  Üb.  239)  fpric^t  t)on  einer  villa  Löghe,  beren  f$e(b* 
mart  an  bie  t)on  Siberotbeffen  (9l^r^oI)en)  grenjte;  bie 
®ren)e  beiber  äßarten  bilbet  mii  ber  Urlunbe  ber  JBeDerbai!^. 
3)a  nun  a^r^oljen   auf  ber  Tlorbfeite  biefed  na^  heften 


201 


fLiegenben  Sac^H^  üegt,  fo  mug  iene  villa  auf  ber  @fibfeUe 
bedfelbeti  am  @oDing  gelegen  ^aben.  !Da  nun  nac^  einer 
fc^on  bei  Scgete^aufen  erm&^nten  Urtunbe  be9  $er}ogd  Srnft 
bie  beiben  üDorfer  Seoer^agen  unb  Sog^e  nörblic^  Dom  Siotl^en« 
maffert^al  lagen,  fo  mug&og^e  jioifcl^en  bent  genannten  X^a( 
nnb  beut  Set>erbac^,  a(fo  iDefttic^  oon  @(!^ojrborn  unb  füb« 
meftlid^  oon  S^r^otjen  gelegen  ^aben.  IDort  nennt  und  bad 
Ptftenberger  Stbregtftet  @.  241  nun  mtrRic^  ^bad  JBut^en^ 
^olj  jur  S^oe"  unb  «bie  Sird|e  }ur  S^oe''  ffib(i(^  oon  ber 
Seoer  unb  loeftlic^  oon  @(^orbom.  Unb  oon  ber  eru)5^nten 
Sixi^t  }etgt  man  no(^  |e^t  bie  Zrfimmer  an  bem  Sege, 
miäitt  oon  90erd^etm  naät  ®(^orborn  ffi^rt.  @o  berichtet 
au(^  Raffet  unb  Sege  U,  3d5  unb  baö  ^otjminb.  S3o(^en- 
Matt  1790,  @.  339.  !3:)en  3e^nten  up  der  Loe  befag  baö 
Slofter  6ort)e^  no(^  im  fed|d}e^nten  3af|r^unbert.  (Sßiganb, 
6oro.  ®flt.  151  f.) 

40.    *Sangenl^agen  (Indago  Longa). 

Um  1180  bqeugt  Sifc^of  älbel^og  t)on  $i(beö^eim,  bag 
bie  9rflber  3obo  unb  Sertolb  oon  ^omburg  ben  Sangen^ 
^agen  bei  ^omburg  (IndagiDem  prope  Homborch  addi- 
tamento  Longam),  ben  fie  oon  ^ilbed^eim  )u  ^el^en  ge^ 
tragen,  t^m  refigniert  nnb  bem  tlbt  Soer^elm  oon  Smelungd' 
born  }u  ewigem  ©ebrauc^  fibergeben  ^aben.  (Urt.  im  9ImeI. 
Sop.  I,  5*  unb  amel.  iWelroI.  in  ber  3eitf(^r.  f.  ^lieber, 
fa^fen  1877,  ®.  45),  ÜDa^er  toirb  bad  ®ut  ad  Longam 
lodagineiD  1197  Dom  ^apft  unter  ben  Sloftergfitern  mit 
oufgejfi^U  (galfe,  T.  C.  855).  ©er  Drt  ft^eint  nur  au« 
bem  ftlofterl^ofe  beftanben  ju  ^aben.  !Diefem  ftanb  ein  ^of«» 
meifter  (rector  cariae)  bor.  Sinen  foI(^en  lernen  »ir  au« 
bem  giefrologium  @.  20  (^eitfc^r.  1877,  @.  15)  in  jenem 
HiDiicnB  lennen,  ber  jugleic^  ein  l^aienbruber  be«  fttofter« 
mar  unb  einft  mit  feinem  üntä^it  erf(^(agen  mürbe.  1510 
toar  ber^of  bereit«  eine  Süftung,  meiere  ber  Slbt  an^erjog 
{)etnri(^  ben  Kelteren  abtrat.  fOrig.  im  Sanbe«ar(^io  gu 
Soifcnbüttel  unb  «met.  ßop.  III,  235.)  ©eitbem  »arb  bie 
Sanberci  Don  Sangen^agen  )um  ®ute  SBidenfen  gefc^tagen, 


202 


unb  fo  jinben  U)tr  1580  bad  Sangen^Sger  ^db,  bad  mit  ber 
@(!^af erbreite  unb  bem  <Sit)erbeöminIeI  112  SRorgen  grog 
»ar  unb  oberhalb  üon  SBidenfen  am  $uge  ber  ^omburger 
3erge  (ag,  unter  bem  S^^^W  ^^  ^^^^  Siidtenfen.  (SBid. 
(grbreg.  ®.  37.) 

41.    *Wien^agen  (Indago  Nova). 

«te  5Dörf(^en  (villula)  erf(^eint  ber  Ort  TOen^agen 
fc^ou  am  Snbe  M  }n)ölften  dal^r^unbertd  in  Urtunben  bed 
©rafen  Slbrecbt  ht»  mtznn  üon  (Sberftein  unb  JBif^ofö 
2:i^etmar  t)on  SRinben  auö  bem  3a^re  1197.  dener  fc^enttc 
bem  ftlofter  9lme(ungdborn  feinen  gmtjen  bortigen  ®runb<' 
befi^  (oon  ©pildter,  (Sberft.  Üb.  26)  unb  biefer  übertrug 
bemfelben  Ätofter  ben  3^^"*«"  J^ort  unb  in  ^olenberg,  bcn 
bid^er  jener  ®raf  t)on  ber  minbenfc^en  Strebe  ju  8ef|en  gel^abt 
unb  jefet  rcfigniert  ^attc  (galle,  T.  C.  854).  —  Daraue  er* 
giebt  fic^,  ba§  9tten^agen  gleich  ^olenberg  nod)  im  ®ereic^ 
ber  minbenft^en  !Ci8cefe  tag.  Der  Sentit  be«  2(mel.  (Sopiatb.  I, 
3  )etgt,  ba§  beibe  Dörfer  gan}  na^e  bei  einanber  lagen  unb 
bag  i^re  gelbmarten  {ufornmenftiegen.  Sei  einer  SSermeffung 
bed  9lme(ungdbornf(^en  ^(oftergute  auf  jenen  betben  gelb^» 
märten  fteQte  fic^  um  1200  ^eraud,  bag  bad  ^(ofter  bort 
fiber  30  $ufen  befag.  Da  $o(enberg  bic^t  an  ber  Diöce^ 
fanf(^nebe  Don  ^itbeö^eim  fo  (ag,  bag  Sftttc^  unb  fabtic^ 
t)on  biefem  Drte  ^ilbed^eimfc^e^^  nirbtic^  unb  »eftUc^  aber 
minbenfd^ed  Diöcefangebtet  belegen  mar,  fo  muß  bad  jebenfaQd 
minbenfc^e  9tien^agen  bi(^t  nörblic^  ober  meftUc^  Don  ^oten^ 
berg  gelegen  f)aben.  Der  (ateinif(!^e  SRamt  Indago  Nova 
finbet  fic^  an  einigen  ©teilen  bed  9!efrologiumd  oon  Sme^ 
lung^born  in  ber  3eitf(^rift  für  iRieberfoc^fen  1877  ®.  18  u.  58. 

42.    *Dbeberge. 

^ifc^of  Sern^arb  oon  f)i(bed^eim  bejeugt  1141  urlunb« 
lic^,  ba^  er  ber  Sirene  ju  i^fc^erdl^aufen  für  ben  3^^nten  )u 
Slmelungdbom,  ben  er  bem  bortigen  jttofter  übertragen,  ben 
3el^nten  }u  Obeberge  atö  Q^ntfc^&bigung  übem>iefen  ^abe 
(^alle,  T.  C.  919).    Demnach  muf  Obeberge  in  ber  ^itbe«* 


203 


i^fi^tn  !Di5cefe  gelegen  ^aben.  Sd  mirb  au(^  ido^(  in  ber 
^iht  t)on  (Sfc^er^^aufen  )u  fud|en  fein,  meit  fonft  bie  Ueber^ 
meifung  feinet  3^^ntend  an  bie  borttge  ftirc^e  nic^t  }u  be^ 
greifen  rnare.  3)a  )mif4en  Slmelungdborn  unb  Sfc^erd^oufen 
eine  i^Ific^e  liegt,  bie  einft  ba^  Oetfetb  ^ie§  nnb  ie^t  bad 
Obfelb  genannt  »irb,  fo  üermut^e  x6i,  ba§  Dbeberge  an  ober 
auf  biefem  ^etbe  (ag.  !Da}u  Deranlaft  nii(^  au(^  ber  Um« 
{ianb,  bafi  im  SBidenfer  (Srbregifter  @.  337  mehrere  Sin^ 
iDo^ner  non  Sfc^erd^aufen  genannt  merben,  meiere  Stott «  ober 
ffiilblanb  ^am  Otberge"  befagen,  unb  bag  bort  auc^  ber 
ftirdienmiefe  ^unter  bem  Dbberge"  gebac^t  wirb. 

43.  •Dbenrobe. 

Diefer  Ort  lommt  juerft  1220  urlunblic^  oor.  !Bamafö 
erttarten  bie  beiben  ßbel^erren  ®obo  Don  ^omburg,  ba§  fie 
fein  anreiht  an  a0en  ®ütern  ber  ^trc^e  ju  (Sfc^erd^aufen 
Ratten  mit  Sudna^me  ber  (9äter,  bie  Obenrobe  feigen 
(Smel.  Sop.  I,  16).  1228  f(^enlen  ^ittvidi  unb  ^inmann 
üon  Sft^erft^aufen  5  f)ufen,  bie  fie  bi«^er  öon  ben  ®rafen 
oon  "SflienoDer  )u  Se^en  getragen  Ratten,  bem  ftlofter  3(me« 
tung«bom  (gatte,  T.  C.  860).  auf  {Renten,  bie  au«  ben 
@fitem  }tt  Obenrobe  tamen,  mar  bie  Sßemorie  ^einemann'd 
oon  Solenem  in  jenem  Slofter  funbiert  {S^it\äix.  für  92ieber« 
fac^fen  1877,  ®.  8).  ÜDemnac^  (ag  Obenrobe  iebenfaU« 
in  ber  92fi^e  oon  (Sfc^erd^aufen,  an  »eitlem  Orte,  ift  noc^ 
nidjt  metter  }U  beftimmen. 

44.  *0<)penl^em. 

Diefer  Ort  fommt  nur  im  JRcgifter  Sarot^o'«  §.  741 
oor  unb  foU  im  ®au  :2Bi(Ianafe(be  gelegen  l^aben.  ®eitbem 
bur(^  Spancfen  in  ber  B^i^fc^^if^  fli^  @ef(^ic^te  unb  W,ttx^ 
t^umdlunbe  Seftfalend  9b.  21  bied  Stegifter  ate  ein  Ute«* 
rarif^er  öctrug  gälte'«  ermiefen  ift,  oerbient  biefe  Angabe 
feinen  ®(auben,  jumal  ba  fic^  feine  ®pur  eine«  Orte«  biefe« 
ißamen«  in  ben  betreffenben  ®egenben  finbet. 

45.    Oftereffem,  Ofterfen. 
X)a«  ®ut  (praediain)  Oftereffem,  ba«  }u  ben  SQobien 


204 


bed  ©rafen  ©iegfrieb  üon  Someneburg  mit  gehört  \)aüt, 
tturbc  nac^  beffcn  Zoht  Dorn  ©rafcn  ^crmonn  üon  SSSinjcn* 
bürg  1150  bcm  öifc^of  oon  f)jlbcö^eini  unter  ben  ^nht' 
Körungen  ber  ^otnburg  mit  afö  Se^u  aufgetragen.  (Or. 
Guelf.  III,  444).  ^xotx  inOftercffcn  belegene  ^ufen  Sanbe« 
fibergab  ®raf  Sllbrec^t  üon  Sberftetn  unb  fein  gleichnamiger 
©o^n  1197  bem  Stofter  ämcIung«born,  (».©pilder,  Sberft. 
Üb.  27),  fo  bag  ?abft  ßöleftin  III.  Ofterfen  unter  ben  Se* 
ftfeungen  jene«  Sfofter^  mit  aufführen  lonnte  (goKe,  T.  C. 
855).  Diefe  mehrten  pc^  fpäter  noc^  burt^  eine  ©c^cnfung 
jiened  ©rafen  ^Ibrec^t  auf  t)ier  l()ufen,  oon  benen  bad  SSlttxo*^ 
logium  ^pviäft  (3eitfc^r.  f.  ?R.-®.  1877,  ©.  61).  Sine 
anbere  ©teUe  bc«felben  (baf.  ©.  8)  berichtet,  bag  ®raf 
älbret^t  öier  ipufen  in  Ofterfen  für  ba«  ©eelen^elt  ber 
®räfln  ftonegunbi«  t)on  Sberftein  jenem  Ätofter  fd)enfte. 
Ob  bieö  noc^  »eitere  oier  §ufen  finb  unb  ob  Runlgunbc 
bc«  genannten  ®rafen  a)?utter  ober  erfte  ®ema^tin  toar,  ift 
leiber  noc^  nic^t  ju  conftatieren.  —  fflieberum  wirb  unfer 
Ort  —  aber  in  ber  9lamenöform  §ofterfen  —  in  einer  Ur* 
funbc  ber  ®rafen  öurc^arb  unb  ^einrid)  oon  SJoIbenberg 
1244  genannt.  Dort  ift  bie  5Rebe  oon  einem  ©treit  über 
8  aWorgen  in  ©roIf)ofe,  bie  im  gelbe  bei  ^ofterfen  lägen, 
(gatfe,  T.  C.  863).  'Demnach  mug  Ofterfen  bei  ©ru^^of 
gelegen  ^aben,  »elc^ed,  n>ie  oben  nat^gemiefen  ift,  jU)ifd^en 
©tabtolbenborf  unb  ber  ^omburg  ju  fud^cn  ift.  1267  erwarb 
2lmeIung«born  noc^  brei  §ufen  ju  Ofterfen  üon  ben  ®e* 
brübern  ©alentin,  über  »ett^c  e«  auc^  bie  35ogtei  t)om  ®rafen 
^ermann  oon  Sberftein  erwarb  (o.  ©pilder,  ßberft.  Üb. 
146).  ißeben  bem  bebeutenben  ®r«nbbeflfe  M  ftloftcr« 
befagen  aut^  bie  ^erren  oon  ^aoer^forbe  in  Ofterfen  1360 
eine  unb  1483  brei  ^ufen  8anbe«  al«  corüe^fd)e  8e^en, 
totli)t  9lbt  ^ermann  oon  Soroe^  in  le^terem  Sa^re  ebenfalls 
an  ^metung^born  übertrug.  (6ort)e^'f(!^ed  Se^nbuc^  oom  3af)re 
1360  im  Soro.  Sopialb.  ©.  622  unb  atmet,  ßopiatb.  lU, 
1237).  ?Wac^  jenem  8e^nbu(^  lag  bie  villa  Ofterfen  prope 
Homborch,  roie  mir  fc^on  roiffen,  neben  bem  Srud^^öf.  ^aöi 
ber  ermäl^nten  Urlunbe  be^  Sbtd  ^ermann  oon  (Soroe^  oom 


205 


3a§rc  1483  tag  Ofterfcn  irjtoift^en  bcr  «urfl  (Sberftcin  unb 
ber  ®tabt  SDIbenborpe"  uub  nad|  einer  Sflotii  im  9(met. 
ßopiafb.  III,  ®.  1235  „ jtDtfdjen  Ämelungöborn  unblDcenfcn." 
^aju  ftimmen  bie  Angaben  bed  SBirfenfer  Srbregifterd  fiber 
ben  Ort,  ber  im  Anfang  M  fec^^je^nten  3a^r^unbertd  fc^on 
jur  SBüftung  getvorben  mar.  (SriD&^nt  toirb  bort  „bie  Sinbe 
}u  Oefterfen/'  meiere  fflb(i(!^  Don  Smelungdborn  auf  ber 
Sinbenbreite  ftonb  unb  bie  ®renje  ber  $errf(^aft  ^omburg 
gegen  bie  Oraffc^aft  Sberftein  bejei(^nete.  ©pfiter  ftanb 
biefe  Sinbe  auf  ber  @teQe,  mo  fid^  bie  brauufc^meigifc^en 
äemtcr  SBidcafeu,  gorft  unb  gürftcnbcrg  berührten  (SBidtenfer 
(grbregifter  @.  4  unb  gürftenb.  @rbr.  @.  43  unb  60).  2(uf 
einer  Sln^S^c  im  Oeftcr*f(^en  Selbe,  oon  bem  noc^  1756  eine 
eigene  ftarte  aufgenommen  unb  oon  bem  bamal6  auc^  eine 
getbbefc^reibung  ausgefertigt  Ift,  warb  not^  1790  ein  ©tein* 
(laufen  gezeigt,  angeblich  bie  Irrten  Ueberrefte  ber  ftirc^e  j;eneS 
DrteS,  oon  ber  wir  leine  urfunblic^e  92ac^ric^t  ^aben.  3)ie 
legten  (Sinmo^ner  fo0en  nac^  X^eenfen  gejogeu  fein  ($o(}minb. 
ffioc^enblatt  1790,  342;  Raffel  unb  Sege  II,  361).  — 
Sc^raber  irrt  bemna^  wenn  er  (D^naft.  ®.  200)  ba« 
praedium  £)ftereffem  für  O^erd^aufeu  bei  ®anberdl^eim  l^&It. 

46.    *Ofterl^agen. 

!Den  ©ebrübern  oor  ber  Brügge,  ^ärgern  }u  Sinbed, 
oerfe^te  ber  (Sbel^err  ^einric^  oon  $omburg  1404  ben 
3e^nten  unb  einen  ÜJieier^of  ju  Dfter^agen  unb  @inem 
(Orig.  im  ftonigl.  Slrc^io  ju  ^annoüer).  Da§  Ofter^agen 
bei  (Sinem  (ag,  erfie^t  man  aud  bem  Sidenfer  Srbregifter 
@.  260— 26i^.  ©ieben  ftot^ofbepfeer  in  Sinem  befugen  bie 
Dfter^agen'f(^en  (Srbgüter,  bie  40  biö  50  ÜRorgen  gro6 
waren.  !iDie  ^apen'fcbe  ftarte  }eigt  niirbUc^  oon  (Sinem  am 
©fibabl^ange  bed  $ttö  ein  SBalbreoier,  ha^  no(^  ber  Öfter« 
laugen  l^eigt;  an  bem  wirb  jener  Ort  gelegen  ^aben. 

47.    *^ferbebefe. 

35iefer  Ort  wirb  im  ©idenfer  (Srbregifter  ®.  20  unter 
ben  SBfiftungen   ber  Oberbörbe  jened  9lmted  mit  genannt. 


206 


ÜDag  berfelbe  in  bev  yiS^z  t)on  ^Btdenfen  unb  }tt)ar  oberl^otb 
btefe«  3(tnt9ft^ed  noc^  oberl^alb  Don  ^o^eninfl^Ien  gelegen 
Ijat  unb  in  bie  i^elbmarf  t)on  SBidenfen  einverleibt  ift,  ergtebt 
\\äi  aud  ®.  39  bedfelben  (Srbregifterd. 

48.  *^oII»erben. 

ÜDiefer  Drt  geleerte  noc^  bem  SSäidenfer  Srbregifter 
®.  17  ju  ben  Söüftungen  ber  9lieberb5rbe.  @ö  ^at  einft 
in  ber  i$elbmarl  t)on  ^töperobe  gelegen,  menn  nic^t  tixoa 
Öi^perobe  ou«  ber  Bereinigung  ber  Orte  ©ifc^ofcrobe  unb 
?ßotttt)erben  entftanben  ift.  ®o  fdieint  eö  nat^  jenem  Srb* 
regifter  @.  144,  mo  berichtet  xoxxi,  in  ^id^erobe  gehöre  ber 
3e^nten  öon  SSifc^oferobe  benen  öon  SBerber,  ber  ju  ^ofl* 
merben  ober  benen  üon  $a(e.  !Da  ber  (elftere  ^ti)nttn  nur 
ein  Buber  Sorn  beträgt,  fo  fann  bie  S^Ibmarf  Don  ^oQ« 
merben  nur  unbebeutenb  gemefen  fein. 

49.  *Ouatf|agen. 

Sin  Ort  biefcö  ?Ramcn«  gehörte  mit  ju  ben  Ofitern, 
mit  benen  ®raf  ©iegfrteb  Don  ©omeneburg  fein  ^lofter 
amriung«born  botierte  (3citfc^rift  für  ^RleberfaiJöfen,  1877 
@.  25  unb  ämel.  ßop.  II,  2).  Ob  Ouat^ogen  ein  Sinjel^of 
ober  ein  fletned  SDorf  mar,  ift  nic^t  }u  ermitteln.  debenfaUd 
^at  ed  ni^t  tange  beftanben.  ®ett  bem  breije^nten  3a^r^ 
^unbert,  juerft  1245,  gtebt  ed  nur  noc^  einen  Salb  Ouat«' 
^agen,  um  ben  ftc^  ba^  ^(ofter  9[me(ungdborn  eine^eit  (ang 
mit  ben  Sewol^nern  Don  Sfc^erö^aufen  ftritt,  bi«  burt^  ben 
(Bbel^errn  ^einric^  Don  f)omburg  ber  Söt\\^  M  ©atbe« 
jtt)if(ien  ben  Parteien  gct^eilt  warb  (Slmet.  (5op.  I,  36 «). 
Sflaif  ber  ^apen'fc^en  ^arte  Hegt  ber  Ouat^agen  nSrbßc^ 
Don  9lme(ungdborn  am  ^ege  Don  ©tabtolbenborf  noc^  Sfc^erd^ 
l^aufen  am  <Sübranbe  bed  Obfe(be^.  Sflaäi  bem  ^idenfer 
(Sbregifter  ®.  28  gehörte  ber  Ouat^agcn  um  160()  bem 
S(ofter  9lmeIungdborn;  bod)  ^at  ber  ^er}og  barin  bad  3agb^ 
rec^t  unb  'bie  Sinmo^ner  Don  6fd}erd^aufen  im  ®ommer  bad 
Stecht  ber  ®raöf|ube. 


207 


50.    {Raberbcffcn. 

3it  bem  ^i(be«^etmf(!^en23üftungent)er}ei(^nid  tDtrb  „diabet* 
beffen  bei  Sidenfen"  aufgeführt.  Son  einem  Drte  biefed 
^tarnend  finbet  ftc^  aber  leine  @pur.  ^\x6)  l^ier  fc^eint  eine 
$ern>ec^d(ung  t)or}u(iegen,  roie  fie  bei  ®ebefe,  f)artingdbet 
unb  ^egenfSrbe  fc^on  Dorgetontnten  ift.  !Diefe  fatfc^e  9laniend^ 
form  fc^eint  aud  bem  iRamen  Siec^arbeffen  entftanben  in  fein. 
iDer  bejetc^net  na^  bem  Sßidenfer  (Srbregtfter  @.  526  eine 
Sififtung  in  ber  iR&^e  t)on  Sflt^orft,  bie  im  Smte  dni)^^ 
bürg  belegen  mar. 

51.    *9lemjie^attfen. 

Sflaii  bem  SBidenfer  (Srbregifter  @.  142  ^aben  um 
1600  einige  ©ewo^ner  be«  ieftt  ^jreußifc^en  IDorfc«  (Sdperbe, 
loelc^ed  früher  jum  9lmte  SBidenfen  ge^rte,  Sänberei  in  ber 
Sßflftung  Stemjie^aufen.  93on  berfelben  ga^Iten  fie  iä^rU(^ 
eine  Keine  ®elbfumme  oon  2  @u(ben  13  ©rofc^en  unb 
2  Pfennigen  a(d  !Dienftgetb  an'«  3(mt  Sßidenfen.  «u(^  ein 
@inmo^ner  oon  ^arberobe  f|atte  bamald  einige«  Sanb  in  ber 
SJüftung  Siemjie^aufen  (@rbreg.  @.  172)  unb  ein  anberer 
@auer  jene«  Dorfe«  t)ie6  5>^*"'^'^  JRenftl^aufen  (Crbregifter 
@.  176),  offenbar  weil  er  fetbft  ober  einer  feiner  SSorfo^ren 
t)on  9iemiie^aufen  nac^  ^arberobe  ge}ogen  U)ar.  ^emnac^ 
mug  bie  genannte  SBäftung  {Wifc^en  ©«perbe  unb  |)arberobe 
gelegen  ^aben. 

52.    JRcne  (JRen,  JReun,  SRe^n). 

S)ie  villa  Rene  fommt  fc^on  1033  in  einer  Urtunbe 
S.  Sonrab  II.  oor,  burc^  wetc^e  berfelbe  bem  3i«t^um  ÜJtinben 
einen  Sannforft  an  ber  SBefer  im  Greife  ^oljminben  fc^entte. 
Die  ©renje  biefc«  gorfte«  jie^t  auf  bem  ®ipfcl  ber  fflcrg* 
fette  be«  93ogter  oon  Dften  l^er  unb  wenbet  fi(^  bann  oberhalb 
9}fll^Ie  nac^  9lorben,  }ie^t  über  ben  weftßc^en  dtiiden  be« 
93ogler  (per  totam  ejusdem  montis  occidentale  cacumen) 
bi«  in  bie  9fiä^c  ber  villa  {Rene  unb  oon  ba  in  ben  ©efer* 
ftrom  (ßünfeel,  Slelt.  Diöc.  39).  !Canad)  lag  alfo  {Rene 
offenbar  jmifc^en  bem  »eftlic^en  {Rüden  bed  SSogler  unb  ber 


208 


SBefcr  [üböftU(^  üon  ©obcnwcrber.  -  ©icbcn  porige  gamilicn 
übermied  ein  ®raf  £)obico  bem  ftlofter  Soroe^  in  9{eun. 
Daß  bied  berfelbe  prt  wie  SRene  fei,  jeigt  bcr  Umftanb,  boß 
am  atanbe  ber  ^anbfc^rift  {Rccn  ftc^t  (Tradit.  Corb.  ed. 
SBiganb  §.  169).  Dag  fic^  nac^  biefem  Orte  eine  gamilie 
t)on  9{ene  benannte,  meiere  bortiged  ®nt  t)on  ben  ©rafen 
Don  Sberftein  nnb  Dom  Stofter  ^e(merd^aufen  ju  Se^en 
trugen,  ergiebt  fic^  aud  Semnaber  Urfunben.  SBir  tennen  bie 
Gräber  ^einric^  unb  (Sdel^arb  t)on  9}ene,  U)e(c^e  1285  {mei 
$ufcn  Dom  älbt  3o^ann  Don  ^elmerd^aufen,  unb  bie  trüber 
©artolb  unb  aibert  Don  JRene,  »elt^e  41/2  bortige  ^ufen 
1291  Don  ben  ©rafen  Don  Sberflein  ju  Se^en  trugen  (^em- 
naber  ßopialb.  f.  2,  3).  911«  3eugcn  in  Sberftein'ft^en  Ur^ 
funben  lernen  xoxx  1249  ^einric^  unb  1285  ^tetric^  Don 
9ieen  tennen,  bie  ma^rfc^einüc^  kärger  iu^otjminben  waren. 
(D.  ©pitder,  Sberft.  Üb.  91,  200).  !Dte  genannten  ®ütet 
tarnen  gegen  (Snbe  be«  brei}e^nten  3a^r^unbert«  t^eitö  an 
bie  ritterliche  i$amilie  Don  ^aUe,  t^eifö  an  Semnabe,  ^iefe« 
Älofter  erweiterte  feinen  bortigen  fflefijj  fc^on  1300,  inbem 
e«  jtt  ben  1291  erworbenen  4^2  $ufen  ben  :pof  eine« 
:93urger«  Don  Sobenmerber,  ©ottfrieb  Sinbeten,  bur^  Sauf 
erwarb  (Semn.  Sopialb.  35).  1309  f(^entte  ber  (Sbet^err 
^obo  Don  ^omburg  jenem  ftlofter  unter  anbern  ©ütern  auc^ 
iwei  ^öfe  in  Stene  mit  einem  3u^^^ör  Don  6  ^ufen  Sanbe« 
(ODer^am'fc^e  Sopie  im  Sanbedarc^tD  ju  2Bo(fenbfitte().  !Cie 
9Sogtei  über  bie  ®äter,  we((^e  ba«  ftlofter  Semnabe  in  S^ene 
befa§,  Ratten  bie  Sbet^erren  Don^omburg.  1345  übertrugen 
fie  biefelbe  an  bie  ©ebrüber  Wartung  unb  ^ermann  Don 
Freude  (Sinb(inger'f(^e  Sopie  in  Sotfenbüttel),  unb  Wartung« 
®6l^ne,  ^ermann  unb  3runo,  Derpfänbeten  eine  Siente  au« 
jener  SSogtci  1365  an'«  Älofter  Semnabe  (Sinbling.  Sopie). 
—  ^en  Sehnten  ju  Stene  Ratten  bi«  1493  bie  ©rafen  Don 
^erremunt  Dom  JBi«tl^um  ^inben  juSe^en,  übertrugen  bann 
bie  ^Slfte  be«felben  pfanbweife  auf  10  Sa^re  für  254  r^ein. 
(äulben  bem  Slofter  ametung«born  (Orig.^Urt.  be«  Stofter« 
ameIung«born).  —  IDem  über  bie  Sage  Don  9?enc  ®efagten 
tonnen  wir  einige  beftätigenbe  eingaben  be«  fötdeufer  @rb^ 


209 


regifter«  ^injuffigen.  Senn  nai!^  @.  116  bedfe(6en  ein  (Sin^ 
mo^ner  }u  Semnabe  um  1600  ai^t  SDtorgen  „im  Stenerfetbe" 
betDtrtfifc^aftete,  fo  lann  9{ene  ni(!^t  fern  t)on  Semnabe  ge« 
(egen  ^oben.  92a(&  ber  3orft'f(^en  ©(^nebebefc^reibung  (92eued 
SSoterl.  Src^.  1832,  3,  HO)  lagen  bie  beiben  f^elbmarfen  )u 
Steine  unb  Sierbaum  am  Dftufer  ber  SBefer  unb  am  xot\U 
tiefen  gn§e  bed  93ogIer  }U)if(^en  Sobenmerber  unb  9{fi^Ie. 
'Dag  9Ieine  unb  ^ierbaum  in'd  Smt  gorft  gel^orten,  alfo  auf 
einem  Xerrain  lagen,  bad  je^t  braunft^ioeigifc^  ift,  bejeugt 
ba«  Sidenfer  (Srbregifter  @.  10.  !Doc^  matten  ft^  bte 
(Sinmo^ner  üon  ^obenmerber  bie  3agb  unb  ipo^eit  auc^  in 
biefen  beiben  i$(lbmarlen  an  (Srbreg.  @.  111).  Später 
fc^eint  ein  Sergleic!^  gemacht  }u  fein,  burc^  ben  bie  i$e(bmart 
^ierbaum  beim  Smte  i^orft  blieb  unb  mit  ber  üon  9iä^Ie 
Derbunben  U)urbe,  »a^renb  bie  nörb(i(^en  nfil^er  bei  3oben« 
merber  belegene  g^^t^inart  }u  9iene  mit  ber  t)on  Sobenmerber 
oerbunben  marb,  atfo  je^t  in  preugifc^em  ^Territorium  liegt. 
üDad  ^orf  foQ  am  fogenannten  9ioQbuf(!^e  ^art  an  ber  SBefer 
gelegen  f|aben  ($oI)minb.  9EBo(^enbI.  1790,  ®.  333  unb 
Raffel  unb  ®ege  II,  342). 

53.    *9iobentt)ater. 

Sine^  ^orfed  (yilla)  9{obentt)ater  gebeult  ®raf  SubU)ig 
Don  (Sberftein  1302  in  einer  Urtuube,  in  xoüiftx  er  bie  SötU 
legung  eined  ®ren}ftreited  itoffc^en  bem  Slofter  Slmelungd^ 
born  unb  ber  i$amilie  ber  Xruc^feffen  Don  Sberftein,  feiner 
SRtnifterialen,  begeugt.  !Die  ©c^eibelinie  gteifc^en  ben  beiber^ 
feitigen  ^efi^ungen  foQ  bemnac^  gießen  Dom  ^eüerbac^  bur(^ 
bad  Keine  S^geoenbal  nac^  ber  SBiQa  dtobenmater  unb  Don  ba 
jum  8ege«borneegrunb  (d.  ©pilder,  ßberft.  Üb.  239).  1332 
f(^eint  9}obenu)ater  fc^on  }ur  SBüftung  geworben  }u  fein; 
benn  in  einer  Urfunbe  bed  ^erjog^  Smft  aud  biefem  3a^re 
erf(^eint  {Robentoater  ft^on  nit^t  metjr  alö  ein  üDorf,  fonbern 
ate  eine  8derf[äd)e,  bie  ben  Flamen  Suben^ooe  fü^rt  (ämet. 
Soj3.  II,  39*).  —  §eute  erinnert  an  ben  ?Ramcn  biefe« 
Dorfe«  nur  no(!^  ber  SSad^  „Da«  rot^c  ©affer",  ber  oberhalb 
9(tterdf)eim  aud  bem  ®o(Iing  l^eroortritt.     3m  X^ale  jene« 

1878.  i^ 


210 


JBa(^ed  Hegt  dot  bem  9}orbranbe  bed  ^orftorte«  „Untere 
ft&(6erioetbe''  bem  unteren  Stet^berge  gegenüber  eine  ffiiefe, 
auf  ber  noc^  ^eute  eineSteQe  ^3Die  alten  ^9fe"  ^eigt.  3)ort 
fc^eint  etnft  bad  £)orf  Siobenmater  faft  unmittelbar  am 
rotf|en  föaffer  gelegen  ju  §aben.  3Da  iened  SBiefenterrain 
ie^t  jur  Sttbmarl  ^eoern  gel^Srt,  fo  mirb  man  nic^t  fe^( 
ge^en^  wenn  man  annimmt,  bag  bie  (elften  Semo^ner  Don 
9}obentt)ater  nac^  ^eoern  gegogen  finb.  !Die  SocalitSten 
S^ieDenbal  unb  Qegeöbornedgrunb  maren  fc^on  um  1600  in 
biefem  norbmefttic^en  Si^eile  bed  @oQingd  nic^t  me^r  betannt; 
benn  bie  einge^enbe  Sefc^reibung  M  ©otttngd  im  i^firften«^ 
berger  Srbregifter  ®.  228  f.  tennt  biefe  Flamen  nic^t  me^r. 

54.    *9lot^e. 

9{ot^e  im  ®au  93ifanak)e(be  wirb  1004  üon  St.  ^einric^II. 
genannt  unb  gel^örte  mit  )u  ben  Seft^ungen  bed  Slofterd  ftem« 
nobe  (ga«e,  T.  C.  905  unb  Sr^arb,  Cod.  60).  Ueber  bie 
Sage  bed  Orte^  ift  nic^td  ®i(^ere«  betannt.  1>a^  äßidenfer 
Srbregifter  ©.  383  berichtet,  ba§  ju  bem  »icariat  @t. 
t$abiand  unb  @t.  @ebaftiand  in  ber  ftirc^e  }u  ®tabto(ben^ 
borfein  Keiner 3st)nten  auf  bem Stobentampe  gehörte.  ©oQte 
im  Flamen  biefed  Samped  Dieüei(^t  noc^  ein  Stac^Hang  |ened 
Orte«  9{ot]^e  ftecfen  unb  biefer  bemnac^  in  ber  9l&^e  Don 
@tabtoIbenborf  ju  fuc^en  fein? 

55.    *9totti^aufen. 

!J)iefer  Ort  »irb  im  ffliienfer  ßrbregifter  ®.  17  unter 
ben  ^Büftungen  ber  9lieberb9rbe  biefed  %mM  genannt;  aber 
über  bie  Sage  erfal^ren  mir  nirgenbd  etwa«  9l&^ere«. 

9tunge(d^agen  fie^e  33,  ^iUebalbig^aufen. 

56.    *®elbe. 

du  ®e(be  Derpf&nbeten  bie  Srflber  SÖoho  unb  ^einric^ 
Don  ^omburg  1324  Dier  ^ufen  Sanbed  für  40  äßart  an 
J)tctri(^  ®0(J  öon  ?Rort^oIte  (Originalur!.  im  ftönigl.  «rc^io 
JU  ^annoüer).    1359  Derlaufte  ber  3o§auniterorben  an  ben 


211 


Sbet^errn  ©iegfrteb  oon  ^ombutg  nebft  anbrem  ^nbtffit 
ber  Drbendcomtnenbe  jum  Ouant^ofe  auc^  2  $öfe  mit  7  ^ufen 
Scmbed  )u  ©elbe,  ,,bte  ba  liegen  auf  bem  gelbe  ju  Stein' 
leöeffen^  (Or.  Guelf.  IV,  504  n.  39).  Die«  ®ut  überließ 
ientr  (Sbetl^en  mit  feinen  @ö^nen  9to(ef  unb  ^etnric^  1360 
bem  ftlofter  SBälfing^aufen  )u  Sieberfauf  (Salenb.  Üb. 
aSfllf.  83).  1537  »ar  ber  Ort  noif  im  ©tanbe.  Denn 
4  $ufen  uub  3  ftotfteUen  ^p  3^^^^"  gehörten  mit  }u  ben  Se^n** 
[tüden,  toelc^e  bie  t)on  Arendte  bamald  Don  ^ergog  ^einric^ 
bem  Düngern  Don  ^raunfc^weig  }u  Se^en  trugen  (ffiidenf. 
Srbreg.  @.  424).  3laii  bem  SlOen  lag  bie  SBäftung  ®etbe 
in  ber  f^elbmarl  SIeileifien. 

57.    *®ct)ene. 

üDer  (Sbel^err  ©iegfrieb  t)on  ^ombuTrg  ertauf(^te  1360 
Dom  Slofter  Sme(ungdborn  dat  Vinkerod,  belegen,  mie  bie 
Urfunbe  fogt,  bei  bem  ÜDorfe  to  der  Sevene  (9me(.  Sopial^ 
bu(^  II,  26).  9Bie  ba«  ginfenrot^,  fo  lag  auc^  bie  SBüftung 
„ottf  ber  ©eoen*  ate  eine  24  ÜKorgen  große  ffiiefe  in  ber 
gelbmart  ber  ÜDomaine  SBidenfen  nac^  bem  SBidenfer  (Srb^ 
regifter  ®.  43. 

58.    *®ibin(^ufen. 

3nit  bem  ganzen  ÜDorf  ©ibinc^ufen  toaren  um  bie  9ßitte 
bed  üierje^nten  da^r^unbertd  bie  ©ebrüber  SEBuIf er  unb  Si))))o(b 
t)on  SBerber  Dom  ftfofter  SorDe^  belehnt.  Dabei  ift  ange^ 
geben,  bied  Dorf  liege  bei  Si^coperobe  (SBiganb,  3Beftf. 
9Lxäi.  VI,  402).  (Sine  fpStere  ?Wotij  be«fet6cn  Se^nSregifterö 
mieber^oü,  Sippolb  Don  bem  SBerber  )u  :93ifc^openrobe  ^abe 
bad  ganje  Dorf  ©oQinge^aufen  bon  Soroe^  ju  $^e^en  (Sßiganb, 
ffleftf.  Ärc^.  VII,  298).  Da  ift  ©ottinge^ufen  offenbar 
für  ©ibinge^ufcn  oerfc^rieben.  Diefe  Sßfiftung  lag  atfo  bei 
Sidperobe. 

59.    *@iöerbe«^agen. 

Die  Don  SSrende  erf|leften  1537  oon  ^eriog  5)cinrlt^ 
bem  3fingeren  ju  Se^en  unter  anberen  ©tüden  auc^  bie  Dorf^ 

14* 


212 


ftStte  jum  ©iüerbcÄ^agen  (ffiid enfer  ßrbreglfter  ®.  423).  9«o(^ 
je^t  liegen  ixotx  ©teDerd^agener  ilJiü^(en  tttoa  eine  ^albe  ©tunbe 
nörblic!^  Don  Ottenftein  am  ©ieDerd^agener  ^oc^e,  ber  untere 
^alb  $e^Ien  in  bie  föefer  inünbet. 

60.  ©mit^erebe«^ufen. 
3n  biefem  Drte  fc^enlte  ein  gemiffer  Srun  bem  ßlofter 
SorDe^  oor  1037  einige  porige  Familien,  nac^  bem  ^eric^t 
ber  Soröe^fc^en  Ürabitionen  §.  170  ©iganb.  golfe,  T.  C. 
625  glaubt,  biefcn  Ort  bei  gflrftenberg  fachen  ju  muffen,  »o 
bie  SBüftung  ©mibd^aufen  ober  ©mibe^ufen  }u  feiner  ^tit 
no(^  belannt  ge»efen  fei.  ^iganb  (Soro.  ®äterbefd)r.  @.  164) 
n)iberf))rt(^t  bem  nic^t  unb  jeic^net  ben  Ort  auf  feiner  ftarte 
bed  9(uga  in  ben  ©oQing,  oftfüböftUc^  üon  i^ürftenberg  unb  faft 
nörbtic^  Don  ÜDereht^al.  S)a  fic^  aber  in  ber  genauen  Sdu 
fc^reibung  be^  ©oUingd,  meiere  bad  ^flrftenberger  (Srbregifter 
®.  228  ff.  liefert,  in  ber  bejeic^neten  ®egenb  lein  an  jenen 
Ortdnamen  aud)  nur  entfernt  anittngenber  Sflamt  finbet,  fo 
mu§  xdf  bejmeifeln,  bag  ©mit^erebed^ufen,  ©mibd^ufen  ober 
©mibe^ufen  bei  gürftenberg  gelegen  ^at.  &)tx  glaube  xif, 
bag  mit  ©mit^erebed^ufen  ber  Ort  ©miberfen,  xoüi)tt  1246 
unb  1286  in  f^alten^agener  Urfunben  oorlommt,  unb,  eine 
3ube^ör  be«  ®nM  ju  ^ein^ufen,  in  ber  SSl&i)t  oon  ^einfen 
im  preugifc^en  9lmt  ^oQe  (ag,  ibentifc^  fei. 

61.    ©tein^uÄ. 

(Eine  curia  Steinhas  loirb  unter  ben  Sdlobien  bed  ©rufen 
©tegfrieb  üon  ^omeneburg  mit  aufgeführt  (ftinblinger,  SRflnft. 
Öeitr.  III,  «eit.  13).  ©c^raber  in  feinen  2)^naft.  ®.  200 
giebt  an,  ©tein^ufen  fei  ein  milfter  Ort  unweit  ber  ^omburg 
unb  beiief)t  ftc^  babei  auf  ^aring,  ©aale  64.  Dort  finbet 
fic^  aber  feine  ^egrünbung  biefer  Eingabe,  ebenfo  menig  au(^ 
anberdmo.  3(^  für^te  ba^er,  bag  ein  SSerfe^en  )u  ©runbe 
liegt  unb  bag  mir  ©teinl^ud  ni(^t  für  ben  ftrei«  ^oljminben 
beanf))ru(^en  tonnen. 


213 


62.    ©ulbclc. 

3n  ©ulbete  flbergab  ein  geu)if[er  ®in{  fc^on  im  neunten 
da^T^unbert  eine  $ufe  Sanbe«  bem  Slofter  Soroe^,  in 
^p&ttttx  ^t\t  flberu)ie^  ein  9J?ann  9lamen^  Xiabmar  bem^ 
fetten  ftloftcr  30  üKorflen  unb  2  porige  in  ©ilobili  (Tradit. 
Corb.  ed.  ©iganb  §.  378  unb  126).  Ob  ©uttele  unb 
©tlobili  benfelben  Ort  be}ei(^nen,  IS§t  fic^  begmeifetn.  3eben« 
faQd  fc^etnt  bad  ftlofter  in  @uttete  noc^  (ange  ein  ni(^t  unbe^ 
beutenbe«®ut  befeffen  ju  ^aben.  1278  übertrug  »bt  5)einric^ 
Don  Sort)e^  eine  f)ufe  im  f$e(be  bei  @uttefe  an  9rnolb  Don 
3$o(tef[en,  einen  angefe^enen  ^Bürger  )u  f)ö^er,  at^  Se^en 
(gaffe,  T.  C.  497).  Um  bie  üBittc  be«  oierje^nten  Sa^r-^ 
^unbertd  ^atte  SiebeKnb  üon  Daffet,  auc^  ein  ^öjrterfc^er 
Bürger,  ben  !Doren^of  in  Ober«@utteIe  unb  ^einemann  Zxnii^ 
feg  Don  (Sberftein  jmei  $ufen  unb  bie  ba}u  gehörigen  ftot^öfe 
in  ©uttete  „bei  ^oltedmtnne''  üon  Sorüe^  }u  Selben  (SBiganb, 
©eftf.  arc^.  VI,  404  unb  VII,  296).  aSier  bort  belegene 
f)ufen  finben  toix  1361  mit  ber  2:onenburg  im  Se^nbefi^  ber 
gamitien  9iebo(I  unb  üon  Sutl^arbeffen,  meiere  t^nen  ber  Slbt 
oon  (Soroe^  üerpfänbet  ^atte  (goro.  Sopialb.  486).  1365 
befanb  fic^  ber  oben  ertt)äf|nte  ©orenl^of  nebft  oier  §ufen 
ianht^  im  ^eft^e  Srnolbd  üon  ®c^n)alenberg,  ber  Bürger  gu 
^S^ter  war  unb  biefen  $of  Dom  9lbt  Steiner  Don  !£)atn)ig  aü 
Soroe^fc^e^  Se^en  empfangen  l^atte  (Soro.  Sopiatb.  631).  — 
X)en  3^^n^^>^  i^  ©ulbete  trugen  bie  ®rafen  oon  Sberftein 
wenigftend  lux  $SIfte  nebft  8  $)ufen  Sonbed  oon  ben  Sifc^ofen 
oon  ^aberbom  ju  8ef|en.  3«  Sfterlel^en  befaßen  bie«  ®ut 
Don  i^nen  bie  oon  Olbenburg,  bann  bie  ©rafen  oon  ^rmont 
bi«  1558,  barauf  bie  ®rafcn  oon  ber  Sippe  bi«  1598  unb 
enblic^  bie  ®raf en  oon  ®(ei(!^en  (Satfmann  unb  ^reug,  Sipp. 
»eg.  III  n.  2006).  «ut^  bie  i^amilien  SRebod,  !Dru(^tteff 
unb  Äanne  waren  in  ©uftefe  begütert.  —  ßoroe^ft^e  Quellen 
geben  an,  wie  mitget^eift  ift,  ba§  ©uttefe  „bei  J^oljminben" 
lag.  Sflaii  «n^wt  ge^nbricfe  be8  Slbt«  granjidfu«  oon  ßoroe^ 
für  bie  gamilie  $ale  au«  bem  3a^re  1541  tag  ©ülbefe  „jur 
5>fitfte  jtoifc^en  ^oljminben  unb  8ü(^tringen''  (gaffe,  T.  C.  496). 


214 


!Der  Ort  mug  oud  }mei  2:^eUen  beftanben  ^aben.  Denn  n>enn 
ed  xiod^  bem  Soroe^fc^en  Se^nbuc^e  ein  Ober>@uIbeIe  gab,  fo 
mu§  cS  aut^  ein  Unter*  ober  9lieber^®ulbele  gegeben  ^ben.  — 
1541  fc^eint  ber  S)oppe(ort  fc^on  eine  SBttftnng  gemefen^'iu 
fein,  ©eined  9{Qmen^  ®pur  trägt  ^eute  no(^  ber  ©ülbedter 
JBerg,  ber  taum  eine  Siertelftunbe  fübUc^  üon  ^oliminben 
Aber  ber  ^eftfälifc^en  (Sifenba^n  ftc^  ergebt,  «m  meftlic^en 
Sb^ang  biefed  Sergej  fc^eint  ®ä(be(I  gelegen  }u  l^aben,  üor 
etwa  40  darren  foQen  no(!^  einige  ©teine  ben  Ort  bejeic^net 
(aben,  m  einft  (Sütbed  ftanb  (^iganb,  (SorD.  ®&t.  155). 
9(n  ben  Ort  erinnert  anöi  ber  ©flibeder  ®tieg,  ber  fc^on 
1446  urlnnbtit^  genonnt  wirb  (gatle,  T.  C.  497)  unb  öon 
ber  ^ofterft^en  ©eferbrücle  burc^«  örfldfelb  an  ber  ffiefer 
^er  nac^  bem  ®teinlrnge  führte.  !Da  bad  $elb  amSflIbeder 
Serge  jie^t  jum  gr5§ten  !£^ei(  jur  Selbmarf  $o(}minben  ge^ 
jogen  ift,  fo  ift  xoofjH  angune^men,  bag  bie  legten  Semo^ner 
Don  ©ütbed  meift  nac^  ^olgminben  gebogen  ftnb.  Sei  Surften« 
berg,  loo^in  Raffel  unb  Sege  II,  345  ben  Ort  oerlegen, 
finbet  fi(^  nirgenbd  eine  ®))ur  t)on  ©ülbede. 

63.    *5Eeie(^^ttfen. 

Sienn  «bt  ^tbetinb  oon  @ort)e^  1203  jur  {)erfteaung 
unb  Sludbefferung  bed  @arIop]^agd  bed  ^eißgen  SJltud,  bed 
©c^u^patrond  feinet  ßtofterd,  unter  Slnberm  ade  B^i^f^n  an« 
meidt,  meiere  «^jenfeit  bed  SBaffer^  Don  bem  9{eu(anbe 
um  S^ejec^^ufen"  gegeben  »erben  (^altt,  T.  G.  408  unb 
erwarb,  Cod.  n.  508),  fo  muß  biefer  Ort,  ba  Jene  Urlunbc 
ol^ne  ^Mx^tl  in  Soroe^  au6gefteQt  ift,  auf  bem  Soroe^  gegen« 
fiber  gelegenen  öftttc^en  Sßeferufer,  alfo  wa^rfi^elnlic^  auc^im 
Umfange  bed  jie^igen  ftreifed  ^oljminben  gelegen  §aben. 
9lfi^ered  ISgt  {1(^  über  bie  Sage  bed  Orte«,  ber  nirgenbd  »etter 
genannt  »irb,  nt(^t  fagen.  galle,  T.  C.  409  ^Aft  i^n  ffir 
einen  S)o)>))eIort,  beffen  eine  $SIfte  im  Sraunf(!^tt)eiglf(!^en  ®e^ 
biete  öfttid^  oon  ber  ®efer  jiDif^en  Sfirftenberg  unb  IDZrin« 
brejcen,  beffen  anbre  ^Slfte  auf  )>reugif(^em  Xerrain  loeftli^ 
t)om  01uffe  jmlfc^en  Stonlenau  unb  Seüerungen  (ag.     Sine 


f 


215 

QueUe  fAr  biefeSbtgobe  giebt  gaffe  nic^t;  borum  ift  i^r  lein 
©tauben  }u  fc^enten. 

64.    j^l^tnnun,  X)une. 

3n  Z^tunun  befa§  bad  Slofter  Soroe^  f(^on  im  neunten 
da^r^unbert  eine  $ufe  Sanbed  unb  eine  ^örigenfamUte,  bie 
i^m  ein  gemiffer  9i(^atb  übergeben  ^atte  (Trad.  Gorb.  ed. 
Sßiganb  §.  38ö).  ®eit  bem  bret}e^nten  dal^r^unbert  ^eigt 
ber  Ort  Dune,  dn  biefer  Stamendform  erf(!^eint  er  juerft 
im  9(r(^ibiaconatt)er2ei(^ni{fe  bed  JBidt^umd  ^aberborn  aud 
ber  3eit  um  1231  (©ilman«,  ffieftf.Ub.IV,  n.204).  SRa(^ 
beffen  Eingaben  mar  !Dune  ein  ^farrborf,  bad  )um  Src^i» 
btaconat  ^ö^ter  gerechnet  »urbe.  ©einer  ftirc^e  gebenft  eine 
Urfanbe  au«  bem  3a^re  1286  (©pildter,  (Sberft.  Üb.  204); 
ein  ^riefter  ^einrit^,  ber  1303  Pfarrer  ju  Dune  »ar,  er* 
ffl^int  aH  ^tVLQt  in  einer  Urlunbe  bed  trafen  Submig  t)on 
(gberftein  (ö.  ®piidtr,  (gberft.  Üb,  240).  3tt  jwei  fpäteren  85er* 
)ei(^niffen  ber  ^berbornfc^en  Slrc^ibiaconate,  xotliit  t)on 
Neffen,  @ef(^.  be«  Sidtl^um«  ^aberborn  I,  295  unb  SBiganb, 
Sort).  ®fit.  ®.  225  mitget^eitt  ftnb,  oon  benen  bad  (entere 
bem  funfje^Rten  3abr^unbert  angehört,  tommt  ber  Ort  Dune 
ni(^t  mel^r  Dor.  Darauf  mfiffen  mir  mit  SBiganb  ©.  195 
fc^liegeu/  bag  ber  Ort  bamald  fc^on  eingegangen  loar.  3eben« 
fatt«  mar  berfelbe  1493  eine  2B&ftung,  benn  bamate  fpri(^t 
^ergog  f)einri(^  ber  Vettere  Don  „bem  müften  Dorfe  tor 
Dnne,  belegen  unter  bem  Serge  (Sberftein''  (Simel.  Original^ 
urt.  im  8anbedar(^iD  }u  Sßotfenbüttel).  —  ^finger  atö  ba« 
Dorf  beftanb  bie  Duner  «9Rü^(e,  meiere  nod^  jie^t  im 
©taube  ift  unb  oor  bem  SSeftenbe  bed  Dorfes  92egenborn 
am  gorftbat^e  liegt.  $on  biefer  Wl^lt,  (M  bei  ©otmbac^ 
an  bem  Sac^e  i$orft  belegen,  rebet  fd^on  eine  Urtunbe  1251, 
in  melc^er  @raf  ftonrab  t)on  (Sberftein  bezeugt,  bag  er  biefe 
SRü^Ie  mit  4  3Rorgen  8anb  an'd  Slofter  ame(ung«born  oer^^ 
lauft  ^abc  (ö.  ©piWcr,  (Eberft.  Üb.  97).  —  «u«  ber  ange* 
gebenen  8age  ber  Duner  ==üKfi^Ie  ergiebt  fit^,  baß  ba«  Dorf 
Dune  einftmal«  jmift^en  9legenborn  unb  @otmbad|  am  gorft* 
bac^e,  alfo  am  nSrblic^en  guge  bed  (Sberfteined  gelegen  ^at. 


216 


ÜDie  ©teUc;  ido  bie  ftird^e  bed  Orted  geftanben  l^atte,  ^ieg 
nod^  öor  50  3a^rcn  „auf  ber  ©uncnfirc^c*,  crft  1819  finb 
il^re  testen  SDtauern  abgebro^en  unb  bamafö  l^at  man  noc^ 
mehrere  ©rabftätten  mit  menfd^K^en  ©ebeinen  gefunben 
(ffiigonb,  Sorö.  ®üt.  131).  ga«c,  T.  C.  287,  ^at  in  Zffm 
nun  fSlfd^Iid^  ben  SSlamtn  ber  Sionenburg  bei  3l(bac^tfen  ge^ 
fu(^t,  unb  bie  9$iaa  S:une,  kocl^e  SBiganb,  (Sort).  ®ut.  130 
mit  unfrem  üOune  ibentificiert,  ift  ein  im  loefttic^en  Steile 
SBeftfalend  ju  fu^enber  Ort.  lieber  bie  Sage  Don  ÜDune  be<» 
rietet  auc^  bad  ^oljminb.  Wochenblatt  1790,  ®.  334  ff. 

66.    Ulrited^agen,  Clritedl^agen,  Olrid^edl^agen. 

Die  villa  Ulrikeshagen  toirb  1150  unter  ben  ^nbt^ 
I^Brungen  ber  ^^^mburg  mit  genannt  (Or.  Guelf.  III,  444) 
unb  unter  bem  Flamen  Olricheshage  juxta  Hoinburch  mit 
}u  ben  älQobien  bed  ©rafen  ®iegfrieb  Don  :93omeneburg  ge^ 
rennet  (Äinbünger,  ÜKünft.  «eitr.  HI,  «eil.  13).  Sin  ,,bcm 
5Dorfe  jum  OIrifc«6agen"  Ratten  1356  bie  Orafen  üon  ^\ix* 
mont  85  Wlaxt  lötl^igen  @itberd,  welche  Don  il^nen  bie  Don 
©uftebe  ju  Selten,  t)on  biefen  aber  bie  i^amilien  ^xot)t  unb 
«o(en  iu  ®tabtoIbenborf  ju  ^fterte^en  Ratten  (®ubenborf  II, 
311  n.  571).  1521  erhielt  ba«  ftlofter  ämelung^born  „DIrife«* 
^agen  bei  ®tabtotbenborf  mit  bem  bortigen  3^^nten  unb  ben 
C)figergtttern",  bie  iä^rlic^  8  ^funb  Pfennige  jin«ten  (gaffe, 
T.  C.  897).  Ulrid^^l^agcn  f^at  bemna^  bei  ©tabtolbcnborf 
unb  ber  ^omburg  gelegen. 

66.    *Ub^ufen,  Uppufen,  Upol^ufen. 

Drei  $ufen  oor  Ubl^ufen  würben  oon  ftaifer  ftonrab  II. 
1033  bem  SKartin^ftift  iu  3»inben  übertoiefen  (ffir^arb,  Cod. 
n.  125,  p.  97).  3n  Uppufen,  ot)nc  S^ti^ti  bemfetben  Orte, 
übergab  ein  getoiffer  Drogo  bem  fttofter  Soroel)  nod^  t)or 
jienem  3a^re  13  Nieder  Sanbed,  bie  jum  Zt)ül  auf  ber  getb^ 
marl  öon  Sinifl  (ßinfe  bei  ©obentoerber)  belegen  »aren  (Trad. 
Corb.  ed.  iSSSiganb  §.  74).  9{oc^  eine  ®c^en{ung  an  (Soroe^ 
loirb  §.  14  ern)ä^nt,  meiere  $i(bibobo  machte,  inbem  er 
209Rorgen  Sanbe«  in  Upof^aufen  f(^entte.   Ob  bie«  mitUb^ 


217 

^nfen  itnb  Ut)pufen  tbentifc^  x%  ift  {koetfel^aft,  aber  boc^  nti^t 
uinn9g(ic^.  S)ie  SJerbinbung  ber  in  Ut)pufen  unb  Sintfi  bt^ 
(egenen  13  Sieder,  meiere  an  (Sorde^  gefd^entt  mürben,  ISgt 
Dermut^en,  ba§  U^^pufen  bei  Sinfe  ge(egen  ^abe.  ÜDann  mfire 
U))pufen  in  ber  minbenfc^en  !X)iöcefe  belegen  unb  ed  mfire 
e^er  begreiflich,  mie  bort  bem  minbenfc^en  SDtartindftift  ©Qter 
Übermiefen  merben  lonnten.  dm  SDSidenfer  Srbregifter  finbet 
ft(^  bei  ben  Angaben  fiber  Sinfe  teine  ©pur  Don  Uppufeu  mel^r. 


67.    Upl^ufen. 

!£)en  Behüten  )u  Up^ufen  Ratten  bid  1144  bie  @5^ne 
SBemerd  Don  ^rac^  Dom  ^ifc^of  Don  ^aberborn  )u  Se^en. 
92a(!^bem  fie  benfetben  bamald  refigniert  l^atten,  übertrug  ^ifc^of 
Sern^arb  I.  benfelben  bem  ftlofter  ®e^rben,  melc^ed  benfelben 
aber  nur  bi«  1158  behielt  (Sr^arb,  Cod.  n.  249  unb  314). 
ä3on  einem  iDorfe  Up^ufen  ^bei  $o(}minben"  fprec^en  bie 
SorDe^fc^en  Se^ndregifter.  92a4  bem  filteren  aud  ber  SOtitte 
bed  Dierje^nten  dal^r^unbert^  ^atte  Slrnolb  Don  Aortenbogen 
bad  ganje  ÜDorf  Don  SorDe^  )u  Se^en  (3Btganb,  SSeftf .  Xr^.  VI/ 
393  n.  38).  (Sr  Derfe^te  ba«fe(be  ^alb  an  Sorb  Don  SBent> 
^ufen  unb  1358  gau)  an  ^einrtc^  Don  Olbenburg,  unb  biefer 
überlief  e9  bem  ®rafen  Sern^arb  V.  Don  ber  Sippe  (SoR^ 
mann  unb  ^reug,  Sipp.  9ieg.  II  n.  1034).  1365  ^atte 
Dietri«^  be  ©torle,  ©ürger  ju  jpSjrter,  6  $ufen  Sanbe«  in 
Up^ufen  „bei  ^ofiminben"  Dom  9bt  Don  SorDe^  )u  8e^en 
(@orD.  (Sopialb.  629).  92a(^  bem  t^ürftenberger  (Srbregifter 
@.  264  log  )u  Uppenfen  —  fo  ^eigt  ber  Ort  bamat«  — 
eine  SDtergelgrube  unb  eine  ®1)p0ftein!ul^Ie.  !Der  Ort  mar 
bamate  fc^on  eine  Stiftung  unb  (ag  „oberhalb  ^oliminben 
an  ber  Sac^tringifc^en  IDidte".  Oberhalb  Süc^tringen  im 
©oQing  finbet  fic^  bie  Oppenfc^e  %tijx,  in  ber  bie  9lamend^ 
form  Dppenfen  nac^Hingt  (ffiiganb,  Soro.  ®üt.  141).  ÜDa 
ba«  borttge  Sanb  iefet  nac^  $ol)minben  gehört,  fo  ift  )u  Dcr^ 
mutzen,  bag  bie  letzten  (Sinmol^ner  Don  Up^ufen  ober  Uppenfen 
nat^  f)otiminben  gebogen  ftnb. 


218 


68.    *U|)|Jctiborpc. 

3n  Uppenborpe  befag  bod  Stiofter  ftemnabe  bid  1410 
jioet  $ufen  Sanbed.  (Damald  üertauf^te  ed  biefe(ben  an  bcn 
knappen  2:i(e  Don  ^aUe  gegen  itoti  ^ufen  ju  ^e1)en,  unb 
biefer  na^m  nun  bad  ®ut  ju  Uppenborpe  Dom  ^erjog  9ern^ 
^arb  JU  Se^en  (Äemn.  Soplalb.  14—16).  —  Uppenborf  nennt 
bo«  ©idenfer  Srbregifter  ®.  17  mit  unter  ben  ffiüftungen 
ber  9?iebcrbörbe  jene«  Slmt«.  Der  Ort  mug  In  ber  9iä^c 
Don  üOol^nfen  gelegen  ^aben ;  benn  tu  biefer  Selbmart  tag  nac^ 
bem  Srbregifter  @.  190  ba«  7  SDiorgen  grofee  Uppcnborfer 
^ol}^  mel^ed  am  koeftli^en  flbl^ange  bed  3^bt  an  ber  ©renje 
bed  9lmtd  ©idenfen  gegen  bad  9[mt  Sauenftein  belegen  mar, 
mie  fid^  aud  ber  ©d^nebebefc^reibung  ber  ^errfd^aft  ^omburg 
im  (Srbregifter  @.  2  ergiebt. 

69.    *aSinIerob. 

Da«  SSinlerob  lommt  nur  einmal  1360  in  einer  Urfunbc 
oor.  ÜDamal«  ertaufc^te  fic^  ber  (Sbel^err  ©iegfrieb  üon  $om* 
bürg  bied  ®ut  gegen  ben  ^ottjel^nten  ju  $o(t^ufen  Dor  bem 
9iobenftein  unb  gum  SIefenlampe  dom  ^(ofter  Kmelungdborn 
(«mel.  6op.  II,  26).  5Da«  aSinlerob  lag  bei  bem  Dorf  to 
der  Sevene,  mle  bic  Urlunbe  bejeugt.  Da  biefe^Dorf,  toie 
oben  nac^gemiefen  ift,  in  ber  iRö^e  oon  Sßidenfen  gelegen 
^at,  fo  l^at  man  bort  anif,  bad  93interob  )u  fud^en.  Unb 
ba  (ag  e«  auc^  n)irni(^,  toit  [xäf  aud  bem  SBidenfer  dxi* 
regifter  ®.  39  ergiebt.  Denn  nat^  ben  bortigen  Angaben 
tag  t^  in  einer  ®r8ge  Don  26  äßorgen  obcrl^alb  ber  ^o^en^ 
mä^(e  )tt)if^en  SBidenfen  unb  Senne.  (Sin  (Sinmo^ner  biefed 
festeren  Dorfe«,  arnb  {Rul^e,  beroirt^fc^aftete  1625  Don  Senne 
ou«  ouc^  eine  JRotttoiefc  auf  bem  55in!enrobe  (nac^  bem  ©idenfer 
erbregiftev  ®.  293). 

70.    *ffianebele,  ©abele. 

ftaifer  ftonrab  II.  fiberwie«  1033  bem  SKartin^ftift  ju 
ÜÄinben  unter  anbern  ®Jitvcn  fttnf^ufen  gu  §etan  unb  eine 
JU  ffionebete  ((5rl)arb,  Cod.  n.  125,  @.  97).  «m  (Snbe  be« 
breije^nten  3a^r^uubertd  befagen  bie  ^ifc^öfe  Don  Sßinben 


219 


eine  Snria  in  SBobele  mit  )U)et  $ufen  Sanbed,  koelt^e  bie 
®rafen  Don  Sberftein  üon  i^nen  ju  Se^en  Rotten  (ü.  ©pilder, 
(Sberft.  Üb.  184).  93on  biefen  befa§  mtttr  ^einrtc^  don 
©teOere  bie  beiben  mtnbenf(^en  $ufen  bid  1270  a(d  «fter^ 
le^en  (t>.  @pi(der- 152)^  unb  ate  biefer  fte  reftgniert  unb 
@raf  Otto  Don  (Sberftein  bem  ^»ifc^of  93o(fioin  Don  SDIinben 
gegenüber  bie  9}eftgnation  mieber^oU  l^atte,  übertrug  biefer 
bad  @ut  bem  $o«pital  ju  Smelungdborn  (o.  ©pitder  152 
unb  go«e,  T.  C.  692).  —  5Der  Ort  ©abefe  tag  nac^ 
9.  ©pUder  (@berft.  117)  ftemnabe  unb  ^obenmerber  gegen» 
über,  wo  je^t  ber  $of  jur  2:^ron  fte^t.  £)o9  ift  nic^t  p 
erioeifen.  Sün^el,  9lelt.  !£)i5c.  37,  fuc^t  i^n  am  ^Sad^e 
SBabele,  ber  oom  S3og(er  tommt  unb  jn^ifc^en  ftird^braat  unb 
Oekaffen  in  bie  Senne  münbet.  ^iefe  9(nfi(^t  ift  ttatir' 
f(^inli(^er.  ®ut^e  in  ben  ©raunfc^to.  Hng.  1757  ®.  1629 
berichtet,  ber  Ort  l^abe  an  ber  Sßfinbung  bed  gleichnamigen 
Sac^ed  gelegen  unb,  a(d  er  }ur  993flftung  mürbe,  feien  bie 
^emo^ner  be^felben  nac^  Jtirc^braat  unb  üOielmiffen  gejogen. 
Da  Out^e  '^Jaftor  ju  Dielmiffen  mar,  fo  ift  biefe  ^i^lngabe 
mo^(  für  glaubmürbig  )u  Ratten. 

71.  ©einkaufen. 

aSeUi^aufen  mar  1625  ein  einftediger  £)of  in  ber  iRieber^ 
biSrbe  be«  3(mt0  a93idenfen  nac^  beffen  (Erbregifter  @.  17. 
!Derfe(be  liegt  auc^  ittit  no(^  na^e  bei  Cremte  unb  }mar 
norbmeftlic^  oon  biefem  ÜDorfe.  1625  bemo^nte  benfetben 
^einri(!^  Soge«  ald  SDIeier  bed  $errn  i$ri^  don  ber  @(^ulen^ 
bürg,  ^ü  bem  ^ofe  f^einen  nur  jmei  $ufen  Sanbed  gel^ört 
ju  ^aben  nac^  bem  ©idenfer  Srbreg.  ®.  179.  ©ei  5)affel 
unb  Ü3ege  II,  305  ^eigt  ber  genannte  $of  ungenau  XBeDige^ 
Raufen. 

72.  ♦©enbtfclbe. 

Diefen  Ort  fü^rt  bc«  ffiidenfer  (grbregifter  ®.  17 
unter  ben  Lüftungen  ber  9lieberb5rbe  be«  Slmtd  ©idenfen 
auf.  9[ud  bemfelben  erfatiren  mir  ®.  359,  bag  ein  Jtötner 
)u  Süerbiffen  einen  ftamp  )u  SBenbtfelbe  in  Kultur  ^atte, 


220 


toüäitx  Stgetttl^um  ber  SiebfrauentapeQe  in  Süerbiffen  iDar. 
Serner  erfahren  mir  Dom  ^aftor  ®ut^e,  einem  genauen 
ftenner  ber  ©egenben  an  ber  unteren  Senne^  auf  bem  bei  ber 
curia  Wabiki  belegenen  SSenbtfelbe  6abe  eine  SopeUe  ge« 
ftanben,  bie  nod^  na^  ber  Steformotion  jum  ®otte«blenfte 
benuftt  »orben  fei  («raunfc^.  «ui-  1757  ©.1629).  ©enbt* 
fetbe  mug  bemnac^  in  ber  9tSl^e  bed  Dorermä^nten  Orted 
Nabele  gefuc^t  merben  bei  ftird^braaf  unb  i&einric^dl^agen, 
meiere  ©renjorte  ber  9tieberb5rbe  na^  ©fiben  ju  gemefen  finb. 
X)aiu  ftimmt  ein  ©^reiben,  mläjt^  bie  ©ebrüber  $)einri(l^ 
unb  3o^ann  don  ©rone  an  ben  ^bt  9(nbread  t)on  Slmelungd^ 
born  1576  rid^teten,  in  »elc^em  fie  ^Dom  SBenbtfetbe  öor 
Äirc^braaf"  fprec^en  (ämel.  ßop.  III,  1515).  3m  3a^re 
1411  beftanb  ber  Drt  Senbtfelbe  no(^  unb  fc^eint  bama(d 
im  ©eri(!^te  ßirc^braol  gelegen  ju  l^abcn  (ämel.  Sop.  III,  204). 

73.  *2Berbl^aufen. 

Diefer  Ort  »ar  um  1600  eine  SBüftung  ber  S^lieber* 
börbe  be^  9lmtd  SSidenfen  nac^  bem  @rbreg.  @.  17.  lieber 
bie  Sage  bedfelben  ift  ni^td  ©enauered  betannt. 

74.  *SQ3ie^en^agen. 

3lu(^  bied  mar  eine  SBQftung  ber  92ieberb5rbe  bed  'Kmtd 
SBidenfen,  über  beren  Soge  nid^t«  belannt  ift  (2Bi<f enfer  @rb^ 
regifter  @.  17). 

75.    ♦SQSigenrobe. 

$and  Oppermann,  ein  ftötner  gu  Sinem,  befag  nac^ 
bem  ^idenfer  (Srbreg.  ®.  266  einen  $of  in  bem  genannten 
üOorfe,  iu  bem  8  SKorgen  (Srblanb  ju  Sßigenrobe  ge^firten. 
Sin  anberer  bortiger  Äötner,  Sadper  SSangetin,  befag  ein 
Srbgut,  beim  $oIj  ju  ©igenrobe  belegen  (baf.  ®.  269). 
Da§  an  ber  ©üboftgrenje  ber  C)errf(!öaft  $omburg  ein  Drt 
SBic^erobe  lag,  jcigt  bie  ©(i^nebebefc^reibung  biefer  ^errf^oft 
im  2Bi(f.  (Srbreg.  @.  3.  SRoi)  ^eute  flnben  »ir  in  geringer 
Entfernung  fäbn)eftHc^  Don  Einem  am  guge  bed  ^eQeberged 
eine  fOlnfiU,  bie  fe^t  SBiebenrobe  ^eigt  unb  )ur  t$elbmart 
einem  gehört  (Raffel  unb  ©ege  U,  301). 


221 


76.    «Jiffclbergc. 

'Diefer  Ort  wirb  ntrgenbd  urfunbtid^  erofi^nt.  ^laif 
«ngabe  Dc«  ^oljminbcncr  ffioc^enbl.  1790  ®.  333  lag  ber- 
fe(be  eine  ^a(be  ©tunbe  oftmärtö  Don  !S)ö(me.  Sine  ®pur 
feine«  ^Ramend  ift  no(^  erhalten  im  9Biffe(berge,  loetc^er  in 
gleit^er  Entfernung  fübfiftUc^  t>on  SDSbne  unb  fabveflUt^  Don 
Stühle  oberhalb  be«  ^reitenfteine«  auf  ber  ^apen'ft^en  ftartc 
oerieic^net  fte^t.  Sliauenefte  ber  bortigen  ftirt^e  foQen  gegen 
(Snbe  be«  vorigen  3a{)r^unbertd  no^  Dor^anben  gemefen  fein. 
!Da  bie  ehemalige  glur  t>on  Siffelberge  jefet  )u  ber  Don 
vDiSüne  gehört,  fo  barf  man  annehmen,  bag  bie  legten  SBiffel« 
berger  einft  na4  ^Slme  gejogen  finb. 

3um  ®4(ug  geben  xd'ix  ein  Sertei^ni«  ber  Don  und 
befproc^enen  SBüftungen  bed  Sreifed  ^ot)minben  mit  fnrjer 
angäbe  ber  Sage,  fomeit  biefelbe  behnnt  ift. 

1.  SIebruI  oieaeic^t  oberhalb  Don  StlerlS^eim. 

2.  Sltten^agen  fflblic^  oon  ®i«perobe. 

3.  ©ebefe. 

4.  :93erebDme  jmifc^en  SRfi^Ie  unb  Sobenmerber. 

5.  ®ergfe(b  ffiblic^  Don  Ottenftein. 

6.  Seoen^ufen  nSrMic^  Don  :93idperobe. 

7.  Wetterlagen  ffiböftlic^  oon  WeDern. 

8.  Wobcnbale  5ftli(^  Don  ^olgmtnben  Dor  bem  @oUing. 

9.  Woben^agen  öftlic^  Dom  ©Sbenbe  be«  3^bt. 

10.  »oKe  am  SBeftab^ange  be»  ^ite  bei  Sßidenfen. 

11.  Wrot^of  neben  Ofterfen  jiDifc^en  ber^omburg  unb®tabt^ 

olbenborf. 

12.  Wune  bei  ber  ^omburg. 

13.  Wunifanrot^  ikoifc^en  92egenborn^  ©otmbac^  u.  ^olenberg. 

14.  Wurgrit)i  loeftUc^  Don  Süerbiffen  an  ber  Senne. 

15.  Wuttedtorpe  norböftlic^  Don  ^otenberg. 

16.  (SogroDe  fttbrneftlid^   Don  Sfd^erd^aufen  am  ©tabtberge. 

17.  !Diffi^aufen  }kDif(^en  $)e1)en  unb  Sdperbe. 

18.  !DoDifenpoeI  bei  Wuc^^agen  unb  Sefterbraal. 

19.  !DroDen^agen  öfltic^  Don  ©olmbac^. 
S!)une  fie^e  2:^iunun. 


222 


20.  eitcrbcffcn  jefet  gclbclfc  bei  gfirflenbctfl. 

21.  Stfebortt  angebtt^  bei  2Bt(fenfen. 

22.  ©roinbete  iioif^en  ^obenmerber  unb  SdxiUln. 

23.  ©ropenburg  füblid^  üon  SteKeifgen. 

24.  ^abbenl^ufen  nörbUc^  Don  Ottenflein. 

25.  ^agen  angeblic!^  bei  SBidenfen. 

26.  ^artingdbel  angeblich  bei  SBidenfen. 

27.  ^aMebec^i  an  ber  ©teUe  be«  jefeigen  ^ipping«  bei  ^ol}« 

minben. 

28.  ^QdleDorbe  an  ber  SBefer  ^koifc^en  üCötme  unb  :93reDörbe. 

29.  ^aüerdforbe  }tt)tf(^en  ^oljminben  unb  So^ft- 

30.  ^egenDörbe  angeblich  bei  2Bidenfen. 

31.  ^ettc^enniffe  gmifc^en  ber  ^omburg  unb  ©tabtolbenborf. 

32.  ^effinge^ufen  bei  ÜDenfiel^aufen. 

33.  ^iOebalbig^aufen  fflb(t(^  Don  mf^k. 

34.  ^idefen^agen  nörblic^  Don  Sßidenfen. 

35.  ^ott{)ufen  fflblic^  don  ©tabtolbenborf  am  $)oIiberge. 

36.  ^onmulen  füblid^  Don  ffiidenfeu. 

37.  Segetöl^aufen  öftlic^  Don  ^otgminben  im  ©otting. 

38.  jtrabbenrobe  bei  Sßidenfen. 

39.  Sal^l^eim  tt)eftli(^  t)on  ©(^orborn  im  @oQing. 

40.  Sangen^agen  oberhalb  oon  äBidenfen. 

41.  9^en^agen  nörblic^  ober  koeftßc^  Don  ^olenberg. 

42.  Obeberge  iDu^rfc^einlic!^  am  Obfelbe  bei  (Sf(!^erd^aufen. 

43.  Obenrobe  bei  Sfd^erdl^aufen. 

44.  Dppen^em? 

45.  Oftereffem  jmifc^en  ÜDeenfen  unb  Slmelungdborn. 

46.  Ofterl^agen  nörblic!^  Don  @inetn  am  $ite. 

47.  ^ferbebele  obert)otb  Don  ffiidenfen. 

48.  ^oQiDerben  bei  ^idperobe. 

49.  Ouat^agen  {mifc^en  Slmetungdborn  unb  Sfd^erdl^aufen. 

50.  Mttberbeffen  angeblic!^  bei  SÖidenfen. 

51.  9iem}ie^aufen  gkotfcben  ^arberobe  unb  (Sdperbe. 

52.  SRene  an  ber  SBefer  ^obenmerber  gegenüber. 

53.  9Iobenn)ater  Sfttid^  Don  Mtx^ittm  im  ©oUing. 

54.  5Rott)e? 

55.  SRottil^aufen  in  ber  SBtdenfer  >Rieberb6rbe. 


223 


Stungeldl^agen  ffiblit^  oon  SRü^Ie. 

56.  @elbe  bei  9leUeif}en. 

57.  ©cocnc  bei  ffildenfen. 

58.  @ibinc^ufen  bei  :93tdperobe. 

59.  ©iDerbe^l^Qgen  nörbUd^  Don  Ottenftetn. 

60.  (Smit^erebed^ufen  angeblich  bei  Prftenberg. 

61.  ®tein^u^  angeblich  bei  ber  ^omburg. 

62.  ®u(bete  ffiblic^  Don  $)oI)ininben. 

63.  lejec^^ufen? 

64.  jiT^iunun  meftlic!^  Don  S^^egenborn  am  gorftbac^e. 

65.  lUrifed^agen  bei  ®tabtD(benborf. 

66.  Ub^ufen  bei  Sinfe. 

67.  Up^ufen  fäböftUd^  Don  ^olimtnben  am  ®otling. 

68.  Uppenborpe  bei  (Do^nfen  am  3^bt. 

69.  aSinlerob  bei  ffiidenfen. 

70.  SBanebete  bei  ftirt^braat  an  bet  Senne. 

71.  SÖeöi^aufen  bei  ®remle. 

72.  aOSenbtfelbe  bei  ftirc^braat. 

73.  ffierbi^aufen  in  ber  SBidenfer  5Rleberbörbe. 

74.  {Bie^en^agen  in  ber  Sßidenfer  9!ieberb5rbe. 

75.  SBigenrobe  fübn^eftltc^  Don  Sinem. 

76.  SSiffetberge  fflböftlic^  Don  !D5(me. 


224 


XI. 

tM  ^.  ®.  3unntermann. 

^ud  ben  $anbf(^r.  ber  ^bitigt.  5ffmtl.  )6ibItot^eI  ju  ^annoüer  mitget^eitt 
t)om  ^5mg(.  ^a^  mtb  ^ibtiot^efor  (ib.  SBobemonn. 

3u  ben  (euc^tenbften  ©lernen  am  JDtntntel  ber  ©eorgia 
augufta  gehört  ber  gro^e  ^l^ilofogc  ^x.  ®.  ^e^nc.^)  ?Ra(^ 
3ot).  aWatt^.  ®e«ner'«  lobe  juckte  ber  unfterbttc^e  öegrünber 
unb  ®ot)tt^äter  ber  ©ötttnger  Unwerfität,  ber  ©annoDcrfc^e 
Premier ^ÜHinifter  ©erfoc^  äbolf  üon  3Kün(^^aufen  ben  be^ 
rütimten  !£)aD.  9?nl^nfen  in  Serben  atd  beffen  ^tac^folger  gu 
gewinnen  unb  (leg  bur^  ben  ^ibßotl^efar  ^ofrat^  3ung  in 
$annot)er  an  benfetben  fc^reiben.  9?ul^nfen  aber  lel^nte  bie 
©tetle  ab  unb  empfal^I  $e^ne,  ben  (Srneftt  fennen  muffe; 
menn  er  j[e^t  no^  ntc^t  befannt  fei,  fo  feien  nac^  feinem  unb 
^cmfter^ui«'  Urt^cif  libuü  unb  fipictct  83firgcn,  bag  t^n  bafb 
ba^  gefammte  gebilbete  Europa  ben)unbern  merbe.  (£r  fc^rieb 
an  3ung:  —  „Sn  biefem  5D?anne,  man  glaube  mir,  Ift  ein 
folc^er  9lei(^t]^um  be#  ®enied  unb  ber  ©ete^rfamfeit,  bag 
ba(b  bad  ganje  gebilbete  Suropa  feinet  9?u^m$  üoQ  fein  n)trb''. 
©länienb  gieng  blcfc  *prop^ejeiung  in  Srfüüung.  2lm  26.  gc* 
bruar  1763  fanbte  iKün^^aufen  an  Jpe^ne  bie  Berufung  jum 
^rofeffor  ber  ^oefic  unb  ©erebfamfeit  in  ©Bttingen ;  gugteic^ 
»urben  i{)m  bad  ©ibtiot^efariat,  bie  3!)ireftion  M  p{)i(o(ogi<' 
f^en  ©cminar^  unb  eine  ©teile  in  ber  ©ocietfit  berSBiffen* 
f^aftcn   gugefagt  unb   800  4   ®et)alt  beiDiüigt.    —    «m 

I)  SSgt.  über  i^n:   ©cercn,  „(£^r.  ®.  $cijne.    @ött.  1813",  unb 
ben  »ortrag  oon  ^auppt  in  „^bttlngcr  ^rofcfforcn.    (S>m.  187G". 


225 


29.  Sunt  1763  trof  ^ttfrxt  in  ©öttinBcn  ein  unb  blieb  ^ler 
in  raftlofem  unb  fegen«rei<^era  ffiirlen,  oüe  j.2:^.  gtSngenbe 
Berufungen  able^nenb,  btö  gu  feinem  am  14.  3u(t  1812  cx^ 
f olgenben  lobe,  ftet«  nur  bodSBol^I  ber  UniDerfttfit  im5)erjcn 
tragenb  unb  ba^tn  arbeitenb,  bag  ®öttingen  In  feiner  ^(ütl^e 
bie .  3(ufmerffamtelt  unb  Bewunberung  ber  gangen  S93e(t  auf 
fic^  göge. 

an  bem  belannten  Seibargt,  f)ofrat^  3.  @.  3inimermann 
in  ^annoüer  ^)  ^atte  $e1)ne  f^on  burc^  feine  Schriften  einen 
äJere^rer,  balb  aber  aui^  hixxij  perfönlic^e  Betanntf^aft  einen 
aufrichtigen  greunb  gefunbcn.  2ßit  melc^er  ^ot^ac^tung 
3lmmermann  über  ^e^ne  backte,  geigt  folgenbe  @te(Ie  elned 
©riefe«,  »eichen  jener  am  19. 5KSrg  1772  an  feinen  greunb 
®.  ©raube«  2)  fij^rleb:  —  «Je  Vous  rends  un  million  de 
graces  poar  la  brochure  de  Mr.  Sulzer,  que  j'ai  la  avec 
un  plaisir  infini.  Cet  auteur  est  simple  et  grand,  et 
yeritablement  antiqne.  Si  on  lui  Joint  Heyne  et  Les- 
sing, les  Allemands  ont  de  quoi  se  moquer  des  tontes 
les  nations''.  ÜDte  Steunbfcl^aft  glDifc^en  ©eiben  h)arb  noc^ 
inniger,  ate  3linmermann  ber  ©eranlaffer  gu  ber  gmeiten  Sl^e 
^e^ne'd  uub  bamit  ber  eigentliche  ©rflnber  feine«  tünftigen 
^äu«It(^en  ©lüde«  marb.-^) 

3m  Slugufl  be«  da^re«  1776  ^ie(t  ft(^  3intmermann  in 
$1)rmont  auf;  mit  i^m  bafelbft  ble  ©ranbe«'fc^e  gamilie. 
(Dorthin  fam  auc^  ^e1)ne'«  greunb,  ber  ©uc^^änbler  9{eic^e 
au«  ^ei)7gig  mit  feiner  t^rou.  3((«  biefer  nun  gegen  3linnt^i^'' 
mann  über  ^e^ne'«  traurige  SBltttt)er*9age  fprac^,  äußerte 
3immermann  ben  SBunfc^  einer  näl^ern  93erblnbung  ^e^ne'« 
mit  bem  ©ranbe«'f^en  ^aufe.  flßlt  ®.©ranbe«,  »eld^er  im 
aRlnlftcrlum  gu  |)annoDer  ble  ejpebltlon  ber  Unlüerfltät«* 
Sachen  ^atte,  »ar  $e^ne  fc^on  nä^er  befannt.  Sit«  Stelc^e 
nun  auf  feiner  Slüdrelfe  nac^  Selpglg  In  Saffel  bei  2:if(^beln 


1)  ^Jgt.  über  i^n  (Sb.  ©obemaira,  3.  ®.  Binttnermonn  k.,  ^an* 
noüer  1878. 

»)  »gl.  über  i^n  ©obcmami  q.  q.  O.  @.  99. 
3)  S5g(.  beeren  q.  o.  JO.  @.  181. 

1878.  15 


226 


mit  ^e^ne  {ufammenlom,  t^eitte  er  btefent  3i^^^in<^nn'd 
Sleugerungen  unb  SSünfc^e  mit  unb  fuc^te  fe(ber  i^n  }u  biefem 
©c^ritte  jtt  bereben.  ®oba(b  er  $e1)ne  nic^t  abgeneigt  fanb, 
fc^rieb  er  o^ne  beffen  Auftrag  für  ^ä)  an  ^ranbed,  (egte 
biefem  offen  ben  ganzen  $Ian  Dor  unb  bat  i^n,  i^m  feine  unb  ber 
©einigen  ®efinnungen  in  biefer  :93e}te^ung  )u  eröffnen.  'Diefer 
gab  freubig  feine  SintDtUigung  unb  bie  @a^e  koar  ba(b  fo 
eingeleitet;  bag  $e1)ne  im  9{oDember  1776  nac^  ^annoüer 
reifen  tonnte,  üon  mo  er  ald  Verlobter  ber  iüngern  j£o(!^ter 
^ranbe^V  ®eorgine,  jurüdle^rte.  Sm  9.  Xpril  1777  koar 
bie  Ipot^jeit. 

Sinen  befonbern  Siebedbienft  teiftete  3iittmermann  feinem 
greunbe  ^ttint,  ate  beffen  ©(^toiegerfo^n  ®eorg  t$orfter  in  bie 
grSgte  SJerlegen^eit  gefommen  mar,  ate  bie  üon  ber  rufft^ 
ft^en  ^Regierung  im  3a]^re  1787  angeorbnete  @nbe(fungdreife 
in  bie  ®äbfee,  ju  xotlä)tv  man  Sorfter  berufen  l^atte,  burd^ 
ben  audgebro^enen  ftrieg  mit  ber  Sifirlei  oereitelt  mar,  unb 
man  in  Petersburg  anfangt  nic^t  baran  badete,  il^n  )u  ent^ 
fc^Sbigen.  i$orfter  manbte  fi(^  bamats  oertrauenSooQ  an 
Zimmermann,  ber  in  bef onberer  ®unft  ber  ruffifc^en  Saiferin 
fiatl^arina  II.  ftanb,  unb  burc^  beffen  SSermitttung  marb  il^m 
in  Petersburg  rei(^(i(^e  Sntf^äbigung. ') 

9(u(^  3to^^^^^<in  ^^^^^  fi<^  manches  freunbfc^aftßc^en 
©egenbienfted  oon  @eiten  $e1)ne'S  )u  erfreuen.  iDiefer  ^atte 
im  3a]^re  1770  ba«  ©ecretariat  ber  ©efeßft^aft  ber  ffiiffen^ 
fc^aften  unb  auc^  bie  bamit  üerbunbene  SRebaction  ber  ^®e^ 
lehrten  Slnjeigen''  übernommen,  melc^ed  mfi^felige  unb  oft  Der* 
briegUt^e  ©efc^&ft  er  bid  an  feinen  2^ob  fo  oermaltete,  ba^ 
bad  Snfel^en  unb  bie  Verbreitung  ber  ®el.  9(nj.  fi(^  erl^telten 
unb  mehrten.  2)  !&ur(^  3^^^^^^^^^'^  meitreic^enben  Sin^ 
f(u^  in  Petersburg  fucl^te  er  au^  in  9Iug(anb  Verbreitung 
ber  ®e(.  Suieigen  ju  erlangen  (ogl.  Söx.  1).  3n  biefen  ®el. 
Änjeigen  recenfierte  nun  ^tüftit  anä)  —  auf«  günftigfte  — 


»)  »gl.  «obcmann  a,  a.  O.  @.  124  ff. 
^)  ^ic  Bal^^  ber  üon  ^tqnt  felbfi  betgetragenen. ^n^ctgen  f^fögt 
©ecren  Quf  minbcflene  7—8000  oii! 


227 

ixt  bamal«  erfdicinetiben  Serie  3t»^w^nnann*«:  „Ueber 
gricbri«^  ben  ®rogen  unb  meine  Unterrebuitflen  mit  i^m"  2C. 
(ogl.  ©r.  4),  ^äJert^eibigung  griebric^  be«  ©rogen  gegen 
aRtrabeau"  (ogl.  ©r.  5),  «grogmente  über  griebrtc^  ben 
©ro^en"  tc.  (Dgt.  ®r.  8). 

Selber  fmb  und  nur  biefe  wenigen  ^ter  mttget^eilten 
©riefe  ^e^ne'«  an  Zimmermann  erhalten;  ber  erfte  berfclben 
ift  oom  22.  5Dec.  1785,  ber  te^te  Dom  15.  SRärg  1790. 


1. 

®5trtngen  22.  Dec.  1785. 

(Sd  ma(^t  mir  leine  geringe  gi^eube,  mein  tl^euerfter  ^err 
$ofrat^,  bag  @ie  bad  Statt  ber  ©ele^rten  Sugeigen  nic^t  gang 
gmedCmibrig  gefunben  ^aben.  !Der  ©ebanfe,  ber  ftaiferin  ein« 
gugeben,  bog  fie  eine  ^nga^I  (S;emp(arien  ber  ®e(.  Slngeigen 
laufen  unb  oert^eilen  möchte,  tft  oortreff(i(^,  unb  i(^  bitte  in^ 
ftSnbig,  ben  ©erfuc^  gu  wagen,  unb  wenn  t^  aud^  nur  50  @jcem^ 
plarien  mären,  ed  mfirbe  immer  bad  ©einige  beitragen  unb 
l^elfen. 

©ftren  @ie,  mein  ÜEl^euerfter,  mit  unfrer  UniöerfitSt 
nä^er  befannt,  fo  warben  ®ie  bergteic^en  tenui  pendentia 
filo  me^r  wa^me^men,  unb  noc^  bagu  wirb  an  bem  f$aben 
wo^I  einmal  Don  ungefc^idter  $anb  gerättett.  Sif  wflnf^e 
unb  arbeite  barauf  lo%  einmal  fo  wenig  atö  mög(i(^  oermigt 
gu  werben,  unb  wenigftend  auf  bad  @^ftem  bed  ©angen  auf« 
mertfam  gu  machen,  nic^t  wie  ed  in  ben  ©tatuten  entl^atten 
ift,  fonbem  wie  e«  ber  3uftanb  unb  bie  ©ebürfniffe  unfrer 
Sitteratur,  bie  gang  merlwfirbige  Umfc^wfinge  ermatten  ^at, 
geformt  ^at  ober  formen  mu^,  unb  ba^in  ge^Srt  unter  anbem, 
nebft  ber  ©ibUot^ef,  bie  ©ocietät  mit  i^ren  ©ele^rten  9ln« 
geigen ;  te^tere  erhalten  bo(^  immer  einigen  Umlauf  oon  ftennt« 
nlffen  öerfc^iebener  »rt,  au(^  unter  ^Icflgen  ©cle^rten,  bie 
nt(^t  ffir  leben  juft  In  fein  Sompenblum  elnf(^(agen  unb  um 
bie  er  ft*  fonft  gewiß  ni^t  belümmerte;  üKanc^er  Heft  anif 
noc^  ber  9tecenflon  wegen  ein  ©uc^,  nlc^t  gu  gebenten,  toa^ 
eft  auf  auswärtige  bisher  gewirf  et  ^at,  gur  Slt^tung  für  blc 

15* 


222 


20.  ©tcrbejfcn  jefet  gelbelfc  bei  gürftcnbcrg. 

21.  (Stfeborn  angeblich  bei  3Bt(fen[en. 

22.  ©rotnbefe  jiDtfc^en  :93obeniDerber  unb  Protein. 

23.  ©ropenburg  fttblic^  üon  9{ei(eifien. 

24.  ^abben^ufen  nörb(t(^  Don  Ottenftein. 

25.  ^agen  angebßc^  bei  SBidenfen. 

26.  ^arttngdbet  angebHc^  bei  SBidenfen. 

27.  ^Qdlebec^i  an  ber  ©teUe  bed  ledigen  ^ippingd  bei  $oI}« 

minben. 

28.  ^ad(eDorbe  an  bei  SBefer  jiDifc^en  £)ötme  unb  :93reoörbe. 

29.  ^aDerdforbe  iwtfc^en  ^oljminben  unb  gorft. 

30.  ^egenoörbe  angeblich  bei  SBidenfen. 

31.  ^elic^enniffe  jmifc^en  ber  $omburg  unb  @tabtoIbenborf. 

32.  4!)effinge^ufen  bei  jDentie^aufen. 

33.  ^iOebalbig^aufen  fäblic^  Don  9iü^Ie. 

34.  ^ideten^agen  nörbtid^  oon  Sßidenfen. 

35.  ^olt^ufen  ffiblic^  don  ®tabto(benborf  am  ^oljberge. 

36.  ^onmulen  fiibttd^  don  SBtdenfen. 

37.  ^egetöl^aufen  öftli(^  oon  ^ol}mtnben  im  ©oQing. 

38.  Ärabbenrobe  bei  ffiidenfen. 

39.  Sa^^eim  n^eftHc^  oon  ®(^orborn  im  ©oUing. 

40.  Sangenl^agen  oberl^alb  Don  SBidenfen. 

41.  9{ien^agen  nörbtic^  ober  meftUc^  don  ^otenberg. 

42.  Dbeberge  n)a^rf(^ein(i(^  am  Obfelbe  bei  (Sfc^erd^aufen. 

43.  Obenrobe  bei  Qf^er^^aufen. 

44.  Dppen^em? 

45.  Oftereffem  jidifc^en  ^eenfen  unb  ^metung^born. 

46.  Ofter^agen  nörblic!^  don  Sinem  am  ^iU. 
4tl,  ^ferbebete  oberhalb  oon  SBidenfen. 

48.  "^oDmerben  bei  ®i«perobe. 

49.  Ouat^agen  gmifc^en  Smelung^born  unb  Sfd^erd^aufen. 

50.  Staberbeffen  angeblich  bei  SBidenfen. 

51.  9}em}ie^aufen  )tt)tf(6en  ^arberobe  unb  Sdperbe. 

52.  SRene  an  ber  SSefer  ^obenwerber  gegenfiber. 

53.  9Iobenn)ater  öftlid^  don  3(aerd^eim  im  ©oUing. 

54.  JRot^e? 

55.  SRotti^aufen  in  ber  Sidenfer  32ieberbörbe. 


223 


Stmtgel^^agen  ffiblic^  oon  9tfi^(e. 

56.  @e(be  bei  9{etleif)en. 

67.  ScDenc  bei  ©tdenfen. 

58.  ©tbinc^ufen  bei  ^idperobe. 

59.  ©iderbed^agen  nörbltt^  Don  Ottenftein. 

60.  ©mtt^erebe^^ttfen  angeblich  bei  Sürftenberg. 

61.  ©tein^ud  angeblich  bei  ber  $)ombuTg. 

62.  ®u(bete  \Miäf  Don  $)oI)ininben. 

63.  Ztitify\x\m? 

64.  ST^iunun  »cfttid^  t>on  9>2egenboni  am  gorftbac^e. 

65.  lUrife^^agen  bei  ®tabto(benborf. 

66.  Ub^ufen  bei  8infe. 

67.  Upl^ufen  fäböftUc^  Don  $o()minben  am  ©oQing. 

68.  Uppenborpe  bei  S^o^nfen  am  d^bt. 

69.  SSinlcrob  bei  ©idenfen. 

70.  S3anebefe  bei  fttrc^braat  an  ber  Senne. 

71.  SBefii^aufen  brt  «remle. 

72.  Sßenbtfelbe  bei  ftirc^braat. 

73.  ffierbi^aufen  in  ber  äBidenfer  >Rieberbarbe. 

74.  SSie^en^agen  in  ber  SBidenfer  9tieberbörbe. 

75.  SSigenrobe  ffibn)eftli(^  Don  Sinem. 

76.  3Btffelberge  faböftUc^  Don  S)5Ime. 


224 


XL 

%dtt  Malier  migebrudte  93ttefe  tion  ^r.  ®.  $et|ne 

M  ^.  ®.  S^niermatm 

9[u«  ben  $anbf(^r.  ber  ^5mgt.  bffmü.  ^bliot^e!  ^u  ^annoüer  mitget^etlt 
t)om  ^5nig(.  9{at^  mtb  ^ibttot^efor  @b.  SBobemontl. 

3u  ben  (euc^tenbften  @ternen  am  $>immü  ber  ©eorgia 
9lugufta  gel^Srt  ber  gro^e  ^^Uologe  S^r.  &.  ^e^ne.^)  92a(^ 
3o^.  aWatt^.  ®e«ner'«  lobe  juckte  ber  unfterbHc^e  ©egrfinber 
unb  SBo]^{t{)&ter  ber  ®ötttnger  Unberfitfit,  ber  ^annoDerfc^e 
Premier ^äßinifter  ©erlac^  3(botf  Don  Wünc^^aufeu  ben  be« 
räumten  ÜDaü.  9?u^nfen  in  Serben  atö  beffen  92a(^fo(ger  ju 
geminnen  unb  Heg  burc^  ben  ^ibliotl^efar  $ofrat^  3ung  in 
Hannover  an  benfetben  [einreiben.  9?u^nten  aber  lehnte  bte 
©tefle  ab  unb  empfahl  ^e^ne,  ben  Srnefti  lennen  muffe; 
menn  er  ie^t  noc^  ntc^t  befannt  fei,  fo  feien  nac^  feinem  unb 
^emfter^uid'  Urtl^eil  ÜTibutt  unb  (Spictet  Sfirgen,  bag  il^n  balb 
bad  gefammte  gebilbete  (Suropa  bett)unbern  xotxbt.  (&x  fc^rieb 
on  3ung:  —  „3n  biefem  5D?anne,  man  glaube  mir,  ift  ein 
fo(4er  9iei(!^t]^um  be#  ©enie^  unb  ber  ©ele^rfamfeit,  bag 
balb  ba^  gan}e  gebilbete  Suropa  fetned9}u^m$  t)ott  fetntt^irb". 
©läuienb  gieng  biefe  ^ropl^ejelung  in  Srfüüung.  2lm  26.  gc* 
bruar  1763  fanbte  äJiün^^aufen  an  jpe1)ne  bie  Berufung  jum 
^rofeffor  ber  "^oefie  unb  ^erebfamfeit  in®6ttingen;  jugletc^ 
»urben  i{)m  ba«  iBib(iot^e!ariat,  bie  S^ireftion  be«  p^itologi«' 
f^en  ©cminar«  unb  eine  ®teüe  In  ber  ©odetfit  berSBtffen* 
f^aften   jugefagt  unb   800  4   ®e^a(t   beh)iatgt.    —    9(m 

>)  ^%l  über  i^n:   ©ceren,  „df^x.  ®.  ^rtjne.    ®5tt.  1813",  unb 
ben  SJortrag  oon  2>anppt  in  „<Sbttingcr  ^rofcfforcu.    ®btt.  1876", 


225 


29.  3unt  1763  traf  ^ttfnt  in  ©Bttitigen  ein  unb  blieb  ^ier 
in  raftlofem  unb  fcgen«rcic^em  fflirfen,  aOe  j.  2:^.  gifinienbe 
©crufungen  able^nenb,  bi«  )u  feinem  am  14.  3uli  1812  tx* 
f otgenbcn  lobe,  ftct«  nur  boöSBo^I  bcr  Unioerptät  im^jen 
trogenb  unb  ba^in  arbeitenb,  bQ§  ®öttingen  in  feiner  ©lät^e 
bie .  Hufmerlfomfeit  unb  ©emunberung  ber  ganjen  SBelt  auf 
fit^  Jöge. 

an  bem  befannten  Seiborjt,  ^ofrat^  3.  ®.  Zimmermann 
in  $annot)er  ^)  ^atte  ^e))ne  f^on  burc^  feine  ®(!^riften  einen 
äSere^rer,  balb  aber  auf^  burcl^  ))erf8n(i(!^e  ©efanntfc^aft  einen 
aufrichtigen  t^reunb  gefunbcn.  2ßit  »eitler  ^oc^ac^tung 
Zimmermann  fiber  ^e^ne  backte,  }eigt  folgenbe  SteQe  eineö 
©riefet,  »eichen  jener  am  19.  9R5r}  1772  an  feinen  greunb 
®.  ©raube«  2)  f(^rieb;  —  „Je  Vous  rends  un  million  de 
graces  pour  la  brocbnre  de  Mr.  Sulzer,  que  j'ai  In  avec 
nn  plaisir  infini.  Cet  autear  est  simple  et  grand,  et 
y^ritablement  antique.  Si  on  Ini  Joint  Heyne  et  Les- 
sing, les  Ällemands  ont  de  quoi  se  moqner  des  tontes 
les  nations''.  !Die  S^^eunbfc^aft  ittifc^en  ©etben  toaxi  mij 
inniger,  ald  3i^i>i^^<^"ii  ^^^  93eran(affer  )u  ber  jtteiten  S^e 
^e^ne'd  unb  bamit  ber  eigentliche  ©rflnber  feine«  fänftigen 
^äu«U(^en  ®(flde«  tt)arb.-^) 

3m  «uguft  be«  Sa^reö  1776  ^iclt  fi(^  Zimmermann  in 
^^rmont  auf;  mit  t^m  bafelbft  bie  ©ranbe«'f(!^e  t^^tniti^- 
(iCort^in  tum  auc^  ^e^ne'd  i$reunb,  ber  ©u(!^^änbler  ditii^t 
au«  ^eipjig  mit  feiner  ^^rau.  91«  biefer  nun  gegen  Zintmer^ 
mann  aber  $e))ne'«  traurige  S$ittn)er«8age  fprac^,  Sugerte 
Zimmermann  ben  Sunfc!^  einer  näl^ern  ä3erbinbung  ^e^ne'« 
mit  bem  ©ranbe«'f(]^en  ^aufe.  Wlit  ®.©ranbe«,  n>el(^er  im 
üKiuifterium  ju  ^annooer  bie  S^pebition  ber  Uninerfilät«« 
®a(^en  ^atte,  »ar  ^e^ne  fc^on  nä^er  befannt.  91«  9Ieic^e 
nun  auf  feiner  9lfldreife  nac!^  Sei^^jig  in  Saffel  bei  ÜTifc^bein 


J)  SJgl.  über  i^n  ©b.  ©obcmann,  3f.  ®.  äiuimermann  k.,  Jpan- 
nooer  1878. 

3)  ^%l  übet  tj^n  ^obemann  a.  a.  £).  @.  99. 
3)  35fl(.  beeren  o.  a.  D.  @.  181. 

1878.  15 


226 


mit  ^ttfnt  iufammentam,  t^eilte  er  biefem  3i<it>i<^nnann'^ 
3leu§erungen  unb  S3ünf(^e  mit  unb  fuc^te  felber  i^n  }u  biefem 
©c^rttte  )u  bereben.  ©obalb  er  ^e^ne  ni(^t  abgeneigt  fatib, 
fc^rieb  er  ol^ne  beffen  Auftrag  für  ^df  an  ^ranbe«,  legte 
biefem  offen  ben  ganzen  $Ian  üor  unb  bat  i^n,  tl^m  feine  unb  ber 
©einigen  ©eflnnungen  in  biefer  ^ejie^ung  ju  eröffnen.  !Diefer 
gab  freubig  feine  (Sinn)tt(tgung  unb  bte  ©ac^e  war  balb  fo 
eingeleitet,  bag  ^t\)nt  im  9iot)ember  1776  nac^  ^annoüer 
reifen  fonnte,  üon  n)o  er  ate  Verlobter  ber  jiüngern  SEoc^ter 
©ranbe«',  ©eorginc,  jurüdfel^rte.  «m  9.  «pril  1777  »or 
bie  ^of^jeit. 

(Sinen  befonbern  Siebe^bienft  (eiftete  3iwntermann  feinem 
Sreunbe  ^e^ne,  ate  beffen  ©(^miegerfo^n  ®eorg  t^orfter  in  bie 
grögte  93er(egen]^eit  getommen  mar,  atö  bie  Don  ber  rufft^ 
f^en  {Regierung  im  Saläre  1787  angeorbnete  (Snbedungdreife 
in  bie  ©übfee,  ju  melier  man  $orfter  berufen  ^atte,  burc^ 
ben  aufgebrochenen  ftrieg  mit  ber  SEärfei  oereitelt  mar,  unb 
man  in  ^eterdburg  anfangt  nic^t  baran  badete,  i^n  )u  ent^ 
fc^äbigen.  Sorfter  »anbte  ft(j^  bamald  DertrauenddoQ  an 
3immermann,  ber  in  befonberer  ®unft  ber  rttffif(!^en  ftalferin 
ftat^arina  II.  ftanb,  unb  hnxi^  beffen  SSermittlung  marb  i^m 
in  ^eterdburg  reic^üc^e  (£ntf(!^Sbigung.  0 

%Viii  3i^^^^^^<^n  W^  fi(^  maixäit^  freunbf(^aftli(^en 
©egenbienfte«  oon  ©eiten  ^eJjne'«  ju  erfreuen,  ©iefer  ^atte 
im  3o^re  1770  ba«  ©ecretariat  ber  ©efettf^aft  ber  SBlffen* 
fc^aften  unb  auc^  bie  bamit  oerbunbene  Siebaction  ber  ^®e^ 
lehrten  3[n}etgen"  übernommen,  melc^ed  muffelige  unb  oft  der« 
briegßc^e  ®ef(^äft  er  bi^  an  feinen  2:ob  fo  dermaltete,  ba§ 
ba^  Snfe^en  unb  bie  SJerbreitung  ber  ®el.  8n).  fic^  erhielten 
unb  meierten.  ^)  S)ur(!^  3^^^^^^^^^"'^  mettreic^enben  dxn^ 
fing  in  ^eterdburg  fnc^te  er  au(^  in  9tug(anb  SSerbreitung 
ber  ®e(.  3ln}eigen  ju  erlangen  (t)gt.  SSx.  1).  3n  biefen  ®e(. 
Hnjeigen  recenfierte  nun  $e^ne  auäi  —  auf«  günftigfte  ■— 


1)  $gl.  ^obemann  a.  a.  O.  @.  124  ff. 
^)  ®te  3^4^  ber  uon  ^eqnt  fdbfi  beigetragenen. ttngetgen  f(^%t 
^ccrcn  auf  minbcftcnö  7—8000  an! 


227 

btc  bamate  crf(!^cincttben  ©erle  älmmcrmann'«:  „Ucber 
Sriebric^  ben  ©roßcn  unb  meine  Untcrrebungen  mit  i^m''  ic. 
(D9I.  ®r.  4),  ^»ert^eibigung  griebrid^  be«  ©roßen  gegen 
aRirabtau*  (ögl.  ör.  5),  ,,gragmente  über  griebric^  ben 
©rofecn"  2C.  (ügl.  «r.  8). 

gelber  finb  un«  nur  btefe  toenigen  l^ter  mitget^eilten 
©riefe  f)e^ne'«  an  ^intmermann  erhalten;  ber  erfte  berfelben 
ift  üom  22.  !Dec.  1785,  ber  le^te  Dom  15.  2R8rg  1790. 


1. 

©öttingen  22.  Dec.  1785. 

ffie  moc^t  mir  feine  geringe  f$reube,  mein  t^euerfter  ^err 
$ofrot^,  bag  ©ie  ba«  Statt  ber  ©ele^rten  «njeigen  ni(!^t  ganj 
jtoedwibrig  gefunben  ^aben.  ÜDer  ©ebanfe,  ber  ftaiferin  ein* 
jugeben,  ba^  fte  eine  anja^I  (Sfemjjlarien  ber  ®el.  anzeigen 
laufen  unb  Dert^eilen  möti^te,  ift  öortrefflit^,  unb  i(^  bitte  in* 
ftSublg,  ben  3Jerfu(^  gu  »agen,  unb  »enn  e«  ouc^  nur  50  gjem* 
plarien  toären,  ed  lofirbe  immer  bad  ©einige  be))tragen  unb 
Reifen. 

ffifiren  @ie,  mein  I^euerfter,  mit  unfrer  Uniüerfttat 
nS^er  befannt,  fo  würben  @ie  bergleic^en  tenui  pendentia 
filo  me^r  uia^mel^men,  unb  no(^  baju  mirb  an  bem  traben 
»0^1  einmal  üon  ungef(^t(fter  $)anb  gerüttelt.  3(^  toünfc^e 
unb  arbeite  barauf  U%,  einmal  fo  wenig  a(0  mSgtit^  dermigt 
ju  »erben,  unb  menigften^  auf  bad  ©Aftern  bed  ©anjen  auf« 
merifam  ju  ma(!^en,  ni(^t  »ie  e^  in  ben  Statuten  entl^alten 
ift,  fonbem  »ie  e«  ber  ä^ftanb  unb  bie  Sebürfniffe  unfrer 
Sitteratur,  bie  gang  mertmfirbige  Umfc^wünge  erl^alten  ^at, 
geformt  ffat  ober  formen  mu^,  unb  ba^in  gehört  unter  anbern, 
nebft  ber  fBibliot^ef,  bie  ©ocietät  mit  i^ren  ®e(e^rten  Sn:^ 
geigen;  Untere  erhalten  bod^  immer  einigen  Umlauf  üon  ftennt« 
niffen  öcrft^iebener  ärt,  auc^  unter  l^iefigen  ©ele^rten,  bie 
nidit  für  jeben  iuft  in  fein  Sompenbium  einf(^(agen  unb  um 
bie  er  ft^  fonft  ge»i6  n{(!^t  belümmerte;  SRanc^er  lieft  auc^ 
no(!^  ber  Stecenfion  »egen  ein  Sönit,  nic^t  }u  gebenlen,  »ad 
e«  auf  S(u«»ärtlge  bieder  ge»irfet  l^at,  jur  Sc^tung  für  bie 

15* 


228 


UnberfttSt,  jur  Ausbreitung  beS  9tufd  t^ter  ®e(e^rten  u.  f.  to., 
ba^  ©öttingen  eine  pertobif(!^e  ©c^rift  untet^filt,  bie  für  bad 
rotffenf^aftUd^e  t^ad^  ale  ttaffif^  angefe^en  mirb.  —  S)ie 
©ocietfit  unter^SIt  hod)  immer  no(!^  in  einem  ^alb  !Z)u}enb 
iDIanner  ben  2:rieb,  etmod  me^r  a(d  JBrobftubien  ju  treiben, 
unb  bad  ift  boc^  eigentUf^  badjienige,  maS  unfer  ©öttingcn  im 
aS}iffenf(^Qftß(!^en  felbft  audjeicl^net.  ißimmt  man  und  biefed 
xoti,  ^^^^  einmal  ®ocietät  unb  ®e(.  9(n}.  tufammen:  fo  ftnb 
mir  eine  Unioerfität  mie  anbre. 

Sind  biefem  9etrQ(!^tungdpunfte  ift  dfo  ein  ©c^ritt  jum 
beffern  Vertrieb  ber  ®e(.  älngeigen  oon  tt)i(!^tigen  folgen  ffir 
un«.    ü^en  (Srfolg  mog  bie  3Jorfe^ung  lenfen!  — 

SRit  üere^renber  inniger  Siebe 

ber  d^rige 

^e^ne. 

2. 

Oöttingen  ben  13.  gebr.  1786. 

äRein  t^euerfter  $err  $ofrat^,  i^  geballte  neulich  ein^ 
mal  be))(5ufig  in  meinem  Briefe,  »ie  Diel  ed  ^ier  ht\f  und 
folc^e  tenai  pendentia  filo  gebe,  unb  oben  brein  fomme  bo(^ 
rooffi  eine  berbe  ^anb,  bie  an  bem  gaben  gerre;  ic^  mug  mid^ 
3^nen  jie^t  über  einen  folc^en  gatt  anvertrauen,  ^alte  mic^ 
aber  babek)  derftc^ert,  ba§  @ie  bur^aud  feinen  anbern  &t^ 
brau(^  baüon  macj^en,  a(d  {um  gemeinen  iSeften.  @ie  mäffen 
oon  ber  ganzen  Sage  unb  93erfa[fung  unfrer  mebidnif^en 
gacuttfit  ein  treued  ®emS(be  ^aben;  oietteic^t  fönnen  ®ie 
bann  in  einem  unb  anbern  gaU  etmad  ju  i^rer  älufrecl^t^a^ 
tung  beitragen.  d(^  meig  ed  gar  loo^l:  biefe  ^at  ed  nid^t  immer 
um  ®ie  oerbieitt,  aber  @ie  finb  über  bie  elenben  Quacfe(et)en 
bed  gelehrten  2:roffed  ju  fe^r  ergaben,  a(d  bai  ®ie  über  ben 
äßenf^en  bie  ©ad^e  üergeffen  fottten. 

Unferer  gacultät  ^at,  mie  me^rem  anbern  menfc^Iic^en 
Usingen,  ber  ^n^aü  ben  Schnitt  gegeben:  er  ift  fo  gut  atd 
oerborben,  ha  ift  nun  nic^t  ju  ^(fen;  aber  ed  ift  boc^  ein 
Üße^r  unb  ein  9Beniger.  Sir  fonnten  eine  fo  f(!^öne  ©eftalt 
geminuen,  aber  man  nu^te  ^ier  bie  ^ort^eile  nur,  um  ben 


229 


©tubenten  ®e(b  abiupreffen.  Unfleig  unb  Un}ut)erl&fftgfett 
^at  bie  Anatomie,  ben  »tc^tigften  !£]^ei(  für  eine  Unberfitfit, 
)u  ®runbe  gerichtet.  $r.  SRic^ter  tvar  auf  einem  fo  guten 
ffiege,  be^  einem  ftranlen^aufe,  moö  tonnte  bet  SSortrog  für 
baö  ^rattifc^e  gewinnen!  Unglaubßd^  ift  t^,  n>ad  Sequem^ 
liäfltit,  iDIangel  an  "ißatrtoti^mu^  unb  an  9935rme  für  bad 
@ute,  be^  @tol}  unb  Sigennu^  oerberben  lonn.  IDie  nac!^ 
il^m  folgen,  $r.  ®me(in  unb  $)r.  ^(umenbac^  ftnb  eigentltd^ 
leine  Serjte.  ^r.  ©tromeier  l^fitte  l^ier  eine  Sude  für  bie 
pratttf(^e  9Rebicin  audfüQen  fönnen,  ein  guter,  Heber  3Rann, 
bem  ed  auc^  an  (Srfa^rung  ni(!^t  fehlen  fann,  aber  fein  ge« 
le^rter  »rgt,  fein  acabemift^er  3)2  ann,  —  bie  ^rajfi«  ^inbert 
aUe  (Erweiterung  ber  ftenntniße,  unb  große  ®aben  ^at  er  ber 
9latur  nit^t  ju  üerbanfen.  $fir  i^n  war  alfo  baö  ®efte,  er 
blieb  wo  er  war,  ein  guter  ©tabtarjt  war  für  und  auc^  ein 
brau^barer  fcl^Sfebarer  9Rann.  ®o  war  auc^  e^mald  ber 
'fJlan,  in  welchen  bie  $)erren  ®e^.  9tfit^e  auc^  hineingingen; 
aber  ittf  uM  werben  ^Ifine  nur  auf  einen  lag  befolget.  — 
!3)ie  mebtcinifc^e  Bacultfit  befte^t  iefet  aud  ÜRurra^,  Siridberg, 
9tic^ter.  Seiner  ift  ein  $racticu(^  im  eigentlichen  93erftanbe, 
inbeffen  man  I5ßt  ben  Üßfinnern  ®ere(!^tigteit  wieberfa^ren,  unb 
bad  publicum  fc^enft  il^nen  fein  ^ntxantn.  Sber  gefegt,  ed 
ge^et  einer  ab,  ed  ge^et  ^r.  9}i(^ter  ab,  fo  rüden  ein:  ®metin, 
^lumenbac^  —  weiter  l^tn  würbe  @tromeier  fi^  be^  einer 
S^acanj  metben.   Unb  wad  foQ  nun  and  ber  t$acuttät  werben!  — - 

SBae  xäi  d^nen  l^ier  gefd^rieben  ^abe,  tl^euerfter  ^err 
^ofrat^,  ift  ®eele  an®eele;  \6)  ^abe  mtc^  über  alle  ^etrat^^^^ 
tung  oon  Seforglic^feit  weggefegt,  weil  lij  glaubte,  bad  iBefte 
ber  Scabemie  erforberte  ed,  unb  weil  ^ier  ber  galt  ift  aut 
nunc  aut  nunquam. 

Unfere  Unioerfität  ift  überhaupt  in  einer  Sage,  wo  i(^ 
bur(!^aud  ni(^t  fe^e,  wie  fie  fid^  galten  foQ,  o^ne  ben  @erg 
rüdwart«  herunter  ju  rollen ;  ed  wirft  f o  diel  juf ammen  unb 
alled  auf  einmal!  Sed  quo  fata  trahnnt,  virtus  secnra 
Beqaetar!  — 

(Swig  ber  3l^rige 


230 


3. 

©ötttnflen  ben  13,  SK&rj  1786. 

33eT}et^en  ®it,  mein  t^euerfter  ©önner  unb  f^reunb,  toenn 
i(^  in  ber  @a(^e  meinet  @o]^ned  no(^  um  einige  gnft  bitte ;  bte 
Soften  )n)if(^en  Hamburg  unb  ®öttingen  etforbern  für  l^in 
unb  ^erf(!^retben  faft  an  bie  oierje^n  2:age,  unb  bte  @a(^e 
erforbert  boc^  eine  unb  bie  anbere  SfUdfpra^e.  ^) 

3^rc  aSorftt^t,  bog  ni(!^t«  in  baö  publicum  fid^  oerbteiten 
möge,  pnbe  idf  fo  öoülommen  gcgrttnbet  unb  vernünftig,  bat 
idf  t)on  meinet  ®eite  mo^(  bad  ^eUigfte  ©tittfc^meigen  \>tx^ 
fpred^en  fann.  dnbeffen  in  einem  ^dtaün  n)ie  bad  ie^ige, 
tDO  ein  Ziitii  9J2enf(^en  fic^  ein  Slnfe^en  but(!^  SInecboten  unb 
©e^eimnidfägere))  )u  geben  fud^t,  infonber^ett  be^  ber  abo- 
minablen  ©ot^a'fc^en  3^^^ung,  ^at  man  feine  ©i^er^eit  für 
nic^td. 

'Dag  bie  3tluminaten  bad  ©egent^eil  von  bem,  mad  i^r 
9lame  anzeigt,  unb  Don  aQer  ©^mSrmere^  fe^n  fotten,  ift 
aud^  mir  üon  'l^erfonen,  »e((^e  ber  ©ac^en  lunbtg  ftnb,  t)er« 
fid^ert  Sorben.  2)  3nbeffen  ^aben  bie  Seute  ber  guten  @a(!^e 
nic^t  meniger  gef(!^abet,  atö  bie  fc^mSrmerifc^en  SKartiniften : 
einmal,  bag  fie,  loenn  fie  einen  f^unlen  ober  ein  Stammten 
üon  (Einfielt  unb  Slufftärung  Ratten,  gteic^  glaubten,  fie  Ratten 
nun  bie  ganje  r^adel  bed  ^romet^eu^,  unb  bann,  bag  fie  ben 
Junten  an  gan}  unrechtem  Ort  unb  ^üt  cmbxai^im  unb  Sßorb 
brennere^  ausübten.  SRir  finb  boc^  bie  Seute  noc^  ertrSg^ 
lieber,  bie  fic^  entweber  an  i^rer  Sinfternid  genügen,  ober 
»0^1  gar  glauben,  t)or  bem  Sic^t  bed  ©laubend  ift  atte«  Sic^t 


^ 


1)  ^cijne'e  äftcjlcr  @o^n  —  au«  crjlcr  (5^c  —  Äart,  ein  junger 
ajtcbictncr  üon  ötetcm  latent,  mar  burt^  Sintntermann  an  feinen  grcunb, 
ben  berühmten  5lrjt  ö.  2(f(^  in  Petersburg  —  weither  mit  i^m  cinft  in 
©öttingen  aU  @4ü(er  ju  ^aflcr'«  güßen  gefcffen  ^atte  —  cm^fo^Ien. 
!S)erfetbe  erhielt  bann  an^  einen  92uf  al«  ^rjt  nad^  S^uglanb  unb  machte 
bort  fc^nctt  eine  c^rcnootte  ?aufba^n.  (gr  wor  bis  gum  Ober* Staats* 
SWcbicu«  unb  Äaifcrt.  nifftfc^en  ^ofrat^  fleflicgen,  ate  bei  bem  gctbäugc 
in  ^oten  im  %  1794  ein  9f?crtjcnficber  i^n  wegrofftc  ?angc  3«*  wor 
ber  Später  über  fein  @(^tdfal  ungewiß  geblieben,  ol«  er  erft  im  3.  1796 
unerwartet  bie  traurige  9^ac^rit^t  Don  beffen  Xobe  er^teU. 

2)  ^gr.  ©obcmann  a.  o,  O.  <B,  139  f{. 


231 


t$inftetnid,  ald  bie  unfeligen  3ßenf(^en,  bte  etma  ein  Pntc^en 
aufgefangen  ^ben,  unb  nun  bamit  unt)orfl(!^ttg  l^erumlaufen, 
ba^  $)aud  anfteden,  ober  boc^  bie  ganje  Stac^barf^aft  in  Un» 
rul^e  fe^en,  bag  t§nen  bad  $au9  Aber  bem  ftopf  brennen 
fönne. 

S)er  ^u)[)tf e^(er  t)on  ädern,  beud^t  mir.  Hegt  nic^t  barin, 
bag  ^ter  ober  ba  me^r  ober  loeniger  Sic^t  ^errff^t,  fonbem 
in  bem  ®runbfibel,  baß  man  in  bie  (Srleuc^tung  bed  großen 
l^aufend  !&inge  l^ineingejogen  ffat,  bie  fein  8i(!^t  geben.  93on 
bem  fünfte,  mo  ieber  ^ingeftefit  ift,  ge^et  alle  Sebfirfni^  t)on 
Sufllfirung  aud:  unb  ba  braucht  ed  ein  ^alb  S)u}enb  SBa^r^ 
Reiten,  aber  moralifd^er  !lrt,  fo  ift  im  StSmmerc^en  flberaQ 
8i(!^t.  ®alb  fang  ii)  an,  ben  ^rofeffor  ju  ma(!^en.  S3er^ 
}ei^en  @ie,  mein  befter,  t^euerfter  SDIann. 

d(^  bin  gan}  ber  d^rige 

^e^ne. 

4. 

Oöttingen  ben  21.  ai)rU  1788. 

$ter  ift  meine  9ln)eige  oon  dl^rer  oortrefftic^en  ®(^rift, 
mein  t^euerjfter  $)err  $ofrat^;  ic^  wUrbe  }um  Sobe  berfelben 
e^er  me^r  gefagt  ^aben,  menn  i(^  nic^t  ben  ^erbac^t  )u  fc^euen 
l^fitte,  i(^  ginge  »eiter,  a(d  meine  Ueberjeugung  retd^et.  3(^ 
n)&nf(^e  nur,  bag  nic^t«  SRi^fSKiged  miber  mein  SBiffen  unb 
SBiUen  barin  be^nb(i(^  fe^.^) 

£ier  SDtann,  ber  ba«  fc^rieb,  bag  er  bie  ^tftUx  bed  großen 
griebric^ö  oerft^iolegen  toiffen  »otttc,  ber  3^nen  in  einem  foI(^en 
comique  larmoyant  SSerbrug  ^rop^eijeite,  fonnte  n)o^I  {ein 
anbrer  ate  ber  (Srjöater  atter  ©ede,  jumal  oon  ber  en* 
t^upaftifci^en  «rt,  ber  alte  ®(eim  fe^n. «)  !Dag  SBefpcn  auf* 
fliegen  »erben,  baron  jrocifle  i(^  nic^t.    ?iaein  Sic  fennen 


J)  ©c^ne'«  SRecenflon  ber  ©d^rift  Sitnmmnann'e :  „UcBcr  gricbrtd^ 
b.  ®r.  mib  meine  Unterrebungen  furj  öor  feinem  Xobe",  in  ben  ©ötting. 
geL  anaeigcn  1788,  ®t  70,  6.  699—704.    SJgt.  «obemann  a.  o.  O. 

©.  135  f. 

2)  SSfll.  ben  betr.  ©rief  ©leim«  an  3immenuaun  bei  ©obemann 

0.  0.  O.  @.  134  f. 


232 


3^re  SBütbe  ju  gut,  atö  bag  ®te  nur  auf  i^r  bumpfe^  ®ummen 
achten  lönnten.  9)?ic^  foQ  ed  be(ufttgen,  menn  xii  bte  grimace 
t)on  Sßanc^em  fo  fe^en  iDerbe,  ber  ntc^t  »iffen  toirb,  mte  et 
bem  Sdnäit  be^fommen  foQ.  SRetne  ^ere^rung  gegen  ®te 
l^at  bad3u(^  denne^rt  unb  biefe  bejeuge  td^  3^nen  noc^matö, 

Der  Sl^rige 

^e^ne. 

5. 

©öttingcn  ben  17.  ?»oö.  1788. 
@te  ^aben  mic^,  mein  üere^rtefter  $err  ^ofrat^,  fo  an« 
genehm  äberrafc^t,  ba  ®te  meinem  Briefe,  ber  mir  eine  ^txU 
92a(^rt(^t  Don  d^nen  bemirten  fodte,  mit  imti  lieben  Schreiben 
juDorgefornmen  finb.  ^^f^^^^^f^  ^^^'^  ^4  3^nen  unenblic^ 
fe^r  ffir  bad  tt)o^(»oQenbe  Zutrauen,  mit  )oe(d)em  ®ie  mir 
ben  ©rief  ber  großen  Äaiferin  mttget^eilt  ^abcn.  — 

Dad  elenbe  ßarrenfcJ^teber^Spigramm  unferö  jtSftnerd  ^) 
Ift  feiner  ©emerlung  mürbig  unb  fc^Snbet  i^n,  tl^ut  d^nen 
aber  noc^  n)eniger  atö  ein  ftot^fled  oon  einem  ©affenbuben; 
t(^  »itt  i^m  feine  9(nimoftt5t  oerjei^en,  aber  bo^^aft  unb 
pöbelhaft  otnmi^ig  fe^n,  ift  feine  @a(^e  jum  SBergei^en. 

Ucber  3^re  3Sert^eibigung  griebri(^«  gegen  SWirabeau^) 
bin  xäi  eifrig  ^ergefatlen,  fobatb  iäf  fie  erbtidte.  Sad  l^atte 
i(^  nic^t  aßed  f(!^on  baoon  gehört!  ®oQ  3^nen  bo(^  fc^on 
Sift^ofötoerber  gefc^rieben  ^aben,  er  oerbäte  e«  fxc^,  bag  ®ie 
feine  Xöc^ter  fär  arm  audfc^rieen.  ^[nberd  fonnte  ed  inbeffen 
nxiit  fe^n,  ald  baß  bie  ^art^e)),  gegen  bie  bie  @(^rift  ge«» 
rietet  ift,  bagegen  entrüftet  ift/  unb  bie  ®(^rift  l^ätte  i^rc 
SBirfung  nic^t  erreicht,  wenn  fie  feine  ©enfation  gema(!^t  ^ätte. 
Sllfo  eben  bad,  mad  gef(!^ie]^t,  foQte  unb  mußte  erfolgen. 

äWit  ber  Anleitung,  bie  @ie,  mein  SSerert^efter,  mir  ge^ 
gegeben  ^aben,  lefe  ic^  fie  fre^Uc^  ganj  anberd,  merbe  fte 

X)  SSßt.  «.  ®.  J?ä|hicr'«  gefammcttc  SBcrfe.  «crfm  1841.  5t^.  IV, 
@.  51—72 ;  bafeCbft  ftnb  bie  brc!  (S^tgvamnic  Ättfhtcr'e  auf  3tnnnermanu 
abgcbruclt,  tüie  bie  gcwec^fcftcn  fcanbolofen  ©trettfd^riftcn  gnnfd^cn  ©cibcn. 

^  ö-  3»  f,®crtf|ctbiöung  gricbrid^«  b.  ®.  gegen  ben  (Srafen  üon 
SWirabeou".    ^araioöer  1788.  8.    »gl.  «obemann  o.  a.  O.  @.  137  f. 


233 


and)  mit  faltmt  9(ute  o^tte  9{fl<Ifi(^t  auf  tofit^igen  faxti^tt)^ 
gcift  anjetflcnJ) 

93ad  mit  ben  Oeuvres  posthumes  für  bie  !ln}eigen 
loerben  foQ,  fe^e  xä)  nod)  ni(^t  ab;  ic^  ^abe  in  menig  @e« 
fc^ic^ttunbe,  fü^le  mic^  }u  menig  fS^ig,  bad  ®an)e*  in  über^ 
fe^en,  fe^e  in  langer  ^tit  nic^t  mann  ic^  nur  fiber  bad  Sefen 
lommtn  foQ,  unb  fo  »eiter.  f^aft  ffiQt  mic^  St(einmut^  unb 
3ogl^aftigfcit  an,  wenn  xä)  fo  dor  mir  ^tnfe^e.  ?Rur  ein  3»* 
trauen  unb  ein  Sufmnntem  oon  einem  einfi(^t9Dofien  tDoi^U 
mollenben  greunbe,  mie  @ie,  mein  Hefter,  finb,  lann  mid^  noc^ 
aufrecht  galten.  ®ie  ^aben  mir  f(!^on  fo  oft  3bre  SBSrme 
mitget^etlet.  aber  »ad  ^Uft  ber  aRante(  SliS,  menn  fein  ®eift 
nic^t  auf  (Stifa  lommt! 

^erjüc^  umarme  i(^  ®ie,  gan)  ber  d^rige 

(5.  ®.  $eJ)ue. 

6. 

©öttingen  19.  gebr.  1789. 

—  SnimofitSt  ift  ed  be^  unferm  ftäftner  nun  mo^t  nic^t, 
e^er  ein  malus  babitus  naturalis  maledicendi.  SSarum 
f treuem  fic^  bie  (Sfe(!  Sie  ®ie  i^m  }uerft  in  ben  SBeg  ge^ 
fommen  finb,  mei§  idf  nid^t  me^r.  3d^  glaube,  ber  unglüd^ 
(i(^e  9luf  oon  d^nen,  bag  @ie  f at^rifc^  mfiren,  ^at  baju  be^« 
getragen,  de^t  ift  ed  b(od  no4  ber  alte  gul^rmann,  ber  gern 
Hatfc^t,  unb  fein  Si^  ift  ganj  peculent.  aifo  fein  93ort 
Don  i^m!  unb  Iein®ebanfe  weiter  an  i^n!  Unb  beuten  ®ie, 
ben  äßann  mug  xi)  hod)  fc^onen  aU  ein  ro^  (S(j,  unb  ^abe 
mit  i^m,  ein  25  da^re  über,  mani^cxUt)  unb  faft  tfiglic!^ 
tramen  mfiffen. 

S3ie  ftnb  in  ben  legten  3^^^  ^^^^  9{a(^ri(^ten  and 
Berlin?  —  !X)a0  Senfur^Sbict  ift  boc^  nic^t  fo  arg  ate  man 
ed  machen  moQte,  unb  ic^  benfe  immer,  ed  ift  mel^r  ein  ®d)xt& 
f(^u|.    ®o((^e  3Dinge  relaoiren  fic^  burc^  ftc!^  felbft. 

9Ran  ^at  mic^  oon  Sopeu^agen  aud  fonbiren  tagen,  ob 
id)  bie  bortige  SanjIerfteQe  ber  Unioerfit&t  bafelbft  annehmen 


>)  «gt.  (^ötting.  get.  «nj.  1788,  @t  199,  @.  1985-88, 


234 

motte,  unter  felbftbettebigett  ^ebtngungen.  i)  36^  ffüht  e9 
d^nen  einmal,  mein  t^euerfter  ^err  $)ofrat^,  vertrauet,  »ie 
toenig  man  bet)  ber  legten  (Gelegenheit  bort  filr  mt^  getl^an 
^abe.  degt  rfi^rt  ft(j^  bo(!^  bet)  mir  ein  menig  ber  getr&nite 
aRenf(^.  93ad  lä^t  fi(j^  inbeffen  unter  iefetgen  Umftfinben 
t^un?    $&r  bad  (Srfte  muß  ic^  noc^  laüiren. 

{Serben  @ie  3^re  anbermeitige  ®(!^rift  no(!^  an  bad  8i(^t 
[teQen?  SSorjufel^en  ^aben  <Sie  ft(!^  be^  ber  fc^reitlic^en 
©Sprung  atterbingjS.  S)enn  mad  @te  in  d^rer  letzten  ®cbrift 
gefagt  ^aben,  to)irb  d^nen  boc^  nic^t  a(d  SOtfigigung  unb  Un^ 
part^eilic^Ieit  angerechnet,  fonbern  @ie  ffl^ren  nad^  bem  Ur« 
tl^eil  iener  Seute  eine  gebungene  ^e^be  —  nun  ed  mag  auc^ 
fte^en:  —  t$eber  moHte  i(^  fagen,  unb  ber  ®e^.  91.  oon 
SBöQner  fte^et  nun  einmal  burc!^  feine  (Sbicte  in  einem  fo 
äbeln  ^rSbicamente,  baß  ®ie  me^r  für  i^n  t^un,  al9  er  für 
@ie  tl^un  fann. 

Daß  ber  3).  ü».  Sut^er«)  In  $)arberftabt  unb  unter  ©leim'« 
^ugen  oerfertigt  fe^n  lann,  glaube  ic^  gern,  aber  nid^t  oon 
i^m,  ed  ift  ju  menig  oom  alten  ^eibe  barin. 

Steinen  ftinbern  in  aRainj^)  ^abe  iäf  ^r  güHged  9ln^ 
benfen  gefd^rieben  unb  fc^on  ben  ©egenauftrag  oon  inniger, 
faft  linbln^er  Siebe  gegen  ®ie  erl^alten;  fie  befinben  ftc^  bort 


1)  2)er  tmrllid^e  S^uf  aX9  $taxt^itx  nad)  ^open^agen  erging  an  $e^ne 
im  ^(pnl  1789  unb  war  in  me^rfad^er  9{tt(fjtd^t  einer  ber  eJ^renDoUjIen, 
ber  einem  audmSrtigen  (Sele^rten  gu  £^ei(  merben  fonnte.  Tlan  gteng 
bamal«  in  2)ftnemar!  mit  einer  ?>?cform  fotüo^I  ber  Uniücrlxtät  tjon  Äo|)en* 
^agcn  a\9  be«  ganjcn  gcleljrten  ©c^utrocfen«  um.  SWan  bot  ©el^nc  in 
^openl^agen  ben  größten,  fafi  unabhängigen  Sirfung^freid,  8000«^  ©e« 
l^att  nebfl  500  ^  SBittroen^enfton,  bap  freie  ^o^nung,  ba9  Snbtgenat 
unb  ^erforgung  filr  feine  ^nber  nebfl  anbem  $ort^cUen,  unb  festen  felbfi 
bereit,  feinen  (^e^alt  hx9  auf  4000  «;^  }u  er^b^en.  !£)ennod^  blieb  $e^ne 
o^ne  (gr^ö^ung  bc«  (Scl^atte«,  ber  auf  1300  jf  gediegen  mar,  in  ©bttingen. 
(gr  ^atte  feinem  @5nner  SWünc^l^aufcn  in  beffen  testen  2^ogen  üerfproc^en, 
ber  @5tttnger  UniüerfttSt  j^reue  gu  bewahren  btd  }um  testen  ^t^emjug 
—  unb  er  ^ieft  3Bort. 

2)  ^a^  ®ebi(^:  „2)octor  $!ut^er  an  S^itter  3tmmermann''  s.  L 
1788.  8.    SSgl.  «obcmann  a.  a.  O.  6.  134. 

3)  ^eorg  0orfler  unb  grau.  $gl.  ^obemonn  a.  a.  D.  @.  134  ff. 


235 
gani  »0^1,  nur  ift  Sorfttt  no(^  ^SBibliot^ecar  o^tu  Sibtiotl^el« 

7. 

©öttlngen  1.  SBarj  1789. 

^ter  lommen  bte  9lecenftonen  üon  ben  Oeuvres  post- 
humes  de  Frederic  an.  Aber,  mein  dcrel^rtefter  J)err$of^ 
xatfi,  mit  fe^r  toerben  <Sie  aOed  unter  3^rer  ^rmartung  finben. 
3u  fo  etma^  ^abe  ic^  meber  ftrafte  no(^  ^tit,  ber  erfte  3)2oment 
mug  6e))  mir  ade«  ergeben. 

^öc^ft,  ^öc^ft  fonberbor  ift  ed,  bag  bad  erfte,  unb  \>xtU 
Uxd^t  bad  ein}ige  9tefcript  bed  9tegenten  nac^  $Qnnot)er  Berbern 
betroffen  f)at  3c^  ^abe  nun  äluftrog  dorn  SDttnifterio,  il^m 
ben  lang  gemünfc^ten  Antrag  }u  tl^un. ')  9{o(^  nie  ^at  mir 
ein  Sluftrag  biefer  9(rt  fo  t>itl  93ergnügen  gemad^t,  Sflnn  miß 
i(^  gern  ben  (Srfolg  unb  Sudgang  feigen!  üDag  {)erber  nac^ 
Sßeimar  }urücf  fe^,  ^abe  ic^  noc^  nic^t  gehört,  »erbe  ed  aber 
nun  batb  erfahren.  — 

(So  ift  mir  genug  ju  miffeU;  ba^  bie  9lad^ri(^ten  aud 
^terdburg  gut  finb ;  für  einen  ßodmopoUten,  mie  x^  bin,  ift 
bad  ^in(&ngli(^;  ebenfo  »ie  meine  fragen  toegen  Berlin  auf 
meiter  nic^td  a(d  auf  bad  Slttgemeine  gelten:  im  $olitif(j^en, 


J)  @(^on  rat  3.  1775  mar  Berber,  befonber«  burd^  ^e^ne'«  tJcr* 
ntttttung,  oom  ^atmoö.  Imperium  ot«  ^rofeffor  bcr  2:^cologic  unb 
llmöerfität«^)rcbigcr  nat^  ©öttingen  berufen;  btc@a(^e  jerfd^Iug  p(^  aber, 
ha  oom  Könige  ©eorg  III,  bei  bem  man  $erber'9  Ort^obo^e  oecbäd^« 
ttgt  ^atte,  entfc^eben  mar,  bag  gerbet  erfi  ftd^  einem  (Spornen  ober  (Eoüo* 
quium  bei  ber  ©Sttinger  t^eoL  gacuttät  unterbieten  fottte,  wa9  berfelbe 
mit  3nbtgnatton  jurüdtoic«.  —  3m  3-  1789,  ol«  bcräupaflb  ber  tl^eot. 
gacuttät  in  ®5tttngen  ein  immer  bebenffic^erer  gemorben  mar,  machte 
ba9  {^annoü.  iDKnifterium  abermat9  ben  $erfu(^,  Berber  )u  geminnen, 
unb  mit  Genehmigung  ht»  bamaligen  9{egenteu  beauftragte  ha9  Wim* 
flerium  $e^ne,  mit  Berber  be^^atb  unter  ben  güuftigflen  ^ebtngungen  )u 
oer^anbcln;  Berber  ft^mantte  auc^  lange,  ob  er  ie^jt  biefen  9tuf  annehmen 
foQe,  lehnte  i^n  aber  ab  unb  blieb  in  Seimar.  Sgl.  ben  au0ffl^rti(!§en 
Sluffa^  hierüber:  ^b.  ^obemann,  „^erber'd  Berufung  nad^  Gbttingen. 
9Kit  bi«^cr  ungebrucftcn  SlctenfHlden  unb  ©riefen  üon  Berber",  im  „Slr- 
dixt>  für  £itteraturgef(^id^te".  herausgegeben  t^on  ©c^non  t^on  (Saro(9' 
felb,  «b  Vni,  e.  59—100, 


236 


ob  bie  äraiang,  tote  fie  in  ben  3^ton0(n  fte^t,  mit  9tu§(Qnb, 
bem  ftatfer  unb  ^ranfreic^  ®tunb  f^at,  unb  im  Innern,  ob 
3^nen  me^r  ®uM  bctannt  ift,  a(d  man  an^  5ffentli(j^en  9{q(^^ 
richten  »ci^.  5yiatürii(^crmeife  »irb  bo8  ®utc  mlc^  erfreuen, 
fomie  bad^öfe  mic^  affligirt.  —  !lDa@ngIanb  nun  oud  bem 
Centro  ber  5ReflOciationen  geworfen  ift,  fo  fonn  mon  leicht 
benfen,  bo§  i5^anfrei(^d  ^olltif  eine  groge  Sataftrojj^e  oor* 
bereiten  mirb.  Unb  im  Snnern  be«  ©erlinif(!^en  $)ofe«  mu^ 
ber  flbertt)iegenbe  &inf(ug  ber  franjSfifc^en  $art^e^  unb  ber 
mac^fenbe  Srebit  üon  $r.  oon  9935Üner  mächtige  Sotgen  uub 
ötel  crevecoeur  für  bcn  ®rafen  oon  ^erjberg  bringen. 

üWcinem  ®(^»ager,  bem  $r.  ®e^.  ßangte^  ^  ©ecretSr 
Sranbed,  t^un  @ie  Unrecht.  Si)  fc^rieb  3^nen  oon  bem, 
toQd  i(^  auf  bem  SEBege  unb  »ad  ic^  ^5rte,  mie  ic^  anfam; 
nur  mad  im  ^ubßco  gefugt  marb.  9lber  fre^(i(^  ift  bod 
publicum  ein  fe^r  relatioed  !£)ing :  jum  @j:empe(  in  bem  )$aQ 
fünf,  fec^^  Wltn\6)tn,  bie  man  mieber  atö  (Sc^o  anberer  be^^ 
trachtet:  fo  etmad  nennt  man  ein  publicum;  ein  ^^antom, 
balb  ein  ©d^redbilb,  ba(b  ein  ®trof)mann,  nac^  bem  man  e^ 
betrachtet.  — 

^a9  glaube  ic^  aud^:  tt)enn  ber  ftönig  mieber  bie  9te^ 
gierung  antritt  unb  ber  3Rtnifter  oon  Sdoen^Ieben  bleibt,  ba^ 
xii  n>egen  ber  anmartfdjaft  auf  bad  S)ecanat  oon  ^arbomtf 
nic^t«  au«ric^te. ')  aber  eben  blefe«  ift,  »a«  xi)  fc^on  für^te, 
ha^  e«  ber  eingetretene  gaü  ift.  Denn  f^werlic^  »irb  fic^ 
ber  9tegent  nun  meiter  in  etmad  mifc^en. 

©ehalten  ®ie  mir  3^re  über  aüe«  fc^äftbare  ®emogen=^ 
^eit  unb  Siebe.     @ie  ^aben  fc^merlic^  demanben,  ber  fie  fo 
banibar  erfennt  unb  ®ie  fo  t)ere^rt,  al9 
ber  3^rige  §e^ne. 

1)  at«  $c^nc  großjinntg  bcn  ehrenvollen,  gfängenbcn  9hif  mä^ 
^open^agen  abgelehnt  gatte  (t^gt.  t^or^in  @.  234),  mar  i^m  in  ^annot^er 
btefe  S^pectang  gegeben,  bie  ntt^t  in  (SrfüEung  gieng.  @r  erhielt  ftatt 
beffen  200  «f  S^erme^mng  ber  i^m  fril^er  berf^)roc^enen  SBittroenpcnfton, 
bie  baburt^  auf  400  «f  er^ö^t  marb.  @))äter  n^arb  t^m  fein  ©e^alt 
no(i§  bie  auf  1500^  cr^ö^t;  feine  Sflcbeneinfünftc  betrugen  ca.  500  *i^. 
5n  Äopen^agen  ^atte  man  i^m  —  mie  ttiir  üorl^in  fa^cn  —  eiuen®e^att 
Pon  4000^  in  ftudftc^t  gefleat! 


237 


8. 

©öttingen  15.  aR&r)  1790. 

Sttn  ©onnabenb,  mein  t^euerfter  nnb  Dere^rtefter  ^txx 
^ofrat^,  »arb  ic^  bur(^  bad  (ang  [o  fe^nlic^  gemünfc^te  ©c 
fc^ent  3^re  Fragmente  i),  ein  prfic^tige«  S;cm))tar,  Don  Seipitg 
aud  erfreut  ftaum  fonnte  ic^  e^  erwarten,  bag  e^  gel^eftet 
n>arb;  unb  geftern  iDorb  fogletc^  ein  Z^eil  baoon  Derfc^Iungen. 

3(^  erftaune  über  bie  9{a(]^ri(!^ten,  bie  @ie  ber  SBelt 
gegeben  l^aben,  unb  über  bie  Suffc^Iüffe,  bie  man  baburc!^  für 
fo  üie(e«  «(nbere  erl^fitt.  ^er  äluffd^Iug  über  bie  projecHrte 
S(u(^t  bed  ftronprinjen,  unb  ber  über  ben  angeblichen  ^titi^u 
fc^en  ®ef(^macf  in  ber  Siebe:  be^bed  mac^t  einen  faft  Der^ 
ftetnert. 

@ie  ^aben  aUe«  mit  einem  $euer,  mit  fo  üiel  Seben  unb 
dntereffe  erjä^It,  bag  man  fic^  gan)  ^ingeriffen  fü^It. 

Sflnn  bitte  ic^  mir  )u  fügen:  ift  3^r3u(!^  fc^on  ald  im 
publice  erf(!^tenen  }u  betrachten?  ober  foU  ic^  ed  nocf)  geheim 
^a(ten  ate  mir  anvertraut? 

Der  ©c^Iag,  ben  unfer  ftäftner  erhält,  ift  berb,  fre^Iic^ 
nic^t  ganj  underbient. 

'da«  13.  jtopitel  führte  mi(^  hinüber  in  ben  britten  Sanb, 
30.  unb  31.  ftap.  SBie  @ie  ba  aufgeräumt  ^aben!  3Da0 
ift  fc^recKif^!  üDie  9[uft(&rer«|)^bra  muß  nun  ganj  geftredt 
fe))n.  3c^  n)eig  mir  feine  fo  fulminante,  }erfc^metterube  unb 
}ertrümmcrnbe  @c^rift  }u  gebenten,  unb  fre^Hc^,  moQten  @ie 
einmal  ^anb  an(egen,  fo  mugte  e^  in  doQer  SRüftung  unb 
auf  Xob  unb  Seben  ge^en.  !lDre))fa(!^  (Srj  muffen  Bit  ba* 
gegen  nun  um  3^re  Sruft  baben,  menn  bau  oon  }e^n  Drten 
^er  $a«quiQe  unb  ®(^anbf(!^riften  »ie  SBürmer  ^eroortrie(!^en 
werben.  —  SJegen  einer  ©teile  flnbe  Ic!^  mic^  in  äJerlegen^eit, 
n)o  ®ie  eö  mo^I  am  menigften  glauben:  III,  ®.  281;  nic^t 
)u  gebenten,  bag  @ie  mir  ein  Sob  bet|(egen,  bad  mir  nic^t 
}ufBmmt:   fo  erfc^meren  ®ie   ed  mir,  in  ber  (finftigen  9ln^ 


*)  „gragmmtc  über  gricbrit^  b.  ®r.,  jur  ®ff(^.  feine«  ?ebeii«, 
feiner  Seegicrung  unb  feine«  C^arafter«"  (3  I^eite,  ^eipjig  17fK)).  «gl. 
©obemann  a.  a.  O.  @.  138  ff. 


238 

jeige  3^nen  ba9  gebfi^renbe  8ob  mit  fo  ooOetn  3ßunbe  ju 
geben,  atö  i(!^  ed  mit  fo  t)ot[em  ^erjen  gern  t^un  motzte:  unb 
meine  9(n2eige  lonn'ba^er  nic^t  anberd  atö  trodene  8na(^fe 
fe))n.    Doc^  bat)on  metter  ^in  ein  anber  9)?a(. 

Unenbßd^  t)te(  l^abe  i(^  aud  3^rem  Su(!^e  gelernt,  unb 
bin  bo(^  erft  }ur  $ä(fte!  unb  bie  6(et)Qtion,  bad  Kolorit,  bte 
Sraft!  ©Ott,  mie  er^SIt  ft(^  3^r  ©etft  fo  (ang  in  einer 
©pannung  unb  (Sjoltotion  oon  ber  9lrt?  Sugenblide  lann 
läf  mir  beulen,  @tunbe,  Soge:  aber  mie  lange  bauerte  dl^re 
^egeifterung! 

93ere^ren  merbe  16)  ®ie  bi^  an  mein  (Snbe  unb  @ie  be^ 
munbern,  mel^r  a(d  ed  DieUetd^t  Oemanb  t^uu  lann;  bie  iBe^ 
munberung  n)S(!^ft  mit  Senntniö  unb  SBa^rne^mung  ber  un^ 
gemSl^nlic^en  unb  augerorbentlic^en  ftrSfte,  ber  SJÜttel  unb 
i^re^  ®ebrau(^9  bei  ben  8[bfi(!^ten,  unb  baju  ^at  nic^t  3eber 
®etegenl^eit  ober  Anlage  unb  8uft. 

Sud  innigfter  @ee(e  alfo  ber  d^rige 

^e^ne. 


289 


xn. 

^nltn^  tum  l^onnfi^tiietg  Hi  iBif^of  tioit  ^oiftecftatit 
ttttb  tiie  bomU  tterbnitbeitett  StreUigleUen 

1578  —  1580. 

92a4  bt^^er  ungebrucften  ^ftenftficfen  uom  Röntgt,  diaü^  unb 

^^Hot^efar  (Eb.  l6obemaiiii. 

om  fec^dje^nten  da^r^unbert  finben  mir  bie  beutfc^e 
Sirene  eben  fo  gut  ein  poUtifc^ed  atö  ein  reHgiöfee  dnftitut 
geworben.  S!)ie9if(^öfe  unb  (Sribtfc^öfe  gehörten,  o^ngeac^tet 
ber  geiftßc^en  SBei^e,  faft  nic^t  me^r  }um  geiftlicj^en  ©tonbe 
unb  t)erri(!^teten  nur  um  bed  ©c^eined  miden  bann  unb  toann 
eine  geiftUc^e  f)anb(ung;  mit  ber  ®eeIforge  l^atten  biefetben 
fo  üiel  mie  ni^td  }u  t^un;  auc^  an  ber  9legierung  ber  aiU 
gemeinen  Stirere  nahmen  fte  geringen  Slnt^eU.  @ie  moren 
beutfc^e  f^ärften,  mit  berfelben  Slutonomie  mie  bie  anbern, 
U)eU(i(^e  {Regenten  unb  ^eerfül^rer^  unb  felbft  ü^rer  geiftlic^en 
©erid^töbarfett,  meiere  fie  ben  Slrc^ibiaconen  unb  Öfftcioten 
oft  uneingefc^räntt  fiberlie^en,  mürben  fie  immer  frember. 

$rotcftantif(^e  gürften  unb  getreu  l^oben  oft  erWärt, 
bog  i^^tifte  unb  (Srjftifte  oorne^mtif^  jmar  jur  (S^re  ®otted^ 
bann  aber  auc^  }ur  @r^a(tung  färftlic^er,  gr&flic^er  unb  abe^ 
liger  ^Sufer  gegrünbet,  unb  t)on  Saifcrn^  St önigen,  dürften 
unb  Ferren  milber  ©ebäc^tnid  xtii^lxäi  begabt  feien'',  ^aben 
oft  audgefä^rt^  bat  bad  t^ortbefte^en  i^rer  ©efc^lec^ter  fic^ 
hieran  tnfipfe.  liDiefe  Stäcffic^t  ^atte  aUerbingd  ioo(  bei  ber 
Stiftung  mitgekoirtt,  aber  jule^t  mar  fie  fibermiegenb  ge^ 
morben.  S^ie  ©tifter  maren  bad  (Srbtl^eit  ber  jifingem  @ö^ne 
auö  fflrfttic^en  unb  abeligen  ^öufern  unb  famen  biefen  ju 
®ute,  infofem  fte  barauf  oeriic^ten  moQten,  fe(ber  eine  i$amilie 


240 


2u  grfinben.  t)tn  erbtid^en  Sürftent^mern  ber  fifteften  festen 
fi(^  biefe  SBa^Ifürftent^fimer  ber  jfingern  @öl^ne  }ur  ®ette. 
Zxo%  ben  Seftimmungeit  bed  9lettgiond|rteben9  finben 
h)ir  gar  batb  in  bem  gan}en  nfirblic^en  2)eutf(^(anb  prote^ 
ftantifc^e  geifttid^e  ^Urften,  ml6^t  i^re  9iet(^dftanbfc^aft  leine««^ 
iDcgd  aufgaben.  @o  Soac^im  ^riebric^  t)on  ^ranbenburg 
al«  (Sr}bif(^of  t)on  Sßagbeburg,  $er)og  ^einric^  Don  ©ac^fen^ 
ü^auenburg  aU  (Sribifc^of  t)on  Bremen,  ®raf  ^ermann  t)on 
^olftein^Sc^aumburg  atö  ^ifc^of  oon  Sßinben^  JBifc^of  6ber^ 
^arb  DonSübed  unbSSerben  u.  a,  unb  fo  marb  auc^  $)eriog 
^einrtc^  3u(iu9  t)on  ^raunfc^meig  al9  ®if(!^of  Don  ^atber^ 
ftabt  t)om  ^aifer  anerfannt. 

3[m  15.  October  1564  h)ar  bem  $er}oge  3uttud  Don 
^raunfc^meig,  bem  eüangelifc^  geftnnten  unb  bed^alb  t>tt* 
jagten  @ol^ne  be«  bamate  regierenben  $)eTiogd  ^einric^  D.  3., 
ouf  bem  t^m  na(!^  fetner  SSer^eirat^ung  mit  ber  eb(en  ^ebmig 
t)on  ®ranbenburg  }um  SEBo^nfi^  angemiefenen  ®(!^(og  Reffen 
ber  erfte  ®o^n,  ^einric^  3u(iud^  geboren.  !£)tefe9  mar  felbft 
für  ben  alten  raul^en  ^erjog  ^einrtc^  b.  3.  ein  freubiged 
(Sretgnid^  me((^e9  fein  ^arted  ^erj  ermetc^te  unb  feine  fonftige 
Stebtoftgteit  ju  manbetn  fc^ien.  i)  Sn  biefe  SBiege  mar  bei 
bem  ©rogoater  aber  aud^  bie  Hoffnung  getreten,  fein  ^^ürften^ 
t^um  burc^  einen  anfe^ntic^en  3un)ac^d  an  9J2a(^t  unb  (Sin« 
tilnften  Derme^rt  }u  fe^en.  !Ca«  ®i6t^um  ^alberftabt, 
melc^em  t)om  ^aifer  bad  ^t^i,  fic^  einen  JBifc^of  fetbft  }u 
mS^Ien,  au^brttdlic^  t)orbei)a(ten  mar,  mürbe  turj  barauf  im 
Sa^re  1566  burc^  ben  Xob  ©igi^munbd  (t)on  ^ranbenburg) 
ertebigt.  S)a6  bortige  S)omcat)iteI  ^atte  freiließ  Sanb  unb 
Seuten  bie  reformatorifcfieu  ^emegungen  ntc^t  ent}ie^en  tonnen, 
mar  aber  fo  glüdlic^  gemefcn,  jebcn  SBerfuc^  faecutarifierenber 
©ematten  t)on  ben  @tift{$gätern  fem  }u  galten,  unb  erfreute 
fi(^  ie^t  ber  9(u6fi(!^t,  bted   ferner   }u  tonnen.    !Der  tieine 


1)  SJcrgl.  ^äiivct9  bei  ob.  ©obemann,  „^crjog  3uliu«  öon  ©raun* 
fti^njrig.  Äutturbilb  beutfd|en  gftrflmtcbciiö  unb  beutfd|cr  gürpencräte^ung 
im  16.  3a^r^unbcrt",  in  ber  „Bettfrf)r.  f.  beutfc^e  ÄuItuTgc|c^.",  9?.  g. 
IV,  ©.  193  —  239  u.  @   311  —  318. 


241 


^t}og  $)einrt(^  3u(iu9  toarb  nBmiiäi  }um  ffinftigen  Stf^ofe 
Don  ^atberftabt  mit  ber  ^ebtngung  poftutiert^  ba§  bie  (Sin« 
tänfte  bed  mit  fc^meren  Sc^utben  bel^afteten  ©ttftd  }tDö(f 
3a^re  (ang  ungeftört  bem  (S^opitti  }ur  iBeroaltung  Derbteiben 
foüten.  $)eTjog  ^etnric^  b.  3.  mar  um  fo  berdtioitliger  auf 
biefe  gorberung  eingegangen^  ba  fie  )eben  9Ritcomt)etenten, 
ber  auf  ben  fofortigen  ^efi^  jener  ©fiter  rec^nete^  glüdtic^ 
audfc^Iog. 

(Sine  furje  !Z)arIegung  ber  bedl^atb  ftattgefunbeneu  93er« 
(anbtungen^  mie  eine  au^fü^rttc^e;  ^öc^ft  intereffante  Sdt^ 
fc^reibuug  ber  ft)Stern  ^ei^e  unb  (Sinfül^rung  bed  Sifc^of^ 
$)einrt(^  dutiuö  ift  und  in  einer  auf  3efel^(  be6  ^er}ogd 
3uliu«  fpäter  (13.  ©ecember  1579)  öon  feinen  «ät^en 
oerfagten,  unb  bann  an  t)er{(!^iebene  ^öfe  unb  ©täbte  ge^ 
fanbten  Stec^tfertigungdfc^rift  ermatten :  >)  „ßur^er  fummarifc^er 
^ertc^t  ber  (Zeremonien  falben,  fo  k)or  unb  in  ber  falber« 
ftäbtifc^en  (Sinfü^rung  bed  ^errn  'ißoftutirten  mit  ^2lnne^mung 
ber  primoram  ordinam  unb  fonft  t)orgetaufen^  unb  n)ad 
barauf  mit  iDiffamtrung  bed  SDhnifterii  }u  ^raunfc^meig  unb 
fonft  erfotgt.  am  13.  Decembri«  Anno  1579."  —  5)er 
)unä(!^ft  fotgeuben  @(^i(berung  jener  äBeil^e  unb  (Sinffi^rung 
tiegt  biefed  bid^er  ungebrudte  Slftenftfid  ju  @runbe,  auf 
beffen  ®(^(ug  mir  \p&ttv  jurüdfommen  werben. 

3n  bie  bei  ber  ^oftulatton  aufgerichtete  Sat)itu(ation 
mar  burc^  ben  lat^otifc^en  ^einrid)  b.  3.  „o^ne  unb  mlber 
$erjog«  3u(iu«  SBiffen  unb  SQäiücn"  bie  ©efttmmung  auf- 
genommen,  ba§  ber  poftulicrtc  'ißrtnj  „bei  ber  papiftift^en 
romifc^cn  {Rcügion  bleiben,  barin  anij  crjogen  werben  foüte." 
9la(^  Dielen  heftigen  SSer^anblungen  toarb  oon  biefer  SÖt^ 
ftimmung  fpäter  abgefe^en  unb  „@r.  g.  ®.  ©emiffen  frei, 
auäi  au«brfld(i(^  nat^gelaffen,  bo§  ®.  g.  ®.  bei  i^rer  SRe* 
ligion,  ber  äugdburgifc^en  (Sonfcffion,  ganj  unoer^inbert 
bleiben  unb  ®r.  g.  ®.  weitere  (Sbucation  ber  $err  ©ater 
o^ne  aUed  3^^^^^  ^^^  !t)omcapitete  ju  oerfe^en  unb  in  W 


*)  3m  Äönigt.  @taat«*3Cr(^b  ju  ^annoücr. 

1878.  16 


242 


fteden  ^aben  möchte,  unb  e«  allem  auf  bte  primos  ordines, 
tt)cl(^c  ©.  g.  ®.  annehmen  follte,  gcfefect/ 

SKit  Zxtnt  unb  ®e»lffcn^aftigfctt,  auf  feftcm  ®runbc 
cöangclifc^cn  ©tauben«  unb  Sefenntnlffe«^  leitete  nun  ^crgog 
3u(iud  bie  (Sr}te^ung  unb  tludbUbung  biefed  }u  ben  größten 
^Öffnungen  berec^tigenben  (STbt)rin2en  unb  ^atte  bad  ®(ä(f^ 
babei  bte  audgejeic^netften  ^ofmeifter  unb  ^räceptoren  }u 
gewinnen.  •)  Die  Ferren  be«  Domcapltete,  ^bcfonber«  blc 
SUeften",  fämpften  aber  nod^  öfter  heftig  gegen  folc^e  pro^ 
teftanttf(!^e  (Sr}te^ung  i^red  fänftigen  Sifc^ofö,  „ner^inberteu 
unb  hintertrieben  ba^er  aUein  bie  Konfirmation  unb  üDidpen«* 
fation  bei  bem  $apft  }u  diom,  ^aben  ed  gleic^roo^I  volentes 
nolentes  gefc^e^en  (äffen  muffen  unb  finb  barnac^  i^re  @e^ 
matter  t)on  3a^r  }u  3a^r  wot  tinber,  aber  boc^  bie  «Sebid» 
Dacau}  bi^  in  bad  2n)ölfte3a^r  continuirt  unb  bte  9legierung 
burc^  bad  ÜDomcopitel  oermaüet,  bajwifc^en  aber  oon  ben 
^ftifc^en  Dte(  gefd^eibte  ^raftiten  gebraust  morben."  ä$er« 
fc^iebene  bei  biefer  ©ebi^oacan}  eingeriffene  Unorbnungen 
unb  Un^uträgtic^feiten  Hegen  ba(b  bei  bem  3!)omcapite(^  be« 
fonberd  aber  bei  ber  ,,  gemeinen  Sanbfc^aft"  ben  äßunfc^ 
lebhaft  merben^  ben  <ißoftutierten  auc^  o^ne  bie  pfi))ftli(^e 
Konfirmation  auf  ben  ^ifc^oföftu^I  )u  bringen.  9lte  im  3. 
1578  jiene  bebungenen  12  3a^re  abgetaufen  maren  unb  ber 
ßaifer  9tubotfn.  ben  nun  14  jährigen  ^rinjen  für  üoQi&^rig 
erflärt  ^atte,  mochte  aud)  $)eriog  duliu^^  metc^er  mit  bem 
j£obe  ^einric^d  b.  3.  lö6S  }ur  9?egierung  gelangt  mar  unb 
ben  Sert^  t)on  ®Ah  unb  ®ut  mo^l  }u  fd^ä^en  mußte,  leine 
3eit  oerlieren.  Sluf  fein  eifrige^  betreiben  marb  oom  Saifer 
1578  bem  $er}oge  ^einric^  Outiud  bie  3lbmtuiftration  .^ber 
S3elt(i(^feiten"  be«  @tift«  aufgetragen  unb  bem  üDomcapitel 
unb  ber  Sanbfc^aft  befohlen,  bemfelben  bie  gemö^nlic^e  ^nh 
bigung  ju  (etften.  ®eibe  maren  {e^t  auc^  2^  midiger  golge 
bereit,  ^ba  man  oermerft,  roai  für  gefährliche  <ißra!ti!en  unb 
liftige  9lnf(^täge  Don  ben  $ä))ftif(^en  auf  folc^  @tift  falber« 


1)  $erg(.    über  bte  (Srjte^ung  bed  $ehtri(^   3ußud:    Sobemottn 
a.  a.  O. 


248 


ftabt  bagetDefen,  mlä^tai  Unl^eit  unb  baraud  femer  }u  befor^ 
genben  Seiterungen  fte  gern  t)orIommen  moQten.''  9lu(^ 
tDoQte  man,  »bag  e^  nx6)t  eine  ^atbe  unb  getrennte,  fonbern 
gan^e  äbntiniftration  unb  Stegierung  fei  unb  @.  t$*  ®- 
fou)o^(  bie  bifc^öflic^e  Suridbiction  in  geiftlic^en  a(d  melt^ 
U(^en  ©ac^en  erlangen  möchten/'  babur^  hoffte  man  anii 
„um  fo  Diel  ffiglic^er  bie  defuiten  k)on  bem  Stift  ab}u^alten, 
bie  fxii  bei  ber  ®ebidt)acan}  faft  ^ufig  angegeben  unb  gern 
eingefc^tic^en  mfiren  unb  hntäi  ^^^  ¥<^fl  ut*^  ^nbere  einge« 
fc^oben  »erben  moüen."  SJZan  brang  aber  oon  (Seiten  bed 
3)omcapitete  barauf  —  „um  e^  mit  etmad  Schein  in  jure 
canonico  ju  Derantmorten*  —,  bag  ber  ^oftulierte  burc^aui^ 
ftc^  ^in  aQem  habilem  unb  ben  canonibus  unb  decretis 
pontificnm  gleichförmig  in  fo  meit  mac^ett  mäffe,  bag  er 
Dor  ber  (Sinfübrung  nac^  frfll^erer  Sa))itu(ation  bie  primos 
ordines  annehme. 

Segen  biefe^  'ißunfted  aber  unb  megen  ber  babei  3U}u^ 
laffenben  Zeremonien  marb  nun  Dom  ^erjoge  du(iud,  ber 
fic^  »burc^aud  nic^t  n)iber  bad  ©emiffen  tooüU  Derftriden 
(äffen",  lange  mit  bem  3!)omcapite(  Derl^anbett.  S^ac^bem 
ber  $er}og  bie  ©emig^eit  ermatten,  bag  ber  (Sr}bif4of  ®igid« 
munb  }u  Sßagbeburg  mie  auc^  ber  Srjbifc^of  gu  Bremen, 
Sbminiftrator  }u  Ddnabrfid  unb  ^aberborn  nit^t  nur  bie 
primos  ordines,  fonbern  aut^  primam  tonsaram  unb 
secandos  ordines  angenommen  bitten,  gab  auc^  er  feine 
Sinmidigung.  S^  gefc^a^  nun  am  27.  ^oDember  1578  ba^ 
unerwartete  unb  In  ganj  !C)etttfc^(anb  bamatö  ba«  größte 
Sluffe^en  erregenbe  (Sreignid,  bag  ber  für  fo  eoangetift^, 
ftrenggtäubig  unb  glaubendeifrig  gehaltene  ^erjog  3uUud 
feinen  ®obn,  ben  poftußerten  ^ifc^of  ^einrit^  Ouüu^,  nac^ 
bem  bei  $a(berftabt  gelegenen  ftlofter  ^u^^burg  geleitete  unb 
^ier  benfelbeu  burc^  ben  Sbt  Oo^ann  mit  aUerbingö  ftarf 
fat^olifc^en  Zeremonien  ^)  {um  ^ifc^of  meinen  unb  }uglei(^ 


')  3n  ber  barüber  bom  9[bt  3o^ann  audgefieSten  Urtunbe  (bei 
8eu(ffe(b,  Antiq.  Groening.  p.  58)  ^eigt  ed:  ^Nob  Johannes  Dei 
gratia  abbas   monasterii  HuyBeburgensis  ordinis  S.   Benedicti, 

16* 


244 

)n)et  lungeren  ®ö^nen,  um  auc^  fte  }ur  9lnna^nte  geiftlic^er 
^frünbe  fä^ig  ju  machen,  bort  bie  erfte  Sei^e  ert^eiten  lieg. 
^ai)  jenem  officletlen  Sdtxiäjt  würben  aber  „bie  primi  or- 
dines  gar  simpliciter  o^ne  aQe  (Sonbitton  unb  Obligation 
Derric^tet,  unb  babet  gar  lein  Oefen,  J^eren,  ^tattenfc^eeren, 
@(^mieren,  Sßei^en  no(^  anbere^  gebraucht,  unb  ba}u  folc^e^ 
aUed  in  geheim  in  gar  meniger  oon  bed  ^errn  ^oftutirten 
Statten  unb  Wienern,  au(^  it^  'Domcapttetö  ^eifein  burc^ 
ben  9(bt  gefc^e^en,  ber  benn  auc^  jur  ißot^burft  in  unferer 
9le(igion,  ber  Xugdburgifc^en  ^onfeffion  unterrichtet  ift,  auc^ 
Don  fotc^er  ceremoDia  ber  primorum  ordinum  aud^  me^r 
ntc^t  ^ä(t,  ate  bag  ed  ein  alted  ^erlommen^  auc^  in  primi- 
tiva  ecclesia  adberettd  gen)efen  fein  fod."  %u(^  (ieg  bei 
biefer  ®ei^e  ber  $er}og  3u(iud  burc!^  feinen  ßanj(er  äRut^ 
geltin  öffcntU4  erflfiren:  „bag  ber  $)err  ^oftulirte  bur4 
biefe  tlnne^mung  ber  ordinam  oon  3^rer  ertannten  roa^ren 
Steligion,  ber  9(ug9burgif(^en  Sonfeffion^  barin  @.  t$.  ®. 
erjogen,  nit^t  ein  $aar  breit  meieren  ober  abtreten,  fonbern 
ftanbl^aftig  babei  bleiben  unb  fonberlic^  fi(^  bem  *^apftt^um 
^ierburc!^  nirgenbd  }u  t)erbinben,  not^  i^rer  3ßidbrSuc^e  t^eit- 
l^aftig  ma(!^en  n^oQte."  SBorauf  bie  $erren  bed  ^omcapttetö 
antworteten:  „ei^  mfire  auc^  ju  bem  (£nbe  nic^t  gemeint, 
fte  müßten,  tt)0}u  fie  ftt^  in  3e^anb(ung  ber  pactoram 
episcopalium  erfifirt  unb  mit  ®.  g.  ®.  enbü^  öergüt^en, 
barfiber  unb  miber  ®eh)iffen  foUten  ®.  S*  ®*  nic^t  ge^ 
brungen  »erben/ 

9Son  bort  nac^  Solfenbiittel  }urädge!e^rt,  ^aben  bann 
beibe  Surften,  ^txioq  3uliu^  unb  fein  ©o^n,  ber  Sifc^of, 
„au(^  für  fi(^  fonberlic^  capituUrt  unb  fic^  ofiterlic^  unb 
fo^nü^  vereinigt  unb  oergtic^en,  »ie  3^re  gg.  ®®.  e«  ^tit 


publice  profitemur  et  recognoscirnns,  qnod  anno  Domini  1578, 
5.  Kai.  Dec,  ex  commisfione  reverendi  capituli,  dilecto  nobis 
in  Christo,  reverendislimo  et  illustrlBrimo  domino,  domino  Hen* 
rico  Julio,  episcopo  Halberstadensi  et  duci  Brunsvicensi  ac 
Lunebnrgensi,  domino  nostro  clementisfimo,  primam  tonsu- 
ram  in  Dei  nomine  contulimus,  adhibitis  sollen nitatibus  nobis 
in  hac  parte  concesfis  et  consuetis^  etc. 


245 


i^te«  Sebett«,  »a«  bad  @tifft  ^atbetftabt,  auc^  beffen  Sfegie« 
rung  fomot  in  {Religion  ate  in  potitifc^en  @a(^en  betrifft, 
galten,  au(6  einer  bei  bem  anbetn  fielen  moQten/'  Unb 
C)etnrt^  3u(iu6  mugte  bem  SSater  feiertic^  an  (Sibed  (Statt 
geloben,  „bag  ®.  $.  ®.  bei  ber  n^a^ren  9{eIigion,  ber  3(ugd:» 
burgifd^en  Sonfeffion,  bie  ©tfinbe  erl^alten,  qu(^  felbft  bleiben 
iDoQen."  ,,S3eI4e  Kapitulation  auc^  babur^  no^  me^r  be^ 
ftfirft  to)orben,  bag  i^reitagd  am  4.  !Decembrid,  alfo  2  SEage 
Dor  ber  (ginfü^rung,  beibe  Surften,  ©ater  unb  ®o^n,  öffent* 
lic^  }u  Solfenbüttel  in  ber  ®(!^Iogttr(!^e  fammt  bed  ^errn 
^oftulierten  ^ofmeifter  ^)  jum  SEif^  be«  $errn  gegangen  unb 
bamit  bie  guDor  befc^e^ene  l^oc^  oäterlicfie  Bufage  ber  9{eItgion 
unb  anbered  falben  beftötigt  ^aben,  melc^ed  @.  t$*  ®-  onif 
i^rem  ^eic^toater  M.  Job.  Malsio,  ^ofprebiger  ju  SBoIfen« 
büttel,  in  ber  ^eic^te,  aud^  t)or  unb  nat^  ber  Kommunion, 
der^eigen  unb  }ugefagt/ 

am  7.  S)ec.  1578  gefd^a^  bie  feierliche  Sinffilirung  bed 
«if^of«  in  ^alberftabt.  Der  $)erjog  3nliu«  unb  ber  «ift^of 
Ratten  fi^  mit  bem  ba}u  t)erorbneten  Somitat  in  $)effen  oer^ 
einigt  unb  t)on  ba  ben  3^0  angetreten.  3ln  ber  ^alber^ 
ftabtif^en  ®ren}e  »urben  fie  t)on  ben  ®tiftdfaffen  in  gro§er 
^nja^t  feftlic^  empfangen  unb  begrübt,  ^erjog  3uliud  ant^ 
©ortete  für  feinen  ®o^n  „felbft  in  ?erfon  unb  ^at  unter 
anberm  audbrfldlic^  mit  erI)obener,  ^eüer,  ftarfer  ©timme 
alfo,  bag  ed  aUe  Sinmefenbe  mit  angehört,  gefagt:  ®.  S.  ®. 
brächten  i^nen  3^ren  So^n  U9o(  noc^  etroad  geringen  9(tter0, 
boc^  in  ®otted  9Q3ort  unb  unferer  9teIigion,  ber  Slugdbur^ 
gifc^en  Sonfeffion,  mo^I  er}ogen,  beffen  $.  ®.  sollten  unb 
foüten  au(^  nic^t  aKein  für  3^re  ^erfon  bei  fold^er  3^rcr 
einmal  erfannten  magren  9ieligion  beftänbiglic^  bid  an  3^r 
gnbe  öer^orren,  fonbern  ®.  g.  ®.  foöten  audfe  fie,  bie  ge^ 
meine  ßanbft^aft  t)on  9titterf(^aft  unb  ©täbten,  bei  i^rer 
^abenben  SReligion,  ber  S[ug«burgif(^en  Eonfeffion,  laffcn 
^anb^oben  unb  f(^ü|}en.  —  SBel^e«  bie  üerorbneten  ®eleit«* 


I)  Äurt  t».  ©c^tütd^cU, 


246 


tettte  in  fonberttc^er  Srfreuitng    ju   ^o^em,   URtert^finigetn 
!X)anI  angenommen/ 

Sine  ffatbt  @tnnbe  Don  ber  ®tabt  marb  ber  SSifc^of 
öott  ben  Sc^engrafcn  wnb  ber  9iitterf(!^aft  „faft  400  ^ferbe 
ftart"  bemiOIommnet  unb  in  beren  92amen  t)on  bem  ©tiftd^» 
]^an)}tmann  ^einrtc^  t)on  ber  Sul^e  auc^  befonberd  mieber 
gebeten^  fie  bei  ber  9(ugdburgtf(^en  ftonfeffton  }u  belaffen. 
SSorauf  oieber  $er}og  3nliud  für  feinen  ®o^n  bod  9Sort 
ergriff  nnb  biefetben  3ufi(4erungen  mle  an  ber  ©renje  gab; 
biefe  mflrbe  fein  ®o^n  ,,tt)ie  ein  (Bblic^er  f^flrft  unb  ^erjog 
}n  ^rdunfc^metg  l^alten,  unb  mad  S)erfetbe  SUterd  unb  anberd 
^(ben  nod^  jur  ^txt  nic^t  genugfam  bebenfen^  ermSgen,  t^un 
unb  Derrid^ten  !Bnntc,  bo^  @.  g.  @.  al«  ber  $err  Sater 
mit  9iat^  unb  X^at  ^Dero  @o^n  unb  fie,  be«  ®tift«  Sanb^ 
fc^aft,  nid^t  laffen,  fonbem  im  iRot^faU  bei  i^nen,  juförberft 
ber  9{ettgion  falben,  i^re  Sanb  unb  Seute,  Seib,  ®ut  unb 
9tut  n)agen  unb  i^nen  beift)ringen  moQte.  3BeI(^ed  aded 
bann  abermatö  bie  ©rufen  unb  gemeine  9iitterf(!^aft  mit  ^er)«» 
(it^er  IDanffagung  gegen  ®ott  unb  beibe  )$ärften  angenommen, 
barüber  auc^  nic^t  menig  gefro^Iodt,  unb  alfo  mit  fonber- 
ti^er,  ^er)U(^er,  frö^Uc^er  (Srseigung  um  ben  @raunf(^u)ei^ 
gifc^en  Raufen  gerannt  unb  bem  $enn  ^oftutierten  oorgerüdt 
unb  na^  ber  @tabt  jugejogen  ftnb/  —  Unter  bem  ©eläutc 
aQer  ©loden  ber  @tabt,  fomo^t  in  ben  reformierten  aU 
latl^olifc^en  ^ir^en,  jog  man  naii  bem  !DomI)ofe  r,bei  bem 
großen  Steine",  »o  ftc^  fd^on  bie  ©otfenbütte(f(^en  ^rä* 
taten  unb  bie  ^rofefforen  ber  ^clmftebter  UnioerfitSt  in  il^rcr 
^mtdtrac^t  aufgefteQt  Ratten.  $ter  roarb  ber  ^oftuUerte  Don 
ben  oier  Slteften  !Dom^erren  (S)ombe^ant  Subko.  D.  Srot^fe, 
Senior  3o^.  o.  Sßaren^ol},  3o^ann  @t)i^nafe  unb  Sodann 
0.  $ar(ing)  im  9}amen  bed  t)erfamme(ten  'Domcapitetd  feierlich 
empfangen  unb  bann  il^m  Don  benfetben  „ein  langer  rotier 
bifd|öfU(i|er  Sammetrod  angelegt,  ein  rot^ed  fammetne« 
Dierediged  ®aret  auf  ein  rot^  fammetned  ^fiublein  ge<^ 
fe^t  unb  bad  meige  S^orrödlein  angegogen  —  mie  folc^ed 
alled  bei  (Srjbifc^ofd  Sigii^munb  Sinfü^rung  auc^  gehalten 
worben'*. 


247 


%uf  ®efe^(  be«  ^txm^  3uUu«  mugte  nun  ber  ftoniter 
Sranj  ÜÄuftcIttn  öffentlich  „unter  bem  Morcn  ^Immel"  bie 
frühem  ^n^xijtxixxiitn  mteber^olen  unb  trHären,  bog  ber 
eifc^of  Mt^  auiie^ung  be«  bif(j^öf(t(^en  f)abM  unb  fonber^^ 
It(!^  burc^  Slnne^mung  bed  S^onodd  bon  il^rer  9{e(tgton,  ber 
Slugdburgfc^en  Sonfeffion,  gar  ni(^t  abu)et(^en,  no^  ft(^  be« 
$a))ftt^um9  unb  feiner  WxSbx&nd^t  falben  im  geringften  n)0}u 
oerbinben  ober  beren  tl^eil^oftig  mo^en,  fonbem  bei  i^rer  ßr«^ 
fenntni«  unb  ^Religion  bleiben,  an<^  bie  Untert^onen  be«  ©tift«, 
oie  fie  bie  befunben,  babei  ermatten,  vertreten  unb  rotittx  fort^ 
fe^en  noQten.  Selche«  ®.  ^.  ®.  barum  anjeigen  liege,  bag 
fl(^  "iRienianb  hieran  ju  ärgern  ober  anbere  SDtidgebanlen 
barfiber  }u  maiftn  ^aben  bürfte''. 

Darauf  marb  in^rojeffion  nac^  berftirc^e  gejogen;  bie 
<S(^üler  unb  ftlerifei  in  i^rer  Orbnung  ooron;  ber  ^ifc^of 
geffi^rt  üon  bem  (Combec^anten  unb  ©enior;  ber  jfingfte  !£)om=' 
^err  trug  ein  —  ber  ftircl^e  Dom  fturfürften  öon  ©rauben* 
bürg  berel^rte^  —  fttberne«  oergolbete^  ftreu},  ber  ®raf  oon 
!^o^enfiein  ein  Dergolbeted  ©c^merbt  bem  ®if(^of  oor,  unb 
ber  $ro))ft  }u  @t.  do^anne^  trug  i^m,  „toie  geh)S]^nli4  ben 
caadam  bed  9{9dlein6  nac!^'';  barauf  folgte  ber  ^erjog  3uliu^ 
mit  feinen  beiben  anbern  ®ö^nen,  ¥^ilip))  ©igi^munb  (bamold 
10  da^re  alt)  unb  doac^im  ftarl  (5  3a^re  alt),  banacj^  bad 
ganje  ®efolge.  !Die  ftirc^e  mar  «allenthalben  mit  Dielen 
St(!^tern  beftedt,  f  onberlic^  aber  ber  S^or  mit  Xapejereien  Don 
r Ottern  ©ammet  unb  rot^gfilbenen  ©tflden  beiieret".  SBfi^renb 
ber  ^rojeffion  marb  bad  9lefponforium  „Justnm  deduxit 
Dominus"  :c.  gefungen  unb  ber  älnfang  bed  „Te  Denm 
laudamus''  k.;  ,,unb  ^aben  ber  6^or  unb  bie  Orgel  einen 
S3erd  um  ben  onbem  gefungen  unb  gef^lagen".  Unter  bem 
„Te  Deam''  :c.  marb  ber  ^ifc^of  burc^  bie  obengenannten 
Dter  älteften  £)oml^erren  auf  ben  $o(^altor  erhoben  unb  auf 
ein  rot^e^  fammetned  ftiffen  gefegt,  unb  afö  ber  ®efang  bed 
S^ord  bid  }u  bem  9Serfe  gelommen  oar:  „Salvam  fac, 
Domine,  populum  taam%  nahmen  fie  i^n  mieber  Don  bem 
91tar  }n>if(^eii  ftc^,  unb  inbem  fie  alle  Dor  bem  Slltare  nieber* 
Inieteu,  fangen  fie  breimal  ben^erd:  Salvum  faC|  Domine, 


248 


servam  taam  et  benedic  haereditati  tnae^,  „ba}tt)if(^en 
ademat  ber  Orgaiüft  georgelt,  fonft  ber  gange  S^or  aber  gar 
ftiQe  geroefen  unb  ben  93erd  ntc^t  mitgefungen,  fonbern  bad 
atletn  ben  ^errn  $oftu(irten  unb  bie  oier  S(te[ten  Domherren 
t^un  taffen".  darauf  marb  berStfc^of  uon  ben  oierfilteften 
!Z)om^erren  wieber  auf  ben9((tar  gehoben  unb  bad  „Te  Denm 
laudamus*'  }u  @nbe  gefungen;  aldbann  ging  bie  $ro}effion 
au«  ber  ftird^e  gum  „^etere*  ober  ©tfc^of^^ofe",  wo  beut 
^ifc^ofe  .M^  SMicKein"  »ieber  abgenommen  h)urbe.  „!£)abet 
e«  be«  2:ag9  a(fo  blieben  unb  man  gu  Zi\di  gegangen  unb 
fi(!^  attent^alben  frö^Uc^  ergeigei". 

9lm  anbern  Zaqt  (IDienftag«),  9Rorgen«  frä^,  lieg  bad 
^omcat)ite(  ben  ^ifc^of  bitten,  wieber  in  bie  ^irc^e  gu  lommen, 
ber  äReffe  beigumo^nen  unb  ben  gen)5^nti(^en  Sifc^ofdeib  gu 
leiften.  !£)iefei^  mugte  aber  ^einric^  3nliu6  auf  feinet  ^aterd 
ftrenge  Sieifung  entfc^ieben  ablehnen;  bie  ^apeQe  auf  bem 
^eter^^ofe,  U)orin  längere  3eit  lein  ©ottedbienft  gehalten  mar, 
warb  geöffnet  unb  bort  mugte  bcd  ^ifc^ofd  früherer  $raece))^ 
tor,  M.  Heimbertus  Oppechimius  „eine  ^errlic^e  ft^öne  ^rebigt 
k)on  bem  SIeftament  bed  ftönig^  ^aüib  unb  mie  er  feinem 
®o^ne  ®a(omo,  bad  ßönigrei(^  unb  bie  dtegierung  nad^  il^m 
gottfelig  gu  oerroatten  unb  angufteßen,  befie^(t",  galten  in 
©egenmart  be«  ©if(^of«,  feine«  SBaterö,  feiner  ©ruber  unb 
Dieler  Don  ber  iRitterfc^aft.  Die  S^om^enen  liegen  noc^mald 
inftänbigft  ben  ©ifc^of  erfuc^en,  au^  in  bie  Domftrc^e  gu 
lommen  unb  nur  fo  lange  in  ber  äßeffe  bleiben  gu  motten, 
bid  ber  Sanon  angefangen  märbe,  aber  ber  ©ifc^of  unb  ^ergog 
dutiu«  erKfirten  ben  '^Ibgeorbneten  be«  !Domcapite(d :  „bag 
fie  auc^  nit^t  einen  eingigen  9lugenbti(f,  meber  gu  älnfang, 
3ßitte  no(i|(Snbe  in  berSKeffe  mit  fein,  bie  auc^  meber  ^Ören 
no(^  anfe^en  unb  ftc^  folc^er  ®rSue(  t^eil^aftig  machen,  fon^ 
bem  ^ergog  3utiu«  öiel  lieber  3.  B-  ®-  ®o^ne,  bem  ^errn 
^oftulirten,  au(^  @.  f$.  ®.  ©rflbern  gu  ®rabe  folgen  mottten. 
aber  menn  i^rc,  be«  !Bomcapitete,  divina  —  mie  fie 
bie  nennen  —  in  ber  Domtlrt^e  berri(^tet,  fo  foBte  unb 
mottte  ber  $err  ^oftulirte  gu  Seiftung  be«  Surament« 
fi^  auf  bem  (Sapitet^aufe  einftetten  unb,  mie  @ie  fic^  in 


249 


ben    pactis  episcopalibus    k)erpf(i^tet,    t^un,    aber   me^t 

®o  gef(^a^  ed:  SKittag«  11  U^r  leiftete  $)einti(^  3uliud 
im  Sapttet^anfe  ben  geiDö^n(i(!^en  &b,  iDorauf  bie  ^erren  bed 
ÜDomcapttete  i^m  ..altem  ^erfommen  nac^  mit  ^anbgebung 
obedientiam  angelobet^  momit  bann  biefrr  actus  beenbet  unb 
man  miebcr  auf  ben  Sifc^ofd^of  gejogen''.  $ier  l^atten  fi(^ 
bed  ®tiftd  Se^ngrafen,  Sanbf äffen  unb  9tittetfc^aft  auf 
bem  großen  ®aale  Derfammett  unb  teifteten  nun  bem  ^tfc^ofe 
i^ren  $u(bigungdeib;  „na^  folc^em  adem  aber  ba6  Sßa^I  ge^ 
nommen  unb  atfo  ber  2:ag  bamit  au(^  in  t^tö^tid^teit  bt> 
ft^loffen  worben". 

9lm  folgenben  Sage  fottten  nun  diatif  unb  ^ttrgerfc^aft 
$a(berftabtd  bie  ^utbigung  (eiften.  „(Sd  ^at  aber  '2lbenbd 
juDor  ber  $err  ^oftulirte  bei  ber  ®tabt  @uperintenbenten, 
M.  (S^riftof  }Si\ii^x,  eine  ^rebigt  befteUen  unb  an}eigen  laffen, 
ba6  @.  g.  ®.  neben  i^rem  ^errn  SSater,  bciben  ©rübern 
unb  bem  ganjen  Somitat  in  bie  reformirte  jtirc^e  }u  @t. 
Sßartin  jie^en  unb  bie  ^rebigt  ^ören  moUlen;  h)e(c^ed  auc^ 
aßitttooc^«  frü^  üon  8  bi«  11  U^r  —  aber  juöor  bei  leine« 
©ifc^ofd  (Sinfü^rung  niematd,  fo  lange  ba«  @tift  geftanben 
—  gefc^e^en.  ÜDa^in  aud^  ba6  93otf  aud  ber  ganzen  ®tabt 
ja^Ireit^  iufammengetommen,  man  ^errlic^  auf  ber  Orgel  unb 
im  S^or  muficirt  unb  figurirt,  genannter  M.  gifc^er  barauf 
eine  ^enlid^e  ißrebigt  Don  c^riftli(!^er,  gottfetiger  9(nfangung 
unb  p^rung  bed  9tegimentd  gehalten.  92a^  @oI(^em  ift 
man  mieber  auf  ben 'ißeter^^of  gelommen,  unb  obnoo^t  foüiel 
S£aged}eit  no(!^,  bag  man  bie  ^utbigung  t)on  bem  ^aüf  unb 
ber  ©ärgerfc^aft  in  ber  ®tabt  mo^l  nehmen  föunen,  fo  l^at 
bo(^  bad  'Domcapitet  ed  bi«  auf  ben  folgenben  7ag  auf}u^ 
fc^ieben  gebeten,  mit  bem  ©emerfen,  ba§  babeüor  fein  Sif^of  öor 
be«  9lat^d  unb  ber  ©ärgerfc^aft  ^utbigung  }u  ®t.  SDtartin 
in  bie  ftir^e  gejogen,  fonbern  bie«  mit  bem  ^crrn  ^oftu* 
Urtcn  ba«  erfte  ÜÄat  unb  atfo  eine  3?euerung  wäre,  be«l)alb 
fie  nic^t  gcft^e^en  taffen  fönnten,  baß  ftrad«  barauf  unb  not^ 
be«  2:ag«  bie  ^utbigung  Don  9?at^  unb  ©ärgerfc^aft  genom» 
men  »erben  foöte,  um  fünftiger  gfiüe  toittcn,  bamit  ber  5Rat^ 


250 


atebann  ni^t  t)or}umenben  I^Stte:  fte  woQten  bem  (finftigen 
S3if(^ofe  e^er  nic^t  ^ulbtgen,  er  märe  benn  }UDor  in  il^rer 
refortntrten  fttrc^e  }u  ®t.  9J2artin  gemefen,  mie  jie^t  ber  $err 
$oftu(irte''.  @o  gefc^a^  bie  f)utbigung  Don  ^atij  unb  ^ürger^ 
fc^aft  am  folgenben  jEage  (£)oimerftag)  auf  bem  SRat^^aufe; 
unb  am  92a(^mittage  biefed  Slaged  t)on  ben  ^Bürgern  in  ben 
Sei(^bilben  ber  ®tabt  auf  bem  ^eter^^ofe. 

3)ie  tt)ie  ein  Sauf f euer  fic^  rafc^  bur(!^  aße  beutfc^en  8anbe 
Derbreitenbe  unb  aud^  g(eicl^  äbertreibenbe  92ac^ric^t  t)on  biefen 
—  I^ier  nad^  jenem  officieüen  ©erid^t  erjäl^tten  —  §anb* 
tungen  )u  ^u^dburg  unb  ^alberftabt,  mit  il^ren  aQerbingd 
(at^olifc^en  SÖxSui^m  unb  Zeremonien,  fe^te  bie  ganje  prote^ 
ftantifd^e  93e(t  in  bie  grBgte  Hufregung  unb  rief  t)ietfa(^e 
Sntrüftung  ^eroor.  Saren  jene  ^anblungen  bod^  }uge(affen 
um  »eltlid^er  SSort^eile  willen  oon  einem  gürften,  weither 
burd^  Sinffil^rung  ber  ^Reformation  in  feinem  Sanbe  unb  anii 
fonft  bie  offenbarften  ©eweife  feiner  eoangelifc^en  ©eftnnung 
unb  feinet  antipapiftifc^en  Siferd  gegeben,  roüi^tt,  f(^mer}Ii(l^ 
ergriffen  t)on  ber  argen  ®pa(tung  unb  ^ermirrung,  bie  in 
ber  eoangetifc^en  Äirtlfte  ftatt  griebe  unb  ffiintrat^t  ^errfc^te, 
fic^  bem  bamatö  betriebenen  jtonforbienmerle  mit  großem  ^luf^ 
manbe  t)on  ®e(b,  (Sorge  unb  SDtfl^e  ftc^  Eingegeben  ^atte^) 
unb  ffir  badfelbe,  befonber«  mit  bem  beräumten  ©tabtfuper* 
intenbenten  in  ©raunft^weig,  SWartin  Semni^,  unermüblic^ 
tl^Stig  geh)efen  unb  je^t  gerabe  am  na^en  3^^^^  ^^^f^^  ®s^ 
ftrebungen  toar !  Die  ^apiftcn  er j&pen  mit  grol^Iocf en,  bag 
bad  ^erioglid^e  $aud  burc^  ©otted  Erleuchtung  in  ben  @4|Oog 
ber  adein  feligmac^enben  jtird^e  jurädgele^rt  fei,  wS^renb  bie 
^P»)piften  in  biefem  Sorfaü  ben  t^atfät^IiciEen  ®en)ei«  für 
i^re  (Sngft  au^gefproc^ene  ^e^auptnng  na(^h)iefen,  ba§  bad 
Sutl^ert^um  unb  bie  Äonforbienformcl  geraben  ®eg«  jum 
*^}api«mu«  jurüdeile.  Die  "ißatrone,  SSäter  unb  Snl^Snger  ber 


^)  ^gl.  ©obcmatm  a.  o.  O.  IV,  @.  218  ff.  ^  einem  feiner  ctgen- 
l^anbig  geführten  „aWemoria(-©fl(^er"  be«  ©eqog«  ^fmö  —  im  ?anbc«' 
^au^tarc^iü  )u  Sotfcnbütte(  —  fanb  tc^  Don  i^m  üerjetc^net,  bag  er 
jenem  ^eben^atoede  54  000  i^  geo))fert  ^abe. 


251 


ftontorbtenformel  aber,  toelc^e  btefe  fe^t  tnhUdf  a(d  ^l^atfa^e 
ber  ßirc^e  ju  prociatnieren  gebauten,  mußten  atler  Orten  mit 
^ö^nifd^er  Umftänbßciiteit  nun  erjagten  ^5ren,  »mie  bte^ont* 
Pfaffen  ju  ^atberftabt  bent  jungen  ^^firften  bte  Si|orf(etber 
angelegt,  roxt  fie  i^n  }mif^en  fic^  genommen,  i^n  mit  Det 
gefalbt  (?),  i^n  mit  ftreujen,  f^a^nen  unb  ßerjen  unb  mit 
kutem  (Sefang  in  ben  S^or  geführt,  i^n  bort  auf  ben  $o(^^ 
altar  gefegt''  ^Stten,  unb  tpie  i^m  An  ber  ^rojeffion  bte 
3tpfet  be«  ftteibeft  getragen''  »Aren.  X)er  ©uperintenbent 
^uc^eniud  )u  gübed  fc^rieb  bamald  an  ftemni^:  „d^  gtebt 
feinen  Ort,  fein  @aftma^I;  feine  3ufammenfunft,  unb  ro&re 
ed  auc^  nuv»bie  atlerunbebeutenbfte,  U)o  nic^t  befproc^en  unb 
berebet  mürbe,  mie  unc^riftßc^,  n>ie  uneoaugetifc^  euer  ^urc^«» 
Iau(!^ttger  f^ürft,  gteic^fam  ate  ^abe  er  aUer  ®ottedfur(^t  unb 
ber  S^re  feinet  ^tarnend  gan}  üergeffen,  feine  brei  @ö^ne  auf 
einmal  bem  römifc^en  Sntic^rift  übergeben,  n)ie  im  Eilten 
jfeftament  bie  gottlofen  ftönige  i^re  ^nber  bem  ®5^en  SDtO' 
(o(^  opferten,  inbem  er  t)on  bem  gottlofen  Pfaffen  ju  $u^d^ 
bürg,  bem  8äfterer  unb  ^^einbe  bed  (Soangetiumd  S^rifti, 
i^nen  in  ®egenmart  me^rer  gotttofen  ^alberftfibtfc^en  !Diener 
bie  erften  ffiei^en  mit  ber  papiftif^en  Slonfur  (?)  geben 
laffen''. 

3uerft  mar  ed  bie  tl^eologifd^e  f^acultfit  ber  t)om  $er}oge 
3utiu«  i.  3.  1576  al«  eine  fidlere  Surg  unb  al«  eine  fru(^t* 
bare  ^flanjftStte  lutl^erifc^er  Ort^obo^ie  gegrünbeten  Unioer^ 
fität  öelmftcbt,  meiere  am  16.  Dec.  1578  i^rem  Surften 
megen  ber  ^anbtungen  ju  ^u^i^burg  unb  ^alberftabt  i^re 
fc^merften  ®ebenten  unb  ernfteften  Sfftal^nungen  im  folgenben 
©(^reiben ')  eröffnete  : 

©ur^Iaud^tiger,  ©od^gebomer  Sfürft.  ®.  S-  ®-  feien  unfere 
untertl^dnige,  ge^orfame,  treue  ®tenfte  fammt  unferm  ®ebet  ieber- 
jeit  juoor.  ©ndbiger  ^tn.  3)iefe§  Sd^^eiben  on  6.  fj.  ®.  ju 
tl^un  ben)egt  un3  unfer  9mt,  barin  und  ®ott  ber  MmAc^ttge  burd^ 
e.  S.  ®.  gefett,  ©otteS  g^re,   6.  g.  ®.,   ^ero  wir  in  Unter- 


1)   ^id^er  ungebrudt    Criginat  im  Röntgt  ©taatd » Srd^tD  ^u 
{^omcoüer. 


252 


t^&nigfeit  mit  ^flid^ten  Derioanbt,  filrftlid^e  [Reputation  unb  @.  %,  @. 
Aird^en  unb  Academiae  gut  ©efc^rei  unb  löblid^er  c(|riftli4ier  9lame. 
^Bitten  bemnac^  @-  t^.  ®.  in  untert^ftniger  ^emutl^  lauter  um 
®otte$  unb  be§  t^euren  iBlute§  3efu  @l^nfti  miOen:  (S.  ^,  ®. 
6oId^e^  t)on  un3  ni^t  in  Ungnaben,  fonbern  mit  gnöbigem  äBiOen 
oermerfen  unb  barau^  unfer  untertl^änigeS,  d^riftlid^e^,  treu^er^ige^ 
SBol^Imeinen  erfennen  moOe. 

Unb  ift  nun,  gndbiger  JJürft,  an  bem,  ba^  e§  mit  papiftifc^en 
Sonfuren  unb  anbenn  er|({|oOen  unb  iebermann  t)or  ^ugen,  ma^ 
bamit  tiorgenommen  unb  gefc^el^en.  ^emna^  e^  aber  \)0^t  unb 
gro^e  mic^tige  ^onfdentienfad^en  ftnb,  bie  oiel  auf  ft(f)  ^aben,  fo 
l^aben  mir  in  unferm  ©croifjcn  Dor  (Sott  anberS  nid&t  befunben, 
fonbern  ftnb  beffen  überzeugt,  ba^  un$  unferer  SermanbtniS  unb 
unfer§  tragenbcn  %nt^  roegen  gebühren  molle,  ®.  fj.  ®.  in  unter* 
t^öniger  ^emut^  unb  d^riftlid^er  iBefd()eiben]^eit  ju  ®emüt^  5u  führen, 
n>ie  e§  um  beiberlei  Sad^en  Dor  (Sottet  ^ngeft^t,  feinem  offen« 
barten  ^orte  nac^  gelegen  fei,  bamit  eS  aud^  ol^ne  einige  ^ffection 
^uge^en  unb  nic(|t  ben  Sdjiein  l[)aben  m5d^te,  aU  n)onten  @.  'S,  @. 
mir  ^iemit  im  geringsten  jiur  Ungebühr  }u  nal^e  fein,  l^aben  mir, 
|o  oiel  bie  Sad^en  felbft  belangt,  Urfad^en  unb  HKotioe  auf§  ^a* 
pier  gebrad^t,  bie  @.  %.  ®.  mir  l^ierbei  in  Untertl^önigfeit  über« 
fd&iden,  barauS  @.  3.  ®.  ftc^  in  ber  tS«i^d^t  unb  3lnrufung  ®otteS 
5U  erfe^en,  mie  meit  gegangen  unb  ma§  nunmehr  ba3  ^efte  fein 
moOte^  bamit  nic^t  ®ott  ber  ^err  metter  erzürnet,  fonbern  mie 
Dielmel^r  bal^in  getra({|tet  merben  modelte,  mel^ergeftalt  @.  S'  ®* 
unb  mir  alle  unS  gemelbeter  Sad^en  entmid^eln  lönnten.  hoffen 
5U  ®ott  bem  ^Hmäd^tigen,  @.  S-  ®-  u)erben  mit  nn^  in  ber  %\xxi)i 
be^  |)errn  folc^e  causas  ponberieren  unb  in  ^etradj^tung  berfelben 
in  ®naben  baran  fein,  ba^  corrigiert  merbe,  maS  au§  menf^Ii^er 
unb  und  Men  angeborner  ^löbigleit  verfemen ;  moUten'd  Diel  lieber 
ante  factum  erinnert  ^aben,  \)öittt  aldbann  auc^  fonber  gmeifel 
mel^r  fd^affen  fönnen,  menn  mir  Dor  ber  3^^^  etmaS  barum  ge« 
mu^t.  92un  ift  ed  aber  noc^  3^^^  ^^^^  ^^^  ®nabent^ür  fte^et 
noc^  offen.  ^eSmegen,  mie  mir  ^iebeoor  untertl[)&mg  unb  um 
®otte§  miQen  gebeten  l^aben,  bitten  mir  nod^malS  @.  2f.  @. :  und 
8oldfie§  ju  feinem  fjürmi^  ober  2fret)el  beuten,  fonbern  in  ®naben 
unb  }um  heften  permerten  rooUten.     ®enn  mir  rufen  ben  geredeten, 


253 


^eiligen  unb  (ebenbtgen  (Sott  über  unfere  @eeten  }um  Saugen  an, 
ba^  iDtr  anber^  nid^t  fud^ett;  aU  ba^  @.  ^.  &.  unb  ^erfelben  I5b< 
Hetzen  ftirc^en  unb  Academiae  —  wtl^t  aud^  bereite  be$l^a(b  in 
einem  böfen  @e{(^rei  tft  —  Deputation  möd^te  erhalten  unb  roiber 
alle  fi&ftetung  Dert^etbigt  werben  tdnnen.  Unb  ob  nun  3emanb 
fagen  möchte:  mix  nöt^igten  un^  ^u  Sad^en,  barum  mix  nic^t  ge« 
fragt,  bie  un§  auc()  nichts  angingen,  fo  ift  e§  boc^  an  bem,  ba^ 
unfer  tragenbeS  %mt,  ©enji^en,  f^ulbige  ^flid^t  unb  juDorberft 
@otte§  Sefel^I  Ezech.  III,  33 :  Pili  hominis  speoulatorem  dedite. 
Item  die  eis  et  liberasti  animam  tuam  und  ^ei^t  reben  unb 
erinnem.  !EBad  mdren  mix  fonft  an^  für  Theologi  unb  ma^  m&,xt 
Facultas  theologica,  nienn  mix  nid^t  foDten  auf  bie  befol^Iene 
custodiam  (Habac.  2)  S^t  geben  unb  roamen,  mtnn  e§  nötl^ig. 
SfünDa^r,  n^enn  lotr  ie^t  al$  ftumme  ^unbe  fc^roeigen  mürben, 
müften  bie  Steine  fd^reien,  mit  Matth.  21  ber  ^err  ^i^riftu^ 
fprid^t:  Si  hitacuerint,  lapides  clamabiint,  n)ürben'd  au4  nimmer* 
mel^r  meber  oor  ®ott  in  unferm  ©emiffen,  nod^  Dor  feiner  ftirc^e 
uerantroorten  fönnen,  nocj  aud^  bermaleinft  Dor  6.  3.  ®v  We  unS 
fagen  mürbe:  mir  ^dtten  bie  pflic^tfdfiulbige,  untert^Anige  Sreue 
in  Sergeffen  gefteDt  unb  nic^t  get^an  aU  un§  mol^I  gebührt. 

Solche«  ^aben  6.  5.  ®.  mir  in  untert^ftniger  3)emutl^  ate 
treue  3)iener  nid{|t  Der^alten  fotten,  oerfe^en  un§  ju  6.  g.  ®.  be§- 
^alb  in  Untert^anigfeit  aQer  @nabe  unb  @uted.  ^efel^len  €.  g.  ®. 
fammt  S^rem  fürftticjen  töblicjen  ßl^egema^I,  jungen  ^enlein  unb 
^üulein  in  ben  gn&bigen  €d^u(  beS  Mm&c^tigen.  Saturn  in 
e.  3f.  0.  ©tabt  ipelmftebt  ben  16,  S)ecembriS  ^nno  1578. 

(S.  g.  ®. 

untert^ftnige  unb  gel^orfame  Wiener 

DecanuB  unb  anbere  Professores  Facaltatis  theologicae 

Timotheus  Kirchnerus.     Tilemannus  Heshusius.     M.  Basilius 

Satlerus.     Johannes  Olearius. 

$on  ber  prima  tonsura. 

Unldugbar  ifl*§  —  mie  gering  eS  aucj  oor  ber  SBelt  fd^eint  — , 
ba^  prima  tonsura  fei  inventum  et  traditio  non  Jesu  Christi, 
filii  Dei,  iinici  Redemptotis  nostri,  sed  antichristi  papae, 
filii   perditionis,    II.  Thess.  2,   unb   ein  ^aaljeic^en  be^  püpf^' 


254 


liefen  enbed^nftlic^en  IRetd^d.  9Ba§  ba§  auf  fld^  ^abt,  Derfte^et 
ein  fromm  ^er^  o^ne  roeitldufiged  (Erinnern  fe^r  voo^  60  tft*§ 
aud^  Qtvoii,  hai  ber  $apft  mit  feinem  ^nl^ang  Dermöge  feiner 
Decrete  9liemanben  ad  perceptionem  beneficiorum  ecciesiasti- 
corum  ivLläit,  e§  fei  benn,  bag  er  f 0I4  STlaal^eid^en  an  fein  ^aupt 
ne^me  unb  bamit  belenne,  ba^  er  il^m  tiermanbi  fei,  mie  benn  in 
Apocal.  c.  13  fielet,  ba^  bie  bestia,  b.  i.  ber  $apft  ju  IHom, 
merbe  mad^^n,  ba^  olle  pusilli  et  magni,  divites  et  pauperes, 
liberi  et  servi,  characterem  in  dextra  manu  sua  aut  in  fron- 
tibus  suis  habent,  et  ne  qois  emere  aut  vendere  possit  (bene- 
ficia  vldelicet  ecclesiastica),  nisi  qul  habet  characterem  aut 
nomen  bestiae  aut  numerum  nominis  ejus.  Unb  fo  gellt'S 
aud^  im  äBerfe  ^er,  ba^  o|fne  folc^en  characterem  ^iemanb  ein 
beneficium  ecclesiasticum  an  ftdti  bringen  fann,  xotx  primam 
tonsuram  papae  ober  bie  quatuor  minores  ordines  nid(|t  l^at, 
ber  ift  nid^t  habilis  ad  beneficia.  —  Apocal.  14  verbietet  unb 
bro^et  ©Ott,  fold^en  characterem  ober  SJlaaljeic^en  an  feine  6tim 
}U  nehmen,  sub  poena  aetemae  damnationis,  ba  er  fprid^t:  Si 
quis  adoraverit  bestiam  aut  iroaginem  ejus  et  acceperit  cha- 
racterem in  fronte  sua  aut  in  manu  sua,  hie  cruciabitar  igne 
et  sulphure.  Agamus  igitur  poenitentiam  et  osculemur  hlium, 
ne  brevi  irascatur  ira  ejus  et  pereamus  in  via.  Beati  omnes 
qui  confidunt  in  eo.  Psal.  2.  —  Apocal.  18  l^ei^t  @ott  ber 
^err  audgel^en  nom  $apft  unb  feiner  ßird^e:  Exite^  fprid^t  er, 
populus  meus  de  illa,  ut  ne  participes  sitis  delictorum  ejus 
et  de  plagis  ejus  non  percipiatis.  Soll  man  nun  naä)  ©otte^ 
Sefel^I  au§gel[)en  non  be3  $apfte$  ftir^e,  fo  mu^  man  meber 
primam  tonsuram  noc^  bie  minores  ober  majores  ordines  nid^t 
annehmen,  benn  baburc^  geltet  man  ^um  $apft  unb  feiner  ftird^e 
ein,  idque  contra  mandatum  Dei.  ^er  Sol^n  ®otte§,  ^t\u^ 
(5^riftu§,  fpric^t  Matth.  6:  ?Riemanb  !ann  jmcen  ^enen  biencn, 
er  mufe  ben  einen  Raffen  unb  ben  anbem  lieben.  9lun  laufen  bie 
beibcn  Ferren,  3efu§  ©l^infituS  unb  ber  ^apft  mit  feiner  prima 
tonsura  unb  ordinibus  minoribus  et  majoribus  ganj  unb  gar 
miber  einanber,  roie  unroiberfpred^Iid^.  Sfreilid^  ift  einer  be§ienigen 
^erm  S)iener,  bcffen  ^offarbe  er  trdgt;  be§  ^apfte§  |)offarbe  aber 
unb  ÜJlaaljeicden  ifi  prima  tonsura  unb  maS  berfelben  anl^ängig. 


255 


^d^  @ott  ODin  ^immet  l^f,  hai  fold^ed  re^t  erfannt  oetbe!  — 
3)ic  Scörift,  IL  Cor.  6  verbietet  ftdrti*,  bafe  bic  ®erc*- 
tigfeit  nichts  gemein  ^aben  foll  mit  ber  Ungere(^tigfeit,  baS  fiid^t 
nic&t  ®cmeinf(fiaft  mit  ber  gSnftemiS,  ^riftuS  mit  «elial, 
ber  @t&ubige  mit  ben  Ungl&ubigen.  Prima  tonsura  aber  oer* 
urfac^t,  ba^  bie  @erec^tigfeit  mu^  @emeined  l^aben  mit  ber  Unge« 
rec^tigfeit  be§  $apfte§  unb  ber  ^önd^e,  fo  fte  abminiftrieren,  ba^ 
ba$  Sic^t  mu^  @emeinfd^aft  l^aben  mit  ber  pdpftli^en  t^nftemiiS, 
S^riftud  mit  iBelial,  ber  @[dubige  mit  ben  ungläubigen  ^önd^en 
ober  ^nbem,  fo  \ol^t  ordines  conferieren.  —  ®er  ^err  3efu8 
€^nftu§  giebt  feinen  Sl^riften  in  ber  ^eil.  Saufe  felbft  —  ba| 
iDir*S  olfD  nemten  —  bie  rechte  primam  tonsuram  unb  ordines, 
ba  er  fte  oon  6ünben  reiniget  unb  mit  bem  l^eil.  @eifte  falbet 
(Tit.  3;  Joh.  3)  unb  }u  gemei(^ten  ^rieftern  unb  jtönigen  ma4)t 
(I.  Petr.  2).  daraus  oerftel^et  ein  fromm  ^er^  leid^tUd^,  ba^  ein 
^^rift  ft(6  an  fotc^er  be3  ^erm  2[efu  S^rifti  rechter  prima  ton- 
sura foUe  genügen  laffen  unb  barüber  feine  anbere  frembe  ton- 
surara  beS  leibigen  $apft  ober  ^5nd^e  annel^men.  —  In  summa : 
tota  Sacra  scriptura  ignorat  primam  tonsuram  papae  et  cha- 
racterem  indelebilem,  ber  burd^  ba3  papisticum  sacramentum 
ordinis  foß  imprimieret  werben,  ^at  feinen  @runb  barin,  taugt 
nichts,  fann  unb  foll  au({)  bedmegen  meber  @ngel  nod^  OT^enfc^en 
}u  @efallen  angenommen,  nod^  um  biefer  ober  iener  Utilitftt  miUen 
beliebet  merben.  ^em  Corpori  doctrinae  biefer  löblichen  ftir^e  ift 
fie  auc6  unbetannt  unb  n>ei^  nietet  allein  nici()tg  überall  bavon,  fonbem  eS 
Derbammet,  meieret  unb  verbietet  a\x6)  alle  biefe  unb  anbere  be§ 
^opfted  Betrügerei  unb  Hiaroerei,  mie  ^in  unb  mieber  in  felbigem 
ju  beftnben,  fonberlic^  aber  an  ben  Dertem,  ba  t)on  ben  sacra- 
mentis  ccclesiae,  pdpftli({)er  SBei^e  unb  ordinibus  gel^anbelt ;  unb 
in  ben  Articiilis  Schmalcaldicis,  fo  unferm  Corpori  doctrinae 
einverleibt,  fte^et  au3brüdli<i6,  man  foQe  bie  köpfte  unb  i^r  S^eid^ 
für  ein  anathema  unb  Derflu^ted  ilBefen  l^alten,  mie  Paulus  Ilar 
fagt:  Si  angelus  de  coelo  etc.  ^n  finb  prima  tonsura  unb 
bie  minores  ordines  ein  ©tuet  t)on  be§  $apfte§  Xeid(). 

Sie  fiird()en  biefeS  l5blic(ien  i^rftentl^umS  finb  einmal  öffent« 
li(6  vom  $apftt^um  auSgegongen,  l^aben  fid^  aller  beffen  fiaroen, 
Sl^unS  unb  SBefenS  begeben  unb  i^re  eigene  befonbere  4)riftli4»e, 


256 


ivo^tgegrünbete  ftird^enorbnung,  luelc^e  öffentlid^  angenommen,  aud^ 
nunmehr  ber  ganjeu  S^rtftenl^eit  befannt,  barin  aber  m(i()t  ba§ 
@enngfte  de  prima  tonsura  unb  pdpftHd^en  ordinibiis  ju  be« 
ftnben.  ^a  xooUt  bod^  ein  gotte§für(^tiger  ^ert  bebenfen,  ma^  eS 
fei:  etroaS  —  roie  gering  e3  auc^  fd^einet  —  berfelben  jumiber 
}u  t^un  ober  oorjune^men.  Prima  tonsura  ober  bie  pdpftlid^e 
SBeil^e  unb  maS  ber  anhängig,  ift  oon  aßen  @oangeIijd^en,  }u« 
Dorberft  aber  oon  D.  Liithero  in  feinen  Schriften  an  gar  Dielen 
Orten  je  unb  aUeroege  aU  für  ein  ^aaljeid^en  bed  ^nti<i6nfti^  ge« 
galten  unb  Denoorfen  unb  ift  fteinem  pafftert  ber'S  angenommen, 
^ie  Formula  concordiae,  xod6)t  ftdi)  aud^  bie^fadd  auf  D.  LutLeri 
scripta  beruft  unb  barauf  n^eifet,  Denoirft  in  loco  de  adiaphoris 
fold^e  collusiones  mit  bem  ^opftt^um,  n)ie  alle  bieienigen  bezeugen 
unb  benennen  muffen,  fo  berfelbigen  in  aQen  reformierten  JÜrc^en 
fubfcribieret,  unb  ^at  ftd^  eben  um  biefer  unb  bergleid^en  ^dnbel 
mißen  ber  Streit  de  adiaphoris  erhoben,  ^a  bebenfe  um  (Sottet 
voxUfn  ein  gotteSfürd^tiger  $err,  maS  für  ein  £od&  in  bie  Formulam 
concordiae  l^ieburd^  gemadjft  unb  mie  bie  ^einbe  berfelben  bar« 
über  fro^lod(en  unb  jubilieren  merben,  benn  e§  leiber  nunmehr 
^[ebermann  befannt.  Tlan  foQ  92iemanb  Ärgerlich  fein:  Ve  homini 
per  quem  venit  scandalum,  fprid^t  ^i^riftuS  Matth.  18.  9htn 
be^erjige  bod^  eine  gottliebenbe  @eele,  mas  für  ^ergerniS  au§  ber 
prima  tonsura,  Dom  ^5nd^e  abminiftrieret,  erfolget  bei  (^einben 
unb  Sfrcunben.  ^d^  fQtn  ^t\n,  bring  roieber  jured^t,  roaS  oerfe^en 
ift!  3)er  $err  SefuS  ß^riftuS  fprid^t  aud^  Matth.  10:  Qm  me 
confessus  fuerit  coram  hominibus,  eum  ego  confitebor  coram 
Patre  meo  coelesti.  ^d^  lieber,  frommer  (Sott,  n)a§  ift  aber: 
primam  tonsuram  ober  einen  ordinem  oon  einem  papiftifc^en 
^önd^  annel^men!  ^d^  gebe  @ott  oom  ^immel,  ba^  e9  erfannt 
unb  nic^t  entfd^ulbigt  merbe!  ^ie  ^dpftlic^en  rühmen  mit  ooUem 
Wunbe,  ba^  susceptio  primae  tonsurae  eine  öffentlid^e  IBe^eugung 
fei,  ba^  mir  §u  il^nen  getreten  unb  il^re  [Religion  gebilliget,  ^ie 
Srfal^rung  mirb'i^  au(6  bezeugen,  ba^  bie  ^apiften  in  öffentlid^em 
^xnd  noä)  foldt)e$  an^iel^en  unb  oon  unfern  ftird^en  unb  ©d^ulen 
)U  großem  9{adt)t^eil  berfelben  barüber  in  il^ren  Schriften  triumphieren 
merben,  ba^  man  ibre  ÜJ^aaljeic^en  ^at  angenommen.  SoU  man 
benn  —  möd^te  Semanb  fagen  —  über  ein  fol(^  fc^ledjjteg,  geringe^ 


257 


^ing,  d^  prima  tonsura  xft,  bahti  ja  au^  Scripttirae  dicta  ge- 
braucht, ein  foldj  -grofe  SCBefen  machen  ?  SntTOOtt :  obermelbete  Ur* 
fachen,  wenn  biefelben  in  ©otteSfurcfet  red^t  betrad^tel  werben;  jeigen 
genugfam  an,  ba^  eS  ni<i6t  ein  gering  ^ing,  fonbem  ein  gro^e^ 
fei  um  bie  primam  tonsuram.  @o  entfd^ulbigt  ed  auc6  baS  n\6)t, 
ba^  Scripturae  dicta  babei  gebrau({)t,  benn  baS  ift  bed  b(fen 
t^einbe^  unb  feiner  fiirc^e  ^rt:  impias  et  superstitionas  cere- 
moDias  mit  @otte§  ilBort  bef^önigen  unb  bemänteln  moUen,  aber 
in  secundo  praecepto  jpricf^t  @ott :  Non  usurpabis  nomen  Domini 
Dei  tui  in  vanum. 

3)er  barml^er^ige  ®ott  wenbe  um  3efu  ©l^rifti,  feine«  lieben 
6o^ne§,  unferS  einigen  @rlöfer§  miUen  alle§  9öfe  in  (Snaben  ab! 
%men. 

18on  ber  Sinfäl^rung. 

SBaS  biefelbe  anbetrifft,  ift  freili*  6ott  bcm  ^Umöd^Hgen  ju 
banfen,  ba^  e§  nic^it  gefdl^rtid^  hergegangen  ift,  aber  nic^t^  befto 
weniger  lann  e«  oor  ber  ftircjie  S^rifti  nic^t  entf4)ulbigt  werben, 
ba^  man  mit  ftreu^en  unb  ^^a^nen  butä)  bie  ganje  papiftifc^e 
(^(erifei  }ur  9\x^t  fic^  führen,  unb  ju  ^ehftftigung  i^re«  papiftifd^en 
abergiftubigen  SBefend  ben  ©^orrorf  anjie^en,  ben  !D25nci^  TkJ  ben 
3ipfel  am  felbigen  öffentUd^  über  bie  Strafen  nachtragen  laffen. 
^enn  wenn  man  mit  ben  adversariis  verae  doctrinae,  wie  jene 
ftnb,  }u  tl^un,  ift  ein  €l^rift  fdi)ulbig,  fein  ^^enntniS  }u  t^un  juxta 
dictum  filii  Dei:  Qui  me  confessus  faerit  coram  hominibus, 
unb  nic^t  bie  geringfte  ceremoniam  ben  ^Apftifd^en  )u  ^iQen  on« 
junel^men.  9Bie  aud^  ein  großer  ^err  nid^t  bulben  fann,  ba^  fein 
gefd^momer  Wiener  mit  feinem  abgefagten  ^einbe  @emeinfc6aft  unb 
^ergteic^ung  treffen  wolle,  alfo  fann  ber  gro^e  $err  Hex  regum 
et  Dominas  dominantium  nid^t  leiben,  ba^  wir  aU  feine  gelobte 
5)iener,'  bie  wir  i^m  in  ber  Saufe  gel^utbigt,  mit  feinen  geinben 
un3  woQen  einlaffen  unb  in  il^ren  ftirc^en«  Zeremonien,  bamit  wir 
i^rer  ^enie^en  möchten,  un«  mit  i^nen  conformieren.  SHed^te,  wa^re 
Z^riften,  weld^e  bie  3Ba^r^eit  be«  @oangelii  Z^rifti  erfannt,  !5nnen 
no(^  foUen  nid^t  im  ^od)  ^iel^en  mit  ben  UngtAubigen,  IL  Cor.  6. 
9Rit  ber  popifHfd^en  SIerifei  aber  in  ber  ^rojeffton  mit  ^reujen 
unb  i^a^nen  jie^en,  ift  freilidt)  am  ^od^  jiel^en  mit  ben  Ungläubigen. 

11178.  17 


258 


63  fc^einct  jroar  ein  ®eringc§  ju  fein,   ein  ftörnlein  SQÖei^raud^  in 
bQ§  treuer,  ba§  auf  bera  ^Itar  lag,  merfen ;  bo4  iDoUten  beS  j!ai{et$ 
Juliani   c6rifttidS>e   milites    —    wie  bie  ftird()en]^iftorie   melbet  — 
folc^e^  bem  flaifer  $u  ©efallen  nid^t  tl^un,  unb  bie,  fo  e§  tl^aten, 
n)urben  von  ben  ^nbem  für  bie  gel^alten,   fo  ftc^  ber  SOkil^rl^eit 
©^rifti  begeben.     Älfo  f^eint  e§  ein  \6)U^i  5)ing  ju  fein,  in  ber 
papiftif(i()en  Ißrojeffton  mit  f^al^nen  unb  ftreujen  ju  gel^n,  aber  t3or 
(Sotte§  «ngeltc^t  ift'S  nici&t  fo  fc§(ec§t.   —   ^e§  «Intic^rift«  ftird^e, 
roenn  fte  un^  i^re  Zeremonien  anmut^et  unb  xoix  au(6  ber  gering« 
ften  eine  annel^men  unb  burdj)  unfere  ^erfon  beftfttigen  l^elfen,  fxel^et 
bal^in,  ba^  fte  il^r  gottlos  Zf)mx  unb^efen  l^iermit  befrdfttge  unb 
für  bie  redete,   malere  ftird^e  ®otte§  er!annt  unb  gel^alten  werbe. 
9Ba§  e§  nun  auf  fic^  ^aht,   fold^eS  i^r  ju  ©efaUen  ju  tl^un,  ba§ 
tjerftel^en    fromme    gotteSfürc^itige  Ferren    roo^l   unb  bebarf  !eine§ 
roeitlftufigen  ^ebucieren§.     2)ie  ganje  l^eit.   6(^rift  verbietet,   bo^ 
man  mit  ben   @ottIofen  nid^t  foUe  @emeinfd^aft   ^aben  in  i^rer 
ftird^e  unb  in  lBead()tung  il^rer  ^remonien,  II.  Paral.  19;  Ps.  26; 
II.  Theas.  3;  Apoc.  18  (bcnn  ein  ^nbre§  iff§,  menn  man  t)on 
ber  du^erlid^en  ©emeinfd^aft  rebet  ober  fraget,  ba  man  mo^I  mei^, 
ba^  fold^e  jugelaffen  ift).    SBenn  man  nun  mit  i^nen  in  ^ro^effion 
5ur  ftird^e  ge^et  unb  il^re  Zeremonien  beachten  l^ilft,  l^at  man  frei^ 
Iid()  contra  mandatuin  Dei  mit  ben  ©ottlofen  ©emeinfd^aft.     @§ 
ift   aud^   ftradC«   roiber  bie   djriftlid^e   grei^eit,    barin   un§  3cfu§ 
Z^riftuS  gefegt  l^at  (Gal.  5),  ba^   mir  ba§  ^od^  ber  p&pftif((en 
Üird^en«  Zeremonien  mit  unferer  $erfon  in  i^ren  ftird^en  beftdtigen 
l^elfen^  unb  leieret  Paulus  Gal.  2,  ba^  bie  ^al^rl^eit  be§  ßoangeUi 
nid^t  beftel^en  f5nne,  menn  mir  un§  mit  ben  S*einben  beSfelben  in 
Aird^en«@ac^en  unb  Zeremonien  einlaffen,  xoxt  leiber  l^ier  gefc^e^en. 
®ie  geinbe  3cfw  Z^rifti  pnb  oon  redeten  Z^riften  nid^t  ju  ftörfen; 
nun  werben  fte  aber  nid^t  menig,    fonbem  gar  Diel  geftärft,  menn 
mir  un§  berma^en  i^nen  abplt eieren,   ba^  mir  mit  i^nen  in  il^ren 
ftird^en  ^rojeffion  mit  ßreujen  unb  fja^nen  gel^n.     2BaS  e§  für 
einen  b5fen  ^Jlamen  ber  l^ut^erifc^en  Üird^e  gemad^t,   ba^  Ztlid^e 
gur  3cit  beS  ISnterimS  ^u  etlid^en  Zeremonien  ftd^  begaben,  ba§  ift 
meltfunbig ;  maS  aud^  für  ein  großer  !Riff  in  ber  Sutl^erifd^en  ftird^e 
barauf  erfolgt,  ift  offenbar.  —  S)a8  Äöcfel  anjiel^en  unb  ben  S^^l 
fi(^   nad^tragen  (affen^   ift  mol  fonft  adiaphoron,    aber    nid^t   in 


259 


fall   caau,   ba   perspiciia   confessio   nominis  Je8u    Christi  foH 
ebtert  necben;    nint  ift  btefeS  casus  confessionis,  tme  unleugbar 
unb   unnnbetfprecl^Ii<i6   ^o^^  ^xnb  bie  ganje  l^eil.  @(i^nft  unb  äße 
ftitc^enl^iftonen  bezeugen,    ^ie  Formula  concordiae  bezeugt  flftr« 
l\^,  ba^  mit  bei  ^to^effton,  Ködel-^njie^en  unb  3ipf^'^ct4)tragen 
burd^  einen  pftpftifd^en  ^önd^  ber  Sad^en  )u  oiel  getl^an,  nie  ex 
loco  de  adiaphoris  bie  IRed^nung  leidet  ju  mad^en.     Ulfo  leieren 
anä)  bie  Airc^enorbnungen  unb  Corpus  doctrinae  harum  ecclesiarum 
gar  baS  SBiberfpiel,  nie  Sold^ed  flar  por  9[ugen.    9Ba§  au(^  für 
9ergemi§  aUbereitS  baraud  entftanben  unb  mad  man  oDn  und  unb 
unfern  fttrc^en  unb  Academiae  beSniegen  nad^fd^reibt  unb  öffentlich 
nad^fagt,   ift  (eiber  @otte9  an  feuern  £age  unb  mirb  nod^  oiel 
ftrger  iperben,  no  mir  nidt^t  in  tempore  baju  in  ber  f^urd^t  @otte§ 
bebad^t  ftnb,   ba|  foldfteS  erfannt  unb  baS  gegebene  ^ergemid  — 
bogu  @ott  oom  ^immel  feine  ®nabe  Perlei^e  —  lieber  abgefc^afft 
merbe.    In  summa:  meil  ba  casus  confessionis  oor^anben,  !ann*§ 
nic^t  entfdt)ulbtgt  nerben,  wad  man  bamal§  getl^an,  ober  ed  müjste 
Sott  felbft  Unred^t  l^aben  unb  fein  ^ort  falfdt)  fein,  mad  unmög« 
Ixä)  ift.   ^enn  man  nun  gleich  fagen  moQte:  ma^  und  bielhreuje, 
i^a^nen  unb  ber  papiftifdt^e  Tlbnd^  anginge?   fo  ^dlt'd  bod^  ben 
6tid^   ni4)t,   benn   ed  ge^et  und  ja  unb  foU  und  aud^  biUig  an« 
ge^en  confessio   nominis  Jesu  Christi   coram  hominibus,  unb 
ba^  er  fprid^t:    Ve  homini,  per  quem  venit  scandalum;   item 
ba  er  verbietet,  am  ^o^  )u  }ie^en  mit  ben  Ungläubigen.    2BoSte 
man  aud^  fagen:  ed  m&re  ja  nidi)td  ®(fed  in  berftir4)e  gefd^el^en, 
man  ^&tte  ia  nur  bad  Te  Deum  laudaraus  gefungen,  ift  bie  ^nt« 
mort:    @ott  ber  SOmAd^tige  miU  aber  nid^t  ^aben,   ba^  mir  mit 
ben  gottlofen  ^opiften  in  ber  ^rojeffton  in  i^ren  ftird^en  folc^er« 
geftalt  im  ^od^  ^iel^en  unb  ©emeinfd^aft  mit  i^nen  ^aben,  fonbem 
miU,  ba^  mir  ab  omni  specie  mali  abftinieren  foUen.    92un  ift*d 
freiließ  species  mali,  mit  ben  i^einben  ^^rifti  in  i^rer  abgöttifd^en 
ftird^e  in  ber  Steige  fielen,  ju  bem  @nbe,  ba^  man  i^rer  genieße. 
URan   finge  aud^  bad  Te  Deum  laudamus  ober  mad  bergleidjfen 
fein  mag,  unb  ift  ^ier  nid^t  bie  Sfragc,  ob  bad  Te  Deum  lauda- 
mus red^t  ober  unred^t,  fonbem  de  nostro  facto  ift  bie  quaestio: 
ob  badfelbige  mit   @otted  2Bort  gleic^ftimmig  unb  ^u  pertl^eibigen 
ober  nid^t.     Unb  menn  man  Povmenben  moUte:    menngleidt)  etmad 

17* 


260 


je^t  gefd^e^eu,  man  ^fttte  e^  nic^t  dnbern  fönnen,  l^ütte  man  anber§ 
baju  fommen  foUcn,  fo  ift  unleugbar,  ba^  man  c§  anber§,  b.  i. 
nac^  @otte§  2Bort  Ijidtte  machen  foUen,  unb  joQte  man  gleid^  Me§ 
^aben  barüber  entbel(iren  muffen.  Senn  menn  btefe  )n>ei  gegen 
einanber  laufen:  confessio  nominis  Jesu  Christi  et  bona  cor- 
poralia  ober  episcopatus,  foU  ein  fromme^S  ^er),  roemt  e§  auc^ 
bie  gan^e  2Belt  ju  gen)innen  raupte,  e^er  Wit^  fahren  laffen,  al§ 
bem  ®efenntni§  be§  ^eil.  92amen§  2[efu  €^rifti  etmaS  jumiber  }u 
t^un,  ja  nid^t  aber^lemanb  fagen:  mir  moQen'io  l^emac^  mol  mieber 
hereinbringen,  menn  mir  l^aben,  maS  mir  ^aben  moQten.  ^ntmort: 
Non  sunt  facienda  mala,  ut  veniant  bona.  Unb  menn  @ott 
5ürnen  moQte,  foUte  fic^'§  mol^l  um!el^ren. 

Ser  barml^erjige  ®ott  unb  Sater  unfern  einigen  ^errn  unb 
.^eilanbS  Siefu  ^l^rifti,  ber  aUe  nerberbte  böfe  Sad^en  corrigieren 
!ann,  ber  moUe  nidj^t  nad^  unferm  Serbienft  unb  ^l^un,  fonbern 
nad^  feiner  ^arm^erjigteit  an  un§  ^anbetn  unb  burd()  feinen  ^eil. 
@eift  @nabe  nerlei^en,  ba^  foldjfer  ($e^l  re^^tfd^^ff^n  mit  bußfertigem 
^erjen  erfannt  unb  abgefd^afft  unb  ia  nic^t  fucatis  coloribus 
pingieret  ober  e;cufieret  merbc,  bamit  ba§  ^ergemiS  abgemonbt 
unb  nidjft  ein  großer  unb  gef&l^rlid^er  9iiff  in  ^irc^en  imb  Sd^ulen 
biefer  fianbe  erfolge,     ^men. 

Timotheus   Kircbnerus.       Tilemannus  Hesbusius.       Basilius 

Satlerus.     Johannes  Olearius. 

aim  f(^mcrjtic^ftcn  aber  warb  aJJartin  ftemnife,  ber  bi«^ 
^erigc  treue  SDJitarbeiter  bed  ^erjogö  on  bcffen  reformato- 
rtfdien  ©eftrcbungen  unb  lauten,  oon  Jener  ©c^reden^bot* 
fc^aft  ergriffen.  311«  er  jenen  nor^in  (@.  251)  ermähnten 
©rief  Don  feinem  greunbe  'ißouc^eniu«  erhalten  ^atte,  ^iett 
er  e«  für  feine  ^flic^t  unb  feineß  ämte«,  ba«  er  in  ©raun- 
fc^meig  mit  aQem  ^{ac^brud  übte,  an  ^er}og  OuUud  f otgenbeu 
©rief  öoü  ernftcfter  Ermahnungen  ju  richten,  worin  er  feinem 
Surften  in  ber  SBetfe  eine«  Stia«  entgegentrat:') 


>)  !J)icfe«  berühmte  ©c^reibcn  be«  Äcmni^  mar  bamale  fc^nett  in 
öietcn  Slbfd^riftcn  öerbrritet  unb  ift  nad)  einer  fold^en  fehler ^aftcnSlb* 
fd^rift  aud^  fc^on  fragmcutorifc^  unb  oft  unjinnig  entftfttt  gcbrucft 
bei:    ?eudfclb,    „Antiq.  Groening.    Quedlinburg.  17ln.    Addend**. 


261 


(Sottet  @iiabe  unb  6e()en  biirc^  @^nftum  fammt  unter« 
t^ntgem  Erbieten  memed  anbftc^tigen  @thtt9  unb  gel^ovfamen 
^ienften  )uoor. 

^UT4)[au(j^tigeT,  $o({)gebomer,  gndbiger  t!fücft  unb  $err. 
6.  %.  @.  gti&btgeS  Schreiben  fammt  beiDenoal^rten  beiben  beli« 
neireten  praefationibus,  fo  ber  Formulae  concordiae  foQten  Dor« 
gefetzt  werben,  l^abe  i(^  in  UntertJ^Anigfeit  empfangen.  Unb  mie 
ic^  biefelbtgen  obiter  burdi)gefe^en,  wirb  noc^  t)iel  bann  }u  notieren 
unb  ju  corrigieren  fein,  ba^  ni<i6t  bieienigen,  fo  aübereits  fubfcri« 
btert  ^aben,  fht^ig  gemad^t.  @o  mirb  aud^  ba$  muffen  fleißig  in 
94t  genommen  werben,  ba^  bie  praefationes  bem  mögen  gemd^ 
fein,  mie  @.  9.  ®.  oon  ettlid(fen  fünften  an  ben  ^erm  Sanb« 
grafen  unb  an  ben  t!rürften  ju  9n^alt  ftd^  ettlidjfe  TlaU  erfiftrt 
^aben.  ^enn  an  ben  praefationibus  mirb  ie^t  j|a  mol  fo  viel 
gelegen  fein,  ba^  Me§  möge  barin  rid^tig  fein,  aU  an  bem 
ganzen  ^IBerfe,  ba^  eS  bermaleinft  )u  gemünfd^tem  ^eilfamen  @nbe 
bur4  @otte$  @egen  fommen  möge.  S)enn  ber  @atan  mirb  je^t, 
fonberlic^  ba  ba§  SBerf  ber  6ioncorbie  }u  Snbe  foQ  gerid^tet 
merben,  nic^t  feiern,  fonbem  allerlei  Serl^inbemi^  mit  einwerfen. 
lEBiU  benoegen  mit  Anrufung  göttli(j^er  ®nabe  3^^  baju. nehmen 
unb  ^lle^  mit  ^lei^  enoAgen  unb  ju  erfter  möglid^er  ®elegen^eit 
^.  3r.  @.  mein  Sebenfen  in  Untertl^Anigfeit  t^riftlic^  anfertigen, 
unb  foUen  bie  S)inge  bei  mir  mo^t  in  ^^ertrauen  bleiben. 

@$i)  fdßt  aber  leiber  ie^t  ein  grog  befdiimerlid^eS  ^ergemi^ 
oor,  fo  weit  unb  fem  ausgebreitet  wirb,  meld^eS  bie  Sergioer« 
fanten  mit  einem  Sd^ein,  ba§  ^oncorbienmerl  5U  l^inbem  ober  fic^ 
baoon  abjufonbem,  oonoenben  fönnen  unb  werben,  2)  unb  aud^ 
aUbereitS  t^un.  2Bel(^e§  @.  ^,  ®.  i4  Berufs  unb  9mtd  falben 
als  ein  Theologus  unb  ^rebiger^)    nid^t    oer^alten    fann   no^ 


p.l8qq.;  @ruoc,  „4^ipor.*^oltt  «rc^io.  ©clmfl.  1728",  V,  @. 280 ff.; 
unb  in  neuefler  Seit  bei  ^enfe,  „SKortin  Äemni^.   ?ci^g.  1866'',  @.  200  ff. 

3(!^  gebe  baSfelbe  ^ier  )um  erfreu  3)Mt  t^ollflänbig  nac^  bem  oon  mir 
im  ftonigl.  ©taatd'flrd^tt)  jn  ipannooer  aufgefunbcnen  Originale  unb  werbe 
einige  ber  bebeutenbften  Abweichungen  iener  ^nufe  in  ben  iRoten  an* 
fai^rcn,  wo  ?j.  =  ?ent,  5?f.  =  ?eu(ffelb,  unb  @tr.  =  @trubc  begcit^net. 

1}  ^er  beginnt  ber  Slbbnicf  bei  ?f.  unb  @tr.  >)  „unb  werben" 
f^lt  bei  @tr.      3)  ^^vmh  ^rebigcr"  fc^lt  bei  ?f. 


262 


joU.  @.  ^.  @.  rcoQe  e^  iiid^t^  anbete  beim  in  Untertl^änigfett 
oon  mtr  Don  ^erjen  ')  treuUcti  unb  tuo^lgenieint  in  @naben  auf« 
unb  annehmen.  @§  t)erurfac^t  ftc^  aber  bal^er,  baft  @.  t^,  ®. 
i^re  brei  fürftL  6ö^ne  foQe  ^aben  bie  papifti)4en  ordines  ober 
bie  papfti{<i6c  primam  tonsuram  laffen  annel^men  vom  W)t  ju 
.^u^feburg,  2)  ber  ein  arger  giftiger  $a|>tft  ift,  in  ilBeifein  ettli<ii)er 
^onil^erm  t)on  t^^^^^^ft^^^-  ^n^  ^^^  barauf  weiter  in  intro- 
ductione  lUustrisfinii  episcopi  mit  bem  (S^onod,  meldten  jte 
nennen  bie  religio,  mit  ffreu^en,  Sahnen,  mit  bem  Tlbn^,  ber 
ben  3i|>M  nachgetragen,  auf  ben  Sttar  fe^en  ic.  oorgelaufen.  Unb 
ba^  @.  ?$.  @.  nid^t^)  beuten  mögen  aU  moQte  id^  für  mied 
allein  baSfelbige  fo  fc(iArfen,  übel^)  aufnel^men,  geföl^rlid^  beuten 
ober  fo  befd^merlic^  macfien,  überfenbe  @.  S.  @.  i(d  ^iebei  ver« 
maleret  ^)  ^mei  @|tracte  au§  ettUd^en  an  mi(6  gelangten  Schreiben 
x)on  einem  uomel^men  gotte^fürd^tigen  ^anne,  fo  6.  Bf*  ®-  %<^^ 
mo^t  gewogen,  barin  @.  t$.  @.  befinben  merben,  maS  anber^mo 
aUbereitd  baoon  iubicieret,  gerebet,  gefd^rieben  unb  ausgebreitet 
mirb;  mit  nid()t  geringer^)  ^erfc^mdlerung  @.  ^Jf.  ®  c6riftlidj)er 
IReputation.  ^ie  $apiften  barüber  gloriiren,  S^ergiuerfanten  ftc^ 
barüber  luftig  machen  unb  in  frommen  Jperjen  ber  @etft  barüber 
betrübet  mirb,  unb  graufet  mir  allberetts  bat)or,  toai  nod^  me^r 
folc^er  judicia,  9t^en  unb  Sd^^^iben  baDon  folgen  merben,  menn*^ 
in  ben  benad^barten  unb  anbem  abgelegenen  7)  ßirc^en  mirb  rud()bar 
merben;  melc^ieS  fürmal^r  @.  3*  ®*  ni^t  verachten  foUen. 

^6)^)  bin  forgfdltig  gemefen  unb  l^abe  aud^  mol  allerlei  be« 
fürd^tet;  bermegen  id^  in  Untertl^dnigfeit  @.  t^.  @.  ^uoor  treuUd^ 
erinnert  unb  gemamt,  ba^  man  ia  mit  bem  charactare  Anti- 
christ! fid^  nic^t  befd^mu^en  moUte,  ^)  mit  ^nmelbung,  xdü^  barauf 
erfolgen  mürbe.  9lod^  merbe  i(6,  tote  bie  @|tracte  melben,  oon 
(Sttlid^en  in  ben  Serbad^t  gebogen,  als  märe  Solches  an^  meinem 
^aif),  mit  meinem  IBormiffen  unb  Approbation  gefd^e^en,  baburc^ 
fte  oermeinen  bem  Soncorbienmerf  eine  merflidi)e  ^tnberung  }u  ob« 
iiciren,    menn  fte  bie   Collectores   Formulae   mit   einem  Schein 


0  rriu  ©erjen''  ?f.  2)  „2)eufeburg"  @tr.  3)  ,,nun''  @tr.  «)  „fo 
fc^c^ftti  Ucbel"  @tr.  »)  „oon  Söort"  @tr.  6)  „aud^  ein  geringer«''  @tr. 
7)  ,,obgeborf>tcn"  @tr.  8)  ^icr  beginnt  erfl  ber  ^ibbrud  bei  Seu^.  ^)  „ba6 
man  ja  tu  beu  charcacteren  Ant.  nic^t  befd^ül^en  woHte''  @tr. 


263 


ettlid^er    Unridiittg!etten  >)    in    SteßgtonSfad^en    oerbdctiHg    (önnten 
mac^n,  hai  at(o  l^ietan  nic^t  meiner  $erfon  aQein  gelegen. 

Söenn')  nun,  gnftbiger  5ürft  unb  J^err,  bem  alfo,  roie  bic 
@(j^reiben  au§  öffentlichen  actionibus  melben  unb  id^  fürd^te,  fann 
td^  filnoa^r  in  meinem  @en)iffen  ober  fonft  6ol(!6e$  nid^t  loben 
ober  approbtren,  noc^  mit  Stiüfd^meigen  biSftmuliren.  3)  ^enn 
mir  armen  ^rebiger  ^aben  von  unferm  Sr^^irten,  ber  und  ba§ 
^mt  befohlen  l^at  unb  barauf  au^  un§  ridjften  mirb,  ein  emfted, 
fc^arfe^  ^anbat  @}e<i6  3, 4)  melc^eS  aud^  nrieber^oft  mirb  ^je^. 
33:5)  ^3)u  foUft  au§  meinem  SKunbe  ba«  SBort  §ören«)  unb  fte 
von  meinetmegen  mamen,  unb  fo  bu  il^n  nid^t  marneft  unb 
fageft  ed  il^m  nid^t,  fo  nnrb  er  um  fetner  ۟nbe  millen  fterben. 
^ber  fein  9Iut  miU  id^  von  beiner  $anb  forbem.'' 

9lun  meig  id^*§  juDor  mol,  f^aV^  aa6)  voriger  in  ber  Xl^at 
befunben^)  unb  erfal^ren,  ba^  man  folc^e  SBarnungen  unb  $er« 
ma^nungen  au$  ®otte§  SBort  nidiit  gern  l^öret,  ba^  fte  aucfi  alfo 
nic^t  aufgenommen  merben^  tote  fte  mol  t)on  ^erjen  treulid^  ge« 
meinet  8)  merbcn.  SDenn  man  aübereits  bei  ber  ^ropl^cten  ^txttn 
gefagt  (at  Isaia  30 :  ^)  „  Dicite  nobis  placentia'  etc.,  unb  Osea  4 : 
„Do4  man  barf  nid^t  fd^elten  nod^  2i^ntanb  [trafen,  benn  bein  fßolt 
ift  rote  bie,  fo  bie  ^riefter  fdjelten*.  ®o  bin  ic&  au(6  fo  uncer* 
fitdnbig  nid^t,  fonbem  roei^  gar  rool,  ba^  man  auf  fold^e  2Beife 
bei  ^enfc^en  unb  fottberlic^  ju  «t^ofe  roeber  (Snabe  noc^  ®unft  vn* 
bient.  >0)  Kber  ®otte<S  fc^arfeS,  emfteiS  Tlanhat  fte^et  ba  (&it^.  3 
et  33.  Unb  $aulud  fprid^t  ®alat.  1 :  SBenn  id^  mein  9mt  fo 
fül^rete,  ba|  id^  ben  STlenfd^en  gef&Qtg  rodre,  fo  rodre  x6)  meinet 
^erm  S^rifti  Diener  nic^t.  So  mirb  aud^  @.  gf.  @.  bamit  nic^t 
gerat^en  nod^  gebienet,  roenn  in  folc^en  3fdDen,  fo  6.  3f-  ®.  ®e- 
roiffen  unb  c^riftlid^e  IReputation  belangen,  ^rebiger  f^roeigen  unb 
bi^ftmuliren.  @$  meinen  aud^  Sold^e  [bie  nid^t  $rebiger,  fonbent 
©d^roetger  finb]  6.  S-  ®.  nid&t  mit  redeten  Sreuen.    ©.  g.  ®.  — 


1)  .^Uneinigfeiten''  @tr.  3)  ^{^  Reiben  fotgenben  Kbfä^e  t)on 
„SBemt  nun"  bis  „$auüi«  fpri^t  ®a(.  1''  festen  bd  Sen«.  3)  ,,no^  nic^t 
fhttf<^tt)eige«,  btÄftemliren"  etr.  <)  ^g«^.  III,  17.  *)  Cj«^.  XXXIII,  7. 
«)  „führen"  8f.  7)  „empfangen"  ?f.  8)  „emial^nct"  ?f.  »)Je8.XXX,  10. 
^9)  „werbe  ®nabe  no<^  <Sunft  oerbienen"  @tr. 


264 


billc  ic6  um  (Sottet  roittcii  —  wollen  fclbcr  Icfcu, ')  roic  trculid^ 
ber  fromme  (Sott  xoamt,  hai  man  folcfie  ^-(^rebiger  mc(|t  lieben'^) 
fonbcni  fliegen  unb^)  mciben  folle,  bic  bo  ftnb  blinbe  HBäd^tcr 
unb  ftumme  ipunbe,  fo  nid^t  bellen  motten,  Slfciia  56  unb  @5ed^.  13, 
bie  alte  baufäUtge  SOi^dnbe  mit  lojem  ftaQ  übertünchen,  bie  ba  ben 
!^euten  ftiffen  mac^ien  unter  bie  ^rme  unb  $füle  ju  ben  ^Auptern, 
Derl^ei^en  benfelben  ba§  Hieben  um  einer  .^anb  doQ  @erften  unb 
33iffen  53rob§  willen  6o  folget  bannSfaia^)  3:  Popule  meiis,^) 
qui  te  beatum  dicunt,  decipiunt  te. 

@.  S.  @.  bebenfen  in  ^rc(ienfadi)en  unb  Sf^eligion^l^önbeln 
ni^t  aUmeg  MeS  fo  grünblid^,  unb  ftnb  bann  ber  @efeUen  fo  Diel, 
bie  nad^  bem  ^Buube  reben,  ba^  @.  %.  @.  barin  etma  mol  irren 
unb  fel^len,  )u  viel  ober  ju  menig  t^un  !ann,  fonberlid^  meil  @. 
2f.  ®.  SU  3«tcn  in  fold^en  ^ftnbeln  il^rer  S^eologen^),  fo  bie 
Sad^tn  verfielen,  9latl^7)  nicbt  braud^en.^)  @§  erfenneu  aber 
6.  3.  ®.  M  j«i&ulbig,  ben  frommen  ®ott  in  feinem  JBort^)  ju 
l^ören  unb  ju  folgen.  S)er^alben  miU  @.  'S-  ®<  i^  ®otte§  ^ort 
bringen  unb  uorl^alten,  barau§  ®.  g.  ®.  felber  erfel^en,  erfenncn  ^^) 
unb  urtl^eilen  mögen,  mie  e§  nad^  ®otte3  ^IBorte  mit  biefem  casu 
gefc^affen,  unb  werben  @.  3-  @-  ou§  bemfelben  ^orte  @otte^ 
Stat^  nel^men,  wie  ber  6a4e  geholfen,  ben  ®en)iffen  gerat^en, 
bie  ^ergemiife  abgemenbet  unb  an^  @.  %,  ®.  c^riftlid^e  IReputation 
in  ?ldS)t  möge  genommen  werben.  3)enn^')  e§  ift  gar  fd^ön  gc* 
rebet,  ba^  üönig  SDamb  fpridjft  $falm  119:  Scrmoncs  tui  con- 
siliarii  mei  sunt.  Unb  wollen  @.  S.  @.  ftc^  anber*^  nid^t  ein« 
bilben  ^^)  laffen,  aU  ba^  e^  t)on  mir  in  Untert^Anigfeit  treulich» 
gemeint  werbe.  2Bie  benn  ®.  g  ®.  bis  bal^er  in  JReligionSfac^en 
meine  Sreue  im  9Berf  befunben  l^aben,  unb  rotnn  \^  @.  S.  ®. 
©erhielte  *3),  waS  für  judicia  unb  Meben  l^ieroon  gefatten,  fo  t^öt 
tc^  nidi)t  treutic^. 

2Ba§   nun  biefen  casum   anlanget,   fo  ift  ja  ber  ®runb  bei 


1)  „wollen  fflber  tcfcn"  fe^tt  bei  ?en|5.  2)  „leiben«  ?f.  3)  ^^fwe^en 
unb''  fc^lt  bei  ?f.,  @tr.  u.  ?j.  4)  ,3crem."  ?g.  5)  „Populi  mei«  ?f. 
u.  ?8. ;  „Populus  mous«  @tr.  «)  „i^rcn  Theologis"  @tr.  7)  ,,re(^t" 
etr.  8)  „gebraud^cn"  @tr.  9)  „in  feinem  »ort«  fe^lt  bei  ?f.  u.  ?j 
»«)  „follcu  am  erften  erfenncn*'  Jj..  i  )  „S)enn  —  mei  sunt"  fe^lt  bei 
?i.    '2)  „ciubinbcn"  ;£tr.    ")  „bor^ielte"  ?f.  u.  etr. 


365 


alleit  rec^tfc^affenen  ^^rifteu  unter  >)  ben  Soangenfd^eii  Stäuben 
geiptg  unb  ftar,  ba^  ber  9i(mtf4e  $apft  mit  allen  feinen  TlxU 
gliebem  unb  SBerroaubten  fei  ber  re<i6te  tlnticfirift,  in  unb  burd^ 
®otte9  ^ort  offenbaret,  ba^  feine  gan^e  Steligion  fei  ein@rAue(2) 
DoQer  oerbammIi<i6st  Abgötterei,  Hberglauben  unb  SRidbr&ud^e, 
DanielisS)  7,  I  Timoth.  4*),  II  Thess.  2,  Apoc.  13.  14. 
17.  18  etc.  Unb  ift  @otte^  ernfiter  IBefe^l  ^)  befcfirieben  Apoc.  18: 
Exite.  @el^et  au§  t>on  i^r,  mein  SBoIf,  ba^  i^r  nic^t  t^eil^aftig 
loerbet  i^rerSünbe  unb  etmaS  oon  i^ren  plagen  empfanget!  90ßie 
benn  ber^alben  @.  %,  @.  mit  c(iriftlid(fem  Sifer  unb  emigem^) 
9iu^m  oon  bem  $apftt^um  abgetreten.  9tun  ift*§  aber  mit  ben 
popiftifc^en  ordinibns  unb  tonsuris  alfo  gefd^affen,  mie  fte  ed 
felber  oerftel^en  unb  ber  3Keinung ')  i^re  ordiues  confcriren®)  unb 
au4  ba4  9Berf  ^)  unb  bie  S^at  e$  bezeugen  unb  au4  oon  feinem 
rec^tfd^affenen  erangelif(j^en  @ele^rten  anberd  aufgenommen  mirb, 
baft,  n>er  foI(|)e  ordines  t>on  ben  ^aptften  annimmt,  bamit  unb  ba« 
burd^  ein  SKitglieb  unb  ^ttgeno^  ber  papiftifd^en  ftirc^e  merbe,  i^rer 
9{eIigion  eingemibmet  ^O)  einen  Zutritt,  ®emeinfc^aft  et  locum  in 
ber  popiftifc^en  ftird^e  baburc^  befomme  unb  annehme,  ba^  er 
bamit  fö^ig  '  *)  werbe  i^rer  ^raebenben,  ^encfijien,  5)ignitäten  unb 
@üter'2),  unb  finb  alfo  bie  papiftifd^en  ordines  et  tonsurae 
eigentlid^  ber  ^^)  charactcr  Aotichristi  sou  bestiae  in  Apoca- 
lypsi  unb  ^ei^t  baS  Apoc.  18:  buhlen  mit  ber  meretricc  Baby- 
lonica,  reicji  t)on  i^r**)  ju  werben. 

9iun  ^oben  ba§  5)ialjeic6en  i^rer**)  viele  angenommen  unb 
getragen  in  Unmiffen^eit,  baüon  Apoc.  13.  '^)  ^^ad^bem  aber 
hnrä)  ba^  @oangeIium  fold^e^  je^t  offenbaret,  fte^et  gefc^rieben 
Apoc.  14:  5Ber  ba§  9>2al)eid^en  be§  Z^xtvf^  annimmt,  ber  wirb 
oon  bem  2Bein  be§  3ome§  ®otte^  trinfen  unb  wirb  gequälet 
merben  mit  ^euer  unb  Sc^mefel,   bie  ba^  X^ier  anbeten  unb  ba$ 


1)  „unb"  ?f.  2)  „®nmbt«  @tr.  3)  „Deuteron**  ef.  nnb  ?j. 
4)  „W  etr.  5)  ,,crfte«  ®ebot"  ?j.  «)  „etüigem"  fc^lt  bei  (»tr. 
7)  „beroroegeu"  ^tx.  8)  „confirmircn"  @tr.  9;  „©ort"  ?j.  »O)  ^^f^^e 
9JeL  fingcreumet,  ac  (ambigue  dictum  est)"  (gtr. ;  „cingewri^et  wcrbf " 
«.  »I)  „t^fil^oftig"  ef.  u.  ?i.  12)  ,,Qutcr  mü^t"  ?f.  u.  tj.  ^)  „eigcnt- 
ticfter"  ej.    M)  „üon  i^r"  fel|lt  bei  ?f.  unb  Üj.    »5,  ,^t,c«  Stetere«"  etv. 


266 


^Dlaljeid^eu  [eines  9kmen§  annehmen.  Unb  ba^  la  ^ebermann 
roiffen  foQte;  ba^  eS  @otteS  redetet  großer  @tnft  fei,  roirb  eb«n 
badfelbige  ^eritacti  noc^  ^metmat  toiebec^oU  cap.  19  et  20.  Unb 
mie  3)iofeS  *)  unb  bte  ^ropl^eten  bicicnigen  fttafcn,  fo  i^re  fttnbet 
bamalS  bem  !U2oloc(i  aufopferten,  a(fo  ift  auc^  eine  fd^nere  ftcftf« 
(id^e  @ünbe,  feine  ftinber  burd^  bte  papifitifc^ien  ordines  et  tonsuras 
bem  ^^opfttl^um  jafül^ren  unb  bemfelben  einleiben  laffen^  aud^  ^^ter 
[Religion  unb  Decmeinten  2)  @otteSbienfte§  fle  3)  t^eill^Qf tig  machen  um 
i^rer  $r6benben,  ^ignttäten  unb  @üter  wtUen^),  wie  fold^e  tner- 
caturaeS)  befdjirieben  werben  Apoc.  18. 

!Run  weig  id6,  ba^  @.  ^.  ®.  fagen  werben,  @ie  l^aben  ba§ 
nie  in  ^l^ren  @inn  genommen,  boburd^  jum  ^apfttl^um  wteber  ju 
treten,  bem  aufzuhelfen,  feine  Abgötterei  ^u  beftdtigen  ober  förbern, 
fonbern  man  ^&tte  foldj^S  aU  äu^ttliö^t  -Dlittelbinge  o^ne  einige 
paptfitfd^e  abergldubifd^e  9)^eimmg  gebrandet,  ob  burd^  folcfie  &t* 
legen^ett  f^ttna^  bem  $apftt^um  mödt^te  ein  Abbrud^  gefc^e^en. 
Unb  bad  fann  oor  ber  9)emunft  ^war  einen  @d^ein  ^aben,  aber 
baburdi)  fann  oor  @ott  bad  (Sewiffen  nid^t  t)erfidi)ert  unb  bie 
scandala  nid^t  grünbUd)  abgewenbet  werben,  ^enn  wir  ^aben  in 
@otted  äBorte  einen  auSbradflidt^en  SLe^t  I.  Cor.  10,  ba  bie 
6^orintl^er  von  ber  l^eibnifd^en  Abgötterei  abgetreten  unb  S^riften 
worben  waren,  waren  aud^  nid^t  babei,  wenn  bie  Reiben  il^ren  @ö^en 
(quae  Paulus  vocat  daemonia)  opferten.  Aber  wenn  barna4) 
bie  Reiben  oon  ber  @peife,  fo  ben  Abgöttern  geopfert  war^),  ein 
convivium  anrid(|teten  unb  l^ielten,  fo  fanben  ftd^  aud^  etli^ie 
^^riften  ^u  benfelben  conviviis,  nidjft  ber  SReinung,  bem  Teufel 
bamit  }u  bienen,  wie  bie  Reiben  tl^aten,  fonbern  fie  l^ielten  e§  für 
ein  du^erlic^  SJlittelbing  7)  unb  wanbten  anbere  fd^eintic^e  Urfac^en 
vor.  Aber®)  Paulas  urt^eilt  de  illo  ipso  Corinthioram  facto 
mit  gar  ernften  ilBorten:  3c^  n}ill  nid^t,  ba^  il^r  in  ber  Teufel 
©emeinfd^aft  fein  foUt.  ^\)t  lönnt  nidjt  jugleid()  beä  $erm  unb 
be§  Xeufete  t^eiC^aftig  fein.    Ober  woUen  wir  bem  $erm  trogen? 


1)  „weit  er"  21  u.  Üj.  2)  „ocrbammten "  ?f.  u.  Sg.  3)  „O^otte«* 
bienfie  W  8f.  *)  r^gutcm  Sßitten''  gf.  5)  „mercatnra"  21,  „mere- 
trices"  <Str.  «)  „oon  ber  @pei«  bie  Reiben,  fo  ben  Abgöttern  geopfert 
waren"  @tr.  ';  „fünblid^  3)ing"  ?f.  8)  2)aö  golgcnbe  oon  „Aber  ^ou* 
(u«"  bie  „barau«  möge  folgen"  fe^lt  bei  l^g. 


267 


Unb  ir.  Cor.  6:  S^tf^^^  nt((t  am  <)  ftemben  ^o^  mit  ben  Un« 
gläubigen.  Et  rationem  addit:  ^enu^)  roa^  ^at  ba§  fiid^t  für 
eemeinfc^aft  mit  bec  ^nftemiS?  9Bie  ftimmt  ^^rifiu^  mit^eliat? 
Sie  glei^it  fid)  ber  Tempel  @otte$  mit  ben  ®5^en?  Sl^r  aber 
jeib  ber  Tempel  bed  (ebenbigen  ®otte$.  S)aYum  ge^et  au^  oon 
i^nen  unb  fonbert  eud^  ab,  (priest  bet  ^err.  3tem  I  Tfaess.  5: 
Reibet  aSen  böjeu  8(^ein!  unb  Rom.  3:  ^lan  foU  nic^t  9öfe§ 
t^un,  ba^  ®uted  barauS  möge  folgen. 

So  ftreitet  audjf  bied  factum  miber  bie  Formuiam  concor- 
diae,  ba  im  titulo  de  adiaphoris  aud  @otte$  äBort  ermiefen  loitb, 
ba^  man  ben  öffentlid^en  oerftocften  ^apiften  in  fold^em  i^aUe  auct^ 
in  öu^erlid^en  9}üttelbingen  ntd^t^  foQe,  nocd  mit  gutem  ßemiffen 
fönne  nad^gegeben  unb  eingemtUigt  werben  3),  unb  merben  beffen 
wichtige  Urfac^en  bafelbft  angezeigt.  SBarum  nun  |te,  bie  ^apiften, 
ben  gebrauchten  ^l^orrod^)  nennen  bie  Religio,  item  in  luelct^er 
SKeinung^)  unb  ju  meld^em  @nbe  fte  bad  @e(en  auf  ben  ^Uar 
brausen,  (ann  @.  9.  ®.  au§  bem  betoenoa^en  Extract^)  er« 
fe^en,  auf  ba|  6.  f$.  ®.  erfennen  m5ge,  maS  auc^  anberer  ^(iriften 
judicia  hiervon  finb. 

