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Full text of "Zeitschrift für die Entomologie"

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*ijfj 


PROPERT^ 

Z.  P.  METCALF 


LIBRARY     OF 


1085- IQ56 


Zeit$$elirift 

für  die 


Kntomologrie, 


h  e  r  a  u  s  g  e  g  e  I)  e  ti 


Ernst  Friedrich  Germary 

T)T.  der  Medic.  uiid  riiilos. ,  ord.  Prof.  der  Mineralogie  und  Direkt,  des  akadem, 
jnineralog.  Museums  zu  Halle,  der  mineralog.  Gesellscli.iften  zu  Jena  und  Dresd^^, 
der  nnturforscb.  Gesellschaften  zu  Halle,  Hanau,  Merlin,  Mifau,  Marburg,  Frank- 
fwrt  a.  M. ,  Moskau,  Neujork ,  Altenburg,  Lpijizig,  Gürlilz,  der  enloinologisclien 
Gesellscb.  zu  Paris  und  Stettin,  der  ükonomiscben  Socieliiten  zu  Dresden,  Leipzig, 
Graz,  der  Gesellscb.  für  vaterländ.  Cultur  zu  lireslau  und  Prag,  des  norddeutscben 
Apotbekervereins ,  der  Socieliit  für  Forst-  und  Jagdkunde  zu  Dreissigacker  und 
des  Kunst-  und  Handwerksyereins  zu  Altenburg  Mitglied  oder  Ebrenniitglied. 


Uriiter  Band. 


Mit   drei   Kupfertafeln. 


li  e  i  p  z  i  g*, 

Friedrich    Fleischer. 
18  41. 


Beiträge  zu  einer  Moiiograpliie  der  GaKuiig 
Pyropliorus  Illig. 


Heraiisscber. 


üereits  im  vorigen  Bande  maclite  ich  darauf  aufmerksam, 
dass  die  Gattung  Pyropliorus  an  Arten  sehr  zahlreich  zu 
sein  scheine,  ich  glauhte  aher  bei  der  yerhältnissmässig  ge- 
ringen Anzahl  yon  Arten ,  welche  meine  Sammlung  enthielt  *), 
dass  es  mir  nicht  möglich  sein  würde,  eine  nur  einigerma- 
ssen  genügende  monographische  Bearbeitung  derselben  zu  lie- 
fern. Da  überraschte  mich  das  yertrauensvolle  und  ehrende 
Anerbieten  des  Herrn  Geheimen  Obermedicinalrath  Klug  m 
Berlin,  mir  die  Pyrophoren  des  Berliner  Museums,  unter  de- 
nen samnitliche  Originalexemplare  der  ///«^frschen  Mono- 
graphie sich  befinden ,  zur  Untersuchung  und  Bekanntmachung 
mitzutheilen.  Mit  dem  lebhaftesten  Danke  nahm  ich  natürlich 
dieses  Anerbieten  an,  und  da  Herr  Gorjj  in  Paris  und  Herr 
von  Winthem  in  Hamburg  mir  ebenfalls  die  Pyrophoren  ih- 
rer Sammlungen  zur  Untersuchung  und  Bekanntmachung  be- 
reitwillig anvertrauten ,  so  erhielt  ich  ein  nicht  unbedeutendes 
Material  zu  meiner  Arbeit. 

Ich  war  im  Anfange  geneigt,  die  Pyrophoren  in  meh- 
rere Gattungen  zu  vertheilen,  da  so  mannichfaltig  abwei- 
chende Formen  unter  ihnen  vorkommen,  aber  die  genauere 
Untersuchung  überzeugte  mich ,  dass  bei  den  grössten  Ver- 
schiedenheiten allmählige  Uebergänge  vorkommen,  und  dass 

*)  Sie  sind    in  den  Beschreibungen    Iiinter  der  Nummer  mit  * 
bezeicimet. 
(3.  Band  I.  Heft  )  1 


jede  Trennung  eine  künstliche  sei,  die  sich  nicht  s(;harf  ab- 
f»i'iinzen  lasse.  Latrcille  trennte  l)ereits  die  Arten  mit  vor- 
gequollenen Augen  unter  der  Benennung  Hypsioph  thal- 
m  u  s  als  besondere  Gattung ,  aber  dieses  Merkmal  ist  von  der 
Breite  des  Kopfes  im  Yerliilltniss  zu  der  Breite  des  Halsschil- 
des abhängig,  und  die  Reihe  der  hier  aufgeführten  Arten  zeigt, 
dass  durch  eine  Menge  Mittelglieder  die  Verbindung  der  Py- 
rophoren,  bei  denen  dei-  Kopf  breiter  ist  wie  das  Halsschild, 
mit  denen,  >vo  er  nur  halb  so  breit  sich  zeigt,  nachzuweisen 
ist.  Die  Länge  und  Gestalt  der  Fühler,  die  Stellung  der 
Leuchtflecke  und  der  Umriss  und  Wölbung  des  Halsschildes 
bieten  viele  Verschiedenheiten  dar,  die  in  ihren  Extremen 
sehr  in  die  Augen  fallen,  aber  ebenfalls  durch  Mittelformen 
sich  miteinander  verbinden  und  wenn  sie  auch  benutzt  werden 
können ,  um  Unterabtheilungen  zu  bilden  und  das  Aufsuchen 
der  Arten  dadurch  zu  erleichtern ,  so  sind  sie  doch  nicht 
standhaft  genug,  um  unterscheidende  Gattuugsmcrkmale  abzu- 
geben. Ich  sehe  es  zwar  kommen,  dass  bei  der  jetzt  herr- 
schenden Art  Gattungen  zu  bilden ,  welcher  besonders  unsere 
wesllidien  Nachbarn  huldigen,  sich  l'ald  Entomologen  finden 
werden,  welche  die  leichte  Mühe  übernehmen,  die  von  mir 
aufgestellten  Abtheiliingeu  mit  Gattungsnamen  zu  belegen,  muss 
mich  aber  nach  meinen  Untersuchnngen  dagegen  erklären. 

Als  allgemeine  Charaktere  der  Pyrophoren  lassen  sich 
festsetzen:  zwölfgliederige,  mehr  oder  minder  deut- 
lich sägeförmige  Fühler,  eine  vorn  abgestutzte 
dtn  Mund  überragende  Stirn,  ein  Lenchtfleck 
an  jedem  Hinterwinkel  des  Hals  Schildes  und  eiu- 
i a c h  e  ,  dicht  b e h  a a r t  e  o  d er  g  c  j» o  1  s  t  e r t  e  T a r  s e n. 

Der  Kopf  hat,  von  oben  gesehen,  den  Umriss  eines 
Halbkreises,  die  halhkngeligen  Augen  sind  gross,  und  neh- 
men jedes  eben  so  Vw\  Raum  ein  als  das  zwischen  ihnen  lie- 
gende Feld,  das  eine  mehr  odei*  minder  tief  ausgehölte,  vorn 
abgestutzte  Plalte  mit  stumpfen  Vordere(ken  bildet,  und  Avel- 
ches  wir  der  Kürze  halber  Stirn  benennen,  wiewohl  sie  als 
aus  Stirn  und  Scheitel  bestehend  anzunehmen  ist.  Der  Kopf 
ist  bis  an  die  Augen  in  das  Ilalsschild  eingesetzt,  und  selbst 
diese  werden  an  ihrer  hintern  Seite  von  den  vorragenden  Vor- 


3 

ilerecken  des  Halssdiildes  noch  mehr  oder  weniger  nmfasst 
lind  bedeckt.  In  demselben  Maasse  wie  die  Vordeiecken  des 
Halsschildes  weniger  vorragen,  treten  die  Angeii  mehr  her- 
vor, und  da,  wo  die  Vorderecken  ganz  abgerundet  sind,  der 
Vorderrand  des  Halsscliildes  dagegen  einen  Vorsprung  am 
Scheitel  bildet,  wird  der  Hinterrand  der  Augen  entblösst,  und 
sie  erscheinen  mehr  oder  minder  vorgequollen.  Auch  das 
Grössenverhältniss  des  Kopfes  l)ietet  mehrere  Abweichungen 
dar ,  bei  vielen  Arten  hat  er  nur  ohngefahr  die  halbe  mittlere 
Breite  des  Halsschildes,  bei  vielen  zwei  Drittheil,  bei  man- 
chen ist  er  nicht  viel  schmäler  als  die  mittlere  Breite  des 
Halsschildes,  bei  einigen  erreicht  er  dieselbe  oder  übertrifft 
sie  noch.  Man  reihe  die  Arten  P.  loveolatus  ,  Janus,  longi- 
pennis,  candens,  speculator,  liicernula,  buphthalmus  und  ra- 
uinus  aneinander,  und  man  wird  alle  diese  Verschiedenheiten 
zu  überblicken  vermögen.  Der  abgestutzte  Vorderrand  der 
Stirn  steht  senkrecht  erhaben  über  der  Wurzel  der  Lefze, 
und  die  Fühler  befinden  sich  in  einer  Grube  vor  den  Augen 
unter  dem  aufgeworfenen  Seitenrande  der  Stirn.  Die  Lefze 
selbst  ist  klein,  breiler  als  lang,  vorn  gerundet. 

Die  Fühler  bieten  ebenfalls  manche  Abänderung  dar. 
Das  erste  Glied  ist  immer  das  längste,  stielrund,  an  der  Wur- 
zelverdünnt, das  zweite  klein,  kornformig  oder  becherförmig, 
das  dritte  zeigt  sich  bei  einigen  Arten  mit  dem  zweiten  gleich- 
gestaltet ,  bei  andern  wird  es  länger ,  behält  aber  seine  walzige 
Gestalt ,  oder  verdickt  sich  nach  der  Spitze  hin ,  bei  vielen  er- 
reicht es  selbst  die  Länge  des  vierten  Gliedes ,  ist  etwas  breit 
gedrückt,  aber  doch  immer  merklich  schmäler  wie  dieses,  bei 
manchen  andern  nimmt  es  aber  dieselbe  dreiseitige  Gestalt  an, 
welche  das  vierte  besitzt.  P.  acuminatus,  causticus,  luniino- 
sus,  perspicillatns ,  pyraustes  gewähren  in  dieser  Beziehung 
eine  Uebergangsreihe.  Die  folgenden  sieben  Glieder  bilden 
mehr  oder  minder  spitzige  Dreiecke ,  das  vierte ,  fünfte ,  sech- 
ste und  siebente  sind  gewöhnlich  etAvas  breiter  als  die  folgen- 
den, das  eilfteist  an  der  Spitze  abgestutzt,  und  das  hier  einge- 
setzte zwölfte  kurze  Glied  bildet  dessen  Zuspitzung.  Bei  man- 
chen Arten,  wie  bei  denen  der  ersten  Abtheilung,  reichen 
die  zurückgeschlagenen  Fühler  wenig  über  die  Mitte  des  Hals- 

1* 


Schildes  Iiiiians,  hei  aiideni  leiclieii  sie  l)is  zu  dessen  Wurzel, 
und  noch  l)ei  andern  bis  iiher  die  Schultern  we^.  Bei  vielen 
scheint  die  Länge  der  Fühler  nach  dem  Gescldechte  abzuändern. 

Audi  in  den  Kinnbacken  machen  sich  einige  Verände- 
rungen bemerkbar.  Eine  deutlich  zweispaltige  Spitze,  wie  sie 
sonst  den  Elateriden  eigen  ist,  kommt  kaum  vor,  soudern  die 
Spitze  ist  aul'  der  innern  Seite  ausgebuchtet,  wodurch  etwas" 
vor  der  Mitte  eine  vorspringende  Ecke  oder  ein  kleiner  Zahn 
entsteht,  der  bei  P.  nyctophanus,  perspi(illatus  u.  a,  sehr  deut- 
lich, bei  P.  longipennis,  causticus  u.  a.  fast  ganz  verschwun- 
den ist.  Die  übrigen  Mundtheile  (S.  Burtneisters  zoolog. 
Handatl.  Y.  tab.  24.  fig.  17.  a.  b.  c.)  scheinen  keine  erheb- 
lichen Unterschiede  von  denen  anderer  Elateriden  darzubieten. 

Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  gewölbt,  am  Hinter- 
rande eingedrückt,  die  Hinterwinkel  stehen  als  Dornen  vor, 
der  Seitenrand  ist  schmal  al)gesetzt,  und  in  seiner  grossten 
Breite  ist  es  wenig  schmäler  oder  eben  so  breit  wie  die  Wurzel 
der  Deckschilde.  Sein  Verhältniss  der  Länge  zur  Breite  ist  vie- 
len Abänderungen  unterworfen,  und  fast  bei  jeder  Art  verschie- 
den ,  der  Yorderraiid  zeigt  sich  am  häufigsten  in  einem  stum- 
pfen Kreisbogen  ausgerandet,  wo  dann  die  niedergebogenen 
Vorderecken  hervortreten,  aber  diese  Ausrandung  wird  bei 
manchen  Arten  sehr  stumpf,  man  kann  den  Vorderrand  gerade 
abgeschnitten  nennen,  J)ei  andern  tritt  die  Mitte  des  Vorder- 
randes selbst  etwas  vor,  und  bei  einigen  ist  dieser  mittlere  Vor- 
sprung sehr  deutlich.  P.  ignitus ,  candelarius ,  speculator,  lu- 
cernula,  raninus  geben  für  diese  Verschiedenheiten  eine  Ueber- 
gangsreihe.  Die  Seiten  des  Halsschildes  laufen  mehr  oder  min- 
der weit  von  hinten  nach  vorn  parallel,  und  runden  sich  an  der 
vordem  Ecke  nach  innen ,  aber  bei  manchen  sind  sie  auch  in 
der  Mitte  mehr  oder  minder  stark  gerundet.  Der  Hinterrand 
führt  in  der  Mitte,  vor  dem  Schildchen  einen  ausgerandeten 
Vorsprung,  und  über  demselben  einen  kleinen,  mehr  oder  min- 
der deutlichen  Hocker.  Auf  dem  gewölbten  Mittelfelde  führen 
viele  Arten  eingedrückte  Gruben,  die  jedoch  bei  ein  und  der- 
selben Art  mehr  oder  minder  in  der  Grösse  und  Tiefe  abwei- 
chen, ja  oft  ganz  verschwinden.  Die  Unterseite  ist  flach,  die 
Mittel  platte  verschmälert  sich  nach  hinten  in  einen  fast  geraden. 


3 

nicht  sehr  langen  Stachel,  nach  vorn  Itildel  sie  einen  gerunde- 
ten, durch  einen  Queereindruck  abgesonderten  Vorsprung,  wel- 
cher die  Unterseite  des  Mundes  deckt. 

Die  Leuchtllecke  stehen  vor  der  Wurzel  der  Hinter- 
dornen an  den  Hinterwinkeln  des  Halsschildes,  einer  auf  jeder 
Seite,  und  zeigen  sich  als  mehr  oder  minder  gewölbte  durch- 
scheinende Blasen.  Sie  liegen  entweder  dem  Seitenrande  nahe, 
nnd  bisweilen  nur  durch  einen,  sehr  schmalen  Zwischenraum  von 
demselben  getrennt,  oder  sie  rücken  weiter  nach  innen,  neh- 
men die  Mitte  des  Hinterwinkels  sel])st  ein,  und  ihre  Rilnder 
sind  dann  vom  Seitenrande  wie  vomHinterrande  ziemlich  gleich- 
weit entfernt,  oder  sie  finden  sich  an  der  innern  Wurzel  der 
Dornen,  dem  Hinterraude  ungleich  näher,  als  dem  Seitenrande. 
Bei  manchen  Arten  sind  sie  ganz  glatt  und  glänzend,  bei  an- 
dern am  Rande  punktirt  und  mit  einzelnen  Härchen  besetzt,  bei 
einigen  überall,  wenn  auch  sparsamer  punktirt,  wie  der  übrige 
Theil  des  Halsschildes.  Auf  der  Unterseite  sind  sie  bei  einigen 
Arten  ganz  fehlend,  bei  den  meisten  bemerkt  man  in  mehr  oder 
minder  grosser  Ausdehnung  den  Hinterwinkel  braunroth,  und 
in  dieser  durchscheinenden  Stelle  mehr  oder  minder  scharf  be- 
gränzt  die  Umrisse  des  Leuchtfleckes. 

Das  Schildchen  bildet  ein  mehr  oder  minder  längliches, 
an  der  Wurzel  abgestutztes  Oval. 

Die  Mittel  brüst  ist  bei  allen  Pyrophoren  kurz  und 
breit,  die  Stachelgrube  nicht  sehr  tief ,  ihre  Ränder  sind  wenig 
aufgeworfen. 

Die  Deckschilde  sind  wenig  breiter  oder  ebenso  breit 
wie  die  grösste  Breite  des  Halsschildes  und  wenigstens  zweimal 
so  lang  wie  dieses.  Ihr  Wurzelfeld  ist  eingedrückt ,  der  übri- 
ge Theil  massig  gewölbt,  der  Scitenrand  von  der  Schulter  weg 
bis  zum  Ende  der  Hinterbrust  tief  untergeschlagen,  dann  ge- 
buchtet; und  mit  dem  Seitenrande  des  Hinterleibes  nun  in  glei- 
cher Höhe  bis  zur  Spitze  laufend.  Die  grösste  Breite  der  Deck- 
schilde liegt  meistens  au  den  Schultern,  bei  einigen  in  oder  un- 
ter der  Mitte ,  und  dann  verschmälern  sie  sich  in  einer  Rundung 
allmählich  nach  der  stärker  gerundeten  Spitze.  Bei  einigen  be- 
ginnt diese  Yerschmälerung  bald  unterhalb  der  Schulter.  Die 
Nahtecke  geht  bei  mehreren  in  einen  vorstehenden  Zahn  aus. 


G 

Die  Oberflache  ist,  mit  sehr  wenigen  Ausnahmen,  dicht  und  lein 
pimktirt,  mehr  oder  minder  tiei  piiiiktstrcifig  und  mit  niederlie- 
gendcn,  selten  etwas  aufgerichteten  Hilrdien  bedeckt,  bei  eini- 
gen so  dicht,  dass  die  Grundfarbe  dadurch  \erdecktwird  (to- 
mentosi),  bei  andern  minder  dicht  (pnbescentes) ,  doch  sind  ei- 
nige Arten  wenigstens  auf  der  ()l)erseite  yöllig  kahl.  i 
Die  Hinterbrust  ist  etwas  breiter  als  lang,  sie  bildet 
Torn  in  der  Mitte  eine  etwas  \ortretende,  an  der  Stachelgru- 
be abgestumpfte  Spitze,  ihr  Hinterrand  ist  last  gerade  abge- 
schnitten. 

Der  Hinterleib  bildet  einen  Abschnitt  einer  Ellipse, 
er  ist  sehr  Hach  gewölbt  und  l)csteht  aus  fünf  ziemlich  gleich 
grossen  Abschnitten. 

Die  Beine  sind  massig  lang  und  ziemlich  schlank,  wie 
bei  den  übrigen  Elateriden ,  die  Schenkel  etwas  flachgedrückt, 
mit  einer  Rinne  auf  der  Innenseite  zum  Einlegen  der  Schienen, 
die  Schienen  fast  stielrund,  an  der  Wurzel  dünner ,  an  der  Spi- 
tze stumpf  gerundet,  fast  abgestutzt,  mit  einem  sehr  kleinen, 
kaum  sichtbaren  Enddorne  an  der  Innern  Ecke,  die  Tarsen  we- 
nig an  den  Seiten  zusammengedrückt,  einfach,  das  erste  Glied 
länger  als  die  folgenden,  sie  sind  mehr  oder  weniger  dicht  be- 
haart, auf  der  Unterseite  dicht  behaart,  so  dass  die  Haare  bei 
Aen  meisten  Arten  ein  Polster  bilden.  Die  Hüften  der  hintersten 
Beine  (Schenkeldecken)  sind  nach  der  Mitte  hin  sehr  wenig  er- 
weitert und  fast  der  ganzen  Länge  nach  gleichbreit. 

Die  Grundfarbe  der  Pyrophoren  ist  braun,  einerseits  in 
Roth,  andrerseits  in  Schwarz  sich  ziehend,  die  Fühler  und 
Beine  lichter.  Nur  die  Umgegend  der  gelben  Leuchtflecke  auf 
dem  Halsschilde  ist  auf  der  Unterseite,  bisweilen  auch  auf  der 
Oberseite  in  verschiedener  Ausdehnung  braunroth,  und  diese 
Farbe  nimmt  bisweilen  sowohl  unten ,  als  auch  oben  die  ganzen 
Seiten,  ja  bei  P.  plagioderus  auch  den  Vorderrand  und  Hinter- 
rand ein.  Eine  merkwürdige  Abweichung  in  der  Färbung  zeigt 
P.  formosus. 

Einen  durchgreifenden  äussern  Geschlechts  -  Unterschied 
habe  ich  noch  nicht  aufzufinden  vermocht.  Bei  einigen  Arten 
mit  tief  gesägten  Fühlern,  wie  z.  B.  bei  P.  causticus  sind  die 
Fühler  bei  den  Weibchen  etwas  minder  tief  gesägt ,  bei  P.  ex- 


stiiictus,  igiiitus,  pyrophanus  u.  a.  sind  sie  etwas  kürzer  als 
))ei  den  MiUiiichcii ,  und  bei  denen ,  wo  die  Naliteckc  eine  dorn- 
forniige  Spitze  l)ildet ,  findet  man  Exemplare  mit  längeren  und 
kürzeren  Spitzen,  welche  Abänderung  vielleicht  nach  dem  Ge- 
sclilechte  sich  richtet.  Im  Allgemeinen  kann  man  annehmen, 
dass  die  Weibchen  grösser  und  breiter  sind  und,  im  Profil  ge- 
sehen, einen  geAvölbteren  Hinterleil)  besitzen. 

lieber  die  Lebensweise  der  Pyrophorcn  haben  wir  \on 
Spia;  und  Martins  (Perty  delect.  anim.  artic.  pag.  5.) ,  Lacor- 
tlaire  (Ann.  des  scienc.  natur.  XX.  pag.  57.  lind  Introd.  ä 
lEnlomol.  Tom.  II.  pag.  140.),  Palisot  de  Beauvois  (Insect. 
recucill.  en  Afriq.  et  en  Amer.  pag.  77.)  und  Curtis  (zoo- 
log.  Journ.  1828.  Vol.  III.  p.  .379.)  einige  Nachrichten.  Die 
Lar\en  leben  im  Holze,  die  des  P.  noctilucus  in  den  Wurzeln 
des  Zuckerrohres,  und  Latrcille  sah  ein  aus  Holz  ausgekroche- 
nes lebendes  Exemplar  des  El.  noctilucus  in  Paris.  {Cnv.  regu. 
anim.  IV.  pag.  455.)  Die  vollkommenen  Insekten  halten  sich 
am  Tage  verborgen  und  fliegen  bei  Nacht  in  Menge  und 
Schwarniwcise  herum.  Ihr  Flug  ist  sclineller  wie  der  anderer 
Springkäfer.  In  Westindien  sind  sie  unter  der  Benennung  Gu- 
cuji  oder  Coucouilles  bekannt.  Nach  Paliaot  werden  sie  von 
den  Negerknaben  gefangen,  indem  sie  in  die  Anpflanzungen 
gehen,  und  die  Käfer  anrufen.  Diese,  erschreckt  durch  das 
Geräusch  und  die  Bewegung,  suchen  einen  Zufluchtsort  und  se- 
tzen sich  an  Bäume  und  Mauern ,  stürzen  sich  auch  wohl  in  die 
Haare  ihrer  Verfolger.  Nach  der  alten ,  von  neuern  Beobach- 
tern bis  jetzt  nicht  wiederholten  Nachricht  von  Pietro  Marlire 
(Decad.  of  the  New  World  or  West  Indies.  London  1555.  4to. 
pag.  543.)  werden  sie  durch  Feuerbrände  auf  gleiche  Weise 
gefangen  und  in  die  Häuser  getragen ,  wo  sie  die  Musquito's  be- 
gierig aufsuchen  und  verzehren  sollen.  Nach  Lacordaire  fin- 
den bei  dem  P.  noctilucus  drei  leuchtende  Stellen  statt,  ein 
runder  Leuchtfleck  beiderseits  an  den  Hinterwiukeln  des  Hals- 
schildes, die  ganz  getrennt  sind  und  nicht  mit  einander  in  Ver- 
bindung stehen  und  die  dritte  leuchtende  Stelle  befindet  sich  am 
Hiutertheile  des  Mesothorax  in  einer  dreiseitigen  Grube,  die 
an  der  Oeffnung  mit  einer  ebenen,  sehr  feinen  und  pergament- 
artigen Haut  überzogen  ist,  und  eine  Tasche  für  den  leuchten- 


8 

den  Stoff  bildet.  Im  Fluge  entfernt  sicli  der  Mesothorax  vom 
Met.atliorax ,  und  es  zeigt  sich  dann  das  ausströmende  Licht, 
das  zwar  weniger  lcl)haft  ist,  als  das  der  Leuchtflecke  am  Hals- 
schilde, aher  in  der  Ferne  noch  starker  erscheint.  (An  ge- 
trockneten Exemplaren  sieht  man  diese  Gruhe  vor  dem  Schild- 
chen unter  dem  mittleren  Vorsprunge  des  Halsschildes.)  Das 
Licht  vermindert  sich  oder  verschwindet  ganz  nach  dem  Willen 
des  Thieres.  Nach  dem  Tode  verliert  der  leuchtende  Stoff  nach 
und  nach  seinen  Glanz  und  erlischt  endlich  völlig,  man  kann 
ihn  aber  noch  einige  Zeit  durch  heisses  Wasser  wieder  herstel- 
len. Es  ist  möglich,  dass  die  Angabe,  man  könne  bei  Nacht 
mit  Hülfe  des  ausströmenden  Lichtes  lesen,  richtig  sey,  aber 
dann  muss  man  den  Käfer  über  jede  Zeile  besonders  führen,  und 
es  ist  sehr  zu  bezweifeln ,  dass  sich  die  Indianer  bei  ihren  Reisen 
und  Arbeiten  der  Käfer  als  Leuchtmittel  zu  bedienen  vermögen. 
Was  aber  der  eigentlich  leuchtende  Stoff  sey ,  darüber 
herrschen  noch  manche  Zweifel.  Es  ist  wahrscheinlich,  dass 
der  Stoff  bei  den  Pyrophoren  derselbe  sey,  welcher  bei  den 
Lampyriden  das  Leuchten  hervorbringt.  G.  R.  Treviranus 
(vermischte  Schriften  1.  B.  181(i.  pag.  91.)  nimmt  bei  Lani- 
pyris  die  Innern  Zeugungstheile  als  die  eigentliche  Quelle  des 
Lichtes  an ,  aber  bei  den  Pyrophoren  widerspricht  die  Stellung 
der  Leuchtflecke  dieser  Annahme.  An  einem  andern  Orte  (Bio- 
logie 5.  B.  S.  101  u.  475.)  giebt  er  an,  dass  es  der  Fettkörper 
sey,  von  welchem  das  Licht  ausströme,  und  dass  das  Fett  an 
den  Stellen,  die  vorzüglich  phosphoresciren,  eine  festere  Tex- 
tur besitze,  wie  an  den  llbrigen  Theilen.  Ob  nun  die  Anwe- 
senheit von  Phosphor  in  diesen  Theilen ,  wie  gewöhnlich  ange- 
nommen wird ,  die  Leuchtfähigkeit  bedinge ,  oder  ob  ein  elek- 
trisches Verhältniss  oder  Phosphoresceuz  durch  Insolation  statt 
finde,  oder  endlich  ob  dieselbe  der  Materie  unmittelbar  zukom- 
me, ist  noch  nicht  entschieden,  und  möchte  auch  kaum  anders, 
als  durch  Versuche  an  lebenden  Thieren  zu  entscheiden  seyn. 
Die  stärkere  oder  schwächere  Entwickelung  des  Lichtes  scheint 
jedoch,  wie  auch  Treviranus  annimmt,  von  dem  Athmiings- 
processe  des  Thieres  abzuhängen,  da  Tracheen  nach  den  leuch- 
tenden Stellen  gehen.  Peters  legte  der  uaturforschenden  Ge- 
sellschaft in  Berlin  kürzlich  seine  Beobachtungen  über  das  Fun- 


kein  der  Lampyris  italica  vor ,  nach  welchen  dasselbe  von  he- 
sondeni  Organen  ansieht ,  welche  l)ei  den  Milnnchen  die  heiden 
vorletzten,  bei  den  Weibchen  die  drei  letzten  Bauchringe  ein- 
nehmen. Sie  bestehen  nach  seinen  Untersuchungen  aus  zusani- 
mcngereihten  gelben  Kügelchen,  in  welche  sich  l)edeutende  Tra- 
cheenstamme verzweigen.  Eine  besondere  Luftblase  ist  nicht 
vorhanden ;  und  eben  so  wenig  eine  Verbindung  mit  dem  Ner- 
vensystem oder  mit  den  Geschlechtsorganen  aufzufinden.  Aus- 
serdem waren  in  den  Tracheen  dieser  Thiere ,  so  wie  auch  bei 
Coccinella  u.  a.  Flimmerbewegungen  beobachtet  worden. 

Die  Pyrophoren    lassen   sich   in  folgende   Al)theilungen 
bringen : 

I.  Fühler  betriUhllich  kürzer  wie  das  Halsschild,  deutlich 
gesägt,  das  zweite  Glied  itlcin,  kornlörmig ,  das  dritte  lan- 
ger wie  das  zweite ,  aber  kürzer  wie  das  vierte ,  an  der 
Spitze  verdickt,  al)er  nicht  zusammengedrückt. 

In  diese  Abtheilung  gehören  die  grössten  Arten.  Die 
Leuchtflecke  bilden  bei  ihnen  kleine  merklich  erhal)eue  Beulen, 
die  entweder  ganz  glatt  oder  nur  am  Rande  mit  einzelnen  Punk- 
ten besetzt  sind  und  vor  der  äussern  Wurzel  der  Hinterdornen 
nahe  am  Seitenrande  sich  l)efinden.  Auf  der  Mitte  des  Hals- 
schildes bemerkt  man  häufig  zwei  eingedrückte  Grül)chen,  die 
jedoch  bei  den  Individuen  einer  Art  mehr  oder  minder  tief  vor- 
kommen, ja  bisweilen  völlig  verschwinden.  Die  Deckscliilde 
besitzen  eine  massige  Wölbung,  fangen  erst  bei  der  Mitte  an, 
sich  in  einer  Rundung  nach  der  Spitze  hin  zu  verschmälern  und 
besitzen  Reihen  fein  eingestochener  Punkte,  welche  nach  der 
Naht  zu  schwacher  werden. 

Man  kann  in  dieser  Abtheilung  wieder  diejenigen  Arten, 
wo  die  Leuchtflecke  nur  auf  der  Oberseite  sichtbar  werden ,  von 
denjenigen  als  besondere  Unterabtheilung  trennen,  wo  das  Hals- 
schild auf  der  Unterseite  an  den  Hinterwiukclji  durciisclieinend 
ist,  und  die  Leuchtflecke  in  mehr  oder  minder  scharfen  Umris- 
sen erkennen  lässt. 

II.  Fühler  eben  so  lang  oder  länger  wie  das  Halsschild,  vom 
vierten  Gliede  an  gesägt,  das  zweite  Glied  klein,  korn- 
förmig,  das  dritte  glcichgestaltet,  oder  etwas  länger  und 
kolbig,  aber  kürzer  als  das  vierte. 


Diese  Abtheihiiig  schliesst  sich  durch  ihre  Gestalt  und 
Stellung  der  Leuchtflecke  der  vorigen  zunächst  au,  unterschei- 
det sich  aber  sogleich  durch  die  langem  Fühler.  Bei  den 
Männchen  besitzen  sie  gewöhnlich  halbe  Körperlänge ,  bei  den 
Weibchen  sind  sie  kürzer,  ja  bei  einigen  Arten,  z.B.  P.  ex- 
stinctus,  ignitus  reichen  sie  kaum  bis  zur  Wurzel  des  Hals- 
schildes. Das  vierte,  fünfte  nnd  sechste  Fühlerglied  sind  mei- 
stens breiter  wie  die  übrigen.  Die  Leuchtflecke  treten  selten 
mit  deutlicher  Wölbung  hervor,  sie  sind  meist  flach,  punktirt, 
mehr  oder  weniger  behaart ,  und  bei  einigen  Arten  durch  dunk- 
lere Farbe,  allmähliches  Verlaufen  in  die  Grundfarbe  und  dichte 
Haarbekleidung  undeutlich.  Sie  stehen  entweder  dem  Seiten- 
rande nahe,  so  dass  ihr  Längsdurchmesser  parallel  mit  dem- 
selben geht  (vesiculae  submarginales),  oder  sie  befinden  sich 
ziemlich  in  der  Mitte  des  Hinterwinkels  vor  den  Hinterdornen 
(vesiculae  angulares).  Das  Halsschild  der  Männchen  ist  in  der 
Regel  etwas  schmäler ,  als  das  der  Weibchen.  Die  Deckschilde 
verschmälern  sich  allmählig  von  der  Mitte  weg ,  jedoch  bei  eini- 
gen laufen  die  Seiten  bis  ohnweit  der  Spitze  parallel  und  letz- 
tere ist  dann  stumpfer  gerundet. 

Es  lassen  sich  auch  die  hierher  gehörigen  Arten  wieder 
in  Unterabtheilungen  bringen,  und  auf  folgende  Weise  ver- 
theilen : 

A)  Das  zweite  und  dritte  Glied  der  Fühler  klein ,  gleich- 
gross. 

B)  Das  dritte  G4ied  merklich  grösser  als  das  zweite,  aber 
beträchtlich  kleiner  als  das  vierte. 

IIL  Fühler  länger  wie  das  Halsschild ,  vom  dritten  Gliede  an 
gesägt,   das   zweite  Glied  klein,  kornförmig,   das  dritte 
breit  gedrückt,  dreieckig.     Leuchtflecke  vom  Seitenrande 
und  Hinterrande  gleich  weit  entfernt. 
Alle  hierher  gehörigen  Arten  sind  laug  und  schmal ,  der 
Kopf  hat  mehr  als  halbe  Breite  des  Halsschildes,  und  die  Här- 
chen auf  der  01)erseite  des  Körpers ,  wenigstens  die  des  Hals- 
schildes, liegen  nicht  dicht  an,  sondern  sind  etwas  aufgerichtet. 
IV.  Fühler  von  der  Länge  des  Halsschildes ,  schwach  gesägt, 
das  dritte  Glied  etwas  schmäler,  aber  kaum  kürzer  als  das 
vierte.     Leuchtflecke  au  der  Innern  Wurzelecke  der  Hin- 


It 

terdoriicii  bcfiiuUich ,  ilcm  Hinterrande  näher  als  dem  Sei- 
terirandc. 

Diese  Abtheilung  vereinigt  mehrere,  unter  sich  im  Bau 
verschiedene  Arten.  Die  Fühler  erreichen  kaum  die  Wurzel 
des  Halsschildes ,  und  ihre  Glieder  bilden  yom  vierten  Gliede  an 
sehr  schmale  Dreiecke,  so  dass  man  sie  bei  manchen  Arten 
kaum  noch  gesägt  nennen  kann. 

Man  kann  zuerst  diejenigen  Arten  zusammenstellen,  wo 
die  Augen  nicht  besonders  gross  sind ,  und  der  Kopf  beträcht- 
lich schmäler,  ja  iüsweilen  kaum  halb  so  breit,  als  die  Mitte 
des  Halsschildes  ist.  P.  retrospicieus  bildet  gewissermassen 
ein  Ucbergangsglied ,  indem  der  Kopf  schon  merklich  breiter, 
als  bei  den  übrigen  Arten  ist,  auch  die  Augen  bereits  grösser 
sind,  aber  man  kann  die  Augen  noch  nicht  vorgequollen  nen- 
nen, und  der  Kopf  ist  reichlich  noch  ein  Drittheil  schmäler,  als 
die  Mitte  des  Halsschildes.  Bei  den  meisten  ist  das  Halsschild 
von  der  Mitte  nach  vorn  stark  gerundet,  vorn  ausgerandet,  das 
Mittelfeld  queerüber  gewölbt,  bei  einigen  ■wenigen  wird  es 
flach  und  verflächt  sich  stark  nach  dem  Seitenrande  hin. 

Als  eine  besondere  Untcrabth eilung  lassen  sich  diejeni- 
gen Arten  vereinigen,  4lie  bereits  grosse,  vorspringende  Au- 
gen besitzen,  welche  jedoch  den  Vorderrand  des  Halsschildes 
noch  nicht  überragen ,  und  wo  der  Kopf  etwas  schmäler  noch 
als  das  Halsschild  sich  zeigt.  Die  Seiten  des  Halsschildes 
laufen  parallel  mit  einander,  nur  die  vordere  Ecke  rundet 
sich  nach  innen,  oder  sie  verschmälern  sich  sogar  nach  den 
Hinterdornen  hin,  die  dann  stark  nach  aussen  gewendet  sind. 
Das  Halsschild  ist  eben  so  breit  als  lang,  oder  noch  breiter 
und  der  Länge  nach  gewölbt,  nur  P.  difl'usus  macht  davon 
eine  Ausnahme ,  indem  das  flach  gewölbte  Halsschild  sich  nach 
den  Seiten  stark  verflächt. 

Die  letzte  Unterabtheilung  bilden  diejenigen  Arten, 
wo  die  Augen  so  gross  werden  und  so  vorspringen ,  dass  der 
Kopf  breiter  erscheint ,  als  der  vordere  Theil  des  Halsschildes, 
und  welche  der  Gattung  Hyp  siophthalmus  Latr.  (Annal. 
de  la  soc.  entom.  de  France  Tom.  UI.  1834.  pag.  145)  ent- 
sprechen. Das  Halsschild  ist  bei  ihnen  kurz ,  der  Länge  nach 
gewölbt,  sein  Vorderrand  in  der  Mitte  vorgezogen,  die  Hin- 


12 

terdornen  stark  nach  Aussen  gewendet.  Die  Tarsen  sind  bei 
ihnen  etwas  länger  und  dünner ,  die  Unterseite  kaum  merk- 
lich gepolstert. 

Die  Verbreitung  der  Pyrophoren  beschränkt  sich,  so 
weit  die  bisherigen  Erfahrungen  reichen,  auf  das  mittlere 
Amerika,  wo  sie  von  35"  nördlicher  bis  35'^  südlicher  Breite 
vorkommen ,  aber  innerhalb  der  Wendekreise  am  zahlreichsten 
sind.  Manche  Arten  hat  Westindien  mit  Brasilien  gemein, 
auch  Columbien  theilt  manche  Arten  mit  Brasilien ,  doch  fin- 
den sich  viele  Arten  in  geringerer  Ausdehnung. 

Familia  I.     Antennae   thorace   breyiores,    distincte  sei*- 
ratae ,  maculae  vesiculares  su]»marginales.    i^Spec.   1  —  9.) 

Subdivisio  I.  Maculae  vesiculares  snpra  tautum- 
modo  conspicuae,   (Spec.  1  —  5.) 

1*.  Pyrophorus  nyctophanus  (A^ob.) 
Piceo-niger,  fusco  -  tomentosus ,  maculis  vesicularibus  orbicu- 
latis    submarginalibus ,    elytris    subtiliter  striato  -  punctatis, 
lllig.  Mag.    d.  Gesellsch.  naturf.  Fr.  I.   (1807.)  pag.  143. 
n.  1.  Elater  noctilucus.  —     Eschsch.  Thon  Arch.  II. 
pag.  32.  Pyrophorus  noctilucus.  —     Habitat  in  Bra- 
silia, Buenos  Ayres  (Mus.  Kunze.) 
Var.   minor,   distinctius  punctato- striata*,    e  Jamaica  (Mus.   Winth.') 
et  Guadeloupe  (Mus.  Gori/.). 
Ziemlich   die  grösste  Art   dieser  Gattung,   aber  in   der 
Grösse  sehr  veränderlich  10 — 17  Lin.  lang,  die  grösste  Breite 
der  Deckschilde  darnach   von  3  —  5  Lin.   abändernd ,  braun- 
schwarz,  mit  niederliegenden  gelblichbraunen  Härchen,  wel- 
che die  Grundfarbe  bedecken   und  einen  Seidenschimraer  ha- 
ben, oben  \ind  unten  bekleidet. 

Kopf  nur  halb  so  breit  wie  die  Mitte  des  Halsschildes, 
Stirn  etwas  länger  als  breit,  der  Länge  nach  sanft  einge- 
drückt. Fühler  kürzer  als  das  Halsschild ,  dunkelbraun.  Hals- 
schild in  der  Mitte  etwas  breiter  wie  lang^  die  Seitenräuder 
bis  zu  der  Mitte  ziemlich  parallel ,  dann  verschmälern  sie  sich 
allmählig  nach  den  Vorderecken  hin,  wo  sie  sich  jäh  nach 
innen  runden.  Im  gewölbten  Mittelfelde  stehen  zwei,  gleich- 
weit von  einander  und  vom  Seitenrande  entfernte  längliche 
Gruben,  welche  jedoch  bei  manchen  Exemplaren  ganz  flach 


13 

werden  niul  l)ei  andern  gllnzlicli  verschwunden  sind.  Leucht- 
flecke ^ewöll)t,  kreisrund,  vor  den  Hintcrwinkeln ,  nahe  am 
ßeitcnraude  l)cfnidlich,  al)er  letzteren  nicht  überragend;  Hin- 
terdornen etAvas  nach  Aussen  gewendet.  Schildchen  fast  kreis- 
rund, an  der  Wurzel  etwas  al)gestutzt. 

Deckscliilde  etwas  breiter  wie  das  Halsschild  und  reich- 
lich dreinull  so  lang  wie  dieses,  gewölbt,  von  der  Mitte 
nach  der  gerundeten  Spitze  hin  allmählich  verengt,  die  Naht 
.an  der  Spitze  in  ein  kleines  Zähnchen  verlängert,  die  Ober- 
seite fein  gestreift  punktirt,  die  Streifen  nach  der  Naht  hin 
feiner,  bisweilen  ganz  verloschen. 

Die  Abänderung  von  den  Antillen,  die  sich  durch  min- 
dere Grösse  (10 — 12  Lin.)  und  tiefere  Punkte  der  Streifen 
der  Deckschilde  auszeichnet,  scheint  kaum  die  Rechte  einer 
eignen  Art  beanspruchen  zu  können.  Sie  hat  viele  Aehnlich- 
keit  mit  P.  pellucens,  aber  die  Leuchtflecke  scheinen  unten 
nicht  durch,  und  P.  pellucens  hat  noch  feinere  Punktreihen 
der  Deckschilde. 

2*.  P.  noctilucus  (Linn.) 
Piceo  -  niger ,  fusco  -  toinentosus ,  maculis  vesicularibus  ovatis, 
ultra  marginem  tumescentibus,  elytris  distiucte  striato-pun- 
ctatis,  Linn.  Syst.  Nat.  L  P.  IL  pag.  657.  n.  4.  Elater 
noctilucus.  Mus.  Lud.  Ulr.  pag.  82.  —  Fabr.  Syst. 
Eleut.  IL  223.  13.  —  Oliv.  Ent.  2.  31.  15.  13.  tab.  2. 
fig.  14.  —  Herbst  Col.  IX.  162.  2.  tab.  3.  flg.  1.  — 
Dcgccr  Ins.  IV.  96.  2.  tab.  13.  fig.  1.  —  Schönh.  Syn. 
Ins.  3.  267.   1.  —     Habitat  in  Antillarum  insulis. 

Dem  P.  nyctophanus  sehr  nahe  verwandt,  von  dersel- 
ben Grösse  und  Farbe,  aber  in  den  Deckschilden  etwas  brei- 
ter, das  Halsschild  daher  auffallend  schmäler  wie  die  Deck- 
schilde ,  seine  Hinterdornen  sind  weit  stärker  nach  Aussen  ge- 
wendet, die  Leuchtflecke  stehen  dem  Rande  näher,  so  dass 
sie  denselben,  von  oben  gesehen,  tiberragen  und  sind  etwas 
länglicher. 

Stirn  etwas  länger  als  breit ,  der  Länge  nach  seicht  ein- 
gedrückt. Halsschild  in  der  Mitte  etwas  breiter  als  lang,  und 
hier  ziemlich  doppelt  so  breit  als  der  Kopf,  die  Seitenrän- 
der laufen  fast  parallel  und  runden  sich  nur  ziemlich  jäh  nach 


14 

den  Vorderecken,  die  Hinterecken  bilden  ziemlich  starke  nach 
Aussen  gerichtete  Dornen.  In  dem  gewölbten  Mittelfelde  ste- 
hen zwei,  gleichweit  von  einander,  wie  von  dem  Seitenrande 
entfernte  Eindrücke,  die  aber  bisweilen  verschwinden.  Ge- 
wöhnlich bilden  diese  Eindrücke  Queergruben,  doch  bisweilen 
auch  runde  Gruben.  Die  blasenförmigen  Leuchtflecke  sind 
eirund,  und  liegen  vor  den  Hinterdornen  ganz  nahe  am  Sei- 
tenrande, den  sie,  von  oben  gesehen,  noch  überragen.  Das 
Schildchen  ist  etwas  langer  als  breit ,  an  der  Spitze  gerundet. 
Deckschilde  merklich  breiter  als  das  Halsschild  und  drei- 
mal so  lang,  gewölbt,  an  den  Seiten  von  der  Mitte  nach  der 
Spitze  hin  allmählich  verengt,  die  Nahtecke  in  ein  kaum  %^cht- 
bares  Zilhnchen  verlängert,  die  Punktreihen  deutlich. 

Dejean  vereinigt,  wie  mich  die  Sendungen  BuqucVs 
und  Gotjj's  belehrt  haben,  diese  Art  mit  der  vorigen  (Gat. 
pag.  100.),  und  hält  sie  auch  für  P.  divcrgens  Eschsch. 
Aber  Eschscholtz  giebt  als  Vaterland  seines  Käfers  Brasilien 
an,  und  nennt  die  vesiculae:  rotundae.  Sollte  wirklich  diese 
Art  aiich  in  Brasilien  vorkommen,  so  würde  KschscJioItz^s 
Synonim  wohl  hieher  gehören,  aber  ich  zweifle  daran,  da 
ich  denselben  noch  nie  aus  Brasilien  erhielt. 

3*.  P.  plagiophthalmus  (iVo6 ). 
Piceus,  fusco  -  tenuiter  tomentosus,   thoracis  margine  laterali 
antice  subdeplanato ,  postice  macula  vesiculari  submarginali 
ovata,   elytris  obsolete   striato  -  punctatis.     Habitat   in   Ja- 
maica. 

Dem  P.  noctilucus  sehr  nahe  stehend,  aber  nur  12  Lin. 
lang,  4  Lin.  breit,  das  Halsschild  kürzer,  flacher  gewölbt, 
die  Seitenränder  nach  vorn  etwas  verflächt,  die  Leuchtflecke 
punktirt,  die  Deckschilde  verloschen  gestreift  -  punktirt.  Die 
Parbe  und  Behaarung  wie  bei  den  vorigen  Arten,  nur  die 
letztere  weit  dünner.  Stirn  schmal,  der  Länge  nach  einge- 
drückt. Fühler  kürzer  als  das  Halsschild ,  dunkelbraun.  Hals- 
schild in  der  Mitte  beträchtlich  breiter  als  lang,  und  hier 
doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  die  Seitenränder  laufen  bis 
vor  die  Spitze  gerade,  wo  sie  sich  jäh  nach  innen  runden, 
und  sich  verflachen,  so  dass  sie  hier  nicht  niedergebogen, 
sondern  horizontal  abstehend  erscheinen,  die  Hinterecken  bil- 


15 

den  ziemlich  starke,  nach  Aussen  gerichtete  Dornen.  In  dem 
mässia;'  gewölbten  MitteHcIde  stehen  zwei  gleichweit  von  ein- 
ander und  vom  Seiteurande  entfernte  Queereindrücke.  üie^ 
Leuchtflecke  l)ilden  eirunde,  scliwach  gewöll)te  Blasen,  deren 
Läugsdurchmesser  parallel  dem  sehr  nahe  stehenden  Seiten- 
rande geht,  und  uKin  bemerkt  "auf  ihnen,  besonders  an  den 
Kuuderu,  eine  ziemlich  deutliche  Punktirung,  auch  überragen 
sie,  von  oben  gesehen,  den  Seitenrand  fast  gänzlich.  Das 
Schildchen  ist  eirund ,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Die  Deckschilde  sind  kaum  mehr  als  dreimal  so  lang 
wie  das  Halsschild ,  flach  gewölbt,  an  der  Wurzel  eingedrückt, 
von  der  Mitte  weg  an  den  Seiten  allmählich,  an  der  Spitze 
jäher  verengt,  so  dass  die  Nahtecke  eine  Spitze  bildet,  die 
bei  einigen  Exemplaren  (wahrscheinlich  den  Männchen)  in  ein 
Zähnchen  ausläuft.  Die  Überseite  ist  nur  an  den  Seiten  deut- 
lich gestreift- punktirt,  nach  der  Mitte  hiji  sind  die  Streifen 
fast  ganz  verloschen. 

4*.  P.  s  trab  US.  (Nob.) 
Piceus,  fusco  -  tomentosus,    maculis    vesicnlaribus    submargi- 

nalibus   obliquis ,    elytris    dorso    obsolete  striato  -  pnnctatis. 

Habitat  in  Mexico.     {Sturm.    Goty.) 

Dem  P.  nyctophauus  sehr  ähnlich,  aber  kleiner,  dün- 
ner behaart,  das  Schildchen  länger  und  besonders  durch  die 
schief  gestellten  Leuchtflecke  unterschieden. 

13  Lin.  lang,  4  Lin.  breit,  braunschwarz,  sehr  dicht 
und  sehr  fein  punktirt. 

Kopf  und  Fühler  wie  bei  den  vorigen  Arten  gebaut. 
Das  Halsschild  in  der  Mitte  etwas  breiter  als  lang  nnd  hier 
ziemlich  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  gewölbt,  die  Seiten- 
ränder laufen  fast  parallel  und  runden  sich  nur  am  vordem 
Drittheil  nach  innen,  die  Hinterecken  bilden  ziemlich  starke, 
sehr  wenig  nach  Aussen  gerichtete  Dornen.  Im  gewölbten 
Mittelfelde  stehen  zwei  gleichweit  von  einander  und  vom  Sei- 
tenrande entfernte,  runde  Gruben,  und  eine  feine  Längsrinne 
verlischt  nach  der  Spitze  zu.  Die  ziemlich  grossen  Leucht- 
flecke bilden  eirunde,  schwach  gewölbte  Blasen,  deren  Längs- 
durchmesser nach  hinten  convergiren ,  sie  liegen  vor  den  Hin- 


Ui 

terwinkcln,  dein  Seitenrande,  den  sie  nicht  tiberragen,  nllher 
als  dem  Hinterrande.     Das  Scliildclien  ist  lilngiich  eirund. 

Die  Deckschilde  sind  nicht  völlig  dreimal  so  lang  wie 
das  Halsschild,  gewölbt,  an  den  Schultern  etwas  breiter  als 
die  Mitte  des  Halsschildes,  an  der  Wurzel  eingedrückt,  die 
Seiten  von  der  Mitte  weg  allmählich ,  an  der  Spitze  starker 
verengt  und  an  der  Naht  in  einen  spitzen  Winkel  auslaufend. 
Die  Oberfläche  ist  nur  an  den  Seiten  deutlich  gestreift -punktirt. 

5.  P.  tuberculifer.  (Eschsch.) 
Piceo-niger,  fusco  -  tomentosus,  maculis   vcsicularibus   sub- 
marginalibus   tuberculo   insidenti])us,   elytris   distincte  pun- 
ctato-striatis.     Eschsch.  Thon.  Arch.  Vol.  H.  fasc.  1.  p.  32. 
P.  tuberculifer.     Habitat  in  Brasilia  (Mus.  Berol.) 
12  Lin.  lang,   S'/j  Lin.  breit,   brannschwarz,    überall 
dicht   und   ziemlich  fein  punktirt,  mit  niederliegenden,  gelb- 
lichbraunen Härchen,  welche  die  Grundfarbe  bedecken,   oben 
dicht,  unten  minder  dicht  bekleidet. 

Der  Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  kaum  länger  als  breit, 
schwach  eingedrückt.  Die  Fühler  kürzer  als  das  Halsschild, 
dunkelbraun.  Das  Halsschild  so  lang  wie  breit,  ein  Drittheil 
breiter  als  der  Kopf,  gewölbt,  die  Seitenränder  der  ganzen 
Länge  nach  etwas  verflächt  und  abgesetzt,  gerade,  nur  an 
den  Vorderecken  jäh  gerundet  und  vor  den  Hinterecken  et- 
was eingezogen,  die  Hinterecken  bilden  starke,  etwas  nach 
Aussen  gerichtete  und  schwach  gekrümmte  Dornen.  In  dem 
gewöll)ten  Mittelfelde  bemerkt  man  im  Vordertheile  zwei  ziem- 
lich gleich  weit  von  einander  und  vom  Seitenrande  entfernte, 
flache  Gruben,  in  der  Mitte  eine  verloschene  eingedrückte 
Längslinie,  und  vor  den  Hinterwinkeln,  dem  Seitenrande  nahe, 
erhebt  sich  beiderseits  eine  kleine  Wölbung,  unter  welcher 
der  blasenförmige  Leuchtfleck  sich  befindet,  der  eine  fast  ver- 
tikale Stellung  dadurch  erhält,  aber  den  Seitenrand  nicht 
überragt.  Das  Schildchen  ist  länglich  eirund,  an  der  Wur- 
zel abgestutzt. 

Die  Deckschilde  sind  fast  dreimal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, an  der  Wurzel  kaum  merklich  breiter  wie  die  Mitte 
des  Halsschildes,  gewölbt,  an  der  Wurzel  eingedrückt,  an 
den  Seiten  schon   von  der  Schulter   weg  bis  unter  die  Mitte 


17 

allmählich,  dann  bis  zur  Spitze  slarkor  vcrsduiiillcrt  iiiul  an 
der  Naht  einen  spitzen  Winkel  hildend,  auf  der  ganzen  Ober- 
üilche  deutlich  gestreift- puuktirt. 

S  u  1)  d  i  V  i  s  i  0  II.  Maculae  vcsiculares  supra  infraque 
luccntes.     (Spec.  0  — 9.) 

6*.  P.  pelluccns.  (Eschsch.) 
Picco-niger,  fusco  -  tomcnlosus,  Ihoracc  lateribus  subrotun- 
dato ,  poslice  macula  sul)marginali  vesiculari  orbieulata, 
elytris  subtiliter  striato  -  punclatis.  Eschsch.  Thon.  Arch. 
II.  p.  32.  Pyrophorus  pellucens.  Habilat  in  Bra- 
silia (Mus.  Berol.),  in  Cohnii1)ia  (Buqi/ci),  Surinam!  et 
Cajennae  (Mus.    TFin/h.) 

Länge  14  Lin.,  Breite  des  Halssdiildes  und  der  Deck- 
schilde an  der  Wurzel  470  Linien,  Länge  des  Halsschildes 
.3'/,  Lin.,  dem  P.  nycliphauus  sehr  ähnlich,  braunschwarz, 
überall  dicht  und  fein  punklirt,  mit  niederliegcnden ,  gelblich- 
braunen  Härchen ,  welche  die  Grundfarbe  bedecken,  oben  und 
unten  bekleidet. 

Kopf  ziemlich  klein,  Stirn  kaum  länger  als  breit,  stark 
der  Länge  nach  eingedrückt,  mit  abgerundeten  Vordereckeii. 
Fühler  kürzer  als  das  Halsschild,  dunkel  rolhbraun.  Das 
Halsschild  in  der  Mitte  etwas  breiter  wie  lang  und  hier  dop- 
pelt so  breit  wie  der  Kopf,  die  Seilen  von  der  Mitte  nach 
Yorn  allmählich,  au  der  Spitze  jäh  nach  innen  gerundet,  die 
Vorderecken  niedergebogen ,  die  Hinterecken  bilden  ziemlich 
starke ,  sehr  wenig  nach  Aussen  gewendete  Dornen.  Die  fast 
kreisrunden  Leiichtflecke  stehen  vor  den  Hinterwinkeln,  dem 
Seitenrande  weit  näher  wie  dem  Hinterrande,  sie  sind,  we- 
nigstens am  Rande,  punktirt  und  sparsam  behaart.  In  dem 
gewölbten  Mittelfelde  bemerkt  man  nach  hinten ,  vor  dem  Hö- 
cker, der  über  dem  Schildchen  steht,  die  Spuren  einer  ein- 
gedrückten Läugslinie.  Das  Schildchen  ist  fast  kreisrund, 
nur  an  der  Wurzel  etwas  abgestutzt. 

Die  Deckschilde  sind  etwas   mehr  wie  2V2  mal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  gewölbt,  an  der  Wurzel  eingedrückt,  an 
den  Seiten  yon  der  Mitte  nach  der  Spitze  zu  allmählich   ver- 
engt, an  der  Spitze  gerundet,  die  Nahtecke  etwas  zugespitzt, 
(3.  Band  1.  Heft.)  2 


18 

die  Qbei-fljlclie  an  den  Seiten  fein  gestreift -punktirt,  die  Strei- 
fen nach  der  Mitte  hin  feiner. 

Auf  der  Unterseile  ist  der  Käfer  überall  sehr  fein  und 
dicht  punktirt,  gelblichltraun  behaart,  das  Halsschild  an  den  Hin- 
terwinkeln mehr  oder  minder  breit  rothbraun  durchscheinend. 

Ich  rechne  einige  Abänderungen  hieher,  von  denen  ich 
zweifelhaft  bin,  ob  ihnen  die  Rechte  eigener  Arten  zukom- 
men, aber  die  Unterschiede,  die  ich  aufzufinden  vermag,  sind 
so  gering,  dass  ich  sie  nicht  für  wesentlich  halte. 

Var.  a*.  15  Lin.  lang,  4'/o  Lin.  breit,  Halsscliild  mit  zwei  seicliten 
runden  Gruben  im  Mittelfelde.  Aus  Baliia.  (^Kunzes  Samm- 
lung.)    In  Cajenne  (Buqnet). 

Var.  b*.  10  Lin.  lang,  3  Lin.  breit,  Halsscliild  mit  zwei  tiefen 
runden  Gruben  im  Mittelfelde.  Naiitecke  ein  deutliches  Zäiin- 
clien  bildend.  Aus  Brasilien  und  Cajenne.  Buquet  sandte  dieselbe 
als  P.  noctilucus. 

Var.  c.  13  Lin.  lang,  4  Lin.  breit,  Halsscliild  mit  zwei  Gruben  im 
Mittelfelde,  die  Leuchtilecke  dem  Seitenrande  ein  klein  wenig 
nälier  stehend,  als  bei  der  Stammart,  die  Naiitecke  ein  deutli- 
ches Zähnchen  bildend.     Aus  Mexico.   (Berl.   Mus.) 

Var.  d*.  Ganz  wie  die  vorige  Abänderung,  aber  die  Streifen  der 
Deckschilde  nach  der  Naht  zu  verschwindend.  Ans  Peru.  (Berl. 
Mus.)  Jlliger  verstand  diese  Abänderung  unter  P.  noctilucus 
var.  ß.  1.  c.  p.  143. 

Buquet  und  Gori/  sendeten  die  Var.  a  als  Elat.  phos- 
phoreus  Ltnn.  DeJ.  ein ,  aber  El.  phosphoreus  Linn. ,  selbst 
wenn  er  nicht  die  Art  sein  sollte,  welche  lUiger  dafür  an- 
nimmt, gehört  unstreitig  derjenigen  Abtheilung  an,  bei  wel- 
cher die  Leuchtflecke  neben  den  Hinterdornen  am  Hinterran- 
de stehen. 

7*.  P.  dar  US.  {Dej.) 
Piceo-niger,  fusco-tomentosus,  thorace  transverso  ,  lateribns 
parallelis ,  maculis  vesicularibus  submarginalibus  orbiculatis, 
elytris  striato-punctatis.     Habitat  ad  St.  Fe  de  Bogota  Co- 
Inmbiae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  pellucens  nahe  verwandt,  aber  schmäler,  die 
Seiten  des  Halsschildes  bis  fast  zur  Spitze  parallel  laufend 
und  die  Deckschilde  allmählicher  nach  hinten  verengt. 

12  —  16  Lin.  lang,  SVj  — 5Lin.  breit,  Farbe  und  Be- 


]» 

haanmg  wie  bei  den  vorigen  Arten,   doch  die  letztere  etwas 
minder  dicht. 

Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  kaum  länger  als  hreit,  der 
Länge  nach  eingedrückt.  Fühler  kürzer  als  das  Halsschild, 
dunkel  rothbraun.  Das  Halsschild  in  der  Mitte  etwas  breiter 
als  lang,  hier  kaum  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  die  Sei- 
ten laufen  gerade  bis  an  die  hera])gebogene  Vorderecke,  wo 
sie  sich  jäh  nach  innen  runden,  die  Oberfläche  schwach  ge- 
wöll)t,  nach  hinten  allmählich  eingedrückt,  mit  zwei  kleinen 
Gruben  im  Mittelfelde,  Hinterdornen  stark,  etwas  nach  Aus- 
sen gewendet,  die  ganze  Oberfläche  dicht  punktirt,  mit  Spu- 
ren einer  glatten  Mittellinie.  Leuchtflecke  kreisrund,  vor  den 
Hinterwinkeln  dem  Seitenrande  näher  als  dem  Hinterrande  lie- 
gend ,  am  Rande  punktirt.  Schildchen  länglich  eirund ,  an 
der  Wnrzel  abgestutzt. 

Deckschilde  fast  drei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  massig  gewöll)t,  au  der  Wurzel  eingedrückt,  an 
den  Seiten  bald  unterhalb  der  Schulter  allmählich  nach  der 
Spitze  hin  verschmälert,  an  der  Spitze  jäher  verengt,  die 
Nahtecke  etwas  vorspringend,  die  Oberfläche  an  den  Seiten 
fein  gestreift -punktirt,  die  Streifen  nach  der  Mitte  hin  feiner. 

Unten  überall  dicht  und  fein  punktirt,  dünn  und  fein 
behaart,  die  Hinterwinkel  des  Halsschildes  mit  einem  grossen, 
dreieckigen,  durchscheinenden,  rothbraunen  Flecke. 

8*.  P.  phosphor escens.  (Dcj.) 
Piceus,  fusco-pubescens,  capite  prominulo,  majusculo,  tho- 
race  suboblongo,  antrorsum  angustato,  lateribus  sinuato, 
postice  macula  oblonga  submarginali  vesiculari,  elytris 
punctato  -  striatis.  Dej.  Cat.  p.  100.  P.  phosphor e- 
scens.     Habitat  in  Guadeloupe.  (Buquet) 

Dem  P.  indistinctus  verwandt,  aber  grösser,  das  Hals- 
schild länger,  anders  gestaltet. 

9  Lin.  lang,  2^^  Lin.  breit,  pechfarben,  dicht  und  fein 
punktirt,  mit  feinen,  niederliegenden,  kurzen,  graugelben  Här- 
chen bekleidet.  Kopf  fast  halbkugelig,  gross,  vorstehend, 
Stirn  etwas  länger  als  breit,  der  Länge  nach  sanft  einge- 
drückt, dicht  punktirt,  fein  behaart.  Fühler  kürzer  wie  das 
Halsscliild,  kurz  gesägt,  dunkel  rothbraun.     Halsschild  vorn 

2  * 


3<l 

scliuUller  als  lang,  milssig  gewölbt,  die  Seiten  verschmilleni 
sich  von  den  Lenclitdeckcn  allmilhlich  nach  vorn,  haben  in 
der  Mitte  einen  starken  Einbng,  nnd  wenden  sich  dann  jilh 
nach  unten  zu  den  tief  niedergebogenen  Vorderecken  iiiii. 
Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  gewendet.  Oberfläche  dicht 
nnd  deutlich  punktirt,  mit  einer  seiclit  eingedrückten  Millel- 
linie.  Leiichtflecke  vor  den  Hinterdornen  dem  Seitenrande 
näher  als  dem  Hinterrande,  gell),  länglich,  am  Rande  punk- 
tirt, nach  Innen  nicht  scharf  begränzt,  aufgetrieben.  Auf  der 
Unterseite  befindet  sich  an  den  Hinterwinkeln  ein  dreieckiger, 
rothbraun  durchscheinender  Fleck.  Schildchen  eirund,  an  der 
Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  von  der  Mitte  nach  der  Spitze  hin  iillmäli- 
lich  verengt,  die  Spitze  gerundet,  die  Nahtecke  nicht  vorge- 
zogen, fein  punktirt  -  gestreift ,  die  Zwischenräume  fein  punk- 
tirt und  behaart. 

Unterseite  und  Beine  dunkelbraun,  fein  behaart. 
9*.  P.  indistinctus.  (DeJ.) 
Piceo-niger,  fusco-tomentosus,  capite  prominulo,  majusculo, 
thorace  qnadrato ,  maculis  veslcularibus  submarginalibus  or- 
biculatis,  elytris   punctato  -  striatis.     Dcj.   Cat.   pag.  100. 
Habitat  Cajennae.     (Mus.  Herol.) 

Die  kleinste  Art  dieser  Abtheilung,  8  Lin.  lang,  2*/* 
Lin.  breit,  braunschwarz,  mit  niederliegenden,  gelblichgrauen 
Härchen  bekleidet,  durch  grösseren  Kopf,  längeres  Halsschild 
und  stärker  aufgetriebene  Leuchtflecke  kenntlich. 

Kopf  fast halbkngelig ,  gross,  weiter  vorstehend  wie  hei 
den  vorigen  Arten,  Stirn  etwas  länger  wie  breit,  der  Länge 
nach  eingedrückt,  dicht  punktirt,  behaart.  Fühler  kürzer 
wie  das  Halsschild,  kurz  gesägt,  rothbraun.  Halsschild  so 
lang  wie  breit,  kaum  einhalbmal  breiter  wie  der  Kopf,  die 
Seiten  fast  parallel,  sehr  schwach  gerundet,  Hinterdornen  et- 
was nach  Aussen  gewendet,  die  Oberfläche  massig  gewölbt, 
dicht  und  etwas  grob  punktirt,  mit  abgekürzter,  glatter  Mit- 
tellinie. Die  Vorderecken  stark  niedergebogen,  Leuchtflecke 
vor  den  Hinterwinkeln,  dem  Seitenrande  nahe,  stark  auige- 
trieben.     Schildchen  eirund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 


21 

Deckschilde  etwas  mehr  als  zweimal  so  laug  wie  das 
Halsschild,  gewölbt,  von  der  Mitte  nach  der  Spitze  hin  all- 
milhlich  verschmälert,  au  der  Spitze  gerundet,  die  Nahtecke 
nicht  vorgezogen,  fein  punklirt- gestreift,  die  Zwischenräume 
eben,  dicht  und  sehr  fein  punktirt,  kürzer  und  feiner  behaart 
als  das  Halsschild. 

Die  Unterseite  des  Halsschildes  hat  an  den  Hinterwin- 
kelu  nur  eine  schwach  durchscheinende  Stelle. 

Eine  Abänderung,  welche  Buquct  als  P.  illumiiuitus 
Vej.  (Cat.  p.  100.)  sendete,  ist  etwas  kleiner,  die  Grund- 
farbe etwas  lichter  und  die  Hinterdornen  sind  etwas  stärker 
nach  Aussen  gewendet.  Das  Exemplar  des  Berliner  Museums 
steht  in  letzter  Beziehung  zwischen  dem  Exemplare ,  das  Bu- 
quct als  P.  indistinctus  sendete  und  dem  P.  illuminatus  in 
der  Mitte. 

Familia  H.  Anlennae  thoracis  longitudine  aut  longiöres, 
distincle  serratae,  arliculo  secuiido  et  tertio  brevilms;  vesicu- 
lae  aut  submarginales  aut  angulares.     (Spec.  10—35.) 

Subdivisio  I.  Antennarum  articulus  Icrtius  secundo 
aequalis.     (Spec.  10  — 18.) 

10*.  P.  ignitus.  (Fabr.) 
Piceus,  griseo-pubescens,  thorace  suboblongo,  lateribus  po- 
sterius diaphano  -  rufis ,  maculis  vesicularibus  obsoletis,  cly- 
tris  punctato-striatis,  apice  muticis.  f^^oef.  Col.  I.  tab.  43. 
flg.  18.  Phosphoreus  fuscus.  —  Fabr.  Syst.  Eleut. 
2.  223.  15.  Elater  ignitus.  Ent.  syst.  2.  218.  11.  — 
Oliv.  Ent.  2.  31.  17.  15.  tab.  8.  fig.  78.  —  Herbst  Col. 
X.  11.  23.  tab.  159.  fig.  5.  Elater  Salingeri.  —  Illig. 
Magaz.  d.  Gesellsch.  naturf.  Fr.  I.  1807.  p.  151.  n.  14. 
Elater  ignitus.  Hahitat  in  Cajenua  (Fabr.),  Brasi- 
lia, Columbia  (Mus.  Berol.) 

10—11  Lin.  lang,  2V2  Lin.  breit,  schwarzbraun,  mit 
niederliegendeu ,  grauen  Härchen  ziemlich  dicht  bekleidet, 
Fühler  und  Beine  etwas  heller  braun.  Kopf  massig  gross, 
Stirn  so  lang  als  breit,  vorn  eingedrückt,  grob  punktirt. 
Fühler  bei  dem  einen  Geschlechte  fast  kürzer,  bei  dem  an- 
dern wenig  länger  als   das  Halsschild,   deutlich   gesägt,  das 


zweite  und  dritte  Glied  klein ,  fast  kornförmig.  Halsschild  et- 
was langer  als  breit,  in  der  Mitte  fast  doppelt  so  breit  als 
der  Kopf,  massig  gewölbt,  grob  punktirt,  mit  Spuren  einer 
glatten  Mittellinie,  die  Seiten  Yon  hinten  nach  Torn  bis  über 
die  Mitte  kanni  merklich  gerundet,  dann  nach  den  Vorder- 
ecken hin  yerschraalert ;  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  ge- 
wendet. Die  Seiten  des  Halsschildes  sind  in  mehr  oder  min- 
der grosser  Ausdehnung  nach  Torn  braunroth  durchscheinend, 
und  ein  eirunder  Leuchtfleck,  der  aber  nicht  scharf  begranzt 
ist,  ja  nicht  selten  ganz  \erschwindet ,  steht  an  der  Wurzel 
der  Hinterdornen  dem  Seitenrande  sehr  nahe.  Auf  der  Un- 
terseite zieht  sich  ein  braunroth  durchscheinender  Streif  Ton 
den  Hinterwinkeln  weg  in  mehr  oder  minder  grosser  Ausdeh- 
nung nach  Torn  am  Seitenrande  hin.  Schildchen  kaum  lan- 
ger als  breit,  gerundet. 

Deckschilde  nicht  TöUig  zwei  und  ein  halbmal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  gewölbt,  tief  punktirt -gestreift,  die  Zwi- 
schenräume runzelig  punktirt,  Ton  der  Mitte  nach  der  Spitze 
allmählich  verengt,  die  Nahtecke  spitzig,  aber  nicht  in  ein 
Zahnchen  verlängert. 

Bei  den  Columbischen  Exemplaren  tritt  der  Leuchtfleck 
deutlicher  hervor ,  die  Fühler  des  einen  Geschlechts  sind  merk- 
lich kürzer,  die  des  andern  merklich  länger  wie  das  Hals- 
schild. Duquet  sendete  diese  Abänderung  als  P.  Jousselini 
Bej.  in  lit. 

11*.  P.  exstinctus.  {lllig.) 
Brunnens,  griseo-pubescens,  thorace  oblongo,  lateribus  dia- 
phano-rufescentibus ,  maculis  vesicularibus  submarginalibus 
pallidis,  elytris  punctato-striatis,  apice  muticis.  Herbst  (\(i\. 
IX.  334.  11.  tab.  158.  lig.  3.  Elater  ignitus.  —  Fuessl. 
Arch.  V.  110.  2.  tab.  27.  fig.  3.  Elater  Indiens.  — 
lllig.  Magaz.  d,  Gesellsch.  naturf.  Er.  I.  pag.  151.  n.  13. 
Elater  exstinctus.  Habitat  in  Brasilia  (Mus.  Berol.), 
Columbia. 

Dem  P.  ignitus  nahe  verwandt,  aber  schmäler,  das 
Halsschild  viel  länger,  der  Kopf  verhältnissmässig  breiter,  die 
Leuchtflecke  deutlicher. 

9—10  Lin.  lang,  2  —  2V4  Lin.  breit,   dunkelbraun. 


23 

mit  niedeiliegeiideii,  feinen,  grauen  Härchen  nicht  sclir  dicht 
bekleidet.     Kopf  massig  gross,  Stirn  so  lang  wie  breit,  vorn 
eingedrückt,  grob  punktirt.     Fühler  bei  dem  Weibchen  kaum, 
bei   dem  Männchen   etwas  länger   als  das   Halsschild,    roth- 
braun ,  wie  bei  P.  ignitus  gebaut,     Halsschild  beträchtlich  län- 
ger als  breit,  flach  gewölbt,   grob  punktirt,   nicht  sehr  viel 
breiter  wie  der  Kopf,  die  Seiten  von  der  Wurzel  der  Hinter- 
dornen weg  bis  über  die  Mitte  weg  fast  parallel,  bei   den 
Exemplaren  mit  kürzeren  Fühlern  mit  einer  kleinen  Ausbuch- 
tung bei  der  Mitte,    dann  sanft  nach   den  Vorderecken  hin 
gerundet.   Hinterdornen  wenig   nach  Aussen  gewendet.     Die 
Seiten  des  Halsschildes  sind   ihrer  ganzen  Ausdehnung  nacJi 
l)raunroth  durchscheinend,    in  der  Mitte  breiter  roth  als  bei 
den  Winkeln,  und  vor  den  Hinterdornen  steht  nahe  dem  Sei- 
tenrande ein   mehr   oder  minder  deutlicher  länglicher,  blas- 
serer Leuchtfleck.     Auf  der  Unterseite  sind   die  Hinterwinkel 
braunroth  durchscheinend,  und  diese  Farbe  zieht  sich  in  mehr 
oder  minder  grosser  Erstreckung  längs  des  Seitenrandes  nach 
vorn.     Schildchen  kaum  länger  als  breit,  gerundet. 

Deckschilde  nicht  viel  über  zweimal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  tief  punktirt  -  gestreift ,  die  Zwischenräume  dicht 
und  etwas  runzelig  punktirt,  die  Seiten  noch  vor  der  Mitte 
sich  nach  hinten  verschmälernd,  die  Spitze  gerundet.  Beine 
etwas  heller  braun  wie  der  Körper, 

12.  P.  obscuratus.  {Klug.) 
Piceus,  griseo-pubescens,  antennarum  hasi  pedibusque  rufis, 
thorace  subquadrato ,  apice  rotundato ,  maculis  vesicularibus 
sulimarginalibus  oblongis  obsoletis,  elytris  punctato  -  striatis, 
apice  acuminatis.     Habitat  in  Brasilia.     (Mus,  BeroL) 

Dem  P,  acuminatus  verwandt,  aber  das  Halsschild  fla- 
cher, nach  hinten  nicht  gerundet,  der  Haarüberzug  dünner. 
Vom  P,  luminosus  unterscheidet  er  sich  durch  andere  Stellung 
der  Leuchtflecke,  verschiedene  Gestalt  des  zweiten  und  drit- 
ten Fühlergliedes  und  vorn  jäher  gerundetes  Halsschild, 

IIY2  Lin.  lang,  3Y4  Lin,  breit,  braunschwarz,  punk- 
tirt, mit  niederliegenden,  gelblichgrauen  Härchen  ziemlich 
dicht  i)edeckt,  Fühlerwurzel  und  Beine  braunroth,  Deckschilde 
kastanienbraun.    Kopf  ziemlich  klein,  Stirn  so  lang  wie  breit. 


24 

vom  eingedrückt.  Fühler  etwas  Uliiger  als  das  Halsschild, 
die  drei  ersten  Glieder  braunrolh,  das  zweite  und  dritte  Glied 
klein,  kornlormig ,  die  folgenden  ziisaniniengedrü(kt,  deutlich 
gesilgt.  Halsschild  wenig  langer  als  breit,  in  der  Mitte  dop- 
pelt so  breit  wie  der  Kopf,  massig  gewölbt,  mit  Spuren  ei- 
ner eingedrückten  Mittellinie,  \on  der  Mitte  weg  nach  den 
Vorderecken  gerundet.  Hinterdornen  wenig  nach  Aussen  ge- 
wendet. Leuchtllecke  klein,  länglich,  wenig  ausgezeichnet, 
punktirt,  behaart,  am  Hinterwinkel  vor  der  Dornenwurzel  am 
Seitenrande  befindlich,  doch  demselben  kaum  näher  als  dem 
Hinterrande  stehend.  Auf  der  Unterseite  scheinen  die  ganzen 
glatten  Hinterwinkel  rothbraun  durcli.  Schildchen  länglich, 
an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  nicht  ganz  zwei  und  ein  halbmal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  fein  und  dicht  punktirt,  die  Seiten  bis 
zur  Mitte  parallel,  dann  allmählich  verengt,  an  der  Spitze 
gerundet,  die  Nahtecke  als  Zähnchen  vortretend.  Der  unter- 
geschlagene Rand  an  der  Schulter  rothbraun  gefärbt. 

13*.  P.  fnlgidus  (Dcj\) 

Brunnens,  griseo-pubcscens,  antennis  pcdi])usque  ferrugineis, 

tliorace  oblongo,  lateril)us  antice  rotundato,  postice  maculis 

obliquis  vesicularibus  angiilaribus ,  elytris  punctato-striatis, 

apice  rotundatis.    Dej.  Cat.  pag.  100.     Habitat  ad  St.  Fe  di 

Bogota  in  Columbia  (Mus.  Berol.),  in  Brasilia  (Mus.  JFinih.) 

Dem  P.  luminosus  ähnlich,  aber  kleiner,   dunkler,  das 

Halsscliild   nach  vorn    nicht   allmälilich  verengt,   der  Leucht- 

lleck  schmäler,   a])er  länger,    die   Deckschilde   erst  von  der 

Mitte  weg   allmälilich  verengt,    und   daher    verhältaissmässig 

hinten  breiter. 

10  Linien  lang,  3  Lin.  breit,  schwärzlichbraun,  dicht 
punktirt,  mit  niederliegendcn  ,  gelblich])raunen  Härchen  zieni- 
li('h  dicht  bedeckt,  Fühler  und  Beine  braunrolh,  Deckschilde 
kastanienbraun.  Kopf  verhältuissmässig  klein,  Stirn  so  lang 
wie  breit,  vorn  eingedrückt,  grob  punktirt.  Fühler  nicht  viel 
länger  als  das  Halsschild,  vom  vierten  Gliede  an  deutlich  sä- 
geförmig,  das  zweite  und  drille  Glied  kornförmig.  Halsschild 
merklich  länger  als  breit,  in  der  Mitte  beträclillich  breiler  als 
der  Kopf,  ziemlich  llach  gewölbt,  die  Seileuräuder,  mit  Aus- 


23 

nalime  einer  flachen  EinbiifUtun^  in  der  Mille,  his  über  die 
Mille  parallel,  dann  alhnalilich  muh  den  Vordereekcn  hin  ^e- 
iiiiuU't,  Hinterdornen  sehr  weni^  nach  Aussen  gewendet. 
Leiulitflecke  schmal,  länglich,  punklirt,  ])ehaart,  an  der  Wur- 
zel der  Hinterdornen  fast  den  Seitenrand  und  last  den  Hinler- 
rand berührend,  unten  durchscheinend,  die  Hinlerdornen  un- 
ten gelbroth  durchscheinend.  Schildchen  eirund  ,  an  der  Wur- 
zel verschmälert  und  abgestutzt. 

Deckschilde  nicht  ganz  zwei  und  ein  halbmal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  ziemlich  llach  gewölbt,  deutlich  punktirt, 
von  der  Mitte  nach  der  gerundeten  Spitze  hin  allmählich  ver- 
schmälert. 

14.  P.  pyropoecilus.  (Klt/g.) 
Niger,  cinereo-pubescens,  thorace  suboblongo,  convcxiusculo, 
apice  rotundato ,  maculis  vesicularibus  obliquis  submarginali- 
bus,  elytris  punctato-striatis,  apice  muticis.     Habitat  in  Me- 
xico. (Mus.  Berol."» 

SYo  Lin.  lang,  272  Lin.  breit,  schwarz,  aschgrau  be- 
haart. Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  breiler  als  lang,  vorn  ein- 
gedrückt, grob  punktirt.  Fühler  nicht  viel  länger  wie  das 
Halsschild,  zusammengedrückt,  das  zweite  und  dritte  Glied 
klein,  vom  vierten  an  deutlich  gesägt,  braun.  Halsschild 
etwas  länger  als  breit,  nicht  sehr  viel  breiler  wie  der  Kopf, 
der  Länge  nach  gewölbt,  mit  zwei  Grübchen  im  Mittelfelde, 
die  Seiten  schon  von  der  Mitte  weg  nach  vorn  etwas  ver- 
schmälert, an  den  herabgebogenen  Vorderecken  jäh  nach  In- 
nen gerundet,  die  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  gewendet, 
die  Oberfläche  dicht  und  deutlich  punktirt,  behaart,  mit  Spu- 
ren einer  glatten  Längslinie.  Die  gelben,  eirunden,  am  Rande 
punktirten  und  behaarten ,  aber  scharf  begränzten  Leuchtfleckc 
liegen  vor  den  Hinterdornen  ziemlich  gleich  weit  vom  Seiten- 
rande wie  vom  Hinterrande  entfernt,  mit  schiefer  Ilichlung 
ihres  Längsdurchmessers.     Schildchen  länglich  rund. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  so  breit  wie  der  Hinterrand 
des  Halsschildes  und  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  dieses, 
gewölbt,  von  der  Mitte  nach  der  Spitze  allmählich,  an  der 
Spitze  stärker  gerundet ,  ohne  Vorsprung  der  Nahtecke ,  punk- 
tirt gestreift,  behaart. 


2« 

Unterseite  düimer  behaart  wie  die  Oberseite,  Leucht- 
flecke unten  durchscheinend. 

15.  P.  gemmiferus.  (Nob.) 
Piceo-niger,  cinereo -pubescens,  antennis  pedibusque  rufis^ 
capite  majusculo ,  prominulo ,  thorace  antrorsum  anguslato, 
raaculis  Ycsicularibus  orbiculatis  submarginalibus ,  elytris 
punctato  -  striatis ,  apice  attenuatis.  Habitat  in  Mexico. 
(Mus.  Gorj/.) 

7  Lin.  lang,  174  Li»-  breit,  schmal,  braunschwarz, 
dicht  und  fein  punktirt,  mit,  niederliegenden ,  etwas  verworre- 
nen grauen  Härchen  bekleidet,  Fühler  und  Beine  br.aunroth. 
Vom  P.  pyropoecilus ,  dem  er  nahe  steht,  unterscheiden  ihn 
mindere  Grösse,  breiterer  Kopf,  tiefer  niedergebogene  Vor- 
derecken des  Halsschildes,  kleinere  kreisrunde  Leuchtfiecke 
und  rothe  Fühler  und  Beine. 

Kopf  nicht  schmäler  als  der  Vorderrand  des  Halsschil- 
des, etwas  vorstehend,  Stirn  etwas  breiter  als  lang,  sanft 
eingedrückt.  Fühler  etwas  länger  als  das  Halsschild,  braun- 
roth,  tief  gesägt,  das  zweite  und  dritte  Glied  kornförmig. 
Halsschild  merklich  länger  wie  breit,  vorn  fast  gerade  abge- 
stutzt, mit  wenig  vorstehenden,  tief  niedergebogenen,  die  Au- 
gen nicht  überragenden  Vorderecken ,  die  Seiten  von  der  Dor- 
nenspitze bis  zur  Vorderecke  gleichmässig  und  allmählidi  ver- 
engt. Hinterdornen  fast  gerade.  Leuchtflecke  klein,  kreis- 
rund, punktirt,  dem  Seitenrande  genähert,  unten  mit  schar- 
fer Begränzung  durchscheinend.     Schildchen  eirund. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  nicht  breiter  wie  der  Hin- 
terrand des  Halsschildes,  aber  zwei  und  ein  halbnuil  so  lang 
wie  dieses,  gewölbt,  die  Seiten  bis  unter  die  Mitte  parallel 
laufend  und  dann  nach  der  Spitze  hin  allmählich  verschmä- 
lert, die  Punktreifen  schmal,  aber  deutlich,  die  Nahtecke 
nicht  vorgezogen. 

Gorj/  sendete  das  vorliegende  Exemplar  als  Männchen 
des  P.  ornamentum,  aber  die  ganz  abweichende  Form  des 
Halsschildes,  der  verschiedene  Bau  des  zweiten  und  dritten 
Fühlergliedes,  der  viel  breitere  Kopf  und  die  schärfer  be- 
gränzten  Leuchtflecke  auf  der  Unterseite  machen  es  unwahr- 
scheinlich, dass  er  dahin  gehöre. 


27 

16.  P.  adumbratus.  (Nob.) 
Picco-niger,     flavescenti  -  tomentosus,     thoracc    suboblongo, 
apice  rotimdato ,   inaculis  vesicularihus  subniarginalihus  ob- 
literatis,    elytris  punctato  -  striatis ,  apice  muticis.     Hal)itat 
in  Brasilia.   (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  pyropliaiius  so  nahe  verwandt,  dass  man  ihn 
für  Abänderung  ansprechen  kwinte,  doch  ist  die  Haarbeklei- 
dung \iel  dichter,  der  Leuchtlleck  oben  fast  ganz  \erloschen, 
dagegen  unten  nicht  nur  der  ganze  Hinterwinkel,  sondern 
auch  ein  damit  zusanimenlülngender  Streif  neben  dem  Seiten- 
rande, der  sich  mit  abnehmender  Breite  bis  fast  zur  Spitze 
zieht,  braunroth  durchscheinend,  und  das  dritte  Fühlerglied 
ist  nicht  grösser  wie  das  zweite, 

872  Lin.  lang,  2'/^  Lin.  breit,  schwarzbraun,  punktirt, 
mit  niederliegenden  graugelben  Härchen  dicht  bedeckt,  Deck- 
schilde und  Beine  mehr  kastanienbraun.  Kopf  massig  gross, 
Stirn  breiter  als  lang,  an  der  Spitze  ausgehölt.  Fühler  fast 
von  halber  Körperlänge,  schwarz,  stark  gesägt,  das  dritte 
Glied  nicht  grösser  als  das  zweite.  Halsschild  etwas  länger 
wie  breit,  nicht  sehr  viel  breiter  als  der  Kopf,  die  Seiten 
fast  parallel  laufend  und  bei  den  etwas  vorstehenden  Yorder- 
ecken  nach  Innen  gerundet,  die  Oberfläche  der  Länge  nach 
gewölbt,  nach  den  fast  horizontalen  Seiten  allmählich  ver- 
flächt. Leuchtflecke  sehr  klein ,  nahe  am  Seitenrande  vor  der 
Wurzel  der  wenig  nach  Aussen  gewendeten  Hinterdornen  ste- 
hend, kaum  deutlich  erkennbar,  Schildchen  länglich,  an  der 
Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  hall)nial  so  lang  als  das  Hals- 
schild, an  den  Seiten  fein  gerandet  und  von  der  Mitte  weg 
nach  der  gerundeten  Spitze  allmählich  verschmälert ,  deutlich, 
aber  fein  punktirt- gestreift,  die  Zwischenräume  fein  punktirt. 
Unterseite  minder  dicht  behaart.  Auf  der  Vorderbrust 
zieht  sich  auf  jeder  Seitenplatte  von  der  Spitze  weg  mit  zu- 
nehmender Breite  ein  durchscheinender  Streif,  der  an  der 
Wurzel  den  ganzen  Hinterrand  einnimmt. 

17.  P.  heb  es.  (Nob.) 
Piceus,  fusco  -  tomentosus ,  thorace  suboblongo ,  convexiusculo, 
apice  rotundato,   lateribus  sulitus  diaphano,    supra  maculis 


vesicularibus  obliteratis  submarginalibus ,  elytris  punctato- 
striatis,  apice  muticls.  Habitat  ad  St.  Joanno  tlel  Key  Bra- 
siliae.  (Mus.  Berol.) 

Diuxh  seine  dichte  Behaarung,  welche  die  GrundfaH)e 
fast  verdeckt,  die  durchscheinenden  Seitenplalten  der  Vorder- 
brust und  die  oben  fast  verloschenen  Leuchtflecke  ausge- 
zeichnet. 

7  —  8  Lin.  lang,  2  —  2V2  Lin.  breit,  bramisclnvarz, 
Deckschilde  mehr  braun,  überall  mit  niederliegendcn,  gelb- 
grauen Härchen  dicht  bedeckt.  Kopf  ziemlich  gross,  Stirn 
breiter  als  lang,  tief  eingedrückt.  Vorderecken  gerundet. 
Fühler  etwas  länger  als  das  Halsschild,  tiefschwarz,  zwei- 
tes und  drittes  Glied  gleichgross,  die  folgenden  breitge- 
drückt, sägeförmig.  Halsschild  etwas  länger  als  breit,  doch 
nicht  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  die  Seiten  laufen  hin- 
ten parallel,  von  der  Mitte  nach  vorn  etwas  sich  nälienid, 
bei  der  Vorderecke  runden  sie  sich  nach  Innen,  die  Hinter- 
dornen wenden  sich  etwas  auswärts.  Oberfläche  der  Länge 
nach  gewölbt,  dicht  punklirt,  mit  niederliegenden,  gelbgrauen 
Härchen  dicht  bedeckt,  in  der  Mitte  Spuren  einer  glatten 
Längslinie.  Leuchtflecke  vor  den  Hinterdornen,  ziemlich 
gieichweit  vom  Seitenrande  wie  vom  Hinterrande  entfernt, 
klein,  behaart,  wenig  ausgezeichnet,  auch  scheint  unter  der 
Haarbedeckung  der  ganze  Seitenrand,  aber  schmal  und  nicJil 
scharf  begränzt  etwas  röthlich  durch.  Auf  der  Unterseite  sind 
die  ganzen  Seitenplatten  desselben  rothgelb.  Schildchen  läng- 
lich viere(;kig. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild,  braun,  mit  gelblichgrauen  Härchen  dicht  bedeckt,  au 
der  Wurzel  wenig  eingedrückt,  an  den  Seiten  bald  unterhalb 
der  Schulter  allmählich  nach  hinten  verschmälert,  an  der  Spi- 
tze gerundet,  die  Nahtecke  nicht  vorgezogen.  Die  Obcrfläcjie 
deutlich,  aber  fein  punktirt -gestreift. 

18*.  P.  helvolus  (Nob.) 
Ferrugineus,  helvo-tomcntosus,  thorace  suboblongo,  planiiis- 
culo,   apice  rotundato,  medio  infuscato,  maculis  vesiculari- 
])us  obliteratis   submarginalibus,    elytris  allenuatis,   puncta- 


29 

to-sti'iatis,    apice  acuminatis.     Habitat   in  Brasilia.     (Mus. 
Winih.) 

Dem  P.  illiiiiiiiKins  älmlich,  aber  nur  halb  so  ^ross, 
(las  Halsscliild  flüdier,  die  Seilen  nur  an  der  Spitze  gerundet, 
das  dritte  Fiiiilerglied  kaum  grosser  als  das  zweite.  Von  P. 
liebes  unterscheidet  ihn  sogleich  sein  flaches  Halsschild,  die 
von  der  Schulter  weg  verscjimillerten  Deckschilde  und  die  ro- 
the  Fülilenvurzel. 

7  —  8  Lin.  lang,  2  Lin.  breit.  Kopf  mehr  als  halb 
so  breit  wie  die  Mitte  der  Deckschilde,  Stirn  dunkelbraun, 
mit  niederliegenden,  gelben  Härchen  dicht  bedeckt,  fast  brei- 
ter als  lang,  der  Länge  nach  eingedrückt.  Fühler  etwas  län- 
ger als  das  Halsschild,  vom  vierten  Gliede  an  deutlich  gesägt, 
sclnvarz,  die  drei  ersten  Glieder  braunroth,  das  dritte  Glied 
wenig  länger  als  das  zweite.  Halsschild  etwas  länger  als 
breit,  flach  gewölbt,  die  Seiten  bis  vor  die  Spitze  parallel 
laufend  und  dort  nach  Innen  gerundet,  Hinterdornen  wenig 
nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  klein,  länglich,  nicht 
scharf  begränzt,  vor  den  Hinterdornen  am  Seitenrande  befind- 
lich. Farbe  des  Halsschildes  hell  braunroth ,  oben  und  unten 
mit  schwarzbraunem  Mittelstreif,  Haarbekleidung  gelb,  Leucht- 
flecke unten  durchscheinend.  Schildchen  rundlich,  an  der 
Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  fast  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das 
HalsschiUl,  massig  gewölbt,  hell  braunroth,  dicht  und  fein 
punktirt,  mit  niederliegenden,  gelben  Härchen  bekleidet,  punk- 
tirt  -  gestreift ,  die  Seite»  bald  unterhalb  der  Schulter  sich 
allmählich  verschmälerud ,  die  Nahtecke  als  Spitze  vorgezogen. 
Brust  und  Bauch  hell  rothbraun,  gelj).ljch  behaart,  Beine 
lichter. 

S  u b  d  i  V  i  s  i  0  H.  Antennarum  articulus  tertius  secundo 
longior.  (Spec.  19  —  35.) 

19*.  P.  lumiuosus.  {Illig.) 

Piceus,  griseo - pubescens ,  thorace  oblonge,  antrorsum  angu- 

stato,   maculis  subangularibus  vesicularibus  obliquis,  eljtris 

punctato-striatis,   apice  acuminatis.     Illig.  Magaz.  d.  Ge- 

sellsch.  naturf.  Fr.  L  1807.  p.  149.  11.     Elater  Inmi- 


30 

nosus.  —   Fahr.  Syst.  Bleut.  2.  223.  14.     Elat.  phos- 
p  höre  US.  —    Herbst  Kaf.  IX.  333.  10.  tah.  158.  fig.  2. 
Var.  b.  Ferrugineus,   fusco  -  piibescens. 
Ha])itat  iu  Americae  meridionalis  insulis. 

Ein  auselinliclier  Käfer,  13  Lin.  lang,  S'/j  Liii.  breit, 
schwarzbraun,  mit  niederliegenden,  grauen  Härchen  bekleidet, 
Fühler  und  Beine  etwas  heller  braun. 

Kopf  ziemlich  gross ,  Stirn  breiter  als  lang ,  eingedrückt, 
grob  punktirt,  dicht  behaart.  Fühler  länger  als  das  Halsschild, 
deutlich  sägeförmig,  das  dritte  Glied  doppelt  so  lang  wie  das 
zweite.  Halsschild  dicht  punktirt,  etwas  länger  als  breit,  fast 
doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  yon  der  Wurzel  nach  Torn  etwas 
und  allmählich  verengt,  am  Vorderwinkel  nach  Innen  gerundet, 
flach  der  Länge  nach  gewölbt,  die  Hinterdornen  fast  gerade. 
Leuchtflecke  eirund,  deutlich  begränzt,  am  Rande  punktirt  und 
behaart,  vor  den  Hinterdornen  schief  gleichweit  vom  Seiten- 
rande und  vom  Hinterrande  stehend.  Schildchen  länglich ,  an 
der  Wurzel  abgestutzt ,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild ,  unter  der  Schulter  etwas  eingeschnürt  und  dann  allmäh- 
lich verengt ,  hinten  nach  der  Spitze  zu  gerundet ,  die  Nahtecke 
als  Zähnchen  vorstehend ,  gewölbt,  an  der  Wurzel  eingedrückt, 
deutlich  punktirt  -  gestreift ,  die  Zwischenräume  eben,  verwor- 
ren und  fein  punktirt,  behaart. 

Unterseite  punktirt,  dünner  behaart,  die  Hinterwinkel 
der  Vorderbrust  braunroth  durchscheinend. 

Die  Abänderung  b.  unterscheidet  sich  durch  etwas  mindere 
Grösse  (II  —  I2V2  Lin.  lang),  rothbraune  Grundfarbe,  mehr 
gell)lichgraue  als  aschgraue  Behaarung  und  bei  der  Mitte  kaum 
breiter  werdende  Deckschilde.  Sie  stammt  von  Porto  Rico. 
(Berl.  Samml.) 

20*.  P.  illumlnans.  (Klug.) 
Ferrugineus,  fusco -tomentosus,  thorace  oblongo,  lateribus  ro- 
tundato,    medio   infuscato,   maculis  vcsicularibus  submargi- 
nalibus  flavis,    elytris   attenuatis,   punctato  -  striatis ,   apice 
acnminatis.     Habilat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  aciuninatus  noch  am  ähnlichsten,    aber  kleiner, 


31 

verschieden  ^efilrht,  und  minder  dicht  behaart,  auch  das  dritte 
Fiihlergiied  langer. 

11  Lin.  lang,  3  Lin.  breit,  hell  braunroth,  dicht  und 
fein  punktirt,  mit  niederliegenden,  kurzen,  gell)en  Härchen 
ziemlich  dicht  bedeckt.  Kopf  milssig  gross,  halb  so  breit  wie 
die  Mitte  des  Halsschildes,  Stirn  so  lang  wie  breit,  tief  einge- 
drückt, grob  punktirt.  Fühler  länger  als  das  Halsschild,  dun- 
kelbraun, vom  vierten  Gliede  an  tief  gesägt,  das  dritte  Glied 
doppelt  so  lang  wie  das  zweite,  aber  weit  kürzer  und  schmäler 
als  das  vierte.  Halsschild  in  der  Mitte  fast  so  breit  wie  lang, 
massig  gewölbt,  vorn  ausgerandet  mit  vortretenden  Vorderek- 
ken,  die  Seiten  von  der  Wurzel  der  etwas  nach  Aussen  gewen- 
deten Hinterdornen  bis  zur  Vorderecke  gerundet,  überall  dicht 
und  fein  punktirt,  mit  Spuren  einer  glatten  Mittellinie,  in  der 
Mitte  kastanienbraun,  an  den  Seiten  hell  braunroth.  Leucht- 
flecke klein,  flach,  punktirt,  behaart,  länglich  eirund,  an  der 
Wurzel  der  Hinterdornen  dem  Seitenrande  nahe  stehend ,  unten 
durchscheinend.     Schildchen  eirund. 

Deckschilde  fast  zwei  und  ein  halbnial  so  lang  wie  das 
Halsschild,  massig  gewölbt,  punktirt -gestreift,  hell  braunroth, 
der  untergeschlagene  Schulterrand  gelb  ,  die  Seiten  bald  unter- 
halb der  Schulter  nach  der  etwas  vorgezogenen  Nahtecke  hin 
allmählich  verengt.  Unterseite  und  Beine  hell  röthlichbraun, 
gelb  behaart. 

Gor^  sendete  ihn  als  P.  igniculus  DcJ.  ein. 
21*.  P.  a cum i natu s.  (Eschsch.) 
Piceo-niger,  fusco-pubescens ,  thorace  oblongo,  convexo,  la- 
teribus  rotundato,  maculis  vesicularibus  submarginalibus,  ely- 
tris  punctato  -  striatis,  apice  acuminatis.  Eschsch.  Thon's 
Arch.  n.  pag.  32.  Habitat  in  St.  Domingo  (Mus.  BeroL),  in 
Brasilia  (Gori/.) 

13  Linien  lang,  3V2  Lin.  breit,  Länge  des  Halschildes 
S'/sLin.,  Breite  sy^Lin.,  brannschwarz,  mit  niederliegenden, 
gelblichbraunen  Härchen  oben  dicht,  unten  minder  dicht  beklei- 
det, Fühler  und  Beine  rothbraun. 

Kopf  halb  kreisrund,  Stirn  fast  breiter  als  lang,  vorn 
eingedrückt,  dicht  behaart.  Fühler  wenig  länger  als  das  Hals- 
schild, zusammengedrückt,  das  dritte  Glied  etwas  grösser  als 


32 

das  zweite,  halb  so  lan^  wie  das  \icrte,  dreieckig,  die  folgen- 
den schwach  gesägt.  Halsschild  in  der  Mitte  reichlich  doppelt 
so  breit  wie  der  Kopf,  nicht  viel  länger  als  die  Breite  der  Mitte, 
an  den  Seiten  gernndet,  aber  an  den  niedergebogenen  Vorder- 
winkeln  \iel  stärker  nach  Innen  gerundet,  als  vor  den  wenig  nach 
Aussen  gewendeten  Hinterdornen.  Die  Oberfläche  ziemlich 
stark  gewölbt,  mit  Spuren  einer  glatten  Mittellinie  nnd  vier 
seichten,  bisweilen  yerloschenen  Gruben,  zwei  in  der  Mitte, 
zwei  hinter  der  Mitte.  Die  behaarten  nnd  pnnktirten,  fast 
kreisrunden,  wenig  gewölbten,  gelbrothen  Leuchtflecke  stehen 
vor  den  Hinterdornen,  dem  Seitenrande  wenig  näher  als  dem 
Hinterrande,  und  scheinen  unten  durch.  Schildchen  eirund, 
an  der  Wurzel  gestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  solang  und  an  der  Wur- 
zel eben  so  breit,  in  der  Mitte  etwas  breiter  als  das  Halsschild, 
gewölbt,  von  d^r  Mitte  bis  an  die  Spitze  durch  Rundung  all- 
mählich verengt,  die  Nahtecke  als  Spitze  vorgezogen,  fein, 
aber  deutlich  punktirt  -  gestreift. 

Die  vorliegenden  Exemplare  sind  wahrscheinlich  Weib- 
chen, und  in  der  Berliner  Sammlung  befindet  sich  der  Käfer 
als  Weibchen  desP.  lychniferus,  aber  die  Gestalt  des  Halsschil- 
des und  selbst  der  Deckschildc  weicht  fast  zu  sehr  ab ,  um  es 
für  Geschlechtsunterschied  zu  halten. 

In  Ku7ize's  Sammlung  fand  ich  denselben  Käfer  nur  mit 
minder  dichter  Behaarung  als  P.  corruscus  Mannerh.  Letze- 
ren citirt  DeJean  als  Synonim  zu  P.  acuminatus  Eschsch.  und 
lychniferus  Dej. ,  und  giebt  sowohl  Brasilien ,  als  St.  Domingo 
als  Vaterland  an.  Die  Diagnose  Eschscholtz's  passt  sehr  gut 
auf  unsere  Art.  TV.  v.  Winiliem  und  Gorij  sendeten  dagegen 
die  folgende  Art  als  P.  lychniferus  Dej.,  und  es  ist  möglich, 
dass  auch  Dejean  den  P.  acuminatus  für  das  Weibchen  des  P. 
lychniferus  annimmt. 

Gorif  sendete  brasilische  Exemplare  des  P.  acuminatus, 
die  nur  10 — 11  Lin.  Länge  hatten,  als  P.  luminosus  Illig.  ein. 

22*.  P.  lychniferus.  {Dej.) 
Ficeus,    cinereo  -  pubescens,    thorace    o])longo,    planiusculo, 
apice  rotundato,  maculis  vesicularibus  submarginalibus,  ely- 
tris  punctato-striatis,  apice  acuminatis.     Dej.  Cat.  p.  100. 


33 

Hal)itat    in    SL    Domingo    (Mus.    Berol.  ),    Brasilia   (xMus. 
IFinlh.). 

Bis  11  Lin.  lang,  das  Halsschild  3  Lin.  lang  und  Iiin- 
tcu  fast  el)cn  so  breit,  dunkelbraun,  Deckschilde,  Fiililcr  und 
Beine  etwas  heller,  überall  fein  und  dicht  punktirt  und  mit 
niederliegenden,  aschgrauen,  längeren  Härchen  ziemlich  dicht 
bekleidet. 

Kopf  ziemlich  z>yci  Driltheil  so  breit  wie  die  Mitte  des 
Halsschildes,  Stirn  fast  breiler  Avie  lang,  vorn  eingedrückt, 
dicht  behaart.  Fühler  von  mehr  als  halber  Körperlänge,  zu- 
sammengedrückt, deutlich  sägeformig,  das  dritte  Glied  drei- 
eckig, kaum  halb  so  lang  wie  das  vierte,  aber  doppelt  so 
lang  wie  das  zweite.  Das  Halsschild  erscheint  bei  oberfläch- 
licher Betrachtung  merklich  läJiger  als  breit,  in  der  Mitte 
gemessen  ist  aber  sein  Längsdurchmesser  wenig  grösser  als 
die  Breite  hinten  vor  den  Hinterdornen,  die  Seitenränder  lau- 
fen fast  parallel  bis  vor  die  Vorderecke,  wo  sie  sich  nach 
Innen  runden,  die  Oberseite  ist  flach  der  Länge  nach  ge- 
wölbt und  fällt  allmählich  nach  dem  flacheren  Seitenrande  ab, 
die  Hir.terdornen  sind  etwas  nach  Aussen  gewendet.  Man 
l)emerkt  bisweilen  Spuren  von  vier  seichten  Gruben,  zwei 
vor  der  Mitte,  zwei  vor  dem  Hinterranrie.  Die  punktirten, 
behaarten,  fast  kreisrunden,  nur  flach  gewölbten  Leuchtflecke 
stehen  dem  Seitenrande  nahe  vor  den  Hinterdornen  und  schei- 
nen unten  durch.  Schildchen  eirund,  an  der  Wurzel  ab- 
gestutzt. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  so  breit  wie  der  Hinterrand 
des  Halsschildes  und  ziemlich  273  ^^'^  ^^  ^'^^^  ^i®  dasselbe, 
in  der  Mitte  nicht  erweitert,  sondern  bald  unterhalb  der  Schul- 
ter nach  der  Spitze  allmählich  verengt,  an  der  Spitze  gerun- 
det, die  Nahtecke  als  Spitze  vorgezogen,  die  Punktstreifen 
überall  deutlich. 

Von  P.  acuminatus  unterscheidet  er  sich  durch  etwas 
mindere  Grösse,  flacheres,  an  den  Seiten  nicht  gerundetes 
Halsschild,  in  der  Mitte  nicht  breiter  werdende  Deckschilde, 
so  wie  durch  aschgraue,  etwas  längere,  aber,  wie  es  scheint, 
etwas  minder  dichte  Behaarung. 
(3.  Band    1.  Heft.)  3 


84 

Ein  Exemplar  der  ffinthemschen  Sammlung  stammt 
ans  Domingo,  ein  zweites  aus  Brasilien. 

23.  P.  lucens.  (illig.) 
Brunnens,  fusco  -  tomentosus ,  pedibus  riifescentilnis,  tliorace 
sul)quadrato ,  antice  lateribus  rotundato ,  maculis  Aesicnlari- 
bus  submarginalibus ,  el>  tris  punctato  -  striatis ,  apice  acu- 
minatis.  lilig.  Magaz.  d.  Gesellsch.  natnrf.  Fr.  I.  1807. 
pag.  150.  n.  12.  Elater  lucens.  Habitat  in  Baliia 
Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  obscuratus  ungemein  älinlich ,  doch  scheint  er 
sich  durch  die  abweichende  Gestalt  des  dritten  Fühlergliedes; 
dichtere  Behaarung,  welche  die  Grundfarbe  \erdeckt  und  star- 
ker verengte  Deckschilde  zu  unterscheiden. 

Etwas  über  12  Lin.  lang,  Deckschilde  an  der  Wurzel 
.3V2  Li»-  breit,  dunkelbraun,  mit  niederliegenden,  braungel- 
ben Härchen  dicht  bekleidet,  Deckschilde  und  Beine  heller. 

Kopf  ziemlich  klein ,  Stirn  \iereckig ,  der  ganzen  Länge 
nacli  ausgehölt,  grob  punktirt.  Fühler  wenig  länger  als  das 
Halsschild,  braun,  die  Wurzelglieder  etwas  lichter ,  das  dritte 
Glied  kolbig,  doppelt  so  lang  wie  das  zweite,  die  folgenden 
zusammengedrückt,  deutlich  sägeformig.  Halsschild  so  lang 
wie  breit,  in  der  Mitte  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  mas- 
sig gewölbt,  mit  Spuren  einer  glatten  Mittellinie,  die  Seiten 
von  der  Wurzel  bis  etwas  über  die  Mitte  parallel ,  dann  nach 
der  Vorderecke  hin  gerundet.  Hinterdornen  etwas  nach  Aus- 
sen gewendet.  Leuchtflecke  etwas  erhaben,  fast  kreisrund, 
behaart ,  vor  den  Hinterecken  nicht  weit  vom  Seitenrande  ent- 
fernt. Auf  der  Unterseite  sind  die  Hinterwinkel  kahl,  glän- 
zend, gelbroth  durchscheinend.  Schildchen  länglich,  an  der 
Spitze  gerundet. 

Deckschilde  nicht  völlig  zwei  und  ein  halbmal  so  lang 
wie  das  Halsschild ,  dicht  und  fein  punktirt ,  punktirt  -  ge- 
streift, bald  unterhalb  der  Schulter  allmählich  nach  hinten 
verengt,  an  der  Naht  in  eine  dornförmige  Spitze  auslaufend. 
lUiger  erwähnt  eine  Abänderung  von  9  Lin.  Länge, 
bei  welcher  der  Leuchtfleck  deutlicher  als  bei  den  grösseren 
Exemplaren  hervortritt. 


33 

24*.  P.  pyralis.  (Klug.) 
Biunneus,  fusco-pubescens,  tliorace  oblongo ,  antrorsum  an- 
gustato,  maciilis  sul)angularil)us  Tesiciilaribus  orbiculalis, 
aiiteiinis»diniidio  corporis  loiigioribus,  elytris-punctato-stria- 
tis,  apire  acuminatis.  Palis.  de  Bcauv.  Ins.  V.  pag.  76. 
tub.  8.  fig.  1.  Elater  phosphoreiis.  Habitat  in  Ame- 
ricae  meridionalis  insulis.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P,  Inminosus,  besonders  der  Abänderung  1).  sehr 
Ulinlicli,  aber  weit  kleiner,  die  Leiichtflecke  rund  und  die 
Fühler  länger. 

9—10  Lin.  lang,  2V2  —  2'/^  Lin.  breit,  braunroth, 
luit  graubraunen,  niederliegenden  Härchen  nicht  sehr  dicht 
bekleidet.  Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  breiter  als  lang,  grob 
punktirt,  behaart,  \orn  eingedrückt.  Fühler  rothbraun,  von 
mehr  denn  halber  Körperlänge ,  stark  gesägt,  das  dritte  Glied 
doppelt  so  gross  wie  das  zweite.  Halsschild  etwas  länger  als 
breit,  die  Seiten  fast  parallel,  nur  an  der  vordem  Ecke  nach 
Innen  gerundet,  nicht  sehr  viel  breiter  wie  der  Kopf,  mas- 
sig der  Länge  nach  gewölbt.  Hinterdornen  wenig  nach  Aus- 
sen gewendet.  Leuchtflecke  kreisrund,  ziemlich  deutlich  ab- 
gesetzt, am  Rande  punktirt,  behaart,  vor  den  Hinterdornen 
gleichweit  vom  Seitenrande  wie  vom  Hinterrande  entfernt. 
Schildchen  länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, von  der  Mitte  nach  der  Spitze  allmählich  verengt, 
die  Nahtecke  zahnförmig  zugespitzt,  an  der  Wurzel  einge- 
drückt, deutlich  punktirt  -  gestreift. 

Unterseite  ziemlich  dicht  behaart ,  Hinterwinkel  der  Vor- 
derbrust gelbroth  durchscheinend. 

Palisot  de  Beauiois  sagt  von  seinem  El.  phosphoreus, 
den  ich  unbedenklich  hierher  ziehe,  dass  sein  Licht  weniger 
lebhaft,  mehr  grünlich  imd  weniger  verbreitet  sei,  als  das 
des  El.  noctilucus.  Vierzig  bis  fünfzig  Individuen  des  El. 
noctilucus  in  ein  Fläschchen  von  weissem  Glase  versammelt, 
sind  erforderlich,  um  bei  Nacht  schreiben  zu  können,  wäh- 
rend viermal  so  viel  Exemplare  des  El.  phosphoreus  noch 
nicht  dieselbe  Wirkung  hervorbringen. 

3* 


25*.  P.  physoileiiis    (Nub.) 

Piceus,  fusco-pubesceus,  Ihorace  suboblongo ,  convexo,  late- 

ribus  aiitrorsum  deflexo,   maculis  vesiculari])iis  aiigiilaribiis, 

auteniiis  corporis  dimidio  brevioribus,  elytris  punctato-stria- 

lis,  apice  miilicis.      Habitat  in  Ala])aiua  Americae  borealis. 

Dem  P.  pyralis  verwandt ,  alier  kleiner ,  dunkler  braun, 
das  Halsschild  an  den  Seiten  nach  vorn  liefer  lierabgebogen, 
die  Fülller  kürzer  und  die  Deckscliilde  an  der  Spitze  ungedornt. 
7  —  8  Lin.  lang,  27^  Lin-  breit,  dunkelbraun,  mit  nie- 
derliegenden ,  graugelben  Härchen  ziemlich  dicht  bekleidet, 
Fühler  und  Beine  heller  braun.  Kopf  ziemlich  gross,  Stirn 
etwas  länger  als  breit,  wenig  eingedrückt,  grob  puuktirt. 
Fühler  etwas  länger  als  das  Halsschild,  deutlich  gesägt,  das 
dritte  Glied  halb  so  lang  wie  das  \ierte.  Halsschild  wenig 
länger  als  breit,  in  der  Mitte  ein  halbmal  breiter  wie  der 
Kopf,  der  Länge  nach  gewölbt,  die  Seiten  von  der  Mitte  weg 
nach  vorn  niedergebogen  und  stark  nacli  den  Vorderecken  hin 
gerundet.  Hinterdornen  fast  gerade.  Im  Mittelfelde  zwei  mehr 
oder  minder  tief  eingedrückte  Grübchen.  Die  Oberfläche  dicht 
puuktirt,  mit  Spuren  einer  glatten,  etwas  erhabenen  Mittel- 
linie. Leuchtflecke  vor  den  Hinterdornen ,  eirund ,  schief, 
gleichweit  vom  Seitenvande  wie  vom  Hinterrande  entfernt, 
am  Rande  puuktirt.  Auf  der  Unterseite  ein  dreieckiger,  gel- 
ber, durchscheinender  Fleck  im  Hiuterwinkcl.  Schildchen 
länglich,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckscliilde  gewölbt,  punktirt- gestreift,  die  Zwischen- 
räume dicht  punktirt,  die  Seiten  von  der  Mitte  nach  der  ge- 
rundeten Spitze  hin  allmählich  verengt. 

26*.  P.  causticus.  (Kli/g.) 
Castaneus,   fusco-tenuiter  pubescens,   thorace   oblongo  -  qua- 
drato,  maculis  vesicularibus  ovatis  subangularibus,  antennis 
dimidio  corporis  longioribus,  elytris  punctato-striatis,  apice 
acuminatis.     Dej.  Cat.   p.  100.    P.  corruscus.     Habitat 
in  insula  Cuba.     (Mus.  Berol.) 
'  '       Schmäler  als  P.  pyralis,   dunkler  braun,  die  Leuchtfle- 
cke stärker  gewölbt,  mehr  länglich,  die  Behaarung  dünner. 
8V2  —  9V2  Lin.  lang,    2  —  2%  Lin.  breit,   kastanien- 


bi'iiun,  puiiklirl,  l)iiiuugrau,  dümi  heliaiui.  Kopf  ziemlich 
gross,  nicht  sehr  \iel  schmäler  als  die  Mitte  des  Halsschildes, 
Stirn  kaum  breiter  als  lang,  tief  ausgehölt,  grob  punktirt. 
Fühler  braun,  ziemlich  von  hali)cr  Körperlänge,  stark  gesägt, 
das  dritte  Glied  grösser  wie  das  zweite.  Halsschild  beträcht- 
lich länger  als  breit,  die  Seiten  parallel  und  nur  an  der  vor- 
dem Ecke  nach  Innen  gerundet,  flach  gewölbt,  der  Seiten- 
rand etwas  verflächt,  dicht  punktirt,  die  Hinterdornen  nach 
Aussen  gewendet.  Leuchlflecke  vor  den  Hinterdornen,  den 
Seitenrand  und  Hinterrand  fast  berührend,  etwas  länglich- 
rund, blasig  aufgetrie])en ,  am  Rande  punktirt.  Schildchen 
länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, an  der  Wurzel  etwas  eingedrückt,  fein  punktirt -ge- 
streift, schon  vor  der  Mitte  nach  der  Spitze  hin  allmählich 
verengt,  an  der  Spitze  gerundet,  die  Nahtecke  zahnförmig 
zugespitzt. 

Unterseite  schwach  behaart,  die  Leuchtflecke  unten 
durchscheinend. 

Er  soll  nach  Dejean  auch  in  Nordamerika  vorkommen. 
27.  P.  pyrrhoderus.  {Nob.) 
Brunnens,  fusco-tomentosus,  antennarum  basi  pedibusque  ru- 
fis,  thorace  oblongo,  planiusculo,  apice  rotundato,  macula 
submarginali  oblonga  flava,  elytris  punctato-striatis,  apice 
acuminatis.     Habitat  in  Bahia  Brasiliae.  (Mus.   Winth.) 
Dem  P.  pyrophanus  sehr  nahe  verwandt,  und  vielleicht 
nuv  Al)änderung,  al>er  das  dritte  Fühlerglied  noch  etwas  klei- 
ner und  die  Deckschikle  am  Ende  zugespitzt,  die  Beine  heller. 
7  —  9  Linien  lang,  2 — 272  Lin.  breit.     Kopf  ziemlich 
gross,    dunkelbraun,    mit    niederliegenden,    grauen    Härchen 
dicht  bedeckt,  Stirn  etwas  breiter  als  lang,  vorn  eingedrückt. 
Fühler   des  Männci;ens    merklich    länger    als   das    Halsschild, 
die  drei  ersten  Glieder  brauuroth,    das  dritte  Glied  sehr  we- 
nig länger  als  das  zweite,  die  folgenden  tief  gesägt,  schwarz; 
die  des  Weibchens   kaum  länger   als   das  Halsschild,   minder 
tief  gesägt,  braun,  die  drei  ersten  Glieder  brauuroth.     Hals- 
schild bei  dem  Männchen  und  bei  dem  Weibchen  ganz  wie  bei 
P.  pyrophanus   gestallet   und   gefärbt ,    Leuchtflecke  ebenfalls: 


länglich,  neben  dem  Seiteniande  an  der  Wurzel  der  Hinter- 
dornen befindlich.  Hinterwinkcl  des  Halsschildes  unten  roth- 
gelb durchscheinend.  Schildchen  länglich  rund,  an  der  Wur- 
zel abgestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, die  Seiten  von  der  Schulter  bis  zur  Mitte  parallel 
laufend,  dann  nach  der  Spitze  allmählich  verschmälert,  die 
Nahtecke  als  Spitze  vorgezogen. 

Unterseite  braun,  punktirt  und  behaart  wie  die  Ober- 
seite ,  Beine  hell  braunroth. 

28*.  P.  pyrophanus.  (liltg.) 
Brunnens,  fusco-pubescens,  thorace  oblonge ,  planiusculo,  la- 
teribus  apice  rotundato ,   macula   submarginali  oblonga  fla- 
va, elytris  punctato-striatis,   apice  muticis.     Illtg.  Magaz. 
d.  Gesellsch.  naturf.  Fr.  I.  18()7.   pag.  149.  n.  10.    Ela- 
ter  pyrophanus.     Habitat  in  Brasilia,  Buenos  Ayres. 
Dem  P.  lychniferus  sehr  ähnlich,  aber  beträchtlich  klei- 
ner, heller  braun,  die  Leuchtflecke  länglicher ,  die  Deckschilde 
am  Ende   nicht  zugespitzt,   der  Kopf  verhältnissmässig  etwas 
schmäler. 

7  —  97o  Lin.  lang,  2  —  2^2  Lin.  breit.  Kopf  nicht 
viel  mehr  als  halb  so  breit  wie  die  Mitte  des  Halsschildes, 
Stirn  etwas  breiter  als  lang,  dunkelbraun,  der  Länge  nach 
ausgehölt,  mit  niederliegenden,  grauen  Härchen  dicht  besetzt. 
Fühler  bei  dem  Männchen  beträchtlich  länger  als  das  Hals- 
schild, schwarz,  die  Wurzelglieder  braun,  das  dritte  Glied 
doppelt  so  lang  wie  das  zweite  und  halb  so  lang  wie  das 
vierte,  vom  vierten  Gliede  an  stark  gesägt;  bei  dem  Weib- 
chen kaum  länger  als  das  Halsschild,  einfarbig  braun,  min- 
der tief  gesägt.  Halsschild  bei  dem  Männchen  merklich  län- 
ger als  breit,  flach  gewölbt,  die  Seiten  fast  parallel  laufend 
und  nur  an  den  Vorderwinkeln  gerundet,  vor  der  Mitte  mei- 
stens mit  einer  seichten  Ausbuchtung  versehen,  der  Vorder- 
rand last  gerade  abgestutzt,  mit  wenig  vortretenden  Vorder- 
ecken, die  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  gewendet;  bei 
dem  Weil»chen  kaum  länger  als  breit,  flach  gewölbt,  die  Sei- 
ten kaum  zwei  Drittheil  der  Länge  parallel,  dann  nach  den 
Vorderecken  hin  gerundet,  der  Vorderrand  seicht  zweibuchtig, 


mit  etwas  stilrkcr  vortretenden  Vordereckeu ,  Hiiilerdonien  we- 
nig nach  Anssen  gewendet.  Die  01)erflä(lie  in  beiden  Ue- 
schleehtern  dicht  und  fein  piinktirt,  mit  niedeiliegenden,  grau- 
gelben  Härchen  bedeckt,  Leiu^htflecke  schmal,  nicht  scharf  be- 
gränzt,  punktirt,  behaart,  vor  den  Hinterdornen  dem  Seiten- 
rande nahe  und  mit  ihm  parallel.  Man  bemerkt  bisweilen  auf 
der  Mitte  zwei  seichte  Gruben.  Auf  der  Unterseite  scheinen 
die  Hinterwinkel  rotligelb  durch.  Schildchen  länglich  rund, 
au  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, die  Seiten  von  der  Schulter  bis  zur  Mitte  parallel 
laufend,  dann  allmählich  nach  der  Spitze  zu  verschmälert, 
die  Spitze  gerundet,  die  Nahtecke  zwar  spitzig,  aber  nicht 
vorspringend.  Die  Oberfläche  braun,  ziemlich  flach  gewölbt, 
dicht  und  fein  punktirt,  deutlich,  aber  fein  punktirt  -  ge- 
streift, mit  niederliegenden,  grauen  Härchen  bekleidet. 

Unterseite  lichter  braun,  punktirt  und  behaart  wie  die 
Oberseite ,  die  Beine  rothbraun. 

Die  zwölf  vorliegenden  Exemplare  stammen  aus  ver- 
schiedenen Gegenden  Brasiliens ,  eins  von  Buenos  Ayres. 

29.  P.  lusciosus.  (Nob.) 
Niger,  fusco  - pubescens ,  antennarum  basi  elytris  pedibusque 
brunneis,  thorace  suboblongo ,  apice  rotundato,  macula  ve- 
siculari  submarginali  obliterata  oblonga,  elytris  punctato- 
striatis,  apice  muticis.  Habitat  iu  Bahia  Brasiliae.  (Mus. 
ßerol.) 

Dem  P.  pyrophanus  ungemein  ähnlich  und  wahrschein- 
lich nur  Abänderung,  doch  sind  die  Leuchtflecke  ganz  ver- 
loschen und  erscheinen  auch  auf  der  Unterseite  nur  als  klei- 
ne, längliche  Bläschen  am  hintern  Ende  des  Seitenrandes, 
auch  sind  Fühlerwurzel  und  Beine  heller  braun. 

30  *.  P.  Ornament  u  m.  (Chcvrol.) 
Nigro  -  piceus ,  griseo  -  pubescens ,  antennis  pedibusque  rufis, 
thorace  suboblongo,  convexiusculo ,  apice  rotundato,  ma- 
culis  vesicularibus  ovatis,  submarginalibus ,  elytris  puncta- 
to-striatis,  apice  attenuatis.  DeJ.  Cat.  pag.  100.  Habi- 
tat in  Mexico.   (Gorj/.) 

872  —  9 Va  J-J"-  lang ,    3  Lin.  breit,  schwärzlichbraun, 


40 

dicht  punktirt,    mit   nicdevliegenden,    grauen   Hilrchen    iiidit 
sehr  dicht  Jjesetzt,  Füliler  und  Beine  rothhraun. 

Kopf  etwas  mehr  als  hall)  so  breit  wie  die  Mitte  des 
Halsschildes,  Stirn  last  breiter  wie  lang,  vorn  schwach  ein- 
gedrückt. Fühler  wenig  länger  wie  das  Halsschild,  deutlich 
gesägt,  das  dritte  Glied  doppelt  so  lang  wie  das  zweite  und 
hall)  so  lang  wie  das  \ierte.  Halsschild  kaum  länger  wie 
breit,  flach  gewölbt,  die  Seiten  bis  zur  Mitte  parallel,  dann 
nach  der  \ ordern  Ecke  hin  gerundet.  Hinterdornen  wenig 
nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  eirund,  punklirt,  scharf 
begränzt,  dem  Seitenrande  genähert,  unten  durchscheinend, 
mit  gelber  durchscheinender  Einfassung.  Schildcheu  länglich, 
an  der  Wurzel  abgestutzt. 

üeckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  unter  der  Mitte  etwas  breiter,  dann  nach 
der  Spitze  hin  allmählich  gerundet,  deutlich  puaktirt-gestreift. 
Von  den  verwandten  Arten  unterscheiden  ihn  sein  ver- 
hältnissmässig  breiteres  Halsschild,  die  unter  der  Mitte  etwas 
breiteren  Deckschilde  und  die  zwar  dem  Seitenrande  weit  nä- 
her als  dem  Hinterrande  stehenden ,  al)er  doch  merklich  von 
ihm  getrennten  Leuchtflecke,  deren  Längsdiirchmesser  nicht 
ganz  parallel  mit  dem  Seitenrande  geht. 

Gorj/  hält  unsern  P.  gemmiferus  für  das  Männchen  die- 
ser Art. 

31.  P.  coecus.  (Nob.) 
Piceus,  griseo-tomeutosus,  thorace  suboblougo,  convexo,  an- 

tice  rotundato,   maculis  vesicularibus  supra  obliteratis,  ely- 

tris    subcylindricis ,    obsolete   punctato  -  striatis,    apice  ro- 

tundatis. 
Var.     Diliitiiis  rafo- brunnea,  fiiseo-tomentosa. 

Habitat  ad  Porto  AUegro  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Eine  durch  die  gewölbten,  an  den  Seiten  deutlich,  wenn 
schon  schmal  gcrandeteu,  fast  walzigen  Deckschilde,  sehr  fei- 
nen Punktstreifen  und  oben  kaum  merklichen  Leuchtflecke 
kenntliche  Art. 

8  —  SVa  Linien  lang,  2V4  Lin.  breit.  Kopf  ziemlich 
gross,  schwarz,  Stirn  etwas  breiter  als  lang,  vorn  einge- 
drückt,  mit  niederliegenden,   grauen  Härchen   dicht   bedeckt. 


41 

Fülller  schwarz,  länger  als  das  Halsschild,  deutlich  gesagt. 
Halsschild  schwarz,  diclit  punktirt,  mit  nicderliegeuden,  grauen 
Härchea  dicht  bedeckt,  gcAVölht,  von  der  Mitte  weg  nach  den 
A'orderecken  gleichmässig  gerundet,  wenig  länger  als  in  der 
Mitte  ])reit,  Hinterdornen  nach  Ansscn  gewendet,  o])en  mit 
\ier  eingedrückten  Grul)en,  zwei  vor  der  Mitte,  zwei  zwi- 
schen Mille  nnd  Wurzel.  Leuchtflecke  kanni  sichtbar  und 
unter  der  Haarbekleidung  verborgen,  sie  sind  klein,  rund 
und  stehen  weit  vom  Seitenrande,  aber  auch  ziemlich  weit 
vom  Hinterrande  entfernt  an  der  Innern  Wurzel  der  üornen. 
Unten  ist  der  ganze  Hinterwinkel,  al)er  in  geringer  Ausdeh- 
nung, rothlich  durchscheinend.  Schildchen  länglich,  an  der 
Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbnial  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  am  ganzen  Rande  schmal,  nach  der  Spitze 
hin  breiter  gesäumt,  bis  unter  die  Mitte  gleich  ])reit,  dann 
bis  zu  der  gerundeten  Spitze  nur  wenig  verschmälert,  verlo- 
schen punktirt -gestreift,  schwärzlichbraun,  dicht  mit  nieder- 
liegenden ,  grauen  Härchen  bedeckt. 

Die  Al)änderung  b.  unterscheidet  sich  durch  heller  l)rau- 
ne  Färbung  des  ganzen  Korpers,  Mangel  der  Gruben  auf 
dem  Halsschilde  und  noch  weniger  unterscheidbare  Leucht- 
flecke. 

32.  P.  formosus.  (Nub.) 
Testaceus,  glaber,  nitidus,  antennis  nigris,  basi  rufis,  tho- 
race  oblongo,  subpiloso,  margine  laterali  reflexo,  i)isinua- 
to,  plaga  dorsali  nigra,  macula  vesiculari  angulari  flava, 
elytris  punctato  -  slriatis ,  vitta  marginali  et  suturali  nigris. 
Ha])itat  in  Brasilia.    (Mus.  Berol.) 

Eine  durch  ihre  bunte  Färbung,  durch  welche  sie  ei- 
nem Semiotus  ähnelt,  sehr  ausgezeicluiete  Art,  11  Lin.  lang, 
3  Lin.  breit. 

Kopf  ziemlich  gross,  nicht  sehr  viel  schmäler  wie  das 
Halsschild,  rothlich  -  gelb ,  die  Augen  schwarz.  Fühler  län- 
ger wie  das  Halsschild,  vom  vierten  Gliede  an  gesägt  und 
schwarz,  die  drei  ersten  Glieder  rothgelb,  das  dritte  Glied 
etwas  länger  als  das  zweite,  aber  nur  halb  so  lang  wie  da.s 
vierte.     Halsschild  länger  als  breit,  flach  gewölbt,  weitläuftig 


412 

punktirt  und  mit  einzelnen,  aufgerichteten  Härchen  besetzt, 
röthlichgclb ,  glänzend,  mit  einer  nach  vorn  und  hinten  al)- 
gekürzten  schwarzen  Mittelbinde,  der  Yorderrand  schwach 
ausgerandet,  der  Seitenrand  abgesetzt,  etwas  aufgeworfen, 
vor  der  Mitte  und  vor  den  stark  nach  Aussen  gewendeten 
Hinterdornen  gebuchtet,  Leuchtflecke  schwielig,  heller  gell), 
an  der  Wurzel  der  Hinterdornen  ziemlich  gleichweit  vom  Aus- 
senrande  wie  vom  Hinterrande  entfernt,  auf  der  Unterseite 
kaum  bemerklich.     Schildchen  eirund,  gelb. 

Deckschilde  reichlich  dreimal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, an  den  Seiten  nach  der  stumpf  gerundeten  Spitze 
hin  schwach  verengt,  flach  gewölbt,  tief  punktirt  -  gestreift, 
röthlich  -  gelb ,  nach  der  Spitze  hin  blasser,  die  eingestoche- 
nen Punkte  braun ,  die  Naht  und  der  Seitenrand  schwarz. 
Unterseite  braungelb,  dünn  behaart,  Beine  rothgelb. 

33*.  P.  pyrotis.  (Klvg.) 
Castaneus,  nitidus,  flavescenti-pilosulus,  antcnnis  pedibusque 
ferrugineis,  thorace  quadrato,  convexiusculo,  angulo  po- 
stice  ferrugineo,  macula  vesiculari  orbiculata  flava,  elytris 
puuctato  -  striatis ,  apice  rotundatis.  Habitat  ad  Montevideo 
(Mus.  Berol.),  ad  Rio  Janeiro  Brasiliae. 

Von  den  verwandten  Arten  durch  sein  weniger  gewölb- 
tes Halsschild  und  grössere,  weniger  scharf  begränzte,  mit 
einem  dnrchscheinenden  Hofe  umgebenen  Leuchtflecke  ver- 
schieden. 

6  —  9  Lin.  lang,  2  —  l^j^  Lin.  breit,  kastanienbraun, 
glänzend,  mit  feinen,  gelblichen,  etwas  aufgerichteten  Här- 
chen nicht  sehr  dicht  besetzt.  Kopf  ziemlich  gross,  bei  dem 
Männchen  fast  so  breit,  bei  dem  Weibchen  etwas  schmäler 
als  das  Halsschild,  Stirn  breiter  als  lang,  vorn  eingedrückt, 
grob  punktirt.  Fühler  ziemlich  von  halber  Körperlänge, 
braunroth,  deutlich  gesägt,  das  dritte  Glied  schmäler,  aber 
wenig  kürzer  wie  das  vierte.  Halsschild  bei  dem  Männchen 
etwas,  bei  dem  Weibchen  kaum  länger  als  breit,  massig  ge- 
wölbt, punktirt,  mit  Spuren  einer  glatten  Mittellinie ,  mit  kur- 
zen, aber  etwas  aufgerichteten,  gelben  Härchen  besetzt,  die 
Seiten  fast  parallel,  nur  an  den  Vorderecken  nach  Innen  ge- 
rundet, die  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  gewendet.    Leucht- 


/i3 

flecke  vor  der  Wurzel  der  Hinterdornen ,  fast  den  ganzen 
Raum  zwischen  dem  Seitenrande  und  Hinterrande  einnehmend, 
ziemlich  kreisrund,  wenig  erhaben,  gelb,  ihre  Umgebung  in 
betrachtlicher  Breite  heller  als  die  Grundfarbe  des  Halsschil- 
des. Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze  Hinteiwinkel  in  be- 
trächtlicher Ausdehnung  nach  vorn  gelbroth  durchscheinend. 
Schildchen  lang,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  punktirt- gestreift,  die  Zwischenräume  zer- 
streut und  fein  punktirt,  mit  etwas  aufgerichteten,  gelblichen 
Härchen  besetzt,  die  herabgebogenen  Seiten  bis  unter  die 
Mitte  ziemlich  parallel  und  dann  etwas  nach  der  stumpf  ge- 
rundeten Spitze  hin  verschmälert. 

Unterseite  mit  anliegenden,  gelblichen  Härchen  beklei- 
det.    Beine  braunroth. 

Gorj/  theilte  ihn  unter  der  Benennung  P.  lampyrinus 
DeJ.  mit. 

34.  P.  lucificus.  {Nob.) 
Castaneus ,   nitidus ,   flavescenti  -  puberulus ,  antennis  pedibus- 
que  ferrugineis,  thorace  oblongo,  convexo,  angulo  postico 
macula  vesiculari  orbiculata  flava,   elytris  punctato-striatis, 
apice  acutiusculis.     Habitat  in  Bahia.    (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  luculentus  sehr  ähnlich,  aber  nur  halb  so  gross, 
die  Leuchtflecke  rund ,  die  Deckschilde  an  der  Spitze  weni- 
ger stumpf  gerundet,  die  Punktstreifen  nach  der  Naht  hin 
mehr  verloschen. 

5  Linien  lang,  l'/j  Li«-  breit,  glänzend,  dunkelbraun, 
mit  niederliegenden,  gelblichen  Härchen  dünn,  jedoch  dichter 
wie  P.  luculentus  bekleidet.  Kopf  gross,  nicht  viel  schmäler 
wie  das  Halsschild,  Stirn  breit,  grob  punktirt,  wenig  einge- 
drückt. Fühler  gelblichroth ,  etwas  länger  als  das  Halsschild, 
nicht  sehr  tief  gesägt,  das  dritte  Glied  grösser  als  das  zweite, 
aber  kleiner  als  das  vierte.  Das  Halsschild  etwas  länger  als 
breit,  gewölbt,  die  niedergebogenen  Seiten  nach  vorn  sehr 
wenig  verschmälert,  an  der  Vorderecke  nach  Innen  gerundet. 
Hinterdornen  sehr  wenig  auswärts  gewendet.  Leuchtfleckc 
kreisrund,  scharf  begränzt,  klein,  an  der  Wurzel  der  Dor- 
nen gleich   weit  vom  Seitenrande  wie   vom  Hinterrande   ent- 


fVi 

fenit,  auf  der  Ujitei'seite   in  gleiclier  Änsdehumig  bemerkbar. 
Scliildchen  laug,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  etwas  melir  als  zwei  und  ein  halbmal  so 
laug  wie  das  Halsschild,  gewölbt,  die  Seiten  von  der  Mitte 
weg  allmählich  verengt,  die  Spitze  schief  nach  der  Nahtecke 
zu  gerundet,  welche  dadurch  spitzig  wird,  ohne  einen  yor- 
steheudeu  Zahn  zu  bilden,  die  Oberflache  punktirt- gestreift, 
die  Streifen  nach  der  Naht  hin  sdiwächer,  die  Zwischenräume 
lein  und  zerstreut  punktirt,  dünn  behaart.     Beiue  braunroth. 

35.  P.  cincticollis.  (Noh.) 
Piceo-niger,  flavescenti-pilosus,  thorace  flavescenti-diaphauo, 
medio  nigro,   maculis  vesicularibus  obliteratis,   eljtris  pro- 
funde punctato-striatis,  apice  rotuudatis.     Habitat  in  Salto- 
grande Brasiliae  (Mus.  Berol.) 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Art,  die  bei  dem  ersten  An- 
blick etwas  Fremdartiges  hat,  und  an  Campylus  erinnert,  auch 
durch  dicht  behaarte,  aber  nicht  eigentlich  gepolsterte  Tar- 
sen von  den  Pyrophoren  abweicht ,  jedoch  im  Bau  und  Sculp- 
tur  zunächst  an  P.  ignifer,  pyraustes  u.  a.  anschliesst. 

5  —  6  Lin.  lang,  172  —  ^V*  Lin.  breit,  dunkelbraun, 
schwiu-z,  mit  feinen,  etwas  aufgerichteten ,  gel])lichen  Härchen 
besetzt,  Fühler  und  Beine  dunkelbraun.  Kopf  nicht  sehr  \iel 
schmäler  als  das  Halsschild,  Stirn  so  laug  wie  breit,  vorn 
etwas  niedergeljogen  und  stark  ausgehölt,  grob  punktirt,  ein- 
zeln behaart.  Fühler  beträchtlich  länger  als  das  Halsschild, 
vom  dritten  Glicde  an  gesägt,  das  dritte  Glied  etwas  kürzer 
und  schmäler  als  das  vierte.  Halsschild  wenig  breiter  als  der 
Kopf,  kaum  lunger  als  breit,  flach  gewölbt,  dicht  punktirt, 
vorn  wenig  ausgerandet,  an  den  Vorderecken  gerundet,  et- 
was vorstehend,  die  Seitenränder  fast  parallel,  die  Hinter- 
dornen nach  Aussen  gewendet.  Die  Grundfarbe  rothgelb,  oben 
in  der  Mitte  ein  mehr  oder  minder  grosser  Fleck  schwarz- 
braun, unten  die  Miltelplatle,  auch  wohl  der  innere  Rand 
der  Seitenplatten  sciiwarzbraun ,  die  Leuchtflecke  gelb,  punk- 
tirt, behaart,  wenig  von  der  Grundfarbe  unterschieden,  an 
der  Wurzel  der  Hinterdornen  gleichweit  vom  Seitenrande  wie 
vom  Hinterrande  entfernt  stehend,  auf  der  Unterseite  kaum 
unterscheidbar.     Scliildchen  länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 


115 

Deckschildt'  tust  (licinial  so  lang  wie  das  Halsscliild, 
massig  gewölbt ,  puiiklirt,  tiet  puuktirt  -gestreift,  die  Seiten 
l)is  unlcrlialh  dei'  Mille  parallel,  dann  schwach  nach  der  stumpf 
gerundeten  Spitze  hin  verschmälert,  dnnkel  braunschwarz,  der 
untergeschlagene  Seitenrand  bis  zu  dem  mittleren  Einbuge  gelb. 
Familia  III.  Antennarnm  articulus  secundus  parvus,  no- 
(losus,  terlius  latus ,  trigonus,  quarto  aequalis.  Vesiculae  an- 
gulares.     Spec.  36  —  40. 

36.  P.  parallelus.  (Noh.) 
Picens,  fusco  -  pilosulus ,   antennis  pedilnisque  nifis,   thorace 
subquadrato ,   convexo  ,    macula  orbiculata  angulari ,  el}  tris 
convexis,  punctato  -  slrialis,   apice  rotundatis.     Habitat  ad 
Porto  AUegro  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem P.  Inculentus  verwandt,  aber  der  Kopf  kleiner,  das 
Halsschild  kürzer,  gröber  puuktirt,  die  Leuchlfiecke  runder, 
mehr  nach  hinten  stehend,  von  dem  ihm  ebenfalls  ähnlichen 
P.  pyraustes  durch  stärkere  Wölbung  des  Halsschildes  und  der 
Deckschilde  unterschieden. 

8  Linien  lang,  wenig  über  2  Lin.  breit,  dunkelbraun, 
nicht  sehr  glänzend,  mit  braunen ,  kurzen,  aufrecht  stehenden 
Härchen,  welche  besonders  an  den  Seiten  sichlluir  werden, 
nicht  sehr  dicht  besetzt,  Fühler  und  Beine  braunroth.  Kopf 
massig  gross,  mit  breiter,  grob  punktirter ,  vorn  tief  ausge- 
holter Stirn.  Fühler  länger  wie  das  Halssckild,  vom  dritten 
Gliede  an  deutlich  gesägt,  das  drille  Glied  so  gross  wie  das 
vierte.  Halsschild  merklich  breiter  wie  der  Kopf,  so  lang  wie 
breit,  vorn  sehr  wenig  ausgerandet,  mit  niedergebogenen,  et- 
was vorstehenden  Vorderecken,  die  Seiten  von  der  Wurzel 
der  Hinterdornen  bis  über  die  Mitte  weg  kaum  merklich,  dann 
aber  stärker  nach  den  Vorderecken  hin  gerundet,  Hinterdor- 
uen  nach  Aussen  gewendet,  der  Rücken  gewölbt,  dicht  und 
ziemlich  grol)  punktirt.  Leuchtflecke  nicht  sehr  gross ,  ziem- 
lich kreisrund,  punktirt,  gelb,  mit  rother  Einfassung,  vor  den 
Hinterdornen  dem  Hinterrande  etwas  näher  als  dem  Seiten- 
rande stehend.  Auf  der  Unterseite  scheinen  die  Kinterwinkel 
rotlibraun  durch.     Schildchcn  eirund. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  punktirt- gestreift,    die  Zwischenräume  dicht 


4(5 

nnd  deutlich  pimktirt,  die  Seiten  bis  unter  die  Mitte  parallel 
laufend,  dann  nach  der  stumpf  gerundeten  Spitze  hin  etwiis 
verschmälert. 

37*.  P.  luculentus.  (Kiug.) 
Castaneus,  nitidus,  flavescenti- subpuhescens,  antennis  pedibus- 
que  ferrugineis ,  thorace  oblonge ,  convexo ,  macula  yesicu- 
lari  angulari  tumida,  obliqua,  flaya,  eljtris  punctato-stria- 
tis,  apice  rotundatis.  Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 
10  Lin.  lang,  272  ^in.  breit,  glänzend  dunkelbraun, 
fein  punktirt,  mit  etwas  aufgerichteten,  gelblichen  Härchen 
dünn  bekleidet.  Kopf  gross,  nicht  viel  schmäler  als  das  Hals- 
schild, Stirn  Torn  eingedrückt ,  grob  punktirt,  einzeln  behaart. 
Fühler  rothbraun,  nicht  viel  länger  als  das  Halsschild,  yom 
dritten  Gliede  an  stark  gesägt,  das  dritte  Glied  so  gross  wie 
das  vierte.  Halsschild  etwas  länger  als  breit,  vorn  nicht  brei- 
ter als  der  Kopf  mit  den  Augen,  der  Länge  nach  gewölbt, 
an  den  Seiten  niedergebogen,  in  der  Mitte  kaum  merklich 
breiter  als  vorn  und  vor  den  Hinterdornen,  die  Hinterdornen 
wenig  nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  eirund,  stark  auf- 
getrieben, scharf  begränzt,  etwas  schief  vor  der  Wurzel  der 
Hinterdornen,  gleichweit  vom  Seitenrande  wie  vom  Hinterrande 
entfernt.  Die  Puuktirung  ist  dicht  und  fein,  mit  Spuren  ei- 
ner eingedrückten  Mittellinie,  die  niederliegenden  Härchen 
zu  sparsam,  um  die  Grundfarbe  zu  verdecken.  Schildchen 
lang,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  über  dreimal  so  lang  wie  das  Halsschild, 
flach  gewölbt,  nach  der  Spitze  zu  noch  flacher,  die  Seiten 
bis  unter  die  Mitte  parallel  laufend ,  dann  nach  der  stumpf 
gerundeten  Spitze  zu  allmählich  verengt,  deutlich  punktirt - 
gestreift,  die  Zwischenräume  fein,  weitläuftig  und  zerstreut 
punktirt,  mit  niederliegenden,  gelblichen  Härchen  dünn  be- 
kleidet, 

Unterseite  dunkelbraun ,  punktirt ,  mit  niederliegenden, 
gelblichen  Härchen  dünn  bekleidet,  die  Hinterwinkel  der  Vor- 
derbrust  bis  zur  Dornenspitze  rothgelb  durchscheinend.  Beine 
rothbraun. 