^a$  ift,  gn&biger  i^rft  unb  $err,  @otte3  'Bort,  quod 
judex  7)  est  et  regula  in  omnibuB  et  de  oronibus  ^),  baS  über« 
leugt,  n>a#  in  biefem  casu  gefcfie^en,  menn  ed^)  gteic^  fo  arg, 
übel  unb  papifttf({)  ni((|t  gemeint,  ba^  ed  bennod^  'O)  au§  ange- 
zeigten Urfac^en  @ünbe  unb  Unred^t  fei  im  ©emiffen  üor  ®ott. 
^inberd  farni  unb  foll  @.  %.  ®.  ic^  l^ieroon  nic^t  jagen,  al^  mie 
(Sottet  2Bort  foget  unb  urt^eilet.  >*) 

Ueberba§  ^^)  oerurfacfien  fic^  au3  bem  gemelbeten  casu  fo 
öiel  gro^e  befd^merti^e  ^ergemiffe,  welche  fürroa^r  *3)  g.  g.  ®. 
foH  }u  ®emütl^e  führen  unb  }u  Jperjen  nehmen,  ^enn  e§  fd^red« 
lidft  ift,  nelc^eg  gefc^rieben  fite^et  Matth.  18 :  mf^t  bem  ^enfd^eu, 


1)  „mit  Pf.  2)  „Item"  @tr.  3)  ^xnö^t^  foü  ^lot^  mit  gutem 
@eU3i{fen  na(^t^etten  unb  einig  n^iQtg  »erben"!  <Str.  ^)  „ben  (^ebraud^ 
ber  Zeremonien"  ?f.  *)  „SÄcinung  unb  «nba(^t"  Sf.  «)  Picgt  bem 
Originol-Criefe  nid^t  me^r  bei.  ')  „index**!  2f.  u.  ?j.  8)  „in  omni- 
bu8  actionibu8<*  @lr.  »)  „er'  Pf.  W)  „bernnac^"  ef. u. ?j.  »)  „für- 
^>oft  unb  foget"  11.  u.  ?g.  i»)  3)0«  folgenbe  bi«  „3.  Sie  bie  Xergiocr* 
fönten"  fc^lt  bei  ?cnfe.    13)  „öermant"  @tr. 


268 


bur(^  lueld^en  ^lergernid  fommt.  Stern:  Sßer  einen  ber  geringfteit 
Ärgert,  bem  roAre  beffer,  ba^  ein  9}^ü^(enftetn  2C.  3lnn  werben 
l^terauS  uid^i  einer,  fonbem  üiele  unb  nid^t  geringe  ^um  ^öc(|ften 
geärgert.  Unb  ba|  6.  %.  ®.  ni^t  benfen  bürfe,  als  rooUte  ic^ 
biefe  2)inge  fo  beft^roerltdSf  einbilben,  fo  befinben  ®.  3.  0.  in  ben 
beioenoa^rten  Extracten,  n)a$  für  %ebe  unb  jndicia  anber3n)o 
aQbereitd  baoon  fallen. 

1.  ^enn  erftlid^  werben  bie  oerftodten  ^apiften  baburc^ 
me^r  oer^drtet  unb  geftftrfet,  ba^  fte  t)on  i^rem  ^inge  ntd^t  wer- 
ben }u  loenben  ober  ^u  betel^ren  fein,  ^enn  wie  ftc  allbereitS 
gloriiren,  ba^  man  il^re  charactares  annel^me  unb  brauc(ie,  weifen 
bie  Extracte  auS. 

2.  Unter  ben  @Dangelifcl^en  ^aben  i^ren  Dielen  bisher  bie 
ÜJlduler  nac^  papiftifcf^en  ^rAbenben  geftunfen,  aber  ben  characterem 
bcstiae  in  tonsuris  papisticis  anjunel^men,  l^aben  @tlic^e  nocd  ein 
©ewiffen  gel^abt.  Seftt  aber  werben  jte  6.  S-  ®-  ®jempel  al§ 
eines  berufenen,  berül^mten  @ifererS  oorjuwenben  ^aben  unb  unter 
bem  Sd^ein  noc^  Diel  mel^r  unb  ^ergereS  tl^un. 

3.  3Bie  bie  ^ergiDerfanten  fold^eS  aUbereitS  fic^  ^u  9lut^e 
mad^en,  ba§  ^oncorbienwer!  bamit  Derbddj^tig  }u  tnad^en  unb  5u 
l^inbern,  befinben  @.  5-  ©•  i"  oftgemelbeten  *)  Extracten. 

4.  2)  Unb  was  werben  nodS)3)  bie  öffentlid^en  Sacramentarii  *) 
für  ein  @efd^rei  aud^  wol  in  öffentliiiftcn  Sd^riften  barflber  madjien, 
weil  fte  fonft  ben  collusionibus  curn  papistis  feinb  ftnb. 

5.5)  @S  fönnen  aud^  @.  S*  ®-  Dielgeliebte  651^ne  baburd^ 
Derwö^net^)  werben,  ba^  fte  l^emad^  befto  weniger  Hbfd^eu  Dor 
bem  Derfludi)ten  $apfttl^um  tragen. 

6.  7)  @§  iDtrb  aud^  biefer  casus  ber  neuen  blül^enben  ^uliuS« 
Sd^ule  bei  gutl^erjigen  ^l^riften  einen  böfen  Kamen  machen. 

7. 8)   2Bic  fromme  eifrige  ©l^riften  barüber  betrübt  unb  be- 


»)  „offenen"  ^j.  2)  «ei  ©tr.  9h.  7.  3)  „\>mmdi"  %  <)  5^on 
3  an  bid  ^irr  ^at  ?en^:  „(Sd  werben  auc^  bie!£ergit).  ol^ne0old|fS  au» 
bereit  )u  92ub  machen,  ba«  (Soncorbienwerf  bamit  oerbäc^tig  machen  unb 
ocr^inbcm.  Unb  werben  bemnoc^  bie  öffentl.  Sacram".  5)  ©et  «Str. 
yiv.  4.  «)  „ocrwarnct"  3?f.  ')  ©ci  etr.  «Rr.  5.  8)  ©ei  ^tr.  5»r.  6.  — 
!})er  folgenbe  lange  ^bfc^nitt  bi«:    „^o  Ifat  ber  fromme  (Sftott"  2C.  fe^lt 


269 


ftür^t  futb,  imb  Ie(tU4  nne  @.  ^.  @.  d^riftH(J^er  eiferiger  !Rame  >) 
barüber  oon  fielen  be{4)mu(t  Toerbe^),  von  bem  aUen  geben  bie 
Extracte  3^^^"^^  "^  ^i^^  (old^e^  nun  aHbereit^  in  atten  papi« 
[tif^eu  Stifften  fein  unb  auf  ber  $oft3)  rool  aÜbereitS  ju  IRom 
fein,  mirb  an^  in  allen  eDangeIif<i6cn  St\xd)tn  ausgebreitet  nierben. 
®§  t^ut  mir  an  ber  Seele  roe^e,  mie'  mir  von  aOen  Orten  unb 
Snben  bie  Clären  bamit  gerieben  merben. 

"üvm  n>irb,  gndbiger  ^rft  unb  ^err,  aUl^ie  ben  ©emiffen 
ju  ratzen  unb  bem  ^ergerni^  ab^ul^elfen  bie§  ber  9Beg  ^)  furroa^r  ^) 
ni^t  fein,  menn  man  treuherzige  SSermal^nungen  unb  Tarnungen 
au§  @otte§  Sorte  nid^t  l^ören,  nic^t  leiben,  nic^t  ad^ten  moUte, 
fonbem  barüber  jümen,  bem  ©trafamt  be§  ^.  ®eifte§^)  mehren, 
ba^  man  fd^meigen  foQte.  ^enn  e§  merben  bod(f  bie  eoangelifc^en 
^irc(|en  i^re  judicia  hierin  unb  l^ierüber  frei  begatten  unb  brauchen, 
unb  e§  ^ei^t:  @r  mirb  fommen  ju  richten  bie  ü^ebenbigen  unb  bie 
lobten.  @o  mirb  aud^  ber  gemö^nlid^e  stilus  curiae  in  biefem 
casu  ben  (Semiffen  ni(^t  Reifen  ober  ba?  gegebene  ^ergemi^  auf« 
lieben,  wenn  man  fagt:  e«  finb  ^offftl^rtige,  unrul^igc '')  Stoffen, 
bie  moQen  aQe§  regieren,  moQen  aüent^atben  bie  ^anb  mit  im 
©ade^)  l^aben.  9Ran  moHe  fi4)  t)on  ben  $faffen  ni4)t  regieren 
(äffen  2C.  ^enn  ber  gro^e  @ott  im  ^immel  unb  fein  ^eilige^ 
SBort  ift  über  aQe  ißatentaten,  mie  ^od^  fte  aud^  feien,  unb  ^at 
über  fte  )u  regieren  vel  in  verbo  vel  in  virga  ferrea,  Psalm  2. 
Unb  menn  ein  arme^  $fdfflein  be3  großen  ®otte§  2Bort  ^at,  mel« 
4fe^  er  in  ben  Tiunh  gelegt  l^at,  ba^  er  bamit  unb  baburd^  foQ 
Sünbe  (trafen,  fo  l^ei|t  e§  im  ^mmel:  Qui  vos  contemnit,  me 
contemnit,  Luc.  10.  Unb  @.  f$.  ®.  miffen  au§  bem  2.  $falm, 
mie  (Sott  gegen  bie  geftnnet  fei,  bie  ba  fagen:  ^a^ti  un§  5er« 
reiben  i^re  ^anbe  unb  t>on  unS  merfen  i^re  Stridfe.  ^enn  6^^riftu$ 
jeiget*^  in  ber  $arabel  Matth.  22,  maS  ba§  auf  ftd^  trage,  menu^) 
man  i^n  al§  ben  $erm  mol  miH  bleiben  (a^en,  aber  feine  au§« 
gefanbten  Wiener  Deractften,  ^(^nen  unb  verfolgen,  unb  11.  Paral.  36 : 
6ie  fpotteten  ber  l9oten  ®otte3   unb  oerad^teten  feine  SBorte   unb 


*)  „c^rifWi(^cn  eifrigen  9Jamen"  @tr.  2)  „bcfc^ü^^en  n^crbfu"  (2tr. 
3;  „auf  ben  ^opfl"  @tr.  ^)  „berwegen"  ?f.  5)  ^njitt  jtoar"  @tr. 
«)  „be«  ^emt"  ?f.  ')  „heftige,  uneinige''  ©tr.  »)  „@obe"  @tr, 
«)  ,,loeU"  @tr. 


270 


Affeten  feine  $ropl^eten,  bi$  ber  @nmm  be$  ig)errn  wu(i^§,  ba^ 
fein  |)cilcn ')  me^r  ba  war.  3lm  aUertDcnigften  roirb  aber  ba§ 
ber  2Cßeg2)  fein,  wenn  man'§  no(i&  juftificieren  unb  üert^eibigen  3) 
xooUtt,  benn  ba§  lann  @ott  {onberlid^  nid^t  leiben. 

@.  S.  @.  l^oben  über  {td^  ben  großen  @ott  im  |)immel, 
ben  fott  @.  g.  ®.  fürd^ten*),  benn  berfelbige  läfet  feiner  nici&t 
ipotten,  Gal.  6.  @r  ^at  biird^  feine  gn&bige,  mäd^tige  ^anb  an 
6.  g.  0.  beroiefen  ba§  Exaltavit^),  er  fann  aber  au(^  ba§  ?lnbere, 
f 0  babei  fte^et :  Deposuit  et  dispersit  saperbos,  unb  I.  Sam.  2 
fpric^t  @ott  )um  @li:  34  ^o^^  gerebet:  bein  ^m^  foDte  vov 
mir  bleiben  eroiglid^.  ?Iber  nun  fpricjt  ber  iperr:  6«  fei  ferne 
oon  mir,  fonbern  mer  mid^  e^ret,  ben  miH  ic^  auc^  eieren;  n}er 
aber  mic^  oerad^tet,  ber  foU  n)ieber  verachtet  totxhm, 

$ie§  erinnere  ic^,  mie  @ott  n)eig,  au§  gar  treuem  ^erjen, 
aU  ber  @.  9.  @.  treulid^  meinet,  benn  e§  ift  @otted  SBort,  ba$ 
i4  fc^reibe.  3ft  ber^alben  in  hoc  casu  ber  einige,  richtige,  fixere 
unb  befte  2Beg^),  ben  S)aoib  au§  ber  ©rfa^rung  gelernt  7)  i^at, 
Pgalm  328),  bag  @.  (]f.  @.  ben  Sachen  in  ©otte^furd^t^)  fleißig 
nad^benfe;  mo  geirret  unb  ju  DieH^)  gefd^e^en,  er!enne  unb  (Sott 
abbitte  unb  auf  c^riftlid^e  ^ege  gebente,  mie  ben  gegebenen  ^erger- 
ni^en  grünblid^  unb  mit  Seftanb  möge  abgel^olfen  werben. 

3(^  fann  leicht  beulen,  ba^  @tlic^e^  fo  oon  ber  maleren  %e« 
Kgion  nid^t  Diel  Derfte^en  ober  ia  berfelben  nid^t  gro^  achten, 
biefe  ^inge  fo  leidet '*)  ^aben  l^ingefc^Iagen  unb  geringfd^d^ig  ge« 
mad^t,  al$  bie  nid^t  Diel  auf  ftc^  ^dtten.  ^ber  ber  erfte  $falm 
fagt,  man  foQte  fold^e  consultores  i^)  in  9leligionSfad^en  nic^t 
braud^en:  SCBol^l  bem,  ber  nid^t  nianbelt  im  SRat^  ber  @ottlofen, 
nod!»  ft|et,  ba  bie  @p5tter  ft^en.  6o  ^at  ber  fromme  ®ott 
@.  t$.  @.  Dortreffli^e  Seute  in  ber  2^uliu$«UniDerfttftt  ju  ^elm« 
ftebt  gegeben,  bie  in  folgen  8ad^en  nü^Iid^  unb  n)o^I  tonnten 
ratzen.     2öeiP3)  nun  aber  ba§  6piel  alfo,  roie  man  faget,   mit 

I)  „^eil"  ?f.  2)  „bcrtDcgcn"  ?f.  3)  ,^rebigen  u.  üerfc^mieren" 
?f.  u.  @tr.  4)  „fuc^en"  @tr.  8)  ^Exsultavit«  ?f.,  „ExalUre**  @tr. 
6)  „ber  einige,  tt>id^ttgc  fd^cinborfle  SGßcg"  @tr.  ')  »gelc^rct"  ?f. 
«)  „2^  ?f.  u.  @tr.  »)  „in  ®otte«furd^t"  fe^It  bei  ?f.  W)  „fotoiel"  @tr. 
H)  „oiettcii^t"  @tr.      ")  „consulatores"  2U  „consultatores"  @tr. 

13)  (Statt:  »Seil  nun  aber in  b.  ©rabcn  gcfü^rct"  ^at  ?eudffclb: 

„SSJeil  ftc  abgcfü^ret  »erben". 


271 


großem  ?(crgcmi§  in  ben  ® toben ')  gefü^ret,  ermal&nc  6.  |V.  ®. 
\^  in  Untert^dnigfeit  au$  treuem,  n)0^(meinenbem  ^erjen,  unb 
bitte  um  @otte§  niUen,  @.  %.  @.  »oOen  @ott  unb  fein  ilBort 
b5ren  unb  bemfetbigen  folgen  unb  ja  nidiit  etn)a§  vornehmen,  ba< 
but$  in  btefer  Sad^e  bQ§  Uebel  möd^t  Arger  gemacht  unb  ba$ 
9(ergemi§  nod^  fd^roerer  n)erben. 

Unb  ^abe  id^  ber  Urfa^en  falben  bie  fundamenta  an^* 
fu^rlid^  2)  nad^  ber  l^önge  au§  @otte§  SBort  fe^en  motten,  ba^ 
@.  %.  @.  ben  Sa^tn  befto  beffer  in  ®ottedfurdj)t  nadiibenten 
motten,  mie  i4  aucb  l^offen  3)  miS  in  aller  Untertl^&nigfeit.  ^enn 
fürma^r  @.  3-  ®-  ®emiffen  unb  d^riftlic^er  SReputation  baran  jum 
^ödj^ften  gelegen  % 

^en  frommen,  getreuen  ®ott  bitte  id^  oon  |)er}en,  ba^  er 
um  feines  lieben  ©o^ne§  mitten  @.  ^.  ®.  ^tt^  burct»  leinen  @eift 
gnöbiglid^  erleuchten,  rühren,  neigen,  jiel^en,  menben  unb  regieren 
motte,  ba^  in  biefer  Sad^e  gef^el^en  möge,  ma§  ®ott  gefAttig, 
berftircde  erbaulid^  unb  ben  @emiffen  ^eilfam  fein  möge,  ^efel^le 
@.  fjf.  ®.  ^iemit  ber  ®nabenregierung  unb  l!BirIung  be§  l^eiligen 
Seiftet,  ^men.  Unb  bitte  untert^Anig,  @.  ^,  @.  motte  bieS 
ni(^t  anberS  aU  mie  ic^'S  treulich  unb  mo^l  meine  in  ®naben 
aufnel^men. 

^atum  ^raunfd^meig  19.  ^ecembriS  1578. 

g.  g.  ®. 

untert^Aniger 
3Kartinu§  AemniciuS. 

f)crjD9  Suliu«  »arb  burd^  biefc«  ©(^reiben  tief  erbittert 
unb  tDir  werben  fpäter  uoc^  fe^cn,  luie  Äcmnife  feinen  ^oxn 
ffi^Ien  tnugte;  am  empfinblii^ften  aber  Derle^tc  il^n,  bag  ni(f)t 
oücin  bte  SJicnftbefliffcn^eit  ber  greunbe  ftcmnifeen«  fic^  ein 
befonbered  ©efd^aft  barand  machte,  obige  fo  ma^nenbe  unb 
ftrafenbe  unb  au^  xoo\  bie  ©renje  ber  untert^änigen  (S^r^ 
erbictung  übcrfc^rcitenbc  3wf4^ift/  wwi  i^re«  ©uperintenbcntcn 
ig^re  ju  retten,  möglic^ft  »eit  ju  öerbreiten,  fonbern  baß 
aud^  foiDo^I  ftentni^  al«  bie  anbern  Sraunfc^metgifc^en  $re^ 


i)\Äram"  @tr.    2)  ,,au«gcfü^ret  unb"  ^f.,  »rauf«  fügtic^ftc"  @tr. 
3)  „Reifen"  @tr.    ^)  ,4rip(i*c  9e . . . .  gebogen"  etr. 


272 


bt^er  bte  ®a6)t  auf  bie  Sandeln  brachten  unb  am  (c^ten 
SlbDent  1578  in  fanatifc^eu  ©trafprebigtett  gegen  ba^  Dom 
^erjoge  gegebene  Slergerni«  —  wie  ou(^  iugtcit^  gegen  ein 
®efetj,  melc^ed  berfetbe  menige  3ßonate  frfil^er  ju  @unften 
ber  3uben  ertaffen  l^atte,  bad  aber  üom  Statte  ber  @tabt 
©raunfdiweig  nic^t  angenommen  mar  —  bermaßen  eiferten 
unb  t^ren  gürften  unb  §errn  bem  SSoIfe  al«  einen  „Un* 
d^riften,  Äpoftatcn",  ber  feinen  „So^n  unb  unfc^ulbtg  treuer 
junge«  ©tut  bem  ÜWotot^  auf  ben  Slltar  geopfert",  barfteüten, 
bag  ßaniler  unb  9?fit^e  bed  ^erjogd  biefer^alb  ein  fc^arfe« 
Schreiben  an  ben  9}at^  ber  @tabt  $raunf(^meig  richten 
mußten. 

Slber  anif  bie  proteftantifc^en  $9fe  burc^tBnte  ein^c^rei 
be«  Sntfe^en«  unb  ber  Sntrüftung  ob  jener  ffiei^e*  unb  Sin» 
fft^rungdl^anbtungen.  91(9  ber  altt  $)eriog  SEBil^elm  in  SeUe 
Don  bem  SJorfaQe  ftunbe  erhielt,  rief  er  au9:  „S^e  it^  moüte 
meine  .Jünber  alfo  laffen  feieren  unb  formieren,  moQte  ic^ 
benfelbigen  lieber  jum  Slrd^l^of  unb  jum  ®rabe  folgen!" 
^erjog  Submig  üon  ©ürtemberg  fc^ricb  bem  $)erjoge  3utiu« 
feine  SJIidbiOigung  unb  SDta^nung  in  folgenbem  Briefe  oom 
27.  gebr.  1579,  morin  er  bemfetben  DorfteHig  raacf|te,  ba§ 
bie  ^apiften  fi(^  beffen  berü^men  mürben;  unb  bie  3^i^S^ 
linianer,  meldte  ben  Sut^eranern  o^ne^in  öormürfcn,  ha^  fie 
fic^  mieber  an  ben  "papft  fingen  unb  bag  man  burc^  bie 
ftonforbienformel  nic^t«  anbere«  ate  biefe«  fuc^e,  mürben 
neuen  3(nlag  jur  9Ser(eumbung  finben  ^) : 

Unfent  freunblic^^en  ^ienft  unb  n>a§  n)ir  Sieben  unb  ®ute§ 
Dcrmögen  aDejeit  ^uoor.  ipoc^gebomer  tJürft;  freunblidfi  lieber 
fetter  unb  (Seoatter.  2)ien)etl  gegen  @.  fi.  n)ir  ^(utdpenDanbniS 
falben  mit  aOem  freunbli4)en,  getreuen  unb  Detterlic^en  SBitlen  ge- 
neigt, unb  alle^  ba^iemge,  fo  ^u  @.  2.  ^IBo^lfart)^  bienlic^,  }u  be« 
förbern,  unb  n)a§  ^t  ^ero  Unheil  geratl^en  mö(t)te,  abjumenben 
oon  $er^en  begierig,  ^aben  roir  nicbt  unterlaffen  mögen,  @.  2. 
frcunblic^er  unb  treul^erjiger  SDieinung  ju  berichten,    roa§  in  biefcn 

1)  Origiuol  im  Ägt.  @taaW«3lrd)io  ju  ©annoöcr;  ungcnou  abgcbr. 
bfi  8(^lcgel,  „Äirc^m*  unb  9Jeformation«g*fd).  üon  9?orbbc«tf(^f."  II, 
e.  630  ff. 


273 


IxLQtn  an  un§  gelangt,  ber  unge^n)eifeUen  tröftUdj^en  Hoffnung, 
@.  S.  roerben  €oI(^e§  oon  un§  anber^  nic^^t  benn  rote  roir  e^ 
in  unferm  ^er^en  ^aben,  aU  von  ^ero  getreuem  fetter  freunblic^ 
unb  rool^I  aufnehmen  unb  vermerfen. 

Un§  ifi  o^nldngft  glaubmürbig  Dorgefommen,  ba^  6.  S.^ero 
geliebten  So^n,  ^ti^o%  3uliu§  |)einri(^,  unfern  au(6  frcunblidf) 
lieben  fetter,  neulich  5U  bem  Si^tl^um  ^alberftabt  fommen  unb 
benfelben  mit  geroöl^nltd^en  pdp^fci^en  (Zeremonien,  aU  mit®(oden« 
lÄuten,  brennenben  gacfcln,  Sahnen,  fireujen  —  inmafecn  anbere 
pöpftif4>e  ©ifdjiöfe  bi^ljer  investiert  roorben  —  in  bie  ©tifft^fircfte 
^u  ^alberftabt  geleiten  unb  ba(elbft  in  pdpftifd^em  bifci^öflid^en 
Ornat,  aud^  Dieredigem,  rot^em  Saret  auf  ben  l^o^en  Kltar  fe|en 
lafjen,  unb  ju  biefem  actu  pdpftifc^^e  $rd(aten,  {0  öffentlich  unferer 
cftriftlidf^en  ^Religion  unb  ^ug^burgifd^en  ©onfeffton  juroiber,  ge*  . 
braud^t,  ba^  auc^  @.  S.  ^ero  nod^  anbem  iungen  geliebten  Söbne 
bur4  ben  ^bt  }u  ^ut)feburg  meinen  unb  2|l^re  22.  alfo  primam 
tonsarara  —  roie  man*§  ^u  nennen  pflegt  —  empfangen  laffen. 
^elc^eS  Wit%  und  foviel  befto  mel^r  }u  oeme^men  fremb  unb 
%\exä)  unglaublich  geroefen,  bieroeil  @.  2.  gottfeUger  @ifer,  ben 
6ie  }ut)or  in  ber  d^riftlid^en  ^Reformation  S^rer  ^ird^en  unb  Sdjiulen 

—  ba  Sie  felbige  von  pdpftijdjjem  ©auerteig   reinigen   laffen 

in  ber  ^^at  erjeigt,  un§  rool  befannt,  beffen  roir  und  a\i6)  ha* 
mal§  ^er}U4  erfreut  ^aben,  unb  Italien  ed  aud^  noc^  bei  und  für 
unjroeifelig,  ba^  @.  2.  burd^aud  nid^t  geroillet,  oorfft^Iid^  etroad 
oorjune^men  ober  anzurichten,  road  2)ero  ^uvor  in  öffentlic^n  ^rud 
ausgegangener  c^riftlic^en  ^onfeffion  unb  ftirdj^enorbnung  abbrüchig. 
(Sleic^rool  aber  (önnen  roir  nad^  fleißiger  Betrachtung  auc^  nidiit 
befinben,  ba^  ober^ä^Ite  actus  an  ftd^  felbft  —  ob  fte  rool  Don 
6.  ß.  nid^t  aus  einem  böfen  35orfa|  ^ergefloffen  —  l^eiliger  gött- 
licher Schrift  unb  unferer  d^riftlic^en  ^ugdburgifc^en  ^onfeffton  unb 
Uebung  unferer  Religion  gemd^  feien.  S)enn  roer  ftd&  ein  öi«* 
t^um  —  ba  nod^  bie  ganje  pftpftifd^e  abgöttifd^e  ^Religion  in 
Uebung  unb  oon  il^m  nid^t  abgefc^afft  ober  verbeffert  roerben  tann 

—  5U  regieren  unterfängt,  auf  beffen  ©eroiffen  liegen  audi>  alle 
bie  päpftif^en  falfd^en  unb  unred^ten  ©ottedbienfte,  bie  unter  feiner 
aiiegierung  geübt  roerben,  roeldjje  er  alle  mit  feinem  "^amtn  —  auc^ 
roiber  feinen  SBiUen   —   bcberfen   unb  gleic^fam  —   als   ber  in 

1878.  18 


274 


folc^cr  Slbminiftration  ba§  .&aupt  ift  -—  bcfdjiönigcn  mu^.  3Bir 
galten  an^  in  unferer  Einfalt  bafür,  loenn  2(emanb  ein  ^iSt^um 
ober  ordinem  ecclesiafiticum  oon  folct)en  $erfonen  —  bei  {o 
gellem  Sic^t  be§  ^etl.  Evangelii  —  annimmt,  meiere  öffentlich  unb 
befanntlidj)  unferer  c^riftlicden  ^ugSburgifc^en  ^onfeffion  ^uroiber 
unb  vom  $Qpft  5U  [Rom  baju  beftimmt,  bergleid^en  ordines^  digni- 
tates  unb  ofHcia  ju  conferieren,  ba^  foldj^e  ^anblung  eine  be« 
f^roerlic^e  ^onfequenj  mit  ftc^  fü^re,  al§:  ba^  hiermit  de  facto 
ber  $apft  ju  SRom  ni^t  me^r  für  ben  ^ntic^^rift,  fonbern  für  einen 
legitimum  successorem  ber  ^ei(.  ^poftel  erfannt,  melcbem  9mtS 
falben  —  aU  bcm  pome^mften  ©irten  unter  ©^rifto  —  gebühre, 
bie  Remter  in  ber  ftirc^e  @otte§  )u  befteOen,  babur^  aber  bem 
römifd^en  ^ntidjirift  aQ}u  oiel  über  unb  n)iber  bie  @emeinbe  ®otte$ 
eingeräumt  mürbe. 

SBenn  au4  alle  obberü^rte  oorgelaufenen  p&pftif($en  (Zeremo- 
nien an  fic^  felbft  indifferentes   ober  mittelm&^ig  m&ren,   finb  fte 
bennocd  mit  biefen  gegenmörtigen  unb  Dermelbeten  Umftdnben 
wegen  beS  großen  ?lcrgcmif[c§,   fo  fte  mit  ftc^  bringen  —  unüer- 
antmortlic^,    benn   bie  Zeremonien  finb  ni(^t   me^r   indifferentes 
unb  mittelmäßig,   wenn  fie  mit  großem  ^Inftoß  unb  ?lergerni§  ber 
84ma(t)en  geübt  merben.     ^a  und  bod^  (Sottet  Sort   jum  ^öc(i« 
ften  —  mit  angehängten  ferneren  53cbro]&ungen  —   Derroamt,  ber- 
gleichen ^ergemiffe  ju  geben;  unb  mögen  fid^  unfähige,  Sd^madj)- 
gläubige   au§  vorgelaufener  ^anblung  bie  @eban!en   ma^en,    aU 
ob  bie  päpftifi^e  S^eligion  nic^t  fo  unrecht,  meil  man  ft4  berfetben 
etli^ermaßcn  roieberum  t^eil^aftig  macjt.     S)ie  eiferigen,  gutherzigen 
ß^^riftcn   aber,   fo  nod^  unter  bcm  3ro<^n9«  ^«^  $apftt^um§  leben, 
merben  ^ierburc^  l^odtibetrübt  unb  fleinmütl^ig.     S)ie  ^apiften  nehmen 
t)on  biefer  |)anblung  UrfadSi,   mut^iger,  ^alSftarriger  unb  trojiger 
lu  merben  unb  bei  ben  bebrängten  Zl^riften  unter  il^nen   auf  ben 
Abfall   l^cftiger   ju  bringen,    mit  bem   Sorgeben,    baß    aud&    ben 
6tänben  Slugsburgifc^er  ßonfefjion  nunmehr  i^re  römifd&e  Religion 
alfo  beliebe,  baß  fte  attbereitS  ctlicjermaßen  baju  roieberum   treten 
unb  fi^  balb  gar   unter  ben  ©e^orfam  ber   römifc^ien  5ltrcl&e   ~ 
einer  nac^  bem  anbem  —  ergeben  werben.     S)aburc{|  ben  ^apiften 
ber  3Rntf^   gegen  unfern  ^^eil  juDiel  ma^fen  mag,   unb  mag  mit 
ber  ^t\t  barau§  erfolgen  fönnc.  l^abcn  (S.  2.  t)ernünftiglic^  ju  er* 


275 


meffen.     9lad^bem  aud^  bie,  fo  mit  ^a^t^eit  }ur  c^nftlic^en  Hugd' 

burgifc^en  €onfeffion  befennen,    bisher  Don   ben  3wingItoncrn  mit 

ttngrunb  au^erufen  merben,  aU  foUten  Tte  me^r  benn  ^alb  pOpftifd^ 

fein,   metben  bie  Sn'ingKaner  gleid^foUd   Don  beit    obpermetbeten 

fjanblungcn  Urfacje  nehmen  —  inmo^en  fit   aUbereit«  tl^un  — , 

unfern  X^eil  noc^  bef(^mer(ic(er  ju  calamniieren,  oU  ob  n>iT  unS 

adma^lic^  mieber  an  ben  $apft  fangen  unb  burc^  bad  SBerf  ber 

^oncorbie  @a((^ed  unb  nichts  ^nbere§  oome^mlid^  gefuc^t  n)ürbe. 

SBie  fie  benn  biefeS  ^0(it»notl^n)enbi9e  SBerf   befto  me^r  aQbereit^ 

sospect  5u  machen  {tc(  unterteilen,   ald  )u  welchem  6.  S.  biiS^er 

aDe  m5Qli(i()e  Oeförberung  getrau,   unb  rooQen  6.  2.  neben   allen 

ober^a^lten  nn^tigen  $untten  au(^  betrachten,  xotld^t»  92ac^gebenlen 

obberü^rte    @ad^en   ben    anbern  ®^ur « f^r&rften  unb   6tanben  ber 

9ug§burgif c^en  Sonfeffton  machen  mochten,  fonberlid^  ba  bergleic^en 

^anblungen  auci^  ferneren  foQten  continuieret  n)erben. 

S^enn  aber  btefe  Sad^en  jum  S^eil  aQbereitd  verlaufen  unb 

factum  nid^t  infectum  »erben   fann,   nerfe^en  )u  @.  2.  wir  und 

gan)  freunblici^,  Sie  werben  atö  ein  d^riftlid^ier  tJfürft  biefed  Ueber« 

fe^en  in  3^r  c(rifilic(  Gebet  bed  Sater  unfer  —  barin  n>ir  tAglic^ 

um  ^erjei^ung  unterer  @ünben  bitten  —  bemüt^iglid^  nor  @ott 

einf<j(^lie^en  unb  unferm  Srl5fer  S^rifto  vertrauen,  ber  wtxht  Bol^t^ 

mit   feiner   Unf^ulb    bebeden.      @.  fi.   bitten  unb   ermahnen  mir 

bameben  gan)  freunblic^,  treu^erjig  unb  Detterlid^:    Sie  moUen 

mit  bergleid^en  {>anblungen  —  3M  geliebten  Sö^ne  ober^btbered 

in  folc^em  %oXi  betreffenb  —  nic^t  femer  fortfct^reiten  unb   hierin 

3^r  eigene«  (Semiffen  nerfd^onen   unb   bann  aud^   ^ero   geliebter 

Sö^ne  conscientiis  nic^t  in  i^rer  blü^enben  Sugenb   eine  fold^e 

fiaft  auflaben,  bie  i^nen  ^ernad^   —    menn  fte  beren  fünftig  tieff 

unb  red^t  nac^bcnten  —  }u  ertragen  piel  )u  fd^mer  merben  möchte. 

Unb  merben  6.  2.  —  unfer«  ungejmeifelten  SScr^offen«   —  vor» 

au«  befto  eiferiger  mit  ISeförberung   ber  reinen  9leligion  ftd^  )u 

erzeigen  miffen,    bamit  ^ebermann  im  SBerfe  fpüren   möge,    ba^ 

@.  fi.  oon  berfelben  fein  ^aar  breit  )u  meid^en,   fonbern  bei  ber« 

felben    —    burd^   bie  &nabe  ®otte«   —   bi«    )u  Syrern   legten 

Seufzer    beftdnbig    )u    oer^arren    bebad^t,    bur4    meieren  @.   2. 

^riftlic^en  (gifer  ba«  norgelaufene  ^ergemi«  befto  e^er  mag  mitigiert 

mert^en. 

18* 


276 


S)a§  ^aben  6.  ß.  mir  ju  ^x\\Ü\^tx  ©rinnerung  ju  »er* 
melben  nicf^t  umgeben  tn5gen  unb  bitten  noc^maU  ganj  freunbUd^ 
unb  rettcrIidS),  ©ie  motten  6olc^c§  t)on  un§  im  beftcn  Derfte^ien, 
benn  ber  ^Wmäd&tige,  aller  ©crjen  grlunbiger  ift  unfer  3«wö«/ 
ba^  n>ir  ed  mit  6.  !Q.  in  bem  unb  anberm  Don  @runb  unferS 
.f)erjcn3  treutid^  unb  roo^I  meinen,  unb  jinb  @.  2.  aUe  angenehme 
tJcttcrlic^e  S)ienfte  ^u  erzeigen  jeberjeit  ganj  geneigt. 

Datum  ©tuttgarten  ben  27.  Februarii  Anno  1579. 

iBon  @otte§  @naben  Subroig,  ^erjog  ^u  ilBürtemberg  unb 
Ztd,  ®raf  }u  SRömpelgart  2C.       m.  pr. 

Sine  «bfc^rift  biefe«  Briefe«  fc&tdte  ^erjog  8ubtt)ig  an 
bemfelben  Xage  an  ben  Sturffirften  oon  @a(^fen  unb  forberte 
bicfcn  auf,  ben  ^crjog  3uHu«  ju  ermahnen,  fi^  nic^t  etwa 
no(^  tiefer  burt^  unoerftänbtge  ober  untreue  8eute  in  @a(!^en 
cin}utaffen,  i^burc^  loelt^e  <S.  S.  eigene^  unb  auc^  !Dero  gc« 
liebten  ®5^ne  @ett)tffen  ^oc^befc^neret  unb  i^nen  bei  aßen 
X^etten  ju  nic^t  geringer  äSerfteinerung  unb  SSertneid  gebei^en 
möchten".  S)ie  ^urffirften  ))on  ©ac^fen  unb  ^ranbenburg, 
fott)ie  ^faljgraf  Subnig  bei  9i^etn  erflehen  gtelt^faUd  Srma^< 
nung«f(^relben  *). 

yioif  empfinblic^er  afö  bief e  i^n  in  bie  grßgte  3(ufregung 
oerfe^enben  ©(^reiben  tnar  bem  $)erioge  bie  SBa^rne^mung, 
ba§  i^n  bie  eDangeIif(!^en  i^rften  Jet^t  in  betreff  bed  Son« 
forbienioerte  auf  einmal  ganj  ignorierten,  bag  man  i^n  nit^t 
}um  ftouDent  nac^  3üterbod  (3an.  1579)  einlub  unb  ba% 
ftemni^,  welcher  eingelaben  Einging,  an  i^n  ju  berichten  auf« 
^örte.  W)tx  wegen  bief  er  Unterlaffung  cntf(^u(bigte  fic^ 
Semni^  in  einem  Schreiben  an  ftan}Ier  unb  9i5t^e  }u  9Bo(fen« 
bfittel  Dom  18.  SRai  1579  2): 

„(Sottet  (Snabe  unb  Segen  burdj»  ©^riftum.  ^men.  6b(e, 
geftrenge,  el^renfefte,  a^tbare,  ^ec^gela^rte  t^rftl.  ^raunfc^m.  ytatf^c, 
gro^günftige  |>erren.  @n).  |)err(i<i^!eiten  Sd^reiben  ben  13.  Wai 
batieret,  ift  mir  ben  17.  ejusd.  )u  ^änben  fommen,  unb  ^abe 
barau§  oemommen,  ba^  @.  $.  bie§  von  mir  etma  fremb  (ei  unb 


1)  »gl.  ©d^tegel  a.  a.  O.  ©ci(.  18  u.  19. 

2)  33i«^er  imgcbnirft.  Original  im  ÄgI.  ®taot«*?lr(^iö  ju  (^annotirr. 


277 


gleich  }u  oenounbem,  ba^  von  bem,  xoa^  auf  bem  Conventu  }u 
Süterbod  toegeit  bed  l^od^nöt^igen,  ^etlfamen  unb  mit  fo  oiel  3Rü!^t 
unb  Unfoften  bisher  getriebenen  SoncorbieniDerfS  vorgelaufen,  be* 
rat^fc^laget  unb  Derabfd^iebet,  bent  ^urd^L  ^od^eb.  t^fürften  unb 
^erm,  |)erm  Julio,  ^erjoge  gu  SBraunfc^ro.  u.  2ün.,  meinem 
gn&bigen  |)erm,  ober  @r.  3f.  ®.  SRdt^en  id^  nic^t  mit  bem  ge« 
ringften  IBuci^fiaben  etn>a§  baoon  ju  verfielen  gegeben. 

^m  roiffen  6©.  ^errl.  fic^  ber  SBefcJoffen^eit  ber  Sachen 
günfiHgnc^  ^u  erinnern,  nAmli^  n)eil  t<i^  bad  befc^merlici^e  Siergemi^ 
—  fo  leiber  aDju  weit  erfc^oUen  — ,  roelc^ed  in  etlichen  tierlau- 
fenen  2)ingen  5ffentlid^  gegeben,  nic^t  ^abe  fdnnen  biUigen  ober 
loben,  fonbem  ^abe  bodfelbige  9[mt§  unb  ®emiffen$  l^alben  erftlic^ 
f^nfttid^  an  6.  t$.  @.  unb  barnac^  au$  nad^  meiner  mir  oon 
@ott  befohlenen  ftird^e  !Rot^burft  unb  Srbauung,  aud^  nadii  meiner 
Ißocation  Sr^eifd^ung  mit  gebü^renber  c^filic^er  ^efd^eiben^eit 
in  genere  geftraft,  ja  vtelmel^r  beflagt,  moi^  berentl^alben  für  be« 
((^merli^e  äBorte  unb  Xeben  eine  geraume  3^^  ^^^  ^^^  t^^^ 
au^gegoffen.  9Bel^e§  i^  meinem  frommen  (Sötte  in  ®ebu(b  be« 
fohlen  unb  mid^  mit  bem  3^i^9>^^  ^^^^  guten  @ennffen§  getröftet, 
n>ie  id^  aud^  gleid^faUs,  ba^  —  mie  id^  permerfe  —  etliche  ^a- 
raftten  viel  me^r  unb  9[nbere§,  old  iemald  gerebet  ober  gebac^t, 
ba^u  gebi(^tet  unb  ^u  ^ofe  gebracht,  ba^  man  benen  beibe  O^ren 
öffnet  unb  mit  ooUem^erjen  glaubt,  ^intangefe|et  ma§  gefd^rieben 
[teilet:  audi  et  alteram  partem,  an  feinen  Ort  gefteSet  ^abe,  in 
Betrachtung,  ba^  ed  ben  $rop^eten,  ben  ^oßeln  unb  S^rifto 
felber  alfo  gegangen.  ÜJlittler  3^^^  <^^^^f  <^ud^  im  fd^mebenben 
folc^en  Ungenntter  ^abe  i4  neben  SBeförberung  bed  gemeinen  äBerld 
audb  6r.  $.  ®.  d^rifilid^e  {Reputation  in  %6)i  gehabt  unb  bie 
Sad^tn  ba^in  gearbeitet,  xoa^  ju  beftdnbiger  Sontinuirung  ber 
Sfarfitlic^en  löblichen  9ef5rberung  gemelbeten  6ioncorbienmer!d  unb 
barauS  mo^l  ^ergebrad^ter  unb  erlangter  €r.  ^.  @.  {Reputation 
bienlid^  fein  möd^te,  in  tröftlid^er  |)offnung,  ber  fromme  @ott 
würbe  @nabe  geben,  ba^  S.  ^,  @.,  menn  bad  ®emüt^  erfüllet, 
ben  Sad^en  mürbe  grünbli(^  nad^benfen  unb  bie  Urfad()en  beS  ge« 
fHfteten  Hergemiffed  nid^t  auf  ftc^  nehmen  ober  bleiben  laffen, 
fonbem  benen  in  ben  ^ufen  f((^ieben,  mel^e  mit  i^ren  unjeitigen 
unb  unbebad^ten  consiliis  baju  Urfadj)  gegeben  ^aben;    barum  ic^ 


278 


auc^  nacd  bem  ^^empel  ©amueti^  meinen  @ott  treulid^  gebeten 
^abe.  (Sott  vergebe  e^  benen,  fo  mit  intern  Kat^e  Solches  oet» 
urfad^t  l^aben,  ber  gebe  e$  i^nen  auc^  )u  edennen,  ba^  e$  t^nen 
leib  merbe.  — 

9Ba§  nun  bte$  Med  mir  enblic^  für  ®ebanfen  mac^e,  al3 
ber  \d)  na4  (Gelegenheit  meinet  abgearbeiteten  ^Iter§  ni^t  gemeint 
bin,  mid^  bei  $ofe  einzubringen  unb  jujunftt^igen,  unb  ber  \6) 
avLÖ)  glei(^n)0^1  barauf  merbe  muffen  bie  Sdnge  gebenfen,  roaS  }u 
S^ettung  meinet  ^riftlicf^en  Ramend,  mtl^tx  mir  von  megen  bed 
gemeinen  6^oncorbienmerf§  vonnöt^en  ift,  ^aben  @m.  .f>errl.  vtx* 
nünftig  ju  ermeffen.  Unb  ^abe  @m.  ^enl.  bie§  einfältig,  mie 
eS  an  ftd^  fetber  ift,  vermelben  moQen,  meil  (Suer  ©einreiben  ba^in 
faft  ge^et,  als  ^dtte  i^  gftnjli^  (einen  ^eridiit  ber  Sflterbodjc^en 
Xractation  t^un  moßen. 

@m.  ^errl.  aber  bitte  id^  ganj  bienfllid^,  bie  rooUen  nac() 
i^rem  ^o^en  beimo^nenben  iBerftanbe  auf  fold^e  2Bege  geben!en, 
mie  baS  datnm  scandalum  grünbU^  unb  mitl^eftanbe  möge  auf« 
gehoben  ober  gelinbert  merben,  baran  6r.  $.  @.  fürma^r  }um 
^öci^ften  gelegen.  Ilber  burd^  ben  bisher  gebrausten  IBeg,  ba 
man  verlaufene  ^inge  nod^  miQ  tanta  cum  acerbitate  befenbiren 
unb  iuftificiren,  mirb'd  fürma^r  ni^t  gefc^el^en.  i)enn  maS  bavon 
iubidret  mirb,  ba  mei^  ic^  me^r  von  aU  mir  lieb  ift.  ^a^ 
@.  tSf-  ®-  bie  ivo^I  angefangene  unb  bisher  rü^mlidi)  unb  löblich 
fortgetriebene  ^eförberung  bed  boc^nöt^igen  €oncorbienmerf§  con« 
tinuiren  möge,  tvünfd^e  idj)  von  ^erjen,  mie  ed  benn  aud^  be$ 
.^anbeU  9{ot^burft  mo^I  erforbert.  äOie  ed  aber  rebus  sie  stan- 
tibus et  manentibus  fruc^tbarltd^  unb  anfe^nlic^  angefteßet  fönne 
tverben,  !ann  i^  bei  mir  ni(!^t  finben.  @m.  $errl.  aber  roerben 
jum  ©eften  roo^l  roiffen  ju  ratzen."    — 

üDer  bittere  unb  rfidfic^t^rofe  STabef,  ben  er  Don  ben 
Surften  öernc^men  mugte,  crfüüte  ben  ^erjog  mit  Sngrimm, 
namentlich  menn  er  auf  ba9  ^infa^,  mad  auc^  an  anbem 
l^öfen  dorgetommen  tt)ar,  über  beren  Sau^eit  ffir  bie  gute 
®a(^e  ber  Soncorbie  unb  über  beren  ft^tec^te  ®ttten  er  ju 
eifern   unb   mit  ®runb  fi(^  ju  überleben  gewohnt  war  ^), 

1)  @o  f^ricb  j.  «.  ©crjog  3ußu8  nod^  om  23.  Slpr.  1578  an 
Äemnife:    „Sir  roä^neu,  baß  c« fonflm  an   allen  Orten  ni<!^t 


279 


befonberd  aber  bte  ^^^^c^^^^if^ns  ^on  Untergebnen;  üon 
benen  er  nie  ungef orberten  Siberfpruc^  (itt,  Don  einer  &taii, 
toelc^e  er  ate  rebeUif^  f|agte. 

Gittere  SBorte  mugtc  ber  ^erjog  barüber  Don  bein  oor^ 
treff(i(^en  Sanbgrafen  SUl^etm  Don  $)cffen  ^5ren  bei  f olgenber 
^eranloffung.  $er}og  duHud  ^atte  auc^  glüdHic^  erreicht, 
bag  bamate  fein  <So^n  ^^ilip^  @igidmunb  )u  einer  $r&benbe 
im  @tift  Soeln;  bedgfeic^en  ju  bem  33icebomtnat  unb  einer 
^räbenbe  im  ®tift  ^alberftabt,  unb  ba§  fein  britter  @o^n 
doac^im  ßar(  ju  einer  ^rSbenbe  im  @tift  ®tragburg  unb 
einer  IJröbenbe  im  @tift  @t.  ®ereon  ju  Soeln  berufen  maren. 
^iefelben  mußten  nun  aber  ben  ©tatuten  infolge  beibe  i^re 
furfttic^c  e^cltc^e  ©eburt  unb  9(^n^errn  bemeifen.  ^erjog 
3uUu^  erfuc^te  nun  bcn  Sanbgrafen  SBitl^elm  oon  Reffen, 
folc^ed  mit  bejeugen  gu  motten.  Diefer  gab  barauf  nun  fot» 
genbe  änttöort  *) : 

SBir  baben  @.  S.  6<i^reiben  d.  d.  ^einrid^^ftabt  b.  17.  do«* 
rigen  3)2onat§  Julii  in  btefen  2agen  empfangen  verlefen.  ilBien)o( 
mir  nun  6.  ß.  unb  S)cto  geliebten  ©öbne  —  roaS  fte  unS  ge- 
vnüid)  §utrauen  foQen  —  aUe  (Sbre  unb  äBo^Ifabtt  oon  ^erjen 
gönnen,  auc^  fte  unfern  Vermögend  ber  @ebäbr  nacb  }u  allem 
@uten  nriUig  unb  gerne  gu  beförbem  geneigt  ftnb,  fo  bat  ed  bo(b 
ber  in  @.  fi.  Schreiben  üermelbeter  6tiffte  balben  eine  folcbe  tanb« 
(unbige  ©elegenbeit,  ba^  biefelben  bem  $apft  gu  %om,  melcber 
feit  ber  3eit  be$  offenbarten  Evangelü  tton  Sebermann,  fo  baiSfelbe 
angenommen,  für  ben  rechten  ^nticbrift  gebalten  mtrb,  gum  b^d^ften 
oerpflitbtet,  unb  feinen  gottlofen  statutis  unb  decretis  anbftngig 
unb  geborfam  gu  bleiben  unb  bie  ^ug^burgifcbe  ^onfeffton,  aucb 
nominadm  dogmata  Latheri  gu  baffen  imb  gu  oerfolgen,  mit 
barten  unb  ungemöbnUcben  ßiben  astringiert  merben;  bagegen 
aber  (S.  ß.  bemüht  ift,  mie  ft($  unfere  roabre  (briftltcbe  S^eligion 
ÄugSburgifcber  ©onfeffton  —  bei  ber   mir  oon  3ugcnb   auf  ber* 


eifrig  unb  mit  rw^tem  enift  gemeint,  au(b  qettxtbcn  njcrbcn  möge,  lüic 
nn«  3Wcnf(3^cnftnbem  bcun  bi«tt)eitcn  ba«  ©ejecb,  btc  ^rimtcr-Äartcn  a(8 
ber  @^iel*  unb  @auftcufet  unb  anbere  ©cluftignng  möge  me^r  bcmt  bic 
Biblia  beftebcn."     (9ee^tmeter,  Äirc^cngcfc^.,  3.  «eil.,  @.  294.) 

1)  ©i«^er  ungebni(ft    3m  Ägt.  >Staot0ar(!^iü  ju  SWarburg. 


280 


{ominen,  audj)  utifer  Seben  mit  göttlid^er  $er(ei^ung  barin  ju  be* 
jd^Iic^en  gcbcnfcn  —  mit  angeregter  pöpfüfc^er  ^Religion  bctbeS  in 
Ztf)x  unb  Zeremonien  fo  gar  nid^t  üergleic^t^  au^  au§  xoa^  tapfem 
unb  n>ic^tigen  Urfac^en  bie  bei  ben  pApftifc^en  Stifften  gebrdn^« 
lid^en  vota,  Surament,  @elübbe,  item  baS  Inthronisieren  unb  n)a§ 
bem  allem  ferner  an^&ngt  aU  @otte$  ilBort  jumiber  unb  ungemö^ 
\  Don  unfent  ^tiftlic^en  Seigrem  bi^^er  allezeit  angefod^ten  unb  für 
ärgerlich),  abgöttif($ /unb  in  ®otte$  SBort  ungegrünbeten  ^l^ariföi« 
fcden  Sauerteig  gel^alten  n)orben  ift. 

Ob  nun  gleid^  @.  2.,  voxt  mir  oerl^offen  woU^n,  biefen  be« 
fdj^roerlid^en  fingen  unb  pftpftif(^em  Sauerteig  etmaS  ^a^  unb 
Sinberung  3|l^ren  freunbli^  tieben  Söhnen  )u  @utem  DieQeic^t  er« 
langt  l^aben  motten,  jebo^  biemeil  roxt  für  unfere  $erfon  fon>o( 
untere^  eigenen  ©emiffenS  aU  anberer  fieute  falben  nid^t  gern 
tttoa^  t^un  rooDten,  voai  ba^in  mi§beutet  merben  mödj^te,  at§  ob 
e3  unfern  5DfiitgIauben§genoffcn  jum  ^ergemiS,  ben  SBibrigen  aber 
)ur  ^efrdftigung  i^red  ^rrt^umS  gereichen  t^&te,  unb  bal^er  gerabe 
au$  bemfelben  iBebenlen  unb  in  IBetrati^tung  ber  ernften  t)om  ^erm 
^rifto  benienigen  angebto^ten  ©träfe,  u)e(cbe  au$  ben  geringften 
ber  ©einigen  ärgern  niürben,  früher  etlid^en  unfern  na^en  ^eunben, 
fo  uns  i^rer  Ainber  falben  in  bergleid^en  ©adjien  um  IBeförberung 
gebeten,  nid^t  allein  ein  fotc^ed  IBorne^men  treulid^  miberrat^en, 
fonbem  unS  au^  foldjier  ^tnge  (SemiffenS  l^alben  gdn}li($  ent« 
f(^lagen  ^aben,  fo  finb  wir  ju  @.  2,  ber  ^uttv^^t,  @ie  werben 
un§  in  biefem  t$all  unb  bei  fold^er  @elegen^eit  mit  ber  begehrten 
^erftegelung  a\x6)  freunbli($  verfi^onen.  ^enn  o^nebaS  unS 
gleid^mol  unfern  freunblt(!^  lieben  SSettem,  bem  Z^urfürften  ju 
Sad^fen  2C.  mit  folc^er  Siegelung  vorzugreifen  nic^t  gebül^rt.  So 
rooHten  mir  aud^  unfere  SSettcrn  unb  S3lut§frcunbe,  \a  ber  ge» 
ringften  SettlerSbuben  einen,  fo  bicfer  Keligion  juget^an,  e«  fei 
mit  3«U9ni^9cben  ober  fonften  fo  ungern  ju  (Sliebmafeen  ber  püp* 
ftifd^en  ftird^e  mad^en  Reifen,  afö  ungern  unb  menig  n)ir  uns  felbft 
baju  befennen.  3)a  eS  fonften  ber  reformierten  Stijfte  einS  an« 
langte,  baju  unfer  S^^Ö"^^  ober  irgenb  bergleidjjcn  53eförberung 
6.  2.  Söl^nen  ya  @utem  begehrt  mürbe,  roottten  mir  und  in  bem 
aller  3Billfft^rig!eit  gern  erjeigen. 

^elc^eS    mir    @.    2.    ju    freunblid^er    3Bieberantmort    nic^t 


281 


oerl^alten  iDoUen   imb  ftnb   @.  S.  ju  freunbltd^er  ^ienfter^etijung 
geneigt. 

Datum  Spangenberg  am  22.  Augusti  Anno  1579. 

IZBil^etm,  2.  ).  ^e^en. 

3ug(et(^  richtete  ber  Sanbgraf  am  folgenben  jCage  ein 
S6fxt\btn  an  bm  fturfärften  9luguft  Don  ®a(^fen,  tt)ortn  er 
mit  (Sntrflftung  fic^  Aber  M  ^erjogd  ^anbtungen  ergieng, 
^eroor^ob,  ba§,  »enn  bte,  xotti^t  ald  bie  oorne^mften  Fäulen 
ber  Sugdburgifc^en  Sonfeffton  tooQten  angefe^en  fein,  i^re 
ftinber  fo  in  bie  pa))iftif^en  Stifte  fteiften  unb  fie  bamtt 
bo(^  ju  ®(tebern  iener  ftirc^e  machten,  bann  audi  K)ie(e  arme 
®rafen  unb  3(be(ige  baran  ein  IBetfpief  nel^nien  unb  i^re  mu 
Derforgten  ftinber  auc^  in  bie  Stifte  unb  fo  bem  ^opft  unb 
Sintic^rift  in  ben  Statten  fteden  mfirbeu.  Suc^  nürbe  fo  fc^ou 
Don  ben  ®egneru  audgef c^rieen :  ed  fei  ben  proteftantifc^en 
Sfirfteu  nit^t  um  bie  9?c(igion,  fonbern  allein  um  bad  jeit^ 
H(^e  ®ut  unb  anfic^reigen  üon  Äirc^engütern  ju  t^un!  Unb 
ber  Sanbgraf  erfu^t  ben  Äurfürfteu,  ben  ^crjog  3utiu«  toieber 
auf  bie  redite  Jöa^n  iu  bringen.  ^) 


')  jDiefe«  intcreffantc,  bt«^er  ungebrutftc  ©(^reiben  [im  Äönigt. 
<^taat««9r4tt>  ju  3J?arburg]  lautet  tJoHflänbig: 

«$o(^gd&omer  gürfl,  freunblicft  ficbcr  Cettcr,  <2(^magcr,  ©ruber 
unb  ®et)atter.  SL^elci^ergeflalt  je^t  unfer  aucfi  freunbftc^  (icber  l^rtter  sc. 
^ergog  3uUud  )u  Sraunft^meig  2c.  an  und  freunblic^  gefc^rieben  unb 
bcgd^rt,  @r.  ?.  @'ö^ncn,  fo  iu  beibcn  ^o§cu  >Stiffteu  ^Straßburg  unb 
(f  btn  )u  Oanonicis  berufen,  nominirt  unb  angenommen  tvören,  i^rer 
fürfWid^en,  e^clit^en  ©eburt  —  wie  folcj^c«  bröuc^tid)  —  Scugni«  X" 
geben,  au(^  fold^e  Beugnisbriefe  unferdt^ett«  )u  ftcge(n  unb  )U  unter« 
ffi^reiben,  ©ok^e«  ^aben  (S.  ^,  au«  beigelegter  dopit  ^.  ?.  @(^retben« 
freunb(i(i^  ju  fe^en. 

SEBiewot  wir  nun  ®.  ?.  in  Sichreren,  fo  t^untid^,  gern  grati- 
iiciren  moKten,  fo  ftnben  mir  boc^  bei  und,  auc^  im  dtat^c  unferer 
Statine  unb  !^eo(ogen,  bag  wir  3.  l^  l|terin  absque  laesione  con- 
scientiae  et  ecandalo  ecclesiae  nid^t  gratificiren  tonnen,  benu  ed 
fl^et  gefc^rieben:  Maledictus  qui  adorat  idolum!  Maledictus  qui 
facit  illud!  3tem:  Se^c  bem,  ber  ben  gertngflen  unter  ben  meinen 
ärgert;  ed  wäre  i^m  beffer,  er  ^atte einen  SRü^tflein  am  $a(fe unb  (äge in 
ber  ^iefe  bed  9J?eered.  9hm  ^aben  (S.  ^.  freunbli^  Ju  erachten;  wenn 
biejenigen  fo  fflr  bie  uonu^mßen  (Sotumnen  ber  tlugdburgif^en  (^on* 


282 


Durd)  bicfe  3)?al)iu  unb  ©trafrebcn  Don  aUcn  ®citcn^ 
bte  ben  Iperjog  3ultud  atö  einen  oom  proteftmitifc^en  Sßt^ 
tenntnid  SbgefaUenen  betra(!^teten,  fu^Ue  fid)  berfelbe,  melc^er 
mit  aUem  (Stfer  unb  grogen  Opfern,  awi)  befonberd  burc^  bie 
©rünbung  ber  duIiud^Untoerfität;  ba^tn  geftrebt  ^atte  unb 
bann  feine«  eigenen  ffirfttic^cn  ^aufed  unb  be«  ^raunfc^meigev 
l^anbe«  6öd)ften  9lu^m  [u(!^te,  baß  badfetbe  ju  einer  fflr  alle 
3a^r^unberte  ^edfc^einenben  Seuc^te  unb  }u  einem  SBiegenft^c 

feffton  »offen  angcfe^cn  fein,  i^re  ^nber  bermagen  in  bic  pa))tflif(^at 
«Sttffte  flecfen  unb  fit  ju  ©(tebent  berfelbigcii  l^irt^e  matten,  bag  bann 
Diel  arme  (trafen  unb  üont  Witt,  beren  \)xek  bie  @a(^en  ber  d^eltgion 
im  ©ntnbc  nic^t  t)crjle^cit  unb  mit  Wirten  ^nbern  belaben,  bte  fte  i^rem 
(Staube  nad^  nid^t  erbauen  fönncn,  baran  @jrcm))e(  nel^men  unb  für 
genngfd^S^ig  ^ing  aci^ten  merben,  i^re^nber  auc^  in  bie<Stifftc  unb 
atf 0  bem  '^apft  unb  ^ntic^rift  in  ben  'Siadjtn  }u  fiecf en ;  mie  beim  o^nr- 
bem  bei  (Sttid^en  nic^r  a(d  gut  ift  gefc^ie^t,  unb  gn  beforgen  ifl:  ed 
werbe  mel^r  Ucber^anb  nehmen,  menn  i^nen  bon  ^o^m  Ferren  fo((^c 
Exempla  gegeben  roerben.  3n  ma«  ^o^n  unb  <Bpottf  ait(^  9$era(^« 
timg  ber  9{eIigion  fol(^e0  beim  ©egent^eil  gereid^en  t^ut,  fönnen  @.  ^. 
bei  fxc^  leibtit^  auSmeffcn,  benn  fte  affbercit«  au«f(!^reicn :  c6  fei  un« 
nid^t  um  bie  dteßgion,  fonbem  affein  um  bo«  geitüd^c  ®ut  unb  bag 
man  ^tiffte,  ^töjler  unb  ^irc^eugüter  einnehmen  möge,  $u  t^uu,  xotU 
6)t9  fte  nun  hisce  perniciosis  exemplis  »erben  miter|)e^en  }u  con- 
firmiren.  3)arum  unb  ba  @.  ?.,  —  ttjcnn  «Sic,  mic  fonber  Snjeifel 
geft^cl^en  mirb,  gleichermaßen  t)on  ^erjog  3uIio  erfud^t,  —  @.  ?.  üon 
biefem  ^ome^men  ah'  unb  micber  auf  bie  redete  i3al^n  bringen  fönnten, 
träten  (S.  2,  nici^t  affein  <Bx.  ^.  $erfon  unb  !^ero  armen  unfd^ulbigen 
jungen  ^ö^ne  falber,  fonbem  au(^  $u  @r^altung  ber  KutoritSt  unferer 
magren  Steligion,  au(^  ^bmenbung  oieied  böfen  ^crgernige^  ein  d^rift» 
ti(^  gut  SBerf. 

(SS  nimmt  un«  gfeid^wol  ^unber,  bag  <8.  ^,  neben  bem  (Srg- 
bifc^of  )u  ^Bremen  unb  $er)og  gu  3flti(^  a(d  ^at)iftif(^en  gfirfien  (S.  ^. 
unb  und  \vi  biefem  testimonio  requirirct,  ba  hodj  <S.  ?.  biet  nähere 
^tutdfreuube,  al«  Sranbenburg  unb  Sirtentberg,  ^aben,  gtauben  aber, 
@.  ?.  beforgc  fid^,  fte  fbnnten^s  bei  bcro  ??.  nic^t  ermatten,  ober  t^ue 
beeböfb  bicfen  SSerfuc^  bei  im«,  ju  erlernen,  um«  mir  öon  ©.  ?.  Sntcnt 
galten,  todd^t^  mx  @.  ^.  mal^rlid^  unferdt^eitö  in  unferer  Antwort 
rotunde  crftärt,  mit  freunblid^er  S3itt:  (S.  ?.  bie«  bei  3^ro  in  gutem 
iöcrtrauen  moffcn  bleiben  laffctt.  Unb  (S.  ?.  finb  tt»iv  )u  frcunblic^ 
oetterlidier  ^ienfiergeigung  »o^(  geneigt. 

:3)atum  Gaffel  am  23.  Augusti  Anno  1579. 

SöiD^elm  l^  j.  ©eßcn.  ic. 


283 


(ut^erifc^er  Slec^tglSubigfeit  erhoben  toarb,  bot^  in  feinem  gut 
proteftantifc^en  ®en)t[fen  fd^iver  gebrfidt  unb  )u  ber  weitern 
^rflfung  getrieben:  ob  er  bei  ienen  jugclaffenen  Zeremonien 
ber  Sri^e  unb  (Sinfä^rung  nic^t  )u  »eit  gegangen  fei?  (Sr 
Der(angte  ba^er  junäc^ft  barfiber  Prüfung  unb  ®uta(^ten  oon 
9Rfinnem,  auf  beren  gemiegted  Urt^eit  bei  wichtigen  Snge» 
fegen^citen  er  ftetd  oie(  gab,  bie  i^m  befonber«  na^e  ftanben 
unb  feine  Hebften  dlatf)geber  naren:  oon  bem  bamaUgen 
f)alberftäbtif(^en  @tiftd^auptmann  ^einric^  Don  ber  ^u^e') 
unb  bem  bamaßgen  ^ofmeifter  bed  ®if(!^of d  ^eturic^  (^ntiud : 
fturt  oon  @(^h)t(^e(bt^).  @eibe  galten  in  i^ren  ©utac^ten^) 
jene  Zeremonien  fflr  äbiap^ora,  ^.nobur^  ber  ®(aube  nic^t 
gebunben  unb  ®ott  nt^t  geläftert  merbe",  „bie  in  ©otted 
Sort  nic^t  verboten  ober  geboten  feien";  bergleic^en  ßerc« 
monien  ((S^orcidmud,  S^orrod  u.  f.  xo.)  feien  and^  in  ber 
proteftantifd^en  ftirc^e  beibehalten  morben^);  ,,ba§  aber'',  er« 


1)  '$)tt\tXbt  Xüox  1571  —  1576  «©ofmriflcr''  be«  ^Jrmjcn  ©chir^ 
3u!tu9  geiDffen,  in  le^tcrm  3a^re  öou  htm  l^crjoge  wegen  CS^rflnbung 
ber  UiiioerfltSt  {^elmflebt  an  ben  faiferl.  $of  nad^  Sien  gef(!^icft  unb 
fpäter  )um  ^alberp&bt.  ^tiftd^auptmann  ernannt,  ^gl.  über  i^n  Sobc- 
mann  a.  a.  O.  IV,  @.  314. 

»)  3)icfer  trat  i.  3. 1576  an  ft.ö.b.  Vn^e'«  «atctte  al«  „.t)ofmcifter" 
be«  .(einrit^  3ultnd  unb  blieb  al9  folc^er  bei  btefem  bid  ^u  feinem  I^obc. 
jDenn  audi  nac^  ber  @infü^ning  aU  ^ifc^of  blieb  ^einric^  ^ulind,  rocU 
d^nn  ein  eigener  .^^oftalt  auf  bem  «St^toffc  ©röningen  bei  ^afberflabt 
eingenil^tet  toat,  nod^  unter  ber  ergie^enbeit  Leitung  feine«  $ofmetf)erd 
^rt  Don  ^d^xoxäitfbt  nnb  mehrerer  $räceptoren.  {^er)og  Sußu«  behielt 
aber  au^  fefiber  i^n  unter  treuen  D&ter(i(^en  ^ugen  imb  t^at  öfter  perfön« 
Ii(^  (Sinbftcfe  in  ba«  ?eben  ya  Groningen.  $gf.  bie  treffü^en  ^nfhruc« 
tioncn  be«felben  bei  ©obcmann  a.  a.  Ö.  IV,  <B.  330  ff.  unb  bie  emftc 
^onfereu}  be«  ^rrjog«  mit  .{>einn(!^  3uliu9  i.  3. 1583,  ald  ft(^  bei  biefem 
bie  9?cigung  gu  Uepptgteit  u.  ^crft^menbung  geigte,  ebcnbaf.  ®.  337  ff. 

3)  3m  ftönigl.  <Btaai^*%xäi\\>  au  ^annooer. 

4)  ©ei  (Sinffl^rung  ber  ^Reformation  in  ber  SWarf  ©ranbenburg 
loarcn  g.  ©.  in  ber  ^(^enorbnung  3oa(!^tmd  II.  mele  formen  ber  alten 
^irc^e  fefige^alten:  ^rogefftoften  mit  bem  ^acrament,  (Sletnation,  C^rifam, 
Sltftre,  9ro^n(ei(^nam«fefl  sc.  Unb  ^ut^er  fanb  gunftc^fl  baran  au(^ 
feinen  ^infiog:  „^at  euer  Jperr  je  ?ufi  baju,  mag  3.  Äurf.  ®n.  ber 
^roceffton  oorau^fpringen  nnb  taugen  mit  $arfen,  Raufen,  (S^mbeln  unb 


284 


Hört  D.  b.  8u^c,  „an  6.  g.  ®.  ©ö^ncn  einiger  gotttofer 
S^rifam,  einige  Xröpflein  Oe(,  geiDei^t  ober  ungewei^t,  ober 
etmad  anbered,  fo  @ott  Derboten^  gebraucht  fei,  totthm  fie  in 
aUe  Smigfeit  nidit  vooijx  machen  tonnen.  ®o  ift  auc^  feiner 
oon  i^nen  in  ^u^feburg  mit  babei  gewefen,  ^at  anif  ntc^t 
gefe^en  ober  gehört,  fonbern  xoa^  il^nen  baoon  getrfiuntt 
ftradd  für  SBa^r^it  audgefc^rien'' ;  fibrigend  fei  e«  ^un<> 
fru(!^tbar  unb  DergebUd),  fic^  mit  folc^en  gottedeiferigen  S(0' 
cianern  in  iCi^putation  }n  begeben,  benn  fie  nioOen  boc^ 
immer  rec^t  behalten,  nnb  menn  man  i^nen  xAi^t  SQed  toiO 
gut  fein  (äffen,  mug  ed  feigen:  ,;,,®otted  SBort  nic^t  ^ören 
»oüen""  unb  ,,„ben  @eift  ®otte«  betrüben^  \  „Dag  um 
ruhige  Seute%  fc^reibt  ft.  D.  ®(^n)i(^e(t  in  feinem  audfü^r» 
(ic^en  ©utac^ten,  „ftc^  bamit  !i|je(n,  mug  man  gefc^e^en  laffen 
unb  ift  baran  menig  gefegen,  menn  nur  conscientiasalyaest; 

e«  Reifet:  Conscia  mens  recti  famae  mendacia  spemit. 

aoteined  gnSbigen  Prften  unb  ^errn  Sonfcffion  ift  ©otttob 
nunmefir  aUer  ®elt  belannt  unb  biefelbe  fann  burc^  ble  ge» 

übten  ceremonias  nic^t  annulliert  merbcn". Daß  bie 

Ideologen  gteit^  über  bie  ®ac^e,  „fo  für  fie  im  ©tinben*, 
^ergefaÜen  feien,  biefelbe  auf  bie  Daniel  gebracht  unb  in  alle 
benachbarten  Sänber  audgefprengt  ^Stten,  ba  ^eige  ed:  //fie 
motten  ungemeiftert  fein  unb  atted  mad  fie  üorgeben  bad  ift 
attein  c^riftlic^  unb  rec^t,  unb  fut^en  fie  mit  biefen  unb  ber- 
g(eid)en  ^änbeln  nic^td  anbred  ald  einen  neuen  @ann,  mie 
im  ^apftt^um  gemefen,  mit  meinem  fte  bie  Surften  unb  armen 
©emiffen  nic^t  anberd  fingftigen  unb  quälen,  atö  Dor  ^tiittt 
bie  ^fipfte  oiele  fromme  Seute,  ia  au(^  Siömifc^e  ftaifer, 
Äönige  unb  gürften  gemartert  ^abcn". 

9tun  lieg  ^txioq  3u(iud  ))on  feinen  9i&t^en  (enen 
Dörfer  feinem  3n^a(te  nac^  fc^on  j.  Üi:^.  mitget^eiften 
„fturjen  fummarifc^en  ©eric^t  ber  ßeremonien  falben"  ic. 


»Schellen  njtc  2)Qötb  üor  ber  i'obc  be«  $crrn,  ba  fic  noc^  ^etufdcm  ge- 
bracht warb".  (5rft  in  bcm  Streit  ber  ?iit^eroncr  gegen  a^elond^t^on, 
bann  gegen  bie  catt)mif(j^e  ^dfvt  gekuannen  auc^  biefe  2)inge  eine  ®ebeu' 
tung  fo  emfler  ^vt 


285 


auffegen  unb  an  Derfc^iebcnc  ^öfe  unb  StäbU  fenben,  ivortn 
fd  am  @(^(ug  ffti^t: 

y^u§  iDeI((em  aQen  beim  genugiam  erfc^einet,  ba^  l^o((ier« 
melbetem  ^«rrn  $o[tuürien,  ou4  ©r.  g.  ®.  ©errn  SSater  mit 
lauUrm  Ungrunbe  angebietet  mirb:  aU  foUten^l^re  ^^f^.  ®@.  von 
ber  5UDor  erfannUn  unb  befannten  ^a^r^eit  lieber  ^um  "^ap^U 
t^um  abgefallen  fein  unb  opoftifiret,  ober  auc^  bem  $apft,  bem 
^omcapitel  unb  ber  (^erifei  be§  @tift§  ^alberftabt  roorin  l^oftert 
unb  }u  (SefaUen  ge^eucf^elt  ^aben,  fonbem  ift  vielmehr  bie  beftAn» 
bige  SBa^r^eit,  ba^  der  ^err  $o[tuIirte  {14  nici^t  atlein  für  f\^ 
in  ben  actis  episcopalibus  €.  %  ®.  Steligion  unb  @emiffen  frei 
gemacht  unb  behalten,  @.  f$.  @.  au((i  be$  f((n>eren  ^oten$  ber 
römifd^en  Steligion  imb  ftirc^enorbnung  f^alhtn  —  rooju  6.  (^.  ®. 
^err  @ro^t)ater,  i^erjog  ^einric!^  @.  ^.  @.  in  ber  mit  bem  ^om^ 
co^ntel  in  ber  erften  $oftuIation  aufgerici^teten  ^ipitulation  oer« 
bunben  —  bierburd^  g&njlici^  entlebigt  morben,  fonbem  aud^  ben 
gemeinen  StiftSftdnben  berglei((ien  erbalten,  fte  aud^  beffen  noc^ 
mel^r  verftd^ert  b<^ben.  ^a^  aber,  mie  etlid^e  eigenftnnige,  ftrad« 
töpfige  ^beologen  oietteicbt  meinen  mögen  unb  {tdd  trAumen  (äffen, 
B.  ^.  @.  ftradfs  bei  ober  nacb  ber  @infäbrung  aucb  in  ber  S)om« 
tircbe  unb  anbem  Stiften  unb  Alöftern  be§  6tift§  eine  Deformation 
audb  miber  be§  ^omcapitel^  unb  ber  6IIerifei  ^iQen  angeftellt, 
alle  ^i^brducbe  abgetban  unb  ^tte9  über  einanber  geworfen  unb 
eine  (Sonfufion  gemad^t  }^aUn  f oQten,  baju  b^^t  man  gmar  fo  ftradf^ 
nidbt  !ommen  fönnen,  fonbem  über  ben  Steligion^frieben  unb  ^er« 
2og$  ^einiid^  Kapitulation,  aud^  bie  barauf  erfolgte  ^ffecuration, 
no(b  Piel  anbere  fcbmere  obstacula  unb  üemünftigeS  ^interbenfen 
gehabt,  unb  man  billig  ben  Stein,  ben  man  nid^it  beben  fann, 
liegen  Id^t,  biiS  berfelbe  mit  ^ortbeil  unb  befferer  @elegenbeit  }u 
gemimten.  SBie  benn  aucb  bie  Seute  mit  ber  Qtxi  unb  gutem 
@limpf,  fonberlicb  menn  bie  no(b  übrigen  alten  ^Aupter  gemonnen 
unb  au§  bem  SBege  ftnb,  oiel  beffer  berbei^ubringen,  unb  man  bei 
ber  ßinfübmng  bereits  Don  ßtlicben  au$  ibrer  TlxtU  gebort  b^^t, 
ba^  fte  felbft  bafür  gebalten:  eS  mürben  nicbt  }ebn  ^obre  Der« 
laufen  unb  eS  unterbeffen  )u  ^Iberftabt  eben  fo  mie  ju  ^agbe« 
bürg  fteben  unb  gugeben,  barnacb  au(b  Diel  SSerlangen  tragen.  Unb 
ift  in  biefem  ganzen  ipanbel  fo  teinere  unb  unbefonnen  nicbt,  mie 


286 


man  t)tellei(^t  meinen  mag  ober  bem  ^rftUd^en  $au{e  ^aunfc^meig 
}ur  SBerfleinerung  gern  fe^en  mollte,  fonbem  mit  gutem,  reifem 
dtatl^  unb  ^ebac^t  Derfal^ren.  Unb  menn  bem  ^emi  $oftu(irten  unb 
6.  ^.  @.  iperm  Sater,  ^er^oge  ^uliu^,  ni^t  anbere  S)tnge  unb 
befonberS  beS  iperm  $ofhtlirten  @ro^oaterd,  ^erjogd  ^einri^ 
^Kapitulation  unb  bie  barauf  erfolgte  ^ffecuration,  'auci^  ber  IReli« 
gion§friebe  imSÖege  gelegen,  man  ^dtte  ebenfo  mol^I  alSbieX^eo« 
logen  eineS  unb  anbereS  mo^l  be|er  )u  birigiren  gemußt.  S)er 
^l^eologen  „3iat^l\d^t^  iBebenfen  unb  Erinnern"  mdre  bagegen  au(!t) 
Diel  ju  \6)xoad)  unb  bod^  ^Ue^  umfonft  gemefen;  bed^alb  manfär 
viel  zuträglicher  gehalten,  biefelben  lieber  gang  baoon  ju  laffen  aU 
vergebend  }u  bemühen,  beffen  fte  M  benn  aud^  me^r  ^u  erfreuen 
atd  )u  betrüben  l^aben  (önnen,  meil  fte  fo  um  fo  meniger  in  Ser« 
bac^t  gebogen  merben  !5nnen:  als  l^fttten  fte  eineS  ober  anbered 
miffenttic^  ver^dngt  ober  au4  felbft  gerat^en  unb  angegeben. 

^ber  beffen  allen  ungeachtet  ^at  ß.  ChemnitiiiB,  ^oci^ermelbeten 
^erjogd  Sultud  Untertl^an  unb  ftirc^enrat^,  bem  au^er  ber  iA^rlii^n 
Sefolbung  unb  ftleibung  au((  f onft  unjd^licd  viel  @nabe  unb  @ute§  von 
6. 1$.  @.  begegnet,  biefe  ^inge  6.  f$.  @.  unge^5rt  ni^t  allein  für  ft^ 
öffentlich)  auf  bie  ftanjel  gebracht,  fonbem  au(()  ba9  ganje  9)Hnifterium 
}u  ^raunfc^meig  ju  bedgleic^en  bemogen,  mo  fte  fc^md^lic^  i^rer  beiben 
l^anbedfürften,  Saterd  unb  Sol^nee,  gebacf^t;  mie  jener  bann  l^in 
unb  mieber,  fonberlic^  an  bie  SK^eologen  ber  @ee-  unb  ^anfe« 
Stdbte,  gef daneben  unb,  badf eibige  aucb  ju  t^un,  fte  ermal^net 
unb  angereiht  ^at,  morauS  alfo  meiter  erfolgt,  ba^  bie  beiben 
^ocblöblic()en  (^rifttidben  ^rften,  iBater  unb  @ol^n,  im  ganzen  [Reid^ 
^um  fc^md^lic^ften  biffamirt  unb  audgefd^rien  morben,  melc^eS  9llle§ 
betbe  iJfBf-  ®®-  ntd^t  unbiQig  )u  l^oc^  befc^mertem  @emüt^  gebogen, 
ftc^  auc^  fonberlic^  ^erjog  Julius  barüber  faft  ungndbig  unb  un« 
gebulbig  mit  äBorten  unb  @ebe^rben  vernehmen  la^en.  SBaS  aber 
I).  CbemnitiuB  baju  für  bemegenbe  Urfadften  gehabt  ^aben  unb 
biefe  befd^merlid^en  $dnbel  bamit  entfc^ulbigen  will,  lOffet  man  alle 
Unparteiifc^en,  maS  bavon  ju  galten,  urtl^eilen,  unb  ob  fold^ed 
9ine3  ba|u  genug  unb  er^eblid^  fein  fönne,  ba^  fte  bergeftatt  iJ^ren 
ßonbeS-,  fielen-  unb  lBeftallung«fürften,  ber  auc^  i^r  ?Jfan(inb 
nid^t  ift,  öffentlich  verldftem,  aucj  ^in  unb  roieber  burc^  Schriften 
biffamiren.     ©onberlidjf  meil  man  auc^  bie  ^Rad^ric^t  (at,  ba^  D. 


287 


Chemnitius  oor  ber  3^t  S^d^^xxa^  9teubel,  6.  %.  @.  gemefenen 
Qanb^auptmaim,  ber  feinet  iBruber^  Soad^im  SHeubel  @o^n  aud^ 
in  ein  6tift  aU  ^om^erm  bringen  unb  ju  bem  liBel^uf  bie 
primam  tonsuram  annel^men  laffen  rooHen,  auf  fein  befragen  unb 
bargebotene  Serel^rung  eS  ni((t  Biberratten,  fonbem  eS  oielme^r 
gebilligt,  aud^  l^emad^  aU  2.  tSfr^^nj  SHu^eltin,  Sraunfcdroeigtfd^er 
Sanjler,  mit  i^m  einmal  t>on  ber  prima  tonsura  bed  |)erm 
$ofhi(irten  }u  reben  gefommen,  gefagt  ^aben  foÜ:  rotim  e§  ol^ne 
^^eren,  Schmieren,  SBei^en  unb  ©elöbnis  ber  dieligion  falben 
juginge,  e§  fo  (o^bebenflic^  nidi^t  fein  !5nnte.  ^a^  auc^  D.  Chem- 
nitius  fo  l^o4  anjie^et,  aU  foUte  er  oor  ber  prima  tonsura 
unb  anbem  bei  ber  (Sinfül^rung  oorgelaufenen  Zeremonien  fleißig 
unb  treuU((  gewarnt  unb  beS^alb  fonberli^e  Schriften  (abe  audgel^en 
laffen,  beffen  n>ei|  man  fi(^  bei  ^ofe  ni^t  }u  erinnern,  ald  ba^  einmal 
ein  64)reiben  t>on  D.  Chemnitius  in  @a4en  be$  ZoncorbienmerfS  ein- 
gelaufen, barin  am  ^be  folgenbe  SBorte  ft((  ftnben:  „^d^  ^öre  auc^ 
gerne,  ba^  (S.  %.  @.  6o(n,  ber  Sifc^of  }U  ^alberftabt,  eingeführt 
n)erben  foU,  münfcf^e  6.  fjf-  @*  baju  @lüd(  unb  ^eil  oon  @ott  bem 
^möddtigen  unb  ba^  ed  sine  charactere  bestiae  Babilonicae  ju« 
ge^en  möge.  S)atum  am  letzten  92ooembrid  Anno  1578'',  auS 
^aunfdjfmeig  i);  mel4)ed  ©((reiben  bo((  bamadif  erft  batirt  unb 
prftfentirt  morben,  aU  ba3  mit  ben  primis  ordinibus  bereits  ner^ 
rid^tet  gemefen.  ^ie  gan^e  @ef((^ic(te  meifet  auf:  ob  er  and)  ju 
€ol(!(em  genügenbe  Urfaci^en  gehabt  l^abe  ober  nic^t,  maS  i^m 
gleifi^rool  alg  rat^dmeife  unb  im  SBertrauen  gefc^e^en,  auc(  megen 
unDoQfommenen  ^enc^tS  auS  gutem  d^riftli((en  @ifer  (ergefloffen 
}u  ®naben  unb  ^eftem  gehalten  unb  ausgebeutet  morben,  miemol 
er  au4  billig  juDor  ber  Ferren  ^rftli^en  Statte  IBericf^t  l^ierin 
|^5ren  foQen:  mie  unb  auS  maS  IBebenfen  unb  Urfad^en  eS   (er« 


1)  tiefer  SBrief  beS  ÜJ^.  ^cinni^  an  $er)og  3ultu9  (at  fi((  ermatten 
[ÄönigL  @toat«*?lr((tü  gu  ^onnoücr],  bcrfelbc  tft  baticrt:  ©raunfc^rorig 
1.  2)cc  1578  unb  bic  betr.  ©teile  lautet:  „Sünft^e  Illustrisfimo  Do- 
mino postulato  espiscopo  Halhorstadensi,  meinem  au((  gnöbtgcn 
^ccm,  ®otteS  ®nabe  unb  reichen  <Begen  )u  ber  oorfte^enbcn  (Sinfü^rung 
unb  bag  @.  %.  ®.  ia  nid^t  etiDa  mit  bem  charactere  Antichristi 
(baoon  Apocalypsis  rebrt)  bef((mu^t  möge  merbrn.  Xaxan  au((  (S. 
g.  ®.  c(riftlit(en  9?c^)utatton  öict  wirb  gelegen  fein;  unb  an  ((rijtti^cm 
>Ranun  unb  **c^utotion  ijt  me(r  gelegen  benn  an  allen  Gütern  bicfer  Jüßclt '. 


288 


gegangen;  n>te  er  benn  ^uoor  in  etU(6en  geringfci^ft^igen  Sadften 
getl^an,  aud^  bajuDor,  voit  gemelbet,  mit  S.  t^ran^  !02u)}eltin  bar« 
über  bereits  gerebet,  man  auci^  nid^t  gel^ört  l^at,  baf^  er  baruber 
unb  (oltber  Zeremonien  falben  bie  9Har!grafen  ju  ^ronbenburg, 
jeine  angebornen  SanbeSfürften,  fo  an^  eines  guten  %^t\U  fd\)^b\e 
geroefen  unb  bei  feiner  3eit  mit  no4  me^r  papifti{(|en  (Zeremonien 
eingeführt  n>orben,  bergeftalt  }u  9^ebe  gefegt  ober  aufgerufen  l^ahm 
foQte.  Unb  gerabe  als  er,  D.  Chemnitius,  }u  ,^of  geforbert  unb 
i^m  Don  aQen  Sachen  grünblici^er  ^txxä)t  get^an,  au4  fein  ^e- 
benfen  gehört  merben  foHte^  fo  etmaS  ^u  t>ie(  gef((ie^en  fein  mödjfte, 
n>ie  bemfelbigen  auS  gutem  @runbe  mit  c^riftlic^er  $ef(!^eibenl^eit 
in  Reifen  unb  baS  fo  ^0((i  angebogene  ^ergemiS  ab^ut^un,  ift  er 
mit  feiner  oben  ermähnten  unjeitigen  Diffamation  auf  ber  j^an^et 
am  Dierten  Sonntage  beS  ^boentS  Anno  1578  bem  ^uoor« 
gefommen  unb  ^at  alfo  babur(|  alle  pia  et  salutaria  consilia 
jerftört;  au^  animum  principis  fo  efacerbiret  unb  fonberlic^  ben 
iperrn  $oftu(irten  in  S,  'S-  ®.  studiis  jum  l^öd^ften  betrübt  unb 
turbiret,  ba^  man  nirgenbS  }u  tommen  fann.  !E)abei  eS  nic^t  ge« 
blieben,  fonbem  eS  ^at  D.  Chemnitius,  a(S  er  erfahren,  ba^ 
l^odtfgebad^ter  i^rft,  ^txio^  SuKuS,  fold^er  bef(^n>erU4fen  Diffa« 
mation  l^alben  fx6)  über  il^n  ungn&big  oernel^men  laffen,  jeneS  fein 
vertrauliches  @d^reiben  i)  fpargirt  unb  in  offenen  Drudf  fommen 
laffen.  — 

Das  ift  alfo  ber  ganje  iBerlauf  biefer  |)dnbel,  barüber  ^oc^« 
gebadete  beibe  (dürften,  ^txpQ  SutiuS  unb  ber  ^err  $oftuIirte, 
eines  jeben  unparteiif(^en  Urtl^eilS  mol  gemArtig  fein  tonnen.  Unb 
menn  gleid^  in  einem  ober  anbem  ju  t)iel  gefd^e^en  fein  foHte, 
fo  ftnb  bod^  l^odftgebac^te  dürften  nic^t  gemeint,  folc^eS  l^alsftarrig 
unb  roiber  S^ter  gg.  ®®.  bcffereS  2Biffen  ju  oert^cibigen,  fon« 
bem  vielmehr  erbötig,  ftc^  gegen  ®ott  ^u  bemüt^igen  unb  i^ren 
ärgerlichen  errorem^  ba  einiger  )u  befinben,  abzubitten,  aud^ 
öffentlid^  5u  renociren,  fonberlic^  menn  D.  Chemnitius,  in  bem  er 
5u  meit  gegangen,  bergleid^en  aud^  t^ut,  unb  untenoerfen  alfo 
beibe  S^re  gg.  @@.  H  ber  ^o^en  ORaieftat  @otteS,  auc^  un< 
parteiifd^er  @rfenntniS    ber   ftird^en   unb    aQer   J!ur*gürften    unb 


I)  «om  19.  2)cc.  1578;  f.  <B.  261  ff. 


289 


St&nbe  unferer  Xeligion  bet  ^lug^burgifd^en  €onfe{jton  juget^an, 
unb  i^rer  ftur«  unb  ^TftUc()en  @naben  unparteiischen  ^^eologen; 
hdjm  fte  bie  ganje  Ba^t  fteQen  unb  ^  unterbe^  in  @otte# 
(Snabe  unb  ^arm^er^igteit,  aud^  allmAd^tigen  8c^u(  befehlen. 

Signatum    ^eittnc(){itabt    bei    bem    f^ürftUc^en    ^oftager    om 
13.  Decembris  A.nno  1579."  — 

®tr  fe^en,  iDte  bed  $)er}ogd  (Erbitterung  unb3otn  gonj 
befonberd  gegen  SKartin  Semni^  gerichtet  war.  ©otDcit  er 
tonnte,  (te§  er  benfe(ben  feine  Ungnabe  audi  fällen ;  oer^aften 
laffen  tonnte  er  i^n  nii^t^  ba  biefer  ]9erfön(t(^  burc^  bie  freie 
tmh  fefte  <Stabt  ®raunf(^i»eig  gef(^fi|t  mar;  ftemni^  erl^iett 
öfter  ate  ftirc^en^  unb  ftonfiftDriatrat^  bed  $er}og^  feine 
<Ent(affnng;  ate  fein  @o^n  ^n(  oom  ^{agiftrat  jum  8bt 
be^  Seg^bienttofter«  in  ^aunfc^meig  ermä^It  mar,  Dermei» 
gerte  ber  ^erjog  bie  ^eftätignng  unb  jog  bie  fttoftergäter 
}ii  fünften  ber  Unioerfität  $)e(mftebt  ein.  ßemnt^  t^at  audi 
feine  Schritte,  ^rföbnung  unb®unft  bei  bem^erjoge  mieber 
311  erlangen.  'iDiefer  ^atte  fic^,  mie  mir  eben  fa^en,  bereit 
crtlärt:  „ft(^  gegen  @ott  }u  brntüt^igen  unb  ben  firgerüd^en 
errorem,  ba  einiger  ju  befinben  (!),  abjnbitten  — , 
fonbertiti^  menn  D.  Chemnitius,  in  bem  er  }u  mett  gegangen, 
bergleiti^en  auti^  t^ut' ;  aber  ftemnt^  glaubte  nic^t  i^n  meit 
gegangen  ju  fein  unb  tonnte  fi(^  ju  jenem  Schritte  ni^t 
oerfte^en.     9n   beö   V^rjogd  Sammerfecretär   3Botf  Soer« 

fc^reibt  er  am  4.  @ept.   1579  »): ,,3*  fuc^e  nid|t, 

bo§  ic^  mi^  ju  ^ofe  mieberum  moQte  einfliden,  fonbern  mad 
idl  meine  unb  fu^e,  ift  in  ber  nft^eren  oertrauHc^en  Unter^^ 
rebung  gemetbet.  Seil  iä^  aber  befinbe,  ba^  fol^e«  atted 
nur  JU  mehrerer  unb  neuer  SSerbitterung  Urfat^  gicbt,  miß 
iäf^  ^infürber  einfteUen  unb  ®ott  laffen  befohlen  fein.  De- 
bacchationes  aalae  vestrae  aber  unb  miber  mic^  finb  per 
totam  Germaniam  erfc^oUen  unb  merben  alfo  aufgenommen, 
ba6  man  a(fo  unb  baburd^  ipsum  factam  moQe  jiuftificiren 
unb  canonifiren,  baoon  aUentl^alben  allerlei  9teben  unb  judicia 


>)  3n  etnem  bi«^er  mtgebnirften  ©riefe,  im  Äg(.  @taaW « Slrc^it»  ju 

^nnoüer. 

Ib78.  1^ 


290 


faßcn.  —  3efum  ticricugnen,  ift  unrecht,  ärflcrltc^  unb  ftropii!^, 
unb  ifab  tc^'«  älmtd  unb  ®emtffen«  I^alben  mit  (^riftUc^ 
®ebfi^r  unb  Sef^etben^eit  geftraft  unb  lann  im  äu^erften 
^ail  ber  92ot^  bei  ftirc^en  jndicia  barüber  mo^I  (eibcn^  unb 
Qc^te,  bag  man  mit  meiner  Sefc^merung  bem  gegebenen  3(cr^ 
gemid  nid^t  mirb  abhelfen.  —  SSenn  burdi  ©otted  @nabe 
ba9  gemeine  ßoncorbienmerf  ju  Snbe  gebrac^t^  fo  rniU  tc^ 
felber  fingen:  Nanc  dimittis  etc.;  ba  mir  aber  demanb 
e^er  baoon  Reifen  xdxü,  fann  er  mir  nid^t  t>itl  dal^re  ab^ 
nel^men,  unb  bennod^  ^ti)t  loirb  9}e(^t  bleiben,  mie  !DaDib 
fagt\   —   Unb   einige  Soeben   fp&ter  f%eibt  Stmnii^  m 

Soer^  ^): ,,9elattgenb  bir  anbere  bemühe  ©ac^e,  mo« 

ettic^c  perversi  mir  fätf(^ti4  ouferlegt,  bad  ift  in  bem 
©(^reiben  an  bie  Bü^ftl.  SRät^e  mit  ©rünben  genugfom  ab» 
gelernt.  @o  ^abe  t(^  auc^  meine  einfältige  3ßeinung,  mie 
ba^  gegebene  älergernid  mit  @runb  unb  JSeftanb  abgule^nen, 
angezeigt..  9(ber  ben  geraben  iEBeg  pflegt  man  nic^t  gern  }u 
ge^en»  fonbern  }u  fm^en,  xoit  man'd  auf  Rubere,  bad  Ift  auf 
mi(^,  legen  möge.  ®o  wid  i(^  au(^  bie  <Sa(^e  ®ott  laffen 
befohlen  fein,  benn  mein  ©emiffen  n^id  iä^  ob  ®ott  mit!  ni(^t 
bcfc^tteren,  unb  mad  i(6  in  ber  ®ac^e  getrau,  bad  »lU  i(^ 
in  conscientia  coram  Deo  et  corara  ecclesia,  roo  ed  9lot^ 
ift,  ob  ®ott  roiü  too^t  befenbiren.  Unb  meil  bie  ©ac^en, 
mie  (S.  9l(^tb.  fc^reibet,  no(^  in  t)origen  terminis  ftel^en,  fo 
^aUe  xd),  ba§  ed  ni(^t  rat^fam  fei,  3emanb  ex  dacatu  ad 
nuptias  filiae  meae  }u  imjitiren.  @o  ac^t  ic^  auc^,  bag 
fid^'d  ni(^t  fdjiden  »oQe,  um  Sßilbpret  an)ufu(^en,  fonbern 
mir  mögen  baffir  O^fenfleifdi  effen,  mo  ®ott  nic^t  fDnft 
aliande  etmad  befeueret".  —  ^emnifj  burfte  fu^  nie  mieber 
am  $ofe  fe^en  laffen  unb  niemals  ^at  ber  $er}og  perfönß^ 
mieber  mit  i^m  correfponblert. 

9l\xäi  mit  ben  dürften  brac^  $)er2og  O^ußud  anfangt 
atten  Serletir  ab.  Srft  im  9lot)ember  lö79,  ate  bie  brei 
^urfürften   oon  ®a(^fen,  ^ranbenburg  unb  ber  $fal)  ftif 


*)  3n  einem  bi«l|er  ungcbnttften  ^efe  öom  28.  ^cpt.  1579, 
Äg(.  8taat«'2(rd^iö  ju  ^anitoöcr. 


im 


291 


megtn  bed  abfcbfuffed  ber  Sonforbte  fd^riftlic^  wiebcr  an  t^n 
geioanbt  Ratten,  anttoortete  er  i^nen  barouf  unb  ^U(t  i^nen 
oor,  hai  fie  i^m  Aber  adiapbora  fo  arge  3}oru)ürfe  gemalt 
^ütten^  inbem  er  aber  jugletc^  feinen  «Sd^merj  über  ba^ 
Sergerni^  audf|)ra(^^  bad  er  unabfi(^tli^  gegeben,  „^ix 
unfern  Zffoi",  erflärt  ^erjog  3ultu9  in  biefem  fe^r  aud^ 
ffl^rlic^en  ©(^reiben  an  jene  Surffirften  tiom  19.  9{oo.  M, 
.finb  felbft  erbötig,  ba  ft(^  fiber  aUt  ^uoc^r^^t  befinben 
ipfirbe,  bag  n>ir  bei  unfer<(  So^n^,  bed  $errn  ^oftulirteit 
ju  $a(ber[tabt  (Sinfüt)rung,  unb  xoa^  baüor  unb  na(^{|er  fonft 
oprgetoufen  on  (Zeremonien,  in  einem  ober  anberm  )u  oiel 
Der^ängt  ^aben  fottten,  mie  und  etliche  2:^eo(ogen  unb  unfer 
ßirdjenrat^  D.  Cfaemnitius  erinnert  unb  baräber  —  unfer 
dang  unge^ört  —  und,  aud^  unfern  Zoijn,  ben  $)errn  $oftu^ 
urteil,  öffentlich  auf  ber  Sanjet   gum   fc^mä^Ud^ften  audge 

rufen, ba§  »ir  foI(^e  errata  »iffenttid^  unb  ^ateftarrig 

ni(^t  oert^etbigen  no(^  barauf  beharren,  fonbern  oielme^r  und 
üor®ott,  U)ie  c^riftti^  unb  biUig  ift,  bemüt^igen  unb  moran 
gu  oiel  gefc^e^en  fein  foQ,  erfennen  unb  betennen  moden, 
bamit  unfert^  unb  fot(^er  Zeremonien  falben  fic^  92iemanb 
unnöt^iged  "iRad^benfen  gu  mad^en,  noc^  ba^er  älergemid  gu 

nehmen  ^abe. Se((^ed  aUed  @.  8.  loir  alfo  nac6  je^iger 

(Gelegenheit  etkoad  audfü{|r(i(^er  binu)tcber  oermelben  moden, 
mit  freunbli(^er  $itte,  S.  S.  möchten  ed  nic^t  anberd  a(d 
c^riftUd^  unb  treu^erjig,  aud^  bem  ganjen  SBerf  gum  beften 
unb  rec^t  beftänbiger  gortfe^ung  bedfelben  gemeint  oermerfen 
unb,  mie  6.  S.  gar  mol^I  t^un  fönnen,  in  biefen  not^toen« 
bigen  Erinnerungen  aud^  9}id^tigfeit  fc^affeu  Reifen.  üDenn 
o^ne  bad  gmar  und  unb  Snbern  —  fonberlid^  alliier  }u 
9Heberfad^fen,  bie  o^ne  bad  mit  und  unb  unfern  Sirenen  in 
9ie(igtondfad^en  aUbereitd  einig  gemefen  unb  burd^  ©otted 
@nabe  ferner  beftänbig  bei  einanber  bleiben  unb  fic^  baoou 
ni(^t  abmenben  laffen  merben  —  ^oc^bebeuKid^  faden  möd^te, 

bad  Concorbientocrf  weiter  üoöjie^en  ju  Reifen. kleben 

Vorigem  mirb  auc^  für  nic^t  ungeitig  ermeffen,   bag  ba^in 


0  ^i^^er  ungebrucft;  int  tgl.  3taat«'?lrd^tü  ^u  {»onnoi^er. 

19* 


292 


ie^t  iugleic^  mit  gefe^en  merbe,  bamtt  nad)  bem  Dottgogcnen 
SoncorbieniDerl  nic^t  einem  ieben  janffäc^ttgen  unb  e^rgeigigen 
!£^eoIogeu  freifte^e,  i^red  ©efatten^  unb  fobolb  ed  nic^t  ftracf 9 
noc^  i^rem  gefaxten  ®inn  unb  aufgefegten  Dier  Slugen  ^er« 
nac^  ge^et;  etrood  ^eucd  in  erregen  unb  i^re  eigene  äßi^« 
gunft  —  auf  ben  Äanjctu  ober  burc^  gebrudte  ©c^riften 
feinbfeliger  Seife  aud}ugiegen.  Sie  benn  unter  bem  ®c^etn 
eined  c^riftUc^en  (Sifer^  meiften^  ^rioat^Slffecte  bei  foli^en 
Seuten  Die(  me^r  al9  9(nbern  prfibominiren  unb  ben  9nütte( 
bei  ben  ^unb  ju  legen  ganj  ^oc^nöt^ig  ift*.  — 

S^a  ber  fturfürft  Suguft  Don  @a(^fen  nic^  o^ne  ®runb 
befürchtete,  bag  ^er}og3uHud,  welcher  f(^on  n)ieber^o(t  feine 
SD^i^biQigung  aber  ben  bamaligen  ®ang  ber  3uftanbebrtngttng 
ber  ung(fi({fe(igen  ftonforbienformet,  namentlich  audi  Aber 
Se^r^9(bn)et(^ungen  t)on  früheren  ^eftimmungen,  bitter  au«« 
gebrttdt  l^atte,  Don  ber  ftonlorbienformel  }urö(ttreten  unb 
feine  Unterfc^rift  barunter  Dermeigern  fönnte,  ft^iifte  er  im 
Slnfange  bed  3a^re«  1580  atö  Kugen  unb  }Ut)er(fiffigen  Hn« 
malt  ber  ftonlorbienformel  ben  ^auiptfä^Iic^ften  Betreiber 
berfelben,  3atob  9nbreä,  nac^  3BoIfenbättef,  um  ben  £)ergog 
milber  gu  ftimmen  uab  feftju^alten.  ©obalb  Stnbrefi  bafelbft 
eingetroffen  mar,  trug  er  am  5.  gebr.  1580  bem  ^erjoge 
fein  anliegen  in  einem  ©direiben  *)  Dor,  morin  er  ba«  Don 
3u(iud  gegebene  9(ergernid  nac^fic^tig  beurt^ei(te  ^),  bem  ^tx* 
joge  aber  ernfttic^  riet^,  atten  erregten  böfen  SBerbac^t  ba« 
burc^  abjumenben;  ba^  er  mit  feinem  @o^ne,  bem  ^ifc^ofe 
oon  ^alberftabt,  bie  fionlorbienformet  unterfc^reibe:  ^SDaburc^ 
ade  frommen  S^riften  }um  ^öci^ften  erfreut  unb  bie  juDor 
oiet  anberd  oon  ber  Sinfü^rung  be«  ^ifc^ofd  berietet  n)orbeu : 
afö  foUten  ®.  f$.  ®.  mit  ^euc^elei  fic^  gu  bem  $apftt§um 
begeben  ^aben  unb  bem  römifc^en  9(nti(^rift  mit  (Sib  0er« 
pflichtet  fein,  bem  9((ImS(^tigen  oon  ^ergen  bauten,  bie  $a^ 
piften  aber  bie  ©c^nauien  eingießen,  unb  ba  etliche  Seute  — 
mer  fie  auc^  fein  möchten  —  SIergernid  empfangen  ober  ge« 


')  Original  im  ^gl.  <Staatö«^r(i^it)  )u  ^onnoDer. 
2;  Soburt!^  er  mit  9W.  Äcmni^  jcrfiet. 


293 


nommcn,   fid)  btefer  (Sinfü^iitng  ni(^t  irren  toffen,   bag  fie 
tDo§(  mit  folc^en  Zeremonien,  baneben  aber  in,  t)or  unb  nac^ 
berfelben  fotc^  öffentlich  c^riftßc^ed  Setenntnid  geft^e^en,  ba§ 
Eternit  mi^  nic^t  bad  Staergeringfte  ber  pSpftif ^en  9[bg6tterei 
beftfitigt,  foubern  in  biefem  acta  mit  3Borten  unb  ffierlen 
3ebermann  bat)or  gemarnt  morben,  unb  alfo  3eber  mo(  }u« 
frteben  geftedt  werben".     Sld  e«  aber  bem  SInbreä  nic^t  ge^ 
(ang,  ben  {>ersog  mieber   ffir  bie  Sontorbien  formet   )u   ge^ 
»innen,  unb  berfelbe  ©otc^e^  nac^  feiner  9}ä(ffe^r  bem  $ur^ 
fflrften  Slngnft  berichtete,  manbte  flc^  biefer  felber  noc^  einmal 
an  $)ergog  3ußu^  in  einem  ®(I|reiben  Dom  20.  ^ebr.  1580  i), 
iDorin  er  ie|it  in  milberu  SSorten  fi(^  aber  bie  SBei^e^  unb 
Stnffil^rungd^anblungen   ergebt  unb   ben  ^erjog  }ur  Unter« 
fc^rift  ber  ftonforbienformel  ju  bewegen  fuc^t.     „^atiitm", 
fi^reibt  er  u.  a.,  »S.  8.  und  nunmehr  bed  rechten  ©runbed 
ttnb  mie  ed  ^iemm  eigentlid^  bef^affen  unb  bemanbt,   aud> 
ffi^rßi!^  burc^  D.  dacob  Snbreae  berichten  (äffen,   fo  geben 
mir  bemfe(bigen  biUig  ®tatt  unb  ®(anben,   ungeachtet  mad 
Snbere  babon  urt^eilen  unb  bidcurieren  mögen,  unb  ba  wir 
a.  S.   unfer   freunbßc^   ©utac^ten   hierüber  ferner   eröffnen 
f oUten,  fo  bebftc^ten   )u   (S.   8.  *  f reunbßcliem  ®efa(Ien   mir 
tDO^bneimgßc^,   6.  8.  lönnten   unb   möchten   fic^   aud   bem 
9$erbo(6t,  barin  fie  wegen  obangeregter  (Zeremonien  beiSSie(en 
gerat^en,  nic^t  beffer  Wirten  unb  ben  Seuten,  fo  ^ieroon  un^ 
red^t  informieret  i^re  @ebanfen:   ote  foQten  d.  8.  fiii  bem 
^ftt^um  ^iemit  on^ängig  gemacht  ^aben,  nic^t  füglic^er  be^ 
nehmen  unb  ablehnen,  benn  fo  @.  8.  "Dero  geliebten  @o^n/ 
ben  $)errn  ^oftußerten  ju  ^alberftabt,  auc^  ffir  ®.  8.  "^erfon 
ba9  ^eilfame  ®u4  ber  c^riftUd^en  (Soncorbie  fammt  ber  ha^ 
oor  gehörigen  ^raefation  gleich  6.  8.  unb  und  änbern  ber 
Sugdburgifc^en  ßonfefflon  öerwanbten  ©tänben  fubfcribieren 
liegen.     S)enn  ^ierbur^  wfirbe  ber  gangen  S^riften^eit  funb 
unb  offenbar,  bag  Weber  (Suer  noc^  ®.  8.  ©emfit^'Junb  SRet^ 
nung  jemate  gewefen,  ber  pfl^ftift^en  8e^re  mit  ©orten  ober 
©orten  »eifaU  ju  geben".  — 


>)  $t«^er  ungcbrudt.    3m  Äbnigt.  ©toat^'^^lrc^itj  ju  ©amtoöcr. 


294 


aber  ^crjofl  3uliu«  toav  hntäf  bic  Slnörlffc,  »cld^c  er 
tn  gotgc  ber  ffiettje  unb  Stnfü^rung  [eine*  ®o^ne«J  erfahren 
^attc^  fo  verbittert,  baf  er  fic^  öon  feiner  bi«f|eriflcn  Partei, 
—  aber  auc^  üon  ber  @a^e,  für  meiere  fie  tierbnnben  xoax, 
t)on  ber  ftontorbienforntet,  unDerfö^nltc^  jurfidjog. 

3n  welcher  ffieife  ber  ^erjog  namentlich  gegen  bie  Xifto- 
logen,  bie  i^n  megen  i^ner  Zeremonien  fo  arg  mitgenommen 
Ratten,  unb  gegen  beren  ^^etretben  ber  ßonlorbienformel  er^ 
bittert  n?ar,  jeigt  und  ba*  erhaltene,  45(^ft  tntereffante 
^rotofofl  über  eine  Unterrebung,  »eldie  berfelbc  am 
6.  3u(t  1582  mit  bem  belannten  jE^eofogen  2:imot^eu(f 
Äir^ner  ^atte,  »eitler  früher  ^rofeffor  in  ^elmftebt  ge»efen 
njar,  ate  IDefan  ber  t^eologifc^en  ^afwöät  jene«  (früfjer  mit* 
get^eitte)  „öebcnfen  wegen  ber  primae  tonBurae",ic.  unter* 
f ^rieben  f^attt,  unb  im  San.  1579  burc^  ^erjogli^en  Sefc^I 
abgefegt  xoax,  !CerfeIbe  ^atte  bann  ^ufna^me  bei  bem  $ur> 
fürften  öon  ber  ^falj  gefunben  unb  erfdiien  a(«  äbgefanbter 
bedfelben  »iebcr  1582.  (Sr  mußte  öom  ^erjoge  bic  bltterftcn 
SSormürfe  unb  Älagen  Aber  bic  bi«^erige  ®e^anb(ung  be« 
Äonforbtenroerl«  ^ören,  über  ben  (StnfluS,  »eldien  man  Äenuüfe 
eingeräumt  tjatte,  unb  }iemli(^  ^ö^nift^e  Sorte  über  bie  leicht- 
fertige  fficife,  in  mel(^er  bie  Unterjeid|nung  ber  Äonforbien*= 
formet  betrieben  fei.  ®er  C)crjog  ließ  über  biefe  Subienj, 
welche  ftirc^ner  bei  i^m  l^atte,  ein  förmtid^e«  ^rotofoü  auf* 
nehmen  0  unb  fd^idte  biefe*  (am  15.  Sug.)  bem  Sanbgrafen 
Stt^elm  mit  ber  Semerlung  }u:  bag  menn  anbere  ®tänbe 
be*  Steic^d  mit  i^ren  2:^eo(ogen  a(fo  träten,  fo  „möd|te  e* 
öiel  bcffcr  fte^n."  Vit  bejelt^ncnbften  ©orte  be«  ^erjog« 
öerbienen  ^ier  mitget^eilt  ju  »erben:  —  „®.  g.  ®.  ließen 
fi^  t)on  t^ren  Xl^eologen  nid|t  regieren,  benn  fie  eben  fo  toofjH 


*)  3(3^  fanb  ba«fctbe  im  Äönigt.  ®taate*Är(^iüe  ju  »ftannoöer;  ber 
%\itl  be«fetbcn  ifl:  „Protocoll  bcn  6.  3utü  Anno  82  in  TU»»  gc 
n)onü(^en  @c^lQff'(£amer  bei  @.  g.  (B.  ©ernac^,  mad  @.  g.  ®.  bem 
Q[^utfttrflt.  $fa(t^grat)if(^en  £^eo(ogen  D.  Timotbeo  Kirchaero  in  bei« 
fein  ^trnbten  ooit  Äiücjitcbt  ©talmetflcr«,  D.  3o^aii  Q^imrobt  ®arcn* 
bulerö  $ofrabt«,  M.  Sljrifloffcv  SBotfcn  ünb  ^ctnric^m  ©rac^mann  @ecre» 
tarieti,  ^^ac^mittag  gratfc^en  brcien  Dnb  otcr  liieren  oermelbett  ^abeii". 


295 


aU  bie  äßeltlii^en  ®otte«  {Borte  untetmorfeit  ttären;  @ott 
merbe  auc^  ben  Fimmel  mit  Xl^eologen  attein  ntd^t  füQcn, 
benn  er  für  bie  Z^eologen  aUein  nic^t  gelitten,  fonbent  ind^ 
gemein  ffir  aQerlei  ©tfinbe  ber  iSt%  fomo^I  für  ben  diingften 
ate  ben  9lelteften^  ben  Slermften  old  ben  SReic^ften,  ol^ne  Untere 
fi^ieb  ber  ^erfon.  @.  %.  ®.  gebSc^ten  Ja  fo  ba(b  in  ben 
$immel  }u  fommen  a(^  er,  ber  fiird^ner,  unb  ein  anberer 
t^eotogifc^er  3)octor,  unb  fei  beflnblic^,  ba^  ber  !£enfel  ben^ 
felben  me^r  mit  Sigennu^,  ®ei}  unb  $)offart  ato  ben  ^tiU 
liefen  jnfe^e,  bietteit  fie  ebenfo  »o^I  Sl^fc^  unb  JBIut  ate 
biefelben  feien.  ®.  f$.  ®.  fänben  au^,  bog  bie  Si^eologen 
no(^  fo  meit  oon  einanber  aH  ^immel  unb  (Srbe,  benn  leiber 
feiner  mit  bem  anbern  in  friebUc^er  Siebe  nnb  Sinigleit,  fon« 
bem  ed  einem  jeben  um  eine  ^anbooU  menfd^(ic^er  (S^re  )u 
t^un  toäre,  mie  ftc  benn  allein  i^ren  menfc^tic^en  ®ebanfen 
unb  Dpinionen  in  Vielem  nad^^ingen.  —  ®.  g.  @.  moQten 
fic^  ben  X^eologen  nic^t  unter  bie  Säge  legen,  benn  fie  Xnx^ 
unb  dürften  oiel  unb  mannigfaltig  gefc^m&^et  unb  gefc^änbet, 
loie  benn  ©otc^ed  bie  $)er}iige  }u  ©adifen  Sßeimarf^en  unb 
Soburgfc^en  !£^eite  tto^I  inne  morben,  bereu  fie  einen  aud 
bem  Sanbe  in  bie  custodiam  unb  ben  anbern  um'^Seben  in 
bie  6rbe  gebrad^t,  aUba  fie  einen  ^u^  auf  ber  ftansel  unb 
ben  anbern  auf  ben  ffirftlic^en  9iat^ftuben  gehabt;  h)ie  man 
bam  fic^  au(!^  ®o((^ed  bei  ®.  t$.  ®.  ^errn  unb  93aterd 
^oc^Ublic^er  ©ebfic^tni«  Seiten  unb  an  @.  9-  ®-  $erfon 
felber  mit  ^eimlic^  audgefprengten  ^adquiCen  unb  öffentlichem 
@(!^mS^cn  auf  ber  ßanjel  bie  ®emfit^er  ber  Untertl^anen 
gegen  ®.  S-  ®-  exaoerbieren  unb  ju  beunruhigen  unter« 
fte^en  kDoQen.  —  ®ie,  bie  S{;^eoIogen,  mfiren  in  Sdxann^ 
f(!^nieig  in  XBinleln  unb  im  ^inftern  bei  i^ren  ^ae^ 
ceptore  unb  ®Sugammen  Ghemoicio  gelegen;  mad  berfelbe 
vorgebracht,  bo)u  l^obe  ber  eine  „j[a",  ber  anbere  „Slmen'' 
gefogt  unb  i^m  mie  ®ti^iUer  nac^gelaüet,  ba  er  ed  boc^  uic^t 
aQein  miffe,  fonbern  in  ©otte«  Sac^e  ja  fo  mo^l  ald  Rubere 
au(^  $fllfe  unb  (Srma^nung  bebürfe.  —  Die  brei  Äurfürften 
^dtten  bie  ®a(^e  treulich  gemeint,  meiere«  aber  bie  2;t)eologen 
aQein  aud  eiteler  ^off art  ni(^t  getrau,  jonbcrn  ber^rfürfteu 


296 


Slutovttät  f^  }um  ^e^etf  gemigbrauc^t  unb  ba^  c^rtftltc^e 
'JEßert  moUen  ftorfig  machen,  benn  fie  i^re  Errata  unb  menfc^» 
(id^e  ®ebanfen,  bog  fie  Unrecht  getrau,  nic^t  belennen  tootteu. 
(&d  fei  gleic^YDoI  fe^r  befretnbttc^,  bag  bie  X^eologen  ®.  B*  ®* 
Theologos  nebftDero  politift^en  SRät^en,  mle  ouc^  @.  g.  ®* 
fetbft  nic^t  bei  fic^  (eiben  tDoQen ;  j[ebo(^  ttärben  bie  potUtfc^en 
(dürften  ben  ^offärtigen  S^eologen  fo  oie(  nid)t  nad^^ngen, 
ba§  mä^  einmd  ein  proteftierenber  fttteg  unb  ^Slutbob  über 
bie  S^riften^eit  baroud  merbe.  !Denn  mit  ^offürtigen,  neibi^ 
fd^en  jtSpfen  tonne  man  nic^t  fiirdien  bauen  unb  erhalten. 
dt,  Sir^ner,  foUe  )ufe^en  unb  ben  ^fatjgrafen  ni^t  t>ttp 
führen.  T)it  !£^eotogen  moUten  Slnbern  eine  Formalam 
concordiae  tiorfc^reiben,  ba  bod^  einer  bem  anbem  im  ©runbe 
unb  Don  ^erjen  fpinnefeinb  m&re,  benn  einer  oor  bem  anbern 
bad  ®efte  getrau  unb  bie  größte  &)xt  erlangt  ^aben  »otte, 
be^^atb  fie  anbern  fibel  }u  f^rieb  unb  (Sinigfeit  ratzen  tonnten. 
—  3.  g.  ®.  rooflten  ben  brei  Äurfürften  ade  greunbf(^aft 
erjeigen,  aber  n)egen  t^eologifdier  ^&nbe(  ftc^  in  feinen  ftampf 
bringen  taffen,  t)ie(  meniger  ffir  3entanb  jum  3;eufe(  fahren, 
mie  benn  Rubere  für  ®.  jS-  ®-  crnä)  nic^t  t^un  ttfirben^ 
fonbern  müßte  m  3eber  feine  9oppt  tragen  nnb  ^e(fe  ba  fein 
f^flrbitter.  9Bie  man  bie  Formalam  concordiae  jutoege  ge» 
bracht  unb  (Siner  bem  Slnbem  ju  ©efaUen  unterfc^rieben^ 
®oIc^e^  mürben  er  unb  Slnbere  noc^  fünftig  inne  merben, 
®.  g.  @.  Ratten'«  mit  «Schaben  erfahren.  —  ^nm  äbfc^ieb 
üermelben  ®.  g.  ®.,  bag  bie  X^eologen  ba^in  gebenten  fottten, 
bag  griebe  bliebe,  unb  }u  i^rem  S^rgeig  bie  dürften  an  ben 
Spieß  ni^t  binben;  benn  ba  fie  etma^  anrichten  mürben, 
foQte  ed  über  fie  au^ge^en  unb  bie  Sappen,  bie  fie  fc^nitten, 
fetber  tragen  unb  an  ber  ©pi^e  fte^en  unb  bie  (Srften  fein, 
bie  ba«  faure  ftraut  audeffen  müßten/  — 

Siiebergemonnen  für  bie  ftontorbienformel  marb  ^jog 
3u(iu«  auc^  burc^  Surfürft  Sluguft  nic^t.  !Z)a  nun  in  ber 
ftonforbienformet,  mie  fie  bamate  gebrudt  erfi^ien,  auc^  be» 
beutenbe  Se^r^Slbmeic^ungen  Don  bem  früheren  Don  ben  Ur^ 
Gebern  berfelben  fetbft  fc^on  unterfc^riebenen  Xe^te  fic^  fanben, 
fügte  fic^  ber  ^erjog  gau}  Don  bcrfelben  lod  unb  oermeigerte 


297 


bie  SInerfenuung  unb  Unterfc^rift  berfelben.  @o  blieb  t»  in 
<$o(9e  beffen  im  ^perjogt^utn  ^raunf^mcig  b(od  bei  ben  ^t* 
!enntntffen^  meldte  f(^on  oor  1577  ald  Corpus  doctrinae 
herausgegeben  maren,  unb  bie  ftontorbienformel  Derlor  i^re 
Slnertennung  M  f^mbolifc^e  Schrift;  Stiemanbem  marb  me^r 
eine  Unterfd^rift  berfelben  abgeforbert;  Dielme^r  mürben  nun 
Solchen,  meiere  nid^t  in  bie  Sermerfung  ber  in  jene  t^ormel 
aufgenommenen  Ubtquitäti^Ie^reeinftimmen  moOten,  9nfteUungen 
t^erweigert.  9}ur  in  ber  ®tabt  ^rannfc^meig,  wo^in  beS  3uliu9 
(Sinflttfi  nu^t  reid^te,  blieb  bie  ftontorbieuformel  bis  jum 
3a^re  1671,  in  me((^  erft  bie  @tabt  ber  (anbeSfflrftU^en 
^o^tit  DoUftftnbig  unteriDorfen  mürbe,  in  Geltung.  93on  ba 
mdrb  auc^  t)ier  jur  Untcr^ei^nung  ber  Formel  92iemanb  me^r 
angehalten  unb,  mie  im  ganzen  Sanbe,  baS  Corpas  doctrinae 
Jolinm  als  alleinige  lixifixdit  Se^rautorität  geltenb. 


298 


XIII. 


1.  SoIMHeb  auf  bit  ^dilad^t  hti  initet  am  Sßattuitt^e, 

17/27*  «Inf).  1626* 

ä^itget^eilt  t)om  Stgi,  dlati)  iL  ^tbAot^efar  (Sd.  Sokemantl. 

2)iefe«  Sieb  fanb  t(ft  in  einer  ^anbfci^rift  be«  17.  3a^r^.  in  ber 
^önigt.  ^^tbliot^ef  ju  ^annot^er.  !DQ«fe(be  ifl  bi9^cr  nic^t  gebnidt,  auc^ 
ni(^t  bei  0))e(  u.  (So^n,  ^*S>tt  breißigift^rige  ^rieg.  (Eine  (Sammlung 
üon  ^ipor.  (Scbit^ten  tc,  ^atte  1862."  git^tenjlcin,  „3)ie  ec^tat^t  bei 
?utter  am  35orenberge,  ©raunf(^tt)cig  1850/'  @.  158,  unb  nac^  i^m 
^aüemonn,  „®t\di,  ber  ganbc  «raunfd^wcig  jc,  ©b.II  (1855),  ©.656", 
t^eilen  au9  ber  ^anbfc^rift  nur  bie  <Stro))^e  8  mit. 

,,©on  ber  ^ä^iaä^t  öor  Butter. 

(Sin  f(!^on  9}en)e«  Sieb  bom  ^raffen  3o6an  Don  ^iEj  bnbt  Christiano 
Quarto  bem  Könige  Don  !Dennemar(fen.  ST^ennigßc^en  gn  guter  ^adi* 
ric^tung  bnb  fieter  (Sebrc^ig  gefang^roeife  gefieSet.  3m  t^on: 
Wilhelmus  bon  Nassoue  Bin  3(1^  tc.  ©efd^e^en  3m  3a^r  1626 
ben  27.  «ugufli." 

1. 

(^raff  %ia\  ein  !flner  ^elt  —  ^eifl  man  mi(^  atte^eitt, 
3<^  l^alte  mi(^  in  bem  felbe  —  ieber  3fit  ga^r  »oK  bereit, 
Den  ^e^fer  bnb  ^a^erfürflen  —  ^aht  i(^  aHtjeit  geehrt, 
tJom  Äbnig  üon  iRorwegen  —  bleib  t(^  no(^  unöcrfe^rt. 

2. 

Du  t^ufi  bi(^  jomig  fieSen  —  ein  3a^r  jwe^  in  bem  felbt, 
Snb  ^afi  bo(^  nic^t  bran  motten  —  fo((^9  und  gar  nic^t  gefeit. 
3)u  t^ujl  gar  fe^r  glorieren,  —  fo  fem  in  frembbem  Sanbt, 
^an{l«  bo(^  nid^t  defendiren  —  ifl  bir  ein  @^ott  bnbt  f(^anbt. 

3. 

Du  fotft  nid^t  fo  fe^r  pochen  —  wiber  Äa^fcrfidje  SWaieftot, 
@ott  (efi'd  nic^t  bngerod^en,  —  wie  im  £yaDgelio  ftc^t: 
Du  folfl  bem  Äetjfer  geben  —  alle«  »aß  be«  Äe^fere  ift, 
@cin  (g^r  folfl  i^m  nic^t  nehmen  —  gib  (Sott  »a«  ®ottc«  ift. 


299 


4. 
v^olc^d  ^apu  ga^r  bftgefien,  —  bn  pol^e«  füne«  Blutt, 
9nb  (oft  fo  ga^r  oennegen  —  im  ^o^en  Sbennut^, 
Sielme^r  bid)  angenommen,  —  ato  t$  bir  ^ot  gebührt; 
;}n«  9ron(ttnIanbt  fanfi  nic^t  fommcn,  —  bte  ^ftr  tfl  3ugef<>ett. 

5. 
9}ott]^etm  ^Qfhi  nttfefert,  —  beß  fonfhi  ^abcn  ^xn9, 
Sc^  ^abe  mic^  miebtr  ergebet,  —  ba9  bifhi  toorbot  tocid. 
ggnoaT  t«^  bin  bir  lommen  —  fo  no^e  anff  bte  ^aut, 
3Rit  ¥friffen  t)nb  mit  Ximmnen,  -^  ^afl  mit«  m<^  jugetramt. 

6. 
!Detn  ?Qger  t^ctfhi  fd^tagcn  —  gu  9lott§eim  bei  ber  ®tabt, 
Sermeinfl  mid^  ju  »eriagen,  —  ic^  ntt  im  8inne  ^at 
^  t^et  mi(4  reteriren  —  ^inauff  in«  frrt^e  fett. 
3Ri(^  ha  in  defendiren  —  mie  ein  ret^tf^^affener  ^elt. 

7. 
3)u  aber  woUep  nidit  fommen,  —  ba  ^ab  ic^  bein  gewavt, 
7>\di  anbei«  ^afi  befornien,  —  gemifc^et  mart  bie  jtart. 
!3)ie  iSngc  mar  fc^on  gegogen,  —  bift  ga^r  oergagt  an  mit, 
3«^  aber  onerffi^tod^n,  —  ba«  glaube  fedlit^  nut. 

8. 

3)n  nambfl  bit  fflt  im  ®tnne  —  nac^  Oftenob  ^inauff, 
!Dflbetflabt  »oflefhi  gewinnen,  —  ic^  mcrcft  ga^r  eben  auff, 
Da«  toolte  ic^  nic^t  geftotten,  —  bu  miif)  bafb  abefa^n, 
!S)a  tamen  meine  Orabaten,  —  a^  wie  liefffhi  bat)on. 

9. 

!Dettt  ®ol<f  lieftu  losiren  —  auff  einen  ^o^cn  t3«tg; 
3(4  tbat  bir  nac^  marsiren  —  nac^  leng  mh  nac^  bet  S^n%, 
l>a  tteumel  bit  t)om  teuffet,  —  ba  tiefffhi  auc^  boöon. 
^n  ^ott  ^at  id^  fein  äweiffel,  -  bet  witbt  mid)  nt<^  öetla^n. 

10. 
(gin  aWeir  mege«  ^intet  @cfen,  —  bet  «nfong  gefc^e^en  i|l, 
3m  «uft^  |tnb  öicl  gewefen,  —  fag  id^  ju  biefet  ftift 
©n  ^unbett  bre^  ober  üiere  —  blieben  bi(4  bat  im  fttt^, 
2)u  fl^at^l  bic^  reteriren,  —  ic^  ttürft  gat  flatd  auff  bic^. 

11. 
59ei  ?uttet  in  bem  gelbe,  —  ba  ^ietfhi  mie  ein  .^elt, 
'Da  mufl  e«  ma^tfit^  gelten,  —  meinem  Bold  e«  motgefelt; 
J^etft  gegen  mit^  marsieren  —  mit  beiner  9?eutetttj, 
Da«  gnßooTf  auc^  batneben,  —  ba«  flunt  rnarr^  ga^t  fre^. 

12. 
^(^on  marflii  bat  empfangen,  —  oon  mit  raic  fold)«  gebfltt^, 
^eint  mit  SKußquetcn  gangen,       bafj  |ie  bic^  ^abcn  getfltt, 


300 


$at  man  ntc^t  fc^on  gef))telet  —  toot  mit  ben  ftflcfen  mein 
Unbt  friff^  auff  hid^  gejielet,  —  bu  |oI|l  ttiol  fagen  iRein. 

13. 
(Sin  bifl  l^at  t(t  }u  festen  —  bamal«  am  felben  ort^, 
Da«  ffcib  idb  Don  meinen  fnghie^ten  —  am^  Steutern  mit  gehört, 
^ie  xooUta  be^  mir  bleiben,  —  uon  mir  nid|t  abela^n, 
!£)a  liegend  n)ir  ®ott  malten,  —  grieffcn  bi(^  toader  an. 

14. 
T>a  gteng  reii^t  an  ba«  treffen  —  albar  im  freien  felbt,« 
©Ott  fie^e  be)|  ben  (Serec^tenl  —  SRercf  auff  mie  bir«  gefeit. 
3(^  t§at  gal^r  balbe  Wertrennen  —  bie  fc^bne  armada  bein, 
9rif(^  traten«  auff  bidji  brennen,  —  §ab  band  bem  fugbold  mein. 

15. 
Sllbar  ^ab  ic^  betommen  —  be^  ^xott^  unb  gUMn^ig  @tfid, 
^ß(^  mh  ffinfflig  gähnen  —  blieben  bir  anä^  yavfid; 
9Ufo  fiah  i(4  oemo^men,  —  ad^t  Cornete  au4  babe^, 
Dein  ^eg  §a|hi  genommen  —  auff  Sßfllffenbttttell  fre^. 

IG. 

(Sin  junger  ^egi)  ifl  blieben,  —  ber  Obrifle  gu<l^«a)  ifi  tobt; 
9itl  mürben  auffgerieben  —  auff  biefer  SSoIftat  gut§, 
©e^  biertauf enb  merd  eben,  —  al^ier  }u  biefer  frifl; 
Der  SBalbt  lag  i^nen  eben,  —  ber  »icleu  ba«  ?eben  frifl 

17. 

Drei)  Obrifien  feint  gefangen,  —  o^ne  mad  bie  ^auptleut  fein, 
^eutenant,  genbri(^  bameben,  —  mit  9{o^men  fein  ge)e^(t  fein 
<Se(^tjig  in  einer  @ummen,  —  bie  beften  Officirer  fein, 
Dan  au(^  fein  oiel  entrunnen,  —  fud^en  ben  SBege  bein. 

18. 

Darunter  bier  ^et^^erren,  —  o^ne  mad  bom  9U)elI  iff; 
Wlidi  munbert,  bag  bo(^  beren  —  no(4  (einer  mi^ig  ifl, 
fetten  fie  red^t  befonnen,  —  bag  fie  no(^  nie  lein  ma^t 
%a  mir  no(^  nii^td  gemo^nen  —  mit  i^rer  grogen  ^cüfiW 

19. 

@ie  tooH'n  aSe  auff  mi^  fe^en,  —  erftfic^  äßargraff  Durtai^, 
Den  t^et  iä^  ga^r  ba(b  me^en,  —  bag  er  brflber  nit^t  (m^t; 
3me4ma§(  ^abe  ic^  gef(^(agen  —  ben  tollen  (Sl^riftian, 
9{o(^  eine«  mit  i^m  ;{u  magett  —  bin  i(^  ein  fü^ner  ÜRann. 

20 
9San  i(^  bir  9{at^  folt  geben,  —  fo  femfhi  nimmermehr, 
Du  l^afl  ie^bnbt,  merd  eben,  —  erlangt  gar  fr^lec^te  (Sl^r. 


1)  Der  29ia^rige  ^^ifipp,  @o§n  be«  Sonbgrafen  S^ori^  bon  ^effeu' 
(Saffel.    3)  (General  ber  D&nen. 


301 


^aunfc^metg  fo(  btr  ntd^t  bleiben,  ~    fein  ^err  foTtu  bretn  fein, 
3f4  tot!  in  ba6  ^tifft  Serben,  •-  ba»  ifl  f<^on  fjalber  mein. 

21. 

9ifhi  bon  angerfo^ren,  —  \>a%  bii  nn(t  toieber  ^an, 
Sod  anbere  l^aben  ücrfo^ren,  —  ^fd^graff  onb  (S^rifKan, 
3>te  ^falft  ttjotji  wiber  einnehmen,  —  im  ®eg  bifl  ga^r  oerirrt, 
3)0  forn^fl  bn  ^n  auff  Oremen,  —  xd^  mein,  bu  fetfl  uemirt. 

22. 

grondenlanbt  tfl  bit  juwiebcr,  —  brinnen  gibt«  ftarden  Sein, 
Sie  fielen  baruon  nieber,  —  mae  trincft  ba«  Sotde  bein! 
Thabac  ben  foHen  fte  trtnden,  —  ^aben  einen  guten  Wt\itff, 
!2)Quon  werben  {ie  nic^t  finden,  —  roit  man  oom  Seine  t^nt. 

2a. 

Dieg  S^ieb  fe^  bir  gefungcn  —  }u  taufent  guter  'Slad^t; 
Xm  fteben  onb  ^toan^igften  %ugufij,  —  in  biefem  3a^r  fo  f)iabt, 
^aben  mx  bie  ^d^lai^t  gen^onnen,  •—  fag  i<^  Dnb  tft  auc^  wa^r, 
Slg  man  jolt  fec^ge^in  ^unbcrt,  fe^«  onb  groan^ig  3a^r. 


2.  ®d^nI«9leformeit  be^  ^et^o^ii  Stugifft  b*  3*  i>oti  lQ3rauit> 
fc^t»e{««9ß9lfeitbAtteI  an«  ben  3al^reit  1646  unb  1662. 

9)om  %r.  9eat^  u.  Sibliot^efar  @b.  9llbemaHII. 

^er^og  %ugu1l  ber  3fiiigere  Don  ^ounfc^weig-SoIfenbftttel  (geb. 
10.  ^\l  1579,  t  17.  ®tpt  1666),  ,,ein  gottfeßger,  triebfertiger,  Hugcr 
unb  gelahrter,  bei  bomoltgen  gefährlichen  3^ten  ein  ^ot^cnofinfc^ter 
9{egent^i),  mar  in  einer  fd^meren  ä^t  (16S5)  jur  Stegierung  berufen. 
Sft^renb  ber  21iä4rigen  Regierung  oon  griebrid^  Ulric^,  einem  $errf(^er 
ni(^t  o^ne  fflrfklic^e«  Sefen,  aber  o^ne  X^atfraft,  o^ne  iSmfl,  o^nc  9e« 
wugtfein  ber  old  Sanbed^cnnt  i^m  gefieHten  Aufgabe,  ^atte  fein  georbnete« 
9{egiment  im  ^erjogt^um  gen>a(tet;  Vnad  bad  fd^Snbttc^e  „^anbbroflen« 
9{egiment^  ber  „l^anbeöuerberber"'  ^treit^orfl,  9{cben  unb  Sober«nau 
geffinbigt,  !oiuite  ber  rebft^e  Sitte  \p'dttxtt  Stätte  nic^  tilgen.  „9[t« 
4)ersog  Sugu^'^  —  ^eigt  t»  in  einer  bamaßgen  fiSnbifc^en  (Singabe^)  — 
„hxt  ^o^beff^toerlic^e  9{egierung9(afi  bed  gfirftent^umd  flbemommen, 
(aben  bie  getreuen  ©tttnbe  too\fi  gewußt,  in  rote  gefährlichem,  elenbem 
unb  verfallenem  Bufionbe  ba«feCbe  ft(^  befunben. (Seit  Iftnger  a(« 

>)  3.  3.  Sinfetmann,  „^rei«n)flrb  @tamm*  unb  9lcgentenbaum 
ber  ©crjoge  \u  ©raunfc^weig",  »remen  1688,  @.  144. 

»)  „2>er  Sonbfl&nbe  8eben!en  unb  Gravamitia'',  d.  d.  ©raun* 
fi^tpcig,  15.  ^tpt  1636. 


302 


11  3al^ren  baö  2anh  )»om  ^mg^ioefen  flberfd^tuenuitt,  an  äRaituf(^aft 
erf(^5|)ft,   biiTc^   forttvS^rcnbf  (Sontributtonrn  aiidgcfogen,   betreibe  unb 

35ie§  fleraubt,  nieder  ocvbbct 2)ic  Bw'ttuft  beruht  auf  einer 

guten  Untcrmeifung  ber  ^eraniuac^fenben  3ugenb.  ^lun 
gebricht  e9  aber  an  guten  ^e^rem,  unb  mo  fte  ftc^  finben,  ba  ermangeln 
fte  ber  äugeru  9(4timg,  nieil  bie  !£)ürfttgfett  bed  ^e^aitd  fte  auf  ntannig« 
fachen  ^iebenenoerb  anweifet.  3)er  (Jrlaff  einer  ©d^ulorbuung  fc^eint 
eben  fo  not^menbig,  a(9  eine  jä^rlic^e  Sifitation  ber  ®(f|uTrn." 

^uf  ^irc^e  unb  (Schulen  richtete  nun  auc!^  ber  fromuie  uub  gelehrte 
^ergog  ^ugufl  bor  aQem  fein  Slugenmerf.  !I)ie  ^d)\iUn  tvurben  mieber 
^ergeflefft,  bie  ^e^rer  mit  ©efolbung  tuicbcr  öcrfe^cn,  eine  allgemeine 
©c^utorbnung  würbe  eingefül^rt  unb  ber  $e(mflebter  $^i(o(oge  C^^rillo))^ 
^d^xahtt  }um  Oberauffe^er  atter  ^c^tilen  im  ?anbe  ernannt  !£)a6 
C£onftflorium  würbe  neu  gebilbet;  e9  entftanben  neue  ^ird}en  unb  bcn 
berwaiflen  (Semeinbot  würben  wieber  ^eelforger  gegeben;  bie  alte  tirt^en« 
orbnung  be«  ^erjoge  ^tihn«  warb  auf  9  neue  in  Äraft  gefegt. 

3K«  B«iö"^*  ber  X^fttigfeit  unb  gflrforge  be«  ©crjog©  für  Hebung 
ber  2>iiultn  m  feinem  ^anbe,  )unä(^flt  in  feiner  d^eftben)  ^olfenbfittet,  tbeite 
i(^  ^ier  bie  folgenben  tntereffanten,  bi^^er  ungebrudten  Slttenftflcfe  mit. 

1.  Serorbnnng  wegen  ber  SGSoIfenbüttelfc^eu  @(^ut» 

Co.rtegen,  1646. 

,,93on  <^otte^  @naben  SBir  Augustus,  $>ersog  i^u  ^raunfc^weig 
unb  Sünebnrgt  ^aben  un9  bet^orab  oon  ^nt  unferer  angetretenen  S^firft- 
tiii^cn  9tegierung  biefe«  unfeted  angcftammten  gfirftent^nmbd  itic^td  ^b^er« 
angelegen  fe^n  (äffen,  bann  bag  }uüorberft  (Sottet  (S^re  beforbert  unb 
9ortgc|>fIan)et,  au(j^  out»  wa«  ju  folcfter  Intention  bicnlic^  mit  fonber« 
bo^cm  (Stfer  fortgefleüet  werben  mbdftte,  babek)  aber  woH  wahrgenommen, 
wie  ^0(^  unb  bid  an  guter  9uferjie^ung  unb  information  ber  ^ngenb 
gelegen,  bag  biefetbe  bad  einzige  ^nbament  imb  seminariam  atte«  guten, 
unb  eined  beflönbigen  d^egimentd  in  gcift«  unb  weUlt(^en  @a(^en  fei. 

91Ü>ieweiI  aber  in  unferen  gürflent^umb  unb  Rauben  bur<^  ben 
continaierfu^en  Jhieg  bad  Sc^Iwefen  guten  t^eil«  verfallen  unb  in 
Abgang  fommen,  era<!^ten  fraft  obliegenben  unferd  §o^en  (anbedffirfl(i(^en 
91mbt9  unb  ba^ero  rü^renben  IanbedbttterU(^en  S$orforge  IBir  Und  k^er« 
bunben,  ben  löblii^en  vestigiis  unferer  in  ®ott  rul^enben  Sorfa^ren  unb 
insktieren  mit  ^öc^flem  @mfle  bie«  verfallene  ^(^ufwefen  unb  institntion 
ber  Heben  3ugenb  )u  restanriercn  unb  wo  mög(i(^  no(^  3U  t)erbegem, 
befinben  aber  babe^,  bag  gu  (Srtangung  folc^er  unferer  d^rifilic^en  intention 
^ö(^{hiöt^ig,  bag  erftUd^  ben  praeceptoribus  ein  gewiger  methodus 
informandi  borgefd^rieben,  bann  au<^  bag  nic^t  allein  bud^tige  unb 
qualificierte  praeceptores  berorbnet,  befonbem  t^oen  md^  mit  einem 
e^Iic^en  julanglic^em  Unterhalte  unb  salario  beg^egnet  werbe, 


SOS 


!3)iefe]n  na(^  fel^nb  Sir  au«  (onbcdtHlterßc^r  @or^fa(t  im  merte 
begriffen,  ba6  aSerffitberd^ft  ein  getuiget  unb  burt^ge^enber  modus 
informandi  in  ben  «Schulen  unfer«  g«Qm  ^xfimtfiümb^  unb  Sonbcn 
publicieret,  qualificierte  informatores  beflcflet,  bicfelben  mit  einem  )u« 
(angttc^cn  saiario  Dcrfe^en,  au(^  (Bat  M.  Cbristophorus  ©«grabet, 
Oratoriae  Professor  unfeter  Julius -Universität  }u  ^elmflebt,  uebenfl 
imfemOeneral-Saperintendenten  nnb  anberen  (^eifUic^cn  iebe«  Ort«, 
respective  Ober'  unb  Inspectoren  Derorbnet  werben  foOen,  motten 
au(4  nebenfl  biejem  femer  baranf  bebac^t  fet^n,  bag  gemdbte  prae- 
ceptores  auf«  f(!^erfle  in  communi  conversatione  civUi  l^infflro 
etmad  me^r  ^erfargcjogen  unb  in  grbgerer  SBilrbe,  oI«  big^ero  gefc^e^en, 
gefestet  merben  mSgen. 

@o((^en  9[nfang  nun  in  biefcr  unferer  ^einric^ « (;^tabt  ol^tc  liu 
machen,  fo  begießen  Sir  Un«  ber  information  falber  auf  Dormefenbe 
Serorbnang  unb  fe^b  mit  bcnen  i}jo  beftetteten  praeoeptoritms  in 
Knaben  friebtli<^,  ^ben  bannen^o  bie  Snorbnung  gemacht  unb  motten 
i^nen  gur  i^rem  jifi^fti^en  Unterhalt  reichen  (äffen: 

1)  !3^em  Bectori  200  'Xfyäec  unb  ein  deputat»  benamtli<^:  oon 
nnferm  hofier  9{ibbage«^aufen  160  «f,  1  ^c^la^trinb,  3  feifte  @(^meiner 
3  @(^nttt'@(^afe,  41/2  <^^-  ^odm,  15  guber  J^renntol)  unb  bie  übrigen 
40  Jp  Don  unfer  ^einrit^flttbtfc^en  ^rc^en. 

2)  Xtm  Conrectori  160  «f  unb  ein  deputat:  oon  SRibboge«« 
Raufen  140  4,  3  feiflc  e^meine,  3  ^cbafe,  31/2  <^4.  dUdtn,  lOguber 
^enn^olj,  bie  fibrigen  20  4  ^^  ^"f^  Wri^fiäbtfc^n  ftiri^en. 

3)  !3)em  Subconreetori  57  4' 

4)  2)em  Cantori  44  «#. 

5)  2)em  Quinto  33  4. 

6)  3)em  Ultimo  17  4- 

Unb  meil  big  ba^ero  ein  Corpus  proventuum  be^  unferer  ^einrieb« 
ftabtfd^en  ^r(^en  al^er  oor^anben  gemefen  unb  noc^,  rt>tläft»  ^4  «n 
fiffttiäfoi  ^bifhmften  onf  211  4  erftredct  nnb  big  bo^ero  unter  bie 
ffim^lic^en  @(^l«(£oQegen  anflatt  x\^t»  ganzen  salarii  Dert^eilet  merben, 
nunme^  aber  ber  Kector  unb  Conrector  bae  meifle  t^rer  SBefoIbung 
oboermelbetermagen  aud  nnferm  JHofler  9^ibbage«^aufen  befommen,  fo 
fotten  bie  40  4f  ^^^^  bem  Rectori,  imgleic^en  bie  20  4*  f^  ^^^ 
Conrectori  obbefc^riebenermagen  auger  ben  Stibbaged^ttuftfc^en  pro- 
Tentibus  oon  gebartet  unfer  ^einrit^fl&btfc^en  JHr(|en  }ugeleget,  Don 
fot^anem  corpore  ber  211  4  genommen  merben;  bleibet  algbann  no4 
flbrig  151  4r  tvomtt  bie  Ittiim  bier  (Sottegen,  ald  bem  Subconreetori 
57  4,  Cantori  44  4,  Quinto  33  wf  unb  bem  Ultimo  17  4  bor  Dott 
contentierct  unb  begattet  merben  fbrnten. 

Unb  gleit^mie  mc  Aber  bie  ylOfclx^t  9nf<^affung  ber  9}ibbageft« 
^uftf(!^en  proventuum  mit  fonberbol^rem  (Smfte  au  Ratten  gemeint,  olfo 
befehlen  SBir  ^emit  nnferm  General -Superintendenten  ;;ue  !föo(ffen« 


»04 


bQttet  unb  ben  ^r^entDorfte^ern  in  unfer  ^eitttic^ftabt  ^temtt  emjlltc^ 
unb  woHen,  ba^  fle  bte  Sorfle^er  ba^tn  mit  eufferftem  unnoc^l&fftgcm 
(Srnft  fe^en,  unfer  General  -  Superintendens  ober  bte  S&otfte^er  mit 
%ln%  anmahnt  fott,  bamit  bte  t^orbemelten  211  J^  iäl^lit^  unfei^Ibar 
Qtifgebrat^t,  Dorbebentetenuagen  unter  bie  ®dfut'(i[oIlegm  oertl^fet  unb 
beborflel^enbe  Michaelis  bamit  ber  Anfang  gemacht  merbe,  bamit  ni(!^t 
ber  geringftc  SRangel  an  ift^rlit^er  ba^rer  ffudga^lung  erfc^einen  möge. 
!£)aran  tjerbvingen  fte  unfern  rmften  Stilen  unb  ä){ctnung,  unb 
SSLHr  pnb  ben  ©el^orfamen  2c.  :c. 
5.  Augusti,  1646  )c. 

Augnstus  K, 

(no(^  5  Unterfc^riften,  banmter  J.  G.  Hchottelius 

unb  G.  HenbeliuB.)^ 

„2.  (Stinnerung  an  bie  äBo(fenbütte(f(^en  ^(^uI«C[oUegen 

roegen  ber  S)ifci:pUn.    1662. 

Actum  Si^otfenbuttet  am  9.  Oct.  Anno  1662. 

Rector  unb  Conrector  Scholae  merbeu  erinnert: 

Srfllid^:  beger  disdpliii  gu  ^a(ten  unb  na(^  Sn^alt  gürfK. 
©c^ul'Orbnung  bie  morum  censuram  fc^örffer  ju  exerciercn,  un^ 
unter  anbem  bo^in  gu  fe^en,  bamit  in  publico,  fonberlic^  aber  in  ber 
^rc^en  bie  <S(^fl(er  ber  modestiae  a(d  adolescentam  propriae 
virtuti  fi(^  befleißigen. 

ReBpondent:  ^e  roolten  xok  biß^er  a(fo  auc^  femer  mit  9er« 
mahnen,  %tfft(^t  unb  Straffen  biefe«  puncte^  falben  m5g(i<^en  ^cig 
unb  Xxmt  annienben;  baneben  bittenb,  i^nen  biefenoegen  unb  in  ^anb» 
§abung  ber  disciplin  ^ttjui^  unb  ^ulffe  gu  (eiflen.  ^a  in  i^rcm  'üh- 
tt)efen  t)on  ben  @c^fl(em  id)tma«  begangen  n>urbe,  fönten  fie  ni^t  baoor, 
ftraften  aber,  toa9  berglet^en  erfahren  rourbe.  3n  ber  ^Irr^en  fetten  fie 
mit  i^ren  <Sd^üIem  einen  fold^en  (Stonb,  ba  fte  t)on  ber  ^rebigt  nic^td 
^ören  fönten,  bedwegen  ettid^en  ©d^niem  unterweiten  erlaubet  rourbe, 
unten  in  ber  ^rd^rn  eined  Orts  ft^  )u  gebrauchen,  ba  fie  bie  $rebigt 
Deme^men  fönten.  Si  hoc  praetextu  ad  petulantiam  abatantor, 
pcBsime  fieri  nee  ferri  impune. 

gur«  Änber  fein  fie  erinnert,  bie  öielen  gerien  ju  mode- 
rieten. 

Respoudent:  ^n  ben  Sa^rmarften  fetten  fte  nid^t  mel^r  aU  nur 
ben  ST^ontog  92ad^mittag  fre^,  immagen  in  ben  nundinis  SD^ontaged  fru^e 
unb  S)ienftage«  ben  ganzen  2^ag  @d|ulc  gehalten  würbe.  2)a^ingegen 
in  anbem  ©c^ulen  wol  2  ia  3  Xage  feriati  meren.  SSenn  funera 
umb  2  U^  angingen,  würben  aüema^l  a  12  ad  2  bie  operae  scho- 
lastioae  in  ber  @(^ufen  üerrt^tet.  Umb  1  U^r  würben  bie  deductiones 
funerum  gar  fetten  angeftetlet,  atgbann  ober  bernioc^  Don  12  big  1  U^r 
€^ingefhinbe  gesotten. 


305 


!S)  ritten«  fein  f^e  abermal^t  ermahnet,  id  vestitu  ber  toeltftc^en 
^rac^ten  ft(4  )u  äugem. 

Respondent:  SSotten'd  t^un,  treten  t9  ia  auc^  murflii^,  angcfe^en, 
t)te(  geringe  Surger  unb  ^anbroerter  t9  i^nen  in  ^leibungen  )ut)or 
treten.  3m  S^egenmettcr  eine«  geferbeten  SDtantel«  ft(^  ^u  gebraudfen, 
wnrbe  nic^t  »erbatet  toerbcn  fdnnen.  ä)^tt  3)egen  gingen  fle  niema^l«, 
t9  mere  benn,  bag  fte  in  bie  9^ä^e  gu  üerreifen  fetten.  !X)a^er  e« 
fommen,  bag  ber  Rector,  aU  er  neulich  )u  $a((^ter  )n  t^un  gehabt, 
gladio  armatoB  ba^in  gereifet,  unb  bamit  er  fid^  in  ber  @tabt  md)t 
a(fo  fe^en  tagen  m5(^te,  in  ita  et  redita  Ober  ben  SBatt  bamit  gangen 
were,  non  deambulandi  sed  iter  faciendi  causa. 

tiefem  nac^  baten  fte  bet^berfeitd,  bofem  bergleic^en  ic^t\oa9  bor« 
fommen  foffte,  fie  aUenta^l  baruber  mie  \t^o  }u  ^oren  unb  na(^  be« 
finbung  (Sd^u^  ju  tetften.  Unb  tont  in  gutftl.  ®d^ul*0rbnung  i^red 
respectd  falben  gnftbtgft  ifl  disponieret,  old  munfc^en  fte,  ba§  hierunter 
eine  ben  ^(^ulbicncm,  ju  respect  i^re«  bei  9MeIen  —  (eiber!  —  öer* 
ädft(i(4en  9[nt^td,  ^eitfante  f^erorbnung  groggunflig  befobert  »erben  möge. 

Bößt^üd^  erinnern  fie  noc^mal«,  bag  bte  c^taHntannfc^e  S9infe(<* 
fc^ule  me^r  unb  me^r  june^me,  unb  jraar  Don  n^ol^t^abcnber  ?eute 
^inbcr  frequentieret  roerbe. 

Promittitur  in  bis  omnibns  debita  opcra,  admonentur  denuo 
officii  sni  et  di mittun tur.^ 


3.  iSi^cttpte  an^  ber  „Simmerife^eii  (S^Tonif*". 

iD?itget§ei(t  oom  ^g(.  97at^  u.  Sibliot^efar  Gb.  )Bilbemanii. 

Unter  ber  grogen  3<(^I  bebeutenber,  ben  mannigfad^ften  B^veigen 
ber  Siffenfd^aft  angel^örenben  $ub(icationen  beS  Sittcrarifc^en  herein«  in 
Stuttgart  nimmt  bie  öon  «arad  im  3.  1869  in  öier  ©änbcn  (XCI 
bi«  XCIV;  herausgegebene  3i*ni«c"We  S^ronif  o^ne  grage  eine  ber 
erften  Stellen  ein.  3)iefelbc  —  nod^  (ange  nit^t  genug  auegenu^t  —  ent* 
§ttTt  eine  mo^re  gflKe  be«  mert^oollflen  (iflorif(^en  unb  fultur^iflorifc^en 
ä)?ateriald;  benn  nii^t  b(od  für  ben  ^ifloriler  im  engem  €inne  ift  fie 
t)on  SBic^tigfeit,  fonbent  auc^  bie  Gebiete  ber  ^ulturgefc^ic^te  (9{e(^ts« 
©efc^ic^te,  ©ebrftuc^e,  Sittengefc^id^te,  ^äu^ßd^ed  unb  »ffentTtd^e« 
^eben,  6age  unb  16o(!dmt)t^oIogie  k.)  finben  in  biefer  bis  }.  3.  1558 
rei(^enben  (S^ronil  einen  ungenjö^nftd^  ergiebigen  ©djat^t.  —  3(4  tnill 
barau«  ^ier  t)ortttnftg  nur  ^niei  ©teilen  mitt(ei(en,  bie  ffir  unfcr  ®ebiet 
bon  ^iflorifc^em  3ntereffe  finb. 

1878.  20 


306 


1.  änt  2ebcn«0ef(^i(^tc  bc«  «Ib.  SRtjäu«  ©arbcnbcrg. 
^m  britten  ÜC^rilc  bcr  Simmmfc^en  (E^ronil  (^ubl.  XCIII),  @.310ff. 
fanb  t(^  bte  na(^fo(genbe  @(^i(berntig  eine«  ^ufnt^rd  in  ber  @tabt  ^5tom 
im  3.  1539  „megen  eine«  ^ugufHnet'SO'^bn^«,  mar  ein  grie^Iftnbet  unb 
ein  gelehrter  Dootor  theologiae'^  S>iefeT  bort  ni(^t  mit  9^amen  be« 
)ei(^nete  üRönt^  unb  2)octor  b.  S^eot.  ifl  iebenfafld  bec  bdannte  IIb. 
d^ijAn«,  nac^  feinem  Ober^ffelfc^cn  Geburtsorte  {^arbenberg  genannt,  i) 
!£)erfelbe,  geb.  1510^  flubierte  1530  gu  ^bnien  S^eologie;  Don  ber  eDan« 
gelifc^en  ^e(re  angezogen  üerlieg  er  1538  i^bmen  unb  ging  naä^  ^onN 
fürt  unb  iDlain);  fe^rte  aber  1539  na(^  ^bmen  )urü(!,  n)0  er  nun  at9 
Stct^tx  verfolgt  »arb  unb  flüchten  mugte.  SDiefe«  Se^tere  fc^lbert  ba« 
nad^folgenbe  (S^cerpt. 

3m  3.  15^  ging  ^arbenberg  na4  Sittenberg  mo  er  ^ut^er« 
unb  ilRelanc^t^one  greubfc^aft  enuarb,  marb  ]544$of^rebtger  beim^r» 
fflrflen  txm  (Sb(n,  1546  $rebiger  gu  (Sinbed  im  ^annotierf<!^en,  1547 
^etbprebiger  bed  Grafen  (S^riftof  oon  Olbenburg  unb  bann  $rebiger  am 
2)om  im  Bremen,  ^ier  warb  er  Vertreter  ber  mitbern  9ln{t^t  ^tlmäi* 
t§on«  in  ber  SOtenbma^UIe^re,  ba^er  heftig,  ya  niflt^enb  berfolgt  Don  ben 
Ultralut^eranem,  meldte  bie  @a(^e  an  ben  92icberftt(!^ftf(^en  ^eidtag 
brachten,  nac^  beffen  9efd^(ug  bann  oom  8.  gebr.  1561  ^arbenberg 
feine«  3)ienfle«  entfe^t  »arb.  (Sr  (ebte  nun  erfl  im  tL  S^aflebe,  »arb 
1565  ^rebigcr  ju  ©engroarben  in  ber  $errf(^aft  Än^^)§aufcn  unb  1567 
@u^erintenbent  in  (Smben,  loo  er  am  18.  SO^ärg  1574  füarb. 

(Sine  au^ffl^rful^e  $!eben«bef(!^reibung  be«fe(ben  oerbanten  wir 
33.  @»)iegel  im  ©remif(^en  3a^rbu(^  IV,  1869.  2)erfefte  fannte  bie 
na(^fo(genbe  ©teile  ber  S^mmm^d^m  (Sl^ronif  tool  nid|t,  unb  mag  biefe 
ba^er  al«  ^gängung  }u  @.22  f.  obiger  ^ogra^^ie  bienen. 

Er  [Graf  Proben  Christof  v.  Zimmern]  kam  den  zwaiten 
Decembris  [1539]  gegen  abendts  gen  Löven,  do  fand  er  sein 
preceptorem  in  einer  andern  herbrig,  war  ein  schöne,  grose  be- 
hausung,  man  hiesz  die  nun  zu  der  schönen  anser  lieben  Frawen. 
In  derselbigen  war  die  französisch  sprach  auch  gemain.  Das 
gluck  het  den  graven  insonderheit  wol  behuet,  das  er  vor  ainem 
monat  oder  etlichen  darvor  nit  war  geen  Loven  kommen,  dann  es 
het  sich  hiezmschen  ein  groser  lerman  alda  zutragen,  in  den 
es  sich  vielleucht  mit  andern  Studenten*  auch  het  muesen  be- 
geben. Das  war  von  ains  AugustinermUnchs  wegen, 
war  ain  Frieslender  und  ein  gelerter  doctor  theo- 
logiae.    Derselbig  ward  ain  rechter  Catholicus,  dann  er  mir 


1)  ^em  $erau«geber  ber  (S^ronü,  iBarad,  ifl  bie«  entgangen,  bcr^ 
felbe  nennt  in  bem  9?amen*  unb  @ad|<^9{egifler  nur  einen  „^ugufüner- 
mbnd^". 


307 


wol  ist  bekannt  gewesen ,  aber  von  wegen  das  er  in  sacris 
proiitirt  und  ain  grosen  Zulauf  het  von  den  dentfchen  Studenten, 
auch  andern,  item  zu  Zeiten  prediget  und  in  seinen  lectionen, 
auch  in  predigen  die  mifsbreuch,  die  sich  in  der  kirchen  ein- 
gerisen  und  unser  cathoiifche  kirch  so  schandtlichen  haben 
diffamirt  und  gescheut,  angrif,  do  het  er  den  brei  versalzen, 
sonderlichen  gegen  unsem  magiftris  noilris  und  den  standonicis 
inc\)  zu  Loven.  Die  mochten  das  nit  leiden,  zogen  in  derhalben 
an  Der  miinch  war  uneryhrocken,  vermaint,  mit  der  geschrift 
sich  zu  verthedigen,  seitmals  er  in  des  bapst  stand,  dergleichen 
in  die  chriftenlichen  Ordnungen  kein  zweifei  oder  mangel,  son- 
der allain  in  den  oifeniichen  misfbreuchen  und  laster  sich  hören 
lasen,  wie  dann  das  s.  Bemhart  zu  seiner  Zeit  und  ander  her- 
nach auch  gethon  betten.  Aber  es  mocht  in  nit  helfen,  die 
pfaffen  und  ander  theologi,  auch  die  munch  and  orden  ver- 
elagten  in  zu  Brussell  am  hof  der  ketzerei  halb.  Also  wardt 
dem  pretori  zu  Leven,  der  sonst  ain  guete  andacht  het  zu  den 
Studenten  und  was  inen  verwandt  wardt,  sonderlichen  aber 
gegen  den  Deutfchen,  für  den  dieser  manch  auch  gehalten  ward, 
bevelch  gegeben,  den  munch  furderlichen  fengclichen  einzuziehen 
und  geen  Wiifort  zu  verschicken.  Das  thette  der  pretor  mit 
guetem  willen,  fieug  in.  So  bald  das  usz  und  under  die  Stu- 
denten kam,  do  warden  sie  ufgemant,  es  kamen  nit  allain  die 
deutfchen  Studenten,  sonder  auch  von  andern  nationen  ein 
grosze  anzall  zusamen,  wie  man  vermaint,  bei  oder  ob  den  1500. 
Die  waren  mertails  zum  besten  bewert,  dann  die  burger  halfen 
heimlich  auch  darzu,  und  het  der  munch  ain  groszen  gunst  Sie 
betten  das  grosz  haus,  Hispannia  genennt,  so  am  mark  daselbs 
gelegen  und  darin  der  mUnch  anfangs  gefengklichen  enthalten 
wardt,  dermaszen  umbgeben,  das  dem  pretori  unmuglich  war 
den  manch  herausz  zu  bringen,  und  sähe  die  sach  zu  einer 
grosen  ufrur  und  das  nichts  gnets  wer  darausz  worden;  dann 
die  Studenten  betten  sich  alle  verainiget,  ir  leben  alda  zu  lasen, 
damit  inen  ihre  freihalten  gehandthapt  und  also  nit  vergweltiget 
warden.  Der  lerman  weret  etliche  tag,  das  sich  der  pretor 
nit  wol  dorft  sehen  lasen,  er  were  sonst  zerrissen  und  dem 
zehenden  Studenten  nit  zu  tail  worden.  Also  muest  die  regie- 
mng  zn  Brüssel  ein  einsehens  haben,  und  warden  die  Studenten 
wider  gestillt  Der  manch  der  wardt  wider  gesichert,  jedoch 
das  er  sich  hinweg  packet.  Also  namen  ine  etlich  Studenten 
zu  sich,  die  fürten  ine  bei  nachtlicher  weil  uszer  der  stat  und 
prachten  ine  darvon.  Er  ist  darnach  geen  Menz  kommen.  Gott 
waist,  wie  es  im  weiter  ergangen.  Schad  ist  es,  nachdem  er 
so  wol  studirt,  das  er  kain  herren  gehapt,  der  im  sein  zungen 

20* 


308 


iimb  etwas  het  megen  temperieren,  dann  er  het  ain  rechten 
prcdicanten  geben ,  der  eim  grosen  potentaten  het  seine  mengel 
mit  verdeckten  und  höflichen  worten  dörfen  anzaigen.  Wie  er 
hin  und  hinweg,  ist  hernach  der  dechant  zu  S.  Petter  zu  Leven 
vil  ruehiger,  dann  hievor,  gewesen.  Dieser  studentenlarm  hat 
sich  begeben  mitler  weil,  als  grave  Frohen  Christof  anhaimsch 
gewest,  dann  er  sich  sonst  auch  het  muesen  wider  die  regie- 
rnng  zu  Brüssel  sampt  andern  Studenten  annemen,  dann  er  vil 
lectiones  publicas  von  ime  in  Paulo^d  Romanos  gehört  het. 

2.  (Srlebniffc  bed  ^alberfläbter  !£)om§ertn  ^etnrti^  Cuirre 

in  ber  Sart^aufe  )u  ^ilbeSl^eim,  c  1440. 

Uebcr  bicfm  ^einrid^  Cuirre,  beffen  intercffontc,  ober  traurige 
®(!^i(ffale  in  ber  folgenben  @te((e  ber  3tninterif(^fn  (Ettonif  er^ft^tt  mer« 
ben,  ^aht  ic^  fonft  feine  9la(^rt(^t  aufftnben  lönnen.  (Sin  ?ubo(f  Outrre 
—  öiettci(^t  fein  in  ber  S^ronif  „Sfubolf  genannter  ©ruber  — ,  ^Doctor 
decretorum",  fHftet  im  3.  1406  bte  ^optüt  @t.  ®atft  ju  ^amioner 
(t)g(.  ^fln^et,  ®ef(^.  b.  2)t5c.  unb  @t.  <^tlbe«^etm,  U,  ^.  526);  im 

3.  1424  war  er  Pfarrer  )u  @t.  9(nhrca9  in  ©raunfd^tnetg  (t^gt.  2)firre, 
($ef(^.  b.  St.  9raunf(^meig  im  3Jhtte(a(ter,  S.  472) ;  barauf  erfc^nnt  er 
ato  Src^ibiafon  bt»  ©anned  St9(f^eim  im  S.  1446  (üg(.  ^fen^agener 
Urtbb.  ^x.  456;  ba9  Siegel  bed  Cutrre  ifl  fibrigen«  nic^t,  mte  t9  ^ter 
^eigt:  ein  ^ang,  fonbem  ein  aM^Irab,  quirre'SD'lfl^le;  bedgl  im  3. 1451 
(3ettf(^r.  b.  ^ifl.  ».  f.  yi\thex\.  1859,  @.  151);  enbtic^  ot«  3)om^ro^)ft 
gu  ^atberflobt  in  ben  3a§ren  1455  (»tebet,  Cod.  dipl.  I,  5,  S.  223, 
Urf.  340)  unb  1462  (Seitft^r.  f.  9fHeberf  a.  a.  O.  @,  152)  uub  jlarb 
al«  fotj^er  i.  3.  1468  (©ürre  a.  a.  O.;  na(^  3eitf(^r.  f.  ^,  o.  a  O. 
@.  155  jlorb  er  fc^on  1463?).  —  «ieffei(^t  flammt  bte  gamitie  Cuirre 
au9  ber  Stobt  ^annoüer,  wo  jener  llubotf  ^uerfl  1406  erfc^eint  unb  n)o 
au(^  im  3.  1451  ein  Bürger  ^ermann  Cuirre  auf  ber  ü^einfhrage  an* 
fcfflg  mv  (3tttf(^r.  f.  S«.  a.  o.  O.  S.  149). 

Und  furwar,  so  haben  die  gaistlichen  der  zeit  ein 

groszen  gewalt  gepraucht  und  sich  ires  thuens  vil  ilbemommen, 
welches  ich  vil  beispill  des  orts  kunt  einfueren,  sonderlichen  mit 
den  mnnchen,  die  sich  anstatt  der  demuet  und  gehorsame  aller 
hochfart  und  neids  beflisfen,  und  dorft  sie  auch  niemands  er- 
zürnen. Jedoch  under  vilen  kan  ich  nit  underlassen  zu  ver- 
melden, was  unmentschlicher  thaten  solliche  gaistliche  vätter 
wenig  jar  darvor  gelebt,  fumemlichen  in  Sachsen,  und  solchs 
hat  die  gestalt  gehapt.  Umb  die  jar  nach  Christi  gepurt  1440 
war  ain  domherr  zu  Halberstatt  uf  dem  hochen  stift,  genannt 
Hainrich  Quire,  ein  gelerter  doctor  der  gaistlichen  rechten. 
Sein  brueder,  doctor  Ruedolf  Quire,  war  dombbropst  uf  ge- 
meltem  stift.    Ober  etlich  zeit  ward  herr  Hainrich  domdechan^ 


309 


do  fieng  gar  ein  strengfl  und  gaistlichs  loben  an.  Darneben  so 
war  er  seinen  domherren  in  allem,  so  dem  gaistiiehen  wandel 
zugegen,  ganz  genahe  ufsehen.  Damit  erlangt  er  aber  bei  dem 
mererthail  domherren  ein  grosen  neid  und  ufsatz;  diethetenim 
allen  widerdriesz,  warin  sie  konten.  Wie  er  das  vermarkt  und 
sähe,  das  ers  nit  wenden  kunt,  sonder  leuchtlichen  dem  stift 
Zerrüttung  wurde  haben  geschafft,  do  resigniert  er  die  dom- 
dechanei  grave  Johann  von  Querfurt,  mit  gehelle  des  dom- 
capitels,  die  ime  mit  guetem  willen  erlaupten  und  fro  waren, 
das  sie  sein  also  mit  glimpf  abkommen.  Damit  verliesz  er  auch 
sein  domherrenpfnmd  und  ergab  sich  in  die  Carthaus  zu 
Hildeshaim.  Dieweil  er  aber  ain  gar  strengs  leben  fürt  und 
der  patter  in  der  earthus  bald  hernach  mit  todt  abging,  do 
ward  er  gemainlichen  von  inen  zu  irem  patter  und  oberer  er- 
wellt. Aber  er  war  inen  auch  zu  streng  und  zu  hert,  welches  sie 
dann  unleiden  liehen  sein  bedauchte.  Insonderhait  begab  sich 
ainsmals,  das  zwen  conversen  in  der  earthus  sich  zertruegen, 
auch  ainandem  daruf  schluegen.  Das  ersähe  er  ohne  geferdt 
von  seinem  fenster,  wolt  gleichwol  sein  schweigen  nit  brechen, 
sonder  allain  mit  aim  finger  trewet  er  inen.  Darab  erschracken 
sie  baide  so  hart,  forchten  sein  zorn,  das  sie  sich  entschluszen, 
seinen  zorn  oder  strenge  straf  nit  zu  erwarten,  sonder  vielen 
baide  über  die  mauren  hinausz.  Ohne  geschieht  aber  fiel  der 
ain  in  der  flucht  in  ainen  pronnen,  das  er  ertrank.  Do  namen 
die  Cartheusermunch  den  gueten  patter  gefengclichen  an,  als 
der  an  sollichem  eilenden  todt  schuldich  were,  legten  den  ge- 
fangen. Also  lag  er  im  kerker  etliche  jar,  das  sich  niemands 
sein  belude  oder  anname.  Zuletzt  ward  er  von  etlichen  mun- 
chen,  die  sein  pflegen  sollten,  uszer  erbärmbde  usz  der  ge- 
fengknus  gelassen.  Wie  er  nun  ledig,  kam  er  wider  geen 
Halberstatt  ganz  unerkannt  von  menigclichem,  jedoch  gab  er 
sich  grave  Johann  von  Querfurt,  dem  er  die  domdechanei  hie- 
vor  resigniert,  zu  erkennen,  sprechend:  ^£cce  homo,  homines 
reliqui,  homines  inveni^.  Der  grave  empfieng  in  ganz  freunt- 
lich,  liesz  ine  wider  klaiden  und  ganz  erlichen  halten.  So  baldt 
aber  die  Cartheuser  zu  Hildeshaim  erfuren,  das  er  zu  Halber- 
(lat,  waren  sie  ine  mit  aller  ungestimb  postuliren,  des  Vor- 
habens, den  gueten  man  seiner  flucht  und  usztrettens  halb  weiter 
zu  strafen.  Der  konte  aber  weder  bei  im  selbs  oder  auch  bei 
seinen  gueten  freunden  an  rath  erfinden,  sich  widerumb  bei 
inen  zu  stallen.  Nichts  destoweniger  trangen  die  munch  mit 
aller  importunitet  uf  die  straf.  Es  name  sich  aber  seiner  der 
bischof  von  Halberstatt  an,  dergleichen  das  tumcapitel  daselbs, 
wie  abgonstig  sie  ime  gleich  darvor  waren  gewesen,  dergleichen 


310 


die  herzogen  von  Sachsen  und  dann  zuletst  die  ganz  hoche 
schuel  zn  Erdtfart,  da  er  vor  vil  jaren  het  stadirt  und  auch 
doctorirt.  Dise  alle  mochten  den  gueten  doctor  kumerlichen 
erretten  und  mit  aller  marter  beim  leben  erhalten.  Nach  langer 
underhandlung  wardt  znletsten  getedingt,  das  er  widerumb  in 
die  Garthaus  solt  und  nämlich  in  dioCarthus  geenErdtfort;  da 
solt  er  die  Uberig  zeit  seines  lebens  erlichen  underhalten  werden, 
auch  die  nniversitet  monatlich  durch  ire  darzn  deputaten  visitiem 
und  erkundigen,  wie  er  gehalten  wurde.  Dem  ward  also  nach- 
kommen; aber  er  lebt  in  der  Carthns  nit  gar  ain  jar.  Vil  ver- 
mainten,  er  het  ain  welsch  suplin  gessen,  wiewohl  man  das 
grundlichen  nit  wissen  mögen.  Wie  er  nun  todt,  do  kunten  die 
munch  iren  groszen  neid  und  grimmes  gemuet  nochmals  nit  ver- 
bergen, dann  sie  wolten  ine  als  ain  abtrinigen  und  ungehor- 
samen an  das  geweicht  nit  begraben,  sonder  sein  leib  hin- 
werfen. Wie  das  der  rector  zu  Erdtfort  erfaren,  name  er  seine 
doctores  und  mitregenten,  auch  gemainlich  alle  glider  der 
hochen  sohuel  zu  sich,  holeten  in  bei  den  Cartheusem,  den 
lieszen  sie  ganz  erlichen  zu  der  erden  bestatten.  In  aller  recht- 
vertigung,  als  ime  die  munch  uit  verzeihen  wolten  und  sich 
vast  rimeten,  er  mueste  seiner  ungehorsame  und  uszdrettens 
halb  ewigcUchen  verloren  sein,  sagt  er  inen  ganz  getröstlichen: 
^Non,  impii,  non  sie,  sed  misericordiam  domini  in  eternum 
cantabo^.  Ein  grosz  exempel  von  den  neidigen  munchen;  da- 
her der  weis  churfurst,  herzog  Friderrich  von  Sachsen,  da  ein 
handlung  wider  die  bettelörden  furgefallen,  mehrmals  soll  ge- 
sagt haben,  er  weite  ringer  und  tröstlicher  ein  fiirsten  des 
romischen  reichs  erzürnen,  dann  ain  lausigen  munch. 


4.  S>ft  htanui^ieoti^if^t  ^^Ibattn^anbel  nadfy 

Vmttita  1776^ 

$om  tgl.  9^at^  unb  ^tbltot^etar  (Ell.  Onbemami. 

^tffe  99?t«ce(Ie  erinnert  un«  an  eine  otfl<tri(^  flbenvunbene  $er« 
Oangen^eit,  an  ein  traurtoe«  @tfl(!  beutfc^er  ®ef(^td^te,  an  fd^ma^toolle, 
in  ber  bomaligen  nationalen  derfplitterung  mtb  beutft^en  ttetnflaateret 
raurjelube  6ffentß(^e  3uft&nbe  gegen  (Snbe  be«  nötigen  3a^^nnbertö.  — 
9(«  bie  9}et)o(utton  in  9lmenfa  mihtadi,  ^atte  Snglanb  )u  beten  9e« 
!amp^lng  brbeutenbe  £tu))))enmaffen  nöti^tg  unb  ba  bie  eigenen  9Rttte( 
nic^t  audtdt^enb  »aten,  ntngten  int  Itu^Ianbe  Ztupptn  gewonnen  rotr* 


311 


bat.  !8erge&en«  bratfl^te  fic^  (Snglanb  um  ^ftlf«tnt)))>en  in  Shtglonb 
inib  ^oflonb.  lim  bte  eigtncn  ^ru^^m  jur  9$erfflgung  ju  ^obm,  legte 
brr  Sthm^  üon  ^gtanb  1775  oon  feinen  (urfflrfirt(^en  ^annooerfc^en 
Xmppm  5  ^atoiaone  (2365  SD^ann)  al«  iOefatjung  nai^  (Gibraltar  unb 
SRinorto.  ©obonn  mugte  ber  flbrtge  not^raenbige  9cbarf  an  @otbaten 
and  2)entf(^(Qnb  getoorbcn  toerben.  ßSntg  Oeovg  lU.  in  feiner  Oetoiffen« 
^aftigfdt  trug  erfl  groge  morafifc^e  SBebenlen.  „!£)eutf<!^en  Offi)teren 
^ktaite  )u  geben,  bamtt  fie  mir  9{efruten  fc^affen'',  fagte  er,  r^^eigt 
figent(t(!^  auf  gut  (Snglifd^  nichts  ato  midi  felb^  }u  einem  9Renf(^enbicb 
malten,  xodä^H  (^t\6fi\t  t(^  bur<!^aud  ni<!^t  al«  e^renoott  betrachten 
tonn".  Sber  }ule^t  ftbem^og  boc^  bie  ))o(itif(^e  9}ot§roenbigfeit  berartige 
&nipd.  fönig  (Seorg  III.  lieg  1775  mit  bem  ^annoberfi!^  Obri^« 
(ientcnant  @<l^eit4er  einen  Vertrag  abfc^üegen,  n)ona<!^  biefer  unDer^ttgftc^ 
4000  9lcfruten  in  Dcutfci^Ianb  anwerben  foKte,  bie  bann  in  <Stabe  an 
ben  engfift^en  Oberfi  gaucitt  )ur  (Sinf(^iffung  ab^uftefem  maren.  •— 
Unter  ben  beutf<!^en  gürten,  roelcbe  auf  biefen  @ofbaten«$anbel  eingingen, 
nNtr  au<!^  ber  $ergog  f  arl  I.  tjon  Sraunfc^weig.  tiefer  ^atte  bur(^ 
üble  fBirt^fc^aft  fein  ^anbd^en  an  ben  9tanb  eine«  ^anferotte«  gebrad^t; 
fein  iura  SDiKtregenten  ernannter  &ofpn  Jtar(9BiI^(m  gerbinanb  fuc^te  burt^ 
<S^arfamfät  bie  ?age  gu  beffem,  bie  f(^meren  @^n(ben  (ca.  12  a^iS.  ^(r.) 
}u  be)o^(en  unb  mar  unermfibli(^  in  Snffinbuug  neuer  (Selbquellen.  3)a 
tarnen  }u  guter  B^t  bie  SSerbungen  bur(^  gaudtt,  —  unb  am 
9.  3anuar  1776  marb  mit  bem  $er)oge  ein  Sertrag  abgef(^(offen,  morin 
berfeCbe  fi(^  ber^ffic^tete,  ber  Ihrone  (Snglanb  3964  äO^^ann  Infanterie  unb 
336  3)ragoner,  im  (Sanken  4300  SD'^ann  in  gtoei  2>ibifbnen  fflr  ben 
Ihrieg  in  Smerita  )u  flberlaffen.  ®er  ^ergog  erhielt  für  ieben  ^g« 
folbaten  30  jhronen  (=  51V2  4)  S^erbegelb.  2>ie  i&^r(i(^  an  ^aun- 
fc^toeig  }u  ga^tenbe  ^ubfibie  betr&gt  für  bie  S^t,  baß  bie  braunfc^m. 
Xvupptn  in  eiigßfc^eu  !3)ienf]ien  flehen  64,500  Ihronen  ift^rlic^,  wirb  aber  eine 
bo)>^dte  (=  129,000  Stt.)  oon  bem  Xage  an,  an  melc^em  bie  braunfc^m. 
Ztupptn  in  i^re  ^eirnat^  gurüttfe^ren  unb  wirb  bon  biefem  S^tpvmUt 
on  nodf  gwei  3a^e  lang  an  ben  $er)og  geja^tt. 

Xxt  erfie  brannfi^n).  ^ibifbn  »ar  jur  feflgefe^ten  3^t  marfi^« 
fertig,  mugtc  inbeffen  in  i^re  Ouartiere  )urfl(fbeorbert  werben,  mei(  bie 
cngRfc^en  !^rand^ortf(^iffe  no(^  m<!^t  in  @tabe  angefommen  waren.  @o 
marf(^ierte  fie  unter  f  ommanbo  be«  ®enera(«  9HcbefeI  erfl  am  22.  gebr.  1776 
bon  SGßo(fenbfitte(  ab  unb  !am  am  5.  Wt^  in  @tabe  an,  warb  ^ier  bom 
12.  bi«  17.  9Rar)  eingefc^ifft  unb  traf  (Snbe  m^v^  in  ^ort^mout^  an. 

Über  bie  (Sinfc^iffung  biefer  erflen  !3)ibiflon  t^eite  i(^  ^ier  bie  in 
einer  gleichzeitigen  ^anbfc^rift  gefunbene  Sifle  mit: 

„2iftt,  wie  bie  er^e  ^ibifion  ber  am  22.  gebr.  1776 
an«  fSoIfenbfittel  nac^  9merifa  marfc^irtengürflt.  ^BrauU' 
ft^weigifc^en  Zvupptn  ju  <S^tabe  auf  bie  @<^iffe  bert(ei(et 
worben« 


312 


1.  Suf  ba«  (^(^iff  faUa^  oon  344  Tonnen: 

I)er  ^eneratflob  unb  1  (S^aabon  !2)ragoner:  ^encral'äRajot  o. 
SHcbefcI,  ^enrtQl  Ouartiennfifler  ^erlac^,  ®cnera(>flbiutant  (Siebe,  ^itt* 
meiper  gride,  (Jornet  <S(^öncrootb,  Ober-gefbcofflercr  ©öbecfe,  ^tab«- 
9iegifhrator  ^angetneter. 

Xa^vi  ber  englif(^e  (Sa)>itatn  ber  16  2:tan9))ortf<!^iffe,  imb  116  Ttaxm, 
t^etl«  Unteroffijtere,  t^eitd  gemeine  ^olbaten. 

2.  ^uf  ba«  ^d^tff  9Rmerba  bon  311  2:onnen: 

!Z)er  Obttfiaeut.  ^aum,  d^ittmeifter  9eeine(ing,  (Somet  i^täf,  (Sornet 
(^tu^er,  Sclb)>rebiger  Wld^f^timn,  ^ubtteur  X^omae,  9{egtm.'ge(bf(!^rrrt 
l^orbrobt,  145  Unterofftgiere  unb  Gemeine. 

3.  ^f  ba«  @d^tff  Union  bon  261  Tonnen: 

!3)er  ä^aior  bon  SD'^eibom,  d^ittm.  b.  (^(^lagentcufet  fcn.,  ^ittm. 
b.  (^(^(agenteufet  iun.,  Stent,  b.  @ommer(att,  Stent.  t>.  iOot^mer,  Stent 
^ornmtanit,  120  SD'^ann  Untcroffi)tere  nnb  (Gemeine. 

4.  %uf  bad  @(^iff  3ame«  &  3o^n  bon  355  Tonnen: 

!Dcv  Obrifllieut.  Qre^mann,  (Sopitain  b.  $am))a(4,  Stent.  U^Iic^, 
Sieut.  ©eb^arb,  Stent,  b.  ÜRu^et,  Stent.  9hibo(^bt,  Sient.  Stnterfc^mtbt, 
ber  9{rgini.«gelbf(^erer,  160  SRonn  Unterofft}tete  nnb  (Semeine. 

5.  %uf  ha9  @(^iff  Saurie  bon  283  Xonnen: 

^tt  (iapitam  b.  8&rtling  fen.,  Sieut.  ^elmfe,  Stent,  b.  ^aU* 
moben,  Stent.  Wltt^tv,  130  ÜRonn  Unterofff^iere  unb  (Semeine. 

6.  auf  bad  ©c^iff  9[))olIo  bon  361  Tonnen: 

!3)er  So^itain  b.  @(^ie(f,  Sient.  a^e^er,  Sieut.  b'^itnier,  165  äßann 
Unterofft^irre  nnb  (Semeine. 

7.  %n\  ba«  @(^iff  %o^aI  !^tton  bon  303  !£oitnen: 

2)er  (So^itain  b.  Sö^netjfen,  Sieut.  2:rott,  Sient.  ^aidt,  Sieut.  t). 
Gramm,  120  SOf^onn  Unterofftgiere  nnb  gemeine. 

8.  9luf  bo9  <^4iff  Harmonie  Don  449  Somten: 

Dct  Obrifülient  b.  @^et^,  (So^itain  t).  SBürtting  tun.,  Sient.  ü. 
9nrg«borf,  Sieut.  b.  aO^e^em,  ga^nbrid^  b.  SReibom,  CEo^itain  nnb  Sieut. 
ÜRorgenflem,  214  iDhnn  Unteroffiziere  unb  (Semeine. 

9.  ^nf  bad  ^d^iff  (SCifabet^  t)on  320  Sonnen: 

!^er  (So^itain  b.  ^'dUnxii,  Sieut  gre^en^ogen,  gtt^nbric^  Traube«, 
Sä^nbric^  Slnbrä,  9eegim.  -  gelbf<^erer  Tratte,  144  ^knn  Unteroffiziere 
nnb  Gemeine. 

10.  Suf  bad  @(^iff  ^otti  oon  309  2:onnen: 

2)ie  Seibcom^agnie,  nemftc^:  (EQ|)itain  ^arborb,  Sient  Steineding, 
Sient  b.  Rinder,  gS^nbric^  Unberjagt,  (Seneralflab««9tnbiteur  Binden, 
140  97^Qnn  Unterof^giere  nnb  (Semeine. 

11.  9[uf  ba«  @(^(ff  ^lanctj  i?on  804  Sonneit: 

2)er  ai^ajor  bon  SlJ^engen,  Q[a))itain  d.  (Sirfeinalb,  Sieut  ^etjer, 
gä^nbri(^  ^äbcrlin,  gelbprebiger  SW^tiu«,  140  aWann  Unterofflaiere  unb 
Gemeine. 


313 


12.  «uf  bad  (Schiff  ^rince  of  Säle«  tooit  447  Xonnm: 

Tn  Obriftlteut.  ^rätoriud,  CEopitmu  d.  Xunberfelb,  (Sapitam  t). 
äiefterg,  ?teut.  $arj,  eieut.  ö.  Äöntg,  ?iciit.  bu  9ioi,  gd^nbrid^  @tern* 
ber^,  Hubiteur  Soli)er«,  9eegtm.*8e(bf4erer  i)^  "il.,  210  Unteroffiitece 
iinb  (demctnc 

13.  Suf  bad  e^iff  $robfbence  Don  366  Zomta : 

SDrr  Tlaiox  t>,  ^iUt,  (Sopitain  @anbev,  8ieut.  SSotgafl,  Üieut. 
®(^röbfr,  ?ifut.  »urg^of,  gä^nbri<^  ?ottf,  170  Unterofpjtcre  unb  ©cmeitie. 

14.  9uf  ba«  <Sc^tff  ?orb  @anbtt)tci^  Don  317  2:onneu: 
^eibcoml^agme,  (Ea^itoiit  9tofeiiberg,  ftcut.  ^oldmar,  gä^ubric^  ». 

«beU^om,    gö^nbrit^   atrimcrbiiiö,   gelbprcbiger   ©tgcrer,    146   Unter* 
Offiziere  unb  ©rmeine. 

15.  9uf  bad  «Schiff  $cgg^  oon  360  Xonnen: 

Sa|)ttain  2)teberi(^«,  ?ieut.  bon  tnejcbetf,  ?icut.  aeetjeMPcui,  J^ol^u« 
brtcj^  ^ongerja^n,  149  Unterofftjiere  unb  Gemeine. 

IG.   ?Cuf  ba«  ©d^iff  SWart^a  öon  326  Xonneu  (^fcvbe^et^iff  : 
?ieut.  ©reöa  unb  ?icut.  ü.  SJederobt  öon  beu  2)rogoneni;   ?teut. 
Sßotgafl  (?»egim.  ü.  üeicbefel),  Sieut  Siefener  (9?egint.  ^;<rin|  griebii(^), 
30  Unterofpjicre  unb  ©emetnc." 


!S)te  jtoette  ^bifion  9ramif(^n)etger,  befte^enb  qu«  bent  iSBataiUon 
Warner  unb  ben  dtegimenterii  ^^et^  unb  ^ptdjtf  tarn  in  ben  legten 
Sagen  be«  aRai  in  @tabe  an  unb  tnarb  am  28.  unb  29.  S09ai  bon 
gancitt  in  ben  englifc^en  ^ienft  etngemuflert;  am  1.  ^uni  1776  ging  ftc 
in  @ce,  —  ou  bcmfclben  2^age,  an  toeld^em  bie  erpe  unter  Stiebefel  in 
Cuebecf  anfam.  (Sine  $!i{le  über  bie  (Stnfd^iffung  biefer  2.  SDtbifion  ftnbet 
[idj  (eiber  in  ienet  $anbf(^rift  nic^t. 

Dk  bon  ^Brannfd^ibeig  gefieferten  <^o(baten  für  Smerifa  betrugen; 
€ubrtbien  430oa)iaun,  ;[»cfvnten  in  ben  Sauren  17?  2— 1782  1423  SWauu,  im 
©an^en  5,723  iD?ann.  !X)abon  fe^rten  im  $erbfl  1783  }urfi(f :  2708  SD'^ann, 
alfo  betrug  ber  «crrup:  3015  2Kann! 


%n^  einer  $anbf(!^nft  ber  jfönigl.  öffentl.  ^ibftot^et  }n  ^annober, 
mitget^eilt  bom  tg(.  S^atl)  u.  ^tbUot^efar  (gb.  ^Hbemann. 

„^er  9^at^  ju  9raunf(!§metg  ifü  bon  langen  3a^rcn  ^er  fdiulbig 
genefcn  unb  noc^,  alle  SRartendabenb,  »ie»o(  ts  ein  gar  ^ti^Uö^M,  hod) 


314 


pro  recognitione  superioritatiR,  beti9off«(Smptern  unb  (Ean^(rt)  ein  I)alb 
3l^mc  2Bein,  ctCic^c  grüne  Siet^tcr,  ou(^  3ft)felt,  9iüffe,  (5a|loMien,  ^bttjem 
^rtnfgefd^irr,  nad^er  Solffenbüttel  in  bie  fürft(t(^c  (San^Ie^,  ^(^en  unb 
jleller  )u  praesentiren,  folc^e^  aud^  i&^rlid^  6i9  in«  ^l^r  1600  conti- 
nuiret. 

3mg(ei(^en  mug  bie  gletfc^er « ^Ube  in  ber  @tabt  ^aunf<^n)eig 
umb  bad  ftebenbe  3a§r  ein  9$iertel  üom  Olafen  nac^er  SBoIffenbflttet  Aber« 
bringen,  mte  and  folgenben  (So)>e^en  1  unb  2  )u  erfe^en: 

1. 

Unfcr  freunblic^  !Dienfl  poor.  (Sble,  (S^reubefle,  ^oc^geto^rte  Dnb 
@^rbare,  günßigc  $eint  onb  greunbe.  (S.  @m.  ünb  (3ft.  !önnen  »ir 
unüemtetbet  nii^t  (äffen,  bag  mir  ünferm  gefc^mornen  Motten  auffertegt 
t)nb  befohlen,  ben  gflrfUic^en  ^off^^ptern  ^\i  Solffenbüttet  auf  biefen 
je^o  be)9orfle^enben  @.  S^^artend-^eubt  ba^ienige,  fo  attem  ^ebraud^e 
nad^  bemfetbeu  i&^rlic^e^  Dere^ret  mirbet,  an  Orten  ünb  (Snben,  ba  ftc^ 
e«  üon  alterd^cro  gebühret,  )u  überantworten,  bitten  bemnac^  freunbt' 
It(^  ^.  (S.  ünb  ($fl.  woQen  bie  S^orfel^ung  t^uu  laffen,  bag  er  fold^e« 
überantworten  mh  auc^  bagegen  badjenige,  fo  t^me  )>on  alterd^ero  gebühret, 
befommen  mflge,  inmaffen  loir  ün«  bann  baran  feinen  ^tod^tl  moc^en, 
bag  fet^nb  wir  umb  (S.  (S.  ünb  (Sft.  freubtlic^  )u  üerbienen  miQig. 

Datum  unter  unfer  «Stabt-Signet,  am  9.  92o)}embri«  9[nuo  1576. 

^n  prflUc^e  ^vavm*  Der  92at4  ber  @tabt  8rauuf(^meig.'' 

f(^weigif(^e  (SEan^Iel)  ünb 

9eat§  }u  SBotffenbüttel. 

2. 

,,Durc^Ieud^tiger,  ^oc^gebomer  ^üx^t,  d,  g.  ®.  fe^nb  bnfer  fc^ulbig 
unb  gan^  miüig  Dienft  in  ^ntert^entgfeit  juoor  bereit.  (Snebiger  gürfl 
bnb  ^err.  Dem  Wolter  gebrachten  (^ebram^  nac^  tl^ucn  (S.  %.  ®.  wir 
biefer  3nt  bei  gegenwertigem  ©rieff^jeiger  ein  SSierteit  öom  Od^en,  fo  gut 
wir  bad  ^aben  befommen  mügen,  üntert^enig(i(^  )u  fc^iden  bnb  bere^ren, 
gan^  bienfltic^  bub  bntert^enig  btttenb,  (S.  |$.  <i.  wollen  ftd^  badfelMg  in 
<Snaben  gefallen  (äffen,  bufer  gnebiger  gürfi  bnb  $err  fetjn  bnb  bleiben. 
Das  fe^nb  umb  (S.  %.  (9.  wir  bubert^etiiglic^  )u  berbienen  fletd  ge« 
ffiffen  bnb  gan^  willig. 

Datum  unter  bnfer  (^ilbe^^ecret  ben  28.  Mail  Anno  1574. 

a.  S*  ®. 

bntert^enige  bnb  wiHtge 
^n  (Silbemeifler  ber  e^rUc^en 

$ert)ogen  Julium  ®i(be  ber  5(noc^enl^aWer  ju 

ju  ©raunft^weig  k,  ©raunfc^wcig." 


315 


6.  ,,efi^tfibeit  bt^  Chtt^tktnbtntt4  [)u  ®o«(ar  an  ben  ^m 

3u(iu«  uoii  8rauuf4meig]  »t^tn  tint^  ®tfptu^t^  im 

9ta»6betoei),  ben  3*  3ati*  1589  gefel^fti/' 

Sud  bem  ^oitbfc^nftftd^fn  „9Rnnona(«8u(^''^  bc«  ^erjogd  3uHu«  oom 
3.  1589  mitgeteilt  üom  fig(.  dtat^  u.  ^ibfiot^efor  db.  Qabemtltlt. 

©ttebiger  gurfl  bnb  ^crr.  (S.  g.  ®.  fod  i(^  tongemelbet  ntc^tlagen, 
bag  {td)  ben  3.  Jannarii  Anno  89  eine  felt^ame  fc^recÜic^c  fac^e  )uge« 
tragen:  »ie  i(^  ben  «Sonnabent  ben  vierten  im  Snfc^nitt  burc^  9erg« 
metfter  Dnb  (^efc^tüome  berichtet,  bag  ein  Strbeiter  mit  92a^men  ©eorg  92. 
Dff  bem  fupfferortt  im  tiefeflen,  ba  (S.  g.  ®.  in«  ^angenbt  brechen  tagen,  ju  er« 
fahren  teie  mächtig  bie  (Sti^t  fu|)fferfie6  in«  ^angenbe  fein  mochten  ünb  roa« 
ft(^  im  ^angenben  beftnben  mochte,  meti  man  no(^  nie  bad  rechte  ^angenbc 
erreichen  mugen,  bnb  an  bem  ortt  fein  @(^ic^t  Dofnbrac^tt  tonb  bf  ein 
anbeni  ortt  fahren  moHen,  ben  man  auc^  nac^  bem  ^angcnben  treibet 
onb  ©fcn  ^olcn  wollen,  fei  i^me  ber  Xeufel  erfdjicnen  onb  gefraget,  mo' 
^in  er  motte.  SBie  er  bie  graufamc  ©eflalt  gcfe^en  bnb  ^urnrf  fahren 
ro ollen,  fein  i^me  no(^  algbalb  itomt  Xeufel  bnter  äugen  lomen  onb  ge- 
faget,  er  fotte  ftd^  i^nen  ergeben,  tvolten  i^me  Silber  mie  3)^tt^Ieuftcine 
grog  geben.  Xa9  er  nic^t  t^un  mo0en,  ^att  er  ftc^  affo  erfc^rccfett  t^nb 
nt(^t  gemufl,  morl^iu  er  fotte,  (aben  bie  böfen  @et|!erc,  mie  er  beric^tett, 
i^mc  bnt  $o^ff  verflogen  bnb  alfo  ge^anbett,  bag  man  i^ne  üf  bem  Xrücf« 
merd  of  bem  tiefen  ©tollen,  ba  ber  T^urd^fc^Iag  gemattet  morben,  tiggrn 
funben  mib  aUt  i^ou  <Sinnen  getrcfcn,  ^abe  i^ne  bie  Arbeiter  ^eraug  ge» 
bracht  in  ®og(ar  tu  feine  be^augunge,  ifl  er  i^nen  bie  nac^tt  mieber  üon 
^onben  fommen,  ben  anbern  tag  an  bem  SBaHe  in  einem  @(^ieglo(^  ge« 
funben,  mtb  ifl  nu^n  miebenimb  fo  biete  )ure(^te  gebrac^tt,  bag  er  rebet, 
miemol  md^t  gand,  mad  i^me  begegnet  ift.  Seil  nu^n  ber  2:eufe0  alfo 
rafett,  ^ab  <S.  g  @.  ic^  fofc^d  ni(^t  üerfc^toeigen  fo0en,  berogeftatt  mie 
mir«  im  Smbt  bermelbet  bnb  angejeiget  morbeit.  —  !^er  liebe  atmec^tige 
©Ott  ift  ein  ^er  ober  teufel  bnb  tobt,  gebe  d.  g.  (S>.  önb  alle  3>erofe(ben 
(^emerden,  bie  bie  Sergmercfe  mit  treu  bamen,  glfid,  ^eif  bnb  atte  mol« 
fartt  bnb  ein  frdlic^  ntm  Sa^r.  !l)atum  (Sogtar  ben  6.  Januarii 
Anno  89." 


7.  Siint  ^ffetoroer  Ittfntibetibiuft* 

!Bom  @))mnafialbirector  Dr.  IBürte  in  ^ol^^minben.  —  SO^it  dhc^trttgen 
bon  ¥rof.  O.^itfet,  <^af  «a4l!M<l*«(feb]tr0  unb  ^önigl.  ^bliot^elar 

dtat^  &.  JBabemanu. 

3m  Snfc^lug  an  bie  Sngeige  be«  flffeburger  Urfunbenbud^e«  bom 
^e^.  9?egterung«rat^  ®.  Sai|},  meiere  in  ben  ©btttnger  ^ete^rten  Wx» 

1)  9tammd«berg.    ^)  3m  ^gt.  @taat««9r(^b  )u  {^annober. 


316 


geigen  1876,  @tfl(f  43  juer|t  erfc^irnen  unb  öon  ha  m  bie  3eitf(f)rift  be« 
$errtn«  für  @ef(^t(^te  unb  SUert^um^hinbe  SBefifaten«,  $b.d6,  e.  194  f. 
aufgenommen  if},  unb  in  t)oIler  ^nerfennung  beffen,  \x>a9  über  bie 
^reffU(^fett  bcd  genannten  Urtunbenbuc^e«  bort  unb  in  ben  dtecenflonen 
öon  Dr.  Sto^  ju  «ßaberborn  in  ber  Scftffttift^en  3cttf(^rift,  «b.  35, 
@.  191  f.  unb  boH  g.  3.  im  ©rgonjungg^eftc  jum  9.  3a^rg.  ber  3«*' 
fd^rift  bc«  ©orgöcrein«,  @.  37,  gefagt  Sorben  ifl,  erlaube  xdj  mir,  no(^ 
einige  Berichtigungen  ^injujufügen,  totid^t  ft(^  t^eit«  auf  bie  3)otierung 
unbatierter  Urfunben,  t^eil«  auf  einjel^eiten  ber  (SrMärung  begießen  unb 
no(^  einige  offenbare  2)rucffe^lcr  oerbeffcru  follen. 

1)  3u  Urfunbe  n.  8,  @.  7  fd^Iicgt  bie  9?ci^e  ber  Beugen  mit  Vol- 
cheras  sabdiaconus,  Hichun^s,  Acholitus  etc.  3n  ben  Testen 
beiben  ^^amen  flecft,  »ie  id^  üermut^c,  ein  gelter.  2)ic«  tt)irb  ft(^  au« 
einer  genaueren  Betrachtung  ber  ä^ugenrei^e  ergeben.  Diefe  eröffnet 
GuntheruB  ecclesie  ejusdem  prepositus,  bann  feigen  Bemhardus 
presbiter,  Eckehardus  diaconuB,  Volcheras  subdiaconus  unb  ben 
<Sc^fu6  ber  geifWic^en  Saugen  machen  uacf)  ber  Urfunbe  bie  beiben  9?amen 
Hichungus  unb  Acholitus,  burd^  ein  ^ornma  bon  einanber  getrnmt. 
3)ann  folgen  ber  @itte  gemfi§  bie  3c"9fn  fe«*  ?aienf!anbe«.  !5)a6  ber 
guerfl  genannte  Guntherus  $rop{l  be^  92onnenfto{lerd  ^einingen  mar, 
ift  au9  bem  Anfang  ber  Urfunbe  )u  erfc^en,  mo  e«  ^eigt,  bie  ecclesia 
beati  Petri  apostoli  in  Henyngen  fte^e  sub  pateraitate  domini 
Guntheri  venerabilis,  qui  illis  diebus  eidem  ecclesie  prefuit. 
Dag  bie  nac^  i§m  afd  3"^G^"  genannten  ©eiflUd^en  ebenfalls  bem 
jtlofter  ^einingeit  ange^i^rten,  ift  um  fo  »a^rfc^einfK^er,  ba  hinter 
Acholitus  bie  ^orte  folgen:  et  omnis  congregatio  tam  sancti* 
monialium  quam  laicorum  fratruni  conversorum.  Diefe  bem  ^(ofier 
o^ne  3^^tf^^  V^  @ee(forge  unb  jur  ^b^altung  be9  ©ottedbienfled  bei« 
gegebenen  ^terifer  finb  nad)  ben  erlangten  priefterlic^en  Kraben  georbnet. 
3imä(^fl  hinter  bem  tropft  folgt  ein  ^reöb^ter,  bann  ein  3)taconufi,  ein 
@ubbiaconu€t  unb  enbfic^  ein  SfoT^t^ue,  ber  alfo  erfl  bie  unterfle  ber 
fteben  geifltic^en  ^ei^en  erfangt  ^atte.  SDag  auc^  fo(c^e  9[foT))t^en  gu^ 
meifen  aH  ä^^^n  mit  herangezogen  n^erben,  geigt  eine  Urfunbe  be^ 
Bifc^of«  Hbel^og  bon  ^ilbe^^eim  aud  bem  3a^re  1183,  in  ber  nac^  ben 
^rieflem,  !S)iaconen  unb  <Bubbiaconen  be9  $ilbe«^eimfc^en  !3)omca|)iteI« 
au(^  5  Acolythi  ald  Beugen  genannt  tuerben  (Or.  Guelf.  III,  551). 
!3)emna(^  ifl  Acholitus  in  unferer  Urfunbe  fein  QSigenname,  fonbern 
Begeid^nung  eine9  geifltic^en  9mt9,  \ütid)t9  ber  bic^t  bor^er  genannte 
Hichungus  bef(eibet  ^at.  (S9  ifl  alfo  ba9  ^omma  gn?ifc^en  beiben 
Sörtem  gu  tilgen  unb  acholitus  mit  fteinem  Snfangdbuc^fiaben  gu 
fc^reiben,  fo  gut  mie  prepositus,  presbiter,  diaconus  unb  sub- 
diaconus. 

9uc^  ben  ^amtn  Hichungus  ^alte  ic^  für  unrichtig.  Senn  aud^ 
in  @übbeutf(^lanb  bie  9{amen  Hicho  unb  Hicholt  borfommen  (Sörfte* 


317 


morni,  9lamtoh,  J,  660),  fo  ifl  bod^  bet  x>on  Hicho  abgelettrte  9?ame 
Hicbung  nirgfnb«  nac^iumrtfm.  Srr  ba  toeig,  n)ie  ft^nfic^  m  Ur« 
funben  oft  bie  ^uc^ftaben  c  unb  t  ftnb,  fann  ft(^  berfuc^t  füllen, 
Hithiuigas  }u  lefen;  aber  and^  btefnr  9hme  i{l  ntc^t  nac^^umeifen.  S)a 
au(^  bie  Initialen  h  unb  d  m  oft  fe^r  S^nHc^  fcften,  fo  oermut^c  ic^, 
hQ%  NithunguB  ju  (efen  ift  !2)te«  to&re  bie  latinifterte  iRebenform 
oon  Nithing  ober  Niding,  meiere«  nac^  Sörjlfmann,  9^atnrnb.  T,  957 
r(^t  beutfc^e  ißamen  ftnb.  ^ag  btefen  9{oinen  um  bie  Wttt  \>t9  12.  ^a^r« 
^unbrrtd  einer  ber  ^StamniDater  ber  (Srafenfamtlie  Don  @(^Iaben  geführt 
^at,  bient  jener  Sermut^ung  oieUeic^t  gur  <3tü^e.  Dentnad)  ifl  am 
@4(ug  ber  ertvS^nten  ^m^cnxti^t  nia^rff^einli^  HU  Itfen  Nithungus 
acholitus. 

2)  3n  Urhmbe  n.  20,  e.  16  ift  3ei(e  23  unin)eife(^aft  ejusdem 
Tille  Patt  bt9  finnlofen  eidem  ville  )u  (efen.  SBenige  3^^^  bor^er 
rebet  bie  Urhxnbe  bon  (filtern  in  SDorflabt,  que  vnlgo  dicnntur  se- 
behtisgot.  lieber  btefe«  ferner  berflänbtic^e  SBort  sebehtisgot  fc^ctnt 
bie  fBai^'f(^e  9{ecenflon  einige«  ^id^t  la  berbreitcn.  (Sd  ^eigt  bort: 
„d^n  @(offar  ^fitte  au4  auf  bie  )a^(rei(^  oorfommenben  9{e(^tdau«brücfc 
aufmerffam  gemacht,  ).  9  d.  20  bona,  que  vulgo  dicontnr  se- 
bebtisgot^  etc.  SDanac^  bermut^ete  ic^,  bag  sabehtisgot  ein  mir 
unbefannter  ^erminu«  be«  altbeutfc^en  9^e(^te4  fei.  (Sine  anfrage  btefer« 
^alb  beantwortete  ^err  (^e^.  {^ofrat^  fBai^  ba^in,  au4  i^m  fei  bad 
SSort  nie  borgefommen,  er  flnbe  xothn  bei  ^e^er,  noc^  bei  Sflbben  eine 
(SrfUlrung  unb  ^abe  in  ber  9}ecenfton  nur  auf  badfetbe  aufmerffam 
machen  toollen.  S^eitere«  9ta(^benfen  unb  9etra(^ten  ber  betreffenben 
Urfunbe  ^at  mic^  ba^in  geführt,  in  sebehtisgot  ein  nac^  feinem  (Sigen« 
t^ttmer  ober  ^eft^er  Sebeht  benannte«  ®ut  gu  erfcnnen.  !S)a)u  glaube 
id^  bur^  bie  SBortform  berechtigt  )u  fein,  um  fo  me^r,  ba  bie  (S^runb« 
fHlife,  beren  ^ewo^ner  in  ber  ^rc^e  Smo(b«  bon  !£)orßabt  beerbigt 
roerben  foQen,  in  ber  genannten  Urfunbe  me^rfa(^  na(^  i^rcn  Seft^em 
ober  (Stgenf(^aften  be^eid^net  roerben.  3n  biefer  IKrc^e  ftnb  nftmlic^  in 
beerbigen  auger  9ruo(b  unb  feiner  gamilie  alle  freien  ^eute  auf  freiem 
Gut  (in  liberis  bonis),  alle  (Sigenleute  (proprii  homines)  unb  9ene« 
ftciaten  ober  SD^eier  (beneficiati)  auf  QHgengut  ober  ^eneftcien  9mo(bd 
(in  propriis  bonis  domini  Amoldi  aut  in  ejus  bcneficiu),  eubTi(^ 
bie  3n]^aber  be«  ®ute«,  bad  «Sebc^tidgut  ^eigt.  !Da  beffen  3n^aber  ben 
3n§abern  borftdbtifc^er  (Süter  gleic^gefleHt  »erben,  fo  ne^me  i(^  an,  bog 
bamit  bie  in  ber  gelbmart  bon  !S)orjlabt  belegenen  (Sütcr  eine«  bem 
2lmo(b  t)on  2)orpabt  an  «bei  g(ei(^-  ober  na^cfte^enben  SDMnne«,  bie(* 
leicht  eine«  no^en  «erlaubten,  ber  ben  ^lamm  ^BtUi^f  führte,  be^eit^net 
werben.  — 

!S)iefe  ^nna^me  »firbe  an  Sa^rfc^einfn^feit  bertieren,  wenn 
Sebebt  fdn  altbeutfc^er  ober  a(tfä(^flf(^er  9^ame  fein  foOte.  3n  Sörjle« 
mann'«  9{amenbu(^e  ftnbet  ftc^  biefer  ißamc  nid)t.    Unter  bem  Stamme 


318 


Sew  ifl  bort  @.  1083  ein  Sebert  Qufflcfü^rt.  Sebeht  i|l  nur  eine 
9}ebenfonn  biefe«  92Qmend.  !S)a«  iejjige  !S)orf  9[(ba^en  bei  ^olsminben 
beigt  urfunb(t(^  Alberteshem,  Albarteshein  unb  Albahdshem.  9u« 
btefen  92atnen9fomien  ergiebt  fÜf,  ha%  Albaht  nur  eine  9{ebenform  }u 
Albart  \%  unb  ebenfo  ifl  t9  mit  Sebert  unb  Sebeht,  Sibert  unb 
Sibeht.  i^eibe  9tamen,  Sibeht  unb  Sebeht,  tt)o^t  ouc^  ber  Sebeutung 
nac^  ibentifc^,  ftnb  in  92ieberfa(^fen  ober  Seftfolen  nac^jumeifen.  (Sin 
^rieper  Sibeht  begegnet  un«  in  bem  fOrglid^  (rraudgegebenen  iRefro« 
togium  be«  Äloflere  9?euen^eerfe  (®eftf.  Seitfd^r.  36,  2,  44\  tt)o  er  unter 
4.  IduB  Februar,  eingetragen  fle^t.  Sebeht  flectt  in  bem  d^amen  ht9 
bei  ©anberd^eim  belegenen  ^orfed  @eebqren,  meiere«  frtt^er  Sebech- 
tessen  ^ieg,  toit  aud  ^arenberg^e  Historia  Gand.  1579  unb 
1642  }u  erfe^en  ifl.  !3)a  biefer  Ort  1145  Sibehtse  urtunbßc^  genannt 
wirb  (iBraunfc^».  Sug.  1749,  ©tfid  70,  @.  1412),  fo  ifl  nngweifelbaft, 
bog  Sibeht  unb  Sebeht  nur  t>erf(^iebene  formen  bedfelben  ^Ramend 
ftnb,  ber  au(^  in  bem  Sporte  Sebehtisgot  ftedt  — 

3)  Xxt  e.  127  im  9eegefl  angeführte  Urtunbe  be«  ^fc^ofd  %be(< 
^og  i)on  $Ube9^etm,  Ü'hr.  10,  welche  nic^t  batiert  \%  ifl  burc^  ben  Bufa^ 
„Um  1175'^  um  etwa  10  3a^re  ju  frtt^  angefe^t.  SDa«  ergiebt  fk^  and 
ben  angeführten  3nigen  geifllic^en  .@tanbc«.  3n  ben  meiflen  5^15flem 
unb  Stiftern,  bereu  ^rStaten  in  ber  Urfunbe  genannt  ftnb,  waren  um 
1175  gan}  anbere  $rö(aten,  wie  batierte  Urfunben  beweifen.  ^t  be9 
9D^(^aeIi«noflerd  )U$i(be«^ehn  war  um  1175  nic^t  ber  ernannte  2)ietn(^, 
fonbem  beffen  ^weiter  Sormann  SBid^orb,  ber  biefem  hofier  no(^  1174 
(^auenfletn,  Histor.  diplom.  II,  262)  unb  1176  (^ilbe«^.  Urf.  7)  t>or« 
flanb.  2)em  ©obe^orbiffofler  flanb  in  ienen  Sauren  nic^t  !S)ietri(^, 
fonbem  Smolb  al«  9bt  t)or,  welcher  1181  am  16.  ^uU  flarb  (3eitf(^r. 
b.  ^ifl.  S.  f.  9Keberfod^fen  1840,  @.  90  unb  1842,  e.  121),  in  aeingd« 
^eim  war  um  1175  nic^t  9htbo(f,  fonbem  ber  1174  noc^  me^rfad^  er«' 
warnte  92übiger  «bt  (2üntid,  «elt.  I)i9c.,  880).  3m  ^eugfüft  )u 
^ilbe^beim  war  bi9  1180  »erenger  $ro))fl  (»artng,  @aal.  II,  32)  unb 
im  (Stift  ®corgenberg  t>or  (So^Iar  beffeibete  biefe  Sßfirbe  in  ben  ftebengiger 
^o^ren  bi«  1181  ni(^t  2)ietri(^,  fonbem  (Sonrob  (^arenberg,  Hist. 
Gand.  1507).  ^emna^  fann  bie  t)or(iegenbe  Urhinbc  ni(^t  „um  1175" 
au«geflefft  fein.  — 

Son  ben  in  ber  3nigenrei^e  genannten  ^filaten  warb  !S)ietn(^  al9 
Sbt  )u  @t.  md^atü^  erfl  1180  orbiniert  nac^  ^fln^el,  ®efd^.  II,  168 
unb  ifl  aU  fotc^er  üon  1183  bid  1204  urfunb(i(^  nac^^uweifen  (Gr.  G. 
III,  550  unb  ungebr.  Urf.  bed  aj^ic^aeftsnofler«).  Dtetric^,  9bt  bed 
(Sobe^arbiRofler«,  fommt  in  biefer  SBürbe  suerfl  1181  (gälte,  T.  Corb., 
910),  julet^t  1204  Dor.  S^ubolf  erfc^eint  ald  9bt  ^u  9iinge(^eim  )uerfl 
1180  (a^arienrober  U.«9.,  @.  16),  gulc^t  in  einer  ungebmdten  Urfunbe 
M  9^(^aea«nofler«,  weld^e  unbatiert  ifl,  aber  in  bie  3a^re  1188  ober 
1189  gehört.    3m  ^m^fKft  war  ^ubotb  ^ofyfl  feit  1181  (Sd^eibt,  %n. 


819 


490)  bU  1213  (StoUn,  SMit^enb.  204)  unb  auf  bem  ^eorgenberge  er« 
fc^etnt  2)ietri(^  in  einn:  ungebntcften  Urhmbc  bed  JHofierd  diibbagd« 
Raufen  a(d  ^rof^li,  bte  jiDtfc^en  1185  unb  1189  audgefieSt  tft  2)cm« 
nwi^  tonn  bie  üordegenbe  Urhinbe  nic^t  t>0T  1185  au9geftfttt  fem. 

3a  toir  mflffen  t^ren  frfi^eflcn  9u«f!eIIttng9termm  fogar  in'd  3a^r 
1186  ^inabrflden.  ^Dajn  nSt^tgt  und  unter  bcn  folgenben  B^^S^n  ber 
prepoBitus  Eilbertas.  <&Ube9^eimf(^e  UrTunben  iencr  ^tit  jeigen,  bag 
bte«  $vo)){t  (Stlbect  oon  Oetöburg  war,  ber  ^ugletc^  ein  (Sononicat  am 
jDom  }u  ^ilbed^etm  inne  ^atte.  2)ie{ed  befag  er  fc^on  1175  (Sffeb. 
Üb.  n.  20)  unb  unrb  bed^alb  bis  1186  oft  aU  canonicus  eccl.  Hil- 
denaem.  genannt;  erfl  am  16.  October  1186  nennt  i^n  eine  Urhtnbe  bed 
8if4ofd  Sbe^og :  $ro^fl  )u  Oeldbnrg  ({^Ubed^.  Urf.  @.  9),  unb  im  ^cft^ 
biefer  Sürbe  toirb  er  h\9  1195  öfter«  urfunbfK^  erwähnt  S^cnn  nac^ 
bem  Snien  bie  toortiegenbe  Urhtnbe  frfi^efien«  in  ber  )»eiten  $ä(fte  bed 
3a4red  1186  au«gefleat  fein  fann,  roeil  (Silbert  erft  feitbcm  $ro))fl  n)ar, 
fo  ift  fte  bo(^  jebenfaH«  and^  Dor  bem  20.  @e))tember  1190,  bem  £obed« 
tage  be«  ®if(^of9  ^bel^og,  audgefleHt.  @ie  ifl  bemnac^  )u  batleren: 
}»ifd^en  1186  unb  1190. 

4)  'S>a$  S^egeft  ju  Urtunbe  n.  261  fc^eint  mir  an  )n)ei  ©teilen 
einer  9lenbemng  )u  bebfirfen,  t^eild  im  Ortsnamen  ü^c^erd^aufen,  t^ei(9 
im  2)atum.  Ob  SBi(branb  ,,$(eban  t)on  (Sfc^erdbaufen"  .feigen  barf,  ifl 
mir  fe^r  ^meifef^aft.  2)en  9kmen  (Sfd^erd^aufen  führen  gtoei  Crte  in 
9Keberfa(^fen,  ein  I)orf  im  fflbfn^en  ^ei(e  bed  Fölling«  bei  Udlar  unb 
ein  braunf(^tt)eigif(^e9  3t&bt(^en  am  92orbfu6e  ber  {^omburg.  jDa  \mt9 
nie  ^farrborf  gewefen  ifl,  a(fo  and^  nie  einen  Pfarrer  gehabt  ^at,  fo  fönnte 
nur  ba«  braunfc^meigifc^e  @täbt(^en  in  Setrac^t  tommen.  !S)iefe«  ^eigt 
im  11.  3a^r^unbert  Aschgereshasen  (Vita  S.  Qodehardi  bei  ^eibni) 
I,  501)  unb  Aschereshusen  (6c^aten,  Ann.  Paderb.  ad  1062)  unb 
feit  bem  12.  Sa^^unbert  flet«  EschereshuBen  (gaire,  T.  Gorb.  889, 
919).  !S)er  iRame  Eszershusen,  ber  in  ber  toorliegenben  llrfuftbe  fle^t, 
roirb  fc^teerftc^  (Sfc^erd^aufen  begeic^nen.  Selc^er  onbere  Ort  bamit 
gemeint  ifl,  üermag  i(^  freiließ  ni(^t  anzugeben.  Sin  ber  StoptUt  in 
d^c^erd^aufen  n)ar  1180  Ecklevus,  1207  Hermannus  ^riefler,  an  ber 
$tvcdit  maren  ^farrl^erren  1228  Heidenricus,  1245  Philippas,  1266 
HenricuB.  Silbranb  tt)Sre  bemnac^  )n)if(^en  W^^PP  unb  ^einric^  ein« 
}uf(^ieben,  tottat  an  bie  Sbentitdt  ber  Orte  (2^(^er9^aufen  unb  Eszers- 
husen  gebockt  werben  lönnte. 

!S)iefe  unbatierte  Urtunbe  ifl  bon  bem  Herausgeber  batiert  „1250 
Dor  91ugufl  1  ober  an  bemfelben  ^age".  SBorauf  fld^  biefe  2)atiemng 
flflt^t,  i>ermag  i(^  nic^  }n  erfennen.  ^ag  biefelbe  unrichtig  ifl,  ergiebt 
fi(^  au«  ben  Bingen,  namentlich  au«  ber  Inffl^ng  be«  Geroldus 
decanuB.  ^enn  1250  war  2)ombe(^ant  gu  $ilbe«^eim  nic^t  jener  ®ero(b 
fonbern  GerewicuB.  !S)er  befleibete  biefe  ^firbe  feit  1235  (©ubenborf 
I,  14,   1—3)  unb  wirb  in  bcrfelben  jule^t  1253  erwähnt  (enn^el, 


320 


(^ef(^.  II,  521).  ®eroIb  toirb  ald  IDombe^attt  juerfl  1254  am  20. 9ugufl 
genannt  («ffeb.  Üb.  n.  280,  e  192).  ÜDa  er  btcfc  Söilrbe  bi«  1259 
betteibete,  fo  mag  bte  toorltegenbe  Urhinbe  jivifc^en  1254  unb  1259  aud« 
geflrdt  fein.  Da  ober  ^tfc^of  ^einric^  toon  {)ilbe«^eim,  ber  fte  au9« 
fteßte,  fc^on  am  25.  SWai  1257  flarb  (?ün<jet,  ®ef(^.  II,  261),  fo  liegt 
bie  ^u9fleaung«}ett  berfetben  jn^ifc^en  1254,  20.  ^ugiifl  unb  1257, 
25.  9Rai.  Slu(^  Dom  3al^rc  1257  toerbcn  wir  abfegen  muffen,  weil  ber 
jwcitc  3c"9C  Hendenricus,  o^ne  3*^^^!«^  ibentif(^  mit  bem  bamofigen 
!Dom^errn  Heidenricus  de  Sulinge,  1257  fc^on  Seltner  (cellerarius) 
am  !S)om  war,  wä^renb  er  ^ier  noc^  aU  einfad^er  canonicus  aufgefil^rt 
wirb,  wa9  er  in  ben  3a^ren  bor^er  war.  2)emna(^  ifl  bie  bortiegenbe 
Urfunbe  ju  batieren  12^/5^. 

5)  3n  ber  Urhmbe  n.  287  ifl  in  ber  gwctten  3«te  für  ba«  finn* 
(ofe  pro  dilatione  o^ne  3^<^f<^^  P^o  dilectione  )u  (efen.  — 

6)  3n  ber  Urfunbe  n.  397,  ©.  260  ift  bae  2)atum  „1280,  2Kärj 
13''  unrichtig.  !S)iefctbe  ifl  batiert  Datum  Bruneswic  anno  Domini 
Mcclxxx**,  iif  IduB  Marcii.  3c^  mug  fürchten,  bag  bie  Urhmbe  un^ 
richtig  batiert  ifi;  benn  wenn  man  1280,  13.3Räri^  ^eraudtiefl,  fo  entjle^t 
eine  unlösbare  c^ronologifc^e  @(^wierigfeit  !Denn  1280  war  W)t  bed 
Stegibienfloflerd  )u  i^rounfc^weig  nic^t  ^cinric^,  ber  ftc^  ^ier  als  f[uS« 
fieHer  ber  Urhinbe  nennt,  fonbern  (Sber^arb.  üDiefer  flanb  ienem  ^tofler 
na(^  bem  3^9niS  ungebructter  Urhmben  t^on  1277  bis  1283  Dor.  Dag 
er  biefe  Sürbe  noc^  am  13.  SOV^ärg  1283  bcfleibete,  geigt  bie  bon  i^m 
an  biefcm  Xage  ausgeflellte  Urfunbe  im  9[ffeb.  Üb.  n.  422,  auc^  am 
3.  SD'^ai  biefeS  Oa^reS  flellte  er  nodj  eine  ungebrucfte  Urfunbe  fflr  fein 
^(o^er  aus.  @ein  92a(i^fotger  war  ber  ^ier  als  ^usfleüer  genannte  'übt 
^einrtc^,  ber  erfi  na(^  bem  3.  SRai  1283  9bt  geworben  fein  fann. 
Demnach  ifl  in  ber  Datierung  ber  Dorltegenben  Urfunbe  ein  geiler  ge« 
mac^t.  @o  falfd^  1280  ift,  fo  unrichtig  würbe  1283,  15.  SJ^ärg  fein, 
was  man  aus  bem  Datum  ber  Urfunbe  aOenfaHs  ^erausdfen  fönnte, 
ba  (Sber^arb  an  biefem  Xage  noc^  9Ibt  war.  Demnach  bermut^e  ic^, 
bag  l^inter  Mcclxxx  ein  ^uc^flabe  oergeffen  iß,  welcher  bie  (Sincr  be* 
gei(^nete.  Ob  bies  iv  (4)  ober  v  (5)  gewcfen  ifl,  mag  bal^in  gejtettt 
bleiben,  ba  bie  als  3cugen  genannten  ^loflerbeamten  feinen  ftd^cren 
ISn^alt  gewähren,  um  bie  3a^reSga^l  mit  DoQer  (Sic^ei^eit  beftimmen 
gu  fbunen.  SebenfaQS  ifl  bie  borliegenbe  Urfunbe  nic^t  1280,  fonbern 
frü^eftens  I284/95  ausgeflettt.  — 

7)  @nbli(^  ip  in  Urhinbe  n.  416,  (S.  271  in  ber  brittlefetcn  3eire 
bon  unten  nic^t  informos^  fonbern  infirraos  de  sancto  Leonardo  (de 
feken  to  funte  Lenerde)  )u  lefen. 


321 


na^ttöglt^e  Emendanda: 

1)  brt  ?rof.,  ^ofr.  Dr.  3.  gi  der  in  5im«bni<!. 

3ii  9^r.  d4:  <»e^5rt  toegen  be«  ^bfatt«  be9  ^fol^grafcn  f)>atefien« 
«nfang  1204.  —  3«  S^f-  68:  3n  bcr  Urterft^rift  mug  e«  jlott  ^©c- 
ccmbcr  27^  feigen:  „3)ec  26.''  —  3u  «»r.  79:  «Begcn  be«  nunc  abbas 
tunc  preposituB  bürfte  bie  Urfunbe  frü^  a(d  1212  anpfe^en  fetn.  — 
3u  9tv,  104:  3n  ber  Uebcrft^nft  Apud  urbem  veterem  \\t  nic^t 
9tom,  fonbcm  Oruirto.  —  3»  ^-  164:  @(^etnt  eine  im  Anfange  nn- 
Dottflfinbige  Studfertignng  Don  9h:.  163  fflr  ^tragbnrg  )n  fein. 

2)  M  (trafen  3.  »on  «o(^4o(<}'%ffeburg. 

3n  9h:.  230:  hinter  Cesarios  pincerna  et  frater  suns  ifl  ein 
Äomma  ju  fe^en.  —  3tt  9hr.  476:  S)ie  im  »eferat  be«  ^errn  2)oni- 
c(M)ttnIat8  Dr.  Stoäf  (SSeflfai.  3eitfc%t.  XXXV,  @.  193)  ermähnte 
9h(l^tigfiet[img:  SCbac^teffen  fei  mdj/t  bad  an  ber  Sßefer  gelegene,  fonbem 
ein  anbere«,  ftnbet  feinen  urfunblid^en  iRac^n^ei«  in  bemfelben  Silbobeffer 
(iopxax,  bem  jene  Urfunbe  entnommen,  unb  gtt^ar:  ^argermeifler  u.  dtatfi 
ber  @t.  $c<fe(«^eim  befennen  yn  gewyn  etc.  genommen  jn  (oben  de 
marke  vn  gud  tho  Albaxen  —  bad  $tl  SBiCbabeffen  gehört  —  an 
unser  feltmark  gelegen.  1506,  Remigii  episc.  et  confessoria 
(Oct  1). 

2)er  ^amt  ^at  fi(^  no(^  ^cute  erhalten  in  einem  ©mnbfUlde,  ba« 
beim  !Bort9erfe  ^afe  liegt.  !3)iefe«  felbft  if)  ^ente  gnm  ®ute  i^orting« 
Raufen  gefc^Iagen,  gehörte  früher  aber  )u  SBilbobeffen. 

3)  be«  fibnigt.  dtatii9,  Bibtiot^efar«  (S.  9 o bemann. 

9ei  biefer  (Gelegenheit  erlaube  ic^  mir  im  3ntereffe  ber  ©ac^e  no(^ 
auf  fotgenbe,  bei  flüchtiger  ^enu^ung  be«  Sffeburger  Urfunbenbuc^« 
mir  barin  aufgefallene  too(  unjmeifel^afte  2)rucf«  ober  ^efefe^Ier  auf« 
merffam  au  machen,  toäd^t  ^aii^  (@5tting.  gel  9bt).  1876,  @t.  43)  unb 
Stodf  (SBefIf.  3ntf4t.  XXXV,  e.  191  ff.)  xaä^t  mit  aufgeführt  ^aben: 

0.  2,  3-  ö  D.  u.  flatt  pro  eo  lie«  pro  ea.  —  ^.  2,  3-  ^  b.  u. 
ßatt  tnnc  lie«  tarnen.  —  @.  7,  3«  10  t).  u.  ft.  meoum  (.  meorum. 

—  e.  23,  3.  16  ö.  u.  fl.  fuerit  t.  fuerint  —  ®.  24,  3-  21  ü.  u. 
ft  construxnnt  (.  construxenint  ~-  @.  28,  3*  20  t).  o.  fl.  vin- 
ciniorem  I.  yiciniorem.  —  <S.  28,  3*  21  t).  o.  {I.  fungebantur  (. 
fungebatur.  —  (S.  28,  3-  16  b.  u.  fi.  reverendi  I.  revertendi.  — 
©.  29,  3.  7  D.  0.  jt.  her  ber  L  her.  -r  <S.  29,  3.  4  ö.  u.  fl.  eccle- 
sie  L  ecolesia.  —  @.  30,  3*  1^  b.  o.  fl.  commonire  (.  communiri. 

—  @.  32,  3«  ö  b.  u.  fl.  Bronsvicensis  (.  Bransyicenses.  — -  <@.  33, 
3.  29  ö.  0.  ft.  Noch  I.  Nach.  —  @.  33,  3.  5  o.  u.  ft  so  reyt  I. 
asoreyt  —  @.  38,  3«  4  0.  u.  ft.  archipisc.  I.  archiepisc.  —  @.  38, 
3«  18  b.  0.  fl.  Hildinshemcusis  I.  Hildishemensis.  —  @.  41,  3-  1 
t).  0.  9.  Estnesis  t.  Estensis.  —  @.  48,  3-  3  b.  u.  ft  aqna  I.  aque. 

1878.  21 


322 


—  @.  53,  3.  2  D.  0.  p.  Othono  l  Othone.  —  @.  54,  3.  19  ü.  a 
fl.  canstanter  (.  constanter.  —  <8.  55,  3*  10  t>.  0.  ft.  unixersos  I. 
iiniverBos.  —  @.  57,  3-  24  ö.  u.  ft.  ioratur  I.  iuratuB.  —  @.  57, 
3.  6  t).  u.  {I.  quanto  t.  qnando.  —  @.  58,  3*  12  u.  14,  @.  59, 
3-  2  k).  0.  ü  patris  (.  pratifl.  —  @.  60,  3*  21  t>,  u.  ft  Ganzelinus 
I.  Ghinzelino.  —  @.61,  3*17  D.  u.  fl.  penitas  L  penitas.  —  @.62, 
3.  17  ö.  u.  fl.  devotiones  L  devotionis.  —  @.  64,  3-  2  0.  0.  p. 
canonici  1.  canonico.  — -  @.  67,  3«  ^  ^-  0-  f^  ®  I«  et.  —  @.  67, 
3.  20    ö.   0.    ji.   ipsis    L    ipsiuB.    —    @.  67,    3.   17   ö.  u.    ft 
mittet  I.  mittat    —    @.  68,  3.   19  ö.   0.   fl.  Mon.   Germ.  IV. 
I.  Leg.  II.   —  @.  69,  3.  11   ö.  u.  fl.  Stephorat  I.  Staphorst.  — 
@.   71,    3.   16    ö.   0.    fl.  hoc    I.   hec.   —   ©.  74,  3«  4  ö.  0.  fl. 
fraternitate   (.  fratemitati.   —    @.  74,  3*  5  t>.  0.   fl.  eiBdem  I. 
eiasdem.  —  @.  78,  3-  4  D.  u.  fl.  fitmiliantm  I.  familiärem.  — 
€5.  80,  3.  10  ö.  u.  fl.  congrue  l.  congruo.  —  @.  85,  3.  12  ö.  u. 
fl.  ecclesie  (.  ecclesia.  —  @.  85,  3*  2  ü.  u.  fl.  expurgandnm  L 
expurgandam.  —  @.  86,  3-  20  ö.  u.  fl.  nos  (.  non.  •—   @.  88, 
3.  2  ü.  u.  fl.  ac  t.  ad.  —  @.  90,  3-  17  0.  0.  fl.  se  I.  si  —  @.  90, 
3.  20  ö.  0.  p.  reconciliatur  I.  reconcilietur.  —  @.  96,  3-  8  *>•  «• 
fl.  santimnfi  (.  sancimus.  —   <B.  119,  3*  1^  ^'  <>•  ^  impertire  L 
impertiri.  —  @.  124,  3-  12  ö.  u.  fl.  presentis  I.  presentibus.  — 
@.  124,  3.  9  ö,  u.  fl.  Anno  I.  Annone.  —  @.  126,  3.  7  ö.  u.  fl. 
papo  t.  papa.  —  @.  128,  3.  13  b.  0.  fl.  altis  l.  aliis.  —  @.  130, 
3.  10  ö.  0.  ft  receperent  I.  receperunt.  —  @.  189,  3-  1  0.  n.  fl. 
prepoBito  t.  prepositi.  —  @.  143,  3«  23  ö.  u.  fl.  heredas  l.  here- 
des.  —  @.  146,  3-  22  ö.  u.  fl.  interposione  I.  interpositione.  — 
@.  146,  3-  20  ü.  u.   fl.  oppositione  I.  apposltione.  —  @.  148, 
3.  9  ö.  n.  fl.  proptam  t.  promptam.  —   @.  148,  3*  8  ü.  u.  fl. 
voluntatem  litterarnm  (.  roluntatem.  Litterarnm.  —  @.  149,  3-  6 
ö.  0.  fl.  fecerint  I.  fecerit  —  @.  149,  3-  5  to.  u.  fl.  suos  I.  suas. 
@.  150,  3.  19  ö.  u.  fl.  dn.  L  in.  —  @.  154,  3.  7  ö.  u.  fl.  quodam 
(.  qnadam.  —   @.  156,  3-  6  t).  0.  fl.  consessione  (.  concessione. 

—  @.  176,  3-  3  ö.  0.  fl  roborandum  I.  roborandam.  —  @.  178, 
3-  11  ö.  u.  fl.  spontanee  l.  spontanei.  —  @.  178,  3-  6  ö.  u.  fl. 
Johanne  (.  Johanni.  —  ®.  181,  3-  1^  ^*  o*  f^*  P^rmaneat  I.  per- 
maneant.  —  @.  191,  3.  13  0.  0.  fl.  fastum  t.  factom.  —  @.  197, 
3.  17  ü.  0.  fl.  dem  1.  dhen.  —  @.  197,  3.  22  k).  0.  ft  Maghelenen 
I.  Magdhalenen.  -  (S.  197,  3.  17  ü.  u.  fl.  ad  I.  an.  —  @.  198, 
3.  18  ö.  0.  fl.  sperwerle  L  sperwezle.  —  ®.  199,  nac^  3.  12  ö.  0. 
fcl^ft  ber  ©er«:  dhe  herren  ouch  vordroz.  —  @.  199,  3-  19  0.  0. 
fl.  An  I.  Nu.  —  @.  199,  3.  21  ö.  0.  fl.  Dar  1.  Daz.  —  @.  199, 
3.  27  ö.  0.  ft  Vor  I.  Von.  —  @.  199,  3-  9  «>•  «•  P-  luckel  I. 
luckes.  —  @.  204,  3-  9  *^-  0.  ft.  preminire  (•  premunire.  — 
<^.  204,  3*  14  0.  0.  fl.  nostrum  I.  nostrorum.  —  <@.  219,  3- 18  t).  u. 


323 


%  regesta  L  re  geeta.  —  ^.  223,  3-  21  ö.  o.  p.  poteramus  t. 
poterimus.  —  @.  228,  3.  15  t>.  o.  ft  vincinius  I.  vicinius.  — 
@.  228,  3.  19  ö.  0.  fl.  provominus  l  promovimus.  —  @.  249, 
3.  7  ö.  0.  WU  icbcnfatt«  jwifc^fn  ut  unb  aguntur:  ea  que.  — 
@.  250,  3.  9  ö.  u.  ft.  Bubstitat  t.  subsißtat.  —  @.  251,  3-  24  ö.  o. 
n.  lacineti  l.  lacincti.  —  @.  253,  3.  11  ö.  o.  fl.  requirendas  1. 
reqoirendug.  —  @.  278,  3*  21  t>.  o.  fe^lt  too(  Dor  nostri:  sigilli. 
—  @.  282,  3.  1  0.  0.  p.  berhenniter  I.  perhenniter.  —  @.  285, 
3.  16  t>.  0.  p.  vedidimuB  (.  yendidinraa.  —  @.  291,  3.  21  d.  o. 
p.  roborare  I.  roborari.  —  6.  292,  3-  lö  ».  u.  p.  sigillo  quod 
utimur  t.  sigillo  quo  atimur.  —  <S.  300,  3-  6  t>.  o.  p.  Oligayerunt 
I.  Obligaverunt.  —  @.  318,  3-  24  o.  o.  p.  euBdem  I.  eiasdem.  — 
@.  321,  3-  18  ö.  u.  p.  ecclesie  I.  ecclesia.  —  @.  323,  3-  3  ü.  o. 
p.  omnipotentes  I.  omnipotentis. 


8.  2)tei  l^iftotiff^f  ^ebettfieli^fti  an  btt  S^nht  hti  (Hnbecf« 

^O^t^ettt  oom  @tip9cantor  mrltltb  in  (Stnbect 

1.  2)er  ©einPein. 

3m  3. 1484  »crungtüdtc  ein  Seinful^ann  an  bcm  nörblic^cn  fTb« 
^angc  ber  $ubc  unb  n)Qrb  na(^  bem  benac^botten  !£)orfe  ^runfen  gebraut, 
n>o  er  porb.  $or  feinem  Xobe  machte  er  ein  t^crmäc^tnt«  ^u  (iunpen 
ber  Srunfer  ^rd^e.  (Sr  belegte  nSm(i(^  eine  (Summe  bei  bem  Statine 
)u  (Sxabtd,  für  beren  ^in^m  le^terer  ber  ^runfer  ^rc^e  auf  ennge 
Seiten  freien  (Sommunion^^ein  tiefem  muß.  (Sin  aktS  in  bem  großen 
^ranbe  Don  1540  gerettete«  (So))iaIbu(^  ent^&It  barflber  folgenbe  Urfunbe: 

Vendidimus  1  stebeken  rinBchen  wins  des  allerbesten  so 
do  getappet  ward  un  feile  is  in  usem  keller,  to  ewiger  golde, 
jerliken  uppe  palmarum  to  gevende  pro  6  marc.  Emb.  weringe 
der  kerke  in  Bnmsen  over  de  hove  gelegen.  Datam  anno 
Domini  1484,  feria  secunda  poat  palmarum. 

3um  emigen  ^eb&c^tni«  fe^te  man  an  bie  ©teile,  »o  ber  SBein* 
fu^rmann  DerungCflcft  n)ar,  brei  ®ebenfpeine,  näm(t(^  rot^e  Onobem, 
»flc^e  mit  etfemen  klammem  aneinonber  befepigt  maren,  oben  eine 
$ö^(ung  tote  ein  Seintrog  Ratten  unb  ba«  Sinbeder  <Stabtn)ap^en 
trugen.  Man  nannte  bie«  3)enfmal  „bie  Seintröge."  3m  3-  1730, 
für)  tior  ber  (Smte^  gff(^o^  e«,  bag  ein  Sauer,  ^an«  ©tro^meier  in 
l^mnfen,  bie  Steine  92a(^t«  pa^T,  um  pe  a(«  Saupeine  unter  feinem 
$aufe  }u  Denvenben.  2)er  2)iebpa^r  ivurbe  inbeg  entbecft  unb  t)on  bem 
bamaligen  $apor  ju  Srunfen  bem  ®eri(^te  ®reene  angezeigt.  $an« 
Stro^mder  toarb  in  golge  beffen  üerurt^eilt,  ein  neue«  !DenYmal  auf 

21* 


324 


feine  toflcii  ^erjuftcttcii.  ©aöfctbc  ifl  nod|  öor^onben,  ftel^t  aber  nicftt 
on  ber  1770  angeregten  $ube*Q[]^öuffee,  fonbern  an  bem  alten  ^nbe* 
3Bege  auf  einer  Sr^ö^ung  unb  trägt  folgeiibe  Snfd^rift: 

Anstatt  der  hier  a.  0.  vermissten  3  steinernen  alten  Ur- 
kunden, die  Weintröge  genannt,  über  den  freien  Kirchwein  aus 
Einbeck  nach  Brunsen,  ist  dieses  auf  obrigkeitliches  Erkennt- 
nisB  gesetzt,  anno  1730. 

2.   !2)er  ipirfd^f^rung. 

^crjog  ^cinri(^  Suftu«  üon  SBotfcnbilttet  ^attc  feine  crfle  Sitbung 
ouf  ber  bomafö  berühmten  Äloflcrf(^u(c  ju  (Sanberö^eim  erl^aften  unb 
behielt  noc^  immer  eine  ^orfiebe  für  bie  ^ieftge  ©egenb,  it^etc^e  baburc^ 
nodft  fe^r  öermc^rt  tnorb,  al«  e«  i^m  gelungen  njar,  baö  gftrftent^um 
©nibcn^ogen  ju  getoiimen.  SScfonberö  mar  er  ber  neu  erinorbcnen  @tabt 
(Sinbed  fe^r  guget^an,  n^ie  bad  nodji  manche  Urhtnben  benieifeu.  ^nn 
gcfd^al^  c«,  baß  er  einfi  ^inter  ber  ©übe  eine  3agb  auf  ©oc^wilb  öcr* 
anflaltetc  unb  einen  ©irf(^  erlegte,  ber,  inbem  er  angefd^offen  njurbe,  einen 
Sprung  öon  32  gug  über  bie  ^crjogftc^e  S^atfc  hinüber  t^at.  3(n  bem 
Orte,  ben  man  mit  bem  9Jamcn  „ber  ©irft^f^rung"  bejett^net,  ftcl^en  feit 
ber  3«t  Jtt)«  ©ebenffletne,  tnelc^e  bie  ©teöen,  bie  ber  ©irf(^  bei  feinem 
@^)nmge  berül^rt  ^at,  bejeid^ncn.  @ie  ftnb  ettna  5  gug  ^od^,  ^abeu  bie 
(3efla(t  t)on  ?ei(^eitfieinen  unb  tragen  fotgenbe  Snfd^rift: 

Den  20.  August  1606  hat  der  hoch  würdige  durchlauchtige 
hochgeborene  Fürst  und  Herr  Heinrich  Julius,  postulirter  Bischof 
des  Stiftes  Halberstadt  und  Herzog  zu  Braunschweig  und 
Lüneburg  an  diesem  Orte  einen  Hirsch  aufBoxstaal  geschossen, 
welcher  nach  empfangenem  Schuss  von  dieser  Stätte  über  den 
Wagen  bis  zu  dem  andern  Zeichen  mit  gleichen  Füssen  ge- 
sprungen. 

3)er  ©irf(^f|)nmg  fiegt  ganj  hinter  ber  $ube  na^  ®rccne  ^in, 
ui(^t  tt)eit  üon  bem  2)orfe  $o(ter«baufen,  einige  @(^ritt  oon  beut  @d|af* 
ftoflc,  ber  8ur  ^ergogfic^cn  3)omäne  ©rcene  gehört. 

3.   !3)te  j^dnig9bu(^e. 

3ni  3.  1748  untemal^m  Äbnig  ®eorg  IL  üon  ©roßbritaunieu 
eine  ^eife  noc^  !J)eutfd|Ianb,  um  fein  angcftammte«  ^rfürftent^um 
©annoöer  ju  befud^en.  %m  30.  Suli  bc«fctbcn  3a§re8  brac^  ber  Äbnig 
öon  ©crrcnl^aufen  auf,  um  ben  ©üben  be«  ?anbe«  burd^  feine  Slmnefcn* 
^eit  JU  erfreuen.  Sorjilglit^  mar  c«  fein  ä^td,  bie  üon  i^m  geftiftetc 
Uniücrfltät  ®5ttingen  fennen  ju  lernen,  bann  aber  aud^  wollte  er  mit 
feiner  Stod^ter,  welche  an  ben  ?anbgrafen  üon  Reffen  ücv^eiratl^et  war, 
jufammenfreffen.  3n  feinem  ©efolgc  befanben  ft^  fotgenbe  ^erüorragenbc 
^erfönlid^feiten:  1.  ber  cuglifc^c  ®taat«fecretär  ©crgog  üon  9lcmcaf!Ie, 
2.   ^taateminiflcr  ü.   3Äünc^^aufen,    3.   @taat«miuiftcr  ü.  «Steinberg, 


326 


4.  Ober^ofmai-f(^att  o.  9febni,  5.  ©e^eimer  ^egdrat^  D.  ^öi^md^tit, 
6.  «^(^tof^au^tmann  \>,  Songml^cim,  7.  Ober^au^tmanit  d.  Clbere^ 
Raufen.  2)fn  Sm9  btfbrtfn  10  SBagnt  unb  ötric  ©crittenc.  3n  bem 
crfien  Sagen  fagen  bie  betben  (^taatdminifter;  in  bem  graetten  Sagen 
ber  ftantg.  !3)te  (iefeaft^aft  traf  um  3  U^r  9{a(^niittag«  auf  ber  $ube 
ein,  me((^e  bamatd  ein  beliebter  $unlt  im  gangen  nBrbltc^en  SDeutf(^tanb 
mar.  2)er  $5nig  umrbe  §ier  mit  auterorbenttic^er  geftßc^feit  t)on 
SRagtfirat  unb  ^tlbemeiflem  )u  (Sinhtd,  bem  iStift9))erfona(e  unb  bieten 
berittenen  ärgern,  ben  Beamten  oon  <^a()ber^e(ben  unb  9?otenfir(^cn, 
bem  {^oSinger  gorji^erfonate  unb  ben  umtoo^nenben  ^anbleuten 
empfangen.  Auf  ber  9Witte  be«  ©erge«  ongefommen,  motzte  ber  3u9 
^aU,  ber  5^önig  unb  fein  befolge  fliegen  au«,  um  bie  ^errtic^e  9[u«fi(^t 
in'd  i^eine«  nnb  ^Tmet^al  unb  nad^  bem  na^e  liegenbnt  (SoQinge  \u  ge« 
nteßen.  ®eorg  II.  toax  bamafö  ein  f(^ttjer  beleibter  SWann  öon  65  Sauren, 
we^^alb  bem  ^ubenjirt^,  görfler  ©er!enbuf(^,  aufgegeben  war,  einen 
@tu^l  für  ben  SÄonart^en  gu  beforgcn.  "Der  Äönig  fc^te  ftt^,  unb  bie 
übrigen  ^erfonen  bed  ©efolge^  lagerten  ftc^  auf  bem  99afen.  Bu^i^^^f^ 
mürben  einige  ^lafc^en  Sein  au«  bem  Tömglic^en  Sagen  herbeigeholt, 
unb  ba  bem  ST^angel  an  ®(8fem  burc^  ben  ^E^uberairt^  ^erfenbufd^  ab^ 
geboffen  mar,  unb  mei(  Scber  fic^,  ba  ber  Sein  billig  fc^metfte,  ^eran* 
brdngte,  auf  ba«  So^I  be«  äßonarc^en  }u  trinten,  fo  mugte  eine  üer^^ 
mehrte  «uflagc  erfolgen,  unb  in  fiirjer  3«t  erbliche  man  eine  Batterie 
üon  teeren  gfafc^en.  ^a&f  einem  Süifent^att  oon  einer  falben  @tunbe 
bejHeg  ber  ?anbe«t)ater  micber  ben  Sagen,  nat^bem  er  bem  ^ubemirt^ 
i^an«  ^einri^  ©erfenbufc^  für  feine  «ufmer!famfeit  unb  9Wü^c  ein 
©efd^enf  öon  5  ^iftolen  f|atte  überreichen  (äffen.  ?etjterer  ließ  im  nöc^ften 
grü^ia^rc  an  bie  ^teUe,  mo  ber  Äönig  gefeffen,  eine  ©uc^e  al«  (gr* 
innerung«jei(^en  fetten.  3tu«  biefem  jungen  ^ffänxliug  ifl  ein  mfic^tiger 
©aum  geworben,  beffen  S^tiQt  eine  majeftatifc^c  tronc  bilben,  unb 
beffen  ©i^jfel  bie  anberen  ©äume  weit  überragt,  nac^  fernen  ©egeitben 
^in  fic^tbar.  Die  Söut^e  Reifet  ^ier  überaß  bie  tömg«bnc^c.  «or  län- 
geren 3a^ren  ^at  ber  Cbcrförper  Ävöft  einen  Äranj  üon  jungen  Sannen 
um  ben  ©aum  jpflangen  laffen. 


7.  iOtto  (Siegfried  ipatnifi^. 
$on  «.  SXuMif. 

311«  ^Rad^trag  ju  ber  tjon  mir  im  öorigcn  »anbe  biefcr  B^tfc^tift 
mitgeteilten  9Ri«cette  30^.  3ecp  au«  2)rau«felb,  bem  nieberfäc^fiftljen 
Süihiftfer  (nidjt  aut^  2)i(^tcr,  wie  irrt^ümlic^  bort  fte^t),  fei  junöc^p  noc^ 
mitget^eilt,  bag   beffen   „tStubentcngärtlcin",  unb  jwor  in  gwei  bi«ecr 


326 


ungenannten  ausgaben  (1.  Zf^tiU  9^mBcrg,  1626,  2.  X^eil:  baf.  1622, 
—  7.  begn?.  3.  ^nfi.),  ft^  auc^  auf  ber  tbmgl.  UnbcrTttötö^^bltot^ef 
in  (^öttingen  beftnbet.  !S)arin  ftnb  3ee^'«  ^tlbnid,  Sappen  unb  üer» 
fd^icbene  (ateinifc^e  (Sarnüna  auf  t^n  ju  erfe^en,  ).  ^.  bon  M.  Johatmes 
Ströverus,  Dransfeldensis  (nac^  bem  $oterI.  Src^b,  1825,  I,  @^n*^ 
btcud  in  2)ran«fe(b),  F.  Christianus  Gerichius,  Microschneeosis 
SaxOy  Scholae  Schnattagensis  Cantor  (üon  &t  @(^neen,  (Kantor 
gu  @(^natta(^  in  ^aiern?),  Valentinus  Diezelius,  Witzenhusanus 
Hassus,  p.  t.  Scholae  Laurentianae  apud  Noribergenses  Cantor, 
fogar  ein  ^ebraifc^ed  ®ebid)t  tion  bem  berühmten  ^rofeffor  an  ber  ^o^en 
@(^ule  )u  9Itorf,  !£)aniel  ©c^n^enter.  ^d^  fanb  id^  bei  toeiterem  Um« 
fe^en  in  SB.  3)tuflu(in'8  „S3erj.  ö.  ?5ortr.  j.  ®cfc^.  b.  ÜC^eoter«  u.  b. 
aJhifif"  {?eipaig,  Äunfl:^(Jomproir,  1864)  ein  britte«  Portrait  öon  unfcrm 
3eep  i)er)ei(i^net:  „®an)e  gigur,  am  SJ^ainufec,  wo  (S^riflud  al9  Don 
3o^anne«  getauft  bargeflefft  loirb",  in  4«  öon  @.  gürdt,  ber  auc^  ba« 
^fiftbitb  uon  1635  gefloc^en. 

(Sine  (l^nlic^e  tünflIer«(Srf(^einung  tuic  bie3eep'9  fleHt  ftc^  und  bar 
in  Otto  @iegfricb  ^arnifd),  bcffcn  Seben  unb  Sirtcn  ben  ©raun* 
fd)n}eig«i?üneburgifc^en  !^anbcn  angehört,  too  wir  aud)  wol^t  feine  Siege 
}u  fu(^en  ^aben;  aud  biefen  (^rünben  ifl  feine  erneuerte  ©orfledung  atö 
feiner  3«t  berühmter,  unb  ^war  ,,niebcrfäc^ftf(^er*'  SDhiflfer  wo^I  gerecht» 
fertigt.  i?eiber  tjl  mir  Don  feinen  !?eben8umflänbcn  ni(^t«  weiter  ju  er* 
liä^Ien  möglich,  a(d  wad  %Hi^  unb  'MtaM  in  il^en  Se^icid  berichten: 
geboren  um  bie  SD^itte  bed  16.  3a^r^unbcrtd ,  (Kantor  am  !2)omftift 
@t.  ©laflud  SU  ©raunf(^weig  1588—1603,  bann  bid  1621  (Sautor  am 
^äbagogium  }u  (Söttingen  unb  enblic^  (Sapellmeifler  )u  (Seile,  aU  welcher 
er  um  1630  geflorben  fein  fott.  (Sine  genaue  !2!)urc^ftc^t  aQer  feiner 
Serie  würbe  biefe  eingaben  Dieüeic^t  erweitern,  auc^  berichtigen:  beun 
bie  Sibmung  ber  erflen  lieber  Don  1587  an  $einric^  3uliue,  ^crjog 
Don  «.*?.  unb  mminifhator  be«  <Stiftö  ^alberflobt  (t  1631),  bcffen 
SD'^anen  aud^  eine  Tbrenodia  christiana  noc^  1621  gewibmet  ifl,  ifl 
batiert:  „^elmflebt,  aud  ber  Julius  Universität)  ben  20.  Dec.  anno 
86",  unb  unter jei^net  „Ott^  @iegfricb  ^amift^,  Musicus/'  gemcr 
nennt  er  fic^  auf  bem  2:itel  be«  Hortulus  Don  1604  „gürfll.  ©raun* 
fc^weig.  Ognabrüg.  Dub  ©eerbifc^en  beflaüten  (Sapellmetflem",  unb  s^var 
wibmet  er  bie«  Ser!  bem  ©ifc^of  Don  Odnabrüd  unb  ©erben  unb 
^erjoge  ju  ©.«?.,  Vi)xl\pp  ©igidmunb.  2)ic  Psalmodia  Don  1621  be* 
jeid^net  i^n,  wie  oben  angegeben,  ald  „Paedagogii  Göttingensis 
Musicum". 

®e|  n  Wir  bamit  jur  c^ronologifc^en  3ufammen{!eIIung  feiner 
Serfe  über,  bereu  mannigfattigc  Xitel  unb  Dielfac^e  Stnflogen  unfern 
nieberfäc^fifd^en  XonfünfWer  uon  ret^t  üort^cil^aftcr  unb  tüd^tiger  @eitc 
feigen.    (Sr  ^at  gefc^rteben  unb  com^oniert: 


327 


1)  Artis  muBicae  Delineatio,  ex  optimis  artifidbus,  methodo 
paulo  accuratiore  conscripta,  et  ex  ipsis  artis  fundamentis 
exstmcta:  doctrinam  modoram  in  ipso  concentn  practico  ac- 
carate  demonstrans;  brevis  itemqae  introductio  pro  incipten- 
tibtu  accommodata.    granffurt  a.  S^.,  1607.    4^ 

2)  ^mt  fur^weilige  Xeutfc^c  ?icbtlcra,  ju  bre^en  ©timmcn,  ipcl(^e 
ganft  licbltc^  jii  fmgen,  tnb  auff  3nftruinentcn  ju  gebrau^rn,  31uff  ein 
fonbcre  art^  önb  SWanicr  gefegt,  ^clmfiäbt,  3Qcob  ?ucitt«,  1587. 
40.  (12  lieber;  Tg(.  «ibi.  gu  ä^iK^tn  u.  Berlin.) 

3)  9?ett)e  lufhge  teutfd^e  iPteblcm  px  3  ©timmen  ic,  1.  u.  2. 3^ci(«. 
^elmpabt,  1588.  4«.  —  3)iefclben,  ntu  überfe^en  il  mit  bem  3.  i^eil 
gemehrt  ^«Imjiabt,  1591.  4«.  (ÄgI.  ©ib(.  «nrlin.  «U(^:  SRürn* 
berg  1604?  {)amburg  1651?) 

4)  iReue  audtriefcne  teutf(^e  lieber  gu  5  unb  4  (Stimmen,  ^dm' 
ftäbt,  1588.    40.  (tgl.  »ibL  Berlin,  ©tobtbibl.  Hamburg.) 

5)  Fasciculus  novus  selectisBimarum  cantionum  V,  VI  et 
planum  vocum  singulari  industria  compositamm.  ^eltnflftbt, 
1592.    40.   (17  gripi.  OefSngc;   Uniö.-CtbL  »re«tau,  »ibi.  in  (Jaffct.) 

6)  HortvlvB  ?ieb(t(^fr,  (ufHger  tonb  ^9f(i(^er  Ztu^d^tt  lieber,  mit 
4,  5  unb  6,  fam^t  einrm  neuen  Echo  mit  8  Stimmen,  $on  neuen 
componiert,  bnnb  inn  Zrnd  gegeben.  ^Hlmberg,  ^au(u9  ^auffmann, 
1604.    40.  (23  Sieber;  Uniü.-©ibr.  ju  Oöttingen.) 

7)  Rosetum  musicum  etlicher  (ateinifc^er  unb  !£eutf(i^er  fteblic^er 
9rt  Balletten,  ^laaneden,  aRabrigoTen,  <SaItoreaen  sc.  mit  3,  4,  5  Dunb 
6  stimmen.  9toftod  (Hamburg),  1617  (1619?).  40.  («ibt.  «eriht, 
Hamburg,  Siegni^.) 

8)  Psalmodia  Nova  Simplex  &  Harmonica,  ©(^(ed^t  bnb 
9ttdjii,  iRene  DierfKmmige  Composito  e^li^er  fflrne^mer  $fa(men  i^nb 
lieber  jc.  @o8(ar,  3o§.  »ogt,  1621.  40.  (40  lieber;  Unio.*«ibI. 
®öttingen,  —  ba9  ®5ttinger  (Sa:emp(ar  trägt  bie  9{amend«(Sin)ei(^nungen 
ber  bamaftgen  beg.  fpätem  $öbagogtar(^en  ©eorg  9nbrca«  gabrictu9 
unb  3ufhi«  oon  !^ran9fe(b.) 

9)  Passio  Dominica.  !S)ie  ^ifior^  l)on  bem  bitter  Seiben  ünnb 
Sterben  t>nferd  ^e^Ianbc«  mh  @e(igma(^er«  3(Sfu  (S^rifH,  9(u«  bem 
(St)angeli{len  @anct  3o^anne,  nad^  bem  alten  ^rt^en  (S^oraT,  Uiit  $er* 
fönen  abget^eilet,  Dub  mit  ffinff  Stimmen  componiret.  ®o9lar,  3o^. 
Sogt,  1621.    40.  (»ibl.  (Söttingen). 

10)  Resurrectio  Dominica.  !S)ie  frölic^e  bnb  Xrofbreic^e  {^iftort), 
Don  ber  ^ieg^afften  bnb  Xriumpl^ierenben  9[ufferfle^ung  Dnfer9  $0^9^929^ 
unb  ^e^tanbed  3Q^u  CE^rifH:  %u«  ben  oier  (SDongeUflen,  mit  liebfic^er 
^armone^,  )U  1.  2.  3.  4.  bnb  5.  Stimmen  u.  f.  tv.  (Urf|)rflngti(^  Don 


328 


(Scanbeüi  com^onirt  unb  ^ter  neu  bearbeitet)  ^odlar,  So^.  $ogt,  1621. 
40.  («ibt.  ©öttingen.) 

11)  Cantiones  Gregorianae,  festo  scholastico,  quo  Juventus 
Theopolitana  (=  Gottingensis)  ad  pietatis  &  humanitatis  ofii- 
cinam  publico  &  solemni  ritu,  majorum  instituto  vere  pio  in- 
vitari  &  adduci  consuevit,  destinatae.  ®od(ar,  $ogt,  1624.  4^. 
(53t6(.  ©öttingen;  bo«  Scr(,  fcdj«  t^cilö  lateintfd^c,  t^cil«  beutf(^e  ©t^ul- 
gefangc  ent^altenb,  trägt  feinen  SSerfaffemamen,  mxh  inbeg  $arnif(!^ 
jugef  (^rieben.) 


^erjig^e  ^t^ifuiit 


flBcT  ben 


l)t|l0ttfd)ttt  ^tttin 


für 


fflicbetfa^ftn^ 


^otituiDer^  1878. 

©ofbud^bruderei  ber  @ebr.  Sänedtf. 


2)ie  geehrten  aHitglicbcr  bc«  I)i[torif(^en  SScrcin«  »erben 
bringenb  gebeten: 

1)  ben  ©c^afemeifter  bcft  SSercin«,  ^crrn  ©utftljänbler 
SRoßmäßler  tjiefclbft,  Scinftr.  32,  Don  einem  etwaigen 
©cd)fct  bc«  933o^nortc«  ober  einer  Seränberung  be« 
ZM^  in  fi'enntnig  )u  fc^^en,  unb 

2)  jur  33erminberung  ber  ^orto  »älnögaben 
binnen  14  !£agen  nac^  (Smpfang  biefed  ^e* 
ric^td  i^ren  Beitrag  burc^  ^ißoftanwetfung 
an  ben  @(^agmetfter  berichtigen  }u  roollen; 
nad|  33erlauf  biefer  ^tit  werben  fon[t  bie 
Beiträge  burc^  "ißoftDorfc^uB  eingejogcn. 


9it«f(^it{ftö  m  ^rifr^en  herein«  für  Mebep 
fai^fen  über  ba«  3fa^r  1877, 

ermattet  oou  itm  Bttxtlix  ht%  Dtreine. 

^annooer,  im  ^üt>tmhtt  1878. 


L    mtstnhi  ttnb  (Silironif  be«  Serein«. 

Do«  Sr[te,  bcffcn  on  bicfcr  ©tctte  Smä^nung  gcfc^cljcn 
mu6,  ift  ba«  om  12.  3imi  1878  in  'ißarle  erfolgte  äbtebcn  bc« 
^o^en  bi«t)erigen  'iJrotector«  unfere«  3Sereinc«^  ©einer  SWaieftät 
be«  ftonig«  ®  e  o  r  g  V.  öon  .^anuoDcr.  t)er  Dcrf ommctte  9lu«* 
fc^ug  e^rte  ba«  Subenten  bc0  ^o^en  S)a^ingefc^iebenen  burc^ 
eine  SBürbigung  ^ot^ftbeffen  S^^forge  für  ben  S3erein. 

Da«  ftöntgrcic^  ^annooer  gehört  ber  (Scfc^ic^te  an,  mit 
i^m  ber  größte  Xi^dl  ber  früher  fctbftanbigen  Territorien 
be«  ?Rieberfä(^fif(fien  «reife«. 

De«  ^iftorifc^en  SScrein«  für  ^Tliebcrfot^fen  «nfgabe  ift 
e«  me^r  benn  {e,  bem  ^iftorifd)  Denfroärbigen  nad}juforfc^en, 
ed  {u  fammetn,  ju  rourbtgen  unb  ber  9lac^n)elt  jum  bteibenben 
(Sebac^tnig  ju  bewahren. 

S«  mnB  betlagt  merben,  bag  in  btefem  feinem  Streben 
ber  93erein  nic^t  oon  aOen  Seiten  bie  oerbtente  UnterftüQnng 
finbet.  ?ia(^  bem  ®efc^äft«bcrict)te  oom  3at)re  1876  betrug 
bie  aWitgtieberja^t  no(ft  343,  bie  fit^  im  Saufe  be«  3at|re«  1877 
ouf  337,  unb  be«  3at)rc«  1878  ouf  336  oerminbert  I|at. 
Der  lob,  weniger  ber  3lu«tritt  lichtete  bie  SRei^en  ber 
correfpoubiercnben  wie  ber  wirflidjen  aRitgtieber.   Unter  jenen 

1* 


^aben  iDtr  ben  Xoh  oon  5  SRSnnent  }U  beHagen  gehabt, 
meldie  }u  ben  ©einen  gejault  gu  l^aben  bem  93ereine  ftetö  jur 
Sterbe  gereichen  loirb.  (Sd  loaren  bie  $)erren:  ^arlanb, 
9?egterungdfecret&r  in  SRtnben ;  Slaugner,  SRagiftratörat^  in 
ÜKünc^cn;  ö.  Sebebur,  grei^crr,  jDircctor  bc«  SDiufeumd  öater* 
länbift^cr  aitcrt^flnier  in  ©erlin;  ®raf  tjon  $occi,  Oberft^ 
ftämmerer  in  9Kttnc^cn ;  unb  SR  e  in ,  Dr.,  !Director  a.  5).  in  Sref  db. 
grogen  »ir  nac^  bcm  ®runbe  ber  fortf(!^reitcnbcn  SSer^ 
ringemng  ber  3)2itg(ieber}a^(,  fo  bärfte  berfelbe  nic^t  fon)o^( 
in  einer  abnähme  bed  t)iftorif(^en  ©inned  unb  33erft&nbniffed 
in  unferer  !peimat  ju  fu^en  [ein,  afö  borin  Hegen,  bog  ber 
grögte  2:^eil  ber  Sßitglieber  früher  aud  bem  f)annoDerf4en 
Seamtenftonbe  fit^  rccrutirte^  welcher  in  bem  ?onbe  blieb,  für 
beffen  ©efc^i^te  er  fic^  intercfprte  unb  Sntereffe  oerbreitete. 
3m  größeren  93oter(anbe  mec^fclt  ber  Seamtenftanb  aud  einer 
^roDinj  in  bie  onbere^  unb  jumal  bie  längeren  SDt&nner 
finben  laum  in  ber  erften  ^dt  i^rer  ßaufba^n  eine  blei* 
benbe  Stott. 

!t)amit  ober  noc^  wie  öor  ber  ^iftorif^e  SSerein  für 
9?icberffl(ftfen  ©ommctpunit  aüer  bercr  fei  unb  werbe,  welche 
für  ®efd)i(!^te  Sinn  unb  SJerftönbui«  l^obcn,  entfd)(o6  fic^ 
ber  3lu9f(!^ug,  oud|  im  ^inblid  ouf  bie  onberroeitige  burd| 
ben  Umbau  be«  'ißroDinjiol^ÜKufeum«  bem  SBereine  ju  gute 
fommenbe  Snücitcrung  feiner  JRäuuie  unb  SSergrößcrung  feiner 
Sl^ätigfeit,  eine  Sinrit^tung  ju  treffen,  um  ein  regere«  geiftige« 
Veben  befnnben  unb  wedcn  gu  fönnen. 

ÜDer  äu«fc^u6  erließ  im  ?ftoDcmber  be«  9o^re«  1877 
an  feine  ^icfigcn  SKitgüebcr  fotgenbe  üRitttieitung: 

^Der  äu«fcöu6  be«  ^iftorifdjen  SSereinö  für  iRieber^^ 
foc^fcn  beobfi^tigt  jur  5ReubeIebung  ber  gorfc^ungen 
in  ber  ©cf^it^te  9iicberfac^fen«,  jur  grl^f^ung  ber 
SSercin^t^ötigleit  unb  jnr  görberung  be«  ftiftorifc^cn 
Sntereffe«  fogcnonnte  „^iftorif(ftc  äbenbc*  einjurici^ten. 
SKinbeften«  einmal  im  ÜBonot  in  ben  Slbenbftunben 
Don  6  —  8  U^r  treten  bie  iBercin«mitgIieber  in  bcm 
ficincn  ©aale  be«  ÜÄufeum«  jufommcn,  um  in  jwang* 
lofer  ÜDebotte  l)iftorif(^e  grogcn  ju  erörtern. 


S^orträge  au9  irgenb  einem  nS^er  (iegettben  ©ebiete 
ber  ^iftorifdien  uiib  cultur^iftortfc^en  Siffenfc^aft, 
lurge  (Referate  Aber  ©pecialien  aud  ber  ©efc^i^te 
92teberfac^fend^  äßitt^eilungen  über  ^erdorragenbe  9b» 
^anblungen  aud  bem  ü^efecirlet,  Stecenftonen  aber 
iDtc^tige  neuere  'Berle  unb  @tubien,  SSorjeigen  unb 
(Srtl&reu  intereffanter  t$unbe  qu^  ber  oor^tftorifc^en 
3ett  ober  t)on  @)egenftfinben  and  ber  antiten  unb  ber 
mittelalterlichen  Seit  merben  bie  Stunben  ausfällen. 
3lai^  einem  t)or^cr  für  }ebe  ©i^ung  feftgeftedten 
Programme  n)irb  für  bie  ju  befpret^enben  ®egenft&nbe 
Speisenfolge  unb  ungefähre  3(l^i^<^u^  beftimmt,  auc^ 
merben  bie  geftedten  Sragen,  menn  möglic^^  in  ber 
folgenben  @i^ung  i^re  ^eantn)ortung  finben. 

ÜDie  Sinric^tuug  folc^er  tjiftorifc^en  Slbenbe  möchte 

um  fo  mi(l!ommener  unb  angemeffener  fein,  ate  unter 

bem   ^ec^fel   ber  potitifdien   ^er^äUniffe   unb   bem 

gluctniren  bcd  ^eamtenftanbed  bie  ^ai)l  ber  ^ereind» 

mitgltcber  ftc^  }u  minbent  unb  bad  ^iftorifc^e  3ntereffe 

ju  erlahmen  fc^eint,  um  fo  me^r  bebauerlic^,  old  fo» 

XüofjH  bie  frühere  SBirffamteit  be9  SSereind  eine  aner» 

fannt  bebeutfame   mar,  mie  auc^  bie  Sibliot^el  unb 

k)or)fig(i(S  bie  Sammlungen  umfaffenb  unb  fc^ä^end^ 

mert^  pnb." 

ÜDer  (Srfolg  biefer  @tnri(^tung  mar  ein  l^öc^ft  erfreu«^ 

lieber.    Die  ^iftorifc^en  Sbenbe  maren  ^aj^treic^  befuc^t  unb 

^aben  nac^  ben  oerfc^iebenften  Seiten  ^iu  anvegenb  gemirft. 

Su^er  Derf4|iebenen  Heineren  Sßitt^eilungen,  9?eferaten,  93or:' 

)eigungen   unb  Srflärungen  finb   folgenbe    10  äSorträge  an 

10  ^iftorif^en  »benbcn  im  Saufe  be«  ffiinterfemeftcr«  1877/^3 

gehalten : 

1.  $err  Adnigl.  Siat^  unb  ^ibliot^elar  :93obemann: 
?)erber,  fein  Hufent^alt  in  Sfldeburg  unb  feine  S3e* 
rnfung  nac^  ®öttingen. 

2.  ^err  Senator  Sulemann:  a.  T)a^  Seben  unb  bie 
®erfe  bed  »ilb^auer«  S5eit  ©tog,  unb  b.  ©ie  Sfladf* 
bilbungen  bed  ^annooerfc^en  iEBelfenfc^aged. 


6 


3.   ^crr   Stubtenrat^    Dr.   SWütlcr:    «fftjrift^c    Hltcr^ 

tf)fimer  unb  bie  Sudgrabitngen  Don  9itntk)e^. 
4.,  5.,  6.   u.   8.    :£)crr   ftSnigt.   5Rat^   unb   «tbliot^cfor 
93obemaiin:   3o^.  ®eorg  3^"^^^^"^^^"'  f^i^^  itbtn 
unb  feine  ©crfe. 
7.   5)crr  ®t)mnQfioIIet|rcr   Dr.  ftöc^er:    ©er  Ucbcrtrltt 
bed  ^eqog«  Sodann  Stiebrtc^  don  ^annooer  jur  fat^o« 
lifc^en  »irc^c  Im  3oI|rc  1650. 
9.   ^crr   2Rebicinotrat^   Dr.  5)a^n:    5Dte   ©aber,   eine 

fulturl^iftorifdie  ©fijje. 

10.   ^txx  Senator  6 u  lern onn:  Die  fogcnannlen  5RoIonb«* 

ober  ^tef Körner;  mit  Dielen  93or}eigungen  u.  (SrKärungen. 

Huc^  an  biefer  Stelle  mirb  ben  genannten  ^erren  mit 

ber  ©itte  um  fernere  Unterftüfeung  noc^  einmal  ber  ^erjlic^e 

£)anf  ffir  i^re  frennblic^en  ©emfi^ungen  abgeftattct. 

Unter  ben  ©eamten  be«  93erein«  ift  im  dal^er  1877 
eine  $er&nberung  eingetreten.  3)er  langjährige,  um  ben  SJerein 
l^od^oerbiente  ©ecretär  unb  ©ibliot^elar  beffetben,  ber  5)err 
ftSntgl.  diatfi  unb  ©ibliot^etar  ©obemann  fa^  ftc^,  n)ei( 
öon  anberraeltigen  ®cfc^äften  unb  arbeiten  ju  fel^r  in  Änfprut^ 
genommen,  leiber  genöt^igt,  feine  Remter  nieberjutegen.  gür 
eine  t)ieliä^rige  erfolgreiche  X^ätigleit  »arb  bemfelben  ber  !Dan{ 
be«  3Sercinö  ju  S^^eit,  boc^  mirb  ber  SJerein  aud^  ferncrl^tn  pc^  ber 
Unterftü^ung  bed  ©enannten  erfreuen,  ba  berfelbe  fic^  bereit 
flnben  lieg,  eine  ©o^t  jum  erften  SWitgliebe  ber  SRebaftion«* 
commifflon  ber  3^t^f^'^Jft  anjune^men. 

Sd  fanb  barnadi  eine  ©(Reibung  ber  i^unctionen  ftatt, 
unb  marb  }um  ©ecretSr  ermS^tt  Oberlehrer  Dr.  ft.  Vi. 
SRe^er,  fomie  jum  ©ibliot^elar  ®t)mnafiai(el^rer  Dr.  8. 
JtSd^er,  fo  bag  bie  Beamten  bed  S3eretnd  je^t  finb: 

1)  '^Jröflbent:   ganbbroft  a.  2).  ©raun,  unb  at«  ©teü^ 
t)ertreter:  Sanbf^aftdrat^  t).  ^JRünd^ Raufen. 

2)  ©ecretär:  Oberleljrer  Dr.  ».  ©.  SDU^er. 

3)  ©ibliot^clar:   ©tjmnafiatle^rer  Dr.  ftSc^er. 

4)  EonferDator:    ©tubienrat^  Dr.  SKüIIer. 

5)  9[rd)iüar:  Oberamt«ri^ter  5  lebet  er. 

6)  ©c^a^meifter:   ©ud^^änbler  iRogmfigler. 


SHe  3^^t  ^^^  correfponbiercnben  äSereine  unb 
3nftttutc  f)ai  ftc^  um  1  oergrögert  unb  beträgt  gegetim&rtig 
122.  ißeu  t)in}ugefonimen  ift  btc  regia  Lynceorum  Aca- 
demia  in  9lom. 

6in  fpccificicrtcft  2Jerjcic^ni§  bcr  gcgcnwfirtigcn  SScrcin«* 
mitglicber  unb  bcr  correfponbicrcnbcn  SScrcinc  unb  3nftUnte  t[t 
al«  Anlage  C  biefem  ©eric^te  angefd^foffen. 

!Die  für  unfer  ^eric^t^ja^r  aufgefteUte  unb  im  Sludguge 
biefem  ®eric^tc  a(«  Slnfage  A.  ongefc^Ioffenc  Wet^nuiig  liefert 
folgenbe«  (Srgebntg.  T^iefelbe  roeift  (incl.  be*  Ueberfcl)uffe« 
öon  293  c/^  81  ^  au«  ber  «edinung  pro  1876)  eine  (Sin^ 
ua^e  öon  2628  c/Ä  41  ^  unb  eine  «uÄgobe  oon  1910  JC  38  ^ 
auf,  fo  bag  fic^  ein  Ueberfc^ug  Don  658  </^  3  ^  ergiebt,  alfo 
364  e/^  22  ^  mel^r  atö  beim  Sbfc^tug  bet  vorigen  iRedmung. 
f)ierbei  ^at  ber  9Iu4fd)u§  noc^  feinem  toärrnften  S)anfe  ^ier 
dffei'.tUc^en  9Iudbrnd  }u  geben  fiir  bie  ^ulbooQe  Unterftü^ung, 
bie  bem  Vereine  aud^  in  biefem  3a^re  oon  Seiten  ber  Sa(en^ 
bergifcf)en  ßanbfc^aft  ^iefelbft  )u  I^eit  warb,  inbcm  bicfclbe 
jur  i^örberung  unferer  roiffenfc^aftüd^en  ^xotdc  und  mieberum 
eine  @umme  t)on  300  c/fC  getofi^rt  ^at.  Sluc^  l^at  ba9  ^o^e 
SWinifterium  ber  geiftlic^en  Angelegenheiten  auf  weitere  3  3a^re 
bie  Abnahme  Don  ie  30  @jcemplaren  ber  3^i^f4l^ift  gütigft 

m.  äöiffeitfdfaftlid^e  Süiätigfett  M  Sereiu«. 

Der  te^t  gur  9$erfenbung  tommenbe  da^rgang  unferer 

3eitf4|rift  für  bo«  3a^r  1878  entl)«t  folgcnbc  Arbeiten: 

I.  I)ie  ©tabt  ©öttingen  unb  ^erjog  (Sri*  ber  «ritere 

im  Anfang  be«  IH.da^r^unbert«.  $on  a.  ^affet^ 

blatt  in  S)orpat. 

IL  X)entn)üi  bigfeiten  ber  }e(lifd^en  ^ergogin  SIeonorc, 

geb.  b'OIbreufe.    «on  Dr.  «bolf  Äöc^cr. 
IIL  !j)annoDcrfc^e  ©tabtc^ronif  üon  1635  bl«  1652.  »u« 
bem    SWanufcripte    „Cbronologia    Hannoverana'* 
mitget^eilt  öon  Dr.  »olf  Äöt^er. 


8 


lY.  @efd|id|te  ber  abettgen  S<itnl(ie  Don  bet  jtetteuburg 
im  t^firftcnt^um  Lüneburg.  S3on  |$.  ®rütter,  t)or^ 
ma(d  9ürgetmeifter  in  SBat^robe. 

V.  ®agen  unb  SD^^t^en  aud  bem  ©oKinge.    S^on  Sl. 
^arlanb^  ^aftor  }u  ©c^ön^agen. 

VI.  «terftreit  ber  ©tobt  dinbtd  mit  bem  {)er}og  W^i^V 
bem  3üngertt  öon  ©ruben^agen,  1574—1579. 
ajlitget^etlt  t)om  ®tift«»eamor  {)ar(Qnb  in 
Sinbed. 

VII.  SRitt^etlungen  aM  bem  Stot^en  9u(!^e  ber  ftauf^ 
mannd«  Innung  ber  ®tabt  $annot)er.  )93om  Ober^ 
amt^ri^ter  triebe  (er. 

VIII.  Die  @(^lo(^t  bei  4)aftenbe(I  am  26.  Svii  1757. 
91q(^  einer  g(ei(^)eitlgen  ^anbfc^rift  mit  einigen  Sdt* 
merlungen  Don  Dr.  Leiter. 

IX.  Der  Urncnfrieb^of  üon  Qneld^orn.  ®eric^t  oon 
Dr.  ^oftmann. 

X.  Die  SBüftungen  be«  jtreifed  ^ol^minben.  93om®))m^ 
nofiat  Direftor  Dr.  Dürre  in  ^oljminben. 

XL  Sc^tje^n  bidl^er  ungebrudte  Briefe  t)on  (S^riftian 
@ott(ob  $e^ne  an  3o^.  ®eorg  ^i^mnermann.  SJom 
jtg(.  9{at^  unb  :89ib(iot^eIar  (Sbuarb  JBobemann. 

XII.  Die  SBel^e  unb  (Sinffl^rung  be«  $)er}og«  $einri(^ 
3u(tud  Don  Sraunfc^meig  a(d  9if(^of  üon  ^alber^ 
ftabt  unb  bie  bamit  oerbunbcnen  ©treitigteiten.  92a(| 
bi^^er  ungebrudten  Sctenftüden  oom  jtg(.  9{at^  unb 
^ibliot^elar  Sbuarb  JBobemann. 

Xm.  aßidceaen: 

1)  ®(^ul*  {Reformen  be«  5)erjog«  Äuguft  be«  3ün* 
gern  Don  ^raunfc^teeig  1646  unb  1662.  SJom 
ftg(.  Viatff  unb  JBibltot^elar Sbuarb 9obemann. 

2)  SoIT«(ieb  auf  bie  ©d^Iac^t  bei  Sntter  am  :93aren-' 
berge  1626.  ©(eic^jeitige  ^anbfc^rift,  mitget^eUt 
Dom  jtg(.  9{at^  unb  9ib(iot^efar(Sbuarb^obe« 
mann. 


3)  Sjrcerpte  qu9  ber  ^mmtti\i^m  S^rontf :  A.  3ut 
8eben0gef4|i(^te  bed  Stbert  9{t}Qeu6  ^arbrnberg; 
B.  (Srlebniffe  M  ^atberftäbtet  ÜDom^errn  ^ein^ 
ri(^  Ouirre  in  bet  ftart^aufe  }u  ^tlbed^eim, 
1440.  ÜRitget^eilt  Dom  Sgl.  iRat^  unb  :93tbHo^ 
t^etar  Sbuarb  ^obemann. 

4)  ®raunf(^n)eigtf(!^er  ®o(baten^anbeI  nac^  Slmerita 
1776.  S3om  ftg(.9{Qt^  unb  Sibltot^elar  (Sbuarb 
^obemann. 

i>)  »3%(i4ie  ^ofUeferung  au«  ber  ©tabt  ^EBraun^ 
fd^toeig  nac^  ^olfenbfittel."  aRitgett)etU  oom 
jtg(.  diatii  unb  Sibliot^etar  (Sbnarb  ^  o  b  e  m  a  n  u. 

6)  ^©dircibcn  bc«  Obcrjc^ntncr«  gu  ®o«lar  on  ^er* 
)og  3utiud  Don  Sraunfc^meig  megen  eine« 
Oefpenfte«  ImSRommeMbcrge."  SKitgct^citt  oom 
Sg(.  9?atb  unb  {Bibnot^etar  Sbuarb  ^93  obemann. 

7)  3""^  Slffeburgcr  Urtunbcnbud^.  SJom  ©^mnafial* 
Dircftor  Dr.  Dürre;  mit  5Ra(^trägen  Don'ißrof. 
leider,  @xa\  Siffeburg  unb  %t.  9?at^  unb 
@ibliotf)etar  (Sbuarb  ^obemann. 

8)  Otto  @iegf rieb  $arnif (ib-  ^om  "{Joftfecr.  Q  u  q  u  ^ 
in  (äSttingen. 

9)  Drei  l^iftorifc^e  @ebenf)ei(^en  an  ber  $)ube  bei 
(Einbed .   äJom  ®tif tdcantor  $  ar ( a  n  b  in  Sinbed. 

9Ba«  bie  ftäufUc^teit  ber  bi^^erigen  Serein^^^^Jubacationen 
betrifft,  fo  ftnb  bie  $rei«beftimniungen  fflr  bieSRitglieber 
be«  Serein«  biefem  9eri(^te  a(«  Anlage  D.  beigeffigt. 

IV.  ^ie  ©ammtungen  hti  ^tnini. 

Die  Sibliot^el  ift  auger  burc^  bie  regelmäßigen 
^ttUicationen  ber  corref))onbierenben  93ereine  unb  dnftitute 
hnxäi  einige  ©efcbente  oerme^it,  n)ie  bad  fpäter  sab  A. 
fotgenbe  Ser}ei(^nig  n&^er  an^ioeift.  Die  :89enu^ung  ber 
SibUot^el  burc^  ^ieftge  unb  auswärtige  SDKtglieber  mar  im 
3a^re  1877  eine  erfreulid^e;  e«  finb  256  $ü(^r  unb  $)anb-^ 


10 


f^riften  ausgeliehen,  a(fo  4  toentger  atö  im  oorl^erge^cnben 
3Q^re.  @9  ift  jeboc^  babei  gu  bemerten,  bag  toä^renb  M 
9}eubaued  unb  imetmaßger  iRäumung  unb  SBieberauffteUung 
ber  Sibtiot^el  bie  9(ud(ei^ung  ber  ^üc^er  auf  furje  3^'^ 
pftirt  war.  Die  ©ibliot^et  ift  ben  ÜRttgUebern 
bed  3$eretnd  leben  9)2ontag  unb  üDonnerftag  oon 
12  bid  2  U^r  geöffnet.  S)ie  ^üc^er  merben  nur  auf 
^öc^ftend  bcei  9){onate  ausgeliehen;  bie  biefer  Seftimmung 
iuwtber  ^anbelnben  Sntlci^er  ber  ^ilc^er  in  ^tefiger  @tabt 
^aben  bem  bie  ^üc^er  eintreibenben  ^oten  für  jieben  iEBeg 
25  ^  }u  }a{)(en. 

ÜDer  ^iftorifc^e  Sefejirfel,  welcher  baju  beftintmt 
ift,  bie  burc^  ben  Sc^riftenauStaufc^  mit  122  correfponbierenben 
93ereinen  unb  3nftitutcn  unferm  93ereine  juge^enbe  reiche 
golgc  t)on  ^ublicationen  bcrfetben,  foroie  bie  au*  ben  SWitteln 
beS  SScrein«  für  bie  33ib(iot^cf  angefc^afften  ©üc^er  auf  eine  be** 
quemc  Sßeife  gur  Renntniß  ber  fid^  für  ©efc^ic^te  intercffierenbeu 
^icfigcn  3WitgIiebcr  ju  bringen,  f)at  in  bem  ©eri(^t«j[at|re  einen 
Sl^eilne^mer  gewonnen,  fo  baß  bereu  Slnja^I  \t%i  45  beträgt. 

bereits  in  bem  Dorigen  ®ef^äftsberi$te  mürbe  barauf 
Ilingemiefen,  baß  für  bie  weitere  Sntmicf elung  ber  1^  i  ft  o  r  i  f  4  e  n 
Sammlungen  ein  ausführliches  Programm  entworfen  unb 
Don  bem  SSereinSauSfc^uffe,  wie  Don  bem  ^ertoaltungS«» 
auSfc^uffe  beS  ^rooingialmufeumS  genehmigt  unb  als  aü^ 
gemeine  Slic^tfc^nur  für  bie  3ufunft  angenommen  morben  fei. 
O^e  auf  bie  auSfüt)rll(^eu  äßotioe  berfelben  ^ier  nSl^er 
eingugel^en,  ^eben  mir  barauS  für  bie  Erweiterung  ber 
Sammlungen  folgenbe  ©eftimmungen  ^eroor. 

üDaS  ^roDingialmufeum  {)at  im  3l(Igemeinen  }unä(^ft 
biejenigen  Slltert^mer  gu  berüdfic^tigcn,  welche  unferer 
^roDing  entftammen  unb  bie  fic^  auf  biefelbe  begießen:  oor 
aden  biefe  ^at  es  fo  oie(  wie  möglich  gu  fammetn  unb 
f^ftematifc!^  in  foIAer  %rt  gu  orbnen,  baß  bamit  ber  bem 
aRufeum  gefetzte  öffentliche  ©itbungSgwed  erreid)t  wirb,  dn^ 
bem  aber  bie  in  ben  ^(tert^ümern  fic^  barftellenbc  ftuttur 
leine  in  fic^  gefi^Ioffene  ift,  fonbernüber  bie®rengen  uuferer 
iJrooing^inauS  i^re  SJerbinbungen  ^t,  f^  ^at  baS  9R^feum 


11 


aud|  fretnbe«  9)^ateria(  toenigftend  in  fo  toeit  iu  berüdfic^ttgeii^ 
qI€  bied  )ur  (Srgan}ung  unb  SrflSrung  bed  ein^eimifct^en 
not^menbig  ifi. 

@oiitit  f^at  bod  3Rufeum  be}üg(ic^  ber  in  ber  $rot)in) 
gemalten  unb  in3utiinft  Dorlommenben  gnnbe  ficibnifd^er 
%(tertpmer  SlUed  ju  fammeln,  mad  i^m  erreichbar  ift, 
unb  bied  um  fo  nac^brflttlic^er,  afö  bei  immer  audgebe^nterer 
9(bna^me  ber  Ijeibnifc^en  3)enhnä(er,  Urnenfrieb^öfe  unb 
fonftigen  i^unborte  bie  ®e(egenf|eit  gum  ©ammetn  \ii)  me^r 
unb  me^r  bef(!^rcinfen  n)irb.  %u(^  ift  hierbei  bie  n^ac^fenbe 
(Soncurren}  anberer  Hnftalten  mie  ber  ^riüatfammler  }U 
berfidfic^ttgen. 

@d  finb  ferner  oon  ben  mid^tigften  ^eibnifc^en  ®tein^ 
bentmälern  ber  $roDin)  Heine  iD^obeUe,  xdxc  fotdier  ein  paar 
bereit«  non  3.  SR.  ftemble  angefertigt  finb,  fttr  bie 
@amm(ung  gu  bef(f)affen.  ferner  t)on  ben  anberen  ^tnt* 
malern,  fo  mett  auc^  fte  oon  dntereffe  finb,  ^txi^nvinQm, 
$(Sne  unb  Starten. 

hieben  unfern  ein^eimif^  t^unben  ift  eine  Keine 
(Sammlung  oon  Altertümern  au«  anberen  S&nbern,  nament(id| 
aud  3ta(ien  anzulegen,  um  bamit  bad  SRaterial  }ur  S3er^ 
gleic^ung  gu  geloinnen. 

föa«  anbererfeitd  bie  Sibtl^eilung  ffir  ©egenftdnbe 
aud  bem  SBtittelatter  unb  ber  neueren  3^tt  betrifft, 
fo  ^at  au4  ^ter  bad  äßufeum  fe(bftoerftSnb(ic^  Slüed  ^eron« 
)U}ieI)en,  »ad  ffir  feinen  ^xotd  geeignet  unb  i^m  erreichbar 
ift.  Onbem  aber  bie  Snoerbung  oon  Originalen  im  9ltl- 
gemeinen  jur  ^tit  fe^r  fc^n)ierig  ift,  biefe  aUein  auc^  unter 
aQen  Umftänoen  in  bem  Silbe,  ba«  bie  tultur^iftorifd^e 
©ammtung  oon  ben  früheren  3uftSnben  unb  Seiftungen  }u 
geben  anftreben  foQ,  groge  Süden  beftel^en  laffen  mfirben,  fo 
l^at  bad  $rooin}ia(mufeum  fein  9lugenmerl  befonberd  auc!^ 
auf  bie Snf (Raffung oon  Sopien  unb  3^tc^nungen  folc^er 
®egenft&nbe  aud  bem  SWittelalter  unb  ber  neueren  3^tt  gu 
ri(^ten,  bie  ffir  unfere  Su(turgefc^i(!^te  midjtig  unb  d^aratteriftifc^ 
finb.  Senn  ed  getingt,  gu  biefen  Sopien  eine  genftgenbe 
Änga^I  oon  Originaten  gu  ermerben  —  unb  hierbei  ift  auf 


12 


bad  (Sntfd^iebenfte  auf  bie  oor^anbenen  tvert^DoOen  ^rtDat« 
f  ammlung  e  n  }u  reficcttren  —  fo  fc^t  fic^  bei  nac^brüdlic^em 
©trcbcn  barau«  mit  bcr  ^t\i  fit^cr  ein  fe^r  Ie^rrei(^)e«,  nic^t 
allein  bad  t^eoretifd^e  ©tubium,  fonbern  auc^  bie  praftifc^e 
2:i^ätigfett  ber  ©egenmart  uub  B^Iut^f^  ^9^[t  anregenbed 
®an)ed  }ufammen. 

SSä^reub  bei  ben  Originalen  bie  jtaufgelegen^eit  burc^aud 
maßgebenb  unb  ber  ftoftenpunit  namenttic^  bei  ben  befc^r&nften 
Snitteln^  meiere  bem  $rot)in}ia(niufeum  jur  SSerfügung  ftel)en, 
fe^r  bebeutenb  bei  ber  (Srmerbung  berfelben  ju  berildfiij^tigen 
ift,  ftnb  bie  Gopten  oon  ber  3ut(illi8f^it  bed  Slngeboted  un<> 
abhängig  unb  mit  mäßigem  Sufwanbe  metl^obifc^  }u  einer 
relatiden  ^oQftänbigleit  gu  erweitern. 

Sd  entpfiet)(t  fic^,  in  biefer  C>infic^t  nac^  einem  gemiffen 
©^fteme  dorjugetjen  unb  bie  ftunftgegenft&nbe  uub  S((ter- 
tpmer  an  ben  ^auptplägen  unfere«  Sanbed:  ^Ubed^eim^ 
(3odIar,  Säneburg  u.  gleich  auf  einmal  fo  meit  mie  t^unlic^ 
copieren  ju  (affen^  um  fomit  aUmfil^(id|  bem  erftrebten  £^u(tur<' 
bilbe  einen  großen  3^9  ^^^  ^^^  anbern  in  metl^obif(!^er 
SBeife  ^in}U}ttfügen. 

!X)ag  nebenbei  auc^  9ßed  an^  unb  mitgenommen  mirb, 
»ad  ftc^  al9  geeignet  gelegenttid^  barbietet,  ift  felbft^ 
öerftänbtit^.  — 

!X)ie  proltifc^e  «ludffil^rttng  biefe«  ^tane«  ^at  nun, 
teorflber  mir  ^ier  }u  berieten  ^aben,  in  bem  oerfloffenen 
©efc^äft^t^^^e  einen  bebeutenben  ©d^ritt  getfjan. 

3ßad  }unäc^ft  bie  Einrichtung  ber  Sammlungen  in 
ben  neuen  ^ocalen  betrifft^  fo  ift  biefe  fc^mierige  unb  fe^r 
geitraubcnbe  Slrbeit  mittlermeite  oottenbet.  ^9>  ftnb  )um  !£^ei( 
neue  ^e^älter,  ©c^r&nte  unb  ©erüfte  befc^afft,  bie  alten 
entfpre(!^enb  optirt  unb  fomo^I  bie  l^eibnifc^en  mie  bie  mittel^ 
atterßc^en  unb  neueren  ©egenftfinbe  in  einer  fo  oiel  teie 
mög(ic^  flberft^tlic^en  SBeife  aufgefteUt. 

!Die  Steüifion  ber  Sammlungen  nac^  i^rem  ^eftanbe 
unb  ifjren  (Sigent^umdoer^fiftniffen,  an  fic^  fc^on  uot^menbig, 
meil  eine  folc^e  bid^er  niemals  ftattgefunben  l^at,  unb  boppelt 
not^menbig  in  f^olge  bed  unter  ungQnfttgen  Umftanben  üoD- 


13 


2ogenen  Umjuge^^  ift  in  t)ot(em  ®ouge  uttb  Iä§t  i^t  betn^ 
nfi(!^fttged  Snbe  abfeilen.  ®ie  totrb  aU  ®runblage  bienen 
einerfeitd  be^  3nDfntard  ffir  ha»  oerfc^lebene  (Sigent^utn  unb 
anbererfettd  etned  brait(!^baren  ftatalogd,  bed  erften,  fretUc^ 
mü^fam  ^erjuftedenbeni  aber  unumgfinglic^fn  Srforberniffed 
einer  tt)tffenf<!^aftü4en  Sammlung. 

^aran  mirb  ftc^  bieSlbfaffung  eine«  populären  t$üi|rerd 
bttrc!^  bte  Sammlungen  fc^Itefien  tonnen,  burc^  meieren  bem 
^ubtitum  bie  JBebeutung  ber  Sammlungen  im  SHIgemeinen 
unb  ber  ^auptgegenftänbe  berfelben  indbefonbere  Sar  gemacht 
»irb.  Sin  fo(<!^e«  2Bert(4en  mirb  fomo^I  bem  3^^^e  mie 
bem  dntereffe  be«  9Rufeumd  doraudfi^tßci^  U^t  förberß^ 
fein.  — 

!X)ie  bi«  ie^t  ^erf9mm(i4ien  93er}ei(!^niffe  ber  Sammlungen 
finb  mangelhaft  unb  ungenügenb.  — 

2Bad  bie  93erme^rung  ber  Sammtungen  unb  jmar 
)unfi(!^ft  ber  ^eibnifdien  %(tert^flmer  angebt,  fo  ftnb  bie« 
felben  t^eite  burc^  ant&ufe  unb  t^eil«  burc^  ©efc^ente,  in«^ 
befonbere  am^  bnr(^  unternommene  Ausgrabungen  in  i^rem 
Seftonbe  er^ebtic^  erweitert.  $ier  tann  nur  bad  ^ebeutenbere 
erro&^nt  werben,  über  ben  3u^<^4^  i^  ©anjen  giebt  ba« 
unten  folgenbe  93er}eic^nid  SLuötunft.  Angefauft  mürben  jmei 
Heinere  Sammlungen  oon^errn  ST^temig  unb  Sri.  Z^iele 
^terfelbft,  mobur^  befonbec«  \i^&m  SteinaUert^ümer  unb  eine 
f-  g-  Bntfterurne  (ein  Unicum  in  ber  Sammlung)  jugeffi^rt 
tt)urben.  lieber  anbere  Slntfiufe  finb  bie  beiüglidien  93er^ 
^anblungen  no(^  im  ©ange.    Sobann: 

Sie  früher  fo  ^at  auc^  in  biefem  3a^re  unfer  i^anbeS« 
'Directorium  in  banfendmert^efter  SBeife  bei  ben  ^rooinjial» 
ftSnben  bie  äßittel  Pffig  gemacht,  um  eine  9{ci^e  oon  Unter« 
fuc^ungen  unb  9(u0grabungen  )U  ermöglichen,  bereu  greifbare 
9{efultate  bem  $rooin}iaImufeum  fibern)iefen  morben  finb. 
ÜDiefe  Unterfud|ungen  fanben  ^auptf5(^(ic^  in  ben  Slmtsbe}irten 
3et)en,  SDtebingen,  Soltau,  S^^ttit^g^oftel,  S^^Qerdleben  unb 
9ieuftabt  am  dittbenbergc  ftatt  unb  mürben  oon  unferm 
Xuöfc^ugmitgliebe  ^errn  Dr.  ^  oft  mann  )u  SeQe  mit 
anerteunen^mert^efter^reitmiUigteit  im3ntereffe  bes  äRufeumS 


14 


unb  überhaupt  ber  %(tert^um«tunbe  auf  bod  ®rünb(i(^fte 
au^gefü^rt.  Die  nähere  Siartcgunfl  biefcr  umfaffcnbcn  iRac^ 
forf^ungen  mug  einer  atiberen  ©teile  oorbe^alten  bleiben, 
ermähnt  fei  nur,  bag  bei  Queld^orn  im  3(mte  3^Den  ber  Sieft 
be^  bortigen  Urnenfrieb^ofed  mit  oer^ttnidmä^ig  reicher  unb 
^öc^ft  intereffanter  Sludbeute  an  ®efä§en  aufgenommen,  im 
«mte  ®o(tau  eine  9lnia(|(  ®rab()äge(,  bei  S^^Uingboftel  ein 
folc^er  mit  9?eften  don  unoerbrannten  @tcletten,  in  ber  ülai^t 
Don  i^aUerdleben  ein  ((eiber  bereite  erfc^öpfter)  Urncnfrirbl^of 
unb  im  9(mte  9teuftabt  an  ben  Ufern  ber  Seine  ^öc^ft  mert* 
märbige  ©puren  alter  föo^nft^e  unb  (Sifeuinbuftrie  unterfuc^t 
»urben.  ^Daneben  mürben  )a^(rei(^e  ftattftifd)e  iRotiien  über 
unf  ere  !DenImä(er  unb  Sntert^umdfunbe  gefammelt  unb  aufierbem 
gar  manche  }erftreute  9lUertl)ümer  bem  fieberen  @emaf)rfam 
bed  SOtufeumö  fibermittelt.  (Sine  äludgrabung  auf  bem  Stefte 
bed  Urnen frieb^ofe^  bei  ^emerobe  mürbe  bagegen  einftmeiten 
unterlaffen,  xotil  ein  angefteOter  33erfuc^  ben  Srfolg  einer 
fotc^en  fe^r  jrocifel^aft  ju  machen  fehlen.  — 

3n  3o(ge  ber  ^J3ermitte(ung  bed  jperru  Dr.  $  oftmann 
unb  ^errn  %ntdricftterd  S^riftiani  }u  ^atter^Ieben  ^ot 
ferner  ^err  9icöierf8rfter  ©unnemann  in  1)ragen  bei 
®if^orn  bem  SDtufeum  eine  9(nja^(  auf  bem  Urnenfrieb^ofe 
bei  SßeQ^aufen  gefunbener  ©ef&ge  jum  ®ef(^en{  gemacht 

üDedgleic^en  l^at  fit^  ber  ®utdbe{t^er  |)err  SJIe^er  )u 
©tflbedd^orn  geneigt  erffärt,  bie  Don  i^m  gefammclten  SUter^ 
t^ümer  unferer  Änftalt  f(!^en(rocife  einjuoerleiben. 

Ucber  anbere  berartige  ©ercic^enmgen  ftnb  bie  Unter*» 
l^anbtungen  freiließ  bereit«  gefc^Ioffen,  inbcffen  finb  bie  ®egen* 
ftänbc  noc^  nit^t  in  unfern  Rauben,  fo  ba§  eine  nähere  WiU 
t^eilung  barübcr  einftmetlen  no(%  aufgcfd^oben  »erben  muß.  — 

%Id  eine  befonberd  fc^ä^endmert^e  33erme^rung  ber 
@amm(ttngen  ^aben  mir  fobann  bie  gemäß  uuferm  "^^rogramm 
erfolgten  Anläufe  Don  ®^pdabgäffen  unb  ÜßetaUnac^bitbun«» 
gen  prächtiger  Slftert^ttmer  ^eröorjul^cbcn,  bie  mir  —  unb 
bo«  ift  mo^I  ju  i^rem  2obe  genug  gejagt  —  bei  bem  römifc^^ 
germanif(!^en  Centralmufeum  in   aUainj   audgefü^rt  ^aben. 


15 


^r  bie  ^eibnifc^e  Xbt^eUung  bilben  biefe  ®erien  eine  ^er^ 
t)0Tragenbe  ^itxht. 

ytidft  tninber  bemertendtoert^  ift  bie  oon  ebrnbort^er  be«" 
}ogeiie  92a(^bUbung  ber  Semaffnung  eined  rdmifc^en  Segiond« 
folbaten. 

üOiefcIbe  ift  in  f^orm  eined  j£ro)>Qumd  neben  ben  gat 
Dano^))(afttf(!^en  92ad)bi(bungen  br«  $)ilbed^etmer  ©Uberfunbed 
oufgefteUt,  bie  ie^t  enblic^  i^ren  früheren  ^la%  in  ber  iiffent^ 
(ic^en  Sunftfammbing  mit  ber  i^nen  gebfi^renben  ®te(Ie  unter 
ben  Sitnben  in  unferer  $rot)in)  Dertaufc^en  tonnten. 

Sbenfo  ift  ber  ^efc^Iug  be«  93erein«au«[d)uffed  beiuglic^ 
ber  bid  ba^in  ber  öffentlichen  JtunftfQmmlung  fiberlaffenen, 
unfenn  Seretn  ge^renben  9(tert^ümer^  bie  auger^alb  unferer 
"^rooin}  gefunben  finb,  jur  Slu^fä^rung  gebrad^t.  (Sd  finb 
meiftend  romifc^e  unb  Sg^ptif^e  ®egenft&nbe,  bie  2ut  93er^ 
g(ei(^ung  oon  dntereffe  finb  unb  bo^er  ie^t  i^ren  ^ta^  neben 
unfern  ein^einitf(!^en  t^nben  erhalten  ^aben. 

SScrme^rt  mürbe  bied  SRatertal,  gletd^faQ«  nod)  bem 
Programm,  burdi  eine  9tei^e  Don  anlaufen,  bie  ffir  und  ^err 
^rofcffor  $  eibig  in  9?om  an  öerfd^iebenen  'ßunften  SKittel* 
itatiend  beforgte  unb  burc^  xodäfc  mir  fe^r  bemerlendmert^e 
@tä<{e  don  unjiDeifet^after  Sebeutung  erhalten  ^aben. 

@(!^Ue|(i(^  fei  noif  bemertt,  ba§  baö  ^anbedbirectorium 
in  ber  iRfitfe  t)on  ffiittlage  bei  Drie^aufen  brei  ©tetnbent 
mäler  angefanft  t)at  unb  ferner  beabftc^tigt,  bad  einzige  not^ 
ni<^t  angefaufte  ©tcinbeuhnal  auf  bem  beräumten  ©ierdfelbe 
bei  Xnfum,  »enn  m9g(ic^,  )u  ermerben,  fo  tote  ba§  bie  (Sr^ 
merbung  eined  ®rab^üge(d  mit  gemaftiger  @teinfammer  in 
ber  @egenb  Don  SeDenfen  in  Sludfid^t  genommen  ift,  um 
bamit  ju  conftothren,  bog  bad  Sntereffe  unferer  ^eibnifc^en 
S^entmSter  unb  Wtertpmer  innerhalb  unb  augeri)a(t)  bed 
3)2ufeumd  fo  oiet  mie  möglich  ^erädfic^tigung  gefunben  fjat. 
Stud^  bie  ^öniglic^e  {Regierung  ^at  ed  nic^t  unterlaffen,  für 
biefe(ben  fc^ügenb  einjutreten,  inbem  auf  i^re  Slnorbnung  bie 
gum  Xbeil  großartigen  ÜDentmäler  auf  bem  ^ümmting  in 
geeigneter  «Seife  gegen  bie  Eingriffe  f))ecu{atioer  Utilitarier 
gefiebert  morbeu  finb,  — 


16 


Der  JBeric^t  Aber  bie  SJerme^rung  ber  abt^ribtng  ffir 
SDMtteUIter  unb  neuere  3^^^  ^^^^  ^'4^  minber 
erfreu(i(^e  ^ortfdirttte  jur  ftenntnig  bringen. 

Die  bei  bem  Silb^auer  ftiift^arbt  in  $)i(bed^eim 
gemachte  Sefteüung,  bie  fc^on  im  vorigen  ^eric^te  aU 
beabfii^tigt  txxo&f^nt  mürbe,  ift  audgefül^rt  unb  bie  Hbgfiffe 
ftnb  im  SBtufeum  aufgefteUt.  Damit  ^at  bie  mittelaUerU^e 
%(bt^eilung  i^re  »eitere  (Sntn)ide(ung  f ofort  in  toflrbiger  SBeife 
angetreten.  Sßir  befi^en  bamit,  nm  nnr  bie  ^auptftäde  auf« 
}ui&^(en,  bie  Sbgüffe  bed  2^t)m^anou9  on  ber  @obe^arbi«^ 
lirc^e,  ber  ©tudarbeiten  dorn  fog.  Sngelc^or  in  ber  ®t. 
3ßici^aeli^fir(^e,  bed  (ärabftein^  t)om  ^.  :93ernn)arb  in  ber 
Sxtipta  bafelbft,  ber  :93roncetpren  unb  bed  Slauffeffete  im 
Dome,  ber  ^emmarbdföule,  bed  ®teinberg'fc^en  ©rabfteind 
im  IRufeum  unb  Derfc^iebener  Reinerer  SlUertl^flmer  aud  ^iU 
be^^eim,  femer  bed  Spito^^ium«  be«  f)eriog9  (Sric^  )tt 
3Rünben,  bed  ®rabftcind  Sittefiub«  ju  (Snger,  bed  ^c^n^}^ 
merfd  an  ben  S^orftil^ien  ju  Soccum  unb  anberer  9nti\U 
XütxU,  bie  }u  ben  beften  unfered  Sanbed  }u  }&^len  finb. 

93on  bem  Silb^aner  Seerd  in  S5(n  mürbe  fobann,  um 
ald  SSerg(ei(^ungdmateria(  gu  bienen,  eine  Snja^t  oon  Sbgfiffen 
Reinerer  ftirc^engerfit^e,  9leliquienfäften  unb  ftelc^e  bejogen. 

(ferner  mürbe  bie  ©emerbeaudfteUung,  bie  bem  3nteref[e 
an  unfern  $unft  *  unb  SUtertl^um^gegenftänben  eine  f o  frifd^e 
SInregung  gegeben  ^at,  ba)u  benu^t,  um  Don  einer  Xnga^I 
befonberd  mert^boQerSac^en:  Slfenbeinft^ni^ereien,  Statuetten, 
Zeppic^en  :c.  t^eiM  "^^otograp^ien,  t^eite  ®^p«abgttffe  an:^ 
fertigen  }u  laffen,  moju  bie  3efi|er  freunblic^  i^re  Sin<* 
miüigung  gegeben  l^aben.  Dad  bebeutenbfte  ®tü(f  barunter 
ift  ber  berühmte  fog.  Sroboattar  an^  ®odlar,  beffen  96^ 
formung  je^t  nod^  im  SBerle  ift. 

Die  @tabt  ®9ttingen  ^at  flc^  bei  berfelben  Gelegenheit 
in  tobendmert()er  {Beife  bereit  flnben  (äffen,  brei  in  i^rem 
9efige  befinblidie  afte  S(af(^en}üge  au9  ^ronce,  Don  meieren 
jmei  ^äbfdi  ornamentirte  arbeiten  be«  ©iegerd  Sorbt  SRente 
finb,  mit  ^oxbt^aü  M  Sigent^umdrec^te^  bem  ^roDingial« 
mufeum  }u  übergeben. 


17 


(Sbettfo  ffot  ber  f)crr  $$inan}tninifter  auf  ^efflroortung 
be«  $errn  Ober « ^rSfibmten  bie  bei  ber  Sluflöfung  ber 
^teftgen  Sönigßc^en  3Rün}e  )ur  S^erfügung  gelomntenen  alten 
^annooerft^en  3Rebai(Ienftempe(,  unter  bemfelben  S3orbe^aU 
bed  Ctgent^umd  für  bie  ftSnigltc^e  Stegierung^  unferer  Snftalt 
infteUen  laffen;  ffir  biefe  fe^r  fc^S^bare  Senne^rung  ber 
Sammlung  —  bie  3a^I  ber  ©tentpet  betrSgt  249  ©tiW  — 
ftnb  iDir  ber  ftöniglic^en  {Regierung  }u  ganj  befonberer 
S)antbarteit  üerpftid^tet. 

(Sin  weiterer  S^toa^^  ftef|t  fobann  ber  mittelalterlic^ett 
Sbt^eUung  burc^  bie  (Srmerbung  )toeier  Keinen  Sammlungen 
itoox,  be)fign(4  beren  bie  93er^anbtungen  bereit«  angetnfipft 
finb  unb  Doraudfic^tli^  ju  einem  befriebigenben  9}efultate 
führen  »erben.  !Da«  92a^ere  muffen  mir  inbeffen  einfttoeilen 
einem  fänftigen  ^eric^te  Dorbe^alten. 

So  )eigt  fi(6  benn,  inbem  nur  bie  £)ou))tfa(^en  aud  ber 
bi^^erigen  X^tigteit  ffir  biefelbe  in  bem  93orfte^enben  ^eroor^ 
gehoben  finb,  ou^l  in  biefer  llbt^eUung  ber  tutturgef(!^i(^t« 
litten  Sammtungen  ein  »efentli^er  ^ortfc^ritt  gegen  bie 
früheren  ^^f^^^be  berfelben,  ed  lann  fogar  gefagt  toerben, 
bag  ie^t  erft  für  biefe  übt^eilung  ein  gefunber  ®runb  gelegt 
iporben  ift,  auf  bem  fortan  —  mit  ber  bur^i  bie  SSer^Sltni^e 
gebotenen  }ä^en  Sludbauer  —  in  S^I^nf^  ^^^  bem  auf^ 
gefteUten  ^rogromm  »eiter  gebaut  werben  muß.  Sine  ätuga^l 
Don  intereffanten  Originalen:  ber  große  ÜBanbetattar  aud 
ber  3J2arfolbenborfer  Sirene,  bie  ^aramente  aud  ^Ubedl^eim, 
bie  alten  Sruciftfe  aud  ber  Odnabrüder  9)}arienttr(^e  unb 
Slnbered  ^aben  erft  ie^t  aud  bem  T)e))orttum  ^eroorge^olt  unb 
2ur  Xnfc^auung  gebracht  werben  tonnen,  bie  übrigen  ©egen« 
ftSnbe  ^aben  bie  einer  öffentlichen  Snftalt  mürbige  Suf« 
ftellung  gefunben  unb  in  i^rer  ferneren  äJcrme^rung  finb 
bereite  bie  ^äne  entworfen,  bie  i^nen  ®teic^wert^iged  wie 
bie  ^oc^wic^tigen  ^ilbed^eimer  Xbgüffe  }U}ugefellen  bejweden. 
3nbeffen:  wad  gegenwSrtig  bie  mittelalterli^e  Slbt^eilung 
barftellt^  ift  eben  nic^td  weiter  ald  ein  fteim,  welcher  ber 
forgfomen  Pflege  bebarf  unb  biefe  fei  benn  hiermit  allen 
S3ereindgenoffen  nic^t  nur,  fonbern  überhaupt  aOen  Streifen, 

2 


* 


18 


bic  ein  3Scrftänbni6  für  bie  ©ebcutung  einer  roiffenfc^aftli^en 
Slttert^um^fammlung  ^aben,  auf  bad  !Dringenbfte  empfohlen. 
üDad  äJerjetc^ntg  ber  fonftigen  3uoS<^9^  2"  ^^^  ©amm 
(ungen  t^eilen  wir  noc^folgenb  mit  unb  fprec^en  }ug(eic^ 
allen  übrigen  ®efc^enfgebern  ben  Derbinbltd^ftrn  Dont  mit 
ber  Sitte  au9,  quc^  in  B^^^nft  bie  X^eilno^me  an  unfern 
Sammlungen  Dorfommenben  S^Q^  betätigen  ju  n)olIen. 

A.  findier. 

I.  8on  I6e(8tben  mib  ®efettf()afteti. 

93on  ber  Social^  des  Antiqaaires  de  Picardie 

in  S(miend: 
7388.   Darsy,  F.  J.,     B^nifices  de  TEglise  d'Amiens 
oa  Etat  des  bienS;  revennes  et  charges  da  Clerge 
du  Diocöse  d'Amiens  en  1830,  2  Vols.  Amiens, 
1869/71.    4. 
93on  ber  l^iftorifd^^antiquarifc^en  ©efellf^aft 

in  ©afef: 

7403.  ©ernouilll,  «.,   S)ie  @(^Ia(^t  bei  @t.  Oacob  on 
ber  ®lr«.    ©afel,  1877.    8. 

SSom  l^iftorif(!^en  3Serein  für  Oberfranfen 

in  Sa^reut^: 

7404.  Äraufeolb,  8.,   Dr.  I^eobor  aWorung  ber  ©orbote 
ber  {Reformation  in  grauten,     ©a^reut^,  1877.    8. 

3Som  Bureau  bed  $aufed  ber  Slbgeorbneten 

in  Berlin: 
69Ö0.   ®tenogr.  Seric^te  über  bie  Ser^anbtungen  be«  .jpaufed 
ber  abgeorbneten  in  ©erün  ©ä^renb  ber  1.  ©effiou 
ber    13.   SegiMaturperiobe   nebft   Anlagen.     Berlin, 
1877.    4. 
3Son  ber  ©efellf^aft  für  bifbenbe  »unft  unb 
üaterl.  Altertümer  in  (gmben: 

7396.  Statalog  ber  Sibliot^et  obiger  ©efeUfc^aft.    Smben, 
1877.    8. 

7397.  SBerjeic^nig  ber  «ttert^mer  in  ber  ©ommlung  obiger 
©efeüfcftaft.    gmben,  1877.    8. 

7398.  SSerjeic^nig  ber  ®em5lbe  in  ber  Sammlung  obiger 
©efeüfc^aft.    (Smben,  1877.    8. 


id 


9$om  93erein  ffir  ®efd|t(^te  unb  Ültert^umdlunbe 

in  granffurt  a.  SW.: 
5341.     »attone,  3.®.,  Oertfif^e »ef^retbung  ber@tQbt 

granlfurt  am  aWain.     7.  ^ft.     grantfurt  a.  3»., 

1875.    8. 

7362.  @tei4,  @.  £.,  Xagebuc^  be«  Sanonilu«  9Bu(f. 
granffurt  a.  3».,  1876.    8. 

7363.  ®tei«,  @.  (S.,  Da«  S(ufruf|r-Su(^  ber  ehemaligen 
9iei4i«ftabt  grantfurt  am  üRoin  non  1525.  granl^ 
fürt  a.  fOl.    4. 

7363.  3«rae(,  Carl,  grantfurter  Soncert^S^ronit  oon 
1713-1780.    granffurt  a.  SR.,  1876.    4. 

Som  atabemif(!^en  ißefeoerein  in  ®ra|: 
6438.   9.  da^redberic^t  be«  afabemifc^en  Sefeüerein«  in  ©ra^. 
®rai,  1876.    8. 

Som  Aöniglic^en  Ober^^rSfibium  in  {)annot)er: 
4975.   ©ubenborf,  ^.,  Urfunbenbuc^  jur  ©efc^lc^te  ber 
C>^r2öge  üon  ^raunfc^roeig  unb  Süneburg  unb  i^rer 
8anbe.    IX.  5Ef)clI.    ^annooer,  1877.    4. 

93om  ftaufmfinnifdien  SSeretn  in  ^annoüer: 
7401.   2.    3a^re«beric^t    be«    ftoufmännifc^cn    Sßerein«    in 
^annoüer.    ^annoüer,  1877.    8. 

äSomSomitö  ber  3bioten«9{nfta(t  }u  Sangen^agen: 
7387.   Die  9bioten*anftaIt  ju  gangen^agen  im3a^rel876. 
5>amioi)er,  1877.    8. 

Som  herein  für  fiebenbflrgifc^e  Sanbedfunbe  in 

^ermannftabt. 
4209.   Programm  bed  ®^mnafium6  ju  ^ermannftabt.  $er^ 
mannftabt,  1876.    4. 

9$on  ber  ®efet(fd|aft  filr  ©c^Iedtoig^^olfteinifc^e 

Sanbedgef^ic^te  in  fiiel. 

4728.   9u(^n)a(b,  ®.  üon,  9legifter  jum  Diplomatarium 

be«  ftlofterd  ®egeberg. 

ä3om  ^iftorifc^en  SJerein  ffir  ftrain  in  Saibac^: 

7361.   Dimi«,  Sl.,   ®ef(^tc^te  ftrain«  üon  ber  Slteften  3eit 

bid  auf  ba«  3a^r  1813.  Saibac^,  1875|76.  4  Sbe.  8. 

2* 


20 


Son  ber  ®efellf(4qft  für  Suffuc^ung  tc.  gefc^icbt^ 
lieber  !Den(m5(er  tc.  in  8u;emburg: 

7373.  Chartes  de  la  famille  de  Beinach  eto.  Fascicule  L 
Lnxembourg,  1877.    8. 

93on  ber  ftönigl.  6a^erifd|en  afabemie  berlBiffen- 

f(!^aften  In  SRfinf^en: 

7379.   ^rantl,  (£.  oon,  Serfte^en  unb  »tnrt^eitcn.  ^eft« 

gäbe.  aRfindien,  1877.  4. 
7379.   gittencron,  5R.  Don,    tteber  ben  Onfialt  ber  alt* 

gemeinen  9ilbung  in  ber  3eit  ber  ®d|DlQftit.    ^t\U 

rcbe.  3Wfin4cn,  1876.  4. 
7379.   Irnmpp,  (S.,  9flanat  ber  Stifter  ber  ®lf^«» {Religion. 

Seftrebe.    aßfinc^en,  1876.    4. 

3$om  aSerein  fflr  ©efc^lc^te  ber  ÜDeutfc^en  in 

Söhnten  in  ^rag: 

7364.  Xuifc^er,  Vü.,  3Bt(Mm  oon  Serben.   (Sin  ®ebi4|t 
Ulrich«  üon  ffif^enbac^.    ^rog,  1876.    8. 

7365.  @(^Iefinger,  8.,    ©tabtbuct   üon  9ru(  bi«  )um 
3a^re  1526.    ^rag,  1876.    4. 

93on  ber  ftSnigt.  b5^mif4ien  @efet(f(^oft  ber 
Siffenfc^aften  in  "^rog: 

7370.  3a4redberi(^t  ber  Sönigtic^  bö^mifc^en  ®efeaf(|aft  ber 
ffiiffcnfcftaften  in  ^rag.    1876.    ^rag,  1876.    8. 

93on  ber  ®efeUf(!^aft  ffir  ®a(ibttrgtr  Sanbedtunbe 

in  @Ql)bttrjg. 

7402.   3i((ner,  $.  S.,    SKatfen,   bie  ©c^Ie^borfer  unb 
aHatfm.    ©oljbarg,  1877.    8. 

SSon  ber  ftönig(i(!^en   Sffentli^en  S^ibliot^et  in 

Stuttgart: 
7387.   T$eftfc^rift  }ur  4.  @flcu(arfeier  ber  (Sber^arb « Sar»  * 
UnioerfttSt  in  Xfibingen.    Stuttgart,  1877.    4. 

93on  bem  9Sereine   fflr  ftunft  unb  Hltert^um 
in  Ulm  unb  Oberfc^naben  in  Ulm: 

7386.   ?}reffel,  g.,  Ulm  unb  fein  ÜWflnÖer.  Utm,  1877.  8. 


31 


9dm  ^tftotifi^en  Screitt  f&r  Unterfranfrn  unb 
Sf^affenburg  in  lBflr}butg: 
7381.   ®(^8ffler,  «.  utib  !£.  Renner.,    !£)te  @ef(^t(^te 
beft    ^ouemtriege^    in    Oftfranfen^      1.    Lieferung. 
tBihr}bttrg,  1876.    8. 

n.  früiat§ef4e«Ie. 

Som  9an'9nfpector  SKrec^t  in  8[ttTl(|: 

7385.   Seife,  S.,  Suriofe  ®ebmilen  t^on  bentfc^en  Serfen. 

Bittau,  1692.    8. 

9om  ®teuerbire€tor  a.  ^.  Dr.  Srönnenberg 

in  ^annoner. 
4130.   9r5nnenberg,  91./  ©anrnilnngen  }ur  ^onnooerf^* 
Sraunfc^meigifcfeen     Sanbe^gefc^^te.     3.    Beitrag. 
{»(uinot)er,  1871.    8. 

93om  Dr.  !Dammann  in  f)ame(n: 
5843.  X)ammantt,  9.,  (S^tna  unb  feine  Seoo^ner.  3)fiffe(^ 
t^d,  1847.    8. 

7368.  !6  am  mann,  9.,  A  help  or  Stepping  Stone  to  a 
Knowledge  af  Oerman.  4.  Edit.  ^ame(n,  1870. 8. 

7369.  ig  Pilomann,    t)a^   ©t.   ^etriftift    ju   ^öftet  in 
ffieftfalen.    «ietefctb,  1877.    8. 

4480.   2) am  mann,  H.,  ©efc^tc^tlic^e  ^Darftedung  ber  (Sin« 
ffi^rnng  ber  Steformation  in  ©c^aumburg.  ^onnooer, 
1852.    8. 
93om  Setter  ÜDfi^ne  in  ®rBn(o4  bei  Sabbergeh: 
7400.  t)fi^ne,  $).,  ®ef4i(!^te  bed  ftird^fpie»  Sabbergen  unb 
ber  Sauerfc^aft  Xalge  im  f$firftent^um  Odnabrfid. 
0«nabrfid,  1870/73.    8. 
Born  ®^mnafiat»*E)irector  Dr.   ©firre  in 

f)o()minben: 
7367.   !Dfirre,  $.,   Gonsnles  Civitatis  Hnxariensis.  O. 

O.  u.  3.    8. 
8tn  ber  f>ol|n'f(i^en  Su^^anbtung  in  $>annot)er: 

7389.  ^UUnp,  $>.,  Deutfi^e  HR^t^ologte  nnb  ^tlhm^ 
fagt.    ^>annooer,  1877.    8. 

7390.  ffiittfkttit,  X^.,  ®d)a(^l«rebe  auf  e.  g.  ®aai. 
^annoüer,  1877.    8. 


22 

2519  a.  Monumenta  Grennaniae  historica.  ^eutf(^e  &fXo^ 

nilen,  2.  Sb. .  ^annoöer,  1876.    8. 
7313.   @(^ufter,  ®e{(^i(!^te  beö  Slofterd  Soccum.  f)onno)}er, 

1876.  8. 

9leued  Sr^to  ber  ©efeQfi^aft  für  ältere  beutfc^e  ®t^ 
f^lc^t^funbc.  l.u.2.«b.  ^annoüer,  1876.  1877.  8. 

Som  f)enrietten^@tiftungd^(Somite  in  ^annooer: 

7391.  16.  da^re^beric^t  ber  (ut^.  3)iQconif[en  i*  «nftalt  $en^ 

rletten  ^  Stiftung  ju  ^annooer.  ^annoDer,  1876.    4. 

93om  Dr.  SB.  ^enf^el  in  ASnigöberg: 
7380.   $enf(^e(,   S3.,   SBoppen   unb  (Siegel  ber   ^önigl. 
^Qupt^   unb   9tefibeniftabt  Stönigöberg.   ftSnig^berg, 

1877.  4. 

93om  ^oftfecretär  dunge^blut^  in  ^raunfc^meig: 

7384.   ealüÄr,  ^.,  ^Iftorlf^  ^  ^ronotoglfc^e  Slac^ric^t  unb 

tI)eoretif(4  p  praftifc^e    JBefc^reibung    be«(    SDIafc^inen^ 

iDefend  k.  im  Ober^arje.    JBraunfc^n)etg,  1763.   ^ol 

93om  ©rofen  ft.  }u  3nn^  unb  ftn^))^aufen  in 

^annoDer: 
7063.   @rfter  iRac^trag  jum  aRttnj^  unb  anebQiQen  ^  Sabinet 
bed  @rafen  ftarl  ju  3nn^  unb  ^nV))^aufen.    |)an« 
notjer,  1877.    8. 

Sßom  3)irector  Dr.  SD2ertend  in  ^annotier: 
4177  d.  SWerten«,  If).,  6.  ©erid^t  über  bie  ©tobttS^ten» 
fc^ule  IL  ju  ^onnooer,  Oftern  1875/77.   ^onnoner, 
1877.    8. 

Som  Sanbbroften  Dr.  yiitptx  in  ^annoüer: 
7164.   ©eric^t    über   bie  Sermoltung   ber  d^ifenba^nen   in 
(Stfat'Sotl^ringen   unb  Sujcemburg  im  3a^re  1875. 
Strasburg,  1876.    4. 

93om  9ientier  9[ug.  ^e^el  in  ^annober: 
7376.   Sonüolut  jerftreuter  ©IStter  über  ^Itertj^urndtunbe  unb 

9lumidmatit.    3mn  X^eit  ^anbf^riftlic^.    4. 
7376.   üRüder,    9B.,    aSermut^ungen    über    bie     ma^re 

©egenb,  mo  ^ermann  ben  Sarud  fc^Iug.    ^onnooer, 

1824.    4. 


23 

7376.  Xoppe,  f&.,  ißac^trag  ju  ber  narren  @egenb  itnb 
ginie  btr  breitSgigen  $ennann6f(^lQ(^t.  (Sffen,  1822.  4. 

7377.  ®pxii,  3.   0$v  9i^eimf(^er    ©ageit'    unb    Siebet^ 
fc^a^.    I.  unb  II.    !Daffe(borf  unb  (SSIn,  1843.  8. 

7378.  XimSu«,  3.  3.   £.,    Slorbameritanifc^er   ©taatö^ 
lalmber  ic«    ^amburg^  1796.    8. 

Som  9tegierungdrat^  üon  9}ub(off  in  Zx\tx: 

7394.  Seel,  ti.  b.,   9ab  @ettri(^  unb  feine  Umgebungen. 
(Soblen},  1869.    8. 

7395.  Fr eem an n,£., AngastaTreyerorum. Trier,1876. 8. 

7392.  Silmom«!^,  ü.,  Die  rSmifc^en  ÜD2ofe(maen  }n)if(4en 
iErier  unb  5Rennig.    Srict,  1870.    8. 

7393.  Die  Sflennigcr  3nf(^riftcn.    (5in  »ortrog.    1871.   8. 

SJom  Senator  Dr.  ©c^fSger  in  f^annooer: 
7381.    Opzoomer,  G.  W.,  DeBonapartes  en  het  recht 

yan  Duitsland  ook  na  Sedan.  Amsterdam,  1871.  8. 
7372.   ©efc^fiftdberic^t  bed  Sermaltung^rat^«  für  ben  joolo^ 

glfd^en   ©arten  ju   ^annoüer   fflr    1875/76.    5)an^ 

noüer.    4. 
1 774  a.  ®ef(^aft«beri(!^t  ber  ftfibtifi^en  Sogerbier  ^  unb  SBxotfyan^ 

©raueret  )tt  5>ö««owr.     1875/76.     ^annooer.    4. 
(Sin    SonüDlut  S)rucrfa(^en  be«    f^erren^aufed    in   Berlin. 

©effion  1876.    4. 

SSom  Dr.  ®.  9t.  ©tillfrieb  in  »erlin: 
7383.   ©ttUfrieb,  ®.  {R.,  »lofter  $)eitebronn.    gln  «et* 
trag  )u  ben  $)o^en}oI(ernf(^en  gorfc^ungen.    »ertin, 
1877.    8. 

SSom  ^oftfecretSr  9.  Quan^  in  ©Bttingen: 
7399.   Quan^,  91.,   geben  unb  SBerte  be«  BIBtt[ten  3of|. 
3oac^im  Quanfe.    ©erUn,  1877.    8. 

B.    2Utertl)ttnier. 
1)  8ot4ri9li4e  ^ertbfimer. 

8n}a^l  (leiner  rfimifc^er  9l(tert(flmer  aM 
Sn^emburg.  ©efd^entt  oon  ^errn  Sieutenont  Don  ©ot^mer 
in  aRe|. 


24 


an)Q^I  Keiner  eron}e»9(tertpmer(Q3ru(tflfi(fe 
)3on  @t)angen),  eine  befecte  fUberne  ©ponge  unb  ixoti  ©pinn«» 
mittel,  üom  SRebenftorfer  Urnenfrieb^ofe.  ®ef(^enft  i3on  bem 
8c^rer  ^mn  äpel  ju  Äebenftorf. 

137  ®tüd  ^eibnif^er  Slltert^flmer  t)on  3;^on, 
(borunter  17  ©cfäße),  @tein,  ©ronje  unb  (Slfen,  fomie 
8  perlen.  (Srögtent^eite  im  ^neburgfc^en  unb  ^olfteinfc^en 
gefunben.  Sammlung  bed  oerftorbenen  ÜRaior^  X^iemig 
JU  Sflneburg;  gefauft  üon  beffen  ®o^n. 

3)0 ei  (leine  Urnen.  Gefunben  bei  dennelt  im  Sanb^ 
brofteibejirt  9urtd^.  ©ef^entt  oon  ber  Srau  SUntmonn 
»fl^ne  ^ierfelbft. 

9  <Bt&d  9ron)e^a(tert^flmer.  (9efutiben  bei 
@Qn  SRarino  in  dtaUen.  Slngttauft  burc^  ^errn  ^rofeffor 
^etbig  in  9iom. 

(Sin®(^mert  unb  13  d er f(!^i ebene  Keine ®egen« 
ftj^be  Don  99ron}e.  ©efunben  bei  Someto  in  3ta(ien. 
Singefauft  bur(^  ben  ^rofeffor  ^etbig. 

^(eine®4aa(emit2$en(eln  unb  ((eine  Slafc^e 
mit  einem  Reutet  aud  röt^U(^m  X^on.  ©efunben )«  ^deftrina 
in  Stalien.    @efc^en{t  oon  gräulein  ^effe  ^ier[elbft. 

9  @tä(f  VUert^flmer  oon  ®tein  unb  Sronje. 
©efunben  bei  ^eoenfen,  Smtd  ÜRebisgen.  ®e{auft  oon 
SrSuIein  2:  diele  ^ierfe(bft. 

92ac^bilbungea  ber Semaffnung  unb  Sludrflftung  eined 
romifc^en  SegtonSrd,  in  f^orm  eined  3:rop5umd  oufgefteUt; 
befte^enb  in  14  ®egenft&nben.  üngefauft  oon  bem  rSmifc^ 
germanifc^en  3Rufeum  in  9Rain). 

6  SDtetallnac^bilbungen  oon  ^ronjemaffen.  Sin^ 
gefauft  mie  oorftef|enb. 

@tein^ammer  unb  Seuerfteinfeit  ©efunbenbei 
3ebelin,  9mtd  Sfic^om.  ®e[(^enft  oon  $erm  3anif4)  in 
3ebelin. 

©ol^meffer  oon  Seuerftein.  ©ei  Htt-Öülftebt 
gefunben.    SCngetauft. 

@teinteil.  ®efimben  bei  iReu^Sfilftebt.  ®t\itenh 
oon  bem  ÜRaUer  $enn  X)oben^off  bafetbft. 


25 

€teiR^ttmmer  unb  ®p{nbe(ftftn.  (Sefunben  bei 
Wt-^Iftebt.  ®ef(^fnft  9on  bem  ^rrn  ®emrinbet)orfte^er 
ftS^nten  bafdbft. 

Kroger ©tetnf  ei( aud grfinem 3:^onf(^iefer.  ®efitnben 
bei  Often^o(}  ftretd  t$ttfiingbofte(  in  einem  ©teingrabe. 
®ef(^nft  Don  ^erm  Dr.  ^oftmann  in  Seile. 

Sangenft^i^e  Don  rSt^nd^em  g^iterftein.  ®efunben 
bei  $equa  im  ®taate  O^io  U.  S.  ®ef(!^enft  oon  bem  $>emi 
fKebicindratii  Dr.  $>a^n. 

Armring  Don  9ronje.  @efunben  bei 8flbingen^ S(mtt 
Stotenburg.   ®ef(^enft  üom  ^ofbefiter  ^rn  3  n  b  o  r  f  bafelbft. 

11  Urnen,  3  Oeigefäfe,  1  Spange  Don  9ron)e 
ttnb  Fragmente  üon  ^ronje  unb  Stfen  bom  Urnen« 
felbe  bei  ffie^^ufen,  Kmt^  ^aller^Ieben.  ®ef(^enft  Don  f^errn 
SteoierfSrfter  Snnnemonn  im  X)rQgeii  bei  ®ifl|orn. 

^offile  ftno^en.  ®efunben  bei  ^i^ader  in  einer 
9Rerge(grnbe.  ©efc^entt  üon  $erm  Oefonomie^SommiffSr 
@rfitter  )u  Dannenberg. 

®4P«obgiig  eine«  @(!^Sbett,  gefnnben  im  9teanber« 
X^ale,  nebft  Sroft^fire  barüber  oon  Dr.  f$u^(rott.  ®efd^ent 
be«  ftaufmannd  $errn  ^olt^^aud  }u  (Sfberfelb. 

2  bearbeitete  Steine  unb  Urnenfcterben.  ®e^ 
fnnben  in  einem  ©teingrobe  im  ^orftorte  Sßenneboftel  beim 
Dorfe  Oftereiflebt,  »eftlic^  oon  3eoen.  ®ef<^nt  be«  f)erm 
Dr.  ©o^be  in  3^ben. 

SItertpmer  oom  Umenfelbebei  Qne((f^om:  45  Urnen, 
3  gefd|mo(}ene  ®Iadperten,  eine  ^erle  au0  rot^em  Zf^on, 
JRinge  unb  ©pangen  bon  ©ronje,  eine  feine  eiferne  S^ttkttt, 
eine  9incette  nebft  O^rlSffel,  ein  (Sifenmefferi^en  mit  ^oli* 
griff,  ein  ^o^Ier  S^Iinber  au^  ^onjeblec^  unb  ^u(!^flädk 
oon  bemfelben  9RetaQ  unb  3  ffeine  SHnge  aud  bftnnem  ®i(ber» 
bra§t.    ausgegraben  auf  prooinjtalftänbtfc^e  Aoften. 

2)  dlegiiiWiibt  in«  bem  Wttelaltet  Mb  ber  nenem  Beü 

®^pdabgftffe  oon  ber  broncenen  Zffit  hH  Domd  }u 
^fiSMIfAm,  oon  ber  bronzenen  Säule  auf  bem  S)om^of  bafelbft, 
iKm  bem  brott}encit  Soufteffd  oM  htm  !Dome,  bou  ben  ®rob^ 


26 


fteinen  bed  ^ei(.  ^enttoarb  au«  ber  Sr^))ta  ®t.  Sßi^ael 
bafelbft,  be«  ffönig«  SBittelinb  au«  dnger,  be«  9litter«  t>on 
©teinberg  aud  bem  ftSbttfc^en  aRufeum  }it  ^Ubed^eitn  unb 
be«  $)er}ogd  (Eric^  aud  aJNlnben;  ferner  oon  bem  9ogenfe(b 
bed  nörblic^en  portal«  ber  ®obe^arbtlr(!^e,  oon  betn  Sngel^ 
c^or  aud  ber  aRid^aeltdlirc^e,  foioie  oon  einer  9[it)0^I  tietner 
firc^tic^eit  ©erät^e  aud  ben  ftirc^n  }u  $)i(be«^eiin.  ©etauft 
oon  bem  ^ilb^auer  ftflft^arbt  in  ^{(bed^eim. 

10  ©^pdabgaff  e  üon  fir^Iic^en  ©erSt^en  (4  ftäft4ieit 
unb  6  ffetc^e).    ©efauft  Don  bem  Silb^auer  Seerd  au  Söln. 

2:aufteffe(  Don  $ron}e  au«  ber  ftir(^e  )u 9toTb(eba 
bei  Otternborf.    ©etauft. 

®a(^u«  Don  aßetoll,  2  gingerringe  unb  ein 
Heiner  Xobtenlopf  oon  @ilber.  ©elauft,  jur  @amm^ 
(ung  bed  oerftorbenen  äßajior«  SE^iemig  gehörig. 

@porn  Don  Sronje.  ©efunben  bei  SeDenfen.  @t* 
lauft  mit  ben  ^eibnifc^en  flUert^mern  Don  Sräulein  Stiele. 

3  Don  Sorb  SOfJente  im  16.  3a^r^unbert  gegoffene 
3taf(^en}flge.  93on  bem  3ßagiftrat  )u  ©öttingen  Dor« 
be^aItU(^  bed  Sigent^umdrec^t«  bem  ^roDin}iaU  3Ruf eum 
fibcrwiefen. 

249  SRebaitlenftempel  au«  bem  17.  unbl8.  3a^r^ 
l^unbert.  %on  bem  königlichen  Ober^^r&fibium  Dorbe^altlic^ 
bed  Sigent^umdred^td  übermiefen. 

Sin  alter  2:^firM(m  au«  (Si(!^en^o(}  mit  Sappen 
unb  dnfc^rift  Dom  3a^re  1638,  Don  bem  $)ofpge(  ber 
^a^n'fd^en  ^ofbuc^^aublnng  bierfetbft.  ®ef(^en(t  Don  bem 
^errn  äßebicinalrat^  Dr.  ^a^n. 

^^otograp^ien:  eine« Xragaltar«  au« bem £)omf(^^ 
)u  0«nabräd  (12.  3a^r^unbert) ;  ber  fog.  golbenen  Stirere 
au«  ber  3o^anni«Iir(^e  ju  Süneburg  (15. 3a^r^unbert);  einer 
Statuette  be«  ^ei(.  Sßauritiu«  (1506),  Sigent^um  be«  ftlofter« 
}u  SDtebingen;  eine«  Sefeputt«  mit  ©tiderei,  au«  bem  Jtlofter 
(gbftorf  (Cnbc  be«  15.  3o^r^.);  eine«  ©obelin«  mit  ber 
©ef(^id^te  be«>|}{afiniffa,  (gigent^umbe«aßagiftrat«  iuSfineburg; 
eine«  Sefa^ftflcfe«  eine«  $IuDia(e  (mit  Sobtentau)),  Sigent^um 
be«  'Domfc^atie«  ju  0«nabr&(f  (16.  3a^r^.);  einer  ©tiderei 


27 


rine«  aitarbe^angd  aitd  bem  JHofter  SBien^aufen  (14.3a^r^.); 
einer  SSaft^fc^aale  nebft  Safferfanne  Don  ©über,  ber  ®tabt 
(Smben  gehörig  (16. 3a^t§.);  eine«  $otate  ber  ®tabtOdnabrfld, 
©Über  oergolbet,  (15.  3o^r^.)  unb  ber  ©ergfonne  ber 
@tQbt  (Dollar. 

Serner:    (Eine  SniQ^  @^p«abgfiffe,  nSmlic^: 

1)  eined  r5mif(^en  SranjegeffiM  au«  ber  Slltert^unt««» 
Sammlung  )u  Sfineburg,  ba«  Drigiual  gefunben  bei 
®tot}enan; 

2)  be«  fog.  ihroboaltar«,  Sigent^um  ber  @tabt  ®odIar 
(16.  3a^r^.); 

3)  eine«  Stamme«  au«  Slfenbein,  im  Domf(^a^  )u  0«na^ 
brflrf  (II.  3a§r^.)j 

4)  eine«  Staften«  mit  @tfenbein))(atte  {iSlana  mit  bem  ftinbe) 
im  !Domf(^a^  )u  0«nabra(I  (11.  3al^rt)) 

5)  eine«  X^eil«  eine«  ^au«a(tar«  mit  Slfenbeinfc^ni^merl 
(Äreujlgung),  im  ©elf en * SKuf eum  (11.  Oo^r^.); 

6)  eine«  2:raga(tar«  on«  bem  !£)omfc^a4  )u  0«nabrflcr 
(12.  3abr^.). 

©fimmtitdie  gelauft. 

Xartifc^e«  ©olbftad.  äReb)ebie^ (®ert^ 23 granc«) 
oom  3a^re  1244  ber  ^abfd^ra.  <Skf(^en(  be«  (Sifenba^nbetrieb«« 
1)irector«  ®(an(e  }u  Satonlc^i. 

(Sine9[n}a^(3Rün}en  ber  ^erjoge Don ©raunfc^ioeig^ 
Lüneburg.    @etauft. 

2  @ilbermän}en  (©ebidDaconjmfinje  üon  SRfinfter 
1761  unb  aßfluie  üon  (Srnft  Suguft  ©tfc^of  üon  0«nabräd 
1683.    ®ef(^enl  be«  ^errn  Dr.  ^  oft  mann. 

(Sin  8oui«b'or  "^affirgemi^t,  1774,  tjoit  STOefflng. 
®ef(^enf  be«  ^errn  ®eorg  Äicmftcbt  ^ier. 

(Eine  römif(!^e  ©ilbermflnje  ber  ftaiferin  f$auftina. 
@efunben  }u  Sengeric^  bei  SRfinfter.  (SJefc^entt  oon  bem 
^ojiüertoalter  »ramm er  ju  ffiittingen. 


28 


Hnlogt  A. 


Mm  Sollte  1877. 
L  (Kiitnalime. 

Tit.  1.    Ueberfc^ug  (Ut0  leistet  dttäftmna 293  UK  81  ^ 

„    2.  (Srflattung  au«  ben  9}eoifion«''8emcrfitngen...  —  „  —   „ 

„    a    9{fl(f|ianbe  au«  S^onobren ^  i,  —   n 

„    4.    Sa^rrtbcitröae  bcr  äWtgfiebcr 1450  ,,50,, 

„    5.    (Srtrag  ber  ^ubttcationen 521   ,,   10  „ 

„    6.    Slußcrorbentncbe  SuWflfle 354  „   —   ,, 

„    7.    (grflattrte  8orf(^fl|fc  unb  3n0gfmdtt —  „  —  n 

@umma  affer  (Shtna^en. . .  2628  JC  41  4. 

TL.  ^Anegabe. 

Tit  1.    »orfAuß  au«  leftter  »eAuung —  JC  —  4 

„    2.    9bt«9iet<i^uttgcn  au«  bot  9«inflon«-9emeK(unga      —  »r  —  ,r 

„    3.    9K(^t  etnacgangene  ^ritrüge 9   „   —  „ 

„    4.    9flreaufo|ten: 

a.  b.  8?miuneratu)nen 567  JL  -^  4 

c.  Socalmtet^e —   »   —  w 

d.  Neuerung  unb  ?i(^t 12  „   77   „ 

e.  Sflr  Stein^altung  ber  ^focale, 
Keine  9{e))aroturen  u .  Uten* 

flUen 8  „  25  « 

f.  yxt      €k^eiBmateriarten, 
So^tolien,  $orto,  3n{erQte 

unb  2)tu(ffojien 108  ,,   42  „ 

691   ^   44   ^ 

Tit.  5.    »ebuf  tt)iffenf(§aftft4er  aufgaben —  i»  —   » 

„    6.    Oepuf  ber  ^^ammlungen: 

a.  9ebuf  ber  fOMSfimx. . .      —  UK  —  ^ 

b.  ^e^uf  ber  ^^tt  unb  2)o« 

cumente 219  „   15  „ 

219  „  16  „ 

„    7.    «ebuf  ber  ^ubficotlonen 1027  »  09  „ 

„    8.    «ußerorbentfic^e  «u«gaben 23  „  70  ^ 

^untma  affer  9u«gaben...  1970  JL  ^  4. 

B  i  1  a  n  c  e. 

2)te  (Shmabme  betragt 2628  UK  41  ^ 

2)te  Slu«gobe  bagegen 1970  „   38  „ 

aRit^in  bleibt  ult.  2)ecember  1877  ein  lieber« 
f^uß  üon 658  UK  03  ^. 

(L  9io9iit8§(et, 

a(«  setttger  f^d^a^meiflcr. 


p 


gntttge  B. 


9Ie^nung  bed  Sefejtrfefö  ht9  l)x^oxx\^tn  SereinS  für 
9liebetfad^fen  toom  3o^re  1877. 

QAerfdbuS  ber  r>9^9SmavBL  ^ttä^xcm^ ß2  JC  83  4 

^o^edbettrAge  Don  45  affttottebem  &  3  UK 135   „  —  „ 

Xiil^trftgfii^  eingegmigaie  mtrftge  auf  9te((nung  1876       6  „  —  „ 

(Siumna...    ^3  ^^  83  4. 

IL  ;2lit090|pe. 

«H^Mübfrrec^tnmg  fftr  Sanuar—  dufi  1876 6  UK  90  ^ 

2)e«gl.  fftr  Smfi  -  S>eceinbfr  1876 12  „  75  ^ 

fpir  ben  «oten 54  „  —  „ 

73  JC  65  4' 

B  i  1  a  n  c  e. 

einnähme 203  UK  83  J 

AKflobe 73  ;,   65   „ 

mSixa.  Meibt  ult  2)ecembcr  1877  ri«  Uebcrfi^ug  bon    130  U^  18  4. 

e.  {R0|ma|(er. 


30 


Stnfage  C. 


ber 

93erein8-2WttgltebcT  unb  cortef<)onbietenbcn  Seteine 

unb  Snjiitute. 


L  (iffttmaü%litb. 

@etne  fföniglic^e  ^oI)eit  ber  ^erjog  oon  Sambribge. 


2.  QTonefy^nbiereitbe  9ßUgßeber*)« 

10. 


3)te  ©errcn: 

1.  b'^Iaing  bon  (Stegenburg, 
fdaxcn,  mUb  bei  ber  Kbel«« 
tommer  im  ^aag. 

2.  be  ^ffd^er,  ©ecretSr  ber  So- 
ci^tö  royale  des  Beaux-Arts 
et  de  la  Littörature  in  ®ent 

3.  C[oremannd,  Dr.,  in  iOrüffel. 

4.  (JEreatiu«,  Dr.,  ?rof.  in  (Stbcr* 
fclb. 

5.  S)teüeri(t,  $rof.  unb  flrd^ibar 
in  0pem. 

6.  gönnaer,  Oberbibfiot^efar  in 

7.  <$a(^orb,  (SeneraI«9rd^ioar  ber 
^elgifc^  äUc^toe  in  l@rüffe(. 

8.  bon  ber  $e^ben  in  ^[ntiverpen. 

9.  Seemann«,  ^.,  Dr.,  SHrector 
bed  iRieber(ttnbif(fien  ilRufeumd 
für  ^Utert^ttmer  m  !?eiben. 


iBtnbenfi^t,  !?.,  Dr.,  (Eoafer« 
bator  be9  9{ömtf(^ « beutft^en 
(Sentral^ilRufeumd  in  iTOain}. 

11.  ?if(^,  Dr.,  ®e§.  Krc^iora^  in 
^(^iverin. 

12.  SD^aber,  %  (Sdq.,  in  ?iDer))ooL 

13.  3mütT(iio%Dr.,^olinf6txVm. 

14.  92anlt.  ^.  ».,  $rof  in  8erttn. 

15.  9{i)a«9eangabö,  ä^nitier  a.  2). 
in  ©ctfin. 

16.  b.  @tiafrieb«9eattoni<},  ®raf, 
Oberceremonienmeißer  u.  wirf« 
fu^er  @e^.  9{at^  in  »erlin. 

17.  Xalbot  be  a»alabibe,  2tfcb, 
^räjibent  be«  Archeological 
Institute  in  Bonbon. 

18.  SCcmpIc,  ©üreau-(^ef  in  ?ep^. 

19.  Sorfaae,  (Statörat^  in  Stopm* 
iogen. 


3.  ®ef(^äft«fa^reitber  «udfi^ug. 


a.  3ti  $ait«oiier. 

3)ie  Ferren: 

1.  )6Iumenba4  Oberfl  a.  3). 

2.  iOobrmann,  )6ibtioti^eIar,  9{at^. 
8.  )6raun,  Sanbbroß  a.  !3). 

4.  »rdnnenberg,     0teuerbirector 
0.  2). 


5.  (Sulemann,  Senator. 

6.  !Domme«,  Obergerid^tdratfi. 

7.  giebeUr,  Oberamtöric^tcr. 

8.  danicfe,  Dr.,  9r(^ibar. 

9.  dualer,  Sanbf^nbicu9. 
10.  Lichtenberg ,     ^räftbent 

Sanbe«  *  (Sonftfloriumd. 


be0 


*)  3>iefc  ^a^cit  mit  ben  toirlUt^cii  Vlitgltebcni  gleii^c  Steinte,  flnb  jebo«!^  |ur 
^elfhing  toon  3a^Te«b<itr£gcii  ni(^t  t>erpf(ii^tet 


31 


11.  StlSö^tt,  Dr.,  (St^mnaftalle^rr. 

12.  3We^cr,  Dr.,  Obcrtcbtcr. 

13.  3»it^off,  OberbQutot^  a.  3). 

14.  SWüOcr,  3o^.,  Dr.,  etubienrot^ 
unb  (Sonferoator  be«  Seifen« 
äRufeum«. 

15.  D.  SRttnc^l^aiifen,  ^anbfd^aftd» 

TQt(. 

16.  9titptt,  Hvbhvoft  a.  !3). 

17.  9eoginög(er,  ^ud^^änbler. 

18.  @<$amnaim,  Dr.,  <Staat9Tat^. 

SHe  Ferren: 

1.  t>.  9Iten,   (&e^.  Segotion^ro^, 
in  äli^ontreu^  [&Aroni), 

2.  Bürens,  Dr.,  (^(^ulrat^  a.  !£). 
in  £iet. 

3.  (Soebelc,  £.,  Dr.,  ^ofeffoi  in 
^ötttngen. 


4.  <$ofhnann,  Dr.,  in  (Seflfe. 

5.  t).    ^ent^e,    Obera|)pe£[ation0« 
rat(  in  ^ent^e. 

6.  SRülIer,  9Ib.,  Dr.,  ^^mnafiat« 
S)itector  in  ^(endburg. 

7.  $fannenf4mib,  Dr.,  ®e)>art.« 
ärc^i&or  in  (Sotmar. 

8.  t).  d^ambo^r,  (Senerafiieutenant 
0.  2)   in  QEefle. 

9.  @(^mibt,  ®ufL,  Dr.,  (^^mna« 
ftat«2)irectOT  )u  ^oäierftabt 

10.  ».  SBangen^eint,  f^ei^err,  ^(o« 
fieTTamnier«3)irector  a.  !£).  in 
Saate. 

11.  b.  SBamflebt,  Dr.,  Gel^.  ^t- 
giemngsrat^  unb  (Surator  ber 
UnibertUat  Hattingen. 

12.  ü.  Scrl^of,  Obergen(^t8-2)i- 
rector  in  ^tlbed^eim. 


4.  »irtlti^e  mitilithtt. 

KB.  ^ie  mit  einem  *  bezeichneten  iDIitglieber  finb  neu  eingetreten. 


!2)ie  Ferren: 

1.  2:i^eele,  $a^or. 

2.  t).  glöd^er,  (Generalmajor. 

3.  ö.  3Jeben,  Äeg.*«Mot. 

ftnnolittrg,  ®*%?6  ^^^^^  5:oröau). 

4.  $urgo(b,  maiox, 

Metern  bei  9latnborf. 

5.  t>.  3Rfln(6^aufen,   @taat«mi« 
nifler  a.  i>, 

6.  SRftHer,  9?egier.«  unb  @(^u^ 
ra^. 

laanteln. 

7.  t).©cnnigfen,  @rof,  ®e^.  «at^. 

«amftebt  Hei  »ieneilittttel. 

8.  t).  (Slicrff,  Obec^^peaatipn«« 
92at^  a.  2). 

Baffttm,  9(ittt«  ffreHbenberg. 

9.  ^ini^t,  Dr.  jur.  unb  9lotar. 

9anmtoIben  (ei  ©aarbttttfen. 

10.  9iuborff,  gTicben«rt(^ter. 

^entlietm. 

11.  ^ade,  ©aumeipcr. 


Bergen  bei  (£eQe. 

12.  e^itta,  $afior. 

»erlln. 

13.  ö.  Ortjn^aufen,  ®raf,  ?ieute* 
n«nt  a.  2).,  Äarnmerjunfer. 

14.  9eaf(^,  9teg.«  u.  Baurot^. 

15.  2öai^,   ?rofeffor,  Dr.,   ®c^. 
9{egierung8rat^. 

16.  2Bame<fe,    ®cb.  SWiniflerial- 
©ecretftr. 

8(uile«bnrg. 

17.  @imoni9,  (SoCtaborotor. 

Brannf^toeig. 

18.  0.  (Sfc^mege,  ^reidgenc^tdrat^. 

19.  $änfe(mann,  (^tabtarc^ioar. 

20.  ^ombrec^t,  Dr. 

21.  aXagiftrat,  löMic^er. 

22.  b.  @trau6,  9iegienmg«rat^. 

23.  @tur^!o^f,  «mt^. 

Bntgborf  bei  Seffe. 
24  0.  (Sramm,  Baron.    , 


32 


25.  (Sbeling,  ^bmnajlal'^irector. 

26.  Ototcfcnb,  Dr.  phil. 

27.  ®ui$etti,  gaBrtfant. 

28.  ©offinaim,  Dr.  phil. 

29.  ^uoo.  S.,  (Sommeiiira^. 
80.  ü.  blende,  Oberjirteutenant. 

31.  t).    9{atnbo^r,    ®enera1Iieut. 
a.  !£). 

32.  9lo{(^er ,    Ober  -  KpeHotion«« 

33.  8{ottmann,  9erg«(|[ommifrar. 

34.  @(^nnbt,  Ober^Kp^eSationS* 

35.  ®fannen^mtb,  Dr.,  7>tpfstt.' 

Sumin  bei  Clen^c 

36.  ü.  b.  Stnt\ebtd,  $!anbf(^afi9« 
3)trector  a.  2). 

^osiieiibcra. 

37.  Sinbel,  Senator. 

Sem»  n  bei  Sttena  inSReiHeitbitrii. 

38.  a»a{^,  $apot,  9(r(^9rat^. 

2)effait. 

39.  etod,  Oberfi^uirat^. 

2)redbeii. 

40.  be  9aut,  Oberfl. 

Sttbenfen  (tl.  9^euftabt  a.  9t.) 

41.  (Sr^orbt,  $afitor. 

(Bnbetf. 

*42.  ^arlanb,  @ttftd«(£aiitor. 

(Efliet0be  bei  j^arbeafen. 

43.  Qngel,  ^aflor. 

«Ue. 

44.  @ofhna«t,  Oberamt^ni^ter. 

(IBrftirt. 

45.  D.  €^^acfr  ciaitmant 

8[Ia4P<(eim  bei  eHx^iUn. 

4B.  t>.  ed^iui^elbt,  (Staf. 


Slen^bttta. 
er,  aib.,  Dr., 


47.  SWüttcr,  arb.,  Ör.,  Otjmnaf.. 
S)irectot. 

«ein«9(ät|e  bei  €aIagUter. 

4a  »iittcrbuft^,  ^ajlw. 

SrosIfHtt  t.  b.  D. 

49.  Kubloff,  9t(gtmtng«rat^. 

Steibttn  iitt  ftelbiitoftbeit. 
60.  k).  b,  3)ecten,  6taaumintfler 
a.  2>. 


9retibeiiber0  bei  OaRitm. 

51.  ü.  ^orff,  Simtd^an^tntami. 

(Banberdbetm. 

52.  ®ra(febuf4,  (Kontor. 

(Bdbert. 

53.  ü.  iD^ebing,  OberfUleutmaitt 
unb  Srigobe-Sommonbeitr. 

efeftorf. 

54.  to.  umfingen;  Obecfl. 

(Bobelteim  bei  kältet. 

55.  ©raf  bon  8od^oi(}=9ffeburg. 

<90ttiyett. 

56.  »u^e,  Dr.,  &tt0n(^ter. 

57.  (Sramer  tion  <£laudbnxi^, 
ObergetiAtdrat^. 

68.  gren^borf,  Dr.,  $tofe(for. 

59.  ©oebcfc,  Ä..  Dr.,  ^ofeffor. 

60.  ^nac  Dr.,  aibUot^effcaetAr. 

61.  Ouan^,  $of)fecretttr. 

62.  ®(H)pau«,  Dr.,  <Profeffor. 

63.  ö.  SBamflebt,  Dr.,  ©e^.  «eg.- 
9{at^  unb  (Kurator  ber  Uni« 
Derfttftt. 

64.  Solff,  Umüerfitftt«ratb. 

65.  Soltmonn,  £egge'3nj))(Ctor. 

(Srone  bei  dfüttingeit. 

66.  k).  ^elmolt,  $a{lor. 

I^atberßabt. 

67.  @(^mibt,  ($.,  Dr.,  iS^mna' 
flaI«3)irector. 

{^ontbittg. 

68.  ^o^n,  Senator. 

69.  t).  SBeflenboI),  ^§r.,  ®ene« 
rol«  (Sonfui. 

^anteltt. 

70.  t).  ^(^art,  ^eneraEieutenant 
0.  2). 

71.  Xiciffu^I,  »ector 

j^fimelftbenbnrg  bei  (SmmettlaL 

72.  tj.  Älcnd,  «!ttergut«bcpfeer. 

tannobei  ttnb  Sinbeit. 
(ren«,    Dr.,    C^^mnaftat' 

!Director. 

74.  SObcr«,  Senator. 

75.  t>.  mm,  ^c^.  9eat^. 

76.  tj.  «Itcn,  Statt,  «aron. 

77.  Slt^«,  ^o^or. 

78.  «ttber«,  9icntier. 

79.  Snbrcae,  (i>A,  9ieg.-9{at^. 

80.  Snoerflrin,  (Sommrrgrat^. 

81.  ü.  ©ar,  ®c^.  güiongbirector, 
unb  (S>^,  ^at%. 


33 


82.  )>.  ^3ar,  ?anbbro|l  unb  @e^. 

83.  16aum,  2.  %.,  ^pxadjUffxn. 

84.  0.  Sennigfen,  ^anbe^birector. 

85.  Bergmann,  @d^.  9^ot^. 

86.  ©lumoibat^,  Obcrft  a.  !5). 

87.  9obema]ui,ßQ{.$ib(iotbetar, 

88.  ©ocbcfer,Confi|iDr.'3)irector. 

89.  ©ofclbfrg,  SBcgbautot^. 

90.  ^örgemann,  Kaufmann. 

91.  ^offart,  9^rgierungdTQt(. 

92.  ^öttc^nr,  ^aflor  a.  :S). 

93.  Sconbe«,  Dr.,  Obennebici* 
noÜTQt^. 

94.  ©rouer,  9tcnticr. 

95.  ®raun,  ?Qnbbro|l  a.  !^. 

96.  «c^mer,  9JeebaiIIeur. 

97.  «reitet,    ^roöüiiiol  -  @<i^ur* 
rat^. 

98.  ö.  ©remcr,  ®raf. 

99.  «rönnenberg,  Dr.,  ©teucr- 
!J)irector  a.  3). 

100.  «rflel,  ®e^.  giiunijrat^  a.3). 

101.  «uMe,  9ecgicrung«'=  u.  «au- 

102.  «üneoumn,  ^mt9rt(^ter a.  !S). 

103.  ©ureft^,  gr-f  <5ommcrgrat^. 

104.  «urg^Qrb,Dr.,3)iebtc.-jRatft. 

105.  ©ufd^,  SRcgiftrator. 

106.  t>.  b.  «u«f(i^«a)mnc^,  Ober* 
fc^enf. 

107.  (£a«t>ar^,  Dr.,  Cbcrgeric^t«- 

108.  (So^en,  Dr.,  ü^ebicinalrat^. 

109.  Culcmann,  Senator. 

110.  (Suteraann,  St.,  ^articuficr. 

111.  Culemonn,   ?anbe«»Ocfon.* 
(Sommiffür. 

112.  !S)tecfmann,  Dr.,  (Bd^utüvctc* 
tor. 

113.  3)ocbTier,  Dr.,  9(rc3^t»-3ccrc« 
tat. 

114.  Xommt9,  Obergeric^td^d^at^ 
a.  2). 

115.  2)omme«,  Dr.,  3Cr(^io-?lfft* 
ficnt. 

116.  !S)opme^er,  «Ub^uer. 

117.  S)rcQer,  (£otnmcr*(£omtniff. 

118.  0.  2)ünng.  Obergerit^tftratiö. 

119.  2)u|r,  ^nttquUftten^änbler. 

120.  (g^rlen^ol^,  Cbcrlc^rcr. 

121.  (Sic^cbe,  äomtnergrat^. 

122.  ^,  ©^mnafiade^ret. 

123.  gtebder,  Oberamtöric^ter. 


124. 
125. 
126. 

127. 
*128. 
Iv9. 
130. 
131. 
132. 

133. 

134. 

♦135. 

136. 

137. 
1M8. 
139. 
140. 
141 
142. 
143. 

144. 
*145. 
146. 
147 
148. 
149. 
150. 
151. 

152. 
15:J. 
154. 

155. 
156. 

157. 
158. 

♦159. 
160. 
161. 
162. 
163. 
164. 
165. 
166. 
167. 
168. 
169. 

170. 

*171. 

172. 


gtebcicr,  »ittcrgut«bfp^cr. 
granfcttfclb,  aicgtcningeratl^. 
grm«borff,  (Sommcrjrat^. 

®anö,  ©onquier. 

®er6,  Dr.,  ?lr(^h)fecretät. 

®tere,  ©of  *  ^it^ogra»)^. 

(Sö^monn,  ©ud^bnidcr. 

(Sfxepp,  @c^.  3iiftisrat^. 

@rf  tc,  grci^ert,  ©cnerottieu- 

tenaitt  a.  !£). 

<5h:ote,  Ober«'(Jommipr. 

®rotc,  ^aftor  a.  5). 

©rün^agen,  Äpot^efcr. 

t».®ünbca,  ©encroöittttenant. 

^aofc,  Dr.,Oberger..antt)aIt. 

bc  ^acti,  Dl*. 

©agcmann,  Obcrgcr.  •  9lat^. 

|>Qgcn,  ©Qurat^. 

|)abn,  Dr.,  2)?cbicinalrat5. 

|)afc,  «auratft,  ?5rofcffor 

ü.  ^amhxudi,    ®c^.  ?cga* 

tion«rat^. 

©eine,  3tmt«rici^tcr  a.  2) 

^ermann,  Dr.,  Oberlehrer. 

|)i(bcbrQnb,  <Scnator. 

^'6i%  ^aflor. 

|)onicmann,  ?c]örcr. 

$oben,  «aumciftcr. 

t).  |)ugo,  ©auptm.  o.  2). 

^unacu«,  S^cgicrung«»  imb 

«aurat^. 

3änecfe,  ®.,  eommcrarat^. 
3aiiidtc.  Dr.,  Slrcbiöor. 
ü.    3(fenborff,    4>au|Jtmann 
Q,  2). 

^ugter,  ?anbf^nbicu«. 
3img,  Dr.,  med. 

Stalbt,  ^d^xoc. 

^armarfd^,  Dr.,  ®eb.  9^eg.« 

92at^. 

^mtp,  «ud^^änbler. 

0.  Ä1H)p^Qufcn,  Äarl,  ®raf. 

ö.  Änl)^)^aufcn,  (g.,  ®rof. 

Äb(^cr,  Dr.,@tjmnofiatte^rcr. 

Nobler,  ^aulitmann  a.  2). 

Äo^tö,  Dr ,  ©tjntnQftafle^rcr. 

Sbnig,  Dr.,  ©c^o^rat^  a.  2). 

Völlig,  S^entier. 

Äofcii,  Obercomniiffär. 

Meger,  «udj^alter, 

^gelmann,  Dr.  med. 

?aine^er,  $of=®otbarbeiter. 
?(tt)e«,  ^iftortenmalcr. 
lOewing,  Tottis,  Kaufmann. 

8 


34 


173.  git^tcnberg,  Dr.,  ?Jröftbcnt 
bed  ?anbed«(Sonft{iortuin«. 

174.  Siebft^,  gerb.,  SWalcr. 

175.  eübcre,  äufHgrat^. 

176.  gütgen,  ®ct|.  Seeg.^SRat^. 
♦177.  2Kocfcnfat,  ©^mnaftattc^rcr. 

178.  t>.  9Kdortlc,  Dr.,  Dber*|>of- 
marfc^att  u.  <Btaat9mim^tt 
a.  2). 

179.  aWcrtcne,  Dr.,  64uIbirector. 

180.  aWe^er,  Dr.,  Ober-^anb- 
^abbiner. 

181.  aWe^cr,  ab.,  Dr.,  Scbrer. 

182.  meqtt,  $t.  SB.,  Dr.,  Ober* 
tel^rcr 

183.  9Kit^off,  Oberbauratft  a.  3). 

184.  SD'^o^nnann,  Dr.,  ©t^mnaftat« 
leerer. 

185.  aWoItljan,  Obcr-$ofbauratb. 

186.  2Küaer,  ©eneraUicut.  a.  2). 

187.  üWnaer,  ©c^abrat^. 

188.  2Kü(Icr,  Dr.,  aJJebicinatrat^. 

189.  aWüttcr,  3.,  Dr.,  ©tubien* 
rat^. 

190.  ü.    9J^ü^(fi5a^fcn,    ?onbf4.- 

191.  gfiartcn,  ©itbbauer. 

192.  gfieubouro,  ®c^.  Negation«- 
rat^  Q.  2). 

193.  giie|)er,  ?anbbrofl  a.  2). 

194.  ißoltemeicr,  Obergcr.»'2lnw. 

195.  9?orbinann,  3Waurcrmciftcr. 

196.  Oeftcrtc^,  ^rofcffor. 

197.  O^tmc^er ,  (Sifcnba^n  *  ^n* 
fpcctor  0.  35. 

198.  Clbcfol),  (§>tff.  9?cg.=  §Rat^ 
a.  2). 

199.  ü.  b.  Oflen,  9ecg.«9?at^. 

200.  ^abfl,  SRcgieruiigdrat^. 

201.  Wm,  Dr.,  3lr^bar. 
20.'.  $(M)C,  »ourat§. 

203.  $einemann,     ^tabtf^nbtcu« 

a.  2). 
2()4.  ¥cr^,  Dr.,  Oberlehrer. 

205.  ^oMCf  ^riöQtgcIc^rter. 

206.  Tratte,  ?oft»2)ircctor. 

207.  SRafcb,  @iabtbircctor. 

2v)8.  ü.  9(febcii,  Obcriägcrmctller. 
209.  t).  5Rebcn,  ^ImWrid^ter  a.  2). 
♦210.  SRcnncr,  ©emtnorle^rcr. 
211    mdjttt,  ^aftor. 
21*2.  "Stxnd,  Kaufmann. 

213.  9iobb^,  (S.,  jun. 

214.  ö.  9iöffing,  grci^crr,  2m\>» 
f(^aft«rat^. 


215.  9}ogmSg(er,  ^^If'dnbtct. 

216.  ü.  »enbloff,  Obcrgerit^törot^. 

217.  9?ü^lmann,  Dr.,  ©e^rimer- 
9?egtenmg«rat^,  ^rofeffor. 

218.  Seflm^ler,    dommtti  -  ^ati^, 
©cnator. 

219.  @<^äfer,  ©^mnaftalle^rer. 

220.  @d)auinann,Dr.,@taatdrat^. 

221.  @4eller,   Dr.,    ©^mnaftol* 
leerer. 

222   ©Atägcr,  Dr.,  ©enator. 
♦223.  @4mger,  2«oior  a.  2). 

224.  @(^Iettc,  ge^rer. 

225.  @d)lüter,  ¥.,  $ofbu(^bru(!er. 
♦226.  ©d^Iüter,  $>.,  «ut^brudcrd- 

bcji^er. 

227.  ©Amoger,  Senator. 

228.  ©c^morl,  Suc^^änbler. 

229.  ^Aut^arb,  Dr.,  3lr(^iüar. 

230.  ü.  ©d^ultc,  a.,  Äammcr^err. 

231.  ©AuItJ,  O.,  2ö«nl)önbler. 
•-^32.  ©c^ulje,  Sti,  ©udj^önbler. 

233.  et^fittlcr,  9?cntier. 

234.  t).   0eebad|,    ®e§.  ^nan)« 
SDirector. 

235.  ö.  ©ccfetb,  5Bu(^^5nbIcr. 

236.  @eelig,  <B.,  Äunft^finblcr. 

237.  ©teoert,  9icgicnmg«rat^. 

238.  ©imon,  Dr.,  Obcrgcrid^tö* 
anrodt. 

*239.  <3ominerbrobt,    ©^mnaltal» 
(el^rcr. 

240.  ^piefer,    92egierung9^    unb 
*Proüinäiat*  €>d|ufrotb. 

241.  t>.  eteinberg,  (Se^.  dta^. 

242.  ©tromel^er,  SBerg«(£ommif[. 
♦243.  @tucftnann,2)iotpon«pfarrer. 

244.  2:bUo,  Obcr'(£onftftorta(rat^. 

245.  Uljl^oni,    Dr.,    Ober*(£on* 
ftftortdrat^  unb  m>t. 

246.  0.  Ufitar-ÖIeic^en,  grei^err, 
Obcrfttieut.  o.  2). 

247.  a^ogelfang,  Dr.,  eanitäm. 

218.  «ogt,  @c^.  3ufH)rot^. 

219.  SBaUbrcc^t,  Slrd^itcft. 

250.  Söcbeftnb,  ?Qnbe«*®cometer. 

251.  Scffel,  9^.,  Söeiu^änbler. 
252   SBcftcmac^er,  »Rentier. 

2.>3.  Sienete,  ^^ecbnungdr.  a.  2). 

254.  SSßicner,  Dr. 

255.  Sinbt^orfi,    @taat«imm{ler 
0.  2). 

256.  3ic^e,  Dr.,  2RcbtcinaIrat§. 

257.  Soge«^ 


,  ^afferbau« 


3nf|jector. 


\ 


35 


258.  'Sc^mcifter,  Oberft. 

259.  t».  eilten,  (Srnfl,  ®iit«be|ttjer. 

260.  bon    ^ammrrftrin « (Squorb, 
grei^err,  ^onbfc^aftdrotl^. 

261.  ^op^enfiebt,  Smtmaun. 

262.  ^ä^,  Dr.,  $riuatQ((ebrter. 

263.  0  aSerl^of,  Ober -Sendet«- 
2)ircctor. 

^tttftlb  bei  jßatbntg. 

264.  ^ribemann,  $Qftor. 

60beiibo|ltl,  %ni^  SBenniofen. 

265.  gromme,  $afior. 

{^sUntittbeii. 

266.  2)firre,  Dr.,  ©^mnaftat^^Dt« 
rector. 

ßotia. 

267.  ^c^e,  ©af(crbou-3nft)ector. 

{^nbentttblen. 

268.  to.  ^obenberg,  ^taat^mtnifler 
a.  ^. 

{pfifft  bei  «e.  Clbenborf. 

269.  ö.»er^'3ungfcnn,  »^ittcrgul«. 
bcfi^er  u.  sfammer^m:. 

^ülfebneg»  SRecnenburg« 
@cb>9eti9. 

270.  t).  (£am|)e,  ^amtner^err. 

3eber. 

271.  9}ambo^r,    (&^mna1tal*!3)t« 
rector. 

3Ifeiibit0. 

272.  »ot^o,  ®raf  )u  etolberg. 

3)i)ieitbitra  bei  föimaa^ 

273.  ö.   b.    leu«ft^e  -  d^penburg, 
®raf. 

Stenenbnri  bei  Kaldrobe. 

274.  ö    b.  Äettenburg,  grei^err, 
9KtterguMbefl^er. 

Stiel. 

275.  ©arcn«,  Dr.,  @4ulratö  a.  !J). 

€4101  Songeiibera  bei  Sßeilen« 

bnro  in  (Slfaf. 
•276.  ö.  SRinnigcrobe,  Hauptmann 
im  (Seneralflobe  b.  9.  !S)totf. 

Sentbe  bei  ^annotier. 

277.  0.  gent^e,  Obcrappettotion«* 
rat^. 

Sietbe  bei  fönnilorf. 

278.  b.  b.   8ii9fc^e,    9eittetgutd« 
beft^er. 


Singen* 

279.  t).  SDintflage,  Smtöri^ter. 

2intiirf  bei  SBittlagr. 

280.  C^artmann,  Dr.  mea.,  (Sani« 
ttttdrat^. 

Socatm. 

281.  £9nig,  ^rior. 

ü^oiten  bei  ^nhint. 

282.  D.  ^ammerflein,  (Sxn%  gr^r. 

Stitbnn». 

283.  k>.  SD^el^ing.  e(^a(}rat^. 

Sttnebnrg. 

284.  3o(^mu«,  Obcrgeri^ttrat^. 

285.  Ehemann,  Obergerit^t«'S5ice* 
3)trector. 

286.  ö.  Sieben,  Obergeri(^t«aff elf or. 

9Ie^. 

287.  ö.  ©ot^mer,  Üieutenont 

SRütttrenr  (Scbttd)). 

288.  b.  «Itcn,  @e^.  fegat.-«ot§. 

anUnben 

289.  ?ote,  Sötf^etm. 

290.  Obneforge,  «ßoflor. 

291.  aStttpein,  ȟrgermeifler. 

iRienbnra  a  b.  SBefet. 

292.  ®abe,  fe^rer. 

iRortbeim. 

298.  mifc^,  S.  (S. 

294.  «Sdftlue,  ©cometer. 

295.  t».@j)e(^t,^remtcr»?ieutenant. 

296.  <Stetn,  Kaufmann. 

297.  ©uabiconi,  ©ürgennetfler. 

298.  S^eimiger^olj,  92ector. 

299.  ©cbehnb,  Oberatntörit^tcr. 

300.  ^enjel,  Hauptmann. 

301.  3oppa,  Slbminiflrator. 

Dlbenbntg. 

302.  0.  9CUen,  Ober'Stammer^err. 

Ddnobrtti!. 

303.  ($ra^n,  SBegbau^^nfpector. 


Dtile  bei  9>}ienbnrg. 

bcft(5cr. 


304.  k)on   Srenfior^,  9{ittergut0« 


Veine. 

305.  ©renning,  ©flrgermeiller. 

306.  gtenemann,  @u))ertntenbeitt 
♦307.  bon  ®rote,  grei^err,  3legie- 

nmgörat^. 

freien,  9[mt«  92enban9  i.  2. 
308.  t).  b.  !S)e(fen,  tammerrat^ 
a.  !S). 


36 


SRottotoio. 

309.  aWüIIcr,  SB.,  Dr.,  ?c§rcr  ber 

310.  ©tcinmcö.  Dr.,  O^mnaftal* 
S)ircctor. 

SRingtltdm,  9mt  Sietenbtitg. 

311.  ü.  t).  S)cden,  ®raf,  ©c^cimcr 
9eat§. 

312.  Äraufe,  ®^mnajlaI*2)treäor. 

@alataitfea  bei  ^attenfen 
im  l^iinetiiirofftta. 

313.  aWc^cr,  ^aftor. 

©Aäfetbof  bei  92ieabnt({. 

314.  Stegrebe,  Oberamtmaim. 

€onber^battfen. 

315.  b.  Limburg,  iD^aior  a.  2>. 

@tabe. 

316.  ö.  ©erger,  ginana^SlMo^- 

317.  ö.  SWüUer,  £)bergeri(^t8*3)t- 
rcctor. 

©ttlinaen. 

318.  ö.  (JöIIn,  amtörit^tcr. 

319.  SBi^^em,  Dr.,  @anitöt«rat^. 

nßngen  (iRaffatt). 

320.  ».  ^ugo,  8lcg.«?lffeiTor. 

Serben. 

321.  JÄoft^cr,  ®c^.  Ober*9ecgter.- 
92atb. 

322.  ©oiiTic,  a^cctor. 


SBoRmardlianfeii  bei  aRfinben. 

323.  hinüber,  ObcrföTjter-Conbib. 

SföaaTe  bei  ©üttinoen. 

324.  o.2i5angen^ctm,gr]^r.,ÄIojlcr* 
famnier»2)irector  a.  2). 

fS^aldtobe. 

325.  Orüttcr,  «ürgcrtneijler  a.  3). 

SBernigerobe. 

326.  @toIbcrg«=SSemigcrobc,  @rL, 
®rof. 

SB^eftetbtoiI  bei  (^fftee^baitfeii. 

327.  b.  ®ronc,  ®ut«bcfi^cr. 

SSi(4tringbaitfen  bei  SarrinQ- 
banjen. 

328.  ö.?angmcrt9*@tmTncm,gr§r. 

9Biebre(bt#baitfen  bei  92ortbeim. 

329.  ©crfcfclb,  Ätoflcrgut«^a(|ter. 

S^ien. 

330.  @imon,  Ober-iSommer^rot^. 

aBißmanti^bof  bei  Tt^knhtu. 

331.  Sißmann,  Dr.  phil. 

SSSoIfeabUttet 

332.  SBibliotbe!,  ^erjogfidbe. 

333.  «obc,  ajfcffor. 

Sriebel  bei  (Sbltorf. 

334.  3)ceroce,  $aih)r. 

lEBridberflboUen  bei  »Ifelb. 
336.  X»clc,  ©u^crmtenbent. 

SBttjtroto,  Hmtö  Sii(boko. 
33ß.  8(untentba(,  $aii))tm.  a.  2). 


37 


5.  (Totref^nnbierenbe  Sereine  ttnb  3n0itate. 

1.  ^ftorifc^e  ®efrllf(^aft  ht»  Ponton«  Sorgau  jn  Sorau. 

2.  9[Itfrti|utn«forf(^enber  iBeretn  brt  Ofitrlaitbe«  )it  SQtenbitTg. 

3.  ^iflorifc^er  8erem  fOr  iD^tittcIfranfOi  su  Sln^aai^. 

4.  Acadömie  (T Archäologie  de  Belgique  gu  Sntmer^en. 

5.  Provinziaal  Museum  van  Oudheden  i«  de  PrOTincie  Drenthe 
J1I  «ffcn. 

6.  ^onf(^er  8trciii  fftr  ^(!^toa6eit  unb  ^tmburg  )ii  Vugfbutg. 

7.  $tPonf(^er  Herrin  fttr  Cberfronteit  )u  8amberg. 

8.  ^OTi\dft  <defea{(4aft  ^u  8a{eL 

9.  ^iflorij^tr  ^txda  fttr  Oberfranten  )u  8<U^reiit]^, 

10.  Sociötö  de  rHistoire  et  des  Beaax-Arts  de  la  Flandre 
maritime  gti  fSttqtn. 

11.  ftontgL  @tatifHf(^ed  9fireau  gu  Jeevfin. 

12.  8emn  für  ®efd^ic^te  ber  anorf  «tanboibntg  311  9cr(ttu 

13.  8erem  fflt  bte  (»efi^t^te  ber  <@tabt  «rrfm. 

14.  i^erein  bon  9ttert^umdfteunbtn  im  9t^etn(anbe  gu  Sonn. 

15.  Sbt^nfung  M  Jhlnfltoemn«  fftr  bremtfr^e  <9efc^i(^te  unb  Slter» 
t^fitner  ju  Bremen. 

16.  Setftn  fflt  f(^leftf(^e  ^ef(^(^te  unb  bater(anbtf<^e  (Sultur  ju  Median. 

17.  herein  fflt  ©efd^i^te  unb  ^Ktert^um  €^<^lrften9  ju  ^e^Iau. 

18.  IT.  ^.  mSSfvi^di'fiiUf^äft  i^efdlfc^aft  ht»  Verbaue«,  ber  9latur« 
unb  ^anbedfunbe  in  ^rfinn. 

19.  CommiBsion  royale  d'fiistofre  gu  iOrfiffeL 

20.  Soci^tö  de  la  Numismatique  beige  in  J6rü{fef. 

21.  herein  fflr  (^enmtter  ^efc^id^te  gu  (JE^emni^. 

22.  StM^Wä^t  Untberfitftt  )u  (E^ri^ania. 

28.  ®efannnt' herein  ber  beutfc^en  <9cf4i(^«  nnb  l[(tert^m«'8crdne, 
ie^t  3U  ^ormllabt. 

24.  $ifloTif(^er  iBerein  fflr  bo9  ©rog^erjcgt^nm  {Reffen  gn  S)arm{lobt 

25.  ^ete^rte  efi^nif^e  <9efea{f6aft  gu  2)0T^at. 

26.  ft9nigff4  fS^liftffer  iOetein  }ur  Grforf^ung  nnb  (Sr^ltimg  batet« 
länbif^er  ©efd^ic^td«  unb  ihnifl«3)en(ma(e  }u  !Dre9ben. 

27.  Bergifd^er  ®efd^^teberein  gn  Weffetb. 

28.  ®efe]If(^aft  fflr  bilbenbe  fbm^  unb  botecf&nbtfc^e  tatert^flnitr  gu 
(Smben. 

29.  Smin  fftr  (^cftl^ic^te  nnb  tlltert^9fknibe  bon  Erfurt  in  Erfurt 

30.  iiSerein  fflr  ®ef(^t(!^te  unb  9Itfrt§um9Tunbe  yn  grontfnrt  o.  SD^atn. 

31.  greiberger  9atert(uni9berein  gu  ^^^urg  in  €^a(^fen. 
82.  ^tftoriff^  ®rfdlf(^ft  jn  greibnrg  im  ^ci«gau. 
88.  Worifd^er  IBerein  ju  ®t  ®aflen. 

34.  Sociötö  royale  des  Beanx-Arts  et  de  la  Littörature  )u  iSent, 


38 


35.  Comitö  central  de  la  pnblication  des  Inscriptions  fonöraireB 
et  monumentales  de  la  Flandre  Orientale  }u  ©ent 

36.  Oberlauft^tf(^e  ©efcHfc^aft  ber  S^iffenfc^aften  su  (Sörßtj. 

37.  ^iflorifc^er  !Beretn  fftr  @tetermart  ^u  ©ra^. 

38.  ^fabemif(^er  Sefeoerem  )u  ®ra^. 

39.  ßönigftc^e  Unik>crfttät  gu  ®retf«wa(b. 

40.  92flgtf(^  *  ^ommerfc^e  ^(bt^rUung  ber  ©efettfc^aft   für   ^ommerfd^e 
©efd^ti^tc  gu  (Sretf^koatb. 

41.  :£]^flringif(^«fä(^ftf(^er  Herrin   gur  (Srforfc^ung  bed   Daterfönbtfd^en 
9(tert^um9  unb  Sr^altung  feiner  2)en(ma(e  )u  ^atte. 

42.  Verebt  für  Ijantburgifc^e  (^efc^ic^te  )u  Hamburg. 

43.  8egirl«t)eretn  für   ^efftf^e  ©efd^id^te  uttb  Sonbe^hmbe  in  ^onau. 

44.  ^anbeldlammer  )u  ^annober. 

45.  ^eretrt  für  {tebenbürgifc^e  Sanbe^funbe  )u  ^ermamtflabt 

46.  Provinziaal  Genootschap  von  Künsten  en  Wetenschappen 
in  Nordbrabant  }u  $ertogenbuf(^. 

47.  8otgtt&nbif^er  aftertl^um9forf(^enber  iBercin  p  ^o^enleuben. 

48.  herein  für  t^üringtfi^e  ©efc^id^te  unb  mtert^um^funbe  p  3ena. 

49.  f^erbinanbeum  für  2;^rol  rnib  )BoroIberg  ^u  ^ndbrudt. 

50.  Sltobemifc^er  Sefcüerein  gu  ^nnöbrud 

51.  Sl^erein  für  (^efc^td^te  unb  ^(tert^umdbinbe  tn  Statuta,  (^ergogt^nm 
^a(^fen « Rotenburg). 

52.  herein  für  befftf^^e  ©eft^ic^te  )tt  Staf^d. 

53.  ®c^{e9n)ig*^oIfietn»(auenburgif(^e  <^efell[f(i^aft  für   bie  Sammlung 
unb  (Sr^altung  üaterfönbifc^er  Slltert^ümer  gu  $^ti. 

54.  @(^Te9tt)tg^^oIfletn«tattenburgifd|e  ®efel)[f<^aft  für  toaterlönbifd^e  (^e» 
f(^t(^te  )u  Jhel. 

55.  {^tflonf(^er  herein  für  ben  9heberr^em  in  ftöfo. 

56.  $^^ftrartf(^«9ronomif(^e  (Sefeflf^aft  ju  ^i)mg«berg  l  $r. 

57.  ^önigßc^e  ®efellf<^aft  für  norbifc^e  9i(tertl^um«hinbe  )u  ^open^agen. 

58.  Sntiquartfd)  ^  ^i{lortf(^er  ^Berein  für  9^a^e  unb  ^n«rüct  gu  ^eugnac^. 

59.  ^ijiorif^er  8$ereut  für  ^mn  gn  Satbad^. 

60.  -©ifionft^cr  93erein  für  S^tebcrba^em  ju  8anb«|ut. 

61.  Genootschap  van  Gescbied-,  Oudheid-  en  Taalkonde  )u 
^eeumarben. 

62.  Maatscbappi)  der  Nederlandsche  Letterkunde,  gu  Serben. 

63.  Berein  für  bie  (9ef(^(^te  ber  @tabt  Setpgig. 

64.  a^ufeum  für  ^offerfunbe  in  (leipgig. 

65.  ®ef4fi(!^<'  nnb  aUert^um«forf(^enber  )Beretn  für  Seidnig  unb  Um« 
gegenb  )u  Seidnig. 

66.  Sttaberaift^er  ?efeberein  gu  ßemberg. 

67.  S^erein  für  ©efd^d^te  bed  Bobenfeed  unb  feiner  Umgebung  gu  Sinbau. 

68.  Archeological  Institute  of  Great  Britain  and  Ireland  gu 
Soubon. 


39 


f9.   Society  of  Antiqnaries  )u  Bonbon. 

70.  !Brretn  ffir  (übe<Iif(^e  ($e[(^i(^te  unb  Sltert^umdfunbe  gu  ^fibecf. 

71.  9(tfrt^umdt)eretn  }u  S^üneburg. 

72.  Institut  arch^ologique  Liögeois  }tt  ^ttt(^. 

73.  @efcC(f(^aft  ffir  Suffuc^mtg  unb  ^^dtung  gef(^4t(t(^er  ^enfmSIer 
im  ©rog^erjogt^uut  ^luientburg  )u  ^u^emburg. 

74.  ©iflorif<i^er  »crein  ber  fünf  Orte:   Jujern,  Uri,  €5(^tt)^j,  Unter* 
»olbtn  unb  Bh  l^  ^njern. 

75.  herein  ffir  ©efc^d^tc  unb  9[(tert(uni«funbe  be^  ^erjogt^umd  unb 
dhrgfHft«  9Ragbeburg  in  SOZogbeburg. 

76.  I^errin  }ur  ^orf(^ung  ber  r^etntfd^en  ©efc^td^te  unb  ^tert^fimer 
)u  SRain). 

77.  ©iporifd^er    S?erein  ffir  ben  9fegterung«bejtr!  SWorienwerber    ^u 
SRaricntperbcr. 

78.  $ennebergif(^er  altert^um^orfc^enber  !Beretn  ju  3)^einingcn. 

79.  ftöniglid^e  9[rabemte  ber  SBtffenf^aften  )u  Winäitrt. 

80.  $i{lorif(^er  9$eretn  bon  unb  fflr  Oberbal^ern  }u  9)^fin(^en. 

81.  herein  fflr  bte  ©efc^ic^te  unb  illtert^umdfunbe  Sefifarend  }u  aRflnfier. 

82.  Sociöt^  archöologique  )u  9{antur. 

83.  (Sefefifc^aft  ^^itomat^ie  gu  92eiffe. 

84.  (^ennanifii^ed  ST^ufeunt  )u  9Mlmberg. 

85.  ?anbc8t7erein  ffir  9[IteTt^um«funbe  gu  Clbenburg. 

86.  Serrin  ffir  ®ef(^i(^te  unb  ?anbe«tunbe  ju  '0«nabrfi(f. 

87.  I^erein   ffir    bie  ©efc^i^te    unb   9[(terti|um«runbe  Seflfa(en9    gu 
^aberbom. 

88.  Institute  historique  de  France  gu  $artd. 

89.  ftaiferUc^e  orc^äologifi^  *  numidmattfdie  ©efeüf^aft  gu  Petersburg. 

90.  ^ijlortf(^e  (Section  ber  ftömgli(^  b5^mif(^en  ©efeHfc^aft  ber  Riffen- 
fd^aften  )u  $rag. 

91.  herein  ffir  C^efc^tc^te  ber  !Deutf(^en  in  mtjmtn  gu  ^rag. 

92.  it\tiiaat  ber  beutfc^en  <Stubenten  )u  $rag. 

93.  {^iftorifc^er  herein  ffir  Oberpfalg  unb  S^egendburg  gu  9^egendburg. 

94.  (^efeUfc^aft  ffir  ©efd^ic^te  unb  9Itert^um9(unbe  ber  rufftf(^en  Oflfee- 
^robingen  gu  9{iga. 

^5.   Regia  Lynceorum  Academia  in  9{ont. 

96.  (£aro(ino«$(ugufleum  )u  ©atgburg. 

97.  ©cfeflfc^aft  ffir  falgburger  ?anbe«funbe  )u  @a()Burg. 

98.  Sltm&rtifc^er  herein  ffir  bater(änbif(^e  ®ef(^i(]^te  unb  3nbufirie  gu 
©algroebel. 

99.  ^iflorif^'Qntiquarifd^er  S^erein  gu  ©(^aff^aufen. 

100.  9$erein  ffir  ^ennebergtf(^e  ©efc^tc^te  unb  ÜanbeSfunbe  gu  ©c^ntallalben. 

101.  ißerein  ffir  (Sefd^ic^te  u.  ^(tert^um^funbe  itJtedlenburgd  gu  ©(^merin. 

102.  !Serein  ffir  ©efr^td^te  unb  ^(tert^umdhinbe  in  $o§cngo(Iem  unb 
©igmaringen  gu  ©igmaringen. 


40 


103.  ^tflorifc^cr  herein  ber  $fa()  )u  ^pe^tt. 

104.  herein  für  (^efd^ic^te  unb  ^(tertpmer  ber  $er|ogt^mer  Erraten 
unb  $erbm  unb  be9  $?anbed  fabeln  p  <Stabe.    . 

105.  ©efedfc^aft   für  ^ommerfd^e  ®ef(^i(^te    unb   ^lltert^umdtunbe  ^u 
©tcttiu. 

106.  ^ömglic^e  ^(labemie  ber  fc^önen  Siffenfc^aften,  ber  ©efc^ic^te  unb 
^(tert^umdtunbe  5u  @to(f^o(m. 

107.  Sürtembergifc^ec  ^Itert^umdberetn  )u  Stuttgart. 

108.  Sociätö  scientifique  et  lit^raire  du  Limburg  gu  24)ngem. 

109.  ©cfcßfc^oft  für  nüfcfu^c  gorfc^ungen  ju  Jrier. 

110.  ä^eretn  für  ^unfl  unb  %itttti^um  in  Ulm  unb  Oberfi^wabcn  gu  Ulm. 

111.  Historische  Genootschap  gu  Utrecht 

112.  Smitbsonian  Institution  )u  Saf^tngton. 

113.  $tf)ortf(^er  herein  für  bad  »ürtcmbergifc^e  Raufen  )u  SBeindberg. 

114.  <&ar}t)erein  für  ©efc^ici^te  unb  ^(tert^umdtunbe  au  Sernigerobe. 

115.  ^atferltc^e  ^fabemie  ber  ^Btffenfc^aften  )u  Sien. 

117.  herein  für  ^onbedfunbe  t)on  d^iebei'öfterceic^  gu  Sien. 

116.  St,  St.  ©eogropl^ifc^e  (^efettfc^aft  in  Sien. 

118.  Slfabemifc^er  ^cfeucrcin  ju  Sien. 

119.  herein  für  d^affauifc^c  ^(tert^umdtunbe  unb  (^efc^ici^töforfcl^ung  in 
Siedbaben. 

120.  $tf!orif(()er  herein  für  Unterfranten  gu  Sürgburg. 

121.  ©efeüfr^aft  für  t^aterlänbifc^e  9(Uert^um«funbe  gu  Büric^. 

122.  ungemeine  gefii^ic^tdforfti^enbe  (äefettfc^aft  für  bie  @c^n>ei)  )u  dun(^. 


41 


gntagt  D. 


^nbltcationen  M  IBereind- 

äRitgfiebtr  tSnnen  niu^folgenbe  $u6(icationen  M  'finäat  }U  ben 
betgefcQtm  prüfen  birect  Dom  Setrinc  bejie^en;  DoQflSnbige  S!cem))(aie 
fammtlic^tt  So^tgänfle  bt«  „«rc^io«"  imb  b«  „Btitff^tift"  wtthm 
nur  nad)  Oor^etgeEtenbem  8ef<^(ufft  bee  Stneft^uffe«  unb  )u  einan  bon 
btefon  }u  btfthnmenbtH  greife  abgegeben. 


1.  gieue«  uaterlänö.  ar (^10  1821— 1833  (A4^efte).  8. 

1822— 1828 k  Sotirg.  3J(,k  $eft  —  J6  7b  ^ 

1830- l833,äOQ^r9.  l</^50^,4     ,     —    „   40  , 

($eft  1  bee  3a^rgang«  1832  fei^It) 

2.  äSatertänb.^rt^tt)  b. ^tftor.  iBmin«  für 
iRieberfo4fen  1834—1844  (i4$efte).  8. 

1834— 1841, k Öo^rg.  1J&50^,  kS^tft  -    ,    40  , 
1842-1844,i      ,      3    ,  -  „   4    „     -    „    75  , 

3.  3lr(^io   be«  ^iftor.  SJercin«  für  Weber» 

fodifen  1845  —  1840.    8. 

1845— 1849,  äSa^rg.  3,^,  ä Doppelheft    1    ,    50  , 
(1849  i^  ni(^t  in  ^cfte  get^cilt) 

4.  3ettf(^rtft  bee  ^tftor.  Ü3erein«f.  "Slkitx* 
fat^fen  1850-1878.    8. 

1850  —  1858, 4  3o^rfl.  3JC,k  Doppelheft    1     .    50  , 
(1860,  H  55,  57  jetfaOen  ntd^t  in  ©efte.) 
1859 2    » 

1860—1865 iSo^rg.  3  „ 

1866 2  « 

1867  —  1871 4  3a^rg.  3  „ 

1872 2  „ 

1873 3 

18^*/75 3 

1876 3 

1877 2    , 

1878 3    „ 


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ff  » 

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42 


5.  Urfunbenbu^  bed  ^tftor.  Sereind  ffir 
gWcbcrfat^fcn  1.  — 9.  f)cft.    8. 

f)eft  1.  Urfunben  ber  Sifc^öfe  oon  $itbe«^ 

Mm  1846 -c/ÄöO^ 

^    2.  9Ba(fenrleber  Urtunbenbttc^. 

äbt^.  1.     1852 2    „    —  „ 

^    3.  SBattenrteber  Urtunbenbu(^. 

«bt^.  2.     1855 2    „    —  , 

«    4.  Urtunben  be«  Jtlofterd  iD^arienrobe 

btd  1440.    (4.  abt{|.  bed  Salen^ 

berger  Urlunbenbuc^d  oon  SB.  oon 

f)obenberg.)    1859 2    „    — 

„    5.  Urfunbenbuc^  ber  ®tabt  ^minooer 

bi«  gum  9a^re  1369.    1863...     3    „    — 
„    6.  Urfunbenbuc^  ber  ®tabt  ©ötttngen 

bt«  jum  3a^re  1400.    1863 ...     3    ^    — 
„    7.  Urfunbenbuc^  ber  ®tabt  ©Sttingen 

oom  3a^re  1401  —  1500.  1867.    3    ^    — 
„    8.  Urfunbenbuc^  ber  ®tabt  Süneburg 

b»  jura  3a^re  1369.     1872...     3    ^    - 
„    9.  Urtunbenbuc^  ber  @tabt  SSneburg 

oom  Öaftrc  1370—1388.    1876    3    «   — 

6.  Süneburger  Urlunbenbuc^.  9bt^.  V. 
unb  VII.    4. 

«bt^.  V.  Urfunbenbuc^  be«  ftlofter^  Ofen.» 

^agen.     1870 3    «    35 

äbt^.  VII.  Urfunbenbuc^  be^  ftlofter«  @t. 
aÄit^aelt«  jn  ßöneburg.  1870. 
3  ^efte.    3ebe«  ^eft k    2    pr    — 

7.  ftatalog  ber  «ereinÄ^öibliot^ef  1866.8.    1    „    50  „ 

8.  ©achter,  3.  e.,  ©tatifttf  ber  im  ftönig- 
reiche  ^annooer  oor^anbenen  ^bnifc^en 
Denfmäler.  (ÜÄlt  8  tit^ograp^.  lafcln.) 
1841.    8 1    ^    50 

9.  ©rote,  3.,  Mclt^^frel^err  gu  @(^auen, 
Urfunbtic^e   ^eUräge  gur   ©efc^ic^te    bed 


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43 


ftdnigreic^d  $)annot)er  unb  f)er}ogt^uind 
®rounfc^rocifl  öon  1243—1570.  ©er* 
nigerobc  1852.    8.*) _  ^  50  ^ 

10.  f)cife,  O.,  !Dic  grcien  im  «mte  3tten. 
(Slbbrud  QU«  ber  Beitfc^rift  be«  9Sereind 

1855.)    8 1    „    -  , 

11.  0.  $)ainmerftetn,@taatdminifter,  3)te 
Seft^ungen  ber  ©rafen  oon  ©c^merin  am 
linlcn  ßlbufcr  unb  ber  Urf^irung  biefer 
®rafcn.  ?Webft  Slac^trag.  üRit  Aorten  unb 
abbilb.   (Sbbrud  au0  ber  3euf(^rift  be« 

SJerein«  1857.)    8 1    „   50  „ 

12.  ®rocI^aufen,  ^aftor,  Die  ^flanjen* 
tt)e(t  9lteberfa4iend  in  i^ren  Sejie^ungen 
}ur  ©Stterte^re  unb  bem  Aberglauben  ber 
SSorfa^ren.    (abbrud  au«  ber  Beitfc^rift 

be«  SScrein«  1865.)  8 1    ^    —  „ 

13.  SUtit^ of  f, $). n.^.,  Sirenen  unb ttapeUen 
im  fiSnigr.  ^annooer,  ^lac^ric^ten  aber 
beren  Stiftung  tc.  1.  ^eft,  (Sotted^äufer 

im  gürftent^um  f)itbe%im.     1865.    4.     1    ,    50  ^ 

14.  ÜDad  ®taat«bubget  unb  ba«  ^SSebfirfnit 
far  ftunft  unb  SBtff enfc^aft  im  Stönigreic^e 
Jjannoüer.     1866.    4 —    ,,   50  ^ 

15.  Portrait  bed  ^erjogd  ®eorg  Don  ^raun« 

f c^meig  *  Sfineburg.    ®r.  gol 1    „    —  ^ 

16.  Portrait  be«  fturprinjen  ®eorg  Submig 

oon  ©roun[(!^roeig'' Lüneburg.     ®r.  gol.    1    „   —  „ 


*)  3)er  (griö«  biefer  ©t^rift  ifi  üon  bem  ^erm    «erfaffcr  bem 
©eretnc  übenoiefen. 


3ettf(ftrift 


bed 


l^iflotifd^ett  SS^reiitd 


fite 


Itieberfri^feir. 


herausgegeben  unter  Leitung  ht»  9$ere{n8<Sluef(^uffe«. 


Sal^gottg  19V9. 


{^oniutier  1879. 


Vtktctiamromaintoii : 

ftöniQl.  9lat^  unb  9ibIiot^efat  fdtiman, 
Oberldirer  Dr.  «.  «iita, 
^SÜxatot  Dr.  tt.  fß.  Vl^itt. 


^oftacttnttfcrd  bcr  ^kbv.  QSntdt  in  ^aniio)»et. 


Ckttc 

L  3ohft  ^crmaim  b.  3(ten.    Sin  ^otmobecfc^er  ©taatdmaim 
be^  17.  unb  18.  3a^r^nnbert9.  fBon  (Sbuarb  iOobemann     1 

1.  Slten«  9eben  bon  ber  Geburt  bi9  )iim  iOegnin  feinec 
bt^ilomotifc^en  X^fitigfett,  1649—1691 3-26 

2.  3(tm  M  ^otmoberfi^  ©efonbtec  am  fuxfftc^flft^fti  $ofe 

gu  2)re«bcn 26—93 

3.  Sitai  M  l^onnobcrfc^er  ©efonbter  am  $ofc  )u  Berlin, 
1697—1708 93-148 

4.  3(tcn«  Ic^te  2tbta9ioSjtt  in  ^onnoüec 148—165 

Anlagen.    Briefe  an  SIten: 

I.  bon  ber  ^rffirfün  @o))^ic 166 

II.  bom  trafen  graten 180 

m.  bon  3.  «.  b.  »ot^mer 193 

IV.  bon  b.  ^attorf 199 

V.  bon  ffiefeto 208 

VI.  bon  b.  ömbadj 207 

Vn.  bon  3:^oma«  b.  (Srote 222 

VIII.  bon  ¥attl  b.  gu(^« 228 

IX.  bon  ^euf(^ 242 

X.  bon  ^ebivig  8ncie  b.  31ten 261 

II.  8u9gabe«9{egi{ler  bom  9{at^^an9bau  am  ä^arfte  )u  ^annobec 
au«  ben  3a^ren  14.^,  1454  unb  1455.  amtget^eilt  bom 
Oberbaurat^  a.  2).  SWit^of f 257 

III.  itarfien  @mebing'«  9tetfe   nat^  Snbien.      SRitget^eüt  bon 

gr.  ®  er6 281 

IV.  SRagnng,  ^ergog  bon  Souenburg,  unb  bie  jttrt^enorbnung  bed 
9onbe«  pöbeln.    8on  gr.  @erg 293 

V.  (Shraf  ^ubnng  bon  SSoHmoben « (Simbom,  taiferfic^  ö{ier« 
rei(J^f(^er  ®enera(  ber  QEabaflerie.  (Sin  Seben^abriß,  mit« 
get^eift  bon  bem  meilonb  jtönigfic^  ^annoberfc^en  @taatd' 
minifler  a.  ^.  (Sbuarb  trafen  Jtie(man9egg  314 

VI.  Svx  <9ef(^i(^te  be9  jhrc^fpiel«  ©e^rben.    $on  ^aflor  ^^ra 
in  ©e^rben 340 


VII.  SWi«cctten.  €5€tte 

1.  9[ud  einem  (£cn{ua(«9{egt^er  ber  6tabt  (So^Iar  t>om 
^dfftt  1381.    aj^ttget^eilt  oon  (Sbuarb  i99obemann..  346 

2.  Bmet  ißrtefe  ber  ^rmjen  9»(qnmman  ^I^elm  vmb 
(E^rtftian  an  i^re  aRutter,  bie  turfflrftm  ©o^^ie.  9Rit« 
get^dlt  oon*(Ebuorb  Sobentann 347 

3.  Briefe  gur  (Seft^c^tc  ber  ^ergogin  (SIeonore,  geb. 
b'OIbreufe.    9mtget^et(t  t)on  (Sbuarb  «obemann...  350 

4.  9(ufent^alt  ber  {>er}öge  ®eorg  SBi^elm  unb  (Sm^  Slngn^ 
gu  Lüneburg  1667.  ^ctrpt  and  3^9^>n<tnn'^  ^atib« 
f(!^rtft(t(!^er  Lüneburg.  (S^rontf,  mttgeti^eiU  üon  (Sbuarb 
Bo  bemann 351 

5.  (Sine  9)?adferabe  gu  {^annober  am  31.  Sanuar  1725. 
SD^ttget^eirt  ot>n  (S^buarb  iBobemann 352 

6.  ^önungdfeter  ^bnigd  ®eorg  11.  in  $annober  1727. 
äJ'^itget^etlt  bon  (Sbuarb  Sobemann 357 

7.  (Sin  9rief  bed  bomald  noc^  unrnünbigm,  14ift^ngen 
^erjogd  (Sric^  (II.)  Don  ßolenberg  an  feine  SD'^utter,  bie 
^er)ogin«9Bitt»e  (Sttfobet^.  iD^ttget^eilt  oon  (Sbuarb 
©ob emann 358 

8.  BuT  iD^übci^en-grage  im  17.  3a^r^unbert  (Sin  bt^^er 
ungebr.  i^rief,  mitget^eilt  oon  Q^buarb  Qobemann..  359 

9.  (Sfcer^t  au9  ber  ^anbft^rift:  Libec  memorialis  am- 
plissimi  senatuB  civitatis  Lunebnrgeiuis  ab  anno 
1409  usque  1600.  äRitget^eUtnon  (Sbnar  b«  ob  emann  d(iO 


I. 

;3;obft  ^ermattn  üon  ^Ittn. 

6tn  ^annoDerf(!^er  Staatsmann  bed  17.  unb  18. 3a^r^unbertd. 


9Sor»ort. 

^urc^  teftamentarifc^e  JBeftimmung  be^  am  14.  Ga- 
nuar  1758  oerftorbenen  ^annoD.  ©eneral  =^  ßriegd  ^  6om« 
mtffatrd  unb  Sanbbroften  X{)oma^  Sber^arb  t>.  3(ten  er» 
^ielt  bie  Röntgt,  öffentt.  3ibIiot{)eI  gu  ^annooer  au9  beffen 
^ac^Iaffe  eine  n)ert^t)ot(e  Slnja^I  oon^anbfc^rtften:  eine  reiche 
Sammlung  oou  „Rrieg«*Sommiffariat^  unb  Sonb^Sac^cn* 
nebft  einigen  anbern  friegdge[(^ic^t(i(^en  9Ranu[criptcn,  >)  unb 
eine  intereffante  unb  ^5(^ft  wichtige  Sammlung  Don  Briefen 
unb  Scric^ten,  xoüäjc  an  beffen  93ater^  ben  ©e^.  Stat^  unb 
SDiinifter  3obft  ^ermann  ü.  3Iten  gerietet  pnb.  !Diefer 
Sorrefponbeu}  Dorgebunben  finbet  {tc^  oon  ber  ^anb  bed 
ÜE^oma«  Sber^arb  d.  3Iten  —  in  ^äjUä^ttv  franjöfif(^er 
Sprache  —  eine  gau}  lurje  biograp^ift^e  Sliije  über  feinen 
25ater,  »elc^e  im  3a^re  1836  ber  Oenetatgelbjeugmeifter  ®raf 
ö.  b.  Dcden  im  „SSaterl.  arc^io  be«  ^iftor.  35.  f.  5«ieberf.'' 
(S.  266  —  293)  in  freier  beutfc^er  Bearbeitung  »ieber* 
gegeben  l^at,  aber  mit  oft  argen  SntfteQungen  ber  S^^atfac^en 
unb   Dielen   gau)   fa(f(!^en   c^ronologifc^en  Beftimmungen.  ^) 


1)  Umfaffenb  oermert^et  t)on  o.  ©ic^art  in  feiner  (^efdji^te  ber 
^annoo.  Srmee. 

2)  (So  lägt  er  bie  Stten'fc^en  {^anbf^rtften  üon  ber  StM%l  »ibUot^et 
in  ^annoDer  angefauft  fein;  bie  turge  Stogra^^ie  be«  3objl  Hermann 
b.  3(ten  ^at  nac^  i^m  beffen  @o^n  3o^.  @eorg  oerfogt;  ben  2(nfang  ber  bi« 
ptomattfc^cn  X^ättgfcit  Eltone  in  3)reöbcn  öerlcgt  er  nod)  unter  ben  ^urfürjl 

1879.  1 


3u  biefem  biograp^ifc^en  ^briffe  [inb  ober  bie  ^interlaffenen 
Rapiere  be«  3obft  5)ermonn  d.  3ttcn  nur  fc^r  wenig,  unb 
jene  ßorre[ponbenj  gar  nic^t  benufet.  —  Stuf  ®runb  aller 
Otten'fc^en  ^apitvt  in  ber  Äöntgt.  ©ibliot^el,  befonber«  jener 
®rief[amm(ung,  beren  mt^tigften  unb  bebeutung^ooQen  X^etl 
iäj  ^ier  {um  erften  3RaIe  ))er5ffentU(!^e,  ^abe  xä)  nun  bad 
Seben  unb  Söirfen  biefed  bid^er  nur  menig  bcfannten  9D7anned 
bearbeitet  unb  toiB  in  biefem  auffafte  uerfudien,  für  beffen 
^erfönttt^feit  ein  allgemeinere«  3ntereffe  in  ainfprut^  ju 
nel^men,  welche«  biefe(be  in  ^o^em  3J2age  berbient;  (nüpft 
ft(^  boc^  i^r  Sßirlen  in  mid^tiger  ©teQung,  auf  bem  $5^e^ 
punfte  ber  politifc^en  @e(bft5nbigleit  $annoDer«,  an  Sßt* 
ftrebungen  unb  (Sreigniffe  oon  groger  Sebeutung  für  bie 
§annoüerf(^e  ©efc^ic^te  jener  ^üt  —  (Sern  ^Stte  i(^  ju 
biefer  9(rbeit  auc^  ba«  betreffenbe,  üoQftänbige,  im  ^annoo. 
®taat«ar(^iD  befinblic^e  Sßaterial  i^erwert^et;  aber  bie«  mar 
mir  unmöglich  gemalt  unb  ^abe  ic^  nur  ein  paar  6on^ 
üolute,  3Iten«  Aufenthalt  al«  ©efanbter  am  Dredbener  $ofe 
betreffenb,  benufeen  fönnen. 

Die  3Kitt^eiIung  ber  bieten  —  bi«^er  ungcbrudten  — 
Briefe  unb  9lctenftüde  mirb  gemig  wiQfommen  unb  bon 
Sntereffe  fein;  fie  eröffnen  bielfat^  einen  Sinblid  in  ba« 
©etriebe  ber  äSerl^anbtungen  unb  Gegebenheiten,  ber  un« 
bid^er  berfc^Ioffen  mar,  unb  mir  lernen  baburc^  bie  9(rt  unb 
SBeife  fcnnen,  moburc^  bie  un«  bcfannten  (Snbrefultate  ^erbei*^ 
geführt  morben  finb. 


3o^ann  (Seorg  III.;  bie  i^erlobung  unb  Ser^eirat^ung  be9  preugtfd^en 
Äronprinäoi  gncbric^  SBil^elm  mit  ber  ^ringeß  ©op^te  IDorotl^ee  ver- 
legt er  in  bie  3a^re  1703  unb  1704;  ben  j!animerprfi|lbenten  Otto 
®rote  lagt  er  noäf  mit  ©eorg  I.  na(^  (Sngfanb  geben  tc.  2c. 


(Srjle  2lbt^eilung. 

di(ieii'$  Jitten  von  ber  ^eintt  Si$  jttm  ^egittn  feitter 
hiphmaüßen  P&figleii.    1649—1691. 

1.   ^ugcnbia^re.  —  3m  !Dicnfte  granfrclc^^  unb 
bed  ^eriogd  Go^ann  i$rtebrt(^  t)on  ^annooer. 

/Die  Don  3(ten  gebären  ju  ben  öUeften  ^annoüerfc^en 
Slbetegefc^Ie^tern ;  ben  gleichnamigen  @tammfi(  3Uen  im 
Sünebttrg[(^en  foQen  fte  [c^on  im  13.  da^r^unbert  in  ^eft^ 
gehabt  {jaben.  3n  bemfe(ben  3a^r^unbert  toaren  feine  ^iU 
glieber  ©urgöSgte  be«  ©c^loffe«  ßauenrobe.  Si^tx\t  nrfnnb* 
U(^  genannt  finben  mir  im  Sa^re  1234:  Olricus  de  Ilthenen;  >) 
im  3a^re  1280  ift  ein  Jordanus  de  Uten  auc^  im  Salen« 
bergifc^en  gu  Semerobe  begütert.  2)  ^ier  im  Salenbergifc^en 
befagen  fie  bann  [päter  noc^:  1315  ^ien^  unb  Sangen^agen, 
1347  einen  ©of  in  bcr  ©rü^I  bei  $annot)er,3)  1369  SBuI* 
ferobe  unb  1398  ffitbingerobe.  *)  Sine  gro^e  angabt  be« 
®t\äiUäjt^  finben  mir  ain^  im  14.  unb  15.  dal^r^unbert 
unter  ben  ©eiftlic^en  be«  S(ofter«  @t.  aRic^aelid  in  iüm^ 
bürg,  fo  u.  «.  einen  Utric^  t>.  3Iten  aW  «bt  1352—1364, 
SBilfen  o.  3Iten  ate  ^rior  1376  —  1400,  s)  3o^ann  o.  Olten 

*)  U.*©.  ber  @tabt  ^onnober,  Ur!.  7. 
«)  U.»©.  bce  Stoper«  ÜWarienrobe,  @.  70. 

3)  U.»«.  bcr  @tabt  ^annoüer,  Urf.  258. 

4)  Grcpen,  Or.  et  Antiq.  Hannov.  p.  81.  3ni  U.«SB.  bei 
@tabt  ^annober  finben  mir  ütele  3(ten  bed  14.  Sa^r^unbertd. 

3)  2)iefer  Willekinus  de  Uten  untetf^reibt  1864  aU  SJ^önc^  bte 
Urfunbe  über  bie  in  btcfem  ^af^xt  gefcftc^cne  neue  abMnjaftt  (U.*©. 
be«  Äfoficr«  0t.  aRi^actiö  gn  Üüneburg,  @.  369).  3)o  öon  ben  16  ba« 
niQligen  SWönd^en  bee  Ätofler^,  n)eld}e  bicfe  Urfnnbc  lu  «nter((^retben 
Ratten,  oicr:  «nt.  t>.  iWctbed,  griebr.  ©(^ilbjlcin,  3tnt.  8tibc  unb  ©er- 
t^otb  ^c^Qde  ni^t  fc^rciben  fonnten,  «ntcrjcic^nete  ffiiffen  ö.  9Iten  für 
bie  bcibcn  eetjteren  mit.  liefen  fo  tt)ol|t  gebitbeten  ffiilfen  t>,  Slten 
finben  wir  bann  in  rafc^em  «uffleigen  1373  ote  ÄüPer,  1376—1400 
aU  $rior  ht»  ^(ofiere. 

1« 


ate  "^rior  1400  ff.  Diefer  l^ottc  ©cftfenngcn  ju  $cinfen 
unb  $o(torf,  beten  ^inlUnfte  er  bann  teftamentarif^  bem 
ft(ofter  Dermac^te.  3n  bem  Salenbergtfc^en  ft(ofter^®enmgfen 
toax  im  3a^re  1346  ein  Surt^arb  Don  3tten  tropft.  %uäj 
im  ftlofter  ®t.  (Sobc^orbi  ju  .^ilbe8t)eim  flnben  mv  im 
15.  3a^r^unbert  bie  3Iten  vertreten.  3m  3o^re  1456 ') 
ftnben  mir  bie  3(ten  urlunbtic^  im  Sätfx^t  be^  noc^  ie^t 
i^nen  gugeljorigen  JRitterguteö  ©eftorf  mit  brei  „I|al8freicn* 
®attel^öfen  im  Salenbergifc^en,  nic^t  meit  t)on  ber  ^axxpu 
ftabt  ^annooer. 

§ier  in  ©eftorf  warb  im  3a^re  1649  bem  3o]^.  ©corg 
D.  3(ten  unb  feiner  ©attin  SInna  SOtorgaret^a,  geb.  r>,  Sdo& 
SBüIfingen,  unfer  3obft  ^ermann  geboren.  Sben  war  ber 
S)eutfc^(anb  oerwäftenbe  breigigjiä^rige  jtrieg  beenbet,  in  wel« 
c^em  befonberd  bie  Sraunfc^weig^Süneburgfc^en  Sönber  eine 
©eute  ber  friegfül^renben  Parteien  gewefcn  unb  üon  beti  Iai=^ 
ferlic^en  wie  f^webifc^en  beeren  au^gefogen  waren.  S)te 
fruc^treic^cn,  gefegneten  Sanbfcbaften  Salenberg^  befanben  ft(^ 
in  einem  troftlofen  3uftanbe  unb  glichen  einer  Sinöbe:  !£)5rfer 
vertilgt,  bie  ftirc^en  oeröbet  unb  bie  @inwof)ner  verarmt. 
S(u(^  ber  Dörfer  burd|  feinen  ©runbbefi^  blfi^enbe  ^bel  bed 
Sanbed  war  gum  großen  2:^ei(  ber  SSerarmung  preisgegeben. 
2)ie  Don  3(ten'fc^e  i^amUie^  oor^er  xtiäj  begütert,  war  g(ei(^« 
falls  gezwungen  gewefen,  einen  jl^eil  i^rer  ©fiter  ju  Der« 
taufen  unb  gu  oerpf&nben.  3o]^ann  ©eorg  o.  3(ten,  welcher 
unter  ben  ftaiferlic^en  ben  ftrieg  gum  2:^eil  mitgemacht  ^atte, 
fuc^te  bann  nac^  abgefc^Ioffenem  gvieben  burc^  tüchtige 
Oetonomie  unb  weife  ®parfamfeit  feinen  ®it}  ©eftorf  wie» 
ber  gu  cultioteren  unb  btü^enb  ju  geftalten.  SSr  bie  (Srgie^ 
l^ung  unb  3(uSbiIbung  feiner  ga^Ireic^en  Familie  blieben  nur 
wenig  3J2itteI  übrig.  S)iefeS  war  auc^  ber  ©runb,  weS^atb 
er,  obwo^(  eifriger  Sutl^eraner,  wegen  fic^  bietenber  äußerer 
$ort^ei(e  feinen  ®o^n  3obft  ^ermann  ben  3efuiten  ju  ^iU 

1)  3n  btefem  Saläre  ert^eilt  ber  $er}og  IBil^eltn  bon  ißraunfd^weig 
unb  ^fineburg  bm  ^einttc^,  Sodann,  ttfc^e  unb  ^ert^olb  b.  3(ten  in 
(i^eflorf  fUc  im  anflnflenfc^en  ^icge  geleiftete  ^tenße  bebeutenbe  $ri« 
oUegten. 


be^^eim  jur  Sudbilbung  anoertraute;  j[ebo(^  ging  bie  boburc^ 
entftcl^cnbe  ©cfo^r  eine«  ßonfeffion«wcc^fefö  glfirflit^  vorüber. 
?ltt(^bein  3obft  ^^crmann  feine  ©t^utftubten  bafelbft  abfolüiert 
^atte,  brockte  i^n  fein  $ater  ju  lueiterer  caüaliermSgiger 
Sludbilbung  an  ben  Keinen  $of  nac^  'Detmolb,  mo  il^n  ber 
®raf  Don  Sippe  afö  *ißage  aufnahm  unb  batb  tt)egen  feined 
©ferö  unb  feiner  „gentilesse"  liebgewann.  5)icr  blieb  er 
nur  furje  ^txt,  »ibmete  fic^  bann  ber  ftriegerfaufba^n  unb 
begab  ficQ  ju  feiner  mititSrifc^en  9(u9bi(bung  In  franjSfifc^e 
!Dtenfte.  !&a  i^m  Don  ^an^  für  bie  Steife  nac^  grautrei^ 
nur  geringe  9)htte(  gefpenbei  merben  fonnten,  unternahm  er 
biefribe  ju  gu§  im  3a^re  1667  unb  benuftte  nur  für  eine 
(Strede  einen  S^ac^troagen,  melier  SBein  transportierte,  tt)o 
er  fxäi  aud)  —  mie  er  fpäter  erjät)Ite  —  nac^  gegebenem 
ISeifpiele  M  t^u^rmannd  mit  ^ü(fe  eine«  @tro^^a(md  an 
ber  fügen  grac^t  erquidte. 

3(ten  fanb  Sufna^me  old  (Sabet  in  bem  Stfaffifc^en 
„gürftenbergift^en  9teglment  ju  gng",  welche«  üon  einem 
!Deutf(^en,  bem  Oberft  3wrtauben,  commanbiert  »urbe  unb 
JU  äbbeDitte  in  ©aruifon  lag.  3n  biefem  9tegiment  blieb 
er  bann  imi  3a^re  afö  Sabet,  ein  3a{)r  atö  f^öl^nric^  unb 
brei  Sahire  al«  gieutenant  gur  feinen  2cben«unterl^alt  war 
er  auf  feine  geringe  ®age  angetoiefen,  »ußte  aber  burc^ 
geft^idte«  unb  glüdlic^c«  ©pielen  —  welche«  il)m  auc^  im 
fpätern  geben  immer  günftig  »ar  —  mancbe  B^buße  ju 
gewinnen.  3a  er  war  batb  im  gtanbc,  burc^  feine  üWittet 
einen  jüngeren  ©ruber,  gerbinanb  griebric^,  nac^fommen  ju 
laffcn,  »eitler  auc^  in  fein  9?egiment  aufgenommen  »arb. 
ißat^bem  3Iten  a(«  Sieutcnant  bie  gelbjüge  in  $oöanb  unb 
gtanbern  1672  —  1674  mitgcmoc^t,  aber  menig  Hoffnung 
^atte,  in  franjöfifc^em  ÜDicnft  in  feiner  ßaufba^n  weiter  ju 
lommen  unb  eine  Kompagnie  )u  erhalten,  na^m  er  feinen 
äbf^icb  unb  fein  Dberft  3wriauben  enttieß  i^m  am  15.  ?rto' 
oember  1674  ju  8ifle  auf  bie  rü^mtic^fte  SBeife.  %m  2.  «pril 
1674  »ar  ba^eim  fein  3Sater  geftorben  unb  feine  üWutter 
^attc  i^n  auc^  bringenb  jurüdgemünfc^t.  >) 

1)  %vidj  biefe  ßeg  t9  ft^  aU  Stttme  angelegen  fein,  bur4  ^ti^t 
©paifamlett  unb  gute  Strt^f^aft  bae  gamttiengut  }u  berbeffetn;  in 


3(ten  begab  [id^  nun  in  feine  {)etniat^  nat^  ^annooer 
jurfid,  oo  fid^  }n  ber  3^^  ^'^^  gflnftigften  Sudfic^ten  ffir 
eine  änftellung  eröffneten,  ba  gerobe  ba»  bortige  $eer  be* 
bentenb  Derme^rt  murb^  3n  ^annooer  ^errfc^te  bamaM  ber 
$erjog  3ol^ann  griebri(^,  »elc^er  an«  perfönlicfter  ©cre^rung 
Snbnjig«  XIV,  bnrc^  ben  (Sinflug  feiner  ganj  in  fron* 
2Öfif(^en  @efinnungen,  in  bem  $aufe  (Sonbe,  erjogenen  @t^ 
nia^(in  Senebicta,  einer  Zoä^ttx  bed  ^faljgrafen  Sbuarb  bei 
9{^ein,  unb  burc!^  bie  9lu9fi(^t,  burc^  ben  m&c^tigen  3lrm  be« 
ßönig«  Don  f^ranfrei^  in  feiner  ©teOung  ald  9?ei(^6ftanb 
gehoben  ju  n^erben,  ben  beutfc^en  3ntereffen  entfrembet  tt)ar 
unb  ftd^  }u  einem  SBerfjeuge  franjöftfctier  ^olitif  ^atte  machen 
laffen,  »ä^renb  feine  ©rüber,  ber  ^erjog  ®eorg  ffiil^elm 
Don  Lüneburg  unb  (Srnft  3luguft,  bamatö  ©if^of  Don  D^* 
nabrüd,  mit  Streue  unb  (Sntfc^ieben^eit  am  dteic^e  fingen. 
Sodann  griebrid^  ^atte  am  10.  December  1672  mit  bem 
franjöfifc^en  ©efanbten  93eriu«  einen  äJertrag  abgefd|Ioffen, 
woburc^  er  fic^  oerpfliAtete,  ein  $eer  oon  10000  SKann  ffir 
Sttbmig  XIV.  aufiufteUen,  mofür  er  Don  biefem  aQcin  in  ben 
Sauren  1672—1674  bie  Summe  oon  1722000  gim« 
begog.  Sr  fe^te  bann  bie  93ergr6gerung  feined  ^eered  noc^ 
fort  unb  brachte  biefed  auf  14000  SRann,  an  beffen  @pi^e 
er  ben  bi«  ba^in  fran}öfif(!^en  Mar^chal  de  camp  ^obemite 
fteQte.  iDiefem  tt)ar  Ölten  fc^on  befannt  unb  erl|iett  fogleic^ 
oon  il^m  eine  Sapitain  ^  Sieutenantd  >»  ©teile  in  bem  alten 
,,blauen  Siegiment"  unter  bem  Oberften  !3)u  3Rarteau,  unb 
im  3a§re  1676  eine  (Sompagnie  in  bemfelben  Stegiment, 
beffen  ©arnifon  ©öttingen  unb  nacfi^er  ©obenmerber  toat. 
S)ie  9l8]^e  ber  |)auptftabt  $annoDer  gab  3Iten  (Gelegenheit, 
fi(^  oft  bort  aufju^atten  unb  mit  ben  angefcl^enften  f$amilien 


einer  üorliegenbcn  ^et^enprebigt  auf  fte  (f  8.  3uU  1698)  ^tigt  e«: 
„fiU  eine  getnbin  üon  ^tedetten  f^at  fte  n>te  eine  SBittrae  {t(^  ein« 
gesogen  gehalten  unb  t^red  Kaufes  unb  9(ngelegen^etten  gel^örige  9c^t 
gehabt,  ba  i^r  ber  fftuf^m  bann  auc^  im  S^obe  bleiben  mug,  bog,  aU 
burc^  ben  jtrteg  bie  3ttenf(^en  ®üter  roiniret  unb  ^cruntevgeTommen, 
biefe  burd^  nnberbroffenen  gletg  nnb  rfl^mHc^e  conduite  ttiieber  in 
fotc^en  @tanb  gefe^et,  n>ie  betannt  unb  am  2^age  tj)/' 


)u  ocrle^ren.  S)ie  l^fr}(i(^[te  Sfufno^me  unb  matfre  t^reunb- 
f(6aft  fanb  er  bafelbft  in  bem  ^aufe  be«  mfic^tigen  unb 
großen  SRinifter^  Otto  ©rote,  fär  beffen  ©d^wefter  ^eboig 
8ucte  er  bamatö  eine  innige  $)er}en«neigung  fagte. 

Sin  ung(fl<!(t(^ed  @reigntd  foUte  i^n  aber  bolb  (1678) 
au^  feiner  angenehmen  unb  Uebgemonnenen  (Stellung  Der« 
treiben.  (Sin  ^öfling  unb  befonberer  ©flnftling  be«  J)erjogö^ 
Flamen«  «Bitte,  ^otte  eine«  läge«  bie  greci^^eit,  3Iten  auf 
bem  @4(o6^ofe  in  l^annooer  }u  infultieren,  moburc^  biefer 
pc^  Einreißen  Iie§,  benfelben  auf  bcr  ©teile  burt^  jmci 
@fibe(^iebe  töbtlic^  }u  Dern)unben.  3(ten  mu^te,  bag  er  ben 
3orn  unb  bie  ft^werfte  ©träfe  öon  ©eiten  be«  $)eriog«  gu 
beffird^ten  ^atte  unb  nur  bie  t^tuc^t  i^n  retten  lonnte.  @r 
eilte  in  ba«  ^an^  beö  franjöfift^en  ©efanbten  Äebcnac  unb 
na^m  beffen  9f^(re(!^t  in  Snfprud^.  (Sr  mirb  fxäj  fobann  an 
ben  ^ifc^of  (Srnft  9uguft  unb  beffen  ©ema^Iin  ©op^ie  nac^ 
Ddnabrud  gen^anbt  ^aben,  benn  oor  un«  liegen  gwei  lurje 
©iüet«  bcrfcfben,  in  benen  fte  i^m  aufnähme  unb  ©(^ufe 
gewähren.  33ie  l^erjogln  ©op^ie  f (greifet  am  16.  Äuguft 
[1678]: 

„Monsieur.  J'ay  sujet  de  vous  remercier  du  bon 
rägal  que  yous  m'avez  fait,  qui  m'a  este  fort  agreable; 
Yons  De  le  serez  pas  moins  k  cette  cour,  quand  vous 
voudrez  vous  y  rendre.  J'ay  dit  k  Mr.  le  Duc  ce  dont 
vous  m'aviez  prie;  il  m'a  repondu  tout  comme  vous 
Tavez  soubaite.   Cependant  je  seray  toujours  Monsieur 

Votre  tres  aflFectionnee 
A  Monsieur  dllten  4  vous  rendre  service 

Capitaine  4  Sophie." 

Hannover. 

Unb   ber  $)eriog  @rnft   Sluguft    fc^reibt    am   23.  9(uguft: 

—  „Je  suis  fachö  de  Taccident  qui  vous  est  ar- 
rivö.  Si  je  puls  vous  estre  utile  k  quelque  chose, 
mandes  le  moy  et  soyäs  persuadä,  que  j'ay  beaucoup 
d'amiti^  pour  vous. 

Ernest  August," 


8 

1)cr  fronjSftfc^e  ©cfanbtc  brot^te  bann  3ttcn,  bcfftn 
9(ud(teferung  ber  $)eriog  oergeblii!^  verlangt  ^otte^  am  ^eQen 
Xa^t  in  feinem  üEBagen  aM  ^annooer  nac^  O^nabrüd,  too 
er  am  ^ergogl.'bif^öfUt^en  ^ofe  bie  gnSbigfte  Slüfnal^me 
fanb.  3tten  jeigte  fit^  atö  gemanbten  ^ofmann  unb  ermarb 
fic^  fc^neU  bie  ^öc^fte  ®unft  bed  ^erjoglic^en  "^aare^. 

3n  bem  folgenben  3a§re  1679  ooUte  ^erjog  Srnft 
Suguft  roieber  eine  Steife  nat^  Italien  unternel)men,  mo^in 
eö  bie  bamatigen  metfifc^en  i^ürften,  angclodt  t)on  bem  ^an*^ 
ber  be^  italienift^en  äanbe^  unb  bed  bortigen  Sebend  mit 
untoiberfte^n^er  ®ett)a(t  jog,  befonber«  nac^  SJenebig  mit 
feinen  Sarneoald  unb  ben  Soften  prac^tliebenber  9lobi(i. 
!Dort  in  93enebig  moQte  er  mit  feinem  trüber,  bem  ^er}oge 
3o^ann  griebri^  jufammentreffen.  3tten  »arb  oon  @rnft 
äluguft  aufgeforbert,  i^n  auf  biefer  9ieife  gu  begleiten,  unb 
jiener  ^offte  a(dbann  beim  3iif^^^^^iit^cff^n  ^^^  3o^ann 
griebriti^  burc^  93ermitt(ung  bed  ^erjogd  (Srnft  3(uguft  it\* 
feu  ©nabe  toieber  ju  geroinnen,  dol^ann  i^riebrid^  reifte 
Don  ^annoder  aud  Dorauf;  (Srnft  9(uguft  in  Begleitung 
be«  3obft  ^ermann  t).  3(ten  folgte  ba(b  nac^.  9(tö  biefe 
in  Sär^burg  anlangten,  fam  i^nen  ^ier  ein  Jtammerbiener 
mit  ber  ^irauerbotftbaft  entgegen,  bag  $er}og  3obann  f^riebric^ 
plöfetit^  ju  aug«burg  am  8.  Dccembcr  (1679)  üerfd)ieben  fei. 

!£^omad  @ber^arb  d.  3(ten  in  fetner  Sebendffijje  bed 
25ater«  wibmet  biefem  güi^ften  folgenben  ?Ra(^ruf: 

„Jean  Fr^deric,  Duc  d^Hanovre^  avoit  beaucoap  de 
Bens.  II  d^buta  dans  le  monde  en  disputant  la  suc* 
cession  de  Christian  Ludwig  de  Gelle  k  George  Gail- 
lanme  son  fr&re,  k  qui  eUe  devoit  revenir  selon  la 
teneur  du  testament  paternel,  11  s'en  mit  en  possession 
k  Faide  de  Mr.  de  Grote  et  sceut  obtenir  par  l'entre- 
mise  des  princes  yoisins  oatre  le  duchä  de  Galenberg, 
qui  östoit  son  lot,  celui  de  Grubenhagen.  —  Les  affaires 
se  dirigoient  par  lui  mesme  et  11  travaillolt  la  pluspart 
da  temps  an  11t,  oü  11  ästoit  reteneu  par  son  Enorme 
grossesse.  L'inclinatlon  qu'll  portait  k  Fltalle,  lul 
avoit  falt  adopter  lenrs  maxlmes,   leur  gouvernement 


et  politiqne;  la  coar,  la  ville  et  le  pais  ^stoient  rem- 
plis  d'espions,  qni  rapportoient  et  leg  discours  et  les 
actions,  vilain  mutier,  dont  des  gens  de  la  premi^re 
voläe  se  mgloient.  Dans  la  gnerre  de  1672  il  se  s^para 
du  parti,  que  sa  maison  avoit  pris  avec  la  France  et 
ne  pnt  estre  persuad^  par  ancnn  avantage,  de  faire 
agir  ses  trouppes  contre  la  France,  lorsqn'il  fnt  forcä 
par  la  däclaration  de  gnerre  de  TEmpire,  k  qnitter 
cette  alliance,  et  qn'il  jonissoit  actnellement  des  quar- 
tiers  assign^s  par  l'Empire  ponr  Tentretien  de  ses 
trouppes;  aussi  cette  couronne  eut  toujours  pour  lui 
beaucoup  d'egard.  Apres  la  paix  de  Nimwegue  il  fut 
Obligo,  de  röformer  une  partie  de  ses  trouppes,  et 
comme  il  avoit  contractu  pour  leur  entretien  des  det- 
tes  considerables,  quand  les  subsides  de  la  France 
vinrent  k  cesser,  le  produit  des  quartiers  ne  suffisoit 
pas.  Pour  acquitter  ses  dettes  et  pour  amasser  un 
fond  assez  consid^rable,  pour  pouyoir  marier  avantageu- 
sement  les  deux  princesses  ses  filles,  il  forma  le  des- 
sein,  de  se  retirer  pour  le  reste  de  sa  vie  en  Italic, 
suivi  de  peu  de  domestiques  de  cette  nation,  apr&s 
avoir  envoyö  la  dachesse  avec  les  princesses  en  France, 
nanti  d'une  mediocre  pension.  Le  gouvemement  du 
pais  fut  confie  k  Mr.  de  Grote  avec  une  lettre  cachetee 
pour  estre  ouyerte  apr&s  son  depart,  par  laquelle  il 
congedioit  sa  nombreuse  cour,  sans  exception  mesme 
de  ceux,  qui  pouvoient  se  flatter  d'estre  des  mieux 
'  dans  son  esprit.  Aussi  sa  morte  ne  fut  gu^re  re- 
grett^e,  d'autant  moins  que  le  successeur  les  prit  pres- 
que  tous  k  son  Service.*' 

2.    änftctlung   unter  $crjog  Srnft  Sluguft.    -- 
SScr^clrat^ung.  —  ÜDlc  9icifcn  no(^  Stallen. 

Durt^  bicfcn  2;ob  feine«  ©ruber«  »arb  bcm  $erjoge 
@rnft  Sluguft  bie  5ßac^foIge  in  ßalcnberg  eröffnet.  Sr  lehrte 
ba^er  boti  SBürjburg  fogteic^  mit  3tten  juräd,  um  bo«  Srbe 
anjutreten.     ®alb    nac^   Ueberna^me    bei    9{egierung    unb 


10 

nadjbtm  er  am  12.  Dctober  1680  auf  bem  SRat^^aufe  ju 
^onnoDcr  bie  $)u(bigung  ber  @tSnbe  oon  Safenberg,  @SU 
tingen  unb  ©ruben^agen  entgegengenommen  \)attt,  trat  @rnft 
9(uguft  no(^  am  @nbe  biejed  3a^re^  »ieber  bie  9tetfe  nad^ 
SSenebig  an;  in  feinem  ©efolge  befanb  ftc^  anc^  toieber  3Uen, 
tt)e((^er  Dom  ^erjoge  feft  angefteQt  unb  jum  "SDlaiov  ernannt 
morben  mar. 

Ueber  bie[e  {Reife  liegt  meiter  fein  älctenftttd  Der  ald 
folgenber  lurjer  ^rief  be9  ^onprin^en  @eorg  Submig  an 
3[ten  oon  Sngfanb  au^,  moffin  ftc^  berfelbe  im  X)ecember 
1680  —  au«geftattet  mit  einem  Söec^fel  üon  1000  Z^U. 
auf  ämfterbam  unb  üon  14  000  I^Ir.  auf  Sonbon  —  begeben 
^atte^  um  am  ;pofe  t)on  ®t  3amed  ftd^  um  bie  ^anb  ber 
^ringeffin  älnna,  Zoäjttt  bed  ftönig«  Safob  IL,  perfönlic^ 
ju  bewerben.  •) 


1)  ®eorg  Snbiotg  ftt^Ite  aber  bort  feine  3ncltnQtton  ffir  bie  $rtn« 
)eg  unb  unterlieg  bie  Semerbung  S)ie  iBerbinbnng  mar  aber  bamat« 
ber  Sunf(^  ber  ^ergogin  0o)7^te,  befonberd  aud^  SBil^elmd  üon  Dranien, 
weldier  mteber^olt  feinem  grogen  Staatsmann  unb  (^efanbten  Q>.  gr. 
t>.  SaTbed  aufträgt,  bie  englifc^e  ^eirat^  in  $annok)er  bringenb  ju 
em^fe^Ien.  «I«  berfelbe  f^jotcr  bie  burt^  bie  ^olirtt  aber  nü^t  burft 
gegenfettige  .^ersen^neigung  gef4(offene  Serbinbung  (Seorg  Subnig«  mit 
ber  $rinseg  @opl^tc  S)orot^ee  erfährt,  ifi  er  fe^r  ungehalten.  ^  ffige 
(ier  aus  bem  in  neuefler  3^t  in  ^oSanb  —  leiber  erft  gum  Tleinen 
SCftcil  —  öon  ^.  8.  SWülIcr  öerbffentlit^ten  intercffanten  unb  toicbligcn 
S3riefnje(^fe(  swifcften  2ßitf)erm  III.  öon  Oranien  unb  ®.  gr.  ö.  ffialbcd 
einige  jene  ^eirat^  betreffenbe  ©teilen  bei.  «m  28.  gebruar  1680 
f^retbt  Salbecf  an  SBtt^elm  Don  Oranien:  „^  Le  Duc  [(Svnft  SCuguft] 
m'a  fait  dire  en  confidance  que  pour  ce  snjet  il  ne  peut  rien 
resoudre  encore  sur  les  pens^es  de  V.  Alt.  au  sujet  du  ma- 
riage,  dont  Mr.  le  Prince  Robert  [9{u))rec^t  t>.  b.  $fal)]  avoit 
d^sjä  fait  mention,  il  asseuroit  le  succ6s  en  cas  que  le 
Prince  vient  dans  le  royaume."  —  Unb  SBill^elm  ö. Oranien 
antwortet  barauf  oom  ©aag  am  27.  gebruar:  „—  J'espöre  que  Vous 
pourrez  venir  icy  bientost,  affin  de  Vous  pouvoir  entretenir 
Bur  diverses  choses,  entre  autres  oelle  dont  je  Vous  ay  öscrit 
et  dont  Vous  avez  fait  faire  ouverture  ä  Mr.  l'Evesque  d'Os- 
nabrug,  ^stant  une  affaire  que  j'ay  fort  ä.  coeur,  cro- 
yant  que  cela  pourroit  contribuer  beaueoup  au 
bien  public;  mais  je  ne  crois  pas,  que  la  chose  est  si  facile 


11 

„De  Londres  le  4/14.  de  Ferner  1681. 
Je  YOus  suis  bien  obligö,  Monsieur,  de  la  peine 
qne  Yous  av^s  prise,  de  me  mander  de  vous  noavelles 
et  de  m'avoir  fait  savoir,  que  Mr.  mon  P^re  se  porte 

du  costö  de  TAngleterre,  que  Mr.  le  Prince  Robert  ^scrit; 
pourtant  j'esp^re,  que  Ton  en  viendroit  ä  bout.*  —  %m  20.  Äprit 
1682  f^reibt  bann  SBi(^e(m  b.  Oranien  an  SBatbed:  roenn  biefer  nad^ 
^annoDer  ge^e,  fo0e  er  in  QEelle  unterfuc^en,  loie  e«  mit  ber  attgemetn 
bci)au|)teten  ^etTatl^  bed  gttrflen  ^etnric^  (2[aflmir  Don  92affau  fle^e; 
^il^clm  tft  Aber  bie  ©e^eim^attung  berfclben  fe^r  ungehalten;  bte 
englifcfte  ©cirat^  fei  in  ^annoöer  fe^r  ju  empfehlen.  —  „Si  Vous 
allez  är  Hanovre  je  Vous  prierois  fort  de  pousser  jusqu^ä  Gelle 
et  Vous  informer  du  vrai  si  le  mariage  de  la  Princesse  [@o))^ie 
3)oiot^cc]  avec  le  Prince  de  Nassau  est  entiörement  conclu, 
puisque  11  le  debite  icy  comme  une  chose  faite  et  ä  la  cour  de 
Celle  il  ne  Tavoue  point  on  eu  veulent  faire  la  fin.  —  —  II 
faut  pourtant  que  je  Vous  dise,  que  le  Prince  de  Nassau  m'en 
a  parlö  par  maniöre  de  notification,  ainsi  Vous  pouvez  croire 
ce  que  je  Iny  ay  repondu.  Mais  de  Celle  on  ne  m^a  rien  fait 
dire,  qaoyque  Ton  ä  tousjours  protestö  de  ne  rien 
faire  en  cela  sans  ma  participation.  Vous  savez  que 
j'ay  assez  dlnt^rest  en  la  chose,  que  j^ai  raison  d'estre  curienx 
pour  en  savoir  la  veritö  et  j'esp^re  que  Vous  ne  trouverez 
pas  mauvais,  que  je  Vons  fais  cette  priöre.  Quand  Vous  vien- 
drez  ä  Hanovre,  je  souhaiterois  aussi  fort,  que  Vous  par- 
lassiez  du  mariage  d^Angleterre  dont  autrefois  Vous 
avez  parlö  pour  voir,  si  prösentement  il  y  anroit  plus 
d'inclination,  dont  je  serois  extrömement  aise."  —  8m 
4.  ©ejjtember  1682  f(^reibt  SBil^elm:  —  „J'espöre  que  Vous  aurez 
bien  regu  mes  pr^cedentes,  surtout  en  Celles  dont  je  Vous 
parle  des  deux  mariages  du  Prince  de  Nassau  avec  la  Prin- 
cesse  de  Celle  et  que  je  souhaiterois  fort  celle  du  Prince 
d'Hanovre  avec  ma  belle-soeur.  Depuis  j'ay  appris,  qu'il  y  a 
une  n6gotiation  ä  Celle  pour  le  Prince  d^Hanovre  et  la  Princesse 
de  Celle,  quoyqu'icy  tont  se  pr^pare  pour  le  premier  mariage, 
la  Prince  de  Nassau  ayant  envoyö  en  France  pour  des  habits 
et  a  achetö  ä  Amsterdam  des  pierreries.*  —  Unb  am  8.  ©e))* 
tember  fc^teibt  bcrfclbc  an  SSalbed :  —  „J'aurois  fort  soohaitö  que 
le  mariage  de  la  Princesse  de  Celle  avec  le  Prince  August 
s'eut  fait,  mais  point  avec  le  Prince  aisnä,  ä  qui  je  souhaitois 
fort  ma  belle-soeur^  mais  je  vois,  que  dans  le  siöcle 
oü  nous  sommes  l'argent  fait  passer  toute  autre 
BOrte  de  considöration," 


12 

bien;  je  suis  anssy  bien  aise  d'apprendre,  qne  voas 
Yoas  plais^s  si  fort  k  VeDise,  de  qnoy  je  n'aarois 
Jamals  doat^,  quoyque  vons  me  rassiös  pas   mand^. 

Je  sonhaite  de  vous  revoir  bientost,  Monsieur; 

Ton  m'a  aussy  donn^  bonne  esp^rance  poar  cela,  car 
j'ay  ouy  dire,  que  Mr.  mon  Pfere  seroit  k  la  fin  de 
Mars  k  Hannover  et  je  crois  m'y  trouver  pour  le 
mesme  temps.  Ay4s  la  bont^  de  m'^crire  qnelqne  fois 
pendant  ce  temps-lä,  Mons.^  et  croy^s  moy  toujonrs  vostre 

affectionnä  ami 
George  Louis." 

93ou  bitfcr  SRetfe  be«  3a^re«  1681  brachte  Smft  Suguft 
ben  geleierten  unb  h)oi)lge{tnnten  3ta(iäner,  ben  Vbbote 
^ortenfio  9)?auro  mit  naij  ^anno\)tt,  totlä^tx  fic^  bem 
J)lenfte  bc«  $ergog«  mit  treuer  atnl^änglic^feit  »Ibmete,  in 
bcf onberer  ®unft  ber  ^erjogin  unb  fpfiteren  Äurfürftin  Sophie 
ftanb  unb  am  f)ofe  ben  ®tnn  unb  bie  92etgung  filr  itQ(iäni[(!^e 
Sprache  unb  Äunft  unterhielt,  mä^renb  er  jugfeic^  an  aUem 
voa^  ben  geiftreic^en  itreiö  jener  ®efet(igtett  belebte,  l^eitern 
2:^ei(  na^m. 

9[u^  Italien  mit  bem  ^erjoge  mif  ^annooer  jurüd« 
gelehrt,  foQte  bann  3(tend  f(^on  lange  gel^egter  ^erjen^^ 
tt)unfc^  erffiUt  unb  il^m  ein  ^fiudlic^ed  ®(fl(f  begrflnbet  xott* 
ben,  totläjt»  in  fteter  unb  ungetrübter  3nnigleit  lange  Sa^re 
i^m  ba^  Seben  oerfc^Snerte  unb  oerebelte.  @(^on  in  frä^e^ 
reu  3a^ren  ^attc  3Iten  —  »ie  »ir  fa^en  —  freunbfc^aft* 
Ii(j^e  unb  UebeDoUe  Slufnal^me  ju  ^annooer  in  bem  ^aufe 
bed  aßinifter«  Otto  ©rote  gefunben.  9(fö  ^erjog  Sodann 
griebric^  geftorben  war,  bei  welchem  ®rote  in  ^Sd^fter  ®unft 
ftanb  unb  unter  bem  er  feit  be«  ftanjter«  gangenbed  iEobe 
(1668)  mt^  galt  unb  oermogte,  barauf  (Srnft  Suguft  bie 
Stegierung  angetreten  ^atte  unb  mit  i^m  fein  in  unbef c^r&nlteftem 
3$ertrauen  bei  i^m  fte^enber  ^rinjipat^aRinifter  t>.  ^(aten 
nac^  $)anno))er  gefommen  xoav,  jog  ftc^  ®rote  anfangt,  ba 
er  unter  bem  neuen  äßinifter  nid^t  bienen  mollte,  auf  einige 
3eit  a(^  Sanbbroft  nac^  Dfterobe  }urü<f.  9luf  6rnft  Suguft'd 
bringenben  SSunfc^  teerte  er  aber  fd^on  nad^  fec^d  SD?onaten 


13 

iDieber  naä)  ^annooer  iurfld  unb  geiDQim  rofc^  auä^  bed 
neuen  ^errn  DoOe  ©unft.  S)em  Sfnfc^eine  na(^  tiefen  bie 
®pi^cn  ber  SSerwaltung  bei  "^laten  {ufantmen,  aber  in 
SBirtti{^teit  gab  ©rote  bei  alten  mic^ttgen  g^agen  unb  Sbt^ 
rat^ungen  ben  äßtttelpunft  ab. 

Seiner  tt)ar  gtildlic^er  afö  SlUn,  biefed  ^an^  mieber 
bort  2u  n>i{|en,  in  melc^em  ein  SOtagnet  Don  feffeinber  Sraft 
t^n  anjog:  bte  fronun^nnige  unb  biebere  >)  ©d^mefter  ©rote'd, 
^ebrnig  8ucte,  roelt^e  er  fc^on  früher  fd^&^en  gelernt  ^atte, 
jie^t  immer  ßeber  gemann  unb  um  bereu  ^anb  er  nun  anfielt. 
Sr  erl^ielt  i^r  damort,  fanb  bie  l^erjUc^fte  ßimuiüigung 
fon)o^(  i^red  in  aufrichtigster  greunbfc^aft  i^m  juget^oneu 
^ruberd  ate  auc^  i^rer  SRutter,  ber  SQittoe  be^  Seüif^en 
©rogDogtd  £^oma9  ©rote,  einer  geborenen  ^ert^a  fiat^arina 
0.  9[^(efe(bt,  unb  am  23.  i)2oDember  1682  fanb  bie  ^oc^jeit 
@tatt  ju  SEBebedbüttel,  n)o  bie  ©c^miegermutter  (ebte  unb  mo 
fpäter  unter  i^rer  grogmüttertic^en  Dbl^ut  bie  meiften  Sinber 
3Iten«  in  ben  erften  SebcnÄjol^ren  erjogcn  mürben,  ^erjog 
(Srnft  Suguft  ernannte  3(tcn  bei  ber  ©elegen^eit  ju  feinem 
©eneral^^btutanten,  n)obur(^  bad  glüdtic^e  SJer^ältnid  ju 
feinem  ^enn  ein  noc^  innigeres  mürbe. 

3m  3a^re  1684  unternahm  $)erjog  ©ruft  äuguft  mieber 
eine  9teife  nac^  3tatien,  mo  er  biefed  ^T^at  feinen  Slufent^att 
auf  faft  jmei  3a^re  audbel^nte.  3n  feinem  ©efolge  befan« 
ben  fic^:  ber  SRinifter  d.  ^taten  mit  feiner  i$rau,  bie  Sam^ 
mer^erren  d.  Sufc^  unb  ö.  SIende,  ber  Slbb^  ^ortenpo  SKauro 
unb  dtten.  ^)  jDed  ^erjogd  ©ema^Iin  Sophie  mu§te  in 
^errenl^aufen  „k  son  grand  regret"  ^)  gurüdbleiben. 

äßa^renb  biefed  Slufent^alted  mugte  3Iten  jmeimal  bie 
Steife  nac^  ^annoüer  machen,  junSc^ft  im  3a^re  1685,  um 
ben  vierten   ©ol^n   bed   ^erjogd,   ben  ^rinjen  Sari,  nac^ 


1)  Sie  mir  jle  fo  rft^t  au«  i^rcn,  Änkgcn  X,  1  —  7,  mitget^ctl* 
ten  Briefen  tenncn  lernen. 

2)  »gl.  «nl.  I,  1. 

3)  Sie  2:^om.  CSber^.  b.  3(ten  fagt.  Sie  ^erjogtn  ©op^ie  fic^ 
unterbeffen  in  ^annooec  unterhielt,  s^gen  audf  i^re  aud  ber  ^nt  an 
3Uen  gerichtete  Briefe  im  Sn^ange  L 


14 

^enebig  abju^olcn.  !Die  Steife  gefc^a^  mit  groget  ©(^netligteit 
unb  oerfd^iebene  auf  berfelben  ertebte  Abenteuer  bienten  fpSter 
3Iten  öfter  )ur  et^eiternbeti  Untergattung.  (Snbe  Xprit  bed 
3a^rd  [1685]  ^atte  Srnft  Suguft  bie  gteube,  in  Senebig 
au(!^  feinen  britten  ®o^n^  ben  ^rinjen  Sßo^imilian  {Qil^etm, 
auf  beffen  S)ur(^marf(^e  )U  begrüben.  9(td  $enebig  in  golge 
ber  mit  bem  ftaifer  unb  bem  Sönige  Don  $oten  gefd^toffenen 
SSerbtnbung  1684  ben  ftampf  mit  ben  Surfen  erneuert  ^atte 
unb  ^Utfdtruppen  merben  mugte,  ft^tog  bie  9iepubUI  am 
13.  X)ecember  1684  au(^  mit  ^erjog  (Srnft  Suguft  einen 
33ertrag  ob,  moburc^  biefer  fic^  derpflit^tete,  2400  SRann  mit 
feinem  @o^ne  äßa^imilian  SBil^elm  gu  fenben.  S)iefe  SbxU 
gäbe  marf edierte  am  12.  Februar  1685  t)on  i^rem  @ammel« 
p(a$e  SDtflnben  ab  >)  unb  gelangte  am  17.  Hpril  na(^  Scnebig, 
IDO  [xt  am  30.  3(pril  in  ©egentoart  Srnft  9(uguftd  unb 
3(tend  don  Senetianifc^en  SedoQmäc^tigten  gemuftert  mürbe. 
®ei  ber  ®e(egen^eit  mürben  bie  Dffidere  don  @eiten  ber 
Stepublif  mit  golbenen  Letten  unb  bem  3ilbni9  be«  ^eiligen 
äßarcu^,  bie  ©olbaten  mit  1^2  uenetianif^en  £)ucoten  be^ 
f(!^enlt;  ^erjog  (Srnft  Sluguft  aber  gab  jebem  @o(baten  einen 
falben  Snonatdfolb,  eine  meige  moQene  ^eber  auf  ben  $ut 
unb  ein  neued  bunted  ^atötud^. 

t^aft  )u  berfelben  3^^  jog  ber  Srbprin}  ®eorg  Submig 
mit  ben  don  ^annoder  unb  SeUe  bem  ftaifer  }ur  $fl(fe  be^ 
ftimmten  j£ruppen  nac^  Ungarn  gegen  bie  2:flrlen  iM  t^elb. 
am  16.  ÜWfirj  reifte  er  don  ^annoder  ab  2)  unb  er  traf 
gerabe  no^  red^t^eitig  in  Ungarn  ein,  um  am  19.  Suguft  an 
bem  glorreichen  ©türme  auf  ^eu^äufel  mit  perfönlic^er 
2;apferleit  S^eil  in  nehmen,  mo  befonberd  bie  SeQifc^en 
X)ragoner  fi(^  audjeic^neten  unb  ®eorg  Submig  bad  ©olbjelt 
be«   feinblic^en  ^eerfü^rer«   erbeutete.  3)     8(1«  mit    bicfem 


1)  «fll.  anläge  I,  1. 

2)  »gl.  antage  I,  2. 

3)  2)tc  St'M^l  öffentl.  ^bftot^ef  au  ^annoDer  befi^t  mitet  ben 
orientaUfc^en  vonbf^rifteit  eine  arabtfc^e  (.Liber  laudationnm  in 
Muhammedem''),  toorin  ber  ^annoD.  (Steuer al  d.  ^ornmetfelbt  ein« 


15 

(Siege  ber  Scibiug  in  Ungarn  ju  (Snbe  \s>ax,  begab  fic^  auc^ 
ßrbprin}  ®eorg  Subwig  ju  feinem  93oter  nac^  SJenebtg. 
3lun  mugte  3Uen  im  S^ecember  1685  au(^  beffen  jiunge  ®t^ 
ma^Un  @op^ie  3)orot^ee  auf  bed  ^erjog^  Sefe^t  t)on  $an« 
not)er  ^olen  unb  mit  berfelben  auc^  feine  Stau  atö  Ober^ 
^ofmcifterin  ber  (Srbprinjeg.  S^ie  9ietfe  ging  glüdlic!^  oon 
Statten^  mie  3Iten  freubig  ber  ^erjogin  @op^te  na^  ^an^ 
noDer^  ^)  mie  au(^  bem  $er}oge  ®eorg  SSil^elm  nad^  &eQe 
melben  !onnte.  ^)  ^oäi  gerabe  dor  Slnfang  bed  (Sarneoatö 
trafen  fie  in  9$enebig  ein.  Srnft  Sluguft  lebte  bafelbft  mit 
groger  ^rac^t;  er  bemo^nte  ben  $ataft  Foscari  am  Ganale 
grande;  in  einem  bena^barten  $a(afte  mar  bad  ®efo(ge 
untergebracht,  ©t&ngenbe,  mit  ber  reic^ften  Semirt^nng  unb 
Unterhaltung  auSgcftattete  gefte,  bereu  einige  7— 80005n^lr. 
fofteten,  unb  eine  matjr^aft  fiirfttt(!^e  greigebigfeit  gemannen 
bem  ^erjoge  bie  $er}eu  bed  äibeK  unb  ber  ganjen  SötooU 
ferung  unb  tr5fteten  bie  Senetianer  Aber  bie  gemaltigen  ©ubs^ 
fibiengclber^  bie  fie  bem  ^erjoge  g^^^Iten.  Sflaä)  @c^(ug  bed 
Sarneoate  begab  fic^  Srnft  9(uguft  mäi  mit  feiner  ©c^mie« 
gertO(^ter,  ber  (Srbprin}eg  ©of^^ie  !Dorot^ee^  nac^  9?om^  um 
bie  i$eft(i(^Ieiten  ber  ^eiligen  3Bod|e  bort  mitjumac^en.  3Uend 
f^rau  fonnte  ÜSe^tere  ba^in  nit^t  begleiten,  ba  fie  ber  dnU 
binbung  na^e  mar  unb  bed^alb  bie  (Srtaubnid  erhielt,  na^ 


gc{(4rt(ben  ^at:  „'&U  A.  1685,  d.  19.  Aug.  9}eu^änfe(  mit  Qfirmenber 
$anb  gtüdtlic^  erobert  »orben,  ^abe  t^  biefe«  9ii4  in  ber  großen  tfir» 
ftf(^en  ^iti^e  auf  bem  Altäre  gefunben  unb  mitgenommen." 

1)  S3q(.  ansang  I,  3. 

2)  3)iefer  antmortet  3(ten: 

„A  Celle  le  23.  D6c.  1685. 
Je  dois  VocLS  remercier,  Monsieur,  de  la  peine  que  Vous 
av68  pris  de  m'apprendre  des  nouvelles  de  ma  fiUe;  je  Vous 
prie  de  continuer  k  me  faire  sgavoir  son  6stat  et  k  luy  rendre 
VoB  soins.  Je  n'oublieray  pas  les  Services  que  Vous  luy  ren- 
drös  et  je  Vous  en  tiendray  conte  dans  toutes  les  occasions 
qui  me  viendrout  de  Vous  faire  plaisir. 

A  Monsieur  George  Guillaume." 

le  Lieutenant-Colouel  dliten 
k  Venise. 


16 

f)aimoocr  aurüdiufc^rm.  *)  Der  C^^rjog  lie§  fic  burc^  feine 
ffiogen  utib  Diener  auf  bie  fürforglic^fte  SBeife  nac^  ^ax\^ 
nooer  geteiten  unb  fc^enfte  i^r  beim  älbfd^iebe  no(^  ein  t^rSc^^ 
tige«  lafelfcröice.  alten  mußte  fie  ol^ne  feinen  Schuft  reifen 
laffen,  ba  er  ben  (Srbprin jen .  ®eorg  Subtoig,  tt)el(i^er  feinem 
äSater  nad^  9}om  nid^t  folgen  fonnte  „ä  cause  des  difficul- 
t^s  du  ceremoniel  Romain *",  auf  einer  Steife  nac^  f^Iorenj 
unb  9{eapet  )u  begleitln  ^atte.  9luf  biefer  Steife  erlebten 
auc^  fie  oerfc^iebene  Sbenteuer,  bereu  [xij  ®eorg  Submig 
fpfiter  no(%  oft  mit  8uft  erinnerte.  2)  Der  ^erjog  lebte 
unterbeg  auc^  in  9tom  mit  großer  ^xadft,  mo  er  ouf  aQe 
^eife  burc^  SCufmerffamfeiten  unb  S^renbejeugungen  oon 
(Seiten  ber  SarbinSte  unb  bed  $(betö  audge^ei^net  mürbe;  — 
ben  $a^ft  fa^  er  aber  ni^t.  Diefer  3(ufent^alt  in  Stom 
loftete  bem  $crjogc  20000  I^Ir!  3Jon  ^annoder  au« 
fc^idte  er  no(^  bem  (Sarbinat  unb  (Sonnetable  (Solonna  ate 
®ef(^ent  {»ei  @efpanne  $ferbe  l^annot)erf(^er  3"^^  tt^elc^e 
in  9tom  atlgemeine  ^ewunberung  fanben. 

©obatb  ber  Srbt^rin}  mit  3(ten  t)on  ^Itaptl  jurfidgele^rt 
waren,  trat  ber  $erjog  mit  i^nen  —  auf  wieber^olte  SSor* 
fteUungen  ber  ^annooerf(!^en  @tänbe  —  bie  9tfidfe^r  }ur 
^eimat^  an.  @etaunt(t(!^  war  biefe«  bie  (e^te  9ieife  (Srnft 
Sluguff«  nac^  Italien.  SBet(  e«  befonber«  bie  i^reube  am 
2^()cater  unb  Sarnedal  war,  welche  il^n  )u  ben  wieber^oUen 
toftf))ieUgen  Steifen  naä)  Senebig  bewog,  ging  ber  $)erjog 
auf  ben  93orfd^{ag  feiner  Stätte  ein  unb  warf  bie  ©umme 
üon  7000  2:t|lr.  für  bie  Unter^ottung  einer  O^jer  au«,  bereu 
Setter  ber  au«  9)tän(^en  berufene  %[goftino  ©teffani  war. 
9luc^  ber  itatianif^e  @arneoa(  warb  gu  ^annoder  im  Steinen 
nac^gea^mt  unb  erlangte  burc^  feine  ^rac^t  batb  weiten  Stuf. 

1)  iBalb  nad)  i^rrr  ^nfunft  in  $)annoDer  marb  bie  Xod)in  Eleonore 
2ndc  geboren,  meldte  fpäter  ben  (trafen  ®eorg  (S^ripo^^  \),  ©cl^Ueben 
in  Söerlin  l^eirat^ctc. 

2)  @o  toax  i.  ^,  i^r  Sagen  an  einem  j^age  breimal  umgemor* 
fen,  n)obei  3(ten  bad  Ung(fi(f,  ben  $nn}en  bad  <9(fl(f  traf,  baß  btefer 
iebe^mal  auf  ienen  gu  fallen  tarn.  @te  bemaffneten  fic^  bann  mit 
Äicfetjleinen,  niomit  fie  ben  ^ofltllon  bombarbierten,  wenn  berfelbe  auf 
ben  [c^Ie^ten  Segen  )u  fc^ncll  ful^r. 


17 

3.    3(ten9  @enbung  na(^  3^"^^^  ^"^  93cnebig 

1687/88. 

^adi  ben  Dielen  unb  toetten  9tetfen  ber  beiben  legten 
3a^re  tonnte  3(ten  aber  au(^  je^t  nur  ganj  turje  3^^^ 
bo^eim  bte  Stu^e  unb  bie  t^^euben  be«  l^äudlt(!^en  ©lüde« 
geniegen;  feine  3u^^^I^ffi9l^ii  u^^^  Sfic^tigleit  bewogen  ben 
$er)og^  i^tn  eine  neue  unb  fc^nierige  ©enbung  aufjutragen. 

ffiir  fü^en  früher,  ba§  $erjog  (Srnft  «uguft  1685  ben 
93enetionem  $ä{f9truppen  unter  bem  ftommanbo  bed  @mt* 
xaü  b.  O^r  mit  feinem  ®o]^ne  äßa^imilian  XBil^elm  gefanbt 
^atte;  im  dolore  1686  ftedte  er  baju  no(^  ein  neu  errichtetet 
9legiment  unter  bem  9{augrafen  Sari  Subwig.  ')  !Diefe  ^on« 
nooerf(^en  Gruppen  g^^neten  ftc^  auf  aQe  SBeife  aud  unb 
Derbaniten  bie  3$enetianer  i^nen  ^auptffic^tic^  bie  gtfidlic^en 
Srfolge  bed  i^elbjugd.  !Denno(^  mürben  fie  t)on  bem  93ene^ 
tianifc^en  Oberbefehlshaber  ÜJ^oroftni  fdjtet^t  be^anbelt.  81(9 
nac!^  bem  i$aQe  oon  9tapoti  bi  9lomania  (3.  September  1686) 
bie  ^iruppen  fic^  naäi  guten  SBinterquartieren  [e^nten^  erttjeilte 
3ßorofini  ben  aQgemeine  (Sntrüftung  ^erDorrufenben  iBefe^I, 
bad  $eer  in  bie  }erftörte  unb  Derpeftete  ®tabt  gu  legen, 
^ie  ^annooeraner  entfanbten  ben  9}augrafen  an  30?orofini, 
um  biefem  beS^alb  SSorfteQungen  ju  machen  unb  i^n  ju  bit^ 
ten,  fie  nac^  S^ntfit  }u  f(^i(fen,  mo^in  fc^on  diete  ftranle 
gefc^ifft  maren.  ÜBorofini  ert^eitte  bie  rüdft^tslofe  «ntwort: 
„que  pentestre  ils  avoient  envie  d'aller  s'y  divertir, 
mais  que  leg  tronppes  contoient  trop  k  la  R^pnbliqne 
et  qu'il  pr^tendoit  qu'ils  servissent  de  mesme."  !J)iefc« 
SSerfa^ren  oerleibete  ben  ^annot).  Dffideren  ben  oenetianifc^en 
!l)ienft  unb  ber  größte  I^eil  bcrfclben  ücriangte  bie  {Rfirfle^r 
in  bie  ^eimat^  ober  ben  9lbf(!^ieb.  Snblic^  geftattete  äßorofini 
ben  IranSport  na^  3^"*^^  (October  1686).  —  §erjog  Srnft 
Sluguft  toar  nic^t  geneigt  geteefen,  ben  93ertrag  mit  SJencbig 
2U  der(5ngern;  aber  bie  SBorfteQungen  bed  laifertic^en  ®t^ 
fanbten,  bie  feften  Serfprec^ungen  be«  ©enatö,  aBe  ©eftim* 


1)  @o^n  M  JturffirUen  Start  Submtg  o.  b.  $fal)  qu6  feiner  mor« 
ganatifi^en  (S^e  mit  Suife  t).  2)egenfe(b. 

1879.  2 


18 

mungen  ber  Sertrfige  fünfttg  genau  doKite^en  ju  (äffen,  der^* 
mochten  i^n  baju.  3efet  auf  bie  9{a(^ri^t  don  ber  traurigen 
Sage  ber  ^annod.  !£ru)})}en  tdurben  ade  SOtittel  derfuc^t,  bie 
neue  Kapitulation  rüdgängig  ju  machen,  aUein  ^enebig  moUte 
ftc^  ni(^t  barauf  etntaffen.  SRun  gatt  e^,  bie  Gruppen  no(^ 
für  einen  t^etbjug  günftig  }u  ftimmen.  S)ied  mar  um  fo 
f^wieriger,  atd  auger  ben  ermS^nten  3ßidft&nben  auc^  ein 
arged  3c^n)ürfuid  unter  ben  l^ö^eren  Dfftcieren  beftanb.  !£)ie 
Dberfteu  ®(^ü^  unb  d.  ®ü(on)  traten  mit  bittern  Slnftagen 
gegen  ben  ©enerat  d.  O^r  auf;  baju  tarnen  nod|  dntriguen 
eined  OberftUeutenantd  d.  @ebif(^.  Srnft  Sluguft  ^ielt  nun 
eine  ftrenge  Unterfuc^ung  für  not^menbig  unb  fanbte  ju  bem 
3tde(Ie  feinen  ®enera(«»S[biutanten  d.  3Iten  nac^  3^"^^^- 

3m  3anuar  1687  reifte  3Uen  don  ^annoder  ab;  in 
93enebig  erwartete  i^n  ber  ©eneral  d.  D^r,  mit  melc^em  er 
fogleic^  noc^  3^"^^^  fi<^  einfc^iffte.  ©einer  ©emanb^eit  unb 
Autorität  gelang  t^,  ein  guted  (Siuderne^men  unter  ben 
Officieren  U)ieber^er)uftetlen,  bie  Siruppen  }u  reformieren  unb 
fie  für  ben  neuen,  testen,  Selbjug  geneigt  )u  machen. '  Sucft 
führte  er  uo6i  mehrere  9(uftrSge  bed  t^etbrnarfc^aUd  $obeU)ttd 
au«  in  3e}ug  auf  bie  bort  gefaUenen  ^nnod.  Offidere. 
X)erfetbe  fc^rieb  an  31ten  nat^  ^enebig,  dor  beffen  Slbreife 
don  bort  nac^  S^^^^^f  ^^  ^1-  3anuar  1687:  „J^espöre, 
Monsieur,  que  cellecy  Vous  trouvera  dej4  arrivö  k  Ve- 
nise  k  bon  port  et  sans  qaelqae  mauvais  accident,  ce 
que  je  souhaite  de  toot  mon  coeur.  II  ne  s'est  rien 
passö  icy  depuis  Vostre  d^part,  qni  m^rite  Vous  etre 
mand6.  Toutes  les  choses  sont  encore  en  mgme  6tat, 
oü  Vous  les  avez  laissi.  Nous  avons  nouvelle  de  Ve- 
nise  qu^l  y  a  plus  de  10  jours  que  le  Prince  Maximilian 
soit  dejä  party,  si  bien  qu'on  Tattend  k  tont  moment; 
et  de  Zanthe  celle  qn41  y  a  3  capitaines,  qni  sont 
encore  morts  depnis  peu,  que  nous  avons  crü  en  vie, 
comme  Volger  et  Röbbig  de  rögiment  d'Ohr  et  Wend 
du  mien.  Les  capitaines  Hedemann,  Palmgrun  et 
Schefler  sont  ddjä  arriväs  depuis  quelques  jours;  les 
deux  Premiers  ont   envie  d'y  retourner  et  le  demier 


19 

demande  sa  demission.  Je  Vous  prie,  Monsienr;  de 
faire  mes  baissemains  k  Mr.  le  Göu.-Maj.  Ohr  et  de 
ne  pas  onblier  ce  petit  memoire  que  je  Vous  ay  donnä 
toachant  Thöritage  des  officiers  qui  sont  morts  en  ce 
pays-lä,  car  Vous  ne  Sfaariez  pas  croire,  comme  je 
suis  importunö  icy  de  lear  femmes  et  parenS;  et  sur- 
tout  du  Major  Bonfils,  da  Capit.  Yietinghoff  et  de  Mad. 
de  Campen,  qui  a  perdu  trois  fils  dans  cette  guerre, 
ledernier  a  iti  enseigne  de  monregiment;  eile  voudroit 
bien  s^avoir  ce  que  le  demier,  qui  a  pris  rh^ritage  de 
deux  autres,  a  laissä  en  mourant.  Les  ofSciers  de 
mon  bataillon  Vous  en  pourront  informer  et  aussi  de 
ce  que  le  pauvre  Wend  a  laissä.  Je  Vous  recommande, 
Mr.,  les  int^rests  de  mon  bataillon,  pour  j  placer 
autant  que  Vostre  instruction  le  pent  permettre  de 
bons  officiers.  Et  pour  moy  je  veux  faire  de  voeux 
pour  Vous,  que  Vostre  voyage  soit  heureux  et  que  Vous 
Facheviez  arec  tout  le  contentement  que  Vous  pouviez 
däsirer  pour  un  bon  succ^s  et  un  bon  retour,  et  je 
suis**  etc.  — 

Unb  am  11.  t$ebruar  fd^reibt  ^obewitö:  „J'ay  appris, 
Monsieur,  avec  bien  de  la  joye  Vostre  arrivöe  k  Ve- 
nise  par  Vostre  lettre  du  6.  F6vr.,  que  Vous  avez  eu 
la  bontö  de  m'^rire,  par  laquelle  j'ay  veu,  que  Vous 
n'avez  pas  encore  pris  r^solution,  si  Vous  voulez  Vous 
embarquer  k  Venise  ou  aller  par  Otrante  k  Zante.  De 
quelle  mani^re  que  cela  soit  je  Vous  souhaite  de  tout 
mon  coeur,  que  Vous  continuez  Vostre  voyage  avec 
le  m6me  bonheur  que  Vous  Tavez  commencä.  S.  Alt. 
S6r6n.  t^moigne  d'avoir  un  peu  d'inqui^tude  de  ce  que 
Mr.  Florimonti  n'a  traitä  avec  la  S^publique  que  pour 
800  hommes,  puisqu'elle  pr^tend  de  donner  prfes  de 
deux  milles  hommes  qu'EUe  a  fait  lever  pour  ce  sujet, 
appr^hendant  que  les  autres  ne  luy  demeurent  sur  le 
bras:  outre  cela,  Elle  trouve  quelques  petites  choses 
dans  le  dit  traitä,  qui  ne  luy  plaisent  point,  mais  je 
crois,    que   tout  se  peut  redresser,   puisque  le  traitä 

2» 


20 

D^est  pas  encore  ratifiä  et  qne  Mr.  de  Flprimonti  aara 
receu  depuis  les  ordres  de  S.  A.  Sär.,  qa'EUe  veut 
fonrnir  k  la  dite  Repnblique  plus  de  800  hommes. 

Nostre  pauvre  carneval  de  Hanovre  est  fini.  Msgr. 
le  Dac  de  Celle  s'en  est  allö;  et  ses  Messieurs  qai  ont 
etes  avec  luy,  comme  Beauregard  et  Les-Gourt  ont  em- 
pörte d'icy  prfes  de  5  mill.  äcus  argent  comptant;  qu'ils 
ont  gagn^  de  S.  A.  S.  nostre  Maitre  et  des  autres  par- 
ticuliers:  ainsi  nons  commenQons  ä  mener  nostre  vie 
ordinaire  et  sommes  maintenant  occupäs  k  faire  de 
levees."  — 

92a(^bem  3(ten  fo  ben  Auftrag  bed  ^erjogd  mit  glild«' 
lic^ftem  (Srfolge  audgefä^rt  ^atte,  fc^iffte  er  fi(^  auf  einem 
engltfc^en  ©c^iffe  ein,  met^ed  mit  Sorint^en  befrachtet  unb 
uac^  ©icUien  befttmmt  mar.  SSladi  ^"^^  ftürmift^en^  gefa^r^ 
doQen  Steife  lanbete  er  )u  3J2effina^  eilte  bann  naii  bem  %t^U 
lanbe  unb  fiber  "ültapti  naii  ^om,  mo  er  einen  ^ermanbten, 
3.  $.  ö.  ©üloro,  traf,  »elc^er,  »ie  3tten  fc^reibt,  ^voyagoit 
pour  dissiper  le  chagrin,  d'avoir  isti  oblig^  de  quitter 
Copenhague  et  la  reine  douairi^re  de  Danemarque, 
soeur  des  Ducs  d'Hanovre  et  de  Celle,  sa  bienfaitrice» 
pour  eviter  d'estre  arrStä,  comme  les  ordres  en  avoient 
^stös  donnös  par  le  roi.""  9Rit  biefem  reifte  er  Don  9iom 
naät  ^enebig,  mo  er  im  9Rai  (1687)  eintrof  unb  noc^  mit 
bem  ©enate  wegen  ber  ^annod.  S^ru^^t^en  der^anbette,  unb 
eitte  bann  nac^  ^annooer  juräd. 

9ta(^bem  mit  ber  (Eroberung  Sorint^^,  Sitzend  unb  ber 
airopoli«  (29.  ©eptember  1687)  ber  ^med  biefer  ßamjjagne 
errei^t  mar,  fc^ifften  fic^  bie  ^annod.  Xxnppm,  um  in  bie 
^eimat^  )urüd}ule^ren,  mäi  äSenebig  ein.  SDort^in  fanbte 
nun  $er}og  (Srnft  Sluguft  i)  3tten  abermatd,  um  bie  ^eim^ 
le^renben  don  bort  nac^  ^annoder  }u  fähren.  3"  biefem 
3tdede  U}arb  er  juglei^  aü  au§erorbent(i(^er  ©efanbter  bei 
aQen  ben  Staaten  accrebitiert,  hux6)  mlä^t  bie  Zxvippm  mor^ 
fc^ieren  mugten.    Slut^  biefen  Auftrag  führte  3(ten  gefc^idt 


1)  Snßrultion  t)om  27.  Sonuar  1688. 


21 

unb  )ur  grSgten  3ufriebcnl^ett  bed  ^eriogd  au^.    !C)er  Aa^ 
btnetdratl^  t>,  ^attorf  fc^retbt  i^m: 

„Weihausen  ce  5.  Avril  1688. 

Monsiear.  J'ay  appris  avec  bien  de  la  joye  de  la 
Votre  da  29.  de  Mars,  que  Votre  commission  va  bien 
jasqnes  k  present.  Je  Yous  asseare,  que  S.  A.  S. 
est  tr&s  satisfaite  de  Votre  conduite,  dont 
Elle  Vous  donnera  des  marqaes  d'assenrance 
k  Votre  retour.  —  S.  A.  Tapproave  fort  et  se  per- 
snade  eDti^rement,  qae  par  Votre  pradence  on 
continuera  de  faire  en  sorte,  que  tont  aille 
bien.  Nons  sommes  icy  depais  7  jours  et  nons  par- 
tirons  vers  Hannover  Mardy  prochain.  S.  A.  de  Celle 
a  fait  nne  terrible  chfite  la  semaine  passäe  ayant  eü 
qnelque  temps  la  tSte  dans  an  fossä  tonte  coaverte 
d'eaa  marais.  —  S.  A.  S.  notre  angaste  Maitre  a  resola 
de  faire  an  voyage  k  Leipzig  ponr  y  rendre  visite  k 
la  foire  prochaine  aux  ^lectrices  de  Saxe  et  d'Heidel- 
berg.  Je  snis  aatant  qn'on  le  pnisse  etre 
Monsieur  Votre  trfes  humble  et  tr^s  oböissant 

serviteur 
Hattorf. 

9la^  feiner  Stüdte^r  nac^  j^annooer  marb  3Iten  in 
Slnerfennung  feine«  rafttofen  ÜDienfteiferd  unb  feiner  grogen 
äJerbienfte  t^om  ^ergoge  ')  sunt  ^iegdratl^  unb  3nfpecteur 
ber  l^annot).  Zxvipptn  ernannt.  SM  folc^er  foQte  er  ba(b 
ein  groged  unb  f(!^mterigee  9lrbeit9fe(b  finben. 

4.   alten«  ÜCptigfeit  in  ben  Kampagnen  1688 

unb  1689. 

®ani  Surot^a  befanb  fi^  bomol«  in  gefa^r^  unb  unweit« 
doQer  Sage  unb  f(i^were«  Ungtüd  ftanb  bem  }erriffenen 
!t)eutf4lanb  beoor:  graulreic^  in  ftolier  Ueberntat^t,  — 
neben  i^m  nur  \6)toaäft  Sauber.  @finnnttt(^e  ©taaten  be« 
bantaligen  (Suropa  ftanben  in  {»et  Sagern  einanber  feinbfeUg 


0  ^ur4  potent  Dom  3.  3tint  1688. 


22 

gegenfiber:  eine  Bfterreic^ifd^e  unb  eine  franjBfifd^e  gartet. 
!Denn  mit  bem  kDeftfSHfc^en  ^rieben  toar  nur  ber  offene 
ftrieg  beenbet^  ber  mit  ben  9Baffen  geffi^rt  würbe,  ber 
t^otitifdie  Srieg  Don  Silnbniffen  unb  Sntriguen  unb  biplo« 
matif(^en  Dt^erationen  bauerte  noc^  wie  oor  fort.  Unb 
2)eutfd^Ianbd  ^Inii  mar  ed  bamold  —  unb  teiber  nit^t 
baraate  allein  —,  bag  bie  gürften  be«  SRcic^«,  Oefterrei^ 
Doran,  nur  il^ren  befonberen  93ort^eiIen  nachgingen,  bag  bie 
einen  SlQed  burt^  ben  ftaifer  gefc^e^en  (äffen  looQten,  bie 
anbern  nit^td  me^r  fflr(!^telen  ald  bie  Ausbreitung  ber  laifer- 
liiltn  SDtac^t,  bag  j[eber  feinen  iRac^bar  orgioöl^nifc^  betroc^* 
tete  unb  i^n  für  fä^ig  ^ielt,  um  einer  Keinen  ©ebietd^ 
erweiterung  millen  über  i^u  J^erjufaQen,  unb  bag  enbti(^ 
i$ranfrei(!^  mit  ^iBenu^ung  aQer  biefer  ©egenfä^e  unb  (Sifer« 
fflc^teleien  UberaQ  l^e^te  unb  immer  mel^r  ^xoxttxaiit  ffiete.  — 
9H«  im  3a^re  1685  ba«  $au«  ?fatj^  ©immern  au«:^ 
ftorb,  er^ob  Subwig  XIV.  «nfprflt^e  auf  bie  attobiafbeft^un» 
gen  beSfctbcn  für  feinen  ©ruber,  ben  ^erjog  oon  Orleanß, 
welcher  mit  bed  legten  ßurfürften  jfarl  Submig  @(!^n)efter, 
(Slifabet^  S^arlotte,  Dermfi^It  »ar,  obgleich  biefe  frfil^er  auf 
bie  (Erbfolge  oerjic^tet  ^attc;  augerbem  moQte  Subwig  ben 
don  fran}öfif(!^em  (Sinfluffe  abhängigen  9BiI^e(m  (Sgon  don 
gürftenberg,  ben  ©ruber  bed  SerrSt^erd  don  Strasburg, 
auf  ben  erjbifc^öflic^en  ®tu^(  gu  (Söln  befSrbert  miffen.  Ate 
er  in  beiben  Angelegenheiten  leine  Srfolge  badon  trug,  ertieg 
er  im  3a^re  1688  eine  neue  ftriegderHfirung  gegen  ben 
ftaifer.  ^toc^  el^e  biefetbe  betannt  mürbe,  brachen  aber  fc^on 
feine  $)eere  in  bie  ^tieberlanbe  ein  unb  fingen  bie  attcn  Ser« 
tdüftungen  don  neuem  an;  ol^ne  auf  nac^brüdlic^en  SBiber«^ 
ftanb  ju  ftogert,  flberf (^ritten  fte  ben  Ober«  unb  äßittelr^ein, 
bem5(!^tigten  ftd^  ber  SSnber  )n)if(!^en  SOIain  unb  !Donau, 
eroberten  Syrier  unb  SRainj  unb  bebro^ten  i$rantfurt  mit 
einem  gleichen  ©c^idfale.  !£)a  enblic^  in  fd^toerfter  3loÜ) 
dereinigten  {tc^  ©ranbenburg,  ®a(^fen,  ^annoder,  Süneburg 
unb  $)effen^@affe(  ju  einem  gemeinfamen  $anbe(n  gegen  ben 
9iei(^dfeinb.  !Der  ^rfürft  don  ©ranbenburg  ging  doran 
unb  fc^tdte  feinen  üßinifter  $aul  d.  guc^d  nac^  ^annoder  unb 


23 

SeOe,  um  ein  gemetnfamed  (Sinfc^reiten  gegen  Subwig  XIY. 
{u  betreiben.  !^tefer  toat  \äfo\\  frfi^er  int  3a^re  1684  am 
^ofe  }a  ^annooer  erfc^tenen,  um  im  Sluftrage  bed  ®ro§en 
Äutfürfien  f(^on  bamdd  eine  93erbtnbung  ber  norbbeutft^en 
gfirften  gegen  8ub»ig  XIV.  öorguf^Iagen^  too  berfelbe  aber 
audmeit^enbe  Snmorten  er^ielt^  ba  bie  |)er}öge  t>ou  $an^ 
noDer  unb  SeQe  im  ^inbtid  auf  Subwigd  XIV.  Serbinbung 
mit  meftbeutft^en  Surften  um  i^re  Sanbe  beforgt  unb  }uglei(^ 
eiferfüc^tig  maren  auf  bie  toac^fenbe  3)?ac^t  ^vanbenburgd. 
'Diefed  Sßal  aber  fanben  bie  SSorfc^tSge  be«  branbeitburg. 
@efanbten  bie  günftigfte  aufnähme,  ©eorg  SBi(^e(m  uon 
SeQe  erKSrte :  ber  2)egen  aOein  tonne  je^t  ® t(^er^eit  f (Raffen 
unb  er  moQe  fi(^  an  bie  i^m  oon  ben  franjöftfc^en  3)2iniftern 
Derfpro(^enen  SSort^eile  ni(^t  'fe^ren,  „bannen  enblit^  boc^ 
9t(ed  auf  betrug  hinaufginge'' ;  ber  $)eriog  (Srnft  Sluguft 
der^ic^^  mit  aQer  feiner  Mddjt  ju  „concurriren".  S9  lam 
bonn  }U  einer  93erfammlung  ber  gleic^gefinnten  t^firften  (oon 
JBranbenburg,  @a(^fen,  ^annooer^  Säneburg  unb  ^effen^ 
(SaffeO  )u  SD^agbeburg,  too  biefelben  fi(^  aber  bie  aßaßregeln 
jur  Ärlegffl^rung  oereinbarten.  Die  ©ranbenburger,  in  SSer»« 
binbung  mit  ben  ^oKänbern,  gogen  jum  ^tieberr^ein,  toS^« 
renb  ben  ^annooeranem,  ®ad)fen  unb  Reffen  bie  9lufgabe 
)ufie(^  Srantfurt  unb  ben  3ßain  )u  beden.  )8eibed  gelang 
i^nen,  ^ranffurt  koarb  am  14.  9tot)ember  1688  befe^^t,  bie 
3)2ainttnie  war  geftc^ert  unb  ben  franjöfifc^en  beeren  ^att 
geboten. 

Vergebend  Derfuc^te  nun  Submig  XIV.  bie  atten  ftfinfte 
feiner  $o(itif;  er  ^attc  unter  ben  c^riftlic^en  Surften  feinen 
©unbedgenoffen  atd  jenen  9Ritgcn)ä^(ten  oon  (Söln,  welchen 
au(^  ber  $apft  dertoorfen;  nur  bie  Sifirten  blieben  i^m  )ur 
SBaffengcmeinfc^aft.  SBil^etm  don  Oranien  oor  ^ütm,  rotU 
c^em  bie  SBirren  biedfeitd  bed  Aanald  ed  ermSgtit^t  ^atten^ 
im  3a^re  dor^er  (1688)  bie  Sietten  (Sngloubd  ju  brechen  unb 
bed  Zffxont^  bafelbft  fic^  gu  bemä^tigen^  fu^te  nun  für  ben 
Ravap\  gegen  Sranheic^  aQe  ©taaten  gu  einen.  S(u(^  Oefter«» 
xtiö)  er!annte,  bag  ed  nlc^t  aOein^  fonbent  nur  mit  bem 
9iei(^  ober  ^oKanb  derbunben,  ber  Uebermac^t  S^anfreic^d 


24 

gcwac^fen  fei.  «m  12.  SWat  1689  fam  bic  ^©roßc  «aianj* 
gu  @tanbe  unb  Dorn  jfaiftr  matb  ber  t)on  granfrei^  au^ 
gebrungene  ftrteg  für  einen  9iei(^ö!rieg  erRfirt.  ^ranbenburg, 
@a(^fen,  Reffen  unb  ^annooer  maren  mieber  tampfbereit 
Seiber  bel^ielten  aber  bie  ^rangofen  erft  ^üx  genug^  iene 
(Sräuel  ber  B^^ftörung  audiufü^ren,  »o  ^unberte  k)on  ©tSbten 
unb  t^Ieden  niebergebrannt,  U)o  bie  f(^5ne  $fal)  t>em)äftet^ 
bie  ftaifergrSber  }u  @peier,  ber  SBortnfer  S)om^  baö  ®c^(o| 
ju  ^eibelberg  gerftört  würben.  3)er  fturfürft  Don  Sranben* 
bürg  eilte  an  ben  9tteberr^ein ;  ber  ^ergog  (Srnft  Suguft 
begab  fi^  mit  bem  Srbprinjen  @eorg  Subioig  on  ber  ®))i^e 
oon  8000  aWann  an  ben  ÜÄittelr^ein  unb  rettete  granffurt 
t)or  plo^tic^em  UeberfaQ;  Anfang«  3uni  ftanben  fie  gwif^en 
äBe^tar  unb  f^rantfurt.  3$on  feinem  ^auf^tquartier  SBe^tar 
aud  fc^reibt  ber  (Srb^ring  am  18. 3uni  an  3(ten  in  granffurt: 
^3(^  bebande  mi^  fo^r  bie  mü^e,  loetc^e  Mr.  3(ten 
genommen  i)at,  an  mi^r  xoa9  gu  ^annot)er  passihret  gu  be» 
rid^ten,  unb  ^offe  nic^t,  ba^  bed  Su^rfürften  von  Branden- 
bourg  feine  menacen  fo  groge  effecten  merben  l^aben.  3Ber 
Don  freuen  ftirbet,  faget  man  Im  fprt(^mort,  mu^d  mit 
(g^fetepfur^en  begraben  merben;  iö)  meine  aber^  bag  man 
be^  und  leine  nol^t  bal^rDon  ^at.  ddf  ^abe  ^ier  bid^ero  in 
biefem  £)re(fnefte  no(^  fo  ft^en  mfigen  unb  bin  nur  gme^ 
mal^t  gu  t^randfort  geme^fen.  ®eiffert  ift  entelic^  fo  meit 
getommen^  bag  er  bie  i$ranIforter  ftamren  geSffenet  ^att, 
bad  inventarium  ift  aber  noc^  nic^t  fertig;  er  l^att  gefd^rie^ 
ben^  e«  fünbe  fic^  ®olb  unb  @i(ber  ba^retn.  Sdi  ^abe  fra« 
gen  tagen:  ob  anii  loeirauc^  unb  mirren  ba^rbe^  we^re?  in 
»elc^em  fade  eö  gen^ig  ben  SBeifen  aud  SDtorgenlanb  mürbe 
gtttommen.  !Die  Sia^ferßd^en  passifaren  ben  Rein  nac^^ 
gera^be  unb  xd)  ^offe  fie  balb  gu  folgen.  Reffen  unb  ©acfen 
moUen  nu^r  gufammen  ein  Corp  don  5000  SOtann  hinüber- 
fcl^iden^  unb  fie  moUen  for  i^ren  personen  mit  ben  übrigen 
troappen  auf  biefer  feiten  bleiben.  SBad  fonften  ^ier  passihret 
toirb  man  gu  Hannover  U)oQ  fc^on  migen  unb  ic^  derbirtbe 
Mr.  3tten  fein 

gan^  affectionirter 
®eorg  Subcmig." 


25 

93on  grouffurt  ou«  loeiter  oorbringenb  rtöt^igten  bann 
bie  Hannoveraner,  unter  i^rem  ärbprinjen,  ben  fran)öftf(!^en 
äßarfc^ad  ^oufleurd,  bie  ^efc^tegung  Don  (Sobtenj  auf« 
jugeben,  unb  trugen  mefentlic^  gur  Uebergabe  von  änainj 
(1.  September  1689)  bei.  9Son  ^ier  brachen  fie  bann  nac^ 
ben  92iebertanben  auf,  mo  bie  entf(!^eibenbften  SSmpfe  aud«* 
gefoc^ten  merben  foQten. 

3n  biefen  beiben  Sampognen  ber  3a^re  1688  unb  1689 
^atte  dlten  in  feiner  neuen  Stellung  ate  ftriegdrat^  unb 
3nfpecteur  ber  ZxxDfptn  mfi^felige  unb  fc^n^ierige  @ef(!^5fte 
}u  verrichten.  Site  bie  ^annoverfc^eu  j£ruppen  1688  nat^ 
T$ran{furt  aufbrad^en,  marb  ber  SOtinifter  D.  t).  ©rote  ate 
®enera(  Sommifffir  in  Begleitung  3(tend  bort^in  dorn  ^er^ 
}oge  beorbert,  um  ffir  bie  Zvvtpptn  }u  forgen,  toegen  Untere 
Haltung  berfetben,  Kontributionen  2C.  mit  ben  betreffenben 
©taaten  ju  verl^anbetn;  unb  ate  @rote  fe^r  ba(b  nac^  ^an^ 
nover  }urädte^ren  muf  te,  logen  3(ten  bie  bid  ba^in  get^eit« 
ten  ©efc^&fte  oQein  ob.  @r  begleitete  bann  noc^  ben  $er}og 
gur  Belagerung  Don  Sßaing  unb  feierte  nad^  Sinnal^me  biefer 
®tabt  mit  bemfetben  nad^  ^annooer  gurfld.  $)(er  fonnte  er 
nun  eine  längere  S^\t  bid  gum  da^re  1691  me^r  ber  Stulpe 
leben,  ald  bi^^er  i^m  vergönnt  gemefen  toax.  @r  ^atte  unter 
®rote  im  ftrieg^  *  SD'Iinifterium  gu  arbeiten  unb  bie  9lud« 
Hebung,  dnftanbfe^ung  unb  äludbtlbung  ber  Gruppen  gu 
leiten.  Xuierbem  war  er  ein  fe^r  oft  unb  ftetd  gern  gefe^e^ 
ner  ®aft  am  ^ofe,  in  ^o^er  ®unft  fotoo^l  bei  bem  ^ergoge 
ald  bei  beffen  ©ema^Iin  ©op^ie. 

3Iten  ^atte  bi^^er  neben  treuer  (Ergebenheit  ffir  feinen 
Surften,  emfigem  f^Ieig  unb  unermüblic^er  9(rbeit9fraft  ein 
fol(^ed  ^Talent  für  S^entlic^e  ©efc^äfte  unb  biplomatifc^e 
33er^anblungen  entmidelt  —  verbunben  mit  ben  ^ofmännifc^ften 
SD^anieren  unb  einer  perfönlic^en  8ieben^n)firbig!eit,  bie  leicht 
Silier  ^ergen  gemann,  bag  ber  ^ergog  (Srnft  Suguft  i^n  von 
)e^t  an  ftetd  gu  bipIomatif(^en  ©enbungen  in  ben  U)i(^tigften 
Slngelegenl^eiten  feiner  9tegierung  verwanbte. 


26 


3n)eitc  Slbtbeilung. 

1.    93er^anblungen  toegen   ber    neunten  Sur    btd 

iur  Sndeftitur  1692. 

!Die  ^er}öge  don  ^onnooer  unb  Sfinebntg  befagen  ba« 
mate  feine  geringe  üßat^t  in  SJeutf^tonb,  —  na(^  be«  ?)erjogö 
(äeorg  ^il^elm  dou  6e({e  j£obe  mußten  dertrag^ntSgig  beiber 
gfinber  deretnigt  »erben^  —  unb  bie  8fterrei(^if(^e  ^olitif 
bebiente  ftc^  i^rer  gern  ate  ®egenwi(^t  gegen  bo«  gu  tr&ftiger 
aßac^t  ^eranmac^fenbe  ^ranbenburg.  Unter  ben  ^roteftanten 
nahmen  fie  mäi  ben  Surfürften  bie  erfte  ©tette  ein.  Siuc^ 
mußten  fie  bie  $o(itiI  ber  ©rogmSc^te  gefc^idt  ju  btm%ta, 
fic^  dor)ägIi(^  burt^  ©ubftbiendertrage  Snfe^en  unb  eine 
S^rup^enmac^t  )u  ermerben,  n^eld^e  fte  ju  einem  ber  bebeu^ 
tenbften  f$aItoren  in  ber  bomaligen  beutfc^en  ^olitil  machten. 

$er)og  (Srnft  3(uguft  nun,  befeett  don  gemottiger  Snevgie 
unb  X^atfraft  mie  aufftrebenbem  Sorget),  fällte  bie  ^ebeu« 
tung  unb  Ttaift  feinej»  ^aufed  unb  fu(!^te  biefed  ba^er  in 
beut  entfprec^enber  ©tedung  unb  SBflrbe  )U  der^elfen.  £reu 
unb  entfc^toffen  mar  er  für  Aaifer  unb  ^tiäf  eingetreten  unb 
^atte  gegen  bie  f^einbe  im  Often  unb  SBeften  groge  Opfer 
gebracht,  —  ^atte  felbft  bad  Seben  feiner  fttnber  baran 
gefegt  unb  {wei  b(ü^enbe  ®ö^ne  auf  ben  ©(^(ac^tfelbern 
Ungarns  derlorenJ) 

äSor  aUem  ftrebte  Srnft  3(uguft  bamac^,  fein  ^aud  im 
SoQegium  ber  fturfärften  dertreten  ju  fe^en,  unb  glaubte, 
bag  ®ol(^ed  i^m  in  Snbetrac^t  feiner  SBerbienfte  für  fiaifer 
unb  9tei($  lool^t  gemS^rt  »erben  mflgte.  S^ie  fiur  ^otte  aber 
bie  hvixäi  eine  feft  fijcierte  Primogenitur  begrflnbete  Unt^eU^ 
barteit  bed  ^efit}t^umd  jur  ^ebingung    unb  |atte  ^ier)U 


1)  S>ie  ^ringen  JTarl  f^ili))))  am  1.  3anuat  1690  bei  $ri{)ina, 
unb  grtfbric^  Hugufl  am  10.  Januar  1691  im  (S^emejmaret  ^affe  bei 


27 

Stttft  Suguft  f<^on  im  3a^re  1683  bie  fatferftc^e  ®ene^^ 
migung  erlfalten.^)  !X)er  ©ebanle  ber  neunten  Jhtt  mar  fc^on 
früher  ju  ^annooer  aufgetaut!^!;  fd^on  Seibni)  ^atte  t^n 
1677  bei  9lbfaffung  feinet  Caesarinas  Fnrstenerins  gehegt, 
unb  im  So^re  1678  äußert  ber  gürft=^©if(|of  üon  STOfinfier 
in  einem  JBriefe  on  ben  branbenburgifd^en  ©efanbten:  domum 
Brnnsvicensem  nonnm  Electoratum  parturire.  Stber 
(Smft  Sluguft  bilbete  ben  ©ebanfen  erft  loeiter  aud^  nac^bem 
er  ben  (Srbdertrag  mit  feinem  Sruber,  bem  ^erjoge  ®eorg 
SBit^etm  don  Lüneburg,  burc^  bie  $)eirot^  feined  (Srbt^rinjen 
®eorg  Submig  mit  ber  SEoci^ter  be^felben  befiegett  unb  bad 
^audgefe^  ber  Primogenitur  erlaffen  ^atte;  unb  fortan  fe^en 
mir  i^n  biefem  S^cit  mit  eiferner  9e^arrli(^leit,  burc^  leine 
SBibermärtigfelt  entmut^igt,  entgegenringen,  aber  bie  iDurc^^ 
fü^rung  mar  fc^mierig.  Srft  nac^  ben  bebeutenben  Seiftungen 
unb  0))fern  für  Aaifer  unb  9tei(!^  er^ob  Smft  Suguft  im 
3a^re  1689  beim  «atfer  Seopolb  I.  feine  «ittc  um  bie  SSer^ 
lei^ung  ber  fturmfirbe.  S^oc^  ade  ^emfi^ungen  bed  ^anno« 
oerfc^en  ©efanbten  $Iaten  gur  ^di  be^  SBa^Itage«  in  Slugd^ 
bürg  1689/90  ffl^rten  ju  feinem  Srfolge.  Suc^  bie  barauf 
fotgenben  Unter^anbtungen  ^latend  unb  Simbac^d  am  laifer^ 
lid^en  $ofe  ju  SSSien  ftiegen  auf  immer  neue  ®c^mierigteiten^ 
fo  fe^r  auc^  baran  liegen  mugte^  bad  $au9  ^raunfc^meig^ 
Säneburg  ffir  bie  bamate  dom  Sioifer^  @))anien,  (Sngtanb 
unb  ben  ©eneralftaaten  abgefc^Ioffene  SKion)  gegen  i^anl^ 
rei(^  )u  geminnen.  T>a  monbte  fi^  Srnft  Suguft  unmutl^ig 
dom  ^aifer  ab,  brol^te  mit  3(bberufung  feiner  Gruppen  aud 
ben  9{ieber(anben  unb  plante  nun  eine  norbbeutf(!^e  92eutra^ 
Iität«*aüianj  jmifd^en  ©ranbenburg,  ©a^fcn  unb  ^annooer, 
meiere  bie  britte  Tlaä^t  gmifc^en  Oefterrei(^  unb  t$rantrei(!^ 
bitben  fode.  3)ie  größte  Unterftü^ung  biefed  ^(aned  ^offte 
man  bei  @a(^fen. 

1)  ®er  nnd  ^ter  oergSnnte  9tanm  grflattet  nit^t,  weiter  in  bie 
®ef(6t4te  ber  (Srwetbung  ber  neunten  Aur  l^ier  ein^uge^en,  old  3(ten 
bU)(omQtif(4  babet  t^&ttg  war  unb  nenc  bid^er  ungcbrudte  9(tenfkfl(!e 
und  oorltrgen,  unb  oermeifm  im  llebrigen  auf  ben  in  ber  3eitf4nft 
bcd  §ifl.  $.  f.  9Heberfa(4fen  1874/75  enthaltenen  Kuffaft  oon  ©Naumann. 


28 

$)icr  ^errfc^te  feit  bcm  12.  ©cjjtember  1691  ber  ftur* 
fflrft  3o^ann  @eorg  IV^  unb  war  bort  bte  bid^erige  Srgeben^ 
^ett  gegen  Defterrei(!^  bereite  erfoltet  unb  bie  $)innetgung  {u 
^ranbenbutg  gemac^fen.  !£)tefe9  Sefetere  loar  ^auptf5(!^lt(^ 
bad  SBerl  be9  S^Ibmarf(!^alI^  don  ®^öntng,  ber  in  t$o(ge 
eined  ©tretted  mit  bem  ©enerol  oon  €arfud  ben  branben« 
burgifc^en  S)ienft  mit  bem  fSc^ftfc^en  oertouft^t,  ^ter  balb 
bad  grögefte  Zutrauen  unb  ^(nfel^en  gemonnen  ^atte  unb  nun 
ber  bi^l^ertgen  3(u9beutung  @ad^fend  fär  bad  öfterreic^ifc^e 
3ntereffe  fe^r  entf(!^ieben  entgegentrot. 

3n  i^m  glaubte  man  in  ^annooer  bad  befte  SBerl^ 
ieug  gefunben  }u  ^aben  für  bte  X)ur(^fü^rung  bed  tm&ffnttn 
$(and.  3(ten  marb  nun  atö  gef(^idter  !£)i))(omat  dorn  $er^ 
}oge  (SrnftSluguft  im  ülBinter  1691  nac^  S)redben  abgefanbt.i) 
um  @(^öning  unb  bie  fät^ftfc^e  Stegierung  gu  fonbieren;  er 
fanb  günftige  $(ufna^me  bafelbft  mit  ben  ^roj[etten  unb  fe^rte 
mit  biefer  9!ac^ri(^t  na^  ^annoder  ju  weiterer  Serat^ung 
gurfid.  üDie  loeitere  fefte  (Sntfc^eibung  Derjögerte  ftc^  ^ier 
aber  unb  @^5ning  richtet  am  5.  S)ecember  1691  an  3(ten 
bie  bringenbe  Siufforberung,  fobalb  atö  m6gti(^  mit  bem 
äßtnifter  ©rote  )u  weiterer  9$er^anbtung  nac^  !£)redben  )u 
lommen;  ja  no(^  beffer  mürbe  ed  dieQeic^t  fein,  koenn  ber  ^ergog 
(Srnft  Sluguft  }u  münbli(^er  ®efpre(^ung  mit  bem  Jturfürften 
auf  ber  beoorfte^enben  Seipjiger  äReffe  gufammen  lomme; 
ber  branbenburgifc^e  äßinifter  !£)ande(mann  fuc^e  ben  fS(^ftf(^en 
$of  )u    einem  Sfinbnid   mit  Sranbenburg    ju   treiben.  2) 


1)  ^ied  ge^t  QU«  bem  g(et(^  folgenben  ©(^reiben  @45ntng«  an 
Sttcn  üom  ö.  ©ecember  1691  ^eröor,  wo  e«  ^eißt:  —  „votre  retour*' 
—  ^quand  voub  reviendrez". 

2)  3)oe  (chiffrierte)  @c^retbcn  lautet:  J'espöre,  que  Vous  aurez 
rega  mes  deox  pröc^dentes  et  en  aurez  vu,  que  mon  Maitre 
Bouhaite  Votre  retour  k  sa  cour  avec  vos  projets  promis,  ou 
au  moins  röponse,  si  c^est  quand  Vous  reviendrez.  11  m^a  or- 
donn^  de  Youb  ^crire,  qu^on  ne  doit  point  faire  röflexion  Bur 
la  lettre  que  Votre  Maitre  lui  a  6crit,  eile  ayant  Öt6e  falte  de 
cette  maniöre,  k  cause  qu^elle  est  tomböe  entre  les  mains  de 
touB  BeB  conseillerB  privös,  qui  montrera  par  la  suite,  quHl  est 
portö  k  ce  qu'il  Vous  a  dit  de  bouche.  II  me  semble  que  c^eBt 


29 

9}a4bem  mieber  brei  ®oc^en  Derftric^en  finb,  o^ne  bog  eine 
Sntfc^eibung  Don  ^annoDer  gefommen,  fc^reibt  @c^öiung  am 
29.  S)ecember  t)on  8ei))}ig  aud  an  diten:  man  f(^etne  in 
^annoDer  no(^  lein  rec^ted  93ertrauen  }u  ^aben.  £)er  ^nx* 
färft  mfinfc^e  mit  bem  ^erjoge  mfinblic^  )u  Der^anbeln 
unb  merbe  bie[e^  }U  gegenfettiger  3uf^i^ben^eit  auffallen. 
®(^5ning  bittet  nun  3(ten  bringltc^ft,  aOe«  aJtögli^e  ju 
t^un,  bag  ber  $er}og  (Srnft  Sluguft  mit  ®rote  unb  i^m 
fo  ba(b  ato  mögtic^  ISme.  (Sine  perfönlic^e  Suf^^ntmen^ 
fünft  ber  i$Qrften  bringe  in  einer  ©tunbe  me^r  ju  ®tanbe, 
ald  ®efanbtf(^aften  in  brei  äßonaten.  dx,  ®(^Bning,  mänfc^e 
ein  gute^  (Sindernel^men  ber  beiben  $Bfe  aufd  bringlic^fte.  >) 


tont  ce  qne  Ton  pent  avancer,  et  comme  par  la  grace  de  Dien 
je  me  porte  un  pea  mieox,  j'espöre,  qu'en  fault  ou  dix  jours  je 
serai  en  ^tat  de  pouvoir  Bortir  et  d'agir.  S.  A.  ä.  part  demain 
poar  renterrement  de  Freiberg  et  sera  de  retoar  ici  Lundi  qui 
vient ;  mais  s'en  ira  deax  joars  aprös  k  Torgan  et  de  ik  k 
Wittemberg  et  prendra  son  cfaemin  ä  Leipzig  ä,  la  foire,  oü, 
sMI  plait  ä  Dieu,  je  me  trouverai  aussi.  On  dit,  que  FElecteur 
de  Brandenbourg  y  viendra  aussi  en  ce  temps-lii.  Je  ne  sgais, 
si  serait  mal,  si  S.  A.  S^r^n.  Yotre  Maitre  y  venait  aussi. 
II  me  semble,  qu^alors  en  peu  de  temps  les  affaires  se  pourront 
adjuster.  On  nous  pousse  fort,  de  faire  un  traitö  avec  Bran- 
denbourg, le  chancelier  de  Dankelmann  ötant  ici;  mais  je  crois, 
qu^on  remettra  Taffaire  encore,  pour  y  mieax  songer.  L*on  dit 
que  Frise  faisant  aecroire  son  credit  ici  et  adroitement  döcon- 
vert  Vos  inten tions." 

1)  3)Q«  (chiffrierte)  ©(^reiben  lautet:  „La  Votre  du  23.  est 
bien  arrivöe  et  je  snis  bien  malfaeureux,  qn^on  n^a  poiut  vonlu 
adjouter  foi  a  ce  qne  j'ai  öcrit  sur  Tordre  de  mon  Maitre  et 
y  ai  adjout^  la  raison,  pourquoi  qu^on  ne  devroit  point  faire 
r^flexion  sur  la  röponse,  que  S.  A.  El.  avait  fait  öorire  par 
une  lettre  de  la  cfaancellerie.  L'on  verra  par  la  jointe  sign^e 
de  la  main  de  mon  Maitre,  comme  Elle  d^sire  de  s^aboucher 
avec  S.  A.  Sörön.,  et  je  crois,  que  cela  sera  avec  une  satis- 
faction  röciproque.  Je  Yous  prie  donc  de  contribuer  au  pos- 
sible,  que  S.  A.  S.  vient  au  plust6t  ici  et  qne  Mr.  de  Grote  et 
Vons  Taccompagnent.  Je  m^asseure,  que  S.  A.  S.  y  trouvera 
de  la  satisfaction,  car  je  ne  souhaite  plus  an  monde  si  non 
que  ces  deux  maisons  soient  bien  ensemble,  dont  le  plubliqne 
et  les  dites  maisons  en  particalier  profiteront  le  plus,  car  Vons 


30 

3u  einer  3ufamtnentunft  ber  Surften  lam  ed  nic^t. 
Son  (Srnft  Sluguft  würben  aber  im  dannar  1692  O.  ®rote 
unb  3(ten  nac^  Dredben  )u  weiterer  SBer^anblung  abgefanbt, 
um  ben  fturfurften  Don  ©ac^fen  )u  jiener  92eutraIit5td^9lIIiQn) 
)u  bewegen  unb  beffen  ^etfttmmung  in  ber  fturfa(!^e  ju  er^ 
langen.  @d  gelang  @c^5ntng  unb  bamit  auc^  ben  ftur« 
fürften  }u  geminnen;  ber  Sntwurf  eine«  9tetttralit5td^3$er^ 
traged  marb  aufgefegt,  Dom  fturfilrften  gebiUigt,  unb  mit 
blefem  begab  fic^  ®rote  nun  nad|  ^ien,  um  bur^  benfelben^ 
meld^er  ben  üBerluft  ber  Unterftfl^ung  Don  ©ctten  ixoütt 
m&i^tigen  JReic^dftänbe  befürchten  (ieg,  ben  laiferßc^en  $of 
ffir  bie  l^annoDerfc^e  ftur  günftiger  }u  fttmmen.  9}ac^  feinem 
t^ortgange  Don  S)re«ben  blieb  dtten  ^ter  }urü({  unb  warb 
ald  ®efanbter  bed  l^annoDerfc^en  $ofed  am  fäc^fifc^en  ^ofe 
accrebitiert,  um  für  bie  iSrIangung  ber  Jtur  weiter  ju  wirlen. 
üDurd^  fein  ^ofmfinnifc^ed,  (iebendwürbiged  unb  offene«  9Befen, 
aber  auc^  —  wie  wir  noc^  fe^en  werben  —  burd^  ®e* 
fc^ente  unb  Befleckungen  wugte  dtten  ba(b  feinem  3ie(e  nä^er 
gu  lommen.  Sr  ^atte  ba(b  ba«  Vertrauen  unb  }um  S^eit 
bie  i$reunbfc^aft  ber  bortigen  äßinifter  gewonnen.  ®eine 
SBerl^anbtungen  mit  biefen  gingen  nad^  ©rote'«  Slbreife  un^ 
unterbrochen  fort. 

9l{«  ®rote  nun  in  9ßien  bem  taiferßci^en  $ofe  ben  mit 
@ac^fen  gefc^toffenen  9leutraIitSt«Dertrag  Dor(egte,  woburc^ 
bem  ftaifer  bie  ^filfe  ber  gwei  mächtigen  «Staaten  —  unb 


s^avez,  qae  lorsqne  les  principaux  se  trouvent  eDsemble,  plus 
se  pent  faire  dans  nne  heare  que  par  des  ambassades  dans 
trois  moifl. 

Le  manage  avec  Danemarc  est  entiörement  rompu  et  les 
portraits  et  d^autres  prösents  sont  döjä  renvoy^s  de  part  et  d^autre. 
Poor  Tengagement  de  S.  A.  Elect.  avec  qnelque  antre  Princesse 
il  n'y  a  rien  et  S.  A.  EL  prendra  en  ceoi  et  tonte  aatre  chose 
bien  ses  m^snres. 

J^espöre  au  reste  de  Vous  voir  bientot  ici,  oA  Ton  atten- 
dra  la  r^ponse  de  S.  A.  Ser^n.  Votre  Maitre  snr  la  jointe  et 
BTir  celleci.  Personne  ne  scait  de  la  jointe  lettre  k  S.  A.  S. 
qne  S.  A.  EL,  moi  et  rhomme  quUl  a,  et  je  Vons  assure,  que 
tont  ira  le  mieux  du  monde  et  tout  4  Boubait  de  nos  Maitres.^-^ 


31 

batnit  kOQ^rfd^einlid^  ber  Sd^ii  friner  9lteber(anbe  —  t>tx* 
(oren  ging,  mar  biefer  ju  Witm  bereit,  wenn  ^annooer  Don 
jenem  93ertrage  jurüdtreten  unb  bem  ftaifer  mieber  atö  93eri> 
bflnbeter  fic^  anf^Iiegen  mürbe,  äiuc^  (Snglanb,  ^oQanb 
unb  Sranbenburg  brangen  in  ben  jtaifer,  bem  Sßunfc^e 
Smft  aiuguftd  nac^jutommen  unb  fc^on  am  22.  aRärj  erhielt 
©rote  bie  taiferltd^e  Urfunbe  fiber  bie  Srt^eilung  ber  ftur# 
ttfirbe  an  ^annooer.  ^ 

9(ber  bamit  foQte  bie  Slngelegenl^eit  noc^  lange  ntt^t  ent* 
[(Rieben  [ein;  ed  galt  nun,  bie  Snerlennung  bie(er  neuen  ftur 
Don  ben  S&rften  unb  @täbten  be«  9iei(^«  unb  bie  3nbeftitur 
Dom  ftaifer  gu  erlangen. ') 

3Uen  in  !X)redben  marb  jur  ©eminnung  ber  9(nerlen^ 
nung  Don  Seiten  be«  fturfürften  Don  Sac^fen  mefentOl^ 
burc^  bie  gflnftige  unb  förbernbe  ^olitil  bed  fturfürften 
3riebri(^  Don  JBraVibenburg,  bed  ©d^miegerfol^nee  bed  ftur« 
fürften  (Srnft  9(uguft,  unterftfi^t,  melc^er  biefem  fc^on  im 
3a^re  1689  bad  1682  bereit«  gegebene  SSerfprec^en  feine« 
grogen  SorgSnger«  mieber^olt  ^atte:  }ur  Sriangung  ber 
neunten  ftur  nad^  ftrSften  be^Iflid)  gu  fein.  9m  9.  3uli 
1692  trägt  berfelbe  feinem  ©efanbten  am  !Dre«bener  $ofe, 
bem  &t^.  diatff  D.  S^madomdti,  auf,  bort  bie  neunte  ftur 
^annooer«  ju  unterftüljen,  unb  brüdCt  feine  ^reube  barüber 
au«,  bag  ber  ^crgog  oon  ^annoDer  gegen  Sittn  feine  ooUe 
3ufrteben^eit  geSugert  ^abc  über  feine  SrHSrung  in  betreff 
ber  fturfac^e.  (Sr  münfc^e  ben  f>er}og  fe  el^er  jie  lieber  }u 
biefer  £)ignitfit  gu  Der^elfen;  S^madom^fi  fotle  fic^  nac^ 
aßen  ftrfiften  angelegen  fein  (af[en,  aUe  am  S)re«bener  ^ofe 
auffteigenben  Sebenlen  unb  ^inberniffe  au«  bem  Sege  }u 
rSumen  unb  bem  fturfürften  oon  @ad^fen  begreiflich  gu 
machen:  mie  e«  im  3nteref[e  ber  eDange(if(i^en  9{eügion  unb 

_^^^_^  * 

1)  8g(.  ba9  9lä^ere  Aber  biefen  Jhtr«Sertcag  bei  ^d^aumann, 
3eitf4r.  b.  ^tft.  ö.  f.  «Rieberf.  1874/75,  @.  27  f. 

2)  ^  bemerfe  nof^mal«,  baß  xä^  (ier  feine  oollflänbige  <9cf4i(^te 
ber  (Srlangung  ber  neunten  Stnv  geben  fann,  fonbem  nur  3(ten«  ^ä« 
ttgleit  babei  {(^ilbem  unb  neue  bid^er  ungebrudfte  gacta  unb  bieten* 
ßttcfe  Uefem  »ifl. 


32 

M  fturfürften  (SoUegtumd  liege,  bte  3(ngelegenl^eit  fo  ba(b 
ate  mSglid^  in  iRic^tigleit  }u  bringen.  S)tefed  ©d^reiben  lautet: 
~-  ^^näi  93efter  Stat^  unb  Sieber  ©etreuer,  ^aben  SBir 
and  eurem  ge^orfambften  P.  S.  üom  24.  Junii  gerne  erfe^en, 
bag  be9  ^er^ogen  Don  ^annoDcr  8iebben  an  S)ero  bort  an^ 
loefenben  Ministmm,  ben  von  Uten,  tesmoigniret  ^at,  mte 
®ie  mit  Unferer  loegen  ber  ElecioraX  ^®a6)t  d^ro  gegeben 
neu  SrKärung  nunme^ro  moU  jufrieben  fe^n.  @d  ift  auc^ 
Unfere  Intention  nie  anberd  gewefen,  atö  ^oc^gebac^ted 
^er^ogen  Siebben  debito  modo  unb  {e  elfer  jie  lieber  gu 
biefer  neuen  Dignität  }u  oerl^elfen,  unb  @oI(^ed  merben  SBir 
aud^  im  SBerte  fetbften  ferner  genugfam  an  ben  Zag  geben. 
@o(ten  be^  Sl^ur^  @a(^f end  Siebben  fic^  ^iebe^  nod^  einige 
tfbstacnla  eräugnen,  fo  l^abet  i^r,  biefetbe  burc^  alle  bien* 
[ame  repraesentationes  aud  bem  2Bege  )u  rSumen,  euc^ 
fiugerft  angelegen  [e^n  gu  lagen  unb  @r.'  Siebben  moUbegrei« 
fen  }u  machen,  mie  ber  (Soangelifc^en  Religion  unb  be« 
(S^urfürftüc^en  GoUegii  l^öd^fted  Interesse  erforbere,  mit 
biefer  @a(^e  ntc^t  länger  }u  trainiren,  fonbern  biefelbe  mit 
bem  aUererften  gu  oötliger  SRic^tigleit  }u  bringen.  Batione 
modi  merben  ftc^  aud^  fc^on  folt^e  expedientia  unb  SDtittel 
finben,  moburc^  man  bie  Jura  be6  S^urfärftl.  Gollegii  ge» 
nugfam  mirb  praeserviren,  unb  merben  93ir  bet)  Kniunft 
bed  $annoderif(^en  ®e^.  ^iati)^  von  Busch,  meieren  bed 
$er^ogd  Siebben  biefer  @Q(^e  ^a(ber  an  Und  fenben^  bed^alb 
etmad  eigentttc^ed  resolviren,  fotc^ed  anc^  bed  (S^urffirften 
Siebben  burc^  eud^  communiciren.  (Sd  mug  aber,  mie  Un« 
fererfeitd  bereite  geft^e^en,  bie  qnaestio  »an""  ')  guforberft 
affirmative  unb  pure  resolviret  merben,  unb  l^offen  Sir 
e^eftend  }u  oerne^men,  bag  ®ic^  Sl^ur  ^  @ac^f end  Siebben 
bogu  au(^  erflSret  l^aben.    Ut  in  rescripto 

Maylandt  (Vsic!)  b.  ^^j^^  1692. 

gricbcri^. 
E.  Dankelmann.'' 


1)  Ueber  bte  megen  ber  jhir  bantal9  oufgefiellten  Quaestiones 
„an''  unb  „qnomodo''  bg(.  €^(^aumann  a.  a.  O.  @.  28. 


33 

3Itend  gefc^idte  biplotnatifc^e  Xf)ättgfett,  tuelc^e  Don 
Letten  be«  Surfürften  Srnft  äluguft  tvie  bed  Üßinifter« 
D.  $(aten  bie  größte  Sfnerlennung  fanb,  >)  unterftii^t  bon 
ber  beim  fturfflrften  t)on  @a(^fen  im  ^öc^ften  9(n[e]^en  unb 
@influ§  fte^enben  Saboritin  bedfetben,  ber  92eitfc^ä4,  tveld^e 
bur^  reid^e  ©efc^enle  fQr  ^aunoDer  geiDonnen  mar,  ^)  errang 
balb  am  !Dredbener  $ofe  über  aQe  ©egenftrömungen  unb  bie 
3ntriguen  i$ranfreic^6  ^)  ben  DoQftänbigen  @teg.  ®a(^fen 
erfannte  bie  ^annoberfc^e  ftur  an  unb  fc^Iog  jugleic^  am 
19.  3uü  1692  mit  ^annober  unb  ^ilneburg  einen  S)efenfi))« 
9$ertrag,  monad^  biefe  Staaten  [\d)  gegenfeitig  in  allen  SStlen 
mit  3000  3)?ann  unterftü^en  moUen.  3)ie  (auenburgifc^e 
^Ingelegenl^eit  —  auf  bie  mir  fpfitcr  eingeben  merben  — 
foQe  biefen  Sunb  nic^t  ftoren,  bagegen  Derfpric^t  Srnft 
Siuguft,  bem  ^urfürften  Don  ©ac^fen  gur  (Srmerbung  ber 
polnifc^en  ftrone  auf  ade  SBeife  bel^ülflid^  ju  fein.  —  3(m 
28.  (September  1692  marb  bann  3tten  ald  neuer  turfürft^ 
lieber  ^raunfc^meig^ßüneburgifc^er  ©efanbter  Dom  Jturfärften 
3o^ann  ®eorg  IV.  in  feierlld^cr  äubicng  empfangen.  ^) 


1)  l^gl.  fCntage  II,  2. 

2)  fB^U  Anlagen  II,  2  unb  4. 

3)  Sgl.  «nlage  II,  3. 

4)  Gin  9eri(6t  barfiber  an  ben  j^urffirflen  (2^n{l  Slugufl  ifi  und 
erhalten  (©onnoo.  ©toatöar^iü) :  „^tutt^)  ju  SWittoge  12U^r  tft  ^r. 
t>,  3Uen  Excell.  bon  3^ro  (E^urfürfll.  Xiix^t,  )u  ^a^fcn  bon  2)ero 
(Santmer^errn  ^r.  ®rafen  bon  ©tnffenborff  «*)  benebfi  3  (Eammer« 
Wundern,  1  (£omnter«Fonrier,  2  Pagen  mit  lD{antte(n,  12  Laquaien, 
mit  3  ftutf^en,  moDon  2  (nebfl  2  Sagen^olter  au(t  mit  ä^anttetn) 
mit  6,  unb  bie  britte  mit  2  ^ferben  befpannet,  auf  ber  @(!^(o6gaffe  oug 
begen  Logement  a(9  (£^urfflr{l(.  9raunf(^n)eig«8flneburgif(^er  iKbge« 
fanbter  }u  5Dera  öffentli^rn  Audientz  mit  grogen  Ceremonien  t>oU 
genbergefialt  aufgelötet  tt)orben.  @o  tft  man  nun  mit  brm  neuen 
(S^urfflrflt.  Scaunf(^w.*?fineb.  Slbgefanbten,  $r.  b.  31ten  Exe.  burd^ 
ben  @ta1I  Aber  bie  9leitba^n  )um  grünen  2:^ore  hinein  Aber  ben 
^diioipta^,  bom  grfinen  ^^or  aber  big  an  bie  Steige  bur^  bie  auf 
betjben  Letten  im  (S^ciDe^r  gefianbene  ^(^mei^erguarde  gefahren,  aimo 

•)  a^attmod^  am  28.  ©eptember  1692. 
••)  b.  3injenborf. 

1879.  d 


34 

SBcniger  günftigcn  grfolg  l)attcn  bic  9Scrt)anbIuuflen  unb 
©emü^ungcn  ®rotc'«  am  faiferlit^en  ^ofe  wcßcn  ber  3n*^ 
öcftttur  unb  c«  Ruften  fic^  baßegen  ©c^wicrißfcltcn  auf 
©c^tDicrißfclten.  aber  Srnft  Slußuft  ging,  baburc!^  unbeirrt, 
fcft  unb  cncrgif4  »citcr.  *)  Orotc  fc^rcibt  am  10.  Äußuft 
1692öonSBicn  au«  anSItcn:  „Je  s^ais  depuis  aujourdhui, 

ber  $r.  Maröchal  Reibolt  unb  ber  Oberfc^enfe  nebfl  btelen  anbern 
{^off'Cavalieren,  bereu  Stnjafit  in  fel^r  groger  iDlenge  in  ®ereitf(!^Qfft 
geflanben,  ben  ^r.  ©efanbten  aud  ber  Aut|(^e  )u  em))fangen,  unb  big 
^alb  bie  Steige  ^inauffgeffi^ret,  afroo  fl(^  ber  Ober^^offmarfc^all  $r. 
Baron  de  Haugwitz  nebfl  mehren  Gavallieren  befunben,  Oon  meieren 
ber  $r.  ©efanbte  mit  grogen  Geremonien  mieber  empfangen  unb  fer' 
ner  fomott  burt!^  bie  Grands-Mosquetiren  afg  burt^  bie  Guarde  de 
Corps,  fo  imläemebr  geflanben,  big  in  bie  erfte  9^or«  (Sammer  gefa^ret 
worben,  olmo  ber  ©r.  ©efoubte  aberma^I  öon  bem  Ober  •  Cämmerer 
^x.  Baron  de  Pflug  nebfi  mehren  Gavalliren  )um  britten  ma^l  em« 
^fangen,  bon  melden  nun  ber  neue  (£§urfürfind(|e  ®cfanbte  bun^  bie 
aweite  S3or«  (Jammer,  aimo  fic^  aCte  ^o^e  Minister  unb  (Sammer^erren 
berott)egen  befunben,  )u  3^ro  (S^urfflrftl.  2)ur4taud^t  big  in  bie 
Audientz « (Sammer  geffl^ret  mürbe. 