38.  P.  ignifer.  (Klug.) 
Castaneus,   nitidus,  flavescenti -pilosus,   thorace  subquadrato. 


Ü7 

plaiiinsinilo,  angiilo  postico  macula  orhiculari  nifescente, 
elytris  puiictato-striatis,  apice  rotundatis.  Habitat  in  Bra- 
silia. (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  luculentus  ungemein  ilhnlich,  aber  das  Hals- 
schild flacher,  die  Leuchtflecke  kleiner,  kreisrund,  die  Här- 
chen mehr  aufrecht  stehend. 

8  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  dunkel  kastanienbraun,  punk- 
tirt ,  mit  aufrecht  stehenden ,  ziemlich  langen ,  gelben  Härchen 
ziemlich  dicht  besetzt.  Stirn  breiter  als  lang,  grob  punktirt, 
vorn  eingedrückt,  behaart.  Fühler  länger  als  das  Halsschild, 
braunschwarz,  \om  dritten  Gliede  an  gesägt,  das  dritte  Glied 
etwas  kleiner  als  das  \ierte.  Halsschild  wenig  breiter  Jils  der 
Kopf,  kaum  länger  als  breit,  flach  gewölbt,  dicht  punktirt, 
die  Seiten  parallel,  nur  an  der  Vorderecke  nach  Innen  ge- 
rundet. Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  gewendet.  Leucht- 
flecke kreisrund ,  klein ,  flach ,  gelbroth ,  an  der  Wurzel  der 
Hinterdornen  befindlich ,  gleichweit  vom  Seitenrande  und  vom 
Hinterrande  entfernt.  Auf  der  Unterseite  sind  die  ganzen  Hin- 
terwinkel bis  zur  Dornenspitze  gelbroth  durchscheinend.  Schild- 
chen länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  fast  dreimal  so  lang  wie  das  Halsschild, 
massig  gewölbt,  punktirt,  punktirt  -  gestreift ,  die  Seiten  bis 
gegen  die  Mitte  hin  fast  parallel ,  dann  sanft  bis  zu  der  ab- 
gerundeten Spitze  hin  verschmälert.  Beine  schwarzbraun,  Tar- 
sen etwas  lichter. 

Nach  Gorij  gehört  P.  flammeus  Dej.  hieher. 
39.  P.  pyraustes.  {Noh.) 
Piceus,  nitidus,  flavescenti-pilosulus,  antennis  pedibusque  fu- 
scis ,  thorace   subquadrato ,  planiusculo ,   macula   orbiculata 
vesiculari  angulari ,   elytris  planiusculis ,   punctato  -  striatis, 
apice  rotundatis.     Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  ignifer  sehr  nahe  verwandt,  doch  scheinen  ihn 
ein  flacherer  Bau  überhaupt ,  kürzere  und  dünnere  Behaarung, 
geringere  Ausdehnung  der  Leuchtflecke  auf  der  Unterseite  des 
Halsschildes  und  rothbraune  Fühler  und  Beine  zu  unterscheiden. 

9  —  12  Lin.  lang,  2 — 3  Lin.  breit,  dunkelbraun,  glän- 
zend, punktirt,  mit  aufgerichteten  kurzen  Härchen  dünn  be- 
kleidet,   Fühler  und  Beine  rothbraun.      Kopf  massig   gross. 


/IS 

mit  grob  pniiklirlcr,  Aorn  tief  ausoehölter  Siini.  Füliler  lan- 
ger >vic  (las  Halssdiild ,  vom  dritten  Gliede  au  tief  gesägt, 
das  dritte  Glied  dem  vierten  gleich.  Halsschild  merklich  brei- 
ter als  der  Kopf,  kanm  so  lang  wie  breit,  flach  ge^völbt, 
dicht  punktirt,  hinten  schmal  gerinnt,  mit  aufrecht  stehenden, 
gelben  Härchen  nicht  sehr  dicht  besetzt,  der  Seitenrand  fast 
gerade,  nur  an  der  vordem  Ecke  gerundet  und  hinten  vor 
den  Dornen  etwas  gebuchtet.  Hinterdornen  merklich  nach  Aus- 
sen gewendet.  Leuchtflecke  klein,  kreisrund,  erhaben,  vor 
den  Hinterdornen  fast  gleichweit  vom  Seitenrande  wie  vom 
Hinterrande  entfernt,  doch  dem  letztern  etwas  näher.  Auf 
der  Unterseite  ein  kleiner,  gelbroth  durchscheinender  Fleck  am 
Hinterwinkel.     Schildchen  eirund ,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  über  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  flach  gewölbt,  nach  der  Spitze  hin  noch  mehr 
verflächt,  tief  punktirt- gestreift,  die  Zwischenräume  ziemlich 
dicht,  fein  und  verworren  punktirt,  mit  kurzen,  aufgerichte- 
ten, gelblichen  Härchen  besetzt,  die  Seiten  bis  unter  die  Mitte 
kaum  merklich ,  dann  stärker  und  allmählich  nach  der  stumpf 
gerundeten  Spitze  hin  verschmälert. 

40.  P.  facifer.  (Klvg.) 
Castaneus,   nitidus,  flavescenti-pilosulus,  antennis  pedibusque 
ferrugineis,  thorace  subquadrato ,  tumidulo ,  niacula  vesicu- 
lari   angulari    ovata  flava,    elytris  punctato  -  striatis,   apice 
rotundatis.     Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Von  den  verwandten  Arten  vorzüglich  durch  sein  von 
der  Mitte  nach  vorn  stärker  gewölbtes  Halsschild  unterschieden. 
7  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  glänzend  kastanienbraun,  mit 
feinen,  gelblichen,  etwas  aufgerichteten  Härchen  nicht  sehr 
dicht  besetzt,  Fühler  und  Beine  braunroth.  Kopf  ziemlich 
gross ,  etwas  schmäler  wie  das  Halsschild ,  Stirn  so  breit  wie 
lang ,  grob  punktirt ,  fast  der  ganzen  Länge  nach  ausgehölt. 
Fühler  länger  als  das  Halss(;hild,  vom  dritten  Gliede  an  ge- 
sägt ,  drittes  und  viertes  Glied  gleich  gross.  Halsschild  kaum 
länger  als  breit,  an  Acw  Seiten  von  der  Mitte  weg  nach  den 
Vorderecken  gerundet  und  bei  der  Mitte  fast  breiter  wie  die 
Wurzel  der  Deckschilde,  das  Vorder-  und  Mittelfeld  stark  ge- 
wölbt.  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen   gewendet.     Leucht- 


4» 

Hecke  etwas  liui^lieh  niiul,  sdiarf  begriiiizt ,  er]ial)eii,  vor 
der  Wurzel  der  Hinterdonieu  gleirliweit  vom  Seitenraude  wie 
vomHinterraiide  entfernt.  Hinterwinkel  unten  hraunroth  dnrcli- 
schcinend,  die  Leuclilflecke  durciihlickend.  In  der  Mitte  Spu- 
ren einer  eingedrückten  Längslinic.  Scliildclien  länglich,  an 
der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  als  das  Hals- 
schild, gewölbt,  punktirt- gestreift,  die  Seiten  bis  unter  die 
Mitte  fast  parallel ,  dann  allmählich  nach  der  stumpf  gerunde- 
ten Spitze  hin  verengt. 

Familia  IV.    Antennae  thoracis  longitudine,  brcviter  ser- 
ratae.     Maculae  vesicularcs  posticae.     Spec.  41  —  66. 

S  u  1)  d  i  V  i  s  i  0  I.  Caput  Ihorace  manifeste  angustins ; 
thorax  latcril)us  antrorsum  rotundatus,  antice  emarginatus. 
Spec.  41—53. 

Sectio  I.     Thorax  convexus.     Spec.  41  —  50. 
41.  P.  ocellatus.  (Gortj.) 
Hirtus,   ater,  thorace  subconico,   profunde  punctato,  maculis 
vesicularibus  or])iculatis  rufis,  elytris  dense  punctatis,  pun- 
ctato-striatis,  apicc  muticis.     Habitat  in  Chili.  (Mus.  Govy.) 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Art,  bei  dem  ersten  Anblick 
einem  Ludius  ähnlich,  tief  schwarz,  nur  die  Leuchtflecke 
gelbroth,  7  Lin.  lang. 

Kopf  kaum  halb  so  breit  wie  der  hintere  Theil  des  Hals- 
schildes, mit  verhältnissmässig  kleinen  Augen,  Stirn  breiter 
als  lang,  grob  punktirt,  durch  lange  schwarze  Haare  zottig. 
Die  Fühler  fehlen  dem  vorliegenden  Exemplare.  Halsschild 
etwas  länger  als  breit,  die  Seiten  von  der  Wurzel  zur  Spitze 
allmählich  verengt,  in  der  Mitte  der  Länge  nach  gewölbt, 
schwach  gekielt,  grob  und  dicht  punktirt,  mit  langen,  schwarz- 
braunen Haaren  nicht  sehr  dicht  besetzt ,  Hinterdornen  fast  ge- 
rade, Leuchtflecke  kreisrund,  gewölbt,  glatt,  neben  der  in- 
nen! Wurzel  der  Hinterdornen  befindlich,  gelbroth,  scharf 
begränzt,  unten  schwach  durchscheinend.     Schildchen  eirund. 

Deckschilde  nicht  viel   über  zweimal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  gewölbt,  von  der  Mitte  nach  der  Spitze  allmäh- 
lich  verengt ,  schmal  punktirt  -  gestreift ,   die  Zwischenräume 
eben,  dicht  punktirt,  an  den  Seiten  schwarzborstig. 
(3.  Band    1.  Heft  )  4 


30 

Unterseite  schwarz ,  mit  aiifrccliten,  hrannsclnvaizeu  Haa- 
ren l)eselzt,  Tarsen  ])orsti^'. 

Ich  bringe  diese  Art  unter  diese  Ahtlieilung,  weil  sie 
die  Leuchtflecke  am  Hinterrande  des  Halsschildes  hat,  aber 
der  abweichende  Bau,  die  lange  Beliaarung,  geben  ihr  ein 
fremdartiges  Ansehen,  und  sie  könnte  nach  der  Gestalt  des 
Halsschildes  eine  eigene  Unterabtheilung  bilden.  Da  aber  das 
vorliegende  Exemplar  keine  Fühler  hat,  so  kann  ich  nicht 
darüber  urtheilen,  ob  sie  nicht  einer  besondern  Hauptabthei- 
lung angehöre. 

42.  P.  Janus.  {Herbst). 
Niger,  nitidus,  glaber,  antennis  pedibusqne  fla\is,  thorace 
transverso,  lateribus  rotundato ,  subtilitcr  et  remote  puncta- 
to,  postice  canaliculato,  elytris  medio  dilatatis,  tenuiter  pun- 
ctato - striatis.  Voct.  Col.  I.  tab.  43.  fig.  17.  Phospho- 
rus  minor.  —  Herbst  Naturs.  d.  Käf.  X.  p.  16.  n.  27. 
tab.  159.  Elater  Janus.  —  Illig.  Magaz.  d.  Gcsellsch. 
naturf.  Fr.  I.  1807.  p.  178.  n.  9.  Habitat  in  Siara  Brasi- 
liae.   (Mus.  Berol.) 

8  Linien  lang,  Deckschilde  in  der  Mitte  2V2  Lin.  breit. 
Kopf  verhältnissmässig  klein,  Stirn  so  breit  als  lang,  zerstreut 
lind  deutlich  punktirt ,  eben,  mit  zwei  seichten  Längseindrücken. 
Fühler  wenig  länger  als  das  Halsschild,  schwach  gesägt,  das 
dritte  Glied  schmäler,  aber  eben  so  lang  wie  das  vierte.  Hals- 
schild etwas  breiter  als  lang,  flachrund  gewölbt,  sehr  fein 
und  weitläuftig  punktirt,  die  Seiten  von  den  Hinterwinkeln 
bis  zur  Mitte  sanft,  dann  nach  den  Vorderecken  hin  stärker 
gerundet ,  am  Vorderrande  neben  den  Vorderwinkeln  mit  ei- 
nem seichten  Queereindrucke ,  Hinterdornen  nach  Aussen  ge- 
wendet, Leuchtflecke  blasig,  kreisrund,  glatt,  gelb,  mit  schma- 
ler, rothbrauner  Einfassung.  Auf  der  Unterseite  am  Hinter- 
rande ein  schmaler,  braunrother  Queerfleck.  Schildchen  läng- 
lich, an  der  Spitze  scharf  gerundet. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  als  das  Hals- 
schild, in  der  Mitte  etwas  breiter,  dann  bis  zur  Spitze  ge- 
rundet, der  Seitenr.and  etwas  umgeschlagen,  schmal  punktirt - 
gestreift,  die  Zwischenräume  sehr  fein  punktirt. 

Die  Farbe  ist  ein  reines  glänzendes  Pechschwarz,  oben 


kahl,  unten  mit  gelblichen,  niederliegeuden  Härchen  sparsam 
besetzt,  Fühler  und  Beine  rothgelh. 

43*.  P.  nyctophilus.  (iYo6.) 
Niger,  glaber,  antennis  pedil)usque  rufis,  thorace  transYerso, 
tumido,  lateribus  rotundato,  subtilissime  Tage  punctulato,  po- 
stice  canaliculato,  elytris  profunde  punctato  -  striatis ,  inter- 
stitiis  convexis ,  laeiiusculis.  Habitat  ad  Porto  AUegro  Bra- 
siliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  Janus  nahe  \erwandt,  aber  das  Halsschild  ge- 
TYölbter,  noch  feiner  punktirt,  die  Deckschilde  tiefer  punktirt- 
gestreift,  ihre  Zwischenräume  erhal)en. 

7  Linien  lang,  2'/4  Lin.  breit.  Kopf  verhilltnissmässig 
klein,  Stirn  in  der  Mitte  etwas  vertieft,  mit  zwei  Längsein- 
drücken, weitläuftig  punktirt.  Fühler  kaum  länger  als  das  Hals- 
schild, schwach  gesägt,  das  dritte  Glied  schmäler,  aber  ziem- 
lich eben  so  lang  wie  das  vierte.  Halsschild  breiter  als  lang 
mehr  als  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  in  der  Mitte  stark 
aufgetrieben,  sehr  fein  und  weitläuftig,  nur  unter  scharfer 
Vergrösserung  sichtbar  punktirt ,  hinten  in  der  Mitte  mit  einer 
länglichen  Grube,  die  Seiten  von  der  Wurzel  über  die  Mitte 
sanft,  nach  der  Vorderecke  hin  schärfer  gerundet,  am  Vorder- 
rande ein  in  der  Mitte  unterbrochener  Queereindruck.  Leucht- 
flecke blasig,  kreisrund,  gliitt,  gelb,  auf  der  Unterseite  schwach 
durchscheinend.  Hinterdornen  nach  Aussen  gewendet.  Schild- 
chen punktirt,  länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  gewölbt,  bis  hinter  die  Mitte  fast  gleich- 
breit, dann  allmählich  zur  Spitze  gerundet,  tief  punktirt -ge- 
streift, die  Zwischenräume  gewölbt,  kaum  punktirt. 

Die  Farbe  ist  ein  reines,  etwas  glänzendes  Pechschwarz, 
Fühler  und  Beine  braunroth. 

44*.  P.  comissator.  {Noh.) 
Niger,  fusco - sul)pubescens ,  antennis  pedibusque  rufis ,  thorace 
transverso ,  tumido,   punctato,  lateribus  rotundato,   postice 
canaliculato,  elytris  punctato  -  striatis.     Habitat  in  St.  Paulo 
Brasiliae. 

Den  beiden  vorigen  Arten  nahe  verwandt,  von  P.  nycto- 
philus durch  stärkere  Punktirung  und   flache  Zwischenräume 

4* 


^'2 


der  Deckscliildstrcifcii ,  \(m  V.  Jaiius  diurh  sliuker  gewölbtes 
Halsscliild ,  von  beiden  durch  Beliaarmiir  \eiscliiedeii. 

7  Liii.  lang,  2V4  Lin.  lueit.  Kopf  klein,  Stirn  in  der 
Mitte  eingedrückt,  mit  zwei  flachen  Längsvertiefungen,  grob 
punktirt,  mit  niederliegenden,  hraungelben  Härchen  dünn  be- 
setzt. Fühler  kaum  länger  als  das  Halsschild,  das  dritte  Glied 
schmäler,  aber  nicht  kürzer  als  das  \ierte,  die  folgenden 
schwach  gesägt.  Halsschild  ganz  wie  bei  P.  njctophilus  ge- 
staltet, aber  deutlich  und  ziemlich  dicht  punktirt  und  mit  kur- 
zen, niederliegenden,  hraungelben  Härchen  dünn  bekleidet. 
Leu'chtflecke  kreisrund ,  gelb,  mitsihmalcr,  rother  Einfassung. 
Schildchen  eirund,  an  der  Wurzel  abgestutzt,  behaart. 

Deckschilde  gewölbt,  hinter  der  Mitte  etwas  breiler, 
zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Halsschild,  fein  punk- 
tirt -  gestreift ,  die  Zwischenräume  eben,  fein  und  zerstreut 
punktirt,  mit  niederliegenden,  kurzen,  hraungelben  Härchen 
dünn  bekleidet. 

Die  Farl)e  pechschwarz,  Fühler  und  Beine  roth.  Der 
Hinterrand  der  Yordcrbrust  braunroth  durchscheinend. 

45.  P.  flanimiger.  (Klug.) 
Piceus,  griseo-pubescens,  antennis  pedibusque  rufis,  thorace 
transrerso,   convexo,   densc  punclato ,   canaliculato,  latcri- 
bus  rotundalo,  eljlris  medio  dilalatis,  punctato-striatis.    Ha- 
bitat  in  Brasilia.  (Mus.  Bcrol.) 

Schmaler  als  die  yorigen ,  dichter  behaart  und  punktirt, 
braunschwarz ,  mit  niederliegenden ,  gelbgrauen  Härchen  ziem- 
lich dicht  bekleidet,  Fühler  und  Beine  roth. 

T'/jLin-  lang,  kaum  über  2  Lin.  breit.  Kopf  ziemlich 
gross,  Stirn  breit,  in  der  Mitte  etwas  eingedrückt,  grob  punk- 
tirt, behaart.  Fühler  kaum  länger  als  das  Halsschild,  schwach 
gesägt,  das  dritte  Glied  schmäler,  aber  eben  so  lang  wie  das 
-vierte.  Halsschild  wenig  länger  als  breit,  nicht  sehr  \iel 
breiter  wie  der  Kopf,  gewölbt,  dicht  und  deutlich  punktirt, 
mit  einer  Längsgrube  in  der  Mitte,  an  den  Seiten  \on  der 
Wurzel  bis  über  die  Mitte  sanft ,  dann  nach  den  Vorderecken 
hin  stärker  gerundet,  Hinterdornen  etwas  nach  Aussen  ge- 
wendet. Leuchtflecke  kreisrund,  einzeln  behaart,  gelb,  mit 
schmaler    rother    Einfassung,    Hinterwinkel    der  Vorderbrust 


33 

roUil)raua  (hiiclischciiiciul.     Schildclicn  eirund,  an  der  Wurzel 
abgestutzt,  l)eluuirt. 

Deckscliilde  zwei  und  ein  hall)iiial  so  lang  >yic  das  Hals- 
scliild,  gewölbt,  in  der  Mitte  breiter,  punktirt- gestreift,  Zwi- 
sclienraunic  el)en,  di(-lil  und  fein  punktirt,  mit  kurzen,  nieder- 
liegenden,  gelblicligrauen  Härchen  ziemlich  dicht  bedeckt.  Un- 
terseite dünner  behaart. 

46.  P.  phosphoreus.  (Li /in.) 
riceiis,  griseo-pubescens,  anlennis  pediiiusque  fuscis,  thorace 
transYe  so,  pnuctalissimo,  con\exiuscuIo,  antice  rotundato, 
eljtris  attenuatis,  punctato -striatis.  Linn.  Syst.  Nat.  1.2. 
t)52.  5.  Elater  phosphoreus.  —  Degccr  Ins.  IV. 
90.  3.  tab.  18.  fig.  2.  —  läig.  Magaz.  d.  Gesellsch.  iia- 
lurf.  Fr.  I.  1807.  pag.  140.  n.  4.  Habitat  in  Para  Bra- 
siliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  perspicillatus  sehr  nahe  verwandt,  aber  kleiner 
und  die  Deckschilde  schon  von  der  Schulter  weg  allmählich 
nach  hinten  verengt. 

8  Lin.  lang,  2'/,  Lin.  breit,  braunschwarz,  mit  nie- 
derliegenden, gelblichgranen  Härchen  nicht  sehr  dicht  bedeckt, 
Fühler  und  Beine  röthlichbraun. 

Stirn  eben,  punktirt,  behaart,  mit  Spuren  von  zwei 
Langseindrücken.  Fühler  wie  bei  den  vorigen  Arten.  Hals- 
schild breiter  als  lang,  reichlich  doppelt  so  breit  wie  der 
Kopf,  flach  gewölbt,  dicht  und  fein  punktirt,  behaart,  mit 
Spuren  einer  glatten  Längslinie,  hinten  sanft  abgedacht,  die 
Seiten  von  der  Dornspitze  an  bis  zur  Mitte  gerade,  dann 
stark  nach  der  Vorderecke  hin  gerundet,  die  Hinterdorneu 
fast  gerade.  Leuchtflecke  ziemlich  gross,  kreisrund,  einzeln 
behaart,  gelb,  unten  schwach  durchscheinend.  Schildchen 
länglich,  an  der  Spitze  gerundet,  behaart. 

Deckschilde  zwei  uiul  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, dicht  punktirt,  punktirt -gestreift,  flach  gewölbt,  von 
der  Schulter  nach  der  Spitze  weg  allmählich  verengt.  Die 
änsserste  Spitze  scheint  ausgcrandel  und  die  Nahtecke  zahn- 
förmig  etwas  vortretend  zu  sein,  doch  bin  ich  ungewiss,  ob 
dies   nicht  von   einer   zufälligen  Verletzung  herrühre,   da  au 


m 

dem  vorliegeiuleu  Exemplare   die  eine  Deckschildspitze  abge- 
brochen ist. 

Ob  Linnens  und  Degecr's  Küfer  hieher  gehöre,  ist 
sehr  zweifelhaft.  Degecr  giebt  Jamaica  als  Vaterland  an. 
Ich  wilre  nicht  abgeneigt,  ihn  zu  P.  pyi'alis  zu  ziehen,  aber 
die  Beschreibungen  sind  zu  kurz  und  Degeer's  Abbildung  zu 
roh,  um  zu  entscheiden. 

47*.  P.  perspicillatus.  (Klug.) 
Nigro  -  piceus ,   fusco  -  pilosulus,   antennis  pcdibusque  fuscis, 
thorace  transverso,  convexinsculo,  antice  rolundato,  dense 
punctato,  canaliculato ,  elytris  punctato  -  striatis.     Habitat  in 
Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

8^ — 10  Lin.  lang,  'i'/^  —  2Y4  Lin.  breit,  braunschwarz, 
mit  etwas  aufgerichteten,  gelblichbrauuen  Härchen  ziemlich  dicht 
bedeckt,  Fühler  und  Beine  heller  braun,  bisweilen  braunroth. 

Stirn  so  lang  wie  breit,  flach  eingedrückt,  grob  punk- 
tirt,  dicht  behaart.  Fühler  Ton  der  Länge  des  Halsschildes, 
wie  bei  den  yorigen  Arten  gestaltet.  Halsschild  merklich  brei- 
ter als  lang,  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  massig  gewölbt, 
dicht  und  deutlich  punktirt ,  überall  behaart ,  hinten  weniger 
jäh  eingedrückt,  als  bei  den  vorigen,  die  Seiten  yon  der  Wur- 
zel bis  über  die  Mitte  kaum  merklich  gerundet,  dann  nach 
den  Vorderecken  hin  deutlich  gerundet.  Hinterdornen  wenig 
nach  Aussen  gewendet,  Leuchtflecke  etwas  länglich  rund, 
schwach  gewölbt,  punktirt,  einzeln  behaart ,  gelb,  auf  der  Un- 
terseite scheint  der  ganze  Hinterwinkel  rothgelb  durch.  Schild- 
chen länglich,  punktirt,  behaart. 

Deckschikle  nicht  ganz  dreimal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, punktirt,  punktirt- gestreift,  mit  niederliegendeu,  an 
den  Seiten  etwas  aufgerichteten  Härchen  besetzt,  die  Seiten 
bis  zur  Mitte  fast  parallel  laufend,  dann  allmählich  verengt 
und  an  der  Spitze  gerundet.     Unterseite  minder  dicht  behaart. 

48.  P.  nyctolampis.  (Nob.) 
Castaneus,  glaber,  nitidus,  antennis  pedibusque  rufis ,  thorace 
subquadrato ,   convexo ,  dorso  vage  punctulato ,    antice  ro- 
tundato,   elytris  medio  dilatatis,  punctato  -  striatis.     Habitat 
ad  Porto  Allegro  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  Janus  sehr  ähnlich,  aber  kleiner,  das  Halsschild 


vcilullliiissiiiilssii»    langer,    die   Hiulerdorueii    geiailer   und  die 
Fiul)e  heller. 

572  Linien  lang,  2  Linien  breit.  Kopf  und  Halsseliild 
hrannsclnvarz,  Deckscliilde  und  Hintcrleil»  kastanienbraun,  Füh- 
ler und  Beine  braunrolli.  Kopf  massig  gross,  Stirn  breiter 
als  lang,  grob  punktirt,  eben,  mit  zwei  Längseindrücken. 
Fülller  nicht  langer  als  das  Halsschild,  schwach  gesägt,  das 
dritte  Glied  etwas  schmäler ,  aber  eben  so  lang  wie  das  vierte. 
Halsschild  in  der  Mitte  eben  so  breit  als  lang,  nicht  doppelt 
so  breit  wie  der  Kopf,  vorn  und  an  den  Seiten  ziemlich  dicht, 
in  der  Mitte  zerstreut  fein  punktirt,  mit  einer  unterbrocheneu 
Längsrinne,  die  Seiten  von  der  Dornenspitze  bis  über  die 
Mitte  fast  gerade,  dann  nach  der  Vorderecke  hin  sanft  ge- 
rundet. Leuchtflecke  blasig,  etwas  länglich  rund,  gelb,  un- 
ten schwach  durchscheinend.  Schildchen  eirund ,  au  der  Wur- 
zel abgestutzt,  weitläuftig  punktirt,  mit  einigen  niederliegen- 
den, gelblichen  Härchen. 

Deckschilde  etwas  über  zweimal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, in  der  Mitte  etwas  breiter,  schmal  punktirt  -  gestreift, 
die  Zwischenräume  eben,  etwas  runzelig,  oben  kaum  sichtbar 
punktirt. 

49*.  P.  longipennis.  (Nob.) 
Castaneus,  glabriusculus,   nitidus,  thorace  transverso,  conve- 
xo ,  lateribus   rotundato,   disco   vage  punctulato,    canalicu- 
lato,    elytris   elongatis,   medio  dilatatis,   punctato  -  striatis. 
Habitat  in  Brasilia.     {Besehe.) 

Dem  P.  Janus  verwandt,  aber  das  Halsschild  stärker  ge- 
wölbt und  die  Deckschilde  verhältnissmässig  länger.  Die 
Grundfarbe  ändert  pechschwarz  und  kastanienbraun  ab,  Füh- 
ler und  Beine  sind  braunroth. 

8  —  10  Linien  lang,  2V2—  3  Lin.  breit.  Stirn  breit, 
grob  punktirt,  mit  einzelnen,  gelblichen  Härchen ,  in  der  Mitte 
flach  vertieft,  mit  zwei  seichten  Längseiudrücken.  Fühler  et- 
was länger  als  das  Halsschild,  behaart,  schwach  gesägt,  das 
dritte  Glied  schmäler,  aber  eben  so  lang  wie  das  vierte.  Hals- 
schild merklich  breiter  als  lang  und  doppelt  so  breit  wie  der 
Kopf,  stark  gewölbt,  etwas  weitläuftig  und  fein  punktirt,  auf 
dem  MitlcUelde  noch  feiner  und  entfernter,  mit  einer  seichten 


5<» 

Läiigsgrube,  an  den  Seiten  gerundet,  nach  vorn  stärker  als 
nach  hinten,  Hinterdorneii  wenig  nach  Aussen  gewendet.  Bei 
frischen  Exemplaren  bemerkt  man,  besonders  am  Rrdide,  ein- 
zelne, etwas  aufgerichtete,  gell)]iche  Härchen.  Leuchtflecke 
kleiner  als  bei  den  vorigen  Arten,  wenig  erha])en,  kreisrund, 
gelb,  mit  rother  Einüissung.  AuC  der  Unterseite  ein  dreisei- 
tiger, gel])roth  durchscheinender  Fleck  an  den  Hinterwinkeln. 
Schildchen  lang,  an  der  Spitze  gerundet,  punktirt,  bei  fri- 
schen Exemplaren  etwas  behaart. 

Deckschilde  etwas  mehr  als  dreimal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  hinter  der  Mitte  etwas  breiter,  deutlich  punktirt - 
gestreift,  die  Streifen  nach  der  Naht  hin  etwas  tiefer  als  am 
Rande,  die  Zwischenräume  dicht  punktirt  und  bei  fiischen 
Exemplaren  mit  einzelnen,  etwas  aufgerichteten,  gelblichen 
Härchen  \ersehen.     Unterseite  punktirt,  einzeln  behaart. 

50.  P.  spur  ins.  (Nob.) 
Caslaneus,    glaber,   nitidulus,  thorace  oblongo,   lateribus  ro- 
tundato,  punctatissimo,  maculis  vesicularibus  obliteratis,  ely- 
tris  punctato  -  striatis ,    apice  attenuatis.     Habitat  ad  Porto 
AUegro  Brasiliae.  (Mus.  Berol.; 

Lang  und  schmal  gebaut,  9'/,  Lin.  lang,  2^/^  Lin.  breit, 
hell  kastanienbraun,  unbehaart,  etwas  glänzend.  Kopf  mas- 
sig gross,  Stirn  breiter  als  lang,  kaum  merklich  hohl,  mit 
zwei  seichten  Längseindrücken,  dicht  punktirt.  Fühler  dun- 
kelbraun, kaum  so  lang  als  das  Halsschild,  deutlich  gesägt, 
das  dritte  Glied  etwas  kürzer  und  schmäler  als  das  yierte. 
Halsschild  sehr  wenig  länger  als  breit,  gewölbt,  in  der  Mitte 
ein  Drittheil  breiter  als  der  Kopf,  dicht  punktirt,  mit  Spuren 
einer  glatten  Mittellinie,  Seiten  etwas  gerundet,  fein  gesäumt, 
Hinterdornen  wenig  nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  nur 
als  etwas  lichtere,  schmale,  längliche  Flecke  oben  bemerkbar, 
unten  eine  durchscheinende  Queerlinie  am  Hinterrande  sicht- 
bar. Einzelne  aufgerichtete,  gelbliche  Härchen  kommen  oben 
am  eingedrückten  Hinterfelde  zum  Vorschein.  Schildchen  ei- 
rund, an  der  Wurzel  gestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbraal  so  lang  wie  das  Hals- 
Schild,  gewölbt,  schmal  punktirt -gestreift ,  die  Zwischenräume 
fein  und   dicht   punktirt,   die  Seiten    bis  unterhalb   der  Mitte 


3*7 

panillel ,  dann  iillmithlich  nach  der  gerundeten  Spitze  hin  ver- 
schmälert.    Unterseite  fein  punktirt,  kahl,  Beine  braun. 

51.  P.  Lampadion.  (Hl fg.) 

Brunnens ,  griseo-pubescens,  anteimis  pedibusque  ferrngineis, 
thorace  quadrato,  convexiusculo,  dense  punctato,  antice  ro- 
tundato,  maculis  vesicularibus  majoribus,  elytris  punctato - 
striatis,  apice  attenuatis.  Illig.  Magaz.  d.  Gesellsch.  na- 
turf.  Fr.  I.  1807.  pag.  144.  n.  2.  Elater  Lampadion. 
Habifat  in  Bahia  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  perspicillatus  verwandt,  aber  viel  kleiner,  nur 
6  Linien  lang,  2  Linien  breit,  hellbraun,  gran  behaart,  die 
Leuchtflecke  weit  grösser,  das  Halsschild  gröber  punktirt. 

Stirn  breiter  als  lang,  eben,  mit  zwei  schwachen  Längs- 
eindrücken, grob  punktirt,  grau  behaart.  Fühler  wenig  län- 
ger als  das  Halsschild,  rothbraun,  schwach  gesägt,  das 
dritte  Glied  so  gross  wie  das  vierte.  Halsschild  so  lang  wie 
breit,  nicht  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  flach  gewölbt, 
dicht  punktirt,  mit  niederliegenden,  gelblichgrauen  Härchen 
ziemlich  dicht  bedeckt,  kanm  merklich  gerinnt,  die  Seiten  von 
der  üornenspitze  bis  über  die  Mitte  gerade,  dann  nach  Innen 
gerundet.  Leuchtflecke  gross,  flach  erhaben,  einzeln  punk- 
tirt, gelb,  mit  röthlicher  Einfassung.  Unten  ist  der  ganze 
Hinterwinkel  in  beträchtlicher  Ausdehnung  nach  vorn  roth 
durchscheinend.  Schildchen  lang,  an  der  Spitze  gerundet, 
behaart. 

Deckschilde  ziemlich  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie 
das  Halsschild ,  von  der  Mitte  nach  der  gerundeten  Spitze  all- 
mählichverengt, punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  punk- 
tirt, mit  niederliegenden,  gel])braunen  Härchen  ziemlich  dicht 
bedeckt,     Beine  braunroth, 

Gorj/  sendete  unter  der  Benennung  P.  scintillans  Dej\ 
einen  Käfer,  den  ich  nur  für  eine  etwas  grössere  Abände- 
rung von  dunkelbrauner ,  fast  schwarzer  Grundfarbe  mit  blass- 
gclben  Leuchtflecken  halten  mag. 

52.  P.  ignigenus.  (Nob.) 

Brunnens,  gri§eo-pubescens,  antennis  pedibusque  ferrngineis, 
thorace  quadrato ,  parum  convexo,  antice  utrinque  impresso, 
maculis  vesicularibus   majoribus,    elytris  punctato  -  striatis, 


38 

iipice  attemiatis.     Habitat  in  Sello  grandc  Brasiliac.    (Mus. 
Berol.) 

Von  dem  P.  Lampadion  diircli  beträchtlichere  Grösse 
und  ein  viel  flacheres,  an  den  Vorderwinkeln  mit  einem  Ein- 
druck versehenes  Halsschild  unterschieden. 

7  Lin.  lang,  wenig  über  2  Lin.  breit,  hellbraun,  mit 
niederliegenden,  gelblichgranen  Härchen  ziemlich  dicht  bedeckt, 
Fühler  und  Beine  rothbraun.  Stirn  breiter  als  lang,  eben, 
mit  zwei  seichten  Längseindrücken,  dicht  behaart,  ziemlich 
grob  punktirt.  Fühler  fast  kürzer  wie  das  Halsschild,  kaum 
gesägt ,  das  dritte  Glied  doppelt  so  lang  wie  das  zweite,  aber 
kürzer  und  schmäler  wie  das  vierte.  Halsschild  so  lang  wie 
breit,  nicht  ganz  doppelt  so  breit  wie  der  Kopf,  dicht  punk- 
tirt, behaart,  flach  gewölbt,  an  jedem  Vorderwinkel  ein  tiefer 
Queereindruck,  die  Seiten  gerade,  erst  oberhalb  der  Mitte 
nach  der  Vorderecke  hin  gerundet.  Hinterdornen  wenig  nach 
Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  gross ,  flach  gewölbt,  punktirt, 
behciart,  rund,  gelb,  nicht  recht  scharf  von  der  Grundfarbe 
gesondert.  Auf  der  Unterseite  scheinen  die  Hinterwinkel 
braunroth  durch.  Schildchen  eirund,  behaart,  an  der  Wur- 
zel gestutzt. 

Deckschilde  ziemlich  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie 
das  Halsschild,  gewölbt,  schmal  punktirt -gestreift,  die  Zwi- 
schenräume eben,  behaart,  die  Seiten  bis  zur  Mitte  gerade, 
dann  nach  der  Spitze  hin  allmählich  gerundet, 

53.  P.  retrospicien  s.  (Illig.) 

Brunnens,  fusco-pubescens,  thorace  quadrato,  convexiusculo, 

punctatissimo ,  apice  rotundato,  maculis  vesiculari})us  mino- 

ribus,  elytris  punctato  -  striatis,  apice  attenuatis.     Illig.  Mag. 

d.  Gesellsch.  naturf.  Fr.  L  1807.  pag.  145.  n.  3.    Elater 

retrospiciens.     Habitat  in  Para  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  Lampadion  sehr  ähnlich,    aber  durch  grössern 

Kopf  und  kleinere,  dunklere  Leuchtflecke  unterschieden. 

(i  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  kastanienbraun,  mit  gelblich- 
braunen, anliegenden  Härchen  ziemlich  dicht  besetzt,  Fühler 
und  Beine  etwas  lichter.  Kopf  ziemlich  gross,  nicht  sehr  viel 
schmäler  als  das  Halsschild,  Stirn  eben  so  lang  wie  breit, 
sehr  wenig  ausgehölt,  fast  eben,  mit  zwei  verloschenen  Längs- 


39 

eiiKliilckeii.  Fühler  kaum  so  lang  wie  das  Halsschild,  fast 
liuleiitormig ,  das  driltc  Glied  länger  als  das  zweite,  aber  et- 
was kürzer  wie  das  vierte.  Halsschild  so  lang  wie  breit,  et- 
was flach  gewölbt,  dicht  und  fein  punktirt,  behaart,  die  Sei- 
ten fast  parallel  und  nur  an  den  etwas  eingedrückten  und  nie- 
dergebogenen Vorderecken  nach  Innen  gerundet.  Hinterdornen 
fast  gerade.  Leuchtflecke  ziemlich  klein,  punktirt,  behaart, 
kreisrund ,  braungelb. 

Deckschilde  ziemlich  zwei  und  halbmal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  dicht  punk- 
tirt, behaart,  an  den  Seiten  von  der  Mitte  nach  der  Spitze 
allmählich  verengt  und  gerundet. 

Sectio  n.     Thorax  planiusculus.     Spec.  54  —  50. 
54*.  P.  candelarius.  (Klug.) 
Piceus,  fusco-tomentosus,   antennis  pedibusque  rufis,  thorace 

trausverso,   lato,    lateribus   diaphauo-rufescenti])us,   elytris 

punctato-striatis,  apice  subacuminatis.     Eschsch.  Thon.  Arch. 

Vol.  H.   fasc.  1.  p.  32.     Pyrophorus  ignitus.     Habitat 

in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  phosphoreus  und  nictitans  verwandt,  aber  das 
Halsschild  breiter,  flacher,  nach  hinten  stärker  verengt,  an 
den  Seiten  braunroth  durchscheinend. 

9  Lin.  lang,  2^4  Lin.  breit,  braun,  mit  niederliegen- 
den, gelbbraunen  Härchen  dicht  bedeckt.  Kopf  kaum  über 
halb  so  breit  wie  die  Mitte  des  Halsschildes,  Stirn  viereckig, 
vorn  sanft  ausgehölt.  Fühler  kaum  länger  als  das  Halsschild, 
das  dritte  Glied  wenig  schmäler  und  eben  so  lang  wie  das 
vierte.  Halsschild  beträchtlich  breiter  als  lang,  vorn  tief  aus- 
gerandet,  mit  vorstehenden  Vorderecken,  vor  der  Mitte  am 
breitesten,  nach  vorn  jäh  nach  Innen  gerundet,  nach  den  Hin- 
terwinkeln allmählich  und  ziemlich  stark  verengt,  die  Hinter- 
dornen etwas  nach  Aussen  gewendet,  das  Mittelfeld  flach  ge- 
wölbt, schwach  gerinnt,  überall  dicht  und  ziemlich  fein  punk- 
tirt, nicht  sehr  dicht  behaart,  braunschwarz,  der  Seitenrand 
in  beträchtlicher  Breite  oben  und  unten  braunroth  durchschei- 
nend. Leuchtflecke  massig  gross,  kreisrund,  einzeln  punktirt 
und  behaart,  gelb,  neben  der  Wurzel  der  Hinterdornen  am 
Hinterrande  befindlich.     Schildcheu  eirund. 


(>0 

Deckscliilde  zwei  iiiul  ein  liall)mal  so  lang  >vic  das  Hals- 
scliild,  gewölbt,  fein  punlttirt- gestreift,  liald  uaterhall)  der 
Schulter  sich  allmählich,  jedoch  stark  nach  der  Spitze  Yer- 
schmälernd  ,  die  Spitze  etwas  vorstehend.     Beine  röthlichbraun. 

55.  P.  nictitans.  {llUs-) 

Brunnens,  fusco-pubescens,  antennis  pedibnsque  ferrugineis, 
fronte. concava,  thorace  transvcrso,  planiiisculo ,  punctatis- 
simo,  antice  rotuudato,  maciilis  \esicularibiis  rubris,  elytris 
atteniiatis,  punctato -striatis.  lUfg.  Magaz.  der  GescUsch. 
naturf.  Fr.  I.  1807.  p.  146.  Nro.  6.  Elater  nictitans. 
Habilat  in  Para  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 

Dem  P.  pliospliorcus  sehr  ähnlich,  al)er  bedeutend  klei- 
ner, heller,  der  Kopf  yerhältnissmässig  breiter,  die  Stirn  aus- 
gehölt und  die  Leuchtflecke  kleiner  und  dunkler,  auch  das 
Halsschild  an  den  Seiten  stärker  verflächt. 

6  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  kastanienbraun,  mit  braun- 
gelben, niederliegenden  Härchen  ziemlich  dicht  besetzt,  Füh- 
ler und  Beine  rothbraun.  Stirn  so  lang  wie  breit,  der  Länge 
nach  ausgehölt,  punktirt,  behaart.  Fühler  so  lang  wie  das 
Halsschild,  schwach  gesägt,  das  dritte  Glied  doppelt  so  lang 
wie  das  zweite,  aber  etwas  kürzer  und  schmäler  als  das  vierte. 
Halsschild  etwas  breiter  als  lang,  ein  halbmal  breiter  wie  der 
Kopf,  sehr  dicht  und  fein  punktirt,  behaart,  in  der  Mitte 
flach  gewölbt,  nach  den  Seiten  hin  verflächt,  vorn  sehr  stumpf 
ausgerandet,  die  Seiten  von  der  Mitte  nach  den  Vorderecken 
hin  nach  Innen  gerundet ,  Hinterecken  etwas  nach  Aussen  ge- 
wendet. Leuchtflecke  braunroth ,  gewöll)t,  kreisrund,  ziem- 
lich klein,  punktirt  und  behaart,  am  Rande  in  die  Grundfarbe 
verlaufend.  Auf  der  Unterseite  scheinen  die  ganzen  Hinter- 
winkel des  Halsschildes  rothbraun  durch.  Schildchen  eirund, 
an  der  Wurzel  gestutzt. 

Deckschilde  nicht  ganz  zwei  und  ein  halbmal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  gewölbt,  fein  punktirt -gestreift,  die  Zwi- 
schenräume fein  punktirt  und  behaart,  die  Seiten  schon  von 
der  Schulter  weg  nach  hinten  allmählich  verengt,  an  der  Spi- 
tze schief  nach  der  etwas  vorstehenden  Nahtecke  gerundet. 

56.  P.  vitticollis.  (Nob.) 

Castaneus,  nitidus,  glaber,  thorace  subquadrato,  disperse  pun- 


ctato,   rufo,    vittis    diiahus    nigiis,    elytris   niedio  dilatatis, 

profunde    puiiclato  -  striatis.      Ilabitat    in   Bahia   Brasiliae. 

(Mus.   Winlh.) 

Eine  ausö:ezeicluiete  Art,  4  Lin.  lang,  Dcckschilde  in 
der  Mitte  172  Lin.  breit.  Kopf  braunschwarz,  halb  so  breit 
wie  die  Mitte  des  Halsschildes,  Stirn  so  breit  wie  lang,  zer- 
streut und  deutlich  punktirt ,  mit  zwei  Längseindriicken.  Füh- 
ler von  der  Lange  des  Halsschildes,  rothbraun,  kaum  gesägt, 
das  dritte  Glied  so  lang  wie  das  \ierte.  Halsschild  kaum 
merklich  länger  als  breit,  ziemlich  flach  gewölbt,  zerstreut 
punktirt,  gelbroth,  glänzend,  mit  zwei  schwarzen  Längsbin- 
den in  der  Mitte,  die  Seiten  fast  parallel,  aber  über  der 
Mitte  gebuchtet,  an  den  Vorderwinkeln  gerundet,  Hinterdor- 
nen fast  gerade.  Leuchtflecke  gross ,  kreisrund,  gelb,  an  der 
innern  Wurzel  der  Hinterdornen,  dem  Hinterrande  nahe  be- 
findlich. Unterseile  dunkelbraun,  mit  einem  durchsichtigen 
Randstreif.  Schildchen  länglich  rund,  an  der  Wurzel  ab- 
gestutzt. 

Deckschilde  kastanienbraun,  glänzend,  kaum  zwei  und 
ein  halbmal  so  lang  wie  das  Halsschild,  in  der  Mitte  etwas 
breiter,  dann  bis  zur  Spitze  gerundet,  tief  punktirt -gestreift, 
die  Zwischenräume  gewölbt,  glatt.  Unterseite  weitläuftig  punk- 
tirt, sparsam  mit  niederliegenden,  gelblichen  Härchen  beklei- 
det ,  schwarzbraun ,  Hinterbrust  und  Bauch  an  den  Rändern 
kastanienbraun,  Beine  braunroth  mit  dunklern  Schenkeln. 

Subdivisio  H.  Caput  majusculum ,  thorace  paruni 
angustius.  Thorax  quadratus,  antice  truncatus  aut  bisiuua- 
tus.     Spec.  57  —  65. 

57.  P.  diffusus.  (Klug.) 
Piceus,  griseo-pubescens,  thorace  snbquadrato,  lateribns  pla- 

nato,  ferrugineo,  medio   nigro,    macula  vesiculari  postica 

flava,   elytris  punctato  -  striatis ,   apice   rotundatis.     Habitat 

in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

8  Lin.  lang,  2'/^  Lin.  breit.  Kopf  gross,  jedoch  nicht 
ganz  so  breit  wie  das  Halsschild ,  Stirn  länger  als  breit,  flach 
ausgehölt,  punktirt,  mit  grauen ,  niederliegenden  Härchen  dicht 
bedeckt,  Augen  vorgequollen,  dunkelbraun,  glänzend.  Füh- 
ler ziemlich  von  der  Länge  des  Halsschildes,  schwach  gesägt, 


das  dritte  (ilied  so  lang  wie  das  vierte.  Halsschild  wcni* 
hreiter  als  lang,  vom  in  der  Mitte  etwas  vorgezogen,  die 
Vorderecken  gerundet,  die  Seiten  nach  den  Hinterwinkeln  hin 
sich  etwas  verschniälernd ,  die  Hinterdornen  stark  nach  Aus- 
sen gewendet.  Die  Oberfläche  dicht  und  fein  punktirt,  fein 
behaart,  mit  Spuren  einer  eingedrückten  Mittellinie,  flach  ge- 
wölbt, nach  den  Seiten  hin  sich  verflächend,  braunroth  durch- 
scheinend ,  mit  einer  breiten ,  schwarzen  Längsbinde ,  welche 
jedoch  den  Hinterrand  nicht  erreicht.  Leuchlflecke  an  der 
innern  Wurzel  der  Hinterdornen  befindlich,  kreisrund,  gelb, 
flach  gewölbt,  am  Rande  pnnktirt,  dem  Hinterrande  weit  nä- 
her als  dem  Seitenrande  stehend.  Auf  der  Unterseite  ist  das 
Halsschild  schwarz  mit  braunroth  durchscheinendem  Seiten- 
rande.    Schildchen  eirund,  behaart. 

Deckschilde  etwas  breiter  und  über  zwei  und  ein  halb- 
mal so  lang  wie  das  Halsschild,  dunkelbraun,  mit  niederlie- 
genden, grauen  Härchen  ziemlich  dicht  bedeckt,  dicht  punk- 
tirt, fein  punktirt- gestreift,  von  der  Mitte  nach  der  gerunde- 
ten Spitze  hin  allmählich  verschmälert. 

Unterseite  schwärzlich])raun ,   grau  behaart,   Beine  dun- 
kelbraun mit  braunrothen  Tarsen. 
58.  P.  speculator  (Illig.) 
Piceo-niger,  nitidus,  glaber,  antennis  pedibusque  rufis,  tho- 
race  punctato ,  subquadrato  ,  lateribus  planato ,  antice  utrin- 
que  transversira  impresso,  macula  vesiculari  postica  flava, 
elytris  punctato  -  striatis,   apice  rotundatis.     Illig.  Mag.  d. 
Berlin.  Gesellsch.  naturf.  Fr.   I.    1807.   pag.  147.  Nro.  9. 
Elater  speculator.     Habitat  in   Siara  Brasiliae   (Mus. 
Berol.) ,  Cajennae.  (Gorij.) 

e'/s  Linien  lang,  2V4  Lin.  breit,  braunschwarz,  unbe- 
haart, glänzend,  Fühler  und  Beine  roth. 

Kopf  gross,  nicht  ganz  so  breit  wie  das  Halsschild, 
Stirn  länger  wie  breit,  der  Länge  nach  ausgehölt,  etwas  weit- 
läuftig  punktirt,  Augen  gross,  stark  vorgequollen.  Fühler 
kaum  länger  als  das  Halsschild,  schwach  gesägt,  das  dritte 
Glied  schmäler ,  aber  kaum  kürzer  wie  das  vierte.  Halsschild 
so  lang  wie  breit,  flach  gewöii)t,  vorn  in  der  Mitte  etwas 
vorgezogen,   die  Seiten  parallel,   sich  verflachend,   zwischen 


ß3 

Mitte  niul  Spitze  lieiderseits  mit  einem  Qneereiudiiiok,  bis- 
weilen aiu'li  noch  mit  zwei  Queereiiulrüeken  im  Mittelfelde, 
die  Oberfläche  dicht  nnd  ziemlich  fein  punktirt,  mit  Spuren 
einer  eingedrückten  Mittellinie.  Leuchtflecke  am  Innern  Win- 
kel der  Hinterdornen  dem  Hinterrande  nahe  stehend ,  etwas 
gewölbt,  am  Rande  punktirt,  gelb,  mit  rother  Einfassung. 
Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze  Seitenrand  des  Halsschildes 
braunroth  durchscheinend.     Scliildchen  eirund. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  etwas  breiter  nnd  dreimal 
so  lang  wie  das  Halsschild,  \or  der  Mitte  etwas  breiter  als 
an  der  Wurzel,  dann  allmählich  nach  der  gerundeten  Spitze 
hin  verengt,  gewölbt,  schmal  punktirt -gestreift,  die  Zwischen- 
räume kaum  sichtbar  punktirt,  die  der  Naht  benachbarten  an 
der  Spitze  verdickt. 

Unterseite  punktirt,  mit  niedcrliegenden ,  grauen  Här- 
chen dünn  bekleidet,  Beine  braunroth. 

Nach  Gory  ist  dieser  Käfer  P.  laternarius  Dcj. 
59.  P.  foveo latus.  {Nob.) 
Castaneus,  glaber,  nitidus,  antcnnis  pedibusque  rufis,  thorace 
subquadrato ,  quadrifoveolato ,  subpunctato,  lateribus  pla- 
niusculo ,  elytris  punctato  -  striatis ,  apice  rotundatis.  Habi- 
tat  in  Montevideo  Brasiliae  (Mus.  Berol.) ,  Buenos  Ayres 
(Mus.   Winth.) 

Kleiner  als  P.  speculator,  6  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  ka- 
stanienbraun, un])ehaart,  glänzend,  Fühler  und  Beine  braunroth. 

Kopf  gross,  nicht  ganz  so  breit  wie  das  Halsschild, 
Stirn  länger  als  breit,  ausgehölt,  zerstreut  punktirt,  Augen 
gross,  vorgequollen.  Fühler  kaum  länger  als  das  Halsschild, 
schwach  gesägt,  das  dritte  Glied  so  lang,  aber  schmäler  wie 
das  vierte.  Halsschild  fast  so  lang  wie  breit,  vorn  stumpf 
gerundet,  fast  gerade  abgeschnitten,  flach  gewölbt,  nach  den 
Seiten  hin  sich  etwas  verflächend,  die  Seiten  von  den  stark 
abgerundeten  Vorderecken  weg  nach  den  Hinterwinkeln  sich 
sehr  wenig  verschmälernd,  Hinterdornen  stark  nach  Aussen 
gewendet.  Die  Oberfläche  am  Vorderrande  ziemlich  deutlich 
und  dicht,  der  übrige  Theil  sehr  fein  und  weitläuftig  punk- 
tirt, in  der  Mitte  eine  eingedrückte  Längslinie,  im  Vorderfeldc 
zwei   eingedrückte  Grübchen,   die  nach  den   Seiten   in   einen 


iifi 

seichten  Queereindruok  auslaufen,  zwei  andere  Giiilielien  liin- 
ter  den  ersten.  Leuclitflecke  an  der  iniiera  Wurzel  der  Hin- 
terdornen dem  Hinterrande  nahe,  gelb,  mit  rother  Einfassung. 
Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze  Seitenrand  des  Halsschildes 
braunroth  durchscheinend. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  etwas  breiter  und  zwei  und 
ein  halbmal  so  lang  wie  das  Halsschild ,  bei  der  Mitte  noch 
breiter,  von  danach  der  Spitze  allniählich  verengt,  punktirt- 
gestreift,  die  Zwischenräume  kaum  punktirt,  die  innern  au 
der  Spitze  verdickt. 

Unterseite  etwas  lichter  braun,  weitliluftig  punktirt,  mit 
niederliegenden ,  graugelben  Härchen  sparsam  bekleidet,  Beine 
braunroth. 

60.  P.  observator.  (Nub.) 
Niger,   dense  punctatus,    griseo-pubescens,    thoracc   subqna- 
drato,  foveolato,  elytris  punctato-striatis,  apice  rotundatis. 
Habitat  in  Brasilia.  {Gorij.) 

In  der  Gestalt  des  Halsschildes  und  Kopfes  dem  P.  spe- 
culator  und  l'oveolafus  nahe  stehend,  aber  grauschwarz,  dicht 
punktirt,  und  mit  niederliegenden  grauen  Härchen  bekleidet, 
8  Lin.  lang,  27^  Liu.  breit. 

Kopf  nicht  ganz  so  breit  wie  das  Halsschild,  Stirn  län- 
ger wie  breit,  der  Länge  nach  ausgehölt,  etwas  weitläuftig 
und  grob  punktirt ,  Augen  gross ,  vorgequollen.  Fühler  kaum 
länger  wie  das  Halsschild ,  nicht  tief  gesägt,  braun,  das  dritte 
Glied  schmäler ,  aber  nicht  kürzer  wie  das  vierte.  Halsschild 
kaum  länger  wie  breit,  flach  gewölbt,  vorn  in  der  Mitte  et- 
was vorgezogen ,  die  Seiten  parallel ,  auf  dem  Mittelfelde  zwei 
eingedrückte  Gruben ,  Hinterdornen  stark  nach  Aussen  gewen- 
det. Leuchtflecke  an  der  innern  Wurzel  der  Hinterdoruen, 
kreisrund,  behaart,  gelb,  mit  rother  Einfassung.  Unten  ist 
der  ganze  Hinterwinkel  bis  zur  Mitte  des  Seitenrandes  roth- 
braun durchscheinend.     Schildchen  eirund. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  etwas  breiter  und  beinahe 
dreimal  so  lang  wie  das  Halsschild,  gewölbt,  die  Seiten  bis 
unter  die  Mitte  parallel  laufend  und  dann  allmählich  nach  der 
gerundeten  Spitze  hin  verschmälert,  punktirt  -  gestreift,  die 
Zwischenräume  dicht  punktirt. 


(>3 

Unterseite  diclit  puiiktirt,  ^raiiscliwaiz,  diinn  behaart, 
Beine  braunschwarz  mit  helleren  Tarsen. 

0)1  *.  P.  c a  n  (1  e  n  s.  ( Klug.) 
Fronte  profunde  cxcavata,  ])rmineus ,   fiisco-pubescens,   tho- 
race    sulxjiiadrato,    anticc    sul)trnncato,     elytris    punclato- 
striatis,  apice  rotundatis.     Habilat  in  Brasilia.   (Mus.  Berol.) 

Er  hat  yiele  Aclinliciikeit  mit  P.  scintillans,  ist  aber 
doppelt  so  gross,  die  Sliru  ist  weit  tiefer  gefurcht  und  die 
Leuchtflecke  stehen  dem  Hinterrande  weit  näher. 

9  Lin.  lang,  2Y4  Lin.  breit,  hellbraun,  mit  niederlie- 
genden, gelblichgrauen  Hiirchen  ziemlich  dicht  besetzt.  Kopf 
gross,  wenig  schmäler  als  das  Halsschild,  Stirn  länger  als 
l)reit,  der  Länge  nach  tief  ausgehölt,  Augen  vorgequollen. 
Fühler  fast  von  der  Länge  des  Halsschildes,  schwach  gesägt, 
das  dritte  Glied  sclinuiler,  aber  kaum  kürzer  wie  das  vierte. 
Halsschild  fast  so  lang  wie  breit,  etwas  gewölbt,  dicht  punk- 
tirt,  mit  Spuren  einer  eingedrückten  Mittellinie,  vorn  in  der 
Mitte  etwas  vorgezogen,  die  Yorderccken  niedergebogen,  ge- 
rundet, Seitenränder  parallel,  Hinterdornen  etwas  nach  Aus- 
sen gebogen.  Leuchtflecke  massig  gross,  eirund,  etwas  ge- 
■vvöll)t,  am  Rande  punklirt,  neben  der  Wurzel  der  Hinterdor- 
nen befindlich,  dem  Hinterrande  weit  näher  als  dem  Seiten- 
rande. Auf  der  Unterseite  scheinen  die  ganzen  Hiuterwin- 
kel  in  beträchtlicher  Ausdehnung  nach  vorn  braunroth  durch. 
Schildchen  eirund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, gewölbt,  punktirt,  punktirt- gestreift,  von  der  Mitte 
nach  der  Spitze  allmählich  verengt.  Nahtecke  kaum  merklich 
vorgezogen.  Unterseite  dunkler  braun,  grau  behaart,  Fühler 
und  Beine  heller. 

Ein  anderer  Käfer  aus  Brasilien,  den  ich  nur  für  Ab- 
änderung halte ,  hat  eine  dunkelbraune  Grundfarbe ,  mit  gleich- 
farbigen Beinen  und  ist  etwas  kleiner.  Gorij  sendete  ihn  als 
P.  fax  Bcj, 

62.  P.  cinerarius.  {Noh.) 
Niger,  griseo-pubescens,  antennis  pedibusque  brunneis,  tho- 
race  quadrato,   antice  subtruncato,  biimpresso,  macula  ve- 
(3.  Band  1.  Heft.)  5 


60 

siculari  postica  flava,  clytris  piinctato-striatis,  apice  rotiin- 
(latis.     Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

fiVa  Lin.  lang,  2  Liii.  breit,  den  vorigen  Arten  ver- 
wandt, sclnvarz,  Fühler  und  Beine  rötliliclibraiui,  dicht  pimk- 
tirt,  mit  nicderlicgenden,  grauen  Hilrrhen  ziemlich  dicht  be- 
kleidet. 

Kopf  gross ,  wenig  sehmiücr  wie  das  Halsschild ,  Stirn 
kaum  länger  wie  breit,  der  Länge  nach  schwach  ausgehölt, 
die  Augen  etwas  vorgequollen.  Fühler  von  der  Länge  des 
Halsschildes,  schwach  gesägt,  das  dritte  Glied  so  lang  wie 
das  vierte.  Halsschild  so  lang  wie  breit,  flach  gewölbt,  dicht 
punktirt,  mit  abgekürzter  Mittelrinne,  vorn  fast  gerade  abge- 
stiitzt,  die  Vorderecken  etwas  niedergebogen,  gerundet,  Sei- 
tenränder ziemlich  parallel ,  iiuf  dem  Rücken  in  der  Mitte  mit 
zwei,  gleichweit  unter  sich  wie  vom  Seitenrande  entfernten 
Grübchen,  Hinterdornen  fast  gerade.  Leuchtfleckc  nicht  sehr 
gross,  flach,  punktirt,  behaart,  gelb,  an  der  innern  Wurzel 
der  Hinterdornen  am  Hinterrande  befindlich.  Auf  der  Un- 
terseite scheinen  die  ganzen  Hinterwinkel  braunroth  durch. 
Schildchen  eirund,   an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  fast  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  gewölbt,  punktirt,  punktirt -gestreift,  die  Seiten 
Ton  der  Mitte  nach  der  gerundeten  Spitze  allmählich  yerengt. 
Unterseite  schwarz,  dünn  behaart,  Beine  röthlichbraun. 

Von  P.  flammiger,  mit  dem  er  bei  dem  ersten  Anblick 
Aehnlichkeit  besitzt,  unterscheidet  ihn  ausser  dem  breiteren 
Kopfe  und  den  mehr  vorgequollenen  Augen  auch  das  flachere, 
an  den  Seiten  nicht  gerundete  Halsschild. 

63.  P.  sc  in  tili  ans.  (Klug.) 
Brunnens,  fusco - pubescens ,   antennis  tibiis  tarsisque  ferrugi- 
neis,  thorace  subquadrato,  antice  subtruncato,  elytris  pun- 
ctato  -  striatis ,    apice   rotundatis.     Habitat  in  Bahia  Brasi- 
liae.  (Mus.  Berol.) 

Er  schliesst  zunächst  an  P.  Lampadion  und  retrospi- 
ciens  an,  aber  der  Kopf  ist  schon  beträchtlich  breiter,  und 
die  Vorderecken  des  Halsschildes  sind  noch  weniger  vor- 
stehend. 

6  Lin.  lang,    iVa  Lin.  breit,  hellbraun,   mit  niederlie-. 


67 

geiulen ,  gelhgrancn  Hiii'clien  ziemlich  diclit  bekleidet,  Fühler, 
Schienen  nnd  Tarsen  heller  braun.  Kopf  wenig  schmäler  als 
der  Vorderrand  des  Halsschildes,  Slirn  etwas  länger  als  ])reit, 
der  Länge  nach  schwach  ausgehölt,  die  Augen  etwas  vorge- 
quollen. Fühler  fast  von  der  Länge  des  Halsschildes,  schwach 
gesägt,  das  dritte  Glied  so  gross  wie  das  \ierte.  Halsschild 
fast  so  lang  wie  breit,  etwas  gewölbt,  dicht  puuklirt,  vorn 
in  der  Mitte  wenig  vorgezogen ,  die  Yorderecken  niedergebo- 
gen, gerundet,  Seitenränder  zicmlicJi  parallel,  Hinterdornen 
etwas  nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  ziemlich  gross, 
gelb,  einzeln  punktirt,  vor  der  Wurzel  der  Hinterdornen  be- 
findlich ,  dem  Hinterrande  etwas  näher  als  dem  Seitenrande. 
Auf  der  Unterseite  scheinen  die  ganzen  Hinterwinkel  braun- 
roth  durch.     Schildchen  eirund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  ziemlich  zAvei  und  ein  halbmal  so  lang  wie 
das  Halsschild ,  gewölbt,  punktirt,  punktirt -gestreift,  die  Sei- 
ten von  der  Mitte  nach  der  gerundeten  Spitze  hin  allmählich 
verschmälert.  Unterseite  dunkler  braun,  grau  behaart,  Beine 
braunroth  mit  dunkleren  Schenkeln. 

64.  P.  lucidulus.  (lilig.) 
Brunnens,  fusco-pubescens,   antennis  pedibuscfue  ferrugineis, 

thorace  subquadrato,   antice  subtruncato,   maculis  vesicula- 

ribus  niinoribus,   elytris  punctato-striatis,  apice  rotundatis. 

Illig.  Mag.  d.  Berlin.  Gesellsch.  naturf.  Fr.  L  1807.  p.  146. 

Nr.  5.  E 1  a  t  e  r  1  u  c  i  d  u  l  u  s.    Habitat  in  Peru.  (Mus.  Berol.) 
Dem  P.  scintillans   sehr   nahe  verwandt,   aber  die  Stirn 
tiefer  ausgehölt,  die  Leuchtflecke  kleiner,  weiter  nach  hinten 
stehend,  die  Beine  heller. 

6  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  braun,  mit  niederliegenden 
gelblichgrauen  Härchen  ziemlich  dicht  bekleidet,  Fühler  und 
Beine  braunroth.  Kopf  gross,  so  breit  wie  der  Vorderrand 
des  Halsschildes ,  Stirn  der  ganzen  Länge  nach  ausgehölt,  Au- 
gen wenig  vorgecfuollen.  Fühler  ziemlich  so  lang  wie  das 
Halsschild,  braunroth,  schwach  gesägt,  das  dritte  Glied  so 
gross  wie  das  vierte.  Halsschild  so  lang  als  breit,  ziemlich 
flach  gewölbt,  dicht  punktirt,  am  Vorderrande  gerade  abge- 
schnitten ohne  vorragende  Vorderecken,  die  Seiten  fast  pa- 
rallel,  die  Hinterdornen  nur  wenig  nach  Aussen  gewendet. 

5* 


G8 

LcHclitflccke  klein,  kreisrmul,  an  der  iniioni  Wurzel  der  Hiii- 
terdoriicii  nahe  am  Hintcrrantlc  l)efiiulli(li ,  iinleu  diircliscliei- 
nend.  Der  ganze  Hinterwinkel  in  J)elriulitli( her  Ansdehnnni? 
nach  vorn  scheint  auf  der  Unterseite  hrannrotli  dnrch.  Schild- 
chen eirund ,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  z>Yei  und  ein  liall)nial  so  lang  wie  das  Hals- 
schild, flach  gewölbt,  dicht  punktirt,  punktirt -gestreift,  be- 
haart, von  der  Mitte  nach  der  al)gerundeten  Spitze  hin  all- 
mählich \ersclimälert.  Unterseite  dunkler  braun,  behaart, 
Beine  hell  braunroth. 

65.  P.  lucernula.  (Illig.) 
Fronte  profunde  excavata,  fuscus,  grisco-pubescens,   anteu- 
nis  pedibusque  ferrugineis,   thorace  quadrato,   antice  trun- 
cato,  dorso  bifo\eato,  nuicula  vesiculari  postica  magna  fla- 
va, elytris  punctato-striatis,  apice  rotundatis.     lilt'g.  Mag. 
der  Berlin.  Gesellsch.  iiaturf.  Fr.  I.  1807.   p.  147.   Nr.  7. 
Elaler  lucernula.     Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 
4V2  —  5V2  Lin.  lang,    l'/^— l'/o  Lin.  breit,   ziemlich 
die  kleinste  Art    dieser  Gattung,    braun,    mit   gelblichgrauen, 
anliegenden  Härchen  ziemlich  dicht  bedeckt,  Fühler  und  Beine 
heller. 

Kopf  gross,  fast  so  breit  wie  das  Halsschild,  mit  vor- 
gequollenen ,  glänzend  schwarzen  Augen  und  der  Länge  nach 
tief  ausgeholter  Stirn.  Fühler  so  lang  wie  das  Halsschild, 
fein  gesägt,  das  dritte  Glied  so  lang  wie  das  vierte.  Hals- 
schild so  lang  wie  breit,  der  Vorderrand  gerade  abgeschnit- 
ten, die  Vorderecken  niedergebogen,  abgerundet,  die  Seiten 
parallel,  Hinterdornen  fast  gerade.  Die  Oberfläche  flach  ge- 
wölbt, fein  und  dicht  punktirt,  mit  Spuren  einer  eingedrück- 
ten Mittellinie  und  mit  zwei  eingedrückten  Grübchen  vor  der 
Mitte.  Leuchtflecke  ziemlich  gross,  etwas  gewölbt,  am  Rande 
punktirt,  hellgelb,  an  der  innern  Wurzel  der  Hinterdornen 
am  Hinterrande  befindlich.  Die  Hinterwinkel  sind  bräunlich 
durchscheinend  und  bei  einigen  fliesst  diese  Farbe  mit  den 
Leuchtflecken  selbst  zusammen,  auf  der  Unterseite  ist  das 
ganze  Feld  des  Hinterwinkels  gelblich  durchscheinend.  Schild- 
chen eirund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  fast  zwei  und  ein  halbmal  so  lang  wie  das 


69 

Halsscliild,   lein    [)uiikliil,    pmiktirt- gestreut,   von   der   Mitte 
nach  der  geiundelen  Spitze  hin  allniiUilich  \creiigt, 

Sul)divisio  III.  Caput  «lagnum  exserlum,  oculis  ul- 
tra tlioracis  niargineni  anticum  prosilicnlil)us.  Thorax  brevis, 
marghie  antico  in  medio  producto.     Spec.  60  —  ()9. 

(36.  P.  boops.  (Klttg:) 
Piceo-niger,   nitidus,  giaber,   anlcnnis  pedibusquc  rufis,  ca- 
pite  exserto ,  thorace  anlitc  producto ,  niacula  postica  flava, 
elytris  punctato-strialis,  apice  rolundatis.     Habitat  in  Bra- 
silia. (Mus.  Berol.) 

7V4  Lin.  lang,  2  Lin.  breit,  ))rauuschwarz ,  uni)ehaart, 
glänzend,  Fühler  und  Beine  roth. 

Kopf  gross,  ])eträchllich  breiter  als  der  Yorderrand  des 
Halsschildes,  Augeu  halbkugelig,  ganz  vorgequollen,  Stirn 
breiter  als  lang,  etwas  weitliuiftig  punktirl,  der  Länge  nach 
ausgehölt,  vorn  mit  zwei  seichten  Läugseindrücken.  Fühler 
ziemlich  so  lang  als  das  Halsschild,  uicht  sehr  tief  gesägt, 
die  Glieder  an  der  Spitze  mit  einzelnen  Härchen  besetzt,  das 
dritte  Glied  fast  noch  länger  als  das  vierte.  Halsschild  hin- 
ten etwas  breiler  als  lang,  gewölbt,  dicht  und  fein  puuklirt, 
der  Vorderrand  stark  vorgezogen,  geruudet,  Yorderecken  nie- 
dergebogen, nicht  vortretend,  Seitenränder  nach  hinten  etwas 
aus  einander  gehend.  Hinterdornen  nach  Aussen  gewendet. 
Leuchtflecke  kreisrund,  scharf  begränzt,  kaum  gewölbt,  am 
Rande  punktirt,  gell),  dem  Hinterrande  näher  als  dem  Seiten- 
rande. Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze  Hinterwinkel  in  be- 
trächtlicher Yerbreitung  nach  vorn  braunroth  durchscheinend. 
Schildchen  länglich  rund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  etwas  breiter  und  über  drei- 
mal so  lang  wie  das  Halsschild ,  die  Seiten  bis  unter  die  Mitte 
parallel  und  dann  nach  der  Spitze  hin  gerundet,  der  Seiten- 
rand hinten  stärker  aufgeworfen,  und  in  der  dadurch  gebil- 
deten Rinne  mit  einigen  kleinen  Beulen ,  die  Punktstreifen  tief, 
ihre  Zwischenräume  gewöll)t,  fein  und  weitläuftig  punktirt. 

Unterseite  kastanienbraun,  fein  punktirt,  mit  gelblich- 
grauen, anliegenden  Härchen  dünn  besetzt,  Beine  braunroth. 

67*.  P.  buphthalmus.  (Klug.) 
Piceus,  lusco-pubesceus,  antennis  pedibusque  Icrrugincis,  ca- 


70 

pite  exserto,  thorace  autice  producto,  maciila  postica  fla- 
\a,  elytiis  bruiineis ,  punctato  -  striatis.  Eschsch.  Thon's 
Arch.  II,  p.  32.  Pyrophorus  buphtlialmiis.  Habi- 
tat  iu  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Von  den  verwaiidteii  Arten  dnrcli  die  feine,  aus  anlie- 
genden, gelblichgrauen  Hilrclien  bestehende  Bekleidung  un- 
terschieden, 7  —  8  Lin.  lang,  2  Lin.  breit. 

Kopf  gross,  beträchtlich  breiter  als  der  Vorderrand  des 
Halsschildes,  Augen  halbkugelig,  ganz  \orgequollen,  Stirn 
breiter  als  lang,  stark  und  zerstreut  punktirt,  der  Länge  nach 
ausgeholt,  yorn  mit  zwei  seichten  Längseindrücken,  sclmarz, 
schwach  behaart.  Fühler  so  lang  wie  das  Halsschild,  braun- 
roth ,  wie  bei  P.  boops  gebaut.  Halsschild  hinten  etwas  brei- 
ter als  lang,  gewölbt,  dicht  und  fein  punktirt,  schwach  ge- 
rinnt, schwärzlichbraun,  an  den  Hinterwinkeln  heller  braun, 
durch  niederliegende,  gelbliche  Härchen  nicht  sehr  dicht  be- 
deckt, der  Yorderrand  stark  vorgezogen,  gerundet,  die  Vor- 
derecken niedergebogen,  nicht  \ortretend,  Seitenränder  etwas 
gerundet,  doch  nach  yorn  mehr  yerschniälert  als  nach  hinten, 
Hinterdornen  stark  nach  Aussen  gewendet.  Im  Mittelfelde  fin- 
den sich  bei  einem  Exemplare  zwei  Paar  yon  seichten  Grüb- 
chen, welche  dem  andern  fehlen.  Leuchtflecke  kreisrund, 
kaum  gewölbt,  am  Rande  punktirt,  gelb,  dem  Hinterrande 
näher  als  dem  Scitenrande.  Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze 
Hinterwinkel  in  beträchtlicher  Ausdehnung  nach  yorn  braun- 
roth  durchscheinend.  Schildchen  länglich  rund ,  an  der  Wur- 
zel abgestutzt. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  etwas  breiter  und  über  drei- 
mal so  lang  wie  das  Halsschild ,  licht  kastanienbraun,  der  un- 
tergeschlagene Schulterrand  noch  lichter,  die  Seiten  bis  unter 
die  Mitte  parallel  und  dann  nach  der  Spitze  gerundet,  die 
Punktstreifen  fein,  nach  der  Spitze  hin  tiefer,  die  Zwischen- 
räume dicht  und  fein  punktirt,  mit  niederliegenden,  gelblich- 
grauen Härchen  dünn  bekleidet,  die  Innern  ander  Spitze  kno- 
tig verdickt. 

Unterseite  kastanienbraun,  fein  punktirt,  mit  niederlie- 
genden, gelblichgrauen  Härchen  dünn  besetzt,  Beine  braun- 
roth,  die  hintersten  Schenkel  braun. 


71 

HS.  P.  III  i(  rosp  il  US.  (Kii/g.) 
Piceus,  fusco -pilosiis,  suhopacus,  aiUeiiiiis  pilosis  pedibusque 
nilis,   capite   cxscrlo,    liiorace   aiitice    producto,    punctato, 
iiiacula    parva    postica    flava,    elytris   oJ)soIetius   punctato - 
striatis.     Hal)itat  in  St.  Catharina  Brasiliae.  (Mus.  Berol.) 
Von  P.  buphtluilnuis  durch    die  auirechtstehendeu  Hilr- 
clien,   behaarte  Fühler  und  Tarsen  und  kleinere  Leuchtllecke 
verschieden,   sonst  eben  so  lang  und  breit,   und  sehr  ähnlich 
gebaut. 

Kopf  gross,  l)eträchtlich  breiter  als  der  Vorderrand  des 
Halsschildes,  Augen  halbkugelig,  ganz  vorgequollen,  Stirn 
breiter  als  lang,  grob  und  ziemlich  dicht  punktirt,  schwarz, 
mit  braungclben,  aufrechtstellenden  Härchen  einzeln  besetzt. 
Auf  der  Wölbung  jedes  Auges  zeigt  das  vorliegende  Exem- 
plar ein  eingestochenes  Grübchen,  das  jedoch  zufällig  sein 
könnte.  Fühler  so  lang  wie  das  Halsschild,  kaum  gesägt, 
überall  behaart,  das  dritte  Glied  so  gross  wie  das  vierte. 
Halsschild  hinten  merklich  breiter  wie  lang,  gewölbt,  schwärz- 
lichbraun, dicht  punktirt,  mit  aufrechtstehenden ,  gelblichbrau- 
nen Härchen  nicht  sehr  dicht  besetzt,  undeutlich  gerinnt,  der 
Vorderrand  stark  vorgezogen,  vorn  gerundet,  die  Vorderek- 
ken  niedergebogen,  nicht  vortretend ,  Seitenränder  kaum  merk- 
lich gerundet,  nach  vorn  verschmälert,  Hinterdoruen  stark 
nach  Aussen  gewendet.  Leuchtflecke  klein,  kreisrund,  wenig 
erhaben,  gelb,  dem  Seitenrande  näher  wie  dem  Hinterrande. 
Auf  der  Unterseite  ist  der  ganze  Hinterwinkel  braunroth  durch- 
scheinend. Schildchen  länglich  rund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 
Deckschilde  kaum  breiter,  aber  über  dreimal  so  lang 
wie  das  Halsschild,  flach  gewölbt,  kastanienbraun,  fast  matt, 
etwas  seicht  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  dicht  punk- 
tirt und  mit  aufgerichteten,  gelblichen  Härchen  besetzt,  die 
Seiten  his  unterhali)  der  Mitte  parallel  und  dann  nach  der 
Spitze  hin  gerundet. 

Unterseite  kastanienbraun,  punktirt,  mit  niederliegenden, 
gelblichen  Härchen  sparsam  besetzt,  Beine  braunroth,  die  hin- 
tersten Schenkel  braun,  die  Tarsen  stark  behaart. 

69*.  P.  raninus.  (Eschsch.) 
Piceo-niger,  nitidus,,  fusco-subpilosus,  antennis  pilosis  pedi- 


72 

busque  fuscis,  capitc  exserto,  llioiiice  antice  piodiicto,  ni- 
goso-punclato,  niacula  paiva  poslica  llava,  clytris  ül)sole- 
tius  punclato  -  strialis.  Eschsch.  Tlion  Avch.  II.  pag.  32. 
Pyroplioriis  rauinus.  —  Cuer.  Duperr.  Voyag.  de  la 
Coquille.  Zool.  Tom.  II.  pag.  69.  Elater  exophtlial- 
iiius.     Habitat  in  Brasilia.  (Mus.  Berol.) 

Dem  V.  luitrospilus  Aenvaudt,  aber  langer,  8  —  9  Liii. 
lang,  sparsamer  behart,  glänzend,  das  Halsschild  gröber  punk- 
tirt,  die  Punkte  zum  Theil  zusamnienstosscnd,  die  Farbe  dunkler. 
Kopf  gross,  beträchtlich  breiter  als  der  Vorderrand  des 
Halsschildes,  Augen  halbkugelig,  ganz  vorgequollen,  Stirn 
breiter  als  lang,  stark  und  zerstreut  punktirt,  der  Länge  nach 
ausgehölt,  yorn  mit  zwei  seichten  Längseindr iicken,  schwarz, 
einzeln  behaart.  Fühler  so  lang  wie  das  Halsschild ,  kaum 
gesägt,  lang  jjchaart ,  das  dritte  Glied  so  lang  wie  das  vierte. 
Halsschild  hinten  merklich  länger  als  breit,  gewölbt,  schwärz- 
lichbraun, ziemlich  grob  und  theilweise  zusammenlliessend 
pnnktirt,  mit  gelblichbraunen,  aufgerichteten  Härchen  ziemlich 
dünn  besetzt,  am  Yorderrande  vorgezogen  und  gerundet,  Vor- 
derecken niedergebogen,  nicht  vortretend,  die  Seiten  in  der 
Mitte  etwas  gerundet  und  stark  nach  vorn  verengt,  Hinter- 
dornen nach  Aussen  gewendet.  Ein  Exemplar  zeigt  im  Mit- 
telfelde zwei  schwache  Grübchen.  Leuchtflecke  klein,  rund, 
wenig  gewölbt ,  gelb ,  dem  Hinterrande  näher  als  dem  Sciten- 
rande.  Unten  scheinen  die  ganzen  Hinterwinkel  rothbraun 
durch.  Schildcheu  länglich  rund,  an  der  Wurzel  abgestutzt. 
Deckschilde  kaum  breiter,  aber  fast  viermal  so  lang  wie 
das  Halsschild,  flach  gewölbt,  schwärzlichbraun,  glänzend, 
etwas  seicht  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  dicht  und 
fein  punktirt,  mit  kurzen,  gelblichen,  aufgerichteten  Härchen 
dünn  besetzt,  die  Seiten  bis  unterhalb  der  Mitte  parallel,  dann 
nach  der  Spitze  hin  verschmälert. 

Unterseite  fein   punktirt,   dünn   behaart,   braunschwarz, 
glänzend.     Beine  dunkelbraun,  Tarsen  haarig. 


Ich  gebe  hier  nachträglich  noch  die  Beschreibungen  ei- 
niger Pyrophoren,  welche  ich   nicht   in  der  Natur  sah,   und 


73 

von  (ItMicii   ich   die  Ahlliciluiiii ,   in  Avelche  sie  gehören,    nicht 
mit  Sicherheit  zu  hestimmen  Aeniiiig, 

1 )  P  y  r  0  p  h  0  r  u  s  e  u  c  u j  u  s :  brunueus ,  griseo  -  puhescens, 
thorace  aiitiee  niacula  media  nigra,  postice  utrinqiie  maciila 
vesiculari  flava.  iJ/ow/^c/ Theatr.  ins.  p,  111.  lltig.  Mag. 
d.  Berlin.  Gesellsch.  uaturf.  Fr.  I.  1807.  p.  152.  Elaler 
f'iK'ujus.  Von  der  Grösse  des  P.  nyclopliamis,  vom  Uau 
des  P.  luminosiis.  In  St.  Domingo ,  aucli  in  Yirginien.  Ich 
kann  Mouffcrs  Werk  nicht  vergleichen. 

2)  P.  lucifer:  nigricans,  thorace  antice  diaphano  -  luteo. 
Voct.  Col.  I.  116.  19.  tal).  43.  fig.  19.  —  liUg.  Mag. 
d.  Berl.  Gesellsch.  naturl.  Fr.  I.  1807.  pag.  152.  Klater 
lucifer.     Das  Vaterland  unbekannt. 

Nach  der  Abbildung  872  Lin.  lang,  dunkelbraun,  der 
Vorderrand  des  Halsschüdes  durclischeinend  gell),  das  Hals- 
scliild  kurz  und  breit.  Auch  bei  dieser  Art  muss  ich,  aus 
Mangel  von  Foc/'^Werk,  mich  darauf  beschränken,  die  von 
lllfger  mitgetheilten  Nachrichten  zu  geben. 

3)  P.  lucifugus:  brunneus,  dcnse  et  minule  punctatus  pii- 
besrensque,  antennis  breviusculis,  compressis,  cum  pedibus 
rufescenti- brunneis,  thorace  convexo,  subquadrato,  maculis 
duabus  basalibus  rotundis  luminosis,  elytris  Isaud  atlenua- 
tis.  Cur/ü  descr.  of  Capit.  King's  South  Americ.  Col.  in 
the  Transact.  of  Linn.  Soc.  Vol.  XVIII.  p.  197.  Nro.  30. 
Pyrophorus  lucifugus. 

9V2  Lin.  lang,  273  Lin.  breit.  Braun,  behaart,  dicht 
und  fein  punktirt.  Kopf  nicht  breit,  Halsschild  gewölbt,  ziem- 
lidi  viereckig,  mit  einem  kreisrunden,  gelben  Flecke  an  jedem 
Hintevvvinkel ,  die  hintern  Ränder  braunroth.  Deckschilde  sehr 
lang,  an  der  Spitze  gerundet,  aber  nicht  verschmälert,  mit 
braunen  Härchen  dicht  bedeckt.  Punktstreifen  deutlich.  Füh- 
ler fadenförmig,  zusammengedrückt,  nicht  länger  als  das  Hals- 
schild, hell  röthlichbraun ;  die  Beine  ebenfalls  hell  röthlich- 
braun. 

Von  Gorrite.  Die  Breite  der  Deckschilde  nach  der  Spi- 
tze hin  unterscheiden  ihn  von  P.  luminosus.  (Scheint  dem 
P.  perspicillatus  verwandt  zu  sein.) 


1ä 

4)  P.  perspicax:  castaneus,  glaber,  capilc  miiuilo,  lioiitc 
plana,  suhiugosa;  anteniiis  thorace  l)ie\ioiil)us;  thorace  sul)- 
quadrato ,  gibboso,  lateribus  rotiuuUito,  angulis  posticis  acii- 
miiiatis,  postice  maculis  duabus  rotuiulatis,  supra  infraque 
flavis;  elytris  substriatis,  elongatis,  paiallclis,  postice  siib- 
dilatatis ,  corpore  subtiis  pedibusque  riifo  -  castaneis.  Giter. 
in  Duperreij  Voyage  de  la  Coquille  auloiir  du  monde.  Zool. 
Tom.  IL  Paris  1 830.  p.  69.  Elater  perspicax.  Pro- 
pe  Conception  in  Chili. 

T'/j  Lin.  lang,  2V4  Li»-  breit.  Unterscheidet  sich  \on 
den  \erwandten  Arten  durch  die  nach  hinten  etwas  breiter 
werdenden  Deckschilde.  Der  Kopf  sehr  klein ,  Kopfschild  brei- 
ter als  lang ,  Stirn  etwas  runzelig.  Halsschild  doppelt  so  breit 
wie  der  Kopf,  so  lang  wie  breit,  nach  \orn  etwas  verschmä- 
lert, die  Hinterecken  als  Dornen  vorgezogen.  Leuchtflecke 
gross,  rund,  den  ganzen  Hinterwiukel  einnehmend  und  die 
Ränder  berührend,  unten  durchscheinend.  Deckschilde  zwei 
und  ein  halbmal  so  laug  wie  breit,  glänzend,  kaum  gestreift, 
gerandet,  nach  der  Spitze  hin  etwas  breiter  und  gerundet. 
Die  Farbe  überall  ein  röthliches  Kastanienbraun.  Das  letzte 
Hinterleibsglied  ist  von  dem  vorhergehenden  durch  eine  gelb- 
liche Membran  getrennt.  (Scheint  dem  P.  Janus  verwandt 
zu  sein.) 

5)  P.  divergens:  vesiculis  rotuudis  convexis ;  thorace  gib- 
bo,  biimpresso,  autice  angustalo,  angulis  posticis  extrorsum 
flexis.  Eschsch.  Thon's  Arch.  II.  p.  32.  Hal)itat  ad  St. 
Catharina  Brasiliae.     Long.  15  lin. 

Eschsclwltz  stellt  den  Käfer  neben  seinen  P.  noctilucus 
(unsern  P.  nyctophanus) ,  von  dem  er  sich  durch  kreisrunde 
Leuchtflecke  und  auswärts  gerichtete  Hinterdornen  unterschei- 
den soll.  Dejcan  nimmt  ihn  als  Abänderung  von  dem  Käfer 
an,  den  er  für  Elat.  noctilucus  Fahr,  hält,  unter  dem  er 
aber,  wie  mich  BnqueVs  und  Gort/'s  Mittheilungen  belehrten, 
P.  nyctophanus  und  noctilucus  begriff'. 

6)  P.  angusticoUis:  thorace  elongato,  elytris  angustiori, 
lateribus  parallelis,  forte  punctato;  elytris  aperte  punctu- 
latis,    elongatis,   apice  acutis.     Eschsch.   ibid.     Habitat  ad 


73 

Rio  Janeiro  Brasiliae.     Long.  lO'^  ^i"-     Vesiculae  lateia- 
les  tlioracis  pilosae, 

Eschschollz    liisst  ihn   auf  V.  acuminatus  folgen.     Ich 
wäre  geneigt,  ihn  für  P.  lychniferus  zu  halten. 

7)  P.  quadricollis:  thorace  quadrato  medio  paullulum  di- 
latato,  latitudine  elytrorum,  forte  puuctato,  clytris  aperte 
punctatis,  haud  attenuatis,  apice  ohtusiusculis.  Vesiculae 
laterales  pilosae.  Eschsch.  ibid.  Hahitat  ad  Rio  Janeiro 
Brasiliae.     Long.  12  Lin. 

Die  kurze  Diagnose   lässt  sich   auf  keine   der   mir  be- 
kannten Arten  mit  Sicherheit  anwenden. 

8)  P.  canaliculatus:  thorace  quadrato,  canaliculato ,  \e- 
siculis  posticis ,  iiigro  -  brunueus ,  pilositate  vix  yisibili, 
Eschsch.  ibid.  Habitat  ad  St.  Catharina  Brasiliae.  Long. 
12  lin. 

Sollte  dies  unser  P.  pyraustes  sein? 

9)  P.  brevic Ollis:  thorace  transverso,  antice  angustiori, 
linea  postica  laevi,  vesiciilis  posticis.  Eschsch.  ibid.  Ha- 
bitat ad  Rio  Janeiro  Brasiliae.     Long,  ü  lin. 

Ist  yielleicht  einerlei  mit  P.  longipennis. 

10)  P.  carinatus:  thorace  transverso,  antice  latiori,  vesi- 
culis  posticis ,  linea  media  elevata.  Eschsch.  ibid.  Habitat 
ad  Rio  Janeiro  Brasiliae.     Long.  5  lin. 

Möchte  dem  P.  candelarius  (ignitus  Eschsch.)  verwandt, 
aber  doch  eigenthümliche  Art  sein. 


VerzeicSiniiSS  der  Arten. 

(Die  CMi'sii)  gedrucJcten    sind   Synonime.) 


acHininatus  E. 

Seite  31 

carinatus      . 

Seite  75 

adumbratus  N. 

27 

causticus  K. 

36 

angusticollis  E. 

74 

cincticollis  N, 

44 

boops  K. 

69 

cinerarius  N. 

65 

brevicollis  E. 

75 

clarus  D. 

18 

buphthalinus  K. 

69 

coecus  N. 

40 

canaliculatus  E. 

75 

comissator  N. 

51 

candelarius  K. 

59 

corrnscus  D. 

36 

candens  K. 

65 

corruscus  M. 

32 

7<» 


cticnjus  M. 
clilfiisns  K. 
divergens  E. 
exophthfthnus  G, 
exstinctus  ./. 
facifer  K. 
fnx  n. 
ilnmmcus  D. 
llainmiger  K. 
lorinosus  N. 
foveolatus  N. 
liilgidus  D. 

fuMUS    V. 

gemniiferus  A'. 
Lebes  iV. 
helvolus  N. 
Janus  H. 
iijniculus  D. 
jgnifer  K. 
ignigenus  N. 
ignitus  F. 
iynitus  H. 
ignitus  E. 
illuminans  K. 
illumintttus  ü. 
ituUcus  H. 
indistinctus  D. 
Joussdini  D. 
Lainpadion  J. 
Jampijrinus  D. 
inlernitrius  D. 
longipenßi»  A\ 
lucens  J. 
lucernula  ./. 
lucidtilus  ./. 
Incifer  V. 
lucificus  N. 
lucifiigus  C. 
luciilentiis  K. 
luininosus  ./. 
lusciosus  IV. 


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39 


lycliiiileius  D. 
microspilus  K. 
minor  V. 
nictitans   J. 
noctilucus  L. 
noctilucus  J. 
nyctolampis  N. 
nyctoplianus  N. 
nyctopliilus  A^. 
obsciiratiis  K. 
observator  N. 
ocellatns  G. 
ornamentum  C. 
paratlelo»  N. 
pellucens  E. 
perspicax  G. 
perspicillatns  K. 
pliosjjhorescens  D. 
pliosplioreiis  L. 
phosphorcus  F. 
pfwsphorcus  P. 
pliysoderus  N. 
plagiophthalinus  A^. 
pyralis  K. 
pyraustes  A^. 
pyroplianus  J. 
pyropoecilus  K. 
pyrotis  K. 
pyrrhoderus  N. 
quadricoUis  E. 
raninus  E. 
retrospiciens  J. 
Salingcri  H. 
scintillans  K, 
scintilhms  D, 
speculator  J, 
spurius  A^. 
strabiis  A". 
tuberculifer  E. 
vitticollis  N. 


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IL 

Die   Arten    der   G«altuiig  Chalcolepidius 
EscJisch, 


W.    F.    K  r  i  c  h  s  o  n. 


So  ansehnlifh  sämmtliche  Arten  der  Gattung  Clialcolepi- 
(lius  auch  sind,  so  wenig  sind  die  Schwierigiteiten  ihrer  Un- 
terscheidung überall  gering,  da  bei  einer  grossen  Ueberein- 
stimmnng  in  der  Form,  die  Farl)e  und  selbst  die  Form  der 
Bekleidung  des  Körpers  und  die  Sculptur  der  Flügeldecken 
bedeutenden  Abänderungen  bei  einzelnen  Arten  unterworfen 
sind.  Ans  diesem  Grunde  kann  es  \ielleicht  einiges  Interesse 
finden,  wenn  ich  die  mir  bekannten  und  hier  Yorliegenden 
Arten  einer  ReTision  unterwerfe. 

Die  in  der  hiesigen  Königl.  Sammlung  zur  Zeit  enthal- 
tenen 13  Arten  lassen  sich  in  3  Gruppen  theilen. 

Die  erste,  10  Arten  umfassende  hat  die  Fühler  ziemlich 
kurz,  gesägt,  das  dritte  Glied  reichlich  so  lang  als  die  fol- 
genden, das  Schildchen  \orn  zweispitzig. 

Die  zweite  hat  die  Fühler  schmal,  schwach  gesägt,  das 
dritte  Glied  nicht  länger  als  die  folgenden;  das  Schildchen 
vorn  stumpf  gerundet. 

Die  dritte  hat  die  Fühler  ziemlich  lang,  zusammenge- 
drückt, sehr  stark  gesägt,  das  dritte  Glied  kleiner  als  die 
folgenden ,  an  der  Spitze  mit  einem  starken  Sägezahn.  Das 
Schildchen  ist  bei  der  einen  Art  vorn  zweispitzig,  bei  der  an- 
dern stumpf  gerundet. 

Bei  der  ersten  Abtheilung   macheu  sich   die  Männchen 


78 

durch  lange  zweizeilige  Wimpeiliaare  an  der  Innenseite  der 
vorderen  Schienen  und  der  Unterseite  sänimtlicher  Klauenglie- 
der sehr  hemerkhar,  -»velclie  Auszeichnung  den  Männchen  der 
dritten  Abtheilung  fehlt.  (Von  der  zweiten  Ahtheilung  liegt 
mir  ein  weihliches  Exemplar  \or.)  In  der  ganzen  Gattung 
haben  die  Männchen  das  letzte  untere  Hinterleibssegment  ein- 
fach abgerundet,  die  Weibchen  dasselbe  abgestutzt  und  mit 
einer  Bürste  von  schwarzen  Haaren  begranzt.  Die  Männchen 
sind  verhältnissmässig  selten. 


1.  Ch.  porcatus. 

Diese  in  Brasilien  und  Surinam  häufige  Art  ändert  viel- 
fach ab,  nämlich: 

A)  in  der  Sculptur  der  Flügeldecken ,  indem 

a)  zehn,  paarweise  etwas  genäherte  Punktstreifen  vorhan- 
den sind,  wodurch  die  Zwischenräume  abwechselnd  brei- 
ter lind  schmäler  werden. 

b)  die  breiteren  Zwischenräume  sich  zu  Rippen  erheben, 
welche  mehr  oder  weniger  stiirk  hervortreten,  immer 
aber  vorn  den  Anfang  einer  Rippe,  als  den  Anfang  der 
schmäleren  Zwischenräume  zwischen  sich  haben. 

Alles,  was  vertieft  ist,  ist  mit  Haaren,  was  hervortritt 
mit   Schüppchen    bekleidet,    daher    bei  Exemplaren    mit 
gleichmässigen  Zwischenräumen  nur  die  Punktstreifen,  bei 
solchen  mit  vortretenden  Rippen  die  ganzen  breiten  Fur- 
chen mit  Haarfilze  ausgefüllt  sind. 
Es  sind  so  allmähliche  Uebergänge  zwischen  den  beiden 
extremen  Formen  vorhanden,  dass  man  dem  Gedanken,  ver- 
schiedene Arten  je  nach  der  verschiedenen  Bildung  der  Flü- 
geldecken vor  sich  zu  haben,  keinen  Raum  geben  darf. 

B)  In  der  Färbung.  Hier  sind  3  Hauptabänderungen  zu  un- 
terscheiden ,  welche  man  gewöhnlich  als  eben  so  viel  Arten 
betrachtet : 

1)  mit  gelbraunen ,  zuweilen  ins  Olivengrüne ,  häufig  auch, 
namentlich  auf  dem  Halsschilde  ins  Kupferröthliche  zie- 
hender Färbung  der  Körperbekleidung.     Dies  ist 
Elater  porcatus  Linn.  Syst.  Nat.  I.  IL  652.  6. 


79 

2)  Mit  mclii"  oder  iiiiiidcv  lebhaft  grüner  Färbung  der  KOv- 

pcrhekleidung.     Dies  ist 
Elater  vircns  Fab.  Syst  El.  II.  226.  29.     Oliv.  Eni.  II. 
31.  15.  12.  t.  2.  f.  19.  t.  5.  f.  55.     SchönJi.   Syn.   III. 
276.  56. 

Entweder  ist  das  ganze  Toment  grün,  oder  es  finden 
sich  auf  den  Flügeldecken ,  indem  die  Hiirchen  in  den  Punkt- 
streifen  weiss  sind,  feine  weisse  Streifen.  Solche  Eemplare 
machen  den  Uebergang  zu 

3j  solchen,  bei  welchen  die  Flügeldecken  weiss,  mit  schwar- 
zen, grün  beschuppten  Rippen  sind.  Dies  ist 
Elater  strlatus  Linn.  Syst.  Nat.  I.  II.  652.  8.  Olh>. 
Ent.  II.  31.  14.  11.  t.  1.  f.  2.  Herbst  Käf.  IX.  340. 
15.  tab.  158.  f.  9.  —  Elater  p orcatus  Fab.  Syst. 
El.  IL  225.  26. 

Gewöhnlich  ist  die  Färbung  des  Körpers  wie  bei  2  (EI. 
virens  F.).  Ich  habe  auch  ein  Exemplar  vor  mir,  welches  bis 
auf  die  schneeweissen ,  yon  schmalen,  schwarzen,  bräunlich 
bestaubten  Rippen  durchzogenen  Flügeldecken  der  ersten  Ab- 
änderung (El.  porcatus  L.)  gleich  ist. 

In  der  Regel  ist  das  Halsschild  einfcirl)ig;  bei  einem 
Exemplar  der  Samnihing  findet  sich  indess  innerhalb  des  Sei- 
tenrandes etwas  Weiss ,  bei  einem  zweiten  sind  die  Seiten  des 
Halsschildes  innerhalb  des  Randes  hinten  ziemlich  breit,  nach 
vorn  allmählich  schmäler  werdend,  bis  über  die  Mitte  hinauf 
mit  demsel])en  gelblich  -  weissem  Filz  bekleidet,  der  sich  in 
den  Streifen  der  Flügeldecken  findet.  (Vom  Ch.  limbatus,  mit 
dem  dies  Ex.  auf  den  ersten  Anblick  die  grösste  Uebereiu- 
stimmung  hat,  weicht  dies  Ex.  darin  ab,  dass  weder  das  Hals- 
schild noch  die  Flügeldecken  den  vollständigen  Seitenrand  ha- 
ben, der  sich  dort  beständig  findet.) 

Das  Männchen  gleicht  dem  Weibchen,  nur  ist  das  Hals- 
schild an  den  Seiten  etwas  weniger  gerundet.  Die  Haare  au 
der  Innenseite  der  vorderen  Schienen  und  der  Klauen  sind 
ziemlich  dünn.  Ch.  striatus  Escfisch.  (Thon  Arch.  II.  I. 
S.  33.)  ist  ein  solches  Männchen  der  Abänderung  3. 

Die  Abänderung  2  (F^l.  virens  F.)  ist  auch  von  la  Gnayra 
von  Ed.  Otto  eingesandt   und   in   den  Cinchonenwäldern  vöq 


so 

Peru    (auf  (l(Mii  Ostahluuioc   der  Aiulcs)    von  P/ii/t'ppi  «clim- 
(lea  worden. 

2.  eil.  limhalns.  KscJisch.  Tlion  Arch.  II.  I.  S.  33.  Elalcr 
porcatus  Oüv.  II.  31.  U.  10.  t.  7.  f.  74.  Herbst  Kaf. 
IX.  323.  3.  l.  157.  f.  3.  Drurj/  Ins.  Ex.  III.  70.  0. 
t.  47.  f.  6. 

Die  Zeichnung  und  die  Anordnung  der  Flügeldecken  ist 
hei  dieser  Art  zicuilitli  beständig,  die  Streifen  auf  den  letz- 
teren sind  nämlich  paarweise  mehr  oder  weniger  genähert; 
die  breiteren  Zwischenräume  nur  selten  stärker  erhaben ,  in- 
dess  zuweilen  doch  so ,  dass  die  kleinereu  Zwischenräume  fast 
verschwinden.  Die  Färbung  ändert  in  höherem  Grade  ab: 
der  Körper  ist  nämlich  bald  mit  mehr  grünen,  bald  mit  mehr 
kupferröthlichen  oder  bräunlichen  Schüppchen  bekleidet,  und 
die  Streifen  (1er  Flügeldecken,  so  wie  eine  breite  Längsbinde 
innerhalb  des  Seitenrandes  des  Halsschildes  und  die  Seiten  der 
Flügeldecken  sind  bald  dunkel  röthlich-gelb,  bald  Aveisslich- 
gelb,  bald  rein  weiss. 

Exemplare  mit  grünen  Schüppchen  und  weissen  Zeich- 
nungen sind : 

Elater  slr latus  Fab.  Syst.  E.  II.  226.  28. 

Bei  allen  weiblichen  Exemplaren  der  Sammlnng  ist  das 
Halsschild  sehr  flach  gewölbt.  Durch  zahlreiche  narbige  Punkte 
etwas  gerunzelt,  meist  auch  mit  einer  schwachen  erhabenen 
Längslinie.  Bei  einem  männlichen  Exemplare  ist  es ,  wie  ge- 
wöhnlich, an  den  Seiten  weniger  gerundet,  dabei  gewölbter 
und  die  narbigen  Punkte  fehlen.  Bei  der  sonstigen  vollkom- 
mensten Uebereinstimmung  möchte  ich  diesen  Käfer  für  das 
Männchen  des  Ch.  limbatus  Eschsch.  haiton.  Er  ist  grün  be- 
schuppt, und  der  Filz  an  den  Seiten  des  Halsschildes  und  der 
Flügeldecken  und  in  den  Streifen  der  letzteren  ist  röthlich- 
gelb.  Die  Haare  an  der  Innenseite  der  vorderen  Schienen 
und  der  Klauengliedcr  sind  dicht  und  lang. 

Diese  Art  ist  ebenfalls  in  Südamerika  sehr  verbreitet. 
Sie  findet  sich  häufig  in  Brasilien  und  auch  in  Columbien. 
Exemplare  aus  Columbien,  von  der  Färbung,  wie  sie  das 
oben  beschriebene  Männchen  hat,  sind  der  El.  Brullei  Dej. 


81 

3.  Ch.  zonalns,  Eschsch.  Tlion  Archiv.  II.  I.  S.  32.  und 
Ch.  Smaragd  Ullis  Thou  Arch.  II.  I.  S.  33. 

Vom  Ch.  limbatus  uutcrsrhicdcu  durch  etwas  gestreck- 
tere Gestalt,  die  etwas  mehr  vorgezogenen  Hinterwinkel  des 
Halsscliildes,  etwas  weniger  hreiten  Saum  und  andere  Strei- 
fung der  Flügeldecken.  Diese  haben  nämlich  jede,  ausser 
dem  Seitenrande,  drei  Furchen,  von  denen  jede  ans  zwei 
genäherten  und  häufig  vereinigten  Streifen  besteht,  deren 
Trennung  gewohnlich  noch  durch  eine  feine  Linie  angedeutet 
bleibt,  und  von  denen  die  beiden  inneren  Paare  an  der  Basis 
einen  breiteren,  ebenso  stark  als  die  breiten  Interstiticn,  vor- 
tretenden ZAvischenraum  haben.  Die  Streifen  und  Seilen  der 
Flügeldecken  und  die  Scitenbinden  des  Halsschildes  sind  mit 
schneeweissem  Filze  bekleidet,  der  übrige  Körper  ist  entwe- 
der mit  sclion  smaragdgrünen  oder  mit  kupferbraunen  Schüpp- 
chen bekleidet. 

Ch.  zonatus  Eschsch.  kt  ein  Exemplar  mit  kupftigen 
Schüppchen  und  paarweise  zusammenfliessenden  Streifen  der 
Flügeldecken,  Ch.  smaragdulus  desselben  ein  solches  mit 
smaragdgrünen  Schüppchen  und  nur  genäherten ,  mit  vollstän- 
dig vereinigten  Streifen  auf  den  Flügeldecken. 

4.  Ch.  Lafargi.  Cheir.  Col.  du  Mexiq.  YIII.  196. 

Eine  durch  ihre  Gestalt  sclir  ausgezeichnete  Art.  Die 
Seiten])inde  des  Halsschildes  und  der  Flügeldecken  ist  ])ald 
■weiss,  bald  gelb.  Die  erste  Abänderung  ist  Ch.  Lafargi  Chevr., 
die  zweite  vielleicht  Ch.  Eschscholtzii  Chevr.  Col.  du  Mex. 
Heft  I. 

5.  Ch.  sulcatus  Eschsch.  Thon  Arch.  IL  L  S.  32.—  Elater 
sulcatus  Eab.  Syst.  El.  IL  226.  27.  Oliv.  Ent.  IL  3i. 
13.  9.  t.  2.  f.  10. 

Das  Ex.  der  hiesigen  Sammlung  ist  nur  15  Lin.  lang. 
Die  Unterseite  des  Körpers  und  Kopf  und  Halsschild  sind  mit 
braunen,  kupfrig  glänzenden  Schüppchen  bedeckt.  Das  Hals- 
schild hat  an  den  Seiten  weissen  Filz,  der  an  der  Basis  Yj 
der  Breite  einnehmend,  schnell  verschmälert,  nicht  ganz  bis 
zur  Spitze  sich  hinzieht.  Der  Seitenrand  ist  breiter  und  stär- 
ker aufgeworfen ,  der  Rücken  flacher  als  bei  den  übrigen  Ar- 
(3.  Band  1.  Heft.)  6 


82 

teil.     Die  Fliigehleckeii  sind  mit   sclineeweissem  Filz  l)e(letkt, 
welcher  nur  auf  den  3  erhabenen  Rippen  fehlt. 
6.  Ch.  Herhstii:  Niger,  albo-tomentosus,  elytris  costis  tri- 
bus  iiigris.     Elater  sulcatus  Herbst  Kilf.  IX.  326.  5. 
t.  157.  f.  «. 

Von  der  Gestalt  des  Ch.  zonatus  und  dem  kleinen  Ex. 
desselben  an  Grösse  gleich,  13  Lin.  lang,  schwarz,  mit  dich- 
tem, gelblichweissem,  feinem  Filz  bekleidet.  Die  Fühler  sind 
beim  Milnnchen  fast  so  lang,  beim  Weibchen  -/a  so  lang  als 
das  Halssohild,  schwarz,  mit  weissfilzigem  ersten  Gliede.  Die 
Stirn  ist  schwach  vertieft,  der  Theil  des  Kopfes  olteihalb  des 
Stirnrandes  weissfilzig,  der  unterlialb  dessellien  mit  dem  Munde 
schwarz.  Das  Halsschild  ist  reichlich  so  lang  als  vor  den  Hin- 
terwinkeln breit,  nach  vorn  etwas  verengt,  an  den  Seiten  ge- 
rade, nur  nahe  den  Vorderwinkeln  etwas,  und  zwar  beim 
Weibchen  etwas  mehr,  als  beim  Männchen  gerundet,  wenig 
gewölbt,  bis  auf  die  äusseren  Kanten  dicht  befilzt,  auf  der 
Mitte  des  Rückens  hilufig  etwas  abgerieben,  unter  dem  Filze 
dicht  und  fein  punktirt,  ausserdem  einzeln  mit  etwas  gröbern 
Punkten  besäet.  Die  Flügeldecken  sind  doppelt  so  lang  als 
das  Halsschild,  dicht  befilzt,  mit  drei  erhabenen,  glatten, 
schwarzen  Längsrippen;  die  Naht  und  zwei  Anfänge  von  er- 
habenen Streifen  an  der  Basis  der  Flügeldecken,  auf  beiden 
Seiten  der  ersten  Rippe  sind  schwächer  erhaben ,  jene  so  glatt 
als  die  Rippen ,  diese  kaum  aus  dem  Filze  hervortretend.  Die 
Unterseite  ist  dicht  befilzt,  in  der  Mitte  der  Länge  nach  glatt, 
wie  abgerieben.  Die  Schenkel  sind  dicht,  die  Schienen  dünn 
weisslich  befilzt,  die  Füsse  ganz  schwarz. 

Beim  Männchen  sind  die  Vorderschienen  an  der  inneren 
Seite  \ind  alle  letzten  Fussglieder  auf  der  unteren  Seite  zwei- 
zeilig schwarz  behaart. 
Aus  Südamerika. 
7.  Ch.  approximatus:  Niger,  olivaceo  -  squamosus,  thoracis 
vittis  lateralibus ,  elytrorum  striis  tribus  dorsalibus  sulcoqiie 
laterali  geminatis  albo-tomentosis. 

Dem  Ch.  zonatus  sehr  ähnlich,  und  hauptsächlich  da- 
durch unterschieden,  dass  die  Hinterecken  des  Halsschildes 
weniger  vorgezogen,  und  der  weisse  Seitenrand  der  Flügeide- 


89 

ckcn  diircli  eine  crliahcnc  Linie  in  zwei  weisse  Furdieii  getheilt 
ist.  Der  Körper  ist  13  —  17  Linien  lang;,  mit  olivenbrauncn, 
metallisch  schimmernden  Schüppchen  bekleidet.  Das  Halsschild 
hat  zu  jeder  Seite  eine  breite,  nach  yorn  verschmälerte  weisse 
Liln^sbinde.  Die  Flügeldecken  haben  jede  auf  dem  Rücken 
drei  Paar  genäherter,  weiss  hefilzter  Streifen,  deren  Zwi- 
schenraum zuweilen  yerschwindet,  beiden  ])ciden  inneren  aber 
immer  an  der  Basis  erweitert  ist,  so  dass  er  hier  so  breit  ist 
als  die  breiteren  Interstitien,  und  an  den  Seiten  zwei  breitere, 
ebenfalls  genäherte,  durch  einen  schmalen  erhabenen  Zwi- 
schenraum gelrennte,  ebenfalls  weiss  befilzte  Furchen. 

Beim  Mannchen  zeigen  nur  die  Vorderschienen  an  der 
Innenseite  längere  Haare,  an  den  Mittelschienen  und  den 
Klauengliedern  sind  sie  yermuthlich  bei  dem  einzigen,  Ton 
diesem  Geschlechte  yorliegenden  Exemplare  \erloren  gegangen. 

Aus  Mexico. 

8.  Ch.  Fabricii:  Niger,  olivaceo- squamosus,  thorace  pun- 
ctato  -  subrugoso ,  leyiter  cariiuito ,  elytris  striatis ,  limbo 
exteriore  cinnaberino  -  tomentoso. 

Von  der  Gestalt  des  Ch.  porcatus,  14—16  Lin.  lang, 
schwarz,  mit  olivengrünen  Schüppchen  bekleidet.  Die  Füh- 
ler sind  vom  vierten  Gliede  an  schwarz.  Die  Stirn  ist  etwas 
ausgehölt,  dicht  und  fein,  nur  wcilläuftig  etwas  stärker  pun- 
ktirt.  Das  Halsschild  ist  etwas  länger  als  breit,  nach  vorn 
sanft  verengt,  an  den  Seiten ,  besonders  nach  vorn  etwas  ge- 
rundet, ziemlich  flach,  durch  schwach  vertiefte,  aber  ziemlich 
grosse  und  oft  zusammenfliessende  Punkte  etwas  runzlig ,  mit 
einer  schwach  erhabenen ,  schmalen ,  hinten  gespaltenen  und 
verflächten  Läiigslinie.  Die  Flügeldecken  sind  doppelt  so  lang 
als  das  Halsscliild ,  stark  gestreift,  die  Streifen  zuweilen  paar- 
weise etwas  genähert;  am  Seitenrtande  haben  sie  eine  gelb- 
rothe  Längsbinde. 

Von  St.  Fe  de  Bogota. 

9.  Ch.  sericeus:  Niger,  squamulis  confertissimis  fusco-ci- 
nereis,  sericeo  -  micantibus ,  obductus,  elytris  striatis,  inter- 
stitiis  alternis  subelevatis. 

Dem  Ch.  porcatus  ähnlich,  aber  etwas  gedrungener, 
13  —  15  Lin.  lang,  mit  gleichmässigem,  aus  dichten  bräun- 

6* 


81 

lieh-  grauen  Sclitippdicii  iicbildctom,  seidenarti»  schitiniicrndcm 
Ueberznge  Yollstäiidig  bekleidet,  bis  auf  die  Fühler,  die  Füssc, 
die  Scitcnkanten  des  Halssrhildcs  und  einen  schmalen  Lilngs- 
slrcif  auf  der  Unterseite  des  Körpers.  Die  Fühler  haben  ei- 
nen stahlblauen  Schiller.  Das  Halsschild  ist  nicht  glcichmils- 
sig  gewölbt,  sondern  auf  dem  Rücken  der  schwachen  Wöl- 
bung gleichsam  der  Länge  nach  nachgedruckt.  Die  Flügel- 
decken sind  IV4  nial  (beim  Ch.  porcatus  sind  sie  beinahe 
2  mal  so  lang)  als  das  Halsschild ,  gestreift ,  die  Streifen  paar- 
weise etwas  genähert,  die  breiteren  Zwischenrilunie  etwas  star- 
ker als  die  schmaleren  erhaben. 

Von  la  Guayra. 
10.  Ch.  pruinosus:   Niger,  squamulis  glaucis  obductus,  cly- 

tris  striatis,  striis  per  paria  approximatis,  interstitiis  alter- 

nis  ele\atioribus. 

Dem  Ch.  porcatus  verwandt,  aber  schmäler,  mehr  gleich- 
breit und  auf  dem  vorderen  Theile  der  Flügeldecken  gewölb- 
ter, 14  Linien  lang,  schwarz,  mit  glcichmässigen ,  graulich - 
blauen  Schüppchen  dicht  bekleidet,  von  denen  nur  der  Mund, 
die  Fühler,  die  Füsse,  die  Seitenkanten  des  Halsschildes  und 
eine  schmale  Linie  an  der  Unterseite  des  Leibes  frei  bleiben. 
Die  Fühler  haben  einen  schwachen  bläulichen  Schimmer.  Das 
Halsschild  ist  etwas  länger  als  vor  den  Hinterwinkeln  breit, 
sehr  flach  gewölbt,  mit  sciriiten,  mehr  oder  weniger  in  Längs- 
runzeln zusammenlliessendcn  narbigen  Punkten.  Die  Hinter- 
ecken sind  bei  weitem  nicht  so  ausgezogen  als  beim  Ch.  por- 
catus. Die  Flügeldecken  sind  besonders  nach  vorn  gewölb- 
ter als  das  Halsschild ,  reichlich  zweimal  so  laug  als  dasselbe, 
gestreift,  die  Streifen  paarweise  genähert,  die  breiteren  Zwi- 
schenräume stärker  als  die  andern  erhaben. 
Aus  Mexico. 

*  ♦ 

11.  (jh.  procerus:  Niger,  fcrrngineo - tomentosus ,  elytris 
tcstaceis,  striatis,  interstitiis  alternis  nigro-squamulosis. 
Durch  längere,  schlankere  Fühler,  nach  vorn  weniger 
verengtes  Halsschild  imd  die  Farbe  der  Flügeldecken  von  den 
übrigen  Arten  abweichend,  19  Lin.  lang,  tief  und  glänzend 
schwarz.     Die  Fühler  sind  etwa  V4  so  lang  als  das  Halsschild» 


85 

sclimal,  die  einzelnen  Glieder  länger  als  hreit,  sclivrach  ge- 
sägt. Die  Slirn  ist  kaum  verlieft,  dicht  mit  rostgelbem  Filz 
hedeckt.  Das  Halsstliild  ist  reichlich  so  lang  als  Tor  den 
Hinlerwinkeln  breit,  nach  Yorii  wenig  verschmälert,  au  den 
Seilen  gerade,  nur  au  den  Yordereckeu  gerundet,  ziemlich 
llach,  sehr  dicht  und  äusserst  fein  punktirt,  ausserdem  mit  ein- 
zelneu ,  etwas  grosseren  Punkten  besäet ,  mit  dichtem,  rostgel- 
l)em  Filz  überzogen ,  der  nur  die  Aussenkante  und  einen  brei- 
t(^reu  Läugsstreif  auf  der  Milte  frei  lässt;  der  letztere  ist  aber 
vielleicht  erst  durch  Al)reil)eu  des  Filzes  eutstandcu.  Die  Hiu- 
terwinkel  des  Halsschildes  sind  wenig  ausgezogen.  Das  Schild- 
chen ist  schwarz,  mit  rostgelbem  Filze.  Die  Flügeldecken 
sind  etwas  mehr  als  zweimal  so  lang  als  das  Halsschild,  pun- 
ktirt-gestreift,  die  Zwischenräume  sind  zwar  alle  gewölbt,  doch 
abwechselnd  etwas  breiter  und  stärker  erhal)eu;  sie  sind  geU)- 
lich  rothbrauu,  mit  schwarzer  Naht  und  Aussenkante,  rost- 
gelb, auf  den  erhabeneren  Zwischenräumen  schwarz  befilzt. 
Die  Unterseite  ist  rostgelb  befilzt,  in  der  Mitte  der  Länge 
nach  glatt,  wie  al)gerieben. 

Bei  der  tiefen  Schwärze  des  übrigen  Korpers  scheint 
die  Farbe  der  Flügeldecken  nicht  durch  unvollendete  Eutwik- 
kelung  bedingt,  sondern  dem  Käfer  eigenthümlich  zu  sein. 

Aus  Mexico.    Vom  Prof.  Apelz  in  Altenburg  mitgetheilt. 


12.  Ch.  prasinus:   Niger,  viridi- squamosus,  thorace  elon- 
gato,  elytris  punctato  -  striatis. 

Dem  kleinsten  Ex.  des  Ch.  porcatus  au  Länge  gleich, 
aber  viel  schmäler,  12  Lin.  lang,  schwarz,  auf  dem  Körper 
überall  mit  grünen  Schüppchen  gleichraässig  und  dicht  über- 
zogen. Au  den  Fühlern  sind  die  drei  ersten  Glieder  fein  grün 
beschuppt.  Das  Halsschild  ist  fast  um  die  Hälfte  länger  als  breit, 
gleich  breit,  au  den  Seiten  gerade,  nur  ganz  vorn  abgerundet, 
massig  gewölbt ,  fein  und  ziemlich  dicht  punktirt ;  die  Hinter- 
ecken  sind  sehr  wenig  ausgezogen.  Das  Schildcheu  ist  vorn 
zweispitzig.  Die  Flügeldecken  sind  P/*  mal  so  lang  als  das 
Halsschild,  nach  der  Spitze  hin  wenig  verschmälert,  regel- 
mässig und  in  gleichen  Abständen  punktirt -gestreift,  dicZwi- 


8G 

scheiirlUime  flach.     Auf  der  Unterseite  ist  [der  Körper  der  Lilnge 
nach  glatt,  wie  abgerieben. 

Ein  Weibchen.     Aus  Brasilien. 
13.  Ch.  attenuatus:  Niger,  fusco  -  squamosus,  thorace  eloii- 
gato,  elytris  punctato -striatis. 

Von  der  langgestreckten  Gestalt  des  vorigen,  aber  von 
anderer  Form ,  indem  die  Flügeldecken  nach  hinten  stärker 
verschmälert  und  mehr  yerflächt  sind ;  auch  sind  die  Hinter- 
ecken des  Halsschildes  spitzer  und  etwas  nach  aussen  gebo- 
gen. Der  Käfer  ist  12  Linien  lang,  schwarz,  mit  braunen 
Schüppchen  gleichmässig  und  dicht  bekleidet.  Die  Fühler 
sind  schwarz.  Die  Stirn  ist  dreieckig  eingedrückt.  Das  Hals- 
schild ist  um  die  Hälfte  länger  als  Tor  den  Hinterecken  breit, 
nach  Torn  in  geringem  Grade  verschmälert ,  an  den  Seiten  fast 
gerade ,  nur  an  den  Vorderecken  ein  wenig  gerundet ,  sanft 
gewölbt,  unter  seiner  Bekleidung  dicht  und  fein  punktirt;  die 
Hintcrwinkel  spitz  und  etwas  nach  aussen  gebogen.  Das  Schild- 
chen ist  vorn  stumpf  gerundet.  Die  Flügeldecken  sind  IV3 
mal  so  liing  als  das  Halsschild,  nach  der  Spitze  hin  schon 
von  der  Basis  an  allmählich  verschmälert,  regelmässig  pun- 
ktirt-gestreift,  mit  flachgewölbten  Zwischenräumen. 

Ein  Männchen.     Aus  Mexico. 


Ausserdem  sind  noch  folgende  Arten  dieser  Gattung  be- 
schrieben, welche  alle  der  ersten  Abtheilung  anzugehören 
scheinen. 

14.  Ch.  Desmarestii:  Latus,  flavo-cervinus,  magnitudine 
El.  sulcati  Fah.  Antennis  cyaneis.  Thorace  latitudine  lon- 
gitudinis,  vitta  dorsali,  cum  limbo  marginis,  nigris.  In 
elytris  octo  costis,  sutura  margineque  nigris.  —  Long.  40 
mill.  —     CJieir.  Col.  du  Mexiq.  VHL  195. 

15.  Ch.  Silberraanni:  Murinus,  affinis  El.  virenti  Oliv. 
Antennis  cyaneis.  Elytris  cum  8  costis  integris  (12  basa- 
libus).  Medio  corporis  subtus  atro-nitido.  —  Long.  21  — 
30  mill.  —     Chevr.  Col.  du  Mexiq.  VIII.  197. 

16.  Ch.  obscurus:  Noir,  corselet  couvert  d'une  pubescence 
soyeuse  et  dun  brun  un  peu  dore;  elytres  avec  des  fortes 
cötes  longitudinales  hiisantes,  les  intervalles  fortement  pon- 


87 

etiles  et  ternes.  —     Long.  15.  1.  —    Guadeloupe.  —    La- 
porte  Silberm.  Rev.  IV.  13.  1. 

17.  eil.  aequiuoctialis:  Ua  peu  allonge,  entieremeat 
couYcrt  d'ua  duvet  soyeiix,  d'un  gris  cliataiu  clair,  elytres 
avec  des  cotes  d'un  noir  lisse.  —  Long.  15  1.  —  Mexique 
et  ColuDih.  —     Laporte  Silberm.  Rev.  IV.  13.  2. 

18.  eil.  Mexicanns:  Couvert  d'un  duvet  farineux  etblanc; 
tele,  devant  et  niilieu  du  corselet  d'un  gris  vert,  elytres 
avec  des  cötes  longitudinales  etroites  et  de  menie  couleur; 
dessous  du  corps  et  pattes  parsemes  d'un  duvet  Manc;  nii- 
lieu du  dessous  du  thorax  et  de  rabdomen  noir.  —  Long. 
15  1.  —  Mexique.  —  Laporte  Silberm.  Rev.  IV.  13.  3. 


III. 

U    e    b    e    r 

die  Elatereii  mit  kammförmig  gezähnten 
Krallen , 

T    O    II 

W.    F.    G  r  i  c  b  s  o  n. 


aLs  sind  in  den  bisherigen  Beiträgen  dieser  Blätter  zur  Bear- 
beitung der  Elateren  sclion  zweimal  Mitglieder  der  Familie 
mit  kammförmig  gezähnten  Klauen  \orgekomnien,  nämlich 
Bd.  I,  S.  235  die  Gattung  Synaptus  Eschsch.,  mit  einem 
grossen  Hautlappen  am  dritten  Fussgliede,  und  Bd.  IL  S.  328 
einige  Arten  der  durch  fehlenden  oder  abgestutzten  Bruststa- 
chel ausgezeichneten  Gatt.  C  ardiophorus,  welche  letztere 
wahrscheinlich  der  Gatt.  Aptopus  Eschsch.  entsprechen.  Es 
bleiben  noch  drei  Gattungen  zu  berücksichtigen  übrig,  näm- 
lich Cratonychus  Dej.  (Melanotus  Eschsch.),  Perothops 
•öt;;.  und  Adrastus  Eschsch.,  die  letztere  zwar  you  Esch- 
scholiz  als  eine  solche  mit  einfachen  Klauen,  you  LalreiUe 
aber  in  den  Ann.  d.  1.  Soc.  Ent.  de  France  mit  YoUem  Rechte 
als  gezähnelte  Klauen  habend  betrachtet.  Dass  die  Zusam- 
menstellung der  drei  folgenden  Gattungen  keine  natürliche  sei, 
braucht  nicht  nachgewiesen  zu  werden ,  es  kommt  aber  zur 
Zeit  nicht  darauf  an ,  eine  naturgemässe  Reihenfolge  der  Ela- 
teren zu  entwerfen,  sondern  die  Yerschiedenen  Formen  ken- 
nen zu  lernen.  Cratonychus  ist  durch  die  dahin  gehören- 
den, allgemein  bekannten  Arten  eben  so  leicht  kenntlich,  ent- 
fernt sich  nicht  wesentlich  Yoni  Typus  der  Elateren  und  ist 
in  diesem  Betracht  durch  die  Form  seiner  Klauen  schon  hin- 


89 

reiclieiul  (liaraktci'islrl.  Perotliops  dagegen  weicht  sehr 
von  der  gewöhnlichen  Form  der  Ehileren  ab,  tlieils  durch 
die  Fühler,  welche  nahe  an  einander  stehen,  theils  durch 
die  Mundtheile ,  vorzüglich  durch  die  vom  erweiterten  Kopf- 
schilde überdeckte  Lefze,  die  schmale,  zwei  spitze  Läppchen 
bildende  Zunge,  und  die  starken,  einfach  zugespitzten  Mandi- 
beln,  welche  an  die  der  Cebrionen  erinnern,  während  auf  der 
anderen  Seite  die  Endglieder  der  Taster  die  den  eigentlichen 
Elateren  zukommende  Gestalt  haben.  Adrastus  endlich  ent- 
fernt sich  bei  aller  äusseren  Uebereinstimmung  mit  Dolopius 
durch  seine  zugespitzten  Taster  \on  den  übrigen  Elateren, 
und  bildet  eine  der  am  schärfsten  geschiedenen  Gattungen,  iu 
welcher  es  Arten  mit  einfachen  Füssen  und  solche  mit  einem 
kleinen  Hautläppchen  am  vierten  Gliede  derselben  giebt:  letz- 
tere vielleicht  die  mir  sonst  unbekannte  Gattung  Ethesopus 
Eschscholtz  bildend. 


Cratoiiyelius  Dej. 
Melanotus  Eschsch.,   Periniecus  Dillw.  Kirbjj. 

Kopf  massig  gross,  mit  grossen,  kugelförmigen  Augen, 
und  scharfem ,  mehr  oder  weniger  stark  vortretendem  Vorder- 
raude  der  Stirn.  Mandibeln  vor  der  Spitze  einmal  gezahnt. 
Zunge  häutig,  in  der  Mitte  ausgebuchtet,  in  der  Mitte  der 
Ausbuchtung  eine  kleine  vorspringende,  behaarte  Spitze.  Ta- 
ster mit  beilförmigem  Endgliede.  Fühler  11  gliedrig,  ge- 
wöhnlich schwach  gesägt.  Das  zweite  und  dritte  Glied  klei- 
ner als  die  übrigen. 

Halsschild  mit  massig  kurzen,  gekielten  Dornen  der 
Hinterecken.  Prosternum  nach  vorn  vortretend,  abgerundet, 
die  Unterseite  des  Kopfes  vollständig  deckend;  hinten  mit 
ziemlich  langem  Bruststachel. 

S  c  h  i  1  d  c  h  e  n  länglich. 

Schenkeldecken  nach  aussen  allmählich  verschmälert. 

Beine  mit  einfachen  Füssen  und  karamförmig  gezähn- 
ten Klauen. 

Die  Larven  leben  im  Holze.  Die  Gattung  verbreitet 
sich  zwar  weit,   scheint  aber   in  den  Tropen   der  westlichen 


90 

Erdliälfte,  wie  in  der  geniilssigteii  südlichen  Zone  zu  fehlen, 
wenigstens  sind  mir  keine  Arten  Ton  Nenholhind,  vom  Cap 
und  aus  Südamerika  bekannt.  Europa  und  Nordamerika  sind 
besonders  reich,  und  besitzen  beide  einige  sehr  häufige  Arten. 
Eine,  Cr.  castanipes,  ist  beiden  Erdtheilen  gemein. 

Die  Geschlechtsunterschiede  sind  zuweilen  sehr  bedeu- 
tend, besonders  wenn  das  Halsschild  beim  Mlinnchen  aulfal- 
lend schmäler  ist  «als  beim  Weibchen.  Ausserdem  unterschei- 
den sich  die  Geschlechter  in  der  Grosse  ( die  Männchen  sind 
dann  um  die  Hälfte,  selbst  um  das  Doppelte  kleiner  als  die 
Weibchen)  und  in  den  Fühlern,  welche  fast  überall  beim 
Männchen  länger  und  stärker  sind.  Bei  vielen  Arten  haben 
die  Fühler  auch  eine  verschiedene  Behaarung,  woran  sich  die 
beiden  Geschlechter,  bei  sonst  zuweilen  unmerklichen  Unter- 
schieden, wohl  erkennen  lassen. 

1.  Cr.  niger:     Antennis  siibtilitcr  pubescentibus,   coiivexus, 
niger  ,    tenuiter  griseo  -  pubescens  ,   thorace  coleopterorura 
latitudine,  brevi,  confertissime  fortius  punctato,  antice  sub- 
tiliter  carinato.  —     Elater  niger  i^aÄ.  Syst.  El.  II.  227. 
35.  —     Panz.  Faun.  Germ.  106.  16.  —    Schönh.  Syn.  HI. 
278.  72.  —     Elater  at er rimus  Oliv.  Ent.  II.  31.  28. 
33.  t.  5.  f.  53.  —     Herbst  Käf.  X.  43.  50.  t.  161.  f.  12. 
Schwarz ,   mit  schwachem  Bleiglanze ,   durch  eine  ziem- 
lich dünne,  feine  Behaarung  ein  wenig  greis,    b^/^  bis  über 
6V2  Lin.  lang,  sowohl  auf  dem  Halsschilde  als  auf  den  j'lü- 
geldecken  stärker  gewölbt,   und  dadurch  dicker  als  die  übri- 
gen Arten.     Die  Fühler  sind  beim  Weibchen   von  der  Länge 
des  Halsschildes,  beim  Männchen  fast  von  der  Länge  des  Ko- 
pfes und  Halsschildes,  schwarz,  mit  feiner,  kurzer  Pubescens. 
Die  Stirn  ist  eben ,    stark  und  möglichst  dicht  punktirt,   vorn 
scharf  gerandct.     Die  Taster  sind  pechbraun.     Das  Halsschild 
ist  an  der  Basis  ein  wenig  breiter  als  lang,   beim  Männchen 
an  den  Seiten  sehr  wenig,  beim  Weibchen  namentlich  in  der 
Mitte  ziemlich  stark  gerundet,  gewölbt,  stark  und  möglichst 
dicht  punktirt,  mit  einer  feinen  erhabenen  Längslinie,  welche 
zwar  nach   hinten  gewöhnlich  erlischt,  dagegen  vorn  immer 
deutlich  ist.     Das  Schildchen  ist  fein  punktirt.    Die  Flügel- 
decken  sind  dreimal  so  lang  als  das  Halsschild,  nach  hinten 


in 

sanft  verengt,  heim  Weil>chen  liiiiter  der  Mitte  ein  vfcin^  baii- 
tliig,  an  der  Spitze  genieinscliaftlich  geiiindct,  namentlich 
beim  Weibchen  gewöll)t,  punklirt- gestreift,  die  Streifen  nach 
der  Spitze  liin  etwas  tiefer,  die  Zwischenränme  deutli(h  pun- 
ktirt,  selir  schwach  quer  gerunzelt.  Die  Beine  sind  schwarz, 
die  Schienen  und  Fiisse  zuweilen  rotlibraun. 

In  Deutschland.     Bei  Berlin  häufig. 
2.  Cr.  brunnipes:   Antennis  subtiliter  pubesccntibus,  niger, 
nitidus,  griseo-pubescens,  thorace  coleopterorum  latitudine, 
parcius  punctato,  elytris  punctato-striatis.     Elater  brun- 
nipes Germ.  Ins.    Spec.  41.  67. 

6  —  8  Lin.  lang,  glänzend  schwarz,  aber  mit  dichte- 
rer und  längerer  Behaarung  als  Cr.  niger,  und  daher  auch 
greiser  als  derselbe.  Die  Fühler  sind  beim  Weibchen  vo.i 
der  Länge  des  Halsschildcs,  beim  Männchen  ein  wenig  län- 
ger als  Kopf  und  Halsschild,  schwarz,  gegen  die  Spitze  hi  i 
bräunlich.  Die  Stirn  ist  flach,  vorn  etwas  eingedrückt,  dicht 
und  stark  punktirt,  mit  scharf  vortretendem,  etwas  aufgeboge- 
nem, in  der  Mitte  leicht  ausgebuchtetem  Rande.  Die  Taster 
sind  braunroth.  Das  Halsschild  ist  an  der  Basis  reichlich  su 
lang  als  breit,  an  den  Seiten  beim  Männchen  sehr  wenig, 
beim  Weibchen  stärker  gerundet,  schwach  gewölbt,  an  de;i 
Seiten  ziemlich  diciit,  auf  dem  Rücken  weitläuftig  punktirt, 
so  dass  die  ebenen  Zwischenräume  viel  breiter  sind,  als  die 
Punkte.  Das  Schildchen  ist  der  Länge  nach  leicht  vertieft, 
fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2-/3  inal  so  lang  als 
das  Halsschild,  beim  Männchen  von  der  Wurzel  an,  beim 
Weihchen  erst  hinter  der  Mitte  ab  nach  hinten  verengt,  pun- 
ktirt -  gestreift,  iu  den  Zwischenräumen  ziemlich  weitläuftig 
und  fein  punktirt.  Die  Beine  sind  schwarz.  —  Vom  C.  ni- 
ger durch  den  stärkeren  Glanz  der  Grundfarbe,  das  längere, 
schwächer  und  viel  weitläuftiger  punktirte  Halsschild  leicht 
unterschieden,  auf  den  ersten  Anblick  dem  Athous  hirtus 
nicht  unähnlich. 

In  verschiedenen  Gegenden  von  Deutschland,  Frankreich, 
Italien  und  auf  dem  Caucasus  einheimisch. 

Durch  eine  der  bei  den  Insectenhändlern  so  gewöhnli- 
chen Verwechselungen  hat  Herr  Prof.  Germar  diesen  Käfer 


02 

als  E.  hnuuiipes  ciluilteii,  ■welcher  N.uiic  \oi\  Zie gier  eigent- 
lich für  den  unten  lieschriehenen  E.  crassicoUis  hestiuimt  war, 
und  welcher  auch  der  Cr.  brunnipes  des  Z>/yVcr«sclien  Cala- 
logs  ist.  Dahl  sandte  diese  Art  an  Herrn  Schiippel  als  EI. 
griseus  ZiegL,  während  das  Museum  unter  derselben  Benen- 
nung ein  Männchen  des  Cr.  niger  erhielt.  Ausserdem  ist  die- 
ser Käfer:  Sl.  bre\icollis /jro«5w«'a/7,  melanarius  Uifg.,  an- 
tliracinus  Koch,  und  Rossi  sandte  ihn  als  seinen  El.  aterri- 
mns?  IlUgcr  hielt  ihn  für  den  El.  n'iger  Herbst;  mir  scheint 
es  aber  wahrscheinlicher,  dass  dieser  der  El.  hirtus  des  Ar- 
chivs sei.  Trotz  der  damit  vorgegangenen  Verwechselung  nmss 
diesem  Käfer  der  Name  brunnipes  bleiben. 
3.  Cr.  inonticola:  Antennis  (niaris)  lanuginosis,  niger,  ci- 
nereo-pubescens,  pedibus  brunneis,  thorace  coleopteroruni 
latitudine,  crebre  punctato,  elytris  punctato  -  substriatis. 
Elater  nionticola  Menelr.  Cat.  rais.  15H.  629. 

Etwas  kleiner  als  der  vorige,  5V2  Lin.  lang,  schwarz, 
mit  kurzer,  anliegender,  ziemlich  feiner,  seidenartig  schim- 
mernder Pubescenz  ziemlich  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind 
etwas  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  deutlich  gesägt,  schwärz- 
lich, gegen  die  Spitze  hin  braun,  mit  feiner,  abstehender, 
flaumartiger  Behaarung.  Die  Stirn  ist  sehr  dicht  und  stark 
punktirt,  durch  Eindrücke  uneben,  mit  scharfem,  etwas  vor- 
gebogeuem  Yorderrande.  Das  Halsschild  ist  von  der  Basis 
der  Flügeldecken  fast  so  lang,  als  vor  den  Hinterecken  breit, 
nach  vorn  verengt,  an  den  Seiten  ziemlich  stark  gerundet, 
sanft  gewölbt ,  an  den  Seiten  dicht,  auf  der  Mitte  etwas  weit- 
läuftiger  und  feiner  punktirt.  Das  Schildchen  ist  fein  pmi- 
ktirt.  Die  Flügeldecken  sind  nur  2V3  mal  so  lang  als  das 
Halsschild,  von  der  Basis  bis  hinter  die  Mitte  sehr  wenig,  von 
da  bis  zur  Spitze  hin  stärker  verschmälert,  etwas  flachge- 
drückt, sehr  schwach  gestreift,  die  äusseren  Streifen  stärker, 
die  inneren  schwächer  und  weitlänftiger  punktirt,  die  Zwi- 
schenräume flach,  fein  punktirt.  Die  Beine  sind  dunkel  roth- 
braun. 

Ein  einzelnes ,  vom  Petersburger  Museum  unter  der  obi- 
gen Bestimmung  mitgetheilles  Männchen.  Vom  vorigen  durch 
die  Behaarung  der  Fühler,  ingleichen  die   des  Körpers  und 


«3 

(las  au  den  Seite»  lietJetiteiul  stilrkcr  gerundete  Halssclilld,  vom 
folgenden  in  den  l)eiden  letzten  Punkten,  vom  Cr.  crassicollis 
dnreli  sein  längeres  Ilalssehild  und  die  längeren  Fühler,  \on 
anderen  Arten  durch  die  verhältnissmässige  Kürze  der  Flügel- 
decken unlerscliieden. 

Vom  Talysch-Qebirge. 

Ol)  dies  wirklich  der  Käfer  sei,  den  Hr.  Menctries  hei 
seiner  liesdueihung  vor  sich  gehabt,  will  ich  nicht  Lehaup- 
tcn,  wenigstens  bin  ich  zweifelhaft,  ob  dieselbe  nicht  besser 
auf  den  Cr.  brunnipes  passe. 

4.  Cr.  tenebrosus:  Antennis  maris  lanugiuosis,  feminae 
pubescentibus,  niger,  griseo-pubescens,  thorace  coleopte- 
ronim  latitudine  confertissime  fortius  punctato,  basi  siil)im- 
presso,  eljtris  punctato -striatis. 

Kleiner  und  flacher  als  C.  niger,  472  —  S*/?  Lin.  lang, 
schwarz,  mit  ziemlich  kurzer,  aber  dichter,  anliegender,  grei- 
ser Behaarung.  Die  Fühler  sind  etwa  \on  der  Länge  des  Ko- 
pfes und  Halsschildes,  schwach  gesägt,  schwarz  oder  schwärz- 
lichbraun, üie  Stirn  ist  in  der  Mitte  ein  wenig  vertieft,  dicht 
und  stark  punktirt,  vorn  scharf  gerandet.  Das  Halsschild  ist 
reichlich  so  lang  als  breit,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  sehr 
schwach  gewölbt ,  mit  einer  ziemlich  starken  und  ganz  dich- 
ten Pnnktirung  bedeckt,  so  dass  nur  schmale  Runzeln  als 
Zwischenräume  übrig  bleiben,  hinten  in  der  Mitte  schwach 
eingedrückt.  Das  Schildchen  ist  ziemlich  fein  punktirt.  Die 
Flügeldecken  sind  27*  mal  länger  als  das  Halsschild,  schon 
von  der  Wurzel  an,  doch  hinter  der  Mitte  ab  stärker  nach 
hinten  verschmälert,  ziemlich  stark  punktirt -gestreift,  die  Zwi- 
schenräume fein  und  weitläuftig  punktirt.  Die  Beine  sind 
l)räunlich  schwarz.  —  Vom  Cr.  niger  durch  die  kleinere,  fla- 
chere Gestalt,  diis  etwas  längere  Halsschild  und  die  Abwesen- 
heit einer  erhabenen  Längslinie  leicht  zu  unterscheiden. 

Aus  Italien.  Hr.  Schüppcl  erhielt  diese  Art  von  Zieg- 
Icr  unter  dem  Namen  Cr.  tenebrosus.  Sie  wurde  auch  in  Si- 
cilien  vom  Dr.  Schullz  gefangen. 

5.  Cr.  dichrous:  Antennis  maris  lanuginosls,  feminae  pu- 
bescentibus, niger,  antennis  pedibuscpie  rufis,  abdomine  ca- 


»4 

staneo,    thorace  rolcoptcronim   latitudiiie,    dcnse  siibtiliter 
punctato,  rufo-piceo,  elytris  punctato- striatis. 

Fast  von  der  Gestalt  des  Cr.  bnninipes,  ahei*  kleiner, 
das  Weibchen  6,  das  Männchen  nur  4'/,  Lin.  lang,  schwarz, 
mit  feiner,  anliegender,  ziemlich  dichter,  greiser  Behaarung. 
Die  Fühler  sind  hell  braunroth ,  beim  Männchen  merklich  län- 
ger als  Kopf  und  Halsschild,  mit  kurzer,  abstehender,  flaiim- 
artiger  Behaarung,  beim  Weibchen  kaum  \on  der  Länge  des 
Kopfes  und  Halsschildes,  mit  feiner,  anliegender  Piibescenz. 
Die  Stirn  ist  kaum  gewölbt,  dicht  und  tief  punktirt,  mit  we- 
nig vortretendem  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  yon  der 
Breite  der  Flügeldecken,  etwas  kürzer  als  vor  den  Hinterwin- 
kcln  breit,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  nach  vorn  etwas 
verengt,  sanft  gewölbt,  dicht  und  ziemlich  fein  punktirt,  ge- 
wöhnlich dunkel,  selten  heller  rothbraun.  Das  Schildchen 
fein  punktirt,  in  der  Mitte  schwach  vertieft.  Die  Flügelde- 
cken sind  etwas  mehr  als  2V4  mal  so  lang  als  das  Halsschild, 
bis  hinter  die  Mitte  ziemlich  gleichbreit,  von  da  nach  hinten 
allmählich  verschmälert,  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume 
flach ,  fein  punktirt.  Auf  der  Unterseite  ist  der  Hinterleib  ka- 
stanienbraun ,  die  Brust  gewöhnlich  etwas  dunkler  rothbraun. 
Die  Beine  sind  von  der  Farbe  des  Hinterleibes. 

Aus  dem  südlichen  Europa,  namentlich  Italien  und  Spanien. 

Zuweilen  ist  das  Halsschild  lebhaft  blutroth. 

Es  scheint  dies  der  (nämlich  das  Weibchen)  El.  bico- 

lor  SchönTi.  Syn.  HI.   App.  137.  187,  zu  sein;   der  El.  bi- 

color  F.  ist  es  aber  nicht.  (S.  u.  Cr.  rnfipes.) 

6.  Cr.  prolixus:    Antennis  (feminae)   subtiliter  pubescenti- 

bus,  niger,  pectore  abdomineque  castaneis,  thorace  coleo- 

pterorum  latitudine,    fortius   crebre   punctato,   eljtris  sub- 

striato-punctatis. 