Jladi  geft^e^ener  Audientz  ^at  man  ben  $r.  (Sefanbten  gu  ber 
(S^urfürflin  ^tnaufgeffl^ret,  aimo  man  felben  jur  taffe(  gefe^ct,  meiere 
Aber  3  ©tunben  gemä^ret.  2)ad  erfte  ©lad  Sein,  fo  3^ro  (S^urfarflt. 
I^urcbl.  )u  @a(^fen  getrunten,  tt)ar  be«  (S^urfflrfien  )u  Sraunf^U).« 
lOflneburg  ©efunbt^eit,  barnegfl  be9  (S^urfflrflen  )u  Sranbenburg,  alroo 
aud^  ber  Sianbenburgifcbe  (Sefanbte  ^r.  de  Ghwalkowsky  Excell. 
foiooK  jugegen  gefeffen,  atg  er  ftc^  be^  aOten  Geremonien  eingefunben, 
©efunbt^eit  unb  berglcic^en  me^r  getrunten,  mobe^  man  6  tromppeter, 
12  Pfeiffer  unb  12  Sambauren  gehabt,  a(fo  bag  ber  neue  (E^urffirflL 
(Sefanbte  al^ie  mit  grogen  greuben  burd^  bie  Kläger  Seine  fe^r  flart 
eingewi^et;  toornat^  er  ft((  nun  retoumiret  unb  burc^  ben  (Sam« 
mer^errn  ^r.  ©raffen  bon  ©ingenborff  nebfl  benen  8  (Sammer-Suncfem 
micber  in  fein  Logement  geffl^ret  »ocben.  ©cflern  »arb  bur4  bie 
(Sammer-  unb  {)off<Fouriere  allen  benen  $off * 8cbienten  angefagt, 
ft(^  )u  fold^er  neuen  (S^urfürfll.  (S^efanbtf(!^aftd « Audientz  etnsufinben, 
inobet)  bau  au(!^  fo  Diel  8eut^e  alg  bct)  feiner  Audientz  gewefen,  toxt 
aud^  alle  ©agen  Dott  Sent^e  geflanben,  fotd^e«  mit  ausuferen.''  — 

1)  Die  ^er^ogin  Stifabet^  (S^arlotte  Don  Orleans  f(^retbt  an  bie 
Äurfürflin  ©op^ie  am  14.  (September  1692:  „3*  backte  ni(^t,  bag  bie 
difticultäteu  megen  ber  Stut  Don  bier  tämen,  id^  meinte,  e«  fSme  bon 
beutf(^en  gflrflen  ^er;  \d^  ^abe  ober  moO  gebadet,  bag  (5.  8.  ni^t  t)ie( 
bana4  fragen.'' 


35 

que  le  nombre  de  nos  antagonistes  parmi  les  etrangers 
et  les  Princes  s'augmente  k  mesure  que  les  l^lecteurs 
nous  deviennent  favorables.  On  dit  entre  autre,  que 
le  Pape  se  remne,  et  le  Roi  de  Dennemarck  a  envoyö 
an  courrier  icy  avec  nne  lettre  mena9ante,  et  eeux  du 
coU^e  des  Princes,  qni  se  sont  declar^s  contre  nonS; 
semblent  s'appuyer  snr  les  princes  de  cette  cour^  qni 
ne  se  croyants  nnllement  införienrs  anx  Princes  des 
anciennes  maisons  regardent  avec  nn  oeil  jalonx,  qn'on 
les  distingne,  et  aiment  mienx  sontenir  des  sentimens 
contraires  k  Fintention  et  Tint^rest  de  leur  maistre, 
qae  de  ne  pas  sontenir  de  lenrs  intrignes  les  contra- 
dictions  de  cenx,  qni  nous  sont  contraires.  Je  ferai 
mon  possible  pour  empgcher,  qn'on  ne  les  äconte  ni 
qn'on  entre  en  ancune  n^gociation  avec  enx  lä^essus; 
niais  je  ponrrois  snccomber,  si  les  ministres  des  ^^lectenrs 
k  Ratisbonne  n'onvrent  les  yenx  et  pr^yieiinent  les 
intrignes  par  nne  promte  et  ferme  räsolution  in  quae- 
stione  „An"  et  donnent  Heu  par  lä,  k  TEmpereur,  de 
nous  donner  Finvestiture  avant  que  ce  parti  se  fortifie 
et  se  rende  formidable,  en  quoi  les  pr^^minences  et 
Fantorit^  de  Mess.  les  j^lecteurs  sont  tellement  int^ress^s, 
qn'ils  ont  grand  sujet  d'y  faire  nne  meilleure  r^flexion 
et  d'y  porter  le  remftde  par  le  moyen  que  je  viens  de 
dire.  Car  FEmperenr  mesme,  k  mesure  qu'il  verra 
angmenter  le  nombre  de  ceux,  qni  yeulent  mettre  son 
antoritä  et  son  ponvoir  en  donte,  doit  faire  nn  effort 
pour  la  maintenir,  et  moi  qni  jusqu'ä  präsent  j'ai  eu 
tous  les  ^ards  et  agi  avec  nne  grande  d^licatesse, 
pour  ne  pas  blesser  Fautoritä  et  le  respect  ^e  cet 
auguste  Coline  en  prenant  Finvestiture  avant  leur  con- 
sentementy  je  serai  Obligo  par  force  de  la  demander 
et  la  prendre,  si  Fon  veut  me  la  donner  pour  ne  pas 
perdre  ce  que  nous  avons  dä)ä,  c'est  k  dire  le  jus 
quaesitum  ad  investitnram,  ce  que  jettera  tonte  Fa£faire 
dans  un  abyme  d'incertitudes  et  de  hazards,  comme  il 
arriyera  indubitablement,  si  Fon  agit  autrement.^ 

3* 


36 

®rote  ^atte  eine  fc^ipierige  ©teKung  in  Sien,  jumal 
bei  bem  @d)aufe(f^ftem  bed  Sfterretc^ifc^en  $ofed.  Slm 
ö.  September  1692  fc^reibt  flöten  an  3Uen:  0  toie  bie 
i$eftigleit  bed  Saiferd  nac^  ber  legten  !Depef4e  zweifelhaft 
geworben  fei  burc^  bie  Sinmenbungen  ber  oerfc^iebenen  jtur^ 
ffirften.  !£)er  fturfärft  don  SRoinj  ^abe  aber  Derfproc^en, 
bag  er  feinem  3Rinifter  in  9?egendbnrg  bie  beftimmte  Drbre 
merbe  }ufommen  laffen,  bie  ^ropofition  wegen  ber  ftur  beim 
Surffirften  SoUegium  }n  ^annooerd  ©unften  nic^t  länger  gu 
Dergögern.  j£rier  fönne  fic^  noc^  nic^t  erf(5ren,  bid  ed  t)om 
^aifer  eine  Slntwort  auf  fein  (e^ted  ©(^reiben  ^abe  unb  bid 
ftur^^fat}  wieber  im  Sodegtum  beitreten  fei.  JBa^ern  fei 
cntfc^ieben  ffir  ^pannoDer  unb  wünfc^e  baibigft  einen  Sbt^ 
fc^Iuß  in  ©etreff  ber  quaestio  „An**,  ^abc  auc^  ben  Äur* 
fürften  t)on  S81n  gänftig  }U  ftimmen  gefuc^t.  ®o  würben 
fte  fünf  ftnrftimmen  ffir  ft^  ^aben. 

@ebenßi(^er  (auten  an^  9?egendburg  bie  ^eric^te  bed 
Don  ^annoDer  borttjin  abgefanbten  SBefeto^.  ^)  S)erfe(be 
fc^reibt  an  3Iten  am  21.  (September  1692:  wie  einem  Snt' 
fc^Iuffe  bed  fturf ilrften  ^ SoUegiumd  über  bie  quaestio  „an'' 
bl%r  }Wei  ^inberniffe  entgegengeftanben  Ratten:  1)  mflße 
fturi»^falj  erft  im  Sottegium  öertreten  fein^  unb  2)  erwar^ 
teten  STrier,  Sö(n  unb  ^falj  erft  no(^  Dom  fiaifer  Stuf« 
närjung  über  einige  dubia  in  betreff  ber  {Religion.  S)ad 
erftere  ^inbernid  fei  burc^  bie  9(nlunft  be«  furpf5()if(^en 
©efanbten  d.  gre^bt  weggefallen;  berfelbe  fei  aber  o^ne  ge^ 
nttgenbe  3nftruftionen  unb  l^abe  in  einer  Sonfereng  f(!^on 
Derfc^iebene  :iBebenfen  oorgetragen:  ,,ob  bed  ^erjogd  Srnft 
$(uguft  meriten  fo  befc^affen,  bag  berfelbe  gum  Jturfflrften 
gu  machen?''  unb  „ob  biefed  eben  (e^o  de  necessitate  fei 
unb  utilitas  publica  ed  erforbere?''  ferner  r,wad  gu  t^un 
fei,  wenn  bie  9ieid)dfürften  ben  ^ergog  ni(^t  atö  Surffirften 
anerfenncn  woQen"  unb  /rWie  bie  ex  parte  principum  ent^ 
ftanbene   motus   gu   compensiren?"     3)agegen    ptten    bie 


1)  9$gL  «nfage  11,  4. 

2)  »gl.  anlogen  V,  1  —  3. 


37 

®e[anbten  t)on  ^Satjcrn  (d.  dleul^aud),  ©ac^fen  (d.  äßifti^) 
uub  ^ranbenburg  (t).  äRettemic^)  für  ^annoDer  Dotiert. 
!Da9  itoeite  noc^  beftel^enbe  ^inberuid  tuerbe  hoffentlich  bad 
9S3erI  ntc^t  ^inbern.  ^r^SD^ainj  fc^eine  ftc^  fc^on  toegen 
ber  9{eIigiond^ dubia  ju  beruhigen;  an  (Sö(n  l^abe  ®at|em 
ju  @unften  $annot)erd  audbrfldßd^  gefd^riebeu  unb  auc^ 
:93ranbenburg  ^abe  be^^alb  )utn  itoeiten  TlaU  feinen  S(et)t« 
fc^en  Rangier  (d.  JBe^ern)  an  Syrier  unb  ^fafg  gefc^idt. 
©ottten  biefe  brei  fturfürften  noc^  }u  gewinnen  fein,  fo  ^atte 
man  7  vota,  too  nic^t^  fo  mürben  bie  übrigen  4  lurfürft«» 
litten  ©efanbten  fp&teften«  SRic^aetid  ein  conclusum  per 
majora  machen,  ba^fetbe  an  ben  ftaifer  überfenben  unb  ba« 
burc^  bie  3noeftitur  beförbern.  —  ^tx  branbenburgifc^c  ®e* 
fanbte  t).  üßetternic^  mugte  fid)  bann  auf  ®efe^I  feinet  ftur» 
fürften  öon  SRegeudburg  nac^  üJ?ün(^en  begeben,  ')  um  bem 
Surfürften  Don  Sö(n  )U  Derfic^ern,  bag  auf  ben  Sali,  u>enu 
bie  beiben  fturlinien  Sägern  unb  $fa(}  audfterben  foüten 
unb  baburc^  bie  eoangelifc^en  Jturfürften  bie  SDtajorität  er^ 
Rieften,  atöbann  mit  Sonfend  ber  Sur fürften  Don  ©ad^fen 
unb  ^annoDer  ein  neuer  fatl^olifc^er  Surfflrft  mieber 
ermä^It  merben  foQte.  93enn  @ö(n  babur(^  »ürbe  gewonnen 
fein,  foUte  Snetternic^  nac^  feiner  Mdfunft  in  SRegendburg 
barauf  bringen,  ba§  fog(eid)  ein  conclasnm  saper  quae- 
stione  „an"  gemacht  unb  bem  ftaifer  überfanbt  würbe;  ben 
übrigen  Surffirften  foBte  ber  8Bcg  jum  S3eitritt  offen  getoffen 
werben,  f^finf  Don  ben  ffirftdc^en  Opponenten  Ratten  aber 
bem  turmaingifdien  ®efanbten  münblic^  unb  fc^riftlic^  erKSrt : 
fobatb  bte  ^annoDerfc^e  Sur^^Sac^e  im  Jiurfürften  «^  Kollegium 
proponiert  würbe  unb  }um  ©c^tuffe  gebei^e,  würben  fie  aUe 
i^re  Gruppen  —  etwa  40,000  aBann  —  Don  ben  ®renjen 
gegen  Oft  unb  SJeft  gurücf gießen ;  ia  ber  neu  accrebitierte 
^oIftetn^®lfidft5btifc^e  ©efanbte C^ieper)  eröffnete:  fein  Jt5nig 
^abe  ein  Original  ^2:randfumpt  Don  ber  im  ÜRSr;  abgef(^Iof<» 
fenen  9l(Iian)  gwifc^en  bem  ftaifer  unb  ^annooer  unb  burc!^ 
aßitt^eilung  be^fetben  bei  SBain},  Xrier  unb  "ißfal)  groge 
Bewegung  Derurfa^t. 

1)  »gl.  «nlage  V,  2. 


38 

am  2.  Octobcr  1692  berichtet  ffiefclo^  an  Ottcn :  •)  bcr 
branbenburgtfd)e  ©efanbte  fei  Don  SDtflnc^en  {urfidgele^rt. 
Sur^SöIn  l^abe  ft(^  }u  einer  pofitiDen  (SrRärung  no^  ntc^t 
t)erftel^en,  fonbern  erft  eine  antmort  Dom  jtaifer  megen  ber 
9ie(igtond « dubia  abwarten  looUen;  aud)  Syrier  erwarte  erft 
biefe  Antwort,  ftur^  aRain}  fei  M^^  bie  fürftlic^en  9e« 
bro^ungen  bergeftalt  intimidiret",  bag  beffen  ®efanbter  ißt* 
fe^l  erhalten  l^abe,  auf  bie  ^ropofition  ber  l^annoDerfc^en 
ftur^@ac^e  ni^t  }u  bringen,  fonbern  erft  weiter  ju  berieten. 
3n  i$oIge  beffen  ^fitten  bie  ©efanbtcn  Don  ^a^ern,  ©ac^fen 
unb  ^ranbenburg  an  ben  ßurfflrften  Don  Sßain)  gefc^rieben 
unb  benfe(ben  nac^brfidltd^ft  crfuc^t,  feinem  (^efanbten  bie 
^ropofition  crnftlic^ft  anjubefe^Ien.  Sie  „bo«^aften"  fflrft^ 
Uc^en  Opponenten  unterliegen  inbeg  nic^td,  mad  ben  Sur« 
färften  Don  ^annoDer  Derunglimpfen  fönne.  ®ie  ^fitten  aud^ 
aUe  bie  S^ractate  in  ^finben,  welche  (Srnft  Sluguft  am 
22.  Wl&xi  mit  bem  Saifer,  am  20.  3uni  mit  Sngtanb  unb 
^odanb,  ferner  mit  ©darneben  wegen  Bremen,  mit  @a(^fen 
wegen  Sauenburg  unb  Srfurt,  mit  :9ranbenburg  wegen  Dort« 
munb,  SRüI^aufen  unb  9{orb^aufen  k.  gefc^Ioffen  ^abe,  wo^ 
burc^  il^re  ©a^ie  fe^r  Derjögert  unb  gel^inbert  werbe. 

aRan  brad)te  bann  auc^  Don  ber  taiferlic^en  unb  latl^o«' 
(ifc^en  ®eite  bie  Srric^tung  einer  jel^nteu/  burc^  ben  ftaifer 
au^iuflbenben,  ßur  in  93orf(^Iag,  woburc^  wieber  bad  Corpus 
catholicorum  eine  ÜRajoritfit  über  bad  Corpus  evaDgeli- 
corum  erlangte,  Med  würbe  aber  bie  Jturfflrften  gau}  in  bie 
$5nbe  bed  ftaiferd  geliefert  l^aben  unb  fanb  ba^er  ffiiber« 
ftanb.  SviXi,  bie  SBeitläuflgfeiten  unb  ^tnbemiffe  wegen  bcr 
duDeftitur  @ruft  äluguftd  nahmen  tein  @nbe  unb  ber  faifer»^ 
(ic^e  $of  fonnte  gu  feinem  Sntfc^Iuffe  fommen.  9lm  20.  SRo^ 
Dember  1692  ft^reibt  ?Iaten  an  3Iten:2)  er  für^te  ni(^t, 
bag  bad  jle^t  anfd  Jlapet  gebrad^te  geinte  SUctorat  ffir  baö 
$aud  Oefterreic^  bad  il^rige  Dereiteln  wfirbe;  unb  wenn  baö 
Äurf flrften  ^  SoQegium  jiened  Derweigem  wttrbe,  fei  bad  lein 


I)  «gl.  «nlagc  V,  3. 
3)  9$g(.  «n(age  II,  6. 


39' 

®runb  für  ben  ^aifer,  fein  SBort  nid)t  ju  galten;  berfelbe 
ffobt  ^annober  offen  unb  o^nc  ^efc^ränfung  bie  neunte  ftur 
oerfproc^en  unb  fönne  fic^  o^ne  arged  Unrecht  nic^t  baDon 
locffagen.  gür  ben  ^aü,  bag  bie  pfäljifc^e  Sut  an  einen 
proteftantifc^en  S^t\%  bed  ^aufcd  fiele,  iDfirben  ft(^  bei  ben 
Verätzungen  im  ßurfürften-SoQegium  anbere  ^ndn)ege  finben 
laffen,  qU  bem  ^aufe  Defterreic^  noc^  eine  Kur  jn  Der^ 
leiten.  Unb  am  24.  9loDember  melbet  $(aten  an  Ölten:  ^) 
i^re  UngetDig^eit  in  :iBetreff  ber  neunten  ^r  müge  ftc^  mit 
(Snbe  biefed  'JDIonatd  enbigen,  ba  ©rote  bie  beftimmte  Orbre 
erhalten  ^abe,  SBien  ju  berlaffen,  menn  bid  ba^in  bie  3n^ 
oeftitur  nic^t  ooUjogen  fet.  11  faut  se  munir  —  fc^reibt 
er  —  de  patience,  si  Ton  D'accomplit  pas  ce  qn'on 
nous  a  promis,  et  prendre  son  parti  sans  murmurer 
contre  la  Providence  divine."  Die  ^lac^born  führen  fort, 
SSerbac^t  ju  erregen;  9ßo(fenbütte(  Deranftalte  eifrigft  9(ud« 
l^ebungen  unb  red^ne  auf  einige  ©ottfaifc^e  97egimentcr. 
3(ten  foQe  ben  Kurffirften  Don  <Sa^fen  oeranlaffen,  an  ©otl^a 
gu  erftSren,  bag  er  nic^t  bulben  mürbe,  bag  ®otl)a  an 
SBoIfenbüttel  9iegimenter  ftede,  bie  gegen  C^annoDer  Dern)enbet 
merben  foQten,  bag  er  oertragdmSgig  n)ürbe  oerpflic^tet  fein, 
^annooer  beijufte^en,  et  auc^  nid^t  bulben  tSnne,  bag  ©ot^a 
fic^  in  eine  älngelegen^eit  mif^e,  meiere  im  benact)barten 
Sanbe  ftrieg  ^eroorrufen  lönnte. 

Snblic^  auf  bad  entfc^iebene  Drängen  ^annooerd  unb 
©ranbenburg«  ert^eilte  ber  Äaifer,  nad^bem  am  17.  Dctober 
ein  änajoritSt^befc^Iug  für  $annooer  ju  9iegenöburg  ergielt 
war,  am  19.  December  1692  bie  3nücftitur  unb  ®rote 
empfing  für  feinen  iperrn  ben  Äur^ut.  Der  Äurfürft  (grnft 
9(uguft  befanb  fic^  gerabe  mit  feiner  ©ema^Iin  ©op^ie  unb 
bem  Srbprinjen  gum  Vefud)e  in  Verlin,  atö  ein  Courier  bie 
3lai^xiäit  oon  ber  3nDeftitur  überbra^te.  (Sd  folgten  nun  ba^ 
fetbft  gur  Seier  biefed  (Sreigniffee  bie  präc^tigften  f$reubenfefte 
unb  nac^  Veenbigung  berfelben  »urben  gwifc^n  Vranbenburg 
unb  ^annober  gwei  VertrSge  abgefc^Ioffen :  am  23.  December 


1)  ^%l  anläge  II,  6. 


40 

ein  5)efcnfiübfinbni«  auf  bret  Saf)xt,  unb  am  24.  3anuar 
1693  bann  no^  ein  „ewige«  ©ünbnl«^  nid^t  btoß  jur  85er^ 
t^eibigung  beffen  n)ad  man  l^atte,  fonbern  auc^  i,  gegen  in- 
juBtoB  deteutoreB  bad  ©eine  gemeinfam  }U  yindiciren^J) 
SSRxt  ber  t)om  Jiaifer  ett^eitten  dnoenftitur  foQte  aber 
bie  ftur  ^  9(ngelegen^eit  nod^  (ange  nic^t  erlebigt  fein.  Srnft 
Sugnft  »arb  gmar  xoit  Don  Sranbenburg  unb  @a(^fen  auc^ 
üon  anbern  ^öfen  in  ber  neuen  ^flrbe  anetlannt  unb  feine 
©efanbten  mürben  meiftend  a(d  furfürftUc^e  angefe^en,  mie 
mte  mir  fc^on  bei  dlten  in  £)redben  e«  gefe^en  l^aben. 
3l6er  nun  l^anbelte  ed  fic^  um  bie  3ntrobuction,  um  bie 
(Siuffil^nmg  in  ba«  J^urfttrften^^oQegium  unb  bie  B^^^ffunO 
f>annot)erd  bafelbft  mit  ben  furfürfttic^en  Steckten  bei  ben  Sleid^d^ 
gefd)äften^  um  bie  quaestio  „quomodo''.  £)agegen  er{)ob 
[xä)  nun  ein  (angifi^riger  ftam))f  ber  Opponenten  mit  atten 
3RitteIn  ber  dntrigue  unb  bed  offenen  SBiberftanbed,  unb 
noc^  fec^dje^n  da^re  foUten  ba^in  ge^en,  etfe  enbH(^  jene 
3ntrobuction  gefc^a^ !  hierauf  merben  mir  in  einem  fpfiteren 
^bfcf)nitte  gurädfommen. 

2.   !X)ie  ®ac^fen«8auenburgifc^e  ©ucceffion. 

92o(^  eine  anbere  fc^mterige  Slufgabe  l^atte  diten  am 
S)redbener  $)ofe  )u  löfen:  bie  Beilegung  ber  ©treitigteiten 
megen  ber  ©ac^fen^&auenburgifc^en  ®ucceffion. 

üßit  bem  am  20.  September  1689  erfolgten  2:obe  be« 
C)eriogd  3u(iud  f^ran)  mar  ber  Sßanndftamm  ber  ©ac^fen^ 
Sauenburgifd^en  ^erjöge  crlof^en.  liie  1507  ert^eitte,  1660 
unb  1687  Dom  ftaifer  auf«  neue  beftfitigte  unb  burc^  eine 


I)  9[uf  bad  t)on  3(ten  erhaltene  ^(ü(ftDunf(^fc^retbeii  gu  ber  neuen 
SBflrbe  \>^U  bie  9(ntmort  ber  fturfflrfitn  Sophie  in  Anlage  I,  6;  ber 
jhtrprin)  (S^eorg  Submig  antwortete  am  24.  !£)ecember  1692:  rr^^^^ 
C^bler,  Sßefier,  befonberd  lieber  ^err  ftrtegdrat^.  2)a6  berfelbe  )u  ber 
auf  unfere  familie  gebrachten  (S^urwürbe  mic^  grataliren  woHeit, 
baDor  fage  34  i^m  gejiemenben  bancf.  34  mflnf^e  bentfelben  ba^in« 
gegen  au4  aOed  gu^td  unb  werbe  (Gelegenheit  fu^en,  gu  erweifen,  wie 
fe^r  34  ^W  nitt  gunilgeneigtem  SSiQen  unb  be^arrli^er  A£fection 
guget^an  fe^." 


41 

(Srbüerbrüberutig  mit  Sauenburg  üon  1671  uuterftfl^te  Sin« 
martfc^aft  festen  bed  fturffirften  3o^ann  ®eorg  IV.  nfidjfted 
anregt  an  ba«  ericbigtc  ?anb  außer  S^^'f^f  J"  ftcüeu,  m^^ 
l^alb  er  badfclbe  au(^  am  6.  Dctober  1689  t)or  9{otar  unb 
3eugen  mit  Slnjänbung  eine«  geuerd  unb  9(ud^auung  eined 
^pal^ned  and  bem  ®tabtt^ore  f^mbolifc^  in  ^efi^  nel^men 
(ie§.  SBä^renb  bann  bie  (Srneftiner  ben  9((berttnern  bad 
nfi^ere  9Ied^t  ftrettig  matten,  ließ  4  Za%t  fpäter  ^erjog 
®eorg  SCBU^elm  Don  SeQe  a(d  nicberfäc^f^fc^er  ftreidoberft, 
angeblich  )ur  @equeftration  bcd  Sanbed,  500  äRann  Zxvi^pptix 
unter  bem  "Vtaiox  ©auDain  etnrfiden,  ben  fäc^fifc^en  Oberften 
t).  ftrofigt  mit  [einen  20  3Rann  vertreiben,  bad  @t^(oß 
9la^eburg  einnel^men  unb  befeftigen  unb  trat  balb  barauf  mit 
ben  Slnfpräc^en  für  bad  Sraunfc^mcig^Sttueburgifc^e  $aud 
auf  baö  Sanb  ^eroor,  melc^ed  Don  ^einrid)  bem  Sömen  erobert 
fei  unb  }u  befjfen  SlUobien^  gehört  ^abe;  aud^  fei  oon  beffen 
?}a4|tommcn  nie  barauf  9Ser}i(^t  geleiftet,  eine  SrbDerbräbe« 
rung  1369  gefd|{offen,  1389  unb  1661  erneuert,  «ud) 
]lRed(enburg  unb  siin^alt  fprac^en  bie  Srbfc^aft  an,  ®ran^ 
benburg,  ®c^n)eben  unb  bie  Z6Sittx  bed  legten  ^erjogd 
n)enigften«  bad  SSnbc^en  fabeln  a(d  Mob. 

3)er  Denvtdelte  ®treit  toar  bei  3(tend  @enbung  nac^ 
'Dredben  noc^  im  ®ange  unb  fotite  nun  gcfc^Hc^tet  merben. 
3m  f$ebruar  1693  marb  ©rote,  ber  foeben  erft  in  SBien  fo 
ftegreic^  feine  biplomattfc^e  SOteifterfc^aft  bemiefen  ^atte,  au(^ 
nac^  S)redben  abgefanbt,  um  mit  3Iten  gemeinfc^afttic^  bie 
(auenburgifd^e  Slngefegenbeit  )u  Derl^anbeln.  Slm  1.  3anuar 
1693  f(^on  i^aitt  ber  ftabinet^rat^  oon  ^attorf  an  3tten 
gefc^rieben,  0  baß  ber  ßurfürft  Dodfommen  bie  guten  S)ienfte 
anerfenne,  tocl^e  3tten  i^m  teifte:  „Vous  avez  fait  un 
conp  d'habile  ministre'',  f einreibt  er;  unb  toenn  ber  Snx^ 
fürft  Dou  ©ac^fen  in  ben  ©ejlnnungen  Der^arre:  bie  öffent« 
(i(^e  SRu^e  nic^t  )u  ftören,  tofirben  fie  nid^td  ju  fflrd^ten 
l^aben  unb  über  i^re  g^inbe  triumphieren,  ©rote  mit 
feiner  bemä^rten  ^u^^tläffigleit  unb  ft(ug^eit  merbe  Dodenb« 


1)  »gl.  «nioge  IV,  1, 


42 

nic^t  Derfe^Ien^  ben  Surfürften  üon  @a(!^fen  in  feinen  guten 
©efinnungen  ju  befeftigen.  Ueber  bie  Zl^Stiglett  ®rote'« 
fclbft  unb  bie  bamaligen  93erl^Qnb(ungen  liegt  und  lein  Elften» 
ftüd  öor.  am  23.  «prit  1693  fc^reibt  flöten  on  3Uen : ») 
man  fei  in  ^annooer  erftaunt,  bog  bie  Sompoffeffion  ©ac^fen« 
Sauenburgd  in  S)redben  a(d  eine  unanne^mbate,  (a  unwür« 
bige  Sebingung  angefe^en  mürbe,  um  fo  me^r,  ba  man  nic^t 
geglaubt  ^abe,  iemald  fold)e  6om))offeffion  anbieten  }u  ISnnen, 
unb  man  begreife  nic^t,  »ie  man  biefetbe  bort  ate  eine  an^ 
gebotene  ^ebingung  be^anbeln  tonne,  aber  DieQeic^t  ne^me 
man  fflr  Som))offeffion  bie  angebotene  Si^eilung  ber  Steoenüeit 
bed  ^erjogt^umd  unb  bie  angebotene  ^ulaffung  eined  fSc^ft^ 
fc^en  Beamten  }ur  Prüfung  ber  Sled^nungen. 

diten  mürbe  mit  neuen  dnftructionen  am  28.  3u(i 
1693  Don  f>annoder  unb  am  1.  Suguft  Don  SeQe  derfe^en. 
T)ie  Sage  ber  ®a(^e  ^atte  fic^  in  Sauenburg  gum  fc^Ummften 
gemenbet.  $er}og  ®eorg  9Bi(]^eIm  ^atte  angefangen,  9la^e^ 
bürg  in  eine  ftarfe  S^ftung  umiumanbetn;  bagegen  er^ob  fic^ 
ber  ftönig  (S^riftian  V.  t)on  £)finemarf,  melc^er  gegen  bie 
trüber  ®eorg  SBi(^e(m  Don  SeQe  unb  Srnft  Sugufl  üon 
^annoDer  fd^on  erbittert  mar,  meit  biefe,  atö  er  mit  Hamburg 
^atte  Derfal^ren  motten  mie  Submig  XIY.  mit  ©tragburg, 
biefen  97euniond))Ian  burc^  il^r  energifc^e^  ^Dagmifc^entreten 
l^atten  fc^eitern  machen.  Um  ftc^  ju  rächen  unb  iugleic^  um 
ftcft  bietenigen  beutf(!^en  i$ärften  ju  geminnen,  meiere  gegen 
bie  neunte  ftur  maren,  erßSrte  S^riftian  V,  bag  er  bie  Sdt» 
feftigung  Don  SRa^eburg  nic^t  bulben  tonne.  @r  flagte  beim 
ftaifer  über  ^erte^ung  bed  meftf&tifd^en  griebenö,  fammelte 
ein  ^eer,  rüdte  am  17.  auguft  in  bad  ^ergogt^um  Sauen^ 
bürg  ein,  lagerte  fic^  Dor  9ia^eburg  unb  begann  bie  ®tabt 
}u  befc^iegen.  !Der  g^ftungdbau  mar  noc^  nic^t  DoUenbet, 
bie  ^efa^ung  gu  fc^mac^  unb  ein  (Sntfa^  unausführbar,  ba 
bie  ^erjöge  ®eorg  SU^elm  unb  (Srnft  »uguft  faft  alle  i^re 
S^ruppen  nac^  Ungarn  ober  bem  St^ein  gef(^i<tt  l^atten.  :93eibe 
Surften  maren  in  groge  92otl^  gerat^en.     dtten  foUte  nun 


1)  fd^l  antagi  U,  7. 


43 

nad^  feiner  3nftructton ')  beim' Äurfflrpen  öon  ©ac^fen  bcon^ 
tragen:  1)  „einen  terminum  }u  Reassnmirung  ber  gütlichen 
tractaten  »egen  ®a(^fen*8auenburg  j«  benennen";  2)  ^Re- 
quisition ber  in  ber  Alliance^)  oerfproc^enen  $ä(fe,  »egen 
ber  Seforgni^,  bag  Jtgt.  3ßa^.  in  !£)ennemard  !£)ero  tronppen 
über  bie  Stbe  unb  in  SSneburgifc^e  Sanbe  gelten  laffen  möchten" ; 
3)  „Stil  fBlatf.  in  ^Dennemard  t)on  fernerer  Zff&iüijtcxt  }u 
dehortiren''. 

Diefe  SlntrSge  trug  3Iten  mfinblic^  unb  fc^riftlic^  ben 
ffic^ftfc^en  SRiniftem  Dor  unb  er^tett  barauf  Don  benfelben 
am  13.  September  folgenbe  8lnt»ort:3) 

^9uf  bed  Sl^urffirftlicl^en  Lüneburg  «$)annot)erif(^en  91b» 
gefanbten,  beö  $errn  bon  3(ten  &c.  fo  mflnblic^  old  in  benen 
überbrachten  ©(^reiben  entl^altenen  in  bre^en  ^uncten  be^ 
fte^enben  Antrag  [ed  folgen  bie  eben  ermS^nten  brei  Anträge] 
ift  auf  @r.  S^urfürftUd^en  !Dur4|(auc^t  ju  ©ac^gen  &c.  gnä^ 
bigften  ®efe^(  befugtem  ^errn  9(bgefanbten  ^intoieberumb  }u 
eröffnen^  bag:  ad  1)  @.  S^urf.  üDc^t.  adjeit  angene^mb 
fatlen  mirb,  bie  obenbenannte  tractaten  ie  el^er  je  beger 
reassumiren  gu  lagen ;  {eboc^  bag  bie  ISngft  oertrBftete  De- 
dactioD  bed  S^ur«  unb  $0(^ :» Sürftlic^en  ^aufed  Srauu' 
f(^tteig^8üneburg  vorgegebenen  praeteDsion  an  befogted  ^\ix* 
ftent^umb  Dor^ero  fiberfdjidet  »erben  möge,  umb  bad  SBerf 
in  tttoa^  genauer  unterfuc^en  )u  fönnen;  ad  2)  bellagen 
(S^urfflrftt.  (Curc^I.,  bag  !Z)erofe(ben  bie  gebfi^renbe  satis- 
faction  oon  bem  S^ur-  unb  ^oc^^^firftl.  $aufe  Sraun^ 
f c^meig » Sflneburg  nic^t  gegeben,  barburd)  aber  biefe  Don  Sgl. 
9Ra^.  in  üDennemard  oorgenommene  9}a^eburgif(^e  demolition 
einig  unb  aUein  fomo^t  }n  bed  9lieber^®äc^fifc^en  ftre^geö 
Beunruhigung,  ate  !X)ero  eigenen  Sanben  Dor  Slugen  (iegenbe 
©efa^r  tebiglic^  Deru^rfad^t  morbeu.  (S^urfürftt.  !Dc^(.  Italien 
@16)  aber    megen    biefer^alben    eingelauffener    )uoerIägiger 


1)  ^annok).  @taat9ar4to. 

2)  !5)er  ©efenflü  •  »erttog  gtotfd^en  @a(^fen,  ©annoöcr  unb  Püne- 
bnrg  üom  19.  3utt  1692;  Dgt  @.  33. 

3)  ^annob.  ©taatdarc^D. 


44 

yiaiixläit  Don  %(.  9Ra1}.  in  ^ennemard  Aquaniniität  unb 
tragenben  Siebe  {um  Publico  gefiebert,  ®ie  werben  frafft  ber 
t)on  3^ro  bef(^e{|enen  Sincerationen  aQer  Hostilitaeten  in 
benen  S^ur«  unb  '^ürftt.  3raunf4in).^Sflneb.  (Srb(anben  ®i(^ 
enthalten  unb  ba^ero  bie  requirirete  $ütff^®(i)i<fung  nic^t 
nöt^ig  fe^n.  Unb  obgleich  @^urfärft(.  !£)ur(^l.  bie  f^eft^oltung 
ber  getroffenen  Alliance  in  ade  ^ege  in  ConBideration 
^aben,  fo  mirb  3^ro  boc^  nic^t  gu  oerttbten  feljn,  reiflich  gu 
ern^egen  n^ie  weit  (ünftig  ber  Casus  auxilii  existiret,  unb 
tDerben  in  einem  unb  anbern  ®i(^  fc^rifftlic^  mit  mel^rern 
be^  Titxo  3urä(ffunft  in  ISDero  (S^urfürftent{|umb  unb  Sanbe 
oerne^mcn  lagen ;  ad  3)  fe^  auf  gemige  mage  an  ftgl.  Wlatf. 
in  S)ennemard  ietjiger  Gonjuncturen  ^atber  oon  ®r.  S^urf. 
X)c^t.  atlbercitd  gef (^rieben  n^orben." 

^ie  biefe  9[ntn)ort  wenig  S^roftreic^ed  enthielt,  fo  mugte 
3(ten  au(^  münblic^  oom  ^urfürften  Don  @ac^fen  unb  beffen 
SOtinifter  ernfte  unb  bittere  SBorte  fic^  fagen  (äffen.  3n 
einem  3eri(^te  an  ben  Surfürften  (Srnft  Sluguft  i)  t^eilt  3Uen 
mit,  bag  in  einer  langen  Unterrebung  am  9.  (September  mit 
bem  fäc^fifc^en  äßinifter  ^noc^e  bicfer  in  betreff  @act)fen^ 
Sauenburgd  unb  Sta^eburgd  geäußert  {|abe:  «»que  le  jonr 
yiendroit,  que  la  maison  de  Brunswick  maudiroit  les 
conseils  violents  de  Bernstorff,  auquel  tout  le  mal- 
heur  est  imput^"',  unb  bag  ber  Jturfflrft  Don  @a(f)fen  an 
bemfelben  Sage  bei  2:afe(  gu  i^m,  atd  er  DoQe  satisfaction 
Don  ©eiten  ^annooerd  Der^etgen  ^ätte,  ganj  (aut  erwiebert 
^abe:  Je  vous  connois,  vous  Stes  des  bons  gens,  quand 
Yous  avez  donnä  un  soufflet  k  quelqn'on,  vous  luy  pr6- 
sentez  la  main! "  Unb  am  fotgeuben  Za^t,  ben  10.  (Sep- 
tember, t^eitte  ber  aßinifter  ^noc^e  3Uen  mit,  2)  bag  bcd 
Äurfürften  ©ruber  —  fein  fpätcrer  ^JJa^lfoIger  griebrlc^ 
Sluguft  —  fic^  in  bie  3(ngelegen^eit  mifc^e,  „qni  en  deniande 
rentiere  restitution  en  ee  que  feu  Msgr.  son  p6re  luy 
a  donnä  ce  duchä  par  testament/ 


1)  $annoD.  ©taatsarc^tD. 

2)  Sbenbafelbfi. 


45 

!X)te  Sla^eburger  Sliigelegen^ett  toaxh  bann  burc^  9Ser« 
mittelung  bed  Satferd,  ®ranbenburg9^  ©c^toebend^  (Snglatibd 
unb  ^oQanb«  }U)ifc^en  ^annoDer^  Suneburg  unb  T)änemar( 
gcfd^Iit^tct  burd^  einen  SJcrtrag  Dom  29.  September  1693, 
in  meiern  ^erjog  ®eorg  2Bt(^elm  fic^  verpflichtete,  innere» 
^Q(b  brei  SBo^en  bie  Seftung9n)erle  oon  9?Q^eburg  ju  fc^Ieifen, 
^änemarl  aber  fic^  jeber  Sinntifc^ung  in  bie  (auenburgifc^e 
Erbfolge  ju  enthalten  öerfproc^  —  Die  !Differenjen  unb 
93fr^anblungen  wegen  ber  (auenburgifc^en  @uccef[ion  jtvifi^en 
€a(^fen  unb  ^annooer  mürben  bann  unter  bem  fturfürften 
t^rtebric^  Sluguft  lieber  fef|r  lebl^oft  unb  werben  mir  auf 
3Iteud  ü£^ät{gteit  babei  fpäter  jurfidfornmen. 

3.  T/tx  Job  be«  üßiniftcr-^rfifibenten  Otto  Orote. 

Um  ben  Streit  megen  9Ia^eburg  mit  Däncmarf  au^ju« 
gleichen,  marb  Dom  ^urfürftcn  @rnft  Sluguft  (Snbe  3luguft  1693 
®rote  nac^  ©(fidftabt  abgefanbt.  3n  :pamburg  marb  er  plöjjlic^ 
am  29.  Sluguft  t)on  einem  ftarfen  lieber  befaQen;  ber  aud 
|)annot)cr  herbeigerufene  furfürftUc^c  8cib*ÜKebicu«  Xfoncr* 
bing  fanb  ben  B^^f^^^b  ^^  ^'  September  bereit«  ^offnungdtod 
unb  fc^on  am  folgenben  S^age,  am  SIbenb  bed  5.  September, 
raffte  ber  2:ob  ben  grogen  9Rann  in  feinem  57.  Seben^ja^re 
ba^in.  3[m  7.  September  metbet  3.  ^.  d.  ^SBülom  biefed 
traurige  Sreignid  an  3tten  nac^  'IDredben: 

k  Harbonrg  ce  7.  Sept.  1693. 

Je  De  Vous  s^auroiß  äscrire  ce  mot,  Monsieur  mon 
eher  eousin,  sans  verser  de  chaudes  larmes,  pour  Vous 
dire,  qu'ii  a  pln  an  bon  Dieu,  d  oter  de  ce  monde-cy  le 
meillear  de  nos  amys,  Sfavoir  nostre  eher  pr^sident 
de  Grote.  Je  pais  bien  jager  par  moy  mesme,  quel 
coup  de  foudre  cette  nouvelle  sera  pour  Vous,  et  je 
Vous  asseure,  qne  cette  perte  ne  sfanroit  que  me  rendre 
dösormais  la  vie  ennnyante.  Je  Tavois  veü  quatre  jours 
auparavant  et  Tavois  laiss^  dans  un  östat  qni  faisoit  croire 
ä  tout  le  monde,  qu'il  ^stoit  tont  k  fait  hors  de  danger,  et 
oela  nons  a  rendu  si  assenr^s  unb  fo  fieser,  bag  id^  e^enber 
^&tte  bed  $immel9  gaQ  oermut^et  aM  bie  3^itung,  bag  ber  (iebe 


46 

fertige  SJtann  gefc^ioerßc^  ben  tagd  über  erleben  milrbe, 
iDelc^ed  mt(^  ban  obligirte^  fogtetc^  ind  fc^iff  ju  tre^ten  unb 
nac^  Hamburg  ju  fa^ren^  a(mo  ic^'d  leiberl  me^r  ban  ju 
»al^r  fanb^  unb  mar  il^me  bie  fprac^e  me^rent^ettö  fc^on  Der« 
gangen.  (Sr  !anbte  mic^  boc^  noc^  unb  bemü^ete  fic^  {mar, 
mt^r  noc^  »ad  ju  fagen,  aQeine  roxt  er  nterdfete^  bag  er  e^ 
nlc^t  ind  werd  richten  funt^e,  fo  fagte  er  mi^r  mit  fterbenber 
ftimme:  3c^  lann  nic^t  me^r.  Je  voas  laisse  k  juger, 
mon  eher  eonsin  et  frfere,  quelles  mortelles  doulenrs 
eette  yene  m'ayt  cans^e  et  eombien  je  m'^stimay  maU 
heureax  de  n'en  avoir  pai?  i&ii  plastost  averty.- 

Ce  grand  homme  monrut  en  fin  le  5.  au  soir  eutre 
les  6  et  7  heures,  aprfes  avoir  fait  un   testament  et 
s'estre  räeoneiliä  avee  son  Dieu  en  rSritable  ehretien, 
saus  qu'on  s'appereeut   quasi  qne  le    corps   fut  sans 
ame.    Pendant  donc  que  je  disposois  toutes  les  choses 
pour  le  transport  du  defunet  de  Hambourg  k  Hannover, 
comme  11  avoit  desirö,  voilä  nostre  chire  cousine,  qui 
arrive   icy   et  est  A6jk  dans  le  bäteau  pour   passer, 
quand  Mr.  de  Elencke   survient   et,   pour   rempScher 
qu'elle  n'aille  plus  outre,  se  trouve  obligö  k  luy  dänoneer 
eette  funeste  nouvelle.    II  est  aise  a  s'imaginer,  dans 
quel  estat  eile  Fayt  mise,  et  si  le  bon  Dieu  ne  luy 
avoit  pas  fait  reneontrer  aujourdhuy  k  deux  Heues  d'iey, 
qu'elle  s'en  est  retourn^e  avee  Mr.  son  beau  frfere  k 
Hannover.   Ma  bonne  m^re  j'aurois  extrfemement  eraint 
pour  eile;  je  luy  ay  oflfert  de  toute  mon  ame  mes  Ser- 
vices et  quelles  pressantes  que  les  affaires  publiques 
soyent  pr^sentement,  j'espfere,   que  Monsgr.  le  Duo  ne 
me  refusera  pas  la  permission,  d'aller  les  luy  rendre 
en  effet,  quand  eile  aura  besoin  de  moy.     Le  grand 
Dieu  aye  cependant  soin  de  eette  ch6re  parente  et  nous 
console  tous.     Les  lettres   que  j'ay   trouve   de  Vous 
parmi  ses  papiers,  je  les  ay  d'abord  söparöes  et  les 
garderay  ou  bruleray  comme  Vous  le  d^sirerez.   S.  A.  £. 
a  command6,   qu'on  me  porte  toutes  eelles  qui  arri- 
veront  encore  pour  ce  bienheureux  döfunct,  ainsi  que 


47 

je  ne  delivreray  que  Celles  qui  ne  contiennent  nnique- 
ment  qne  ce  qui  regarde  les  affaires  pabliques.  Je  ne 
Vous  parle  point  de  la  constitation  dQ  Celles  en  ces 
quartiers  cy,  ne  dontant  point,  qne  feu  Mr.  de  Grote 
ne  Yens  en  ayt  saffisamment  dijk  informö.  Je  Vous 
prie  seulement,  mon  eher  frfere,  de  me  conseryer  tou- 
jonrs  Vostre  amitiö,  qui  snis  de  toute  mon  ame 

Vostre  trfes  humble  et 
trfes  obässant  servitenr 

J.  H.  Bulow. 

Unb  am  10.  ©cptembcr  t^cüt  Oltcn«  grau  biefcm  bic 
Irauerbotfc^oft  mit  ')  @le  ift  »on  ticfftcra  @(^merj  ergrif- 
fen über  bcn  SSerluft  t^re«  tieben,  treuen  ©ruber«,  »eitler 
ftetd  mie  ein  Sater  für  fte  geforgt  ^obe.  Siie  er  gelebet 
l^abe^  fo  fei  er  auc^  geftorben:  fanft  unb  fetig  fei  er  ent« 
f(^Iafen,  bid  {um  le|jten  Slt^eniiuge  bei  ©etDugtfein;  er  ^abe 
no(^  Dor  feinem  @nbe  bad  l^eil.  $lbenbma^(  genoffen  unb  fein 
Xeftament  t)or  ^Jtotar  unb  ^tuitn  gemacht.  3luc^  3(ten  fet^ 
ber  tnarb  fc^wer  öon  biefem  35erlufte  getroffen;  Dcrior  er 
bo(^  in  bem  T^a^ingefc^iebenen  nic^t  nur  einen  innigen,  treuen 
Steunb  unb  ©^mager,  fonbern  auc^  bie  bid^erige  $aupt^ 
ftfi^e  in  bem  äßinifterium  }u  ^annoDer  unb  ben  oertraute^ 
ften  9tat^geber.  3(m  12.  ®eptember  fc^reibt  er  an  ben 
flurfürften  firnft  äuguft:^)  „Monseigneur.  Je  n'ay  rien 
k  adjonter  k  mon  Journal  si  non  la  d^plorable  nouvelle 
que  je  viens  de  recevoir  de  la  d^solation  entifere  de 
nostre  famille  par  la  mort  de  Mr.  de  Grote.  J'en  ay 
une  douleure  si  vive,  que  j'ay  le  coeur  serre  et  ne 
s(ay  ce  qne  je  fais;  Dien  nous  ayant  touchö  par  Ten- 
droit  le  plus  sensible  il  nous  fera  la  grace  de  nous 
donncr  la  force  de  supporter  le  grand  malbeur.  Ma 
douleure  est  juste  et  m'en  trouve  mal  et  n'en  peux 
plus.    Je  suis  Msgr.  etc.'' 


1)  Sfll.  3tntage  X,  1. 
3)  ^annoD.  ©taatdari^io. 


48 

Surft  unb  8anb  Don  ^annooer  Dertorcn  tu  ©rote  einen 
t^rcr  größten  unb  ^oc^oerbtenteften  @taatdm&nnec  unb  toaren 
bemfetben  ju  größtem  !£)anfe  oerpflic^tet.  28  3a^re  (ong 
^Qtte  berfelbe  l)anptfäc^Uc^  bie  ©efc^tcte  bed  Sanbed  geteuft 
unb  biefed  in  ber  SOtac^tfp^öre  erhoben,  in  metc^er  e^  fic^ 
bamatd  befanb;  bie  größten  potitifc^en  Srfolge  toaren  burc!^ 
feine  ^lugt)ett  unb  biptomatifc^e  aßeifterfc^aft  erreicht.  1){e 
9tu^e,  welche  er  am  Stbenbe  feinet  Sebend  noc^  iu  genießen 
^offte,  foütc  er  ntc^t  fit]ben.  6r  ^atte  bie  Slbfic^t^  fi(6  auf 
feine  @üter  iurüdiujie^en,  fobatb  bie  S^^^uniftänbe  feinen 
3lu9trttt  au9  bem  Staatdbienfte  ertauben  mürben;  er  gebac^te, 
auf  feiner  —  bor  einigen  Oa^ren  erlangten  —  reic^dunmit:* 
tetbaren  Saronie  ©trauen,  iurüdgejogen  oon  bem  ©eröufc^ 
unb  bcn  ffiirren  be^  ^ofed  unb  bed  politifc^en  gebend,  in 
tänblic^er  9tu^e  ben  9teft  feiner  Sage  }u  oerteben.  8ber 
nur  ber  Seic^nam  bcd  grogen  aßanned  foUte  bort  feine  (e^te 
«u^eftattc  flnben.  i)  — 

3n  ^anuoDer  marb  ©rote'd  2:ob  benn  auc^  a(d  ein 
unerfeljUc^er  S3erütft  fc^merjtic^ft  betrauert,  grau  d.  3lten 
t^cilt  i^rem  SKanne  (am  10.  ©eptember)  mit:  2)  bie  Äur>» 
fürftin  @o))l)ie  fei  gteic^  am  erften  2:age  ju  i^r  gefommen 
unb  ^abe,  fetbft  untröfttic^,  fie  ju  tröften  gefuc^t,  ^abe  i^r 
auc^  einen  :99rief  bed  finrfürften  gejeigt,  morin  er  bie  ftur« 
fürftin  tröfte,  atd  ob  ©rote  i^r  fiinb  ge»efen  fei.  9luc^ 
^abe  ber  fturfürft  ®rote*d  Sittme  fagen  taffen:  fie  möge 
k)on  i^m  oertangen  »ad  fie  motte,  nic^td  auf  ber  Sßelt  motte 
er  i^r  oerfagen.  —  8lm  30.  ?Wot)ember  t^cilt  3ttend  grau 
biefem  aud^  92ä^ered  über  bie  beoorfte^enbe  ^eerbigung 
©rote'd  mit.  ^)  @ie  bebauert  fc^merili^,  bag  3Iten  }u  biefer 
geier  nic^t  ^abe  in  ^annooer  fein  fönnen,  um  bem  Seligen 


1)  Unglaublicher  SBetfc  e^ifHert  no^  (eine  einjtge  Siograp^ie  biefed 
grogen  ©taat^manned  1  2)ie  (£onDerf.*9e^fa  Don  ^rocf^aud  unb  ^erer 
(ennrn  i^n  gar  nic^t.  ^offentfic^  micb  wenigflend  jetjt  bie  Sllgemrtne 
beutfc^e  ®togra))^te  9on  geeigneter  $anb  einen  tvürbigen  Hrtilet  über 
t^n  bringen. 

2)  egt.  «niage  X,  1. 

3)  93gt.  Unlage  X,  2. 


49 

bcn  letzten  8icbc«bienft  jit  ertoeifen,  „wnb  ^ettc"  —  fdjrcibt 
fic  —  „bcr  Cour*gürftc  idoü  barauff  reflectiren  morgen!" 
S)te  Sei(^e  foQe  mit  Dtelem  $otnpe  beigefe^t  koetben:  „^ic^t 
genuc^**  —  fc^reibt  fie  —  „ia^  btr  fc^ligc  ©ruber  ju  bcr 
Conr  l^elffen  mügen^  mut  auc^  noc^  in  feinem  S)ol^t  bo^u 
contribuiren,  baß  Cour  *  gürften  =*  Ceremonie  eingcfü^rct  ttor* 
ben;  foQ  Slde^  auff  courfürftlic^  fe^n;  Elencke  unb  Harling 
foaen  bei  ber  Su^fc^bä^ren  ge^n."  3lm  $lbenb  bed  6.  !De^ 
cembcr  »arb  ®rote'«  8ci^e  in  ber  Sicuftobter  §ofIirc^e  ju 
^annoüer  feierlich  beigefe^t,  Don  mo  biefelbe  fpäter  in  bad 
@rote'f(^e  (Erbbegräbnis  nac^  ®c^auen  flbergefä^rt  mürbe.  91m 
9.  S)ecember  [treibt  grau  D.  Olten  an  i^ren  STOann:*) 
—  „^tt  traurige  actus  ift  nu  passiret  unbt  bamit  mit  bem 
(ieben  fe^(.  ©ruber  Dolnbrac^t  unbt  jum  el^nbe;  nu  fann 
man  i^n  glüdfe^tic^  fc^e^en.  £)ie  Sei^  *  Geremonie  ift  e^r- 
(ic^  unbt  iDott  jugangen  unbt  ift  noc^  ^ie  bergleic^en  nic^t 
gemeft,  luirbt  auc^  xdoü  nie  fo  batbt  »ieber  gefe^en  tDerben. 
Sflxä^i^  ift  babei  ju  tabetn  gemeft^  afö  ber  gu^te  Supemdent 
©ard^augen  ^Qt  folc^e  fc^Iec^te  Seic^ « predicht  gebal^n^  bag 
ed  mic^  fel)r  gejammert,  unbt  folc^e  materie,  Dor  mic^  ^ette 
er  teine  DerbreigHc^ere  auSfuc^en  tonnen^  ma^r  rec^t  atbern; 
meine  Ferren  unbt  aUe  gurten  unbt  dernünfftigen  leutte  ^at 
ed  fe^r  Derbrogen;  aber  toa^  ^ilfftd^  toir  tonnen  nic^t^  baDor, 
ift  be«  Cour  :^  Surften  ©eic^tüater.  Hortance^)  ^at  in  bcr 
Sirenen  gteic^  verse  gemacht,  bag  er  ben  Supemdenten 
gtfldlic^  f^e^te,  bag  ber  fe^l  ©ruber  t^  nic^t  l)ören  fSnnte^ 
unbt  foQen  fe^r  a^rtig  fein.  ®ie  ^aben  Don  eud^  gefagt^  ber 
Obermarschall  unbt  %tit,  bag  »cnn  i^r  mehret  babei  gemeft, 
würbet  i^r  bie  patiance  Derto^ren  ^aben  unb  e9  tt)oQ  ni(^t 
^aben  ou«gc^aIten.  3)  Die  Cour^^gürftin,  ^erfeogin,  Prin- 
oessin  finbt  ade  in  ber  ftir^en  gemeft,  bie  greffin  aber  nic^t^ 

1)  !6gl.  Snkge  X,  3. 

2)  ^ortenfio  SWauro;  bgt.  Aber  i^n  @.  12. 

3)  S)tefe  Setc^en^jrcbigt  xft  un«  erl^alten :  »©re^fat^ic  Dignität  unb 
ftenitie  gre^^cit  bcr  lobten,  fo  in  bem  ©errn  fterben,  fröfftigil  öcr* 
f(!^rteben  unb  bet)  solennen  8ei(^<Geremonien  bed  tt)t^(anb  ^c  ® roten, 
»ei(^«'greij^cnii  su  @4aucn  ac.  k.  ben  6.  Dec.  in  ber  iReujiabtcv 

187».  4 


50 

haften  au(^  nlc^td  Don  ftirt^enge^ent;  Cour:<i$ürfttn  unbt  aOe 
finbt  bett  onbern  S)a(^  jur  gr.  ©(^»eftcr  loramcn."  — 

^e((^e  innige  2;^ei(na^me  ber  Zob  ®rote'd  auc^  über 
bie  ©renjen  f)annoDerd  ^inaud  fanb  unb  loie  beffen  groge  93er^ 
bienfte  anerfannt  n)urben,  mögen  noc^  fotgenbe  }met  Briefe 
bemeifen.  S)er  branbenburgifc^e  ®e.^.  9{Qt^  Qtl^matlotDdli, 
beffen  t!rreunbf(^aft  3Iten  fc^on  im  oortgen  da^re  am  üDred^ 
bener  ^ofe  gewonnen  ^atte,  ')  ft^rcibt  biefem  am  19.  @ep^ 
tember  1693  üon  ©crlin  au«:  ^Monsieur  et  eher  fr^re. 
Je  ne  suis  pas  en  ^stat  de  Yous  faire  la  eondoläance 
sar  la  mort  de  Mr.  de  Grote,  car  la  grande  perte  que 
le  public,  les  affaires  de  Vostre  S^r^n.  Maistre  et  tous 
Dous  antres  en  faisons,  me  toache  si  sensiblement,  que 
j'ay  besoin  moy  mesme  d'en  eetre  consolä.  Si  pour- 
taot  le  regret  nniversel  peut  soalager  leB  parenls,  Yons 
n'ay^s  besoin  de  chercber  d'aatre  remMe,  car  toas  les 
honnStes  gens  -—  dont  il  östoit  Tamoar  et  les  dölices 
—  en  sont  affligös.  S.  A.  ]^1.  mon  Maistre  avec  Ma- 
dame ont  rendu  justice  pnbliquement  k  ce  grand  mini- 
stre  les  larmes  aux  yeax,  et  je  suis  asseur^,  que  pres- 
que  en  toutes  les  cours  de  l'Europe,  ou  ses  märites  et 

^off'^rd^en  )u  ^annoüer  k.  in  $o^er  S^ut'  u.  Sürfll.  (Segen* 
mart  2c.  K.  au9  Apoc.  XTV,  13  in  einer  Sermon  öffentlich  gejeiget 
oon  Herman  Barckhaus,  (S§urf.  ®rf(^n).*9flneb.  mie  auäf  9if(^bf(. 
Oftnabr.  Ober* ©off -^rebiger,  (£onf.»9Jat^  n.  General  Saperint  k.- 
2)ie  ^ebigt  reAtferttgt  aaerbing«  ba«  in  bem  «riefe  ber  3(ten  gefAKte 
Urt^eil;  biefetbe,  au9  37  —  »enn  auc^  )unt  X^eiJ  larjen  —  «bfinit* 
ten  unb  ben  ^erfonaüen  befte^enb,  ift  in  ecmfibenbem,  fc^wnlfligem  @tU 
gehalten,  angefüllt  mit  oielen  Sibe(f!eIIen,  aber  au(4  mit  )a^Irei(^cn 
Sitaten  aud  $(utavc^,  2:^ucQbtbe9,  ^erobot,  £acitu9,  (Sneton,  Oüib, 
@eneca  k.  9m  @(^Iug  ^etgt  e«  n.  a.:  „Unb  fo  e«  benn  gefi^ieben 
fetyn  mui,  Adien,  mert^efler  ©err  (Sammer  •Praesident!  Ah,  utinam 
viveresl  Solte  ®ott,  mo^IfeUgcr  {>err  (Kammer 'Praesident,  bag 
3^r  lebetet!  Ob  34r  aber  gfcii^  atfo  unfern  Äugen  cntriffcn  feljb, 
fällt  bo4  ber  Stu^m  G^urer  Meriten  unb  ungemeinen  Xugenbcn  mit 
nickten  ba^in.  QEuer  2ob  wirb  (ie  auf  (Srben  (euc^ten,  fo  (ang  bie 
@onne  am  ^xmmti  (enc^tet,  unb  bas  (Sebä^tnig  be«  wolfeKgen  ©errn 
(Broten  mug  ftetd  im  @egen  bleiben!''  — 
1)  5Jgl,  @.  31  f. 


51 

qnalit^s  tont  extraordinaires  estoient  estim^es  et  ad- 
mir^es,  on  luy  fera  le  mesme  pan^gyrique.  Dieu  Vous 
rteompense  cette  perte  par  toute  sorte  de  prosp^rit^ 
et  contentement  et  donne,  qne  Vogtre  Sonverain  et 
tonte  sa  Sirin.  Maisoo  soit  bientost  quitte  dn  chagrin 
qne  les  conjonctares  präsentes  Inj  out  cansä;  en  triom- 
phant  Bar  ses  enneinys  et  lears  intrignes.''  Uttb  ber 
branbcnburglfc^cOberpräflbentSber^arb  ö.  ^andelmann  fcJircibt 
oon  ^otWam  ou«  om  10.  Octobct  1693  an  3ftcn:  „Le  söjonr 
qne  la  conr  a  fait  k  la  campagne  ponr  profiter  de  la 
Saison  propre  k  la  ehasse  de  cerf  m'a  empSch^  de  Vons 
r^pondre  plntost  qne  je  ne  fais  k  Thonnenr  de  Votre 
lettre  dn  24.  Sept.  et  de  Vons  tömoigner,  combien  je 
plains  la  mort  de  Mr.  de  Grote  soit  ponr  sa  propre 
famille  soit  ponr  les  int^rests  de  son  maitre  dans  les 
conjoDctnres  pr^entes.  Car  qnoyqne  je  vonlnsse  sacri- 
fier  mon  chagrin  en  particnlier,  d'avoir  perdn  en  sa 
personne  nn  ami  fort  sine6re  et  de  grand  m^rite,  celni 
de  sa  famille  et  de  tont  d'antres  qni  prennent  int^rest 
k  cette  mort  le  renonyellent  et  personne  ne  discon- 
viendra  pas,  qne  la  conr  snrtont  n'ait  perdn  infinement 
en  la  personne  d'nn  ministre  si  äclair^  et  si  accredite. 
Vons  avez  d'antant  plns  de  snjet  de  plaindre  ce  cas 
avec  Madame  de  Grote.  Ponr  moy,  Monsienr,  si  je 
pnis  par  qnelqne  moyen  sonlager  la  tristesse  de  Tnn 
et  de  Tantre,  l'amitiä  dont  ce  grand  homme  m'a  honor^ 
m'y  oblige  anssi  bien  qne  mon  inclination  m'y  porte. 
C'est  de  qnoy  je  Vons  prie  d'assurer  Mad.  de  Grote  et 
d'gtre  persnad^  Vons  mesme  de  Tintention  sincfere, 
avec  laqnelle  je  snis''  etc. 

4.   ÜDte  Stixiii^maxd'\äjt  9lngelegen^eit. 

au  ber  Surfürft  3o^ann  ®eorg  IV.  üon  ©ac^fen  am 
27.  äpril  1694  geftorben  unb  fein  ©ruber  griebric^  »uguft 
i^nt  in  ber  9iegierung  gefolgt  toax,  mürben  am  !£)redbener 
^ofe  üon  ©eiten  ber  ber  {|annot)erfc^en  ftur  feinbli^en  gartet 

aQe  älnftrengungen  gemai^t  unb  bte  feinften  3ntrtguen  ge^^ 

4* 


52 

fponnen^  ben  neuen  ffic^ftfc^en  Jturfürften  auf  t^re  ®ette  ju 
sieben,  unb  toiv  n)erben  in  bem  fp&tern  älbfc^nitte  nfi^er 
fe^en,  meieren  fc^toeren  ©tonb  3Iten  bem  gegenüber  ^atte. 
aber  3Iten9  Sage  warb  no(^  peinlicher  unb  er  geriet^  in  bie 
grögte  iBerlegen^eit  unb  biptomatifc^e  ©t^tDterigfeiten^  ate  )u 
^annoücr  —  mS^renb  gerobe  3(ten  bofelbft  feit  @nbe  3ßai 
auf  Urlaub  oertDeUte  —  in  ber92a(^t  oom  1.  auf  ben  2.  SuH 
1694  bie  fiataftrop^e  mit  bem  ©rafen  Sönig^mard  eintrat. 

9in6f  auf  biefe  allgemein  belannte  Slngetegenl^eit  ffinnen 
mir  und  l^ier  nur  fo  meit  einlaffen^  bag  mir  3(tend  bid^er 
unbefannte  biplomatifc^e  Al^Stigfeit  babei  am  !Dredbener  $ofe 
berichten  unb  neue,  bid^er  ungebrudte  Slctenftttde  ba)u 
liefern. 

!Die  ber  ^annoüerfc^en  Slegierung  bur^  bie  ung(fl<ffe(ige 
Sataftrop^e  ermac^fene  33er(egen^eit  mar  grog  unb  fachte 
man  üon  Slnfang  an  bie  betreffenben  iRac^forfc^ungen  mög« 
ü(^ft  }u  hintertreiben.  SIber  bie  @(^meftern  bed  ©rafen 
Sönigdmard  ermübeten  nic^t  in  t^rer  2:f|fitigteit,  fic^  über 
bad  ®(^idfal  i^red  üerfc^munbenen  ^SBruberd  Sludlunft  }u 
üerfc^affen.  S)ie  ©räfln  älurora  oon  Jtönigdmard  reifte 
nac^  3!)redben,  bamit  fie  ben  Jturffirften  ju  ©(^ritten  ttx* 
onlaffe,  um  9[uft(&rung  über  bad  ©c^idfal  feinet  bid^erigen 
©eneralmajiord  ju  erhalten.  ^)  i^riebrid^  Sfuguft  fanbte  barauf 
SInfang  Snü  feinen  ®enera(«9Ibj[Utanten,  ben  Dberften  Saunier, 
nad^  ^annoDer,  um  Sluötunft  über  fiönigdmard  ju  erhalten 
unb  beffen  Sudlieferung  a(0  turfflrftl.  fäc^fifc^en  ®eneral^ 
majior  i\x  verlangen,  fiurfürft  (Srnft  Sluguft  t)on  $annot)er 
betrachtete  Sonig^mard  aber  atö  einen  noc^  in  feinen  !Dien^ 
ften  befinblic^cn  Oberften,  meil  fein  förmlicher  fc^riftlic^er 
S[bf^ieb  noc^  nic^t  ausgefertigt  mar,  oermeigerte  jiebe  8lud^ 
fünft  über  beffen  93erfc^minben,  bel^auptete,  feine  ftunbe  baoon 
JU  ^abcn,  unb  öcrfic^erte,  baß  berfelbe  in  feiner  ®emalt  nlc^t 
m&re.  Um  aber  feine  SereitmiQigfeit  ju  geigen,  bad  3Rog« 
lic^e  in  biefer  Segie^ung  gu   t^un,   lieg   er  ben  Xubiteur 

^)  9ei  biefer  (Gelegenheit  gewann  fte  betanntti^  bie  ^u(b  unb  ^vl» 
netgimg  be9  ^urffirflen,  n^eldie  2  3a^re  fpatcr  bie  (Geburt  M  gelben 
Wtox'xii  Don  ^ac^fen  )ur  golge  §atte. 


53 

9tübiger  unb  bie  !X)iener  bed  ®rafen  jtonigdmard  in  @t%tn^ 
toatt  m  3RimfteT6  t).  ^laten,  be«  ®e^.  Stat^d  d.  b.  3u«f(^e 
unb  be9  SStcelanglerd  ^ugo  }u  ^rotofott  Derne^nten  unb 
t^eUte  btefed  bem  turfäc^fifc^en  $ofe  jugleic^  mit  fotgcnbem 
und  erhaltenen  ^ctenftücte  mit :  i) 

„16.  Jul.  1694.  Factum. 

(Sd  ^at  [x6i  begeben,  bog  bed  ^ieftgen  Obnften,  ©rufen 
Sonigdmard  Secretarins  ben  5.  Julii  bem  ©eneral^^i^elbs» 
marfc^aQ  Don  $obe»t(d  angemelbet,  h)a9geftalt  fein  ^err  fic^ 
oertol^ren,  wobe^  er  folgenben  Umbftanb  crjcl)(ct.  5)en 
1.  Julii  92a^mittagd  ^fitte  [xij  ber  ®raf  fel^r  inquiet  be^ 
jeiget,  fo  baß  i^m,  Secretario,  folc^e«  befremblic^  öorgelom* 
men  »fire.  ©eibigen  2lbenb*  l^ätte  er  Schreibmaterialien 
geforbert  mit  bem  Sebeuten,  er  ^ätte  bie  ganje  ^aö^t  gu 
fc^reiben  unb  foüten  feine  Seute  nur  ju  ®ette  ge^en.  gr, 
ber  Secretarius,  ^5tte  aber  t)erno(^  au«  feinem  genfter  ge* 
fc^en,  bag  ber  ®raf  ausgegangen,  o^ne  einen  einjigen  Wtn* 
fc^en  be^  fic^  ju  ^aben,  unb  »fire  er  nad^  ber  ^cxt  uic^t 
»ieber  getommen. 

©einen  domestiqnen  toiixt  nun  eben  nic^t  ungetool^nt 
gemefen,  bag  er  gumeiten  adein  ausgegangen,  ein  paar  9}S(^te 
unb  einen  2^ag  bar)U)if(^cn  quc^  mol  länger  ausgeblieben; 
fär  biefeS  mal^I  m&^rete  eS  aber  gar  gu  lange  unb  mügte 
er,  Secretarius,  nic^t,  n)aS  er  bak)on  gebenden  folte,  ob  fein 
^err  nod^  (ebete  ober  h)aS  il^m  begegnet  fe^n  m5(f)te,  unb 
bäte  er  atfo,  ber  ®en.*gelbmarfc^att  möchte  i^m  ratzen,  was 
gu  tl)un  unb  h}ie  er  fic^  wegen  beS  ©rufen  foftbaljren  eqni- 
page  unb  anberer  i^m  guge^öriger  ©ac^en  gu  betragen. 

©er  ©en.^gelbmarfc^aü  ^at  fott^eS  ©r.  etjurf.  Dur^t. 
angemetbet,  ba  bann  bei)  folc^en  Umbftänben,  bie  man  nic^t 
»igen  fönne,  wie  eS  mit  i^m,  bem  @rafen,  fielen  mochte. 


1)  3m  t^annoü.  ©toatearc^to.  —  Sin  ^l^eil  biefed  Sctrnfiflcfe« 
finbet  fU^  abgebruttt  in  ber  1852  erfc^ienenen  @(^rift:  „!3)ie  ^ergogin 
Don  Selben"  :c.  nnb  ern^ä^nt  ber  nid^t  genannte  S^erfaffer  berfelben 
[®vaf  ü.  @(^uIenbnrg>^(oflerrobe],  baß  i^m  bo^felbe  au9  ,;gtaubn)fiv» 
btger  OueUe"  gugegangrn  fei. 


54 

Don  ®r.  S^urf.  IDurd^I.  gn&bigft  fflr  gut  befunben  unb  \>tt* 
orbnet,  bag  t^m^  bem  ®rafen,  ober  aOenfalld  begen  (Srben 
jum  heften  feine  Sachen  in  guter  93ent)a^rung  ju  galten, 
melc^ed  bann  mittetft  einet  in  bergleic^en  ^SQen  gewS^ntic^en 
äierfiegetung,  unb  }tt)ar,  weit  er  eine  Militair'^erfon  Qttoz^ 
fen  unb  in  @r.  6^urf.  S5ur(^t.  »irllic^en  Äriegdblenften  qI« 
Dbrtfter  geftanben^  burc^  ben  firieg^^Secretarinm  ben^erd« 
ftetliget,  jeboc^  bergeftatt,  bag  badjenige,  »ad  unter  feinen 
^rteffc^often  ^id)  fofort  offenbal|r  ®.  @^urf.  S)ur(^(.  an^ 
gc^enb  befunben^  herausgenommen  morben,  ttobe^  man  ed 
bisher  ben)enben  unb  baS  Uebrige  bagelaffen. 

S)arauf  ^aben  ®.  S^urf.  Tinxifi.  gu  ©ac^fen  mittelft 
eines  an  @.  S^urf.  "Durc^I.  }u  ^raunfc^toeig  unb  Lüneburg 
unterm  10.  Julii  abgelaffenen  ©c^reibenS  unb  Sn^erofc^idung 
'Dero  Obriften  unb  General-Adjutanten  Johann  Bannier's, 
metc^er  ben  13.  ejusdem  al^te  mit  folc^em  Schreiben  ange«' 
lommen,  oerlangt,  bag,  na(!^bem  @.  @^urf.  Durc^t  ju  ©ac^^ 
fen  oernommen^  wie  ber  ®raf  $5ntgSmard  al^ie  aufgehalten 
toürbe,  berfelbe  3^ro  als  3^r  destinireter  General- Major 
oon  ber  Gavallerie,  begen  ä(nwefen^eit  ittj  Dero  Corps  am 
9{^ein  ^oc^nötl^ig  mSre^  abgefotget  werben  mö^te. 

@.  @^urf.  Durd^I.  ju  Sraunfc^weig  unb  Süneburg 
^aben  fowol  in  Dero  Slntworfc^reiben  an  ®.  S^urf.  Durc^I. 
ju  Sac^fen  oom  16.  Julii,  als  mittelft  Dero  oorgebatj^tem 
Obriften  unb  General -Adjutanten  ert^eUete  mfinblid^e  Re- 
lation barauf  ju  erfeunen  gegeben,  bafi  me^rgebac^ter  ®raf 
fiönigSmard  nic^t  in  i^rer  ©ewalt  fe^  unb  folglich  in  i^rem 
3$ermögen  ni^t  fte^e,  ®r.  S^urf.  Durc^t.  ju  ©ac^fen,  mie 
gern  fte  fonft  motten,  hierunter  satisfaction  ju  geben.  (SS 
^at  me^rgebac^ter  Obrifter  unb  General  -  Adjutant  annoc^ 
)um  2:^ei(  gegen  ®.  S^urf.  Dur(!^t.  )u  ^raunfc^toeig  unb 
Süneburg,  am  meiften  aber  gegen  Dero  Ministros  erwe^net, 
bog  eine  Inquisition,  umb  }u  erforf^en,  mo  ber  ®raf  JtönigS» 
mard  geblieben,  l^Stte  angeftedet  werben  mfigen.  Sßan  {|at 
i^m  barauf  representirct,  baß  ®.  ßt)urf.  Durt^t.  ju  ©r. 
u.  Säneb.  in  fetbftetgeuer  Erinnerung  Dero  l^o^en  obrigleit*» 
liefen  3lm))ts  es  baran  nic^t  würbe  ^aben  ermangeln  (aßen. 


55 

»onn  |t(^  fo((J^e  9Rttte(,  voxt  fot^ane  inqmsitioii  btrgeftalt 
bag  man  fic^  baüon  ben  intendirenben  ^md  }U  promittiren^ 
anjuftetten  fe^n  möchte,  fitieiget  ^fitte,  ober  bergteic^en  t>ox* 
gefc^Iagen  »erben  fSnnen.  3)emna(^  man  aber  obgebac^ter^ 
ma§en  erft  nac^  5  Xagen  t)on  bed  ©rafen  fiönigdmarct 
domestiquen  erfahren,  bog  i^r  $err  fitj^  Derlo^ren,  unb 
)mor  auf  folc^e  Seife,  bag  man  nid^t  geteuft,  »ol^in  man 
fic^  Dor^ergebac^ter  iDquisition  ^olber  ju  toenben,  geftaften 
man  attenfaUd  in  feinem,  bed  ®rafen,  $aufe  unb  be^  begen 
domestiquen  felbft  bamit  ^Stte  anfangen  mfigen,  folc^ed 
aber  be^  obgebac^ten  Umbftänben  ttfirbe  umfonft  gemefen 
fe^n,  fo  mfire  barab  bie  impractieabilität  unb  3$ergeb{tct|teit 
einiger  inquisition  genugfa^m  ju  erfc^en,  juma^Ien  ba  in 
benen  nunmehr  Derflogenen  14  bid  15  j£agen,  nac^bem  fic!^  ber 
®raf  jtBntg^mard  üerlo^ren,  ftc^  ni(]^t  bie  geringfte  Slnjeige, 
»orauf  folc^e  inquisition  ju  fundiren,  ^erüorget^an. 

Sßeiter  {|at  mel^rgebac^ter  Obrifter  unb  General- Adjutant 
gegen  bie  l^iefigen  Ministros  megen  oberregter  gefdje^enen 
93er{iegel^  unb  t^eild  Segne^mung  ber  JBrtefe  eind  unb 
anbered,  g(ei(i)fam  bad  nic^t  ptte  gefc^el^en  foUen,  angefü^ret. 
69  ift  i^m  aber  borauf  oorgefteQet  iDorben,  bag  t^  be^  bie« 
fem,  mie  {»eifeldo^ne  auc^  bet)  anbern  C^Sfen  bie  beftänbige 
Observanz  unb  Orbnung  fe^,  bag,  mann  ein  ^ebienter, 
juma^Ien  ein  folc^er,  bem  iema^Ien  etmad  committiret  n)or^ 
ben,  mit  2:obe  abgebet,  begen  ®a(]^en  unb  Srteffc^afften  i^or^^ 
errcgtermagen  ücrpegcft,  bicicnigcn  aber,  fo  bie  gnäbigfte 
^errfc^aft  concemiren,  herausgenommen  würben.  !303ie  ed 
bann  in  biefem  casn  ber  ^erlierung  beS  ©rafen  ftönigdmarct 
ex  eadem  ratione  xxiijt  anberft  ju  l^atten  gemefen,  unb 
mann  gteic^  nichts  anbred  atd  ordres  oor^anben  gemefen 
mSren,  man  boc^  folc^e  occasione  fot^aner  33erfiegelung 
biQtg  }urüdgenommen  ^ätte.  ÜDag  aber  ber  ®raf  ^önigd^ 
mard  in  ber  3^'*/  ö)o  er  fic!^  öerlo^rcn,  noc^  Sr.  S^urf. 
üDurc^L  ju  ^raitnfc^m.  u.  Säneb.  mirllic^er  Gebleuter  unb 
Obrifter  gemefen,  baran  ift  umb  fo  menigcr  ^xoA^d,  inbcm 
gemig,  bag  oon  @r.  S^urf.  3)ur(^l.  er  feine  dimission  unb 
9lbfd)ieb  noc^  nic^t  gel^abt,  t)ie(  meniger  Don  feinem  Stegiment 


56 

tote  fonft  }u  gef^e^en  pfleget,  obgebanfet  ober  bergfeic^en 
burc^  lemanb  anberd  tl^un  lagen,  fonbern  mirllic^  in  feinem 
!£)ienfte  continuiret  unb  gage  ge}ogen. 

(Sd  releviret  hingegen  nt^t,  bag  ®.  S^urf.  üDurc^l  }u 
Sraunf(^iD.  u.  Sttneb.  i^ui  etipa,  toit  er,  fo  biet  man  »er* 
nimpt,  nac^  !Dre«ben  berichtet,  ju  ber  öon  ®r.  S^nrf.  S5urc^I. 
}tt  ®a(^fen  i^m  destinirten  General- Major- charge  gra- 
tuliret,  magen  fol^ed  ni(^t  onberd  ald  eventaaliter  unb  in 
fntarum  üerftanben  tDerben  lann,  tDann  er  nemttc!^  aud  ^ie^ 
figen  S)ienften  dimittiret  fet)n  würbe. 

^annooer  ben  16,  Julii  1694. 

D.  ^laten.       o.  b.  ®ußfc^e.       ^ugo." 

Der  engfifc^e  ©efanbte  ©tepne^  fc^rcibt  am  4.  «uguft 
an  feinen  SoQegen  treffet  in  ^annoüer:  ,,ÜDie  Siebfcbaften 
finb  un^eilbringenb  l^ier  ju  Sanbe.  9Bir  l^aben  ^ier  eine 
traurige  ®cene  bai^on  gehabt;  i)  aUein  gegentD&rtig  ift  bie 
2:ragöbie  au  3^ren  $of  Derlegt  unb  ic^  fiirc^te,  bag  S)ot^e 
unb  ®ift  bei  3^nen  ebenfo  gangbar  fein  werben  tx)ie  in 
Italien.  3^re  Surften  finb  oft  bort  gctocfen  unb  mögen  bie 
©itte  M  Sanbed,  bie  Seute  of)ne  Särm  aud  ber  SBelt  ju 
fc^icfen,  fennen  gelernt  I|aben.  Siner  ober  jwei  Diener  be« 
©rufen  StSnig^mard  ge^en  ^öufig  Don  ^ier  nac^  ^annooer, 
um  i^ren  ^errn  auf)ufu(^en,  ^aben  aber  teine  92ac^ric^t.  3(^ 
beule,  bag  ber  Seic^nam  je^t  in  ber  Sloafe  ift.  SDtan  ^at 
mir  gefagt,  bag  feine  ©c^mcfter  »ie  fiaffanbra  ruft  unb  tt)if^ 
fen  möchte,  wad  au«  i^rem  ©ruber  geworben,  aber  in  ^an^ 
nok)er  antworten  fie  wie  ^ain,  bag  fie  nic^t  i^red  ©ruber« 
^iiter  feien.  3c^  backte,  ber  8ei(!^nam  würbe  gefunben  wer^ 
ben,  bie  Umftänbe  be«  SKorbe«  aber  würben  in  3)unfet  ge* 
^üUt  bleiben."  Unb  am  24.  «uguft  mclbet  ©tcpne^:  „®raf 
^9nig«mardd  ©c^wefter  glaubt,  bag  er  noc^  am  Seben  ift, 
unb  ber  ffurfürft  ^at  an  ©annier  ©efe^Ie  ergeben  laffen,  il^n 
frfiftig  JU  reclamieren.  S)er  fturfürft  oon  ^annoüer  wiü 
nid^t«  Don  i^m  wiffen;  —  ic^  weig  ni(^t  ob  ber  lurfäc^fifc^e 

>)  S)ic  Äata|lrort«  nitt  ber  SJiaitrcffe  be«  iTurf.  goftanng  ®forg  IV. 
Don  @ad|fen,  ber  ^^eitfc^fl^,  rpatern  ©räfin  9{o4(iQ  unb  bcrcn  gamilie. 


57 

^of  P4  mit  blefen  Sntfc^utbiQungen  jufrlcben  geben  »irb/ 
©crfelbc  beruhigte  P4i  auc^  nit^t  bomlt,  fonbern  ließ  ©an* 
nier  mäj  btinglitj^er  unb  entf^tebener  auftreten  unb  bie 
©pannung  {»ifc^en  betben  ^öfen  toarb  intnter  größer.  S)er 
fäi^ftfc^e  äRinifter  t>.  ^a^rt^aufen  fc^retbt  am.  6.  Sluguft  an 
3Iten  na^  f)annot)er:  ed  fei  bo(^  ni(^t  fo  ^txoiffnUi^,  mie 
3(ten  e«  barfteQe,  baß  ein  SRann  üon  S^iftinction  in  ber 
Stefiben)  eined  großen  S&rften  berfc^toinbe^  o^ne  baß  man 
miffen  tooQte,  too  berfelbe  geblieben  fei^  unb  o^ne  baß  man 
eifrigfte  9{ac^forf(^ungen  anftede,  um  i^n  lieber  ju  finben. 
@o((^e  gtttte  feien  n^ot  in  $ari6  Dorgefommen,  aber  fd^mer» 
(i(^  in  ^annoüer  ober  !C)re9ben.  !Der  Surfürft  t)on  @ac^fen 
muffe  ftönigdmard  aü  in  feinen  £)ienften  fte^enb  betrachten 
unb  fei  t)on  ber  ©ac^e  fe^r  unangenehm  berührt.  Sin  toenig 
me^r  Slufric^tigleit  unb  SSertranen  Don  @eiten  ^annooerd 
wflrbe  bie  ©ac^e  beigelegt  l^aben.  i)    Slm  17.  Sluguft  bittet 


1)  t).  ^o^t^oufen  an  ».  SItnt:  ^^Dresde  ce  7.  Aoüt  16d4.  — 
Je  Boahaiterois  comme  Voas  de  Voos  pouvoir  eDtretenir  une 
seule  heure  sur  Taffaire  extraordinaire  du  Comte  de  KönigBmarc. 
Elle  n^est  pas  si  commune  comme  Yous  la  faites»  qu'un  homme 
de  distinction  se  perde  dans  la  rösidence  d*un  grand  Prince 
saus  qu'on  sMnforme,  oü  il  paisse  etre  devenn,  et  qu'on  ordonne 
des  recherches  efßcaceB,  pour  le  retrouver.  Ces  sortes  de  cas 
Bont  bien  arrivös  4  Paris,  mais  guöres  k  Hannovre  ou  ä  Dresde, 
de  maniöre  qu'on  le  doli  trouver  fort  eurprenant  Vous  trouvez 
outre  cela,  que  TEIecteur  mon  Maitre  ne  puisse  pas  sMntöresser 
pour  an  homme  qui  soit  enoore  dans  votre  Service.  Vous 
savez  Vous-mSme,  eher  fröre,  ce  que  Vous  m'avez  dit,  que 
pour  sa  röputation  le  Comte  de  Könlgsmarc  se  disoit  encore 
dans  le  Service  de  S.  A.  £.  Votre  Maitre,  pour  ne  paraitre 
pas  Stre  hors  de  service,  mais  qu'il  y  avoit  plus  de  deux  mois, 
quil  avoit  la  permission  de  chercher  autre  employ,  ce  que  le 
dit  Comte  m'a  trös  fortement  assurö  aussi,  il  peut  avoir  re^u 
peu  de  jours  encore  avant  sa  perte  quelque  reste  de  ses  gages, 
et  n'avoir  pas  ajustö  ses  comptes  avec  le  rögiment,  dont  sa 
disparition  imprövue  Ta  bien  emp6cb6,  et  c'est  sur  ce  fonde- 
ment  mentionnö,  qu^l  avoit  sa  dimission  et  congö,  vu  qu^aux 
gens  comme  nous  il  suffit  la  parole  du  Maitre,  nous  ne  vou- 
Ions  pas  de  congö  par  6crit,  que  mon  Maitre  luy  a  donnö  em- 
ploy et  le  reconnoit  vöritablement  pour  son  officier.    Je  Vous 


58 

bann  ^a^t^aufen  noc^mald  um  Kufftfirung  h)egen  be^  ®rafen 
SSnigdmard  unb  fteUt  anbern  gaUd  bte  unangene^mften  unb 
bebauerti(^fteu  i$o(gen  in  Studfid^t.  3(U  bem  entf^rcc^enb 
bann  auc^  Jöannier  in  f>annoDer  entf (Rieben  auftrat^  ri^tete 
ber  fiurfärft  Srnft  äluguft  f olgenbed  Schreiben  nact)  S)redben :  >) 

„©T.  e^urfürftt.  !Curc^I.  ju  «raunfc^w.  u.  Sfincb.  Ift 
untert^änigft  referiret,  ma^geftalt  ber  ^tefige  (S^urf.  @äc^ftf(^e 
^err  Slbgefanbter^  Obrtfter  unb  General-Adjatant  Bannier 
in  Derne^men  gegeben,  n^te  üon  ®r.  S^urf.  ÜDurc^L  }u 
©neigen  er  9cfe^(  empfangen,  not^maUge  instantz  ju  t^un, 
ba§  ber  ®raf  Aönigdmard  relachiret  n)erben  möchte,  »offir 
bann  @.  S^urf.  S)ur4|t.  }u  ©ac^gen,  meiere  nic^td  me^r 
für^aben,  ald  mit  ®r.  S^nrf.  !Onrtb(.  ju  JSraunf^U).  unb 
^ttneb.  in  guter  Serftänbnig  unb  gi^eunbfc^aft  )u  leben, 
!Dero[e(ben  fonbcrba^re  Obligation  ^aben  mirb.  ®oUte  ed 
aber  nic^t  geft^el^en  unb  par  la  yoye  donce  folc^ed  ni4|t  }u 
erhalten  fet)n,  würben  @.  S^urf.  sSurc^l.  ju  ©ai^gen  !Dcro 
justed  resBentiment  j^igeii  unb  anbere  mesares  nel^men, 
inmaßen  ©eibige  folc^e  9lac^ric^t  —  bic  roo^x  wäre  unb 
bereu  Umbftänbe  nic^t  trügen  fönnten  —  Ratten,  bag  ber 
®raf  Äönigömard  al^le  arretiret  worbcn. 

®(ei(!^wie  nun  ®.  S^urf.  Durc^l.  ju  3raunf(^n).  unb 
9üneb.  me^rmalen  felbft  contestiret  unb  burc^  !Dero  Mini- 
stros  oerp^etn  loßen,  baß  ©ie  Dero  Obriften,  ben  Orafen 
Rönigdmard,  in  i^rer  ©cmalt  nic^t  ^aben,  fonft  @ie  i^n  au« 
ber  belaubten  ©egierbe,  ©r.  ß^urf.  ÜDuri^l.  ju  ©ac^gen  in 
aden  S3orfaQcn^eiten  Dero  freunboetterlic^e  Dienftbereitn)i^ 
ligteit  mit  ber  i^at  ju  comprobiren,  nic^t  aufl^alten  tooltcn; 
alfo  Ratten  ®.  @^urf.  Dur^t.  ju  ^SSraunfc^tt).  unb  Sfineb. 
n)ot  oer^offet,  e«  würbe  Dero  SJort  {|ierunter  oSfliger  ©laube 


ay  toujours  marquö  rempressemeiit  que  j'aurois  d'entreteDir  et 
d'augmenter  la  bonne'  intelligence  si  n^cessaire  entre  nos  Maitres 
et  ne  Vous  dis  autre  chose  quo:  mon  Maitre  est  sensiblement 
touchö  de  cette  affaire;  un  peu  plus  de  confiance  de  Votre 
cötö  Tauroit  entiöremcnt  accommodöe.  Je  Vous  dis  cecy  en 
amy  et  entre  nous  etc.    de  Haxthausen.'' 

1)  ^annot).  ^taat^atd^x». 


59 

gegeben  unb  barouf  t)orgebQ(!^ter  relachirung  falber  feine 
»eitere  instantz  gemattet  fein. 

®.  S^urf.  jDurc^t.  inhaeriren  inmittelft  obigem  unb 
declariren  ^iemit  gum  Ueberflug  no(!^ntQ(6,  bag  ®ie  ben  ®va^ 
fen  ftSnigdmord  in  !Dcro  ®en)o(t  nic^t  I}Qben,  inntagen  bann 
o^nf(!^mer  ju  ermeffen,  bat,  xotnn  ®k  \iä)  begen  person  be^ 
moc^ttget,  @te  fol^ed  o^ne  Ul^rfac^e  nic^t  mflrben  get^an 
unb  folgenbd  barau^,  bag  ®ie  demanb,  ber  t^r'  mlrfliil^er 
ÜDiener  —  mie  ber  ©rof  ftonigdmard  bermo^len,  wie  er 
fi(^  Derlol^ren,  gemefen  —  arretiren  lagen^  lein  secret  ju 
machen  ^aben. 

@.  S^urf.  ©urc^l  erfuc^en  beranad)  @.  ß^urf.  Durci^I. 
JU  ©ac^ßen  obcrma^Ien  frcunböetterfid),  5Dero  ©ort,  welche« 
®ie  gemig  nimmer  für  eine  ®ai)t,  bie  fic^  auberft  Der^ielte, 
geben  unb  eogagiren  mürben,  Setiebung  }U  tragen  unb  @. 
(S^urf.  X)ur(^l.  megen  einer  ©ac^e,  bie  nic^t  in  S!)ero  9Räc^« 
ten  ift,  nic^t  meitcr  ju  bringen.  ®  (S^urf.  £)ur(^(.  ^aben, 
»ie  @ie  Sffter«  ouffri^tig  temoigniret,  für  @r.  <5^urf .  Durc^I. 
}u  Sackten  Sreunbf(!^afft  eine  fo  ^o^e  estime,  bag  mie  ®ie 
3^ro  bid^er  ein  fonberba^red  SSergnügen  baraud  gemattet, 
aded  fo  3U  Cultiyir-  unb  JBefeftigung  eined  DoQfommen 
guten  SBoIoerne^mend  mit  @r.  ß^urf.  S)ur(^(.  }u  ®a(!^gen 
gereichen  unb  Don  3^ro  Verfliegen  fönnen,  mit  angetegenfter 
(Sorgfalt  be^jutragen,  alfo  @ie  ed  aui!^  baran  fernerhin  nid)t 
ermangeln  la|en  merben. 

@.  <Sf)urf.  !I>ur4)(.  moUen  aber  anbe^  ^offen,  man  merbe 
t)on  @eiten  ®r.  S^urf.  SDurc^.  ju  ©ad^gen  ju  gleic^mSgigen 
reciproqaen  ^ejeigungen  geneigt  fet)n.  Unb  bemnac^  Dor^ 
molgebac^ter  $err  Sbgefanbter  feiner  proposition  bie  eiu^ 
gangd  ernennte  JBebro^ung  megen  eined  gu  }eigenben  ressen- 
timentd  unb  )u  ne^menber  anberer  mesures  annectiret,  fo 
merben  ®.  S^urf.  X)ur(VI.  )u  ^raunfc^m.  unb  Süneb.  folc^ed 
gmar  ermarten  mügen,  getröften  fic^  aber,  bag  ®r.  S^urf. 
iDurc^I.  JU  ©ad^gen  <Sie  ba}u  leine  Urfac^e  gegeben,  unb 
mif[en,  bag  S)iefelben  fo  ^oben  93erftonbtd  fe^,  ha%  ®ie 
leidit  merben  ermeffen  fönnen,  bag  ®.  ß^urf.  !S>ur4)I.  gu 
Sdv.  u.  2.  nebft  SDero  $errn  trüber  (Durc^I.  ju  älbfe^rung 


60 

aQen  3unSt^igungen  be^ufige®egen^me8ares  »erben  nehmen 
milßen  unb  e^  ®ott  unb  ber  3«^  befehlen,  mithin  bic  Con- 
sequentien  ju  bereu  SJeranttoortung  DerfteUen,  bie  ©c^ulb 
baran  ^abett.  ®te  tpoden  aber  annoc^,  nat^bem  ber  ^err 
Slbgefanbter  feiner  dexterität  nac^  Obigem  mirb  referiret 
Iiaben,  ®ic^  Don  @r.  (S^urf.  IDurci^l.  )u  ®aäi%tn  etned 
©eueren  Derfeben.  S35cl(^e«  atf o  @.  S^urf.  ÜDurc^L  unter  J)cro 
@e^.  (Saugtet  ^  Secret  ntel^r  molgebac^tem  ^errn  Slbgefanbten 
}ur  resolution  hiermit  nic^t  Der^alten  noUen.  3)ero  @ie 
mit  gflnftigem  unb  geneigtem  SBiden  loot  be^get^an  oer^ 
bleiben. 

Signatnm  ^annoDer  ben  22.  Aagusti  1694. 

(5rn[t  Sluguft  (S^urfürft 
D.  ^taten.    ü.  b.  ÜSudfc^e.    ^ugo.* 

<So  marb  in  f>annot)er  bem  fSd^jtfc^en  ^bgefaubten  jiebe 
äludtunft  Aber  ba«  9$erf(^n)inben  bee  ©rafen  dou  SSnigd^ 
mard,  unter  bem  93orU)anbe,  man  niiffe  nic^td  Don  i^m,  Der« 
nieigert,  {ugleii!^  ber  ®raf  SBittgenftein  nac^  S!)redben  abge« 
fanbt,  um  ben  ®ang,  ben  biefe  9lnge(egen^eit  bort  na^m, 
meiter  ju  beoboc^ten  unb  in  bie  Dom  ^annoDerfc^en  $ofe  be^ 
ftimmte  9{i(^tung  ju  leiten.  9(u(^  ber  branbenburgif(!^e  ®t* 
fanbte  am  f&c^jlfc^en  $ofe,  d.  @^n)aIton)dfi,  nabm  fid^  ber 
@ac^e  in  ^annooerfc^em  3ntereffe  eifrigft  an;  Don  bemfelben 
liegen  und  folgenbe  intereffante  unb  bid^er  unbetannte  SÖt^ 
richte  an  feinen  greunb  3tten  Dor.  am  21.  ©eptembcr 
1694  fc^reibt  er:  „Mona,  le  comte  de  Wittgenstein  Voas 
mandera  sans  doute,  qae  Mad.  la  comtesse  de  Königs- 
marck  est  de  retoar  depuis  vendredy  au  soir.  Elle 
arriva  en  poste  et  descendit  aupr&s  de  Mr.  de  Haxt- 
faausen,  mais  eile  löge  ä  cette  henre  dans  nostre  roisi- 
nage  et  s'est  flattä  apparemment  qu'on  la  rameneroit 
au  chateaa.  Madem.  la  comtesse  d^bite  faautement, 
que  son  fr^re  ästoit  encore  en  vie  et  qa'elle  en  avoit 
döcoüverte  la  väritä.  Elle  s'est  plainte  de  moy,  qae 
j'avois  Youlu  persuader  S.  A.  E.  de  Saxe  du  eontraire 
et  que  je  tenois  le  mesme  langage  aupres  des  mini- 


61 

streSy  qaoyqn'elle  faisoit  mieux  de  n'en  incommoder 
plus  S.  A.  £.  de  Saxe,  reu  qa'Elle  s'en  östoit  d^jä 
däclarä  si  g^närensement  et  ne  vondroit  pas  s'en  d^dire, 
qa'il  yandroit  mienx  de  songer  an  partage  des  biens 
du  defanet.  Nons  fnsmes  pri^s  hier  ehez  Mr.  d'Haxt- 
hansen,  on  nous  avons  istis  tonte  la  jonm^e  et  jus- 
qn'apr&s  minnit,  et  comme  j'avois  dit  k  Tamy  que 
Madem.  la  comtesse  feroit  mienx  de  ne  toneher  pas 
cette  corde-lä,  ven  qne  je  ne  Iny  pourrois  pas  dire 
autre  chose,  ce  qni  la  chagrineroit  sans  donte  mal  k 
propos  et  tronbleroit  la  bonne  compagnie,  eile  n'en  a 
rien  dit  et  nons  nous  sommes  bien  diverti.  C'est 
assenrement  nne  dame  qni  a  beauconp  d'esprit  et 
chante  fort  bien.  II  me  semble  qn'elle  a  encore  quel- 
ques antres  vnes  et  que  la  recherche  de  son  fr&re  luy 
en  sert  du  prätexte.  Elle  est  venne  avec  un  plus 
grand  train  qu'elle  n'a  eu  la  premi^re  fois;  il  auroit 
este  ä  souhaiter  qu'elle  fut  venne  quelques  jours  plus 
tard  et  apr&s  Tandience  du  congä  de  Mr.  le  comte  de 
Wittgenstein.  Nous  veillerons  pourtant  sur  ses  dömar- 
ehes  et  faisons  nostre  possible,  pour  eontrecarrer  un 
advocat  aussi  adroit  que  celuy-läi.' 

Unb  am  24.  (September  berichtet  (S^malfom^ft  an  3Iten : 
^'Diefer  Zaqt  ^abe  t^  ber  ©rfif^n  t)on  fiSnigdmord 
in  i^rem  quartier  2ugefpro(!^en,  tpeit  fie  gegen  einige  gute 
greunbe  ernennet,  bag  fie  gern  mit  mir  niegen  i^rer  it^ 
fanbten  Angelegenheit  reben  möchte.  @ie  fing  aud^  fofort 
on  baoon  gu  fprec^en  unb  etie^Iete  mir  aQer^cwb  UmbftSnbe; 
xoit  fie  gan^  gemig  9lac^rid^t  ^ette,  bag  i^r  trüber  no(^ 
lebete  unb  big^er  auf  bem  ©erlöge  )u  $annot)er  »fire  ge^ 
f&ngli^  gehalten,  an6i  Que  anaJ^l^eiten  aM  ber  S^urfflrftl. 
ftüc^e  mit  3  ®eri(!^ten  gefpeifet  morben.  (Sd  »aren  aber 
auf  bem  $ar|}  2  ©emäc^er  t)or  ©efangene  iurec^te  gemacht, 
fo  ba§  fie  nic^t  anberd  glauben  tonnte,  ald  bag  man  i^ren 
JBruber  ba^tn  bringen  mürbe,  ©onften  mürbe  mir  mo^l 
belanbt  fe^n,  bag  er  Dor  einigen  SBod^en  auff  bem  ®(!^lo6^ 
^off  t)on  4  Seuten  mSrc  attaquiret,  unb  jmar  oon  bem  einen 


62 

mit  einer  partisan  an  bem  $alfe  Derlpunbet;  anc^  nac^^er^ 
ald  er  fid)  }ur  ©egenioe^r  gefe^et  unb  einen  baoon  blessiret, 
no($  einen  ®toB  in  bie  $anb  befommen  ^5tte,  morouf  man 
einen  9)tante(  Aber  i^n  Qttoox\txi,  i^n  barein  gemidelt  unb 
fo  fort  getragen,  umb  gu  Der^üten,  ba§  bad  Sdlut  nic^t  auff 
bie  (Srbe  (auffe.  ®ie  mfi^te  aber  gemig,  bag  er  an  feiner 
SBunbe  curiret,  wie  benn  auc^  berjenige,  fo  bon  i^m  blessiret 
morben,  n)teber  jurec^te  fommen^  unb  foU  e^  ein  S^ur« 
fflrftl.  Trabante  gemefen  fe^n^  ber  fic^  4  Socken  inne  ge^ 
galten  tjätte,  ^ernac^  »ieber  }um  SSorfc^ein  fommen  märe, 
Dorgebenbe^  er  fe^  fo  lange  trand  gemefen.  !Diefem  mfire 
be^  Seibe^  @traffe  t)erbo^ten,  Don  ber  @a6^t  }u  fprec^en; 
fie  mflgte  aber  gan^  gemig,  bag  er  auf  ilbten  trüber  fel^r 
fluc^ete,  meiere«  unfe^Iba^r  ba^er  gefc^e^e,  met(  er  oon  i^m 
befc^Sbiget  morben. 

Si)  f)ixzit  biefed  SSfUed  mit  ®ebult  an  unb  antwortete 
barauff:  mie  ic^  }mar  nit^t  gerne  biefer  materie  falber  mit 
xfjx  mi(^  in  discars  einladen  mö^te,  benn  einedt^eite  fftttc 
id^  Diel  consideration  Dor  fie  unb  möchte  i^r  nid^t  gerne 
etioad  unangenehme^  fagen,  anbernt^eild  aber  molte  ic^  anäf 
bie  ©ac^e  nic^t  gerne  anberd  berühren,  a(d  id)  fie  ma^r  )u 
fet)n  glaubte.  @ie  ba^t  aber,  ic^  möchte  l^r  bo^l  meine  ®e^ 
banfen  baoon  fagen.  3(^  fu^r  atfo  fort,  ba§,  meti  fte  ed 
Dcriangete,  fie  mir  ertauben  mflrbe,  menn  16)  offenl^er^ig  mein 
sentiment  entbedcte:  3^r  trüber  (ebete  entmeber  no^  ober 
mare  tobt;  bad  erftere  fc^eine  fie  iu  glauben  unb  moKe  ed 
mit  einigen  unb  anbern  UmbftSnben  be^au))ten.  üDen  unge*« 
ftanbenen  gaO»  nun  gefe^et,  fo  märe  meined  mo^bneinenben 
(Srac^tend  ja  meit  beger,  bag  fie  in  ©ebutt  erwartete,  ob 
i^rer  Hoffnung  no^  bie  ^dt  etmad  Srfreuti(6ed  Don  i^rem 
trüber  mieber  l^erDorbringen  fönnte,  atd  bag  fie  burc^  a(I}u 
l^efftiged  soUicitiren  unb  93orfteQung  ader^anb  ungegrünbeter 
Umbftänbe  @.  @^urf.  ^ijli.  gu  ©ac^fen  aigrirte  unb  etwa 
gar  mit  @.  S^urf.  !D^t.  ju  Sraunfc^metg  committirte ;  ba 
fte  mir  boc^  aUererft  bejeiget  ^ette,  wie  große  estime  unb 
veneration  fte  Dor  ®.  S^urf.  ÜOc^I.  unb  3)ero  ^au§  Dor 
fo  Diet  ermiefene  ®nabe  unb  S^ol^It^oten  trüge. 


63 

®ie  regerirte,  bag  fie  t^r  lebtag  bie  intention  nic^t 
gehabt  ober  noc^  IjtiU,  biefe  be^ben  Potentaten  mit  etnanber 
iufammen  }u  ^efeen,  fie  märe  au4  }u  geringe  baju.  S6i 
antwortete:  ed  tonnte  aber  barauf  erfolgen,  benn  »enn  man 
@.  (S^urf.  !&(^I.  2U  (Saufen  loolte  glauben  maci^en,  ed  fetten 
3^re  e^nrf.  S)(^(.  ju  ^raunf^meig  t^ren  trüber  märHic^ 
in  3^rer  ©emalt  unb  ^Snben,  fo  beleibigte  man  nic^t  allein 
bie  ^o^e  repatatioo  unb  parole  bieftd  gro§en  dürften,  bec 
mit  fo  bfinbiger  contestation  bad  SSiberfpiel  an  ®.  (S^urf. 
iDc^I.  ju  ®a^fen  oecftc^ern  lagen,  fonbern  @^ur«@a(^fen 
fönnte  ed  au^  nicbt  anberd  ate  f^oöi  empfinben,  bag  man 
®ie  bergeftatt  gleic^fam  hintergehen  motte,  moraug  leicht  Un^ 
^e^I  ermac^fen  lonnte.  SBann  nun  i^rem  praesnppo^ito 
möi  üjx  trüber  noc^  am  Seben  unb  in  ®r.  @^urf.  S)(4t. 
)u  {)annoDer  ©emalt  marc,  fo  mürbe  fie  ia  burci^  berg(ei(!^en 
conduite  feine  Sefre^ung  gar  nic^t,  aber  gar  Icici^t  feinen 
Xob  beförbem  unb  bef^Ieunigen.  Unb  naci^bem  @.  S^urf. 
^(^(.  iu  <Sac^fen  ftc^  einmat  fo  genereiix  erfl&ret  ^ette, 
bag  @ie  mit  ®r.  S^urf.  >Dd|I.  )u  Sraunft^meig  declaration 
acquiesciren  motte,  mürbe  man  ja  niemanb  anberd  atö 
i^rer  mieber^oUen  iostanz  ju^ufc^reibeH  l^aben,  mo  miber 
!t$ermu^ten  ber  S^urfürft  anbered  @inned  mürbe.  SBenn 
aber  i^r  trüber  tobt  (mie  ic^  gemig  glaubete),  fo  mürbe  fie 
ia  felbft  jugefte^en  mügen,  bag  aQed  umbfonften,  mae  fie 
feinetf)a(ben  au(!^  immer  beginnen  fönnte.  SDi^einem  ®\xU 
bünden  nac^  mfire  mo^I  bad  fic^erfte,  bad  SBerd  ru^en  }u 
tagen  unb  auff  bie  X^eilung  feiner  ^erlaffenfc^afft  ju  ge« 
benden,  ba  ftd^  btnn  mo^t,  menn  ed  nö^tig,  fo  Diel  caution 
finben  mürbe,  bag  fie  ed  gar  fieser  t^un  lönnte  unb  nimmer 
Don  i^m  in  Slnfpru^  genommen  merben  mürbe.  3(^  liege 
aug  ber  einen  circamstaDz,  fo  fie  mir  oben  erjagtet  unb  bie 
fie  gan$  fieser  glaubete,  i^rer  belobeten  pnidentz  nac^  fie 
fetbft  urt^eilen,  ob,  ba  i^r  ©ruber  oon  4  SWännern  folte 
attaqniret  unb  mit  einer  partisan  in  bett  $atg  geftod^en 
morben  fe^n,  biefe  Öeute  nic^t  müften  bie  Intention  ober  S3e* 
fe^(  Don  anbem  gehabt  ^aben,  i^n  {u  tobten;  benn  mären 
biefe  btog  iSSiUen«  gemefen,  i^n  ju  ergreiffen  unb  gefangen 


64 

ju  nehmen,  ttürbcn  fte  c«  gar  fügllc^  o^nc  f^m  einen  töbt^ 
liefen  @toß  mit  ber  partisan  }u  geben,  ind  SBerd  l^aben 
richten  föniien.  9(nbere  Untbftänbe  tooütt  ic^  nic^t  berfi^ren 
unb  i^rer  Uebcricgung  an^eim  gefteUet  fe^n  laßen. 

®ie  antwortete,  »ie  fte  mir  Obligation  ^ette,  bag  tc^ 
t^r  fo  fre^  meine  ©ebanden  fagete.  (S«  ließe  fic^  aUed 
tt)ot)t  ^ören,  allein  fte  lönnte  \xä)  mä)  nit^t  mo^I  persuadiren, 
bag  man  fo  cruel  mit  i^rem  ©ruber  »erfahren  »fire;.  wenn 
man  nur  fagte,  toit  ^  barumb  ftfinbe,  fo  »oUe  fie  ftc^ 
enbtt(^  jufrieben  geben.  3"  3^B«  ^ätte  man  i^r  »ottcn 
glouben  machen,  ed  ^&tten  einige  grauendperfonen  aug  ja- 
loasie  t^m  nac^fteUen  tagen;  aUein  xdü^  mSre  boc^  Dor 
apperentz  baju,  unb  mürbe  bergleic^en  j[a  nic^t  auf  bem 
®4llo6e  gefci^e^en  fe^n.  S)a9  barauf  erfolgete  tractament 
ber  S^urprinjeßin,  fügte  man,  ^fitte  gan^  feine  connexion 
bamit.  <So  ^&tte  auc^  bie  sonbfon  megen  ob^anben  geme^ 
fener  ©ergifftung  gar  feine  ® a^rf c^einlic^teit ;  il^r  ©ruber 
märe  ju  fol^er  lachetö  unb  t)erteuffeltem  iiafter  nid^t  ca- 
pabel  gemefen,  unb  mSre  biefe  Ie<}tere  Unma^r^eit  in  bie 
9BeIt  ba^er  erfc^oQen,  mei(  man  be^  Madem.  KneBebeck 
ein  ®lai  mit  ®(i^eibemaßer  gefunben;  biefe  ^ätte  ja  aber 
fre^  geftanben,  auc^  fofort  bad  recept  gemiefen,  baß  fte  ed 
jur  conservation  i^red  teint  gebraud^et. 

3c^  regerirte,  baß  mir  oon  aßen  biefen  S)ingen  ni(!^t« 
be^mo^nete,  meil  iäf  aber  eine  Knesebeckin  unb  alfo  eine 
SSetterin  Don  Madem.  Enescbeck  jur  Srau  ^fitte,  mSd^te 
fte  mir  bod)  fagen,  mad  fie  etma  oon  i^rem  3uftanbc  mflfte. 
föte  fie  biefed  ^örete,  fing  fie  gan^  oertroußc^  an  mit  mir 
2u  fprec^en  unb  erjel^Iete  beß^alb  aQer^anb  UmbftSnbe.  ^n^ 
le^t  bejeigete  fie  mit  fe^r  obligeanten  coDtetastionen,  baß:  P^ 
meinem  mo^tmeinenben  SRa^te  folgen,  fi^  in  ©ebutt  faßen 
unb  @.  @^urf.  ÜDc^I.  }u  ©ac^fen  umb  attbred  nic^t^  bitten 
molte,  al9  baß,  menn  man  meinete,  mie  noc^  einige  gelinbe 
äßittel  unb  993ege  }U  i^rem  93ergnttgen  etma  beitragen  tonnten, 
i^r  barunter  S)ero  mächtige  SSorfprac^e  ferner  }u  gönnen. 

SBir  finb  fonft  auc^  auf  ben  Oberften  Bannier  unb 
feine  Dreuung,  ber  er  fiä)  Mä)  gebraui^cn  foQ,  getommen; 


G5 

fit  n>o(te  aber  be]^au))ten,  bag  er  ni(t|t  breitete,  fonbern  no^l 
mit  (etiter  ^oft  an  beii  S^urffirftl  9{a^t  von  Haxtbausen 
gef einrieben  ^tte,  mie  er  fotift  nic^t^  DorfteQete  atd  man 
möchte  bod^  anf  biOige  9Ritte(  benden,  ®t.  S^urf.  !C(^(.  }tt 
Sad^fen  in  biefer  delicaten  @ad)e  }u  obligiren.  ®o  tu 
»ebnete  fle  gegen  micb  qu(^  glric^fam  im  Vertrauen,  toie  biefed 
S^ur^Sac^fen  am  meiften  )n  choqniren  fc^iene,  bag  ®. 
Si)urf.  X)(I)f.  }u  f)Qnnot)er  ot^ier  contesiren  tiege,  ald 
müßten  ®ie  Don  i^red  Oruberd  ®ela§en^eit  ober  S^^^^ 
gon^  nid^t  bad  odergeringefte,  nnb  menn  ®.  S^urf.  ^(^t. 
aber  tur^  ober  (ang  erfahren  tottrbe,  bag  @ie  baDon  SSigem 
fc^offt  gehabt  fetten,  tootten  @ie  3^rer  f^reunbtfc^offt  fi(^ 
nnmürbig  achten,  fßnn  fönnte  man  g(ei4tt)oI  nid^t  praeten- 
diren,  ha%  S^ur « ® ac^f en  bergleic^en  etnio  glauben  folte. 
3(^  gab  i^r  gur  Xntmort,  lote  fte  barnnter  äbel  berid^tet 
morben,  benn  @r.  S^nrf.  !D(^I.  }n  Sraunfc^meig  contestation 
nid^t  in  fotc^en  termlDis  gefd^c^en  mSre,  fonbern  atfo  lantete: 
bag  toenn  S^ur.  i*  ®ad^fen  fiber  lur^  ober  lang  erfahren 
toflrbe,  bag  ®.  (S^urf.  !D(4L  i^ren  Sruber,  ben  ©raffen 
ft5nig«mard,  in  dl^rer  ©enialt  fetten,  ®ie  ft^i  aller  greunbt' 
fdtiafft,  fo  S^ur«@a(^fen  3^nen  oer^offentlid^  iutrfige,  totlttn 
oerluftig  gemad^t  l^aben.  @ie  blieb  bann  no(^  femer  bttf 
iffxtt  9Reinnng;  a(9  id^  i^r  aber  fagte,  mie  i(^  biefe  Sßorte 
mit  meinen  Singen  in  einem  Original  -  Rescript  an  ben 
©raffen  oon  SBittgenftein  gelefen  ^ette,  il^r  auc^  mo^(  einen 
Extract  bat)on  fd^affen  motte,  ließ  fie  e^  babe^  bemenben. 

®onft  ^at  fie  mir  auc^  be}eiget,  bafi  fie  ni(!^t  »ärbe 
mieber  an^ero  gegangen  fe^n,  loenn  man  i^r  nic^t  bie  ®tabt 
Hannover  oerbo^ten  l^ette,  toiemo^I  fte  bod^  degnisiret  noc^ 
einen  Xag  alba  getoefen  »Sre.  ®ie  ^at  gegen  3^re  C^urf. 
S)d^(.  bie  te^t  t)em)itttbte  S^urffirftin,  aud^  fonft  gegen  Hn* 
bere  ernennet,  toie  fie  oon  meinem  entretien  gan^  satisfaite 
ro&xt,  fid^  bamad^  ridt|ten  lofirbe,  inbem  fie  mid^  oor  einen 
auffric^tigen  greunb  l^iette. 

Senn  @.  (S^urf.  !£)d^L  oon  ber  Sagt  mieber  }uräd(e 
gelommen  finb,  loirb  man  au|  bem  <Srfo(g  fernere  mesnres 
{u  nehmen  ^aben." 

1879.  6 


66 

Unb  am  25.  @cptcmber  f d^reibt  S^matlom^ti  an  dUeti : 
„®.  St)urf.  Durt^I.  ju  Sad^feu   fjietten   e^cßcftern  wtcber 
einmaf)t  in  d^rem   ordinairen  STaffelgema^   äßittagdma^t, 
nac^bem  ®te  me^r  ald  brei  {Bocken  adaett  t)on  3^rem  ®ette 
aßetn  gefpetfet  Ratten,  unb   liegen  midb  baju  eintaben.  — 
Sd)  ^offete,  ®ie  mflrben  etmad  Don  ber  ftSnigdmardtf(^en 
affaire   ernennen;  ba  ®ie  aber  gan^  bat)on  abstrabirten^ 
l^abe  t(^   noc^  jur  ^tit  bebenden  getragen,   boDon  3^uen 
felbft  toAUxt  äßelbung  ju  t^un.   dnbegen  l^abe  ic^  ben  mo^I« 
gefinneten  Ministris,  infonber^eit  aber  bem  Don  ^ajtt^aufen 
aberma^I  ber  Sänge  nadi  DorgefteQet,  »ie  ^Sc^ft  empflnbU(i| 
®.  (Sl^urf.  3)urd^(.  in  ^Sraunfc^meig  fe^n  mafte,   bag,  ba 
@ie  ^lefigem  Sbgefanbten,  bem  Obriften  ^annier,  fc^on  ein- 
ma^(  fo  t^eure  SJerjtc^erungen  gegeben,  loie  @ie  ben  ©raff 
Don  ftöntgdmard  in  3^rem  93ermögen  niift  fetten,  fonft  t^n 
extradireu  mttrben,  er  bennod^  fortfahre,  ®.  S^urf.  iDurc^I. 
mit  nnanftfinbigen  expressionen  ^u   fatigoiren,  gteid^   ato 
moüe  er  ®.  S^urf.  iDurc^t.  burc^  unablfiffige^  soUicitiren 
ba^in  bewegen,  ba§  ®ie  badjenige,  mad  @ie  einma^I  gefaget, 
n)iberuffen  unb  ®ic^  a(fo  fetbft  einer  Unwa^r^eit  bef^ulbigen 
folten,   metd^ed  j[a  in  (Snsigleit  nt(^t  gefc^e^en  toürbe  noc^ 
tSnte,  unb  tto  fie  anberd  nidit  bie  intention  ^tten,   mit 
®r.  S^urf.  S)ur(^l.  }u  :83raunf(^meig  in  rompiren,  m6(^te 
man  e6  bo(^  be^  ber  einma^l  gegebenen  resolution  bemenben 
tagen,  ben  Saunier  revociren,  wegen  bergleid^en  gan|}  un« 
ge^ie^menben  •  conduite    ®r.   (S^urf.   S)urd^t.    satisfaction 
geben,   wie  @te  barumb  in  T>txo   burc^   einen   expressen 
Courier  an  &^ur^@a(^fen  überf(!^idten  ©(^reiben  tnft&nbig 
erfudjten. 

SRan  weig  auf  biefe  unb  bergleidden  remonstrationes 
}tt)ar  eben  nid^t  Diel  gu  replicireu,  meinete  aber,  ate  wSre 
be^  ©raffen  Don  $(aten  älntwort  an  ben  fBannier  alju  ^arte; 
bann  ^äU  man  auc^  baoor,  atö  wftre  man  barinnen  ju  weit 
gegangen  unb  ^ätte  ®.  S^urf.  ÜDurc^I.  )U  @a(!^fen  nii^i  wenig 
cboquiret,  bag  man  S)ero  älbgefanbten  bo^  recreditiv  guge:« 
fdt|id(et,  e^e  er  ed  begehret,  unb  alfo  gleic^fam  Don  fid^  weg^ 
geiaget,  welche«  [a  cootra  jus  gentium  (ieffe.  —  3(^  ^abe 


67 

borouff  geantwortet,  bag  auf  bc«  Obrifleu  ©annicr«  ©(^reiben 
wo^I  fein  auber  Ecbo  ptte  erfolgen  fönnen  unb  dictirte  ja 
bie  gefunbe  Semunfft,  bag  man  nte^r  bed  ^o^en  Principal 
eigenen  ©orten,  a(«  be§ett  Diener«  toibriger  ©cjcigung 
glauben  mfifte.  S)ag  man  einem  fremben  Ministro,  ber  nur 
fiber  eine  ©ac^e  acreditiret,  biefe  aber  abgetl^an  mSre,  re- 
creditiv  jujuft^ltfen  pflegte,  »fire  Ja  eben  an  ^iefigem  $ofe 
au(|  ganft  nici^td  Ungewö^nlici^e«,  unb  ba  ber  Obrifte  Saunier 
foI(!^ed  angenommen,  au^  nac^tier  feinen  neuen  Sefe^(  oon 
feinem  ^o^en  Principal  Dorjeigen  fönnen,  ^ätte  man  i^n  au(^ 
nic^t  me^r  oor  einen  Slbgefanbten  consideriren  bflrffen,  unb 
mflgte  i^  ni^t,  mie  baburd^  bem  jnri  gentium  fo(te  iu  na^e 
getreten  fe^n. 

(Sinige  oon  ben  Dertrauteftcn  Ministris  ^aben  mir  be^ 
}eiget,  mie  fte  wfiuf^ten^  ba§  man  ju  ^anuooer  ttma^  me^r 
möchte  digsimuliret  ^aben  unb  enbUc^  ben  Saunier  immerhin 
reben  lagen,  mit  bem  ^ermetben,  man  würbe  fic^  über  i^n 
bei  ®r.  S^urf.  Duri!^!.  ju  @ad^fen  befc^meren,  magen  fte  bt* 
forgen,  @.  S^urf.  Durc^t.  mürben  bad  tractament,  fo  i^m 
begegnet,  auf  einen  point  d'honnear  antommen  lagen,  mo^ 
burc^  (eic^t  SRig^elligfeiten  ermaii^fen  tonnten.  3ebo(^  ^aben 
fte  mir  oerfproc^en,  i^r  Sefted  }tt  t^un,  umb  aQed  SBibrige 
abiumenben,  unb  fonbertic^  ba^in  )u  arbeiten,  bag  meinem 
getrauen  (Srfucl^en  naci^  eine  Resolution  erfolge,  beoor 
Saunier  ^ier  mieber  anlanget,  a(d  welcher  fc^on  ordre  ^aben 
fon,  jurüde  JU  lommen,  unb  ni(!^t  untertaffen  wirb,  bie 
®(^ulb  oon  fic^  abjuwenben  unb  alfo  ein«  unb  ba«  anbre 
oorjubringen,  fo  S^urf.  Durt^I.  noc^  me^r  aigriren  bürffte. 

®.  (S^urf.  Durc^t.  finb  SBiUend,  ^eute  in  ben  SRat^  ju 
tommen  unb  wegen  biefer  affaire  einen  ©c^Iug  )u  fügen. 
Sie  waren  geftern  über  eine  @tunbe  bet)  bem  ^^elbi^Marchal 
oon  ®d)6ning,  ber  bettlägerig  ift  unb  fi^  gfin^Ii^  einbitbet, 
a(«  fe^e  i^m  ®ifft  beigebracht  worbeu.  ißadj^er  ^aben  @ie 
auöf  bie  ©rfiffin  oon  ftönig^mard  in  i^rem  quartiere  be^ 
fuc^et  unb  ftc^  aud)  über  eine  Stunbe  ittf  i^r  oerweifet/ 

Die  ffic^jtfc^en  SBinifter  wünfc^ten  nun  bringenb,  bag 
ber  i^uen  fo  angenel^me  unb  beliebte  3(ten  wieber  oon  ^an^ 

6* 


r»8 

not)tx  nac^  S)te6ben  abgefanbt  toflrbe  unb  ber  fturffirft  Srnft 
Sluguft  eröffnete  betn  ®rafen  SBtttgenftettt, ')  ba%,  ba  bte 
furfädififc^en  ÜJiinifter,  „in«bcfonbere  ber  Oberftofntarft^afl 
Don  ^augtDi^,  fflr  gut  befunben,  bag  3(ten  mieber  nac^ 
^Dredben  fomme'V  biefer  atebalb  nac^  SRüdfe^r  bed  ftur« 
fürften  §rtebri(^  tluguft  Don  feiner  $)ulbtgungdreife  bort 
n)ieber  eintreffen  merbe. 

9n  einer  oom  fturfürften  (Srnft  Sluguft  gegebenen  and^ 
fa^rlic^en  dnftructton  oom  3.  October  1694  2)  marb  bann 
Ötten  angemiefen:  fobdb  ber  ©rof  SBittgenftein  !S)re«ben 
oerlaffen  ^obe,  bort^tn  ob^ureifen  unb  —  neben  anbem 
n)i(!^tigen  Slngelegen^eiten,  bie  n)ir  im  fotgcnben  9bf(^nitte 
erörtern  werben  —  bafetbft  in  ber  ftönigdmardfc^en  ®a(^e 
alle  no^  oor^anbenen  ^inberniffe  unb  SRid^eQigfeiten  ju 
entfernen  unb  ..fid^  }u  bemfl^en^  atted  bad  XBibrige^  fo  oon 
bem  0.  Saunier,  ber  ßönigdmardf^en  t^amitie  unb  ben  mit 
i^nen  ^altenben  fibel  Intentionirten  ferner  möchte  betrieben 
merben,  }U  »iberlegen".  „d^  bienet  anbei)'',  ^eigt  ed  bann 
nod^  in  ber  3nftruc(ion,  „ju  beffen  ^ai^tiä^i,  madmagen  wir 
in  (Erfahrung  gelommen,  bag  bed  oott  92eitf(^  (S^efrau^) 
o^nlSngft,  mie  Unfern  |)errn  Sruberd  Siebben  fam))t  Dero 
^offtaat  }u  ®urgn)ebel  ftd^  aufgehalten,  bafelbft  in  ®egen« 
»art  bed  Prftt.  SeQifc^en  Dber^ofmarfc^aQd  D.  Sülow  ge^ 
f aget  l^aben  f oQ :  t%  l^ätte  ein  gewiger  ftauf mann  ober  ftramer 
}u  ^annoDer  fi(|  gegen  fte  entfaQen  lagen,  bag,  mann  man 
i^m  permission  f^affen  tonnte,  bag  er  ed  fagen  börffte,  er 
balb  }eigen  tootlte,  mo  ber  ®raf  ftönigdmard  mSre,  magen 
berfelbe  in  einem  gen)  igen  ^eQer  auf  Unferm  @(^toge  }u 
$)annoDer  oerwa^ret  würbe.  S3on  Sauenau  ift  auc^  ber  Sbt* 
ric^t  o^nlengft  eingelaufen,  bag  ein  gewiger  ftert  ba  gewefen, 


1)  $annoD.  @taat9ard^iD. 

3j  ^atinoD.  ©taotfiarc^iD. 

3)  (Sin  iv.  0.  92ettf(^at3,  i^cttber  ber  befonnten  äRattreffe  be« 
^urf.  Sodann  IV.  oon  ©ac^fen  ^atte  im  3anuac  1694  ftc^  )tt  ^annober 
mit  einem  %tl  oon  Sinjingerobe,  ^ofbame  ber  ^urfar^in  ^opf^xt, 
ber^eirat^et.  Sgl.  f))&ter;  aud^  bie  Briefe  ber  jhtrf.  ^opffit,  %n* 
lagen  I,  7  ff. 


69      • 

ber  ber  (S^ur^Prineessin  Siebben  einen  Srief  ^imli(^  jugu« 
bringen  gefuc^et,  babe^  fonft  tierfc^iebene  oerbSc^tige  ®a(!^cn 
vorgegangen,  er  au(^  fic^  fleigig  erlunbiget,  mie  ftarf  bie 
garnison  bofelbft  xo&vt,  unb  be^  feiner  Slbreife  umb  ba« 
borttge  !bnt)t^aud  geritten  unb  begen  Situation  in  ac^t  ge^ 
nommen.  3Ran  ^at  barauf  inquiriret,  ba  fiäi  befunben, 
bQ§  t%  ht»  ®rafen  Sömen^anpt  S)iener  mSre.  Unb  aü  XBtr 
bemnac^  befohlen,  i^n  X)or)uf orbern  unb  über  Obige«  gu  exami- 
niren,  ber  ®raf  Söwen^aupt  i^m  aber  nidjt  geftatten  »oUen,  ju 
erfc^einen,  ift  man  gemügiget  toorben,  i^n  burc!^  @o(baten  ab:» 
^(en  iVL  tagen,  ba  er  bann  g(eid)  be^  bem  erften  ^er^ör 
nic^t  leugnen  ISnnen,  bag  er  }ur  Sauenau  gemefen,  unb  ate 
er  ^eute  toieber  oer^Sret  morben,  ffot  er,  mad  er  oor^in  ge^» 
leugnet  belannt."  >)    %u(!^  foQte  dlten  ,,bem  S^ur«9ranben- 


1)  2)rr  ®rof  8ön)€n^ott))t,  bet  ^c^toager  ht9  (trafen  Jt5nig«marcf, 
rtd)trte  in  8e)te^ung  barauf  bann  Don  ^redben  au«  am  15.  October 
1694  fofgenbed  (Sntf4n(bignng«f<^rpib(n  on  ben  Ihxrffirflen  (Stnfi  fluguft 
[^annoD.  @taat9ar(j^it)]: 

Monseig^enr. 

C'est  avec  nne  trös  sensible  mortification,  qne  j'ay  appris, 
qne  Votre  Altesse  Electorale  n^est  pas  contente  de  ma  conduite 
et  quo  mes  ennemis  ont  sgu  y  donner  an  tour  pour  m*attirer 
Sa  col6re.  Mais  comme  je  suis,  Monseigneur,  trös  persuadö, 
que  y.  A.  £.  est  juste  et  ^qnitable,  J^ose  espörer,  aprös  avoir 
t^moignö  mon  innocence  et  qne  je  n'ay  rien  fait  contre  le  ca- 
ractöre  d^un  honn^te  homme,  moins  p§ch4  contre  ia  profonde 
v^nöration  qne  j'aurai  toute  ma  vie  pour  V.  A.  E.,  qu^Elle  me 
fera  aussi  la  grace,  de  me  laisser  jouir  comme  auparavant  de 
Sa  haute  protection,  et  dont  j'ay  Phonneur  de  la  supplier  trös 
homblement.  Je  ne  me  crois  pas,  Honseigneur,  aoeusö  d'autre 
crime  que  de  oe  qne  j'ay  donnö  mon  valet^  pour  qu'il  porte 
nne  lettre  ä  Madame  la  Princesse  Electorale,  c'est  une  action, 
qne  je  nie  point,  pnisqn'EUe  a  6täe  eloign^e  de  tonte  autre 
vene  hormis  celle  de  la  part  de  ma  belle -soenr,  dont  la  lettre 
ötoit,  de  supplier  Madame  la  Princesse,  qu*Elle  veuille  luy 
mander,  si  Elle  ne  savoit  rien  de  la  vie  ou  de  la  mort  de  son 
fröre,  ce  qui  passoit  dans  nn  tems,  qne  tont  le  monde  croyoit, 
que  le  commerce  luy  ötoit  permis,  et  c^est  lä-dessus  qne  le 
valet  avoit  re^n  ordre,  de  luy  faire  rendre  la  lettre,  mais  puis- 
que  personne  ne  s'est  voalu  charger  de  oette  commission  ä, 


70 

burgift^cn  abßcfonbtcn  t>.  S^tDotfornWl  t^moignircn,  ba§ 
Une  bie  ölcicn  Un«  oon  i^m  gegebenen  marquen  feiner  be^ 
fonbcrn  affection  unb  zfele  für  Unfer  interesse  ju  ^Sc^fter 
bandne^mtger  ©ef&Qigfeit  gereic^eten  unb  ®ir  nic^t  smetfelten, 
er  mürbe  babe^  continoiren;  bagegen  er  fic^  Derftc^ert  galten 
tonnte,  bag  i&ix  feine  ©etegen^eit  Dorbe^  logen  mürben,  i^m 
t)on  Unferer  fonberbaren  estime  unb  mirdttc^en  SrfenntUc^« 
feit  groben  gu  geben,  inmittetft  i^m  be^ge^enben  Sßec^fet  gu 
presentiren."  Unb  3(ten  ntugte  bemfelben  ein  reid^ed  ®elb» 
gefc^enf  übermitteln,  um  beffcn  fernere  Unterftüjjung  für 
$annot)er  }u  geminnen. 

«m  19.  October  1694  ^ottc  ®raf  XBittgenftetn  feine 
9lbf(^iebd<^9ubien)  beim  fturfflrften  Don  ©oc^fen  unb  3tten 
reifte  üon  ^annoDer  noc^  !3>redben  ab.  9lm  24.  October 
traf  er  bafetbft  ein  unb  ^otte  am  29.  October  beim  Stnu 
fürften  fjriebrid^  «uguft  bie  erfte  «ubienj.  ©te  ffit^ftfc&en 
aitinifter  mugte  dtten  in  ber  ftönig^mardfd^en  Angelegenheit 
ba(b  günftig  für  ftc^  }U  geminnen;  er  ftedte  benfelben,  mie 

Lauenau,  ainsi  11  s'est  retonrnö  sur  ses  pas  et  m'a  remise  cette 
in6me  lettre  entre  les  mains. 

Votre  Alt  £1.  peut  etre  d^aatant  plus  persuadöe,  qu^il 
n'y  a  pas  eu  de  mistöre,  pnisqne,  sHl  y  avoit  eu  d*autre  dessein, 
je  ne  me  serois  pas  chargö  d^envoyer  mon  domestique,  qui 
auroit  pu  ötre  facilement  arrdtö,  et  la  susdite  lettre  interceptöe, 
et  je  n'ay  6t6  qne  trop  assenrö,  qu'il  n^y  avoit  rieo,  qui  touchoit 
ou  6toit  opposö  au  intörets  de  la  cour,  ainsi,  comme  je  ne 
veux  point  toucher  les  mortifications,  que  j'ay  eu  de  me  voir 
mon  valet  enlev6  et  en  prison  malgrö  les  ofifres,  que  j'ay  fait 
de  röpondre  pour  luy;  sacrifiant  volontiers  toute  la  patience  4 
ce  que  je  dois  80uffi*ir  par  ordre  de  V.  A.  E.,  en  espörance  de 
regaguer  sa  bienveuillance  et  protection  par  mes  sentiments  les 
plus  soumis.  G'est  aussi  de  m6me,  Monseigneur,  qne  j'ose  tr6s 
humblement  supplier  V.  A.  E.,  de  me  la  vouloir  acoorder  de 
nouveau,  puisque  je  suis  avec  le  plus  profond  z61e  et  respect 

Monseigneur 

de  Votre  Altesse  £]ectorale 

le  plus  soumis  et  le  plus  oböissant  servitenr 

Lewenhaupt^ 

9gt.  bagegen  bod  ©^reiben  br«  (trafen  $(aten  an  3Uen  Dom 
28.  October  1694,  «ntage  II,  1». 


71 

er  an  fturfürft  (Srnft  Sluguft  berichtet,  i)  einbringHd^  Dor: 
^XDXt  man  beger  t^Ste,  ba«  Sßerf  }u  oerbeden,  ate  burc^ 
fernere  iRaci^forfc^ung  fibelgefinnten  Seuten  me^r  ©etegen^eit 
)tt  ader^anb  disconrsen  )u  geben^  unb  gleid^mie  ed  ®r. 
S^urf.  S^urcl^I.  nici^t  anftfinbe,  fonbern  Dielme^r  ^ö(!^ft  em^flnb^ 
(U^  fein  mflrbe,  »enn  frembe  Potentaten  fi(!^  adjn  genau 
ertunbigen  fottten,  »ad  in  3^rem  $)anfe  gefc^e^e,  fo  »oUte 
j|a  n)o^I  bie  biensäance,  bag  man  aV^ie  nld^t  alju  curieux 
»Sre,  3)inge  ju  ergrünben,  bie  i^rem  eigenen  93orgeben 
na(4  arcana  domns  eined  anbern  souverainen  SiHrften 
Ȋren/  JBefonberd  mit  ben  f&c^fifd^en  SRiniftern  oon  ^a^cU 
Raufen,  D.  {)angn)i|}  nnb  ftnoc!^  ift  Sittn  fe^r  )ufrieben,  mie 
om  29.  October  an  Surfflrft  Crnft  «uguft  berichtet: 2)  „Je 
pnis  assenrer  V.  A.  £.,  qne  ce  ministre  est  bien  affect- 
tiosnä  ponr  Elle  comme  anssy  Haagwitz,  qoi  me  parla 
faier  ä  coenr  oavert,  sans  oublier  EDOch,  qni  ne  Fest 
pas  moins.  D  m'on  dit  toos,  d'avoir  d^ppronyö  la  con- 
daite  de  Msgr.  F^lecteur  en  Inj  repräseDtants  en  des 
termes  fortes,  qne  Yotre  Alt.  ii,  sonstiendroit  ce 
qn'Elle  ayoit  faite  et  n'ätoit  pas  im  prince  ä  faire  nne 
cfaose  ä  demy.' 

9I6er  bie  3ntriguen  Don  Seiten  ber  ®rfifin  ftönigd^ 
mard  bauerten  noc^  fort,  nnb  namentUc!^  bie  ®rfifin  $(aten 
in  ^annooer  »ar  ber  ©egenftanb  i^red  ^affed  unb  i^rer 
JBefd^uIbigungen.  fturfflrft  (Srnft  Suguft  fa^  fic^  be«^alb 
oerantagt,  am  5.  ^tooember  1695  an  3tten  ju  fc^reiben:^) 
„Aprte  avoir  bien  consid^rö  ce  qne  vons  m'ay^s  mandö 
par  denx  de  vos  lettres  touchant  les  mensonges,  qne 
la  Eönigsmarc  continne  de  d^biter  an  d^savantage  de 
la  comtesse  Platen,  j'ay  crn  ne  ponvoir  mienx  faire 
qne  de  le  commnniqner  an  comte  son  mari,  pnisqn'anssi 
bien  il  n'y  a  rien  de  nonvean  et  dont  il  n'aye  con- 


1)  ^annoo.  ^taaUac^to. 
^)  ^amtot).  ©taatdar^U). 

3)  SHefc«  einreiben  Mon  mttget^eift  oon  grber,  eo^^te  (Sf^nt* 
ffirfitn,  @.  249. 


72 

noissaDce  depais  long  temps.  Vous  m'avis  fait  plaisir 
cependant  de  d^tromper  les  honnfites  gens  de  toas 
ces  horribles  mensonges  et  je  vous  prie  de  chercher 
oecasion,  d'eo  user  de  mesme  envers  Mesdames  les 
]^lectric68  de  Saxe  et  Palatine.''  —  ©cftft  ble  fturfflrftin 
®o))^ie  ffattt  fic^  ber  ®räfin  $(aten  f(!^on  früher  jold^en 
^efc^ulbigungen  gegenüber  angenommen;  am  24.  September 
1694  fc^reibt  fie  an  Olten:  >)  —  «Tout  ce  monde  Dien 
merci!  se  porte  bien  hormis  la  eomtesse  Platen,  qui 
n'esi  pa8  accoatam^e,  qu'on  parle  d'elle  comme  la  eom- 
tesse  Orrore  ^)  ose  le  faire ;  ma  fille  ^)  me  mande, 
qu'elle  d^bite  tant  de  mensonges  qu'on  la  doit  admirer 
pour  rinvention."  —  Sm  19.  Sloöember  1694  berichtet 
3ften  an  ben  fturfürften  (Srnft  Äuguft:  *)  —  J'apprends, 
que  la  m6ehante  er^atare  la  Königsmarck  reeommenee 
de  nonveaa  ses  sollicitations,  parceqn'elle  soutieut  k 
cette  beare  plus  qae  jamais,  qne  son  fräre  vive.  U 
paroit,  qne  eette  personne  nous  soit  donnee  eomme 
pour  une  mortification  de  nos  pSeh^.  —  Haxtbausen 
m'a  invitS  ce  soir  chez  Iny  pour  jener  k  Tbombre  avec 
Mademoiselle  de  Königsmarck.  Le  comte  de  Zinsen- 
dorff  s'approcha  de  moy  et  me  dit  avoir  vea  hier  la 
Königsmarck,  qu'elle  luy  avoit  dit,  qne  Taffaire  de  la 
Prinsesse  ^lectorale  6stoit  tont  k  fait  raocommod^, 
qu-on  avoit  trouvö  la  Princesse  innocente,  par  conse- 
quence  eile  esp^roit,  que  son  fr&re  seroit  aussy  bien- 
tost  remis  en  libert^,  avec  plusieures  autre  circonstances. 
Gerstorff  m'en  parla  aussy  hier.  Je  leur  r^pondis,  qne 
je  n'ästois  nuUement  informä  des  aflfaires  de  la  Prin- 
cesse, j'estimois,  que  les  correspondans  de  Mademoiselle 
de  Königsmarck  ästoient  autant  de  menteurs  et  qn'il 
y  avoit  du  malice  dans  tont  ce  qu'elle  döbitoit,  ce  qne 
je   croyois   väritablement ;   eile  luy  avoit  dit,   qu'elle 

1)  $g(.  Anlage  I,  18. 

^  sie!  =  Aurora  [Königsmarck]. 

3)  !£)ie  tutfflrjHn  ©op^ie  Charlotte  t»cn  ^tonbenburg. 

4)  {^annoo.  ©taatdarc^io. 


73 

recevoit  les  noavelles  de  Wolfe nbuttel."  hierauf 
erl^ielt  3(tcn  t)on  ^annooer  bad  SRefcrt))!:  >)  ,,3^r  »erbet, 
ipann  bergletc^en  »eiter  Dorfaden  fodte,  barouf  }u  erlennen 
geben,  bog,  gleic^mie  oon  i^r,  ber  Sönig^mardin,  Diel  un» 
erfinb(i(!^e  3)inge  unb  Uuma^r^eiten  spargiret  morben,  alfo 
au(^  biefed  mit  barunter  ju  re(i^nen  tpäre  unb  ber  ^t\X  ber 
9[udf(^Iag  bed  (S^egeric^td  ergeben  »arbe/  S)iefen  (S^e^ 
gert^td^(S))rtt(|  melbet  bann  am  30.  !£)ecember  1694  ber 
®raf  "^totcn  an  3lten:  2)  —  »Avanthier  nostre  consistoire 
eombinä  finit  ses  sessions  aprfeB  avoir  prononcö  sen- 
tence  de  Separation  enti^re  avec  defense  expresse  ä  la 
Dame,  de  se  remarier,  dont  je  Voas  prie  pourtant  de 
ne  rien  dire  encore,  surtout  de  ne  pas  dire,  que  Vous 
Fayez  en  de  moy,  ponr  certaine  cause.'' 

31ten0  Alug^eit  unb  bi))lomatif(!^er  (^emanbt^ett  gelang 
e^,  ben  burd^  bie  ftönigdmarcf  fc^e  ®ac^e  am  fSc^ftfcl^en  $ofe 
hervorgerufenen  ®turm  )tt  beruhigen  unb  alle  barouf  ent* 
ftanbenen  3Rid^eQigteiten  unb  ©efa^ren  )u  befettigeu;  fo  bag 
er  am  (Snbe  bed  3a^red  1694  an  ben  ßurfürften  (Srnft 
Sluguft  f(!^reiben  fonnte:^)  —  »3(^  ^offe,  ba§  e^  nunme^ro 
fein  ^emenben  ^aben  merbe,  ungeachtet  ®.  S^urf.  S^urc^I. 
ju  (Sackten  be^  ber  bem  ©rafen  t)on  ®ittgenftein  oerftat^ 
teten  Slbfc^iebdaubienfe  gefaget,  toie  ®ie  @r.  S^urf.  S)ur(!^I. 
ju  Sraunfc^meig  Sorten  feftigli(i|  traueten,  bag  ®ie  nfimlic^ 
ben  ©rafen  Jtönigdmard  in  3t)rer  ©emalt  nic^t  ^fitten,  ®ie 
mürben  jieboc^  i^n  nic^t  abandonniren,  menn  ®ie  ^terne(^ft 
oerne^men  foUten,  mo  er  etma  fe^n  mS^te,  ma^en  @ie  burd^ 
unaufhörliche  Instantz  ber  ®räfin  oon  Sönigdmard  unb 
i^red  Slnl^anged  faft  gejmungen  jum  ©cbeiue  etma^  t^un 
müfeen/ 

SBie  felbft  in  golge  biefer  ungUdfeligen  ftataftropl^e  in 
ber  gamilie  jiDifi^en  ben  fttrftlic^en  iBrttbern  (Srnft  Suguft 
unb  ®eorg  SSSil^elm  nic^t  bie  geringfte  ©pannung  eintrat, 
toie  (Srnft  Suguft  (iiAt  October  1694  in  ber  ©ölirbe  mit 

1)  ^annot).  ©taatdar^io. 

2)  «gl.  «nlagc  II,  10. 

3)  {)annoo.  ©taatflarc^tD. 


74 

feinem  ©ruber  ber  Sogb  fi^  erfreut,  unb  xou,  fo  fe^r  ouc^ 
bte  ^erjogin  SIeonore  gegen  ben  ^urfürften  aufgebracht  toar, 
i^r  ©euia^I  ®eorg  SBK^elm  boc^  feft  an  bem  brfiberH^en 
äJereine  ^ieU,  unb  befonberd  an  bem  äßinifter  ©ernftorf  ieber 
Serfuc^  ((^eiterte,  ben  alten  ^erjog  aud  feiner  bie^erigen 
©tedung  unb  $o(itiI  ^eraudjubrängen,  jeigt  auc^  folgenbe 
@te(Ie  au9  einem  JBriefe  bed  ©el^.  9?.  t).  ^attorff  an  3Uen 
Dom  5.  5Roüember  1694:  ')  -—  Nous  revinsmes  ayanthier 
de  Goehrde,  oü  nous  avons  laissä  Msgr.  le  Dac  de 
Gelle  en  parfaite  santä  et  en  toute  bonne  disposition 
k  rägard  de  Taffaire  domestiqne.  Dieu  venille  le  eon- 
serrer  dans  ces  bons  sentiments,  auxqnels  Madame  la 
Ducbesse  est  toat  k  fait  contraire,  remuante  ciel  et 
terre  pour  faire  changer  S.  A.  Särön.  de  sentiments. 
Mess.  de  Bemstorf  et  de  Bnlow  esp^rent  tonjours  bon. 
Madame  la  Dachesse  a  dit  tout  net  k  S.  A.  £.,  de  ne 
vouloir  point  venir  icy  an  carneval,  mais  Msgr.  le  Dac 
se  rendra  icy,  lorsqn'on  commencera  TOpöra.'' 

5.  3(tend  neue  Z^ätigleit  in  ber  fturfad^e  unb 
ber  (auenburgifc^en  ängelegenl^eit  1694  —  1696. 

@d  toaren  aber  no^  jtDei  Angelegenheiten,  auf  bie 
3(ten  am  Dre^bener  $ofe  aut^  biefe«  ÜHal  toicber  feine 
grögte  S(ufmerlfamleit  unb  gemanbtefte  biplomatifc^e  S:^Stig« 
leit  )u  richten  l^atte:  bie  fturfac^e  unb  bie  (auenburgifc^e 
©ucceffion. 

SWit  ber  Dom  Äaifer  gcf^e^enen  Snoeftitur  »ar,  »ie 
tt)ir  früher  fa^en,  2)  bie  $ur-9lnge(egen^eit  noc^  nic^t  ertebigt, 
fonbem  e9  mugte  nun  noc^  bie  dntrobuction  in  ba9  ftur« 
f flrften '  Sodegium  erhielt  werben.  !Dagegen  er^ob  fic^  nun 
unter  ben  «ei^effirften  bie  ftärifte  Oppofition;  befonber« 
n^ar  bie  filtere  braunf^meigifc^e  Sinie,  t)orne^mn4  ber  ^erjog 
3[nton  U(ri(^  Don  ©raunfc^meig^^olfenbattel  über  bie  Sr* 
l^ebung  ber  iüngern  8inic  feinet  ^aufe«  erbittert.    5)iefer, 


1)  »fll.  «ntage  IV,  2. 

2)  »gr.  ®.  40. 


75 

ferner  ber  j{5ntg  Don  iCfinentart  ate  f^erjog  t)on  ^otftein, 
bie  ^erjBge  oon  3Re(f(enburg,  ber  Sanbgraf  Don  ^effen^ 
ßaffel,  ber  SOtarlgraf  Don  Saben,  bie  JBifc^Sfe  Don  ^fit}^ 
bürg,  $ttbe9^eim,  äRünfter  unb  anbere  Surften  fc^Ioffen  1693 
einen  herein  unter  bem  Flomen  ber  gegen  bie  neunte  jtur 
correfponbierenben  gürften.  ')  ®o  errout^fen  »ieber  orge 
SBirren  unb  bie  Sntrobuction  be«  fturffirften  iSrnft  tluguft 
toarb  in  meite  t$erne  gebr&ngt.  Sranbenburg  blieb  in  ber 
f$5rberung  ber  @a(^e  getreu.  S(m  13.  äRSr)  1694  fc^rieb 
ber  fturfflrft  griebrit^  III.  bem  ftaifer:  ,,!Da6  Me  fturfac^e 
fo  lange  unau^gemac^t  bleibt,  bebro^t  ba^  Saterlanb  mit  ber 
äugerften  Ungelegen^eit  unb  f(^mS(ert  bad  Slnfel^en  be9  9tei(^d* 
ober^Qu|}td,  xotH  bur^  biefed  ba9  SSerf  begonnen  ift,  beffen 
?(bf(^lu§  ie^t  burc^  ben  unbefugten,  auf  ungefe^Iid^en  ©rfin- 
ben  beru^enben  {Biberf)}ru(^  einjelner  @tfinbe  ge^inbert  toirb/ 
Unb  ber  branbenburgifc^e  ®efanbte  am  !Cre9bener  $)ofe, 
D.  S^matlomdti,  unterftfi^te  bie  ©ac^e  fBrberli(^ft.  IDerfelbe 
fc^reibt  an  3(ten,  Dor  beffen  9nfunft  in  X)re9ben,  am  14.  (Stp* 
tember  1694:  „Vons  n'anriez  pas  pn  me  donner  nne 
noayelle  plus  agröable  qne  celle,  qn'on  anra  bientost 
rhoonear  de  Voub  voir  icy,  et  je  me  präpare  k  la 
BatisfactioD  ponr  Vons  embrasser.  S.  A.  E.  retonma 
hier  de  Teplitz,  oti  on  a  fait  nne  grande  d^boncbe  de 
^ranbtettein;  mais  le  comte  de  Harrach  a  isti  de  la 
partie  et  en  est  presqne  crSvö.  On  me  donnera  k 
cette  henre  sans  donte  quelqae  response  positive  snr 
mes  propositions  toachantes  rintroduction  et  Vons 
yerrez,  avec  combien  de  sinc^ritä  S.  A.  E. 
mon  Maistre  s'empresse,  ponr  en  rendre  sa- 
tisfaite  S.  A.  E.  Vostre  Maistre.  Je  suis  le 
moindre  de  toas  les  iDStraments  qni  y  penvent  con- 
tribner  qaelqne  chose  et  Vons  m'en  faites  trop  d'hon- 
neur,  mais  je  ne  manqueray  jamais  de  bonne  volonte. 
Je  Vons  poarrois  dire  de  bouche  pinsienres  particnla- 
ritös,  comment  je  m'y  suis  pris,  ponr  masqner  le  z^e 


1)  $gl.  ba9  nähere  ungemeine  bei  @(^amnann  a.  a.  O. 


76 

y^ritable  qae  j'ay  ponr  cette  affaire-li,''  Unb  am 
25.  September  fc^rcibt  berfelbe  an  3(ten,  koie  er  am  23. 
beim  fturfürften  Don  «Sac^fen  gefpeift  ^abe:  „9ia(^  ber  Xa\tl 
na^m  xäf  ®e(egen^ett,  mit  bemfe(ben  oon  bem  9.  Electorat 
ju  (preisen,  toeil  mir  im  Vertrauen  be^gebrad^t  toorben,  bag 
man  unter  ber  ^anb  @.  (S^urf.  üDurd^I.  ju  einer  ftaltftnnig:' 
teit  barinnen  }u  bringen  trachtete,  unb  fteQete  unter  anberm 
t>ox,  bag,  ba  etwa  oor  einem  falben  secnlo  auger  bem 
Sa^Iactn  bie  SoangeHfc^en  paria  vota  mit  ben  Sat^ottfc^en 
gehabt,  biefe  nac^^er  in  ordinair-deliberationen  5  gegen  2 
belommen,  man  bidig  bie  Introduction  be9  britten  eoan» 
gelifc^en  fturfürften  möglic^ft  )u  beförbern,  auc^  auf  lUnfftige 
3eiten  }u  prospiciren  l^ötte,  menn  eine  eDangelifd^e  S^ur 
abgeben  fottte.  Qij  führte  babe^  an^  mie  ^ot^nöt^ig  ba« 
gute  2$erne^men  tmifc^eu  S^m,  S^urf.  S)ur(^(,  unb  S^ur^ 
^annoDer  n^fire,  unb  toxt  begierig  ®.  S^urf.  iCurd^I.  Don 
^annoDer  wäre,  folc^ed  unuerrüdt  )u  cnltiviren.  &  koSr«» 
ben  geioi^  ftc^  S(nbere  »o^I  bebenlen,  miber  einen  biefer  brei 
m&c^tigften  (S^urfürften  et»ad  Dorjunel^men,  fo  (ange  biefe 
einig  mfiren,  inbem  @inige,  biefe«  gar  tooijH  fe^enb,  fe^r  be» 
mfi^et  mfiren,  atler^anb  dif&dentz  einjuftreuen.  3(^  ^offete 
aber,  bag  (S.  (S^urf.  SDurc^I.  ^ero  l^oc^erleud^tetem  Serftanbe 
nac^  bie  SetrfigUc^teit  folc^e«  beginnen«  ma^rne^menb,  fi(^ 
Don  34rem  ma^r^afften  Interesse  unb  ben  big^erigen  gene- 
reasen  sentiments  nic^t  würben  abbringen  lagen.  ®.  S^urf. 
SDurc^I.  bejetgten,  bag  @ie  dl^re«  ^o^en  Ort«  fernerhin  alle« 
treuUc^  beitragen  koürben,  tt)a«  ju  conservation  ber  eoan:» 
gelifc^en  Beligion  unb  gutem  ^eme^men  mit  !Dero  eoan«^ 
gelifc^en  aRit^e^urflirften  gereichen  lönnte/  Sluc^  ^rfai^fen 
mar  anfang«  gfinftig  geftimmt  unb  forberte  noc^  in  ber  letzten 
3eit  be«  fturfürften  Sodann  ®eorg  IV,  am  2.  SlprH  1694, 
ben  ftaifer  gleic^faU«  auf,  fic^  feiner  8(utorität  {u  bebienen, 
um  bie  ^artnädigfeit  oon  $fal)  unb  £rier  ju  beugen.  S(ber 
fe^r  batb  unter  bem  fturfürften  griebric^  Suguft,  in  Solge 
ber  S5nig«mard'f(^en  Angelegenheit  unb  ber  lauenburgifd^en 
f$rage,  marb  bie  $a(tung  be«  T)re«beuer  ^ofe«  fe^r  bebend 
ß(^  unb  3ften«  Stellung  eine  fe^r  fc^ioierige. 


77 

!Diefem  toar  burc^  bie  (e^te,  fd^on  ermS^nte  dnftruction 
oom  Surffirften  (Srnft  9(uguft  aufgegeben,  in  !Dre«ben  auf 
aUe  Sßeife  bie  @(e€torat^®o(^e  in  beförbem  unb  bafe(bft 
einbringlic^ft  t)or)nftet(en:  0  f^i^  bie  Opponenten  bem  9fetd)d- 
feinbe  }U  favenr  unb  9eftem  i^ren  fd^Sblic^en  dissens  jur 
matnritet  unb  SStrdlic^telt  bringen  unb  alfo  ba9  9ic\i)  in 
combnstion  ftür^en,  mithin  bie  fta^fetlic^e  antoritet  unb 
ba«  Snfe^en  bed  (S^urfflrftli^en  CoIlegTi  unter  bie  Sü§e 
treten  möchten.  9BeI(!^eut  allent  burc^  bie  Sefc^Ieunigung 
Unferer  Introdaction  auf  einmal  ein  Stieget  mürbe  Dor« 
gefc^^oben  »erben.*  —  SRaif  ber  erften  beim  fturfttrftcn 
Briebric^  Sluguft  erhaltenen  Slubienj  am  29.  October  1694 
berichtet  31ten  no(^  gang  tr8ft(t(^  nac^^annoDer:  ^)  —  n  Quant 
k  röleotorat  on  y  est  bien  portä  ponr  la  voir  finie  et 
qne  ce  n'est  point  la  faute  de  cette  coor,  qn'elle  ne 
soit  dijk  dang  sa  perfection ;  eile  repose  k  Theure  qu'il 
est,  nne  grande  partie  dependra  de  la  dächtration  de 
la  cour  de  Braudenbourg  pour  radmission  de  Boheme, 
que  j'en  crois  6tre  bien  dispos^e." 

Siber  nun  foQte  3(ten  einen  geftil^rlic^en,  auf  ben  ^an« 
notierfc^en  $of  tief  erbitterten,  ®egner  unb  3ntriguanten 
gegen  feine  gan}e  jH^Stfgleit  am  fSd^fifc^en  $ofe  finben:  in 
bem  bamato  bei  bem  fturfürften  Stiebrid^  Sluguft  in  I^Oc^fter 
©ttuft  unb  3Ra^t  fte^enben  gefbrnarfc^oa  t).  ©d^öning.  Sir 
^aben  früher  gefe^en,  ^}  »ie  beffen  franiofenfreunblic^e  @e^ 
fmnung  unb  groger  Sinflug  auf  beu  jhirffirften  do^ann 
©eorg  lY.  im  Saläre  1692  oon  ^annooer  benu^t  »urbe,  um 
bur(^  ©rote  unb  Slttn,  bamit  auf  ben  ftaifer  eine  ^reffion  ffir 
bie  9.  ^urie  ausgeübt  »Urbe,  tene  SleutraKtfit^^Siatan)  ju 
©tanbe  }U  bringen,  biefe  bann  aber  nad^  erlangter  ftur  faQen 
getaffen  würbe,  ©er  ganje  3önt  be«  ©iener  ftabinet«  ^atte 
ftc^  bann  Aber  ben  getfiufc^ten,  Sfterreid^feinbßc^en  ©c^öning 
ergoffen,  unb  ate  biefer  ftt^  im  Suni  1692  im  5EepIifter 
Sdaht  auffielt,  warb  er  ^ier  a(9  ein  für  bie  @ic^er^eit  bed 

1)  ^onno)).  @taat0ar(^iD. 
3)  ^anno)).  @taat6ar(j^iti. 
3)  fß^l  e.  28  f. 


78 

dlei^«  gefS^r(i(^er  SRann  Don  taiferlic^en  ®o(bQten  auf« 
gehoben  unb  auf  bett  ©ptelberg  gebracht  do^ann  ®eorg  IV, 
barflber  aufgebracht,  et^ob  beim  9{etc^dtage  ;93ef(^ii)erbe  unb 
wenbete  ftc^  auc^  koteberl^olt  an  ben  fiai{er,  um  ©d^öntng« 
Sreiloffung  )u  ermirlen,  ieboc^  Dergeblid^,  fo  (onge  ber  ftur^ 
fürft  [lii  nxi^t  entf(4(o§,  Don  neuem  ber  faiferßc^en  $o(ittI 
fic^  anjuf (fliegen.  9[te  bann  ©ac^fen  am  2.  gebruar  1693 
ein  neue«  ^änbnid  mit  bem  ftalfer  fc^Iog  unb  ber  großen 
Slüiani  gegen  ^ranfretc^  beitrat,  burfte  <S(^5ning  ben  ®pxtU 
berg  mit  SBien  Dertauf^en  unb  »arb  ^ter  weniger  ftreng 
bemac^t.  @etne  Befreiung  marb  enblid^  baburc^  ben^irtt,  ba§ 
ber  neue  Surffirft  t)on  <Baä)\zn,  griebric^  S(uguft,  biefelbe  )ttr 
^ebingung  ber  (Erneuerung  jene«  oon  feinem  trüber  eingegan« 
genen  ®finbntf[ed  mit  bem  ftaifer  ma^te,  meiere  bann  am 
23.  9Rai  1694  erfolgte,  i)  «m  2.  «uguft  1694  traf  ®iiS* 
ning  n)ieber  in  ÜDre^ben  ein,  marb  k)on  gh^iebrid^  Sluguft  in 
feiner  ©teQung  ald  Se(bmarf(^at(  beftfitigt  unb  gemann  roit* 
ber  ben  größten  Sinfluß.  Unb  biefen  fuc^te  er  nun  in  bit^ 
term  ©rott  auf  ade  äßeife  gegen  bie  ^annoDerfd^en  Seftre^ 
bnngen  am  fäcl^ftf^en  ^ofe  geftenb  ju  machen. 

3Uen  ^atte  Don  ^annoDer  aud  Dor  feiner  9breife  nac^ 
üDre^ben  feinen  greunb  D.  S^wallou)^  gebeten,  ^)  ®(^Sningd 
@eftnnung  unb  9(bfic^ten  in  erforfc^en,  biefem  )u  erflären, 
bag  3tten  fic^  freue,  i^n  tt)ieber}ufe^en,  aber  bringenb  barauf 
beftel^en  muffe,  ba§  ber  Vergangenheit  nid^t  gebac^t  »erbe, 
benn  biefed  ttürbe  }u  unangenehmen  Erörterungen  führen, 
„et  —  fc^reibt  3(ten  —  qu'il  me  connoissoit  pour  une 
personne  tr^  raisonnable,  mais  pea  sonflFrant  dans  les 
choses  dont  je  me  tronrois  offens^.''  S^mattom^ti  ern^ie^ 
bert  barauf  am  14.  September  1694:  —  »J'ay  sondö  Mr. 


1)  2)er  ^annoüerfc^e  (Sefaitbte  ü.  9)ot(mer  tu  Sien  f^reibt  am 
14.  fLn^nft  1694  an  31ten  (ügl.  Anlage  III,  1.):  „Mr.  de  Sch($ning 
est  parti  enfin  bien  accompagnö  de  plusieurs  officiers  de  S. 
A.  £.  et  escortö  par  des  fantassins  de  rEmpereur  pour  se 
mettre  k  couvert  des  attentats  sar  sa  libertö  et  sar  sa  vie  m^me 
dont  on  Ta  averti  qall  aoroit  ä  craindre  en  chemin.^ 

3)  $annoo.  C^taat^an^iD. 


79 

de  SchSning  snr  Yostre  sujet  et  il  me  semble,  qn'il 
n'est  pas  irritä  contre  Yons,  mais  il  s'est  plaint  bean- 
conp,  qne  Mr.  de  Grote  Tavoit  trompä,  qn'on  avoit  eu 
rintention  k  daper  cette  cour  icy  pour  s'en  pr^yaloir 
k  Celle  de  Vienne  et  en  empörter  la  dignite  Electorale. 
II  fait  k  mesme  temps  beanconp  de  contestations,  qu'il 
avoit  appris  dans  sa  prison,  k  qael  A6gr6  il  falloit 
pardonner  ses  ennemys  et  noas  noas  en  sommes  en- 
tretenn  longtemps,  qne  Toubli  de  tont  ce  qni  s'äatoit 
passä  ästoit  le  meillenr  parti  qn'il  ponvoit  prendre 
ponr  la  satisfaction  de  son  esprit  et  affermissement  de 
sa  fortune.""  @obatb  3(ten  am  S)re9bener  $ofe  eingetroffen 
mar,  erlannte  er  fogleic^  Me  ©efä^rltd^Ieit  M  ^anne«, 
gegen  beffen  So^^eil  unb  ()Fntriguen  er  aniulfimpfen  ^atte. 
®(!^on  am  10.  92ot)ember  melbet  er  in  einem  d^iffrierten 
©treiben  bem  »nrfürften  (grnft  «uguft: »)  —  .V.  A.  :^1. 
a  tontes  les  raisons  dn  monde,  de  craindre  cet  bomme. 
—  Nous  avons  gagnä  nn  bomme  cbez  Iny,  ^)  dn  quel 
nons  sommes  advertis  des  bien  de  choses.  Cet  homme-lä 
nons  a  donnö  avis,  qne  Seböning  avoit  mand^  k  la 
cour  imperiale,  qn'elle  ne  se  devoit  pas  trop  presser 
avec  nostre  introdnction.  *  Unb  am  19.  S^oioember  bert^^ 
tet  3Ücn  an  Srnft  Sluguft:  3)  —  „Il  est  vrai,  qne  jamais 
bomme  a  portä  plns  loin  sa  vengeance  qne  Seböning; 
il  fait  tont  ce  qn*il  pent  ponr  s'en  faire.**  —  — 
9  Seböning  a  dit,  qn'il  en  avait  conto  4  V.  A.  E.  plns 
de  Cent  mille  äcns  ponr  la  corrnption  des  ministres  de 
cette  conr  en  favenr  de  F^lectorat.  J'ay  r^pondn  k 
celuy  qni  m'en  fit  la  confidence,  qn'il  en  avoit  menti 
et  qn'il  enragoit  de  n'en  avoir  rien  en  et  qne  cette 
fanssetö  n'a  antre  vene  qne  de  me  commettre  avec 
enx."   am  17.  3December  fc^reibt  3lten:^)  »Seböning  m'a 

')  ^annoD.  ©taatearc^tD. 

^  31ten  bittet  )uglei4,  t^m  ffir  btefen  @))ion  200  Später  gu  be« 
»ifligen,  eine  @umme,  xotldit  berfelbe  au(j^  üon  bem  branbenburgifc^en 
i^efanbten  0.  (£^watTotD9ti  erholten  f^abt.    2)a0  (^elb  toarb  bewilltgt. 

3)  ^annoo.  ©taat^arc^iü. 

4)  ^aunoo.  0taat<)ar(^o, 


80 

renda  hier  nnc  visite  de  denx  heures,  dans  laqnelle  il 
n'a  iBÜ  parlä  qne  des  choses  trfes  indifferentes.  II  n*a 
rien  tonchä  du  pass^  si  non  qu'il  disoit,  qne  sa  d^ten- 
tion  Tavoit  extrfemement  recneilli,  qu'il  la  prenoit 
comme  nne  chose  envoyäe  de  Dien  ponr  une  morti- 
fication  de  ses  p6chäs;  k  qnoy  je  repondis,  qne  Dien 
nons  envoyoit  sonrent  des  afflictions,  ponr  uons  faire 
rentrer  en  nons-mesmes,  et  qn'il  ästoit  qnelqnefois  bon 
ä  rhomme,  de  recevoir  des  disgraces.* 

üDer  ^QUpt)Qtberfa(^er  ber  ^annoDerfc^en  ftnr,  C^jog 
9(nton  U(ri^  oon  S$o(fenb{ltte(,  k)crfu(^te  nun  in  Setbinbung 
mit  ID&nemarl  burc^  ©c^öning«  aRitmirlung  ben  fS^ftfc^en 
$of  gegen  bie  dntrobuction  )u  geminnen,  inbem  er  ft^  bereit 
erftSrte,  ben  ffiolfenbfittetfc^en  9(nt^ei(  am  Sauenburgtft^en 
an  ben  fturfUrften  Don  ©oAfen  abzutreten,  wogegen  biefer 
,,bie  dntrobuction  unb  bte^otnbinatton  ber  gfirftent^fimer 
^inbem  unb  ^annooer  nnb  (Seile  aud  bem  9auenburglf(!^en 
depossediren  fotlc/  am  9.  Sanuar  1695  ritztet  fturfürft 
(Srnft  auguft  an  Slten  bie  ffieifung: «)  —  ^fflir  l^aben  Don 
gemi^er  :panb  ^{ac^ri^t,  bat  ber  k)(m  3m^of  unter  bem 
pretext,  mit  Unfereö  SSettem,  bed  ^rinjen  Subtoig  9tubo())^ 
}u  9BoIfenbätte(  gb.  ®ema^(in  8b.  auf  bie  Seipjiger  SReffe 
)u  ge^en,  Don  ^erjog  äinton  U(ri(^9  Sb.  secrete  commis- 
sion  empfangen,  bem  ©eneral  SchöniDg^  auc^  be«  S^ur« 
fürften  ju  ©ai^ßen  8b.  felbft,  fatt«  e«  fl^  alfo  fügen  fotte, 
)u  insinuiren,  bag  Solffenbättel  oegen  feinet  Sntl^eitö  an 
Sauenburg  fc^on  lno(  in  a  parte  f)anb(ung  mit  Sl^ur-^ac^ten 
treten  xooüt.  Sf^v  werbet  nun  bie  »ol^Igefinneten  S^ur^ 
©äc^tifc^^n  Ministros,  Dorne^mlic^  bie  fo  mit  nac^  8eip}ig 
ge^cn,  ^ierDon  in  93ertrauen  avertiren,  bamit  fie  barauf  St^t 
^aben  lönnen."  ^Dagu  erfc^^ien  bann  no^,  mte  dften  am 
3.  gebruar  an  (Srnft  »uguft  berichtet, »)  ber  Sifc^of  ®a(en 
Don  Sßönfter  in  !Dre9ben,  um  gleic^fatld  gegen  bte  neunte 
j{ur  JU  arbeiten:   „Les  denx  hommes,  Galen  et  loahof. 


1)  ^amtoo.  &aat9ax6iio. 
3)  ^annoD,  ^taatear^i^. 


81 

ont  dejä  ästes  en  Conference  et  chez  eux  et  avec 
Schöning  en  sorte  qae  tont  le  monde  est  persuadö, 
qnll  se  fasse  icy  qaelqae  chose  de  la  derniere  impor- 
tance,  et  ei  je  ne  me  trompe,  il  se  fait  un  projet  pour 
fonner  an  tier  parti.''  3(ten  glaubte  bami,  ©(^9ning  — 
mol  nac^  früher  mit  i^m  gemachter  Srfa^rung  —  bnxä)  @e^ 
fte(!^ung  gewinnen  {u  I5nnen.  „Je  crois,  Monseigneur,  *" 
f^relbt  er  am  9.  SKärj  1695  on  Srnft  Sluguft:  *)  „qu'il  y 
aaroit  bien  moyen  de  regagner  cet  bomme  moyennant 
d'nne  asseurance  de  qnelque  gratification,  dont  je  feray 
Tinsinuation  d'nne  fa9on  qu'il  ne  puisse  point  s'en 
offenser.  Gar  Fargent  a  des  grands  appas  pour  luy  et 
rend  les  gens.*" 

3(ten  lonnte  tro^  aller  aRfi^e  bcm  3te(e  ntc^t  erft  nä^er 
fommen  meber  in  ber  ^ur',  noc^  in  ber  lauenburgifc^en  9(n^ 
getegen^eit  2)  unb  bie  ®cfa^r  be«  änfc^Iuffcö  Surfac^fend  an 
ba«  Sfinbni«  }n>if(^en  SJoIfenbOttel,  iDfinemarf  :c.  loarb 
immer  bro^enber.  ÜDa  matb  Don  $iaiMtooer  unb  (Setle  ber 
bei  ®c^öning  tiiel  geftenbe  ®raf  bon  ÜRonceau  beauftragt, 
3tten  auf  aQe  3Beife  )u  unterftü^en,  unb  Se^terer  fc^reibt 
am  26.  SWärj  1695  an  Äurfürft  (grnft  Sluguft:»)  „J^eus 
bier  au  soir  cbez  T^lectrice  douairiire  nne  longne  con- 
yersation  avec  le  comte  de  Moncean  sur  le  sajet  de 
Scböning;  il  esperoit  k  le  ramener,  mais  il  fandroit, 
qu'il  y  troavät  son  int^rest."*  3n  einem  ©(^reiben  t)om 
25.  anfirt  1695  trägt  ®raf  $Iaten  bem  ©rafen  aiionceau 
auf,  ©c^öning  )u  eröffnen:  berfelbe  möge  unb  fönne  k)oQed 
93ertrauen  ju  ^annooer  ^aben  unb  mit  ba^in  mirfen,  ba§ 
alle  ÜDifferenjen  jmifc^en  ben  beiben  $öfen  ausgeglichen  »ür^ 
ben;  ber  Surfürft  oon  $)annot)er  h>firbe  i^m  gegenüber  ed 
auc^  nic^t  fehlen  (äffen  an  „marques  effectives  de  sa 
reconnoissance'';  man  möge  bie  alten  SSerträge  erneuern 
unb  bie  in  öetrcff  Sauenburg«  »reassumiren."    »Mais"  — 

1)  ^annoü.  (Staateatc^tt). 

2)  „Oc  me  tient  toujours   en   suspend*,  f(!^reiBt  3ttcn   om 
21.  äRäc)  1695  an  (Smfl  SCugnft  (^onnoD.  ^taatdar^tü). 

3)  ^annoü.  ^taatdarc^tD. 

1879.  6 


82 

festlegt  ÜJIatcn  In  Scjuj  auf  te^tcrn  $unlt  —  .il  faudroit 
qa'ayant  d'y  penser  il  eat  la  bontä,  de  se  deponiller 
de  tonte  prövention,  qn'il  peut  aroir,  comme  si  nons 
n'avionB  pas  d'antre  titre,  pour  avoir  le  pays  de  Lanen- 
bonrg,  qne  celny  de  la  convenience  et  qn'au  contraire 
il  supposät,  qne  nons  avons  bon  droit  et  que  le  fon- 
dement  de  la  pr^tension  de  la  maison  de  Saxe  est  tr^ 
faible  et  la  possession  qn'on  vent  avoir  prise  vitiense, 
si  non  tont-ä-fait  nnlle,  comme  de  nostre  coste  on  se 
fait  fort  de  le  faire  voir  clairement  et  qn'il  se  per- 
snadät,  que,  si  nons  avons  fait  des  avances  ponr  nons 
accommoder  dn  pays  de  Lanenbonrg  avec  la  maison 
l^lectorale  de  Saxe  c'est  par  le  grand  soin,  qn'on  a 
tousjours  apportä  ponr  empgcher,  qne  rien  ne  pnisse 
tronbler  la  bonne  intelligence  entre  les  denx  maisons 
!^lectorales.  ** 

Bugletc^  warb  Ottcn  am  29.  Hpril  1695  öom  Rurfür* 
ften  (Srnft  Suguft  kauftragt,  um  ben  brol^enben  ^Beitritt 
^urfaf^fen«  ju  tenem  S3ünbniffe  gwifc^en  SBoIfenbflttel,  TA* 
nemart,  üßünfter  :c.  abguioenben,  ben  borttgen  engltf^en 
©efanbtcn  ©tcpnc^  ju  öcrmögcn^  bcm  Äurfürften  grlcbri^ 
Sluguft  ernfte  äJorfteUungen  }U  machen  unb  allenfalls  mit  fc^ar^ 
fen  ÜRa^regeln  ju  bro^en,  mläft  bie  große  ätdian),  um  ben 
atu^eftanb  im  9lei(^e  aufrecht  ju  ermatten,  gegen  bie  fäc^ftf^en 
Umtriebe  ju  ergreifen  gejmungen  fein  merbe.  ,,93ir  galten 
biefe«\  filiert  ba«  ©c^relben  ©ruft  «uguft«,  ,,ffir  einen 
ffiglic^en  modnm,  um  @^ur^®a(^ßen  )u  intimidiren.  XBir 
meinen  auc^,  baß  ber  König  ^)  folc^ed  nur  gut  feigen  merbe, 
ba  ber  ®e^.  SRat^  ©c^il^  am  16/26.  hnjns  au«  Sonbon  be<^ 
richtet,  baß  ber  König  ni^t  nur  bem  d^urfSc^fifc^en  ®efanbten 
burc^  ben  ©rafen  Fortland  biefenoegen  93orfte(tungen  ma^en 
laßen,  fonbern  auc^  bef(^Ioßen  ^abe,  bem  Könige  Don  ÜDen« 
nemard  ferner  nad^brfidCtic^  {ujureben." 

@oI(^e  93orfteQungen  Ratten  benn  au(!^  beim  Jhtrfürften 
f^riebric^  9luguft  guten  (£rfo(g:   am  8.  Wlax  1695   fc^reibt 


1)  S^it^elm  IIL  t>on  (Sngtanb. 


83 

$(oten  an  bcn  ©rofcn  tjon  üRonccou:  —  »On  a  veu  avec 
beaaconp  de  plaisir  les  marqnes  qne  Msgr.  T^lecteur 
de  Saxe  a  fait  paroistre  dans  Taudience  qall  a  donn^ 
k  Mr.  d'Uten  et  par  la  lettre  qnll  a  äscrite  k  S.  A.  E. 
moD  Maistre  d'une  meilleure  intention  que  cy-devant, 
de  yivre  avec  nous  en  bonne  intelligence,  d'oü  Ton  a 
reeonna  en  mesme  temps  la  bonne  et  sinc^re  intention 
de  Mr.  le  Mar^chal  Schöning  ponr  noas  et  son  poavoir 
aupr^s  de  son  Maistre  et  Teffet  des  soins  et  peines, 
qne  Yons  Vons  6tes  donnä  ponr  cela  anprfes  de  Iny, 
dont  Mr.  d'Uten  n'a  pas  manqnö  dans  toutes  ses  rela- 
tions  de  Vons  rendre  jnste  tesmoignage,  se  lonant  ex- 
trfemement  de  Vous.  —  Vons  pouvez  assenrer  Mr.  le 
Marächal  Schöning,  que  Ton  sonhaite  d'autant  plus  de 
sortir  bientost  d'affaire  avec  Msgr.  T^lecteur  de  Saxe, 
ponr  estre  d'autant  plustost  en  ästat,  de  s'employer 
avec  effect  ponr  la  satisfaction  de  Mr.  le  Mar^chal 
Schöning,  ce  qu'on  sera  bien  aise  de  faire  en  tont  et 
par  tout,  oü  Ton  pourra.** 

iDie  älngelegen^eit  ber  Snx  fo  mentg  ate  bie  ber  lauen« 
burgifc^en  ©ucceffion  mar  erlebigt,  a(9  3Iten  im  ®ommer 
1695,  ald  ber  fturfürft  griebric^  Sluguft  mi^  Jtar(9bab  nnb 
Ungarn  abgereift  ipar,  auf  (fingere  ^tit  t)on  !Dredben  m6) 
^annoDer  }urfi(fte^rte.  ^ter  unb  in  SeQe  beratf)f(^(agte  man 
nun,  meiere  anbere  SBege  {um  ^xtU  man  etnfc^Iagen  foQe. 
91m  7.  Üdecember  1695  fanb  eine  (Sonferen)  ber  ^annooerf^en 
unb  ceSifc^en  SUanifter  unb  mü^t  t).  <$Iaten,  t).  b.  ^u^fc^e, 
^ugo,  t).  ®otxii,  x>.  Sernftorff,  d.  @ä(om  nnb  t).  SOax  ju 
Gngenfen  ftatt,  wo  biefelben  wegen  einer  abermaligen  ©en^ 
bung  3ltend  na^  !Dredben  oer^anbelten  unb  ben  wegen 
Sauenburgd  am  fS(^fif(^en  $ofe  obwattenben  ©c^wierigleiten 
gegenüber  einen  neuen  iSßeg  ber  ^olitil  in  Srwfigung  jogen. 
«ÜDo",  ^eißt  e«  in  bem  ^rotoloö  biefer  Sonferenj,  ^)  „mon 
bem  älnfe^en  na^  wo(  fd^werlit^  mit  ^urfac^fen  wegen  be^ 
Sauenburgifd^en  ju  rechte  lommen  unb  enbttc^  fic^  be^^alb  mit 


1)  $annoo.  ^^taateard^io, 

6* 


84 

S^ur^Sranbenburg  )u  fc^en  bad  Sefte  fe^n  mürbe.  3Rati 
müßte  aber  bamtt  nt^t  matten,  bid  bie  Tractaten  mit  (S^ur^ 
©ac^gen  gan}  abrampiret  unb  alle  Hoffnung  )ur  gütüc^en  ^er^ 
g(ei(^ung  oerloren,  rneil  ber  S^ur « Sranbenburgif (^  $of  al^ 
bann  e9  alfo,  atö  ob  man  an9  9tot^  mit  (S^ur4Branbenburg 
tractiren  moQte,  anfe^en  unb  ben  ^ogen  ^o(^  fpannen  würbe; 
beromegen  lam  in  S3orf(^(ag,  ob  man  nic^t  )e^o  occasione 
ber  iDtedtenburgifc^en  ©ucceffiondfad^e  bem  S^ur>»@ranbcn« 
burgifc^en  $ofe  ju  erfennen  geben  in  (agen,  baß  man  bad 
S^ur^^ranbenburgifc^e  iDteresse  megen  ber  SDtecflenburgifd^en 
3nit^ii(bigut|g  }u  secandircn  jmar  geneigt  mSre,  man 
miifit  aber  auc^  hingegen  gern  miffen,  ma9  S^ur^^ranben« 
barg  pro  Interesse  Serenissimorum  )u  t^un  SBiKend,  unb 
ob  man  fc^on  bie^fettd  ponr  sanver  les  apparences  bie 
gütlichen  Tractaten  mit  bem  S^ur  ^  @5(^gif c^en  $ofe  mürbe 
continairen  (agen,  fo  foUte  bennoc^  felbige^  nic^t  ^inbern, 
bag  man  ni(!^t  mit  S^ur^^ranbenburg  gugleic^  ftd^  in  einen 
Tractat,  respective  megen  bed  3Red(enburgif(l^en  unb  Sauen^ 
burgifc^en  einjulagen/ 

9Ia(^bem  im  !December  1695  Don  Seiten  ©ac^fend  ber 
©enerallieutenant  b.  9{o)en  nac^  ^annotier  gefc^iift  mar,  um 
be«  jturfttrften  Wüdfe^r  nac^  S)re9ben  anjugeigen,  foQte  nun 
Don  ^annooerfc^er  unb  ceHefc^er  ®eite  dlten  mteber  bort^in 
abgefanbt  merben,  —  mie  ed  in  ber  bemfelben  oon  (Ernft 
Huguft  am  27.  IDecember  ert^eitten  dnftruction  > )  ^ei§t: 
„megen  feiner  Und  belannten  dexteritfit  unb  be^  bed  S^ur^ 
fürften  gu  ©ac^gen  Sb.  ^abenben  admission,  aud^  fonft  am 
S^ur«<Sä(^gifd)en  ^ofe  fid^  ermorbenen  habitade."  diten 
fottte  bem  fturfürften  Sriebric^  9(uguft  ju  feiner  glfi(f(i(!^en 
9{ü(f(unft  and  Ungarn  gratulieren,  bann  aber  ^auptfä^(i(^ 
bie  fturfad^e  meiter  führen  unb  bie  Sntrobuction  befSrbern. 
SSor  attcm  foUte  er  }mei  biefer  entgegenfte^cnbe  ^inbernige 
entfernen:  1)  .,mei{  bad  größte  obstacnlum  Unferer  Intro- 
dnction  bie  ®ö^mif(^e  admission^)  ift,  inbem  ber  fta^fer^^ 


1)  ^annoü.  ^taatdarc^tD. 
3)  9$s(.  e.  88. 


85 

lic^e  $of  aUe^  Unfercrfeitd  geft^e^encn  remoDstrireitd  o^ncr> 
achtet  bid^er  mä^t  }u  bemegen  gemefen,  fo(^e  admiBsion  doii 
Unfercr  introduction  ju  separiren,  bag  bemnac^  ber  jta^« 
ferlic^e  $of  pressiret  merben  mBge,  fic^  mit  S^ur-^a^ern 
unb  S^ut^SöIn  megen  IDero  consensnB  }u  uor^erbefagter 
J8öl^mtf(^er  admission  jn  Dergtei^en  unb  ben  ®rafen 
D.  Sauni^  barunter  o^ne  3^i^^^^Iuft  fo  juIängUc^  {U  in- 
strniren,  ia%  er  febie  i^tn  bedfaQ^  committirte  negotiation 
JU  fSrberfantftem,  gebei^Iid^em  (Snbe  bringen  unb  alfo  bo^ 
SEBert  per  nnanimia  gehoben  toerben  lönne;"  2)  „ba§  bie 
Unferm  Electorat  fid^  opponirenben  i$ürften  auf  eine  d^rer 
fta^fert  Wlat^.  ^ö(^ften  antorität,  auc^  bem  S^urfürftHc^en 
Collegio  o^nprejudicirtic^e  SBeife  befriebigt  merben  möge.— 
@^ur«9a^ern  ^at  fi(^  Deme^men  (agen,  bog,  »enn  3^ro 
Jta^ferl.  SRo^.  bed  S^urfärften  )u  Sägern  Sb.  )u  perpe- 
tairung  bed  gonvernementd  ber  ©ponifc^en  9tieber(anbe 
t)er^e(fen  »oQten,  @.  Sb.  erbSttg  mSren,  in  bie  ^ö^mifc^e 
admission  )u  consentiren."  —  ©obann  foQte  Slitxx  bie 
louenburglfc^c  @0(^e  ju  erfeblgen  fut^en,  —  fic^  ober  burt^* 
aud  nid^t  wieber  auf  bie  jtönig^marttf^e  9lnge(egen^eit  ein^ 
laffen;  biefe  n>ürbe  ^annoDerfc^er  ©eitd  ald  Dfititg  abget^an 
angefe^en. 

aßitte  danuar  1696  reifte  d(ten  oon  $)annoDer  nad) 
3)re«ben  ab.  91m  fä(^flf(^en  $ofe  maren  in  ber  ^tit  mieber 
9raunf(^lpeig»S3o(fenbfitteI  unb  ibänemarl  mit  i^ren  frä^em 
3ntriguen  unb  $(äncn,  bie  mir  bereit«  tennen  gelernt  ^aben,  >) 
auf«  neue  aufgetreten,  ^erjog  ttnton  U(ri^  t)on  %Bo(fen^ 
büttel  unb  ber  bänif^e  ©efanbte  d.  9{umo^r  maren  im  S(n^ 
fange  be«  3anuar  1696  mit  bem  fturffirften  oon  @ac^fen 
in  Seipjig  {ufammengelommen  unb  bort  mit  beffen  ÜJHniftern 
in  3$er^anb(ung  getreten.  ÜDer  ®raf  oon  SIRonceau,  melc^er 
im  auftrage  be«  ^annooerfd^en  unb  cellefc^en  $ofe«  nad^ 
8eip2ig  indge^eim  gegangen  mar,  um  ben  bortigen  ^rle^r 
Snton  tUri^«  }u  übermad^en,  ftellte  bie  @o(^e  freiließ  in 
einem  ©^reiben  an  ben  cettefc^en  3Rinifter  o.  Sernftorf  a(d 


1)  »gl.  e.  80. 


86 

ungefd^rli^  bar.  ^)  „On  m'a  assenrä'',  f(^retbt  tx,  qa'on  ne 
8cait  pas  la  moindre  chose,  qne  le  Duc  Antoine  Ulric 
anroit  cherchä  on  propos^  aa  pröjudice  de  Lears  AA. 
ii\.  et  S^rän.y  et  qu'on  ne  songe  aassy  k  rien  de  sem- 
blable  k  la  conr  de  Saxe.  —  Mr.  de  IScböning  m'a  ex- 
trimement  recommandä,  de  m^nager  ses  lettres  et  ses 
bonnes  intentions;  il  est  en  meilleurs  termes  qn'il  n'a 
ät6  cy-devant  avec  la  cour  de  Berlin.  Mr.  Danckel- 
man  luy  a  promis  la  croix  poar  son  fils  et  de  faire 
corriger  nn  passage  qni  le  toucbe  dans  Thistoire  de 
Brandenbourg  par  Mr.  Pnffendorff.''  9(6er  3(ten  fatib 
bei  feiner  Snfunft  am  fäc^fifc^en  $ofe  bad  Xerrain  no(^ 
leine^megd  günftig  für  ^annooer,  unb  namentlich  t^eUte  i^m 
S^U)a(fott)9li  fogleid^  mit,  ba^  ©d^öning  meber  in  ber  ßur^ 
noc^  in  ber  lauenburgifc^en  Slngelegen^eit  für  ^annooer  fei. 
„On  ne  pent  point",  berichtet  3(ten  in  einem  chiffrierten 
(Schreiben  Dorn  21.  3anuar  1696  an  Rurfürft  ffirnft  «uguft,  ^) 
„se  fier  snr  cet  bomme  ayant  le  diable  au  coear;  son 
discours  n'ästoit  pas  conforme  anx  assurances  donndes 
k  Moneeaa.''  dn  bemfelben  ©^reiben  giebt  3(ten  auc^ 
intereffante,  i^m  Don  bem  fäc^fifc^en  ®rogmarfc^aQ  t).  ^aug^ 
n)t^  gemalte  SRitt^eilungen  über  ben  bamaligen  3uf^<^<<^  t)e0 
IDredbener  ^ofe«:  „II  [$augmi^]  me  fit  an  detail  de 
r^stat  de  leurs  affaires,  qni  n'avoient  jamais  öst^es  en 
plas  manyaise  Situation  qa'4  cette  beore;  qne  je  puls 
m'imaginer,  combien  ästoit  grande  la  confnsion,  qni 
regnoit  chez  enx.  Les  factions  sans  aucnne  intelli- 
gence  panny  les  ministres,  Tl^lecteur  ävitant  les  affaires 
ne  cherchoit  qn'k  se  divertir;  qne  depuis  son  retour 
de  Vienne  il  n'avoit  [6ti]  qu'une  seule  fois  au  eonseil 
et  qu'ä  peine  y  avoit-il  pu  demeurer  une  beure.  — 
J'ay  trouvä  en  luy  [^augtti^]  grande  animositö  contre 
Scböning,  il  le  traitte  k  tous  momens  de  miserable. 
Je  reeonnus  aussy,  qu'il  ne  fut  pas  satisfait  de  Haxt- 


1)  ^annoo.  C^taatöar^io» 
3)  Sbenbafetbft. 


87 

hausen,  Taccasanti  qa'il  flattoit  trop  les  plaisirs  du 
prince,  qa'au  liea  de  le  retenir,  lay  en  donnoit 
roccaaion.*'  — 

dn  JBeiug  auf  ble  dor^in  enoä^nten,  k)on  S3o(fenbütte( 
unb  !Z)&nemart  erneuten  "^rolecte  loarb  3(ten  mit  neuer  3n^ 
ftructton  Derfe^en,  mte  er  fid^  ben  ffic^fifc^en  üßiniftem  gegen^ 
über  loer^alten  foQe;  btefetbeO  ift  Dorn  1.  Sebruar  1696 
unb  tautet: 

(Srnft  9(uguft,  S^urfürft  k.  9ta^t  unb  lieber  ©etrcmer  :c. 

Sir  ^aben  und  ben  dn^alt  be^en,  »a«  i^r  unterm  11/21. 

22   Jan 
unb  11/27.  Jan.,    ^  '     ,  '  rcfcriret,  untert^änigft  Dortragen 

laßen.  3^r  erinnert  euc^  nun,  oad  SBir  euc^  be^  eorer 
testen  vorigen  Snmefen^eit  am  S^ur^SSc^fifc^en  $ofe  unterm 
11.  unb  20.  Aprilis  1695  megen  gemiger  itt)if^^  !Denne^ 
mard,  (S^ur^®o(^fen  unb  SBoIffrnbfittel  gegen  Und  unb  Un« 
ferd  $errn  Sruberd  8b.  Dorgemefener  negotiationen  re- 
scribiret,  umb  berentmiden  ber  ^änifd^e  ®.  Stallt  von  Rumor 
unb  ber  SBoIfenbUtte(f(^e,  i^o  ju  SSien  snbsistirenbe  Mi- 
nister Yon  Imhof  nac^  S)redben  abgefc^idet  toorbeu. 

ÜDad  Serl  ift  bamatd  ba^tn  angefe^en  gemefen,  bag 
SBoIffenbfittel  ober  oielme^r  $)eriog  Anton  Ulrich  »egen 
bed  gttrftl.  äßolffenbüit.  Snt^eite  am  l>auenburgif(^cn  mit 
Sl^ur«®a(^fen  l^anbetn  unb  f eibigen  bed  S^urfflrften  Sb.  ab^ 
treten  moUen,  bagegen  (Sl)ur  ^  ® ac^f en  unfere  Introduction 
unb  bie  Combination  ber  SQtftent^ümer  ju  ^inbern  unb 
Und  unb  Unfered  $errn  ^ruberd  Sb.  aud  bem  Sauenbur^ 
gifc^en  ju  depossediren. 

&d  ift  {ttar  bamald  mit  folc^er  negotiation  nid^t  }um 
©taube  gelommen,  fonbern  bie  @a(^e  )u  weiterer  SSorne^» 
muug  nacb  ber  campagne  audgefe^et  morben.  iRad^bem 
aber  ^er^ogd  Anton  Ulrich  Sb.  le^t^in,  mie  eud^  betäubt, 
be^  bed  (S^urffirften  {u  ©ad^fen  8b.  ju  Seipjig  gemefen  unb 
XDxx  anbe^  vernommen,  ba^  obgebad^ter  ^Snifc^er  ®e^. 
Sla^t  von  Rumor  eben  umb  bie  3^i^  untenoeged  mfire  ge^ 


1)  ^«nnoD.  €$taat9ar((it). 


88 

tiefen,  umb  koieber  an  ben  (S^ur^Sfid^fifc^cn  $of  gu  ge^en,  fo 
fabelt  9Bit  Und  feine  anbete  SBemtu^tung  ma^en  fBnntti, 
a(d  bag  bad  Slbfe^en,  bie  Sac^e  bem  im  Dortgen  3a^r  ge^ 
nontmenen  SSerlag  nac^,  gu  reassnmiren  unb  }um  @tanbe  ju 
bringen,  barunter  verborgen  märe. 

Üäix  ^aben  aud^  bie  Derfic^erte  ^^ad^rt^t,  ha%  eben  be^ 
fott^er  .f)erjogen  Ant  Ulr.  8b.  neutic^en  Slntoefen^eit  ju 
S^ipjiO  X^tW^"  ^^  S^urfürften  gu  ®a6)\tn  8b.  unb  3f^ro 
Derabrebet  »orben,  mit  B^i'^^u^O  ^^^  be^berfeitigen  Mini- 
stroram,  gnm  @c^ein  eine  gemige  Alliantz  in  generalen 
unb  innocenten  terminis  gu  machen ,  meiere  an  f$ärft(. 
äßotffenbättelfc^er  ®eite  fomol  Don  ^ergogen  Badolph 
Aagnstö  a(9  $ergogen  Anton  Ulriohd  8b.  8b.  gu  DoKgie^en ; 
folc^er  Alliantz  aber  einen  Secret-Articul,  meieren  bed 
(E^urfärften  gu  @a(i)fen  unb  !pergogen  Anton  Ulrich«  8b. 
8b.  atlein  signiren,  unb  Don  meldjem  unter  ben  Sl^ur« 
©fid^fifd^en  ©ebienten  9?iemanb  ate  ber  Sdbmorfc^al  von  Schö- 
ning  SEßiffenfc^afft  ^aben  foQe,  gu  annectiren,  bed  l^aupt» 
fäc^Iic^en  3n^a(td:  bag  bed  S^urfilrften  8b.  obgebad)te  Gom- 
bination  ber  Siltftent^fimer  ^inbern  unb  mit  baran  fe^n 
iDoQte,  bag  Unfere  Introduction  bid  nad^  bcm  f^rieben  auf^ 
gefc^oben  roerben  möge;  bagegen  ^ergogen  Anton  Ulfichd 
8b.  ben  gürftl.  ©otffenbüttelft^en  änt^eit  am  8auenburgif4en 
an  S^ur^'Sac^fen  gu  cediren,  mit  bem  SSerfpredjen,  f eibigen 
nac^  $ergogen  Rudolph  August«  8b.  Xobe  S^ur»©a(^fen 
»irdlic^  einguröumen,  auc^  (S^ur^®a(^fen  gur  possession  be« 
ganzen  8auenburgif(^en  8anbed  gu  Der^elfen. 

^ir  rescribiren  eud^  biefe«  gu  bem  @nbe,  bamit  i^r 
nid^t  aQein  fär  eud^  barunter  ein  mac^fame«  Singe  gu  ^aben, 
fonbern  e«  au(^  bem  von  Gerstorf,  bem  von  Haxthausen 
unb  bem  ©rogmarfc^al  von  Haugwitz,  at«  meld^er  ftc^  aud^ 
atfegeit  fonberbal^r  affectionirt  für  Unfer  Interesse  ermiefen 
(ed  m&re  bann,  ba^  bie  erftern  3e^ben  bebenden  babe^ 
l^ätten)  gu  ©emüt^e  gu  führen  unb  i^nen  gu  erlennen  gu 
geben,  baß  SBir  ^offen  wolten,  fie  mürben  Don  fctbft  Der* 
nünfftig  ermeffen,  baß/  mann  fd^on  ^ergog  Anton  Ulrich 
bergleic^en,  mie  oberme^nt,  megeu  be«  Sauenburgifc^en  Der* 


89 

f))re(^en  fo(te,  er  bonnoi^  fefbiged  mäfi  würbe  Ratten  ober 
praestiren  ISnnen.  @otte  man  aber  bte  force  baju  ge^ 
brausen  unb  ettoa  !Detinemard  o^nerac^tet  feiner  mittetft  bed 
fo  genanbten  9{a^eburgifc^en  ^ttqUxifi  gefc^e^enen  rever- 
sirung  baju  9$orf(^ub  t^un  moQen,  mSre  Uxifi  ju  ero(^ten, 
1DQ9  fflr  Unruhe  baraud  entftel^en  mSfte,  tnbem  93tr  unb 
Unferd  ^erm  ®ruber«  Sb.  genötl^igt  fe^n  tofirben,  )u(äng« 
(tc^e  ®egenmttte(,  um  berglet^n  projecta  fruc^tlo«  )u 
machen  unb  Und  bagegen  in  @i(^er^eit  }u  fefeen,  jur  ^anb 
)u  nehmen,  moran  ed  Und  aud^  nt(^t  mürbe  ennange(n 
fönnen. 

SBir  gäben  bemnoc^  befagten  Ministris  )u  bebentcn,  ob 
nt(^t  fott)oI  bed  public!  ato  au(^  Dorne^mlic^  bad  6^ur« 
®fi(4fif(^e  interesBe  erforberte,  bte  ^ortfe^iung  ber  tractaten 
mit  Und  unb  Unferd  $errn  ®ruberd  Sb.  oorgeba(^ten  meiN 
audfe^enben  unb  t(|eild  impractioablen  desBeinen  ju  prae- 
feriren,  unb  ob  fie,  Ministri,  ftc^  nic^t  megen  bed  S^ferd, 
ben  fie  betäubter  mageu  pro  publioo  unb  für  i^red  gnä^ 
bigften  Ferren  Interesse  Ratten,  obligiret  achten  mürben, 
i^ren  credit  unb  dexteritSt  bal^in  an}umenben,  bog  bed 
S^urfurften  Sb.  t)on  obigen  deeseins  divertiret  unb  )U  er^ 
regtcr  Sortfe^ung  ber  tractaten  mit  Und  unb  Unferd  f)errn 
Sruberd  Sb.  disponiret  merben  mMfUn. 

X)ieffeitd  müge  mon  fe{|en,  n>ic  bod  Serd  mit  obge« 
bac^tem  gegen  Und  unb  Unfer  ^aug  gema(^eten  concert  ab« 
(auffen  mürbe,  unb  barnac^  feine  mesnres  nehmen.  3Ran 
mürbe  fic^  be^  ber  ^onbUtng  mit  (Sl^ur«®a(^fen  na(^  aOer 
X^untic^Ieit  finben  lagen,  unb  jmar,  mie  fc^on  Dor^ermald 
contestiret,  fo((^ed  nic^t  aud  ^idtramen  )u  feiner  @a(^e, 
fonbern  eineiig  unb  aUein  aud  estime  für  bed  S^urfürften 
}u  6a(^fen  Sb.  ^reunbfc^offt  unb  aud  ^egierbe  )u  ^dtU 
))flan}ung  bed  }mtf(^en  be^berfeitd  ^fiufem  oorbem  gepflo^ 
genen  oertramß^en  SBoIoerne^mend.  VHix  mürben  Und  aber 
nic^t,  mie  man  etma  oevmeinen  möchte,  intimidiren  (agen. 

2Bir  mären  mol  ocrfic^ert,  bafi  man  6^ur  *  ©ä^fifc^er 
®eitd  fo  menig  megen  ber  praetendirten  possession  ald 
au(^  megen  ber  ^eforgnig  }u  ber  succession  an  bem  Sauen^ 


90 

burgifc^en  mit  9le(^t  etioad  mürbe  behaupten  lönnen.  Softe 
man  aber  bie  ^anblung  Don  ftd^  loeifen  unb  via  facti  gegen 
Un9  Derfa^ren,  mfiften  Sir  ed  barauf  anfommen  tagen  unb 
tt)flrben  a\x6)  f(^on  äRittel  finben,  Un^  be^  Unfern  ©erec^t* 
famen  }u  mainteniren. 

@otten  ber  von  Gerstorf  unb  ber  von  Haxthausen 
für  gut  anfe^en,  bag  i^c  auc^  |emanb  ber  übrigen  Sl^ur^ 
@&(l^fif(^en  Ministrorum  oon  obigem  gegen  Und  oorfe^enbem 
concert  part  }u  geben,  merbet  il^r  ed  baran  nid|t  ermongeln 
lagen. 

Sad  ben  von  Miltitz,  begen  i^r  in  oorangegogener 
emrer  relation  oom  11/21.  Jan.  gebendet,  anfanget,  fo 
mxhtt  ifjr  bemfelben  Unfere  S^ur«@a(^e  unb  jmar  in  specie 
baju  recommendiren,  bag  er  ju  befSrbern  belieben  motte, 
bamit  er  be^  feiner  Sieberabreife  nac^  9iegendburg  )u  favor 
befugter  S^ur^^ac^e  instruiret  merben  möchte.  3m  Uebrigen 
aber  merbet  il^r  oon  bemjenigen,  fo  i^r  obbebeuteter  magen 
bem  von  Grerstorf  unb  bem  von  Haxtfaansen  ju  erlennen 
}u  geben,  euc^  gegen  t^n  nic^td  merden  tagen,  meit  mir  au(^ 
bie  9la(^ri(l^t  ^aben,  bag  er  im  ®runbe  fär  Unfer  interesse 
nic^t  mot  affectioniret  fei,  l^abet  beromegen  badjienige,  mad 
er  gegen  euc^  ®uted  oorgegeben,  nur  für  Simulation  }u 
ad^ten.  SBornac^  i^r  eud^  in  ädern  gegen  i^n  richten  merbet, 
bog  i^r  i^m  ntmixäf  gute  Sorte  gebet,  eud^  aber  auf  l^n 
niti^t  oertaget. 

SOtit  bem  gelbmarf^at  von  Schöning  merbet  i^r  fo 
umbge^en,  mie  Sir  euc^  in  ber  t\x6)  mitgegebenen  instrnction 
oom  27.  Dec.  1695  bebeutet,  euc^  aber  au(^  auf  i^n  nic^t  oer^ 
tagen,  meit  Sir  miffen,  anif  aud  oorberegter  emrer  relation 
genugfam  errettet,  bag  er  in  effeotu  ni^t  beger  gegen  Und 
intentioniret,  ald  er  oor  biefem  gemefen. 

^annooer  ben  1.  Febr.  1696. 

ernft  auguft,  ß^urfürft. 
?(toten).    0.  b.  S(u«f4e).    ?){ugo). 

3Itend  bemgemfig  gemachte  emftlic^e  93orfte((ungen  f^aU 
ten  ben  beften  Srfotg;  fc^on  am  8.  ^^ebruar  berichtet  er  an 


91 

feinen  fturffirften  ffirnft  Äuguft :  1)  —  „Je  viens  de  la  cour 
y  ayant  rencontr^  Mr.  Haxtbaasen,  qui  m'a  dit  en  con- 
fidence,  qne  le  ministre  de  Wolfenbuttel  avait  pröseDtä 
an  projet  d'alliance  diabolique.  J'y  röpliquois, 
qne  je  n'espörois  pas,  qn'on  donneroit  Ik  dedans.  II 
r^pondit,  que  non  et  que  tout  le  conseil  s'y  oppoBoit. 
Je  Iny  demandois  encore  ane  fois,  si  je  pouyois  m'en 
assenrer?  II  me  dit,  qa'oni;  mais  il  me  prioit  k  mesme 
tempSy  de  sortir  de  Taffaire  de  Laaenbourg,  ponr  oter 
le  pretexte  anx  ennemis  de  V.  A.  £.  J'y  röpondus, 
qne  cela  ne  d^pendoit  de  Y.  A.  £.  et  que  c'östoit  k 
eux,  k  s'expliqner  et  que  Ton  avoit  de  nostre  cdtö 
donnö  des  conditionSy  aoxqnelles  on  attendoit  rösolu- 
tion  de  Msgr.  TJ^lecteur  de  Saxe.''  3Iten  ^atte  bann 
ani)  eine  Unterrebung  mit  ben  anbern  fäc^fifc^en  3ßini[tern 
unb  l^atte  bie  freubige  ©enugtl^uung,  baß  fie  alle  gegen  bed 
$er}ogd  9Inton  Ulrid^  9(nträge  maren  unb  benfetben  entf^te^ 
ben  t)on  feinen  ^l&nen  abrat^en  moQten.  9lm  21.  f^ebruar 
fanb  in  iCre^ben  eine  große  äßinifter^Sonferenj  ©tatt,  um 
bie  9nttt)ort  feftjufteaen,  miäft  fie  bem  SBo(fenbatteIf(^en 
3(bgefanbten,  äßarfd^aQ  d.  ©teinberg,  in  Setreff  bed  9lIIian2« 
^roiectd  geben  foQten.  Ueber  bad  9iefuttat  biefer  @it}ung 
berichtet  3Iten  fc^on  am  folgenben  Xage,  ben  22.  gebruar 
1696,  in  einem  cJ^iffrierten  ©^reiben  an  ^urfflrft  Srnft 
Äugup:  2)  —  „Les  ministres  y  avoient  r^prösente  avec 
des  raisoDS  bien  solides,  qne  S.  A.  E.  ne  ponvoit  —  qnand 
mesme  Elle  en  anroit  la  volonte  —  faire  ancun  traitö  avec 
qni  que  ce  puisse  6tre  contre  le  9.  Electorat  ny  contre 
la  primog^nitare,  que  Son  int^rest  et  Son  honneur 
l'obligeoient  k  s'y  maintenir.  —  Enfin  on  avoit  opino 
de  le  [ü.  ©teinberg]  renvoyer,  comme  il  est  venu,  k  ce 
qne  Haxthansen  m'en  a  asseur^  encore  hier  au  soir."* 
3Iten  fügt  in  bem  ©(^reiben  nocJ^  ^Inju,  baß  bie  fturfürpin* 
aKutter  in  5Dre«ben  nac^  Äräften  für  ®oIfenbütteI  arbeite 


1)  $annt)t).  &adt9axdji\t>. 

2)  ^annot).  f^taatdar^io. 


92 

fic^  i>ö6cl  bcfonbcr«  auf  blc  ijrau  bc«  aKiniflcr«  ö.  ©crftorff 
ftfi^c,  icbo^  toürbe  er  leitete  burd^  ein  geeignete«  ©efc^enf 
gewinnen  ISnnen:  nP^roeque  c'est  la  femme  dn  monde 
]a  plus  int^ress^e.  **  Unb  [c^on  m^  ein  paar  SCogcn,  am 
24.  gebruar,  fann  er  na^  ^annoüer  mctben;  ')  —  „Nob 
amys  ont  fait  des  merveilles.  Gerstorf  r^siste  coutre 
les  tentations  de  sa  femme  et  je  triomphe.  Le  mi- 
nistre  de  Wolfenbüttel  eut  hier  sur  le  soir  son  audience 
de  cong^,  pour  s'en  retourner  chez  Iny  sans  avoir  rien 
fait!  2) 

@o  ^atte  3tten  biefen  feinbliclöen  Sutrigucn  unb  'Plänen 
gegenüber  fiegrel^  feine  biplomatifc^e  «ufgabe  in  S)re«bcn 
geWft;  aber  bie  großen  Angelegenheiten  fotool^t  ber  Äur  al« 
ber  tauenburgifc^cn  ©ucceffion  tooren  noc^  nic^t  ju  (gnbe 
geführt,  ffiegen  ber  erfteren  ©acj^e,  ber  3ntrobuction,  wer* 
ben  wir  3tten  noc^  f)Jäter  in  ©erlin  t^ätig  fe^en;  bie  lauen» 
burgif(^e  Stngetegenl^ett,  für  bie  er  fo  lange  unb  eifrig  ge* 
wirft  ^atte,  warb  im  folgenbcn  Oa^rc  burd)  feinen  5Wac^foIger 
am  ffidöfid»*)Jo(nifcl)en  ^ofc,  ben  Oberfammer^crrn  ü.  Ätentfc, 
erlebigt,  wo  am  19.  3anuar  (1697)  ber  fo  ge(bbebfirftige 
griebric^  9(uguft  feine  Steckte  unb  9(nfprü(^e  an  Sauenburg 
für  1,100,000  Zffaltt  an  5)annot)er  unb  Seife  öerfaufte. 

Da  ber  Surfürft  griebrid^  «uguft  am  26.  «^ril  1696 
feine  große  9teife  nac^  SBien  unb  oon  ba  nac^  $o(en  an^ 
treten  wollte,  warb  3(ten  oom  Dre«bener  ^ofe  abberufen. 
SBenige  SCage  oor  be«  Äurfürften  äbreife  ^atte  Slten  bei 
bemfelben  noc^  eine  ftarte  ^tijtvti  mit  bur^jumac^en,  über 
Welche  er  offen^erjig  an  (Srnft  Sluguft  am  24.  Spril  beri(!^» 
tet:  3)  —  „Avanthier,  premier  jour  de  festes  de  Päques 
S.  A.  E.   disna  k  nne  petite  table  k  six  converts;  le 

^)  {^annot}.  ®taat9ard^io. 

2)  3n  bicfem  @c^rfiben  erw&^nt  3Itrn  no(^:  ^S.A.E1.  est  pres- 
que  toujours  ou  au  jeu  de  pomme  ou  chez  la  Königsmarck;  la 
mödisance  dit,  qu^elle  se  sert  des  choses  comme  faisoit  la  com- 
tesse  de  Rochlitz,  pour  l^entretenir  et  pour  la  rendre  constant 
Od  dit  de  mesme,  que  Msgr,  TElecteur  la  craind  beauconp.  II 
mange  fort  souvent  chez  eile,  particuliörement  le  soir.^ 

3)  $annot>.  ©taatdard^iD. 


93 

comte  de  Harracfa  et  moy  eu  ätions.  On  y  bat  bor- 
riblement  et  j'eus  si  bien  ma  part,  qne  je  n'en  puis 
encore  revenir.  On  poassa  si  loin  la  döbaucbe,  que 
S.  A.  E.  alla  criante  par  la  ville  A  cheval.  Ce.fut  en 
vin  de  Bourgogne  et  Champagne  qni  vint  d'arriver  de 
France;  on  le  bat  dans  des  grandes  vaisseaux  d'or 
enchäss^es  de  diamants.  Le  lendemain  qni  fat  hier 
je  me  troayai  mal  et  allai  me  promener  seal,  poar 
chasser  mon  mal  de  tSte.  S.  A.  E.  y  vint  aassy  seal 
en  Chaise  rolante;  desqa'  Elle  m^apergat,  vint  an  galop 
k  mon  carrosse  et  me  demanda:  comme  je  me  portois 
de  Texcfes  que  j'avais  fait.  J'y  r^pliquois:  fort  mal! 
U  poarsaivity  qa'il  ^toit  encore  allö  chez  Schöning,  oü 
il  avoit  continnö  jasqu'ä  trois  heares  da  matin.''  — 
3(ten  fügt  aber  nod(|  ^inju,  ba§  er  ben  guten  Ipumor,  in 
toelc^em  er  ben  ^urfürften  traf,  benu^t  ^abe,  i^m  nod^  ein«» 
mat  bie  t$örberung  ber  ^annooerfc^en  Angelegenheiten  brin* 
genbft  an2uem))fe^Ien. 

9[m  10.  aßai  1696  Derlieg  3(ten  SDre^ben  unb  lehrte 
na^  ^annoDer  gurüd,  wo  er  gleich  barauf  t)on  (Srnft  Sluguft 
in  Slnerfennung  fetner  etferigen  unb  erfolgreichen  £)ienfte 
)um  ©e^einten  9lat^  ernannt  n)urbe. 


S)ritte  Slbt^eilung. 
^tttn  ah  ^annovttf^et  ^efanhUt  am  ^ßofe  }ti  ^etfiit. 

aOWt  öerft^icbencn  Unterbrc(ftungcti  1697  —  1708. 

1.    IDandelmann«  gatl.  —  Du  Sro«. 

9Ud  3(ten  na^  $annot)er  jurädfe^rte,  fanb  er  ben  ^r^ 
fürften  Srnft  Äuguft  in  fe^r  tcibenbem  3"Pönbc.  ©^on  im 
3Btnter  bed  3a^red  1693/94  mar  berfelbe  bcbenllic^  ertranlt 
unb  l^atte  fi^  nic^t  loieber  er^ott,  fonbern  \x>ax  immer  l^in^ 
fäBiger  geworben.  Salb  nac^  3(ten«  Snlunft  in  $annot)er 
fu(^te  ber  Äurfürft  aber  bie  ffialbe^frifc^e  auf  feinem  belieb* 
ten  3agbf(^toffe  Sindburg  im  ©rinbertoatb  auf,  mol^tn  3Uen 


94 

nebft  grau  mit  bem  5)ofe  folflen  mußte,  ^icr  warb  Srnft 
9(uguft  aber  aixäf  no(^  t)om  ©erlöge  getroffen  unb  fein  3^- 
ftanb  berart,  bag  er  ben  9{egterungdgef(^äften  ftc^  nt^t  mel^r 
unter}ie^en  louute  unb  biefe  ftittfc^meigenb  bem  ^urprinjen 
®eorg  ^ubmtg  übertragen  lourben.  S)a  man  ein  DteQei^t 
balbiged  Snbe  bed  ^urffirften  befürd^ten  mugte,  »ünfc^te 
man  in  ^annooer  uor  HQem  bte  fturfa(^e,  für  toelc^e  jener 
fo  lange  mit  aüer  (Snergie  unb  uuüerbroffenem  Sifer  ge* 
arbeitet  unb  f^on  gemaltige  ©ummen  vermanbt  l^atte,  }um 
9(bf(^(u§  gebraut  miffen  mit  ber  3ntrobuction, ')  meiere  no(^ 
immer  ni^t  ju  erreid^en  gemefen  mar,  ^)  nac^bem  man  aud^ 
Dergeblic^,  al9  bte  correfponbierenben  gflrften  }ur  9(nertennung 
ber  neunten  Stur  nic^t  ju  bemegen  maren,  biefe^  burc^  eine 
europ5if(^e  Slnertennung  ju  erfe^en  oerfuc^t  l^atte,  inbem  ber 
^aunoDerfc^e  ©efanbte  t).  ®ot^mer  im  ^aag  beauftragt  mar, 
bei  ben  SSerl^anblungen  bed  gfi^bendcongreffed  2U  ^dmid 
einen  SlrtiTel  fiber  Knerlennung  ber  ^annoDerfc^en  Jtur  unb 
bamit  bie  ©arantte  ber  europ&ifc^en  ©rogmäc^te  au^jumir^ 
len.  3)  Um  nun  biefe  9(nge(egenl)ett  beim  branbenburgifc^en 
§ofe  nac^brutftic^ft  meiter  ju  färbern  unb  für  ben  fc^timm* 
ften  gatl  be«  etmoigen  lobe«  Srnft  Äuguftö  bie  Sntereffen 
feine«  ?Ra(^fo(ger«  ma^rjune^men,  marb  SIten  im  Öa^re  1697 
t)om  {jannooerfc^en  unb  ceQefc^en  ^ofe  gemeinfc^aftKc^  atö 
©efanbter  nac^  ©ertin  geft^idt,  »o  berfetbe  eine  beliebte  ^er* 
f9n(i(^feit  mar  fornot}!  bei  ber  fturfürftin  ©op^ie  S^arfotte, 
ate  au(^  bei  griebric^  III.  felber,  »elc^er  fd&on  bei  feiner 
93ermä^(ung  ju  $)annooec  il^n  f^ä^en  gelernt  unb  bamald 
mit  bem  t)on  i^m  fc^on  al«  Äronprinjen  geftifteten  ordre  de 
la  g^nerositä  beehrt  l^atte,  unb  mo  3(ten  auc^  bie  ^^reunb« 
f(^aft  ber  einflußreichen  SOtinifter  o.  S^maHom^It  unb  ^aul 
t).  i$u(^«  t)ern)ert^en  tonnte. 


1)  Ögt.  @.  40. 

3)  Sgl.  bie  eißen  3  Seilte  bed  ^annob.  ©efanbten  b.  $Kmba((  in 
9^egeneburg  in  anlöge  VI,  1-3. 

3)  IBgf,  über  bie  dt^dtotcCer  griebendoer^onblungen  bie  Sendete  br« 
2:4oma0  (Srote  (<So§n  be«  t^erflorbenen  9}2tni{ler  •  $r&|ibenten  Otto 
Orote)  an  3(tcn  in  Einlage  YII. 


95 

Ucbcr  ba«  furffirftUt^c  ?aar  ju  «ertin  gicbt  SC^.  (g. 
t).  3Iten  nac^  ben  t^apiercn  feinet  93ater9  folgenbe  g^araf^ 
tcriftU:  „Fröderic,  ilecteur  de  Brandenbourg,  depuig 
roi  de  Prasse,  6ioit  an  prince  de  bon  air  et  b^nin; 
imitatear  de  Lonis  XIY.  il  entretenoit  une  conr  süperbe, 
däpensoit  infiniment  en  b&timents  et  festes  et  protegoit 
les  belies  lettres.  Le  produit  de  nombre  de  provinces 
qn'il  ayoit  rendu  florissantes  par  r^tablissement  des 
mannfactures  et  en  encoaragant  le  commerce  avec  les 
sabsides  consid^rables,  qne  les  alli^s  contre  la  France 
loi  payirent  pendant  deux  longnes  gnerres  consäcntives, 
le  mirent  en  ästat,  d'y  fournir  sans  ancnnement  fonler 
ses  snjets,  de  mesme  qn'anx  frais  de  la  royautä  et 
aux  grands  dons,  dont  il  combloit  ses  favoris^  de 
laisser  a  son  fils  ses  fruits  opnlants  avec  nne  grosse 
somme  d'argent  en  coffre.  II  scent  contenir  ce  fils  pas 
antrement  docile  dans  le  devoir  et  dans  le  respect 
qn'il  Ini  devoit.  Au  reste  d'un  genie  mädiocre,  foible 
et  bagatelier  tonjonrs,  gouvernä  et  bientost  las  de 
ceux  qni  le  gouvemoient.  De  Ik  Torigine  de  tant  de 
cbangements  arriväs  k  sa  conr,  nne  des  plns  oragenses 
dn  tempSy  et  dans  le  minist^re  et  dans  la  fayenr;  dis- 
graces,  ponrtant  qu'ils  k  pen  d'exemples  prte  abontis- 
soient  k  estre  envoyä  en  province,  nanti  d'nne  pension 
consid^rable  on  d'nne  Charge  d'anctoritö,  avec  espoir 
mesme  d'nn  retonr,  ainsi  qne  les  disgraces  de  la  conr 
de  Berlin  valoient  mienx  sonvent  qne  les  fortnnes  les 
plns  brillantes  des  antres  conrs  d'Allemagne. 

Sophie  Charlotte,  älectrice  de  Brandenbonrg, 
ayoit  de  la  beantä,  qnoiqne  petite  et  grosse,  beanconp 
d'esprit  recherchante  cenx  qui  en  avoient  et  la  conver- 
sation  des  gens  de  lettres.  Elle  aimoit  infiniment  son 
fr^re  ölectenr  d'Hanovre  et  la  vie  donce  et  ais^e  qa'on 
menoii  a  sa  conr,  anssi  eile  ne  manqnoit  gnfere,  d'y 
passer  un  conple  de  mois  de  l'hyver  ponr  en  jonir. 
Commnnement  eile  s^jonmoit  V6t&  k  Lntzelbonrg,  sa 
maison  de  campagne,  oü  eile  vivoit  selon  sa  mani^rC; 


96 

tr^s  diff^rente  du  roi  son  mari,  qni  Ini  laissoit  li-dessus 
nne  grande  libertö.  Son  toar  pour  le  gonyenier  Beroit 
yenne,  si  TaverBion  poar  le  faste,  les  cör^monieB  et 
aatres  inclinatioDS  favorites  de  son  ipouxj  joints  anx 
chipoteries  [siel]  ordinaires  des  gens  de  conr,  qni  ne 
trouvferent  pas  leur  conte  d'aogmenter  son  cr^it,  ne 
l'enssent  emp6ch6.**  — 

!Z)er  bamate  allmächtige  ilRintfter  bed  Surfurften  Don 
SranbenDurg  war  ber  befannte  (Sberl^arb  t>.  !£)an(felmann. 
!£)iefer  ^atte  [lii,  kDtnn  nid^t  prtnci)}tel[,  boc^  öfter  nac^  ben 
Umft&nben  gegen  bie  dntereffen  ber  l^annooerfc^en  $)audpotttif 
erHfirt;  kDte  er  namenllid^  früher  ben  Siberftanb  unterftüfet 
l^atte,  metc^en  bie  Slnfu^rung  ber  Primogenitur  in  ber  jün^ 
gern  Stute  bed  ^aufed  ^raunfc^weig  ^  Lüneburg  in  biefem 
^aufe  felber  fanb,  befonberd  bei  ben  ©öl^nen  (Krnft  Sluguftd. 
Um  i^n  nun  für  bie  l^annoberfc^en  3ntereffen  gan)  jn  ge^ 
minnen,  warb  neben  3tten  oom  fturprinjen  ®eorg  Submig 
bamate  noc^  ein  SRann  nac^  Berlin  entfanbt^  welcher  in  ben 
intimften  unb  DertrauUc^ften  Weiterungen  ju  3)andelmann 
ftanb:  ber  politifc^e  Abenteurer  jener  ^tit  30^.  9(ug.  bu 
Srod. ')  tiefer,  ein  ®a9cogner,  einem  !Dominicanerf(ofter 
entlaufen  nnb  itn  SluiSlanbe  fein  ®(fi<I  fud^enb^  fanb  bann 
in  (iDeutfd^Ianb  am  $olftein«@ottorper  ^ofe  Sinftedung;  a(9 
beffen  ®efanbten  finben  wir  i^n  1675  in  Sonbon,  im  fot 
genben  Sa^re  ald  englifc^en  9(genten  jn  Sopen^agen  unb 
©tod^olm,  unb  1684  treffen  wir  i^n  in^anttober;  imdunt 
1692  im  l^annooerfc^en  Auftrage  ju  SIeDe  bei  ber  Anwefen^ 
^eit  be«  fturffirften  t)on  Wranbenburg  bafetbft,  wo  ed  i^m 
gelang,  eine  grSgere  Annäherung  ber  beiben  ^5fe  uon  Werlin 
nttb  $annooer  )u  erjielen.  @eit  biefem  Sa^re  war  er  an 
biefen  beiben  $öfen  eine  oft  gebrannte  ^erfönlic^Ieit,  bejog 
oon  beiben  ^enfiouen,  blieb  in  eiferigem  S^ertc^r  mit  Seibni) 
unb  trat  in  bie  oertrauüc^fien  Wejie^ungen  )u  üDancfelmann, 
beffen  treuer  Anhänger  er  blieb,    dtten  war  mit  ber  ^Reben« 

1)  8g(.  Aber  t(n  ben  Srtitet  oon  ^.  ^tefflau  in  ber  AQgcm. 
2)(utfd^en  9tograp^ie  V,  446  ff.  unb  „^ctraftflcfe  )ur  (^efd^.  bu  (Sro«*  k./' 
^evauegeg.  t>.  ^.  SrcffUu.  8ecL  1875. 


97 

fenbung  bu  Srod'  ni^t  jufrtcben  unb  l^atte  fein  rec^ted  SSer^ 
trauen  ju  bemfe(6en,  über  meieren  er  f(^on  bei  feinem  9(tt^ 
enthalte  in  ÜDredben  t)on  ®c^önlng  bad  Dertterfenbfte  Urtl^eit 
gehört  ^atte.  ^m  16.  mäxi  1695  fc^reibt  3Iten  an  ben 
fturfürften  Srnft  Sluguft:  ^)  —  nSchöning  parla  entre 
antres  du  Du  Cros,  lequel,  disoit-il,  ästoit  an  mächant 
homme  et  avoit  inventö  mille  mensonges  de  Inj  et  lenr 
avoit  donn^  dötoors  si  apparents,  qn'on  aaroit  le  pris 
ponr  veritä.  II  avoit  anssy  fort  parlä  de  moy  et  da 
döfant  Grote^  et  qne  cet  homme -la  s'estant  offert  k 
d' Astfeld  ponr  trois  cent  äcas,  qai  avoit  refasö  k  les 
lay  donner,  qoe  cela  avoit  tellement  d^pitö  le  dit  da 
CroBy  qu'il  s'^stoit  jettä  entre  les  bras  de  la  cour  de 
Berlin,  oü  il  avoit  debitö  mille  ehoses  et  de  luy  et  de 
moy  et  da  defantGrote,  que  luy,  Schöning,  s'ästonnoit 
de  ce  que  V.  A.  £.  se  fioit  k  an  meine  d^froquä, 
leqnel  tost  ou  tard  le  tromperoit.  II  me  disoit  cent 
antres  choses  et  passa  k  Danquelmann  en  me  comp- 
tant  Torigine  de  leur  inimitiö.  *"  dUen  änderte  bem  ®raf en 
"^laten  auc^  feine  Befürchtung,  bag  fein  Sluftrag  in  Berlin 
oon  bu  Srod  mentg  mürbe  geförbert  merben;  morauf  $Iaten 
aber  ermieberte,  bag  man  mo^I  miffe,  bag  bu  Srod  am  bor^ 
tigen  ^ofe  ni^td  oermSge  auger  nur  bei  'Dandelmann,  aber 
!rin  änberer  fei  f o  fä^lg,  biefem  mit  ßrfolg  bie  nöt^igen  3n* 
ftnuationen  iu  machen.  2). 

3(ten  foüte  aber  in  ©ertin  aut^  beu  ffieg  bcr  3ntrigue 
nic^t  oerfc^mS^en,  um  tu  feinem  3^^<'^  )u  gelangen.  3n 
einem  c^riffrierten  ©(^reiben  oom  7.  9loDember  1697  t^eilt 
ber  Sabinet«rat^  o.  ^attorf  in  ^annoöer  SIten  mit,  3) 
baB  bem  Äurfürften  ein  ®ebanle  gefommeu  fei,  ben  er,  ^aU 
torf,  atten  mtttl^cUen  foBe  unb  »etc^er  oort^eitl^aft  für  bic 
Iiannooerfc^en  «ngelegen^eiten  fein  toürbe:  nfimlic^  3wietra^t 
ikoifc^en  ftolbe  unb  Barfud  ]^ert)oriurufen  unb  bie  Sreunb^ 


1)  ^annok).  ©tootdar^it). 

2)  »gl.  anlöge  II,  13. 

3)  «gl.  Slnlage  IV,  3. 

1879. 


98 

[c^aft  eine«  Don  i^nen  )u  gewinnen.  3>er  ^rffirft  meine, 
3Itcn  fSnne  ba«  ju  ©tanbe  bringen  burc!^  bie  grau  be« 
Stfteren,  mit  ber  er  jia  au^geieic^net  gut  [teilen  foOe. 

Äaum  l^atten  aber  Sttcn  unb  bu  Sro«  In  ©crlin  ll^re 
ÜT^ätigTeit  begonnen,  ate  ptöfe(i(^  bie  f(^re<IIi(^e  ftataftrop^e 
ht»  bid  ba^in  fo  m&c^tigen  !I)an(fetmaun  l^ereinbrad^,  meiere 
bie  äßiffion  bed  bu  Srod  gau)  oergebtic^  ma^te  unb  bie« 
jenigc  SWten«  in  neue  ©a^ncn  lenfte.  *) 

®kiä)  noc^  il^rer  Slnfunft  in  ©erlin  gewannen  pe  nähere 
Senntnid  Don  ber  uerSnberten  Sage  ber  SMnge:  mie  bie  ßur^ 
färftin  ®o))^ie  Sl^arlotte,  bid  ba^in  burc^  'Dandelmann  t)on  ieber 
t)oUtif(!^en  Sinttirlung  abgebrängt,  |et}t  i^rem  ©emal^Ie  nS^er 
[tanb  unb  oon  größerm  (Sinftu§  auf  i^n  war,  unb  wie  3Bo^ 
mente  t)erf(^iebener  Srt  {ufammenmirlten,  ben  adgemaltigen 
SWinifter  gu  ftürgen:  ber  ÜÄangel  an  großen  ßrfolgen  in  ber 
auswärtigen  ^olitil,  bie  im  3nnern  ^eröortretenben  SSerlegen^ 
Reiten,  bie  SSerftimmung  ber  angefe^enften  ÜRänner  in  $)of 
unb  ©taat,  befonberS  aber  bad  ftete  SD^duerftSnbni«  mit  ber 
aurfürftin,  feine  äfleinl^errft^aft  über  ben  fturfürften  unb 
Ueberl^ebungen  bed  ®elbftgefü^(d,  welche  man  bem  fflr  iebe 
S$er(e^ung  feinet  perfönlic^en  Sufe^enS  fe^r  empfinblic^en 
Sriebri(^  III.  2)  gefc^idt  unb  noc^  fibertrieben  hinterbrachte. 


1)  atuf  bie  befannte  ©efc^t^te  bed  goKe«  S)an(lelinannd,  i^re  Ur< 
fa^en  unb  2)etatld  fönnen  mit  ^tcr  ntd)t  weiter  eingeben,  af6  bietet 
unbefannte  ^ctenfiücfc  barüber  mitgut^eilen,  unb  t^erweifen  ouf  bie  ein- 
ge^enben  2)arflellungen  bei  ^antt,  2)rot)fen  unb  nantentlic^  auf  bie 
neuejle  barflber  erfd^ienene  @(^rift  t>on  ^,  Sregtou  unb  @.  Öfaocfo^n: 
„2)cr  gatt  a»eier  ^)reu6.  SÄiniflcr"  «.,  ©erlin  1878,  woau  ba«  ^ier  neu 
(begebene  eine  deine  Srg&ngung  bieten  mag. 

3)  3n  biefer  ©ejie^ung  fd^reibt  bu  Cro«  fpäter  (?>0.  «ßotjember)  an 
©raf  $Iaten:  „II  faut  que  Danquelmann  prenne  d^autres  voyes, 
afin  qull  öte  de  Tesprit  de  Msgr.  TElectear  Topinion  qu^on  a 
yonlu  donner  ä  S.  A.  E.,  que  de  Fair  et  avec  rautoritä  dont 
Mr.  de  Danquelmann  a  disposö  des  affaires  il  a  agi  en^lecteor 
et  que  cette  trop  grande  autoritö  de  Mr.  de  Danq.  fait  et  ici 
et  dans  les  cours  ötrangöres  plus  de  reflöxion  sur  Mr.  de  Danq. 
que  Bur  S.  A.  E.  elle-m6me.  A  la  yerit^  on  ne  pouvoit  prendre 
Mgsr.  ri&lecteur  par  an  endroit  plus  sensible  ätouslesprinces." 


99 

3(teti  berichtete  über  biefe  3i<Pnbe  unb  dntrlguen  am 
berliner  $ofe  unb  über  bie  bro^enbe  ftataftro^^e  audffi^rlid^ 
nac^  ^annoDer  unb  bat  um  nähere  93er^a(tungdma^rege(n. 
darauf  fd^reibt  i^m  ®raf  flöten  am  16.  9lot)embcr  (1697):  >) 
bie  bort  beuorfte^enben  Setfinberungen  mürben  ^offenttid^  bad 
gute  (Sinoeme^men  jwif^en  ben  ^6fen  Berlin  unb  ^annoDer 
ntc^t  ftören;  bie  au^ttSrtigen  9(ngelegen^eiten  mürben  boc^ 
mo^I  bei  !£)an<fe(mann  bleiben.  ü)ie  SSer^fittniffe  feien  aOer^ 
bingd  belicater  ^ftatur,  aber  menn  3(ten  ben  3Beifungen  ber 
Äurfürpin  folge,  merbe  er  nic^t  ftrauc^etn  (broncher),  auc^ 
fei  dtten  »trop  habile,  ponr  ne  pas  garder  un  certain 
milieu,  que  Vons  ne  paroissiez  paB  de  vonloir  tonrner 
le  dos  k  qui  la  fortnne  le  tonrne.  Le  plus  stlr  ponr- 
tant  est,  de  regarder  un  peu  les  iyinemeuBj  de  faire 
la  gaerre  k  Toeil  et  ne  pas  trop  se  presser  k  vonloir 
finir  Yostre  n^otiation"";  unb  am  ®(^Iu§  fpenbet  er  3tten 
bad  Sob:  ,,  Yostre  condnite  jnsqn'icy  est  si  bonne  et  si 
jadicieuse,  qn'on  auroit  tort,  de  n'estre  pas  pleinement 
content  de  Vous." 

!&u  Sro9  erl^ielt  uon  2)ande(mann  felber  bie  9Serfi(^e^ 
rung,  bag  bie  3ntriguen  gegen  i^n  namentlich  t)on  ber  ^nv^ 
fürftin  ausgingen  unb  er  entfd^Ioffen  fei,  feine  (Snttaffung  )u 
erbitten,  Dörfer  aber  noc^  aUed  i^m  WlSqüäit  für  bad  3n^ 
tereffe  bed  l^annooerfc^en  $ofed,  in^befonbere  für  bie  fturfad^e 
t^un  moüe.  ÜDu  Srod  berid[|tet  am  26.  9tot)ember  1697  an 
$Iaten:  „Les  intrigues  s'^chanffent  extrSmement  contre 
Danqnelmann,  et  m6me  11  paroit  persuadö,  que  Madame 
r^lectrice  en  est  le  premier  mobile.  II  vient  de  me 
protester,  que  ce  malhenr  qn'il  a,  d'Stre  si  mal  dans  Tesprit 
de  Mad.  r^lectrice  sans  ancune  esp^rance,  qn'elle  venille 
lui  savoir  gr^  de  tout  ce  qu'il  pourroit  faire  ponr 
l'ayancement  des  affaires  de  la  cour  de  Hanoyre,  ne 
FempSchera  pas  de  s'employer,  autant  qu'il  ponrra  da- 
pendre  de  lui,  k  procurer  k  S.  A.  S-  Msgr.  le  Prince 
ji^lectoral  et  principalement  k  l'affaire  du  9.  äectorat 


1)  Sgl.  <{(ntage  H,  14. 

7* 


100 

tonte  sa  satisfaction  poBsible.""  —  3)u  Srod  nun,  beffen 
ganzer  Sinflug,  la  feine  bamattge  (Soften;,  auf  ber  bi^rtgen 
innigen  93erbinbung  mit  T)andelmann  beruhte  unb  ber  burd) 
biefen  t)om  berliner  ^ofe  bebeutenbe  (Sinna^men  erlangt  ^atte, ') 
t^at,  tt)a0  in  feinen  ftrSften  ftanb,  um  i^n  )u  ftüfeen.  Stuf 
fein  3u^^ben  fteOte  S)ande(mann,  um  bie  ftnrfflrftin  oieQeii^t 
gn&biger  gegen  fic^  }u  ftimmen,  am  20.  9^ooember  gu  beten 
©unften  ein  9(ctenftä(f  an^,  »oburc^  il^r  eine  ifi^rßc^e  uom 
fturffirften  bewilligte  3ulage  t)on  6000  X^alem  gefiebert  unb 
bie(elbe,  gu  bereu  S^^^ung  bid  ba^in  Diertelifi^rttc^  befonbere 
!Decrete  nSt^ig  waren,  nun  ein  für  aQe  SD^al  auf  bie  ftc^erfte 
Äaffe,  bie  ^ßoftfaffe,  angetoiefen  tourbe.  2)  »m  22.  9flot)ember 
l^atte  bu  Srod  bie  erfte  Unterrebung  mit  ber  fturffirftin. 
X)iefe(be  begegnete  il^m  mit  großer  Sälte;  ate  er  fie  bat,  flc^ 
für  ba«  ©elingen  feiner,  t)on  intern  Sruber,  bem  fturprinjen, 
i^m  ert^eilten  äßiffion  )u  uerioenben,  erwieberte  fie:  er  miffe 
n)o^(,  ba§  fie  feit  langer  ^tii  ni(^td  gum  ®e(ingen  t)on  @c 
fc^fiften  beitragen  (önnte,  unb  aü  er  barauf  oerfic^erte,  ba^ 
aderbingd  burd^  fie,  wenn  fie  moQe,  bie  Kngetegenl^eiten  einen 
beffern  Erfolg  l^aben  würben,  na^m  fie  biefe  Sorte  mit 
äugerfter  ^&Ite  auf  unb  mürbigte  i^n  feiner  Antwort.  !£)u 
&o9  berid^tet  barüber  an  bemfetben  ÜEage  (22. 9lot)ember)  an 
3Iten:    „Je  me  suis  retirö  de  la  cour  ce  soir,  Monsienr^ 


1)  6o  fc^retbt  8et(ma  (ed.  StUp)p  X,  40):  „Du  Gros  a  beau- 
conp  de  pouvoir  auprös  de  Mr.  Danqnelman  et  semble  mgme 
avoir  un  pea  trop  d^ascendant.  II  a  eu  ä  ce  quil  me  dit  nn 
jour  dans  qnatre  ans  jusqu*4  24000  öcus  des  bienfaits  de 
TElectenr.« 

2)  ^m  28.  9^ot)ember  fd^retbt  bu  <Sro0  an  dtten  ba«  Eiltet:  „J'ai 
oubliö  de  Voub  dire,  MoDsienr,  que  Tassignation  ponr  les  six 
mille  6cns  d^augmentation,  dont  j'avois  parl6  Mercredi  dernier 
au  Boir  k  Mr.  de  Danqnelman,  fut  dress^e  et  sign<^e  Jeudi  an 
matin  avant  la  d6part  de  Msgr.  FElectenr.  Cette  assignation 
est  sur  les  postes  qni  est  la  meüleure  caisse.  N'est-ce  pas 
encore  une  forte  prenve,  que  Mr.  de  Danqnelman  ne  perd  point 
d^occasion  de  faire  ce  qni  dopend  de  lui  ponr  le  service  de 
Madame  TElectrice  et  qn^en  mon  particulier  j^ai  tonte  la  joye 
imaginable?'' 


101 

autant  mortifiö  qa'on  le  püisse  estre.  Lorsque  j'ai  eu 
rhonnenr  de  faire  la  r^vörence  ä  Madame  r^lectrice 
et  de  Ini  dire,  que  je  suis  venu  par  ordre  de  Monsgr. 
le  Prinee  ^lectoral,  eile  m'a  röpondu,  qu'elle  souhaitoit, 
que  je  pnsBe  r^nssir.  Je  Ini  ai  dit,  que  tont  röussira 
bien  mieux  par  eile;  eile  m'a  dit,  que  je  s^ai  bien  il 
y  a  longtempSy  qne  ce  n'est  pas  par  eile,  que  les  choses 
r^ussissent.  J'ai  crü  de  devoir  et  mesme  de  pouvoir 
lui  dire,  que  j'oBois  lai  donner  des  assnrances,  que  e'est 
par  eile,  que  les  affaires  anront  an  meilleur  snoc^s,  si 
eile  le  voudra  et  qne,  lorsqnll  Ini  plaira,  eile  en  anra 
des  prenyes.  A  cela  Madame  Tj^leotrice  n'a  plns  rien 
dit  et  il  a  parn,  qu'elle  a  reeen  ees  demiferes  paroles 
avec  une  froideur  extreme.  Elle  a  sans  donte  bien 
eompris  ce  qne  je  vonlois  dire.  Je  suis  trfes  fachö, 
Monsieur,  de  trouver  si  peu  de  disposition;  pentestre 
qne  Madame  l'l^leetrice  reviendra  des  impressions  qu'il 
ne  paroit  qne  trop  qn'on  lui  a  donndes.  Si  les  affaires 
recnleront  an  lien  d'avancer,  j'anrois  nne  donleur  ex- 
treme. J'ai  bien  vonln,  Monsieur,  Vous  faire  s^avoir 
ce  qni  s'est  passö  et  Vons  snpplier,  de  vonloir  bien 
contribner,  si  Vous  le  ponrrez,  k  donner  k  Madame 
rj^lectrice  d'antres  sentimens.    Je  suis''  etc. 

an  bie  fturfürftin  ®o))^ie  @^artotte  richtete  bu  @rod 
bar  auf  folgenbeö  <S(^reiben:>)  „Madame.  J'ai  l'honnenr 
d'estre  ministre  public  et  d'estre  anssi  icy  par  ordre  de 
S.  A.  Serdn.  Msgr.  le  Prinee  !^lectoral*,  mais,  Madame, 
je  renoncerai  k  tonte  protection  et  je  me  ddpouillerai 
de  tont  caractire,  ponr  me  sonmettre  au  plus  indigne 
traitement,  s'il  se  tronvera,  que  jamais  j'aye  manqud 
k  la  tr^s  profonde  vönäration,  qne  je  dois  k  Y.  A.  £., 
et  ä  la  reconnoissance,  que  je  dois  a  V.  A.  £. ;  Thonneur 
qn'il  avoit  d'avoir  la  principale  part  dans  la  confidence 
de  Msgr.  FJ^lectenr,  Tintdrest  de  mes  maistres,  les  obli- 
gations,  que  je  lui  ai,  et  Fopinion,  que  j'ai  ene  tous- 


1)  (Soncept  Don  bu  <Srod'  $anb,  o^ne  ^atum. 


102 

jours  de  sa  probitö,  m'ont  donue  ces  sentimens  pour 
lui.  J'attends  de  Vostre  g^närosit^,  Madame;  la  pnis- 
sante  protection  d'une  si  grande  Princesse  qne  j'ai 
honor^e  tousjonrs  si  parfaitement  de  toutes  ses  bontes. 
Gette  consid^ration,  Madame,  et  celle  de  ma  passion 
extreme  pour  le  Service  de  Vos  S^r^nit^s  l^Iectorales 
fait  qne  j'ose  prendre  la  libert^,  de  snpplier  avec  toute 
soomission  V.  A.  E.,  de  ne  point  permettre,  que  mon 
attachement  k  la  personne  de  Mr.  de  Danquelman  et 
k  ses  int^rests  me  nuisse  en  aucnne  fagon.  Si  j'^stois 
coupablC;  toate  pleine  de  bont^  que  Yens  fites^  Madame, 
Voos  me  feriez  grace.  Mais  je  n'aurai  jamais  besoin 
de  rindulgence  sur  cela  de  V.  A.  £.  ayant  äste  tous- 
jours  comme  je  le  serai  toute  ma  vie  et  avec  un  trcs 
profond  respect,  Madame,  V.  A.  E.  etc.  du  Gros." 

3^u  Sro9  lieg  ft^  aber  burc^  bie  erfte  \6jU6itt  9(uf« 
mf)mtf  roziäit  er  bei  ber  fturfürftiti  gefunbeu  ^atte,  uic^t  ab* 
fc^reden,  burc^  3Iten  um  eine  neue  älubieng  bei  berfelben  nac^^ 
jufuc^en,  bie  ju  erreichen  aber  mit  ben  größten  ©(i^wierig- 
feiten  oerbunben  loar.  Slm  24.  9lot)ember  fc^reibt  er  an 
3Iten:  „Si  ce  n'^stoit,  Monsieur,  par  la  considäration 
de  l'avancement  des  affaires  dont  Vous  6tes  chargö,  je 
n'irois  point  k  la  cour,  puisque,  comme  Vous  me  le 
mandez,  Vous  avez  taut  depeine,  k  obtenir  de  Madame 
r^lectrice,  qu'elle  me  fasse  Thonneur  de  me  donner 
quelques  momens  d'audience.  Je  n'ai  point  donnö  sujet 
k  Mad.  FElectrice,  d'en  user  ainsi;  qui  que  ce  soit  n'a 
jamais  eu  ni  un  plus  profond  respect  pour  sa  personne, 
ni  plus  de  passion  pour  son  Service  que  moi.  Si  eile 
vouloit  se  donner  la  peine  de  räfl^chir  sur  la  grandeur 
de  mon  z&le,  eile  en  demeureroit  convaincue,  et  j'ose 
dire,  que  Msgr.  T^^lecteur  et  Mad.  TJ^lectrice  de  Bruns- 
wich  ne  Tignorent  pas.  II  m'est  d'ailleurs  fort  dur 
dans  Temploy  oü  je  suis,  d'estre  Obligo  de  mendier 
une  audience  ce  qu'on  n'a  point  accoutumö  de  refuser 
que  quand  on  a  de  tr^s  grands  sujets  d'indignation. 
G'est  donc  uniquement,  Monsieur,  pour  tacher  de  faciliter 


103 

VoBtre  nögotiation,  qne  j'anrai  Thonnear  de  parier  k 
Mad.  r£lectriee.  Les  affaires  de  la  cour  de  Hannovre 
sont  dans  un  östat,  qne  mesme  par  la  poste,  qni  arriva 
hier  an  soir,  on  me  preBBe  extrfimement,  de  ne  me 
mSsler  point  de  traverser  les  m^nres  qni  seprennent, 
et  c'eBt  ce  qae  je  ferai  voir  ä  naon  retoar  en  original 
a  S.  A.  S.  Msgr.  le  Prinee  J^lectoral.    Je  snis""  etc. 

®Iel4  barauf  ticktet  bu  Srod  ein  neue«  ©(^reiben  an 
SlUn,  morin  er  oerfic^ert,  biefen  in  feiner  i^m  aufgetrogenen 
3ßiffion  bei  ber  ftnrffirftin  nur  unterfttt^en  )u  »oOen,  »orin 
er  T)an<fe(mann  aufd  {BSrmfte  uert^etbigt  unb  beffen  Sluf^ 
re^ter^altung  atd  Dom  größten  3ntereffe  ffir  bte  l^annot)erf(!^en 
Hngelegenl^eiten  barfteQt.  (Sr  fc^retbt  an  Siitn:  ^)  „  Madame 
de  Bülow  m'avoit  promis  hier,  MonBieur,  de  me  faire 
s^avoir,  si  Mad.  rElectrice  vent  bien  me  faire  rhonneor 
de  me  donner  qnelqnes  momens  d'audience.  Mais  Mad. 
de  Bülow  ne  m'a  rien  fait  dire.  Je  suis  ayerti,  Mon- 
sienr,  qn'on  sonp^onne,  qne  je  ne  cherche  qa!ä  parier 
k  Mad.  r^Iectrice  de  Mr.  de  Danqnelman  et  qn'on  en 
a  raisonnö  anssi  hier  an  soir  en  nne  conversation,  oü 
Vons  6tes  snrvenn  snr  la  fin.  On  a  meBpe  erü,  qne 
ce  qne  j'ai  dit,  qne  je  sonhaite  d'avoir  Thonnenr  de 
parier  k  Mad.  T^lectrice  ponr  faciliter  Yostre  n^gotiation 
par  les  choses  qne  j'ai  k  Ini  dire  n'est  qn'nne  finesse 
ponr  mienx  m'insinner  anprfes  d'elle.  On  se  trompe, 
Monsienr,  et  je  Vons  proteste,  qne  mon  nniqne  bnt  est 
rhenrenx  snccis  des  affaires,  dont  Vons  6tes  chargä  et 
qn'il  a  plü  anssi  k  S.  A.  S.  le  Prinee  ^lectoral  de  me 
recommander.  Ce  qne  j'ai  k  dire  snr  cela  k  Mad. 
rElectrice  est  nne  prenve  tris  forte  et  trfes  conyaincante 
de  cette  verite.  Mais  quand  mesme  —  ce  qni  ponrtant 
n'est  pas  väritable  —  mon  dessein  seroit  de  prendre 
la  libertä  de  faire  connoistre  k  Mad.  TElectrice  ainsi 
qn'elle  m'a  fait  la  grace  de  ne  point  tronyer  manyais 
qne  je  Faye  fait  plnsienres  fois,  qn'elle  a  en  Mr.  de 


1)  9rief  o^ne  ^otunt. 


104 

Danqaeliuan  nn  serylteur  trfes  Mhle  et  trbs  passionne 
pour  ses  int^rests,  il  faut  que  ceux  qui  voudroient  em- 
pgcher,  que  Mad.  T^lectrice  me  fasse  Fhonneur  de 
m'ecouter  snr  cela,  ne  soient  pas  moins  ennemis  de  la 
cour  de  Hanovre  que  de  Mr.  de  Danquelman  mesme. 
Sur  quoy  je  Vous  supplie,  Monsieur,  de  vouloir  Vous 
Souvenir  de  ce  que  je  Vous  ai  dit  aujourd'hui.  Au 
reste  je  Vous  avoue,  Monsieur,  que  je  donnerois  de 
raon  sang,  de  voir  Mad.  ri^lectrice  enti^rement  satis- 
faite  de  Mr.  de  Danquelman,  et  je  ne  cache  pas,  que 
ma  passion  pour  le  service  de  Mr.  de  Danquelman  est 
si  grande,  que  je  serai  tousjours  prest  de  hazarder  tont 
au  monde,  pour  convaincre  et  Mad.  r^lectrice  —  si  je 
le  pouvois  —  et  toute  la  terre  de  la  justice  et  de  la 
reconnoissance,  que  je  suis  trfes  persuadö,  qu'on  doit 
et  icy  et  k  Hanovre  k  la  fidelite  et  an  zMe  de  Mr.  de 
Danquelman.  Je  ne  serois  pas  honneste  homme,  si  je 
n'aurois  ces  sentimens.  ^)  Soyez  trös  persuadö,  s'il 
Vous  plait,  Monsieur,  qu'il  y  va  plus  que  je  ne  s^au- 
rois  Vous  Texprimer  de  Tintirest  de  la  cour  de  Hanovre, 
qu'on  prenne  les  mesures  que  je  Vous  ai  t^moign^  au- 
jourd'hui,  Monsieur,  qu'il  est  nöcessaire  qui  se  prennent. 
Si  Vous  le  croyez,  Vous  y  contribuerez,  s'il  Vous  plait. 


1)  00  f^rctbt  bii  (2[rod  au4  an  @raf  $Iatcn  am  3.  2)ecenibrr: 
pCe  qui  arrive  ä  Mr.  de  Danquelman  rejaillit  sur  moi.  Mais 
il  pourroit  y  aller  de  ma  fortune  et  de  tous  les  malheurs  ä 
quoi  on  est  exposö,  je  ne  me  repentirai  Jamals  de  Tattache- 
ment  que  j'ai  eu  et  que  je  veux  bien  avoir  toute  ma  vie  ä 
tout  ce  qui  pcut  regarder  Mr.  de  Danq.,  do  qui  je  connois  si 
parfaitemont  la  probit^,  sa  fidelite  pour  son  maistre  et  son 
afTection  pour  S.  A.  S.  et  pour  S.  A.  E.  Msgr.  le  Prince  Elec- 
toral",  unb  nadi  brr  l^otoflrop^e  am  14.  ^ecember  an  benfdben: 
„Pour  moi  j'avoue  k  V.  Exe,  que  je  conserve  pour  Mr.  de 
Danq.  le  mesme  attachement  et  la  mesme  östime  que  j'avois 
pour  lui,  quand  il  östoit  premier  ministro.  J^ai  vu  do  pr6s 
rhonnetet6  de  son  procöd^  en  toutes  affaires  et  surtout  la 
vöritable  affection  qu'il  avoit  pour  les  intörcsts  de  la  cour  de 
Hanovre  et  particuli^rement  pour  le  succös  du  9.  ölectorat^ 


105 

qae  si  Vons  s^vez  de  meillenres  voyes  et  plus  Büres, 
je  m'en  rassnrerai,  mon  devoir  pr^sentement  et  la  forte 
inclination  qae  j'ai,  de  Vous  voir  reossir  en  tont, 
m'obligent  de  preiidre  part  k  tont  ce  qai  pourra  avancer 
Yos  affaires.    Je  suis"  etc. 

ßublic^  gelang  ed  3Iten,  eine  neue  älubienj,  am 
26.  ^oDember^  bei  ber  ßurfärftin  ffir  bu  6rod  ju  erkoirlen, 
in  toelcber  biefer  eine  ä3ertagung  berSntriguen  gegen  !&andeU 
mann  menigftend  auf  fo  lange  ju  erreichen  fuc^te^  bid  bie 
^annoDerf^e  Angelegenheit  jum  Slbfc^tug  gebracht  mSre.  ©eine 
bitten  maren  aber  oergeblic^;  i^m  gegenüber  bel^auptete  bie 
fturfürftin^  an  jenen  3ntriguen  gar  feinen  Snt^eil  ju  ^aben, 
an  3(ten  aber  ertlSrte  fie:  [ie  fei  bed  fturfürften  fi^er^  mel^ 
d^er  fie  oon  aUern  unterrichte,  mad  fär  'Danctebnann  bei  il^nt 
gefc^äl^e,  wie  3(ten  an  ben  fturprinjen  ®eorg  i^ubmig  (am 
3.  2)ecembcr)  berichtet:  —  «Elle  [bie  Surffirftin]  me  fit 
venir  au  soir  dans  sa  cbambre.  —  Je  lui  repr^sentois 
Tivement  rimportance  de  Taffaire.  Hais  la  cbose  est 
trop  avanc^e,  pour  pouvoir  reculer  et  trop  de  personnes 
s'y  trouvent  intöressöes.  Elle  me  dit  fitre  süre  de  S. 
A.  £.,  qui  Itti  communiquoit  tont  ce  qai  se  passe  sur 
cette  affaire  et  les  intrigues  qui  se  fönt  en  faveur  de 
Dankelmann.''  3n  einem  anbern  ^eric^te  (oon  bemfelben 
£)atum)  brüdt  dtten  feine  Snbignation  barfiber  au9,  mie 
je^t,  mo  bie  fiurffirftin  großen  (Einfluß  gewonnen  l^abe, 
SD^anc^e,  bie  früher  fie  gar  ni(^t  berficffic^tigt  Rotten,  il^rnun 
auf  aUe  SBeife  bie  (S^our  machten.  „Säi  tarn  mW,  fc^reibt 
er,  ^über  biefe  93erfinbemng  unbt  bie  babe^  ftattfinbenbe 
^erfteUung  ntc^t  genugfam  Dermunbern,  unbt  fielet  man,  mie 
äJtanc^er  bie  S^urfflrftin  jie^o  mit  Sob  in  ben  ^immel  tx^ 
^ebet  unbt  feine  cour  ju  machen  fi(^  fe^r  empressiret,  ber 
bo^  Dor  meniger  ^tit  !Derofelben  feiten  gebucht  ^at  unbt  fic^ 
fe^r  menig  be^  £)erofelben  fe^en  lagen,  morüber  3^re  S^urf. 
^ur^l.  felbften  fic^  nic^t  n)enig  divertiren.  ^em  Anfe^en 
nac^  merben  3!)iefelbe  bie  größte  parti  an  benen  affairen 
^aben,  beffen  effect  ficb  fc^on  gegeiget. " 

'Dandelmann  ^atte  bann  felber  noc^  eine  längere  Untere 


106 

rebung  mit  bem  Surffirften,  morin  btefer  il^n  beruhigte  unb 
feinet  ©c^u^cd  oerfic^erte ;  unb  bu  @ro6  »ar  gleic^fafid  nai!^ 
einer  Unterrebung,  bie  er  mit  bem  fturfürften  am  29.  9lo^ 
Dember  ^atte^  ber  Hoffnung,  bag  "iDondelmonn  im  Smte  b(ei« 
ben  mürbe;  er  berid^tete  an  ben  ©rafen  ^(aten,  ba^  noc^ 
am  2.  !2)ecember  ber  fturfürft  »parla  k  Mr.  de  Danqnel- 
man  pabliquement  avec  an  visage  et  un  air  qa'il  ne 
lui  avoit  pas  faire  paroitre  il  y  a  qnelque  temps",  unb 
gab  bem  ^annooerfc^en  Sßtnifter  anl^eim^  3Iten  gu  tnftruieren, 
bag  berfelbe  nic^t  )u  freunblic^  mit  S)andelmann'9  f$einben 
oerfe^re^  bamit  biefer  ni^t  baburc^  gegen  ben  ^annooerfc^en 
$of  oerftimmt  merbe. 

9lber  unauf^aftfam  bxaii  ie^t  bie  Sataftropl^e  in  ber 
befannten  Sßeife  herein.  31m  4.  iCecember  erl^ielt  "SiandtU 
mann  feine  (gntlaffung,  jeboc^  eine^enfion  üon  10,000  2:i^tr. 
Weitere  3ntriguen  ermirften  bann  aber  oom  fturfflrften  am 
12.  December  ben  ©efe^l,  baS  Danrfelmann  ©erlin  )u  öer* 
laffen  unb  feinen  93o]^nfi|$  in  'Jteuftabt  (an  ber  !2Doffa)  )u 
nel^men  ^abe.  $ier  angelangt,  richtete  er  an3(ten  folgenbe^ 
©^reiben,  morin  er  fi(^  fiber  bie  9J}otiDe  ju  feinem  ©turje 
au^fpric^t^  feine  Unfc^ulb  betl^euert  unb  feine  ä3erbienfte  ffir 
bad  $aud  ^annooer  ^erk)or^ebt: 

„de  Neustadt  ce  7/17.  D6c.  1697. 

Monsieur.  Je  Vons  rends  graces  de  la  bontö  que 
Vous  avez  eue  de  me  faire  tenir  la  lettre  de  Mr.  le 
comte  de  Platen,  auquel  j'avois  öscrit  en  gön^ral,  qu'en 
cas  de  quelque  plainte  contre  moy  je  le  suppliois,  qu'on 
m'en  fit  part,  et  que  je  Tassurois  par  advance,  que 
toate  ma  conduite  avoit  4st^e  sans  reproche.  II  se 
dcfait  de  cette  affaire  disant,  qn'il  n'y  a  nulle  plainte 
contre  moy,  mais  on  en  fait  de  si  terribles  k  Berlin 
contre  moy,  que  je  n'ay  sceu  que  le  jour  devant  mon 
döpart  de  Berlin,  qu'il  est  impossible  qu*elles  n'aillent 
anssy  k  Hanovre,  puisqu'on  veut  bien  dire  nettement, 
que  c'est  moy  qui  suis  cause,  que  S.  Ä.  E.  Madame 
n'a  pas  vescn  depuis  14  ans  en  une  aussy  parfaite 
Union  avec  S.  A.  E.,  que  presentement.    J'ay  en  v^rite 


Z. 


107 

pense  tomber  de  mon  haut,  qnand  on  me  l'a  dit,  d'au- 
tant  plus  que  toutes  les  denx  cours,  la  Votre  et  la 
notre,  ne  penvent  ignorer  ce  qni  s'est  passö  sur  ce 
chapitre^  dans  leqnel  je  n'ay  jamais  parn,  que  comme 
rbomme  du  monde  le  plus  porte  k  procurer  cette  union 
de  toute  manifere  ponr  n'avoir  pas  de  reproches  d'avoir 
port4  cet  illustre  mariage  contre  le  sentiment  de  bien 
des  gens;  Vous  mesme,  Monsieur,  ne  pouvez  ignorer 
une  bonne  partie  du  passö  et  jugerez  ainsi  de  la  ma- 
lignit6  de  mes  adversaires,  qui  ont  pu  präoccuper, 
quoyqu'  k  tort,  un  esprit  aussy  6clair4  que  celuy  de  Ma- 
dame si  fort  k  mondesadvantage;  mais  je  suis  assur4, 
que  mon  innocence  viendra  k  jour  et  qu'on  verra  claire- 
ment,  qu'on  m'a  fait  tort,  car  je  puis  Vous  contester 
devant  Dieu  avec  v^rit^,  que  je  suis  innocent  et  que 
les  conpables,  n'ayant  pu  röussir  k  procurer  une  plus 
grande  d^sunion,  ont  tournä  tellement  la  conduite,  qu'ils 
m'adressent  ce  qu'ils  ont  fait  eux  mesmes,  comme  je 
pourray  faire  voir  clairement  et  k  son  temps;  cepen- 
dant,  Monsieur,  de  grace  soutenez  le  parti  de  la  justice 
et  rendez  t^moignage  k  mon  innocence  Ik  oü  il  con- 
viendra,  jusques  k  ce  qu'on  me  donne  lieu  de  me  de- 
fendre  d'une  Imputation  aussy  indigne  d'un  homme  qui 
fait  et  qui  a  fait  toute  sa  vie  profession  d'un  homme 
d'honneur  et  que  jamais  ni  ambition  ni  intörest  ni  ven- 
geance  ni  aucune  passion  a  pu  faire  faire  un  pas  in- 
digne de  luy.  Pardonnez,  Monsieur,  que  je  Vous  entre- 
tiens  si  long  temps  sur  cette  matifere;  les  plaintes  que 
je  Vous  en  fais  soulagent  ma  douleur  et  Vous  jugerez 
par  Ik,  combien  je  suis  de  coeur  et  d'affection,  Mon- 
sieur &c. 

E.  Danckelmann''. 

9lber  oud^  ^ter  in  9teuftabt  foQte  S)QndeImann  no4  nic^t 
jut  9tu^e  lommen;  feine  geinbe  gingen  metter  unb  machten 
nun  gegen  i^n  gettenb,  bag  man  einen  Wlann,  ber  aQe  ®e^ 
tjetmniffe  bed  Staaten  tenne,  nic^t  auf  freiem  ^n^t  unb  in 
ber  anSgli^teit  (äffen  bärfe,  ind  9lud(anb  ju  ge^en  unb  feine 


1 


108 

Senntntd  ju  nüdbraud^en.  9m  frühen  SRorgen  bed  20.  De«^ 
cembtr  toarb  er  in  iKeuftabt  Dom  ©enerd  o.  Ztttan  oer^ 
haftet  unb  na(^  ®))QnbQU,  unb  Don  ^ier  btrje  3^i^  borauf 
in  noc^  ftrengere  f)aft  nac^  ^eif}  abgeführt;  fein  SennSgen 
iDarb  mit  ^efc^tag  belegt  unb  bann  im  Sebruar  1698  bad 
juriftifc^  unerhörte  ^rogegoerfa^ren  gegen  i^n  begonnen,  xotU 
c^ed  fi(^  mehrere  3a^re  lang  l^in^og  unb  betanntfld^  refultatto« 
enbete. 

^u  Srod  ^atte  oergeblit!^  für  feinen  ©önner  gearbeitet 
unb  gerungen;  an  dften  fc^rieb  er  nac^  eingetretener  Stota^ 
(tropfe  am  24.  "iDecember:  „En  conformitö,  Monsieur, 
des  ordres  que  je  reeois  je  me  pröparerai  k  partir. 
Je  Voas  supplie,  de  vouloir,  s'il  Vous  plait,  tömoigner 
de  Vostre  cÖt4,  que  je  dois  ob^ir  aux  ordres  qn'on  me 
donne*  II  est  vray,  que  Mr.  de  Fuchs  me  dit  avant- 
hier^  que  S.  A.  £.  souhaite,  que  je  demeure  icy  en- 
core  quelque  temps  et  qu'il  avoit  ordre,  de  Vous  en 
parier.  II  m'a  assure  aussi  par  un  autre  billet  encore 
hier  au  soir,  que  S.  A.  E.  me  fait  la  grace,  de  me 
laisser  ma  pension  et  que  je  la  contenterai  >).  Mais 
j'aime  mieux,  Monsieur,  me  retirer  que  de  demeurer 
icy,  oü  je  ne  s^aurois  Vous  estre  utile  dans  Vos  af- 
faires. D'ailleurs  je  ne  puis  estre  icy  qu'avec  beau- 
coup  de  döpense.  II  seroit  injuste,  que  la  cour  de 
Hannovre  y  fournit  n'ayant  plus  besoin  de  mes  tr&s 
bumbles  Services  et  je  n'ai  pas  les  moyens  d'y  sub- 
venir  moi  mesme.  Je  Vous  supplie  donc,  Monsieur, 
de  vottloir,  s'il  Vous  plait,  faire  trouver  bon,  que  je 
parte,  et  de  vouloir  insister  fort  Ik-dessus.  Cela  sera 
conforme  aux  intentions  de  S.  A.  E.  Msgr.  le  Prince 


1)  C[abinet0orbre  oom  23. 2)c€ember,  coneiptert  Don  giu^«:  „^tm* 
na4  @.  (£§urf.  3)ur(^(.  unfer  gnttbigfler  $err  ben  e^fer»  fo  bet  @4(ed' 
mtg«$o(fleinif(4e  (Se^.-Stat^  bu  (£ro9  }u  beförbenmg  2)ero  2)ienfle  unb 
3titeref[e  bejeuget,  in  ©naben  ecmogen,  als  ^abcn  @te  gnäbtgfl  t>tt* 
orbnet,  bog  bemfelben  feine  bisher  gehabte  pension  ad  1000  Spater 
ift^rlic^  Biß  ju  fernerer  gnftbtger  ©erorbnung  gejol^tt  werben  foüf.* 
($g(.  8Teg(au,  Scten^de  )nr  ($efdf.  bu  (SrodV  @.  25.) 


109 

]^lectoral  et  Yoti8  me  ferez  beanconp  de  plaisir.  Hes 
affaires  domestiqaes  sooffrent  anssi  exträmement  de 
mon  absence;  ma  femme  est  malade  k  Hannovre  et 
tont  est  abandonnö  chez  moi  k  Lemmis  ^)  k  la  discr^- 
tion  des  valets  et  des  paysans  du  village,  que  j'ap- 
prends  qni  me  volent  tont.    Je  suis''  &e. 

33on  ber  auc^  auf  tl^n  a(d  getreuen  9(n^Snger  unb  93er^ 
t^eibiger  3^an(fe(mann9  gefallenen  Ungnobe  fc^toer  gebrüdt, 
teerte  bu  (Srod  nac^  f)annot)er  jurfld,  wo  er  nun  aber  aud^ 
jeben  ^att  verloren  ^atte  unb  6a(b  mteber  einen  neuen  Ort 
feiner  Zptigleit  fud^te.  3)ie  Surfarfttn  ©op^ie  fc^reibt  am 
11.  2)ecember  1697  an  i^re  iCod^ter  nad^  ©erlin:  —  „Le 
eher  Acantbe  [du  Gros]  est  k  plaindre,  qni  pris  tant 
de  peine,  poar  persnader  ici  avant  son  d^part,  qn'il 
etoit  aime  de  DaDckelman.  A  pr6sent  11  sera  bien 
d^soriente  et  seroit  bien  aise  de  pouvoir  persnader  le 
contraire.  Madame  [dn  Gros]  dit:  tj|a^  tja^  mer  meig,  ob 
e^  gut  ift.  Je  erois,  qn'elle  entend  antant  les  affaires 
que  son  mari.  C'est  nn  bon  homme  ponrtant,  il  ne 
mange  point  de  chandelles^  disoit  antrefoisHadera*'. — 
®a(b  nac^^er  finben  n)tr  bu  Srod,  metc^er  bid^er  im  l^anno^ 
oerf^en  S(uftroge  für  bie  neunte  Sur  gearbeitet  ^atte,  im 
'£>ienfte  bed  erbittertften  ®egner6  berfelben,  be«  ^^rjoge  Sln^ 
ton  Xüxii^  oon  Sraunfc^meig^SBolfenbflttel,  melc^er  i^n  am 
23.  aprit  1698  ju  feinem  (Statdrat^  fttr  bie  audmärtigen 
9nge{egen^eiten  unb  jum  £)roften  bed  'ämtt^  ©c^Bningen 
ernannte. 

2.    5Cob   be«   fturfürfren   <grnft   «uguft    1698.    — 

•proteft  gegen  bie  ^rimogenitur^Orbnung.  — 

SSertrag  oon  ü^eujen  1699. 

©a«  ber  ^annot)erfti^e  ^of  für  bie  görberung  feiner 
Angelegenheiten  in  Sertin  onfang^  burd^  3(ten  unb  bu  6rod 
Don  S^andelmann  ju  erreichen  gefud^t  ^atte^  ^offte  man  nun 


1)  hemmte,  ein  !S)orf  in  ber  92SV  ^on  ^annoDfr,  im  Smte  SBen« 
nigfen. 


110 

oon  bem  (Sinfluffe,  toetc^en  bie  fturfürftin  @o))^te  @^arlotte 
ie^t  gewonnen  ^otte.  92amentUc^  Seibnij  legte  fog(ei(^  in 
einer  Dentft^rift  >)  beiben  fturfürftinnen  an'^  ^txi,  biefe 
günftige  Son|unctur,  xoo  @op^te  S^artotte  mieber  bod  ^tV' 
trauen  il^red  ©emo^tö  l^abe,  )u  benu^en,  um  eine  innige 
Union  gtoifd^en  treiben  Käufern  ju  erreichen  unb  allen  9Sor^ 
tt)ei(  bat)on  gu  ernbten.  SIber  bem  ^rfürften  f^riebric^  III. 
gegenüber  mfiffe  bied  gef^e^en  „avec  beaacoup  de  d^lica- 
tesse  pour  ^viter  nne  trop  grande  apparence  et  affec- 
tation  qui  puisse  donner  ombrage  k  F^Iectear,  jalonx 
avec  raison  de  son  autorit^  qn'il  a  vonln  reprendre  en 
raain.  Car  je  ne  donte  point,  que  la  plus  grande 
raison  de  la  dimission  de  son  premier  ministre  ne 
yienne  de  ce  que  son  ponvoir  faisoit  tort  k  la  gloire 
de  rifilecteur."  5Der  fiurfürftin  ©op^ie  ettH)fa^l  er,  ber 
ÜEoc^ter  mit  guten  9{at^f(^tSgen  fur  @eite  gu  fte^en;  beibe 
lönnten  bann  eine  jum  SSol^I  beiber  f)(lufer  gereic^enbe  SRac^t 
behaupten.  @i(^  felber  empfal^l  Seibni)  ald  geeigneten  ner^ 
trauten  93ermittter  in)if(^en  beiben  f)öfen.  3u(^  an  ©opl^ie 
S^arlotte  richtete  er  am  4.  33ecember  1697  emfte  SBorte  ^),  i^ren 
nun  gewonnenen  (Sinflug  in  {euer  Stic^tung  gu  benu^en^  unb 
bie  ^rffirftin  @o))^ie  fc^reibt  am  11.  'December  an  biefelbe: 
„Aprfes  les  lettres  que  Vous  m'avez  dijk  icrites,  je  ne 
suis  pas  si  snrprise,  qne  je  Tanrais  6t&e  antrement  de 
la  cbnte  de  Danckelman,  qui  sealement  par  sa  fausset^ 
envers  Vous  a  meritiS  ee  qui  Ini  est  arriv^  et  ce  qu'il 
a  fait  pour  rendre  votre  fils  häbetö.  —  Dien  soit  lon^, 
que  Vous  soyez  hors  de  tutfeie  et  que  Vous  poss^dez 
Vou8-m6me  le  coeur  de  Mr.  Votre  mari.  J'espfere,  que 
Vous  döfendrez  la  place  contre  tous  ceux  qui  voudront 
Tattaquer,  et  que  Vous  passerez  k  Favenir  pour  plus 
habile  que  de  SQavoir  jouer  du  clavecin.  C'est  oü  notre 
]6lecteur  Vous  a  souhaitie  il  y  a  bien  longtemps."  — 
3(ten  ^atte  nun  bie  Aufgabe,  ben  Sßann  ju  geminnen, 


1)  »gl.  geibnij'  ffietfc,  ed.  Älopp,  VIH,  Ö3  f. 
3)  »g(.  Heibmj»  ©crtc,  ed.  Älopp,  Vm,  51  f. 


111 

mdc^er  je^t^  nt(^t  bur(^  eigetied  befonbered  ä^erbienft,  fonbern 
burd^  bte  j^fStttge  ®unft  i$riebri(^^  III,  an  !DandeImann0 
@teQe  getreten  mar:  ftolbe,  ®rafen  oon  SBartenberg;  meld^ed 
ü^m  au(^  balb  g(ü(fli(^  gelang.  (Sttend  btp(omattf(!^e  9(ufgabc 
in  Berlin  foQte  aber  no(^  eine  fc^toierigere  unb  Dermtcteftere 
»erben  in  f^otge  eined  (Sreigniffed,  mlift^  man  fc^on  (ange 
befürchtet  ^atte  unb  bo9  nnn  eintrat. 

3)a9  Seiben  bed  fturfflrften  Srnft  Suguft  >)  mar  immer 
bebenlli(^er  unb  trauriger  gemorben^  menn  auc^  bann  unb 
mann  eine  Hoffnung  auf  ^efferung  eintrat.  @o  fc^reibt 
Seibni)  am  5.  9lok)ember  1697  an  ^ortenfto  Sßauro  ^) : 
„II  ny  a  ane  heure  qne  je  viens  d'Herrenhansen  ayant 
eu  l'bonneur  de  parier  k  Mad.  r^lectrice  dans  Fanti- 
cbambre  de  TEIectear  et  aussi  aux  medecins.  L'J^Iectear 
est  mienx  qu'il  n'a  est^  depnis  longtemps.  La  natnre 
a  fait  demiferement  sa  d^charge  Bans  aide,  il  a  bien 
dormi  la  nuit,  il  a  mesme  mangö  des  viandes  solides 
anjonrd'buy'',  mie  au(^  ®raf  $(aten  am  3.  92oDember  an 
Slten  fd^reibt^):  „S.  A.  E.  nostre  Haistre  se  trouve  de- 
pnis trois  joars  mieux,  graces  k  Dien,  qu'EUe  n'a  fait 
les  jours  pröc^dens" ;  aber  ed  trat  bann  ein  i$Iug  an  bem 
einen  9[uge  auf  unb  brol^te  mit  Srbtinbung^  mie  ^laten  an 
3Iten  am  15.  IDecember^)  fc^reibt:  ,S.  A.  E.  a  eu  ces 
derniers  jours  plus  de  -sommeil  et  nn  pen  meilleor 
appetit  ä  manger,  mais  avec  cela  le  malheur  veut, 
qu'EIle  coart  risqne  de  perdre  un  oeil  par  la  malignite 
d'nne  jSnxion*'.  3^1^^  ^^^  ^^^  ^^^  ^^^  ©prac^e  faft 
döQtg  benommen  unb  feine  (e^te  Sebendjeit  eine  ^9c^ft  traurige. 
Die  Surfürftin  ©op^ie  ^icU  in  treuer  Pflege  bei  i^m  au« 
unb  derlieg  Diele  SRonate  ^inburc^  beu  Seibenben  nur,  menn 
er  ftftlief.  3n  ber  S^lac^t  com  23.  auf  ben  24.  3anuar  1G98 
machte  ber  Zob  bem  langen  @iec^t^um  ein  Snbe.  ®raf 
^taten  melbete  bie«  an  3Iten  nac^  ©erlin  am  26.  3anuar: 


t)  »gl.  @.  93  f. 

2)  Seibnig'  Söcrfe,  ed.  ttopp,  Vin,  39. 

3)  »gl.  «ntüfle  IT,  12. 

4)  8gt.  «tilage  n,  16. 


112 

,,you8  apprendrez,  Monsieur,  par  Mr.  le  comte  Noyel, 
qni  est  parti  cet  apres-midi,  que  nostre  anguste  et  le 
meillenr  Maistre,  qoi  fut  jamais,  a  4  la  fin  sucoomb^ 
k  ses  meaux  et  qu'U  expira  la  Duit  du  23.  a^  24.  Janvier. 
La  douleur  qu'on  en  ressent  icy  ne  se  peut  pas  ex- 
primer,  comme  il  Vous  sera  plu8  aisö  k  jager  qu'ancnn 
autre  par  la  part  qne  Voua  y  prendrez.  Monseigneur 
le  Duo  de  Gelle  se  trouva  par  hazard  icy,  qnand  S.  A.  £. 
s'approcha  de  sa  fin  et  ne  quitta  qu'hier  cette  triste 
maison.  Comme  Vous  apprendrez  les  particnlarit^  de 
ce  faneste  accident  par  ledit  comte  de  Noyel,  je  m'en 
remets  k  Iny,  qni  Vous  delivrera  aussy  un  paquet  de 
S.  A.  £.  nostre  nouveau  Maistre,  oü  Vous  trouverez 
une  nouvelle  lettre  de  creance.'' 

3ften  xoaxb  burc^  bett  S£ob  biefcd  il^m  (tetd  ^ulbooQen 
unb  gn&bigen  $errn  tief  erfc^fittert.  !Der  DermittiDeten  Snv* 
ffirfitn  ©op^te  brfidte  er  foglet(^  fein  tnnigfte^  @etleib  aud 
unb  erhielt  borauf  don  berfetben  folgenbed  !£)anff(^reiben  oom 
15.  gebruar  1698  i): 

A  Herrenhausen  le  5/15.  Fevr.  1698. 

Je  n'ay  pas  doutö,  Monsieur,  que  je  Vous  ferois 
pitiö  et  que  Vous  regretteriez  un  maitre  d'un  si  grand 
m6rite,  dont  Vous  ästiez  fort  aim6.  II  y  a  longtems, 
que  nous  devrions  nous  estre  preparös  k  ce  malheur, 
mais  on  se  flatte  tousjours  dans  les  choses  que  Ton 
souhaite;  surtout  le  jour  de  mon  malheur  j'y  avois 
pensä  le  moins;  ainsi  ma  perte  et  ma  surprise  m'avoit 
^galement  saisi  le  coeur,  ce  qui  ne  peut  estre  remis 
qu'avec  le  tems,  et  comme  je  n'en  ay  gaietö  ')  de  reste, 
il  faut  espörer,  aue  le  bon  Dieu  me  fera  bientost  re- 
joindre  ce  eher  Electeur  en  l'autre  monde.  Cependant 
je  me  dois  louer  de  mes  enfants  et  de  Mr.  mon  beau- 


1)  fß%t  ben  nic^t  gang  genauen  9[bbtu(f  biefed  ^efe6  bei  geber 
ü.  a.  O.  @.  189. 

3)  geber  q.  a.  O.  Uejl  ^icr  bie  ollerbingd  unbcntltc^e  ^anbf^nft 
ber  Ihirfürfltn  fätfc^Iic^:  „comme  je  n'ay  gu^res  de  reste^. 


113 

frfere,  qui  fönt  tont  ce  qtfils  penvent,  pour  me  consoler, 
ce  qui  m'est  en  effect  une  trfes  grande  satisfaction, 
comme  aussi  que  mes  amis,  parmy  lesquels  je  Vons 
compte,  prennent  pari  k  mon  malbenr.  J'en  suis  tout 
ä  fait  reconnaissante  comme  Vous  ästant  tousjours  fort 
affectionn^e  h  Vous  rendre  Service 

A  Monsieur  dllten  Sophie  l^ectrice. 

k  Berlin. 

SKit  (grnft  äuguft  ftarb  bcr  crftc  fturffirft  oon  ^annooer. 
®ro§6«  ^atte  er  mit  unermflbftc^er  SBiUend^  unb  2:^QtIraft  er^ 
ftrebt  unb  errungen;  mit  ©efrtebigung  l^otte  er  auf  bic  9te^ 
futtate  fetner  ^errfd^oft  jurü(fbK(fenf5nnen;  er  l^atte  ^annoöer 
auf  ben  f)ö^epunft  ber  polttifc^en  ©elbftfinbigtett  gebraut, 
m&^renb  oor  il^m  in  i$otge  ber  fteten  Srb  <»  2:^etlungen  unb 
ber  (Srmangetung  einer  confequent  einl^eitßi^en  ^oHtif  M 
©efammt^aufed  bie  materieQen  ftrfifte  bed  Sanbed  ni(^t  au^^ 
reid^ten^  um  in  !X)eutf(l^(anb  eine  gett)i(^tige  9?ot(e  ju  fpielen, 
unb  nad^  i^m  n)ir  $annot)er  na^  au^en  botb  me^r  ober 
toeniger  im  ©(^lepptou  oon  Sngknb  flnben.  Srnft  9uguft 
^Qtte  bie  l)annooerf(l^e  ftur  errungen,  bie  ^rimogenitur«£)rb» 
uung  in  feinem  $aüfe  glücfüc^  burd^geI8mi)ft,  be«  fünftigen 
Sefi^ed  bed  f)er)ogt^um0  Sflneburg  flc^  oerflc^ert,  ber  (Quen« 
burgif(^en  Srbfc^aft  fit!^  bemSc^tigt,  bie  äjermoltung  feiner 
^rooinjen  centraßfiert  unb  ber  ^annooerfc^en  SSSaffenbereit^ 
fc^afl  bie  erfolgreid^fte  ©orgfoft  jugemenbet. 

Sr^.  (g.  0. 3(ten  giebt  oon  bem  jhtrfflrften  fo(genbe  Sl^a^ 
ralteriftil:  „Emest  August,  premier  ^lecteur  deBrunswic, 
öy@que  d'Osnabrug,  avoit  un  air  de  grandeur  ripandu 
dans  sa  personne  qui  pr^venoit;  galant  et  liberal  il  ne 
pouvoit  manquer  de  röussir  auprfes  du  sexe.  Comme 
il  avoit  de  la  bravure,  il  avoit  longtemps  fait  la  guerre 
k  la  t6te  de  ses  propres  trouppes  et  de  ceux  de  sa 
maison  avee  r^putation.  Appliquä  aux  affaires  il  y 
r^ussissoit  souvent  tant  parcequ*il  6stoit  bien  servi  que 
SQachant  ripandre  k  propos,  il  avoit  la  räputation  d'estre 
liberal,   ce   qui   lui   a  aplani   bien  des  difßcult^s  qui 

1879.  8 


114 

paroissoient  insurmontables.  Cependant  il  istoit  d'ordre, 
paisque  malgrä  la  grande  d^peDse  des  voyages^  de 
räectorat  et  des  carnavals  il  ne  contraeta  aucane  dette, 
mais  laissa  de  Targent  saffisamment  et  audelä  ponr 
acqnitter  les  legs  considirables,  qu'il  laissa  par  testa- 
ment.  Respeet6  dans  sa  famille  il  y  ästoit  craint  et 
ob^i  Sans  r^plique.  II  aimoit  ses  servitenrs  sans  fami- 
liaritä,  constant  dans  le  ehoix  de  ceox  qn'il  employoit, 
il  les  r^compensoit  sonvent  par  des  liberalitäs  secrfetes, 
anssi  ästoit-il  bien  servi  et  il  se  forma  de  son  temps 
des  bons  sujets,  dont  le  saccesseur  tira  beauconp  d'ntilitä. 
Ge  fnt  le  premier  prince  de  sa  maison,  qui  ätablit^  qa'aucun 
bon  servitenr  se  retirat  du  service  sans  pension.  II 
fut  considerä  dans  sa  patrie  et  des  puissances  ätran- 
gferes  tant  par  des  qnalitäs  personelles  qne  par  la 
Concorde  qui  regna  entre  Ini  et  le  Dnc  de  Celle  son 
frire,  qui  les  fit  figurer  an  delä  ce  que  Tätendne  de  leors 
^tats  lenr  devoient  permettre.  Et  qnoiqa'il  eut  ^ste 
Obligo  par  les  malhears  du  temps,  de  charger  ses  su- 
jets an  commencement  de  sa  r^nce  ponr  Tentretien 
des  trouppesy  il  en  fdt  adore,  uussi  eut-il  soin  de  les 
soulager  dhs  qn'il  tira  des  snbsides  par  diff^rens  trait^s 
avec  Tempereur,  TÄngleterre,  la  Hollande,  la  France  et 
les  Vönitiens."  — 

©ogtetc^  nad^  bem  Xoht  (Srnft  3(uguft9  erneuerten  beffen 
®9^ne,  bie  "^^rinjen  aßa^imtlian  unb  (S^riftian  i^ren  ^roteft 
gegen  bie  !Dur(^fft^rung  ber  "Primogenitur  unb  reiften  folc^en 
au(^  bei  bem  Satfer  in  Sien  ein.  i)    Sie  ber  $rin}  ma^* 


I)  34  loifl  (ier  in  ber  92otc  einen  batanf  bcaagttc^en,  auc^  fonfi 
intereffanten,  bi^^er  unbefanntcn  93rtef  be«  ^rin^en  (S^riftian  mitt^etlm, 
meieren  berfelbe  nac^  bem  %oU  feine«  i^ater«  an  feine  SRntter,  bieftnr« 
fürflin  @o))^te  fc^ritb.    2>erfe(be,  o^ne  S)atnm,  (antet: 

Madame.  La  poste  passäe  j'ay  regen  nne  lettre  fort  vieille, 
qui  revenoit  d'Hongrie  oü  V.  Altesse  l^lectorale  m^a  faite 
rhonnenr  de  mander,  qu^Elle  a  eu  la  bont6  de  payer  k  Leifman 
Targent  qu'il  m^avoit  avancö  depuis  mon  döpart  d'Hannover; 
et  anjoard^huy  j'ay  en  rhonnenr  d'en  recevoire  nne  antra,  ot 


115 

mitittn  fdbcr  auf crtc,  fanb  er  einen  ftatfen  Mdffalt  ,,in  ber 
Slfftften)  einiger  benaci^barten  Potentaten,  K)ome^mß(^  bed 

il  y  avoit  ins^rö  ce  qae  mes  gens  ont  lev^  et  signö  pour  ren- 
voyer  mes  pages  et  mes  valets  de  pieds  enTransilvanie;  quand 
je  suis  allö  4  Hanovre  et  ce  qne  le  Chirurgien  a  sign6  pour 
son  voyage,  ce  qui  m^a  tout  ^stä  mis  en  conte  et  ce  que 
j'examiiieray  encore  une  foy,  quand  le  maitre  d^autel  sera 
revenu  d*Hongrie.  V.  A.  £.  a  la  plus  grande  bont6  du  monde 
de  me  faire  tant  de  graces,  et  mon  unique  satisfaction  a  tous- 
jours  östöe  de  voire  les  bontös  qn^Elle  a  pour  moy.  Mais  Elle 
me  parle  dans  une  de  ses  lettres  d^un  suJet  si  dölicat  et  si 
difficile,  qu'il  me  fait  toutes  les  peines  du  monde,  quand  j*y 
pense.  Elle  me  dit  toutes  les  raisons  qu'on  puisse  dire  sur 
cette  matiöre  et  me  conseille  de  signer  ce  qu'on  veut  de  moy. 
Mais  je  la  prie  de  considörer,  que  si  j'avois  eu  le  malheur  de 
perdre  mon  fröre  Maximilien  contre  les  Tartares,  come  on  y  a 
vu  beaucoup  d'apparence  la  campagne  passäe,  j^aurois  eu  en 
signant  ce  qu^on  veut  de  moy  12  milles  öscus  de  rente  comme 
j^ay  d6sj4  eu  du  vivant  de  Mr.  mon  Pore  au  lieu  d^une  Präten- 
tion, que  personne  ne  donneroit  pour  3  millions  de  revenu  si 
il  Pavoit.  Au  reste  je  fais  la  mesme  röflexion  que  V.  A.  £.  et 
crois,  que  mon  fröre  Maximilien  yivera  plus  longtems  que  moy 
et  quMi  aura  des  enfans:  cependant  cela  n'est  pas  asseurö  et 
mesme  si  il  en  avoit  5  ou  6,  ils  pourroient  tous  mourir  dans 
une  annöe  ou  de  la  petite  vörole  ou  d'autres  meauz,  pareequ^il 
y  a  milles  accidents,  qui  peuvent  arriver  k  tout  le  monde. 
Ainsy  je  prie  trös  humblement  V.  A.  E.,  de  permettre,  que  je 
ne  me  pröcipite  en  rien,  qu'Elle  aye  la  bontö  de  considörer, 
comme  on  distingue  ä,  prösent  les  souverains  devant  les  cadets, 
les  uns  prötendent  de  fauteuils  auprös  des  Rois  et  de  PEmpereur, 
qui  sont  souvent  Obligos  de  rechercher  leurs  alliances  au  lieu 
qu'un  gentilhomme  pour  peu  qu*il  aye  de  charges  il  prötende 
draller  devant  un  Pr.  cadet  Je  sgay  bien,  que  V.  A.  E.  dira, 
que  toutes  ces  röflexions  ne  servent  de  rien  et  qu^il  ne  faut 
point  se  rendre  plus  misörable  qu^on  est.  J'y  ajouteray  moy 
mesme,  que  le  plus  fort  a  tousjonrs  raison  et  qne  celuy-U  fait 
les  loix:  mais  il  est  mal  aise  de  se  rösoudre  si  vite  ä  une  chose 
si  rüde.  Je  ne  doute  pas  de  ce  que  Vostre  A.  E.  me  mande, 
qui  est:  qn*on  se  souoie  fort  peu  de  moy  k  Hannovre  et  qu^on 
y  sera  bien  aise,  de  ne  me  rien  envoyer.  Leifman  a  aussy 
döfendu  ä  son  corespondant,  de  m'avancer  de  Targent,  ce  que 
Mr.  les  ministres  luy  auront  sans  doute  ordonnös,  parceque  j'ay 
devant  tousjonrs  eu  bon  crödit  chez  luy.    Mes  gens  sont  le 

8* 


116 


ftönigd  don  X)5nemQrf,  be9  Surfürften  K)on  Srattben^ 
bürg  unb  bed^erjogd  don SBotfenbfitte(^    3ttm  ^atte  nun 


plas  ä  plaindre  en  cela,  parceque  je  ne  pourray  leurs  payer 
les  gages  ny  ce  qu^ils  ont  de  besoin  pour  s^en  retourner  chez 
eax.  Hattorf  m'a  promis  de  faire  revenir  Mr.  Ber  et  je  Ten 
ay  fait  se  soaveoir  sans  qu'il  y  aye  fait  de  r6ponse,  de  maniöre 
qaMl  faudra  que  je  soye  magnifique  par  force  en  entretenant 
les  gens  de  mon  fröre. 

Depuis  que  je  suis  de  retour  d'Hongrie  je  n'ay  pae  dtn^ 
deux  foix  chez  moy,  parcequHl  y  a  icy  une  compagnie  de  12 
ou  13  personnes  qui  se  tractent  tour  ä  tour,  qui  me  mettent 
tousjours  de  la  partie.  On  s'y  divertit  bien,  mais  il  faut  toas- 
jours  manger  jusques  k  7  heures  du  soir  et  boir  la  santö  du 
Roy  et  de  la  Reyne  läpoose  et  de  tous  les  grands  Princes  de 
FEurope,  ce  qu'on  n^anse  pas  refuser  en  ce  pais  icy.  Cela  in*a 
emp^chö  d^öscrire  plus  souvent  k  V.  A.  £.  comme  Zersen  en 
aura  dösjä  fait  les  excnses  ä  V.  A.  £.  La  Beine  de  Polognic 
partira  demain  d4cy  celon  qu'on  le  dit  Toutes  les  dames  Pont 
östöes  voir  lesqnelles  sont  fort  contentes  d^Elle.  CTest  une 
Princesse  qui  a  beaucoup  d'esprit  et  qui  sgait  fort  bien  vivre. 
Elle  se  conserve  encore  beaucoup  pour  son  age,  mais  je  ne 
crois  pas,  qu^EUe  aye  östöe  jamais  belle.  Le  Cardinal  d'Arquin 
a  97  ans,  qui  se  porte  encore  fort  bien  et  qui  dit  d'avoir  encore 
une  maitresse.  Le  Fr.  Jacob  ressemble  4  Ghapuzeau  comme 
deux  gouttes  d'eau  et  parle  comme  une  marionnette  en  chan- 
geant dans  une  syllabe  2  ou  3  fois  de  ton;  mais  le  Prince 
Alexandre  est  fort  bien  fait  et  a  beaucoup  d^esprit  et  le  Pr. 
Gonstantin  ne  parle  quasi  jamais.  L*Envoy6  de  France  les  pria  der- 
niörement  k  dlner,  ils  luy  dirent,  qulls  se  feroient  beaucoup 
de  plaisir  d'y  venir,  mais  TEnvoyä  les  entendit  jusques  k  trois 
heures  aprös  diner  sans  qu'ils  vinrent;  k  la  fin  11  leurs  envoya 
son  carrosse,  sur  quoy  ils  se  firent  excuser  et  dirent  au  Pr.  de 
Darmstat,  qu'il  auroient  bien  voulus  estre  du  diner,  mais  qu'ils 
avoient  crus,  que,  puisqulls  östoient  ötrangers,  que  Mr.  rEnvoyö 
devoit  le  venir  quörir  luy  mesme  pour  les  amener  chez  lay. 
ün  autre  jour  le  Gomte  Thun,  qui  est  icy  conseiller  privö,  les 
pria  aussy  k  diner,  k  qui  il  est  arrivö  la  mesme  chose,  de  quoy 
on  rit  beaucoup  icy.  Je  suis  tousjours  avec  tous  les  respects 
imaginables  de 

V.  A.  E. 
le  trös  humble  et  trös  oböissant  serviteur 

Christian. 


117 

bie  Xufgabe,  unb  fie  gelang  t^m  mit  $ü(fe  ber  Surffirftin 
©Opiate  e^artotte  glüdlic^,  ben  berliner  $)of  \>on  biefer  9fft^ 
ftenj  abzubringen,  für  meiere  anfangt  ber  ®raf  Sßartenberg 
t^fittg  gemefen  mor^  toit  man  in  $annot)er  erfal^ren  ^atte. 
®raf  ?Iaten  fc^reibt  an  Slten:*)  „II  [ffiartenberg]  sera 
bien  ästonnö,  que  nons  sommes  si  pleinement  instmits 
de  ses  d^marches  contre  rint^rest  de  nostre  maitre;'' 
unb  in  einem  anbem  ©(^reiben  2)  richtet  ^taten  an  SIten 
bie  Stage:  ob  man  in  Berlin  bem  branbenburgifc^en  @e^ 
fanbten  am  faiferlic^en  $ofe^  iBartoIbi^  feine  dntriguen  mit 
bem  ^rin}en  SD?ajHmi(ian  nic^t  k)orge^aIten  ^abe;  benn  ber^ 
felbe  ^abe  bem  ^rinjen  Hoffnungen  gemacht,  bag  ber  9nx^ 
färft  oon  Sranb'enburg  nad^  bem  Xobe  bed  ^erjog^  oon  SeUe 
für  i^n  fein  »flrbe.  —  Sa,  e^  trat  in  golge  biefer  «nge* 
iegen^eit  eine  <S))annung  jwifc^en  beiben  ^Bfen  ein  unb  bro^te 
bad  gute  Ser^ättnid  {»ifc^en  i^nen  lieber  ^u  trfiben.  9m 
8.  Sfloöember  1699  metbet  ^attorf  an  Sltem  3)  ©er  ftur* 
ffirft  fei  einer  SReife  nad^  Berlin  nic^t  abgeneigt,  vooUt  aber 
Dörfer  Derfic^ert  fein,  bag  fein  kommen  bort  gern  gefe^en 
werbe  unb  ba^  er  ben  fturffirften  oon  ^ranbenburg  in  befferer 
Stimmung  unb  für  bie  ooQe  SBieber^erfteQung  ber  guten 
(Einigung  itt)if(^en  beiben  ^finfem  geneigt  finbe.  8[u(^  fc^eint 
man  in  ^annot)er  gefflrc^tet  ju  ^aben,  bag  bie  fturffirftin 
©opl^ie  fi(^  in  i^rer  mfittertic^en  Siebe  loieber  ber  (ungern 
©öl^ne  annehmen  unb  ffir  biefelben  am  berliner  $ofe  ein» 
wirfen  möchte;  benn  eine  1699  beabfic^tigte  Steife  ber  ^r^ 
ffirftin  mii  Berlin  fuc^t  unb  meig  ^ten  auf}uf(^ieben  unb 
$attorf  fc^reibt  biefem^),  toit  er  rec^t  baran  get^ati  l^abe 
unb  ferner  bem  jturfürften  }u  ©efaUen  ^anbeln  merbe,  wenn 
er  biefe  Steife  bid  auf  weitere  Drbre  in  Ungewißheit  ^alte. 
9Iu(^  wünfd^e  ber  ßurfttrft,  baß  3tten  auf  geeignete  Sßeife 
ber  Surffirftin  ©opl^ie  S^artotte  t)orfteae:  biefetbe  würbe  [xät 
erinnern,  wie  ed  il^r  mißfallen  ^abe,  ba|  man  i^r  in  bem, 

1)  fß%l  Sntag«  n,  20. 
3)  lögt,  «nlagc  H,  22. 
3)  «g(.  »niage  IV,  5. 
*)  »fl(.  «ntoge  IV,  5. 


118 

xoa9  {ie  früher  oon  bem  OberpSfibenten  t>.  T>andAmam  oor^ 
^ergefagt,  in  $QnnoK)er  ^abe  feinen  SeifaU  geben  tooQen; 
ebenmäßig  müfte  ed  aber  anc^  ben  ^rffirften^  i^ren  trüber, 
^öi^ft  nnongenel^m  berfi^ren^  menn  fie  bem,  toad  biefer  «Don 
£)ero  t^fou  3)?utter  tendresse  für  bie  not^gebornen  $enn 
®5^ne  unb  mad  !2)ero  fflreUenbe  visite  filr  natl^t^eilige  suites 
^aben  fönnte,  me^rmate  gemelbet,  nic^t  aQerbingd  ©(ouben 
beimeffen  moUte/'  (Sd  gelang  3(ten  glfidüc^,  ben  branben«^ 
burgifc^en  ^of  Don  ithtx  Unterftfitjung  ber  proteftierenben 
^ringen  abjulenfen,  unb  }u  gleicher  3^^^  mürben  mit  feiner 
bit)IomaJttf(^en  Sei^fitfe  anbere  ^^ifferenjen  jiDtfc^en  betben 
$8fen  befettigt  unb  biefe  burc^  eine  innigere  Union  mit  ein^ 
anber  tierbunben. 

®(^on  feit  Salären  Ratten  jmifc^en  Berlin  unb  Setle 
wegen  ber  Sanbedgrenjen  )n)if(^en  bem  ^erjogt^um  Sflneburg 
unb  ber  SD^arl  ©treitigletten  obgetoaltet,  meiere  unter  bem 
fturfflrften  f^riebric^  2Bi(^e(m  faft  jum  offenen  ^ruc^e  führten. 
3tten  erhielt  nun  oom  SeUifc^en  ^ofe  ben  Sluftrag,  bie  WH- 
nifter  in  93erlin  ju  fonbieren,  ob  nid^t  biefen  ®ren}ftrettig^ 
feiten  burc^  einen  günftigen  Vertrag  ein  (Snbe  gemacht  »erben 
tonnte.  @9  gelang  diten,  ben  i^m  befreunbeten  Sßinifter 
$aut  k).  i$U(^9  baffir  )U  geminnen  unb  bur^  biefen  auc^  ben 
fturffirften  i^riebric^  III.  fetber.  Um  bann  neben  3(ten  bie 
©ad^e  meiter  su  der^anbetn,  warb  k)on  Seile  aud  3.  2. 
0.  ^ot^mer  nad^  Berlin  entfanbt;  ba  man  jeboc^  bolb  einfa^, 
bag  fid^  bie  Slngetegen^eit  nur  an  Ort  unb  ©teUe  ber  ©renje 
felber  regeln  Hege,  warb  oon  beiben  $Sfen  eine  Sommiffion 
gebitbet,  }u  ber  oon  branbenburgifc^er  ©eite  auf  @itte  3Uend 
ber  biefem  befreunbete  Sninifter  o.  (S^wattowdfi  neben  einem  $r. 
0.  Serc^em  beftimmt  mürbe,  oon  ceUifc^er  Seite  o.  Sot^mer. 
®egen  Snbe  Sluguft  1699  begannen  bie  (Sonferenien  ju 
®(^nafenburg  unb  Senjen.  %m  16.  9(uguft  fc^reibt  gnc^d 
an  3Uen,  metc^er  m&^renb  ber  Sonferenjen  }u  ^annooer 
roeilte:^)  —  „II  demeure  ferme,  que  Mess,  de  Chwal- 
kowßky  et  de  Berchem  se  trouveront  le  21.  de  ce  mois 


>)  «flL  tologe  Vin,  1. 


119 

an  lien  ngrii  pour  les  Conferences  des  limites.  Qaand  lenr 
instruction  fnt  concert^e  dans  le  conseil  il  y  a  3  jonrs, 
S.  A.  ]^1.  däelara  tont  hant^  qn'EUe  däsiroit  rien  qne  ce 
qn'EUe  ponvoit  pretendre  avec  droit  et  justice.  Msgr.  le 
Dnc  de  Celle  dit  la  m6me  chose,  comme  j'ay  en  Thonnenr  de 
Tentendre  de  sa  propre  bonche;  si  donc  Taffaire  ne  snccMe 
pas,  ce  sera  la  fante  de  cenx  qui  la  traitteront.  Mais 
je  veux  espirer,  que  tont  ira  bien.  Car  j'ay  fait  tont 
ce  qui  m'a  ^8t6  possible,  ponr  y  bien  pr^parer  les 
choses. "  Unb  am  26.  Sluguft  f c^retbt  er  bemf elben  ^) : 
Nos  commissaires,  qui  doivent  traitter  snr  les  diff^rens 
des  confins;  seront  döjä  ensemble,  et  puisqne  Yons 
m'asseurös  si  fort  des  bonnes  Instructions  qn'ont  les 
Yotres  et  qne  je  Yons  pnis  encore  nne  fois  asseurer 
dn  reciproque  de  notre  cdtö,  il  fant  esp^rer,  qu'ils  ne 
se  s^pareront  pas  sans  avoir  dissipä  ces  brouillards, 
qui  nons  ont  si  souvent  et  si  fort  troubl^s,  afin  que 
nous  puissions  bientot  jouir  icy  du  bonbeur,  que  S. 
Alt.  S^ren.  Msgr.  le  Duc  de  Celle  nous  fait  espörer, 
de  rivörer  en  sa  personne  le  plus  ag6  Prince  en  AUe- 
magne  et  le  plus  bonnSte  homme. "  —  S)ie  93er^anb(ungen 
an  ber  ©rettje  jogen  \x6f  in  bie  SSnge  unb  ate  ber  rau^e 
SBinter  [xif  geltenb  machte,  moUte  S^maHomdti  naif  Sdtxiin 
jurfidle^ren,  aber  Sltend  Semü^ungen  gelang  t^,  benfelbeu 
}um  (fortbleiben  }u  beilegen,  mofär  ®ot^nter  am  4.  92obember 
oon  @<^natenburg  aud  an  dtten,  meldtet  mieber  in  Berlin 
toar,  ein  5DanIf<^relben  richtete  2).  (gr  fSnne  fic^  »ol^I  er^^ 
Kfiren,  fc^reibt  3ot^mer,  baf  (S^mallotDdti  gern  mif  SÖtxlin 
gurfidgegangen  toSre,  aber  fie,  bie  Ifineburgtfc^en  Sibgeorbneten, 
l^fitten  in  ©(i^natenburg  nic^t  me^r  9(nne]^mli(!^feiten,  ate  bie 
branbenburgifc^en  In  Sengen,  befonberd  ie^t  bei  ber  Säfte  unb 
ben  pot^iernen  SBo^nungen,  aUen  SBinben  au^gefeljt.  ®te 
hofften  ober,  mif  in  ber  9Bo(!^e  fertig  ju  werben  unb  ben 
33ertrag   abft^fteten  gu  tonnen,     ©^on  am  7.  9lot)ember 


1)  9»gl.  «nlage  YIU,  2. 
^  ii»0l.  ICnloge  m,  2. 


120 

tann  ^ot^rner  an  3(ten  melben  ^),  bag  bet  Vertrag  an  htm 
Zait  noc^  in  Sen}en  unterje^net  werben  folle,  rin  SSertrag^ 
,qui  est  de  toutes  les  maniferes  avantagenx  pour  Msgr. 
TElectenr.  "^      !£)ie  9(u«me(^e(ung   ber  Statificationen  foUe 
na(!^  Sunf<^  ber  branbenburgtfc^en  3)ttntfter  erft  in  6  föo^en 
ftattflnben;  dtten  möge  in  Sertin  ba^in  mitten,  ba^  biefer 
2!ermin  abgetfir}t  merbe.    B^gki^  i^i^üdt  Sot^mer  dtten  ben 
anertennenbften  !X)anf  avA  für  beffen  bort  geleifteten  S^ienfte 
in  ber  9(ngelegen^eit :    „mille  graces  de  rassiatance  qae 
Vous  nons  avös  donnö  icy  dans  nostre  nögotiation  par 
les  soins  et  bons  Offices  qae  Vous  avös  employä  k  la 
cour  oü  Vous  6tes.**    3m  Anfang  Deccmbcr  fanb  bic  8ud*^ 
wec^^Iung  bet  ^Ratificationen  bed  Senjener  äJertragd  @tatt  ^). 
!£)er  ^erjog  ®eorg  SBil^elm  Don  SeQe  lieg  }um  ®ebS<^tnid 
an  biefen  Sßertrag  befonbere  SRebatUen  prfigen,  auf  ber  einen 
©eite  mit  be^  $erjog^  öruftbilb,   auf  ber  anbem  mit  ber 
3nf(^rift:   „Limitibus  inter  Marchiam  Brandenb.  et  Du- 
catum  Brunsw.  Luneb.  transact.  cam  Frid.  III.  Elect 
Ann.  1691,  1692  et  deniqne  1699  feliciter  definitis  et 
8ignatis.3)     am  7.  m&xi   1700  überfenbet  «ot^mer  im 
äluftrage  bed  $)eriog^  an  3tten  nac^  Berlin  oon  biefen  3Re^ 
baiUen  atö  ®ef(^enl  fflr  bie  branbenburgif(^en  Sommiffaire: 
10  ®tüd  (=  500  ©ucaten  an  ffiert^)  für  ben  aBinifter 
ü.  e^malfottÄÜ  nnb  8  ©tue!  (=  400  2)ucaten  an  S33ert^) 
für  t).  SÖttä^tm  unb  fügt  in  feinem  ISriefe  an  3tten  ^in^u: 
„Gomme  la  m^daille  de  S.  A.  £.  de  Brandenboorg  n'est 
pas   faite  encore   k   ce   qae   vous  m'avös  mandö  cy- 
devant,    on    noas    donnera    apparemment    en    argent 
röquivalant  de  Celles  de  Msgr.  le  Dac,  car  pour  moins 
c'est  ce  que  la  pr^äminence  J^lectorale  ne  permettera 
point." 

1)  »gl.  «nr.  m,  3. 

2)  ©gl.  «nl.  m,  4. 

3)  2)ie  aRebaille  flnbet  f^  «bgcbilbct  i«  «et^meicr«  (Sfirontf  in, 
Üb.  XLIV. 


121 


3.    griebcn  ju  ÜEraoenbal.  —  ®le  ©olfcnbüttclfc^c 
Sntttaffnung.  —  ©d^luß  bcr  Surfat^c. 

Saum  toar  biefer  Vertrag  DoQjogen  unb  baburc^  lang» 
iS^rigen  ©trettigteiten  }mif(!^en  ^ranbenburg  unb  \^üneburg 
ein  @nbe  gemacht,  ald  ber  ftampf  jtDifc^en  (iDänemar!  unb 
^o{ftetn«®ottorp  audbrac^  unb  bad  gute  (SinDerne^men  }mifc^en 
Berlin  unb  ^annoDer  auäf  mteber  gefä^rbet  mürbe.  3m 
3a^re  1699  datte  Srtebri(^  IV.  ben  bSnifc^en  St^ron  be^ 
ftiegen,  [xäf  bann  mit  Stu^Ianb  unb  $oten  gegen  ftarl  XII. 
Don  ©c^meben  oerbfinbet,  mar  in  bad  Sanb  be«  ®(!^magerd 
bed  Se^teren^  bed  C^erjcgd  t$^iebri<^  Don  ^olftein  ^  ® ottorp 
eingebrungen  unb  begann  2!önningen  )u  belagern.  !Cer  Sur^ 
ffirft  ®eorg  Submig  Don  f>annot)er  unb  ber  $)er}og  ®eorg 
Siio^elm  t)on  SeOe  aU  ^firgen  bed  Slltonaer  93erglei(^d  Don 
1689  unb  in  $o(ge  bed  mit  bem  ^erjoge  gnebric^  gefc^Ioffenen 
@(^u^bfinbniffee  Don  biefem  ju  ^filfe  gerufen,  rflfteten  gegen 
griebritb  IV.  Der  mit  biefem  befreunbete  fturfürft  oon 
^ranbenburg  erHSrte  barauf,  ba^,  fobalb  iene  in'd  C^otfteinifc^e 
einfallen  würben,  er  feinerfeitd  in'«  8fineburgif(^e  einrüden 
merbe.  üDte  $)5fe  t)on  $>annot)er  unb  SeQe  mfinfc^ten  einen 
ernftlid^en  jtrieg  nictit;  f(^on  am  5.  9lo))ember  1699  melbet 
^attorf  an  3tten  in  Berlin:  i)  e«  fei  bringtic^  )u  mfinf(!^en, 
bag  ber  fturffirft  Don  JBranbenburg  fic^  mift  in  bie  ^o(fteinif(^e 
Angelegenheit  mif^e,  meil  fonft  9l(led  ju  bef Artisten  fei.  „La 
gnerre",  fc^reibt  ^attorf,  „ne  nons  convient  pas  dans  la 
präsente  Situation  des  affaires'',  unb  fie  erreichten  beim 
Saifer,  bag  biefer  na(^  S3er(in  abma^nenbe  SSorfteQungen  er«^ 
ge^en  (ieg  unb  ber  Surffirft  Don  ®ranbenburg  fxä)  au($  mit 
bloßen  ©emonftrationen  begnügte.  ÜDerfelbe  lieg  6000  SKann 
bie  &bt  ffinab  bid  Senjen  oorge^en,  aber  r/ni(!^t  um  ben 
üDänen  ju  l^etfen,  fonbern  bamit  i^nen  möglich  merbe,  fic^ 
mit  leibtid^en  ^ebingungen  aud  ber  ©ac^e  ju  sieben."  £)ie 
^annoDerfc^en  unb  ceQifc^en  Zxvipptn  befehlen  SItona  unb 
brangen  in'd  $)o{fteinifd^e  ein.      Sriebri(i^  IV.  marb  bann 


1)  »gl.  Itel.  IV,  4. 


122 

ge}tt)ungen,  am  18.  3(uguft  1700  ben  t$tteben  )u  j^raoenbat 
)u  fditiegen,  morin  er  bte  Siedete  bed  ^erjog«  oon  $)o(ftetn^ 
©ottotp  anerlannte  unb  ^onnooer  gegenflbet  fi<^  oetpflic^tete, 
ber  Primogenitur  unb  Jhtrtottrbe  ftc^  nic^t  ferner  ju  wtber^ 
fe^en. 

3m  3ult  b.  3.  war  auc^  ®raf  Sl^Iefetb,  ber  bänifd^e 
®efanbte  am  ÜDre^bener  $ofe  mit  fS(^flf(^»))ofoif(!^en  jfruppen 
in  ben  fäbßd^en  X^eil  bed  $er}ogt^umd  Sfineburg  eingebrod^en 
unb  ^atte  bie  9(emter  f^aUer^teben,  @tf^om  unb  Sampen  ge^ 
branbfc^a^t.  ®raf  $(aten  ben(i^tet  on  3{ten  am  18.  unb 
22.  3uli:  1)  @te  feien  im  ftriege  mit  ben  4  9tegimentem, 
mliit  ber  Sönig  oon  $oIen  bem  ftönige  Don  'Dfinemart  ge* 
f (^iift  ^abe.  !£)ief elben  ^Stten  im  (Settifc^en  ^ranbfc^a^^JBriefe 
audge^en  taffen  unb  u.  91.  oon  Sbbenfen  20000  Zffix.,  üon 
Ueljen  12000  ST^tr.  geforbert,  aber  bie  ©eneräle  o.  «filotD 
unb  t).  D^r  an  ber  ©pi^e  oon  5  {Regimentern  feien  ju  rechter 
3eit  ge!ommen,  um  bie  S^ecutionen  }u  Deri^tnbern,  ^Stten  bie 
Seinbe  in  bie  i$(u(^t  getrieben  unb  burc^^d  ^ilbed^eimif^e 
Derfolgt;  nur  toenige  berfelben  feien  möi  ^atberftabt  entlommen, 
bie  meiften  in  ©efangenfc^aft  gerat^en. 

Um  biefelbe  ^tii  foHte  ed  }u  einer  ßataftrop^e  tommen 
jmifd^en  ben  beiben  S'^tiitn  be^  ^aunf(!^)Deig^SUneburgif(^en 
$aufed.  !Z)er  ättere,  U)oIfenbtttteIf(^e  3^eig  tonnte  bie  Sdt^ 
Reibung  bed  ifingern,  ^annooerfc^en,  mit  ber  ftunofirbe  ni^t 
oerfc^mergen  unb  fudite  nun  bie  3ntrobuction  bedfetben  in'd 
Surfürften^SoQegium,  bie  Sinffl^rung  ber  ^rimogenitur^Drb^ 
nung  unb  bie  in  Siu^ftd^t  ftel^enbe  Bereinigung  mit  bem  8üne^ 
burgifd^en  $er}ogt^um  auf  aöe  S3eif e  }u  l^intertreiben.  ©^on 
am  30.  5Rot)embcr  1698  metbet  ®raf  ^laten  an  3Uen  nac^ 
Berlin:  2)  in  SBolfenbüttet  glaube  man  ben  ^erjog  Don  Seile 
fe^r  frani  unb  ^abe  oon  bort  nad^  Berlin,  üDänemarf,  9RUn« 
fter  unb  anbere  mit  9Bo(fenbfltte(  correfponbierenbe  $)öfe  ge^ 
fd^rieben,  um  ju  ttiffen,  meldte  SDtagregeln  man  ergreifen 
foQe,  um  im  %aüt  bed  Zoiti  bed  C^erjogd  bie  ^Bereinigung 


1)  9$gl.  Snlagnt  U,  23  unb  24. 
3)  Sgl.  anlöge  U,  17. 


123 

ber  fyetiogtl^ümer  ^annoDer  unb  SeQe  gu  t)er^inbern.    £)er 
$eriog  t)on  SeQe  befinbe  fid^  aber,  ®ott  fei  S)anl,  fe^t  lool^t 
unb  »erbe  in  ben  näc^ften  Sagen  in  ^annoDet  ermattet;  aber 
31ten  möge  in  Berlin  barauf  a^ten,  mae  man  bort  barflber 
benle,  faKd  tt)irf(i4  t)on  SoIfenbätte(  ba^in  in  ber  9(ngelegen^ett 
gefd^rieben  fei.    3a  wfi^renb  gdn}  Suropa  burd^  bie  beoor^ 
fte^enbe  (Sntfd^eibimg  ber  fpanifd^en  Erbfolge  in  bie  ^ö^fte 
©pannung  Derfe^t  war  unb  mer  treu  am  ^tiifc  ^teft  fi(^ 
fefter  bem  Saifer  anfc^Io^,  fud^te  Slnton  UIri<^  oon  Sßolfen^ 
b&ttel  ben  iBunb  mit  Sranlreid^,  um  feine  $Ifine  gegen  ^an^» 
nooer  fetb^  mit  ®tmoit  burc^jufä^ren.     Sr  fammelte  mit 
fran}8fif(!^em  ©elbe  ein  }al^Ireid^ed  ^eer  unb  a\&  t$fi^rer  bed^ 
felben  fanbte  i^m  auf  feine  Sitte  Submig  XIY.  im  9(uguft 
1701  ben  üKarqui«  b'Uffon.     «m  22.  «pril  1701  melbet 
®raf  $Iaten  an  dtten:  >)  ber  ®raf  o.  diappaä^  märbe  oon 
leiten  bed  ^aiferd  möf  Solfenbüttel  ge^en,  too  bie  ©a^en 
in  einem  B^f^^^nbe  wSren,  bag  ni(!^td  bafelbft  fär  ben  iDienft 
bed  ßaiferd  unb  fflr  ha&  allgemeine  Sefte  toflrbe  ju  erreichen 
fein.    a)tan  ^ebe  bort  mit  franjöfifd^em  ®elbe  3ßannf(^aften 
aud  unb  foQten  f(i^on  12  ^Regimenter  auf  ben  Seinen  fein. 
t$ür  ^annooer  unb  SeKe,  mo  man  oon  SlUem  genau  untere 
rid^tet  mar,  mar  ed  mid^tig  unb  not^menbig,  burc!^  einen 
rafc^en,    entfd^eibenben   ®(^(ag  ^olfenbüttel  unfc^äbHc^  ju 
mad^en.    3m  (Sinoerftänbnid  mit  bem  fiaifer  befd^tog  man, 
bie  im  Sanbe  }erftreut  (iegenben  STruppen  ju  entmaffnen,  ma^ 
in  ber  Sflaifi  auf  ben  20.  m&n  1702  gtfidlic^  gefd^a^.    »m 
folgenben  2:age  marb  3(ten  in  Serlin  oom  ßurfflrften  ®eorg 
Submig  beauftragt,   bem  bortigen  |)ofe  bie  ©raube  feinet 
Serfa^rend  audeinanber  }u  fe^n.   3Iten  gelang  e^  aaif,  bag 
oon  Serlin  aud  fein  greunb,  ber  SDlinifter  o.  i$u(^d,  nac^ 
Solfenbüttel  abgefanbt  mürbe,  um  bafelbft  einen  SSerg(eid| 
mit  ^annooer  ju  @tanbe  gu  bringen.     9lm  19.  Slpril  marb 
bann  ju  SBotfenbfittel    ein  Vertrag    abgef(I|(offen,    monac^ 
Sraunft^meig-'Sßolfenbfittel  fein  Sfinbni^  mit  Srantrei(^  auf^ 
gab  unb  feine  j^ruppen  ber  großen  SlQian}  flberlieg.     !Dem 


1)  9$gl.  ICnIaqe  U,  27. 


124 

aßinifter  o.  Su(^9  ^atte  3ften  bann  int  SRai  ein  oerbinblit^ed 
'Dantf^reiben  Don  ^annooer  unb  SeQe  gu  fibergeben.  £)ur(^ 
einen  }U)riten  Vertrag  bann  oom  22.  WfxVL  1703  Derpflic^tete 
ft(i^  ba^  Solfenbfittelf^e  ^aud,  ber  ^annot)erf(!^en  ^rintogeni« 
tur^Orbnung  [läf  ni(i^t  fetner  »iberfe^en  }u  motten,  ertannte  bie 
ßurwfirbe  unb  ben  Sortritt  oon  ®eorg  Submig  auf  ben  Sletc^d« 
tagen  an  unb  erhielt  bagegen  in  S3etreff  feiner  Snfprüc^e  auf 
Sauenburg  eine  @ntf(^äbigung. 

üDamit  »ar  ber  erbittertfte  i$einb  ber  ^annooerfc^en  ftur 
flbermunben.  3m  Jturffirften^SoUegiuni  mad^te  ft(^  ber  frfi^ere 
Siberfpruc!^  nid^t  gettenb,  ald  ®eorg  Subtoig  in  ber  ^erfon 
feine«  Oefanbten  in  SBien,  o.  Obcrg,  am  9.  Oanuar  1699 
Oom  ftaifer  bie  dnoeftitur  mit  ber  ^ur  em)3fing;  >)  aber  bie 
^cftigfeit,  mit  welcher  bie  „corref^jonbierenben  gürften*'  flt^ 
ber  fturmfirbe  @rnft  9(uguftd  toiberfe^t  Ratten,  foQte  au(^  Don 
beffen  9la(^foIger  in  glei(!^em  SJZage  empfunben  merben. 
Serfolgen  mir  l^ier  biefe  äurfac^e,  in  melc^er  auc^  dlten« 
S^ätigteit  me^rfac^  in  9(nfpru(^  genommen  mürbe,  in  ben 
^auptgügen,  inbem  mir  auf  bie  u&^eren  ^eric^te  bed  l^an^ 
not)erf(^en  ©efanbten  in  Stegendburg,  o.  Simbac!^,  an  3(ten  in 
ben  Anlagen  oermeifen.  ^ 

Sflaijlbtm  oon  Berlin  au«  feit  jmei  3a^ren  ni(^td  in  ber 
Slngelegen^eit  gef(!^e^en  mar,  erhielt  auf  3(tend  Setrieb  9[n« 
fang  1698  ber  branbenburgifc^e  ®efonbte  in  9legen«burg  tnh^ 
Uc^  mieber  3nftruction,  bie  ^rfac^e  gu  beförbern.  'Die 
Opponenten  Ratten  bafelbft  bei  ber  faiferlic^en  Sommiffton 
grabegu  bie  9Ibf(^affung  ber  neunten  ftur  unb  gugleic!^  bei 
t$rantreic^  bie  Garantie  M  meftf&Iifc^en  i$rieben«f(^Iuffe9  oer^ 
langt.2)  (gj^  erHärten  nun  ®eibc,  ba§  bie  3^^^  ber  fturfürften 
burc^  bad  Instrumentum  pacis  beftimmt  fei  unb  bag  nad^ 
Stbgang  bed  ftur^aufed  S3aqern  bie  a^te  ftur  mieber  auf^ 
^Bren  unb  ed  bei  ber  alten  ©iebengal^I  Derbleiben  muffe,  mit« 


1)  Vtn  10.3anuar  beratet  06erg  t)on  SBten  an9  an  3(ten:  „J'ay 
seulement  voulu  Vous  dire  en  denx  mots,  que  nons  eümes  hier 
notre  investituro  en  döpit  toutes  les  instances  qui  s'ötoieDt 
faites  au  contraire.^ 

2)  »gl.  antage  VI,  4. 


125 

^in  teine  neunte  ^r  eingeführt  merben  fönne,  }umal  ba 
Srantret(^  iene  3^^^  garantiert  l^abe.  *)  Simbad^  melbet  aber 
an  3Iten  am  17.  ÜÄärj  1699, «)  ba§  fotool^I  ber  ftaifer  »ie 
bte  borttgen  turfürftti^en  ©efanbten  iene  9tequtfltion  an  i^ran^ 
xtiäf  Dertoürfen  unb  au^er  ©Ittdftabt  unb  SSoIfenbfittel  fie 
iRiemanb  biUige.  3tten  möge  nun  ben  branbenburgtfd^en  $of 
ju  weiterem  entf(!^iebenen  auftreten  für  bie  Einigung  in  ber  ® a(!^e 
Deranlaffen.  „Sd  wirb  und  aber  enblid^",  f^reibt  Simbac^,  3) 
,,bie  gemeine  9lotl^  mo^C  einig  machen,  menn  man  ed  nt(^t 
don  felbften  t^ut.  S)ie  an  bem  9i^ein  fic^  tfigßc^  üerftfirteu:« 
ben  fransSfifc^en  Zxuppzn  lommen  ni(!^t  nmfonft  bal^in  unb 
mirb  und  bie  ^di  balb  etwad  bat)on  mitbringen."  3)arauf 
im  aßai  1699  ftodte  bie  «ngeCegenl^eit  mieber,  bid  ber  :83ifc^of 
t)on  ^affau  atö  „  Principal -Commissarius'  in  9?egendburg 
eingetroffen  unb  bie  Seremonia(^®trettigIeit  jmifc^en  bem  laifer« 
üä^m  Sommiffair  unb  ben  furfflrftlic^en  ®efanbten  gehoben 
mar,  inbem  jener  „attejett  unb  o^ne  Unterf(^ieb  ber  erften 
ober  legten  «ntunft  oon  ben  fturfflrftlic^en  bie  erfte  93ifite 
begel^ret  unb  fonften  bie  SjcceUeu)  mit  i^nen  reciprociren 
mia.^^)  Z&iü^  wußten  bie  Opponenten  etmad  92eued  gu 
erfinben.  JRac^bem  aßfinfter,  SBoIfenbflttel  unb  ©Ifidftabt 
mit  ®ot^a,  Reffen  unb  ^firtemberg  fid^  oerbunben  Ratten 
unb  ber  'Deutfc^meifter  an  i^re  @pi^e  getreten  U)ar,  fd^woQ 
i^nen  ber  9Rut^,  (a  fie  brol^ten  mit  -^ieg  unb  franjöflfc^er 
aifftften},  unb  Simbac^  forbert  am  2.  ©eptember  1699  3tten 
bringenb  auf,  ben  jturfürften  oon  ®ranbenburg  ju  oeran^ 
Caffen,  ba§  berfelbe  „bie  ^ebrol^ungen  oom  Kriege  i\m  fun- 
dament  mad^en"  unb  gegen  iene  feine  „^oc^gfiltigen  officia 
anwenben  woüe."  s)  sjer  Äurfürft  griebri(^  III.  trug  benn 
auc^  mefentUc^  bagu  bei,  bag  bad  Surfürften « (Sottegium  fid^ 
enblic^  megen  ber  ^annooerfc^en  Sur  bereinigte  unb  biefiur^ 
ffirflen  oon  Syrier,  68In  unb  ^fatg  fotmeU  i^re  ^uftimmung 


1)  »gt  3InI.  VI,  5. 

2)  »gl.  3(nl.  VI,  7. 

3)  «gl.  «nl.  VI,  8. 

4)  »gl.  «nl.  VI,  9. 

5)  «gl.  ««t.  VI,  10. 


.      126 

gaben,  «m  16.  9tot)em6er  1699  erlieft  dften  burc^  ®raf 
^taten  ben  äluftrog,  bafür  bem  fturfürften  Don  Sranbenburg 
ein  ÜDantfd^teiben  ®eorg  Submigd  }u  überretd^en.  >)  3)er 
SStberftanb  ber  Opponenten  marb  bann  noc^  ein  planmäßig 
georbneter,  aW  fie  jlt^  1700  in  9lfirnberg  ju  einem  feftcn 
öunbe  einten.  ^3^re  ^auptinteution  ift",  treibt  gimbac^ 
an  3(ten,  >)  „bie  ftutfac^e  ju  destrniren  unb  autoritatem 
Caesaris  et  Electonim  in  bie  Orbnung  —  mie  fie  rebcn 
—  JU  bringen.*  3lten  möge  betocrffteölgen,  bag  Sranbctu» 
bürg  feinen  ©efanbten  in  SRegendburg  na(!^  einer  oor^er  im 
Surffirften^SoKegium  }u  ma^enben  9(brebe  na<^  bem  iRfirn^ 
berger  (Sonoent  auf  ben  15.  april  abfenbe.  ÜDiefer  -Sonoent 
fanb  au(^  burc^au«  nic^t  bie  Billigung  bed  Jturfürften  grteb^ 
ric^  III.  Der  üKinifter  ö.  guc^«  f(^reibt  am  30.  October 
1700  an  3(ten:^)  „La  condoite  de  rassembläe  deNfim- 
berg  ne  pent  pas  6tre  lon^e  de  qui  que  ce  soft,  qni  a 
encore  nne  gontte  de  sang  Allemand  dans  ses  veines; 
c'est  le  sentiment  de  tons  les  honnStes  gens  de  notre 
conr,  et  S.  A.  ]£l.  mSme  a  temoignä  sa  displicence  an 
Marggrave  d'Anspach  qui  y  a  vonln  prendre  part.*"  — 
£)ie  ^^rnberger  93er^anblungen  mürben  bann  1701  in  t^ant* 
fürt  fortgefet}t;  mo  aber  fc^on  mani^e  ©taaten  jum  9la4^ 
geben  riet^en;  nur  SBoIfenbfittete  heftiger  Siiberftanb  bauerte 
fort,  bid  anäi  biefer  burc^  bie  t)or^in  befproc^ene  ftataftrop^e 
flberioSItigt  marb.  Unter  ben  Sirren  be9  bamaligen  großen 
europfiifc^en  ftriege«  lam  bie  Singetegen^eit  erft  rei^t  in'd 
@toden.  Snblic^  am  29.  Sanuar  1706,  mo,  mie  mir  nac^- 
l^er  feigen  merben,  bad  9$er^filtni9  ikolfci^en  ben  beiben  ^Bfen 
üon  Berlin  unb  $annot)er  bad  befte  mar,  fc^reibt  mieber  8im« 
bac^  andUen:^)  er  üerlaffe  fi(!^  auf  benftönig  oon  Preußen, 
xotliftT  bie  3ntrobuction  gemiß  beförbern  merbe;  3Iten  möge 
nad^  feiner  „belannten  dexteritfit"  beforgen,  baß  ber  ^unft 
ber  „satisfactio  principam''  fo  gefaßt  merbe,  mie  ber  ftönig 

1)  »gr.  «ni.  n,  21. 

2)  «gl.  «nl.  VI,  12. 
8)  »gl.  ««I.  Vm,  4. 
4)  ©gt.  «nl.  VI,  18. 


127 

im  3a^rc  1701  fetter  für  gut  befunbcn.  ^Dlefe«  tft  aber 
gemi§%  f (fliegt  Sitnbac^,  „hah  na^bem  bte®o(^e  nun  wieber 
in  motu  ift^  n\ä)t  nat^julaffen  fei,  um  fettige  gur  perfection 
ju  bringen."  STOttte  ÜÄfirj  1706 1)  fann  ßlmboc^  an  3tten 
berieten,  ba^,  »ie  ie^t  2!rier  unb  $fa(},  fo  au(^  ber  ftönig 
Don  $reu§en  nun  ben  bid^er  ni(^t  ert^eilten  Sonfend  jur  Sieab» 
miffton  ber  ßur  Summen  gegeben  unb  f omit  ber  laiferlic^e  $of  ge^ 
nügenbe  ©ic^er^ett  in  ^änben  l^abe  uitb  alfo  bte  3ntrobuction 
nic^t  aufhalten  tonne,  ^^rer  ©orgfalt  unb  pmdence'', 
f(]&reibt  gimbac^  am  16.  S^ril  1706  an  3tten  na(^  Seritn, ») 
J\t  gugufd^reiben,  toa^  in  ber  ßurfa(!^e  oom  bortigen  tönig^ 
liiftn  $ofe  ®uted  an^ero  tommt."  9(u(l^  girier,  $fal),  ®a(^fen 
unb  SÖ2aini  feien  miUig  unb  bereit,  ^Stten  anä^  genflgenbe 
3nftruction  gegeben,  bie  ganje  ©ac^e  in  aQen  i^ren  fünften 
audgumac^en,  toa^  binnen  lurjem  gefc^e^en  lönne,  ba  ed  in 
ben  ^finben  bed  preugifd^en  ©efanbten,  be«  ®rafen  3ßetter^ 
ni(!^,  liege.  ÜDle  wenigen  Opponenten,  wie  SWünfter,  SBürj=* 
bürg,  SBürtemberg,  (Sic^ftfibt,  Saffel,  SBolfenbfitteU?).  ®ot^a 
unb  ber  !S)eutf(^meifter  feien  «unter  bem  S3orwanb,  bie  jnra 
principnm  gu  salviren,  wieberum  gufammengeloffen."  Slber 
er,  8imba(^,  ^offe:  „t^  foQen,  mann  nur  Electorales  t)orerf^ 
unter  fxä^  Dereiniget,  ber  Slnbern  fiünfte  nic^t  üie(  ^inbernid 
machen."  »m  28.  3anuar  1707  fann  Simbac^  an  3flten 
metten,^)  bog,  nac^bem  t>on  fSmmtlic^en  fiurfflrften  bie  3n^ 
ftructionen  in  puncto  snbstitutionis  et  admissionis  Bohe- 
miae  enblid^  eingelaufen,  am  Xage  }ut>or  (27.  3anuar)  im 
Surfflrften^SoUegio  bad  (Sondufnm  bal^in  au^gefaUen  fei,  ba^ 
bie  ©ubftitution  bem  fflnftigen  ^aifer  aQein  ju  fiberlaffen 
unb  wegen  ^Sl^men  an  bie  übrigen  Sodegia  nid^t^  gu  bringen, 
fonbem  bie  ^ropofition  ber  Surfac^e  Dorgune^men  fei.  3)ied 
muffe  nun  erft  mif  SBien  berichtet  unb  bann  don  bort  bie 
Drbre  jur  ^ropofltion  erwartet  werben.  ^SBlr  ^aben  Urfa(^, 
gu  eilen",  fc^rcibt  Simba^  «bamit  wir  öor  Eröffnung  ber 
(Sampagne  in'd  SoQegium  fommen,  benn  ed  fielet  am  SR^ein« 

1)  «gl.  «nl.  VI,  14  unb  15. 

2)  »gl.  anl.  VI,  16. 

3)  »gl.  «nl.  VI,  18. 


128 

ftrom  jiemltci^  übel  Ott«/'  —  SDie  enbUd&c  ^ropoption  bcr 
ftitrfac^e  gef(!^a^  bann  am  6.  9lpri(  1707,  >)  not^bem  no(^ 
8  2:age  (ang  Dornet  barüber  beftbericrt  war,  unb  alle  Surften 
Ratten  nun  bie  ^annoDerftbe  ftur  pofttiü  betotdigt.  Sn  einem 
®riefc  Dom  12.  ü»ai  1707  2)  »ünfc^t  8imba(^  bann  3ttett 
fernere  gute  Serrid^tung  in  Berlin,  „infonber^eit  bag  bie 
^o^en  ^(Kürten  ferner  be^fammen  galten  unb  xdift  nur  in 
Spanien,  fonbem  au(^  im  Slfag  folci^e  operationes  machen 
mögen,  bamit  Strasburg  mieberum  in  bed  9lei(!^ed 
.t)Snbe  tomme,  ol^ne  »elc^e«  mir  leine  9tu^e  ^aben 
»erben!"  —  Cnbüc^  am  7.  ©eptember  1708  fanb  bann 
iu  9{egendburg  bie  feierliche  3ntrobuctlon  bed  lur^annooerfc^en 
©efanbten  t>.  Simbat^  ©tatt,^)  nad^bem  alfo  feit  ber  latfer« 
liefen  Srt^eilung  ber  Jturmfirbe  an  ^annooer  fed^dje^n  3a^re 
ber  93er^anblungen  unb  ©treitigleiten  fiber  beren  ünerlennung 
Derfloffen  waren. 

4.  Foedus  perpetnum  jwifc^en  Sranbenburg 
unb  ^anriooer.  —  ftönig  griebri(!^  I.  bon  ^reufeen. 
—  SSer^filtniffe  am  ^Berliner  $ofe.  —  !Cte  ^ciratl^ 
gwifc^en  bem  preußifd^en  firon|>rin}en  ^riebridb 
SBil^elm  unb  ber  ^annoderfc^en  $rin)e|  ®o|>^ie 

£)orot^ee. 

9lld  ber  groge  europfiifc^e  ftrieg  fiber  bie  fpanifc^e  @rb' 
folge  bro^te  unb  Don  ^xanUtxäi  neue  ©efa^ren  }u  befürchten 
maren,  erfannte  man  in  ^annoüer  ben  ^o^en  S3ert^  unb  bie 
^lot^menbiglelt  einer  großem  (Einigung  mit  bem  benachbarten 
branbenburgifc^en  ©taate  unb  3(ten  erhielt  ben  Auftrag,  ein 
augenblictlic^  guted  (SinDernel^men  mit  bem  berliner  ^ofe  ju 
benu^en  unb  bafelbft  auf  bie  (Erneuerung  ber  alten  jtoifci^en 
beiben  Käufern  beftanbenen  immermä^renben  StUian},  be« 
„foedns  perpetnum'',  anjutragen.  3Iten  gewann  ^ierffir 
fogleic^  bad  befonbere  3ntereffe  unb  bie  eifrigfte  SRitwirlung 

1)  »gl.  «nl.  VI,  19. 

2)  8gt.  «nl.  VI,  20. 

3)  IBgl.  bad  9}a^ere  fiber  biefe  ^ntrobuction  bei  ^d^amnann  a.  a. 
O.  @.  42  f. 


129 

feine«  ^eunbee,  bed  aRinifter«  oon  ^ni)^,  melc^er  fii^on  btimer 
auf  eine  bauetnbe  (Sinigteit  jioifd^en  beiben  f>9fen  gebrungen 
^atte.  ©d^on  am  16.  Suguft  1699  fc^reibt  berfelbe  an 
3Jten:  *)  —  „II  n'y  a  point  de  doute,  que  la  France 
n'appliqne  tonte  son  Intention  snr  Töstat  et  la  santä  dn 
Roi  dl^spagne  et  qne  nons  sommes  k  la  veille  des  plns 
grandes  r^volutions  qn'il  y  a  en  dans  plnsienrs  si&cles, 
si  sa  mort  devoit  arriver  bientot.  Qnel  bonhenr  seroit- 
ce  done  ponr  nons,  si  nos  Maitres  s'entendoient  bien  et 
s'unissoient  d'intärest  dans  eette  conjonctnre.  C'en  est 
nn  grand  pour  yons,  qne  eette  parfaite  nnion  de  coenr 
et  de  volontäs  entre  Toncle  et  le  neven,  dont  il  n'y  a 
gn&res  eu  d'exemple  et  qni  vons  fortifiera  plns  qne 
Yingt-mille  bras  ne  feroient.''  !3^ie  Stttian}  tarn  anöi  ^^^^ 
iu  g(fidli(^em  «bfc^Iug;  am  9.  Dctober  1700  fc^reibt  f^uc^e 
an  3(ten:2)  ^je  ne  Vons  8(^nrois  exprimer  la  joye 
que  Yos  Yoenx  seront  accomplys  et  Talliance  äternelle 
renonvell^e  entre  nos  Sör^n.  Maitres.  —  Je  n'ay  rien 
tant  sonhaitä  ny  conseillö  qne  ce  renouvellement,  etS. 
A.  E.  mdme  m'a  dit,  qn'Elle  avoit  donnö  ordre,  qne 
Talliance  devoit  demenrer  en  tont  comme  eile  ^stoit  et 
6tre  ainsi  renonvell^e'' ;  unb  am  30.  Dctober:^)  ,Je 
Vons  f^licite  de  notre  traitö  concln  il  y  a  trois  jonrs, 
qn'on  a  approny^  le  projet  envoyö  et  donnö  ordre  k 
Mr.  le  comte  de  Dohna,  de  la  signer. ""  "änif  ber  @raf 
SQartenberg  mar  t)on  3(ten  für  biefe  9lQtan}  gemonnen;  bep 
fette  f(^rribt  an  biefen  am  20.  Sfioöember  1700:  J'ay  bien 
de  la  joye,  Monsienr  mon  ami,  d'apprendre  par  la 
Yostre,  qne  Vons  prenez  part  k  raecommodement  qni 
s'est  fait  par  nn  nonvean  traitä  entre  nos  Maistres,  et 
qne  Vons  croyez,  qne  j'ay  contribnä  qnelqne  chose  k 
eette  parfaite  nnion,  meiere  bauent  moOe  fo  lang  bte  SBelt 
fte^et.  Vons,  Monsienr,  me  devez  connoistre  et  me  rendre 


1)  ©9t.  «nl.  Vra,  1. 
3)  »gL  «nl.  vra,  3. 
3)  »ö(.  3lnl.  Vni,  4. 

1879. 


130 

ce  tämoignage,  qae  mon  anique  bnt  a  toujoiirs  i»ti  k 
mettre  ces  denx  illastres  maisoDs  bien  ensemble;  oela 
östant  fait  je  Vous  en  f^licite,  puisqne  Vous  7  arez 
travaillä  depuis  qae  Vous  avez  isti  k  nostre 
cour,  ne  doutant  pas,  qne  Vous  y  serez  pro- 
sentement  avec  plus  d'agräement  qne  da  temps 
pasBÖ.  Je  me  fais  un  plaisir  de  Vons  revoir  bientost, 
poar  Vous  dire,  qae  je  suis  sans  relftche''  etc. 

äBie  au0  bem  ®(!^(uff€  biefed  ^rtefed  ^ert)otge^t,  l^atte 
3Iten  batnol«  ben  berliner  $of  mieber  Derlaffen,  too  er  bei 
ben  {erfahrenen  SSerpitniffen  bafelbft  btd^er  eine  toenig  an^ 
genehme .  @teQung  gehabt  ^atte.  3)ief er  $of  mar  bomatd  ber 
®6iavLpl(üi  fteter  ^artei^Umtriebe  unb  perfönlid^er  9ieibungen. 
Unter  beniRSt^en  bed  f(i^ma(^en  SOtonarc^en  »ar  feitüDan<!e^ 
mannd  @tur}  ber  einflu^reic^fte  unb  {ugleid^  urt^eittofefte  ber 
®raf  SSartenberg.  3)en  Saunen  be9  ®ebieter9  bebientenl^aft 
gefügig,  magte  berfelbe  barum  nichts  auf  eigene  SSerantmortung 
}u  fiberne^nten.  ^a^er  entftanb  jiened  ©Amanten  ber  aud^ 
m&rttgen  ^otitil;  aber  auc^  bie  @(!^m54e  ber  inneren  93er^ 
maltung  marb  nur  Sugertic!^  burc!^  ben  ®Ian)  bed  ^o\t», 
inxit  pruritpoüt  ^efte,  toftbare  bauten  unb  :&ef9rberung  ber 
sanfte  unb  3Biffenf(^aften  Derbedt,  meiere  ber  (SiteOeit  be« 
surften  bienten.  9Iuc^  bie  ©timmung  unb  bad  3$er^alten 
bem  ^annoDerf^en  ^ofe  gegenüber  mar  ftetd  f(!^man!enb; 
Siferfuc^t  unb  aQertei  Iteine  ©treitigleiten  unb  ^Reibereien 
Hegen  nod^  immer  bie  (Sinigung  feine  fefte  unb  bauernbe  mer- 
ben,  fo  fe^r  aud^  @o)3^ie  S^artotte  unb  befonberd,  mie  mir 
fp&ter  nod^  fe^en  merben,  bie  fturfflrftin  ®opf)lt  oermittelnb 
unb  Derfö^ntnb  t^tig  maren.  3ttend  bi))(Dmatif(i^e  ©tettung 
bafetbft  mar  DonSInfang  an  eine  fe^r  fd^mierige  unb  }ug(ei4 
^öc^ft  unangenel^me,  unb  mieber^olt  fingerte  er  nad^  {)annoDer 
feinen  SBunfc^,  oon  Berlin  abberufen  iu  merben.  ®ot^mer 
ft^reibt  i^m  in  3e}ug  barauf  am  7.  äßfir}  1700  oon  ^an^ 
nooer  aud:  ^)  „Dq  la  maniöre  qne  leB  choses  sont  je 
comprens  fort  bien,   qae  Vous  n'aurös  pas  beanoonp 


»)  ©gl.  «nt.  in,  5. 


181 

d'agräment  k  rester  long  tems  dans  cette  courlä,  dont 
la  Yoyage  de  Pmsse  Voos  dölivrera  sans  doute,  si  Yons 
tfen  revenös  plustost.«  3m  $erbft  1700  erhielt  3Iten  auc^ 
bie  (Erlaubnis,  tiac^  ^omioDer  jiirfldfjule^ren;  ^itr  blieb  er 
bann  bt^  )um  f$rü^|a]^r  bed  fotgenben  3a^re9,  too  ein  be^ 
f onbere«  Sreignid  feine  obennatige  ©enbung  noc^  JBerttn  not^«' 
menbig  mad^te. 

3)ie  Srmerbnng  bet  ftnrttflrbe  hnxif  ^onnoDer,  bet  eng^ 
U(]^en  ft5n{g9trone  bur^  fßill^elm  Don  Dranien,  ber  )3oInif(!^en 
bnrd^  Slnguft  Don  @Q(i^fen  l^atte  bie  ganjen  eurof^äifc^tn  diani^ 
nerl^filtniffe  }n  Ungunften  Sranbenbnrgd  t)erf(!^oben.  !S)er 
<S^tgei}  bed  fturfürften  ^riebric^  III.  trachtete  nun  f(i^on 
länger  ba^in,  bie  ftönigdtrone  }n  getoinnen.  9lo$  ntel^rjfi^rigen 
—  pro  unb  contra  an^fallenben  —  Srttfigungen  unb  öe* 
rat^ungen  mit  feinen  SDtiniftem,  begann  er  bann  bedttegen 
mit  bem  taifertic^en  $ofe  jn  üer^anbeln,  längere  3nt  erfolg« 
lo«,  bi«  bie  gfinftige  f^olitifc^e  SonfteQation  i^n  frtn  Biet 
beim  fiaifer  errei(i^en  lieg.  >)  8m  16.  ^looember  erfolgte  ber 
Slbfc^lut  bed  gel^eimen  ftron^ertraged  jlDifc^en  bem  ftaifer  unb 
i^m^  unb  am  18.  3anuar  1701  fanb  mit  grSgtem  $omp 
iu  SSnig^berg  bie  ftrSnung  i^riebri^d,  bed  erften  ftSnig« 
Don  $ren|en  ©tatt. 

31ten  marb  bann  nac^  bed  SBnigd  Stfldfe^r  nac^  Berlin 
Don  bem  fturfflrften  @eorg  Submig  Don  f>annoDer  unb  bem 
^erjoge  ®eorg  SBil^ebn  Don  SeQe  bort^in  mieber  abgefanbt, 
bereu  ©l&Aoünfc^e  bar}ubringen  unb  bie  neue  SEBflrbe  auiu«' 
erlennen.  Site  er  barauf  ®erlin  mieber  Derlieg,  warb  i^m 
aber  gegen  bie  bamalige  @itte  an  ben  ^Bfen,  ben  fremben 
®otf(!^aftem  beim  übfd^iebe  ein  toftbared  ©efd^enl  barju« 

1)  2)er  §anttoDerf4e  <9efattbte  im  $aag,  d.  ^ot^nter,  f^retbt  am 
31.  Suguli  1700  an  3Itett  (t)g(.  Hnt  IU,  6):  „Cest  tout  de  bon, 
qae  nous  aurons  an  Roy  de  ProBse;  il  est  bien  jnste,  qall  en 
conte  autant  k  Msgr.  fäecteur,  qua  Voub  dites;  la  dignitö 
Royale  deviendroit  trop  commune,  si  eile  ^toit  ä,  si  bon 
marchö.  Je  suis  persuadö,  que  le  commencement  en  sera  fort 
magnifiqne  et  plein  de  joye;  si  les  soites  ne  röpondent  pas  a 
ridöe  qu^on  s'en  fait,  les  aatenrs  du  conseil  aoront  une  ample 
matiöre  ponr  exercer  lenr  capacitö." 

9* 


182 

reic^en^  ein  fol^e«  ni(^t  )u  XfftH,  wad  3(teu  anfangt  at« 
etn  marlanted  3^^^^  ^^  Un}ufriebenl^eit  bed  ftSntg^  mit 
i^m  glaubte  anfe^ett  }u  mflffen.  !&er  ^annooerf(^e  ftrieg«« 
fecretSr  $)euf(^,  meldtet  im  Auftrage  be9  fturffirften  ®eorg 
Submig  ate  poHtifc^er  Agent  in  Serttn  meUte,  t^eilte  an 
3(ten  am  14.  3uni  1701 1)  eine  befonbere  Urfac^e  baffir  mit: 
„J'apprends  sous  main,  qne  la  principale  raison,  ponr 
laqnelle  on  n'a  rien  donn^  k  Yotre  Exe,  östoit,  parce- 
qn'elle  avoit  istie  icy  deax  fois  cons^cntivement  et 
qn'on  l'avoit  toates  les  fois  rögalä  d'nn  präsent,  en  se- 
cond  lien,  Jqne  le  Boy  avoit  tronvä  Strange  de  ce  qne 
Mr.  de  Sibonrg  n'avoit  rien  eu,  lorsqn'U  a  isti  k  Hanoyre 
et  k  Celle,  qnoyqne  qne  Sa  Majestä  ent  fort  distingue 
nos  Maitres  en  lenr  envoyant  le  plus  ancien  oham- 
bellan.''  Snbttc^  am  23.  Sflor>mbtt  1701  marb  an  3(ten 
n^ä)  na(^tr5gli(^  ein  toftbare«  ©ef^enf  oeriie^en,  tnbem  an 
biefem  2:age  ber  ®raf  Siartenberg  i^m  im  Auftrage  ht% 
ftSnigd  eine  $ut^Agraffe  im  SBert^e  oon  3000  Stl^alern  über^ 
fanbte  mit  ben  begüitenben  {Borten:  „Le  Roy  mon  Maistre 
m'a  ordonnä  de  Yens  envoyer,  Monslenr,  nn  ehapean 
de  la  fabrique  de  Berlin  et  de  Vons  assnrer  de  Son 
affection,  espörant,  qne  Vons  trouver6s  ce  präsent  k 
Vostre  gräe.  La  fante  est  k  moy,  qne  Vons  ne  Taviäs 
pas  pinstost  recen;  Vons  SQaväs,  qne  j'ay  la  memoire 
bien  conrte,  je  Vons  en  demande  pardon.  Le  portenr 
dn  dit  ehapean  Vons  assnrera  de  yiye  voix,  combien 
qne  je  suis*  etc. 

Ueber  3Itend  JS^tigteit  t)on  feiner  erften  @enbung  nac^ 
Berlin  an  fel^It  und  avA  bem  im  SSormort  angegebenen  ©runbe 
atte«  axdtir>(di\ätt  SRaterial,  auc^  bie  Olten'fc^n  Rapiere 
werben  für  bie  legte  3eit  immer  bflrftiger  unb  (äffen  und  für 
unfere  iDarfteQung  im  ©tid^;  biefe  lann  ba^er  aud^  me^r 
ober  weniger  nnr  fragmentarif^  werben  unb  tSnnen  wir  nac^ 
ben  in  ben  Anlagen  mitget^eilten  Briefen  nur  bie  wic^tigften 
SRomente  ^erbor^eben. 


1)  8g(.  StiT.  EL,  3. 


133 

föSl^tenb  feine«  biedmaligen  lutien  älufent^aftd  tn  Sötx^ 
tin  erhielt  3ttett  anä^  üon  fmnnot^er  ben  auftrog,  am  bor« 
tigen  $)ofe  nS^ere  9{Q(i§forf(^ungen  ansuftetten  übet  bie  ^ISne 
unb  ^Öffnungen,  bie  man  bafelbfl  ^ege  in  betreff  ber  2:^ton^ 
folge  in  (Snglanb.  —  9m  ^erbfte  be«  oor^erge^enben  Sa^re« 
(1700)  Ratten  fi^  bie  beiben  Jhtrffirftinnen  ©op^ie  (S^arlotte 
unb  @op§ie,  beren  iDhttter,  in  bie  Sfiber  Don  9a(^en  begeben 
unb  Don  ba  eine  Steife  nac^  $oQanb  unternommen  unb  ben 
ASnig  8Bi(^eIm  in  Soo  befu(i^t.  ^nif  ber  iunge  fturprinj 
üon  9ranbenburg,  f^rtebrid^  SBil^elm,  mar  mit  i^nen,  bamate 
jmSIfifi^rig,  tBrperlic^  unb  getftig  frifc^  unb  gefunb,  lebhaft 
unb  oufgemedt,  i)  unb  l^atte  fogteic^  bie  befonbere  ®unft  unb 
Siebe  be«  ftSnig«  93t(^elm  fic^  ermorben.  iCiefer  ^atte  nun 
bamate  bie  Sb^d^t,  biefen  ^offnungdDoQen  ^rinjen  an  @teQe 
be«  oerftorbenen  ^er}ogd  oon  ®tocefter  aU  bereinftigen  ICl^ron^ 
folger  in  (Snglanb  )u  geminnen,  >)  ba  man  feinen  Hoffnungen 
unb  SntrSgen  in  biefer  Sngelegenl^eit  in  ^annooer  bomatd 
mit  3^<I^a(iung  begegnete.  üDem  jlurffirften  ®eorg  Submig 
mar  bie  @ucceffion  in  (Sngtanb  freiließ  oon  SBert^,  meit  ba« 
burc^  fein  Snfe^en  unter  ben  beutfdien  9tei(!^dffirften  gefteigert 
marb,  aber  einftmeiten  ^ing  fein  @tnn  no4  an  feinem  l^eimat^^ 
(i^en  ®ite  unb  an  bem  unoerantmortliii^en,  unbefc^rfintten 
Sfirftenregimente  in  (annooer  unb  er  füllte  menig  Steigung 
unb  Siebe  für  ein  Sanb,  beffen  @pra(|e  i^m  fremb,  beffen 
SBerfaffung  i^m  unoerftSnblid^  ^^/  t^^ff^^  Parlament  feine 
ftönige  ermj^tte,  abfegte  unb  ^itirid^tete.  SBielen  fc^ien 
berfelbe  gegen  bie  @ucceffion  in  (Snglanb  }u  gleid^gültig;  fo 
f (i^reibt  ber  l^annooerfd^e  ®ef anbte  im  ^aag,  o.  Sot^mer,  it^ 
megen  anSlten  am  15.  apri(  1701:3)  S)er  9tat^,  ben  ftur« 
prinjen  oon  ^annooer  (ben  fpSteren  ftBnig  ®eorg  II.)  nad^ 
(Snglanb  ju  f^iden,  fei  oortreff(i(^.   „Je  suis  bien  trompä'', 


1)  SHe  ftnrfftr^  @op^ie  f^rteb  bamal«  (5.  &tpttoibn  1700) 
über  biefen  i|rm  fo! el  an  bie  9tangrSfin  2nif e :  „(Sr  ifl  12  3a^re  alt 
unb  fprid^t  fo  toemiinftig,  M  toftre  er  brrtgig.  34  ^abe  in  meinem 
9eben  ni^t  etttad  fo  9[rtige«  gefe^en,  tvle  biefen  !prin)en.'' 

3)  8gt  Stiopp,  „!S)er  Sali  be«  f^anfe«  ®tnart''  tc  ym,  e.  570  ff. 

3)  »gL  «nl.  ni,  7. 


134 

fS^rt  er  fort,  „s'il  n'a  plus  de  gofit  pour  cette  conronne 
qae  T^lecteur  son  pfere,  ce  qui  soit  dit  entre  noaS|  car 
il  ne  seroit  pas  bon,  que  Mess.  les  Anglois  soeoBsent 
Qostre  indiff^rence  aar  ce  Bujef  hierauf  grfinbetm  nun 
oieQeic^t  Sinige  am  Sdttlintx  $ofe  bie  Hoffnung,  bag  ber 
bortige  ftron^irin)  ju  biefem  X^rone  gelangen  lönne.  Sot^mer 
f^reibt  am  31.  «uguft  1700  i)  an  3Iten:  ,»£tre  Roy  de 
Prasse,  devenir  en  snite  Gonvemenr  et  Gapitaine-giniral 
des  Provinces  nnies  et  m6me  Roy  d'Angleterre  sont  des 
choses  fort  sonhaitables,  et  s'il  ne  tient  qn'4  souhaiter 
il  vant  mienx  d^sirer  qnelqne  chose  de  si  grand  qne 
de  moindre  consäqnence.  Le  ministfere  d'anjourdhai 
[4  Berlin]  fait  voir  par  14  cette  snblimit^  de  son  gönie 
qui  le  rend  si  cälöbre  dans  le  monde."*  91m  14.  fLpxü 
1701  melbet  ber  ®raf  $(aten  an  3Iten  in  Berlin:  >)  ber 
preu§if4e  ©efanbte  in  @tod^oIm,  ®raf  S)o^na,  fode  in  ^treff 
ber  engßfc^en  @ncceffion  fUf  gefingert  ^aben,  ate  ob  biefe  md^r 
ben  fironprinjen  oon  $reu§en  anginge,  ba  biefer  ir^roteftant", 
ber  fturfflrft  oon^onnooer  aber  ,,Sutl^eraner"  fd";  unb  am 
24.  apri(  fc^reibt  er  bemfetben:^)  er  l^abe  an«  Sltto»  Söt^ 
ric^t  erfe^en,  n^omit  man  fi(^  in  ®er(in  megen  ber  englifc^en 
@ucceffion  fc^meic^Ie;  ed  mflrbe  aber  bamit  gelten,  »ie  bie 
göttliche  ^orfe^ung  a  beftimmt  ^abe,  totUftx  fte  i^ren  &fx^ 
gei)  nnb  i^re  SBfinfc^e  nntermfirfen.  Senn  aber  bad  $ar(a^ 
ment  bie  ®ncceffion9«Drbnung  in  ber  proteftantifii^en  Sinie 
nic^t  umftogen  tooQe,  oifarbe  t»  biejienigen  niii^t  }urü(ffe^en 
ISnnen,  me((^e  burii^  ©ebnrt  bem  ftronprin}en  Don  ^reufen 
vorangingen. 

iBon  Snbe  flpxii  1701  an  oeilte  diten  bie  n&^fte  3eit 
rn^ig  in  ^annoüer,  ben  bamattgen  @tfirmen  unb  SBirren  am 
berliner  $ofe  entrüdt,  Aber  loeld^e  il^m  aber  fein  bortiger 
i^reunb,  ber  äßinifter  o.  f$n(^9,  tnie  anc^  ber  l^annooerfc^e 
agent  bafelbft,  ber  ftrieg^fecretfir  $euf(^  mand^e  nfi^ere  WU 


1)  Sgl.  «nL  m,  6. 

9)  Sgl  an(.  n,  25. 
8)  8gL  «nL  H,  27. 


135 

t^eilimgett  mad^en,  aud  benen  mir  bie  intereffonteften  ©teOen 
^ier  anführen  wollen,  «m  26.  Suli  1701  f(^eibt  gn(^«:i) 
—  „NouB  viyons  icy  k  Fordinaire.  Yoas  connoisses  la 
coar  de  Brandenbourg,  qni  est  nne  grosse  mer,  c'est 
tont  diTe;""  utib  einige  VSod^tn  barouf :  ^)  »La  patienee 
est  la  vertu  la  plus  n^cessaire  k  la  conr  et  ponrtant 
la  plus  difficile  k  apprendre.  —  Yons  ne  pouv^s  pas 
ignorer,  en  quelle  Situation  est  pr^entement  notre  cour, 
que  j'^tndie  depuis  36  ans  sans  y  comprendre  rien,  par 
les  grands  ehangemens  qui  s'y  fönt."*  Slnt  8.  f$ebruar 
1702  3)  mctbet  er  neue  SSerfinbernngen  unb  ®tünne  am  öer* 
liner  $ofe  unb  fc^reibt:  „Que  je  Yous  porte  envie  par 
deli,  de  vivre  doucement  et  de  n'avoir  pas  k  appre- 
hendre  des  troubles  ny  des  ehangemens.  Les  notres 
commencent  k  se  fixer  un  peu  et  11  faut  esp^rer^  qu'apr6s 
la  pluye  le  beau  temps.  Mess.  de  Gbwalkowsky  et 
dllgen  n'ont  rien  k  craindre  et  ils  ont  pris  Tallarme 
sans  aucun  sujet  et  sur  des  bruits  de  ville  qu'on  appelle 

icy  )![if(^martt^3^^nOc^)  ^^-  ^^  comte  de  Dohna  a  payä 
de  prösence  d'esprit  et  de  sagesse  et  11  n'a  rien  k 
craindre  non  plus,  puisqu'il  a  sceu  eonjurer  l'orage, 
qu'il  n'a  pas  crdvö  en  Tabsence  de  la  Reine,  laquelle 
nous  attendons  icy  avec  la  demi^re  impatience,  pour 
nous  ramener  le  calme  et  rasseurer  les  esprits.*'  — 
lieber  bie  f(^wonIenbe  ©teKung  bed  ©rafen  XBartenberg  be^ 
ritztet  5)euf^  an  3ften  (12.  9uli  1701):*)  „La  conduite 
de  la  comtesse  sa  femme  est  trop  connue,  pour  ne  luy 
point  faire  de  tort;  —  il  est  vray,  que  le  möpris  que 
Ton  a  pour  Mad.,  rejaillit  en  quelque  faQon  sur  luy, 
puisquil  souffire  si  patiemment  une  chose  qu'il  ne  peut 
iguorer,  continuant  mesme  de  caresser  sa  femme  comme 
si  eile  le  m^ritoit.  Je  croy,  qu'il  aura  de  la  peine,  de 
se  soutenir  contre  un  grand  nombre  d'envieux,  qui  ne 

1)  »flf.  «nl.  Vin,  6. 

2)  »gl  am.  vra,  7. 

3)  »gl.  «nL  Vm,  10. 
*)  »gt  «nl.  IX,  4. 


136 

sonhaitent  que  sa  chute,  mais  on  n'en  SQaoroit  encore 
rien  dire  de  certain,  qaoyqne  le  ginie  de  cette  coar 
demande  de  fröquentes  rävolntions.'' 

S)te  gute  ^artnome  )mif(i^en  9erUn  unb  ^atinoDor  et« 
(itt  anii  in  ben  n&(^ftfotgenben  3al^ren  mieber^olt  @t5rungen, 
fo  fe^r  QU(^  bie  fturfürftin  @op^te,  Seibni),  t$U(^d  nnb  anbete 
^annobet  mol^tgefinnte  SRännet  fflt  bie  Sintto^t  beibet  $Sfe 
t^atig  loaten.     Suc^d  beHagt  ftc^  gegen  dtten  abet  bitter 
batüber,  bag  man  auf  beiben  ©eiten  nic^t  immer  tl^ue, 
xoa^  {um  t^rleben  biene.     „Je  Yons  jnre'^  fd^teibt  et  an 
3tten  am  12.  ©eptembet  1702,  i)   „que  je  ne  sonhaite 
rien  tant  que  de  voir  finir  ces  miserables  dispntes  qn'il 
y  a  encore  entre  neos  et  Celle.  —  II  y  a  des  gens  qai 
prennent  plaisir  k  broniller  les  cartes  et  qni  sont  capables 
de  gäter  plus  dans  nne  henre  que  d'honnStes  gens  ne 
penvent   redresser  en  an   an;*"    unb  in    einem  Briefe 
üom  3.  %tbv\iax  1703^)  l^eift  ed:   „Permett^s  moy  qne 
je  passe  l^rement  snr  Taffaire  de  Hildesheim  oomme 
snr  une  matiöre  d^agröable.     J'ay  remarqnä  par  le 
pen  d'apperience  qne  j'ay,  qne  beanconp  d'affaires  de« 
yiennent  fachenses  par  les  maniferes  dont  on  les  traite, 
qni  ne  le  servoient  pas  tant  de  lenr  natnre;  ponr  oor- 
rigor  cela,  il  est  bon  quelques  fois,  d'admettre  des  com- 
pagnons  dn  crime  afin  de  ne  s'en  charger  plns  senl.^ 
—  kittete  ftlagen  fibet  bie  bem  ©anjen  fo  nad^t^eUige  Un^ 
einigleit  biefer  benachbarten  unb  Denoanbten  $)8fe  fü^tt  andf 
Seibni}  in  bieten  feiner  Briefe,  fo  befonbetd  in  einem  ^iBriefe 
oom  7.  iDecember  1703  an  Öbbam,  in  mel(^em  et  befonbet« 
fibet  bie  Sm|)finbn(^{eit  unb  bie  anmagungen  M  |)teugif(^en 
ftabinetd  ft(^  auflägt  unb  bezeugt,  mie  oft  et  gut  Sintta^t 
gemannt  ^abe:   „Je  Tai  assez  prfiohä  k  Berlin;  sed  non 
omnes  capinnt  verbnm  hoc.     La  conr  de  Berlin  prend 
fen  snr  la  moindre  chose  qni  m^rite  k  peine  qn'on  en 
prenne  connoissance.  "^    ^teugifc^et  @eitd  ffi^tte  man  frei« 


1)  ©flt  «nL  Vin,  12. 
3)  »gl.  «nl.  Vin,  15. 


137 

U(^  biefelbe  ftlage.  @o  f(^rd6t  ^dfi  an  dßen  atn  17.  f^ebr. 
1703:  0  —  »Permettös  moy,  que  je  n'entre  pas  dans 
le  detail  de  I'affaire  de  HUdesheim  ny  des  autres  qui 
8ont  snr  le  tapis;  il  y  a  beauconp  k  dire  et  on  fait 
iey  les  mdmes  plaintes  que  Vons  faites  par 
de  14.     Une  petite  commanication  k  temps  anroit  pu 
empScher  beauconp  de  fSIcheries.   Ge  qni  me  mouve  le 
coear  c'est  de  yoir,  qne  de  part  et  d'autre  on 
donne  snjet  k  an  61oignement  de   la   bonne 
intelligence  et  en  mdme   temps  de  ses  yöritables 
intörets  des  denx  oöt^s:  car  j'ai  tonsjonrs  iii  de  ee 
sentiment,  qae  je  ne  perdray  jamais,  que  le  y^ritable 
intöret  des  denx  maisons  est  une  bonne  nnion  et  in- 
telligence et  qn'on  perdra  tonsjonrs  plns  par  nne  ja 
Ion  sie  mal  fondto  qn'on  n'y  gagnera.""  —  S(n  bem 
aninifter  r>.  %nifi   in  Berlin   lag  in  ber  X^ot  ni(^t  bie 
®(^ulb,  wenn  bad  SBer^&ttnid  }U)tf(^en  ben  beiben  $Sfen  nii^t 
immer  bod  befte  mar;  berfelbe  }eigte  \tM  eine  ^annoder 
unb  SeQe  fo  »o^IooQenbe  ©efinnung  unb  fotc^e  X^Stigfeit 
für  beren  dntereffe,  bog  fturffirft  ®eorg  Subtoig  unb  $er}og 
®eorg  SJil^elm  i^m  im  9(ttguft  1702  bnrc^  i^ren  S(genten 
$enf^  in  ®er(in  ein  loftbored  ©efc^enf  flberreid^en  liegen: 
worauf  f$U(^d  am  23.  S(ug.  an  3(ten  f(^reibt:  ^)  „Je  ne 
fns  pas  si  tost  arrivö,  qne  Mr.  Hensch  me  porta  nn 
präsent  magnifiqne  et  brillant  de  la  part  de  S.  A.  El. 
et  du  Sär^n.  Dnc;  je  Tay  re9n  avec  la  sonmission  et 
la  reconnoissance  qn'on  doit  anx  marques  de  bienyeillance 
et  de  bontö  qne  de  si  grands  Princes  daignent  nons 
donner.'' 

SSlddi  mö)x  mürben  bie  SSben  be^  3uf<^i<>^^^^^0^  tnit 
bem  ^annot)erf(^en  $ofe  in  JSerßn  gelöft,  ate  am  1.  i$ebr. 
1705  bie  Königin  @op^ie  &^ar(otte  ju  ^erren^aufen  ftarb. 
@ie  ^atte  boc^  oft,  menn  bad  gute  Sinoerftfinbuid  Vo\^iitn 
ben  beiben  $Bfen  lum  9ta(^t]|eit  beiber  bur^  Siferfm^t  unb 


1)  «gt  mi.  vm,  17. 

3)  »gf.  «nt  Vni,  11. 


138 

aUtotrauen  geftürt  toav,  bie  S3trmitt(erin  gemacht,  bie  ®ifiok^ 
rigleiten  ju  (Sfen  gefud^t  unb  ben  !&ur#m(^  ernfter  3u>iftig* 
leiten  t)erptet. 

mt  i^ter  Sei^e  fe^tte  an<^  3tten  »lebet  bn  gebr.  1705 
mät  Berlin  invüd,  too  er  junSc^ft  Don  ®eiten  ^annoDet« 
unb  SeUe^d  bem  ftöntge  griebric^  I.  bie  innigften  3eUeib^ 
bejeugungen  fiber  ben  ^txtnit  feiner  ©ema^tin  unb  bie  toSxm* 
ften  greunbfc^QftdDerfid^erungen  )u  erftatten  l^atte.  ©obann 
foOte  er  aber  bort  einen  $(an  unb  Siunfc^  be9  ^annot)erf(^en 
$ofed  )u  oerkoirftii^ett  ftt(|en,  n5nttt<^:  bad  burc^  ben  SCob 
ber  ftSnigin  ®o|)^ie  S^arlotte  gef öfte  einigenbe  unb  dettDonbt^ 
fd^aftlic^e  3anb  gtoift^en  beiben  $5ufem  »ieber  neu  ju  biüf^fen 
bur^  eine  $eirat^  bed  preugif^en  ftronprinjen  f^ä)rt(^ 
Sil^eün  mit  ber  Slod^er  bed  fturfiirften  ®eorg  Subioig,  ber 
^ringeg  ®o))^te  S)orot^ee.  i83ef onber«  würbe  biefe  93erbinbung 
oon  ^erjen  gemflnfi^t  don  ber  fturfilrftin  ®o))^{e,  tot^t 
biefen  i^ren  @nle(  auf  9  innigfte  Hebte  unb  dere^rte.  i) 

3(ten  nal^m  fic^  ber  @a^e  aud^  auf  9  t^fitigfte  on.  S)a^ 
9^&^ere  biefer  feiner  2:^StigIeit  entgeht  und,  ba  und  ja  bo« 
betreffenbe  ari^idalifc^e  9RateriaI  fel^b;  bag  aber  jene  ^eirat^ 
gau)  befonberd  buri^  3tten9  SSerbienft  ju  ©tanbe  tom,  be^ 
meift  nvA  u.  a.  ein  fpfiterer  ^ief  bed  l^annoDerf(^ett  ®e« 
fanbten  im  $aag  an  benfelben  t)om  6.  duli  1706,  ^)  worin 
er  diten  gan)  befonberd  ®lü(I  »finfd^t  gu  ber  geft^e^enen 
ä$erIobung  bed  preugifd^en  ^on))rin)en  mit  ber  l^annoDerfd^en 
^rinjeffin,  ^pulsqüe  c'estVotre  ouvrage,  sonhaitant 
qn'il  produise  ronion  et  la  satigfaction  röoiproque  des 
denx  contractans  et  de  lenrs  S6rön.  maisons  sans  inter- 
mption.''  (£d  galt  }unfi(^ft,  bie  preugifc^en  9Kinifter  f&r 
ben  ¥tan  }u  gewinnen.  3)er  ®raf  SSartenberg  t)eran(a§te, 
wie  wir  fp&ter  feigen  werben,  ©d^wierigleiten;  ben  SIKuifter 
0. 3Igen,  welliger  neben  jenem  bie  audw&rtigen  Angelegenheiten 
mit  f efter  unb  gefd^idter  $>anb  leitete,  fd^eint  3tten  au(^  bur(^ 
ein  ®ef(^enl  oon  (Seiten  bed  fturfilrften  3U  gewinnen  Derfu(^t 
^aben  )u  muffen,    ^ox  und  liegt  ein  sirief  dtgend  an  3Iten 

1)  »gt.  a  133. 

8)  »gL  ani.  m,  9. 


.9 


139 

oom  13.  Sebr.  1 705,  »orin  er  bad  ®ef c^enl  smat  nii^t  ob« 
mift,  ober  Docftc^ttg  bie  JSebingung  babei  maä^t,  bag  er  ed 
Dörfer  bemftSnige  fagen  unb  beffen  (Srlaubnid  baju  einloten 
mfiffe. ')  S)ie  gfinfttgfte  aufnähme  unb  loefentl^e  S8rberung 
fonb  bad  $eirat^d))ro)ect  bei  bem  SRinifter  t.  ^ui^»,  tt>el(^er 
bem  ^annot)erf(|en  $ofe  ergeben  unb  bem  ftron|)rin}en  ^ebric!^ 
föil^etm  in  l^o^er  SSerel^rung  auget^an  uor.  3n  feinen  S9rie^ 
fen  an  diten  ift  er  koieber^ott  it»  Sobe«  »oU  Aber  biefen 
trefflichen  unb  }tt  ben  grBgten  Hoffnungen  berec^tigenben 
^rinjen,  oon  be^en  9Iegiment  %näii  bereinft  für  fein  ^attt^ 
lanb  ein  gotbened  3^^^^^  enoartet.  Km  12.  ®tpt.  1702 
f(^reibt  er:^)  „Nons  eämes  dimanche  passö  le  contente- 
ment,  de  voir  aller  notre  Prince  Royal  k  la  sainte  eine 
ponr  la  premi^e  fois;  il  fut  examin^  publiquement,  et 
cette  c^römonie  se  fit  avec  tant  de  marques  de  tendresse 
de  toüs  les  spectateiirB  ponr  le  Prince  Royal,  quil  n'y 
en  avoit  gnire  qni  n'eüt  les  larmes  anx  yenx  et  n'en 
füt  tonchö  an  yü.  Dien  nons  le  conserve;  je  suis  fort 
trompe  oa  ce  sera  an  jonr  nn  des  plus  grands  et  des 


1)  3(0»  f^reibt:  »«Tay  appris  avec  bien  du  plaisir  Vostre 
hearense  arrivöe  ä  noBtre  conr  et  aaray  rhonneur  de  le  t^moigner 
de  beuche  ä  V.  Ezc.  Bfais  ponr  ce  qni  est  du  pr6sent  qne  Voas 
m*offr^8,  MoDsieiir,  je  sgais  &  la  veritö  le  respect,  avec  leqael 
je  dois  recevoir  tont  ce  qni  me  vient  d'un  endroit  si  haut  et 
si  relev6.  Anssy  n'ay-je  garde  de  le  refuser,  mais  V.  £xc.  me 
permettra  bien  qa^avant  que  je  le  prenne,  qne  j^en  parle  k  sa 
Majestö  ne  me  tronvant  pas  en  ötat,  de  recevoir  ancnne  gra- 
tification  an  monde  sans  sa  permiBsion.  Anssy  ne  me  sonvient- 
il  d^avoir  Jamals  fait  qnoy  qne  ce  soit,  qni  me  doive  attirer 
ces  sortes  de  gratifications  de  la  part  de  S.  A.  Elect.,  mais 
bien  d^en  avoir  en  antrefois  et  qne  j'ay  ötä  assös  malheurenx, 
de  n*avoir  pn  mMter  qnelque  envie  qne  j^ensse  d'ailleurs  ponr 
son  Service.  J'assenre  V.  Exe,  qne  j'anray  tonte  ma  vie  antant 
qn'on  en  pent  avoir  et  cela  par  nne  raison  qni  fait  plns  d^im- 
pression  snr  mon  esprit  qne  tons  les  prösens  de  la  terre  ä,  s^a- 
voir  parceqne  je  snis  bien  persnadö,  que  les  intörets  de  S.  A. 
Elect  Bont  les  nostres  et  qn'il  n*en  fant  faire  jamais  de  Sepa- 
ration. Je  snis*^  etc. 
2)  »gl.  tot  Vm,  12. 


140 

plus  lonables  Princes,  qne  noas  ayons  en  depois  long- 
temps.  Le  lendemain  apr&8,  qai  fat  un  jonr  de  conseil, 
le  Roy  dädara,  qn'il  ayoit  resoln  de  faire  entrer  le 
Prince  Soyal  dans  le  conseil  d'^stat.  Voob  jngeres 
aisementy  qne  noas  ne  sommes  pas  fachös  d'avoir  nn 
tel  tömoin  de  notre  z6Ie  et  fidelitö.''  919  für  Sanuar 
1703  eine  Steife  be«  ftronpriitjen  mit  feiner  SDhttter  nac^ 
$annot)er  in  Sludfi^t  fte^t,  fc^reibt  ^rxäfi  an  diten:  i)  „Je 
suis  assenrä,  qne  Yons  anries  de  la  joye  par  delä  de 
le  Yoir;  ear  il  n'y  a  rien  de  plus  oharmant  ny  de  pluB 
obligeant  et  cela  sans  fard;  sa  eondnite  est  celle  d'nn 
homme  de  30  anS;  et  si  le  bon  Dien  noas  oonserve  le 
Prince,  il  promet  de  noas  ramener  le  sitele  d'or.''  Unb 
am  10.  anär)1703  melbet  er  bemfelben:  ^)  «La  mort  noas 
a  ravy  le  bon  Mr.  de  Bebear,  rinformatear  da  Prince 
Xloyal.  Cet  accident  noas  a  fait  connoitre  le  divin 
natarel  da  notre  Gron-Prince.  Gar  11  ne  se  peat  rien 
adjoater  k  la  bontö  et  k  la  tendresse,  dont  S.  A.  R. 
a  traitä  le  malade  et  qai  Elle  a  fait  paroitre  aprte  sa 
mort.  On  se  sacrifieroit  poar  an  tel  maitre,  qaand  on 
aaroit  cent  vies!*' 

%Beniger  gflnftig  geftimmt  für  bie  ^eiratl^  mar  anfangt 
ber  @raf  SJortenberg.  iDiefer,  unb  no(i^  me^r  feine  ®emal^Un, 
bie  feit  bem  ^obe  ber  ftSnigin  ©op^ie  S^arlotte  bie  erfte 
3)ame  bed^ofed  }u  fpielen  für  i^r  Stecht  ^ielt,^)  maren  bem 
f^mebifc^en  dntereffe  ^ugemanbi  unb  betrieben  anfangt  eifrig 
eine  $>eirat]^  ht»  ftron))rin}en  mit  M  ftSnigd  ftarl  XII. 
Sc^koefter  lUrile  Eleonore.  SInfangd  October  1705  meitte 
ber  ))rettgif(i^e  Obertammer^err,  ber  bei  feinem  $errn  mie  beim 
®rafen  ^artenberg  tkl  üermBgenbe  ®raf  SiartenMeben  am 
^annot)erf4en  $ofe.  Ktö  biefer  Don  bort  nad^  Berlin  )urü(t* 
gelehrt  mar,  melbet  ^euf^  in  einem  ^iffrierten  ©einreiben  an 


1)  »gt  3InL  Vm,  13. 

2)  »gl.  WaL  Vm,  18. 

8)  Uebet  bernt  \pJBAttt  ^teSung  git  ber  nad^^erigen  JhrontirinseB 
€$o))(te  2)otot^ee  ügl  ben  Oeri^t  Don  ^cnf^  an  3(ten  Snl.  DC,  13. 


141 

3(ten,i)  oie  berfelbe  t)ot(  ioht»  fei  über  bie  in  ^onnoder 
gefunbene  Stufno^tne  unb  Aber  bad  erl^altene  tt)ert^t)oQe  ®e^ 
fd^ent  mie  er  bem  ftSnige  bie  guten  ©efinnnngen  be9  ^r^ 
fürften  mitgetJ^eilt  unb  befonberd  au(|  bie  frinjet  ®op^ie 
S)orot^ee  in  lobenber  unb  aud}ei(^nenber  SBeife  gefi^ilbert 
^abe.  %ni^  ^obe  berfelbe  megen  ber  ju  »finfii^enben  ^eiratl) 
mit  bem  ®rafen  Sortenberg  gef|)ro(i^en  «en  Iny  faisant 
comprendre  Ilnt^rest  particnlier  qn'il  avoit  de  favoriser 
le  manage  du  Prince  Royal  avec  ladite  Princesse,  que 
qnoyque  ee  ministre  fat  engagi  de  parole  ponr  an 
antre  endroit,  11  esperoit  ponrtant  le  gagner  d'nne 
mani&re,  que  Taffaire  snsdite  poorra  avec  le  temps  estre 
mise  snr  le  tapis  avec  esp^rance  de  saccfes  et  qn'alors 
Votre  exp^dient  ponrra  estre  envoji  icy  pour  y  tra- 
vailler,  qn'il  estoit  encore  n^cessaire  de  temporiser  an 
peu  et  d'avoir  poor  le  Roy  de  Prusse  tontes  les  eom- 
plaisances  possibles."  (Einige  Zage  barouf  fc^reibt  ^enfc^ 
an  SIten :  ^)  man  Derfic^ere,  bag  SBartenberg  je^t  bie  ^eiratl) 
bed  ftron))rin}en  mit  ber  frieftfc^en  ^ringeg  auf d  Xa^iet  bringe 
unb  babei  bie  baraud  erwac^fenben  großen  iBort^ei(e  in  SSt^ 
treff  ber  oranifd^en  ^enfc^aft  l^eroor^ebe,  man  joeifele  jeboi^, 
bag  berfelbe  mit  biefem  $(ane  gegen  bie  iReigung  be9  ^on^ 
pxixutn  burc^bringen  »erbe.  S)iefe  Steigung  bed  ^rinjen  ging 
aber  entfc^ieben  auf  feine  ^annoüerfii^e  Soufine,  bie  ^rinje^ 
©opl^ie  IDorot^ee,  nnb  auc^  ber  ftBnig,  mol  mit  aM  oer^ 
e^rung^t)ot(er  $iet&t  gegen  feine  oerftorbene  ©ema^Iin,  ttelc^e 
lene  $)eiratl^  bringenb  gemflnfc^t  ^atte,  gab  feine  S^ftimmung 
ju  M  ®o^ne9  SBa^I.  S9  fii^eint  aber,  ate  ob  man  nun  in 
Berlin  ben  erften  bemerbenben  ®(|ritt  Don  ^annoder  aud 
erwartet  ^abe;  benn  am  31. 3anuar  1706  richtet  $attorf  int 
Flamen  bed  fturfürften  ©eorg  Submig  an  Stten  ein  chiffrierte« 
Schreiben  ^)  mit  ber  dnftruction,  ba§,  menn  bort  mieber  oon  ber 
^ciratl^  bie  {Rebe  tofire,  er  erHären  foUe,  bag  er  leine  betreffenbe 
dnftruction  l^abe  unb  bag  t^,  fooiel  er  mflgte,  leine  @itte 

1)  »gl.  an(.  IX,  6. 

»)  »flr.  «nl.  IX,  7. 
8)  8gL  «nf.  IV,  6. 


142 

im  Selfenl^aufe  fei,  bie  ^rbtjtffinneii  audjubieten.i)  S)ief<« 
möge  3(ten  attf  eine  itfa^t  Slnftog  erregenbe  2Beife  bort  mtt^ 
tl^eilen;  übrigen^  mfinfc^e  man  am  ^annot)erf(|en  $ofe  einen 
glüdUc^en  Srfolg  biefer  Angelegenheit  unb  mürbe  3(ten  bamit 
ein  fel^r  groged  SSerbienft  fic^  erwerben. 

Sm  22.  aRai  1706  beri^ftete  bann  dtten  an  ben  ftur^ 
ffirfien  mä)  ^annooer,  baf  ber  ftünig  t)on  ^reugen  feine 
9teife  nac!^  ^oOanb  über  ^annoDer  3u  nehmen  nnb  bort  ptt^ 
f Bnßd^  nm  bie  $)anb  ber  ^rinjeg  für  feinen  ®o^n  gn  n>erben 
beabfU^tige,  moronf  er  folgenbe  antmort  erhielt: 

„$annot)er  ben  25.  äßa^  Anno  1706. 

Son  ®otte9  ®naben  ®eorg  Snbemig,  ^erjog  )n  ^aun^ 
fc^toeig  unb  Lüneburg,  M  $>e^(.  9t6mif(^en  Steic^d  &fax^ 
fürft  lt.  K.  Unfern  geneigten  p&bigfteu  VüUtn  imox.  Sbter, 
äSefter,  9t^at  unb  lieber  ©etremer.  SBir  ^aben  oM  emrer 
elgen^Snbigen  relation  t)om  22.  biefed  Demornmen,  ba§  i^r 
Urfad^e  gu  glauben  ju  l^aben  dermeinet:^)  ber  ftSnig  in 
^rengen  »erbe  Und  felbft  fierfSnßc^  umb  bie  Princessin 
Unfere  Zoc^ter  für  ben  Srom^rin^en  in  $reu§en  anf|)re(|en 
tooUen,  inmagen  ber  Ober^Sammerl^err  eu4  2»  ertennen  ge^ 
geben,  ber  ftBnig  oertangete  Und  jn  fe^en. 

SBann  i^r  nun  mit  guter  manier  abuenben  ISnnet,  bag 
fo((^e  perfSnlic^e  Slntterbung  unterbHebe,  fo  wirb  e«  Und  febr 
(ieb  fe^n  unb  »erbet  il^r  euer  9efted  bed^alben  Derfu^fen; 
j[ebo(i^  btog  ald  für  eutb  unb  etkoa  burc^  insinnationes  be^ 
bem  Ober^Sammer^errn,  inma§en  i^r  gegen  fonft  ^liemonbeui 
»er  ber  auc^  fei,  eu(^  etmad  bat)on  merlen  }u  tagen.  SSir 
bleiben  eud^  mit  gnaben  be^get^an. 

®eorg  Snbettig 

@^urfürft. 

t).  $>attorf.* 

ÜDer  ftönig  fül^rte  aber  bie  Dorgefe^te  9tetfe  nac^  $an^ 
noDer  im  3uni  »irnid^  aud.    aSon  ^ier  »urben  bemfelben 


1)  pCe  n'ätoit  pas  la  coutame,  d'ofiirir  les  princesses  de 
cette  maison.^ 

3)  8on  ^tcr  an  ift  ba«  ©d^eiben  d^ffnert. 


143 

btö  ®tfl^om  ber  ©enerat  t>.  SBe^l^e,  ber  ®(^Iog^au])tmonn 
D.  ^arbenberg  unb  anbete  Satmliere  entgegengefanbt  i)  unb  eine 
3Rei(e  oon  ber  9teftben)  betoUtfornmente  i^n  ber  fturfflrft,  in 
beffen  ©efeQfc^aft,  begleitet  oon  bent  ^onprinjen,  er  am 
16.  duni,  aßittagd  11  U^r,  frinen  (Sinjug  buti^  bad  @tein^ 
t^or  ^ielt.  3(uf  ben  iß&atn  ber  mu  unb  92euftabt  »urben 
bie  ©tilde  gelöft;  SdCaien  nnb  $agen  umgaben  bie  2Bagen, 
benen  bie  turfarfittd^e  ®arbe  folgte,  unb  an  ber  «Sc^logtreppe 
empfing  bie  fturffirftin  ®op^ie  ben  lönigHi^en  ®aft.  3Ron 
fpeifke  oon  golbenen  S^eQem  unter  j£afe(mu{tt  unb  bem  3^^ 
btange  t)on  ©d^auluftigeu/  koorauf  ber  $of  fi^  in'9  franji^ 
{tf(^  2^eater  begab.  9lo(^  an  bemfelben  S^age  gefi^a^  bie 
XBerbiing;  bie  gro§mätterß(^e  SinmiQigung  ber  ^rfflrftin 
®op\fit  erbat  ber  ftönig  burd^  folgenbe  ^tiUn:  >) 

„A  Hannover  ce  16.  de  Juin  1706. 
Ma  Cousine.  Comme  je  me  suis  si  bien  tronvä 
da  manage  entre  moy  et  feue  la  Beyne  ma  trfes  ch^re 
et  incomparable  ^ponse,  j'ay  songi,  d'en  faire  an  sem- 
blable  entre  le  Prince  Koyal  mon  fils  et  la  fiUe  de  Mr. 
l'Electear  de  Brunswig  mon  frfere;  et  mon  arriväe  en 
ce  lieu  m'ayant  donnä  occasion,  de  voir  et  de  m'in- 
former  du  märite  et  de  la  vertu  de  cette  Princesse,  m'a 
confirmä  entiferement  dans  cette  intention.  Mais  comme 
il  est  nöcessaire,  qne  Vostre  Altesse  comme  grand-möre 
y  donne  aussy  son  consentement,  je  viens  poor  Yous 
le  demander  et  ne  doutant  nuUement,  que  Yens  ne  le 
donni6s  avec  plaisir,  je  prie  Dien,  que  Yous  aussy  bien 
que  moy  paissions  jonir  longues  ann^es  des  prosp^rit6s 
qui  proviendront  infailliblement  d'une  alliance  si  henreuse- 
ment  concert6e,  Yous  asseurant,  qne  je  suis  toujours 

De  Yostre  Altesse 

le  bon  Cousin 

Frederic  R.« 

';  ^qL  „Die  groge  ^reugifc^-  unb  8üneburgt[(^e  Sermä^IungS' 
greubc«  w.    «erltn  1707.  4.  (Äömgt.  ©ibliot^.) 

3)  liefet  etgen^Snbtge  i^ef  be«  ^öntg«  flnbet  fü^  unter  ben  3itm* 
f«^  ¥Q))teren;  Dgf.  %^tt  a.  a.  O.  @.191. 


144 

(Sine  @(^U)ierigIett  er^ob  fi^  inbem  ber  ftSnig  anfangs 
Derlangte,  bag  na^  bem  ®eif))iel  feiner  Derftorbenen  ®t* 
ma^tin  ani^  bie  "^rinjeg  }ur  reformierten  Sonfeffton  fibertreten 
fotte,  ber  fturffirft  aber  entfc^ieben  biefe  t^orberung  oenoarf. 
I^ie  "^rinjet  @op^ie  S)orot^ee  felber  richtete  bed^olb  folgenbe 
3eUen  an  ben  ftSntg: 

„Hannovre  ce  18.  Juin  1706. 

Sire.   J'ay  öt6e  fort  affligäe  d'apprendre,  qae  Votre 

Majestä  tronvoit  de  la  difficoltä,  d'accorder  k  Mr.  mon 

Pore  Tarticle,  par  leqnel  V.  M.  me  promettroit  le  libre 

exercice  de  ma  religion.    V.  M.  a  tant  de  bontö  ponr 

moy  et  tant  de  gönärositö  en  tonte  chose;  qae  j'espfere, 

qn'Elle  ne  vondra  pas  me  refuser,  de  m'en  donnerone 

marqne  dans  an  point,  oü  le  repos  et  le  bonheor  de 

ma  vie  sont  si  fort  int^ress^.   J'en  sapplie  V.  M.  avec 

toat  le  respeet  et  toate  la  sonmissioni  qae  je  lay  dois, 

et  I'asseare,  qae  j'en  aaray  ane  Obligation  et  recon- 

naissance  itemelle  k  V.  M.,  ätant  ayec  an  tr^s  profond 

respeet,  Sire, 

De  Votre  M^jest6 

etc.  etc. 

Sophie  Dorothie.*' 

S)er  ftSnig  ftanb  bann  anc^  Don  feiner  gorbernng  ab 
unb  bie  S^epacten  mürben  obgefc^toffen.  ^er  18.  3uni  mar 
bann  ber  officiette  93ertobnngdtag.  ^£)er  93erIobung9^ Actus 
ging  SlbenbS  gegen  6  U^r  an,  ba  fi(^  bie  fambtli^en  $ol^en 
$)errf(^afften  unter  bem  <S(^at(  ber  Zxtmpttm  unb  Rauten 
in  ein  fd^Sn  auggeiiereteS  ©emad^,  be^en  iBoben  mit  2:n(^e 
beleget  mar,  oerfflgten.''  $ier  gefd^a^  ber  SBed^fel  ber  9linge. 
„S)arauf  liegen  jtc^  bie  ZxomptUn  unb  Raulen  mit  fonber^ 
barer  Suft  ^ören;"  Dierjig  oor  bem  ©^loffe  auf  ber  Sein« 
ftra§e  aufgepflanite  ©efc^ä^e  oertfinbeten  ben  $annot)eranem 
bie  ä$erIobung,  glei^faUS  mürben  ,,bie  Stfide  auf  aUen  ffiaUen 
}u  bre^en  Wtaim  mä)  einanber  gelöfet,  fo  bag  unter  fotti^ 
ftarfen  ftra(|en  Sebermann  jur  ^teube  bemegt  mürbe.'' 

!Z)er  ftSnig  oerlieg  barauf  am  20.  unb  ber  ftron))rini 
am  21.  3uni  $annot)er  unb  festen  bie  Steife  na(^  $ot(anb 


145 

fort.  3Iten  erhielt  ben  Sluftrog  il^nen  bort^tn  ju  fo(gen,  U)o 
er  beim  ftSnige  einige  ^dt  im  $aag  Dertoeitte.  @r  mu§te 
bie  6orref))onben}  imifc^en  ben  äSerlobten  »ermitteln  unb  anbere 
auftrage  berfetben  au^ffil^ren.  3n  einem  ©riefe  Dom  7.  3uli 
1706  banft  bie  ^rinjeg  üon  ¥^rmont  au«  3tten  für  bie 
92a(^ri(^t,  bog  ber  ftönig  i^r  nod^  immer  fo  freunbti^  ge^ 
finnt  fei;  3Iten  möge  ferner  i^rer  beim  Sonige  auf«  befte 
gebenlen.  >)  SBegen  bed  fär  feine  tfinftige  ©ema^Hn  }u  bilben^^ 
ben  5)offtaate«  ft^reibt  Äronprinj  griebri^  SBitl^elm  am  31. 3uti 
an  d(ten:  „Monsieur.  Yons  vons  sonviendr^s  sans  doute 
de  la  prifere  qne  je  Yous  ay  fait  faire,  de  ne  rien  con- 
clüre  dans  Taffaire  qne  Yous  s^av^s,  avant  qne  je  ne 
sois  de  retour;  je  la  r^itfere  par  celle-cy  et  j'espfere, 
qne  Yous  fer^s  Yotre  possible  pour  y  r^ussir.  Car  je 
Youdrois  bien  etre  präsent,  qnand  on.reglera  la  cour 
de  Princesse.  Yous  me  feri^s  beaucoup  de  plaisir,  si 
Yous  vouli^s  sonder  de  loin  et  sous  main  les  ministres 
pour  le  rang  que  les  gens  de  Sa  suite  doivent  avoir. 
Je  Yous  prie,  de  m'en  dire  Yos  sentiments  et  d'estre 
trfes  persuad6,  que  je  suis  Yotre  bon  ami**  etc.  3Iten 
^atte  bie  t^reube,  ba^  feine  5(tefte  Zoi^ttr,  Eleonore  Suife, 
bon  ber  $rin}e§  ju  i^rer  $ofbame  erm&^It  lourbe.  ^) 

9la(^bem  bann  fc^on  feftgefteQt  mar,  ba^  bie  S^rauung 
burd^  ^rocuration  in  ^annooer  ooQgüItig  erfolgen  foQe,  er« 
^ob  ber  Sönigli^e  Ober^^Seremonicnmeifter  o.  ©effer  ©e=* 
beulen;  Seibni}  erhielt  bie  älufgabe,  biefelben  }u  enttrfiften^) 
unb  richtete  bei  Ueberfenbung  feine«  ®uta(^ten«  an  ben  lieber 


1)  @te  fc^reibt:  y^Vous  me  faites  le  plus  grand  plaisir  du 
monde,  Monsieur,  de  m'avoir  mand^,  qne  Sa  Majest^  m^honoroit 
tonjours  de  son  amitiö.  Elle  ne  le  pent  accorder  ä  personne 
qui  aye  plus  de  respect  et  d^attachement  qne  moy.  Je  Yous 
prie,  de  Iny  faire  tcujoniB  bien  ma  cour;  je  crois,  qne  je  ne  peux 
pas  mienx  m^adresser  qu^ä,  Yous,  qui  m'aväs  toujours  tömoign^ 
estre  de  mes  amys.^ 

2)  2)tefe(be  üerl^etrat^ete  ^  im  Saläre  1712  ju  Berlin  mit  hm 
(trafen  Don  @(^Iteben,  Ober » Sägermeijler  bed  j^önigd. 

3)  !6qL  bie  (£orref))onbeti3  biefer^alb  stoifc^en  getbtria  unb  t).  (Soer^: 
^eibnii'  Serfe,  ed.  StUpp,  IX,  e.  233  ff. 

1879.  10 


146 

In  ®eriln  »cilenbcn  3Iten  am  17.  October  1706  folgcnbc 
^tiUti:  1)  „Monsieur.  Par  ordre  de  MonBgr.  I'^Iectenr 
j'ay  mis  quelques  raisons  par  ^crit,  quoyque  k  la  haste, 
mais  qui  parroissent  convaincantes  contre  Topinion  de 
celuy  qui  croit,  que  les  mariages  par  procureur  ne  sont 
que  des  c^römonies  vaines.  II  est  de  la  convenance 
et  de  Tordre,  que  le  principal  reconnoisse  publiquement 
en  face  d'^lise  ce  qui  a  fait  son  procureur,  quand  les 
personnes  marines  sont  ensemble;  mais  le  contract 
matrimonial  a  d^j4  toute  sa  force.  Et  on  n'a  point 
besoin  de  faire  un  grand  discours  par  une  chose  dont 
le  droit  est  si  manifeste.  Aussi  Tauteur  du  sentiment 
contraire  n'apporte  point  d'autorit^  pour  son  opinion. 

Gomme  je  ne  s^ay,  si  on  döp^chera  ce  papier  avant 
le  d6part  de  la  poste,  je  Yous  en  ay  youIu  dire  ces 
mots,  Monsieur,  mais  en  Yous  suppliant,  de  ne  point 
parier  de  moy  sur  cela  par  les  raisons  que  Yous  con- 
noiss^s. 

Oserois-j*encore  Yous  supplier  de  faire  tenir  la  cy- 
jointe  k  Mr.  Jaquelot  et  de  me  faire  la  grace  de  Yous 
informer  un  jour  aupr&s  de  Mr.  de  Hamrath,  sll  a  receu 
les  vers  latins  sur  la  mort  de  la  reine  que  je  luy  ay 
envoyös.  Je  suis  avec  zfele"  etc.  SBorauf  Oltcn  oon 
Berlin  aud  am  23.  October  anttoortet:  ««Tay  bien  receu, 
Monsieur^  Thonneur  de  Yostre  lettre  du  7.  de  ce  mois, 
avec  Celle  qui  y  istoit  jointe,  que  j'ay  fait  d*abord 
döliyrer  k  son  adresse.  L'on  a  trouvö  les  remarques 
sur  le  raisonnement  de  Besser  tres  solides;  cependant 
ce  pauvre  homme  se  rompt  Tesprit,  croyant  les  com- 
battre  en  ruine." 

S(m  ©onntag  9lbmb  ben  14.  iRooember  1706  fanb  bann  bte 
2:rauung  burc^  ^rocuration  im  9ittterfaale  be^  ©(^loffed  )u 
$annot)er  ®tatt  in  ©egentoart  bed  oon  ®erUn  jur  aib^olung 
ber  SBxavA  abgefanbten  ©enerallieutenantd,  ®rafen  t^tnf  oon 


1)  92i(^t  gan3  t)o1IjittnMg  Qebrit(!t  in  S^etbnt)'  SBerfen,  ed.  Sicpp, 
IX,  @.  337  f. 


s 


147 

gitticnftein.  Der  ©ruber  ber  Sraut,  ber  ftur^jrinj  Oeorg 
9luguft,  oertrat  ben  ftronprinjen  Sriebri^  Sßil^elm.  !Die 
$^tn)e§,  „bereit  gan^  ungemein  foftborer  ®(^mud  fte  gte^ 
f am  ate  ein  l^errlic^e^  ®eftim  glfinjenb  mochte,  inbem  btefeüe 
nic^t  aÜetn  ein  gan$  ftiberned  ©tfid  unb  ein  gonfe  gflibener 
ftSniglic^er  9)?antet  befleibete^  fonbern  ouc^  eine  ftönigli^e 
@rone,  loetc^e  fe^r  reic^Hc^  mit  ben  treff(i(^ften  SDiamanten 
befe^t  uar,  anberer  Rubelen  unb  ftoftbarleit  gu  gef^U)eigen^ 
gierete.  Den  ©(^meiff  Dom  Stode,  8  @IIen  lang,  unb  ba« 
@nbe  Dom  ^önigl.  3Rantet,  tt)el^er  no(^  weiter  ^inaudreid^te, 
trugen  4  Dames  unb  ein  Cavalier.*  S)er  ^ofprebiger 
(Sr^t^ropel  mSl^tte  )um  %t^z  feiner  Sraurebe  bie  9S3orte  bed 
^folm«: »)  «De«  Äönig«  Softer  i[t  gang  ^errli^  inwenbig, 
fte  i[t  mit  giUbenen  ®tüden  g^eibet."  älbenbd  loar  SaK, 
„attmo  bie  SJ^rentSuge  na^  alter  ©euol^nl^eit  mit  t)orgetragenen 
f$ade(n  t)on  12  ber  anmefenben  Ministem,  General-Liente- 
nante  unb  (Sammer^errn  gefii^al^e,  bie  2:rompeten  unb  Raulen 
fi^  aber  babe^  toader  ^5ren  (te^en/  9lm  Snittwo^  ben 
17.  9lot)ember  begab  [i^  bie  ^onpringeg,  begleitet  au(^  k)on 
bem  )ur  ^oc^geit^feier  toieber  nac^  ^annoder  gurüdgele^rten 
Otten,  mit  40  (Saroffen,  12  lurfürftlid&en  SRuptoagen  unb 
65  :93auern)agen  Aber  ©urgborf  unb  ©if^orn  nac^  ©rome, 
mo  fie  oon  ber  preugifc^en  ®efanbtf(^aft  unb  bem  9lbe(  ber 
Siltmarf  in  Smpfang  genommen  lourbe.  i83id  3]lagbeburg 
[tauben  520,  öon  ba  bi«  öerlin,  too  pe  am  27.  5Roöember, 
am  geinten  jfage  nad^  i^rer  Sbreife  oon  ^annoüer,  eintraf, 
870  ^ferbe  auf  jiebem  9ielaid  gu  i^rer  93erffigung.2) 


1)  ?fotm  XLV,  14. 

3)  2)te  ihirffitfün  ©op^te  f^reibt  Qtn  20.  9^oüembet  an  ^eibtitg: 
„Nostre  Princesse  Royale  partit  mercredi  tont  en  pleurs,  mais 
la  Sainte  !^critare  dit:  cenx  qui  semeront  en  plenrs,  feront  la 
recolte  en  joye.  D  fant  avouer,  que  Mr.  son  pöre  n^a  rien 
oubli6  en  magnificence  ponr  faire  voir^  qu^il  Taime  tendrement, 
luy  ayant  encore  donnS  dix  mille  6scus  pour  ses  menus  plaisirs, 
dont  eile  en  a  d'abord  employö  pour  payer  quelques  dettes. 
Les  pierreries  sont  belles  aussi,  mais  non  pas  comme  ceux  du 
Roy  de  Prusse,  dont  eile  en  aura  assez.^ 

10* 


148 

Sfir  31ten  mor  jener  $0(^)ettdtag  ein  Zag  gerechter 
i$reube  unb  ©enugtl^nnng ;  mar  boc^  bie  $etrat^,  »ie  frfi^er 
em&^nt,^)  ganj  befonberd  mit  burc^  feine  bip(omatif(i^e  ST^fitig- 
feit  in  ®tanbe  gelommen.  @eine  ä$erbienfte  Rotten  anc^  bei 
bem  ftöntget)on^reu§en8nerIennnng  gefunben.  ^attorf  f (^reibt 
am  27.  S)ecember  1706  an  dtten  na(^  Lettin: ')  ber  preugtfd»e 
SRinifter,  ®raf  SBartendleben  \fabt  in  ^annooer  gefingert,  bat 
feine,  dltend,  äUifjton  bem  Könige  ^öi^ft  angenel^m  gemefen  fei 
nnb  bag  bad  ganje  ^annooerf^e  SÜinifterium  don  bemfelben  ni^t 
}n  erlangen  Dermöii^te,  toa^  dltend  bitten  errei^ten.  —  gür 
bie  au(^  oon  bem  ©rafen  93artenberg  unb  beffen  ©ema^Iin 
in  biefer  S(nge(egen^eit  geleifteten  iDienfte  mufte  31ten  ben^ 
felben  im  Sluftrage  bed  fturfflrften  toert^ooUe  <i)efc^enfe  Aber 
reichen.  3)  —  SDtan  ^offte  in  ^annoDer,  bag  3Iten  bei  biefer 
©elegen^eit  in  Slnertennnng  feiner  93erbienfte  t)om  fturfürften 
}um  (Staat^minifter  »ürbe  ernannt  »erben;  aber,  mie  fein 
®o^n  fc^reibt,  „11  s'en  vit  ponr  lors  non  seulement 
frastr6,  mais  pen  aprfes  devancö  par  Mr.  de  Bossche.'' 

®id  jum  da^re  1708  mar  bann  dlten  noc^,  mit  t>tt* 
fc^iebenen  Unterbre^nngen,  am  $ofe  }u  Berlin,  bü  er  bann 
in  biefem  3a^re  auf  fein  Xnfm^en  pon  feinem  Soften  nac^ 
^annoDer  abberufen  mürbe  unb  er  feine  (angjifi^rige,  üer« 
bienftootfe  unb  ftet«  erfolgrei^e  biplomatif^e  2:i^&tigleit  bef^Iog. 


Sterte  Slbtl^eilung. 

$aben  mir  über  3(ten«.  ^rioatteben  bie  }u  biefem  SEb« 
f Quitte  flberl^aupt  menig  M^ered  ermitteln  unb  bal^er  bm 
felben  meniger  ald  SDtenfc^en  fii^ilbern,  ciA  Dietme^r  beffen 
öffentliche«  SBirfen,  beffen  (Sinfd^tag  in  ba«  poM^ift  ®emebe 
ber  ^üt  oergegenmfirtigen  tonnen,  fo  bieten  und  für  biefe 

1)  »gL  0.  188. 

2)  »gl.  «ttL  IV,  7. 

3)  »gl.  «nL  IV,  7  rnib  8 


149 

le^te  Hbt^eilnng  bie  dlten'f^en  ^opitxt  no^  loeniger  aRaterial 
unb  lönnen  toit  bie  le^te  Sebendjett  bed  Tlamti  nur  in 
ein}eüten  ^auptjfigen  barfteden.  i) 

yiaii  ^annoüer  }urfl(!gelel|rt  trat  diten  »ieber  feinen 
'Dienft  ate  ®eneral^9(b|utant  beim  fturffirften  unb  ate  ®t^ 
geinter  fttiegdratl|  in  ber  ^iegdlon^Iei  an.  ©eine  fd^on 
(finget  gehegte  Hoffnung,  in  bod  SOtinifterium  einjutteten^ 
»orb  inx6i  bie  Sntriguen  einzelner  aninifter  no(!^  längere 
3eit  üereitett,  bid  eine  befonbere  Gelegenheit  fie  in  SrfüQung 
gelten  Ite§.  @onft  erfreute  er  ftc^  ftetd  ber  fernem  ®unft 
feine«  ^ttxn.  ©o  ert^eilte  ber  ftnrfürft  im  3a^re  1711  an 
i^n  unb  feine  Tlad^Iommen  bie  Sjrfpectanj  auf  ein  Dacant 
»erbenbed  Selben  loegen  ber  „treuen  unb  nü^Ii(!^en  !Dienfte^ 
»elc^e  ber  Sble  unb  SSefte,  Unfer  ©e^eimer  unb  ®el^eimer 
^ieg^ratll  unb  lieber  ©etreuer  3obft  ^ermann  oon  3(ten 
3eit  feiner  be^  Und  gehabten  Sebienung  }u  Unferm  gnfi^ 
bigften  ®efat(en  geleiftet^  bie  er  au6)  no6)  ferner  leiften  lann 
unb  wirb/')  ©ein  {»eitgeborener  ©o^n  2:^omad  Sber^arb^) 
^atte  fidi  nctdt  Oeenbigung  feiner  ©tubien  no(!^  ber  mitt^ 
tairif(!^en  Saufbal^n  gewibmet^  ^atte  unter  bem  ®eneral  t)on 
SSm^to  rü^mlid^  in  ben  iRteberlanben  gelfimpft^  loar  na6)  ber 
@d|Ia(!^t  bei  Oubenarbe  „Major  de  brigade''  geiDorben  unb 
na6)  ber  {Raftabter  Sonoention  im  Sa^re  1713  mit  ben  l^an^ 
nooerf^en  SEruppen  in  bie  ^eimat^  jurfidgele^rt.  !Ca  ber^ 
felbe  befonbere  Sialente  ffir  bie  Sommiffariat^Sa^en  gezeigt 
^atte,  tt)ünf(^te  fein  Sater  beffen  anftedung  in  ber  ftriegd^ 


I)  9u4  bad  bon  bem  ^cmt  t>.  3Iten  ju  ®efiorf  und  mit  ber 
gtS^ttn  Siberolitat  unb  ^dftendMflrbigfeit  in  unbefd^rftnfter  Seife  |nr 
^enu^ung  gefiattet  gettefene  31ten'f4e  gamiIien»Sr4if  enthielt  leibet 
unb  ntertiDflrbiger  fßeife  Aber  unfern  Sobfl  ^ermann  o.  31ten  nur  gou) 
geringe,  bürftige  92oti3en.  —  Uebrigend  gereid^t  t9  und  gur  angenehmen 
^fft^t,  ienem  $erm  ffir  feine  große  greunblic^feit  an  biefer  €iteQe 
unfern  ^ttfiiäfitn  2>anl  notl^mato  audgnfpred^en. 

^  ^aäi  3obfi  ^ermann  t>.  SItend  Sobe  tarnen  boburc^  bad  bor» 
mal€  Oeffener«,  nat^^er  b.  ^attorf fc^e  unb  bod  bormoto  ^abid^^orfl', 
nac^^er  gleUl^all«  b.  ^attorfft^e  Se^en  gu  eteinförbe  in  ben  8efi4  ber 
3Iten'f(4en  gamilie. 

3)  (Geboren  am  20.  gebruar  1686. 


150 

fattjlei.  ®ün  ^tttoanhitx,  ber  ©rogüogt  D.  Sdüloxo,  tt)u§te 
biefed  avtäf  aldbotb  t)om  J!urfürften  ju  erlangen,  ^ie  be^ 
treffenben  ^5^ern  Beamten  bed  SoUegiumö  maren  aber  er^ 
bittert,  ba^  bied  o^ne  i^r  SSiffen  gef(!^e^en  toax  unb  fu(!^ten 
nun  auf  aQe  2Betfe  bte  (Sinffi^rung  bed  jiungen  3tten  in  bte 
SSnge  }u  jie^en^  btö  ber  ^rfürft  bat)on  erfu^r^  ben  ^tegd^ 
fecretSr  t>.  ^attorf  lommen  (teg  unb  baräber  9(udlunft  oer« 
langte,  mit  fo((lgen  ^[eugerungen  bed  Unwitlend,  ba|  ^attorf 
feinen  f^reunben  geftanb/  „  de  n'ayoir  Jamals  ref en  nne  pareille 
mortification  ni  veu  le  prince  si  en  colfere."  Am  folgen^^ 
ben  S^age  gefc^a^  bann  fogleic^  bie  (Sinfü^rung;  {a  a(d3obft 
^ermann  o.  3Iten  barauf  feinen  'DanI  bem  ßurffirften  ab^ 
ftattete,  er^S^te  biefer  feine  ©nabe  nod^  baburdg,  baß  er  beffen 
@o^n  fog(ei(!^  jum  firiegdrat^  ernannte  „au  grand  6toiine- 
ment  de  tonte  la  conr,  qai  connoissoit,  combien  des 
telles  soUicitations  demandoient  du  temps  et  qn'il  falloit 
des  annöes  et  nombre  de  ressorts  ponr  les  faire  r^ussir. "" 
@o  ^atte  3Iten  tut  3a^re  1714  bte  Sreube,  feinen  ®o^n 
unter  fidg  in  angefe^enem  Slmte  angeftettt  }u  fe^en. 

9lber  in  bemfelben  3a]^re  foUte  auc^  ein  traurige«  6r^ 
eigni«  3tten«  $)erx  mit  tiefftem  ©d&meri  erfüllen.  Dieftur* 
ffirftin  ^opifit,  beren  ©reifenalter  bid  ba^in  in  rüftiger 
ftraft  bed  Seibed  unb  ^eUer  ^rifc^e  bed  ©eifte«  geblutet, 
marb  ptS^n^,  auf  einem  Slbenbfpa^iergange  in  i^rem  geliebten 
©arten  }u  ^erren^aufen,  t)om  @c^Iage  getroffen  unb  üer- 
fd^ieb  Uxäiitn  2;obe«  na(!^  wenig  aiugenbUden  am  greitag 
ben  8.  3uni  1714,  in  einem  «Iter  öon  833/4  3a^ren. 

3tten  ^atte  ber  l^o^en  (Sntf(^(afenen  na^e  geftanben,  tt)el(!^c 
i^m  ftetd  gnSbig  unb  innig  juget^an  gewefen  war.  Oft  unb 
gern  ^atte  fie  i^n  bei  fid^  gefe^en,  fic^  feiner  geift^^  unb  oft  ^umor* 
reid^en  Untergattung  }u  erfreuen,  befonberd  oft  auc^,  vm  mit  i^m 
bad  t)on  i^r  geliebte  S'^ombre  ju  fpieten.  ®ei  feiner  Sbwefen^eit 
oon  $)annot)er  üermißt  pe  l^n  öfter  fe^r  jum  ©piel;  fo  f(^reibt 
fie  i^m  nad^  ^rcöben:  *)  —  „mais  je  reste  icy  avec  les 
rossignols  k  me  promener  dans  mon  jardin,  oüjeVoas 


1)  »gt.  «nr.  I,  9, 


151 

sonhaite  sonvent  ponr  joner  k  Thombre",  unb  ein  anber 
SRot:  1)  „Icy  il  ne  se  passe  rien  dans  nostre  solitnde 
que  „„Codilliorum  est  boniiin"*,^)  jeVous  y  souhaite." 
—  !Die  3ftenf(3^en  Rapiere  fiefetn  un«  für  blc  S^aralteriftil 
ber  fturfarftin  toert^üolle  beitrage,  bie  »ir  f^itx  nit^t  über» 
ge^en  lönnen.  9(d  bad  gute  Sinüetftänbntö  ber  $8fe  oon 
Berlin  mh  $)annot)er^  mit  toir  fa^en,  öfter  }u  beiber  Sflaä^* 
t^ett  hnxäi  Stferftt(!^t  unb  SD^ttötrouen  geftört  war  unb  bie 
Königin  ©op^ie  S^arlotte,  beren  eigene«  SSerl^ättnid  oft  fe^r 
ungänftig  mar,  ni^t  bie  ®abe  ^atte,  folc^e  ®(^tt)tertgfeiten 
}u  tofen,  qM  in  ben  $of«  unb  ®taatdangelegen^eiten  ®raf 
SBortenberg  fjtxx^ättt,  ber  toieber  gou)  oon  feiner  onmagenben 
grau  abging,  unb  andi  nad^  biefer  @eite  lein  gute«  93er^ 
nehmen  bauer^oft  toixt,  ia  war  bie  Hnmefen^eit  ber  ftur« 
ffirftin  ©op^ie  in  JBertin  ftet«  eine  gtadti^e  Semtittetung 
unb  i^r  gelang  oft,  »ad  aQe  biplomatifc^e  ftunft,  au(!^ 
3Itend,  ni(!^t  ^atte  ttxAöftn  ISnnen.  ®ie  oerftanb,  il^ren 
löniglic^en  @(!^»iegerfo^n  }U  be^anbeln  unb  jugtetc^  feine 
SRinifter  in  gute  ©timmung  ju  fe^en;  i^re  Sioc^ter,  f eiber 
barauf  bebad^t,  SinDerftSnbnt«  unb  Sintrad^t  }u  unterhatten 
ober  mieber  ^er^uftelten,  fotgte  il^r  mittig;  ben  beim  ftönige 
bamald  fo  nt&c^tigen  ©rafen  SBartenberg  tou^te  fie  gan}  ju 
gewinnen;  berfelbe  fd^reibt  fiber  fie  an  31ten  am  5.  ®tp^ 
tember  1702  ganj  entjüdft:  bie  fturfürftin  fei  juöerWffig  bie 
mo^It^ätigfte  r$arftin  auf  ber  Sßelt,  fte  ^abe  ein  grogmflt^iged 
^erj  unb  auf  ber  retl^ten  ©teUe;  er  ffi^te  fid^  begtüdtt,  baß  biefe 
anbetungdttfirbige  Sürftin,  t)on  fo  großem  Serftanb  unb  @d^arf« 
blid,  bei  i^rem  Aufenthalte  in  Berlin  auc^  i^m  i^re  Billigung 
gewahrt  l^abe.^    @etbft  bie  ®rSfln  Sartenberg,  burdg  tletne 

1)  »gt.  «nr.  I,  8. 

2)  a^tt  biefer  f^erj^aften,  toa^rf^eiitti^  bei  i^rem  ^^omhxt^pxtl 
gebrannten  9teben9art  f^ßegt  bie  ^rffirftin  an(^  einen  anbern  Srief 
an  3lten,  llnL  I,  6. 

8)  2)iefer  bisher  no4  ni^t  üoSflilnbig  mitget^eitte  8rief  Satten« 

berg«  an  3Iten  (antet: 

yyä  Schönhansen  ce  5.  Sept  1702. 

Je  VooB  rends  trös  humble  grace,  Monsieur^  pour  celle  qu^il 

Yons  a  pln  m'öBcrire.    «Tay  bien  de  la  joye  d'apprendre,  que 


162 

Slufmerffamleiten  gef^met^elt,  lou^te  f!e  na^giebiger  ju  mad^en; 
fo  loenig  ©efc^mod  man  auc^  in  ^annoDer  an  i^r  fanb^  »arb 
fie  bot^  üerblnbtid^  eingraben,  mit  ber  ftönigin  bort^in  gu 
fommen^  unb  i^r  ®ema^I  bejeugt  Aber  beten  gute  aufnähme 
bafelbft  in  mehreren  ^Briefen  an  Olten  feinen  !2)anl.  ®o 
mirtte  bie  fturfürftin  ®op^ie  üerfö^nenb  unb  üermittetnb  ffir 
ade  Parteien  unb  wugte  gut  ju  machen,  oad  fible  ©efinnungen 
ober  $atöftarrtgteit  gemiffer  ^erfonen  gef(!^abet  l^atten.  S)eT 
SRinifter  o.  t$u(!^d  Sugert  barüber  in  feinen  k)ertrauli(!^en  Briefen 
an  3(ten:  mem  bad  9Jo^(  bed  ISniglic^en  ^aufe^  am  $)er)en 
(tege^  ber  f önne  nur  »flnfc^en;  bie  fturfürftin  immer  am  $ofe 
2U  Berlin  ju  f e^en ;  bied  würbe  unenblicb  t)ie(  ®uted  beioirlen^ 
benn  ber  ftSnig  ^abe  offenbar  me^r  ^oc^ad^tung  unb  Zutrauen 
für  fte,  a(«  für  irgenb  3emanb.  'iDerfetbe  fc^reibt  am  23.  Huguft 
1702  an  3(ten:  ^)  „Ce  m'a  ^bH  ane  grande  joye  et 
consolation  d'avoir  encore  pd  rendre  icy  mes  devoirs  k  S. 
Alt.  Royale  Madame  ri^lectrice;  Elle  m'a  tämoignö  de  les 
agr^er.    Cette  Princesse  a  fait  beaacoup  de  bien  icy 

S.  Alt.  Madame  T^lectrice  a  östöe  si  satisfaite  du  söjour  de 
Berlin  et  qne  cette  adorable  Princesse,  pour  laquelle  j'ay  de  la 
vönöration  et  du  respect,  a  parlö  tant  de  bien  de  ma  personne, 
en  t^smoignante  d'estre  satisfaite  de  mes  maniöres  de  vivre  et 
condoite.  Je  Yens  laisse  4  juger,  Monsieur,  si  cela  ne  me  doit 
pas  charmer,  d^avoir  Tapprobation  d'une  si  sage  et  pönötrante 
Princesse,  qne  Dien  venille  conserver  et  que  je  puisse  voir  sur 
le  throne  qn^elle  mörite  sans  aucune  contradiction.  Cest  assure- 
ment  la  Princesse  du  monde  la  plus  bienfaisante  et  qui  a  le 
coeor  noble  et  bien  placö.  A  Vous,  Monsieur,  je  viens  en 
rendre  grace,  que  Yous  m^avös  mis  si  bien  dans  Tesprit  de  S. 
A.E.  Mad.  r£lectrice;  je  Yous  en  ay  bien  de  la  reconnoissance. 

Pour  ce  qui  regarde  les  tronbles  dans  le  Nord,  j^espöre, 
qu^elles  ne  seront  plus  de  longue  duröe ;  la  plus  grande  partie  de 
la  Röpublique  se  sont  dödarös  pour  leur  Roi,  que  selon  toutes 
les  apparences  ces  affaires  auront  tout  un  autre  face;  les 
Moscowites  seront  entrös  4  ce  que  Ton  nous  marque  en  Cour- 
lande pour  se  joindre  avec  le  Roi  de  Pologne,  aprös  avoir 
ruinö  et  brulö  la  plus  grande  partie  de  laLivonie.  Arrivetout 
ce  qui  voudra  je  demenre  etc. 

Wartenberg.** 

1)  »gl.  «nL  Vm,  11. 


153 

anprfes  dn  Roy;  j'anrois  sonhait^  de  tont  mon  coenr, 
qu'EIle  7  ent  pd  encore  demenrer  qaelqae  temps,  ponr 
raffermir,  car  je  ne  crains  pas  sans  raison,  qn'aprös 
son  dipart  il  n'y  ait  des  personnes,  qni  tacheront  de 
d^trnire  le  bien  qn'Elle  a  fait  Icy'*,  uub  am  12.  @ep« 
tember:  i)  „S'il  nons  tetoit  pennis  de  sonhaiter  qnelqne 
chose  icy,  je  veux  dire  cenx  qni  prennent  k  coenr 
rinterest  de  la  maison  Royale,  ce  seroit  de  voir  tons- 
jonrs  en  cette  eonr  S.  Alt  Royale,  Madame  Yotre  l^Iec- 
trice;  cela  nons  proenreroit  nn  bien  infiny,  6stant  vray, 
qne  notre  Boy  a  de  T^stime  et  de  la  confiance  en  Elle 
plns  qn'en  tonte  antre  personne.  *" 

©0  »u^te  bie  fiurffirftin  ©op^ie  bie  oerfc^iebenften 
^tn\6)m  ffir  fi(^  }u  geiomnen  unb  3ebem  mit  feinen  9(n^ 
fprfi(!^en^  Dl^ne  fi^  bad  ©eringfte  ju  üergeben^  gefSUig  unb 
freunbtid^  ju  fein.  !Dag  in  $annot)er  lebet  ®aft  unb  grembe 
oortrefflic^  aufgenommen  fei  unb  ben  bortigen  ^of,  tto  bie 
geiftrei(!^e  @opl|{e  mit  feinem  2:act  unb  Srauenanmut^  bie 
$errf(!^aft  ffi^rte^  nur  ungern  »ieber  oertaffe^  mar  M  i^r 
iBerbienft  anertannt.  ®o  fc^reibt  gud^d  an  3Iten  am  17.  ge^ 
bruar  1703:  2)  „Tons  cenx  qni  sont  de  retonr  icy  de 
Yotre  eonr,  ne  se  penyent  pas  ass^s  loner  des  honng- 
tet^s  qn'ils  ont  recenes  et  advonent  tons,  qn'on  y  est 
allö  an  devant  de  lenrs  däsirs  et  qn'on  les  a  accablä 
de  plaisirs  et  de  bont^s.  Cela  ne  m'est  pas  nonvean, 
comme  il  le  seroit  sans  donte,  s'ils  en  rendroient  nn 
t^moignage  contraire.  II  y  a  long  tems  qne  je  s^ay, 
qn'il  n'y  a  conr  anmonde,  oü  Ton  traite  mienx  les  ätran- 
gers  et  les  gastes  qn'ä  Hanovre.*" 

ÜDabei  mar  bie  ^urffirftin  t^ettne^menb  an  frembem  Un^ 
gtäcf,  mie  gefaxt  in  eigenem,  mo^It^fitig  unb  (eutfelig  gegen 
debermann,  DoQ  marmer  Sreunbfdgaft  ni(!^t  nur  gegen  ^er^ 
fönen  iftrer  S3ermanbtf(!^aft  unb  i^red  ®tanbed,  fonbem  au(!^ 
gegen  3(nbere,  metd^e  biefer  3(ud}ei(lgnung  mflrbig  maren.  ^K 


1)  »gt.  «nL  vni,  12. 

2)  »gt.  «til.  vm,  17. 


154 

3(ten  i^r  loS^renb  ber  Sam^agne  im  Solare  1689  >)  t)on 
Sranlfurt  an^  bad  traurige  ©^idfal  ber  ^fal)  unb  ^eibel^ 
berg9  gemelbet^  ift  fie  tief  bat)on  ergriffen  unb  betrauert  ba^ 
f c^redlic^e  Unglüd  i^rer  $)eintat^.2)  9(u(i  beffagt  fie  in  i^rem 
bamaligen  Briefe  an  3Iten  fd^merilit!^  bie  bamate  ^art  mit 
getroffenen  9taugräflnnen,  bie  Söt^ter  i^re«  (1680)  öerftor«* 
benen  Sruberd,  bed  fturffirften  fiarlSubmig^  aud  beffen  mor« 
ganatifc^er  S^e  mit  ßulfe  öon  IDegenfelb  (f  1677).  „Je 
plains  extrfemement*^,  f treibt  fie,  „les  comtesses  Ran- 
graves;  je  les  assisteray  selon  ma  bourse,  ce  qni  n'est 
pas  grande  chose;  s'il  tenoit  k  moy,  il  y  a  tongtems, 
qne  je  les  aurois  k  ma  conr,  mais  Mr.  le  Dae  ne  le 
veut  absolument  pas,  ainsi  il  fant  que  j'aye  patience 
et  qne  je  me  passe  de  ce  plaisir.*'  SÖtit  i^rem  2Bunf(^e, 
bie  9iaugr5finnen  bei  fid^  ju  ^aben,  l^atte  fie  erftfirt,  mie  fie 
aber  nie  jugeben  mürbe,  bag  eine  abelige  üDame  benfelben  oor^ 
ginge,  unb  i^r  ®tmafjl  beffird^tete,  ben  ^annoDerfc^en  Sbel 
^ierburc^  2U  beteibigen.  33on  i^red  ^ruberd  SEobe  an  jeigte 
fi(^  ©op^ie  gegen  bie  —  obgtei^  auf  niebrigerer  ©tufc  fielen* 
ben  —  Hinterbliebenen  SJaifen  oon  erhabener  $)er}endgfite 
unb  na^m  fic^  i^rer  mit  ©ro^mut^  an.  3) 

SBie  bie  fiurffirftin  ®opf)xt  fic^  befonbere  fflr  ba«  ®m 
ber|enigen,  bie  in  i^rem  'Dienfte  ftanben,  aufd  j^erjüc^fte 
intereffierte  unb  eifrlgfk  öermenbete,  geigen  bie  in  ben  8n* 
tagen*)  mitget^eitten  —  j.  Zlf.  fe^r  naiöen  unb  fetbft  inbie* 
treten  (ögl.  «nt.  I,  13)  —  ©riefe,  »elt^e  fie  an  3Iten  no(^ 
Dredben  fc^rieb  in  ©ejug  auf  bie  ^eirat^  einer  i^rer  ^of^ 
bamen,  t>.  SSingingerobe,  meiere  einen  fäc^fifd^en  Oberft  t)on 
'J^eitfc^fl^,  @oHn  bed  ©enerald  t).  9ieitf(!t)fl6  in  ^re^ben  unb 
©ruber  ber  beriic^tigten  SDtaitreffe  bed  ^rfürften  Sol^aun 
®eorg  IV.  öon  ©at^fen,  im  3anuar  1694  ju  ^annoöer 
^eirat^ete.    'iDie  fturfflrftin  ift  ooK  ^erglic^er  Sfirforge  ffir 


1)  »gt.  @.  24. 

^  lOgL  9nt.  I,  4  unb  5. 

3)  Sgl.  bie  ^errftc^en  Seweife  baffir  M  jtogner,  „2m^t,  Staugrftfiit 
JU  ^faI3^    %\if  1—3.    eeipjtg  1798. 

4)  »gl.  «nl.  I,  7-18. 


155 

i^re  Hebe  ©injlngcrobe;  aüe  iene  ©riefe  flnb  üoö  »ärmftcr 
S^rilna^me  unb  erfüllen  3(ten,  bod  ®IM  berfelben  fSrbern 
ju  Reifen;  „c'est  une  fort  bonne  personne",  ft^reibt  fle 
einmal,')  »etVous  meriterez  le  ciel,  de  luy  donner  des 
bons  conseils.'* 

Cin  ^o^er,  gebilbeter  SJerftanb  unb  ein  gttldUdic«  Icmpc* 
rament  erhielten  bie  fturfflrftin  aufrecht  bei  manchen  ffiibcr» 
wfirtigfeiten  unb  ©c^idfatöfc^tagen,  welche  auc^  i^r  ni(!^t  er^ 
fpart  btiebeu;  bei  benen  auc^  i^re  Siebe  unb  i^r  ©efc^mad  ffir 
bie  unftftulbigcn  fjreuben  ber  ?Ratur  i^r  oft  jur  S^xftxtnmQ 
unb  auf  Weiterung  bientcn.  «Mol«,  f(^teibt  jle  m  6.  ÜDJai 
1693  an  Sften^)  au«  l^rer  bamatigen  (ginfamleit  gu  ^erren^* 
{)aufen,  „je  reste  avec  les  rossignols  k  me  promener 
dans  mon  jardin,  ot  je  Vons  souhaite  soayenf  etc.  ^) 
an  geibnij  ft^reibt  fie  (am  12.  3uni  1700):  —  ,Pour  moy 
j'ay  k  aller  pour  donner  k  manger  k  mes  canards  et 
aox  cygnes,  pour  lesquels  j'ay  fait  an  logement  dans 
le  jardin«,  unb  einige  läge  fpfiter  (16.  3uni):  „II  y  a 
da  plaisir  k  voir  le  soin  qa'ils  [les  eygnes]  en  ont  k 
porter  les  petites  sar  le  dos  et  sar  lears  alles,  qaand 
elles  sont  las  de  nager.  Cependant  ils  ont  Favantage 
d'estre  plus  sages  qne  des  enfants  nonvellement  nös, 
qui  ne  se  peuvent  aider.*" 

©elbft  eine  ©^rift,  votläfz  nic^t  bie  Stenben}  ^atte,  bie 
fturffirftin  ©op^ie  in  k)ort^ei(^afteftem  Sichte  erf(!§einen  }u 
laffen,  bie  „Histoire  secrette  de  la  dnchesse  d'Hanoyer'' 
(Lond.  1732),  mu§  bo(^  ancriennen,  ba^  nie  in  einer  gürftln 
fo  t)ie(e  üortrefflid^e  Sigenfc^aften  vereinigt  waren,  aU  in  i^r. 
„On  n'a  jamais  yu*",  ^eigt  ed  bafetbft,  „tant  d'henreux 
talens  reanis  dans  une  mSme  princesse.  —  Les  dis- 
graces  du  Roi  son  pire  Ini  avoient  inspirö  nne  com- 


1)  »gt.  ?(nl.  I,  14. 

2)  »gl.  «nt.  I,  9. 

3)  @o  fc^retbt  fie  auc^  am  14.  Wlax  1691  an  eeibnig:  „Je  me 
divertis  ä  entendre  les  rossignols  de  mon  jardin  de  Herren- 
hausen,  pour  m'öter  de  Tesprit  tout  ce  qui  pourroit  me  cha- 
griner." 


166 

passion  poar  les  malhearenx,  qai  la  faisoit  aller  an- 
devant  de  tont  ce  qai  pouvoit  les  soolager.  Elle  ätoit 
bonne  et  affable  enyers  ceiix,  qni  Ini  ötoient  inferiears, 
fifere,  mais  civile  ayec  ses  ögaax''  etc. 

3{)r  lebhafter,  oft  forlaftifc^er  93i^  gefiel  jiDar  nt(^t 
immer  unb  f(!^ien  oft  }u  treffenb  unb  üerle^enb;  aud^  i^re 
Sefc^Sftigung  mit  bett  SBiffenfc^aften  unb  i^r  SSerleftr  mit  ben 
©ete^rten  marb  t)on  (Sitiielnett  i^r  üorgetoorfen  unb  man  fteUte 
fie  tDoI  gar  )ufammen  mit  ber,  bie  föeibtid^Ieit  oerleugnenben 
ftSnigin  S^riftine  oon  @(!^tt)eben;  unb  2:^om.  ©rote  f(^reibt 
au«®to(f^otm  an31ten  am  29.  Suli  1702: »)  „Selon  Voub, 
MoüBiear,  nostre  i^lectrice  devient  bien  ambulante  et  je 
commence  k  craindre,  que  nos  beaux  esprits,  queVons 
specifiez,  ne  luj  fassent  voir  k  la  fin  plus  de  pais  qa'elle 
ne  pense.  L'exemple  de  la  Reine  Christine  me  fait 
penr^  et  je  s^aj  anssi  un  pen  ce  que  c'est  que  la  con- 
tagion  du  bei  esprit''  etc. 

Zf)m.  (Sber^.  t>.  3tten  urt^citt  über  bie  fturfürftin: 
9  Elle  possedoit  beaucoup  d'cBprit,  aimoit  la  conversation 
ayec  ceux  qui  en  ayoient,  mais  ne  d6daignoit  ancnne- 
ment  le  commune  (sie),  aimoit  les  gens  de  lettres^  ce 
qui  lui  donna  de  connoissances  audelä  du  yulgaire  de 
son  sexe.  Elle  fut  toujours  tenue  61oignäe  et  sans 
credit  dans  les  affaires  et  par  son  mari  et  par  son  fils, 
qui  laissoient  k  sa  disposition  tous  les  agr^mens  de  la 
cour,  dont  eile  faisoit  Tomement  et  les  honneurs  ayec 
cette  dignitä  et  noblesse  accompagnäe  d'aisance  qui  en 
fait  Tagröment  et  qui  est  si  difficile  aux  princesses 
d'attraper.  Au  reste  caustique  ayec  beaucoup  de  tSte 
et  ayant  toujours  k  sa  suite  des  originaux,  dont  eile  ce 
diyertissoit.  Elle  mourut  dans  le  jardin  d'Herrenhausen 
fort  agäe  et  de  la  mani&re  qu'elle  ayoit  toujours  sou- 
hait^e:  sans  medecin.''  SBa9  bied  Se^tere  betrifft,  fo  ^ielt 
bie  fturfürftin,  im  SSertrauen  auf  il^re  oortrefflic^e  Sonftitution, 
fi(!^  aQerbingd  weber  t)ie(  an  bie  Sertte,  noc^  beobachtete  fie 


1)  «gL  «nL  Vn,  6. 


157 

ettte  ftrenge  ^iSt.i)  @o  f(^ret6t  fie  an  diten  nad^  i&redben 
am  26.  'Decetnber  1693  2)  in  ^S^ejug  auf  bte  bamafö  geglaubte 
®(^toangerf(^aft  ber  ^rfürftin  t)on  ©ac^feu:  „On  m'a  dit 
qne  les  m^decins  ont  jng^,  qn'elle  ÖBtoit  grosse;  j'en 
ay  en  möchante  opinion,  car  od  n'a  gnere  ä  faire  da 
jugement  de  ces  gens  Ik,  qnand  on  Test  en  effet"*;  unb 
ein  anberäßal  fc^reibt  fie  andlten:^)  „Je  crois,  que  tons 
les  mödecins  ne  poorront  dire  autre  chose  qne  qui  menrt 
en  Fäyrier  n'est  pas  malade  en  Mars;  car  une  grande 
qnantit^  a  ötäe  consnlt^e.*' 

^le  I5nig(i(^e  ftrone  t)on  Snglanb^  beten  beoorfte^enbe 
Srbfdgaft  in  ben  (elften  3a^ren  i^r  ©innen  unb  $anbe(n  fo  lebhaft 
in  älnfprui!^  genommen  ^atte,  fottte  ber  ßurfttrftin  Sophie  nid^t 
me^r  iufaQen.  ^xod  äßonate  nad^  i^rem  S:obe  ftarb  auc^^ 
am  12.  auguft  1714,  bie  ftfinigin  Slnna  t)on  Sngtanb  unb 
i^r  2:^Ton  ging  auf  ©op^ie'd  ®of)n,  ben  fturfflrften  ®eorg 
Subtolg  fiber.  !Dtefer  eilte  fogleid^  nac^  (Sngtanb,  üerUeg  am 
11.  ©eptember  ^annoüer  unb  ^ie(t  am  1.  Öctober  1714  a(d 
ftSnig  ®eorg  I.  t)on  (Sngtanb  feinen  feierlichen  Sinjug  in 
Sonbon.  'Diefed  (Sreignid  ^atte  au(^  manche  Slenberungen 
unter  ben  ^annoDetfd^en  ©taatdbienern  jut  i^olge,  woDon 
audf  unfer  3Uen  betroffen  ourbe.  !Der  ftriegdfecretSr  unb 
ftabinetdratl^  o.  ^attorf,  ju  alt,  um  bem  SSnige  ju  folgen, 
trat  jiene  Slemter  an  feinen  @o^n  ab  unb  fu(!^te  ffir  fic^  ben 
Eintritt  in  bad  ^annooerfd^e  aßtnifterium  }u  erlangen,  loobei 
er  t)on  fielen  i$reunben  unb  einer  großen  ^ofpartei  untere 
ftü^t  n)arb.  3Iten  mSre  aber  baburc^  em^flnblid^  berfi^rt,  ba 
^attorf  bid^er  in  ber  ftriegdtan}(ei  unter  i^m  geftanben^otte; 
er  toaniit  [xä^  ba^er  birect  an  ben  fiSnig  nac^  Sonbon  unb 
wenige  SToge  barauf  erhielt  er  üon  bort  feine  Ernennung 
jum  @taatdminifter. 

Ueber  bie  bamaligen  ^annooerfc^en  SRinifter  finbet  fic^ 


*)  3n  einem  Xrauergebidftt  auf  i^ren  2:ob  („Fama  lugubris  pro- 
clamans  obitmn  magnae  Principia  Sophiae^)  ^eigt  t»  Don  t^r: 
„semper  sana  sine  medico.^ 

2)  »gt.  «nL  I,  10. 

3)  »gl.  «ut.  I,  2. 


158 

unter  ben  dtten'ft^en  ^opierett  t)on  ber  ^anb  bed  bamaligen 
^tegdrat^d  X^otnod  Sber^arb  d.  Slitn  eine  {urje  S^arolte« 
riftif,  toetc^e  —  auf  beffen  perfSntidö^  ftcnntni«  unb  Srfa^rung 
beru^enb  —  ic^  l^ier  ate  t|iftortf(!^  intereffant  mitt^eUen  tDtff. 

,Le  Gonseil  d'alors  avoit  la  räpntation  d'estre  od 
des  mienx  compoBeSy  qni  fnt  en  Allemagne^  et  des  pIns 
z&\6s  ponr  le  bien  de  la  patrie.  Les  membres  en  östoient 
Mess.  de  Bernstorf,  Goertz,  Bnlow,  Bothmer,  Eltz  et 
Bussebe,  de  chaenn  desqaels  je  donnerai  nn  leger 
crayon. 

Bernstorf,  yieilli  dans  les  affaires,  soutenoit  avec 
beanconp  de  r^putation  la  premi&re  place,  angmentee 
depnis  qn'il  snivit  son  maistre  en  Angleterre,  oü  Ton 
Ta  vn  consnltä  da  roi  et  du  ministire  Anglais  non 
senlement  snr  les  affaires  ötrangferes  dans  an  temps, 
oü  TAngleterre  ^stoit  l'arbitre  de  TEarope,  mais  aassi 
sar  Celles  de  Tintöriear  da  royaame.  Protectear  des 
droits  des  particaliers  il  ne  chercboit  pas  k  augmenter 
le  poavoir  da  prince  k  lears  d^pens.  On  Taccasoit 
d'estre  pea  coartisan  et  trop  d'ane  pi^ce  de  mSler  ses 
affaires  particnli^res  avec  Celles  da  prince  et  d'estre 
rancanier,  marcbant  toajoars  k  son  bat  sans  se  rebnter 
des  incidents  et  sans  mönager  les  caases  secondes  qai 
ont  tant  d'inflaence  sar  Tinclination  des  princes  et  par 
conseqaent  sar  les  affaires.  A  toot  prendre  c'istoit  an 
des  plus  grands  ministres  de  son  si&cle,  mais  grand 
en  tont,  qai  ne  s'amasoit  pas  aax  petitesses  et  qai  fat 
honnear  k  TAUemagne. 

Goertz,  präsident  de  la  cbambre,  ^stoit  homme 
de  coar^  m^nagant  celles  et  ceax  qai  avoient  la  moindre 
apparence  de  favear  et  se  les  concilioit  par  des  atten- 
tions,  de  la  politesse  et  par  la  bonne  chfere;  dans  les 
affaires  bomme  d'exp^dients  et  poss^dant  le  talent  de 
dresser  les  subalternes,  dont  les  plus  babiles  östoient 
de  sa  fa^on.  II  fut  obligä  de  quitter  T Angleterre  et  de 
revenir  4  Hanovre,  n'ayant  pü  s'y  soatenir  agr^able- 
ment  k  cause  des  liaisons,  oü  il  ästoit  enträ  avec  les 


159 

Torys  an  contraire  de  Bernstorf,  qui  depois  longtemps 
östoit  en  commerce  et  avoit  la  confiance  des  Wighs. 

LegrossYOgtBulow  ästoit  en  r^pntation  d'un  trfes 
honnet  homme  et  zel6  ponr  le  Benrice  de  son  maistre. 
II  lai  faisoit  honnenr  par  la  noblesse  de  ses  mani^res 
et  par  la  meilleure  maison,  qui  aie  jamais  ästee  ä 
HanoYre,  Tabord  des  ätrangers  qni  y  östoient  re^us  avec 
politesse  et  sumptuositö.  Appnyä  par  le  roi  11  ent  la 
satisfaction  singuliire  an  sifecle  oü  nons  sommes,  de  se 
Yoir  restitner  douze  mille  äscus  par  le  roi  de  Dane- 
marc, qne  son  grandp^re  lui  avoit  fait  öter,  lorsqn'il 
fut  oblige,  de  quitter  Copenhague  avec  le  service  de 
la  reine  douairiere  pour  s'enfuir  en  SufedeJ) 

Bothmer,  toujonrs  employe  dans  les  affaires 
ötrangers,  en  avoit  acquis  une  grande  connoissance,  il 
estoit  actuellement  envoyä  k  la  cour  d'Angleterre  lors 
du  d6c^s  de  la  reine.  Son  hnmeur  douce  et  bienfai- 
sante  y  fit  bien  augurer  du  r&gne  de  son  maistre  par 
Foccasion  snivante.  On  delib6roit  dans  le  conseil  de 
r^ence  ce  qui  devoit  estre  fait  des  papiers  trouvös 
dans  le  cabinet  de  la  reine  deiuncte.  Les  uns  ^stoient 
d'avis,  d'y  mettre  le  scell6,  enfin  de  les  remettre  au  roi 
k  son  arriv^e,  d'autres,  de  les  jetter  au  feu;  on  s'ac< 
corda  apr^s  quelques  d^bats,  d'entendre  le  sentiment 
de  Bothmer,  qui  alla  k  les  brdler  sans  les  lire,  ce  qui 
s'ex^cuta  dans  Tinstant.  II  obligea  infiniment  par  Ik  tous 
ceux  qui  avoient  6stes  dans  la  confidence  de  la  reine,  d'au- 
tant  davantage,  qu'on  s^avoit,  qu'on  y  trouveroit  des  in- 
dices  claires  des  intrigues  tram^es  en  faveurduprötendant, 
dont  la  d^couverte  auroit  pü  mettre  en  peine  de  familles 
considerables.  Comme  il  Estoit  le  seul  des  ministres,  qui 
eut  connoissance  des  affaires  d'Ängleterre  lors  de  Tar- 
riv^e  du  roi,  il  eut  grande  part  au  premier  arrangement 
et  k  la  distribution  des  charges  et  que  le  minist^re 
tomba  entre  les  mains  des  Wighs.    Ses  amis  se  plaig- 


«)  ©fli.  @.  20. 


160 

noient  de  sa  mollesse  et  de  son  peu  de  vigaenr  k  les 
soateniTy  cependant  il  en  östoit  sAmi  et  le  m^ritoit. 

EltZy  Farne  damnäe  de  son  maistre,  estoit  n^ 
laborieox  et  entroit  Jnsqa'aux  moindres  minaties  du 
detail.  Oeconome  qaoiqn'aucnnement  intäress^,  indi- 
nation  qa'il  appliqnoit  k  tenir  les  affaires  de  son  piince 
et  les  siens  en  ordre.  Ce  qoi  loi  attira  la  r^pntation  d'estre 
dar,  d'antant  davantage,  qa*il  &toit  hai  des  tronppes 
qai  Ini  attribnoient  tont  ce  qni  se  faisoit  k  lenrs  pre- 
jndice.  Del4  pen  aimä  de  son  maistre^  dont  il  &toit 
ponrtant  ntile  serviteor  et  rednit  de  se  lier  avec  des 
dames  en  favenr,  ce  qoi  ne  devoit  pas  pen  conter  k  la 
mjsantbropie. 

Bnssche  ni  ambitienx  ayoit  le  jngement  solide 
et  ästoit  donä  de  talents  propres  anx  affaires  tant  qne 
la  präsence  dn  maistre  Tobligea  de  se  oontraindre  snr 
rhnmenr  hypocondre,  dont  il  estoit  travaillö,  mais  s'^tant 
laiss6  aller  k  sa  pente  aprfes  le  däpart  dn  roi  il  devint 
tellement  capricienx,  qv!k  pen  de  temps  pris  il  se 
tronva  hors  d'^stat,  de  s'appliqner  an  travail  dans  ees 
moments,  cependant  il  laissoit  entrevoir  tant  de  jnge- 
ment, de  connoissances  et  de  sagacit^,  qn'il  Estoit  plaint. 
An  reste  liberal  et  magnifiqne  dans  sa  d^pense,  qne 
les  gros  revenns  qn'il  tiroit  dn  Harz,  dont  il  östoit  nn 
des  principanx  propriätaires,  le  mettoit  en  ^tat  de  son- 
tenir.«  — 

3nt  da^re  1721  warb  3(ten  eine  ©nabenertoeifung  feined 
ftönigd  }u  S^^eit^  »oburc^  feinem  $)aufe  mel^rere  im  Saufe 
ber  3^it  verloren  gegangene  {Rechte  erneuert  würben.  2)ie 
3tten  Ratten  t)on  bem  ^erjoge  SSil^elm  im  3a^re  1456  oer- 
fc^iebene  Steckte  unb  ^riDtlegten  ert|alten,  ■)  barunter  auc^  bie 
^o^e  3agb  }tt  ®eftorf.  ICiefe  l^atten  fie  bann  ununter6ro(!^en 
jwei  3a^r^unberte  ^inburdg  audgeübt^  ald  fpSter  ber  Ober« 
iSgermeifter  o.  aRutfdgeDal  fie  i^nen  ftreittg  machte  unb  im 
9tamen  be^  ^erjogd  do^ann  griebric^  einen  $ro)eß  anftedtc. 


I)  egt.  bie  flott  e.  4. 


161 


»eichen  bie  3Iten  Dertoren,  meil  fte  iene  Betreffenbe  Original 
urfunbe  nt(^t  Dorlegen  tonnten  unb  eine  üor^onbene,  notariell 
beglaubigte^  Slbfd^rift  berfetben  nxätt  anertannt  würbe.   t$ünf}ig 
3a^re  fpSter,  um  bad  3a^r  1718,  fonb  ein  $)err  o.  fttende 
unter  feinen  Samtlien<'$a|)ieren  aud^  eine  Sn^a^I  oon  Ur« 
funben^  bie  31ten  betreffenb,^  koetd^e  früher  bie  SBitttDe  eined 
^ofric^terd  t).  3(ten  ber  Samilie  entführt  ^atte,  mn  \i6i  an 
i^ren  ®(!^miegereltern  }u  rSc^en,  bie  fie  ge}mungen  Ratten, 
©eftorf  ju  Derlaffen.    Unter  biefen  Urtunben  fanb  fic^  aud^ 
bad  Original  Jener  oom  Oa^re  1456.     Obgleidb  nun  (Sinige 
abriet^en,  bie  ©ad^e^  welche  oerjä^rt  fei,  loeiter  }u  verfolgen, 
n)anbte  fic^  3obft  ^emtann  r>.  3Iten  bo(!^  auf  Slnrat^en  ^n» 
berer  birect  an  ben  ftönig  @eorg  nac^  Sonbon  unb  lieg  bent^ 
felben  burc^  feinen  ®o^n  Z^omad  (Sber^arb,  n^elc^er  fic^  fd^on 
fett  brei  Salären  bort  ün  ©efolge  be^  ftSnigd  befanb,  ein  be« 
iäglid^ed  SRemoire  überreid^en  unb  bat  um  9leftitution  Jener 
alten  SieAte.    (Sd  n^urben  nun  bie  ©e^eimen  iRSt^e  in  $an^ 
not)er  }ur  ^eric^terftattung   Uufgeforbert,    unb   man  foUte 
glauben,  biefelben  würben  erfreut  gemefen  fein,  einem  Sollegen 
bienlic^  fein  ju  lönnen,  welcher  nur  fein  Siedet  »erlangte;  aber 
trauriger  äßeife  ^errfc^te  bamatö  unter  benfetben  eine  folc^e 
Spaltung,  bag  e«  genügte,  eine  Partei  für  fic^  }u  ^aben,  um 
au(^  fogleic^  bie  anbere  gegen  fic^  ju  oiffen,  jum  Sftern  Un^ 
mißen  bed  ftönigd,  melier  loieber^olt  genöt^igt  war,  weit^ 
läufige  ®c^riftftüde  für  unb  loiber  eine  @ad^e  burc^tefen  )u 
muffen,  um  eine  Sntfd^eibung  ju  treffen.    ®o  ftanben  fid^ 
aud^  in  biefer  Oltenfdl^en  Slngelegen^eit  gleid^  }toei  "Parteien 
gegenüber;  ^ernftorf,  ©oertj  unb  ®üIoU)  waren  für,  (£1^, 
^ttdfc^e  unb  Slloendleben  gegen  bie  Bewilligung  jener  dii\iu 
tution;  aber  ber  J!önig  fd^Ioß  fic^  erfteren  an  unb  ert^eilte 
am  6.  Sunt  1721  bem  $)aufe  3Iten  für  bie  t)on  bemfelben 
«,ber  Sanbed^errfd^aft  mit  ®ut  unb  JBlut  geleifteten  getreuen 
unb  nü^Iic^en  üDienfte''  unb  aud  ber  bem  3obft  ^ermann 
r>.  3Iten  unb  ben  ©einigen  „jutragenben  fonberIi(^en  $utb  unb 
®naben'9leigung"  auf  feinen  ju  ©eftorf  belegenen  $)5fen  unb 
innerhalb  be^  Bejirtd  berfelben:    bie  Sludübung  ber  ^ol^en 
unb  niebern  3agb,  bie  Untergeric^te,  bie  Befugnis,  aud  fotc^en 

1879.  11 


162 

bie  ®rfi(^e  ju  er^eben^  nah  feine  Tlütt  unb  Senfiten  in  ben 
Remtern  Salenberg  unb  Solbingen^  in  bcr  Slmtdüogtei  dtten 
unb  Sangen^agen  unb  mo  fte  fonft  mo^nen^  ju  pfSnben  ic. 

3m  Safjxt  1727  traf  unfern  3Iten  ein  fd^»eter,  ft^merj* 
tt(^er  @(^(Qg:  ber  %oh  feiner  ©attin  $)ebmig  Sucie,  mit  U)e(^ 
c^er  er  in  innigfter  Siebe,  ungetrübtem  93ertrouen  unb  t^oll^ 
tommenfter  Sintrad^t  45  Oa^re  glü(t(i(!^fter  S^e  üerlebt  ^otte. 
3^r  ®o^n  2:^omad  (Sber^orb  fagt  oon  i^r:  „C'^stoit  ane 
personne  de  märite,  distingnee  par  sa  vertae  jointe  k 
nne  vöritable  pi^tö  et  charitä  sans  ostentatioiiy  caract^re 
qne  n'avoit  jamais  isti  dementi  pendant  toat  le  conrs 
de  sa  yie.  Elle  possädoit  ce  bon  sens  qn'on  vent  aax 
femmes  et  qne  Ton  cherche  et  tronve  si  rarement  parmi 
les  femmes.*'  @o  erfc^eint  und  biefelbe  att(!^  in  i^ren,  im 
Sln^ange  mitget^eilten,  Briefen  an  i^ren  9ßann;  biefelben 
}eigen  und  i^re  tiefe  SfrSmmigleit  unb  ©emfit^dinnigteit,  fie 
finb  ooQ  $er)  unb  Statur,  aüed  ^at  bad  eigene  ©eprfige  ber 
^er^nc^Icit  unb  ^ieberfeit.  3n  bem  ®tU  ^errfc^t  freiließ, 
wie  in  jener  ^At  fiber^au|)t  noc^  —  andf  unter  ben  nac^ften 
93ertt)anbten  —  groge  ©teif^eit  unb  ungefc^idte  ftilnftlic^Ieit; 
bed  traulichen  „^n",  fe^en  wir,  bebienen  flc^ni(!^t  einmal  bie 
Seeleute.  @ie  nennt  il^ren  ®atten  „mein  ^erjendmann"  unb 
»mein  ^erjendtinb",  rebet  i^n  aber  aud^  „Monsieur*  an  unb 
unterfc^reibt  fic^  ald  »getreuefte  Dienerin".  Sin  grammatila^ 
(ifc^e  unb  ort^ograp^ifc^e  fienntniffe  bürfen  wir  leine  Sin« 
fprtt(^e  fteQen. 

3n  bemfetben  da^re  ^atte  3(ten  noc^  einen  anbem33er^ 
(uft  ju  beitagen:  am  22.  3funi  1727  ftarb  ftönig  ®eorg  I.,. 
auf  einer  Sleife  nat!^  ^annooer  bei  Odnabrüd  pUtjIid^  t^om 
@d^lage  getroffen.  3Iten  ^atte  i^m  na^e  geftanben  unb  ftet« 
feiner  {)u(b  unb  ®nabe  ficj^  erfreut.  Sluc^  aber  ^5nig  ®eorg  I. 
finbet  ^df  t)on  2:^omad  (Sber^arb  d.  3(ten,  welcher  in  beffen  @e^ 
folge  mehrere  3a^re  in  (Sngtanb  gelebt  ^atte,  eine  S^aratte^ 
riftif,  bie  wir  ^ier  mitt^eilen:  „George  I,  roi  de  la 
Grande  Bretagne  avoit  le  jogement  bon,  beanconp  de 
fermetä  et  de  pradenee,  fortifiäe  par  un  long  asage  du 
monde  et  des  alEFaires.   II  j  ^toit  appliquö  et  se  donnoit 


163 

tont  le  temps  nöeessaire  pour  les  peser  avant  qne  de 
prendre  son  parti  qn'il  sontenoit.  Comme  il  marehoit 
d'un  pas  ^al,  il  ne  s'ölevoit  pas  dans  les  bons  ni  se 
laissoit  abattre  par  les  manvais  saccte^  mais  reoevoit 
Fnne  et  Tantre  fortane  ayec  nne  ^alitö  d'ame  et  ce 
sang-froid  qni  faisoient  le  fond  de  son  caracttee,  telle- 
ment  habitaä  au  secret,  qn'il  estoit  impän^trable  mesme 
k  cenx,  k  qni  il  faisoit  Thonnenr  de  les  admettre  k  sa 
familiaritä.  Homme  de  parole  et  d'nne  justice,  probit6 
et  droitnre  k  tonte  öprenve;  de  Ik  la  source  de  cette 
confiance  sans  räserve,  qne  les  Anglais  tonjonrs  si  dä- 
fiants  et  si  jalonx  de  lenr  prince  avoient  en  Ini,  la- 
qnelle  alla  tonjonrs  en  angmentant  pendant  son  r^gne, 
convaincns  par  nne  condnite  sniyie,  qn'il  ne  songoit 
pas  k  angmenter  ses  prärogatives  anx  däpens  de  lenr 
libertö.  Qnoiqne  d'nn  abord  froid  il  passoit  ponr  Thomme 
le  plns  poli  de  son  royanme  et  gagnoit  par  nn  air  de 
bontä  et  probitä,  qni  Ini  östoit  natnrel,  le  coenr  de  cenx 
qni  Tapprochoient  Aimant  Tordre  il  Tentretenoit  dans 
ses  finances,  et  sa  döpense  ästoit  regime;  c'est  bien  k 
tort,  qn'on  raccuse  d'avoir  onträ  Foeconomie,  pnisqn'il 
prodignoit  Targent  ponr  la  ränssite  des  affaires  et  qn'il 
a  enrichi  nombre  de  serviteurs  tant  Anglois  qne  Alle- 
mands.  Nä  inträpide  il  aimoit  la  gnerre  et  n'y  con- 
noissoit  pas  de  danger.  Le  detail  des  tronppes  Ini  ästoit 
connn  k  fond.  Räsoln  dans  sa  dernifere  annäe  de  sa 
vie,  de  faire  en  personne  la  gnerre  k  Temperenr,  il  en 
ordonna  les  appr^ts  avec  nne  satisfaction,  laqnelle  däno- 
toit  le  plaisir  qn'il  anroit  en  de  se  yoir  k  la  t@te  de 
son  arm^e. 

Haissant  r6elat  de  la  royantä  et  les  cärämonies 
il  s'en  defaisoit  enti^rement  avec  celles  et  cenx  qn'il 
daignoit  d'admettre  dans  sa  compagnie.  II  aimoit  la 
table  ponr  la  sociöt^,  mais  sans  ancnn  excfes  et  y  payoit 
d'nne  conversation  si  spiritnelle  et  aimable,  qn'il  anroit 
ästä  recherche  des  personnes  de  gont  ponr  l'agr^ment 
de  sa  personne  senle,  indöpendamment  de  la  grandenr 

11* 


164 

aussi  ent-il  le  bonhenr  si  rare  aux  prinoes  d'avoir  des 
amis.  II  revenoit  difficUemßnt  et  de  la  boime  et  de  la 
manvaise  opinion  qn'il  avoit  coneene;  suite  naturelle  de 
son  caraet&re  ferme.  Le  seul  ehangement  quül  aimoit 
ästoit  celni  des  femmes  qui  enrent  du  cr^t  pendant 
son  r^ne.  Nö  robuste  il  fut  exempt  de  maladies  et 
jouit  d'une  bonne  santi.  Toujours  favorisö  de  la  for- 
tune  il  eust  ästö  le  plus  heureux  prince  de  son  age, 
s'il  avoit  6si&  exemptä  des  chagrins  de  famille.''  — 

3m  barauf  folgenben  3al^re,  im  ©eptember  1728,  ftarb 
ber  $r5ftbent  Don  ®oer^  unb  3(ten  rfldte  an  feine  ®tette  in 
ber  ftriegd!an)tei  unb  erlieft  {ugtei^  bie  !Direction  ber  ftlofter^ 
faffe.  —  9lu4  ^atte  er  jie^t  am  Slbenb  feine«  .?eben^  nodf 
bie  Sreube,  alle  feine  brei  ©ö^ne ,  in  ^annoDer  in  gnten 
©teQungen  um  {id^  Dereint  gu  feigen.  3)er  filtefte,  Srnft 
^uguft,  geb.  1684,  loet^er  )u(e^t  in  preugif^en  ÜDienften  bei 
ber  9tegierung  in  SDtinben  angefteUt  gemefen  mar,  marb  auf 
be«  äSater«  Sitte  uom  SSnige  ®eorg  II.  ato  $ofri(^tet  be« 
$er}ogtl^um0  (Salenberg  nac^  $annok)er  berufen;^)  ber  ixodtt, 
ber  öfter  ermähnte  Xl^oma«  (Eberl^arb,  geb.  1686,  mar  ®e^. 
^ieg^rat^,  2)  unb  ber  britte  ®ol^n,  Sol^ann  ®eorg,  geb. 
1688,  ftanb  bamate  al^Oberft  bei  ber  ®arbe  in  ^annoDer.  3) 

3obft  ^ermann  u.  3(ten  l^atte  bad  81.  !äebendja^r  er- 
reicht in  oo(I!ommener  ®efunbl^eit  unb  o^ne  bie  Sefd[|metben 
bed  Alfter«  empfunben  gu  ^aben,  fein  ®eift  mar  frif^  unb 
lebhaft  gebßeben  unb  fein  fteter  guter  $umor  ^atte  i^n  nic^t 
k)er(affen,  al«  er  l^Iö^Ii^  im  3a^re  1730  dou  ftar!en  SDJagen« 
bef^merben  befallen  mürbe,  bie  i^n  M^  ^aM  feffetten  unb 
feine  bisherige  Z:]^fitig!eit  lähmten.    (Er  ffl^Ite  fein  (Snbe  ^eran^ 


1)  2)erfclbe  |iarB  aU  Sanbrat^  1740. 

^  2)ttfer  fiarb  a(d  ®enera(«Megd'(£oimniffSr  unb  Sanbbroß  1758. 

3)  @tarb  Qte  (SeneraUieutenant  1744  -  iBon  3(ten8  betben  2:9(^« 
tern  mar  bie  ältere,  (Steonore  Sude,  geb.  1687,  erft  ^ofbante  bei  ber 
preußtf^en  ^ron^rtnjeg  @o))^te  2)orotl^ee  unb  Der^etrat^ete  {14  bann  tu 
Berlin  mit  einem  trafen  D.  ©(^fteben,  biefelbe  flarb  1751;  bie  iüngere 
S^o^ter,  2)orot^ec  (SmUie,  \taxh  at9  (£on»entuatin  )u  S'^ariemoerbcr 
1732. 


165 

na^en,  orbnete  feine  ^opittt,  mad^te  ein  nene^  Zeftament, 
morin  er  au(^  ber  Srmen  unb  fetner  !Z)tener  mo^tl^fitig  ge^ 
badete  unb  beftimmte,  ba|  feine  Seiche  in  einem  einfachen 
@arge  mä^renb  ber  Stacht  o^ne  aQe  Zeremonie  beigefe^t 
»erben  foQte,  unb  na(^  einem  rul^igen,  aber  ergreif  enbenälbf^iebe 
t)on  feinen  ftinbern,  feine  ©eele  ®otte9  ®nabe  empfe^Ienb, 
entf^Iief  er  fanft  11  U^r  Sfla^W  am  27.  3uni  1730.  ©ein 
8ei(^nam  ttorb  in  ber  Don  i^m  errichteten  Sc^tniU^O^uft  neben 
bem  feiner  ©attin  in  ber  9leuftfibter  jtirt^e  ju  $annok)er,  auf 
bem  S^or  na^e  ber  ftanjel,  beigefe^t. 

9(9  anenfd^  unb  SamilienDater  vortrefflich  unb  ad^tung«^ 
tt>ert^,  ^at  er  ft^  ald  ergebener  unb  treuer  'Diener  unter  Dier 
auf  einanber  folgenben  ^errfc^ern  ^annooerd  au(^  fflr  biefe 
unb  fein  $ater(anb  bie  größten  SBerbienfte  ermorben.  iDurc^ 
feine  geioinnenbe  $erfönlid^!eit,  burc^  fein  bi))(omatif(^e9 
SCalent  unb  feine  unermfiblic^e  j£^atlraft  ^aben  mir  i^n  ®ro|e9 
(eiften  fe^en«  !Z)ie  Sriangung  ber  neunten  jtur,  bie  ©c^ti^tung 
ber  (auenburgift^en  Streitfrage  unb  ber  ®ren}ftreitig!eiten  mit 
^ranbenburg,  ba9  9(nba^nen  guter  SBer^filtniffe  mit  bem 
üDredbener  unb  berliner  $ofe,  bie  ^eirat^  be9  preu|if(^en 
ftron))rinien  ^[riebri^  SBil^eün  mit  ber  l^annooerf^en  ^ringeß 
@op^ie  ^oToüftt,  bad  finb  bie  bebeutfamften  gefc^i^tßt^en 
^omente^  mit  benen  3Iten9  yiamt  eng  verflochten  ift  unb 
bied  giebt  i^m  ein  Snrec^t  auf  bad  banibare  Snbenlen  ber 


164 

aussi  ent-il  le  bonhenr  si  rare  anx  princes  d'avoir  des 
amis.  II  revenoit  difficilemßnt  et  de  la  boime  et  de  la 
mauvaise  opinion  qn'il  avoit  conceue;  snite  naturelle  de 
son  caract&re  ferme.  Le  seal  changement  qu'il  aimoit 
östoit  celui  des  femmes  qni  eurent  du  credit  pendant 
son  r^e.  Nö  robuste  il  fut  exempt  de  maladies  et 
jouit  d'une  bonne  santö.  Toujours  favorisö  de  la  for- 
tune  il  eust  iM  le  plus  heureux  prince  de  son  age, 
s'il  avoit  isi&  exemptä  des  chagrins  de  famille.*'  — 

3m  borauf  folgenben  3a^re,  im  ®tpUmitt  1728,  ftarb 
ber  $r5fibnit  Don  ®oer6  unb  3(ten  rädte  an  feine  ®teQe  in 
ber  ftrieg^fanjlei  unb  erlieft  {ugtei^  bie  iCirection  ber  ftlofter^ 
faffe.  —  9lu4  l^atte  et  j[e^t  am  Slbenb  feined  bebend  no(^ 
bie  S[reube,  ade  feine  brei  ©S^ne .  in  ^annoDer  in  guten 
©teQungen  um  fid^  uereint  gu  feigen.  iCer  filtefte,  Srnfl 
^uguft,  geb.  1684^  meieret  jute^t  in  ))reu§if4en  ÜDienften  bei 
ber  9tegierung  in  SRinben  angeftedt  gemefen  ttar,  marb  auf 
bed  93ater«  ®itte  uom  SSnige  ®eorg  II.  ate  ^ofri^tet  be« 
$er)ogt^um0  (Salenberg  nac^  $annok)er  berufen ;  ^)  ber  i»eite, 
ber  öfter  ertt)S^nte  Xl^oma«  &ttf)axb,  geb.  1686,  ttar  ©e^. 
^ieg^rat^,  2)  unb  ber  britte  @o^n,  Sol^ann  ®eorg,  geb. 
1688,  ftanb  bamate  al^Oberft  bei  ber  ®arbe  in  ^annouer.  3) 

3obft  ^ermann  t).  3(ten  ^atte  ba«  81.  Seben^la^r  er^ 
rei(^t  in  DoU!ommener  ®efunbl^eit  unb  o^ne  bie  Sefc^n^etben 
bed  SQter«  em))funbeu  ju  ^aben,  fein  ®eift  mar  frifc^  unb 
lebhaft  geblieben  unb  fein  fteter  guter  $umor  ^atte  i^n  ui^t 
Derlaffen,  ate  er  plö^Iic^  im  3a^re  1730  dou  ftarlen  ÜRagen^ 
bef^merben  befallen  »urbe,  bie  i^n  in'd  $aud  feffetten  unb 
feine  bid^erige  2:^ätiglrit  lähmten.    (Er  füllte  fein  (Snbe  ^eran« 


1)  2)erfe(be  |iarB  at8  Sanbrat^  17iO. 

^  2)itfer  fiar6  al«  ®eneraI«Meg«-(£onnmffSr  unb  Sanbbrofl  1758. 

3)  ©tarb  ale  (Seneraüieutraant  1744  ~  iBon  3(ten9  briben  Sat- 
tem mar  bie  ältere,  (Steonore  Sude,  geb.  1687,  erft  ^ofbame  bei  ber 
preugif^ett  ^onprinjeg  @op^ie  2)orottee  unb  ber^etrat^ete  ^  bonn  in 
^ertin  mit  einem  trafen  t),  ©(^fteben,  biefelbe  flarb  1751;  bie  iüngere 
S^o^ter,  2)orot^ec  (Smxlxt,  \taxf>  aX9  (Sonoentualin  )u  iERanentDcrber 
1732. 


j 


165 

na^en,  orbnete  feine  ^alpittt,  machte  ein  nened  Xeftament, 
morln  er  au^  ber  Srmen  unb  feiner  ^Diener  mo^tl^ätig  ge^ 
ba^te  unb  beftimmte^  ba|  feine  Seiche  in  einem  einfo^en 
@arge  ma^renb  ber  9la(^t  o^ne  ade  Zeremonie  beigefe^t 
merben  foUte,  unb  nac^  einem  rul^igen,  aber  ergreif  enbenälbf  triebe 
Don  feinen  ftinbern,  feine  ©eele  ®otte9  ®nabe  entpfel^Ienb, 
entft^Iief  er  fanft  11  U^r  Statut«  om  27.  3uni  1730.  ©ein 
Seif^nam  morb  in  ber  k)on  i^m  erri^teten  SamUiengmft  neben 
beut  feiner  ®attin  in  ber  9leuftäbter  ftirt^e  {u  ^Qnnok)er,  auf 
bem  S^or  na^e  ber  ftanjel^  beigefe^t. 

9(0  SKenfc^  unb  Souiilienoater  DortreffU^  unb  ac^tungd^» 
»ert^^  ^at  er  ft^  al^  ergebener  unb  treuer  'Diener  unter  Dier 
auf  einanber  folgenben  $errf(^ern  ^annoDerd  auc^  für  biefe 
unb  fein  93ater(anb  bie  größten  SBerbienfte  ervorben.  !Dur^ 
feine  gevinnenbe  $erfSnIi(J^!eit,  bur^  fein  bi))Iomatif(^e9 
SCalent  unb  feine  unermfibtit^e  j£l^atlraft  ^aben  ttir  ibn  ©roge^ 
(eiften  fe^en.  X)ie  (Erlangung  ber  neunten  jtur;  bie  ©c^Ii^tung 
ber  lauenburgift^en  Streitfrage  unb  ber  ©reuiftreitigleiten  mit 
^ranbenburg^  ba9  Slnba^nen  guter  93erl^&(tniffe  mit  bem 
iDredbener  unb  berliner  $ofe,  bie  $eiratl^  be9  ))reu|if(^en 
ftronprinjen  t$riebri^  Sßill^eün  mit  ber  ^annoDerfc^en  Kringel 
©op^ie  !t)orot^ee,  bad  finb  bie  bebeutfamften  gefc^i^tlic^en 
^JRomente,  mit  benen  ditend  yiamt  eng  Derflo^ten  ift  unb 
bied  giebt  i^m  ein  9nre(^t  auf  bad  banibare  %nben!en  ber 
3laifiDtlt, 


Anlagen. 


i. 

®ie  $er)0(|iit/  floatete  ttntfütfüu  9op^it 
an  3«  i^«  tt«  31tem 

1.1) 

A  Hanover  fJj^  1685. 
8  F6vr. 

Je  Yous  suis  obligöe,  MoDsieur,  que  Vous  m'avez  fait 
s^avoir  des  nouvelles  de  mon  fils  de  Francfort.  Comme  son 
appetit  a  tenu  bon  jusqaes  lA,  je  veux  esp^rer,  que  cela  con- 
tinaera  jusqu^ä  Venise  par  Vostre  bon  exemple.  Nous  n'avons 
appris  que  de  Vous  la  guerre  entre  Mr.  TElectenr  Palatin  et 
Mr.  le  Landgrave  de  Darmstat,  je  veux  esp^rer,  qu^elle  ne  sera 
pas  fort  sanglante.  Aujourdhuy  le  Prince  Maximilian  partit 
d^icy  de  trös  bonne  humeur,  il  tronvera  son  rögiment  ä  Munden, 
oü  Mr.  le  Lieut  66nöral  le  doit  harangner.^)  J'ay  östöe  voir 
Ludelgen  qui  a  rompu  la  caisse,  mais  il  n^en  aura  ancnn  maL 
Mad.  Klenck  nous  a  donnö  ä  souper,  oü  nouB  avons  beu  a  la 
santö  des  voyageurs,  et  j*ay  perdu  mon  argent  k  la  beste.  Le 
Prince  Christian  a  la  petite  veröle,  11  a  östö  fort  incommodö, 
U  est  k  präsent  hors  de  danger.  Ma  belle  fille  a  pris  M^« 
Wey3)  dans  son  Service.  Voilä  tout  ce  que  j'ay  &  Vous  mander 
dHcy  et  que  je  seray  tonjonrs  Vostre  affectionnöe  amie 

Sophie. 

Faites  mon  compliment  &  Mr.  Bouche,  Klenck  et  Hortance.^) 

k  Monsieur  d^Ilten 
&  Venise. 


1)  9H(!^t  gan)  genau  aBgebru(!t  bei  gebet,  ^opifit,  (2[|urfürfHn  Don 
9(mnot)et  k.,  @.  1%  f. 

^  $rtn)  SRa^mtlian  SHU^dm  ging  bamatd  mit  ben  ^annoDerfc^en 
Zwppm,  h)d[(^e  (Srnfi  9[ugu{l  ben  9$enetianem  gegen  bte  dürfen  fitßit, 
mit  ins  gelb.  2)ie  £ru^))en  fammelten  fi(!^  )um  90bmarf4  <^nt  1^-  g^br. 
1685  }u  müihtXL    9gL  @.  14. 

3)  ö.  Seilte. 

4)  Abb^  Hortensie  Mauro;  Dgl.  über  i^n  @.  12. 


167 

2.») 


i  Celle  le  ^j^'  1685. 


Je  Vons  suis  bien  oblig^,  MonBienr,  qne  Vous  m'assurez 

toojoiirB  de  la  bonne  santö  de  Mr.  le  Duo,  que  le  bon  Dien 

veiülle   conserver  toujoars  de  mesme.     Je  crains  qull  Bera 

altera,  quand  il  apprendra  la  mort  de  la  Reyne  Ba  Boenr,))  qui 

nons  a  afflig^  beancoup.    Sa  Majestö  a  Buivy  de  prest  le  Roy 

d'Angleterre.S)  Je  crois  que  tons  les  mödecins  ne  pourront  dire 

autre  chose  que  qui  meurt  en  Fövrier  n'est  pas  malade  en 

Mars;  car  une  grande  quantitö  a  ^Btöe  consultöe.    Cependant 

le  monde  ne  manquera  pas  d^estre  rempli  taut  que  Mad.  dllten 

et  Vous  y  serez.    Elle  vient  encore  d'accoucher  d'un  beau  fils 

sauB  ayoir  quasi  östöe  malade,  il  pourra  remplir  la  place  avec 

celuy  que  Vous  avez  döj&  de  ceux  qui  mourront  en  Hongrie. 

Mon  fils  ainö  veut  partir  avec  l'infanterie  le  16.  de  MarB,^) 

nous  avions  fait  dessein,  de  le  suivre  jusqu'ä  Hertzberg,  mais 

je  ne  scais,  si  on  en  viendra  ä  bout    Je  n'ay  pas  doutö,  que 

Mr.  le  Dnc  serait  bien  aise  de  la  grossesse  de  nostre  chöre 

fiUe,^)  eile  se  porte  encore  fort  bien.  Je  m^ötois  rendue  icy  par 

la  priöre  qu^on  m'en  avoit  faite,  pour  passer  le  demi-cours  du 

Cameval.     Les  jeunes  gens  ont  voulu  faire  un  Wirtschaft, 

mais  le  deuil  a  tout  gastö.  Le  bal  de  Mr.  Elenck  a  fait  grand 

bruit  dans  toutes  les  gazettes.    Je  suis  bien  aise,  que  Vous  et 

le  Prince  Charles  avez  tous  deux  encore  si  bon  appetit.    On 

est  rayy  iey,  quand  on  re^oit  de  ses  lettres,  et  les  vostres  me 

sont  aussi  fort  agröables. 

Sophie. 
A  Monsienr  deuten 

ä  Venise. 

3. 

A  Hanover  le  ^q  de  Janv.  1686. 

Je  Vous  suis  bien  obligöe,  Monsieur,  que  Voub  avez  pris 
la  peine,  de  me  faire  relation  de  Vostre  voyage  jusqu^A  Augs- 
burg, car  j^ay  östöe  bien  aise  de  s^avoir,  que  Mad.  ma  belle- 
fille  et  tout  son  train  se  portent  bien.  Je  Vous  crois  ä  präsent 
tertous  (sie!)  en  bonne  santö  k  Venise,  oü  j'espöre  que  Vous 


1)  %uäi  btefer  rnib  no^  Der  folgenbe  «rief  (3)  ffaiben  fi(^  bei  $eber 
0.  0.  O.  @.  197  f. 

3)  <So))^  Wmofte,  ^em.  ht»  Sam%9  Sricbr.  m.  Don  2)&nemar!. 

3)  Äarl  n. 

4)  ©eorg  Submig'd  9Dbretfe  sunt  $e(b}uge  in  Ungarn.  $gL  B,  14. 

5)  ^opf^xi  (Charlotte,  IturffirfUn  Don  «ronbenButg. 


168 

serez  encore  plns  gais  que  vons  Pavez  östös  en  voyage.  Pour 
moy  je  n'ay  autre  compagnie  qu^un  petit  Türe,  qne  mon  fils 
ainö  m*a  donnä,  que  j'ay  fait  baptiser  le  jour  des  trois  RoysJ) 
Je  croyais,  qne  cette  fSs.te  se  passeroit  gaiement,  mais  par 
malhenr  Mad.  Cronberg,  qni  a  perda  son  fils,  östoit  Reyne  de 
la  föste  et  an  Huguenot  exiliö,  qni  a  perdn  tont  son  bien,  Boy, 
si  bien  qne  tont  le  repas  se  passa  fort  m^lancoliqnement.  Mad. 
de  Grote  ne  sort  pas  encore  de  sa  maison,  eile  n'a  pas  une  si 
bonne  raison  pour  estre  malade,  qne  Mad.  Uten,  qni  Vons 
r^jonira  en  Italie  par  un  petit  Italien.  Je  Vons  prie  de  Iny 
faire  bien  des  amitiös  de  ma  part  et  de  la  remercier  de  son 
obligeant  sonvenir.  Nous  sommes  icy  comme  aux  antipodes, 
car  ce  n^est  qne  par  hazard,  quand  nous  recevons  des  lettres, 
car  la  dispute  entre  la  poste  Imperiale  et  celle  de  Mr.  Platen 
augmente  an  Heu  de  diminuer.  La  maitresse  de  celuy-cy  a  öponsö 
le  fröre  de  Mr.  Bar.  G'est  tont  qne  je  Vons  puis  dire  de  nou- 
veau,  car  tont  est  icy  comme  Vous  Tavez  laissö  et  moy  tont 
autant  Vostre  a£fection^e  amie 

Sophie. 

Je  ne  scay  ce  qni  est  devenn  du  Sigr.  Hortance,^  je  n^en 
regois  plus  de  lettres. 

k  Monsieur  d*Ilten 
k  Venise. 

4. 

A  Hanover  le  ^  de  Mars  1689. 

14 
J^ay  öst6e  fort  tonchöe,  Monsieur,  de  la  möchante  nouvelle 
que  vous  m'avez  envoyöe.  Si  le  vieux  Electeur  Palatin  östoit 
de  rhnmeur  de  Deogene,  il  devroit  se  röjouir,  qu'on  luy  a 
laissö  son  tonne.  Je  plains  extr^mement  les  Comtesses  Rauw- 
graves;3)  je  les  assisteray  selon  ma  bourse  ce  qui  n^est  pas 
grande  chose;  sMl  tenoit  iL  moy,  il  y  a  longtemps  que  je  les 
aurais  ä  ma  cour,  mais  Mr.  le  Duc  ne  le  vent  absolument  pas, 
ainsi  il  faut  que  j'aye  patience  et  que  je  me  passe  de  ce  plaisir. 

Je  crains,  que  la  couronne  que  le  Prince  d^Orange  porte 
ä  präsent  en  Angleterre  ne  fera  guöre  de  bien  k  TEmpire,  car 
il  aura  assez  k  faire  avec  le  Roy  Jacques,  qni  s^en  va  en 


1)  lieber  bie  t)om  (Stb^rinjen  ©eorg  Subioig  aus  bem  ^elb^uge  in 
Ungarn  mitgebrad^ten  Sürlenhtaben  t)gf.  9^eue9  t)aterl.  flxäjxt),  1823, 
@.  119. 

2)  Hortensio  Manro. 

3)  »gl.  @.  154, 


^ 


169 


Hollande,  et  avec  ses  propres  sujets.  Tout  ce  monde  se  porte 
bleu  icy.  CTest  une  bonne  nonvelle  que  je  vous  donne  au  Heu 
de  vostre  möchante,  et  je  demeure  tont  ä  fait  de  vos  amies 

Sophie. 


A  Monsieur  d'Ilten 
ä.  Francfort. 

5. 


18 


k  Hanover  le  ^g  de  Mars  1689. 

Je  Vous  remercie,  Monsieur,  pour  vos  nouvelles  de  Tautre 
monde.  Je  voudrais  que  Vous  eussiez  de  meilleures  ä  me 
mander  de  celuy-cy.  Je  plains  extrömement  le  Palatinat  et  les 
panvres  gens  d^Heydelberg  et  de  Mannheim.  La  fraile  >}  Louise 
Rauwgretin  m^avoit  recommandö  un  officier  nomm^  Schenck; 
j'ay  oubliö  de  luy  röspondre,  que  je  n^ay  rien  pu  faire  pour 
luy  aupr6s  de  Mr.  le  Duo,  qui  veut  advancer  les  gens  qui  luy 
ont  d^jä  servy  et  qui  viennent  de  Mor6e.  Nous  avons  aussi 
une  triste  figure  icy  dans  la  personne  du  comte  de  Witgenstein, 
qui  ne  peut  rien  obtenir,  car  il  n^a  aucune  expörience  outre 
qvCii  n'a  pas  le  don  des  Francis,  de  pouvoir  habler.  Nostre 
beau  Schoulenburg  m'a  demandö  ma  Melvil  avant  son  döpart 
pour  Coblentz;  eile  luy  a  fait  un  sacrifice  d'un  my  lorg(?)  de 
50  mille  ^scusMe  reute.  Je  voudrois  qu^elle  les  eut  pour  les 
pouvoir  donner  ä  son  öpoux  qui  les  mörite  bien.  C'est  tout  ce 
que  j^ay  k  Vous  dire  et  que  je  seray  toiyours  de  Vos  amies 

Sophie. 
A  Monsieur  d'Ilten 

k  Francfort. 

6. 

k  Hanover  le  27.  D6c.  1692. 

Je  n^ay  pas  doutö,  que  vous  prenderiez  part  k  la  commune 
joye  qu^enfin  une  affaire  si  difficile  a  östöe  achevöe  k  la  gloire 
de  nostre  Electeur  et  k  Pavenant  de  tous  ceux  qui  y  ont  tra- 
vaillö,  oü  vostre  beau-fröre^)  n'a  pas  peu  de  part.  Je  vous 
envoye  des  lettres  pour  deux  Electrices  que  j^honnore  et  aime 
k  un  point,  que  je  ne  le  pourrois  assez  exprimer  par  ^crit; 
adjoutez  y  tonte  vostre  61oquence  pour  le  bien  faire  connoitre 
et  combien  je  souhaite  de  les  revoir;  faites  qu'elles  proposent 
une  occasion  pour  cela,  que  j'embrasserois  avec  la  plus  grande 
joye  du  monde  et  Mr.  TElecteur  aussi.  Je  ne  vous  faits  point 
de  compliment    Codilliorum  est  bonnum. 

Sophie  Electrice. 

1)  =  gräuicin. 

2)  Otto  (Srotc. 


170 


7. 

k  Hanover  le  ^  ^If^'  1693. 

10.  Mars 

Je  Yous  öcris,  Monsienr  Uten,  par  Mr.  Neitz,!)  fils  de  Mr. 
le  Gönöral  Lieut,  qui  est  devena  amonreoz  de  ma  chöre  Win- 
cinrode,2)  qull  m'a  demandö  en  manage,  maiB  comme  c'est 
encore  un  jeune  homme,  je  n'ay  pas  yodln  y  consentir,  sans 
s^avoir  premiörement,  si  son  p6re  et  sa  m6re  en  seroient  Con- 
tents ;poar  moy  je  pnis  röspondre  poor  la  fille,  qu^elle  est  de 
trös  bonne  maison,  de  fort  bonne  bumenr  et  d*une  bonne  con- 
duite,  et  qaoique  je  Taime  beaucoup,  je  ne  voadrois  emp^cher 
son  bonheur,  si  eile  le  pouvoit  trouver  auprös  de  Mr.  Neitz,  ce 
qui  ne  pourroit  estre  sans  que  les  parents  en  fussent  d'accord. 
Poor  luy  je  le  tronve  an  fort  honnet  homme,  et  ce  qui  m'en 
plait  beancoup  c^est  qn^il  a  appris  le  mötier  de  la  gnerre 
depuis  la  Charge  de  monsquetaire  jaBqa*4  ce  qa*il  soit  parvenn 
ä,  Celle  quMl  a  auprös  du  Roy  d^Angleterre  par  son  mörite  ainsi 
qn^il  ne  s^auroit  manquer  de  faire  sa  fortane  dans  ce  mutier. 
Mais  comme  une  grande  bravoure  est  toujonrs  dangereasCi 
il  ne  doute  pas,  que  st  Mr.  le  Gönöral-Lieut  Neitz  appronve  le 
choiz  de  son  fils,  qu'il  pourverra  aussi,  qu^aprös  sa  mort  la 
Wincinrode  pnisse  avoir  da  pain,  car  je  ne  voudrois  m*en 
döfaire  sans  qa'elle  seroit  assuröe,  d^estre  toujours  poarveae. 
Elle  a  an  peu  de  bien,  mais  il  n'est  pas  assez  considörable 
poar  en  parier.  Je  vons  prie  de  dire  tout  cecy  k  Mr.  le 
Gönöral-Lieut,  en  Iny  faisant  compliment  de  ma  part;  cependant 
Vons  me  devez  croire  toasjours  vostre  trös  affectionnöe  amie 

Sophie  £lectrice. 
A  Monsieur 

de  Uten  Envoyö 

ä  Dresden. 

8. 

k  Herrenhausen  le      '    ^  . —  1693. 

b.  Mai 

Je  vois  par  vostre  lettre,  Monsieur,  que  Tamour  de  Mr. 
Neits  est  encore  fort  ardente,  quoique  sa  maitresse  n'en  alt 
re^eu  d'autre  lettre  depuis  qu'il  est  ä  Dresden  que  celie,  que 
vous  avez  veue;  je  ne  suis  pas  surprise,  que  sa  möre  approuve 
son  choiz,  si  eile  estime  comme  vous  ce  que  le  galant  doit 

toucher  ä  -^  ^scus  et  en  oe  cas  vous  n'avez  pas  menti,  mais  si 

0 


»)  sie!  =  NeitschUtz. 
3)  sie!  =  Wintzingerode. 


171 

oe  doiyent  estre  des  dacats,  la  montagne  de  Bodenstein  i) 
n'öBtant  pas  nne  mine  d'or ;  je  crains  qne  la  somme  se  pourroit 
bien  terminer  k  im  qnart  de  ce  que  voob  avez  dit  et  qae  la 
meilleure  dot  seroit,  ri  Mr.  l'Electenr  de  Saxe  se  vouloit  mdler 
de  la  donner  pour  faire  vivre  ce  conple  h  lenr  aise  &  quoi  eile 
croit  qu^nne  compagnie  ne  snffit  paa.  La  chose  n^est  pas  si 
preas^e  et  je  croia  la  möre  nne  femme  si  prudente,  qu'elle  ne 
Yondroit  aussi  les  voir  ensembles  sans  s^avoir,  de  quoi  ils 
pourront  vivre  ä  lenr  aise,  car  eile  s^ait,  qu'on  y  est  accou- 
tomö  k  la  cour,  et  quMl  fant  avoir  soin,  que  ses  jeunes  gens 
par  lenr  amour  ne  se  ruinent  pas  Tnn  Tautre.  Cependant  faites 
nn  compliment  snr  ce  suject  &  la  Comtesse  sa  soeur  et  k  sa 
möre  tel  qne  vons  le  jngez  ä  propos. 

Haxthausen  an  nez  ronge  a  östä  k  Wolfenbndel,  oü  11  a 
dit,  qu'il  y  avoit  nne  si  grande  disette  d'argent  k  la  conr  de 
Dresden,  qn^on  avoit  de  la  peine  k  tronver  dn  pain  d^nn  jour 
k  Tantre,  ce  qne  je  ne  s^anrois  croire. 

On  est  encore  fort  en  peine  icydn  dessein  du  Dnc  Frideric; 
Mr.  TElectenr  östant  k  Weihansen  nons  ne  s^avons  aucune  non- 
velle  icy;  je  crois  qn^il  reviendra  k  la  fin  de  cette  semaine  on 
an  commencement  de  Tautre  avec  le  Dnc  de  Gelle  pour  voler 
L'Heron(?).  Mon  fils  le  Prince  ^lectoral  est  all6  prendre  congö 
k  Weihansen,  pour  aller  en  Flandre  et  moy  je  reste  icy  avec 
les  rossignols  k  me  promener  dans  mon  jardin  oü  je  vons 
sonhaite  sonvent  pour  joner  k  Fhombre,  cependant  je  seray 
tousjonrs  vostre  affectionn^e 

Sophie  älectrice. 
A  Monsieur  dllten 

k  Dresden. 

9. 

k  Hanover  oe  j=  de  Döc.  1698. 

J^ay  re^en,  Monsieur^  vostre  lettre,  oü  vous  me  mandez 
la  conversation  qne  vons  avez  ene  avec  Mad.  la  Gönörale 
Neitzen,  et  pour  y  röspondre  succinctement,  je  vons  diray  en 
Premier  lien,  qne  ma  chöre  Wincinrode  n^a  point  regen  de  lettre 
de  son  galant  depnis  qn'il  a  östö  k  Francfort  et  qne  je  suis 
trös  ravie,  qn'elle  a  röspondne  k  tontes  Celles,  qn'elle  en  a 
regene,  avec  la  civilitö  qne  cela  se  devoit  k  nn  gentilhomme, 
qn'elle  ne  sgavoit  pas,  s'il  seroit  constant  pour  eile  on  non,  ny 
si  ses  parents  appronveroient  de  son  dessein,  mais  k  präsent 
qne  vous  m^assurez,  qne  Mad.  la  G^nörale  Neitz  en  sera  bien 
aise  et  qne  mesme  eile  sonhaite,  qne  le  mariage  se  fasse,  je  la 

0  (^ut  ber  Somilie  D.  Sßm)tngerobe. 


172 

croiB  nne  dame  de  tant  d^esprit  et  de  jagement,  qn^elle  ne  le 
souhaiteroit  pas,  si  eile  croyoit,  que  le  manage  rendroit  son 
fils  malheoreuz  et  qu'ane  femme  luy  seroit  &  Charge,  ainBi  j^ay 
persuadö  la  Wincinrode,  qui  ne  se  conduit  qne  par  ma  volonte, 
d'accepter  de  son  galant,  ä  qnoi  je  la  troave  döBJä  encline. 

Voyaut  la  constance  quMl  tömoigne  ponr  eile,  et  qa'effective- 
ment  eile  a  remarqnö  en  Iny  nn  trös  bon  naturel,  ainsi  quand 
je  n'auray  le  tems  qn*il  voudra  venir  icy  ponr  accomplir  ses 
voeux,  je  le  ferais  s^avoir  ä  ses  parents,  afin  qiiMls  fassent 
ponr  eile  ce  qui  luy  est  deu. 

Voos  s^avez,  qu^elle  est  la  favorite  de  sa  möre,  qui  k  tous- 
jours  sontenn  ses  intörSts  contre  son  Mre,  cependant  vous 
pouvez  assurer  ä  Mad.  la  G6n6rale,  qn'elle  aura  une  belle  fille 
d'une  humeor  douce  et  qni  tachera  par  tonte  sorte  de  son- 
missions  et  d^oböissance  &  m^riter  Tbonneur  de  ses  bonnes 
graces.  —  Vons  yoyez  aussi,  que  je  me  fie  en  vostre  bon  con- 
seil  sur  ce  sujet  comme  ä  un  ami  que  j^estime,  et  auquel  je 
seray  toujours  ravie  de  donner  des  marques  de  mon  affection. 

Sophie  £lectrice. 

10. 

Ä  Hanover  le  =|  de  D6c.  1693. 

Je  crois,  que  vous  aurez  regen  k  prösent  mes  deuz  lettres, 
par  oü  vous  avez  peu  voir,  que  la  Wincinrode  pröpare  de 
rhuile  dans  sa  lampe,  pour  recevoir  son  öpouz;  surtont  pnisqne 
Mr.  rj^lecteur  de  Saze  loue  son  amant,  il  doit  estre  digne  de 
ses  Yoeux  et  de  son  amour  conjugale.  Je  suis  en  peine  k 
trouver  des  patrons  d'onvrage  pour  la  Comtesse  Rockonitz,  >) 
ä  qui  j^en  avois  promis,  puisque  depuis  Madame  la  Douairiöre 
Palatine  m*en  demande  aussi,  j^en  ferays  faire  de  difförentes 
fagons  pour  Tune  et  pour  Tantre,  car  Madame  F^^lectrioe  Pa- 
latine Douairiöre  me  mande,  qu'elle  en  vondroit  qui  ne  fussent 
pas  parmy  les  communes.  Je  suis  fachte,  que  vous  ne  me 
mandez  pas  de  meilleures  nouvellesdeMad.  TElectriceregnante; 
d^abord  qu^on  m'a  dit,  que  les  m^decins  ont  jugö,  qu^elle  östoit 
grosse; 2)  j'en  ay  eu  möchante  opinion,  car  on  n'a  guöre  k  faire 


1)  sie!  =  RochUtz.  2)te  ©tb^IIa  t).  9^ettf(^fl^  mar  bamold  t)om 
Mfer  iwc  ®rttftn  üon  ^odßi  etl^oben. 

2)  Sbu^  f^&ter,  na(^  bem  Sobe  tl^re«  ®moSjji9,  M  jhtrf.  So^omi 
(^eorg  IV.,  ^ielt  man  fU  für  gefegneter  Hoffnung;  nad^  ben  ,,Lettre8 
historiques'',  Mai  1694,  etfiarte  {le  aber  ba9  ©egentl^ett:  ,,Comme  la 
Princesse  est  incommodöe,  quelquesuns  soupgonnent,  que  ce  ne 


173 

du  jugeroent  de  ces  gens  1^  quand  on  Pest  en  effect;  la  Prin- 
cesse  d^Ostfrise  Iny  a  fait  venir  d^Hollande  par  bod  ordre  pour 
4000  68CU8  de  liardes  pour  Tenfant*,  tout  est  icy  ä  Fordinaire 
et  moy  tout  ä  fait,  Monsieur,  de  vos  amies 

Sophie  £1. 
A  Monsieur  dllten 

k  Dresden. 

11. 

X  rr  24  D6c.  1693. 

A  Hanover  ce  ^-r t^kt 

3.  Janv.  1694. 

J'ay  ä  röspondre  ä  trois  de  vos  lettres,  dont  j^en  ay  re^eu 

15 
deux  ä  la  foys  du  ^  et  du  18.  Döcembre.    Au  suject  de  nostre 

amoureux  qui  n'aura  plus  ä  se  plaindre  de  la  cruautö  de  sa 
maitresse,  car  il  la  trouvera  toute  pruste  &  accomplir  ses  voeux, 
quand  il  viendra  icy;  eile  a  aussi  regen  la  plus  obligeante 
lettre  du  monde  de  Mad.  sa  möre,  qui  me  fait  faire  aussi  un 
compliment,  auquel  je  vous  prie  de  röspondre  de  ma  part  et 
Tassurer,  que  je  crois,  qu^elle  sera  fort  contente  de  sa  belle- 
iille  pour  son  humeur,  mais  il  ne  faut  pas  qn^elle  Blattende  k 
voir  une  fort  grande  beautö,  car  cela  la  feroit  trouver  laide, 
mais  une  fort  belle  taille.  Je  me  röjouis  aussi  avec  Mr.  le  6e- 
neraladjoutant  de  son  advancement  et  luy  souhaite  tout  le  bon> 
heur  imaginable  k  son  mariage  que  je  ne  deute  pas  sera  fort 
heureux  pour  luy  et  pour  eile  Fautre. 

Je  Youdrois  qn^un  mariage  de  plus  de  consöquence  füt  en 
si  bon  6stat,  mais  il  semble,  que  Fargent  Femportera  sur  la 
naissance,  le  mörite  et  la  bonne  öducation,  dont  apparemment 
les  serviteurs  profiteront  plus  que  le  maitre,  qui  se  trouvera 
fort  trompö  dans  la  somme  qu^on  dit  doit  estre  de  4  millions. 

Oberg  ira  bientost  envoyö  k  Yienne  sans  estre  venu  k 
aucune  conclusion  dans  ses  amours,  que  je  sache. 

Nous  Bouhaitons  fort  icy  d^apprendre  Fheureux  accouche- 
ment  de  Mad.  FElectrice,  surtout  puisque  le  bruit  court,  qu'elle 
n^est  pas  grosse,  dont  le  temps  nous  doit  bientost  eclaircir. 
Vous  ne  me  mandez  pas,  si  les  trois  Electrices  sont  aussi  de 
tous  les  pleurs  et  magnificences,  qui  sont  k  cette  belle  cour, 
ou  si  tout  cela  n^est  que  pour  la  famille,  dont  la  Wincinrode 


soit  de  grossesse  mais  ce  qui  peut  en  faire  douter  c^est  que  le 
Prince  Fröderic  Auguste  fröre  de  FElecteur  d6funt,  s'est  döjä 
mis  en  possession  de  ses  ötats^';  nadj  biefem  Briefe  ber  ^rf.  @o^^te 
mug  fte  aber  früher  bte  ^offming  gehabt  ^aben. 


174 

doit  faire  une  partie?  Elle  vous  est  bien  oblig^e  de  tonte  la 
peine  qne  vous  avez  prise  de  la  placer  si  bien. 

Madame  Grote  m^a  östöe  voir  ponr  la  premiöre  foySyj'esp^re 
qne  le  tempB  Iny  fera  onblier  un  pen  son  chagrinJ)  Ma  fille 
me  mande  toujours,  qn^elle  espöre  de  voir  Mr.  PElectenr  de 
Saxe  ä  Potsdam  avec  nostre  Electenr,  mais  il  semble,  qne  cela 
est  fort  incertain.  Je  snis  comme  tonjonrs  nne  des  meillenres 
et  des  plus  affectionnöes  de  vos  amies 

Sophie  El. 
12. 
Ä  Hanover  le  ^  de  Janv.  1694. 

Nostre  amonrenx  est  arriv^  si  propre  et  si  fort  changö  a 
son  advantage,  qne  sa  maitresse  semble  estre  anssi  enflamm^e 
qne  Iny;  11  n*y  a  qne  le  froid  qni  empScbe  encore  la  conclnsion 
de  lenr  sonhaits,  pnisqne  les  dentelles  ponr  Thabit  des  nocos 
doit  yenir  [de]  Hambnrg,  qni  ne  sont  encore  arrivöes,  je  crois 
ä  canse  des  neiges,  et  eile  est  fort  en  peine,  comme  faire; 
pnisqn^elle  ne  sera  pas  en  68tat  ä  la  fin  de  cette  semaine  pour 
des  noces,  mais  comme  Mr.  le  Colonel  n^a  qne  15  jonrs  de  cong^, 
il  fandra  qnMl  la  re^oive  teile  qn^elle  sera.  Je  souhaite  aveo 
vons,  qne  lenr  amonr  pnisse  estre  ötemelle;  j^espörc,  qne  ma 
fille,  la  Princesse  d'Ostfrise  et  la  conr  de  Celle  seront  des 
noces.  Cest  tont  ce  qne  j^ay  ä.  vons  dire  ä  2  lettres  qne  vous 
m^avez  öscrites. 

S.EI. 

13. 

Ä  Hanover  le  ^  de  Janv.  1694. 

Nostre  mariö  a  6stö  trop  pressö,  ponr  avoir  vouln  attendre 
la  robe  des  noces,  dont  il  n^y  a  en  qne  la  jnpe  defaite,  ainsi 
Sans  beanconp  de  fagon  on  a  adjustöe  la  marine  ä  rinponrveu 
d*nne  riebe  conronne,  et  Mr.  FElectenr  et  le  Prince  Electoral 
ont  menöe  la  marine  devant  le  snperintendant  dans  mon  anti- 
chambre,  et  les  Dncs  Maximilian  et  Christian  ont  menö  le  mariö 
en  prösence  de  tontes  les  dames  de  la  ville.  Le  snperinten- 
dant dans  sa  harangne  qn'il  fait  tonjonrs  fort  mal  a  nomm6 
tons  ceux  „Hagestolschen",  qni  ne  se  marient  point,  afin  de 
persnader  nos  conrtisans,  ä  snivre  nn  si  bon  exemple.  Les 
trompettes  et  les  timbales  nons  ont  condnit  k  table,  oü  le  mariö 
et  la  mariöe  ont  östös  assis  entre  Mad.  nostre  Duchesse  et  moy, 


1)  Ue6et  ben  Xoh  ifixt»  ©attm,  Otto  <^te*8,  dgL  e.  45  ff. 


175 

et  il  n*y  avoit  que  des  Princes  et  des  Princesses  4  nostre  table; 
les  dames  ont  ea  leur  table  ä  part;  en  snite  on  a  dansö  dans 
la  grande  salle,  et  nous  avons  menöe  la  mari6e  dans  sa  chambre 
qui  ^stoit  Celle  du  Duo  de  Courlandei  eile  a  donnöe  la  con- 
ronne  avec  les  yenx  band^s  ä  M^e  Rechau  et  je  lay  ay  donn^e 
sa  chemise  et  Tay  mise  au  lit;  ils  anront  fort  bien  fermöe  leur 
chambre  ä  la  clef,  mais  je  ne  B9ay  par  qael  extravagance  mes 
trois  fils:  le  Prince  Electoral,  Maximilian  et  Emest  Aaguste 
ont  fait  en  sorte  qn'ils  sont  entr^s  dans  la  chambre  sans  sou- 
liers  tont  proche  du  lit  et  ont  östte  t^moins,  que  le  mariage  a 
^stö  fort  bien  consommö,  dontvous  ponvez  accuser  sesparents, 
et  si  le  Prince  Electoral  ent  pen  s'emp^cher  de  rire,  il  n*en 
auroit  rien  yeu(?).  Vous  ponvez  croire,  comme  on  a  raillö  la 
pauvre  marine  le  lendemain,  mais  on  dit,  que  cela  porte  bon- 
heur,  quand  on  est  raillö  ä  ses  noces ;  il  semble,  ba$  er  fid^  noäj 
nic^t  ^inber  bie  O^rm  tra^t  et  qulls  s'aiment  encore  fort  passionne- 
ment,  et  le  ris  demenre  ä  la  bouche  de  tous  ceuz,  qui  ont  fait 
des  mödisances  de  cette  bonne  fille.  Gar  11  y  a  en  assez  de 
tömoins  de  la  perte  de  son  pncelage,  mesme  Sactott  i)  et  un 
page  ont  östös  aussi  dans  la  chambre,  il  faut  boncher  les 
oreilleSy  quand  Maximilian  fait  le  r^cit  de  tout  cela.  A  prösent 
le  mari^  a  Tapprobation  de  toutlemonde;  il  n'^stoit  pas  ötrange 
Tannöe  passöe,  qu'il  n^östoit  pas  fort  gentil  venant  comme  un 
goujat  de  la  guerre,  sans  avoir  Jamals  veu  la  cour.  Pour  moy 
j^en  ay  toujours  en  fort  bonne  opinion  et  j^espöre,  que  ma 
Wincinrode  sera  fort  heureuse  aveo  luy  et  qu'elle  vous  sera 
fort  obligöe,  d^avoir  contribu6  ä  la  placer  si  bien;  eile  est 
assurement  une  tr6s  bonne  personne  et  j^espöre,  qne  les  parents 
en  seront  tousjours  fort  Contents.  Sa  möre,  qui  devoit  avoir 
soin  de  tout,  n^est  pas  encore  venue,  ainsi  je  crois,  qu^ls 
resteront  encore  quelques  jours  icy;  eile  emmenera  une  fille 
fort  adroite  pour  Madame  la  Gomtesse  et  un  patron  de  mon 
ouvrage. 

Ma  fille  TElectrice  sera  icy  aujourdhuy  et  la  cour  de  Celle 
k  la  fin  de  cette  semaine;  tout  cela  devoit  estre  des  noces,  si 
le  mariö  n^eut  6stö  si  pressö.  Madame  dllten  n'en  a  point 
östöe,  je  crois,  que  c'östoit  ä  cause  de  la  nouvelle  affliction, 
qu'elle  a  eue  de  perdre  son  beau-frere  Berlips.^)  Cette  annöe  a 
östöe 'fatale  ä  sa  maison,  je  prie  Dien,  que  vous  et  eile  ne 
puissiez  avoir  que  du  bonheur  pour  Tavenir,  en  quoi  je  mMn- 


1)  sie!  =  Sacetot.  ftatl^artna  t).  (Sacetot,  geb.  de  la  Chevallerie, 
tottt  Dberl^ofmetjlerm  ber  ^!ur))nnseg  @o^^ie  2)orotl^ca. 
3)  =  Berlepsch. 


176 

töresseray  tonjours  comme  östant  tout  k  fait  vostre  affeetion- 
n6e  amie 

Sophie  l&lectrice. 

14. 

k  Hanover  le  -5-1= — -  1694. 

3  Mars 

Vos  deux  lettres,  Monsieur,  m*ont  östöes  fort  agröables, 
auxqnelles  je  röspondray  ä  la  fois,  car  le  Caraaval  d'icy,  qni 
a  6st6  une  joye  poor  tout  le  monde,  a  6stö  bien  plus  agröable 
que  le  Vostre,  qui  ne  Ta  point  6st6  en  g6n6ral.  Pour  moy  je 
trouve  que  ce  que  le  Gönöral  Neitschutz  et  Mad.  sa  femme  fönt 
pour  leur  fils  est  fort  honn^te,  mais  de  la  maniöre  qu^il  parloit 
icy,  on  auroit  creu,  quUl  avoit  des  millions  k  döpenser,  pour  sa 
femme  eile  n^aura  point  de  peine  k  b'j  aecommoder,  n'östant 
pas  accoutnm^e  k  faire  grande  döpense,  mais  je  crains,  qu^elle 
aura  de  la  peine,  k  le  rMuire,  car  la  pluspart  des  prodigues 
Bont  incorrigibles,  comme  on  Ta  veu  au  vieux  Comte  de  Mon- 
talban  et  k  plusieurs  autres,  et  j^en  suis  fort  fachte  pour  Tamour 
d'elle,  car  c^est  une  fort  bonne  personne  et  Vous  meriterez  le 
ciel,  de  luy  donner  des  bons  conseils.  Je  suis  ravie,  qu^elle 
plait  aux  parents  de  son  mari,  dont  j^espöre,  que  la  prudence 
la  sauveront  toujours  de  la  folie  de  son  mari;  ondit,  que  Mad. 
sa  belle-soeur  sera  bientost  Princesse ;  je  ne  s^aurois  m'emp6cher 
de  plaindre  infiniment  la  pauvre  Electrice,  qui  seroit  plus  heu- 
reuse  en  Paradis  que  sur  la  terre.  La  mienne^)  Dieu  merci! 
est  parfaitement  heureuse,  je  Tay  eu  icy  tout  ce  camaval,  mais 
eile  retoumera  demain  en  poste  k  Berlin. 

L'Electeur  de  Baviöre  öpousera  la  Princesse  de  Pologne 
et  n^aura  que  8  cent  mille  öscus  avec  eile  au  lieu  des  5  millions, 
dont  on  avoit  parlö;  mais  ses  gens  ont  ästös  mieux  partag^s. 
L^argent  fait  tout  en  ce  monde;  je  soubaite,  que  Vous  ny  vostre 
famille  n^en  manque  Jamals.  J^en  vis  3  hier  regarder  nostre 
Wirtschaft,  qui  sont  bien  grands  et  bien  faits;  Mad.  Uten  n'y 
feut  pas  k  cause  de  son  deuil.  La  feste  ^stoit  belle,  car  on 
dansa  dans  la  salle  de  TOp^ra,  qui  östoit  merveilleusement  illu- 
minöe.  Nostre  Electeur,  qui  n^admire  guere  les  choses,  en  östoit 
content,  car  on  n^a  Jamals  rien  veu  de  plus  beau. 

Sophie  Electrice. 
A  Monsieur  d'Ilten 

k  Dresden. 


<}  S^te  STod^ter,  bie  ^rffirfltn  ^op^xt  (E^arlotte  t)on  iBranbcnBurg. 


177 

15. 

Ä  Hanover  le  j=  de  Mars  1694. 

La  lettre  qae  Vous  m^avez  envoy^e  de  M.  LE^lectenr  de 
Saxe  est  parfaitement  bien  öscrite  et  fort  obligeante  pour  Mad. 
Neitz  et  pour  moy.  Je  suis  bien  aise,  qu'elle  est  au  moins 
aim6e  de  ses  parents  dans  un  Heu,  oü  il  semble,  que  c^est  la 
mode  de  m^priser  les  femmes.  Je  serois  fort  fachöe,  si  eile 
n^östoit  pas  heureuse,  car  c^est  une  trös  bonne  personne,  qui 
mörite  de  Testre.  On  fait  grand  bruit  icy  ä  la  ville  de  son 
malheur,  mais  comme  on  y  aime  k  grossir  les  objects,  je  veux 
espörer,  que  tout  ce  qu'on  dit  n'est  pas  yray.  La  Duchesse 
d^Ostfrise  partit  d^icy  hier,  et  la  femme,  qui  a  foumi  le  linge 
pour  les  coucbes  de  Mad.  PElectrice  de  Saxe,  avec  eile;  car 
cette  bonne  Hollandoise  a  öst^e  prös  de  trois  mois  absente  de 

chez  eile,  chargöe  de  hardes  pour  plus  de  -j-   öscus,   dont  la 

Princesse  d'Ostfrise  a  examin^  tous  les  comptes  et  röspondu, 
qu'elle  seroit  payöe.  Elle  a  laiss^  toute  les  hardes  entre  les 
mains  de  Leifman  Behrens,  ä  fin  de  les  envoyer  ä  Mad.  Tl^lectrice 
de  Saxe,  quant  il  recevra  Targent  pour  la  payer.  On  n^a  pas 
peu  persuader  la  femroe,  draller  d'abord  ä  Dresden,  car  eile  a 
tant  ouy  parier  de  la  brutalitö  des  Princes  et  des  tours  que 
le  Duc  Frideric  a  fait,  qu'elle  n'a  ob6  s*y  risquer,  aussi  est  eile 
assez  agöe  pour  faire  un  si  grand  voyage.  Vous  ferez  une 
Charit^,  si  vous  luy  procurez  son  argent.  Je  ne  doute  pas  de 
celuy  de  la  juppe,  que  mon  Henri  a  fait  faire  pour  Madame 
TElectrice  m^re,  car  je  connois  la  ponctualit^  de  cette  Prin- 
cesse pourveu  que  M»«ue  Haxthausen  Ten  fasse  Souvenir.  Je 
ne  vous  fais  point  de  complimens. 

Sophie  ^lectrice. 
A  Monsieur  d^Ilten 

k  Dresden. 

16. 

»  13 

A  Herenhausen  le  ^  de  Mars  1694. 

J'ay  re^eu  avec  plaisir  les  lettres  que  Vous  m'avez  envoy6, 
oü  Mad.  la  Colonelle  se  loue  beaucoup  des  bontös  que  vous 
avez  pour  eile,  et  des  parents  de  son  mari;  eile  ne  parle  pas 
de  son  mari,  j^espöre  que  sa  passion  dure  encore,  ou  il  fau- 
droit,  quo  sa  beUe-soeur  luy  apprit  le  secret  de  se  faire  aimer. 
Je  plains  de  tout  mon  coeur  la  pauvre  Electrice  et  suis  pour- 
tant  bien  aise,  que  les  choses  sont  accommodöes.  Un  bon 
douaire  seroit  le  meilleur  pour  eile  et  le  plus  sur;  ma  fiUe  la 

1879.  12 


178 

plaint  beanconp,  ayant  beaucoup  d^amitiö  ponr  eile.  Icy  11  nc 
se  passe  rien  dans  nostre  solitnde  qne  codillioruni  est  bommm ; 
je  Voos  y  sonhaite,  quoique  Vous  serez  fort  aimö  et  estim^  an 
lien  oü  Vons  estes,  ce  qni  me  fait  bien  du  plaisir,  car  je  m'm- 
töresse  en  ce  qni  Vons  en  peut  faire 

L^Electrice  de  Brunsw. 
A  Monsieur 

dllten 
iL 

Dresden. 

17. 

Ä  Herenbausen  le    ,  ,,. — n-  1694. 

7  d'Avnl 

J^ay  re^en  tos  deux  lettres,  Monsieur.  J^ay  6st6e  ronge 
de  Toir  dans  la  premiöre,  quo  Mad.  Neitscbutz  est  si  heureuse, 
et  bien  fachte,  que  la  demiöre  me  dit,  qu'elle  est  retomböc 
malade.  Peutestre  sera-t-elle  avec  Mad.  la  comtesse  au  Garls- 
bad,  oü  eile  pourroit  se  remettre.  Je  tous  assure,  que  je  ne 
luy  ay  rien  ^scrit,  que  tout  le  monde  ne  puisse  voir,  commc 
eile  m^avoit  fort  louöe  la  bontö  de  la  comtesse  et  Tesprit  de  sa 
belle-möre,  j'ay  seulement  r^spondu,  que  cela  6stant  que  je  ne 
croyois  pas  qu^elles  seroient  bien  aises,  que  Mr.  TElecteur  traitat 
si  mal  Madame  T^lectrice,  qne  tont  le  monde  disoit  estre  nne 
fort  bonne  femme.  Ge  qui  s'est  pass^  entre  Mr.  l'Electeur  de 
Saxe  et  eile  est  une  chose  si  publique,  qne  toutes  les  lettres 
que  je  re^oy  en  sont  remplies.  11  est  vray,  que  Querini  m'a 
dit,  qu*Ä  Dresden  personne  n'en  parle  et  qu'il  n'en  s^it  rien, 
mais  ailleurs  il  n'en  est  pas  de  mesme.  Mad.  du  Gros  qui  en  a 
remportös  des  bons  soufflets  entre  antres  en  fait  assez  de  bruit 
Je  ne  Tay  pas  ven  encore,  car  eile  est  encore  malade  de  frayeur. 
II  ne  se  passe  rien  de  remarquable  k  Herenhausen,  que  le 
malheur  de  la  maitresse  de  Mr.  de  la  Gharbonniöre,  que  Mr. 
Goppeneter  (?)  a  mls  dans  le  Lncksenhaus  (?)  et  Ta  banni  ponr 
jamais  de  Herenhausen,  ce  qu'elle  avoit  bien  möritö  ayant  in- 
juria toutes  nos  femmes  de  chambre. 

Mad.  la  Princesse  d^Ostfrise  sera  bien  aise,  quand  vous 
aurez  enyoyö  une  lettre  de  change  ä  Leifman  ponr  le  linge, 
car  eile  a  la  femme  Hollandoise  sur  les  bras  depuis  plus  de 
trois  mois,  Tout  le  monde  se  porte  bien  icy;  Dien  merci  Ma- 
dame Harlin  >)  rampe  döjä  et  joue  k  Phombre.  L^esquipage  du 
Duc  Max,  qui  consiste  en  plus  de  cent  chevaux  est  d6jä  parti 
avec  Wackerbart,  Platen  et  BeneBen;^)  le  marqnis  Bauarie  (sie) 

I)  Harling. 
^  Bennigsen. 


179 

va  en  poste  ayec  lay  k  Berlin  et  ä  Vienne  comme  volontaire, 

cependant  je  suis  poar  Vous  comme  toajours 

Sophie  ^lectrice. 
A  Monsieur  d'Ilten 

ä  Dresden. 

18. 

,  14 

A  Hanover  le  ^rr  Sept  1694. 

Je  Vous  enyoy  la  rSponse  an  Gomte  de  Sinzendorf.    Le 

pourtrait  d'une  femme  de  64  ans  ne  möritoit  pas  tant  de  re- 

merciments.    Je  plains  la  pauvre  Wincinrode,  pourveu  que  Mr. 

TElecteur  de  Saxe  luy  donne  nne  bonne  pension,  eile  la  pourra 

garder  pour  eile,  k  fin  que  le  mar!  ne  fasse  pas  des  nouvelles 

dettes  k  ses  d^pens.    Elle  le  loue  fort  dans  les  lettres  qu^elle 

m'öscrit;  j'espöre,  qu^elle  le  rendra  plus  sage.    Nous  irons  ä 

Berlin;  je  ne  S9ay  pas  encore  le  jour.    Tout  ce  monde  Dieu 

merci!  se  porte  bien  hormis  la  Gomtesse  Platen,  qui  n^est  pas 

accoutum^e,  qu'on  parle  d^elle  comme  la  Gomtesse  Orrorei)ose 

le  faire;  ma  fiUe  me  mande,  qu^elle  döbite  tant  de  mensonges 

qu^on  la  doit  admirer  pour  Tinvention.     Adieu,  je  suis  pour 

Vous  comme  toujours 

Sophie  E. 
A  Monsieur  d^Ilten 

k  Dresden. 

19. 

A  Herenhausen  le  4.  de  Juillet  1700. 
J'ay  regeu  vostre  lettre,  Monsieur,  par  le  jeune  Marquis  de 
Montrose,  dont  j'ay  connu  fort  particuiiörement  le  pöre  de  son 
grand  pöre,  le  grand  Montrose,  dont  les  belies  actions  sont  im- 
primees  qu'il  a  faites  pour  le  RoyGharles  prämier.  Je  trouve 
son  petit-fils  fort  joly  gar^on,  mais  de  trop  bon  gout,  pour  se 
plaire  dans  cette  solitude  avec  moy,  oü  mon  plus  grand  plaisir 
consiste  ä  la  promenade  et  ä  receyoir  des  lettres.  Je  ne  laisse 
pas  de  luy  faire  civilitö  tant  que  je  le  puis  et  suis  bien  aiae, 
que  par  cette  occasion  j^ay  trouvö  Heu  de  vous  renouveler  les 
assurances  de  mon  amiti6. 

Sophie  Electrice. 

1)  sie!  =  Aurora  KOnigsmark. 


12* 


180 

IL 
®taf  ifon  Vlattn  an  3«  S^*  ff*  3Utn* 

1. 

ä  Linsboarg  ce  18.  Aoüst  1692. 

Vostre  derniöre  depßche,  Monsieur,  est  du  12.  Nous  espö- 
rons,  que  la  pluspart  des  Mess.  les  Electeurs  approuvera  le 
projet  Conclusi  Electoralis,  dont  nous  Vous  avons  envoyöe  co- 
pie,  quoyque  la  cour  de  Berlin  fasse  la  malcontente  de  nous, 
ä  cause  que  nous  refusons  Coppenbrugge  et  la  communication 
du  traitS  que  nous  avons  fait  avec  l'Empereur  pour  T^llectorat, 
ne  se  contentant  pas,  que  nous  luy  avons  d6clar6,  que  ladite 
communication  ne  pouvoit  pas  se  faire  saus  le  consentement 
de  TEmpereur  et  que  la  conscience,  pacta  Domus,  la  raison 
d'östat  et  rintörest  particulier  des  domaines  empecboient  S.  A. 
Sörön.  d^accorder  Coppenbrugge. 

Monseign.  le  Duc  de  Celle  a  6st6  icy  deux  jours  et  s'en 
est  retoum^  ce  matin.    Je  suis  tout  ä  vous 

Le  comte  de  Platen. 

2. 

k  Linsbourg  ce  23.  Aoüst  1692. 

J'accuse  la  röception,  Monsieur,  de  Tbonneur  des  vostres 
du  16.  et  20.  et  vous  assure,  que  je  n'ay  pas  manquö  d'en  in- 
former  nostre  Sörön.  Maistre,  qui  approuve  toute  vostre  con- 
duite.  Celle  de  la  cour  de  Brand Aibourg  sent  tousjours  la 
chicane;  Elle  ne  dösiste  pas  de  nous  demander  ce  que  nous 
ne  luy  pouvons  pas  accorder.  Quant  ä  la  cour,  oü  vous  estes, 
nous  avons  tout  lieu  du  monde  d^en  estre  Contents,  on  ne  s^au- 
roit  pas  agir  plus  sinc6rement  et  plus  bonn§stement  qu^Elle  fait. 
J^espöre  qu^Elle  serat  content  de  nostre  response  touchant  le 
(grfe*¥aimer-Ämbt. 

Le  nombre  des  döpSches  que  nous  fassions  pour  Vienne, 
pour  Ratisbonne,  et  pour  tous  les  Electeurs  ne  permet  pas  de 
vous  faire  cellecy  plus  longue  que  pour  vous  assurer,  qu^on  ne 
sgauroit  estre  d'avantage  qüe  je  le  suis  k  vous,  Monsieur,  et 
vostre  trös  humble  et  trös  oböissant  serviteur 

Le  C.  de  Platen. 

Mr.  l'Electeur  6stant  gueri  et  la  favoritei)  ne  manquantpas 
de  credit,  il  me  semble,  que  vous  ne  devez  pas  tant  regretter 
le  präsent  que  S.  A.  S.  a  destinö  ä  la  dite  favorite,  qui  Ic 
pourra  encore  m^riter  en  d^autres  occasions. 


1)  @ib.  ö.  «Rritfi^flfe. 


181 


3. 

4  Linsbourg  ce  1.  Sept.  1692. 

Je  me  r^jouis  avec  voub,  Monsieur,  que  tous  avez  triomph^ 
anpr^s  de  Mr.  l'^lecteur  des  intrigaes  Fran^oises  et  fanssetös, 
dont  on  nous  a  voulu  charger  ä  Tögard  de  Mr.  Schöning. 

Selon  les  rapports  dn  Vice-chancelier  de  Clöve,  qui  a  östö 
envoyö  de  la  part  de  Mr.  TElecteur  de  Brandenbourg  k  Coblence, 
Mr.  r^lecteor  de  Tröves  ne  se  s^parera  pas  des  autres  Electeurs, 
qui  Bont  pour  nous,  attendant  seulement  response  de  TEmpereur 
Bur  la  demiöre,  qu*  U  a  ^scrite  ä  Sa  Maj.  Imp.  au  sujet  des 
doutes,  qu^  H  a  tant  ä  Tögard  de  la  religion  qu^autrement  in 
puncto  nostri  ElectoratuB.  —  Nous  attendons  avec  impatience 
le  retour  des  nos  couriers  que  nous  avons  envoyös  in  alle  SGßelt. 

Mr.  le  Baron  d*Eck  est  icy  pour  s'en  retoumer  ä  Dresden. 
Madame  la  Princesse  d^Ostfrise  a  honorö  ce  lieu  selitaire  de 
sa  pr^sence  depuis  avanthier,  et  je  suis  v^ritablement  et  pas- 
sionnement  &c. 

Le  G.  de  Platen. 

4. 

k  Linsbourg  ce  5.  Sept.  1692. 

L'honneur  de  vostre  demiöre,  Monsieur,  est  du  29.  du  mois 
passö.  La  demiöre  d6p6che  de  Vionne  nous  a  rendue  la  fermet6 
de  TEmpereur  nn  peu  douteuse,  mais  nous  le  laissons  pas 
d'esperer  que  Sa  Maj.  ne  se  laissera  pas  surprendre  par  les 
artifices  des  nos  envleuz  et  ennemis. 

Nostre  Courier,  qui  a  östö  ä  Mayence  et  ä  Goblence,  est 
de  retour;  la  response  du  premier  lieu  portant  promesse  posi- 
tive, que  TElecteur  alloit  enyoyer  des  ordres  trös  pr^cis  k  son 
ministre  k  Batisbonne,  de  ne  plus  difförer  de  faire  la  propo- 
sition  au  College  Electorale  du  neufvi^sme  Electorat  en  nostre 
faveur;  et  celle  du  second,  que  TElecteur  ne  pouvoit  pas  se 
d^darer  au  College  Electorale  tant  quMI  n'auroit  regue  response 
de  l'Empereur  sur  la  demiöre  lettre  et  tant  que  PlSlecteur  Pa- 
latin  n'auroit  rempli  le  College  Electorale  par  son  ministre. 
Bavi6re  est  forme  et  constant  pour  nous  k  ce  que  les  lettres 
de  Mr.  de  Goritz  arriy^es  hier  assurent,  et  souhaite,  qu^on 
fasse  incessamment  la  conclusion  touchant  la  question  ^an^ 
par  la  pluralitö  des  voiic.  Mr.  de  Goritz  y  adj oute,  d'avoir  veu 
une  longue  lettre  raisonnante,  que  cet  Electeur  a  öscrite  k 
TElecteur  de  Gologne  pour  le  fortifier  dans  ses  bons  sentimens 
pour  nous,  de  sorte  que  nous  pouyons  surement  compter  pour 
nous  cinq  Electeurs.  Vous  y  verrez  aussy,  que  S.  A.  S6r6n. 
souhaite,  que  vous  ne  diff^riez  pas  d'avantage  de  präsenter  a 


182 

MUo  Neitsch  la  gratification  qu^EUe  luy  a  destin^e.    Je  voas 

embrasse  et  suis  tout  k  voua 

Le  G.  de  Platen. 
5. 

ä  Hannovre  ce  20.  Nov.  1692. 

J'accase  la  röception,  Monsieur,  de  Fhonnear  de  la  vostre 
du  15.  de  ce  mois.  Voos  verrez  par  le  rescript  de  S.  Alt.  S^rön., 
qu'EUe  vons  accorde  la  permission,  de  venlr  yers  les  festes  de 
Noeil  icy,  ce  sera  k  peu  prös  vers  le  temps  qne  nous  serons 
de  retour  de  Berlin.  Vous  ferez  peutestre  le  voyage  avec  Mr. 
vostre  beau-fröre,  k  qui  S.  A.  S.  ordonne  cet  ordinaire,  de 
prendre  cong6  k  Vienne  et  s^en  revenir  icy,  si  avant  la  fin  de 
ce  mois  Tinvestiture  n^est  pas  falte  ou  quMl  n^est  pas  assurö 
qu^elle  se  fera  peu  des  jours  aprös. 

Je  ne  crains  pas,  que  le  10.  Electorat  pour  la  maison 
d' Austriebe,  qui  est  venu  sur  le  tapis,  fasse  ecbouer  le  nostre, 
parceque  si  TEmpereur  ne  nous  veut  pas  tenir  parole,  il  luy 
faudra  d'autres  raisons  que  celle  du  refus,  que  le  Oollöge  Elec- 
torale,  quoyque  Tröve  et  le  Palatin  en  ayent  ouvert  Tadvis, 
luy  fera  sans  doute,  d'accorder  k  sa  maison  encore  un  Electorat 
II  nous  a  promis  purement  et  simplem ent  et  sans  aucune  re- 
striction  le  9.  Electorat  et  ne  pent  pas,  sans  se  faire  tort,  s^en 
dödire  pour  Texclusivo  qu^on  donnera  k  sa  maison  du  10.  Elec- 
orat.  Et  pour  ce  qui  est  du  cas,  si  T^lectorat  de  la  maison 
Palatine  retomboit  dans  une  brancbe  de  la  religion  protestante, 
il  se  trouvera  bien  d'autres  exp6diens,  lorsqu'on  en  dölibörera 
dans  le  College  Electorale,  que  celuy  de  donner  tout  pr^sente- 
ment  encore  un  Electorat  k  la  maison  d* Austriebe,  i) 

6. 

k  Hannovre  ce  24.  Nov.  1692. 

—  11  faut,  qu^avec  la  fin  de  ce  mois  nostre  incertitude 
toucbant  TElectorat  finisse,  Mr.  de  Grote  ayant  ordre,  comme 
vous  s^avez,  de  quitter  Vienne,  si  alors  11  n'est  pas  Investi,  et 
il  faut  se  munir  de  patience,  si  Ton  n^accomplit  pas  ce  qn^on 
nous  a  promis,  et  prendre  son  parti  sans  murmurer  contre  la 
Providence  divine. 

Nos  voisins  continuent  de  nous  donner  ombrage.  Wolfen- 
buttel  fait  des  levöes  avec  beaucoup  d'empressement  et  s^attend 
encore  k  ce  qn'on  nous  assure  d^avoir  quelques  rögimens  de 
Gotha.  Si  vous  pouviez  obtenir  par  le  moyen  de  vostre  ami  *  * ♦  *2) 


1)  2)er  @(^tug  bed  ^efed  ifl  aBgerifTen. 

2)  $ter  folgen  (J^iffcni,  woju  bcr  ©c^lüffel  fc^ft. 