Von  der  langgestreckten  Gestalt  des  Cr.  castanipes,  doch 
mit  verhältnissmässig  längerem  Halsschilde.  Fast  7  Lin.  lang, 
glänzend  schwarz,  mit  dünner,  anliegender,  greiser  Behaa- 
rung. Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf  und  Halsschild, 
rothbraun,  das  erste  Glied  schwärzlich.  Die  Stirn  ist  eben, 
dicht  und  tief  punktirt ,  vorn  scharf  gerandet.  Das  Halsschild 
ist  reichlich  so  lang  als  hinten  breit,  an  den  Seiten  sanft  ge- 


99 

rundet,    von  der  Mitte  al)  niich  vorn  verengt,   sanft  gewölbt, 
nicht  sclir  diclit,  aber  zienilic]!  tief  und  stark  punktirt,  hinten 
in  der  Mitte  etwas  eingedrückt.     Das  Schildchen  ist  fein  und 
einzeln  punktirt.     Die  Flügeldecken  sind  374  mal  so  lang  als 
das  Halsschild,  hinter  der  Mitte  ab  nach  hinten  verschmälert, 
ausser  an  der  äusscrsteu  Wurzel   ganz   ohne  vertiefte  Strei- 
fen,  dagegen  mit  feinen  Punktreihen,    deren  Zwischenräume 
noch  feiner  und   sehr  weitliluftig  punktirt  sind.     Brust,  Hin- 
terleib und  Beine  sind  lebhaft  rothbraun,  die  Schenkel  dunkler. 
Aus  Mexico.     Ein  einzelnes  Ex.  erhielt  die  Sammlung 
durch  Hrn.  Dr.  Mülilenpfort  in  Hannover. 
7.  Cr.  castanipes:  Antennis  maris  lanuginosis,  feminae  pn- 
bescentibus,   elongatus,   piceus,  antennis  pedilnisque  rufis, 
thorace  coleopterorani  latitudine,  lateribus  subangulato,  par- 
cius  punctato,   elytris  punctato  -  striatis.     Elater  casta- 
nipes  Pujjl\  Faun.   Suec.  HI.   23.  27.     Elater  fulvl- 
pes   Gijll.  Ins.  Suec.   I.   407.  37.      Elater    obscurus 
Fah.  Syst.  El.  H.  233.  63.  —     Oliv.  Ent.  H.  31.  29.  35. 
t.  8.  f.  76.  —  Herbst  Käf.  X.  108.  128.  t.  168.  f.  6. 
Von  sehr  langgestreckter  Gestalt,    672  —  9  Lin.  lang, 
pechbraun,  Kopf  und  Flügeldecken  schwarz,  mit  feiner,  an- 
liegender,  greiser  Behaarung.     Die  Fühler  sind  beim  Weib- 
chen etwas,  beim  Männchen  i)eträchtlich  länger  als  Kopf  und 
Halsschild,   rothbraun,  bei   diesem   mit  dünner,   abstehender, 
flaumartiger,   bei  jenem   mit  kurzer,  anliegender  Pubescenz. 
Die  Stirn  ist  dicht  punktirt,  vorn  eingedrückt,  mit  niederge- 
bogenem Rande.      Das  Halsschild   ist   kürzer  als  hinter  der 
Mitte  breit,  an  den  Seiten  nicht  gerundet,  von  der  Mitte  ab 
nach  vorn  verengt,   daher  in  der  Mitte  ein  stumpfer  Winkel 
gebildet  wird,  flach  gewölbt,  an  den  Seiten  ziemlich  dicht,  in 
der  Mitte  weitläuftig  und  verloschen  punktirt,  bald  rothbraun, 
in  der  Mitte   scJiwärzlich   am  Rande  heller,   bald   aber   auch 
ganz  schwarz.     Das  Schildchen  ist  fein  punktirt.     Die  Flügel- 
decken sind  3^/4  mal  so  lang  als  das  Halsschild,    hinter  der 
Mitte  nach  der  Spitze  hin  verschmäclitigt,   schwach  punktirt - 
gestreift,  die  Zwischenräume  fein  punktirt.     Die  Unterseite  ist 
bald  mehr   schwarz,    bald  mehr  rotlil)raun.     Die  Beine    sind 
braunroth.  —  Die  Männchen  sind  im  Allgemeinen  kleiner,  als 


Od 

die  WeJbcliCH  und  Iiabcn  ein  nacli  vorn  mehr  verengtes,  fla- 
cheres, daher  anscheinend  kleineres  Halsschild.  —  Die  im 
Verhilltniss  znm  Halsschilde  sehr  langen  Flügeldecken  zeich- 
nen diese  Art  besonders  ans. 

Auf  dem  Harze,  den  Steyerschen  Alpen,  in  Schweden, 
Finnland  und  auf  dem  Ural  einheimisch.  Herr  Prof.  Gerntar 
besitzt  in  seiner  Sammlung  ein  Ex,  aus  Nordamerika,  und 
auch  Kirbij  führt  in  Richardson  Fauna  Boreali -Americana 
S.  148  (Pcrimecus  fulvipes)  diese  Art  als  in  Canada  vorkom- 
mend auf. 

Es   ist   dies   unzweifelhaft  El.  obscurus   von   Fabricitis, 

aber  gewiss  nicht  der  von  Linne.     El,  obscurus  von  Oliiicr 

und  Herbst  wird   von   Schönherr   mit  Unrecht    zum  Ectinus 

aterrimus  gezogen,   denn   die  Abbildung  lässt  die  auffallende 

Form  unseres  Käfers   nicht  verkennen.     Derselbe  ward  auch 

von  Ziegler  unter   der  Benennung   El.  elongatus   (angeblich 

aus   Italien)    und    eine   Abänderung   mit    heller   rothbraunem 

Halsschilde  unter  dem  Namen  El.  cruenticollis  mitgetheilt, 

8.  Cr.  rufipes:    Antennis  maris  lanuginosis ,  feminae  pube- 

scentibus,    piceus,   antennis  pedibusque  rufis,   thorace  co- 

leopterorum  latitiidine,   crebrius  punctato,    elytris  subtiliter 

punctato  -  substriatis ,  nigris.      Elater    rufipes   Herbst. 

Arch.  V.  1 1 3.  28.  t.  27.  f.  22.     E 1  a  t  e  r  fulvipes  Herbst. 

Käfer.  X.  46.  52.  t.  162.  f.  2. 

Var.  thorace  sanguinco. 
Elater  bicolor  lab.  Syst.  El.  II.  234.  64. 

Etwas  kürzer  und  dicker  als  Cr.  castanipes,  dem  er 
sehr  nahe  verwandt  ist,  und  von  dem  er  sich  durch  seine 
verhältnissmässig  kürzeren  Flügeldecken  und  sein  gewölbteres 
und  an  den  Seiten  ordentlich  gerundetes  Halsschild  unterschei- 
det. Von  5Vo  bis  fast  8  Lin.  lang,  pechbraun,  mit  schwar- 
zen Flügeldecken,  durch  eine  feine  und  kurze  Behaarung  et- 
was greisschimmernd.  Die  Fühler  sind  bei  beiden  Geschlech- 
tern ein  wenig  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  braunroth. 
Die  Stirn  ist  dicht  und  ziemlich  stark  punktirt,  in  der  Mitte 
etwas  eingedrückt,  mit  scharfem,  doch  sehr  wenig  vortreten- 
dem Vorderrande.  Die  Taster  sind  braunroth.  Das  Hals- 
schild ist  etwas  kürzer,    als  es   an  der  Basis  breit  ist,   nach 


«7 

vorn  verengt,  an  den  Seiten  gleichmässig  und  sauft  gerundet, 
sanft  gewölbt,  dicht  und  niclit  sehr  fein,  jedoch  auf  der  Mitte 
des  Rückens  etwas  weilliuiftiger  und  namentlich  schwacher,  als 
an  den  Seiten  punktirt ,  hinten  in  der  Mitte  leicht  eingedrückt. 
Das  Schildchen  ist  fein  und  etwas  undeutlich  punktirt.  Die 
Flügeldecken  sind  nur  ein  Unhedeutendes  mehr  als  dreimal  so 
lang  als  das  Halsschild,  nach  hinten  ziemlich  gleichmässig  ver- 
engt, doch  beim  Weibchen  hinter  der  Mitte  etwas  bauchig, 
fein  punktirt- gestreut,  in  den  Zwisciienriuiuien  fein  punktirt. 
Die  Beine  sind  brannroth.  Die  Unterseite  ist  gewöhnlich  rötli- 
lichbraun,  zuweilen  zeigt  auch  das  Halsschild  diese  Färbung. 
—  Das  Männchen  ist  kleiner,  schlanker,  mit  flacherem  und 
an  den  Seiten  etwas  weniger  gerandetem  Halsschilde. 

In  der  Mark  häufig.  Ausserdem  findet  er  sich  in  Ocst- 
reich,  der  Schweiz,  Croaticn,  im  Ural  und  in  Marocco. 

Es  ist  diesem  Käfer  der  Name,  unter  dem  er  zuerst  be- 
schrieben wurde,  geblieben.  Frist  bisher  wohl  meist  mit  dem 
vorigen  verwechselt  worden ,  daher  nur  obige  Citate  sicher  sind. 

Den  El.  bicolor  F.  habe  ich  in  LuniVs  Sammlung 
gesehen,  ich  habe  mir  aber  nichts  über  ihn  notirt,  als  dass 
er  ein  Cratonychus  ist.  Dagegen  finde  ich  hier  ein  Ex.  tius 
Hagens  Sammlung  mit  der  Bezeichnung:  El.  bicolor  F., 
Tanger,  welches  der  Graf  ohne  Zweifel  von  Lu/id  erhalten 
hat,  und  welches  also  als  ein  authentisches  angesehen  werden 
kann.  Es  ist  ein  Männchen  mit  ziemlich  dunkel  rolhbrauneni 
Halsschilde.  Stücke  mit  hell  braunrothem  Halsschilde  fingen 
Hr.  Schüppel  und  ich  auch  hier,  und  erhielt  der  erstcre  aus 
Croatien. 

Die  Larve  hat  BoncJie  Naturgesch.  d.  Ins.  I.  S.  185.  7. 
(Elater  fulvipes)  beschrieben. 

9.  Cr.  aemulus:  Antennis  (maris)  lanuginosis,  pedibusque 
rufis,  niger,  thorace  coleopterorum  latitudine,  crebrins  pun- 
ctato,  piceo,  elytris  punctato-striatis. 

Dem  vorigen  sehr  ähnlich,  aber  etwas  breiter,  mit  län- 
geren Fühlern,  längerem,  nach  vorn  weniger  verengtem  Hals- 
schilde und  deutlich  gestreiften  Flügeldecken.  Beinahe  7  Lin. 
lang,  schwarz,  mit  anliegender,  greiser  Pubescenz  ziemlich 
dicht  ])ekleidet.  Die  Fühler  sind  beträchtlich  länger  als  Kopf 
(3.  Band  1.  Heft.)  7 


$)8 

und  Halsschild,  brauiivotli ,  mit  feiner,  abstellender,  flaumar- 
tiger Behaarung,  Die  Stirn  ist  dicht  nnd  stark  punktirt,  ziem- 
lich flacli,  mit  scharfem,  etwas  überhilngendem  Vorderrandc. 
Das  Halsschild  ist  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  Tor  den 
Hinterecken  ein  wenig  breiter  als  lang,  an  den  Seiten  fast 
gerade  und  nur  an  den  Vorderwinkeln  gerundet,  sehr  flach 
gewölbt,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  pechbraun,  auf  der  Mitte 
schwärzlich.  Das  Schildchen  ist  sehr  fein  punktirt,  pechbraun. 
Die  Flügeldecken  sind  nicht  ganz  dreimal  so  lang  als  das 
Halsschild ,  \on  der  Basis  nach  der  Spitze  hin  allmählich  und 
gleichmassig  verschmälert,  punktirt -gestreift,  die  flachen  Zwi- 
schenräume sehr  fein  punktirt.  Der  Hinterleib  ist  braun.  Die 
Beine  sind  hell  braunroth. 

Von  Constantinopel ;   ein  einzelnes  Männchen. 
10.  Gr.  baiulus:     Antennis  (feminae)  subtiliter   pubescenti- 
bus  pedibusque  rufis ,   niger,   thorace  coleopteroruni  latitu- 
dine,  longiore,   lateribus  rotundato,  dense  fortiterque  pun- 
ctato ,  elytris  punctato-striatis. 

In  der  Form  weniger  den  zunächst  vorhergehenden  Ar- 
ten, als  dem  Athous  hirtus  ähnlich,  6  Linien  lang,  schwarz, 
mit  kurzer,  anliegender,  greiser  Pubescenz  massig  dicht  be- 
kleidet. Die  Fühler  sind  höchstens  von  der  Länge  des  Kopfes 
und  Halsschildes,  braunroth,  mit  kurzer,  feiner,  anliegender 
und  einzelner,  längerer,  abstehender  Behaarung.  Der  Kopf 
ist  klein,  die  Stirn  eben,  dicht  und  stark  punktirt,  vorn  scharf 
gerandet.  Das  Halsschild  ist  so  lang  als  vor  den  Hintcrecken 
breit,  nach  vorn  verschmälert,  an  den  Seiten  aber  ziemlich 
stark  gerundet,  so  breit  als  die  Flügeldecken,  sanft  gewölbt, 
dicht  und  stark  punktirt ,  hinter  der  Mitte  mit  der  Spur  einer 
breiten  Längsfurche.  Das  Schildchen  ist  fein  punktirt,  pecli- 
braun.  Die  Flügeldecken  sind  gleiclibreit ,  erst  nahe  der  Spi- 
tze nach  hinten  abfallend,  punktirt  -  gestreift,  in  den  Zwi- 
schenräumen einzeln  und  fein  punktirt.  Die  Beine  sind  hell 
braunroth. 

Aus  Syrien.     Ein  einzelnes  Weibchen. 
IL  Cr.  crassicoUis:  Antennis  maris  lanuginosis,  feminae 
pnbescentibus,   niger,   subtiliter  griseo-pubescens,   pedibus 
rufis,    thorace   coleopteris  latiore,    dense   punctato,  elytris 


99 

puiirtato-striatis.  —   Craton.  hruniiipes  Boiad.  et  La- 
coril.  Fauna  Eiit.  Paris.  I.  632.  1. 

Dem  Cr.  castanipcs  und  rufipes  ähnlich,  aber  durch  die 
kürzere  Gestalt,  die  ycrhältnissmässig  kürzeren,  nach  hinten 
ziemlich  gleichmässig  verschmälerten,  deutlicher  gestreiften 
Flügeldecken  und  das  breitere  Halsscliild  unterschieden,  etwa 
6  Lin.  lang,  schwarz,  mit  massigem  Glänze  und  mit  ziemlich 
feiner  und  dichtei",  anliegender,  greiser  Behaarung.  Die  Füh- 
ler sind  ein  wenig  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  braun, 
beim  Weibchen  mit  gelblich -greiser,  anliegender,  beim  Männ- 
chen mit  kurzer,  abstehender,  flaumartiger  Behaarung.  Die 
Stirn  ist  eben,  dicht  und  stark  punktirt,  mit  etwas  aufgebo- 
genem Vorderrandc.  Das  Halsschild  ist  beim  Männchen  ein 
wenig,  beim  Weibchen  merklich  breiter  als  die  Flügeldecken, 
kürzer  als  an  den  Hinterecken  breit,  an  den  Seiten  beim 
Männchen  sanft,  beim  Weibchen  stärker  gerundet,  sanft  ge- 
wölbt, dicht  punktirt,  mit  der  Spur  einer  Längsrinne  an  der 
Basis.  Das  Schildchen  ist  fein  punktirt,  der  Länge  nach 
leicht  vertieft.  Die  Flügeldecken  sind  27^  mal  so  lang  als 
das  Halsschild,  von  der  Basis  bis  zur  Spitze  ziemlich  allmäh- 
lich verschmälert,  punktirt -gestreift,  mit  weitläuftig  und  ziem- 
lich fein  punktirten  Zwischenräumen.  Die  Beine  sind  dunkel- 
roth.  Das  Männchen  unterscheidet  sich  ausser  dem  schmäle- 
ren, an  den  Seiten  weniger  gerundeten,  flacheren  Halsschilde 
durch  etwas  stärkere,   anders  behaarte  Fühler. 

In  verschiedenen  Gegenden  Europas,  namentlich  in  der 
Türkei,  Dalmatien,  Italien,  Frankreich  und  in  verschiedenen 
Gegenden  Deutschlands  einheimisch.  Er  kommt  bei  Berlin 
vor,  aber  selten. 

Dass  dies  der  eigentliche  El.  brunnipes  Mcg.  sei,  ist 
oben  bemerkt  worden.  Wenn  Dahl  an  Hrn.  Schüppcl  den 
Cr.  niger  mit  dem  Cr.  crassicollis  unter  einer  Nummer  schick- 
te ,  darf  die  Verwechselung  mit  dem  eben  beschriebenen  Cr. 
brunnipes  nicht  weiter  befremdlich  sein.  Dahl  sandte  ausser- 
dem diese  Art  (Cr.  crassicollis)  mit  dem  Namen  El.  rubripes 
und  castaneipes. 

12.  Cr.  robustus:   Antennis  lanuginosis,  niger,  griseo-pu- 

7* 


100 

hesceiis,  auteniiis  pcdibnsque  rnfis,  tlioracc  coleopteris  la- 
tiore,  deiise  snhtiliter  puiictato,  elytris  punctato  -  striatis. 
lieber  7  Linien  lang,  Yerhältnissmässig  breit  und  dick, 
schwarz,  mit  kurzer,  anliegender,  seidenartiger,  greiser  Pu- 
bescenz  ziemlich  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind  länger  als 
Kopf  und  Halsschild,  hell  braunroth,  mit  kurzer,  abstehender, 
flaumartiger  Behaarung.  ,  Die  Stirn  ist  flach,  durch  seichte 
Eindrücke  etwas  une])cn,  dicht  und  ziemlich  tief  puuktirt, 
mit  wenig  Yortretcndcni  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  et- 
was breiter  als  die  Flügeldecken,  nicht  so  lang  als  \or  den 
Hinterecken  breit,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  nach  yoru 
nur  wenig  verengt,  schwach  gewöl])t,  gleichnulssig  dicht  und 
fein,  ziemlich  tief  puuktirt.  Das  Schildchen  ist  unregelmässig 
sehr  fein  puuktirt,  in  der  Mitte  etwas  vertieft.  Die  Flügel- 
decken sind  2%  mal  so  lang  als  das  Halsschild ,  tou  der  Ba- 
sis bis  zur  Spitze  hin  ziemlich  gleichmässig  verengt ,  puuktirt  - 
gestreift,  mit  flachen,  sehr  fein  punktirten  Zwischenräumen. 
Die  Beine  sind  hell  braunroth.  —  Vom  G.  crassicollis  durch 
seine  Grosse  und  das  feiner  und  noch  dichter  punktirte  Hals- 
schild, auch  durch  die  Behaarung  unterschieden,  wenn  das 
vorliegende  Ex.,  wie  ich  vermuthe,  ein  Weibchen  ist. 

Von  Smyrna. 
1.3.  Cr.  torosus:    Antennis  maris  lanuginosis,   feminae  sub- 
tiliter  pubescentibus,  brunneus,  abdominc  pedibusqne  ferru- 
gineis,   thorace  coleopteris  latiore,   dense  punctato,   elytris 
punctato  -  striatis. 

Von  der  Grösse  des  folgenden,  von  dem  er  sich  durch 
seine  dunklere  Färbung,  das  etwas  breitere  Halsschild  und 
viel  kürzere  Fühler  unterscheidet,  7  Lin.  lang,  dunkelbraun, 
mit  greiser  Pubescenz  massig  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind' 
beim  Weibchen  kaum  von  der  Länge  des  Kopfes  und  Hals- 
schildes, beim  Männchen  etwas  länger,  rostroth,  bei  diesem 
mit  abstehender,  flaumartiger,  bei  jenem  mit  kurzer,  anliegen- 
der Behaarung.  Die  Stirn  ist  schwärzlich,  dicht  und  stark 
puuktirt,  vorn  ein  wenig  eingedrückt,  mit  scharfem,  aber  we- 
nig vortretendem  Rande.  Das  Halsschild  ist  ein  wenig  breiter 
als  die  Flügeldecken,  beträchtlich  kürzer  als  breit,  an  den 
Seiten  gerundet,  nach  vorn  ein  wenig  verengt,  flach  gewüll)t. 


101 

sclir  (lullt  puiiklirt,  auf  der  Miltc  sclwilrzlich.  Das  Scliild- 
cIk'ii  ist  fein  und  ■vvcitläiiltig  puiiktirt.  Die  Flügeldecken  sind 
nicht  ganz  dreimal  so  lang  als  das  Halsscliild,  auf  den  zwei 
ersten  Dritteln  ihrer  Länge  sehr  wenig,  auf  dem  letzten  star- 
ker nach  hinten  \erschmalert,  punktirt- gestreift,  die  flachen 
Zwischenräume  fein  und  ziemlich  dicht  punktirt.  Die  Brust 
ist  schwarz,  der  Hinterleib  heller  rothhraun,  als  der  übrige 
Körper,  die  Beine  rostroth. 

Aus  Syrien. 
1-4.  Cr.  fusciceps:  Antennis  maris  lanuginosis,  lerainae  sub- 
tiliter  pubescentibus,  rufo-ferrngineus,  griseo  -  pubescens, 
thorace  coleopterorum  latitudine,  crebre  punctato,  elytris 
punctato-striatis.  —  Elater  fusciceps  Schönh.  Syu. 
III.  App.  p.  135.  185. 

Von  der  Gestalt  des  Cr.  brunnipes,  6  —  7  Lin.  lang, 
hell  braunroth,  mit  kurzer,  anliegender,  gelblich -greiser  Be- 
haarung, ziemlich  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind  bei  beiden 
Geschlechtern  beträchtlich  länger  als  Kopf  und  Kaisschild,  die 
des  Männchen  mit  abstehender,  flaumartiger  Behaarung  dicht 
bekleidet,  die  des  Weil)chen  etwas  schwächer,  weniger  scharf 
gesägt,  mit  kurzer,  feiner  Pubescenz.  Die  Stirn  ist  kaum 
etwas  gewölbt,  zuweilen  schwach  eingedrückt,  dicht  und  stark 
punktirt,  mit  scharfem,  aber  wenig  YOrtretendem  Vorderrande. 
Das  Halsschild  ist  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  etwas 
kürzer  als  yor  den  Hinterwinkeln  breit,  nach  vorn  in  gerin- 
gem Grade  Yerschmälert,  an  den  Seiten  leicht  gerundet,  schwach 
gewölbt,  mehr  oder  weniger  dicht  punktirt.  Das  Schildchen 
ist  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  beinahe  dreimal  so 
lang  als  das  Halsschild ,  von  der  Basis  bis  zur  Spitze  allmäh- 
lich, auf  dem  letzten  Drittel  jedoch  stärker  verschmälert, 
ziemlich  flach,  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  massig 
fein  und  dicht  punktirt.  Auf  der  Unterseite  ist  die  Brust  ge- 
wöhnlich dunkler ,  Hinterleib  und  Beine ,  namentlich  die  Schen- 
kel, lichter  braunroth. 

Zuweilen  ist  die  Stirn  und  die  Mitte  des  Halsschildes 
schwärzlich. 

Im  südlichen  Russlande,  Georgien,  der  europäischen  Tür- 
kei, den  jouischen  Inseln  und  in  Kroatien  einheimisch. 


102 

Die  russischen  Exemplare  sclieiiieu  von  den  türkisclien 
in  keinem  -vvesenüichen  Stücke  abzuweichen,  ohschon  Unter- 
schiede sich  finden ,  die  aber  individueller  Natur  sein  mögen. 
Bei  den  Weibchen  ist  das  Halsschild  dicker,  gewölbter,  dich- 
ter punktirl.  In  der  Expedition  de  Moree  (Zool.  p.  137.) 
scheint  Brülle  das  Milnuchen  als  E.  villosus,  das  Weib- 
chen als  E.  fuscato- colli s  beschrieben  zu  haben.  Exem- 
plare Yom  Balkan  versandte /^/•ä-a/JÄÄv/  unter  dem  Namen  EI. 
Orientalis,  von  Constantinopel  Wahl  als  El.  rufipen- 
nis,  von  den  jonischen  Inseln  Parreyss  als  El.  aquilus  DejJ. 
15.  Cr.  latic Ollis:  Antennis  subtiliter  pubescentibus,  fuscus, 
lutescenti-pubescens,  subdepressus ,  thorace  coleopteris  la- 
tiore,  confertim  punctato,  elytris  punctato-striatis. 

Heller  oder  dunkler  braun,  mit  greis -gelblicher,  anlie- 
gender Pubescenz  dicht  bekleidet,  etwas  flachgedrückt,  7  Lin. 
lang.  Die  Fühler  sind  von  der  Länge  des  Kopfes  und  Hals- 
schildes, braunroth,  mit  feiner,  anliegender  Behaarung.  Die 
Stirn  ist  eben,  dicht  und  tief  punktirt,  mit  scharfem,  etwas 
vorspringendem  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte 
breiter  als  die  Flügeldecken,  etwa  so  lang  als  vor  den  Hin- 
terecken breit ,  an  den  Seiten  gerundet ,  nach  vorn  etwas  ver- 
engt, sehr  flach  gewölbt,  tief  und  ziemlich  dicht  punktirt. 
Das  Schildchen  ist  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2Y3 
mal  so  lang  als  das  Halsschild ,  von  der  Basis  nach  der  Spi- 
tze hin  allmählich  verengt,  punktirt -gestreift,  in  den  Zwischen- 
räumen weitläuftig  und  fein  punktirt.  Die  Beine  sind  gewöhn- 
lich heller  als  der  Körper ,  und  wenn  dieser  schwarzbraun  ist, 
oft  rotlibraun. 

Häufig  in  Nordamerika. 

Vielleicht  ist  dieser  Käfer  El.  brevicollis  Herhst  l^äi. 

X.  46.  53.  t.  lt>2.  f.  3.     Die  Beschreilmng  trifft  wenigstens 

ganz  gut  zu ,  es  wäre  dann  aber  die  Abbildung  ganz  verfehlt. 

16.  Cr.  communis:  Antennis  subtiliter  pubescentibus,  fusco_ 

tcslacciis,  griseo-pubescens,  thorace  coleopteris  latiore,  par- 

cius  punctato  ,    canaliculato ,    elytris    punctato  -  striatis.   — 

Elat.    communis  Schönh.  Syn.  III.  App.    138.  189.   — 

Perimecus  communis  Kirbj/  Faun.  Bor.-Americ.  148. 

2.  —    El.  Simplex  Germ.  Ins.  Spec.  42.  69. 


103 

Dem  vorigen  illiiilich ,  aber  kleiner ,  etwas  weniger  flatli 
gedrückt,  durch  das  sparsamer  punktirtc  und  mit  einer  seich- 
ten Längsrinne  \ersehene  Halsschild  leicht  unterschieden;  ö*^ 
Lin.  lang,  licht  bräunlich  roth,  mit  ziemlich  dichter,  anlie- 
gender, greiser  Pubcscenz.  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als 
Kopf  und  Halsschild,  heller  als  der  Körper,  mit  sehr  feiner, 
anliegender  Behaarung.  Die  Stirn  ist  flach  und  eben,  dicht 
und  ziemlich  stark  punktirt,  mit  scharfem,  vortretendem  Vor- 
derrande, Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  etwas  breiter  als 
die  Flügeldecken,  etwas  kürzer  als  vor  den  Hinterecken  breit, 
an  den  Seiten  etwas  gerundet,  nach  vorn  ziemlich  stark  ver- 
engt, flach  gewölbt,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  mit  einer  seich- 
ten ,  nach  vorn  verschwindenden  Längsfurche.  Das  Schildchen 
ist  dicht  und  ziemlich  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind 
2%  mal  so  lang  als  das  Halsschild,  von  der  Basis  nach  der 
Spitze  hin  allmählich  verschmälert,  punktirt -gestreift,  mit  sehr 
flach  gewüli)ten,  fein  und  einzeln  punktirten  Zwischenräumen. 
Die  Beine  sind  gewöhnlich  etwas  heller  als  der  Körper. 

Sehr  häufig  in  Nordamerika,  nach  Germar  auch  in  St. 
Paulo  in  Brasilien. 

Dass  El.  Simplex  Germ,   nichts  Anderes  sei,   kann  ich 
nach  Vergleichung   der  Original -Exemplare  versichern.    Ob 
El.  cinereus  TFebcr  (Obs.  77.  2.)  zu  dieser  oder  der  vo- 
rigen Art  gehöre,  möchte  sich  schwer  entscheiden  lassen. 
17.  Gr.  spadix:     Antenuis  longiorilms,  subtiliter  pubesceu- 
tibus,  dilute  rufo-brunneus,  griseo-pubescens,  thorace  co- 
leopterorum   latitudine,   antrorsum  leniter   angustato,   par- 
cius  punctato,  elytris  punctato  -  striatis. 

In  der  Gestalt  zwischen  dem  vorigen  und  dem  folgen- 
den in  der  Mitte  stehend,  indem  das  Halsschild  zwar  nicht 
breiter  ist  als  die  Flügeldecken ,  diese  aber  schon  von  der 
Basis  an  sich  verschmälern;  7  Lin.  lang,  hell  röthlichbraun, 
dicht  mit  kurzer,  anliegender,  greiser  Pubescenz  bekleidet. 
Die  Fühler  sind  beträchtlich  länger  als  Kopf  und  Halsschild, 
schlank,  mit  kurzer,  feiner,  anliegender,  greiser  Behaarung. 
Die  Stirn  ist  kaum  gewölbt,  eben,  sehr  dicht  punktirt,  mit 
etwas  vortretendem  Vorderraude.  Das  Halsschild  ist  von  der 
Breite  der  Flügeldecken ,  etwas  kürzer  als  breit ,  von  der  Ba- 


sis  an  nach  vorn  allmillilicli  yerengt,  an  den  Seiten  wenig  ge- 
rnndet,  sehr  flach  gewölbt,  auf  der  Mitte  ziemlich  weitUuif- 
tig,  an  den  Seiten  dichter  punktirt.  Das  Schildchen  ist  äus- 
serst fein  pnnktiit.  Die  Flügeldecken  sind  dreimal  so  lang 
als  das  Halsschild,  \on  der  Basis  bis  hinter  die  Mitte  massig, 
Yon  da  bis  zur  Spitze  stärker  verschnuilert,  punktirt -gestreift, 
die  Zwischenräume  ziemlich  flach ,  etwas  weitläuftig  fein  pun- 
ktirt. Der  umgesclilagene  Rand  der  Flügeldecken  und  die 
Schenkel  sind  heller  rothbraun. 
Aus  Nordamerika. 

18.  Cr.  abdominalis:  Antennis  subtiliter  pubescentibus, 
fuscxis,  griseo-pubescens,  abdoniine  pedibusque  dilute  ca- 
staneis,  thorace  coleopterornm  latitndine,  dense  subtilius 
punctato,  lateribus  rotundato,  elytris  punctato  -  striatis. 

Ziemlich  hell  röthlichbraun ,  mit  ziemlich  dichter,  an- 
liegender, gelblich  -  greiser  Pubescenz,  773  Lin.  lang.  Die 
Fühler  sind  ein  wenig  länger  als  das  Halsschild,  hell  braun- 
roth,  mit  feiner,  anliegender,  kurzer  Behaarung.  Die  Stirn 
ist  dicht  punktirt,  kaum  etwas  gewölbt,  durch  seichte  Ein- 
drücke etwas  uneben,  vorn  scharf  gerandet.  Das  Halsschild 
ist  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  etwas  kürzer  als  vor 
den  Hinterecken  breit,  an  den  Seiten  gerundet,  schwach  ge- 
wölbt, eben,  dicht  und  ziemlich  fein  punktirt.  Das  Schild- 
chen ist  sehr  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  fast  drei- 
mal so  lang  als  das  Halsschild  ,  bis  über  die  Mitte  hinab  gleich- 
breit, erst  im  letzten  Drittel  der  Länge  nach  hinten  verschmä- 
lert, punktirt- gestreift,  mit  sehr  schwach  gewölbten,  fein  und 
ziemlich  dicht  punktirten  ZAvischenräumen.  Hinterleib  und 
Beine  sind  licht  braunroth. 

Aus  Nordamerika. 

19.  Cr.  decumanus:  Antennis  subtiliter  pubescentibus,  fu- 
scus,  griseo-pubescens,  thorace  coleopterornm  latitndine, 
antrorsum  leniter  angustato,  crebre  punctato,  elytris  pun- 
ctato-striatis. 

Dem  vorigen  ähnlich,  al)pr  etwas  grösser,  durch  weni- 
ger gerundetes,  nach  vorn  mehr  verengtes,  weniger  dicht  pun- 
ktirtes  Halsschild  und  gleichfarbigen  Hinterleib  unterschieden. 
Fast  9  Lin.  lang,  braun,  mit  dichter,  anliegender,  gelblich- 


105 

greiser  Pubescciiz.  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf 
lind  Halsschild,  hell  hraunroth,  mit  kurzer,  feiner,  anliegen- 
der Behaarung.  Die  Stirn  ist  dicht  punktirt,  in  der  Mitte 
schwach  Tertieft,  mit  ziemlich  weit  vorragendem,  überhängen- 
dem Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  fast  so  lang  als  vor 
den  Hinterecken  breit,  von  dort  nach  Torn  massig  verengt, 
an  den  Seiten  schwach  gerundet,  sanft  gewölbt,  ziemlich 
dicht  und  stark  punktirt.  Das  Scliildchen  ist  sehr  dicht  und 
fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2^/4  mal  so  lang  als 
das  Halsschild,  bis  über  die  Mitte  hinab  gleichbreit,  von  dort 
Ins  zur  Spitze  verschmälert,  punktirt -gestreift,  die  Zwischen- 
räume flach ,  weitläuftig  und  sehr  fein  punktirt.  Die  Beine 
sind  heller  röthlichbraun. 

Aus  Nordamerika. 
20.  Gr.  vetulus:     Antennis  subtiliter  pubescentibus,  fuscus, 
dense  griseo-pubescens,    thorace   coleopterorum  latitudine, 
parcius  punctato,  elytris  punctalo-substriatis. 

Von  der  Gestalt  der  vorigen,  aber  kleiner,  durch  das 
weniger  dicht  punktirte  Halsschild  und  die  sehr  schwachen 
Streifen  der  Flügeldecken  deutlich  unterschieden,  reichlich 
7  Lin.  lang,  röthlich])raun,  mit  anliegender,  gelblich -greiser 
Pubescenz  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind  kaum  länger  als 
Kopf  und  Halsschild,  nach  der  Spitze  zu  verdünnt,  mit  anlie- 
gender Behaarung.  Die  Stirn  ist  flach,  dicht  punktirt,  mit 
etwas  vorragendem  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  von  der 
Breite  der  Flügeldecken ,  reichlich  so  lang  als  vor  den  Hin- 
lerecken ])reit,  an  den  Seiten  in  der  Mitte  sanft  gerundet, 
etwas  gewölbt,  auf  der  Mitte  ziemlidi  weitläuftig,  an  den  Sei- 
ten etwas  dichter  punktirt,  hinter  der  Mitte  mit  einer  kleinen 
Vertiefung,  über  welcher  die  anliegende  Behaarung  einen 
Wirbel  bildet.  Das  Schildchen  ist  fein  punktirt.  Die  Flügel- 
decken sind  273  mal  so  lang  als  das  Halsschild,  bis  zur  Mitte 
gleichbreit,  von  da  bis  zur  Spitze  allmählich  verschmälert, 
mit  regelmässigen  Punktreihen,  welche  in  kaum  bemerkbar 
vertieften  Streifen  stehen,  und  mit  flachen,  fein  und  sparsam 
punktirten  Zwischenräumen.  Die  Beine  sind  etwas  lieller  als 
der  Körper. 

Aus  Nordamerika. 


106 

21.  Cr.  fuscus:  Antennis  lamiginosis,  nigro-brimneus,  iii- 
titliis,  grisco-piil)escens,  pedibus  rufis,  lliorace  coleopteris 
latiore  laterihus  rotimdato ,  parcius  puuctato ,  eljtiis  stiiato  - 
puiictatis. 

Von  kürzerer,  breiterer  Gestalt,  5V2  Liii.  laug,  glän- 
zend schwarzbraun,  mit  dichter,  ziemlich  lauger,  leicht  ab- 
zureibender Behaarung  bekleidet.  Die  Fühler  sind  kaum  \ou 
der  Länge  des  Kopfes  und  Halsschildes,  ziemlich  dünn,  roth- 
braun, mit  dichter,  flaumartiger  Pubescenz.  Die  Stirn  nicht 
Torgestreckt ,  sondern  ziemlich  vertikal  absteigend,  einzeln 
punktirt,  eben,  mit  etwas  yorgebogenem  Vorderraude.  Das 
Halsschild  ist  fast  etwas  breiter  als  die  Flügeldecken,  nicht 
völlig  so  lang  als  breit,  nach  vorn  massig  verengt,  an  den 
Seiten  gerundet,  sanft  gewölbt,  nicht  sehr  dicht,  aber  ziem- 
lich tief  und  an  den  Seiten  auch  ziemlich  stark  punktirt.  Das 
Schildchen  äusserst  fein  und  einzeln  punktirt,  etwas  ausge- 
höhlt. Die  Flügeldecken  2V2  i»'il  so  lang  als  das  Halsschild, 
an  den  Seiten  vor  der  Mitte  etwas  bauchig,  dann  bis  zur 
Spitze  ziemlich  gleichmässig  verengt,  etwas  gewölbt,  mit  re- 
gelmässigen Reihen  aus  weitläuftig  gestellten,  gegen  die  Spi- 
tze hin  etwas  schwächer  werdenden  Punkten,  und  ebenen, 
äusserst  fein  und  einzeln  punktirten  Zwischenräumen.  Die 
Beine  sind  rothbraun,   die  Schenkel  etwas  heller. 

Aus  Bengalen. 

22.  Cr.  promtus:  Antennis  brevioribus,  lanuginosis,  bnm- 
neus,  nitidus,  griseo-puberulus,  thorace  coleopteris  laüore, 
parce  fortius  puuctato,  elytris  striato-punctatis. 

Fast  5  Linien  lang,  etwas  flach,  glänzend  braun,  mit 
ziemlich  langer,  wenig  anliegender,  nicht  sehr  dichter,  grei- 
ser Behaarung.  Die  Fühler  sind  nur  von  der  Länge  des 
Halsschildes,  mit  dichter,  flauniartiger  Behaarung  umkleidet. 
Die  Stirn  ist  flach,  durch  Eindrücke  etwas  uneben,  mit  gros- 
sen, aber  flachen,  genabelten  Punkten,  und  mit  erweitertem, 
Tortretendem  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte 
ein  wenig  breiter  als  die  Flügeldecken,  ziemlich  so  lang  als 
vor  den  Hinterecken  breit ,  an  den  Seiten  gerundet ,  nach  hin- 
ten weniger  als  nach  vorn  verengt,  flach  gewölbt,  etwas 
weitläuftig  punktirt.     Das  Schildchen  unordentlich  und  fein 


107 

puiiktirt.  Die  Flü2:eldeckcn  sind  2V2  i»'il  so  lang  als  das  Hals- 
scliild,  von  der  Basis  l)is  zur  Spitze  glciclimässig  verschmä- 
lert, mit  regelmässigen  Reihen  weitliluftiger  Punkte,  flachen, 
sehr  einzeln  und  fein  punktirten  Zwischenräumen,  und  an  der 
Scliultcr  mit  einem  Längsfältchen ,  wovon  zwar  auch  hei  den 
ührigen  Arten  eine  Spur  vorhanden,  welches  hier  aber  länger 
und  schärfer  ist  als  gewöhnlich.     Die  Beine  sind  rothbraun. 

Aus  Java. 
23.  Cr.  umbilicatus:  Antennis  brevioribus,  lanuginosis, 
niger,  nitidus,  pedibus  rufo-piceis,  thorace  coleopteris  la- 
tiore,  lateribus  leviter  rotundato,  parcius  punctato,  elytris 
seriato-punctatis. —  Elater  umbilicatus  SchönJi.  Syn. 
III.  App.  137.  1S8. 

Etwas  über  5  Lin.  lang,  glänzend  schwarz,  mit  dünner, 
kurzer,  wenig  anliegender,  greiser  Pubescenz.  Die  Fühler 
sind  ein  wenig  länger  als  das  Halsschild,  röthlichbraun ,  mit 
flaumartiger  Behaarung  umkleidet.  Die  Stirn  ist  flach,  durch 
seichte  Eindrücke  etwas  uneben,  mit  grossen,  flachen,  gena- 
belten Punkten  und  mit  etwas  vorgebogenem  Vorderrande. 
Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  ein  wenig  breiter  als  die  Flü- 
geldecken, so  lang  als  vor  den  Hinterecken  breit,  nach  vorn 
etwas  verengt,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  leicht  gewölbt, 
ziemlich  weitläuftig  punktirt,  die  Punkte  nicht  ganz  fein,  aber 
ziemlich  flach  und  im  Grunde  genabelt.  Das  Schildchen  fein 
und  einfach  punktirt,  der  Länge  Uiich  leicht  vertieft.  Die 
Flügeldecken  sind  2^^  Q^al  so  lang  als  das  Halsschild,  von 
der  Basis  bis  zur  Spitze  hin  gleichmässig  verengt,  ohne  Strei- 
fen, a])er  mit  regelmässigen  Reihen  massig  dicht  gestellter 
Punkte,  deren  Zwischenräume  eben,  und  äusserst  fein  und 
einzeln  punktirt  sind.    Die  Beine  sind  braunroth. 

Vom  Senegal  und  aus  Guinea. 
24.    Cr.   rusticus:     Antennis   brevioribus,    subtiliter  pube- 
scentibus,  niger,  cinereo-pubescens,  antennis  femoribusque 
piceis,  thorace  coleopteris  latiore,  crebrius  punctato,  cana- 
liculato,  elytris  sensim  atteuuatis,  punctato  -  substriatis. 
Etwas  über  6  Lin.  lang,  etwas  flachgedrückt,  schwarz, 
ziemlich  glänzend,  mit  etwas  grober ,  leicht  anliegender,  asch- 
grauer Pubescenz.    Die  Fühler  sind  kaum  länger  als  das  Hals- 


108 

Schild,  fein  und  dünn  l)ehaart,  röt1ili(lil)riuin.  Die  Stirn  ist 
dicht  und  stark,  fast  narl)ig  punktirt,  schwacli  ffcwölht,  el)eii, 
etwas  \ortretend,  mit  yorraffendeni,  altgeruiuletem  Vorderrande, 
Das  Halsschild  ist  nicht  ganz  so  lang  als  vor  den  Hinterwin- 
keln hreit,  an  den  Seiten  gerundet,  in  der  Mitte  etwas  er- 
weitert, Ton  da  nach  vorn  stark  yerengt,  sehr  flach  gewölbt, 
massig  dicht  und  ziemlich  stark  punktirt,  mit  fast  durchlau- 
fender seichter  Längsfurche.  Das  Schildchen  ist  einzeln  pun- 
ktirt. Die  Flügeldecken  sind  272  '"'^l  so  lang  als  das  Hals- 
schild, von  der  Basis  bis  zur  Spitze  gleichmässig  verengt,  mit 
Reihen  ziemlich  dichter,  tief  eingestochener  Punkte  in  schwach 
vertieften  Streifen,  und  mit  flachen,  einzeln  und  sehr  fein 
punktirten  Zwischenräumen.  Schenkel  und  Spitze  der  Füsse 
pech])raun. 

Aus  Java. 

25.  Cr.  vafer:  Antennis  hrevioribus,  breviter  lanuginosis, 
nigro  -  brunneus,  nitidus,  fusco-puhescens,  pedi])iis  rufis, 
thorace  coleopterorum  latitudine  autrorsum  angustato,  par- 
cius  punctato,  elytris  punctato-striatis. 

In  der  Färbung  dem  Cr.  fuscus,  in  der  gestreckteren 
Gestalt,  namentlich  dem  schmäleren,  nach  vorn  verengten  Hals- 
schilde  dem  Cr.  rubidus  ähnlich,  fast  5'/,  Lin,  lang,  glänzend 
schwarzbraun,  mit  wenig  anliegender,  brauner  Pu])escenz.  Die 
Fühler  sind  kaum  länger  als  das  Halsscliild ,  etwas  dick,  deut- 
lich gesägt,  mit  kurzer,  flaumartiger  Behaarung,  braun,  die 
drei  ersten  Glieder  heller.  Die  Stirn  ist  eben,  dicht  punktirt, 
der  Vorderrand  etwas  vorragend ,  gerundet.  Das  Halsschilck 
von  der  Breite  der  Flügeldecken  ist  reichlich  so  lang  als  vor 
den  Hinterecken  breit,  nach  vorn  gleichmässig  verengt  und 
an  den  Seiten  kaum  gerundet,  mit  langen  und  weit  nach  hin- 
ten vortretenden  Hinterwinkeln,  flach  gewölbt,  massig  fein  und 
nicht  sehr  dicht  punktirt,  hinten  der  Länge  nach  etwas  ein- 
gedrückt. Das  Schildchen  ist  dicht  und  fein  punktirt.  Die 
Flügeldecken  sind  273  mal  so  lang  als  das  Halsschild,  nach 
hinten  allmählich  verschmälert,  an  der  Spitze  etwas  gerundet, 
regelmässig  punktirt,  mit  flach  gewölbten,  fein  und  weitläuftig 
punktirten  Zwischenräumen.     Die  Unterseite  ist  ein  wenig  lieh- 


109 

tcr  als   die  01)crscitc,    die  Spitze   des  Hiiiteiicibcs  rotlibrauii. 
Die  Beine  sind  hraunrolli. 

Aus  Ostindien. 
26.  Gr.  porrcctus:     Antennis  laniiginosis,  bnmneus,  niti- 
dus, tenuitcv  pul)escens ,  fronte  fortiter  prominente,  thorace 
sulcato,  parcius  punctato,   castaneo,   clytris  punctato-suh- 
striatis,  apice  emarginatis. 

Diese  und  die  folgende  Art  weichen  Yom  Gattungstypus 
elwas  ab;  die  Stirn  tritt  mit  ihrem  erweiterten  Yorderrande 
stark  nach  vorn  vor,  der  unter  diesem  Rande  liegende  Theil 
des  Gesichtes  ist  von  einem  Längskiel  durchlaufen,  die  Füh- 
ler sind  ziemlich  stark ,  und  haben  vom  vierten  Gliede  an  eine 
erhabene  Längslinie  auf  der  Aussenseite,  der  Bruststachel  ist 
länger  und  an  seiner  Spitze  ohne  Absatz,  und  die  Flügel- 
decken sind  an  der  Spitze  ausgeraudet,  wodurch  vor  der  Spi- 
tze ein  kleines  Zähnchen  ge])ildet  wird. 

Fast  6  Lin.  lang,  glänzend  braun,  die  Oberseite  des 
Halsschildes  kastanien])raun,  dünn  greis -behaart.  Die  Fühler 
sind  durch  dichte  Behaarung  rauh,  fast  von  der  Länge  des 
Kopfes  lind  Halsscliildes.  Die  Stirn  ist  nicht  sehr  dicht,  aber 
ziemlich  stark  punktirt,  etwas  uneben,  der  Vorderrand  erwei- 
tert, flach,  im  scharfen  Bogen  vortretend.  Das  Halsschild  ist 
beträchtlich  länger  als  breit,  nach  vorn  sanft  verengt,  an  den 
Seiten  sehr  schwach  gerundet,  mit  langen,  scharfen  Hinter- 
ecken, wenig  gewölbt,  weitläuftig  und  ziemlich  fein  punktirt, 
mit  einer  tiefen  Längsfurche,  welche  erst  nahe  dem  Vorder- 
rande aufhört.  Das  Schildchen  ist  fein  punktirt.  Die  Flü- 
geldecken haben  'V/^  mal  die  Länge  des  Halsschildes,  sind 
nach  der  Spitze  hin  ziemlich  allmählich  verengt,  an  der  Spi- 
tze selbst  ausgerandet,  mit  regelmässigen  feinen  Punktreihen 
in  äusserst  feinen  Streifen  und  einzeln  und  fein  punktirten, 
flachen  Zwischenräumen.     Die  Beine  sind  hell  braunroth. 

Von  Borneo. 

27.  Cr.  prominens:     Antennis  fortioribus,    puberiilis,   di- 

lute  castanens,   nitidus,  tenuiter  piibescens,  fronte  fortiter 

prominente,   thorace  subtiliter  punctato,  posterius   obsolete 

canaliciilato ,  elytris  punctato -substriatis,  apice  emarginatis. 

Etwas  gestrecker  als  der  vorige,  bei  aller  Uebereinstim- 


110 

mung  dnrcli  das  feiner  punktirte,  statt  der  durclilaufeiiden 
Furche  nur  liinten  mit  der  Spur  einer  feinen  Längsrinne  ver- 
sehene, nach  vorn  starker  yercngte  und  an  den  Seiten  durch- 
aus nicht  gerundete  Halsschild ,  die  im  Verhiiltniss  zum  Hals- 
schilde längeren,  in  feinen  Streifen  punktirten  Flügeldecken, 
und  die  zwischen  den  Augen  nicht  eingedrückte  Stirn  hinrei- 
chend unterschieden.  Reichlich  6  Lin.  lang,  hell  braunrotli, 
mit  noch  lichterer  Oberseite  des  Halsschildes,  sehr  glänzend, 
mit  greisen  Härchen  dünn  bekleidet.  Die  Fühler  sind  von  der 
Länge  des  Kopfes  und  Halsschildes,  mit  ziemlich  kurzer,  ab- 
stehender Behaarung.  Die  Stirn  ist  dicht  punktirt,  zwischen 
den  Augen  eben,  mit  etwas  flach  gedrücktem,  erweitertem  und 
nach  yorn  stark  vorragendem  Vorderrande.  Scheitel  und  Vor- 
derrand des  Halsschildes  sind  bräunlich.  Das  Halsschild  ist 
viel  länger  als  breit,  nach  vorn  gleichmässig  verengt,  mit 
geraden  Seiten,  leicht  gewölbt,  fein  und  weilläuftig  punktirt, 
hinten  mit  einer  schwachen,  schon  gegen  die  Mitte  hin  erlö- 
schenden Längsrinne.  Das  Schildchen  ist  fein  und  einzeln 
punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2%  mal  länger  als  das  Hals- 
schild, nach  hinten  allmählich  und  gleichmässig  verschmälert, 
an  der  Spitze  ausgerandet,  fein  punktirt- gestreift,  in  den  fla- 
chen Zwischenräumen  fein  und  ziemlich  weitläuftig  punktirt. 
Die  Beine  sind  hell  rothbraun,  die  Schenkel  lichter. 

Aus  Java;  von  Fan  der  Linden  mitgetheilt. 
28.  Cr.  rubidus:     Antennis  brevioribus,  lanuginosis,  rufus, 
nitidus,   pubescens,  fronte  leviter  prominente,   thorace  co- 
leopteris  angustiore  obsolete  sulcato,  crebre  punctato,  ely- 
tris  punctato -striatis. 

Etwas  über  5  Lin.  lang,  glänzend  roth,  der  Wurzel- 
rand und  die  umgeschlagenen  Seiten  der  Flügeldecken  gelb- 
lich roth,  durch  eine  gelbliche,  wenig  anliegende  Behaarung 
etwas  rauh.  Die  Fühler  sind  nicht  ganz  von  der  Länge  des 
Kopfes  und  Halsschildes,  deutlich  gesägt,  die  drei  ersten  Glie- 
der von  der  Farbe  des  Körpers,  die  übrigen  schwärzlichbraun, 
dünn  flaumartig  behaart.  Die  Stirn  ist  gleichmässig  flach  ge- 
wölbt, dicht  narbig  punktirt,  nach  vorn  massig  vortretend, 
abgerundet,  mit  etwas  aufgeworfenem  Rande.  Das  Halsschild 
etwas  schmaler  als  die  Flügeldecken,  reichlich  so  lang  als  vor 


111 

(Icu  Hiutcrcckcn  breit,  nach  vorn  glciclimassig  verengt,  au 
den  Seiten  kaum  ein  wenig  gerundet,  flach  gewölbt,  ziemlich 
(licht  und  ni(lit  sehr  fein  punktirt,  mit  nach  vorn  verlöschen- 
der Längsfurche.  Die  Flügeldecken  sind  2'/,  mal  so  lang  als 
das  Halsschild,  stark  punktirt  -  gestreift,  die  Zwischenräume 
massig  fein  punktirt,  leicht  und  fein  der  Queere  nach  genm- 
zelt,  die  Spitze  abgerundet.  Die  Beine  sind  kaum  heller  als 
der  Körper. 

Aus  Java. 

29.  Gr.  puberulus:  Antennis  puberulis,  dilute  badius, 
pube  grisca  subhirsutus,  thoracc  coleopterorum  latitudine 
crebrius  punctato,  elytris  punctato-striatis. 

Von  ziemlich  schmaler  Gestalt,  nahe  an  5  Linien  lang, 
hell  rothbraun,  mit  ziemlich  langer,  wenig  anliegender,  grauer 
Behaarung.  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf  und  Hals- 
schild, mit  kurzer,  abstehender,  ziemlich  feiner  Pubescenz. 
Die  Stirn  ist  ziemlich  eben,  dicht  und  tief  punktirt,  schräg 
absteigend,  mit  erweitertem,  horizontalem,  in  der  Mitte  leicht 
ausgebuchtetem  Yorderrande.  Das  Halsschild  ist  von  der  Breite 
der  Flügeldecken,  länger  als  vor  den  Hinterecken  breit,  an 
den  Seiten  leicht  gerundet,  nach  vorn  verschmälert,  flach  ge- 
wölbt, an  den  Seiten  dicht  und  stark,  auf  der  Mitte  des  Rü- 
ckens feiner  und  einzelner  punktirt,  hinten  mit  der  Spur  ei- 
ner Längsrinne.  Das  Schildchen  ist  der  Länge  nach  vertieft, 
fast  ohne  Punkte.  Die  Flügeldecken  sind  ^y^  mal  so  lang 
als  das  Halsschild ,  von  der  Basis  nach  der  Spitze  hin  allmäh- 
lich etwas  verschmälert,  punktirt -gestreift,  mit  flachen,  fein 
und  sparsam  punktirten  Zwischenräumen.  Die  Unterseite  mit 
den  Beinen  ist  etwas  heller  als  die  Oberseite,  die  Behaarung 
daselbst  kürzer,  anliegender. 

Von  Java. 

30.  Cr.  labidus:  Antennis  subtiliter  pubescentibus,  nigro- 
piceus,  griseo-pubescens,  antennis  pedibusque  rufis,  tho- 
race  coleopterorum  latitudine,  convexo,  crebrius  punctato, 
obsolete  canaliculato ,  elytris  punctato-striatis. 

Fast  von  der  Gestalt  eines  Cardiophorus ,  beinahe  5  Li- 
nien lang,  schwarzbraun,  mit  kurzer,  anliegender,  greiser 
Behaarung  ziemlich  dicht  bekleidet.      Die  Fühler  sind  ziem- 


112 

lieh  kurz,  braunrotli ,  mit  feiner,  anliegender  Pubescenz.  Die 
Stirn  ist  etwas  gewölbt,  etwas  unregelniiissig  punktirt,  mit 
wenig  Tortretendem  Yorderrande.  Das  Halsschild  ist  kürzer 
als  \'or  den  Hinterwinkeln  breit,  an  den  Seiten  etwas  gerun- 
det, erst  nahe  an  den  Yorderwinkeln  etwas  verengt,  ziemlich 
stark  gewölbt,  an  den  Seiten  dicht  und  ziemlich  stark,  auf 
der  Mitte  des  Rückens  weillauftig  und  fein  punktirt,  mit  einer 
seichten,  nicht  ganz  bis  zum  Vorderrande  auslanfenden  Längs- 
rinne. Die  Hinterecken  sind  yerhältnissmässig  kurz.  Das 
Schildchen  ist  weitläuftig  und  fein  punktirt.  Die  Flügelde- 
cken sind  2Y3  mal  so  lang  als  das  Halsschild,  bis  über  die 
Mitte  hinab  gleich  breit,  dann  hinten  zugespitzt,  punktirt -ge- 
streift, die  inneren  Punktstreifen  schwächer,  die  Zwischen- 
räume einzeln  und  fein  punktirt,  die  äussern  leicht  gewölbt, 
die  innern  etwas  breiter  und  flach.  Die  Beine  sind  bräun- 
lich-roth. 

Aus  Bengalen. 

31.  Cr.  promiscuus:  Antennis  subtililer  pubescentibus,  pe- 
dibusque  testaceis,  badius,  griseo-pubescens,  thorace  coleo- 
pteris  latiore,  dense  punctato,  elytris  punctato-snbstriatis. 

Fast  4  Lin.  lang ,  dnnkel  röthlichbraun ,  schwach  glän- 
zend, mit  feiner,  kurzer,  ziemlich  anliegender,  grauer  Be- 
haarung. Die  Fühler  sind  ein  wenig  länger  als  Kopf  und 
Halsschild,  röthlich  gelb,  mit  kurzer,  feiner,  anliegender  Pn- 
bescenz.  Die  Stirn  ist  ziemlich  flach  und  eben,  dicht  pnu- 
ktirt,  mit  wenig  Tortretendem  Vorderrande.  Das  Halsschild 
ist  ein  wenig  breiter  als  die  Flügeldecken ,  nicht  ganz  so  lang 
als  vor  den  Hinterwinkeln  breit,  an  den  Seiten  gerundet,  nach 
vorn  etwas  verengt,  flach  gewölbt,  ziemlich  gleichmässig  dicht 
pimktirt;  die  Hinterecken  kurz.  Das  Schildchen  ist  einzeln 
und  äusserst  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  nach  hin- 
ten allmählich,  aber  nur  in  sehr  geringem  Grade  verschmä- 
lert, punktirt  -  gestreift,  die  Streifen  aber  nur  schwach  ver- 
tieft, die  Zwischenräume  flach,  einzeln  punktirt.  Die  Beine 
sind  röthlich -gelb. 

Von  Isle  de  France. 

32.  Cr.  clandestinus:  Antennis  lanuginosis  pedibusque 
riifo  -  testaceis ,  niger,   cinereo- pubescens,  thorace  coleo- 


j)toronini  latitiidinc,    dcnse  suhtilitcr  pniictato,    [)"kco,   ely-- 
liis  piuK.lato-strialis. 

Nur  4  Liii.  laug,  sclnvarz,  mit  geringem  Glänze,  mi.} 
anliegender,  seidenartig  schimmernder,  grauer  Puhescenz  dicht 
bekleidet.  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf  und  Hals- 
schild, hell  hraunroth,  mit  dichter,  al)stehendcr,  flaiimartiger 
Behaarung.  Die  Stirn  ist  dicht  punklirt,  tief  eingedrückt,  mit 
etwas  vorragendem  Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  von  der 
Breite  der  Flügeldecken,  etwas  langer  als  Yor  den  Hinterwin- 
keln l.rcit,  an  den  Seilen  sanft  gerundet,  von  der  Mitte  au 
nach  Toru  yerengt,  gewölht,  dicht  und  ziemlich  fein  pnnktirt, 
pechhraun.  Das  Schildchen  ist  fein  pnnktirt.  Die  Flügelde- 
cken sind  kaum  mehr  als  2'  4  mal  so  lang  als  das  Halsschild, 
von  der  Wurzel  bis  über  die  Mitte  hinab  sehr  wenig,  von  da 
])is  zur  Spitze  etwas  stärker  nach  hinten  verschmälert,  puu- 
ktirt- gestreift,  die  Zwischenräume  schmal,  flach,  sehr  feiii 
und  einzeln  pnnktirt.     Die  Beine  sind  hell  bräunlich -roth. 

Aus  Nordamerika. 

33.  Cr.  angustatus:  Antennis  subtiliter  pubescentibus,  rn- 
fo-brunneus,  nitidus,  griseo-pubescens,  thorace  coleopte- 
rorum  latitudine,  parce  subtiliter  punctato,  elytris  puncta- 
to-substriatis. 

Etwas  flachgedrückt,  4  —  5  Lin.  lang,  gewöhnlich  ziem- 
lich hell  rothbraun,  glänzend,  mit  massig  dichter,  anliegen- 
der, greiser  Behaarung.  Die  Fühler  sind  ein  wenig  länger 
als  Kopf  und  Halsschild,  mit  feiner,  anliegender  Pubescenz. 
Die  Stirn  ist  sehr  dicht  pnnktirt,  ziemlich  eben,  mit  etwas 
vorragendem  Vorderrande.  Das  Halöschild  ist  fast  so  lang 
als  vor  den  Hinterwinkeln  breit,  nach  vorn  gleichmässig  ver- 
schmälert, an  den  Seiten  sehr  schwach  gerundet,  sehr  flach 
gewölbt,  sparsam  und  fein  pnnktirt.  Das  Schildchen  ist  fein 
und  einzeln  pnnktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2V3  mal  so  lang 
als  das  Halsschild,  bis  über  die  Mitte  hinab  ziemlich  gleich 
breit,  dann  bis  zur  Spitze  hin  verschmälert,  mit  sehr  regel- 
mässigen Punktreihen  in  schwach  vertieften  Streifen,  und  fla- 
chen, sehr  fein  und  sparsam  punktirten  Zwischenräumen.  Die 
Beine  sind  heller  rothbraun.  —  Das  Männchen  ist  von  der 
(3.  Band   J.  Heft.)  8 


fiferingeren   Grösse    und    uiilorschcidet    sich   aiisscnlcui   durch 
schmaleres ,  flacheres  Halsschild. 

Aus  Nordamerika. 
34.  Cr.  Americanus:  Antennis  sulililiter  pubescentibus, 
bruniiens,  ciiiereo-pultescens,  thoracc  coleoplerorum  lati- 
tudine,  convexo,  parce  puuclato,  el,\lris  forlius  punctato- 
slrialis.  —  Elater  Americanus  Ilcibsl  KiiL  X.  74.  03. 
t.  165.  1.  2. 

Von  nicht  ganz  S'/?  —47,  Lin.  lang,  heller  oder  dunkler 
röthlichbraun  ,  mit  anliegender,  kurzer,  aschgrauer  Pubescenz. 
Die  Fühler  sind  etwas  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  mil 
sehr  feiner,  anliegender  Pubescenz  und  einzelnen  abstehenden 
Härchen.  Die  Stirn  ist  durch  Eindrücke  uneben,  mit  ziem- 
lich grossen,  genabelten  Punkten  bedeckt,  und  mit  überhän- 
gendem Vorderrande.  Das  Halsschild  ist  von  der  Breite  der 
Flügeldecken ,  so  lang  als  Yor  den  Hinterecken  breit ,  an  den 
Seiten  sanft  gerundet,  nach  Aorn  verengt,  ziemlich  stark  ge- 
wölbt ,  sehr  -weitläuftig  punktirt.  Das  Schildchen  ist  dicht  und 
fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  2Vo  mal  so  lang  als  das 
Halsschild ,  von  der  Wurzel  an  bis  zur  Mitte  sehr  wenig  ver- 
schmälert, von  da  an  nach  hinten  merklich  zugespitzt,  stark 
punktirt  -  gestreift ,  die  Zwischenräume  ilach,  mit  einzelnen, 
feinen  Punkten.  Die  Beine  sind  heller  braunroth.  —  Beim 
Männchen  ist  das  Halsschild  weniger  gewölbt  und  an  den  Sei- 
ten weniger  gerundet. 

Aus  Nordamerika. 
35.  Cr.  tenellus:    Antennis  subtiliter  pubescentibus,  ferru- 
gineus,   cinereo  -  pubescens ,   thorace   coleopterorum  latitu- 
dine,  antrorsuni  angustato,  parce  sublilius  punctato,  elytris 
fortiter  punctato  -  striatis. 

Die  kleinste  Art  der  Gattung  273  Lin.  lang,  dabei  von 
schmaler  Gestalt,  rostroth,  mit  nicht  sehr  feiner,  aber  dün- 
ner, grauer  Behaarung.  Die  Fühler  sind  von  der  Länge  des 
Kopfes  und  Halsschildes,  mit  feiner,  anliegender  Pubescenz 
und  mit  einzelnen,  abstehenden  Härchen.  Die  Stirn  ist  ge- 
wölbt, eben,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  mit  vortretendem  Vor- 
derrande. Das  Halsschild  ist  so  lang  als  vor  den  Hinterwin- 
kelü  breit,   nach  vorn  allmählich  etwas  verschmälert,   an  den 


115 

Seiten  kaum  germulct ,  schwach  gewölbt,  sparsam  und  ziem- 
lieli  lein  punktiit.  Die  Flügeldecken  sind  etwa  2'/,  mal  so 
lang  als  das  Halsschild,  sehr  stark  punktirt- gestreift,  die  Zwi- 
schenrcuinie  etwas  querrunzlich  ,  einzeln  und  fein  punktirt.  Die 
Beine  sind  etAvas  heller  als  der  Körper.  —  Von  Cr.  Ame- 
ricanus,  ausser  der  \iel  kleineren,  schmächtigeren  Gestalt, 
durch  die  gewölbte  Stirn  ohne  Eindrücke  unterschieden. 
Aus  Nordamerika. 


Ausser  den  vorstehenden  Arten,  welche  ich  in  der  Königl. 
Sammlnng  vor  mir  habe,  sind  noch  folgende  zu  dieser  Gat- 
tung zu  zählen: 

36.  Cr.  Persicus:  Rufo-piceus,  pubescens,  thorace  nigro- 
piceo,  profunde  punctulalo,  anterius  dilatato,  clytris  valde 
eiongatis,  tenue  punctnlato-strlatis,  interstitiis  planis,  mi- 
nutissime  punctulatis.  —  Long,  6  lin.  —  Fahl.  Nouv. 
Me'm.  d.  1.  Soc.  Imp.  d.  Nat.  d.  Moscon.  IV.  161.  145. 

37.  Cr.  Menetriesii:  Elongatus,  fnsco-piceus,  totns  bre- 
Titer  pilosus ,  thorace  elongato ,  punctatissimo ,  antice  an- 
gustiori,  antennis  thorace  longioribus,  clytris  attcnualis, 
corpore  subtus  pedibusque  fuscis.  —  Long.  5  lin.  —  Fald. 
a.  a.  0.  162.  146.  t.  5.  f.  9.  —  Elater  sobrinus  Me- 
iictr.  Cat.  rais.  157.  630. 

38.  Cr.  conformis:  Lineari- elongatus,  rubro-fuscus,  sub- 
nitidus,  pubescens ,  thoracis  angulis  posticis  valde  productis, 
acuminatis',  elytris  parallelis,  pone  medium  subattennatis, 
rüde  punctato  -  striatis,  interstitiis  concinne  confertissime 
punctulatis.  —   Long.  6V2  lin.  —    Fald.  a.  a.  0.  163.  147. 

39.  Cr.  Anachoreta:  Elongatns,  parallelus,  convexus,  fu- 
scus,  thorace  nigro ,  rugoso -punctato,  gibbo,  angulis  po- 
sticis porrectis,  explanatis,  reflexis ,  corpore  subtus  pedibus- 
que rufo-ferrugineis.  —  Long.  6  lin.  —  Fald.  a.  a.  0. 
165.  148.  —  Elater  anachoreta  Metietr.  Cat.  rais. 
159.  137. 

Diese  vier  Arten  sind  aus  dem  Russischen  Persien  und 
Armenien. 

40.  Cr.  similis:  Niger,  piibescens,  antennis  pedibusque 
fnhis,  prothorace  parcius  punctato,  haud  canaliculato,  ely- 

8* 


110 

-•  ti'is  punctalo-strinlis.  —    Loiiff.  (S^l^  lin.  —     Pcrimccus 
;    similis  Kirhij  Fiiuiia  Uorcali -Aiiievicaiia.  IV.  149.  3. 

Dem  Cr.  comiiuiiiis  iialie  vcnvaiuU,  aber  dunkler  ^cfilrht, 
auf  dem  Halsschildc  dculliclicr  punktirt  und  ohne  Spur  einer 
Rinne.  —     In  Nordamerika  unter  dem  54"  N.  Br. 

Cr.  siihvillosus  Brülle  (Exped.  d.  Moree  S.  137.) 
ist  mir  zweifelhaft.  Er  soll  sich  vom  Cr.  castanipes?  (El.  ob- 
scurus  F.)  besonders  durch  ein  eino;edriicktes  Schildchen  un- 
terscheiden; Eindrücke  auf  dem  Schildchen  scheinen  aber  hier 
sehr  unwesentlich  zu  sein. 

Mclanotus  ater  Kschsch.  (Thon  Arch.  II.  I.  S.  32.) 
ist  ebenfalls  sehr  apocryphisch ,  denn  die  ge2;ebene  Diao;nose 
passt  Tortrelflich  auf  den  Cr.  niger,  und  da  dieser  nicht 
itiit  aufgeführt  ist,  könnte  es  wohl  sein,  öass  Eschscfiol/z  die- 
sen Tor  sich  gehabt  hatte.  Die  Angabe  des  Vaterlandes  (Bra- 
silien) beruhte  dann  auf  einem  Irrthume. 

Perotliops  Eschsch. 

Kopf  massig  gross,  die  Stirn  absteigend,  zwischen  den 
elliptischen  Augen  von  einem  scharfen,  niederhängenden  Rande 
begriinzt,  unter  demselben  ein  halbkreisförmig  ausgebreitetes, 
den  Mund  von  oben  verdeckendes  Kopfscliild.  —  Fühler  un- 
ter dem  Stirnrande  eingelenkt ,  unter  sich  nicht  weiter ,  als 
jedes  von  dem  Auge  seiner  Seite  entfernt,  11-gliedrig,  das 
erste  Glied  dick,  das  zweite  halb  so  lang  als  das  dritte,  die- 
ses um  die  Hälfte  länger  als  die  folgenden  6,  alle  cylindrisch, 
die  letzten  beiden  kürzer,  das  vorletzte  verkehrt  kegelförmig, 
das  letzte  an  der  Spitze  stumpf  gerundet.  —  Lefze  nicht 
sichtbar.  —  Mandibeln  stark,  sichelförmig  gekrümmt,  mit- 
einfacher Spitze ,  aussen  mit  einem  Bart.  —  An  den  Maxil- 
len  die  beiden  Laden  klein  und  schmal ,  die  äussere  hornig, 
an  der  Spitze  behaart,  die  innere  dünnhäutig,  mit  lederarti- 
gem Aussenrande  und  einem  kleinen,  kurzen,  nach  innen  ge- 
richteten Bart  an  der  Spitze  des  Innenrandes;  die  Taster  mit 
stark  beilförmigem  Endgliede.  —  Kinn  breiter  als  lang,  nach 
vorn  halbkreisförmig  gerundet,  in  der  Mitte  abgestutzt.  — 
Zunge  häutig,   schmal,  neben  den  Tasterstämmen  nicht   vor- 


117 

Uetciul,  in  zwei  schmale,  zuiiespilzle  Lappcii  getlieilt.  Die 
Lippentaster  mit  stark  Ijeillurinii^em  Eiidgliede. 

Hals  Schild  gewölbt,  mit  kurzen  Hiiitcreckeii.  Pro- 
stenmm  mit  äusserst  kurzem,  vorderem  Lappen,  und  mit  ei- 
nem kurzen,  einfachen,  in  eine  tiefe  Grube  der  Miitelbrusl 
eingreifenden  Bruststachel. 

Schildchen  gerundet,  an  der  Basis  gerade  abge- 
schnitten. 

Schenkel  decken  sehr  schmal,  in  der  Mitte  jab  er- 
weitert, 

Beine  massig  kurz,  Füsse  kurz,  unten  diclit  l)ehaart, 
das  erste  Glied  etwas  breit,  namentlich  au  den  Hinterlüssen. 
Die  Klauen  sehr  stark  kammf«)rmig  gezähnt. 

Die  Männchen  sind  halb  so  gross  als  die  Weibchen,  ha- 
ben längere  Fühler  und  etwas  schmäleres  Halsschild ,  unlei- 
scheiden  sich  sonst  aber  nicht. 

Diese  Gattung  steht  unter  allen  mir  bekannten  Elateren 
einzig  da  in  der  \om  allgemeinen  Typus  abweichenden  schild- 
förmigen Erweiterung  des  Kopfschildes,  der  yersteckten  Lefze; 
der  Form  der  Zunge  und  der  genäherten  Fühler,  selbst  iii 
den  etwas  vorragenden  sichelförmigen  Mandibeln. 

Dass  dies  die  Gatt.  Perothops  Eschsch.  sei,  darin 
glauhe  ich  nicht  zu  irren ;  ich  habe  vielleicht  dieselbe  Art  vor 
mir,  wie  Eschscholtz.  Diese,  welche  in  Nordamerika  nicht 
selten  zu  sein  scheint,  ist  al)er 

1.  P.  mucidus. 

Elater  mucidus  Kn.  Schötih.  Syn.  HL  Siippl.  133.  182. 
Elater  miiscidus  Say  Annais  of  the  Lyceum  of  nat. 
Eist,  of  New  York.  L  IL  256.  0. 

Das  Männchen  nannte  Knoch  El.  unicolor. 
Die  Grundfcirbe   ist  gewöhnlich  licht  rothbraun,   zuwei- 
len dunkelbraun,  selbst  schwarz. 

Adra^tllJS  Eschsch. 

Kopf  massig  klein,  Stirn  ohne  Kaute,  über  dem  Munde 
meist  gerade  abgestutzt,  zuweilen  auch  zugespitzt.  Lefze  hall»- 
kreisförmig.     Mandibel  zweispitzig.     Die  Maxillartaster  haben 


118 

ein  zugespitztes  Endglied ,  das  der  Lippentaster  ist  beilförmig. 
Die  Zunge  ist  Yon  der  Breite  des  Kinns ,  halbkreisförmig.  Die 
Fühler  sind  11-gliedrig,  fadenförmig,  das  erste  Glied  ziem- 
lich lang,  dicker  als  die  übrigen,  cylindrisch,  das  zweite  und 
dritte  ein  wenig  dünner  und  kfirzer  als  die  übrigen,  aber  noch 
immer  länger  als  dick,  das  letzte  Glied  zugespitzt. 

Hals  Schild  au  den  Seiten  ungerandet.  Prosternum 
mit  sehr  kurzem  Vorderlappen,  und  nicht  sehr  langem,  yor 
der  Spitze  mit  einem  kleineu  Absatz  versehenem  Bruststachel. 

Schildchen  länglich  mit  gerundeter  Spitze. 

Schenkeldecken  schmal,  in  der  Mitte  sanft  erweitert. 

Beine  kurz,  Füsse  entweder  einfach  oder  am  yierten 
GlJede  mit  einem  Hautläppchen;  Klauen  mit  Sägezähnen  be- 
waffnet. 

Diese  kleine  Gattung,  so  grosse  Uebereinstimmung  im 
Aeussern  ilire  Arten  auch  mit  denen  von  Dolopius  haben,  ist 
sehr  ausgezeichnet.  Sie  schliesst  sich  zwar  durch  die  Bil- 
dung der  Stirn  unmittelbar  auf  der  einen  Seite  an  Synaptus, 
auf  der  andern  an  Dolopius,  Ectinus  u.  s.  w.  Von  letzteren 
unterscheidet  sie  sich  durch  die  gezähnelten  Klauen,  tou  er- 
sterer  durch  die  Bildung  der  Füsse,  von  beiden,  wie  von  al- 
len übrigen  ächten  Elateren,  durch  das  zugespitzte  Endglied 
der  Maxillartaster. 

Es  kommen  hier,  ebenso  wie  bei  Cardiophorus,  Arten 
vor,  bei  denen  das  vierte  Fussglied  einfach  ist,  und  solche, 
wo  es  ein  kleines  Hautläppchen  hat.  Letztere  entsprechen  viel- 
leicht der  Gattung  Esthes opus  Eschsch.;  da  ich  aber  keine 
beglaubigte  Art  derselben  kenne,  muss  ich  diese  Vermuthung 
unbegründet  lassen. 

Die  Königl.  Sammlung  in  Berlin  besitzt  zur  Zeit  folgende 
Arten : 

*  Die  Füsse  ain   vierten  Gliede  mit  einem  Haut- 
läppchen. 
1.  A.  terniinatus:     Rufo -testaceus,   capite,  scutello,  pro- 
sterno  pectoreque  nigris,  elytris  uigricantibus. 
Var.  elytris  apice  concoloribus. 
3  Linien  lang,  gelblich -roth  oder  röthlich-gelb,  ziem- 
lich glänzend,  mit  etwas  grober,  anliegender,  greiser  Behaa- 


IUI 

niiig  massig'  diclil  bekicidcl.  Die  Fühler  sind  so  lang  als 
Kopl  und  Halsschild,  \<»n  der  Farbe  des  Körpers.  Der  Kopf 
ist  dicht  pnnktirt,  schwarz,  der  Stirnrand  über  dem  Munde 
gerade  al)gestutzt.  Das  Halsschild  ist  so  lang'  als  \or  den 
Hinterecken  breit,  gleich  breit,  an  den  Seiten  gerade,  nur  an 
den  Vorderecken  gerundet,  dicht  pnnktirt,  am  Vorderrande 
sdnvarz.  Das  Schildchen  ist  schwarz.  Die  Flügeldecken  sind 
gegen  die  Spitze  hin  allmählich  etwas  verschmälert,  ziemlich 
stark  pnnktirt  -  gestreift,  mit  flachen,  ziemlich  fein  punktir- 
len  Zwischenräumen,  das  hinterste  Viertel  oder  Drittel  meist 
sclnvärzlir  h ,  zuweilen  sind  aber  auch  die  Flügeldecken  ganz 
einfarbig.  Auf  der  Unterseite  sind  das  Prosteruum  und  die 
lirust  schwarz. 

Aus  Istrien,  Dahnatien,  \on  den  jonischen  Inseln  und 
aus  Macedonien. 

2.  A.  rutilipennis:  Niger,  elytris,  anteunis  pedibusque 
rufo  -  testaceis.  —  E 1  a  t  e  r  rutilipennis  lllig.  Magaz. 
VI.  6.  8. 

Ein  wenig  kleiner  und  im  Verhilltniss  gedrungener  als 
der  vorige,  schwarz,  mit  grober,  leicht  anliegender,  ziemlich 
dichter,  gelblich  -  greiser  Behaarung.  Die  Fühler  sind  von 
der  Lauge  des  Kopfes  und  Halsschildes,  rothlich-gelb.  Der 
Kopf  ist  dicht  pnnktirt,  der  Stirnrand  über  dem  Munde  ge- 
rade abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  so  lang  als 
vor  den  Hinterwinkeln  breit,  nach  vorn  nicht  verschmälert, 
an  den  Seiten  sehr  leicht  gerundet,  massig  gewölbt,  dicht 
punlitirt.  Die  Flügeldecken  sind  stark  pnnktirt -gestreift,  mit 
flachen,  fein  punktirten  Zwischenräumen,  gelblich -roth,  nach 
hinten  an  der  Naht  leicht  gebräunt.  Auf  der  Unterseite  sind 
der  Mund,  der  Vorderrand  des  Prosteruum  und  die  Spitze  des 
Hinterleibes  braunroth.     Die  Beine  sind  röthlich-gelb. 

Aus  Portugal. 

3.  A.  fusculus:     Fuscus,  antennis  pedibusque  testaceis. 

Vou  der  Grösse  und  auch  ziemlich  von  der  Gestalt  des 
Dolopius  marginatus,  3  Lin.  lang,  heller  oder  dunkler  braun, 
zuweileu  auf  der  Oberseite  fast  schwarz,  mit  grober,  anlie- 
gender, greiser  Pubescenz  ziemlich  dicht  bekleidet.  Die  Füh- 
ler sind  von  der  Länge  des  Kopfes  und  Halsschildes,  massig 


120 

(lüiiii,  rollilifch-gell).  Die  Slirii  ist  sehr  dicht  piinktirt,  über 
dem  Munde  einen  ziemlieh  scharten  Winkel  l)ildend.  Das 
Halsschild  ist  etwa  so  lang  als  vor  den  Hinterecken  breit, 
gleich  breit,  an  den  Seiten  gerade,  nur  an  dem  Vorderwinkel 
etwas  al)gerundct,  leicht  gewölbt,  am  Vorderrande  dicht,  auf 
der  Mitte  weitläuftiger  und  stärker,  nach  den  Hinterwinkeln 
zu  sparsam  und  fein  punktirt,  an  den  Vorderecken  oder  am 
ganzen  Vordeirande  hell  rothbraun.  Das  Schildchen  ist  äus- 
serst fein  und  kaum  bemerkbar  punktirt.  Die  Flügeldecken 
sind  stark  punktirt -gestreift,  die  Zwischenräume  ziemlich  flach, 
sehr  fei]i  und  einzeln  punktirt.     Die  Beine  sind  röthlich-gelb. 

Aus  Cuba. 
4.  A.  pumilus:     Piceus,    antennis,   Ihoracis  lateribus  pcdi- 
bus  el}trisque  testaceis,  sutura  infuscata. 

Kaum  etwas  grösser  und  gestreckter  als  A.  pusillns,  et- 
was über  2  Lin.  lang,  braun,  mit  ziemlich  grober,  anliegen- 
der, greiser  Pubescenz.  Die  Fühler  sind  \on  der  Länge  des 
Kopfes  und  Halsschildes,  rütlilich-gelb.  Der  Kopf  ist  ziem- 
lich fein  und  dicht  punktirt,  die  Stirn  nach  unten  einen  etwas 
stumpfen  Winkel  bildend.  Das  Halsschild  ist  ein  wenig  schmä- 
ler als  die  Flügeldecken,  fast  so  lang  als  vor  den  Hinterwin- 
keln breit,  gleich  breit,  an  den  Seiten  gerade,  nur  gegen  die 
Vorderecken  hin  etwas  abgerundet,  schwach  gewölbt,  ziemlich 
fein  und  nicht  ganz  dicht  punktirt,  braun,  an  den  Seiten  hel- 
ler rothbraun.  Das  Schildchen  kaum  bemerkbar  fein  pun- 
ktirt. Die  Flügeldecken  sind  gegen  die  Spitze  hin  ziemlich  all- 
mählich verschmälert,  punktirt -gestreift,  mit  etwas  weitläuftig 
punktirten  Zwischenräumen,  bräunlich- gelb,  an  der  Naht  leicht 
gebräunt.  Die  Ernst  dunkelbraun,  die  Unterseite  des  Hals- 
schildcs  und  der  Hinterleib  heller  rothbraun.  Die  Beine  röth- 
lich-gelb. 

Dem  A.  limbatus  fast  zum  Verwechseln  ähnlich,  aber 
durch  die  Füsse  verschieden. 

Aus  Nordamerika. 
5.-A.  cruciellus:     Testaceus,    thorace   parce   subtiliterque 
pundato,  eljtrorum  cruce  fusca,  pedibus  flavls. 

Von  der  Gestalt  des  vorigen,  aber  etwas  grösser,  reich- 
lich lYo  Lin.  lang,   röthlich-gelb,  mit  grober,  anliegender, 


121 

i!,i'eisei  Bcluiariinji  niilssig  dichl  liekleidel.  üic  Fühler  sind 
von  der  Lange  des  Kopfes  und  HalsscJiiidcs.  Die  Slirn  ist 
nicht  sehr  dicht  punktirt,  vorn  in  einen  Winkel  aushiufend, 
(lesjen  iiusserste  Spitze  üi)er  dem  Munde  aber  al)gestutzt  ist. 
J)as  Halssciiihl  ist  kaum  so  lang  als  yor  den  Hiuterwinkeln 
breit,  nach  yorn  kaum  etwas  Ycrschmälert ,  an  den  Seiten  sehr 
schwach  gerundet,  etwas  gewölbt,  sehr  fein  und  einzeln  pun-; 
ktirt.  Das  Schildchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind  punr 
ktirt- gestreift ,  mit  einzeln  und  sehr  fein  punktirten  Zwischen^ 
riuinicn:  eine  Querbinde  auf  der  Mitte  und  die  Naht  vor  die- 
ser Binde  sind  brauu,  zuweilen  fast  schwarz:  hinter  de;- Binde 
ist  die  Naht  leicht  gebräunt.     Die  Beine  sind  heller  gelb. 

Bei  dunklcii  Individuen  sind  Sliru  und  Mitte  des  Hals^ 
Schildes  etwas  gebräunt,  und  die  Unterseite  grösstentheils  dun- 
kel, fast  sclnvärzlicii ;  bei  hellen  Individuen  verschwindet  da- 
gegen die  kreuzförmige  Zeichnung  auf  den  Flügeldecken.  Vom 
A.  praecox  unterscheidet  sich  diese  Art  leicht  durch  den  ai)ge- 
stulzten  Winkel  des  vorderen  Stirnrandes. 

Aus  Mexico. 
G.  A.  praecox:    Testaceus,  inunaculatus ,  thorace  parce  sub- 
tiliter  pnnctato,  pedijjus  flavis. 

Fast  noch  kleiner  als  A.  pusillus,  nicht  völlig  IY2  Lin. 
lang,  hell  röthlich-gelb,  mit  noch  etwas  helleren  Fühlern 
und  Flügeldecken ,  mit  etwas  grober,  anliegender,  greiser  Fu- 
bcscenz  massig  dicht  bekleidet.  Die  Fühler  sind  reichlich  so 
lang  als  Kopf  und  Halsschild.  Die  Stirn  ist  äusserst  fein  pun- 
ktirt, über  dem  Munde  einen  stumpfen  Winkel  bildend.  Das 
Halsschild  ist  etwas  kürzer  als  vor  den  Hinterwinkeln  ])reit, 
nach  vorn  nicht  verengt,  an  den  Seiten  sehr  leicht  gerundet, 
weitläuftig  und  sehr  fein  punktirt.  Das  Schildchen  ist  glatt. 
Die  Flügeldecken  sind  gegen  die  Spitze  hin  ziemlich  allmäh- 
lich verschmälert,  punktirt -gestreift,  in  den  Zwischenräumen 
weitläuftig  punktirt.     Die  Beine  sind  hellgelb. 

Von  Jalappa  in  Mexico. 
7.  A.  praevius:     Fuscus,   thorace   testaceo  fusco-bilineato, 
elytris  plaga  maculaque  testaceis,  pedil)us  flavis. 

Eine  von  allen  ü])rigen  durch  die  Grösse,  die  feine,  sei- 
denartige Pubesceuz  und  die  längeren,  dünnereu  Fühler  al)- 


122 

weichende  Art.  Reichlicli  4  Liii.  laiio.  Die  Fühler  sind  so 
lang  als  Kopf  und  Halsscliild,  dünn.  Der  Kopf  ist  l)raunrolli. 
sehr  dicht  pnnktirt,  der  vordere  Stirnrand  aufgeAVoricn,  über 
dem  Munde  einen  etwas  stumpfen  Winkel  hildend.  Das  Hals- 
scliild ist  etwas  schmäler  als  die  Flügeldecken ,  ein  wenig  kür- 
zer als  \or  den  Hinterecken  hreit ,  nach  \orn  unmerklich  \er- 
schraiüert,  an  den  Seiten  gerade,  und  an  den  Vorderecken  ab- 
gerundet, massig  gewölbt,  dicht  und  fein  pnnktirt,  röthlich- 
gell),  mit  2  schwarzbraunen  Längslinien ,  deren  Zwisclienrauiti 
rothhraun  ist.  Das  Schildchen  ist  mit  dichter,  grauer  Pube- 
scenz  bedeckt.  Die  Flügeldecken  sind  273  nial  so  lang  als 
das  Halsschild,  nach  der  Spitze  zu  allmählich  verschmälert, 
regelmässig  reihenweise  pnnktirt,  mit  dicht  und  fein  punktir- 
ten  Zwischenräumen ,  schwarzbraun ,  mit  einem  von  der  Schul- 
ter schräg  gegen  die  Naht  hin  fast  bis  zur  Mitte  herabrei- 
chenden Streif  und  einem  kleineren  runden  Fleck  hinter  der 
Mitte  von  röthlich- gelber  Farbe.  Brust  und  Hinterleib  sind 
rothbraun,  die  Beine  hellgelb.  Der  Körper  ist  mit  dichter, 
feiner,  anliegender,  seidenartig  schimmernder,  grauer  Behaa- 
rung bekleidet,  welche  auf  der  Naht  der  Flügeldecken  stär- 
ker verdichtet  ist,  so  dass  diese  dadurch  selbst  grau  erscheint. 
Von  Port  au  Princc  auf  St.  Domingo. 

**    Die  Füsse  oline  Hautläpp  dien. 
Bei  allen  hierher   gehörigen  Arten   sind   die  Schenkel- 
decken durchsichtig. 

8.  A.  axillaris:  Thoracis  angulis  posterioribus  extrorsum 
vergentibus,  niger,  fusco-pubescens,  antennarum  basi  pedi- 
busque  testaceis ,  elytris  fuscis,  macula  obsoleta  humerali  te- 
stacea. 

Von  der  gestreckten  Gestalt  des  A.  limbatus ,  und  reich- 
lich von  der  Grösse  desselben,  2Vo  Lin.  lang,  schwarz,  mit 
nicht  sehr  dichter,  und  wenig  anliegender,  brauner,  auf  dem 
vorderen  Thcil  des  Körpers  greisschimmernder,  auf  dem  gros- 
sem Theil  der  Flügeldecken  fast  schwarzer  Behaarung.  Die 
Fühler  sind  betrachtlich  länger  als  Kopf  und  Halsschiid  ,  braun, 
die  2  oder  3  ersten  Glieder  röthlich -gelb.  Gleiche  Farbe  ha- 
ben auch  die  Palpen.  Die  Stirn  ist  gewölbt,  schwach  der 
Länge  nach  eingedrückt,  pnnktirt,   über  dem  Munde  gerade 


123 

al)ij:es('lii!illeii.  Das  Flalsschild  ist  heim  Maiinclien  schmäler 
als  die  Flii2;eldeckeii,  nach  vorn  etwas  verschmälert,  an  den 
Seiten  ii<M-adc,  und  durchaus  nicht  gerundet,  schwach  gewölbt, 
heim  Weibchen  ziemlich  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  an 
den  Seilen  hinter  der  Mitte  gerade,  vor  der  Mitte  ziemlich 
stark  gerundet,  stärker  gewölbt,  fein  und  ziemlich  vveitläuftig 
punktirt,  der  Vorderrand  auf  jeder  Seite  rothbrauu  durch- 
scheinend, die  Hinterecken  lang  und  spitz,  etwas  nach  aussen 
gerichtet.  Das  Schildchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind 
etwa  dreimal  so  lang  als  das  Halsschild,  bis  zur  Mitte  gleich 
breit,  von  da  bis  zur  Spitze  allmählich  verschmälert,  punktirt- 
gestreift,  die  Punktstreifen  an  der  Spitze  erlöschend,  die  Zwi- 
schenräume sehr  einzeln  und  fein  punktirt,  sie  sind  mehr  oder 
weniger  dunkelbraun,  zuweilen  fast  schwarz,  und  haben  an 
der  Schulter  einen  unbestimmten ,  mehr  oder  weniger  erlosche- 
nen, gelbbraunen  Fleck.  Auf  der  Unterseite  ist  das  letzte 
Hintcrleibssegment  röthlich  -  gelb  gerandet.  Die  Beine  sind 
röthlich  -  gelb ,  die  Schenkel  in  der  Mitte  bräunlich. 

Zuweilen  bleibt  die  helle  Stelle  au  den  Schultern  der 
Flügeldecken  ganz  aus. 

Aus  Oestreich ,  Steiermark ,  Schlesien  ,  Ungarn  und  Gal- 
licien. 

Durch  die  Farbe  der  weder  dichten  noch  groben  Be- 
haarung des  Körpers  besonders  kenntlich. 
9.  A.  limbatus:  Thoracis  angulis  posterioribus  antrorsum 
vergentibus,  niger,  griseo-pubescens,  antennarum  basi,  pe- 
dibus  elytrisque  testaceis,  his  sutura  limboque  exteriori  fe- 
moribusque  fuscis.  —  Elater  limbatus  Fab.  S.  El.  IL 
242.  109. 

Von  ziemlich  langgestreckter  Gestalt,  2'/3  Linien  lang, 
glänzend  und  tiefschwarz,  mit  nicht  sehr  dichter,  ziemlich  gro- 
ber, greiser  Behaarung.  Die  Fühler  sind  beim  Weibchen  fast, 
beim  Männchen  von  mehr  als  doppelter  Körperlänge,  braun, 
zuweilen  braunroth,  die  beiden  ersten  Glieder  gelb.  Die  Ta- 
ster sind  hellgelb.  Die  Stirn  ist  gewölbt,  ziemlich  dicht  und 
stark  punktirt,  über  dem  Munde  gerade  abgeschnitten.  Das 
Halsschild  ist  so  lang  als  breit,  an  den  Seiten  gerade  und  nur 
an  den  Yorderecken  ein  wenig  gerundet,  vor  den  langen,  spi- 


124 

tzeii,  etwas  nach  aussen  gerichteten  Hiutereckcn  nicht  ein- 
gezogen, flach  ge>völl)t,  fein  punktirt,  der  Voiderraud  aiit 
jeder  Seite  löllilicli-gelb.  Die  Hinteiccken ,  sowie  der  Voi- 
derrand  und  die  Spitze  des  Prosternuni  schwarz.  Das  Schild- 
chen ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind  etwa  273  mal  so  lang 
als  das  Halsschild ,  heim  Mäuucheu  nach  der  Spitze  hin  all- 
mählich yerschmälcrt ,  beim  Weil)chen  bis  ül)er  die  Mitte  hin- 
ab gleich  breit,  punktirt -gestreift,  die  Punktstreifen  au  der 
Spitze  undeutlich,  die  Zwischenräume  sehr  fein  und  einzeln 
punktirt;  sie  sind  bräunlich  -  gell) ,  die  Naht  breit  braun,  der 
Aussenrand  gebräunt,  die  Spitze  mehr  oder  weniger  weit  hin- 
auf greis,  so  dass  oft  nur  die  Schultern  eigentlich  gelb  blei- 
ben. Der  umgeschlagene  Tlieil  des  Randes  der  Flügeldecken 
ist  schwarz.  Das  letzte  Hinterleibssegment  ist  einfar])ig  schwarz. 
Die  Beine  sind  rothlich-gelb ,  die  Schenkel  braun. 

Beim  Männchen  ist  das  Kaisschild  ein  wenig  schmäler 
als  beim  Weibchen. 

In  Deutschland  einheimisch. 
10.  A.  pallens:    Thoracis   angulis   posterioribus   extrorsum 

\ergentil)us ,   niger,   griseo  -  pubescens,    antennis   testaceis, 

pedibus  elytrisque  flavis.  —     Elater  pallens  Fab.  Syst. 

El.  II.    242.   108.    —     El.    limbatus   Herbst  Käf.  X.  t. 

169.  f.  1. 

Var.  Elytrorum  sutura  iafuscata. 

Elater  limbatus  Paj/lc.  Faun.  Suec.  III.  43.49.     Gj/l/. 

Ins.  Suec.  I.  433.  62.  —     Elater  pusillus  Herbst.  Käf. 

X.  85.  97.  t.  165.   f.  11. 

Etwas  kleiner  und  namentlich  kürzer  als  der  vorige, 
Jiäufig  weniger,  selten  mehr  als  2  Linien  lang,  glänzend 
schwarz,  mit  grober,  greiser  Behaarung.  Die  Fühler  sind 
ganz  gelb ,  beim  Männchen  kaum  von  ballier  Körperlänge, 
beim  Weibchen  wenig  länger  als  Kopf  und  Halsschild.  Lefze 
und  Mandibeln  sind  rothbraun.  Die  Taster  gelb.  Die  Stirn 
ist  gewölbt,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  über  dem  Munde  ge- 
rade abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  fast  so  lang  als  breit, 
an  den  Seiten  beim  Weibchen  ziemlich  stark,  beim  Männchen 
schwächer  gerundet ,  hinter  der  Mitte  etwas  eingezogen ,  ziem- 
lich stark  gewölbt,   weitläuftig  und  fein  punktirt.     Der  Vor- 


123 

(lerraml  (in  der  MiUc  niiJcrl)ro(hcn)  und  die  spitzen,  etwas 
seitwärts  gerichteten  HintciTcken  röllilidi  -  gell).  Das  Scliild- 
dien  ist  glatt,  hald  gell),  bald  braun,  bald  schwarz.  Die 
Flügeldecken  sind  nur  etwa  2V2  "i'T^l  so  lang  als  das  Hals- 
schild ,  von  der  Mitte  al)  nach  der  Spitze  hin  yerschmälcrt, 
punktirt- gestreift,  die  Pnnktstreifen  nach  der  Spitze  hin  all- 
mählich schwächer  werdend,  die  Zwischenräume  sehr  fein  und 
einzeln  punktirt;  sie  sind  gewöhnlich  ganz  gelb,  oft  selbst 
ziemlich  hellgelb.  Auf  der  Unterseile  ist  der  Yorderrand  und 
die  Spitze  des  Prosternum  braunrolh,  der  Rand  des  letzten 
Hinterlcibsscgmcnts  gelb.     Die  Beine  sind  hellgelb. 

Zuweilen  ist  die  Naht  mehr  oder  weniger  gebräunt;  bei 
solchen  Exemplaren  pflegt  auch  der  umgeschlagene  Tlieil  des 
Fliigeldeckenrandcs  braun  zu  sein,  der  bei  der  gewöhnlicher 
vorkommenden  Stamniart  gelb  ist.  Auch  sind  ])ei  der  dunkle- 
ren Abänderung  die  Hinterecken  des  Halsschildes  oft  schwarz. 

In  Deutschland,  Schweden,  Finnland  und  im  Ural. 

Meist  mit  dem  vorhergehenden  verwechselt,  von  dem  er 
sich  durch  seine  kürzere  Gestalt,   das  an  den  Seiten  gerun- 
dete, hinten  eingezogene,  gewölbtere,  weitläufliger  und  feiner 
punktirte  Halsschild,  die  ganz  gelben  Fühler,  den  gelben  Rand 
des  letzten  Hinterlcil)ssegnients   und   rothbraunen  Yorderrand 
und  Spitze  des  Prosternum  unterscheidet. 
11.  A.  luteipennis:    Thoracis  angulis  postcrioribus  extror- 
sum  vergentibns ,  niger ,  griseo  -  pnbescens ,  antennarnm  basi 
pedibusque  testaceis ,  elytris  attenuatis,  luteis,  sutura  apice- 
que  fuscis. 

Etwa  halb  so  gross  als  der  vorige ,  um  die  Hälfte  grös- 
ser als  A.  pusillus,  IV3  Linien  lang,  glänzend  schwarz,  mit 
nicht  sehr  dichter,  wenig  anliegender,  greiser  Behaarung.  Die 
Fühler  sind  ein  wenig  länger  als  Kopf  und  Halsschild ,  hell 
braunroth,  die  beiden  ersten  Glieder  gelb.  Die  Stirn  ist  ge- 
wölbt, weitläuftig  und  fein  punktirt,  über  dem  Mnnde  gerade 
abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  nicht  ganz  so  lang  als  breit, 
an  den  Seiten  gerundet,  nach  vorn  etwas  verengt,  hinter  der 
Mitte  sehr  wenig  eingezogen,  mit  nicht  sehr  langen,  aber  spi- 
tzen, etwas  nach  aussen  gerichteten  Hinterecken,  sanft  gewölbt, 
etwas  weitläuftig  punktirt,  die  Seiten   des  Yorderrandes  und 


die  Hiiitereckeii  rötlilich  ^olh.  Das  ScliildcluMi  ist  ülatt.  Die 
Fliigeldcckeu  sind  etwa  2V2  mal  so  lang-  als  das  Halssciiild, 
schon  \oii  der  Basis  an  allmälilich  versclimälort  und  zugespilzl, 
piinktirt- gestreift,  die  Pitnktstreifeu  nach  der  Spitze  hin  schAvii- 
cher,  die  Spitze  ganz  glatt,  die  Zwischenräume  der  l'unkt- 
streifeu  weitliluflig  und  fein  punktirl;  sie  sind  gelb,  an  der 
Naht,  der  Spitze  und  dem  hinteren  Thcile  des  Aussenrandes 
gebrannt.  Auf  der  Unterseite  sind  der  Yorderrand  und  die 
hintere  Spitze  des  Prosternum  gelb,  der  letzte  Hinlerleil)sring 
aber  nicht  gelb  gerandet.     Die  Beine  sind  gelb. 

Aus  Oestreich.     \on  Herrn  Schüppcl. 
12.  A.  lacertosus:     Thoracis  angulis  posterioribus  retror- 
suni  spectantibus ,  niger,  deuse  griseo-pul)escens,  antenna- 
rum  basi  pedibusque  lestaceis,   el}lris  fuscis,  plaga  liume- 
rali  testacca. 

Von  der  Gestalt  und  reichlich  von  der  Grösse  des  A. 
pallens,  etwas  über  2  Lin.  lang,  schwarz,  durch  seine  kurze, 
dichte,  anliegende,  gelblich -greise  Behaarung  vor  den  ver- 
wandten Arten  ausgezeichnet.  Die  Fühler  sind  kaum  langer 
als  Kopf  und  Halssciiild,  braun,  die  ersten  drei  Glieder  roth- 
lich-gelb. Die  Stirn  ist  gewölbt,  durch  seichte  Eindrücke 
etwas  uneben,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  über  dem  Munde  ge- 
rade abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  nicht  ganz  so  lang  als 
breit,  an  den  Seiten  ganz  gerade  und  gleich  breit,  bis  nahe 
zu  den  Yorderwinkeln,  wo  sie  plötzlich  stark  convergiren  und 
damit  einen  stumpfen  Winkel  bilden,  massig  gewölbt,  ziemlich 
weitläuflig  punktirt;  der  Vorderrand  jederseits  röthlich-gelb; 
die  Hinterecken  nicht  sehr  lang,  gerade  nach  hinten  gerichtet. 
Das  Schildchen  ist  kaum  punktirt,  dünn  behaart.  Die  Flü- 
geldecken sind  etwa  2V2  »»al  so  lang  als  das  Halsschild,  von 
der  Mitte  ab  nach  hinten  allmählich  verschmälert,  punktirt - 
gestreift,  die  Punktstreifen  nach  hinten  undeutlich  werdend, 
die  Zwischenräume  äusserst  fein  und  wcitläuftig  punktirt ;  sie 
sind  braun  und  haben  an  der  Schulter  einen  länglichen,  un- 
bestimmten, düster  gelben  Fleck.  Die  Unterseite  ist  ganz 
schwarz,  auch  das  letzte  Hinlerleibssegment  hat  keinen  gelben 
Rand;  die  Beine  sind  röthlich-gelb,  die  Schenkel  schwach 
gebräunt. 


127 

Aus  Ocstrcifli.  Eine  Reihe  übereinstimmeiule  Exemplare 
erhielt  die  Saiiimlim^  \oii  Herrn  Schiippel, 

Dem  A.  axillaris  älinlich ,   aber  durch  die  niclit  so  lanj» 
Äcstrccktc  Gestalt,  die  gerade  nach  hinten  gerichteten  Hinter- 
ecken und  die  Behaarung  hinreichend  verschieden. 
J3.  A.  huniilis:     Thoracis   angulis   posterioribiis  retrorsuni 
spectantibus,  niger,   fusco-pul)escens,  antennarum  basi  pe- 
dibusque  testaceis,  eljtris  fuscis,  immaculatis. 

Von  der  Gestalt  des  A.  pallens ,  und  den  kleineren  Indivi- 
duen desselben  au  Grösse  gleich,  l'/s  bis  nicht  ganz  2Lin.  lang, 
sdnvarz  ,  mit  nicht  sehr  dichter,  wenig  anliegender,  grober, 
brauner  Behaarung.  Die  Fühler  sind  wenig  länger  als  Kopf 
und  Halsschild,  braun,  die  drei  ersten  Glieder  röthlich-gelb. 
Die  Stirn  ist  sanft  gewölbt,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  über 
dem  Munde  gerade  abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  fast  so 
lang  als  breit,  an  den  Seilen  gerade,  mit  nicht  sehr  langen, 
gerade  nach  hinten  gerichteten  Hinterecken,  nur  an  den  Vor- 
derecken abgerundet ,  sanft  gewöli)t ,  weitläuftig  und  ziemlich 
fein  punktirt;  kaum  mit  etwas  Röthlichgelb  an  den  Seiten 
des  Vorderrandes ,  dagegen  mit  braunrolher  Spitze  der  Hin- 
terecken. Das  Schildchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind 
sehr  dunkelbraun  oder  fast  schwarz ,  kaum  2^/^  mal  so  lang 
als  das  Halsschild,  von  der  Mitte  ab  nach  hinten  verschmä- 
lert, punktirt -gestreift,  die  Punkfstreifen  gegen  die  Spitze  hin 
schwächer  werdend,  die  Zwischenräume  weitläuftig  und  ziem- 
lich fein  punktirt.  Die  Unterseite  ist  ganz  schwarz,  auch  das 
letzte  Hinterleibssegment  hat  keinen  gelben  Rand.  Die  Beine 
sind  röthlich-gelb,  die  Schenkel  leicht  gebräunt. 

Von  Ragusa.  Von  Herrn  Schiippel  der  hiesigen  Samm- 
lung gegeben. 

Vom  vorigen  durch  seine  Behaarung,  vom  A.  axillaris 
durch  seine  viel  geringere  Grösse,  die  Hinterecken  des  Hals- 
schildes ,  die  im  Verhältniss  zum  Halsschilde  mit  kürzeren  Flü- 
geldecken u.  s.  w. ,  unterschieden. 

14.  A.  lateralis:  Thoracis  angulis  posterioribns  retrorsuni 
spectantibus,  niger,  griseo-pubescens,  antennis,  elytrorura 
macula  humerali  pedibusque  testaceis.  —  Elat er  late- 
ralis Herbst.  Käf.  X.  101.  119.  t.  167.  f.  9.  (?). 


l2vS 

Var.  Corpore  pirro,  clytris  diliitc  testncfis. 
Von  der  Grosse  des  A.  pallcns ,  2  Liii.  lang,  schwarz, 
mit  grol)er,  oeUdich- greiser,  nicht  selir  dichter  Piihescenz- 
Die  Fühler  sind  etwas  Uuifi:er  als  Kopf  und  Halsschild,  doch 
nicht  ganz  von  halher  Körperiäna^e,  i(Uhli(h-i!,elb.  Die  Stirn 
ist  gewölbt,  nicht  sehr  dicht  punktirt,  über  dem  Mnnde  gerade 
abgeschnitten.  Das  Halsschild  ist  etwas  kürzer  als  lang,  an 
den  Seiten  hinter  der  Mitte  ganz  gerade  und  gleich  breit,  vor 
der  Mitte  sanft  gerundet  und  nach  yorn  etwas  ycrschmälcrt, 
fein  und  nicht  sehr  wcitläuftig  punktirt,  sanft  gewölbt,  die 
Seiten  des  Vorderrandes  und  die  nicht  sehr  langen,  gerade 
nach  hinten  gerichteten  Hinterecken  briumlich  -  gelb.  Das 
Schildchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind  kaum  i'/j  "'iil 
so  lang  als  das  Halsschild,  bis  über  die  Mitte  hinab  ziemlich 
gleich  breit,  \on  da  bis  zur  Spitze  stärker  verschmälert,  pun- 
ktirt-gestreift,  die  Pnnktstreifen  an  der  Spitze  erloschen,  die 
Zwischenräume  fein  und  einzeln  punktirt;  sie  sind  dunkel- 
braun, zuweilen  fast  schwarz,  und  haben  einen  grossen,  un- 
bestimmten ,  gell))>raunen  Fleck  an  der  Schulter  Die  Prostcr- 
numspitze  ist  braunroth,  das  letzte  Hinterleibssegment  al)er 
nicht  gelb  gcrandct.     Die  Beine  sind  gelb. 

Zuweilen  ist  die  Färbung  heller,  die  des  Körpers  pech- 
braun, die  der  Flügeldecken  gelb,  mit  leicht  gebräunter  Nalit 
und  Spitze. 

Aus  0 estreich.     Von  Herrn  Schüppcl. 
Dem   folgenden  nahe  verwandt,   aber  reichlich  doppelt 
so  gross,  auch  dem  A.  lacertosus  nicht  unähnlich,  aber  durch 
die  Behaarung  u.  s.  w.  hinreichend  unterschieden. 
15.  A.  pusillus:     Thoracis  angnlis  posterioribus  retrorsum 
spectantibus,  niger,  griseo-pubescens,  antennarum  basi  pe- 
dibusque  testaceis,  elytris  attenuatis  fuscis,   plaga  humerali 
testacea.    —     Elater   pusillus  Fah.  Syst.   El.  II.   24H. 
128.   —      Elater   nanus    Herbst  Käf.  X.   96.    111.   t. 
167.  f.  1. 

Nur  halb  so  gross  als  A.  pallens ,  1'/,  —  iVa  Lin.  lang, 
schwarz,  mit  etwas  grober,  nicht  sehr  dichter,  wenig  anlie- 
gender, greiser  Behaarung.  Die  Fühler  sind  fast  von  halber 
Körperlange,  etwas  dick,   röthlich  -  braun ,   die  beiden  ersten 


129 

Glieder  rötlilicli  -  gelb.  Die  Stirn  ist  schwach  gewölbt,  nicht 
sehr  (licht  piiiiktirt,  über  dem  Munde  gerade  abgeschnitten. 
Das  Halsschild  ist  kaum  so  lang  als  breit,  au  den  Seiten  bis 
über  die  Mitte  hinauf  gerade  und  gleich  breit,  dann  sanft 
abgerundet  und  nach  -vorn  ycrengt,  sanft  gewölbt,  weitliluftig 
und  fein  punktirt,  die  Seiten  des  Vorderrandes  und  die  nicht 
sehr  langen ,  gerade  nach  hinten  gerichteten  Hinterwinkel  röth- 
lich-gelb.  Das  Schildchen  ist  kaum  merklich  punktirt.  Die 
Flügeldecken  sind  'i'/j  mal  so  lang  als  das  Halsschild,  nach 
der  Spitze  hin  allmählich  verschmälert,  punktirt -gestreift,  die 
Pnnktstreifcn  gcs^Qn  die  Spitze  hin  schwächer,  aber  noch  im- 
mer deutlich,  die  Zwischenräume  einzeln  und  fein  punktirt; 
sie  sind  dunkelbraun,  mit  einem  grossen,  nach  hinten  verwa- 
schenen, gelben  Längsfleck  auf  der  Schulter.  Auf  der  Unter- 
seite ist  die  Spitze  des  Prosternum  brauuroth.  Die  Beine  sind 
hell  rötlilich-gelb. 

In  verschiedenen  Gegenden  Deutschlands  einheimisch. 

Bei  einer  Abänderung  sind  die  Flügeldecken  einfarbig 
braun. 


f3.  Band  1.  Öeft.) 


IV. 

11  e  V  i   s   i   0  » 

der 

(I  e  u  t  s  c  h  e  n     A  n  i  s  o  t  o  in  e  ii. 

Dem 
eiitomologischen  Vereine  zu  Stettin  am  8.  Decbr.  1840 

übergeben   von 

»r.  jf^chmidt, 

jira  k  tiscl)  eni     Arzte     zn     Sletlin. 


jL#cr  \or  2  Jahren  von  mir  ül)erreic]ite  entomologisclie  Ver- 
such: „Revision  der  deutschen  Aphodien- Arten"  ist  mit  so 
vieler  Nachsicht  anfgcnommen  und  hat  sich  der  Beachtung  so 
vieler  Entomologen  unseres  Vaterlandes  zu  erfreuen  gehabt, 
dass  ich,  hierdurch  crmulhigt,  heute  es  wage,  eine  ähnliche 
Arbeit  über  die  Gattung  Anisotonia  zu  bringen.  Galt  es 
damals  vorzugsweise  die  bereits  bekannt  gemachten  zahlrei- 
chen ,  zum  Theil  sehr  nahe  veriyandten  und  variirenden  Arten 
zusammenzustellen,  kritisch  zu  beleuchten,  die  Rechte  jeder 
einzelnen  Art  nachzuweisen,  die  Synonymie  möglichst  ins  Reine 
zu  bringen  und  einige  mir  neu  erscheinende  Arten  der  Beur- 
theilung  und  Prüfung  des  entomologischen  Publikums  vorzufüh- 
ren, so  war  jetzt  die  für  diese  Arbeit  zu  lösende  Aufgabe  eine 
ganz  andere  und  viel  schwierigere.  Es  kam  hier  darauf  an, 
eine  Gattung  zu  durchmustern,  die  seit  dem  Jahre  1807  in 
Deutschland  keinen  Bearbeiter  gefunden  und  ausser  den  scan- 
dinavischcn  Faunisten  G^llcnhal,  SaJiiberg  und  Zetterstedt 
überhaupt  deren  in  neuster  Zeit  völlig,  so  weit  meine  Kunde 
reicht,  entbelirl  hat.     Es  galt  forner,  die  Rechte  einer  Reihe 


von  Arten  festzustellen,  die  durcli  die  Schriften  allerer  Ento- 
mologen zwar  bekannt  gemacht,  al)er  dnrch  dieselben,  zum 
allergrösstcn  Thcile  wenigstens,  fast  gar  nicht  ermittelt,  son- 
dern nur  durch  die  Verglciciuing  der  uns  noch  glücklich  ver- 
Idiebenen  Originalslücke  ausfindig  gemacht  werden  konnten. 
Es  kam  endlich  nicht  sowohl  darauf  au,  die  Zahl  der  ])ereits 
veröfTentlichtcn  Arten  zu  reduciren ,  als  yichiichr  dicsell)e  um 
ein  Bedeutendes  zu  yermehrcn,  da  die  Berücksichtigung  der 
bis  daliin  yollständig  übersehenen  Geschlechtsdiffercazen  dieser 
Thiere  eine  yiel  grössere  Tlieihnig  derselben,  als  bis  dahin 
geschehen,  nölliig  machte. 

Bei  solcher  Sachlage  würde  ich  Yollig  ausser  Stande 
gewesen  sein,  selbst  nur  besclieidcneu  Ansprüchen  zu  genü- 
gen, hätte  der  Verein  nicht  durch  seine  Mittel  mich  für  die 
Arbeit  befähigt.  Er  ersetzte  durch  die  Sammlungen  seiner 
vielen ,  durch  ganz  Deutschland  zerstreut  wohnenden  Mitglie- 
der, was  der  eigenen  an  Matcriale  abging,  ja  er  führte  mir 
eine  solche  Masse  dieser  Thiere  zu,  dass  ich  mit  Bestimmt- 
heit behaupten  kann,  dass  keins  der  allergrössesten  Museen 
Deutschlands  eine  solclic  Fülle  aufzuweisen  hat;  er  verschaffte 
mir  ferner  durch  seine  Vermittlung  die  Gelegenheit,  eine  grosse 
Reihe  fraglicher  Arten  älterer,  und  neuerer  Entomologen  in 
Originalexemplaren  vergleichen  zu  können  und  bot  mir  end- 
lich wieder  durch  die  Bil)liotheken  eben  seiner  Mitglieder  da 
eine  Aushülfe,  wo  die  eigene  nicht  ausreichte.  Ist  somit  durch 
die  nachfolgenden  Blätter  etwas  gewonnen  für  die  nähere  wis- 
senschaftliche Kenntniss  dieser  schwierigen  Gattung,  so  ge- 
bührt nicht  mir ,  sondern  dem  Vereine  und  den  geehrten  Mit- 
gliedern desselben,  welche  ihre  Vorräthe  so  freundlich  herga- 
ben, sowie  mit  ihrem  Rathe  und  ihrer  Erfahrung  mich  unter- 
stützten, der  Dank,  und  sei  es  mir  deshalb  auch  gestattet,  hier 
die  Namen  der  Männer  hersetzen  zu  dürfen ,  welche  mich  vor- 
zugsweise unterstützten;  es  sind  die  Herren:  ^Ihrens ,  Apetz, 
Sause,  Germar ,  Hornuiig ,  Junker,  Kvnze,  Loew,  Mär- 
kel,  Riehl,  Schniidl ,  Si/ffria/i,  Shirm ,  ff' alt IwnA  Zeller. 

Was  nun  meine  Arbeit  scl])st  anbelangt,  so  ergab  die 
nähere  Untersuchung  meiner  Vorräthe ,  sowie  die  Vcrgleichung 
derselben  mit  den  mir  zur  Disposition  gestellten  Originalexem- 

9* 


I  «2 

pliiioii  eine  \ciliallnissiii;i.ssij>  grosso  Meii^e  lunioi' Arten ,  deiiii 
unter  40  sind  18  von  mir  als  neu  autgcslcllt.  IJci  der  nälic- 
reu  Bearbeitung  derselben  stellte  sich  ferner  \ielfacli  dieNotli- 
wendigkeit  heraus,  nicht  allein  die  neuen  Arten,  sondern  auch 
die  meisten  andern,  anderweitig  schon  beschrie])enen,  noch- 
mals Tollständig  zu  beschreiben ,  da  die  vorliegenden  Beschrei- 
bungen entweder  als  völlig  ungenügend  oder  aber  als  unrich- 
tig sich  ergaben,  indem  dicsell)en  von  mehreren  nahverwand- 
ten und  nicht  erkannten  Arten  gleichzeitig  entnonunen  waren. 
Ueberdies  ergab  sich  auch ,  dass  die  40  Arten  nicht,  wie  bis 
dahin,  unter  einer  Gattung  vereinigt  bleiben  konnten.  Ich  ver- 
theilte  sie  in  5,  und  glaube  diese  Trennung  rechtfertigen  zu 
können. 

Dadurch  wurde  ich  einer  Verlegenheit  überhoben,  in  die 
ich  durch  die  näheren  Nachforschungen  über  die  Anciennität 
des  für  die  Gattung  zu  wählenden  Namens  gerieth.  Es  ist 
nämlich  der  Name  Anisotoma,  welcher  von  Knuch  in  Vor- 
schlag gekommen  und  durch  lUigcr  1798  in  seinem  Werke: 
„Verzeichniss  der  Käfer  Preussens  "  veröffentlicht  worden  ist, 
nicht  der  älteste,  da  bereits  schon  im  5ten  Jahre  der  Repu- 
blik *)  Latreille  den  Namen  Leiodes  für  dieses  Geschlecht 
durch  sein  Werk:  „Precis  des  characteres  generiques  des  in- 
sectes"  eingeführt  hat.  Billig  hätte  nun  der  selbst  in  Frank- 
reich ganz  ungebräuchliche  Name  Leiodes  gewählt  und  die 
ganze  Nomenklatur  umgestossen  werden  müssen,  wäre  nicht 
bei  der  Benamung  der  von  mir  in  Vorschlag  gebrachten  fünf 
Gattungen  eine  Gelegenheit  geboten,  beide  Namen  zu  benutzen. 

I.  lieiodes  Latr. 

Clypeus  a  capite  separatus. 

Mandibulae  crassae  subobtectae  margine  intcriori  sub- 
dentatae. 

Palpi  maxillares  articulo  ultimo  ovato,  acuminato. 
Palpi  labiales  articulo  ultimo  oblongo,  acuminato. 


*)  Das   5te  Jahr   der  Republilv   ents[iriclu   dem  Zeiträume  vom 
22.  Septbr.  1796  bis  zum  21.  Septbr.  1797. 


133 

Aiilciinae  11  arliculatae ,  clavac  5  arliculalae  ailiculus 
s€Ciiii(lus  minor. 

Thoracis  margo  poslicus  lacvissiiims. 

Mesosteniiuu  lioiizoiitalc,  ecarinatum ,  laluiu. 

Tibiae  auticae  apice  aIx  dilalalae,  Inincatae. 

Tarsi  iiiaris  heleiomeii. 

Der  Körper  meist  kugliger,  Ivürzer  uiul  iiocligewolhter, 
als  hei  den  anderen  Galtnngen.  Der  Kopf  an  dem  Koplsdiilde 
stets  dnrch  eine  tiefe  Fnrche  deutlicli  geschieden ,  dieses  letz- 
tere \iereckig,  qnecr,  erscheint  an  seinen  hinteren  Ecken  ab- 
gerundet und  wird  zum  grössern  Theile  von  einem  entspre- 
chenden Anschnitte  des  Kopfes  aufgenommen.  Die  Oberlippe 
fast  so  breit  als  das  Kopfschild,  quer,  an  den  Vorderecken 
abgerundet,  in  der  Mitte  wenig  ausgerandet,  gefranzt  und  so 
gross,  dass  sie  die  Fresswerkzeuge  von  oben  fast  ganz  ver- 
deckt. Die  Mandibeln  klein,  dick,  sehr  kräftig,  dreieckig, 
an  ihrem  Aussenrande  halbi)ogenförmig  mit  einer  seichten 
Rinne,  am  Innenrande  gerade  mit  einem  äusserst  schwachen 
Zähnchen,  die  Spitze  nicht  hakig  vorgezogen.  Die  Maxillen 
hornartig  dünn  am  Stamme,  die  innere  Lade  kleiner,  die  äus- 
sere länger,  frei,  an  der  Spitze  gerade  abgeschnitten,  am 
Aussenrande  gefranzt.  Die  Maxillarlaster  viergliedrig,  das 
Iste  Glied  sehr  klein,  dünn,  das  2te  viel  dicker,  etwas  län- 
ger, verkehrt  kegelförmig,  das  3te  napfförmig,  etwas  grösser 
und  so  dick  als  das  2te,  das  4te  eiförmig,  zugespitzt.  Un- 
terlippe klein,  fast  4eckig,  vorn  etwas  verschmiilert.  Para- 
glossen  breit,  in  der  Mitte  tief  gespalten,  fleischig,  die  Un- 
terlippe überragend,  am  Rande  gewimpert.  Lippentaster  drei- 
gliedrig, das  Isle  Glied  sehr  klein,  das  2le  verkehrt  kegel- 
förmig, das  3te  so  lang  als  die  beiden  vorigen,  länglich,  zu- 
gespitzt. Fühler  vor  den  Augen  eingefügt,  llgliedrig,  Istes 
Glied  dick  und  ziemlich  lang,  2tes  kleiner,  3tes  verkehrt  ke- 
gelförmig, 4tes  —  6tes  klein;  die  Keule  deutlich  geschieden, 
das  2te  Glied  derselben  stets  bedeutend  kleiner.  Das  Hals- 
schild gross,  queer,  vorn  mit  einem  Ausschnitte,  hinten  ganz 
gerade  abgeschnitten  und  hier  am  Rande  ohne  eingegrabene 
Randlinie  oder  eigene  Hohlpunkte.  Schildchen  ziemlich  gross, 
3eckig.    Flügeldecken  an  der  Schulter  stets  rechtwinklig,  rings- 


134 

um  gelandet,  den  Hinterleib  völlig  verdeckend.  Die  Unter- 
seite flach;  das  Mitlelbriistbcin  senkrecht  herabsteigend,  un- 
gekielt  und  durch  seine  Breite  die  Mittelfiisse  von  einander 
mehr  entfernend.  Füsse  schlank,  massig  lang.  Schenkel  ein- 
fach. Schienen  von  der  Länge  der  Schenkel,  stets  gerade, 
reichlich  mit  kurzen  Borstcnliaaren  und  dergleichen  Dörnchen 
besetzt,  an  der  Spitze  wenig  oder  gar  nicht  verbreitet,  gerade 
oder  kaum  bogig  a])gestntzt,  mit  2  Stacheln  versehen,  aber 
ohne  Rinne  an  der  Aussenseite  zur  Aufnahme  der  Tarsen. 
Diese  bei  den  Männchen  stets  heteromerisch,  bei  den  Weib- 
chen verschieden  an  Zahl. 

Die  Arten  dieser  Gattung  leben  sämmtlich  in  Pilzen,  hin- 
ter der  Rinde  modernder  Baumstubben  und  in  dem  Holze  halb 
verwester  Baumstämme. 

1.  L.  glabra  Ktigclan:  subhaemisphaerica,  nigra,  nitida, 
antennis  subtusquc  rufo-piceis,  elytris  simpliciter  punctato- 
striatis,  interstitiis  punctatis. 

Mas   major,  convexior,  nicnto  bifoveolato,  tarsis  anticis 
et  mediis  dilatatis,  compressis. 

Foemina  minor,  dcpressior,  mento  piano,  tarsis  omnibus 
simplicibus,  mediis  et  posticis  4  articulatis. 

Long.  173  —  17^.     Lat.  iV/lin. 
Syn. :     Anisotonia  glabra  Pz.  in.  g.  37.  f.  9.     Grit.  Rev.  I.  p.  26. 
—     lU.  K.  Pr.  I.  76.  4.  —     Sturm  fn.  g.  II.  45.  11.  t.  23. 
Volvoxis  glabra  KwjeL  Schneid.  Mag.  V.  538.  3. 

Anisotonia  abdominale  PI:  fn.  s.  III.  add.  436.  1.  —  Schh. 
Syn.  I.  107.  5.    —     Gyll.  Ins.    suec.  II.  557.  1.    —     Shlhg. 
Ins.  fn.  461.  1.—  Zellcrst.  Ins.  lap.  155.  1.—  Dty.  Cat.  217. 
Unter  der  Rinde  faulender  Baumstub])en  aller  Art,   na- 
mentlich der  Kiefern  und  in  Baumpilzen  durch  ganz  Deutsch- 
land eben  nicht  selten. 

0  b  s.  L  Dieser  allgemein  bekannten  Art  habe  ich  nichts 
anderes  hinzuzufügen,  als  was  die  Geschlechtsdifferenzen  an- 
belangt. Sie  bestehen  in  Folgendem:  Die  Männchen  zeichnen 
sich  durch  bedeutendere  Grösse  und  höhere  Wölbung  aus  und 
besitzen  auf  der  Kinnplatte  zwei  tiefe  und  ziemlich  grosse 
Hohlpuukte  in  gleicher  Höhe  neben  einander.  Die  Vordertar- 
seu  sind  Sglicdrig  und  seitlich  mehr  zusammengedrückt,  als 
])ei  den  Acrwaiidten  Arien.     Erstes  Glied  am  grossesten,  21ap- 


133 

l)ig,  Lappen  nicht  aiisoinaiulerslchciul,  gcriuulci,  2tes  Glied 
um  ein  Bedeutendes  klcinei-,  \vcnii»'er  hreit  und  kürzer,  21ap- 
pig';  3tes  noch  kürzer  und  kleiner  als  das  2(e,  4tcs  noch  klei- 
ner und  kürzer  als  das  Yorliergchende  und  nur  a  erkehr l-herz- 
rörmig.  Sohle  haarig.  Mitteltarsen  5gliedrig,  stark  seitlich 
zusammengedrückt;  Istes  Glied  dasgrössle,  breitste  und  läng- 
ste, 2lappig,  die  nächstfolgenden  immer  kleiner,  kürzer  und 
iveniger  gelappt.  Hintertarsen  4gliedrig,  lies  Glied  länger 
als  die  zwei  folgenden  gleichlangen. 

Hiervon  unterscheiden  sich  die  Wcihchen  dur(;h  gerin- 
gere Grösse  und  Wölbung,  durch  ein  ebenes  Kinn,  durch  die 
5  ganz  einfachen,  überall  gleich  breiten  und  gleich  grossen 
Glieder  der  Vordertarscn ,  sowie  durch  die  ebenso  gestalteten 
4gliedrigen  Mitteltarsen,  deren  Istes  Glied  länger  ist  als  die 
beiden  folgenden  Glieder. 

2.  L.  humeralis  F.:  hemlsphaerica,  nigra,  subtus  rufo- 
ferruginea,  elytris  fulvo  -  pubescentibus ,  macula  humerali 
rubra,  confuse  gemellato-punctato-striatis,  iuterstitiis  con- 
fertissime  punctulatis. 

Mas  major,  elytris   subnitidis,   tarsis   anticis   et  mediis 
valde  d'latatis. 

Foeraina  minor,  elytris  opacis,  tarsis  Omnibus  simplici- 
bus,  anticis  5-,  mediis  et  posticis  4  articulatis. 

Long.  IV3  — 1  lin.     Lat.  IV4— Vs  ü"- 
Syn.     Anisot.  humeralis  Fhr.  S.  El.  I.  99.  2.  —    Hl.  K.  P.  I.  76. 
5.  —     Sturm  fn.  g.  II.  46.  12.   (excl.  diag.)  —     Schli.  Syn. 
I.  196.  4.  —   GifU.  Ins.  siiec.  II.  558.  2.  —    SMbg.  Ins,  fen. 
I.  461.   2.  —     Zcücrst.  Ins.  lap.  155.  2.  —     Bcj.  Cat.  217. 
Spliaeridium  id.  Pz.   fn.  g.  9.  23.   1. 
Tetratoma  ead.  Herhst  K.  4.  86.  5.  t.  38.  f.  5.  E. 
Var.  ,?.  Ferruginea,  verüccj  tlioracis  disco,  sutura  elytrorumque 
apice  nigro  -  picea. 
Gyll.  1.  c.  V.  b.    —     Slühg.  1.  c.  v.  b.  —     Anis,  globosum 
Sturm   fn,    g.  II.    43.  IG.   —     Spbaeridium  id.  Ph.  fn,   s.  I. 
70.  22.     Pz.  fn.   g.  84.  3. 

Unter  der  Rinde  fauler  Baumstubben,  vorzugsweise  der 
Kiefern  und  in  Baumpilzen  durch  ganz  Deutschland  und,  wie 
es  scheint,  die  gemeinste  Art. 

Obs.   L     Der  Geschlechtsunterschied  ist  bei   dieser  Aii 


I3G 

sehr  uuffallend  cansoesprochcn.  Zuniichst  sind  die  Maniiclien 
grösser  als  die  Weilxhen ,  ohsclion  die  Individuen  selbst  Be- 
zugs der  Grösse  sehr  al)weiclien.  Die  Flügeldecken  sind  immer 
noch  glänzend  zu  nennen,  da  die  Punkte  der  Zwischenräume 
der  Punktstreifen  seichter  und  seltener  sind,  als  bei  den  Weibchen 
und  namentlich  die  feinen,  graugelben  Härchen  hier  viel  kür- 
zer und  sparsamer  angetroffen  werden,  als  bei  den  Weibchen, 
deren  Flügeldecken  yöllig  glanzlos  erscheinen,  da  die  Zwi- 
schenräume ausserordentlich  gedrängt  und  sehr  fein  punktirt 
sind  und  überall  aus  diesen  Punkten  Härchen  hervorbrechen. 
Die  Hinterschenkel  der  Männchen  sind  keulenförmig  und  hinter 
der  Mitte  mit  einem  fast  zahnartigen  Vorsprunge  ausgerüstet, 
letzterer  fehlt  den  Weibchen  ganz,  wie  auch  hier  die  Schen- 
kel überhaupt  über  die  Hälfte  schmäler,  obwohl  immer  noch 
keulenförmig  sind.  Die  Hauptdifi'erenz  al)er  liegt  in  den  Tar- 
sen der  zwei  vorderen  Fusspaare.  Bei  dem  Männchen  ist  das 
Basalglied  der  5gliedrigcn  Vordertarsen  sehr  stark  erwei- 
tert, mit  zwei  grossen  abstehenden,  abgerundeten  Lappen,  das 
zweite,  bedeutend  kleinere  Glied  hat  dieselbe  Gestalt,  über- 
trifft aber  das  dritte  verkehrt -dreieckige  wieder  ansehnlich  an 
Grösse;  dies  letztere  ist  aber  sell)st  wieder  doppelt  so  lang 
als  das  gar  nicht  erweiterte,  fast  knotenförmige  vierte  Glied. 
Die  Sohle  ist  lang  behaart.  Die  5gliedrigen  Tarsen  der  Mit- 
telfüsse  sind  ganz  eben  so  gestaltet,  als  die  der  Vorderfüsse, 
l)is  auf  den  Unterschied,  dass  dieselben  etwas  mehr  seitlich 
zusammengedrückt  erscheinen.  Die  Tarsen  der  Weibchen  sind 
völlig  so  wie  bei  L.  glabra  angegeben,  gestaltet. 

Obs.  n.  Die  Antennen  sind  hier  etwas  abweichend  ge- 
bildet, das  6tc  Glied  ist  nämlich  nicht  perlschnurförmig  und 
gleich  gross  mit  dem  5ten,  sondern  hat  eine  schüssclförmige 
Gestalt  unü  erscheint  doppelt  so  gross  als  das  5te,  ist  aber 
immer  noch  3mal  kleiner  als  das  7te.  Die  Keulenglieder  fer- 
ner sind  nicht  in  der  Mitte,  sondern  mehr  nach  dem  Aussen- 
rande  mit  einander  verbunden  und  ist  der  obere,  sonst  gerade 
abgestutzte  Rand  des  7ten,  9ten  und  lOten  Gliedes  hier  nach 
innen  sanft  ausgeschweift  und  in  der  vorderen  Ecke  etwas 
vorgezogen. 

0  b  s.  ni.     Die  nähere  Vergleichung  des  Käfers  mit  dem 


10-7 

A.  Iiiiiiicrcile  Sliirm  1.  c.  ergiel)t  unzweideutig,  dass  er  diese 
Art  mit-  der  iolgeuden  für  eins  gehalten.  Seine  Diagnose  passt 
nur  auf  L.  axillaris,  wesluili)  ücjcan  auch  in  seinem  Cata- 
loge  den  humeralis  Sturm  liicrher  zieht,  seine  Beschreibung 
dagegen  weist  entschieden  nach,  dass  dieselbe  nach  dieser  Art 
entworfen. 

Obs.  IV.  Die  angeführte  und  seltene  Varietät  dieses 
Käfers,  weldie  yon  Pajjlt/U ,  Panzer  und  Sturm  für  eine 
eigne  Art  angesehen  wurde,  unterscheidet  sich  in  gar  nichts 
von  der  normalen  Form,  ausser  durch  die  Farbe. 
3.  L.  axillaris  Gj/ll.:  ovalis,  conyexa,  nigra,  nitida,  sub- 
tus  rufo-ferruginea,  elytris  glabris,  gemcllato  -  punctato - 
striatis ,    interslitiis  sublaevibus ;    macula  humerali  rubra. 

Mas  tarsis   anticis  articulo  primo  dilatato,   articulis  ce- 
teris  tarsist|uc  mcdiis  su])siniplicil)us. 

Foemina  tarsis  simplicibns  anticis  5-,  mediis  et  posticis 
4  articulatis. 

Long,  ly^  — 1  lin.     Lat.  V*— Vs  li"- 
Syn.     Anis,  axillare  GijU.  Ins.  s.  II.  560.  3.  —     Shlhg.  Ins.  fn.  I. 
462.  3.  —     Zettcrst.  Ins.  lap.  155.  3.  —    I)cj.  Cat.  217. 

Anis,  bipustulatnm  Ahrens  N.  Schrift,  d.  nat.  Gesellscb.  zu 
Halle  Bd.  II.  Heft  2.  p.  18    10.  tab.  II.  lig    1.  a. 
Var.  /j.     Maculis  humeralibiis  conüuentibus.     Ahr.  I.  c. 
Var.  ;'.     Elytris  piceis,  inaculis  liumeralibus  testaceis,  inimatiira. 
Aufenthaltsorte    ganz    wie    die    yorige  Art,    aber  viel 
seltener. 

Obs.  I.  Die  Geschlechtsdifferenzen  sind  hier  viel  ge- 
ringer als  bei  der  vorigen  Art.  Die  Grösse  scheint,  soweit 
meine  Untersuchungen  reichen,  nicht  zu  differiren,  ebenso  ist 
auch  die  Punktirung  der  Flügeldecken  und  deren  Glanz,  so- 
wie die  Gestalt  der  Hiuterscheukel  in  beiden  Geschlechtern 
ganz  gleich,  nur  in  den  Tarsen  ist  er  in  folgender  Weise 
ausgedrückt.  An  den  5gliedrigen  Vordertarsen  der  Männchen 
ist  das  Easalglied  am  grossesten,  seitlich  stark  erweitert,  21ap- 
pig ,  das  zweite ,  etwas  verbreiterte  Glied  ist  viel  kürzer  und 
schmäler  als  das  erste  und  dabei  nur  verkehrt  -  herzförmig, 
das  dritte  noch  schmäler  und  kürzer  als  das  zweite,  übertrifft 
aber  in  Länge  und  Breite  noch  das  vierte.  Die  Sohle  ist 
behaart.     Die  ögliedrigen  Mitteltarseu  sind  seitlich  stark  zu- 


13S 

sammeiigedrückt  und  kaum  erweitert,  indessen  ist  das  Basal- 
giied  breiter  und  grösser  als  die  immer  kleiner,  schmäler  und 
kürzer  werdenden  folgenden  Glieder,  Die  Tarsen  der  Weib- 
chen sind  ganz  so  wie  bei  den  \orhergelienden  Arten  gestaltet. 

Obs.  II.  Der  Unterschied  zwischen  L.  axillaris  und  hu- 
meralis  ist  evident,  wenn  schon  l)eide  Thiere  sehr  uahe  ver- 
wandt und  früher  für  identisch  gehalten  wurden.  Axillaris  ist 
stets  etwas  kleiner,  an  Gestalt  mehr  länglich,  beständig  in 
beiden  Geschlechtern  stärker  glänzend,  die  Flügeldecken  sind 
Yülllg  haarlos,  die  Punktreihen  der  letzteren  \iel  geordneter, 
stets  aus  2  dicht  neben  einander  gestellten  Punktreihen  gebil- 
det, die  Zwischenräume  zwar  fein  punklirt,  die  Punkte  aber 
meist  so  schwach,  dass  sie  kaum  in  Betracht  kommen.  Mehr 
noch  als  alles  dies  und  in  die  Augen  fallender  ist  der  von 
keinem  bisher  angegebene  und  bereits  hervorgehobene  Unter- 
schied der  Vorder-  und  Mitteltarsen  der  Männchen  l)eider  Ar- 
ten, denn  die  Haare  der  Flügeldecken  bei  humerale  gehen 
leicht  verloren  und  der  Unterschied  in  der  Sculptur  der  Flü- 
geldecken tritt  dann  erst  recht  deutlich  in  die  Augen,  wenn 
man  beide  Arten  mit  einander  vergleichen  kann.  Die  Weib- 
chen beider  Arten  unterscheiden  sich  aber  schon  dadurch  auf 
den  ersten  Blick ,  dass  diese  von  humerale  wegen  der  äusserst 
gedrängt  stehenden  Punkte  der  Interstitien  völlig  glanzlos  sich 
zeigen ,  während  sie  hier  ebenso  glänzend  wie  bei  dem  Männ- 
cueu  sind. 

Obs.  III.  Das  Ahretis'sdie  Citat  gründet  sich  auf  die 
Vergleichung  desjenigen  Exemplares,  nach  welchem  die  1.  c. 
befindliche  Beschreibung  und  Abbildung  dieses  Tliieres  ge- 
liefert wurde. 

4.  L.  castanea  Herbst:  ovata,  subconvexa,  nigro- picea, 
nitida,  subtus  rufo - ferruginea ,  thoracis  marginibus  ferru- 
gineo  -  pellucidis ,  elytris  coufuse  geminato  -  punctalo  -  strialis, 
interstiliis  punctatis. 

Mas  major,  tarsis  anticis  et  mediis  dilatatis. 

Foemina  minor  tarsis  omnibus  quadriarticulatis  simpli- 
cibus. 

Long.  IV4  — IV2  lin.     Lat.  V^  —  l  liu. 


139 

Sjn.  Anisotoiiia  i.I.  lU.  K.  P.  I.  77.  6,  —  Sturm  in.  g,  II.  48. 
13.  t.  25.  üg.  c.  C.  —  Schh.  Syn.  I.  107.  6.  —  Gijll.  Ins. 
s.  II.  560.  4.  —  SJilb^.  Ins.  fen.  I.  462.  4.  —  Zetterst.  Ins. 
lap,  156.  4.V  —     Dcj.  Cat.  217. 

Tetratoma  ead.  Herbst  K.  IV.  85.  3.  t.  38.  f.  3.  C. 
Volvoxis  ead.  Kui/cl.  Schneid.  Mag-.  V.  538.  4.j 
Var.  ß.    Corpus  totuin  riifo  -  piceuin,  disco  thoracis  nigro-piceo. 
lU.  1.  c.     Shlb.  1.  c.  V.  b. 
In  faulenden  Stul)l)en   der  Laub-  und  Nadelliölzer,   im 
modernden  Holze  und  in  Baumpilzen  durch  ganz  Deutschland, 
etwas  selten. 

Obs.  I.  Die  Geschlechtsdifferenzen  sind  bei  dieser  Art 
ebenso  auffallend  als  eigenthünilich.  Abgesehen  you  der  stets 
bedeutenderen  Grösse  der  Männchen,  haben  deren  Vorder - 
und  Mitteltarsen  ganz  gleiche  Bildung  mit  denen  der  L.  hu- 
meralis,  ebenso  yerhält  es  sich  mit  den  Tarsen  der  Weibchen, 
jedoch  mit  dem  höchst  wesentlichen  Unterschiede,  dass  hier, 
wie  an  den  Mittelfiissen,  so  auch  die  Tarsen  der  Vorderfüsse 
nur  yier  Glieder  haben. 

0  b  s.  II.  Das  Citat  Ton  Zetterstedt  trage  ich  noch  eini- 
ges Bedenken  hierher  zu  stellen,  da  derselbe  \on  einer  forma 
hemisphaerica  spricht,  die  Farbe  schwarz  nennt  und  seine  lapp- 
ländischen Exemplare  als  grösser,  denn  die  schwedischen  be- 
zeichnet. Originalexemplare  liegen  mir  leider  nicht  vor.  Was 
Dejean  Tcranlassen  konnte,  A.  castaneum  Shirm  zu  hume- 
rale  F.  zu  stellen,  ist  unbegreiflich,  da  die  Sturmsche  Be- 
schreibung auf  das  allerunzweifelhafteste  das  ächte  Herbst- 
sehe  Thier  bezeichnet. 

5.  L.  orbicularis  Kvgel.:  oyato-gibbosa,  nitida,  antennis 
pedi])usque  ferrugineis ,  thoracis  marginibus  ferrugineo  -  pel- 
lucidis,  elytris  obsoletissime  puuctato  -  striatis,  interstitiis 
subpunctatis. 

Mas  tarsis  anticis  et  mediis  yix  dilatatis,  compressis. 
Foemina? 

Long.  lYs  lin.     Lat.  '/s  l"*« 
Syn.:    Anis,  orbiculare  lU.  K.  P.  I.  79.  9.  —  Sturm  fn.  g.  II.  SO.  I4. 
Volvoxis  ead.  Kugel.  Schneid.  Mag.  V.  540,  8. 
Hinter  der  Rinde  Ton  Baumstubben  bei  Stettin  (Herr  R. 
R.  Schmidt),  in  Preusseu  (///.) 


1410 

Männchen.  Dieses  ebenso  seltene,  als  »ewlss  hiiulii^ 
verkannte  Thier  hat  die  Grösse  der  mittlem  Stücke  \ou  L. 
axillaris.  Gestalt  kugelförmig,  hochgewöiljt,  nach  hinten  zu 
etwas  verschmälert.  Farbe  überall  ein  glänzendes  Schwarz, 
nur  das  Maul,  die  Fiihlerbasis  und  die  Füsse  rothbraun  und 
die  Ränder  des  Halsschildes  wie  die  Fliigeldeckenspitze  ebenso 
durchscheinend.  Kopf  massig  gross,  Stirn  flach,  sehr  fein 
punktirt.  Fühler  so  lang  als  das  Halsschild,  ganz  normalen 
Baues,  zweites  Glied  cylindrisch,  eben  so  lang  als  das  ver- 
kehrt-kegelförmige dritte;  die  3  folgenden  knotig,  gegen  die 
Keule  hin  an  Grösse  zunehmend;  diese  gross,  flachgedrückt, 
normal,  an  der  Spitze  rothbraun.  Halsschild  sehr  kurz,  fast 
dreimal  so  breit  als  lang,  hinten  breiter  als  vorn,  stark  ge- 
wölbt, überall  sehr  fein  und  ziemlich  dicht  punktirt,  stark 
glänzend;  Vorderrand  stark  ausgeschnitten,  Vorderecken  stumpf, 
gerandet,  niedergedrückt;  Seitenränder  fein  gerandet,  wenig 
bogig,  nach  hinten  schräg  verlaufelid,  Hinterwinkel  stumpf, 
ungerandet,  Hinterrand  gerade.  Scliildchen  massig  gross,  rotli- 
braun  am  Rande,  gleichseitig  dreieckig.  Flügeldecken  dreimal 
länger  als  das  Halsschild,  hoch,  fast  buckelig  gewölbt,  an 
der  Basis  und  von  hier  schroff'  in  die  etwas  verschmälerte 
Spitze  und  an  den  Seiten  abfallend,  breiter  als  das  Halsschild, 
Schulterecken  genau  rechtwinklig,  sehr  undeutlich  und  seicht 
punktirt -gestreift,  die  Streifen  nur  bei  sehr  genauer  Betrach- 
tung, bei  starker  Vergrösserung  mit  Deutlichkeit  zu  erkennen, 
da  die  zalilreichcn  und  verwirrt  stehenden,  kaum  in  etwas 
kleineren  Punkte  der  Zwischenräume  hinderlich  sind,  am  deut- 
lichsten treten  die  Streifen  hinter  der  Mitte  in  die  Erschei- 
nung; Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  schwarz,  punktirt, 
weniger  glänzend.  Füsse  zart,  schlank.  Schenkel  einfach  zu- 
sammengedrückt, punktirt,  behaart.  Schienender  Vorderfüsse 
fast  gerade,  an  der  Spitze  wenig  erweitert,  die  der  Mittcl- 
füsse  etwas  bogig ,  mit  einigen  zarten  Dornen  und  kurzen  Bor- 
stenhaaren besetzt,  die  der  Hinterfüsse  fast  gerade,  so  lang 
als  die  Schenkel,  borstenhaarig.  Tarsen  der  Vorder  -  und 
Mittelfüsse  5gliedrig,  etwas  erweitert,  seitlich  stark  zusam- 
mengedrückt, Hintertarsen  einfach,  4gliedrig.  Weibchen  mir 
unbekannt. 