183 

que  Mr.  I'Electeur  declarast  hautement  ä  Gotha,  quMl  ne  sonffiri- 
roit  pas,  que  Gotha  donnaat  ses  rögimens  ä  Wolfenbnttel,  comme 
devoir  estre  employ^s  contre  nous  et  qn^il  ^stoit  Obligo  par 
traitö  de  nous  assister,  ne  pouvant  oatre  cela  souffrir,  que 
Gk)tha  se  mSslat  d'nne  affaire,  qui  pourroit  attirer  la  guerre 
dana  le  pays  meame  de  TElecteor  k  cause  du  voisinage,  S.  A. 
S6r.  luy  feroit  avec  plaisir  encore  *****  *^  i)  maig  il  faudroit 
que  Teffect  suiyist  avec  vigneur  la  d^claration  k  faire  4  (rotha, 
sHl  en  ^stoit  besoin.  C'est  par  ordre  de  S.  A.  S.  que  je  vous 
mande  cela.    Je  suis  tout  4  vous  etc. 

Le  C.  de  Platen. 

7. 
ä  Weihauaen  ce  23.  Avril  1693. 

Je  YOUB  remercie,  Monsieur,  de  la  continnation  de  vos 
chöres  lettres,  dont  la  demiöre  est  du  18.  Le  courrier,  qui 
vous  dölivrera  cellecy,  va  porter  ä  Vienne  ä  Mr.  vostre  beau- 
frire  la  depöche  qu^il  a  tant  souhaitö,  pour  le  faire  revenir  ä 
Hannovre.  Les  gravamina  et  postulata  de  Wolfenbuttel,  qoe 
Ton  a  ä  la  fin  ecvoyö  k  Mr.  Hop,  2)  son  si  Enormes  (ce  que 
vous  jugerez  par  lä,  que  Ton  demande  toute  la  Duchö  de  Zelle), 
que  Mr.  Hop  a  trouvö  ä  propos,  de  partir  pour  en  faire  rapport 
au  Roy  d^Angleterre  et  aux  ^stats  GönSraux.  Je  croy  vous 
avoir  dösjä  informö,  que  pour  öluder  la  mödiationd'Angleterre 
et  d'Hollande  Ton  a  declarö  k  Wolfenbuttel,  que,  puisque  le 
Roy  de  Dennemarc  avoit  aussy  offert  sa  mödiation  k  Wolfen- 
buttel, Ton  n'y  pouToit  pas  passer  outre  sans  la  concurrence 
dudit  Roy.  Nous  avons  sceu  du  depuis  de  science  certaine, 
que  Sa  May.  Danoise  n^y  avoit  pas  pens^  et  qu'on  a  en- 
voyö  d'abord  un  courrier  k  Goppenhague,  pour  emp^cher  de 
n^estre  pas  dösavouö  ce  que  le  Roy  n'a  garde  de  faire.  J*es- 
pöre,  que  le  soupQon,  qu^on  a  eu  du  Prince  Prüderie  de  Saxe, 
se  trouvera  faux,  ou  que,  si  son  dessein  est  vray,  il  perdra 
bientost  Tespörance  d'y  r^ussir,  les  conjonctures  n^estans  pas 
encore  si  dös^speröes  pour  les  Alliös,  que  le  Dennemarc  puisse 
croire  de  ne  rien  risquer  entrant  en  guerre  pour  Pamour dudit 
Prince  ou  de  la  France  ou  par  haine  contre  nous  Gependant 
les  ministres  de  Saxe  vous  ont  fait  assez  connoistre  par  leur 
raisonnement  ce  que  nous  anrions  k  attendre  de  leur  maison, 
si  le  Dennemarc  passoit  aux  extrömitös  contre  nous,  surtout 


1)  $ter  folgen  (S^ifferti,  tDoju  ber  @äßifld  fe^U. 

2;  $.  t)Qn  ^op,  ^enflonar  t)on  ffm^erbam,  toeti^er  feit  betn 
^etbfle  1688  mit  ben  Untec(oab(ungen  wegen  einer  fKHiance  om  tolferl. 
^ofe  in  Sien  betrout  wov. 


184 

dans  le  pays  de  Saxe-Lauenbourg.  L'on  s^^stonne  icy,  que  la 
compoBsesBion  de  la  Duch^  de  Saxe-Lauenboarg  passe  k  Dres- 
den pour  une  conditioii  inacceptable  ou  plastost  m^prisable, 
d'autant  plus,  qa*on  n^a  pas  crü  de  pouvoir  jamais  offrir  ladite 
compossession,  et  on  ne  comprend  pas,  comment  on  pnisse  ä, 
Dresden  traiter  ladite  compossession  comme  une  condition  Offerte, 
mais  peutestre  on  prend  pour  une  compossession  Tofl^e  du 
partage  qu'on  a  fait  du  revenu  de  ladite  Duchö  et  de  Tadmis- 
sion  d^un  homme  de  Saxe  pour  assister  k  Töxamen  des  comptes. 

Nous  SQavons,  que  nos  lettres  courent  risque  passantes  ä 
Bronsvic  d'estre  ouvertes,  c'est  pourquoy  S.  A.  E.  souhaite,  que 
dorönavant  vous  fassiez  passer  vos  lettres  par  Berlin,  saus  en 
rien  dire  ny  ä,  Mr.  Gualkoffski  ny  ä  qui  que  ce  soit;  nous  en 
ferons  autant  avec  les  lettres  qu'on  vous  enverra.  Vous  pourrez 
faire  une  enveloppe  au  ministre  des  postes  ä  Hannevre  Hin- 
über et  une  autre  au  maistre  des  postes  ä  Berlin,  le  priant, 
de  vouloir  bien  faire  tenir  vostre  papier  au  Mr.  Hinüber  par 
la  poste  ä  cheval. 

Mr.  TElecteur  de  Tröves  a  payö  Mr.  Klenke  de  fort  beaux 
complimens  pour  nostre  S^r^n.  Electeur,  mais  quant  au  fait  il 
Ta  remis  k  la  response  qu'il  attend  de  TElecteur  de  Cologne 
sur  des  certains  expödiens,  dont  luy  et  TElecteur  Palatin  sont 
tomb^s  d'accord  k  T^gard  de  nostre  Electorat.  StoubenvoU  est 
ordonn^  d'aller  trouver  le  Grand  Maistre  Teutonique,  pour  em- 
pccher,  qu^il  ne  donne  pas  son  nom  k  Tunion  des  Princes,  et 
Ton  va  luy  envoyer  ordre,  de  passer  en  suite  k  d^autres  cours 
du  cercle  de  Franconie,  pour  tacber  de  nous  les  rendre  favo- 
rables.  Hardenberg  aura  la  mesme  commission  pour  la  Suabe 
et  en  particulier  pour  la  cour  de  Wiirtenberg.  Je  vous  prie, 
de  faire  mes  complimens  aux  amis  et  de  me  croire  tout  k  vous. 

Le  0.  de  Platen. 

8. 

k  Yisbaden  ce  7.  May  1694. 

J'assure  la  röception,  Monsieur,  de  Thonneur  de  la  vostre 

de  YY  May.    II  y  aura  demain  8  jours,  que  nous  apprimes  k 

Francfort  par  une  lettre  du  Secr.  Fleischer,  venue  par  une 
estaffette,  la  mort  de  TElecteur  de  Saxe,  et  hier  par  vostre  re- 

lation  de  :pT  de  ce  mois  des   choses  assez  surprenantes  du  jeu 

de  la  fortune  k  Tögard  de  la  maison  de  Neitsch.  Mad.  Neitsch, 
autrefois  M^«  de  Winzingerode,  est  bien  malheureuse  d^en  parti- 
ciper;  mais  peutestre  Mr.  TElecteur  d^d  pröscnt  aura  quelque 


185 

^ard  pour  eile,  en  conflidöration  d^avoir  östöe  fille  d^honneur 
de  nostre  Electrice. 

Voofl  aurez  la  permission,  Monsieur,  d^une  conrse  ä  Han- 
novre,  quand  S.  A.  E.  nostre  Maistre  y  sera  de  retour  et  quand 
Vous  pourrez  juger,  qae  Vostre  absence  de  la  cour  de  Dresden 
ne  portera  pas  pröjudice  au  Service  de  S.  A.  £.,  et  en  aurez 
un  rescript  par  le  prochain.  Je  suis  bien  aise,  de  Vous  en 
donner  la  nouvelle  et  Vous  prie,  d'estre  persuadö,  que  je  suis 
vöritablement  etc. 

Le  comte  de  Platen. 

P.  S.  S.  A.  £.  nostre  Maistre  espöre  un  trös  bon  effet  dos 
eaux  icy,  mais  Madame  TElectrice  est  empSchöe  de  s'en  servir 
par  une  fiövre  tierce  qui  Fa  pris  icy. 

9. 

ä  Hannovre  ce  28.  Oct  1694. 

19 
J^accuse  la  reception,  Monsieur,  de  la  vostre  du  ^ö  ^^  ^^ 

mesme  temps  Celle  de  vos  4  relations  4  S.  A.  £.  depuis  vostre 
döpart  d'icy.  —  Je  ne  s^y  pas,  si  le  tour,  que  le  Comte 
Leuenheupt  i)  a  donnö  k  Texcuse,  qu'il  a  vouln  faire  k  S.  A.  E. 
nostre  Maistre,  pourra  plaire  k  S.  A.  E.,  premiörement  en  ce 
qull  dit,  que  ses  ennemis  sont  cause,  que  son  valet  a  östö  ar- 
r6stö,  et  surtout  secondement  en  ce  quUl  allögue,  que  sa  belle- 
soeur  a  voulu  demander  par  sa  lettre,  dont  le  valet  a  6st6 
chargö,  des  nouvelles  k  Mad.  la  Princesso  Electortale  de  la 
destinöe  du  Comte  de  Königsmarck,  et  troisiömement,  d'avoir 
ignorö,  qu'on  n'ose  öscrire  k  Mad.  la  Princesse  et  de  n^avoir 
pas  fait  de  mistöre  de  Penvoye  du  valet  k  Lauenau.  Je  ne 
scay,  comment  11  a  os6  dire  k  S.  A.  E.,  que  sa  belle -soeur  a 
vouln  s'informer  auprös  de  Mad.  la  Princesse  El.  de  la  destinöe 
du  Comte  de  Königsmarck  et  comment  son  prötendue  innocence 
se  peut  concilier  avec  cela.  La  döposition  de  son  valet  fait 
assez  voir  le  contraire  de  ce  que  je  viens  de  dire  pour  le  troi- 
siöme  artide.  Quant  au  premier  art.,  je  serois  bien  aise,  que 
vous  voulussiez  comme  de  vous  mesme  luy  demander  data  oc- 
casione,  lesquels  il  croit  ses  ennemis  icy?  et  slI  ne  connoit 
pas  mieux  S.  A.  £.  que  de  croire,  qu^aucun  ennemi  pust  estre 
capable  de  faire  du  mal  k  quelqu'an  ausprös  d'Elle.  Quelqu^un 
m*a  dit  d'avoir  entendu  dire  au  Comte  Leuenheupt,  quMI  venge- 
roit  son  beau-fröre  sur  moy  et  les  miens,  peutestre  quMl  entend 
parier  de  moy,  par  laut  dans  la  lettre  k  S.  A.  E.  de  ses  enne- 


1)  sie!  =  Löwenhaapt 


186 

mis.    D  est  facheux  poor  moy,  qne  celny,  qui  m^a  rapportö 
cela,  n'en  a  point  de  tömoinB. 

L'on  mande  de  Berlin,  que  Mr.  Banier  a  soustenu  k  Leip- 
zig, qne  le  Gomte  Königsmarck  vivoit  et  qn^il  falloit  qu'il  se 
retrouvast,  mais  qu^en  eas,  qne  cela  ne  se  fist  pas,  „iDflrbe  man 
rt4  —  tote  bie  Sßorte  (auten  —  an  bieienigen,  fo  ju  feiner  perte  ba« 
meifie  contriboiret,  Ratten  unbt  an  biefelbe  feine  JQste  revenge  3u 
fu(^en  ^oben.''  Je  croy,  qae  Vons  ne  feriez  pas  mal,  de  luy  de- 
mander,  s'il  est  vray,  d^avoir  dit  ces  choses  \ä  k  Leipzig;  sans 
pourtant  faire  semblant,  que  cela  est  mandö  icy  de  Berlin,  et 
lesquels  il  croit  ceux  qui  ont  le  plus  contribnö  4  la  perte  de 
Königsmarck? 

Le  Gomte  de  Platen. 

10. 

4  Hannovre  ce  30.  Döcembre  1694. 

Nous  avons  appris  avec  plaisir  par  vostre  demiöre  d6- 

21 
pecbe,  Monsieur,  du  ^  de  ce  mois  la  r^solution  pour  renou- 

öl 

veller  avec  nous  les  traitös  d'alliance,  et  en  attendons  avec 
impatience  la  continuation. 

Les  nouvelles  d^icy  sont,  qu'avanthier  nostre  Gonsistoire 
combinö  finit  ses  sessions  aprös  avoir  prononcö  sentence  de 
Separation  entiöre,!)  avec  defense  expresse  k  la  Dame,  de  se 
remarier,  dont  je  Vous  prie  pourtant  de  ne  rien  dire  encore, 
surtout  de  ne  pas  dire,  que  vous  Tavez  en  de  moy,  pour  cer- 
taine  cause,  et  secondement,  que  la  cour  de  Berlin  arrivera 
icy  sammedi  prochain.    Je  suis  tout  k  Vous. 

Le  G.  de  Platen. 

IL 

k  Hannovre  ce  9.  Janv.  1695. 

La  prösence  de  la  cour  de  Berlin,  Jtfonsieur,  m^a  fait  perdre 
Toccasion  de  vous  escrire  Tordinaire  passö  et  de  vous  remercier  de 
Celle  dont  vous  avioz  chargö  Mr.  de  Stubenvol,  qui  se  rendit  icy 
samedy  passö.  La  funeste  nouvelle  de  la  mort  de  la  Reine  d^ Angle- 
terre,  que  nous  apprimes  hier  par  la  poste  d^Hollande,  nous  a  mis 
dans  une  grande  constemation  et  en  mesme  temps  dans  une  ex- 
treme inqniötude  de  la  personne  du  Roy  d^Angloterre,  Sa  Majestö 
s^^stant  övanoui  deux  fois  le  jour  du  döcös  de  la  Reine  par 
Texcös  de  la  douleur  qu^£lle  en  a.  Nous  allons  en  prendre  le 
deuil  aprösdemain  et  faire  cesser  les  divertissemens  du  came- 


1)  2)ie  (S^efc^eibung  (inifi^en  bem  j(ur))rin)en  (9eorg  ^ubmtg  unb 
@o))^ie  2)orot§ee. 


187 

yaly  A  la  reserve  de  POpöra,  qa'on  fera  encore  jouer  an  conple 
des  fois  pour  ramoor  de  Madame  TElectrice  de  Brandenbonrg, 
qui  restera  quelques  semaines  icy,  Msgr.  r^Iecteor  de  Br.  s^en 
retoumant  k  Berlin  aprösdemain  vendredi  ou  au  plustost  sa- 
medi.    Msgr.  le  Duo  de  Celle  se  trouve  icy  depuis  avanthier. 

Je  suis  tant  k  yous  etc. 

Le  C.  de  Platen. 
12. 
ä.  Herrenhausen  ce  3.  Nov.  1697. 

J'accnse  la  röception,  Monsieur,  de  celle  qn'il  vons  a  plu 
de  m'^srire  du  30.  du  mois  passö.  Ge  ne  sera  qne  par  le 
prochain  que  vous  puissiez  estre  instruit  an  sujet  de  la  propo- 
sition  qu'on  vous  veut  demander  par  6scrit  en  Conference.  Je 
vous  diray  en  attendant  que  je  ne  croy  pas,  que  S.  A.  E.  vou- 
dra  rien  faire  proposer  par  ^scrit  au  sujet  de  nostre  accord 
fait  avec  le  Boy  de  Pologne  touchant  la^nccession  de  Laueu' 
bourg. 

Je  vous  dois  advertir,  de  ne  rien  faire  entrer  dans  vos 
relations  4  Monsgr.  le  Duc  de  Celle  de  ce  que  Mr.  du  Cros 
faira'  k  Berlin  pour  nos  affaires  auprös  de  Mr.  de  Dankelmann. 
Vous  pouvez  bien,  si  vous  le  trouvez  ä  propos,  en  öscrire  ä 
Mr.  de  Bemstorff  en  particuUer.  S.  A.  S.  nostre  Maistre  se 
trouve  depuis  trois  jours  mieuz,  graces  k  Dien,  qu'Elle  n'a  fait 
les  jours  pröcödens.    Je  suis  tout  k  vous  etc. 

Le  C.  de  Platen. 
13. 
k  Herrenhansen  ce  10.  Nov.  1697. 

Je  vons  rends  graces,  Monsieur,  de  Fhonnenr  de  la  vostre 

6 
du  ;r^.  Je  vous  enverray  par  le  prochain  un  extrait  des  rela- 
tions du  commandant  de  Scharzfels  et  de  TAmbtmann  de  ee 
lieu  touchant  Tövasion  de  la  Enesebeck.  Nous  avons  sceu, 
qu'elle  a  est^e  k  Bronnsvic  et  on  dit,  qaeM.  son  beau-fröre  la 
möne  en  Pologne. 

Le  temps  de  vostre  söjour  4  Berlin  dependra  du  succ^s  de 
vostre  nögotiation.  Si  vous  nous  rendez  la  cour  de  Branden- 
buurg  bientost  favorable,  vous  en  pourrez  bientost  partir.  Nous 
sgavons  bien,  que  Mr.  du  Cros  ne  peut  rien  k  lad.  cour  qu'au- 
prösMr.  le  Premier -Präsident,  mais  qu^il  est  capable  et  propre 
a  faire  des  insinuations  audit  Premier-President  qu'un  autre  ne 
sgauroit  pas  si  bien  faire  avec  effect. 

Nous  eumes  hier  au  soir  la  vouvelle  de  Bamberg,  que 
PElecteur  de  Maycnce  a  döclarö  k  Mr.  Hardenberg,  de  recon- 
noistre  nosti'o  Maistre  effectivement  pourElecteur  et  a  re^u  sa 


188 

lettre  de  creance  et  luy  a  donnö  one  formelle  audience.  Vons 
en  donnerez  part  sll  vous  plait  ä  S.  A.  E.  de  Brandenbonrg 
et  ä  Mr.  de  Dankelmann. 

S.  A.  £.  nostre  Maistre  est  dans  sa  langueur  quelques  fois 
moins  mal,  mais  nos  esp^rances  ne  s'en  fortifient  pas,  ce  que 
nous  attendons  avec  Taide  de  Dieu  aprös  que  le  solstice  sera 
passö.    Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
14. 
ä  Herrenhausen  ce  16.  Nov.  1697. 

—  Vostre  relation  du  12.  parle  fort  positivement  du  chan- 
gement,  qui  se  dolt  faire  dans  la  faveur  et  dans  la  direcüon 
des  affaires  de  S.  A.  E.  de  Brandenbourg.  Dieu  veuille,  que 
la  bonne  intelligence  entre  la  cour  de  Berlin  et  la  nostre  ne 
s'en  tronve  pas  pis.  Vostre  n^gotiation  n'en  ira  pas  appare- 
ment  plus  viste,  car  ^uand  les  affaires  sortent  du  train,  oü 
elles  ont  östöes  si  long  temps,  il  faut  du  temps  avant  de  ren- 
trer  bien  dans  un  autre.  Je  m^  imagine  cependant,  que  le  de- 
partement  des  affaires  publiques  et  östrangöres  demeurera  4  Mr. 
de  Dankelman  et  que  par  conseqnent  vous  ne  laisserez  pas 
d^avoir  ä  faire  k  luy.  La  conjoncture  est  dölicate,  mais  si  vous 
suivez  les  advis  de  Mad.  TElectrice,  vous  ne  s^aurez  pas,  ce 
me  semble,  broncher,  et  avec  tout  cela  vous  estes  trop  habile, 
pour  ne  pas  garder  un  certain  milieu,  que  vous  ne  paroissiez 
pas  de  vouloir  toumer  le  dos  ä  qui  la  fortune  le  tourne.  Le 
plus  Bur  pourtant  est  de  regarder  un  peu  les  6v6nemens,  de 
faire  la  guerre  ä  Toeil  et  ne  pas  trop  se  presser  ä  vouloir 
finir  vostre  nögotiation.  Vostre  conduite  jusques  icy  est  si 
bonne  et  si  judicieuse,  qu^on  auroit  tort  de  n'estre  pas  plei- 
nement  content  de  vous.  II  ne  faut  pas,  qu^on  s'attende  ä  Berlin» 
que  la  cour  de  Baviöre  declarera,  de  ne  pas  vouloir  s'opposer 
ä,  la  pluralitö  des  voix  pour  Tadmission  de  Boheme.  II  suffit 
que  la  cour  de  Berlin  concoure,  soit  per  unanomia  (sie)  ou  per 
majora,  ä  faire  passer  Tadmission  de  Boheme  conjointement 
avec  nostre  introduction.    Je  suis  tout  ä  vous  etc. 

Le  C.  de  Platen. 
15. 
ä  Herrenhausen  ce  1.  D6c.  1697. 

Je  vous  remercie,  Monsieur,  de  Thonneur  des  vostres  du 
26.  et  27.  et  plains  beaucoup  le  changement  de  fortune  que 
Mr.  le  Premier- President  de  Dankelmann  vient  d'öprouver,  c'est 
un  grand  exemple  de  Tinconstance  des  choses  mondaines.  Mr. 
de  Dankelmann  m'ayant  ßscrit,  je  vous  prie  de  luy  faire  rendre 
ma  röponse  cy  jointe  avec  mes  complimens.  —  QuelquHm  a  mand^ 


189 

icy,  que  S.  A,  £.  de  Brandenbourg,  quand  Elle  a  fait  porter 
k  Mr.  de  Dankelmann  sa  dimission  par  Mr.  de  Barfas,  luy  avoit 
auBsy  faire  döfendre  de  venir  4  la  cour.  Dites  nous,  bUI  vous 
plait,  si  cela  se  trouve  vray  ou  non.  —  Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
16. 
4  Herrenhausen  ce  15.  D6c.  1697. 

Je  recens  hier,  Monsieur,  Phonneur  de  la  vostre  de  V  -^ 

et  en  ay  appris  avec  beauconp  de  consteraation  le  second  acte 

de  la  disgrace,  dans  laquelle  Mr.  de  Dankelmann  est  tombä; 

Dieu  veuille,  que  ce  soit  le  demier  acte.    II  faut,  comme  vous 

dites,  qu'il  alt  fait  des  choses  terribles,  dont  je  croy,  vous  nous 

manderez  bientost  quelques  particularit^s.  — 

Le  solstice  n'a  pas,  graces  ä,  Dieu,  empirö  Testat  de  S.  A.  £., 

au  contraire :  Elle  a  eu  ces  demiers  jours  plus  de  sommeil  et 

un  peu  meilleur  appötit  ä,  manger  qn^auparavant,   mais  avec 

cela  le  malheur  veut,  qu'Elle  court  risque  de  perdre  un  oeil 

par  la  malignitö  d'nne  fluxion.    Je  suis  tout  ä  vous  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
17. 

k  Hannovre  ce  30.  Nov.  16d8. 

Je  vous  remercie,  Monsieur,    de  Thonneur  de  la  vostre 

^^  n   r\ — ~  I'  ®B^  östonnant,    que  Mr.  Sleunitz  ne  parle  plus 
b.  JL/ec. 

de  son  döpart  et  qu^  ä  Gotha  Ton  assure  ä  Mr.  d^Hardenberg, 

quMl  a  ordre  de  revenir  incessamment,  pour  faire  rapport  de 

ce  quMl  a  negotii  ä  Berlin.    G^est  pour  cela  qu'on  arreste  Mr. 

d'Hardenberg  ä,  Gotha  d'un  jour  ä  Tautre,  prötendant,  de  ne  se 

pas  pouvoir  expliquer  4  luy  finalement,  sans  avoir  oui  le  rapport 

de  Mr.  Sleunitz.  Vous  ne  direz  rien  de  cecy,  s^il  vous  piaist, 

k  personne,  et  non  pas  surtout  de  ce  que  Mr.  d*Hardenberg  est 

de  nostre  part  ä  Gotha. 

Nous  avons  appris  en  confidence,  qu^i  Wolfenbuttel  Ton 

croit  S.  A.  S.  le  duc  de  Gelle  extrömement  malade  et  que  de 

Wolfenbuttel  on  a  öscrit  ä  Berlin  aussy  bien  qu^en  Dennemarck, 

ä  Munster  et  ä  d'autres  cours,  qui  sont  en  correspondances  avec 

Wolfenbuttel,  pour  s^avoir  leurs  sendmens  sur  les  mesures  ä 

prendre,  si  ladite  A.  S6r.  mouroit,  pour  empScher  la  conjonction  de 

la  Duchö  de   Gelle  avec  les  6stats  d^Hannovre.  S.  A.  Sör.  le 

Duc  de  Gelle  se  porte,  graces  ä  Dieu,  fort  bien  et  est  attendu 

icy  au  premier  jour;  mais  je  vous  fais  cette  confidence,  afin 

que  vous  puissiez  avoir  de  Tattention  aux  mines   qu'on  fera 

ä  Berlin;  s'il  est  vray,  que  la  cour  de  Wolfenbuttel  ait  6scrit 

ä  Celle  de  Berlin  pour  le  sujet  susdit. 


190 


Vons  rerevrez  par  cet  ordinaire  un  rescript  de  S.  A.  £. 
toachant  le  passage  que  la  cour  de  Berlin  noas  a  demandö 
pour  quelques  trouppes  par  nostre  pays.  Mr.  Quirini  partira 
demain  pour  Modöne,  oü  S.  A.  £.  Fenvoit  pour  y  faire  des 
complimens  de  congratulation.  Je  suis,  Monsieur,  tuut  ä  vous  etc. 

Le  C.  de  Platen. 

18. 

ä  Hannovre  ce  29.  Janv.  1699. 

—  Nous  eümes  hier  une  Conference  avec  Mess.  de  Gelle 

ä  Engensen  principalement  au  snjet  de  nostre  foedus  perpetuum 

avec  Brandenbourg,  de  sorte  que  vous  serez  biontost  instruit 

U-desBus.    Vous  aurez  aussy  par  le  prochain  des  ordres  pour 

faire  des  complimens  de  la  part  de  S.  A.  £.  nostre  Maistrc 

aux  ministres,  qui  ont  fait  6chou6  ä  Magdebourg  les  projets  du 

duc  Antoine  Ulderic  contre  nous.    II  arrive  icy  hier  un  envoye 

du  duc  de  Modöne.    Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
19. 

ä  Hannovre  ce  2.  F6vr.  1699. 

Ge  mot  de  lettre,  Monsieur,  n^est  que  pour  accuser  Thonneur 
de  la  vostre  du  28.  Janv.  et  pour  vous  dire,  quMl  n'y  a  pas 
eu  moyen  de  faire  partir  par  cet  ordinaire  rinstruction  de  S.  A.  £. 
ä  r^gard  de  la  rönovation  du  foedus  perpetuum,  ce  qui  se 
fera,  comme  j^espöre,  par  le  prochain. 

Nous  avons  appris  d^ailleurs,  que  Mess.  de  Fuchs  et 
Schmettau  avec  Mr.  de  Barfus  ont  emp^chö,  que  le  Duc  Ant. 
Ulderic  n'a  pas  obtenu  son  bnt  ä  Magdebourg.    Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 

20. 

ä  Hannovre  ce  5.  Nov.  1699. 
Vous  rerevrez,  Monsieur,  par  cet  ordinaire  un  rescript  de 
S.  A.  £.,  qui  fut  jeudi  passö  de  retour  de  Goehrde,  oü  vous 
tronverez  de  quoy  entretenir  Mr.  le  Grandchambellan  k  coeur 
ouvert.  II  sera  sans  doute  bien  ästonnö,  que  nous  sommes  si 
pleinement  instruits  de  ses  dtoarches  contre  Tint^rest  de  nostre 
Maistre.  G'est  un  parti  fort  salutaire  pour  le  repos  public,  que 
la  cour  de  Berlin  a  pris,  refusant  le  passage  aux  huit  miUe 
hommes  destin^s  par  le  Roy  de  Pologne  au  secours  du  Roy  de 
Dennemarck.  Je  souhaite,  qu^elle  demeure  ferme,  et  suis,  Mon- 
sieur, tont  ä  vous  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
21. 

ä  Hannovre  ce  16.  Nov.  1699. 
Le  colligge  £lectorale,  Monsieur,  est  A  la  fin  röuni  au  sujet 
de  nostre  £1ectorat;  les  trois  £lecteur8  de  Tröves,  Gologne  et 


191 

le  Palatin  y  ayant  donnö  lenr  consentement  formellement, 
comme  voub  verrez  par  la  lettre,  qae  S.  A.  £•  voub  addresse 
pour  MBgr.  TElecteur  de  Brandenboarg,  oü  £Ue  le  remercie, 
d'y  avoir  vouln  contribner.  Cette  lettre  sera  sans  doute  mienx 
regne  que  celle  qae  vous  avez  eae  k  luy  prösenter  touchant 
les  choseS)  qai  se  passent  contre  la  primogöniture.  II  me  tarde 
de  voir  sa  röponse  qn^on  fera  lÄ-dessus.  Je  stus  tont  ä  yovlb  etc. 

Le  C.  de  Platen. 

22. 

k  Hannovre  ce.  10.  D6c.  1699. 

Je  vous  remercie,  Monsieur,  de  la  commumcation  de  la 
titulatare  dont  S.  A.  E.  de  Brandenboorgse  sert  envers  TEv^Bqae 
de  WHrtzbourg. 

Le  pröcödent  ordinaire  fut  chargö  dMnstmction  ponr  voub 
avec  nn  memoire  pour  renoaveller  la  demande  de  la  rönovation 
du  Foedus  perpetuum.  Nous  serons  impatiens  d^apprendre, 
quelle  en  sera  la  röponee  qu^on  vous  donnera.  Nous  n'avons 
rien  eu  de  Berlin  vendredi  passö.  Dites  nous  un  peu,  comment 
Yons  en  estes  avec  Bartoldi  et  si  Ton  ne  luy  a  rien  dit  des 
ses  intrigues  avec  le  duc  Maximilian?  II  a  donnö  au  Dnc  des 
esp^rances,  que  S.  A.  E.  de  Brandenbourg  seroit  pour  luy 
aprös  la  mort  de  S.  A.  Sörön.  le  Duc  de  Celle.    Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 

Ma  pauvre  femme  a  eue  une  trös  facheuse  et  dangereuse 
rechute,  dont  je  suis  dösol^. 

23. 

ä  Hannovre  18.  Juillet  1700. 
Je  vous  rends  graces,  Monsieur,  de  Thonneur  de  la  vostrc 
du  10.  Ponr  ce  qui  est  de  Touvrage,  qui  se  fait  ä  Ratzebourg, 
on  auroit  raison  d^y  trouver  ä  redire,  si  nous  n'6stions  pas  en 
guerre,  qui  permet  tont  ce  qu^on  est  en  östat  de  faire  pour  sc 
pröcautioner  contre  ses  ennemis  et  leur  partisans  et  Vä  contre 
Ton  ne  peut  pas  se  fonder  sur  des  traitös  faits  auparavant, 
quia  necessitas  non  habet  legem.  L^on  n^auroit  pas  pens6, 
d'envoyer  du  monde  ä  Ratzebourg  et  d'y  faire  travailler,  si  la 
cour  de  Brandenbourg  n^avoit  pas  faite  la  d^marche  et  les 
menaces  qu'elle  a  faites.  Nous  sommes  en  guerre  avec  les 
4  r^gimens  que  le  Roy  de  Pologne  a  donnö  au  Roy  de  Dennc- 
marc.  Ils  ont  tax6  (?)  par  des  8rQnb«^4a^«!e riefe  par  le  pays 
de  Zelle  du  cost^  des  bailliages  Meinersen,  Glffhom  et  Bourch- 

torff,  demandö  entre  autres  d'Abbensen  ^  öscus  et  d^Ülzen  -^ 

öscas,  mais  le  Lieut.-Oön.  Ohr  et  le  G6n. -Major  BUlow  k  la 
teste  de  5  rög.  des  nos  trouppes  {k  sgavoir  d^un  rög.  de  ea- 


192 

vallerie,   un   des   dragons    et   trois  d'infanterie)    sont    venus 

ä,  temps,  poar  emp^cher  les   ezöcutions,  qulls  avoient  menac^ 

le  faire.    IIb  ont  campö  la  nuit  passöe  prös  de  Schwülper, 

terre  de  Mr.  Marenholtz,   et    les    nostres   ä  Dedensen.     Les 

nostres  iront  aujourdhuy  s'approcher  d'avantage   d'eux.     Lear 

intention  est  de  passer  le  Weser  k  Hoya,  pour  gagner  Olden- 

bourg.    Je  suis  etc. 

Le  0.  de  Platen. 

24. 

4  Hannovre  ce  22.  Juillet  1700 
Nos  ennemis,  Monsieur,  qui  östoient  venus  piller  dans  le 
pays  de  Gelle,  s^en  sont  retir^s  avec  pr^cipitation  aussytost 
que  Mr.  d^Ohr  s^approchoit  d*eux  dimanche  passö  prös  de 
Schwülper.  Depuis  ce  temps-la  Mr.  d'Ohr  les  a  poursuivi  dans 
le  pays  d'Uildesheim  et  aprös  plusieurs  dötours  et  aprös  avoir 
fait  mine,  comme  s'ils  vouloient  tenter  depasser  la  Leine  ä  Ahl- 
feldt  ou  ä  Wettebom,  ils  ont  en  fdyants  pris  par  Lutter  la 
route  de  Schiaden,  pour  en  retoumer  d'oü  ils  sont  venus  par 
le  pays  d'Halberstadt,  ayant  laiss6  en  arriöre  9a  et  lätoutleur 
bagage.  Voilä  les  nouvelles,  que  nous  en  avons  eues  au- 
jourd'huy.  Nous  ne  doutons  pas,  que  Mr.  d'Ohr  ne  les  pour- 
suive  encore  et  que  du  mois  11  n^en  attrappe  encore  une  partie 
avant  qu'ils  puissent  sortir  du  pays  d'Hildesheim.  — 

Je  croy  la  Suspension  d'armes  falte  en  Holstein  pour 
8  jours  aprös  que  le  Roy  de  Dennemarc  a  consent!  de  vouloir 
traiter  aussy  avec  le  Roy  de  Suöde  et  nous.  La  question,  si 
le  Roy  de  Dennemarc  nous  a  declarö  ses  ennemis,  ne  paroitra 
plus  problömatique  aprös  les  actes  d'hostilitö,  que  Sa.  Mig. 
a  fait  commettre  dans  le  pays  de  Celle  par  le  Comte  d^ Ahlefeld. 
Je  suis,  Monsieur,  vostre  etc. 

Le  G.  de  Platen. 

25. 

a  Hannovre  ce  14.  d^Avril  1701. 
Je  vous  rends,  Monsieur,  beaucoup  des  graces  deThonneur 
de  la  vostre  du  9.  et  du  compliment  qu41  vous  a  plu  de  faire 
de  ma  part  ä  Mess.  le  Comte  de  Dobna  et  de  Fuchs.  Je 
m^6stonne,  qu^on  vous  a  pu  dire,  que  la  Su^de  avoit  tort  de  se 
d^fier  de  la  cour  de  Berlin;  les  dömarches  de  celle  cy  n'ayant 
pas  pu  manquer  de  luy  paroistre  contraires  4  ses  int^rests.  Le 
Comte  de  Dohna  qui  est  en  Suöde  doit  parier,  ä  ce  qu^on  a 
mandö,  du  röglement  de  la  succession  k  la  couronne  d^ Angle- 
terre,  comme  si  eile  regardoit  plustot  le  Prince  Royal  de  Prusse, 
6stant  Protestant,  que  nostre  Electeur  et  nostre  Prince  Electo- 
ral  östans  Luthöriens. 


193 

Nostre  cour  demeure  depnis  deax  joiin  k  Herrenhaiufen. 

Je  suis,  Monsiear,  vostre  etc. 

Le  C.  de  Platen. 

26. 

k  Hannovre  ce  21.  Avril  1701. 

Je  voas  rends  graces,  Monaieur,  de  rhonneur  de  la  voBtre 
du  16.  Vous  allez  apprendre  par  an  rescript  de  S.  A.  £.,  que 
Bon  Intention  est,  qne  vous  ne  quitiez  pas  Berlin  qn^aprös  Pen- 
tröe  du  Boy. 

L'on  dit,  que  le  Comte  de  Dohna,  qui  est  4  Stockholm  de 
la  part  de  la  cour  de  Berlin,  avance  des  choses  au  sujet  de  la 
succession  ä  la  couronne  d^Angleterre  contre  le  droit  de  cette 
maison  ISlectorale  et  d'HoUande,  comme  si  le  Boy  d*Angleterre 
östoit  engagö  par  traitö  touchant  ces  deux  articles  pour  la 
maison  Boyale  de  Prasse,  qui  ne  plairoient  gnöres  au  Boy 
d'Angleterre,  si  Sa  Majest^  le  s^voit.  —  Je  suis  etc. 

Le  G.  de  Platen. 
27. 
ä  Hannovre  ce  24.  Avril  1701. 

Je  vous  remercie,  Monsieur,  de  Thonnear  de  la  vostre 
dum.  J^y  ay  veu,  de  quoy  on  se  flatte  ä  Berlin  4  T^gard  de  la 
succession  ii  la  couroine  d^Angleterre.  II  en  sera  ce  que  la  pro- 
vidence  divine  a  döcröt^  lii-dessus,  ä  laqaelle  nous  soasmettons 
noBtre  ambition;  mais  4  moins  que  le  parlament  ne  veuille 
renverser  Tordre  de  la  succession  dans  la  ligne  protestante,  il 
ne  pourra  pas  laisser  en  arriöre  ceux  qui  sont  par  naissance 
devant  le  Prince  Boyal  de  Prasse. 

Le  Comte  de  Bappach  doit  aller  de  la  part  de  PEmpereur 
4  Wolfenbuttel,  oü  les  choses  sont  dans  un  östat,  quUl  n'y  fera 
rien  pour  le  Service  de  Sa  Majestö  et  pour  le  bien  commun. 
L'on  y  leve  du  monde  avec  de  Targent  de  la  France,  pröten- 
dant  d^avoir  12  rögimens  sur  pied,  6  d^infanterie,  3  de  cavallerie 
et  3  des  dragons.    Je  suis  etc. 

Le  C.  de  Platen. 


m. 

3«  91.  19.  Xot^met  an  3*  i^.  t».  3Iteti* 

1. 

4 

k  Vienne  ce  ^r  Aoust  1694. 
14 

Je    me   r^jouis   extrömement,    Monsieur,    de   la    reconva- 

lescence  de  Mad.  vostre  äpouse,  souhaitant  de  tout  mon  coeur 

1879.  13 


194 

qu*elle  pnisse  jonir  4  FaveDir  d*ane  parfaite  santö  longes 
annöes. 

Mr.  de  Sehöning  est  parti  enfin  bien  accompagnö  de  pla- 
sieors  officiers  de  S.  A.  E.  et  escortö  par  des  fantassins  de 
rEmperenr  poar  se  mettre  k  couvert  des  attentats  sor  sa  li- 
bertö  et  sar  sa  vie  m^me,  dont  on  Ta  averti  qa*il  auroit  k 
craindre  en  chemin.  — 

La  disparition  da  oomte  de  Koenigsmarck  est  icy  Tobjet  de 
toates  les  conversations,  eile  est  rapportöe  avec  des  cireonstan- 
ces  assös  difft^rentes  les  nnes  des  autres  de  sorte  qu'il  n'est 
pas  difficile  de  remarquer,  qa*il  7  en  a  de  fansses,  mais  il  y  en 
a,  qui  sont  tellement  r^cen,  qu'on  auroit  de  la  peine,  &  les  d6- 
truire  par  rinformation  qn'on  nons  en  a  donnö  de  la  cour  a 
Mr.  d^Oberg  et  ä  moy.  Mr.  de  Bennenburg  ne  croit  pas,  qne 
S.  A.  E.  de  Saxe  ponssera  sa  reclamation  plas  loin  et  tons  les 
gens  raissonnables  qu'elle  ne  doit  pas  le  faire. 

Bothmer. 

25  Oct. 

4  Schnakenbonrg  ce  j-— —  1699. 

Je  Yons  rends  graces,  Monsieur,  de  Thonneur  de  vostre  lettre 

17 

du   ^  Oct  et  des  soins  que  vous  avös  pris,  pour  faire  bester 

Mr.  de  Gualcowski  avec  nous.  Je  comprens  fort  la  raison  que 
vous  allögös  pour  son  empressement,  de  retoumer  k  Berlin;  je 
voQs  assure,  que  de  nostre  costö  nous  ne  trouvons  pas  plus  de 
plaisir  k  Schnakenbourg  qu'eux  k  Lenzen,  snrtout  äcetteheure 
que  le  froid  commence  k  nous  importuner  dans  ces  babi- 
tations  de  earton  ezposöes  k  tous  les  vents  du  monde.  J'es- 
pöre,  que  nous  serons  bientost  dölivrös,  tous  les  points,  qui 
nous  ont  donnö  le  plus  de  peine,  östants  Dieu  merci  reglös,  de 
Sorte  que  j'espöre,  que  nous  potirrons  signer  au  premier  jour 
et  nous  söparer  encore  cette  semaine.  J'auray  encore  Fhon- 
neur  de  vous  öcrire  avant  que  de  partir  dicy,  pour  nous  ap- 
prendre  la  fin  de  nostre  traittö. 

J^iray  en  suite  dMcy  au  Goehrde,  oü  nos  Sörön.  Maistrea 
sont  ensembles,  je  crains  pourtant,  que  le  froid  les  obligera 
bientost  k  renoncer  k  la  chasse  du  cerf,  s^il  continue  comme  il 
a  commencö  depuis  4  jours,  ce  qui  est  quelque  chose  de  fort 
extraordinaire  dans  la  saison,  oü  nous  sommes.  — 

On  est  occupö  dösjä  depuis  trois  jours  k  marquer  les  limites 
et  comme  cela  consume  beaucoup  de  tems,  je  ne  scais,  si  cela 
sera  fait  demain,  nous  esp6rons  cependant,  de  voir  ce  jonr 
Mess.  les  commissaires  de  Brandenbourg  chös  nous,  pour  mettre 


195 

la  dcrniöre  main  ä  nostre  onvrage  afin  de  pouvoir  nigner  k 
traittö  k  la  premi6re  conförence  qni  suivra  et  qai  alorB  se  tien- 
dra  k  Lenzen;  j'espöre,  qne  ce  poorra  estre  vendredy  oa  Ba- 
medy.    Je  sais  etc. 

Bothmer. 

ä  Schnakenbonrg  ce  =-^ — ■  1699. 

Mr.  de  GnalcowBki  a  bien  vonln  vons  servir  Iny  möme  de 

conrrier,  Honsienr,  poar  me  rendre  la  lettre  du  24.  Oct,  qne 

vous  luy  aviös  adressö  k  condition  de  me  Tenyoyer  par  un 

exprös,  me  Tayant  apportö  avantbier  luy  m§me  k  l'occasion  de 

la  conförence  que  nous  avons  tenu  icy  ce  jour-li  et  qui  a  öt^e 

ass^s  beureuse,  pour  que  nous  y  ayons  termin^  touB  les  diff^- 

rents  qui  restoient  encore,  de  sorte  que  nous  allons  Dieu  mercy 

aujourdbuy  k  Lenzen,  pour  signer  nostre  traitt^,   qui  est  de 

toutes  les  maniöres  avantageux  pour  Msgr.  TElecteur,  il  le  seia 

auBsi  pour  nous,  si  nous  sommes  assös  heureux,  pour  östablir 

par  \k  une  solide  amitiö  entre  luy  et  nos  Sörön.  Maistres,  qui 

est  la  principale  veue  que  nous  avons  eu  dans  cette  nögotiation 

et  qui  nous  a  £ait  accorder  bien  des  choses  que  nous  n^aurions 

pas  fait  Sans  cela;  il  faut  esp^rer,  que  les  malintentionnös  ne 

nous  frustreront  pas  du  fruit  de  nos  peines  et  de  nostre  d6fö- 

rence.    Le  traittö  porte  que  röohange  des  ratifications  se  doit 

faire  en  6  semaines  ou  plutost;  nous  aurions  mieux  aimö  de 

n'en  prendre  que  3  ou  4,  mais  Mess.  de  Brandenbourg  en  ont 

voulu  6;  vos  soins  pourront  peutestre  abbreger  te  terme,  j^en 

auray  pour  que  nous  soyons  prest  en  peu  de  tems  avec  nostre 

ratification  et  qu'on  vous  la  mette  en  main,  puisque  vous  en 

ferös  apparemment  Töcbange.     Vous  anrös  sans  doute  apr^s 

cecy  satisfaction  touchant  la  rönovation  de  l'union  perpötuelle. 

Je  fais  estat  de  partir  mardy  ou  mercredy  dlcy  pour  Goebrde 

et  de  la  pour  Bazebourg  voir  mon  pöre,  vous  rendant  mille 

graces  de  Tassistance  qne  vous  nous  avös  donn^  icy  dans  nostre 

n6gotiation  par  les  soins  et  bons  offices  que  vous  av6s  employö 

k  la  cour  oü  vous  estes,  vous  asseurant,  qu^on  ne  sgauroit  estre 

plus  parfaitement  que  je  suis  etc. 

Bothmer. 


5 
k  Harbourg  ce  tt^^^'  Iß^^« 

Nous  re^eumes  avantbier,  Monsieur,  avec  bien  du  plaisirla 
nouvelle  de  Töchange  des  ratifications  de  nostre  traittö  de  Len- 
zen, comme  vous  rentamerös  k  cette  heure  vostre  nögotiation 

13* 


196 

tonchante  Pimion  perpötaelle.  Je  vous  y  souhaite  an  bon  et 
prompt  Saccus.  Je  ne  doute  pas,  qu^en  ce  cas  on  ne  renvoye 
auBsi  Mr.  Bartoldi  k  Vieime  avec  des  meilleores  mstructions 
toachant  la  primogönitare  qu'il  y  en  a  eu  jusques  icy. 

On  est  tonsjonrs  icy  et  k  Hamboarg  dans  la  persnasion, 
que  les  Danois  entreprendront  quelque  chose  contre  les  forts  de 
Holstein  ä  la  favear  de  la  gel6e.  II  est  nöcessaire  de  faire  son 
possible,  pour  les  en  dötoumer,  si  on  veut  emp^cher  lagnerre, 
qui  seroit  inövitable  aprös  une  dömarche  de  cette  natnre.  La 
riviöre  a  pris,  les  bateliers  d'icy  essayeront  demain  passer  sor  la 
glace,  si  la  gelöe  continne.  La  grande  cbasse  de  sangliers  ne 
se  fera  que  samedy,  de  sorte  que  nons  serons  icy  jusqu'a 
Tantre  semaine,  alors  on  retoornera  par  Lunebourg  et  Ebstorf 
k  Zelle.  —  Je  suis  etc. 

Bothmer. 

4  Hannover  ce  7.  Mars  1700. 

J^ay  eu  Thonneur,  Monsieur,  de  recevoir  icy  vostre  lettre 
du  2.  de  ce  mois.  Mr.  Beicbe  arrivera  sans  doute  aupr^s  de 
vous  devant  cellecy;  östant  parti  de  Zelle  par  la  poste  ordi- 
naire  de  jeudy  passö;  11  vous  apportera  le  traittö  mis  au  net 
Selon  les  demiöres  corrections  avec  toutes  les  döpendances  et 
les  prösents  pour  Mess.  les  commissaires  aussi.  Mr.  de  Gual- 
cowski  aura  10  m^dailles,  chaqu'nne  de  50  ducats,  ce  qui  fait 
la  somme  de  500  ducats  en  espöce;  Mr.  de  Berghem  en  aura 
8  pareiUes,  qui  fönt  400  ducats.  II  y  a  parmis  ces  mödailles 
quelquesunes  avec  une  inscription  sur  le  röglement  des  limites, 
qui  sont  assös  jolies.  Ck>mme  la  mödaille  de  S.  A.  £.  de  Bran- 
denbourg  n^est  pas  faite  encore,  ä  ce  que  vous  m'av^  mande 
cy  devant,  on  nous  donnera  apparemment  en  argent  T^quivilant 
de  Celles  de  Msgr.  le  Duc,  car  pour  moins  <^est  ce  que  la  prö6- 
minence  Electorale  ne  permettera  point. 

Pour  ce  qui  est  de  yos  affaires,  Monsieur,  Je  n'ay  point 
entendn,  que  Madame  TEIectrice  en  aye  parlö  icy,  et  vous 
sgavös,  qu'elle  est  trop  gönöreuse  pour  vous  rendre  mauvais 
ofßces;  cependant  de  la  maniöre  que  les  choses  sont,  je  com- 
prens  fort  bien,  que  vous  n^aurös  pas  beaucoup  d'agr^ment  ä. 
rester  long  tems  dans  cette  cour  1^  dont  le  voyage  de  Prasse 
vous  dölivrera  sans  doute,  si  vous  n'en  revenös  pas  plustost; 
je  tacheray  cependant  d'insinuer  4  Mess.  les  ministres  d'icy  ce 
que  vous  m'avös  ordonnö  lä-dessus. 

1fr.  le  Duc  est  icy  depuis  jeudy  et  retoumera  apparemment 
mardy  ä,  Zelle,  östant  impatient  de  se  rendre  k  Weihausen, 
pour  conimencer  la  chasse.    H  se  porte  Dieu  merci  tr^s  bien. 


197 

Les  Danois  ont  fait  Ä  roccaaion  de  la  derniöre  gel^e  an 
mouvement  comme  pour  attaqaer  les  forts  du  Duc  de  Holstein 
mais  comme  le  tems  a  ohangä,  il  faut  esp^rer,  qu'il  en  aora 
östö  de  meme  da  dit  dessein  et  qae  noas  resterons  en  paix. 
Je  voos  prie  d^estre  toasjoars  persaadä  da  zöle  parfait,  avee 
leqael  je  suis  etc. 

Bothmer. 

ä  la  Haye  ce  31.  Acut  1700. 

La  lettre  que  j'eas  avanthier  Thonneur  de  recevoir  (}e  Yoas, 
Monsieur,  est  du  24.  de  ce  mois.  C^est  tout  de  bon,  que  noas 
aurons  un  Roy  de  Prusse;  il  est  bien  juste,  qu^il  en  coute 
autant  ä  Msgr.  TElecteur,  qae  vous  dites ;  la  dignit^  Royale , 
deviendroit  trop  commune,  si  eile  ^stoit  ä  si  bon  march^.  Je 
suis  persuadö,  que  le  commencement  en  sera  fort  magnifiqueet 
plein  de  joye ;  si  les  suites  ne  r^pondent  pas  ä  Tid^e  qu'on  s'en 
fait,  les  auteurs  du  conseil  auront  une  ample  matiöre  pour 
exercer  leur  capacitö. 

Je  vois,  que  le  voyage  du  Prince  ^lectoral,  dont  voos  me 
parlös,  est  fort  secret,  puisque  avanthier  on  n'en  s^avoit  encore 
rien  k  Loo.  Le  Roy  en  partira  jeudy  pour  Diren  et  de  lä  k 
Breda,  pour  faire  des  revenes,  de  sorte  que  ce  Prince  courre 
risque,  de  ne  pas  trouver  Sa  Majestö  k  moins  qu'il  ne  diff<6re  . 
son  voyage  jusqnes  k  ce  qu^elle  sera  de  retour  k  Loo,  ce  qui 
sera  TU.  de  Sept.  Estre  Roy  de  Prusse,  devenir  en  suite 
Gouverneur  et  Capitaine-G6nöral  des  Provinces-unies,  et  m^me 
Roy  d'Angleterre,  sont  des  choses  fort  souhaitables,  et  s'il  ne 
tient  qa!k  souhaiter,  il  vaut  mieux  dösirer  quelque  chose  de  si 
grand  que  de  moindre  consöquence.  Le  ministöre  d'aujourd'huy 
fait  voir  par  \k  cette  sablimitö  de  son  gönie  qui  le  rend  si 
c^löbre  dans  le  monde. 

Je  pense  vous  avoir  dit  par  ma  pröcMente,  quelaröponse 
de  FEmperear  touchant  le  traittö  pour  la  succession  d'Espagne 
est  arrivöe;  ell^  est  assös  positive  et  fiöre,  TEmpereur  disant 
entre  autre,  qu^il  est  au  döfaat  des  enfants  du  Roy  d'Espagne 
son  unique  höritier  et  que  si  on  veut  se  saisir  de  quelqae 
chose  appartenant  k  ce  Prince  pendant  sa  vie,  il  sera  obligö, 
de  s*y  opposer.  Les  ambassadeurs  de  France  veulent  ignorer 
cette  röponse,  sans  doute  en  attendant  Fordre,  comment  ils  en 
doivent  parier.  Mr.  le  Pensionnaire  est  allö  cependant  vendredy 
k  Loo,  k  ce  qu'on  croit  pour  entretenir  le  Roy  d'Angleterre  sur 
cette  matiöre;  il  faut  voir,  si  on  nommera  an  autre  Buocesseor 
k  la  place  de  TArchidac.  —  Je  suis  etc. 

Bothmer. 


198 


7. 

ä  la  Haye  oe  15.  Avril  1701. 

Je  Yoas  fölicite,  Monsiear,  de  vostre  henreuse  arrivöe  4 
Berlin.  —  Est-ce  que  tous  les  ^stats  du  Roy  de  Prusse  ou 
sealement  ceax  de  la  Marche  de  Brandenbourg  doivent  lever 

et  entretenir  ^  hommes?  et  doivent  ils  avec  cela  payer  les  con- 

tributions  comme  auparavant? 

Le  conseil  de  la  Beine,  d'envoyer  nostre  Piince  £lectoral 

en  Angleterre  est  fort  bon;  je  suis  bien  trompö;  8*11  n'a  plua 

de  goüt  poor  cette  conronne  que  TElecteur  eon  pöre,  ce  qal 

8oit  dit  entre  nou8,  oar  il  ne  seroit  pas  bon,  que  Mss.  lesAng- 

lois  sceussent  nostre  indi£f6rence  sur  ce  sujet.    «Tadresse  i  Mr. 

Ueosch  les  nouvelles  d' Angleterre  et  d'icy  pour  vous  en  faire 

part,  et  je  vous  prie,  de  les  donner  aussi  ä  la  Beine,  si  eile  en 

est  curieuse.    Vous  voyös,  que  Celles  d'icy  sont  assös  steriles 

et  Celles  d^ Angleterre  ass^s  mauvaises,  ils  fönt  connoistre  de 

combien  de  patience  et  de  phlegme  un  Boy  d' Angleterre  a  be- 

soin  pour  gouvemer  oette  nation.     On  esp^re  pourtant,  qae 

quand  ils  auront  jett^  leur  bile,  ils  s'appliqueront  aox  soins  dont 

la  conjoncturq  präsente  a  besoin;  sans  cela  ils  se  perderont  et 

toute  PEurope  avec  eux.  —  Je  suis  etc. 

Bothmer. 

ä,  la  Haye  ce  22.  Avril  1701. 

Je  vous  fölicite,  Monsieur,  de  vostre  audience  Boyale  et 
des  bonnes  assurances  que  vous  y  avös  receu  pour  le  culte 
d*une  bonne  et  sincöre  amitiö  avec  nos  Maistres;  je  me  rö- 
jouiray  aveo  vous,  d'en  voir  les  effects;  les  int^rests  communs 
aussi  bien  que  ceux  des  deux  maisons  en  particulier  demandent 
une  bonne  union.  —  Je  mande  les  nouvelles  publiques  i  Mr. 
Heusch,  qui  ne  manquera  pas  de  vous  les  communiquer.  Je  dois 
y  adjonter  la  röponse  &  la  question  que  vous  me  faites  ä  Fögard 
de  la  sttccession  d* Angleterre.  Je  ne  suis  pas  d'opinion,  qu'il  y 
aura  encore  des  difficultös,  le  Parlament  ayant  d6sj4  expliqu^ 
ses  conditions,  comme  vous  aurös  ven  par  les  nouvelles  que 
j'ay  envoyö  de  tems  en  tems  ä  1fr.  Heusch,  le  bill  est  dressö 
U-dessus  et  a  öst^  lu  pour  la  premiöre  fois;  si  le  Boy  le 
confirmera  ou  sll  y  pourra  apporter  encore  quelque  change- 
ment  k  Tavantage  de  son  successeur  c^est  ce  qu'il  faudra  voir; 
mais  une  marque,  que  ie  Parlament  ven  demeurer  forme  sur 
sa  nomination,  est,  que  la  maison  des  oommunes  n^a  pas  seule- 
ment  voulu  lire  la  protestaUon  de  savoir.    Je  suis  etc. 

Bothmor. 


199 


9. 

k  la  Haye  ce  6.  Joliet  1706. 

Je  me  räjonis,  Monsieur,  d'apprendre  par  rhonneur  de  vostre 
lettre  du  3.  de  ce  mois  vostre  faeureuse  arrivöe  en  ce  voisinage 
d'aotant  que  Yons  me  faites  concevoir  Pespörance  que  j'auray 
par  lä  celny  de  Voos  voir  iey. 

Je  dois  Volts  föliciter  particuliörement  de  Theureuse  con- 
clusion  du  mariage  dn  Prince  Royal  de  Prasse  avec  nostre 
Princesse,  paisque  c'est  Vostre  ouvrage,  soahaitantqu'il 
prodaise  Tanioii  et  la  satisfaction  r^iproque  des  deax  contrac- 
tants  et  de  leurs  Sörön.  maisons  sans  intermption. 

Bothmer. 


IV, 

19*  i^ottptf  an  3Itetu 
1. 

HaoBoyer  ce  1.  Janv.  1693. 

Monsieur.  La  lettre  qne  votre  conrrier  nous  döliyra  hier 
vers  le  soir,  nous  a  bien  rasseorö.  S.  A.  £1.  reconnoit  fort  le 
bon  Service  qne  toob  luy  rendez,  et  vons  me  permettrez  bien, 
que  je  vous  dise,  que  vons  avez  fait  un  coup  d^faabile  ministre. 
Quand  S.  A.  E.  de  Saxe  demeure  dans  les  sentiments,  de  ne 
point  troubler  le  repos  public,  nous  n'aurons  rien  ä  craindre,  et 
nous  triompherons  de  nos  ennemys.  On  a  raison  de  rendre 
justice  ä  la  soliditö  et  k  la  prudence  de  Mr.  de  Grote,  qui  ne 
manquera  pas  de  bien  affermir  S.  A.  £.  de  Saxe  dans  ses 
bons  sentiments.  Si  ce  prince  se  laisse  engager  k  la  neutralit^, 
ce  sera  au  grand  pr^judice  du  public.  Nous  n'y  perdrons  pour- 
tant  rien  pour  notre  particulier,  si  Ton  nous  tient  parole 
ä  r6gard  de  Saxe-Lauenbourg. 

J'avois  bien  parlö  d^une  lettre  de  cröance  pour  vous  comme 
ministre  i^lectoral ;  mais  on  n^en  a  voulu  rien  faire  et  je  s^ay 
de  bonne  part,  qu^on  a  dit  lä-dessus,  que  j^östois  nafetoeig.  C'est 
pourquoy  je  laisseray  plutost  aller  tont  au  diable  que  de 
m^exposer  k  ces  fourbes  de  jugements.    Je  suis  etc. 

Hattorf. 

2. 

Hannover  ce  5.  Nov.  1694. 

Monsieur.  J^ay  recue  Thonneur  de  la  votre  et  je  sonhaitCi 
que  la  döpSche  qui  part  ce  soir  par  une  estaffette  vous  puisse 
etre  rendue  devant  que  vous  vous  expliquiez  avec  les  ministres 
de  S.  £.  A.  de  Saxe  au  siyet  de  Taffaire  de  Königsmarck.  — 


200 

NouB  revinsmes  avanthier  de  Göhrde,  oü  nons  avons 
laiBsö  Mb^.  le  Dac  de  Grile  en  parfaite  santö  et  en  tout  bonne 
dispositioD  k  Tögard  de  Taffaire  domestiqae.  Dieu  veuille  le 
conserver  dans  ces  bons  sentimentB,  auxquels  Madame  la 
Duchesse  est  tout  k  fait  contraire  remoante  eiel  et  terre  pour 
faire  changier  S.  A.  S^rön.  de  sentiments.  Mess.  de  Bernstorf 
et  de  Bolow  esp^rent  tousjonrs  bon.  Ifadame  la  Dachesse 
a  dit  tout  net  4  S.  A.  E.,  de  ne  vouloir  point  venir  icy  au 
carnevali  mais  Msgr.  le  Duc.  se  rendra  icy  lorsqu^on  commen- 
oera  Topöra.  Leurs  A.  £.  de  Brandenbourg  viendront  de 
meme  icy  vers  ce  temps  lä  ä  condition,  que  notre  augnate 
Maitre  rende  une  visite  4  S.  A.  E.  de  Brandenb.  devant  que 
DOS  divertissements  se  commeucent,  ä  quoy  il  y  a  beaucoup 
d'apparence.    Je  suis  autant  qu*on  le  puisse  etre  etc. 

Hattorffl 

3. 

Hannover  ce  7.  Nov.  1697. 

Monsieur.  S.  A.  E.  en  signant  la  d6p6che  qui  vous  sera 
rendue  par  cett'  ordinaire,  me  dit,  qu'il  luy  östoit  venu  une 
pensöe  dont  je  devois  vous  informer  k  s^avoir  qu'il  seroit  avan- 
tageux  k  1)  ses  affaires,  si  Ton  pouvoit  mettre  la  discorde  entre 
Colbe  et  Barfus  et  gagner  ramitiö  de  Tun  des  deuz.  S.  A.  E. 
veut  croire,  que  vous  puissiez  faire  cela  par  le  moyen  de  la 
femme  du  premier,  avec  laquelle,  on  luy  a  dit,  que  vous  estes 
extrömement  bien.  Je  ne  tiens  pour  mon  particulier  Taffaire 
auBsy  aisöe,  östant  inviolablement  etc. 

Hattorf. 

4. 

Hannover  ce  5.  Nov.  1699. 

MouBieur. 
NouB  fumes  Jendy  passö  de  retour  de  Gfaeurde,  oü  nous 
avons  eü  la  joye  et  la  satisfaction  de  voir  Leurs  Alt  dans  la 
meilleure  intelligenoe  du  monde.  La  nouvelle  de  la  conclusion 
du  traittö  ä  Lenzen  a  augmentö  notre  joye.  On  en  esp^re  des 
suites  avantageuses  pour  les  deux  maiBons.  Je  suis  incrödule 
sur  ce  siget,  comme  Vous  sgavez,  Monsieur,  et  je  suis  seur, 
que,  tandis  que  le  ministre,  auquel  Vous  parlerez  clair  en 
vertu  du  rescript,  que  Vous  aurez  par  cet  ordinaire,  ne  change 
de  sentiments  d^animositö  contre  nous,  la  bonne  intelligence  ne 
sera  point  rötablie.    Dieu  veuille,  que  je  m*y  trompe.    II  est 


i)  9on  ^itr  an  ift  ber  ^ef  (^iffriert. 


201 

ä  souhaiter,  qae  S.  A.  E.  de  Brandenb.  ne  se  m^le  pas  de 
Taffaire  d^Holstein,  parceqn'antrement  il  y  aura  tout  ä  craiBdre. 
La  guerre  ne  nous  convient  pas  dans  la  präsente  Situation  des 
affaires.  Le  Roy  de  Pologne  pour  se  d^charger  d^un  bon 
nombre  de  ses  trouppes,  en  a  promis  8000  hommes  au  Roy  de 
Denmarek.  Mr.  de  Gohr  nous  mande  cependant,  que  Mr.  de 
Welling  n^en  est  point  en  peine  et  quMl  y  a  jusqaes  k  present 
pen  d'apparence  pour  la  marche  des  Saxons.  Je  suis  inviola- 
blement  etc. 

Hattorf. 

5. 

Hannover  ce  8.  Nov.  1699. 

—  -Nous  sommes  dans  une  extreme  impatience  d'apprendre, 
quel  effet  le  traitö  fait  k  Lenzen  aura  produit  S.  A.  £.  n^est 
pas  ^loignöe  des  sentiments  de  Mess.  de  Fuchs  et  de  Schmettau 
au  sujet  de  son  voyage  vers  Berlin,  mais  EUe  veut,  si  je  ne 
me  trompe  pas,  etre  seure  auparavant,  que  sa  venue  y  sera 
agr^able  et  qu'EUe  trouve  S.  A«  E.  dans  des  meilleures  dispo- 
sitions  et  tout  de  bon  inclinöe  pour  un  prompt  rötablissement 
de  la  bonne  union  entre  les  deux  maisons.  On  attend  surtout, 
de  quelle  maniöre  Mr.  de  Colbe  se  sera  expliqu6  sur  ce  que 
Yous  aurez  repr^sentö  k  ce  ministre  conformement  au  demier 
rescript.  Yous  avez,  Monsieur,  extrömement  applaudy  en  ce 
que  Yous  avez  fait  difförer  le  voyage  de  Madame  T^lectrice 
vers  Berlin  et  Yous  ferez  plaisir  k  S.  A.  E.  de  tenir  ce  voyage 
en  suspens  jusques  k  autre  ordre.  S.  A.  E.  souhaite,  que 
Yous  repr^sentiez  de  bonne  maniöre  k  Madame  TElectrice  de 
Brandenbourg:  &t  toürbe  ^^  erinnern,  mie  e8  S^ro  gefallen,  ba^ 
man  3.  (S^f.  2).  in  bem,  n^ad  fte  oon  bem  Ober-^rSf.  üon  2)anMman 
lengjl  Dornet  gefaget,  al^te  feinen  Setfall  geben  tooHen.  Unferd  gn&- 
bigflen  $etrn  (£^f.  2).  mflrbe  ebenmäßig  in  ettoafi  )u  (Semfi^t  ge^en, 
»ann  man  bemjentgen,  toad  fle  bon  ®ero  grau  SD'^utter  tendresse  bor 
bie  na^gebo^men  $emt  @b^ne,  unb  xoa9  Dero  füreilen&e  visite  für 
nad^i^eilige  suites  ^aben  !önnte,  mehrmals  gemelbet,  ntc^t  allerbtngd 
Glauben  beimeffen  tooSte  2C.  S.  A.  E.  entend  que  Yous  fassiez 
cette  reprösentation  comme  de  votre  propre  mouvement  et 
Sans  que  Ton  s^appergoive,  qu^elle  vienne  de  S.  A.  E.,  ne  trou- 
vant  pas  k  propos  de  Yous  Tenjoindre  par  un  rescript  Mr. 
le  Comte  de  Witgenstein  est  mort  et  Mess.  de  Diden  et  de 
Schlägel  Prätendent  le  rögiment  vacant;  S.  A.  E.  me  semble 
avoir  jett^  Foeil  sur  le  demier  ce  qui  est  fort  sensible  k  Mr. 
le  baron  de  Goerz.    Je  suis  inviolablement  etc. 

Hattorf. 


\ 


202 


Hannoyer  ce  31.  Jany,  1706. 
Monsfenr. 

Les  deux  lettres  que  Voub  avez  öcritesi)  ä  S.  A.  E.  pour 
ses  mains  propres  luy  ont  ^stöes  bien  rendues  sans  que  per- 
sonne  les  aye  veues  k  la  reserve  de  moy.  J^ay  ötö  charg^  de 
mander  lä-dessus  que,  quasd  on  Voas  reparlera  aa  liett  oü 
Vous  gtes  du  manage,  Vous  ferez  bien,  Monsieur,  de  faire 
entendre,  que  Vous  n'en  estes  pas  instruict,  et  que  seton  que 
Vous  puissiez  juger,  ce  n^ötoit  pas  la  coutnme,  d'offrir  (qu«)u« 
bieten)  les  Princesses  de  cette  maison.  S.  A.  E.  ne  doute  pas, 
Monsieur,  que  Vous  ulnsinuiez  cecy  de  bonne  grace  et  de  la 
maniöre,  qu'on  ne  s'en  trouve  pas  choqu^.  D'ailleurs  on 
souhaite  fort  ioy  un  heureux  succös  de  cette  affaire.  Vous 
aurez  en  ce  cas  nn  trös  grand  mörite. 

Le  rhumatisme  de  Mr.  le  baron  de  Goerz  ne  cessant  pas 

encore,  Mr.  le  baron  d'Elz  a  ordre  draller  en  sa  place  anx 

conrs  de  Mayence  et  de  Tröves,  ayant  dessein  de  partir  dös 

que  Mr.  le  Comte  de  Schönborn,  Orandvenenr  de  TElecteur  de 

Mayence,  sera  arrivö  ioy.    II  est  attendu  k  tout  moment.    La 

röunion  de  la  maison  est  conclue  et  ratifi6e.  L'affaire  de  rEvßchö 

de  Lübeck  se  paroit  aigrir.    Si  le  Roy  de  Suöde  sort  de  Po> 

logne  pour  venir  au  secours  du  Duo  d'Holstein,  les  cereles  de 

la  Saxe  et  toute  TAllemagne  sera  mise  en  combustion.  Ce  que 

Dieu  ne  veuille! 

Je  suis  avec  tout  le  zöle  imaginable  etc. 

y.  Hattorf. 

7. 

Hannover  ce  27.  Dec.  1706. 
Monsieur. 

Je  Vous  rends  graces  tr^s  humbles  de  Thonneur  de  Votre 
lettre  du  18.  —  J'ay  appris  avec  une  extreme  joye  le  tömoig- 
nage  que  le  Roy  Vous  a  fait,  Monsieur,  de  la  satisfaction  qu*il 
a  de  Votre  personne  et  de  Votre  m^rite.  Mr.  le  Comte  de 
Wartensleben  me  fit  icy  Thonneur  de  me  dire  la  m€me  chose, 
se  servant  des  expressions  suivantes :  „Que  Votre  mission  ^toit 
tr6s  agröable  k  Sa  Majestö  et  que  tout  le  ministöre  de  S.  A.  E. 
ne  seroit  pas  capable  d'obtenir  de  Sa  Maj.  ce  qu'Elle  feroit 
sur  Vos  instances.^  Ce  ministre  ne  put  s'abstenir  en  m^me  de 
faire  paroitre  la  consid^ration  trös  grande  qu^il  a  pour  Votre 
personne.  S  A.  E.  voudroit  bien  s^avoir  ce  que  Madame  la 
Comtesse  dit  du  pr^ent  qu^EUe  a  fait  k  Mr.  son  öpoux  et  k 
eile  conjoinetement.  Je  suis  avec  autant  de  zöle  qu^homme  au 
monde  puisse  etre  etc.  d'Hattorf 

I)  !Der  9rief  tfl  üon  §ter  an  f>x9  j,Le  rhumatisme^  etc.  d^tffriert 


203 

8. 

Hannover  ce  6.  Janv.  1707. 
Monsieur. 

La  lettre  que  Vous  m'avez  fait  Thonneur  de  m'öcrire  le  joor 
de  Tan  m^a  ötöe  bien  rendue.  Ce  que  Vous  avez  dit  ä  Mr.  le 
Comte  de  Wartenberg  en  luy  rendant  le  r^gal  que  S.  A.  E. 
avoit  destin^  k  Iny  et  k  Madame  Bon  öpoose,  est  enttörement 
conforme  aux  sentiments  de  S.  A.  £.  Le  contenu  de  Votre  cn 
chiffres  nons  a  conto  bien  du  chagrin.  Mr.  le  baron  de  Goerz 
veut  cependant  conclure  de  la  lettre  que  Vous  luy  avez  öcrite, 
Monsieur,  que  cette  affaire  n^aura  point  de  facheuaes  suites. 
Ce  que  Dieu  veuille! 

Mflgr.  le  Duo  Antoine  Uflric]  a  dessein  de  se  rendre  icy, 
comme  S.A.  a  dösjä  rendu  Tötö  paasö  une  visite  änotre  auguste 
Maitre;  S.  A.  £.  veut  luy  rendre  la  pareille  au  premier  jour. 

Nous  attendons  iey  de  jour  k  autre  Msgr.  le  Margrave 
d^Anspach,  qui  veut  avoir  part  aux  divertissements  de  notre 
Carneval.  On  dit  aussy,  que  Msgj:.  le  Landgrave  de  Darmstat 
a  la  m^me  Intention.    Je  suis  etc. 

d'Hattorf. 

V. 

9BefeIp  an  3lUn* 
1. 

12 

9{egen9burg  ben-^  @e)>t  1692. 

SSoIgebo^mer 
tnfonbcrd  ^od^gee^tter  ^err  triegdrotl^  unb  ^otron. 

^aä^htm  bon  Serenissimo  uitferm  gnSbigflen  J^firjlen  mib  $erm 
mir  in  gnaben  anbefohlen;  mit  3^nen  fiber  ben  9.  Electorat  ju  corre- 
spondiren,  al9  mad^e  td^  bamtt  §eute  fc^ulbtgfler  mögen  ben  ^fang 
unb  berichte  btenfUtc^,  tvadgeflott  bt^^ero  jme^  obstacula  im  ^ege  ge« 
flanben,  marumb  mit  bem  (Sl^urfürfK.  QEolIegtalfd^Iuße  super  quaestione 
„An^  nod^  nic^t  furtjufommen  getoefen:  erllß^,  n)eil  bad  (£^urfürfil. 
CoUegium  mit  einer  (£^itr))f&I(lf(^en  gefanbfd^aft  t)or^er  befe^t  nierbcn 
mfiffe,  unb  ffir'S  onbere,  meil  bis  on^ero  (£^ur  Stier,  (Sl^ur  (SbSn  unb 
(£§ur  $falt?  t)om  ^e^fer  ein  öclaircissement  über  einige  @r.  Tlai, 
movirte  Steligionddubia  enoartet  ^aben.  ^ad  erftere  cessiret  nun« 
me^ro,  unb  ifi  ba^ir  ein  (£]^ur))fäl4ifd^er  gefanbter,  9la^menS  B.  t)on 
(Sterbt,  fd^on  angelonget.  (Sr  foQ  63  Salute  alt  unb  fe^r  irressolu 
fein,  ^at  aud^  feine  tjollentommene  Instruction  mitgebracht  unb  be^ 
einer  gefirigen  inter  Electorales  im  (S^urba^erifc^en  Cuartiere  ge* 
^altenen  Conferentz  )u  bebenten  gegeben  1)  ob  Sermi  unfad  gnäbigflen 
^firflen  unb  $errn  meriten  fo  befc^affen,  bog  berfelbe  }um  (S^urfürflen 
)u  mad^en?  2)  ob  e«  eben  je^o  de  necessitate  fe^e?  3)  ob  ed  utilitas 


204 

publica  erforbete?  4)  tDad  )ii  t^im,  toan  bte  Stetd^dfürfien  i^re  ^c^I. 
ettDait  nic^t  folltcn  fflr  einen  (Sl^urfflrjten  erfennen  tooSen?  unb  5)  nne 
bte  ex  parte  principum  entflanbene  motus  )u  compensiren?  2)a]^tn>* 
gegen  ^aben  ber  (El^nrba^enfc^e  $r.  B.  üon  92eu]^Qu6,  ber  (Sl^nrfäc^flfc^e 
^r.  B.  üon  SD^iltt^  (tDelc^et  Itd^  meinem  Patron  gon^  bienfüic^  anbe« 
fielet  unb  gewis  umb  unfern  gnäbtgflen  ^erm  ^oc^fürfK.  ^djji,  ^od^ 
meritiret  mad^t)  unb  ber  (SEl^urbronbenburgifc^e  $r.  bon  9)^ettemic^ 
geflem  beflo  tapferer  votiret,  unb  toan  Palatinns  ntd^t  inflSnbtg  umb 
(Stnrftumung  einer  fur^jen  %v\^  ange^Iten  l^&tte,  ttiürbe  btefe  £lectorat- 
@Qd^e  bet)  gefbriger  Conference  toürKid^  in  proposition  unb  delibera- 
tion  gefieSet  fein.  !S)enn  ber  (E^ur'äl'^a^nsifd^e  $r.  ®efanbte  ifl  iterato 
emfllic^  befehliget,  biefelbe  ol^ne  aßen  fernem  ^uffd^ub  ju  proponiren, 
ifl  baju  auc^  bereit  unb  nndig.  SBorumb  es  aber  nt^t  gefd^e^en,  ifl 
bicfed  bie  bomel^mfle  U^rfad^:  3^re  (S^urfl.  Durd^I.  }u  SBa^em  ^aben 
QU  !S)ero  $r.  ^erubecd,  bed  (£^urffirflen  ju  (Sblln  Durd^I.  neuftd^  ein 
n>eit(äuftiged  ©(^reiben  (äffen  abgeben  unb  <B\t  bann  ^um  enbßd^en  Se^« 
tritte  nad^brüdfftd^  erinnert,  ^otd^ed  @d^eiben  ^at  ber  $r.  Q[l^ba4erif(!^e 
am  nec^fbenuic^enen  gre^tage  burd^  eine  eigene  ©taffette  weggefd^idet  unb 
hoffet  barauf  übermorgen,  Tlxtmo^9,  Hnttoort  la  l^aben.  9[nMangenb 
bie  )n)e^te  ^inbemis,  fo  continuiret  biefelbe  jmor  noc^,  rnirb  ober  ob 
©Ott  tDin  baS  äBert  nid^t  ^inbem.  (Sl^ur^ü^o^n^  acquiesciret  f(^on 
ratione  dabiorum  religionis  bet)  ber  S^erfid^erung,  bie  ber  ^e^fer  in 
bem  legten  Rescript  an  bie  l^iefige  ^e^ferl.  Gommission  benen  römifd^« 
tat^otifd^en  ©efanbfd^afften  gegeben.  %n  (Sl^ur«(£9IIn  ^at,  n^te  bor^tn  ge^ 
melbet,  (Sl^ur^Sa^em  mit  92ad^brudf  gefc^rieben:  unb  QE^ur^^ranbenburg 
^at  feinen  (Slebifd^en  (San^^Ier,  $r.  bon  Beyern,  an  (2[]^ur«Xrier  unb 
(£^ur))fa(^  gum  anbem  SO'^ale  abgefd^idet.  (Routen  biefe  3  (S^urfftrflen 
nun  nod^  gu  getvinnen  fein,  enttueber  burd^  bad  obbebeutete  ermartenbe 
l^e^ferl  eclaircissement  ober  fonflen,  fo  l^ätte  man  7  einftimmige  vota; 
n^o  nid^t,  fo  tverben  bie  übrigen  4  (S^urfürftl.  (Sefanbten  I&nger  aU  bi« 
Michaelis  (rote  fte  mir  berf))rod^en)  nic^t  anflehen,  fonbetn  aldban  un^ 
Verlangt  ein  conclusum  per  majora  machen,  baffelbe  j^e^ferl.  Wlai, 
überfenben  unb  baburc^  bie  investitur  befbrbem.  $on  bem  (Srfolg 
fünftig.  dn^roifd^en  recommendire  tc^  mid^  gu  ^od^geneigtem  SBolrooOen 
unb  t)erbleibe  negfl  göttl.    (Sm^fe^Iung. 

3ReineS  ^oc^jubere^renben  $r.  ^egdrat^d  unb  Patron« 

bienfhoittigfier  2)iener 
SBefelo. 

2. 

15 

SRegen«burg  ben  ^^  @ept.  1692. 

3n  ber  92ac^t  ^niifc^en  näherem  3Ron«  unb  !X)iendtage  ifl  ein  (S^ur« 
bronbenburgifd^cr  Courier  mit  ber  (J^urfürflL  ordre  an  ben  $t. 
bon  a^ettemid^  all^ir  angelanget:  er  folte  fofort  nad^  a^nd^en  fld^  be> 


205 

geben  unb  m  3^rer  (E^urfftrfll.  Dd^L  }ii  Bronbenburg  Flamen  @r.  QE^ur«» 

fürlll.  2)d^L  gu  (SöSn  Decfu^em,  bag  auf  ben  %aU,  voam  bie  ^a^erifd^e 

unb  $fal|}ifc^e  (El^urlinten  beibe  audfiürben,  unb  baburd^  bie  eDongeltfd^en 

(Sl^urfürftcn  bie  majora  erhielten,  otebonn  mit  Consens  3^Ter  (S^ur« 

fflr|U.  Xäjii,  }u  @a4fen  (bie  aud^  bagu  t)er^offent(ic^  (etd^t  }u  disponiren 

fein  milrbe)  unb  unfer9   gn&bigften  $erm  $od^für{i(.  2)(l^(.   ein  neuer 

cat^oßfd^er  QE^utfürfl  mieber  erme^Iet  merben  (olte.    92Qd^bem  mm  (S^ur« 

iSöSn  burc^  fold^e  t^erfld^enmg  tofirbe  gewonnen  fein,    fotte  er,  t)on 

äJ^ettemic^,  be)|  feiner  SBieberan^erofunfft  barauf  bringen,  bag  unt^erlängt, 

aud^  bed  —  nunme^ro  ober  fc^on  angefommenen  —  (S^ur))f(U|}ifd^en  @e« 

fanbten  unerwartet,  per  majora  ein  conolusum   super  qaaestione 

^An^  unb  gtoar  no^  bor  ÜÄid^aett«  gemac^et,  Caesar!  o^ne  3eitt)er(ufl 

überfonbt  unb  benen  übrigen  ^$.  (Sl^urfürfien  gum  ®e)|tritt  ber  Seg 

offen  gelagen  mürbe,    ^ierauff  l^at  ber  t)on  iEJ^ettemid^  borgeflem  ^aäf* 

mittag  umb  4  U^  bie  $ofi  genommen,  unb  mirb  beffen  3i^<^nff^ 

mit  i^erlangen  ermortet.  SD'^tteymeile  ^ot  ftd^  felbigen  Dorgefhrigen  Stage^ 

gugetragen,  baß  5  Don  benen  gürfil.  Contradicenten  be^m  ^r.  (E^nr* 

SV^a^n^ifd^en  getoefen  unb  nid^t  nur  f&r  ftd^  felbfien,  fonbem  aud^  iRal^mend 

i^rer  übrigen  consorten  i^me  mfinbttd^  t)orgetragen,  fold^en  Vortrag  auc^ 

fd^riftlid^  extradiret  ^aben,  barin  beflc^enb:  ©obatb  bie  $annot)erifd^e 

£lectorat«@ac^e  im  CE^urf.  CoUegio   proponiret  mürbe    unb  gum 

©d^Iuge  gebiete,  soften  fte  ein  ieber  gmo  @taffetten:  eine  an  i^re  gnä^ 

bigfien  Ferren,  unb  bie  anbere  an  bie  commandirenben  Generals))er^ 

fönen  (äffen  ablauffen,  meldte  (entere  bau  vermöge  fd^on  in  $&nben  ^abenber 

ordres  alle  i^re  unterl^abenben  trouppen,  fo  ftc^  big  auf  40000  ST^ann 

beioffen,  üon  benen  Operationen  gegen  ben  geinb  —  fomot  versus 

orientem  ald  occidentem  —  gurüde  giel^en  tDürben,  ja  loan  er,  QEl^ur' 

17 
äRa^n^ifc^er,  au(^  nid^t  mad^te,  bag  i^r  conclusam  t)om -ö=-Auga8tiim 

(S^urf.  Gollegio  publiciret  unb  beobad^tet  mürbe,  motten  fte  i^n  ni^t 
me^r  für  einen  9{eid^8«Directorem  erfennen.  SDabe^  ifl  ti  nod^  uid^t 
geblieben,  fonbem  mie  geftem  ber  neu  iegitimirte  $)o(ftein«®(ü(!fiäbtifc^e 
?{bgefanbte  $r.  Pieper  gum  erflen  ma^Ie  aufd  9^at^au9  qefommen,  l^at 
er  singnlis  legatis,  fonberltd^  benen  anmefenben  Electoralibus,  ad 
partem  insinuiret:  fetn^öntg  ^ätte  ein  Original -Transsnmptum  Don 
ber^ei)ferfid^«$annot)erifd^en,  i(^  glaube  im  Martio  c.  a.  auffgerid^teten, 
alliance;  barin  flünbe  1)  3^re  ©od^fürftt.  2)d^l.  u.  gn.  ©err  ^attc 
tc^ferlic^er  SKaj.  500000  SReid^stl^tr.  gu  erlegen  öcrf^)rod^cn,  200000 
alfobalb  ba^r  unb  300  000  nad^  unb  nad^;  2)  Ratten  3^re  S)c^l.  bem 
Äe^fer  öor  fid^  unb  i^re  Posterität  promittiret,  allegeit  einem  aue  bem 
(grft^oufe  Oeficrreic^  bie  (E^urjümme  gum  Äe^fert^ume  gu  geben;  aud^  3) 
gu  l^elfen,  bag  Sö^meu  extra  actum  electionis  ein  votum  im  collegio 
Electorali  auf  9iei(^«tägcn  bcfäme;  ba^ingegcn  Ratten  4)  3^ro  Äe^f. 
Wlai.  ber  Äö^fer  fid|  engagiret,  unfere  gnäbigflen  ©erren  gürflcn  2)(^l. 


206 

bte  (S^umürbe  ntii^t  nur  t^or  ft(^  felbfl  )u  conferiren,  fonbent  aud^  bagu 

bie  (Sttmnlligung  bed  ganzen  9lri(i^0  ^u  Derfc^offen.    fBdi^tS,  aU  taiiter 

odiosa,  fotDoI  httf  htm  ^r.  (G^itr  *  sha^n^tfd^en  als  htif  bem  {^r.  QD^ur« 

2:nenf(!^en  unb  ^r.  (E^ur«  W4if<^^  ^^  fold^en  ingres  gefunben,  bag 

e9  nid^  ^u  befd^rnben.    3i!l^,  at9  bon  einer  foid^en  alliance  gar  nic^t 

informiret,  ffcibt  metter  nid^td  bagegen  reben  f5nnen,  ald  bag  id^  offeS 

getftugnet  unb  in  B^^^fel  gebogen  ^abe. 

3n  biefen  terminis  beru^ä  berma^len  bie  @ad^e,  unb  id^  berMetbe 

negjl  ®httl  (Sm))fe^(unge 

Sefelo. 
A  Monsieur 

Monsieur    dllten,    Conseiller  de 

guerre  et  Envoyö  extraordinaire 

de  S.  A.  S^r.  d'Hannover  auprös  de 

S.  A.  Elect.  de  Saxe 

4  Dresden. 

3. 

«egenrtnrg  ben    ^'  ^^^  1692. 

—  %xi  Vergangenen  SD'^ontagetfl  ber  (Sl^ur^^anbenb.  $r.  bon  9)^ettemi(^ 
bon  9J2lind^en  ba^er  meber  angelanget.  Q[l^ur«(£öl][n  ^at  fld^  aber  gu 
einer  positiven  (SrnSrung  noc^  nid^t  Derfte^en  rooUen.  ®Ietd^h)o(  l^aben 
3^re  (Sl^urffirfil.  2)(^L  ^u  il^nte  gefaget:  @ie  »ären  3l§rer  2)d^L  unferm 
gn.  %.  VL  ^.  ebenfo  n>oI  be^getl^on  unb  geneigt,  al9  ein  einziger  oon 
3§ren  ^r.  2Wit(^urfürpcn,  mügten  aber  er|l  Antwort  auf  3^re  SRefi« 
gtond«  dubia  bom  ^e^fer  ^aben.  %vl^  ^aben  bie  (S^ur- ddllUtifd^en 
ministri  i^n  Derftc^ert,  baß  oil^ur«  Syrier  unferd  gnftbigflen  $erm  gflrfieu 
2)d^I.  eben  menig  juttnber  fe^e  unb  nur  au(!^  erfl  auf  bas  Dertrö^ete 
^e^ferl.  ^(ntmortfd^reiben  toarte.  @oI(!^ed  tvirb  ber^offent(td^  juSD'^nd^en 

16 

nunme^ro  f(!^on  angelangä  fe^n,  »eil  ba^fetbe  ben  ^  ©ept  negfi^in  — 

tt)ie  mir  ber  iQ^,  Äannner^nrSfibent  ©rote  ((^reibet  —  burc^  Expressen 
bonSSien  abgefd^icft  tvorben;  n>trb  alfo  üer^offentfic^  balb  eine  favorablo 
Instruction,  n^o  nic^t  bon  girier  unb  $fal(,  iebod^  üon  (£5Iln  einlauffen. 
(Sf^üvMa^nii  ba^ingegen  ifl  burd^  bie  gürfit.  ^ebro^ungen  bergeflalt  in- 
timidiret,  bag  mit  le^tDoriger  $ofl  bem  (Sl^ur-iD^a^n^ifd^en  (^efanbten 
Sefe^I  ^ugefommen;  er  folte  eben  auf  bte  proposition  ber  ^annoberifc^en 
(S^urfai^e  nid^t  bringen,  fonbem  erfl  berid^ten.  Sed^alb  bie  brd^  tooffi' 
geftimmeten  (E^urfürfll.  S^^,  ®efanbte,  naJ^mentftc^  ber  ^r.  (S^ur* 
Se^erifcbe  ©efanbte,  $r.  Q^ur-(&äc^itfc^e  unb  $r.  Sl^ur^^anbenburgtf^e 
an  ben  e^urfürflen  ju  SKa^n(}  öorgcpem  Slbenb  umb  10  U^r  per  staf- 
fette  gefd^rieben  unb  @.  (Sl^urf.  ®n.  in  nac^brficfltd^en  terminis  er« 
fud^et  ^aben,  2)ero  ^ieftgem  (Sefanbten  bie  o^nberl&ngte  proposition 
emfUid^  anzubefehlen,  mit  ber  S3erftd^erung,  bafs  i^re  ^o^e  gnSbigfie 


207 

Ferren  Principale  3§ro  toiber  alle  unMtttge  gemott  —  ba9  o^nebcm 

t>ott  8  4  4  ^rften  rdä^t  )n  beforgen  —  ftäfftigji  assistiren  motten.  Sn. 

xom%  Xa^tn  xoxxh  fn^  )eigen^  xoa9  fot(^e9  @(!^reiben  effectairen  toerbe. 

Wdtttodlt  unterlagen  bte  Bog^aften  gürjK.  Opponenten  nt(^t9,  toa^ 

unfern  gn&bigflen  lieben  $emt  etmgermagen  iDerungfint^fen  famt.    @ie 

^aben  alle  Tractatcn  in  ^Snben^  bie  S^ro  S)(^I.  mit  bem  ^e^fer  b. 

22.  Martii,  mit  (Sngel«  nnb  ^oHanb  b.  20.  Junii  a.  c,  item  nac!^  nnb 

na(^  mit  @(!^meben  toegen  ^Bremen,  mit  (S^vx^aäfim  toegen  @a(^f.  Sauen« 

bürg  nnb  (Sttfwct,  mit  (S^ur^iBranbenburg  megen  2)ortmnnb  unb  äRfill« 

unb  92orb^anfen^  mit  ben  Scfuitem,  mit  tt)eltbli(^en  $faffen  k.  gemacht 

^oben  follen,  unb  mug  in  ber  ge^etmbten  (Ean^Ie^  ju  ^annoüer  ober 

Belle  ein  @(^elm  fein,  ber  fo((^ed  alled  oenat^en  unb  iDerfauffet  ^at 

€e  ijl  nic^t  aud3uf))re(^enr  mie  fd^r  ^ierburi!^  —  n^eil  ein  Raufen  odiosa 

barin  enthalten  —  unfere  ^aä^t  remoriret  unb  oer^nbert  merbe.    3äi 

bin  bedteegen  fe^r  embarrassiret  unb  meig  ni(!^t,  mas  i(^  barju  fagen 

foU,  toeil  i(^  oor^in  nie  baoon  gehöret  2)o^  <3ott  tovch  enblid^  ^erburt^ 

^elfen^  in  begen  ©nabenfc^u^  i(^  un9  beiberfeitö  getreutt(!^  enq)fe^te  unb 

mit  aller  (Ergebenheit  oer^arre  )c 

Sefelo. 


VI. 
t».  fiimboc^  an  3Iten* 

1. 

17 
9legen«burg  ben  ^  Martii  1694. 

S3ir  al^ier  nic^t  aUein,  fonbem  infonber^eit  ber  ße^fert.  $off  er« 
märtet  mit  Verlangen,  ma«  3^re  (Sl^urfflrfll.  2)urc^L  megen  ^ö^eim  re- 
Bolviren  merben.  3(^  xoiti  nic^t  ^offen,  bag  bie  ©(^'öningif^e  Libera- 
tions*@a(^e  Don  fo((^er  difficnlt&t  fetje,  bog  baburi!^  bad  (G^urmefen 
einiget  obstacul  leiben  foUe,  fonbem  mttnfc^e  bem  ^erm  gelbmarf(!^al(t  fein 
SBergnfigen,  und  aber  unb  bem  gemeinen  heften  eine  favorable  unb 
fo((^e  resolution,  baburc^  bie  ttiürdlid^e  introdaction  beförbert  loerbe. 

SD'^an  fagt  all^ie  iDon  arrestirung  bed  Secretarii  Willi!  unb  er« 
bfnung  ber  $ofl«$a(!eten,  aSein  o^ne  jtc^em  grunbt.  2)iefe9  aber  lieget 
mir  aa,  bag  ber  ^e^ferL  $off  unter  anberm  auf  bie  enoartenbe  (S§ur« 
@(i(^f.  resolution  unfere  introdaction  audfieSet  unb  fonjl  bie  delibera- 
tiones  publicas  unter  bem  eingeben,  bag  bte  gegenmeräge  Semanbtnud 
im  9{ei(^  bergteic^en  ni(^t  )utiege,  ru^en  (üget;  ba  jiebo(^  ebenber[elbe  3u' 
flanbt  gani)  ein  anberer  unb  in  specie  bie  Seföbenmg  ber  (£]^ur«@a(^e 
erfobert.  ^iefemnad^  ^abe  all^ie  bei)  bem  Q[§ur«@2i(^f.  $r.  (Sefonbten 
ba^in  angetragen,  S^rem  gn&bigflen  (S^urfürflen  unb  $erm  auf  meine 
Instanz  bte  $orftet(ung  ju  t^un,  bamit  @elbige  unb  p)OX  ein  jeber  in* 
fonber^eit  an  3^re  ^ct^fert.  9)?a^.  f(^reibe  unb  bte  Ü^otl^roenbigfett  balbigfl 
oome^menber  deliberationen  repraesentiren  unb  mit  Berufung  auf 


208 

unfere  ^effttge  instanz  )ug(et(^,  nie  ol^nftc^^er  unb  naii^t^eifig  t»  aUent^ 
falben  fe^n  rodtt,  toann  bie  neunte  <£^ur«@a(l^e  (anger  unb  groor  nai^ 
ber  {td^  ^üt  unb  nneber  ^erfftrt^uenben  mibrigen  iniention  audgefldlä 
bleiben  [olte.  ^enig  Su'cifel  ifl  be^  mir,  ed  tt)erben  3§re  (E^urf.  2)<i^L 
iu  ^ad^fen  foli!^  billiget  @u(!^en  nid^t  ücrfagen,  unb  ber  Sttql  $off 
tpirbt  barouf  Urfat!^  ftnben,  umb  {t(!^  au«  ber  Serontroortung  gu  polten, 
fot^ane  SorfieUung  nic^t  gu  Demeigem.  3^re  (El^urfttrfK.  2)<i^t  gu 
!8ranbenburg  ^aben  berglei(^cn  f(^on  an  §ieflge  Oommission  unb  gn 
Sien  anbringen  tagen.  Unb  diwc^Wlam^  fetjnbt  bergteid^en  gu  t^un  m(^t 
abgeneigt.  Sßie  e9  iego  in  einem  unb  anberm  aUborten  ergebe  ober  toa« 
fflr  Hoffnung  hasoon  gu  ma(^en,  beffen  bitte  mi(^  umbfionbtßf^  nec^fiens 
)u  berid^ten.    Serbleibe 

meines  k.  ^oii^genetgten  $erm 


bienfif(^ulbig{ter  2)iener 
Simbad^. 
2. 

Q 

S^egen^burg  ben  ^g  9^ob.  1694. 

—  iD^an  faget  mir  alliier  bon  benen  gmifd^en  benen  (Sl^urf&i^ftfd^ 

unb  (S^urbranbenburgifd^en  Ministris  oorge^enben  deliberationen  in  ber 

(£^ur«@ad^e  üerfc^iebentlid^.     2)ien)eil  aber  9hemanb  beger,  old  mein 

^od^g.  ^err  unbt  Patron,  bie  nähere  ^eioanbnfld  mir  fagen  fann,  fo  ^abe 

mit  biefem  noc^malen  barumb  bitten  foQen.     (S9  vo&ct  mo^t  gut,  toann 

l^öd^jlgebac^te  belebe  Ferren  (Sl^urfflrflen  eine  gemige  ^brebe  in  pnncto 

religionis  nehmen  unb  baoon   guforberfi  bem  ^a^ferL  ^of  iRa^ri^t 

geben,  mithin  barauf  bie  Introduction  conditioniren  fiegen;  fo  tt)ürbe 

uns  balb  geholfen  fe^n.   SBaS  bie  Prorogation  ber  ^annooerifd^en  (Sl^ur 

betrifft,  ba  wirb  nio^t  feCbige  (£at^oUf(^er  leiten  gugefianben  n^erben  unbt 

fönnen  nnr  fold^e  gerne  bem  $aufe  ^otfenbüttel  gönnen,  xocam  felbigeS 

bamit  gu  soulagiren  unbt  anf  begere  ®eban!en  )u  bringen;  ingwift^en 

aber  bie  (S^urfürfiL  ^Ibreben  nic^t  genommen,  i^  ^ier  menig  ober  gar 

ni^tS  gu  t^un.    3(^  Derbteibe  sc, 

Simbad^. 

3. 

7 
9{egenSburg  ben  :7^  Mart  1695. 

—  2)er  ®raf  von  Goes  ifi  §eut  8  Sage  §iebur(^  nad^  Si^fir^burg, 
^Bamberg,  granffurt,  SU^a^n^,  Srier,  $fa(^  k.  berreifet,  unb  §at  ed  feinen 
Sweifel,  baß  ber  3lnf^)rud^  an  bcijbcn  crflen  Orten  nöt^ig  fe^e.  3)ic 
Opponenten  foQen  ingmifd^en  mit  i^rem  Concept,  xoa^  fte  gu  begehren 
unbt  gu  bel)arren  gefinnet,  fertig  fel^tt;  m&re  alfo  gut  geroefen,  nionn  ber 
(Sraf  von  Goes  e^er  f ommcn.  9hm  bbrfften  fte  feinen  Vortrag  b(oS  (in 
ad  referendum  nehmen  unbt  alfo  üid  ^dt  barüber  consumiret  tt)erben. 
(Sd  tommt  aber  alles  Done^mlid^  auf  bie  ^a^ferl.  Tlat^,  unb  bie  C[(ur< 


209 

fütfien,  toxt  au(^  bte  (Sron  @(!^meben  an.  3ene  ^aben,  matm  fie  tooUtn, 
'SRxM  genug  in  ^Snben,  blefen  unbt  jenen  }u  diBponiren  ober  gn  ge» 
minnen.  Samt  au(^  Electores  unter  ft(^  einig,  vM  ba9  Übrige  m 
üon  felbfl  geben. 

S)tefer  £age  ffot  ber  (£^urbranbenbutg.  ©efanbte  »egen  Onerfurt 
ftd^  legitimiret,  umb  im  gfirflenrat^  beffen  votom  ^u  filmten.  9hm 
n)trbt  man  roo^I  ba^  votom  gerne  gönnen;  aber  megen  be9  Dor  und 
praetendirten  ^orfttjed  mU  e»  difficultät  geben,  unbt  bie  $$.  (Satl^o^ 
ftfc^en  ttoSen  bagegen  @ut^ba(^  ebenm&gig  eingefttl^ret  ^aben.  2)tefe« 
unb  me^r  anbere  2)inge,  oI«  bag  ber  garfi  Don  Oettingen  unb  Sl^re 
(SE^urfür^L  ©naben  gu  SD'^a^^  megen  Sorc^  berglei(^en  vota  praeten- 
diren,  machen  neue  obstacula,  fo  bag  mann  man  f(^on  ad  deübera- 
tiones  fflnfftig  treten  unbt  bie  (£^ur«@a(^e  mit  uome^men  tooßte,  fo((^ed 
bal^er  be^inbert  merben  börffte.  SBann  aber  Ouerfurt  noä^  )ur  3^t  fülle  toftre, 
fo  miU  au(^  ha9  anbere  fi^  nic^t  regen.  iD'^ein  ^od^gee^rtefter  ^err  be« 
lieben  boc^  borten  ju  sondircn,  ob  t»  mit  ber  Introdactdon  kjonOuer* 
fürt  eine  jol(^e  groge  9{ot^A)enbigfeit  fe^e  ober  ob  nic^^t  bamit  ettoad  and« 
jufe^en,  bid  unfere  @a(!^e  p  begerem  @tanbe  f ommen.  36^  oerbteibe  tc. 

8imba(j^. 

dtegenSburg  b.  2  San.  1698. 

—  S)ie  iSl^urbranbenburg.  ©efanbtfc^afft  l^at  ein  Eescript  erhalten, 

bemelbte  (£^ur«®a(^e  ju  recommendiren  unb  gu  beförbem,  bergleic^en 

fte  inner  2  3a^ren  ni(^t  gehabt.   @ie  ^at  au(^  mit  ein  unb  anbem  bauon 

gef^rod^en  unb  nic^t  weniger  bem  ^Jranjöftfc^en  Plenipotentiario  t)on 

ber  be|lanbigen  Besolution,  bie  neunte  (£^ur«@a(^c  gu  i^rer  ^oKIommen«' 

l^eit  iVL  bringen,  iRati^ric^t  gegeben.     !S)ie  Opponenten  ftnb  buri!^  ol^n« 

zeitigen  Serrat^  bed  pi  Sien  pro  investitura  gefc^e^enen  ^nfud^end 

fe^r  alarmiret  unb  ^aben  ba^er  ni(^t  allein  eine  ©(grifft  ber  l^a^ferl. 

Commission  überreichet,  fonbem  auc^  rine  adresse  an  bie  (Sron  grani« 

rei^  gemacht.    3n  jenem  fu^en  fte  bie  ^f (Raffung  ber  neunten  <G^ur; 

in  biefrm  bie  Sranjb{tf(^e  garantie  bcd  Sef^^ülifc^en  ^ebenS-^i^lug. 

2)iefe«  betrifft  nun  e^genblic^  3§ro  ta^ferl  iD^a^eflät  unb  bad  (S^urfürftl. 

CoUegium  indgejamt  unb  ifl  alfo  befc^affen,  bag  baraug  gar  leidet  Un« 

ru^e  entfielen  fönnte.     S)ien)eil  jebocj^  ber  mehrere  X^eil  ber  gfirffen  }u 

folc^em  tveit  augfe^enbem  beginnen  nic^t  concurriret  ober  geißelet,  fo 

tt)irb  man  ®elegenl)eit  etma  flnben,  folc^cd  noc^  absute^ren,  morgu  meinet 

ort^d    atted    mögliche   beitragen    unb   im    Übrigen   attejett   iDerbleiben 

werbe  k, 

t>,  Simbad^. 

5. 

Stegendburg  b.  4.  iRok).  1698. 
3)ien)eil  ni(^t  aQetn  bie  fogenanbten  Opponenten,  fonbem  aud^  ber 
frantjöftfd^e  Hinistre  Bouteniret,  bag  ber  numerus  ElectoraliB  burc^ 

1879.  14 


210 

H9  Instr.  Pads  circumscribiret,  unbt  nad^  fdbgang  beg  (Sl^ur^anfe« 

Sa^em  ber  8  ^^  Electoratns  koieber  auflösten  imb  ed  bei  bem  numero 

septeaario  Dcrbteiben  müge,  mithin  fein  neunter  Electorat  eingeffi^ret 

merben  fönnte,  gumo^len  bte  (Sron  ^anctrett^  obigen  numerum  gu  garan- 

thren  fibemommen:  unbt  man  }u  beforgen  l^ot,  bag  toann  ta^ferl.  Tlca^. 

mit  renovation  ber  investitnr  fortfahren,  ermetbete  Minister  fambt 

benen  Opponenten  febr  strepidiren  unbt,  tvie  fte  )u  fagenm(!^t  fc^cuen, 

eine  f(^arffe  Opposition  erregen  bürften:  alfo  l^abe  üor  n9t^ig  befunben, 

ben  O^ngmnbt  t^re^  Stngebend  in  ber  Set^tage^)  gu  bemerfen,  bomtt 

mein  ^ot^geneigter  $err  ^el^eimbber  9tat4  {t(^  beffen  na^  ^eUeben  aU' 

borten  bebienen  fönne. 

^e  Allianz  gnnfd^  %vandtndi  unbt  i6raunfd^metg'^o(fenbfitte{ 

§at  i^re  9K(^tigfeit  unb  bflrften  berfelben  no(^  me^  anbere  accediren, 

tt>ann  nic^t  be^  B^^^  9$or!e]^rung  gefd^el^et    Eu9  Ungern  continniret 

bte  gute  3ntnng  oon  einem  balbigen  ^rieben  unbt  bon  %Sita  bie  92q4« 

rid^t  einer  nS^eflen  declaration  bor  unfere  ^rin^effbr.     ®eflem  ift 

(2[]^ur«^af4  ^dfi.  ^iebur(^  mä^  SSien  passiret,  rottet  un9  nun  mit 

h^ttn  fingen  anfe^en.    3(^  aber  bin  o^naudfe^fi«^  tc 

^imbac^. 

ategendburg  b.  27.  Jan.  1699. 
^aäjbcmt  bie  Opponenten  fe^en,  bag  i^re  an  grondhrei^  nnbt 
@d^n)eben  getraue  reqnisition  be^  benen  fo  auf  bie  authorität  bed 
^a^fere,  bte  ^e^^eit  he»  9{et(^9  unbt  bte  einige  sonverainität  ber 
Sßrßen  fc^ulbigen  regard  ^oBen,  bie  ber^offte  approbation  nic^t  finben, 
ober  bo(^,  n^enn  gtei(^  ein  ober  anberer  au9  üBeneibung  ber  (£^ur«@a(!^e 
ermelbete  reqnisition  unbt  ba^er  em)artenbe  SSeiterunge  im  $er^en 
gerne  fielet,  fotc^ed  nic^t  entbe(fen  barf:  fo  xft  ber  $r.  Imhoff  nac^ 
(S.obitnti,  Q[blln  unbt  ^ßgelborf  aberma^t  postiret,  umb  ber  enbed  ben 
reconrs  gu  entfd^ulbigen,  unbt  baß  ed  nur  auf  interponirung  ^Ömg« 
üä^tx  officiomm  abmiete,  bamit  bie  gürften  in  Slufric^tung  ber  neunten 
(£^ur  ni(^t  übergangen,  fonbem  mit  i^ren  contradictionen  ge^bret 
merben  motzten,  babe^  fie  ft(^  bann  gtei(!^n)o^t  bie  $ofnung  ma^m, 
hüxä^  aUer^onbt  tCufjAge  bie  <Sa(i^e  in  eine  o^naufC9dU(^e  ^ennirrung  gn 
fe^eit.  SDer  von  Imhoff  §at  bon  ber  latelnif(!^en  reqnisition  nt(^t9  an 
k)orgcme(beten  $öfen  »igen  »ollen,  fonbem  bie  be^tiegenbeS)  formulam 
audge^Snbiget  }u  fe^n  angegeben.  (§«  taufet  aber  \o^t9  »iber  bie  no- 
torietät  bed  facti  unbt  n)irb,  mann  er  barüber  gu  9lebe  gefe^ct,  oer^ 
mut^Itt!^  barin  feine  excnsationem  ma(^en,  bag  man  biefe  teutf(^e  for- 
mnlam  guerfl  bei  gran(frei(^  fe^en  (agen,  aber  nati^beme  inmtttelfl  bie 
Investitur  gefc^e^en,  bie  anbere  ^emac!^  übergeben.  (Sd  tjl  aber  fo((^ed 
gan^  irrelevant  unbt  bleibet  ber  recurs  ad  exteros  eine  o^ngiemenbe 


«)  S)ief€  «eilage  fe^It  beim  «riefe. 
2)  ?iegt  bem  ©riefe  nid^t  me^r  bei 


211 

unbt  gefft^rfid^e  ^a^e,  barüber  infonberi^ett  bie  f&tnbtftc^en  $emt  ^ur*- 
fflrften  in  reben  unbt  bagegm  genugfame  praecautiones  ^u  nehmen 
\Xx\aäi  ^aben.  @d  ift  anä^  folcj^e«  unter  bero  ^iefigen  ©efonbten  atberett 
alfo  bead^tet  unbt  bobon  referiret  morben.  iGßie  ober  ber  ^ur« 
ÜJta^n^tft^e  ©efonbte  üort^o  toeiter  ge^m  unbt  bie  fürft(.  directoria 
sondiren  tuollen,  unbt  ed  gef(^tenen,  bag  man  in  bem  gflTften«9{at^ 
fot(^ed  ntiebrauc^en  nt5(^te,  §Qbe  t(^  be^utfam  )u  ge^en  nnbt,  nad^beme 
bie  dispositiones  inter  Electorales  ootgebac^ter  ntagen  gemattet,  be9 
^a^ferL  $ofe9  ®eban(fen  abguworten,  ennnem  mügen,  toetl  ed  guma^I 
ber  ^iejige  concommissarius  a(fo  für  gut  befunben  unbt  wir  o^ne  ben 
Äo^fcrl,  ^of  ntt^t  tüo^I  etwa«  avanciren  fönnen.  (El^ur-Sricr,  »Äbfn 
unb  '$fal4  ^aben  mit  (e^terer  $ojl  rescribiret,  bag  fotd^erle^  ^inge 
ntd^t  }u  geflatten,  allerbingd  aber  bor^ero  bie  ^o^ferl  ©ebanfen  gu  ber« 
nehmen,  melc^ed  bann  mit  bem,  fo  ^ier  ge[(!^e^en,  überein  lommet,  unbt 
oerlonge  fe^r  ju  ueme^men,  toad  ^.  (G^urf.  ^urc^I.  unfer  gnäbigfler 
$en  für  resolutiones  bann  nehmen  unbt  mir  resribiren  tooHen.  Tää^ 
tDunbert  ieboc^,  bag,  ha  ai^ä^on  am  2.  Janoarii  bon  ber  erfhnapgen 
requisition  fd^ulbtgften  ^erid^t  erfiattet;  gleid^roo^I  big  dato  no(^  feine 
instraction  barauf  ermatten,  ^ie  (S^ur^^ranbenburgifc^e  (^efanbtfc^aft 
ijl  in  beme  Diel  glü(!feliger,  weil  fte  oSe  SBo(^en  instractiones  em))f&ngt. 
^m  $o(^gee^rter  $err  ^e^eimbbe  ^taüii  wirb  ^ierDon  nfl^ßti^e  usage 
in  machen  wigen,  unb  ic^  bin  zc 

b.  Simba(^. 

7. 

!Regendburg  b.  17.  Mart  16d9. 

—  2)ie  @ad^en  jie^en  ^ier  nod^  in  borigem  ©tonbe.  3^ro  ^o^fert. 
Tla^.  ^aben  burc^  bie  Gommission  insinuiren  lagen,  bag  bie  requi- 
sition an  ^anfreid^  in  antuen  fe^;  bie  ^iefigen  (S^nrfürftL  (^efanbten 
ftnb  berfelben  ST^e^nung.  SS^eil  ober  bie  Gommission  gerne  ber  <£^ur« 
fflrften  felbfieigene  'SRtt^mm^  unbt  befonberd  circa  modum  repraehen- 
sionls  wigen  moSen,  unb  hingegen  bie  (£^urfürft(.  ©cfanbten  einen  f&ox» 
f(^lag  t)on  ber  GommiBBion  verlangen,  umb  benfelben  nad^  $ofe  )u  be» 
richten,  fo  fledt  bie  @a(^e  alfo,  bag,  obgleid^  aud  gnabigftem  )6efe^t 
einen  o^nt)orgreif(id^en  ^orfd^Iag  Buggeriret,  xä)  bennoc^  ni^t  wetg,  wie 
e9  succediren  werbe.  SDiefed  bin  gewig,  bag  auger  ®Iü(fflabt  unbt 
Sßolfenbüttet  9Hemanb  baran  2:^eil  §at,  aud^  foli^ed  nid^t  approbiret 
!S)a9  factum  aber  auc^  gar  )u  improbiren  fc^einet  SHen  etwa^  be« 
bendttid^:  ba  ift  gurtet,  eigener  ^^ot^faS  unbt  bergteid^en  in  consideration, 
unbt  tage  ic^  meinen  ^o^gee^rten  $r.  ®e^.  d^atl^  felbfi  urt^eilen,  wann 
<Sd^weben  unbt  (£^ur«i6ranbenburg  mäji»  ]pvt6^ta,  ob  (Sl^ur- Syrier  unbt 
(£^ur«$fal^  Doran  ge^en  werben. 

^  mbd^te  inbegen  wo^(  wünfd^en,  bag  ber  ^r.  k)on  Oberg  bad 
Don  mir  Dorgefc^Iagene,  bon  Serenissimo  nostro  flärlic^fi  approbirte 
unbt  aUerbingd  nöt^ige  Excitorial '  ober  ^rinnerungd « ©(Reiben  an  bie 

14* 


212 

(S^urfütfim  fambt  unbt  fonber«  fobertic^fi  au^mitten  unbt  alfo  t^en 
babur«^  ntcj^t  alletn  ben  Sl^ut^  enuedm^  ettoad  gute«  ffirgtme^men  unbt 
bie  (2[^ur*^a(!^e  jur  (Snbfd^afft  ju  befobem,  fonbem  mi^  bamit  gnug» 
fame  Urfac!^  unbt  rationes  an  ^anbt  gu  geben,  bamit  flc  bie  Don 
^caxdtddi  ober  9[ubem  gefd^e^enbe  SCbmad^ung  abn>enben  unbt  fu^  ex- 
cusiren  tonnten.  (£d  bürfte  aber  wo^I  ber  $r.  Soron  Don  ®5r^  ^enn 
)u  lange  märten  ntfigen,  ba^er  man  ^offen  mug,  e^  »erbe  feine  belannte 
große  dexterität  gleiii^wol^I  etmad  guted  audrtc^ten.  @onften  gerat^en 
Evangelifd^e  unbt  Catholifc^e  ratione  religionis  in  eine  weitläufige 
dispute:  Evangelici  §aben  Urfa(^  ju  tlagen,  inbeme  t^re  religion 
allenthalben  verringert  unbt  Demat^ti^eirtget  wirbt;  Catholici  geigen  noc^ 
gur  3^t  toenig  !2ufi,  bie  queralata  abgutl^un ;  wad  ßber  9{^ein  gefc^ie^et, 
wirbt  auf  bie  (Sron  ^ancfreic^  Derwiefen;  bie  im  dttid^  ex  capite  si- 
multanei  mac^enbe  iReuerung  wirbt  ber  $a^fi  ni(!^t  quittiren,  f^rancfrei^ 
fd^werlic^  cor  ol^ngiemtic^  ertennen;  ber  ^a^fer  aber  allein  nid^t  gerne 
contra  OatboUcos  fpred^en.  8e4  biefem  ^anbet  aber  ßegen  alle 
anbem  <Sa(^en  ftill. 

(Sd  b5rfte  fonfien  wo^I  f(^wer  ^ergej^en  mit  Serglei(^  ber  ^ingifd^en 
@a(^e,  weit  bie  $oIen  fflr  allen  S)ingen  restituiret  fetjn  unbt  ^^tmad^ 
eine  @egenre(!^nung  ma(^en  wollen.  2)er  ^a^ferl.  $of  ifl  babe))  foweit 
interessiret,  bag  er  feinen  ^eg  gulagen  fann.  3(^  DerMeibe  aSegeit  k, 

D.  $imba(^. 

8. 

9?egen«burg  b.  7.  April.  1699. 

(Sd  ifi  ni(^t  o^ne,  bag  ber  $r.  Cammer- Präsident  Don  ($or^ 
eine  fc^were  negotiation  an  benen  92ieberr]^einif(^en  (E^ur^öfen  §abe, 
bennoA  ober  §offe,  baß  bedfelben  befannte  große  conduite  etwad  gute« 
au9ri(9^ten  unbt  wenigfi  für  erfi  bie  Extra- Gollegial-agnition  ermatten 
werbe,  guma^ten  34re  ^aifert.  Wlat^,  ba$  ba§in  gielenbe  Recommenda- 
tion« ©(^reiben  Dor  o^ngefe^r  12  Sagen  wttrf(i(!^  abgetanen  unbt  bie 
Opponenten  fetbfi,  baß  fot(]^ed  gefc^e^en  börfte,  beforgen.  2)aß  fie  aber 
wo^I  Dermeinen,  baß  ba9  unferfeitd  bie  letzte  avantage  fe^n  fotte, 
barinnen  muß  man  il)nen  ben  Sa^n  laßen,  biß  wir  etwad  reelles  femer 
fllrweifen  fönnen.  Unterbeßen  bleibet  bie  ^nt^ung  wegen  ber  requisition 
flecfen,  unbt  will  gewiß  Derlautcn,  baß  bie  $ron  grancfreic^  an  einigen 
(S^urfürfil.  $5fen  dehortationes  t^un  (aßen,  wel(!^ed  o^ne  apprehension 
unbt  ^inbernid  fd^werUc^  abgelten  wiU,  wann  man  nic^t  bie  eigene  liber- 
tät  unbt  bie  confidenz  auf  <3ott  fo((!^en  2)ingen  praevaliren  (5ßet 
2)er  §iefige  fran(dftf(^e  Minister  f))ri(^t  nun  niti^t  fowo^I  wiber  bie  aag- 
mentation  be«  Collegii  Electoralis,  al9  baß,  wann  forma  rei 
pnblicae  geänbert  ober  anäf  bie  gfirflen  graviret,  fein  Sönig  babe^  ju 
concurriren  ^abe.  @inb  @a(!^en,  bie  in  ben  Sorten  Derfel^ret,  in  effectu 
ober  anf  ein«  auelauffen.  2)iefe9  aber  würbe  bie  (Sron  Srancfreii!^  nit^t 
alfo  t^un,  wann  man  ni(!^t   occasione  ber  Beligionso^trittigfdt  in 


213 

gegemoSrtige  SD^gberfi&nbntg  gerätselt.  (S9  xoxU  und  aber  mbßd^  bte  ge- 
meine 9{of^  mo^t  einig  machen,  mann  man  ed  nt(^t  t)on  felbflen  t^ut 
^ie  an  bem  ^ffm  fiä^  täglic^  üerflärfenbe  fran^öftfi^e  trouppen  tommen 
ni^t  umbfonfi  ba^in  unbt  mtrb  und  bte  ^nt  balb  etnad  baoon  mitbringen. 
Sit  envarten  unterbegen  al^ier  bed  nenen  Principal -Commissarii, 
i93if(^ofen  )tt  $affau  ^üx^l  ©naben,  bie,  wann  jle  toollen  unbt  iQefc^t 
^oben,  bie  nöt^ige  ^Bereinigung  mo^l  {Hften  Ibnnen. 

2)ie  Opponenten  §aben  inbeg  aufgebracht  ober  fingiret,  atö  mann 
ber  $r.  t)on  Oberg  be^  ber  legten  Investitur  auc^  bie  8elel^mmg  auf 
bie  9anbe  unbt  bae  (Srt}"  Jänner  <*9[mbt  empfangen  unbt  barüber  einen 
Se^nbrief  erhalten.  @d  ^aben  bie  CE^urfürfU.  ©efanbten  folc^ed  aU  gu 
praejudiz  bed  a.  1692  gemachten  (S^urfürflt.  conclusi  gereic^enb  ange« 
fe^en,  unbt  gefielet  mir  ber  (Sl^ur-Sranbenburgifti^e,  bag  er  folc^ed  na(^ 
^of  berietet  l^abe.  (Sr  ifl  nun  gmdr  Don  mir  M  platten  Siberf^ield 
unbt  bag  bicfed  alfo  fiogiret,  Derfid^ert,  ^abe  e9  iebo(^  }ur  ^a^ydd^t  audi 
me(ben  motten,  bamit  <Sie  alborten  gteic^förmig  reben  fönnen;  guma^Ien 
megen  ber  Sö^mifc^en  admission  bie  sentimenta  bei^  (£^urba))em  unbt 
(S^urbranbenburg  einerlei  }u  fe^n  fcj^einen. 

Sir  §aben  nun  7  Sa^re  barüber  abgemartet  unbt  arfo  gnug  ge> 
jeiget,  gerne  ju  feben,  mann  ^ai^ferL  SD'^a^.  folcj^ed  ermatten  fbnnten,  ba 
aber  bignac^  bergleiii^en  ni(!^t  )u  erhalten  gemefen,  fo  mirb  man  Der« 
^offentüi!^  bie  onbermeit  em))fangene  satiBfaction  anfe^en,  und  ^etffe 
bereined  big  auf  begere  (Gelegenheit  DerfleQen  (?).  —  ^  Derbleibe  sc 

D.  Simbai!^. 

9legendburg  b.  10.  Mail  1699. 

—  fOifitx  fielet  ed  noc^  in  Doller  confasion  unbt  ifi  be^  berfelben 
fo  marig  in  unferer  atd  anbem  ©ac^en  etmad  gru(!^tbarfi(^ed  ju  er« 
märten,  el^e  unbt  beDor  1)  ber  ^ifcj^of  Don  $affau  ald  Principal - 
CommisBariuB  ^iel^er  fömmet  unbt  2)  bie  Ceremonial*@trittig!eit 
jmifc^en  ber  ^a^ferßc^en  Commission  unbt  benen  (S^urfürflL  ©efanbten 
gehoben  ober  a(fo  bie  nbt^ige  communication  unter  i^nen  §ergefleflet, 
unbt  3)  bie  Religions- Differenz  enüneber  abget^an  ober  moderiret 
uitbt  audgejlellet  ^a9  erfie  dependiret  Don  ben  anbem,  in  metc^en, 
mann  C[^ur  «^a^em  u;ibt  (£^ur«$ranbenburg  !3)ur(9^(.  !3)ur(^I.  Don  benen 
Dorigen  principiis  nur  in  etmad  nachgeben  unbt  bem  ^a^fertic^en  Ober« 
fjaupt  deferiren  moHen,  bie  übrigen  folc^en  exempeln  folgen  unbt 
^at)fert.  Tlati.  au(^  an  i^ren  Ort^  etmad  nachgeben  merben. 

(£d  betrifft  bie  grögte  differenz  ben  ^a^fert.  ConcommisBarium, 
tüdditt  attejett,  unbt  o^ne  Unterfc^ieb  ber  erflen  ober  legten  Stnhmfft, 
Don  benen  CE^urfürfllic^en  bie  cr|!c  vißite  begel^ret  unb  fonflcn  bie 
Exellcnz  mit  i^nen  reciprociren  miE.  2)ad  (entere  i{l  fo  gut  aU  ge- 
hoben, be^  bem  erflen  ^at  ed  noc^  difffcaltät  unb  iß  pro  temperamento 


214 

toortommen,  bag  ber  Concommissarins  allezeit  be^  bon  Principal - 
CommisBario  ftc^  etnfmben  utibt  alfo  bie  erfte  visite  mit  em))fangcn 
fötmte;  jener  toill  ed  aber  nic^t  t^un,  meif  ftd^  ber  %qXL  begeben  fönntc» 
bag  fem  Principal  ^ier  n^Sre  unb  bo(^  ein  (i^urfürfil.  ©efanbter  an« 
fäme.  SBenn  biefer  punct  gehoben,  fo  werben  aSe  (E^urfilrflen  nic^t  nur 
filr  ben  erfien,  fonbem  au(^  fflr  ben  anbem  in  ber  gleichen  qaalität 
jc^denben  (Sefanbten  §aben. 

3(^  erwarte  in  ber  (Sf^uv^^ad^t  nun  ordres  t)om  ^of,  unbt  roenn 
mein  §o(^gee^rte{ier  ^r.  ®e^.  ^ai^  txm  berfelben  unb  it^t  gemcitcr 
Ceremonial«@a(!^e  ettoad  erführet,  fo  bitte,  miä)  ber  communication 
}u  wßrbigen  unb  üerftc^ert  )u  fe^n,  bag  ic^  unaudfe^Uc^  fe^  tc. 

^imbai!^. 

10. 

JRegeneburg  b.  2.  @ct)t  1699. 

—  (Sd  ifl  nun  an  bem,  bag  man  tu  ber  (Satire  o^nuertveitet  fort« 
ge^en  unb  ben  punctum  sabstitutionis  et  admissionis  Boemiae 
an  benen  $öfen  augmac^en  unbt  nid^t  e^er,  aU  big  berfelbige  üöSig  Dec= 
ofiä^ttt,  etmas  baroon  an^ero  lommen  (äffen,  n^aim  man  anberd  oud  ber 
<Bad^t  fommen  unbt  nic^t  Dörfer  aüt»  oertvafc^en  fe^en  »itt.  !Der 
^a^fert.  ^of  mug  banmter  ben  erfien  unb  grbgten  ^rit  geben.  Unter* 
beffen  fahren  bie  Opponenten  fort  unb  nngen  toon  j£ag  gu  Xag  et»a« 
92eued  au  eijinben.  ^tad^beme  SOtfinfter,  SoCfenbfittel  unb  ^Ifidfiatt  mit 
(Sot^a,  $egen  unb  ^Württemberg  oergefeUfc^afftet  unbt  ber  S^eutfd^meiftcr 
unter  t^nen  bad  Directorium  führet,  fo  ifl  ber  Tbii^  be^  i^nen  grog. 
@te  bro^en  mit  StdtQ  unb  frant}bftf(!^er  Assistenz  unb  (aßen  fo  otel 
merfen,  ato  toaan  nid^t  bie  ^olftetnifd^e  6a(^e,  fonbem  bie  (£^ur«@a(l^e 
ba9  objectum  wftre,  barob  fie  agiren  moflcn. 

(Sd  finb  nun  ol^ne  3^<^M  ^te(  ®rogf^re(!^ungen  barunter,  allein  t» 
uimbt  mi(^  bocj^  rounber,  bag  man  ni^t  e^cr  baju  getrau  ober  bie  3u* 
fammenfe^ung  bern)e^ret,  unb  bag  not!^  bed  $erm  ^eutfd^meifler^  !2)ur(^(. 
burc^  ben  ^a^ferl  $of  ni(^t  divertiret  roorben,  wie  Iei(^tli(^  gefc^e^en 
fbnnen.  95öür(jburg  cr»artet  gteic^fafle  nur  eine  (grflörung  Dom  Äa^fert. 
$of  unb  wirb  aldbonn  ben  toor^abenben  gttrflentag  nic^t  befuc^en,  nod^ 
fonflen  eine  $arte^  nehmen.  3(^  foHte  glauben,  wenn  (£^ur«^anben« 
bürg  S>(^I.  bie  Sebro^ungen  Dom  friege  wiber  uns  gum  fundament 
nel^men  unb,  weil  i§r  eigene^  factum  impugniret  werben  foll,  folc^e« 
bc^  !3)ennemarcf  insinuiren  unb  bannen^ero  ben  begehrten  $ag  gu  geben 
anflehen  würben,  hingegen  aber  htq  l^bd^jlgebac^ter  C^ron  umb  JBerlagung 
ber  Opposition  i^re  ^oc^gültige  officia  anwenben  wollten,  fol(]^e9  guten 
ingress  flnben  bürfte.  3fl  fleKe  aber  biefe«  gu  bero  Ueberlegung,  als  bie 
bed  bortigen  $ofe9  umb  feiner  inclinationen  f!(^  ju  'gebrauchen  am 
beflen  wtgen.    Serbleibe  lebenslang  tc. 

D.  ^imbad^. 


215 

11. 

9tegmdbur$  b.  14.  Dec.  1699. 

iRad^beme  aii9  htm  Sefiebten  Dom  5.  Dec.  erfe^en,  bog  <£^ut« 
branbenburg«  !S)(!^(.  bie  disjanctivam  ober  ^miefac^e  snbstitation  nic^t 
pgeben  itnb,  nne  mit  au9  vorigen  erhmerHd^,  au(^  ^ö^eim  nic^t  ad- 
mittiren  luoQen,  auc^  ba^tn  i^ren  ^teftgen  (^efanbten  expresse  in- 
struiret,  fo  wiff  c«,  »oim  btefc«,  fo  positive  c«  gcfc^ricbcn,  auc^  in  ber 
^at  a(fo  gemeinet  unb  aQier  negotiiret  mirb,  ber  (S^ur^^ac^c  no(^ 
groge  ^inbemi«  geben,  toeil  (2[]^urba^ern  auf  ber  jtoe^fac^en  Substitution 
ober  Prorogation  be9  Electoratus  octavi  beharren  unb  ber  ^a^ferl. 
$of  feine  Ws^ä^t  auf  ^ö^eint  nlc^t  quittiren  börfte.  Sonn  t»  aber 
eine  fotd^e  resolution  ifi,  bie  nur  bal^in  )ie(et,  bag  man  bie  Slnbeni 
beflo  efter  in  bcßem  unb  milberen  ®eban!cn  bringen  möge,  fo  muß  man 
fe^en,  Xütt  felbige  nfit^fuj^  ^u  gebraud^en.  ^ä^  ^abe  unterbeg  nad^  $of 
gefd^rieben,  baß  mein  l^od^gee^rter  $err  ®e^.  9iat§  barunter  forberfu^fl 
instruiret  tt)erbe  unbt  @te  alfo  nac^  !S)ero  3!^erm5gen^eit  barunter  )aox* 
bauen  fömtten;  magen  bie  opponentes  eben  biefe9  principium  ^aben 
unb  barauf  fefle  befielen,  au(^  bergleid^en  niemal  einräumen  iverben,  ba« 
hingegen  fle  eine  addresse  an  ben  (S^urbranbenburgifc^en  ^efonbten  ge« 
machet,  bag  31^re  (£^urfilr|U.  2)(^L  ju  I3ranbenburg  aU  chef  ber  (St)an« 
gelif(^en  entmeber  mit  t^nen  Opponenten  gleiche  mesures  nel^men,  ober 
bo(^  bie  @a(^e  ad  Corpus  Evangelicum  Dertoeifen  mbgen;  meld^eS 
mit  mel^rerm  in  heutiger  relaüon  na(!^  Berlin  enthalten,  ^eined  fönnen 
3^re  (Sl^urf.  ÜDc^I.  t^un,  bann  ber  Opponenten  il^re  ©ebanten  ge^en  ad 
destructionem  Electoratus:  i^re  mesures  ftnb  ^etuolt  unb  ^eg; 
n)ann  aber  bie  ^a6)t  ad  Corpus  evangelicum  remittiret  toirb,  fo 
xoxU  fU  nimmer  ^u  (Snbe  fommen.  !S)ero^a(ben  ®.  (G^urfürfiL  2)(!^L 
ni(^t  beger  t^un  tonnen,  a(d  bag  @ie  gegen  bie  destructio  reben  unbt 
im  übrigen  contestiren  lagen,  bag  <Ste  3^re  ^ebanfen,  mie  ber  (Sac^e 
in  ratzen,  privatim  üomel^men  unbt  §emac^  betj  ber  Don  ^a^ferL 
9)?aj[e|lät  üecf))rod^enen  Some^mnng  suo  loco  et  ordine  legitime  mit 
3^nen  reben  lagen  ttoSten. 

S)iefed  ftnb  meine  ®ebanlen;  mad  Serenissimus  gut  befinben,  toxU 
in  !2)ero  erfolgenben  ordre  fic^  geigen,  unb  ic^  bitte  mir  bie  ^urfürfil. 
$ranbenburgif(^e  Sntmort  ad  Serenissimi  nostri  2)an(fagungd « ©(^reiben 
}u  communiciren.    SDal^ingegen  id^  alfietd  verbleibe  3C 

Simbad^. 

12. 

9iegen«burg  b.  12.  Hart.  1700. 

$or  8  Zoqtn  l^abe  bienfiü(^  erinnert,  bag  ber  ^ieflge  (S^urbranben- 
burgifd^e  ®efanbte  in  puncto  praetendirter  satisfaotione  Principum 
etc.  instruiret  werben  mi^d^tt,  gteid^  be«  tönig«  in  $oten  WlcX^efM 
^xm  ©efanbten  getrau,  »eU  iener  o^ne  biefe«  in  ber  (^a^e  ni(^t  toirb 
fortgel^en.     3>te  Opponenten  t)ermtfd|en  bie   (£^ur«®ad^e   mit  Dielen 


216 

anbem  gravaminibus  unb  ^ie^en  nte^r  anbete  @t&nbe  an  fld^,  tottdft» 
no(^  ferner  succediren  tutrb,  n^emi  fie  gu  9hlmberg  gufammentreten. 
31^re  ^au^tintention  tfl,  bte  (Sijwc^^adit  )u  destrniren  unbt  antori- 
tatem  Caesaris  et  Electorum  in  bie  Drbnung,  mie  fie  reben,  pi 
bringen,  ©olc^e«  )u  evitiren  toiti  mo^I  fein  anber  T^ttti  fd^n,  aU 
bag  man  fic^  super  conditionibus  Electoratas  balb  oergleid^  unb 
babe^  badiemge  megen  ber  dürften  mit  resolvire,  tt)aS  gu  tObfe^rung 
be«  i^rerfeitö  Uorgen^anbten  praejudized  bienltc^.  (Sd  n)ftre  gut,  toann 
@.  oi^urfürftl.  ^äfi.  )n  ^ranbenburg  ^ero  ^tefigen  ©efanbten  nac^ 
einer  in  bem  Collegio  Electorali  toor^er  mad^enben  SObrebe  nai^  bem 
9Hlmbergif(^en  Convent  auf  ben  15.  Aprilis  abfenbeten.  Xtc  n^firbe 
nod^  n^o^l  tttoa9  audrid^ten  unb  bieienigrn  S^^rflen,  fo  insensibiliter  in 
ber  Opponenten  principia  eingefloc^ten  toerben,  baüon  abgalten. 
@d  ftnb  meine  einfältigen  ®eban!en;  t^om  $of  l^abe  no(^  ni(!^t  ben  ge* 
ringflen  ^c^flaben  roegen  ber  Goslarifc^en  Conferenz,  toa^  bofelbfl 
Dorgegangen,  ober  ex  resoluto  metter  gu  befa^ren^  erhalten.  !Den  ge« 
meinen  ^ntün^m  aber  fann  man  menig  trauen.  S^  befehle  mic^  bamit 
unbt  toerbleibe  3C 

9tmba(^. 

13. 

!Regen«burg  b.  29.  3an.  1706. 

^ie  mir  unterm  16.  3an.  gegebene  92a4ri(^t  l^abe  p  f^ulbigfiem 
!S)anf  em))fangen,  nid^t  ^nieifelnb,  mein  l^eut  toor  8  Sagen  abgelagened 
unb  ber  l^önigt  $reu$.  ^teftgen  (Sant^Ietj  eingef(^(ogene^  n^erbe  roo^t 
ilber!ommen  unb  baraud  erfe^en  fe^n,  mad  }u  ^e^bc^altung  bed  in  ge* 
gentoSrtiger  ©ad^e  fo  ^o(^nöt^igen  secreti  be^  albortiger  ©e^eimen 
(Son^Ie^  unb  ber  alleinigen  expedition  an  ben  $erm  trafen  t>on 
Tltttttniä)  gebeten,  magen  bann  borttged  ^o^e  Hinisteriam  oon  felbfl 
erfennen  wirb,  bag  meil  ed  bie  praecipua  Electorum  betrifft,  unter 
bie  S^lrflL  (^efanbte  nic^td  fommen  bürffte. 

auf  @r.  ÄönigL  Tta\,  in  Mengen  geneigten  ©iHen,  bie  Intro- 
duction  iu  beförbem,  §abe  einen  %JSin^i\^m  9$ertag;  unb  baß  fold^cr 
megen  ber  punctos  satisfactioniB  principam  alfo  n)erbe  gefaget  merben, 
mie  ed  @r.  ^SnigL  9^ai.  Anno  1701  felbfi  t)or  gut  angefc^en,  ba6 
werben  mit  anbem  @to.  ^oc^tno^Ig.  nac^  befamtter  dexterität  beforgau 
$ier  bleibe  bermal^ten  in  geb.  punct  bejlel^en.  9Kemaub  fagt  bidnad^ 
ettoad  de  disjunctiva  ober  ^ö^eim,  fo  n)erbe  am!^  meine«  t^eild  nic^t 
ba)u  Wxlai  geben.  2)ie  Substitution  auf  be^ben  f^Sflen,  ba  ^a^erifc^e 
unb  $fä(|.  Q[^ur«$aufer  burd^  ^flerben  ausgingen,  möd^te  ^iemec^fi 
loo^l  ettoa«  erinnert  werben.  3§ro  ^önigl.  S^^ai.  gu  ^reugen  ^aben, 
wie  üermut^e,  an  (S^uc'^Qm^nii  gef daneben  unb  2)ero  ©ebancfen  in  ber 
@a(^e  oeme^men  wollen,  wirb  a(fo  bortige  ^auptfftc^Ud^e  resolution 
auf  bie   (£^r«  S^a^n^ifd^e    flnttoort    tnarten.     !3)er  ^crr    ®raf  üon 


217 

Wltämdäi  ^at  Be^  festerem  tnmult  feine  acta  nad^  9lfimberg  gef(ü(^tet 
unb  läget  biefetbe  Don  bor  jurütffommcn,  fobann  er  referiren  wirb, 
gleich  bie  %tbem  am  (enteren  iE^ontag  fc^on  get^an  §aBen,  nac^bent  bie 
Proposition  am  22.  bujus  geft^eften.  (Scftem  l^at  ber  ^err  Cardinal 
oon  Bamberg  3Bnt  unb  bem  C[4ur<'@S(!^ftf(^en  bie  conditiones  satis- 
factionis  recommendiret;  bitteit^t  Berid^tet  (5r  ^cute  etmoö. 

^ann  (Sxü.  $o(!^n)o^tg.  nac^  !S)regben  fonmten,  fo  rotrb  3^nen  ein 
53rief  üon  mir  Bel^änbtgt  »erben,  na(^  weltfern  Berid^te,  baß  ber  ^crr 
®raf  k)on  ^ert^er  feine  Relation  inmediate  an  ben  ^9nig  aBgegcBcn, 
iebo(!^  an  ben  ^erm  O^.  k)on  $flng  addressiret,  bergeflalt,  bag  biefa* 
na(^  (^utftnben  felBiged  entroeber  meiter  an  ben  ^bnig  in  ^o^Ien  fort« 
fcnben,  ober  auc^  mit  ben  Ferren  ®e^.  9^öt^en  }u  !S)regben  baraud 
reben  fönne.  Sßid  a(fo  gut  fet)n,  mann  (Sto.  ^od^tt).  Beliebet,  mit  $r. 
öon  $flug  erfl  ju  rAcn. 

@rmeQ>eter  ©cfanbter  ^atAnno  1701  in  boc  puncto  satisfactio- 
nis  gnte  Resolution  oom  Könige  gel^aBt,  aBer  biefelBe  ^erondjugeBen, 
ifl  nac^ge^enbd  t)erBoten;  nnb  oB  bann  mo^t  and^  biefed  SerBot  ^in<« 
tnieber  revociret,  fo  ^at  boc^  ©raf  Don  Sert^er  um  bie  expresse  rati- 
fication  be«  toorigen  angefuc^et,  meld^ed  oHe^  Bloß  )ttr  9{a(^rid§t  bienet. 
!S)iefe^  aBer  ifl  gewig,  bag  nad^bem  bie  @a(^e  nun  in  motu  ifl,  nic^t 
na(^2ulagen  fe^e,  um  felBige  jur  perfection  p  Bringen. 

92eued  ifl  nichts  al«  bag  ber  ^at^m^ä^t  SBauemflanb  ft^  geleget 
unb  nun  in  bie  autores,  barunter  Derfd^iebene  (Sbetteute,  inquiriret 
wirb.  !£)er  OBrifl  Hake  ge^et  mit  feinem  Stegtment  nec^fler  £agen  md^ 
Italien,  be^gfeic^en  auc^  bie  ^fäl^ifd^en.  3d^  Bin  Don  ganzem  ^er^en  sc. 

D.  StmBac^. 

14. 

9legen«Bttrg  b.  12.  Martii  1706. 

3ruf  ba«  lefetcre  öom  27.  Febr.  üer^alte  ni(^t,  baß  ber  ^r.  ®raf 
Don  äßettemic^  bie  erhaltene  $önig(.  ordres  empfangen,  unb  bamit 
fowo^I  bie  admission  Don  ®ö§eim  public  gemacht,  aU  bie  neunte 
(£^ur«@a(^e  recommendiret.  S)a«  tl^ut  nun  bem  $a^erif(^en  $ofe 
unb  C[^ur«£rier,  mie  au(^  (£]^ur«$fal4  gefallen;  (SJljwc^Wla^nt^  unb 
(£^ur«<Ba(^fen  aber  ^aBen  noc^  einige  i^ebenflid^Ieit  Bei)  gebadeter  ad- 
mission unb  XüoUtn  biefe  Don  unferer  ®ad^e  separiret  mißen.  Unb 
bad  ifl  au(^  nöt^ig,  bann  fonflen  aBerma^I  fleden  BleiBen  unb  bie  @a(^e 
Betjberfeitd  an  ba^  9{ei(^  fommen  bürfte,  tuofelBflen  wir  wo^(  no(^  einige 
3a^r  )u  l^anbeln  ^aBen  werben. 

$ente  ftnb  5  ^^^nlÄn  $t'6m%l  ^reug.  gußhied^te  t^eild  mondirt 
t^eitö  nid^t  ^ter  burd^  nac^  Italien  marcbiret,  fo  aUed  gut  9ioid. 

Xk  Rebellen  in  biefem  ?anbt  ftnb  fUfl;  oB  ed  aud^  gefc^el^cn  wirb, 
wann  olle  SBöltfer  ^inauö,  pe^et  ju  awarten,  —  3(3^  DcrBIciBe  zc. 

D.  ^imBad^. 


218 


15. 

9ecgen«burg  b.  19.  Martii  1706. 

92a(^bem  3^ro  Röntgt.  SEflai,  }u  ^reugen  S^ren  consenB  gu  bcr 
^ö^eintifc^en  admission  gegeben,  auc^  (S^ur-^rier  imb  (Sl^ufffat^ 
\d)on  üor^in  folc^e«  begehret,  fo  ^at  bet  ^a^ferl.  $of  bamit  genugfame 
@i(^er§ett  in  ^anben  unb  !ann  a(f o  unfece  Introdaction  m(!^t  aufl^alten. 
@9  ifl  m^t  o^ne,  bag  biefe  Röntgt  (SrK&rung  be^  bem  (S^ur-SD'^a^n^' 
unb  (S^iit«@ü(^{if(^en  $ofe  etrvad  o^noermutbet  ober  ^u  frü^e  gefc^ieuen, 
iubem  biefe  be^be  baju  noc^  ni(!^t  praepariret  ober  fic^  fonflen  ein  unb 
anbete  bebingen  moden,  allein  ed  ifl  nun  bte[elbe  ha  unb  mug  man  bie 
@a(!^e  nehmen  mie  jte  nun  Hegt.  3n  ber  3n)if(i6en  (£§nr«iD2a^n(j,  »Xnix 
unb  «$fat(  burc^  ben  $r.  t)on  <Stabion  obl^anbenen  communication 
roirb  f\^  ba(b  geigen  ntttgcn,  mol^in  (S^ufiD'^a^n^  ft(!^  resolviren.  !S)er 
$r.  (£§ur«@ä(i^ftf(^e  meinet  nöt^g  gu  fe^n  eine  eigene  3(bf(!^i(Iung  an 
feinen  gnäbigfien  ^önig  gu  t^un;  ba«  n)irb  nod^  3^t  loflen.  3d^  foQte 
meinen:  Serenissimi  nostri  gegen  ^öd^flgebac^ten  ^önig  geigenbe  ^eunb« 
fc^afft  unb  anbred  loerbe  meritiren,  bag  bie  f(^on  uor^in  )7or  $5^eim 
get^ane  (Srbietung  be^bel^alten  unb  fonflen  unfere  ^aä^t  bef5rbert  n^erbe. 
JS)ie  3^t  mug  e$  teuren.  3m  Uebrigen  ifl  aUed  in  giemtic^  guter  Orb« 
nung  unb  roirb  man  ben  SUrftenfianbt  beruhigen  unb  oergnügen.  Einige, 
aU  <^ot^a,  ^^ünfler,  fu(!^en  gmar  uerfc^iebened  gu  postuliren;  bo(^  miQ 
ftd^  biefed  n)o^t  geben  unb  bie  gange  ^ac^e  gum  @nbe  beförbern,  roaim 
bad  (S^urfürftl.  Collegium  oerflanben. 

(Stn.  $o(^tiP.  n)igen  fonflen,  bag  iDon  biefer  ^ad^t  Memanb  a(d  ein 
iebwcber  (Sl^urfürfit.  ©efanbter  unb  nit^t  bie  nachgefeilte  gürfö.  Sißen* 
fc^afft  ^abcn  folle.  —  (Sto,  ^ot^too^Ig.  tc. 

t).  Simbad^. 

16. 

9{egen«burg  b.  16.  Apr.  1706. 

$or  8  Xagen  l^ätte  au fn^arten  f ollen,  aber  ber  997angel  fonberfi^er 
materien  ^at  t)erurfa(!^et,  bag  e«  big^ie^er  t)erfc^oben.  Sl^rer  Sorgfalt 
unb  prudence  ifl  guguf (^reiben,  toa9  in  ber  (£^ur«@a(^e  Don  bor« 
ttgem  ÄönigL  ©of  gute«  anl^cro  fommt.  Die  (B^ur-Strier*  unb  (S^ur» 
$fät^if(^en  ^öfe  flnb  miHig  unb  bereit,  §aben  anäi  genugfame  instruc- 
tiones  an^erogegeben,  bie  gant^e  @a(^e  in  allen  i^ren  puncten  au8gn> 
mad^en,  todä^te  in  hir^em  gef(!^e^en  Tonnen,  toeilen  ber  ®raf  Don 
ä)?ettemi(^  berg(ei(^en  überfommen.  (Sd  l^at  aber  big^ero  an  ber  dffva» 
^a6^\  •  unb  SDi^a^n^ifc^en  (Seiten  gemangelt,  ba  borten  ber  ©raf  t)on 
Sert^em  mit  bem  Mangel  ober  dissimalation  ber  ordres  fi4  auf« 
gehalten,  ^ier  aber  (Sl^ur-iD^a^n^ifiJ^e  (SrfTttrung  auf  ®5^eim  unb  anbered 
an  (£^ur«  Stier  unb  (£bur«$fal^  groar  gefd^e^en,  ieboc^  ni^t  onbcro 
rescribiret  ober  bo^  gurücfgel^alten  toorbcn,  big  üon  9erÜn  bie  ^onigL 
^o^Inifc^e  (StmoiEigung  am  legten  !S)ienflage  bem  ©rafen  Don  Sf^ettemic^ 


219 

)ugefenbet  ttOTben.  Unferfettd  l^ätten  an  tiefen  Be^ben  Orten  bergleid^en 
Serfc^nB  ni(!^t  Dermut^en  IQnnen,  toit  mx'9  aud^  nic^t  anberd  Derbtenet. 
(£d  mag  »o^(  biefe  $öfe  Burpreniret  ^aben,  bog  ^önigt.  Ttai  in 
^reugen  ft(^  f o  gef (^n)inb  unb  o^ne  üorgSngige  commanication  iwc  ad- 
mission  ber  iSron  95^eint  fhad^l^in  in  ipso  coUegio  {i(^  erSäret; 
aEein  be^  (£^ur:»<Sa(l^fen  ifl  bad  nid^t«  Unüennut^ti(^ed  getoefen,  todt 
bergleic^en  declaration  alfc^on  Anno  1700  gefc^e^en,  nur  glaube,  bag 
(S^ur « iD'^a^nt  ftd^  ein  unb  anberd  bei  ber  ©ac^e  bebingen  rooHen,  e^e 
felbige  il^ren  consens  publiciren.  ^ie  n^entgen  Opponenten  ald: 
üßfinfler,  SBfirt^burt^,  ^irttenberg,  (Sid^fläbt,  dEagel,  Solffenbttttel,  Xeutf^« 
meijler,  ®ot^a  ftnb  unter  bem  ^Sormanb«  bie  jura  principum  )u  aal- 
viren,  mieberunt  )ufantnten  geloffcn.  Wein  ic^  l^offe,  e9  foHen,  mann 
nur  Electorales  üorerft  unter  ^(^  bereiniget,  ber  ^bem  ^nfte  ni(]^t 
t>id  ^tnbemig  machen.  Gatholici  §aben  noc^  in  deliberatione  unter 
ft(^:  »09  )u  t§un,  tt)ann  bie  (E^ur^^ot^r«  unb  bie  (2[l^ur«$föl4ifc^e  Linien 
ausgingen  unb  olgbonn  )uglei(^  ein  ^el^ferl.  SobedfaC  ^inju  fönte,  mit« 
^in  paria  in  utraque  religione  tolSxta?  @ie  »erben  aber  flc^  mit 
bem  oergnfigen,  bag  algbann  einem  unter  i^nen  ein  groiefac^ed  votum  )u 
gönnen. 

3c^  t^ue  biefe  particalier  information  mit  f(]^utbigfter  Sitte,  ber« 
gleichen  mir  gugeben,  bamit  beflo  beger  unferS  gnäbigften  ^erm  ^ienft 
beobad^ten  tonne.    S^  üer^arre  ac 

t).  Simbad^. 

17. 

9{egeneburg  b.  21.  May  1706. 

9hin  i|l  enbtic^  bie  (Sl^ur^^ad^e  proponiret.  2)er  @(9^Iug  faget  ^ 
in  bem:  bag  ber  (S^urfäd^fifc^e  nod§  nic^t  in  bie  Söl^mifd^e  admission 
consentiren  fann  unb  Gatholici  praetendiren,  bag  ber  i^nen  auf  ben 
Satt,  bag  be^be  catholifc^e  »eltlic^e  (^urtinien  ^fal^  unb  Sägern  abgingen, 
jugeflanbene  neue  catholift^e  QEl^urfürfl  enttueber  von  Gatholicis  attein 
müfle  ernennet  »erben,  ober  mann  biefed  no(^  nic^t  gefc^e^cn  unb  ein 
interregnum  mit  cinfotten  foltc,  bie  bretj  geiftl.  (Eburfürflen  üier  vota 
in  ber  ^e^fer<SBal^t  l^aben.  *S>tt  ®raf  üon  iD'^ettemic^  mirb  §eute  bauon 
berid^ten  unb  xd^  ^abe  bergleic^en  an  unfern  $of  referiret. 

9e^  bem  erften  erwartet  ber  (Sl^urfSc^fifc^e  fernere  ordre  unb  gibt 

für,  bag  fein  ^önig  oor^er  erft  ht»  ^önig«  in  $reugen  äl^ai.  correspon- 

dire.    3d^  b<^^^  Serenissimo  gerat^en,  em  be^be  {^öfe  einen  Gourier 

)u  f(^(fen,  umb  ben  consens  gu  beförbem.     Sei  bem  anbem  tuirb 

Serenissimofi  @».  $od^»o^Ig.  o^ne  S^^ff^^  ^^  instruiren.    Tltint» 

^ac^tend  »erben  »ir  »o^(  bad  votam  sapemamerarium  zugeben 

mügen.    Sä^  üerbleibe  lebenslang  tc. 

t>.  Simbad^. 


220 


18. 

9{egen«6urg  b.  28.  Jan.  1707. 

^aäfhtm  k)ott  ftobtTtc^cn  (Sl^urffirflen  bte  instructioneB  in  puncto 
substitationis  et  admiBsionis  Bohomiae'  enbftt^  ehtgdauffen,  fo  tfi 
geflem  im  Q[]^urffirflen«9{Qt§  ba6  Conclusum  betritt  aufgefallen,  bog  bie 
Substitution  bem  fünffttgen  ^a^fer  attetn  )u  überlagen  unb  megen  $ö' 
^etm  an  bie  übrige  Collegia  nic^t^  ju  bringen,  fonbem  bie  Proposition 
ber  (£^ur^@a(^e  üorgune^men.  S)ad  aber  mug  nun  aflererß  an  ^at^ferU 
$of  berichtet  unb  üon  bannen  bie  ordres  ad  proponendum  ertuortef 
merben.  ^ir  ^aben  Urfac^  gu  eilen,  bamit  oor  <Sr5ffnung  ber  Cam- 
pagne  in  ba9  Colleginm  fommen,  bemi  ed  flehet  am  dt^einflrom  giem* 
tid)  übet  au»  unb  fagen  aSe  ^Briefe,  bag  ber  gemefene  (S^urfürft  Don 
55a^em  allborten  ftc^  einftnben  folle.  ?rinj  Eugeniue  oon  Savoyen 
fommt  an  bie  erlebigte  General-Lieutenants  @teffe  unb  flehet  no(^  ba« 
^in,  XDxe  man  bae  Oommando  am  Oberr^ein  einrid^ten  motte.  3" 
^e^Ibrun  üerfammlen  fh^  bie  4  am  9{^ein  gelegene  9{ei(^=(Sre^fe,  umb 
ju  l^er^ütung  eined  UeberfaH^  ein  Corpus  defensivum  )u  formiren, 
big  anbere  ^aäjharm  ober  Alliirte  bebrütten. 

^er  StM%  )7on  ^o^Ien  überlftget  12000  iD^ann  an  (SngeKanb  unb 

$oflanb.    Ob  fte  complet  ober  n^ie  fie  befc^affen,  weig  id^  nid^t     $on 

ber  Republic  ^o^Ien  ip  öor  3  2:agen  ein  ©c^reiben  om  ^ieflgen  Sleic^«-' 

Convent  eingelaufen,  barin  jene  contestiren,  bag  fte  oon  ber  Abdica- 

tion  jtbnigd  Augusti  nic^td  gemiged  kvüflen,  auc^  barein  nid^t  ge^e^fen  (?) 

tbnnten,  am  menigflen  aber  ben  ^bnig  Stanislaum  erfemien  ober  an« 

nehmen  würben.  —  3d^  öerbleibc  jc. 

Simba^. 

19. 

^cgcn«burg  b.  15.  Apr.  1707. 

9[uf  !Dero  le^tered  )u  bienen,  ^abe  bie  enbüd^e  Proposition  ber 
(Stjux'^a^t  abgewartet,  weld^e  am  net^flen  iDHttwod^  Dor  8  Xagrn  ge> 
fc^e^en,  unb  barauf  bie  deliberation  big  Dorgeflent  continniret  SUIer- 
magen  nun  bad  (S^urfürfll.  CoUegium  ni(^t  nur  bie  (Sij\ix*^adjt  felbjtp 
fonbem  aud^  bie  Substitution  unb  Sö^eimifc^e  Readmission,  wie  ed 
ber  ^at)fer(.  $of  »erlanget,  absolviret.  9((fo  ^aben  aüe  gürflen  ge* 
had^tt  (S^ur«Sürbe  positive  oerwiütget;  über  benen  anbem  be^bcn  punc- 
ton  aber  i|l  man  bergeflalt  in  partes  gangen,  bag  atte  ^at^olift^en  ge* 
backte  be^be  letzteren  puncta  bewilliget,  uub  bie  ^öuigL  freugifd^e  im 
f$ürften«9{at^  ^abenbe  vota  bamit  eingcfiimmet,  bie  (Soongefifc^en  ober 
t^ietgebad^te  puncta  b(og  §in  ad  referendum  genommen  unb  fonften  fo 
Diel  geeugert,  bag  biefed  (Sachen  wären,  fo  not^wenbig  bie  Unterbrüching 
ber  (SDangelifc^en  nad^  ft(^  gießen  müflen,  unb  t(^  forge  fe^r,  bag  be9 
^buigd  in  <S(^webcn  iD^ajeflät  biefe«  sentiment  auc^  ergreifen  bttrfften, 
wan  nid^t  fe^r  gute  offlcia  barunter  angewenbet  unb  bamit  ade  colK- 
sion  ober  scision  »ermieben  wirb.  Snner^alb  6  Sod^en  wiQ  ft(^  btefeS 


221 

feigen.    Aastriaci  machen  mine,  und  secundum  majora  introduciren 

)u  tooHen,  aber  SorenissiiDas  noster  wirb  t9  bor^ero  gu  üBertcgen 

^aben.     (Smpfe^Ic  mi(]^  bamtt  gu  be§arrK(^er  ®e»ogen^dt  unb  t)er« 

btetbe  2C. 

^tmbac^. 

20. 

«cgcnöburg  b.  12.  Wlat^  1707. 

—  3n  ^offnutig,  baß  @if  nun  glücffic!^  in  ^onnobcr  angclongct, 
n)ünf(^e  allborten  balbige  expedition  unb  fernere  gute  $erri(!^tung  gu 
Berlin,  infonber^eit,  bag  bte  l^o^en  Alliirten  femer  be^fammen  galten 
unb  nic^t  nur  in  Spanien,  fonbem  au(!^  im  (Slfag  foTd^e  operationes 
nta(]^en  mögen,  bamit  <StraBburg  niieberumb  in  be«  d^eid^d  $&nbe  fomme, 
o^ne  nielc^cd  wir  feine  9tu^e  ^oben  werben. 

3(^  l^abe  gemeinet,  gnSbigfle  (Sriaubnug,  auf  etwa  14  Sage  nac^ 
$aud  iVL  teuren,  }u  erlangen;  allein  weil  Seren,  noster  ein  anberee  be<< 
ßebet  unb  nun  bie  gwe^te  Oonsultation  ^erbe^  rucfet,  fo  und  bie  In- 
troduction  ^erbe^bringen  muß,  fo  will  ßeber  eine  me^r  bequemere  oc- 
casion  abwarten,  tc. 

Simba(^. 

21. 

9legen«burg  b.  10.  Juni  1707. 

fta9  bem  beliebten  bom  2.  3uni  ^abe  bie  9}ü(freife  nadi  Berlin  er« 
fe^en,  ^weifte  nid^t,  biefelbe  werbe  gUtcflic^  boHgogen  fe^n.  (Sd  ifl  iüngfl« 
§in  bon  ^a^fer  unb  (2[l^urffirften  resolviret,  bag  QEl^urfürft  Maximilian 
bon  ^atjem  feiner  btgl^erigen  gehabten  bierbten  S^urfieHe  unb  @r^»j£nt(^« 
fegen  »Slmbt«  fambt  ber  Oberen  ?fafft  ju  privircn,  bct^be«  aber  Q[§ur« 
$fa(^  befommen  folte.  ®(et(^nun  ermdbeter  (S^urfürfl  Maximilian  burc^ 
ben  wiber  i^n  ernannten  Bann  aucb  aller  dignität  unb  Rauben  entfernet 
unb  berlufhg,  hingegen  bie  big^ero  bon  (S^ur^^fal^  einge^abte  a(!^tc  (£^ur< 
tnfirbe  fambt  bem  (Sr^j^^c^at^ntäfter^^mbt  bem  ^tidi  vacant  worben, 
folgli^  biefelbe  9Kemanb  anberd  a(g  Serenissimo  nostro  gebühret,  unb 
auf  !3)ero  üBefe^I  bon  mir  gefud^et  wirb,  fo  ifl  bo(!^  ein  (Sat^olifc^er  ge« 
wefen,  ber  bie  @ac^c  in  S'^d^d  jie^en  unb  ben  erlebigten  locnm  octa- 
vum  gerne  offen  galten  wollen,  bamit  dE^ur«  SBat^em,  wann  @r  etwa 
restituiret,  benfelben  wieber  l^aben  fönnte. 

©owol^l  ber  ®raf  bon  SBert^em  al«  auc^  $r.  ^önnig«  werben  ^icr- 
oon  berichtet  l^aben,  mein  ^oc^gee^rter  $err  @c^eimber  Statl^  aber  fel^r 
wo^l  t^un,  wann  fte  bie  ^önigl.  resolution  in  faveur  Serenissimi 
nostri  beförbem  woHen.  2)er  ®raf  bon  SD'^ettemic^  aber  foE  nun  }n 
Neu-Ghastel  bleiben  unb  ber^r.  b.Sam))o(b  on^ero  lommen,  we^em 
mid}  beftend  }u  recommendiren  bitte,  imb  lebendlang  ber^arre  k. 

b.  9imba(^. 


222 

vn. 

Zl^omaö  9«  &t9tt  an  Slten. 

de  la  Haye  ce  ~  Joillet  1697. 

Monsieur  et  trös  honor^  cousin.  Je  n'ay  rien  4  vous  man- 
der  cette  fois  qo'nn  extrait  tirö  k  Xsl  haste  du  project  que  les 
Fran^ois  ont  livrö  Ryswick  il  y  a  8  jours. 

IIa  posent  en  tont  ponr  fondement  le  traittö  de  paix  de 
Nimwögne  et  ne  fönt  que  le  r^capitaler  article  par  artide  hon 
quMls  offrent  de  rendre  Strasbourg,  mais  aprös  en  avoirdömoli 
la  citadelle  et  tous  les  ouvrages  qn'ils  y  ont  fait,  c'est  ä  dire 
comme  eile  a  östö,  lorsqn'ils  s^en  sont  rendu  les  maitres;  ils 
raseront  pareillement  le  fort  de  Kehl  et  les  autres  dans  les 
isles  da  Rhin,  se  reservant  d^accomplir  tont  8  ou  lOmoisapr^s 
la  paix.  Si  Ton  veat  un  äquivalent  pour  Strasbourg,  ils  offrent 
Fribourg  en  Tötat  präsent,  de  m^me  que  Brisac  ä  la  röserve 
du  fort  le  Mortier  qui  est  en  del4  du  Rhin,  Huningen  en  T^tat 
prösent  en  degä  de  la  riviöre,  mais  dömoli  de  Tautre  cdst^. 
Pareillement  ils  vealent  rendre  le  fort  du  Kehl  qui  est  au  pont 
de  Strasbourg,  razer  la  Pille  et  tous  les  ouvrages  qui  sont 
dans  les  isles  du  Rhin,  comme  aussi  les  ouvrages  d^en  de^de 
la  riviöre  4  fort  Louis.  Philippsbourg  est  aussi  de  P^quivalent, 
mais  ils  prötendent  y  ruiner  le  pont  qu^ils  ont  batis  et  le  fort 
qui  est  devant  Ils  veulent  restituer  la  Lorraine  dans  Testat, 
oü  eile  a  östöe  possed6e  Tan  1690  par  le  grand-pöre  du  Duc 
d^ä  präsent;  Nancy,  mais  la  nouvelle  viUe  dömolie,  et  les  de- 
hors  de  la  vieille,  se  röservant  un  passage  ponr  ses  trouppes 
par  le  pais,  mais  sans  souverainetö  et  moyennant  qu^elles 
payent,  et  Saarlouis  avec  le  pais  d'une  demy-henre  d^alentour, 
moyennant  un  äquivalent,  dont  ils  conviendront  avec  Ic  Duc. 
Ils  rendront  Montroyal,  mais  la  forteresse  dömolie  de  mcme 
que  Trarbach.  Le  roy  prötend  garder  toutes  les  munitions  et 
toute  Tartillerie  qui  sera  dans  toutes  ces  places.  II  veut  aussi 
bien  rendre  le  Palatinat  entier,  mais  röservö  ä  Madame  ses 
choix  qu^elle  peut  avoir  ä.  prötendre  comme  höritiere  de  la  fa- 
mille  Electorale  döcödöe.  II  veut  une  amnestie  g^nörale,  prin- 
cipalement  pour  le  cardinal  de  Fuerstenberg  et  les  chanoines 
de  Gologne  qui  se  sont  retirös  en  France,  le  promier  devant 
estre  conservö  dans  Fevdchö  de  Strasbourg.  II  veut  restituer 
au  Roy  d'Espagne:  Mons,  Charleroy,  Gonrtray  et  Ath,  Roses, 
Gironne  et  Bellevue,  mesme  Luxembourg  avec  le  ducb6  et  la 
comtö  de  Chiny,  oubien  un  äquivalent  qui  n^est  pas  spöcifici^. 


223 

Les  limites  tant  aux  Pais-bas  qn^en  Catalogne  seront  reglos 
par  des  commissaires  immödiatement  aprös  la  paix,  oubienB'ils 
De  pouvoient  pas  s'accorder  li-dessus,  les  Etats  Oönöranx  en 
doivent  estre  les  arbitres.  Dinant  sera  renda  k  Tev^que  de 
Li6ge,  mais  les  nouyeanx  ouyrages  d^molis.  H  n'est  fait  an- 
cane  mention  des  Hollandois,  si  non  qu'on  doit  se  restituer  röci- 
proquement  tout  ce  qai  a  Ö8t6  conqnis  de  Tan  sor  Fautre  aux 
Indes,  et  comment  Ton  fera  avec  les  prises  siir  mer  aprös  la 
conclusion  de  la  paix. 

Vous  excnserös,  Monsieur  et  tr6s  faonorö  consin,  Pirrögala- 
rit^  de  cette  lettre  par  la  haste  qne  j'ay  Öst4  obligö  d'employer 
ä  tirer  ce  du  project,  qui  ne  m^a  tetö  communiquö  qu'one  demy- 
heare.  Les  ambassadears  Impöriaux  n^en  sont  pas  fort  satis- 
faits,  ils  ont  m^me  vonln  le  renvoyer,  mais  4  la  persuasion  de 
Mr.  ie  mödiatear  ils  Font  gardö  et  envoyö  par  un  courrier  ä 
Vienne.  L^on  ne  sgait,  comment  il  y  sera  re^n  et  si  le  mini- 
störe n'y  c^dera  pas  aux  offres  favorables  qui  y  sont  pour 
Fintörest  particulier  de  r£mpereur.  Mr.  de  Bothmar  n'a  pas 
encore  pris  le  caract6re,  mais  il  ne  tardera  plus  guöresmalgrö 
les  protestations  des  opponans.  H  attend,  qne  Fambassadeur 
de  Mayence  se  soit  lögitimö,  et  encore  une  ordre  deHannovre. 

Monsieur  etc. 

T.  Grote. 

2. 

de  la  Haye  ce  6.  Aoust  1697. 

Monsieur  et  trös  honorö  cousin.  J^accuse  Fhonneur  de  la 
vostre  du  2.  Aoust,  qui  m'apprend,  que  vous  n'avez  pas  encore 
re^u  mes  lettres  pour  Mess.  de  Grote  et  de  Bulow,  mais  j^es- 
pöre,  qu'elles  vous  auront  östö  rendues  4  präsent,  et  qu^elles 
seront  conformes  4  vos  sentimens.  Les  ambassadeurs  de  F£m- 
pereur  et  de  FEmpire  ont  ^t&  occupös  jusqu'icy  a  faire  la  rö- 
ponse  au  project  des  FranQois  et  Fauroient  dösjä  donnöe  4  Mr. 
le  MMiateur  sammedy  passö,  s*il  n'ötoit  arriv6  une  dispute: 
Mess.  les  Imp^riaux  prötendans  la  titrer:  ^Röponse  de  Sa  Maj. 
Impöriale^,  et  les  autres  y  voulant  adjouter:  ,,et  des  ambassa- 
deurs et  plönipotentiaires  de  FEmpire  qui  sont  icy.''  Quelques 
demandent  que  fait  FEmpereur  et  FElecteur  de  Brandebourg 
sont  excessives  et  ils  conrrent  hazard,  que  les  Fran^ois  en 
riront.  Ce  qui  les  fera  peutestre  changer  de  ton  est,  quil  n'y 
a  presque  plus  personne,  qui  doute,  que  les  affaires  ne  soyent 
dösj4  arretöes  entre  la  France,  FAngleterre  et  la  Hollande. 
Mylord  Portland  ^tant  icy  et  ayant  eu  une  longue  confSrence 
avec  les  ambassadeurs  Impöriaux  leur  en  aura  apparemment 
donnö  avis  et  nous  pourrons  peutestre  en  s^avoir  des  nouvelles 


224 

avant  la  fin  de  la  semaine.  Mr.  le  Baron  de  Bothmar  a  pris 
le  caract6re,  mais  il  n^a  pas  produit  son  Pleinpouvoir  publique- 
ment  4  Reyswick  s'östant  content^  de  le  donner  an  Mediateur, 
qui  Ta  fait  s^avoir  aux  autres.  Plusieurs  lay  ont  d6jü  renda 
Visite  U-de88U8,  mais  les  Impöriaux  fönt  toasjours  difficoltö  de 
rendre  la  premiöre.  Mess.  les  opposans  fönt  semblant  d'ignorer 
la  chose  et  ainsi  ils  n'ont  pas  publik  la  protestation  dont  ils 
nous  mena^oient  IIb  sont  fort  döconcert^s  depuis  qa'ils  per- 
dent  Tappuy  de  Mayenee.  Mr.  de  Schönbom  a  mesme  la  le 
Pleinpouvoir  que  Mr.  de  Bothmar  lay  avoit  pr6sent^,  mais  il 
ne  veut  pas  se  declarer  hautement  en  nostre  faveur.  Vons 
s^aurez  mieux  ces  affaires  que  moy,  puisque  sans  doute  elles 
auront  6st6  regl^es  par  Mr.  de  Goertz  k  Mayenee.  Je  vous 
supplie  de  me  faire  SQavoir  s'il  se  peut  ce  contena  de  ses 
ndgotiations  d*k  prösent  et  quelles  apparences  il  y  a  de  röussir. 
Je  suis  etc. 

T.  Grote. 

3. 

3 

de  la  Haye  ce  -^  d'Aoost  1697. 

Monsieur  et  trös  honor6  cousin.  Si  j^ay  manquö  rordinaire 
passä  de  me  donner  Thonneur  de  vous  öscrire,  ce  n'a  6st^  que 
faute  de  matiöre,  et  croyant  qu^une  lettre  inutile  seroit  super- 
flue.  —  Les  nouvelles  d'icy  sont  que  les  Imp6riaux  et  les  alliös 
n'ayant  pu  convenir  de  Tinscription  et  de  la  subscription  de  la 
r^ponse  au  project  des  Franyois,  ils  i'ont  enfin  donn^e  mercredy 
passö  chaqu^un  ä.  part,  de  sorte  que  leslmpöriaux  ayant  voulu 
trop  gagner  ont  perdu  tout  ce  qu'ils  pr^tendoient  Les  Fran- 
9ois  n'ont  encore  rien  röpondu  lärdessus,  hors  qu^ils  ont  dit 
avoir  remarquö  en  passant,  qu'il  y  avoit  beaucoup  de  choses 
touchant  les  mots,  dont  ils  ne  feroient  nulle  difficultö,  mais 
qu'ils  avoient  observ6  de  certains  passages,  comme  la  restitu- 
tion  de  Strasbourg  dans  Tötat  d*k  prösent,  dont  ils  ne  tombe- 
roient  jamais  d'accord,  que  cependant  ils  vouloient  bien  entrer 
en  n^gotiation  sur  cette  röponse,  k  laquelle  ils  feroient  la  leurc 
au  Premier  jour.  Ce  qui  inquiöte  extr^mement  les  impöriaux 
et  les  ^tats  de  Tempire  est  que  TAngleterre,  la  Hollande  et 
TElecteur  de  Baviöre  sont  d'accord  avec  la  France,  qu'elle 
gardera  Luxembourg  moyennant  un  äquivalent  en  places  en 
Flandres,  n'y  ayant  point  de  doute,  que  l'Espagne  n'y  consente 
d*abord  que  le  courrier  döp6ch^  pour  cela  sera  arrivä  k  Madrid. 
Ne  pouvant  s'y  opposer  d'autre  mani^re,  Ton  a  protestä  dans 
les  formes  que  Ton  n'en  tomberoit  jamais  d'accord,  le  Baron 
de  Mayen  s'^stant  mesme  laissö  ächapper  de  dire,  que  si  cela 


225 

arrivoit,  rElecteor  de  Treves  et  TEv^qae  de  Liöge  se  metroient 
souB  la  protection  de  la  France,  comme  n'ayant  pas  aprös  point 
d'autre  parti  ä  prendre,  ä  quoy  Mr  le  Pensionnaire  doit  avoir 
r^pondu,  que  s'ils  vonloient  £aire  une  follie,  üb  en  ötoient  les 
inaitres,  mais  qnMl  leur  conBcilloit  de  demeurer  sages.  —  Comme 
vouB  dösirez  de  s^avoir  de  moy,  qael  traitement  les  ambassa- 
deurs  imp^riaux  fönt  ä  ceux  deB  Electeurs  et  par  conB^quent 
k  Mr.  de  Bothmar,  je  me  donne  rhonneur  de  vous  dire,  que 
cenx-la  ont  en  effect  dMarä,  qulls  traiteroient  ceux  icy  comme 
ceux  des  Kois  et  des  R^publiques,  mais  ils  n'ont  pas  laisBÖ  de 
les  cbicaner  tonsjours  sur  la  premiöre  visite,  laquelle  ils  n'ont 
donn^e  dans  les  formes  qu'i  Mr.  de  Sebönborn,  ambaasadeur 
de  Mayence,  anquel  ils  disent  cette  prörogative  etre  due  comme 
an  cfaaneelier  de  l'Empire.  Pour  Mr.  de  Bothmar  ils  se  sont 
comporte  avec  luy  de  la  maniöre  suivante :  Le  joor  qa'il  avoit 
livr^  son  Pleinpouvoir  ä  Mr.  le  Mediateur,  mais  secretement  et 
ne  Tayant  pas  encore  publik,  ii  alla  rendre  une  visite  ordinaire 
au  Comte  de  Kaunitz,  pour  prendre  avec  luy  les  mesures 
n^cessaires  dans  cette  affaire.  Celuycy  ne  le  traitta  ausai  du 
commencement  que  comme  un  pl^nipotentiaire  et  ainsi  prit  le 
pas  sur  luy  et  se  mit  dans  une  chaise  au  haut  bout  sous  le 
dais,  jusques  k  ce  que  Mr.  Bothmar  luy  eust  mont^  par  une 
confidence  son  Pleinpouvoir»  alors  Mr.  de  Kaunitz  prit  d*abord 
le  bas  bout,  le  fölicita  et  lui  donna  le  titre  d'Excellence.  De- 
puis  il  a  pr^tendn  faire  passer  cette  rencoutre  pour  la  pre- 
mi^re  visite,  k  quoy  Mr.  de  Bothmar  r^pond,  que  n'östant  pas 
entr^  chez  luy  avec  le  caractöre  il  ne  peut  pas  compter  cette 
visite  comme  la  premiere  en  qualitö  d'ambassadeur.  Soit  ce 
qui  en  soit  Mr.  de  Kaunitz  est  venu  le  voir  avanthier  et  ses 
collögues  prötendent,  qu*il  vienne  pareillement  les  voir  avant 
qu'ils  aillent  chez  luy,  ce  qu'il  ne  fera  pas,  et  j'espöre,  qu'ils 
se  rendront  enfin  k  la  raison  voyants  que  tous  les  ambassa- 
deurs  des  Kois  et  ^lecteurs  le  reconnoissent.  Messieurs  les 
opposans  ne  bougent  pas  et  fönt  semblant  dignorer  tont  cela, 
mais  je  crois  en  effect,  que  toute  cette  affaire  leur  donne  guöres 
de  plaisir. 

Du  reste  j'ay  encore  de  jour  en  jour  plus  k  me  louer 
de  Mr.  de  Bothmar  qui  n*a  rien  de  röserve  pour  moy  ayant 
donn6  ordre  ä  son  secr^taire,  de  me  donner  part  de  tont  ce 
qui  se  passe  et  mesme  de  son  Journal  et  de  ses  protocols  et 
ne  faisant  pas  de  difficultä  de  raisonner  avec  moy  de  toutes 
les  affaires  quand  il  en  a  le  temps.  —  Je  suis  tonsjours  etc. 

T.  Grote. 

1879.  15 


226 

7 
de  la  Haye  ce  -j^  d'Aoiut  1697. 

Monsieur  et  tröB  faonor6  coasin.  La  dissension  entre  les 
Impöriauz  et  les  ministreB  des  alliös  de  l'£mpire  est  aboatle 
k  nn  schismey  eeux  \ä  ayaat  commenoö  de  traiter  söparement 
avec  les  Fran^ois  hier  k  Reyswick.  Ils  östoient  convenu  de 
ceite  conförence  extraordinaire  le  congr^s  passö  et  la  cod> 
tinueront  deaz  fois  par  semaine.  Voos  joger^s  par  Ik,  Mon- 
sieur, dans  quel  ^tat  sont  les  affaires  de  TE^pire.  Je  voas 
avois  maudö,  que  Ton  östoit  convenu  de  F^nivalent  poor 
Luxembonrg,  prösentement  Ton  commenoe  k  dire,  que  TEmpe- 
reur  aecepte  eeluj  pour  Strasbourg,  comme  Ton  craignoit  dte 
le  eommencement  £n  un  mot:  PEmpire  paye  la  folie  entiöre 
de  toute  cette  guerre.  L'on  mande  de  Bruxelles,  que  Baroellone 
est  agonizante  Tennerny  s*^tant  d6sji  rendu  maitre  de  deux 
bastions,  que  cependant  les  assi^gös  fönt  une  d^ense  extra- 
ordinaire. Le  bruit  continne,  que  Mr.  de  Pointi  est  battn  et 
Ton  commenee  k  Ic  croire,  Cependant  Ton  dit,  que  oe  n'a  tet^ 
qu'apr^s  avoir  pillö  Cartagöne,  dont  11  avoit  enlevö  9  milliona, 
ce  qni  mineroit  enti6rement  les  affaires  d*]äspagne.  Mais  qu'im- 
porte  puisqu'aussi  bien  cet  argent  ne  nous  pourra  pas  faire 
avoir  une  plus  möchante  paix  que  celle  qu'on  nous  donnera. 
J'espöre  qu'avec  Tordinaire  prochain  je  pourray  me  donner 
rhonneur,  de  vous  mander  le  rösultat  de  la  d^liberation  d'hier, 
du  moins  feray-je  de  tout  mon  mieux  pour  Tapprendre,  ce  qni 
est  rarement  une  peine  perdue  icy,  oü  rien  ne  reste  deux  jours 

secret.    Je  suis  etc. 

T.  Grote. 

5. 

4 
de  la  Haye  ce  ^  Sept.  1697. 

Monsieur  etc.  La  paix,  que  nous  aurons,  sera,  comme  vous 
dites,  la  plus^möchante  du  monde  et  vous  avez  raison,  d'en 
attribuer  la  cause  aux  Impöriaux,  dont  la  lenteur  et  llntöret 
particulier  nous  fönt  plus  de  mal  que  n'a  fait  toute  la  guerre. 
n  n*y  a  pourtaat  pas  4  craindre  du  tout,  que  la  nögotiation 
se  rompe,  Pon  commenee  m^me  k  assurer  positivement^  que  la 
paix  sera  faite  vers  le  20.  ou  bien  peu  de  jours  aprös,  quoy- 
qu'au  demier  congrös  les  alliös  ayent  refus^  au  Mediateur,  de 
vouloir  entrer  en  n^gotiation  des  articles  de  moindre  im- 
portance  en  attendant  leur  Instructions  sur  celuy  de  Stras- 
bourg. La  nöcessitö  se  fera  rösondre  k  tout,  quoyque 
Mylord  Portland  ait  assurö  icy,  que  le  Roy  son  maitre  enten- 
doity  que  Ton  ne  devoit  nullement  dösister  de  prötendre  Stras- 


227 

boarg,  promettant  k  l'Empire  tout  le  secours   quil  pöurroit 

donner  (jusqaes  icy  cela  va  bien),  mais  il  adjoute,   qne  si 

l^Empire  ne  mettoit  pas  40000  hommes  de  plus  en  tsampagne 

que  rannte  präsente,    Ton  n'avoit  pas  de    meUlenre  fortune 

k  espörer,  ce  qui  östant  impossible  Ton  jnge  aiBement,  qu'on 

sera  plus  liberal  en  complimens  qu'en  effects.    Ponr  sarcroit 

de  mis6re  il  arriva  avantbier  an  courrier  de  Madrid,  qni  porta 

la  nouvelle,  que  la  Canaille  poussäe  au  dösespoir  par  les  con- 

tributions  qae   les   Fran^ois   ont  ötablies    depnis  la  prise  de 

Barcellone  fasqu^^  Tortosa  et  Lerida  avoit  fait  une  revolte 

pour  lapider  le  Comte  de  Harracb  et  la  Reine  mesme  quils 

accnsoient  d'estre  canses  de  la  dilation  de  la  paix,  et  qui  ont 

ens  toutes  les  peines  du  monde  ponr  se  sauver,  de  sorte  que 

de  ce  costö  lä,  Ton  n'a  plus  rien  ä,  attendre  qu'one  paix  teile 

que  lä  France  la  voudra  donner.  —  Nons  avoBs  g^ntealament 

icy  tottt  Bujet  de  contentement;  les  opposans,  aprös  avoir  regu 

encore  an  nouveau  refos  ou  bien  devant  le  (Botbmer)  reoevoir 

au  Premier  .jour  par  Mr.  de  Lilienrot  d'aceepter  leor  protesta- 

tion,  sont  bors  d'östat  de  nons  faire  dn  mal  icy,  et  tous  les 

autres  s'empressent  ä,  nous  distinguer  ou  biea  4noasreeonnoitre; 

les  Espagnols   ont  donnö   la  yisite  ä,  Mr.  de  Boihmar  dans 

toutes  les  formes,  quoyquils  en  ayent  fait  des  difficultös  au 

oommencement;   mesme  Mr.  de  Schönborn  la  luy  a  rendue. 

Quant  aux  ambassadeurs  de  Saxe  et  Brandebonrg  Je  crois  qu'ils 

n'ont  chercb^  que  d'öviter  toutes  les  disputesi  anxquelles  ils 

craignoißnt  d'estre  angagös  pour  Tamoar  de  nous,  ne  doutant 

pas  du  reste  de  leur  bonne  volonte  pour  nous  dans  Taffaire 

de  r£lectorat.  —  Je  suis  etc. 

T.  Grote. 

ä  Stockholm  ce  29.  de  Jnillet  1702. 

Monsieur  et  trös  honor^  cousin.  —  Vous  s^avez  d^sjä,  que 
le  Comte  d'Oxenstiem  moürut  11  y  a  huit  jours  agö  de  79  ans 
et  regrettö  de  tous  ceux  qui  veulent  dn  bien  k  la  Suöde  et  au 
parti  des  alli^s.  Nostre  maison  y  perd  un  appuy  sür  de  ses 
instörets  dans  ce  pais,  et  moi  un  grand  ami  qui  m'a  con- 
stamment  donnä  des  marques  de  sa  bienveuillance.  II  a  laissä 
sa  famille  dans  une  grande  misöre  en  partie  pour  avoir  servj 
plus  fidölement  que  d'autres  et  en  partie  aussi  k  cause  du  peu 
d*oeconomie  et  d^ordre  dont  il  usoit  dans  ses  d^penses.  — 

Selon  vousy  Monsieur,  nostre  Electrice  devient  bien  ambu- 
lante et  je  commence  k  craindre,  que  nos  beaux  esprits,  que 
vous  specifiez,  ne  luy  fassent  voir  k  la  fin  plus  de  pais  qu'elle 
ne  pense.  L'exemple  de  la  Reine  Christine  me  fait  peur,  et  je 
s^y  aussi  un  peu  ce  que  c'est  que  la  contagion  du  bei  esprit. 

15* 


228 

Celay  de  Mr.  HortenBe')  döchöeroit  bientost  de  Bon  prix  sans 
sa  saure  de  sorte  que  je  ne  suis  point  surpris,  s'il  tache  k  faire 
sa  cour  aux  döpens  d^aatmy.  Quoyqu'il  soit  du  siöde  passö. 
il  n*a  pas  laissö  de  connoitre  le  gönie  de  celuy  oü  noas  sommes, 
et  en  8*y  accommodant  il  t6moigne,  qu'il  D*a  pas  ponr  rien 
blanchi  dans  les  antichambres.  —  Je  ne  cesseray  jamais  d'estre  ete. 

T.  Grote. 


vni. 

Vaul  t^ott  ^c^ö  an  Slttn* 

l. 

4  Berlin  ce  -^  d'Aonst  1699. 

Je  Vons  suis  infiniment  obligö,  Monsiear  mon  trös  eher 
fröre,  de  Votre  eher  sonvenir.  On  ne  Vons  onblie  pas  non 
plus  icy  et  Je  Vons  asseure,  qulls  se  passent  peu  de  joors,  oö 
je  ne  Vons  souhaitte  de  retour.  H  demeure  ferme,  qne  Mess. 
de  Ghwalkowsky  et  de  Berchem  se  trouveront  le  21.  de  ce 
mois  an  lieu  agröö  pour  les  conförenees  des  limites.  Quand 
lear  instmetion  füt  coneertöe  dans  le  conseil  il  y  a  3  jonrs, 
S.  A.  £1.  döclara  tont  hant,  qu*£]le  dösiroit  rien  que  ce  qu'Elle 
pouvoit  pretöndre  avec  droit  et  justice.  Monseignenr  le  Duc 
de  Zelle  dit  la  m6me  chose,  comme  j'ay  eu  Phonneur  de  Fen- 
tendre  de  sa  propre  bouohe;  si  donc  Taffaire  ne  succöde  pas, 
ce  sera  la  faute  de  cenx,  qni  la  traitteront  Mais  je  venx 
espörer,  que  tont  ira  bien.  Gar  J*ay  fait  tont  ce  qui  m*a  östö 
possible,  pour  y  bien  pröparer  les  cfaoses.  Mr.  Schmettau  et 
moy  Vons  sommes  infiniment  Obligos,  de  nous  avoir  recommandö 
4  S.  Alt.  ^lectorale  Votre  sörönissime  Maitre,  comme  Vons 
connoiss6s  la  droitnre  de  nos  intentions  et  le  dösir  que  nons 
avons  de  cimenter  une  parfaite  union  entre  nos  Maitres.  Vons 
n*aurös  rien  advancö,  dont  Vous  serös  dösavoaö  de  nous. 

Que  Vous  Ostes  heureux  de  servir  dans  une  cour  tranquille 
et  de  n^estre  point  battu  de  tant  d'orages  qu'il  nous  faut  essu- 
yer  dans  la  notrel  Vous  sgavös,  quelle  bourrasque  j'ay  souffert 
depuis  peu;  mais  aprös  avoir  parlö  au  Maitre  möme,  et  d*nn 
ton  et  maniöre  que  convient  4  un  coeur  droit  et  une  bouche 
innocente,  je  me  vois  un  peu  rötably  dans  le  calme,  pourveu 
que  cela  dure. 

U  n'y  a  point  de  donte,  que  la  France  n'applique  toute  son 
attention  sur  Töstat  et  la  santö  du  Roy  d'^spagne  et  que  nous 


1)  %hh^  Hortensie  Mauro. 


229 

sommes  4  la  veille  des  plus  grandes  röTolutions,  qa*il  y  a  eu 

daoB  plosiears  m^cles,  si  sa  mort  devoit  arriver  bientot   Qael 

bonheur  seroit-ce  dono  pour  notis,  si  noB  Maitres  B'entendoient 

Inen  et  s'nnissoient  d'intöreat  daoB  cette  coiyonotnre.    C'en  est 

nn  ^and  pour  Voub,  qne  cette  parfaite  imion  de  eoean  et  de 

volonte  entre  Toncle  et  le  neveu,  dont  il  n'y  a  guöres  eu 

d^exemple,  et  qai  Voub  fortifiera  plus  que  vingt  mille  braa  ne 

feroient.  —  Je  Voub  prie,  de  me  mander,  quand  nouB  aurons 

le  bonheur  de  Voub  revoir  icy  et  d'etre  perouadö  que  je  buib 

Bans  rÖBenre  etc. 

FuchB. 
2. 

De  Berlin  ce  26.  d'Aoast  1699. 

20 
Votre  demiöre  du  *öa  d'AoÜBt  m'a  donnö  d'autant  plus  de 

joye,  Mona,  mon  trÖB  eher  fröre,  qu'elle  contlent  des  marqucB 
viveB  et  BolldeB  de  la  contmuation  de  Votre  chöre  amitiö 
et  me  fait  espörer  Votre  prompt  retour,  que  je  Bouhaitte  ä.  tont 
moment,  östant  Bi  fort  accouBtumö  k  Votre  maniöre  d^agir  sin- 
cöre  et  obligeante,  que  je  ne  pourroiB  paB  Boufitir,  d'en  CBtre 
longtempB  privö. 

NoB  commiBBaireB,  qui  doivent  traitter  Bur  Icb  diffiörenB  des 
confins,  seront  dösjä  ehsemble,  et  puisque  Voub  m'asseurös  si 
fort  des  bonnes  Instructions,  qu'ont  les  votres,  et  que  je  Voub 
puls  encore  une  fois  aaseurer  du  röciproque  de  notre  costö/  il 
faut  cBpörer,  qu'ils  ne  se  söpareront  pas  sans  avoir  dissipö  ces 
brouillards,  qui  nous  ont  si  sonvent  et  si  fort  troublös,  afin  que 
nous  puissionBbientdtjouiricy  du  bonheur,  que  S.Alt  Sör.  Mon- 
seigneur  le  Duc  de  Zelle  nous  fait  espörer,  de  rövörer  en  sa  per- 
Bonne  le  plus  agö  Prince  en  AUemagne  et  le  plus  honn^te  homme. 

NouB  avons  aussi  eu  des  advis  du  partage  de  la  monarchie 
d'^spagne,  dont  Vous  faites  mention.  Si  cela  se  trouve  vöri- 
table,  on  pourra  toumer  les  anciennes  fables  du  partage  de 
Jupiter,  Ploton  et  Neptune  en  yöritös,  car  il  me  semble,  que  le 
partage  de  ces  trois  dieux  n'aura  pas  östö  si  difficile,  que  celuy 
des  royaumes  et  terres  d'Espagne.  II  est  ä  craindre,  qu'on 
n'aura  pas  le  repos  k  si  bon.  prix.  Mais  que  nous  importe-il, 
pourveu  qu'il  y  alt  tousjours  une  bonne  et  parfaite  intelligence 
entre  nos  chers  Maitres.  On  parle  du  changement  avec  Mr.  de 
Stepnay,  mais  Vous  syavös,  que  les  rösolutionB  peuvent  se 
changer.  Autrement  je  sgay  bleu,  que  nos  seätimens  sur  ce 
Bujet  sont  les  m^mes.  Les  personnes  dont  Vous  Vous  Sstes 
souvenu,  Vous  en  Bont  infinement  Obligos  et  Bouhaittent  Votre 
retour.    Je  röpöte  rasseurance  de  mcB  respects  etc. 

Fuchs. 


230 

3. 

De  BerKn  ce  8.  d'Oct  170a 

J'aj  68t6  ravj,  MonBieur  mon  trte  honorö  fröre,  de  rece- 
▼oir  des  marqneB  de  Vostre  eher  Souvenir;  je  Vous  aorois 
donnö  des  miennes  piatot,  d  j^avois  s^en,  oA  Vous  rencontrer.  Ne 
eroyÖB  pourtant  pas,  que  Vous  ajös  östö  oubliö ;  bien  loin  de  cela, 
je  Vous  regrette  ä  tont  moment,  pulsqu'  hornüs  Mr.  de  Schmettan 
je  ne  trouve  icy  personne,  k  qui  parier  ä  coeur  ouvert,  eomme 
nous  avons  aceontumö  de  faire  entre  noas.  Je  ne  Vous  s^au- 
rois  exprimer  la  joye  que  j^ay,  qae  Vos  voeux  seront  accom- 
plys  et  Talliance  ötemelle  renouvellöe  entre  nos  Sörön.  Maitres. 
Je  n'ay  pas  vü  ce  que  Mr.  le  Ck>mte  de  Dohna  a  envoyö  icy, 
sans  doute  parceqne  la  cour  a  östöe  absente  et  Test  encore, 
car  je  ne  crois  pas,  qu*on  m*en  veuille  faire  un  secret,  östant 
connüy  que  je  n*ay  rien  tant  soubaittö  ny  conseillö  que  ce 
renouvellement,  et  S.  A.  £1.  mdme  m^a  dit,  qu'EUe  avoit  donnö 
ordre,  que  Talliance  devoit  demeurer  en  tout  conune  eile  östoit 
et  estre  ainsi  renouvellöe.  On  parle  tousjours  du  voyage  de 
Prasse  et  presque  ouvertement  du  dessein  connü,  mais  il  n*y 
aura  point  de  jour  fixö,  avant  que  Madame  PElectrice  soit  de 
retour,  de  sorte  que  Vous  aurös  encore  assös  de  temps  pour 
retourner  et  pour  Vous  öquipper;  car  je  me  flatte  tousjours, 
que  Vous  serös  du  voyage  aprös  Talliance  renouvellöe  et  Tautre 
difficultö  applanie ;  et  je  le  souhaitte  passionnement. 

Je  suis  infinement  obligö  k  Mr.  le  Comte  de  Platen  de 
rhonneur  q^uil  me  fait,  de  se  Souvenir  de  moy;  je  Vous  prie 
de  Tasseurer  de  mes  respects  et  Services  aussi  bien  que  Mr. 
de  Görtz,  dont  nous  sommes  tousjours  trös  humbles  serviteurs, 
Mr.  de  Scbmettau  et  moy. 

Nous  sommes  attentifs  ä.  ce  que  la  cour  Imperiale  fera 
sur  la  belle  öchappöe,  que  Tassemblöe  de  Nilrenberg  a  faite. 
Au  reste  point  de  divertissement  icy  dans  Tabsence  de  notre 
belle  cour.  Je  Vous  prie,  de  me  mander,  quand  Vous  croyös 
etre  de  retour  icy.    Je  suis  ä  Jamals  etc. 

Fuchs. 

De  Berlin  ce  30.  d'Oct.  1700. 

Je  s^ay,  Monsieur  et  trös  eher  fröre,  que  Vous  avös  assös 
d'indulgence  et  de  bontö  pour  moy,  que  d'excuser  mon  silence 
de  deux  ordinaires  causö  par  mes  distractions.  Je  Vous  fölicite 
de  notre  traittö  condü  il  y  a  trois  jours,  qn'on  a  approuvö  le 
projet  envoyö  et  donnö  ordre  k  Mr.  le  Comte  de  Dohna,  de 
le  signer.    On  n^a  pas  vouln,  que  j^  eusse  part,  mais  j*en  ay 


231 

autant  de  joje,  que  si  je  Tavois  fait  seul.     Pourveu  quo  les 
bonoes  choses  se  fasBent,  qa'importe,  par  qai? 

La  condaite  de  Fassemblöe  de  Nürenberg  ne  peat  pas  etre 
louöe  de  qui  que  ce  soit,  qai  a  encore  une  goutte  de  sang  Alle- 
mand  dans  ses  veines;  c'est  le  Bentiment  de  touB  les  honnStes 
gens  de  notre  cour;  et  S.  A.  £1.  möme  a  temoignö  sa  displi- 
cence  aa  Marggrave  d^Anspach,  qui  y  a  vonlu  prendre  pari. 

Enfin  Mr.  d'Obdam  est  party  de  nous.  Revends  donc  bien 
vite  pöur  remplir  sa  place,  car  ce  Beroit  trop,  de  perdte  deux 
brayes  et  honn^tes  gens  ä  la  fois.  J'anray  aprösdemain  an 
bonheur  extraordinaire.  II  est  demain  joor  de  naisBance  de 
notre  incomparable  lElectrice;  mais  comme  il  est  dimanche,  son 
Alt  £l.  a  remis  le  festin  et  la  r^joulBsance  de  ce  joar  14  Job- 
qa'4  landy,  qu'Elle  veat  venir  ä  Malchaa,  pouf  le  cölöbrer  en 
ce  petit  Heu  U.  Ma  joye  seroit  parfaite,  si  Voas  poaviös  etre 
de  la  partie.  Mais  on  se  soaviendra  toasjoars  de  Voub  et  sar- 
toat  de  cette  grande  et  Bör^nissime  maisön,  qui  nooB  adonnöe 
une  PrincesBe  si  accomplie.    Je  sais  etc. 

Fachs. 

De  Berlin  ce  29.  de  Mars  1701. 

J^östoiB  sar  mon  döpart  de  Königsberg,  MonBieur  laon  trös 
eher  fröre,  lorsqae  je  res^os  Thonnear  de  Votre  lettre  du  20.  de 
F6vrier.  Le  voyage  que  j^ay  fait  en  suite,  m'a  emp^chö  d^y 
röpondre  piatot ;  mais  östant  i  cette  heure  retoumö  en  lieu  de 
repos,  je  reprends  avec  joye  la  plume,  pour  Voas  asBeurer, 
qu^en  qaelque  liea  que  je  me  suis  trouvö  aprös  notre  demiöre 
Separation,  je  Voas  ay  toasjoars  conservöe  la  place^  qae  Voob 
avös  depuis  long  temps  en  mon  östime  et  amiti6.  II  s'est  passö 
bien  de  grandes  choses  depuis  que  je  n^ay  pas  ea  rhonneur  de 
Voas  voir.  Notre  grande  affaire  de  Prasse  s'est  terminöe  fort 
heureusement;  plüt  4  Dien,  que  celle  de  la  succession  d^Elspagne 
edt  une  fin  anssi  paisible.  Jamals  les  choses  du  monde  ont 
östöes  si  embrouillöes  qa^elles  le  sont  prösentement,  et  nous 
paroissons  dtre  ä,  la  veille  ou  d'un  esdavage  ötemel  ou  d^un 
affiranchissement  heureux.  Dien  nous  donne  le  demier  et  an 
bon  dönouement  4  ces  grandes  affaires.  Si  les  demiöres  lettres 
d'Angleterre  ont  dit  vray,  on  pourroit  bientot  avoir  lieu,  de 
föliciter  la  Sörönissime  maison  de  Luneboorg  de  trois  belies 
couronnes.  Je  connois  des  gens  qui  le  feroient  de  bon  coeur. 
Voas  me  mandös,  que  nous  reverrons  bientot  en  notre  cour 
Mr.  d'Obdam;  j'en  suis  ravy,  car  je  Taime  yöritablement  Mais 
n^en  sera-t-il  pas  autant  deVous?  Je  le  souhaitte  de  toutmon 
coeur  pour  la  m^me  raison.   Les  beanx  joam  d!M  vont  revenir 


232 

ä  Malchau,  pourveu  que  la  mauvaise  constellation   dans   le 

monde  nous  en  laisBera  jouir.    Qaoy  qiiMl  en  soit  je  demeure 

touBJoars  etc. 

Fachs. 

De  Berlin  ce  26.  de  Juill.  1701. 

Je    n'aurois    pas  tardö  jusques  icy,    Monsieur  mon  trös 

honorö  fröre,  de  röpondre  4  Votre  chöre  premiöre  lettre,  s'il  n'ötoit 

que  j'ay  tousjours  attendu  qu*on  m^envoyeroit  la  requete  de 

Afr.  de  Ellencke,    qu^il  Vous  a  plÜ  me  recommander.   —    Au 

reste,  eher  fröre,  nous  vivons  icy  k  Tordinaire;  Vous  connois- 

BÖS  la  cour  de  Brandenbourg,   qui  est  une  grosse  mer,  c*est 

tout  dire.    Vous  avös  raison  ä  la  Votre  de  faire  un  bon  ac- 

cueil  aux  Mylords  Anglois.    On  ne  trouve  pas  tous  les  jours 

ce  qu'il  Vous  apportent  et  quand  il  n^y  auroit  que  la  considö- 

ration  et  la  gloire,  ce  seroit  assös.    Comme  notre  cour  est 

söparöe  et  que  la  Reine  est  tousjours  k  Lüzenbourg,  on  ne 

voit  quasi  Mr.  et  Mad.  de  Kielmansky;  i)  j'eus  pourtant  le  bon- 

heur  avanthier  de  saluer  celni-cy  ä  la  cour.    Le  Roy  se  prö- 

pare  draller  k  la  chasse  dans  la  Vieille-marche,  c'est  ä  dire  en 

Votre  voisinage.    Ma  bonne  femmeVous  est  infiniment  obligöe 

de  Votre  souvenir.    Le  Feldmaröchal  partira  Inndy  pour  les 

bains  de  TepHtz.    Je  suis  etc. 

Fuchs. 

7. 

4  Berlin  ce  6.  de  Sept.  170L 

Si  je  n'ay  pas  röpondu  plutot  ä  Tobligeante  lettre,  qu'il 
Vous  a  plu  m'öcrire  du  31.  de  Juillet,  Monsieur  et  trös  eher 
fröre,  il  faut  Timputer  k  la  course  que  j'ay  östö  obligö  de  faire 
avec  le  Roy  vers  les  pays  de  la  Vieille-Marche  et  de  Magde- 
bourg,  dans  laquelle  je  me  suis  teliement  tronyö  abbattu  par 
les  grandes  chaleurs,  que  je  ne  pouvois  presque  pas  remuer 
pied  ny  patte. 

Vous  aurös  dösjä  appris  sans  doute  le  sujet  pourquoy  Mr. 
le  Comte  Christophe  deDohna  a  voulu  quitter  la  cour  pour  la 
seconde  fois.  La  patience  est  la  vertu  la  plus  nöcessaire  k  la 
cour  et  pourtant  la  plus  difficile  a  apprendre.  II  y  a  appa- 
rence,  qu*il  sera  encore  suivy  de  quelques  autres  cas.  Vous  ne 
ponvös  pas  ignorer,  en  quelle  Situation  est  prösentement  nostre 
cour,  que  j'ötudie  depuis  36  ans  sans  y  comprendre  rien  par 
les  grands  changemens  qui  s^y  fönt. 

Je  vis  hier  k  Luzembourg  un  de  vos  Anglois,  qui  faisoit 
la  rövörence  k  la  Reine:   on  dit  que  c'est  un  homme  d'esprit 


I)  sie!  Kielmannsegg? 


233 

et  d^agr^able  conversation ;  ü  se  loue  fort  des  graces  et  honn§- 
tet^s  qu^on  fait  aux  Anglois  ä.  Hannovre;  Diea  veuille,  que 
Vous  ne  receviös  Jamals  des  ambassades  plus  dösagröables. 
Noas  sommes  icy  ögalement  attentifs  sur  les  nouvelles  de  la 
Haye  et  de  Courlande.  — 

La  Constitution  präsente  des  affaires  de  TEurope  ressemble 
ä  ce  qui  me  paroit  4  un  gros  et  öpais  nuage  qu^on  regarde 
venir  de  loin,  sans  pouvoir  jager,  sMl  crevera  ou  s'il  se  dissi- 
pera.  Peu  de  temps  nous  en  öclaircira.  La  yöritö  est,  que 
moy  ayant  vieilly  dans  les  affaires  du  monde  aprös  les  60  ans 
passös,  je  n^ay  Jamals  vu  les  cartes  si  brouillöes,  qu'elles  le 
sont  pr^sentement.  Dleu  nous  fasse  avoir  ou  une  palx  con- 
stante  ou  une  g^erre  heureuse  et  qui  asseure  notre  libert^. 

Je  Vous  suis  obllgö  de  la  part  que  Vous  voulös  prendre 
dans  la  grace,  que  l'Empereur  aussi  bien  que  le  Roy  m^ont 
voulu  faire  en  m^me  temps,  de  me  donner  le  dtre  de  Baron. 
C^est  la  contresignature  qui  me  Ta  fait  accepter:  sans  cela 
Vous  savös  bien,  que  la  vanitö  ne  me  domine  pas.  Je  vous  etc. 

de  Fuchs. 

8. 

De  Berlin  oe  29.  d'Oct.  1701. 
Vous  me  connoiss^s  assös,  Monsieur  mon  trös  eher  fröre, 
pour  ne  me  juger  pas  capable,  de  garder  un  si  long  silence 
envers  an  amy  de  Votre  calibre  sans  cause  et  sans  raison.  — 
Je  crois,  que  Vous  avös  vü  depuis  peu  Mr.  de  Schmettau  et 
qnll  Vous  aura  Informö  de  l'^stat  de  nos  affaires,  c'est  pour- 
quoy  j'esp^re,  que  Vous  me  dispenser^s  de  redites,  qui  ne  peu- 
vent  pas  etre  trop  agröables.  II  faut  pourtant  que  je  Vous 
mande  une  affaire,  qui  est  arrivöe  aprös  le  döpart  de  Mr.  de 
Schmettau:  c'est  que  Mr.  le  Grand  Maröchal,  le  Comte  de  Lot- 
tum  a  obtenu  sa  dömission  de  la  Charge  de  Gr.  Maröchal  de 
la  cour,  en  gardant  pourtant  ses  autres  empioys  comme  de 
Gouverneur  de  Spandau,  de  Conseiller  priv6  de  guerre,  de  Lieut.- 
Gönöral  et  le  rögiment.  En  m^me  temps  on  a  ostö  le  scellö 
qui  östoit  mis  dans  la  maison  de  Mr.  de  Wense,  et  aussi  la 
garde,  de  sorte  que  la  maison  est  libre  ä  cette  heure;  plüt  k 
Dieu  qu41  le  fut  aussi.  Ces  öchantillons  Vous  peuvent  faire 
juger  du  reste,  pour  nous  autres  icy,  ce  sont  nos  le^ons  ordi- 
naires,  qui  nous  apprennent,  combien  les  pas,  qu'on  fait  i  la 
cour,  sont  chancellans  et  quMl  n'y  a  rien  de  stable  nydeferme 
dans  ce  monde.  Non  obstant  cela,  Vous  pouvös  conter  sur 
Tasseurance  que  je  Vous  donne,  que  je  seray  ä  Jamals  etc. 

de  Fuchs. 


234 

9. 

Berlin  ce  26.  de  Nov.  1701. 

J*ay  re^u  et  lu  avec  beaueoup  de  joye  et  de  satisfaction, 
Monsieur  et  mon  eher  fröret  la  derniöre  lettre  qa^il  Vous  a  plu 
m'öcrire  du  20.  de  ce  mois.  Madame  de  Schmettau  m^a  fait  nn 
detail  si  exact  et  si  agröable  de  toutes  les  graces  et  honnStet^a 
qu'elle  a  receaes  i  Herrenhaasen  et  h  Hannovre,  qae  je  ne 
s^urois  pas  m^empSefaer  d^y  prendre  ma  part  et  d^entrer  dans 
les  obligations  de  ressentiment  et  de  reconnoissance,  que  noos 
en  devons  avoir  tonte  notre  vie.  Anssi  le  fais-je  de  bon  coeur 
et  VouB  Bnpplie,  de  le  faire  connoitre  partout,  oü  Yous  le 
trouverös  bon  et  nöcessaire. 

On  ne  m'a  rien  dit  touchant  Taffaire  de  la  primogöniture, 
dont  VouB  me  parlös.  On  connoit  les  sentimens  que  j^ay  en 
cette  affaire-14  et  autres  semblables,  qui  ont  pour  fondement 
rhonnenr  et  la  bonne  foy ;  c'est  peutetre  pourqnoy  je  n^en  en- 
tends  guöre  parier  et  ainsi  je  n*auray  garde  d'en  faire  mention 
le  Premier.  — 

Je  ne  Vons  s^anrois  rien  dire  encore  de  pröcis  ou  de  cer- 
tain  snr  le  voyage  de  notre  Reine,  k  Vous  dire  le  vray:  Vous 
nous  oterös  pour  un  temps  le  jour  et  la  Inmiöre;  mais  comme 
je  s^ay  que  la  Reine  sonhaitte  ce  petit  voyage  et  que  je  fais 
profession  d'6tre  de  ses  plus  fidöles  domestiques,  je  vondrois 
bien,  qu'elle  eüt  le  contentement  de  revoir  une  bonne  möre  et 
un  eher  fröre,  et  j'espöre  qu^ElIe  y  röuacira. 

Ce  seroit  bien  pour  moy  le  plus  grand  contentement  que 

)e  pourrois  recevoir,  que  de  passer  encore  une  fois  par  Han- 

novre  et  d*y  voir  ceux  qui  me  fönt  Thonneur  de  me  conserver 

leur  chöre  amitiö;  mais  ä  moins  que  le  Roy  n*aille  ä  Glöve,  oü 

il  n'y  a  pas  d'apparence  prösentement,  je  n'ay  pas  lien  de  Tes- 

pörer.  Nous  sommes  a  la  veille  de  grandes  rövolutions,  le  bon 

Dieu  vneille  qu^elles  soient  heureuses  pour  nous!  J'espöre  qu'on 

sera  content  chös  Vous  de  la  rösolution  qu*on  a  prise  touchant 

la  marche  des  trouppes.    Je  suis  etc. 

de  Fuchs. 
10. 

De  Berlin  ce  28.  de  Fövr.  1702. 

J'ay  bien  receu,  Monsieur  et  trös  eher  fröre,   oelle  qu'il 

Vous  a  plü  m^ecrire  du  23.  de  Fövr.  Que  je  Vous  porte  envie 

par  del4,  de  vivre  doucement  et  de  n*avoir  pas  4  apprehendre 

des  troubles  ny  des  changemens.    Les  nötres  commencent  ä  se 

fixer  un  peu,  et  11  faut  espörer,  qu*aprös  la  pluye  le  beau  temps. 

Mess.  de  Chwalkowsky  et  dllgen  n'ont  rien  k  oraindre,  et  üb 

ont  pris  Tallarme  sans  aucun  sujet,  et  sur  des  bruits  de  ville, 

qu'on  appelle  icy  ^fii^mQrft-SntunQfn ;  Mr.  le  Comte  deDohna  a 


235 

pajö  de  prösence  d'esprit  et  de  sagesBe,  et  il  n'a  riea  k  craindre 
non  plus,  puisqu'il  a  seeu  conjurer  Torage,  qu'il  n'a  pas 
crevö  en  TabBence  de  le  Reine,  laqnelle  nous  attendons  icy 
avec  la  derniöre  impatience,  pour  noas  rammener  le  calme  et 
rassenrer  les  esprits. 

NouB  ayonB  sajet  d'apprehendre  la  sitoation  des  affaires  en 
Pologne;  le  Roy  de  Suöde  ne  fait  rien  sans  un  concert  pröalable 
avec  les  grands  et  les  principaux  de  la  Röpubliqae.  Jusques 
icy  on  ne  s^avoit  pas  pröcisement,  oü  tendoit  sa  marche,  mais 
la  poste  d'aajoordhay  a  apportö,  qu'il  fait  jetter  un  pont  snr 
la  Memel  dans  \i  Samogitie,  ce  qui  est  le  cbemin  de  Pologne 
et  de  Varsovie.  Le  Roy  mon  Maistre  se  met  snr  ses  gardes 
et  envoye  encore  en  Pnisse  deux  rögimens  de  cavallerie  avec 
les  grands  mousqaetaires  et  les  gens  d'arme,  de  sorte,  qae  nous 

y  aurons  un  Corps  d'armöe  de  j^  honunes,  k  s^avoir  dix  mille 

de  trouppes  reglöes  et  de  vieilles  bandes  et  cinq  mille  des 
miJices  du  pays.  G'est  pour  attendre  les  6vönemens,  qui  sont 
douteux,  puisquil  ne  s'agit  pas  moins,  que  de  conserver  ou  de 
perdre  un  royaume  pour  le  Roy  de  Pologne«  Gar  c'est  Ml- 
dessus  que  roule  le  projet  du  Roy  de  Suöde  et  de  ses  adhörans. 
Une  81  violente  agitation  ne  se  peut  pas  faire  saus  que  les 
voisins  ne  s'en  ressentent  un  peu  et  se  voyent  oblig^  de  se 
mettre  en  bonne  posture.  Ce  qui  est  le  plus  Strange  c'est  qu'on 
mande  de  Varsovie,  que  la  cour  ne  fait  que  de  prendre  les 
divertissemens  du  cameval,  comme  si  de  rien  n'östoit  Je 
suis  etc. 

Fucbs. 

IL 

De  Berlin  ce  23.  d'Aoust  1702. 

Je  Vous  rends  encore  une  million  de  graces,  Monsieur  mon 
trös  eher  fröre,  de  ce  que  non  obstant  les  grandes  chalenrs 
qu'il  faisoit  en  ce  temps-U  Vous  eütes  la  bont^,  de  me  venir 
voir  i  mon  passage  par  Hannovre.  Mais  je  Vous  suis  double- 
ment  obligö  d'avoir  si  bien  voulu  eiöcuter  la  priöre  que  je 
Vous  fis  de  m'ezcuser  auprös  de  S.  A.  £l.,  que  je  passois  sans 
recevoir  ses  ordres,  et  de  n'avoir  attirö  d'EUe  une  sigracieuse 
röponse.  J'espöre,  que  je  seray  plus  faeureux  et  moins  presse 
une  autre  fois.  Ge  m'a  6st6  une  grande  joye  et  consolation 
d'avoir  encore  pü  rendre  icy  mes  devoirs  ä  Son  Alt.  Royale, 
Madame  FEIectrice;  Elle  m'a  tömoignö  de  les  agröer.  Gette 
Princesse  a  fait  beaucoup  de  bien  icy  auprös  du  Roy;  j'aurois 
sonhaittö  de  tout  mon  coeur,  qu'EUe  y  eüt  pü  encore  demeurer 
quelque  temps,  pour  Taffermir,  ear  je  ne  crainB  pas  sans  raison, 


236 

qu'aprös  son  döpart  il  n*y  ait  des  penonnes,  qoi  taeheront  de 
dötraire  le  bien  qu'EIle  a  fait  icy. 

Je  ne  fus  pas  si  tost  arrivö,  que  Mr.  Heusch  me  porta  an 
präsent  magnifiqae  et  brillant  de  la  part  de  S.  Alt.  El.  et  da 
Sörön.  Duo;  je  Tay  regeu  avec  la  soomission  et  la  reeonnoissaace 
qu'on  doit  aax  marques  de  bienveillance  et  de  bontö,  qae  de 
si  grands  Princes  daignent  nous  donner.  Mais  Voas  me  feröa 
un  plaisir  extröme,  mon  trös  eher  fröre,  si  Voas  voalös  sap- 
plöer  4  mon  döfaat  et  marqner  ä  S.  A.  i\.  la  profonde  y6nö- 
ration  que  j'ay  poar  ses  graces  et  bontös,  dont  Je  me  promets 
la  continnation.  Comme  je  s^ay,  qae  Voas  prenös  part  ä  toat 
ce  qui  m'arrive  de  bon,  je  dois  Vous  informer,  qae  j'eas  avant- 
hier  le  bonhear  de  voir  Madame  r^lectrice  k  Malchaa  et  de 
lay  präsenter  et  aaRoy  an  petit  möchant  diner,  dont  poartant 
Elle  me  fit  la  graee  d'en  estre  eontente  et  surtont  da  liea  qoi 
lay  plaisoit  beaucoap.  Mais  nous  allons  perdre  bientost  cette 
grande  Princesse  poar  an  temps,  puisqa*Elle  veat  partir 
vendredy  procbain.  Je  Voas  asseare,  qae  j'en  sais  affligö 
particali6rement  et  poar  des  grandes  raisons. 

Poar  des  noavelles  je  n'en  ay  prösentement  k  Voas  mander, 
mais  on  les  attend  de  toas  costös,  Diea  vaeille,  qa*elles  soient 
bonnes.  Je  me  recommande  k  Yotre  illustre  ministöre  et  suis 
k  Jamals  etc. 

Fuchs. 

12. 

De  Berlin  ce  12.  de  Sept.  1702. 

S'il  nous  östoit  permis,  de  souhaitter  quelque  chose  icy,  je 
veui  dire  ceux,  qui  prennent  k  coeur  Pintörest  de  la  Maison 
Royale,  ce  seroit  de  voir  tonsjours  en  cette  cour  Son  Alt 
Royale,  Madame  Votre  l^lectrice,  cela  nous  procureroit  un  bien 
infiny,  östant  vray,  que  notre  Roy  a  de  Töstime  et  de  la  con- 
fiance  en  Elle,  plus  qu'en  toute  autre  personne.  Nous  eümes 
dimanche  passö  le  contentement,  de  voir  aller  notre  Prince 
Royal  k  la  sainte  c6ne  pour  la  premiöre  fois:  il  fut  examinö 
publiquement,  et  cette  cörömonie  se  fit  avec  tant  de  marques 
de  tendresse  de  tous  les  spectateurs  pour  le  Prince  Royal,  qu'il 
n*y  en  avoit  guöre,  qui  n'efit  les  larmes  aux  yeux  et  n'en  füt 
tonchö  au  vif.  Dieu  nous  le  conserve;  je  suis  fort  trompö  öa 
ce  sera  un  jour  un  des  plus  grands  et  des  plus  louables  Princes, 
que  nous  ayons  eu  depuis  longtemps.  Le  lendemain  aprös, 
qui  fut  un  jour  de  conseil,  le  Roy  döclara,  quil  avoit  resolu 
de  faire  entrer  le  Prince  Royal  dans  le  conseil  d'östat  Vous 
jugerös  aisement,  que  nous  ne  sommes  pas  fachös  d'avoir  un 
tel  tömoin  de  notre  zöle  et  fidölitö. 


237 

Le  plus  grand  avantage  qae  les  Imp^riauz  od!  eu  en  Italie, 
danB  le  farieax  chocq,  qni  s*y  est  fait,  c'est  de  n^avoir  pas  östö 
pouBsö,  comme  les  Fran^ois,  sup^rieurs  en  nombre,  Tavoient 
prösumö.  Mais  comme  il  y  a  encore  beaucoup  k  faire,  il  faut 
espörer,  que  Dieu  secondera  encore  la  bonne  chose  et  les  justes 
armes  de  Tfimperear. 

Je  Vons  jure,  mon  eher  fröre,  que  je  ne  soubaitte  rien  tant 
que  de  voir  finir  ces  miserables  disputes  qull  y  a  encore  entre 
nous  et  Celle.  Permettös  moy,  que  je  m'en  rapporte  k  Mr. 
Heys;i)  il  y  a  des  gens  qui  prennent  plaisir,  ä,  brouiller  les 
cartes,  et  qoi  sont  capables  de  gäter  plus  dans  une  heare  que 
dlionnötes  gens  ne  peuvent  redresser  en  nn  an.  Enfin  il  y  a 
de  la  durete  de  part  et  d'autre  dans  ces  fröqnens  arrets,  dont 
les  innocens  sonffrent  le  plus.  Les  affaires  de  Pologne  sont 
encore  un  cfaaos  remply  de  tönöbres;  il  n^  a  que  Dieu,  qui  en 
puisse  tirer  la  lamiöre  de  la  paix.    Je  suis  touBJonrs  etc. 

de  Fuchs. 

De  Berlin  ee  31.  de  Döc.  1702. 

Je  Voos  rends  graces  trös  humbles,  Monsieur  et  mon  trös 
eher  fröre,  des  bons  voeux,  dont  il  Vous  a  plü  me  rögaler  k 
Tentröe  du  nouvel  an,  ce  sont  autant  de  marques  de  Votre 
chöre  amitlö,  que  je  ne  s^aurois  mieux  reconnoitre  qu^en  priant 
Dien  de  Vous  rendre  an  double  tont  le  bien  que  Vous  me 
dösfarös:  ce  que  je  fais  de  bon  coeur. 

L'ordinaire  de  Pologne  d'hier  nous  a  apportö,  qu^on  y  a 
derechef  fait  un  senatus  consultum,  qui  semble  vouloir  dite 
quelque  ohose  en  faveur  du  Boy  de  Pologne,  mais  qui  en  effet 
ne  fera  qa*aigrir  d'avantage  le  Roy  de  Suöde.  Ce  que  je 
trouve  de  plus  nuisible  pour  le  Roy  de  Pologne  c^est  la  grande 
döfiance,  que  tous  les  Grands  de  Pologne  ont  congue  contre 
luy,  car  ils  luy  imputent  encore,  qu'il  a  fait  sonlever  les  Co- 
saques  contre  la  Röpublique.  Enfin  le  terme  fatal  des  dösordres 
en  Pologne  semble  approcher,  car  les  Suödois  sont  dösjÄ  dans 
Varsovie  et  le  faux  bruit  de  la  mort  du  Roy  de  Suöde,  qu*on 
a  entretenu  avec  tant  de  soin  est  dissipö :  il  y  a  peu  de  chemin 
k  faire  depuis  Varsovie  jusques  k  Thoom,  et  il  n^y  a  que.  le 
temps  mol  (sie)  et  changeant,  qui  puisse  arröter  quelque  temps 
les  desseins  du  Roy  de  Suöde.  Ce  sont  les  peuples  du  Nord, 
qui  tiennent  encore  la  campagne  au  fond  de  Thyver.  Les 
autres  dölibörent  k  cette  heure  dans  les  cabinets  ce  quUls 
auront  k  faire  dans  la  campagne  proohaine.   Pour  moy,  je  suis 

1)  Heusch. 


238 

persnadö,  que  tant  que  les  Alliös  demenreront  bien  unis  enflemble, 

ils  auront  le  desBUB  sur  la  France,  quelques  effortB  que  cette 

couronne  fasBe  et  mSme  quelques  advantages  qu'elle  remporte. 

On  fait  icy  des  grands  pröparatifs  pour  ranuiversaii-e  du 

couronnement,  et  surtout  pour  la  föte  de  FOrdre,  qui  sera  fort 

solennisöe.    La  Reine  partira  immödiatement  aprös  et  on  croit 

encore,  que  la  Oomtesse  de  Wartenberg  Faccompagnera;  et  si 

Vous  estes  encore  un  de  ses  vieux  gaJans,  Vous  aurös  sujet 

de  Vous  röjouir;  on  parle  aussi  du  Prince  Royal,  mais  cela  est 

encore  incertain.     Je  suis  pourtant  asseur^,   que  Vous  auri^s 

de    la  joye  par  [del4  de  le  voir:   car  11  n^y    a  rien  de  plus 

charmant  ny  de  plus  obligeant  et  cela  sans  fard;  sa  conduite 

est  Celle  d'un  homme  de  30  ans,  et  si  le  bon  Dieu  nons  con- 

serve  ce  Prince,  il  promet  de  nous  ramener  le  siöcle    d'or. 

J^eus  le  bonheur  il  y  a  quatre  jours  de  faire  quelque  petite 

röjouissance  dans  ma  maison  au  Roy,  ä  la  Reine,  au  Prince 

Royal  ei  i'toute  la  cour;  il  y  eut  bal  aprös  le  souper,  auquel 

se  trouvörent  plus  de  100  masques.    J'eus  la  satisfaction,  que 

toute  la  compagnie  tömoigna  d*etre  contente  de  mes   petita 

efforts  et  surtout  la  Reine,  qui  fut  en  toute  maniöre  la  Reine 

de  la  f§te.  •—  Je  suis  etc. 

Fuchs. 

14. 

De  Berlin  ce  2S.  de  Janv.  1703. 

Vous  avös  prösentement  auprös  de  Vous,  Monsieur  et  trös 
eher  fr^re,  les  omemens  de  notre  cour,  qnoyquils  sont  de  di- 
verses sortes:  tant  y  a  que  j'envie  Votre  bonheur.  Nous  sommea 
icy  tomb^s  d'une  grande  clart6  et  des  grandes  tönöbres,  et 
certes  si  Jamals  on  a  pü  remarquer  Pinconstance  des  choses 
de  ce  monde,  ce  fut  4  oomparer  ensemble  les  trois  jours  qui 
pr6cödörent  le  döpart  de  la  Reine  avec  oeluy  de  son  d^part, 
qm  fut  aussi  oeluy  du  Roy.  Jamals  on  n'a  vu  plus  de  bniit  ny 
d'öclat  que  dans  ses  trois  jours  et  jamais  plus  de  soHtnde  ny 
de  tristesise  que  le  samedy  suivant  Rendi&s  nons  donc  bientot 
ce  que  Vous  nous  avös  6t6,  ou  bien  nous  laisserons  icy  nos 
demenres  toutes  sombres  prösentement,  et  viendrons  retrouver 
k  Hannovre  ce  que  nous  avons  perdu  icy.  —  Je  suis  etc. 

Fuchs. 
15. 
De  Berlin  ce  8.  de  Fevr.  1703. 

Ne  m*imput^s  pas  mon  silence  de  quelques  ordinaires, 
Monsieur  mon  tr6s  eher  fröre;  11  n'a  pas  östö  volontaire  et  je 
ne  suis  pas  moins  k  Vous,  que  si  je  Vous  avois  envoyö  tous  les 
jours  de  mes  lettres. 


239 

Permettös  moy  qae  je  passe  lögörement  sur  Taffaire  de 
Hildesheim  comme  sur  une  matiöre  dösagröable.  J'ay  remarquö 
par  le  pen  d^apperience  que  j*ay,  qae  beancoup  d'affairea  de- 
viennent  facheuses  par  les  maniöres  dont  on  les  traitte,  qui  ne 
le  Bervoient  pas  tant  de  leur  nature;  pour  corriger  cela,  il  est 
bon  quelques  fois,  d'admettre  des  compagnons  du  crime  afin 
de  ne  s'en  charger  plus  seul. 

Je  n'ay  jamais  doutö  du  bon  traittement  que  Vos  gastes 
recevroient  ä  Hannovre:  il  n'y  a  lieu  au  monde,  oü  Ton  s'en 
acquitte  de  meilleure  grace  que  ch6s  Vous,  comme  il  ne  se 
trouve  nulle  part  des  personnes  qui  le  möritent  mieux,  que 
Celles  que  Vous  avös  prösentement  avec  Vous.  Aussi  dans 
touttes  les  lettres,  qui  nous  viennent,  ons'en  loue  extr^mement 
Vous  ne  Vous  trompös  pas  de  croire,  que  j'aurois  soubaitt^ 
d'en  participer,  et  je  suis  trop  persuadö  des  bont^s  qu'on  y  a 
pour  moy,  pour  ne  regretter  pas  d'en  estre  priv6.  Je  me  con- 
sole  plus  aisement  de  n'estre  pas  du  voyage  de  Magdebourg, 
dont  le  Roy  m'a  fait  la  grace  de  me  dispenser.  — 

Au  reste  comme  je  s^y,  eher  fröre,  que  Vous  prenös 
part  ä  ce  qui  me  regarde,  je  dois  Vous  mander,  que  le  Key 
a  bien  voulu  mettre  sur  moy  une  nouvelle  cbarge  s^voir  celle 
de  Ghancelier  de  Pomöranie,  vacante  par  la  mort  de  feu  Mr. 
de  Crockow.  Mais  comme  c'est  an  effet  de  ses  bonnes  graces 
et  de  la  confiance,  qu*il  a  en  moy,  je  n'ay  pü  faire  moins,  que 
de  Taccepter  avec  soumission.    Je  suis  jamais  etc. 

de  Fuchs. 

16. 

De  Berlin  ce  6.  de  Fevr.  1703. 

Je  Vous  envoye  cy-joint  les  nouvelles  que  j*ay  receues  aujour- 
dhuy  de  Pologne;  anxquelles  je  dois  adjouter,  que  Mr.  de 
Flemming  le  Gönöral  a  emmenö  icy  sa  famille,  qui  löge  dans  la 
maison  de  Mr.  de  Wensen;  pour  luy,  il  est  party  aujourdhuy  pour 
Dresden.  Ce  que  j'ay  trouvö  le  plus  surprenant,  c'est  qu'il  aemmenö 
icy  le  Pore  Vota,  qui  est  P^e  confesseur  du  Roy  de  Pologne. 
Vous  verrös  bientot  a  Hannovre  ce  bon  P6re,  car  il  est  party 
aujourdhuy  pour  Magdebourg  et  de  \ä  pour  Hannovre.  C'est 
un  inventaire  de  toute  Thistoire,  ancienne  et  moderne ;  vous  en 
aurös  du  plaisir,  quand  il  sera  avec  Vous.  Renvoyös  nous 
quelques  uns  de  Vos  gastes;  pour  notre  grande  et  belle  Reine 
je  ne  prösume  pas.la  voir  avant  le  mois  de  Mars,  et  souhaitte 
seulement,  qu'Elle  se  trouve  bien  partout  oü  Elle  sera.  Je 
suis  etc. 

de  Fachs. 


240 


17. 

De  Berlin  ce  17.  de  F6vr.  1703. 

J'ay  bien  receu  et  ä  la  fois  Phonneur  de  vos  deux  lettres 
du  8.  et  11.  de  Fövr.,  Monsieur  et  mon  tres  eher  fr^re.  Je  Vous 
suis  infiniment  oblig^  de  la  part  que  Vous  prenös  dans  la  marque, 
que  le  Roy  m'a  donn^  de  sa  bienveillance  en  me  conf^rant  le 
chancelariat  de  Pom^ranie.  II  me  falloit  ce  petit  secours,  pour 
me  faire  soutenir  les  frais  et  d^penses  excessives,  qul  on  est 
Obligo  de  faire  prösentement  en  notre  cour,  si  l'on  veut  con- 
server  la  röputation  d*honn6te  homme,  dont  j'ay  tousjours  Ö8t6 
jaloux.  La  bonne  opinion,  que  Vous  tömoign^s  avoir  de  ma 
Süffisance,  me  poussera  d'y  satisfaire  autant  qu'il  me  sera  possible. 

Tous  ceux  qul  sont  de  retour  icy  de  Votre  cour,  ne  se 
peuvent  pas  assös  louer  des  honnStet^s  qu'ils  y  ont  receues, 
et  advouent  touB,  qu'on  y  est  allö  au  devant  de  leurs  d^sirs 
et  qu'on  les  a  accablö  de  plaisirs  et  de  bontös.  Cela  ne  m^est 
pas  nouveau,  comme  il  le  seroit  sans  doute,  sMls  en  rendroient 
un  tömoignage  contraire.  II  y  a  long  tems  que  je  s^ay,  qu*il 
n^y  a  cour  au  monde,  oü  Ton  traitte  mieux  les  ^trangers  et  les 
gastes  qu'ä  Hannovre. 

Mais  je  Vous  prie  de  nous  renvoyer  notre  Heyne;  il  me 
semble,  que  Vous  avös  ^st^s  assez  öclairös  de  ses  lumiöres,  et 
il  est  temps,  de  nous  tirer  des  tön^bres,  oü  nous  sommes  de- 
puis  son  döpart.  Le  Roy  a  fait  un  petit  tour  cette  semaine 
k  Oranienboom  avec  une  tr^s  petite  suite,  car  il  n'y  a  eu  que 
le  comte  et  la  comtesse  de  Wartensleben  et  le  Feldmaröchal  comte 
de  Wartenslebcn.  On  les  attend  aujourdhuy  de  retour  'X  Potsdam. 

Permettös  moy,  eher  fröre,  que  je  n'entre  pas  dans  le 
detail  de  Taffaire  de  üildesheim  ny  des  autres,  qui  sont  sur  le 
tapis :  il  y  a  beaucoup  ä  dire  et  on  fait  icy  les  m^mes  plaintes 
que  Vous  faites  par  delä.  Une  petite  communication  k  temps 
auroit  pu  empScher  beaucoup  de  ficheries.  Ce  qui  me  monve 
le  coeur  c'est  de  voir,  que  de  part  et  d'autre  on  donne  sujet 
k  un  öloignement  de  la  bonne  intelligence  et  en  m§me  temps 
de  ses  vöritables  int^rets  des  deux  cotös:  car  j'ay  tousjours 
Ö8t6  de  ce  sentiment,  que  je  ne  perdray  jamais,  que  le  yM- 
table  intöret  des  deux  maisons  est  une  bonne  union  et  intelli- 
gence, et  qu^on  perdra  tousjours  plus  par  une  Jalousie  mal 
fondöe,  qu^on  n'y  gagnera. 

Pour  ce  qui  est  des  affaires  de  Pologne,  je  n*y  entends 
plus  rien  et  il  me  semble,  que  les  deux  Roys  sont  conseillös 
d*une  mani6re  ögale.  Tout  est  pourtant  en  crise  prösentement, 
et  si  la  partie  n'est  faite  avant  que  Therbe  pousse  (?),  nous 
aurons  une  grande  et  sanglante  guerre;  car  les  Polonnois  ne 


241 

86  peuvent  pas  assembler  en  eorps  avant  ce  temps  14.  Les 
lettres  de  Dantzig  d'aajoordhay  portent,  que  le  Boy  de  Po- 
logne  a  quitt*  Thorn  et  qu'il  est  arrivö  k  Marienbonrg. 

MonMeiir  de  Flemming  a  emmenö  icy  sa  famille  et  ameublÄ 
une  maiBon;  marqne  qu'il  y  vent  faire  Bon  söjour. 

Je  plalns  le  malheor  de  Mr.  de  Cresset  et  Bonhaitte  sa 
restitutioiL  Le  demier  malheur,  qui  peut  arriver  ä  un  honnöte 
homme,  e'eat  de  perdre  llioiineur,  et  je  oe  B^ay  pas,  si  celuy 
de  perdre  Fesprit,  luy  est  beanooup  införieur;  11  y  a  ponrtant 
cette  difförence,  que  run  se  Bent  et  Tantre  ne  Be  Beut  pas.  — 
Je  VouB  embraBse,  MonBieur  et  mon  tr*B  eher  fröre,  et  suis 
tout  k  VooB 

Fnebs. 

18. 

De  Berlin  ce  10.  de  Mara  1708. 

Qnoyque  notre  correBpondance,  MouBieor  mon  tr^  ober 
fr^re,  eBt  fort  innocente  et  que  ny  Vous  ny  moy  ne  BommoB 
paB  capableB  de  trahir  noB  maitreB,  je  Voub  Bupplie  pourtant, 
de  ne  trouver  paa  mauvaiB,  que  je  la  BUBpende  un  peu.  J'ay 
Bujet  de  le  faire  et  Vous  av^  trop  de  bontö  pour  moy,  que 
de  döBirer,  que  je  m'expoBe  auz  denta  maligneB  de  moB  envieux. 
MaiB  ce  n'est  paa  BanB  peine,  que  je  fais  cette  demande  et 
j^eBpöre  ausBi,  que  ce  ne  Bera  paa  longtempa.  Car  11  faut  bien 
4  la  fin,  que  la  mauvaiae  constellation,  qui  röpand  du  obagrin 
et  de  la  dÖBunion  dauB  nos  coura,  bc  cbange  dauB  une  plua 
beureuBe  et  nouB  rende  le  calme,  la  bonne  foy  et  la  confiance, 
Bi  nöccBBaireB  entre  les  bouB  voiainB  et  lea  alliÖB.  Je  le 
Bouhaitte  paaBionnement,  et  pour  Votre  bien  et  pour  le  notre. 

La  mort  nouB  a  ravy  le  bon  Mr.  de  Bebeur,  Finformateur 
du  Prince  Boyal.  Cet  accident  noua  a  fait  connoitre  le  divin 
naturel  de  notre  Groon-Prince.  Gar  il  ne  bc  peut  rien  adj outer 
k  la  bontö  et  k  la  tendresBe,  dont  S.  A.  B.  a  traittö  le  malade 
et  qui  Elle  a  fait  paroitre  apröB  sa  mort  On  Be  Bacrifieroit 
pour  un  tel  maitre,  quand  on  anroit  cent  yicB.  Dieu  veuille 
que  ce  vuide  Boit  bien  et  dignement  remply. 

Les  afEaireB  en  Pologne  sönt  plus  brouillöes  que  jamais  et 
11  semble,  qu'il  n'y  a  plus  de  prudenoe  humalne  en  cet  endroit 
14:  car  tous  lea  deux  partys  n^agissent  non  seulement  pas  selon 
lenrs  intöreta,  mais  directement  contre,  et  comme  cette  gnerre 
eut  un  commencement  fort  extraordinaire,  il  y  a  apparence, 
que  la  fin  en  sera  de  m6me.  —  Pour  moy  je  n'ay  nullement 
bonne  opinlon  de  cette  campagne  k  moins  que  Dieu  ne  fasse 
des  miracles. 

187»-  16 


242 

Je  81118  Sans  röserve,  Monsiear  et  trte  eher  fröre,  Votre 

trös  oböissaot  valet 

____^__  Fuchs. 

DL 
igienfcl^  an  3Itett^ 

Cönigsberg  ce  24.  JaDv.  1701. 

J'ay  bien  receu  la  lettre  dont  V.  £xc.  m*a  honorö  du  13. 
de  ce  mois.  Mr.  Besser  m'a  aasurö,  que  V.  E.  doit  ayoir  receu 
ses  lettres  de  rdcröance  4  Hannovre,  y  ayaut  ösiöes  eovoyöes 
il  y  a  long  temps. 

L'öchange  des  ratifications  se  fit  enfin  il  y  a  trois  jouxs  et 
je  oroy,  qu^on  Fa  voulu  trainer  jusques  icy  afin  que  le  nouveau 
Roy  de  Prusse  puisse  signer  cettes  d'icy  en  eette  qualitö,  comme 
il  a  fait«  ce  qni  m*a  obligö  de  ne  faire  Töchange  que  sub  spe 
ratL  Dien  veuille  conserver  nostre  Prince  Electoral;  la  R^ne 
de  Prusse  est  cependant  en  peine  de  sa  santö  n'ayant  polnt  eu 
des  lettres  de  Eüinnovre  par  le  demier  ordlnaire.  II  se  döbite 
toujours  icy  quelque  nouvelle  fansse  et  bien  des  gens  se  sont 
dit  depuis  plus  de  8  jours  k  la  cour  ä  roreille,  que  Madame 
r^lectrice  douairiöre  de  Brunswic  östoit  morte,  qu^on  le  caeboit 
encore  pour  ne  pas  afBiger  la  Reine  de  Prusse  sa  fiUe.  Je 
n^ay  pu  sgavoir  la  source  de  cette  faussetö,  qui  a  trouvö  tant 
de  crMit,  qu^on  a  eu  de  la  peine,  de  la  dötruire  auprös  de 
quelques  uns.  Mr.  de  Besser  est  mal  satisfait  de  Mr.  des 
Alleures,  qui  s'en  est  allö  avec  son  präsent  de  2000  öscus  en 
argent  sans  songer  &  Mr.  de  Besser;  le  chancetier  aussy  bien 
que  Madame  s'östoient  aussy  attendus  ä  quelque  präsent,  et 
celuy  \k  en  a  mesme  toucbö  quelque  chose  dans  une  lettre  qult 
a  öscrite  4  Mr.  de  Besser,  mais  on  luy  a  fait  entendre,  quMl 
n^y  avoit  rien  pour  luy.  Je  ne  voy  Jamals  aucun  des  miiristres, 
quMl  ne  me  charge  de  ses  compliments  pour  Y.  Exc;  que  je 
prens  la  libertö  de  renvoyer  &  mes  relations  touchant  les 
nouvelles  que  j*ay  4  mander  dMcy.    Je  suis  toujours  etc. 

He  US  eh. 

Berlin  ce  4.  Juin  1701. 

Monsieur.  Je  ne  puls  encore  pönötrer  le  vöritable  susjet 
du  procedö  Strange  de  Mr.  dlllgen,  qui  m'a  renvoyö  son 
prösent  comme  V.  Exe.  aura  sceu;  il  y  en  a  qui  croyent,  qull 
ne  Fa  pas  voulu  garder,  parcequ^on  n'en  a  pas  donn6  k  V.Exc. 
et  on  me  conseille  de  garder  encore  les  medailles,  parcequ'il 
y  avoit  apparence,  que  le  Roy  pourra  se  raviser  et  donner 


243 

eneore  an  prösent  ä  V.  Ezo.  Mr.  le  Gointe  de  Paar  a  en  sajet 
d^oBtre  content,  ayant  eo  ane  bagne  de  12000  öaeaB  et  2  des 
ploB  beaux  chövanx  de  röcurie  da  Roy,  et  8on  nevea  a  ^ntA 
T^gM  du  Portrait  du  Roy,  enrichi  de  diamants  de  la  valeur 
de  plos  de  2000  öscus.  Ge  ministre  repartit  hier  ponr  B'en 
retoamer  k  Vienne.  Mylord  Baby  senge  aossi  k  son  döpart 
et  poorra  peatestre  eneore  rester  icy  la  semaine  proehaine. 
Mr.  de  Chwalkowsky  est  allö  aoz  eaox  de  Tepliti,  et  Mr.  de 
Berchem  se  trouve  fort  mal  d'nne  plaie  an  pied.  — 

Je  fas  la  semaine  passöe  k  Potsdam,  oü  j'ay  vea  Mr.  le 
Grand  Chambellan  et  Mr.  d'ülgen,  qni  ne  m'ont  pas  dit  an  mot 
aa  sajet  de  V.  £xc.  Je  ne  pois  parier  k  personne  ioy  et  mes 
meillears  amys  commenoent  k  m*6yiter  comme  si  J^östois  infeetö 
de  la  peste.  Le  beaa  röglement,  qa^on  a  fait,  sera  sans  doute 
caase  que  personne  n'osera  plos  faire  la  moindre  honn^tetö 
aux  ötrangers,  poor  lesquels  la  coar  d^icy  va  devenir  an  söjoor 

bien  ennayeax.    Je  suis  toajoors  etc. 

Heosoh. 
g. 

Berlin  ce  U.  Join  1701. 

La  demiöre  lettre  dont  V.  Exe.  m^a  honor^  est  da  9.  de 
ce  mois.  Je  n^ay  pas  manqu^  de  faire  resoavenir  Mr.  le 
Gommissaire  gönöral  de  la  röponse  qu*il  avoit  promis  de  pro- 
carer  sor  le  memoire  qui  regarde  la  sortie  des  grains,  sans 
avoir  pu  Tobtenir  jusques  icy. 

II  faut  espöror,  qae  les  roates  de  questions  seront  reglöes 
Buivant  Pintention  de  S.  A.  £.  nostre  Maitre,  cette  affaire 
ayant  östöe  soigneasement  recommandöe. 

La  cour  est  icy  dans  la  mesme  Situation  oüV.  Exe  Tavoit 
laissöe,  Tapparence  qu^il  y  avoit  qa'on  songeoit  eneore  de 
donner  un  prösent  ä  V.  Exe.  recommence  k  disparoitre,  puis- 
qu^on  n'en  dit  plus  rien  autantque  je  sache;  cependantj^apprens 
sous  main,  que  la  principale  raison,  pour  laquelle  on  n'a  rien 
donnö  k  V.  £.  östoit,  parcequ'elle  avoit  ^stöe  icy  deux  fois 
consöcativeinent  et  qu'on  Tavoit  toates  les  fois  rögal^  d^un 
präsent,  en  second  lieu,  que  le  Roy  avoit  troavö  ötrange  da 
ce  que  Mr.  de  Sibourg  n'avolt  rien  ea,  lorsqu'il  a  öst^ 
k  Hannovre  et  ä  Zelle,  quoyque  que  Sa.  M2^.  eut  fort  distinguö 
noB  Maitres  en  leur  envoyant  le  plus  anden  chambellan.  D 
n'y  a  paa  moyen  de  d6truire  ces  raisons,  qui  ne  me  sont  dites 
qu*k  Toreille  et  en  confidence.  Mr.  de  Berchem  est  mort, 
comme  V.  Exe.  aura  appris  par  ma  demiöre  relation;  il  est 
regrett^  de  touts  les  honnSts  gens;  sa  place  k  östöe  conföröe 
k  Mr.  dlllgen,  k  qui  k  präsent  convient  le  plus  le  titre  de 
ministre  d'östat,  puisque  tout  passe  par  ses  mains. 

16* 


244 

Qaelqne  dfiprit  mqniet  s'est  adviflö  de  composer  des  pas- 
qainades  fort  injarieuBes  et  grossiöres  contre  tonte  la  cour, 
oik  personne  n'esl  6pargn6e;  chacun  a  son  conplet  de  chanBOii, 
qni  s^öBtant  r^pandus  par  tradition  parmi  les  gens  de  oonr. 
On  croit  en  pouvoir  döcoavrir  la  source  en  demandant  ä  chacun 
Bon  authear.  Si  le  v^ritable  se  döcoavre,  il  court  liaque  de 
passer  mal  son  temps.  L'ezameii  ou  plustost  nnquisition  de 
oetta  affaire  s'est  commencöe  aujoorhny  par  Mr.  de  Lottnm  et 
par  Mr.  de  Wedel. 

Milord  Raby  repartira  aprösdemain  poor  Hannovre;  il  a 
em  une  bagne  de  14000  öscus  et  son  Major  Mr.  de  St.  Pierre 
a  eu  3  medaiUes  d*or  valant  ensemble  environ  150  ducats.  Je 
suis  tottjottrs  etc. 

Heusch. 

4. 

Berlin  ce  12.  Juillet  1704. 

Monsieur. 

Tout  ce  que  V.  Exe.  marqae  dans  sa  demiöre  lettre  da  3. 
de  ce  mois  tonchant  la  disgrace  de  Mr.  le  Grandchambellan 
me  paroit  mal  fondö,  et  je  snis  surpris  qu^on  puisse  donner  de 
pareils  advis.  II  est  vray,  qne  la  conduite  de  Mad.  la  comtesse 
sa  femme  est  trop  connue,  ponr  ne  Iny  point  faire  de  tort, 
mais  il  s^en  faut  encore  beaucoup,  que  sela  seit  allö  aussy  loin. 
Le  Roy  luy  fait  toujours  bonne  mine  et  on  remarque  seulement, 
que  Sa.  Maj.  n'a  plus  le  mesme  empressement  qu'elle  avoit  de 
Tayoir  continuellemeut  autour  d^elle;  il  est  vray,  que  le  m^pris 
que  Ton  a  pour  Madame  rejaillit  en  quelque  fa^on  sur  luy, 
puisqn'il  souffre  si  patiemment  une  cbose  qa*il  ne  peut  ignorer, 
continuant  mesme  de  caresser  sa  femme  comme  si  eile  le  möri- 
toit.  Je  croy,  quMl  anra  de  la  peine  de  se  soutenir  contre  un 
grand  nombre  d'envienx,  qni  ne  souhaitent  que  sa  chute,  mais 
on  n^en  sgauroit  encore  rien  dire  de  certain,  quoyque  le  gönie 
de  cette  cour  demande  de  Mquentes  rövolutions. 

On  a  solennisö  aujourdhuy  Panniversaire  de  la  naissance 
du  Roy  ä  la  maniöre  accoutumöe,  et  la  feste  va  se  finir  ce 
soir  k  Lntzenbourg. 

On  receut  mardy  passö  par  un  exprös  la  nouvelle  de 
Faction  chaude  qu'il  y  a  ene  prös  de  Donauwörth;  on  espöre, 
que  ce  vigoureux  coup  aura  de  bonnes  suites,  ce  qui  est  fort 
4  souhaiter.  On  chantera  demain  le  Te  Deum  pour  Fadvantage 
remportö. 

Les  affaires  sont  en  Pologne  aux  mesmes  termes,  les  con- 
fißderös  ne  pouvant  encore  se  döterminer  pour  T^lection  d^an 
nouveau  Roy;  mais  il  y  a  apparence,  que  le  Roy  de  SuMe, 


)i 


845 

qni  s'approche  de  Warsovie,  pooBsera  raffiEiire*iion  obstant  qae 
le  parti  da  Roy  de  Pologue  se  fortifie  de  joar  en  jour,  de  sorte 
qae  la  döthronisatioD  pouira  devenir  ane  aifaire  detrtolongae 
haleine,  mais  entiörement  raineose  poor  la  r^pabliqae. 
Je  Boia  tousjoors  etc. 

Heasch. 

Berlin  ce  4.  Nov.  1704. 

La  princesse  d*  Anspaeh  fait  de  noavean  paroitre  des  scmpules 
sor  le  changement  de  reUgion,  döclarante  mesme,  qa^elle  ne 
poarra  jamaiB  B*y  rösoadre.  II  faadra  voir,  m  F^Bclat  dMne 
couTonne  Joint  k  FöBtime  qa*elle  a  ponr  le  prince,  qa*on  Iny 
destine,  ne  prövaudront  pas  sur  cette  rösolution,  qui  embarrasse 
beaacoap  le  p^re  Orban  et  le  resident  de  TEmperear,  jugeant 
qa'on  en  avoit  trop  fait  pour  recnler  ainsi.  iDe  qni  n^est  paa 
Bans  fondement,  la  conr  d^icy  semble  ne  yooloir  paB  trop  Be 
mesler  d^one  affaire,  qni  ponr  bien  des  raisonB  est  trÖB  dölicate, 
laissant  k  la  princesse  le  choix  de  son  sort,  qni  assnrement 
mörite  d^estre  henrenz. 

Le  döpart  de  Madame  TElectrice  est  fixö  an  10.  de  ce  mois, 
S.  A.  E.  ayant  rösoln  de  passer  par  GOhrde,  oü  on  s^arr6tera 
qaelqnes  jonrs.  On  ne  parle  pas  encore  dn  voyage  de  la 
Bejme  poor  Hannovre  vers  le  camaval  et  je  donte  mesme, 
qa^on  aye  sondö  jnsques  icy  la  volontö  da  Roy  sur  ce  snjet, 
mais  on  fera  son  possible,  ponr  qne  Taffaire  se  fasse. 

Mr.  de  Diepenbronch  fit  hier  ses  nopces  avec  la  fille  de 
Mr.  le  Comte  de  Wartensleben.  II  faat  qn'elle  aye  plns  de  rö- 
Solution  et  de  oonrage  que  n'en  a  ea  Madu«  de  Sonsfeldt,  ä  la- 
quelle  le  sort  de  trois  femmes  mortes  en  couche  a  fait  peur. 

Je  snis  tousjours  avec  le  mesme  respect  etc. 

HenBch. 

6« 

Berlin  ce  10.  Ootobre  1705. 
Le  Ohambellan  Mr.  le  Comte  de  Wartensleben  ne  peut 
assez  se  louer  des  honnStetös  et  des  bonnenrs  qn^il  a  receos  k 
Hannovre;  il  se  trouve  confus  du  beau  präsent  qu^on  y  a  ad- 
jont6  et  auquel  il  ne  s^attendoit  pas.  II  ^  m^a  fait  insinoer  par 
Mr.  de  Berlips^)  pour  mieux  cacher  nostre  commerce,  qn^ayant 
eu  occasion,  de  faire  connoitre  an  Roy  la  droitare  des  senti- 
ments  de  S.  A.  £.,  il  avoit  mis  Sa  Maj.  daus  des  dispositions 
assez  favorables,   qnll  avoit  aussy  rendu  justice  k  Mad.  la 


1)  )8on  ^ter  an  t|l  brr  i^Tief  (^tffriert. 
^  Berlepsch. 


S46 

Princesse,  fiUe  de  S.  A.  E.  en  parlant  fort  advantad^eoBemeat 
d^Elle  Sans  ponrtaat  toacher  le  point  de  mariagey  maü  qnil  en 
avoit  ponrtant  parlö  an  Grand  Ghambellan,  en  luy  faisant  com- 
prendre  rinMrest  particulier  qnHl  avoit  de  favoriser  le  mariage 
da  Prince  Royal  avec  ladite  Princesae;  qne  quoyqne  ee  mi- 
nistre  fut  engagö  de  parole  pour  an  autre  endroit,  il  espöroit 
poortant  le  gagner  d'ane  maniöre,  que  Faffaire  saadite  ponrra 
avec  le  temps  eetre  mise  aar  le  tapis  avec  espörance  de  succöa 
et  qu^alors  Votre  ezpMient  poorra  estre  envoyö  icy  ponr  y 
travailler,  qa^il  östoit  encore  nöcessaire,  de  temporiser  an  pen 
et  d'avoir  poor  le  Roy  de  Prasse  toutes  les  complaisances  poa- 
sibles  et  d'öviter  sartoat,  qa*il  ne  paroisse  point,  qne  ny  Madame 
de  Balow  ny  Madem.  de  Pölniz  ayent  les  malns  dans  Taffaire. 
«Tay  assnröy  qa^on  se  trompoit  fort  de  croire,  qne  oes  dames 
fassent  employöes  dans  nne  affaire  de  cette  consöqnence,  vea 
qu^on  n^6stoit  qne  trop  persaadö,  qa^elle  ne  poavoit  röussir  qne 
par  le  canal  da  Grand  Cbambellan.  Le  dit  Comte  continnera 
de  me  faire  advertir  soabs  mains  de  ee  qai  se  passera  sor  le 
sajet  de  qaestion,  poor  qa'on  puisse  prendre  ses  mtoires  14- 
dessas. 

V.  Exe.  Yoadra  bien  rendre  compte  de  cecy  enjageantelle 
mesme  de  la  nöcessitö  qu*il  y  a,  qne  tout  soit  soigneosement 
mönagö.  Je  me  rapporte  sar  le  reste  k  ma  relation  et  soib 
tonjoars  avec  le  mesme  zöle  et  respeet  etc. 

Heasch. 

7. 

Berlin  ee  13.  Oei  1705. 

II  De  s^est  rien  passö  d'nltörienr  jasqaes  icy  dans  Taffaire 
dont  ma  pröc^ente  a  parlö.  On  m*asseare,  que  le  Grand  Cbam- 
bellan i)  romet  le  manage  du  Prince  Royal  avec  la  Princesse 
de  Frise  sar  le  tapis  en  sacbant  de  faire  voir  les  grands  ad- 
vantages  qa'on  en  tirera  k  Tögard  de  la  sucoession  d^Orange. 
On  connoit  les  raisons  qai  portent  ce  ministre  k  appuyer  cette 
affaire,  on  doate  poortant,  que  son  credit  soit  capable,  de  la 
faire  röussir  contre  le  penohant  et  la  Prävention  du  Prince, 
Sans  parier  de  quelques  ans  qui  tachent  de  parer  un  conp,  qni 
ne  manqueroit  pas  de  mettre  le  prince  d'Anbalt  au  dessus  d*euz. 

Mademoiselle  de  Pölnitz  part  aprösdemain  pour  Hannovre, 
munie  de  lettres  du  Roy  et  da  Prince  Royal,  qui  avoit  fait 
faire  icy  one  douzaine  de  oors  de  chasse,  pour  en  faire  prä- 
sent k  S.  A.  S.  feu  Monsgr.  le  Duc  de  Zelle;  mais  la  mort  de 
ce  prince  östant  sarvenue,  lorsque  ces  cors  östoient  dösji  en 


1)  3)tefe  ©orte  chiffriert 


247 

chemin,  ils  sont  restös  ä-Tangermunde;  Madem.  de  Pölnitz  a 
commissioiiy  de  les  prendre  en  passant  et  de  les  donner  k  S. 
A.  £.  nostre  Maistre  de  la  part  du  Prinoe  BoyaL  Je  B^ay  du 
3aQbiunfer  de  Schlieben,  qu'on  obligeroit  S.  A.  Boyale  en  luy 
donnant  qaelque  nombre  de  bigles  on  chiens  conrrants  pour  le 
tiövre  et  7  -  -  8  couples  de  chienB  pour  le  cerf,  pour  en  avoir 
de  la  race,  un  pluB  graud  nombre  de  ces  demiers  seroit  inutiley 
le  prince  Royal  n*ayant  pas  encore  la  commoditö  d^entretenir 
une  meute  ni  la  libertö  de  s^en  servir.  V.  Exo.  jugera  de  quelle 
maniöre  il  sera  k  propos  dlnsinuer  cecy. 

Je  suis  tousjours  etc. 

HeuBch. 

Le  Roy  est  ä  Potsdam  pour  quelques  joors,  le  Prince  Royal 
ayant  pris  ce  temps  pour  se  divertur  k  bsl  terre  de  Wuster- 
hausen. 

Berlin  ce  24.  Oct  1705. 

n  ne  s'est  rien  passö  depuis  ma  demiöre  dans  Taffaire  de 
question;  il  faudra  voir  si  pei)  Prince  Royal]  voudra  y  faire 
quelque  dömarche  qui  puisse  la  faire  mettre  sur  le  tapis. 

La  cour  est  dans  la  ville  depuis  mercredy,  le  Roy  trouvant 
Fair  de  la  campagne  trop  rüde  dans  cette  saison. 

Mr.  de  Ghwalkowsky  se  trouve  indisposö  depuis  quelque 
temps  et  il  est  si  mal  depuis  3  jours,  quMl  y  a  peu  d'esp^ranoe 
qu'il  en  puisse  reyenir« 

On  dit  qull  y  aura  au  premier  jour  une  entreveue  k  Pots- 
dam avec  le  Margrave  et  Mad.  la  Margrave  de  Bareith,  qui  y 
sont  attendus. 

Le  Roy  de  Suöde  ayant  passö  la  Vistule  pour  marcher  k 
Grodno,  oü  est  Tarmöe  Moscovite,  et  le  Roy  Auguste  faisant 
mine  de  vouloir  passer  TOder,  oü  il  ne  manqueroit  pas  d'avoir 
le  Corps  que  commande  le  gönöral  Rhenschild  (?)  k  sa  ren- 
contre.  On  est  dans  Fattente  d'avoir  bientost  la  nonvelle  de 
quelque  action  döcisive.  II  semble,  qu^on  risque  beaucoup  de 
part  et  d*autre,  quoyque  le  Roy  de  Suöde  aye  de  Fadvantage 
par  la  bontö  de  ses  trouppes,  sans  doute  que  la  cour  de  Danne- 
marck  deviendra  plus  ou  moins  difficile  dans  Taffaire  de  Lübeck 
suivant  le  train  que  prendront  les  affaires  en  Pologne  k  Fad- 
vantage  ou  au  dösavantage  du  Roy  Auguste. 

Les  ambassadeurs  de  Suöde  et  d'Angleterre  remereient  Y. 

Exe.  de  Fhonneur  de  son  Souvenir  et  me  chargent  de  leurs 

compliments.    Je  suis  etc. 

Heuscb. 

>)  5S)a9  (Smgenammerte  chiffriert. 


248 


9. 

Berlin  ce  5.  Döoembre  1705. 

Je  suis  fachö  du  contretemps  qui  oblige  nostre  coor  k  re- 
fuser  le  passage  k  quelques  tronppes  de  PruBse  qui  reviennent 
du  haut  Rhin.  Cela  m'attirera  quelques  mauvais  regards;  je 
Yondrois  avoir  copie  de  la  lettre  de  S.  A.  £.  nostre  Maitre  et 
de  la  demiöre  röponse  du  Roy  dePrusse,  pour  estre  mieux  in- 
formö  de  Taffaire. 

Mr.  et  Mad.  de  Bulow  ont  pris  le  parti  de  se  remettre  bien 
au  moins  en  apparence  avec  la  maison  de  Mr.  le  Oomte  de 
Wartenberg  et  avec  eelle  de  Mr.  le  getbtnorfc^all;  ils  ne  pou- 
voient  faire  mieux  et  je  leur  conseille,  de  ne  rien  negliger  pour 
faire  durer  cette  bonne  intelligence,  qui  ne  produira  pourtant 
jamais  beaucoup  de  conliance;  il  semble,  que  Tombrage  de  Ma- 
dame la  Gomtesse  de  Wartenberg  seit  en  quelque  fa^on  dis- 
sipö,  au  moins  n*en  tömoigne-t-on  plus  rien.  On  ne  parle  pas 
encore  sörieusement  du  [i)  mariage]  du  [i)  Prince  Royal],  qnl 
assurement  en  sera  le  maitre,  s41  s^ait  s'y  bien  prendre.  n 
commence  ä,  s'humaniser  davantage  avec  le  [>)  Grand  Cham- 
bellan],  quMl  n'a  fait  par  le  passö.  JTespöre,  que  ma  staffette 
sera  arrivöe  ä  temps,  pour  qu^on  aye  pu  donner  ordre  aux  re- 
lays  de  Mylord  Duo  de  Marlborougb  depuis  Campen  jusqu'4 
Hannovre. 

J'assure  Mr.  le  baron  de  Grote  de  mes  tr6s  bumbles 
respects;  je  me  donneray  Phonneur  de  luy  öscrire  par  le  pre- 
mier  ordre  touebant  Targent  quMl  a  la  bontö  de  me  vouloir 
faire  payer. 

Je  me  rapporte  pour  le  reste  k  ma  relation  et  sius  etc. 

Heusch. 

10. 

Berlin  ce  2.  Janv.  1706. 

Les  affaires  de  Mr.  de  Bulow  ne  sont  point  reglöes  pour 
Tavenir,  il  se  contente  d^avoir  les  assurances,  qu*on  laissera  k 
luy  et  k  Mad.  sa  femme  les  appointements  dont  ils  jouissent,  et 
ils  ont  pris  le  bon  chömin  pour  se  les  conserver  en  se  mettant 
bien  avec  les  maisons  de  Wartenberg  et  de  Wartensleben.  Le 
Roy  traitte  aussy  Madame  de  Bulow  avee  distinction  et  avec 
une  bontö  singuliöre,  ayant  tousjours  avec  eile  aux  jours  de 
cour  des  entretiens  fort  longs.  Je  ne  croy  pas,  qu'elle  aye 
rendu  de  mauvais  Offices  k  Mademoiselle  de  Pölnitz,  car  je 
s^ay,  que  le  Prince  Royal  est  tousjours  de  ses  amys.  II  seroit 


1)  !S)aS  (Stngellammerte  (^tffriect 


349 

boD,  que  ces  dames  quittaaaent  lenrs  jalooBies,  qui  ne  servent 
qxL'ä  86  nnire  les  ones  aux  autres. 

Le  Roy  supporte  ia  mort  de  laPrincesse  sa  fille  &Yt6  nne 
rösignation  plas  tranqaille  qu'on  n'auroit  ob6  respörer;  cette 
perte  portera  Sa  Maj.  k  marier  d^aatant  plnstost  le  Prince 
Royal,  et  on  ne  donte  point,  que  cette  matiöre  ne  soitbientost 
traittöe  Börieusement,  de  sorte  qu'on  verra  dans  peu,  sor  qni 
pourra  tomber  le  choix  da  Prince;  le  Roy  döclarant  encore  de 
ne  vonloir  oser  d*ancane  contrainte  dang  cette  aflfaire.  Je  suis 
persoadö,  que  [le  Grand  Chambellan]  et  [sa  femme]  seconde- 
ront  les  dösirs  du  [Prince  Royal]  pour  peu  qu'il  veuille  s^  bien 
prendre. 

Je  souhaitte  k  V.  Exe.  et  k  toute  sa  maison  pour  Tannöe 

que  nous  commen^ons  et  pour  un  grand  nombre  de  suivantes 

une   prospöritö  de  toutes  maniöres  parfaite  et  oonstante  et 

suis  eta 

Heuscb. 

IL 

Beriin  ce  17.  Oct.  1709. 

— -  U  me  semble,  que  la  cour  dlcy  voudroit  renouer  la  oor- 
respondanoe  avec  la  nostre^  mais  on  ne  s^ait  pas  comment  s'y 
prendre  pour  röussir,  sans  rien  rabattre  de  safiertö.  On  songe 
k  des  entremetteurs;  je  souhaite  qu'on  en  choisisse  des  bien 
intentionnös  et  que  la  bonne  intelligence  se  rötablisse. 

Les  finances  sont  icy  dans  un  terrible  dösordre,  ce  qui 
oblige  malgrö  qu*on  en  aye  de  pröferer  le  repos  k  des  remue- 
ments  qui  pourroient  devenir  facbeux.  Cependant  oomme  ledit 
dösordre  va  toujours  en  augmentant,  il  faut  de  nöcessitö,  quMl 
produise  k  la  fin  quelque  catastrophe,  qui  ne  manquera  pas  de 
tomber  sur  la  tSte  de  quelquesuns.  Bienheureux  celuy  qui  peut 
n^en  estre  que  spectateur.    Je  suis  etc. 

Heuscb. 

12. 

Berlin  ce  19.  Aoust  1710. 