0 1)  s.  I.     Ol)  Herbst  s  Tctratoma  orbicularis  (K.  IV.  90. 
10.  t.  38.  f.  10.  k.),  wie  Illigcr  es  tliut,  hierher  zu  ziehen 
sei  oder  nicht,   dürfte  nach  der  Beschreil)nng  mehr  als  zwei- 
felhaft sein,   indem  Herbst  ausdrücklich   sagt:     „Die  Deck- 
schilde scheinen  am  Ende  rostfarbig  durch  und  haben  weder 
Punkte  noch  Striche",  was  durchaus  nidit  auf  unsern  Käfer 
passt,   da  die  Flügeldecken  deutlich  punktirt  sind;    ich  halte 
im  Gegentheil   dafür,    dass  Herbst   das  Agathidiuni   orbicula- 
tum  Gj/IL  \or  sich   gehabt  hat,   wohin  auch  Gyllenhal  (Ins. 
s.  II.  574.  17.)  das  Herbstsc\\e  Citat  bringt. 
0,  L.  seminulum  F.:   ovata,  subglobosa,  nigro- picea,  ni- 
tida,  su])tus  rufo  -  ferruginea ,   thoracis  marginibus  ferrugi- 
neo-pellucidis,   elytris  simpliciter  punctato-striatis,   inter- 
stitiis  subtilissime  punctatis. 

Mas  tarsis  anlicis  et  mediis  \ix  dilatatis,  compressis. 
Foeniina  tarsis  omnibus  simplicibus ,  4  articulatis. 
Long.  1  lin.     Lat.  V4  ü»- 
.Syn.:     Anis,  seminulum   Für.  S.  El.  I.  100.  5.   —     III.  K.  P.  I. 
78.  7.   —     Sturm  fn.  g.  II.  51.  15.  t.  25.  f.  d.  D.  —  Schh. 
Syn.  I.   108.  14. 

Spliaerid.  id.  Fbr.  Ent.  S.  T.  83.  28. 
Volvoxis  ead.  Ku<jel.  Schneid  Mag.  V,  540.  10. 
Anis,  orbioilare  Gi/U.  Ins.  s.  561.  5.?  —  Shlhij.  Ins.  fn.  I. 
463.  5.?  —    Dej.  Cat.  217.? 
Hinter  der  Rinde  modernder  Kiefer-  und  Buchenstubben 
und  in  Pilzen,  durch  ganz  Deutschland;  aber  selten. 

0  b  s.  I.  Diese  Art  ist  den  beiden  vorhergehenden  nahe 
verwandt,  unterscheidet  sich  aber  von  beiden  auf  das  Ent- 
schiedenste. 

I.  Von  orbicularis  1)  durch  geringere  Grösse;  2)  durch 
die  viel  geringere  Wölbung,  welche  hier  kaum  kugelig,  dort 
bucklig  genannt  werden  kann;  3)  durch  die  Farbe,  welche 
hier  nur  pechschwarz,  dort  völlig  schwarz  ist;  4)  durch  die 
Fühler,  deren  zweites  Keulenglied  hier  ganz  flach  und  schei- 
benförmig, bei  or])icularis  aber  bei  gleicher  Gestalt  mit  den 
übrigen  nur  kleiner  und  kürzer  zu  nennen  ist;  5)  ist  das  Hals- 
schild hier  völlig  punktlos,  dort,  wenn  auch  sehr  fein,  doch 
deutlich  punktirt ;  (i)  durch  die  ganz  deutlich  punktirt  -  ge- 
streiften Flügeldecken,  deren  Punkte  in  den  Reihen  durch  ihre 


bedeutendere  Tiefe  and  Grösse  deutlich  gegen  die  selir  feinen 
Punkte  der  Zwisclienillunie  abstechen;  7)  durch  die  ganze  Un- 
terseite, welche  hiermit  den  Beinen  yöllig  rothbrami  ist,  wäli- 
rend  hei  orbicularis  dieselbe  eine  schwarze  Farbe  hat. 

II.  Von  castanea  unterscheidet  sie  sich:  1)  durch  die 
hal])e  Grösse;  2)  durch  die  gewö]l)tcre  Gestalt;  3)  und  Tor- 
zugsweise  durch  die  deutlich  einfach  punktirt- gestreiften  und 
in  den  Zwischenräumen  äusserst  fein  punktirten  Flügeldecken; 
4)  durch  den  nur  bis  zur  Mitte  verlaufenden  Nahts'reifen. 

Obs.  II.  Die  Vordertarsen  der  Männchen  sind  oglied- 
rig,  das  Basalglied  am  breitesten  und  von  da  jedes  folgeiule 
Glied  immer  schmäler  und  kürzer  werdend,  alle  a])er  seitlich 
so  stark  zusammengedrückt,  dass  von  oben  gesehen  gar  keine 
Verbreitung  bemerkbar  ist.  Die  Milteltarsen  5gliedrig,  sämmt- 
liche  Glieder  gleich  gross  und  so  wenig  erweitert,  dass  kaum 
die  geringfügige  Verbreitung  zu  bemerken  ist.  Bei  den  Weib- 
chen sind  sämmtliche  Tarsen  4glicdrig  uiul  fadenförmig. 

Obs.  III.  Aus  der  Bes-hreibung,  welche  Fahricivs  (1.  c.) 
von  seinem  Anis,  seninulum  giebt,  lässt  sich  zwar  nicht  mit 
völliger  Gewissheit  entnehmen,  ob  er  den  vorliegenden  Käfer 
gemeint  habe,  es  steht  der  Annahme  indessen  auch  gar  nichts 
entgegen  und  da  Illiger  die  Sache  ganz  zweifellos  hinstellt, 
so  trage  auch  ich  kein  Bedenken,  seinem  Beispiele  zu  folgen. 

GyllcnhaVs  A.  orbiculare  scheint,  wenn  man  blos  nach 
seiner  Beschreibung  urtheilen  soll,  nur  allein  hierher  zu  ge- 
hören, er  nennt  den  Käfer  subglobosum,  was  ebenso  wenig 
wie  subtus  rufo  -  ferrugineum  auf  den  ächten  orbicularis  passt, 
er  sagt  ferner  thorax  laevis  und  interstitia  elytrorum  vix  visi- 
biliter  punctata,  was  auch  nicht  passt,  da  die  Punktirung  des 
Brustschildes  und  der  Zwischenräume  der  Flügel  bei  orbicularis 
ganz  deutlich  ist,  Salilherg  wiederholt  blos  G^U.  Diagnose, 
es  gilt  also  von  seinem  Käfer  dasselbe ,  was  von  dem  von  Gyll. 
zu  sagen ,  ebenso  citirt  Dejean  A.  orbiculare  G^ll.  in  sei- 
nem Cataloge.  Sfurni's  Beschreibung  passt  ganz  und  unter- 
liegt es  keinem  Zweifel ,  dass  er  den  ächten  Fahr.  Käfer  vor 
sich  gehabt,  nur  die  Abbildung  ist  insofern  nicht  völlig  ge- 
nügend, als  die  hintere  Verengerung  der  Deckschilde  etwas 
stärker  hätte  sein  müssen. 


im 

II.    Aniisotonia  Fab, 

Clypciis  cum  capite  conualus. 

Mtindibulae  porrectae,  in  medio  marginis  iutenii  dente 
valido. 

Palpi  maxillares  articulo  ultimo  ovato  -  ohloiigo ,  ohlu- 
siusculo. 

Palpi  labiales  articulo  ultimo  cylindrico,  apice  tnincato. 

Auteiiuae  11  aiticulatae ,  clavac  5  articulatae  articulus 
secundus  minor. 

Tlioracis  margo  posticus  punctis  magnis. 

Mesosternum  obliquum,  cariuatum,  postice  angustum. 

Tihiae  anticae  apice  excisae  externe  subcanaliculatae. 

Tarsi  antici  et  medii  5  -,  postici  4articulati  in  utroque  sexu. 

Der  Körper  der  dieser  Gattung  angeliörigen  Arten  ist 
mit  wenigen  Ausnahmen  oval  oder  eiförmig,  mehr  oder  min- 
der gewül])t.  Das  Kopfschild  ist  mit  dem  Kopfe  Tollständig 
zu  einem  Ganzen  verwachsen  und  nur  in  sehr  seltenen  Fällen 
durch  die  Andeutung  einer  Naht  nah  an  seinen  Grunzen  un- 
terscheidhar ,  stets  zwischen  den  Mandibeln  rechtwinklig,  aber 
nur  sehr  kurz  heryortreteud  und  so  der  Oberlippe  zur  Anlage 
dienend.  Die  Oberlippe  ist  klein ,  tief  ausgeschnitten,  am  Vor- 
derrande gefranzt,  stets  so  schmal,  dass  die  Mandibeln  seit- 
lich und  vorn  \öllig  unbedeckt  bleiben.  Diese  sind  gross, 
stark,  an  der  Aussenseite  mit  einer  tiefen  Rinne,  an  dem  In- 
nenrande mit  einem  starken  Zahne,  an  der  Spitze  hakig  yor- 
gezogen.  Maxillen  klein ,  Innenlade  halbkreisförmig  -  beii- 
förmig  ,  am  Rande  mit  einigen  undeutlichen  Zähnchen ,  äussere 
Lade  schmal,  §ticlförmig.  Maxillartaster  4gliedrig,  Istes  Glied 
sehr  klein,  wie  das  2te  und  3te  verkehrt  -  kegelförmigl,  diese 
letzteren  doppelt  so  lang  als  das  Iste,  4tes  eiförmig -länglich, 
stumpfwinklig,  bedeutend  grösser  als  die  beiden  vorigen.  Un- 
terlippe klein,  halbkreisförmig;  Lippentaster  Sgliedrig,  Istes 
Glied  sehr  klein,  2tes  etwas  grösser,  verkehrt  kegelförmig, 
3tes  so  lang  als  die  beiden  vorigen,  cylindrisch,  mit  abgestutz- 
ter Spitze.  Paraglossen  breit,  in  der  Mitte  tief  gespalten, 
fleischig,  die  Unterlippe  weit  überragend,  am  Rande  gewim- 
pert.  Fühler  .ganz  wie  bei  Leiodes,  ebenso  das  Halsschild, 
nur  dies  mit  dem  Unterschiede,  dass  der  Hinterrand  nicht  ganz 


14i| 

gerade  abgesclniitteii  ist  uiul  dass  sich  mehr  oder  minder  deut- 
lich eine  Reihe  grosser  Hohlpunkte  liings  seines  ganzen  Ver- 
laufes hinzieht.  Flügeldecken  sämmtlidi  mit  einfachen  Punkt- 
streifen \on  verschiedener  Tiefe,  bald  gradlinig,  bald  mehr 
oder  weniger  krummläufig,  die  Zwischenräume  punktirt  oder 
punktlos,  bei  einem  Theile  der  Arten  aber  ausserdem  einer 
um  den  andern  mit  einer  Reihe  weitliiuftig  stehender  Hohl- 
punkte,  bei  dem  andern  Theile  ohne  Hohlpuukte.  Da  das 
Auftreten  und  Fehlen  dieser  Punkte  ganz  constant  ist  und 
dieselben  leicht  aufgefunden  werden  können,  so  habe  ich  dar- 
nach die  Arten  in  2  Gruppeu  getheilt.  Hinterleib  wie  bei 
Leiodes.  Mittell)rustl)ein  schräg  nach  hinten  a])fallend  und  in 
der  Mitte  mit  einem  deutlichen  Kiele,  zwischen  den  Mittel- 
füssen  sehr  schmal ,  daher  diese  enger  zusammentreten.  Fiisse 
meist  sehr  kräftig.  Schenkel  der  Vorder  -  und  Mittelfiisse 
ganz  einfach,  die  Hinterschenkel  dagegen  sehr  verschieden 
nach  den  Arten  und  besonders  auch  nach  dem  Geschlcchte; 
es  findet  sich  nämlich  an  dem  Unterrande  eine  Rinne  zur  Auf- 
nahme der  Schienen,  deren  Wände  bald  mehr  oder  weniger 
erweitert  sind,  bald  gezähnt  oder  ungezähnt  erscheinen.  Vor- 
derschienen an  der  Spitze  ausgeschnitten,  wodurch  ein  mehr 
oder  minder  stark  in  die  Erscheinung  tretender  Fortsatz  ge- 
bildet wird,  stets  an  der  Spitze  wenigstens  etwas  erweitert 
und  an  der  Aussenseite  mit  einer  mehr  oder  minder  deutlichen 
Rinne  zur  Aufnahme  der  Tarsen  versehen,  sie,  wie  die  eben- 
falls immer  nach  unten  zu  erweiterten  Mittclschienen ,  mit 
starken  Dornen,  erstere  in  einer,  diese  in  mehreren  Reihen, 
und  ausserdem  mit  Borstenhaaren  besetzt.  Tarsen  aller  Arten 
in  beiden  Geschlechtern  stets  heteromerisch. 

Die  Geschlechtsdifferenzen  sind  nach  den  Arten  sehr  ver- 
schieden, sie  werden  vorzugsweise  in  der  verschiedenen  Bil- 
dung der  Fiisse  gefunden.  Die  Hinterschenkel  der  Männchen 
sind  breiter,  sehr  oft  gezähnt,  die  Schienen  weniger  gedornt, 
als  bei  den  Weibchen,  dagegen  die  Hinterschienen  länger, 
ausserdem  mehr  oder  minder  gekrümmt,  die  Tarsen  der  Vor- 
der- und  Mittelfiisse  bei  den  grösseren  Arten  deutlich  er- 
weitert ;  ausserdem  pflegen  die  Männchen  eine  feinere  Sculptur 
als  die  Weibchen  auf  der  Oberfläche  zu  besitzen. 


149 

Die  Arten  werden,  namentlich  die  grösseren,  vorzngs- 
weise  in  Pilzen  gefunden ,  schwärmen  aber  auch  viel  herum 
und  leben,  wie  die  meisten  kleineren  Arten  ausschliesslich  nur 
zu  thun  pflegen,  auf  Blumen  und  Grilsern. 

I.     EinZwiscIienraiiin   niii   den    andern  mit   einer  Reihe 
Hohlpunk  te. 

1.  A.  cinnamomea*)  Pz.:  ohlongo  -  ovata,  cinnamomea, 
convexiuscula,  oculis  et  antennarum  clava  nigris,  el^-tris 
punctato-striatis,  interstitiis  punctulatis. 

Mas  thorace  antice  latiori,  femoribus  posticis  clavatis, 
margine  inferiori  bis  excisis,  bidentatis,  tibiis  posticis  lon- 
gis,  Talde  arcuatis,  tarsis  anticis  et  mediis  dilatatis. 

Foemina  thorace  antice  augustiori,  femoribus  posticis 
simplicibus,  tibiis  posticis  rectis ,  tarsis  anticis  et  mediis  haud 
dilatatis. 

Long.  3  — 3V4  lin.     Lat.  IV2  lin. 
Syn.:     A.  cinnamomeum  Sturm  fn.  g.  II.  32.  1.  —     Schh.  Syn.  l. 
106.  3.  —     Dcj.  Cat.  216. 
Tetratonia  ead.  Pz.  fn.  g.  12.  15. 
Var.  ß.    Diiplo  fere  major.    Long.  i'W".     Lat.  2'". 

Anis,  grossum  Bald  in  litt. 
Var.  )'.     Dnplo  minor  long.   2'".     Lat.  l'|.,'". 
Durch  ganz  Deutschland   in  Pilzen,  im  nördlichen  und 
östlichen  Theile  jedoch  sehr  selten,   im  westlichen   und  mitt- 
leren, wie  scheint,  am  häufigsten;   mir  liegen  Exemplare  yor 
aus  Baiern,  Tyrol,  Hannover,  vom  Harz  und  \on  Berlin. 

Männchen.  Gestalt  länglich -eiförmig,  flach  gewölbt, 
glänzend,  überall  rostbraun,  nur  die  Augen  und  die  Fühler- 
keule schwarz.  Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  kaum  etwas  ge- 
wölbt, dicht  und  fein  punktirt,  in  der  Mitte  mit  einzelnen,  in 
einem  Halbbogen  stehenden  Hohlpunkten.  Fühler  über  die 
Mitte  des  Halsschildes  fortragend,  schlank,  3tes  Glied  -ver- 
kehrt-kegelförmig, doppelt  so  lang  als  2tes.  Halsschild  an- 
derthalbmal so  breit  als  lang,  gewöl])t,  nach  den  Seiten  aber 
ziemlich  flach  abfallend,    stark  glänzend,   fein   und  gedrängt 


*)  Das  Wort  Anisotoma  wird   von  vielen  Entomologen    als  ein 
neutriim   gebraucht,   es   ist   aber   foemini   gen.,   gleich    wie  Tritonia, 
Tetratonia,  Dorcatoma  u.  s.  w. 
(3.  Band   1.  Heft.)  10 


1^6 

piinktirt;  Vordenaiul  massig  tief  ausgesclmitten,  gerandet,  Vor- 
dercckeii  enveitert,  abgeniiulet,  gerandet,  Seitenrilnder  stark 
bogig,  gerandet,  llintenvinkel  stumpf,  Hinterrand  gerade  ab- 
geschnitten. Scliildchen  gross,  3eckig  -  zugespitzt,  punktirt. 
Flügeldecken  wenig  breiter  als  die  Basis  des  Halsscliildes,  aber 
fast  3nuil  länger  als  dasselbe,  allmählich  nach  der  Spitze  zu 
schmäler  werdend,  diese  abgerundet,  massig  gewölbt,  in  der 
Mitte  fast  eben,  punktirt -gestreift,  Punkte  gross,  tief,  massig 
gedrängt,  Streifen  gerade,  nur  die  seitlichen  etwas  bogig, 
überall  gleich  tief,  Zwischenräume  ganz  flach,  äusserst  fein 
punktirt.  Nahtstreif  bis  über  die  Mitte  vertielt  und  hier  schwach 
punktirt.  Unterseite  weniger  glänzend,  chagrinirt,  zerstreut- 
punktirt  und  mit  sehr  vereinzelten,  kurzen  Härchen  besetzt. 
Schenkel  der  Vorderfüsse  einfach,  zusammengedrückt,  gerad- 
linig, an  der  Spitze  etwas  eingeschnürt,  die  der  Mittelfüsse 
ebenso,  aber  ganz  geradlinig.  Hinterschenkel  keulenförmig, 
Oberrand  geradlinig,  Unterrand  von  der  Basis  bis  zur  Mitte 
eine  lange,  sanfte  Ausbuchtung,  die  mit  mehreren  undeutliclien 
Zähnchen  besetzt  ist,  machend,  dann  aber  sich  stark  erwei- 
ternd ,  auf  der  höchsten  Breite  einen  nach  hinten  sehenden 
Zahn  bildend ,  hierauf  einen  kurzen ,  aber  tiefen ,  bogenförmi- 
gen, gerinnten  Ausschnitt  formirend  und  an  der  Spitze  end- 
lich wieder  in  2  sehr  starke,  kräftige,  rückwärts  gebogene 
Zähne  endend.  Schienen  der  Vorderfüsse  gerade,  etwas  kür- 
zer als  die  Schenkel,  nach  der  Spitze  zu  erweitert,  am  Hin- 
terrande mit  einer  Reihe  kräftiger  Dornen  und  vielen  Borsten- 
haaren besetzt.  Schienen  der  Mittelfüsse  kürzer  als  die  Schen- 
kel, bogig,  gegen  die  Spitze  zu  etwas  gedreht  und  hier  plötz- 
lich stark  verdickt,  mit  3  Reihen  kurzer,  kräftiger  Dornen 
und  vielen  Borstenhaaren.  Schienen  der  Hinterfüsse  etwas 
länger  als  die  Schenkel,  sehr  stark  nach  innen  einfach  bogig 
gekrümmt,  gegen  die  Spitze  kaum  verdickt,  am  Innenrande 
mit  einer  Reihe  Knötchen  besetzt,  am  Aussenrande  mit  ein- 
zelnen Dornen,  ausserdem  aber  reichlich  mit  greisen  Borsten- 
haaren besetzt.  Tarsen  der  Vorderfüsse:  Istes  Glied  verkehrt 
herzförmig,  kaum  erweitert,  viel  kleiner  als  die  3  folgenden, 
gleich  grossen ,  stark  2lappigen  und  stark  erweiterten  Glie- 
der.    Mitteltarsen:   die  4  ersten  Glieder  von  gleicher  Grösse, 


2lappig  -  herzförmig ,  erweitert.  Erstes  Glied  der  einfaclieu 
Hintertarseii  fast  doppelt  so  lang  als  die  beiden  folgenden. 
Sohle  aller  Tarsen  haarig. 

Das  Weibchen  unterscheidet  sich  vom  Männchen : 
1)  durch  die  beständig  geringere  Grösse;  2)  durch  das  brei- 
tere, viel  weniger  gewölbte,  vorn  nicht  erweiterte,  an  den 
Seiten  weniger  bogig  hervortretende  Halsschild;  3)  durch  die 
ganz  einfachen,  überall  gleich  breiten  Hinterschenkel,  welche 
an  der  Spitze  zur  Begränzung  der  Rinne  nur  2  ganz  schwach 
angedeutete ,  stumpfe  Zähnchen  haben ;  4)  durch  die  ganz  ge- 
raden ,  aber  langhaarigen  und  etwas  stärker  bedornten  Hinter- 
schienen, welche  nur  so  lang  als  ihre  Schenkel  sind;  und 
5)  durch  die  nicht  so  tief  2lappigeu  und  nur  halb  so  breiten 
Tarsen  der  Vorder-  und  Mittelfiisse. » 

Obs.  I.  Dieser  Käfer,  dessen  Beschreibung  ich  nach 
mit  Pa«2t'rschen  Originalstücken  verglichenen  Individuen  ent- 
worfen ,  variirt  sehr  bedeutend  Bezugs  der  Grösse  und  es  kom- 
men Stücke  vor,  welche  um  die  Hälfte  grösser  als  die  nor- 
malen sind,  sich  jedoch  von  diesen  nur  in  höchst  unwesent- 
lichen Punkten,  welche  durch  die  grössere  Körperform  bedingt 
sind,  unterscheiden.  So  z.  B.  zeigen  sich  die  Flügeldecken 
neben  der  Naht  wegen  ihrer  grösseren  Breite  noch  flacher,  ja 
in  der  Nähe  der  Basis  selbst  etwas  vertieft,  ferner  sind  die 
Zahnchen  am  Unterrande  der  Hinterschenkel  bei  dem  Männ- 
chen vor  dem  grossen  Ausschnitte  stärker  ausgeprägt.  Diese 
Form  versendete  Dahl  seiner  Zeit  als  Anis,  grossum  und  pas- 
sirt  dieselbe  unter  diesem  Namen  noch  heute  in  manchen  Samm- 
lungen. Während  nun  von  dieser  Riesen-  bis  zu  der  Nor- 
malform  ein  ganz  allmählicher  Uebergang  stattfindet,  schwin- 
det ebenso  auf  der  andern  Seite  die  Grösse  dieser  Thiere  all- 
mählich, bis  sie  in  Yar.  y.  das  Gepräge  grösster  Verkümme- 
rung erlangt.  Die  hierher  gehörigen  Thiere  sind  über  die 
Hälfte  kleiner,  als  die  der  Normalform,  zeigen  al)er  sonst  gar 
keine  anderen  Unterschiede ,  als  höchstens  nur  solche ,  welche 
auf  Rechnung  eben  jener  Verkümmerung  gebracht  werden 
müssen. 

Obs.  II.  Die  von  Sturm  sub.  b.  (1.  c.)  angeführte  Va- 
rietät  ist  keine,  sondern   das  Weibchen  der  Normalform.   — 

10* 


1/18 

Panzcr's  Angabe ,  dass  die  Weibchen  \on  den  Männchen  sich 
dnrch  nichts  als  geringere  Grösse  unterscheiden ,  beruht  auf 
einem  Irrthunie.  Ob  diese  Aeusserung  Panzers  Dcjcan  ver- 
anlasst haben  mag,  das  Weibchen  dieses  Küfers  als  A.  sini- 
plicipcs  aufzuführen,  oder  aber,  ob  sein  simplicipes  eine  eig- 
ne, wohl  begründete  Art  ist,  >vage  ich  nicht  zu  entscheiden, 
da  mir  diese  Art  nicht  bekannt  geworden  ist. 


Unter  den  mir  yorliegenden  Stücken  des  A.  cinnamomea 
befindet  sich  auch  ein  Individuum,  welches  der  Herr  Regie- 
rungsrath  Schmidt  einmal  in  der  Umgebung  von  Stettin  auf 
Blumen  gefangen  hat  und  das  ich  für  eine  eigne  Art  anzu- 
sprechen geneigt  wäre,  ,wenn  ich  mehrere  Stücke  und  nament- 
lich männliche,  denn  das  mir  vorliegende  ist  ein  weibliches,  ver- 
gleichen könnte  und  die  Unterschiede  constant  fände.  Ich  habe 
es  vorläufig  affine  genannt  und  finde  folgende  Punkte,  wodurch 
es  von  dem  Weibchen  der  cinnamomea  abweicht:  1)  kommt 
es  dem  Weibchen  der  Var.  ß.  an  Länge  ziemlich  gleich,  ist  aber 
überall  gleich  breit  und  viel  schmäler,  daher  als  länglich ,  nicht 
aber  als  länglich -eiförmig  anzusprechen;  2)  ist  die  Farbe  des 
ganzen  Thieres  kein  Zimmtbraun,  sondern  ein  tiefes  Rost- 
braun ;  3)  ist  es  entschieden  stärker  gewölbt ;  4)  ist  das  Hals- 
schild bedeutend  mehr  gewölbt,  obschon  sonst  von  denselben 
Umrissen ;  5)  ist  das  Schildchen  klein  und  6)  endlich  sind  die 
Hinterschienen  etwas  kürzer  und  nicht  völlig  so  gerade,  als 
bei  den  Weibchen  von  cinnamomea. 

2.  A.  arm  ata  Sturm:  ovata,  brevis,  ferruginea,  antenna- 
rum  clava  nigra,  elytris  punctato - striatis ,  interstitiis  trans- 
versim  strigosis. 

Mas  major,  thorace  convexiori,  majori,  femoribus  posti- 
cjs  subclavatis ,  tibiis  longis,  arcuatis,  tarsis  anticis  articulo 
2  —  4  dilatatis. 

Foemina  minor,  thorace  planiori,  minori,  femoribus  sim- 
plicibus,  tibiis  rectis,  tarsis  haud  dilatatis. 

Long,  ly^— l'/jlin.     Lat.  l'/*— Ve  !»"• 
Syn.:    Anisot.  id.  Sturm  in.  g.  II.  34.  2.  t.  25.  f.  a.  A. 
Var.  ß.    Corpore  toto  pallide  testaceo. 


Bei  Cassel  {Rieht) ^  in  Ocstieich  (Sturm). 
M 11  mich  eil:   Gestalt  einiiid,  kurz,  sehr  gewölbt,  gliiii- 
zend,   rostbraun.     Kopf  g^ross,   Stirn  flach  und  unregelmässi^ 
piinktirt.     Fühler  ganz  wie   bei  der    vorigen  Art.     Halsschild 
qiieer,   stark  gewölbt,  an  den  Seiten  stark  abfallend,   überall 
gleicliniässig,  aber  nicht  sehr  gedrangt  fein  punktirt;  Vorder- 
land  tief  ausgeschnitten,   gerandet,   Vorderecken   abgernndet, 
Seitenränder  sanft  bogig,  gerandet,  Hinterwinkel  stumpf,  Hin- 
terrand gerade  abgeschnitten.     Schildchen  massig  gross,  pun- 
ktirt.    Flügeldecken  bedeutend  breiter   als  die  Halsschildbasis 
und  2V2  m'i^  länger  als  dies,  \on  der  Basis  ab  allmählich  und 
sehr  wenig  Yerschmälert  in  die  abgerundete  Spitze  übergehend, 
punktirt -gestreift,  Punkte   gedrängt,    massig  gross,    Streifen 
gerade,   flach,  Zwischenräume  ganz  eben,    ausser  mit  Ycrein- 
zelten,   kleinen  Punkten    und  überall   mit   vertieften  Querstri- 
chen besetzt,  die  von  den  Punkten  der  Längsstreifen  ausgehen 
und  in  schräger  Richtung,  oft  durch  mehrere  Zwischenräume 
verlaufen.     Nahtstreif  tief,   bis  etwas  über   die  Mitte  gehend. 
Unterseite  weniger   glänzend,     chagrinirt,    zerstreut -punktirt 
und   mit    einzelnen,   kurzen  Härchen   besetzt.     Fiisse   kräftig. 
Schenkel  der  Vorder-  und  Mittelfüsse  einfach,  die  der  hinte- 
ren dagegen   aus  verdünnter  Hasis   fast  keulenförmig  und   an 
der  breitesten  Stelle  mit  sehr  undeutlich  gekerbtem  Unterrande; 
am  Ende   der  Schienenrinne    innen    ein    ganz    kurzer  Zahn, 
der  der  aussen  fast  zahnförmgen,    stumpfen  Ecke  nicht  gleich 
kommt.     Schienen  der  Vorderfüsse  gerade ,   an  der  Spitze  er- 
weitert,   mit  Dornen   und  Borstenhaaren   besetzt,   ebenso   die 
kaum  bogigen  Mittelschienen.      Die  Hinterschienen  länger  als 
die  Schenkel,  halbbogenförmig  mit  ü])erall  gleichmässiger  Bie- 
gung,   mit  Dornen   und    Borstenhaaren  besetzt.     Tarsen   der 
Vorderfüsse:     Istes   Glied  klein,   2tes  —  4tes   verkehrt  -  herz- 
förmig,   21appig,    sehr    abnehmend    erweitert.      Mitteltarsen: 
Istes  Glied  verkehrt- kegelförmig,  2tes  —  4tes  verkehrt  -  herz- 
förmig ,  abnehmend ,  seitlich  etwas  zusammengedrückt  und  we- 
nig erweitert. 

Weibchen  stimmt  ganz  mit  dem  Männchen  überein, 
bis  auf  folgende  Punkte:  1)  ist  es  bedeutend  kleiner;  2)  ist 
das  Halsscliild  viel  weniger  gewölbt,  vorn  schwächer  ausge- 


150 

Fandet,  an  den  Vorderecken  nicht  so  abgerundet,  an  den  Sei- 
tenrändern weniger  gerundet,  die  Oberfläche  ist  feiner  und 
sparsamer  punktirt;  3)  sind  die  Hinterschenkel  einfach,  die 
Hinterschienen  fast  ganz  gerade  und  bedeutend  dorniger^ 
4)  endlich  sind  sämnitliche  Tarsen  einfach. 

Obs.  I.  Die  Individuen  dieser  Art  variiren  nicht  min- 
der als  die  der  vorigen  Bezugs  der  Grösse,  auch  kommen  ganz 
blassgelbe  Stücke  vor.  Eine  nähere  Angabe  der  Unterschiede 
zwischen  der  vorigen,  wie  nächstfolgenden  Art  dürfte  völlig 
überflüssig  sein,  da  sie  gar  nicht  verwechselt  werden  kann 
und  dies  um  so  weniger  als  Sturmes  Abbildung  (1.  c.)  eine 
wohl  getroff"ene  genannt  zu  werden  verdient,  au  der  nichts, 
als  die  Qneerstriche  der  Flügeldecken  vermisst  werden. 

Obs.  n.  Anis,  armatum  liltg.  (K.  P.  I.  74.  1),  Volvo- 
xis  armata  Kugclan  (Schneid.  Mag.  536.  1.)  ist  ein  völlig 
unl»ekanntes  und  mit  Sicherheit  gar  nicht  zu  ermittelndes 
Thier,  weshalb  ich  diese  beiden  Schriftsteller  auch  gar  nicht 
habe  citiren  können;  Herr  Sturm  hätte  deshalb  wohl  gethan, 
für  seinen  Käfer  einen  andern  Namen  zu  wählen,  um  Ver- 
wirrung zu  vermeiden. 

3.  A.  obesa  mihi:  ovata,  brevis,  valde  convexa,  nitida, 
ferruginea,  elytris  profunde  punctato  -  striatis,  interstitiis 
laevibus ,  femoribns  simplicibus. 

Mas  tibiis  posticis  longis,  modice  arcuatis,  tarsis  anticis 
et  niediis  articulo  2  —  4  dilatatis. 

Foemina  tibiis  posticis  brevioribus  rectis,  tarsis  omnibus 
simplicibus. 

Long.  1V4  lin.    Lat.  iVg  lin. 
Var.  ß.     Corpore  toto  üavo ,  antennarum  clava  nigricante. 

Aus  Hessen  und  Sachsen. 

Männchen:  Gestalt  kurz,  eiförmig,  hochgewölbt, 
braunroth,  glänzend.  Kopf  massig  gross ,  Stirn  flach,  äusserst 
fein  punktirt,  mit  einzelnen  Hohlpunkten.  Fühler  lang,  stark, 
3tes  Glied  doppelt  so  laug  als  das  2te  cylindrische,  Keule 
gross.  Halsschild  fast  doppelt  so  breit  als  lang,  gewölbt, 
sehr  fein  punktirt;  Vorderrand  massig  tief  ausgeschnitten,  ge- 
randet,  Vorderecken  niedergedrückt,  al)gerundet  und  wie  die 
sehr  wejiig  bogig  hervortretenden  Seitenränder  gerandet,  Hin- 


131 

terwinkel  stumpf.  Schildchen  klein,  spitz  dreieckig,  seicht 
pnnktirt.  Flügel  breiler  und  dreimal  länger  als  das  Hals- 
schild ,  von  der  Basis  ab  erweitert  in  die  hochgewölbte,  völlig 
abgerundete  Spitze  übergehend,  pnnktirt  -  gestreift,  Punkte 
gross,  tief,  gedrängt,  Streifen  gerade,  Zwischenräume  ganz 
eben,  punktlos.  Nahtstreife  bis  zur  Mitte.  Unterseite  weni- 
ger glänzeud,  zerstreut -pnnktirt  und  behaart.  Schenkel  alle 
einfach,  flach,  Hinterschcnkel  ziemlich  lang,  schmal,  Schie- 
nenrinne aussen  an  der  Spitze  a])gerundet,  innen  mit  einem 
kurzen,  stumpfen  Zahne.  Vorder-  und  Mittelschienen  kürzer 
als  die  Schenkel,  an  der  Spitze  verdickt,  mit  vielen  Dornen 
und  Borstenhaaren;  Hinterschienen  länger  als  die  Schenkel, 
ziemlich  gerade ,  mit  einer  ganz  schwachen  Biegung  nach  aus- 
sen über  der  Mitte,  und  von  da  ab  mit  einer  stärkeren  nach 
innen,  mit  Dornen  und  Borsteuhaaren  besetzt.  Der  Vorder- 
larsen  Istes  Glied  klein,  die  3  folgenden  verkehrt -herzförmig, 
massig  erweitert.  Mitteltarsen  vom  2ten  —  4ten  Gliede  ab- 
nehmend erweitert. 

Weibchen  ganz  wie  das  Männchen  und  ebenso  gross, 
nur  die  Hinterschienen  ganz  gerade  und  so  lang  als  die  Schen- 
kel, die  Tarsen  der  Vorderfüsse  ganz  einfach,  nicht  erweitert. 
Obs.  I.  Diese  ausgezeichnete,  mit  zu  den  grössten  der 
ganzen  Gattung  gehörige  Art  steht  zwischen  armata  und  picea 
in  der  Mitte,  sie  unterscheidet  sich  von  picea  diuch  die  an- 
dere Gestalt ,  höhere  Wölbung ,  grössere  Kürze ,  andere  Farbe 
und  die  ganz  punktlosen  Zwischenräume  der  Flügeldecken, 
von  armata  aber  durch  das  Fehlen  der  Queerstriche  in  den 
Zwischenräumen,  die  einfachen  Hinterschenkel  und  die  mit 
picea  übereinkommende  Bildung  der  Hinterschienen. 
4.  A.  picea  lllt'g.:   oblongo  -  ovata,  convexa,   nigro- picea, 

antennis  pedibusque  rnfo  -  ferrugineis ,  elytris  profunde  pun- 

ctato-striatis,  interstitiis  punctulatis,  fenioribus  posticis  sim- 

plicibus. 

Mas  minor,  angustior,  tibiis  posticis  longis,  raodice  ar- 

cuatis,  tarsis  anticis  articulo  2 — 4  dilatatis. 

Foemina  major,    subovalis,  tibiis  posticis  brevibus,  re- 

clis,  tarsis  anticis  haud  dilatatis. 

Long.  173-IV2  li"-     Lat.  VU  —  l  lin. 


132 

Syn.:    A.  id.  JU.  K.  P.  1.  75.  2,  —  Pz.  fn.  g.  37.  8.  d*.  —  Sf«rm 

fn.    g.  II.   36.    3.   —     Schh.   Syn.  I.  107.    7.    —      G>jU.  Ins. 

s.  II.  562.  6.   —     Zetterst.  Ins.  lap.  156.  6.  —     Shlhg.  Ins. 

fen.  I    643.  7. 

Anis,  consobrina  SMhff.  I.  c.  464.  9.  $. 
Var.  /3.     Corpore  toto  rnfo -ferrugineo.  cf.   $. 
Unter  der  Rinde  fauler  Baumstuhben  und   in  Baunipil- 
zen  durch  ganz  Deutschland  und  Preussen,  doch  überall,  wie 
es  scheint,  sehr  selten. 

Männchen:  Gestalt  eiförmig  -  länglich  ,  gewölbt,  stark 
glänzend,  pechschwarz,  Fühlerbasis  und  Füsse  braunroth.  Kopf 
massig  gross,  Stirn  flach,  fein  punktirt,  mit  einzelnen  Hohl- 
punkten in  der  Mitte.  Fühler  ziemlich  lang,  3tes  Glied  dün- 
ner und  kaum  länger  als  das  2te,  4tes  —  6tes  kugelig,  klein; 
Keule  massig  stark,  langgezogen,  schwarz.  Halsschild  stark 
gewölbt,  -Norn  etwas  schmäler  als  hinten,  ein  halbnuil  so  breit 
als  lang,  gedrängt  fein  und  überall  gleichmässig  punktirt, 
Seiten  -  und  Hinterrand  röthlich  durchscheinend;  Vorderrand 
schwach  ausgeschnitten,  gerandet.  Vorderecken  fast  rechtwink- 
lig, Seitenrand  bogig  hervortretend,  gerandet,  Hinterwinkel 
stumpf,  Hinterraud  fast  gerade  abgeschnitten.  Schildchen  gross, 
scharf  dreieckig,  stark  punktirt.  Flügeldecken  breiter  als  die 
Halsschildbasis  und  dreimal  länger  als  dieses,  von  der  Basis 
ab  gleichförmig  nach  der  abgerundeten  Spitze  verschmälert 
zulaufend,  stark  gewölbt ,  punktirt- gestreift,  Punkte  gedrängt, 
tief,  Streifen  alle  gerade,  Zwischenräume  fast  ganz  flach,  alle 
mit  zerstreut  stehenden,  zahlreichen  kleinen  Punkten  besetzt. 
Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  einen  Stich  heller  als 
die  Oberseite,  zerstreut  punktirt,  chagrinirt;  mit  einzelnen 
Härchen  besetzt.  Füsse  röthlichgelb,  etwas  haarig.  Vorder - 
und  Mittelschenkel  ganz  einfach,  zusammengedrückt,  überall 
gleich  breit,  chagrinirt,  punktirt;  die  Hinterschenkel  fast  gerad- 
linig, an  der  Basis  und  Spitze  etwas  abgeschrägt,  in  der  Mitte 
mit  einigen ,  ganz  undeutlichen  Zähnchen ,  an  der  Spitze  selbst 
aber  jederseits  der  Schienenrinne  ein  kurzer,  stumpfer  Zahn. 
Vorder-  und  Mittelschienen  fast  gerade,  breitgedrückt,  ander 
Spitze  erweitert,  dornig  und  borstenhaarig.  Hinterschieneu 
etwas  länger  als  die  Schenkel,  sanft  gebogen,  nach  |der  et- 
was gedrehten  und  hier  plötzlich  erweiterten  Spitze  zu  etwas 


153 

stärker,  mit  Dornen  und  reichlich  mit  Borstenhärchen  besetzt. 
Der  Vorder  -  und  Mitteltarsen  erstes  Glied  klein ,  die  3  fol- 
genden verkehrt- herzförmig -21aitpig,  an  den  vorderen  ab- 
nehmend, an  den  mittleren  aber  gleichmässig  erweitert. 

Weibchen  dem  Männchen  ganz  gleich,  sich  aber  un- 
terscheidend: 1)  durch  einen  grösseren  und  etwas  breiteren 
und  dadurch  fast  ovalen  Körper;  2)  dnrch  die  oben  und  un- 
ten gradlinigen,  ganz  einfachen  Hinterschenkel ,  an  deren  Spi- 
tze nur  an  der  inuern  Seite  ein  Zähnchen  befindlich ;  3)  durch 
die  viel  kürzeren,  ganz  geraden,  nach  der  Spitze  zu,  wie  die 
Vorderfüsse  erweiterten  Hinterschienen;  4)  durch  die  nicht  er- 
weiterten Tarsen. 

Obs.  I.  Die  vorstehende  Beschreibung  des  Thieres  ist 
nach  Exemplaren  entworfen,  welche  theils  aus  den  Händen 
Sturm's  und  Gj/llenhal's  stummen,  theils  mit  lih'gcrsclien  Ori- 
ginalstücken verglichen  sind.  Es  liegt  mir  auch  das  Thier  in 
einem  Originalexemplare  vor,  welches  Gj/lienhal  als  seine 
Var.  b.  versendet.  Es  ist  dies  aber  nicht  die  von  mir  aufge- 
stellte Varietät,  sondern  eine  eigene  Art,  von  der  nachher 
die  Rede  sein  wird.  Die  Pawz^'sche  Abbildung  stellt  ein 
Männchen  vor,  ist  aber  mangelhaft,  denn  die  Körperform 
fällt  hinten  zu  breit,  die  Hinterschienen  sind  zu  kurz  und  das 
Colorit  ist  nicht  naturgemäss. 

Das  SaJilbergsche  Citat  gründet  sich  auf  Vergleichung 
von  Originalexemplaren  aus  der  Sammlung  des  Herrn  Prof. 
Kunze,  seine  consobrina  ist  nichts  als  das  Weibchen  die- 
ser Art. 

Zettersledt's  Worte  im  Nachsatze  zu  dieser  Art:  „an 
nias  A.  ferrugineae"?  beruhen  auf  einem  Irrthume  dieses  aus- 
gezeichneten Entomologen ,  da  von  beiden  Arten  Männchen  und 
Weibchen  vorliegen  und  beide  sehr  verschieden  sind. 

5.  A.  Triepkii  mihi:  ovata,  subdepressa,  ferruginea,  oculis 
nigris,  elytris  profunde  punctato-striatis,  interstitiis  laevi- 
bus,  femoribus  posticis  clavatis. 

Mas  major,  thorace  latiori,  tibiis  posticis  longissimis  in- 
ferne valde  arcuatis,  tarsis  anticis  simplicibus,  mediis  arti- 
culo  2  —  4  dilatatis. 


133 

Foeraina  minor,  thorace  aiigustiori,  til)iis  posticis  bre- 
Tioribus,  subiectis,  tarsis  omnibus  haud  dilatatis. 

Long.  I7g  lin.     Lat.  1'/«  lin. 

Pommern,  Posen,  auch  in  Schweden. 

Männchen:  Gestalt  breit  eiförmig,  ziemlich  flach, 
glänzend,  rostbraun  überall,  bis  auf  die  Augen.  Kopf  massig 
gross,  Stirn  flach,  äusserst  fein  punktirt,  mit  einzelnen,  un- 
deutlichen Hohlpunkten.  Fühler  rostbraun,  kurz,  nicht  bis 
zur  Mitte  des  Halsschildes  reichend,  3tes  Glied  verkehrt- ke- 
gelförmig, fast  so  stark  als  das  2te  und  wenig  länger  als 
dieses;  die  3  folgenden  Glieder  kugelig  zusammengedrückt; 
Keule  massig  gross,  länglich.  Halsschild  flach  gewölbt,  über 
doppelt  so  breit  als  lang,  sehr  glänzend,  gedrängt,  aber  sehr 
fein  überall  punktirt;  der  gerandete  Vorderrand  massig  tief 
ausgeschnitten,  Vorderwinkel  fast  etwas  spitzwinklig  hervor- 
tretend, Seitenränder  gerundet,  gerandet;  Hinterwinkel  stumpf, 
Hinterrand  fast  etwas  zweibuchtig.  Schildchen  dreieckig,  mas- 
sig gross,  punktirt.  Flügeldecken  breiter  und  fast  dreimal 
länger  als  das  Halsschild ,  an  der  Basis  am  breitesten  und  von 
hier  sanft  verschmälert  in  die  runde  Spitze  übergehend;  flach 
gewölbt,  tief  punktirt -gestreift,  Punkte  gedrängt,  tief,  ziem- 
lich gross,  die  Reihen  von  der  dritten  von  der  Naht  ab  nicht 
mehr  ganz  geradlinig,  Zwischenräume  flach,  aber  durch  die 
tiefen  Streifen  etwas  gehoben,  mit  kaum  bemerkbaren  Pun- 
kten. Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  der  Brust  zerstreut - 
punktirt,  chagrinirt,  Hinterleibssegmente  in  der  Mitte  mit  ei- 
nem, aus  gedrängt  stehenden  Punkten,  aus  welchen  kurze, 
greise  Haare  entspriessen ,  gebildeten  Queerstreifen.  Vorder- 
und  Mittelschenkel  ganz  einfach,  zusammengedrückt,  am  un- 
tern Rande  gewimpert.  Hinterschenkel  zusammengedrückt,  in 
der  Mitte  keulenförmig  erweitert,  nach  der  Spitze  etwas  ver- 
schmälert und  hier  nur  an  der  Innenseite  der  Schienenrinne 
mit  einem  stumpfen,  nicht  über  den  Aussenrand  fortragenden 
Zahne.  Schienen  der  Vorder-  und  Mittelfüsse  kürzer  als  die 
Schenkel,  gerade,  stark  bedornt  und  massig  borstenhaarig. 
Hinterschienen  um  die  Hälfte  länger  als  die  Schenkel,  etwas 
dornig  und  kurz  borstenhaarig ,  an  der  Spitze  erweitert,  übri- 
gens mit  einer  doppelten  Biegung ,  die  erste  bis  zur  Mitte  rei- 


153 

cheiul  und  nach  aussen  gerichtet,  ist  so  schwach,  dass  die 
Schiene  fast  gerade  erscheint,  die  andere  aber  beginnt  \or 
der  Mitte,  ist  nachsinnen  gerichtet  und  sehr  stark  bogenför- 
mig. Tarsen  der  Vorderfüsse  nicht  erweitert,  das  erste  Glied 
rundlich,  kürzer,  die  3  folgenden  jedes  an  der  Spitze  kaum 
erweitert.  Der  Mitteltarsen  erstes  Glied  etwas  kürzer  und 
kleiner  als  die  3  folgenden,  längeren  und  erweiterten. 

Weibchen  kleiner,  Halsschild  yorn  etwas  schmaler, 
Hinterschenkel  ganz  wie  bei  den  Miinnchen,  nur  etwas  kür- 
zer, Hinterschienen  kaum  länger  als  ihre  Schenkel,  fast  ge- 
rade, indessen  sind  auch  hier  noch  die  beiden  Biegungen  der 
Schienen  des  Männchens  angedeutet.     Tarsen  alle  einfach. 

Obs.  I.  Diese  Art  steht  der  A.  picea  zwar  nahe,  ist 
aber  sehr  leicht  zu  unterscheiden.  1)  Das  Männchen:  a)  durch 
die  viel  breitere ,  kürzere  und  dabei  auffallend  flache  Gestalt, 
während  das  Männchen  \on  picea  länglich  eirund ,  gewölbt 
und  viel  weniger  breit  ist ;  b)  durch  die  kürzeren  Fühler,  na- 
mentlich Yom  4ten  —  6ten  Gliede;  c)  durch  das  Tiel  breitere, 
flachere  und  feiner  punktirte,  yorn  mehr  erweiterte,  seitlich 
mehr  gerundete ,  hinten  fast  zweibuchtige  Halsschild ;  d)  durch 
die  yiel  gröber  punktirten  Flügeldecken,  deren  Zwischenräume 
punktlos  sind;  e)  durch  die  eigenthüraliche  Punktirung  der 
Hinterleibssegmente;  f)  durch  die  stark  keulenförmigen  Hin- 
terschenkel; g)  durch  die  viel  längeren,  doppelt  gebogenen 
Hinterschienen  und  die  nicht  erweiterten  Vordertarsen.  2)  Das 
Weibchen  unterscheidet  sich  yon  dem  der  picea:  dass  es  klei- 
ner als  sein  Männchen  und  ebenso  gestaltet,  wie  dies  ist, 
durch  die  kürzeren  Fühler,  den  andern  Bau  des  Halsschildes, 
die  Punktlosigkeit  der  Flügeldeckenzwischenräume,  die  keu- 
lenförmigen Hinterschenkel  und  die  Gestalt  der  Hinterschienen. 

Obs.  H.  Dieser  ausgezeichneten  Art  habe  ich  den  Na- 
men des  um  die  Pommersche  Insectenfauna  hochverdienten  Hrn. 
Superintendent  Triepke  in  Garz  a.  d.  0.  beigelegt. 

6.  A.  longipes  mihi:  oblongo-oyalis,  nitida,  convexiuscula, 
ferruginea,  capite  antennarum  clava  thoracisque  medio  ni- 
gro-piceis,  elytris  profunde  punctato  -  striatis,  interstitiis 
punctulatis,  femoribus  posticis  simplicibus. 


136 

Mas  tibiis  posticis  longis,   apice  valde  arcuatis,   tarsis 
vix  dilatatis. 

Foemina  tibiis   posticis  breyioribns ,    rectis,   tarsis  au- 
gustis. 

Long.  IV2  — 2V2  lin.     Lat.  1  lin. 
Var.  ß.    Corpore  toto  rufo-ferrugineo.     A.  plceum  var.  b.  GijU. 
Ins.   s.  II.  562    6. 

Hessen  ( Rieht) y  sächsiche  Schweiz  (3JüfJcel),  Halle 
(Gcrmar),  auch  in  der  Lombardei  (Kunze)  und  in  Schweden. 

Männchen:  Gestalt  länglich -o\al,  flach  gewölbt,  stark 
glänzend,  kastanienbraun,  nur  Kopf,  Fühlerkeule  und  die  Mitte 
des  Halsschildes  schwarzbraun.  Kopf  massig  gross,  Stirn  flach, 
sehr  fein  punktirt,  mit  einzelnen  Hohlpunkten  in  einer  Reihe. 
Fühler  Yerhiütnissmässig  dünn,  bis  über  die  Mitte  des  Hals- 
schildes reichend,  2tes  Glied  cylindrisch,  nur  halb  so  lang  als 
das  3te  schlanke;  Keule  massig  stark.  Halssschild  doppelt  so 
breit  als  lang,  massig  gewölbt,  sehr  fein  und  gleichmässig 
punktirt;  Yorderrand  ziemlich  tief  ausgeschnitten,  gerandet, 
Yorderecken  abgerundet  und  wie  die  bogigen  Seitenränder  ge- 
randet, Hinterwinkel  abgerundet,  Hinterrand  fast  geradlinig. 
Schildchen  klein,  fein  punktirt.  Flügeldecken  breiter  als  die 
Basis  des  Halsschildes  und  dreimal  länger  als  dies,  von  der 
Basis  unverschmälert  in  die  a])gcrundete  Spitze  übergehend, 
flach  gewölbt,  tief  gestreift- punktirt,  Punkte  ziemlich  tief  und 
gedrängt,  Streifen  gerade,  Zwischenräume  ganz  flach  mit  mehr 
oder  minder  deutlichen,  aber  sehr  feinen  Pünktchen  besetzt. 
Unterseite  weniger  glänzend,  chagrinirt,  sparsam  punktirt; 
Hinterleibssegniente  mit  vereinzelten  Härchen.  Yorder-  und 
Mittelschenkel  ganz  einfach,  zusammengedrückt,  oben  und  un- 
ten geradlinig;  Hinterschenkel  an  der  Basis  verdünnt,  ganz 
einfach,  bei  grossen  Exemplaren  am  Unterrande  mit  einer 
Reihe  unscheinbarer  Kerbzähnchen ,  die  Spitze  der  Aussen- 
wand  der  Schienenrinne  ungezahnt,  die  Innenwand  mit  einem 
kurzen,  nicht  über  jene  fortragenden  Zahne.  Yorder-  und 
Mittelschienen  gerade,  an  der  Spitze  erweitert,  ziemlich  dicht 
mit  kurzen  Dornen  und  Borstenhaaren  besetzt,  kürzer  als  ihre 
Schenkel;  Hinterschienen  länger  als  die  Schenkel ,  dünn,  bor- 
stenhaarig und  mit  einzelnen  Döriichen ,  von  der  Basis  bis  zur 


157 

Mitte  geradlinig,  von  da  ab  aber  stark  bogenförmig  nach  iu- 
nen  gebogen.  Vorder-  und  Mitteltarsen  kaum  etwas  erwei- 
tert, verkehrt-  herzförmig. 

Weibchen  ganz  wie  das  MJlnnchen,  nur  die  Hinter- 
schienen von  der  Länge  ihrer  Schenkel,  ganz  gerade  und  die 
Tarsen  der  Vorder-  und  Mittelfüsse  ganz  dünn,  noch  schmä- 
ler als  die  der  Männchen. 

Obs.  L  Der  A.  Triepkii  zwar  verwandt,  aber  hinläng- 
lich durch  folgende  Punkte  von  derselben  verschieden:  1)  durch 
die  geringere  Grösse,  2)  durch  die  länglich  -  ovale  Gestalt, 
3)  durch  die  längeren  und  schlankeren  Fühler,  4)  durch  das 
stärker  gewölbte  und  weniger  breite  Halsschild,  5)  durch  die 
einfachen,  an  der  Basis  verschmälerten  Hinterschenkel,  die  nur 
an  der  Spitze  stark  nach  innen  gebogenen  Hinterschienen  und 
die  kaum  etwas  erweiterten  Tarsen  der  Männchen. 

Obs.  II.     Originalexemplare  der  Var.  b.  von  Anis,  pi- 

ceura  Gijll.  ergaben  sich  als  zu  dieser  Art  gehörige  Individuen. 

7.  A.  flavescens  mihi:   ovalis,   uitida,   convexinscula,  fla- 

vescens,   capite  antennarum  clava  thoracisque  disco  obscu- 

rioribus,  elytris  profunde  punctato  -  striatis ,  interstitiis  lae- 

vibus,  femoribus  apice  subbidenticulatis. 

Mas  tibiis  posticis  longis  rectis,  apice  incurvis,  tarsis 
vix  dilatatis. 

Foemina? 

Long.  Vfn  lin.     Lat.  '/g  lin. 

In  Pommern. 

Diese  Art  steht  der  A.  longipes  äusserst  nahe  und  würde 
für  eine  blosse  Varietät  derselben  zu  erachten  sein,  zeigten 
nicht  die  Hinterfüsse  eine  wesentliche  Abweichung.  Die  Schen- 
kel derselben  sind  nämlich  zusammengedrückt,  schmal  und  ein- 
fach gebildet  von  der  Basis  bis  gegen  die  Spitze,  hier  sind 
sie  aber  sanft  eingeschnürt  und  endigen  die  gleich  grosse  In- 
nen -  und  Aussenwand  der  flachen  Schienenrinne  jede  in  ei- 
nen ganz  kurzen,  abgerundeten,  gleich  grossen  Zahn,  wäh- 
rend bei  longipes  die  Aussenwand  der  Schenkelrinne  des  über- 
haupt breiteren  Schenkels  viel  breiter  als  die  Innenwand  und 
völlig  abgerundet  ist.  Die  Hinterschieuen,  ganz  wie  bei  lon- 
gipes gebildet,  sind  etwas  kürzer  und  an  der  Spitze  weniger 


138 

stark  nach  innen  gebogen.     Ausserdem  ist  diese  Art  lileiner, 
von  liellerer  Farbe  und  sind  die  Zwischenräume  der  Flügel- 
declien  punlitlos.     Sonst  stimmt  alles  überein. 
8.  A.  ovalis  mihi:   ovalis,  brevis,  nitida,  convexa,   ferru- 

ginea,  antennarum  clava  nigricante,   elytris  punctato  -  stria- 

tis,  interstitiis  confertim  punctulatis,  femoribus  posticis  sim- 

plicibus. 

Mas  tibiis  posticis  modice  arcuatis,  tarsis  anticis  et  me- 

diis  articulo  2  —  4  dilatatis. 

Foemina  tibiis  posticis  brevioribus,  subrectis,  tarsis  an- 

gustis. 

Long.  IV4  — 1  lin.  Lat.  1—7«  !"»• 
Var.  ß.  Corpore  toto  pallide-testaceo. 
Hessen  (Riehl) ,  sächsiche  Schweiz  (Mürlel),  Pommern. 
Männchen:  Gestalt  kurz,  oval,  stark  gewölbt,  stark 
glänzend,  braunroth,  nur  die  Augen  schwarz  und  die  Fühler- 
keule schwärzlich.  Kopf  massig  gross,  Stirn  etwas  gewölbt, 
dicht  und  etwas  stark  punktirt,  mit  einer  Queerreilie  Hohl- 
punkte. Fühler  ein  wenig  über  die  Mitte  des  Halsschildes 
fortreichend,  3tes  Glied  bedeutend  länger  als  das  Ute,  Keule 
schlank.  Halsschild  noch  einmal  so  breit  als  lang,  stark  ge- 
wölbt, sehr  dicht  imd  ziemlich  stark  überall  punktirt;  Vor- 
derrand flach  ausgeschnitten,  gerandet,  Vorderwinkel  stumpf, 
Seitenränder  sehr  schwach  bogig,  Hinterwinkel  stumpf,  Hin- 
terrand fast  gerade  abgeschnitten.  Schildchen  klein,  dreieckig, 
punktirt.  Flügeldecken  an  der  Basis  breiter  als  das  Halsschild 
und  etwas  über  zweimal  länger,  von  hieraus  allmählich  in  die 
abgerundete ,  nicht  verschmälerte  Spitze  übergehend ;  stark  ge- 
wölbt ,  nach  der  Spitze  stark  abfallend ,  punktirt  -  gestreift, 
Punkte  gedrängt,  tief  und  ziemlich  gross,  Streifen  gerade, 
Zwischenräume  flach  und,  ausser  den  Hohlpunktreihen,  überall 
mit  zahlreichen,  sehr  feinen,  zerstreut  stehenden  Punkten  be- 
setzt, Nahtstreif  an  der  Spitze  tief,  bis  über  die  Mitte  rei- 
chend. Unterseite  weniger  glänzend,  zerstreut- punktirt  und 
mit  einzelnen  Härchen  besetzt.  Füsse  kurz,  kräftig.  Schen- 
kel alle  einfach ,  zusammengedrückt ,  kurz  borstenhaarig,  die 
Spitze  der  Hiuterschenkel  an  der  Aussenwand  der  Schienen- 
rinne ungezahnt ,  an  der  viel  schmaleren  Junenwand  mit  einem 

\ 


139 

Zähnclieii.  Vorder-  und  Mittelscliieneu  fast  gerade,  überall 
mit  Dornen  und  Borstenhaaren  reichlich  besetzt,  nach  der 
Spitze  hin  wenig  erweitert,  kürzer  als  ihre  Sclienkel.  Hin- 
terschienen kaum  länger  als  die  S(;henkel,  sanft  und  gleich- 
massig  gebogen,  mit  einzelnen  Dornen  und  reichlich  mit  Bor- 
stenhaaren besetzt.  Der  Vorder-  und  Mitteltarsen  2tes  —  4te3 
Glied  verkehrt -herzförmig,  21appig,  erweitert. 

Weibchen  ganz  wie  die  Männchen ,  nur  sind  die  kür- 
zeren Hinterschienen  nur  halb  so  stark  gebogen,  aber  stärker 
mit  Dornen  und  Härchen  besetzt,  sämmtliche  Tarsen  sehr  dünn, 
nicht  erweitert. 

Obs.  I.  Es  unterscheidet  sich  diese  Art  von  der  A.  lon- 
gipes,  der  sie  verwandt  ist  1)  durch  die  kurze,  stark  ge- 
wölbte, hinten  steiler  abfallende  Gestalt;  2)  durch  die  gerin- 
gere Grösse ;  3)  durch  die  andere  Färbung  der  normalen  Stü- 
cke; 4)  durch  das  stärker  punktirte  Halsschild;  5)  durch  die 
kürzeren,  im  ganzen  Verlaufe  einförmig  und  massig  geboge- 
nen Hinterschienen ,  sowie  durch  die  erweiterten  Vorder-  und 
Mitteltarsen. 

9.  A.  brevjpes  mihi:  oblonge- ovata,  convexa,  nitida,  fer- 

ruginea,  antennaruni  claya  nigricante,  ely tris  punctato  -  stria- 

tis,   interstitiis  sublaevibus,    striis  apice   subevanescentibus. 

Mas  tibiis   posticis   rectis,    apice  subarcuatis,  brevibus, 

tarsis  anticis  et  mediis  articulo  2  —  4  dllatatis. 

Foeniina? 

Long,  ly^  lin.     Lat.  Vs  ^'i"« 
Aus  Tyrol. 

Männchen:  Gestalt  länglich -eiförmig,  gewölbt,  glän- 
zend ,  braunroth ,  nur  die  Augen  und  die  Fühlerkeule  schwarz. 
Kopf  gross,  Stirn  flach,  queer,  mit  einer  Reihe  Hohlpunkten 
und  ausserdem  sehr  gedrängt  und  äusserst  fein  punktirt.  Füh- 
ler bis  zur  Hälfte  des  Halsschildes  reichend,  3tes  Glied  um 
die  Hälfte  länger  als  das  2te,  Keule  schlank,  wenig  verdickt. 
Halsschild  kurz,  über  doppelt  so  breit  als  lang,  gewölbt,  sehr 
gedrängt  und  sehr  fein  punktirt;  Vorderrand  gerandet,  kaum 
ausgeschnitten.  Vorderecken  abgerundet,  Seitenrand  anfangs 
sanft  bogig,  kurz  vor  dem  Hinterwinkel  aber  geradlinig  und 
dadurch  dieser  fast  rechtwinklig,  Hinterrand  geradlinig.    Flu- 


IGO 

geldecken  breiter  und  dreimal  länger  als  das  Halsscliild,  von 
der  Basis  bis  zur  Spitze  sich  allinälilich ,  hier  aber  bedeutend 
verengend,  punktirt- gestreift,  Punkte  klein,  gedrängt,  Strei- 
fen gegen  die  Spitze  zu  sehr  schwach  und  flach  und  die  Punkte 
seltener  werdend,  Zwischenräume  völlig  flach,  kaum  sichtbar 
punktirt.  Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Füsse  kurz,  kräftig.  Schen- 
kel alle  einfach,  zusammengedrückt,  breit;  Spitze  der  Schie- 
nenrinne der  Hinterschenkel  am  Aussenrande  abgerundet,  ohne 
Zahn,  am  viel  schmäleren  Innenrande  mit  einem  abgerundeten, 
kurzen  Zähnchen.  Vorder-  und  Mittelschienen  kürzer  als  ihre 
Schenkel,  an  der  Spitze  erweitert,  gerade,  stark  dornig  und 
borstenhaarig,  Hinterschienen  kurz ,  aber  eben  solang  als  die 
Schenkel,  fast  gerade,  nur  an  der  Spitze  etwas  nach  innen 
gebogen  und  hier  erweitert,  ziemlich  häufig  mit  Dornen  und 
vielen  Borstenhaaren  besetzt.  Der  Vorder-  und  Mitteltarsen 
2tes  —  4tes  Glied  verkehrt -herzförmig,  2lappig,  abnehmend- 
erweitert. 

Weibchen  mir  unbekannt. 

Obs.  I.     Unterscheidet  sich  von  der  vorigen  Art,    der 
sie  sehr  nahe  verwandt  ist:   1)  durch  die  länglich -eiförmige, 
hinten"  plötzlich  verschmälerte  Gestalt;  2)  durch  das  etwas  kür- 
zere, viel  feiner  und  nicht  so  gedrängt -punktirte  Halsschild, 
dessen  Hinterecken  fast  rechtwinklig  sind ;  3)  durch  die  feiner 
gestreiften  Flügeldecken,   an   deren   Spitze  die   Pnnktstreifen 
fast  verschwinden;    4)  durch   die   fast   geraden,  nur  an  der 
Spitze  schwach  nach  innen  gekrümmten  Hinterschienen. 
10.  A.  nigrita  mihi:    ovalis,   nitidissima,  convexa,  picea, 
antennarnm  basi  pedibusqne  dilutioribus,   elytris  punctato- 
striatis,  striis  curvatis,  apice  evanescentibus,  interstitiis  lae- 
vissimis,  tibiis  rectis. 

Mas  major,  thorace  convexiori,    tarsis  longioribus  an- 
gnstis, 

Foemina  minor,   thorace  planiori,  breviori,   tarsis  bre- 
vioribus,  angustissimis. 

Long.  1  lin.     Lat.  Yg  lin. 
Var.  ß.     Corpore  toto  brunneo. 
Cassel  (Riehl) ,  sächsische  Schweiz  (Mürl^el). 
Männchen:  Gestalt  oval,  gewölbt,  sehr  glänzend,  über- 


16i 

all  pechschwarz ,  nur  die  Basis  der  Fühler  und  der  Fasse  hel- 
ler. Kopf  ziemlich  gross,  Stirn  fluch,  queer,  äusserst  fein 
und  gedrängt  punktirt.  Fühler  lang,  Faden  dünn,  3tes  Glied 
fast  doppelt  so  lang  als  das  2te,  Keule  bedeutend.  Halsschild 
massig  gewölbt,  seitlich  steil  abfallend,  l'/,  mal  so  breit  als 
lang,  sehr  glänzend,  äusserst  fein  punktirt;  Vorderrand  tief 
ausgeschnitten,  ungerandet,  Vorderecken  stark  herabgebogen, 
\öllig  gerundet  und  wie  die  vorn  sehr  schwach  bogigen ,  hin- 
ten geradlinigen  Seitenränder  gerandet;  Hinterwinkel  fast  recht- 
winklig, Hinterrand  gerade.  Schildchen  massig  gross,  kaum 
punktirt,  dreieckig,  Spitze  stumpf.  Flügeldecken  kaum  brei- 
ter, aber  dreimal  länger  als  das  Halsschild,  von  der  Basis  ab 
allmählich  nach  der  Spitze  zu  sich  verschmälernd,  punktirt - 
gestreift,  Punkte  nicht  sehr  gedrängt,  seicht,  Streifen  alle 
krummlinig,  gegen  die  Spitze  hin  fast  ganz  verschwindend, 
sehr  seicht,  daher  die  fast  ganz  punktlosen  Zwischenräume 
völlig  eben.  IV'alitstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  weniger 
glänzend,  punktirt,  etwas  haarig.  Filsse  kurz,  etwas  hel- 
ler gefärbt,  kräftig.  Schenkel  alle  einfach  zusammengedrückt, 
am  Unterrande  ganz  schwach  ausgebuchtet;  die  Spitze  der 
Aussenwand  der  Schienenrinne  an  deu  Hinterschenkeln  abge- 
rundet, etwas  vorgezogen,  die  Innenwand  sehr  verkürzt,  am 
Ende  mit  einem  unscheinbaren  Zähnchen.  Schienen  sämrat- 
lich  reichlich,  selbst  die  hinteren,  mit  Dornen  und  Borsteu- 
haaren besetzt,  sehr  kurz,  gerade.  Tarsen  einfach,  nicht  er- 
weitert. 

Weibchen  klein,  Halsschild  weniger  gewölbt,  weniger 
tief  ausgeschnitten,  etwas  kürzer,  Tarsen  bedeutend  schmäler 
und  die  einzelnen  Glieder  namentlich  viel  kürzer  nnd  in  ein- 
ander gedrängter,  sonst  alles  wie  bei  dem  Männchen. 

Obs.  I.  Der  A.  brevipes  nahe  stehend,  aber  von  ihr 
wesentlich  verschieden:  1)  durch  die  viel  geringere  Grösse; 
2)  durch  die  andere  Farbe;  3)  durch  den  lebhaften  Glanz; 
4)  durch  die  völlig  glatten  Zwischenräume  der  Flügeldecken 
und  5)  durch  die  ganz  geraden  und  kurzen  Hinterschienen, 
so  wie  die  nicht  erweiterten  Vorder-  und  Mittelsarsen. 

11.  A.  ferruginea  Sturm :  oblongo - ovata,  ferruginea,  sub- 
(3.  Band   1.  Heft.)  11 


162 

(Icpressa,  nitida,  elytris  profunde  puiictalo  -  striatis,  intersti- 
tiis  yix  punctiilatis. 

Mas  major ,  femori])us  posticis  clavato  -  triiingnlaribns, 
dente  apicali  mas^no  hamato,  tihiis  poslicis  bre\il)us,  yalde 
simpliciter  arcuatis,  tarsis  anticis  hreyioribus  angustis. 

Foemina  minor,  femori])us  posticis  subsiniplicii)iis  apice 
oblique  truncatis,  tibiis  posticis  rectis,  tarsis  anticis  angu- 
stis sublongioribus. 

Long.  IV4  — V4  lin.     Lat.  IV4  — V2  l'«- 
Syn.:     Anisot.  ferrugineum  Sturm  fn.  g.  II.  37.  4. 

Var.  ß.     Nigro  -  picea  ,    elytrorum  tantum  disco  ferrugineo. 
Var.  y  ut  ß.  attamen  elytra  tota  ferruginea. 
Var.  (F.     Ferniginea,  capite ,  tliorace  scutelloqiie  obscurioribus. 
Var.  f.    Ferrugineo -testacea,  tliorace  ferrugineo. 
Var.  1].     Testacea,  tliorace  subferrugineo. 

Var.   f.     Minor,    femoribus    maris    siinplicibus,     tibiis     posticis 
siibrectis. 
Durch  ganz  Deutschland  und  entschieden  die  gemeinste 
Art  dieser  Gattung,   in  Pilzen  und  auf  Wakhviesen  an  Gras- 
halmen und  Kräutern. 

Männchen:  Gestalt  länglich  -  eiförmig ,  sehr  wenig  ge- 
"Wölbt,  überall  rostbraun,  nur  die  Augen  schwarz  und  die 
Fiihlerkeule  pechbrauu.  Kopf  massig,  Stirn  flach,  überall 
gedrängt  und  fein  punktirt,  meist  zwischen  den  Augen  ein 
Paar  mehr  oder  minder  tiefe  Hohlpunkte.  Fühler  massig  lang, 
schlank,  3tes  Glied  sehr  wenig  länger  als  das  2te,  Keule  nicht 
von  bedeutendem  Umfange.  Halsschild  queer,  massig  gewölbt, 
glänzend ,  überall  ziemlich  gedrängt  punktirt  und  hier  und  da 
mit  in  ihren  Auftreten  unbestimmten  Hohlpunkten  besetzt ;  Vor- 
derrand massig  tief  ausgeschnitten,  gerandet,  Vorderecken  ab- 
gerundet und  wie  die  ebenso  gestalteten  Seitenränder  fein  ge- 
randet, Hinterwinkel  stumpf,  Hinterrand  abgestutzt,  bei  den 
grösseren  Exemplaren  kaum  mei-klich  zweibuchtig.  Schildchen 
massig  gross,  fein  punktirt.  Flügeldecken  fast  dreimal  länger 
als  das  Halsschild ,  an  der  Basis  breiter  als  dies ,  hinten  et- 
was Yerschmälert  in  die  abgerundete  Spitze  auslaufend,  pun- 
ktirt-gestreift ,  Punkte  grob  und  gedrängt,  Streifen  alle  ge- 
rade, Zwischenräume  flach,  kaum  merklich  und  unregelmässig 
punktirt.     Unterseite  weniger  glänzend,    chagrinirt,   reichlich. 


I6c3 

namentlich  auch  die  Schenkel  punktirt  und  in  den  Punktea 
mit  feinen,  sehr  kurzen  Borstenhaaren.  Die  Schenkel  der 
Vorder-  und  Mittelfüsse  ganz  einfach,  zusammengedrückt,  die 
Hinterschenkcl  keulenförmig-dreieckig,  indem  die  äussere  Wand 
der  Schenkelrinne  gegen  die  Spitze  zu  immer  breiter  wird,  in 
der  Mitte  des  Unterrandes  eine  sehr  schwache,  zaluiartige  Er- 
hebung, am  Ende  jeder  Scliienenwand  aber  ein  starker,  kiaf- 
tiger  Zahn,  von  denen  der  nach  \orn  gerichtete  der  Anssen- 
wand,  wegen  seiner  doppelten  Grosse,  viel  starker  in  die  Er- 
scheinung tritt,  als  der  hakenförmig  kleinere  der  -viel  schma- 
leren Innenwand.  Vorder-  und  Mittelschienen  stark  bedor/it, 
ein  wenig  gei)Ogen,  an  der  Spitze  erweitert,  Hinterscliienen 
ein  wenig  länger  als  die  Schenkel,  stark  gebogen,  Biegung 
einfach  bogenförmig,  nnr  oberhalb  der  Mitte  in  etwas  \on  die- 
ser Richtung  abweichend.  Vorder-  und  Mitteltarsen  nicht  er- 
weitert, aber  mehr  in  einander  geschoben  und  dadurch  kürzer. 

Weibchen  in  Allem  dem  Männchen  völlig  gleich,  nur 
etwas  kleiner,  vorzugsweise  aber  abweichend  in  der  Bildung 
der  Hinterfüsse.  Die  Hinterschenkel  einfach,  nicht  keulenför- 
mig-dreieckig, indem  die  Aussenwand  der  Schienrinnne  nur 
sehr  wenig  erweitert  ist  und  statt  des  grösseren  Zahnes  nur 
abgeschnitten  erscheint.  Hinterschienen  so  lang  als  die  Schen- 
kel, ganz  gerade,  mehr  bedornt  als  bei  dem  Männchen.  Vor- 
der- und  Mitteltarsen  kaum  schmäler  als  bei  dem  Männchen, 
aber  die  Glieder  sind  weniger  in  einander  geschoben  und  wird 
dadurch  das  ganze  Fussblatt  länger. 

0  b  s.  I.  Die  normale  Form  charakterisirt  sich  durch  die 
länglich -eiförmige,  flach  gewölbte  Form  des  Körpers,  die  star- 
ken Punktreihen  der  Flügeldecken  und  vorzugsweise  durch 
die  eigenthümliche  Bildung  der  Hinterfüsse,  namentlich  der 
Schenkel,  wo  die  breite  Aussenwand  der  Schienenrinne  mit 
ihrem  starken  Zahne  gegen  die  sehr  kurze  Innenwand  und 
gegen  die  kurze ,  stark  und  einfach  gebogene  Hinterschiene 
ganz  eigenthümlich  abstechen,  leicht  und  genügend.  Anders 
verhält  es  sich  mit  den  Varietäten,  welche,  bis  zur  kleinsten 
Krüppelform  herab,  wohl  kaum  ein  entscheidendes  sicheres 
Criterium  bieten  dürften ,  um  ohne  Schwierigkeit  und  ohne  ge- 

11* 


um 

)iiine  Kcimliiiss  der  Nonnalloim  richtig  gewürdigt  und  erkannt 
zu  worden. 

Am  auffallendsten  ist  die  Yerscliiedenheit  der  Grösse, 
diese  differirt  so  l)edeulend,  dass  die  kleinsten  Sliake  über 
noch  einmal  so  klein  sind,  als  die  normalen.  Dass  beide  Ex- 
treme zusammen  gehören,  ergiebt  sich  dadurch,  dass  gleich 
wie  die  Grösse,  so  auch  alle  übrigen  charakteristischen  Zei- 
chen undeutlicher  werden.  So  wird  zuerst  der  Zahn  der  Aus- 
scnwand  der  Hinterschenkel  mit  abnehmender  Körpergrösse 
immer  kleiner  und  kleiner,  bis  er  endlich  kaum  noch  in  einer 
Andeutung  vorhanden,  so  nimmt  stufenweise  die  bedeutende 
Eiegung  der  Hiiiterscliiene  in  dem  Grade  ab,  dass  dieselbe 
in  den  \erkümmertesten  und  kleinsten  Stücken  kaum  noch  in 
etwas  gebogen  erscheinen.  Es  bleibt  somit  für  diese  kleinsten 
Individuen  niclits  weiter  übrig,  als  die  allgemeine  Körperforni 
und  die  bedeutende  Tiefe  der  Punktreihen  der  Flügeldecken 
und  die  Erweiterung  der  Aussenwand  der  Schenkelrinne. 

Viel  weniger  wichtig  und  ganz  unabhängig  von  der 
Grösse  ist  die  Farbe  der  Thiere  dieser  Art.  Diese  ist  bei  den 
normal  gefärbten  Individuen  überall  rostbraun;  als  merkwür- 
dige und  seltene  Abweichung  müssen  zunächst  diejenigen  er- 
wähnt werden ,  deren  Kopf,  Fühlerkeule ,  Halsscliild ,  Schild- 
chen, Naht,  Flügelspitze  und  Aussenrand,  wie  die  Unterseite 
des  Körpers,  schwarz  erscheinen.  Hieran  schliessen  sich  Stü- 
cke, wo  schon  das  Schwarz  der  Naht,  der  Flügelspitze  und 
des  Randes  fehlt;  dann  folgen  solche,  wo  das  Schwarz  der 
angegebenen  Körperstelleu  sich  nur  noch  als  ein  Schwarzbraun 
zeigt ,  und  hieran  wieder  andere ,  wo  die  nornuile  Färbung 
nur  an  diesen  Stellen  etwas  dunkler  auftritt.  Sehr  häufig  sind 
nun  aber  solche  Stücke,  wo  die  Rostfarbe  in  ein  Eraungelb 
und  dies  in  Blasgelb  übergeht. 

Obs.  H.  Was  die  Synonymie  dieser  Art  anbelangt,  so 
kann  ich  darüber  mittheilen,  dass  ich  die  obige  Beschreibung 
nach  Individuen  entworfen,  welche  mir  von  Sturm  selbst  als 
sein  ferrugineum  mitgetheilt  sind.  Die  nähere  Yergleichung 
der  Ä/?/rmschen  Beschreibung  (l.  c.)  mit  der  meinigen  wird 
zwar,  und  namentlich  was  die  Form  der  Hinterschienen  be- 
trifft, eine  Differenz  ergeben,  indem  er  diese  als  an  der  Spitze 


ehvas  einwilrts  gekrümmt  angieht,  an  den  mir  mitgetlieilttMi 
Itulnidueu  indessen  war  liieryou  durchaus  nichts  zu  erkennen 
und  lassen  sich  diese  Worte  nur  dadurch  einigermassen  er- 
klären, dass  Slvrm  das  datnals  ihm  unbekannte  dubium  ///. 
mit  dieser  Art  verwechselt  hat. 

Das  lilfgersche  ferrugineum  ist  wahrscheinlich  auch  das 
Sft/rmsche ,  in  welcher  Meinung  mich  ganz  besonders  noch 
seine  Yergleichung  dieser  Art  mit  dem  A.  cinnaniomeum  be- 
stärkt, mit  der  die  Normalstiicke  allerdings  einige  Aehnlich- 
keit  zeigen. 

Was  dagegen  Fahrirhis'  ferrugineum  sei,  ist. auf  keine 
Weise  zu  ermitteln;  aus  den  wenigen  Worten,  mit  denen  er 
das  Thier  abfertigt,  ist  gar  nichts  zu  entnehmen  und  ist  es 
mehr  als  wahrscheinlich,  dass  in  seiner  Sammlung  sehr  ver- 
schiedene Thiere  unter  diesem  Namen  stecken;  deshali)  ist  es 
gewiss  am  sichersten,  Fabricius'  Namen  bei  dieser  Art  ganz 
ans  dem  Spiele  zn  lassen. 

Eben  so  unzweideutig  geht  ans  der  Beschreibung,  wel- 
che Gijllcnhal  von  seinem  ferrugineum  geliefert,  hervor,  dass 
er  mehrere  verwandte  Arten  zusammengefasst  und  darnach 
seine  Beschreibung  entworfen  hat,  denn  diese  passt  eben  so 
wenig  vollständig  auf  die  vorliegende,  wie  auf  eine  der  mir 
bekannten  verwandten  Arten,  enthält  aber  vieles,  was  auf  alle 
diese  ins  Gesammt  gedeutet  werden  kann.  Was  Suhlherg's 
und  Zettersicdrs  ferrugineum  anbelangt,  so  wage  ich,  aus 
Mangel  an  Originalstücken,  nichts  darüber  auszusagen. 

12.  A.  dubia  Kitgel.:  subrolundata,  depressa,  nigra,  nitida, 

antennarum  basi  pedibusque  testaceis,  thorace  basi  truncato, 

elytris  rufis,  striato-punclatis,  femoribus  posticis  simplicibus. 

Mas  tibiis  posticis  longissimis  biarcuatis,   tarsis  finticis 

vix  dilatatis. 

Foemina? 

Long.  17^  lin.     Lat.  l'/j  lin. 
Sjn.:     Anis.  ead.  lU.  K.  V.  I.  78.  8.  —     Sdirm  in.  g.  II.  38.  5. 
Tritoma  ead.  Pz.  fn.  g.  39.  22. 
Volvoxis  ead.  KufjcL  Schneid.  Mag.  V.  540.  9. 

In  Weidenschwämmen ;    sehr   selten ,    meist    mit    einem 


166 

grauen  Staube ,  wie  llliger  bemerkt ,  auf  dem  Kopfe  und  Hals- 
schilde bedeckt.     Preusseu  (Illt'g.),  Pommeru. 

Männchen:  Gestalt  rundlich  -  oval ,  fast  kreisförmig, 
dabei  flacher  als  alle  übrigen ,  mit  Ausnahme  des  eben  so  ge- 
stalteten curvipes.  Die  Far])e  der  ganzen  Unterseite,  des  Ko- 
pfes,  der  Fühlerkeule,  der  Mitte  des  Halsschildes  und  des 
Schildchens,  so  wie  dessen  nächste  Umgebung  schwarz,  die  der 
Fühlerbasis  und  der  Füsse  blassgelb,  der  Flügeldecken  und  des 
Maulcs  rothbraun.  Kopf  massig  gross,  Stirn  flach ,  sehr  fein 
und  gedrängt  punktirt,  in  der  Mitte  eine  Reihe  Hohlpunkte. 
Fühler  bis  etwas  über  die  Hälfte  des  Halsschildes  reichend, 
ziemlich  haarig,  3tes  Glied  wenig  länger  als  das  2te,  Keule 
gross.  Halsschild  qiieer,  flach,  stark  glänzend,  überall  dicht, 
aber  sehr  fein  punktirt,  in  der  Mitte  2  neben  einander  ste- 
hende, tiefe,  vielleicht  in  ihrem  Vorhandensein  unbeständige 
punktförmige  Eindrücke,  zum  allergrössesten  Theile  scliwarz, 
nur  an  dem  Hinter-  und  den  Seitenrändern  mehr  oder  minder 
schwarzbraun;  Yorderrand  ziemlich  tief  ausgeschnitten,  fein 
gerandet,  Vorderecken  stumpf,  Seitenränder  stark  gerundet, 
gerandet,  Hinterecken  stumpfwinklig,  Hinterrand  gerade  ab- 
geschnitten. Schildchen  massig  gross,  dreieckig,  fein  punktirt. 
Flügeldecken  breiter  als  die  Basis  des  Halsschildes  und  2% 
mal  länger  als  dieses,  abgeflacht,  hinten  gerundet,  ziemlich 
stark  punktirt -gestreift,  Zwischenräume  sehr  fein  und  unre- 
gelmässig punktirt.  Unterseite  massig  glänzend,  Hinterleib 
zerstreut -punktirt.  Füsse  schlank,  kurz  behaart.  Schenkel 
einfach,  geradlinig,  zusammengedrückt,  die  der  Hinterfüsse 
gegen  die  Spitze  etwas  ausgeschweift ,  Schienenrinne  flach,  je- 
derseits  an  der  Spitze  durch  ein  gleich  grosses,  kurzes,  ab- 
gerundetes Zähnchen  begränzt.  Schienen  der  Vorderfüsse  mit 
schwachen  und  kurzen  Dornen  besetzt,  gerade,  Hinterschienen 
länger  als  die  Schenkel,  mit  kurzen  Dörnchen  bewaffnet,  mit 
doppelter  Biegung,  eine  schwächere,  kürzere,  nach  aussen  ge- 
richtete oberhalb  der  Mitte  und  eine  bedeutend  grössere,  nach 
innen  sehende  von  der  Mitte  ab.  Vordertarsen  kaum  etwas 
erweitert,  Mitteltarsen  vom  2ten  Gliede  an  abnehmend,  aber 
nur  wenig  erweitert. 

Weibchen  mir  unbekannt. 


167 

OI)s.  I.  Mein  Stück  ist  mit ///«g<?rsclieii  Oilginalexem- 
plareii  für  ganz  übereinstimmend  durch  den  Hrn.  Dr.  Erich- 
son  erklärt  worden  und  es  passt  die  (1.  c.)  von  Illigcr  ge- 
lieferte Beschreibung  ganz  Tortreff'lich ,  wenn  man  bei  dem 
Worte  „hemisphäriscli"  nicht  an  eine  Halbkugel  denkt.  Ver- 
gleicht man  das  Thier  aber  mit  der  Beschreibung  des  A.  rn- 
fipenne  PI.  in  GijUenhal  (Ins.  s.  H.  565.  8.),  wozu  A.  du- 
biuni  lilig.  als  Synonym  gezogen  wird,  so  leuchtet  es  so- 
gleich zur  Geniige  ein ,  dass  Gjjllenhal  nicht  den  ///?g"<7rschcu 
Käfer  gekannt  und  ein  ganz  anderes  Thier,  wahrscheinlich 
eine  Varietät  der  ferruginea  yor  sich  gehabt  hat.  Die  Worte 
„globoso-ovatum"  und  die  der  Beschreibung  „  statura  et  sum- 
ma affinitas  proxime  praecedentis  et  minoribus  ejus  magnitu- 
dine  acquale"  sprechen  entschieden  für  diese  Meinung,  da  die 
A.  dubia  lUig.  eine  himmelweit  verschiedene  Gestalt  Ton  fer- 
ruginea hat  und  nichts  weniger  als  den  kleineren  Stücken  die- 
ser Art  an  Grösse  gleich  kommt.  Ausserdem  sagt  Gj/llcfi7ial 
selbst  noch  in  der  Note:  „\ix  a  praecedenti  (ferruginea)  sa- 
tis  distincta  species." 

Obs.  IL  Die  Panzcrsdie  Abbildung  gehört  entschie- 
den hierher,  wie  sie  auch  llh'gcr  selbst  hierher  zieht,  sie 
stimmt  auch  mit  meinem  Exemplare  fiberein,  nur  der  Körper 
hätte  mehr  kreisförmig  gezeichnet  werden  müssen,  und  ebenso 
ist  das  Schildchen  und  die  Umgebung  desselben  nicht  schwarz, 
welche  Farbe  es  an  meinem  Exemplare  hat  und  wie  sie  auch 
Ton  llliger  angegeben  wird.  Die  Biegung  der  Hinterschie- 
nen  ist  aber  ganz  richtig  angegeben. 

13.  A.  curvipes  Kunze:  subrotundata ,  depressa,  nitida 
rufo-testacea,  pedibus  pallidioribus ,  thorace  basi  bisinuato 
elytris  striato-punctatis,  femoribus  posticis  clavatis. 

Mas  tibiis  posticis  longissimis  rectis,   dein  \alde  arcna- 
tis,  tarsis  anticis  subdilatatis. 

Foemina  ? 

Long,  ly^  lin.     Lat.  ly^  lin. 
An.  curvipes  Kunze  in  litt. 

In  der  Lombardei;  doch  gewiss  auch  im  südlichen 
Deutschland. 

Diese  Art  ist  der  A.  dubia  so  nahe  verwandt,  dass  man 


1G8 

sie  leicht  nur  für  ein  unausgefdrbtes  Individuum  derselben 
halten  könnte,  es  ist  dieselbe  aber  von  dubia  in  sehr  wesent- 
lichen Stücken  verschieden  und  somit  die  Trennung  gerecht- 
fertigt. Während  sie  ganz  dieselbe  Grösse,  dieselbe  Gestalt 
und  die  gleiche  Proportion  aller  einzelnen  Theile  wie  dubia 
hat,  unterscheidet  sie  sich:  1)  durch  den  Hinterrand  des  Hals- 
schildes ,  der  nicht  gerade  abgeschnitten ,  sondern  stärker  als 
bei  irgend  einer  andern  Art  zweibuchtig  ist;  2)  durch  die  Ge- 
stalt der  Hinterfüsse.  Die  Schenkel  beginnen  dünn  und  ha- 
ben an  der  Basis  am  untern  Rande  eine  schwache  Ausschwei- 
fung, werden  aber  in  der  Mitte  plötzlich  doppelt  so  breit, 
zeigen  hier  eine  stumpfe,  abgerundete  Hervorragung  und  ge- 
hen dann  schräg,  aber  immer  noch  bedeutend  breiter  als  an 
der  Basis,  in  die  Spitze  über;  die  Schienenrinnc  hat  unglei- 
che Wandungen,  die  äussere  ist  stark  hervortretend  und  läuft 
gegen  die  Spitze  abgerundet  aus,  die  Innenwand  aber  ist  sehr 
schmal,  aiisgescliwcift  und  geht  an  der  Spitze  in  einen  haken- 
förmigen, stumpfen  Zahn  über,  der  nicht  die  Aussenwaiul  über- 
ragt. Die  Hintersciiienea  sind  bis  zur  Mitte  fast  gerade,  von 
da  ab  aber  ebenso  stark  als  bei  dubia  nach  innen  gekrümmt, 
übrigens  ebenso  lang,  als  bei  dieser  Art. 
14.  A.  r  u  b  i  g i  n  0  s  a  Scliiippcl :  glo])Oso  -  ovalis ,  brevis,  con- 
vexa,  antice  declivis,  rufo-ferruginea,  oculis  nigris,  anten- 
nis  brevil)us,  elytris  punctato-striatis,  interstitiis  convexi- 
usculis  laevissimis,  femoribus  posticis  simplicibus,  tibiis 
apice  dilatatis. 

Mas  tibiis  posticis  subrectis. 
Foemina  tibiis  posticis  rectis. 
Long.  IV4  lin.     Lat.  Y^  l'^i- 

Diese,  wie  es  scheint,  sehr  seltene  und  vielfach  ver- 
kannte 4i't  ist  bis  jetzt  nur  bei  Berlin  und  bei  Garz  in  Pom- 
mern gefunden  und  liegen  mir  Originalexemplare  dieser  Art 
aus  der  Sammlung  des  Hrn.  Prof.  Kunze  und  des  Hrn.  Su- 
perint. TriepJcc  vor ,  welche  letztere  von  Hrn.  Schüppcl  be- 
stimmt worden  ist. 

Männchen:  Gestalt  kugelig  -  oval,  kurz,  stark  ge- 
wölbt, namentlich  in  der  Mitte  des  Körpers,  von  wo  derselbe 
nach  vorn   schräg,    nach  hinten   aber  mehr  gewölbt  abfallt. 


16» 

Farbe  des  ganzen  Körpers,  mit  Ausschluss  der  schwarzen  Au- 
gen und  der  etwas  dunkleren  Fresswerkzeuge  und  Fühlerkeu- 
len, licht  rostbraun,  glänzend.  Kopf  gross,  queer;  Stirn  flach, 
fein  punktirt,  mit  einigen  undeutlichen,  grossen  Hohlpunktcii. 
Fühler  kurz,  nur  bis  zur  Mitte  des  Halsschildes  reichend, 
stark,  3tes  Glied  kaum  länger  als  das  stärkere,  cylindrische 
2te,  Keule  stark,  verhältnissniässig  sehr  breit,  die  einzelnen 
Glieder  kurz,  aber  desto  breiter.  Halsschild  über  doppelt  so 
breit  als  lang,  vorn  so  breit  als  hinten ,  abschüssig,  flach  ge- 
wölbt, äusserst  fein  und  nicht  sehr  gedrängt  punktirt,  sehr 
glänzend;  Vorderrand  kaum  etwas  ausgeschnitten,  in  der  Mitte 
ungerandet.  Vorderecken  nicht  hervortretend,  abgerundet  und 
wie  die  stark  bogig  hervortretenden  Seitenränder  geran- 
del,  Hinterecken  abgerundet,  Hinterrand  gerade  abgeschnitten. 
Schildchen  ziemlich  gross,  dreieckig,  punktirt.  Flügeldecken 
breiter  und  zweimal  länger  als  das  Halsschild,  kurz,  überall 
gleich  breit,  hinten  abgerundet,  plötzlich  abfallend,  pnnktirt- 
gestreift,  Punkte  massig  gross,  Streifen  tief,  so  dass  die  völ- 
lig glatten  Zwischenräume  ein  wenig  gewölbt  hervortreten. 
Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  weniger  glänzend ,  fast 
punktlos.  Füsse  kurz,  stark,  kurz  behaart.  Schenkel  alle 
einfach,  breitgedrückt,  die  der  Hinterfüsse  an  der  breiteren 
Anssenwand  der  Schienenrinne  mit  einer  sehr  seichten  Aus- 
biegung, an  der  sehr  schmalen  Innenwand  mit  einem  kurzen 
Zähnchen  endend.  Vorder-  und  Mittelschienen  kurz,  reich- 
lich mit  Dornen  und  kaum  mit  einigen  Borstenhaaren  besetzt, 
an  der  Spitze  erweitert,  gerade,  nur  die  der  Mittelfüsse  fast 
etwas  bogig.  Hinterschienen  kaum  so  lang  als  ihre  Schen- 
kel, mit  sehr  kurzen  Borstenhärchen  und  einigen  Dornen  be- 
setzt, Spitze  erweitert,  am  Ausscnrande  gerade,  nur  am  In- 
nenrande eine  äusserst  seichte  Ausschweifung.  Tarsen  ganz 
einfach. 

Weibchen  dem  Männchen  völlig  gleich  in  Grösse  und 
Bildung,  nur  allein  die  Hinterschienen  sind  ganz  gerade  und 
mit  Dornen  reichlicher  besetzt. 

Obs.  I.  Dej.  verbindet  in  seinem  Cataloge  p.  217 
irrthümlich  diese  Art  mit  der  pallens  Sturm ^  sie  unterschei- 
det sich  aber  von  derselben  leicht  durch  folgende  Merkmale: 


170 

l)  (liiich  die  kugelig  -  ovale ,  vorn  alisclifissige  Gestalt,  "welche 
bei  pallens  genau  oval  und  überall  gleichmässig  gewölbt  er- 
scheint;   2)   durch   die  grössere  Breite   bei   gleicher   Länge; 

3)  durch  die  yiel  gröber  pnnktirt- gestreiften  Flügeldecken, 
deren  etwas   gewölbte  Zwischenräume    völlig  punktlos   sind; 

4)  durch  die  noch  mehr  gebogenen  Hinterschienen  der 
Männchen. 

15.  A.  bicolor  mihi:  ovalis,  brevis,  convexa,  nigro- picea, 
thoracis  niargine  laterali  pcdibus  elytrisque  rufis,  bis  piin- 
ctato-striatis,  interstitiis  Gonvexiusculis  laevissimis,  femori- 
bus  posticis  simplicibus,  antennis  gracilibus. 

Mas  tibiis  posticis  longis,  apice  modice  arcuatis. 

Foemina? 

Long.  1  lin.     Lat.  Va  l'U- 

Aus  Steiermark  mir  zugegangen,  aber  wahrscheinlich 
auch  anderwärts  in  Deutschland. 

Männchen.  Gestall  oval,  kurz,  stark  gewölbt,  sehr 
glänzend.  Kopf  schwarzbraun,  gross,  queer,  Stirn  flach,  ge- 
drängt -  punktirt,  mit  einer  Reihe  grosser  Hohlpunktc  queer 
oberhalb  der  Augen.  Fühler  schlank,  über  die  Mitte  des 
Halsschildes  fortreichend ,  3tes  Glied  fast  doppelt  so  lang  als 
das  2te,  die  3  folgenden  perlschnurförmig,  Keule  länglich, 
schwarzbraun.  Halsschild  klein ,  doppelt  so  breit  als  lang, 
gewölbt,  in  der  Mitte  schwarzbraun,  an  den  Seiten  heller, 
sehr  glänzend,  deutlich  und  massig  dicht  überall  punktirt; 
Vorderrand  kaum  ausgeschnitten ,  gerandet,  Vorderecken  nicht 
hervortretend,  gerundet  und  wie  die  massig  bogig  hervortre- 
tenden Seitenränder  gerandet,  Hinterecken  stumpfwinklig,  Hin- 
terrand gerade  abgeschnitten.  Schildchen  schwarzbraun,  mas- 
sig gross,  dreieckig,  punktirt.  Flügeldecken  hellgelb,  breiter 
und  doppelt  so  lang  als  das  Halsschild,  gewölbt,  hinten  ab- 
gernndet  und  ziemlich  steil  abfallend,  punktirt -gestreift,  Punkte 
gross,  massig  gedrängt,  Streifen  geradlinig,  tief,  so  dass  die 
Zwischenräume  etwas  gewölbt  hervortreten,  völlig  punktlos. 
Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  schwarzbraun,  weniger 
glänzend.  Schenkel  der  4  Vorderfüsse  einfach ,  breitgedrückt, 
die  der  Hinterfüsse  mit  breiter  Aussenwand  der  Schienenrinne, 
diese  an  der  Spitze  kaum  eingeschnürt,  Innenwand  sehr  schmal. 


171 

ausgeschweift,  an  der  Spitze  mit  einem  deutlichen,  aber  nicht 
die  Aussenwand  überragenden  Zilhnchen.  Schienen  der  Vor- 
derfüsse  gerade,  kurz,  £in  der  Spitze  massig  erweitert,  reich- 
lich mit  Dornen  besetzt ,  alter  fast  ganz  ohne  Borstenhärchen. 
Hinterschienen  langer  als  die  Schenkel,  dünn,  gerade,  nur  an 
der  nicht  erweiterten  Spitze  sanft  einwärts  gebogen,  mit  we- 
nig Dornen  und  kaum  bemerkbaren  Borstenhärchen  besetzt. 
Yordertarsen  nicht  bemerkbar  erweitert. 
Weibchen  mir  unbekannt. 

Obs.  I.  Diese  Art  steht  der  A.  rubiginosa  zwar  sehr 
nahe,  ist  aber  leicht  zu  unterscheiden:  1)  durch  die  weniger 
hoch  gewölbte  Gestalt,  2)  durch  die  ganz  andere  Filrbung, 
3)  durch  die  abweichende  Bildung  der  Fühler  im  3ten  Gliede 
und  in  der  Keule,  4)  durch  das  längere,  Tiel  stärker  pun- 
ktirle,  am  Vorderrand  gerandete,  an  den  Vorderecken  gerundete, 
an  den  Seiten  \iel  weniger  gerundete  Halsschild,  5)  endlich 
durch  die  Hinterschienen  der  Männchen ,  welche  länger  als 
die  Schenkel,  überall  gleich  dünn  und  an  der  Spitze  dreimal 
stärker  gebogen  sind. 

Obs.   IL     Vielleicht  ist   diese   Art   die  Ton   Gyllcnhal 

(Ins.  s.  II.  p.  565.  8.)  bereits  beschriebene  A.  rufipennis  Pk.^ 

wofür  die  Worte   der  Diagnose:   „globoso-oyatum",   so  wie 

die  Farbenangaben  sprechen,   von   den  Hinterfüssen  heisst  es 

aber:   „tibiis  posticis  arcuatis",  was  von  meinem  Käfer  wohl 

kaum  zu  sagen  sein  dürfte.     Vergl.  A.  dubia.  Nr.  12. 

16.  A.p allen s  (Zt'egl.)  Sturm:  ovata,  convexa,  nitida,  te- 

stacea,  antennarum  clava  nigricante,  elytris  subtiliter  pun- 

ctato-striatis,    interstitiis   confertim  punctulatis,    fenioribus 

posticis  simplicibus ,  tibiis  brevibus,  omnibus  apice  dilatatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  V4  lin. 
Syn.:     Sturm  fn.  g.  II.  39.  6.  t.  24.  iig.  b.  B.  C.  —  Dcj.  Cat.  217. 
In  Oestreich  nach  Ziegler. 

Gestalt  eiförmig,  gewölbt,  glänzend,  überall  blassgelb, 
nur  die  Augen  schwarz,  die  Fühlerkeule  und  die  Spitze  der 
Mandibeln  schwärzlich.  Kopf  massig  gross,  Stirn  flach,  ge- 
drängt, aber  äusserst  fein  punktirt,  ausserdem  eine  Reihe 
Hohlpunkte  queer  zwischen  den  Augen.  Fühler  massig  lang, 
2tes  Glied  halb  so  gross  als  das  dritte,  die  3  folgenden  kurz, 


172 

ziineliniend  grösser;  Keule  kurz,  flachgedrückt,  oval,  Glieder 
kurz,  letztes  fast  abgestutzt.  Halsschild  queer,  kaum  doppelt 
so  breit  als  lang,  gewöl])t,  fein  und  zerstreut  punktirt,  polirt; 
Yorderrand  ziemlich  tief  ausgeschnitten,  gerandet,  Vorder- 
eckeu  abgerundet,  gerandet;  Seiteuränder  bogig,  gerandet. 
Hinterecken  \öliig  abgerundet,  Hinterrand  fast  gerade  abge- 
schnitten, im  ganzen  Verlaufe  mit  einer  Reihe  grösserer  Punkte 
l)esetzt.  Schildchen  gross,  dreieckig,  mit  scharfer  Spitze,  po- 
lirt, mit  einzelnen  tiefen  Punkten.  Flügeldecken  2'/?  mal  län- 
ger als  das  Halsschild,  an  der  Basis  breiter  als  dieses,  \oi» 
der  Basis  ab  allmählich  verschmälert  in  die  Spitze  überge- 
hend, gewölbt,  weniger  glänzend  als  das  Halsschild,  pun- 
ktirt-gestreift,  Punkte  fein,  sehr  gedrängt  und  klein,  Strei- 
fen sehr  flach,  Zwischenräume  fast  etwas  runzelig,  gedrängt 
lind  unordentlich  punktirt.  Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unter- 
seite etwas  weniger  glänzend,  zerstreut -punktirt  und  äusserst 
schwach  behaart.  Vorderschenkel  an  der  Spitze  schwächer, 
ihr  Unterrand  etwas  ausgeschweift,  Mittelschenkel  breiter,  ge- 
radlinig, Hinterschenkel  kurz,  noch  breiter,  Oberrand  bogig, 
Unterrand  durch  die  breite  Aussenwand  der  Schienenrinnc  ge- 
radlinig, an  der  Spitze  abgerundet,  Innenwand  sehr  verkürzt, 
ausgeschweift,  mit  einem  sehr  kurzen,  stumpfen  Zähnchen  en- 
dend. Vordersehienen  ganz  gerade,  kürzer  als  ihre  Schenkel, 
an  der  Spitze  erweitert;  Mittelschieneu  sanft  bogig,  sehr  be- 
dornt, an  der  Spitze  massig  bedornt;  Hinterschieuen  so  lang 
als  die  Schenkel,  gerade,  kaum  in  etwas  gebogen,  an  der 
Spitze  erweitert.     Tarsen  sämmtlicher  Fusse  nicht  erweitert. 

Obs.  I.  Das  einzige  mir  vorliegende  Stück  dieser  Art, 
über  dessen  Geschlecht  ich  Nichts  mit  Bestimmtheit  zu  ent- 
scheiden wage,  ist  eben  dasselbe,  welches  1807  Herr  Sturm 
in  seiner  Fauna  aus  der  ^/V'g-/t'rschen  Sammlung  beschrieben 
und  abgebildet  hat,  und  das  mir  eben  aus  dieser  jetzt  zur  Be- 
nutzung vorliegt.  Die  nicht  völlig  naturgetreue  Abbildung, 
welche  Sturm  (1.  c.)  geliefert,  vorzugsweise  aber,  weil  der- 
selbe die  pallens  Ziegl.  später  originaliter  nicht  mehr  mit 
seinen  Vorräthen  vergleichen  konnte  und  demnächst  nahe  ver- 
wandte Arten  als  die  ächten  pallens  versendet  haben  mag,  ha- 
ben ohne  Zweifel  die  Veranlassung  zu  den  sehr  abweichenden 


173 

Meinungen  der  Entomologen  über  diese  Art  gegeben ,  die  alle 
als  irrtliiimlich  bezeichnet  werden  müssen ,  wenn  sie  diesen 
Käfer  nicht  als  eine  wohl  begründete  Art  gelten  lassen  wol- 
len. Die  Meisten  haben  ihn  für  eine  Varietät  der  ferruginea 
mit  GijUcnhal  gehalten,  Andere  mit  üejcan  denselben  mit 
rul)iginosa  ScJiiippel  zusammengestellt,  noch  Andere  andere 
blasse  Varietäten  anderer  Arten  dafür  ausgegeben. 

Um  die  Erkenntniss  dieses  Käfers  für  die  Zukunft  besser 
zu  sichern  und  zur  näheren  Erläuterung  meiner  Beschreibung, 
will  ich  die  Sturmsche  Abbildung  genauer  durchgehen. 

Die  Fig.  b.  ist  in  ihren  Umrissen,  wie  Fig.  C.  ganz  rich- 
tig, dagegen  B.  falsch,  denn  der  Käfer  ist  nicht  oval,  sondern 
genau  eiförmig.  Die  Farbe  ist  zu  blass  überhaupt  und  findet 
sich  überdies  der  längs  der  Naht  und  an  den  Seiten  des  Hin- 
terrandes des  Halsschildes  etwas  dunklere  Schatten  nicht.  Das 
Halsschild  ist  vorn  nicht  tief  genug  ausgeschnitten  und  noch 
nicht  breit  genug,  wodurch  die  Vorderecken  weniger  stark 
hervortreten ,  dagegen  die  Seitenränder  zu  sehr  gerundet  und 
hinten  zu  breit  erscheinen,  der  Hinterrand  ist  lange  nicht  so 
zweibuchtig ,  als  es  angegeben.  Das  Schildchen  ist  genau  im 
Umrisse,  es  fehlen  aber  die  Punkte.  Die  Flügeldecken  müs- 
sen sich  nach  hinten  mehr  verschmälern  und  ihre  Sculptur 
hätte  kaum  halb  so  stark  ausgedrückt  werden  dürfen,  wobei 
die  feinen  und  häufigen  Punkte  der  Zwischenräume,  welche 
auf  einem  fast  runzeligen  Grunde  stehen,  ganz  übersehen  sind. 
Die  Hinterschenkel  sind  an  der  Spitze  nicht  zusammengezo- 
gen, sondern  so  breit  als  sie  in  der  Mitte  angegeben,  die 
Biegung  der  Oberseite  ist  aber  richtig.  Die  Erweiterung  der 
Schienen  ist  zwar  richtig,  allein  es  findet  sich  in  der  Wirk- 
lichkeit nur  an  den  Mittel-  und  Hinterschienen  die  angege- 
bene Biegung,  die  Vorderschienen  sowie  der  Innenrand  der 
übrigen  erscheinen  völlig  gerade.  Die  Tarsen  der  Vorder- 
füsse  sind  viel  schmaler  als  angegeben  und  die  der  Hinterfüsse 
nicht  5gliedrig,  sondern  nur  4gliedrig,  wobei  das  erste  Glied 
den  beiden  folgenden  an  Länge  gleich  kommt. 

Obs.  II.  Was  die  Arten  anbelangt,  mit  denen  diese 
SLvii  leichtesten  verwechselt  werden  könnte,  so  ist  dies  unbe- 
zweifelt  ferruginea,  wenn  man  ein  nicht   völlig   ausgefärbtes. 


1*1^ 

mittelgrosses  Weibchen  vor  sich  hat.  Es  unterscheidet  sich 
diese  Art  aher  leicht:  1)  durch  die  eiförmige  Gestalt,  2)  durch 
die  viel  stärkere  Wölbung,  3)  durch  die  kürzeren  Fühler  mit 
der  kurzen,  gedrungenen  Keule,  4)  durch  das  viel  feiner  pun- 
ktirte  Halsschild ,  5)  vorzugsweise  durch  die  dreifach  feinern, 
viel  gedrängteren  Punkte  der  gewölbteren  Flügeldecken  mit 
ihren  deutlich  punktirten,  fast  runzeligen,  weniger  glänzenden 
Zwischenräumen ,  6)  endlich  durch  die  kürzeren  Hinterschienen, 
welche  am  Ende  erweitert  sind. 

17.  A.  pallescens  mihi:  oblonga,  nitida,  subdepressa,  pal- 
lida,  antennarum  clava  nigra,  elytris  profunde  punctato- 
striatis,  interstitiis  laevissimis,  margine  ciliatis,  femoribus 
posticis  apice  bidenticulatis. 

Mas  tibiis  posticis   femoribus  longioribus,  rectis,  apice 
subarcuatis,  tarsis  anticis  subdilatalis. 

Foemina? 

Long.  iVo  li'i-     Lat.  '/s  ^"'• 

Aus  üestrcich. 

M  ä  n  n  c  h  e  n.  Gestalt  länglich,  flach  gewölbt,  alle  Theile, 
bis  auf  die  Augen  und  Fühlerkeule,  welche  schwarz  sind,  ganz 
blassgelb,  glänzend.  Kopf  massig  gross,  Stirn  flach,  überall 
fein  und  gedrängt  punktirt.  Fühler  bis  über  die  Mitte  des 
Halsschildes  fortreichend,  3tes  Glied  fast  doppelt  so  gross  als 
das  vorhergehende,  Keule  gross,  2tes  Glied  derselben  sehr 
kurz  und  flach.  Halsschild  kaum  doppelt  so  breit  als  lang, 
massig  gewölbt,  überall  aber  nicht  sehr  gedrängt  punktirt; 
Vorderrand  massig  tief  ausgeschnitten,  fast  gerandet,  Vorder- 
wiukel  stumpf,  Seitenränder  massig  bogig,  gerandet,  Hinter- 
winkel stumpf,  Hinterrand  gerade  abgeschnitten.  Schildchen 
dreieckig  langgezogen,  in  der  Mitte  der  Seitenränder  etwas 
niedergebogen  und  deshalb  fast  zungenförmig,  stark  punktirt. 
Flügeldecken  wenig  breiter,  aber  dreimal  länger  als  das  Hals- 
schild, von  der  Basis  ab  allmählich  bis  zur  Spitze  sich  ver- 
schmälernd, flach  gewölbt,  tief  punktirt -gestreift,  Punkte  ziem- 
lich gross,  massig  gedrängt,  Streifen  tief,  gerade,  Zwischen- 
räume völlig  glatt,  sehr  glänzend,  etwas  erhaben;  Nahtstreif 
bis  zur  Mitle.  Rings  am  Rande  mit  einer  Reihe  sehr  feiner 
und  sehr  kurzer  Härchen  besetzt.     Brust  zerstreut -punktirt. 


115 

cliagriiiht ,  glänzend,  nur  in  der  Mitte  mit  einzelnen  Hiirclien, 
Hinterleib  dagegen  reidiliclier  mit  greisen  Haaren,  wie  auch 
die  Fiisse  ])esctzt.  Schenkel  der  Vorder-  und  Mittelfüsse  ein- 
fach, flach  zusammengedrückt,  Hintersclicnkel  flach,  dicht  vor 
der  Spitze  etwas  eingesdinürt  und  an  derselben  jederseits  der 
Rinne  ein  massiges  Zähnchen.  Vorder-  und  Mittelschienen 
zicmlicli  lang,  dünn,  an  der  Spitze  wenig  erweitert,  massig 
mit  Dornen ,  dagegen  reichlich  mit  grauen  Borstenhaaren  be- 
setzt. Hinterschienen  länger  als  die  Schenkel,  fast  gerade, 
an  der  Spitze  aber  eine  geringfügige  Biegung  nach  innen, 
übrigens  mit  einzelnen  Dornen  und  \ielen  Borstenhaaren  he- 
setzt.  Vorder-  und  Mitteltarsen  im  2ten  —  4ten  Gliede  mas- 
sig erweitert. 

Obs.  I.  Diese  Art  kommt  der  pallens  und  ferruginea 
nahe,  von  ersterer  unterscheidet  sie  sich:  1)  durch  ihre  Grösse, 
längliche  Gestalt  und  geringere  Wölbung,  2)  durch  die  ganz 
andere  Form  des  Schildchens,  3)  durch  die  tief  punktirten, 
gestreiften  Flügeldecken ,  deren  Zwischenräume  ganz  punktlos 
und  deren  Rand  gewimpert,  4)  durch  die  zweizähnigen  Hin- 
terschenkel und  die  längeren,  an  der  Spitze  einwärts  gebo- 
genen Schienen.  —  Von  ferruginea  unterscheidet  sie  sich: 
1)  durch  die  länglichere,  hinten  und  \orn  schmalere  Körper- 
form, 2)  durch  den  Bau  der  Fühler,  das  3te  Glied  ist  län- 
ger, das  8te  "viel  kürzer  und  breiter,  3)  durch  den  flacheren, 
nicht  so  breiten  Halsschild,  4)  durch  das  ganz  anders  ge- 
formte Halsschild,  5)  dnrch  die  Wimpern  des  Flügeldecken- 
randes, 6)  durch  die  ganz  andere  Form  der  Hinterschenkel 
und  die  fast  geraden,  nur  an  der  Spitze  äusserst  schwach  ge- 
hogenen  Schienen  der  Männchen. 

18.  A.  c ili  AY i s  tnihi:  globosa,  suhnitida,  punctatissima,  rufo - 
ferruginea,  elytris  profunde  punctato  -  striatis,  interstitiis  pun- 
ctatissimis ,  margine  ciliatis ,  tibiis  rectis  bre\issimis. 

Mas  minor,  tarsis  anticis  articulo  2 — 4  dilatatis. 

Foemina  major,  tarsis  Omnibus  simplicibus. 

Long.  lYa  lin.     Lat.  1%  lin. 

Diese  Art  scheint  dem  östlichen  Deutschland  anzugehö- 
ren, ich  habe  Exemplare  aus  Pommern,  Preussen,  Schlesien 
und  ausserdem  aus  Ungarn  vor  mir. 


17« 

Männclien.  Eine  sehr  ausgezeichnete  Art,  von  roth- 
brauner  Far])e ,  kugelig- eiforinit^er  Gestalt  und  durch  die  ge- 
drängte Punktirung  aller  Theile  last  glanzlos.  Kopf  massig 
gross,  Stirn  gewölbt,  überall  fein  und  gedrängt  punktirt,  mit 
einzelnen  Hohlpunkten;  Augen  gross,  gewölbt,  hervortretend. 
Fühler  kurz,  nur  die  Mitte  des  Halsschildes  erreichend,  Fa- 
den blassgclb,  3tes  Glied  cylindrisch,  etwas  länger  als  das 
ebenso  gestaltete,  aber  doppelt  so  starke  2te,  4tes  —  6tes  Glied 
sehr  kurz  und  zusammengedrückt ,  jedes  folgende  grösser  als 
das  vorhergehende,  Keule  braun,  kurz,  stark,  Glieder  breit- 
gezogen ,  das  2te  sehr  flach ,  das  Endglied  kurz  zugespitzt. 
Halsschild  doppelt  so  breit  als  lang,  gewölbt,  gedrängt  und 
massig  fein  punktirt,  Vorderrand  kaum  ausgeschnitten,  Vor- 
derwinkel stumpf,  Seitenränder  gerandet,  stark  bogig  hervor- 
tretend. Hinterecken  ai)gGrundet,  Hinterrand  gerade  abge- 
schnitten. Schildchen  gross,  breit -dreieckig,  gedrängt  pun- 
ktirt. Flügeldecken  wenig  breiter  als  die  Basis  des  Hals- 
schildcs,  aber  2V2  m^il  länger  als  dies,  stark  gewölbt,  hinten 
gerundet,  tief  punktirt -gestreift,  so  dass  die  Zwischenräume 
fast  gewölbt  erscheinen ,  diese  überall  mit  feineren  Punkten 
besetzt.  Der  ganze  Aussenrand  der  Flügeldecken  durch  ab- 
stehende, kurze,  steife  Borstenhärchen  geAvimpert,  wie  das 
Halsschild,  wo  sie  aber  über  das  Doppelte  kürzer  und  daher 
sehr  leicht  zu  übersehen  sind.  Unterseite  blassgelb,  überall 
punktirt  und  mit  kurzen,  blassen,  steifen  Härchen  besetzt. 
Vorder-  und  Mittelschenkel  kurz,  flach,  überall  gleich  breit, 
behaart ,  die  Hinterschenkel  sehr  kurz ,  flach ,  Oberrand  bogig, 
Unterrand  gerade,  Aussenwand  der  Schienenrinne  breit,  an 
der  Spitze  abgerundet,  Innenrand  nur  in  einem  ganz  kurzen 
Zähnchen  an  der  Spitze  vorhanden.  Alle  Schienen  kürzer  als 
ihre  Schenkel,  nach  der  Spitze  zu  sehr  stark  erweitert,  die 
Vorderschienen  reichlich  mit  Dornen  und  Borstenhaaren  be- 
setzt, alle  gerade.  Vorder-  und  Mittelfüsse  vom  2ten  —  4ten 
Gliede  abnehmend  erweitert. 

Weibchen  grösser,  fast  völlig  glanzlos,  viel  tiefer  pun- 
ktirt, Tarsen  alle  einfach,  sonst  in  aller  Art  wie  die  Männchen. 
19.  A.  laevicollis  6Ä/65". :  ovalis,  convexa,  nitidissima,  au- 
tennis  pedibusque  flavis,  elytris  apice  dilutioribus ,  pimctato- 


177 

striatis,  punctis  remotis,  profuiulis,    iiitcrslitiis   Ihoraceqne 
lacvissiniis,  til)iis  omuibus  rcctis. 

Long:.  '7g  1'"-     Lat.  */,  lin. 
Syn.:     Anis.  ead.  Sahlhcrg  Ins.  fen.  I.  467.  17. 
Var.  ß.     Corpus  totuni  rnro-bninneum. 

Var.  y.     Nigra,  tlioracis  lateribus  ,  peilibus,  eljtrorunique  apice 
castaneis. 

Im  Harz,  bei  Berlin ,  Halle,  in  der  sächsischen  Schweiz, 
Schlesien,  Tyrol. 

Gestalt  oval,  stark  gewölbt,  spiegelnd,  schön  kastanien- 
oder  rothbraun,  der  Kopf  etwas  dunkler,  Spitze  der  Flügel- 
decken, Fühlerbasis  und  Füsse  heller.  Kopf  queer,  massig 
gross;  Stirn  flach,  mit  kaum  sichtbaren  Pünktchen  und  eini- 
gen, meist  vier,  zwischen  den  Augen  queerstehcnden  Hohl- 
punkten. Fühler  etwas  weiter  als  bis  zur  Mitte  des  Hals- 
schildes reichend,  sehr  schlank,  das  3te  Glied  doppelt  so  lang 
als  das  2te,  die  Keule  deutlich  5gliedrig,  länglich,  etwas  dunk- 
ler. Halsschild  stark  gewölbt,  halb  so  lang  als  breit,  völlig 
punktlos,  nur  vor  dem  Hinterwinkel  einige  Pünktchen,  spie- 
gelnd, an  den  Randern  röthlich  durchscheinend;  Vorderrand 
ziemlich  tief  ausgeschnitten,  Vorderecken  stark  herabgebogen, 
ganz  abgerundet  und  wie  die  kaum  etwas  bogigen  Seitenrän- 
der gerandet,  Hinterwinkel  fast  rechtwinklig,  Hinterrand  ge- 
rade abgeschnitten.  Schildchen  dreieckig,  klein,  punktlos.  Flü- 
geldecken breiter  und  etwas  über  zweimal  so  lang  als  das 
Halsschild,  hinten  abgerundet,  stark  gewölbt,  sehr  glänzend, 
punktirt- gestreift,  Punkte  der  Streifen  verhältnissmässig  gross 
und  tief,  namentlich  gegen  den  Seitenrand,  dabei  aber  ent- 
fernter als  bei  andern  stehend;  Zwischenräume  breit,  eben, 
völlig  frei  von  Punkten  oder  Strichen.  Nahtstreif  bis  zur  Mitte. 
Unterseite  glänzend,  fast  punkt-  und  haarlos.  Füsse  kurz, 
kräftig,  fast  haarlos.  Schenkel  einfach,  Hintcrschenkel  an 
der  Spitze  der  Aussenwand  der  Schienenrinne  abgerundet ,  an 
der  Innenwand  hier  ein  kurzes  Zähnchen.  Schienen  sämmt- 
lich  gerade,  bedornt,  namentlich  die  mittleren,  wo  die  Dor- 
nen von  ansehnlicher  Länge  und  Stärke  sind.  Tarsen  alle 
einfach. 

Obs.  I.     Die  deutschen  Individuen  dieser  Art  zeigen  sich 
(3.  Band  1.  Heft.)  12 


178 

völlig  iibeveinstiinmciul  mit  den  fiiinliindisclien  Originalstückeii 
Sohlberg\s,  die  mir  vorliegen. 

20.  A.  nemoralis  viiJn:  ovalis,  valde  convcxa,  ferruginea, 
nitida,  thorace  subtiliter  dense  punctato,  elytris  profunde 
pimttato-striatis,  intcrstitiis  laevissimis,  femorihus  simpli- 
ciliiis,  til)iis  rectis. 

Long.  Ys  !'"•     ^^^-  Vs  '•"• 

Bei  Stettin  auf  einer  grasreiclien  Stelle  bei  Hokendorf 
im  Walde,  im  Frülilingc. 

Gestalt  genau  oval,  stark  gewölbt,  dunkel  rostbraun, 
glänzend.  Kopf  massig  gross,  Stirn  ganz  flach,  unordentlich 
und  sehr  fein  punktirt ,  mit  einer  Reihe  Holilpunkte  zwischen 
den  Augen.  Fühler  schlank,  3tes  Glied  dünn,  fast  doppelt 
so  lang  als  das  2tc,  doppelt  so  starke  cylindrische;  Keule 
langgezogen,  kaum  etwas  dunkler  Jils  die  allgemeine  Farbe. 
Halsschild  doppelt  so  breit  als  lang,  stark  gewölbt,  an  den 
Seiten  steil  abfallend,  glänzend,  fein,  aber  deutlich  gedrängt 
punklirt;  Vorderrand  massig  tief  ausgeschnitten,  ungerandet, 
Vorderecken  abgerundet,  stark  niedergedrückt,  gerandet,  Sei- 
tenränder gerandet,  sanft  bogenförmig ,  Hinterwinkel  abgerun- 
det, Hinterrand  gerade  abgeschnitten.  Schildchen  kurz,  drei- 
eckig, punktirt,  glänzend.  Flügeldecken  2^/^  mal  länger  als 
das  Halsschild  und  etwas  breiter  als  dessen  Basis,  stark  ge- 
wölbt, an  den  Seiten  stark  abfallend,  allmählich  und  nicht 
verschmälert  in  die  a])gerundetc  Spitze  übergehend,  tief  pun- 
ktirt-gestreift,  Punkte  massig  gross,  tief  und  sehr  gedrängt, 
Streifen  ziemlich  gerade,  tief,  Zwischenräume  fast  etwas  ge- 
hoben, völlig  punktlos.  Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite 
zerstreut -fein -punktirt,  weniger  glänzend,  sehr  fein  behaart. 
Schenkel  sämmtlicher  Beine  einfach,  zusammengedrückt,  pun- 
ktirt, behaart,  Hinterschenkel  an  der  Spitze  der  etwas  her- 
vortretenden Aussenwand  der  Schienenrinne  völlig  abgerundet. 
Vorder-  und  Mittelschienen  kürzer  als  die  Schenkel,  gerade, 
au  der  Spitze  massig  erweitert,  reichlich  mit  Dornen  besetzt. 
Hinterschienen  so  lang  oder  etwas  länger  als  die  Schenkel, 
gerade,  an  der  Spitze  nicht  erweitert,  mit  Dornen  besetzt. 
Tarsen  alle  einfach. 

Obs.  I.     Die  mir  zu  Gebote  stehenden  Individuen  dieser 


Art  stimmen  in  der  Form  der  Hinterschieneu  und  Tarsen  völ- 
lig' überein;  icli  vcrmuthe  dalier,  dass  es  Weibchen  sind. 

Obs.  IL  Diese  Art  zeichnet  sich  bei  ihrer  Kleinheit 
durch  ihre  genau  ovale  Form,  ihre  starke  Wöli)ung,  die  tie- 
fen Tunktsreifen  der  Flügeldecktn,  die  deutliche  Punktirung 
des  Halsschildcs,  die  geraden  Schienen  so  sehr  von  allen  de- 
nen, die  ihr  an  Grösse  gleich  kommen,  aus,  dass  eine  nä- 
here Verglcichung  mir  übcrilüssig  scheint. 

21.  A.  sylvicola  mihi:  ovata,  convexa,  nitida,  rufo-fcr- 
ruginea,  thorace  vix  punctuhito,  elytris  conciuuc  punctato- 
striatis,  interstitiis  laevissimis,  tibiis  rcctis. 

Long.  Ys  ^''•'     Lat.  Vs  1'"- 

Mit  dem  Hamen  vom  Grase  auf  einer  grasreichen  Stelle 
in  Julow  bei  Stettin  geschöpft. 

Der  vorigen  Art  sehr  nahe  verwandt,  aber  sehr  bedeu- 
tend kleiner,  im  Uebrigen  noch  unterschieden:  1)  durch  eine 
hell  rothbraune  Farbe,  2)  durih  eine  niclit  ganz  so  starke 
Wölbung  und  eine  eiförmige  Gestalt,  3)  durch  eine,  selbst  bei 
sehr  starker  Vergrösserung,  kaum  sichtbare  Punktirung  des 
Halsschildes,  4)  durch  nur  halb  so  grosse  und  tiefe,  aber 
äusserst  gedrängt  stehende  Punkte  der  Punktreihen  auf  den 
Flügeldecken,  deren  Zwischenräume  auch  hier  völlig  punkt- 
los sind. 

22.  A.  brunnea  Slurm:  ovata,  dcpressa,  nitida,  ferruginea, 
elytris  profunde  punctato-slriatis,  interstitiis  laevissimis,  fe- 
nioribus  posticis  simplicibus. 

Mas  tii)iis  posticis  longis,  valde  arcuatis,  tarsis  haud 
(lilatatis. 
Foemina? 

Long.  Vß  lin.     Lat.  V2  !'"• 
Syn.:     Anis,  ea<l.  SUirm  In    g.  II.  40.  7.  t.  24.  f.   d.  D. 
Oestreich  (Zieglcr). 

Gestalt  eiförmig,  sehr  flach,  überall  rostbraun,  nur  die 
Augen  allein  schwarz,  glänzend.  Kopf  massig  gross;  Stirn 
flach,  undeutlich  zusamnienfliessend  punktirt  mit  einzelnen 
Hohipunktcn.  Fühler  schlank,  über  die  Mitte  des  Halsschil- 
dcs fortreichend,  .3tes  Glied  so  lang  als  das  2te,  Keule  rost- 
braun, langgezogen.     Halsschild  über  doppelt  so  breit  als  lang, 

12* 


180 

fladi  gew«)ll»t,  äusserst  fein  uiid  massig  liilufig  punktirt;  Voi- 
(lerraiul  sclir  llacli  ausgcsclinittcu,  ungcraiulct ;  Vorderwinkcl 
ahgcniiulct,  gcraiulct,  Scitciirilnder  bogig,  gcnuidct,  Hiiitcr- 
wiiikcl  altgenmdct,  Hinterrand  gerade  abgcsthiiitten.  Scliild- 
then  miissig  gross,  glänzend,  mit  einzelnen,  ziemlich  starken 
Punkten.  Flügeldecken  zweimal  länger  als  das  Halsschild  und 
an  der  Basis  breiter  als  dieses,  ganz  flach,  tief  punktirt- ge- 
streift, Punkte  gross,  tief,  gedrängt,  Streifen  ziemlich  tief, 
gerade,  Zwischenräume  \öllig  punktlos,  flach;  Nahtstreif  bis 
über  die  Mitte.  Unterseite  weniger  glänzend,  zerstreut-pun- 
ktirt,  sehr  kurz  behaart.  Vorder-  und  Mittelschenkel  einfach, 
punktirt,  kurz  behaart;  Hinterschenkel  ebenso,  am  Oberrande 
geradlinig,  Unterrand  bogig  erweitert,  Aussenwand  der  Schie- 
nenrinne etwas  hervortretend,  an  der  Spitze  \üllig  abgerun- 
det. Vorder  -  und  Mittelschienen  gerade,  kürzer  als  ihre 
Schenkel,  an  der  Spitze  wenig  erweitert,  mit  Dornen  und 
Haaren  besetzt.  Hinlerschienen  länger  als  ihre  Schenkel, 
gleichförmig  und  stark  bogenförmig  gekrümmt ,  an  der  Spitze 
kaum  etwas  \erdickt,  mit  einzelnen  Dornen  besetzt.  Tarsen 
alle  einfach. 

Obs.  I.  Das  Exemplar,  nach  welchem  ich  vorstehende 
Beschreibung  entworfen,  wurde  mir  als  dasselbe,  welches  Hr. 
Sturm  in  seiner  Fauna  (l.  c. )  beschrieben  und  abgebil- 
det hat,  für  die  vorliegenden  Zwecke  aus  der  Zieglersclitn 
Sammlung  gütigst  mitgetheilt.  Da  meine  Beschreibung  in- 
dessen in  wesentlichen  Punkten  von  der  Ä7«»-wschen  Abbil- 
dung abweicht,  so  halte  ich  es  für  nöthig,  diese  näher  mit 
dem  Originale  zu  vergleichen,  damit  dieselbe  für  die  Erken- 
nung der  Art  in  Zukunft  benutzt  werden  könne. 

Die  Fig.  d.  ist  zu  gross  gerathen  und  zeigt,  gleich  wie 
Fig.  D.,  nicht  ganz  genau  die  Körperform  an,  denn  diese  ist 
eirund  und  spitzt  sich  nach  hinten  mehr  zu,  als  es  hier  aus- 
gedrückt ist.  Die  Fig.  D.  anlangend,  so  ist  zunächst  die 
Farbe  völlig  verfehlt,  sie  ist  ein  einfaches  Rostbraun,  wie  es 
A.  armata  derselben  Kupfertafel  zeigt;  dabei  ist  zu  bemerken, 
dass  die  Farbe  der  Füsse  nicht,  wie  in  der  Abbildung  irr- 
thümlich  angegeben,  von  der  des  Körpers  abweicht.  Das 
Halsschild  ist   ferner  hinten  nicht  so  breit   als  die  Flügeldek- 


181 

kcnbiisis  mui  der  HiiitciTiiiul  iiciiulc  abgeschnitten.  Die  Er- 
weiterung der  Schienen  ist  überall  zu  bedeutend  angegeben, 
ebenso  fehlt  die  angegebene  Biegung  dersel])en  an  den  Vor- 
der- und  Mittelschiencn,  die  Hinterschienen  sind  richtig  ge- 
zeichnet, nur  scheint  es  mir,  als  könnten  sie  noch  ein  kleines 
Wenig  langer  sein ;  die  Hintcrtarscn  endlicli  sind  nicht  5glied- 
lig.  —  In  der  Diagnose  lieisst  es,  der  Käfer  sei  gewiilbt, 
dieses  ist  al)er  durchaus  nicht  der  Fall ,  im  Gegentheil  ist  mir, 
ausser  dubia  III.  und  cur\ipes  Kunze,  keine  Art  bekannt,  die 
ilacher  als  die  vorliegende  wäre. 

Obs.  II.  Was  die  Aehnlichkeit  mit  anderen  Arten  an- 
belangt, so  erinnert,  wie  diess  auch  Herr  Slurm  richtig  an- 
gegeben, das  Thier  am  lebhaftesten  an  A.  ferriiginca;  \on 
demselben  ist  es  aber  leicht  iinlerscheidbar  durch  die  mehr 
als  doppelt  geringere  Gr()sse,  durch  die  noch  grössere  Flach- 
heit des  Körpers,  durch  die  nicht  länglich -eiförmige,  sondern 
genau  eiförmige  Gestalt,  durch  die  zahnlosen  Hinterschenkel, 
deren  Schienen  üi)erdies  etwas  länger  im  Verhältniss  und  noch 
mehr  gebogen  sind. 

II.     Flügeldecken  ohne  Hohlininkte   in  einige  Inen 
Z  w  is  eil  en  rä  11  ni  en. 

23.  A.  badia  Sturm:  ovalis,  couAexa,  nitida,  ferruginea, 
oculis  nigris,  thorace  subtilissime  pun-tulato,  elytris  subti- 
litcr  punctato  -  striatis,  interstitiis  punctulatis,  transversim 
substrigulosis. 

Long.  Y4  lin.     Lat.  %  H». 

Sjn.:     Anis.  ead.  Slurm  fn.  g.  II.  4r.  8.  t.  14.  L  e.  K. 
Anis,  brunnenin   GijlL  Ins.  s.  II.  Ä66.  n.   10. 
Anis,   parvula  ShVxj.   Ins.  fen.  I.  466.  16. 
Var.  ß.     Cori)ns  totiiiu   rufo- testaceiini. 
Im  Herbste  auf  Waldwiesen   am  Grase.      Meine  Exem- 
plare stammen  aus  Baiern ,  T}  rol ;  ausserdem  liegen  mir  wel- 
che aus  der  sächsischen  Schweiz  und  aus  Schweden   vor. 

Gestalt  oval,  gewölbt,  glänzend,  überall  roslroth,  nur 
die  Füsse  und  die  Basis  der  Fühler  blassgelb  und  die  Augen 
schwarz.  Kopf  queer,  massig  gross,  Stirn  flach,  mit  zer- 
streut stehenden ,  einzelnen  Pünktchen  und  einzelnen  Hohlpun- 
kten.    Fühler  last  bis  an  den  Hinlerrand  des  Halsschildes  rci- 


182 

clieiul,  schlank,  Keule  etwas  dunkler  als  die  übrigen  Glieder, 
deutlich  5gliedrig.  Halsschild  quecr,  glänzend,  überall  sehr 
fein  punktirt,  massig  stark  gewölbt;  Vorderrand  seicht  aus- 
geschnitten, Vorderwinkel  ganz  abgerundet  und  wie  die  ge- 
raden Seitenränder  lein  gerandet,  Hinterwinkel  genau  recht- 
winklig, Hinterrand  gerade  abgeschnitten.  Schildchen  ziem- 
lich gross,  punktirt.  Flügeldecken  breiter  und  dreimal  so  lang 
als  das  Halsschild,  massig  gewölbt,  hinten  zugerundet,  deut- 
lich punktirt -gestreift,  Punkte  der  Streifen  sehr  gedrängt  ste- 
hend, flach  und  klein,  Zwischenräume  flach,  mit  zerstreuten 
Pünktchen ,  die  aber  um  die  Hälfte  kleiner  sind ,  besetzt,  aus- 
serdem aber  mit  von  einer  Punktreihe  zur  andern  sich  er- 
streckenden, zarten,  etwas  schrägen  Queerstrichelchen  yerse- 
hen,  die  besonders  dann  in  die  Augen  fallen,  wenn  man  Tom 
Kopf  aus  die  Deckschilde  gegen  das  Licht  besieht;  Nahtstreif 
kaum  bis  zur  Mitte  reichend.  Unterseite  ziemlich  glänzend, 
fast  punktlos.  Füsse  ziemlich  behende,  schwach  behaart. 
Schenkel  einfach,  zusammengedrückt,  pnnktirt,  behaart;  Aus- 
senwand  der  Schienenrinne  der  Hinterschenkel  vorgezogen,  an 
der  Spitze  abgerundet,  Innenwand  ganz  verwischt,  nur  an 
der  Spitze  ein  ganz  kleines,  stumpfes  Zähnchen.  Schienen 
sämmtlich  gerade,  kürzer  als  die  Schenkel,  sämmtlich  massig 
bedornt  und  reichlich  behaart.  Tarsen  alle  einfach.  Ge- 
schlechtsunterschied nicht  nachweisbar. 

Obs.  I.  Die  von  diesem  Thiere  von  Hrn.  Sturm  (I.  c.) 
gelieferte  Abbildung  ist  mangelhaft.  Da  ich  der  Güte  des 
Hrn.  Sturm  ein  Originalexeniplar  verdanke,  so  bemerke  ich 
Bezugs  der  Fig.  E.  Folgendes:  Abgesehen  von  der  zu  grel- 
len, rothen  Farbe,  welche  dieses  Thier  nicht  hat,  ist  die  Breite 
zu  bedeutend  angegeben,  da  das  Käferchen  in  der  Wirklich- 
keit nur  oval  erscheint,  ferner  ist  das  Halsschild  queer- vier- 
eckig, mit  genau  rechtwinkligen  Hinterecken  und  mit  feinen 
Pünktchen  besetzt,  sodann  sind  zwar  die  Punktreihen  richtig 
angedeutet,  aber  es  werden  die  Pünktchen  und  feineu  Queer- 
strichelclicn  der  Zwischenräume  vermisst,  endlich  sind  sämmt- 
liche  Scliiciien  nicht  so  gekrümmt,  wie  das  Bild  sie  darstellt, 
sondern  völlig  gerade. 

Obs.  I.     Für  die  Richtigkeit  des  Gj/lietihahc\\en  Citats, 


183 

(las  von  Vielen  zu  aciciilata  Kunze  gebicKlit  >Yir(I,  voi- 
iiiinilich  wohl  darum,  weil  Herr  Sturm  in  seiner  Beschrei- 
bung nichts  von  den  Queerstrichcln  der  Flügeldecken  erwähnt, 
spricht  einerseits  die  C^licnJiahthe  Beschreibung,  anderseits 
Oj/U.  eigene  Ansicht  (1.  c.  IV.  512.  10.),  endlich  auch  ein, 
mir  zur  Vergleichung  mitgethciltes,  schwedisches  Stück  ans 
der  Sammlung  des  Hrn.  Prof.  Kunze,  der  es  von  Sahlberg 
erhalten  und  das  in  allen  Stücken  mit  den  deutschen  Indivi- 
duen übereinstimmt. 

24.  A.  dentlpes  Gj/Il.:  globosa,  ferruginea,  antennariim 
clava  subtriarticulata ,  el}lris  subtilissime  punctalo-striatis, 
concinne  transversim  strigosis. 

Mas  major,  convexior,  femoribus  posticis  deute  acuto. 

Foemina  minor,  depressior,  femorii)us  posticis  muticis. 

Long.  V4— Vs  J"'-     I^'^*-  Vs  !'"• 
Sjn. :    Anis.  ead.  Gylh  Ins.  s.  II.  57Ü.  11. 
Anis,  ininmndnni  Sturiii  in  litt. 

In  Sachsen  und  Baiern. 

Männchen:  Gestalt  kugelig,  stark  gewölbt,  Farbe 
überall  dunkel  rostbraun,  nur  die  Augen  schwarz.  Kopf 
gross,  queer,  glänzend,  völlig  puuktlos.  Fühler  an  der  Spitze 
etwas  blasser,  bis  etwas  über  die  Hälfte  des  Ilalsscliildes  fort- 
reichend, 2tes  Glied  fast  kugelig,  bedeutend  stärker  als  das 
etwas  längere,  viel  dünnere  3te  Glied,  7tes  Glied  fast  kuge- 
lig, wenig  grösser  als  das  6te  und  8te,  daher  die  Keule  um 
so  mehr  Sgliedrig  erscheint,  als  das  Ute  —  Ute  Glied  so  sehr 
bedeutend  durch  Breite,  Grösse  und  Höhe  dagegen  abstechen, 
in  der  Wirklichkeit  ist  aber  auch  hier  eine  5gliedrige  Keule 
vorhanden.  Halsschild  queer,  stark  glänzend ,  stark  gewölbt, 
völlig  punktlos  und  nur  erst  bei  einer  äusserst  starken  Ver- 
grösserung  und  günstigen  Beleuchtung  treten  die  äusserst  zar- 
ten und  gedrängt  stehenden  Queerstrichelchen ,  namentlich  au 
den  Seiten,  in  die  Erscheinung;  Vorderrand  breit,  aber  nur 
wenig  tief  ausgeschnitten.  Vorderecken  abgerundet,  gerandet, 
Seitenränder  fast  geradlinig,  gerandet,  Hinterwinkel  fast  recht- 
TTinklig,  Hinterrand  gerade  abgeschnitten.  Schildchen  klein. 
Flügeldecken  breiter  als  das  Halsschild  und  zweimal  so  lang, 
hinten  völlig  abgerundet,   nicht  verschmälert,   stark  gewölbt. 


184 

mit  uiuleutliclien,  niclit  bis  zur  Spitze  verlaufenden  Lilngs- 
streifen,  aber  mit  sehr  gedrilngt  stehenden,  überall  deutlich 
ausgeprägten,  scharfen  Queerstrichen  besetzt;  Nahtstreif  bis 
über  die  Mitte  fortreichend,  anfangs  tief.  Unterseite  etwas 
heller,  fast  glänzend,  kaum  punktirt.  Füsse  kurz,  kräftig, 
blasser ;  Schenkel  breit ,  zusammengedrückt ,  die  vorderen  ein- 
fach, die  hinteren  fast  bogenförmig,  am  Unterrande  vor  der 
Spitze  mit  einem  starken,  kräftigen  Zahne.  Schienen  alle 
gerade,  alle  mit  Borstenhaaren  und  einzelnen  üörnchen  be- 
waffnet. 

Weibchen  kleiner,  weniger  gewölbt  und  ohne  Zähne 
an  den  Hinterfüssen ,  fast  ganz  wie  die  Männchen. 
25.  A.  aciculata  Kunze:   ovata,   convexa,  rufo  -  testacea, 
antennarum  clava  subquinque  articulata,  elytris  sublilissime 
punctato-striatis,  concinne  transversim  strigosis. 

Mas  major,  convexior,  femoribus  posticis  dente  parvo. 
Foemina  minor,  depressior,  femoribus  posticis  muticis. 
Long.  %— V,  lin.     Lat.  Vg  — V4  !»"• 
Syn.:     Anisot.  aciculata   Kunze  in  litt. 
Anisot.  siiblaevis   Zietjlcr  in  litt. 
In  Laubwäldern  auf  lichten,   grasreichen  Stellen ,  vor- 
zugweise im  Spätsommer   durch  ganz  Deutschland,   hier  und 
da  z.  B.  bei  Leipzig  und  in  der  sächsichen  Schweiz  gar  nicht 
selten. 

Männchen:  Grösse  sehr  veränderlich,  es  kommen 
Stücke  vor,  die  kaum  halb  so  gross  als  die  anderen  sind. 
Gestalt  eiförmig,  gewölbt,  Farbe  überall  rothbraun,  nur  die 
Augen  schwarz.  Kopf  ziemlich  gross,  glänzend,  unpunktirt. 
Stirn  flach.  Fühler  schlank,  etwas  über  die  Hälfte  des  Hals- 
schildes fortgehend  ,  3tes  Glied  so  lang  als  das  2te ,  Istes  Glied 
der  gegen  die  Spitze  blasser  werdenden  Keule  kaum  etwas 
ausgezeichnet  gegen  das  vorhergehende  und  nächstfolgende, 
das  letzte  Glied  länglicli  eiförmig,  daher  die  Keule  fast  drei- 
gliedrig. Halsschild  queer,  ziemlich  couvex,  stark  glänzend, 
völlig  punktlos  ;  Vorderrand  tief  und  breit  ausgeschnitten,  un- 
gerandel;  Vorderwinkel  gerandet ,  abgerundet;  Seitenräuder 
gerandet,  kaum  ])ogenfürmig  hervortretend,  fast  gerade;  Hin- 
tcrwinkel  fast    rechtwinklig,  Hinlerraud  gerade  abgeschnitten. 


1S5 

Schilde  hcü  sehr  klein ,  dreieckig.  Flügeldecken  breiter  als 
das  Halsschild  und  dreimal  länger,  hinten  vollständig  gerun- 
det, massig  gewölbt,  auf  der  Oi)erflilche  mit  undeutlichen, 
kaum  punktirten  und  nicht  bis  zur  Spitze  reichenden  Längs- 
streifen, ausserdem  aber  überall  äusserst  dicht  und  fein  queer- 
gestrichelt,  von  der  Spitze  bis  zur  Mitte  mit  einem  anfangs 
tieferen  Nahtstreifen.  Unterseite  mit  kurzen  Härchen  besetzt. 
Füsse  blasser,  kurz,  kräftig;  Schenkel  einfach,  zusammenge- 
drückt, die  hinteren  mit  einem  schwachen  Zähnchen.  Schie- 
nen kurz,  alle  gerade,  mit  kurzen  Borstenhaaren  und  einzel- 
nen üörnchen  besetzt. 

Weibchen  unterscheiden  sich,  wesentlich  durch  gerin- 
gere Grösse,  viel  geringere  Wölbung  und  durch  den  Mangel 
des  Zähnchens  an  den  Hinterschenkeln  von  dem  Männchen. 

Obs.  I.  Diese  Art  steht  der  A.  dentipes  sehr  nahe, 
unterscheidet  sich  von  derselben  aber  durch  folgende  Punkte: 

1)  durch  meist  geringere  Grösse  und  eine  eiförmige,  längere, 
schmaler    hinten    zulaufende    und    weniger    convexe    Gestalt. 

2)  Durch  den  Bau  der  Fühler.  Bei  aciculata  ist  das  3te  Glied 
kaum  so  lang  als  das  2te  cylindrische;  bei  dentipes  dagegen 
ist  es   deutlich  länger  als   das   mehr  kugelige  zweite   Glied; 

3)  durch  das  vorn  tiefer  ausgeschnittene  Halsschild,  auf  des- 
sen Oberfläche  ich  auch  nicht  die  äusserst  feinen  Queerstri- 
chelchen  der  dentipes  entdecken  kann ;  4)  durch  die  längeren, 
etwas  weniger  gewölbten,  hinten  verengt  zulaufenden  Flügel- 
decken ;  5)  durch  den  schwächeren  Zahn  der  Männchen  au 
den  Hinterschenkeln. 

Obs.  II.  Gj/lienhal  führt  (Ins.  s.  II.  568.)  unter  der 
Varietät  b.  seines  dentipes  höchstwahrscheinlich  das  Weibchen 
von  A.  aciculata  auf,  indem  er  sagt:  „statura  magnitudo  et 
punctura  elytrorum  simillima,  sed  color  totius  corporis  palli- 
dior,  antennarum  clava  minus  crassa  et  femora  postica  mutica, 
minus  incrassata. 

26.  A.  femorata  mihi:   globosa,  nitida,  ferruginea,  capite, 

antennarum  clava,    thoracisque  disco    nigro-piceis,  elytris 

punctato-striatis,  interstitiis  subtilius  subregulariter  punctatis. 

Mas  femoribus  posticis  dentatis ,  tarsis   anticis  vix  di- 

iatatis. 


180 

Foemina  femoribus  posticis  muticis,  tarsis  liautl  dilatatis. 
Long.  Y3  Uli.    Lat.  '^  lin. 
Syn. :    Anis,  jianctulatum  Zicgl.    in  litt. 
Anis,  minutum  Dej.  Cat.  j).  217. 
Var.  ß.    Corpus  totimi  testaceuin. 
Vorkommen  wie  bei  minuta,   aber  viel  seltener.     Oest- 
reich,  Sachsen,  sächsische  Schweiz. 

Männchen:  Etwas  grösser  als  subtestacea,  halbkuge- 
lig, stark  gewölbt,  rothbraun,  nur  der  Kopf,  die  Fühlerkenle 
und  die  Mitte  des  Halsschildes  pechschwarz.  Kopf  gross,  queer, 
Stirn  flach,  gedrängt- fein -punktirt.  Fühler  bis  über  die  Hälfte 
des  Halsschildes  reichend,  Keule  ganz  wie  subtestacea.  Hals- 
schild queer,  sehr  stark  gewölbt,  sehr  glänzend,  fiberall  und 
namentlich  au  den  Seiten  gedrängt  punktirt;  Vorderrand  tief 
und  breit  ausgeschnitten,  Vorderwinkel  abgerundet  und  wie 
die  kaum  gerundeten  Seitenränder  gerandet,  Hinterwinkel  fast 
rechtwinklig,  fast  etwas  nach  hinten  yorgezogen,  Hintcrrand 
fast  gerade  abgeschnitten,  aber  bei  genauer  Betrachtung  mit 
mehreren  kurzen  und  ganz  schwachen  Ausbuchtungen.  Schild- 
chen klein,  dreieckig,  punktirt.  Flügeldecken  breiter  und  fast 
dreimal  so  lang  als  das  Halsschild ,  an  der  Basis  sehr  gewölbt, 
nach  hinten  stark  abfallend,  gerundet,  mit  deutlichen,  ziem- 
lich stark  ausgeprägten  Punktstreifen,  Zwischenräume  flach, 
mit  zahlreichen  Punkten,  die  kleiner  als  die  der  Streifen,  an 
der  Basis  beim  Schildchen  ohne  Ordnung,  sonst  aber  in  Rei- 
hen gestellt  sind ;  Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  Unterseite  fein 
punktirt  und  mit  kurzen  Härchen  besetzt.  Füsse  kräftig,  kurz, 
blasser.  Vorderschenkel  einfach,  zusammengedrückt,  an  bei- 
den Rändern  gerade.  Hinlerschenkel  stark ,  Oberrand  bogen- 
förmig, Unterrand  fast  gerade,  gegen  die  Spitze  ein  kräfti- 
ger, hakenförmiger  Zahn.  Schienen  kurz,  nach  der  Spitze  zu 
erweitert,  die  mittleren  am  Aussenrande  bogenförmig,  alle  mit 
kurzen  Dornen  und  Börstchen  besetzt,  welche  erstere  jedoch 
an  den  Mittelschienen  häufiger  und  kräftiger  sind.  Tarsen 
der  Vorderfüsse  kaum  merklich  erweitert. 

Weibchen  ganz  wie  das  Männchen,  nur  etwas  klei- 
ner, mit  ganz  einfachen  Tarsen  und  ungezähnten  Hiuter- 
schenkeln. 


187 

01)s.  I.  Unterscheidet  sich  von  miiiuta  und  suhtestacea 
sehr  leicht  durch  den  kräftigen,  hakigen  Zahn  der  Hinter- 
schenkel, ausserdem  yon  uiiniita,  mit  der  sie  Bezugs  der  Scul- 
ptur  der  Flügeldecken  übereinkommt:  1)  durdi  viel  bedeu- 
tendere Grosse  und  Breite,  2)  durch  die  dunklere  Färbung, 
3)  durch  das  viel  stärker  punktirte  Kopf  -  und  Halsschild, 
4j  und  hauptsächlich  durch  die  hali)kugelförmige  und  hochge- 
wölbte  Gestalt.  —  Von  suhtestacea  untersclieidet  sie  sich  aus- 
serdem noch;    1)  durch   die  bedeutendere  Grösse  und  Breite, 

2)  durch   das   vorn   tiefer  ausgebuchtete,  an  den  Seiten  we- 
niger   l)ogenfOrniige,    hinten   mehr    rechtwinklige   Halsschild, 

3)  durch  die  Sculptur   der  Flügeldecken,  4j  durch  die  stark 
gedornten  Schienen. 

Obs.  n.  Das  A.  punctulatum  Zwgicr,  von  dem  mir  ein 
Originalexemplar  vorliegt,  erklärt  Dejcan  identisch  mit  sei- 
nem minutum,  dieser  letztere  Name,  bereits  vergeben,  konnte 
nicht  J)leiben  und  eben  so  -»venig  der  Zt'eglersche,  da  Gj/llcu- 
hal  diesen  Namen  schon  für  eine  andere  Art  verwendet. 

27.  A.  minuta  ^Tir.-.  ovalis,  convexa,  nitida,  rufo-ferru- 
ginea,  antennarum  clava  brevi  oculiscßie  nigro-piceis,  ely- 
tris  punctato-striatis,  interstitiis  subtilius  subregulariter  pun- 
ctatis,  femoribus  muticis. 

Mas  major,  tarsis  mediis  subdilatatis. 

Foemina  minor,  tarsis  haud  dilatatis. 

Long.  Vs  li"-     ^^^-  Vs  ^i"- 
S  y  n. :     Anis,  minutum  Ahrens  N.  Sehr.  d.  nat.  Gesellsch.  z.  Halle. 
II.  20.  11.  t.  II.  iig.  2.  b. 
Var.  ß.    Corpus  totum  testaceum. 
In  Laubwäldern ,  auf  Weideplätzen  und  Wiesen  im  Som- 
mer hier    und    da  in  Deutschland,   nicht   selten;    sächsische 
Schweiz,  Harz,  Leipzig,  Halle,  Pommern,  Hessen,  Westphalen. 
Männchen:     Gestalt  oval,  convex.     Farbe  ein  lichtes 
Rothbraun ,   Kopf  und  das  Halsschild   nicht  selten  mit  einem 
dunkleren  Schatten.     Kopf  flach,  queer,  überall  sehr  fein  und 
gedrängt  punktirt.   Augen  schwarz,  massig  hervortretend.   Füh- 
ler kurz,    Keule  aber  verhältnissmässig  sehr  gross  und  breit, 
breitgedrückt,   das  2te  Glied  derselben  sehr  klein,   fast  ganz 
von  dem  ersten  verdeckt  und  daher  kaum  sichtbar.    Halsschild 


ISS 

sehr  glänzend,  gewölbt,  kurz,  äusserst  fein  und  gedriiiigl 
punktirt;  Vorderrand  tief  ausgebuchtet ,  Vorderecken  wie  die 
Seitenränder  abgerundet  und  selir  fein  gerandet.  Hinterecken 
stumpf,  Hinterrand  fast  gerade  al)gcschnitten.  Schildclien  mas- 
sig gross,  sehr  fein  punktirt.  Flügeldecken  breiter  als  das 
Halsschild  und  dreimal  solang,  gewölbt,  nach  hinten  zu  mas- 
sig steil  abfallend ,  glänzend,  deutlich  punktirt -gestreift,  Strei- 
fen gerade,  etwas  vertieft  und  ihre  Punkte  entschieden  grös- 
ser als  die  ziemlich  gedrängt  stehenden  und  fast  regelmässi- 
ge Reihen  bildenden  Punkte  der  Zwischenräume,  daher  die 
Punktstreifen  deutlicher  in  die  Erscheinung  tretend ;  die  Pun- 
kte im  ersten  Zwischenräume  neben  dem  Schildcheu  feiner, 
gedrängter  und  ohne  Ordnung.  Nahtstreif  über  die  Mitte  fort- 
gehend. Unterseite  von  derselben  Farbe  als  die  obere,  fein 
und  gedrängt  punktirt ,  weniger  glänzend.  Schenkel  flach  zu- 
sammengedrückt, punktirt  und  haarig,  die  der  vorderen  Füsse 
nach  der  Spitze  zu  etwas  verschmälert,  die  der  mittleren  kurz, 
sehr  breit,  Unterrand  bogig.  Hinterschenkel  so  breit  als  die 
Mittelschenkel,  Oberrand  bogig,  Unterrand  geradlinig,  Schie- 
nenrinne deutlich ,  aber  ohne  sonderlich  hervortretende  Wände. 
Schiene  nach  der  Spitze  zu  erweitert,  die  der  Mittelfüsse  am 
Aussenrande  stark  gebogen,  ebenda  alle  mit  kurzen  Dornen 
besetzt,  die  jedoch  an  den  Mittelschienen  stärker  und  zahlrei- 
cher sind.  Tarsen  der  Vorderfüsse  kaum  merklich  erweitert, 
die  der  Mittelfüsse  aber  abnehmend  erweitert ;  die  der  Hinter- 
füsse  ziemlich  kurz. 

Weibchen  ganz  wie  die  Männchen,  nur  etwas  kleiner 
und  alle  Tarsen  fadenförmig. 

Obs.  I.  .  Diese  Beschreibung  ist  dem  Exemplare  ent- 
nommen, nach  welchem  Herr  Alirens  sein  A.  minutum  l»e- 
schrieben  und  abgebildet  und  das  derselbe  mit  besonderer  Be- 
reitwilligkeit die  Güte  gehabt  hat,  zu  meiner  Disposition  zu 
Stelleu. 

28.  A.  pauxilla  mihi:  ovata,  convexa,  rufo  -  ferruginea, 
antennarum  clava  brevi,  oculisque  nigris,  elytris  punctalo- 
striatis,  interstitiis  sublilius  subregulariter  punctalis. 

Long.  V3  ^•'i-     l^'it.  Y4  !•"• 
Var.     Cotpus  toluiii  teütaceiun. 


18!» 

In  Ponimcni,  der  siU'lisischeii  Schweiz,  Hessen  au  deii- 
selhea  Orten  und  zu  derscll)i,o,eu  Zeit  mit  miiiuta. 

Diese  allerkleinstc,  mir  bekannt  gewordene  Art  hat  die 
allerijjrösseste  VerAvandtscluift  mit  der  minuta  und  unterscheidet 
sich  \on  derselben  nur:  1)  dnrcli  ihre  Kleinheit,  denn  sie  ist 
constant  weit  über  das  Doppelte  kleiner  als  minuta  und  2)  durch 
die  allgemeine  Körperform,  welche  nicht  oval,  sondern  ganz 
oiitscliicden  eiförmig  ist.  In  allen  übrigen  Stücken  kann  ich 
keinen  wesentlichen  Unterschied  entdecken,  halte  es  jedoch  für 
nöthig ,  dieselbe  von  minuta  zu  trennen ,  um  die  Entomologen 
a\if  dieses  Thierchen  wenigstens  aufmerksam  zu  machen. 

29.  A.  subtestacea  Gjjli.:  globosa,  rufo-testacea,  nitida, 
capite,  thoracis  disco ,  anlennarum  clava  brevi ,  pectoreque 
nigro-piccis,  elytris  subtiliier  piinctato-striatis,  interstitiis 
subregulariter  punctatis. 

Mas  convexior,  femoribus  dente  acuio,  tarsis  mediis  ali- 
quantnlum  dilatatis. 

Focmina  dc.pressior,   femoribus   muticis,   tarsis  omnibus 
filiformibus. 

Long.  Y2  ^'"-     ^''^^-  Vs  ^'"• 
Syn.:     Anis,  siilitestaceuin   GjU.  Ins.  s.  III.  707.  5  —  6.  —    S/i%. 
Ins.  fen.  I.  463.   b. 
Anis,  granaria  Erichson  in  litt. 
Anis,  giljbulum  Schüppd  Dej.  Cat.  217. 
Wie   die   nahverwandteu  Arten  und   zu    derselben  Zeit 
vorkommend.     In  der  Mark  Brandenburg,  Harz,  Westphalen; 
doch,  wie  es  scheint,  überall  seltener. 

Männchen:  Ein  kleines,  sehr  subtiles  Thierchen  von 
sehr  gewölbter,  kurzer,  völlig  hemisphürischer  Gestalt  und 
gelbbrauner  Grundfarbe,  die  aber  bei  völlig  ausgefärbten  Stük- 
ken  an  der  Fühlerkeule,  dem  Kopfe,  der  Mitte  des  Halsschil- 
des, auf  dem  Schildchen,  längs  der  Naht  und  auf  der  Brust 
durch  ein  Pechbraun  oder  Pechschwarz  mehr  oder  minder  ver- 
drängt wird.  Der  Kopf  flach,  queer,  sehr  fein  und  häufig 
punktirt.  Die  Fühler  kurz ,  ihre  Keule  breitgedrückt,  verhält- 
nissmässig  kurz,  das  2te  Glied  derselben  wie  bei  minuta.  Hals- 
schild sehr  gewölbt,  queer,  pechschwarz,  nur  an  den  Seiten 
und  hinten  braunroth  durchscheinend,  sehr  glänzend,  fein  und 


lf)0 

gedrangt  pnnktirt;  der  Vorderrand  stark  ausgeschnitten,  die 
fein  gerandcten  Vorderecken  stark  niedergedrückt,  gernndet; 
Seitenriinder  kurz,  bogig,  gerandet;  Hintereckeu  stumpfwink- 
lig, Hinterrand  fast  gerade  abgeschnitten.  Schildclien  ziem- 
lich gross,  fein  punktirt.  Flügeldecken  breiter  als  die  Basis 
des  Halsschildes  und  doppelt  so  lang  als  dieses,  seitlich  und 
an  der  Spitze  stark  abfallend,  sehr  gewölbt,  stark  glänzend, 
sehr  fein  punktirt -gestreift,  die  Punkte  dei"  Streifen  kaum 
starker  ausgeprägt,  als  die  zahlreichen,  meist  auch  in  regel- 
mässige Reihen  gestellten  Punkte  der  Zwischenräume  und  des- 
halb \on  denselben  fast  nur  gegen  die  Spitze  uuterscheidbar, 
wo  letztere  immer  mehr  an  Zahl  und  Deutlichkeit  abnehmen ; 
Nahtstreif  bis  zur  Mitte.  In  der  Nähe  des  Schildchens  neben 
der  Naht  eine  grosse  Menge  äusserst  feiner,  ganz  unregel- 
mässig stehender  Pünktchen.  Unterseite  weniger  glänzend, 
häufig  und  fein  punktirt,  Brust  schwärzlich,  Hinterleib  gelb- 
braun. Füsse  kurz,  blasser.  Schenkel  breitgedrückt,  pun- 
ktirt, behaart,  die  vordersten  \orne  verschmälert,  am  Unter- 
rande etwas  ausgeschweift,  die  mittleren  gleich  breit,  am  Un 
terrande  etwas  bogig,  die  hintersten  am  Oberrande  etwas  bo- 
gig, am  Unterrande  gerade,  die  äussere  Wand  der  Schie- 
nenrinne an  der  Spitze  mit  einem  deutlichen,  spitzen  Zahne. 
Schienen  flach,  an  der  Spitze  breiter,  Vorderrand  an  den  4 
vorderen  etwas  bogig  und  auf  demselben  eine  grössere  oder 
geringere  Anzahl  Dornen  in  einer  Reihe.  Mitteltarsen  etwas  er- 
weitert, Vordertarsen  fadenförmig,  Hintertarsen  stark  und  kurz. 

Weibchen  wie  das  Männchen,  nur  weniger  gewölbt,  die 
Hinterschenkel  ohne  Dornen  und  sämmtliche  Tarsen  fadenförmig. 

Obs.  I.  Der  A.  minuta  sehr  nahe  verwandt,  aber  hin- 
länglich verschieden:  1)  durch  die  ganz  andere  Farbe,  2)  durch 
die  kurze,  kugelige  Gestalt,  3)  durch  das  viel  höher  gewölbte, 
an  den  Seiten  mehr  niedergebogene,  an  den  Seitenrändern 
kürzere ,  auf  der  Oberfläche  etwas  stärker  punktirte  Halsschild, 
4)  durch  die  viel  höher  gewölbten  und  kürzeren  Flügeldecken, 
deren  Punktstreifen  kaum  in  etwas  von  denen  der  Zwischen- 
räume zu  unterscheiden  sind,  während  die  Punkte  im  ersten 
Zwischenräume  in  der  Nähe  des  Schildchens  viel  gedrängter 
stehen,  5)  durch  die  gezähnten  Hinterschenkel  der  Männchen. 


191 

Obs.  II.  Es  liegen  mir  sdiweilische  Exemplare  dieses 
Käfers,  aus  den  Hilndea  GijUenhaVs  vor,  in  beiderlei  Geschlecht, 
nach  denen  icli  die  Torstehcnde  Beschreibnng  entworfen  und 
welche  mich  auch  belehrt  haben,  dass  diesel])cn  mit  dem  A. 
^ibbulum  Schiippel,  welches  mir  aus  der  Sammlung  des  Hrn. 
Prof.  Kunze  in  einem  Originalcxemplare  vorliegt,  wie  dies 
auch  schon  Gijllciihal  ausspricht,  identisch  sind.  Die  Worte 
der  G^I/c/ihalsdicn  Diagnose:  „interstitiis  vage  punctatis", 
ebenso  die  Worte  der  Beschreibung:  „autennac  —  structura 
iit  in  prioribus  omnino"  sind  entschieden  ungenau,  wie  mich 
die  genaue  Vergleicluing  der  Originalexemplarc  belehrt. 

III.    Ag'arlcophag^uis  mihi. 

Clypcus  cum  capite  connatus. 

Mandibulae  mediocres,  margine  interiori  subrecto,  dentato. 
Palpi  maxillares  articulo  ultimo  cylindrico,  apice  obtuso, 
Palpi  labiales  articulo  ultimo  subulato. 
Antennae  11  articulatae,    clavae  5  articulatae  articulus 
secundus  minor. 

Thoracis  raargo  posticus  laevis. 

Mesosterniim  obliqnum,  carinatuui,  postice  angustnm. 

Tibiae  anlicae  apice  truncatae. 

Tarsi  antici  4-,  medii  et  postici  Sarticulati  in  utroque  sexu. 

Diese  Gattung  steht  der  vorigen  nahe,  in  so  fern  sie 
Bezugs  der  äussern  Form  und  der  Bildung  der  meisten  Or- 
gane derselben  sich  anschliesst,  entfernt  sich  aber  doch  von 
derselben  in  vielen  wesentlichen  Punkten.  Bezugs  der  Mund- 
theile  sind  mir  nnr  die  breits  angegebenen  Abweichungen  be- 
kannt, ob  noch  andere  namentlich  in  der  Bildung  der  Laden, 
der  Maxillen,  der  Paraglosseu  und  der  Unterlippe  vorliegen, 
müssen  spätere  Untersuchungen  noch  erst  näher  herausstellen, 
da  die  wenigen  mir  zu  Gebote  stehenden  Stücke,  der  mir  bis 
dahin  allein  bekannt  gewordenen  Art,  bis  auf  ein  Pärchen, 
fremdes  Eigenthum  sind ,  und  ein  Erkennen  dieser  Theile  ohne 
Zerstörung  des  Thicres  unmöglich  ist.  Ausserdem  hat  das  vorn 
nicht  ausgerandete  Halsschild  vor  dem  Hinterrande  weder  eine 
Reihe  eingegrabener  Kohlpnnkte,   noch  eine  Linie,   die  Vor- 


Id2 

derschieneu  sind  ferner  an  der  Spitze  gerade  abgestutzt  und 
die  Vordertarseu  sind  4-,  die  Mittel-  und  Hintertarsen  Sglied- 
rig.  Dieser  letztere  Unterschied  sciieint  mir  von  besonderer 
Wichtigkeit,  denn  abgesehen  von  der  Zalil  stimmen  in  der 
Gattung  Anisotoma  die  Vorder-  und  Mitteltarsen  immer 
iiberein  und  nur  die  Hintertarsen  haben  ein  Glied  "weniger. 

Der  Geschlechtsunterschied  spricht  sich  aus  bei  den  Männ- 
chen durch  grössere  Körperform,  weniger  tiefe  Sculptur,  stär- 
kere und  gezähnte  Hinterschenkel  und  vorzugsweise  eigen- 
thümlich  durch  die  Erweiterung  der  Tarsen  säramtlicher  Fiisse, 
was  weder  bei  Anisotoma,  noch  bei  sonst  einer  andern  Art 
sich  findet. 

Bezugs  der  Lebensweise  scheint  kein  Unterschied  zwi- 
schen Anisotoma  und  dieser  vorzuliegen. 
1.  A.  cephalotes  mihi:    oblongus,  subconvexus,   flavo-te- 

staceus,   oculis  nigris,   elytris  striato-punctatis,  interstitiis 

transversim  strigosis. 

Mas  major,   femoribus   posticis    clavatis,  excisis,   dente 

valido  horizontali,  tarsis  omnibus  dilatatis. 

Foemina  minor,  femoribus  muticis,  tarsis  filiformibus. 
Long.  1  lin.     Lat.  Vj  lin. 

Ein  Pärchen  von  mir  in  einem  Agaricus  in  der  Nähe 
von  Stettin  zu  Ausgang  Sommer  gefangen,  ausserdem  aus 
Schlesien  zugesendet. 

Männchen:  Gestalt  länglich,  wenig  gewölbt,  überall 
blassgelb ,  nur  die  Augen  schwarz.  Kopf  ungewöhnlich  gross, 
oberhalb  queer,  gewölbt,  fast  punktlos,  unterhalb  mit  hoch- 
gewölbter  Kehle.  Augen  klein,  rund.  Fühler  bis  zur  halben 
Länge  des  Halsschildes  reichend,  Istes  Glied  klein,  kurz  cy- 
lindrisch,  weniger  dick  als  das  zweite  sehr  kurze  cylindri- 
sche,  3tes  verkehrt -kegelförmig,  doppelt  so  lang  als  d.as  2te, 
das  4te  —  6te  kurz,  jedes  folgende  immer  grösser  als  das  vor- 
hergehende, so  dass  das  6te  wenig  kleiner  als  das  Iste  der 
5gliedrigen  Keule  ist,  diese  selbst  ganz  wie  bei  der  Gattung 
Anisotoma  gebildet.  Halsschild  queer,  fast  quadratisch,  mas- 
sig gewölbt,  spiegelnd,  fast  punktlos,  bei  sehr  bedeutender 
Vergrösserung  überall  mit  äusserst  feinen  Queerstrichen  be- 
deckt ,  welche  besonders  beim  Weibchen  mehr  in  die  Erschei- 


l»3 

nuiig  treten ;  Vorderrand  gerade  abgeschnitten ,  ungerandet. 
Vorderecken  völlig  gerundet,  gerandet,  Seitenrilnder  massig 
bogig,  äusserst  lein  gerandet,  durch  die  yöllig  abgerundeten 
ungerandeten  Hinterwinkel  in  den  gerade  abgeschnittenen  Hin- 
terrand übergehend.  Schildchen  massig  gross,  stumpf- drei- 
eckig, unpunktirt.  Flügeldecken  etwas  breiter  als  die  Basis 
des  Halsschildes,  aber  dreimal  länger  als  dieses ,  länglich,  kaum 
etwas  yerschmälert  in  die  abgerundete  Spitze  übergehend, 
flach  gewölbt,  deutlich  punktirt- gestreift.  Punkte  massig  tief, 
äusserst  gedrängt  stehend,  Streifen  nicht  völlig  gerade,  Zwi- 
schenräume schmal,  überall  durch  die  vielen  von  den  Punkten 
der  einen  Reihe  zu  denen  der  andern  herübergehenden  gera- 
den, ziemlich  tief  ausgeprägten  Queerlinien  queergestrichelt; 
Nahtslrcif  bis  über  die  Mitte  fort.  Unterseite  weniger  glän- 
zend, zerstreut -punktirt.  Füsse  kräftig,  kurz.  Vorder-  und 
Mittelschenkel  einfach  zusammengedrückt,  Hinterschenkel  keu- 
lenförmig, an  der  Spitze  erweitert,  am  Unterrande  vor  der 
Erweiterung  ein  halbbogenförmiger  Ausschnitt,  der  an  seinem 
hintern  Ende  durch  einen  kräftigen,  der  Basis  des  Schenkels 
zugekehrten  Zahn  begränzt  wird.  Schienen  sämmtlich  kürzer 
als  die  Schenkel,  alle  gerade,  an  der  Spitze  etwas  erweitert, 
mit  kurzen  Borstenhaaren  und  Dörnchen  besetzt.  Tarsen  der 
Vorderfüsse  viergliedrig,  Glieder  kurz,  erweitert;  Klauen  klein. 
Mittel-  und  Hintertarsen  dreigliedrig,  dick,  kurz,  mit  sehr 
kleinen  Klauen. 

Weibchen  kleiner,  Sculptur  der  Flügeldecken  etwas 
schärfer,  Schenkel  alle  einfach,  die  der  Hinterfüsse  ohne 
Ausschnitt  und  Zahn,  die  Tarsen  sämmtlich  fadenförmig,  nicht 
erweitert. 

IT.    Hydnobinis»  mihi. 

Clypeiis  cum  capite  connatus. 

Mandibulae  porrectae,  apice  bidentatae,  margo  internus 
arcuatus. 

Palpi  maxillares  articulo  ultimo  oblongo  -  acuminato. 

Palpi  labiales  articulo  ultimo  subulato. 

Antennae  11  articulatae ,  clavae  5  articulatae  articnlus 
secundns  minor. 

(3.  Band  I.  Heft.)  13 


194 

Thoracis  inargo  posticus  linea  inipiessa. 
Mcsosteriinm  obliqmim,   ecarinatuui. 
Tibiae  apice  trnncatae. 
Tarsi  omnes  5articulati  in  utroqiie  sexu. 

Der  Körper  der  hierher  gehörigen  Arten  ist  Ulnglich;  der 
Kopf  mit  dem  Kopfschilde  völlig  verwachsen,  von  den  Augen 
ab  geht  eine  erhabene  Kreislinie  unter  der  zwischen  Angen  und 
Maul  die  Fühler  in  einer  schwachen  Grube  eingelenkt  sind.  In 
den  nnausgefärltten  Individuen  erkennt  man  das  kleine  stumpf- 
dreieckige Kopfsdiild  durch  die  dunkle  Grenzlinie.  Überlippe 
kurz,  in  der  Mitte  tief  ausgerandet.  Mandileln  gross,  kraf- 
tig, die  Überlippe  überragend,  Aussenrand  halbmondförmig, 
gefurcht,  Innenrand  bogig,  die  vorgezogene  hakige  Spitze 
zweizähnig.  Maxillen  mir  unbekannt.  Maxillartaster  vierglie- 
drig,  Istes  Glied  sehr  klein,  2tes  Glied  verkehrt -kegelförmig, 
dreimal  so  gross,  an  der  Basis  sehr  verschmälert,  nach  der 
Spitze  zu  stark  erweitert,  3tes  Glied  cylindrisch,  so  breit,  aber 
etwas  kürzer  als  das  2tc,  das  4te  bedeutend  länger  als  das 
3te,  länglich,  zugespitzt.  Unterlippe  und  Paraglossen  mir 
unbekannt.  Lippentaster  dreigliedrig,  Istes  Glied  sehr  klein, 
2i:es  doppelt  so  lang,  cylindrisch,  3tes  pfriemförmig,  so  lang 
als  das  2te.  Fühler  ganz  wie  bei  der  Gattung  Anisotoma. 
Halsscliild  vorn  kaum  ausgeschnitten,  im  Verlaufe  des  ganzen 
liialcrrandes  mit  einer  eingegrabenen  Linie  vor  demselben. 
Schildclien  halbkreisförmig  oder  ziemlich  dreieckig.  Mittel- 
brustbein flach  abfallend,  ohne  Kiel.  Die  Füsse  kräftig,  kurz; 
Vorder-  und  Mittclschenkel  stets  einfach,  die  hinteren  nach 
dem  Geschlechte  verschieden.  Die  Schienen  sämmtlich  kürzer 
als  ihre  Schenkel,  kaum  mit  Dornen,  dagegen  mit  Borsten- 
haaren besetzt,  die  vordem  an  der  Spitze  gerade  abgestutzt. 
Tarsen  sämmtlicher  Füsse  lünfgliedrig. 

Der  Geschlechtsunterschied  liegt  in  der  verschiedeneu 
Form  der  Hinterschenkel  und  der  Vorder-  und  Mitteltarsen, 
webhe  letztere  bei  den  Männchen  sehr  geringfügig  abneh- 
mend erweitert  sind. 

Die  Arten  leben  in  Pilzen  und  auf  grasreichen  Plätzen. 
1.  H.  tarsalis  Riehl:    oblongus,   niger,  nitidus,  ore,  an- 


1»5 

tennaruiu  basi ,  tarsisqiie  fcrnigineis ,   elytris  coiifevtim  pro 
fluide  punctato  -  striatis. 

Mas  fenioribus  poslicis  clavatis,  deute  valido  aciilo. 
Foemiiia  fenioribus  poslicis  simpli(ibus  mntiiis. 
Long.  1  y,  lin.    Lat.  Vs  ^'"• 
Syn. :    Anis,  tarsale  Riehl  3r  Jahresber.  üb.  il.  Tliätigk.  d.  Vereins 
f.  Naturk.   in  Cassel.    p.  9. 
Var. :  corpore  toto  ferrueineo. 
Var. :    corpore  diiplo  fere  majori,    long.  1 '/^  lin, 
Anisot.  dentipes  Ahrens  in  litt. 

Auf  giasreiclieii  Plätzen  in  Waldgegenden  und  in  Pilzen ; 
Cassel  (Richl) ,  Mansfeld  {Ahr.) ,   Garz  a.  0.  (TriepJrc). 

Gestalt  liuiglicli,  massig  govölbt,  überall  ein  tiefes  glän- 
zendes Schwarz,  nur  die  Fühleifäden,  das  Maul,  die  Schie- 
nen und  Tarsen  rothbraun.  Kopf  massig  gross,  Stirn  sanft 
gewölbt,  fein  und  zerstreut  punklirt.  Fühler  die  Mitte  des 
Halsschildes  überschreitend,  2les  Glied  kurz,  fast  kugiig,  3tcs 
kaum  ebenso  lang,  verkehrt -kegelförmig,  bedeutend  dünner, 
4  —  (ites  peiischnurförmig ;  Keule  ganz  normal.  Halsschild 
Y2 mal  breiter  als  lang,  gewölbt,  glänzend,  überall  fein  und 
massig  dicht  punktirt ;  Vorderrand  gerade  abgeschnitten,  äus- 
serst fein  gerandet,  Vorderecken  abgerundet,  Seitenränder 
stark  bogig  hervortretend,  deutlich  gerandet,  Hinterwinkel 
völlig  abgerundet,  Hinterrand  gerade  abgeschnitten,  deutlich 
gerandet.  Schildchen  fast  halbkreisförmig,  fein  punktirt.  Flü- 
geldecken wenig  breiter  als  die  Halsschildbasis  und  über  drei- 
mal länger  als  dieses,  von  der  Basis  bis  hinter  die  Mitte  gleich 
breit,  von  da  in  die  abgerundete,  nicht  sonderlich  verschmä- 
lerte Spitze  übergehend,  sehr  gedrängt  punktirt -gestreift,  hie 
und  da  auch  durch  das  Zusammenfliessen  queer  nebeneinan- 
der stehender  Pnnkte  etwas  queerrunzlig ;  Nahtstreif  bis  zur 
Mitte  tief  und  unpunktirt,  von  da  bis  zur  Basis  schwächer 
und  punktirt,  der  Zwischenraum  zwischen  demselben  und  der 
Naht  ziemlich  breit  und  grobpunktirt.  Unterseite  weniger 
glänzend,  schwarz,  punktirt.  Füsse  kräftig,  kurz;  Schenkel 
der  Vorder-  und  Mittelfüsse  einfach,  flach  zusammengedrückt, 
fast  ganzrandig.  Hinterschenkel  kurz,  keulenförmig,  hinter 
der  Mitte  am  breitesten  und  hier  mit  einem  sehr  starken,  nach 

13* 


19G 

\orn  gebogenen  Zahne  beim  Männchen,  beim  Weibchen  zahn- 
los und  obschon  keulenförmig,  doch  nur  halb  so  breit  als 
bei  dem  Männchen.  Schienen  sämmtlicher  Füsse  kürzer  als 
die  Schenkel,  an  der  Basis  erweitert,  reichlich  mit  kurzen 
Borstenliärchen  und  ganz  kurzen  Dornen  besetzt,  in  beiden 
Geschlechtern  gleich.  Tarsen  alle  ögliedrig,  bei  den  Männ- 
chen die  der  Vorder-  und  Mittelfüsse  sehr  wenig  und  zwar 
abnehmend  erweitert,  bei  dem  Weibchen  alle  gleich  breit. 

Obs.  I.  Die  Beschreibung  ist  entworfen  nach  Original- 
Exemplaren,  welche  mir  mein  Freund  RieJil  mitzutheilen  die 
Güte  hatte.  Von  den  angeführten  Varietäten  unterscheidet  sich 
die  erstere  nur  durch  hellere  Farbe,  '.die  andere  nur  durch 
fast  doppelte  Grösse. 

2.  H.  punctatus  Sturm:  oblongus,  rufo-brunneus,  capite,  an- 
tennarum  clava  thoracisque  disco  obscurioribus,  elytris  con- 
fertim  punctato  -  striatis ,   interstitiis  transversim  rugosis. 
Mas  femoribus  poslicis  dente  Talido  acuto. 
Focmina  femoribus  posticis  muticis. 
Long.   1  lin.     Lat.  '/j  lin. 
Syn  :    Anis,  pnnctatum  Sturm,  in.  g.  II.  42.  9.  tab.  25.  fig,  A.a. 
Anis,   spinipes  GyU.  Ins.  suec.  III.   709.  9  —  10.  —    Shlhry. 

Ins.  fen.  I.  466.  14. 
Anis,  edentata  Slührg.  I.  c.  15.  5. 
Anis,  punctigenim   Walth  in  litt. 
Var.  ß.    corpus  totuni  testaceuni. 

In  Oestreich  (Ziegler),  Bayern  (TFaltl). 

Obs.  I.  Ich  wüsste  der  vortrefflichen  Beschreibung, 
welche  GijHenhal  an  dem  Männchen  dieser  Art  seinem  A. 
spinipes  (1.  c.)  entworfen,  kaum  etwas  zur  Berichtigung  hin- 
zuziifügen,  weshalb  ich  auf  dieselbe  verweisen  kann ;  nur  statt 
der  Worte :  thorax  antice  fere  truncatus  vix  emarginatus,  dürfte 
richtiger  zu  stellen  sein :  thorax  antice  truncatus,  ebenso  möch- 
te statt  elytra  valde  convexa,  höchstens  nur :  elytra  convexa  zu 
setzen  sein.  Dass  dieser  Art  5gliedrige  Tarsen  an  allen  Füs- 
sen zukommen,  hat  GyllenTial  übersehen.  Das  Weibchen, 
das  er  nicht  gekannt  hat,  weicht  bei  übrigens  ganz  gleicher 
Körpergestalt,  sehr  wesentlich  durch  die  Hinterschenkel  ab, 
diese  sind  hier  völlig  zahnlos  und  obschon  noch  immer  etwas 


197 

kenlenformig,  doch  in  der  Mitte  kaum  halb  so  brcil  als  die 
der  Männchen. 

Obs.  II.  Aus  der  Zteglersdien  Sammlung  sind  mir 
ganz  dieselben  Stücke,  welche  Hr.  Slurvi  unter  dem  Namen 
A.  punctatum  (1.  c.)  beschrieben  und  abgeltildet,  zugegangen, 
und  bin  ich  dadurch  l)efahigt,  über  dies  Thier  genaue  Aus- 
kunft  zu  ertheilen.  Es  ist  dieser  Käfer  aber  el)en  der,  den 
Gj/lie/iJiaJ  einige  Jahre  später  so  getreu  und  deutlich,  als  sei- 
nen spinipes,  beschrieben  und  der  mir  in  schwedischen  Origi- 
nal-Exemplaren ebenfalls  Torliegt.  Die  Ä///rwsche  Beschrei- 
bung ist  ungenügend,  da  er  von  den  so  sehr  charactcristi- 
sehen  Quecrrunzeln  der  Flügeldecken,  welche  beiden  Ge- 
schlechtern zukommen  und  auch  von  dem  Zahne  der  Hinter- 
schenkel der  Männchen  gar  nichts  erwähnt.  Der  letztere  Um- 
stand ist  nur  dadurch  erklärlich ,  dass  Ziegler  seiner  Zeit 
Sfuim  nur  allein  das  Weibchen  mitgetheilt.  Was  die  Diffe- 
renzen der  Farbe  anbelangt,  so  sind  die  Z<V^/^rschen  Stücke 
etwas  heller,  namentlich  auf  dem  Kopfe  und  Halsschilde,  was 
liei  allen  Anisotomen  \orkommt.  Die  Sfurmsche  Abbildung 
versiunlicht  den  Käfer  sehr  ungenügend,  denn  Fig.  a.  ist  viel 
zu  kurz  und  breit  gcrathen,  und  Fig.  A.  ist  in  der  Sculptur 
der  Flügeldecken  ganz  verfehlt,  denn  die  Punkte  stehen  in 
viel  gedrängtem  Reihen  neben  einander  und  fehlen  die  deut- 
lichen Queerstriche  gänzlich. 

Obs.  III.  Original-Exemplare  von  A.  edentatum  Sahl- 
berg  haben  mich  vollständig  überzeugt,  dass  diese  Art,  wie 
auch  schon  Sahiberg  (l.  c.)  vermuthet,  nichts  als  das  Weih- 
chen des  punctatus  Sturm  ist.  Original -Exemplare  von  A. 
punctigerum  Waltl  ergaben  sich  ebenfalls  nur  für  den  äch- 
ten punctatus  Sturm. 

Obs.  IV.  Diese  Art  steht  dem  H.  tarsalis  nahe,  unter- 
scheidet sich  aber  leicht  durch  folgende  Punkte:  1)  durch  die 
viel  geringere  Grösse,  2)  durch  die  ganz  andere  Farbe  in 
den  normalen  Stücken,  3)  durch  die  reichlichen  und  stark 
ausgeprägten  Queerstriche  der  Zwischenräume  auf  den  Flü- 
geldecken, deren  Punktreihen  überdiess  auch  noch  weniger  re- 
gelmässig und  mehr  flach  sind;  auch  bei  tarsalis  kommen  ein- 
zelne Queerstriche  vor,    es  ist  dies  aber  nur  .selten  imd  wer- 


198 

den  dieselben  dann  nur  allein  durch  das  völlige  Zusammen- 
fliessen  zweier  sich  gegenüberstehenden  Punkte  gebildet,  wäh- 
rend die  ZwischenriUune  ganz  glatt  sind. 
3.  H.  slrigosus  mihi:  oblongus,  convexns,  nitidissimus, 
rufo-ferrngineus,  antennis  pedibusque  testaceis,  elytris  con- 
lertini  punctato-striatis,  interstitiis  Iransyersini  strigosis. 

Mas? 

Foemina  t'emoribus  posticis  niuticis. 

Long.  ^I^Ww.     Lat.  V*  !•"• 

In  einem  13aunipilze  bei  Stettin  gefunden. 

Gestalt  liinglich,  gewölbt,  sehr  glänzend,  überall  rost- 
rotli,  nur  die  Fühler  und  Füsse  heller  und  die  Augen  schwarz. 
Kopf  massig  gross,  Stirn  sehr  wenig  gewölbt,  stark  glän- 
zend, mit  einzelnen  ganz  zerstreut  stehenden  Pünktchen.  Füh- 
ler und  Keule  ganz  normal,  bis  über  die  Mitte  des  Halsschil- 
des fortreichend,  das  2te  cylindrische  Glied  so  lang  als  das 
\icl  zartere  verkehrt -kegelförmige  3te.  Halsschild  queer,  ge- 
wölbt, spiegelnd,  mit  feinen  und  zerstreut  stehenden  Pünktchen; 
Vorderrand  fast  gerade  abgeschnitten,  ungerandet,  Vorder- 
ecken sehr  fein  gerandet,  gerundet,  Seitenränder  bogenför- 
mig, äusserst  fein  gerandet.  Hinterecken  stumpf,  Hinterrand 
gerade  abgeschnitten,  deutlich  überall  gerandet.  Schildchen 
klein ,  halbrund  ,  punktirt.  Flügeldecken  breiter  als  die  Ba- 
sis des  Halsschildes  und  über  3mal  länger  als  dies,  allmählich 
in  die  abgerundete,  kaum  in  etwas  verschmälerte  Spitze  über- 
gehend, gewölbt,  punklirt- gestreift,  Punkte  gross  und  mas- 
sig tief,  Streifen  sehr  genähert,  nicht  völlig  gradlinig,  Zwi- 
schenräume aber  mit  deutlichen ,  von  einer  Punktreihe  zur  an- 
dern verlaufenden  schrägen  Queerstricheln  versehen;  Naht- 
streif bis  über  die  Mitte.  Unterseite  weniger  glänzend,  zer- 
streut-punktirt.  Füsse  massig  stark,  blassgelb.  Schenkel 
sämmtlich  ganz  einfach,  zusammengedrückt,  punktirt,  unge- 
zähnt ;  Schienen  ganz  gerade,  an  der  Spitze  kaum  in  etwas  er- 
weitert.    Tarsen  alle  5gliedrig. 

Obs.  I.  Ich  verniuthe,  dass  die  mir  zu  Gebote  ste- 
henden Individuen  dieser  Art  nur  Weibchen  sind  wegen  der 
ganz  einfachen  Hinterschenkel,  denn  auch  hier  haben  die 
Männchen  ganz  bestimmt  einen  Dorn  an  denselben. 


Obs.  II.  Diese  Art  ist  dem  II,  puiictatus  Sturm  zwar 
nahe  venvandt,  indessen  doch  sehr  leicht  zu  unterscheiden: 
i)  durch  die  mehr  Jils  doppelt  so  geringe  Grösse,  2)  durch 
die  rothbraune,  überall  gleiche  Färbung  des  Körpers,  3)  durch 
die  bedeutendere  Wölbung,  4)  durch  die  ganz  hellgelben  Fühler 
und  Füsse,  und  5)  durch  die  lein  queergeslricliellen  Zwischen- 
räume der  Flügeldecken ,  welche  bei  punctatus  queergerun- 
zelt  sind.  Am  lei<htesteu  könnte  diese  Art  \erwecliselt  wer- 
den mit  Anis,  aciculata,  mit  der  sie  gleiche  Grösse,  Farbe 
und  fast  gleiche  Gestalt  theilt,  es  bieten  aber  die  5gliedrigen 
Hintertarsen  und  das  am  Hinterrande  deutlich  gerandete  Hals- 
schild schon  so  auffallende  Unterschiede  auf  den  ersten  Blick, 
dass  man  anderer  nicht  weiter  bedarf. 

V.    Triartliron  Märlel. 

Clypeus  cum  capite  connatus. 
Mandibulae  porrectae,    margine  interiori  dentato. 
l'alpi  maxillares,  articulo  ultimo  acuminato. 
Palpi  labiales,   articulo  ultimo  obtnsiuscnlo. 
Antennae  11  articulatae,   cla\a  permagna  triarticulata. 
Thoracis  margo  posticus  linea  impressa. 
Mesosternum  obliquum,   ecarinatum. 
Tarsi  omnes  quinque  articulati. 

Körpergestalt  länglich,  gewölbt.  Kopfschild  klein,  mit 
dem  Kopfe  verwachsen,  beim  Männchen  einen  aufgeworfenen 
Rand  bildend,  bei  dem  Weibchen  eine  kleine,  durch  eine 
Furche  am  Kopfe  geschiedene  queere,  fast  yiereckige  Platte. 
Oberlippe  vorn  etwas  ausgerandet.  Mandibeln  kräftig,  die 
Oberlippe  überragend,  am  Aussenraude  sanft  gekrümmt,  In- 
nenrand fast  gerade,  mit  einem  Zahne  in  der  Mitte.  Maxil- 
len  mir  unbekannt,  Maxillenlaster  4gliedrig;  Wurzelglied 
kurz,  cylindrisch,  2tes  Glied  etwas  länger,  verkehrt-kegelför- 
mig, 3tes  bedeutend  kürzer  als  das  2te,  napfförmig  und  so 
stark  als  dieses  an  der  Spitze,  4tes  so  lang  als  das  2te,  c.j- 
lindrisch,  zugespitzt,  so  stark  als  das  3te.  Kinn  kurz,  queer. 
Unterlippe  grösser,  fast  viereckig,  die  freien  Ecken  gerun- 
det, in  der  Mitte  etwas  ausgerandet.    Lippentaster  Sgliedrig; 


200 

Istes  Glied  kleiu,  2tes  etwas  langer  und  stärker,  3tes  kür- 
zer als  das  2te,  stumpf  zulaufend.  Fühler  zwischen  Augen 
und  Maul  eingelenkt,  llgliedrig,  Istes  Glied  stark,  kurz, 
cjlindrisch,  2tes  halb  so  gross,  das  3te  fast  kuglig  und  stär- 
ker beim  Männchen,  yerkehrt-kegelförmig  und  schwächer  beim 
Weibchen,  so  lang  als  das  2te;  4tes  und  5tes  Glied  napfför- 
mig,  6tes  — 8tes  flacligedrückt,  perlschnurförmig,  jedes  fol- 
gende Glied  immer  ein  wenig  breiter,  aber  nicht  höher  wer- 
dend. Die  3  letzten  Glieder  eine  verhältnissmässig  ausseror- 
dentlich grosse,  starke,  seitlich  zusammengedrückte  Keule 
bildend,  welche  dreimal  so  breit  und  so  lang  als  die  5  vor- 
hergehenden Glieder  ist.  Istes  und  2tes  Glied  napfförmig, 
letztes  etwas  weniger  breit  mit  stumpfer  Spitze.  Halsschild 
am  Vorder-  und  Hinterrande  gerade  abgeschnitten,  rings- 
um selbst  noch  am  Hinterrande  durch  eine  eingegral  e  le 
tiefe  Linie  gerandet.  Schildchen  dreieckig.  Flügeldecken 
wie  bei  Anisotoma,  noch  hier  mit  einer  weitläuftigen  Reihe 
Hohlpunkte  in  einem  Zwischenräume  um  den  andern,  Naht- 
streif bis  zur  Basis  verlaufend.  Mittelbrust])ein  schräg  abfal- 
lend, ungekielt.  Füsse  kurz  und  gedrungen.  Schenkel  zu- 
sammengedrückt, am  Unterrande  mit  einer  Rinne  für  die 
Schienen.  Diese  gerade,  so  lang  als  die  Schenkel,  an  der 
Spitze  etwas  erweitert.  Tarsen  sämmtlicher  Füsse  5gliedrig. 
Der  Geschlechtsunterschied  spricht  sich  aus  durch  eine  andere 
Bildung  des  Kopfes,  der  Hinterschenkel  und  Vordertarsen. 
Die  Männchen  haben  statt  des  Kopfschildes  einen  aufgeworfe- 
nen Rand,  gezähnte  und  breitere  Hinterschenkel  und  erwei- 
terte Glieder  an  den  Vorder-  und  Mitteltarsen.  Die  Weibchen 
zeigen  deutlich  ein  kleines  Kopfscliild,  haben  einfache  Hin- 
tcrschenkel  und  überall  gleichbreite  Tarsen. 

1.  T.  Märkelii  mihi:   oblonge -ovale,   testaceum,  nitidura, 
elytris  profunde  punctato-striatis. 

Mas    femoribus    posticis   clavatis,   excisis,    denticulatis, 
tarsis  anticis  et  mediis  dilatatis. 

Foemina  femoribus    posticis   simplicibus,   tarsis  Omnibus 
haud  dilatatis. 

Long.  1  V^  lin.     Lal.  1  '/g  lin. 


201 

In  der  Sächsischen  Schweiz. 

Grösse  der  A.  ferniginea,  Gestalt  länglich  -  oval,  massig 
gewölbt,  glänzend,  überall,  bis  auf  die  schwarzen  Augen  und 
Mandibelspitzen,  blassgelb.  Kopf  massig  gross,  Stirn  massig 
gewölbt,  dicht,  aber  fein  punktirt.  Augen  halbkuglig  her- 
vortretend, schwarz,  gross.  Fühler  nur  bis  zur  Mitte  des 
Halsschildes  reichend.  Halsschild  noch  einmal  so  breit  als 
lang,  massig  gewölbt,  überall  gleich  dicht  und  fein  punktirt, 
im  ganzen  Umfange  mit  einer  feinen  eingedrückten  Linie  um- 
zogen, in  der  dicht  gedrängte  Punkte  stehen,  die  am  Hin- 
terrande grösser  sind;  Vorderrand  nicht  ausgeschnitten.  Vor- 
derecken abger\indet,  Seitenränder  bogig,  Hinterwinkel  abge- 
rundet. Schildchen  dreieckig,  massig  gross,  punktirt.  Flü- 
geldecken viermal  so  lang  als  das  Haischild,  an  der  Basis 
lireiter  als  dasselbe,  massig  gewölbt,  hinten  allmählich  abfal- 
lend, an  der  Spitze  gerundet,  tief  punktirt -gestreift,  Punkte 
massig  dicht  stehend,  Streifen  an  der  Basis  tiefer,  nicht  sel- 
ten durch  das  Zusammentreten  zweier  in  ihrem  Verlaufe  un- 
terbrochen, fast  alle  krummlinig,  Zwischenräume  ein  wenig 
gewölbt,  glatt  und  punktlos,  nur  im  ersten  dicht  neben  der 
Naht  eine  Reihe  sehr  feiner  und  gedrängt  stehender  Pünkt- 
chen, und  ausserdem  im  3ten,  5ten  und  7ten  Zwischenräume 
eine  Reihe  weitläuftig  stehender  flacher  Hohlpunkte.  Unter- 
terseite  punktirt  und  grauhaarig.  Füsse  stark,  gedrungen, 
kurz,  grauhaarig.  Schenkel  seitlich  zusammengedrückt,  an 
der  Basis  dünner,  Hinterschenkel  der  Männchen  keulenförmig, 
dicht  an  der  Basis  mit  einem  halbmondförmigen  Ausschnitte 
und  dicht  hinter  demselben  mit  einem  kleinern  Zähnchen  be- 
setzt, bei  den  Weibchen  einfach.  Schienen  alle  gerade,  fast 
kürzer  als  die  Schenkel,  an  der  Spitze  etwas  erweitert,  über- 
all mit  steifen,  grauen  Haaren  besetzt.  Die  Tarsen  sämmt- 
lich  5gliedrig,  bei  den  Männchen  die  vordem  im  Isten  Gliede 
2lappig,  am  breitesten,  das  2te  2lappig,  schmäler  und  kür- 
zer, .Stes  verkehrt -herzförmig,  noch  kürzer  und  schmäler, 
das  4te  einfach.  Mitteltarsen  in  den  4  ersten  Gliedern  gleich- 
massig  und  ziemlich  stark  erweitert.  Tarsen  der  Weibchen 
und  die  Hintertarsen  der  Männchen  nicht  erweitert,  gleich- 
gestaltet. 


202 

Not.  Diese  Gattung  und  Art  hat  der  um  die  deutsche 
Käferfauna  so  hochA'erdiente  Hr.  Cantor  Mürlel  in  Stadt 
Wehlen  zuerst  aufgefunden,  unterschieden  und  unter  dem  Na- 
men Triarthron  anisotomoides  mir  zugesendet.  Ihm,  dem  ich 
für  die  liberale  Mittheilung  seiner  sämmtlichen  Anisotomen  so 
sehr  verpflichtet  bin,  wünschte  ich  durch  die  Benennung  die- 
ses höchst  interessanten  Käfers  nach  seinem  Namen  einen 
schwachen  Beweis  meiner  Dankbarkeit  und  ein  kleines  Aner- 
kenntniss  seiner  yielseitigen  Verdienste  zu  geben. 


Beiträge    zur    Keimfiiiss 

der 

linier    Ameisen    lebenden    Insekten 


Friedrich   Märkel, 

Caiitor  zu  St.  AVelilen  in  der  säclis.  Sclnveiz. 


i^eii  Entomologen  der  frühern  Zeit  scheint  es  nocli  ganz 
unbekannt  gewesen  zu  sein,  dass  die  Nester  der  Ameisen  von 
verschiedenen  andern  Insektenarten  bewohnt  werden;  wenig- 
stens findet  man  in  den  altern  entomologischen  Schriften  keine 
Kachrichten  hierüber  aufgezeichnet,  und  nur  Frisch  (1736) 
und /?öW  (1746)  erwähnen  in  ihren  bekannten  Werken,  dass 
die  Larve  der  Cet.  aurata,  deren  Verwandlung  sie  beschrei- 
ben, in  Ameisenhaufen  \orkomme.  Der  Hymenopterolog  Christ 
hat,  wie  man  aus  seiner  Naturgeschichte  der  bienenartigeu 
Insekten  ersiehet,  die  Ameisen,  insbesondere  die  F.  rufa,  fleis- 
sig  beobachtet;  dennoch  findet  sich  bei  ihm,  ausser  der  Er- 
wähnung obgedachter  Lar\e,  keine  weitere  Nachricht  über 
die  Hausgenossen  der  Ameisen.  Ob  La/reille  in  seiner 
Histoire  naturelle  des  Fourmis  (X.)  etwas  hierher  Gehöriges 
anführe,  kann  ich  nicht  sagen,  da  mir  dieses  Werk  zur  nä- 
hern Einsicht  nicht  vorlag;  doch  möchte  ich  es  fast  bezwei- 
feln, da  sich,  so  viel  ich  weiss,  in  seinen  spätem  Werken 
keine  Andeutungen  hierüber  vorfinden.  Paj/lull  kannte  und 
beschrieb  in  seiner  Mon.  Staphyl.  (1789)  zuerst  die  Lome- 
chusa  (Staphyl.)  paradoxa  und  emarginata,  so  wie  Myrraedo- 
nia  (Staph.)  canaliculata  und  limbata,  sagt  aber  noch  nichts 
über  den  eigentlichen  Wohnort  dieser  Thiere,  und  weiset  so- 


2041 

gar  der  L.  emarginata  ihren  Aufenthalt  in  Schwämmen  an.. 
Eben  so  wenig  giel)t  Fahricius ,  der  die  Paykullschen  Arten 
aufnimmt  und  ihnen  noch  die  Lomech.  (Staphyl.)  strumosa 
beigesellt,  in  irgend  einem  seiner  Werke  über  den  Aufent- 
halt dieser  Thiere  einen  Naclmeis.  Als  Sturm  (1805)  den 
bereits  von  Kug.  in  Schneid.  Magaz.  erwähnten,  und  \on  den 
Verf.  der  entomol.  Hefte  näher  bezeichneten  Hister  (juadratus 
abbildete  und  beschrieb,  scheint  man  den  eigentlichen  Wohn- 
platz dieses  Käfers  noch  nicht  gekannt  zu  haben,  denn  Sturm 
sagt:  „lebt  unter  Steinen  und  in  faulen  Eichenstöcken." 
Wahrscheinlich  war  unter  diesen  Steinen  oder  an  diesen  Stök- 
ken  eine  Colonie  der  F.  rufa  oder  fuliginosa,  was  man  je- 
denfalls übersah,  denn  anderswo  kommt  dieser  Käfer  wohl 
nicht  Tor*).  Gravenhorst  führt  in  seinen  Schriften  über  Mi- 
croptern  ausser  den  obengenannten  Aleocharinen  noch  die 
Myrmed.  (Aleoch.)  humeralis,  funesta  nnd  lugens,  so  wie  die 
Dinarda  (Lomech.)  dentata  auf,  schweigt  aber  gänzlich  über 
das  Vorkommen  derselben  in  Ameisennestern.  Der  Erste, 
welcher  dieses  Umstandes  gedenkt,  war  wohl  Schmid  in  lUig. 
Magaz.  1.  p.  491.  (1801),  der  die  Lomech.  strumosa  in  ei- 
nem Ameisenhaufen  im  Winterschlafe  fand.  Wie  neu  und 
überraschend  dies  für  ihn  war,  geht  aus  seiner  Bemerkung 
hervor:  „Es  ist  mir  noch  nicht  vorgekommen,  dass  Käfer, 
„  die  sonst  in  natürlicher  Feindschaft  mit  den  Ameisen  leben, 
„mit  diesen  an  einem  Orte,  nnd  in  enger  Verbindung  Win- 
„terschlaf  halten."  Nach  ihm  gab  Gyllenhal  (1810)  ausser 
von   der   eben   erwähnten  Lom.   strumosa  auch  noch  von  der 


•)  Herr  Schaum  in  Halle  hat  mir  zwar  brieflich  niitgellieilt, 
er  habe  einmal  den  H.  qtiadratus  in  grosser  Anzahl  unter  einem 
Steine,  wo  er  keine  Ameisen  bemerkte,  gefunden;  gewiss  war  diess 
aber  ein  verlassenes  Nest  der  F.  rufa  oder  fuliginosa.  Ich  habe  oft 
solche  Nester,  auf  welclien  die  Steine  nicht  wieder  genau  in  die  erste 
Lage  gebracht  worden  waren,  schon  am  andern  Tage  von  ihren  Be- 
wohnern gänzlich  verlassen  gefun<len.  In  einem  solchen  Falle  blei- 
ben die  Histeren  wohl  noch  einige  Tage  in  der  verlassenen  Colonie 
zurück,  bis  sie  sicli  wieder  in  eine  andere  begeben;  oder  es  findet, 
nach  Verlassung  des  Nestes  ,  die  Entwickelung  der  in  demselben  be- 
reits vorhandenen  Larven  statt,  wie  es  wohl  in  dem  oben  erwähn- 
ten Falle  statt  fand ,   wo  der  Käfer  in  grosser  Mehrzahl  vorkam, 


203 

Loni.  emarginata  und  der  Dinarda  denlata  den  eigentliclien 
Wohnplatz  an,  und  als  Müller  die  Nachricht  über  die  Le- 
hensweise des  Hist.  quadratus  an  PaykuU,  Behufs  der  Aufnahme 
in  dessen  Mon.  Hist.  (1811)  ujittheilte,  iiud  später  (1818) 
die  merkwürdige  Naturgeschichte  der  Keulenkäfer  in  Germai's 
Magazin  beschrieb,  auch  bei  dieser  Gelegenheit  die  Nitid. 
marginata  und  die  Lomechusen  als  Ameisenfreunde  erwähnte 
wurden  die  Wohnungen  der  Ameisen  auch  von  andern  Ento- 
mologen schärfer  ins  Auge  gefasst.  Dennoch  aber  fehlt  es 
bis  jetzt  an  einer  Zusammenstellung  alles  dessen ,  was  zeit- 
her  über  die  Insecta  myrmecophila  bekannt  geworden  ist.  Un- 
ter den  Neuern  scheinen  yiube  und  Cheirolat  am  eifrigsten 
den  Hausgenossen  der  Ameisen  nachgeforscht  zu  haben.  Er- 
sterer  hat  seine  Entdeckungen  in  dieser  Beziehung  theils  in 
den  Annal.  de  la  Soc.  entom.  (t.  YI.),  in  welchen  Monoto- 
ma  angusticolle  und  conicicolle  als  Ameisenfreunde  aufgeführt 
werden ,  theils  in  Erichson's  Genera  et  species  Staphyliuorum 
(1840)  niedergelegt,  welches  letztere  Werk  den  bereits  oben 
genannten  Brachel}  teren  noch  die  Falagria  thoracica  Gurt.,  Ho- 
mal.  anceps  Er.,  Aleoch.  angulata  Er.,  Stenus  aterrimus  Er. 
Eurjusa  siuuata  Er.  und  Staphyl.  latebricola  Gr.  als  Myrme- 
cophila  beigesellt.  Chevrolat  erwähnt  in  der  Revue  entom.  v. 
Silberm.  t.  3.  p.  263.  bei  Gelegenheit  der  Beschreibung  sei- 
nes Myrmechixenus  subterraueus  \erschiedene  Käfer,  die  er 
unter  Ameisen  angetroffen  habe,  und  nennt  ausser  einigen, 
schon  früher  als  Ameisenfreunde  bekannten  Arten ,  noch  den 
Hist.  globulus,  Batrisus  formicarius,  oculatus  und  venustus 
einen  neuen  Xantholinus,  Dendroph.  pygmaeus,  Dendr.  Gue- 
rini  (sibi)  und  eine  fragliche  Larve,  von  welchen  Arten  im 
gegenwärtigen  Aufsatze  weiter  unten  die  Rede  sein  wird. 

Stellt  man  nun  alle  zeither  von  den  Schriftstellern  als 
Insecta  myrmecophila  aufgeführte  Arten  zusammen,  so  beläuft 
sich  die  Zahl  derselben  auf  31,  und  es  bildet  sich  daraus 
folgendes  Verzeichniss,  dem  ich  die  Schriftsteller  oder  die 
\on  denselben  genannten  Entomologen,  welche  die  Art  als 
unter  Ameisen  wohnend  zuerst  aufgeführt  haben,  im  Ein- 
schlüsse beifüge. 


206 

Myrmedonia  (Stapliyl.)  canaliculata  PnyJc.  (Kriclison), 

—  —  liinbata  Paijk.  (Ericlison). 

—  (Aleocl).)     Iiiimeralis   Gruv,  (Kriclison). 

—  —  fimesta   Ornv,  (Kriclison). 

—  —  liigens  Grni:  (Kriclison). 
Falagria   thoracica  Curt.  (Waltl.) 

Homalota  anceps  Kr.  (Aube). 

Aleocliara  angulata  Er,  (Aube). 

Kuryusa  sintiata  Er.  (Weber). 

Dinarda  (Loniecli.)  dentata  Grav.  (Gyllenlial). 

Loinechusa  (Stapliyi.)  stniinosa  Fb.   (Scliniid). 

—  paradoxa   Grnv.  (Kriclison). 

—  (Stapliyl.)  emarginata  Paifk.  (Gyllenlial), 
Xantliolinus  (Clievrolat). 

Stapliyliniis  latebricola   Gntv.  (Daiil). 

Stenus  aterriinus  Er.  (Aube). 

Nitidula  inarginata  f'b.  (Müller). 

Hetaerius  (Hister)  quadratus  E.  H.  (Müller). 

Dendropliilus  (Hist.)  pygmaeus  PüijI;.    (Aube). 

—  Guerini  Clwvrol.  (Giierin). 
Abraeiis  (Hist.)  globulus   Crcutz  (Clievrolat). 
Cetonia  (Scarab.)  auiala  L.  {hirvii)  (Friscli). 
Monotonia  angiisticolle  Gyl.  (Aube). 

—  conicicolle  Chcvrol.  (Aube). 
Myrniecliixeniis  snbterraneus  Chcvrol.  (Clievrolat). 
Batrisus  forniicarius  Aube  (Aube). 

—  Delaporti  Aube  (Aube). 

—  oculatus  Aube  (Clievr). 

— •       (Psel.)  venustus  Rchb.  (Lucas). 
Claviger  testaceus  Preijssl    foveolatus  Mit??.  (Preyssler).  ' 

—  longicornis  Müll.  (Müller), 
Sphaerium  (Blatta)  acervoruin  Pz.  *), 

Die  Mehrzahl  fällt,  wie  man  sieht,  der  Familie  der 
Bracheljtern  zu,  diesen  folgen  die  Histeren,  und  es  wäre 
demnach  eine  Verwandtschaft  dieser  zwei  Familien,  die  be- 
reits Erichson  (Käf.  d.  Mark.  I.  p.  649.)  scharfsinnig  im 
äussern  Baue  nachgewiesen  hat,  auch  in  der  Hinsicht  vorhan- 
den, dass  beide,  vor  allen  andern,  als  Araeisenfreunde  er- 
scheinen. 


*)  Ich  übergelie  die  Blattläuse  und  die  Membracislarven ,  weil 
diese  nicht  in  den  Ameisennestern  wohnen,  sondern  von  den  Amei- 
sen aufgesucht  und  beleckt  werden. 


207 

Von  diesen  31  Arten  werden  von  den  Scliriftstellern  der 
F.  rufa  zugewiesen:  Homal.  anceps,  Lomecli.  strumosa,  pa- 
radoxa,  emarginala,  Aleocli.  angulata,  Din.  dentata,  Sien, 
aterrimus,  Xanthol.  n.  sp.,  Dendroph.  pygaiaeus,  Gnerini,  Cet. 
anrata  (larva)  Monot.  conicicoUe ,  angusticolle,  Clytlira?  (lar- 
\a),  zusammen  14  Arten,  wogegen  mein  später  folgendes 
Verzeidmiss,  obgleich  es  die  Insekten  anderer  Ordnungen 
noch  nicht  aufnimmt,    31  Arten  aufzahlt. 

Als  ich  \or  einigen  Jahren  mich  hemühete,  ausser  den 
von  mir  in  hiesiger  Gegend  bereits  aufgefundenen  Müllerschcn 
zwei  Clavigerspecies  vielleicht  auch  noch  die  dritte,  Preyssle- 
rische  Art  zu  entdecken  (welche  jedoch,  nach  Preysslers 
fjpätereni,  mündlichem  Geständnisse  nichts  Anderes  ist,  als  der 
Cl.  foveolatus  Müll.),  und  zu  dem  Ende  die  Ameisenwohnuu- 
geu  fleissig  durchsuchte,  gewann  ich  schon  hei  diesen  Nach- 
forschungen die  Ueherzeugung,  dass  die  Zahl  der  unter  Amei 
sen  wohnenden  Insekten  weit  grosser  sein  müsse,  als  man 
zeither  geglaubt  hat.  Ich  wendete  nun  diesem  Gegenstande 
im  verflossncn  Jahre  (1840)  wieder  aufs  Neue  meine  Aufmerk- 
samkeit zu,  und  es  gelang  mir,  nach  und  nach  unter  den 
verschiedenen  Ameisenspecies  in  meiner  nächsten  Umgebung 
über  50  Arten  Insekten  aufzufinden,  von  welchen  gewiss  die 
meisten  ihre  ganze  Lebensperiode  in  Ameisennestern  zubrin- 
gen mögen.  Schlägt  man  hierzu  noch  diejenigen,  welche  ich 
von  den  bereits  von  Andern  genannten  Myrmecophilen  l)is 
jetzt  noch  nicht  selbst  gefunden  habe,  weil  sie  vielleicht  in 
hiesiger  Gegend  nicht  vorkommen,  so  dürfte  die  Zahl  sämmt- 
licher,  bis  jetzt  bekannten,  unter  Ameisen  lebenden  Insekten- 
arten wohl  auf  70  anzusetzen  sein. 

Eine  vollständige  Aufzählung  der  von  mir  in  mei- 
ner Umgegend  gesammelten  Arten ,  so  wie  meine  Ansichten 
über  den  eigentlichen  Grund  des  freundschaftlichen  Zusammen- 
lebens derselben  mit  Geschöpfen  einer  ganz  andern  Insekten- 
klasse, die  noch  überdiess  zu  den  raubbegierigsten  und  ge- 
frässigsten  gehören,  behalte  ich  mir,  um  diese  Abhandlung 
nicht  zu  umfänglich  zu  machen  und  weiterer  Entdeckungen  ge- 
wärtig, noch  vor,  und  gebe  jetzt  nur  als  Prodomus  derselben 
ein  Verzeichniss   der  in  den  Nestern  der  Form,  rufa,  die  in 


'208 

dieser  Beziehung?  das  Meiste  darbieten,  gefundenen  Arten, 
und  zwar  aus  der  Ordnung  der  Käfer.  Denn  dass  auch  In- 
sekten anderer  Ordnungen,  ausser  dem  bereits  bekannten 
Sphaer.  acervorum,  ihren  bleibenden  Wohnsitz  unter  Amei- 
sen, besonders  unter  der  F.  rufa,  aufgeschlagen,  namentlich 
zarte  Dipteren,  welche  unter  dem  gefriissigen  Völkchen  sicher 
weilen,  ungestört  herumwandern  und  ungehindert  ihre  Begat- 
tung vollziehen,  ja  sich  mit  in  die  unterirdischen  Gänge  bege- 
ben, davon  habe  ich  mich  unzählige  Male  überzeugen  können. 
Selbst  eine  Art  von  Spinnen,  die  ich  zu  allen  Jahreszeiten 
immer  wieder  in  den  Nestern  der  F.  rufa  finde,  gehört  sicher 
zu  den  Ameisenfreunden. 

Bekanntlich  kommt  die  F.  rufa  theils  in  grossen,  theils 
in  kleinen  Colonien  vor.  Letztere ,  die  sich  unter  Steinen 
befinden,  wo  die  Ameisen,  ohne  Spreu  herbeizutragen,  sich 
nur  einige  unterirdische  Gänge  ausholen,  geben  an  Myrme- 
cophilen  die  spärlichste  Ausbeute,  und  ich  habe  nach  Unter- 
suchung vieler  Hunderte  von  Nestern  immer  nur  4  —  5  Arten 
daselbst  angetroffen.  Jene  grössern  Colonien  sind  die  bekann- 
ten von  Erde,  Spreu  und  Fichtennadeln  aufgeführten,  oft  ei- 
nige Fuss  hohen  Haufen ,  und  diese  beherbergen  in  ihrem 
Innern  in  vorerwähnter  Beziehung  das  Meiste. 

Eine  solche  zahlreiche  Colonie  der  Form,  rufa  gab  die 
nächste  Veranlassung  zu  meinen  eifrigeren,  vorjährigen  Nach- 
forschungen über  die  Ameisenfreunde.  Sie  befand  sich  auf 
einer  steilen,  mit  Fichten  bewachsenen  Anhöhe,  nur  etwa 
400  Schritte  von  meiner  Wohnung  entfernt,  und  ich  konnte 
sie  deshalb  fast  täglich  ohne  grossen  Zeitverlust  besuchen. 
Diese  machte  ich  zum  besonderen  Gegenstande  meiner  Auf- 
merksamkeit, um  die  Hausgenossen  derselben  möglichst  zu 
erforschen.  Eine  Zeitlang  war  die  Ausbeute  nicht  sehr  er- 
giebig; ich  suchte  oft  lange  auf  und  in  dem  wimmelnden  Hau- 
fen herum,  fand  jedoch  nur  wenige  Arten  in  einzelnen  Exempla- 
ren; dabei  hatte  das  längere  Verweilen  unter  diesen,  beson- 
ders bei  warmer  Witterung  sehr  zornigen  und  kühnen  Thier- 
chen,  manches  Unbequeme  und  Unangenehme.  Jene  von 
Ohevrolat  in  der  Revue  entom.  t.  3.  p.  265.  empfohlene  müh- 
same und  weitläuftige  Methode,   die  mit  Zerstörung  des  gan- 


209 

zen  Ameisenhaufens  endigt,  und  wobei  gewiss  noch  das  Meiste 
übersehen  wird,  wollte  ich  aber  schon  deshalb  nicht  anwen- 
den, um  mir  meine  Colonie  zu  erhalten.  Endlich  entdeckte 
ich  ein  einfaches  Verfahren,  durch  dessen  Anwendung  ich  mit 
leichter  Mühe  und  in  kürzerer  Zeit  zum  Ziele  kam,  einen 
wahren  Reichthum  an  Exemplaren  der  Myrmecophilen  erlangte 
und  manche  zu  Hunderten  fand,  die  mir,  trotz  des  eifrigsten  Nach- 
forschens,  bis  dahin  noch  ganz  unbekannt  geblieben  waren. 
Ich  trug  niimlich  mehrere  grössere  und  kleinere  Sandsteine 
mit  rauher,  poröser  Unterflilche  *)  herzu  und  legte  sie  theils 
auf  den  Ameisenhaufen,  theils  an  den  Rand  desselben  hin. 
Wenn  ich  nun  bei  meinen  Besuchen  diese  Steine  vorsichtig 
aufhob,  so  sassen  nicht  nur  an  der  Unterseite  derselben,  son- 
dern auch  auf  der  Stelle,  die  von  ihr  bedeckt  gewesen  war, 
jene  Hausgenossen  der  Ameisen  oft  in  grosser  Mehrzahl.  Al- 
lerdings musste  ich  nun  behend  zu  Werke  gehen,  denn  es 
eilten  die  aus  der  Familie  der  Brachelytren  sogleich  mit  gröss- 
ter  Schnelligkeit  davon,  verbargen  sich  unter  dem  wimmeln- 
den Haufen,  oder  flüchteten  sich  in  die  Innern  Gange,  und 
nur  etwa  die  trägern  Histeren  blieben  sitzen,  und  Hessen  sich 
leicht  ergreifen.  An  heissen  Tagen,  wo  die  der  Sonne  aus- 
gesetzten Steine  einen  bedeutenden  Hitzegrad  erlangt  hatten, 
war  in  der  Regel  wenig  oder  nichts  unter  denselben  zu  fin- 
den. Gab  es  hingegen  einen  warmen  Tag  mit  bedecktem 
Himmel,  oder  war  nach  langer  Trockenheit  ein  sanfter  Regen 
gefallen,  so  hatte  ich  immer  schon  im  Voraus  die  Ueberzeu- 
gung,  einen  reichlichen  Fang  zu  thun,  und  fand  meine  Er- 
wartungen gewöhnlich  durch  den  Erfolg  bestätiget.  Manche 
Arten  erschienen  oft  einige  Tage  hintereinander  in  ganz  be- 
sonders grosser  Anzahl,  vielleicht  als  Folge  der  eben  statt- 
gefundenen Entwickelung  aus  Larven ;  andere  kamen  das  ganze 
Jahr  über  immer  nur  einzeln  vor.  Nicht  selten  fand  ich,  na- 
mentlich von  Qued.  brevis  Er.,  Oxypoda  formiceticola  m.,  Ho- 
malota  auceps  u.  A. ,  ganz  weiche  und  hellbraune  Individuen, 
die  eben  erst  der  Chrysalide  entschlüpft  zu  sein  schienen,  was 


*)  Glatte  Steine  brachten  eine  so  erwünschte  Wirknng  nicht 
hervor. 

(3.  Band   2.  Heft.)  14 


210 

wohl  den  Beweis  giebt,  dass  die  Larven  der  unter  Ameisen 
lebenden  Käfer  sich  grösstcntheils  auch  in  den  Wohnungen 
jener  aufhalten  \ind  ihre  Verwandlung  daselbst  überstehen  mö- 
gen. Auch  habe  ich  selbst  yerschiedenartige  Larven  djirin 
wahrgenommen,  nur  war  ich  in  der  Erziehung  derselben,  die 
später  zu  erwähnende  Chthra  ausgenommen,  nicht  glücklich, 
weil  ich  wenig  Sorgfalt  auf  dieselben  wendete  und  vor  der 
Hand  nur  die  vollkomninen  Insekten  des  Ameisenhaufens  ken- 
nen lernen  wollte. 

Man  könnte  die  Insecta  myrmecophila  in  drei  Abthei- 
Inngen  bringen  ,    nämlich  : 

1)  solche,  die  nur  wahrend  des  Larven-  und  Puppen- 
zustandes  in  den  Ameisennestern  verweilen  und  als  vollkomm- 
nes  Insekt  diesen  Aufenthaltsort  verlassen  ; 

2)  solche,  die  als  vollkommnes  Insekt  n  i  c  h  t  a  n  s  s  c  h  1  i  e  s  s- 
lich  daselbst  wohnen,  sondern  auch  anderwärts  sich  ünden, 
jedoch  von  den  Ameisen  geduldet  und  freundschaftlich  behan- 
delt werden  ; 

3)  solche,  die  als  vollkommnes  Insekt  ausschliess- 
lich ihren  Wohnplatz  unter  Ameisen,  oder  ganz  in  der  Nähe 
derselben  aufschlagen,  und  deren  Existenz  von  der  der  Amei- 
sen abzuhängen  scheint. 

Die,  Wflchc  in  nachfolgendem  Verzeichnisse  zur  ersten 
Abtheilung  gehören,  sind  mit  einem  f  bezeichnet;  es  be- 
schränken sich  dieselben  vor  der  Hand  nur  auf  2  Arten.  Die 
zur  zweiten  Abtheilung  gehörigen  habe  ich  mit  einem  *  ver- 
sehen; es  sind  jedoch  nur  solche  aufgenommen  worden,  die 
ich  zu  Wiederholleu  Malen  gefunden  habe,  nnd  Einzelne,  die 
vielleicht  nur  der  Zufall  hineingebracht  hatte,  sind  vor  der 
Hand  noch  nicht  berücksichtiget  worden.  Die  unbezeichnelen 
gehören,  nach  meinen  Erfahrungen,  zu  der  3ten  Abtheilung. 

Wenn  ich  nun  noch  bemerke,  dass  alle  nachfolgend  ver- 
zeichnete Arten,  mit  Ausnahme  von  wenig  Nummern,  die  ich 
anderwärts  fand,  einem  und  demselben  Ameisenhaufen  im 
Laufe  eines  einzigen  Jahres  entnommen  wurden,  nnd  dass 
ich  viele  derselben  zu  Hunderten  sammeln  konnte ,  so  nuiss 
man  über  den  Reichthum  erstaunen,  den  einzelne  Colonien 
der  F.  rula,   die   gewiss  oft   Tauseude   von   fremden  Bewoh- 


211 

nern  in  iluem  Iiiucrii  he  herb  er  gen,  hei  Anwendung  des  oben- 
angefiilirten  Iciditeu  Verfalireiis  diirbieten.  Aber  nicht  jede 
Colonie  ist  so  ergiel)ig.  Es  l)cfiind  sich  unmittelbar  am  Fnsse 
der  \ürcr>vähnteii  Anliölie  ein  anderer  Ameisenhaufen,  in  wel- 
chem ich  nur  wenige  Spccies  fand,  obgleich  ich  jene  Me- 
thode cl)cnfalls  anwendete. 

Docli  nun  zu  dem  Verzeichnisse  selbst,  in  welchem  ich 
den  einzelnen  Nummern  hie  und  da  einige  Bemerkungen  bei- 
füge und  die  mir  neu  scheinenden  Arten  in  möglichster  Kürze 
uilher  bezeichne. 

1.  Myrmedonia  limbata  Paijl\ 

2.  —  bumeralis  Crav. 

3.  —  funesta  Grav. 

Herr  D.  Erichson  weiset  der  ersten  dieser  drei  Arten 
fraglich  als  Wohnplatz  die  Nester  der  F.  flava,  den  letzten 
beiden  bestimmt  die  der  F.  fuliginosa  an.  Die  M.  limbata 
habe  ich  unter  der  F.  flava  nie  gefuuden,  wohl  aber  alle 
drei  Arten  unter  der  F.  fuliginosa  und  rufa;  die  M.  humera- 
lis  unter  letztgenannter  Species  immer  sehr  häufig;  die  M. 
funesta  am  öftersten  unter  der  F.  fuliginosa.  M.  limbata  ist 
hier  ziemlich  selten.  Sie  kommen  alle  drei  vom  ersten  Früh- 
jahre bis  in  den  Spätsommer  vor,  und  man  findet  sie  oft  mit- 
ten unter  den  Ameisen  auf  eine  eigenthümliche  Weise  rück- 
wärts zusammengekrümmt,  so  dass  die  Spitze  des  Hinterlei- 
bes fast  auf  dem  Kopfe  ruht.  Das  Thier  verharrt  oft  lange 
in  dieser  Lage  auf  der  Seite  liegend,  ohne  ein  Zeichen  des 
Lebens  von  sich  zu  geben.  Auch  im  Laufen  nehmen  die  Myr- 
medonien  zuweilen  diese  Stellung  an. 

Bekanntlich  unterscheidet  sich  die  M.  limbata  sehr  gut 
von  der  humeralis  und  funesta  durch  die  punktirte  Oberseite  des 
Hinterleibes,  die  bei  den  letzten  beiden  geglättet  ist.  Schwie- 
riger ist  es  aber,  eine  Var.  der  funesta,  die  in  Farbenver- 
theilung  der  humeralis  gleich  kommt,  von  kleinen  Exempla- 
ren der  letzteren  zu  unterscheiden,  da  zuweilen  der  etwas 
gebogne  Längseiudruck  auf  den  Seiten  des  Halsschildes,  der 
sonst  die  M.  humeralis  gut  charakterisirt,  sehr  seicht  ist,  ja 
zuweilen  ganz  verschwindet.      Hier  bietet  nur  noch  die  etwas 

14* 


212 

stärkere  Pimktirung  des  Kopfes  bei  der  humeralis  ein  Unter- 
scheidungsmerkmal dar,  wobei  man  sich  aber  einer  starken 
Linse  bedienen  nuiss,  >venn  die  Unterschiede  beider  Arten 
deutlich  hervortreten  sollen. 

Es  ist  noch  bemerkenswerth ,  dass  die  Form,  rufa  und 
fuliginosa,  welche  in  einem  freundschaftlicheren  Verhältnisse 
mit  einander  stehen,  als  mit  den  übrigen  Ameisen,  indem  sie 
oft  ihre  Colonie  neben  einander,  ja  zuweilen  gemischt  anle- 
gen, auch  mehrere  Insecta  myrmecophila  mit  einander  gemein 
haben. 

4.  M  y  r  m  e  d  0  n  i  a  1  u  g  e  n  s  Grav, 

Nur  selten  unter  der  F.  rufa;  häufiger  unter  der  F.  fu- 
liginosa. 

5.  Myrmedouia  fulgida  Grav. 

Von  dieser  ausgezeichneten,  schönen  Species  fand  ich 
vor  einigen  Jahren  ein  Exemplar  am  Ufer  eines  Baches,  und 
ich  erinnere  mich  min  wohl,  dass  sich  ein  Ameisenhaufen  in 
der  Nähe  befand.  Im  Mai  des  vorigen  Jahres  (1840)  traf 
ich  wieder  ein  Stück  dieses  seltenen  Käfers  neben  einer  Amei- 
sencolonie  auf  einem  Grashalme  sitzend  an.  Er  ist  also  auch 
in  Beziehung  auf  die  Lebensweise  eine  ächte  Myrmedonia, 
wie  vielleicht  alle  übrigen  von  Erichson  beschriebenen  Arten. 
Beide  Exemplare  sind  die  Var.  elytris  angulo  apicali  exte- 
riore  late  nigro,  welche  in  Stephens  Illustr.  V.  t.  26.  f.  3. 
als  Zyras  Haworthi  abgebildet  und  beschrieben  ist. 

6.  H  0  m  a  1  0 1  a  f  1  a  v  i  p  e  s  Gijl.  Er. 

Vom  Ausgange  des  März  bis  zum  Spätsommer  ziemlich 
geraein. 

Bei  den  meisten  Exemplaren  dieser  Species  findet  sich 
auf  der  hintern  Hälfte  des  Halschildes  ein  seichter  Queerein- 
druck ,  der  von  aussen  nach  innen  in  einiger  Entfernung  von 
dem  Hinterrande  mit  demselben  parallel  läuft,  sich  zuweilen 
über  die  ganze  Breite  des  Halsschildes  zieht,  oft  aber  auch 
nur  auf  der  einen  Seite  vorhanden  ist ,  eine  bei  mehreren 
andern  Myrmecophilen  aus  der  Familie  der  Brachelytren  vor- 
kommende Erscheinung. 

7.  Homalota  anceps  Er. 

Häufig  vom  März  bis  zum  August. 


213 

Es  zeiclinet  sich  diese  Spccies  besonders  durch  die  ziem- 
lich scharf  markirte,  ül)er  das  ganze  Halsschild  reichende 
Längsrinne,  so  wie  durch  fast  glanzlose  Oberfläche  aus.  Ich 
wüsste  der  vortrefflichen  Erichson'schen  Beschreibung  nichts 
weiter  hinzuzusetzen,  als  dass  der  schon  bei  vorgenannter 
Art  angeführte  Queereindruck  des  Halsschildes  sich  fast  bei 
allen  Exemplaren  besonders  deutlich  zeigt,  aber  dennoch  nicht 
constaiit  ist.    Oft  finden  sich  auch  ganz  blassbraune  Individuen. 

8.  *  H  0  m  a  1 0 1  a  c  i  r  c  e  1 1  a r  i  s  Grav. 

Einzeln  zu  allen  Jahreszeiten  in  den  grössern  und  klei- 
nern Colonien. 

Diese  bekannte  Art,  von  welcher  sich  das  Männchen 
durch  die  stumpfen  Beulen  an  der  Basis  der  Deckschilde  aus- 
zeichnet, scheint  einen  sehr  verschiedenen  Wohnort  zu  haben. 
Ich  fand  sie  schon  unter  mehreren  Arten  Ameisen,  einmal 
auch  in  grosser  Menge  unter  der  Rinde  einer  abgestorbenen 
Buche,  zuweilen  unter  Moos  und  dürrem  Laube. 

9.  *  Homalota  Fungi  Gr.  var.? 

Ich  wuge  es  noch  nicht,  diese  einige  Male  unter  Amei- 
sen gefundene,  durch  Farbe  und  Sculptur  von  der  H.  Fungi 
etwas  abweichende  Form  als  eigne  Art  aufzuführen,  und  sehe 
deshalb  weiteren  Erfahrungen  entgegen. 

10.  Oxypoda  formice  ticola  tnihi:  Elongata,  picea,  nl- 
tidula,  tenue  pubescens,  subtilissime  punctulata,  capite  ni- 
gro,  thorace  transverso,  convexo,  rotundato,  rufo-piceo; 
elytris  piceis,  abdominis  segraentis  duobus  ultimis  ferrugi- 
neisj  antennis  pedibusque  rufo  -  testaceis. 

Longit.  1  —  1  Y2  lin- 

Die  Fühler  so  Lang,  als  Kopf  und  Halsschild,  nach  der 
Spitze  zu  verdickt,  röthlich  gelb.  Der  Kopf  halb  so  breit,  als 
das  Halsschild,  hinten  nicht  eingeschnürt,  fein  und  dicht  pun- 
ktirt,  schwach  behaart,  schwarz.  Das  Halsschild  um  mehr 
als  die  Hälfte  breiter,  wie  lang,  nach  vorn  etwas  verengt, 
an  den  Seiten  und  hinten  zugerundet,  die  Hinterecken  wenig 
vorspringend,  ziemlich  gewölbt,  fein  und  dicht  punktirt  und 
schwach  behaart,  hinten  gewöhnlich  mit  einem  seichten  Queer- 
eindruck,  der  oft  über  die  ganze  Breite  des  Halsschildes  mit 


214 

dem  Hinterraüde  parallel  liiuft,  ziweileii  jedoch  kaum  zu  be- 
merken ist,  \on  rothbrauncr  Farbe,  die  an  den  Seiten  heller 
hervortritt.  Die  üeckschihlc  kaum  lilnj^er  als  das  Halsschild, 
an  der  Basis  schmäler,  als  dieses,  nach  hinten  zu  ein  wenig 
erweitert,  am  Hinterwinkel  ausgeschnitten,  Pnnktiriing  und 
Behaarung  wie  die  des  Halsscliildes,  mit  einem  seichten  Queer- 
eindruck,  der  kurz  \or  der  Mitte  des  Aussenrandes  schräg 
nach  innen  und  unten  zu  läuft,  pechl)raun,  in  der  Gegend 
des  Schildchens  und  am  Aussenrandc  gewöhnlich  etwas  dunk- 
ler. Der  Hinterleib  ziemlich  gleich  breit,  sehr  fein  und  dicht 
punktirt,  stärker  behaart,  als  die  Deckschilde,  die  Ränder 
der  ersten  \icr  Ringe  rostroth,  die  letzten  beiden  ganz  von 
dieser  Farbe  und  länger  und  stärker  behaart.  Die  Beine 
röthlich  gelb,  das  erste  Glied  der  Hinterfüsse  stark  verlän- 
gert. Der  Käfer  ändert  in  der  Färbung  ab,  und  es  kommen 
oft  ganz  helll)raune  Individuen  vor.  Bei  den  getrockneten 
Exemplaren  zieht  sich  gewöhnlich  der  Hinterleib  selir  zusam- 
men, und  ist  oft  kaum  halb  so  lang,  als  im  lebenden  Zu- 
stande. 

Nicht  selten  vom  April  bis  zum  August. 
11.  Oxypoda  myrmecophila  inihi:  Elongata,  nigra,  ni- 
tida, puactatissima,  subtilissime  pubesceiis,  thorace  trans- 
verso,  minus  convexo,  obsolete  canaliculato;  antcnnis  fus- 
cis,  basi  abdominisque  apice  ferrugineis,  pedibus  rufo-te- 
staceis. 

Longit.  Y4  lin. 

Der  Vorigen  ähnlich,  aber  durch  mindere  Grösse,  dunk- 
lere Färbung,  längeres  Halsschild  etc.  sogleich  zu  unterschei- 
den. Die  Fühler  so  lang,  als  Kopf  und  Halsschild,  nach  der 
Spitze  zu  verdickt,  dunkelbraun,  an  der  Basis  röthlich.  Der 
Kopf  schwarz,  selir  fein  punktirt  und  behaart,  hinten  nicht 
eingeschnürt.  Das  Haischild  ein  wenig  breiter,  als  lang,  nach 
vorn  verengt,  an  den  Seiten  und  hinten  abgerundet,  flach 
gewölbt,  mit  einer  oft  schwer  wahrzunehmenden  Längsrinne, 
sehr  fein  und  dicht  punktirt,  schwach  behaart,  glänzend.  Die 
Deckschilde  von  der  Länge  des  Halsschildes  und  etwas  brei- 
ter, als  dieses,  etwas  deutlicher  punktirt,  fein  behaart,  schwarz, 
nach  der  Spitze  zu  mehr  pechfarbig.     Der  Hinterleib  ziemlich 


213 

£,leiclibreil,  feiiiei"  piiiiktirl  ihm!  liiiii'er  licliiiiirt,  als  das  lldls- 
schild  und  die  Dcckscliilde,  sclnvarz,  der  letzte  Hinlerleihs- 
rin^'  und  die  Hälfte  des  vorhergehenden  rosti'olh.  Die  Fiisse 
rütiilicli  gell),    die  Schenkel  zu>veilen  el>vas  dunkler. 

Selten,    \oni  April  bis  zum  Juli. 

Herr  D.  Erichsou,  dem  ich  vorstehende  2  Arten  mil- 
theilte,   hat  dieseli)en  ebenfalls  für  neu  erklärt. 

12.  Aleochara  angulata  Er. 

Ziemlich  gemein,   \om  April  bis  zum  Juli. 

Auch  bei  dieser  schönen  Species  findcl  sich  der  mehr- 
crwilhnte  Queereindruck  auf  dem  Halsschilde  fast  bei  allen 
Kxemiilaren  und  liegt  dem  Hinterrande  sehr  nahe.  Die  cana- 
licula  des  Halsschildcs  ist  zuweilen  sehr  deutlich,  zuweilen 
kaum  zu  bemerken.  Auf  den  Deckschilden  befindet  sich  im- 
mer ein,  oft  ziemlich  starker,  schräger  Eindruck,  der  vom 
Aussenrande  her  sich  bis  gegen  die  Mitte  derselben  zieht. 
No.  6,  7,  10,  11  und  12  kommen  unter  keiner  andern  Art 
\on  Ameisen,  a\ich  sonst  nirgends  vor,  und  finden  sich  nur 
in  den  grosseren  Colonien  der  F.  rufa. 

13.  Dinar  da  den  lata  Gr. 

Lebt  am  häutigsten  in  den  kleinen  Colonien  und  erscheint 
unter  allen  Mjrmecophilen  am  frühesten  im  Jahre,  oft  schon, 
bei  günstiger  Witterung,  in  den  ersten  Tagen  des  März. 
Während  der  heissen  Sommermonate  scheint  der  Käfer  wie 
verschwunden  zu  sein,  und  kommt  erst  im  Herbste  wieder  öf- 
ter vor,  was  fast  auf  zwei  Generationen  schliessen  lässt.  Auch 
ich  machte  dieselbe  Erfahrung,  wie  Müller,  und  traf  den  Kä- 
fer unter  einem  und  demselben  Steine  mehrere  Jahre  hinter 
einander  an.  Dass  ich  die  kleine  Yar.  mit  der  grössern  Form 
immer  zusammen  gefunden  habe,  und  dass  sie  keine  standhaf- 
ten Unterscheidungsmerkmale  von  letzterer  aufweiset,  ist  schon 
in  Erichs.  Gen.  et  Spec.  Staph}!.  angezeigt. 

14.  Lomechusa  strumosa  Fb. 

Sahlberg  weiset  dieser  Species  ihren  Wohnplatz  unter 
der  Myrmica  rubra  an.  Nach  meinen  Erfahrungen  ist  die  M. 
rubra  die  feindlichste  aller  Ameiseuavten,  die  keine  Hausge- 
nossen unter   sich   duldet.     Ich  habe  unzählige  Nester  dersel- 


21« 

ben  untersnclit ,  aber  nie  Myrmecophileii  darin  gefnnden. 
Mein  einziges  Exemplar  der  schönen  grossen  L.  strumosa  fand 
ich  an  einem  Sommerabende  nel)en  einer  Colonie  der  F  rufa. 
Auch  Schmid  hat,  ivie  bereits  oben  erwähnt  worden  ist,  die- 
ses Thier  in  einem  Ameisenhaufen  gefunden ,  und  Gyllenhal 
weiset  ebenfalls  diesen  Käfer  der  F.  rnfa  zu. 

15.  Lomechusa  paradoxa  Gr. 

16.  —  emarginata  PajjJc. 

Diese  zwei  etwas  schwer  zu  unterscheidenden  Arten  kom- 
men nur  selten  unter  der  F.  rufa,  öfterer  unter  der  F.  fuli- 
ginosa  in  den  Sommermonaten  vor.  Erstere  soll,  nach  Mül- 
ler und  Aube,  auch  in  den  Wohnungen  der  Myrniica  rubra  le- 
ben;   ich  habe  sie  daselbst  nie  finden  können. 

17.  *  Conurus  pubescen  s   Gr. 

Ich  habe  diese  bekannte  Art  zuweilen  in  den  kleinen 
Colonien  der  F.  riifa  angetroffen,  sie  aber  auch  nicht  selten 
in  Wäldern  unter  faulendem  Holze  gefunden. 

18.  *Tachyporus  saginatus  Gr. 

Meine  zwei  Exemplare  dieser  durch  ihre  Grösse  ausge- 
zeichneten Art  stammen  aus  einem  Neste  der  F.  rufa.  Der 
Käfer  mag  indess  wohl  auch  an  andern  Orten  yorkommcu. 

19.  Leptacinus  formicetorum  mihi:  Niger,  nitidus, 
elytris  nigro-fuscis,  lateribus  distinctius  seriatim  punctatis; 
thorace  seriebus  dorsalibus  10 — 12 punctatis,  abdomine  api- 
cem   \ersus  subdilatato. 

Var.  elytris    pallidis,   basi  obscurioribus. 

Longit.  1  72  lin- 

Es  steht  diese  Art  dem  L.  Batychrus  in  Form  und 
Sculptur  allerdings  sehr  nahe,  doch  ist  sie  doppelt  kleiner, 
als  die  kleinsten  Stücke  desselben,  und  in  dieser  Grösse  sehr 
beständig,  dabei  yerhältnissniässig  etwas  schlanker  gebaut. 
Die  Deckschilde,  welche  nach  aussen  zu  deutlicher  reihen- 
>Yeise  punktirt  sind,  als  bei  jenem,  wo  diese  Reihen,  beson- 
ders nach  hinten  zu ,  durch  dazwischenstehende  Punkte  weni- 
ger regelmässig  erscheinen,  sind  entweder  ganz  von  dunkel- 
brauner Farbe,  was  bei  L.  Batychrns  nie  Torkommt,  oder 
hellbraun,    an    der  Basis  dunkler   und   nach  der  Spitze  zu 


217 

sauft  verwaschen,  nicht,  wie  beim  Batychrns,  hinten  am  Aus- 
senrande  plötzlich  vom  Dunkeln  ins  Helle  übergehend.  Die 
Punktreihen  des  Halsschildes  sind  weniger  zahlreich ,  als'  bei 
jenem,  gewöhnlich  10-,  höchstens  12 punktig.  Der  Hinter- 
leib ist  von  der  Basis  nach  der  Spitze  zu  unmerklich  er- 
weitert. 

Ich  habe  diese  Art  sehr  oft  und  zu  allen  Jahreszeiten 
in  den  grossen  Colonien  der  F.  rufa,  sonst  aber  nirgends,  an- 
getroft'en.  Sie  fand  sich  vorzuglich  gern  unter  den  hingeleg- 
ten Steinen  ein,   wenn  es  geregnet  hatte. 

Wahrscheinlich  ist  dies  der  von  Chevrolat  in  der  Revue 
entom.  erwähnte  Xantholinus,  von  dem  freilich  weiter  nichts 
gesagt  wird,  als  dass  er  petit  und  joli  sei,  was  sich  aller- 
dings auf  diese  Art  anwenden  lässt. 

20.  *Heterothops  praevius  Er. 

Einige  Male  in  den  grössern  Colonien  gefunden. 

21.  Quedius  brevis  Er. 

Findet  sich  schon  einzeln  im  März,  kommt  aber  am  häu- 
figsten im  Spätherbst  bis  in  den  November  vor,  wo  die  übri- 
gen Myrmecophilen  verschwunden  zu  sein  scheinen.  Ich  fand 
sogar  in  den  milden  Weihnachtsfeiertagen  des  Jahres  1839 
zwei  Exemplare  ziemlich  munter  auf  dem  Ameisenhaufen  um- 
her kriechen. 

Hr.  D.  Erichsou  hatte  bei  der  Beschreibung  dieser  Art 
nur  weibliche  Individuen  vor  sich ;  das  Männchen  unterscheidet 
siih  durch  stark  erweiterte  Tarsen  au  den  Vorderfüssen  und 
durch   ziemlich  tiefe  Ausrandung  des  6ten  Abdominalrings. 

Uebrigens  habe  ich  der  trefflichen  Erichson'schen  Beschrei- 
bung nur  in  Bezug  auf  die  Punktirung  des  Halsschildes  Eini- 
ges hinzuzusetzen.  Nämlich  die  einzelnen  Exemplare  dieser 
Quediusart  zeigen  hierin  eine  auffallende  und,  wenigstens  bei 
den  vaterländischen  Arten,  ganz  ungewöhnliche  Unbeständig- 
keit. Oft  sind  nur  zwei  Punkte  am  Vorderrande  des  Hals- 
schildes zu  bemerken,  wie  bei  den  von  Erichsou  beschriebe- 
nen Exemplaren  (a);  ebeu  so  oft  stehen  aber  auch  kurz  vor 
der  Mitte  des  Halsschildes  zwei  andre  Punkte  hinter  jenen  (b)  - 
von  diesen  fehlt  zuweilen  der  eine  oder  der  andere  (c);  seit- 


218 

ner  sind  am  Voidenaiule  zwei  in  scliräger  Richtung-  nahe  hei 
einander  stehende  Punkte  vorhanden,  so  dass  diese  Var.  sich 
den  ührigen  Quediusarten  mit  dreipunktigcn  Rückenreihen  an- 
schliesst  (d).  Bei  allen  Jlxcmplarcn  ist  noch  an  dem  stark 
abgeplatteten  Aussenrande  des  Halsschildes  vor  der  Mitte  ein 
tief  eingedrückter  Punkt  zu  bemerken,  ans  welchem  ein  langes, 
steifes  Haar  entspringt.  Zwischen  diesem  Punkte  und  dem 
hintersten  der  Rückenreihe  zeigt  sich  gewöhnlich  noch  ein 
Punkt,  so  wie  einige  kleinere  am  aussersten  Vorderrande. 
Von  den  70  Exemplaren,  die  ich  so  eben  vor  mir  habe,  ge- 
hören 28  zur  Var,  a,  11  zur  Var.  b,  25  zur  Var.  c  und 
6  zur  Var.  d.  Ausserdem  besitze  ich  noch  ein  Exemplar, 
wo  die  beiden  Punkte  am  Vorderrande  ganz  fehlen,  und  nur 
die  hinlern  vorhanden  sind,  und  ein  anderes,  wo  die  eine 
Rückenreihe  zwei-,  die  andere  dreipunktig  ist. 
22  *Suuius  filiformis  Lalr.  Er. 

Zuweilen  in  den  kleinen  Coionien,  während  der  Früh- 
lingsnionate. 

23.  Stenus  aterrimus  Er. 

Diese  schone,  reinschAvarze ,  fast  ganz  von  Rehaarung 
entblöste  Art,  nur  unter  der  F.  rufa  wohnend,  hatte  ich  meinen 
entomologischen  Freunden  schon  früher  alsSt.  myrmecophilusm. 
mitgetheilt.  Sie  ist  seitdem  von  Erichson  ,  der  die  Nachricht 
über  ihren  Wohnort  von  dem  fleissig  unter  den  Ameisen  for- 
schenden Dr.  Aube  aus  Paris  erhielt ,  als  aterrimus  beschrie- 
ben und  bekannter  geworden.  In  hiesiger  Gegend  ist  der 
Käfer  gar  nicht  selten ,  man  findet  ihn  fast  in  allen  grössern 
Coionien,  er  hält  auch  vom  März  bis  in  den  September  aus. 
Man  trifft  ihn  oft  in  Begattung. 

24.  Cryptophagus  glaber  Gijl. 

Die  Gyllenharsche  Beschreibung  passt  wenigstens  auf 
diese  ausgezeichnete  Art  ziemlich  gut,  und  es  ist  in  dersel- 
ben besonders  die  eigenlhümliche  Abstntzung  der  Vorderdek- 
ken  des  Halsschildcs  treffend  bezeichnet;  doch  habe  ich  Eini- 
ges hinzuzusetzen.  Die  Dcckschilde  erscheinen,  so  wie  der 
ganze  Käfer,  zwar  glatt,  ohne  Haarüberzug,  doch  bemerkt 
man  bei  genauer  Betrachtung,  dass  dieselben  am  Hinterrande 
bis  fast  zur  Mitte  hinauf  mit  ziemlich  langen,  gelbe»,  abste- 


t2l9 

Iicnden  Haaren  gefranzt  sind.  Die  Unterseite  ist,  l)is  auf  den 
Hinlcrleil),  weithluftig,  doch  ziemlich  stark  piiuktirt,  während 
die  Oberseite  eine  kaum  mit  der  Lupe  sichtl)are  Punktirung 
zeigt.  Gyllenhal  sagt:  tarsis  omnil)us  aarticulalis.  Uiess  ist 
jedoch  nur  hei  dem  einen  Geschlcchtc  der  Fall;  das  andere 
zeigt  jene  merkwürdige,  schon  \on  Müller  in  den  Cryptopha- 
gen  heobachtete  Anomalie  ,  dass  nämlich  bei  dem  einen  Ge- 
schlechte an  den  Hinterfüssen  nur  vier  Glieder  sich  ])efinden. 
Ich  füge  noch  hinzu,  dass  bei  diesen  Stücken  des  Crjpt.  gla- 
ber  das  erste  Glied  der  Vorderfüsse,  fast  wie  bei  manchen 
Männchen  der  Catops- Arten,  auffallend  erweitert,  nnd  mehr, 
als  zweimal  so  breit,  und  \icl  länger,  als  das  folgende  ist, 
was  ich  bei  andern  Arten  der  Cryptophagen  nicht  bemerke. 

Den  Käfer  scheint,  ausser  Gyllenhal,  noch  Niemand  er- 
wähnt zu  haben ,  auch  ist  er  mir  noch  in  keiner  Sammlung 
\orgekommen.  Er  hat  beim  ersten  Anblick  ein  etwas  fremd- 
artiges Ansehen,  doch  weiset  ihn  die  Form  der  Fühler  und 
des  Schildchens  bald  zu  den  Cryptophagen  hin,  mit  welchen 
er  auch  in  den  Mundtheilen  ziemlich  übereinzustimmen  scheint. 
Gyllenhal  fand  seine  Exemplare  sub  nido  Bombi  muscorum, 
was  wenigstens  einige  Verwandtschaft  mit  meinem  Fundorte 
zeigt.  Als  ich  meine  obenerwähnte  Methode  noch  nicht  kann- 
te, gelangte  ich  im  Laufe  eines  Jahres  bei  mühsamen  Nach- 
suchungen nur  zu  einigen  Exemplaren  dieses,  nach  meinen 
Erfahrungen ,  nur  anf  die  grossen  Colonien  der  F.  rufa  be- 
schränkten Käfers.  Jetzt  (Anfangs  Aprils)  finde  ich  den  Kä- 
fer oft  unter  einem  der  hingelegten  Steine  zu  20 — 30 
Exemplaren ,  wo  er  sich  entweder  fest  an  die  rauhe  Unter- 
seite des  Steines  anlegt,  oder  auf  der  von  ihr  bedeckt  gewe- 
senen Fläche  unter  den  Ameisen  umherkriecht.  Mehrere  Pär- 
chen, die  ich  in  Begattung  traf,  machten  mir  es  gewiss,  dass 
die  Verschiedenheit  in  den  Fussgliedern  durch  das  Geschlecht 
bedingt  werde ,  und  jene  mit  viergliedrigen  Hinterfüssen  und 
stark  erweitertem  ersten  Gliede  an  den  Vorderfüssen  die  Männ- 
chen seien,  die  gewöhnlich  auch  von  minderer  Grösse  sind. 
Das  ZahlenYerhältniss  beider  Geschlechter  ist  sich  ziemlich  gleich. 
Der  Käfer  zeigt  sich  \oni  Ausgange  des  März  bis  zum 
Juli,  jedoch  am  häufigsten  in  den  ersten  Frühlingsmonaten. 


220 

25.  Hetaevius  qucadratns  E.  H. 

Längst  als  Araeiseiifreund  bekannt.  Findet  sich  seltener 
in  den  grossen,  öfterer  in  den  kleinen  Colonieu  der  F.  rufa; 
häufiger  jedoch  unter  der  F.  fuliginosa. 

26.  Dendrophilus  pygmaeus  Pa^I:. 

Diese  durch  die  etwas  erhabenen  Linien  auf  den  Deck- 
schilden sehr  ausgezeichnete  Art  fand  ich  früher  nur  sehr 
selten.  Auch  Cheyrolat  bemerkt,  dass  er  im  Laufe  mehrerer 
Jahre  nur  vier  Stück  erlangt  habe.  Jetzt  (Anfangs  Aprils) 
sitzt  der  Käfer,  jedoch  nur  an  warmen  Tagen,  oft  zu  10 — 12 
Stücken  unter  den  hingelegten  Steinen.  Er  kommt  bis  in  den 
Spätsommer  Yor. 

27.  Saprinus  piceus  Paj/l\ 

Dieser  prächtige  Saprinus  gehört  zu  den  seltensten  Myr- 
mecophilen.  Ich  erlangte  bei  meinen  yielen  Nachforschungen 
im  yorigen  Jahre  doch  nur  drei  Exemplare.  Am  Ende  des 
vorigen  Monats  (März)  kamen  wieder  zwei  Stück  in  meine 
Hände. 

Wahrscheinlich  ist  dies  der  tou  Chevrolat  erwähnte  und 
benannte  Dendr.  Guerini,  von  dem  er  jedoch  weiter  nichts  be- 
richtet, als:  tres  yoisin  du  precedent  (D.  pygm.),  mais  bien 
distinct. 

28.  t  Cetonia  au  rata  L.  (larva). 

Die  längst  bekannte  und  beobachtete  Larve  dieses  Kä- 
fers, die  eigentlich  mehr  in  der  Tiefe  des  Haufens,  oft  zu 
Hunderten,  lebt,  kommt  auch  zuweilen  auf  die  Oberfläche, 
und  legt  sich,  zusammengekrümmt,  mitten  unter  die  Ameisen. 

29.  *  Omias  mollicomus  Ahr. 

Es  ist  dies  unter  den  Myrmecophilen  der  einzige  Käfer 
aus  der  Familie  der  Curculionen.  Ich  fand  ihn  im  Spätsom- 
mer ziemlich  häufig  in  ofterwähnter  Colonie,  wo  er  sich  un- 
ter dem  Ameisengewimmel  recht  wohl  zu  befinden  schien.  Er 
kommt  indess  auch  in  Fichtenwäldern  unter  den  abgefallenen 
Nadeln  vor,  und  es  kann  wohl  sein,  dass  er  weniger  durch 
die  Ameisen ,  als  durch  den  Stoff  ihrer  Wohnung  angezogen 
wird.  Jedenfalls  gehört  er  mit  zu  den  Käfern,  die  von  den 
Ameisen  geduldet  werden. 

30.  Monotonia  conicicolle  Aubc. 


221 

Ziemlich  selten.     Ich   fand   den  Käfer   schon   im  Milrz 
und  April,  wo  überhaupt  die  beste  Zeit  zum  Fange  der  Myr- 
mecopliilen  ist. 
31.  fC-lythra  quadri  sign  ata  mihi  (larva). 

Während  der  Sommermonate  des  vorigen  Jahres  (1840) 
bemerkte  ich  in  dem  oftgenannten  Anieisenliaufen  ziemlich  hiäu- 
lig  eine  Sacktragerlar\  e ,  die  zuweilen  aus  dem  Innern  des- 
selben hervorkam,  und  sich  unter  die  hingelegten  Steine  la- 
gerte. Ich  nahm  eine  Anzahl  derselben  mit  nach  Hause,  um 
sie  näher  zu  beobachten,  und  legte  sie  in  eine  Schachtel, 
ohne  ihnen  jedoch ,  da  ich  ihr  Futter  nicht  kannte ,  Nahrung 
zu  reichen.  Wenige  Tage  darauf,  es  war  im  Anfange  des 
Juli,  ging  bei  einigen  schon  die  Verwandlung,  und  zwar, 
wie  gewöhnlich  bei  den  Chrysomelinen,  schnell  vor  sich.  Das 
offne  Ende  des  Sackes  wurde  mit  derselben  Substanz,  aus 
welcher  der  ganze  Sack  bestand,  geschlossen,  und  ohngefähr 
3  Wochen  darauf  kam  der  Käfer  am  andern  Ende  des  Sackes, 
wo  sich  ein  Stü(.k  in  Form  eines  ziemlich  regelmässigen  Schüs- 
selchens ablösete,  zum  Vorschein.  Um  dieselbe  Zeit  sah  ich 
auch  in  meinem  Ameisenhaufen  mehrere  Exemplare  dieses  Kä- 
fers ruhig  unter  dem  Ameisengewimmel  umherkriechen,  wo 
sie  noch  einige  Tage  zu  verweilen  schienen,  ehe  sie  sich  wei- 
ter begaben,  um  ihre  Nahrungspflanzen  aufzusuchen.  Eine 
Anzahl  der  mit  nach  Hause  genommenen  Sackträger  wollte 
sich  jedoch  nicht  zur  Verwandlung  anschicken,  obgleich  sie 
dieselbe  Grösse,  wie  die  übrigen,  hatten;  die  Säcke  blieben 
offen,  und  die  Larven  krochen  zuweilen  umher.  Nach  eini- 
ger Zeit  schienen  sie  kein  Leben  mehr  zu  haben;  ich  brach 
ein  paar  Säcke  auf,  fand  die  Larven  todt,  und  warf  nun  die 
übrigen  Säcke  in  eine  andre  Schachtel,  um  sie  aufzubewah- 
ren. Ausgangs  März  d.  J.,  als  ich  zufällig  diese  Schachtel 
einmal  öffnete,  sah  ich  zu  meinem  Erstaunen,  dass  zwei  von 
den  für  todt  gehaltenen  Larven  munter  herumkrochen,  nach- 
dem sie  über  8  Monate  in  der  warmen  Stube,  wo  an  eine 
Erstarrung  nicht  zu  denken  war,  ohne  alle  Nahrung  zuge- 
bracht hatten ,  und  dennoch  dabei  nicht  einmal  abgezehrt  zu 
sein  schienen. 

Wahrscheinlich  ist  dies  dieselbe  Larve,  welche  Chevro- 


lat  in  dem  oben  angeführten  Aufsatze  ei^vilhnt,  und  von  >Yel- 
cher  er,  wohl  nnr  nach  flüchtiger  Betrachtung,  folgende  Be- 
schreibung giebt: 

On  rencontre  cncore  dans  le  ceiitre  de  la  fonrniilliere 
citee  ci-dessus  nne  larve  isolce  d'un  Coleoptere,  qui  res- 
sem])le  ä  celle  du  Clythra.  Elle  est  longue  de  denx  lignes, 
assez  grosse,  cylindrique,  reyetue  d'nn  fourreau  d'un  glu- 
ten  terreux  nielc  de  petites  pierres;  Tun  des  bouls 
est  tronqne  et  l'autre  se  trouve  herm  e  tiquement 
ferme  par  la  t<Ue,   qui  est  lisse,  noire  et  ecailleuse. 

Ich  gebe  nun  eine  kurze  Beschreibung  dieses  Sacktril- 
gcrs,  wie  ich  Ihn  gefunden.  Der  Sack,  der  aus  den  Excre- 
menten  der  Larve  gebildet  zu  sein  scheint,  wenigstens  grösster- 
theils  aus  vegetabilischem  Stoffe  bestehen  muss,  weil  er  brennt 
und  verkohlt,  und  dem  keine  heterogenen  Theile,  z.  B.  Stein- 
chen etc.  beigemischt  sind,  ist  5  Linien  lang,  schwarz,  zu- 
weilen graulich,  rauh,  von  fester  Consistenz,  die  einen  ziem- 
lich starken  Druck  verträgt,  an  der  Oeffnung  schief  abge- 
schnitten, nach  hinten  zu  an  Umfang  etwas  zunehmend,  am 
Ende  abgerundet  und  fest  verschlossen.  Auf  der  Oberseite 
laufen  von  der  Oeffnung  aus,  ziemlich  regelmässig  in  schrä- 
ger Richtung  nach  beiden  Seiten ,  etwa  vier  bis  sechs  erha- 
bene Längsrippen,  die  an  der  Oeffnung  unordentliche  Zähne 
bilden,  und  sich  allmählich  nach  hinten  verflachen,  und  denen 
sich  oben  in  der  Mitte  neue  Rippen  ansetzen,  welche  wie- 
derum alternirend  nach  beiden  Seiten  schräg  zulaufen.  Auf 
der  Unterseite  ist  der  Sack  ohne  alle  Erhöhungen,  damit  die 
Larve  nicht  am  Fortkriechen  gehindert  werde.  Die  Oeffnung 
ist  ziemlich  geräumig,  und  wird  keinesweges,  wenn  die  Larve 
den  Kopf  und  den  ersten  hornigen  Leibring  herausstreckt, 
vollkommen  geschlossen.  Die  Larve  selbst,  von  gewöhnlicher 
Bildung  der  Chrysomelinenlarven,  ist  gegen  4  Linien  lang, 
mit  einzelnen  Haaren  besetzt,  von  blassgelber  Farbe,  der  Kopf 
lebhaft  rothbraun ,  der  erste  Ring  hell  rothgelb,  die  Schienen 
und  Fasse  von  derselben  Farbe.  Sie  zieht  sich  gewöhnlich 
bis  in  die  Hälfte  des  Sackes  zurück,  wo  sie,  zusammenge- 
krümmt, oft  lange  Zeit  ruht.  Die  Puppe  liegt  mit  dem  Kopfe 
nach  dem  Hintertheile  des  Sackes  gerichtet. 


223 

Ich  hielt  nun  die  ausgckioclinen  Käfer  anfänglich  für 
(Uythra  4 punctata  L.,  und  warf  deslialh  die  meisten  weg.  Erst 
als  ich  ein  Paar  derselben  in  meine  Sammlung  bringen  wollte, 
bemerkte  ich,  dass  ich  eine  von  obengenannter  Art  yerschie- 
dene  Species  \or  mir  halte.  Ich  ])ezeicline  dieselbe  folgcn- 
dermaassen : 

Clythra  qu  adris  ignata  mihi:  Nigra,  nitida,  griseo- 
pubescens,  thoi-ace  inaequali,  elytris  fortius  punctatis,  brun- 
neis, singulo  maculis  duabus  nigris,  posteriori  majori, 
transversa. 

Es  unterscheidet  sich  diese  Art  von  der  Gl.  4 punctata 
durch  längere,  schmalere  Gestalt,  stärkeren  Glanz  der  Ober- 
fläche, dunklere  Färbung,  so  wie  stärkere  und  dichtere  Pun- 
klirung  der  Deckscliilde,  deutlicheres  Hervortreten  der  seich- 
ten Längsrippen  auf  denselben,  so  wie  durch  die  tiefern  Ein- 
drücke auf  dem  Kopf  und  dem  Halsschilde.  Im  Uebrigen 
stimmt  sie  mit  der  Gl.  4punctata  überein  *), 

Die  Larven  der  Glythren  wurden  zuerst  von  Schaller 
nnd  Hübner,  ziemlich  gleichzeitig  ums  Jahr  1782,  entdeckt 
und  beobachtet.  Ersterer  beschreibt  in  den  Abhandl.  der 
Hall,  naturf.  Gesellschaft,  Bd.  1.  S.  328.  die  Larven  von 
Glythra  4punctata.  Er  fand  sie  Ende  April  gesellig  unter  ei- 
nem Steine,  erwähnt  aber  nichts  von  Ameisen,  die  dabei  ge- 
wesen wären.  Seine  Beschreibung  stimmt  ziemlich  genau  mit 
den  Larven  überein,  welche  ich  unter  Ameisen  fand,  nur  er- 
wähnt er  ein  „loses  Gespinnst,"  mit  welchem  die  Oeffnungen 
anfänglich  verschlossen  waren,  was  ich  bei  meinen  Stücken 
nicht  bemerkt  habe.  In  der  letzten  Hälfte  des  Juni  krochen 
die  Käfer  aus. 


*)  lüs  scheinen  iilierlianpt  unter  fler  Clytlira  4 punctata  noch  meh- 
rere gute  Arten  zu  stecken.  Kine  im  siidlicJien  Russland,  aber  auch 
in  liiesiger  Gegend  vorkommende  Form  .  bei  welclier  der  hintere 
Flecken  besonders  gross  ist,  und  fast  die  ganze  Breite  der  Deck- 
schilde einnimmt,  hat  ein  glattes,  ebnes,  nur  sehr  fein  pnnktirfes 
Haischild,  und  ist  gewiss  eine  besondere  Species.  Möge  Herr  Dr.^ 
Siifj'rian,  der  sicii  für  die  Chrysomelinen  besonders  interessirt,  und 
ohnläiigst  die  deutschen  Arten  der  Gattung  Lema  trelflich  beleuclitet 
hat,  auch  die  vaterländischen  Clj ihren  einer  Revision  unterwerfen! 


224 

Hühner  in  Füssli's  Ardiiv  VI.  1785.  1  —  6.  t.  31.  be- 
richtet über  die  Lar\eu  von  Clythra  longimana,  die  er  im 
Februar  unter  Steinen,  wo  sie  wahrscheinlich  überwintert  hat- 
ten, antraf.  Er  nährte  sie  mit  Klee,  und  Ende  Juni  krochen 
die  Käfer,  nach  einer  Pnppenruhe  \on  circa  4  Wochen,  aus. 
Der  Sack  dieser  Art  war  gelblich  braun ,  und  ganz  mit  röth- 
lichen  Haaren  besetzt.     Auch  er  erwähnt  nichts  \on  Ameisen. 

Ich  würde  nun  allerdings  das  Vorkommen  einer  Clythra- 
larve  in  Ameisenhaufen  für  eine  Zufälligkeit  halten,  aber  ich 
habe  diese  Thiere  zu  oft  daselbst,  und  sonst  nirgends,  wahr- 
genommen, und  da  Cheyrolat  dieselbe  Lavye  ebenfalls  öfter 
in  Ameisenhaufen  fand,  so  dürfte  sie  doch  in  irgend  einer 
Beziehung  mit  den  Ameisen  selbst,  oder  deren  Wohnungen 
stehen.  Vielleicht  bin  ich  noch  so  glücklich,  irgend  einen 
Grund  ihres  Zusammenlebens  mit  Ameisen  auszuspüren.  Uebri- 
gens  könnte  die  von  Schaller  beobachtete  Larve  auch  wohl 
die  ächte  Gl.  4 punctata  gewesen  sein,  die  vielleicht  nicht  unter 
Ameisen  lebt,   wie  meine  4  signata. 

So  viel  über  die  von  mir  unter  der  Form,  rufa  bi^  jetzt 
aufgefundenen  Myrmecophilen  aus  der  Ordnung  der  Käfer. 
Die  Arten  andrer  Ordnungen,  welche  ich  unter  dieser  Amei- 
senart angetroffen  habe,  sind  von  mir  für  jetzt  noch  nicht  ge- 
hörig untersucht  und  bestimmt;  ich  behalte  mir  also  deren 
Mittheilung  für  eine  spätere  Zeit  vor,  und  bemerke  hier  nur 
noch ,  dass  auch  Sphaerium  acervorum  Pz. ,  wiewohl  einzeln 
und  selten,  in  den  kleinen  Colonien  der  F.  rufa,  während 
der  Frühlingsmonate ,  vorkommt.  Häufiger  lebt  dies  merk- 
würdige Thier  unter  der  F.  fuliginosa,  wo  man  es  zuweilen 
in  Mehrzahl  und  von  sehr  verschiedenen  Grössen  antrifft,  aber 
wegen  der  ausserordentlichen  Schnelligkeit,  mit  welcher  es 
läuft  und  sich  verbirgt,  selten  mehr,  als  ein  Stück  erhaschen 
kann. 

Ich  schliesse  mit  der  Bemerkung:  Wenn  schon  in  mei- 
ner nächsten  Umgebung  die  Nester  der  F.  rufa  eine  so  bedeu- 
tende Anzahl  von  Arten  der  Myrmecophilen  enthalten,  was 
mag  nicht  noch  in  andern  Gegenden  unsers  Vaterlandes  in 
den  Colonien  dieser  Ameisen  aufzufinden  sein!  Was  mögen 
aber   nicht   erst  die    Wohnungen   der   zahlreichen  exotischen 


223 

Alten  der  Ameisen  und  Termiten  *) ,  von  deren  Hansgenossea 
wir  fast  noch  nichts  >vissen,  für  entomologische  Schätze  an 
neuen  und  merkwürdigen  Myrmecophilen  in  ihrem  Innern 
enthalten ! 

Sollte  dieser  kleine  Aufsatz  zu  weiteren  Nachforschun- 
gen über  die  Ameisenfreiinde  anregen  und  zu  neuen  Ent- 
deckungen führen,  so  wäre  der  Zweck  desselben  vollkommen 
erreicht.  , 

*)  Chevrolnt  nennt  in  seinem  obenangeführten  Aufsatze  einen 
Odontocenis  aus  Aladagascar,  von  Goudot  entdeckt.  Soll  dies  viel- 
leiclit  Acanthocerus  heissen  ? 


(3.  Band   2.  Heft.)  15 


VF. 

Kritische   Piovision 

der 

L  a  m  e  1 1  i  c  o  r  11  i  a     m  e  1  i  t  o  p  h  i  I  a 

von 

H.  Burmeister  und  II.  iSeliauin. 


Zweites    Stück. 

Ijevov  wir  die  Fortsetzung  unsrer  im  vorigen  Bande  begon- 
nenen Untersuchungen  folgen  lassen ,  müssen  wir  einige  Nach 
träge  zu  denselben  vorausschicken  und  die  Leser  auf  einige 
Verbesserungen  aufmerksam  machen ,  welche  der  Abdruck  je- 
nes Stückes  erheischt.  Die  hier  zu  rügenden  Fehler  sind 
meist  nur  leichterer  Art  und  zum  Theil  ohne  unser  Verschul- 
den stehen  geblieben,  ja  manche  durch  sich  selbst  so  kennt- 
lich, dass  gewiss  viele  Leser  sie  schon  selbst  verbessert  ha- 
ben werden,  wenn  sie  diese  Berichtigungen  in  die  Hand  nehmen. 

So  steht  auf  Seite  365.  Z.  1.  Tibiis  anticis  in  utroque 
sexu  extus  tridentatis,  während  es  doch  nach  Berücksichti- 
gung der  Zeilen  aa,  ßß  und  yy  T.  a.  extus  bi-vel  tridentatis 
heissen  miiss,  um  dadurch  den  Gegensatz  zu  Zeile  ^.  der 
vorhergehenden  Seite  anzudeuten. 

Zur  Gattung  Euchirus  ist  vom  Weibchen  zu  bemerken, 
dass  Oliviers  Abbildung  der  Fiisse  falsch  ist,  wie  wir  nunmehr 
durch  Ansicht  eines  Stückes  desselben  erkannt  haben.  Die 
Tarsen  verhalten  sich  ganz  wie  die  des  Mannes  und  haben 
ebenfalls  stark  gezähnte  Klauen. 

S.  377.  ist  hinter  Euchirus  longimanns  die  Beschreibung 
einer  neuen  Art  einzuschalten. 


227 

*  3.  E.  D  lipo  Uli  an  US.  Burin.  Aciico-niger,  siihtus  griseo 
pilosiis,  elytris  rufis,  margine,  vitta  sutiirali  alleraqiie  ab 
liunieris  desceiideiite  iiigro-aeneis. 

Long.  corp.  1  Ys  "•  —    Von  den  Philippinischen  Inseln. 

„Diese  ausgezeichnete  neue  Art  hat  das  Ansehen  des 
E.  longimanus,  unterscheidet  sich  aber  von  ijir  wesentlich  in 
vielen  Punkten  und  im  ganzen  Habitus.  Zunächst  ist  der  vor- 
dere Rand  des  Kopfschildes  bei  E.  Dupontianus  scharicr  und 
die  4  Zähne  desselben  ragen  noch  mehr  hervor.  ])aiin  ist 
der  Prothorax  in  der  Mitte  ohne  Längsrinne,  welche  E.  lon- 
gimanus besitzt,  dafür  ragen  die  Seitenränder  bei  E.  Dup. 
stärker  in  der  Mitte  hervor,  sind  bestimmter  gekerbt,  hinten 
aber  viel  mehr  zusammengezogen,  und  die  hintere  Ecke  ist 
daher  stumpfer.  Die  Flügeldecken  haben  einen  mehr  bauchi- 
gen Umriss,  und  die  Ausbiegung  des  Randes,  welche  bei  E. 
longimanus  bald  hinter  der  Schulterecke  deutlich  bemerkt 
wird,  ist  bei  E.  Dupontianus  kaum  noch  sichtbar.  Zugleich 
ragen  bei  letzteren  die  Schulterbuckel  mehr  hervor,  während 
bei  jenem  die  Buckel  am  Ende  der  Flügeldecken  stärker  sind. 
Zu  diesen  Unterschieden  des  Rumpfes  kommen  noch  einige  in 
den  Extremitäten.  Rei  E.  Dupontianus  sind  nämlich  die  vor- 
dem Schenkel  und  Schienen  keineswegs  so  runzlig,  wie  bei 
E.  longimanus,  sondern  ganz  glatt  und  polirt,  auch  fehlen 
ersterem  alle  Zähnchen  an  den  Kanten,  die  letzterer- besitzt; 
nur  die  beiden  grossen  Zähne  hinter  der  Mitte  und  am  Ende 
der  Schenkel  kommen  beiden  in  gleicher  Weise  zu.  Dage- 
gen finde  ich  bei  E.  Dupontianus  eine  schärfer  hervorragende 
Kante  an  der  äussern  Seite  der  Vorderschienen,  die  etwa  3 
Linien  weit  von  der  Spitze  in  einen  Zahn  sich  erhebt,  den 
E.  longimanus  nicht  hat.  Dabei  fehlt  der  spitze  Zahn  am  In- 
nern Ende  dieser  Schienen,  den  E.  longini.  besitzt,  bei  E.  Du- 
pontianus, und  statt  seiner  tritt  am  äussern  Ende  ein  stumpfer 
auf.  Die  vier  hintern  Beine  zeigen  keine  so  erheblichen  Un- 
terschiede und  die  Behaarung  der  Bauchseite  ist  dieselbe,  doch 
bei  E.  Dupontianus  vielleicht  etwas  dichter  und  weicher.  Der 
Fülllerkolben  ist  bei  beiden  Arten  roth."     Burmeister. 

Herr  H.  Dupotit  in  Paris  hatte  die  ausgezeichnete  Güte, 
uns  ein  männliches  Stück   seiner  Sammlung  gleich  vielen  an- 

15* 


228 

(lern  grossen  Seltonlieilcn  zur  Kinsiclit  zn  überschicken ,  wir 
konnlen  uns  daher  das  Vergnügen  nicht  \ersagen,  diese  neue 
Art  nach  seinem  Namen  zu  benennen.  Im  9ten  Heft  von 
Bnrm.  gen.  Ins.  wird  sie  abgebildet. 

S.  379.  die  beiden  Geschlechter  der  Gattung  Inca  un- 
terscheiden sich  ausser  in  den  angeführten  Punkten  auch  noch 
darin ,  dass  die  Mitlelschienen  der  Männchen  am  Ende  nur 
einen  einzigen,  gezahnten  Sporn,  die  der  Weibchen  dagegen 
zwei,  aber  einfache  haben. 

S.  380.  Inca  irroratus.  Die  Horner  des  noch  un- 
l)eschricl)enen  Männchens,  das  H.  Dtipont  uns  mittheilte, 
entfernen  sich  \on  der  bei  I.  We])eri  und  puherulentus  vor- 
handenen Bildung  dadurch,  dass  sie  nicht  divergirend  aus 
einander  gehen,  sondern  parallel  neben  einander  aufsteigen. 
Jedes  einzelne  Hörn  ist  stark  seitlich  zusammengedrückt,  oder 
richtiger  dreikantig ,  aber  die  beiden  hintern  Kanten  stehen 
einander  sehr  nahe  und  gehen  schon  vor  dem  Ende  des  Horns 
in  eine  über.  Je  hoher  das  Hörn  wird ,  desto  schmäler  wird 
CS  auch  und  darin  liegt  ein  Hauptunlerschied  dieser  Art  von 
I.  Besckii,  der  sonst  die  Bildung  bei  I.  irrorata  ziemlich  nahe 
kommt  und  am  Ende  läuft  es  nicht  in  eine  stumpfe  Spitze  aus, 
sondern  ist  schief  abgestutzt,  ausgebuchtet  und  an  beiden  End- 
ecken abgerundet.  Auch  die  äussere  hintere  Kante  ist  zwei- 
mal ausgebuchtet.  Uebrigens  bedeckt  der  Haarüberzug  nur  die 
Basalhälfte  der  innern  Seite,  und  die  vordere  Kante  beider 
Hörner  ist  etwas  nach  innen  gerandet,  so  dass  die  Oeffnung 
zwischen  ihnen  hier  viel  enger  ist  als  hinten. 

S.  380.  Inca  Bonplandi.  Man  könnte  versucht  sein, 
den  von  uns  hier  citirten  Goliath  inscriptus  Kirhy  wegen  deu 
etwas  dunkleren  Grundfarbe  der  Deckschilde  und  des  Mangels 
der  schwarzen  eckigen  Queerbinde  zu  I.  Besckii  zu  rechnen, 
aber  andre  Angaben  der  sehr  kurzen  Beschreibung  die  „cly- 
pei  cornua  apice  rotundata,"  und  besonders  die  „elytra  pun- 
ctis  et  maculis  poUinoso-subcinereis"  haben  uns  bestimmt,  die- 
sen Käfer  für  eine  dunkler  gefärbte  Varietät  von  I.  Bon- 
plandi mit  undeutlicher  Queerbinde,  wie  deren  öfters  vorkom- 
men, zu  halten. 

'^.  3wJ.    7.   Inca  rnfipennis  —  gehört  nicht  hielier 


22j> 

imd    ist   weiter    iiiilen    unter  dem  Naiiieu  Coelocralus  \oji  uns 
zu  einer  liesondern  Gallun<i;  erIiol)en  worden. 

Zu  Os  1110  denn  um  S.  382.  ist  naclizulrageu,  dass  Kir- 
l)y  Zool.  Journ.  V.  p.  157.  diese  Gattung'  als  eine  besondere 
Seclioii  yon  Trichius  unter  dem  Namen  der  Trichii  gymnodi 
aufstellt.  — 

In  eben  dieser  Gattung  muss  S.  384.  Gymnodus  ru- 
gosus  Kirb^  I.  c.  als  besondere  Art  aiifgefiilirt  werden,  die 
wir  irrig  als  Weib  zu  G.  fovealus  Kirbj  (uaserm  Osmod.  sea- 
bruni)  gezogen  haben.  Die  Ansicht  eines  Stückes  in  der  Ber- 
liner Sammlung  überzeugte  uns  von  der  specifischen  Differenz 
beider.     Kirbj/'s  Beschreibung  lautet  a.  a.  0.  wie  folgt: 

Nigro-piceus,  subnitidus,  prothorace  canaliculalo,  utrin- 
fiue  obtusangulo,  cum  capite  confluenter  punctato ,  elytris  con- 
iluenter  rugosis.     Long.  10 '/o  —  13  lin. 

Leib  ziemlich  glänzend,  dunkel  pechfarben,  oben  nackt, 
unterhalb  und  an  den  Beineu  mit  einzelnen  zerstreuten  Haa- 
ren. Kopf  oben  eben;  dicht  mit  Punkten  und  Eindrücken  be- 
deckt, die  in  einander  fliessen  und  bei  einzelnen  Stücken  er- 
habene glatte  schmale  Streifen  hinter  sich  lassen;  Kopfschild 
Aorn  breiter  als  lang,  zurückgebogen,  Vorderrücken  mit  ei- 
ner hinten  abgekürzten  Längsrinne,  die  Seiten  stumpfwinklig, 
die  Oberfläche  mit  grossen,  öfters  zusammenfliessenden,  in  der 
Mitte  sparsamen  Punkten  bedeckt.  Schildchen  gleichseitig- 
dreieckig,  gefurcht,  mit  einzelnen  zerstreuten  grossen  Punk- 
ten an  jeder  Seite,  Flügeldecken  undeutlich  gerunzelt,  mit 
zusammenfliessenden  unregelmässigen  Furchen,  in  denen  un- 
deutliche seichte  Punkte  stehen.  Die  Zwischenräume  erha])en. 
Schienbeine  spitz,  dreizahnig;  Aiterdecke  mit  undeutlichen 
queeren  Nadelrissen.  —     Aus  Neuschottland. 

Zur  nähern  Unterscheidung  dieser  Art  yon  0.  scabrum 
(G.foyeatus  Kirby)  wird  bei  letzterem  bemerkt,  dass  der  Pro- 
thorax desselben  ctAyas  weniger  stumpfwinklig  sei,  seine  Mit- 
telfurche tiefer  und  die  Ränder  mehr  erhaben ,  auch  zwischen 
ihr  und  den  Seitenrändern  zwei  leichte  Eindrücke  sich  befin- 
den, die  bei  0.  rugosum  fehlen;  die  Punkte  auf  dem  Discus 
sind  zahlreicher.    Die  Runzeln  der  Deckschilde  sind  wurmför- 


2?50 

miger,  hier  fehlt  die  Piinkliniiig  ganz  uiul  die  Gegenwart  von 
Furchen  ist  weniger  deutlich. 

S.  386.  Valgus  Smithii  ist  statt  der  Worte:  „bei 
heniiptcrus  ist  der  Hinterleib  dicht  weiss  Jteschuppt,"  zu  lesen: 
„ist  der  ganze  Hinterleib"  etc.,  und  statt  „er  hat  einen  weis- 
sen Fleck  auf  dein  schwarzen  Seitenrand,"  zu  verbessern:  „er 
hat  einen  weissen  Punkt  auf  dem  schwarzen  Seitenfleck." 

Ein  etwas  complicirterer  Irrthnni  ist  ebenda  (S.  380.) 
hei  Valgus  can  ali  culatus  ])egangen  worden,  indem  wir 
Valgus  seticollis  als  Weil) ,  Valgus  squamiger  als  Varietät  da- 
mit verbanden.  Es  sind  hier  aber  wirklich  zwei  Arten  zu  un- 
terscheiden, von  denen  wir  damals  die  eine,  den  V.  canali- 
culatus  nur  im  männlichen  Geschlechte  kannten ,  welches  nur 
sehr  geringe  Unterschiede  von  andern  Stücken  darbot,  die  H. 
Ziminermann  als  Männchen  des  seticollis  eingesendet  hatte. 
Sehr  auffallend  ist  dagegen  das  Weib  des  V.  canaliculatus 
verschieden,  das  wir  kürzlich  iu  der  Berliner  Sammlung  sa- 
hen, und  das  schon  von  Knoch  1.  c.  beschrieben  ist.  Es  hat 
nämlich  wie  das  von  V.  hemipterus  einen  Afterstachel,  der  dem 
Weibchen  der  andern  Art  ganz  fehlt.  Wir  trennen  daher  jetzt: 
Valgus  canaliculatus  Fabr.  Oliv.  Knoch,  G.  et  P.  Trichius 
variegatus  Pal.  Bcauv.  —  cf.  Zeitschr.  II.  p.  380.  3.  V.  ca- 
naliculatus c^. 
mit  etwas  breiterm,  in  beiden  Geschlechtern  tiefer,  der  gan- 
zen Länge  nach  gefurchtem  Halsscliilde  und  höheren  Rändern 
dieser  Furche,  mit  deutlichen  gelblichgrauen  Schuppenbinden 
auf  den  Deckschilden  und  einer  dichter  beschuppten  Oberdecke. 
Das  Weibchen  mit  vorgestrecktem  Legestachel.  Aus  Pensyl- 
vanien.     Und 

Valgus  seticollis  Pal.Beauv.  G.etP.  —    cf.  Zeitschr.  H. 
p.  386.  3.  V.  canaliculatus  $• 
Var.  Valgus  sqnainigei-  Vtil.  Bcauv.   G.  et  P.  —  cf.Zeitsclir.  I.  c.  V. 
canaliciiluti  var. 
mit   etwas  schmälerm  Halsschilde,   dessen  Längsfurche   schon 
hinter  der  Mitte  sich  verllacht  und  beim  Männchen  tiefer  und 
höher  gerandet  zu  sein  scheint  wie  beim  Weibchen,  mit  ein- 
fach braunen  Dcckschilden,    die    nur  mit  einzelnen  und  unre- 
gelmässiger  zerstreuten  hellem  Schüppchen  versehen  sind  und 


281 

einer  sparsamer  l)escliiippten  Afterdocke.  Die  Baiichfliiche  des 
Miliniclieiis  dicht  beschuppt,  die  des  Weibes  kahl,  letzleres 
ohne  Afterstachel.  —  Valgus  squamiger  ist  eine  Varietät  die 
ser  Art  mit  röthlicher  Grundfarl)e  der  Dcckschilde  und  dichte- 
rer, aber  ebenfalls  unregelniässiger  Schuppenbekleidung.  Die 
übrigen  von  Palisot  angeführten  Unterschiede  sind  Kennzei- 
chen des  männlichen  Gesclilechts ,  wir  besitzen  aber  \on  der 
Varietät  so  gut  wie  von  der  Stamniart  beide  Geschlechter.  — 
Diese  Art  nannte  Harris  Trichius  dispar.  —    Aus  Carolina. 

S.  388.  Hr.  Hopc  giebt  im  Zool.  Miscell.  (I'rodr.  of 
Nepaul  Insects.)  p.  24.  folgende  Diagnose  einer  neuen  Ail 
aus  Nepaul,  die  er  Acanthurus  pictus  nennt:  niger,  ely- 
tris  abbreviatis,  in  medio  flavis,  lateribus  nigerrimis.  — 
Long.  lin.  S'/^,   lat.  1  V,. 

S.  392.  Platygenia  zairica  M.  Lcay.  ist  niclit  das 
Weib,  sondern,  wie  die  Beschreibung  der  Brust  und  der  hintern 
Beine  zeigt,  der  Mann,  also  vollkommen  synonym  mitTr.  ])arbalus 
Schh.  Es  erklärt  sich  nunmehr  wie  Mac  Leay  nur  2  Zalnie 
an  den  vordem  Schienbeinen  angeben  konnte,  da  der  obere 
des  Männchens  ganz  besonders  stumpf  ist.  Das  Weibclieu 
dieser  Art  hat  vor  Kurzem  Hr.  White  Mag.  of  Nat.  Hist. 
New.  Series  1839.  p.  25.  als  eigne  Art  unter  dem  Namen  PI. 
Mac  Leaii  beschrieben,  ohne  Zweifel,  weil  er  es  für  sehr 
abweichend  von  der  in  Gory's  und  Percheron's  Monographie 
gegebnen  Abbildung  fand.  Ob  die  letztere  nun  wirklich  auf 
das  Weibchen  einer  neuen  Art  zu  beziehen,  oder,  was  uns 
wahrscheinlicher  scheint,  eine  verfehlte  Darstellung  unsers 
Weibes  ist,  können  wir  nicht  mit  Sicherheit  entscheiden.  — 
In  Burmeist.  gen.  Ins.  fasc.  VII.  sind  neuerdings  beide  Ge- 
schlechter der  Plat.  barbata  abgebildet  und  analysirt. 

S.  396.  Die  Ansicht  eines  Männchens  von  Myoder- 
mum  alutaceum  giebt  uns  zu  folgenden  Nachträgen  Ver- 
anlassung. Die  Vorderschieneu  haben  drei  stumpfe  Zähne, 
die  wie  beim  Weibchen  gestellt  sind ,  an  den  nicht  gekrümm- 
ten mittlem  ist  der  äussere  Zahn  nicht  mehr  sichtbar.  Die 
Abbildung  der  Hrnn.  Gory  und  Percheron  1.  c.  scheint  we- 
gen der  auffallenden  Länge  der  Tarsen  ein  solches  Männchen 
darzustellen. 


232 

S.  398.  Z.  11.  V.  0.  lies  leucoprymnus  statt  leiicro- 
prymims. 

Ebenda  Z.  3.  v.  n.  in  der  Note  setze  statt  „mit  der  fol- 
genden" die  Worte:   mit  den  zwei  folgenden. 

S.  401.  S tri ngopliorus  Zebra.  Die  Annahme,  dass 
Str.  niger  nur  für  eine  Varietät  Ton  Zebra  zu  halten  sei,  wird 
durch  ein  Exemplar  im  Königl.  Berliner  Museum  bestätigt, 
dem  sämmtliche  gelbe  Flecken  der  Deckschilde  mit  Ausnahme 
der  zwei  grössern  an  der  Basis  neben  der  Naht  fehlen. 

S.  403.  Agenius  limbatus.  Hier  verdient  eine  Ab- 
änderung Erwähnung,  wo  das  Halsschild  einfarl)ig  schwarz 
ist,  und  wo  sich  der  schwarze  Mittelfleck  der  Deckschilde 
schief  nach  hinten  mit  der  breiten  schwarzen  Naht  verbindet. 

S.  404.  Mac  Leay's  Campulipus  incurvatus,  den  er  in 
den  III.  of  Zool.  p.  14.  durch  die  sehr  stark  gekrümmten  Mit- 
telbeine nnd  die  gelben  mit  4  schwarzen  viereckigen  Flecken 
versehenen  Deckschilde  bezeichnet,  ist  wohl  das  Männchen 
zu  nnserm  Clastocnemis  maculatus.  —  Ein  zweites  Exemplar 
des  Männchens  dieser  Art,  das  uns  Hr.  Dupont  zur  Ansicht 
sandte,  hat  völlig  die  Grösse  des  Weibchens  (Tr.  6-guttatus 
Schh.)  und  nähert  sich  demselben  auch  mehr  in  der  Färbung, 
insofern  die  ganze  Mitte  des  Halsschildes  schwärzlich  nnd  die 
schwarzen  Flecken  der  Deckschilde  ausgedehnter  sind,  auch 
der  Scitenrand  und  ein  kleiner  Fleck  an  der  Spitze  neben 
der  Naht  schwarz  ist.  Besonders  merkwürdig  ist  dieses  Stück, 
das  ohne  Zweifel  ein  Männchen  ist,  aber  dadurch,  dass  es 
drei  Zähne  an  der  Aussenseite  der  Vorderschienen  hat.  Es 
scheint  also  der  von  der  Zahl  dieser  Zähne  hergenommene 
Charakter  nicht  so  durchgreifend  zu  sein,  als  wir  bei  Anfer- 
tigung der  Tabelle  auf  S.  365.  annahmen. 