La  joye  qu'on  aura  eue  k  Hannovre  de  la  naissance  du 
prince  que  Dieu  vient  de  donner  k  la  maison  Royale,  a  ästöe 
sans  doute  ögale  k  celle  d'icy.  Le  Roy  surtout  en  a  6stö  da- 
bord  tellement  penetrö,  quMl  a  östö  comme  bors  de  luymesme. 
La  möre  et  le  Prince  se  portent  bien  Dieu  mercy-,  le  baptdsme 
se  doit  faire  dimancbe  proobain,  et  on  a  en  bien  de  la  peine, 
de  gagner  sur  Fesprit  de  Sa  Maj.,  qn'il  se  fasse  sans  beaucoup 
de  cörömonies.  L*Empereur  et  Thnpöratrice  doivent  estre  du 
nombre  des  parrains  et  marraines.  J^espöre,  qu'on  aura  donnö 


260 

an  carroBse  de  la  conr  ä  Mr.  d'Adelsheim,  si  non,  il  faadra 
bien,  que  celuy  qui  sera  envoyö  icy  s^en  passe  amasy,  car  on 
rendra  en  tout  le  röciproque;  il  sera  bien,  qu'on  r^ponde  ä 
rempressement  du  Roy  en  döp^chant  bientost  celay  qui  doit 
faire  la  fölicitation  icy  et  qu^on  prenne  qnelqu^nn  qui  soit  plus- 
tost supörieur  qu'införieur  k  Mr  d^ Adelsheim,  pnisqu*on  connoit 
la  dölicatesse  et  Thumeur  du  Roy  sur  ce  sujet  — 

V.  Exe  B^aura  sans  doute  les  propositions  qu*on  fait  icy 
pour  renouer  une  bonne  intelligence  avec  nostre  cour;  comme 
on  a  icy  la  maxime,  de  ne  point  faire  de  pas  sans  en  tirer 
profit,  j^apprehends,  qu^on  ne  demande  des  choses  qu'on  ne 
pourra  accorder,  et  qn'ainsi  cette  affaire  ne  recontre  des  diffi- 
cnltös.  Mr.  le  Grand  Ghambellan  se  remet,  il  peut  dire  d^estre 
revenu  de  loin.  Sa  convalescence  donne  autant  de  d6pit  auz 
uns,  qu^elle  cause  de  joye  &  d^autres;  il  est  cependant  sur,  que 
le  nombre  des  demiers  surpasse  celuy  des  premiers.  II  paroit 
toujours  bien  portö  pour  une  bonne  harmonie,  mais  son  pouvoir 
a  diminuä  de  beaucoup.  —  Je  suis  etc. 

Heusch. 

13. 

Berlin  ce  80.  Aoust  1710. 

—  On  me  dit  que  le  Roy  avoit  fait  connoitre  ä  Madame 
la  Gomtesse  de  Wartenberg,  quil  entendoit,  qn^elle  ne  se  fit 
point  mener  par  son  öscuyer  en  marchant  au  baptdsme  du 
jeune  prince  dans  la  procession  de  la  chambre  de  la  Princesse 
jusques  k  la  cbapelle,  cependant  eile  n^a  pas  laissö  de  se  faire 
mener,  il  ne  manquera  pas  de  gens  qui  le  rediront  au  Roy,  ce 
qui  pourra  luy  causer  du  chagrin,  qui  retombe  ensnite  sur  le 
mary,  qui  en  souffre  le  plus.  Mad.  la  Princesse  Royale  est 
aussy  peu  contente  d'elle  de  ce  que  lorsque  les  dames  s^as- 
semblörent  dans  son  antichambre  pour  estre  de  la  procession 
du  bapt^sme,  eile  entra  seule  et  sans  en  avoir  la  permission 
dans  la  chambre  de  la  Princesse  et  qui  y  ^stoit  seule  avec  la 
Margrave  et  qui  luy  en  fit  fort  mauvaise  mine.  Cette  femme 
n^a  6gard  4  rien,  quoyqu'elle  sache,  que  sa  faveur  est  finie  et 
qu'elle  a  des  ennemys  fort  puissants,  qui  n^oublient  rien  pour  la 
perdre;  il  est  ä  craindre,  qu'elle  ne  donne  que  trop  de  prises 
contre  eile. 

Heusch. 


261 

X. 

i^ebtoid  Siteie  t^»  3Iten  an  il^reii  ®etttal^I 

39Bfl  i^etmattit  t^»  3» 

1. 

Hannoyer  ben  10.  Sept.  1698. 
Monsienr. 

^,  man  {^cn«9)^ami,  e9  koirbt  ntir  f^tuer,  bte  fe^ber  t^or  bied« 
ma^I  }u  gdbraud^en.  {^ectjcnfinbt,  Idnbt  leu^t  gebetufen,  tou  i(^  fbiber 
Freitag  mdne  3^  passiret,  ba  i(^  (etber  bie  nngOidfeiUge  B^i^ng 
befommen,  bag  e9  bem  ^öd^jlen  gefallen,  meinen  Hebflen  SBruber,  [ber]  ia, 
tote  i^r  »iget,  a(d  ein  fßotUt  k>or  mi(^  geforget,  aug  biefer  melbt  (^)tt« 
fol^bern.  9{a(^  eu(^,  ^er^enlinbt,  ^abe  nichts  ftdered  in  ber  »clbt  )u 
berüeren;  »flnfc^e  euc^  au^  Xxtft  t>on  bem  $5(^{len;  benn  mir  fe^r 
bange:  em^  biefer  unfer  Serlufi  sensibel.  SBad  foH  man  bu^n?  mug 
fi(^  be«  {^ö(^fim  SHlten  gebültig  untertoerffen  unb  fein  gemähte  beruhigen, 
fo  t)xti  man  famu  9itte  endb  freunbtüc^,  bul^t  ed  au(^  fo  biel  mflc^rul^; 
iabe  au(^  groge  @orge  oor  enc^,  bag  enc^  ber  ^öc^fle  nur  gefmtbt  er« 
^elbt  unter  alle  bie  Jtran(Qetten,  fo  ba  im  @(^n)ange  ge^n.  ftönbt  nU^t 
glauben,  ime  ber  liebe  fe^L  93ruber  oon  allen  regrettiret  koirb;  bie 
(Eonr«9fir|Hn  ifi  )u  mir  ben  e^eflen  bac^  fommen  unbt  fe^r  trSfttid^  mir 
gemefl,  ^at  fi(^  feÖfl  nic^t  consoliren  Onnen,  mid^  bed  (Sour-gfirften 
brieff  gennefen,  welcher  Sie  tröflrt,  atd  wenn  t»  i^r  (inbt  toe^re;  ^at  ber 
lieben  %t.  ©(^»efler  fagen  lagen:  t9  folte  nic^td  in  ber  melbt  fein,  toa9 
fle  t)on  i^m  »erlangte,  mSd^te  auc^  fein  n)a9  ed  molte,  motte  er  i^r  nic^t 
t)erfagen;  Klencke  ^at  ed  i^r  fagen  mügen;  »enn  es  nur  immer  im 
frifd^en  gebec^9  bleibet  I 

5^er  ft^e  fe^(.  9ruber,  une  er  geleibt  (at,  ifl  er  aud^  gefiorben 
nnbt  (at  i^n  ber  liebe  <9ott  fo  fanft  unbt  fe^(.  abgefo^bert,  ^at  aud^  nid^t 
temoigniret,  bag  er  ungeme  flfirbe,  unb  fo  oemfinffig,  big  an  fein 
legten  9^tem,  fid^  mit  ®ott  berfb^net,  ^eiftg  belenbtnifi  geba^n, 
commnniciret,  fein  testament  in  red^ter  forme  mit  notarien  unbt 
genesen  gemacht  Bt^^  ftunben  Dor  feinem  e^nbe  ^at  er  no4  fd^reiben 
woUen,  aber  ti  mdft  gefonbt  SRein  8ruber  ifl  ^e  mit  ber  %v,  @(^me|ler 
freitag  abent  umb  10  U^r  ^erfommen.  ftttnPgen  Dingstag  abent  f ombt 
nu  bie  fiebe  leiere,  wirbt  bau  bad  testament  geöffnet  werben  unbt  wirbt 
man  ^ören,  wie  er  es  mit  ber  be^fefeung  georbnet. 

1(4  id^  ^offe,  i^r  fombt  balb  ^ie,  werbet  ^ie  aber  fd^le(^te  freube 

finben.  —  8on  ^er^en  eure 

getrewefle  SHenerin 

H.  L.  V.  Uten. 
2. 

Hannover  ben  SO.  Nov.  1693. 
Monsieur. 

)8on  Leipzig  an«,  mein  ^er^enlinbt,  ^abe  burd^  euer  angenehme« 

bie  9}ad^d|t,  bag  i^r  big  ba^  gOldfRc^  angelonget,  nur  bog  i^  fibelu 


252 

SBeg  geftmben;  ®ottc  gebe,  [bog]  tnd^  btcfe«  )u  Dresden  gefunbt  unb 
Dergnflc^t  fhtben  tnö^ge.  Wt\&^  betreffent^  fo  boiufe  (Sott,  fibngen«  gi^bt 
e»  traurige  gebancfen;  tft  nit^  gcnu(^,  [ba^]  ber  fe^L  Srubcr  )u  bor 
Cour  l^clffen  mügen,  muß  auc^  no<^  in  feinem  bo^t  contribuiren,  ha% 
Cour« Surften «Ceremonie  eingeffi^ret  tvorben,  foH  We»  auff  oour- 
fttrflU(^  fel^n;  Klencke  unb  Harling  f offen  bei  ber  ^u^fc^bfl^ren  g^n. 
3fl  hed^  gIei(^n)oU  el^tenbt,  bog  i^r  nic^t  mal^I  ^ie,  unbt  ^ette  ber  Cour» 
gflrfle  tooU  barottff  reflectiren  morgen,  tuel^e«  bie  %t,  ©(^ttefler  ou^ 
fa(^t  unbt  bie  gr.  SO^utter  tfi  gan^  betrü^bt  geworben,  Mie  fte  euren 
brieff  bdommen,  bag  i^r  ntc^t  eingef^ocl^en,  unbt  bag  i^r  bie  ^nt  fiber 
nicl^t  ^it  unbt  ber  Cour«gttrfie  nic^t  eind  an  gebatikt;  t9  iontmert  mt^ 
ttä^t,  nienn  baran  gebende;  totfyct  noi!^  ber  (e^te  bienfl  gewefen.  Sßod 
^Ifft9  aber,  ii!^  »eid  wolt,  bag  ed  ni<^t  eure  f(^nlbt  — 

biegen  moment  ift  Alexander  Hammerstein  bei  mir  gen^efl  unbt 
^at  t»  beim  caffee  aller^anbt  discors  gelben;  möd^te  mfinfd^en,  [bag] 
il^r,  ^er^enlinbt,  t»  angel^bret;  er  ifl  ein  gul^ter  9Renf4,  grfiget  eud^ 
gal^r  bien^<(  unbt  beflagget,  bag  er  taä^  nu  rndfi  me^  fonn  )n  f^ 
Iri^gen;  nu  ^emit  adieu,  embrassire  eu(^  in  gebandäi,  bin  ))on 
Werften  eure 

getrewefle  S!)ienerin 
H.  L.  V.  Uten. 

Hannover  ben  9.  Dec.  1693. 

Monsieur. 
Sebancfe  mii!^  freuubtTul^  bor  eure  beibe  ongen^me  brieffe  Dorn 
28.  passati  unbt  1.  biege«;  bin  fe§r  fro^,  bag  i^r,  mein  ^er^Tinbt, 
gefunbt  —  2)er  traurige  actus  ift  nun  passiret  unbt  bamit  mit  bem 
lieben  fe^(.  ^Bruber  t)o(nbrad^t  unbt  )um  e|nbe;  nu  fann  man  i^  gifid? 
fe|fi(^  f^e^en.  2)ie  8ei(^«Ceremonie  ift  ebrlit^  unbt  tooU  gugongen 
unbt  ift  nod^  l^ie  bergleii^en  nid^t  gekoeft,  »irbt  au^  wott  nie  fo  balbt 
niieber  gcf^en  koerben.  9^(^ts  ift  babei  }u  bobeln  getueft,  al9  ber  gu^te 
Supemdent  9ardt§augen  ^at  foI(^  fc^lec^te  Seic^»predicht  geba^n, 
bag  ed  mi(^  fe^r  geiommert,  unbt  folc^e  materie,  bor  tmä)  ^ette  er  ferne 
berbreiglid^ere  ou^fui^en  !5nnen,  »a^r  rec^t  atbem;  meine  $enen  unbt 
alle  gul^ten  unb  bemttnfftigen  leutte  ^at  ed  fe^r  berbrogen,  aber  »ad 
^ilfft«,  mir  fönnen  nic^t«  babor,  ift  be9  Cour«gflrften  iBeiii^ater. 
Hortancei)  ^at  in  ber  ^rd^en  gleid^  verse  gemad^t,  bag  er  ben  Supern- 
deuten  glttcfiic^  ff^e^te,  bag  ber  fe^I.  ^6ruber  ed  nid^t  ^ören  fönnte,  unbt 
fotten  fe§r  o^rtig  fein.  @ie  ^aben  bon  eud^  gefagt,  ber  Ol)ennar8cliall 
unbt  SPde,  bag  nienn  i^r  tuel^ret  bobei  getueft,  njflrbet  i^r  bie  patiance 
berlo^en  ^aben  unbt  t9  n)oQ  nid^t  l^aben  aufgehalten.  2)ie  Ck>ur« 
Sfttftin,  {^er^ogin,   Princessin  ftnb  alle  in  ber  ftin^en  geweft,    bie 


1)  ^ortenfio  ^JUavco. 


263 

greffin  aber  m(^,  l^alteit  ouc^  ni(^tö  Don  ^rt^ge^ent;  Cour^^firfihi 
unbt  offe  fmbt  bcn  anbmi  bac^  )ut  gr.  ©(^rneftcr  foimneiu  —  ^  bin  tc. 

H.  L.  von  Uten. 

4. 

Hannover  ben  28.  Apr.  1694. 

Monsieur. 

Tht  groger  i^enounberung  ^abe  aud  eurem  testen  angenehmen 
fc^reiben  t)om  20.  biefed  Demommen,  bag  ber  (SEonr^gücfle  auc^  an  ben 
blättern  bamieber  liegt  unb  man  Dor  fein  (e^bent  fürchtet;  mud  gefte^en: 
i^r,  mein  $er|enünbt,  ba  Diel  mit  erle^ben  müget  unb  biel  erfahren; 
^offe  nod^  nid^t,  bag  er  ftirbet,  i^ott  toirb  e«  fc^iden,  von  t»  nü^lic^  ift 
—  fßie  ma(^  ber  Neitz'f(^en  Gaballe  p  mu^te  fein.  2)a  fte^t  man, 
nne  (Sott  dUe»  balt  el^nbem  tarni,  —  flraffet  ba«  9öfe  unbt  belohnet 
ha»  (Sute  )tt  feiner  3^;  mügen  tvir  Tlta\6^m  ha»  erf ernten.  Wt  bem 
Schömdng,  wie  i^r  f(^reibt,  ifi  koad  fonberlid^«;  tme  t»  nun  mit  i^m 
abloufft:  ©otted  Direction  ifi  au^  mit  baruntter.  "ifla^  Leipziger 
mesae  toerbet  i^r  nun  idoH  nkJ^t  fommen;  )u  eurer  tvieberlunfft  ma<^e 
mir  nun  am^  nod^  toe^nig  Hoffnung;  ma(^  ge^n  toie  eS  tM,  fo  müget 
i^r  noc^  n^oK  ma»  bableiben. 

9I^ie  le^bt  man  fo  ducement  ^in:  man  gel^t  nad^  ber  k)em)ittibten 
^er^ogin,  mit  fpatjieren  toa»  man  kuiH;  l^eutte  bin  bei  bem  g^eimen 
9{a^t  Busch  ju  äJ^ittag  )u  gaste  gewefen,  ^aben  auf  eure  gefunbt^eit 
getruncien.  (Sd  ifl  nu  fo  eine  f(^öne  B^tf  <^1I^  tft  in  doller  blühte; 
roenn  nur  fein  frofi  fe^me  unb  ber  (iebe  ®ott  9?e^gen  gelobe,  ber  fc^on 
^oc^ni^tig.  3n  unferm  garten  ifl  e^  nun  red^t  fc^ön;  ^offe,  er  foll 
eudfl  nun  moK  gefallen.  Unfere  gu^te  grau  Hofifmeisterin  Harling  bie 
ifl  ju  Münden  frand  beliegen  geblieben  unbt  ))peiDelt  man  fel^r  an  i^rer 
aufpfunfft  2)ie  gu^te  ^au  ^ette  ^ie  aud^  noc^  tooll  fterben  möl^gen; 
bu^t  mir  leibt,  motte,  bag  fte  leiben  möd^te  unbt  uoc^  20  3a^r  Jünger, 
n^erben  fold^e  gul^te  ^offmeiflerin  nic^t  mieber  friegen.  2)ie  gr.  ©(^toefter 
grüget  eud^  fleigig.  @in  me^rerd  n^eid  Dor  bied  mal^I  nii!^t;  ald  befel^I 
euc^,  ^er^entinbt,  ®otte0  fd^u^;  bin  geit  leibend 

(Saxt  getreutDe  2)ienertn 
H.  L.  von  Uten. 

PS.  mud  eud^  aud^  melben,  bag  ber  Reden  gu  Hameln  geflorben, 
baDon  ber  fd^a^ro^t  9^el^ben  unbt  bie  Dermitttbte  von  Reden  S6  baugent 
9{ei(^«tbaler  erben.  Unfer  Reden  ^ie  friert  9000  4  ^^^on,  koeilen  er 
mit  feinem  8ruber  beiHen  mug.  ®er  groge  Licent  sexsiß  (sie!)  ber 
ifl  reid^,  bag  er  feinet  Qftfh»  fein  e^nbe  meid. 

5. 

Hannover  ben  12.  May  1694. 

$lug  eurem  gefhrigen  fii^teibent  Deme^me,  mein  ^er^enfinbt,  bag 
eure  gefunbt^eit  fo  passabel;  münfd^e,  (bog)  euc^  biefe«  moS  finbe. 


254 

^fxndimt,  baß  i|r  )ii  bcm  neuen  Conr^^rften  gemeft  nntt  bem  eon- 
deliret^  auc^  )tmfii^  content  boDon,  unbt  baß  i(r  Hoffnung:  mon  ^ 
eben  ni^t  fonberfid^  bei  bem  changement  Dediercn  folL  ISon  eucrm 
particnlier  n)flnf<(e  eben  bad;  ber  le^t  33crftoTbene  Mor  enc^  fe^ 
gne^big  unbt  ^obt  i^r  tootL  ntit  i^m  bur(^(omnten  f9nnen;  ber  VvAt 
®ott  mtrbt  aaä^  gelben,  bag  t^r  ntit  biefcm  mit  e^ren  bnn^tontbt 
@(^etnt,  bog  id^  bod  glttcf  tüoU  mäjit  fo  bolbt  )n  ^offen,  em^  mid)er  )n 
fe^en;  x^  nun  fi!^on  ein  ^olb  Seit,  bag  i^  abw^ent,  fc^ctnet:  ba« 
destein  e9  fo  MilL  Unfere  Ie^Bfnd)eit  ge^t  fo  borttber  (in,  menn  nur 
@ott  gefunbti^eit  Dedeit,  gel^t  e«  oÖ  (in.  Vernehme,  bag  bort  vodi 
immer  fo  extraordinsire  fachen  passiren ;  wad  foS  man  fagen?  Unfcr 
$err  ($ott  ifl  gereift,  fte(t  n^oS  eine  geitlong  )n,  aber  ban  fhrofft  er  gn 
feiner  geit 

lOon  Wisbaden  (at  man,  bag  unfre  Conr^Sfirftin  ba9  fieber 
nnbt  all  flardfc  acses;  bie  H.  Harling  ifl  tt)ieber  auffge(e(bt  nnbt  be» 
tombt  bad  ba(t  looll,  unb  bie  anbem,  )nd9  mdft  anber«:  bie  n>olL 
@e(eime  steift  Bnach  (at  mx^  fein  briff  gegeit  nnbt  gebe^ten,  !(m 
^etttung  ^n  fagen;  ber  Conrprinz  mng  i(m  ja  bie  relatifon  nid^  meifen, 
(eCbt  t»  »00  unnb^tig;  er  foS  fe(r  bamiber  f^rec^en,  bag  ber  Neitsf((en 
famili  fo  gugefe^et  ttnrbt;  ge(t  alle  bage  bei  ber  Büschen,  bie  Goor- 
prinzes  immer  in  ber  Gammer  nnbt  francf,  fommen  mäft  gnfammen. 
2)er  Coorprinz  g^t  mit  feinen  damens  na((  HerenhauBsen :  Ki»- 
lehben,  Floromundie,  ©^Mar^e,  Schnlenburg,  divertiret  ^;  bte 
Kislehben  ifl  nu  geborgen,  divertiret  fi^  braff;  fit  femtet  mis^  mt 
nic^t  m^r,  megen  mic(  leidet  getröfle.  (Heftern  obttA  gan9  f^e(te  ifi  tte 
gane  allein  Don  Linnen  alroo  bie  damens  mit  bem  Conrprins  gefahren. 
!S)iegen  moment  (9re,  bag  ber  Obermarschail  Bülow  na6^  Dresden 
ge(e,  n^o  eu((  bad  anflenbig  fein  wirbt  SBünf((e  bon  {^er^en  aSefl 
contentement;  ber  $0c(fle  erholte  eud^  gefnnbt,  erge(be  eu^,  mein 
^er^enfinbt,  begen  fd^u^.    ^  bin  beflenbig  eure 

getreun)efte  2)ienenn 

H.  L.  von  Uten. 

6. 

Hannover  ben  16.  May  IGdi. 
Monsienr. 
(Sur  mehrte«  fd^reibent  bom  8.  MegeS  ffcibt  geflem  ermatten,  (offe 
nic^t  anberd  ald  bag  i(r,  mein  {^er^enünbt,  xootL  unbt  gefnnbt,  todd^a 
bad  befie  unbt  erbalte  euc(  ber  ^öc(fh  in  gna^ben  babei,  todd^t»  mein 
gröjle  plesir  anff  ber  totttt  @onflen  Demebme:  ^  nod(  immer  me(r 
hinüber  unbt  Demiirrung  ba  zutragen;  ifl  erfd^recfßdb,  mad  mon  oll  bo« 
Don  |dret;  mie  mod(  boc(  ber  alten  groun)  von  Neitzsch  »oK  bei  bcm 
aSen  ^u  mu(te  feint  ift  greuU((,  fle  bie  grau»  fo  ongeKo^gt,  nnbt  fombt 
einem  am  greulid^flen  Dor,  bag  fie  im  bo(te  aui!(  fo  f((enbtU((er  fo<^ 


266 

m  Bebtestt  mit  bei  greifin.  9Bo  ifl  Mefclbe  boc^  mieber  l^in  begra^ben? 
unbt  ob  ber  Coar«Sftrfl  {t(^  nic^t  bdd^ret?  fo((^e9  möchte  geme  migcn, 
ob  er  femm  $rfefler  bei  flc^  gehabt,  mie  fein  e^nbe  gekoeß?  äßan  fagt 
§ter,  ber  Oberfie  Neitzsch  fei  aui!^  im  arest  unbt  fein  regiment  i^m 
genommen,  Don  i^m  meig  man  l^fier  nid^td.  $ier  finbt  bergleic^m  2)auge« 
ntd^td  genu(^  unbt  )i^en  foU^e  ben  ^off  ni(^t  fonberß(^.  grauu)  von 
Busch,  nield^e  eben  Bei  mit  gemefi,  grüßet  eui!^  fletgig.  Unfre  Hebe 
Conr*gör|Hn  ifl  fo  fronrf,  ^ot  ein  jlardP  fieber  unbt  ben  gufatt  babei, 
toeld^e«  bur(^aud  nid^t  gu^t  SBon  fie  bod  fieber  ^ait,  foll  @te  gan« 
an«  flc^  felbfi  fein;  man  f^ot  bor  i^r  (erbeut  n)e^gen  64  3a^re  gu  fürchten ; 
me^  ein  Ungelücfe  bor  unfern  ^off;  (Sott  erhalte  fte,  fo  e«  fein 
SiSeifl! 

iD'^ecn  ^er^en'SO'^ann,  embrassire  end^  3u  1000  mol^I;  ber  ^bd^fle 
nel^me  eud^  in  feinen  feinen  (sie!)  fc^u^,  tooQe  mit  feiner  gna^be  ftetd 
bei  un«  mo^nen.    ^  bin  bon  ganzen  ^er^en 

eure  getremuefle  S)ienerin 
H.  L.  von  Uten. 

7. 

Hannover  ben  19.  May  1694. 

Wl6n  ^ertjen-iD^ann,  an9  g^rc^ten,  bag  eud^  biettei^t  mbd^te  gu 
O^ren  fommen,  bag  id^  flbel,  l^abe  entli(^  nid^t  tagen  fönnen,  )u  be« 
ri(^ten,  in  mad  ju^anbt  i(^  fei,  unbt  bog  mic^  ber  ^'6^\it  mit  einem 
tertian  fieber  beleckt,  koeld^ed  mir  bcnn  ej^lic^e  mal^t  al  (arbt  an« 
geflogen  unb  3im(i(^  fatigiret,  geflem  (obe  ben  6.  acces  gehabt,  aber 
©Ott  fei  band  gelinber  tt)ie  bie  borigen,  bag  t(^  ©otted  gnol^be  ^offe,  e« 
ftc^  gelben  fotl  unbt  mir  ber  $öd^f!e  borige  gefunbl^eit  —  f o  ed  fein 
gne^biger  nntte  —  berteie.  ^abe  xootL  biet,  mein  {^er^enfinbt,  in  biefer 
|eit  an  eud^  gebadet,  gömte  ed  en(^  aber  geme:  i^r  bad  nun  nid(|t  fe^t, 
^abe  t»  eud^  aud^  in  e^fid^en  poBten  nid^t  fc^reiben  n)oI[en  (ber)  f^off« 
nung,  tS  folte  fo  passiren.  !3)ie  ^ancf^eiten  ge^en  aber  ni(^t  fo  (eid^t 
bort  a\9  n)ie  fie  fommen.  Tim  litht»  ^bt,  bog  euc^  biefe«  nur  nid^t 
inquiettire  unbt  chagrinire;  ber  $'6(^fle  §at  und  nod^  groge  gna^be 
g^a^n  in  ber  geit,  bag  »ir  )nfammen;  fbrntte  no(^  »oH  bie(  fd^fimmer 
fein  unbt  bin  \ä^  looll  mit  ®ott  )ufri§ben.  ^xod  bon  unfern  (eutten 
unbt  Thomscben  l^aben  au(^  bad  fieber.  ©onften  bebandfe  mid^  bor 
eure  oitgene^me  geittung.  (S«  ^at  bie  Winzingeroden  tooti  geta^n,  bag 
fte  114  bei  bem  Cour-gfirflen  angege^ben;  bie  alte  Neitzfd^en  ifl  (ein 
gut  jeic^en:  fie  fid^  fo  umbbringen  motCen.  Der  Winzingeroden  il^re 
iDhitter  ^at  abfd^eibt  auff  i^  (e^btage  bon  Bodenstein  genommen  unbt 
ifl  nad^  Naunbnrg  )u  ber  2)o(^ter;  nu  l^at  fte  aber  gefd^rieben,  bag  fte 
wolle  wohnen  fbnnen  in  Northausen,  al«  ^at  fie  fi(^  bebac^t  Unfre 
Cour^^rfUn,  ^öre  (ti!^),  ^abe  bad  fieber  berlagen  unbt  bag  fie  flc^ 
ouff  ber  9{eife  ^eutte  ober  morgen  gelben  motten  unbt  noc^  bor  $fing^en 


256 

toieber  ^er  fein,  (Sott  g^be  t9l  2)er  99(^fle  neunte  un«  tn  feinen 
f^u^,  be^fite  euc^,  mein  ^er^finbt,  tut  aSem  fibe(  unbt  unfall,  lagt 
un«  einanber  mit  gireubcn  toieberfe^en;  bin  enre 

geircmDefle  SHenerin 
H.  L.  von  Uten. 

PS.  Stau  ©d^tuefier  ift  noc^  ni(^t  mieber  ^ter;  Danckellmu 
anbttt)o(rtet  nt(^t,  uietnc  ©d^njefier  ma(^t  fk^  nod^  immer  ^offmmg. 
2)en  wecksel^gettet  ^abe  bcfommen. 


257 


11. 

%iSgaie^9legiftet  tiom  9iat^^an9bait  am  Wlwdftt  p 
^anttotier  mS  beu  i^Ja^ten  1453,  1454  unb  1455. 

SO^tget^etlt  t)om  Oberbouratl^  a.  2).  SRU^off. 


@ru))ett  fagt  in  feiner  Xb^anblung  t)on  bem  Urff^runge 
unb  ben  attert^ümern  ber  ©tobt  5)annoDer  ©.318  f.:  ^!Da« 
ie^ige  ytatif^^an^ühtx  hm  9iat^d  SSein^fteUer  ift  A.  1455 
gebouet,  qI9  toeläjt^  bie  an  ber  Sde  ber  !2)amm» ©tröffe 
gegen  benSRardt  befinbl.  3a^r}a]^I  anjeiget,  ntitl^in  eine  oUe 
Begistratar  in  veteri  Gopiali  oermelbet,  in  yerbis  A.  D. 
MGGGGLV.  bo  me  bot  nige  Stab^ug  bouen  ben  S3in^ 
fetter  nige  matebe^  unb  finb  Aber  bied  bie  aber  ben  ®au 
geführte  Register  annoc^  in  Archivo  Dor^anben."  S)iefe 
92Q(^ric6t  gab  fc^on  frfi^er  93erantaffung,  bie  9lu9gabe^9{egifter 
t)om  9iat^^audbau  am  WlaxUt  (ber  mit  feinen  ©iebetfeiten 
im  Dften  bi9  jnr  SRarlt^,  im  ffieften  bid  }ur  ftöbelinger* 
ftra^e  reid^t)  auf^ufuc^en^  inbeg  erft  Dor  Iur}em  ift  ed  ge^ 
langen,  biefetben  in  ben  ft&btifc^en  So^nregiftern  t)on  1463, 
1454  unb  1455,  n)et(^en  bie  für  ben  9lat^^audbau  in  biefen 
brei  Sauren  gemachten  Sludgaben  je  atd  ein  befonbered  ^t* 
gifter  ^injugeffigt  finb,  aufjufinben. 

^err  ®tabt»Äämmerer  ©e^rc,  ber  fo  glfl(ifli(^  »ar,  biefe 
Sntbedung  )u  machen,  ^at  t)on  ben  bejeic^neten  brei  Slu^gabe^ 
9legiftern  t)om  9{at^^audbau  eine  forfättige  älbfd^rift  genom^ 
men,  unb  bie  ©efSQigleit  gehabt,  fotd^e  mir  mit}ut^eilen. 
(Die  93eröffentti(^ung  biefer  (oon  mir  in  uerfc^iebenen  fünften 
mit  bem  Originale  oergtid^enen)  Slbfd^rift,  »irb  gerabe  je^t 
(^erbft  1878)  um  fo  »illlommener  fein,  wo  ba«  ottc^r«' 
»firbige  ©eb&ube,  eine  l^ert)orrogenbe  Seiftung  im  got^ifc^en 
JBodfteinbau,  unter  ber  ben)ä^rten  Seitung  bed  f)errn  Sau« 
rat^d  $afe  gu  ^onnooer,  in  tunftgerec^ter  Sieife  mieber^er«» 
gefteltt  »irb. 

1879.  17 


2ö8 

!Dte  Stcgtfter  über  bie  Hudgabeu  bed  Stat^^au^baued  ftnb 
gan)  fo  aufgcftcüt,  »Ic  bic  in  bcn  Sa^rgfingcn  1867—1872 
ber  3^ttfc^nft  be9  ^iftorifc^en  93erein9  für  Tlieberfad^fen  oon 
mir  oeröffentlid^teti  ft&btifc^en  So^nregifter  aud  ber  ^t\i  Don 
1480  bid  1509.  SÖti  betn  nad^fte^enben  abbru(fe  ift  —  mte 
bort  gefc^el^en  —  ftatt  ber  got^ifc^en  ©d^rift  bie  (oteinifc^e 
genommen,  aüt^,  mit  Sudna^me  ber  Flomen,  Hein  gefc^rieben^ 
bod  (ange  f  in  ein  lurjed  s  oermonbelt,  bad  y,  xotm  ie^t 
bafttr  a  gefc^rieben  n)irb,  burc^  ein  a  erfe^t  unb  bie  fe^fenbe 
dnterpttnttion  ^injugefügt.  Xuc^  finb  ftatt  ber  im  IDriginale 
jur  Snmenbung  gefommenen,  in  got^ifd^en  Sßinudleln  bärge« 
[teilten  römifc^en  ^afjUitxäicn,  arobifd^e  S^^txn  gefegt  unb  bie 
Dorlommenben  9lbläriungen  meift  aufgelöfet.  Son  ber  Sßt^ 
ric^tigung  fic^  ftnbenber  SRed^nungdfe^Ier  ift  Slbftanb  genommen, 
^infid^tlic^  ber  Serec^nung  nad^  ^funben,  ©c^iUingen  unb 
Pfennigen,  fo  xolt  oerfc^iebener  tec^nifc^er  9(udbrüde  unb  an« 
berer  S^etaild  barf  auf  bie  an  gebac^ter  @teQe  gemachten 
9}{itt^ei(ungen  ttber  bie  ft5btif(^en  So^nregifter  Dermiefen  merben. 
©onftige  Srl&uterungen  erfolgen  in  9loten  unb  om  @c^(uffe 
ber  nad^fte^enben  Sludgabe  ^  9{egifter. 

Anno  1453 1)  was  lonher  tom  radhus 
Hinrik  Dorhagen. 

Primo  3  pt.  9  J?  Hennen  Vasel  salff  11  tom  radhas  holt  to  Tei- 
lende nnde  to  ladende  7  dage. 

Item  4  pt.  5  J?  Watervorer  snlff  vifte  vor  26  vor  holtes  to  vo- 
rende,  en  dels  vore  to  3/S  nnde  en  dels  to  S'/si^y  d&t  heten 
my  de  burmestere. 

Item  5  ß  Lathusen  vor  ber,  brot  unde  haringe,  dat  viff  vor- 
lüde, de  de  rad  ghebeden  hatte,  vorterden,  sumpsit  Lat- 
husen. 

Item  24  ß  Wittekoppe  sulff  ander  vor  10  vore  holtes  to  vorende 
to  11  Witte,  dat  heten  my  de  bnrmestere. 

Item  6  ß  den  molenknechten  nt  beyden  molen  to  gheschenke. 

Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  steldelen  to  snidende. 

Item  24  ß  Molenporten  snlff  ander  vor  11  vore  to  2^2  /?  to 
vorende. 


^)  9m  OrigmoCe  folgt  auf  Anno  oz  (etc.)  unb  bonn  bie  Wlivbfx* 

lafii  (63). 


259 

Item  21  ß  Hinrik  Piper  sulff  6  vor  ^  dage  holt  to  haawende 

nnde  to  ladende. 
Item  30  ß  Witiekoppe  salff  ander  vor  12  esschen  blocke  to 

vorende  to  den  latten,  de  vore  to  2V2  ß' 
Item  15  ß  Lodewige  salff  derde  de  esschen  blocke  to  behau- 

wende  to  den  latten. 
Item  1  pt.  Burmester  salff  ander  vor  steldelen  to  snidende. 
Item  24  Wicherde  salff  4  vor  de  esschen  blocke  to  haawende 

to  den  latten. 
Item  121/2  ß  Molenporte  nnde  Wittekoppe  vor  4  esschen  to 

vorende  ande  ander  holt 
Item  71/2  ß  Hinrik  Piper  salff  ander  vor  3  dage  holt  np  to 

haawende. 
Item  2V2  ß  de  de  mester  Ladeke  unde  mester  Gord^)  vor- 

dranken  hadden  in  dem  berkelleri  also  on  de  bawmester 

dat  radhas  verdinget  hadden. 

Samma  18  pant  91/2  ß- 

Item  36  ß  Lodewiche  sulff  derde  blocke  to  behaawende  to 
schotdelen  vor  6  dage. 

Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  latten  to  snidende. 

Item  22  ß  den  sulven  vor  51/2  dach  latten  to  snidende. 

Item  24  ß  den  sulven  vor  6  dage  latten  to  snidende. 

Item  24  ß  den  salven  vor  6  dage  latten  to  snidende. 

Item  24  ß  den  sulven  vor  6  dage  latten  to  snidende. 

Item  1  pt. '  den  sulven  vor  5  dage  latten  to  snidende  von  schot- 
delen. 2) 

Item  24  ß  den  sulven  6  dage  schotdelen  to  snidende. 

Item  6  ß  Wittekoppe  sulff  ander  vor  4  vore  stelholtes  to 
vorende. 

Item  IV2  ß  dem  sulven  vor  eyne  vore  weden  to  vorende. 

Item  21  ß  dem  sulven  sulff  ander  vor  6  blocke  to  schotdelen 
to  vorende. 

Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  steldelen  to  sni- 
dende. 


1)  2)ie  Wldfttt  Subele  unb  (Sorb,  benen  ber  9t<itifym^havi  bon  ben 
„SButemcjlent",  worunter  bic  9latl^«bau]^crren  („buwhem**  in  ber  «flen 
$ofttton  ber  borle^ten  Sd^mmg  Don  1453)  )u  berjte^en  fein  »erben,  Der« 
bungen  n)trb,  erf(^etnen  a\9  bie  eigentfid^en  (Srbauer  be«  Stat^^aufe«. 
Ungeachtet  biefer  Serbingung  niurben  ieboc^  bie  iD'^aurerarbetten  biefer 
betben  Wtdfin,  unter  benen  (Sorb  in  ben  na^fle^enben  Sö^nungd'lBer« 
geti^mffm  om  metflen  genannt  mtrb,  in  !£age(o]^n  audgep^rt 

2)  Die  Y)0chotdelen^  tnaren  ba^  {i&rter,  al«  bie  getD9^n(i(i^en 
2)ie(en. 

17* 


260 

Item  21  ß  Hasenswarten  Sulff  derde  vor  6  dage  mester  Alberte 
to  helpende  dat  radhus  to  brekende  >)  unde  by  to  vligende 
de  steyne. 

Item  22  ß  Joste  Bulff  ander  vor  5V2  cl^^^^  steldelen  to  snidende. 

Item  15  4  deme  holtvogede  vor  weden  to  hauwende,  de  hadde 
wnnnen  der  man  [?]. 

Summa  löVa  P^i^t  8Va  JS  3  ^. 

Item  21  /[?  Hasenswarte  sulffte  yifte  vor  4  dage  up  dem  radhos 

to  arbeidende,  also  den  dreck  af  to  bringende  nnde  dat 

holt  by  to  vligende. 
Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  Bchotdelen  to  snidende. 
Item  24  ß  den  sulven  sulff  ander  vor  6  dage  schotdelen  to 

snidende. 
Item  1  pt.  den  sulven  vor  5  dage  schotdelen  to  snidende. 
Item  31  ß  Wittekoppe  Molenporte  vor  62  vore  dreckes  van 

dem  radhus  to  vorende  unde  van  dem  markede,  de  vore 

vor  6  4' 
Item  28  /!?  3  ^  Hermen  Meyger  sulff  6  vor  ses  dage  den  dreck 

van  deme  radhus  to  bringende  und  dat  radhus  to  reynende 

unde  de  steyne  by  to  bringende  unde  mennigerleye  arbeit. 
Item  22  ß  Lodewiche  sulff  4  vor  3V2  <lach  ok  dat  radhus  to 

brekende. 
Item  1  ß  den  sulven  to  bergelde,  gaff  on  Lathusen. 
Item  3  pt.  Hanse  Witzendorpe  to  Luneborch  vor  glassur  to  dem 

steyne,  dar  is  dat  vorlon  mede  in  gereket,  sumpsit  Herbord 

van  Winthem. 
Item  21/2  ß  Cord  Dreger  dat  he  de  venster  ut  nam  in  den 

gevel  up  dem  radhus« 
Item  V^ß  vor  sele,  dar  me  dat  holt  mede  afleit  van  demrad- 

huse,  sumpsit  Scriver. 

Summa  IIV2  punt  6  ß  S  4. 

Item  22  V2  ^  Tornemann,  da  he  gink  na  mester  Alberde  to 
Volkersen,  dat  he  to  Hanse  Blome  scheide  komen. 

Item  14  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  latten  to  snidende. 

Item  3  4  den  sulffen  to  stovengelde. 

Item  24  ß  Hermen  Meyger  sulff  6  vor  4  dage  den  kalk  to 
loschende  unde  hop  to  settende. 

Item  3  ß  Lakeman  sulff  ander  de  pale  up  to  gravende  by  deme 
winkeller  unde  de  steyne  by  to  bringende,  vor  IV2  dach. 


1)  9(nf(^einenb  bad  Slat^^aud  an  bcr  S^arttfhage,  f 0  toeit  biefed  mit 
feinem  ®iebe(,  fernem  ^t^urme  unb  ber  ^aube  —  btefe  5^etle  toecben  bei 
ben  f^fitent  ^bbtu(^«foflen  befonbet«  angefül^rt  —  auf  brat  gu  Bebauen« 
ben  $(atje  flc^  befunben  ^aben  toirb. 


261 

Item  15  ^  Risman  vor  eyne  steyn  boren,  snmpsit  des  rades 

knecht. 
Item  2  ß  S  df  vor  3  molden,  de  koffte  Giseke  Oldehorste  up 

deme  markede,  sumpsit  des  rades  knecht. 
Item  26V2  ß  B  4  mester  Alberde  sulff  3  vor  6  dage  den  schever- 

steyn  to  brekende  van  dem  tom  and  van  der  love. 
Item  2  V)  pt.  4  ß  Donebernd  sulff  7  vor  6  dage  kalk  to  losschende 

nnde  to  settende. 
Item  10  ß  mester  Alberde  sulff  3  vor  twe  dage  to  brekende 

van  dem  tom  dat  kopper. 

Summa  7  punt  6V2  ß  ^Va  ^' 
Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  latten  to  snidende. 
Item  2V2  pt  7  ß  mester  Corde  sulff  6  vor  ses  dage  to  murende, 

dat  was  dat  erste  mal. 
Item  4  pt.  6  /?  mester  Corde  sulff  6  vor  6  dage  to  murende. 
Item  2  pt.  Erussekoppe  sulff  6  vor  6  dage  kalk  to  settende. 
Item  10  4  Duses  vor  eyne  schope  unde  molde  to  bindende  unde 

1  vat. 
Item  20V2  ß  mester  Alberde  sulff  3  vor  5  dage  af  to  brekende 

dat  dak  van  dem  tome. 
Item  18  4  mester  Corde  to   gleysurende  den   steyn  up  dem 

teygelhove,  dat  het  my  Hans  Blome  ome  geven. 
Item  16  ß  Hermen  Meyger  sulff  4  vor  4  dage  buweholt  to  den 

radhuse  to  hauwende. 
Item  10  ß  mester  Alberde  sulff  3  vor  2  dage  af  to  brekende 

dat  dak  van  dem  tome. 
Item  41/2  pt-  4  ß  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  murende 

unde  to  stovengelde.  i) 
Item  9  4  vor  sele,  sumpsit  Hinrik  Meyger. 
Item  1  ß  vor  eyne  schoppe,  sumpsit  Lefhard. 
Item  41/2  ß  Molenporte  vor  dre  vor  stelholtes  to  vorende. 
Item  15  4  Herborde  vor  seien,  dar  me  dat  holt  mede  dal  leit. 
Item  t  pt.  Burmester  sulff  ander  vor  5  dage  latten  to  snidende. 
Item  2  ß  Peters  sone  up  der  lantwere  vor  weden  to  hauwende. 

Summa  19  punt  i  ß  i  4^ 
Item  6  pt.  6  J?  Hermen  Morder  vor  63  elen  grawes  Steines.  2) 
Item  5  pt  4  /?  Honeman  Broihane  vor  52  elen  grawes  Steins. 
Item  51/3  pt.  2V2i^  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  murende 

dat  radhus  unde  to  stovengelde. 
Item  21/2  pt.  3  ß  Emsekoppe  sulff  7  vor  6  dage  kalk  to 

settende. 


1)  ^abfhiben«  ober  i6abege(b,  t>on  stoven,  bte  iBabfhiBe. 
«)  Cuaberjlcin. 


262 

Item  6  ß  dem  holtvogede  sulff  ander  vor  2  dage  stelholt  to 

hanwende  nnde  to  ladende. 
Item  6  ß  Flore  vor  4  vore  des  solven  holtes  to  vorende. 
Item  6  ß  Hans  van  Lude  vor  eyn  winvat,  dat  men  entzwey 

sniet  to  dem  water  to  dem  kalke. 
Item  2\  4  Clawes  Grimme  vor  dat  winvat  en  twey  to  snidende 

nnde  tabben  to  bindende. 
Item  4  pt.  8  j?  Bakesman  vor  6  stige  vore  sandes  to  vorende, 

my[n]  dren  voren  to  dem  kalke. 
Item  41/3  ß  Wittekoppe  sulff  ander  vor  3  vore  stelholtes  to 

vorende. 
Item  5Vi  pt.  4  ß  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  mnrende 

unde  to  stovengelde. 
Item  2V2  pt*  4  ß  Donebemde  sulff  7  vor  6  dage  den  kalk  to 

settende  unde  to  beregelde  unde  to  stovengelde. 
Item  3  pt  3  j3  mester  Amde  i)  sulff  7  vor  6  dage  den  radtome 

dal  to  nemen  unde  to  stovengelde,  sumpsit  Hinrik  Meyger. 
Item  2ß  vor  eynen  sack,  dar  me  dat  glat^)  inne  halen  scheide, 

sumpsit  Hinrik  Meyger. 

Summa  36V2  P^^^^  9Va  ß  B  4- 
Item  Bß  Boyten  vor  1  par  scho,  uppe  dat  he  de  negel  nttoch. 
Item  3  pt.  2ß  Wittekoppe  sulff  6  vor  41  vor  sparen  to  vorende 

ut  dem  holte. 
Item  Vli  ß  Flor  vor  stelholt  to  deme  tome  to  vorende. 
Item  211/2/^  Hermen  Meyger  sulff  5  vor  31/2  dach  dat  holt  unde 

sparen  to  ladende  und  mennigerleye  arbeit  unde  dat  stel- 
holt to  hauwende. 
Item  14  ß  41I2  4  Diderik  Norden  vor  12  dage  de  kare  to  dri- 

vende  unde  steyn  unde  sant  to  ladende  unde  dat  grus  van 

deme  markede  to  vorende. 
Item  18  ß  Mause  vor  6  dage  steyn  to  hauwende,  des  dages  3  ß. 
Item  14  j?  3  ^  Henning  van  Änderten  vor  37  vore  steyn  gran- 

des  to  vorende  van  dem  markede. 
Item  2  pt.  2  j3  3  ^  Hanse  van  dem  Sode  vor  11  vore  unde  hun- 
dert steyn  grandes  to  vorende  van  dem  markede. 
Item  15  ß  4V2  ^  Baxman  vor  41  vore  steyn  grandes  van  deme 

markede  to  vorende. 
Item  6  ß  Stoffer  vor  5  dage  de  kare  to  drivende. 
Item  41/2  pt.  IV2  ß  mester  Corde  sulff  11  [vor]  5  dage  to  mu- 

rende  unde  [to]  ber  gelde. 
Item  11/2  ß  den  sulven  to  stovengelde. 


1)  Wlnfttt  %cnh  loar  ber  Stmmermeifier  behn  9{a4(au9bau. 

2)  ©latte. 


263 

Item  6  |3  3  ^  Diderik  Norden  vor  5  dage  sant  unde  grant  myt 

der  kare  to  vorende. 
Item  ^  ß  S  4  Donebemd  snlff  6  vor  6  dage  kalk  to  settende. 
Item  16  ß  Manse  vor  5  dage  steyn  to  hau  wende,  sumpsit  Hin- 

rik  if  eyger. 

Summa  17  pont  TVs  i?  3  4. 

Item   12  ß   den    molenknechten   to  bergelde,  sompsit  Hinrik 

Meyger. 
Item  1  ß  den  teygelknechten  up  den  hove,  sompsit  de  sulve 

Hinrik. 
Item  15  ^  Corde  van  Lande,  dat  he  halp  de  wagen  myt  dem 

holte  umme  warpen. 
Item  8  ß  Lodewige  sulff  ander  vor  2  dage  to  stuttende  up  deme 

danselhusi)  unde  to  brekende  dat  radhus. 
Item  ^  ß  5  ß  Hermen  Meyger  sulff  ander  vor  3  dage  stelholt 

unde  weden  to  hauwende. 
Item  9  ß  Wittekoppe  vor  6  vore  stelholtes  to  vorende  to  dem 

radhus. 
Item  4V2  ß  ^OT  vor  3  vor  stelholtes  to  vorende  unde  to  hau- 
wende. 
Item   71/2  ß  Wittekop   unde  Fohcke  vor  5  vore  holtes  uppe 

den  rosehoff^)  to  vorende  van  deme  radhuse. 
Item  0V2  V^  1  ß  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  murende. 
Item  IS  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  18  ß  Manse  vor  6  dage  steyn  to  hauwende. 
Item  7V2  ß  Diderik  Norden  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 
Item  71/2  ß  Stoffer  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 
Item  30  ß  Lathusen  vor  twe  elen  leidesches  wandes,  de  worden 

mester  Corde  unde  mester  Ludeke  to  gheschenke,  dat  het 

my  Hinrik  Meyger  van  Heisede. 
Item  21/2  ß  Hermen  Meyger  sulf  ander  vor  eynen  dach  de  polle 

van  den  sparen  äff  to  hauwende  unde  to  ladende  dat  holt 

Summa  11  punt  41/2  ß  2  4. 


1)  9uf  bem  „^on^^aufe^  (bem  „^an^'^aol  gegen  ben  Wlacdt") 
»urbett  na4  ®rupen  a.  a.  O.  <B.  321  „\)ov  3nten  bie  SflrgerUd^e  j^od^« 
getten  gd^alten." 

3)  !&er  ,,9{9fe-$off''  lag  na(^  ®ru^en  a.  q.  O.  285  bei  ber  ©d^orf- 
rid^temo^nung  im  tL  fBolfd^om  (ie^igc  fl.  $a(Qoffh:.);  eine  Don  bort 
abgmetgenbe  ®a1fe  fü^  no(^  je^t  bie  ®e)eii!^nung  „Stöfd^of.  9uf  bem 
d^öfe^ofe,  ber  a(d  iBau^of  btente,  lieg  ber  kaüi  ben  $taVt  brennen;  em 
foI(^er  ^anb  l^ieg  ^allrofe  ober  9{öfe  Statte,  nnb  nittb  l^erand  ber 
iRame  9{öfe^of  entflanben  fein. 


264 

Item  4  ß  Bocke  vor  8  vore  ateyne  up  den  rosehoff  vaii  dem 
markede  to  vorende. 

Item  15  4  Hans  Selewinder  vor  1  seel,  dat  holt  mede  dal  to 
latende. 

Item  1  ß  vor  eyne  molden,  de  wart  den  morluden  up  dem  markede. 

Item  18  ^  vor  twe  boren  do  snlves. 

Item  3  pnnt  6  ß  Hans  Witzendorpes  knecht  vor  IV2  sintener 
unde  7  pund  glades  tom  andern  male,  dat  se  my  der  vur- 
hem  knecht  Herbord  van  der  buwhem  wegen. 

Item  5V2  pt.  31/2  ß  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  murende 
unde  to  beregelde. 

Item  IV2A  ^^^  sulven  to  stovengelde. 

Item  51/2  ß  Stoffer  vor  51/2  cl^h  to  vorende  myt  der  karen. 

Item  71/2  ß  Diderik  Norden  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 

Item  1  ß  dem  snlven  4  sit  [?]  repe,  de  quemen  tom  hus. 

Item  1  ß  Royten  vor  1  melden  dar  snlves. 

Item  10  ß  Everde  van  Eolne  vor  2  sedel  np  de  kare,  snmpsit 
Hinrik  Meyger. 

Item  18  ß  Manse  vor  6  dage  steyn  to  hauwende,  snmpsit  Hin- 
rik Heyger. 

Item  31/2  /^  3  ^  Hermen  Meyger  vor  3  dage  stelholt  to  haa- 
wende  unde  sparen  unde  blocke  to  vorende. 

Summa  IIV2  P^'^^  ^V2  A* 

Item  23  ß  Burmester  sulff  ander  vor  6  dage  steldelen  to  sni- 

dende. 
Item  41/2  ß  Molenporte  vor  eynen  blök  und  2  vor  stelholtes 

to  vorende. 
Item  5  ß  Hermen  Meyger  sulff  ander  vor  4  dage  poUe  äff  to 

hau  wende  van  dem  buwholte  unde  ander  holt  to  hauwende. 
Item  4  ß  mester  Ludeke  vor  glat,  dat  heit  my  Hinrik  van  Hesede. 
Item  28  ß  Henselm  sulff  ander  vor  8  dage  to  murende,  dat  was 

do  he  erste  quam. 
Item  51/2  P^-  3V2  ß  mester  Corde  sulff  11  vor  6  dage  to  murende. 
Item  IV2  i^  3  ^  ^^u  sulven  to   stovengelde  unde   ok  mester 

Henselm. 
Item  1^1  iß  Diderik  Norden  vor  6  dage  kare  to  drivende. 
Item  6jS  Stoffer  do  sulves  vor  6  dage  kare  to  drivende. 
Item  18  ß  Manse  vor  6  dage  steyn  to  hauwende,  snmpsit  Hin- 
rik Hesede. 
Item  6  ß  Molenporte  vor  scraggen  holte ')  to  vorende,  des  was 

4  vore  myt  andern  holte. 


1)  Sol^I  ^o()  )u  ©(^rägbSnbent. 


266 

Item  1  pt.  Burmester  solff  ander  vor  6  dage  eyne  essche  to 

snidende  to  steldelen. 
Item  6V2  ß  Hermen  Meyger  sulff  ander  vor  4  dage  scraggen 

holt  to  haawende,  den  timmerlnden  to  den  scraggen. 

Somma  13  punt  B%  ß  B  4- 

Item  10  ß  Eggharde  Koler  sulff  ander  vor  6  dage  holt  tom  hns 
to  hanwende,  alse  sageblocke  nnde  ander  holt  de  poUe  äff. 

Item  4  pt  9V2  ß  mester  Amde  sulff  15  vor  5  dage  dat  holt  to 
behauwende,  sumpsit  Hinrik  Meyger. 

Item  15  ß  Hinrik  Piper  sulff  4  vor  6  dage  holt  to  behauwende 
unde  to  ladende. 

Item  IV2  ß  den  molenknechten  vor  4  [vore]  holt  van  dem  steyn- 
dore  unde  ok  ander  holt  to  vorende,  dat  Hans  Berkhusen 
dem  rade  betalede. 

Item  15  4  dem  holtvogede  vor  weden  to  hauwende  unde  to 
bringende. 

Item  6V2Pt.  Vl^ß  mester  Corde  sulff  13  vor  6  dage  to  murende 
unde  to  stovengelde  den  sulven« 

Item  18  ß  Mause  vor  6  dage  steyne  to  hauwende,  sumpsit  Ein- 
rik  van  Hesede. 

Item  71/2  ß  Diderik  Norden  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 

Item  6  ß  Stoffer  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 

Item  5V2  pt.  9  4  mester  Amde  sulff  9  vor  6  dage  holt  to  be- 
hauwende, sumpsit  Hinrik  van  Hesede. 

Item  22  ß  Burmester  sulff  ander  vor  51/2  ^^  steldelen  to  sni- 
dende tom  radhus. 

Item  21/2  ß  Duses  vor  5  melden,  5  vaten  unde  schope  to  bin- 
dende, dat  seten  my  de  Buwehern. 

Summa  2OV2  P^i^^  ÖV2  ß- 

Item  9  ß  Molenporte  unde  Wittekoppe  vor  6  vor  stellholtes 
unde  weden  to  vorende  tom  radhuse. 

Item  12  ß  Brand  Strohecker  sulff  ander  vor  5  dage  holt  to 
hauwende  unde  to  ladende. 

Item  2  pt.  Burmester  sulff  verde  vor  5  dage  schotholt  to  snidende. 

Item  41 '2  ß  Molenporte  unde  Wittekoppe  vor  3  vor  stelholtes 
to  vorende. 

Item  6V2Pt.  2ß  mester  Corde  sulff  13  vor  6  dage  to  murende. 

Item  6  ß  Stoffer  vor  6  dage  steyn  to  vorende  to  deme  radhuse. 

Item  Vl^ß  Diderik  Norden  vor  6  dage  ok  steyne  to  vorende. 

Item  18  j?  Mause  vor  6  dage  stein  to  hauwende. 

Item  51/2  pt  6  ^  mester  Amde  sulff  9  vor  6  dage  holt  to  hau- 
wende tom  radhuse  am  dage  EgidiLi) 


1)  9m  1.  ^tptmbtc. 


266 

Item  9  4  den  snlven  to  stovengelde. 

Item  11  ß  ^  4  Hennige  Pirricke  vor  eyn  par  rade  in  de  karen. 
Item  5  pt.  9V2J?  mester  Corde  snlff  13  vor  6  dage  to  mnrende. 
Item  18  4  den  8ulven  to  stovengelde. 

Item  11/3  Stoffer  unde  Norden  vor  5  dage  steyn  to  vorende. 
Item  2  pt  Burmester  Bulff  verde  vor  6  dage  schotdelen  unde 
morlatten  to  snidende. 

Summa  351/2  pnnt  31/3  ß- 

Item  5  pt  9/3  Z  4  mester  Amde  sulff  9  vor  6  dage  dat  holt  to 

behauwende. 
Item  18  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  2V2  ß  Hermen  Meyger  vor  5  dage  holt  unde  weden  to 

hauwende. 
Item  2  pt.  Burmester  sulff  verde  vor  5  dage  murlatten  unde 

schotdelen  to  snidende. 
Item  6  pt.  9  /3  mester  Corde  sulff  13  vor  6  dage  to  murende. 
Item  191/2  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  5  pt.  91/2  /3  4  ^  mester  Arnde  sulff  9  vor  6  dage  dat  holt 

to  behauwende. 
Item  32  /3  3  ^  Borcherde  Scheven  sulff  7  vor  5  dage  den  kalk 

tö  Bettende, 
Item  IV2  pt  9  /3  Molenporte  sulff  derde  vor  20  vor  buwholtes 

unde  6  vor  stelholtes  to  vorende. 
Item  1%  ß  Z  4  Hermen  Meyger  sulff  4  vor  6  dage  dat  holt  to 

ladende  unde  dat  stelholt  to  hauwende. 
Item  6  ß  mester  Corde  unde  mester  Ludeke  myt  oren  kumpan 

to  gheschenke,   dat  het   my  Hinrik  Meyger  unde  Brand 

Schele. 
Item  41/2  ß  Molenporte  unde  Wittekoppe  sulff  ander  vor  3  for 

stelholtes  to  vorende,  dat  het  my  Hinrik  Meyger  van  Hesede. 

Summa  241/2  punt  5  ß  2V2  4- 

Item  6V2  pt.  2  ß  mester  Corde  sulff  13  vor  6  dage  to  murende. 

Item  20  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  7  ß  3  4  Diderik  Norden  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 

Item  4  pt  91/3  ß  niester  Amd  sulff  9  vor  5  dage  dat  holt  to  be- 
hauwende. 

Item  9  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  1  pt  Burmester  sulff  ander  vor  5  dage  schotdelen  to  sni- 
dende. 

Item  1  pt  Cord  Descher  sulff  ander  vor  5  dage  schotdelen  to 
snidende. 

Item  16  ß  Eggerde  Koler  sulff  7  vor  4  dage  holt  to  Teilende 
to  den  balken  unde  sparen. 


267 

Item  3OV2 ß  ^4  Borcherde  Scheven  salff  6  vor  4  dage  kalk  to 

Bettende  unde  den  solven  to  stoven  gelde. 
Item  41/2 /S  Wittekoppe  vor  2  vor  Btelholtes  to  vorende. 
Item  5V2pt.  mester  Corde  solff  13  vor  5  dage  to  murende. 
Item  4  pt.  9  ß  mester  Amde  salff  9  vor  5  dage  dat  holt  to 

hanwende  unde  to  verbindende. 
Item  20  ß  ^  4  Jorden  Schaper  sulff  7  vor  viff  dage  holt  to 

hauwende  unde  to  ladende. 
Item  21  ß  Borcherde  Scheven  sulff  4  vor  4  dage  den  kalk  to 

settende,  unde  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  11/2  ß  vor  sele  up  dat  hus,  sumpsit  Herborde. 

Summa  28V2  pnnt  i  ß  2  ^. 

Item  2  pt.  S  ß  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  schotdelen  to 
snidende. 

Item  11  /|{  3  ^  Diderik  Norden  snlff  ander  vor  5  dage  de  kare 
to  drivende. 

Item  2  ß  Bässen  vor  1  vore  buwholtes  to  vorende. 

Item  3  ß  Stoffer  van  der  vor  weke,  de  was  me  ome  noch 
schuldich. 

Item  6  pt.  mester  Corde  sulff  12  vor  6  dage  to  murende. 

Item  IV2  ß  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  2  pt.  8  /3  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  schotdelen  to 
snidende. 

Item  6  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  6  pt  2  /S  mester  Amde  sulff  10  vor  6  dage  to  tymeren 
unde  to  bergelde. 

Item  14  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  39  ß  Hermen  Meyger  sulff  6  vor  6  dage  de  balken  to 
ladende  unde  by  den  wagen  to  blivende  unde  weder  äff 
to  ladende. 

Item  5  pt.  S  ß  Tilke  Watervorer  sulff  4  vor  54  for  holtes  to 
vorende. 

Item  ^ß  Stoffer  vor  4  dage  myt  der  kare  to  varende. 

Item  10  ß  Hinrik  Piper  sulff  4  vor  2  dage  de  polle  äff  to  hau- 
wende unde  to  ladende  unde  mennigerleye  arbeit 

Item  1  pt  Molenporte  vor  20  vore  latten  unde  buw  holt  unde 
ander  holt  to  vorende. 

Summa  26V2  punt  71/2  ß  ^  4. 

Item  5V2  P^*  mester  Corde  sulff  13  vor  5  dage  to  murende. 

Item  20  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  11/3  Pirrick  vor  1  par  rade  to  makende  in  de  kare. 

Item  12  ß  den  molenknechten  ute  beiden  molen  to  ber  gelde, 
dat  se  dat  holt  vorden  ut  der  eylenriede,  dat  het  my  Hin- 
rik Meyger. 


268 

Item  6  pt.  2V3  ß  mester  Amde  sulff  5  vor  6  dage  to  tymerende. 

Item  15  <9  den  sulfen  to  stovengelde. 

Item  Idß  6  4  Hanse Leyeken  snlff  3  vor  6  dage  den  sten  onde 

holt  unde  gras  van  dem  huse  to  bringende. 
Item  2  pt  8  /3  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  schotdelen  to 

snidende. 
Item  2OV3  ß  Hermen  Meyger,  Hanse  Clawese  onde  Roiten  de 

balken  to  ladende  up  de  wagen  onde  de   weder   af  to 

bringende,  vor  6  dage. 
Item  6  ß  Stoffer  vor  6  dage  de  kare  to  drivende. 
Item  18  ß  Wittekoppe  vor  12  vor  sparen  holtes  at  der  eylen- 

riede  to  vorende. 
Item  5  pt.  3  /{  mester  Amde  snlff  10  vor  5  dage  to  tymerende. 
Item  15  4  den  snlven  to  stovengelde. 
Item  6  4  den  sulven  to  bergelde. 

Item  2  pt.  Cord  Descher  sulff  4  vor  5  dage  schotdelen  to  sni- 
dende. 
Item  23  ß  Brand  Strohecker  sulff  4  vor  5  dage  holt  to  hau- 

wende  unde  to  ladende. 

Summa  26V2  P^t  8^2^. 

Item  6pt  2y^ß  mester  Amde  sulff  10  vor  6  dage  to  tymerende. 

Item  15  4  den  sulven  to  stoven  gelde. 

Item  2  pt.  8  /;?  Burmester  sulf  4  vor  6  dage  schotdelen,   scrat- 

bende  to  snidende. 
Item  2pt.  ßß  Wittekoppe  unde  Molenporte  vor  46  vor  balken 

van  deme  rosehove  to  vorende  vor  dat  radhus. 
Item  12  ß  Wittekoppe  sulff  ander  vor  7   vor  murlatten  unde 

5  vor  holtes  to  vorende  vor  dat  hus  van  dem  rosehove. 
Item  i2  ß  den  sulven  vor  12  vore  delen  to  vorende  up  dat 

radhus. 
Item  2ß  dem  sulven  vor  de  winde  to  vorende. 
Item  12  ß  dem  sulven  vor  6  for  hanebalken  unde  sparen  to 

vorende. 
Item  2  pt.  6  ß  Hucke  sulff  3  vor  12  balken  to  vorende  up  den 

market 
Item  6  ß  Molenporte  vor  6  vore  holtes  up  den  market  to 

vorende. 
Item  5  pt  S  ß  mester  Arnde  sulff  10  vor  5  dage  holt  to  be- 

hauwende. 
Item  18  4  den  sulven  to  stovengelde  unde  to  bergelde. 
Item  2  pt  Cord  Descher  sulff  4  vor  5  dage  schotdelen  to  sni- 
dende. 
Item  4  ß  Hermen  Meyger  sulff  ander  vor  2  dage  to  swekende  [?] 

unde  to  ladende  dat  holt,  dat  het  my  Hesede. 


269 

Item  4  ß  Moledporte  vor  4  vore  holtes  up  den  market  to  vo- 
rende  van  deme  rosehove. 

Summa  221/3  punt  d  ß  S  ^. 

Item  6  pt  3  |S  mester  Arnde  Bulff  10  vor  6  dage  to  tymerende. 

Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  2  pt  8  /{  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  bantholt  unde 
latten  to  snidende. 

Item  32  ß  Hermen  Molenporte  unde  Wittekoppe  vor  32  vor 
balken  van  dem  rosehove  to  vorende  up  den  market 

Item  21  ß  Brand  Strohecker  sulff  4  vor  6  dage  holt  to  hau- 
wende unde  to  ladende,  dat  het  my  Hesede. 

Item  5V2  pt*  IV2  ß  mester  Arnde  sulff  10  vor  5  dage  to  tymerende. 

Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  2  pt.  S  ß  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  baut  holt  unde 
latten  to  snidende. 

Item  IV2  ß  Molenporte  vor  1  vor  holtes  tom  underslage  to 
vorende,  dar  me  de  mede  stutten  wolde. 

Item  2^  ß  B  4  mester  Corde  sulff  4  vor  5  dage  de  treppen  in 
den  wynkeller  unde  den  pissteyn  up  dem  hus  unde  de 
treppe  vor  dem  richte  [?]  to  makende. 

Item  30  ß  Cord  Springensteyn  sulff  6  vor  6  dage  holt  to  hau- 
wende unde  to  ladende  de  wagen  unde  weder  af. 

Item  6  ß  Molenporte  sulff  ander  vor  dre  blocke  to  latten  to 
vorende. 

Summa  22  punt  71/3  ß  S  4- 

Item  20 V3  ß  vor  ber,  brot  unde  vlesch,  de  de  buwhem  myt  den 

murluden  vorterden,  alse  se  to  ghemuret  hadden,  dat  het 

my  Meyger  van  Hesede. 
Item  2  pt.  8 1[?  Cord  Descher  sulff  4  vor  6  dage  latten  to  snidende. 
Item  51/2  pt.  2  ß  mester  Arnde  sulff  10  vor  6  dage  to  tymerende. 
Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  3  ß  gaff  ik  Bornemester  boven  sin  Ion,  he  wolde  sik  an 

2  ß  nicht  ghenogen  laten,  dat  het  my  Hesede. 
Item  2  pt.  7^2  ß  Wittekoppe  sulf  ander  vor  20  vor  holtes  to 

vorende,  unde  vor  2  balken  71/2  ß- 
Item  4  ß  Hinrik  van  der  Weide  vor  glat  to  vorende  van  Lune- 

borch. 
Item  4tßS4  Hans  Selewinder  up  den  hoken  vor  sele,  allent- 

liken  ghehalt  up  dat  hus. 
Item  15  ß  Hermen  Meyger  sulff  4  vor  3  dage  blocke  unde 

ander  holt  to  latten  unde  schotdelen  to  hauwende  unde 

to  ladende. 
Item  12  ß  Molenporte  unde  Wittekoppe  vor  5  blöke  to  latten 

unde  delen  unde  ander  holt  to  vorende. 


270 

Item  4V2  Pt.  6V2  ß  mester  Arnde  sultT  10  vor  5  dafe  to  tymerende. 

Item  15  4  den  sulven  to  Btovengelde. 

Item  1  ß  Duaes  vor  schope  unde  molden  to  bindende. 

Summa  18  pnnt  d  ß  S  4- 
Item  2  pt  8  P  Cord  Descher  aulff  4  vor  6  dage  latten  unde 

delen  to  snidende. 
Item  8  ß  dem  luttiken  Smerde  vor  8  dage  dat  radhuB  to  be- 

hengende. 
Item  l'/v  ß  dem  sulven  vor  eynen  lepel  >)  von  Pattensen  to 

haiende,  dat  het  my  Hesede. 
Item  SO  ß  mester  Johan  vor  bligen  tafelen  to  getende,  dat  het 

my  de  sulve  Hinrik  van  Hesede. 
Item  3  pt  7V2  ß  mester  Arnde  sulff  9  vor  4  dage  balken  to 

leggende  unde  de  koken  to  sperende  unde  dat  hus  lest  to 

to  makende. 
Item  131/2 'i'  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  1  ß  Smerde  vor  den  dreck  van  dem  huse  ut  to  vorende. 
Item  3  ß  Hanse  Selewinder  vor  sele,  allentliken  ghehalt 
Item  30  pt.  Hermen  Husinge  vor  smedewerk  unde  vor  77  sehok 

lattennegel  ghehalet  to  dem  radhuse. 
Item  7  ß  Amd  Bicberd  vor  buwholt  to  vorende,  dat  was  me 

ome  noch  schuldich  gebleven. 
Item  2  ß  dem  luttiken  Smerde  vor  dat  necessarium  to  deckende. 
Item  2  pt  gaff  ik  Clawese  maier  up  de  Schilde,  2)  de  he  schal 

malen  umme  dat  hus. 
Item  10  ß  mester  Johan  up  sin  Ion,  dat  se  an  der  dore  unde 

de  venster  ghedan  hefft 

Summa  40  punt  19  ß  II/3  4. 

Summa  summarum  aller  utgave  tom  radhus 

420Va  punt  4V2  ß  ÖV2  ^' 

Anno  domini  1454^  do  was  lonher  Hinrik  Dorbagen  to  deme 

Nigen  radhuse. 
ütgave. 
Primo  5  ß  Richerde,  de  was  me  ome  noch  schuldich  ghebleven 
van  holte  to  vorende  van  dem  vor  iare. 


1)  Unter  ^lepel*'  totcb  eine  (Stegfelle  )um  (Stegen  ber  in  beut  nftc^fl* 
folgenben  $oflen  Dorfontmenben  9(ettafe(n  )u  k»erße^en  fein. 

2)  2)ie  „Schilde^  unb  bie  unter  ben  arbeiten  ht»  Wtcitc»  ^Clawes» 
imten  ootlommenben  ^belde*'  finb  bie  au»  gebcatmtem  unb  glaftitem 
^on  ^ecgeßeSten  SDlebatdon«  fOrfUic^er  $erfottea  unb  beren  0to)ipen, 
»elc^e  nebfi  ben  fte  beglettenben  Sanbomamenten  ben  ®uxt  ^to^dita  ben 
beiben  (Sef^offen  bes  Stotj^^aufed  ouSfflllen. 

3}  3m  Onstnole  {ie^t  irrt^fintfid^  „mccccltti.'' 


271 

Item  12  ß  Wittekoppe  vor  8  vor  holtes  to  vorende  van  deme 

hove  unde  ate  deme  holte. 
Item  24t  ß  den  bossen  venten  i)  vor  6  dage  holt  to  deme  huse 

unde  to  der  winde  to  behauwende. 
Item  24t  ß  Barmeeter  snlff  ander  vor  6  dage  windenholt  unde 

delen  to  snidende. 
Item  37  ß  Lodewiche  snlff  derde  vor  69  delen  to  gropende^) 

to  deme  gange. 
Item  24t  ß  Wittekoppe  vor  15  vor  holtes  tom  tome  to  vorende 

unde  to  dem  huse  up  den  hoff. 
Item  12  ß  den  bussen  venten  vor  3  dage  an  der  winde  to  ar- 

beidende. 
Item  2  ß  Herborde  vor  sele  ghehalt 
Item  36  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  delen  np  dat  hns  to 

leggende  unde  den  winkeller  to  stuttende  unde  menniger- 

leye  arbeit 
Item  15  ^  deme  holtvogede. 

Summa  8V2  pund  1  ß  3  4. 

Item  6V2  ß  Hao8  Selewinder  vor  repe  tom  tome,  allentliken 

ghehalt,  dat  het  my  Hesede. 
Item   lö  ß  Hanse  Zeveken  snlff  3  dat  se  hadden  hulpen  de 

klocken  hengen  unde  4  dage  in  deme  winkeller  to  arbei- 

dende  unde  mennigerleye  arbeit 
Item  24  ß  Burmester  sulff  ander  vor  delen  to  snidende  to  deme 

tome,  6  dage. 
Item  27  pd.  mester  Amde  sulff  3  vor  den  tom  to  makende.3) 


1)  vent  bebeutet  ^rf(^e,  Statd^t  Oben  ift  oon  »teygel  knechten^, 
nac^l^er  Don  T^teygel  venten^  bie  9{ebe. 

^  gropen  bebeutet  nac^  bem  mtttetmeberbeutfc^en  SBörterbuc^e  Don 
^c^tQer  unb  Sübben:  au9]^ö§ten;  ba^er  ^ier  bie  !Die(en  gu  nutzen,  engt 
to  groove. 

3)  92a(^  alten  Snfic^ten  Don  $annot)er,  u.  a.  in  einem  ^rof^ecte 
D.  3.  1636  (iD^t^off,  ^nfibenfmate  unb  ^(tertl^finter  im  ^annoDerfd^en, 
I,  63),  ent^fttt  bad  fRafifyan^  einen  ^urm,  ber  aber  nur  em  mit  ^o^er 
@))i^e  Derfe^ener  !Dac^reiter  gen)efen  )u  fein  f(i^eint.  9hic^  D.  ^pildtt'9 
^efd^reib.  <&annoDer«  @.  484  er^ob  fid^  iebod^  frfl^erl^in  an  ber,  bem 
SRarft^Ia^e  sugetnanbten  <^ette  M  9^at^^aufe«  —  tt)o  bi«  Dor  turpem 
eine  Sude  im  ©urtgeftmfe  ftc^  ^gte  —  em  Dierediger  S^urm  mit  bo^er 
®))i^e;  auf  i^m  ^ing  bie  fog.  ©d^ogglode,  mit  kneld^er  bie  ^rger  jur 
^gabe  be«  @(!^offed  gufammengerufen  tuurben.  üle^terer  ^urm  mirb 
aber,  ba  burc^  bie  gebadete  SfidCe  im  ©urtgernnfe  bie  9lei^efotge  gu« 
fammengel^ötenbei;  Sappen  ierftört  war,  bem  f(taüfyau\t  mo^I  erft  f))Stcr 


272 


Item  24  ß  Hinrik  Moller  vor  den  bom  to  beslande  myt  kopper, 

dar  de  tynappel  uppe  steit. 
Item  15  4  deme  holtvogede  to  ber  gelde. 
Item  2V2  ß  Hans  Selewinder  vor  seie  unde  repe,  de  de  tymer- 

liide  ghebait  hadden. 
Item  12  ß  Molenporte  und  Wittekoppe  vor  8  vor  holtes  tom 

tome  to  vorende  np  den  hoff. 
Item  20  ß  vor  twe  molden  to   deme  kalke,   sumpserunt  de 

knechte. 
Item  4  ß  den  teygel  venten,  dat  se  welffe-steyne  utworpen. 
Item  4  pund  5  ß  mester  Corde  snlff  9  vor  5  dage  de  piler  in 

deme  winkeller  to  gravende  unde  to  murende. 
Item  1  ß  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  2  ß  dem  holtvogede  vor  stelbolt  unde  weden  to  hauwende, 

vor  IVs  dach. 

Summa  30V2  P^nd  8V2  ß  &  ^' 
Item  22  ß  Nigenigende  vor  51/3  dage  eine  wiken  unde  ander 

holt  to  snidende. 
Item  12  ß  Wittekoppe  vor  8  vor  stelholtes  to  vorende  to  deme 

huse. 
Item  5  pund  2  ß  mester  Corde  sulff  9  vor  6  dage  in  deme  win- 
keller de  piler  to  murende. 
Item  Iß  Vk  4  den  eulven  to  stovengelde. 
Item  IV2  pnd.  7  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  to  stuttende  unde 

de  balken  af  to  nemende  van  dem  danselhns,  do  me  de 

piler  wolde  muren  in  den  winkeller. 
Item  31  ß  dem  sulven  sulff  3  vor  5  dage  to  stuttende  de  under- 

schlage  unde  de  treppen  to  stuttende  unde  to  makende. 
Item  d^l%  ß  S  4  Alberde  Flore  vor  10  dennen  delen  tom  radhus, 

de  hadde  om  äff  gekofft  Hesede. 
Item  5  pnd.  2  ß  mester  Corde  sulff  9  vor  6  dage  de  piler  to 

murende. 
Item  13 V2  ^  ^^^  sidven  to  stovengelde. 
Item  36  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  bogen  to  makende 

unde  to  Bettende  in  deme  winkeller. 
Item  11  ß  Cord  Volger  sulff  4  vor  4  dage  stelholt  unde  weden 

to  hauwende  unde  to  ladende. 
Item  36  ß  Wittekoppe  vor  22  vor  stelholtes  unde  bogenboit 

unde  ander  holt  to  vorende  unde  steyne. 
Item  4  ß  Wittekoppe  vor  4  vor  mursteyne  to  vorende. 

Summa  20  pund  5  ß. 

^tnjugeffigt  getDefen  fein.    3n  ben  Dorltcgettben  ^o^nregtflem  t(l  nur  Don 
einem  ^öl^emen  ^vacmt  bie  9lebe. 


273 

Item  Vl^ß  Molenporte  vor  2  vor  Bandes  tom  kalke  to  vorende. 

Item  15  4  deme  holtvogede. 

Item  S  ß  S  4  Bertoldese  Steyns  to  Hildessem  vor  kopper  negel 

tom  tome,  snmpsit  Hesede. 
Item  8  ß  Wittekoppe  [nnde]  Molenporte  vor  sant  unde  steyne 

to  vorende. 
Item  9  4  dem  suboter  [?]  vor  schopen  unde  vate  to  bindende. 
Item  5V2  pi^cl-  1  ß  mester  Corde  snlff  10  vor  6  dage  de  piler  to 

murende. 
Item  131/2  ^  ^°  sulven  to  stovengelde. 
Item  36  ^  3  ^  Lodewiche  sulff  derde  vor  6  dage  bogen  to  ma- 

kende  nnde  mennigerleye  arbeit 
Item  12/3  EUnrik  Moller  vor  dre  steyne,  hadde  om  HansBlome 

äff  gekofft,  snmpsit  Brand  Schele. 
Item  41/2  ß  Molenporte  vor  sant  to  vorende,  des  was  6  for  van 

dem  vor  iare. 
Item  24  ß  dem  sidven  vor  bogenholt  unde  stelholt  unde  stene 

to  vorende,  des  was  10  vor  stelboltes  unde  bogenholtes, 

dat  andre  was  vor  steyne  unde  mennigerleye. 
Item  15  4  deme  holtvogede  to  gheschenke. 
Item  20  4  Duser  vor  eyne  molden  unde  schope  to  binde[nde] 

unde  ander  tauwe. 

Summa  lOVa  pund  IV2  ß  V2  <'• 

Item  4  ß  Clawes  up  de  schilde  to  malende.  t 

Item  4  ß  Henneke  Meyger  to  Empelde  vor  2  sintener  bliges  to 

vorende  van  Hildensen. 
Item  51/2  V^T^^  1  ß  mester  Corde  snlff  10  vor  6  dage  to  murende 

in  deme  keller. 
Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  15  ß  Wittekoppe  vor  holt  unde  steyne  to  vorende  unde 

mennigerleye. 
Item  11/3  dem  sulven  vor  stelholt  to  vorende  unde  bogenholt 

unde  dellen  vor  dat  dore. 
Item  IV2  piid.  Lodewiche  sulff  derde  vor  viff  dage  holt  to  hau- 
wende unde  de  Stellinge  dal  to  nemende  unde  mennigerleye. 
Item  15  4  dem  holtvogede  to  gheschenke. 
Item  9  4  Hanse  Selewinder  vor  sele,  de  quemen  tom  tome. 
Item  5  ß  Hanse  Leveken  sulff  derde  vor  2  dage  steyne  ut  deme 

keller  to  bringende  unde  den  steyn  up  deme  markede  to 

vligende  unde  mennigerleye  arbeit. 
Item  36  /3  6  ^  Lodewiche  sulff  derde  vor  6  dage  to  arbeidende 

in  deme  keller  unde  up  deme  huse  unde  mennigerleye  arbeit 

dar  sulves  unde  up  deme  hove. 
Item  15  ß  deme  suboter  vor  molden,  schope  unde  vate  to  bindende. 

1879.  lö 


274 

Item  1  pnd.  Bnrmester  vor  5  dage  en  lank  holt  twey  to  soi- 
de[nde]  ande  Bchotdelen. 

Summa  12  punt  1  ß. 

Item  5  pund  2  ß  mester  Corde  snlff  15  vor  6  dage  den  keller 

to  welvende. 
Item  131/2  4  den  snlven  to  Btovengelde. 
Item  1  ß  mester  Corde  vor  eyne  molden. 
Item  14  pand  gaff  ik  mester  Joban  vor  de[n]  tom  to  deckende 

myt  kopper  nnde  myt  bly. 
Item  10  pund  Bertoldese  Steyne  vor  4  sinteners  blies  tom  tome 

to  deckende. 
Item  5  pund  2  ß  mester  Corde  sidff  11  vor  6  dage  to  welvende 

in  deme  keller. 
Item  IBV2  ^  doi^  sulven  to  Btovengelde. 
Item  4  ^  den  sulven  vor  de  ledderen  up  to  beugende  by  den 

brotscbame,  bet  my  Hesede. 
Item  3  4  vor  eyne  molden  to  bindende,  sumpsit  Bernd. 
Item  4  pund  5  ß  mester  Corde  8ulff9  vor  5  dage  in  deme  keller 

to  murende  dat  wolffte. 
Item  131/2  "^  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  3  pund  Kannengeter  vor  25  pund  tenes,!}  koffte  Hans 

Blome. 
Item  3  pund  5  ß  vor  5  verdendel  unde  11  pund  bliges,  bat  ghe- 

kofft  Hans  Blome  deme  sulven  Kannengeter  äff. 
Item  12  ß  deme  sulven  vor  de  knope  to  makende  myt  deme 

tynappel. 

Summa  46  pund  IIV2  4- 

Item  51/2  Pi^d  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  de  piler 

unde  wolffte  to  makende. 
Item  131/2  4  cion  sulven  to  stovengelde. 
Item  36  ß  mester  Alberde  sulff  3  vor  7  dage  den  tome  unde 

umme  to  deckende  myt  schever  dake. 
Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  keller 

myt  deme  wolffte  al  rede  to  makende. 
Item  131/2  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  I8V2  ß  4t  4  vor  40  schok  negel  to  deme  tome  deme  ab- 

bateker  to  Hildensem,  sumpsit  Herbord  unse  knecbt. 
Item  30  ß  Clawes  maier  up  sin  Ion,  dat  gaff  Hans  van  Lunde 

Bernde  maier  van  siner  wegen. 
Item  22  ß  mester  Alberde  sulff  3  vor  91/2  dacb  den  tome  to 

deckende  mit  scbever  steyne. 

1)  3inu. 


275 

Item  5>/3  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  gevel 

unde  schorsteyn  to  makende. 
Item  1  j?  3  .^  den  salven  to  stovengelde. 
Item  4  ß  Alberde  karendriver  to  gheschenke  vor  mennigerleye 

vore. 

Snmma  22  pund  7  ß  S  S* 

Item  71/2  ß  sende  ik  Bertoldes  Steyns  vor  bly,  dat  me  ome 
noch  schuldich  ghebleven  was  van  deme  ersten  blie. 

Item  4  ß  mester  Smerde  sulff  2  vor  1  dagh  den  keller  myt  bly 
to  deckende. 

Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  gevel 
to  murende. 

Item  15  ß  den  Bidven  to  stovengelde. 

Item  6  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  1  dach  to  hauwende  up  de  er- 
kenere  to  deme  radhuse. 

Item  3  ß  Clawese  deme  boden,  dat  he  gink  to  Hildensem  umme 
bly  to  Bertoldese  Steyne. 

Item  51/2  ß  S  4  Herdesteke  sulff  3  vor  weden  unde  stelholt  to 
hau  wende  vor  IV2  dach. 

36  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  de  erkenere  to  behauwende. 

Item  91/2  puii<i  2V2  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  5  dage  den 
gevel  to  makende  unde  to  deckende. 

Item  1  ß  mester  Corde  gaff  den  feygel  venten  to  vorgliedende. 

Item  15  4  mester  Corde  sulff  10  to  stovengelde. 

Item  36  ß  Lodewiche  sidff  3  vor  6  dage  ene  dore  in  deme  win- 
keller to  makende  unde  Stellinge  dal  to  nehmen  van  der 
koken  unde  mennigerleye  arbeyt  up  deme  hus  to  maken 
unde  up  deme  possehane  [?]. 

Item  41/2  4  den  sulven  to  stovengelde. 

Summa  15  punt  51/2  ß  IV2  '^' 

Item  5ß  eynen  voremanne  van  de[r]  Nigenstad  vor  bly  to  vo- 
rende van  Hildensem,  sumpsit  Johanse  in  deme  berkelier. 

Item  18  4  deme  bodele  vor  weden  to  vorende. 

Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  gevel 
to  murende. 

Item  15  ^  den  sulven  to  stovengelde. 

Item  36  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  de  erkenere  to  be- 
hauwende unde  ander  arbeit. 

Item  7  ß  S  4  Herdestecke  vor  6  dage  holt  tom  erkenere  to 
hau  wende  unde  to  ladende  up  unde  äff. 

Item  IOV2  ß  Molenporten  vor  7  vore  holtes  tom  erkenere  to 
haawende. 

Item  Bß  deme  sulven  vor  4  vor  stelholtes  to  vorende. 

Item  31/2  ß  Hans  Selewinder  vor  1  lank  sei,  dat  quam  to  deme  huse. 

18* 


276 

Item  31/3  pnnd  mester  Johan  vor  glat,   unde  eyno  reimen  to 
makende  van  blie  tor  marketsits  wert,  het  my  Hans  Blome. 

Item  51/2  pun<l  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  gevel 
to  murende. 

Item  15  ^  den  sulven  to  stovengelde. 

Summa  18  pont  4^3^. 

Item  91/2  pund  6  ß  Bertoldese  Steins  vor  4  sintener  blies  and 

wagen  Ion,  unde  up  unde  äff  to  bringende. 
Item  IOV2  ß  Molenporte  unde  Witterocke  vor  7  vor  stelholtes 

to  vorende,  dat  het  my  Hesede. 
Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  to  deckende 

unde  to  murende. 
Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  10  ß  deme  maier  vor  5  dage  den  gevel  to  malende  unde 

ut  to  strikende. 
Item  36  ß  Lodewiche  sulff  3  vor  6  dage  den  erkenere  to  set- 

tende  unde  venster  to  makende  unde  mennigerleye. 
Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  to  deckende 

unde  den  erkenere  to  makende. 
Item  15  ^  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  5  pnnd  8  ß  Woltman  vor  2  sintener  blies. 
Item  27  ß  deme  Kannengeter  vor  1/2  sintener  blies. 
Item  9  4  vor  eine  melden,  sumpsit  de  starke  Bernd. 

Summa  3OV2  pund  2V2  ß  S  4- 
Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  to  deckende 

unde  de  erkenere  to  murende. 
Item  15  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  8  4  starke  Bernde  vor  tubben  to  bindende. 
Item  51/2  pund  Iß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  de  erkenere 

to  murende  unde  to  deckende. 
Item  15  ^  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  4  pund  4V2  ß  mester  Corde  sulff  8  vor  51/2  ^^^  de  erke- 

ner  to  murende  unde  dat  hus  to  deckende. 
Item  1  ß  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  51/2  ß  Bernd  Hillen  unde  Dikman  vor    22    kellersteyn, 

sumpsit  Stederberch. 
Item  21/2  pund  9  ß  mester  Corde  sulff  8  vor  4  dage  de  schilde 

to  settende  unde  to  deckende  sinem  brodere. 
Item  1  ß  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  18  ß  mester  Johan  vor  arbeit  unde  glat,  unde  ander  werk 

to  donde. 

Summa  191/2  P^ud  i  ß  2  4. 

Item  51/2  pund  1  ß  mester  Corde  sulff  10  vor  6  dage  den  keller 
to  gravende  und  myt  astricke  weder  to  settende. 


277 

Item  15  4  den  Bulven  to  stovengelde. 

Item  4  pond  5  ß  mester  Corde  sulff  9  vor  5  dage  dat  astrick 

in  deme  keller  to  settende  nnde  den  schorsteyn  up  dem 

hnse  to  makende  nnde  den  piswinkel  to  makende. 
Item  131/2  4  den  salven  to  stovengelde. 
Item  4  ß  Bergerwolde  in  der  brukmole  vor  vorewerk. 
Item  2  P  deme  salven  vor  grus  van  deme  keller  to  vorende. 
Item  4  ß  den  Klikmollers  vor  vorewerk  den  sommer  over. 
Item  2V2  pund  9  ß  mester  Corde   snlff  9  vor  41/2  dach  dat 

astrick  to  settende  nnde  in  deme  keller  to  morende. 
Item  13V2  ^  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  36  /?  mester  Corde  sulff  9  vor  5  dage  erde  np  dat  faus  to 

dregende  unde  in  deme  keller  to  morende  nnde  dat  astrick 

to  settende. 
Item  I3V2  4  den  sulven  to  stovengelde. 
Item  30  4  deme  mal  er  vor  lilien  to  malende,  het  my  Hesede 

om  geven. 

Summa  I6I/2  pnnd  51/2  P  IV2  ^' 

Item  6  ß  Hans  Clawese  sulff  4  vor  2V2  dach  erde  to  schuvende 

up  dat  danselhuSy  dat  gaff  ik  ome  up  des  hilgen  karstens 

avende^O  dat  het  my  Hesede. 
Item  2V2  pund  5  ß  Bertold  Gropengeter  vor  1  sintener  blies. 
Item  41/2  pund  4  ß  Clawese  maier  up  de  Schilde  to  malende 

uppe  dat  hus,  het  my  Hesede. 
Item  8  ß  Herdestecke  sulff  4  vor  2  dage  drek  to  schnwende 

up  dat  danselhus  van  deme  kerkhove. 
Item  2  pund  1  f^  Baxman  vor  62  vor  sandes  tom  astrik  to  vo- 
rende, dat  het  my  Blome. 
Item  41/2  pund  2  fi  mester  Corde  nnde  mester  Ludeke  vor  dat 

danselhus  over  to  settende,  het  my  Blome. 
Item  4V2  pund  Hans  Teygeler  vor  steyn  to  snidende  to  deme 

huse  dat  iar  over,  het  my  Blome. 
Item    30  pund  Hermen  Husinge  vor  smedewerk  unde  nagel, 

krampen  dat  iar  over  ghehalt  to  dem  huse. 
Item  7  ß  vor  dennen  dellen,  de  quemen  tom  radhus,  Ludeken 

Pinen. 
Item  12  ß  mester  Johan,  dat  het  my  Hinrike  Hesede,  ome  to 

twe  tydden  gewen  uppe  sin  Ion  unde  uppe  glat. 

Summa  50  pund  5  jS. 

Summarum  summa  van  dem  rathuse  vorsc.  300  pund  6V2  punt 

9  /S  4  pen.  des  buwes  wegen. 


1)  Sei^nad^t^abenb  (24.  S)ec). 


278 

Register  to  dem  Rathiue  in  dem  55  jare, 

athgave  to  bnwende  unde  to  veoBtern. 

Primo  24  pand  gaff  ik  Hinrik  Kregen,  dem  glasewerten,  vor 

de  venster  tom  radthuse  to  makende  unde  vor  glas. 
Item  2  pund  9  ß  S  4  mester  Corde  solff  7  vor  3  dage  de  Stel- 
linge to  makende  unde  to  murende. 
Item  10  4  demsulven  tom  stoven. 
Item  11  ß  Hardesteken  sulff  ander  vor  stelholt  unde  weden  to 

hau  wende,  to  ladende  unde  steyn  to  ladende. 
Item  2V2  ß  dar  koffte  mester  Cord  grote  vathe  mede  am  ghuden 

Donnerstage,^)  dar  men  ome  calk  inne  to  dragen  scholde. 
Item  19Vv  1^  Waterforer  vor  blocke  unde  holt,  delen  unde  men- 

nigerleye  vore  tom  radhus,  to  hope  rekend. 
Item  5  pund  71/2  ß  mester  Corde  sulff  9  vor  6  dage  to  murende 

am  ghevele  tom  rathus. 
Item  13  Va^  densulven  tom  stoven. 
Item  21/2  4  Hanse  Duses  vor  vate,  molden   unde  schopen   to 

bindende,  dat  was  me  ome  noch  van  dem  voriare  schuldich 

gebleven. 
Item  2  ß  vor  eyn  voder  lemen  uppet  rathus. 

Summa  33  pund  6  ß  2V2  ^• 
Item  Hennige  Moller  vor  eyne  espen  unde  eyne  wicken  to  stel- 

delen  unde  ander  holt  to  snidende. 
Item  10  ß  Waterforer  sulffander  vor  6  voder  holt  to  vorende, 

dar  men  delen  affsniden  scholde,  den  murlüden  to  steldelen. 
Item  41/2  pund   71/2  ß  mester  Corde   sulff  9  vor  6  dage  vor 

murend  tom  ghevele  vorgscr. 
Item  131/2  4  densulven  tom  stoven. 
Item  4  pund  51/2  ß  mester  Corde  sulff  9  vor  5  dage,  vor 

murent  am  ghevele  vorgscr. 
Item  I3V2  4  densulven  tom  stoven. 

Item  6  j? Waterforer  unde  Molenporte  vor  4  vor  steldelen  to  vorende. 
Item  12  /S  3  '^  dem  sagemoller  vor  steldelen  to  snidende  tom 

andern  male,  tom  rathus,  den  murlüden. 
Item  41/2  ß  Hoffstede  vor  verve  tom  rathus,  dat  hadde  Hesede 

halen  laten. 
Item  41/2  pund  71/3  ß  mester  Ludeken  sulff  9  vor  6  dage  den 

ghevel  to  murende. 
Item  131/2  '^  densulven  tom  stoven. 
Item  18  4  deme  holtvogede  vor  4  vor  stelholtes  to  hauwende, 

dat  Molenporte  halde. 

Summa  16  pund  9  ß  IV2  ^^ 
Item  4V2  pund  71/2  ß  mester  Ludeke  sulff  9  vor  6  dage  to 

1)  !S)onnerfiag  k)or  Oflem. 


279 

mnrende  unde  vor  5  dage  sten  to  fligende  nnde  to  ladende 

unde  dat  hus  reyne  to  makende. 
Item  12  ^  densnlyen  tom  stoven. 
Item  4  ß  Diderik  maier  vor  11  fyolen  rosen  to  snidende,  de 

quemen  uppe  den  ghevel  by  dem  torue. 
Item  13  p  3  ^  dem  Sagemoller  vor  steldelen  to  snidende,  tom 

lesten  male,  van  Lepenwich. 
Item  41/2  P^T^^  7V)  ß  mester  Ludeken  sulff  9  vor  5  dage  den 

ghevel  to  murende  unde  uth  to  strikende  nnde  menniger- 

leye  arbeit,  to  hope  reket 
Item  3  pund  71/3  ß  Gheseke  Oldehorst  von  salver  unde  ghold 

badde  he  bringen  laten  van  Lubeke,  tom  radhuse  to  tzirende. 
Item  dOß  Hmrik  Idensen  vor  IV2  dusent  muerstens  tom  gange  uppe 

dem  hus,  snmpsit  Hans  Lenewe,  de  de  wechter  clogken  luth. 
Item  4V2  pund  71/2  ß  mester  Ludeken  sulff  10  vor  6  dage  dat 

rathuB  to  degkende  unde  to  murende  uppen  hus. 
Item  12  ^  densulven  tom  stoven. 
Item  31/2  ß  vor  zele  unde  bast  gehalt  tom  Rathus,  sumpsit  Sele- 

winder. 

Summa  2OV2  pund  21  4- 

Item  4V2  punt  1  ß  mester  Ludeken  vor  51/2  d^ch  sulff  9,  den 

gangh  to  murende  uppen  rathus. 
Item  6  ß  Molenporten  vor  zand  to  vorende  tom  kalke,  to  mu- 
rende uppe  dem  hus  unde  tom  gange. 
Item  7  4  vor  molden  unde  schopen  to  bindende,  Hans  Duses. 
Item  38  ß  mester  Ludeken  sulff  8  vor  3  dage  den  gangk  to 

murende  unde  dren  mannen  steyn  to  fligende  unde  den 

drek  van  deme  hus  to  bringende. 
Item  11  4  demsulven  tom  stoven. 
Item  17  ß  Clawese  maier  uppe  sin  Ion  tom  radhus  to  malende 

unde  beiden  umme  langk. 
Item  3  ß  Molenporten  vor  4  vore  holtes  to  vorende,  de  was 

men  schiddich  gebleven. 
Item  20 V2  ß  Clawese  maier  uppe  sin  Ion  tom  radhus,  dar  dede 

ik  spek  unde  roggen  vor. 
Item  18  4  starken  Bernde  vor  Stellinge  to  makende,  dar  de 

maier  uppe  stan  scholde  to  malende  so  vorscr. 
Item  3  ß  Selewinder  vor  repe  unde  bast  tom  rathue. 
Item  1  pund  Clawese  maier  uppe  sin  Ion  tom  rathus,  dat  het 

my  Hans  Blome. 
Item  I8V2  1^  mester  Corde  sulff  ander  vor  3  dage,  de  schilde 

umme  dat  rathus  to  settende. 
Item  3  4  demsulven  tom  stoven. 

Summa  10>/2  pund  S  ß  3  4- 


280 

Item  2  pund  6  ß  mester  Corde  sulff  5  vor  41/2  dage,  vor  den 

gank  to  murende,  dat  de  vorlove  wesen  schall,  unde  den 

herd  to  makende. 
Item  2  ß  den  molenknechten  vor  ateyn  tom  gange  vorsc  to 

vorende. 
Item  6  ^  den  morluden  vorscr.  tom  stoven. 
Item  39  ß  mester  Corde  sulff  5  vor  4  dage  de  loven  lest  to  to 

murende. 
Item  7V2  densulven  tom  stoven. 
Item  12  ß  Henrade  vor  4  blocke  to  snidende,  de  to  steldelen 

quemen  tom  rathas. 
Item  28  ß  Gheseken  Oldehorste  vor  eynhundert  goldes  onde  eyn- 

hundert  sulvers  tom  rathus,  hadde  he  halen  laten  van  Lubeke. 
Item  37  ß  Diderik  clensmede,  vor  de  ringe  tom  rathas  to  vor- 

thenende,!)  unde  vor  negel  dar  sulves  to. 
Item  3  ß  Helmke  Guldevot,  de  hadde  sten  geschlagen  nnde 

mennigerleye  arbeyt  tom  rathus,  to  hope  gerekent 

Summa  8V2  P°i>d  8  ß  IV2  ^' 
Summa  summarum  uthgave  von  dem  rathus  vorgscr. 

90  pund  3  ß  6V2  ^' 

Sflaäf  ben  oorfte^enben  audgabe^Stegiftern  betragen  bie 
für  ben  SRat^^au«bau  tu  ben  brci  Sauren  1453-— 14.55  ber* 
wanbtcn  Äoften  überl^aupt  817  pund  17  IS  9  ^.  ©icfer  ?Rcu* 
bau  ^at  inbeg  weit  me^r  geloftet,  ba  mehrere  9(udgaben,  nament^ 
Uc^  für  JBaumatertalten  ^ier  nic^t  in  Stec^nung  gebraut  ftnb. 
®o  ift  ber  SBert^  bed  au9  ber  @ilenriebe  erfolgten  f)o(ge« 
nnberüdflc^tigt  gelaffen,  unb  ftnb  nur  bie  Soften  bed  SSQend, 
ber  Anfuhr  unb  be«  ©c^neiben«  be«fetben  beregnet,  gür  ©a* 
fteine,  bie  bon  ber  Stat^djiegelei  genommen  würben,  finben 
fl^  weiter  feine  3(u9gaben,  a(9  bie  ffir  bereu  älnfu^r  unb  ffir 
bad  ®(^neiben  unb  ©lafiren  eined  2:^ettö  berfelben  (Slnbert^ 
^alb  Siaufenb  SRouerfteine  mürben  anberweit  angefauft  unb 
flnb  biefe  berechnet).  gür  3)a(^aiegel  unb  ©c^iefer  ift 
ni^td  in  Slnfa^  gebraut,  unb  filc  SaÜ,  welchen  ber  9{at^  - 
wie  fpfitere  So^nregifter  bon  anbern  bauten  ergeben  —  gu 
ben  ftfibtifc^en  ®ebäuben  auf  bem  fog.  9i8fe^ofe  brennen  lieg, 
fommen  nur  bie  Soften  bed  Söfc^end  in  ber  ©aurec^nung 
bom  Stat^^aufe  bor. 


')  toerjinnen. 


281 


III, 

tarnen  Smebtug^^  %etfe  m^  ^nhitn. 

aRttget^eilt  üon  gff.  «rt|. 


Wte  ed  ben  "^ortugiefen  burc^  t^re  (Sntbedungen  unb 
Sroberungen  in  Dftinbien  gelungen  war,  ben  gekoS^nti^en 
^anbetemeg  bur^  bie  Sekante  }u  Derf(!^Iiegen  unb  fo  ben 
gen)innret(!^ften  X^eil  bed  ^anbete  mit  bem  Oriente  }u 
mono^oßfiren,  würben  auc!^  bie  übrigen  feefa^renben  Nationen 
t^ette  bnr^  bie  9lot^  gegmungen,  t^eild  burc!^  Hoffnung  auf 
@ekDinn  i^erlodt,  bur^  fi^nUc^e  Sjcpebitionen  auc^  gleiche  Sr^ 
folge  }u  erringen.  Sd  ift  erKärUc^,  baf  ed  ben  nörblid^en 
Uferftaaten  bor  älQem  bar  an  liegen  mu^te,  eine  nörbli^e 
3)urc^fa^rt  nac!^  Slfien  }U  gewinnen,  unb  biefed  ^litl  verfolgten 
benn  auc^  bie  erften  eng(if(^en  (S^pebitionen,  bie  feboc^  nur 
)ur  (Sntbedung  t)on  3(r^angel  im  9lorboften  unb  ber  IDaoid^ 
[trage  im  ?Rorb»eften  führten.  ®p8t  erft  unb  faft  ttiber^ 
wiQig  folgten  bie  ^eutf^en.  3((Ien  weit  t^oxan  bie  Könige 
))on  S)&nemarf.  S)ie  (Srfolge  unb  SDtigerfoIge  ber  ftotoni^ 
fationen  S^riftiand  IV.  {inb  aud  ber  ®ef(^i(^te  l^inreic^enb 
belannt;  weniger  belannt  bflrfte  ed  fein,  bog  berfetbe  f(^on 
t>ox  feiner  S^^ronbefteigung  ber  weitem  9(u9be^nung  bed  ^ei^ 
mifc^en  ^anbete  eine  groge  9(ufmertfamfeit  gefc^entt  l^at.  !Z)ad 
ß6nigli(!^e  ©taatdard^ii)  }u  ^annooer  befi^t  eine  ftopie  eined 
93ertragdentwurfed  jwif^en  i^m  unb  jwei  $oI(finbif(!^en  ©c^tffd« 
fapitSnen,  bie  im  SSerein  mit  Sric^  Sauge,  wa^rf^einlic!^ 
einem  3)änif(^en  ftauf^errn,  fi(^  l^erpflic^teteu,  bie  bereite  ent« 
bedten  aber  no(^  nic^t  bem  iSerlel^r  eröffneten  SSnber  ®r6n^ 
lanb  unb  ©rodlanb  ber  ftrone  ^Snemarl  }u  gewinnen,  in 
jweiter  Sinie  mit  S^ina  unb  3apan  neue  ^anbeld))erbinbungen 
an^ufuttpfen,  woffir  il^nen  t)on  ber  !D&nifc^en  9iegierung  ge« 


282 

»iffc  ^rtoitegicn  crt^rilt  »erben.  Dq«  Intereffonte  ©c^rift 
ftüd  beginnt  f olgenberma^en :  „Srticul  unb  $uncta  fo  ber 
ftön{g(i(^en  SOtaieftet  )u  !Dennemard  k.  burc!^  (Srt(^  Sangen 
in  n^amen  Sopitein  Sbrian  SOtennind  vmbt  f)einri(^  be 
^amed  übergeben,  belangenbt  bie  erfinbung  ber  ^lanbe  Don 
@ron(anbt  unb  @rod(anbt  unb  anbern  me^r  Sanben  ber 
(Sron  ^Dennemard  unterkoorffen,  aber  big^er  no(!^  ni^t  be^ 
fiegeft.  !De^gtei(!^en  mif  ein  anbere  @(^iffart^  in  Asiam 
Orientalem  unb  bie  8anbe  don  (Siflim,  bem  großen  Xar^ 
tarif(!^en  ftaqfer  S^ant  unbermorffen,  in  n)e((^eni  Sanbe  bie 
großen  Stete  Ouin^a^,  @amba(^,  9ßang^  unbt  ©m^nu  ge^ 
(egen  fein,  tolt  anäf  bie  S^Ianbe  Wappen  unb  bergtei^en 
me^r,  fo  noc^  big^er  au(^  nic^t  erfunben,  aug  koetc^en  aQe 
föftli(!^e  geftein,  ®o(bt,  perlen,  fe^benteerd,  au(^  aOer^anbt 
©pecere^en,  geiour^  unb  fauffmandkoal^ren  in  Xeutf^Ianbt 
gebracht  merben  fönnen,  inner^albe  bre^  9Ronat  3^^-"  ".  f.  id. 
3um  ©(^luffe  ^eifit  ed:  „9Bir  S^riftian  tc.  befrefftigen 
^iemit  Dor  und  unbt  unfere  92a(^Iommen,  dorberfirten  Contract 
feft  unbt  koott  }u  Ratten,  auc^  benfe(ben,  fobatb  toir  bie 
Sron  empfangen,  )u  approbiren,  unbt  fotten  bre^  btefer 
Reces  Dorfertigt,  eined  £rt(^  Sangen,  bad  anber  Xbrion 
SDtenning^  unb  bad  britte  ^einric^en  be  $)anie9  {ugefteQet 
koerben.  Urfunbtlic^  Don  und,  unfern  9tei(!^d  9}^5ten  unbt 
äJogten  oerftegeU  unbt  unterf^rieben/  !Dad  !Datum  fe^It. 
SDlag  nun  bie  )ugeft(!^erte  SRatifitation  für  bie  Ungebulb  ber 
abenteuerluftigen  Unternehmer  {U  lange  auf  fl(!^  ^aben  »arten 
(äffen,  ober  mfigen  fic^  fonft  irgenb  mliit  !Differen)en  iiDtf(!^en 
ben  ftontra^enten  ^eraudgefteUt  ^aben:  genug,  im  3a^re  1592 
fe^en  »ir  Slbrian  SOtenning  mit  bem  ^erjoge  f$ran)  II.  Don 
Sauenburg  g(ei(!^e  Unterl^anblungen  antnüpfen,  bie  in  ber 
ST^at  am  25.  Wlax  (aRontag  mif  S^rinitatid)  gum  «bf^Iuffe 
eined  9$ertraged  gebieten,  ^e  Urlunbe,  moDon  bad  ©taatd« 
arc^iD  ju  ^annoDer  jmei  gleic^Iautenbe  (Ej:emp(are  beft^t,  be« 
ginnt  f o(genberma§en :  „Sn  bem  ißa^men  ber  ^ailigen  ÜDrei^ 
fa(tigf^ait  »irbt  funbt  get^an  mit  biefem  briefe  aUermennig^ 
(ic^en:  9{a(!^bem  bi§  auf  gegenwärtige  ^Ai  a\i%  biefen  9{oor« 
bifc^en  Sanben  Gtermaniae  unter  bem  Polo  arotico  gelegen^ 


283 

bie  Sanbe  Asiae  orientalis,  nemblic^  Ghjni,  in  toelc^en 
Sanbett  bie  groffe  ®tete  Quinzai,  Cambalai,  Maogni,  Chingni 
mit  bett  (Sitanben  Japan  unb  Molncci  unbt  anbern  tne^r 
dnfuten,  bent  ©rogtne^tigen  Cham  ber  Siartaren  fta^fer 
untenoorffen  fein,  be§glei(^en  me^r  Sonbe,  al§  ©rS^nlanbt, 
®rod(anbt  unb  anbete  unbefannte  89nbere,  fo  gefunben  tt)eTben 
lönnen,  nie  mit  ©d^iffart  befu(!^t  ober  befiegelt  »orben  fein, 
aug  tt)e((!^en  Sanben  negft  ©otted  gnebiget  doriei^ung  unbt 
feg^end  biefen  Sanben  Germaniae  groffer  nu|  unb  9tei(^^ 
t^um^  burd^  bie  magren,  fo  in  benanten  Sanben  fein,  an 
äderte^  specereien,  feibenioerd,  ^rlen,  (Sbelgeftein,  ®oIbt 
(Sr^  unb  bergleic^en  föftlic^e  n^a^ren,  lan  unb  mag  burc^  eine 
nekoe,  )UDor  uner^firte  unbt  bigan^er  unerfunbene  fttage,  be^ 
nantli(!^  bur(!^  bad  Mare  glaciale,  gef(!^iffet  unbt  jugefü^ret 
koerben.  Unb  bann  ber  (S^rndeft  unb  SD^an^affte  $)err  Stbrian 
SRennind  Don  Utrecht  oon  bem  S(Qme(!^tigen  ®otte  bie  tt^ 
fa^rung  ^att,  meieret  geftalt  and  Germania  Don  bem  &b^ 
ftrome  an  obspeeificirte  Sanbe  bur(!^  dorbenannten  $a§ 
ober  ftra§e  fonnen  unb  mugen  aufgefiegelt  unb  gefunben 
»erben  unbt  gebac^ter  $err  Sapitain  Slbrian  Sßenningf  bem 
bur(!^Ieu(!^tigen  ^oc^gebornen  t^ürften  unb  ^errn,  ^errn  S^<in^^n 
^er^ogen  ju  ©ac^ffen,  (Sngern  unb  %Beft))^aIen  k.  fi(!^  prae- 
sentiret  unb  anerbotten,  bo  ®.  ^.  ®.  in  i^rem  (Srbtanbe 
f)abe(en  ben  Sßafferflud  bie  SDtebem  genant,  fo  burc^d  Sanbt 
$abeten  an  ber  ®tabt  Otternborff  ^ero  in  bie  Slbe  fleuft, 
2U  einer  $ort  ober  $)afen  auf  geioiffe  Gonditiones  eint^un, 
fiberlaffen  unb  leibtlic^e  privilegia  barauf  geben  loofte,  ba^ 
e^r  ätbrian  SRenningf  )ufampt  feiner  6om))ane^  i^re  fre^^e 
fegeUation  ober  ©c^iffart^  oon  unb  in  folc^e  ^afen  ^aben 
unbt  bie  loa^reu;  fo  fie  brSc^ten,  albar  ablegen  ober  au§^ 
fd^iffen  unb  ferner  oer^anbeln  unbt  i^red  gefaUend  bamitt 
hantieren  möchten.  !Dad  htmmii  }n)if(^en  ^o(!^geba(^tem 
^firften  ^er^ogf  Standen  ju  ©ac^fen  )c.  unbt  ermeltem 
Sapitein  Sbrian  äßenningl  für  fi(^  unbt  feine  gefeUfc^afft 
unbt  Sompane^,  @otte  bem  3iame(!^tigen  ju  e^ren  unbt  )U 
nufe  unb  me^rerm  aufnehmen  bed  gemeinen  Saterlanbed 
Germaniae    nac^befd^riebener  Contract  unbt    Gonditiones 


284 

auf  f olc^e  Navigation  an  obgcbad^te  Srttern  aM  gehabtem  gut^en 
9t^ate  unbt  fttrbetrac^tung  beftenbig(t(!^  unb  unteieberrufttc^ 
auffgeri(!^tet,  gnebigUd^  beliebet,  confirmiret  unb  Don  beiben 
t^oilen  angen^ommen  loorben,  inmaffen  bann  ^0(!^geba^ter 
Surft  für  fi(^  unbt  ®.  f$.  ®.  (Srben  unb  Snccessom,  unbt 
ber  $err  Capitain  Slbrtan  äßenning  au(^  für  ft(^  unbt  feine 
(Sompane^  unbt  ade  i^re  Srben  unb  92a(!^foIgere  folc^ed 
^ientit  unb  in  crafft  biefed  Steced  ober  briefe,  a(§  ed  nac^ 
aQer  SSöIdern,  fonberlid^  ber  ©e^erec^te  unbt  gemon^eit  am 
Iräff tigften  unb  beftenbigften  gef (!^e^en  foQ,  tann  unbt  mag,  einer 
bem  anbern  ü^eftiglic^  unbt  unmieberruftid^  jugefagt  unbt  an^ 
gelobet  ^at,  bergeftalt  unbt  alfo"  u.  f.  m.  !3)ie  ^ebingungen 
finb  folgenbe:  Slbrian  aUenning  er^&tt  im  iDIebemfluge 
freien  ^afen  unb  freie  @c^iffa^rt  )ugefi(!^ert  unb  entrichtet 
don  atten  eingeführten  Sßaaren  einen  ^oU  üon  5  ^ogent, 
»eitler  )ebo(!^  nac^  ätblauf  oon  in)6If  darren  er^5^t  toerben 
barf.  ^er  C>^riog  Der))fli(!^tet  fid^,  feinem  SludtSnber  gleiche 
$rtDi(egien  }u  ert^eilen,  unb  I&ßt  für  ben  ftapitSn  ^ag  ^  ober 
@eebriefe  in  (ateinifc^er  ®pxaiit  ausfertigen,  bamit  fi^  biefer 
üor  bem  Jtaifer  oon  (S^ina  ober  an  anbern  Orten  audmeifen 
lönne.  !Die  erfte  f^a^rt,  bie  nur  mit  brei  @(^iffen  gur 
(S^ptoration  beS  ©eeloegeS  unternommen  lourbe,  fd^eint  leinen 
Srfolg  gehabt  }u  ^aben:  loenigftend  enthält  bad  Sauenburger 
Slrd^io  über  ben  Sortgang  bed  Unternel^mend  feine  meiteren 
92ad^ri(!^ten. 

®o  bfirftig  unb  fragmentarifc^  biefe  3)ofumente  aud^ 
fein  mögen,  fo  ^aben  fie  bo(!^  für  bie  ®ef(!^i(^te  bed  beutf^en 
^anbete  eine  ni^t  uner^eblid^e  Sebeutung.  Sür  ben  größten 
@ett)inn  möchte  i(^  ed  aber  bejeic^nen,  baß  und  bei  biefer  ®f 
legen^eit  ein  fe^r  intereffanted  SRanuffript  erhalten  morben 
ift,  bad  bem  ^erjoge  granj  }u  bem  ^totdt  jugefteUt  morben 
)u  fein  fc^eint,  um  fein  3ntereffe  für  ben  Orient  {u  ermeden. 
(Sd  ift  bie«  bad  im  Sotgenben  mitget^eilte  ^rud^ftüd  einer 
beutfd^en  Steifebefc^reibung  nac^  dnbien  aud  bem  da^re  1548. 
ÜDer  SSerfaffer  (S^rifttan  ®mebing  ift  mir  niiit  koeiter  befannt. 
!Da§  er  bem  ^anbetdftanbe,  unb  }n)ar  in  einer  ber  großem 
^anbeldft&bte  9lorbbeutf(^(anbd,  etma  Sübed  ober  $)amburg, 


285 

angehört  ^at;  ift  ^Sc^ft  ma^rf(!^einnc^.  (Darauf  toeift  auc^ 
bie  hamaU  noc^  ungemö^nlic^e  ®4uIbUbung,  bie  nid^t  nur 
au9  feiner  ^elanntfc^aft  mit  ben  ^QJettbUd^ern"  unb  ben 
„alten  ^oeten",  fonbern  au(!^  ^ter  unb  ba  aud  ber  ^nioen^ 
bung  r^etorifc^er  f^tguren  ^eroorblidt.  Sine  folc^e  SUbung 
lonnte  bamafö  nur  in  grög^rn  ©täbten  erlangt  merben. 
Sine  um  fo  größere  Seac^tung  Derbicnen  feine  reid^^altigen 
SRitt^eilungen.  9!i(l^t  nur  merlantUe  3ntereffen,  fonbern  aud^ 
(Stenographie  unb  ©efd^id^te,  Kultur«  unb  iRatur^iftorif^ed/ 
befonberd  aber  bie  ^Religion  ^ie^t  er  in  bad  JBereic^  feiner 
:89eoba(!etungen.  ^fiufig  iroav  folgt  er  bltnb  ben  ^SJeric^ten 
anberer  Steif enben,  befonberd  beutfc^er  Seefahrer:  loo  er  fid^ 
aber  auf  eigene  :83eoba(!etung  ftfl^en  lann^  ^anb^abt  er  eine 
nüd^terne  jtritil,  bie  fic^  gegen  bie  d^rrt^mer  ber  lanbläufigen 
Ueberlieferung  le^rt.  :83efonberd  loo^lt^uenb  berührt  und  ber 
!Dur4bru(^  eine«  warmen  patrtotifc^en  ©effl^tö,  bad  i^n  ju 
begeifterter  Sobpreifung  ber  geliebten  ^eimat^  fortreißt.  SDie 
iOarftettung  ift  fc^tic^t  unb  fd^mudElod,  bie  9ludbrud(dmetfe 
Dolfdt^mlid^,  bidioeilen  in  i^rer  SflaidetSt  oon  lomifc^er 
Sirfung.  ^ie  oorliegenbe  $)anbfderift  fann  nid^t  lange  nac^ 
bem  Saläre  1548  entftanben  fein;  benn  fie  jetgt  noc^  gan} 
bie  filtern  @Ariftiflge,  xoit  man  fie  l^äufiger  in  ber'  erften 
als  in  ber  jn^eiten  $)&lfte  bed  fec^je^nten  da^r^unbertd  an^ 
trifft.  Slud^  bie  oon  berfelben  ^anb  auf  ber  Stfidtfeite  bed 
SD^anuftriptd  oerieic^nete  ^emerhtng:  De  compye  van  Karsten 
Smedynck  syner  Indyenschen  reyse.  Gott  latte  one 
ghesant  tho  hus  kamen,  isset  syn  gotliker  wyle  amen, 
beutet  barauf  ^in.  !3)ie  Ueberfc^rift  Segellatio  Indica  Eersten 
ShmedingB  A^  tc.  48  ift  oon  einer  anbem^anb  fpSterl^in* 
jugefflgt  Sorben. 

Wyder,  leve  Hans,  schölle  gy  weten,  dat  wy  anno  48  den 
negesten  dach  na  lychtmissen  (gebruar  3.)  van  Lyssebon  myt 
eyner  armady  van  5  schepen  tho  segel  gyngen.  So  kreghe 
wy  water  int  scypi  dat  uns  wol  20  lasth  brodes  vordarf,  dat 
wy  aver  bort  worpen.  So  moste  wy  300  mylle  van  Lyssebon 
in  Gamari  in  de  haven  lopen  unde  de  ander  4  schepe  mosten 
uns  wol  100  secke  brodes  wedder  don,  unde  lepen  ut  Camari 
in  den  foften  dach  unde  lepen  nnse  kors  wor  2000  mylle  van 


286 

Lyasebon,  dar  käme  wy  ander  de  lyniei),  dor  ysset  ser  het, 
dar  is  de  sunne  ander  myttdach  rechte  baven,  gyft  nenen 
Schemen  van  sich  ap  eyn  dinck,  dat  rechte  aver  ende  eteit, 
ande  dar  kan  de  pylote  nicht  na  der  sannen  meten.  Dar 
weighet  nicht  vel  wyndes  hyt  halven.  Dat  warde  14  daghe, 
er  wy  ander  der  rechten  hytte  dor  kernen,  dat  gelackede  ans 
wol.  Dach  ande  nacht  is  dar  licke  lanck.  Brysyllyen  lete  wy 
up  der  rechteren  hant  lyggen,  ein  grot  lant,  strecket  sick  ser 
wyt,  wy  kryghens  nicht  in  ghesichte.  Unse  pyloten  wetint 
doch  wol,  wen  wy  ydt  vorby  syn;  me  sat  ydt  ock  wol  an  dat 
wedder.  Se  synt  swarte  lade,  eten  in  eyn  part  orden  mynschen. 
Unde  dat  vaste  lant  van  Portegal  af  late  wy  ap  der  lincken 
syden  lyggen  ande  krygens  ock  nicht  int  ghesichte,  swart  volck, 
eyn  selsam  volck  segel  wy  vorby  ande  vel  konnynckrycke. 
Wy  vorlessen  den  nortleydinck  gat  tyt  ande  segeilen  de  sat- 
leidinck  weder  ap,  lopeu  so  wyt  int  saden,  dat  wy  den  snt- 
leydynck  recht  baven  uns  kryghen.  Den  ganssen  wegh  seghe 
wy  vel  fiegender  fysche,  ande  is  wedder  de  natar  follychte 
van  anderen  fyschen  ghesaget,  fleghen  by  hundert,  by  dosent 
starck^),  floghen  sumtydes  wol  1  ofbe  2  in  unse  schip,  sin  wor 
alsze  eyn  vot  lanck,  alsze  eyne  junghe  quappe  glatt,  2  fysches 
fedderen  vam  kope  herafgande  bet  up  den  stert.  Wy  segeilen 
so  wyt,  dat  pyloten  parsen  unde  meten,  dat  wy  caput  de  bona 
sperantia  baven  syn,  dar  lope  wy  den  umme.  Dar  hehbe  wy 
alle  tyt  grote  storme  unde  unwedder.  An  der  capat  syn  lade, 
de  können  nicht  sprecken,  snnder  myt  floyten  unde  myt  wysen 
de  eyne  den  anderen  underrychteth,  unde  vorsteyt  de  eyne  den 
anderen  alszo.  Wy  seggelen  so  wyt,  dat  wy  de  sutleidinck 
wedder  vorlessen  unde  seggelen  de  nortleydinck  wedder  np 
unde  lopen  in  Merssebyck^),  is  eyn  eylant  in  Oryente  eyn  myle 
grot,  dar  is  eyn  slot  unde  flecken,  hört  dem  konynck  van  Portegal, 
dar  heft  de  konynck  synen  kapeteyn  uppe.  Hyr  is  eyn  unsunde 
lucht.  Hyr  neme  wy  wedder  water,  is  aversth  nnghesunt 
water,  wytt  alsze  melckwaddyck.  Nicht  wyt  van  dar 
geyt  swarte  Arabyen  an  unde  lycht  in  oryent,  Macho« 
mettys  ghelovens,  eyn  wylt  lant,  heft  vele  Strosse,  hebben  dar 
wol  tempels  imme  lande  myt  struseyer  in  lacker  upghesetteth, 
ock  vele  elefanten,  ock  eynhome,  tygerdere,  vele  fromder  fogel 
unde  fromder  dere,  ock  vele  fromder  fyscke  ander  dat  lant; 
in  der  se  fyscke  alsze  perde  ghelicker  ghestalt,  ,overst  körte 
benen  unde  dar    fedderen  an,    hebbende    kort   hare,    lyggen 

1)  Msc.  lynde. 

2)  Msc.  strack. 

3)  Mozambique. 


287 

ghemenlick  an  der  sekanten,  wor  buscke  syn..  nnde  luren  up 
den  mynschen.  Wenn  se  den  kryghen  moghen,  so  doden  se  den 
mynschen  unde  eten  on.  Dar  nmme  hoawet  men  ghemenlick 
de  bnscke  an  der  aekanten  af,  dat  se  sick  nicht  vorstecken 
moghen.  Wen  men  se  wysz  wert,  so  kan  de  mynsche  en  wol 
entlopen.  Dar  syn.  ock  im  water  esels,  katten  unde  hunde, 
ossenfyscke  alsze  de  derte  up  dem  lande,  oversth  körte  vote, 
dar  fedderen  an,  unde  kort  har.  Eyn  part  hebbe  wy  ghesen 
unde  ander  dudescke,  de  dar  int  lant  ghewest  syn,  se  ock 
ghesen  hebben.  Dar  syni)  ock  fyscke  im  water  alsze  myn- 
•Bchen,  frowen  unde  maus,  wyt  up  dem  lyve,  de  frowen 
myt  oren  brüsten,  unde  de  maus  den  manne  ghelik,  overst 
eynen  langen  stert  myt  fysckes  flamen,  unde  de  vote  gan 
en  by  dem  sterte  körte  fote  herut.  Ydt  is  alle  fysck,  dat 
anghesychte  is  eyn  weynych  vorandert  alsze  mynschen  anghe- 
sychte.  Hyr  in  Mersembyck  is  korttynghes  sulck  eyn  par  ghe- 
westh,  de  heft  de  goltsmyt^)  in  Mersenbyck  avcanterfeyget, 
wo  he  besth  konde,  unde  heft  dat  conterfey  na  Portegal  ghe- 
sent.  Oft  se  nu  syngen  können,  wo  de  poweten  dar  van 
schryren,  dor  höre  ick  nicht  van  seggen.  Me  heft  dar  welke 
ghefangen  myt  anderen  fyscken  betaghen,  se  hebben  overst 
eyn  karment  unde  lut  van  sick  ghegheven  alsze  eyn  hupen 
Jancker  mynschen,  unde  des  morghens  up  dat  droghe  ghe- 
leghen  unde  dot  ghewesen.  Dut  hebben  Dudesche  ghehort 
unde  ghesen,  fyne  ghesellen,  de  ydt  my  vor  de  warheit  ghe- 
secht  hebben:  summa  me  kan  dat  nicht  alle  schryven,  ock  kan 
men  in  alle  order  so  nicht  kamen  des  wylden  folckes  halven 
unde  mynschenfretters. 

Van  Mersenbyck  lepe  wy  na  Indyen  nnde  hadden  noch  by 
dusent  myle  tho  segeilen  bet  in  de  hovetstadt  Gho.3;  Dar 
keme  wy  np  Mycheles  dach.  In  Gho,'  des  konynghes  van 
Portegal  syn  hovetstat  in  Indyen,  dar  heft  der  Indyaner 
konynck  wessen  vordreven  van  den  Portegysser  folck,  heten 
de  Canaryner,  hebben  seckten^)  under  en,  eyn  part  eten  nen 
flesck,  ock  nen  fysck,  eyn  pert  beden  dat  erste  dere  an,  dat 
se  des  morghens  sen,  ofte  den  maen,  eyn  pert  holden  de  ko 
vor  oren  got,  de  gyft  melck  unde  botter;  ore  fantzei  is  tho 
lanck  tho  schryven.  In  desser  hovetstat  Gho  dar  heft  de 
konynck  von  Portegal  Bynen  oversten  in,  de  wert  eyn  guber- 
nator  ghenomet.    Desse  stat  lycht  in  eynen  eylande,  dat  lant 

1)  Msc.  sy. 

2)  Msc.  goltaymyt 

3)  Goa. 

4)  Msc.  sechten. 


288 

18  7  myle  grot.  Wen  ydt  van  noden  is,  so  macket  men  at 
desser  stat  eyne  grote  armady  myt  volcke  unde  gheschntte  tho 
water,  wen  sick  de  Turcke  roghel  edder  ander  konynck  wedder 
dem  konynck  van  Portegal.  Hyr  loset  men  de  schepe,  de  van 
Portegal  komen,  unde  lopen  den  van  hyr  in  ene  stat  100  myle 
van  hyr»  de  het  Gotsyni),  laden  dar  de  speccerye  unde  lopen 
den  van  dar  na  Portegal.  De  stat  Gotsyn  lycht  int  konynck- 
rycke  Gotsyn;  de  konynck  is  unse  grote  frunth.  Dar  strecket 
sick  dat  konynckrycke  Galicntt  an.  De  grote  stat  Galycntt, 
ytlike  myle  grot,  is  vorstort  van  den  Portegysser,  unde 
dar  eyn  slot  inghelecht,  dat  'sick  de  konynck  mit  nener  ar-* 
mady  mer  roghen  kan  wedder  den  Portegysser.  Unde  dar 
strecket  an  dat  konynckrycke  Kanenor.^  In  dessen  konynck- 
rycke wasset  de  peper  unde  enghefori,  den  se  na  Lysbon 
foren.  Dar  strecket  sick  an  dat  konynckrycke  Mollefaren3), 
dar  heft  de  apostel  sunte  Tomas  den  crystenloven  ghepredyget 
unde  is  dar  ghedodet,  in  der  kronicken  werde  gy  ydt  fynden. 
Ydt  is  eyn  bosz  folck.  Dar  steit  noch  syn  hus  ut  eynen  holte 
ghemacket,  schal  he  sulvest  ghemacket  hebben,  alsze  se  seggen, 
unde  wert  sunte  Tomas  hus  ghenomet  hüte  in  dessen  dach. 
üt  desser  stat  Gho  lopet  alle  jar  eyn  grot  schip  in  Oryent 
300  myle  van  hyr  unde  halen  ut  dat  konynckrycke 4)  den 
kannel  hyrher,  brynghen  en  in  desse  Stadt  Gotsyn;  he  wasset 
ock  nycht  up  anderen  platzen.  Van  hyr  lop  alle  jar  eyn  schip 
in  dat  mechtyghe  konynckrycke  Bysnagan^),  des  konynckryckes 
dom  van  eddelen  stente  unde  golde,  is  unloflyck  tho  schryven, 
unde  eyn  schip  alle  jar  in  dat  konynckrycke  Peho^),  dar  kamen 
de  besten  rabynen  herut.  Dyt  is  all  in  Oryente.  Ore  schent- 
lycke  afgodery  wyl  sick  nicht  temen  tho  schryven.  Dar  is 
eyn  got  van  clarem  golde  alsze  eyn  man  grot,  sytt  de  benen 
ander  sick  gheslagen  alsze  eyn  snyderknecht  sytt,  heft  2  blancke 
oghen  im  kope,  eyne  eyslicke  munt,  up  den  henden  groten 
klawen,  alsz  men  dem  duvel  macket,  eyn  septer  in  der  hant. 


1)  Gotschin. 

2)  Gananor. 

3)  Msc.  Wollefaren;  bo(!^  ifl  fli^cr  MoUefaren  ju  tcfcn  =  Me- 
liapur,  tuo  {t(^  nac^  ber  <Sage  bad  (S>XQb  ht»  ^ofiefö  S^otnad  beflnbcn 
foll.    ^Ql  Assemann,  Bibl.  Orient.  IIL  n.    @.  26. 

4)  ^ter  ijl  ber  9^otne  ausgefallen,  ^a  ald  bad  ^au))tf&(^ri(^fie 
^robutt  ber  Btntmet  genannt  tovth,  fo  tfi  an  bie  3nfel  dtufion  }u  benfen. 

^)  Bidschnagor  oder   Bisnaya,   au(^   Narsinga  genannt,    eine 
Sinnenftobt  int  fflb(i(^en  S^^etle  ber  ^albmfeL 
6)  Pehu  ober  Pegu  in  ^interinbien. 


289 

dar  2  slangen  sick  umme  wynden  van  golde.  He  sytt  in 
Bysnagan  np  eynen  hoghen  berghe  in  dem  tempel,  en  bewaren 
dach  unde  nacht  in  de  4000  man  myt  synen  schatte.  De 
swarten  kamen  aver  3  ofte  400  myle  her  unde  bryngen  ore 
offer,  in  de  G  ofte  7  ofte  8000  ducaten  wert  golt;  ein  pert 
hebben  eyn  slot,  dar  myt  den  munt  gheslaten,  eyn  pert  de 
bene  edder  armen  wnnderlick  gheslaten.  Wen  se  ore  offer 
dem  got  Peho  gheoffert  hebben,  werden  en  de  slotte  affghe- 
namen.  Den  de  munde  gheslaten  syn,  wert  melck  in  de 
munt  ghebrocht,  so  langhe  se  ore  offer  ghedan  hebben, 
unde  den  gheloseth.  Hyr  van  Gho  lop  alle  jar  eyn  grot  schip 
ofte  2  in  dat  konynckricke  Bandy  i)  dar  halen  se  de  muschaten 
unde  muschaten  blomen.  Hir  is  eyn  unghesunde  lucht,  dat 
wytte  folck  storvet  dar  gerne,  dat  de  swarten  de  schepe  allene 
in  Cotsyn  wedder  bryngen.  De  reyse  is  van  2  jar,  2  dusent 
myle  van  hyr,  is  nicht  in  Oryent  ofte  Indyen.  Unde  lop  ock 
alle  jar  eyn  grot  schip  int  norden  van  hyr  af  int  konynckrycke 
Malucken^),  dar  heft  de  konynck  van  Portegal  ock  eyn  slot 
unde  eynen  kapeteyn.  Men  ment  in  dudesche  laut,  dat  de 
speczerye  hyr  in  Indyen  wasset,  averst  se  is  noch  wyt  thu 
halen,  se  lopen  noch  mennych  konynckrycke  vorby  unde  kamen 
ock  noch  in  mennych  konynckricke,  er  se  de  speczerye  in 
Cotsyn;  dar  laden  ydt  de  anderen  schepe  wedder,  de  na 
Portegal  lopen.  Hyr  lopen  ock  schepe  int  konyncke  rycke 
Mallacken,  3)  van  byr  dusent  myle,  dar  keret  Oreyenten  na  der 
syden,  sus  vele  konynckrycke  unde  der  eylande  syn  ser  vele, 
unloflick  tho  schryven.  Van  hyr  lopen  ock  schepe  int  grote 
konynckryck  Synys,*)  eyn  gruwellyck  vele  folck  int  norden, 
eyn  grot  laut,  is  wyt  folck,  brede  anghesichte,  werden  hyr  ock 
vor  katyven  vorkoft,  se  syn  durer  alsze  de  swarten.  Na  desser 
anderen  syden  int  suden,  60  myle  van  hyr,  Souwell^),  eyn  slot 
unde  flecken <>),  hört  dem  konynck  van  Portegal;  12  myle  van 
dor  Bassyn'7),  eyn  slot  unde  stetken;  20  myle  van  dor  eyne 


1)  Banda,  bie  grögte  aud  ber  ®xuppt  ber  fünf  ä)?u9!atmfe(n,  in 
ber  mfit  ber  9Jeo(u(fen. 

2)  ^te  3nfe(  Malukko,  Don  tuet^er  bie  SO'^olucfenmfeln  ben  9^atnen 
fül^rcn. 

3)  2)ie  ^albinfct  SWoIacfa. 

4)  (S^ina. 

5)  ®6^avii,  ffibtid^  oon  ^ornba^.    (Se  ift  auffaUenb,  bag  @mebing 
@üben  unb  Sflorben  fo  oft  t)crtoc(!^fcft. 

^  Msc.  felcken. 
')  «affoim. 

1879.  19 


290 

fyne  stat  myt  namen  Dyi)  unde  eyn  slot  darin,  de  etat  vor- 
storet  van  dem  groten  konynck  van  Kambaygen^),  de  lach  in 
Dy  vor  dat  slot  wol  80000  starck  unde  dat  slot  schyr  dem 
konynck  van  Portgal  afghewunnen,  me  kam  em  overst  tho 
hulpe,  de  gubemator  myt  eyner  groten  armady,  dar  worden 
aver  alsze  acht  dosent  Turcken  erslagen,  unde  se  worden  dar 
schon  geschutte  quyt,  se  worden  dar  recht  afghewyset.  Kam- 
bayghen  is  Machemetsche  gelovens,  lycht  in  Oreyent 

Van  der  stat  Dy  400  myle  bet  hen  int  konynckricke 
Amu8.3)  Up  eynen  ey lande  heft  de  konynck  van  Portgal 
noch  eyn  slot;  dat  vascke  water  moten  se  alle  dameven^)  aver 
van  der  anderen  syden  ut  Persyen  bryngen  laten.  In  Persien 
wassen  wyn,  appel,  notte,  men  sulkens  wasset  hyr  in  Indyen 
nicht.  Men  bruwet  hyr  ock  nen  ber.  Water  is  unse  beste 
wyn;  wen  wy  ydt  gut  hebben,  tho  water  efte  tho  lande,  so 
syn  wy  frolick,  tho  lande  mote  wy  ydt  kopen.  Van  Amusz 
lop  me,  wo  ydt  unfrede  is,  in  de  strate.  Up  der  eynen  syden 
is  wyt  Arabyen  in  Oryent,  is  Machomettisok  ghelovens.  Dar 
wach  men  wo!  up  de  schepe,  de  ut  Turckeyen  kamen,  krycht 
me  sumtydes  wol  eyne  gude  butte  efte  sleghe,  de  eyne  nympt 
den  anderen  nicht  ghefangen.  De  strate  goyt  na  Meche^)  tho. 
Up  der  anderen  syden  is  prester  Johans  laut,  se  syn  unse 
frunde,  se  dopen  myt  fuer  unde  hebben  de  besnydingh  ock. 
Dar  bruwet  men  wol  ber,  men  de  schepo  lopen  dar  nicht  hen, 
dar  is  keyne  kopenskop  her  ut  tho  haiende.  Tdt  is  eyn  swart 
volck.  Wen  or  konynck  stervet,  so  foret  on  syn  sone  hen 
unde  begreft  on  up  den  berch  Synay.  Dewyle  de  sone  Dygerjar 
synen  vader  begroff,  nympth  em  de  Turcke  schyr  syn  gantze 
lant  in,  wo  wol  he  ydt  nu  wedder  heft.^)     In  allen  dussen 


1)  3)m. 

2)  Äamba^a  ober  ©ufaratc. 

3)  Ormug  eine  @tabt  an  ber  SBcflfüflc  be«  ?crftf(^cn  äReerbufen«. 
'S)a9  in  ber  92äl^e  tiegenbe  <S(!^(og  ^ieß  !£)f(^enm,  t)on  ben  ^ortugiefen 
®ttnn  genannt. 

4)  3m  SRanuffri^tc  fe^tt  über  bem  u  ber  fonfl  rcgelmSßig  gefegte 
<Stn(^,  fo  baj3  man  dar  neuen  ftefl.  lieber  ben  bort  ^errfc^enben 
Soffermangcl  bergtei(^e  @c^äfer,  ®ef4t(i^te  öon  ^ortugol  III,  @.  212, 

5)  Mecka. 

6)  Sa^rfci^einr»!^  meint  ©mebtng  ben  (StnfaQ  be$  Könige  t)on 
9lbe(  in  hoS  ?anb  ber  9(et^iopen  im  3a^re  1541,  totld^n  ben  ^ortugtefen 
in  3nbien  megen  bet  bamtt  oerfnü^ften  ungtücffid^en  ^ebttion  bed 
^efe^td^aberd  (S^riflo^b  ba  ®ama  n)o^I  no(!^  in  fnf(i^em  Hnbenfen  ge« 
loefen  (ein  »irb.    ^qI  ©c^öfer  a.  a.  O.  IV,  @.  144. 


291 

landen  hört  men  nicht  wet  ock  van  nener  pestelenczeye,  aus 
ander  thofellyghe  kranckheyde  wol.  Dat  Oryent  strecket  sick 
wyt,  oversth  Indyen  ys  klen.  Menygher,  de  hyr  kumpt,  reyset 
baven  hundert  myle  hyr  nicht  nnde  befraghet  sick  der  dynghen 
nicht,  de  menen  dyt  Indyen  averal  unde  weten  der  dynghe 
nen  underschet.  Ick  schryve  nicht  van  des  keysers  Indyen, 
dat  is  nicht  dat  druddel  so  wyt  alsze  dyt  is.  Ick  wyl  loven, 
dat  noch  keyser  ofte  Tnrcke  noch  nen  konynck  so  wyde 
schypfort  heft  alsze  der  konynck  van  Portegal,  heft  syne  slotte 
nnde  stede  so  wyt  van  ander  in  fromden  landen.  Ick  schryve 
nicht  starcke  ghewaltlnde  nnde  grote  lande,  vaste  stede,  vele 
slotte,  de  ick  hyr  nicht  ghenomet  hebbe:  wat  heft  he  in 
Bryssylyen,  in  de  mynen,  in  de  goltlande,  in  Barberyen  unde  wes 
ick  nicht  wet!  Hyr  is  ytsundes  gut  frede.  De  kopman  kumpt  hyr  ut 
Turckeyen,  nt  Grecken,  ut  Armenyen,  ut  Bussera,  dar  de  arche 
Noe  noch  steyt  twyschen  2  bergen,  se  schal  gantz  wyt  syn 
van  fageldrecke,  wo  se  seggen.  Se  kamen  hyr  ock  ut  Persyen 
ut  menyghen  orde.  Ick  love,  dat  der  s warten  vel  mer  syn 
alsze  der  wytten,  wente  wy  hebben  vyf  dusent  myle  ghesegelt 
van  Portegal  bette  hyr  in  Indyen,  alle  swart  volck.  De  swarten 
seggen,  dat  under  en  wol  ytlicke  hundert  spracke  syn.  Se 
eten  slyme  unde  fule  spyse,  wy  scholden  van  stancke  wol 
kranck  werden.  In  velen  orden  eten  se  ock  mynschen.  Hyr 
is  nen  gut  fysck  im  lande,  so  fro  he  ut  dem  water  kumpth, 
stervet  he,  nen  gut  flesck.  Wen  hyr  in  Gho  noch  flesck  tho 
kope  kumpt,  is  eyn  rytent  umme,  oft  de  werlt  vorgan  wyl. 
Hyr  wasset  nen  wol  ruckende  krut,  alsze  megeran,  tymean, 
laffendel  ofte  ander  wol  ruckende  blomen.  Dyt  is  eyn  vor- 
gyftich  lant  van  slangen,  groten  egedytsen  de  huse  vul;  wy 
kryghen  se  vacken  in  den  husen.  Hyr  synt  ock  grote  slangen 
int  lant,  ytlike  faden  lanck,  bryngen  wol  lüde,  koye  ofte 
ander  ve  umme,  de  freten  se  np,  de  feie  hebbe  ick  tom  dele 
ghesen.  Summa:  Dudesche  lant  mach  wol  dat  paradysz  syn  in 
der  werlt  tho  desser  tyt,  so  rycklick  heft  gotte  almechtich 
Dudesche  natyon  begavet  myt  allerleye  naturlyckem  flescke 
unde  fyscke,  ber  unde  wyn,  brot,  unde  dat  noch  mer  is ;  Dude- 
scher  nation  syn  gotlicke  wort  so  rycklick  ghegeven,  darvor 
scholde  me  got  byllyck  dach  unde  nacht  laven,  prysen  unde 
dancken.  Overst  vele  weten  nicht,  wat  se  hebben,  kennen  ock 
nicht  syne  grote  gave,  syn  undanckbar.  Hadden  se  eyn  part 
vorsocht  unde  ghesmecket,  wes  ick  my  rede  vorsocht  unde 
ghesmecket  hebbe,  me  scholde  my  wol  recht  geven.  Sparet  my 
got  vordan  ghesunt,  werde  ick  my  noch  vele  vorsocken.  Ick 
hebbe  tovOren  twor  van  der  werlt  nicht  gheweten,  ick  lere 

19* 


292 

ersten.  Got  geve,  dat  ydt  my  nutte  sy  tor  seien  salicheyt! 
My  wyl  ovel  tho  schryven  syn,  wente  ick  byn  wyt  van  jw.  — 
Ock  synt  in  Indyen  hyr  vele  allegarten  im  water,  in 
Dndesche  spracke  cokodtyllen  ghenomet,  4  körte  fote,  groten 
klawen,  daran  eynen  langen  stert  grot  Vor  den  besten  moghen 
de  katyren  nicht  aver  swummen,  dat  se  mögen  nicht  wech 
kamen,  de  allegarte  heft  se  enwech.  Hyr  in  dyssen  lande 
wasset  de  pambom  vel,  dar  de  groten  notte  nppe  wassen,  de 
me  Kalkansche  notte  nomet  Beter  bom  mach  wol  nicht  wesen. 
Me  macket  schone  sote  melck  van  der  käme,  me  macket  dar 
oly  van,  me  sammelt  dar  dach  nnde  nacht  drynckent  af,  me 
macket  dar  ock  towe  af  tho  schepen,  de  moren  neyghen 
dar  ore  schepe  met  tho  hoepe,  se  maeken  dar  segel  af  tho  den 
schepen,  myt  synen  love  decken  se  ore  huse  unde  maeken  dar 
de  want  af  tho  oren  husen.  Dat  drynckent,  dat  se  van  dem 
bome  samelen,  is  sote,  wen  men  ydt  fasck  dryncket;  wen  ydt 
sur  wert,  maeken  se  dar  wyn  af,  ydt  is  der  swarten  dranck. 
Wat  se  ock  in  Dudeschen  landen  schryven  van  elefanten  in 
den  weltbocken,  wo  se  one  fangen,  unde  wen  he  folt,  kan  he 
nicht  wedder  upkamen,  dat  is  loghen,  wente  dyt  Oryenten  unde 
Indyen  is  ful  elefanten.  Dem  wylden  kan  me  nicht  wol  ent- 
lopen  up  evenen  felde,  dodet  den  mynschen,  aversth  barch  np 
berch  dal  unde  de  krumme  umme  tho  lopen  is  em  de  mynsche 
tho  gherade.  Groter  unde  starcker  best  mach  nicht  ghefnnden 
werden.  De  man,  de  em  up  dem  nacken  sytt  alsze  eyn  kyndt 
daruppe,  wat  ne  em  het,  dat  deyt  he,  wat  he  em  vorbutt,  dat 
lett  he,  wat  em  de  man  secht,  dat  deit  he,  gruwelicker  starcke 
unde  arbeyt  Wen  de  man  up  unde  af  wyl,  so  lecht  siek  dat 
best  neder  efte  holt  om  dat  bein  tho,  wo  ydt  de  man  hebben 
wyl.  Vorstendyger  best  mach  nicht  wol  syn,  unde  is  grot  un- 
behende anthosende,  behende  in  synor  arbeyt.  De  groten 
konynck  bryngen  orer  wol  6  ofte  6000  in  den  krych,  up  eynen 
yderen  eyn  holten  hus,  dar  2  barsen  unde  2  ofte  3  man  uppe, 
de  dar  van  scheten  unde  wer  utdoen.  Men  byndet  om  ock 
eyn  lanck  mest  an  synen  trunck,  de  om  vam  koppe  afgeyt 
bei  up  de  erde,  dar  he  myt  houwet  Dorch  den  trunck  dryncket 
he  unde  sticket  dat  etenth  darmede  in  de  munt,  brücket  syner 
ghelik  eyner  haut.  Se  br3mgen  ock  vele  dusent  perde  in  den 
krych,  unloflick  tho  schryven,  neue  grote  gule,  syn  ghelike 
Schütten  perde  in  Dudesche  laut,  overst  eyn  ander  art,  sere 
dure,  eyn  pert  2,  3  ofte  5  ofte  600  dacaten,  dar  na  se  syn. 
De  konynckrycke  se  bryngen  lychtlick  4  ofte  5  mal  hundert 
dusent  man  int  feit. 


293 


IV, 

Wla^m9,  ^erjog  bon  ^mtnhwt^,  mh  bie  turr^en: 

ortnumg  itd  ^tmhti  fabeln. 


@«  ift  eine  ^öc^ft  bemertendiDert^e  unb  in  i^ret  3[rt 
faft  einjig  bafte^enbe  (Srfc^einung,  bag  und  Aber  bie  (Sin« 
fU^runfl  ber  JÜrc^enreformation  in  bem  $eT}ogtl^um  ©ac^fen^ 
Sanenburg  fo  gar  feine  ^iad^ric^ten  flbertiefert  morben  finb. 
3ene  grogartigfte  ^emegung  ber  ®eltgef(^t(!^te;  bie  hnxii 
@ntfeffe(ung  ber  ©eifter  bie  beutfd^e  Station  in  at(en  i^ren 
gefeUfc^aftlic^en  ©d^ic^ten  aufgetofip  unb  im  Slingen  nac^ 
neuen  ©eftaltungen  fic^  äberaQ  nur  in  heftigem  jtampfe  ber 
dntereffen  unb  in  (eb^aftefter  Set^etligung  ber  gcfammten 
9et)ölferung  mit  SBerf  unb  Zf^at  geäußert  ^at,  rei(!^  be^ 
gtaubigt  burc^  ein  in  ben  Sanbedarc^ioen  aufgehäufte^  Sltten^^ 
material,  fo  tt)ie  bur(!^  me^r  ober  meniger  audfä^riic^e  Suf^ 
gei(!^nungen  curieufer  ©cribenten,  ^at  ^ier  i^ren  Singug 
gel^alten  o^ne  ®pnr  unb  o^ne  iant,  ol^ne  ®unft  unb  o^ne 
$ag,  ol^ne  Sort  unb  o^ne  ©c^rift,  a(9  ^anbete  ed  fic^  etma 
nur  um  bie  Sinffil^rung  einer  neuen  SRobe.  ®o  bleibt  ed 
immer  nur  eine  —  aüerbing«  »a^rfc^einlic^e  —  3Sermut^ung^ 
ba^  bie  9ieformation  fic^  in  Sauenburg  )U  berfelben  3eit  unb 
unter  äl^nlic^en  SSerl^ältniffen  Derbreitet  ^abe  n)ie  in  ben 
9{a4bar(änbern  $)oIftein  unb  ÜRedtenburg,  unb  gn^ar,  mie  ed 
mir  fd^eint,  me^r  Don  jenem  atd  Don  biefem  beeinflußt;  aber 
40  3a^re  finb  baräber  ind  Sanb  gegangen,  o^ne  ha%  bad 
gflrften^aud  Don  bem  ©eft^e^enen  aud^  nur  eine  iRoti}  ge^ 
nommen  ^ötte,  unb  20  meitere  dal^re,  el^e  ed  fic^  gemäßigt 
fanb,  ber  neuen  ©eftattung  ber  !iDinge  burd^  Srlaß  einer 
^irc^enorbnung  eine  gefe^üc^e  ®runb(age  gu  geben. 


294 

3n  auffaUenbem  SSiberfpnK^e  ju  biefer  fc^etnbaren 
®let(!^gü(tig{ett  gegen  bie  religiöfe  ^eioegung  ber  3^'^  f^^^ 
bie  da^rl^unberte  lang  unbegmetfelte  Ueberlteferung,  bag  $>eTiog 
9}}agnud  bereite  im  dabre  1526  feinem  (SrManbe  fabeln 
eine  edangelifc^e  ftir(!^enorbnung  gefc^enlt  ^abe.  S9  ift  bied 
biefelbe  Sirc^enorbnung ,  welche  im  „Jus  ecclesiafiticmn 
Hadelericum",  Hamburg,  1720,  im  Drucf  crfc^icnen  ift. 
$ter  fott)o^I  U)ie  in  fSmmtßcben  mir  befannt  geioorbenen 
^anbfc^riften  berfelben  ^ei^t  ed  }um  Eingänge:  «,^nno  na 
S^rifti  unfern  einigen  @r(oferd  unb  @a(ic^materd  ©eborbt 
ein  !Dufent  fiff  ^unberbt  fo^  unb  tminti(^  am  !Dage  äßarte 
^eimfofunge  (3uli  2)  ^efft  be  ©or(!^tu(^tige  ^oc^gebarcnc 
Surfte  unb  ^txx,  ^err  SWagnu«,  ^ertoge  t^o  ©äffen,  ßngem 
unb  ffieftp^ateU;  unfer  gneblger  gurft  unb  ^err,  bordj  @. 
1$.  ®.  erbare  unb  ^oc^mife  9lebe  SOtagiftrum  do^annem 
©ed^ufen  San^eler^  ben  (SrnDeften  Subolf  (Schaden  unb 
©atfeer  ffirefteben  Oreöen  al^ier  in  ®.  g.  ®.  Srfflanbc 
Rubelen  Visitatores  üerorbenet,  be  up  atte  ©ebrele,  fo  im 
geiftßc^em  ®tanbe  DorfaQen  lonben,  ein  ^xüäf  Upfe^ent 
^ebben  modalen,  od  eine  äSorteteniffe  gegeDen,  n^at  Dor  eine 
Drbenunge  in  ben  Verden  biffed  Sanbe^  ge^olben,  unb  tt)o 
ftd  aüe  "?Jaftore«  unb  8erden*!Dener«  in  attem  ®ef|orfam 
fc^iden  unb  ^olben  fr^oten,  bat  9life  S^riftt  mit  reiner  Sere 
bed  ^iUigen  @DangeIii;  rechtem  ©ebrude  ber  ^oc^merbigen 
©acramenten,  unergerßc^en  Sedenbe  unb  S^rift(i(!^em  Sanbel 
bunten  unb  meren  mögen.  Unb  fotget  fut(|ed  oan  Srticulen 
t^o  ärticulen,"  Unb  ber  ©d^tuß  tautet:  „Unb  i«  nu  unfer« 
®.  g.  unb  $eren  oor  l^oc^ermelt  ernftlic^e  3D?einunge,  ®e* 
finnen  unb  Sefebt/  bat  biffe  öorgefc^reoenc  Äerfcn*Orbenunge 
in  aUen  ©tuden,  ^uncten  unb  ärticuten  al^icr  in  @.  g.  ®. 
Sanbe  ftebe  oafte  unb  unoerbraten  ge^otben  merbe,  bet^  fo 
lange  bat  De(Ii(!^te  ein  Greneral  Concilium  ge^olben  merben, 
barinne  borc^  ®otted  ®nabe  ettmad  beterd  lonbe  decemeret 
merben.  Unb  bar  bat  atfo  gefc^el^e,  miß  @.  ^.  ®.  fambt 
®.  g.  ®.  Unberba^nen  bat  futoige,  fo  ferne  tbt  mit  ben 
?ropl^etif(!öen  unb  Slpoftotifd^en  ©(^rifften  aoereinftimmet, 
gerne  annehmen,     ^ewile  at)erft  ein  General  Gonciliom 


295 

bor(^  Delfolbtge  Impedimenta  unb  Ser^tnberinge  fo  balbe 
nic^t  t^o  Dor^apenbe,  fo  mU  ®.  %.  ®.  t)on  ®etft(i(i^en  unb 
SSettUd^en  biffe  Dorgefc^reoene  Orbenunge  ftiff  ftrenge  unb 
Dofte  mibbeler  roxU  ge^olben  ^ebben,  unb  bemjenntgen,  be 
befubeu  ut^  ^reoet  unb  ÜlRo^tmiOen  aoerfaren  unb  tnbreden 
ebber  od  derac^ten  xotxt,  bt  @.  %.  ®.  ^ogeften  Ungnabe 
bord^  ben  erbaren  ®reDen  ftraffen  (a^ten." 

Diefe  mit  urlunblic^er  :93eftimmt^eit  auftretenbe  Stac^ic^t 
erttärt  {Richter ')  für  einen  offenbaren  Srrt^um,  wie  ft^on 
bie  33erg(ei(^ung  mit  ber  ©d^Ie^mig  ^  ^olfteinfc^en  fttrc^en« 
orbnung  t)on  1Ö42  te^re,  au^  totld^tx  bie  ^abetnfc^e  ^rd^en« 
orbnung  meift  loSrtlic^  entlehnt  fei.  S)te  Uebereinftimmung 
beibcr  jtirc^enorbnungen  ift  allerbingd  fo  augenfätttg,  ba§  fie 
nid^t  geleugnet  loerben  tann;  ba§  aber  gerabe  bie  ^abelnfc^e 
jtirc^enorbnung  bie  abgeleitete  fein  foQ  unb  nxä^t  umgele^rt, 
baffir  ^abe  ic^  tro^  forgfSItiger  93erg(ei(^ung  feinen  Kuwait 
ftnben  fönnen.  ^oäf  meniger  derfte^e  iif,  med^atb  9ti(^ter 
bei  ber  ^atirung  berfelben  fi(^  gerabe  für  bad  da^r  1544 
unb  nic^t  etma  ffir  1542  ober  43  ober  n^o^I  gar  für  ein 
ff)Ktered  3a^r  entfc^ieben  ^at.  (Sine  genauere  Prüfung  ber 
bamaligen  3Ser^5{tniffe  fü^rt  und  ba^tn,  biefer,  roie  ed  fd^eint, 
rein  wiQIürlic^en  3^i^^"0^^^  V^^  ©taubmürbigleit  ab}u« 
fprec^en.  3m  3a^re  1543  »ar  ^erjog  SD^agnud  geftorben 
unb  fein  @o^n  ^ran}  I.  ^atte  ben  i^ürftenftu^I  befttegen. 
'Ciefen  finben  mir  in  ben  (e^ten  3al^ren  Dor  bem  Antritte 
feiner  {Regierung  im  inntgften  Sinoerne^men  mit  feinem 
O^eim,  bem  ^erjoge  ^einrtd^  bem  3üngern  t)on  ^raunfd^meig, 
für  meieren  er  gerabe  ein  ^ülfd^eer  }u  »erben  im  begriffe 
xoax,  ate  bie  ftataftrop^e  über  benfetben  ^ereinbrad^  unb  jebe 
Parteinahme  überflüfftg  unb  gefat)rt)oU  machte,  dnbeffen 
^atte  er  fic^  burd^  feine  ftorrefponbenj,  bie  man  in  bem 
eroberten  93o(fenbütteI  mit  @efd^(ag  belegte,  fo  fompromittirt, 
bag  Sanbgraf  ^^ißpf)  in  bro^enbem  2ione  eine  beftimmte 
(SrtlSrung  Dertangte,  toeffen  er  fid^  in  B^^u^f^  ^^^  i^tn  jn 
Derfe^en  l)abe.    92ur  einem  begütigenben  @d^reiben  bed  SJaterd, 

I)    2)ie  eoangdifd^en  ^(!^enorbnmtgen  be«  fec^je^ntm  3a^r^unbert9 
II,  @.  72. 


296 

ber  ft(!^  mit  gutem  ©emiffen  auf  feine  ftetd  bemtefene  Der^ 
fö^nßc^e  Haltung  berufen  lonnte,  f(4etnt  e^  gelungen  in  fein, 
ben  3^^^  ber  ©leger  )u  bef(^tt>t(4tlgen.  !Da  tft  ed  boc^ 
f(^tt)er  }u  glauben,  bag  f)er)og  t$ran)  mii  faum  }mei  darren 
eine  9ßagrege(  foQte  lud  SJerf  gefegt  ^aben,  bie  unter  aUen 
Umftänben  nur  ate  eine  feinbttc^e  ^emonftration  gegen  ben 
rBmlf(!^  gefinnten  (Sr}bif(l^of  t»on  :83remen  unb  beffen  g(ei(!^ 
geflnnten  trüber  ^elnrid^  Don  ^raunfc^melg  angefe^en  »erben 
fonnte.  92ur  burc^  ein  Uebermaß  eoangeßfc^en  (Siferd  Ue§e 
fi(^  eine  fot(^e  3nfonfequen)  unb  polläfc^e  UnKug^eit  ent« 
f(!^ulbtgen.  'Daoon  aber  finben  U)lr  bei  gran)  I.  feine  ®|)nr. 
(S^er  lönnte  man  auf  bad  @egent^etl  f(^{ie§en,  loenn  man 
fie^t,  tDie  er  felbft  burc^  bie  bringenbften,  atfi&^rlic^  mieber^ 
te^renben  SRa^nungen  feiner  8anbftSnbe  fic^  ntd^t  bemegen 
ße^;  für  bie  Ilr^Uc^en  tJ^t^ftfinbe  felned  8anbe9  Slb^fllfe  }u 
fc^affen.  SUIerblngd  mürbe  Im  9lprll  1564  ein  Serfuc^  baju 
gemacht,  menn  berfelbe  aber  o^ne  9tefu(tat  blieb,  fo  Ift  bie 
©d^ulb  bo(^  nur  ber  Saul^elt  bed  ^erjog«  beljumeffen.  @rft 
fein  <So^n  i$ran}  II.  beeilte  fl(^  bad  Serfäumte  nadbju^oten. 
®(^on  atö  abmlnlftrator  bed  Sanbed  Heg  er  Im  3a^re  1581 
unter  ÜJtltmlrlung  bed  Sttbeder  ®u))erlntenbenten  Subread 
'pouc^enlud  eine  ^r(!^enDlfltatlon  aufteilen,  bie  nun  aUerbingd 
fo  fc^reieube  äRtgft&nbe  )u  Xage  förberte,  bag  ber  (Sriog 
einer  organlf(!^en  Serfaffung  nlc^t  (änger  aufgef(!^oben  merben 
lonnte.  0  @o  erl^lelt  Sauenburg  Im  3a^re  1585,  a(fo  ein 
^a(bed  da^r^unbert  fpäter  ate  bie  übrigen  eDungellf^en 
Sauber,  eine  fttr(!^enorbnung.  93le  Ift  ed  a{fo  benfbar,  ba| 
Sranj  I.  einer  entfernt  tlegenben  ^roolnj  unter  3ßlga(!^tung 
ber  baraud  erftc^enben  poUtlfd^en  SJerwldelungen  eine  ^rc^en* 
orbnung  gefc^enlt  ^aben  foQte,  bie  er  feinem  Stammlanbe, 
mel(^e9  berfetben  brlngenber  benSt^lgt  mar,  unb  mo  einer 
Slnfü^rung  berfelben  lein  f>lnbernld  im  SBege  ftanb,  unge« 
bü^rßd^  lange  oorent^lelt?  !3)agegen  Ift  ed  felbftDerft&nblü^, 
bag  er  bei  ber  Entgegennahme  ber  (Srb^ulblgung  eine  bereit« 
befte^enbe  äSerorbnung  mit  ben  übrigen  $rlt»l(eglen  unb  %TtU 


1)    $g(.  t).  tobbe,    ®ef(!^i(!^te   be«   ^erjogtl^ums   ?auenburg    II, 
@.  396  ff. 


297 

fetten  bed  Sanbed  beftfittgte.  Unb  bantit  fthnmt  auä)  bie 
gef(!^i(^tU(^e  Ueberlief trung  fiberein.  ®o  ^ei^t  ed  im  Snfd^tug 
an  ben  berettd  mitget^eitten  ©c^Ittgpaffu«  unferer  ftirc^en^ 
obnung:  „Diffe  öorgefd^rcöene  fterden  «^  Orbenunge  unfcr« 
gnebigen  f^urften  unb  $errn,  $)eren  $)er6ogen  3ßagnuffen0, 
ift  oon  @.  %,  @.  $errn  ®one,  beut  od  3)or(I^Iuc^ägen, 
$)oc^gebarenen  f^urften  unb  $)eren,  ^errn  t$ranctfco,  f^er^ogen 
ju  ©ad^fen,  (Sngern  unb  3Beftp]^a(en  unfern  gnebigen  f^urften 
unb  $errn  na  @.  t$.  ®.  $errn  äSaberd  botttid^en  9(ffgange 
in  degentoerbicl^eit  ®.  ^.  ®.  ^od^ttifen  9teben,  benn  od  aQer 
Schulten  unb  ®iitptn  bed  Sanbed  Knno  44  na  S^rifti 
®e6orbt  in  3erenbt  ©äffen  $)ttefe  coniirmeret,  angena^men, 
bemiUiget  unb  beftebiget  iDorben/ 

©erabe  bie  Uebereinftintmung  in  ber  UeberHeferung  ift 
ein  weiterer  unb  noc^  me^r  ind  ®miijt  fadenber  ^etoeid^ 
grunb  gegen  9ti(!^terd  ^txtan^abt.  Seiber  befi^t  bad  Sauen^ 
burger  %xä^xr),  fon)eit  ed  im  @taatdar(!^iDe  }u  ^annoder 
beruht,  Don  ber  ^abeler  ßirt^enorbnung  nur  fpätere  3lb^ 
f(!^rtften.  'Die  Sttefte  berfetben  ftammt  au9  ben  ac^tgiger 
Sauren  bed  fec^je^ntcn  3a^r^unbertd,  f(!^eint  alfo  bei  ®etegen^ 
^eit  ber  ©eneratDifttation  im  $er}ogt^um  Sauenburg  ange« 
fertigt  }u  fein.  Dtefe  enthält  aber  bereite  einen  oietfac!^ 
loerSnberten  Zt}ct,  mfi^renb  eine  ettoa  40  Saläre  jängere 
$anbf(!^rift  noc^  eine  ältere  i$affung  aufbetoal^rt  ^at.  @o 
fte^t  }.  SB.  ^ier  noc^  ein  ^affud,  bag  bie  offenbaren  ©finber 
nic^t  e^er  }um  Slbenbma^te  }ugelaffen  loerben  foQen^  bid  fie 
eine  @ef4ieintgung  über  i^re  ^efferung  oom  Senior  @uper<* 
intenbenten  beigebracht  ^Stten;  mit  bem  ma^rfc^einUdb  aud 
einer  Sßarginalnote  ^errfl^renben  B^f^^^^-  »^^  gebrude  ber 
a^jenen  biegte  mit  ©reoen  tt)o  fenben  i§  gefallen."  3n  ber 
$anbf4irift  oon  1580  fe^It  bereite  biefe  ©tette.  !Daraud 
ge^t  beroor,  ba§  nod)  am  Slnfange  bed  17.  3a^r^unbertd 
^anbfc^riften  ber  ^ird^enorbnung  qciftirt  ^aben,  bereu  dnU 
fte^ung  in  eine  S^xt  gurfidreid^t,  in  loet^er  bie  9tid^ttgteit 
ber  behaupteten  ^^atfad^en  no^l  t)on  (ebenben  S^n^^  fon^ 
trolirt  merben  fonnte.  Sebte  bod^  no^l  im  3a^re  1564  }u 
8übingtt)ort^  ^rebiger  (Sridd,  ber  bereit«  im  Unglüddjia^re 


298 

1524  ebenbafelbft  ba«  föort  ®otted  üerifinbiat  ^atte.  S« 
ift  alfo  bie  ÜKögUc^teit  eine«  drrt^umö  au9  Untetintnt« 
fc^tec^terbingd  au^gefc^Ioffen,  unb  man  mägte  gerabegu  an 
eine  abfic^ttic^e  f^&Ifd^ung  glauben.  S)a}u  mar  aber  tein 
®runb  oor^anben;  Diel  e^er  »iirbe  man  ed  Derfte^en,  menn 
bie  aJerfaffer  jener  ^anbfc^riften  biefe«  fo  oerbienftooöc  ffierl^ 
n)ofttr  bo4i  eine  folc^e  ftirc^enorbnung  aQgemein  gebctiten 
mürbe,  aM  ^öfifc^er  ©c^meid^etei  bem  }ur  3^'^  regierenben 
Surften  fclbft  ol^ne  fein  SJerbienft  jugefc^rieben  Ratten.  ÜDaju 
tommt,  bag  anc^  in  offigieden  älftenftficfen  bie  «utorfc^aft  be« 
$er}ogd  oufre^lt  ermatten  mirb;  fo  in  ber  ftorrefponbeng 
§rani  II.  mit  ben  ®emeinben  )u  fabeln  megen  i^red  9n» 
fc^Iuffed  an  ben  Sauenburger  Diöcefanoerbanb  1586,  in  ber 
^abeler  ^oUjeiorbnung  Dom  3a^re  1597,  »bf^in.  VI.  unb 
in  anbern  färftlic^en  93erorbnungen. 

Um  eine  grSgere  @i4ier^eit  Aber  bie  oorflegenbe  @treit« 
ftage  ju  geminnen,  mirb  ed  not^menbig  fein,  bag  mir  und 
aber  bie  pcrfönß(!^e  «Stellung  bed  ^erjogd  3Ragnu9  gur 
^rc^enreformation  Sluftlfirung  }u  Derfc^affen  fnc^en.  TAt 
9la(^ri4|ten ,  bie  bad  ©taat^arc^io  )u  $annot)er  ^ierfiber 
enthält,  finb  oQerbingd  rec^t  fporabifc^  unb  (ftden^aft,  genfigen 
aber,  um  bie  Hinneigung  bed  C^ergogd  gur  neuen  8e^re  }u 
bemeifen.  @d  ift  auffaUenb,  bag  bie  beiben  erften  ^nb^ 
gebungen  feiner  eoangetifc^en  ©efinnung  ein  unb  badfelbe 
^atum  tragen,  fo  ba§  man  faft  geneigt  fein  mö(!^te,  biefen 
2;ag  für  ben  2^ag  feiner  defe^rung  gu  galten.  Hm  @onntage 
Quasimodogeniti  (9lprU  12)  be«  3a^re«  1523  fc^reibt  er 
an  !Dietri(^  Wobeier,  ^rior  gu  ftubbemorbe:  „Unfer  (Sanfter 
berieft  und,  mie  e^r  oon  Suc^  oerftenbiget,  bag  beibe  a(bt 
unb  neme  teftament  auff  beutfc^  in  ®e4ififc^er  fprac^e  gebrudt 
fe^.  ®o  mir  bau  bedfelbigen  begerig,  ift  unfer  guttic^  beger, 
ir  mettet  und  be^  gegenmurtigem  angeigen,  ab  unb  mun 
fulc^d  gu  befomen  fe^.  S)aran  bemetft  ir  und  befunbern 
gefaUen,  mibberumb  mit  gnaben  unb  aUem  gut^en  gu  be* 
benden."  Unb  an  bemfelben  S£age  erfud^t  er  ben  mir  fonft 
unbefannten  ^einric^  @ebe(dtorf,  i^m  ben  edangelifc^en 
^rebiger«  ber  nac^  ber  Slngabe  bed  SKarfc^aUd  So^e  ffiorm 


299 

ftc^  bei  i^m  aufhalten  foKe^  mSgttc^ft  fc^neU  }U}uf(!^i(fm. 
^totx  Za^t  fp&ter  tarn  e9  in  bem  ©renjftfibtc^en  9rtlenburg 
itt  riner  firc^fic^en  S)einonftration.  3ladi  alter  ©emo^n^eit 
fom  an  biefem  Zaqt  aud  Sterben  eine  $ro}ef{ion  mit  Unfet 
lieben  trauen  ^otfc^aft  unb  mnrbe  auc^  in  geioo^nter  SBeife 
mit  £er}en,  gähnen  unb  ©todengelSute  eingel^olt.  3nbeffen 
fc^eint  ed  bei  biefer  Gelegenheit  ni(!^t  ganj  fauber  hergegangen 
)u  fein.  9{ic^t  nur  mar  bie  ^et^eiligung  bed  93o(ted  gering^ 
fonbern  ed  mäffen  auc^  unUebfame  Störungen  norgefaQen 
fein,  bie  ben  3oni  bed  93erbifc^en  ftommtffard  in  fo  ^o^em 
®rabe  erregten,  ba§  er  an  ben  Pfarrer  bed  Orted  ba9  9m 
finnen  [teilte,  er  foQe  aüt  Sirc^fpietöleute  ej:tommuni}iren. 
Unb  aH  biefer  o^ne  audbräitlic^ed  3ßanbat  bem  ^efe^Ie 
na(^)utommen  93ebenten  trug,  belegte  er  felber  aM  eigener 
9)tad^tt)ollIommen^eit  bad  ganje  fiird^fpiel  mit  bem  dnterbift. 
®(^on  am  näc^ften  Sage  liefen  aud  ber  fürftlic^en  San}Iei 
)U)ei  gleic^Iautenbe  ©(^reiben  an  ben  Offiiial  ju  Lüneburg 
unb  an  ben  (Sr^bifcJ^of  Don  Bremen,  »orin  9(ufbebung  biefer 
un}iemli(^en  unb  nichtigen  3^^fii^^"  verlangt  würbe.  Söt^ 
mertendmert^  ift  babei,  ba^  ba,  «o  bie  iSet^eiligung  ber 
ßirc^fpieföleute  erm&^nt  mirb,  bad  3Bort  ^ge^orfamficJ^"  ge^ 
ftric^en  unb  bie  ^orte  „an^  Slnbac^t"  an  bie  ©teile  gefegt  finb. 
3lte  ft(^  im  3al)re  1524  burc^  bie  lebenögefä^rlid^e  (Sr^ 
Irantung  bed  ^ifc^of^  ^einric^  don  9}a^eburg  bie  3udfi4|t 
auf  (Srlebigung  ber  biefem  verliehenen  Pfarre  gu  Sauenburg 
eröffnete,  machte  ber  $er}og  noc^  größere  Slnftrcngungen, 
einen  tüchtigen  eDangelifc^en  ^rebiger  }u  geminnen.  S^ax 
^atte  er  fc^on  frfl^er  bem  ^ilbe^^eimer  !Dom^errn  dobft  oon 
©teinberg,  bem  er  in  @elbangelegen^eiten  t)erpfli(l^tet  »ar, 
eine  Sjcfpettau}  auf  biefe  Stelle  t)erlie^en;  aber  bie  3^^^^^ 
maren  unterbeffen  anbere  gemorben.  !&ad  bid^erige  Softem 
ber  Sineluren  mar  oerlaffen  unb  an  beffen  Stelle  ber  ®runb^ 
fa^  getreten,  bag  ein  Pfarrer  bie  ^fli^ten  feinet  Slmted  auc^ 
perfönlic^  ausüben  folle.  „9iu  fein  mir  bebac^t",  f einreibt 
ba^er  ber  ^crjog  an  biefen  Semerbcr,  ,,biefelbe  f erden  nie* 
manbt  anberft  }u  Derlen^en  bau  einem,  ber  ftetd  barbe^  mone 
unb  gefc^icf  fe^,  bem  gemeinen  t)olde  bad  mort^  got^e^  jn 


300 

oertunbigen  unb  anber  crtfttt(^e  merd  }u  oottibtingen."  X)ie6* 
mal  »anbte  flc^  ber  ^etjog  an  SRartin  Satter  felbft.  S)er 
9rief  lautet:  ^Unfern  gunftigen  grufi  )ut>orn.  Sßirbiger 
unb  ^oc^gelert^er,  befunber  Heber  Xnbec^tiger.  fötr  fein  ^o(^ 
begierig,  einen  gut^en  SoangeUfcl^en  ^rebiger  be^  und  )tt 
^aben.  ®o  mir  aber  benfelben  nirgent  beffer  ban  be^  (Su(^ 
)u  betonten  mtff en,  ift  unf er  gutßc^  unb  o(ei§ig  beger :  3r  mettet 
ein  getert^en  fronten  man  ©ac^fifc^er  fprac^e,  bi§  ort^d  )tt 
oerne^men,  ber  eind  gut^en  (eben«  unb  ba«  mortl^  got^e«  2U 
prebigen  gefc^td  fe^,  an  und  reifen,  ben  meUen  mir  mit 
iiemßc^er  ent^attung  alfo  bebenden,  bad  e^r  unferd  oerfe^end 
gutl^  benoge  ^aben  foQ.  9u(^  futcj^d  gegen  (Suc^  infunber^eit 
gunftigtic^  ju  befc^ulben  aaejett  geneigt  erfunben  merben. 
!£)atum  Samenburg  SDlontagd  in  ^fingftenO  Anno  domini 
etc.  XXm^.   (1523,  ÜRai  16.) 

S)em  mfirbigen  unb  ^oc^gelert^en  nnferm  befunbem 
Heben  anbec^tigen  $em  üßarttno  Saut^er,  ber  Zeitigen  ©(grifft 
Doctori,  «uguftiner  ju  JBittenberg.'' 

Ueber  eine  Slntmort  ober  einen  (Srfotg  ber  Sitte  ift  mir  nic^t« 
befaitnt.  9(uc^  im  3a^re  1627  bemüht  flc^  ber  ^erjog  um  einen 
^rebiger.  3n  einem  Briefe  t)om  11.  September  ma^nt  er  ben 
8anbgrafen  oon  Reffen  an  ein  früher  gegebene«  SSerfprec&en  unb 
erbietet  ftc^,  bad  ©e^att  bed  ^rebigerd,  meieren  berfelbe  t^m 
fc^iden  märbe,  fo  }u  normiren,  mie  $§tlipp  ed  mfinfc^te. 
S)a6  t»  fic^  in  beiben  f$&((en  nur  um  einen  "ißrebiger  üon 
entfc^ieben  eoangeßfc^er  ©efinnung  ^anbeln  lonnte,  ift  burc^ 
bie  ^erföntic^Ieit  ber  Sbreffaten  genügenb  gem%(eiftet;  ed 
fann  bemnac^  über  bie  Hinneigung  bed  ^erjog«  )u  ber  neuen 
8e^re  lein  S^A^^l  obmaUen.  3nbeffen  öon  einer  !Cur(^* 
fü^rung  ber  {Reform  im  ©inne  ber  ©ittenberger  mar  berfelbe 
nod^  meit  entfernt.  !£)ie  ®rfinbe  bafür  finb  t^eild  in  feinem 
S^arafter,  t^ettd  in  ben  3$er^&Unif[en  be«  Sanbe«  )u  fuc^en. 


0  3tn  ^on^epte  finb  neben  bem  !S)Qtum  bie  Sorte  „md^  Kiliani 
episcopi''  f|)Stcr  l^m^ugefügt.  ^a  beibe  ^aten  fi(^  ntd^t  becfen,  fo 
läßt  fl(^  nur  annehmen,  baß  on  bem  le^tern  2:age  (3uü  11)  ein  jtoette« 
€^<!6reiben  in  berfelben  @Q(^e  an  Sut^er  abgegangen  ift. 


301 

3ßagnu0  toax  in  matii^ett  (Sigenfd^aften  feinem  ungtiid«» 
li^ien  Sdxtibtx,  bem  ^ifc^of  do^ann  üon  $i(be^^eim,  gteic^« 
geartet.  ÜOen  (SigenmiUen  unb  bie  ©elbftüberfc^ä^ung,  meiere 
biefen  in  bad  äSerberben  geftür^t  ^aben,  befag  auc^  er  in 
^o^em  ®rabe.  3nner^a(b  bed  ®erei(!^ed  feiner  n)irf(i(^en 
ober  Dermeintli(!^en  SDtac^t  butbete  er  Don  fetner  @eite  9Biber^ 
fpruc^.  <SeIbft  ber  beifpiellod  oermitberte  9(bel  tnugte  ftd^ 
feinem  93i(Ien  beugen^  burfte  fic^  aber  bafür  nac^  anberer 
@eite  l^in  ungeftraft  fc^ablod  galten.  SRit  bem  ftterud  lebte 
er  in  golge  beffcn  in  ewigem  $aber.  Die  Singriffe  ber 
©ciftlic^teit  in  n)ett(i(^e  duridbittion  n)urben  energifc!^  {urüd^ 
gemiefen  unb  eigentlich  nur  noc^  in  fabeln  unb  93urftfrie^<» 
(anb,  mo  ^remif^ie  unb  Sauenburgifc^e  Sinflflffe  um  ben 
©tcg  rangen,  ou^  politifd)en  ®rünben  üerfuti^t.  „Sin  Seber, 
ber  ft(^  an  mettlic^em  9}e(^te  nt(!^t  begnügen  (äffen  moQte/ 
fc^reibt  er  am  25.  September  1523  an  bie  16  JRat^geber 
bed  Sanbed  Surften,  ^fotte  an  Seibe  unb  ®ute  nac!^  (gelegen^ 
^eit  ber  ©ac^e  beftraft  ©erben."  ©eine  langiS^rigen  SBe* 
mfl^ungen,  aud  ber  pä))ftti(^en  ftanjlei  ein  ^rioitegium  de 
non  evocando  ju  erlangen,  blieben  o^ne  Srfolg.  älber  au^l 
bie  geiftli(!^en  3^nfu^^n^  i^bie  toir  boc^  in  unfern  lanben 
teineömegö  gebenden  gu  bulben",  fuc^te  er  burc^  Slnbro^ung 
ber  !£enH3oraIienf^)erre  oon  feinem  Sanbe  fernjul^altcn.  ©elbft 
bie  SDidgipUn  ber  ©etfttic^en  glaubte  er  fid^  anmagen  ju 
bürfen.  „älber  nic^t«befto»eniger*,  fc^reibt  er  am  24.  gio* 
üember  1527  an  ben  ®reDe  be«  Sanbe«  fabeln,  „wue  fie 
(bie  ©eiftlic^en)  et^road  unpiQic^^  ^anbeln,  acj^ten  toird  baoor, 
bag  folid^d  und  alge  bem  (anbedfurften  ^e  fo  oiel  unb  me^er  bau 
ben  üermeint^en  geiftlit^en  rit^ter  ju  ftraffcn  geburt."  Slu^l 
feinen  ^atronatdrec^ten  gab  er  eine  mSglic^ft  loeitge^enbe 
Sludbe^nung,  inbem  er  bei  eintretenben  SSatangen  o^ne  9tä(I^ 
ftc^t  auf  bie  geiftlic^e  Oberbe^örbe  ben  ftanbibaten  ni(!^t  nur 
präfentirte,  fonbern  auc^  in  ben  loirllic^en  ®efi^  fetner 
^frünbe  fe^te.  Sr  betrad)tete  eben  bie  ®eift(t(!^en  feine« 
Sanbed  ald  eine  Hrt  t)on  ©c^u^^örigen,  bie  ®uted  unb  35fed 
nur  t)on  i^m  em))fangen  burften.  Sr  f(!^tt^te  fie  gegen  jiebe 
UnbiQ,  bie  i^uen  t)on  9(nbern  bro^te,  aber  er  verlangte  bafür 


302 

auc^  unbebingten  ®e^orfatn.  SBenn  fic^  3emanb  auf  bte 
^riottegten  feinet  ®tatibed  berief,  fo  mnrbe  er  o^ne  »eitern 
^rojeg  an^  feiner  @te(Ie  entfernt,  mie  im  da^re  1527  ber 
äSifar  Sllbert  (Sggerbed  }U  ®ronau,  ber  ftc^  geweigert  ^atte, 
bie  au^gefc^riebenen  ©teuern  }u  bejahten.  Sine  folc^e  Sigett« 
m&d^tigfeit  be«  äJerfa^rend  mugte  il^n  tiic^t  nur  mit  ben 
^ifc^öfen  feined  Sanbed  oerfeinben,  fonbern  au(^  j[eben  c^arafter« 
tüchtigen  SDtann  be9  neuen  ^etenntniffeö,  ber  ettna  geeignet 
getnefen  tnäre,  eine  9{eorganifation  ber  lird^ttc^en  äSer^filtniffe 
bur(!^iufü§ren,  Don  ber  älnnol^me  eined  folcj^en  üßanbotd  ab^ 
fc^reden. 

9ioc^  ungünftiger  für  ben  Sortgang  ber  et)angelif(^en 
^Semegung  »irlte  eine  anbere  (Sl^arattereigentpmlic^feit  bcd 
^erjog^.  3n  t)ielen  (klaffen  fetner  ftanjlei  begegnen  mir 
einer  oftenfibeln  $ert)or^ebung  bed  9}u^me^  unb  ©(anjed 
feine«  ^aufed  unb  ©efc^Iec^td.  S)a0  ,,ura(te  ifoi^pttMift 
$aud  ®aäi\tn''  ift  ba9  %  unb  O  oder  Stec^tdbebuttionen, 
ber  ÜOedmantel  ffir  aQe  gotberungen  unb  Snfprüc^e,  ba9 
t^unboment  aller  ßtagen  unb  ^efd^merben.  S)er  pruntl^afte 
Sitte!  „$er)og  Don  @a(^fen  (Sngern  unb  SBeftp^alen"*,  fo 
wenig  er  aud^  ben  faltifd^en  äJer^&Itniffen  entfprac^,  »urbe 
mit  großer  S^^^fl^^^^  feftge^alten  unb  |ebe  Slbfc^ioäd^ung  bed* 
felben  bei  einlaufenben  <S(^riftftfiden  mit  groger  Sm^finblii!^^ 
feit  geragt.  !£)a6  bie  taiferlid^e  Sanjtei  nur  „$er}oge  oon 
Sauenburg''  ju  leunen  f(!^ien,  mar  für  tl^n  eine  ftet^  {Ic^  er^ 
neuembe  Ouette  bed  bitterften  Kummer«.  ®erne  nertoettte 
er  ba^er  bei  bem  Anbeuten  an  feine  ^orfa^ren  unb  fc^enlte 
alten  i^ren  dnftitutionen,  fo  toie  überhaupt  ber  alten  löblichen 
®eU)o^n^eit  eine  piet&tdooQe  äld^tung.  !£)a  mugte  il^n  aüer^ 
bingd  bie  neue  S^\t  mit  i^ren  jum  ül^eit  rabifaten  Mm* 
geftaltung^nerfuc^en  oielfac^  derbriegen.  S)ad  erftarfte  @elbft^ 
bett)u6tfein  ber  fiirc^engemeinben,  bie  Senberungen  in  ben 
Zeremonien,  bie  3(bf(^affung  ber  Stöfter  unb  manche«  Snbere 
toaren  burc^aud  nic^t  nac^  feinem  @tnne.  ,,!Die  ferfpete« 
(eut^e  }u  ©taper,  f(!^reibt  er  am  23.  t$ebruar  1529  an  ben 
^ropft  )u  ^aber^teben,  „nehmen  fic!^  i^rer  nabur  ber  9mit* 
burgifd^en  toeife  an,  lagen  fld^  aud^  offentßd^  Igoren,  fte  ge^ 


303 

benden  i^me  (i^rem  Pfarrer)  nic^t  me^ir  ju  geben  bon  bed 
Stfax^  aud  ))ebem  ^ufe  Dter  Pfennige^  fo  bog  ber  arme 
priefter  i^unbt  nam  bad  brotl^  Don  bc^r  ftrc^en  gehaben  mag/ 
Da«  ftlofter  Äubbemorbc,  eine  Stiftung  feine«  SSater«,  er^ 
freute  fic^  feiner  befonbern  @unft^  ging  aber  barum  bod^ 
feinem  93erfaII  entgegen,  ©eine  Sinffinfte  beftanben  t)or}ug9^ 
weife  in  milben  @aben^  loeli^e  termtntrenbe  trüber  in  ganjt 
ißorbbeutf(^(anb  einfammelten.  !Diefe  Hefen  aber  bei  ber 
allgemeinen  Slbneigung  gegen  bod  mönc^ifc^e  SBefen  fo  fpärtic^ 
ein,  bag  aud  ben  Erträgen  laum  bte  }iemß(^  bebeutenben 
®porte(n  an  bie  ^ifc^öfe  unb  beren  ftan}(eten  be}a^(t  werben 
tonnten. »)  «t«  ba^er  ber  ^rior  im  3a^re  1523  fein  8lmt 
nteberlegen  woQte,  äußerte  fic^  ber  ^ergog  fe^r  inbignirt  aber 
eine  fo  eigenmächtige  $anb(ung,  erbot  fic^  aber,  bei  ben 
@tf(b5fen  um  @rla§  ber  ®porteIn  ju  interoeniren.  Ueber 
bie  Sluf^ebung  bed  Softer«  9?einebe(I  im  ^olfteinfc^en 
(Oftem  1529),  über  wett^c«  i{|m  ba«  ^atronat  juftanb, 
fprac^  er  feine  entfc^iebene  äßidbiQigung  aud.  „'S^totil  ba9 
Sungfrawenf (öfter  gu  9te))nebe!e'%  fc^rieb  er  am  23.  SRai  an 
ben  tropft  biefe«  fttofter«  Detlef  o.  9?ebentIott,  «ane  unfer 
miffen  unb  xoillzn  fam))t  aQer  feiner  }uge^orung  entreumet 
unb  mit  entgte^ung  monftran^en,  fiteren,  mi^gemanben  unb 
aQen  anbern  gegirben  gu  ber  er^e  goted  georbent  erbermlic^ 
gebloffet  unb  entließ  guriffen  unb  derwuftet  ju  oerbrüdung  unb 
etlicher  oertitgung  ber  uffgeric^ten  funbation,  Pflanzung  unb 
unberl^altung  ber  binfte  lobd  unb  er^e  be^  atmeci^ttgen  gotd, 
fo  emigticf  unaudge(efd)t  gehalten  morben,  au(^  irer  (eipüc^en 
unber^attung  fetten  bart)on  foQen  ^aben,  bad  mir  atö  mit« 
ftiffter  unb  Patron  bedfelben  got^^aufed  unb  fünft  and  crift«' 
Ubiern  gemut^  nic^t  ein  gering  befmterb  tragen  u.  f.  m." 
Unb  in  bem  Sdtx\ä)U,  meldten  er  feinem  ^rofurator  am 
9lei(^dfammergeri4te,  aßatl^ia«  SRe^er,  "^ropft  bed  aRort^<> 


1)  2)ic  SBifci^öfe  ju  Ttttthm,  SftBed  unb  9?a^cBurg  erhielten  je  20, 
ber  lu  $aDe(berg  40,  ber  gu  Hamburg  10,  ba^u  jebe  hanglet  2  ober  3 
©ulben.  ^ugerbem  tnugte  ber  terminirettbe  ^niber  ben  ©etfUic^en  ht» 
^rci^fpiete,  in  n^eU^em  er  fammette,  ein  patttt(^e9  WlaiH  t)er^ren. 


304 

ftiftc«  ju  ^UbcÄ^eim,  hierüber  »uft^ictte,  nennt  er  bcn 
„eoQngeltfc^en  Hufru^r''  ate  bte  Urfac^e  unb  ben  ftonig  Don 
ÜDänemarl  atd  ben  inteüeftueden  Sinftifter  biefer  Suf^ebung. 
üDie^  ^inbcrte  t^n  iebot^  ntc^t,  aH^t  ^Dörfer  in  feinem  Xttxi^ 
tortnm,  »et^e  bcm  Älofter  gehört  Ratten,  für  fidji  einjnjie^en. 
—  92ac^  @ronau  ^attc  fic^  1529  aud  Sflbed  ein  eoangeUfc^er 
^rebiger  gepc^tet,  nm  don  bort  aM  bte  (Erregung  in  ber 
^firgerfc^aft  }u  fd^ären.  Ate  ber  9iQt^  i^n  gemaltfam  onf^ 
^eben  unb  nac^  Sübed  gurilcfbrtngen  üe^^  protefttrte  SKagnud 
iwar  gegen  biefen  Eingriff  in  feine  8anbe«^o^eit,  crHSrtc 
ober  babei,  ba§  er  ol^ne^in  bem  Pfarrer  bed  Orte«  bte 
SBeifung  ert^eitt  §abe,  «fofic^en  prebiconten  teinedmegd  gu^ 
iulaffen,  funber  fic^  nac^  altem  gebraud^  ber  firc^en 
}u  polten.'' 

Sllle  biefe  üßanifeftattonen  laffen  feine^megd  auf  eine 
©eneigt^eit  bed  C><^^i^9^  i^  (irc^ßc^en  9teformen  fc^iiefen. 
3nbeffen  märe  ed  bem  Sinfluffe  bed  eoangelifc^  geftnnten 
ftan}fer^  3o^ann  @efud  bennoc^  gelungen^  bie  4Bebenfen  bed 
:per}ogd  }u  äbermtnben,  menn  nic^t  bie  poHtifc^e  Sage  beö 
iganbed  bie  größte  SSorfic^t  er^eifc^t  ptte.  ^ergog  3ßagnud 
ftanb  mit  aUen  feinen  ^lac^barn  in  offener  ober  l^eimtic^er 
j$einbf4iaft.  ®egen  ben  @rjbifc^of  oon  Bremen,  welcher  im 
Saläre  1524  ©urftfrie«Ianb  an  fti^  geriffen  ^atte,  unterhielt 
er  bi«  gum  3a^re  1530  fortmfi^renbe  ßriegdbereitfc^aft. 
£ier  ©treit  mit  bem  ^idt^nm  Sia^eburg  megen  ^ebe  unb 
älblager  mirtte  auc^  oerftimmenb  auf  bad  S3er^a(tnid  ju 
Sßedtenburg.  ftöntg  t^riebric^  I.  oon  ÜDfinemart  fa^  in  i^m, 
mo^l  nic^t  mit  Unrecht,  einen  geheimen  Sln^Snger  (S^rtftian'6  II. 
unb  beobachtete  t^n  mit  90ttdtrauen,  mläit^  felbft  bun^  bie 
^erfc^mägerung  beiber  färftlic^en  Käufer  nid^t  gehoben  mürbe. 
ÜDie  9}ei}barfeit  bed  ßönig^  mürbe  oiefme^r  burd^  üDifferenjen 
megen  bed  ®rautf(^a|}e9  noc^  oerft&rft  unb  erreichte  in  %ol%t 
ber  oben  gemelbeten  Sinjie^ung  ber  ac^t  Slofterbörfer  einen 
fo  l^o^en  ®rab,  bag  ber  Sludbruc^  offener  t^einbfeUgfeiten 
unoermeibUc^  fc^ien.  Whi  Sübed  unb  Hamburg  ftanb  3ßagnud 
megen  einer  neu  angelegten  ^afferftrage,  moburc^  bie  ©c^iff^ 
fa^rt  auf  ber  etedni^  unb  ber  ^oü  }U  ftubbenmorbe  beein^ 


305 

träc^tigt  mürben,  in  aeec^tdftreit.  ©elbft  bod  freunbfc^aftUc^e 
^er^fibnid  gu  ben  Süneburger  ^erjBgen  ^atte  fi^l  nac^  bem 
unglüdltc^en  Sludgange  ber  ^ilbed^etmer  ®ttftdfe^be  merftic^ 
abgelül^b.  @o  ^Qtte  er  nac^  fetner  ®eite  ^in  eine  toirffame 
Unterftfi^ung  fär  ben  f^all  eine«  ftrtege^,  nirgenb^  eine  Pr^ 
fprod^e  am  tatferßc^en  ^ofe  }u  ermarten.  3(uf  biefe  feine 
Sage  machte  i^n  fein  t)ertrauter  SHatl^geber  SRat^iad  SDte^er 
aufmerffam,  att  er  i^m  riet^,  burt^  f (Pfennige  3ö^Iu"9  ^^ 
rädftSnbigen  Ziürlenfteuer  bie  bro^enbe  SReid^dac^t  gu  t)er^ 
meiben,  bie  ffir  i^n  um  fo  Der^&ngni^DoQer  ^fitte  merben 
'  muffen,  a(d  fic^  fogar .  feine  älnrec^te  an  bad  t^ürftent^um 
Sauenburg  ftaat^rec^tlic^  anfecl^ten  liegen.  ®eit  ben  3^^^^^ 
ftaifer  ©iegidmunb'd  nfimü^  Ratten  ed  bie  Iauenburgif(!^en 
Oärften  derffiumt,  bie  9}ei(l^dbe(e^nung  }u  emf)fangen,  meit 
fie  fic^  nic^t  baju  Derfte^en  looUten,  auf  i^re  Snfprüc^e  an 
bie  f5(^fif4ie  fturmttrbe  gu  oeriic^ten,  @rft  im  3a^re  1530 
gelang  ed  ^erjog  3Ragnud  in  biefer  ^egie^ung  feften  ®oben 
ju  gett)innen.  @d  to&xt  ^ienac^  eine  unüerjei^Iic^e  SS^or^eit 
gemefen,  toenn  berfelbe  nic^t  nur  ben  Saifer,  t)on  beffen 
ZBo^ItDoUen  feine  (Sjciftenj  abging,  fonbern  aucJ^  bie  fat^o^ 
ßfc^e  SDtaioritfit  be^  9tei(^dfammergeri(!^t^,  beren  (Sntf(!^eibung 
bie  n)i(^tigften  dntereffen  feined  8anbe9  unterbreitet  tt)aren, 
burc^  eine  proDofatorifc^e  ^rc^enpotitit  ju  feinen  Seinben 
ptte  ma^en  motten. 

Slnberfl  lagen  bie  SSer^ättniffe  im  Sanbe  fabeln.  S)iefe 
$rot)ini  ^atte  fi^l  bur^l  einen  9lft  freier  2Ba^t  unter  ben 
<S(^u^  ber  ^ergöge  t)on  Sauenburg  geftettt  unb  erfreute  fi(^ 
ba^er  einer  größeren  ©etbftanbtgteit  a(d  bad  ®tamm(anb. 
!Dabur(^  mürbe  bie  ^erantmortlic^Ieit  bed  dürften  ffir  ba^, 
mad  im  Sanbe  gefc^a^,  bebeutenb  verringert,  "^^od^  meniger 
fonnte  man  e^  i^m  oerargen,  bag  er  fein  Sanb  gegen  ben 
Sinflug  eine«  Äir^cnfürften  fic^cr  ju  fteüen  fuc^te,  ber  i^m 
eben  erft  eine  ^roDing  geraubt  unb  na^l  ber  anbern  feine 
bege^rlici^e  ^anb  audftredte.  3a  man  lann  fogar  behaupten, 
bag  nac^  Sage  ber  ^inge  ©emS^rung  oon  ©(aubendfrei^eit 
bad  eingige  SDtittel  mar,  um  fabeln  gegen  bad  aggreffioe 
äJorge^en  iSremend  gu  behaupten,    ^ier  ^atte  n&mlic^  nad^ 

1879.  20 


306 

bem  SÖtxiiitt  aUer  (S^roniften  bie  eoangetifc^e  Se^re  f(^on 
frü^iettig  (Stugang  gefunben.  ®(^on  im  Satire  1521  foU 
nac^  (Sber^arb  !3^aufleben^  S^rontf^)  ein  ^rebiger  ©erwarb 
}u  Otternborf  bad  9Ei$ort  ®otted  (auter  unb  rein  oertünbigt 
^aben.  Um  bad  3a^r  1526  toirb  bereitö  bie  Berufung 
eoangelifc^er  ^rebiger  aU  ein  ^ebürfnid  em)?funben.  @o 
bot  fic^  beun  bem  ^erjoge  ein  bequemet  SRittet,  burc^  fton^ 
}effionen  in  ®laubendfa(^en  bie  äln^&nger  ber  ^remifd^tn 
^olitil^  an  benen  e9  in  fabeln  ni^t  gefehlt  ju  ^aben  fc^eint, 
}u  fi(^  ^eräberiuite^en,  bie  @(^tt)antenben  unb  i^urcl^tfamen 
}u  ermut^igen,  bie  9ln^änger  ju  fanaitfiren  unb  baju  noc^ 
in  bem  benachbarten  SBurftfriedlanb  eine  beft&nbige  Sgitatioo 
gegen  iSremen  }u  unterhalten. 

3u  einem  folc^en  93orge^en  mar  aber  lein  3rt^Puntt  ge« 
eigneter  ald  bad  3a^r  1526,  ba^  3a^r  bed  @peierf(^en 
9?ei(^^tagdabf(^iebed,  ba^  ©eburt^ia^r  ber  eoangelifd^en  ^rc^e. 
3n  ben  erften  Ziagen  be«  danuar  roax  ^att^afar  SBreftebe, 
ber  ©reDe  bed  Sanbed  Ipabetn,  meieren  ber  (Sribifc^of  ge> 
fängüc^  ^atte  ein}ie^en  (äffen,  auf  ©runb  eine^  laifertid^en 
^Üionbatd  freigetaffen  unb  in  feine  frä^ere  SteOung  iuräd» 
gefe^rt.  SDlit  einem  hnxä)  bie  ertittenen  ftränfungen  Der^ 
fc^ärften  @ifer  Derfotgte  biefer  bie  Slufgabe,  bie  Gräfte  bed 
Sanbed  }um  SQSiberftanbe  gegen  Bremen  }u  fammeln.  üDag 
^iebei  bie  txxä)l\i^m  Scr^ältniffe  in  erfter  SRei^e  in  gragc 
famen,  lag  in  ber  92atur  ber  @a(^e.  Snfangd  nun  mirb 
man  fic^  ma^rfc^einlic^  auf  rein  praftifi^e  ^JD^aßregeln  be« 
f(^rSnft  ^aben,  bie  mir  am  beften  au^  einem  ©(^reiben  be9 
airc^ibiafon«  fiubolf  Sienfe,  tropfte«  ju  fabeln,  an  ben 
(Sräbif(^of  oou  ©remen  d.  d.  1528,  SWai  25  lennen  lernen, 
worin  berfelbr  roieberljolt  barüber  Itagt,  ba§  er  in  feiner 
Obrigfcit,  ©ercd^tigfcit,  auf  fünften  unb  SRentcn  im  8anbe 
5)abetn,  welche  fic^  über  200  SBlaxt  jä^rlic^  belaufen,  burc^ 


I)  Chronica  ober  gtouB^oftigc  ©cfc^rcibungc  c^tc^cr  .  .  gefc^t^te, 
fo  jtc^  .  .  .  in  bem  Janbe  pöbeln  .  .  .  begeben  ^aben  ....  perEber- 
hardum  Dancklevium  Holsatnm.  1618.  SD^onufcr.  im  @t«$l.  }u 
^annoDer. 


307 

bie  defe^fe^ober  unb  (SiniDO^tter  bed  Sanbed  oerf&rit  werbe. 
!iDte  dn^aber  ber  Sitten  unb  getfUic^en  ^enefi}ien,  aber 
ooeldie  ba^  iBefe^ungdred^t  t^m  {uft&nbe,  lofirben  gegtDungen^ 
bad  Se^n  noc^  einmal  oon  ber  Sanbedobrigteit  ju  empfangen^ 
unb  bie  ^riefter  be^inbert,  ben  gemö^ntic^en  @enb  in  ber 
@tabt  {Bremen  }u  befuc^en.  !£)a§  biefe  ^efc^tterben  in 
t)oQem  Umfange  berechtigt  maren,  lägt  ftd^  aud  einer  9{ei^e 
oon  Srlaffen  ber  färftti(!^en  ^anilei  nac^meifen.  dnbeffen 
ift  ed  nic^t  wa^rfc^eintit^,  bag  ^erjog  3Ragnu^  fic^  auf  biefe 
rein  negatit)en  unb  pro^ibttioen  äO^agregeln  bef(^r5nft  l^aben 
foOte^  ed  ift  Dielme^r  nur  lonfequent  unb  (ag  auc^  im  ©eifte 
ber  ^tit,  bag  man  glei^jettig  ben  SBerfuc^  mac^te^  an  @telle 
ber  aufgehobenen  eine  neue  Drbnung  gu  fe^en.  ^enn  ba^er 
in  ber  Einleitung  gu  unferer  Sirc^enorbnung  berichtet  wirb, 
ba§  |)er}og  Sßagnud  am  2.  3uli  1526  feinen  Rangier 
3o^ann  ®elu9  unb  feinen  9{at^  Suber  ®c^a(f  beauftragt 
^abe,  gemeinf^iaftlic^  mit  bem  ®reoen  eine  ^irc^enoifitation 
im  ^iianbe  fabeln  an}uftet(en,  fo  I)at  biefe  iRat^rt^t  aQe 
SBa^rfc^eintic^teit  ffir  ft^.  (Sbenfo  bfirgt  bie  $erfon  be« 
San}terd  bafür^  bag  burc^  biefe  SSifttation  ber  (Soangelifirung 
bed  Sanbed  ein  groger  äSorfc^ub  geleiftet  morben  ift.  ®c^on 
am  3}U(^aeU<$tage  bedfelben  Sa^red  ^at^  imie  (Danfleben  be^ 
ric^tet^  M.  9(nbread  ©arbing  gu  SUtenbruc^  bie  erfte  eoan^ 
getifc^e  $rebigt  gehalten  unb  bad  Slbenbma^t  in  beiberlei 
®efta(t  audgetl^eiU.  Sin  anberer  S^ronift  i)  fügt  ^in)u,  bag 
bie«  auf  ben  ©efe^t  be«  ^erjog«  gef^ie^en  fei.  Dem  ©ei* 
fpiele  Slttenbruc^d  folgte  balb  Otternborf  unb  bann  bie 
übrigen  Sirenen. 

^Dagegen  ift  e«  unrichtig,  bag  an  bemfetben  2.  Suli  1526 
bie  SSifitationdfommiffion  bereit«  bie  t)olIftänbige  ftir^ien« 
orbnung,  mie  fie  un«  befannt  ift,  in  ^änben  gehabt  ^aben 
foüte,  fcbon  au«  bem  einfad^cn  Orunbe,  »eil  in  berfetben 
eine  SRei^e  oon  ©ackern  erm&^nt  mirb,   bie  fämmt(ic^  erft 


1)  (S^rontf  bc«  ?aixbc«  fabeln  u.  f.  xü.  bcfonbcrö  au8  ben  gc^ 
fatnmeltcn  '^a&jxi&itm  bc«  «ctuarö  ©(^crber.  Ctternborf.  1843.  @.  131. 
S^gL  i^ttfau,  Hadeleriologia  historica  u.  f.  m.  Hamburg  172*2.  <S.76. 

20* 


308 

nac^  bem  dal^re  1526  erfc^tenen  finb.  SSermut^Iic^  liegt 
^ter  eine  äJertoec^fetung  mit  ber  ^erjogUc^en  dnftruftion  oor. 
!Dad  iSeifpiel  anberer  Sänber  le^rt  und,  bag  ^ifttattonen  erft 
nac^  me^rifi^riger  j£^ätigleit  i^ren  9[bf(^(u§  im  (Srtaffe  einer 
fttrc^enorbnung  ju  flnben  pflegten,  i^reittc^  maren  ed  nur 
5  ftirc^fpiete^  bie  }u  unterfud^en  maren^  ober  baffir  roaren 
bie  Itr^Uc^en  SJer^filtniffe  ^ier  fc^mantenber  unb  unfertiger 
atö  anberdmo.  iRoc^  im  Sa^re  1527  galt  bie  SfnfteQung 
eined  eoangelifc^en  "^rebigerd  ffir  ein  SSagntd,  bad  man 
o^ne  audbrädtid^e  ©ene^migung  bed  $)cr}og«  nic^t  )u  über« 
nehmen  fic^  getraute.  (Sinen  ^e(eg  liefert  folgenber  Srtef 
bed  $er}ogd  an  bie  ©emeinbe  Dtternborf  d.  cL  1527, 
3luguft  8.: 

„föie  ire  i^unbt  in  eioern  ©c^rifften  anjeigt,  ha%  ire 
einen  eoangetif^en  prebiger  angenommen,  milc^er  euc^  bM 
XDOVÜ)  got^ed  Kar  unb  reine  t)erfunbige,  barnad^  fic^  aucj^ 
bad  t)oI(I  mit  irem  (eben  SriftHc^  unb  mol  fc^ide,  mtlc^er 
gerne  t)erftenbiget  fein  molbe,  ab  ire  ine  (enger  unb  ubir 
biegen  jufunfftigen  mint^er  ju  bema(ten  gefinnet  aber  nic^t; 
unb  un«  baruff  umb  rat^  unb  troft  t^uet  erfuc^en:  ^ette 
fic^  n)o(  geeignet,  bag  fo(icm«(  }uDorn  be^  euc^  ertoogen  unb 
bebac^t,  eu(^  \ol\öitt  fioeren  fachen  ane  unfern  alge  emerd 
(anbidfurften  toigen  unb  toiUen  nic^t  ju  unberne^men,  toilc^e 
mir  a(go  in  feinem  mert^  mugen  berufen  (afien.  ißic^tdbefte^ 
meniger  man  eud^,  mie  gemelt,  bad  mort^  gotl^ed  (aut^cr  nnb 
rein  ane  t)erfe(fd|ttng  Dorfunbiget  mürbe,  baburcQ'  emer  (eben 
unb  fe(en  fe(tcmeit  mit  ben  merden  unb  mit  ber  baet^  ge=^ 
forbert,  mere  und  ein  befunber  freube  )u  ^oren.  SBir  fein 
auc^  geneigt  unb  erlennen  und  bed  a(d  ein  (Srift(i(^er  furfte 
fc^utbic^  euc^  barinne  furber(i(im  ju  fein.  Sßir  lomen  aber 
in  erfarung,  bag  unt^ir  bem  fc^ein  got^ed  mort^d  Die( 
(efteringe,  fc^ettmort^  unb  t)era(^tunge  ber  geift(icmeit  inge* 
furt^,  auc^  bie  a(te  gemon^eit  am  lirden  gebrauch  unb  got« 
(ic^er  ampter  oernid^tiget  merbe.  !£)iemei(  bau  fo(i(md  ber 
^ei(igen  Srtft(i(men  firmen  ufffa^ung  unb  orbenung  }u  ent« 
legen,  unb  nod|  }ur  geiten  lein  begered  t)on  gemeinen  ®tenben 
bed  ^e^(igen  Siomifc^en  9iei(^d   eintre(^tig(i(^  bemiQiget  unb 


309 

angenommen:  ^abt  tr  6e^  euc^  fe(6ft  }u  bebenten^  tt)ad  un9 
be^fatd  gebaren  xüxU,  und  unb  eu(^  t)or  fmerem  nac^teit  }u 
der^utl^en.  ^ebo(^  uff  emer  bitt  mögen  mir  leiben,  ba§  tre 
obgebQC^ten  prebtger  noc!^  ein  )eit  lang  behaltet,  fo  ferne  bag 
e^r  aQein  be^  bem  mort^  got^ed  bleibe  unb  fein  fc^elben  unb 
leftem  gen^ßd^  abfteUe,  fl4l  au(^  anberer  firt^en  gere(!^ttgteit 
mit  teuffen  unb  augteitung  ber  ©acroment  ntc^t  unberfte^e, 
funbem  ben  rechten  loerorbent^en  fercf^em,  ^ern  Suber  ftlein^ 
fm^bt,  bedfelben  unb  fuft  oUer  anbern  gereci^titfeit  ungeirret 
unb  ane  eini(^e  inrebe  gebrauchen  (age,  mttc^er  bau  ani^  bie 
Knber  uff  beutfc^  ober  latinifc^  }u  teuffen  unb  fuft  bie 
©acrament  nac^  eind  ^eben  anba^^t  criftßd^er  meige 
aug)uteilen  geneigt  ift,  beme  ire  au(m  aQe  feine  rent^e,  nu^ung 
unb  gered)ti(feit  midet  oolgen  unb  gebrauchen  lagen,  atge 
mir  bed  ine  unb  anbere  f)riefter  in  ungern  funberlic^en  fc^u^ 
unb  fc^irm  entfangen.  !£)oran  gefettet  unger  emfte  }u« 
oerlegige  me^nung,  mir  meUen  euc^  auc^  foßc^  im  beften 
^inmibber  angegeigt  ^aben,  euc^  barnac^  migen  ju  richten. 
!Datum  ^l^en^ufe  iDonnerftagd  Giriaci  Anno  Domini  etc. 
XXVII»«." 

(Sine  tirci^Iicime  Se^Brbe  im  ®inne  unferer  Jtir^ienorbnung 
gab  ed  bamaM  nod^  nic^t,  unb  ber  SJerfuc^  bed  ®reDen,  bie 
TJotl^menbigfeit  berfelben  burc^  ben  ^inmeid  auf  einige  Sud« 
fc^reitungen  t)on  ©eiftlici^en  gu  motidiren,  fanb  beim  ^ergoge 
feine  geneigte  aufnähme.  „äW  bu  anjeigft",  antmortet  biefer 
in  bem  bereit«  ermähnten  ©riefe  öom  24.  ^Jooember  1527, 
,,bag  untrer  ben  geiftlic^en  mot  ftraffmirbige  gebreci)en  er^ 
mac^feu,  barumb  nnb  meil  fic^  ber  Offigial  nic^t  ^art  boran 
leret,  bat  (Seenbt  tl^o  flttenbe,  molt  und  ungerd  bebundend 
nic^t  aQein  fc^aben,  funbem  auc^  Diel  mitber  nac^rebe  geberen. 
aber  nic^tdbeftomeniger  mue  {le  et^mad  unptOic^d  ^anbetn, 
achten  mird  baoor,  bag  folic^d  und  alge  bem  (anbedfurften 
^e  fo  t)iel  unb  me^er  bau  ben  loermeint^en  geiftli^ien  ^lici^tem 
}u  ftraffen  geburt,  fo  bag  man  mol  einen  nac^  bem  anbern 
furne^men  fan  unb  ift  unnotturfftig  ein  funberlic^ 
®eenbt  barumb  gu  fittgen  unb  t)iel  geruc^td  barug 
gu  machen." 


310 

dagegen  finbe  i^  für  bo«  3a^r  1529  einigen  Sn^alt 
für  bie  SBermut^ung,  bag  bte  älbfaffung  ber  Atrc^enorbnung 
in  i^rer  altern  ©eftalt  in  biefed  da^r  gehören  bürfte.  SMe 
oben  genannte  ©c^erber'fd^e  S^ronit  erw&^nt  @.  136,  ba§ 
ber  le^te  fat^olifc^e  ^riefter  in  fabeln  ^einric^  3)tep^oIt, 
Pfarrer  }u  Sübingmort^,  gemefen  fei.  „sk  bie  eoangeUfc^e 
Se^re  bort  Singang  fanb,  manbte  er  ftd^  an  $er}og  Sßagnu«, 
fc^entte  biefem  ben  falben  Sebem^of  unb  bat,  i^n  bei  feinet 
Sfirbe  }u  (äffen  unb  ju  fc^ü^en.  £d  ^atf  i^m  aber  nic^td; 
er  mugte  feinen  S)ienft  oertaffen  unb  ftarb  im  (Sjrilio.  'Die 
SfiDingmort^er  ^rooiforen  oerfc^rieben  einen  eoangelifc^en 
^rebiger  oon  SSittenberg,  ^lautend  3o^ann  3lictn>ebe(.* 
Sin  auf  biefe  Angelegenheit  be^ägß^l^  ©(^reiben  bed  $)eT)ogd 
finbet  ji^  in  bem  ST^iffiobuc^e  bed  da^red  1529.  ä$on 
gr9§erer  ^emei^traft  ift  folgenber  Umftanb.  3n  bem  oierten 
(Stflde  ber  ^ircJ^enorbnung  lefen  wir,  bat  bie  ©emeinben 
bettiOigt  unb  ^erjog  SKagnud  beftätigt  ^abe,  bat  bie  ©fiter 
unb  9}enten  ber  ®t(ben  unb  ^rüberfd^aften  }ur  Unterhaltung 
ber  %xmm  unb  ber  ^rfibifanten  in  eine  gemeine  ®otte^tifte 
gelegt  werben  foUen.  !3Mefe  Uebertragung  fanb  ftatt  im 
3a^re  1529.  3n  bem  fogenannten  atten  Sanbbuc^e  Don 
$)abeln  0  ift  ein  tt)enn  auc^  unoodftfinbig  gebliebene^  ^tt* 
geic^nid  aQer  älbrec^nungen  re(igi5fer  Srfiberfdiaften  erhalten. 
S^a^fetbe  beginnt:  „Sflffa  ber  gebort^  unfe^  ^errn  3l^efu 
Srifti  oefftein^unbert,  barn^a  in  bem  negen  unb  tmintigeften 
S^are  bed  ^ribaged  n^a  Sabtani  unb  ©ebaftiani  (danuar  22) 

^aben  geredent  n)^  oorftenbere atte  bat  jenne  ungen 

gilbeU;  nompttiden  Sßarien  bed  9{ofencran^ed,  i^  anbrepenbe, 
in  gegenmorbict)eit  ber  gemeinen  brober  ber  fu(fftigen  gilbe." 
Unb  jum  ©c^tuffe  ber  ©eret^nung  Reifet  e«:  ,,!D^t  oor* 
fcreoen  gelt,  wo  etl^  aö  i«,  ^ebben  be  oorftenbere  oorfcr.  mit 
mitle  unb  ^ete  ber  gemeinen  broberen  ber  gilben  oorfcr.  mit 
einem  ripen  finne  unb  mobe  gegeoen  in  beme  gabe^faften  in 
ber  ferden   t^om   Otbenbrode  t^o    ewigen  bagen   bar  t^o 


1)  Slngetcgt  itn  OoJ^rc  lö09.    SWanuffr.  im  @t.*a.  gu  ^amioöer. 


311 

blioenbe  ben  armen  unb  gemeinem  befte  t^o  gube."  (S9 
folgen  bann  ä^nlic^e  älbrec^nungen  ber  ^rfiberfc^aft  St. 
Crucis  unb  ber  e(enben  Srüber  ju  Slttenbruc^,  bed  $etl. 
Setc^namd,  ®t.  ftat^artnen  unb  Stebfrauen  }u  9lortIeba,  bed 
$eU.  Setc^namd,  IHebfrauen,  SlOer  Sänften  ©eelen,  $ett. 
ftreuj  unb  9(IIer^eUtgen  gu  3UngiDort]^  unb  ber  ®t.  Slntoniud^ 
unb  ®t.  ftat^arinengitbe  }u  Sübtngmort^.  S)amit  bricht  bad 
SBerjetctinid  ab.  3)a9  (e^te  ^atum^  bad  angegeben  mirb,  i[t 
ber  5.  3uü. 

Sine  fSrmlid^e,  offijieOe  ^eftättgung  ber  Strc^enorbnung 
burc^  ben  $er}og  fc^eint  nic^t  ftattgefunben  {u  ^aben,  menn 
aucb  nic^t  }u  jmeifeln  ift,  bag  ber  ®ret)e  fid^  ber  3uftimmung 
bedfelben  oergemiffert  ^aben  mirb.  <So  mirb  e^  ertlärlic^, 
ba^  fic^  felbft  im  Sanbe^arc^toe  feine  3lbf4ltift  biefed  erften 
(Sntwurfd  ermatten  ^at.  föo^I  aber  bewahrte  bie  ®et)5(Ierung 
bte  Erinnerung  baran  in  treuem  9lnbenfen  unb  proteftirte 
gegen  bie  aud  fpätern  Ueberarbeitungen  hervorgegangene 
Raffung  at^  gegen  eine  i^&Ifd^ung,  bid  ^erjog  Sluguft  im 
3a^re  1621  bie  93erorbnung  ergeben  lit%,  bag  man  bie 
äberatt  gebräuchlichen  @;emp(aria  fo  lange  für  bad  rechte 
Original  ober  bemfelben  gleic^Iautenb  galten  foUe,  bid  Don 
benen,  fo  etmad  baran  befiberiren,  ein  älnbercd  ermiefen  unb 
bad  rechte  Original  }u  ülage  gebracht  tt)orben.  Ueber  ben 
Umfang  unb  dn^alt  biefer  öUern  Kirchen orbnung  finb  nur 
93ermut^ungen  geftattet.  SBa^rfc^eintic^  umfa§te  biefetbe  bie 
5  erften  ^auptftücte,  beren  n)efent(id)fte  ^eftimmungen  eine 
groge  ^erroanbtf^aft  mit  ber  $raunfd)meigifc^en  ftirc^en^» 
orbnung  oerrat^en,  etma  bid  }u  ben  SBorten:  ^3(lfo  getbt 
biffe  Drbenunge  oor  ®abe  unb  ben  SDIinfc^en  t^or  ^aiH^At" 
!£)er  f))äteren  Ueberarbeitung  ge^rt  auger  einigen  mefent« 
Ii(f)en  9lenberungen  unb  3uf^6^^  i^  ^f^^^  ^"^  fünften 
^auptftäde  ber  gange  fec^fte  S^eit,  fo  mie  bie  ^öc^ft  un^ 
gefc^itfte  unb  mit  ber  urft)rüngU4ien  @truftur  unoereinbare 
ftapiteleint^eilung  überhaupt,  «uc^  biefe  Steoifion  fäUt  in 
bie  atcgierungdjcit  be«  ^erjog«  SWagnu«,  unb  jtoar  »a^r^ 
fcfteinlit^  in  ba«  3a^r  1541  ober  1542.  auf  le^tere«  beutet 
eine  9iotij  in  einem  iKanuffripte  Öremifc^er  ^rooenleng  im 


312 

@taatdarc^it)e  ju  ^annooer,  ba^  bte  ftirc^norbnung,  fo  anno 
1526  Dom  ^erjog  SDZagnud  angeorbnet^  folgenb  anno  1542 
in  Reifem  Don  ®(^u()en  unb  ®C^8ffen  lonfirmirt  toorben 
fei;  mm  nit^t  etma  biefer  ^affud  aM  ber  Konfirmation 
bed  $)er}ogd  Si^an}  I.  entnommen  unb  1542  ein  bloger  @(^reib^ 
fehler  ffir  1544  tft.  ©rB^ere  ffia^rfc^einlic^Ieit  ^at  bad 
3al^r  1541,  in  loelc^em  au(^  ber  Sieden  Ottemborf  einen 
ffirftlii^en  ©nabenbrtef  erl^alten  ^at.  Sefonberd  fpric^t  bafür 
bie  9lujf(^rift  einer  mir  unbelannt  gebliebenen  ^anbfc^rift 
unferer  Airt^enorbnung,  n}et(^e  nat^  ftöntg,  Bibl.  Agend. 
@.  244  folgenbermagen  (antet:  ,,$abe(erf(4e  ßerdenorbnung 
tl^o  ben  üTiben  bed  Dorluc^tigen  hochgeborenen  durften  unb 
^eren,  ^eren  iD^agni,  ^ertjogen  t^o  ©agen,  (Sngern  unb 
Seft))^aten  im  da^re  (Sinbufent  oiff^unbert  ein  unb  oertit!^ 
am  !Cage  Mariae  ^eimfotunge  upgerit^tet/  3Rit  biefer 
3eitbeftimmung  fte^t  au(^  bie  oon  9ti(!^ter  ^eroorgel|obene 
Uebereinftimmung  mit  ber  ®(^Iedn>ig^$o(fteinif(^en  ftirt^en«' 
orbnung  burc^aud  nic^t  im  SBiberfpru^.  ÜDenn  menn  biefe 
au(^  erft  am  9.  äRfir}  1542  beftätigt  unb  in  einjelnen, 
nebenffit^Uc^en  faulten  auc^  bamatö  erft  oereinbort  morben 
ift,  fo  beftanb  fie  boc^  im  ©rogen  unb  ©angen  bereite  feit 
bem  da^re  1537  in  ßraft,  unb  bad  ber  ftirt^enorbnung 
Doraufge^enbe  ^erjogti^e  Sbift  fegt  gang  unjweibeutig,  bag 
ed  fi(^  ^ier  nit^t  um  etmad  92eued;  fonbern  um  bie  alte 
ÜDSnift^e  Jtir(^enorbnung  ^anb(e.  9Iur  ber  nationalen  (Eifer« 
fut^t  unb  gemiffen,  burd^  (olafe  ^ebttrfniffe  bebingten  SD^obi« 
fllationen*)  tft  e«  juguf einreiben,  ba§  man  für  ®(^te«»ig^ 
^olftein  no(^  eine  befonbere  ^Beftfitigung  für  not^menbig 
^ieü.  9lun  fügte  e6  ft(^,  bag  ber  Sauenburgifc^e  ftanjler 
gerabe  im  3a^re  1537  a(d  Stbgeorbneter  bed  ©c^mebentSnigd 
©uftat)  Safa  in  ftopen^agen  Dermeifte,^)  unb  fo  erHSrt  t& 
fi(^  (eic^t,  bag  er  bie  bort  gewonnene  ftenntnid  ber  !iDSnif(^en 
Airc^enorbnung  für  bie  not^menbig  gen)orbene  Umarbeitung 
ber  ^abeler  Orbnung  nutzbar  machte. 


1)  SJgt.  55ogt  3o^annc«  ©ugcnl^agen.   @.  397. 

2)  SBgl.  ö.  Äobbe,  ®efd^t(^te  bc«  ^erjogt^uuiö  Neuenbürg  II,  @.  228. 


313 

ytaii  bem  da^te  1541  ^at  bie  ftirc^enorbnung  tetne 
SSeränberung  erfahren,  »ennglet^  eine  9ln}al|I  Don  Se^ 
fitmmungen  fc^on  im  i^aufe  bed  16.  ^o^r^unbem  burt^ 
®9noba(bef(^tfiffe  abgefc^afft  ober  umgeänbert  morben  ift. 
Einige  biefer  älenbentngen  finben  fi(^  in  einer  ber  t)on  mir 
benagten  ^anbfc^riften  in  gorm  t)on  92oten.  jDanac^  mürbe 
bad  Gonfiteor  nebft  ber  Slbfolution  burc^  ben  ftfifter  beim 
l^eUigen  Slbenbma^te  abgeft^afft,  ebenfo  ber  ®ebrau(^  offener 
$ei(^tbriefe  unb  bie  Sorfc^rift  koegen  bed  meinen  Wlt%^ 
gemanbed  bei  ber  ftranlenberit^tung;  bie  Sefte  (S))ip^aniad 
nnb  dol^onnid  bed  Säuferd  foQten  fernerhin  nit^t  mit  einer^ 
fonbern  mit  gmei  ^rebigten  gefeiert  werben,  u.  31.  m.  Um^ 
fangreic^ere  9(enberungen  unb  ^n^&tit  mürben  in  ^orm  felbft« 
ftfinbiger  ^erorbnungen  publijirt  unb  ber  ßirc^enorbnung  ote 
3ufa|}beftimmungen  angefügt,  mie  bie  Slbbitionalartitel  bed 
^txioq^  Sran)  I,  meift  poUieUi^en  3n^a{td,  ber  ConsensuB 
doctrinae  üom  Saläre  1580,  bie  ^S^eartifel"  oom  Oal^re 
1597,  Dor  atlen  aber  ber  SSifltation^regeg  aud  bem  3a^re 
1622.  9{eben  biefen  aber  ^at  bie  alte  ftir(^enorbnung  bed 
^erjogd  9Ragnud  bid  in  bie  neuen  3^ten  hinein  ein  tanonift^ed 
Snfe^en  bel^a(ten. 


314 


V. 

fatferlii^  dftemti^ifi^er  General  ber  ^obaUtüt. 

(Stn  ^ebensabrig;  mitget^eitt  üon  bem  metlanb  ^önigUc^  ^annoüerfc^en 
©tQatöminiflcr  q.  2).  (£bu(ub  ©rafen  fttelman^egg. 


^er  ®rQf  Suboig  ®eorg  2;^ebel  Don  SSoUmoben« 
©trnborn  mürbe  am  6.  Februar  1769  in  SBien  geboren,  wo 
fein  SSater,  berjcit  ^annooerfc^er  ®eneraI*9»aior,  —  fpäter 
ftannoöerfc^cr  getbmarft^aü  -  -  fturfürftti(ftcr  ©efanbter  »or. 

S)ort  brachte  ber  }n)ettgeborne  @o]^n  feine  frä^eften 
ftinbertal^re  )u  unb  mug  er  fc^on  atö  ftnabe  ft4  eine  gettiffe 
mißtairifc^e  Haltung  angeeignet  ^aben,  ba  ftaifer  Sofef  bei 
einer  Begegnung  auf  ber  ^aftei  t^n  ate  ^Keiner  Sabett"  )u 
tituliren  i^m  bie  @^re  ermiefen  f^at 

^tö  fpSter  feine  Qltern  eine  Steife  in  bie  S^meij 
machten,  mürbe  er,  etma  10  3a^re  alt,  einer  (Srjiel^ungd*' 
anftalt  in  Saufanne  anoertraut,  in  melc^er  er  mehrere  3a^rc 
öerbfieb. 

S)ad  gemä^Ite  3nftitut  mirb  eine  gute  9lnfta(t  gemefen 
fein;  neben  einer  grünb(i(!^en  Untermeifung  in  ber  fran)öfif(^en 
©prac^e,  ermie6  fic^  bie  (Srjie^ung  in  bemfelben  au(^  für  bie 
aUgemeine  geiftige  fo  mie  für  bie  lörperlic^e  SntmicKung  bed 
iungen  (SIeoen  afö  überaus  t)ort^ei(l^aft. 

3lai^  bem  SIbgange  aud  bem  Saufanner  ^enftonate  oer^ 
(ebte  ber  mit  natärU(!^en  ©aben  reic^  au^geftattete  3iing(ing 
mieber  me^re  3a^re  in  SSSien,  unb  marb  bann,  ba  er  ft(^ 
bem  9){i{itairbienfte  )u  mibmen  münft^te^  auf  bie  betannte 
unb  oie(berufene  Sartöfc^ule  in  Stuttgart  gefanbt. 

Sntfprac!^  er  auc^  bort  in  feinen  @tubien  t)511ig  aden 
an  i^n  geftettten  älnforberungen,   fo   brachten  i^n  boc^  fein 


315 

l^eitered  Siemperament  unb  ein  bem  entfprec^enber  lugenblic^er 
greil^eUdbrang  nic^t  fetten  in  Sonflift  mit  ber  auf  biefer 
©c^ule  ^crrfc^enben  !Di«ci})tin.  5Kod^  in  fpäteren  Sofien  er* 
gä^Ite  er  gern  unb  in  Weiterer  Saune  Don  oerfc^iebenen  l^eim* 
liefen  9(bfentirungen  au6  ben  SInftaUdrSumen ,  bie  er  mit 
@rfo(g,  menn  auc^  nit^t  o^ne  Ueberminbung  groger  ©c^wierig^ 
fetten,  burc^gefül^rt  ^abe. 

92ac^bem  feine  Sßutter^  eine  geborne  k)on  üBSangen^eim, 
im  3a^re  1783  in  Saufanne  geftorbcn  mar  unb  fein  Soter 
einige  3^^^  barauf  ben  ©efanbtenpoften  in  SBien  aufgegeben 
^atte,  um  fic^  ate  ©enerat  ber  SaDaUerie  unb  OberftaUmeifter 
in  bie  l^annoDerfc^e  ^eimatl^  iuräc(}ubegeben,  tt)arb  auc^  unfer 
ftarföf(^ü(er  nac^  ^annooer  iurädgerufen  unb  unter'm 
2.  april  1784  oU  ©econbelieutenant  in  ber  l^annoöerfAen 
Garde  du  corps  angcftellt. 

®(^on  nac^  menigen,  in  ber  @tabt  $)annot)er  unb  in 
fleinern  ®ornifon«orten  ber  ^Jfac^barfc^aft  uerbroc^ten  Dicnft* 
iol^ren,  feinte  ftc^  ber  junge  ftrieger,  welchem  bie  fleinen 
SSerpItniffe  in  ber  Slrmee  eine«  entfernt  in  Snglanb 
refibircnben  SD^onarc^en  nic^t  jufagten,  nac^  einer  Stellung 
in  einem  ^cere,  wett^c«  größere  Slu^fic^ten  auf  bie  3wfuuft 
eröffnete,  unb  wänfc^te  er  namentlich  in  bie  preugifc^e  Srmee 
eingutreten,  in  melc^er  noc^  einige  SBaffengefä^rten  be«  großen 
@c^(ad|tentenfer«  grtebric^«  II,  oom  ?Wimbu«  be«  peben* 
jährigen  Jtrieged  umgeben,  t)or^anben  maren. 

3)iefer  3Bunf4  bed  @o^ned  marb  inbeg  oom  33ater 
ni(^t  get^eilt,  unb  ed  beburfte  oieter  Slnftrengungen  be6 
erfteren  fo  wie  ber  gflrfprac^e  beö  bcrgeit  in  Preußen  fel^r 
einflußreichen  ^^rjog«  Äarl  ©i(^e(m  gerbinanb  oon  ©raun* 
fc^weig,  um  ed  burc^gnfelcn,  baß  ber  junge  SaUmoben  feinen 
{Bunfc^  erreichte. 

2lm  3.  October  1790  marb  er,  junoc^ft  nur  afe  aggre* 
girter  Lieutenant  bei  bem  Dragoner«  Siegimente  Sfci^irfc^t)} 
?Rr.  11,  in  ben  preußifc^en  !Dienft  aufgenommen. 

®eine  ©arnifon  mar  @agan  in  @c^Iefien,  inbeß  lam 
er  oft  na$  Berlin,  mo  er  gute  9(ufnal^me  fanb  unb  man^e 
fflr  il^n  mert{)Oo(Ie    ^elanntfc^aften    anfnfipfte.     3l(d   bad 


316 

3a^r  1792  ba«  preugifc^e  $)eer  na^  f^rantretA  ffi^rte,  morb 
er  unterm  28.  Suguft  bief.  3.  ote  ®econbe(ieutenant  jum 
C)ufaren*9te9iutentc  ffiolffrabt  SSlx.  6  öerfcftt,  am  6.  SWfiq 
1793  auc^  ium  Slbiutanten  be9  ®mtxaUWlaiox^  Solffrabt 
ernannt. 

!£)ie  t$euertaufe  empfing  er  in  ber  ©c^Iat^t  t)on  33a(m^, 
mugte  Dann  ben  traurigen  SRfidiug  and  ber  Sl^ampagne  mit« 
machen  unb  mo^nte  im  3a^re  1793  ber  Belagerung  Don 
HKalnj  bei. 

(S«  mar  in  biefer  3^^/  öf«  er  in  öietfac^e  ©erfl^rung 
mit  bem  mit  i^m  in  gleichem  3((ter  befinbric^en^  (ebendfro^en 
unb  ^o(^  begabten  $rin)en  Souid  f^erbinanb  t>.  Preußen  lam, 
mxan^  fic^  atebalb  ein  freunbft^aftßt^e«  Ser^ältni^  bi(bete, 
melt^ed  fi(^  erhielt,  bid  ber  geniale  $rin)  fpfiter  bei  ®a(fctb 
feinen  ^elbentob  fanb. 

O^ne  ^erDorragenbe  jQ^aten  ^ier  anffil^ren  ju  tonnen, 
muß  bie  1)ienft(eiftung  bed  iungen  SBaQmoben,  ate  ^bfutant 
be9  Dorgebat^ten  ©eneratö,  bo(^  eine  üerbienfttit^e  gemefen 
fein,  ba  er  fc^on  unterem  7.  3uni  1794,  no^  Dor  bem 
@(^(uf[e  bed  Selb)ug«  jiened  3a^red,  nic^t  aUein  jum  SRitt« 
meifter  üorrfidtte,  fonbern  auC^  mit  bem  Orben  ponr  le 
märite,  einer  ffir  ©ubaltern^Officiere  feltenen  Sudjeic^nung, 
becorirt  mürbe.  !Cen  »efentli^ften  S!lvi%tn  ^at  SBaQmoben 
in  biefer  ^edobe  feiner  mtlitairif(^en  Saufbalin  inbeffen 
baraud  gejogen,  bag  ber  ©enerat  Solffrabt  Dorjug^meife 
ate  (Sommanbant  ber  S$or^  ober  ber  9la(^l|ut  oermanbt  unb 
babur4  erfterem  ®e(egen^eit  gegeben  mürbe,  fic^  bie  oon 
il^m  in  fpäteren  Selbgflgen  fo  oft  bemfi^rte  oorifiglit^e 
ftenntnid  be9  (eici^ten  Xruppenbienfte9  in  ermerben. 

$atte  SBaQmoben  fomit  au4  ooQe  UrfaC^e,  mit  feinem 
berjeitigen  Soofe  jufrieben  ju  fein,  fo  trat  bagegen  aUbatb 
ber  grieben«f(^Iu6  ju  ©afel  im  Oaftre  1795  mit  feiner  per* 
fBnüC^en  poHtift^en  Ueberjeugung  unb  patriotifc^en  ©eftnnung 
fo  fel^r  in  SBiberfpruc^,  baß  i^m  bie  f^ortfe^ung  feine«  bi«^ 
^erigen  !DtenftOer^fi(tniffe«  oerleibet  mar.  ®(ei(^  na^  9tati« 
ftcation  j[ened  ^rieben«   erbat  er  feine  (Sntlaffung  au«  bem 


317 

preugifc^en  $)eere,   bie  i^m  im  9(uguft  b.  d.  auc^  ert^eilt 
U)urbe. 

iDamit  U)ar  aber  feine  ^iegdluft  nic^t  etU)a  gän}U(^ 
erlofc^en.  Um  iDieber  }u  einer  mUitfirifc^en  Xl^fitigleit  ge^ 
(angen  gu  fönnen,  ermirfte  er  {unSc^ft  im  Sanuar  1796  in 
Berlin  feine  ÜDidpenfatton  i)on  bem  Srforbernid  ber  9Iu9^ 
ftedung  bed  dleoerfed  „nic^t  in  frembe  ftriegdbienfte  über^ 
}utreten"  unb  bewarb  fi(^  gteit^geitig  um  Sufnal^me  in  bie 
Sfterreic^ifc^e  älrmee. 

3)er  erfaSung  biefed  SBunfc^e«  fteüten  ftc^  in}U)if(^en 
noC^  einige  ^inberniffe  entgegen. 

@ein  ^ater  münfc^te  Dor  älQem,  ba^  nac^  bem  inmittelft 
erfolgten  Zo\>t  feined  älteften  ®o^ne9,  bed  ®rafen  (Srnft, 
fein  nunmehriger  präfumtiDer  (Srbe  ®raf  Submig,  bem  9ßi(i^ 
t&rbienfte  gan)  entfage^  er  lannte  auc^  bie  ®c^mierigfeiten^ 
auf  bie  ber  Eintritt  aü  9tittmeifter  bei  einer  fremben  älrmee 
ftogen  mfirbe. 

®(ei(^tt)o^I  gelang  ed  bem  ®ol^ne  mit  $ütfe  ber  mannig« 
fachen  3$erbinbungen,  in  melt^en  feine  f^amilie  Don  früherer 
3eit  ^er  }u  einflußreichen  $erf onen  in  Defterreic^  noc^  ftanb, 
fein  3*^1  ju  erreichen. 

3toor  »arb  er  öorerft  nur  ate  {Rittmeifter  gweiter  Slaffe 
in  9$ecfe)}>'^ufaren  angefteüt,  j[eboC^  gelang  ed  il^m  ba(b,  flc^ 
in  biefem  9{egimente,  ba«  }u  ber  Operationd^SIrmee  gehörte, 
bei  oerfc^iebenen  ©efec^ten  audgujeit^nen,  unb  f(^on  im  9al^re 
1796  commanbirte  er  ein  iDetac^ement  ^ufaren,  wetc^ed  ben 
@r)^er)og  $arl  in  ber  ®ifiai)t  bei  SSSürgburg  begleitete. 

O^ne  B^eifet  n)irb  unfer  junger  ^elb,  ber  fic^  auc^  in 
fpäteren  3^^^^^^  f^^^^  ^(^  ^^  audgegeic^neter  9leiter  begeigt 
l^at,  bereite  bamatö  bie  befonbere  ^ufmerffamteit  be6  Srg« 
^ergogd  auf  ft(^  gelentt  ^aben,  ba  er  al^balb  gum  Sdcabrond« 
Sommanbanten  in  ^araffa^^Gheyau-legers  befSrbert  marb. 

Seim  äJorrüden  ber  öfterreit^ifc^en  Slrmee  an  ben 
Ober-^St^ein  erhielt  er  ben  Sefel^t  Aber  ein  audgebe^nte^ 
©treifcorpd,  xoAi^t^  n)5^renb  mehrerer  Soeben  ®(^n)aben 
unb  ben  Sreidgau  burc^ftreifte. 


318       , 

9uf  biefen  SH^  berül^rte  er  au(^  (Stuttgart  unb  freute 
ed  i^n^  bort  feine  aUen  33orgefe^ten  Don  ber  inimif^en  auf« 
gehobenen  Sartdfc^ule  ju  befuc^en,  metc^e  beut  ettoad  e^ceffioen 
düngßng  lein  gl&njenbed  ^orofcop  gefteUt  Ratten. 

SBfi^renb  ber  l^ierauf  folgenben  ^txt  ber  SBinterquartiere 
l^ielt  SBaQmoben  fic^  meiftend  in  SBien  auf,  wo  er,  geftft^t 
auf  feine  ^ejiel^ungen  )u  frä^eren  3ugenbfreunben,  managt 
Sefanntfc^aft  antnflpfte,  burc^  meiere  er  mit  ben  bortigen 
^öl^eren  ©efeQft^aftdDerl^äUniffen  vertrauter  U)urbe  unb  btc 
ftc^  i^m  in  ber  Sotgejett  a(d  fe^r  nfl|}Uc^  ermiefen  ^aben 
»werben. 

@o  befreunbete  er  f{(^  ju  jener  ^tit  indbefonbere  au(!^ 
mit  bem  jungen  ®rafen  äßetterntc^,  ber  bamatö  feine  biplo* 
matifc^en  @tubien  in  ber  öfterreic^ifc^en  ©taat^fanjlei  DoQenbete 
unb  i^m  fpäter  a(9  gärft  unb  (angjä^riger  Senler  ber 
©efc^ide  be«  ^aiferftaat«  ftet«  bte  mol^Imottenbften  ©efinnungen 
bema^rte,  i^n  auc^  mel^rfac^  ju  biplomatift^en  unb  Dorjug«- 
meife  oertrauUc^en  ^})2iffionen  Dermenbete. 

Sä^renb  biefed  älufent^att«  in  föien  marb  SßaUmoben 
ebenfaOd  bem  ®enerat  ©rafen  3ßerDe(bt  befannt,  unb  al« 
biefer  fic^  balb  barauf  ald  einer  ber  öfterreic^ifc^en  ^eooQ» 
mäci^tigten  bei  ben  f^rieben^Derl^anblungen  Don  Sampo  Sormio 
nac^  Ubine  begab,  begleitete  i^n  unfer  SEBaUmoben  a(d 
Slbiutant. 

3n  biefer,  obfc^on  untergeorbneten  ©teUung,  mu§  ber 
talentoolle,  neben  ariftolratifc^en  ü)?anieren  unb  einer  ritter«* 
liefen  Haltung,  nie  eine  groge  Slnfpruci^dlofigleit  Derleugnenbe 
junge  Offlcier  bie  befonbere  äufmerifamlett  be«  ©enerate 
Sonaparte  auf  fi(^  gejogen  ^aben,  ba  letzterer  bei  biefer  ®e« 
(egenl^eit  fi(^  nit^t  nur  }u  einer  eingel^enben  Untergattung 
mit  SaQmoben  unb  (Sriunbigungen  aber  beffen  seitherige 
mUitfirifc^e  Saufba^n  ^erbeitieg,  fonbern  i^n  fogar  mit  einem 
^aar  ^iftolen  befc^enhe. 

Db  mit  biefem,  jum  Anbeuten  an  eine  f^riebendunter« 
l^anblung  immerbin  ominöfen  ©efc^enle  ^at  angebeutet  merben 
foden,  bag  benno^  aföbalb  »ieber  }u  ben  SBaffen  merbe 
gegriffen  merben  mäffen,  mag  ba^ingeftettt  bleiben,    ©enug, 


319 

bag  burc^  Srto&^nung  biefed  ©efc^entd  ber  ^emeid  geliefert 
iDirb,  iPte  ba«  ^eroorragenbfte  ®ente  im  fetnbUc^en  Sager 
fc^on  bamatö  in  SQaQmoben  ben  begabten,  jn  größeren  Qr« 
Wartungen  fär  bie  Sofgejelt  berec^ttgenben  Officter  fogleic^ 
erfannt  ^at. 

3n  biefer  intereffanten  @pO(^e  üerfe^rte  SBaUntoben  auc^ 
Dtet  mit  einem  ber  Slbjatanten  ^onaparted,  bem  nachmaligen 
3Rarfc^a(I  iUZarmont. 

ORag  junfic^ft  ®(ei(^^eit  be«  aiterd,  gleiche  SebenMuft 
unb  ©leic^artigtett  bed  3eruf6  bie  beiben  jungen  Krieger 
}u  einanber  gebogen  l^aben,  i^r  beiberfeitiged  geiftiged  ilBefen 
wirb  ebenfaQd  feinen  Slnt^ett  baran  gehabt  ^aben;  benn  tro^ 
ber  3$erf(^ieben^eit  unb  ^einbfeügfeit  ber  Sager,  in  meieren 
beibe  feitbem  fo  oft  noc!^  }u  fämpfen  gehabt  f|aben,  beren 
rein  perfönUc^ed  ^er^ältnid  unb  freunbtic^e  ©efinnung  }u 
einanber  ^at  ftc^  ganj  ungetrübt  bid  xxC^  ©reifenalter  erhalten. 

yiai^  bem  am  17.  Octbr.  1797  erfolgten  äbft^Iug  be« 
f^riebend  Don  (Sampo  gormio,  menn  ni(^t  fc^on  Dor  bem^ 
felben,  warb  S^aQmoben  }um  äRajor  im  ®enera(ftabe  be^^ 
fSrbert.  (Sr  Derbantte  biefe  ^eförberung  oorjugdtoeife  bem 
®enerat*Quartiermeifter,  iSeIbmarfcl)aüticutenant  Wlad,  beffen 
9lame  fpäter  burc^  bie  Kapitulation  oon  Ulm  eine  fo  traurige 
öerü^mt^eit  erlangte. 

T>a  ber  eben  abgefc^Ioffene  i$rieben  feine  bauer^afte 
3uftSnbe  gefcftaffen,  fo  eutftanben  befanntlic^  batb  neue  93er^ 
witftungen  jtoifc^en  Oefterrcic^  unb  granfreic^.  —  gür  erftere« 
fteUte  fi(^  eine  SlUiani  mit  9tug(anb  in  Slu^fi^t  unb  no(!^ 
üor  äblauf  be«  Saläre«  1798  warb  bie  öfterrei^ifc^e  «rmee 
Wieberum  in  ooQe  Sriegdbereitfc^aft  gefegt. 

^admoben  warb  in  biefer  93erantaffung  jum  Oberft«» 
lieutenant  bei  bem  1790  aud  ben  Ulanen « !Dioifionen  ber 
Ghevau-l^gers^dtegimenter  jufammengefe^ten  nnb  1797  bem 
(trafen  äßert^etbt  oerliel^enen  1.  Ulanen«9?egimente  ernannt. 

Diefer  ©eförberung  unb  günftigen  äuöficbt  für  bie 
weitere  miUtairifc^e  Saufba^n  bed  noc^  nic^t  30j[ä^rigen 
jungen  ©rafen  W.  ungeachtet,  ^egte  beffen  93ater  immer  noc^ 
ben  SBunfc^,  bag  ber  präfumtiüe  (Srbe  feine«,  ju  jener  3eit 


320 

no4  QUd  ber  ret^dunmittelbaren  ©raff^aft  ©tmbom  unb 
bebeutenben  ®ütern  in  ^annoüer  unb  SRedtenburg  befte^enben 
©runbDermögend  ben  öfterretc^ifc^en  !X)tenft  Derfaffen  unb 
eine  i^m  bamaU  in  ^annoDet  in  9(udfi(^t  gefteQte  ^ofc^argc 
annehmen  möge.  Srfc^ien  biefer  SBunfc^  M  Saterd  Don 
feinem  ®tanbpuntte  au9  fomie  in  9tü(Ift4t  barauf  me^r  be^ 
ted^tigt,  ba^  ber  <So^n,  in  golge  eined  UnfaUd  beim  9{eittn, 
ftc^  eine  bebentlic^e  93er(e|}ttng  jugejogen,  bed^olb  bie  Slrmee 
^atte  t)er(affen  unb  fi^  einer  gefa^rt)otIen  Operation  in 
93fir}burg  unterstehen  mfiffen,  fo  »iberftrebte  gelterer  boc^ 
ben  t)ätetli(^en  SBflnfc^en. 

SSlain  einer  glflcflic^  flberftanbenen  Operation  blieb  feine 
fernere  2ifl(^tigleit  ffir  ben  actioen  Sßilitairbienft  nur  noc^ 
eine  furge  ^üt  lang  )tt)etfe(l^aft,  unb  ba(b  Irfiftigte  fic^  »ieber 
feine  ©efunb^eit  bergeftalt,  ba^  aQe  ^ebenlen  einer  etmaigen 
3nt)a(ibitfit  fij^roanben,  monaC^  er  bad  älnfinnen  be9  S3aterd 
entft^ieben  ablehnte. 

3urfl(fgefe^rt  )u  feinem  Siegtmente^  me((^e9,  jur  Slrmee 
bed  Qri^erjogd  ftarl  gel^örenb,  nac^  bem  treffen  bei  ®todadi 
mdi  bem  9i^ein  oorrädte  unb  am  6.  duti  bei  Offenburg 
tämpfte,  }et(^nete  fi(^  bann  SßaUmoben  in  Derfc^iebenen  ®t^ 
fechten,  namentlich  in  benen  bei  9}ürnberg  unb  SRegen^burg 
üort^eill^aft  aud,  unb  warb  im  da^re  1800,  a(d  ber  bidl^erige 
Oberft  bed  9legiment6  [xäf  aud  bem  ÜDtenfte  iurü(f}og,  )u 
beffen  ^^ac^fotger  unb  9iegimentd^(Sommanbeur  ernannt. 

Die  Sl^ronil  bed  1.  Ulanen  ^{Regiment«  ermähnt  au9- 
brfidlic^:  ,,bag  bei  3$ert^eibigung  ber  "^ofttion  bei  fte^I  am 
2.  iRoüember  1799  ber  Obriftlieutenant  ®raf  SSaamoben 
feine  Siruppen  mit  9lu^m  angeführt  ^abe." 

9m  9.  Sebruar  1801  marb  ber  f^rieben  ju  SuneDiQe 
jmifc^en  ber  frangöfifc^en  9tepubül  unb  Oefterreic^  abge^ 
ft^loffen,  bem  bad  beutfc^e  SReic^  aMbalb  beitrat.  3nbem 
biefer  anffinglic^  eine  (Sngere  Stauer  ju  oerfpredfen  fc^ien, 
warb  bie  öfterreit^ifc^e  Srmee  auf  ben  Sriebendfug  gefegt 
unb  leierte  na(!^  ben  ^eimat^Uc^en  ©amifonen  iurfld. 

Die  bem  SDteroetbt'fc^en  lUanen^9tegimentc  angewiefene 


32l 

©amifon  mar  $arbubi(  in  35^tnen,  mo  SBodmoben  k^oQe 
otet  3a^re  oerlebte. 

!Da«  9tegtment  befag  ein  im  SlQgemeinen  audgqeit^neted 
Offtdercorpd  unb  ergfinjte  fic^  forttoufenb  au«  tfid^tigen 
Elementen,  meiere  ber  iRegimentdin^aber  au^  feiner  ^eintatb 
föeftfalen  fo  loie  anC^  aud  ^annoDer  ^eran)og. 

Tili  befonberer  9Sor(tebe  mürbe  bad  (Reiten  betrieben^ 
unb  bie  3agb  fomie  ber  fibrige  ®poxt  führten  in  33erbinbung 
mit  ben  benachbarten ,  }a]^treic^en  @(^(öffern  ber  bö^mift^en 
^riftotratie  ju  einem  fo  regen  gefeQigen  33erle^r^  ba^  ber 
bama(ige  lebensfrohe  jiunge  9{egimentdcommanbeur  no^  im 
festeren  Witt  bie  in  ber  Keinen  bdl^mifc^en  Sanbftabt  Der« 
lebten  3a^re  mit  )u  ben  ^eiterften  feinet  gangen  gebend  2&l^(te. 

dnjmifc^en  benu^te  er  biefe  griebenSperiobe  auc^  gu 
einem  me^rmonatlic^en  Slufentl^aft  in  $arid  unb  in  Sonbon, 
an  melc^em  le^teren  Orte  ber  ^ring  oon  föaied,  nachmaliger 
ftönig  ®eorg  IV,  i^n  oielfac^  gu  fic^  ^erangog  unb  befonberd 
audgeic^nete,  auc^  ein  8Bol^(mot(en  für  i^n  begeigte,  melc^ed 
fic^  bann  in  fpäteren  3^^^^  f^^^^  erkälten  ^at. 

3m  3al^re  1804  mürben  bei  $rag  bie  in  9ö^men  unb 
SRä^ren  tiegenben  Gruppen  in  einem  gro§en  ^arabelager 
oereinigt,  gu  melc^em  fic^  ber  ftaifer  Srang  mit  großem 
®efo(ge  fürftßc^er  unb  anberer  9IotabißtSten  einfanb. 

Unter  i^nen  befanb   fic^    ber  preu^ifc^e  ^ring   Souid 
t$erbinanb,  metc^er,  feinet  frül^eren  freunbUc^  famerabfc^aft 
Uc^en  93erlel^rd  mit  föaümoben  eingeben!,  einen  großen  Zfitxl 
feiner  ^txt  im  Sager  beS  1.  Utanen « {Regiments  bei  feinem 
früheren  Saffengeffi^rten  gubrac^te. 

alte  im  ^erbft  1805,  giemlic^  unermartet,  ber  Srieg 
mit  f^ranheic^  mieber  ausbrach,  mürben  ^J^eroelbt ^ Ulanen 
ber  in  1)eutfc^Ianb  aufgeftrdten  Sfterreic^ifci^en  Sirmee  gu* 
getl^eitt.  !Da6  9tegiment  foc^t  mit  momentan  gflnftigem 
Srf  olge  bei  ©ängburg,  entging  auc^  glfldli^  ber  Kapitulation 
Don  U(m,  inbem  eS  fic^  bei  bem  (SorpS  bed  ©eneratö  ©rafen 
iDteroelbt  befanb,  mefc^eS  fi^  noc^  oor  g&ngtic^er  (Sinfc^Hegnng 
ber  Srmee  nai^  Oefterrei^  gurfldgiel^en  tonnte. 

187«.  21 


322 

SBSaQtnoben,  ber  mit  feinem  SRegimente  bie  Slac^^ut 
bKbele,  beftanb  bei  äßariageU,  roo  i^n  ber  oerfolgenbe  ^üab 
errei^t  §atte,  ein  {loar  e^renDoQed,  aber  infofern  ungflnftige« 
©efec^t^  ate  ber  93er(uft  an  Siobten  unb  äSerkpunbeten  auf 
öfterreic^ifc^er  ®ette  ein  fel^r  beträchtlicher  war. 

@et)or  noc^  ®raf  SßerDelbt  fic^  mit  ber  aM  Stalten 
l^eimtel^renben  9rmee  bed  @ri^er}og9  ftarl  oereinigen  lonnte, 
machten  am  2.  SDecember  bie  ©c^Iac^t  bei  Slufterli^  fo  loie 
ber  ba(b  barauf  —  am  26.  bedfelben  SRonatd  )u  ^re^burg 
abgefc^Ioffene  Blieben  jeber  weiteren  triegerifc^en  2^&tigteit 
in  Oefterreic!^  üorerft  einmal  mieber  ein  Snbe  unb  SSadmoben 
mit  feinem  9{egimente  rädte  aufd  Sfltnt  in  feine  alte  @tab^ 
ftation  ^arbubi^. 

@eine  Z^fitigleit  unb  9(ufmertfamleit  kourbe  nun  ^ter 
)unä(^ft  in  einer  anbern,  unb  gwar  fe^r  unliebfamen  föeife 
in  Slnfpruc^  genommen. 

9ei  bem  erw&^nten  ©efec^te  bei  9Raria)eQ  Ratten  nac^ 
ber  Suffaffung  be9  Officiercorpd  be«  9tegimentd  jiDci 
@^cabrondcommanbanten  ben  mitttairifc^en  Slnforberungen 
nic^t  genfigt,  ba^er  Don  il^nen  erwartet  würbe,  bag  fie  i^re 
©teUung  im  9{egiment  aufg&ben.  !Ca  beibe  Sefc^ulbigte  ftd^ 
weigerten,  biefem  Slnfinnen  ju  entfprec^en,  würbe  eine  geric^t^ 
Ii(^e  Unterfu(!^ung  gegen  fie  eingeleitet,  welche  in  le^ter 
dnftan}  ba^in  ffi^rte,  bag  fie  jwar  }u  einem  längeren  9(rreft 
üerurt^eilt,  aber  in  i^rer  (SteQung  im  9{egiment  belaffen 
würben. 

üDad  Officiercorpd,  fe^r  unbefrlebigt  oon  biefem  Urt^cU^ 
fpruc^,  weigerte  fic^  jiebod^  bie  betreffenben  Officiere  in  feine 
SRitte  wieber  aufzunehmen  unb  ))roteftirte  förmlich  gegen  bie 
iSntfc^eibung  bed  ®eri(^t6. 

Slderbingd  ptte  biefer  iQegale  @(^ritt  t)om  {Regiment^' 
commanbanten  fofort  gurfiifgewiefen  werben  foden;  aQein 
®raf  SBaQmoben  war  oon  bem  SBunf^e,  ben  9tuf  be« 
JRegimentd  t)or  j[ebem  ^Ud  )u  bewahren,  fo  (eb^aft  burc^ 
brungen,  bag  er  ben  erhobenen  ^roteft  nic^t  nur  nic^t  )urfi(it 
wied,  fonbern  fic^  bemfelben  ))erfBnIi(^  anfd^Iog. 


323 

!Cte  beiben  graDtrten,  ber  alten  Bfterretc^ifii^en  Srifto^ 
(ratie  ange^örlgen  Offictere  fanbeii  inimifd^en  me^rfa«^ 
@(^u4  unb  protection  in  Sien;  bie  SRUitair^duftii^^e^Srbe 
fanb  i^re  atutorität  contptomlttirt,  unb  »S^renb  einer  tang^ 
»ierigen  weiteren  Unterfuc^ung  befanb  fic^  föaQmoben  in 
$)au9arreft. 

!Cie  befonberd  »amte  Xl^eilna^me,  bie  il^m  in  biefer 
))einlic^en  Sage  oon  Dielen  grennben  unb  ftameraben  in  ber 
Xrmee  bezeugt  »urbe,  ^ie(t  i^n  gleic^mobl  Don  ber  %M* 
ffl^rung  ber  Sbfic^t  jurfid,  na^  beenbcter  Unterfuc^ung  ben 
IDtenft  )u  DerlaffeU;  unb  bie  3o(ge)eit  rechtfertigte  in  ftuT}em 
biefe  (Enthaltung  Don  einem  flberciüen  (Sntfd^tufi.  S)enn  uac^ 
ber  1806  erfolgten  (Ernennung  bed  Crj^ergogd  ftorl  }um 
®eneralifftmud  ber  Srmee,  mürbe  jiener  Unterfuc^ung  aMba(b 
in  ber  föeife  ein  (Snbe  gemacht,  bag  83aQmoben  jmar  ber 
erlittene  ^audarreft  aU  ©träfe  angerechnet,  er  feboc^  un« 
mittelbar  nac^  (Sntlaffung  an^  bcmfelben  }um  ©enerabnajor 
befSrbert  mürbe. 

Die  folgenbcn  j»ei  Saläre  1807  unb  1808,  »eld^e 
SBaQmoben  a(d  SabaQeriebrigabier  in  ©itfc^in  unb  ©aaj 
in  ®ö^men  berbrac^te,  Derüefen  ru^ig  unb  o^ne  l^ier  }u  er^ 
mfi^nenbe  befonbere  SSortommniffe ;  inbeg  fc^on  gegen  ba« 
(Snbe  bed  le^tgebac^ten  3a^red  begannen  bie  politifc^en  SSer« 
^filtniffe  in  $o(ge  ber  fortgefe^ten  Uebergriffe  9la))oteon«  fic^ 
berart  }tt  geftalten,  bag  ein  neuer  Jhieg  mit  grantreic^  ffir 
Oefterreic^  unoermeiblid^  erfc^ien. 

ftaifer  t$ran)  fowie  auc^  fein  bamaßger  SVKnifter  bed 
Sludmfirtigen,  ®raf  ©tabion,  maren  ber  Slnfic^t,  bag  ber 
SRoment,  xod  ein  groger  Xl^eU  ber  franjöfifc^en  ©treitfrfifte 
burc^  bie  ftfimpfe  in  Spanien  in  Xnfpruc^  genommen  marb, 
ber  geeignetefte  fei,  um  einen  neuen  93erfuc^  }u  machen, 
Srantreic^d  Uebermac^t  ein  3^^^  i^  \^%^^' 

3nbem  )ur  gBrberung  bicfed  ^(and  indbefonbere  auC^ 
baran  gelegen  fein  mugte,  in  intimere  Serbinbungeu  mit 
(Snglanb  )u  treten,  Don  festerem  namentli^  momöglic^  ©elb* 
fubfibien  }u  erlangen,  l^ielt  man  in  SBien  ben  ®eneral  ^aU* 


324 

moben  für  DOrjugdmeife  geeignet,  biefe  fo  wichtige  unb  ^ik^ft 
oertraußc^e  SSer^anblung  in  Bonbon  )u  fähren. 

Den  inneren  @C^mterlgIeiten  ber  Sludfü^rung  biefer  gc» 
Reimen  SRiffton  trat  inimtf c^en  nod^  bad  Sugere  ^|>emmnid 
^in^u,  ba^  }ur  ^ttt  alle  biretten  (Sommunifationen  be^  $eft« 
(anbed  mit  Snglanb  gänjüc^  unterbrochen  maren.  SBaflmoben 
|ebo(^  ft^redte  oor  biefem  ^emmnid  ntc^t  jurfld  3m  gebrnar 
1809  begab  er  ft(^  im  ftrengften  3ncognito  mif  trieft  nnb 
erwartete  bort,  mit  einer  engtifc^en  (Sobinetdorbre  Derfe^en, 
burc^  welche  jebed  englifc^e  ftriegdf^lff,  bem  er  begegnen 
iDärbe,  ben  ^efe^I  erhielt,  t^n  aufjune^men  nnb  ungefSnmt 
nac^  Sngtanb  ju  beförbern,  eine  Gelegenheit,  in  ®ee  )u  gelten. 

Srft  na^  oierje^ntfigigem  9ufent^a(t  in  trieft  gelang 
e9  i^m,  biefen  ^afen  auf  einem  fi^mebift^en  ^anbetefd^tffe 
unbemerft  gu  oerlaffen  unb  eine  im  abriatifc^en  SDteere 
Ireugenbe  englifc^e  Fregatte  )u  erreichen,  roA^t  i^n,  unter 
firmeren  ©tflrmen,  nac^  SRalta  brachte.  93on  bem  bort 
commanbirenben  englifi^en  Slbmiral  marb  fofort  ein  anbered 
Jhieg^fc^iff  auderfe^en,  meiere«  i^n  nac^  Snglanb  überführte. 

9(u(^  auf  biefem  Schiff  ^atte  er  mit  heftigen  ©türmen 
}u  t&mpfen  unb  erft  nac^  SJerlauf  oon  fec^d  QSoc^en  erreichte 
er  fein  9?eifejiel. 

3!>ie  in  Sonbon  mit  ben  Sßiniftem  Sanning  unb  (Saftle^ 
reag^  ge))flogenen  93er^anb(ungen,  meiere  neben  ber  ®eiD5l^mng 
oon  @ubftbien  au(^  eine  Sanbung  englifc^er  Zxuppm  in 
^odanb  unb  einen  gleic^ieitigen  maritimen  Singriff  auf  Snt^ 
merpen  beiielten,  »Sorten  längere  3^^^/  ^^i^  ^^^  ii"  f^o^m 
®rabe  erfd^merte  93erbinbung  mit  bem  Seftlanbe  mitn)irtte. 

(SnbUd^  gelang  ed  Sallmoben,  einen  geheimen  Vertrag 
geroünfc^termagen  abiufc^liegen,  mit  bem  er  über  ©t^meben 
unb  bie  Dftfee  an  ba6  laiferlic^e  ^oftager  nac^  Oefterreic^ 
gurüdfel^rte. 