S.  406.  Einen  grossen  Zuwachs  erhält  die  Gruppe  Tri- 
gonopeltastes  durch  die  Entdeckung  von  vier  neuen  Arten. 
Auffallend  war  es  uns,  bei  zwei  derselben  nicht  mehr  ein 
Dreieck  auf  dem  Halsschild  zu  bemerken ,  sondern  bloss  eine 
ganz  oder  durchbrochne  Queerbinde,  welche  der  Basis  des 
Dreiecks  bei  Tr.  delta  und  triangulum  iu  der  Lage  entspricht, 
beide,   die  wir  leider  nur  lim  männlichen  Geschlechte  kennen, 


233 

stimmen  sonst  vollkommen  mit  der  nach  Tr.  delta  gegebnen 
Gnippencliarakteristik  überein,  höchstens  möchte  eine  ganz 
leichte  Krümmung  der  Millclschienen ,  die  wir  wenigstens  bei 
der  einen  Art,  Tr.  qnadrisignatus,  wahrnehmen,  eine  noch 
grössere  Annäherung  der  Trigonopeltasten  an  die  Stegopteri 
l)edingen.  Für  die  ganze  Gruppe  gilt  übrigens  noch,  dass  die 
hellen  Zeichnungen  auf  der  Unterseite  beim  Männchen  in  viel 
grösserer  Zahl  und  Ausdehnung  auftreten  als  beim  Weibchen. 
—  Bei  Tr.  deltoides  JSewm.  ist  durch  einen  Schreibfehler  in 
unsrer  Uebersetzung  die  Lage  des  Dreiecks  verkehrt  angege- 
ben worden,  denn  auch  bei  ihm  steht  die  Basis  nach  dem 
Kopfe,  die  Spitze  nach  hinten,  wie  Nevvmann  richtig  angiebt. 

Hiernach  kann  man  in  dieser  Gruppe  2  Sektionen  auf- 
stellen. 

A.  Vorderrücken  mit  einem  vollständigen  Dreieck,  des- 
sen Basis   gegen  den  Kopf  gewendet  ist,  dessen  Spitze  bei- 
nahe den  Hinterrand  vor  dem  Schildchen  berührt. 
*1.  Tr.  delta. 
*2.   Tr.  deltoides. 
*  3.  Tr.  triangulum. 

Von  dieser  Art  kenne  ich  folgende  Abänderungen: 

1)  Die  Zeichnungen  auf  den  Deckschilden  gelb  auf  schwarzem 
Grunde. 

2)  Die  Zeichnungen  auf  den  Deckschilden  gelb  auf  braunro- 
them  Grunde. 

3)  Die  Zeichnungen  ganz  fehlend,  die  Deckschilde  einfarbig 
schwarz. 

4)  Die  Zeichnungen   ganz  fehlend,    die  Deckschilde  schwarz, 
das  Halsschild  roth. 

Die  unter  2)  und  4)  aufgeführten,  im  Königl.  Berliner 
Mnseum  befindlichen  Abänderungen  hat  Hr.  Dr.  EricJison  die 
Güte  gehabt,   mir  zu  bezeichnen. 

Die  Männchen  dieser  Art  haben  gewöhnlich  ein  mattes, 
dicht  und  fein  punktirtes  Halsschild,  das  breitere  der  Weib- 
chen ist  glänzend,  einzeln  und  ziemlich  kräftig  punktirt,  nur 
gegen  die  Vorderecken  hin  gerunzelt.  Die  gelben  Flecken 
der  Afterdecke  bleiben  in  beiden  Geschlechtern  getrennt.    Das 


234 

Männchen  hat  auf  dem  vorletzten  Bauchsegment  eine  ganze 
gelbe  Binde,    auf   den    vorhergehenden    gelbe  Flecke,   beim 
Weibchen  ist  die  gelbe  Binde  auf  dem  vorletzten  Segment  ge- 
wöhnlich unterbrochen  und  die  gelben  Flecken   auf  den  vor- 
hergehenden Ringen  fehlen  gewöhnlich  ganz,  doch  haben  wir 
ein  weibliches  Stück,   wo  Spuren  davon  vorhanden  sind.  — 
*4.  Tr.  geonietricns  Schaum:  niger,  subtus  flavomacula- 
tns ,   thoracis   triangulo   impresso  margineque    omni  flavis, 
elytris  margine   basali  et   snturali  lunulaque  luteis  pygidis 
albo,  macula  apicali  nigra.  —     Long.  3  —  8^4  lin. 

Vaterland:  Mexico.  Ein  Pärchen  aus  DvponVs  Samm- 
lung,   ein  Weibchen   ans   der   des  Hrn.  Sommer. 

Der  vorigen  Art  sehr  älinlich,  aber  wie  es  scheint,  durch  das 
in  beiden  Geschlechtern  matte  Halsschild,  die  Färbung  der  Unter- 
seite und  durch  die  weisse  Afterdecke,  die  nur  an  ihrer  Spitze 
einen  schwarzen  Fleck  hat,  während  sie  beim  vorigen  schwarz 
ist  und  zwei  getrennte  seitliche  Flecken  hat,  hinreichend  un- 
terschieden. Der  Kopf  ist  matt,  schwarz,  mit  4  gelben  Punkten, 
zwei  auf  dem  Scheitel,  zwei  am  Hinterrande;  bei  dem  einen 
Weibchen  fehlen  sie.  Das  Halsschild  schwarz,  matt,  mit  ei- 
nem eingedrückten  gleichschenkligen  Dreieck,  dieses  nnd  der 
Aussenrand  gelb,  das  des  Männchens  ist  länger,  sehr  fein 
und  dicht  punktirt,  das  des  Weibcliens  kürzer,  sparsamer  und 
kräftiger  punktirt.  Die  Gestalt  und  Färbung  der  Deckschilde 
wie  bei  der  vorigen  Art,  sie  sind  schwarz,  der  Vorderrand 
und  eine  Längsbinde  neben  der  Naht,  die  gewöhnlich  getrennt 
sind,  zuweilen  aber  auch  zusammenhängen  und  ein  nach  aus- 
sen gerichteter  Halbmond  gelb.  Bei  dem  männlichen  Exem- 
plare hat  die  gelbe  Farbe  sehr  an  Ausdehnung  gewonnen. 
Die  Afterdecke  ist  gelb,  beim  Männchen  mit  einem  schmälern, 
beim  Weibchen  mit  einem  breiten  Fleck  an  der  Spitze.  Beim 
Männchen  ist  die  ganze  Unterseite  gelb  wie  bei  Tr.  delta  ^, 
beim  Weibchen  ist  die  Hinterbrust  gelb  mit  schwarzem  Mittel- 
fleck, die  Seitenstücke  derselben  schwarz  mit  gelbem  Mit- 
telfleck. Auf  dem  vorletzten  Bauchsegment  eine  ganze,  auf 
den  vorhergehenden  seitwärts  und  in  der  Mitte  nnterbrochne 
Queerbinden,  die  nach  der  Wurzel  des  Hinterleibs  zu  immer 
kürzer  werden.     Das  Dupont'sche  Weibchen  hat  aber  nur  die 


233 

ganze  selbe  Binde  auf  dem  vorletzten  und  einen  Fleck  jedcr- 
scils  auf  dem  zweiten  ßau(!isci;"mente.  —  Die  Beine  sind 
schwarz,  bei  unserm  miuinlichen  Stücke  alle  Schenkel  und 
Schienen  gelb.  — 

*5  Tr.  Ar  Chi  nie  des  Schaum:  niger,  subtus  albomacnlatus, 
thoracis  triangiilo  impresso  margineque  albis,  elytris  brun- 
ueo-rufis,  macula  scutellari  nigra,  punctis  duobus  trans- 
versis  albis,  pygidio  atro,  lunulis  duabus  albis.  —    Long. 

3V2  l'n-  — 

Vaterland  :     Mexico.       Ein    Männchen    aus    Duponfs 
Sammlung. 

Der  vorigen  Art  in  der  Gestalt  sehr  ähnlich,  durch  die 
braunrothen,  mit  einem  viereckigen  schwarzen  Fleck  ums 
Schildchen  versehenen  Deckschilde  sogleich  zu  unterscheiden. 
Kopf  und  Halsschild  wenig  von  denen  der  Männchen  der  vorigen 
Art  abweichend,  nur  ist  das  eingedrückte  Dreieck  und  der 
Seitenrand  weiss.  Die  Deckschilde  sind  braunroth,  die  Naht 
und  ein  viereckiger  Fleck  ums  Schildchen  sind  schwarz;  aus- 
ser dem  seitlichen  weissen  Queerstrich,  den  diese  Art  mit  der 
vorigen  gemein  hat,  hat  jedes  Deckschild  noch  einen  zweiteu 
neben  der  Naht,  gerade  unter  dem  schwarzen  Fleck  ums  Scliild- 
chen.  Auch  ist  die  Naht  au  der  Wurzel  und  der  Hinterraud 
weiss.  Die  Afterdecke  schwarz,  glänzend,  mit  zwei  seitlichen 
halbmondförmigen  Flecken,  die  oben  in  der  Mitte  fast  zn- 
sammenstossen.  Die  ganze  Unterseite  ist  weiss,  fein  behaart. 
B.  Vorderrücken  mit  einer  eingedrückten,  bisweilen  un- 
terbrochnen  Queerlinie  an  der  Stelle,  wo  die  Basis  des  Drei- 
ecks sich  befindet. 

*  H.  Tr.  linea  Burm.  niger,  annulis  trunci  omnibus  aureo- 
guttatis,  pronoti  limbo  lineaque  transversa  aureis,  elytris 
arcu  duplici  fulvo ,  lineolaque  flava  transversa  ad  marginem 
externum.  —     Long.  5  lin.  o^. 

Vaterland:  Mexico.  In  Sommer' s  Sammlung. 
„Kopf  schwarz,  matt,  runzlig  punktirt,  mit  sehr  lan- 
gem Kopfschilde  und  kurzen  gelben  zerstreuten  Haaren,  die 
überall,  aber  am  sparsamsten  auf  den  Flügeldecken,  vorhan- 
den sind.  Fast  alle  Körpertheile  mit  einem  gelben  Saum, 
welcher  mit  goldglänzenden,  mehr  angedrückten  Haaren  be- 


2^SG 

kleidet  ist.  Vorderrücken  ausserdem  mit  einer  gelben,  etwas 
buchtigen  Queerlinie  vor  der  Mitte.  Scliildclien  schwarz  mit 
wenigen  gelben  Haaren.  Flügeldecken  am  Schulter- und  Naht- 
rande rothgelb,  die  Naht  selbst  schwarz,  oben  mit  zwei  gel- 
ben Punkten,  ein  zweiter  röthlichgelber  Bogenstreif  entspringt 
aussen  hinter  der  Schulter,  wendet  sich  mit  dem  ersten  con- 
centrisch  zur  Mitte  der  Naht,  verfliesst  hier  mit  ihm  und  be- 
giebt  sich  dann  zur  Aussenecke  der  Flügeldecken,  von  wel- 
cher er  nach  vorn  am  Rande  hinaufsteigt.  Auf  dem  von  die- 
sem Bogen  umfassten  schwarzen  Felde  steht  eine  goldgelbe 
Queerlinie,  welche  das  ganze  Feld  halbirt.  Afterdecke  mit 
goldgelbem  Saum,  der  unten  unterbrochen  ist.  Fühler  schwarz- 
braun, Taster  ebenso  mit  hellem  Gelenken,  die  Beine  bald 
ganz  schwarzbraun,  bald  die  vordem  mit  gelben  Schenkeln 
oder  ganz  gelb,  bisweilen  auch  alle  Beine  bis  zu  den  Kral- 
len völlig  rothgelb."     Burmeister. 

♦7.  Tr.  quadrisignatus  Schaum:  nigro - aeneus ,  subtus 
ilavo-maculatns,  supra  viridis,  thoracis  margine  lineaque 
transversa  interrupta  albis,  elytris  arcu  duplici  luteo,  li- 
neola  transversa  marginali  alba.  —     Long.  47?  ü"- 

Variat.  elytris  holosericeo-atris,  ceterum  pictura  con- 
gruentibus. 

Vaterland:  Mexico.  Ein  Männchen  in  TJiorejj's ,  ein 
zweites  in  Sommcv's  Sammlung. 

Der  vorigen  Art  nahe  verwandt,  aber  schmäler,  von 
andrer  Farbe  und  mit  unterbrochner  weisser  Queerlinie  des 
Haischildes.  Kopf  auf  dem  Scheitel  sammetartig  grün,  Stirn 
und  Kopfschild  metallisch  grün,  glänzend,  punktirt,  mit  nie- 
derliegenden gelblichen  Härchen  nicht  sehr  dicht  besetzt,  der 
aufgeworfne  Vorderrand  rothgelb;  Unterseite  durch  gelbe 
Haare  zottig.  Taster  gelb  mit  braunem  Endgliede,  Fühler 
braun.  Halsschild  grasgrün,  matt,  ringsum  fein  weiss  ge- 
säumt, neben  der  Mitte  beiderseits  eine  kurze  weisse  Queer- 
linie; Unterseite  grün,  punktirt,  durch  gelbe  Haare  zottig. 
Schildchen  grün,  matt.  Deckschilde  grün,  matt,  bei  dem  ei- 
nen Exemplare  sammetschwarz ,  der  Wurzelrand,  eine  damit 
zusammhängende  Längsbinde  an  der  Naht,  und  ein  grosser 
auswärts  gerichteter  Halbmond,   der  mit  seinem  oberu  Hörn 


237 

am  Scitonraiule  vor  der  Mitte  anfängt,  in  seiner  Mitte  auf 
diT  Nalilbiiide  nilit,  und  diclit  vor  dem  hintern  iiusseru  Winkel 
der  Deckscliilde  endet,  sind  rotligelb.  Auf  dem  von  diesem 
Haliimonde  umfassten  grünen  oder  scliwarzen  Felde  steht  eine 
feine  weisse  Queerlinie.  Ailerdeckeu  gell)lich  weiss,  dicht  be- 
haart, ein  runder,  fast  kahler,  pu;iktirter  Fleck  an  der  Spitze 
schwärzlich  erzfarlien,  glänzend,  Brust  metallisch-grün,  gelb- 
zottig. Bauch  nielalliscli-griin,  glänzend,  punktirt,  dünn  be- 
haart, die  Ränder  der  lliiftstücke  weiss,  jeder  einzelne  der 
vier  folgenden  Abschnitte  am  Hinterrande  mit  einer  nach  der 
Mitte  zu  breiter  werdenden  und  hier  unterbrochnen  weissen 
Queerbinde.  Vorderschenkel  und  Schienen  gelb,  aufderAus- 
senseite  metallisch -grün  angelaufen,  Tarsen  schwarz,  die  hin- 
tersten Schenkel  und  Schienen  metallisch-grün,  nur  die  Schen- 
kel an  der  Wurzel  gelb,  die  Tarsen  schwarz.  Alle  Beine  mit 
langen  gelben  Haaren  besetzt.  — 

Unsere  Charakteristik  der  Untergattung  Trichius  S.  408. 
hat  Hr.  Dv.SchmitIf  in  Stettin  (Entomol.  Zeitung  I.  S.  116  seq.) 
einer  Prüfung  unterworfen,  die  ihn  zu  dem  Urtheil  bestimmt, 
dass  unsere  Mittheilungen  über  die  Gcschlechtsdilferenz  unge- 
nügend seien.  In  der  von  ihm  a.  a.  Ort  gegebnen  sehr  weit- 
läufigen Beschreibung  schildert  er  dieselbe  zwar  ausführlicher 
als  wir,  aber  nirgends  im  Widerspruch  mit  unseren  Angaben. 
Was  jene  Ausführlichkeit  betrifft,  so  lag  sie  für  die  einzel- 
nen Untergattungen  und  Arten  niclit  in  unserm  Plane,  wie  der 
Leser  aus  Zeile  3  seq.  der  Seite  396  ersehen  kann,  wo  wir 
ausdrücklich  sagen,  dass  nur  solche  Grnppencharaktere  be- 
rülirt  werden  sollen,  welche  Unterscliiede  darbieten.  Alle 
von  Hrn.  Dr.  Schmidt  angegebnen  Gesclilechtsdilferenzen,  wel- 
che sich  auf  die  relative  Körpergrösse,  die  Fühler,  die  Ge- 
stalt des  Kopf-  und  Halsschildes,  der  Afterdecke,  der  Behaa- 
rung und  der  Füsse  beziehen,  kommen  ebensogut  allen  Unter- 
gattungen unsrer  Gattung  Trichius  zu,  und  wurden  daher  nicht 
bei  jeder  einzelnen  wiederholt.  Uebrigens  enthält  unsre,  auch 
von  Hrn.  Schmidt  angeführte  Charakteristik  ziemlich  dasselbe, 
was  er  ausführlicher  hervorhebt,  freilich  mitunter  in  etwas 
andrer  Wendung,  wie  z.  B.  bei  den  Fühlern,  wo  er  von  den 
Gliedern   der  männlichen  Fülüer  sagt,    sie  seien  länger,  ob- 


288 

wolil  er  iiiclit  zii^clicii  kaiui,  dass  der  Fädicr  grösser  sei, 
was  (loch  ehcii  jene  von  ihm  seihst  heiiieikle  Länge  der  Glie- 
der notlnveiulig  \eraiilasseii  nuiss.  Ein  Umstand  aher  scheint 
uns  entgangen  zn  sein,  den  Hr.  Sclimidt  sehr  hervorhebt, 
nämlich  die  Erweiterung  des  ersten  \ordern  Tarsalgliedes  der 
Männchen,  welche  wenigstens  bei  Tr.  lasciatiis  sehr  deutlich, 
bei  Tr.  zonatus  aber  und  selbst  abdominalis  schon  \iel  gerin- 
ger ist.  Da  nun  die  von  uns  zur  Section  Trichius  gezognen 
Nordamerikaner  diese  Erweiterung  gar  nicht  besitzen,  so 
schien  es  besser,  you  ihr  ganz  zu  schweigen,  weil  bei  l-n- 
terscheidung  bekannter  Arten  nur  diese ,  und  nicht  ihre  er- 
schöpfende Schilderung  in  unserm  Plane  lag.  —  Was  übri- 
gens die  von  Hrn.  Schmidt  yersuchte  Trennung  dreier  euro- 
päischer Arten  betrifft,  so  ist  derselben  auch  yon  uns  durch- 
aus nicht  apodiktisch  widersprochen  worden,  \ielmehr  glau- 
ben wir  in  der  Anordnung  der  Synonyme  auf  die  Möglich- 
keit einer  solchen  Trennung  hingewiesen  zu  haben.  Die  von 
ihm  hervorgehobnen  Unterschiede  zwischen  abdominalis  und 
zonatus  sind  uns  keineswegs  entgangen,  ebensowenig  aber, 
dass  sie  alle  auf  ein  etwas  mehr  und  weniger  hinauskommen, 
und  wir  glauben,  dass  sich  dieselben  bei  grössern  Reihen 
von  Exemplaren  aus  -verschiedenen  Gegenden  sehr  allmählich 
verwischen  werden.  Daher  erscheint  es  auch  jetzt  noch  ratli- 
samer,  bei  der  Uebereinstimmung  der  wesentlichen  Kennzeichen, 
besonders  der  Anlage  in  der  Zeichnung,  beide  zu  verbinden. 
Im  einzelnen  ist  zu  bemerken,  dass,  wenn  Hr.  Schmidt  auch 
keine  Varietäten  von  Tr.  abdominalis  kennt,  doch  dergleichen 
vorkommen,  insofern  Tr.  abdominalis  Menetr.  S.  410.  nach 
der  Ansicht  eines  Originalcxemplars  im  Berliner  Museum  eine 
solche  ist,  und  nicht,  wie  wir  auf  Dejeans  Autorität  annah- 
men, zu  fasciatus  gehört.  Hiernach  sind  auch  die  Angaben 
des  Hrn.  Schmidt  über  die  geographische  Verbreitung  zu  be- 
richtigen, Tr.  fasciatus  ist  im  Norden  vorwaltend,  Tr.  abdo- 
minalis so  gut  westlich  (Montpellier),  als  östlich  (Persieu), 
als  nördlich  (Dortmund),  und  Tr.  zonatus,  so  weit  bis  jetzt 
bekannt  ist,  südlich.  — 

S.  413.    Trichius  piger.     Ich  bin  hier  in  der  Ver- 
einigung der  vielen  früher  beschriebenen  nordamerikanischen 


Alten  zu  einer  einzigen  etwas  zu  yveit  gegangen,  insofern 
man  »iiklirh  deren  zwei  nnlersolieiden  muss,  worauf  bereits 
EHchson  (Jaliresl)eri('lit  iiber  d.  Leist.  in  der  Entomol.  w.  d. 
J.  1838.  S.  22.)  aufmerksam  macht.  Auch  Hr.  Ahrens  tlicilt 
uns  brieflich  mit,  dass  in  der  grossen  Menge  \on  Stücken, 
die  er  aus  Nordamerika  erhalten  habe,  es  doch  an  Uebergän- 
gen  zwischen  dem  grössern,  langzottigen  piger  und  der  klei- 
nern, gli'uizendern ,  dünner  behaarten  und  anders  punktirten 
zweiten  Art  gefehlt  habe.  Da  ich  auch  darin  einen  Irrthum 
habe,  dass  ich  in  einer  Abänderung,  die  zur  zweiten  Art 
gehört,  den  Trichius  Drumniond  G.  et  P.  zu  erkennen  glaubte, 
so  will  ich  hier  ausser  den  Unterschieden  beider  auch  ihre 
Synonyme  noch  einmal  berühren. 

*1.  Tr.  piger  Fbr.  G.  et  P.  v.  Zeitschr.  II.  413. 

Var.  a.  :    Tricliiiis   Drumniond   G.  et  P.   Mon.  88.   6  tb.    10  f.    4. 
Trichius  rotundicollis  Kirh.  1.  c.  138.  188.  3. 

4  72  —  5  Linien  lang,  der  ganze  Käfer  sehr  dicht  be- 
haart, die  Haare  sind  besonders  auf  der  Unterseite  lang  und 
wollig,  auf  der  ganzen  Oberseite  sind  sie  wie  geschoren,  auf 
den  Deckschildeu  nur  gegen  den  Hinterrand  zu  sparsamer  und 
kürzer.  Die  Punktiruug  des  Kopfes  und  Halsschildes  ist  sehr 
dicht,  aber  unter  den  Haaren  versteckt,  die  der  üeckschilde 
ist  nur  in  den  zwei  vertieften  Flächen  jederseits  neben  der 
Naht  sehr  fein  und  dicht,  nach  den  Seiten  zu  wird  sie  spar- 
samer und  gröber;  jene  zwei  Flächen  selbst  sind  ziemlich 
merklich  vertieft,  vier  eingedrückte  Längslinien  auf  jeder 
Seite  erkennt  man  in  denselben  nur  undeutlich.  Die  After- 
decke ist  auf  der  ganzen  Oberfläche  dicht  behaart,  jederseits 
mit  einem  weissen  Fleck,  versehen.  Das  Halsschild  hat  eine 
schwache  Längsrinne,  die  beim  Weibchen  kaum  deutlicher 
ist;  dieses  hat  ausserdem  am  Hinterwinkel  desselben  einen 
weissen,  länger  behaarten  Fleck,  die  Männchen  haben  einen 
solchen  gewöhnlich  jederseits  auf  dem  vorletzten  Bauchsegment, 
bisweilen  hier  eine  ganze  Queerbinde. 

Die  Färbung  dieser  Art  ist  weit  weniger  abändernd  wie 
die  der  folgenden;  sie  ist  erzgrün,  die  Deckschilde  gewöhn- 
lich hellbraun  mit  zwei  weisslichen  Queerlinien  am  Aussen- 
rande,   die  bis   in  die  Mitte  jedes  Deckschildes  reichen,  der 


240 

Raum  zwischen  und  hinter  denselben,  sowie  die  Schulterecke, 
sind  in  der  Regel  dunkler,  hronzefarben ,  zuweilen  sind  fast 
die  ganzen  Deckschilde  von  dieser  Farbe,  nur  das  Mittelfeld 
mehr  oder  weniger  braun.  Bei  so  gefilrbten  Weibchen  steigt 
der  weisse  Fleck  am  Hinterwinkel  des  Halsschildes  etwas  längs 
dem  Seitenrande  auf,  oft  sieht  man  noch  einen  kleinern  Fleck 
an  der  Vorderecke.  Die  Farbe  der  Beine  richtet  sich  nach 
der  der  Dcckschilde,  daher  sind  die  Schienen  oft  gelbbraun, 
l)ei  den  dunklern  Stücken  sind  die  ganzen  Beine  dunkel  hron- 
zefarben. 
*  2.  T  r  1  c  h  i  u  s  v  a  r  i  a  b  i  1  i  s. 

a.  Tricliius  aflinis  Gor.  et  Percli.  1.  c. 
Tricliius  assimilis  Kirb,  1.  c.  c/". 
Trichiiis  viridans  Kirby  I.  c.    $ 

Var,  b.   Trichius  viridiilus  Fabr.  aliorum  11.  cc. 

Var.  c.   Tricliius  lumulatus  Fnbr.  alior.  11.  cc, 

Var.  d.  Trichius  bistriga  Neivm.  1.  c. 
4 — 4V2  Linien  lang,  dünner  behaart,  namentlich  ist 
die  Oberseite  weit  kahler  und  die  sparsamem  Haare  erschei- 
nen nicht  so  geschoren.  Die  Punktirung  des  Kopfes  und 
Halsschildes  ist  zwar  auch  hier  sehr  dicht,  aber  doch  etwas 
weniger  wie  beim  Vorigen,  und  dafür  gröber,  namentlich  ist 
aber  die  der  Flügeldecken  Terschieden,  dadurch,  dass  sie  auf 
der  ganzen  Oberfläche  gleich  sparsam  und  gleich  grob  ist. 
Die  zwei  vertieften  Flachen  jederseits  neben  der  Naht  sind 
weniger  deutlich,  man  bemerkt  aber  auf  derselben  die  4  ein- 
gedrückten Längslinien  bestimmter.  Die  Afterdecke  hat  zwei 
seitliche  weisse  Flecken,  der  mittlere  Raum  zwischen  densel- 
ben ist  kahler.  Auch  hier  hat  das  Halsschild  eine,  beim 
Weibchen  etwas  deutlichere,  Längsrinne,  und  das  Männchen 
gewöhnlich  einen  weissen  Fleck  jederseits  auf  dem  vorletzten 
Bauchsegment.  Weisse  Zeichnungen  auf  dem  Halsschilde  sind 
bei  meinen  weiblichen  Exemplaren  nicht  zu  bemerken,  die  mei- 
sten Körpertheile  sind  bei  dieser  Art,  die  sich  immer  durch 
einen  weit  lebhaftem,  gewöhnlich  metallischen  Glanz  vor  der 
vorigen  auszeichnet,  heller  oder  dunkler  grün,  selbst  hron- 
zefarben, violett  oder  schwarzglänzend,  die  Färbung  der 
Deckschilde  ist  aber  äusserst  abändernd,  je  nachdem  die  eine 
oder  die  andre   der   hier  auftretendeu  Farben  die  Oberhand 


241 

ge>Yiiint.  In  dieser  Hinsicht  kommen  die  unter  a  anfgcfiilir- 
teii  Stücke  (Tr.  affinis  G.  et  P.  assimilis  Kirbij)  dem  Vorigen 
sehr  nahe,  die  Flügeldecken  sind  hcll])rann  wie  bei  jenem, 
zwei  Qneerlinien  am  Anssenrande  weiss,  der  Ranni  zwischen 
und  hinter  diesen  und  die  Schulterecke  tou  der  Farbe  des 
ii])rigen  Körpers,  daher  gewohnlich  heller  oder  dunkler  grün. 
Diese  grünen  Flecke  gewinnen  oft  eine  grossere  Ausdehnung 
und  vereinigen  sich  zuerst  an  der  Basis  mit  denen  der  andern 
Seite,  von  der  he]ll)raunen  Farbe  bleiben  nur  zwei  schmale 
Queerbinden  übrig,  die  neben  der  Naht  überliand  nelimen 
und  sich  mit  denen  der  andern  Seite  zu  einer  Längsbinde 
yereinigen.  (Tr.  \iridans  Kirhxß ,  dessen  übrige  Kennzeichen 
Charaktere  des  weiblichen  Geschlechts  sind.)  Diese  Abände- 
rung habe  ich  nicht  selbst  gesellen.  Allmählich  verschwindet 
die  braune  Farbe  nocli  mehr,  sie  bildet  nur  noch  zwei  schmale 
Queerbinden,  die  weder  den  Aussenrand,  noch  die  Naht  er- 
reichen ;  endlich  werden  die  Deckschilde  —  und  solche  Stücke 
sind  sehr  häufig  —  einfarbig  grünglänzend,  Tr.  viridulus 
¥br.  Violett  und  nicht  mehr  grün  ist  die  ganze  Oberseite  bei 
Tr.  lunulatns  Fhr.  Eine  Varietät  mit  schwavzglänzendem  Kör- 
per, wo  ai)er  die  braune  Farbe  auf  den  Deckschilden  noch 
in  einer  Ausdehnung,  wie  bei  Tr.  viridans  liirh.,  vorhanden 
ist,  hat  ISewmann  als  Tr.  bistriga  beschrieben.  Ich  hal)e  sie 
nicht  selbst  in  Natur  gesehen.  Gewinnt  in  dieser  Reihe  von 
Varietäten  die  grüne  Farbe  immer  mehr  die  Oberhand,  ist  sie 
selbst  bald  heller,  bald  dunkler,  wird  sie  violett  und  zuwei- 
len selbst  schwarz,  so  kommen  auf  der  andern  Seite,  wiewohl 
seltner,  Stücke  vor,  wo  dieselbe  ganz  verdrängt  ist.  So  habe 
ich  ein  Exemplar  mit  ganz  hellbraunen,  allerdings  sehr  leb- 
haft ins  Grüne  glänzenden  Deckscliilden  vor  mir;  ein  zweites 
mit  violettem  Körper  hat  sie  rothbraun  ins  Violette  glänzend. 
Diese  Abänderungen  sind  früher  noch  nicht  beschrieben  wor- 
den. — 

Zur  Charakteristik  von  Gnorimus  S.  415.  ist  noch  zu 
bemerken,  dass  die  mittlere  Kante  auf  der  Unterseite  der  Vor- 
derschienen vor  der  Spitze  derselben  beim  Männchen  in  einen 
kleinen  Höcker  endigt,  der  dem  Weibchen  fehlt.  — 

Herr  Dupotit ,    dessen  zuvorkommende   Güte  wir  schon 
(3.  Band    2.  Heft.)  16 


242 

mehrmals  rühmen  miissten,  übersandte  uns  auch  ein  männli- 
ches Exemplar  von  Inca  rufipennis,  dasselbe,  was  in  der  Mo- 
nographie der  Hrun.  Gory  und  Perchcrun  abgebildet  ist.  Die 
genaue  Untersuchung  dcsscll)en  überzeugte  uns,  dass  diese 
Art  weder  zu  Inca,  noch  zu  einer  andern  sclion  ])cstehenden 
Gattung  oder  Untergattung  der  Trichiaden  gebracht  werden 
könne. 

Wir  stellen  sie  daher  als  besondere,  siebente  Gattung  auf, 
der  wir  den  Namen 

C  0  e  1 0  c  r  a  t  u  s , 

von  der  Gestalt  ihres  Kopfschildes  entnommen  {xoHog  und 
y.Qag) ,  beilegen.  Am  nächsten  schliesst  sich  dieselbe  an  Gno- 
rimus  wegen  der  zweizahnigen  Vorderschienen,  der  gekrümm- 
ten Mittelschieneu  und  der  langen,  dünnen,  mit  Gnorinms 
YöUig  gleichen  Tarsen  an;  überhaupt  ist  der  ganze  Leib  hinter 
dem  Prothorax  so  völlig  wie  bei  Gnorimus  gebaut,  dass  wir 
UHS  nicht  entschlossen  hätten,  diesen  Käfer  von  letzterer  Un- 
tergattung zu  trennen,  wenn  nicht  Kopf  und  Protliorax  mit 
den  Vorderbeinen  vielfach  abwichen.  Der  Kopf  ist  nämlich 
auf  seiner  vordem  Hälfte  bis  zu  den  Augen  tief  ausgehöhlt 
nnd  von  einem  scliai'fen  Rande  umgel)en,  dieser  Rand  ist  nach 
unten  erweitert  und  bedeckt  den  Mund  mit  einem  Vorsprunge, 
der  bis  in  die  Theilung  der  Unterlippe  hineinragt.  Die  Vor- 
derecken des  Clypeus  sind  abgerundet,  nicht,  wie  bei  Inca  o, 
scharfwinklig.  Mundtheile  und  Fühler  weichen  von  denen 
der  Gnorimi  durchaus  nicht  ab,  wohl  aber  der  Prothorax. 
Dieser  ist  mehr  kreisrund,  keineswegs  nach  hinten  so  erwei- 
tert, wie  bei  Gnorimus,  und  dazu  hochgewölbt,  glänzend 
glatt,  mit  ganz  seichter  Längsfurche  und  tiefen,  aber  zerstreu- 
ten Punkten,  welche  auch  die  Kopffläche,  aber  gedrängter, 
bedecken.  Ganz  eigenthümlich  ist  dann  für  Coelocratus  der 
auffallend  lange  runde  Zapfen  am  Prosternum  in  der  Mitte 
des  Vorderrandes  vor  den  Hüften.  Freilich  hat  Platygenia 
neie  Spur  dieses  Zapfens,  aber  keineswegs  eine  so  ausgebil- 
dete Form.  Der  einzige  Charakter,  den  Coelocratus  mit  In- 
ca gemein  hat,  ist  die  Anwesenheit  eines  kleinen  Zahnes  am 
Innern  Ende  der  Vorderschenkel  vor  der  Kuiegelenkung,  al- 
lein er  ist  hier  viel  schwächer  und  ihm  .steht  kein  Zahn  an 


2^3 

der  entsprechenden  Stelle  des  Schienbeins  gegenüber.  Nach 
solchen  Differenzen  ist  also  die  Gründnng  einer  neuen  Gat- 
tung, welche  die  Gnorimi  mit  Platygenia  verbindet,  wegen 
der  Mundbildnng  noch  zu  den  Trichien  im  weitern  Sinne, 
aber  nicht  zu  Inca  gehört,   gerechtfertigt. 

Hierher  nur  die  eine  Art: 
C.  rufipennis.     Von  Minas  Geraes. 

Inca  ruiipennis  Gor.  et  Pcrch.  Mon.   109.    6  tl),  14.  f.  4, 
S.  420.  5.    Die  Diagnose,   die   Hope   1.    c.   yon    Tri- 
chins   quadrilineatus  gicbt,  lautet:    nigcr,  tlioracc  qua- 
drilineato,   eljtris  flavomaculatis.     Long.  7  liii.,  lat.  3  lin.  -— 


€  e  t  o  18  i  a  d  a  e. 

A.     Cr  ein  a  s  1 0  clii  1  i  d  a  e  *}. 

Die  kleine  Gruppe  der  Mclitophila,  deren  Bctraclifimg 
wir  uns  jetzt  zuwenden,  hat  manches  Eigeuthüniliche  und 
Auffallende  in  ihrer  Bildung,  ohne  darum  doch  durch  leicht 
kenntliche  und  sichere  Charaktere  yon  den  übrigen  Ceto- 
niaden  gesondert  zu  sein.  Dass  sie  mit  diesen  in  eine  Haupt- 
gruppe  gehören,  erleidet  nach  Angai)e  der  Charaktere,  wodurch 
sie  und  die  Trieb  laden  sich  von  einander  unterscheiden, 
keinen  Zweifel;  denn  alle  Crem astochili  den  haben  ei- 
nen ausgeschweiften  Rand  der  Flügeldecken  und  ein  yon  oben 
bemerkbares  Scapularstück.  Latreille ,  der  neben  den  Ceto- 
niaden  nnd  Trichiaden  noch  eine  dritte  Gruppe  nnter  den 
Melitophilen ,  die  Goliath iden  aufstellte,  für  die  er  die 
Form  der  Unterlippe  zum  Gruppencharakter  ])enutzte,  rechnet 
die  Cremastochiliden  zu  diesen,  da  viele  derselben  eine  grosse 
Aelmlichkeit  im  Bau  dieses  Organs  und  sel])st  der  Unterkiefer 
mit  den  meisten  Goliathiden  zeigen.  Unsere  Untersuchungen  las- 
sen die  Aufstellung  dieser  dritten  Gruppe  nicht  zu.     Die  auf- 


*)  Die  Einleitung  zu  dem  folgenden  Aufsatz  liat  Hr.  Professor 
Burmcisicr  geschrieben,  bei  der  Schilderung  der  einzelnen  Gattungen 
und  Arten,  die  von  mir  herrührt,  hat  micli  derselbe  vielfacli  nüt 
seinem  Ratlie  unterstützt.  H.  Seh. 

16* 


2/i4 

fallende  Bildung  der  Unterlippe  ist  weder  allen  Mitgliedern 
der  Goliatliiden  nach  der  Cremastochilideu*)  eigen,  und  damit 
fällt  zugleich  der  Grund  weg,  beide  enger  mit  einander  zu 
Yerhinden.  Der  Mangel  einer  äussern  Geschlechtsdifferenz, 
der  bei  den  Erstem  im  Kopf  und  den  Vorderbeinen  so  auf- 
fallend hervortritt,  entfernt  die  Cremastocliiliden  auf  der  an- 
dern Seite  mehr  \on  jenen,  als  von  den  ii])rigen  Cctoniaden. 
Mit  diesen  wurden  sie  auch  yon  Hrnn,  Gory  und  PercJieron 
verbunden,  zugleich  mit  Diplognatlia  (Cet.  gagates  etc.)  aber 
durch  das  zwischen  den  Mittelhüften  nicht  hervorragende  Me- 
sosternum  von  den  übrigen  Gattungen  abgeschieden.  Für  die 
bei  weitem  grossere  Zahl  ist  diese  Angalte  allerdings  richtig, 
indessen  bei  einigen  von  Gory  und  Pcrcheron  selbst  hierher 
gerechneten  Arten  (Cremast.  spiniventer  G.  et  P.  etc.)  tritt 
dasselbe,  wenn  auch  nur  wenig,  doch  deutlich  zwischen  den 
Mittelhüften  hervor,  und  der  angegebne  Unterschied  hört  so- 
mit auf,   völlig  durchgreifend  zu  sein. 

Zur  Unterscheidung  von  den  üiuigen  Cetonien  wissen 
wir  in  der  That  auch  nur  einen  einzigen  sichern  und  allein 
genügenden  Charakter  anzugeben,  wenigstens,  soweit  wir  bis- 
her Mitglieder  beider  Gruppen  untersuchen  konnten.  Derselbe 
besteht  darin,  dass: 

bei  den  Cr  emasto  chiliden  der  äussere,  hor- 
nige Theil  der  Oberkiefer  sehr  breit  ist,  sich  ge- 
gen sein  End  e  hin  erweitert  und  in  der  Regel  sich 
hakenförmig  über  den  Rand  des  häutigen  Theils 
nach  innen  zu  biegt  und  denselben  mehr  oder  we- 
niger verdeckt. 

Dieser  Charakter  fehlt  in  der  That  keinem  Cremasto- 
cliiliden und  wird  bei  keinem  Cetoniaden  mit  Einschluss  der 
Goliathiden  (versteht  sich  vo  viele  wir  untersuchten)  gefunden ; 
nur  bei  Trichiaden  mögen  ähnliche  Bildungen  vorkommen, 
wie  eine  Vergleichung  der  Fig.  22.  auf  Tafel  2.  des  vorigen 


")  Lntreille  braclite  zwar  die  Formen  der  letztern  mit  abwei- 
chender Gestalt  der  Unterlippe,  wie  Cetonia  cruenta  Fahr.  (Genu- 
chus)  und  ventricosa  Schh.  zu  den  Cetoniaden ,  die  Verwandschaft 
derselben  mit  Cremastocheilus  ist  aber  so  gross,  dass  sie  von  kei- 
nem der  spätem  Scbriftsteller  verkannt  wurde. 


243 

Bandes  ergiebt.  Merkwürdiger  Weise  ist  dieser  Charakter  um 
so  ausgeprägter,  je  grösser  die  Aehnlichkeit  im  ilussern  Ha- 
J)itus  mit  den  ächten  Cetoniaden  ist  und  erreicht  z.  B.  bei 
Macroma,  das  fast  alle  Schriftsteller  irrig  zu  den  Cetonien 
bringen,  sein  Maximum,  daher  dieser  Gattung  auch  ganz 
hornige  Oberkiefer  zugeschrieben  wurden,  was  aber  ebenfalls 
unrichtig  ist.  Bei  den  Cremastochiliden  mit  tuberculöser  oder 
sonst  eigenthüuilich  gestalteter  Unterlippe,  auf  die  man  zeit- 
her  meist  die  Gruppenäusdehnung  beschränkte,  tritt  die  Er- 
weiterung und  Hakenbilduug  des  äussern  Theils  der  Ober- 
kiefer öfters  zurück,  fehlt  indessen  auch  hier  wohl  nie  ganz. 
Arten,  deren  Oberkiefer  wir  untersuchen  konnten,  zeigten  uns 
jene  Erweiterung  immer  noch  deutlich,  am  deutlichsten  erschien 
sie  nach  Macroma  bei  Ptychophorus  N.  (Cymophorus  Kirby). 

Zu  diesem  Hauptcharakter  gesellen  sich  noch  folgende : 

Der  Kopf  ist  bei  den  Cremastochiliden  auffallend  gross, 
meistens  stark  gewölbt ,  am  Rande  erweitert  und  in  der  Mitte 
des  Randes  oft  aufgebogen. 

Die  Fühler  sind  klein,  gedrungen,  immer  zehngliedrig 
und  das  erste  Glied  ist  dann  sehr  gross,  wenn  auch  die  Un- 
terlippe eine  eigenthümliche  Form  hat. 

Die  Unterkiefer  haben  ohne  Ausnahme  einen  sehr 
schlanken ,  aber  kräftigen ,  hornigen  ,  hakigen ,  mitunter  ge- 
spaltnen,  wenig  haarigen  Helm  und  immer  einen  hakigen, 
bald  einfachen,   bald  getheilten  Eudzahn  am  Kaustücke. 

Die  Unterlipp  e  der  Cremastochiliden  hat  freilich  keine 
allen  Gattungen  gemeinsame  Form,  allein  sie  neigt  doch  vor- 
zugsweise zu  einem  eigenthümlichen  und  dann  höchst  merk- 
würdigen Typus.  Sehen  wir  die  Bildung,  welche  am  wenig- 
sten vom  Typus  der  Cetonien  abweicht,  als  die  Grundform  an, 
so  bietet  uns  diese,  in  der  neuen,  auf  Cremast.  Paulus  Gory 
et  Perch.  und  VerwiiiuUe  gegründeten  Gattung  Coenochilus 
kaum  eine  andere  Abweicliung  dar,  als  eine  auffallende  Breite 
und  schiefe  Abplattung  des  End-  oder  Ligulartheiles,  welche 
durch  eine  Vertiefung  gegen  die  Mitte  hin  furchen  artig 
wird.  Gerade  entgegengesetzt  verhalten  sich  dann  die  Gat- 
tungen, welche  die  meiste  Uebereinstinunung  mit  ihr  im  Ge- 
sammtumriss  der  Unterlippe  haben,  nämlich  l'tychophorus  undMa- 


2/i« 

croina.  Bei  beiden  erliel)t  sich  naiiilicli  statt  der  Läiigsfnrche 
auf  dem  Ligulartlieile  des  Meutiim  ein  Längskiel,  der  um  so 
höher  wird ,  je  mehr  er  sich  dem  Ende  der  Ligula  nähert, 
und  hier  eine  al)gephittete  oder  gar  etwas  ausgehöhlte  End- 
fläche ])ildet.  Diese  Bildung  ist  übrigens  niclit  ])ei  allen  Ar- 
ten beider  Gattungen  gleich  entwickelt,  und  während  sie  man- 
chen, z.  B.  Ptych.  syiniventris  und  M.  scutellata  fast  fehlt, 
und  statt  ihrer  der  Ligulartheil  bloss  leicht  gewölbt  ist,  ha- 
ben andere,  wie  Ptych.  leucostictus  und  Macr.  nigripennis, 
dieseli)e  sehr  vollkommen,  namentlich  die  letztere.  Diese 
kappenartige,  oder  noch  besser  mit  einer  blechernen  Dachlucke, 
wie  sie  jetzt  üblich  sind,  zu  yergleichende  Gestalt,  steigert 
sich  dann  dadurch  immer  mehr,  dass  die  \ordere  oder  End- 
fläche immer  grösser  wird ,  mit  ihrer  etwas  nach  hinten  ge- 
wendeten, in  der  natürlichen  Lage  unteren  Spitze  immer  stär- 
ker hervorragt  und  auf  diese  Weise  eine  scheinbar  schief 
angesetzte  Endplatte  ])ildet,  welche  durch  ihren  enorm  erwei- 
terten, frei  hervorragenden  Rand  nicht  bloss  das  ganze  Kinn, 
sondern  auch  die  benachbarten  Mundlheile  versteckt.  Bei 
Hoplostomus,  wo  die  Erhelumg  nächst  Macroma  und  Ptycho- 
phorus  am  geringsten  ist,  stellt  sie  einen  scharfkantigen  Höcker 
auf  der  vorderen  Hälfte  des  Mentum  dar;  bei  Genuchus  und 
Scaptobius  wird  daraus  eine  schiefe,  flache,  ebene,  dreiseitige 
Endfläche;  bei  Cyclidius  vertieft  sich  diese  Endfläche  in  der 
Mitte  und  wird  durch  Wölbung  ilirer  Seitenränder  zu  einer 
queerelliptischen  Scheibe;  bei  Cremastochilus  endlich,  wo  sie 
ihr  Maximum  erreicht,  bildet  sie  einen  ebenfalls  queerellipti- 
schen Napf,  der  an  das  vordere  Ende  des  Mentum  angewach- 
sen ist  und  sich  wulstartig  über  die  Fläche  des  Mentum  der 
Länge  nach  fortsetzt,  dem  Ganzen  das  Ansehen  eines  Trich- 
ters gebend,  dessen  Rand  unmittelbar  am  erhabensten  hinte- 
ren Punkte  zur  Aufnahme  des  Brustljeinzapfens  ausgeschnit- 
ten ist.  Aelmliclie  Ausbuchtungen  dieses  Randes,  aber  schwä- 
chere, finden  sich  auch  bei  Cyclidius  und  Genuchus.  —  Fra- 
gen wir  nun  nach  dem  Grunde  dieser  auffallenden  Gebilde, 
so  scheinen  mir  dieselben  mit  der  unterirdischen  Lebensweise, 
welche  von  mehreren  Cremastochiliden  konstatirt  ist,  und  wel- 
che die  scbmutzige  Oberfläche  der  Scaptobii  (Gr.  capensis  und 


247 

caffer)  deutlich  genug  veniUli,  im  nächsten  Zusammeiihaugc  zu 
stehen.  Offenl)ar  niuulicli  schaufeln  die  unterirdischen  Crc- 
niastocliilen  mit  dem  Kopfe,  und  dazu  ist  dessen  l)reite  Form 
gewiss  hestimmt.  Um  nun  dem  zu  solcher  Verrichtung  nicht 
lest  genug  mit  dem  Prothorax  vereinigten  Gliede  einen  siche- 
ren Stützpunkt,  gleichsam  ein  Hypomochlion  für  die  Hebel- 
kraft, welche  er  ausführen  soll,  darzubieten,  ward  die  Er- 
hebung des  Kinnes  nothwendig.  Mittelst  diesem  stützt  der  Kä- 
fer den  Kopf  auf  die.  vordere  Brust  und  hebt  durch  deren 
Muskulatur  den  ganzen  fixirten  Kopf  nach  vorn  und  in  die 
Höhe.  Hierzu  mag  dann  auch  der  vordere  Brustbeinstachel 
l)estimmt  sein,  theils  um  einen  sicheren  Stützpunkt  für  den 
sich  anlegenden  Kopf  zu  gewinnen,  theils  aber  auch  um  ein 
Hinderniss  zu  bilden,  welches ,  indem  es  sich  in  den  Ausschnitt 
der  Unterlippenerhebung  hineinlegt,  das  Ausgleiten  des  schie- 
benden und  geschobenen  Kopfes  nach  links  und  rechts  verhindert. 
Die  Taster  zeichnen  sich  durch  auffallend  kleine  Grund- 
glieder und  ein  sehr  langes  oft  gebogenes  Endglied  aus. 

Das  Prosternum  hat  gewöhnlich  vor  den  Hüften  ei- 
nen herabsteigenden,  zapfenförmigen  Fortsatz,  der  da  jedoch 
fehlt,  wo  die  vordere  Fläche  der  Unterlippe  hinten  in  eine 
Spitze  ausläuft,  die  sich  zwischen  die  Vorderhüften  legt,  und 
da,  wo  das  Mesosternum  zwischen  den  Mittelhüften  stär- 
ker hervorragt  (z.  B.  bei  Macroma).  In  der  Regel  fehlt  die- 
ser Vorsprung  am  Mesosternum  ganz. 

Der  Hinterleib  hat  unten  sechs  Ringe  und  ist  beim 
Männchen  in  der  Mitte  flach,  beim  Weibchen  ausgehöhlt. 
Höchst  merkwürdig  ist  ül)rigens  die  ringartige  Erhebung  des 
letzten  Stigmas,  die  bisweilen  zu  einem  wahren  Stachel  an- 
wächst, auch  die  zwei  vorhergehenden  sind  etwas  erhaben. 
Solche  Stigmen  finden  wir  nie  bei  ächten  Cetoniaden. 

Die  Beine  sind  immer  sehr  plump,  kurz,  kräftig.  Die 
vordem  Schienen  sehr  breit  und  gewöhnlich  (bei  Cremasto- 
chilus,  Hoplostomus,  Ptychophorus  etc.)  nur  zweizahnig,  selte- 
ner (bei  Genuchus  und  Scaptobius)  dreizahnig.  Den  allermeist 
kurzen,  gedrungenen  Füssen  fehlt  ein  Haarbesalz,  auch  die 
Afterklaue  ist  haarlos.  Die  Vorderschienen  haben  eineu 
Sporn;    die  mittlevn  und  hinlern  aber  zwei. 


2/18 

Die  Flügel  sclieinen  nie  zu  fehlen.  Die  nordaiaerika- 
nischen  Arten  sollen  nach  31ac  Leay  davon  häufig  Gebrauch 
machen. 

Nach  diesen  Charakteren  gehört  ausser  der  Gattung  Gre- 
mastocheilus,  wie  sie  die  Verfasser  der  Monogr.  des  Cetoin. 
annehmen,  noch  deren  Gattung  Macroma  hierher.  Diplogna- 
tha  G.  et  P. ,  welche  sich  im  Habitus  am  nächsten  an  die 
Cremastochiliden  anschliesst,  hat  weder  deren  Oberkiefer,  noch 
den  langen,  sclilanken,  hakigen  Bau  der  Unterkiefer  und  muss 
bei  den  Cetoniaden  \erbleii)en,  obwohl  sie  eine  Andeutung 
des  Rings  an  den  Abdominalstigmen  besitzt,  welcher  sich  bei 
den  Cremastochiliden  zum  Höcker  oder  gar  Stachel  erhebt. 
Indessen  tritt  Diplognatha  ohne  Frage  im  Habitus  am  näch- 
sten an  die  Cremastochiliden,  während  Goliatli  und  nament- 
lich Hypselogenia  (cf.  Burm.  Gener.  Ins.  fasc.  6.)  sich  ihnen 
in  der  Mundbildung  am  meisten  anschliesst. 

Die  beiden  Gattungen  Cremastocheilus  und  Macroma  der 
Monographisten  hat  nun  Hr.  Mac  Leaij  in  seiner  früher  er- 
wähnten Arbeit  über  die  Mclitophila  als  die  Repräsentanten 
zweier  besondern  Hauptgattungen  Cryptodinus  und  M ac ro- 
min us  angesehen,  wie  dessen  von  uns  früher  (Zeitschrift  II. 
S.  360.)  angeführte  Eintheilung  angab.  Die  Gattung  Crypto- 
dinus bestellt  aus  den  Untergattungen  Cremastocheilus,  Cycli- 
dius,  Genuchus,  Cymophorus,  Cryptodus.  Die  Gattung 
Macrominus  ist  zusammengesetzt  aus  Oplostomns  (Cremastoch. 
fuligineus  G.  et  P.),  Anoplotheilus  (A.  spinitarsis  IMac  Lcuij, 
Cetonia  tomeutosa  G.  et  /-•.  etc.) ,  Diplognatha ,  Gnathocera 
Kilbjj  (Amphistoros  G.  et  P.)  und  Macroma. 

Mehrere  Untergattungen  dieser  dritten  Hauptgattung,  näm- 
lich Anoplocheilus,  Diplognatha  und  Gnathocera  Kirbtj  (non 
G.  et  P.)  stimmen  indessen  in  allen  wesentlichen  Beziehungen 
völlig  mit  den  ächtesten  Cetonien  überein,  und  die  Trennung 
der  Gattung  Macrominus  von  Cetoninus  MacLeaj/  geschah  über- 
haupt nur  unter  der  willkührlichen  Voraussetzung,  dass  sich  die 
Larven  beider  im  Oberkiefer  unterscheiden.  Das  aber  wird 
Hr.  Mac  Leaij  ohne  weitern  Beweis  keinem  seiner  Leser  zu- 
muthen  zu  glauben,  dass  z.  B.  die  Larven  des  Anoplochei- 
lus tomentosus  nur   einen,    die  Larven  der  iu  der  Mundbil- 


249 

(Imig  vollkommen  ühereinstimmeiuleu  Cetonia  maiulaiimi  Jre- 
ber  (acuminata  G.  et  P.)  und  atomarla  Fahr,  viele  Zähne 
am  Oberkiefer  hätten.  Erscheint  somit  eine  auf  den  ange- 
lülirten  Grund  hin  versuchte  Trennung  der  Gattungen  Ceto- 
ninus  und  Macrominus  als  unmotivirt,  so  sind  auch  die  An- 
ga])eu,  worauf  die  Unterscheidung  von  Macrominus  und  Cry- 
ptodinus  basirt  ist,  unrichtig.  Den  Macrominen  soll  näm- 
lich ein  an  der  Aussenseite  mit  einem  Haarpinsel  versehener, 
den  Cryptodinen  ein  nackter  Unterkieferhelm,  jenen  überdiess 
sichtbare  Scapularstücke  zukommen,  gleichwohl  giebt  der  Ver- 
fasser als  unterscheidendes  Kennzeichen  der  Untergattung 
Macroma  von  den  übrige]!  vier  eben  den  Mangel  dieses  Haar- 
pinsels an.  Das  Wahre  an  der  Sache  ist,  dass  alle  Grema- 
stochiliden  einen  Haarbusch  an  der  Galea  haben,  denn  von 
Cryptodus,  dem  er  ganz  fehlt,  ist  schon  früher  (Zeitschrift 
H.  S.  361.)  dargethan  worden,  dass  er  gar  nicht  zu  den 
Melilophilis,  sondern  zu  den  Xylophilis  in  die  Nähe  von  Phi- 
leurus  gehöre  *).  Mitunter  ist  dieser  Haarbusch  freilich  sehr 
schwach,  so  besonders  bei  Cremastochilus  und  Genuchus,  aber 
Reste  desselben  entdeckt  man  in  der  That  immer  noch.  Dass 
endlich  die  Scapularstücke  bei  allen  wirklichen  Gremastochili- 
den  von  oben  sichtbar  sind,  wurde  schon  früher  hervorge- 
hoben. 

Von  den  angeführten  Untergattungen  des  Hrn.  Mac  heai/ 
gehören  nun  folgende  sechs  nach  den  im  Eingang  geschilder- 
ten Charakteren  wirklich  zu  den  Cremastochiliden:  Cremasto- 
cheilus  Knoch.  Cydidius  3J.  L.  Genuchus  Kübj/.  Ptycho- 
phorus  N.  (Cymophorus  Jiitb.)  Hoplostomus  M.  L.  und 
Macroma  G.  et  P.  Wir  konnten  alle  sechs  in  den  meisten  be- 
kannten und  einigen  neuen  Arten  einer  genauen  Analyse  un- 
terwerfen und  haben  auf  einige  Hrn.  Mac  Leay  unbekannte 
Formen  zwei  neue  Gattungen  Scaptobius  (Crem,  capensis  G. 
et  P.)  und  Coenochilus  (Crem.  Paulus,  maurus  etc.)  gründen 
müssen.       Unzugänglich   ist    uns   die   Gattung  Centroguathns 


*)  Diese  Gattung  hat  übrigens  nicht  neun  FüLIerglieder,  wie 
Hr.  Mac  Leay  angiebt,  der  sie  durcli  diese  Zahl  von  Cymophorus 
untersclieidet,  sondern  zehn,  wie  alle  übrigen  Xylopliila  und  Meli- 
tophila. 


230 

Guer.  Rev.  Zool.  II.  p.  79.  gel)lieljeii ,  eine  eigne  muss  walii- 
sclieinlich  auch  der  von  uns  zwar  gekannte,  aber  nicht  ge- 
nauer untersuchte  Cremastoch.  hirtus  G.  et  P.  l)il(len. 

Folgende  Uehersicht  zeigt  die  diagnostischen  Charaktere 
der  You  uns  untersuchten  Gattungen: 

I.     Mentum  transversum,  latissimuin,   os  iiifenie 

exacte  claudens. 

A.     Mentum  plus  minusve  catiiii forme,  clypeiis 

transversus ,     margine   producto ,    tlilatato. 

Tarsi  tibiarum  longitudine. 

a.     Maxillaium  et  mando  et  galea  in  dentein 

abiens  acutum.  Tibiae  anticae  bidentatae  1.   Crenuislochilug. 
h.     Maxillarum  mando  bidentatus,  galea  uni- 

dentata,     Tibiae  anticae  tridentatae     .     2.    Cijdid'ius. 
H,     Mentum  subconoideum  ,   clypeus  quadratus. 
Maxiilarum     galea     et    mando     unidentati, 
Tarsi   tibiis  breviores. 

a.  Tibiae  anticae  tridentatae,  pronotum  an- 

tice  posticeque  angustatum,   pone  angu- 

los  posticos  excisum 3.  Scaplohins.  * 

b.  Tibiae  anticae  bidentatae ,  pronotum  tra- 

pezoidale,   antice  angustatum      ...     4,  Hoplusfomus. 
II,     Mentum    oblongum.      Maxillae    subtus    pone 
mentum  conspicuae. 
A.     Corpus  latitndine  plus  dnplo  longius  ;  pro- 
notum lateribus  rotundatum,  antice  postice-  ' 
que  angustatum. 

a.  Mentum  tuberculatum ;    maxillarum  galea 

et   mando  unidentati ,    tibiae   omnes   tri- 
dentatae,   tarsi  tibiis  breviores  ...     5.    Genmhag. 

b.  Mentum  tuberculatum  ;    maxillarum  galea 

unidentata,  mando  bidentatus      ...     6.  Ccnlroduiitlms. 

c.  Mentum  angustum,    canaliculatum.     Ma- 

xillarum galea  et  mando  bidentati ;   tibiae 
omnes   bidentatae,    tarsi  tibiis  longiores  7.  Cvcnochiliid.* 
B.     Corpus  latitudine  sesqui    longius,  pronotum 
antrorsum  angustatum. 

a,  Mentum  apice  integrum;  maxillarum  ga- 

lea unidentata,    mando  bidentatus.     Me- 
sosternum  coxas  non  superans.   Pygidium 

medio  carinatum 8.  l>i,,rliophorus.* 

(Cymopliorus  liirb.) 

b.  Mentum  apice  emarginatum ,   maxillarum 
galea  unidentata,  mando  tridentatus :  nie- 


2S1 

sosternnm  siipra  coxas  prodiictuin,  dila- 
tatiiin;  j)ygi(liiiin  tricarinatuin  ...  9.  Mncroma. 
Was  die  geographische  Ver])reitiing  der  hierher  gehöri- 
gen Gattungen  mit  ihren  etwa  30  Arten  anlangt,  so  scheint 
Africa  die  meisten  derselben  zu  l)eherl)ergen.  Von  9  Gattun- 
gen gehören  ihm  4,  Scaptobius,  Hoplostomus,  Genuchiis  und 
Coenochilus  ausschliesslich  an  und  auch  von  Macroma  und 
Ptychophorus,  die  es  mit  Ostindien  theilt,  ist  die  Mehrzahl 
derselben  am  Senegal  und  Cap  einheimisch.  Das  Vaterland 
der  typischen  Cremastochilen  ist  aber  America,  und  zwar  so, 
dass  die  auf  der  nordücheu  Hälfte  dieses  grossen  Festlandes 
einheimische  Gattung  Gremastochilus  Kn.  auf  der  südlichen 
durcli  Cyciidius  31.  Leaj  vertreten  wird ,  keine  von  beiden 
scheint  die  Landenge  von  Panama  zu  überschreiten.  Die 
letzte  Gattung  endlich,  Centrognathus  Giier.  ist  auf  eine  vor- 
derindische Art  gegründet  worden.  Australien  scheint  so  wenig 
wie  Europa  hierher  gehörige  Formen  zu  besitzen.  — 

Wir  gehen  jetzt  zur  Schilderung  der  einzelnen  Gattun- 
gen und  Arten  über:  — 

1)  CreiMastocIalliis. 
Cremastocheilus  Knoch  Neue  Beitr.  p.  115.  tb.  3.  —  Lalr. 

Gen.  Crust.  et  Ins.  II.  p.  121.    Hist.  natur.   d.  Crust.  et 

Ins.  X.  p.  207.  —  Cvv.  Regn.  anim.  IV.  p.  572.  —  Illig. 

Magaz.  III.   p.  H7.   104.  —    Harris  Journ.  of  the  Acad. 

of  nat.   scienc.    of  Philad.    Vol.  V.    No.  12,   p.  381.  — 

Kirhtj  Zool.  Journ.  III.   p.  150. 

Diese  merkwürdige  Gattung  ist  in  der  Ausdehnung,  wie 
wir  sie  hier  nehmen ,  als  die  eigentlich  typische  Form  der 
Cremastochiliden  zu  betrachten.  Die  Gestalt  ist  im  Allgemei- 
nen länglich  viereckig,  die  Rückenseite  flach,  voll  runder 
und  länglicher  Narben,  die  oft  zusammenfliessen  und  in  de- 
nen man  bisweilen  kurze  Härchen  bemerkt.  Die  Farbe  ist  bei 
allen  bekannten  Arten  schwarz,  nur  wenig  ins  Graue  falleiul. 
Der  grosse  Kopf  ist  ziemlich  so  lang  wie  breit,  der  Schei- 
tel gewöU)t,  die  Stirn  fast  senkrecht  niedergebogen,  ringsum 
mit  einem  sehr  breiten  Rande  umgeben,  der  mit  den  gerun- 
deten Seiten  stark   herabhangt,  vorn   rückwärts   aufgeworfen 


232 

lind  gerade  ist.  Die  Fühler  sind  kurz,  das  erste  Glied  so 
lang  wie  alle  6  folgenden  zusammen,  flach  gedrückt,  fast 
dreieckig,  an  der  Wurzel  ist  es  nämlich  schmal,  an  der  Spitze 
so  breit  wie  lang ;  in  der  Mitte  etwas  vertieft ,  das  zweite  ist 
vor  dem  Ende  des  ersten  eingelenkt,  von  ohen  nicht  sicht- 
bar, das  dritte  kleiner  wie  das  zweite,  die  folgenden  werden 
immer  grösser,  die  dreiblättrige  Kolbe  ist  eiförmig.  Die  un- 
ter dem  bogigen  Kopfschilde  uubemerkbare  Oberlippe  ist 
nach  Knoch  hornartig,  vorn  ganz,  die  Seitenränder  biegen 
sich  nach  unten  um  und  bilden  mit  der  Vorderseite  hal])ku- 
gelförmige  Höhlungen.  Neben  derselben  liegen  die  Ober- 
kiefer, deren  äusserer  horniger  Theil  nach  der  Knochschen 
Abbildung  etwas  länger  ist,  und  sich  zwar  gegen  sein  Ende 
hin  erweitert,  aber  nicht  eigentlich  hakenförmig  nach  in- 
nen biegt,  und  den  kurzem,  häutigen,  Innern  Tlieil  in  ziem- 
licher Ausdehnung  unbedeckt  lässt.  Am  Grunde,  wo  bei  den 
Cetonien  ein  Mahlzahn  ist,  findet  sich  hier  ein  hornartiger, 
in  einen  halben  Kreis  gebogner  und  an  den  Enden  zugespitz- 
ter Theil.  Die  hornartigen  Unterkiefer  haben  die  hakige 
Form,  die  einen  Charakter  der  ganzen  Gruppe  ausmacht,  sehr 
ausgeprägt,  besonders  ist  es  die  schlanke,  in  eine  lange, 
dünne,  scharfe  Spitze  auslaufende  Galea,  die  sich  dadurch 
auszeichnet.  Aussen  ist  die  letztere  nur  an  der  Wurzel  mit 
einzelnen  borstigen  Haaren  versehen.  Das  Kaustück  hat  eben- 
falls einen  Haken  an  seinem  obern  Ende,  der,  obgleich  er 
kürzer  und  T.icker  ist,  fast  ebenso  spitz  endigt,  und  oben  an 
seiner  Wurzel  mit  einem  Büschel  steifer  Härchen  versehen  ist. 
Die  Innenseite  des  Kaustiicks  trägt  eine  Reihe  kurzer  Borsten. 
Die  Unterlippe  hat  die  Gestalt  eines  Trichters,  dessen 
Spitze  mit  dem  Kinn  verwachsen,  dessen  Grundfläche  nach 
vorn  gerichtet  ist,  hier  eine  ovale  schüsseiförmige  Vertiefung 
bildet,  welche  ringsum  von  einem  hohen,  freien  Rande  be- 
grenzt ist.  Dieser  biegt  sich  an  der  gegen  das  Kopfschild  ge- 
richteten Seite  etwas  einwärts,  an  der  entgegengesetzten  hat 
er  eine  mehr  oder  weniger  tiefe  Ausbuchtung.  Bei  der  Betrach- 
tung von  oben,  oder  wenn  der  Kopf  in  den  Prothorax  zu- 
rückgebogen ist,  wird  der  zugespitzte  Theil  des  Trichters 
ganz  verdeckt  und  die    schüsselförmige  Grundfläche  schliesst 


23S 

allein  die  Oeffnung  des  Pi'Otliorax,  Die  Taster,  besonders 
die  Lippentaster,  zeichnen  sich  dnrch  ein  sehr  langes,  cylindri- 
sches,  hei  letztern  gebognes  Endglied  aus,  die  Grundglieder 
sind  aulTallend  klein.  Sehr  eigenthümlich  gestaltet  ist  das 
Halsschild.  Es  ist  gewöhnlich  schmäler  als  die  Flügel- 
decken, breiter  als  lang  und  hat  seine  grösste  Breite  gewöhn- 
lich hinter  der  Mitte,  die  Gestalt  ist  mehr  oder  weniger  die 
eines  Vierecks.  Der  Vorderrand  ist  nc!)en  den  Vorderecken 
ausgebuchtet,  die  Vorderecken  selbst  höckerförmig  erhoben, 
der  Seitenrand  ist  \or  den  Hinterwinkeln  ebenfalls  kurz  aus- 
gebuchlet  und  zwar  gewöhnlich  um  so  tiefer,  je  weniger  es 
der  Vorderrand  ist,  die  Hinterecken  wieder  in  kornförmige 
Höcker  ausgezogen. 

Die  Flügeldecken  haben  die  lilngiiche,  schmale  Ge- 
stalt, die  der  Mehrzahl  der  Cremostochiliden  zukommt,  sind 
an  den  gerundeten  Schultern  am  breitesten,  hinter  denselben 
etwas  eingezogen,  Yerschniälern  sich  nach  hinten  nur  wenig, 
haben  vollkommen  abgerundete  hintere  Seiten  —  und  gerade 
Nahtecken.  Sie  sind  oben  flach  und  haben  nahe  am  Ende 
neben  der  Naht  einen  kleinen  Höcker. 

Das  Prost  ernum  hat  einen  kegelförmigen,  nach  unten 
und  etwas  nach  vorn  gerichteten  Zapfen,  der  bei  eingeschlag- 
nem Kopfe  sich  in  die  Ausbuchtung  einlegt,  die  der  hohe  Rand 
der  schüsseiförmigen  Vertiefung  der  Unserlippe  hinten  hat. 
Da,  wo  diese  Ausbuchtung  weniger  tief  ist  (bei  Gr.  yariolo- 
sus),  ist  auch  der  Zapfen  des  Prosternum  kleiner.  DasMe- 
sosternum  ragt  gar  nicht  zwischen  den  Mittelhüften  hervor. 
Die  sechs  Hinterleibsringe  sind  alle  fast  von  gleicher 
Grösse,  beim  männlichen  Geschlecht  auf  der  Mitte  abgeplat- 
tet, die  des  Weibchens  jeder  für  sich  gewölbt,  mit  einer 
schwachen  Längsfurche  in  der  Mitte,  die  letzten  Stigmen 
stehen  auf  einem  Höcker,  die  vorletzten  sind  dagegen  gar 
nicht  erhaben.  Die  After  decke  stark  nach  hinten  gewölbt, 
beim  Männchen  nach  unten  mehr  zugespitzt,  beim  Weibchen 
vollkommen  rund.  Die  Beine  haben  nichts  Ausgezeichnetes, 
alle  Schienbeine  sind  an  der  Aussenseite  mit  zwei,  in  beiden 
Geschlechtern  fast  gleichen  Zähnen  versehen,  der  Sporn  an 
der  Innenecke  ist  lang  und  spitz. 


23^ 

Nach  Mehheiftter  (Knoch  Nene  Beitr.  S.  121.)  und 
Harris  leben  die  Mitglieder  dieser  Gruppe  auf  Castanieu 
und  Chinquapins.  Mac  Lcatf  fand  sie  „fliegend  nach  Art 
der  Cicindelen"  auf  den  Sandbänken  des  Delaware,  New  Jer- 
sey gegenüber. 

Die  erste  Art  der  Gattung,  in  Nordamerika  einlieimiscli, 
wurde  Ton  Knoch  l)esclirieben.  Von  Kirbjj  und  Harris  wur- 
den später  drei  Arten  desselben  Vaterlands  unterschieden, 
beide  verkannten  aber  die  /vwoc/t'sche  Art  und  Letzterm  war 
anch  die  etwas  frühere  Arbeit  Kirbjj's  unbekannt.  Eine  vierte 
neue  Art  aus  Mexico  luibc  ich  aus  der  Königl.  Sammlung  in 
Berlin  beschrieben.  Noch  eine  neue  nordamerikanische  Art 
hat,  einer  brieflichen  Mittheilung  zufolge,  Hr.  Zimviennafin 
entdeckt. 

*1.  Cr.  Harrisii:   niger,  nitidus,  thorace  laeviori  lateri])iis 
rectis,    transversim   impressis,    margine    postico    profunde 
impresso,   elytris  punctatis,  rugosis,    labio  intus  profunde 
emarginato. —     Long.  4V2  l'"-  ~ 
Kirly  Zool.  Journ.  III.  p.  152.  tb.  5.  f.  3  et  a, 
Cremastocheilus  Castaneae,     Kirhi)  Zool.    Journ.  II.    p.   516.    — 
Harris  Journ.  of  tlieAcad.  of  the  nat.  scienc.  ofPhilad.    Vol.  V. 
No.  12.    p.  384. 

Aus  Nordamerika.  Nach  Harris  in  manchen  Jahren  in 
Massachusets  nicht  selten.  Das  yorliegende  Exemplar,  aus  Hrn. 
von  IVinlhems  Sammlung,  ist  bei  Philadelphia  gefangen. 

Der  ganze  Körper  dieses  Käfers  ist  schwarz  glänzend, 
und  mit  tiefen  eingedrückten  Punkten  versehen,  die  auf  dem 
Halsschilde  am  sparsamsten,  vorn  auf  dem  Mittelfeld  und  an 
den  Seiten  fast  ganz  fehlen,  auf  den  Deckschilden  am  gross 
ten  und  gröbsten  sind  und  hier,  besonders  auf  dem  Rücken, 
unregelmässige  Runzeln  zwischen  sich  lassen.  Der  Vorderrand 
des  Halsschildes  hat  neben  jeder  Ecke  einen  sehr  tiefen  tra- 
pezoidischen  nach  hinten  breitern  Eindruck,  der  hinten  von 
einer  erhabenen  Linie  begrenzt  wird,  die  sich  von  dem  vor- 
dem Theil  des  Mittelfeldes  erhebt,  nach  der  Vorderecke  ge- 
richtet ist,  hier  sich  nach  innen  krümmt  und  mit  einem  run- 
den Höcker  endet.     Dieser  Höcker  trägt  auf  der  inueru  Seite 


253 

einen  kleinen  Haarbüsdiel ;  ein  andrer  Büschel  gelbliclier  Haare 
findet  sich  an  jeder  Ecke  des  durch  den  Eindruck  abgesetz- 
ten mittlem  Theils  des  Vorderrandes.  In  der  Mitte  des  Sei- 
tenrandes findet  sich  jederseits  ein  breiter,  minder  tiefer,  nach 
dem  Rücken  sich  \erflilchender  Queereindruck.  Die  Seiten- 
ränder sind  gerade,  fein  gefranzt,  \or  der  Hinterecke  mit  ei- 
nem kurzen  tiefen  Ausschnitt,  wodurch  die  Hinterecke  besonders 
abgesetzt  erscheint.  Der  Hinterrand  mit  einem  tiefen  Eindruck 
beiderseits,  der  sich  nach  innen  fast  bis  znr  Mitte  erstreckt, 
nach  aussen  von  dem  sehr  hervorgehobenen  spitzen  Hinter- 
vvinkel  wie  von  einer  Beule  begrenzt  wird,  üas  ganze  Hiu- 
terfeld  des  Halsschildes  ist  qneerülier  niedergebogen,  längs 
der  Mitte  bemerkt  man  die  Spur  einer  Furche  und  einen  drit- 
ten kleinen  Haarbüschel  jederseits  gerade  vor  der  Hinterecke. 
Die  Deckschilde  sind  an  der  Wurzel  beträchtlich  breiter  wie 
die  Mitte  des  Halsschildes,  an  den  Schultern  gerundet,  hin- 
ter den  Schultern  stark  eingezogen,  nach  hinten  sich  ver- 
schmälernd, dicht  runzlig,  die  Naht  etwas  erhaben.  Der 
Unterleib  ist  glatt,  behaart  und  weniger  deutlich  punktirt. 

*2.  Cr.  Castaneae:  uiger,  opacus,  punctato-rugosus,  tho- 
race  antrorsum  angnstato,  postice  utrinque  profunde  impres- 
so, angulis  posticis  exstantibus,  elytris  striga  laterali  trans- 
versa alba,  labio  intus  profunde  emarginato.  —  Long.  5  lin. 

Knock  N.  Beitr.  I.  p.  115.  tb.  3.  f.  1.  —  Lntr.  Gen.  Crust.  et 
Ins.  II.  p.  122.  1.  Hist.  nat.  <le  ("ni-st.  et  Ins.  X.  p.  207.  — 
Schönh.  Syn.  Ins,  III.  98.  1. 

Cremastocheilus  Henfzii  Harris  1.   c-    p.  3SG. 

Cremastoclieilus  canaliciilatus ,  Kirhj  Züol.  Journ.  III.  151.3. 
tb.  5.  f.  5  et  c.  d. 

Ein  Stück  in  Germar's  Sammlung  stammt  aus  Massa- 
chusets  und  wurde  von  Henlz  eingesendet.  Ein  zweites  in 
Hrn.  von  Jfinthcnis  Sammlung  stammt  aus  Savannah.  IMels- 
Jieimer  hat  den  Käfer  bei  Baltimore  entdeckt. 

Gewöhnlich  etwas  grösser  als  die  vorige  Art  und  ver- 
hältuissmässig  breiter,  durch  den  fehlenden  Glanz  der  Ober- 
seite, das  verschieden  gestaltete  und  sculptirte  Halsschild,  das 
Vorhandensein   eines  weissen  Queerstrichs  an  der  Aussenseile 


2mi 

der  Deckscliihle  u.  s.  vv.  sogleich  zu  iiiitersclieiden.  Der  Kopf 
ist  fast  wie  hei  der  \origen  Art  gestaltet,  nur  ist  das  Kopf- 
schild yorn  stärker  aufgeworfen  und  an  den  Seiten  noch  mehr 
erweitert.  Das  Halsschild  ist  hinter  der  Mitte  am  breitesten, 
Terschmälert  sich  etwas  nach  Torn  zu,  ist  hinten  \iel  weni- 
ger als  beim  vorigen  eingezogen.  Die  Hinterwinkel  sind  in 
einen  scharfen,  dreieckigen,  nach  hinten  und  aussen  gerich- 
teten Höcker  ausgezogen,  dem  ein  Haarbüschel  fehlt,  die 
Ausrandung  an  jeder  Seite  des  Vorderrandes  neben  den  Ecken 
kurz  aber  tief,  die  Yordereckcn  selbst  einwärts  gekrümmt, 
ziemlich  scharf,  an  der  Innenseite  mit  einem  Haarl)üschel  ver- 
sehen. Die  Oberfläche  grob  und  ziemlicli  gleichmässig  punktirt, 
längs  des  ganzen  Vorderrandes  etwas  niedergedrückt,  in  der  Mille 
mit  einer  Längsrinne  \crsehen,  die  jedoch  beim  Männchen 
sehr  undeutlich  wird,  hinten  jederseits  neben  den  Hinterwin- 
keln etwas  eingedrückt.  Die  Deckschilde  sind  breiter  als  beim 
vorigen,  nur  um  ein  Drittheil  länger  als  breit,  fast  viereckig, 
nach  hinten  nur  wenig  verschmälert,  sie  sind  glanzlos,  runz- 
lig, mit  zusammenfliessenden  eingedrückten  Punkten.  Nahe 
am  Aussenrande,  etwas  hinter  der  Mitte,  haben  sie  eine  kurze 
und  sehr  schmale,  queere,  weisse  Schuppenlinie,  die  bei  man- 
chen Stücken  nur  sehr  wenig  bemerkbar  ist.  Die  Unterseite 
ist  glänzend,  die  Brust  grob  und  dicht,  der  Hinterleib  spar- 
samer punktirt. 

Nach  den  Exemplaren  der  Ä«of7rschen  Sammlung,  die 

ich  im  Berliner  Museum  sah,  ist  dies  der  ächte  Cr.  Castaneae. 

*3.  Cr.  mexicanus,  niger,   opacus,  elongatus,  rüde  pun- 

ctatus,  thorace  postice  utrinque  impresso,  lateribus  rotun- 

dato,    angulis   anticis   porreclis,   acutis,  posticis  tuberculi- 

formibus.  —     Long.  ^^^  lin. 

Vaterland:  Mexico.  Ein  einzelnes  Exemplar  in  der 
Königl.  Berliner  Sammlung. 

Die  grösste  der  bis  jetzt  bekannten  Arten,  im  äussern 
Ansehen  dem  Cr.  Castaneae  am  ähnlichsten,  aber  in  den 
Deckschilden  beträchtlich  länger.  Der  Kopf  bietet  nichts  Ei- 
genthümliches   dar  *).      Das  Halsschild    ist   verhältnissmässig 


*)  Ueber  den  Anssdinitt  der  Unterlippe  kann  icli  leider  keine 
Auskunft  geben ,   ich    habe    die  Art  nicht   nielir  vor  mir,    und  früher 


2S^ 

breiter  als  bei  Castaneae,  an  den  Seifen  mehr  gerundet,  die 
Ausbuchtungen  vor  den  Hinterecken  sind  betrilchtlich  schwä- 
cher, die  Vorderecken  vorgestreckt,  spitz,  mit  kaum  merk- 
lichen Erhöhungen  und  die  Hinterecken  nicht  so  nach  aussen 
hervortretend.  Es  ist  sparsamer  und  seichter  punktirt,  das 
vorliegende  Exemplar  hat  el)enfalls  eine  feine  Längsrinne  in 
der  Mitte.  Das  Schildchen  ist  verhältnissmässig  grösser.  Die 
Deckschilde  sind  viel  länger  und  verhiUtnissraässig  schmäler 
als  bei  Castaneae,  mehr  als  die  Hälfte  länger  als  breit,  spar- 
samer und  nicht  so  tief  punktirt,  mit  kurzen,  gelblichen  Här- 
chen sparsam  versehen.  Der  Hinterleib  ist  kürzer,  die  Stig- 
menerhöhungen des  vorletzten  Gliedes  grösser. 

*4.   Gr.  variolosus:    niger,   opacus,    punctatns,   thorace 
postice  constricto,  utrinque  vix  impresso,   lateribus  obtuse 
rotundato,  elytris  seriatim  setosis,  labio  intus  paulum  emar- 
ginato.  —     Long.  4  lin. 
Kirby  Zool.  Journ.  II.  516  et  III.  p.  152.  tb.  S.  f.  4  et  6. 
Cremastocheilus  Sayi  Harris  I.  c.  p.  388. 

CremastocLeilus    Castaneae    Gor.  et  Perch.    Mon.    118.    14.    th. 
16.  f.  7. 

Aus  Nordamerika.  Ein  von  T.  Say  mitgetheiltes  Stück 
in  Get'tnar^s  Sammlung,  ein  zweites  von  Zimmermann  eia- 
gesendetes  in  der  Halüschen  Universitätssammluflg. 

Kleiner  als  Cr.  Castaneae,  verhällnissmässig  länger 
und  schmäler  und  auf  der  ganzen  Oberfläche  mlJ  kurzen,  gelb- 
lichen Härchen  ziemlich  dicht  besetzt.  Der  Kopf  hat  fast 
die  Gestalt  wie  bei  Cr.  Castaneae,  das  Kinn  weicht  aber  dar- 
in von  den  übrigen  Arten  ab,  dass  der  hintere  Rand  der 
Tordern  schüsseiförmigen  Vertiefung  in  der  Mitte  nur  einen 
äusserst  schwachen  Ausschnitt  zeigt.  Das  Halsschild  ist  hin- 
ter der  Mitte  etwas  breiter  als  lang,  die  Seitenränder  stumpf 
gerundet,  nach  vorn  sich  verschmälernd,  die  Vordereckea 
mit  einem  runden  Höcker  versehen,  der  an  seinem  änsser- 
sten  Ende  eine  kleine  Spitze  und  an  seiner  iimern  Seite  ei- 
nen rothen  Haarbüschel  trägt.     Der  Höcker  wird  nach  mnm 


als  sie  mir  Herr  Dr.  Erichson  gütigst  mittheilte,    darauf  zu  achtes» 
versäumt. 

(3.  Bamd   2äo  Hefto)  11 


23S 

(liirch  einen  Eindruck  am  Vorderrande  des  Halsscliildcs  noch 
mehr  heryorgehoben.  Dicht  vor  den  Hinterecken  ist  der  Sei- 
lenrand tief  ausgeschnitten  und  nach  innen  gezogen.  Die  Hin- 
terecken selbst  werden  von  einem  ziemlich  runden,  nacli  aus- 
sen gerichteten,  vor  seiner  Spitze  aussen  mit  einem  Büschel 
rother  Haare  versehenen  Höcker  gel)ihlet.  Die  Oberfläche 
gleichmässig  stark  und  tief  punktirt,  ohne  Eindrücke.  Die 
Deckschilde  länglich,  verschmälern  sich  nach  hinten  nur  we- 
nig, auf  der  Oberfläche  sind  sie  ziemlich  dicht  und  tief  pun- 
ktirt, die  Punkte  sind  elliptisch  und  tragen  gelbliche  Här- 
chen. Die  Stigmen  des  vorletzten  Hinterleibsringes  stehen 
auf  einem  kleinern  Höcker. 

2)    CycSiflinis. 

Mac  Leay  lUustr.  p.  17. 

Es  verhält  sich  diese  Gattung  in  vielen  wesentlichen  Be- 
ziehungen der  vorigen  sehr  ähnlich,  bietet  aber  doch  hin- 
reichende und  selbst  auffallende  Unterschiede  genug  dar,  um, 
die  von  Hrn.  Mac  Leay  vorgenommene  Trennung  zu  moti- 
viren.  Die  langgestreckte  Gestalt  der  Deckschilde,  die  ei- 
genthümliche,  nur  relativ  abweichende  Bildung  des  Kopfes,  die 
auffallende  Form  des  ersten  Fühlergliedes  sind  Kennzeichen, 
die  Cyclidius  so  gut  wie  Cremastochilus  zukommen,  die  grosse, 
die  Unterseite  des  Kopfes  ganz  einnehmende  Unterlippe  hat 
sie  sowohl  mit  diesem  als  mit  Scaptol)ius  und  Hoplostomus 
gemein.  Schliesst  sich  sonach  durch  die  Uebereinstimmung 
einer  grössern  Zahl  von  Charakteren  die  Gattung  enger  an 
die  vorige  als  an  die  beiden  folgenden  an,  so  tritt  sie  durch 
die  Form  der  Unterlippe  so  bestimmt  vermittelnd  zwischen 
Cremastochilus  und  Scaptobius ,  dass  uns  weder  die  Gestalt 
des  Halsschildes,  noch  die  Sculptur,  in  der  diese  beiden  ein- 
ander älinlicher  sind,  al)halten  darf,  sie  als  ein  dieselben 
verbindendes  Glied  anzusehen.  Eigenthümlichkeiten  bietet 
diese  Gattung  nun  vorzüglich  in  den  Unterkiefern,  in  der  Ge- 
stalt des  Halsschildes  und  der  Afterdecke,  in  der  sammetar- 
tigen  Bekleidung  der  mit  Ausnahme  des  Kopfes  einer  schar- 
fen Sculptur   ermangelnden  Rückenfläche  und  ganz   besonders 


239 

in  der  Bildung  der  Vorderschiencn.  Der  Kopf  hat,  wie  er- 
wähnt, ganz  die  Anhige  wie  bei  der  lorigen  Gattung,  nur  ist 
der  Scheitel  in  der  Mitte  mit  einem  Höcker,  die  niederge- 
bogne Stirn  mit  zwei  eingedrückten  flachen  Gruben  und  ei- 
nem winkligen  Yorsprung  \or  der  Einsetzung  der  Fühler 
versehen.  Die  Seitenrdnder  des  Kopfschildes  sind  nicht  so 
breit  und  weniger  herabhängend ,  die  Vorderecken  abgerun- 
det, der  kreisrunde  Vorderrand  in  grösserer  Breite  zurück- 
gebogen und  nach  vorn  aufgetrieben,  so  dass  eine  deutlich 
geneigte  Endfläche  hervortritt.  Oberkiefer  und  Oberlippe 
konnten  an  dem  einzigen ,  mir  zur  Benutzung  anvertrauten 
Stück  nicht  untersucht  werden.  Die  Unterkiefer  weichen  darin 
ab,  dass  die  Galea,  wenn  schon  sehr  schlank,  doch  nicht 
in  eine  so  lange  Spitze  ausgezogen  ist,  und  dass  das  Kau- 
stück an  seinem  obern  Ende  zwei  Zähne  hat,  von  denen 
der  untere  kürzer  und  stumpfer  ist  als  der  obere.  Die  Un- 
terlippe ist  verglichen  mit  der  der  vorigen  Gattung  nur  rela- 
tiv abweichend.  Die  Endfläche  derselben  ist  in  der  Mitte 
weniger  vertieft  und  ihre  Ränder  niedriger,  der  hintere  Rand 
nur  mit  einem  schwachen  Ausschnitt.  Fühler  und  Taster  ver- 
halten sich  ganz  wie  bei  der  vorigen  Gattung.  Der  Protho- 
rax ist  völlig  kreisiiind,  seine  Hinterecken  sind  abgerundet, 
die  vordem  niedergebogen  in  eine  vorgestreckte  Spitze  aus- 
laufend. Die  flachen  Deckschilde  haben  eine  längliche  Gestalt, 
wie  die  der  vorigen  Gattung,  verschmälern  sich  aber  ziemlich 
stark  nach  hinten,  so  dass  sie  von  oben  die  Hinterleibsringe 
nicht  vollständig  bedecken.  Naht-  und  Hinterecken  sind  gleich- 
massig  abgerundet,  das  Prosternum  hat  vor  den  Hüften  einen 
verhältnissmässig  kleinen  dreikantigen  Fortsatz.  Der  Hinter- 
leib ist  an  den  Seiten,  besonders  nach  hinten  zu ,  breiter  als 
die  Deckschilde,  und  jederseits  oben  neben  denselben  sicht- 
bar; fast  sein  ganzer  vorletzter  Ring  ist  von  oben  unbedeckt, 
der  letzte  ragt  als  Kugelscgmcnt  aus  ihm  hervor,  das  ledig- 
lich von  der  Rückenplatte  dieses  Gliedes  gebildet  wird,  wäh- 
rend die  Bauchplatte  nur  als  schmaler,  mondförmiger  Theil  un- 
ter ilir  sichtl)ar  wird.  Die  Voiderschienen  weichen  durch 
ihre  geschwungene  Form  und  durch  einen  scharfkantigen,  in 
der  Mitte  et^as  vorgezogenen  Innenrand  ebenso  sehr  ab,  wie 

17* 


260 

durch  die  drei  ungleichen,  gegen  die  Spitze  herabgerückten 
Zähne  des  äussern  Randes,  Yon  denen  der  untere  oder  End- 
zahn stumpf,  der  mittlere  sehr  scharf,  klein  und  nach  hinten 
gewendet  *) ,  der  dritte  obere  aber  wieder  stumpf  ist.  Dem 
mittleren  Zahn  gegenüber  springt  der  Gelenkrand  der  Innern 
Seite  gleichfalls  zahnartig  hervor.  Die  kurzen,  dicken,  cy- 
lindrischen  Füsse  (tarsi)  haben  kräftige  Klauen.  — 

Die  drei  bis  jetzt  bekannten,  in  den  Sammlungen,  wie 
es  scheint,  sehr  seltenen  Arten  gehören  silmmtlich  Südamerika 
an.  Die  einzige,  die  wir  untersuchen  konnten,  ist  Cycl.  axil- 
laris Dupt. ,  wir  yerdanken  sie  der  gütigen  Mittheihing  des 
Hrn.  Dupont.  Es  ist  dies  derselbe  Käfer,  dessen  Latreille 
Guy.  Reg.  anim.  IV.  p.  572.  not.  2.  als  eines  ausgezeichneten 
Cremastocheilus  ausführlicher  gedenkt. 

i.  C.  elongatus.     Cayenne. 

Cetonia   elongata  Oliv.     Knt.  I.  6.  |).  24.  23.  tb.  6.  f.  51.    Enc. 

meth.  V,4I4.  30.  tb.  159.  11.  —  Schönli.  Syn.  Ins.III.  135.110. 
Cremastocheilus  elongatus  Gor.    et  Perch.   Mon.  III.  2.    tb.  15. 

f.  2. 

*  2.  C.  axillaris.     Cayenne. 

Cremastocheilus    axillaris    Gor,   st    Perch,    Mon.  112.  3.  tb.  15. 
f.  3. 
.3.   G.  Nero,     ater,    holosericeus ,    elytris    depressis,    apice 
maculis  duabus  sanguineis  nitidis. 
Mac  Leay  Zool,   lllustr.  p.  17. 

Aus  Südamerika.  Von  der  Grösse  der  Platygenia  bar- 
bata.  Ich  habe  die  kurzen  Angaben  des  Hrn.  Mac  Leaif, 
die  aber  sur  Erkennung  dieser  ausgezeichneten  Art  hinrei- 
chen dürften,   in  der  Diagnose  zusammengestellt. 

3)  ^caiitobiiisi  mb.**). 

Zwei  südafrikanische  Arten,  von  denen  Dejean  Catal. 
p.  187.  die  eine,  schon  den  Hrnn.  Gory  und  Percheron  be- 


*)  Hr.  Mac  Leay,  der  nur  zwei  Zähne  angiebt,  bat  dieseo 
mittlem  bei  der  Betrachtung  von  oben  übersehen. 
**)  Von  (Tx«;rrw  ich  grabe  und  ßiog. 


261 

kannte,  mit  den  nordamerikanisclien  Cremastocliilen  verband, 
haben  in  ihrer  Bildung  so  viel  Eigenthümliches,  dass  ich 
nicht  anstehe,  auf  sie  eine  besondere  Gattung  zu  gründen. 
Schon  darin  ist  die  eine  Art  (Scapt.  capensis)  unter  den  Lamelli- 
cornien  ganz  anomal,  dass  bei  einzelnen  Individuen  alle 
Füsse  (tarsi)  vier,  bei  andern  dagegen  deutlich  fünf  Glie- 
der haben,  wie  bereits  Erichson  Jaliresber.  für  1839.  S.  32. 
hervorhebt.  Leider  kann  ich  die  Exemplare,  die  diese  Ver- 
schiedenheit zeigen,  nicht  selbst  mit  einander  vergleichen, 
um  mich  völlig  davon  zu  überzeugen,  dass  hier  eine  Ge- 
schlechtsdifferenz obwalte,  doch  erinnere  ich  mich  mit  Be- 
stimmtheit bei  allen  Stücken  der  Königl.  Sammlung  in  Berlin 
nur  vier  Fussglieder  gesehen  zu  haben,  während  dasjenige, 
welches  ich  bei  der  hier  folgenden  Schilderung  vor  mir  ge- 
habt habe,  deren  deutlich  fünf  hat.  Merkwürdig  ist,  dass 
unter  sechs  Individuen  der  zweiten  Art  (Sc.  caffer)  kein  einzi- 
ges ist,  das  nur  vier  Glieder  hat,  es  ist  mir  aber  überhaupt 
nicht  gelungen,  sexuelle  Unterschiede  an  ihnen  zu  entdecken, 
so  dass  die  Möglichkeit  wohl  vorhanden  ist,  dass  alle  nur  ei- 
nem einzigen  Geschlecht  angehören.  —  Der  Kopf  bietet  nur 
noch  eine  geringe  Aehnlichkeit  mit  der  eigenthümlichen  Ge- 
stalt dar,  die  er  in  der  Gattung  Cremastochilus  hat,  es  fehlt 
dem  Kopfschilde  der  breite,  an  den  Seiten  stark  herabhängende, 
vorn  rückwärts  aufgeworfne  Rand,  der  Scheitel  ist  erhaben, 
in  der  Mitte  mit  einem  Höcker  versehen,  der  bald  in  einen 
Längs-,  bald  in  einen  Queerkiel  ausläuft,  die  Stirn  flacher 
nach  vorn  geneigt,  etwas  concav,  der  Vorderrand  mehr  oder 
weniger  gerade.  Die  Fühler  ähnlich  wie  bei  den  vorigen 
Gattungen,  nur  hat  das  grosse  flachgedrückte  erste  Glied  eine 
mehr  trapezoidale  Gestalt.  Oberkiefer  und  Oberlippe 
konnten  an  den  vorliegenden  Stücken  nicht  untersucht  werden. 
Die  Unterkiefer  weichen  darin  von  der  Gattung  Cremasto- 
chilus ab,  dass  die  Galea,  wenn  schon  schlank,  hakenför- 
mig und  in  eine  lange  Spitze  endend,  doch  im  Allgemeinen 
kräftiger  ist  und  sich  innen  an  ihrer  Wurzel,  da,  wo  sich 
das  Kaustück  anlegt,  etwas  erweitert.  Auch  der  einfache 
Endzahn  des  Kaustücks  ist  oben  an  seiner  Basis  mit  einem 
kleinen,  nach  vorn  gerichteten  Zähnchen  versehen,  das  dicht 


262 

«eben  der  erwähnten  Erweiterung  des  Helms  zu  liegen  kommt 
und   dieselbe  etwas   überragt.     Die  Unterlippe  kann  man 
ebenfalls  als  einen  Trichter  ])etrachten ,  dessen  Endfläche  aber 
nur  flach  ausgehöhlt,  bei  Scapt.  capensis  sogar  fast  eben  ist. 
Sie  deckt  beim  eingezogeneu  Kopfe   die  Halsoffnung  vollkom- 
men.     Der  Rand   dieses  Tricliters   ist   gar  nicht  aufgeworfen 
und   hat  nach   hinten  keinen  Ausschnitt,  sondern  eine  Torra- 
ragende  Spitze,  die  sich  zwischen  die  Vorderhüften  legt.   Dem 
entsprechend  fehlt  der  Zapfen  vorn  am  Prosternuni  völlig.     Die 
Taster  verhalten  sich  wie  bei  den  frühern  Gattungen.     Das 
Hals  Schild  weicht   der  Gestalt  nach  sehr  ab,    beide  Arten 
stimmen  jedoch  darin  überein ,  dass  die  Vorderecken  tief  nie- 
dergebogen sind,    die  Hinterecken  scharfe  Zähne  bilden  und 
durch  eine  mehr  oder  weniger  tiefe  Ausrandung  von  der  Mitte 
des  Hinterrandes   getrennt   sind.      Die  Flügeldecken  sind 
viereckig,  wenig  länger  als   breit,  an  den   Schultern  etwas 
hervortretend,   nach  hinten    gar  nicht   verschmälert,   die  hin- 
tern Randecken  gerundet.      Die  After  decke  senkrecht,  klein 
und  flach,  in  das  vorletzte  Hinterleibssegment  so  eingezogen, 
dass  dieses  einen  Rand  um  diesellte  bildet,    die  Stigmen   des 
vorletzten   Segments  mehr  oder  weniger,   die   des  vorherge- 
henden  gar  nicht  erhaben.     Das  Mesosternum  ragt  gar  nicht 
zwischen  den  Mittelhüften  hervor.     Die  Vorderschienen  haben 
drei  nach  aussen  gerichtete,   bei  Scapt.  capensis  scharfe,  bei 
Sc.  caffer  stumpfe  Zähne,  die  hintern  Schienen  und  die  Schen- 
kel verhalten  sich  wie  bei  Cremastocheilus. 

Die  zwei  hierher  gehörigen  Arten  sind  grauschwarz,  die 
vertieften  Stellen  gewöhnlich  mit  Schmutz  überdeckt.  Man 
hat  wohl  Grund,  daraus  auf  eine  Lebensweise  dieser  Thiere 
in  der  Erde  zu  schliessen. 

*  1.  Sc.  capensis:  niger,  thorace  transverso,  lateribus  ro- 
tundato,   postice    utriuque  profunde  inciso,   elytris  seriatim 
tuberculatis.  —    Long.  4  lin. 
Cremastocheilus  capensis  Gor.  et  Perclu  Mon.  117.  13.  tb.  16.  f.6. 
Vom  Vorgebirge  der  guten  Hoff'uung. 
*2.  Sc.  caffer:    niger,   thorace  lateribus   angulato,   postice 
utrinque  spinoso ,  elytris  obtuse  tricarinatis ,  lineolis  circu- 
laribus  seriatim  impressis.  —     Long.  5  V2  ^^^-  — 


203 

Aus  dem  Cafferiilaiide.  Icli  habe  drei  Exemplare  aus 
den  Sannnlungeu  der  Hriiu.  Dt/ponf,  Sommer  und  von  Tf^iii- 
ihem  \or  mir,  mehrere   andere  sah  ich  im  Berliner  Museum. 

Der  Kopf  grob  aber  seicht  punktirt,  nach  Yorn  \er- 
scliuiälert,  das  Kopfschild  vorn  schwach  ausgerandet,  fast  ge- 
rade abgestutzt,  der  Scheitel  mit  einem  queeren  Kiel,  der  in 
der  Mitte  in  eine  stumpfe  Beule  sich  verdickt.  Das  Halsschild 
ist  vorn  tief  ausgerandet,  die  Vorderecken  tief  niedergebo- 
gen, der  Seitenrand  bildet  dadurch,  dass  sich  das  Haischild 
erst  vorn  sehr  stark  erweitert,  dann  plötzlich  sich  ebenso 
sehr  nach  hinten  zusammenzieht,  in  der  Mitte  eine  stark  vor- 
springende Ecke;  der  Hinterrand  in  der  Mitte  vortretend,  ne- 
ben den  Ecken  ausgebuchtet,  die  Ecken  selbst  bilden  nach 
aussen  vorspringende  Dornen  und  liegen  mehr  nach  vorn  als 
die  Mitte  des  Hinterrandes.  Auf  seiner  Oberfläche  ist  das 
Halsschild  durch  grobe,  aber  seichte  Punkte  unregelmässig  ge- 
runzelt, hat  in  der  Mitte  eine  sehr  schwache  Längsrinne,  am 
Vorderrand  jederseils  neben  derselben  eine  seichte  rundliche 
Grube  und  eine  noch  grössere,  aber  auch  noch  mehr  ver- 
waschene Vertiefung  am  Seitenrande  vor  den  Hinterwinkcln. 
Die  Deckschilde  sind  oben  flach,  die  Naht  erhaben,  auf  je- 
dem befinden  sich  drei  flache,  hinten  sich  vereinigende,  durch 
Eindrücke  in  unregelmässige  Knötchen  getheilte  Längskiele, 
von  denen  der  äussere  nach  dem  Seitenrand  hin  sich  allmäh- 
lich verflächt,  die  Zwischenräume  haben  kleine,  eirunde  Ein- 
drücke, deren  Grund  durch  eine  eingeritzte  Linie  begrenzt 
wird  und  einen  eingestochnen  Mittelpunkt  hat,  die  Eindrücke 
bilden  zwei  nicht  ganz  regelmässige  Reihen  in  jedem  Zwi- 
schenräume. Der  untergeschlagne  Seitenrand  ist  durch  grobe, 
eingedrückte,  zusammenfliessende  Punkte  queerrunzlig.  Die 
Afterdecke  hat  ähnliche  Eindrücke  wie  die  Zwischenräume 
der  Deckschildleisten,  die  nach  der  Spitze  zu  sparsamer  wer- 
den und  allmählich  verschwinden,  an  ihrer  Wurzel  befindet 
sich  in  der  Mitte  eine  kleine  kielförmige  Erhabenheit.  Die 
Unterseite  ist  schwarz,  unbehaart,  die  Seitenbrust  grob  pun- 
ktirt, auch  der  Vorderrand  eines  jeden  Hinterleibssegmentes 
mit  groben  Punkten  versehen.  — 


26^ 

4)   Hoplostomiis. 

Oplostomus  Mac  Leai/  Illustr.  p.  20. 
Die  einzige  Art,  auf  die  Hr.  Mac  Leay  diese  Gattung 
gründete ,  hat  im  äussern  Körperbau ,  der  sehr  \on  dem  der 
übrigen  Cremastochiliden  abweicht,  eine  auffallende  Aehnlich- 
keit  mit  den  echten  Cetonien.  Der  flachgedrückte  Körper, 
der  kleine  Kopf  mit  dem  viereckigen  Kopfschilde,  der  trape- 
zoidale,  nach  vorn  stark  verschmälerte,  hinten  über  dem 
Schildchen  ausgerandete  Prothorax,  die  viereckigen  Deck- 
schilde, das  stumpfe,  zwischen  den  Mittelfüssen  nicht  her- 
vorragende Mesosternum ,  die  auffallend  kurzen  Füsse  und 
die  zweizahnigen  Vorderschienen  sind  von  Mac  Leay  zur 
Begründung  der  Gattung  benutzt  worden.  Ich  kann  nur  über 
die  Gestalt  der  Unterkiefer  und  der  Unterlippe,  von  denen 
Hr.  Dr.  Erichson  die  Güte  gehabt  hat,  eine  Zeichnung  für 
mich  anfertigen  zu  lassen,  nähere  Auskunft  geben,  da  ich 
den  Käfer  zwar  selbst  gesehen,  aber  bei  der  gegenwärtigen 
Bearbeitung  nicht  vor  mir  gehabt  habe.  Jene  stimmen  im 
Bau  vollkommen  mit  denen  von  Scaptobins  überein,  der  ei- 
genthümlichen  Bildung  der  Unterlippe  ist  in  der  Einleitung 
bei  der  Schilderung  der  verschiedenen  Formen  dieses  Organs 
gedacht  worden. 
1.  H.  fuligineus.       Senegal.  Afr.  austr. 

Centonia  fuligineä  Oliv.  Ent.  1.  6.  p.  20.  17.  tb,  31  f.  12.  Enc. 
meth.  V.  412.  20.  tb,  159.  f.  5.  —  Schönh.  Syn.  Ins,  III. 
144.  162. 

Cremastocheilus  fuligineus  Gor.  etPercJi.  Mon.  110.  I.  tb,  15,  f.  1. 

5)    GreniicliiiiS. 

Kirhi/  Transact.  of  the  Linn.  Soc.  XIV.  p.  569.  — 
Kirb.  and  Spenc.  Introd,  to  Ent,  III,  423,  tb.  26.  f.  34.  — 
Mac  Leay  111,  p.  18. 

Mit  dieser  Gattung  beginnt  die  zweite  Abtheilung  der 
€reraastochiliden,  wo  das  Kinn  die  Unterkiefer  seitlich  unbe- 
deckt lässt  und  in  Grösse  und  Breite  nur  wenig  von  dem  der 
Cetoniaden  abweicht.  Mit  diesen  verband  daher  auch,  wie 
erwähnt,   Lalreille  die  wenigen  ihm  bekannten  Formen, 


263 

Im  äussern  Habitus  hat  Genuchus  eine  nicht  zu  ver- 
kennende Aehnlichkeit   mit  Cyclidius,  besonders  was  das  ge- 
rundete Halsschild  und   die  länglichen,  schmalen  Deckschilde 
anlangt,  und  ist  überhaupt  offenbar  diejenige  Form  der  zwei- 
ten Abiheilung,    die   sich   am  nächsten   an   die  vorigen  Gat- 
tungen  anschliesst.     Der  Kopf  ist  nach   vorn  zu  gleichmäs- 
sig  verschmälert,  und   gewinnt   so,  von  oben  gesehen,    eine 
fast   dreieckige  Gestalt,    der  Scheitel  ist   erhaben,   bald  (bei 
G,  cruentus)  mit  einem  Queerwulst,  bald  (bei  G.  elongatulus) 
mit  zwei  kleinen  Höckern  versehen,  die  Stirn  mehr  oder  we- 
niger vertieft,    selbst    ausgehöhlt,    vorn   durch   einen   hohen 
scharfen  Rand  von  dem  senkrecht  niedergebognen  Kopfschilde 
getrennt.     Die  kurzen  Fühler  haben  ein  grosses,  verdicktes 
und  gebognes  Wurzelglied,  die  6  folgenden  sind  sehr  klein, 
die  dreiblättrige  Kolbe  ist  länglich-eiförmig.   Die  Oberkiefer 
haben    einen  verhältnissmässig    sehr  breiten   Grundtheil,    der 
nach  innen  in   einen  starken,   kräftigen,  unten  ausgehöhlten 
Mahlzahü  ausgeht.     Der  hornige  äussere  Lappen  wird  nur  an 
seinem  vcrdern  Ende  etwas   breiter   und  überragt  den  häuti- 
gen Theil  nur  sehr  wenig.     Er  ist  mit  einzelnen  Härchen  be- 
setzt.   Der  häutige  Theil  ist,  wie  gewöhnlich,  an  seinem  innern 
Rande  gewimpert.      Die   Unterkiefer    haben  ein  länglich 
viereckiges  Kaustück,    das    an   der  Innenseite    einen  dichten 
Büschel  rothgelber  Haare  trägt  und  dadurch  ganz  ausgezeich- 
net   ist,   dass   die  lange,  hier  einfache  Spitze,   die   von  sei- 
nem vordem  Ende  ausgeht,  nicht  von  dem  innern  freien  Rande, 
sondern  von  der  äussern,  mit  der  Tasterschuppe  verwachsenen, 
Seite   entspringt.      Es  ist   diese  Spitze   iü)erdiess   nur  wenig 
nach  innen  gekrümmt,  der  Galea  ziemlich  parallel  ist  sie  fast 
gerade  nach  vorn  gerichtet.      Die  Galea  selbst  ist  lang  und 
verhältnissmässig  kräftig,  sie  ist  an  der   Innenseite  schwach 
ausgeschweift  und  endet  mit  einer  einfachen,   nach  innen  ge- 
bogenen Spitze.     Am  Aussenrande  derselben  bemerkt  man  nur 
sparsame  Härchen.    Die  Unterlippe  steigt  hinten  tief  nach 
unten  herab,    und   vom   tiefsten   Punkte   an   bildet    sie    eine 
schiefe,  ebene,  dreiseitige  Endfläche  (mit  der  Basis  des  Drei- 
ecks  am  Vorderrand),    die   die  Maxillen  seitlich  unbedeckt 
lässt.    Die  Taster  haben  ein  langes,  cylindrisches  Endglied 


266 

lind  kleine,  kurze  Wurzelglieder.  Das  Halsscliild  hat  eine 
fast  kreisförmige  Gestall,  der  Vorderrand  ausgeschnitten,  die 
Vorderecken  etwas  vorgezogen,  oben  ist  es  flach  gewölbt,  mit 
Spuren  einer  schwachen  Liingslinie.  Die  Flügeldecken 
sind  länglich,  hinter  den  Schultern  etwas  eingezogen,  die 
Seitenränder  fast  parallel,  die  liintern  Seiten-  und  Nahteckeu 
abgerundet.  Die  Scapularstücke  sind  von  oben  deutlich 
sichtbar.  Das  Prosternum  erhebt  sich  vor  den  Mittelhüf- 
ten in  einen  Kiel,  steigt  aber  nicht  zapfcnforuiig  herab.  Das 
Mesosternum  verlängert  sich  nach  vorn  in  eine  kleine 
Spitze,  die  aber  nicht  zwischen  den  Mittelhüfteu  hervorragt. 
Die  zwei  letzten  Segmente  des  Hinterleibs  werden  oben 
von  den  Deckschilden  nicht  bedeckt,  auch  die  Seiten  der  vor- 
hergehenden sind  neben  dem  Rande  der  Deckschilde  noch 
sichtbar,  die  Afterdecke  ist  stark  queergewölbt.  Die  Stig- 
men des  vorletzten  Gliedes  werden  nur  von  einem  schwachen, 
kaum  etwas  erhabenen  Ringe  umgeben.  Die  Beine  sind  in 
allen  Theilen  kurz  und  kräftig,  alle  Schienen  an  der  Aus- 
senseite  mit  drei  starken  Zähnen,  den  Endzahn  natürlich  mit- 
gerechnet. Diesem  gegenüber  hat  auch  der  Innenrand  einen 
kräftigen,  nach  vorn  gerichteten  und  leicht  gekrümmten  Dorn. 
Die  Füsse  (tarsi)  sind  durchgehends  kürzer  als  die  Schien- 
heine. Geschlechtsdifl'erenzcu  kann  ich  an  den  wenigen  Exem- 
plaren, die  ich  vor  mir  habe,  nicht  entdecken. 

*1.  G.  cruentus.     Vom  Gap  der  guten  Hoffnung. 

Cetonia    cnienta    Fair.    Syst.    El.    II.      159.   124.     Ent.    Syst. 

I.    II      153.     97.     —       Oliv.    Entom.     I,     6.     p.    57.  69.    tb. 

7.   f.  58.  et  var.  tb.  6.  f.  37.    Enc.  nietli.  V.  426.  87.  tb.  161. 

f.  13.  —     Herbst  Col.  III.  280-  87.  —     ScJiönh.  Syn.  Ins.  III. 

143.  158. 
Cremastocheilus    cruentns    Gor.   et   Perch.     Mon.    115.    10.    tb. 

16.  f.  3. 
var,  a.     Genuchns  sanguinolentiis  Mac  Lcay  Illustr.  p.  18.  8. 
var.  b.     Cetonia   hottentotta  Fahr.   Syst.  El.  II.   159.  122.    Ent, 

Syst.    I.  II.  153.   96.    —    Oliv.  Ent.  I.  6.    p.  56.  68.  tb.  7.   f. 

55.   Enc.  meth.  V.  426.  86.  tb.  161.  f.  12.  —  Herbst  Col.  III. 

279.  86.  —     ScJlönh.  Syn.  Ins.  III.  143.  157. 
Cremastocheilus   hottentottus  Gor.   et  Perch.    Mon.   114.  8.  tb. 

16.  f.  1. 


2Ö7 

Cetonia  Iiottentotta  Fahr.  1.  c.  ist  nur  eine  einfarbig 
scliwarze  Varietät  seiner  cruenta.  Genuchus  sanguinolentus 
]\].  Lcatj  sind  Exemplare,  die  in  der  Färbung  zwischen  bei- 
den mitten  inne  stehen;  die  rothen  Stellen  des  crucntus  sind 
])is  auf  einen  länglichen  Fleck  und  die  Spitze  der  Flügeldek- 
ken  geschwunden.  Ein  solches  Exemplar  befindet  sich  in  der 
Hallischen  Uni\  ersitüts  -  Sammlung. 

2.  G.  elongatulus.     Vom  Cap  d.  guten  Hoffnung. 

Cremastocheilus    elongatulus    Gor.   et   Perch.   Mon.    116    11.   tb. 
16.  f.  4. 

3.  G.  laevis.     Vom  Cap  d.  guten  Hoffnung. 

Cremastocheilus  laevis  Gor.  et  Perch.  Mon.  HS.  9.  tb.  16.  f.  2. 
Ich   kenne    diese  Art    nicht,    bin    aber,    obgleich    die 
Schienen  der  Abbildung  nach  aussen  ungezähnt  sind,  doch  ge- 
neigt, sie  hierher  zu  rechnen. — 

6)    Centrog^natlnijS. 

Guer.  Rev.  Zool.  HI.   p.  79. 

Ich  gebe  hier  die  Beschreibung  der  Gattung  und  der 
dieselbe  ausmachenden  Art,  wie  sie  Yon  Hrn.  Giierin  1.  c. 
herrührt,  da  ich  sie  nicht  selbst  in  der  Natur  gesehen  habe. 
Obgleich  die  kurze  Charakteristik  eigentlich  nicht  hinreicht, 
die  Gattung  Ton  andern  dieser  Gruppe  zu  unterscheiden,  so 
glaube  ich  doch,  nach  einigen  in  der  Beschreibung  erwähn- 
ten Eigenthümlichkeiten  zu  schliessen,  dass  eine  genauere 
Untersuchung  die  Gattungsrechte  ausser  Zweifel  setzen  wird. 

„Diese  neue  Gattung  unterscheidet  sich  von  Cremasto- 
cheilus durch  seine  Unterlippe,  die,  anstatt  die  Unterseite 
des  Kopfes  ganz  zu  bedecken,  -von  der  gewöhnlichen  Grösse 
ist,  dick  hervorragend,  und  an  der  Spitze  gerade  abgeschnit- 
ten. Die  Unterkiefer  endigen  in  zwei  starke  Zähne  oder  ge- 
krümmte Spitzen,  von  denen  die  untere  zweispaltig  ist;  sie 
sind  verdeckt.  Im  Uebrigen  unterscheidet  sich  die  Gattung 
nur  wenig  von  Cremastocheilus." 
1.  C.  subrugosus  Guer.  (1.  c.  p.  80). 

„Der  Körper  Ist  schwarz,  dick,  matt,  länglich,  mit 
Runzeln  bedeckt,   die  zum  Theil  wie  verwischt  sind.     Der 


268 

Kopf  ist  oben  ausgehöhlt  und  hat  an  jeder  Seite  oberhalb  der 
Augen  ein  ziemlich  hervorragendes  Hörn,  das  sich  ein  wenig 
nach  innen  krümmt,  der  Vorderrand  zu  einem  dritten  abge- 
platteten Hörn  erhoben ,  das  an  der  Spitze  erweitert  und  ein 
wenig  nach  innen  gekrümmt  ist,  wie  die  beiden  seitlichen. 
Das  Halsschild  hat  gerundete  Seiten.  Das  Schildchen  ist  drei- 
eckig. Die  Flügeldecken  sind  an  der  Basis  etwas  breiter  als 
das  Halsschild,  ziemlich  lang,  parallel  und  die  Oberfläche  eben. 
Die  Beine  kurz  und  kräftig.  Die  Vorderschienen  nur  mit  ei- 
ner schwachen  Spur  eines  Zahns  an  der  Anssenseite.  Die 
Füsse  (tarsi)  kurz,  dick  und  cylindrisch  und  endigen  mit  zwei 
ziemlich  langen  Krallen.  Long.  8V4,  lat.  4Volin.  —  Er  fin- 
det sich  an  der  Küste  Malaya  zu  Pulo-Pinang  in  Vorder- 
indien." — 

7)   Coenocliiln^  ISoh.*^), 

Charakterisirt  sich  besonders  durch  die  Bildung  des 
Kinns  und  die  Bewaffnung  der  Unterkiefer,  besitzt  aber  aus- 
serdem im  Bau  der  Oberkiefer,  in  der  Form  des  Kopfes,  der 
Beine  u.  s.  w.  so  \iel  Eigenthümlichkeiten,  dass  die  Gründung 
einer  besondern  Gattung  auf  eine  Zahl  südafrikanischer  Ar- 
ten hinreichend  motivirt  sein  dürfte. 

Der  Kopf  ist  niedergebogen,  länglich  viereckig,  vor  den 
Augen  an  der  Fühlerinsertion  tief  ausgeschnitten,  das  Kopf- 
schild an  der  Spitze  breiter,  vorn  etwas  ausgerandet.  Die 
Fühler  sind  kurz,  das  erste  Glied  sehr  gross,  verkehrt  ke- 
gelförmig ,  etwas  gekrümmt  und  behaart.  In  den  Oberkiefern 
spricht  sich  die  Eigenthümlichkeit  der  Cremastochiliden  auf 
eine  recht  bestimmte  Weise  aus.  Der  äussere  hornige  Theil 
erweitert  sich  nach  der  Spitze  zu  um  ein  bedeutendes,  so 
dass  ein  Stück  des  Innern  häutigen  Theils  von  ihm  bedeckt 
erscheint;  an  der  Wurzel  des  äussern,  und  auf  dem  ganzen 
Innern  Theil  bemerkt  man  feine  Härchen.  Der  Grundtheil  der 
Oberkiefer  ist  ziemlich  schmal,  der  Mahlzahn,  indem  er 
nach  innen  ausgeht,  tief  gespalten.  Die  Unterkiefer  haben 
in  der  Gestalt  manches  Aehnliche  mit  denen  der  vorigen  Gat- 


*)  Von  xoivös  und  YtUng. 


269 

tung,  die  einzelnen  Theile  sind  auch  hier  kräftiger  und  kür- 
zer als  z.  B.  bei  Cremastochilus,  Gyclidius  ii.  a.,  und  na- 
mentlich ist  die  Galea  nicht  mehr  so  spitz  und  gebogen.  Abwei- 
chend yon  allen  übrigen  zu  dieser  Gruppe  gehörigen  Gattun- 
gen sind  sie  übrigens  darin,  dass  sowohl  der  Helm  als  das 
obere  Ende  des  Kaustücks  in  zwei  lange  Zähne  gespalten  ist 
Die  Unterlippe  hat  eine,  den  verwandten  Gattungen  ganz  ent- 
gegengesetzte Bildung.  Statt  dass  sich  nämlich  auf  dem  Li- 
gulartheile  des  Mcntum  ein  Längskiel  erheben  sollte,  sst  der- 
selbe gegen  die  Mitte  hin  furchenartig  lertieft,  und  weicht, 
wie  schon  in  der  Einleitung  erwähnt  wurde,  nur  durch  grös- 
sere Breite  und  schiefe  Abplattung  der  Endfläche  Yom  Typus 
der  echten  Cetonien  ab.  Der  Vorderrand  ist,  entsprechend 
dem  des  Kopfschildes,  schwach  ausgerandet.  Das  Halsschild 
ist  fast  vollkommen  kreisrund,  nur  der  vordere  Rand  etwas 
ausgerandet,  der  ganze  Rand  schmal  aufgeworfen,  der  Hin- 
terrand über  dem  Schildchen  schwach  ausgerandet,  mit  zwei 
eingedrückten  Punkten  versehen.  Die  behaarten  Scapular- 
stücke  sind  von  oben  vor  den  Deckschilden  deutlich  sichtbar. 
Die  Flügeldecken  sind  wenig  breiter  als  die  Mitte  des  Hals- 
schildes und  etwa  doppelt  so  lang,  hinter  der  Schulter  tief 
ausgebuchtet,  an  der  Spitze  stumpf  gerundet,  eben,  mit  mehr 
oder  weniger  deutlichen  Längsrippen.  Vom  Prosternum  steigt 
vor  den  Vorderhüften  ein  langer,  dicht  behaarter,  zapfenför- 
miger  Fortsatz  gerade  nach  unten  herab,  das  Mesosternum 
ragt  zwischen  den  Mittelhüften  gar  nicht  hervor,  der  Hin- 
terleib ist  seitlich  von  den  Deckschilden  völlig  bedeckt,  nur 
der  letzte  und  mehr  oder  weniger  der  vorletzte  Ring  sind 
frei,  jener  hängt  ähnlich  wie  bei  Gyclidius  als  Kugelsegment 
aus  diesem  herab.  Die  Stigmen  des  vorletzten  Segmentes  mit 
einem  schwachen  wulstigen  Ringe.  Die  Vorderschienen  haben 
aussen  zwei  an  das  vordere  Ende  herabgerückte  und  nach 
unten  gerichtete  Zähne,  auch  die  Mittel-  und  Hinterschienen 
haben  an  der  Aussenseite  noch  einen  Zahn  ausser  dem  End- 
zahn. Die  Sporen  am  Ende  der  Hinterschienen  sind  sehr  lang, 
platt  und  lanzettförmig.  Geschlechtsunterschiede  vermag  ich  mit 
Bestimmtheit  nicht  anzugeben.  Von  Coen.  Paulus,  der  einzigen 
Art,  jon  der  ich  zwei  Exemplare  vor  mir  habe,  hat  das 


eine,  das  ich  für  ein  weibliches  halte,  ein  in  der  Mitte  et- 
was breiteres  HaLschild  und  \iel  stumpfere  Eudzäbne  an  der 
Anssenseite  der  Vorderscliieuen,  auch  sind  die  Stigmen  des 
vorletzten  Hinterleil)sringes  erbabner;  ich  bin  aber  nicht  ge- 
wiss, ob  diese  Unterschiede  sexueller  und  nicht  \ielmehr  in- 
dividueller Art  sind. 

Die  Arten  leben,  wie  uifzclius  angiebt,   nach  Art  der 
Aphodien,  in  der  Erde.    Es  gehören  hierher: 

*1.  C.  Paulus.      Senegal.   CafTraria. 

Cremastoclieihis  Paulus  Gor.  et  Pertli.  Mon.  112.  4.  tb,  15.  f.  4. 
*2.  C.  sulcatus.*     Caffraria. 

Cremastoclieilus  niaurus  Gor.  et  Perdt.  Mon.  113.  6.  th.  15.  f.  6. 
Ich  kann  diese  Art  nicht  für  Cetonia  manra  Fabr.  hal- 
ten. Fahricius  giebt  Guinea  als  Vaterland  an  und  sagt  von 
seiner  Art:  „statura  omnino  C.  hottentottae."  Beides  passt  nicht 
auf  diese  Art. 
*3.  C.  ventricosus.       Sierra    Leona.   Senegal. 

Cetonia  ventricosa  Schönh.  Syn.  Ins.  III.  143.  154.  GijU.  in  app. 
p.  56.  84. 

Cremastocheilus  Bron.   Gor.  et  Perch.  Mon.  113.  5.  tb.  15.  f.  5. 

4.  C.  senegalensis.      Senegal. 

Cremastocbeilus   senegalensis    Gor.   et   Perch.   Mon.  114.    7.   tb. 
15.  f.  7.  — 

5.  C.   maurus:    „depressus,   ater,   thorace  postice  punctis 
duobus  impressis." 

Cetonia  niaura  Fnbr.    Syst.    El.   II.   158.    121.  —    Schönh.  Syn. 
Ins.  III.  143.  156. 

„Vaterland:  Guinea.  Lunds  Sammlung." 
„Von  der  länglichen,  flachen  Gestalt  der  Cet.  hottentot- 
ta.  Der  Kopf  schwarz ,  mit  stumpfem  Kopfschilde.  Das  Hals- 
schild eben,  etwas  punktirt,  schwarz,  hinten  mit  zwei  ein- 
gedrückten Piuikten.  Die  Flügeldecken  schwach  gestreift, 
schwarz,  glänzend.  Der  Körper  schwarz,  das  Sternum  nicht 
hervorragend." 

„Ganz  von  der  Gestalt  der  Cet.  hottentotta."    Fahricius. 

*6.   C.   lugubris:    „ater,    glaber,    elytris  macula  laterali 

anoqne  albis." 

Cetonia    lugubris  Fahr.  Syst.  EI.  II.  158.  116.    Ent.  Syst.  I.  U. 

p.  152.  92.  —      Oliv.  Ent.  I.   6.  p.  44.  52.  tb,  7.  f.  60.    Enc. 


271 

metb,  V.  42?.  69.  tb.  160.  f.  19.  —    Herbst  Col.  III.  278.  84. 

—  Schihih.  Syn.  Ins.  III.  142.  152. 

Vom  C-ap  der  ^iiteii  HofFiiuiiij:.  Ich  sah  ein  Exemplar 
dieser  seltnen  Art  im  Königlichen  Mnsenm  in  Berlin,  und 
habe  mich  nl)erzeiigt,  dass  diesell>e  in  die  gegenwärtige  Gat- 
tung gehöre.  — 

„Etwas  grösser  als  Cctonia  versicolor.  Das  Kopfschild 
ist  abgestutzt.  Das  Halsschild  ist  hinten  über  dem  Schild- 
chen ausgerandet.  Dieses  ist  dreieckig  und  ziemlich  breit. 
Die  Deckschilde  haben  eingedrückte  Punkte.  Der  ganze  Kör- 
per ist  schwarz  und  glänzend ,  und  mau  sieht  einen  unregel- 
mässigcn  weissen  Fleck  nalie  dem  Aussenrande  eines  jeden 
Deckschildes,  einen  andern  an  jeder  Seite  der  Brust  und 
eine  Reihe  einander  berührender  Flecken  an  den  Seiten  des 
Hinterleibes,  endlich  einen  Fleck  von  gleicher  Farbe  an  dem 
hintern  Tiieile  desselben.  Das  Sternuui  ist  nicht  hervorra- 
ragend."     Olivier  Enc.  1.  c. 


8)  Ptyclioplioriis  Nob.'^^). 

Cymophorus  Kirbjj  Zool.  Journ.  HI.  p.  J53. 

Jliac  Leaij  Illustr.  p.  17. 

Kiibj/ ,  der  diese  ausgezeichnete  Gattung  auf  eine  mir 
unbekannte  Art  bereits  vor  längerer  Zeit  aufstellte,  erkannte 
richtig  ihre  nahe  Verwandscliaft  mit  den  Cremastochiliden,  die 
besonders  der  Bau  ihrer  Mundthcile  ins  Licht  setzt.  Unter 
den  neuern  Entomologen  brachten  Go}y  und  Percheron,  un- 
bekannt mit  Kirbjjs  Arbeit,  mehrere  neue,  hieher  gehörige  Ar- 
ten geradezu  in  der  Gattung  Gremastocheilus  unter,  während 
Dejean,  getäuscht  durch  die  allerdings  grosse  Aehnlichkeit  im 
Körperbau  überhaupt  und  besonders  in  der  Gestalt  des  Hals- 
schildes und  der  Flügeldecken,  die  einzige  Art  seiner  Samm- 
lung der  Gattung  Cetonia  einverleibte. 

Der  Kopf  ist  an  der  Wurzel  bis  zu  den  Augen  doppelt 
so  breit  als  vorn,  der  vordere  Theil  beinahe  viereckig,  nach 


*)  Von  Tiiv^  und  if  toco.  Der  ÄirJy'sche  Name  konnte  nicht 
beibehalten  werden,  da  Treitschle  zwei  Jahre  früher  eine  Eulengat- 
tung Cymatophora  genannt  hat. 


272 

vorn  yertieft,  der  stark  aufgebogene  Vorderrand  bildet  bei 
manchen  Arten  eine  schmale  geneigte  Endfläche.  Die  Fühler 
haben  ein  dickes,  am  Ende  kugelig  aufgetriebenes  Wurzelglied, 
das  zweite  ist  etwas  langer  als  die  folgenden,  becherförmig, 
diese  sind  sehr  kurz  und  cylindrisch.  Die  Kolbe  ist  ungewöhn- 
lich lang  und  gross.  Die  Oberlippe  ist  an  der  Spitze  ausge- 
randet,  an  jeder  Seite  mit  Härchen  besetzt.  Die  Oberkiefer 
aben  die  Erweiternng  und  hakenförmige  Umbiegung  über  den 
Innern  häutigen  Theil,  der  nur  in  geringer  Ausdehnung  sicht- 
bar bleibt,  nächst  Macroma  unter  allen  Cremastochiliden  am 
auffallendsten.  Die  Unterkiefer  sind  länger  imd  schmäler 
als  gewöhnlich,  besonders  ist  es  der  Helm,  der  sich  nach 
oben  über  das  Kaustück  fortsetzt  und  in  eine  lange,  nach  in- 
nen gebogne  einfache  Spitze  endigt;  an  seiner  Aussenseite 
ist  er  mit  einem  Haarbüschel  versehen,  der  eine  bei  Crema- 
stochiliden ungewöhnliche  Stärke  hat.  Neben  der  Basis  des 
Helms  springt  das  obere  Ende  des  KaustUcks  nach  innen  in 
einen  an  der  Spitze  tief  getheüten  und  dadurch  doppelt  er- 
scheinenden Zahn  vor.  Die  Unterlippe  hat  die  Gestalt  eines 
lang  gezogenen  Vierecks  und  ist  an  der  Spitze  gerade  abge- 
stutzt, weicht  übrigens  darin  bei  den  einzelnen  Arten  auf 
eine  auffallende  Weise  ab,  dass  der  Längskiel,  in  dem  sich 
der  Ligulartheil  erhebt,  bald  fast  ganz  fehlt,  (Pt.  spiniven- 
tris,  wo  eigentlich  nur  eine  leichte  Wölbung  beobachtet  wird), 
bald  sehr  vollkommen  ist  (Pt.  leueostictus),  und  um  so  höher 
wird,  je  mehr  er  sich  dem  vordem  Ende  des  Kinns  nähert, 
wo  er  eine  schwach  ausgehöhlte  dreieckige  Endfläche  bildet. 
Die  Taster  bieten  keine  Abweichung  von  der  gewöhnlichen 
Form  dar.  Das  Halsschild  ist  etwas  breiter  als  lang,  fast 
trapezoidal,  die  Seiten  von  der  Mitte  nach  vorn  jäh  verengt, 
der  Hinterrand  über  dem  Schildchen  ausgebuchtet.  Die  Flü- 
geldecken sind  an  den  Schultern  am  breitesten,  hinter  densel- 
ben tief  ausgebuchtet,  so  dass  diese  stark  vorgezogen  er- 
scheinen, hinter  der  Ausbuchtung  verschmälern  sie  sich  ein 
yrenig  und  sind  am  Hinterrande  stumpf  gerundet.  Eigenthüm- 
lich  scheint  ihre  Sculptur  zu  sein,  sie  haben  nämlich  neben 
der  Schulter  eine  eingedrückte  Queergrube,  neben  der  Naht 
vom  Schildchen  weg  einen  bis  zur  Spitze  reichenden  Längs- 


27^J 

eiiuliiick,  in  dem  zwei  eingedrückte  glatte  Linien  dnrchlaufen 
und  nel)en  dem  Aussenrande  in  der  Mitte  eine  längliche  Gru- 
be, wodurch  das  Mittelfeld  zu  einer  gewellten  stumpfen  Langs- 
kanle  erhoben  wird.  Diese  Schilderung  passt  wenigstens  auf 
die  Mehrzahl  der  Arten,  auf  Pt.  leucostictus,  spiniventris,  unda- 
tus.  Die  Allgaben  in  der  Bcschreil)ung  Yon  Pt.  Brahma  sind  in 
dieser  Hinsicht  zu  ungenau  und  sollte  Crcmastoclieilus  crilirosus 
G.  et  P.  wirklich,  wie  ich  vermuthe,  hierlier  gehören,  so  würde 
die  Skulptur  bei  den  verschiedenen  Arten  einer  beträchtlichen 
Abweichung  unterliegen.  Bei  diesem  sind  nämlich  die  Deck- 
schilde ganz  mit  eingestochenen  Punkten  bedeckt.  —  Das 
Prosternum  ist  vor  den  Vorderhinten  bei  Pt.  spiniventris  mit 
einem  absteigenden  Zapfen  versehen,  bei  Pt.  leucostictus  nnr 
in  einen  schwachen  Kiel  erhoben.  Das  Mesoslernum  spitzt 
sich  nach  vorn  zu,  ragt  aber  nur  bei  Pt.  spiniventris,  und 
auch  hier  kaum  merklich,  zwischen  den  Mittelhüften  vor.  Die 
Hinterleibsringe  sind  seitlich  neben  den  Deckschilden  sichtbar, 
die  Stigmen  des  vorletzten  Segments  stehen  auf  langen  Spitzen. 
Die  Afterdecke  ist  ausgehöhlt,  in  der  Mille  mit  einem  Längs- 
kiel versehen,  der  vor  der  Spitze  endet,  an  seinem  Ende  aber 
noch  zu  einem  spitzen  Hocker  anwächst.  Alle  Schienen  an 
der  Aussenseite  mit  zwei  Zähnen ,  die  der  vorderen  sind  an 
das  untere  Ende  derselben  herabgerückt.  Die  Geschlechter 
unterscheiden  sich  nur  in  der  Wölbung  des  Unterleibs. 

*1.  Pt.  leucostictus:  niger,  nitidus,  albo-maculatus,  cla- 
va  anteunarura  rufa.  —     Long.  4V2 — ä  lin. 

Aus  dem  CafFernland.     Ich  habe  ein  Pärchen  aus  Hrn. 
iK   Winthems  Sammlung  vor  mir. 

Kopf  und  Halsschild  dicht  und  gleichmässig  punktirt, 
Deckschilde  weitläuftiger  und  unregelmässig  mit  grösseren  und 
kleineren  Punkten  besetzt,  Seiten  der  Mittelbrust,  Unterseite 
der  Schenkel  und  Innenrand  der  Schienen  durch  lange  gelb- 
liche Haare  gewimpert.  Farbe  schwarz,  mit  massigem  Glänze, 
Fühler  roth,  mit  schwarzem  Wurzclgliede.  Auf  dem  Hals- 
schilde der  Seitenrand  schmal  und  nach  vorn  einen  Haken  ab- 
sendend ,  sowie  zwei  Flecke ,  welche  in  eingedrückten  Gruben 
am  Hinterrande  vor  dem  Schildchen  stehen ,  wie  mit  grünlich- 
(3.  Band    2.  Heft.)  18 


274 

weissem  Lack  überzogen.  Auf  jedem  Deckscliilde  ein  Fleck 
in  dem  Schultereindruck,  ein  zweiter,  zwei-  oder  dreifach  ge- 
theiltcr  in  dem  Eindrucke  neben  dem  Seitenrande  in  der  Mitte, 
ein  dritter  yor  der  hinteren  Ecke  und  zwei  Flecke  in  der 
Lilngsvertielung  neben  der  Naht:  einer  neben  dem  Schildchen, 
der  andere  an  der  Spitze,  ebenso  gefärbt.  Auch  der  Seiten- 
rand der  Dcckschilde  nimmt  nach  der  Spitze  hin  diese  Farbe 
an,  doch  erscheinen  bei  dem  Weibchen  die  weissen  Ränder 
des  Halsscliildes  und  der  Deckschilde  verwischt.  Die  Bauch- 
segmente haben  einzelne  gelbliche  Borsten. 

*2.  Pt.  spiniventris.     Senegal. 

Cremastocheilus    spiniventer    Gor,   et    Perch.    Mon.   121.    18.   tb, 

17.  f.  2. 
Cetonia  sponsa  Dcj. 

Die  Nummern  der  Figuren  2  und  3  sind  auf  Tafel  17 
der  Monographie  verwechselt,  fälschlich  wird  nämlich  dort  Fig. 
2  als  Cremast.  Brahma  und  Fig.  3  als  Cr.  spiniventer  aufge- 
führt. Graf  Mannerheim  macht  in  einer  Anzeige  der  Mono- 
graphie im  Bull.  d.  nal.  de  Mose.  1837.  n.  8.  p.  132.  auf  diese 
Verwechslung  aufmerksam;  Mac  Lcaif  ist  dieselbe  entgangen. 

3.  Pt.  undatus.     N. 

Cymoplionis  undatus  Kirhy  Zool.  Joiirn.  III.  p.   153.  tb.  5.  f.  6. 

„Der  Körper  ist  länglich,  pechfarben,  glänzend,  weiss 
beschuppt,  unten  dichter.  Der  Kopf  fast  kreisförmig,  puu- 
ktirt.  Das  Halsschild  cliagrinirt,  rauh.  Die  Deckschilde  mit 
Gruben  versehen,  sehr  dicht  fein  punktirt,  auf  dem  Mittel- 
felde der  Länge  nach  in  einen  stumpfen  Kiel  erhoben ,  neben 
der  Naht  niedergedrückt  mit  zwei  Streifen ,  die  Streifen  glatt. 
Die  Schienbeine  aussen  gestrichelt.  Die  Afterdecke  in  der 
Mitte  in  ein  kurzes,  dreieckiges,  spitzes  Längshoni  erhoben, 
das  letzte  Hinterleibssegment  jederseits  mit  einem  spitzen  Hörne 
bewaffnet,  das  nach  innen  an  der  Wurzel  ein  Stigma  führt.  — 
Long.  372  ^'"-  — 

Aus  Francillons  Sammlung."   Kirby. 

4.  Pt.  Brahma.     Java. 

Cremastocheilus  Brahma  Gor.  et  Pcrch.  Mon.  120.  17.  tb.  17.  f.  3. 

5.  Pt.  cribrosus.     Senegal. 

Cremastocheilus  cribrosus  Gor.  et  Perch.  Mon.  117. 12.  tb.  16.  f.  5 


275 

Scheint  um  auch  in  diese  Gattung  zu  gehören,  wenig- 
stens weiss  ich  für  diese  Art,  der  Beschreibung  und  Al)l)ildung 
nach,  keine  passendere  Stelle.  — 

9)  Macroina. 

Gor.  et  Perch.  Mon.  p.  35.  —  Mac  Leai/  Illustr.  p.  23. 
Estenomenus  Falderm.  Meni.  de  l'Acad.  de  Petersl).  t. 
IL  p.  384.  c.  tl). 

Es  zeigt  diese  Gattung,  die  Gorij  und  Pcrcheron  zuerst 
begründeten,  deren  Autorschaft  sie  selbst  aber  irriger  Weise 
Kirbjj  zuschrieben,  sowohl  im  Kürperbau  überhaupt,  als  auch 
in  der  Bildung  vieler  einzelner  Organe  eine  so  grosse  Ueber- 
einstimmung  mit  den  Cetoniaden ,  dass  es  einer  genauen  Wür- 
digung der  yon  den  Mundtheilen  hergenommenen  Charaktere 
und  der  unverkennbaren  Verwandtschaft  dieser  Gattung  mit 
Pt}  chophorus  bedurfte ,  um  uns  zur  Vereinigung  derselben  mit 
den  Cremastochiliden  zu  bestimmen.  Besonders  sind  es  die 
Oberkiefer,  in  deren  Bau  die  Eigcnthümlichkeit  der  Crema- 
stochiliden auf  eine  Weise  entwickelt  ist,  wie  bei  keiner  der 
andern  Gattungen.  Der  äussere  hornige  Theil  derselben  ist 
au  seiner  Basis  sehr  breit  und  mit  dem  ebenfalls  hornigen 
Grundtheile  verwachsen ,  an  seiner  Innenseite  mit  einer  schwa- 
chen Ausbuchtung  versehen,  in  der  der  innere  häutige,  mit 
kurzen,  feinen  Borsten  versehene  Theil  nur  eben  noch  frei 
sichtbar  ist,  sonst  bedeckt  er  denselben  überall  und  greift 
oben  mit  einer  hakenförmigen  Spitze  über  denselben  herum.*) 
Die  Oberlippe  ist  nach  Faldermatin  breit,  vorn  weit  imd 
tief  ausgerandet,  mit  gerundeten  Ecken.  Die  Unterkiefer  sind 
im  Allgemeinen  von  sehr  kräftigem  Bau  und  horniger  Cou- 
sistenz;  der  Helm,  der  anfangs  gerade  aufsteigt,  ist  mit  der 
Spitze  etwas  nach  innen  gebogen ,  überall  von  gleicher  Breite, 
die  Aussenseite  trägt  deutlich  einen  Büschel  steifer,  anliegen- 
der Haare,  und  ich  kann  es  daher  nur  für  ein  Versehen  hal- 


*)  Die  geringe  Ausdelinung ,  in  der  der  innere  häutige  Theil 
unbedeckt  erscheint,  ist  Veranlassung  gewesen,  dass  derselbe  ganz 
übersehen  und  die  Oberkiefer  von  Mac  Lcmj  als  vollkommen  hornig 
beschrieben  wfiirden. 

18  * 


27« 

ton,  wenn  Mac  Leaij  (liesell)('  als  niukt  hesclirelbt;*)  das 
Kauslück  hat  an  seinem  oberen  Ende  drei  lileine  Zähne,  be- 
sonderswird der  zweite,  der  sehr  nahe  an  den  oberen  gerückt 
und  nur  durch  eine  ganz  schwache  Ausrandung  von  demsel- 
ben getrennt  ist,  leicht  übersehen,  der  dritte  unterste  ist  wei- 
ter yon  den  übrigen  entfernt  und  tritt  dadurch  l)estinimter  her- 
vor. **)  Die  Unterlippe  ist  in  der  Gestalt  der  von  Ptychopho- 
rus  täuschend  ähnlich,  nur  vorn  an  der  Spitze  ist  sie  ein  we- 
nig breiter  und  hier  tief  ausgerandet.  Die  untere  Fläche  ist  mit 
einzelnen,  langen,  steifen  Haaren  besetzt.  Sollte  noch  irgend 
Jemand  die  nahe  Verwandtschaft  zwischen  Ptychophorus  und 
Macroma,  die  sowohl  in  der  Gesammlform  dieser  Thiere  über- 
haupt, als  besonders  im  Bau  der  Oberkiefer  und  der  übrigen 
Mundtheile  ausgesprochen  ist,  in  Zweifel  ziehen  wollen,  so 
dürfte  ihn  der  Umstand  von  derselben  überzeugen,  dass  hier 
wie  dort  die  Unterlippe  bei  den  verschiedenen  Arten  eine  ver- 
schiedene Bildung  zeigt.  Bei  M.  scutellata  ist  die  Unterseite 
derselben  ziemlich  abgeflacht,  nur  der  tief  ausgeraudete  Vor- 
derrand ein  wenig  wulstig,  schon  bei  M.  cognata  ist  dieser 
Wulst  mit  einer  beträchtlicheren  Senkung  der  Unterlippe  nach 
vorn  zu  verbunden  und  ])ildet  eine  schief  abgestutzte  Endflä- 
che ,  und  in  noch  höherem  Grade  ist  diess  bei  M.  nigripennis 
der  Fall,  wo  die  Abstutzung  der  Endfläche  auch  dadurch  noch 
mehr  hervortritt,  dass  der  vordere  Rand  der  Unterlippe  nur 
wenig  ausgerandet  ist.  Die  Taster  zeigen  die  bei  den  Cre- 
mastochiliden  gewöhnlichen  Verhältnisse,   kurze  Wurzel-  und 


*)  Der  Mangel  dieses  Haarpinsels  ist  dalier  aiicli  ganz  mit 
Unrecht  von  Mac  Lenij  in  seiner  synoptischen  Uehersicht  der  Unter- 
gattungen von  Macrominns  als  Untersclieidiingsnierlunal  zwischen  Ma- 
croma und  Gnatliocera  Kirhif  (Ainphistovos  G.  et  P.)  benutzt  worden. 

**)  Faldcrmnnn  I.  c.  sagt,  dass  die  Unterkiefer  drei  Zähne 
hätten ,  der  eine  wird  von  der  Spitze  des  Helms  gebildet,  es  bleiben 
also  nur  zwei  für  das  KaustiicU  übrig.  Es  ist  nun  ebenso  gut  mög- 
licli  ,  dass  bei  manchen  Arten  der  zweite ,  olmeliin  sehr  schwache 
Zahn  des  Kaustücks  ganz  verschwindet,  als  dass  er  von  Faldcrmann 
übersehen  wurde.  Die  von  iiim  gegebene  Abbildung  des  einen  Un- 
terkiefers scheint  allerdings  aucli  diesen  Zaiin  darzustellen.  Die  bei- 
den anderen  Zähne  mögen  übrigens  bei  der  Faldermnnn  sehen  Art 
etwas  länger  sein,  als  bei  der  von  mir  untersuchten  M.  scutellata. 


277 

sehr  lange  Endglieder.     Der  Kopf  ist   hinten  breit,    vor  ihn 
Augen  tief  ausgeschnilten ,  an  den  Vordereci\.en  gerundet,  der 
Yurderrand  in  der  Mitte  mehr  oder  weniger  stari^  aufgewor- 
fen.    Die  Fühler  haben  ein  grosses,  nach  der  Spitze  zu  sehr 
verdicktes  Wurzelglied ,  das  zweite  und  dritte  sind  etwas  läng- 
lich, die  folgenden  ziemlich  kugelig  und  werden  nach  aussen 
zu  kleiner,   die  drei  Glieder  der  Koli)e  sind  lang  und  schmal. 
Das  Halsschild  yerschniälert  sich  nach  vorn  zu  bedeutend ,  die 
Seitenräuder  bilden  in  der  Mitte  schwache  Ecken,  sind  nach 
vorn  zu  sehr  herabgebogen ,  der  Vorderrand  gerade  abgestutzl, 
der  Hinterrand  jederseils  schwach  ausgeluichlct,  in  der  Mille 
etwas  vorgezogen  und  über   dem  Schildchen   gerundet.     Das 
Mittelfeld   ist  bei   einigen  Arten   über  dem  Schildchen  ausge- 
höhlt,  bei  anderen   abgeflacht.     Das  Schildchen  in  der  Mille 
vertieft.     Die  Scapularstücke  sind  von  oben  nur  wenig  sicht- 
bar.    Die  Flügeldecken  sind  an  der  Basis  breiter  als  der  Hin- 
terrand des  Halsschildes,  hinter  den  Schultern  ziehen  sie  sich 
mit   einem  Male  stark  zusammen,    erweitern  sich   auch  nicht 
wieder,  und  sind  viel  schmäler  als   der  Hinterleib,   der  von 
oben  jederseits  in  beträchtlicher  Breite  neben  denselben  sicht- 
bar ist.     Die   hinteren  Seitenecken  sind  gerundet,    die  Naht- 
ecken etwas  scharf  und  vortretend,    der  Hinterraud  wird  von 
dem  Mittelfelde  durch  einen  scharf  begränzten,  tief  gcbuchlc- 
ten  Eindruck  abgesondert.     Das  Mesosternum  weicht  von  dem 
der  übrigen  Cremastochiliden  darin  auffallend  ab,  dass  es  in 
der  Mille   zwischen  den  Vorderhüflen   vorragt,    platt,    vorn 
breiler  und  stumpf  gerundet  ist.     Der  Hinterleib  verschmälerl; 
sich  nach  hinten  zu  allmählich,  das  vorletzte  und  letzte  Glied 
sind  von  oben  unbedeckt,  die  Afterdecke  ist  mit  einem  Miltei- 
kiele  versehen,  zwischen  diesem  und  dem  Rande  beiludet  sicii 
beiderseits  noch  ein  kleiner,  abgekürzter,  in.  eine  Spitze  en- 
dender Seitenkiel,   der  Raum   zwischen  den  Kielen  ist   etwas 
erhaben.     Die  Beine  sind  lang  und  kräftig,   die  Vorderschie 
neu  haben  aussen  an  ihrer  Spitze  zwei  Zähne ,  von  denen  der 
vordere  lang  und  nach  unten  gerichtet  ist;  auch  der  Zahn  um 
Innenraude  ist  lang  und  spitz.     Die  Mittel-  und  Hintersthie 
nen   wie   gewöhnlich   mit  einem  äusseren  mittleren  Zahn;   die 
Glieder  der  Füsse  sind  länglich. 


278 

*1.  M.  scutellata:   nigra,  nitida,  capitis  fascia  media  ma- 

culaque  trigona  verticali  connexa,  tlioracis  canaliculati  niar- 

giue  lateral!  lineaque  media,  sciitello,   maculisque  pectora- 

libus  flavis.  —     Long.  6V2  !'»• 

Cetonia    scutellata    Fahr.  Syst.    El.   2.    p.  146.    54.    —     Schünh. 

Syn.  Ins.  III.   129.  78.   — 
Macroma  scutellaris  Gor.  et  Perch.  Mon.  148.  1.  tb.  23.  f.  4. 
Von  Guinea  und  vom  Senegal.     Fabricius  giebt  fälsch- 
lich Südamerika  als  Vaterland  an. 

*2.  M.  cognata:  castanea,  nitida,  clypeo  raaculaqiie  trigona 
verticali  connexa,  thoracis  postice  impressi  linea  media  ab- 
breviala  et  vitta  laterali,  scutello  maculisque  pecloralibus 
flavis.  —     Long.  772  ü"- 

Vom  Vorgebirge   der  guten  Hoffnung.     Aus  Hrn.  Tho- 
reys  Sammlung. 

Uer  Kopf  oben  unregelmässig  und  weitläuftig  punktirt, 
vorn  schmal  gerandet,  in  der  Mitte  etwas  ausgerandet,  mit 
einer  eingedrückten  Grube  oben  vor  der  Ausrandung,  welche 
nach  vorn  durch  eine  kleine  Queerkante  begränzt  wird.  Die 
Farbe  des  Kopfes  ist  braunschwarz ,  das  ganze  Kopfschild  und 
ein  von  demselben  ausgehender  dreieckiger,  am  Scheitel  in 
eine  Spitze  auslaufender  Stirnüeck  gelb.  Die  Fühler  braun- 
schwarz, ihre  Kolbe  und  die  Wurzel  des  ersten  Gliedes  roth- 
hraun.  Das  Halsschild  einzeln  und  zerstreut  punktirt,  über 
dem  Schildchen  lief  eingedrückt,  braunschwarz,  glänzend,  die 
Seiten  in  ziemlich  beträchtlicher  Breite  gelb  eingelässt,  mit 
einem  schwarzen  Punkte  vor  der  Mitte,  in  der  Mitte  eine 
schmale,  den  Hinterrand  nicht  ganz  erreichende,  nach  vorn 
abgekürzte  gelbe  Längsbinde.  Das  Schildchen  gelb.  Die 
Deckschilde  kastanienbraun,  glänzend,  in  der  Mitte  mit  ein- 
zelnen, unregelmässige  Reihen  hildenden  Punkten,  am  Seiten- 
rande und  Hinterrande  mit  dichten  Queerwurzeln  besetzt.  Die 
Brust  dunkel  kastanienbraun,  ein  Fleck  auf  den  Scapular- 
stücken  ,  die  Miltelbrust  mit  Ausnahme  des  Mittelfeldes  und 
die  Seitenplattcn  der  Hinteii)rust  gelb.  Der  Hinterleib  heller 
kastanienbraun,  auf  jedem  Segmente  an  den  Seiten  ein  gros- 
ser gelblichbrauner  Fleck.  Auf  der  Afterdecke  ein  gelblich- 
brauner,    am  Ende  dreispitziger   Fleck,    welcher   den  Raum 


27f> 

zwischen  den  Kielen  einnimmt,     üie  Beine  kastanienbraun,  die 
Hüften  der  vordersten  auf  der  Innenseite  gell). 

Der  vorigen  Art  sehr  ähnlich  und  gewiss  öfters  für  die- 
selbe gehalten,  so  möchte  namentlich  wohl  die  M.  scutellata, 
die  Mac  Lcatj  lUustr.  p.  23.  als  südafrikanische  Art  aufführt, 
aber  nicht  näher  bezeichnet,  hierher  zu  rechnen  sein.  Sie 
unterscheidet  sich  aber  bestimmt  genug  durch  die  merklich 
grössere  Breite,  den  auf  den  hintern  Theil  des  Halsschildes 
beschränkten  Eindruck,  den  stumpferen,  weniger  ausgeboge- 
nen Vorderrand  des  Kopfes  und  die  angegebenen  Abweichun- 
gen in  der  Färbung. 

*3.  M.  nigripennis:  nigra,  nitida,  capite,  thoracis  \itla 
media  et  vitta  laterali  autice  dilatata,  scutello  maculisque 
pectoralibus  flavis.  —     Long.  6%  !'"• 

Aus  China.  Ein  Exemplar  in  der  königl.  Berliner  Samm- 
lung, ein  zweites  sandte  Hr.  Diipont  unter  dem  obigen  Na- 
men ein. 

Kastanienbraun,  glänzend.  Der  ganze  Kopf  gelb,  sehr 
fein  und  undeutlich  punktirt,  zwei  Punkte  auf  dem  Scheitel 
und  die  über  den  Augen  liegende  Erhöhung  und  die  Fühler 
rothbraun.  Das  Halsschild  an  den  Seiten  gelb,  die  gelbe  Farbe 
nach  den  Vorderecken  hin  sich  stark  ausbreitend,  und  einen 
schwarzen  Punkt  einschliessend.  In  der  Mitte  eine  breite  gelbe 
Längsbinde,  welche  jedoch  weder  den  Vorderrand  noch  den 
Hinterrand  völlig  erreicht.  Das  Schildchen  gelb.  Die  Deck- 
scliilde  dunkler  braun,  wie  bei  den  vorigen  Arten  punktiii 
und  gerunzelt.  Die  Brustseiten  gelb.  Hinterleib  röthlich  schwarz, 
das  dritte  und  vierte  Segment  carminroth.  Die  Vorderbeine 
und  ihre  Hüften  gelb,  die  Hinterbeine  schwarz. 

4.  M.  bilineata;  „elongata,  thorace  nigro,  flavo-marginato, 
elytris  bilineatis,  autennis  pedibusque  rufo-piceis. "   Bnq.  — 
Long.  7  lin. 
Bttquct  Annal.  de  la  Soc.  Entoiii.  de  Franc,    t.  V.  j».  207. 

Vom  Senegal. 

„Diese  Art  ist  lang  und  braunschwarz;  der  fast  vier- 
eckige Kopf  ist  platt  und  mit  einem  breiten,  gelben  Fleck 
bedeckt,   der  sich  bis  an  das  Kopfschild  erstreckt,   dieses  ist 


284) 

sclnvach  aufgebogen,  zwei  andere  kleine  Flecken  von  dersel- 
ben Farhe  finden  sich  hinter  den  Augen  und  znm  Tlieil  unter 
dem  Halsschild  versteckt.  Dieses  ist  gewölbt  und  glatt,  um 
ein  Drittheil  breiter  als  lang,  an  jeder  Seite  hat  es  eine  breite 
gelbe  Binde,  die  einen  schwarzen  Punkt  enthält,  in  der  Mitte 
gegen  die  Basis  hin  findet  sich  eine  eingedrückte  rothe  Linie. 
Das  Schildchen  ist  roth,  klein  und  dreieckig.  Die  Flügelde- 
cken haben  sehr  hervortretende  Schultern,  sind  länglich,  an 
den  Seiten  ausgerandet,  breiter  als  das  Halsschild,  jede  trägt 
für  sich  eine  rothe  Längslinie,  die  sich  an  der  Basis  erwei- 
tert, an  der  Spitze  verengt,  der  Theil  der  Flügeldecken,  der 
von  diesen  Linien  eingenommen  wird,  ist  fein  piinktirt,  der 
ganze  Rest  mehr  oder  weniger  chagrinirt,  die  Nahtlinie  ist 
nur  gegen  die  Spitze  bin  ein  wenig  erhaben.  Die  Unterseite 
des  Körpers  ist  dunkelbraun."     Buquet. 

5.  M.  iavanica.     Java. 

Gor.  et  Perch.  Mon.  148.  2.  tb.  9.  f   5. 

6.  M.  bicolor.     Nepal. 

Gor.  et  Pcrch    Mon.  185.  3.  tb.  9.  f.  6. 

7.  M.  mirabilis:  „depressa,  glabra,  aterrima  nitida,  tlio- 
race  lateribus  clypeoque  testaceis,  elytris  abdomine  multo 
brevioribus  angustioribusque ,  disco  antice  brunneis."  FaM. 
Long.  9  lin. 

Estenoinenus  mirabilis  Fnhlerin.   Col.   llliistr.   p.  385.  33. 

Aus  dem  nördlichen  China.  Ein  Exemplar  in  der  Samm- 
lung der  Kaiserl.  Akademie  zu  Petersburg.  — 

„Wenig  grösser  als  Cetonia  aurata,  obgleich  sie  viel 
schmäler  erscheint.  Der  Kopf  ist  breit,  niedergebogen,  schwarz, 
undeutlich  ledernarbig,  unbehaart,  glänzend,  vor  den  Augen 
tief  ausgeschnitten ,  auf  dem  Scheitel  deutlich ,  aber  zerstreut 
punktirt.  Das  Kopfschild  rothgell),  mit  einem  feinen  Queer- 
eindruck,  jederseits  herabhängend,  vorn  schwarz  gerandet. 
Die  Fühler  sind  pechschwarz ,  punktirt,  die  Kolbe  braun.  Die 
Augen  kugelig,  wenig  hervorragend ,  schwarz,  glänzend.  Das 
Halsschild  schwarz,  unbehaart,  glänzend,  kaum  breiter  als 
lang,  vorn  stark  verengt,  überall  ungerandet,  an  der  Basis 
leicht  zweimal  ausgebuchtet,  der  mittlere  Lappen  rund,  etwas 
vorgezogen,   die  hinteren  Ecken  gerundet,   die  Seiten  in  der 


281 

Mitte  etwas  eckig,  vom  sehr  ablüuigig ,  oben  mit  einer  rotli- 
^elhen  llaiull)iii(le,  die  vom  ein  wenig  sich  erweitert,  versehen; 
der  Vorderrand  gerade  abgestutzt,  von  der  Breite  des  Kopfes, 
das  Mittelleid  hinter  der  Mitte  abgeflacht,  hier  sehr  fein  und 
weitläuftig,  gegen  den  Seitenrand  hin  dichter  und  deutlich 
gestrichelt  -  punktirt.  Das  Schildchen  dreieckig,  alle  Ecken, 
besonders  die  hinteren,  sehr  spitz,  schwarz  glänzend,  in  der 
Mitte  mit  einer  tiefen  Längsfurche,  unbehaart  und  nicht  pun- 
ktirt, an  der  Basis  jederseits  zerstreut  punktirt.  Die  Flügel- 
decken sind  viel  breiter  als  die  Basis  des  Halsschildes,  hinter 
den  Schultern  plötzlich  stark  zusammengezogen,  viel  schmäler 
und  kürzer  als  der  Hinterleib,  hinten  schmal,  wenig  verengt, 
an  der  Spitze  abgestutzt,  zweimal  leicht  ausgebuchtet,  mit  et- 
was vortretenden,  spitzen  Nahtecken,  die  Seitenränder  und  die 
Spitze  sind  flach  gerundet.  Die  Oberfläche  ist  eben ,  unregel- 
mässig zerstreut  punktirt,  glatt,  glänzend,  hinten  am  Seiten- 
rand und  in  grösserer  Ausdehnung  an  der  Spitze  mit  sehr 
zahlreichen  Queerstrichelchen,  das  Mittelfeld  von  der  Basis 
bis  über  die  Mitte  braun ,  die  Seiten  und  die  Spitze  schwarz, 
die  Schultern  sehr  hervortretend,  gerundet;  eine  queere  ge- 
bogene Linie  ist  vor  der  Spitze  schwach  eingedrückt.  Die 
Afterdecke  ist  sehr  uneben,  rund,  unbehaart,  queer- gestri- 
chelt. Der  ganze  Körper  ist  unten  schwarz,  die  Brust  mit 
kurzen  und  sparsamen  grauen  Härchen  versehen,  ebenso  wie 
die  Seiten  der  Ringe  gestrichelt ,  der  Hinterleib  mit  sehr  kur- 
zen und  kleinen  Borsten  sparsam  besetzt,  der  letzte  Ring  unten 
queer  grob  punktirt.  Die  Beine  sind  schwarz,  kräftig,  mit 
einigen  rothen  Haaren  versehen,  die  Vorderschenkel  und  alle 
Schienbeine  grob  queer  -  gestrichelt,  die  hinteren  Schienen 
zerstreut  punktirt."     Faldenn. 

Scheint  der  vorigen  Art  sehr  nahe  verwandt  zu  sein. 
Die  wenigen  Unterschiede,  die  aus  der  obigen  Beschreibung 
zu  entnehmen  sind,  sind  alle  von  geringer  Bedeutung  und 
M.  mirabilis  könnte  daher  wohl  nur  Varietät  von  M.  bicolor 
sein,  der  dann  freilich  ein  sehr  ausgedehntes  Vaterland,  von 
Nepal  bis  zum  nördlichen  China,  zukäme.  — 

Zum  Schluss  dieser   Abhandlung    muss   ich    noch  zwei 


282 

Arten  erwähnen,  die  ich  in  keiner  der  anfgestellten  Gattungen 
unterzubringen  vermag.     Es  sind: 

1.  Cremastocheilus  hirtns   Gor.  et  Perch.  Mon.  119, 
16.  tl).  17.  f.  1.  (Myodernia  fuliginosa  DeJ.)    Vom  Senegal. 

Ich  habe  diese  Art  in  der  Königl.  Sammlung  in  Berlin 
gesehen.  Sie  hat  im  iiussern  Habitus  viel  Eigenthümliches 
und  muss  vielleicht  eine  besondere  Gattung  bilden. 

2.  Cremastocheilus  maculatus   Gor.  et  Perch.    Mon. 
119.  15.  tb.  16.  f.  8. 

Soll  nach  JMac  Leaj/  lUustr.  p.  22.  gar  nicht  zu  den 
Cremastochiliden  gehören  und  am  nächsten  mit  Cetonia  atro- 
maculata,  gagates  (Diplognatha)  und  ähnlichen  verwandt  sein. 


vir. 

Einige  Bemerkungen 
ie       Orthopteren 

betreffend, 

besonders    in   Bezug  auf  Burmeister's   und 
Serville' s   Schriften    über  diese  Insek- 
te n  a  b  t  h  e  i  1  u  n  g , 

von 

T.  von  Charpentier. 


J3as  Studium  der  Orthopteren  hat  in  neuerer  Zeit  gar  sehr 
die  Aufmerksamkeit  der  Entomologen  auf  sich  gezogen  und 
es  sind  zwei  Werke  erschienen,  welche  einen  ganz  neuen 
Glanz  über  diese  Insektenabtheilung  verbreiten  und  bei  weitem 
die  Yollstilndigsten  Al)handlungen  sind,  welche  bisher  die- 
sen Gegenstand  behandeln.  Ich  meine  hier  Burmeister's 
zweiten  Band  seines  Handbuchs  der  Entomologie,  und  zwar 
die  dritte  Al)theilung  (Berlin  1838.)  und  Aiidinet  Servtlle's 
histoire  naturelle  des  insectes.  Orthopteres.  Paris  1839. 
Ebenso  wichtig  als  diese  beiden  Schriften  selbst  ist  eine  ver- 
gleichende Beleuchtung  beider,  mit  welcher  Burmeister  im 
Isten  Hefte  des  2ten  Bandes  dieser  Zeitschrift  für  Entomolo- 
gie (1840.)  die  entomologische  Welt  beschenkte. 

lieber  den  grossen  Werth  dieser  Werke,  welche  kei- 
nem Entomologen  fehlen  dürfen,  will  ich  hier  nichts  sagen 
und  nur  mit  wenigen  Worten  bemerken ,  dass  der  Mangel  der 
Diagnosen  bei  den  Beschreibungen  dieser  Insekten  im  Ser- 
ville'schen  Werke  bei  dessen  Gebrauche  recht  unangenehm 
fühlbar  ist,   und  dass  es  sehr  zu  wünschen  wäre,  wenn  der 


28^ 

Verfasser  bei  einer  2ten  Auflage  des  Werks  diesem  Mangel 
abliülfe. 

So  schön  und  so  -vollständig  aber  nun  auch  in  diesen 
Schriften  die  Orthoptera  abgehandelt  sind,  so  dürfte  doch  eine 
kleine  Nachlese  \on  Bemerkungen  nicht  ganz  überflüssig  sein, 
welche  ich  also  hiermit  dem  entomologischenPublikum  übergebe. 

Bnrmeisier'sMVevk  ist  früher  herausgekommen,  als  das 
von  Serville:  in  Hinsicht  der  Namengeljiing  wird  also  bei 
coUidirenden  Fällen  den  älteren,  Burmeislersdxcii  Benennun- 
gen der  Vorzug  \or  den  Servillesdxen  einzuräumen  sein,  wenn 
nicht  besondere  Gründe  ein  Anderes  erheischen. 


Was  Burmeisler  in  dieser  Zeitschrift  über  die  Tren- 
nung der  Forfikulinen  von  den  eigentlichen  Orthopteren  sagt, 
ist  gewiss  sehr  scharfsinnig  und  im  Ganzen  riclitig.  Einige 
specielle  Einwürfe  könnten  jedoch  insofern  gemacht  werden, 
als  der  S.  5.  bemerkte  Unterschied  der  Grösse  der  Vorder- 
flügel (elytra)  und  der  Kiiiterfiügel  (alae)  wohl  bei  einigen 
Orthopteren  ebenfalls,  und  vielleicht  in  noch  auffallenderem 
Grade  vorkommt.  Ausser  Xya  und  Gryllotalpa,  die  Br.  selbst 
erwähnt,  sind  viele  Phasmodecn  hier  zu  erwähnen,  ja  eigent- 
lich die  allergrösste  Anzahl  derselben.  ~  Ferner  kommen, 
wenn  man  ganz  streng  die  Sache  nehmen  will,  auch  Orthopteren 
und  zwar  Locustinen  vor,  welche  ihre  Flügel  nicht  lediglich 
in  solche  Längsfalten  legen,  welche  vom  Grunde  der  Flügel 
(a  basi  alarum)  ausgehen,  sondern  die  an  der  Spitze  einen 
Theil  der  Flügelmembran  auch  gewissermassen  queer  ein- 
schlagen. Dies  ist  bei  manchen  Phaneropteris  der  Fall,  be- 
sonders auffallend  aber  bei  der  schönen  Leptoderes  ornati- 
pennis  Serv. 

2. 

Heterogamia  aegyptiaca,  Br.  S.  489.  =  Blatta  aegy- 
ptiaca,  Serv.  S.  94,  Unbegreiflich  ist  es,  wie  es  Serville 
unbekannt  bleiben  konnte ,  dass  das  Weib  gänzlich  ungeflügelt 
ist.  Nicht  bloss  die  Abbildung  in  der  Descript.  de  l'Egypte, 
sondern  auch  in  Petagna  institut.  entomol.  (wo  Tb.  III.  Fig. 


12.  A.  B.  (las  Weil)  von  heulen  Seiten  dargestellt  ist)  hatten 
ihm  nicht  unbekannt  bleiben  sollen. 

Er.  erwähnt,  dass  die  Weibchen  zuweilen  zwei  weissli- 
chc,  hal])(Iurchsrheinende  Flecken  auf  dem  Rücken  hSUten. 
Dies  möchten  wohl  vielleicht  Nymphen  sein,  welche  bei  den 
Blattinen  zuweilen  mit  lichten  Flecken  gezeichnet  sind,  die 
dem  Tollkonimenen  Insekt  fehlen ,  z.  B.  bei  Panesthia  angusti- 
pennis.  Audi  erwähnt  solches  BruUe  (Bist,  des  Ins.  Tom. 
IX.  pag.  58.)  und  giebt  die  Nymphen  als  mit  dieser  Zeich- 
nung verseilen  au. 

Die  Linea  basalis  arcuata  alba  der  elytrorum  beim  Männ- 
chen, wie  sie  Br.  nennt,  ist  eigentlich  nicht  albo-colorata, 
sondern  erscheint  dadurch  weisslich,  dass  hier  die  dunkel- 
braune Fär])ung  des  übrigen  Theils  der  Flügeldecken  fehlt, 
und  die  durchscheinende,  weissliche  Gruudmembran  sich  dem 
Auge  darstellt.  Zu  bemerken  ist  noch,  dass  der  Raum  der 
Flügeldecken  innerhalb  dieses  Arcus  andere  Sculptur  hat,  als 
der  übrige,  bei  weitem  grösste  Theil;  dieser  ist  gestricht 
(striatus) ,  jener  innerhalb  des  Bogens  mehr  netzförmig  oder 
cicatricosus. 

Die  Area  basalis  alarum  (posticarum)  ist  auf  eine  aus- 
gezeichnete Weise  durch  eine  tiefe  Bucht  (gleichsam  Einschnitt) 
am  unteren  Flügelrande  von  dem  übrigen  Theil  des  Flügels 
geschieden,  und  schlägt  sich  nach  innen,  wenn  die  Flügel 
sich  zusammenlegen. 

In  Hahns  Orthopteris  ist  das  Männchen  mit  Fühlhör- 
nern abgebildet,  die  mehr  als  noch  einmal  so  lang  sind,  als 
in  der  Wirklichkeit.  Auch  sind  die  Beine  gelb  angegeben, 
welche  dunkelbraun  sind.  Auch  ist  das  Pronotum  oder  der 
Prothorax  viel  zu  spitz  gezeichnet. 


Periplaneta  pallipalpis,  welche  Servüle  als  Kakerlac 
pallipalpis  S.  71.  beschreibt,  fehlt  bei  Burm.  Ich  erhielt  sie 
in  beiden  Geschlechtern  aus  Java.  Serville's  Beschreibung 
ist  sehr  gut,  doch  glaubt  er  ein  Weibchen  zu  beschreiben, 
während   er  doch  das  Männchen  beschreibt.     Das  Weib  hat 


nur  2  Flügel-  oder  Decken  -  rudimenta ,  gleich  wie  bei  Peri- 
plan. Orientalis.     Beide  Arten  stehen  einander  sehr  nahe. 


Periplaneta  uslulata  Br.  S.  503.  =  Blatt,  thoracica 
Serv.  p.  64.  Tab.  II.  Fig.  1.  cT-  Die  Larve  hat  die  Rudi- 
mente aller  \ier  Flügel,  dnnkelbraun  mit  grossen  gelblichen, 
halb  durchsichtigen  Flecken ;  der  Meta  -  und  Mesothorax  sind 
ockergelb ,  mit  breiter ,  brauner  Einfassung. 


Epilampra  lurida  Br.  S.  505.   ist  wohl  gewiss  Bl.  cri- 
bricollis  Serv.  S.  93. 


Nauphoeta  lyrata  Br.  508.   ist  Blatta  ornata  Serv.  99. 
7. 

Panesthia  angustipennis  Br.  513.  ist  ohne  Zweifel  Pan. 
jayanica  Serv.  131.  —  Br.  führt  eine  zweite  Art,  die  Pan. 
affinis  auf.  Ich  bin  überzeugt,  dass  diese  mit  P.  angustipen. 
eine  und  dieselbe  Art  ist  und  sich  nur  durch  mehr  erhöhte 
Tuberkeln  des  Pronoti  auszeichnet.  Ich  besitze  mehrere  Exem- 
plare beider  Verschiedenheiten,  welche  einen  Uebergang  sehr 
gut  zeigen.  Dergleichen  kommt  bei  mehreren  Insekten  vor, 
z.  B.  bei  Oryctes  nasicornis,  Scar.  lunaris  u.  a. 

Das  Weib  nnterscheidet  sich  im  Aeussern  vom  Manne 
nur  dadurch ,  dass  das  letzte ,  grösste  Bauchsegment  an  der 
Spitze  sanft  ausgebuchtet  ist,  und  noch  ein  ganz  kurzes  Bauch- 
segment sehr  wenig  aus  dieser  Ausbuchtung  hervortritt. 

8. 

Panesthia  transversa  hat  die  Flügel  und  Flügeldecken 
noch  weit  schmäler  als  Pan.  angustipennis ,  so  dass  der  obere 
Theil  des  Leibes  in  noch  breiterem  Räume  unbedeckt  bleibt. 
—  Die  äusserste  Spitze  der  schwarzen,  perlschnurförmigen 
Fühler  ist  auch  schwarz ;  dieser  zunächst  folgen  7  —  8  hell 
ockergelbe  Glieder. 


287 

9. 
Dass  die  grosse  und  so  ausgezeichnete  Familie  der  Maii- 
toideii  in  mehrere  genera  getheilt  wurde,  war  wohl  sehr  er- 
wünscht. Es  sclieint  mir,  dass  auch  hierin  Burm.  mit  vie- 
lem Scharfsinn  verfuhr,  ohgleich  fortgesetzte  Beobachtungen 
dieser  interessanten  Bildungen  gewiss  noch  manches  vervoll- 
kommnen werden.  Br.  sieht  solches  auch  in  Germar's  Zeit- 
schrift selbst  ein ,  zumal  die  oft  so  abweichende  Gestalt  des 
Mannes  von  der  des  weiblichen  Geschlechts  hier  grossen  Ein- 
fluss  übt,  z.  B.  bei  M.  concinna  (Pertj/),  wo  der  Mann  bei 
Br.  als  M.  aurantiaca,  das  Weib  als  M.  tricolor  weit  von 
einander  getrennt  wurden. 

Ich  folge  nun   in  nachstehenden  Bemerkungen  der  Rei- 
henfolge in  Burmeister's  Handbuch. 

10. 

Metalleutica  ist  der  Name,  den  Westwood  einer  recht 
ausgezeichneten  Mantoiden- Gattung  beilegte;  aber,  wie  mir 
scheint,  ein  nicht  gut  gewählter  Name.  Er  bedeutet  zum 
Graben  geschickt,  welchen  Ausdruck  Westw.  wahrscheinlich 
deshalb  wählte,  weil  die  Schenkel  der  Vorderbeine  ungemein 
stark  und  dick,  und  mit  sehr  kräftigen  Stacheln  an  der  In- 
nern Seite  besetzt  sind.  Ich  möchte  aber  sehr  bezweifeln, 
dass  irgend  eine  Mantis-Art  zu  den  grabenden  Insekten  ge- 
höre, und  deshalb  finde  ich  jene  Benennung  nicht  passend. 

II. 

Die  Metalleutica  violacea  und  die  Met.  vitripennis  Br. 
S.  527.,  die  ich  in  sehr  wohl  erhaltenen  Exemplaren  (und 
auch  im  Nymphenzustande)  besitze,  sind  gewiss  Weib  und 
Mann  einer  und  derselben  Art,  welcher  der  Name  M.  viola- 
cea bleiben  möchte.  Beide  Thiere  sind  sich  durchaus  und  völ- 
lig gleich  gestaltet  und  gleich  gefärbt,  mit  Ausnahme  der  Ge- 
schlechtstheile  und  der  Flügel  und  Flügeldecken.  Letztere 
sind  nämlich  beim  Weibchen  dunkelblau,  mit  etwas  grünli- 
chem Schimmer  und  einigem  Metallglanz;  beim  Manne  aber 
halb  durchsichtig,  und  von  gelblicher  Hornfarbe,  ziemlich 
irisirend.     Auch  sind  sie  bei  diesem  etwas  weniges  länger,  als 


2SS 

beim  Weibe.  Die  Unterflügel  des  letzteren  sind  etwas  dunk- 
ler, ziemlich  undurchsichtig,  rauchgrau  und  viel  liürzer  als 
beim  Manne.  Das  Weib  ist  also  Ihtrmcisters  Metall,  vio- 
kicea  und  der  Mann  Met.  \itripennis.  Aehnliche  Filrbungs- 
verschiedenheiten  trifft  man  bei  sehr  vielen  Mantoiden. 

12. 

Es  ist  wohl  ein  Irrthum ,  wenn  in  Germars  Zeitschrift 
S.  32.  gesagt  wird,  dieMantis  chalybea  des  Seriille  p.  202. 
sei  die  M.  splendida  Westivoods  (Dr.  S.  523.  No.  1.),  denn 
Serv.  beschreibt  als  M.  chalyb.  sehr  deutlich  das  Weib  von 
Metall,  violacea.     Das  Männchen  war  ihm  unbekannt. 

13. 

In  die  Nähe  von  Metalleutica  dürfte  ein  neues  genus 
einzuführen  sein.  Ich  erhielt  eine  Mantoide  aus  Aegypten  in 
beiden  Geschlechtern,  etwa  2  Zoll  lang  und  von  ro))ustem 
Bau;  der  Leib  schmal,  sehr  lang,  fast  länger  als  die  Flügel 
des  Mannes.  Der  Kopf  stark  und  plump  gebaut.  Die  Vor- 
derschenkel dick,  fast  aufgeblasen.  Der  Prothorax  nur  etwa 
zweimal  so  lang  als  breit,  rundlich  und  —  was  sehr  merk- 
würdig —  beim  Weibe  in  der  Mitte,  oben,  mit  zwei  kleinen 
kegelförmigen  Höckern.  Die  Farbe  des  ganzen  Insekts  ein 
Mittel  zwischen  ockergelb  und  rostfarbig;  die  Hinterflügel  mit 
sehr  vielen  kleinen,  schwarzen  Flecken  fast  ganz  bedeckt. 
Die  Flügel  des  Mannes  fast  so  lang  als  der  Leib ,  die  des 
Weibes  wenig  länger  als  der  Prothorax,  also  nicht  halb  so 
lang  als  die  des  Mannes;  auch  sind  die  Flügeldecken  des 
Weibes  am  Apicalrande  schwarz  gesäumt.  Ich  nenne  sie  einst- 
weilen in  meiner  Sammlung  Chiropacha  gilva,  und  werde  an 
einem  andern  Orte  Abbildung  und  nähere  Beschreibung  da- 
Yon  geben. 

14. 

Bei  Mantis  nana,  die  tinch  Ratnbur  in  der  Faune  d'An- 
dalnsie  Fase.  11.  Tab.  I.  Fig.  4.  abgebildet  hat,  sagt  Burin. 
S.  531.  die  Larve  und  Puppe  seien  die  Mantis  Spallanzania 
des  Rossi.  Dies  möchte  wohl  ein  Irrthum  und  letztere  nur 
die  Larve  von  M.  oratoria  sein.     Ich  verweise  hier  auf  p.  89. 


289 

meiner  Hör.  entomol.  und  die  daselbst  über  diesen  Gegenstand 
angeführten  Schriften  Rossfs,  Latrcille's  und  WiedemaniCs. 

15. 

Ganz  in  die  Niihe  von  M.  nana  gehört  die  von  mir  in 
den  Hör.  entomol.  S.  90.  beschriebene  Mant.  decolor,  die 
später  Scrvt'lle  S.  200.  und  Rambur  S.  22.  aufführten.  Das 
"Weil) ,  welches  icli  damals  noch  nicht  kannte ,  ist  weit  robuste- 
ren Baues  als  der  Mann,  hat  aber  ganz  kurze  Flügel,  welche 
kaum  den  halben  Leib  bedecken. 

16. 

Mant.  aurantiaca  Br.  531.  ist  identisch  mit  ServiUe's 
M.  quadrimaculata  S.  201.  und  zwar  das  Männchen,  dessen 
Weib  Br.  als  M.  tricolor  S.  543.  besclireibt,  und  welches 
Perttj  als  M.  concinna  abbildete,  und  Servillc  S.  201.  gleich 
nach  seiner  M.  4  maculata  beschreibt. 

Ich  bezweifle  gar  nicht,  dass  De  Geer\s  Mantis  Tab.  37. 
Fig.  2.  und  welche  er  pag.  267.  der  deutschen  Uebersetzung 
für  M.  oratoria  des  Linnc  halt,  das  Mcännchen  der  M.  con- 
cinna ist.  Die,  zwar  sehr  schlechte,  Abbildung  und  auch  die 
Keschrcibung  passen  recht  gut. 

17. 

Mantis  vitrea  Br.  532.,  von  welcher  Br.  in  Germar's 
Zeitschrift  p.  31.  selbst  vermuthet ,  sie  möge  identisch  mit 
Mant.  pellucida  Serv.  191.  sein,  ist  wahrscheinlich  dieselbe 
und  zwar  das  Männchen.  Das  besonders  Charakteristische 
dieser  Mantis  ist  der  kohlschwarze  kleine  Flecken  unmittelbar 
zwischen  den  Ocellen,  den  ganzen  Raum  innerhalb  derselben 
einnehmend,  sowie  auch  die  ungemein  langen  Fühlhörner. 
Diese  bestehen  aiis  kleinen,  kugeligen  Gliedern,  deren  jedes 
zu  beiden  Seiten  zwei  kleine,  feine  Borsten  führt.  —  An 
diesen  Kennzeichen  erkennt  man  auch  leicht  das  Weibchen, 
das  im  Uebrigen  ungemein  vom  Manne  verschieden  ist;  denn 
es  ist  solches,  wie  ich  gewiss  vermuthe,  die  Mantis  gynino- 
pyga  Br.  pag.  541.  Die  Flügel  derselben  sind  halb  so  lang 
als  beim  Männchen  und  die  oberen  ganz  grün  gefärbt  und 
(.1.  Band    2.  Heft.)  19 


290 

muUu'clisichtig ,  die  uiUeicn'gelljlichcr ,  wiUireiul  die  des  Milnii- 
cheii  ganz  durchsichtig  und  fast  \ollig  wasseihell  sind.  Ich 
hal)e  diese  Art  in  meiner  Sammlung  Mantis  longicornis  ge- 
nannt, da  der  bisherige  Name  des  Mannes  so  wenig  auf  beide 
Geschlechter  passt,  als  der  des  Weihes.  —  Serville  beschrieb 
nur  den  Mann  und  kannte  das  Weib  nicht. 

18. 

In  der  Nähe  der  M.  pellucida  beschreibt  Serville  S.  192. 
die  Mantis  pilipes ,  welcher  aucli  Burvi.  in  Germar's  Zeitschr, 
31.  gedenkt.  Zu  der  sonst  recht  genauen  Beschreibung  in  Ser- 
ville muss  ich  noch  der  merkwürdigen  Bildung  erwähnen,  dass 
diese  Mantis  an  der  innern  oder  untern  Seite  der  Hinterschen- 
kel, nahe  am  Knie,  eine  kleine  flache,  längliche  Hervorragung, 
einen  lobulum  hat.  —  Von  M.  pilipes  beschreibt  Scrv.  nur 
das  Männchen,  und  auch  ich  besitze  in  meiner  Sammlung  nnr 
Männchen  dieser  Art,  auf  welche  die  ServiUe'?,c\\Q  Beschrei- 
bung genau  passt. 

Wenn  hier  ein  analoger  Schluss  erlaubt  ist,  so  würde 
ich  in  Bezug  aiif  M.  longicornis  (mihi)  glauben,  dass  Mant, 
sublobata  Serv.  186.  i.  e.  Mantis  brachyptera  Er.  541.  das 
Weib  der  Mant.  pilipes  sei.  So  höchst  abweichend  auf  den 
ersten  Anblick  dieses  Vorkommen  zu  sein  scheint,  so  ist  es 
doch  nicht  abweichender,  als  das  des  Weil)es  von  M.  longi- 
cornis vom  Manne  (der  M.  pellucida) ,  ja  die  Bildung  der  Ge- 
schlechter beider  Arten  ist  sogar  recht  analog.  Hierzu  kommt 
die  bei  beiden,  jetzt  getrennten  Arten  (der  M.  pilipes  und  sub- 
lobata) vorhandene,  höchst  ausgezeichnet  starke  Zahnung  der 
Vordercoxae  und  dass  deren  innere  Seite  auch  mit  vielen  er- 
habenen, weissen  Punkten  bestreut  ist.  Besonders  aber  stim- 
men beide  überein  im  Vorhandensein  des  kleinen  Lohns  an 
der  untern  Seite  der  Hinterscheukel,  welcher  sogar  auch,  je- 
doch in  viel  schwächerem  Grade,  an  den  mittleren  Schenkeln 
wahrzunehmen  ist. 

Uebrigens  bemerke  ich  noch,  dass  ich  noch  in  keiner 
Sammlung  ein  männliches  Exemplar  sah,  auf  welches  die  Be- 
schreibung von  M.  sublobata  gepasst  hätte. 


291 

19. 

Maut,  hyaliiia  Br.  532.  No.  II.  dürfte  hier  ganz  weg- 
zulassen sein,  wenigstens  mit  den  AUegaten  aus  Fabricius 
und  aus  Lichtenslein,  der  nur  die  Diagnose  des  Fabricius 
und  dessen  falsches  Citat  aus  De  Geer  wiederholte.  —  Mant. 
hyalina  DeGecrs,  welcher  dieser  Name  bleiben  mnss,  ist  einer- 
lei mit  Slolls  Mant.  hyalina  Tab.  XX.  Fig.  75.  und  wohl  die 
grösste  jetzt  bekannte  Mantis-Art.  —  Fabricius  beschrieb 
unter  diesem  Namen  recht  deutlich  eine  Empuse  und  zwar  das 
Männchen  von  Vates  cnemidotus  Burmeisler. 

20. 

In  die  Nahe  von  Mant,  purpurascens  dürfte  auch  eine 
ausgezeichnete  europäische  gehören,  die  ich  zuerst  aus  dem 
südlichsten  Rnssland  und  dann  auch  aus  Macedonien  empfing. 
Ich  nannte  sie  damals  M.  sulicoeca,  später  aber  ist  sie  ziem- 
lich gut  als  Mant.  Baetica  in  Rambur's  Faune  d'Andalusie 
pag.  19.  beschrieben  und  Fase.  II.  Tab.  I.  Fig.  1  et  2.  und 
zwar  cf  und  2  abgebildet  worden. 

21. 

Mant.  bioculata  und  M.  bimaculata  Br.  537.  sind,  nach 
meiner  vollen  Ueberzeugung,  eine  und  dieselbe  Art.  Beide 
sind  in  allen  und  jeden  Verliältnissen  ganz  gleich  gebildet, 
bis  auf  die  Farbe,  welche  bei  erstercr  grün,  bei  letzterer  fast 
schiefergrau  ist.  Eine  dergleichen  Verschiedenheit  kommt  aber 
bei  sehr  vielen  Orthopteren  bei  einer  und  derselben  Art  vor, 
z.  B.  Loc.  verrucivora,  Loc.  maculata,  Mant.  religiosa,  Em- 
pusa  gongylodes  u.  a.  m.  —  Bnrm.  in  Germ.  Zeitschr.  S. 
31.  scheint  sich  selbst  zu  dieser  Meinung  hinznneigen.  — 
Ich  glaube,  dass  Thunberg  in  den  Memoires  de  Petersbourg. 
Tom.  V.  (1815.)  diese  Mantis  als  M.  guttata  beschrieben  hat. 

22. 

Die  Mant.  patellifera  Serv.  S.  185.  kenne  ich  nicht;  al- 
lein die  M.  bipapilla  S.  188.  besitze  ich  in  einigen  Exempla- 
ren, welche  ich  durch  Graf  Hopiiannsegg  unter  dem  Na- 
men M.  laticoUis  aus  Java  erhielt.     Da  aber  ihre  Hauptforbe, 

19* 


292 

^\ie  auch  Serville  augiebt,  ein  frisches,  helles  Grün  ist,  so 
ist  es  wohl  ein  Druckfehler,  wenn  Br.  in  Genn.  Zeitschrift 
S.  31.  sagt:  „sie  möge  eine  graue  Varietät  Aon  M.  patelli- 
ferasein"  und  müsste  es  wohl  heissen  „eine  grüne  Varietät." 
DieM.  bipapilla  zeichnet  sich  noch  durch  die  Unterseite 
des  Prothorax  aus.  Diese  ist  hellgelb  und  nach  hinten  zu 
mit  drei  braunen  Queerbinden  bezeichnet,  in  deren  letzterer, 
nach  dem  Leibe  zu,  wiederum  zwei  kleine,  erhabene,  gelbe 
Punkte  sich  befinden. 

23. 

M.  Carolina  Br.  538.  {Serv.  führt  sie,  wenigstens  als 
solche,  gar  nicht  auf.)  Stoll  bildet  das  Weib  Tab.  XXIV. 
Fig.  91  u.  92.  in  zwei  Varietäten  ab,  nämlich  unter  Fig.  91. 
die  am  häufigsten  Yorkommende  grau -braune,  und  unter  Fig. 
92.  die  seltenere  hellgrüne,  deren  Unterflügel  am  Hinterrande 
mehrere  dunkelbraun  gefärbte  Maschen  haben.  Ich  besitze 
beide  Varietäten  und  bei  der  \öllig  übereinstimmenden  Bil- 
dung beider,  die  Farbe  ausgenommen,  bin  ich  Ton  ihrer  Art- 
einerleiheit  überzeugt. 

Die  grüne  Varietät,  glaube  ich,  ist  die  M.  dimidiata 
Br.  509. 

Wie  LicJilenstein  im  Holthuys.  Cat.  S.  79.  die  StoU'sche 
Abbildung  Tab.  XVII.  Fig.  63.  zu  M.  Carolina  ziehen  und  sie 
M.  hodegetica  nennen  konnte,  ist  mir  nicht  klar.  Ein  Glei- 
ches that  er  mit  dem  Linne^schen  Allegat  in  Transact.  of 
the  Linn.  Soc.  p.  26. 

Es  befremdet ,  dass  Fabrtc.  die  M.  Carolina  des  Linnc 
gar  nicht  mit  in  seine  Schriften  aufgenommen  hat.  Ebenso 
wenig  führt  sie  Serville  nnter  diesem  Namen  auf.  Ich  ver- 
muthe  aber,  dass  Serville's  Memüs  cuticularis  S.  189.  die  M. 
Carolina  sei.  Doch  ist  es  überhaupt  auffallend,  dass  er  diese 
Species  an  die  erste  Stelle  der  Abtheilung:  „Elytres  sans  lache 
discoidale"  setzt  und  doch  sehr  richtig  den  grossen  schwar- 
zen Punktfleck  an  der  grossen  Mittelrippe  beschreibt. 

24. 
M.  praecaria  Br,  639.  Serv.  181.     Die  Allegate  aus 


293 

De  Geer ,  Sloil,  Hahn  (Oiih.  icoii.),  sowie  bei  Fabric.  aus 
Herbst  Arch.  und  der  Mcrian  (wo  es  jedoch  Tal».  68.  statt 
tUi.  lieissen  niuss)  lassen  keinen  Zweifel,  welche  Brasilianiselie 
Mantis-Art  heute  unter  der  M.  praecaria  verstanden  werde. 
Wohl  aber  möchte  ich  zweifeln,  ob  es  die  wirkliche  Linne- 
ische  M.  praecaria  sei,  obgleich  derselbe  auch  die  itfereaM'sche 
Abbildung  (jedoch  auch  Tab.  66.  statt  68.  und  im  Mus.  Ulric. 
ganz  unrichtig  auch  Rösel  Gryll.  Tab.  8.)  allegirt.  Denn  die 
Worte  im  Mus.  Ulr.  S.  114.;  „Ocellus  ferrugineus  magnus, 
pupilla  flava  in  medio  elytri  pone  costam"  scheinen  durchaus 
nicht  den  kleinen  Flecken  bei  M.  praecaria  auctor.  (der,  streng 
genommen ,  gar  kein  ocellenartiges  Aussehen  hat)  zu  bezeich- 
nen, wohl  aber  den  sehr  grossen  Flecken  bei  Mant.  suppli- 
caria  llliger  (Br.  542.  =  M.  flavipennis  Serv.  182.).  Sloll 
und  Ltchfensiein  mochten  daher  wohl  Recht  haben,  wenn  sie 
diese  Mantis  für  die  praecaria  Lin».  hielten.  Ersterer  p.  52. 
zur  Erklärung  der  Fig.  62.  Tab.  XVII.  und  letzterer  pag.  26. 
in  den  Liun.  Transact. ,  wo  er  freilich  die  Allegate  aus  3Ie- 
rian,  Houtltiyn,  De  Geer  und  Herbst  hätte  weglassen  sollen, 
Lalreille  in  s.  generib.  insect.  Tom.  III.  p.  93.  zieht  diese 
Stollsche  Figur  62.  ebenfalls  zu  Linnc's  M.  praecaria  und 
p.  91.  sagt  er  ausdrücklich,  die  //er^A /sehe  Figur  im  Archiv 
Tab.  50.  sei  nicht  zu  verwechseln  mit  M.  praecaria. 

25. 

M.  unipunctata  Br.  540.  =  M.  flavo- guttata  Serv.  183. 
Von  beiden  Autoren  war  nur  das  Weib  gekannt;  ich  besitze 
ebenfalls  nur  ein  solches.  Vielleicht,  dass  das  Männchen  so 
abweichend  gebildet  ist,  dass  man  in  Exemplaren,  die  in 
Sammlungen  aufi)ewahrt  werden,   solches  nicht  dafür  erkennt. 

26. 

M.  oratoria.  Aus  dem  südlichen  Frankreich  habe  ich 
mehrere  Weibchen  erhalten,  die  sich  durch  schön  hellgrüne 
Farbe  der  Flügeldecken  auszeichnen.  Aus  Sicilien  fast  nur 
solche,  die  ziemlich  grösser  waren  und  die  Flügeldecken  meis« 
röthlich  -  gelb  gefärbt  hatten. 


294 

27. 

Wegen  M.  brachyptera  und  gymnaptera  Br.  541.  siehe 
oben  bei  M.  pilipes  und  pellucida. 

28. 

M.  cingulata  Br.  542.  (wo  noch  zu  den  AUegaten  Lich- 
tenstein Linn.  Trans.  Vol.  VI.  pag.  27.  No.  22.  hinzuzufü- 
gen ist)  =  Serv.  197.  Bei  Fabr.  ist  keine  Mantis  dieses 
Namens  aufgeführt. 

Die  erste  Kenntniss  dieses  Thieres  gab  uns  Drurij  (Vol. 
II.  Tab.  49.  Fig.  2.)  und  Gnielin  in  der  13ten  Ausg.  des 
N.  S.  S.  2055  gab  als  Diagnose:  thorace  fusco,  elytris  viri- 
dibus  atro  reticulatis,  maculis  qnatuor  nigricantibus,  alis  ni- 
gricantibus  nigro  -  lineatis,  margine  exteruo  flavescente.  — 
Sloll  lieferte  später  Tab.  IX.  Fig.  32.  eine  weibliche  Mantis 
unter  obigem  Namen.  Diese  Figur  beschreibt  Liclitcnsiein 
I.  c.  ebenfalls.  Nirgends  ist  in  allen  diesen  Schriften  und  Ab- 
bildungen einer  frontis  bispinosae  erwähnt,  welche  Br.  und 
Serv.  in  die  Diagnose  und  Beschreibung  mit  aufnehmen.  — 
Ich  vermuthe  daher,  dass  Br.  entweder  die  M.  chlorophaea 
BlanchartVs  (in  Guerin  Magaz.  Vol.  IX.  Tab.  135.)  oder 
die  Mantis  bidens  des  Fabricius  vor  sich  hatte.  Beide  diese 
Arten  sind  aber  wohl  ganz  tou  M.  cingulata  yerschieden, 
wenn  auch  der  Umriss  der  Flügeldecken,  ilire Färbung  und  die 
der  Flügel  eine  fast  wunderbare  Uebereinstimmung  zeigen. 

Serville  p.  197.  erwähnt  zwar  bei  seiner  M.  cingulata 
ebenfalls  S/oU's  und  Lt'cJiienstei'n^s  1.  c.  und  führt  an:  tete 
ayant  au  milieu  eutre  les  antennes  deux  tubercules  aigiis;  al- 
lein dieser  kann  wohl  ebenfalls  sich  geirrt  ha])en;  denn  S/oll 
bildet  eine  wahre  Mantis  ab,  ohne  alle  Spur  eines  Horns 
oder  einer  Erhijhung  auf  der  Stirn. 

Burmcister's  Diagnose  würde  eher  auf  Blanchard's  M. 
chlorophaea  (Theoclydes  chlorophaea  Serv.  S.  153.)  passen, 
wenn  nicht,  nach  dessen  Abbildung  im  Magaz.  zu  urtheilen, 
die  Stirnhörner  seiner  Maut,  chlorophaea  so  platt  wären ,  dass 
man  sie  wohl  nicht  tubercules  aigus  nennen,  und  man  auch 
nicht  „frons  bispinosa"    von   ihr   sagen  kann.    -     Von   der 


295 

.S/oWsclieii  M.  cingtilata  milerscheidet  sicli  die  M.  cliloropliaea 
(liircli  die  eben  beschriebene  Stirn  der  letzteren,  da  die  er- 
ötcre  eine  gewöliiilidie ,  unl)ewaffncte  hat  und  durch  die  nicht 
biindirten  Hinterbeine,  welche  M.  chlorophaea  stark  ban- 
(lirt   hat. 

Es  kommt  hier  noch  eine  dritte,  sehr  nahe  verwandte 
Art  in  Betracht,  nJlmlich  die  Maut,  bidens  des  Fahricius, 
deren  genaue  Abbildung  ich  in  Kurzem  zu  liefern  gedenke. 
Diese  hat  genau  die  Grösse  der  M.  ciugulala  Stoll ,  und  auch 
der  M.  chlorophaea  Blanch.  Auf  dem  Scheitel  hat  sie  zwei 
dicht  neben  einander  stehende,  ziemlich  starke,  kurze,  spitze 
Zähne.  Die  Form  und  Zeichnung  der  Ober-  und  der  Unter- 
fliigel  stimmen  mit  denen  der  beiden  anderen  genannten  Arten 
sehr  überein.  Was  sie  al)er  von  beiden  vorzüglich  unter- 
scheidet und,  verbunden  mit  dem  gezahnten  Scheitel,  den  Em- 
pusen  einreiht,  ist  der  Umstand,  dass  die  vier  Hinterbeine 
mit  sehr  deutlichen  lobis  ^versehen  sind.  Fabricins  giebt 
zwar  nur  an:  tibiae  secundi  paris  lobatae;  bei  dem  mir  gehö- 
rigen Stück  aber  sind  auch  die  Hinterbeine  sehr  deutlich,  und 
noch  stärker  als  die  Mittelbeine  mit  Lappen  versehen. 

Uebrigens  ist  von  allen  diesen  drei  Arten,  cingulata, 
chlorophaea  und  bidens  (wenn  es  wirklich  drei  verschiedene 
Arten  sind,  worüber  ich  nicht  genau  entscheiden  will,  da  ich 
nur  die  letzte  in  Natur  besitze) ,  nur  das  weibliche  Geschlecht 
beschrieben. 

Burm,  führt  pag.  542.  in  fine  zu  M.  truncata  Fabr. 
\\.  p.  17.  als  Synon.  die  S/oZ/'sche  Abbildung  Tab.  HI.  Fig. 
10.  an.  Beide  gehören  keinesweges  zusammen,  denn  unter 
andern  zeigt  die  .SVoZ/'sche  Figur  durchaus  nichts  vom  thorace 
scabro,   apice  utrinque  dilatalo ,  membranaceo. 

29. 

M.  tricolor  Br.  543.  ist,  wie  bereits  erwähnt,  das  Weib 
von  M.  aurantiaca  S.  531. 

30. 

Vales  cnemidotus  Br.  543.  =  Theod.ytes  foliala  Serv. 
151.    —     Das  Männchen  ist  gewiss  Maut,  sphingicornis  SloU. 


29G 

Fig.  74.  und  das  Weibchen  dessen  M.  subfoliata  Fig.  67. ; 
beide  Figuren  aber  fehlerhaft:  der  Mann  mit  viel  zu  langen 
Fühlern ;  das  Weib  ohne  die  Lobos  der  Mittel  -  und  Hin- 
terbeine. 

Da  das  Männchen  ausgezeichnet  gekämmte  Fühler  be- 
sitzt, so  kann  es  schwerlich  zum  genus  Vates  gerechnet  wer- 
den ,  bei  welchem  beide  Geschlechter  gleichförmige  Fühler  ha- 
ben sollen.  —  Das  Weib  führt  Lichtenst.  1.  c.  pag.  24. 
No.  11.  als  Maut,  foliata  auf,  mit  falschem  Vaterland  (nach 
Sloll).  Man  sehe  auch  Br.  in  Gertn.  Zeitschr.  S.  .33.  — 
Das  Männchen  hat  Fahrte,  deutlich  als  M.  hyalina  beschrie- 
ben (E.  S.  p.  21.),  obgleich  er  die  Bildung  der  Beine  nicht 
besonders  erwähnt. 

31. 

Vates  orbus  und  macropterus  Br.  514.  möchten  wohl 
eine  und  dieselbe  Art  sein.  Zu  ihr  gehört  Theoclytes  lobipes 
Serv.  154.  Desgleichen  Mantis  lobipes  Lichtenst.  p.  22.  No. 
9.  =  M.  macroptera  Stall.  Tab.  VIII.  Fig.  30.  Doch  scheint 
es  mir,  als  ob  Lichtenst.  dieses  Thier  gar  nicht  in  Natur 
gesellen,  sondern  nur  nach  Stull's  (ziemlich  schlechter)  Ab- 
bildung beschrieben  hal)e.  Er  sagt  nämlich  in  der  Description: 
„Tibiae  (nämlich  pedum  posticorum)  spina  duplici  subtermi- 
nali."  Hierzu  wurde  er  eben  durch  jene  Zeichnung  verleitet, 
welche  das  Basalglied  der  Tarsen,  welches  länger  ist  als  die 
übrigen  vier  zusammen,  so  darstellt,  dass  man  es  als  zur  Ti- 
bia  gehörig  ansehen  kann,  wo  dann  freilich  die  Endstachelu 
der  Tibia  als  spinac  subterminales  derselben  angesehen  wer- 
den können. 

32. 

Empusa  gongylodes.  Ich  vermuthe,  dass  diese  Empuse, 
wie  so  manche  andere  Orthoptera,  in  zwei  verschieden  ge- 
färbten Abänderungen  vorkommt:  in  einer  hellgrünen  und  in 
einer  braunen,  denn  man  findet  Individuen  von  beiden  Fär- 
bungen in  den  Sammlungen  und  die  braune  Abänderung  hat 
nicht  die  Färbung  die  gewöhnlich  durch  das  Eintrocknen  her- 
vorgeht.    Vorzüglich  sah  ich  meist  Männchen,   die  braun  ge- 


2Ö7 

liirht   waren.      Von   Emp.    pauperala  sagt   Rambur   (Faune 
(rAndalus.  pag.  17.),  sie  komme  liiidis  \el  fusca  Tor. 

Beide  Geschlechter  haheii  in  der  Mitte  jeder  Flügelde- 
cke, nahe  an  der  grossen  Rippe,  einen  lichten,  glatten  Fleck, 
der  jedoch  bei  den  Weibchen  oft  weniger  merklich  ist. 

33. 

Empusa  trachelophylla  Br.  545.  gewiss  specifisch  von 
Emp.  gongyloides  verschieden,  besitzt  bei  weiblichen  Exempla- 
ren (wenigstens  bei  zweien,  die  ich  prüfen  konnte)  jenen  glat- 
ten, weisslichen  Fleck  ebenfalls  und  noch  mit  einem  etwas  grös- 
seren ,  weissen,  niclit  glänzenden  vereint. 

Ein  mir  gehöriges  Exemplar  hat  an  beiden  Vorderfüs- 
sen  nur  vier  Tarsenglieder! 

34. 

Empusa  Orientalis  Br.  546.  kenne  ich  niclil.  Allein  was 
Emp.  pauperata  betrifft,  so  sind  bisher  zwei,  gewiss  specifisch 
verschiedene  Arten  unter  dieser  Benennung  verstanden  wor- 
den. Die  eine  ist  die  ostindische  Art,  welche  wohl  zuerst 
unter  dem  Namen  Mantis  pauperata  bekannt  gemacht  wurde. 
Ihr  reihete  man  an  die  zweite  Art  aus  dem  südlichen  Europa, 
Spanien,  Italien,  Türkei  und  Aegypten,  und  hielt  sie  mit  der 
M.  pauperata  für  einerlei.  Auch  ist  beider  Aussehen  ungemein 
mit  einander  übereinstimmend;  doch  zeichnet  sich  die  letztere 
Art  constant  durch  mindere  Grösse,  ganz  vorzüglich  aber  da- 
durch von  M.  pauperata  aus  Ostindien  aus,  dass  der  vordere, 
erweiterte  Theil  des  Prothorax  an  den  Seiten  abgerundet  ist, 
während  er  bei  der  ostindischen  Art  in  eine  nicht  unbedeu- 
tende und  etwas  zugespitzte  Membran  erweitert  ist,  welche 
nach  aussen  zu  mit  Stacheln  besetzt  ist.  Daher  nennt  ihn 
Thunberg  in  der  Diagnose  sehr  richtig  ,,  dilatato  spinuloso." 
Der  Name  Emp.  pauperata  wird  daher  wohl  der  ostin- 
dischen bleiben  müssen,  da  Fabiictus  in  den  Specieb.  inse- 
ctorum,  desgleichen  Thunberg  solche  in  den  Nov.  ins.  spe- 
cieb. (cf.  ej.  dissertationes  acad.  Götting.  1801.  Vol.  III.  pag. 
181.)  und  Herbst  im  J.  1786.  (Archiv.  Fase.  IV.  pag.  187.) 


29S 

die  ostindische  Art  zuerst  unter  dieser  Benennung  beschrieben. 
Die  europäische  nenne  ich  in  meiner  Sammlung  Emp.  egena. 

Lichtenstein  sagt  in  den  Linn.  Trans.  S.  24.  No.  12., 
dass  beide  Geschlechter  von  Mant.  pauperata  antennas  filifor- 
mes hätten.  Allein  auch  diesmal  hat  er  sich  durch  SfoU's 
Worte  (S.  34.)  irre  leiten  lassen,  der  von  seiner  Fig.  40. 
sagt,  sie  stelle  einen  Mann  vor,  welches  doch  nicht  der  Fall 
ist.  —  Das  Männchen  hat  ziemlich  lange,  braunrothe,  zu 
beiden  Seiten  horizontal  gekämmte  oder  vielmehr  gefiederte 
Fühlhörner  (ant.  bipectinatae.) 

Das  Männchen  von  beiden  Arten  ist,  so  viel  mir  be- 
kannt, noch  nirgends  richtig  al)gebildet  und  von  Serville  S. 
146.  ganz  verkannt  worden.  Dieser  beschreibt  nur  die  euro- 
päische Art,  meine  Emp.  cgena.  Er  hält  die  Mantis  (Em- 
pusa)  pectinicornis  des  Linne ,  Fabric.  und  Herbst  für  das 
Männchen  seiner  Emp.  pauperata.  Diese  pectinicornis  ist  aber 
gewiss  eine  andere  Art,  die  sich  besonders  auch  im  männli- 
chen Geschlechte  dadurch  von  Emp.  pauperata  und  egena  aus- 
zeichnet, dass  die  Fühlhörner  ganz  anders  gekämmt  sind. 
Bei  diesen  beiden  Arten  stehen  die  Kämme  in  einer  und  der- 
selben Ebene  zu  beiden  Seiten  des  Schaftes  des  Fülilhorns 
(daher  ich  sie  antennae  pennatae  nennen  möchte).  Beim 
Manne  von  Emp.  pectinicornis  aber  machen  die  beiden  Käm- 
me einen  ziemlichen ,  scharfen  Winkel  gegen  einander,  gleich- 
sam dachförmig,  wie  die  Männchen  bei  vielen  Bombyx-Arten. 
—  Auch  sind  bei  Emp.  pectinic.  die  Lobi  an  den  4  Hinter- 
liüften  kaum  grösser,  als  der  Queerschnitt  eines  Auges  des 
Thierchens;  bei  Emp.  paup.  und  egena  aber  wohl  viermal 
so  gross. 

HerbsVs  Abbildung  ist  nicht  die  beste;  er  sagt  aber 
(Archiv.  IV.  p.  187.)  von  dieser  seiner  Emp.  pectinic:  „die 
Fühlhörner  an  der  Innern  Seite  stark  gekämmt",  welches 
durchaus  nicht  auf  den  Mann  von  E.  paitp.  passt.  —  I)ru- 
rifs  Figur  ist  auch  nicht  gut  und  sind  bei  derselben  die  klei- 
nen lobi  femorum  sogar  ganz  vergessen;  wenigstens  in  der 
deutschen  Ausgabe. 

35. 

Blepharis  mendica.     Die  drei  sehr  hervorstehenden  Ocel- 


29» 

leu  l)eliaUeii  auch  oft  l)ei  getrockneten  Exemplaren  eine  hell 
durchsichtige,  schön  rubinrothe  Farbe. 

Westwood  beschreibt  in  Grijfiih  aninial  kingdom.  Bd. 
XV.  S.  190.  eine  neue  Species  aus  Tanesserim,  nennt  sie 
Bl.  elegaus  und  bildet  sie  Tab.  78.  ab. 

36. 

Phyllocrania  Br.  548.  Sollte  >Yohl  StolVs  Mantis  Dia- 
na Tab.  XXV.  Fig.  100.  hierher  gehören? 

37. 

Acanthops  Br.  551.  Scrv.  164.  Ich  uuiss  gestehen, 
dass  ich  nicht  weiss,  ob  diese  Gattung  von  den  eigentlichen 
Mantis -Arten  zu  trennen  ist,  da  eigentlich  der  angegegebene 
Hauptunterschied  nur  in  den  in  eine  scharfe  Spitze  ausge- 
henden Augen  besteht.  Allein  ähnliche  Spitzaugen  finden  sich 
auch  bei  anderen,  wahren  Mantis- Arten,  z.  B.  M.  rubicunda 
Sioll  Fig.  96.,  desgleichen  M.  nana  CA.  und  bei  noch  eini- 
gen. Wenigstens  würde  Acanthops  besser  zwischen  Mantis 
und  den  empusenartigen  Geschlechtern  zu  stellen  sein,  als  zu 
Ende  derselben. 

Burmcistet'  führt  eine  einzige  Art  auf,  Ac.  fuscifoliiis; 
Scrville  zwei.  Ich  glaube,  dass  es  zwei  verschiedene,  ein- 
ander höchst  nahe  verwandte  Arten  giebt ,  dass  aber  Serville 
nur  die  beiden  Geschlechter  einer  und  derselben  Art  als  zwei 
verschiedene  Arten  beschreibt. 

Die  erste  Kenntniss  dieses  Geschöpfes  verdanken  wir  wohl 
Htoll,  welcher  Tab.  IV.  Fig.  14.  ein  Weibchen  abbildete  und 
sie  im  lateinischen  Register  pag.  77.  Mantis  sinuata  nannte, 
welches  auch  ein  recht  passender  Name  ist.  Später  führte 
sie  Lichlensicin  im  Catal.  Holth.  p.  80.  als  M.  angulata  an. 
Desgleichen  beschreibt  er  sie  unter  demselben  Namen  in  den 
Linn.  Trans,  pag.  33.  sub  No.  43.  (Wahrscheinlich  war  da- 
mals das  SVo/fsche  Register  noch  nicht  erschienen,  sonst 
würde  er  den  Namen  M.  sinuata  wohl  beibehalten  haben.) 

Sloll  und  Lichlensicin  haben  nur  das  weibliche  Ge- 
schlecht vor  sich  und  Burm.  scheint  auch  nur  dieses  gekannt 
zu  haben,  wenn  er  unter  den  Kennzeichen  der  Galtung  „die 


300 

Flügeldecken  als  liUiglicli  lanzettförmig,  den  Vorderrand  zwei- 
mal tief  ansgebnchtet,  die  Spitze  nach  Yorn  gebogen, 
stumpf  hakig"  aufführt. 

Servillc  S.  1G5.  beschreibt  diesell)e  Art  und  ebenfalls 
nur  im  weiblichen  Geschlecht,  als  Acanthops  erosa  (dass  bei 
Sloll  die  Hinterflügel  hinsichtlich  der  Far])e  nicht  getreu  an- 
gegeben sind,  darf  wohl  nicht  sehr  befremden)  und  bildet  sie 
Tab.  IV.  unter  Fig.  14.  mit  zusammengefalteten  Flügeln,  des- 
gleichen noch  besonders  einen  Ober-  und  einen  Unterflügel  ab. 

Das  Männchen  dieser  Art  ist  hinsichtlich  des  Leil)es 
(die  Genitalien  abgereclinet)  gänzlich  wie  das  Weib  gebildet. 
Die  Beine  des  Frothorax  und  der  Kopf  sind  aber  kleiner  und 
feiner  gebaut  (wie  solches  so  oft  bei  den  männlichen  Mantoi- 
den  der  Fall  ist),  die  Fühlhörner  siud  länger  und  stärker  be- 
haart. Auch  hat  das  Männchen  sehr  deutliche,  hervorsprin- 
geude  Ocellen,  welche  beim  Weibchen  ungleich  kleiner,  un- 
deutlich, fast  obsolet  sind.  Der  Hauptunterschied  beider  Ge- 
schlechter, welcher  sogleich  in  die  Augen  fällt,  sind  die  Obcr- 
und  Unterflügel.  Beim  Männchen  (welches  Serville  pg.  166. 
als  Acanthops  mortuifolia  recht  genau  beschreibt  und  Tab.  VI. 
Fig.  1.  mit  zusammengeschlagenen  Flügeln  gut  abbildet)  sind 
sie  breit ,  länger  als  der  Leu).  Die  Oberflügel  in  der  Mitte 
des  -vordem  Randes  sind  sehr  tief,  rund  ausgebuchtet,  nach  der 
Spitze  rund  yerlaufend,  an  der  Spitze  selbst  aber  noch  mit 
einer  hervorragenden  kleinen  Fortsetzung  versehen.  Die  Farbe 
ist  ein  gelbliches  Rauchgrau,  mit  einem  glänzenden,  etwas 
erhabenen,  braunen  Punkt  in  der  Mitte  an  der  Hauptrippe. 
Die  Unterflügel  sind  noch  viel  breiter,  und  an  der  stumpfen 
Spitze  ebenfalls  noch  mit  einem  kleinen,  rundlichen  Fortsatz 
versehen.  Die  Farbe  ist  gelblich  -  grau ,  nach  der  Spitze  und 
nach  der  Basis  zu  bedeutend  dunkler. 

Dasselbe  beschreibt  Ktrbjj  in  den  Linn.  Trans.  Vol.  XII. 
Pars  2.     Man  sehe  Isis.  1824.  S.  127. 

Das  Weibchen  dieser  Mant.  sinuata,  welches  S/oll  1.  c, 
die  Farbe  der  Hinterflügel  ausgenommen ,  recht  gut  abgebil- 
det hat,  so  wie  Serville  Tnh.  IV.  Fig.  1.,  hat  ganz  verschie- 
dene Flügel.  Die  oberen  sind  kaum  so  lang  alsderLeil),  in 
eine  sehr  schmale,  stumpfe  Spitze  ausgehend,  die  halbmond- 


301 

förmig  iiaili  vorn  gcl)ou,cii  ist.  Der  liiiilcre,  l)reilei-e  Theil 
der  Flügeldecken  ist  am  Norderrande  in  der  Mitte  auch  tief 
lind  rund  ausgebuclitet,  so  dass  mit  der  mondforniig  nach  Torn 
gerichteten  Spitze  der  Yorderrand  zweimal  tief  ausgebuchtet 
(esinuatus)  erscheint. 

Die  HinterfUigel  sind  ungleich  kürzer  und  schmäler,  und 
kaum  ein  Drittheil  so  gross  als  beim  Manne ,  und  nur  eben 
so  gross  als  die  Flache  des  Hinterleibes.  Die  Grundfarbe 
gelblich  rostfarben,  undurchsichtig,  mit  sehr  vielen  dunkel- 
braun gefärbten  Maschen. 

Natürlich  hal)e  ich  ^  und  g  nie  in  copula  gesehen,  da 
ich  nicht  in  ihrem  Vaterlande  war,  und  nur  analoge  Schlüsse 
von  der  gänzlichen  Uebereinstimmung  vieler  Theile  beider 
Geschlechter  haben  mich  zu  der  Ueberzeugung  gebracht,  dass 
beide  el)en  beschriebenen  Mantiden  nur  Mann  und  Weib  einer 
und  derseli)en  Art  sind.  Hierzu  kommt,  dass  ich  von  den 
Individuen,  die  ich  hier  als  Männchen  beschrieb,  stets  nur 
Männchen,  sowie  von  den  als  Weibchen  beschriebenen,  stets 
nur  Weibchen  sah. 

Merkwürdig  ist  bei  beiden  Geschlechtern  die  Form  der 
Appendicum  oder  der  Caudulae,  sie  sind  kurz,  nach  dem  Ende 
zu  verdickt,  und  vorn  tief  loffelförmig  ausgehöhlt;  beim  Weibe 
kürzer  und  dicht  an  die  Legescheide  angedrückt. 

Ac.  erosa  und  mortuifolia  ^erv.  wären  also  nach  mei- 
ner Meinung  nur  Weib  und  Mann  von  Ac.  sinuata.  =  M. 
sinuata  Stoll. 

Nun  besitze  ich  aber  noch  eine,  der  eben  angedeuteten 
Art  höchst  ähnliche  Art,  und  zwar,  wie  ich  glaube,  auch  in 
beiden  Geschlechtern,  ebenfalls  aus  Brasilien  stammend  und  von 
gleicher  Grösse.  Das  Männchen  sünimt  im  Ganzen  fast  über- 
all mit  oben  beschriebenem  Acant.  sinuata  überein;  allein  es 
weicht  in  folgenden,  mir  wesentlich  scheinenden  Punkten  von 
ihm  ab:  a)  die  Vorderflügel  sind  in  einem  bei  weitem  schwä- 
cheren Grade  am  Vorderrande  ausgebuchtet,  ja  kaum  in  der 
Mitte  etwas  eingebogen;  b)  die  Hinterflügel  sind,  besonders 
nach  der  Spitze  zu,  anders  gestaltet  und  schmäler  auslaufend; 
c)  auch  sind  diese  licht  gelblich -rostfarben  mit  fast  allen  Ma- 
schen dunkelbraun  gefärbt,  und  dies  sehr  deutlich  und  scharf 


302 

hegränzt,  so  dass  man  die  aiea  alarnm  nigro-tessclhita  nen- 
nen kann.  Das  Weib  hat  hellere  Obeifliigel  als  das  von  Ac. 
sinuata  und  die  Hinterfliigel  nach  Verhältniss  grösser  und  eben- 
falls heller  gefärbt. 

Einstweilen  nenne  ich  diese  Art  Acanthops  tessellata; 
doch  erfordert  dieses  ganze  genas  wohl  noch  genauere  Prü- 
fung. 

38. 

Schizocephala  oculata  Br.  552.  nennt  ServiUe  S.  166. 
und  wohl  mit  Recht  wiederum  nach  ihrem  alten,  ursprüngli- 
chen i/««e'schen  Namen  Seh.  bicornis;  aber  Unrecht  thut 
er,  wenn  er  glaubt,  Fahricitis  habe  unter  seiner  Mant.  fau- 
sta  ebenfalls  seine  M.  oculata  =  bicornis  Linn.  beschrie- 
ben. Fabric.  Worte  der  Diagnose  bezeichnen  die  M.  bicor- 
nis durchaus  nicht  und  noch  weniger  Thiinherg's,  auf  die  er 
sich  bezieht.  Diese  lauten:  „Inter  minores  hujus  generis,  vix 
pollicaris,  tota  cinereo-fusca;  caput  deflexum,  retusum,  an- 
tennis  setaceis ,  yix  thoracis  longitudine;  thorax  lineari-trigo- 
nus,  marginatus,  integer."  —  Wer  könnte  hierbei  an  M. 
bicornis  denken!  Ich  Tcrmuthe,  dass  ServiUe  durch  Lich- 
fenstein  {Linn.  Trans,  pg.  20.)  irre  geführt  wurde,  welcher 
bei  seiner  M.  oculata  leider  auch  Thunberg's  und  Fabricius 
M.  fausta  als  Synonim  anführte. 

Ein  Druckfehler  ist  es  bei  Burin.,  wenn  er  Latr.  Ge- 
ner. III.  pag.  99.  anführt.  Nur  der  Ä7o//'schen  Figur  dieser 
Mantis  erwähnt  Latrcille  pag.  93.  Auch  muss  es  bei  Burm. 
heissen  SloU  Tab.  X.  Fig.  38.  statt  35. 

39. 

Bacillus  Rossii  und  Bac.  gallicus  Br.  561.  Letzterer 
=  Bac.  granulatus  Serv.  258. 

Ravibur  in  der  Faune  d'Andalus.  S.  24.  glaubt,  dass 
beide  eine  und  dieselbe  Art  sein  möchten.  Allein  zu  den 
schon  bekannten  und  constanten  Unterschieden  habe  ich  noch 
einen,  und  zwar  bei  weitem  wichtigeren  wahrgenommen.  Der 
Scheidendeckel  (plaque  sousanale  nach  ServiUe)  ist  bei  dem 
Weibe  des  Bac.  Rossii  au  der  Basis  des  7ten  Bauchssegments 


303 

angesetzt  iiiid  erstreckt  sich  mir  J)is  kaum  zur  Haltte  des  8teu 
Bauclisegmeiits.  Bei  Bac.  gallicus  ist  dieser  Deekel  aber  un- 
gleich langer,  indem  er  sich  von  der  Basis  des  7ten  Segments 
über  das  ganze  8te  Segment  hinweg,  bis  zum  3ten  oder  4ten 
Theil  des  9ten  Segments  erstreckt.  Dieses  dürfte  die  ganz- 
liche Artverschiedenheit  beider  Specics  wohl  ganzlich  ausser 
Zweifel  setzen.  Die  Manner  beider  Arten  sind  mir  nicht  ge- 
nau bekannt. 

40. 

Bei  Bacteria  Sayi  Er.  566.  ist  zu  bemerken,  dass  nur 
die  Männchen  am  untern  Theil  der  4  Hinterschenkel  einen 
starken  Stachel  haben ;  die  Weibchen  haben  nur  pcdes  simpli- 
ees,  welches  wohl  in  der  Diagnose  mit  anzugeben  gewesen 
wäre. 

41. 

Bei  Burm.  fehlt  die  so  riesenhafte  Cyphocrania  hercu- 
leana,  unter  welchem  Namen  ich  sie  vom  verstorbenen  Hagen- 
bach erhielt  (doch  nur  als  Phasma  herculeana)  und  von  wel- 
cher Scrvillc  S.  235.  eine  gute  Beschreibung  liefert,  ihr  aber 
den  mehr  als  barbarischen  Namen  Cyph.  versirubra  ertheill, 
weil  elytra  und  area  alarum  antica  auf  der  untern  Seite  schön 
roth  gefärbt  sind.  —  Cyphocr.  Goliath  bei  BrvUc  Tom,  IX. 
S.  105.  Tab.  7.  ist  nicht  die  oben  erwähnte  Cyph.  herculeana. 

42. 

Der  Name  des  genus  Perlamorplia ,  das  Bur7n.  S,  583. 
und  Scrv.  S.  275.  erwähnen,  und  Graj/  zuerst  als  Perla- 
morphus  aufführt,  ist  doch  gar  zu  iiürichtig  componirt,  da- 
her die  Tf^cstwoodscbe  Benennung  Asccpasma  jedenfalls  vor- 
zuziehen ist. 

Ich  besitze  zwei  sehr  nahe  verwandte  Arten  aus  Ostin- 
dien, und  von  der  einen  beide  Geschlechter.  Bei  beiden  Ge- 
schlechtern sind  an  der  Stelle  jeder  Flügeldecke  lediglich  ein 
kurzer,  sehr  spitzer  Stachel.  An  anderen  Orten  werde  ich 
sie  ausführlicher  beschreiben. 

43. 
Bei  Phasma  quadriguttatum  Br.  586.    ist  zu  i)emcrken, 


304 

(lass  die  28—29  Linien  langen  Fühler,  beim  Milnnchen  we- 
nigstens, fünf  breite,  weisse  Ringe  haben;  der  übrige  Theil 
ist  ein  etwas  schmutziges  Piirpurroth.  —  Dieses  Thier  ist 
auch  Necroscia  quadriguttata  des  Servillc  S.  253.  Er  ver- 
steht dieses  Thier  nicht  unter  Ph.  bisbiguttata  Er.,  wie  sol- 
ches, wohl  durch  einen  Druckfehler,  in  Germar's  Zeitschrift 
S.  39.  gesagt  ist. 

44. 

Phasma  bisbiguttatura  Br.  586.  hat  Antennen  von  24  — 
25  Linien  Länge,  mit  6  weissen  Ringen. 

45. 

Proscopia.  Dieses,  bisher  nur  gänzlich  ungeflügelte  Mit- 
glieder zählende  Geschlecht  ist  aus  Chili  mit  einer  allerdings 
geflügelten  Art  bereichert  worden.  Ich  kenne  sie  nur  im 
weiblichen  Geschlechte.  Sie  ist  gegen  3  Zoll  lang  und  mas- 
sig dick,  vor  den  Augen  ragt  die  Stirn  in  einem  gegen  4  Li- 
nien langen,  stachelförmigen  Fortsatz  hervor  und  ist  von  der 
stumpfen  Spitze  desselben  bis  zu  den  Mundtheileu  eine  Ent- 
fernung von  T'/,  Linien.  Die  4  Vorderbeine  sind  sich  in  der 
Bildung  sehr  gleich  und  die  Schenkel  fast  eben  so  dünn  als 
die  Schienbeine.  Die  Hinterbeine  sind  noch  einmal  so  lang 
lind  die  Schenkel  sehr  wenig  verdickt.  Der  Prothorax  ist 
um  ein  Drittheil  länger  als  Meso  -  und  Metathorax  zusam- 
men. Er  ist,  wie  der  ganze  Leib,  sehr  fein  gekörnt,  mit  er- 
habener Mittellinie  und  einiger  dergleichen  zur  Seite.  Diese 
sind  nach  hinten  zu  stärker  erhaben,  und  ragen  wie  ein  Dorn 
zu  beiden  Seiten  oberhall)  über  den  Hinterrand  des  Metatho- 
rax hervor.  Sie  scheinen  gleichsam  zum  Schutz  zu  dienen 
für  2  dicht  und  platt  auf  dem  ersten  Leibessegment  aufruhen- 
de, längliche  Schuppen,  welche  in  der  Mitte  eine  ziemlich 
hervorragende  Längsrippe  haben  und  etwas  länger  als  das 
erste  Leibssegment  sind.  Diese  Schüppchen  sind  das  hornar- 
tige  Vorderfeld  (area>  coleophata)  zweier  kleiner,  quadranti- 
scher Flügel,  welche  von  dunkelgrüner  Farbe  und  auffallen- 
dem Metallglanz  sind.  Von  Flügeldecken  ist  keine  Spur  zu 
sehen. 


305 

Was  dieses  Thier,  welches  den  Proscopien  so  ungemein 
ähnlich  gebildet  ist,  Yielleicht  noch  mehr  von  ihnen  trennen 
möchte,  als  das  Vorhandensein  der  kleinen  Flügel,  ist  der 
ganzliche  Mangel  der  kleinen  Polster  (pulyilli)  zwischen  den 
Krallen,  welche,  das  geniis  Tetrix  (Tetrix  nach  den  neuesten 
Autoren,  Acrydium  nach  Fahricüis)  ausgenommen,  beinahe 
sämmtliche  Acridoideen  besitzen  und  namentlich  die  eigentli- 
chen Proscopien  in  ausgezeichnetem  Grade.  Ich  glaube  da- 
her fast,  gegenwärtig  kurz  beschriebenes  Insekt  aus  Chili 
müsse  Ton  Proscopia  generisch  getrennt  werden.  Einstweilen 
schlage  ich  den  Gattungsnamen  Astroma  Tor  und  nenne  es 
Astroma  chloropterum.  In  Kurzem  werde  ich  eine  genaue 
Abbildung  liefern. 

46. 

Truxalis.  Hier  ist  zu  bemerken,  dass  es  eigentlich 
Troxalis  oder  Tryxalis  heissen  muss,  welche  letztere' Benen- 
nung denn  auch  Brülle  in  s.  Hist.  nat.  des  insectes  ange- 
nommen hat. 

47. 

Truxalis  nasuta,  conica,  turrita,  hungarica  ist  höchst 
wahrscheinlich  alles  nur  eine  und  dieselbe  Art ;  die  Männchen 
nur  etwa  halb  so  lang  als  die  weit  dickeren  Weibchen,  und 
alle  obige  Namen  verdanken  wohl  nur  der  -verschiedenen  Fär- 
bung und  Zeichnung  ihrer  Träger  ihren  Ursprung.  Die  Männ- 
chen kommen  mit  grünen  elytris,  röthlich  -  gelben  und  rauch- 
grauen  vor,  mit  und  ohne  schwärzliche  Punktreihen.  Die 
Weiber  sah  ich  nur  yon  gelblich  -  rother  oder  schilfgrüner 
Färbung,  die  Decken  mit  und  ohne  Streif  aus  schwarzen  und 
weissen  Flecken. 

Bas  Vaterland  dieser  Tryxalis  nasuta  ist  -ungemgin  gross; 
denn  ich  habe  sie  aus  dem  ganzen  Süden  Europa's,  aus  Ae- 
gypten  und  aus  Japan  erhalten,  Ton  ganz  gleicher  Bildimg. 
Nur  ist  zu  bemerken,  dass  Exemplare  aus  Sicilienj  sowie  aus 
Aegypten  und  aus  Japan  ungleich  grösser  als  die  uiflgarischea 
und  italienischen  sind. 

48o 

Die  Tryx,  pharaonis  in  Kitig  und  Ekrsnhsrg's  Sjm- 
(3,  Band  2,  UqH.)  20 


806 

Itol.  pliys.  Dec.  II.  Tab.  14.  und  Tr.  miniata  Tal).  18.  halte 
icli  für  Weib  und  Manu  einer  und  derselben  Species. 
49. 

Dass  Tryx.  rosea  Br.  608.   das  Weib  von  Tr.  linearis 
ßr.  ibid.  ist,  welche  ich  beide  zuerst  in  meinen  Horis  cntoni. 
beschrieb,   erwähnt   Scrville  S.  583.    und   ist  durch  Rani- 
bur's  Beobachtungen  bestätigt. 
50. 

Tr.  crenulata  Br.  609.  und  einige  neue  Arten  aus  Ostin- 
dien möchten  wohl  eine  eigene  Familie  bilden,  welcher  viel- 
leicht Gattungsrechte  beizulegen  wären.  Der  denselben  von 
Scrville  S.  583.  beigelegte  generische  Name  Pjrgomorpha 
wäre  demnach  wohl  anzunehmen.  Der  völlig  rundliche,  ke- 
gelförmige Bau  des  Kopfes  nebst  Prothorax,  die  sich  ganz 
in  ein  homogenes  Ganze  zu  verlaufen  scheinen ,  sowie  der  Um- 
stand, dass  alle  hierher  gehörige  Arten  von  den  Augen  ab 
l)is  an  den  untern  Hinterwinkel  des  Prothorax  eine  Reihe  klei- 
ner Erhöhungen,  wie  Warzen,  haben;  ihre  weit  kürzeren  Hin- 
terbeine als  die  der  eigentlichen  Tryxalldes,  möchten  die  Haupt- 
kennzeichen sein,  sie  von  diesen  zu  trennen.  Auch  weicht 
die  Bildung  der  Fühler  gänzlich  bei  beiden  generi])us  ab. 

51. 

Ich  besitze  eine  Opsoniala  aus  Sicilien  in  beiden  Ge- 
schlechtern, welche  viel  Uebereinstimmeudes  mit  Scrvillc's 
Opsomala  sicula  S.  592.  hat.  Allein  ihre  Farbe  ist  ein  lebhaf- 
tes strohgelb,  an  einem  Exemplar  ins  Purpurrothe  überge- 
hend, und,  was  Servillc  wohl  bemerkt  haben  würde,  wenn 
CS  seine  Ops.  sicula  wäre,  vorzüglich  ausgezeichnet  ist  die  in- 
nere Seite  der  Hinterschenkel  gefärbt ,  nämlich  sehr  schön  car- 
minroth,  oben  mit  einer  dunkelbraunen,  gezackten  Borde. 
Noch  ausgezeichneter  aber  sind  die  kurzen  Haar])üschel  am 
Rande  der  hintern  Bauchsegmente;  eine  Bildung,  die  mir  noch 
bei  keiner  Art  aus  dieser  Ordnung  vorgekommen.  Wegen  die- 
ser kleinen  Haarbüschel  nenne  ich  sie  Opsom.  fasciculata. 

52. 

ZuXiphocera  emarginata  Br.  612.  gehört  als  Männchen 


307 

Stoirs  Grylliis  splungiforinis  Tab.  VII.  1).  Fig.  23, ;  doch  feh- 
len in  dieser  Abi)ildung  die  Hinterbeine. 

53. 

Xiplioccra  discoidea  Br.  615.  Derselbe  sagt  in  Germ. 
Zeitsclir.  S.  47.,  dass  seine  4  Xiplioccra -Arten  seiner  2ten 
Section  die  Servillc'sdxGU  4  Tropinotus -Arten  seien.  Daher 
Wllre  Serville's  Tropin.  discoideus  S.  (il9.  mit  obiger  Xiplioc. 
discoidea  einerlei.  Ich  besitze  mehrere  Exemplare  und  finde  sie 
•völlig  der  Scrvillc' sehen  Beschreibung  angemessen,  nur  statt 
der  gelblich -grünen  Farbe,  stets  zimmelbraun;  doch  sagt  auch 
Serv.,  sie  gehen  zuweilen  ins  Bräunliche  über.  Ob  nun 
gleich  Br.  die  Hauptfarbe  grün  angiebt,  so  ist,  wie  ich  mich 
aus  seiner  Sammlung  überzeugt  habe,  seine  X.  discoidea  gewiss 
der  Tropinot.  discoideus  des  Servilie.  Die  von  Br.  erwähnte 
Macula  (alarum)  in  apice  liyalina  ist  eben  der  ausgezeichnete 
glashelle  Streifen  zwischen  der  arca  costali  uiul  dem  discus. 
54. 

Bei  Xiphoccra  obsoleta  Br.  S.  613.  ist  zu  bemerken, 
dass  die  bräunlichen  Unterflügel  einen  grossen  Thcil  ihrer 
Membran  nach  der  Wurzel  oder  Basis  zu  schön  lichtblau  ge- 
färbt haben. 

Sollte  Liclitenstciii's  Gryll.  repandus  (Catal.  Holth. 
p.  89.)  nicht  diese  Xiph.  obsoleta  sein?  L.  sagt:  „Thorace 
subcymbiformi  acuto,  clytris  repandis,  alis  basi  coeruiis.  Hab. 
in  Amcr.  austr. 

55. 

Pamphagus  serripes  Br.  617. ,  desgleichen  Pamph.  mar- 
moratus  Br.  ibid.  und  Porthetis  dcntata ,  sowie  Porth.  Elephas 
Servilie  608  und  610.  yerdiencn  eine  ausführliche  Erörte- 
rung.    Man  sehe  auch  Gcrinar's  Zeitsclir.  p.  47.  48. 

Zuvörderst  niuss  ich  kemerken,  dass  der  von  Linne  im 
Mus.  Ulr.  pag.  122.  beschriebene  Gryll.  carinatus  keineswe- 
ges  der  Mann  von  Akicera  carinata  Serv.  605.  ist,  wie  letz- 
terer vermeint;  denn  dessen  Akicera  carinata  ^  =  Gr.  cu- 
cuUatus  StoU.  Tab.  XXII.  b.  Fig.  86.  =  Pamphagus  cucuU. 
Br.  617.  ist  eine  ganz  andere  Art. 

Gr.  carinatus  Linnci  ist  der  Gryll.  serripes  Fabricii  = 

20* 


SOS 

Gr.  serripes  Sloll  Tab.  III.  1).  Fig.  10.  Register  pag.  12.  = 
Pamphagus  serripes  Dr.  617.  =  Acridium  dentalum  De  Geer 
Tal).  42.  Fig.  3.  —  Die  genaue  Beschreibung  des  Protho- 
rax  sowohl  bei  Linne  (thorax  carina  convexa  in  cristam  in- 
tegram,  compressam,  lateribus  2  seu  3  rugis  ol)tusis  inae- 
qualem),  als  auch  bei  De  Geer  p.  323.:  „Das  Brustschild  hat 
an  jeder  Seite  3  Vertiefungen  mit  ungleichen  Rilndern,  -wel- 
che wegen  ihrer  dünnen  Haut  durchsichtig  und  gleichsam  durch- 
löchert erscheinen"  bezeichnen  unbezweifelt  den  Mann  von 
Gr.  serripes  Fabr.  und  Br.  Auch  würde  Linne  und  De  Geer 
die  merkwürdige  und  Ton  SloU  gut  gezeichnete  Beschaffenheit 
der  Fühlhorner  seines  Gr.  cucuUati  wahrlich  nicht  mit  Still- 
schweigen übergangen  haben.  —  Gryll.  Taurus  Stoll  Tab. 
XIX.  b.  Fig.  72.  mag  wohl  auch  zu  Gr.  serripes  gehören, 
wiewohl  die  Figur  nicht  gut  gerathen  ist. 

Eigentlich  sollte  daher  dieser  Species  der  ihr  zuerst  ge- 
gebene Linne'sdxe  Name ,  nämlich  G.  carinatus ,  yerbleiben. 
Doch  da  der  Name  serripes  jetzt  allgemein  angenommen  ist 
und  Verwirrung  vermeidet,  mag  letzterer  beibehalten  werden. 

Ich  komme  nun  zur  Beschreibung  des  sehr  abweichen- 
den Weibes,  welches  wohl  nur  ex  analogia  erkannt  wird,  da 
beide  Geschlechter  in  copula  wohl  schwerlich  noch  von  einem 
Entomologen  werden  wahrgenommen  worden  sein.  Für  das 
Weib  von  Gr.  serripes  wird  nun ,  und  wohl  mit  vollem  Recht, 
dasjenige  Geschöpf  gehalten,  welches  Rösel  Tora.  II.  Gryll. 
Tab.  VI.  Fig.  2.  abbildet,  und  welches  höchst  wahrscheinlich 
ebenfalls  von  Sloll  Tab.  III.  b.  unter  Fig.  9.  abgebildet  und 
pag.  11.  des  Registers  Gr.  Elephas  genannt  wird.  —  Auf 
die  Röselsche  Figur  allein  bezieht  sich  Linne  im  Syst.  Nat. 
pag.  699.  bei  seinem  Gr.  Elephas.  Dass  nun  obige  Figur  bei 
Rösel  wohl  ganz  gewiss  das  Weib  von  Gr.  serripes  ist,  zeigt 
deutlich  die  ganz  glcichmilssige  Beschaffenheit  des  Prothorax 
und  der  ganze  übrige  Habitus.  (Ich  bemerke  hier,  dass  der 
von  Rösel  purpurroth  angegebene,  runde  Fleck  an  der  Seite 
des  Leibes,  nahe  am  Prothorax,  die  glatte,  gespannte  Haut 
[tympanum]  ist,  welche  die  meisten  Acridoideen  besitzen.) 

Durch  RöseVs  und  Sloll's  Abbildungen  ist  es  nun  wohl 
ausser  Zweifel  gesetzt ,  welches  Thier  die  loemina  des  Gryll. 


Ö09 

cariuatiis  Linnet  i.  e.  des  Gr,  sernpes  Fabr.  oder  Paniphagus 
serripes  Br.  oder  der  Porthetis  dciitata  Serv.  ist.  (NB.  Bei 
Servilie  S.  608.  steht  Zeile  13.  v.  u.  fälschlich  Fig.  10.  statt 
Fig.  9.  aus  Sfoll.)  Auch  ist  es  wohl  ausser  Zweifel,  dass 
Thunherg,  Fahricius ,  Lichteiistein  und  Andere  das  von 
Rösel  abgebildete  Geschöpf  für  den  Lr/iwe'schen  Gr.  Elephas 
gehalten  haben. 

Hiergegen  erhebt  nun  Servilie  Zweifel  und  behauptet 
(S.  610.  bei  Porthetis  Elephas),  Linne  habe /Jösr/n  mit  Un- 
recht zu  seinem  Gr.  Elephas  citirt  und  unter  dieser  Benennung 
ein  anderes  Geschöpf  verstanden  und  beschrieben.  Es  soll 
nämlich  der  JLi/iwe'sche  Gr.  Elephas  dasjenige  (erst  in  den 
neuesten  Zeiten  aus  Sicilien  und  Sardinien  in  die  Sammlun- 
gen gebrachte)  Geschöpf  sein,  welches  Biirmeister  p.  617. 
als  Pamphagns  marmoratus  aufführt.  In  Germar^s  Zeitschrift 
S.  47.  48.  ist  Burm.  selbst  sehr  geneigt,  solches  als  richtig 
anzuerkennen.  —  Ich  kenne  den  Pamph.  marmoratus  Br. 
sehr  genau  und  aus  einer  ganzen  Reihe  Exemplare  -vom  fast 
ersten  Nymphenzustande  au  bis  zum  ausgewachsenen  Thiere  in 
beiden  Geschlechtern,  und  mnss  einige  Zweifel  dagegen  erhe- 
ben, dass  Linne  dieses  Thier  unter  seinem  Gr.  Elephas  yer- 
standen  habe. 

Linne  sagt  nämlich  in  seinen  Schriften  nichts  über  Gr. 
Elephas,  als  was  im  S.  N.  1.  c.  steht,  nämlich: 

Gr.  thorace  carinato  integro,  corpore  aptero. 
Rösel  II.  Gryll.  Tab.  VI.  lig.  2. 

Habitat  in  Africa,  an  Pupa  Grylli  snccincti? 

Reliquis  omnibns  major  et  ponderosior.  Antennae  fili- 
formes. Corpus  totuni  \iride,  punctis  excayatis  adspersum; 
thoracis  dorsuni  cariua  elevata  jntegerrima.  Feraora  niutica. 
Rudimenta  alarum  duo,  nee  quatuor  in  pupis  Gryllorum. 

Meine  Gründe,  dass  Linne  wirklich  das  tou  Rösel  ab- 
gebildete Weib  des  Gr.  serripes  als  Gr.  Elephas  bezeichnet 
habe,  sind  diese: 

1)  In  sehr  vielen  älteren  Sammlungen  ist  der  Rösel'sche  Gryl- 
Iiis  befindlich ,  in  keiner  sah  ich  je  den  Pamph.  marmora- 
tus Br.     Dieser  ist,  wie  oben  bemerkt,   erst  in  neuester 


310 

Zeit  in  die  Sammlungen  gekommen.     Doch  ist  dieses  aller- 
dings kein  vollständiges  Argument. 

2)  Die  Worte  „  corpore  aptero "  passen  völlig  auf  das  RöseV- 
sclie  Thier,  nicht  al)er  auf  P.  marmoratus  Bf. ,  -welcher 
auch  beim  wei])lichen  Geschlecht,  in  statu  perfecto,  ganz 
gleich  mit  dem  männlichen  Geschlecht  auf  jeder  Seite  eine 
4  —  5  Linien  lange  und  l'/j  Linien  breite  Flügeldecke  oder 
Flügel  hat,  und  selbst  im  Larvenzustande  zeigen  sich  schon 
ganz  kleine,  runde  Rudimente,  etwa  l'/^  Linie  im  Durch- 
messer. —  Dass  Linnc  in  der  Desciiplion  die  Worte  bei- 
fügt; „rudimcnta  alarum  duo,  nee  qnatuor  in  pupis  Gryl- 
lornm",  auf  welche  besonders  Burin.  hinweist,  scheint  Obi- 
ges nicht  zu  entkräften  und  vielmehr  nur  eine  allgemeine 
Bemerkung  für  die  Larven  der  Gryllus- Arien  zu  sein,  als 
sich  speciell  auf  Gr.  Elephas  zu  l)eziehen.  (Beiläufig  ge- 
sagt ist  auch  diese  Bemerkung  Linnens  nicht  richtig,  denn 
die  Gryllus -Larven,  wenigstens  der  allermeisten  Arten,  ha- 
ben wirklich  vier  Rudimcnta.) 

3)  Die  Worte  „corpus  totum  viride"  können  von  Pamph. 
marmoratus  durchaus  nicht  gesagt  werden ,  da  derselbe  sehr 
stark  und  reichlich  gelb  gefleckt  ist,  daher  ihn  e])en  Burtn. 
marmoratus  nannte. 

Für  beide  Arten  gemeinschaftlich  geltende  Worte  ans 
Tjinne  möchten  sein:  thorace  carinato  integro  (als  Gegensatz 
der  bei  anderen  Arten  vorkommenden  crista  sulcata).  Fer- 
ner: reliquis  major  et  ponderosior,  —  antennae  filiformes. 

Für  Servüle's  Meinung,  dass  Linn&s  G.  Elephas  der 
Pamph.  marmoratus  Br.  sei,  spricht  das:  femora  mutica,  denn 
J)ei  dem  RöseV?,{A\Qn  Thiere  sind  die  femora,  wenigstens  po- 
stica,  oben  und  unten  sehr  stark  gezälint.  DesgleicJien  sprä- 
chen für  die  Servillc'sdxc  Meinung  die  Worte:  „rudimcnta 
alarum  duo,  wenn  sie  sich  bei  Linnc  auf  das  beschriebene 
Insekt  beziehen  und  nicht  bloss  als  allgemeine  Bemerkung 
gegeben  sein  sollten.  Im  ersteren  Falle  würden  sie  aller- 
dings den  Pamph.  marmoratus  bezeichnen. 

Das  verschiedene  Vaterland  beider  Tliiere  will  wejiiger 
sagen;  der  Höscl'^dic  Gryllus  kouiml    ...x  der  Südspilze  Afri- 


311 

ka's ,  der  Painpli.  maniioratiis  aus  dem  siidliclisteii  Europa  und 
Wahrscliciulicli  auch  in  Aegyptcii  vor;  also  auch  in  Afrika. 

Für  keine  dieser  lieiden  Specics  passen  die  Lrwwe'schen 
Worte:  „corpus  punctis  excavalis  sparsum."  Der  Gr.  serripes 
fücmina  (Elephas)  ist  über  und  über  di(  lit  mit  convexen  Pun- 
kteii,  wie  mit  kleinen,  runden  Knötchen  ])esetzt,  und  Pamph. 
«larmoratus  hat  eine  ziemlich  glatte  Oberfläche  ohne  alle  puu- 
cta  impressa,  geschweige  excavata.  Ich  Termuthc,  TJnnc 
mag  zu  diesen  Worten  (puncta  excavata)  durch  die  RöscV- 
s(^he  Abbildung  \erlcitet  worden  sein ,  auf  welcher  die  puncta 
convexa  in  der  That  als  puncta  excavata  vorgestellt  sind.  — 
Doch  satis  superque:  einstweilen  behalte  icli  die  Burmeister- 
schc  Benennung  Pamphagus  raarmoratus  bei. 

56. 

Dass  eben  dieser  Pamph.  marmoratus  keine  Larve,  son- 
dern vollständiges  Insekt  sei ,  erkennt  Br.  in  den  Zusätzen  zu 
S.  (>17.  selbst  an.  Das  Männchen  ist  viel  kleiner  als  das 
Weibchen  und  die  ganze  untere  Seite  desselben  schön  citron- 
gelb;  der  Leib  ist  meistens  stark  in  die  Höhe  gekrümmt.  Die 
Spuren  der  Flügel  oder  Flügeldecken  sind  beim  Männchen 
nicht  grösser  als  beim  Weibchen,  4  —  5  Linien  lang ,  lYj  Li- 
nien breit,  nach  der  Spitze  zu  breiter  als  an  der  Wurzel. 
Von  bräunlicher  Purpurfarbe,  und  oben  weisslich-gell)  gerandet. 

Ein  paar  neue,  verwandte  Arten  l)eschreibt  Ramhur  in 
seiner  Faune  d'Audaliisie  unter  dem  Gattungsnamen  Acinipe, 
und  bildet  Tab.  III.  Fig.  1.  2.  Ac.  Hesperica,  Fig.  3  —  4  Ac. 
monticola  ab. 

57. 

Poccilocera  cincta  Bi\  623.  Wenn  dies  wirklich  der 
Gr.  cinctus  Fahric.  No.  17.  p.  50.  sein  soll,  so  gehört  hier- 
her Coqvchert  Tab.  I.  Fig.  4.  —  Dass  aber  Br.  des  Fahr, 
und  CoqtichcrVs  Gr.  cinctus  vor  sich  gehabt  habe,  scheint  des- 
halb nicht  der  Fall  zu  sein,  weil  er  Stolts  Gr.  Thaelepho- 
rus  Tab.  XYI.  Fig.  59.  allegirt,  welcher  völlig  zu  Burniei- 
slcrs  Beschreibung  passt,  aber  durchaus  nicht  Gr.  cinctus 
Fuhr.  ist. 

Was  tliaclophoru:,  bei  ^loll  kcisscn  soll,  weiss  ich  nicht. 


312 

58. 
Monacliidiiira  acropyrinon.  Br.  62(i.     Das  Mäiiiiclien  ist 
ungemein  \iel  kleiner,  als  das  Weibchen.     Ersteres  15  Linien 
lang,  letzteres  28  Linien. 

59. 
Acr.   flaviventre   Br.   6-31.    =   Acr,   peregrinnin  Serv. 
666.   ist  sehr   gut  als  Acr.  peregrinans  LatrciUc  bereits  im 
Dictionnaire  classique  d'hist.  nat.  Tom.  IX.  ahge])ildet.     Die- 
ser, älteste  Name  würde  daher  beizubehalten  sein. 

60. 
Zu  dem  Weibe  \on  Acr.  rusticnm  Br,  633.  passt  toII- 
konimen  gut  die  Abbildung  in  Brury  Tom.  L  Tab.  49.  Fig.  2. 
Gr.  tartaricus. 

61. 
Caloptenus    femoratus   Br.   638.     Hier   wird    nur    der 
Mann  beschrieben.     Das  grössere  Weib  hat  Terhältnissmässig 
kürzere  Flügel   und  Flügeldecken.     Auch   scheint   die  gelbe 
Färbung  weniger  lebhaft, 

62. 

Caloptenus  italicus  Br.  639.  Serv.  693.  ist  nach  Letz- 
terem oft  in  schädlicher  Menge  verwüstend. 

Dass  diese  Art  sehr  Tariire,  erwähnt  Servtlle;  auch  ist 
die  Abänderung  mit  einem  deutlichen,  gelben  Streif  auf  der 
Flügeldecke,  die  das  Hauptfeld  vom  Hinterfeld  trennt,  durch- 
aus nur  Varietät  von  Gal.  italicus,  obgleich  sie  Serv.  als 
Cal.  marginellus  (auch  Hahn  in  Orth.  icon.  Tab.  B.  Fig.  6. 
im  Text  als  Acr.  fasciatum)  als  eigne  Art  aufstellt.  Ebenso 
wenig  kann  ich  mich  davon  überzeugen,  dass  die  Varietät, 
die  ich  in  mehreren  Exemplaren  aus  Sicilien  und  aus  Aegyp- 
ten  erhalten  habe  und  Biirm.  1.  c.  als  Cal.  siculus  erwähnt, 
etwas  anderes  als  eine  rein  klimatische  Varietät  sei.  Die  von 
Br.  angeführten  Kennzeichen  der  blasseren  Farbe  der  Flügel 
und  der  Flecken  auf  den  Schenkeln  sind  bei  dieser  Art  höchst 
variabel  und  die  sicilianischeu  Exemplare  haben  an  der  in- 
nern  Seite  der  Hinterschenkel  meist  auch  3  dunkle  Flecke, 
wenn  auch  weniger  gefärbte  als  die  deutschen.     Die  ange- 


S13 

merkte  abweichende  Richtung  der  Seitenkiele  des  Prothorax 
kann  ich  nicht  wahrnehmnn ,  wenigstens  nicht  in  so  hohem  und 
so  ausschliessendem  Grade,  dass  sie  specifische  Verschieden- 
heit begründen  dürfte.  Auch  aus  Aegypten  und  der  Türkei 
Labe  ich  den  Galopt.  italicus  erhalten  und  finde  dieselben  Ab- 
weichungen, wie  unter  hiesigen  Exemplaren. 

63. 

Cal.  cerisanus  Serv.  695.  soll  nach  Br.  in  Germar'a 
Zeitschr.  p.  32.  sein  so  eben  erwähnter  Cal.  siculus  sein.  Al- 
lein Serville's  Beschreibung  scheint  ein  ganz  anderes  TMer 
zu  bezeichnen. 

64. 

Oedipoda  tuberculata  Br.  641.  StoII's  Gv.  dilutns  Tab. 
IX.  b.  Fig.  32.  aus  Sibirien,  scheint  ebenfalls  dieses  Geschöpf 
vorzustellen. 

65. 

Oed.  coerulans  (welche  auch  in  Schlesien  auf  dem  rech- 
ten Ufer  der  Oder  bei  Brieg,  jedoch  in  einem  ungemein  ein- 
geschränkten Räume,  auf  einem  sehr  dürren  Sandhügel  vor- 
kommt) variirt  sehr  in  Zeichnung  und  Färbung.  Das  schöne 
Hellblau  der  Hinterflügel  verschwindet  zuweilen  fast  gänzlich, 
lind  geht,  namentlich  bei  portugiesischen  Exemplaren ,  bis  ins 
Wasserhelle  über.  Die  Zeichnung  der  Flügeldecken  ist  auch 
sehr  oft  abweichend,  ja  zuweilen  fast  ganz  verwischt.  Die 
Farlie  der  Zeichnung  (Binden  und  Flecken)  ist  am  gewöhn- 
lichsten graulich- schwarz,  zuweilen  aber  auch  ins  Rostbraune 
übergehend.  Mein  Gryll.  cyanopterus  (Hör,  ent.  pag.  143. 
Tab.  II.  Fig.  3.  nias.)  ist  keinesweges  mit  Oed.  coerulans  zu 
verwechseln. 

66. 

Dass  Oedipoda  insubrica  zuweilen  mit  schön  gelber  Farbe 
der  Hinterflügel,  statt  der  gewöhnlichen  rothen,  vorkommt, 
führte  ich  bereits  in  meinen  Horis  entom.  p.  149.  an.  Jetzt 
habe  ich  aus  Sicilien  eine  Oedipoda  erhalten,  die  in  allen 
Stücken  genau  mit  der  gewöhnlichen  Oedip.  insubrica  über- 
einstimmt, jedoch  ebenfalls  die  Hinterflügel  gelb  gefärbt  hat 
und  ohne  alle  Spur  einer  schwarsen  Binde.     Ebenso  erMeM 


21  fi 

icli  von  (lalicr  eine  fast  ^anz  der  Ocd.  insuhr.  älmliche,  wel- 
che aber  die  Hiiiterfliigel  giliizlkli  farblos,  dagegen  die  scinvarze 
Binde  viel  ])reiter  als  gewöhnlich  hat.  liis  nähere  Erfahrnn- 
gen  ein  anderes  lehren,  halte  ich  beide  doch  wohl  nur  für 
Varietäten  von  Oed.  insubrica. 
67. 

Oed.  fasciata  Br.  642.  =  Acrid.  germanicum  Latr.  = 
Gr.  germaii.  Charp.  Hör.  Ent.  variirt  ganz  ungemein  in  Farbe 
und  Zeichnung  der  01)er-  und  Unterflügel,  so  dass,  wenn  man 
uicht  sich  nähernde  Uebergänge  vor  sich  hätte,  man  solche 
wolil  gewiss  für  ganz  verschiedene  Arten  halten  sollte.  So 
glaube  ich  jetzt,  dass  Gryllns  Salinus,  den  Fischer  in  der  Ento- 
mographia  Ruthenica  Vol.  I.  p.  39.  Tab.  I.  Fig.  3.  als  den  Gr. 
dieses  Namens  von  Pallas  beschreibt  und  abl)ildet,  wohl  nnr 
zu  Gryll  gcrmanic.  =  Oedip.  fasciata  ßr.  £;ehört.  Hiernach 
wäre  also  auch  meine  Aensscrung  in  der  Horis  entom.  p.  150. 
zu  verbessern. 

68. 

Ocdipoda  xanthopfera  Br.  643.,  welche  Gcrmar  also 
benannte  und  ich  selbst  durch  dessen  Güte  erhielt,  ist  gewiss 
nichts  anderes  als  Gryll.  Sulphurens  Fahr.  59.  und  Br.  1.  c. 
Vielleicht  erkannte  Gcrmar  den  Fabricti/s''schen  Gryllus  des- 
lialb  nicht,  weil  ihn  Fabr.  tibias  (posticas)  coernleas  beilegt. 
Diese  l)laue  Färbung  ist  aber  etwas  unrein -blau  bei  diesem 
Thier  und  nur  im  Sonnenlicht  deutlicher,  auch  nicht  gut  bei 
allen  Exemplaren  zu  erkennen.  Der  Name  xanthopt.  muss 
daher  eingehen. 

69. 

Oedip.  hystrix  Germ.  Br.  644.  Entdeckte  Gcrmar 
zuerst  in  Dalniaticn  uiul  gal)  in  s.  Rcisel)eschreibung  nähere 
Kenntniss  und  Al)])ildung  davon.  Mir  scheint  dieses  Thier- 
chen  ein  eignes  Genus  zu  begründen:  wenigstens  ist  es  bei 
Bnr7n.  zwischen  Oed.  stridnla  und  Oed.  migratoria  nicht 
gut  gestellt. 

7«. 

Ocd.  virginiana  Br.  645.  würde  ich  zu  Gomphocerus 
versetzen  und  ganz  in  die  Nähe  von  G.  Ihalassinus.  —  Die 
Mäuucheu  UabiMi  oft  gar  uichls  Gviiiics  auf  den  Flügeldecken. 


3L5 

71. 

Servillc  zieht  S.  721.  den  Gryll.  nigro  -  fasciatus  des 
Lalrcillc  und  meiner  Hör.  cntom.  wiederum  zu  Oedipoda  lla\a, 
und  Burm.  in  Germ.  Zeitschr.  S.  34.  stimmt  diesem  bei. 
Gegen  diese  Vereinigung  muss  ieli  feierlich  protestircn:  ver- 
spare die  nillicre  Ausführung  auf  andere  Gelegenheit,  und  bitte 
nur  die  Abbildnng  des  Gr.  nigro  -  fasciatus  in  Gcrmar,  Fauna 
germanic.  Fascic.  XII.  Tab.  17.  (woselbst  er  Acrid.  decoruni 
genannt  wird)  mit  der  aussereuropäischen  Oedip.  flava  zu  ver- 
gleichen, Avo  dann  die  Artverschiedenheit  beider  wohl  gleich 
wahrzunehmen  ist. 

72. 

Oedipoda  citrina.  Br.  645.  Wenige  Orthopteren  haben 
so  viele  Namen  erhalten  als  diese,  welche  in  den  meisten 
Sammlungen  reichlich  vorhaiulcn  ist.  Es  sind  nilmlich  Syno- 
nyma: Gryllus  musicus  Fahr.  =  Oedip.  mus.  Serv.  720. 
et  Br.  in  Gertn.  Zeitschr.  34.;  Gryll.  StoUii  oder  pictns  in 
Lcach  zool.  misc.  T.  I.  Tab.  25. ;  Gryll  llavus  ^toU.  Tab.  XL 
b.,  Figur.  41.  Register  pag.  12.;  Gryll.  marmoratus  Thun- 
berg  in  den  Memoires  Petcrsb.  Tom.  Y. ;  Gryllus  sponsus. 
Lichlcnst.  Cat.  Holt.  p.  90.  Der  Fahric.  Name  wird  wohl 
allgemein  anzunehmen  sein. 

73. 

Der  generische  Name  Tetrix  sollte  wohl  jeden  Falles 
Tettix  heissen.  —    Von  Tettix   subulata  habe  ich  aus  Java 
Exemplare  erhalten,   die  sich  von  den  europäischen  durchaus 
nicht  wesentlich  unterscheiden. 
74. 

Callimenus  Dasypus  und  Oniscus  Br.  617.  sind  aller- 
dings zwei  sehr  verschiedene  Species.  Die  >S/oW'sche  Abbil- 
dung Tab.  II.  a.  fig.  44.  ist  von  einem  Weibchen  des  C.  Onis- 
cus. Dasselbe  ist  auch  in  Gverin's  Magaz.  Tom.  I.  pl.  5. 
flg.  1.  als  Ephippiger  macrogaster  abgebildet.  Von  C.  Da- 
sypus hat  man  noch  keine  Abbildnng. 

Herville  hat  nicht,  wie  Br.  in  Germ.  Zeitschr.  S.  61. 
sagt,  beide  Arten  mit  einander  \erbuudcn  (oder,  so  wie  ich 
früher  in  den  Hör.  entom.,  für  identisch  gehalten),  sondern 
er  hat    dou  C.  Dasypus  gar   nicht  gekaimt   und   uur   den  C, 


316 

Oniscus  als  den  C.  Dasypus  beschrieben.  Alles  was  also  Ser- 
ville  p.  499.  von  seinem  Bradyporns  dasypus  sagt,  gilt  nur 
Yon  dem  G.  Oniscus. 

Ersterer  hat,  ausser  andern  Hauptunterschieden,  die 
Legescheide  noch  einmal  so  lang,  als  C.  Oniscus.  Noch  be- 
merke ich,  dass  C.  Dasypus,  wenigstens  das  Männchen,  sehr 
ausgebildete,  aber  sehr  kurze  Flügel  oder  Flügeldecken  hat, 
welche  jedoch  gänzlich  unter  dem  Prothorax  verborgen  sind. 

Ob  die  Trennung  von  Bradyporus  und  die  Bildung  ei- 
nes eignen  Geschlechts  richtig  sei,  will  ich  dahin  gestellt 
sein  lassen. 

75. 

Hetrodes  horridus.  Br.  679.  ist  nach  meiner  Ueberzeu- 
gung  nichts  anderes  als  der  Linnehc\\e,  Gryllus  spinulosus  = 
Locusta  spinulosa  Fabr.  II.  S.  44.  Die  Diagnose  passt;  die 
£djfflrds'sche  Abbildung  (die  ich  in  ScUgmanns  Vögel  Band 
VIII.  Tab.  75.  fig.  3.  4.  5.  als  Copie  kenne)  stimmt  ebenfalls 
fast  völlig  überciii.  Was  entgegen  zu  setzen  wäre,  sind  die 
Worte :  abdomen  nigrum,  maculis  testaceis  und  ensis  recurvus. 
Eine  ganz  dunkelbraune  Farbe  des  Leibes,  mit  gelblichen 
kleinen  Flecken  am  Rande  der  Segmente  habe  ich  an  weibli- 
chen Exemplaren  wahrgenommen,  welche  Farbe  wohl  beim 
Eintrocknen  entstanden  sein  mochte :  denn  alle  Exemplare  zeig- 
ten sie  nicht.  Und  recurvus  kann  das  zwar  sehr  kurze  en- 
sis oder  die  Legescheide  allerdings  genannt  werden.  Dieselbe 
kommt  der  Legescheide  des  Callimen.  Oniscus  nahe,  ist  aber 
ungemein  kurz  und  in  allen  Theilen  sehr  dick  und  robust  ge- 
baut und  nährt  sich  schon  den  weiblichen  äussern  Theilen 
der  Acridoideen.  —  Edwards  giebt  „Santa  Crux  in  der 
Barbarei"  als  Vaterland  an.  Meine  Exemplare  sind  aus  Egyp- 
ten.  Der  Name  Hetrodes  horridus  muss  daher  eingehen  und 
Hetr.  spinulosus  dafür  angenommen  werden. 

76. 

Ephippiger  denticauda  Bf.  680.  kann  unmöglich  von 
Barbitistes  serricauda  gencrisch  getrennt  werden  und  muss  noth- 
wendig  mit  letzterem  in  einem  und  demselben  genus  stehen. 
Mau   vergleiche  nur  beide  höchst  übereinstimmende  Habitus, 


817 

selbst  in  der  Ahhildinig  des  Erstem  in  meinen  Horis  ent.  und 
des  Letzteren  in  Hagenbach. 
77. 

Phaneroptera  niacropoda  Br.  689.  —  Plian.  dalmatina 
Serv.  415.  erhielt  ich  in  mehreren  Exemplaren  ans  Siciiien.  ' 
Das  Männchen  hat  breitere  elytra  als  das  Weibchen,  und  die 
Flügel  sind  um  ein  Sechstheil  länger  als  die  Flügeldecken. 
Beim  Weibchen  sind  sie  kürzer  als  diese.  Ich  glaube,  dass 
die  in  der  Descr.  de  TEgypte.  Orth.  PI.  IV.  fig.  8.  und  10. 
abgebildete  Locustine  wahrscheinlich  die  gegenwärtige  ist. 
Das  Weibchen  hat  ein  recht  breites ,  sehr  gekrümmtes  und  in 
die  Höhe  gerichtetes  Legeschwert. 
78. 

Pterogroza  aridifolia  Br.  696.    Sloll.  Tab.  XXIII.   b. 
Fig.  93.  habe  ich  in  Natur  gesehen  und  gefunden,   dass   sie 
gewiss  eigne  Art ,  und  nicht  Abart  von  Pter.  ocellata  ist. 
79. 

Zu  dem  ausgezeichneten,  und  wegen  Kopf-  und  Hals- 
bildung merkwürdigen  Geschlecht  Leptoderes  Serv.  409.  be- 
merke ich,  dass  das  Weib  von  der  einzigen  bekannten  Art, 
Leptod,  ornatipennis  (Serv.  kannte  nur  das  männliche  Ge- 
schlecht) die  Legescheide  etwa  hall)  so  lang  als  den  Hinter- 
leib hat:  sie  ist  dünn,  ziemlich  hoch  gerichtet,  eierdotterfar- 
big,  an  der  Spitze  bräunlich.  —  Von  der  Spitze  der  Flü- 
gel an,  nach  dem  untern  Rande  zu,  schlägt  sich  beim  Zu- 
sammenfalten derselben  ein  ziemlich  grosses  Stück  nach  un- 
terwärts, unter  den  übrigen  Theil  der  Flügelmcmbran  und 
dann  erst  mit  diesem  in  die  gewöhnlichen  Längsfalten. 
80. 

Unter  Conocephalus  giebt  es  mehrere  Arten,  auf  wel- 
che die  Diagnose  von  Conceph.  acuminatus  passt  und  beinahe 
nur  durch  vergleichende  Beschreibungen  der  Arten  selbst 
zu  unterscheiden  und  zu  erkennen  sind.  Die  Färbung  ist  bei 
allen  fast  dieselbe  und  nur  die  verschiedenen  Verhältnisse  des 
capitis  fastigii  subtiis  acuminati  unterscheiden  die  Arten.  Auch 
ist  das  Stridulations- Organ  der  Männchen  bei  den  verschie- 
denen Arten  characteristisch  abweichend. 


318 

81. 

Hexacciitnis  plantaris  Br.  714.  Die  ausgezeiclinetc  Spitze 
der  Stirn  zwischen  den  dicht  stehenden  Antennen,  welclie 
Spitze  fast  ein  Dorn  genannt  werden  kann  und  die  ausge- 
zeichnete Bescliaffenheit  der  yier  Vordcrlil)icn  möchten  doch 
wohl  eigne  Gattungsrechte  begründen  und  daher  Hexacentrus 
nicht,  wie  Serville  und  Brülle  thun,  mit  Locusta  (sensu 
strictiori)  zu  vereinigen  sein. 

Was  Hex.  plantaris  betrifft,  so  vormuthe  ich  sehr,  dass 
Serville's  Locusta  unicolor  pag.  531.  diesell)e  Art  sei,  wie- 
wohl seine  Abbildung  Tab.  IX.  Fig.  4.,  hinsichtlich  der  vor- 
deren Tibien  namentlich ,  nicht  gut  gerathen  ist. 

Bemerken  muss  ich  zu  dieser  ausgezeichneten  Species 
noch  folgendes.  Die  rothbraune  Färbung  auf  dem  Scheitel 
erstreckt  sich  von  diesem  über  den  ganzen  Rücken  des  Pro- 
thorax, und  beim  Weibe  über  das  ganze  Nathfeld  der  Flü- 
geldecken ;  beim  Mann  nur  bis  auf  die  linke  Decke  und  hat 
daselbst  noch  einen  grossen,  runden,  matten,  halbdurchsich- 
tigen, hochgesänmten  Augenfleck,  welcher  dem  äusserst  hell 
polirten  der  rechten  Decke  Cörrespondirt.  Auf  dem  Protho- 
rax ist  diese  rothbraune  Zeichnung  in  der  Mitte  schmaler, 
also  an  den  Seiten  eingebogen.  —  Die  Fühler  sind  fünf- 
mal (wo  nicht  öfter)  ziemlich  breit  und  dunkelbraun  geringelt. 
Die  Tarsenglieder  schwarz  (daher   wohl  der  Name  plantaris.) 

Ganz  besonders  merkwürdig  aber  ist  der  Unterschied 
beider  Geschlechter  hinsichtlich  des  Umrisses  der  Flügeldecken. 
Diese  sind  beim  Weibe  lang  und  schmal,  17  Linien  lang  und 
2V2  Linie  breit:  beim  Männchen  fast  dreimal  breiter  und  auch 
kürzer,  nämlich  16  Linien  lang  und  6  Linien  breit. 

Der  Stridulations- Augenfleck  auf  der  rechten  Flügel- 
decke des  Mannes  ist  nur  bis  zur  oberen  Hälfte  hell  durch- 
sichtig und  von  ganz  ungemeinem  Glänze,  und  spielt  das  leb- 
hafteste Grün  und  Roth. 

82. 

Saga  serrata  Br.  716.  Es  ist  mir  unbegreiflich,  aus 
welcher  Ursache  Scrville  diese  Species  in  sein  Werk  nicht 
mit  aufgenommen  hat,  da  er  selbige  doch  S.  542.  beiläufig 
erwähnt  und  sie  sogar  in  Frankreich  vorkommt,   von  wo  sie 


311) 

De  Villcrs  Tom.  I.  pag.  451  als  Grylliis  gigaiiteus  l)esclircil)t 
und  Tal).  III.  Fig.  7.  das  Weil)  zicmlidi  gut  abbildet.  Ebenso 
bildet  Stoll  Tab.  II.  fig.  42  und  43.  beide  Geschlechter  ab. 

Die  Saga  Natoliae  Scrv,  541.  ist  eine  andere  Art,  und 
wohl  die  S.  ornata  Br^s. 

Eine  neue,  von  S.  serrata  vcrsrhicdene ,  aber  überaus 
llhuliche  Art  kommt  in  der  Türkei  vor ;  sie  ist  bedeutend  grös- 
ser und  stärker  als  S.  serrata  und  unterscheidet  sich  von  die- 
ser und  constant  dadurch,  dass  die  Unterseite  aller  Schenkel, 
dicht  an  der  Einlenkung  der  Tibia,  einen  braunen  Fleck  ha- 
ben, wilhrend  sie  bei  S.  serrata  völlig  gleich  (grün)  gefärbt 
sind;  ferner  dadurch ,  dass  die  ganze  Facies  einfarbig  und  mit 
sehr  vielen  flach- erhabenen,  hin  imd  wieder  zusammenlau- 
fenden Punkten  bedeckt,  daher  fast  fein  gerunzelt  ist,  wäh- 
rend S.  serrata  die  Facies  völlig  glatt  und  in  der  Mitte  mit 
zwei  horizontal  nebeneinander  stehenden,  schwaizen  Punkten 
gezeichnet  hat.  Ich  nenne  diese  Art,  von  welcher  ich  zwei 
Weibchen  besitze,  einstweilen  Saga  Synophrys. 

83. 
Saga  azurea  Br,  111.  Serv.  540.  Hloll  Tab.  XIII.  a. 
Fig.  53.  Foem.  Dieser  Name  muss  wohl  eingehen,  da  ja 
dieses  schöne  Thierchen  schon  von  Linnc  als  Gryllus  mela- 
nopterus  im  Mus.  Dir.  p.  134.  sehr  gut  und  deutlich  beschrie- 
ben ist.  Fahr,  führt  es  pag.  40.  als  Locnsta  melanoptera 
auf,  daher  es  wohl  jetzt  Saga  melanoptera  genannt  werden  muss. 

84. 
Phalangopsis  araneiformis  Br.  722. ,  die  wohl  PhaLang. 
palpata  heissen  muss,  da  sie  Siilzcr  (Hist,  ins.)  als  Locusta 
palpata  beschrieb  und  abbildete,  nennt  Br.  „testacea  opaca", 
wie  sie  in  getrocknetem  Zustande  allerdings  erscheint.  StiU 
zer  sagt  aber  S.  83. :  „  hellgrün  ,  mit  schwarzen  Augen."  Ich 
glaube,  dass  De  Villers  Tom.  I.  pag.  451.  sie  ebenfalls  be- 
schreibt als  Gryllus  pupus  europaeus  und  zwar:  „pallide  vi- 
rescens,  apterns  in  utroque  sexu.  Ensis  curvus,  longiüidine 
corporis.  Antennae  in  utroque  sexu  corpore  multo  longiores, 
parum  attenuatae.  Anus  maris  4  appendicibus  tcrminatus. 
Color  evaucscit  post  mortem." 


320 

85. 

Megalodon  ensifer.  Dieses  abentheuerlich  gestaltete  Thier 
ist  von  Brülle  Tom.  IX.  pag.  156.  besclirieben ;  desgleichen 
von  Burm,  S.  724.  und  yon  Serv.  S.  537.  —  Der  Beiname 
ensifer  passt  wolil  Ton  jedem  Locustinen- Weibe  und  scheint 
daher  nicht  gut  gewählt.  Der  ganzen  Bildung  nach  ist  Me- 
galodon in  die  Nähe  von  Hetrodes,  Bradyporus  zu  stellen, 
zumal  der  Kopf  mit  Hetrodes  spinulosus  (horridus  Br.)  viel 
Uebereinslimmendes  hat. 

Ich  besitze  ein  Männchen  Ton  Meg.  ensifer  und  da  bis- 
her nur  ein  Weib  beschrieben  wurde ,  will  ich  über  jenes  noch 
Einiges  anführen.  Der  grosse ,  kugelige  Kopf  ist  fast  grösser 
und  noch  etwas  breiter ,  als  der  Prothorax  und  über  und  über, 
besonders  aber  auf  der  vorderen  Seite,  nach  dem  Munde  zu 
chagrinirt.  Das  spitzige  Hörn  zwischen  den  Antennen  ist  fast 
etwas  rückwärts  gekrümrat  und  mit  sehr  scharfer  Spitze;  der 
sehr  erhabene,  hornförmige  Buckel  auf  der  untersten  Basis 
des  labri  (clypei)  ist  glatt,  oben  rundkolbig.  Das  Labrum 
selbst  und  die  Mandibeln  ganz  dunkelbraun.  —  Die  Augen 
fast  mehr  als  halbkugelförmig  hervortretend.  Auf  der  Mitte 
der  Stirn,  zwischen  der  Basis  des  Labri  und  den  Antennen, 
stehen  neben  einander  zwei  ziemlich  grosse,  runde,  etwas 
vertiefte  Punkte.  —  Der  Prothorax  erstreckt  sich  mit  seiner 
hinteren  Hälfte  weit  über  die  Basis  der  Flügeldecken.  Die 
vordere,  breitere  Hälfte  desselben  hat  zu  jeder  Seite  oberhalb 
zwei  grosse,  weit  seitwärts  springende,  am  Rande  mit  schar- 
fen Stacheln  besetzte  Lappen.  Das  über  die  Decken  ragende 
Stück  des  Prothorax  ist  ein  gleicher,  grösserer,  bedornter  Lap- 
pen. Der  obere  (dorsal-)  Raum  zwischen  den  vier  Vorderlappen 
ist  stark  gekörnt ;  der  ganze  übrige  Theil  des  Prothorax  eben, 
einfarbig  gelblich -braun  (testaceus),  an  den  Seiten  mit  eini- 
gen kleinen,  irregulären,  braunen  Zeichnungen. 

Der  Hinterleib  ist  etwas  kürzer,  als  die  sich  randlich 
endigenden  und  ein  scharfes  Dach  bildenden  Flügeldecken, 
glatt  und  ohne  besondere  Auszeichnung. 

Von  den  Genitalien  sieht  man  äusserlich  fast  nichts.  — 
Das  letzte  Rückensegmcnt  (plague  anale)  ist  sehr  convex  mkä 
m  die  Queere  gezogen,  vorn  dreimal  tief  und  rund  aisge- 


321 

schnitten,  am  stärksten  in  der  Mitte.  Das  letzte  Banchseg- 
meut  (plaque  sousanale)  ist  nach  vorn  etwas  schmlllcr,  wenig 
aufwärts  gebogen  und  am  \ordern  Rande  tief  ausgeschnitten, 
so  dass  es  zwei,  ziemlich  schmale  Fortsätze  bildet,  die  aus- 
wärts gesäumt  und  längs  der  Mitte  stark  gekielt  sind. 

Von  der  Stirn  bis  zum  Ende  der  Flügeldecken  misst  mein 
Exemplar  reichlich  zwei  rheinländ.  Zoll. 

86. 
Acheta  melas  Charp.  Hör.  ent.     ßr.  734.     Serv.  338. 
ist  weit  später  \on  Rambur   (Faune  d'Andulusie)  Fase.  II. 
Tab.  IL  Fig.  6.  als  Ach.  Agricola  abgebildet  worden.  —   In 
neuester  Zeit  fing  man  ein  Weibchen  in  Schlesien. 

87. 

Gr.  perspicillatus  Serv.  74.  ist  wohl  einerlei  mit  Gr. 
mitratus  Br.  734. 

Auch  muss  es  bei  Br.  in  Germar's  Zeitschrift  S.  75. 
statt  Belang.  Toyage  —  Guerin's  \oyage  heissen. 


(3.  Band  2.  Heft.) 


21 


vm. 

E  I-  s  t  e  r    N  a  c  h  t  r  a  g, 

zur 

Naturgeschichte    der    Gallwespen 

Bd.  II.  Heft  1.  S.  176  —  209.  dieser  Zeitscliiift, 

V  O  jn 

Forstrath  »r.  Th.  llartip;. 

(Hierzu  Tnh.  I.  Fig.  1  —  10.) 


A.     Zur    Physiologie. 

I^ie  Gallwespen  zerfallen  nach  ihrer  Lebensweise  in  drei 
Gruppen.  In  der  ersten  derselben  stehen  die  mir  von  Pflan- 
zen ,  theilweise  nur  von  Pflanzensäften ,  anderntheils  auch  vom 
Zellgewebe  und  dessen  Stiirkemehlgehalt  sich  ernährenden  Ar- 
ten beisammen.  Sie  allein  verursachen  durch  das  Ablegen 
ihrer  Eier  in  bestimmte  Pflanzen  und  Pflanzentheile  ein  Her- 
austreten des  Bildungstriebes  aus  den  ihm  gesteckten  Grenzen 
und  Gestaltung  der  pflanzlichen  Bildnngsstoffe  zu  einem  Lar- 
venhause, dessen  innerer  Bau  und  äussere  Gestaltung  von  der 
erzeugenden  Gallwespcnart  abhängig  ist.  Eine  jede ,  wirklich 
gallenerzeugende  Gallwespe  hat  ihre  besondere ,  innerhalb  ge- 
wisser Grenzen  unveränderliche  Gallenform ,  und  nie  wird  man 
zwei  gleichartige  ächte  Gallwespen  aus  verschieden  ge- 
bildeten Gallen  erziehen,  eben  so  wenig  wie  man  aus  gleich 
gebildeten  Gallen  verschiedene  Gallwespenarten  dieser  ersten 
Abtheilung,  die  ich  deshalb  Psenides  —  Gallenerzeu- 
ger genannt  habe,  erziehen  wird. 

In  diese  erste  Abtheilung  gehören  alle  Arten  der  Gat- 
tungen Cynips,  Andricus,  Teras,  Apophyllus,  Rhodites,  Spa- 
thegaster;   TrigonaspiS;  Diastrophu3,  die  meisten  Arten  der 


328 

Gattung  Aylax  und  Neuroterus.  Dass  auch  die  letzte  Gattung 
Arten  enthalte,  welche  fremde  Gallen  liewohneii,  wird  immer 
wahrscheinlicher,  da  der  bei  Neur.  inquilinus  bereits  früher 
verzeichnete  Fall  nicht  mehr  isolirt  steht.  (Vergl.  die  Nach- 
träge zur  Gattung  Neuroterus.) 

Die  zweite  Abtheilung,  alle  Arten  der  Gattung  Synergus 
und  Ceroptres,  wenige  Arten  der  Gattungen  Aylax  und  Neu- 
roterus umüissend,  enthält  diejenige  Arten  dieser  Familie, 
welche  zwar  ebenfalls  in  Gallen  leben ,  aber  nicht  selbst  Gall- 
wuchs erzeugen,  sondern  die  von  den  Pseniden  erzeugten 
Gallen  zum  Ablegen  ihrer  Eier  benutzen.  In  diesen  fremden 
Gallen  lebt  die  Larve  parasitisch  sowohl  vom  eigentlichen  Be- 
wohner, als  auch  von  den  Säften  und  Stoffen  der  Galle;  Thier- 
und  Pflanzen -fressend  zugleich.  Auf  Grund  dieser  Lebens- 
weise gab  ich  dieser  zweiten  Gruppe  den  Namen  Einmie- 
ther (Inquilinae.) 

Die  dritte  Abtheilung  endlich  umfasst  alle  übrigen  Gat- 
tungen ,  von  Xystus  bis  Ibalia  (Vergl.  a.  a.  0.  p.  185.  das  Sy- 
stem.). Die  Lebensweise  der  hierher  gehörenden  Arten  ist 
noch  sehr  wenig  bekannt.  Mehrere  Arten  der  Gattung  Xy- 
stus erzog  ich  aus  Blattläusen ;  Arten  der  Gattung  Cothonaspis 
und  Psilogaster  erzog  Boiichc  aus  Fliegenlarven.  Es  ist  daher 
wahrscheinlich ,  dass  wir  es  hier  nur  mit  ächten  Parasiten  und 
zwar  mit  solchen  zu  thun  haben,  welche  auf  Insektenlarven 
angewiesen  sind,  die  selten  oder  nie  zur  Zucht  kommen.  Ich 
habe  die  Arten  dieser  Gruppe  darum  Schmarozer,  Parasiten 
genannt. 

Alle  Arten  der  zweiten  und  dritten  Gruppe  sind  getrenn- 
ten Geschlechtes  und  dies  erstreckt  sich  bis  auf  Neuroterus, 
indem  das  einzige  Männchen  (Neurot.  parasiticus) ,  welches 
mir  aus  dieser  Gattung  bekannt  geworden  ist,  obgleich  ich 
Neur.  Malpighii  und  Reauniurii  in  grossen  Mengen  erzogen 
habe,  aus  einer  Galle  von  Cynips  globuli  stammt. 

Die  erste  Uruppe  spaltet  sich  in  dieser  Hinsicht  in  drei 
Abtheilungen.  In  den  Gattungen  Trigonaspis ,  Spathegaster, 
Teras  und  Andricus  finden  sich  beide  Geschlechter  in  gleicher 
Menge,  ich  möchte  sagen,  die  Männchen  häufiger  noch  als 
die  Weibchen.     In  der  Gattung  Rhodites   kommen  Männchen 

21  * 


vor,  aber  selir  selten.  Dasselbe  scheint  mit  den  glaiizrücki- 
geii  Arten  der  Gattung  Neuroterus  der  Fall  zu  sein.  Von 
üiastrophus  habe  ich  erst  zwei  Individuen  zu  Gesiclit  bekom- 
men und  diese  sind  weiblichen  Geschlechts.  Bei  Gjnips  aber, 
ferner  bei  Apopliyllus  und  bei  den  als  Gallenerzeuger  bis  jetzt 
bekannt  gewordenen  Arten  der  Gattung  Neuroterus  sind  bis 
jetzt  noch  keine  Männchen  aufgefunden.  Meine  früheren  An- 
sichten hierüber  habe  ich  S.  178  u.  179  der  ersten  Abhandlung 
ausgesprochen;  sie  haben  sich  seit  der  Zeit  in  so  fern  geän- 
dert, als  ich  gegenwärtig  der  Ueberzeugung  von  der  andro- 
gynen  Natur,  wenigstens  der  Gattung  Cjnips  näher  gerückt  bin. 

Im  vorigen  Jahre  wuchsen  eine  ungewöhnlich  grosse 
Menge  Gallen  der  Cynips  folii,  die  ich  rechtzeitig  in  Menge 
sammelte  und  sammeln  liess.  Die  zahlreich  ausgekommenen 
VA^espen  waren  nur  Weibchen. 

Cjnips  dislicha  war  im  Sommer  18.39  so  selten,  dass 
ich  auf  meinen  Excursionen,  sell)st  da,  wo  ich  im  Sommer 
1838  die  ersten  mir  zu  Gesicht  gekommenen  Gallen  in  gerin- 
ger Menge  fand,  kein  Exemplar  entdecken  konnte.  Im  Som- 
mer 1840  fand  sich  diese  Galle  auf  einmal  in  so  ungeheurer 
Menge  auf  den  Blättern  4— lOjähriger  Eichen,  dass  ich  mit 
geringer  Mühe  140  Kubikzoll  sammeln  lassen  konnte.  Da 
der  Kubikzoll  im  Durchschnitte  200  dieser  kleinen  Gallen 
fasst,  so  erhielt  ich  pptr.  28000  Gallen.  Im  Durchschnitt  lie- 
ferte die  dritte  Galle  eine  Wespe,  die  übrigen  kamen  ent- 
weder gar  nicht  aus  oder  lieferten  Parasiten.  Unter  diesen 
9  _  10000  Wespen  war  kein  einziges  Männchen. 

Dadurch  veranlasst  eutschloss  ich  mich  zur  anatomischen 
Untersuchung  der  Fortpflanzungs- Werkzeuge  der  Wespe.  Die 
Resultate  meiner  Arbeit  habe  ich  in  den  Figuren  1  — 10  der 
Tab.  1.  dargestellt. 

Fig.  1.  Die  Umrisse  des  Hinterleibes  eines  Männ- 
chens von  Trigonaspis  crustalis. 

a)  Die  Spitze  des  Penis,  dessen  Grösse  und  Lage  im 
Hinterleibe  in  punktirten  Umrissen  angedeutet  ist. 

Fig.  8.  habe  ich  den  Penis,  von  unten  gesehen,  ver- 
grössert  gezeichnet. 

Wenn   man  diese  Figur    mit  den  Darstellungen  männli- 


323 

eher  Gesclileclitstlieile  der  Blattwespcii ,  wie  ich  solche  im  er^ 
steil  Bande  der  Naturgeschichte  der  Aderfliigler  Tab.  HI.  Fig. 
15.  gegeben  lialte,  vergleicht,  wird  man  eine  grosse  Ueber- 
einstimmung  erkennen.  Wie  dort,  sehen  wir  auch  hier  einen 
au  der  Spitze  zweitheiligen  Penis  (a),  der  durch  eine  derbe 
Haut  (praeputium)  mit  den  beiden  seitlichen  Hallzangen  (for- 
cipes)  verbunden  ist.  Ein  Unterschied  liegt  besonders  darin, 
dass  das  Cochlearium  Fig.  8.  b.  unserer  Abbildung  un- 
mittelbar mit  der  Mitte  des  Penis  verwachsen,  nicht,  wie  bei 
Blatt-  und  Holzwespen,  durch  eine  armformige  Handhabe 
verbunden  ist.  Ausgezeichnet  sind  die  Haltzangen  der  Gall- 
wespen-Mannchen durch  die  starken  hornigen  Häkchen  am 
Rande  des  Cochlearium,  welche  den  Blaltwespen  fehlen.  Wie 
bekannt,  dienen  diese  Organe  dem  Männchen  zum  Festhalten 
der  Weibchen  während  der  Copula.  Bei  den  zweigeschlech- 
tigen  Gallwespen  -  Gattungen  findet  sich  am  letzten  Hinterleibs- 
segmente der  Weibchen  ein  Ausschnitt  und  Vertiefung,  ofleu- 
bar  zur  Aufnahme  und  Befestigung  der  männlichen  Haltzangen 
bestimmt.  Dass  dieser  Ausschnitt  l)ei  denjenigen  Gallwespen - 
Arten,  von  denen  bis  jetzt  keine  Männchen  bekannt  wurden, 
gänzlich  mangelt,  ist  der  erste  Beleg  für  den  Beweis  der  an- 
drogynen  Natur  jener  Arten. 

Die  Abbildung  der  männlichen  Geschlechtstheile  habe  ich 
hauptsächlich  deshalb  gegeben,  um  die  grosse  Verschiedenheit 
beider  Geschlechter  zu  zeigen  und  den  Gedanken  an  die  Mög- 
lichkeit des  Verkennens  derselben  zu  entferneu. 

Fig.  2.  ist  der  Hinterleib  eines  Weibchens,  Cynips  di- 
Visa,  mit  den  äusserlich  erkennbaren  Theilcn  des  Legeapparates. 

a)  Das  letzte  Hinterleibssegment; 

b)  die  Scheiden  des  Legestachels; 

c)  der  entblösste  Legestachel. 

"''  Fig.  3.  derselbe  Hinterleib  der  Länge  nach  durchschnil 
ten,  um  die  Lage  und  Bildung  des  Apparates  zum  Ablegen 
der  Eier  zu  zeigen. 

a.  f.  ist  das  letzte  Segment  des  Hinterleibes,  dessen 
Vorderrand  beinahe  bis  zur  Basis  des  Hinterleibs  erweitert  ist. 
Das  Ende  des  Aftersegments  steht  mit  einer  kleinen,  dreiecki- 
gen  Hornplalle   (e),    diese   wiederum   mit   den   Scheiden  des 


326 

Legestachels  (d)  in  gelenker  Verbindung.  Zwischen  den  Schei- 
den liegt  der  Legestachel,  an  seiner  Basis  mit  den  Scheiden 
verwachsen. 

Man  kann  sich  dies  Organ  am  besten  yersinnlichen ,  wenn 
man  es  mit  einem  Taschenmesser,  dessen  Griff,  wie  an  Rasir- 
messern,  ohne  Rückenwand  ist,  yerglcicht.  Am  Ende  sind 
die  beiden  Hornschalen  des  Griffes  verbunden,  liegen  hier  zu 
Tage,  und  bilden  die  mit  kurzen  Härchen  besetzte  Rückenflä- 
che des  Aftersegments  Fig.  2.  a.  An  der  Spitze  des  Griffes 
(f)  ist  die  Klinge  des  Messers  (d)  durch  ein  Gelenkstück  (e) 
beiderseits  mit  dem  Griffe  verbunden.  Sie  besteht  aus  den 
beiden  Scheiden  (d.  b.)  und  dem  Legestachel  (d.  c.) 

Fig.  3.  ist  der  Schnitt  genau  in  der  Mitte  des  Hinterlei- 
bes geführt,  und  daher  nur  eine  Griffplatte  (a.  f.)  und  nur  eine 
Scheide  (d.  b.)  dargestellt,  die  mau  sich  daher,  wie  auch  das 
Gelenkstück,  doppelt  denken  muss.  Der  Legestachel  läuft  an 
seiner  Basis  (d.)  in  vier  Stränge  aus  (Fig.  4.),  von  denen 
sich  jedem  Gelenkstücke  ein  Paar  zuwendet,  wie  Fig.  3.  zeigt. 