3(uf  biefer  JRüdreife  traf  er  in  Sommern  mit  bem 
(General  ^(üi^er  jufammen,  meld^er,  oon  franjBftfc^en  @))ionen 
umgeben,  einen  @pa)iergang  in  freiem  Stlbe  benu^te,  um 
föaUmoben  feiner  ®^mpat^ie  mit  allen  für  Befreiung  oom 
franjöfifc^en  3o4e  tfimpfenben  $)eereu  unb  feiner  perfönlii^en 


325 

©e^nfud^t  ju  t)erfi(^ern,  }ur  2:^ei(na^me  an  einem  folc^en 
ftatnpfe  ®efel|(  }u  erl^alten. 

Stütit  ^tit  nac^  ben  ©(^(at^ttogen  bei  ^^pttn  üom 
21.  unb  22.  SOlai  1809,  don  beren  g(fi(I(i(^em  »udgang 
SBaQmoben  auf  offener  ®ee,  burd)  ben  auf  ber  gai^tt  nac^ 
(Snglanb  begriffenen  Sabinetdcourier  9(bamberger  bie  erfte 
ftunbe  erhalten  ^atte^  traf  er  in  Oefterrei(^  mieber  ein  unb 
begab  [xi),  nat^  (Sr(ebigung  feiner  btpromattfc^en  äRiffion, 
unoerjüglid^  }ur  Srmee,  um  bad  Sommanbo  einer  SaDaderte^ 
Srigabe  )u  übernehmen. 

9ßit  biefer  machte  er  g(e{(^  im  beginn  ber  @c^la(^t  oon 
SSagram,  am  ö.  3uti;  einen  g(fi(Iti(^en  Singriff,  »obei  er 
fieben  f einbüße  Aanonen  eroberte,  marb  bann  aber  am 
fotgenben  SCage,  bei  einem  angriff  auf  franjöfifAc  Äflrafflere 
Dor  ^oUabrunn  am  Oberarm  Dermunbet. 

Seilfiufig  ift  §ier-  }u  ermähnen,  ba§  ed  SSaQmoben, 
!£)anl  feiner  bi«  in  ba9  ^ö(^fte  9(tter  bemä^rten  9{flftigfeit, 
DergBnnt  gemefen  ift,  am  60.  3a^redtage  ber  ©(^(a^t  bei 
SBagram,  atö  dn^aber  bed  6.  ftfiraffter«»iRegimentd,  badfetbe 
auf  eben  bem  gelbe  ju  muftern  unb  Dor  fic^  k)orbei  befiliren 
)u  laffen,  auf  »eitlem  er  im  Saläre  1809  ru^m«»  unb  erfolg^» 
rei(^  getSmpft  l^atte. 

3ttr  Leitung  ber  fibrigend  nur  leichten  Sermunbung 
^atte  ft(^  üffiadmoben  nac^  ^rag  begeben,  »o  er  für  feine 
ifingften  SSaffent^aten  nic^t  nur  burd^  SSerleil^ung  bed  SO^aria^ 
Z^erefia » Areuged  audge}ei(^net,  fonbern  au(^  )um  gelb^ 
marfd^attlteutenant  beförbert  mürbe. 

®tei(^  nac^  bem  am  14.  October  1809  )mif(6en  Oefter^ 
reic^  unb  granheic^  }n  @d|5nbrunn  abgefd^Ioffenen  ^rieben, 
erhielt  er  bad  Sommanbo  einer,  }un5(!^ft  in  Ungarn,  bann 
in  i95^men  ftationirten  Diüifion.  1)ie  beiben  nfic^ft  folgen^ 
ben  3a^re  1810  unb  1811  oerliefen  für  SBadmoben  in 
militairift^er  @e)iel^ung  o^ne  irgenb  bemerlen^mertl^e  Sreigniffe, 
mogegen  i^m  )u  ^udgang  bed  Saläre«  1811  burc^  ben  Zoh 
feined  93ater«,  be«  fturfürftlic^  ^annoDerfd^en  t^elbmarfc^aUd 
@r.  ö.  SB.  öertticfelte  Söwiliengefc^äfte  ermu^fen.  —  SWe^r 
noC^  ate   burc^  biefe,    mürbe    er   burc^   ben   SBanbel  ber 


326 

poUHfii^en  Ser^attniffe  tierftimmt,  ber  fii^  inmtttelft  in  Oefter^ 
retc^  DoQjog. 

S)ie  S3ermfi^(ttng  9la))o(eond  mit  einer  Bfterreic^if^tn 
9aiferto(!^ter  l^atte  eine  Slnnfil^erung  an  ^antreii!^  ^erbei^ 
gef&^rt^  gegen  bad  föaUmoben  ftetd  get&oqift  l^atte;  imSo^re 
1812  iDarb  Oefteneic^  fogar  angefonnen,  ein  f)fi(fdcorpd  )n 
fteden,  rotläft»  mit  ben  Srangofen  oerbünbet  gegen  9tu|(anb 
ISmpfen  foQte. 

8Bte  loenig  fic^  ^aOmoben  perfönli^  mit  biefer  bem 
Sfterreic^ifc^en  Sabinet  abgebrungenen  $o(itit  befteunben 
tonnte,  begreift  fid^  lei^t,  xotnn  man  feine  ©eftnnungdtfic^tig^ 
feit,  feinen  ^atrioti^mud  unb  feine  gange  33ergangen^eit  ft4 
tiergegenmärtigt. 

SSon  innerer  Uebergeugnng  getrieben  unb  geioo^nt,  ftetd 
feinen  !Cegen  gegen  ben  Ufurpator  ^lopoleon  )u  }iel^en,  ver- 
folgte er  nunmehr  ben  Spilan,  in  eng(if(!^e  ober  in  ruffifc^e 
Dienfte  einjutreten  unb  tnüp^tt  in  biefer  9lbfti^t  nac!^  beiben 
9{ic^tttngen  Serbinbungen  an. 

'Da  fo((!^e  nic^t  fog(ei(!^  ju  einem  befriebigenben  dx* 
gebniffe  führten,  entfc^log  er  fl^  im  da^re  1812,  im  ftrengften 
Sncognito  eine  9{eife  nac^  (Sngtanb  }u  unternel^men.  ®ein 
93orl^aben  vertraute  er  nur  einer  ein)igen  ^erfon  an,  nnb 
jmar  bem  f^firften  SRetternit^. 

ftonnte  biefer  i^m  baju  anäi  leinerlei  9(utorifation  er- 
t^ei(en,  )umal  aQe  bip(omatif(!^en  Serbinbungen  }toif(^en  ben 
Kabinetten  don  ®t.  3amed  unb  SBien  abgebrochen  xoaxtn,  fo 
verfpraC^  ber  Surft  boc^,  m5g(i(^ft  @orge  }u  tragen,  ba§ 
biefe  Steife  oerH^eimlit^t  unb  in  ^ien  gäuiflc^  ignorirt  mürbe. 

Unter  ber  9ßa9fe  eine9  $)amburger  ftaufmannd  unb 
o^ne  atie  Begleitung  gelangte  SSaQmoben  glfldliC^  nac!^ 
(Snglanb.  3n  Sonbon  aufd  ®efte  aufgenommen,  mürbe  il^m 
don  bem  ^rinjen  9iegenten  fof ort  eine  SlnfteQung  atö  ®enera(« 
lieutenant  in  ber  britifc^en  3(rmee  für  ben  Sali  feiner  Snt^ 
laffung  aud  Bfterreit^ifc^en  iDienften  gugefic^ert,  be^ufd  bereu 
Srmirlung  er  nac^  sißien  jurfidle^rte. 

^ier  fanb  er  in  Solge  ber  oorl^tn  auc^  in  ^eterdburg 
angefnüpften  Serbinbungen  pofltive  Sntr&ge  oor,  in  rufftfc^e 


327 

S)ienfte  überjutreten  unb  ba9  Sommanbo  ber  fo  eben  unter 
Seitung  bed  $)eri099  oon  Otbenburg  in  ber  erften  Formation 
begriffenen  ruffifc^^beutfc^en  Segton  }u  übernel^men.  3n 
ber  SBal^t  unter  ben  beiben  il^m  fo  in  Siudfic^t  gefteUten 
neuen SSirtungdIreifen  l^fitte  er  fc^waulen  tonnen;  bod^  gaben 
bie  bringenben  Sufforberungen  feinet  ©c^mogerd,  bed  3Rinifterd 
t$rei^enn  o.  ®tein,  loelc^er  in  ^eter^burg  meilte,  um  bort 
für  bie  Befreiung  3)eutf(^(anb0  üom  9lapoIeonif(^en  3oc^e 
}u  mirten,  ba^in  ben  Sudfc^Iag,  bag  {BaUmoben  ft(^  ffir  ben 
eintritt  in  rufftfc^e  3)ienfte  entfc^ieb.  Sin  ^mifd^enfaQ  üer^ 
iBgerte  bie  Su^fü^rung  be^  Sntfc^Iuffed.  ®(ei(^  nac^  feiner 
Slttdle^r  nac^  Sßien  mar  in  englifc^en  B^^^ungen  ein  Srtilel 
erfc^ienen,  morin  gemelbet  u^arb:  ber  öfterreic^ifc^e  Selb^ 
marfc^atHieutenant  ©ruf  ffiaUmoben  fei  in  Sonbon  gettefen 
unb  ^abe  bort  ein  patent  ate  engttfc^er  ©eneradteutenant 
erl^alten. 

!3)er  fran}dftf(^e  ^otfc^after  in  SBien  begel^rte  l^ierilber 
fofortigen  Sluffc^lug  unb  ftaifer  Stan},  beut  ju  jener  ^At 
rec^t  fe^r  baran  gelegen  fein  mußte,  fic^  feinem  @(^mieger^ 
fo^ne  yiapoUon  gegenüber  nic^t  }U  comt)romitttren^  mar  über 
bad  i^m  bi^  bal^in  üerfc^wiegene  ^orge^en  SBaQmobend  fo 
aufgebracht,  baß  bie  Sage  bed  Se^teren  fic^  )U  einer  überaus 
frltif(^en  geftattete. 

©elbft  gürft  SKetternic^,  ber  in  biefer  ©ac^e  SSertraute 
SBaQmobend,  ber  üerfproc^en  ^atte,  bie  ftattge^abte  9leife 
nac^  (Snglanb  }u  ignoriren,  nun  aber  nic^t  eingefte^en  burfte, 
ftenntnid  t)on  berfelben  gehabt  ju  ^aben,  befanb  fic^  in  groger 
SSerlegen^eit 

©(^(ieglic^  gelang  e6  bemfelben,  ben  ftaifer  ba^in  ju 
bidt)oniren,  bag  üon  ftrengen  SJ^agregetn  abgefel^en  unb 
SBaömoben,  »el(^er  bereit«  um  feine  Sntlaffung  an^  Bfter- 
reit^ifc^en  Dienften  nacftgefut^t  l^atte,  blefe  ert^cUt  unb  ge* 
ftattct  tourbe,  ffiien  anftanbdto«,  ieboc^  binnen  24  ©tunben, 
ju  üerlaffen. 

anjwift^en  »ar  ba«  3a]^r  1813  ^erangcfommen.  ffiaü* 
moben  begab  fic^  birett  in  ba«  tuffifc^e  ^ai^tquartter  nac^ 


328 

fta(lf4,  tt)o  jtatfer  9(qcQitber  t^n  bcften^  aufnahm,  aud^ 
fogUic^  )um  ruffifc^en  ©eneraltieutenant  ernannte. 

Unter  S3erntittlung  bed  ^annoDerfc^en  SKinifierd,  ©rofen 
t>.  Snünfter  in  Snglanb,  warb  bann  vereinbart,  bag  ZBaQ« 
moben  unter  gleichseitiger  ®e(ei]^ung  mit  bem  (otalen  Stang 
üon  ©eneraUieutenant  in  britif^em  "Dienfte,  fou^o^I  ha% 
Sommanbo  ber  ruffifc^^beutfd^en  Segion,  afö  auc^  ba6  ber 
üerfc^iebenen  S:rut)penabt]^ei(ungen  fibernel^men  foQe,  wlift 
ft(^  eben  unter  ben  ©eneralen  Sjemitfc^ef,  Siettenbom,  ^itn* 
berg  nnb  JBenlenborf  im  nSrbdc^en  "Deutfc^Ianb  an  ber 
unteren  (Stbe  bi(beten  unb  benen  namentlich  auc^  bie  im 
$>ct}ogt^ume  Sauenburg  in  ber  erften  f$ormation  begriffenen 
^annoüerfc^en  STruppent^eile  fic^  anfc^(of[en,  um  fflr  bie  SÖt^ 
freiung  'Deutfc^Ianbd  t)on  ber  frauiSftfc^en  ghremb^errf^aft  }u 
Iäm))fen. 

!£)ie  ®4mierigleiten,  meiere  fic^  SBadmoben  bei  SotU 
jie^ung  ber  i^m  hiermit  )ugefat(enenen  Aufgabe  entgegen« 
fteÖten,  maren  grog.  $)amburg  ^atte  gegen  ben  don  ber 
SBefer  ^er  anrfldenben  fran}öfif(^en  äßarfc^aQ  3)at)ouft  don 
ben  S3erbänbeten  mieber  gerfiumt  werben  mäffen.  3)ana(^ 
Agaren  bie  nSc^ften  Operationen  biefer  unter  ben  Oberbefel^I 
be^  S^efd  ber  gefammten  9iorbarmee,  bed  ftronprinjen  üon 
®(^tt)eben,  gefteQten  iCruppcn  von  SJ^edlenburg  unb  Sauenbnrg 
aud  gegen  Hamburg  unb  bie  Unterelbe  gerichtet. 

3)ie  unter  Saümobend  unmittelbarem  Sefe^I  fte^enben 
ÜTruppen  beftanben  aM  fe^r  heterogenen  Elementen,  }um 
größeren  2^ei(e  au6  neuen,  im  Serlaufe  einiger  SSoc^en  ein^ 
getretenen  Seuten  unter  wenigen  Irieg^erfa^renen  Officieren. 
!Cem  tarn  l^inju,  bag  SSadmoben  üielfac^  Urfac^e  l^atte,  fu^ 
]^infi(^t(i(^  ber  mirtlic^en  9(bfl(^ten  bed  fc^mebifc^en  Stvon* 
prinjen  im  S^ti^A  )u  befinben,  n)iett)o^(  biefer  fic^  perfönlic^ 
i^m  ftetd  geneigt  bejeigte. 

!&änemart  ^atte  fic^  ben  i$raniofen  angefc^Ioffen  unb 
feine  Siruppen  mit  benen  bed  äRarfc^aUd  £)aDouft  Dereinigt. 
3)er  ftronpriu}  bagegen  ^ielt  gefliffentßc^  fein  fc^webif^ed 
9(rmeecorp0  Don  einer  ^etl^eiHgung  am  ftampfe  }urfi(f,  on^ 
geblic^  meit  er  juDor  noc^  eine  S3erft5rlung  ber  9Zorbarmee 


329 

erwartete,  bie  nic^t  fc^on  fogleic^  2u  befc^affen  »ar.  dnbem 
unter  biefen  Umftfinben  für  ®a(lbnoben  bie  tlnmenbung  ber 
^Sc^ften  Sor«*  unb  Umfielt  geboten  war,  tarn  i^m  bie  pliiiMii 
eintretenbe  allgemeine  Unterbrechung  aller  Seiubfeligteiten  fe^r 
)u  ftatten. 

^urc^  ben  Don  «nfang  3uni  bid  SOÜtte  «uguft  1813 
bauemben  affgemeinen  ®offenfktQftanb  gewann  er  bie  3^i^ 
unb  benu^te  fie  baju,  fein  Sort)d  }u  derftSrten  unb  fc^Iag« 
fertiger  )u  machen. 

9lto  bann  nac^  2Bieberau6bru(^  ber  t^einbfeligteiten  ber 
SRarfc^aff  X)a))ouft  bie  OffenfiDe  ergriff  unb  in  ber  under^ 
fennbaren  9lbfi(^t  einer  iBorbemegung  gegen  Berlin  bi«  Aber 
©d^werin  unb  SSidmar  Dorbrang,  gelang  ed  SSaffmoben,  ba9 
93orgel^en  bed  franiSftfti^en  SRarfd^aff«  in  einer  S(Ke^ria^( 
Don  ®efe(^ten  wefentli^  ju  erfc^weren,  wobei  l^m  namentlich 
feine  (SaoaUerie  in  bem  fflr  fie  geeigneten  2:errain  oorjfigttc^e 
X)ienfte  (eiftete.  SdaVb  aber,  nac^  ben  ®iegen  ber  9lorbarmee 
bei  ©rogbeeren,  3)ennewi4  unb  ^aoelberg,  ^ie(t  "Daoouft 
nic^t  ferner  für  rat^fam,  feinen  ®eg  auf  Berlin  fort)ufeten. 
(Er  wanbte  {tc^,  oon  ben  Zxnpptn  SiaOmoben«  oerfolgt  unb 
gefc^wfic^t,  nac^  feinem  9ludgangdpuntte  {urfid  unb  na^m 
feine  frühere  ^ofition  t)inter  bem  ©tecfnifeflu^;  in  ber  i^m 
Wieberum  Sßaffmoben  gegenäberftanb. 

SSon  ^ieraud  unternahm  er  ben  tfi^nen  unb  erfolgreichen 
3ug  auf  ba«  (inle  SIbufer,  beffen  äffe  ®efc^i(^t«f(^reiber  ber 
beutfc^en  f^reil^eitdtriege  rfi^menb  gebenten.  3ubem  er  )ur 
iCSufc^ung  unb  Beobachtung  be9  i$einbed  einen  geringen  2^eil 
feiner  Zxvippm  an  ber  ©tedni^  }urä(Iße^,  flberfc^ritt  er  mit 
feiner  $aut)tmaci^t  am  14.  September  auf  einer  ©c^iffbrfide 
bei  3)8mi^  bie  (S(be,  fiberrafc^te  bie  auf  bem  SRarfci^e  oon 
Hamburg  nac^  SD?agbeburg  begriffene,  ac^t  -bid  neun  taufenb 
äßann  ftarle  franjöfifc^e  £)it)ifion  ^ec^eu;  unb  fc^Iug  unb 
t)erf))rengte  biefelbe  gSuilic^  in  bem  blutigen  ®efec^te  am 
16.  September  bei  ber  ®ö^rbe.  S)er  ®ieg  war  für  bie 
gange  Sage  bed  ftriegdjuftanbed  an  ber  unteren  S(be  oon 
groger  Bebeutung.  i)tm  X)aoouff fc^en  (Sorpd  war  bamit 
lebe  fernere  SSerbinbung  auc^  auf  bem  ßnten  SIbufer  ent}ogen 


330 

unb  in  metterer  f$o(ge  baoon  bie  Befreiung  ber  ^onnoDcrfci^eti 
Sonbedt^etle  }tDif(^en  (Elbe  unb  SBefer  I|erbelgeffi^rt.  !Die 
®(^(Q(^t  bei  Seip)ig  in  bem  folgenben  Wtmatt  Öctober  unb 
bcren  entfc^elbenbe  Srgebntffe  ooQenbeten  bonn  jene  einCeiten« 
ben  (Erfolge. 

9lm  4.  iRoobr.  1813  marb  ed  SßaQmoben  oergSnnt,  an 
ber  ®eite  bed  C^^^^'S^  ^^^  (Sumbertonb,  be9  nac^l^engen 
ftSnigd  Srnft  ^nguft  oon  ^annooer,  melc^er  {ur}e  ^üi 
oor^er  üon  (Snglonb  auf  ba6  f^eftlanb  in  bad  ^au^^tquartier 
ber  Serbfinbeten  geeilt  war,  in  bie  auc^  für  {BaQmoben 
^eimat^Iic^e  ©tabt  ^annoüer  einjuiie^en,  unb  geftaltete  ft4 
biefer  @in}ug  ju  einem  tt)a^ren  jTriumpl^iug.  3n  einem 
offenen,  mit  Blumen  unb  (Suirlanben  rei(i^  betrfinjten  SJagen, 
ber  an  ®te(Ie  ber  abgefpannten  $ferbe  üon  ^firgerarmen 
gejogen  marb,  fu^r  ber  $er)og,  i^m  gur  Stetsten  {BaQmoben, 
inmitten  ber  jiubeinben  ^olldmenge,  burc^  bie  $)anptftragen 
ber  ®tabt  in  ba«  ftBnigOc^e  $a(ai9. 

3nbe6  war  bamit  für  SSaUmoben  ber  B^^nnlt  ber 
9lu^e  teinedmegd  fc^on  gclommen.  dmmer  noc^  mar  Hamburg 
im  Sdtfi%t  ber  f$ran}ofen,  auc^  £)SnemarI  nod^  nic^t  bereit, 
burc^  Abtretung  oon  9lortt)egen  ben  ^rieben  )tt  erlaufen. 
aßarfc^aU  !Cat)ouft  ^atte  ftc^,  bie  ^ofttion  an  ber  ©tedni^ 
üertaffenb,  in  bie  ®tabt  $>amburg  jurfidgejogen,  ba^  )un5(!^ft 
don  bcm  ruffif^en  ©eneral  2Boron}om  blodirt,  gegen  (Snbe 
bed  SD^onatd  3)ecember  aber  t)on  bem  SLrmeecort)^  be«  ®vxtxai% 
®rafen  ^ennigfen  belagert  mürbe.  (Segen  bie  ber  franjöfif^ra 
f)fi(fe  beraubten  S)finen  bemegte  fi(^  nac^  ^olftein  bie  Srmee 
bed  ftronprinien  üon  ®(^meben,  oon  ber  bie  2iruppen  unter 
Sßaffmoben  mieberum  einen  2^ei(  bilbeten.  (E9  galt  bem 
hinter  bem  iCraoeflu^  aufgefteQten  bSntfc^en  Sort)d  unter 
^efel^I  bed  $rin)en  griebric^  üon  Reffen,  feine  93erbinbung 
mit  ber  Siberfeftung  9ienb9burg  abgufc^neiben,  unb  SBaU» 
moben  mar  in  biefer  9(ufgabe  nic^t  ber  Ui^Un  Hnt^eil  )u« 
gefaUen.  3id  über  bie  Siber  gelangt,  ftieg  er,  oon  feiner 
93or]^ut  unter  3)9rnberg  getrennt  unb  oon  ben  )Bgernben 
®(^meben  nic^t  unterftfi^t,  am  10.  £)ecember  unermartet  bei 
bem  3)orfe  ®e]^ftebt  auf  bad  oon  ftiel  ^eran)ie^enbe,  oer« 


331 

einigte  bSnifc^e  Sorf)«,  mit  htm  er  ein  ^artnädiged  ©efed^t 
beftanb,  bad  unter  ben  Dor^anbenen  ungünftigen  UmftSnben 
für  i^n  nic^t  »o^  anberd  a(d  jn  feinem  iRoc^t^ette  audfaßen 
tonnte.  'Den  X)8nen  \oav  bamit  ber  (Sin}ug  in  Stenbdburg 
geöffnet  unb  SßaQmoben  genöt^igt,  flc^  auf  eine  bloge  Sdt^ 
obad^tung  ber  nunmehr  mit  einer  ja^Ireic^en  iBefa^ung  t>tt' 
fernen  i$eftung  )u  befc^rSnten.  3n)tt)ifc^en  n^nrben  fc^on 
wenige  S^age  barauf  mit  ber  bänifc^en  9legierung  f^rieben^ 
unterl^anblungen  eröffnet.  Sinem  n^ieberl^otten  SBaffenftiO^ 
fkanbe  folgte  am  16.  Januar  1814  ber  Srieben6Qbfd^(ug  )u 
ftiel,  melier  anf  biefem  älbfc^nitte  ber  ftriegefc^auplfi^e  ben 
ftSmpfen  ein  (Snbe  machte. 

SBaümoben  manbte  fic^  nunmehr  )urfi<f  auf  bad  (inte 
(Eibufer  in  bod  ^onnooerfc^e,  }ur  Belagerung  t)on  Harburg 
fo  n)ie  iu  einer  erforberlic^en  Steorgonifation  feinet  (S.oxp9. 
f)iermit  noc^  befc^fiftigt,  erhielt  er  ben  Befel^l,  mit  einem 
X^eil  bedfelben  nac^  ben  9Heber(anben  aufjubrec^en,  voo  er 
}u  bem  Sorpd  bed  ^erjogd  t>.  993eimar  ftogen  foQte.  (Sr 
traf  bafelbft  6nbe  3R5r}  1814  ein,  eben  )u  ber  3eit,  ba  ber 
franiSftfc^e  SOtarfc^aU  äßaifon  mit  feinen  and  jufammen^» 
gezogenen  Sefa^ungen  ber  bortigen  feften  $(ä^e  gebilbeten 
2;rttpt)en  ba«  (Sorpd  M  ©enerafö  2:^ie(mann  ^art  bebrängte, 
unb  tonnte  bemfelben  bei  ältoft  eine  »irtfame  Unterp^ung 
leiften.  >) 

SJer  am  31.  aWSrj  1814  erfolgenbe  (ginjug  ber  35er^ 
banbeten  in  $arid  fon^ie  bie  am  11.  älfjril  b.  3.  in  f$ontaine^ 
bleau  erfolgte  unbebingte  abbantnng  9lapo(eond  machten  allen 
»weiteren  triegerifc^en  Qreigniffen  ffir  je^t  ein  (Snbe.  SOSaß^ 
mobeit  ging  nat^  $arid,  wo  bie  ÜRonarc^en  oon  Oefterreic^, 
9lu§(anb  unb  ^reugen  verweilten,  ^ier  war  auc^  über  ba« 
fernere  ©(^idfal  ber  ruffifc^^beutf^en  Segion  eine  dnU 
fc^eibung  ju  treffen.  ®ie  fiel  ba^in  an«^  ba§  bie  Segion 
in  ben  )>reu^if(^en  ^riegdbienft  übernommen  würbe,  in  i$olge 
beffen  nun  auäf  bie  bid^erige  X)opt)elfteQung  SSaUmoben« 

1)  äRitt^etlungen  über  bie  O))erattonen  ht»  Q[or))d  bed  Generals 
ffiallmoben  am  9Kebcr*9?§cin  1814  tjon  einem  feiner  ©eneralflaböoffijiere. 
@otbatenfreunb  SBien  1862. 


332 

ot«  britlfc^en  unb  rufftfc^en  ©enetaUieutenontd  aufhören 
mu^te.  {ßaUmoben  erhielt  bann  Dom  ftaifer  9(Iejranber  bie 
Snfforberung,  m6^  Stuglanb  }u  tommen  unb  bort  febte 
mtlitairifc^e  Saufba^n  )u  verfolgen,  gleic^ieitig  aber  auc^  oom 
$r{n}en  ^Regenten  Don  Snglanb  ba6  anerbieten,  ate  com* 
manbirenber  ©eneral  ber  {e^t  neu  )u  fonnirenben  ^annoDer* 
fc^en  Srmee  wieberum  in  ben  'Dienft  be9  Sanbed  )urfl(f)u« 
treten,  in  meldbem  er  feine  militfirifc^e  Saufba^n  begonnen 
^atte. 

JBeibed  lel^nte  er  jieboc^  ab,  üerßeg  ben  ruffifc^en  ^ienft 
befinitio,  blieb  aber  eng(if(^er  bidt)onib(er  ®enera(Ueutenont, 
afö  folc^ent  i^m  bad  erfte  englifc^e  !Dragoner^9legiment 
—  first  ligth  horses  —  oerliel^en  mürbe,  toie  er  benn  auc^ 
bi«  an  feinen  2:ob  ald  ©eneraHieutenant  in  ben  engftfAen 
Srmee^Siften  aufgeffl^rt  geblieben  ift. 

Pr  ben  SBinter  1814/15  begab  fic^  ffialbnoben  nac^ 
IBien,  mo  ber  Songre^  tagte  unb  bie  leitenben  ^erfSnßc^« 
leiten  Suropad  fiber  beffen  fernere  ®ef(^i(Ie  }u  entfc^eiben 
berufen  toaren. 

3)ie  gan)  Suropa  aufd  yitnt  in  Snfregung  Derfe^enbe 
92a(^ri(!^t  bon  ber  am  1.  aßfir}  1815  erfolgten  SlflcRe^r 
iRat)oIeon9  Don  S(ba  nac^  ^tanttüif,  melc^er  neue  Iriegerifc^e 
Slctionen  in  9ludft(^t  fteßte,  Deranlafite  SBaQmoben,  mieberum 
ftriegdbienfte  )U  fuc^en,  feiner  (Bemol^nl^eit  getreu,  fo  oft  e9 
galt,  92a))oIeon  )u  belämt)fen.  ©eine  perfSnlic^e  ®^mpat^ie 
unb  bie  Sitten  ja^Iretc^er  f^reunbe  beftimmten  il^n,  ftc^  }um 
Sßiebereintritt  in  bie  5ftei;rei(i^if(^e  Srmee  ju  melben,  »a6 
aber  niö^t  fofort  oon  Srfolg  voax,  ba  ftaifer  %xani  grunb* 
ffi^ßc^  iebem  berartigen  ffiiebereintritt  miberftrebte.  (Srft  ate 
Prft  aßetterni(^  fl(^  felbft  baffir  intereffirte,  »urbe  SBaflmoben 
bie  3ßieberanfte(Iung  oom  ftaifer  gem&^rt,  jieboc^  nur  in  ber 
®teQung  aU  ittngfter  i^elbmarfc^aQIieutenant,  woburc^  fein 
9iangoerl^SItnid  fic^  fiberaud  ungänftig  geftaltete,  ba  tt)5^renb 
ber  Jtriegdjal^re  1813  unb  1814  me^r  ate  fec^jig  Generale 
}u  S^Ibmarfc^aUtieutenant«  befdrbert  »orben  waren,  bie  nun 
in  ber  älnciennetät  i^m  oorgingen.  3n}n)if(i^en  erhielt  er 
g(ei(^  mieber  eine  ju  militttrifc^en  älctionen  berufene  S)ü)iflon, 


333 

tt)e(4e  aud  Sfterreic^ifc^en  Zvvipptn  unb  ben  Kontingenten  ber 
freien  ©tobt  )$ranlfurt  unb  einiget  anbeten  beutfc^en  ft(ein> 
ftaaten  gebilbet  mat.  3Rit  biefet  S)ioifion  lam  et  untet  ben 
Dbetbefe^I  M  fttont)tin)en  t).  SSütttembetg,  meieret  Dot 
©tta^butg  ftanb. 

9Zoc4  beoot  bet  ftQn}öfifc^e  ®enetQ(  Viopp  in  bie  eben 
genannte  Seftung  iutüdgebt&ngt  »atb,  beftanb  XBaQmoben 
ein  g(fi(f(i(^ed  ©efec^t  bei  @el}  im  (Slfag,  gelangte  bei  bet 
lutjen  Stauet  bed  S^Ibtugd  oon  1815  übtigend  ju  feinet 
fetneten  eingteifenben  3lction. 

^ac^  Seenbigung  be«  3elb}ugd  wutbe  et  nac^  ^atid 
betufen,  um  bad  Sommanbo  einet  @aoaIIetie<'!Dit)ifton  ju 
übetne^men,  welche  ben  ftaifet  gtau}  bott^in  begleitet  ^atte. 
^iet  üetblieb  et  üom  Snü  bid  jum  Detobet  1815,  gu 
meldet  ^txt  bet  Stüdmatfc^  bet  Situppen  in  bie  ^etmat^ 
etfolgte,  nal^m  bann  einen  ISngeten  Utiaub,  ben  et  in 
^annooet  unb  in  Snglanb  oetbta(^te,  um  namentlich  Samitien«' 
unb  äSetmSgend  tlngetegen^etten  ju  ettebigen. 

3m  3a^t  1816  mit  bem  Sommanbo  einet  in  S3ien 
gatnifonitenben  3)toifion  bettaut,  erl^ielt  SSaUmoben  a(dba(b 
miebet  eine  biplomattfc^e  äßiffion  nac^  föatfc^au,  mo  bet 
ftaifet  9(qcanbet  mit  bet  Otganifatton  bed  neugefc^affenen 
ftönigreic^d  $oIen  befc^äftigt  n)ar.  9$on  bet  Statut  unb  ben 
3ie(en  biefet  äßiffton  nic^t  untertic^tet,  oermag  bet  Setfaffet 
biefet  Sebendnac^tic^ten  nut  }u  betif^ten,  bag  SBaUmoben  dom 
tufftfc^en  ftaifet  befonbet^  gnäbig  aufgenommen  unb  nac^ 
@t(ebigung  bet  betteffenben  ®ef(^5fte  noc^  möglic^ft  lange 
in  S3atf(^au  feftge^alten  »otben  ift. 

9te  balb  l^etnac^  Jtaifet  f^tan}  fic^  }um  4.  WlaU,  unb 
}mat  mit  bet  I5nig(ic^  baietifc^en  $rin}efftn  (Satoline  am 
10.  9tok)bt.  1816  üetmS^tte,  mutbe  »iebetum  SBaümoben 
mit  einet  üetttauHc^en  SOtiffion  nac^  aßünd^en  bettaut,  wie 
benn  fibetl^aupt  t^ütft  SDZettetnic^  il^n  ootjugdmeife  getu  ju 
Sttebigung  üetttauUd^et  81ufttSge  oetmanbte,  füt  bie  neben 
ben  fonftigen  (Sigenfc^aften  fein  ootnel^me«  Sßefen,  feine  aud«> 
gebe^nten  ©ptac^tenntniffe  unb  feine  in  einem  oiel  bemegten 
Seben  etlangte  gto^e  ©emanbt^eit  im  ißetlel^t  mie  mit  ^oc^^ 


334 

geftedten  fo   mit  untergeorbneten  ^erfonen,  i^n   befonber« 
beffi^igtett. 

!Da0  folgenbe  3a^r  1817  berief  SaUmoben  auf^  3ltin 
}u  tnttttairifc^er  Z^Stigteit. 

Sn  yitapü  mar  bi«  }ur  SBoOenbung  ber  Orgontfotion 
ber  nea))o(itQnif(^en  armee  ein  Corpd  üon  10,000  äßann 
öfterrei(^if(!^er  ÜTnippen,  unter  bem  Oberbefehl  bed  ^äb* 
marfc^alUietitenantd  ©rafen  99ugent  oerbfteben.  9ia(!^bem 
biefer  in  nea))o(itQnif(^e  !Dienfte  übergetreten  nar,  tonrbe  ber 
Sefe^t  über  biefe6  (Sorpd  SSaUmoben  übertragen. 

(Er  begab  flc^  bemnac^  im  üßär}  1817  nac^  iRea))eI, 
üern^eilte  bafelbft  jeboc^  nur  bid  }um  Huguft  bedfetben  dal^red, 
ba  er  bie  8fterrei(^if(^en  2:ru^t)en  in  il^re  ^eimat^  iurud- 
führte. 

92a(^bem  er  ^ier  »ieber  feine  XHoifion  in  Sßien  über* 
nommen  ^atte  unb  il^m  üom  ftaifer  f^ranj  im  3a^re  1819 
bad  6.  ftüraffier«9tegiment  üerUe^en  »orben  »ar,  unterbrach 
nur  1820  eine  Snif^on  nac^  $arid,  n)0  er  nac^  erfolgter 
(Srmorbung  be«  ^erjogd  t).  JBerr^  im  92amen  bed  laiferlic^ 
öfterreic^ifd^en  $ofe«  )u  conboliren  beauftragt  war,  feine 
miUtairif^e  X^ätigleit. 

Sn  f$o(ge  ber  im  3a^re  1821  auf  bem  Songre§  )u 
Saibac^  befc^Ioffenen  (Sntfenbung  einer  6fterreic^if(^en  Srmee 
nac^  Sfltaptl  unter  bem  Oberbefehl  bed  ©eneratö  ®rafen 
i$rimont,  erl^ielt  9BaQmoben  ben  äluftrag  }ur  t^ü^rung  einer 
Dlöifion  biefer  ärmee. 

2BS^renb  bie  ^auptmac^t  auf  ber  großen  ©trage  über 
3(oren}  unb  9lom  gegen  iRea))eI  üorrüdte,  mar  tBadmoben 
beauftragt,  mit  feiner  iDiDifton  (Sngd  ber  ftüfte  M  abriati« 
fc^en  Wltnt^  über  dtimini  unb  äincona  gegen  bie  abrufen 
üoriubringen. 

®4on  Slnfangd  äßärj  bei  SRieti  an  ber  ®ren)e  onge* 
(angt  unb  am  7.  Wl&xi  oon  bem  nea))o(ttanif(^en  ®enera( 
"^epe  mit  einem,  t^ei(9  aud  regu(Sren  Ztuppm  t^eitö  au9  uu« 
bidcipßnirten,  infurgirten  Raufen  sufammengemürfelten  ^eere 
angegriffen,  mied  er  biefen  angriff  o^ne  er^eblic^e  S^eriufte 


335 

für  bie  öfterreic^tfc^e  !Ctk)ifion  jurfid.  9(te  bann  bei  Sntro^ 
boco,  tDO  ©enerol  t$nmont  mit  auf  bem  fiampfpla^  erfc^ien, 
bie  neapolitanifc^e  9{ac^^ut  jerfprengt  marb,  »urben  auc^  bie 
einjetnen  SRefte  berfetben  Don  ber  SBaQntobenfc^en  ^ioifion 
bid  oor  ^opm  üerfotgt. 

®(^on  loenige  Siage  barauf,  nac^bem  ciuc^  bad  |$rimont^ 
fc^e  ^aut)tcorpd  oor  bem  befeftigten  Sapua  erfc^ienen  mar, 
ergab  ftc^  bie  ®tabt  unb  am  24.  3Räri  erfolgte  ber  Sin}ng 
ber  öfterreic^ifc^en  9(rmee  in  bie  ®tabt  Sfltapü,  iRun  mürbe 
9Ba((moben  mit  ber  ^efe^ung  oon  @a(erno  unb  eined  !C^eite 
oon  Satabrien  beauftragt;  jieboc^  f4on  m&^renb  er  I|iermit 
no(^  befc^äftigt  mar,  erfolgte  ber  Slbfc^Iug  eined  ^ertraged 
mit  9leape(,  burc^  ben  Defterretc^  [x6^  oerpflic^tete,  auc^  ®ici« 
tten  )u  occupixtn,  um  ben  borttgen  anarc^ifc^en  S^f^^n^en 
ebenfadd  ein  Snbe  }u  bereiten.  £)a0  l^ierju  auderfe^ene 
(Sorpd  oon  10000  SKann  mürbe  9BaQmoben9  Sommanbo 
unterfteüt. 

91m  30.  3Rai  1821  in  yitapd  eingef^ifft,  (anbete  er 
am  1.  duni  in  "ißatermo,  belegte  fofort  auc^  bie  fibrigen 
größeren  <Stäbte  ber  3nfe(  mit  feften  ©arnifonen  unb  bilbete 
baneben  fliegenbe  (Sotonnen,  meiere  bad  Sanb  in  ben  oer«' 
fc^iebenften  Stic^tungen  burc^ftreiften. 

3n  i$oIge  beffen  mürbe  benn  auc^  bie  9tu^e  nirgenbd 
ernftlic^  geftört.  ®pSter  oerfuc^te  }mar  bie  Partei  ber  Sar« 
bonari  noc^  einmal  einen  9(ufftanb  ^erbei)ufäl^ren,  ber  am 
12.  i^ebruar  1822  in  Palermo  mälirenb  einer  gu  S^ren  bed 
©eburt^fefted  bed  ftaiferd  i^ranj  oeranftatteten  ®aIa^93or^ 
fteQung  im  2i^eater  audbrec^en  foQte,  inbeg  gelang  ed  9BaQ^ 
mobeU;  biefen  $utf4  burc^  energifc^e  unb  rechtzeitig  getroffene 
äßa^regeln  o^ne  Stutoergiegen,  unter  fofortiger  33er^aftung 
ader  Stfibeldfü^rer  im  Reime  )u  erftiden. 

iDringenbe  Slüdfic^ten  für  feine  ©efunb^eit  nöt^igten 
äßaamoben  im  Sinter  1823,  um  feine  älbtöfung  oom  Som«' 
manbo  in  ©icUien  unb  gleichzeitig  um  einen  (fingeren  Ur^ 
(aub  nad^iufuc^en,  ber  i^m  fogteic^  gemährt  mürbe.  Sr  6es 
nutzte  8et}teren  }u  einem  Sufent^alt  in  $)annooer,  oertebte 


396 

bann  noc^  einen  Xf^tii  bed  2Binter6  in  ®ien  nnb  I^rte  im 
Srä^oi^^  1S24  nac^  Palermo  }urfl(I. 

auf  feinen  audbrficflic^en  SSunfc^  erl^telt  er  no(^  in 
bemfelben  3a|re  bad  Sommanbo  einer  iCiDtfion  in  SOtaUanb, 
nnb  tt)urbe  1826  9RtUtair^Sommanbant  in  ber  Sombarbei. 
3n  biefer  i^m  befonberd  jufagenben  ©teUung  Derblieb  er 
»ä^renb  einer  längeren  Steige  oon  Sauren. 

910  1830,  nac^  Sudbruc^  ber  franjöftf^en  SuIireDoIution, 
jmei  mobile  öfterreic^ifc^e  Srmee^Sorpd  in  dtalien  gebUbet 
tt)urben,  erhielt  er  neben  bem  Snititair^^Sommanbo  in  SKoi« 
lonb  au(^  bad  Sommonbo  über  ba6  erfte  iener  beiben  Sorpft. 

92o(^  ^eute  miffen  nic^t  aßein  öfterreic^ifc^e  3Kt(itaird,  fon^ 
bem  auc^  nic^t  meniger  fremb^errlic^e  Officiere,  meiere  )u  ben  in 
ben  darren  183%g  in  ber  Sombarbei  abgegoltenen  2:ru))pen^ 
Soncentrationen  ftc^  etnjufinben  pflegten.  Die  3ut)orIommen* 
^eit  nnb  ®aftfreunb(i4{eit  rfll^menb  ju  toben,  mit  tt)e((^er  {te  bei 
biefen  Gelegenheiten  üom  ®enera(  993a(Imoben  ftetd  aufge« 
nommen  morben  finb. 

Zxoii  feinet  oorgerfiiften  9l(terd,  feinet  {Ranges  unb 
feiner  fo  bemegten,  t^atenreic^en  )Bergangen^eit,  gab  fic^  ber^ 
felbe  immer  noc^  einem  regen,  ma^rl^aft  lamerabfd^aftlic^en 
SJerfe^re,  felbft  mit  jüngeren  Officieren  ^in,  in  einer,  i^n 
ftetd  audjeic^nenben  anfpruc^^Iofen  SBeife.  Um  fo  mel^r  no(^ 
^aben  aUe  biejenigen  Officiere  ber  Sfterreic^ifc^en  Slrmee,  xotU 
4en  ^admoben  in  I&tgerer  3^t  ein  mo^Imoüenber,  mit  ber 
SlntoritSt  einer  reichen  ftriegderfal^rung  audgeftatteter  3n« 
ftructor  gemef en  ift,  i^m  eine  banibare  (Srinnerung  bema^rt.  S>ie 
äße^rja^I  t)on  i^nen  nennen  unb  rühmen  ^eute  no(^9labe^I^ 
unb  SSiaUmoben  atö  il^re  erften  unb  beften  Sel^rmeifter. 

@ei  Gelegenheit  ber  ftrönung  be«  ftaiferd  Serbinanb 
1838  {um  ©enerat  ber  (Saoatlerie  ernannt,  machte  ft(^  in 
ben  n&d^ftfolgenben  3al^ren,  mie  bei  jebem  l^öl^er  betagten 
©terblic^en,  fo  auc^  bei  SBaUmoben  bad  ^ebürfnid  größerer 
9iu^e  mel^r  unb  me^r  gettenb,  fo  bag  er  feine  abfielt,  fiäf 
gani  Dom  3)ienfte  iurüdiujie^en,  in  Sßien  oerfc^iebentlic^ 
tunb  gab. 


337 

dnjmifc^en  compitcirten  fic^  befanntlic^  bte  poHtifc^en 
SBer^ältniffe  namentlu^  in  ben  Sfterreic^ifc^en  ^roDtnjen  dta«» 
liend  gerabe  ju  iener  3^it  bergefta(t,  ba^  SBaQmoben  ben 
3ettpuntt  ntc^t  geeignet  erachten  tonnte,  anf  fofortige  S)ienft^ 
entlaffung  unbebingt  }u  befielen.  Dem  trat  ^in}u,  bag  auc^ 
ber  ^elbntarf(^aa  ®raf  Stabe^t^,  glei^foüd  fc^on  ein  a^t«* 
jiger,  feinen  langjährigen  i^reunb  unb  alten  äßaffengefS^rten 
Sadmoben  noc^  an  ben  !Dienft  ju  feffetn  fi(^  fe^r  angelegen 
fein  ße^.  ^attmoben  mürbe  nun  unb  )n)ar  noc^  üor  bem 
flu^bru^  ber  9?et)o(ution  t)on  1848,  unter  (Enthebung  )9om 
gommanbo  bed  erften  3(nnee^Sort)d,  junt  ad  latus  be«  SlRar^ 
fc^aQ^  Stabe^t^  ernannt. 

9ltö  fo((^er  na^m  er  an  bem  öfterreic^ifc^en  3c(b)uge 
Don  1848  in  Italien  noc^  Zf^til  unb  tt^urbe  il^m  namentlich 
bie  Sl^re  ermiefen,  }ur  Begleitung  unb  f^ü^rung  bed  ttS^renb 
biefed  gelbguged  längere  ^üt  bei  ber  9lrmee  oerweilenben 
öfterreic^ifc^en  Si^ronerben,  bed  gegenwärtigen  ftaiferd  i^ronj 
3ofep^,  au^erfe^en  )u  merben. 

^ac^  ber  Siebereinnal^me  üon  äßaitanb  fuc^te  er  iebo^ 
feine«  oorgerüdten  äUter«  u^egen  gau}  entfc^ieben  iim  feine 
*ißenfionirung  nac^,  metc^e  i^m  nunmehr  auc^  in  l^öc^ften 
@naben  ert^eiü  mürbe,  unter  93er(ei^ung  bed  ®ro^Ireu}ed 
be«  8eo))o(borben«  mit  ber  ftriegdbecoration.  i) 

®omit  mar  SBaQmoben  in  ben  ermünfc^ten  9lu]^eftanb 
üerfe^t,  nac^  61  Sauren  actioer  3ßilitärbienfte  mä^renb  eine« 
ber  triegerifc^  bemegteften  unb  benimfirbigften  3^tträume  ber 
neueren  SBeltgefc^ic^te. 

aSom  3a^re  1849  an^ebenb,  im  ffiinter  in  SBien,  im 
@ommer  meiftent^eil«  in  feiner  9$i((a  in  3f4I  lebenb  unb 


1)  ©attmobett  waren  an  ©ccorationen  tJcrJicf|cn:  außer  bcmSÄarie- 
^erefien '  ^eu}e  unb  bem  oben  ermähnten  ©rogtreuge  be9  Seo^olb« 
Orbend:  ber  gropritannifc^e  ^at^-Orben,  bie  rufftf^en  (Bt.  ®eorg^,  @t. 
^nnen«,  ^lejranber  ^^erodfi«  unb  ^labimtr'Orben,  ber  fc^roebifc^e  ^^xotxt* 
Drben,  ber  ^reu6tfdöe  Drben  pour  le  mörite,  ber  ^annoöerf^e  (Suclp^en* 
Drbcn,  biq  ©tcilionifc^en  ®t  ®eorg*  unb  <St.  gcrbinanbö*Orbcn,  unb 
^toar  niedre  biefer  ^elorattonen  in  ^httanten,  fo  wie  ga^Irei^e  Ihiegd« 
benfmüngen  unb  SD^ebaiCen. 

187».  22 


338 

fortoä^renb  noc^  mit  bem  regften  dtiteteffe  aQe,  namentlich 
bie  öftenetc^ifc^e  Wlonaxötit  berä^renben  t)olitif(^en  unb  müu 
toirlfc^en  (Sretgniffe  oerfotgenb,  »urbe  er  t)on  feinen  jo^Ireic^en 
SSete^rern  unb  t$reunben  um  fo  me^r  gefeiert,  cta  et  mit 
feinem  Haren  ©etfte,  feinem  reiben  @(^a|e  oon  (Erfahrungen 
ftet«  eine  miht  unb  Hnfpnn^dloftgfeit  in  alT  feinen  Urtbetlen 
beu^al^rte,  toelc^e  ben  Umgang  mit  bem  l^oc^ftnnigen,  gemütl^« 
liefen  @reife  befonber^  anjie^enb  machten. 

am  20.  Wl&xi  1862  in  mtn,  in  feinem  94.  geben«« 
ja^re,  oerfAieb  er  aud  biefem  8e6en  an  ben  folgen  eine« 
bei  einem  Se^ttritt  im  ^mmtt  erlittenen  JBruc^ed  be«  ^üft* 
gelente.  Seine  9?u^eftStte  foQte  er  in  ber  ©ruft  feiner 
Säter,  in  ber  Kirche  ju  $einbe  flnben,  bem  ®tammft|e  feiner 
f$ami(ie  im  ^ilbedl^eimfc^en. 

S)er  ftönig  oon  ^annooer,  ®eorg  V,  in  befonberer 
e^renber  (Erinnerung  an  bie  Sreigniffe  bed  da^rd  1813,  ge« 
ma^rte  ber  Seiche,  meiere  fc^on  in  Sien  mit  militairifc^en 
&fun,  unter  SA^ntng  be9  ©enerald  ber  Saüaderie,  Surften 
f^rau}  Sic^tenftein ,  )ur  (Eifenba^n  geleitet  mar,  bei  beren 
(Eintreffen  *  in  ^ttbed^eim  bid  )ur  t^amiliengruft  in  ^inbe 
t)on  fReuem  einen  militairifc^en  Sonbult,  beftel^enb  and  einer 
Sdcabron  eben  ber  ^annoüerfc^en  Garde  du  corps^  in  ber 
SBaamoben  im  3a^re  1784  feine  mttitairifc^e  Saufba^n  be« 
gönnen  l^atte,  einem  JBataiQon  dSger  unb  einer  Satterte 
älrtiderie,  bad  ®an}e  unter  bem  (Eommanbo  M  ®enetatt 
©ebfer. 

SSier,  mit  ber  Seid^e  t)on  Süien  eingetroffene  Offiriere 
oon  SBaQmobeu'ftfirafftere,  ber  Stittmeifter  ^Detmering,  Sn» 
^aberd^'Slbjutant,  ber  Oberlieutehant  <9raf  Odmalb  Stid^ 
mandegg,  ein  (9ro§neffe  be«  SJerftorbenen,  unb  bie  Sieutenantd 
(9raf  3o^ann  «ffeburg  unb  (9raf  "Paul  ®a(en  fc^toffen  ft(^ 
an,  ed  folgten  melirere  Sermanbte  unb  anbere  gh^eunbe  M 
3Seremigten;  auc^  eine  9n)a^(  oon  ^nnooerfc^en  ^5^ren 
Dfficieren,  meiere  1813  im  aSaQmobenfc^en  dotp^  gebient 
Ratten,  maren  erfc^ienen/  bem  entfc^Iafenen  frfil^eren  S^ef  bie 
legten  (E^ren  ju  ermeifen.  —  (Ed  mar  ein  langer  3^0/ 
melc^er   am  25.   Wl&vi   1862  auf    bem  93ege  burc^  ba9 


339 

freunbttc^e  '^al  bed  dnnerftefKuffed  ftc^  langfam  nac^  $einbe 
^in  beiDCgte,  auf  ben  eine  ^eOe  unb  milbe  Srfi^Iingdfonne 
^erabfc^ten. 

9lac^  geiftlic^er  Sinfegnung  unb  unter  bem  IDonner  ber 
(S^renfaloen  würbe  bie  irbifc^e  ^üQe  etned  äRonned  in  bie 
®ruft  gefenft,  melc^em  in  feinem  üiel  beioegten,  tl^atenreic^en 
Seben  ftetd  reicher  So^n,  nic^t  an  irbifc^en  @(i^a^en,  toofjjl 
aber  an  Snerlennung  feine«  Sbelmut^d,  feiner  nie  n^anfenben 
iCreue  unb  feiner  f)ingebung  für  SBa^r^eit  unb  9te(^t  Don 
9lQen  )u  2:^eit  genorben  ift,  benen  t»  befc^ieben  geu^efen, 
im  geben  i^m  nfi^er  {u  treten. 


22« 


340 


VI. 

Srtx  ®ef4id)te  be^  Sird)f)iie(^  ®d|rbeii. 

9)on  ^afior  8l|ni  in  (^e^rben. 

^n  bet  B^^^fc^^if^  ^^^  l^iftor.  SSeretn^  für  fRieberfac^fen 
3a^rg.  1862  beftnbet  ftc^  eine  Xbl^anblung  Dom  Srnt^nc^ter 
Stebe(er  über  ba«  ftirc^fpiel  ©e^rbeu,  toelc^e  1863  auii  in 
befonberem  Sbbrud  erfc^ienen  ift.  SSSir  (efen  ^ier  auf 
®.  15  ff.  bie  fc^ä^baren  ^iftorifc^en  ^emerfungen  be9  Serf. 
über  bie  ftirc^e  unb  $fane  ju  (äe^rben,  bie  oon  getreuefter 
^enu^ung  ber  bamatö  jugfinglic^en  arc^ioaltfc^en  OueOen 
Beugnid  geben.  3n}n)ifd^en  ftnb  Sttere  ftirc^enrec^nungen 
unb  ein  Don  bem  Calenbergifd^en  ©eric^töfc^reiber  Sodann 
f^reuben^amer  am  14.  3uti  1595  aufgenommene^,  oom 
©uperintenbenten  Wl.  Süic^m.  S^ulrabc  >)  unterieic^neted  $ro« 
tofoU  über  eine  93erl^anb(ung  bei  ber  dmmiffion  bed  ^farrerd 
$einr.  föeber  unb  M  @a))(and  ®cr^.  3and  (3anu«  ?  a.  a.  O. 
^S.  20.  21)  im  Original  aufgefunben,  unb  e^  ift  baburc^ 
möglich  gemorben,  nac^  genauer  SJergleic^ung  bed  3n^a(td 
mit  ben  gebrudten  queUenmS^igen  SRitt^eilungen  bie  le^teren 
in  ein}e(nen  fünften  gu  üerooQftänbigen. 

mt  Sonfend  bed  3tf4of«  SBUbranb  oon  SKinben  unb 
be«  "ißaroc^ud  Sorcj^arb  (ftrufe?)  ju  ©e^rben  mar  l^iefelbft 
1412  eine  93icarie  botirt  }u  S^ren  ber  %.  Snna  fo  mie  ber 
'J)?Srt^rer  9$ttud  unb  Seoinud.  3)ie  i$unbatoren  maren  bie 
^iefigen  9litter  iC^eobor,  ^otbemin  unb  3uftatiu9  oon  'Süberffen 
unb  ber  ^riefter  Sonr.  aWoIenbinariu«  (üKüIbener?).  (Srfterc 
gaben  2^2  $)ufen  Sanbed  in  ber  i$e(bmarf  @überf[en;  festerer 
jaulte  ba«  ftaufgelb  für  V2  C^ufe,  mürbe  ber  erfte  Sicariud 
unb  ftipußrte,  bag  nac^  feinem  Sobe  fein  O^eim  ^einr. 
$eine  aud  :parbegfen  cor  anberen  }u  präfentiren  n&re.  3)ie 
festeren   Sicarien   follten     jeben    SRontag,  äßittwoc^    unb 

1)  Ueber  fS.  ©d^ulrobe  üergl.  ben  Stuffatj  üon  Sobcmann  tm^o^T^ 
gang  1870,  @.  203  ff.  biefer  äcitfc^rtft. 


i 


341 

t$rettag  eine  9Reffe  lefen  ober  lefen  laffen,  auc^  mit  dnU 
ric^tung  ber  ©ebü^r  baffir  forgen,  ba§  burc^  ben  Pfarrer 
ba^  ®eb8(^tni«  ber  ©tifter  ifi^rlic^  am  }tt)eiten  Za^t  nac^ 
Sto^nlei^nom  *)  mit  93igilien  unb  3ßeffelefett  begangen  würbe. 
3Me  (Srben  ber  ($ttnbatoren  einer  tir^Iic^en  Stiftung  ^oben 
au§er  bem  jus  honorificam  ber  lirc^Iic^en  t^ürbitte  unb 
anberen  9it6^itn  mi^  gemeinen  canonifc^en  ©runbffi^en  ein 
jus  utile,  ben  Slnfpruc^  auf  befc^eibene  ©uftentation  oxA 
©tiftungdmitteln  im  ^aüt  ber  SSerarmuug  c.  25  X.  de 
jure  patronatns.  —  c.  30  Causa  XVI.  qu.  7.  3n  biefem 
Setrac^t  ober  in  bem  ibid.  c.  35  ooraudgefe^ten  ®inne 
nannte  fic^  Sric^  Don  ©fierffen,  ber  (e^te  männliche  33ertreter 
bed  ©efc^lec^td,  oerfc^iebentßd^  felbft  heres  ecclesiae,  arve 
der  kercken  tho  Gerden.  @o  namentlich  auf  bem  9tanbe 
ber  ©lode,  bie  ber  diaiff  1586  gie§en  (ie^.  (SJZit^off  bei 
giebeler  ®.  53.)  ©ein  9iame  fte^t  in  biefer  Snftftrift  »er 
bem  Flamen  be«  ^erm  3firgen  SSuIue^top,  ber  bad  geiftlic^e 
«mt  ^iefelbft  bellcibete  oon  1572—1594.  (grit^  t).  ©üerffen 
ftarb  1608,  feine  ^anbfc^rift  finbet  flc^  unter  ben  no4  t)or' 
^anbenen  jtirc^en^  unb  @(^u(re(^nungen  oon  1596  unb  üon 
1600.  ^ad  Se^n  gemann  fein  ®4mager  grau}  oon  Sieben, 
beffen  Slad^folger  grau)  (Srnft  t)on  SReben  bie  f$ran)burg 
baute  in  bem  ©fiberffer  f$elbe. 

ffienn  f^iebeler  ®.  20  ben  ®eorg  SBuIfdIopf  )um  ä$or« 
gfinger  bed  $)ermann  ©raurod  unb  9{a4fo{ger  feined  SSaterd 
auf  ber  ^rimariatt)farre  mac^t,  fo  }eigt  bad  "ißrotofoQ  üom 
14.  3u(i  1595  genauer  an,  bag  (Sraurod  aQerbingd  bie 
"ißfarre  gehabt  unb  wegen  ber  ^fangrunbftäde  jur  3^^^^ 
ald  er  feinen  S)ienft  nic^t  länger  dermalen  tonnen,  mit 
®.  ffiulfdfopf  fi(^  dergCic^en  ^abe.  ÜDied  mag  1579  ober 
einige  3^^  oor^er  gef^e^en  fein. 

^amaM  mar  aber  ®.  Sßulfdfopf  Kaplan  ald  ^iac^fotger 
feine«  (1572)  oerftorbenen  SBater«  ©artbolb  ffluIf«fopf.   Die 


1)  !2)onnerjlQgna(]^  Trinitati8.!S)erl5.  JuniasiftdieB  Vit!  Martyris, 
ba^er  bie  Obferüait}  ^alb  unb  f^oXb  gu  erflttren,  bie  (Sric^  o.  ^üerffen 
1595  einbegeiigt  in  f.  (Sd^reibett  an  ba«  (Sonftflonum  bei  ^beler 
(g.  17.  Slnm.  1) 


342 

(SQt)(anei  befo^  bie  2V2  C^ufen,  toAi^t  frfi^er  jur  Sicarie 
gegeben  maren;  il^r  Sreal  mürbe  fe^t  auf  ttma  40  SRorgen 
(f))ftter  genaitet  btö  auf  54  SRorgen)  gef^S^t.  Sine  ^oM* 
ftStte  ^atte  ber  9tat^  f.  3-  angemiefen;  ^ier  mar  bann  o^ne 
3tttl^ttn  ber  ®emeinbe>)  t)on  ben  gemefenen  Sat)I8nen 
eine  SBo^nung  anf gebanet;  fie  brannte  )meinta(  bei  43art^oIbt« 
3eiten.  'Da«  Saplaneilanb  mar  }e^ntt)f[i(i^tig,  aber  ber 
®utd^err  oer^fAnbete  ben  S^^^^  f^  ^^  Kapital  Don 
100  f[.  aRflnje  bem  ®.  SSnlf^Io^f  unb  beffen  Srben.  S>e{Tcn 
SBitme  mollte  ba«  oon  i^rem  ©d^miegeroater  gebaute  da* 
t>laneigebättbe  jure  retentionis  inne  beljalten,  bi«  il^r  na«!^ 
ber  ftirtbenorbnnng  ein  SJitmen^aud  ^ergefteüt  fein  mürbe  (1595). 
3)ie  Salenb.  ftir(!benorbnung  ftanb  in  ®eltnng,  feit  ba9 
Sanb  an  $er}og  3uliu9  gefallen  mar  beim  Sbteben  be6 
(at^olifd^en  t)er)og«  düi)  II  (f  1584);  bie  betr.  Sorfc^rift 
mar  burd^  SSerorbnung  be«  t)er)ogd  $)einrid^  3ulin«  t)om 
28.  ®tpt.  15942)  ^x  ba«  Sanb  jmifd^en  'SM^ttt  unb  Seine 
\pttkti  geftbfirft.  Slud^  ber  9lat^  jn  ®e^rben  beruft  flc^  auf 
bie  ftir(!benorbnung,  meldte  ®efe^edtraft  befag,  unb  leugnet, 
bag  ber  unter  ^erjog  Srid^  gefd^Ioffene  Vertrag  jmifc^en  bem 
ifingeren  SBuIfdfopf  unb  bem  $aftor  ©raurodt  berfelben 
t>raj[ubiciren  I5nne.  ®eorg  SBuIfdlo^f  ^at  augenfd^einlic^, 
nad^bem  er  feinem  SBater  1572  in  ber  Saplanei,  bann  ond^ 
bem  ^aftor  ©raurodt  1578  auf  ber  Pfarre  fuccebirte,  factifd^ 
ba«  geiftlid^e  8(mt  allein  l^iefetbft  Dermaftet  bid  an  fein 
Snbe  1594.  (Sr  oerffigte  fiber  ba«  alte  ^farr^aud,  brac^ 
ed  nieber  unb  baute  Don  bem  äßateriat  ein  JBadt^au«  für 
bie  Pfarre.  S)od^  mar  1595  ein  "fjfarr^and  (Sße^me) 
mieberum  Dorl^anben,  morin  23  @tfid!  S)ielen  )u  }5^Ien; 
im  ftird^enregifter^  bad  barfiber  9u9(unft  gab,  ift  gegen^ 
märtig  fo  menig  mie  fonft  etmad  Don  föulf^lopf«  $>anb 
me^r  oorl^anben  bei  ber  Pfarre.    S>agegen  finben  fii)  nod^ 


^)  UngetuB^nfic^';  an  attbmn  Orten  mar  geBrfitt(!6fi(^,  bag  ber  3»' 
^aber  etnen^  bie  ^rt^e  ben  onbem,  bie  (Stnge))farrten  ben  britten  S^eil 
ber  Baulafl  trugen. 

3)  2)ie  3a]^r«a<41  1694  Bei  (Sbl^arbt,  ^(^engefe^e  IL  pp.  463. 
745.  ifl  ^ema4  )u  berichtigen. 


343 

ftird^enrec^nungen  üon  1593  ff.  mit  bem  t)on  ber  $anb  M 
®u|)etintenbcnten  ©d^ultabe  gefd^riebenen  „praesentatnm 
19.  Septbr.  1595.« 

^a6^  ®.  SSulfdIot>f«  Xobe  mürben  $einr.  SBeber  ald 
^faner  unb  ©erl^arb  3and  ald  (Soplan  )u  ©e^rben  tmmittirt. 
gelterer  ftarb  nad^  f^iebeler  ®.  21.  im  3.  1626.  (Etfterer 
—  bcr  ^aftor  $err  ^cinrld^  —  wirb  in  ber  ftird^enrcd^nung 
Don  1597  (1598)  bei  ber  Slufjä^fong  ber  Soften  ber 
(Sinffl^rung  eined  neuen  ftfifterd  nod^  ermähnt;  bie  ftird^en^ 
rec^nung  d.  1600  ift  Don  feinem  92a(!^fo(ger  M.  Manritias 
Gosfiler  pastor  neben  bem  @uperintenbenten  M.  Wichmanns 
Schalrabins,  $)erm  Erich  von  Sfiersen  unb  Hans  Wnlff- 
hagen  unterf  einrieben.  !Cad  SmmifftondprotocoII  D.  14  duli  1595 
enoä^nt  unter  ben  Srben  ber  93orgänger  einen  @o^n  bed 
{)erm.  ©raurod,  ber  ein  ^aäi  an  ber  ^fanfd^eune  frfi^er 
gebaut;  Diel(ei(!^t  benfelben  9li(!^arb  ©raurocf,  ber  eine  $ufe 
^farrlonb  bauete.  ®eorg  QSuIfdIopf  betrieb  ben  9(ferbau 
nebft  S3iel^)U(!^t  in  ber  SBeife,  bo^  feine  Sitme  bequem  20 
Dierf))5nnige  fifuber  3ßift  gegen  bie  ©ebfl^r  Don  6  f  ffir  bad 
Sttber  an  SBeber  abgeben  tonnte.  Sin  $)einri(i^  Sßulf^lopf 
befinbet  [xäi  neben  Sti^arb  ®rauro(f  unter  ben  Sapital^ 
fd^ulbnern  bed  ftir(!^enärard,  ein  ifingerer  dfiisgen  SSuIfdIopf 
legte  50  3a^re  fpäter  ate  SUtarift  unb  fttr(^gef(^tt)omer  bie 
^rc^enreci^nung  ab. 

!Die  ftirc^enre^nung  Dom  3.  1595  ift  nid^  aufgefunben; 
tro^  ber  augerorbentlid^en  ausgaben  bed  3a^re9  blieb  in^ 
jmifii^en,  mie  fid^  aud  ben  oor^anbenen  Sted^nungen  erfe^en 
tSgt,  ba«  :89aarDerm5gen  ber  ftirc^e  bid  jum  3.  1595  im 
Sßac^fen;  ber  Sleft  unb  93orratl^  betrug  nämli^  472  f[.5  f  4  ^ 
D.  a  1694— 498fl.l8f  11>J  D.  3.  1595.  3m  3.  1596 
mürben  größere  ftoften  oerurfad^t  burc^  eine  ^auptreparotur 
ber  ftird^e  unb  be«  2:^urme«,  auc^  in  ber  fttrd^e  befonbere 
@tü4(e  ^ergefteüt  fflr  bie  aiterleute  fo  mie  ffir  bie  (Ehefrauen 
bed  ^aftord  SEBeber  unb  bed  Saplan«.  9lm  4.  3uni  mar 
Sifitation  unb  abnähme  ber  Jtird^enrec^nung,  ,,tt)orbei  ge^ 
mefen  ber  $)err  ©uperintenben«  Don  Stonnebergen,  Sric^  Don 
@uerffen,  ber  @ogreDe  Don  ^ent^e,  Dub  Sfirgermeifter  Dnb 


€tAA 

cTXX 

Äabt  in  ©erben,  »oröber  Dorftert  6  p.  lOf  11  ^.^  3iun 
®di(u§  ein  Sndjug  aud  bem  Slu^gaberegifter  t>on  lö94,  bM 
In  1595  t^ettoeife  ^erüberftreift. 

Item :  7  fr  fein  auff  ein  m^ei(  üort^eret  ifl  ber  .^er  Saperintendens  tum 
9tutmebergen  ünb  ©cr^orbu«  3an«  ju  Serben  getoefen;  ber  Saper- 
intendens ^eit  be^  iiin«  gcfirebigct  t)nb  ift  Don  (Serben  ab  na^inbcn 
gongen  Dnb  bafetbflen  einen  Moneten  oiflteten  motten. 

Item:  15  fr  fein  toerbruncfen  alfe  ^er  Surieit  Suloeg!o^ff  begraben 
tDarbt. 

Item:  1  tl^aler  ©erl^arbo  3an8  gegeben,  ha9  er  e^ftt^e  maitt  be^  t)n«  in 
ben  Sina(^ten  ge))rebigt. 

Item:  S  ß  2  fr  ^aben  bie  $aflom  fo  na  $em  3urnend  SCbftcrben  bad 
Slm^t  bei  bn9  bemaltet  Derbrunfen  in  M  ^flerS  be^aufung. 

Item:  9  f  fein  berbruncfen  alfe  baS  fflrfilid^e  mandatum  megen  ht* 
flettung  ber  $far  ^enberie  angetomen. 

Item:  3  ß  $er  $inri(^  Seber  in  bre^anen  becbrunfen,  e§e  biefeCbe 
bom  bem  (Sagpel  ifl  vociret  würben. 

Item:  3  ß  $er  ^inrid^  Sßeber,  e§e  btefelbe  boctret  mürben,  bnb  bte 
$afloren  fo  bad  l^atbe  3ar  nac^  $eni  turnend  ^{terben  bei  on« 
ge^rebiget,  an  effen  bor^eret  sc. 

Item:  8  ^  6  jfr  fein  bor^crct  atfe  ©er^inrid^  Söeber  feine  ^rob^)rebige 
get^ain  tc 

Item:  9  >r  9  f  fein  bor^ert  dfe  $er  ^inric^  Sßeber  bnb  (^ec^orbud 
3an9  fein  immtttirt  murbenn. 


SBir  erfel^en  au9  ben  oufgefunbenen  !93orIagen,  ba§  ein 
da^rjebenb  nac!^  bent  £obe  bed  $er}ogd  (Sric^,  ber  bie  @e^ 
genreforntation  im  f^ftt^.  Sdenberg  Derfu(!^te,  bie  Sir^en« 
orbnung  unb  bad  Sonfiftorium  in  vigore  ftanb;  bie  S^fitig^^ 
leit  ber  Sird^encomntiff arten  unb  eine  georbnete  SocaI«9$er' 
maltung  be«  Jttrd^enoemtSgend  mürbe  ftc^tbar.  Sdd  ber  9b^ 
nannte  ber  jtird^enrec^nung  mtrtte  ber  ©utd^err  mit;  bie 
ftornta^e  rourbe  «mit  bemittigunge  be^  S^rnoeften  Wundern 
Sric^  t)on  ®ürffen  onb  oorfte^rn  Don  ben  Slterleuten  ge« 
fefeet",  »ad  50  3al^re  ^p&ttx  einfoc^  auf  ©efe^l  beö  5)errn 
@uperintenbenten  gefci^al^.  kluger  bem  ftornjind  ^atte  bie 
ftir^e  \&fjxlii)  t)on  berfc^iebenen  ©t^ulbnern  über  10  f[.  ®e(b^ 
gind  gu  ergeben.  1600  fiel  biefer  ©etrag  auf  4  fl.  14  f  8  ^,  e« 
mürbe  ieboc^  megen  eine«  (Sopitold  t)on  300  3:^a(ern  mit 
ber  „3ungfratt)en   SÄargret  ö.  ©ürffen*    ber  ftirc^e  wegen 


345 

Derl^anbeft.  Die  9le(!^nttng9fü^rung  mar  fe^r  etnfad^,  f(!^(og 
aber  gern  mit  einer  gflnftigen  Silan).  Wlan  mar  gemo^nt, 
in  befc^eibener  9lrt  }u  erübrigen,  menn  aud^  )u  ben  geringen 
ftänbtgen  Sludgaben  oiele  }ufätlige  lamen,  unb  ^Reparaturen 
an  ^farr^  unb  ftflfter^aud  aud  ber  ^rd^enfaffe  beftritten, 
^^^  i^  3^^^^^  baraud  SQmofen  an  f^rembe  gegeben  mürben. 
®tänbige  ^ofttionen  maren  bie  9u6gaben  für  Slbenbma^te^ 
etemente,  ffir  SBac^^  }u  aitarlic^tern,  für  ®(o(fenf(!^ntier 
unb  U^rfett:Cv  au(^4f[.iS^rIi(^  ^in  ben3)i)et  onb  breifig^^ 
ften  Pfennig  Don  ber  ftirc^e"  }u  geben. 

^aä)  50  darren  maren  burc!^  ben  SOjS^rigen  ftrieg  bie 
3^inge  gan}  oeranbert,  unb  f(!^on  1641  beftanb  bad  ganje 
Residuum  bed  burd^  @.  SButfdfopff  unb  $.  SBeber  gefammelten 
unb  gemehrten  Sird^enDermögend  in  unbeja^tten  i$orberungen 
an  ein^eimifc^e  ®c^u(bner  gum  betrage  oon  125  fl.  2  jr. 


346 


VII. 

miHtlltn. 


1.   9n^  efatem  Settfnaltffegifler  btt  9^taht  ®o«Iar 

t^om  Raffte  1381* 

amtgettetlt  Don  ühuoxh  eobemmii. 

!2)iefe^  f^agtnent  (ein  neme«  Ouart«iQ3Iatt)  einer  gletd^geitigen  $er« 
gantent'^anbfd^rift  fanb  id^  aU  Umft^Iag  etned  Reinen  !2)rn(fe«  be« 
17.  Sa^r^unbcrts  in  ber  ^önigfic^en  öffentlichen  8ibßot^ef  jn  $annooer. 
Leiber  ijl  ein  große«  @tfl(t  an«  bem  8(atte  ^eroudgeriffen  unb  bobuct^ 
nod^  ein  j£^eU  ber  ^anbfd^rift  berloren  gegangen. 

[Ai)]iino  Domini  M*GCC"LXXxr  consnles  civitatis  Gos- 
larie  obligati  erant  cenfiam  seu  redditas  hos  singuliB  anniB 
tempo 3)  et  86  . 3)  pedire. 

CensuB  temp^) 

Sophie  filie S)  li  Novi  Op^ 

ns  uj ^) 

Domino  Hilbrando  de  Luttekenrode  j  mr^. 

Ghertnidi  et  Hanne  filiabns  Johannis  Grutzeres  moniaUbna 
in  Woltingherote  ^  mr«  vltima  totnm  optinebit 

Mechildi  filie  Heysonis  Pellels  moniali  Novi  OperiB  j  ferto. 

Johanni  de  Hachem  et  Hilteburgi  vzori  sae  ij  mi^  vltimus 
totum  optinebit 

Riclindi  de  Asseborch  moniali  in  Woltingherote  j  ferto. 

Mechildi  filie  Everhardi  de  Lapidibns  ij  mr«  Hildensemensis 
ponderis  et  valoris. 

[^er  bas  ®tfi(f  bon  7  ^altn  an^geriffen.] 

Bertoldo  Bolen  zij  mr«  in  Embeke  persolvendas. 


i)  Größerer  Snitial  in  rotier  garbe. 

^  $ier  in  golge  bes  oben  enn&^nten  fe§tenben  ©tttde«  eine  9ü(fe 
oon  ttma  7  8ud^ftaben. 

3)  (Sine  ?fi(fe  bon  ettna  9  ^c^fiaBen. 

4)  Censns  temp  in  rotier  ©c^rift.  —  3)er  übrige  2^eil  ber  3«Ie 

5)  @tne  ?fl(fe  bon  etwa  21  ^uc^tiaben. 
^)  Chne  2Mt  Don  etma  17  ^uc^ftoben. 


347 

Belen  yxori  Borchardi  de  Nowen  j  mr« . 

Hermanno  de  Seiverdeshosen  j  mr«. 

Domino  Gonrado  de  VelBtede  ij  mr«. 

Gertrudi  et  Grete  filiabos  Johannis  Domers  |  mr«  vltima 
totum  optinebit 

Mecbildi  filie  Hinrici  de  Moringhe  moniali  Novi  Operis 
I  mr«. 

Hermanno  et  Hinrico  filiis  Hermanni  qaondam  plebani  in 
SeyyerdeBhuBen  j  mr«  vltimus  totum  optinebit. 


2.    3ti>ei  Briefe  tet  9>titt$ett  SRasimUion  SBiU^elm  nttb 
&^tiftian  an  il^te  SRntter,  bie  itntfütfün  ^op^ie* 

amtget^etti  bon  (EbttOill  Oobemoitit. 

3m  iRoüember  1682  gefc^a^  bte  ^erl^etrat^ung  be«  ^annoüerfc^en 
(Stbpxxnittt  ©eorg  ^ubtuig  mit  bcr  $nn}cg  @o^^te  2)orot]^ee  bon  (Seile 
unb  mar  bamit  bie  Sereiittguitg  üon  fSmmtßt^en  !BSnbent  ber  iflngeren 
?inte  bcö  SBelfen^aufcö  Beftegelt  —  @ett  400  Salären  war  bie  iWoc^t 
be0  gttrflenl^Qufe«  jerf^üttert  unb  bad  SBol^t  ber  ?anber  gefc^abtgt  burd^ 
bad  immer  miebet  erneute  $rtn)i^  ber  ^^^eiluugen.  ^^^erjog  (Smfi  Sluguß 
mad^te  bem  ein  (Snbe  unb  erlieg  baS  ^au^gefe^  ber  Primogenitur. 

deinen  jungem  @ö(nen  erfc^ien  biefes  aU  eine  ^Srte,  ein  Unrecht 
gegen  fle.  2>cr  jweitgcborene  @o§n,  griebric^  Äuguft  öcrtteigerte  ent* 
f(^teben  bie  ffnerfennung  jened  gamiftenliatuts^  trat  in  taiferlit^e  S)ienfle 
unb  fiel  im  3a^re  1690  im  Stavxp^t  gegen  bie  dürfen.  Sldbalb  na^m 
ber  britte  @ol^n  (gmfl  «ugufl«,  SWajrimifian  Sit^clm,  bie  @teHung  be« 
öerflorbencn  ©ruber«  jum  Später  ein,  ja  er  ließ  ftd^  biö  ju  einer  ©er« 
fd^mörung  nnb  }um  o^enen  Sufßanbe  gegen  feinen  ©ater  Einreißen.  <S9 
trat  bann  bie  bekannte  itatafbrop^e  mit  SD'^oItfe  ein,  welcher  am  15. 3uti  1692 
Eingerichtet  mürbe;  ber  $rin)  SJ^aiimißan  SSiÜ^elm  »arb  ^n  ©rut^^aufen 
in  fhrenger  9(uffi(Et  gel^alten  unb  erfl  al9  er  urfunDß^  auf  alle  feine  6e« 
^aupteten  fbtfprflc^e  tj^ergit^tet,  auc^  feine  audbrüdfu^e  3ufHmmung  ju 
bem  $rimogeniturgefe^  auSgefteSt  ^atte,  erhielt  er  feine  DblTtge  ^ei^dt 
koieber.  Sine  ©erf ö^nung  mit  bem  ©ater  lam  aber  nie  n^ieber  )u  ©taube. 
(Sx  ging  nac^  SBien  in  ben  ^eg^bienft  M  Saiferd  unb  trat  bort  im 
^fange  be9  Sa^red  1695  )um  lat^olifc^en  ©tauben  Aber. 

3n  n^elc^er  leichtfertigen  Seife  berfelBe  folc^en  S^ec^fel  ber  (Sonfeffion 
cat^d^,  geigt  ber  folgenbe,  bisher  unbeYannte  ©rief  bedfelBen,  tseld^en  er 
t)on  ©ruc^^aufen  au»  am  12.  3uni  1692  m  feine  iDhitter  fc^rieb.  (Sr 
be^au^tet  gmar:  „Senn  ein  3eber  feined  ©laubend  lebe,  toäre  ein  armer 
i^ut^eroner  ebenfo  üiel  mert^  aU  ein  ^at^olif^  erKart  e9  aber  für  leidet 
gefd^e^en  unb  nic^t  fc^mierig,  bag  er  fat^olifc^  urfirbe,  nur  mfiffe  er 
bor^er  miffen,  ob  bad  in  feinem  Sntereffe  fein  unb  er  babet  ^^^rofitiren" 


348 

mürbe.  2)ad  t)on  fetner  äßutter  enuftl^nte  ^oject,  bag  i^m  ba«9t«t^uin 
Osnabrücf  }u  ^ei(  »erben  fbnne,  (ölt  er  ffir  fe^r  „pto^tUAd"  lutb 
»flrbe  er  ju  bem  3^e(fe  o^ne  (^(^nnertglett  fogletc^  bereit  fein,  (at^oßf^ 
)u  toerben;  für  ben  )Beruf  dnee  (Seiflfid^en  ^abe  er  aber  ntelReigung  qt- 
^abt  unb  ber  bloße  9Zome  „^riejler"  fei  i^m  flet«  „obiö«"  gewefen.  — 
^er  i^rief,  ben  i(^  untocränbert  wiebergebe,  (autet: 

Madame. 

Devant  peu  des  jours  le  Gomte  Bemardo  partit  d'ici  avec 
TAbb^  Manro  ponr  Munster.  Je  ne  s^ai  ce  qai  lui  a  Obligo 
d'öcrire,  qae  les  propositions  dn  dit  Gomte  soient  ici  si  pabli- 
qaes;  car  outre  qui  ne  m'a  pas  fait  ancnne,  je  ne  me  Boaviens 
pas  qn^on  aye  jamais  dispute  avec  Ini  de  Lathöranisme  et  si 
ce  n*est  pas  moi-mesme  qn^il  s^ait  ce  quMl  a  vonln,  je  ne  crois, 
qne  personne  le  peut  sgavoir.  ^stant  ici  il  ne  m'a  rien  dit  si 
non  qne  j^allasse  k  Rome  et  me  fasse  catolique  et  que  lePape 
apr^B  feroit  quelqne  chose  ponr  moi.  Mais  cela  est  commencer 
les  cboses  k  travers  et  finir  par  \k,  oit  il  falut  commencer. 
Ponr  me  faire  catolique  cela  est  bientost  fait  et  je  n'y  serois 
pas  trop  difficile  mais  il  faut  auparavant  s^avoir:  pourquoi  et 
par  quelle  raison,  si  j'en  profiteray  beaucoup  et  si  cela  sera  des 
mes  int^r^ts.  Si  chacun  vive  de  sa  foi  je  crois  qu^un  pauvre 
Lutbörien  vaut  tant  qu'nn  catolique.  Sur  ce  sujet  il  m'a  pas 
fait  aucune  proposition.  V.  A.  pourtant  me  fera  la  justice  de 
croire  que  je  me  suis  jamais  moqnö  ni  parlö  ä  personne  sur  ce 
cbapitre.  Le  Gomte  a  commenc^  dire  la  messe  dans  ma  chambre 
en  pr^sence  de  quelques  uns,  cela  peut  estre  qu'il  aye  donne 
quelques  soub^ons.  Ge  que  V.  A.  me  marque  au  sujet  de 
TEv^chä  d'Osnabrück  seroit  fort  bon  et  pour  moi  bien  profi- 
table, ä  cet  regard  je  ne  ferois  aucune  difficult^  de  me  faire 
catolique,  mais  pour  recclösiastique  je  ne  jamais  eu  dlnclina- 
tion  et  le  seul  nom  de  prStre  m'a  toujours  ^st6  odieux. 

Je  demeure  tonte  ma  vie 

Madame 

Brouchausen  le  12.  de  Juin  1692 

vostre  trös  humble  et  trös  ob^issant  servitenr 
Mazimilien  Guillaume.i) 

Suc^  ber  iüngere  9ruber  SJ^opmiftan  SBil^dm«,  ber  ^ring  (Sl^rtfUan, 
benneigerte  Don  ^ang  an  ^artnSdig  ben  (Sib  auf  bad  neue  gamifien* 
flatut^)  unb  bfteb  in  3n)tetrad^t  mit  feinem  IBater.  Suc^  er  trat  in  be« 
^aifers  SHenfle  unb  fäm^fte  ^elbenmüt^ig  in  Ungarn,  am  W^m,  unb  in 

1)  !S)er  ^ring  SD^a^ntiftan  Sil^elm  läm^fte  bann  rü^ndid^fl  in 
Staften,  Ungarn  unb  am  SZI^ein;  f  17.  Sufi  1726. 

2)  «gl.  @.  lU  ff.  biefe«  »anbe«. 


349 


ben  9Heber(onben,  bis  er  am  31.  3ult  1703  hn  Stampft  gegen  btegran« 
gofen  fernen  Xob  in  ben  bellen  ber  2)onan  bei  Ulm  fanb. 

3n  einem  Uebertritt  ivm  tat^ofifd^en  (Glauben  toor  er  aber  ntt^t  fo 
leitet  }u  bewegen,  al9  fein  Dorl^in  genannter  trüber.  ^  bem  nad^« 
folgenben,  bisher  unbefannten  ©riefe  be«felben  on  feine  Tbxtta  erttart  er, 
in  ber  ©egie^ung  gan)  anberer  9[nft(^t  unb  Ueberjeugung  gu  fein,  a(d 
fein  ©ruber  SD^a^ilian  Sil^etm:  niemals  würben  irbifd^e  ©Uter,  felbfl 
^onen  i^n  gegen  feine  Uebergengung  }u  folt^em  @(^rüte  herleiten.  (St 
f  treibt: 

Madame. 

Je  me  suis  ^stonn^  de  voir  par  la  lettre  que  Vostre  A.  EL 
m'a  fait  Thonneur  d*6scrire,  qu'Elle  n'avoit  pas  regeu  de  mes 
nouvelles  depuis  mon  döpart.  Je  n'ay  cependant  qnasy  point 
laissö  passer  de  poste  sans  l'asseurer  de  mes  trös  humbles  re- 
spects.  Je  voys  par  ce  qae  mon  fröre  Maximilien  a  6scrit, 
qn'il  est  tout  k  fait  d^un  autre  sentiment  qae  moy,  parceque 
ce  ne  seroyent  jamais  les  biens  ny  les  conronnes  qui  me  fe- 
royent  catholique,  ä  moins  qne  je  ne  fusse  bien  persnadö  de  faire 
plnstost  mon  salat  en  cette  religion  qu^en  celle  oü  je  snis.  Ce 
n'est  pas  qae  je  ne  croye,  qa'on  peat  aussy  aisement  estre 
saavö  dans  une  reli^on  qu'en  Tautre,  mais  que  j^offenserois 
le  bon  Dien  en  changeant  les  maniöres  de  Padorer  purem ent 
pour  Targent.  V.  A.  E.  ne  s'östonnera  pas  des  mensonges  qu'on 
öscrit  de  mon  fröre,  quand  je  luy  diray,  que  beaucoup  de  gens 
m'ont  demandö,  si  le  changement  de  religion  de  Mr.  TElecteur 
de  Brunsvic  seroit  bientost  döclarö,  parcequ^ils  croyent,  qu'il 
östoit  döjä  catholique,  ce  qui  a  fait  que  je  me  suis  bien  moquö 
d'eux. 

On  continue  tous  les  jours  ä  porter  une  image  par  les  rues 
qu^on  dit  qui  a  pleurö  et  k  laquelle  on  attribue  la  derniöre 
victoire  contre  les  infidöles:  et  quand  la  procession  est  finie, 
on  la  porte  dessus  un  autel  oü  on  fait  beaucoup  de  priores. 
L'Empereur  et  toute  sa  cour  furent  il  y  a  quelque  jours  de 
cette  cörömonie. 

Le  Prince  Ragotzi  est  icy  qui  m^a  priö  de  faire  ses  compli- 
ments  k  V.  A.  II  m'a  dit,  qu'EUe  luy  avoit  fait  autres  fois 
rhonneur  de  röspondre  k  ses  lettres,  et  son  öpouse,  qui  est 
une  Princesse  de  Reinfels,  recommande  aussy. 

U  faut  que  je  finisse,  parceque  la  poste  va  partir.  Je  suis 
tousjours 

12  '  trös  oböissant  serviteur 

Christian. 


350 


3.    fStitfe  int  ®efc^tc^te  btr  S^etio^iu  (Rtvuote, 

geb.  b'dbtettfe. 

SD'Ktget^eilt  t)on  ühuath  Sobemanit. 

8on  ben  ^ter  mttget^eilten,  M^^cr  ungebtucftcn  Briefen  iß  ber  erfh 
Dom  ^ec^oge  So^orni  Sriebric^,  gerichtet  an  (Steonore  b^Otbreufe^  »oiioii 
ba«  dgo^ttnbige  (£oncef)t  be«  ^er^ogs  {td^  in  ber  ^önigßd^en  öffentlii^ai 
^bliot^ef  in  ^onnobcr  befinbet.  !S)cr  ^ef  ifi  unbaticrt,  mv%  aber  ts 
ba9  3a^r  1664  foHen.  Xtx\tibt  geigt  uns,  roie  bamote  aud^  ^erjog 
Sodann  ^ebric^  bon  (Sieonoren«  Steigen  eingenommen  unb  gefeffelt  toat. 
—  3!)cr  $erjog  f(^eibt  on  biefelBe. 

Le  lieu  de  votre  söjonr  doit  estre  an  Heu  de  c^römome, 
car  votre  lettre  en  est  tonte  pleine,  et  si  votre  gayet^  s'eat 
perdue  entre  la  Haye  et  Caasel,  vous  estes  4  plaindre.  Je  ne 
doute  poortant  point,  Mademoiselle,  que  Vous  ne  retroaviez 
votre  belle  humenr,  et  de  la  maniöre  dont  Voas  Vous  estes 
depeinte  dans  la  lettre  que  Vous  avez  öscrite  k  votre  compagne 
au  retour  d'une  promenade  que  Vous  avez  faite,  il  me  semble 
que  Vous  devez  estre  toujours  enjouöe.  Icy  la  joye  n'est  pas 
4  si  bon  march^  et  les  divertissemens  y  sont  assez  rares.  Vous 
y  estes  souhait^e  de  toutes  les  personnes  quiVous  connoissent 
et  de  beaucoup  d^autres  mesme  qui  ne  Vous  oonnoissent  point, 
et  si  Vous  y  östiez  il  y  a  de  Tapparence  que  Ton  y  paaaeia 
d^agr^ables  heures.  Ponr  moy  qui  ne  veux  plus  m'attirer 
d^affairesy  je  n'oserois  dire,  q'il  n'y  en  a  point  qui  le  soohaite 
plus  passionnement  que  moy,  mais  je  ne  puls  me  deffendre  de 
Vous  assurer,  qu'il  Vy  a  point  qui  soit  plus  ä  Vous  que 
k  Madue  d'Olbreuse.  J.  F. 

2)er  folgenbe  drief  t{i  bon  ber^ergogtn  (ft)äteren  finxfttt^)  ©o^i^t^ 
gerichtet  an  i^ren ©d^iDager,  ben ^ergog 3o]^ann ^ebri<j^,  d.d.  10. @qN 
tembcr  1665,  motin  fie  biefem  am  ^d^lug  mttt^eilt,  ba|  bie  b'OIbtenfe 
}u  3butg  ermattet  werbe. 

k  Ösen  le  10.  de  Sept  1665. 
Apres  rhonneur  qu*il  Vous  a  pleu  me  faire  de  me  voir  icy, 
Vous  ne  m'en  pouviez  point  faire  paroistre  de  plus  agröable 
que  celuy  de  souhaiter  de  me  voir  ä  Celle.  Je  m'^stois  bien 
promis  aussi  de  m'en  prövaloir  et  de  Vous  y  rendre  mes  de- 
voirS)  n'eut  ^stö  la  promte  r^olution  que  Mr.  monmariaprise^ 
de  me  renvoyer  &  Iburg  et  de  m^  vouloir  suivre  en  peu  de 
jours,  mais  ce  qui  est  difförö,  n'est  pas  perdn.  J'espöre,  que 
j'auray  l'honneur  de  Vous  faire  la  premiöre  visite  i  Hanovo' 
et  de  Vous  tösmoigner  dans  touttes  les  occasions,  combien  je 
suis  Vostre  trös  humble  servante.    Si  je  verray  ä  ce  soir  ma 


351 

soeur  la  Pr.  Elizabeth,  i)  je  ne  manqaeray  pas  de  Iny  parier 
touchant  les  pourtraits.  L'Olbreuse  viendra  4  Iburg  k 
oe  que  je  crois. 

A  Monsieur  S. 

Monsieur  le  Duo  Jean  Frideric 
de  Bronewic  et  Lüneburg. 

^inju  füge  i(^  nod^  einen  Srief  einer  Siteren  ©t^mefler  ber  Eleonore: 
fbigeftque  b'DIbreufe,  welchen  biefe  im  3a^e  1677,  mo  fie  fi(^  Bei  i^rer 
S^toeßer  gu  (SeQe  auffielt,  an  ben  befannten  SD'Knifier  be9  ^erjog«  3o« 
6ann  griebrft^:  Otto  (Srote  richtete.  —  3n  bem  folgenben  3al^te, 
1678,  ^eirotl^ete  biefe  Sngeliqne  ben  ©rafen  ^einrtc^  V.  t)on  9lta%  nnb 
tt»urben  bie  (S^e|)acten  jwift^en  benfdben  am  15.  Se6r.  1678  3u  (£e0e 
gefc^Ioffen.  —  5^  gebe  ben  )6rief  ^ier  getreu  nad^  bem  Original  nneber, 
o^ne  bie  arge  ^c^reibmeife  nnb  Ort4ogra|)^ie  gu  Snbern. 

A  Cell  le  25  de  jeun  1677. 

en  veritöy  Monsieur,  vous  ne  pourries  metre  dans  de  meil- 
leure  malus  que  les  miene  Teinportante  affaire  dont  11  vous  a 
plu  me  charger,  je  vous  en  n'ay  tirö  a  merveille,  et  de  plus  11 
vous  en  reviendra  deux  portrais,  Madame  la  duchesse  a  ry  de 
la  maniere  don  vous  me  parles  de  Terreur  de  Mr.  Michelein  et 
vous  a  acordö  aveo  joye  le  portrait  que  vous  souhaites  d^elle, 
car  eile  vous  estime  baucoup  et  eile  sera  bleu  aise  que  vous 
ayes  dans  vostre  chambre  quelque  chose  quy  vous  ampesche 
de  Poublier;  la  princesse  vous  a  aussy  acordö  le  sien  de  lameil- 
leure  grasse  du  monde,  de  sorte,  Monsieur,  que  vous  pouves 
hardimant  vous  vanter  de  n'estre  pas  trop  mal  a  cette  cour  et 
d^estre  bien  persnadö,  que  vous  aves  en  moy  une  tres  humble 
servante  fort  aquise,  quy  meritte  bien  que  vous  soyes  toujours 
un  peu  de  ses  amis,  c'est 

Angelique  d^Olbreuse. 


4.    9nf enthalt  bet  i^er^dge  Seorg  fSBüiU^tlm  ttttb  Srnft 

Sfngnfl  sn  Sanebtttg  1667. 

^cett^t  an«  3«0cstann*s  ^aubfc^riftfu^er  Sfinebnrg.  (E^tonif,  ntitgetl^eilt 

t)on  (Ebnacb  8obemann. 

Anno  1667  ging  ^ergog  3o^onn  ^ebrid^  nad^  Senebig  unb(Smfi 
^ugull  nnb  i^eorg  Sit^elm  am  26.  October  auf  6  Wlonatt  nac6  ^Mf 
butg.  !£)er  ^ifc^of  (Smft  Sugufl  tt)0]^nte  für  baare  Sega^lung  in  %tan^ 
$einri(^  bon  SBi^enborf'd  $aufe  am  SRatfte,  ®eorg  SU§eIm  aber  im 
gfirfienl^aufe.    2)ie  SDMfier  nnb  ^ofbebienten  belogen  <SflIfmetfier*  nnb 


1)  ^ringeg  (STifabet^,  feit  1667  ^ebtifftn  gn  $erforb,  bie  gelehrte 
greunbin  bed  Descartes,  f  1680  im  61.  i^eben^ia^re. 


352 

dürger^äufer  gegen  deja^üing.  ^^enborfd  $aud  mar  ba,  mo  je^t 
ba«  @4(og  tj!.  3uin  3^tt)ei:treibe  fftr  bie  beiben  ^roi^en  bed  ^f(3^of9 
errichtete  man  eine  (£ont))agme  üon  80  @fl(fmei{ter«  unb  ^firgerdfö^nen 
t)on  10  bid  14  3a^ren,  bie  bad  Qeine  ©eroe^r  Dom  $ofe  gefiel^en  be* 
famen,  bom  ^tabmad^tmeifter«  Lieutenant  auf  bem  ©tinbtmarfte  e^erciret 
unb  bom  älteflen  ^rinjen  commanbtret  »urben.  @ie  marfc^irten  alle 
Sod^e  3n)eima(  bor  beiben  fürflßc^en  Käufern;  ber  <8tabtroa(^tmei{ier  toar 
neben  bem  älteften  achtjährigen  ^ringen  unb  mit»  i^n  gurec^te;  ber  jüngfte 
mar  gä^nbric^  unb  marb  bo^er  neben  ber  ga^ne  getragen,  fim  <&(^luffe 
belam  [jeber  ^abei)]  einen  {KBernen  iBec^er.  2)ie  (Som^agnie  marb 
beim  ^b)uge  bed  $ofe«  Dom  ^ringen  im  üJ^ärg  orbentlit^  abgebontt. 
(Sinmal  lam  3o^ann  griebrii^  auf  einen  S^ag  §er.  jS)e9  ^ergogd  @eorg 
SBU^elm  frang5ftf(!^e  (Somoebionten  Ratten  ein  ^eater  im  ®acIo))en  ober 
Seon^arb  Xobingd  ^aufe.  (S^tox%  Sßil^elm  gab  auf  bem  grogen  %ani< 
faal  einen  93al  —  mie  es  auf  frangöftft^  genannt  mirb  — ,  ber  fing  an 
um  6  U§r  ^benb«  bei  1000  Lid^tem.  2)er  ^ergog  ®eorg  Sil^elm  mar 
mie  ein  ©panier,  bie  iBifd^öftn  2)  mie  eine  ©(^äferin,  ber  l^anb^ofmeiftec 
$oft  mie  ein  3äger,  ber  Sludreuter  mie  ein  @a(gmeffer  gdleibet  Um 
11  U^r  fpeifete  bie  $errf(!(aft  mit  benen  bom  9[bel  auf  bem  alten  9fat^« 
^aufe,  mo  ber  dfat^  bed  @ommerd  feine  (Sefflon  ^ält.  ^ad^  ber  WloS^i' 
geit  taugten  erft  einige  2:änger  ald  i^dren  ein  hattet  unb  barauf  ging  ber 
fttrflU(^e  Sang  mieber  an  bid  SD^orgend.  S>er  ^ifd^of,  unb  nad^^cr  hts 
ISifd^of«  Premier-MiDi8tre,3)  gab  anä^  data  folc^en  9aL  2)er  Premier- 
MinlBtre  be«  ^ergogd  ©eorg  Sil^elm,  $räftbent  b.  ^Bfilom,  flarb  unb 
marb  mit  bieler  geierlit^feit  Don  beiben  f^ürllen  na<^  @t  iDZi^aelid  ge* 
bracht,  ^ie  ©tragen  mürben  ^od^  mit  meigem  ©anbe  befc^ftttet  unb  bie 
S^x^t  mit  einigen  taufenb  Li(^tem  erleud^tet.  2)ie  ?eid|enprebigt  ^t 
ber  General  -  Superint.  ^Ubebranb;  bie  ^ergoge  berftegen  aber  bor 
bereu  anfange  bie  S^ä^t.  9[m  nSc^flen  Sage  brad^te  man  bie  Sric^e  ouf 
ba9  i^ut  in  SD^ecflenburg. 


5.    @itte  SKa&etabe  $tt  ipattnot^et  am  31«  3atu  1725* 

%a»  einer  ^anbfi^rift  ber  ^gl.  ^ibliot^e!  mitget^eilt  bon  (Eb.  ^obemottli« 

1      I. 

^Project  ber  Masquerade,  be^  ^us-  unb  (Singuged  am  (^f 
bul^rtdtage  @r.  ^önigL  ^ol^eit  be«  ^rin^^en,  mie  ed  bon  3^ro  Sönigl. 
^o^eit  gnäbigft  beliebet  morben: 


1)  ge^lt  in  ber  ^anbft^rift,  ald  (Sonjlectur  ergängt. 
3)  @of)§ie,  (Smft  Sluguftd  ©ema^lin. 
^  ö.  ^^ten. 


353 

1.  Suf  bfm  ^er)u  befHmbten  Sage  t>erfamme(n  ftc^  bie  Dames  iRa(^« 
mittaged  umb  2  Ul^r  mit  il^rer  eigenen  equipage  auf  ber  ^ou 
(^&ffhi  von  Platen  harten  unb  erwarten  alba  bie  ab^otung. 

NB.  (Sine  toad^e  mit  benötigen  Unterofficier  finbet  {l(^  )u  Mont- 
brillant^  rodd^t  fotget,  bag  bie  ^tfc^en  ber  Dames  fogleid^  toieber 
l^ntet  bem  3uben«^(^]^off  nnb  burc^d  @teint^or  inxüd^ 
fahren,  bamit  fte  ber  Cavalcade  im  (Slebert^or  nid^t  entgegen« 
fommen. 

2.  3ut  fetbigen  ^dt  iRac^mittage«  umb  2  Ul^r  berfommeln  fit^  bie 
Ferren  Cavalliers  auf  bem^d^Cog;  felbige  »erben  belieben^  bur(^ 
^ed^te  }u  fu^e  i^e  $ferbe  auf  ben  erßen  ©d^logpla^  bringen  )u 
lagen. 

3.  3mg(ei(i^en',koerben  bie  Ferren  Cavalliers  fo  gütig  fe^n  unb  fc^den 
ein  ober  jmeQ  Ihie^te  gu  $ferbe  umb  f^atb  jme^  U^r  auf  ben 
9Rfi^Ien))Ia4  hinter  bem  ^djjio^t,  bie  ^e^te  masquiret  old  alte 
dauertoeiber^  ober  tQie  es  jiebem  felbft  beliebet;  ed  mirbt  fi(^  alba 
ein  bereiter  finben,  ber  biefelbe  führet  unb  paatto6\t  rangiret 
$iebei  finbet  ftc^  aud^  an  ein  SBagen  mit  ber  ißauermoBique. 

4.  2)er  @talmei^er  mit  3^ro  ^önigt  ^o^eiten  ^anb^ferbe  finbet  ftd^ 
umb  2  U^r  praecise  auff  bem  erften  ©d^togpta^e  be^  ber  Tra- 
banten n)ad^t*@tube^  mie  aut^  ber  $aucfer  unb  Trompeter. 

5.  2)ie  2  Corbeillars,  »urfi  unb  benö^tigte  ßutfc^en  fahren  umb  ^alb 
2  Ul^r  nad^  ber  ^au  ^rSfftn  harten  unb  fe^en  fid^  nad^  i^er 
Orbenung  an  ber  rechten  leiten  Dom  ^an^t,  bie  Corbeillars 
nebft  ber  SBurfi  ftnbt  mit  8  $ferben  bef))annet. 

6.  2)ie  Ferren  Officieres  (ommen  gegen  2  U^r  ^ufammen  in  ht»  $erm 
General  Adjutanten  $aufe,  felbige  gießen  ^etttt  unb  reiten  nad^ 
bereu  numero  jme^  unb  )tt)e^  gufammen. 

7.  !S)ie  Hantbois  üerfammlen  ftc^  aud^  alba  unb  envarten,  bi9  fte 
"^ad^xidfi  Iriegen,  bag  t9  3^it  iß  ^u  marchiren,  fe^en  ft(^  aldban 
auf  bem  erjlen  ®äilo^\a^t  (2tng9  ber  grau  i^Sffin  ^aufe. 

SBcnn  nun  obigermagen  aUt»  an  feinem  obrt  toerfammlet,  fo  fanget 
ber  Sugjug  folgenbermagen  an: 

1.  2)er  ^agen  mit  ber  iBanermusiqne. 

2.  2)er  Bereiter,  ber  bie  tneci^e  führet,  nebft  benen  ^ed^ten  ^aar« 
meige,  tirie  fle  auff  bem  WlfÜfiaCßlai^t  rangiret. 

3.  S)er  etaSmeifler  nebjt  3^ro  tönigl.  <&o^.  $anbt^$ferbe. 

4.  $aucfer  unb  Trompeter. 

5.  2)ie  Ferren  Cavalliers  ixotti  unb  )me^  nac^  ber  nnmero  fo  fle  ge« 
jogen. 

6.  2>te  be^ben  Ferren  ttxrt^e  reiten  oor  3^ro  ^o^eiten. 

7.  3^ro  (o^eiten  ber  ^kin^  nebjt  ber  ^Braut^Bater  unb^fl^er  folgen 
auff  bie  Cavalliers. 

1879.  23 


354 

8.  2)er  btc  Ferren  Officiers  ffi^vet,  t)or  ftd^  ^abenb  bot  ^agen  mit  ben 
Hantbois. 

9.  !S)ie  Herten  Officiers  gtoc^  unb  }toe^  tiaä^  ifycttt  gezogenen  3<ttnln. 

!S)er  Sugsng  gc^et  t>om  ©d^loge  ab  burc^  bie  9^euflabt  über  bie 
Longen  ©tragen  oud  htm  (SleDert^or.  ^te  ^ed^te  rangiren  ftd^,  totxm 
fit  )u  MontbrlllaDt  lotnmen,  bor  bem  Staquette  bon  bcr  ^au  (^rfiffm 
(iarten.  X'xt  Ferren  Cavalliers  marchiren  in  ben  $to^  Dor  bem  ^an^ 
bie  Ferren  Officiers  fe^en  ftt^  )ur  rechten  leiten  Don  bem  staquette 
auger  bem  ©arten. 

SBenn  nun  3^ro  ^o^eiten  angelanget,  fo  tvirb  ftd^  bie  ^aut  nAft 
ißraut  Snutter  in  ben  l^ier^u  befHmbten  Corbeillard  fe^en,  bie  fibrigen 
Dames  placiren  fid^  nat^  ber  gezogenen  numero  be^  fcTbigen,  fo  biel 
$la|}  barm  ^aben,  bie  übrigen  continuiren  nac^  i^ren  gezogenen  Bettuln 
in  bem  gwe^ten  Corbeillard,  Surft  unb  ^tft^en  ftc^  3U  fe^en. 

SSenn  nun  alle  Dames  placiret,  fftnget  ber  <Sin)ug  folgenber^ 
magen  an: 

1.  2)ie  ®auren«mu8ique. 

2.  2)er  bereiter  fo  bie  ^nec^te  führet 

3.  2)te  ^lec^te  paattod\t. 

4.  2)er  ©taümeifler  mit  bem  $anbt«$ferbe. 

5.  $aucfer  unb  Trompeter. 

6.  2)ie  Ferren  Cavalliers  ^aartoeige. 

7.  2)ie  be^ben  Ferren  SSirt^e. 

8.  3^ro  ^önig(.  ^ol^eiten  ber  ^rin^  nebfi  9raut  Satter  unb  gfl^rtr 
jur  @eiten. 

9.  2)er  Corbeillard  bannnen  bie  8raut 

10.  ÜDer  gweite  Corbeillard. 

11.  2)ie  2Burfl  unb  übrige  ^itft^en. 

12.  2)cr  SSagen  mit  ben  Hautbois. 

13.  !£)ie  $enen  Officiers  ^me^  unb  itottf,  il^ren  gü^rer  k  la  tSte. 

!S)er  (Sin)ug  geft^ie^et  burd^«  «Steintl^or  über  bie  Oflerf  äRardt' 
^meling*  (sie!)  unb  iOetn«@trage  naä^  bem  ©erlöge  }u.  @oba(bt  bie 
^ed^te  am  ©li^toge  fommen,  marchiren  fte  gerabe  über«  Sd^Iog  auff 
i^ren  Dorigen  $(a^  be^  ber  Wifjiim;  bie  SBauren«mnsiqne  o^er  fe^et 
fU^  auff  bem  ©c^log^Ia^  be^  bie  ©c^ilbioac^e,  fo  bor  ber  dEon^ele^ 
fielet.  S)ie  Ferren  Cavalliers  ftj^en  fomo^I  auff  a(8  ab  bc^  bem  9ogm 
auff  bem  erßen  @d^Iog))la^e.  2)te  itntä^tt,  fobalb  fie  bero  Ferren 
$ferbe  angenommen,  gießen  bamit  fogleid^  über  ben  9ßü^Icnt>(at  meg, 
bamit  (ein  embarras  auff  bem  ©d^logpla^  entfiele. 

NB.  <S«  werben  bedmcgen  einige  Unterofficiers  auff  bem  ^dfio^ 
plai^t  fe^n,  bie  ^ec^te  in  Orbnung  gu  l^alten  unb  }u  forgen,  bag  jeber 
fogleic^  o^ne  confiision  feine  $ferbe  onnimbt  unb  bamit  fort)ie6et. 

fQ«m  nun  3^ro  üöntgL  ^o^eiten  ber  ^rtn^  ongetommen,  fo  fleiget 
bie  i^raut  nebfl  aüen  Dames  auff  bem  erfle»  ^Iogt>Iatt  bor  bem 


355 


txfim  ißogett  ab.  SHe  Corbeillards,  Surft  unb  jhttfd^en  fahren,  fo« 
bolbt  bie  Dames  auggefHegen,  über  bte  97ia§Ibrfi(fe  mteber  ^tnauß.  ^te 
^aucfer  unb  Trompeter  fe^en  ftc^  unter  ber  Sinben  an  ber  (Santjele^ 
unb  coutinTiiren  )u  blafen,  big  ber  gan^e  train  auff  bem  ^dfiofit  ifi. 

2)ie  Ferren  Gayalliers  ffl^ren  ein  jeber  feine  Dame  nad^  feiner 
nnmero  3^ro  ^ol^eiten  bem  ißrin^en  naci^  in  bte  Comedie,  (droo  fid^ 
alle  Dames  unb  Cayalliers  Don  M  $rin^en  Loge  an  in  felbigen 
rang  fld^  placiren,  bie  Cayalliers  fo  Diel  alg  möglich  ^er  benen 
Dames.  2)ie  übrigen  fe^en  ftc^  in  bad  parterre,  unb  mug,  bebor 
ni(!^  @eine  ^o^eiten  in  ber  Gomedie,  tein  Tttn^äf  —  er  fe^  mer  er 
toolle  —  barin  gelagen  merben. 

!3)ie  Ferren  Ofüciers  rangiren  fid^  auff  t^rem  borigen  ^ta^e  ISng« 
btr  grau  (^raffln  ^an^t,  f^ahm  i^ro  jhted^te  am  (San^ele^-X^ore,  umb 
i^e  ^fi-rbe  anjune^men  unb  aus  bem  2:i^ore  nac^  bem  TUÜfiati^laiit 
»eg  }u  fü^ren^  fle  folgen  al^ban  in  ber  Gomedie  benen  Cayalliers 
m9  Parterre. 

92a4  geenbigter  Comedie  folgen  bie  Dames  unb  Cayalliers  ^^ro 
^o^eiten,  iebed  ^aar  nac^  bero  numero,  in  ben  ^ierju  beftimbten  2^an(« 
@aal.  !2)te  Officiers  fo  ?ufl  ju  tanken  mabquiren  ftc^,  nac^^ero  ge^en 
fie  nadi  Dohmen  $aufe  ^um  egen,  unb  bie  ?uft  §oben  nac^  ber  ^afe( 
)u  tanken,  fommen  gegen  bie  ^dt  mieber. 

!S)ie  {>erren  Sirt^e  n)erben  bad  Uebrige  ordiniren.  ®e.  (S^cellen^ 
ber  ^err  General  yon  Bülow  wirbt  megen  benöt^igter  SBac^en  unb 
patrolles  erfu(!bet  werben,  umb  desordre  bor^ulommen  unb  auff  benen 
©tragen,  mo  bie  Cayalcade  passiret,  $Ia^  )u  mad^en.'' 


II. 

^L  i  s  t  e 
des  Dames  et  Cayalliers  qui  selon  leurs  Nr.  seront  ensembles: 


1.  S.  Alt.  Roy.  Monseignenr  le 
Prinee. 

2.  S.  A.  Monsgr.  le  Prinee  de 
Pmsse. 

3.  Mons.  de  Grote,  le  ^^geheimbte 
Cammerrath.^ 

4.  Mons.  de  Nenbour. 

5.  Mons.  de  Serrier. 

6.  Mons.  le  Comte  de  Dohna. 

7.  Mons.  le  Comte  de  Truehses. 

8.  Mons.  le  Command.  de  Reden. 

9.  Mons.  de  Mahrenholz. 
10.  Mons.  de  Pompetein. 


1.  Mademoiselle  la  Comtesse  de 
Platen. 

2.  Mademoiselle  dllten. 

3.  Madame     la     Comtesse     de 
Platen. 

4.  Madame  de  Wurm. 

5.  Madame  de  Grote,  la  Conseil- 
liöre  priyöe. 

6.  Mad.  Beanyemois. 

7.  Mad.  de  Frichapell. 

8.  Mad.  de  Rehden. 

9.  Mad.  de  Wenthe. 
10.  Mad.  de  Mahrenholz. 

23* 


356 


11.  Mona,  de  Qaerenheim. 

12.  Mons.  de  Schnitze. 

13.  Mons.  de  Campen. 

14.  Mona,  le  Ghambellan  de  Grote. 

15.  MonB.  le  Ghambellan  deBem- 
storff. 

16.  Mons.  de  Schwann. 

17.  Mons.  de  Hans. 

18.  Mons.  de  Albendeill. 

19.  Mons.  le  Chamb.  de  Reden. 

20.  Mons.  de  Bemstorff. 

21.  Mons.  deuten  (de  Minden). 

22.  Mons.dHten(l^Adjatgeneral). 

23.  Mons.  de  Staffhorst 

24.  Mons.  le  Grand  venenr. 

25.  Mons.  de  Oynhausen  le  cadet 

26.  Mons.  de  Malorti. 

27.  Mons.  de  Dehne. 


28.  Mons. 

29.  Mons. 
SO.  Mons. 

31.  Mons. 

32.  Mons. 

33.  Mons. 

34.  Mons. 

35.  Mons. 

36.  Mons. 

37.  Mons. 

38.  Mons. 

39.  Mons. 

40.  Mons. 

41.  Mons. 

42.  Mons. 

43.  Mons. 


de  Bülow  (de  Berlin), 
de  Schwiechelt 
de  Zipelin. 
de  Beanlien. 
de  Steinberg, 
de  Launay. 
de  Wangenheim, 
de  St.  Poll. 
le  Baron  de  Delnitz. 
le  Ghambellan  de  Bülow. 
de  Frichapell. 
de  Grote. 
de  Hardenberg, 
le  Baron  de  Wedell. 
de  Hasbergen, 
de  Oynhausen. 


44.  Mons.  de  Peterswalt. 


11.  Mad.  de  Steinberg. 

12.  Mad.  de  Meltzin. 

13.  Mad.  la  Generale  de  Bülow. 

14.  Mad.  de  Gampen. 

15.  Mad.  de  Goertz. 

16.  Mad.  de  Schütz. 

17.  Mademoiselle  Charl.  de  Beao- 
yemois. 

18.  Mad.     la    Ghambellante    de 
Bülow. 

19.  Mad.  de  Wackerfoarth. 

20.  Mademoiselle  de  Wan^eohein 
la  cadette. 

21.  Mad.  de  Nomy. 

22.  Mademoiselle  de  Wenthe 
Tain^e. 

23.  Mad.  de  Münchhanaen. 

24.  Madem.  de  Frentz. 

25.  Madem.  de  Korrenberg. 

26.  Madem.  de  Beden. 

27.  Madem.  de  Wangenheim 
Tain^e. 

28.  Madem.  de  Mahrenholz. 

29.  Madame  de  Sebish. 

30.  Madem.  de  Bennigsen. 

31.  Madem.  de  Marrettich. 

32.  Madem.  de  Bnsch. 

33.  Madame  de  Einsberg. 

34.  Madame  de  Frentz. 

35.  Madem.  de  Wurm  la  cadette. 

36.  Madem.  de  Jago. 

37.  Madem.  de  Bahr. 

38.  Madame  la  Gomtesse  de  Delitz. 

39.  Madem.  de  Wenthe  la  cadett«. 

40.  Madem.  de  Wurm  Paln^e. 

41.  Madame  de  Haus. 

42.  Madem.  de  Meltzin. 

43.  Madem.  de  Beauvemois  la 
pnis  n^e. 

44.  Madem.     de     Beauvemois 
rainöe.* 


357 


6.    ftti^ttitttdöfeiet  Mitigö  ®eot0  O.  itt  i^amiot^et  1727« 

%vi9  emer  $anbf(^ft  ber  $9ntgL  ^tbliot^el  mitgetl^etft 

»on  (Sbnorb  iBobentaitit. 

TjSpecificatio 
ber  Solennitäten  fo  bc^m  (£rönung9'£age  al^ter  ht  Hannover  werben 

ffirge^en. 

1.  IBon  M  Wtta%t9  umb  12  U^r  an  werben  bteCanonen  mnb  bte 
gan^e  @tabt  abgefeuert,  unb  groar  fo  lange  ald  bie  Gratulations- 
ComplimeDtcn  bauren  werben,  weld^e«  etwa  big  gegen  2  U^r 
fein  möd^te. 

2.  Bu  gleid^er  3^t  wirb  aufm  ^olt^^ST^ardt  ein  gan^  gebratener 
£)(^fe  $retg  gegeben,  mithin  foQ 

3.  auf  ber  £ein«@tra6e  breierle^  SBein  f))ringen,  atö  9to^terSBetn  aud 
einem  !?bwen,  St^etnifd^er  SSßetn  oxA  bem  (Sin^om  unb  Säger  gran^« 
wein  cai9  bem  weigen  $ferbe,  fo  alle  bem  ^oidt  $reig  gegeben  wirb. 

4.  9}a(^  biefer  Solennität  werben  3^ro  ßönigl.  ^o^eit  an  bie  2:affel 
ge^en,  nad^bem  oor^ero  mit  12  Xxompütt  unb  bem  $eer «Ränder 
ba)u  geblafen  unb  gefiaucfet  worben.  (&9  werben  24  @tfi(f  auf 
^ieftger  ?etn<@trage  gefiflan^et  werben,  beren  bel^m  ©efunb^eitd 
Xmdttt  ht»  tbnigd  unb  ber  ^bmgin  iebe^ma^I  12  unb  bek)  bem 
©efunb^eitd  S^rtnden  bed  Sron^^rin^en  6  unb  be^  bem  ©efunb« 
^eitd  £rin(f en  bed  ^rin^en  Williams  unb  ber  ^rin^jeffUmen  jiebe«' 
mal  3  abgefeuert  werben  foSen.  Senn  ber  2tc  ®ang  auf  bie  Staffel 
getragen  wirb,  foQ  Saffd-MuBique  gehalten  werben,  welche  Mr 
Venterini  ezprös  auf  biefe  Solennität  berogeflolt  componiret 
l^at,  bag  Trio  «weife  4  %xompttoc  unb  ber  Ränder  accompag- 
niren  IBnnen. 

5.  ^aäf  aufgehobener  j£afel  wirb  eine  fleine  Comoedie  gef))ielet, 
weld^e  über  1  @tunbe  ni(^t  währen  wirb. 

6.  9lad^  ooQenbeter  Comoedie  wirb  für'm  (Sieber  ^ü^oxt  in  ber 
Contre  scarpe  ein  f(!^5n  ^euerwerd  praesentiret  werben,  welche« 
}u  fe^en,  werben  3^ro  ftönigl.  ^o^eit  fu^  nac^  bem  Weihifd^en 
harten  auf  bem  SaOe  begeben. 

7.  hierauf  werben  3^o  ftönigl.  <@ol^eit  bie  gon^e  @tabt  burc^fabren, 
umb  bie  t^ielen  IlluminationB  in  ^o^en  ^[ugenfd^ein  gu  nehmen, 
totlä^t  berfd^iebene  ^erfo^nen  bor  i^ren^Sufem  werben  mail^en  lagen. 

8.  Senn  btefe€  gefil^r^en,  fo  begeben  fi^  3^ro  $o^eit  wteber  nac^ 
^ofe,  wofetbft  ber  Ball  ben  9[nfang  nimmt  unb  etwa  borerft  big 
10  Ül^r  bauren  wirb,  ba  benn  3(ro  ^önigl.  ^ol^eit  an  Gaffel  gelten, 
weld^e  in  bem  grogen  (Sg«@aaU  aH^er  be^  $ofe  gel^alten  werben 
foC[,  unb  werben  in  biefem  (Sg«@aal  gwo  groge  9lAm» 
Saffetn  fe^n,  att(^  in  benen  be^bcn  9^eben)immem  werben  annoc^ 


368 

fo  t)te(e  Xaffetn  serviret  merben,  ate  berNumeras  berer  ontoefm« 
ben  Cavalliers  unb  Dames  erforbcm  m5(^te. 
9}a(^  oufgel^obener  %af\d  iDtrb  ber  Ball  nnebec  ben  Sttfang  nehmen 
unb  jmar  in  htmdtxtttC'^aoi,  vod6)tc  be^  bergleid^en  Solennttäten  nur 
Qebrau(!^tt  n^trb,  womit  benn  bie  Festivitäten  befd^Iogen  metben,  unb 
foQ  babet  folc^e  Ordre  gegeben  n^erben,  ba|  aOe  honete  ^erfo^nen  }u 
fo((^en  9[nf(^auen  mecben  gelangen  tbnnen.'' 


7.    iSitt  IBtief  be^  bamaM  tto^  nnmünbi^tn,  14iälM9eB 

$et)o0^  QMdl^  (OU)  t^ott  ftalenbcrg  att  feine  SRntter, 

bie  i^er)O0itti9ßittt»e  eiifobetli^. 

anttget^eiU  t9on  Cbttoib  iBobentoitn. 

Sed  i(^  tjoer  ftnbtTulfteni  ge^Srfom  nte^r,  c^,  fibs  tonnb  gutl«  Der« 
mögt  aSetsettt  t^uuor.  ^od^gebome  gurfünn,  freuntßd^e  {^et^tiebe  grato 
Sßutter,  ^  ntagf  e.  g.  nid^tt  bor^oltenn,  ba9  nnrr  alle  in  fom^tt:  gott 
lob:  nod^  frifd^d  t)nnb  gfunbt  fein,  2)ad  bonn  e.  g.  t)u  erfoien  ^bretenn 
mix  fent))tUd^  gerne.  ^er^aHerliebfl^e  ^axü  iDhittev,  i(^  ntagf  e.  g.  mtt 
bergenn,  tote  ba9  i(^  fam^t  äße^nen  freuntTid^enn  (leben  fetter  ^er^og 
(^urgenni):  mit  tjud^tenn:  fd^u  bnnb  ftibelenn  fe^r  notturfftigt  feinn, 
f&nh  bnfer  ^bffmeifler  onnd  ftibelenn  Dmtb  malc^  einn  f)at  bb(!^er  f<j^u 
hü^  bem  f^uffel^t  t)u  ßinbam  beflellett  @o  bitte  id^  e.  g.  t)onn  bnfec 
be^ber  toegenn  gan^j  freuntfu^,  e.  g.  tonUt  mit  bo(^  bad  gelbt  be^i^iger 
bottfd^afft  tjberfenbenn,  ci»  tjor  ii  ^ar  fHbeCenn  xxxxii  grofc^erat  brnib 
t9or  ii  pwc  ^ö(^er  fc^u  i  l^albenn  gulbenn  äl^untje.  ^^entitt  U)51Ie  e.  g< 
onn^  nid^tt  toffenn,  ba9  »uUenn  »tr  totbber  Derf^ulbenn  bnnb  tterbienenn, 
kmnb  beger  bed  e.  g.  eilige  ontMurtt  ^iemit  n^il  i(^  e.  g.  gott  bem  W,» 
med^tigenn  inn  feinemt  fil^u^d  bnnb  fc^irm  beuotenn  ^aben. 

2)atum  am  abent  9bibtee  (29.  9lob.)  lUmo  [15]42. 

(S.  ®.  ge^orfamer  bnnb 
bntl^ect^entger  ®onn  tc. 

$er(og  (Srt(^  sc. 
mann  propria  k. 
9[eu6ere  Suffd^rift  be«  l^tiefe«: 

„^er  ^od^gebomenn  gurfhn  ^awerni  (SKfabe^t, 
gebomn  SD^orglgtofinn  tju  ^ronbenburgl  k, 

^er^oginn  t)u  ^raunf(!^tüeigf  bnnb  Suneburgl  ic. 

9'^einer  Sreuntlid^emt  lieben  %tato  SD'hitter, 

t^n  trer  gnobenn  eigen  (anb  tc," 


1)  <^rg  bon  äJi^edKenbutg,  meldtet  mit  bem  il^  gteid^olterigen  (Sri(4 
lufammen  erlogen  mürbe.    IBgl.  ^abemann,  (Slifabet^  ic. 


S69 


dm  btdl^  nngebrucfter  iOTtef,  mitget^ettt  t^on  i&hntah  Vobmont. 

^ebmiQ,  Sod^ter  bed  $er|o09  ^etnrid^  3urm9  tjon  ^aunfd^iDetg« 
SBolfenbflttel,  am  7.  {{ebruar  1619  t^erma^It  mit  bem  ^trgoge  Ulrtd^ 
tion  Sommern  «Stettin,  l^atte  fid^  an  ben  SBoIfenbttttdf(^en  @e]^.«9tat( 
unb  Statthalter  Sart^olb  t).  9tautenbecg  mit  ber  ^Bttte  gekQonbt,  i^r  bort 
au«  i^rtr  ^etmat^  dti  SRäb^en  gu  tjerfc^affen.  2)iefer  berichtet  balb, 
ein  fold^e«  gefmiben  )u  ^aben,  unb  bie  $er|ogin  $ebtoig  fc^reibt  t^m 
barauf  ben  nad^folgenben  9rief. 

„IBnfem  gunftigen  grug  bnbt  f onberd  allen  toolgeneigten  willen  gm^or. 
^iber  ^er  flabtl^alber,  euer  fnmbtmerbe«  fc^eiben  ^abe  ic^  ben  28.  @e))tember 
voot  entpfangen,  gang  gerne  aug  berofdben  Schreiben  vernommen,  bag  auff 
mein  gnebig  begehr  i^r  mi^r  nad^  ein  iD'^ebttein  ^abt  bmbgel^ort,  ba  ic^  tverbe 
mit  bebi^net  fein  bnbt  mid^  auff  |ie  merbe  burffen  berlaffen.  SBofur  id^ 
mtd^  in  aQen  gnaben  bu  bebanden.  SD'Ht  aUen  gnaben  l^innnbert)mb  tage 
t»  mid^  gnebig  gefallen,  bag  i^r  fie  bei  berfelben  (S.  2,  2)o(^ter  ju  t>tt* 
fud^  geben  ^abt  Seil  fte  nu^n  fo  tjon  ein  mh  gwan^ig  jähren  tft,  ^offe 
id^  bo  nit,  bog  fie  alle  t^erlibt  ifl,  fünft  ivurbe  iäi  fte  nit  tauge  begatten; 
t(^  üereubere  mid^  fo  t)on  l^er^en  t^ngeme.  2)ag  fie  nit  alemode  ift, 
läge  id6  mid^  gefallen;  iäi  ito^t  am^  nit,  fie  wirbt  i^rer  )ufage  nad^* 
lonraien,  bie  fie  eu(^  l^abt  gugefaget,  bnbt  fi(^  l^tnfemer  fKSe  Dub  einge« 
gogen  ^etbt.  9&a9  f e  tjon  i^rem  3^uge  nit  ferbig  ^abt,  lau  fie  mit  an« 
^ero  bringen,  bag  fie  t»  ^ie  lefl  ^ie  (sie!)  t^erf erbigen.  Sitte  wollbt  fie 
auff  auff  (sie!)  ba9  ®rfle  mit  guter  gelegenl^eit  l^ie^er  t)orf(^affen.  SBad 
fie  wirbt  auff  ber  reife  berae^ren,  foS  i^r  l^ie  wiber  erftabtet  werben.  Sie 
foH  fic^  befragen  nad^  meine«  fc^eiberd  ^aufe,  fein  nahmen  l^eiffet  2:ieIIe 
(Sumela.  Sitte,  t^erma^uet  fie  ^arbt  nod^ma^tg  t^nb  bag  fie  ja  berfd^wigen 

id ;  idft  bu  nic^td  ba«  mir ,>)  aber  x6)  mad^  bod^  nit  lein  btaubem i) 

»übt  bag  fte  au(^  üerbrad^fam  bnbt  willig  ift,  nit  t)erbroffen  bnbt  aud^ 
einfage  gerne  annehme.  Ser^etbt  fte  fu^  fo  bnbt  lomet  ber  sufage  nad^, 
bie  fie  em^  gebagn  ^abt,  fol  fie  eine  gnebige  gurftin  an  mir  ^aben  bnbt 
nit  allein  beg  iRa^men  l^aben.  2)u  eud^  ^imibt  in  ben  fd^u^  bnbt  fd^irm 
be«  aUer^od^flen  em^febten,  bin  t^nb  bldbe 

^arbourgf  ben  1.  October  1638.  be«  ^erm  ftabt§atter 

alle  }eit  wollgeneiget 
©ebewig  9.  g.  «.  ö.  ?.^ 

Sleugere  9luff(!^rift  be«  «riefe«: 

„^em  Sefienn,  Snferm  lieben  getrewenn  Sartl^olbt 
üon  9{autenbergl,  gurflli(^enn  Sraunfd^w. « !?une« 
burgifd^en  ©e^eimbtem  ^atff  bubt  Stabt^altem.'' 

1)  $ier  ift  ein  Stfidt  t)om  Sriefe  abgeriffen. 


1 

360 


amplISAiiiil  seiiAtus  elwltatis  IiUiieliupi;eiisis 
all  anii«  lAOS  usque  IMM. 

9Rttget^etIt  bon  &nttth  Sobtmoxn. 

1476.  GonclaB.-Senatas:  26om  @ilber)ettge,  tvod  bcmltol^  ge« 
geben  rovch,  foQ  nid^td  berfc^enltt  ober  berttugert  werben,  anger  in  b« 
grbgeflen  9^t^! 


^iimitbtiieQigfte  92a(|ri(|t 


übte  hm 


t)tß0ttfd)tn  IDerein 


für 


flitbttfaMtn^ 


^iomta,  1879. 

9ofbu(^bruderei  ber  ®tlx.  9ftne(te. 


^ie  geehrten  aßbglieber  bed  ^iftorif(^n  S3erelnd  toerben 
bringenb  gebeten; 

1)  ben  ©(^a^meifter  ht»  SBeretnd,  ^errn  ^c^^finbler 
yto^m&^Ux  ^tefelbft,  Setnfh:.32,  Don  einem  etmaigen 
SBe(^feI  be9  9Bo§norte9  ober  einer  S3erfinberimg  be« 
Xitel«  in  ftenntnig  jn  fe^en,  nnb 

2)  )ur  SBerminberung  ber  ^orto^Sndgaben 
binnen  14  Sagen  na(^  Smpfang  biefed  9e« 
ri(^t«  i^ren  3a^re«^9eitrag  {JC 4c,50)  bnr^ 
$oftann)eifttng  an  ben  ^(^a^meifter  berief« 
tigen  )u  n)o((en;  na(^  S$er(auf  biefer  3^i^ 
»erben  fonft  bie  JBeitrfige  burc^  $oftDorf4|u6 
eingebogen. 


^u^fMe^  ht&  ^iflonf(^en  $erein^  für  mthtx- 
fatalen  tti^er  m  3a^r  1878, 

erflattet  non  )em  Stctttäx  hta  9mm. 

^annoüer,  ben  20.  October  1879. 


L  aRatdIel  nnb  (Sunnit  m  fSminS. 

Söti  Hi\ä)hx%  be«  legten  (40.)  3a^re«beri(^te«  }S^(te 
ber  SSerein  336  orbentlii^e  äRttglieber.  (Srfreua(^er  Sßdfe 
^at  rine  t^erme^rte  aSereindt^ätigleit  bie  3a^I  auf  386  et^S^t. 
70  neue  äßitgHeber  tDurben  geioonnen,  toS^renb  ber  SSereln 
20  aßitgtteber  burc^  Xob  unb  austritt  Derlor.  S)er  gefi^fiftö* 
ffi^renbe  Sudft^ug,  mUftv  üe^t  aud  18  in  ^annooer  unb 
10  auger^alb  ^annooer  »o^nenben  Sy^itgliebern  befielet,  oerlor 
hntä)  ben  Zoi  ein  (angiffi^riged  SDtitgHeb,  ben  Sanbbroften 
a.  35.  9lieper. 

äßttgte  e9  int  legten  dal^redberic^t  betlagt  merben,  ba| 
ber  SSerein  in  feinem  Seftreben,  bem  ^iftorif(^  S>enti9firbigen 
na(^}nforf(^en^  ed  gn  fommeln,  }u  märbigen  unb  ber  ^aiimü 
}tt  bleibenbem  ©eb&c^tnid  ju  bemal^ren,  ni(^t  oon  aßen  ®eiten 
bie  oerbiente  Unterftfi^ung  flnbe,  fo  l^at  bad  le^te  da^t  gelehrt, 
bag  burc^  eine  grSgere  SRegfantteit  unb  er^B^te  2:ptigfeit  ber 
Serein  dntereffe  tirotdi  unb  (Sntgegenlontmen  flnbet. 

S)ttr(^  einen  ^inmetö  ouf  bie  Si^ätigleit  unb  Sebeutung 
bed  SSerein^  in  ben  Sota(6(Sttem  ber  benachbarten  ®t&bte 
unb  bur(^  bie  erfolgreiche,  Dor  }tt)ei  3al^ren  eingeführte  Sin^ 
ric^tung  ber  ^iftorif(^en  9benbe  marb  mannigfache  Anregung 

1* 


I 


geboten.     9(n  ben  fieben  l^iftorif(^en  9(benben  bed  Sßiitter^ 
^atbjla^red  lS^^/79  f^nb  folgenbe  SBorträge  gegolten: 

1 )  ^err  ®^mnafiane^rer  Dr.  jt  8  (^  e  r :  Sud  ben  aRcmoiren 
ber  Aurffirftin  ®op]^ie  Don  ^annoDer. 

2)  ^err  Dr.  ^  oft  mann  aud  (SeQc:  ^nx  SBorgefc^it^te 
be«  ßifen«. 

3)  $err  Senator  (Sulemann:  a.  Ueber  ben  ^ht^en  ber 
Iunftgen)erb(i(!^en  SHtert^flmer ;  b.  Ueberfic^t  ber  ®^ 
fc^id^te  ber  !Dent^  unb  ®(!^autnün}en. 

4)  $)err  ftSnigl.  {Rat^  nnb  ^tbliot^efar  Sobemann: 
Ueber  ben  ^remierminifter  ®er(a(^  9(boIf  oon  3Jl&näi* 
l^anfen. 

5)  $)err  ©tubienrat^  SWällcr:  Ueber  bie  ©(^ßeuionn* 
fc^en  t$unbe. 

6)  $err  «rtl^tofecretär  Dr.  Döbner:  Die  $Ube«^etmer 
®tift«fel^be. 

7)  $err  ©^mnaPatle^rer  Dr.  ftö(^er:  Ueber  ben  ®i* 
muttanftreit  )»if(^en  Soroe^  nnb  ^Sjrter. 

S[u§erbem  Dereintgte  ber  in  ben  g(fin}enb  reftaurirten 
9l5umen  be9  alten  Stat^^aufed  abgehaltene  (e^te  J^iftorifcfee 
Sbenb  oiele  SRitglieber  ju  ben  intereffanten  SSortrfigen  ber 
Ferren  Sauratb  ^CL\t  nnb  Sanbf^nbicud  dugler  über  ben 
®au  nnb  bie  ©efc^id^te  bed  atten  9iatl^l^aufe9  unb  }u  einem 
froren  gemeinfamen  äRa^Ie  im  9tatl^d«SBeinIeIIer. 

Sm  17.  September  biefed  3a^red  begann  ber  Serein 
auf'9  ^eue  feine  3:^5tigleit  }um  erften  9Ra(e  feit  feinem 
^efte^en  mit  einer  3a^redt)erfamm(nng  auger^alb  ber  ®tabt 
^annoDer.  $)auptf5(^(i(^  bad  JBemfi^en,  eine  innigere  Sät* 
Stellung  jmifd^en  ben  Snitgliebern  oon  ^annooer  unb  ben 
audkofirtigen  ^erbeijufü^ren,  bann  auc^  bad  ^eftreben,  bie 
reicheren  9RitteI,  meiere  $)annoDer  bietet,  jur  ^Belebung  bed 
^iftorifc^en  ©inned  in  ben  Heineren  ©t&bten  unferer  ^rooin} 
nu^bar  }u  machen,  l^atten  bem  gef(^&ftdfü^renben  3[u^f(!^tt{fe 
be^  SSereind  ben  ©ebanlen  na^e  gelegt,  nad^  9(rt  ber  größeren 
l^iftorifc^en  SSereine  fi^nlic^er  Sirt  SBanberoerfammlungen  ein« 
}uri(^ten.  Pr  biefed  3a^r  fiel  bie  Sßal^I  auf  ^ame(n. 
Xro^  ber  bereite  oorgerfidten  do^re^seit  unb  bed  frühen 


9Rorgen}uged  fonb  fic^  eine  gcnügenbe  3[n}al^(  Don  Zf^tlU 
ne^mern  jufammen.  9uf  betn  ^a^nl^ofe  in  {)ameln  fanb 
iunfid^ft  bie  ^egrü^nng  ber  ®&\it  and  ^annooer  ftatt,  }tt 
beten  S^ren  bie  @tabt  geflaggt  ^otte,  bann  erfolgte  unter 
f$fi^rung  be«  ^errn  ^ürgermeifter«  {^urfeig,  beffen  3:i^fitig^ 
leit  ffir  ba9  3uf^<t>^^^t^^^^  ^^  93erfamm(ung  bie  größte 
änertennung  oerbient,  bie  Sefic^tigung  ber  benttofirbigften 
®aubenhn&(er  ber  ®tabt,  be9  Siattenffinger^  be9  $)0(^}eitd^ 
^aufed  —  beibe  int  ®tUe  ber  Stenaiffance  and  bent  anfange 
be^  17.  dal^r^unbertd  —  einiger  l^eroorragenber  $oI}bauten 
unb  enblic^  ber  äßttnfterlird^e.  9la(^  eingenommenem  g[rfi^^ 
ftttd  begab  man  fic^  nac^  ber  fci^ön  gef^müdten  9uta  bed 
(S^mnafiumd,  mo  f)err  Oberlehrer  Dr.  S)Brried  and  ^ametn 
ben  ^auptDortrag  Aber  bie  {Rattenf&ngerfage  ^iett.  !Der 
mit  großem  dntereffe  unb  Seifall  entgegengenommene  9Sortrag 
mirb  bemnSc^ft  abgebrudt  merben. 

Darauf  ergriff  ber  SSereinöfecretär,  Dr.  ft.  SB.  aWe^er, 
ba^  9$ort  unb  gab  einige  !Daten  jur  ®ef(^i(^te  bed  l^iftorifc^en 
SSereind  unb  feiner  IBemfl^ungen  um  bie  ©efd^ic^te  ^ametnd. 
9Idbann  legte  Sirc^ioratl^  3anide  einige  ber  SIteften  Urlunben 
be9  Sonifadudftifted  in  f)ameln  oor,  fowie  eined  SSerjeit^^ 
niffe«  ber  ®ttter  be«  ®tifted  unb  eined  Obituariumd  aud 
bem  14.  dal^rl^unbert.  S)ie  5(tefte  erl^altene  Urfunbe  ift  oom 
da^re  1209.  ffiir  erfe^en  and  i^r,  ba|  bad  ®tift  in  W^ 
^fingigleit  oon  t$ulba  ftanb,  bat  bie  ftirc^e  in  $)ameln  hnxä) 
^euer  oemid^tet  ift  unb  ade  il^re  früheren  Privilegien  oer^ 
(oren  l^at.  dn  Ermangelung  filterer  eigener  !Documente 
finb  mir  bal^er  auf  bie  Don  Bulba  für  bie  frttl^ere  ©efc^ic^te 
Don  $>ameln  angemiefen,  unb  au9  biefen  ge^t  un}n)eife(l^aft 
^eroor^  ba^  bie  ©rflnbung  bed  Sonifaciu^ftifted  in  ben  Anfang 
bed  9.  3al^rl^unbert9  unter  bie  {Regierung  bed  St.  Submig  be9 
frommen  ffillt. 

Ueber  bad  Sonifaciudftift  felbft  entl^SU  bad  Src^io  im 
®an}en  701  ®tfid,  )»om  dal^re  1209  beginnenb;  auf  bad 
13. 3fa^rl^unbert  tommen  58,  auf  ba«  14.  160,  auf  bad  15. 
300,  ber  5Reft  öert^eilt  fic^  auf  bae  16.— 18.  Sa^r^unbert. 
Süperbem  birgt  bad  Strc^iD  eine  fe^r  groge  3^^I  SDttenftflde 


)ur  ©efc^i^te  $)(mtdn9,  bie  {1(|  tl^eUd  auf  bie  93erfaffiiitg9< 
unb  9te(4töDerl^fi(tniffe  ber  ®tabt  bejie^m,  t^eild  auf  ©treitig- 
feiten  mit  ber  Sanbed^errf(^oft,  ben  umliegenben  £>rtf(^aften  nnb 
abliefen  Familien,  «nbere  aitenftfide  betreffen  bie  ©c^iff^ 
fa^tt,  bie  ©(^idfale  ^omeln«  im  SOjfi^rigen  ftrieg,  bie  (&a* 
mmtberung  ber  fran}6fif(!^en  SRöfngiid  am  Snbe  bed  17. 3a^r- 
l^nnbertd  unb  i^re  92ieber(affttng  in  $)ametn.  ®erabe  über 
ben  (enteren  $unft  finb  bie  9(Iten  fe^r  ga^Ireii^.  —  9(u(^  in 
anberen  Urfunben^  unb  9Itenabtl^eilungen  finben  ft(^  noii 
mancherlei  mel^r  ober  n)eniger  »ert^DoQe  9la(^ri(^ten  jur 
©efc^id^te  ^amelnd. 

Sugerbem  beft^t  bad  SCrc^io  no(|  eine  bem  17.  da^r« 
l^unbert  ange^renbe  (bereite  mel^rfa^  gebmdte)  ^anbf(!^rtft 
ber  Sl^ronil  bed  JSonifaciudftifte«  Don  dol^ann  t)on  $S^(be. 

^adi  biefen  äRittl^eilungen  legten  ©enator  Sulemann 
unb  Siatl^  ^obemann  Sbbilbungen  oud  bem  9Belfenf(!^ate 
unb  eine  JlniO^I  filterer  ^Ifine  unb  3^4nungen  bon  ^omebi 
oor,  meiere  bad  leb^aftefte  dntereffe  ber  »o^I  gegen  150  ^^ 
fönen  }8I^Ienben  Serfammtung  erregten. 

3)amit  ^atte  ber  »iffenfc^aftlid^e  S^eil  ber  SBerfommlnng 
fein  (Snbe  erreid^t.  SBfi^renb  bed  gemeinfamen  froren  äßal^Ied 
mürben  fttr  ben  herein  29  neue  SDtitglieber  gen)onnen,  unb 
bie  S^antbarleit  ber  ®fifte  fflr  bie  ®aftfreunbf(^aft  ber  @tabt 
$)ameln  fingerte  fi^  iu  manchem  2^rinlfpm(^.  SRit  bem 
^eu)uttfein,  Slnregung  empfangen  unb  gegeben  }u  l^aben, 
f(^ieb  man  in  $)offnung  balbigen  SBieberfel^ene  oon  ben  alten 
unb  neu  gen)onnenen  äßitgliebern  unb  greunben. 

!Der  Srfolg  biefer  da^re^oerfammlung  ift  ein  ®pom  )u 
meiterem  SBirlen. 

!Die  Beamten  bed  ä^ereind  ftnb  biefetben  geblieben : 

1)  "^rfifibent:  Sanbbroft  a.  !£).  9raun,  unb  aü  (Stett- 
Vertreter:  Sanbfc^aftdratl^  D.  SDtfind^^aufen. 

2)  ©ecretär:  Oberlehrer  Dr.  ft.  SB.  aWe^er. 

3)  «ibliot^elar:   ©^mnafiatte^rer  Dr.  ftöc^er. 

4)  gonferuator:   ©tubtenrat^  Dr.  SWütter. 

5)  Stri^ioar:  Smtdgeric^tdrat^  i^iebeler. 

6)  ®(^at;meifter:   ^ud^^finbler  SRo^mfigler. 


^ie  S^l  ber  corref))onbietenben  SSereine  unb 
dnftitute  ^at  fi(^  um  2  DetgrB|ett  unb  betrSgt  gegen^ 
toSrtig  124.  ^eu  J^insugelommen  finb  ber  Dberl^efflfc^e 
SJerein  ffir  Soldgefc^ic^te  in  @iegen  unb  ber  SJerein  ffir  bie 
®ef(^i(^te  ber  ®tabt  9lfirnberg. 

Sin  fpeciflcierted  SJerjetc^nig  ber  gegenloSrtigen  93ereind^ 
mitgtteber  nnb  ber  correfponbierenben  SBereine  unb  Snftitute 
tft  ate  anläge  C.  biefem  JSeri^te  angefc^Ioffen. 

IL  9ii(aii)lage  beg  fSttünS. 

S)ie  für  unfer  Seric^töial^r  aufgefteUte  unb  im  audguge 
biefem  Seric^te  aü  Snkge  A.  angef(^toffene  9?e(^nung  liefert 
folgenbed  (Srgebnid:  !Diefe(6e  »eift  (incl.  be^  Ueberfc^nffed 
oon  658  J(  03  ^  aM  ber  Wec^nung  pro  1877)  eine  Sin^ 
na^me  Don  3096  c/^  18  ^  unb  eine  3(udgabe  bon  2620  J(  54  ^ 
auf,  f 0  bat  P*  ein  Ueberfc^ug  üon  575  c/^  64  ^  ergiebt,  alfo 
82  JC  39  ^  weniger  atö  beim  Sbf^Iug  ber  vorigen  (Rechnung, 
hierbei  l^at  ber  äu^fc^ut  noc^  feinem  mSrmften  iDanle  l^ier 
Öffentlichen  Sudbrud  ju  geben  für  bie  ^ulbDoQe  Unterftfi^ung, 
bie  bem  Vereine  am^  in  biefem  da^e  oon  ®etten  ber  Salen^ 
bergifc^en  Sanbfc^aft  ^iefelbft  )u  ^M  n)arb,  inbem  blefelbe 
}ur  i$5rberung  unferer  n)iffenf(^aftli(^en  S^tdt  un9  n)ieberum 
eine  ®umme  oon  300  c/^  gen)5^rt  l^at;  ferner  »arb  Don 
@eiten  ber  ^0Din}ia(ft5nbe  bem  S3erein  eine  IBeipife  bon 
600  c/^  }u  »ibliot^efimeden  be^ißigt.  Suc^  ^at  ba«  ^ol^e 
aßinifterium  ber  geiftlic^en  Angelegenheiten  noc^  auf  2  Saläre 
bie  Xbnal^me  oon  |e  30  (Sjcemplaren  ber  Beitf^^f^  gfitigft 
jwgefagt. 

III.  föiffmfdjaftndie  Sliattgleit  US  »nreing. 

S)er  jie^t  gur  Serfenbung  lommenbe  da^rgang  unferer 
3eitf(^rift  für  ba«  3a^r  1879  entl^Ht  folgenbe  Arbeiten: 
I.  3obft  Hermann  oon  3Iten.  Sin  l^annooerfc^er  ®taatd^ 
mann  bed  17.  unb  18.  da^rl^nnbertd.    Som  ftönigl. 
9tat^  unb  ^bliotl^elar  (Sbuarb  J9o bemann. 
1)  dtten'd  Seben  oon  ber  ©eburt  bid  lum  beginn 
feiner  biplomatifc^en  SC^fttigfett,  1649—1691. 


8 


w 

2)  3(ten  old  ^annoDerfii^er  ©efqnbter  am  hirffi^iftfd^en 
f)ofe  2u  !Dredben. 

3)  3tten  ate  ^annot)erf(^er  ®cfanbter  am  $ofe  jn 
»eritn,  1697—1708. 

4)  3Iten'9  te^te  Sebendjia^re  in  ^onnooer. 

Sntagen  baju:    Briefe  an  dßen  oon  ber 

jturfflrftin  ©op^ie,  btm  ®rafen  ${aten,  3.  8. 

0.  ^oti^mer,  n.  ^attorf,  o.  SBtfelo,  oon  Sim6a(!^, 

3:^omad  0.  ®rote,  $anl  o.  t$n(^d,   $)euf(^  unb 

))on  $)ebn)ig  Sncle  t).  3(ten. 

II.  Sudgabe «SRegifter  Dom  SRatl^l^audbau  am  SDtarlte  )u 

^annooer  aud  ben  Sagten  1453—55.    iDKtgtt^ettt 

oom  Oberbaurat^  a.  !D.  aßit^off. 

m.  ftarfttn  ©mebing'd  Steife  na(^  3nbien.    aRitget^eilt 

öon  gr.  ®erg. 
IV.  üRagnnd,  ^erjog  Don  Sauenburg,  unb  bie  ftfar(^en« 

orbnung  bed  Sanbed  fabeln.  93on  Sr.  ®erg. 
V.  ®raf  8ubU)ig  oon  SBaamoben^®imbom,  ftaiferß^ 
5fterrei(!^if(^er  ®enera(  ber  SaoaOerie.  Sin  Seben^ 
abri^,  mitget^eitt  Don  bem  n)eitanb  ftOntgltc^  ^annooer* 
f(^en  ©taatdminifter  a.  !D.  Sbuatb  ©rafen  $tUU 
mandegg. 
VI.  3ttr  ®ef(^i(^te  bed  ftirt^fpield  ®e4rben.  S$om  ^afior 

8^ra  in  ®e^rben. 
VII.  ÜRidceüen: 

1)  Su«  einem  SenfnaUSRegifter  ber  ®tabt  ®oe(ar 
Dom  dal^re  1381.  amtget^eilt  Don  (Sbuarb  JBobe« 
mann. 

2)  3n)ei  Briefe  ber  ^rtnjen  SRa^mitian  S33il^e(m 
unb  Sl^riftian  au  i^re  aRutter,  bie  fturfflrftin 
©op^ie.     SDlitgetl^eilt  Don  Sbuarb  JBobemann. 

3)  Briefe  }ur  ®ef4i(^te  ber  ^erjogin  (Steonore,  geb. 
b'OIbreufe.  äßitget^eilt  Don  (Sbuarb  ^obemann. 

4)  aufent^alt  ber  ^erjOge  ®eorg  Sil^etm  unb  (Smft 
Sluguft  ju  Sfineburg  1667.  (S^cerpt  avA  ^t^t* 
mann'9  j^anbf^riftlic^er  Sttneburgifc^en  (Sl^ronit 
mitgetl^eilt  Don  (Sbuarb  JBo  bemann. 


9 


5)  (Sine  fDlaÜtxaht  )u  $)annoDer  am  SLdon.  1725. 
Sud  einer  ^anbf(^rift  mitgetl^eitt  t)on  (Sbnarb 
Sobemann. 

6)  ftrBnnngdfeier  ftSnigd  ©eorg  n.  in  $)annooer 
1727.  Um  einer  ^anbf^rift  mitgetl^eitt  t)on 
(Sbnarb  IBobemann. 

7)  Sin  Srief  bed  bamald  no(!^  nnmfinbigen^  14|5^rigen 
$er}oge  dxxii  IL  t)on  Salenberg  an  feine  SRntter, 
bie  ^ersogin^ffiittue  (Slifabet^.  aRitget^eitt  non 
Sbnarb  JBobemann. 

8)  3ur  aß&b(^en^t$rage  int  17.  Sa^rl^unbert.  (Sin 
bid^er  ungebrudter  9rief,  mitget^eilt  Don  (Sbuarb 
IBobemann. 

9)  (S^cerpt  aud  ber  ^anbfd^rift:  Liber  memorialis 
amplissimi  senatus  civitatis  Lnnebargensis  ab 
anno  1409  usque  1600.  Sßitget^eift  ))on  (Sbuarb 
Sobemann. 

9Ba«  bie  ftfinflic^Ieit  ber  bid^erigen  9$erein«^^$tt6ttcationen 
betrifft,  fo  finb  bie  $rei«beftimmungen  ffir  bie  ÜRitg lieber 
bed  93 e rein d  biefem  {Berichte  ald  9(ntage  D.  beigefügt. 

IV.  Sie  ^ammiun^tn  M  ISnreiiig. 

üDie  ^ibUotl^el  ift  au^er  burc^  bie  regelmS^gen 
^ubßcationen  ber  correfponbierenben  S$ereine  unb  dnftitute 
bnrd^  einige  ©efc^ente  Demte^rt,  toxt  bad  fpSter  sab  A.  1. 
folgenbe  SSer^eid^ni^  nS^er  au^meift.  iDaju  mürben  and  ben 
))on  ben  $roDin}ia(ftanben  bem  SBerein  }ur  SSerDodftfinbigung 
feiner  Sibliot^ef  fiberwiefenen  aßitteln  43  SBerte  }ur  beutfc^en 
@t\äfid)tt  angelanft,  »etd^e  unter  A.  2.  aufgeführt  ftnb.  !Dur(^ 
bie  frennblic^e  unb  uneigennfl^ige  Semül^nng  ber  ^a^n^ 
f(^en  ®u(^^anblnng  l^ierfelbft  tonnten  »ert^i^oQe  SBerle  )u 
einem  billigeren  greife  bejogen  merben. 

S)ie  ^enn^ung  ber  Sibßotl^et  burc^  ^iefige  unb  and^ 
mfirtige  3Ritg(ieber  mar  im  da^re  1878  eine  erfreuliche;  ed 
finb  308  Sfi^er  unb  ^anbfc^riften  audgelie^en,  alfo  52  me^r 


10 


ate  im  boT^erge^ben  Sa^re.  !Danebeii  »urbe  eine  er^eblic^e 
«njo^I  md)tx  in  ber  Sßmiotfftt  fetbft  eingefe^en.  !Die 
Slbliot^ef  Ift  ben  aßitgliebern  be«  SSerein« 
ieben  SRontag  unb  S)onnerftag  oon  12  bi9  2  U^r 
geöffnet.  S)ielBfi(^er  totthtn  nur  auf  ^öc^ftend  brei  iDlonate 
ausgeliehen;  bie  biefer  ^eftintmnng  jumiber  ^onbelnben  (Snt« 
(eil^er  ber  ^fic^er  in  ^iefiger  ®tabt  l^aben  bem  bie  ®fi(|et 
eintreibenben  Söotm  für  ieben  SBeg  25  ^  }tt  galten. 

üDer  l^iftorifc^e  Sefe}trle(,  melc^er  ba)u  beftinnnt 
ift,  bie  burd^  ben  ©c^rif tenaudtanfi!^  mit  124  conefponbierenben 
9$ereinen  unb  dnftituten  unferm  SSereine  }ugel^enbe  reiche 
t$otge  Don  ^ublicationen  berfetben,  fomie  bie  aud  ben  3Ritte(n 
be«  äJereind  ffir  bie  JSibUot^et  angefi^afften  ®fi(^er  auf  eine 
bequeme  SBeife  lux  ftenntnid  ber  fic^  für  ®ef(^i(^te  inttr« 
effterenben  ^teftgen  äßitglieber  }tt  bringen,  jä^Ite  im  legten 
dal^re  41  2;i^eilnel^mer. 

^Bereits  in  bem  Dortgen  ©efd^Sftdberi^te  mürbe  barauf 
^ingeuiefen,  ba§  ffir  bie  »eitere  SnttDtdelung  ber  l^iftorif  4en 
Sammlungen  ein  ausführliches  Programm  entworfen  unb 
Don  bem  äJeretnSauSfc^uffe,  mie  Don  bem  ä}ern)aItttngSauSf(^uffe 
beS  ^roDinjiatmufeumS  genel^migt  unb  als  allgemeine  SRxiii^ 
fc^nur  für  bie  3utunft  angenommen  »orben  fei. 

^ejüglic^  ber  Sammlungen  Don  älltertl^ümern 
^oben  mir  über  bie  ®egenft5nbe  auS  l^eibnif(!^er  ^üt  }u  be- 
richten, bog  bie  SieDifton  berfelben  nad^  i^rem  Seftanbe  unb 
i^ren  (Sigent^umSDer^SItniffen  gegenmfirtig  DoOenbet  ift.  ©fimmti^ 
(i(^e  ©egenftSnbe  finb,  fo  weit  bieS  no^  nic^t  gefd^e^en  mar, 
ie^t  numerirt  unb  mit  (Stiletten  Derfel^en,  auf  meieren  and^ 
genau  bie  Sunborte  bemerft  finb.  S)ie  Kataloge  finb  Der« 
DoQftfinbigt.  8((e  in  biefelben  früher  ni(^t  aufgenommenen 
®egenft5nbe,  bie  il^rer  ^roDenienj  nac^  frül^er  auger^alb  beS 
eigentlichen  @amme(gebieteS  beS  üRufeumS  lagen  unb  erft 
neuerbings  in  beffen  ermeiterten  $Ian  organifc^  eingefügt 
finb,  l^aben  nun  auc^  i^re  Speciafoerjeic^niffe  erhalten.  f)ier^ 
nac^  ftedt  ber  JSeftanb  ber  Sammlung  l^eibnifd^r  SHtert^ümer 
[xii  folgenbermagen  l^erauS: 


11 


1)  WitxtffimtT  boit  @tein 1111,  gegen  ftfl^et  991 

2)  ,            „    ©ton  je....  1920,  „  „  1280 

3)  .            ,    eifen 608,  „.  — 

4)  ,           .    SE^on 1798,  .  ,  1494 

5)  .            ,    @oIb 17,  ,  ,  13 

6)  ,            „    ©ilbet....  60,  „  »  12 

7)  ftoraOen  unb  perlen 398,  ,  ,  303 

8)  Sttert^flmer  Don  jhtodien  ...  538,  ,  .  392 

9)  »            .    ?>oU 2,  „  „  1 

10)  ©djfibel *    7,  „  ,  2 

11)  9t9mif(^e  Kltert^fimer,  bie  ni(^t 

im  $>annooerf  i^en  gefunben  flnb  179,  „  „  176 

12)  »ömif(^e   (etrudßfdie)   mvc- 

t^flmer,  in  dtalien  angetauft.  34,  .  ,  — 

13)  «eg^pHfc^e  «Itert^ümet 143,  ,  ,  — 

14)  «ario 23, 

15)  9la#ilbungen  in  ®\ipi 1 86, 

16)  ,           „  ÜWetatt  ...  50, 


n 


n  n 


u 


Summa  je^t  7074,  frül^er4664 

S>a}u  lomtnen  bie  jut  SuffteOung  unb  Sonferoirung 
bem  J^iftorifc^en  SSereln  unter  93orbe^aU  bed  beifigdc^en 
ßigentJ^umd  fibermiefenen  Dormatö  SBeKentamp'fc^en  unb 
t).  Sftorff'fc^en  ©amminngen,  fo  bag  mit  beten  3#  ^^^ 
5223  @tfi(S  bie  ©efammtfumme  ber  im  $ro))in}iQlmufeum 
aufgefteüten  «ftert^ümer  12,297  ©tftd  betragt. 

!Dle  Unterbringung  biefer  äßaffe  in  einem  einjigen  ®aa(e 
ift  }n)ar  mit  fiugerfter  9[udnü|ung  be9  SRaume«  bur(!^  neue 
©c^rSnle,  ©^auföften  unb  9{ega(e  im  ©anjen  ermöglicht, 
inbe{fen  ift  nic^t  }u  ))erlennen,  bag  bie  Ueberfic^tlic^Ieit  ber 
®egenftSnbe  ni(^t  allein  burc^  bie  UeberfflQung,  fonbern  au(^ 
burc^  bie  92otl^menbigIeit,  }ufammenge]^5renbe  i$o(gen  burc^ 
3errcitung  bem  9taume  }n  accommobiren,  f^on  erl^eblid^  ge« 
litten  ^at.  üEBertl^t^oQe  9lUert^flmer  lommen  burc^  biefen 
Umftmtb  nic^t  an  i^ren  richtigen  ^la^  unb  nic^t  ju  re(!^ter 
©eltung,  e«  ift  fogar  nic^t  )u  umgeben  ge^efen,  eine  ^njal^I 
berfelben  f(^on  ie^t  }u  refert)iren  unb  in  bad  !Depot  gu  legen. 


12 


!Z)er  9}aummange(  mad^t  ftäf  l^terna^  fiugerft  em^finbni^  itnb 
bei  (Sngerev  !Z)auet  beffelben  tt)irb  bie  Orbnutig  in  ber  @amin« 
lung  Dord^riftßd^er  aUevt^fitner  nid^t  aufregt  ju  ermatten  fein. 

SSad  bie  tt)iffenf(l^aftli(l^e  Drbnnng  berfelben  be^ 
trifft,  fo  ift  bie  topogtap^ifd^e  Hufftetlung  berfelben  unb  bad 
^rincip,  bie  größeren  t^unbe  nngetl^eitt  ju  (äffen,  fo  Diet  »ie 
gegenwärtig  t^unlic^,  burc^gefül^rt.  (Eben  ^ier  f(!^afft  ber 
SDtangel  an  $(a^  gro§e,  mitunter  felbft  nic^t  ju  bemfilttgcnbe 
@(!^n)ierig{eiten. 

Sflaäi  ber  grttnblici^en  92eugeftaltung  ber  ©ammlung 
l^eibnif(!^er  äUtertl^ibner  reftirt  bie  gleiche  Aufgabe  für  bie 
®egenftfinbe  mi  bem  3)titte(a(ter  unb  ber  neueren 
3eit.  !Z)ie  fingere  XuffteUung  berfelben  ift  im  ©anjen  bt 
friebigenb,  obfd^on  Heinere  gleic^fadd  iwcäf  bad  Sola!  bebingte 
SDt&ngel  fic!^  au(!^  ^ier  bemerfli^  maci^en.  !Dte  miffenfc^aft^ 
liäft  ftQtQ(ogtfirung  biefer  ft(affe  Don  Slttert^fimern  mirb  gegen« 
mfirtig  in  Angriff  genommen,  um  bamit  bie  mittelalterliche 
Slbtl^eitung  ber  §eibnif(^en  in  ber  Drbnnng  unb  Stu^barleit 
ebenbürtig  }u  maäftn. 

Stücfftd^tlid^  be«  dntereffed  bed  ^ublilumd  an  ben  @amm^ 
lungen  ift  an}uerlennen,  bag  ber  Sß^näf  bed  SDtnfeumd,  be^ 
fonberd  an  ben  freien  Sintrittdtagen,  ein  befriebigenber  unb 
fetbft  lebhafter  getoefen  ift.  ^uäf  gum  @tubium  finb  fie  Don 
fremben  gaci^gele^rten  mel^rfa(!^  in  einge^enber  Seife  benn^t 
»orben.  dagegen  ift  anbererfeitd  nic^t  iu  Der^e^Ien,  ba|  bie 
»erlt^fitige  Xl^eilnal^me  an  ber  SnüoicKung  be«  Snftitute«, 
mie  fie  fic!^  burc!^  ^ermel^rnng  ber  ©egenßfinbe  lunbgiebt, 
Don  ©eiten  bed  $ublihtm9  eine  oerpitnigmfitig  fd^toad^e 
mar.  ^eru^t  bied  }um  3:^ei(  aud^  auf  ber  Soncurreu}  Der« 
manbter  Sammlungen  in  unferer  $roDin},  fo  finb  bod^  aud^ 
anbere  93er^5(tnif[e  hierbei  Don  (Sinflug  gemefen  unb  i^en* 
faUd  ^at  bie  SSermaltung  unferer  Sammlungen  bringenbe 
Seran(affung,  an  bie  energifc^e  Unterftü^ung  ber  Sereind« 
genoffen  ju  ap))eQiren,  bamit  bie  3Serme^rung  ber  tultur* 
^iftorifd^en  ©egenftfinbe  bed  äRufeumd  in  einer  bem  3^^^ 
bicfe«  Snftitut«  entfpred^enben  ffleife  fortft^reitet. 


13 


SBie  bie  93erme^rung  in  htm  Derfloffenen  SStviäft^afiTt 
f!4  geftaltet  l^at,  giebt  ba^  nat^fte^enbe  ^erjelc^it  an. 
Sefonbetd  bemerlendvert^  ift  bad  ®ef(!^enl  l^etbnifc^er  %lttt^ 
t^fimer  Don  bem  ©utdbefl^er  $errn  SRe^er  ju  @tttbed«^orn 
unb  ni(!^t  minber  bad  ©efc^enl  einer  fci^önen  Speisenfolge  Don 
iDtebaiQen,  bad  »ir  bem  SRebatUenr  $)errn  Srel^mer  l^ier^ 
felbft  Derbanlen.  Unter  ben  Slnt&ufen  finb  bie  bemertend^ 
»ert^eften  ber  einer  Slnja^I  a(ter  Siaffen,  femer  einer  8rn}al^I 
t$ottertt)er](}euge  unb  ber  ®^t)dabgüffe  Don  ber  ©rabplatte 
unb  bem  ©argbedel  bed  l^eil.  @ern»arb  au«  ber  ftr^pta  Don 
@t.  SD^ic^aettd  in  |)i(bedSeim. 

3um  ©(^lug  ftatten  wir  noc^mate  aQen  ®efAenIgebem 
unfern  Derbinbli^ften  !DanI  ab. 

A.  1.  ))er}dd^ni0  Her  trlielilti^eren  <Sef4ienKe  an  ßiiä^ttn 

nnb  Siä^xifUu. 

L  Son  »etürben  unb  @efellf4aftett. 

SBom  Bureau  bed  ^aufed  ber  Slbgeorbneten 

in  Berlin: 
6950.   ©tenogrop^.  ^eri^te  be^  ^aufed  ber  älbgeorbneten 
in   ®er(in.     13.  Segidtaturperiobe  ber   2.  ©effion. 
a»it  ©etlagen.    «erlin,  1878.    4. 

93on  ber  ar^fiotogifd^en  ©efedf^aft  in  ^Berlin: 
7407.   @^illba(^,  Beitrag  gnr  grieci^ifci^en  ©emid^tdtunbe. 

«erlin,  1877.    4. 
7466.   (Sunje,  91.,  Z^efeud  unb  SDtinotaurod.     (38.  $ro^ 

gramm  jum  ffiindelmann«fefte.)    ©erlin^  1878.    4. 

©om  aSerein  für  bie  ®ef(!Si(!Ste  ©erlin«  in  ©erlin: 
6476.   gibicin,(g.,©erItnif(SeUrIunbenK.  öerlin,1878.  gol. 

S3om  herein  für  ©efc^i^te  unb  XUertJ^umdlunbe 

in  t^rantfurt  a.  SD2.: 
6465.   Sülle r,  &.,  Urlunben  unb  atten,  betr.  bie  ©elage* 

rung  ber  ©tabt  5Reu6  om  {R^ein.   (1474/75.)    gronl*» 

fürt  0.  aß.,  1877.    4. 
6466a. ®(^enl  }u  ©(^»eindberg,   ®.  d.,  ©eitrSge  }ur 

ftenntnig  ber  in  grantfurt  a.  SR.  begütert  geniefenen 

abetefamitien.    granifurt  o.  SW.,  1878.    4. 


14 


Som  ^iftorif(^en  SSeretn  in  @t  ®aUeti: 

7460.  Satt,    300^.  t>,,    !Detttf(^e   ^iftorif^e    ©Triften. 

1.  u.  2.  ®b.     e^ronil  ber  Siebte  be«  ftlofter«  @t. 

©atten.    @t.  ®atitn,  1875/77.    8. 
6432.  !Z)er  ftanton  ®t.  ®aOen  in  ber  8leftattratton«}ett. 

@t  ®aaen,  1878.    4. 

Som  SBerein  ffir  ^amburgifd^e  ©efd^id^te  in 

Hamburg: 

7424.  ftoppmann,  ft.,  fiSmmereirec^nungen  ber  ©tobt 
C)ambttrg.    1471—1500.    5)amburg,  1878.    8. 

SBom  Comitö  ber  dbioten^Xnftalt  }u  Sangen^agen: 

7347.  !Cie  Sbioten^Hnfialt  jn  Sangen^agen  im  3a^re  1878. 
^annooer,  1878.    8. 

Som  Serein  ffir  fiebenbfirgifc^e  Sanbe^Iunbe  in 

$)ermonnftabt: 

9al^re«beri(^t  bee   obigen  SSerein«  pro  1876  —  77. 
^ermannftobt,  1877.    8. 

7467.  @4ufter,  SR.,  Die Crnteergebniffe  ic.  1870,  1871, 
1873  n.  1874.    5)ermattnftabt,  1878.    8. 

7468.  |)erbert,  $.,  Beiträge  jur  ®ef(!^i(^te  oon  ftirc^e 
nnb  @(l^u(e  in  $)ermannftQbt.  ^mannftobt,  1877.  8. 

7469.  9t eigenb erger,  S.,  Serid^t  fiber  bad  grei^errL 
@.  ü.  ®m(fentl^arf(!^e  IDlnfeum  in  $)ermannftabt. 
I.  !Z)ie  Sibttot^d.    ^ermannftabt,  1877.    8. 

Som  Serein  ffir  ^effifc^e  ©efc^i^te  :c.  in  Aaffet: 

6133.  Serjei^nid  ber  8fi(^er<»®ammlung  be«  Sereind  ffir 
^efiifc^e  ©ef^ic^te  unb  Sanbedlnnbe  in  ftaffel.  ftaffd, 
1877.    8. 

Son  ber  ^^^fitatifd^^Oetonomifc^en  ®efel(f(^aft 

in  ftünigdberg: 

7408.  Seranbt,®.,  «ttprentif^e  ^(^enabfaUe  am  frifc^en 
$aff.    fiSnigeberg,  1875.    4. 

7409.  !Z)etDi6,  $.,  Stter^nmdfnnbe  in  Seftt)rengen.  ftS« 
nigdberg,  s.  a.    4 


16 


$on  ber  fSftaai\iiappii  ber  iReberUnbfd^e  Setter^ 

lunbe  in  Seiben: 
7412.  Catalogas  der  Bibliothek  van  de  Maatschappij  etc. 
gelben,  1877.    8. 

Som  ^ennebergifd^en  altertl^um^forfd^enben  93er^ 

eine  in  SDteinlngen: 
7464.  Sintabnng^fc^rift  bed  $ennebergif(!^en  altertl^umdfor^ 

fd^enben  Sereind  jnm  dal^redfefte  1878.    äßeiningen, 

1878.    8. 

aSon  ber  ftSnigl.  ba^erifd^en  Stfabemie  berSiffen^ 

fc^aften  in  SRänd^en: 
7411.  !Z)öninger,  3.  ü.,  «Dentin  nnb  feine  3dt.    3Rfin^ 

c^en,  1877.    8. 
7428.  @))engel,  «.,  Ueber  bie  iateinifc^e  fiomfibie.  fSSlün^ 

^en,  1878.    4. 

S3om  aSereine  ffir  ®efd^i(^te  ber  !Z)entf(^en  in 

SSifimtn  jn  ^rag: 
7410.  ftniefc^ed,    3.,    Der  «dcrmann    an«   «ö^men. 
^rog,  1877.    8. 

aSom  Serein  ffir  Annft  unb  «Itertl^nm  in  U(m 
nnb  Oberf^maben  jn  Ulm: 

7435.   treffet,  %.,  aKünfter-ötfitter.    1.  4)eft,  mit  $)oIj* 
f^nitten.    Utm,  1878.    8. 

aSom^arj^^aSereln  ffir  ©efd^ld^te  nnb  Sltertl^umd« 

Innbe  in  SBernlgerobe: 
7142  b.  Urlnnbenbnc^  it»  Softer«  3(fenbnrg.     2.  $5Ifte. 
^aUt,  1877.    8. 

aSom  ^Iftorlf^en  aSereln  ffir  Unterfronfen  k.  in 

SSfirjbnrg: 
7381.   ®ef(^l(^te  be«  «auernfriege«  in  Oftfranlen.    2.  8lef. 
©firjbnrg,  1877.    8. 

IL  ^Mt^otgef^enle. 
aSom  ©enator  ältberd  in  $)annot)er: 

—    Z  a  n  n  0  n  i  y  Carte  g6nörale  des  Expeditions  milit 
en  AUemagne  en  1756—1762.    $arid.    12. 


16 


SSom  $riüat(e^rer  S.  ($.  JBaum  in  $)annot)er: 
—    gronlcnberg  *  Subwlgborff,      ©(^ilbcrungen 

bentiDflrbiger   3uftänbe   Dom  da^re   1806  bt^  jur 

©egetmart.    ©Sttingen,  1862.    8. 

Som  ftSnigl.   SRat^  unb   «ibUot^ctar  (S.  9obe« 

maun  in  $)annot)er: 
7432.   Sobemann,  d.,  ^erberd  üBerufnng  nac^  ®6ttingen. 

$)annot)er,  1878.    8. 
7458.   du  gier,   !Da«  ^erggefe^  oon  1865  unb  feine  Sin^ 

fül^rung  in  ba9  ©ebiet  bed  Dormaligen  ftSnigreic^d  $an« 

nooer.  (Sinjelabbmd  and  bem  «$)annot).  Courier'.)  8. 
7457.   HnbreS,  ffi.,    3ur    600j|S^rigen  (Srinnerungdfeier 

ber  ®ijilaä)i  bei  ^tnRar.     (Sine  Seftgobe.     $Ube«« 

^eim,  1867.    8. 

Som  SRebicinalrat^  Dr.  9.  ^nrg^arb  in  ^annoDer: 
7406.   »nrgbarb,  «.,   9{ebe  jur  geier  be«  neuen  ®e^ 

bfiubed  ber  anatomif^en  ünftatt  ju  ^annoDer.    $an« 

nooer,  1877.    8. 

Som  Senator  Sulemann  in  $)annoDer: 

7485.  Su(emann,  $.,  S)ie  Solfenbüttler  :99tbIiot^eI  nnb 
bQ9  ^ibliot^etemefen  im  $)er2ogt^um  ^aunf(!^meig. 
Sin  »ol^Igemeinter  SRal^nruf  ic.   $)annoüer,  1 878.  8. 

7486.  ^einemann,  D.  r>.,  !Z)ie  $)er)ogIi4e  {Bibtiot^el  ju 
®oIfenbfitte(.   (Sin  SBortrag.   föolfenbüttel,  1878.   8. 

$om  Dr.  ^3.  (S.  ©ieferd  in  ®ralel: 
7427.  ^Sljermann,  2.,  SoIa(unterfu(!^ttngen,  bie  ftriege 
ber  9}5mer  unb   t^anlen,   fotoie  bie  ^efeftigung^« 
monieren  ber  (Sermanen,  ©ac^fen  unb  be«  fpfitem 
SKittelalter«.    aßflnfter,  1878.    4. 

Son  ber  $)a§n'f(!^en  Suc^^anblung  in  ^annoder: 
7422.   ^fannenf^mib,   $).,    (Sermanif^e  Srntefefte  im 

^eibnifc^en  unb  (!^rift(i(^en  ftultud  mit  befonberer  SÖt^ 

)iel^ung  auf  9lieberfa(l^fen.    ^annoüer,  1878.    8. 
7414.   Honamenta  Germaniae  historioa  Scriptomm  remm 

Langobardicamm  et  Italicamm.    Saec.  VI — IX. 

(ausgäbe  II.)    Hannoveraei  1877,  4. 


17 


7415.  Annales  Hildesheimenses.    $)annot)er,  1878.   8. 

7416.  Pauli;  Historica  Langobardomm.  Hannoveraey 
1878.    8. 

7429.   Wiponis^GestaGhnonradin.  $annot)er,  1878.  8. 
8430.  Sobemann,  (&.,  Sol^ann  ®eorg  Bintmertnann.  ©ein 

Seben  unb  bid^er  ungebrudtc  Briefe  an  benfelben. 

C^annooer,  1878.    8. 

Sßom  SDZebicinalrat^  ^al^n  in  $)annot)er: 

7405.  9liebu^r,  S.,  Steifebefd^reibung  m^  Arabien  unb 
anbem  umUegenben  Sfinbern.  1.  Sdi.  Stoptnffaitn, 
1774.    4. 

7463.  Officieaer  fiatalog  ber  ottgemeinen  @e»erbe  ^  Slud^ 
fteÜung  ber  ^rodinj  ^annoDer.    $)annoDer,  1878.  8. 

7470.  ÜDie  «nnefion  ber  ®elbb5rfe.    ffilen,  1869.    8. 

7471.  filopp,  O.,  !Z)ie  Hannoveraner  Dor  (Sifena^l  am 
24.  9unl  1866.    8. 

7472.  (St(^^o{},  (S.,  Xagebud^  in  ben  SDtonaten  angnft 
bi9  9ioDember  1870.    $)annok)er,  1874.    8. 

7473.  Einige  "Sflaä^xiäitta  Aber  WU  unb  9teu^$)annot)erf(^e 
Xrnppen  :c.  Son  einem  ^annooerfd^en  Säger,  ^an« 
noöer,  1878.    8. 

7474.  SBoigt,  e., ?oIiHf(^e ©riefe  an g.ftolb.  ©iet,1870.  8. 

7475.  ©raun  unb  Sonforten  contra  ^anlfurt.    Stuttgart, 

1868.  8. 

7476.  Der  «nfc^IuB  ©fibbeutfc^Ianb«  :c.    4.  «uf[.    3firi(^, 

1869.  8. 

7477.  Die  ftnnftgetDerblic^e  au^fteUnng  :c.  auf  ber  aOge^ 
meinen  bewerbe  «^  Slu^fteUung  ber  ^oDinj  $)annot)er 
1878.    Hannover,  1878.   8. 

7479.  |)iml^,  ®.,  Die  IBunberluren  in  ®o«(ar.  I.  ®iA^ 
lar,  1852.    8. 
—    Slugerbem  noc^  eine  Xnjal^I  3a^re«beri(!^te  fiber  ge<> 
meinnfl^ige  Xnftalten  in  $)annoüer  k. 

aSom  Dr.  $).  $)oIIanb  in  SOtfind^en: 

7421.  $)oIIanb,  S^.,  granj  ®raf  $occi  aK  Dieter  unb 
ftfinftler.    aRfinc^en,  1876.    8. 

2 


18 

SBom  ^oftfelretatr  dungedblut^  in  JBraunft^tocig: 

7413.   Siitter,  il.,  $>iftorif(^e  Sla^ric^t  oon  einer  hopptäm 

9{eife  no^  bem  ^(oddberge.    aßagbeburg,  1744.   8. 

7420.  9tobenberg,  3.,  Seftd^tonil  )ur  (Srinnemng  an  bie 

Seiet  ber  2d|5^rigen  {Regierung  bed  $)eriogd  &xU 

§elm  Don  ®raunf(!^meig.     ^raunfc^meig,  1856.    8. 

7437.  ^eu  fing  er,  d.,  ^raunfc^meig  unb  feine  JBet^eUigung 
an  ber  beutf (!^en  äSoßderl^ebung.  ^aunfc^meig,  1846.  8. 

7438.  «obe,  ffi.  3.  8.,  Der  (Stm  mit  feiner  Umgebung  unb 
feinen  !DenIm£(em  ber  SSorjeit.  ^aunfci^lDeig,  1846.  8. 

7439.  !Die  !Do{)peIfeter  ber  25|5^rigen  {Regierung  unb  be« 
®eburtöfefted  $)eriogd  $ßi(^elm  Don  9raunf(!^iDeig. 
©raunfc^weig,  1836.    8. 

7440.  ® eg  e,  S.,  ®ef(^i(!^ten  ber  ©tSbte  ©eefen  unb  ©d^eppem 
ftcbt  2C.    ffiolfenbflttct,  1839.    8. 

5341.   ©agmann,  Z.,   geftt^ronit  jur  Erinnerung  an  bie 

lOOOjfiörige    Subetfeier    ber    ©tabt  «raunfc^weig. 

©raunfc^weig,  1861.    8. 
3937.   SBä(^ter,  9.  St.,  ©tatiftil  ber  im  »Snigrei^  S^an* 

noDer  Dor^anbenen  ^eibnifd^en  £)enlm&ler.  ^annooer, 

1841.    8. 
—     gerner  einige  Heinere   $iecen   unb  Slfitter  jur  ©e* 

f(!^i(!^te  ber  ©tabt  Sraunfd^meig. 

S3om  Dr.  med.  ftugelmann  in  ^annooer: 
7423.   an  e  ft  0  r  f ,  3.,  !Dte  Daterlfinbif ^en  SUertpmer  ©c^tee« 
»ig^^olfteind.    Hamburg,  1878.    8. 

Son  Sill^elm  So^e  in  Sttfinben: 
7417.   8o«e,  S.,  ®ef(^t(^te  ber  @t.  Slafii'ftirc^e  in  SRfin^ 

ben.    aWünben,  1877.    8. 
7459.  Sofee,  S.,  ®t\ätx6)tt  ber  ©tabt  äßfinben  nebft  Um^ 

gegenb   mit  befonberer  $)erk)or^ebung  ber  ^Begeben* 

Reiten  bed  3()j|5^rigen  unb  7|a^rigen  Kriege«.    aRän^ 

ben,  1878.    8. 

93om  Dberbaurat^  a.  D.  ÜRit^off  in  ^annooer: 
6860.   aRit^off,  $).  9BiI^.  $.,  Jhtnftbentmale  unb  «Iter^ 
tl^fimer  im  ^annoDerfc^en.  5.  JBb.  ^annoüer,  1878.  4. 


19 


—  aroit^of f,  $.  ©«^.  ?).,  ®appcti^@tublen  Im  ©crctc^c 
bct  ^roülnj  5)annoüer.   1868—1870.   (SWonufcrlpt.) 

9om  Dr.  ft.  9S.  fOlt^tx  in  ^anttoDer: 

7433.  8[(^te  Sa^redDerfmnmlttng  bed  $)anilf(^en  ©efc^ic^t^^ 

Derein«  in  ©öttingen.    ®5tttngen,  1878.    8. 

Som  Dr.  O.  SDlonteUnd  in  ©tod^olm: 
7431.   HontelinSy  0.,    Bibliographie  de  rArch^oIogie 
prähistoriqne  de  la  Snide.    @todl^oInt,  1875.   8. 

ißom  ©tnbienrat^  Dr.  3.  $>.  aßfltler  in  $)annoDer: 

7426.   SKüIler,  a  ?).,  !Oie  «ei^engräber  bei  SRodborf  jc. 
5)annoüer,  1878.    8. 

$om  Senator  Dr.  f).  @(^(figer  in  ^annooer: 

—  ©ommlung  fiinnntlici^er  ^rudfaci^en  bed  ^erren^anfed. 
®leung«periobe  üon  1872—73.  «b.  I  u.  II.  «er^ 
tin,  1873.    4. 

—  @ammlnng  ffinnntU(!^er  ^Drudfad^en  bed  ^erren^anfe«. 
©lfeung«periobe  1877.   ©b.Itt.II.   ©erlln,  1878.  4. 

7418.   Sa  Hin,  Sv   3a^re«beri(^t  bed  2:^ierf(^u^t)erein«  jn 
^annoDer.    ^annoDer,  1878.    8. 

SSom  ^rofeffor  Dr.  3.  @(!^neiber  in  Düffclborf: 

7436.   @(^n eiber,  3.,  Sotal^Oorf jungen  über  bie  alten 

^eerftragen  unb  ®(^an}en  auf  ber  rechten  SR^einfeite 

ber  ^roDin)  9t^ein))reu6en  unb  in  SBeftfalen.    ^&\\tU 

borf,  1876.   8. 

-93om  9tegierungdrat^  &pitltx  in  ^annoDer: 
7108.  $aud  unb  ©c^ule.    ^annooerfd^ed  3eitblatt.    7.  unb 
8.  Sa^rg.    1876—77,  ^annoöer.    4.    . 

A.  2.  Der^eidinis  ber  für  5te  6iblt0tl|(k  be0  iiiftorif^ien 
))erein0  im  3ai|re  1878  angekonflen  6tU^er. 

1.  ®.  Sre^tag,  8i(ber  aud  ber  beutfc^en  S3ergangenl^eit. 

I,  n,  1—2;  in,  IV. 

2.  (Sic^^orn,    iCeutf^e    ®taatd^    unb    iRec^tdgefd^ic^te. 
I-IV.    4.  «ufl. 

3.  S  a tt en  b  a  4| ,  ^Deutfc^Ianbd  ®ef(^t(!^t«queaen  im  üRittel^ 
alter  bi«"jttr  SKitte  be«  13. 3a^r^unbert«.  I— II.  4.  «ufl. 

.  2* 


20 


4.  !Z>flmm(er,  ©efc^id^te  M  oftfrfintifc^en  9lei(^d.  I— ü. 

5.  8.  ®iefebre(^t,  SBenbift^e.  ©efc^i^ten.  I— m. 

6.  Saife,  3a^rbtt(^er  bed  beittfd^en  SReid^«  unter  $)einri(^  I. 

7.  ftSpIe.,  Sßibutinb  Don  (Som^. 

8.  ftSpIe,  $)rotfuit  Don  ®anberd^eim. 

9.  $)irf(^,  3a^r6ft(|er  ht»  beutf^en  dtüäf^  unter  $)ein« 
vidi  IL    I— n. 

10.  @teiuborf,  da^rbfic^er  M  beutfc^en  9iei(|«  unter 
$)einri4  UI. 

11.  ^ern^arbt,  3Q^rbtt(!^er  ht»  beutf(!^en  9lei(^d  nnter 
Sotl^ar  t)on  ®ut)p(tnbutg. 

12.  $^int)pfon,  ©efc^lt^te^einri^d  be«  8Smen.    I-U. 

13.  Xotäft,  S^txnxlä)  VI. 

14.  9B int e( mann,  W^ipp  Don  ®(^tt)aben  unb  Otto  IV. 
üon  ©raunfdöweifl.    I— n. 

15.  ©(^Irrmac^er,  ftaifer  griebrld^  IL    I— IV. 

16.  993 Qi^,  Urfnnben  jur  beutfci^en  SSerfaffungdgefd^^te 
im  11.  unb  12.  da^r^unbert 

17.  Soren},  !Detttf(!^(anb«  ©efc^ld^tdqueaen  im  ÜRittelalter 
Don  ber  Sßitte  bed  13.  btd  jum  (Snbe  be^  14.  3a^r^ 
^unbert«.    I— n.    2.  «ufl. 

18.  Sl^ronifen  ber  beutfd^en  @t5bte  oom  14.  bid  16.  3a^r« 
^unbert,  herausgegeben  Don  ^egel:  JBraunfd^meig.  L 

19.  föe^rmann,  ^ie  SItem  IfibedÜfd^en  SunftroOen. 

20.  SBoIf,  ®ef(^i(^te  oon  S)uberftabt. 

21.  $alle,  Codex  traditionom  Corbeiensinm. 

22.  D.  $a(em,  ®ef(^i(^te  beS  ^ersogt^ums  Olbenbnrg. 
I-^V. 

23.  Vitffi,  Urfunbenbud^  ber  S)eutf(^orbend^®aaet  Reffen.  L 

24.  0.  {Rani e,  Deutfc^e  ©eft^i^te  im  3eitoIter  ber  «efor* 
mation.    I— VI. 

25.  {)5ttffer,   ©efc^ic^te  bed  3eitaIterS  ber  {Reformation. 

26.  »öftlin,  Dr.  ÜBartin  Sut^er.    I— II. 

27.  U^I^orn,  ürbanus  Rhegins. 

28.  0.  9tanle,  ®t\äii6)U  ^aOenftein«. 

29.  ü.  Wonle,  9ieun  mdfti  preugifcl^er  ©efc^lc^te.  I— IH. 
2.  «ufl. 


21 


30.  ^ topfen,  ©ef^fa^te  ber  ))retti{f(^en  ^olitil.    I,  U, 
m,  1—3,  IV. 

31.  Seemann,  Preußen  unb bie lat^ottfc^e  ftirc^e feit  1640.  I. 

32.  ©tabelmann,  griebri^  föU^elui  I.  in  feiner  S^fitig^ 
feit  fflr  bie  Sanbe^tuttur  ^rengend. 

33.  (Srbmann^börffer,  ®raf  ®eorg  f^tiebric^  oon  ViaU 
htd,  ein  preu^ifc^er  ©taat^mann  im  17.  da^r^nnbert. 

34.  5)enle,  Oeorg  6aü{tu«  unb  feine  3eit.    I,  II,  1—2. 

35.  ®u^rauer,  ®.  93.  Don  Seibni).    I— IL 

36.  1.  ftöc^er,    ^Jllemoiren  ber  fturfflrftin   ©op^ie    Don 

^annouer. 
2.  ^odner,  Fräd6ric  IL,  histoire  de  mon  temps. 

37.  t).  b.  Snefebed,  Serbinanb,  ^er}og  Don  Srannfd^meig^ 
Sftneburg,  mfi^renb  be«  fiebenifil^rtgen  firiege^.    I— II. 

38.  JBiebermann,  !Deutf(^(anb  im  18.  da^r^nnbert  I— II 
in  5  2:^ellen. 

89.   t>.  e^bel,  ®ef(^i(^te  ber  9leüoIution6)at  oon   1789 
bi«  1800.    I-IV. 

40.  $  Suff  er,  S)eutf4e  ©efc^id^te  oom  Xobe  Sriebrid^d  bed 
®rogen  bid  jur  ©rünbung  ht»  beutfc^en  (Reic^d.  I— IV. 

41.  ®(^mibt,    ©efc^ic^te  ber  t^reutifc^^beutfc^en  Uniond^ 
beftrebungen.    I — II. 

42.  D.  2:reitf 4f e,  £)eutf(^e  (Def^ic^te  im  19. 3al^r^nnbert.  L 

43.  ©ulle,  ®ef(^i(^te  ber  neueften  3eit.    I— H. 

44.  Ufinger,  J^entfc^^banifc^e  ®ef(|i(^te  (1189-1227). 

Sttfammen  91  ®änbe. 

find  eigenen  Wttün  M  Sereind  toorben  ongelaitft: 

1.  JRoumer^aiie^I,  $)iftorifc^e«  Za\äittxinäi.    1877. 

2.  ^ibliot^ef    bed    titterarifd^en  SBereind    }u    Stuttgart. 
S«r.  131—135. 

3.  ®ef(!^i(l^tf(^reiber  ber  beutfc^cn  aJorjeit.    8ief.  54. 

B.  :XUerti|nmer. 

1)  Sotdrimtde  Wtertdiimer. 

Sine  9ln}a^(  groger  (Sifenf(^(aden.   ®efnnben  bei 
9}euftabt  a.  9t.   ®ef4enlt  oon  $errn  Dr.  ^  oft  mann  in  Cetle. 


22 


!Z>rel  9{e4bef4tt)erer  ooti  X^on.  Uebemiefen 
burd^  ^errn  @(^Q(rat§  SR  filier. 

3»ei  9teibfteine  oon  ©anbftein.  ©efunben  bei 
Sleuftabt  a.  9t.  .®ef(!^enlt  Don  bem  SRater  ^errn  Sier^ 
mann  bafelbft. 

!£)rei  @teinleile.  ®efnnben  bei  $)ametn.  ®ef(^ent 
be«  $erm  Ober^Sergrat^«  ®^nfter  in  (Stoudt^al. 

®6j)s>txi  t)on  8ron}e.  ©efnnben  bei ®uftebt,  Simtö 
^odenem.  ®ef c^entt  Don  bem  ^errn  $Qu*3nfpeftor  ()  a  g  e  n  ^ 
berg  }u  $)tlbed6etm. 

3tt)ei  Urnen  nebft  Urnenft^erben  unb  großen 
Sifenfc^Iaden.  ©efunben  bei  Snttmerfen.  ®ef(^enft  Don 
^errn  Dr.  ^oftmann  in  SeOe. 

(Sin  Urnenftüd  unb  6  ©egenftfinbe  üon9ron}e. 
®efunben  bei  ^ud^^ol},  9(mt9  $)arburg.  ©efc^entt  Don  bem 
^errn  SRaft^inenmeifter  !Dtepenba(!^  in  Harburg. 

®ro§er  Seit  Don  ^ronge.  ©efunben  bei  SRonti^ 
ceQi  in  dtatien.  Slngelauft  bnrc^  $)erm  ^rofeffor  Dr.  $el« 
big  in  9lom. 

3tDei  fieile  Don  f$euerftetn.  ®efnnben  bei  ftirc^^ 
äßal^Iingen,  ümt«  Selben.  ®ef(^enlt  Don  bem  ^errn  ^of^ 
befi^er  91.  SOltt^tx  bafelbft. 

iRabel  Don  9ron}e.  ©efunben  bei  SßebeMfort^, 
Smtd  Often.    ©elanft. 

HqnaxtlUStliinvini  Don  ber  t$euerftein«SBerIft5tte 
bei  SSSel^Ien  im  Slmte  Harburg  nebft  einer  9[n}a^I  bort  ge^ 
funbener  ©egenftänbe  Don  ^euerftein.  ©efc^enft  Don  $erm 
Oberförfter  ^ilfenberg  )u  ©eU^orn. 

a^t  2:^ongefSte,  Dier  SBirtel,  {mei  !Z)oI4e 
unb  etneSanienfpi^eDon  i$euerftein;eine®4nalle^ 
eine  9tabel  unb  ein  SD^effer  Don  Sronje,  fovie  eine 
@oIbmän}e  Don  ft.3eno  474  bid  491.  %M  einem  Urnenlager 
auf  bem  Suudberge  bei  iReu^JSfilftebt,  flmtd  3^^^"-   Slngetauft. 

3tDei  eiferne  San}enfpi6en.  ©efunben  bei  ©toi« 
jenau.    ®ef(^enlt  Don  $errn  SRentter  $e^el  ^ierfelbft. 

Armring  Don  ^ronje  au«  einem  ®rabpgel  bei 
^ofteltDiebed,  Slmt«  SDtebingen.    «ngelauft. 


23 


©tfid  t)on  einem  ^attjerl^embe,  üDoI(!^  Don  (Slfen, 
jwei  ©tein^Smnter  unb  iiolä)\pxiit  Don  ^enerftein. 
©efnnben  bei  Xoppenftebt  resp.  Seberfefa.    Xngelanft. 

40  ©tfid  Xltert^fimer  Don  SC^on,  @tein,  Sronje 
unb  (Sx\tn,  fott)ie  5  perlen  nnb  eine  Keine  golbene  ©pirale. 
®efunben  im  Xmte  ©ottau.  ®ef(!^nlt  Don  bem  ®tttöbefi^er 
$erm  üße^er  in  ©tübedd^om. 

fteil  Don  Senerftein.  ©efunben  bei  Sfibberftebt, 
Kmtö  SBinfen  a.  b.  S.  ©ef^enlt  Don  ber  ASnig(i(^en  r^inan)^ 
SJireftion  ^lerfeftft. 

SRetallnad^bilbnng  eined  bei  Sriebbetg  ge^ 
fnnbenen  rBmif^en  $)e(m9.    Slngefouft. 

Aeil  DonS^uerftein  Don  bem Seid^enf elbe  beiSIanen. 
®efonft. 

Siferne  Sampe  tSmi^äftr  gorm.  ®efnnben  bei 
SBettmar  in  ber  ^tifft  Don  Stl  9urgu)ebe(.  (aSermut^U^ 
an^  neuerer 3cit.)    ®ef(^enftDon$)ermQu{4rau  ^ierfelbft. 

Stoei  Keine  ©effige  Don  2;^on.  ©efunben  bei 
Solbingen.  ®ef (^enft  Don  ^erm  Ober^Simtmann  ®  (^  n  e  i  b  e  <> 
tt)inb  bafelbft. 

Slltertpmer  Don  bem8ei(!^enfe(be  beiSIauen: 
eine  Snga^I  ©d^fibel,  5  Urnen  nebft  Urnenf (gerben  unb 
21  ©egenftfinbe  Don  JBron}e,  (Sifen,  ®Iae  unb  X^on.  3[u9^ 
gegraben  auf  proDin}ia(ftSnbif(^e  ftoften. 

2)  (Begenüttitbe  m9  bem  SRitteloIter  unb  bee  setteteti  3eit. 

(Sin^ufeifen  unb  eineftugel  Don  SSUl  ®efunben 
bei  (Solbingen.  ® ef (^entt  Don  $errn  Dber^Slmtmann  ®  (^  n  e ib  e« 
minb  bafelbft. 

3D)ei  Xejcte  Don  (Sifen.  ®ef(^enlt  Don  $erm  Stxü^ 
ger  in  Lüneburg. 

@iamefif(^e  ^albe  9{upie  Don  @itber.  ®ef(!^enlt 
Don  $)erm  Don  ^artmig  in  Sttgapoor. 

ftleiner  SSwe  Don  ®ron}e  nnb  ^iftol  mit 
Seuerfteinf (^tog.   ®ef(^entt  Don  $)errn  Srife  S  fi  b  e r d  ^ierf elbft. 

ft9nig(i(!^  ©rogbrittantfc^*  unb  S^urfürft^^ 
{i(!^  9raunf(l^meig«8fineburgf(!^er  ©taatdfalenber 


24 


pro  1786  unb  1787.     ®ef(^enft  ooti  ^errn  Dr.  med. 
&  Sif^er  ^ierfctbft. 

®9P^abgu6  eine^  Srncifijc  aM  htm  2)oiit  sn 
aRinbeti.  ©efc^ent  be«  ^Ob^auerd  ^ertn  91  arten  ffitt* 
fefbft. 

Steine  (adirte  blecherne  93afe.  ®ef4|e^  üon 
$errn  SRebtcinalrat^  Dr.  ^al^n. 

@e(^d  r6ntif(^e  ftupfermünten,  fünf  beutfc^e 
©Ubermünjen  nnb  ein  Singerring  oon  Sronje* 
®ef(^enlt  don  ^errn  Dr.  (S.  Xngerftein  ^ierfelbft. 

©iegel  ber  t$Ieif(|er»3nnnng  )n  SROnben  nom 
dal^re  1643.  ®ef(^enlt  Don  ^errn  ^artitntter  So^e  in 
aRfinben. 

15  9fterrei(^if(^e  ftupfermünjen,  1  filberne 
unb  2ftu))fermünien  au«  Qnglanb  nnb  11  beutfc^e 
©ilbermünjen.  ®ef(^enlt  oon  bcnt  ^mn  ^rfifibenten 
ber  Sinan)^S)ireItion  Sen^. 

3tt)ei  Pfennige  fflrftlic^  Sorne^'fc^e  Sonbe^mün^e 
Don  1787.  ®ef(^enlt  oon  |)erru  Dr.  med.  ® 6^ mann 
^ierfetbft. 

®äfx&nlditn,  93or^Sngef(^(o6,  Dier  Portrait« 
(in  S$a(^d  resp.  gematt)  unb  ein  ©flieget  mit  ®oIbra^men. 
®ef4enlt  üon  |)erm  3.  Sil  ber  9  ^ierfelbft. 

Sin  mit  ©über  geftidter  ®elbbeute(  unb  eine 
mit  @oIb  geftidte  fleine  Zaf^e.  ®ef(^enft  Don $erm 
aRaior  ftobbe  ^ierfelbft. 

^^otograp^ie  be«  aRobeQd  einer  JBnife  ber  1553 
gegrflnbeten  Qmbener  $)5ringdfif4erei.  ®ef4enl  M  ^errn 
3.  91.  ®raefen^ein  ^ierfetbft. 

329  filberne  ^racteaten.  ©efunben  bri  «liam, 
ätmtd  SDZebingen.    Sngetauft. 

Sütftli^  ^raunf  (^»eig  ^  Sflneburgf^e«  2/3» 
2:^aterftfid  oon  1696.    Slngetauft. 

atte  SB  äffen:  ®eme^r  mit  $fannenf(!^Iog,  @treita0 
mit  ©teinfc^togpiftole,  itoA  9labf(4to|gen)e^re,  oier  $aar  "^i^ 
ftolen,  ein  ®treit^ammer  unb  eine  Srmbruft.  Slngetauft 
Don  ^erm  Don  Srndmatbt  ju  ^ieben^aufen. 


26 

iDteffingened  Xaufbeden  aud  ber  ftirc^e  ju  Sdten« 
borf  bei  Sbtomt  unb  etoe  bleierne  Sateme  mit  ^ornfc^eibe. 
SingetQufc^t. 

H^t  filberne  IDlünjen.  ®ef(^ml  be«  $)errn  Sau» 
dnfpcftord  atbte^t  )u  Suric^. 

®d^mebif(^e  ftut)fermfin}e  oon  1676.  ©efunben 
im  SOtoore  bei  SDtoringen.  9$on  ^erni  ®(^a^rat^  SDt filier 
^ierfelbft  fibetgeben. 

182  Sinli^abbrficle  Don  ^annot)erf(^en  a)>2ebai(Iett* 
ftem))e(n  aud  bem  17.  mtb  18.  3a§r^unbert  (Straftat  be« 
$)errn  aSebaiaeurd  JB reimet  ^ierfelbft. 

@aframentdf(^rant  aM  9id))ingen.    9(nge{auft 

®^pdabgüffe  oon  ber  ©rabplatte  unb  bem  @arg^ 
bedel  bed  ^eil.  ®erntt)arb  aud  ber  ftr^pta  t)on  ®t.  SRic^ael 
2u  $ilbe«^eim.    ©elauft  t)on  bem  JBtlb^auer  ftUft^arbt. 

@SbeI  mit  ^ronjegriff.  ©efc^ent  be^  ^errn 
DberfSrfterd  fta^fer  in  ®runb. 

©d^mudlaften  Don  3tnn  oon  1734.  ®ef(^enl  bed 
3inntt)aaren<»3abrilanten  $)erm  X)u  JBoid  ^ierfelbft. 

9li(!^tbeil  unb  Soltermerlteuge  au9  bem  Sftaäjlla^ 
bed  ®(^arfri(^terd  ftfiden  }u  Sledebe.    Hngelauft. 

$ier  filberne  JBracteoten.  ©efc^enl  bed  $erm 
OberfBrfter«  $)effe  in  3ienit,  %nt6  Dannenberg. 

9tuffif4ed  amnlet  and  bem  18. 3a^r^unbert.  ©e* 
fc^enlt  üon  $errn  SRed^nungftrat^  X)  reff  et  ^ierfelbft. 


26 


Sniagt  Ä. 


au9  bct 

^tä)nnn%  beS  ]^tftotif(ä^ett  Seteing  für  9lteberfa^fen 

t>om  Sollte  1878. 

L  (Einnahme. 

Tit.  1.    UeBerf^uB  au«  te^ter  SRed^tumg e&8  JC  OS  4 

„  2.  (Erjlattung  aud  boi  9}ebiflon9«iBemertungm...  100  „  —  „ 

„  3.    9{fi(!fl8nbe  au«  f^oriobren 4  ,,  50  „ 

n  4.    3a^re«betträae  ber  aJMtgfiebcr 1470  „  —  „ 

„  5.    (Ertrag  ber  vuBitcationen 509  „  65  „ 

n  6.    «ttgerorbentfu^e  3uf(^üffe 354  „  —  „ 

„  7.    (&rjtattcte  ©orfi^flffe  uub  3n«gemem —  —  n  —  n 

Summa  aCer  (Sinna^men...  3096  «i^  18  ^. 

n.  ^n09atie. 

Tit  1.    ®orf(fiu6  au«  le^ter  SRed&nung —  JK  —  4 

„    2.    9[u«gldd|ungen  au«  ben  9cebtflou««9emerhmgen      —   „  —  „ 

„    3.    9a(^t  eingegangene  8ettrftge 31  „  50  „ 

„    4.    8flrean!otten: 

a.  b.  9{emunerattonen   636  «4(  —  ^ 

0.  Socatonet^e —  »  —  » 

d.  geuerung  uub  9id^t 34  ,,  90  „ 

e.  gfir  9{em^a(tung  ber  iBocOle, 
netne  8te)}araturen  iL  Uten« 

glien 15  „   10  „ 

f.  gür       @(6retbmatenafien, 
io))iafien;  ^orto,  3nferate 

uub  2)ru(ffoftcn 186  „  67  „ 

r^  «..  ^2  „   67   ^ 

Tit  5.    »dbuf  tt)iffenf4oftri<^er  «ufgaben —   »  —   „ 

„    6.    8e§uf  ber  Sammlungen: 

a.  ©e6uf  ber  «ttert^ümer ...      —  UC  --  4 

b.  8ei|uf  ber  8a<4er  unb  2)o« 

cumente 244  „  50  „ 

244  „  50  „ 

„    7.    «ebuf  ber  ^ubßcationen 1348  „  87  ^ 

„    8.    aufeerorbentlid^e  Äu«gaben 2S  „  ^  „ 

Summa  oller  9[u«gabeu. . .  2520  «^  54  ^. 


B  i  1  a  n  c  e. 

2)te  (Smna^me  beträgt 3096  «^  18  ^ 

3)ie  3[u«gabe  bagegen ....  2520  „  54  ^ 

am^in  Metbt  alt.  Xtcmhtt  1878  ein  Ueber« 
fd^uß  öon 575  JK  64  ^. 

e.  ftoimäf  ler, 

ol«  geitiger  ©d^ofmeifler. 


27 


tfalttfle  B. 


caa  ber 

JRe(i^ttUtt0  beg  8efejirfel8  be8  ]^ijtorif(i^en  Sereing  für 
9lieberfad^fett  Dom  ^a^xt  1878. 

Uetof4it6  ber  oorigiftl^rtgen  Stoi^nitng 130.^^18^ 

3(4re«bettrftge  t)on  41  iDßtgftebern  ä  S  JC 12^  „  —  „ 

9{a4tr&gli(^  toon  2  amtgtiebem  fftr  ein  Ouartal  &15  4  1   „  50  „ 

„          „1  SroUgfiebe  für  jwei  Ouortole. 1  „  50  ^ 

Summa. . .    25ß  JC  IS  4. 

TL  Hw^tä^t. 

8n(l^bhibene(^nimg  ffit  doimar-3ntt  1877 8  ^  35  ^ 

3)e«gL  für  3ufi—3)ecember  1877 ...       8  „  —  „ 

gfir  ben  ©oten  — —      öi  „  —  „ 

Summa...      70  Ui^  35  ^. 

B  i  1  a  n  c  e. 

Cfamo^me 256  *Ä  18  -^1 

«uögabe 70  „  35  ,, 

rnff^in  bleibt  ult  2)ecember  1878  ein  Ueberf^ufi  t)on    185  ^  83  ^. 

d.  9to|m8|(er. 


28 


gnloy  C. 


Ser^eidintd 

bec 

SereinS'ÜRttglieber  unb  cornfponbietetiben  öereine 

unb  Sniiitute. 


L  (£|remntt0ßeb. 

@eine  ftönigßc^e  ^o^eit  ber  $er}og  t)on  Sombribge. 


2.  (Eorrtfi|ii^itbiereitbe 

10. 


ÜDte  getreu: 

1.  b'9r6Iaiiia  Dan  ®iegenBurg, 
8oron,  dta&  bn  ber  9bdd« 
tammer  in  ^a^, 

2.  be  ^ffd^er,  ©ecretSr  ber  So- 
ciötö  royale  des  Beanx-Arts 
et  de  la  Littörature  in  ^ent 

3.  (Soremannd.  Dr^  in  SrüReL 

4.  (Srecefm«,  Dr.,  $rof.  in  W>tt* 
felb. 

5.  biegend,  $rof.  unb  9[rc!^ar 
in  ^t^pem. 

6.  gönnger,  Dberbibßot^elar  in 
ifofln^en. 

7.  (^ad^arb,  ©eneral'Srci^ar  ber 
9elgtf(^en  Krc^ibe  in  Trüffel. 

8.  txxR  ber  $c^ben  in  Sbittoet^en. 

9.  Seemannd,  St.,  Dr.,  2)trector 
be«  9^ieberIänbtf(fien  Ttü\tum9 
fttr  «ftert^fimer  m  8eiben. 


11. 

12. 

13. 
14. 
15. 

16. 


17. 


18. 
19. 


amtgliebet.'^) 

Sinbenfc^mit,  9.,  Dr.,  (Sonfer» 
bator  bed  9{9mif4«beutfd^m 
(Central -SD'^nfeuntd  in  ^ami. 

2x\^,  Dr.,  ®e^.  9[r4i»rat^  in 

©d^werin. 

SX^(U9er,  %  (Sdq.,  in  9iber|)ooL 

a^üHen^off^Dr.,  ^of.in^erltn. 

»anfe,  ?.  ö.,  ^rof.  in  ©erün. 

9tt)a«9}angabö,  SD^intfier  q.  S>. 
in  ©erün. 

0.  @tilIfrieb-9lattontt,  ®raf, 
Oberceremonienntetfler  u.  nnrf« 
fu^er  ®e^.  9eot^  in  ©erftn. 
SalBot  be  SRoIabibe,  ^orb, 
^rft^bent  be«  Arcoeological 
Institute  in  Bonbon. 
XaofU,  ©fireou-^ef  in  ^M^. 
S^orfaae,  (Statdrat^  in  Stopm» 
^agen. 


3.  ®ef((äft8fil](reitber  «btefi^nf. 


^e  Ferren: 

1.  ©Inmenbcu^,  Oberfl  a.  !3). 

2.  «obemann,  «ibßoti^elar,  9tat^. 

3.  ©raun,  ^anbbrofl  a.  2). 

4.  ©rbnnenberg,     ^teuerbirector 
0.  2). 


ö.  (Eulentann,  (Senator. 

6.  S)ommed,£)bergert^ttrafta.2). 

7.  0tebeler,  KniMgeruiQtdratf^. 

8.  äonide,  Dr.,  m^türat^. 

9.  3ug(er,  Sanbf^nbicnS. 

10.  ^x^ttabttQ,      ^rftfbent     be« 
Sonbed '  (äonfifioriuni«. 


*)  S>icfe  ^oBcn  mit  bcn  tvida^oi  tRitglicbcni  gld^  VM^tt,  flnb  iebo^  na 


29 


11.  S&d^,  Dr.,  ®^nma|ionel^rer. 

12.  ^ttjtt,  Dr.,  Obecle^ter. 

13.  9Rit&off,  Ober6aurat§  a.  ®. 

14.  "Smitx,  3o^.,  Dr.,  @tubienrat^ 
unb  (SonferDotor  M  Seifen« 
9)>btfcum9. 

15.  t).aRfiiufibaufen,Sanbf(l^aft9rat^. 

16.  deogtn&Bier,  iBuc^l^anbler. 

17.  ^A^muam,  Dr.,  @taatdrat^. 

18.  ».  äSecI^f,  Obecgen(^tö-^2l' 
ftbent  0.  ®. 

S)ie  Ferren: 

1.  t>.  toten,  ®c^.  Segatlon9rat^, 
in  SDi^ontrcuar  (©d^iDei)). 

2.  (docbele,  &.,  Dr.,  ^rofeffor  in 
©Stttngen. 


3.  $oftmann,  Dr.,  in  (SeSe. 

4.  t).  mtbe,  ObecQp))elIatton9rat^ 
a.  2).  m  8en1te. 

5.  SD^Ser,  fOb.,  Dr.,  (^^mnafial' 
2)irector  in  glendbnrg. 

6.  $fannenf(!^nttb,  Dr.,  2)e|>art« 
fttdfisoax  m  (£o(niar. 

7.  t>.  9^(unbo^,  ©enecoHieutenont 
a.  5D.  in  (Seile. 

8.  ©Amibt,  ®n|l.,  Dr.,  ©^nrna« 
1iai«2)trector  )u  $albe(ftabt 

9.  t>.  SBongenl^eim,  S^et^crr,  ^o- 
fterIanuner-2)trectot  a.  2).  in 
Saafe. 

10.  t).  SBornftebt,  Dr.,  ®el^.  9te« 
gierunoSrot^  unb  (Kurator  ber 
Unitoertttttt  Hattingen. 


4.  maiiift  aRttgtteber. 

NB.  ^e  sdt  dnem  *  Beici<|iictai  SHtgllebet  flnb  nen  dngcticteiL  SHe  Vetren 
Scrcinlinttglieber  tvecben  edii<^,  »on  ieb«  Sct&tbcnmg  in  bec  Cttellinig, 
Zitnlatm  unb  betgt  bem  e^at^mtifttt  ttnidgc  in  ma^oi. 


2)ie  fetten: 

tUfeU. 

1.  X^eele,  ^aflor. 

2.  ©(^Iftger,  äRaior  a.  2). 

3.  t>.  glbd^cr,  (^eneroImaioT. 

4.  0.  Sieben,  9{e0.«9(ffef[or. 

Wxudbmtf  ^<fiH  (^-  2:or9an). 

5.  $urgoIb,  äßaior. 

fMielent  ibei  fRennbotf. 

6.  D.   9ßttn4§att{en,    <Staat9nn- 
nifter  a.  2). 

Kitriit. 

7.  WLUtx,  S^egter.«  unb  ^äjiaU 
rat^. 

*8.  Soltmcnm,  geltet. 

eattteln. 

9.  t).  »ennigfen,  ®raf,  ©e^.  9lot^. 

Saffmit,  Kiitld  Srotbat^erg. 

10.  ^in^e,  Dr.  jor.  unb  9loiax. 

9ergett  bei  Ütüt. 

11.  @^jitta,  ¥aHor. 


9erliit. 

12.  t).  Oe^nbaufen,  ($ra{,  Sieute» 
nant  a.  ä).,  ^ammeriunfer. 

13.  9eaf4  9teg.«  u.  «aurat^. 

14.  SBai«,    ^rofeffot,    Dr.,    ®e^. 
S^egterungSratQ. 

15.  SBamede,  ®e(.  Stei^ung^ot^. 

Olaitleitbitrg. 

16.  ©intonid,  (EoSoborotor. 

)Btaitiifi||tDdg. 

17.  b.  C^f^mege,  ^eidgeric^t^ot^. 

18.  ^&nfeimann,  ^tobtard^üor. 

19.  ?anibre(^t,  Dr. 

20.  9»agtftrat,  Iftbli(^er. 

Stemtmiltbe. 

21.  t>.  (Sbfln,  $fott«n(^er. 

iBÜftbutg. 

22.  t>,  @traug,  S^egierung^rat^. 

23.  @turft!o^)f,  ©ern^. 

Onrgborf  bei  2effe. 

24.  D.  (Erannn,  ©aron. 

(EeHe. 

25.  (Sbeling,  ®^nina{laI«!S)trectot. 

26.  ®m)ettt,  Sabritant 

27.  ^ofhnann,  Dr.  phil. 


30 


28.  $ugo,  S.,  (£ommec)tat^. 

29.  t).  Stimät,  OBerjlltmtenant 

30.  t).9{ambo§r;®enerairteuta.^. 

31.  9{ottmann,  ^erg-iSomtniffär. 

32.  ©d^iittbt,  @enatö1)r&rtbmt  bed 
Ober « Sanbedgertd^tö. 

*33.  förom^elme^ec,  Dr.,   Ober- 
(d^rer. 

(Eoliiittr. 

34  $fannmf(!^mib,  Dr.,  2)epart« 
9[r(!^t))or. 

Cotiiiii  (ei  (Elatae. 

35.  t).  b.  Anefebed,  Sanbf(!^aft9« 
S)irector  a.  !S). 

3)aitiiattet8. 

36.  SBinbd,  ©mator. 

3)ii»reit. 

37.  fdtx^,  Dr.,  Oberanit9ri(^ter 

0.  a). 

38.  9rocf,  Obetfd^utrot^. 

^re^beit. 

39.  be  fBon^,  Oberft. 

^nitnfen  (%.  9{eu1labt  a.  dt). 

40.  ^atbt,  $o1lor. 

Cbflorf. 

41.  b.  (Sfiorf,  Ober«9[))))ellotton9< 
rot^  0.  2). 

Sinbed. 

42.  $arl(mb,  @tift8«(£antor. 

(Etttttobe  M  j^otbegfen. 

43.  (Sngel,  $a{ior. 

Cfte. 

44.  @o|ltnann,  Sbntdgtnd^tat^. 

(Erfittt. 

45.  b.  @(^ad,  Bieutenattt 

S^IailifliidQeiiit  (ei  ^olsgUtet. 

46.  b.  @(!^totd^en>t,  i^raf. 

SldtSbnrg. 

47.  SD^üCer,  SOb.,  Dr.,  (S^mnaf.« 
2)tvector. 

ftltin^SIüt^e  bei  @al)oütet. 

48.  Stittecbufd^,  $afh)r. 


Stoilfittt  ••  b.  D. 

49.  9hibIoff,  9tegtmtn0«ra4. 

Sreibmo  int  ftetbinofiteit. 

50.  D.  b.  2)e(fett,  @taat8imnt|lcr 
a.  2). 

Srenbeslerg  bei  Saffmit. 

51.  b.  Aorff,  9mt9^au^tmaim. 

®axber9teim. 

52.  ißradebufc!^,  (Sontor. 

®ellieni. 

53.  b.  anebttig,  ObecfUteutoiont 
unb  Srigabe-iSoinmanbeur. 

@e|ioef. 

54.  b.  Sbtflngen,  Obcrft. 

(Bieboibe^anfen. 

*55.  Su^rtnaint,  füsüSxxdfttt. 

@obe9eim  bei  ^ü^ter. 

56.  ®raf  üon  iBoci^oIt  *  tlffeburg. 

(SSrnngeit. 

57.  (Srotner    Don    (SlonSbrnc^, 
Sanbgertt^tdrat^. 

58.  gren^botf,  Dr.,  ^ofeffor. 

59.  $oebeIe,  $t.,  Dr.,  ^rofeffor. 
♦60.  $öfcr,  SRebactcnr. 

61.  Äunge,  Dr.,  «ibftotielfecretar. 

62.  €Xümii,  ^oflfecretfir. 

63.  9tof(^er,  9anbgert(!^t8 '  ^rSfU 
bent. 

64.  Sdo^|»du6,  Dr.,  ^rofcfTov. 

65.  b.  föomficbt,  Dr.,  ®d^.  9}eg.« 
9tat^  imb  <£urolor  ber  Um« 
berfUiit. 

66.  SBoIff,  UntberfUMrat^. 

67.  fBoumamt,  B^ge^Soflpcctor. 

9tont  bei  «SitixgeK. 

68.  b.  $dmoa,  $a^. 

j^ttaetHabt. 

69.  @(^mtbt,  <9.,  Dr.,  ©l^mnaf.* 
2)trector. 

Homburg. 

70.  $Qbn,  @enatoT. 

71.  b.  SBeftenboIg,  gfc^^.,  (ienc 
caUijEonfiu. 

{^(tmeliu 

*72.  iBronbe«,  eAuIbtrcctor. 
*7d.  iBred^t,  »ut^l^aitbler. 


31 


*74.  smtatom,  goBrifbeftter. 
♦75.  t.  b.  »u«fc^e,  aÄajot  j.  3). 
*76.  1S>attänt,  £)bergm(^t9«$rft« 

ftbent  0.  2). 
*77.  3)5rrte«,  Dr.,  Obcrle^rtr. 
*78.  ö.gtf(^er*©cn8on,  @^nbicu«. 
*79.  gord c,  Dr.,  ©ijmnaflQUc^rcr. 
*80.  frromme,  ^onanmalt 
*81.  @9rged,  ©^nmaftaKe^rer. 
*82.  a.  ©topoiatcgcr,  U^rmad^er. 
♦83.  ©ornfo^t,  ^aflor  pr. 
♦84.  ^urfetg,  ©üröcrmeiftcr. 
*85.  Änottncru«,  gabrilDeft^er. 
*86.  Stammtt,  Dr.,  O^mna^t» 

tcfircr. 
*87.  2«a(^en«,  O^nrnaftoIIe^. 
♦88.  STOe^cr,  ©.  %.,  ©cnator. 
*89.  ÜRodengel,  ©tatnnaftanefirer. 
♦90.  mm«,  C,  aÄaft^htenfaBrt- 

tont 
♦91.  gWcme^er,  2:iJ.,  «cbactcur. 
♦92.  «efld,  Dr.,  Ö^mnaflal- 

ÜDirector. 
♦93.  @d^imbt,©ftrgennet|lera.S). 
♦94.  @crtflmer,Dr.,Dbcrgm(^tö* 

anmalt 
♦95.  ©ertümet,   Dr.,    Slpotl^efer 

0.  3). 
96.  b.  @t(^art,  ©eneratTteutenont 

a.  2). 
♦97.  ©tiffcr,  Äaufmann. 
98.  2:^etIfii§I,  «ector. 
♦99.  2:röbjl,  OtimnojlaKe^cr. 
♦100.  SBoimfd^offc,  «rc^ttect 

^ihitelfilieitibiirii  bei  (EmmertItaL 

101.  b.  ^(md,  9}iüergut«Beft^(r. 

$aii)tobtt  Hüb  2iitbeii. 

102.  9^ren9,  Dr.,  ®^iimaflal' 
3)irector  a.  3).,  ®e^.  9te- 
gienmgdTOt^. 

103.  £lber9,  (Senator. 

104.  b.  mtm,  (Sd^.  9{ai^. 

105.  b.  loten,  ^arl,  «aron. 

106.  Sllt^au«,  ^ajlor. 

107.  «nber«,  «entler. 

108.  »nbreae,  ®eb.  9teg.'9eat^. 

109.  ^ngerfletn,  (Aommenrat§. 
♦110.  «ngcrjleitt,  Dr.  phil 

111.  D.dar,  (Sc§.  ^anjbirector, 
unb  ($e^.  9^0$. 

112.  b.  »or,  8anbbro{t  unb  <$e§. 
9eat^. 

113.  9aum,  8.  §.,  @))ra(^Ie^rer. 
♦114.  «enfe^,  dte^tdontoott 


115.  b.  9enmgfen,  ?anbe«btrector. 

116.  Bergmann,  ®e^.  9{a^. 

117.  ©lumenboi^,  Obcrft  a.  3). 

118.  8obemann,%L^bttot§eror, 
9tati). 

119.  ©oebeIer,(J[onflflor-3)trector. 

120.  «ofefberg,  SBegbourot^  unb 
($e^.  9{egierung«tat^. 

121.  ©öraemann,  Äaufmann. 

122.  »offart,  «egierung«ratfi. 
♦123.  «ot^,  Dr.,  (btimna^QiUhtn. 

124.  «öttd^cr,  ^aftox  a.  2). 

125.  ©ranbe«,  Dr.,  Obennebict* 
nalrat^. 

126.  Iraner,  9tratter. 

127.  iBraun,  Sanbbroft  a.  2). 

128.  ©rc^mer,  SWebaiHeur. 

129.  «retter,    Dr.,    ^robinatot» 
Scbulrat^. 

130.  b.  «remet,  ®rof. 

131.  ©rönnenbetg,  Dr.,  ©teuer* 
3)trcctor  a.  2). 

132.  «Tflel,  ®e$.  Stnangtat^  a.2). 

133.  «uMCf  Seegierung«'  n.  «on- 
rat^. 

134.  9finemann,%nt^(^tera.2). 
•135.  ©unfen,  ?anbgcri^t«rat§. 

136.  «urefd^,  gr.,  (Eommeraratfi. 

137.  »ttrfl§arb,Dr.,sroeblc*«at$. 

138.  ©uf4  aeegtflrator. 

139.  ü.  b.  ©u«f(^e-S9eünd^,  Ober« 
fc^enf. 

140.  Q[a0))aTb,  Dr.,  9^e(!bt9anma(t. 

141.  (Jo^en,  Dr.,  SWebtdnalrafi^. 

♦142.  (Somperl,  ©ibliot^eldfeaetSr. 

143.  (Sulemonn,  Senator. 

144.  (Sutemann,  $t,,  $arttcußer. 

145.  (Sulemann,  $onbe9 '  Oelon.« 
(Sommiffftr. 

146.  2>ie(fmann,  Dr.,  ©c^ulbireo* 
tor. 

147.  2)ocbner,  Dr.,  arAtö-^ecre- 
tar. 

148.  2)omme9,  £)bergen(^t9<9{at]^ 
a.  2). 

149.  2)ommed,  Dr.,  Krc^b^UffU 
flent. 

150.  2)o))me^er,  ©Ub^auer. 
♦151.  3)reffcl,  fRcc^nung^rat^. 

152.  2)rei)er.  (Santmer  •  (Sommiff. 

153.  t>.  2)ttrmg,  ^anbgerid^tdratQ. 
♦154.  2)u<t(lein,  gorftmeijlet. 

155.  2)u^,  9[nttqmt&ten^&nb(er. 
♦156.  (Sbert,  ?anbj(^aft0rat^. 
157.  (Sic^roebe,  (Eommerjrat^. 


32 


♦158.  (gnacl^arb,  Skofeffor. 
L59.  Siebder,  litmtdgen^tdrafi^. 
L60.  giebder,  9Kttergut9befi^cr. 
L61.  nrantenfelb,  Stegterungerot^. 
[62.  mrensborff,  (Soinmer)rat^. 
L63.  ®ca[9,  9anqutec. 

164.  ©erg,  Dr.,  9r(^ibfecret&r. 

165.  i^iere,  $of«?t^oarap^. 
[66.  ©ö^mann,  ^d^bruder. 
[67.  m^t,  Krc^ttect 
[68.  ®xo}ip,  ®eb.  3ujlt3tat^. 
L69.  ®xo%  Stealff^uI'Selcec. 

170.  ®rote,  grci^err,    ®enera(« 
Keutmant  cu  S). 

171.  ®rotc,  Dber-(Jommiff8r. 
[72.  ®riht^agm,  ^oüfttcc. 
[T6.  t>.  (SfinbeÜ,    (^meronieute« 

turnt 
[74.  $aafe,  Dr.,  9{e(^t9*9ntt)alt. 
[75.  ^tt(fennann,  Dr.,   $rot)in« 

)tat«@(l^ttttat^. 
[76.  be  $aett,  Dr. 
[77.  ^agemann,  Sanbgert(!^t8rat^. 
[78.  ^agm,  $aurat^. 
[79.  $a$n,  Dr.,  anebicinalrat^. 
[80.  ^anfen,  Dr.  med. 
[81.  $afc,  »autatl§,  ^tofcffor. 
[82.  ü.   <^eunbrud§,  ®e^.  Sega« 

tionerati. 

183.  ^nnt,  ^mtdrti^ter  a.  S). 

184.  ^ermann,  Dr.,  Obert^ter. 
[85.  ^ergog,  BoH^Snffiector. 
[86.  ^Ubebtanb,  Senator. 
[87.  ©iifcnberg,  Obcrf5rtlcr«^(£on* 

bibat. 
[88.  f  SÜ^,  $af!or. 
[89.  ^Qppt,  ffttdiWantDcit 
[90.  ^omemotm,    ©^mnaflat« 

le^er. 
[91.  $o|en,  9(nunetfler. 
[92.  0.  $ugo,  ^au^tmarat  a.  !S). 

[93.  SSnede,  ($.,  (£ommer)rat]^. 

[94.  3anicfe,  Dr.,  «rc^töratj. 

[95.  to.    dfTenborf,    ^att))tmann 
a.  S). 

L96.  Sugter,  Sonbf^nbtcud. 

[97.  düng,  Dr.  med. 

[98.  $taVbt,  Se^er. 

[99.  ^e(,  ©^tnnafldlei^ret. 
*200.  .ßmbennann,    ^ea>ratü)nd« 
matec. 

201.  $tmtp,  Söudfyraihttx. 
♦202.  t>,  Änobdsborff,  Dbcrtt 

203.  t>.  Sttnqphau^tn,  Statt,  ($tof. 

204.  t).  ^4))l^aufen,  (S.,  (^af. 


205.  A5d^ec,Dr.,®))mnofiaIfe^rer. 

206.  Nobler,  ^au^tmaim  a.  ®. 

207.  ^o^tö,  Dr.,  (SljmnofioKe^. 

208.  ^önig,  Dr.,  ed^a^rat^  a.  ^. 

209.  tönig,  9eenttec. 

210.  Stotm,  Obet'iSotmtitffar. 
♦211.  Äofen,  aWatcr. 

212.  trieger,  iBuc^^aUer. 

213.  .^gebnaim,  Dr.  med. 

214.  Samc^er,  ^of«<^o(barBeitec 
21b.,2<ü>t9,  ^i^orlenmaler. 

216.  Sid^tenbcrg,  Dr.,  ^rfifibcnt 
be9  SQnbe0«<£onfiftorhmi9. 

217.  2xA\^,  ^b.,  min. 

218.  Süber«,  Sufttsrotb. 

219.  Sfltgm,  (^4-  9{eg.«9}at4. 

220.  SD^adenfen,  (Sümnafiall^ter. 

221.  b.  aRoIortie,  Dr.,  Ober*$of* 
marf(!^all  u.  ^taatömtmfier 
0.  'S). 

♦222.  SKeinarbn«,  O ,  Dr.  phil. 

223.  alterten«,  Dr.,  edbitibirector. 

224.  SRe^er,  Dr.,  Ober  -  Sonb« 
S^obbiner. 

225.  iD^c^er,  Vb.,  Dr.,  Se^cer. 

226.  iD^e^er,  iL  9B.,  Dr.,  Ober* 
fdbrer. 

227.  ä^off,  Oberbourot^  a.  3). 

228.  iIRo]^cinaim,Dr.,<^nmafto(« 
lebrcr. 

229.  moW^an,  Ober«^ofbourat^. 

230.  äRfiUec,  (Seneranieut  a.  ^. 

231.  agiler,  (^(^atrat^. 

232.  Wmn,  Dr.,  a^ebicmalrat^. 

233.  äRflaer,  3.,  Dr.,  etubien* 
rat^. 

234.  t>.  iD^d^^aufen,  8anbf(^.' 
9lat4. 

235.  'Slcxtm,  abbauet. 

236.  ^tahovxjL  (^df.  Segatlond' 
rat^  0.  £). 

237.  9^orbmann,  9)>faiirenneHicr. 

238.  Oejlerle^,  ^feffor. 

239.  O^Ime^er,  (ZKfcnbo^n « 3n« 
fbector  a.  2). 

240.  OIbe!ob,@e4.9^eg.'9{atb  a.2). 

241.  d.  b.  Often.  Sleg.-S^a^. 

242.  ^abfl,  9cegtermtg«tat4. 

243.  ^e,  iBattratl^. 

244.  ^ememoim,  ©tabtf^nbicn« 
a.  2>. 

245.  ¥crfe,  Dr..  Oberlel^rer. 

246.  $ome,  $rtt)otgeIel|rtec. 

247.  ?raUe,  ^fl»S>trcctor. 

248.  ^a\di,  etabtbtccctor. 


33 


249.  ü.  Sieben,  Oberi&gennetfier. 

250.  r>.  9{ebcn,  ^mtsxxqtet  a.  S). 
*251.  ^thtptttmn%,  Dr.,  Sieatfd^ul^ 

252.  ^eaxitt,  @cimnar(e^rer. 

253.  deidbter,  $a|lor. 
*254.  ö.  ÜHd^t^ofcn,  grci^err. 

255.  ^tttä,  Kaufmann. 

256.  «obb^,  (£.,  jun. 

257.  ö.  »öfPng,  grei^err,  £anb- 
fc^oft^ratb. 

258.  9to6m&6fer,  »uc^^&nbler. 

259.  b.  9hibIoff,  Obergerid^t^rat^ 
0.  2). 

260.  «ü^Imoim,  Dr.,  ©ebetmer 
8?egierung«rat^,  ^rofcffor. 

261.  mvxpite,   (£ovxmzn '  ^a% 
Senator. 

*262.  jran  @anbc,  ?anbri4ter. 

263.  ©ASfer,  ©^mnattaUe^rer. 

264.  @fflaumatm,Dr.,@taatörat^. 

265.  ©(fieSer,  ©^mnaftaae^rer. 

266.  @4tager,  Dr.,  ©enator. 

267.  ©dblettc,  Jc^rcr. 

268.  ©dblüter,  ?J.,  $ofbu(^bru(fer. 

269.  @4(ütet,  $.,  «ud^bniderei- 
bef^er. 

270.  @dbmager,  Senator. 

271.  ©Atnorl,  ^d^banbler. 

273.  t).  <^cbutte,  H.,  jhimmerl^err. 

274.  ©(billig,  O.f  Setn^anbler. 

275.  @4u()e,  ^,,  ^d^^änbUr. 

276.  @4üttler,  Seentter. 

277.  t).  @eeba(^,  (^e^.  ^anj« 
2)trector. 

278.  ü.  eeefeO),  ^ud^Mnbler. 

279.  ©eeftg,  ©.,  ^n^^änbler. 

280.  ^ieDert,  9tegiermtg«rat^. 

281.  ©imon,  Dr.,  Smtdrtd^ter. 

282.  ^ommerbrobt,  ©^tmtaflal« 
teurer. 

283.  @|nefec,    d^egtenmg««  tmb 

*284.  eteffen,  iBourot^. 
285.  D.  ©teinberg,  <Se^.  9^at^. 
*286.  ©tcinberg,    ?e!^tcr   an   bcr 
^ö^eren  Xöf^terfd^ule. 

287.  ©trome^er,  Serg « Q[oinnnff . 

288.  ^tudmonn,    :S)tdi1bnd« 
tofattcr. 

289.  !£^iIo,  Obers(£onfi{lona(rat^. 
*290.  r>.  %xottf  Stegicrungsaffcffor. 

291.  U^I^otn,  Dr.,  ^t.  Ober- 
(Soitfiflotidtat^. 


♦292.  ö.  U«Iar*  ©Indien,  greifen 

(Sbm. 
293.  9$ogeIfang,Dr.,@Qnttät«rat^. 
*294,  Söaii^ömtti^,  Dr.,  ^rofcffor 

unb  ^^mnafial-^trector. 

295.  ^oHbtec^t,  9r(^ttect 

296.  Bebefinb,  8anbe«^($eometer. 
*297.  Sßel^rba^n,  Dr.,  geltet. 

298.  ö.    ©crr^of,    Obergcrit^tt* 
$raftbent  a.  2). 

299.  ScflcmaAcr,  «enttcr. 

300.  SBicner,  Dr. 

301.  SBinbt^orfl,  @tQat«tntm1ler. 
*302.  SBürj,  ©ut^binbermnftcr. 

303.  äie^e,  Dr.,  aRcbicmalrat^. 

^otbitrg. 

304.  Soge9,  98afferbau«3ßfl)ector. 

$ttiielbttg. 

305.  ©d^teriljcr,  Obcrjl. 

^emmingeii  bei  ^oniioiiet. 

306.  b.  soften,  (Sntft,  (Sutdbefl^er. 

307.  ©crfefelb,  ÄIo|lergutfi£a(^tcr. 

308.  bon    ^ammerftetn « (Squorb, 

tcct^crt,  ?anbJ(^oft8rat^. 
op^enftebt,  9utttmamt. 

310.  Ärac^,  Dr.,  ^ribotgcrc^rter. 

{^ittfelb  bei  ^otbmg. 

311.  $eibemann,  $a{ior. 

^o^enboftel,  ttnttd  ffiotnigfeii. 

312.  Sromme,  $oflor. 

$oIamiitbeit. 

313.  S)ürre,  Dr.,  ®^mnafloi-2>l- 
rectoT. 

*314.  (Söfd^en,  ^rid^ait))tm(mn  u. 
9{egtenmgdrat^. 

315.  ^e$e,  SBaffcrbau  ^  3nt))ectoT. 

$itbetitü)leii. 

316.  b.  ^obenberg,  ©taatömmttler 

pfiffe  bei  ?r.  Clbeitborf. 

317.  b.  »erj-Sungfenn,   «itter- 
gutdbeft^er  u.  Sammet^err. 

^filfebnrp,  äReOleitbiifg' 
@4iDed]t. 

318.  b.  <£(nn)ie,  ^ammet^err. 

3 


34 


319.  dtombo^r,    ©^mnaftot-SH- 
rector. 

3t{eiito|. 

320.  ^olSfo,  <Sraf  pi  ©tolbecg. 
3{t))eit]bitr0  M  SBimage. 

322.  t),  b.  ftettenburg,  grdl^err, 
9ttttergutdBetl<}a:. 

399.  0.  iBentl^e.  £)bera)>)>eSatton«« 
rati  0.  i>. 

Sieüt  M  Sttirilsil. 

324.  0.  b.  $tt«f<|e,    9Httergutd« 
beft^er. 

Statgen. 

325.  t).  ^DmcHaae,  Srei^rr,  9(intö« 
gen(^törat$. 

Sitttorf  bei  SmUage. 

326.  ^artmonn,  Dr.  med.,  @am* 
tätdrat^. 

Soccmi. 

327.  Äöiiig,  ?rior. 

Stöhne  Bei  VitrgtDebel. 

*328.  (S>au%  <$ut8befi^er. 

Softeii  Hi  9lifttm. 

MAam 
<cvf9vW* 

Siiiiebntg. 
331.  3o(!4mit0,  ^tmbgmd^tdra^. 
3^.  9KeimRnr,  Sanbgen^tö^SH« 
rectoc. 

383.  1».  dtebetiv  ^os^getid^aH^ 

Süelveii. 

384.  ^CKfe,  9icgiinr.'8mmtet^. 


335.  b.  Bbt^mcr,  lOteutenant. 
aRnntreiq^  (€4tieia)* 

336.  b.  9ften,  (^e^.  Segat-9eat|. 

aPCiliiliy. 


338.  C^neforge,  ^oflot. 

WenbitYg  0.  b.  tttfer. 

339;  @ftbe,  Sekret. 

Kottteim. 

♦340.  ©c%e,  Dr.,  @emor. 
*341.  SDtebmc!^«,   Stat^eapot^er. 
*342.  ^oxtfen,  $aftot. 
343.  mfix9,  8.  (L,  dtcboctenr. 
♦344.  ©^«niger,  Dr.,  ÄcoK^cc. 

345.  <Stdn.  ^aufmasa. 

346.  ©uabtcatri,  iBfirgennetfleT. 

347.  ^cmtioer^ob.  Sieclot. 

348.  fBebcfmb,.  ^itfigecid^törat^. 
*349.  Segjmer,  9{ector. 

350.  Sm)el,  $aiü)tmanit. 

351.  B<>))pOf  Hbmu»fh»tor. 

Olbenbntg. 

352.  )».  ^Uten,  Ober^fiantmer^. 

353.  ^o^n,  Segbau«3ufl>ectoT. 

Ottenliett. 

354.  ®obe,  amtdrt^ter. 

Oi)fe  bei  9Hett»»g. 

355.  Don  Krenflorff,   9Htterguts« 
befi^et. 

fMtie. 

356.  iBrenmng,  mrgermeißer. 
367.  gtenemamt,  ^vptxvaimhtnt. 
358.  ton  ©rote,  9ipeti|err,  9legie' 

Tunig0ratl^. 

*359k  iSgoeM,  Sicutenoitt 

steten,  «tst«  msHm9  l  i. 

360.  t).  b.  2)ecten,   fiammercot^ 

9lltf|tltOl9. 

361.  SWflUcr,.  S.,  Dr.,  Se^  bor 
^ö^cren  ^Bflsgerfd^nle. 

362.  ^tetnme^,  Dr.,  (S/^vma^* 
S)irector, 

mmeQeim,  Statt  Siebetbuti. 
d6a  b.  b.  2)e(to,  ®taft>  O^e^euiter 


35 


364.  Ihraufe,  ®)9nntafta(''S)trector. 
©dSliaitfeii  im  Sfine^iirgfdieQ. 

365.  iDle^er,  ^oftor. 

edläfer^of  (ei  9Heit]bnt||. 

366.  S8tegtebe,  OberamtmamL 

©onberS^anfeti. 

367.  t>.  Citnbutg,  S^ajor  a.  ®. 

stalle. 

368.  ö.  «crgcr,  ginatij-affcffor. 

369.  ö.    aWüaer,      Joiibgerii^tö* 
^rSfibent. 

etemit. 

370.  t).  @^ed^,  ^QUt^tmatin. 

©nlingeii. 

371.  S3H»)peni,  Dr.,  ©amtöttrot^. 

Uilngen  (Slaffan). 

372.  ö.  $ugo,  Äe9.'2lffcjfot. 

Sttbtn. 

373.  fRo\ditc,  ®e^.  Obec«9{egier.« 

374.  @onne,  9?ector. 

»aale  bei  «öttiiigeii. 

375.  öJ©angcn^eim,grbr.,Ä(o|lcr* 
fammet''2)trector  a.  ^. 


SßalStobe. 

376.  ©rflttcr,  «ürgermetper  0. 2). 

SBentigerobe. 

377.  @tolbera«SSernigerDbe,  Stf., 
regier.  @raf. 

»eHetbroil  bei  effto^lanfe«. 

378.  t).  (dtone,  ^uttbefi^er. 

CBi4ttiit0(aBfeit  bei  Sarfing:' 
(aitjeit. 

379.  t).£an0KDer4'@imineni,9rbr. 

ffiieii. 

380.  (BmoxL,  Dber-Sommerarat^. 

ffiie«aitii«|of  bei  Winbtn. 

381.  SHImami,  Dr.  phil. 

»olfeublittet 

382.  i^ibfioti^et,  {^eriogftd^e. 

Rrtebel  bei  (Ebftorf. 

383.  !3)retDed,  $aflor. 

SriSbevgtoIaeii  bei  fUf^. 

384.  Xxoüt,  ®u^eriittnibent. 

SBnftrotti,  fMi  Sfiftoto. 

385.  ^innenti^at,  ^auptm.  a.  ^. 

BfilUdiaii. 

886.  t>,   iD^tnntgerobe,    Sret^err, 
Sfittmctjler. 


3' 


36 


5.  &^rref|ioitbietenbe  Sereuie  mh  ^v^üntt. 

1.  $t1ionf(^e  ©efeUfd^aft  bed  Danton«  9argau  ju  Ütarou. 

2.  9[ltert^um9forf(^enber  Sereht  bed  Ofterlonbed  )u  ^Itenbuxg. 

3.  ^tflorcf(^er  herein  ffir  aRtttelfranlen  gu  2[ii9ba(^. 

4.  Acadömie  d' Archäologie  de  Belgique  )u  ^ntmttpm. 

5.  Provinziaal  MuBeam  van  Oudheden  in  de  Provincie  Drenthe 
5U  «ffcn. 

6.  ^flortf(^er  Beretn  ffir  ©(^toabm  mtb  9{euburg  ju  Kugdbutg. 

7.  $tjiortf(^cr  ©cretn  für  Obcrfronfcn  ju  ©amberg. 

8.  ©iflorift^e  (SefeÖfc^aft  ju  »afcL 

9.  $tftorif(^er  ©erem  ffir  Obcrfrantm  )u  ©a^reut^. 

10.  Soci^tö  de  THistoire   et  des  Beaux-Arts   de  la  Flandre 
maritime  ^u  bergen. 

11.  ^öntgL  @tatt{Hf(^c«  «fireau  )U  ^ttVixL 

12.  9$eretn  ffir  (iefd^^te  ber  ä^art  ©ronbcnburg  ju  ©ertin. 

13.  Berein  ffir  bie  ($ef(^td^te  ber  <@tabt  Serltiu 

14.  herein  oon  ^Itert^umdfrennben  im  S^btinlanbe  in  ©omt 

15.  ^[bt^etlung  be«  ^finfilerDereind  ffir  bremifc^e  <^efc^t(^te  imb  9ftrr- 
t^fimer  )u  ißremen. 

16.  herein  ffir  ft^leftf^e  ©efd^t^te  unb  üoterlSitbifc^e  (SEultur  ^u  l^edtau. 

17.  Berein  ffir  (Sefi^i^te  unb  SUert^um  @(^(eften«  )u  Breslau. 

18.  ^.  ^.  mäbrtfc^-f(^teftf(^e  ^efeSfc^aft  be«  ^cferbaued,  ber  9}atur- 
mib  ?anbe«funbc  ju  ^©rfinn. 

19.  Gommission  royale  d'Histoire  )u  Brfiffel. 

20.  Sociötö  de  la  Numismatique  beige  ju  BrfiffeL 

21.  Berein  ffir  (S^emni^er  ®ef(^t(^e  lu  (S^emni^. 

22.  ^önigtid^e  Uniüerfttfit  )U  (k^nfHonio. 

23.  ©efammt'^Berein  ber  beutf(!^en  ©efd^id^d«  unb  Slttert^mn«« Bereine, 
iet^t  )u  2)armfiabt 

24.  ^tflorif(^er  Berein  ffir  baS  ©rogl^ergogt^um  $effen  )u  !3)arm{labt 

25.  ©ete^rte  efll^nifd^e  ©efeUfd^aft  )u  !£)or))at 

26.  ^5nigli^  fä(^flf(^er  Bereut  }ur  (Srforfc^ung  unb  @r^altung  üatcr« 
(2&nbif(^er  ©efd^ic^tö«  unb  ^n{i'':S)enfmaIe  ju  2)redben. 

27.  Bergifd^er  (Sefd^td^töoerein  ju  (SIberfelb. 

28.  @efel)[f(^aft  ffir  bilbenbe  Jhinfl  unb  batertänbifd^e  ^tert^fimer  ^u 
(Smben. 

29.  Berein  ffir  ®ef(^t(^te  unb  ^[Itert^umdfimbe  bon  (Srfurt  gu  (Srfurt 

30.  Berein  ffir  (^efd^i^te  unb  9[(tertl^um9funbe  }u  granffurt  a.  SD'^ain. 

31.  greibcrgcr  Stltertijumöoerein  gu  greiburg  in  tSad^fen. 

32.  C^ifbrifc^e  ©efettfc^aft  )u  greiburg  im  Brcidgau. 

33.  ^ifbrifc^er  Berein  gu  @t.  ©atten. 

34.  Sociötö  royale  des  Beaux-Arts  et  de  la  Litt^rature  gu  @ent 


37 


35.  Comitö  central  de  la  pnblication  des  InscriptionB  fimöraires 
et  monumentales  de  la  Flandre  Orientale  gu  i^ent 

36.  Ober^efftfd^er  herein  ffir  iOofalgefc^ci^te  in  ©legen. 

37.  £)6ertaufl|if(^e  ®efellf(^aft  ber  SHffenf^aften  su  mxl\^. 

38.  $tfh>nf(^er  9$erein  fflr  (^teiermorf  gu  ®ra^. 

39.  Wabemifd^er  SefeDeretn  )u  ©ra^. 

40.  ftönigfid^e  Umt)erflt&t  )u  ©retfdtoalb. 

41.  fftü^d^'pommn^ä^t  9(btl^eUmtg    ber  i^efeSfc^aft   fftr   pümmtc^ä^t 
<^ef(^(^te  SU  ®retf9toaIb. 

43.  ^ünngif(l^'fä(^ftf(^er  Verebt  gut  <5rforf(^ung  bed  OaterlSnbifd^en 
Kltert^untd  unb  (Erhaltung  fetner  2)en!ma(e  )u  ^aUe. 

43.  herein  ffir  ^amBurgtf(^e  ©efc^tc^te  )u  {Hamburg. 

44.  9e)irfdt)eretn  für  ^efßfc^e  (^ef^ii^te  unb  8anbe9tunbe  )u  ^onau. 

45.  {^onbeldfamnier  ju  $annot)er. 

46.  herein  ffir  fteBenbfirgtf(!^e  ^anbe^funbe  gn  ^ermannjlabt. 

47.  Provinziaal  Oenootschap  von  Künsten  en  Wetenschappen 
in  Nordbrabant  )u  $ertogenbuf(^. 

48.  9otgt(anbtf(!^er  attert^umdforfd^enber  herein  gu  ^ol^enleuben. 

49.  herein  ffir  t^firingtfd^e  (Sefc^ici^te  unb  ^tert^umdtunbe  gu  Sena. 

50.  Serbtnanbeum  ffir  £^rot  unb  Vorarlberg  )u  3nn«bmcf. 

51.  9Iabemtf(^er  Scfeberetn  )u  3nndbrud. 

52.  Seretn  ffir  (^efd^^te  unb  9(tert^um«funbe  in  ^al^Ia  (^erjogt^unt 
@a(^fen«  9Utenburg). 

53.  Verein  ffir  W\¥  <^efd^i4te  )u  taffei. 

54.  @4Iednng'^ol{ietn«Iauenburgif(^e  (SefeUfd^aft  ffir   bie  Sammlung 
unb  @r^a(tung  t)atert5nbtf(^er  Sltett^fimer  ju  ^el. 

55.  @(^(e«n)ig«l^oI{letn''(auenburgtf(^e  (defeUf(^aft  ffir  t)aterl&nbtf(^e  ®e' 
fd^id^te  )u  ^S^ 

56.  ^ifiortfd^er  Verein  ffir  ben  9{teberr^ein  gu  töin. 

57.  ^^^ftMift^-öfonoutifd^e  Ocfcttfd^aft  gu  ÄbnigSberg  i  ^. 

58.  tbnigtt(^e  ©efeEff^aft  ffir  norbtfc^e  91Itert^um9lunbe  gu  tofien^agen. 

59.  fCntiquarift^'fiijlorift^er  Verein  ffir  S^a^c  unb  $un«rfi(f  gu  trcugnoc^. 

60.  <&ifiorif(^er  Verein  ffir  train  gu  ^oibac^. 

61.  f^ifiorifd^er  Verein  ffir  iRieberba^em  gu  Sanbd^ut 

62.  Genootschap  van  Geschied-,    Oudheid-  en  Taalkunde   gu 
Seentoarben. 

63.  Maatschappij  der  Nederlandsche  Letterkunde  gu  ^e^ben. 

64.  Verein  ffir  bie  <^ef(^4te  ber  @tabt  l^eipgig. 

65.  äßufeum  ffir  VöHerfunbe  in  ^ei^gig. 

66.  ®t\ä^djii9»  unb  altert^untdforfc^enber  Verein  ffir  ^eidnig  unb  Um» 
gegenb  gu  ?ei9nig. 

67.  ^abemifd^er  Sefeoerein  gu  ^emberg. 

68.  Verein  ffir  ©efd^ic^te  be«  Vobenfee«  unb  feiner  Umgebung  gu  Einbau. 

69.  Archeological  Institute  of  Great  Britain  and  Ireland  gu  iOonbon. 


38 


70.  Soefetj  of  Aiitiqiuiries  gn  SoxbouL 

71.  Sßnm  ffir  l&ht^ä^t  <^efd^(!^te  imb  ^tertlumdbstibe  in  2f&td, 

72.  Sttert^utndüercfat  gu  SfineBitrg. 

73.  Institut  archöologique  Liögeois  gu  2&tA^. 

74.  ©efeSfii^Qft  für  Kuffnc^ung  itstb  ^olümg  9<f(!^tü<l|cr  2)cn{mfiki; 
im  ©tog^eqog^mn  Sii^embtrcg  )ii  Su^em&itrg. 

75.  ^iflorifi^ec  IBecein  ber  fünf  Ottt:  Supers,  Uct,  <S#iri^|,  Uitta> 
malben  unb  Sh  l^  ^cnt 

76.  leerem  fttr  ®ef(^td^te  unb  Sltert^umflbmbe  htS  $er|O(|4tisi0  unb 
<Sc)fSift«  äßagbeburg  in  Wla%htfnaq. 

77.  Metern  )ur  <Srforf(^unfi  ber  rl^etmfc^en  ^d^c^e  unb  Sttn^fimec 
)u  iD'^abt). 

78.  {^tfloriffi^er   IBetctn   ffir   bcn  9legtenm0«be)kl  JD^ortcmoerber   ju 
äl'^arimkDerber. 

79.  $enne6er0if(^er  alted^nt^forfd^enbcr  herein  |u  2Retmnge». 

80.  mm%Vxä^  ^Qbemie  ber  imffmfd^aftm  gu  äRfin^m. 

81.  ^tflortfd^er  herein  oon  unb  ffir  Obcc6a))em  )tt  SIRfin^en. 

82.  herein  ffir  bte  ® ef c^^te  nnb  «Itert^nm^hmbe  SBtfIfatoi«  »u  SDttlnfier. 

83.  Sodötö  arehöologiqne  )U  9^(nmur. 

84.  (S>m\^  ^^Uomot^e  p  9Mße. 

85.  ®cnnantf(^e9  SThifenm  )it  92finiberg. 

86.  Sereht  fflt  ®ef^(^e  ber  @tabt  9»tmbecg. 

87.  ^anbe^Derem  für  SHtert^umStunbe  ju  Olbenburg. 

88.  Verebt  für  <Sef4t(!^te  mtb  Sanbedfmtbe  )tt  Odn«brüil 

99.  )Berem   für   bte  (^efd^ti^te   unb  mM^untffliitbe  SkftfoIenS    s« 
^aberbom. 

90.  Institate  historiqne  de  France  |u  ^|ktn«. 

91.  AQtfer(t(^e  ar(^&o(ogifd§«numt«ntattf^e  (SefeÜfc^oft  )u  Vetcr^burg. 

92.  $tfiorif(^e  @ectton  ber  JtSmglic^  bö^tnif^en  <^efdlf(^aft  ber  $Hffcn« 
ft^aften  gn  ^rag. 

93.  herein  für  ®ef(9tu^te  ber  ^eittfc^en  in  95^mea  ju  ^rog. 

94.  iOefe^oHe  ber  beutfd^en  @tubenten  )u  ^og. 

95.  $iflorif(^er  herein  ffir  £)ber|)fal)  unb  9{egendbutg  )tt  9tegen9bin:g. 

96.  ©cfellfri^aft  fttr  ®efd^4te  unb  «ftert^nnt^funbe  ber  ruffifi^  Cfifee» 
$robtn)en  ju  9{iga. 

97.  Regia  Lynceoram  Academia  in  9lont. 

98.  (iEarormo'Sugufleum  gu  <Sa()burg. 

99.  (SefeHf(^aft  für  folgburger  Sanbedhmbe  pi  @al)bnrg. 

100.  9[ltmärlif4er  9^erebi  ffir  baterlfinbif(!^e  ®ef(^t<|te  unb  3itbnflrie  )tt 
SaI}tDebe(. 

101.  $iftonf(!^«anttquorif(^er  9$eretn  }u  ^d^affl^onfen. 

102.  herein  ffir  l^emiebergifd^e  (^efd^ii^te  unb  ^onbedlunbe  }u  ^d^moflolben. 

103.  herein    für   <^ef(^i<^te    unb    XUert^umdtnnbe   SD^edlenBurg«    lu 
@<^tt)erin. 


39 


104.  iBerdn  ffit  ©efci^td^te  unb  Sltert^um^fiinbe  in  {^o^enjotcm  imb 
^igmoringen  )u  ©igmormgen. 

105.  ^fionf(^er  IBerem  ber  ^falg  )u  e))c4er. 

106.  Sorem  ffit  (^efc^te  mib  StUertl^fimer  ber  ^ersogt^ftmer  Bremen 
itnb  IBecben  sitb  bet  Sonbed  fabeln  5«  @tabe. 

107.  (defellf(!^aft  für  pomma\6^t  (^eft^tt^te  unb  Sftect^umdfunbe    )u 
©ieUiu. 

108.  ftdnigß^e  Sfobemie  ber  fd^önen  SBiffenf^aften,  ber  i^d^c^te  unb 
Hftert^usi^hmbe  )u  @to(f6obn. 

109.  S^firtembecgifd^er  SOteKt^untetoetetn  )tt  Stuttgart 

110.  Soci^t6  Bcientifiqae  et  litöraire  da  Limburg  )u  Tongern. 

111.  ®efellf4aft  für  nfl^Ii(^e  gorft^ungen  )u  Xrier. 

112.  IBeretn  ffir  Sbmft  unb  ^Uert^um  in  Ulm  unb  Oberf(!^n)aben  )u  Ulm. 

113.  HistoriBche  Ghenootachap  )u  Vitctä^t 

114.  SmitbBonian  Institation  ^n  SS^isgton. 

115.  {^iflorif^er  herein  für  ba9  mürtembergifd^e  granfen  )u  Heinsberg. 

116.  ^arjtoeretn  fttr  ©efd^ic^e  unb  Sttert^umdfunbe  ju  SStonigerobe. 

117.  ^atferfK^e  Slabemie  ber  m^eafd^aftm  gu  Sinu 

118.  herein  fttr  8anbe«funbe  t)on  9^ieberö|lerret(^  ju  mm. 

119.  t.  St.  ©eogrop^fc^e  (SefeSft^aft  in  Sien. 

120.  ^abemtf(^er  SefeDerein  )u  S8ien. 

121.  SBeretn  ffir  iRoffouifc^e  9[Itert^unt9funbe  unb  ®ef(^(!^t9forf<^g  in 
93ie«baben. 

122.  $t|fa)rtfd^er  herein  fttr  Unterfronfen  )u  SBttrgburg. 

123.  ®efeaf(^aft  ffir  dater(finbif(^e  9Utert^um«funbe  ju  3firid§. 

124.  9[l[gemetne  gef(^id§t9forf(^enbe  ®efellf(^aft  fttr  bie  @(^toei)  }u  3ürt(^. 


40 


Sniagc  D. 


^ilieatimteit  m  ^mM, 

äRitgfieber  tStmett  na(^fo(genbe  ^uBficottontn  hü  Vereine  ju  bot 
brigtfe^tm  ^rifm  bittet  »om  Sertine  besitzen;  boKfliinbtge  <S|ran)iIare 
ftmintli^tr  3a^igange  be«  „9T(!^io«"  nnb  bcr  „Stitfc^rift"  uxrben 
nur  nad)  ttoi^age^enbem  Sefi^Iuffe  brt  Vuifd^nffrt  nnb  )u  cman  bon 
biefem  )u  6t|Kninttnben  ^etfe  obgtgebtn. 


1.  iReae«  »aterlfinb.  «r(^lö  1821—1833  (i4f)efte).  8. 

1822—1828 ä  ao^rfl.  3  .^,  i  5>eft  —  .^  75  ^ 

1830— 1833,A3tt^rfl.lc/Ä50>J,i   •  —    „    40  , 

(9eft  1  b«  3a^gange  1882  f^tt.) 

2.  laSaterl&nb.  flti^it)  b.  ^iftor.  herein«  für 
g«eberfo(%fen  1834—1844  (i  4  $efte).  8. 

1834— 1841,  k  3a^rfl.  1  ./^  50  <jj,  i  $eft  —    ,    40  , 

1842—1844,  ä     „     3,—  ,i,  —    ,75, 

3.  flrc^io  bee  ^iftor.  iBeretn«  ffir  9Heber< 
foil^fen  1845—1840.    8. 

1845— 1849,  iOtt^rj.  3.^^,4  Dot)»jeI^eft  1    ,    50  , 
(1849  i^  ntd^t  in  ^efte  gct^dlt) 

4.  Beitfd^rift  be«  §iftor.  :i$eietn«  f.  92ieber^ 
fai^fen  1850-1879.    8. 

1850— 1858,i3a^tg.3c/Ä^,i®op»)eI^eft  1    ,    50 
(1860,  54,  55,  57  aeTfaKtn  niii^t  in  $efte.) 

1859 2 

1860—1865 iOa^rg.  3  „ 

1866 2 

1867—1871 i  Oafttg.  3 

1872 2  ,  —  ., 

1873 3  ,  —  , 

lS-'*hs 3 

1876 3 

1877 2 

1878 3  ,  —  . 

1879 3  ,  —  „ 


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41 


5.  Urfunbenbuc^  bed  ^iftor.  SSeretn«  für 
gileberfad^fen  1.— 9.  $cft.    8. 

$)eft  1.  Urlunben  ber  Sifc^öfe  Don  $t(be«^ 

^cim  1846 —  JC  50  4 

2.   SSaflenrieber  Urfunbenbud^. 

«bt^.  1.    1852 2    „ 

„    3.   äßattenrieber  Urfunbenbuc^. 

«bt^.  2.    1855 2    , 

„    4.   Urfunben  bed  fttofterd  ST^arienrobe 

bid  1440.    (4.  »bt^.  bed  (Saten^ 

berger  Urtunbenbuii^^  t)on  SB.  t)Dn 

^obenberg.)    1859 2 

„    5.   Urfunbenbud)  ber  ®tabt  ^annoDer 

bW  jum  So^re  1369.    1863...     3    ^    — 
„    6.   Urfunbenbud^  ber  ®tabt  ©öttingen 

biö  jum  3a^re  1400.    1863...     3    „    — 
^    7.   Urfunbenbud^  ber  ®tabt  ©öttingen 

üomSa^re  1401— 1500.    1867.    3    „    — 
„    8.   Urfunbenbuc^  ber  ©tobt  Lüneburg 

bl«  jum  3a^re  1369.    1872. . .     3    ^    — 
^    9.   Urfunbenbuc^  ber  ®tabt  Lüneburg 

t)om  3a^re  1370—1388.   1876    3    ^    — 

6.  Süneburger  Urtunbenbuc^.  8(bt^.  V. 
unb  VII.    4. 

«bt^.  V.   Urfunbenbuc^  bed  ftlofterd  3fen« 

^agen.    1870 3    ^    35 

«bt^.  VII.  Urfunbenbud)  be«  ftlofter«  ®t. 
ÜÄtt^oeti«  ju  Süneburg.  1870. 
3$efte.    3ebc«  $eft k    2 

7.  ftatatogber93ereind<»3ib(tot^ef  1866.  8.    1    „    50« 

8.  ©8d^ter,  3.  S.,  ©tatifttf  ber  Im  ftönig* 
reiche  ^annooer  t)or^anbenen  ^eibnifd^en 
5)enfmäler.  (SWit  8  ttt^ograp^.  SCafeln.) 
1841.    8 1    „    50  , 

9.  ®rote,  3.^  9tet(^dfret^err  }u  ©d^auen, 
Urfunbßd^e  Beiträge  jur  ©efc^tc^te   bed 


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42 


jtönigreii!^^  f)amioMr  unb  ^et}ogt^uind 
9raunf(^metg  oon  1243—1570.  2Ber< 
niflcrobe  1852.    8.*) _^Ö0^ 

10.  ^ti\t,  O.,  Die  freien  im  «mtc  3ftett. 
(«bbrud  aud  ber  Beitfc^rift  be«  Seretn« 

1855.)    8 1    .    —  .. 

11.  t).  ^ammerftein,  ©taat^minifter,  S)ie 
®e[t|ungen  ber  ®rafen  Don  S^merin  am 
Unten  Stbufec  unb  ber  Urfprung  biefer 
©rafen.  >Rebft  9la(^trag.  anu  harten  unb 
aibbilb.    (^bbrud  aud  ber  3eitf(^rift  bee 

öereinö  1857.)    8 l    .    50  , 

12.  »rod^aufen,  "^ftor,  3)ie  ^flanjen«' 
melt  iRieberfa(!^fend  in  i^ren  Se^ie^ungen 
2ur  ©ötterle^re  unb  bem  3lberglauben  ber 
äSorfa^ren.    (Hbbrnd  oud  ber  Seitfc^rift 

be«  aSerein«  1865.)   8 1    „    —  ^ 

13.  iKit^Df f,  ^M. ^.,  fiirc^en  unb  ^aptütn 
im  ^önigr.  ^annoDer,  92a(^ric^ten  aber 
beren  Stiftung  tc.    1.  $eft,  ©otte^^&ufer 

im  f$ttrftent^  ^Ibed^eim.    1865.    4.    1    .    50  „ 

14.  3)ad  Staatdbubget  unb  ba9  @ebfirfni| 
fttr  ftunft  unb  Siffenfc^aft  im  S6nigrei(^e 
?)annoüer.    1866.    4 —    ^    50 

15.  Portrait  bed  $er}og0  ®eorg  bon  9raun^ 
[(^meig^Süneburg.    ®r.  gol 1    „    — 

16.  Portrait  bed  fturprinjen  ®eorg  Submig 
bon  ©rounf(^tt)eig^8fineburg.     ®r.  gol.    1    ^    — 


IT 


*  3)ct  (grtb«  btefcr  ©d^rift  tfl  oon  bcm  ^erm  l^erfaffec  bem 
8erehie  übcmiefen.