Das  Eigenthümliche  des  Legapparates  besteht  also  allein 
darin,  dass  der  Innenrand  des  Aftersegments  sich  tief  in  den 
Bauch  hinein  verlängert;  im  Uebrigen  ist  die  Bildung  durch- 
aus die  allgemeine,  dieselben  Theile  wird  man  am  Legappa- 
rate der  Schlupfwespen,  oder  von  Xiphydria  camelus  erken- 
nen, wie  ich  solchen  Tab.  VIII.  Fig.  13.  meiner  Natiirgesch. 
der  Aderflügler  abgebildet  habe.  Die  vielfach  nacherzählte 
Angabe,  der  Legestachel  der  Gallwespen  sei  im  Leibe  spiral- 
förmig aufgerollt,  findet  daher  keine  Bestätigung. 

Fig.  3.  sehen  wir  den  Legapparat  in  der  Ruhe  und  nur 
die  Spitze  des  Legestachels  c.  aus  den  Scheiden  hervorgetre- 
ten. Beim  Ablegen  der  Eier  tritt  der  Legestachel  dadurch 
ganz  aus  dem  Hinterleii)e  hervor,  dass  c.  d.  und  a.  f.  wie 
Klinge  und  Heft  eines  Taschenmessers  auseinandertreten ,  wäh- 
rend f.  in  der  Richtung  nach  c.  hin  so  weit  zurückgedrängt 
wird ,  dass  die  Basis  des  Legestachels  (d.)  an  der  Spitze  des 
letzten  Bauchsegmentes  (g.)  liegt. 

Der  Legestachel  selbst  besteht,  wie  überall,  aus  dem  Ei- 
leiter und  den  beiden  Gräten. 

Fig.  9.  Mitte  des  Legestachels  im  Qucerschnitt. 


327 

Fig.  10.  Spitze  des  Legestacliels. 

a.  ist  der  Eileiter,  an  der  Spitze  schwach  teileuartig 
eingeschnitten. 

1).  sind  die  beiden  Grälen,  jede  durch  eine  Nuth,  in  wel- 
cher eine  hakig  gebogene  Lilngsleiste  der  Unterseite  des  Ei- 
leiters aufgenommen  ist,  mit  dem  Eileiter  fest,  aJ)er  derge- 
stalt verbunden,  dass  sie  sich  an  ihm  hin  und  her  schieben 
lassen,  wodurch  das  Eindringen  des  Legestachels  in  die  Pfianze 
vermittelt  wird.  Vergl.  meine  Naturgesch.  der  Aderflügler 
Bd.  I.  p.  16. 

c.  ist  die  innere  Höhlung  des  Legestachels,  in  welche 
das  Ei  aufgenommen  wird  und  hindurch  geht. 

Fig.  5.  ist  ein  einzelnes  Ei  der  Gallwespe,  wie  man  es 
im  Leibe  der  Mutter  findet.  Beim  Ablegen  desselben  wird 
der  Stiel  (a.)  in  die  Höhlung  des  Legestachels  aufgenommen 
und  bis  zur  Spitze  desselben  vorgeschoben,  während  der  Ei- 
sack  b.  in  der  erweiterten  Basis  des  Legestachels  liegen  bleibt. 
Hat  hierauf  die  Wespe  den  Legestachel  in  die  Pflanze  versenkt, 
so  öffnet  sie  denselben  an  der  Spitze ,  und  zwar  dadurch,  dass 
die  Gräten  Fig.  10.  b.  über  die  Spitze  des  Eileiters  a.  hin- 
ausgeschol)en  werden ,  wodurch  das  an  der  Spitze  der  Gräten 
liegende  Stielende  des  Eies  frei  wird.  Durch  Druck  auf  den 
an  der  Basis  des  Legestachels  liegenden  Eisack  strömt  nun 
die  Eiflüssigkeit  durch  den  Stiel  in  das  entgegengesetzte  freie 
Ende  des  Eies,  welches  sich  auf  diese  Weise  zum  Eisack  ge- 
staltet (Fig.  6.  a.) ,  während  der  frühere  Eisack  seines  Inhal- 
tes entleert  wird.  Ist  das  Ei  auf  diese  Weise  an  Ort  und 
Stelle  gelangt,  so  bleibt  es  beim  Herausziehen  des  Legestachels 
aus  der  Pflanze  in  dieser  zurück,  da  es  zwei-  bis  dreimal  so 
dick  als  die  vom  Legstachel  gemachte  Wunde  ist.  Durch  das 
im  Zellgewebe  der  Pflanze  zurückbleibende  Ei  festgehalten, 
wird  dann  beim  Herausziehen  des  Legestachels  aus  der  Pflanze, 
der  Eileiter  von  dem  in  ihm  liegenden  Stiel  und  dem  entleer- 
ten Eisack  befreit.  An  Gallen  von  Teras  terminalis  sieht  mau 
sehr  hänfig  den  entleerten  Eisack  und  die  Hälfte  des  Stieles 
aufgerichtet  auf  der  Oberfläche  der  Galle  stehen;  auf  den  er- 
sten Blick  hält  man  ihn  für  Eier  von  Hemerobius. 

Auf  diesem  Wege  erklärt  es  sich ,  wie  das  dicke  Ei  der 


328 

Gallwespen  durch  eine  Röhre,  die  kaum  den  \ierten  Theil 
des  Eidurchmessers  misst,  in  die  Pflanze  gelange.  Vermittelst 
dieser  Organisation  geschieht  es ,  dass  das  dicke  Ei  ohne  be- 
trächtliche Verletzung  des  Zellgewebes,  in  welches  dasselbe 
abgelegt  werden  soll ,  an  Ort  und  Stelle  gelangt ,  die  Pflanze 
gesund  und  fähig  bleibt ,  am  Orte  des  Stiches  eine  gesteigerte 
Thätigkeit  zu  entwickeln ,  was  nicht  der  Fall  sein  würde,  wenn 
durch  das  Unterbringen  der  Eier  das  Zellgewebe  in  dem 
Maasse  verletzt  und  ertödtet  würde,  wie  dies  bei  den  meisten 
Blattwespen  der  Fall  ist. 

Fig.  4.  Hinterleib  des  Weibchens  von  Cynips  divisa,  der 
Länge  nach  durchschnitten. 

Die  ganze  Rückenhöhlung  des  Hinterleibs  ist  mit  Eiern 
erfüllt,  die  weder  nnter  sich,  noch  mit  einem  andern  Körper 
in  Verbindung  stehen ,  wohl  aber  regelmässig  geschichtet  sind, 
so  dass  das  Stielende  aller  Eier  nach  der  Basis  des  Hinter- 
leibs, an  welcher  der  Eingang  zur  Legeröhre  sich  befindet, 
gerichtet  ist.  In  diese  Abbildung  habe  ich  nur  den  Legesta- 
chel aufgenommen,  die  Scheiden  desselben,  das  Gelenk-  und 
Afterglied  hingegen  weggelassen,  um  die  Lage  des  von  der 
Eiermenge  nach  dem  Bauche  zurückgedrängten  Fettkörpers 
(d.)  zu  zeigen ,  von  welchem  der  wenig  entwickelte  Nahrnngs- 
kanal,  die  Tracheen,  Muskeln  und  Nerven  umhüllt  sind. 

Zwischen  den  Eiern,  am  Afterende  des  Hinterleibs,  sehen 
wir  den  Eierstock  (a.),  den  ich  Fig.  7.  noch  mehr  vergrös- 
sert  dargestellt  habe.  Der  birnförmige  Stamm  desselben  (a.) 
besteht  aus  einer  dicken  Haut,  deren  Zusammensetzung  aus 
einzelnen  Zellen  deutlich  erkennbar  ist.  Eine  jede  der  Zel- 
len ist  mit  einer  körnigen  Masse  erfüllt.  Am  Kopfe  des  Eier- 
.stocks  entwickeln  sich  die  Eier  aus  dem  Zellgewebe  durch 
Vergrösserung  einzelner  Zellen  zu  langen,  dicken,  an  der 
Basis  keulenförmig  erweiterten  Schläuchen  (b.) ,  die  sich  end- 
lich ablösen,  während  der  körnige  Inhalt  durch  Contraction 
der  Schlauchhaut  an  das  untere  Ende  des  Schlauches  zurück- 
gedrängt wird.  Vor  dem  Abfalle  steht  das  Ei  zum  Eierstock 
in  derselben  Beziehung ,  wie  das  Haar  oder  die  einfache  Drüse 
zur  Epidermis  des  Pflanzenblatles. 

Ausserdem  findet  sich  unweit  der  Basis  des  Hinterleibes 


32» 

ein  hodenförmiger  Beutel  (I).)   mit  zwei  am  Gninde   \envacli- 
seneii  Ausfiihriuig;sgängeii.     Es  besteht  derselbe  aus  eiuer  der- 
ben, eiufadiea  Haut,    mit  einer  körnigen,    trüben  Flüssigkeit 
strotzend   erfüllt.      Dass  dies  Organ   Samenbeliälter  sei,    ist 
wohl  kaum  zu   bezweifeln ;   wir  finden    ein   ähnlich ,   mitunter 
fast   gleich  gebildetes    Organ   in  ahnlicher  Stellung  bei   den 
Mutter- Insecten  fast   aller  Ordnungen;   seine  Bestimmung   ist 
dort   die   Aufnahme    und  Aufbewahrung  der  vom  Milnncheu 
dem  Mutterkerf  überge])enen  Samenfeuchtigkeit,  durch  welche 
die  Eier  erst  später,    kurz  vor  dem  Ablegen  einzeln  befruch- 
tet werden.     Das  Vorhandensein   des  Samenbehälters   ist  also 
kein  Beweis  der  Androgynität,  wohl  aber  die  Füllung  dessel- 
ben mit  Samenfeuchtigkeit  zu  einer  Zeit,  wo  eine  Begattung 
noch  nicht  geschehen    sein  kann,   z.  B.  kurz   \or    dem    Aus- 
schlüpfen der  Wespe  aus  der  Galle.     Auch  im  Leibe  der  noch 
eingeschlossenen   zum  Ausschlüpfen  fertigen  Gallwespe,   zeigt 
sich  der  Samenbehälter  von  Flüssigkeit  aufgebläht.     Zerdrückt 
man  denselben  zwischen  Glasplatten,  so  zeigt  sich  in  der  kör- 
nigen   Flüssigkeit  eine    lebhafte  Bewegung  der  Einzeltheile, 
ähnlich  der  der  Milchsaftkörner  in  den  Pflanzen,    die  jedoch, 
wie  im  Milchsafte   und  im  männlichen  Samen   höher  organi- 
sirter  Thiere  bald  aufhört,  während  der  zur  Ruhe  gekommene 
Körnerstoff    verfliesst    und    zu    einem    hellen,    durchsichtigen 
Schleime  wird.     Von  ähnlicher  Beschaffenheit   und   etwas  er- 
härtet, zeigt  sich  der  Inhalt  des  Samenhälters,  wenn  man  zur  Un- 
tersuchung den  aufgeweichten  Körper  todter  Wespen  verwendet. 
Die  Resultate  dieser  Untersuchung   verbunden   mit  dem 
Umstände,   dass  unter  grossen  Mengen  gezogener  und  gefan- 
gener Wespen  einzelner  Gattungen  und  Arten  weder  mir,  noch 
so  weit  mir  bekannt  geworden,    anderen  Entomologen   je   ein 
männliches  Individuum  zu  Gesicht  gekommen  ist,  dürften  viel- 
leicht genügen ,   die  Androgynität  jener  Gattungen  und  Arten 
ausser  Zweifel  zu  stellen,   was  um  so  wichtiger  ist,   als  die- 
selbe, meines  Wissens,  unter  den  Insecten,  ausserdem  noch 
nicht  beobachtet  wurde. 

B.    Zur  System-Kunde, 
Trotz  der  grossen  Menge  von  Gallwespen,  die  ich  wäli- 


fJ30 

reiul  des  noch  nicht  zweijährigen  Zeitraumes  vom  Erscheinen 
der  ersten  Al)handlinig  his  zum  heutigen  Tage  vor  der  Lupe 
gehabt  habe,  worunter,  wie  der  Erfolg  zeigen  wird,  71  neu 
zu  beschreil:ende  Arten  enthalten  sind,  ist  mir  doch  keine 
Art  zu  Gesicht  gekommen,  die  zur  Aufstellung  einer  neuen 
Gattung  Veranlassung  geben  könnte.  Vielleicht  werden  die 
glattrückigen  Arten  der  Gattung  Neuroterus  dereinst  eine  be- 
sondere Gattung  bilden  müssen.  Davon  später  mehr.  Eben- 
sowenig hal)e  ich  Veranlassung  gefunden,  das  a.  a.  0.  S.  185 
—  187.  aufgestellte  System  zu  verändern,  wenn  man  dahin 
nicht  rechnen  will,  dass  die  Folge  der  Gattungen  von  Apo- 
phyllus  ab,  dem  Gesammt- Habitus  nach  folgendermassen  zu 
verbessern  sein  dürfte: 

Apophyllus, 

Spathegaster 

Trigonaspis 

Rhodites 

Diastrophus. 
Dahingegen  bedarf  das  System  einer  Berichtigung.  Wenn  es 
S.  185.  in  der  Uebersicht  der  Gattungen  unter  A.  1.  a.  heisst: 
„Antennae  articulis  inaequalibus ,  ultimis  7  —  8.  brevioribus, 
„clavam  elongatam  constituentibus" ,  so  gilt  dies  nur  für  die 
Weibchen  der  hierher  gehörenden  Gattungen,  indem  die  Männ- 
chen der  beiden  zweigeschlechtigen  Gattungen  Andricus  und 
Teras  fadenförmige  Fühler  mit  mehr  oder  weniger  abgeschnür- 
ten, theilweise  (Andr.  moniliatus),  sogar  rundlichen  Gliedern 
tragen.  Es  wäre  daher  eine  Verwechselung  dieser  Männchen 
mit  denen  der  Gattungen  Spathegaster,  Rhodites,  Trigonas- 
pis und  Diastrophus  möglich,  wenn  nicht  die  Spathegaster - 
Männchen  durch  den  langgestielten  Hinterleib,  die  Rhodites- 
Männchen  durch  die  geschlossene  Radial -Zelle  bestimmt  un- 
terschieden wären,  wohingegen  zwischen  den  Männchen  der 
Gattung  Andricus  und  Trigonaspis,  die  im  weiblichen  Ge- 
schlechte so  scharf  schon  in  der  Fühlerbildung  geschieden  sind, 
eine  merkwürdige  Aehnlichkeit  herrscht.  Die  einzigen  leich- 
ten Unterschiede  bestehen  darin,  dass  bei  Trigonaspis  die  ein- 
zelnen Fühlerglieder  walzig,  bei  Andricus  mehr  oder  weniger 
abgestutzt    ejlöiuiig   sind,    dass    bei   Trigon.   das  Schildchcn 


331 

grösser,   schmaler,   spitzer   zulaufend,  vor  allem  aber  tiefer  . 
ausgegraben   und   weiter   über   die  Hiuterbrust   hinausragend 
ist  als  ])ei  Andricus;   endlich   dass   die  Seiten -Tuberkeln  des 
Schildchens  bei  Trigonaspis  scharfer  und  weiter  hervortreten, 
wodurch  dieses  eine  dem  dreieckigen  sich  nähernde  Form  erhält., 

Es  wird  ferner,  wie  ich  aus  den,  den  Insecten- Sendun- 
gen hier  und  da  beigegebenen  Bestimmungen  entnehme ,  die 
Gattung  Ceroptres  häufig  verkannt.  Diese  Gattung  steht  sehr 
bestimmt  zwischen  Aylax  und  Synergus,  zeigt  den  Körperbau 
der  ersteren,  unterscheidet  sich  aber  von  dieser  durch  die 
stark  kolbigen,  dort  fadenförmigen  Fühler,  die  sie  mit  den 
meisten  Arten  der  Gattung  Synergus  gemein  hat,  von  wel- 
cher letzteren  sie  durch  den  glatten,  nicht  gefurchten  Vorder- 
rand (Hals)  des  Hinterleibs  getrennt  ist.  Sclion  hierdurch 
ist  die  Gattung  scharf  von  ihren  Nachbaren  geschieden,  doch 
geben  sich  ausserdem  die  Weibchen  noch  durch  die  weit  her- 
vorstehenden in  die  Höhe  gerichteten  Scheiden  des  Legestachels 
und  durch  das  weit  hervortretende  pflugschaarförmige  letzte 
Bauchsegment  als  Arten  der  Gattung  Ceroptres  zu  erkennen. 

In  dem  gegebenen  Systeme  habe  ich  die  aufgestellten 
21  Gallwespen -Gattungen  nach  Verschiedenheit  der  Flügelbil- 
dung in  zwei  grosse  Gruppen  gebracht,  und  zwar  nach  der 
verschiedenen  Gestalt  der  Radialzelle.  Die  dieser  Abhandlung 
beigegebene  Tafel  erlaubt  mir,  mich  jetzt  deutlicher  hierüber 
auszusprechen.  Tab.  1.  Fig.  .36.  bis  39.  zeigt  die  Flügelbil- 
dung der  Gallwespen,  Fig.  36.  von  Cynips,  Fig.  37.  von  Synergus 
Fig.  39  vonMegapelmus,  Fig.  38.  vonlbalia.  Obgleich  in  diesen 
Abbildungen  die  grössten  der  vorkommenden  Verschiedenheiten 
dargestellt  sind,,  wird  man  doch  eine  merkwürdige  Ueberein- 
stimmung  im  Verlauf  des  Geäders  erkennen  und  sich  von  der 
Verwandtschaft  der  zusammengestellten  Formen  überzeugen.*) 


*)  Betrachtet  man  daneben  die  auf  derselben  Tafel  darge- 
stellten Verschiedenlieiten  in  der  Flügelbildung  der  Pilanzenläuse,  so 
müssen  die  im  Vergleich  mit  den  Gallwespen  so  sehr  bedeutenden 
Abweichungen  auffallen,  da  die  Familie  der  Pilanzenläuse  insofern 
ärmer  an  natürlichen  Gruppen  ist,  als  die  Familie  der  Gallwespen, 
Pdanzenfresser ,  Thierfresser  und  nocli  andere  Gattungen  entliielt, 
welche  Beides  zugleicii  sind. 


332 

Ueberall  ist  der  Vorderrand  der  Oberflügel  bis  zur  Ra- 
dialzelle (d.)  aderlos.  Eine  dicke  Unterrandader  (f)  entspringt 
der  Schulter,  lilnft  parallel  oder  wenig  divergirend  in  gerin- 
ger Entfernung  vom  Vorderrande  bis  nahe  zur  Flügelniittej 
und  wendet  sich  dort  in  einem  stumpfen  Winkel  (Knie;  zum 
Vorderrande.  Hier  tritt  die  erste  beachtenswerthe  Verschie- 
denheit auf,  indem  die  Unterrandader,  nachdem  sie  sich  zum 
Vorderande  des  Flügels  gewendet  hat,  entweder  plötzlich  auf- 
hört und  den  ganzen  Vorderrand  des  Flügels  aderlos  lilsst, 
wie  in  Fig.  36.  und  Fig.  37.  oder,  den  Vorderrand  beglei- 
tend sich  bis  zur  Spitze  der  Radialzelle  verlängert  und  dort 
mit  dem  Radius  zusammenfliesst,  Fig.  38,  39.  Da  in  diesem 
Falle  die  Radialzelle  (d)  ringsherum  von  Adern  umgeben  ist, 
so  bezeichne  ich  diese  Flügelbildung  mit  der  Benennung: 
Flügel  mit  geschlossener  Radi  alz  eile  (area  radialis 
clausa),  während  im  entgegengesetzten  ersten  Falle  die  Ra- 
dialzelle am  Vorderrande  aderlos  (aperta)  ist. 

In  der  Mitte  der  Unterrandader  entspringt,  in  etwas 
schräger  Richtung  rückwärts  gewendet,  die  Grundader  (ner- 
vus  basalis)  e. ,  welche  überall  vorhanden  und  meistens  scliarf 
ausgeprägt  ist.  Nicht  so  verhält  sich  dies  mit  dem  auf  der 
Grundader  entspringenden,  am  Aussenrande  des  Flügels  bei  g. 
endenden  Cubitus,  der  selten  scharf  begrenzt,  meist  nur 
durch  einen  dunkeln  Schatten  angedeutet  ist,  bei  vielen  Ar- 
ten dem  einfach  geschärften  Auge  gänzlich  entschwindet.  Ra- 
dius nenne  ich  hier  diejenige  Ader,  welche  aus  dem  Knie 
der  Unterrandader  entspringt;  eine  grössere  oder  geringere 
Strecke  in  den  Flügel  hineinläuft  und  sich  dann  in  einem  Win- 
kel wieder  zum  Vorderrande  wendet;  also  die  zwischen  a  und 
d,  d  und  c  liegenden  Adern.  Diejenige  Fläche  des  Flügels, 
welche  vom  Radius,  einem  Theile  des  vorderen  Flügelrandes 
und  der  Randader  über  dem  Knie  umgeben  ist,  heisst  Radial- 
zelle (d.)  Das  Verhällniss  ihrer  Breite  zur  Länge  ist  i)each- 
tenswerth;  die  lange,  schmale  Form  der  Radialzelle  (Fig.  36.) 
gehört,  mit  Ausschluss  der  Gattungen  Rhodites  und  Aylax, 
den  gallenerzeugenden  Gallwespen  an;  unter  den  Inquiliuen 
und  Parasiten  herrscht  die  kurze  breite  Form  (Fig.  37.  39.) 
und  nur  Ibalia  (Fig.  38.)  macht  hiervon  eine  Ausnahme, 


333 

Weit  wichtiger  als  dies  Verhältniss  ist  die  Bildung  des, 
dem  Knie  der  Unternuulader  entspringenden,  zwischen  a  und 
d  liegenden  Theiles  vom  Radius,  welchen  man  den  Unter- 
Radius  nennen  kann.  Von  seiner  Länge  hängt  zunächst 
die  Breite  der  Radialzelle,  und  somit  das  Verhältniss  der 
Breite  zur  Länge  ab.  Da  das  Mittelzellc  hen  (areola) 
(Fig.  36,  37.  b.)  wo  ein  solches  vorhanden  ist,  immer  am 
inneren  Winkel  des  Radius  liegt,  so  wird  ferner  auch  die 
Lage  der  Areola  \on  der  Länge  und  Richtung  des  Unter -Ra- 
dius bestimmt.  Bei  den  gallenerzeugenden  Gattungen  (1 — 9), 
liegt  die  Areola  in  gleicher  Höhe,  mitunter  sogar  tiefer  als 
das  Ende  der  Unterrandader  am  Flügelrande  (Fig.  36  b.).  Bei 
den  parasitischen  Gattungen  tritt  die  Areola  immer  weiter  in 
den  Flügel  hinauf,  (Fig.  37,  39.)  und  nur  Ibalia  macht  auch 
hier  eine  Ausnahme.  (Fig.  38.) 

Auch  die  Bildung  des  Unter- Radius  ist  für  die  Classi- 
ficirnng  \'on  Wichtigkeit,  indem  derselbe  bei  allen  parasiti- 
schen Gattungen  mit  Einschluss  der  Gattung  Aylax,  also  bei 
allen  Gattungen  der  zweiten  Abtheilung,  ferner  bei  Diastro- 
phus  und  bei  Rhodites  Eglanteriae  gerade  oder  einfach  bogen- 
förmig gekrümmt  ist  (Fig.  37,  38,  39).  Bei  allen  übrigen 
Gattungen  der  Isten  Abtheilung,  so  wie  bei  Rhodites  Rosae 
und  Centifoliae  ist  der  Unter -Radius  mehr  oder  weniger  wink- 
lig gebrochen.     Fig.  36. 

Eine  area  radialis  aperta  finden  wir  bei  allen  Gattun- 
gen der  ersten  Abtheilung  und  nur  Rhodites  macht  davon 
eine  Ausnahme  durch  alle  Arten  hindurch.  Bei  Spathegaster 
ist  der  Unterschied  in  einer  Art,  Sp.  petioliventris ,  sexuel. 
Alle  Männchen  zeigen  eine  geschlossene,  alle  Weibchen  eine 
offene  Radialzelle,  während  die  übrigen  Arten  in  beiden  Ge- 
schlechtern offne  Radialzellen  haben. 

In  der  zweiten  Abtheilung  ist  die  Radialzelle  vorherr- 
schend geschlossen  und  Figites  die  einzige  Gattung,  in  der  sie 
bei  allen  Arten  geöffnet  ist.  Die  Arten  der  Gattungen  Ce- 
roptres,  Megapelmus,  Psilogaster,  Scytodes,  Sarothrus,  Am- 
phithectus,  Ibalia,  haben  ohne  Ausnahme  geschlossene  Radial- 
zellen,    Die    Gattungen  11  —  14.,   Aylax,  Synergus,   Xystus 


«34 

niul  Cothoiiaspis  eiitliiilteii  Arten  mit  geschlossener,  andere 
mit  offener  Radialzelle. 

Aylax.  11  Arten.  Darunter  mit  offener  Radialzelle 
5  Arten:  A.  Glecliomae,  Rhoeadis,  minor,  punctatus,  patens. 
Halbgesclilossen  2  Arten:  A.  Sal)audi,  splendens.  Geschlos- 
sen 3  Arten:  A  Caninae,  Brandtii,  syncrepidus. 

A.  Hieracii  B.  ist  mir  noch  unbekannt. 

Synergus  32  Arten;  die  Radialzelle  geöffnet  nnr  bei 
5  Arten  und  zwar  bei  S.  immarginatns,  basalis,  tibialis,  con- 
natns  und  bei  apicalis.  Bei  tibialis  allein  kommen  Abweichun- 
gen in  beiden  Geschlechtern  vor. 

Xystus.  26  Arten;  die  Radialzelle  geöffnet  bei  11  Ar- 
ten, geschlossen  bei  13  Arten,  fehlend  bei  2  Arten.  (Vergl. 
die  folgende  Uebersicht  der  Arten  dieser  Gattung.) 

Cothonaspis  28  Arten;  die  Radialzelle  geöffnet  bei 
C.  scutellaris,  diaphanus,  ater,  moniliatus,  hexatomus,  retu- 
sus,  micropterus,  emarginatus. 

Der  Familie  der  Gallwespen,  besonders  der  Figiti- 
den,  reiht  sich  unmittelbar  die  Familie  der  Codrinen  und 
Proctolrupen  an.  Ich  beabsichtige  demnächst  eine  Revi- 
sion der  diesen  letztern  angehörenden  Gattungen  und  Arten, 
habe  bereits  ein  reiches  Material  vor  mir  stehen  und  bitte 
die  Freunde  der  Hymenopterologie  um  Vermehrung  desselben. 
Mit  gleich  grossem  Danke  werde  ich  Nachweisung  solcher, 
jene  Familien  betreffenden  Arbeiten,  welche  in  dem  Zeiträume 
von  der  Bearbeitung  durch  Nees  von  EsenhecJc  bis  zum  er- 
sten entomologischen  Jahresbericht  des  Herrn  Dr.  Erichson 
erschienen  sind,  entgegen  nehmen,  da  aus  jenem  Zeiträume 
manches  in  Zeitschriften  Niedergelegte  meiner  Aufmerksam- 
keit entgangen  sein  könnte. 

C.  Zur  Arten-Kenntniss. 
Genus  1.  Cynips. 
8)  Cynips  fecundatrix.  A.  a,  S.  189.  n.  8.  Als 
ich  die  Diagnose  dieser  Art  aufstellte,  hatte  ich  erst  ein  In- 
dividuum derselben  selbst  gezogen.  Kurz  vorher  erhielt  ich 
durch  die  Güte  des  Herrn  Dr.  Dahlbohm  aus  Lund  8  — 10 
Individuen  einer  Gallwespenart,  die  von  demselben  fraglich 


333 

als  Cynips  Quercus  geiiimae  Lin.  bezeichnet  waren.  Da  sich 
der  Sendung  auch  die  von  Linne  deutlich  beschriebene  Galle 
der  C.  fecundatrix  beigesteckt  fand ,  so  glaubte  ich  schliesseu 
zu  dürfen :  es  seien  die  übersendeten  Exemplare  aus  der  Galle 
gezogen ,  da  ferner  letztere  im  Körperbaue  wie  in  der  Scul- 
ptur  und  Behaarung  vollkommen  mit  dem  von  mir  gezogeneu 
Unicum  übereinstimmten,  so  hielt  ich  letzteres  für  eine  Va- 
rietät, und  stellte  die  Diagnose  für  C.  fecundatrix  nach  den 
schwedischen  Exemplaren  auf. 

Im  vorigen  Jahre  habe  ich  endlich  Cynips  fecundatrix 
in  grosser  Menge  gezogen;  zu  meiner  Verwunderung  zeigten 
aber  alle  Exemplare  die  Färbung  des  von  mir  als  Varietät 
S.  189.  beschriebenen  zuerst  gezogenen  Individuums,  wogegen 
ich  vom  entomologischen  Vereine  zu  Stettin,  einige  durch 
Herrn  Zebe  aus  den  Gallen  der  Cynips  Quercus  radicis  ge- 
zognen Gallwespen  zugesendet  erhielt,  die  auf's  genaueste  mit 
den  schwedischen  Gallwespen  übereinstimmten. 

Die  für  C.  fecundatrix  S.  189.  gegebene  Diagnose  gilt 
demnach  von  nun  an  für  Cynips  radicis  (Cynips  Quercus  ra- 
dicis Fabr.),  wogegen  für  Cynips  fecundatrix  die  Diagnose 
in  der  Beschreibung  der  Varietät  zu  suchen  ist;  vollständig 
aber  folgendermassen  lauten  würde: 

C.  fecundatrix  m.  abdomine  segmento  primo  longitudine 
^3  abdominis;  fusco- nigra;  geniculis,  maculis  2  basalibus 
lateralibus  abdominis,  anoque  rufis.  Long.  lin.  2. 
13.  C,  radicis  Fabr.:  abdomine  segmento  primo  longitu- 
dine '/j  abdominis ;  rufa ;  antennis  apice ,  macula  frontali, 
lateribus  mesothoracis,  metathoracis  declivitate,  abdominis 
macula  dorsali,  coxisque  summa  basi  nigris ;  tibiis  posticis 
fnscis.     Long.  lin.  2.  1.  c.  p.  205.  n.  11. 

Die  Fabrt'c ins' sc]\e  Diagnose  S.  205.  der  Abhandlung, 
stimmt  hiermit  so  weit  überein,  dass  man  annehmen  darf, 
es  habe  beiden  ein  und  dieselbe  Art  vorgelegen. 

Die  von  Herrn  Zebe  neuerlich  an  den  Wurzeln  der 
Eiche  wieder  aufgefundene  Galle,  hat  den  Bau  der  Galle  von 
Teras  terminalis ,  ist  aber  härter,  holziger,  und  äusserlich 
von  einem  Wurzelknollen  kaum  zu  unterscheiden.  Die  mir 
zugesendete  Galle  maass  V/,^  Zoll  im  Durchmesser.     Die  auf- 


336 

gesprungene,  äussere,  rindeniUinliche  Schicht  ist  mit  Rhizo- 
morpha  subcorticalis  durchwachsen,  so  dass  es  aussieht,  als 
gingen  Wurzelfasern  von  der  Galle  aus,  was  jedoch  nicht 
der  Fall  ist. 

Synergus  incrassatus  m.  ist  Inquiline  dieser  Gallwespenart. 

14)  Cynips  globuli  m.     L  c.  p.  207.  n.  21. 

Obscure  rufo-ferruginea,  facie,  occipite,  antennis,  prosterno, 
strigis  3  dorsalibus  lateribusque  mesothoracis,  metathoracis 
declivitate,  dorso  abdoniinis,  coxaruni  basi,  tibiisque  pos- 
ticis  nigro-fuscis;  antennis  15  articulatis ;  thoracis  dorso 
pubescentia  adpressa  raunito;  abdomine  segm.  primo  longi- 
tudine  Vj  abdominis.  Long.  lin.  IV4. 

Var    1.     Capite ,   dorsoque   thoracis ,    tibiis    posterioribus    tarsisque 
posticis  nigro  -  l'uscis. 
Nach  vielen  Bemühungen  ist  es   mir   endlich   geglückt, 
die  Wespe  in  einigen  Exemplaren  zu  ziehen.     Sie   schwilrm- 
ten  aus  im  Spätherbst  gesammelten  Gallen  in  den  ersten  Ta- 
gen des  Februar. 

15)  Gyn.  autumnalis  m.  1.  c.  p.  208.  n.  25. 

Fusco- nigra;  ore,  basi  antennarura,  squamulis,  venire  nee 
non  lateribus  abdominis  plus  minus,  pedibusque  rufis;  co- 
xis  posterioribus  basi,  tarsis  articulo  ultimo  nigris;  dorso 
lateribusque  mesothoracis  nitidis,  scutello  pleurisque  pube 
brevissima  tenuissiraa  cinerea  tectis ;  alarum  neuris  rufis. 
Segra.  1.  longit.  V3  abdominis.  Loiigit.  lin.  IV4. 

Ein    einziges  Exemplar  habe   ich   in   diesem  Frühjahre 

todt,  aber  vollständig  ausgebildet  aus  der  Galle  geschnitten. 

16)  Gyn.  callidoma  m. 

Bis  jetzt  ist  es  mir  nicht  geglückt,  aus  den  ungemein 
zierlichen,  langgestielten,  prismatisch  spindelförmigen  Eichen- 
Knospengallen ,  mit  regelmässig  5seitiger  Durchschnittfläche, 
die  schon  Malpighi  (Opera  omnia  tab.  XIV.  Fig.  44.)  abge- 
bildet hat;  von  denen  ferner  Harlig's  Forst-  und  Jagd -Ar- 
chiv IV.  2.  tab.  1.  eine  getreue  Abbildung  giebt,  die  Wespe 
zu  ziehen.  Alles  was  ich  erhielt,  waren  Arten  der  Gattungen 
Ceroptres  und  Synergus,  stets  in  der  Mehrzahl  die  Galle  be- 
wohnend ,  wodurch  ich  zu  dem  Glauben  verleitet  wurde ,  Ce- 
roptres clavicornis  sei  der  Urheber  der  Galle.     Dies   ist  je- 


337 

(loch,  wie  ich  jetzt  mit  Bestimmtheit  weiss,  nicht  der  Fall. 
Im  verflossenen  Sommer  habe  ich  das  erstemal  eine  Galle  mit 
der  ächten  Cynips -Larve  und  zwar  von  bedeutender  Grösse, 
einsiedlerisch  lebend  und  mit  ihrem  Körper  das  ganze  Innere 
der  Galle  erfüllend  aufgefunden.  Ich  Jiofl'e  sie  zur  Verwand- 
lung zu  bringen. 

Genus  IL    Andricus. 

I)  Andricus  q  uadrilineatus  (1.  c.  p.  190.  n.  1.)  bildet 
durch  die,  wenn  auch  schwache  Behaarung  des  Brustrückens 
den  Uebergang  zur  Gattung  Cynips. 

3)  Andricus  noduli  (1.  c.  p.  191.  n.  3.)  var.  1.  pedibus 
tote  rufis,  abdomine  rufo,  apice  strigaque  vel  maculis  2  la- 
teralibus  ante  basin  nigris. 

4)  Andricus  iuflator  (l.  c.  p.  191.  n.  4.) 

Beide  Geschlechter  habe  ich  im  vorigen  Jahre  in  grös- 
serer Menge  gezogen.  Vorjährige  Eichen  meines  Forstgar- 
tens waren  in  Menge  mit  Gallen  besetzt ,  so,  dass  an  einzel- 
nen Pflanzen  alle  Triebe  in  einer  Galle  endeten.  Die  Gallen 
fanden  sich  im  Juni,  die  Wespen  schwärmten  Ende  Juni  und 
Anfang  Juli.  Die  Diagnose  ist  folgendermasscn  zu  vervoll- 
ständigen: 

A.  inflator  2  cf  niger;  antenuis,  pedibus  squamulisque  pallide 
fuscis;  antennis  apice  nee  non  scapo  latere  externo,  tibiis- 
que  posticis  obscurioribus;  abdomine  lateribus  vix  rufescen- 
tibus  plerisque  totis  nigris.  $  antennis  15  articulatis; 
^  antennis  IG  articulatis,  filiformibus,  moniliatis;  abdomine 
thorace  breviore,  subpetiolato,  toto  nigro. 

5)  Andricus  curvator  (l.  c.  p.  191.  n.  5.)  adde:  alis  sub- 
fumato-hyalinis,  neuris  crassis  colore  nigro  imbutis. 

Besonders  zum  Unterschiede  von  A.  hyalinus. 

Ein  Männchen  ,  von  Herrn  Prof.  Ifoerster  aus  Aachen 
erhalten,  unterscheidet  sich  auffallend  durch  braune  Hinter- 
schienen. 

6)  Andricus  testaceipes  (1.  c.  p.  191.  n.  6.) 

Mehrere  bisher  unbekannte  Männchen  dieser  Art,  erzog 
ich  aus  Eichen -Blattstielen,  deren  gewöhnliche  Form  nur  we- 
nig  durch   eine  regelmässige   Anschwellung  verändert   wird. 
(3.  Band   2.  Heft.)  22 


^3S 

Die  Larvenliöhle   liegt   mitlen   in   der   erweiterten  Markröhre 

des  Blattstiels.     Sclnvärnizeit  Mitte  August. 

d^  niger;  pcdibus    nifo-fla\is,   tibiis   posticis  vix  ohscuratis; 

antennis  moniliformibus,  articulis  OTatis.     Long,  yix  Y2  !'"• 
10)   Andricus    fuscicornis    m.:    niger;    antennis   fnscis, 

apice  nigris;    nbdomine  rufo ,    dorso  \entreque  nigris;   pe- 

dibus  rufis,  tibiis  posticis  nigris,  tarsis  posticis  fuscis,  arti- 
.  culis  2  —  4.  pallidis.  2  long.  lin.  Vs- 

Einmal  in  Eichenbestand    der  Umgegend  Brannschweigs 
gefangen. 
ll)Andr.  hyalinus  ni.  niger;  antennis  rufis,  supra  fusco- 

rnfis ;  pedibus  rufis  coxis  posticis  nigris ;  alae  hyaliuae,  nen- 

ris  tenuibus  rufis.  d^  long.  lin.  72- 
August.     Braiinschweig. 

Genus  III.    JSeurolerus. 

Die  Arten  dieser  Gattung  zerfallen  in  zwei  Gruppen 
nach  der  Sculptur  des  Mittelbrust -Rückens;  dieser  ist  zwar 
überall  glänzender  und  geglätteter,  als  bei  den  meisten  Arten 
der  Gattung  Andricus,  aber  nicht  bei  allen  Arten  so  vollkom- 
men geglättet  und  ohne  Eintheilung  in  Mittel-  und  Seiten- 
felder, wie  dies  bei  Nenroterus  defectus,  politus  und  einigen 
neuen  Arten  der  Fall  ist.  Bei  Nenroterus  Malpighii,  Reau- 
murii,  inquilinus  und  einer  neuen  Art  (fumipennis),  sind 
Mittel-  und  Seitenlappen  des  Brustrückens,  zwar  nicht  durch 
so  scharfe  und  tiefe  Einschnitte,  wie  bei  vielen  Arten  der  vo- 
rigen Gattung  getrennt,  die  Trennung  durch  fiach-concave 
Furchen,  ist  aber  immer  noch  deutlich  in  die  Augen  fallend. 

Merkwürdig  ist  es,  dass  zwei  in  der  äusseren  Körper- 
bildung so  nahe  verwandte  Gattungen  wie  Andricus  und  Nen- 
roterus so  verschieden  in  ihrer  Fortpflanzung  sich  verhalten. 
Nenroterus  gehört  sicher  zu  den  aganien  Gattungen;  mehrere 
Arten  habe  ich  in  grossen  Mengen  gezogen,  aber  weder  un- 
ter diesen,  noch  unter  den  gefangenen  Individuen  dieser  und 
der  übrigen  Arten  ist  mir  bis  jetzt  ein  Männchen,  ebenso 
wenig  wie  bei  Cynips  und  Apophyllus  zu  Gesicht  gekommen; 
wohingegen  in  der  Gattung  Andricus  die  Männchen  ebenso 
häufig  als  die  Weibchen  sind. 


339 


Der  Mittelriickeii  ist  durcli  zwei  nach  dem  Sf  Iiildchen 
zu  convergirende  flache  Furchen  in  drei  wenig  convexe  Fla 
(hen  getheilt. 

1)  N.  Malpighii.    ) 

2)  N.  inquilinns   \  1.  c.  p.  192, 

3)  N.  Reaiimurii  ( 

0)  N.  fiimipennis  in.  niger;  antennarum  arliciilis  2—4.,  squa- 
miilis  pcdibusque  ferrugineo-flavis ;  abdominis  basi  lateribus 
maculis  flavo  -  fernigineis ;  alis  funiato  -  liyalinis  ,  apice 
obscnratis,  neuris  nigerrimis,  effusis,  cellula  oblonga  ma- 
cula  fusca.     2   Long.  lin.  1. 

Mitte    Mai    in    Eichenbestand    der    Umgegend    Braun- 

schweigs  gefangen. 

7)  N.  brevicornis  m.  niger;  antennarum  articulis  1 — 5.,  ore, 
squamulis,  pedibus  anoque  rufis;  coxis  posticis  nigris,  ti- 
biis  posticis  fiiscis;  alae  hyalinae,  neuris  rufis.  $  Long  lin.  -/, 

Braunschweig. 

2.  A I)  t  h  e  i  l  u  n  g. 
Der  Mittelrücken  zeigt   eine  ununterbrochne  stark   con- 
vexe, lebhaft  glanzende  Fläche,  wie  bei  Xystus. 

4)  N.  defectus  1.  c.  p.  193. 

5)  N.  politus  1.  c.  p.  193.  var,  1.  fenioribns  omnibus  nigris, 
basi  apiceque  pallidis,  var.  2.,  femoribus  fusco-testaceis. 

8)  N.  bipunctatus  m. :  niger;  antennis  pallide  fuscis,  basi 
rufis;  abdomine  punctis  2  basalibus  lateralibus  rufis;  pedibus 
pallide  rufis,  coxis  nigris,  femoribus  tibiisque  posterioribus 
medio  infuscatis.     $  long.  lin.  '/a- 

Mitte  August    bei  Blankenburg   am  Harze  in  Eichenbe- 
stand gefangen. 

9)  N.  rubeculus  m. :  niger;  antennis,  thorace  toto,  abdominis 
basi,  pedibusque  laete  rufis,  tibiis  posterioribus  pallide  fus- 
cis, tarsis  posticis  albicantibus  $  long.  lin.  '/j. 

Mitte  August  bei  Braunschweig  in  Eichenbestand. 

10)  N.  nitens  m. :  rufo - castaneus ;  strigis  2  dorsalibus  thora- 
cis  nee  non  apice  abdominis  nigris;  antennis  articulis  1—3 
pallide  rufis  (reliquis  deficientibus)  tarsis  pallidioribus  2. 
Long.  lin.  V2' 

22* 


3/AO 

Ende  Aiignst  hei  Biaiiiiscliweig  in  EicJienheständcn. 
11)  Ncur.  parasiticiis  m.:  niger;  ore,  pedibusque  testaceis; 
coxis  tibiisquc  posticis  fuscis ;  antennainni  articnlis  1  et  2  nigvis, 
(reliquis  deficicnlibus);  alae  neuris  hyalinis  cf  long.  lin.  ^/j. 
Unter  den  Neuroteren    der   zweiten  Abtheihmg    ist   dies 
die    erste   erzogene  Art    und    zwar   erhielt    ich  sie  aus  den 
Gallen  der  Cynips  globuli,  in  welchen  sie  parasitisch  oder  als 
Inquiline  gelel)t  hatte.     Sollte  sich  im  Verfolg  bestätigen,  dass 
auch  die  übrigen  Arten   dieser   Abtheilung   parasitisch  leben, 
so  dürfte  aus  ilinen   eine    besondere    Gattung  zu   bilden   sein, 
da  sie   sich   durch  den  polirtcn  Mittelbrustrückcn  der  gleich- 
falls parasitischen  Gattung  Xystus  nähern. 

Genus  V.    Apophyllns  n. 
2)  A.  synaspis  m.     A.  ferrugineo -  rufus  ;  antennis  apice  fu- 
sco-ferrugiiieis;  abdoniine  toto,  summa  basi  excepta,  nigro 
nitidissimo.     Long.  lin.  ^/j  —  1 ;  thorax  formicaeforniis,  ab- 
doniine angustior,  alis  nullis. 

Im  Frülijahr  dieses  Jahres  zeigten  sich  im  hiesigen  Forst- 
garten auf  der  Unterseite  der  Blätter  junger  einjähriger  Eichen 
eine  grosse  Menge  \ollkonimen  kugelrunder,  grüner,  glatter 
Saft -Gallen,  die  ausgewachsen  einen  Durchmesser  von  2 — 2V2 
Linien  erreichten,  schon  im  Juni  abfielen  und  auf  der  Erde 
liegend  eine  schöne,  rothe  Farbe  erhielten.  Diesen  Gallen 
entschlüpfte  schon  Ende  Juni  und  im  Juli  obige  Wespe,  und 
zwar  nur  Weibchen,  obgleich  ich  viele  Hundert  Exemplare 
zur  Verwandlung  gebracht  habe.  Da  nun  auch  von  Ap.  ap- 
terus  bisher  nur  Weibchen  bekannt  geworden  sind,  so  kann 
man  Apophyllus  wohl  zu  den  agamen  Gattungen  zählen. 

Genus  MIX.  Spathegaster. 
1)  Sp.  petioliventris  m.  1.  c.  p.  194.  muss  es 
heissen :  fem.  abdoniine  subsessile ;  mas  abdominis  petiolo  lon- 
gitudine  dimidii  abdominis.  Dies  gilt  auch  für  die  übrigen 
Arten,  bei  deren  Weibchen  der  Hinterleib  ebenfalls  fast  stiel- 
los ist.  Bei  den  Männchen  der  übrigen  Arten  ist  die  abso- 
lute Länge  des  Stiels  dieselbe  wie  hier,  der  Hinterleib  ist 
aber  länger,  wodurch  sich  das  Verhältniss  ändert.  Ausser- 
dem ist  hinzuzufügen:  alis  hyalinis. 


2)  Sp.  interruptor  ni.  I.  c.  p.  207.  ii.  20.  Sp.  iiiger,  basi  <ui- 
leiinariim  pedibiisqiie  flavcsceiitilnis;  alae  siibfiimato  -  liyalinac, 
iieiiris  nigredine  effiisa  imluitis;  uias  petiolo '/j  longitiidiiic 
abdominis  2  ^  long.  lin.  1'/,. 

Die  am  angefülirteu  Ort  hescliiiebenen  Gallen  zeigten 
sich  in  diesem  Frühjahre  und  zwar  kurz  nach  dem  Blattaus- 
bruche in  Menge  an  den  einjährigen  Eichen  unsers  Forst- 
gartens. Die,  die  Blattflilche  durchwaclisenden,  unregelmassig 
runden  gel])grünen  Gallen  erreichen  mitunter  die  Grösse  einer 
Haselnuss,  sind  dal)ei  so  saftig  und  dünnwandig,  dass  man 
durch  die  Wände  hindurch  das  Insect  sehen  kann.  Aehnliclie 
aber  weniger  durchsichtige,  derbere  Gallen  fand  ich.gleich- 
zeitig  an  den  männlichen  Blüthcnkätzcheu  der  Eiche,  mitun- 
ter 2—3  an  einem  Blumenboden.  Beide  Gallen  lieferten  mir 
dasselbe  Insect,  wenigstens  finde  ich  kein  durchgreifendes  Un- 
terscheidungszeichen, so  dass  man  annehmen  muss,  sie  seien 
derselben  Art  angehörend. 

Dass  das  Insect  die  ächte  Gynips  Quercus  baccarum  Lin. 
a.  a.  0.  S.  204.  No.  3.  sei,   ist   kaum  einem  Zweifel  unter- 
worfen;   der  Name   Spathegaster   interruptor   muss   daher  in 
Sp.  baccarum  umgeändert  werden.     Es  ist  diese  Wespe  fer- 
ner sehr  wahrscheinlich  die  Mutter  der  \on   Linne  bei  Cy- 
uips  Quercus  pedunculi  beschriebenen  Gallen,  a.  a.  0.  S.  204. 
n.   6.     Was  für   ein  Insect   der   hierzu  gegebeneu  Diagnose 
vorgelegen  habe,  dürfte  kaum  zu  ermitteln  sein. 
3)  Sp.  tricolor  m.  niger;  mandibulis,  artic.  2,  3  antennarum, 
squamulis,    maculis    2   metathoracis,    abdominisque   petiolo 
rufis;  pedibus  laete  flavis,  tarsorum  articulis  ultimis  pallide 
fuscis.    Alae  apicem  versus  obscure  fumato  -  hyalinae,  neuris 
nigrediue  effusa  imbutis.     Petiolus  longitudiue  V3   abdomi- 
nis. (^  long.  lin.  1. 

Hierzu  gehört  vielleicht  das  folgende  Weibchen: 
niger;  mandibulis,  antennarum  articulis  2,  3,  squamulis  pe= 
dibusque  pallide  flavis;    segm.  1    abdominis  maculis  latera- 
libus  basalibus  flavis;  alae   minus   obscuratae   ut  in  mare. 
long.  lin.  IY4. 

Beide  im  Monat  Juli  in  Eichenbestäüden  hiesiger  Ge- 
gend mit  dem  Schöpfer  gefangen. 


342 

Genus  IX.  Trigoriuspis. 
l  c.  p.  J95. 
2)  Tr,  Fo erster!  m. :  iiiger;  anlennarum  artlcnlis  1  —  3  iiec 
iion  basi  4,  collare,  squamulis,  maculis  laleralibus  meso- 
thoracis  et  metathoracis,  alxlomine  pedibusqne  rufis;  apex 
abdominis  niger :  alis  apice  fiimato-hyalinis,  neuris  iiigre- 
dine  effnsa  irabutis.   cT  Long.  lin. 

Vom  Herr  Prof.  Foerster  aus  Aachen  erhalten. 

Genus  X.    Aylax. 
ö)  A.  G 1  e  c  h  0  ni  a  e :  niger ;  antennis  pedibusqne  castaneo  -  rufis ; 
coxis  femoribusque  basi  obscuratis  ;    antennis  articnlis  1—2 
nigris,  apice  fuscis:   alae  hyalinae,  neuris   nigris,   areola 
nulla.   $  Long.  lin.  V/^~2. 

Diese,  sowohl  durch  Körpergrösse,  als  durch  den  dicken 
rundlichen  Hinterleib  und  den  glänzenden  Mittelbrustnicken 
ausgezeichnete  Art  yordanke  ich  der  Güte  des  Herrn  Prof.  jfoer- 
ster  zu  Aachen,  aou  dem  ich  dieselbe  als  Aylax  Glechomae 
Kaltcnbach  erhielt.  Cynips  Glechomae  L,in,  (fusca  thorace  bil- 
iöse) muss  nothwendig  ein  anderes  Insect  gewesen  sein,  da 
die  Brust  nichts  weniger,  als  behaart  ist. 

10)  A.  patens  ra. :  niger;  geniculis  omuibus,  tibiis  tarsisque 
anterioribus  rufis.   cf  long.  lin.  'Z*- 

Bi-aunschweig  und  Harz, 

11)  A.  s  y  n  c  r  e  p  i  d  u  s  ni. :  niger ;  ore,  articnlis  2  —  3  antenna- 
rum  pedibusqne  pallide  rufis;  antennae  flagello  fusco;  co- 
xis, lemoribus  posticis  usque  ad  genicula,  femoribus  ante- 
rioribus basi,  tibiis  posticis,  anterioribus  medio  nigris.  Ab- 
domen margine  antico  non  reflexo.  ^  Long.  lin.  IY3.  Alae 
neuris  nigris;  ar.  rad.  clausa. 

Ich  erzog  diese  Wespe,  welche  sich  sehr  bestimmt  durch 
den  einfachen,  nicht  umgeschlagenen  Vorderrand  des  ersten 
Hinterleibringes  \on  allen  übrigen  Arten  der  Gattung  Aylax 
unterscheidet,  aus  den  Gallen  der  Cynips  ostria  (a.  a.  0.  S.  206.) 
halte  sie  aber  nicht  für  den  Gallenerzeuger,  sondern  für  ei- 
nen Schmarozer  desselben.  Der  gleichfalls  parasitisch  lebende 
Aylax  Brandtii  hat  den  umgeschlagenen  Vorderrand  des  Hin- 
terleibes wie  alle  gallenerzeugenden  Arten  dieser  Gattung. 


Nach  der  Sciilptur  des  MiUelbrusti'ückeris  stellen  sich 
die  Arten  folgendennasscn  hin : 

1)  Mittelbrnsti-iickcu   YoUkommcii  glatt   und    glänzend.    A. 
splendens. 
■••  2)  Glänzend  aber  fein   lederartig  gefurcht  (coriaceus.).  A. 
Glechomae. 

3)  Matt  durch  Querfurchen  mit   einzelnen  Punktgruben.  A, 
Caninae ,  puuctatus. 

4)  Matt  durch  Querfurchen  fast  ruuzlich.   A  minore  patens, 
Rhoeadis,  Sabaudi,  Brandtii. 

Genus  XI [.     Ceroptres. 

Diese  Gattung,  der  vorigen  (Aylax)  im  ganzen  KOrper- 
baue ,  besonders  in  der  Form  des  Hinterleibes,  sehr  nahe  ver- 
wandt, aber  von  ihr  durch  die  stark  kolbigen  Fühler  bestimmt 
unterschieden,  auf  der  andern  Seite  von  Synergus  durch  den 
glatten,  schuppigen,  nicht  aufgetriebenen,  nicht  mit  Längs- 
furchen gezierten  Hals  des  Hinterleibes  leicht  zu  unterschei- 
den, scheint  wie  Synergus  zu  den  After- Gallwespen  (Inquili- 
nae)  zu  gehören.  C.  clavicornis  gehört  sicher  zu  den  lutiui- 
linen;  da  ich  ihn  jetzt  auch  aus  anderen  Gallen  z.  B.  Andricus 
noduli  erzogen  habe.  Den  Urheber  der  Galle,  aus  welcher 
ich  diese  Art  zuerst  erzog,  habe  ich,  wenn  auch  nur  im 
Larvenstande,  doch  sehr  bestimmt  als  eine  ächte  Cynips  er- 
kannt. (Vergl.  No.  16.  Cynips  calidoma.)  Es  wird  daher  sehr 
wahrscheinlich,  dass  Ceroptres  socialis  ein  Inquiline  von  Ay- 
lax  Caninae  ist. 

3)  Cer.  melanomerus  u.  niger;  antennis  pedibusque  sordide 
flavis;  articulis  1—2  auleanaruni ,  coxis  femoribusque  basi 
uigris  $  Long.  liu.  Vo- 

Im  August  in  Buchenbeständen  hiesiger  Gegend.  Ein- 
mal gefangen. 

4)  G.  aratorni. :  niger;  antennis  fusco- flavis,  articulis  1  et 
2  nigris;  abdomine  basirufo;  pcdibus  testaceis,  coxis  femo- 
ribusque posticis  castaaeis  $  Long.  lin.  Yz-  Valvula  ven- 
trali  magna,  vomeriformi ,  rufa;  tegumenta  aculei  erecta, 
longe  exserta. 

Aus  den  Gallen  von  Andricus  noduli. 


34^ 

Genus  XIII.    Synergiis. 

Die  zalilreicheii  Arten  dieser  Gattung  sind  sehr  schwer 
zu  unterscheiden ,  wegen  der  ihnen  eigenen  grossen  Verän- 
derlichkeit in  der  Färbung  eines  oder  des  andern  Körper- 
theiles.  Es  ist  merkwürdig,  dass  diese  Farben -Aenderung 
sich  nur  auf  wenige,  bei  verschiedenen  Arten  verschiedene 
Körpertheile  erstreckt,  während  andere  Körpertheile  durchaus 
constant  gefärbt  erscheinen;  bei  dieser  Art  ändert  die  Fär- 
bung des  Kopfes  oder  des  Hinterleibes,  während  die  der 
Extremitäten  bei  Hunderten  von  Individuen  überall  dieselbe 
ist,  bei  anderen  Arten  verhält  sich  dies  umgekehrt.  Zu  sol- 
chen Resultaten  kann  mau  natürlich  nur  durch  eine  in's  Grosse 
getriel)ene  Zucht  dieser  Thierchen  gelangen,  und  dem  Ento- 
mologen, der  sich  damit  nicht  speciell  beschäftigt,  wird  die 
Bestimmung  der  ihm  auf  seinen  Excnrsionen  in  die  Hände  fal- 
lenden Wespen  dieser  Gattung,  selbst  bei  noch  so  umständlicher 
Beschreibung  des  Colorits  mit  Schwierigkeiten  verbunden  sein. 

Um  diese  Schwierigkeiten  wenigstens  so  viel  wie  mög- 
lich zu  heben,  habe  ich  noch  Unterscheidungszeichen  in  der 
Flügell)ildui)g  und  in  der  Sculptur  der  Tegumente  gesucht 
und  glaube  Folgendes  als  benutzbar  hervorheben  zu  dürfen; 

1)  Die  Radialzelle  ist  nur  bei  wenigen  Arten  geöffnet 
und  zwar  ])ei  S.  immarginatus ,  basalis,  tibialis,  connatus  und 
bei  apicalis. 

2)  Bei  allen  Arten  der  Gattung  Synergus  läuft  von  der 
Basis  eines  jeden  Fühlhorns  eine  erhabene  Leiste  mit  dem 
Augenrande  parallel,  nicht  weit  von  diesem  abstehend  über 
die  Stirn  dem  Hinterhaupte  zu.  Bei  einem  grossen  Theil  der 
Arten  sind  diese  Stirnleisten  so  kurz  und  so  wenig  erhaben, 
dass  sie  selbst  mit  einer  scharfen  Doppel -Lupe  kaum  gese- 
hen werden  können ;  bei  anderen  laufen  die  Stirnleisten  bis 
zum  Hinterhaupte,  sind  hervortretender  und  fallen  leicht  in 
die  Augen.  Man  kann  hiernach  zwei  Gruppen  bilden,  deren 
erste  die  Arten  ohne  Stirnleiste  enthält,  während  in  der 
zweiten  die  Arten  mit  deutlich  hervortretender  Stirnleiste  bei- 
sammenstehen. 

3)  Ein  drittes  Unterscheidungszeichen  liegt  in  der  Scul- 
ptur des  Miltelbrust  -  Rückens ,   der   nirgends    glatt  und  glän- 


9m 


nigricornis 

1 

(15) 

ruficornis 

2 

(6) 

orieninlis 

3 

(16) 

h  isp  i n  u s 

0 

4 

(17) 

facialis 

5 

(11) 

hipunctatus 

6 

(18) 

zeiul,  soiuleni  bei  einem  Theil  der  Arten  lederartig  genarbt 
(coriaceus),  bei  anderen  durch  imregelmilssig  und  dicht  bei 
einander  verlaufende  Querfurchen  zerrissen  |(exaratus),  bei 
noch  anderen  mit  unregelmiissig  verlaufenden,  erhabenen 
Querrunzelu  bedeckt  ist  (rugulosus). 

Die  Vertheilung  der  Arten  hiernach  zeigt  folgende  Ue- 
bersicht : 

I.  MesotLoracis  dorso  ruguloso. 
A.     Fronte  carinata. 

1)  Abdoniine  toto  nigro. 

a)  Antennis   nigris     . 

b)  Antennis  niüs 

2)  Abdoniine  apice  rufo 

3)  Abdomine  basi  riifo    . 

4)  Abdoniine  basi  apiceque  rufo, 

a)  Alae  neiiris  liyalinis 

b)  Alae  neuris  crassis  rutis 
D.     Fronte  carinulis  nullis. 

1)  Alae  nenris  rufis. 
a)  Tibiis  posticis  p.  p.  nigris. 

*  Facie  rufa 
**     ,,      nigra     . 

l)  Tibiis  posticis  rulis. 

*  Femoribus  rulis  nigrisque, 
•{•  Area  radialis  clausa  . 
it   »  »>       aperta    . 

**  Femoribus  rulis     . 

2)  Alae  neuris  nigris     . 

II.  Mesothoracis  dorso  exarato, 

subrnguloso. 

A.  Fronte  carinata 

1)  Abdoniine  basi  rufo  .        basalis 

2)  Abdoniine  toto  nigro. 

a)  Alae  neuris  nigris        .        .        incrassatus 

b)  „        „        rulis  .         ,        carinatus 

B.  Fronte  carinulis  nullis. 

1)  Tibiis  posticis  p.  p.  nigris. 
a)  Antennis  fusco  -  testaceis      .        tibialis 
h)        „        flavis        „  .        pallicornis 

2)  Tibiis  posticis  albidis      .        pnllipes 

3)  Tibiis  posticis  rulis. 
a)  Abdoniine  toto  nigro. 

*  Femoribus  ruüs      .        .        connntus 


Haynea nus 

7 

(19)  * 

regulosus 

8 

(20)* 

erythrostomus 

9 

(21)* 

immarginatus 

10 

(22)* 

cxaratus 

11 

(23)  * 

nervosus 

12 

(2) 

13     (10) 


(13) 
(24) 


(3) 
(25) 

(8) 


19     (5) 


3/16 

**  Femoribus  basi  nigris.  * 

f  Facie  nigra      .         .  .     variolusus        20    (26)* 

ff    „     rufa        .         .  .     npicnlis  21     (27)* 

b)  Abdomine  toto  rufo  .         .  .     luteus  22     (12) 

c)  Abdomine  basi  rufo. 

*  Facie  nigra  .        .        .    flnvicornis       23     (9) 
♦♦)    „     ferrugineo- flava  .    palliccps  24     (28)  * 

III.    Mesothoracis  dorso  coriaceo. 

1)  Tibiis  posticis  nigris      .         .     nigripes  25     (1) 

2)  Tibiis  posticis  albidis    .         .     nlbipes  26     (29) 

3)  Tibiis  posticis  ruüs 

a)  Abdomine  toto  nigro. 

*  Femoribus  ruüs  .         .  er ythro  ncurus  27     (7) 
•*  Femoribus  p.  p.  nigris. 

f  Antennis  rulis          .  .  erythrocerus  28  (30)   * 

ff  Antennis  basi  nigris  .  vulgaris  29  (4) 

b)  Abdomine  p.  p.  rufo. 

*  Antennis  basi  nigris  .  .  varius  30  (31)  * 
*♦  „  albido-flavis  .  xnnthocerus  31  (32)* 
***     „         ruüs         „      .  .  Klugii  32  (14)  * 

In  dieser  Uebersicht  gehören  die  eingesperrten  Zahlen 
ohne  *  solchen  Arten  an ,  deren  Diagnose  bereits  im  ersten 
Bande  dieser  Zeitschrift  S.  23  —  25.  mitgetheilt  wurde,  und 
bitte  ich  einige  jener  Diagnosen  durch  Folgendes  zu  vervoU- 
stilndigen  oder  zu  berichtigen: 

I)  S.  nigripes  adde:  abdomine  basi  castaneo. 

7)  S.  erythroneurus:  Var.  1.  coxis  Omnibus rufis.  Var.  2. 

facie  plus  minus   rufa.     Aus   Gallen  von  Spathegaster  in- 

terruptor. 
10)  S.  basalis  adde:    coxis  femoribusque  posterioribus   ob- 

scuratis. 

II)  S.  facialis. 

Bei  Vergleichung  einer  grösseren  Menge  mir  jetzt  zu 
Gebot  stehender  Individuen,  habe  ich  mich  überzeugt,  dass 
die  in  Teras  terminalis  lebenden  Inquilinen  von  denen  der  le- 
vantischen Galläpfel  verschieden  sind.  Letztere  sind  als  Sy- 
nergus  orientalis  weiter  unten  aufgeführt.  Die  Diagnose  für 
S.  facialis  (aus  Teras  terminalis  Gallen)  niuss  dahin  berich- 
tigt werden,  dass  anstatt:  Long.  lin.  1^2  es  heisst:  Long, 
lin.  V«-     Hinzuzufügen  ist:  §   facie  tota  nigra. 


3^7 

Eiidlich  ist  der  üiagnose  siinimtlicher,  bereits  im  zweiten 
Bande  dieser  Zeitschrift  S.  197  —  199  aufgefülirteii  Arten  die 
Eigenthümlichlteit  der  Sculptiir  des  Kopfes  und  Mittclbrust- 
rückens  hinzuzufügen,  wie  diese  aus  der  eben  mitgetheilten 
Synopsis  hervorgeht. 

Die  vollständige  Diagnose  für  die  in  der  Uebersicht  auf- 
genommenen neuen  Arten  lautet: 

15)  S.  nigricornis  m.:  dorso  mesothoracis  transversim  ru- 
guloso;  fronte  carinata.  Niger;  ore,  geniculis,  tibiis  tar- 
sisqiie  ferrugineo-rufis;  alis  hyalinis,  neuris  nigris.  2  Long, 
lin.  V4-I. 

Im  März  aus  den  Gallen  von  Cynips  autuninalis  gezogen. 
Braunschweig. 

16)  S.  Orient  alis  m.:  dorso  mesothoracis  transversim  rn- 
guloso ;  fronte  carinata.  Niger ;  ore ,  facie  ,  genis ,  anten- 
nis,  squamulis,  pedibusqne  ferrugineo  -  rufis ;  abdomine  la- 
teribus  apiceque,  femoribus  posterioribus  castaneo- rufis; 
coxis  posticis  nigris;  tibiis  posticis  apice  fuscis;  alae  hya- 
linae,  neuris  rufis.    2  cT  Long.  lin.  l'A. 

Aus  den  levantisclien  Galläpfeln  von  Cynips  tinctoria. 

17)  S.  bispinus  m.:  dorso  mesothoracis  transversim  rugu- 
loso,  fronte  carinata,  metathorace  tuberculis  2  acutis.  Ni- 
ger; ore,  facie  tota,  antennis  pedibusqne  ferrugineo-rufis; 
autennis  apice  fuscis;  a])domine  basi  castaneo  -  rufo ;  alae 
neuris  subhyalinis.     ^  Long.  lin.  1. 

Von  Hrn.  Prof.  Förster  aus  Aachen  in  der  Umgegend 
jener  Stadt  entdeckt. 

18)  S.  bipunctatus  m.:  dorso  mesothoracis  transversim  ru- 
guloso;  fronte  carinata.  Niger;  mandibulis  rufo  -  flavis, 
apice  nigris;  faciei  parte  infera  obscure  rufa;  antennis, 
abdomine  apice,  punctis  2  basalibus  lateralibus,  pedibusqne 
ferrugineo-rufis;  coxis  femoribusque  posterioribus  castaneo - 
rufis;  alae  hyalinae,  neuris  crassis  rufis,  $  Long.  lin.  l'/j 

Von  Hrn.  Dr.  Dahlbom  aus  Lund. 

19)  S.  Hayneanus  m. 

Cynips  Hayneana  ifj\  wnA  Rizbg.  Darstell,  der  officinellen  Tliiere. 

S.  mesothoracis  dorso   transversim  ruguloso,  fronte  carinulis 

nuUis.     Niger ;  ore,  facie,  genis  plus  minus ,  antennis,  squa- 


348 

niulis,  geniculis,  tarsis  tibiisqne,  nee  noii  segmentorum  ul- 
timonim  inargine  postico  plus  minus  ferrugineo  -  nifis ;  an- 
tennariim  scapus,  tibiarum  posticarnm  medium  nigrae;  alis 
hyalinis,  neiiris  rufis.    2  <^  Long.  lin.  l'/o- 

Von  Hrn.  Kaufmann  Schmidt  in  Laibach  aus  Istrischeu 
Gallen  gezogen. 

Var.  I.    Antennis  tote  ruiis.     Long.  lin.  J. 
Von  mir  aus  leyantischen  Galläpfeln. 

20)  S.  rugulosus  m. :  dorso  metathoracis  transversim  ru- 
guloso,  fronte  carinulis  inconspicuis.  Niger;  ore,  antennis, 
geniculis ,  tibiis  anterioribus  tarsisque  omuibus  rufis ;  anten- 
nis apice  fuscis;  alae  neuris  pallidis.     2  Long.  lin.  IV4. 

Ende  Juni  tiuf  der  Asse  gefangen. 

21)  S.  erythrostomus  ni.:  dorso  mesothoracis  transversim 
ruguloso,  fronte  carinulis  nuUis.  Niger;  ore,  parte  infero 
faciei,  antennis,  squamulis,  pedibusque  ferrugineo  -  rufis ; 
antennis  apice  fuscis,  coxis  femoribusque  nigris,  geniculis 
rufis;  alae  hyalinae,  neuris  nigris.     $  Long.  lin.  Y^. 

Var.  1.     Femoribns  feie  totis  riiiis. 
Entdeckung   des   Hrn.  Prof.  Fürster  zu  Aachen;  auch 
um  Braunschweig. 

22)  S.  immarginatus  m. :  dorso  metathoracis  transversim 
ruguloso;  fronte  carinulis  nuUis.  Niger;  ore,  antennaruni 
fuscarum  articulis  1—6,  pedibusque  rufo-testaceis;  coxis 
basique  femorum  nigris;  alae  neuris  pallide  rufis,  area  ra- 
dialis aperta.    2  cf  Long.  lin.  1. 

Aus  Gallen  des  Andricus  noduli. 

23)  S.  exaratus  m.:  dorso  mesothoracis  transversim  subru- 
guloso,  fronte  nuda.  Niger;  ore,  parte  infera  faciei,  squa- 
mulis pedibusque  ferrugineo -rufis;  antennis  fuscis,  articulis 
1  —  4  —  5  rufis ;  alae  hyalinae,  neuris  rufis.    $  Long.  lin.  1. 

Braunschweig. 

24)  S.  cariuatus  m. :  mesothoracis  dorso  exarato,  fronte 
carinata.  Niger ;  ore,  facie,  genis,  antennis,  squamulis,  neu- 
ris pedibusque  rufo-ferrugineis.     $  Long.  lin.  l'/o  —  iVy 

Braunschweig. 
'J5)  S.  pallicornis  m. :    niger;   ore,   antennis  totis  flavis; 
pedibus  pallide  fusco- flavis,   coxis  nigris;  femoribns  omni- 


fU9 

bns,   tibiarumquc  posticanini  raedio   castaneis;  alae  nenris 
pallidc  lufis.  Area  radialis  clausa.  2  cT  Long.  lin.  Y^ — V/^. 
Aus  Gallen  \on  Cynips  folii. 

26)  S.  variolosus  m,:  mcsotlioracis  dorso  exarato  subia- 
rioloso;  fronte  nuda.  Niger;  parte  infera  faciei,  antennis, 
sqiiamulis  pcdibusque  rufis;  antennarum  medio  fusco;  coxis 
fenioribns  posterioribus  basi  plus  minus  nigris;  alis  hyalinis, 
neuris  rufis.     5   Long.  lin.  l. 

Anfang  März    aus   Cjiiips   autumnalis   Gallen.      Braun- 
schweig. 

27)  S.  apicalis  ra. :  mesothoracis  dorso  exarato ,  fronte  nn- 
da.  Niger;  d"  ore,  facie,  genis,  plcrisque  orbitis  oculorum 
omnino,  rnfo-flavis;  antennis  pedibusqne  ferrugineo- rufis; 
apex  antennarum  femoraque  castanea;  coxae  posticae  ni- 
grae;  alae  hyalinae.     Long.  lin.  Yj- 

Aus  den  Gallen  von  Andr.  noduli.     Braunschweig. 

28)  S.  palliceps  m. :  mesothoracis  dorso  exarato;  fronte 
carinulis  nullis.  Niger;  ore,  facieque  ferrugineo  -  flavis ; 
squamulis,  antennis,  pedibusque  ferrugineo -rufis;  abdomine 
basi  ventreque  castaneo -rufis ;  coxis  posticis  nigris;  alae 
hyalinae,  neuris  fuscis.     d^  Long.  lin.  ^4. 

Aus  Gallen  der  Cynips  collaris. 

29)  S.  albipes  m. :  mesothoracis  dorso  coriaceo.  Niger; 
antennis,  geuiculis,  tibiis  tarsisque  sordide  albidis;  alae  neu- 
ris hyalinis.    2  <f  Long.  lin.  Vo- 

Aus  Gallen  des  Andr.  curvator  im  Juni.     Braunschweig. 

30)  S.  erythro cerus  m. :  mesothoracis  dorso  coriaceo.  Ni- 
ger; ore,  antennis,  squamulis  pcdibusque  ferrugineo -rufis; 
coxis,  femoribus  usque  ante  genicula  nigris;  alae  hyalinae, 
neuris  pallide  rufis.    $  cf  Long.  lin.  Y^  — 1. 

Aus   den  Gallen  von  Spathegaster   pedunculi,  Andricus 
inflator,  Trigonaspis  crustaüs  etc. 

31)  S.  varius  m.:  mesothoracis  dorso  coriaceo.  Niger;  ore, 
antennis,  squamulis,  abdomine  basi  plus  minus,  pedibusque 
rufis ;  articulis  1  et  2  antennarum  coxisque  posterioribus 
nigris;  femoribus  posterioribus  castaneo -rufis.  Alae  hya- 
linae, neuris  rufis.    2  d"  Long.  lin.  ^2  — 1« 

Mit  S.  Klugii  aus  den  Gallen  von  C.  renura. 


i^50 

32)  S.  xanthocerus  ni. :  mesotlioracis  dorso  coriaceo.  T.a- 
staneus;  ore,  aiiteniiis,  genicnlis,  tibiis,  tarsisqne  albido 
fla\is;  abdominis  dorso  basi  rufo.  Alae  iieuris  hyaliuis. 
cf*   Long.  lin.  Vs- 

Ans  kleinen,  dünulüuitigen,  bentelformigeii,  grünen,  mit 
langen,  weissen  Haaren  besetzten  Gallen  anf  Eiclienbliittern. 
Diese  Gallen  öffnen  sich  seitlich  von  selbst,  und  gehören  da- 
her sehr  wahrscheinlich  keiner  Gallwespe,  sondern  einer  Gall- 
mücke an,  von  deren  Larve  S.  xanthocerns  lebte. 

Genus  XIV.  Xyslus. 
Die  gleichfalls  zahlreichen  Arten  dieser  Gattung  lassen 
sich,  zur  leichteren  Uebersicht  beim  Bestimmen,  in  zwei  Ab- 
theilungen bringen,  und  zwar  nach  der  Bildung  der  Radial- 
zelle ,  die  bei  einem  Theile  der  Arten  geschlossen ,  bei  anderen 
am  Vorderrande  geöffnet  ist. 


Area  radialis  clausa,  (i.  e.  ubique  neuris  circiimdata.) 

A.     Caput  nigruin. 

a)  Pedibus  bicoloribus. 

1)  Abdomine  nigro,  antennis  nigris 

Lcunisii 

1  (11)* 

^)         „ 

pallide  fuscis 

hcterocerus 

2  (12)* 

3)  Abdomine  basi  rufo     . 

einet  US 

3  (13)* 

4)    „   basi  metathoraceque  rulis 

icmoralis 

4  (14) * 

b)  Pedibus  unicoloribus. 

1)  Area  radialis  elongata. 

*  Pedibus  ruiis    . 

longicornis 

5     (2) 

**     „    iiavis 

circumscriptus 

6(15)* 

2)  Area  radialis  brevissinia 

m  iiiutus 

7     (7) 

B.     Caput  plus  minus  rufuni. 

a)  Tliorace  nigro. 

1)  Antennis  nigris,  basi  fiavis 

crythroecpJialii 

s9     (1) 

2)         „         ilavis     . 

flavicornis 

9  (16)* 

b)  Tliorace  p.  p.  rufo. 

1)   Abdomine   nigro 

pilipcnnis 

10     (3) 

2)         „            „         basi    rufo 

melanoifastcr 

11     (8) 

3)         ,,         castaneo  basi  rufo 

fjiscieornis 

12  (17)* 

4)         „         testaceo 

testaecus 

13  (18)* 

[.    Area  radialis  aperta.    (i.  e.  margine  antico  enervato.) 

A.     Caput  plus  minus  rufuni. 

a)  Tliorace  p.  p.  rufo. 

351 

1)  Abclomine  rnfo. 

*  Antennis  bicoloribus 
**    „     jinicoloribiis 

2)  Abclomine  nigro, 

*  Petlibiis  rulis      . 
**     „        llavis 

b)  Thorace  nigro. 

1)  Abdomine  p.  p.  nifo     . 

2)  „         nigro. 

*  Area  radialis  elongata 
**     ,,         „         niinuta. 

f  Antennis  unicoloribus     . 
ff      „         bicoloribus 
B.     Caput  nigrum. 

a)  Abdomine  basi  rufo 

b)  „        nigro. 

1)  Femoribus  castaneis    . 

2)  ,,         testaceis 
III.    Area  radialis  inconspicua.    (Alae 

abbreviatae.) 

a)  Capite  nigro   .... 

b)  „      rufo     .... 

Zu  ergiiiizeu  ist  S.  200.  a.  a.  0. 
6)  X.  rufiveutris:  protliorace  metatlioraceque  rufis;  areola 
minuta,  latitudiiie  vix  longiore. 

Ausserdem  ist  sämmtlichen,  l)ereits  gegebenen  Diagnosen 
nach  ohiger  Uebersicht :  areola  radialis  aperta  oder  areola  ra- 
dialis clausa  hinzuzufügen. 

Die  Diagnose  der  neu  aufgefundenen,  in  die  Uebersichl 
eingeordneten  Arten  lautet: 

11)  X.  Leunisii  m.:  maximus  iiiter  Xystis.  Niger;  ore,  an- 
tennarum  articulis  2 — 4  castanco  -  rufis ;  pedibus  pallide  fu- 
scis;  coxis,  femoribus  omuibus  til)iisque  posterioribus  ob- 
scuratis;  alae  neuris  nigerrimis.  $  Long,  lin,  1.  A.  r. 
clausa. 

Entdeckung  des  Hrn.  Professor  Lei/ms  zn  Hildesheim. 

12)  X.  heterocerus  m.:  niger;  antennis  fiiscis  basi  palli- 
dis;  pedibus  pallide  fuscis;  coxis,  femoribus  omnibus,  tibiis 
posticis  castaneo  -  rufis.  Antennarum  articulus  tertius  scapo 
crassitie  aequali.     cT  Long.  lin.  Yj.     A.  r.  clausa. 

12)  X.  cinctus   m.:    niger;  antennis   brevibus   fuscis,   basi 


cnstaneus 

14  (19) * 

longipeniiis 

15(20)* 

crythrothornx 

16     (5)* 

posticus 

17  (21)* 

rufiventris 

18    (6) 

macrophndnus 

19  (22)* 

tiefe  et  US 

20(23)* 

trapezoideus 

21  (24)* 

villosua 

22  (25) * 

aperttis 

23  (26)  * 

ohscuratus 

24     (4) 

Cursor 

25  (10) 

bracJiijpterus 

26     (9) 

332 

pallidis;  pedibiis  pallide  castaneis,  coxis  posticis  iiigiis;  ab- 
domiiie  basi  nifo;  alae  neuris  nigris.  $  Long.  lin.  '/a- 
A.  r.  clausa. 

Entdeckung  des  Hrn.  Professor  Leunis  zu  Hildesheim. 

14)  X.  femoralis  ni.:  niger;  ore,  antennarnni  artic.  2  — 
5  pedibusque  flavis;  metathorace ,  petiolo  abdominis,  coxis 
femoribusque  posticis  castaneo  -  rufis ;  area  radialis  subelou- 
gata.    c/"   Long.  lin.  '/j-     ^'  ^-  clausa. 

15)  X.  circumscriptus  ni.:  niger;  antennarum  articulis  1 
—  6,  ore  pedibusque  fla\is;  unguiculis  fuscis.  Area  radia- 
lis elongata.     2    Long.  lin.  Yj.     A.  r.  clausa. 

16)  X.  flavicornis  m.:  niger;  capiterufo;  antennis  pedibus- 
que fla"vis;  area  radialis  minuta.  $  Long.  lin.  y,  ■^-  ^■• 
clausa. 

17)  X.  fuscicornis  m.:  castaneus;  capite  abdomineque  basi 
rufis;  pedibus  pallidis  coxis  posticis  infuscatis;  antennis  elon- 
gatis  fuscis.     $   Long,  lin.  Yj.     A.  r.  clausa. 

18)  X.  testaceus  m. :  ubique  testaceus;  antennis  apice  vix 
obscuratls ;  areola  elongata.   2  Long,  lin.  Ya-   A,  r.  clausa. 

19)  X.  castaneus  ni.:  castaneus;  capite,  articulis  1 — 4  an- 
tennarum pedibusque  flayo- rufis;  prothorace,  metathorace 
basique  abdominis  rufis.  $  Long.  lin.  Y2-  A.  r.  elonga- 
ta, aperta. 

20)  X.  longipenuis  m. :  niger;  capite,  antennis  pedibus- 
que rufo-flavis;  prothorace,  metathorace,  basique  abdomi- 
nis castaneo -rufis.     $    Long.  lin.  Ya-     A.  r.  aperta, 

21)  X,  posticus  m.:  niger;  capite  metathoraceque  rufis ;  an- 
tennis basi.  pedibusque  flavis.  $  Long.  lin.  ^/^.  A.  r. 
aperta. 

22)  X.  macrophadnus  m, :  niger;  capite  pedibusque  rufis, 
antennis  fuscis,  basi  rufis.  Area  radialis  aperta,  latitndine 
duplo  longior.     $   Long.  lin.  ^/j. 

23)  X.  defectus  m.:  niger;  capite  pedibusque  rufis,  fronte 
occipiteque  castaneo  -  rufis ;  antennis  fuscis,  basi  rufis.  Area 
radialis  aperta,  latitudine  vix  longior.    2  cf  L.  1,  Y2  —  Va- 

24)  X,  trapezoideus  m. :  niger;  ore  facieque  obscure  casta- 
neo-rufis;  antennis,  neuris  pedibusque  concoloribns ,  ferru- 


333 

^inco-rufis;  acea  radialis  apnifa,  miiiufa,  trapczifonnis,  neu- 
ris  crassis.     cf   Long.  liii.  y,. 

25)  X.  villosus  ni. :  iiiger;  anlennarum  arliciilis  1  —  4  pc- 
(lil)usquc  pallidc  testaccis;  protliorace,  metatlioracc  dcinde 
abdoiniiie  basi  rufis.     2   Long.  lin.  -/s-     A.  r.  aperta. 

26)  X.  aper  tu  s  m. :  niger;  antennaruin  hasi  pedibusqiie  pal- 
lidc rufis;  coxis  femoribusque  posteriorii)us  obscure  casta- 
iieis,  fere  nigris.  2  Long.  lin.  '/j.  Ar.  rad.  minutissima, 
margine  autico  brevi  spatio  aperta. 

Wo  nichts  Anderes  bemerkt  ist,  sind  die  in  Vorstellen- 
dem aufgeführten  Arten  in  der  Nähe  Braunschweigs  und  zwar 
in  einem  Buchen-  und  Eichen -Mittelwalde  mit  dem  Schopfer 
Ton  Gräsern  u.  s.  w.  gefangen. 

Genas  XIV.     Colhonaspis. 

Je  weiter  ich  mit  dieser  Gattung  bekannt  werde,  um 
so  interessanter  gestaltet  sie  sich.  Bis  jetzt  ist  mir  noch  keine 
Hymenopteren- Gruppe  bekannt  geworden,  die  bei  gleich  gros- 
ser Verschiedenheit  im  Bau  der  Extremitäten,  eine  grossere 
Uebereinstimmung  in  der  Bildung  des  Truncus  zeigt.  Wollte 
man  die  Gattungen  auf  Verschiedenheit  in  der  Fühlerbildung 
oder  auf  den  yerschiedencn  Bau  der  Flügel  gründen,  wie  dies 
in  den  meisten  Fällen  geschieht  und  geschehen  muss,  so  würde 
man  hier  eine  durchaus  natürliche  Gruppe  in  eine  Menge 
künstlicher  Abtheilungen  trennen  müssen. 

Der  Hauptcharakter  dieser  Gattung  bleibt  immer  die  in 
beiden  Geschlechtern  aller  Arten  schuppig  hervortretende, 
napfförmig  ausgehöhlte  Erhabenheit  auf  der  Oberseite  des 
Schildchens.  Keine  andere  Gallwespen -Gattung  zeigt  etwas 
dem  Aehnliches.  Die  Weibchen  zeichnen  sich  ferner  durch- 
greifend durch  die  kurzen,  nach  der  Spitze  hin  verdickten 
Fühler  mit  mehr  oder  weniger  kugeligen  Endgliedern  aus. 
Diese  Fühlerbildung  findet  sich  zwar  auch  bei  Psilogaster  und 
Sarothrus  wieder,  allein  letztere  gehören  in  die  Abtheilung 
der  Gallwespen,  deren  zweiter  Hinterleibsring  der  grössere  ist. 

Dem  Gesammt- Habitus  nach  gehört  Colhonaspis  unstrei- 
tig zu  den  Figitiden,  im  Systeme  hingegen  muss  die  Gattung 
den  Cynipiden  verbleiben,  wenn  mau  nicht  die,  gewiss  prakti- 
(3.  Band  2.  Heft.)  23 


33^ 

sehe  Eintlieiliuig  nach  dem  Giösseinei lulltniss  der  Hintcilcil)s- 
ringe  aufgeben  will. 

In  der  Fühlerbildung  weichen  die  Weibchen  dieser  Gat- 
tung durch  die  Zahl  der  kugeligen  Endglieder  der  Fühler 
von  einander  ab.  Diese  Zahl  sinkt  von  8  bis  auf  3 ,  und 
giebt  zur  Bildung  eben  so  vieler  Abtheilungen  Veranlassung. 
Die  grosseren  Arten  gehören  ohne  Ausnahme  der  ersten  Ab- 
theilung mit  8  Kugelgliedern  an.  Bei  vielen  Arten  der  Ab- 
theilungen mit  weniger  als  fünf  Kugelgliedern  tritt  eine  merk- 
würdige, von  mir  bis  jetzt  bei  keinen  anderen  Hymenopteren 
beobachtete  Flügelform  auf,  indem  die  Oberflügel  an  der  Spi- 
tze ausgerandet  (retusus),  bisweilen  herzförmig  eingekerbt 
sind.  Zugleich  stellt  sich  mit  der  verringerten  Kugelzahl  der 
Fühler  eine  längere  Behaarung  des  Fliigelrandes  ein. 

Die  Fühler  der  Männchen  sind  überall  einfach  fadenför- 
mig, mit  kurzem  Schaft  und  kleinem  Wendegliede;  eine  merk- 
würdige Abweichung  findet  in  dem  Grössenverhältniss  des  4ten 
und  5ten  Fühlergliedes  (des  Isten  und  2ten  Geisseigliedes) 
statt.  Bei  den  Arten ,  deren  Weibchen  acht  Kugelglieder  tra- 
gen, ist  das  4te  und  5te  Fühlerglied  gleich  gross  und  nicht 
grösser  als  die  folgenden  Geisselglieder.  Bei  anderen  Männ- 
chen, deren  Weibchen  sich  noch  nicht  bestimmen  lassen,  fin- 
den folgende  Al)weichungen  statt: 

2)  Das  5te  Glied  ist  keulenförmig,  länger  als  das  4te. 

3)  Das  4te  Glied  ist  keulenförmig,  um  Va  länger  als 
das  5te. 

4)  Das  4te  Glied  ist  sfabförmig,  in  der  Mitte  etwas  ver- 
engt, doppelt  so  lang  als  das  5te  Glied. 

Hiernach  ist  die  folgende  Uebersicht  entworfen. 
Sect.  I.     2  Ant.  articulis  8  ultiinis  globosis. 

cf  Ant.  art.  4  —  6 — 6  longitudine  aequalibus. 
A.     Area  radialis  clausa. 


a)  Alis  fusco  -  inaculatis. 

1)  Flagello  nigro     . 

.     Boyenii 

1     (2) 

2)         „        rufo       . 

.     3)t  aculat  u  s 

2     (3) 

b)  Alis  hyalinis. 

j)  Femoribus  p.  p.  nigris. 

*  Antennis  rufis    . 

.     toronntus 

3  (15)^ 

**       „        fuscis. 

3S$ 


cuhitalis 
trichopsilui 


4  (16)* 

5  (17)* 


lonf/icornis 
spinosus 
h  a  snlis 


(4) 
(5) 
(6) 


scutellaris 
d  i  a  p  h  ((  n  ii  s 


aicr 

m onil i a t u s 


.     lomjipci 


9     (1) 

10  (18)* 

11  (7) 

12  (19)* 

13  (20) * 


hepto  mus 

14     (8) 

eucerus 

15  (21)* 

Clav ip  CS 

16  (22)* 

h  ex alo m  u s 

17  (23)* 

f  Alae   neiiris  cubitalibus 
•J-f-  Neiiris  cubitalibus  extinctis 
2)  Femoribus  ruiis. 

*  Abdomine  nigro. 
f  Antennis  unicoloribus     . 
ff      „        bicoloribus 

**  Abdomine    basi   rufo 

B.  Area  radialis  aperta. 

a)  Tibiis  posticis  ruüs. 

1)  Alae  neuris  cubitalibus         .         . 

2)  Neuris  cubitalibus  extinctis 

b)  Til)iis  posticis  \),  y.  nigris. 

1)  Alae  neuris  cubitalibus 

2)  Neuris  cubitalibus  extinctis 

C.  Alae,  apice  retusae,  areis  radialibus 

clausis 

Sect.  II,.   O  Ant.  art.  6  —  7  globosif. 

a)  Antennae  articulis  7  globosis. 

1)  Femoribus  testaceis 

2)  „         p.  p.  nigris     . 

3)  „         p.  p.  castaneis 

b)  Antennae  articulis  6  globosis 
Sectio  III.     $  Ant.  art.  4  —  5  globosis. 

a)  Ant.  art.  5  globosis, 

1)  Alis  apice  rotundatis. 

*  Abdomine   nigro 
**         „         ventre   rufo 

2)  Alis  apice  retusis 
h)  Ant,  art.  4  globosis 

Sectio  IV.     O  Ant.  art.   3  globosis. 

a)  Alis  apice  margine  cordato     . 

b)  „         ,,         „         retuso 

c)  ,,         „     acutangulis     . 
Sectio  V.     (^  Ant.  art.  4,  5  inaequalibu? 

A.  Ant.  art,  5to  longissimo,  crassissinio, 

a)  Abdomine  basi  piloso 

b)  „  „       nudo 

B.  Ant,  art.  4to   longissimo. 

a)  Art.    4to    curvato    clavatoque 

b)  „     „     lineari,  media  subangustato 

Die  Diagnose  der  neu  aufgefundenen 
mit  *  bezeichneten  Arten  lautet: 

15)  C.  coronatus  m.:  niger;  mandibulis,  antennis  pedibus- 
que  rufis;  antennarum  articulis  1  —  2  apiceque,  coxis,  tro- 

23* 


.     pentatomus 

18     (9) 

.     villosus 

19  (JO) 

.     rettcsus 

20  (24)* 

.    tetrntomus 

21   (25)* 

.     niffer 

22  (11) 

.     (jeniculattis 

23  (12) 

.     micropterus 

24  (13) 

,     hiscnpus 

25  (14) 

.     ffrncilis 

26  (26)* 

e  mar  ginnt  US  27  (27)* 
codrinus  28  (28)* 

in  der  Uebersicht 


336 

clianteribus  femorilnisque  basi  nigris ;  alis  liyaliiiis.     Anten- 
nae  corpore  longiores.     d"   Long.   lin.   172-     A.  r.  clausa. 

16)  C.  cubitalis  m.:   Area  radialis  clausa,    neuris  crassis 
fuscis,   nervo  cubitali  usqiie  ante  apicem  alarum  protenso ; 
alis  subliyalinis,  pilis  brevibus  dense  consitis.     Niger;  man- 
dibulis,  antennarum  flagcllo  fuscis;   trochanteribus,  genicu- - 
lis  tibiis  tarsisque  rufis.    2  cf  Long.  lin.  1. 

17)  C.  trichopsilus  m.:  Area  radialis  clausa,  neuris  pal- 
lide  rufis,  nervo  cubitali  plane  extincto.  Alis  purissimis 
vitreis,  pilis  brevissimis,  vix  conspicuis  sparsim  consitis. 
Niger;  mandibnlis,  flagelloqiie  antennarum  fuscis;  trochan- 
teribus, geniculis',  tibiis  tarsisque  rufis.  cT  antennarum  fla- 
gello  basi  rnfo.    $  cT  Long.  lin.  1. 

18)  C.  diaphanus  m. :  Area  radialis  aperta,  neuris  tenui- 
bus  rufis,  nervo  cubitali  extincto.  Alis  byalinis  pilis  par>is 
sparsim  vestitis.  Niger;  raandibulis  flagelloque  antennarum 
fuscis;  trocLanteribus,  geniculis,  tibiis,  tarsisque  rufis.  2 
d^   Long.  lin.   1. 

Die   drei  vorgenannten   Arten   stimmen   unter  sich  und 
mit  Cotb.  scutellaris  sowohl  im  Körperbaue,   als  in  der  Fär- 
bung vollkommen  überein,  die  Flügelbilduiig  ist  aber  zu  ab- 
weichend,   als    dass   ein  Zweifel  an   der  Verschiedenheit  der 
aufgestellten  Arten   aufkommen   könnte.     Auch   ist  C.   scutel- 
laris durchgängig  grösser,  als  die  drei  benannten  Arten.    Zur 
Unterscheidung  muss  ich  daher  hier  noch  die  Eigcnthiimlich- 
keiten   der  Flügelbildung  von  C.  scutellaris  nachtragen. 
C.  scutellaris:     Area  radialis  aperta,  neuris  crassis  ni- 
gris; nervo  cubitali  usque  ante  alarum  apicem  conspicuo. 
Alae  subfumatae,  pilis  longioribus  conferte  vestitae. 

19)  C.  moniliatus  m.:  niger;  ore  rufo;  antennarum  flagel- 
lo  nigro-fusco;  geniculis  tibiis  tarsisque  fusco- rufis,  tibia- 
rum  medio  nigra;  alae  hyalirae,  neuris  rufis,  cubito  extincto 
rar.  rad.  aperta.     $   Long.  lin.  1. 

20)  C.  longipes  m. :  niger;  antennis  fuscis;  art.  1  —  2  ni- 
gris; pedibus  pallide  rufis;  coxis  posticis  femoribusque  me- 
dio castaneis.  Alae  hyalinae,  margine  apicali  rctuso,  cilia- 
to.    cf   Long.  lin.  '/,. 


337 

21)  C  cuccriis  m. :  iii^or;  orc,  aiileiiuariiiii  articulis  3  —  5 
pedibusqiie  rufis ;  coxis  baslqiie  femorum  nigiis.  Alae  hya- 
liiiae,  ccUulis  cuhilalilnis  iiervol)  revi  scparatis;  ar.  rad.  clau- 
sa.     $  Long.  liii.  7s- 

22)  C.  clavipes  m. :  nigcr;  pedibiis  rufis  coxis  femoribus- 
que  medio  castaneis.  Alae  apice  rotundatae  pilis  longissi- 
mis  ciliatae;  ar.  rad.  clausa.      9  Long.  lin.  Ya- 

23)  C,  hexatomus  m.:  uiger;  tibiis  nigro-fuscis,  tarsis 
fuscis.  Alae  hyalinae  margine  apicali  rotundatae;  ar.  rad. 
aperta.      $  Long.  lin.  '/,. 

24)  C.  retusus  m. :  nigcr;  mandibulis,  geniculis  tarsisque 
rufis.  Alae  hyalinae,  margine  apicali  retusae;  ar.  rad.  apei"- 
ta,  ncuris  nigerrimis.      Q  Long.  lin.  Yj. 

25)  C.  tetratonius  m. :  niger;  femora  antica  geniculis  rufis, 
Alae  hyalinae  apice  margine  retuso ;   area  radialis  clausa. 

2  Long.  lin.  */?• 

26)  C.  gracilis  m.:  niger;  ore,  abdomine  basi,  geniculis, 
tibiis  tarsisque  fnsco- rufis;  tibiis  medio  fusco-nigris.  Ab- 
domen basi  nudum.  Alae  apice  rotundatae,  ar,  rad.  clausa. 
d"   Long.  lin.  Yj. 

27)  C.  emarginatns  m. :  niger;  antennis  nigro  -  fuscis ;  pe- 
dibus  rufis,  coxis  nigris.  Abdomen  basi  deuudatum.  Alae 
hyalinae  margine  apicali  retusae,  areis  radialibus  apertis. 
c?  Long.  lin.  */^. 

28)  C.  codrinus  m. :  niger;  antennis  pcdibusque  ferrngineo- 
rufis,  articulis  1  —  2  antennarum  nigris,  art.  ultiniis' fuscis. 
Declivitas  metathoracis,  mesosternum,  abdomen  basi  dense 
pallide  ferrugineo-hirtae.  Frons  protensa.  Alae  hyalinae, 
apice  rotundatae;  ar.  rad.  clausis.     d^  Long,  lin.  ~/,y 

C.  coronatus,  moniliatus  und  eucerus  verdanke  ich  der 
Güte  des  Herrn  A.  Förs/cr  zu  Aachen,  die  übrigen,  neu  be- 
schriebenen Arten  habe  ich  in  der  Nähe  Braunschweigs  in  Ku- 
chen-Mittehväldern  mit  dem  Schöpfer  gefangen. 

Genus  XV.    Megapelimis. 
1)  M.  spheciformiö  addc;   2  femoribus  posticis  castaneo- 
rufis,  antennis  flagello  fnsco -rufo,  infra  rufo,  </  antenna- 
rum flagello  supra  fusco-rufo,  infra  flavescentc. 


338 

2)  M.  rufiventris  m.:  uiger;  ore,  anteuiiis,  sqnamiilis,  pe- 
dibus,  ventre  apiceque  abdominis  ferrugineo  -  nifis.  $  Long; 
lin.  1%. 

Entdeckung  des  Hrn.  A.  Förster  zu  Aachen. 

Genus  XVII.  Psilo gasler. 

4)  Ps.  melanostomus  m.:  nlger;  pedibus  rufis,   coxis  ni- 
gris.     $  Long.  lin.  V/^. 
Braunscliweig. 

Genus  XVIII.     Scylodes. 

3)  Sc.  granulatus  ni. :  niger;  antennarum  flagello  supra 
fusco ,  infra  laete  rufo ;  pedibus  rufis ;  coxis  trochanteribus- 
que  nigris;  alae  neuris  crassis  rufis.  Mesotlioracis  dorso 
granulato,  opaco.     c^  Long.  lin.  2. 

Durch  Hrn.  Dr.  Dahlbovi  aus  Lund  erhalten,  und  be- 
sonders darin  von  Sc.  opacus  unterschieden ,  dass  die  Rücken- 
fläche durch  kleine,  dicht  stehende,  überall  gewölbte,  runde 
Erhabenheiten  vollkommen  glanzlos  ist,  während  bei  S.  opa- 
cus sich  doch  noch  einiger  Schimmer  zeigt  und  zwar  dadurch, 
dass  die  granula  etwas  niedergedrückt  sind  und  auf  der  ab- 
geplatteten Fläche  glänzend  erscheinen. 

Genus  XIX.    Sarothrus. 
S.  caualiculatus;  adde:  d"  articulis  3—4  antennarum  rufis. 


IX. 

Versuch   einer  Eintheilung 

der 

Pflaiizeiiläuse  (Pliytophthires  Barm.) 

nach  der  Flügelbildung, 

vom 

Forstrath  Dr.  Tli.  Harti^. 
(Hierzu  Tab.  I.  Fuj.  11—35.) 


\f  eim  wir  die  Wichtigkeit  der  Insekten -Gruppen  nacli  dem 
Eingreifen  ilirer  Arten  in  den  Haushalt  des  Menschen  i)emes- 
sen,  so  müssen  ohne  Zweifel  die  Pflanzenläuse  auf  eine  der 
höchsten  Stufen  gestellt  werden.  Sind  ihre  Beschädigungen 
auch  nicht  so  in  die  Augen  fallend ,  wie  die  mancher  Käfer - 
Larven,  \ieler  Schmetterlings-  und  Wespen -Raupen,  Yermö- 
geu  sie  nicht,  wie  jene,  grosse  Mengen  wertlnoller  Pflanzen 
plötzlich  zu  vernichten,  so  sind  dafür  ihre  Beschädigungen 
alltäglicher,  andauernder,  verhreiteter,  und  wenn  wir  den 
Schaden,  welchen  Käfer  und  Raupen  in  unseren  Gärten,  Baum- 
schulen und  Obstpflanzungen  periodisch  veranlassen,  auf  das 
einzelne  Jahr  repartiren,  so  dürfte  der,  von  der  fast  jährlich 
wiederkehrenden  Beeinträchtigung  des  Pflanzenwuchses  durch 
Pflanzenläuse  veranlasste  Schade  niclit  unbedeutender  sein. 
Um  so  wahrscheinlicher  wird  dies,  wenn  wir  erwägen,  dass 
die  geringe  Grösse  dieser  Tliierchen,  ihr  verstecktes  Wirken 
in  den  Rinderilzen ,  in  der  Erde  an  den  Wurzelu  der  Pflan- 
zen u.  s.  w. ,  sie  als  Ursache  einer  Pflanzenkrankheit  oder  des 
Pflanzensterbeus  gar  oft  nicht  erkennen  lässt ;  ohne  erkennbare 
Verletzung  trinken  sie  das  Herzblut  der  Pflanze,   und  werden 


360 

so  ilusserlich,  zum  inneren  Feinde  und  Zerstörer  der  Gesund- 
heit und  des  Lehens  der  Pflanze. 

Eine  hesondere  Ursache  rauss  daher  der  so  auffallenden 
Vernachlässigung  dieser  Thiergruppe  you  Seiten  der  Entomo- 
logen zum  Grunde  liegen.  Eine  Menge  schöner  Beobachtun- 
gen über  Lebensweise,  Verwandlung,  Fortpflanzung  einzelner 
Arten  liegen  uns  \on  älteren  und  neuereu  Zeiten  her  vor,  in 
der  Kenntniss  der  Arten  und  Gattungen  sind  wir  aber  weiter 
zurück,  als  dies  bei  irgend  einer  der  anderen  Insekten -Grup- 
pen der  Fall  ist. 

Ich  glaube,  dass  die  Ursache  jener  Vernachlässigung 
in  der  Wahl  unpassender  Charaktere  für  die  Eintheilung  die- 
ser Insekten  in  Familien  und  Gattungen  liege.  Der  weiche, 
saftige  Körper  derselben  verliert  in  der  Sammlung  nach  dem 
Trocknen  Form  und  Farl)e,  wodurch  man  sich  in  der  Wahl 
der  Charaktere  auf  die  Extremitäten  beschränkt  sieht.  Unter 
diesen  hat  man  bisher  vorzugsweise  die  Fühler  berücksichtigt, 
die  jedoch  aus  verschiedenen  Gründen  wenig  dazu  geeignet 
sind.  Zuerst  ist  die  Differenz  in  der  Fühlerbildung  und  in 
der  Zahl  der  Fühlerglieder  nicht  so  gross,  als  mau  bisher  an- 
nahm, und  auf  wenige  Arten  beschränkt.  Fast  alle  PHanzen- 
läuse  haben  sechsgliedrige  Fühler  und  nur  eine  Art  der  Gat- 
tung Phylloxera  mit  dreigliedrigen  Fühlern  (Fig.  15.),  zwei 
Arten  der  Gattung  Rhizobius  mit  viergliedrigen  Fühlern  (Fig. 
11.),  eine  Art  der  Gattung  Rhizoterus  mit  fünfgliedrigen  Füh- 
lern (Fig.  13.),  zwei  Arten  der  Gattung  Chermes  mit  fünf- 
gliedrigen Fühlern  (Fig.  17.)  und  eine  Art  der  Gattung  Aley- 
rodes  mit  siebengliedrigen  Fühlern  (Fig.  30.),  im  Ganzen  al- 
so nur  sieben  bekannte  Arten  der  Rlattläuse  haben  weniger 
oder  mehr  als  sechs  Fühlerglieder.  Sodann  sind  bei  der 
grossen  Menge  von  Arten,  deren  Körper  mit  einem  wolligen 
Secret  mehr  oder  weniger  bedeckt  ist,  auch  die  Fühler  da- 
mit in  dem  Maasse  bestäubt,  dass  es  schwer  wird,  mit  Hülfe 
einer  Lupe  die  Fühlerbildung  zu  erkennen.  Hierzu  kommt 
nun  noch ,  dass ,  besonders  bei  gewissen  Gruppen ,  die  Fühler 
häufig  mangelhaft  ausgebildet  sind,  lappig,  verdreht  oder  ver- 
schrumpft erscheinen,  in  welchen  Fällen  mau  nur  durch  Auf- 


361 

weidien  des  Exemplarcs  und  Uiitersucliung  desselben  zwischen 
Glasplatten  unter  zusammengesetzten  Microscopen  Gewiss- 
lieit  über  die  Bildung  der  Fühler  zu  erlangen  yerniag.  Wenn 
die  Untersuchung  der  Fühlerbildung  bei  den  Blattläusen  nicht 
ungewöhnlichen  Schwierigkeiten  unterworfen  wäre,  wie  sollte 
man  es  sich  erklären,  dass  bis  zur  heutigen  Stunde  die  von 
tüchtigen  Entomologen  herrührenden  Angaben  über  Glieder- 
zahl der  Fühler  so  wenig  mit  der  Wirklichkeit  übereinstim- 
men. Die  grosse  Gattung  Aphis  soll  siebengliedrige  Fühler 
haben;  sie  sind  in  der  That  überall  nur  sechsgliedrig.  Der 
Gattung  Chermes  mit  fünfgliedrigen  Fühlern  werden  mehrere 
Arten,  wie  Gh.  bursarius,  Gh.  Ulmi  zugezählt,  die  in  der 
That  sechsgliedrige  Fühler  tragen,  Aleyrodes  soll  sechsglied- 
rige  Fühler  haben,  die  in  der  Wirklichkeit  deutlich  sieben- 
gliedrig  sind. 

Unter  solchen  Verhältnissen  ist  es  gewiss  auffallend, 
dass  man,  selbst  nachdem  der  Werth  des  Flügelgeäders  für 
Charakteristik  der  Gattungen  und  Arten  in  der  Hynienoptero- 
logie  allgemein  anerkannt  ist,  auf  den  leicht  zu  beobachten- 
den, wesentlich  Terschiedenen  Aderverlauf  in  den  verhältniss- 
mässig  sehr  grossen  Flügeln  der  Pllanzenläuse  noch  gar  keine 
Rücksicht  genommen  hat.  Das  Folgende  möge  als  ein  Ver- 
such diesem  Mangel  abzuhelfen  und  die  Charaktere  der  Gat- 
tungen möglichst  scharf  und  leicht  hinzustellen,  nachsichtige 
Beurtheilung  finden. 

Die  Gattung  Aleyrodes,  \on  Latreille  den  Blattläusen, 
\on  Burmeister  den  Schildläusen  beigesellt,  glaubte  ich  den 
ersteren  wieder  beigeben  zu  müssen,  da  das  vollkommene 
Insekt  in  beiden  Geschlechtern  alle  Charaktere  der  Pflanzen- 
läuse trägt ,  in  den  wesentlichsten  Charakteren  von  den  Schild- 
läusen abweicht.  Der  einzige  Grund,  dies  Thierchen  den 
Schildläusen  zuzugesellen,  ist  der  allerdings  Coccus- ähnliche 
LarvenzHstand ;  allein  da  überall  der  ausgebildete  Zustand  des 
Insekts  es  ist,  welcher  der  Stellung  desselben  im  Systeme  zum 
Grunde  gelegt  wird,  so  glaubte  ich  auch  hier  diesem  Principe 
Folge  geben  zu  müssen,  um  so  mehr,  als  die  Gruppe  der 
Schildlause  dadurch  von  dem  einzigen  vierflügeligen  Insekte 
befreit^  wird. 


36^ 

.    Pflanzeu-Lituse,  Phy tophthiies   Burm. 
Wesentlicher  Cliaracter :  Sclienkelkerfe  (Rhyiichota  Fahr.) 
mit  vier  häutig -adrigen  Flügeln  ohne  In  nenz  eilen.  *). 

Einige  ungeflügelte  Arten  sind  durch  walzigen  oder 
eiförmigen  Körper  mit  freiem,  vortretendem,  walzigem  Kopfe 
und  langem,  hrustständigem  Saugstachel  von  den  übrigen  un- 
geflügelten Schenkelkerfen  unterschieden. 

Die  geflügelten  Pflanzenliluse  unterscheiden  sich  daher: 
von  den   Thierliiusen   (Pediculina)   durch   das  Vorhan- 
densein der  Flügel; 
von   den  Schildläusen   (Coccina)    durch    die  Zahl  der 

Flügel  (dort  stets  nur  zwei) ; 
von    den   Zirpen   (Cicadina)    und   Halbd  eckflüglern 
(Heteroptera)  durch  den  Mangel  der  Innenzellen. 
Die  ungeflügelten  Pflanzenläuse  unterscheiden  sich : 
von  den  Thier lausen   durch  Bildung  und  Stellung  des 

Saugstachels ; 
von  den  ungeflügelten  Schild  lausen    durch  die  cylindri- 
sche  oder  abgestutzt  kegelförmige  Gestalt  des  freien  her- 
vortretenden Kopfes. 

Die  Pflanzenläuse  lassen  sich  in  drei  Familien   bringen : 
ungeflügelte Erdläuse,  Hyponomeutcs. 

,     (Flügel  ungesäumt,  Blattläuse,  Aphidina. 
geflügelte         »         "^ 

Flügel  gesäumt,     Springläuse,  Psyllodes. 

Krste  Familie. 
Erdläuse,  Hyponomeutcs. 
Pflauzeuläuse,  die  stets  und  in  allen  Zuständen  unge- 
flügelt erscheinen;  die  Weibchen  und  Larven  mit  eiförmigem, 
die  Männchen  mit  walzigem  Körper ;  alle  mit  einem  von  der 
Brust  scharf  gesonderten,  frei  hervorstehenden,  walzigen  Kopfe, 
an  dessen  Unterseite,  nahe  dem  Vorderbrustbeine  ein  horniger, 
dreigliedriger,  der  Brust  und  dem  Bauche  mehr  weniger  an- 
liegender Saugstachel,  meist  von  der  Länge  des  Körpers, 
entspringt,    Fühler  4  —  6   gliedrig;   Augen   sind  Netzaugen, 


*)  Bei  den  PHanzenläiisen  sind    alle  Zellen  Randzellen,   d.  Ii. 
sie  werden  an  irgend  einem  iliier  Theile  vom  Fliigelrande  begrenzt. 


303 

jedes  Nelziiuge  l)cstelit  aber  uui-  aus  iliei  Facelten,  U-itt  da- 
liei*  nicht  über  die  Kopflliiclie  hervor  und  ist  überhaupt  so 
klein,  dass  es  selbst  der  schärfsten  Doppel -Lupe  entscliwiu- 
det.  Dies  ist  einer  der  Hauptunterschiede  von  den  Blatt-  und 
Springläusen.  Beine  mittcllang  mit  zweigliedrigem  Fusse,  das 
erste  Glied  sehr  klein,  nur  durch  Zergliederung  und  vermit- 
telst zusammengesetzter  Microscope  erkennbar  Fig.  14.  a. 
Das  Endglied  zweiklauig. 

Hinterleib  ohne  Honigdrüsen  oder  Honigröhren,  biswei- 
len mit  wolligen  Secretcn. 

Die  Arten  dieser  Familie  leben,  so  weit  es  bekannt  ist, 
in  der  Erde  unter  Steinen  u.  s.  w.,  an  den  Faserwurzeln  der 
Pflanzen,  deren  Säfte  saugend.  Nach  der  Fühlerbildung  kann 
man  daraus  zwei  Gattungen  bilden. 

Gattung  Rhizobius  Biirm. 
Fühler    der  Männchen    und    der    Larven    viergliedrig, 
Fig.  11,  der  Weibchen  sechsgliedrig  Fig.  12. 

Rh.  Pini  B.  von  mir  an  den  Wurzeln  der  Kiefer  (P.  syl- 
vestris) entdeckt. 
Hnrtiij,   Forstliclies  Conversations-Lexicon.   1834.  S.  31  —  33. 
Burm.,  Handbuch  der  Entom.  1839.  S.  87. 

Rh.  pilosellae  Burm.  an  den  Wurzeln  von  Hieraciuni  pi- 
losella. 

Gattung  llhizoterus  wt. 

Fühler  fünfgliedrig  Fig.  13. 

Rhizoterus  vacca  m.  Gemeinschaftlich  mit  Formica 
rufa,  in  deren  Colonien  lel)end,  \o\\Earni  Saa-escn  im  April  1839 
entdeckt.  Schon  früher  hat  man  Blattläuse  in  Ameisenhaufen 
beobachtet,  glaubte  aber,  dass  diese  von  den  Ameisen  ge- 
raubt und  dorthin  geschleppt  seien,  um  über  Winter  von  dem 
zuckerhaltigen  Secreten  derselben  sich  zu  nähren  ,  daher  sie 
wohl  mit  milchenden  Kühen  im  Hauslialte  der  Ameisen  ver- 
glichen wurden.  Das  Räthselhafte  löst  sich  durch  obige  Beo- 
bachtung befriedigend.  Auscheidung  saftiger  Secrete  aus 
dem  After,  habe  ich  bei  Rhizobius  Pini  beobachtet,  dürfte 
also  auch  wohl  hier  Statt  finden,  da  beiden  Gattungen  Honig- 
drüsen oder  Honigröhren  mangeln. 


30^ 

Hierher    wahrscheinlich    auch    Coccus    Zcae    Maidis 
Leon  Dufour.  (Annal.   des  sc.  nat.  Vol.  2.  p.  204.  pl.  10. 
fig.  1.)  an  den  Wurzeln  des  Maisses. 
2.  Familie. 
Blattläuse  Aphidina. 

Beide  Geschlechter  mit  vier  Flügeln,  Ober-  uud  Unter- 
flügel mit  freiem,  nicht  geädertem  Rande.  Eine  Ton  der  Schul- 
ter auslaufende  Unterrandader  endet  am  Vorderrande  des  Flü- 
gels nicht  weit  Yon  der  Flügelspitze  in  einem  hornigen  Maal, 
Bei  den  meisten  Gattungen  entspringt  ein  Radius  in  der  Mitte 
des  Flügelmaals,  läuft  in's  Innere  des  Flügels,  wendet  sich 
zur  Spitze  und  bildet  eine  Radialzelle,  fig.  20  a.,  welche  nur 
den  Gattungen  mit  verringerter  Zahl  der  Fühlerglieder :  Phyl- 
loxera  und  Chermes  Fig.  16,  18.  fehlt.  Von  der  Unterrand- 
ader verlaufen  ganz  allgemein  drei  Adern  in  schräger  Rich- 
tung nach  dem  Hinterrande  des  Flügels.  Die  beiden  d«r  Flü- 
gelbasis zunächst  liegenden  Adern  zeigen  sich  stets  einfach, 
die  dritte  Ader  hingegen,  welche  man  den  Cubitus  nennen 
kann  Fig.  20  b.,  ist  bei  einer  Gattung  einmal,  Fig.  24.,  bei 
mehreren  zweimal  dichotomisch  getheilt.    Fig.  26,  29. 

Hiernach  und  nach  der  Zahl  der  Queradern  in  den  Un- 
terflügeln lassen  sich  folgende  Gattungen  mit  Bestimmtheit 
unterscheiden : 


363 


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Gattung  Phylloxera  Boyer  de  F. 

Flügel  ungerandet ,  mit  Flügelmaal  und  drei  einfachen 
Schrägadern ;  Unterflügel  ohne  Schrägader  Fig.  16.  Fühler 
dreigliedrig,  das  Endglied  sehr  lang,  spindelförmig,  ansgebis- 
sen,  runzelig,  Fig.  15.    Körperfonn  \on  Chermes. 

PhylloxeraQuercus  —  einzige  bis  jetzt  beobachtete 
Art  auf  den  Blättern  der  Eiche;  rothe  Flecke  verursachend. 


36G 

Im  verflossenen  Jahre   in  meinem  Forstgarten  liilufig  auf  eiu- 
jälirigeu  Eichen. 

Gattung  Chermes  7u. 
z.  T  h.  G  her  nies  Lin. 
Flügel  ungerandet,  mit  Flügelmaal    und  drei  einfachen 
Sclirilgadern  im  Oberfliigel.     Unterflügcl  mit  einer  Schrägader 
Fig.  18.     Fühler  ögliedrig  Fig.  17. 

Hierher  nur  zwei  bekannte,  aufNadelhölzern  lebende  Arten. 
Chermes  Abietis  Lin.  verursacht  die   zapfeuartigen 
Auswüchse  an  den  jungen  Trieben  der  Fichte  (Abies  excelsa.) 
Harti(j,  Forstliches  Convers.-Lex.  S.  145. 
Chermes  L  a  r  i  c  i  s  n.  einzeln  an  den  Nadeln  der  Lärche, 
die  sich  durch  den  Stich  des  Insects  knieeförmig  beugen. 
Ilarihj^  Jahresberichte  I.  4.  S. 

Gattung  Tetraneura  711. 

Flügel  ungerandet,  mit  Flügelmaal,  Radialzelle  und 
drei  einfachen  Schrägadern,  Unterflügel  mit  einer  Schrägader 
Fig.  20.  Fühler  sechsgliedrig  Fig.  19.  Das  dritte  Glied 
sehr  lang  und  runzelig,  Hinterleib  ohne  Honigdrüsen.  Le- 
ben in  Gallen. 

Tetraneura  U 1  m  i  IJn  ?  Auf  der  Ulme  kommen  zwei 
in  Gallen  le])ende  Blattläuse  vor.  Die  Gallen  der  hier  gemein- 
sten Art  sind  höchstens  so  gross,  wie  eine  Bohne,  und  finden 
sich  gewöhnlich  in  der  Mehrzahl  auf  einem  Blatte,  mitunter 
in  ungeheurer  Menge.  Ich  glaube,  dass  es  die  L^wweische 
Aphis  Ulmi  ist,  welche  diesen  Gallwuchs  verursacht.  Eine 
zweite  Gallenart  ist  weit  grösser,  sie  misst  nicht  selten  VU  Zoll 
im  Durchmesser,  ist  blasig  aufgetrieben,  zeigt  sich  meist  nur 
einzeln  auf  einem  Blatte  und  ist  überhaupt  weit  seltner.  Die 
in  ihr  lebende  Blattlaus  gehört  der  Gattung  Schizoneura  an. 

Tetr.  rugicorivis  m.  gefangen. 

Gattung  Pemphigus  m. 
Flügel  ungerandet  mit  Flügelmaal,  Radialzelle  und  drei 
einfachen  Schrägadern.  Unterllügel  mit  zwei  Schrägadern. 
Fig.  22.  Fühler  sechsgliedrig  Fig.  21.  Bei  einigen  Arten 
zeigen  sich  kurze  Honighöcker,  bei  anderen  ist  das  erste  Tar- 
senglied  ungewöhnlich  gross. 


867 

Die  meisten  Arten  lehen  in  Gallen;  einige  jedoch  frei 
an  den  Trieben  der  Pflanze,  keine  Art  frei  auf  Blättern.  Hier- 
lier  gehören:  Aphis  bursarius  Lin.  und  Aphis  Populi  Lin., 
P.  Fraxini  m.  in  gedrehten  monströsen  Stengelgallen  der 
Esche;  eine  schöne  grosse,  stark  wollige  Art. 

P.  Lonicerac  m,  auf  den  Blättern  der  Lonicera  xy- 
losteum;  mit  eben  so  langen,  wenn  nicht  noch  längeren  Woll- 
ileckcn  wie  Lachnus  Fagi. 

P.  p  c  d  u n  c  u  1  i  m. :  an  jungen  Trieben  der  Eiche.  Säug- 
rüssel sehr  kurz;  daher  nicht  Aph.  Quercus.  Lin. 

Ausserdem  mehrere  gefangene  Arten,  deren  Futterpflanze 
mir  unbekannt  ist. 

Gattung  Schizoneura  m. 

Flügel  ungerandet,  mit  Flügclmaal  und  Radialzelle; 
Cubitus  einfach  gabelförmig.  Unterflügel  mit  zwei  Schräg- 
adern  (Fig.  24.).  Fühler  6gliedrig  (Fig.  23.).  Hinterleib 
bei  den  frei  lebenden  Arten  mit  Spuren  von  Honigdrüsen. 
Leben  meist  frei. 

S  c  h  i  z.  1  an  u g  i  n  0  s  a  m, :  in  den  grossen  beuteiförmigen 
Gallen  der  Ulme  (vergl.  Tetraneura  Ulnii.). 

Schiz.  lanigera  BanJcs.^  Die  berüchtigte  Blutlaus, 
an  Apfelbäumen.     Unstreitig   die  schädlichste  aller  Blattläuse. 

Schiz.  Costa  ta  m.:  Bildung  des  Flügelmaals  und  der 
Radialzelle  von  Lachnus,  daher  in  meinem  Jahresbericht  fälsch- 
lich unter  Lachnus  aufgeführt.     Auf   der  Rothtanne.     Selten. 

Schiz.  Gorui  m. :  sammtschwarz ,  Beine  behaart,  Vor- 
derschenkel mit  blassbrauner  Basis ;  Flügelmaal  und  Schräg- 
adern schwarz.  Auf  Cornus  sanguinea.  Ob  mit  Aphis  Corni 
Fabr.  zusammenfallend  ? 

Ausserdem  enthält  meine  Sammlung  noch  mehrere  Arten 
auf  Kräutern  gefunden. 

Gattung  Lachnus  in. 
zum  Theil  Lachnus  Illiger. 

Flügel  ungerandet,  mit  langgedehntem,  schmalem,  an  der 
Spitze  kurz  und  gerade  abgeschnittenem  Flügelmaal  und  klei- 
ner,  an  dem  inuern  Winkel  des  Flügelmaal -Abschnittes  ent- 


368 

springender  Radialzclle.  Gahelader  zweimal  verzweigt,  da- 
durch dreiannig  (Fig.  26.)  Fühler  Ggliedrig,  kurz,  der  Ab- 
satz des  letzten  Gliedes  nicht  verlängert  (Fig.  25.)  Hinterleib 
mit  kurzen  Honigdrüsen. 

Hierher  1)  die  langwollige  L.  Fagi  Lin.  auf  der  Un- 
terseite der  Bnchenblätter;  2)  die  glattfiissige  Kiefern -Blatt- 
laus L.  Pini  Lin.;  3)  die  rauhfiissige  Kiefern  -  Blattlaus  L. 
Pineti  Ffl&r,  (Convers.  Lex.) ,  beide  an  den  Trieben  YonPi- 
nus  sylvestris. 

4)  L.  Padi  m.:  braunschwarz,  mit  weiss  -  wolligem  Secret; 
Basis  der  Schenkel  weisslich;  Fliigelmaal  blassbraun;  Füh- 
ler lang,  wie  bei  Aphis,  das  Endglied  aber  nur  halb  so  lang 
als  das  vorletzte. 

Auf  Prunus  Padus. 

5)  L.  pruinosus  m.:  braun,  weiss  bereift,  Hinterleibsrü- 
cken mit  weissen  Wollbüscheln.  Das  dritte  und  vierte  Füh- 
lerglied bis  auf  die  Spitzen,  die  Basis  der  Schenkel  bis  zur 
Mitte  und  die  Mitte  der  Tibien  blassbraun.  Eine  der  gröss- 
ten  und  schönsten  Arten;  vom  Kopf  bis  zur  Flügelspitze 
V4  Zoll  lang. 

Im  Berliner  Thiergarten  gefangen. 

6)  L.  Roboris  Z/w. ?  unbehaart,  mit  glänzendem,  geglätte- 
tem BrustrUcken.  Schwarz,  Basis  der  Fühler,  Schenkel 
und  Tibien  rothbraun;  Unterrandader  weisslich;  Flügelmaal 
tiefschwarz;   Flügel  bräunlich,  glasliell,    S'/j  Linien  laug. 

Die  grösste  aller  mir  bekannten  Pflaiizenläuse.  Von 
Hrn.  Saaresen  am  Harze  auf  Eichen  gefunden. 

Gattung  Apliis  m. 
zum  Theil  Aphis  Lin.   Fabr. 

Flügel  ungerandet,  mit  spindelförmigem  Flügelmaal  und 
grosser,  in  der  Mitte  des  Flügelmaals  beginnender  Radial- 
zclle. Gabelader  zweimal  verzweigt,  dadurch  dreizinkig  (Fig. 
29.)  Fühler  6  gliedrig,  vom  Absatz  des  letzten  Gliedes  an 
in  eine  feine,  verlängerte  Spitze  ausgezogen  (Fig.  27.  28.). 
Hinterleib  mit  Honigdrüsen. 

Dies  ist  die  zalilreichste  Gattung  dieser  Insektengruppe. 
Allein   von  Holzpflauzen  gesammelt  enthält  meine  Sammlung: 


369 

1)  ApI».  pilicoriiis  m.:  braun,  mit  blassbrauncn  Beinen; 
Fülller  und  Beine  mit  ungewöhnlich  langen,  rechtwinklig 
abstehenden  Haaren  einzeln  besetzt. 

Auf  der  Fichte. 

Ferner  vier  auf  Weiden  lebende  Arten. 

2)  A.  viminalis  m. :  braun,  behaart,  mit  weisslicheni  Schild- 
chen und  weisslicher  Basis  der  Schenkel;  das  letzte  Fiihler- 
glied  nicht  länger  als  das  vorletzte,  wodurch  diese  Art  den 
Uebergang  zu  Lachnus  bildet. 

3)  A.  Vitellinae  m. :  schwarz,  unbehaart,  mit  rothcn  Bei- 
nen, schwarzen  Tarsen. 

4)  A.  rufipes  m. :  schwarz,  behaart,  mit  rothen  Beinen. 

5)  A.  Amerinac  m. :  unbcliaart,  weisswollig,  grün,  mit 
braunem  Hinterleib;  Flügelniaal  und  Gcäder  braunfleckig. 

6)  A.  pallipes  ni. :  behaart,  schwarz,  mit  bräunlicher  Füli- 
lerbasis,  blassgelben  Beinen,  schwarzen  Tarsen. 

Auf  der  Rothbuche. 

7)  A.  callipterus  m:  unbehaart,  schwarz;  alle  Flügelner- 
zen braun  eingefasst. 

Auf  der  Birke. 

8)  A.  villosus  ni. :  behaart,  schwarz,  mit  blassen  Vorderbei- 
nen; hintere  Tibien  weisslich- braun,  mit  schwarzer  Basis 
und  Spitze.   Honigröhren  von  der  Länge  derHinterleibsbreite. 

Auf  Ahorn.  Ich  zweifle  sehr,  dass  diese  Art  mit  der 
Linne'ischcn  Aphis  Aceris  zusammenfällt,  indem  Linne  in  sei- 
nen Diagnosen  die  Honigröhren  sehr  genau  beachtet  hat  und 
von  A.  Aceris  sagt:  „corniculis  obliteratis  obtusissimis. " 

9)  A.  Platanoidis  m. :  unbehaart;  grün.  Honigröhren  im- 
gewöhnlich  gross. 

Auf  Ahorn. 

10)  A.  annulatus  m.:  unbehaart ;  grün,  die  Fühlerglieder 
mit  schwarzen  Spitzen. 

Einzeln  auf  den  Blättern  junger  Eichen  mit  Phylloxera 
Qnercus  beisammen. 

11)  A.  Pyri  m.:  unbehaart;  schwarz;  Basis  der  Schenkel  und 
Schienen  rothbraun;  Flügel  klar,  mit  rauchgrauem  Maal. 
Das  letzte  Fühlerglied  in  eine  sehr  lange  Spitze  ausgezogen. 

Auf  Blättern  der  Apfelbäume. 
(3.  Band  2.  Heft.)  24 


»7« 

\2)  A.  Persicariae  in.:  unbcliaarl,  mit  Avcisswolligom  Se- 
cret;  schwarz,  Beine  hraiinrolii ;  Fliigclniaal  scliwärzlicli. 
Auf  Pflaumen,  l)esün(1ers  Aprikosen  und  Pfirsiclien. 

13)  A.  Spinarum  m. :  unheliaart;  mit  weisswolligem  Secret; 
hraunsiliwarz,  mit  hlasshrauner  Sclienkelhasis. 

Sogenannter  Mehltliau  auf  den  Blättern  und  jungen  Trie- 
ben von  Prunus  spinosa. 

14)  A.  C  y  t  i  s  0  ru  m  m. ,  unheliaart ,  ohne  Wolle ;  glänzend, 
schwarz,  mit  hraunrothen  Schienen,  Fliigelgeäder  scharf 
gezeichnet. 

Melilthau  auf  Cytisus  laiturnum. 

Von   LinnehQ\w\\    und    iTwö/vc/schen    Arten    gehitren 
hierher: 

15)  Aphis  Ribis  Lin. 


16)     - 

-      Sambuci   Lin. 

17)     - 

-     llosae   Lin. 

18)     - 

-     Tiliae  Lin, 

19)     - 

'     Salicis   Lin. 

20)     - 

-     Cerasi  Lin. 

21)     - 

-     Pruni  Fabr. 

22)     - 

-     Evonymi  Fahr 

23;     - 

V  i  b  u  r  n  i  Fabr. 

24)     - 

-     Mali  Fabr. 

3t e   Familie. 
S  p  r  j  n  g  1  ä  u  s  6  —    P  s  y  11  o  d  e  s. 

Die  Flügel  der  hierher  zu  zählenden  Gattungen  Aleyro- 
des ,  Livia  und  Psylla  stimmen  schon  in  der  Form  darin  über- 
ein, dass  sie  nach  der  Basis  zu  weniger  keilförmig  verengt, 
als  bei  den  Blattläusen,  der  Eiform  näher  stehen,  in  der 
Mitte  sogar  etwas  zusammengezogen  erscheinen  (Fig.  31,  33, 
35.).  Es  zeigt  sich  ferner  der  ganze  Rand  der  Oberflügel 
mit  einer  fortlaufenden  Randader  gestützt,  die  bei  Aleyrodes 
in  der  oberen  Flügelhälfte  undeutlich  wird,  in  der  unteren 
Hälfte  aber  sehr  bestimmt  zu  erkennen  ist  (Fig.  31.). 

Auch  in  -der  Fussbildung  stimmen  die  genannten  Gattun- 
gen darin  überein,  dass  die  beiden  Tarsenglieder  von  gleicher 


371 

Llliige  oder  wenig  darin  Yerschieden  sind.  *)  Endlicli  zeigen 
sich  bei  beiden  Geschleditern  aller  Arten  die  hervortretenden 
Gesclilechtslheile  verhaltnissniassig  sehr  gross  und  entwickelt. 
Livia  und  Psylla  sind  ])ehendc  Springer,  üb  auch  Aley- 
rodcs  springt,  kann  ich  noch  nicht  mit  Uewissheit  sagen,  glaube 
es  aber;  jedenfalls  ist  dies  Thierdien  eben  so  behende  und 
flüchtig,  als  die  Arten  der  beiden  erstgenannten  Gattungen, 
und  auch  dies  dürfte  bei  der  Entscheidung  über  die  Stellung 
der  Gattung  Aleyrodes  im  Systeme  zu  berücksichtigen  sein. 
Ich  habe  meine  iMeinnng  dahin  ausgesprochen,  dass,  da  über- 
all der  vollkommene  Zustand  der  Insekten  es  ist,  welcher  de- 
ren Stellung  im  Systeme  bestimmt,  dieser  Grundsalz  auch  hier 
aufrecht  zu  erhalten  und  die  Gattung  Aleyrodes,  trotz  ihres 
Schildlaus-  ähnlichen  Larvenzustandes  hierher  zustellen  sei. 
U  e  b  e  r  s  i  c  h  t. 

1)  Gabelader  zweizinkig Aleyrodes. 

2)  „  vierziiikig. 

a)  Flügel  oline  Nebenadern      ....         Psylla. 

b)  Flügel  mit  Nebenadel n       .         .         .         .         Livia. 

Gattung  Aleyrodes  Lalr. 
Tinea  Li n. 
Flügel  gesäumt,  ohne  Flügelmaal,  mit  einer  in  der  Mitte 
des  Flügels    gabelförmig  getheilten  Schulterader,   mit  feinem 
Mehlstaube  dicht  bestreut  (Fig.  31.). 

Fühler  Tgliedrig,  fadenförmig  (Fig.  30.). 
Das  erste  Glied  der  Tarsen  etwas  länger,  als  das  zweite. 
Hinterleih  mit  hervortretenden  Geschlechtstheileu. 
1)  A.  Chelidonii  Latr. 

Phalaena  Tinea  proletella  Ltn. 

Einzige  in  Deutschland  bekannt  gewordene  Art. 

Gattung  Psylla  Geoffr.  Latr. 
Chermes  Ltn,  Fabr. 
Flügel  gesäumt,  mit  starken  Randadern,  und  nur  einer 


*)  Bei  den  Blattläusen  ist  das  erste  Tarsengiied  meist  so  klein, 
dass  es  nur  durch  anatomische  Untersuchung  zu  erkennen  ist  (Fig. 
14.  a. ).  Bei  einigen  Arten  ist  es  zwar  grösser,  aber  stets  bedeutend 
kleiner  als  das  zweite  Glied. 

24* 


372 

Humeraliuler,  die  sich  nicht  weit  vom  Ursprünge  in  zwei  Hanpt- 
iiste  spaltet,  tou  denen  der  dem  Vorderrande  sich  zuwendende 
zweizinkig,  der  dem  Hinterrande  zulanfende  TJerziakig  endet. 
Ersterer  muss  als  Unter -Randader,  die  nach  der  Flügelspitze 
sich  abzweigende  Ader  desselben  als  Radius  betrachtet  wer- 
den. Der  nach  dem  Hiuterrande  des  Flügels  sich  hinwendende 
Hauptast  ist  als  dreitheiligcr,  daher  \ievzinkiger  Cubitus  (bei 
den  Blattläusen  höchstens  dreizinkig)  zu  betrachten  und  es 
fehlen  daher  diesem  Flügel  die  beiden  untersten,  bei  Aphis 
ganz  allgemein  vorhandenen  Sch.rägadern,  die  bei  Livia  noch 
vorhanden,  wenn  auch  sehr  zurückgedrängt  und  verkürzt  sind 
(Fig.  33.**),  worin  der  einzige  Unterschied  im  Aderverlanf 
des  Olierfliigels  der  Gattungen  Livia  und  Psylla  ausgesprochen 
ist,  während  im  Unterfliigel  der  Gattung  Livia  (Fig.  33.)  die 
Rauptader  zwei ,  bei  Psylla  (Fig.  35.)  drei  Acste  aussendet, 
letzterer  auch  die  beiden  Nebenadern  der  Galtung  Livia  feh- 
len. Fühler  lOgliedrig,  borslenformig,  an  der  Basis  nicht 
ungewöhnlich  verdickt,  an  der  Spitze  mit  zwei  gleich  langen 
Imrsiigen  Griffeln.  Beine  mit  gleich  langen  Tarsengiiedern 
(Fig.  34.). 

Die  in  meiner  Sammlung  enthaltenen  Arten  der  Gattung 
Psjlla  zerfallen  zuerst  in  zwei  Hauptabtlieilungen,  und  zwar 
nach  Verschiedenheit  der  Kopfbildung.  Bei  den  meisten  Ar- 
ten, z.  B.  Ps.  Alni  etc.,  läuft  die  Stirn  nach  vorn  in  zwei 
stumpfe,  kegelförmige  Spitzen  aus,  die  mindestens  halb  so 
lang,  mitunter  fast  länger  als  der  Kopf  selbst  sind.  Zwischen 
diesen  beiden  Kegeln,  an  der  Basis  derselben  und  etwas  nach 
der  Stirn  hinaufgerückt,  liegt  ein  sehr  grosses  Nebenauge. 
Ein  zweites  Nebenauge  kann  ich  nicht  entdecken,  auch  müss- 
ten,  wenn  wirklich  mehr  als  dies  eine  Nebenauge  da  wäre, 
deren  drei  vorhanden  sein,  da  das  vorhandene  in  der  Mitte 
dos  Kopfes  steht. 

Bei  einigen  anderen  Arten  ist  der  Kopf  vorn  abge- 
stutzt, mehr  oder  weniger  scharfrandig ;  ohne  Nebenaugeu. 
Bei  den  Arten  dieser  zweiten  Abtheilung  werden  auch  die  Flü- 
geldecken etwas  steifer,  wodurch  sie  e])enfalls  den  Uebergang 
zu  Livia  bezeichnen.  Ich  glaube,  dass  man  die  Arten  dieser 
letzteren   Abtheilnng  im  Verfolg  als   eine   besondere  Gattung 


373 

abzweigen  und  zwischen  Li\iu  iiail  Psjlla  stellen  wird.  Hier, 
wo  ich  mich  auf  die  Unterschiede  im  Bau  und  Geäder  der 
Flügel  beschränke,  mag  sie  noch  bei  Psylla  verbleiben. 

Die  Arten  der  ersten  Ab  the  ihm g  lassen  sich  in  drei 
Scctionen  bringen,  und  zwar  nach  Verschicucahcit  des  Flü- 
gelgellders. 

Wenn  man  die  \ier  Adern  der  zweiten  Theilung  des 
Cnbitus  Fig.  35.  c,  d,  e,  f  als  Zweige,  die  beiden  Adern  der 
ersten  Theilnng  g,  h  als  Aeste,  den  ungetli eilten  Cnbitus  i. 
als  Stamm  bezeichnet,  so  ist  bei  einem  Theilc  der  Arten  der 
Cnbitus  stammlos,  d.  h.  die  lieiden  Aeste  g,  h  verbinden  sich 
an  ihrem  Vereinignngspunkle  unmittelbar  mit  der  Unterrand- 
ader k.  a. 

Unter  denjenigen  Arten,  wo  die  normale  Flügelbildung 
Statt  findet,  der  Cnbitus  nicht  stammlos  ist,  wie  in  Fig.  33 
und  35,  zeigt  sich  ein  fernerer  Unterschied  darin,  dass  bei 
einigen  die  Unterraudadev  k.  a. ,  wenn  sie  bei  a.  den  Fiügel- 
rand  erreicht  hat,  hier  plötzlich  aufhört,  in  welchem  Falle 
der  Saum  des  Flügels  von  k,  bis  b.  durchaus 
gleichförmig  dick  ist  (Fig.  33.  k.  a.b.).  Bei  anderen 
Arten  läuft  die  Unterrandader  k,  a.  nicht  ganz  l)is  zum  Flü- 
gelrande, sondern  wendet  sich  dicht  vor  a.  plötzlich  nach  der 
Flügelspitze  hin  und  verläuft  innerhalb  a.  b.  mit  dem  Vorder- 
rande a.  b.  parallel  noch  eine  Strecke  fort,  bis  sie  sich  kurz 
vor  b.  mit  dem  Flügelrande  vereint,  üer  Raum  zwischen 
dieser  Verlängerung  der  Unterrandader  und  dem  Vorderrande 
a.  b.  ist  dann  von  einer  derberen  Beschaffenheit,  einem  Flü- 
gelmaal  ähnlich  (Fig.  35.  k.  a.  b.)  In  diesem  letzten  Falle 
ist  also  der  Vorderrand  von  a.  bis  b.  breiter  und 
überhaupt  anders  gebildet,  als  der  Vorderrand 
von  k.  bis  a. 

Erste  Section. 
Oberflügel  eirund,  mit  vollkommen  abgerundeter  Spitze, 
grösste  Breite  vor  der  Spitze,  Vorder-  und  Hinterrand  nach 
aussen  bogig.     Cubitus  stammadrig,  Unterrandader  zum 
Flügelmaal  verlängert  (Fig.  35.) 
1)  Psylla  Alni  (Chermes  Alni  Lin.) 


37/4 

2)  Ps.  Pyri  CCherniis  Pyri  TJn.) 

3)  Ps.  viridis  m.:  f^riin ;  die  Spitze  der  Saugstachel- 
scheide, das  letzte  Fiihlcrglied  und  die  Enddorneii  der 
Schienen  schwarz;  auch  die  Flügeladern  grün.   $. 

Am  Harz  in  Buchenarten  gefangen. 

4)  Ps.  fuscipes  m. :  grün;  Spitzen  der  Fühlerglieder,  die 
letzten  Glieder  ganz  braunschwarz;  Dornen  der  Tibien  und 
Tarsenspitzen  schwarz;  das  letzte  Tarsenglied  rothbraun; 
Flügel  grünadrig;  vor  der  Basis  des  Hinterrandes  braun 
schattirt  cT. 

Im  Grase  um  Braunschweig. 

Zweite  Sectio  n. 
Oberflügel  am  Vorderrande  viel  stärker  bogig,  als  am 
Hinterrande,  an  der  Spitze  einen  stumpfen  Winkel  bildend. 
Wenn  man  diesen  Winkel  als  Scheidepunkt  des  Vorder-  und 
des  Hinterrandes  annimmt,  so  fällt  die  äusserste  Zinke  des 
Cubitns  noch  in  den  Vorderrand.  Grösste  Flügelbreite  zwi- 
schen Mitte  nnd  Spitze.  Cubitus  stiellos,  Unterrandader 
nicht  zum  Flügclmaal  verlängert  (Fig.  33.).     Hierher  gehören : 

5)  Ps.  Urticae  (Chermes  Ur^icae  Lin.)  nach  der  Degeer- 
schen  Abbildung. 

6)  Ps.  Simplex  m.:  grün;  äussere  Fühlerhälfte  und  Klauen 
braun.    $. 

Braunschweig. 

7)  Ps.  margin  ata  m.:  grün;  äussere  Fühlerhälfte  und 
Klauen  braun ;  Hinterrand  der  Flügel  von  der  Basis  bis 
zur  Mitte  braun  gerandet.   (f. 

8)  Ps.  eupoda  m. :  grün;  äussere  Fühlerhälfte,  die  Spitzen 
der  Stirnkegel  und  der  Saugstachelscheide,  sowie  die  Tar- 
sen schwarz ;  die  vorderen  Tibien  bräunlich,  nach  der  Spi- 
tze hin  dunkler.    2  (f. 

Auf  Prunus  spinosa. 

Dritte    Sectio  n. 
Flügel  langstreckig,   mit  abgerundeter  Spitze,   zwischen 
der  kurzen  Abrundung    der   Basis    und   Spitze   gleich   breit. 
Cubitus    stammadrig;   Randader    nicht    zum  Flügclmaal 
verlängert. 


373 

y)  Ps.  Sparlii  ui. :  grün  und  brauiischeckii; ;  Fiililcr  brami, 
mit  hlassLH'  Basis.  Flügel  zwisclieii  der  Kadialzelle  und 
dem  Cul)itus,  ferner  am  Hiiiterraiide  zwischen  den  Zinken 
schön  braunfleckig. 

Auf  Spartinm  scoparium  bei  Berlin  gelangen. 
Die  zweite  Abtheilung  muss  in  zwei  Sedionen  ge- 
bracht werden. 

Vierte  Sectio  r>. 
Der  Vorderrand  des  Kopfes  ist  noch  etwas  abgerundet, 
die  beiden  Stirnkegel  sind  wenigstens  noch  angedeutet.  Die 
Unterseite  des  Kopfes  ist  in  der  Mille  tief  ausgehöhlt  und  in 
dieser  Höhle  liegt  ein  sehr  dicker,  so  \iel  ich  sehen  kann, 
ungegliederter,  dem  Brustbein  eulspringender,  mit  der  Spitze 
nach  vorn  gerichteter,  stumpfer  Zapfen,  den  ich  für  die  Scheide 
der  Saugborsten  halten  würde,  wenn  ich  irgend  eine  Ocfl'nuiig 
an  ihm  zu  entdecken  vermöchte;  auch  ist  seine  unförmliche 
Dicke  auffallend.  Leider  besitze  ich  nur  ein  Exemplar  dieser 
Gruppe,  muss  daher  für  jetzt  auf  eine  anatomische  Untersu- 
chung Verzicht  leisten.  Cubitus  stamaiadrig;  Unterraudadcr 
zu  einem  breiten  Flügelmaal  verlängert. 

10)  Ps.  purpurascens  m.:  röthlich-schevbengelb  (ob  im 
Leben  grün?),  mit  rothen  Flecken  und  schwärzlichem  Hin- 
terleib. Flügel  lebhaft  irisirend,  nach  der  Spitze  hin  dunk- 
ler, am  Hinterrande  braunschallig. 

Einmal  auf  Kiefern  gefangen. 

Fünfte  8  e  c  t  i  0  n. 
Der  Vorderrand  des  Kopfes  scharf;  Scheitel  länglich 
viereckig,  breiter  als  lang,  hinten  gerade  abgestutzt,  vorn 
in  der  Mitte  herzförmig  eingebuchtet.  Vorderrand  der  Flü- 
gel von  der  Einmündung  der  Unterrandader  ab  fast  gerade; 
Hinterrand  stark  auswärts  gebogen;  Cubitus  stamniadrig ;  Vor 
derrand  mit  sehr  breitem  Maal. 

11)  Ps.  Abietis:  überall  einfarbig  grün. 

Wiederholt  auf  Abies   excelsa  gelängen;    doch   zweilt*r 
ich  sehr,  dass  dies  die  Futterpflanze  ist. 

Gattung  Livia   Lalr. 
Flügel  gesäumt,  ohne  Flügelmaal.     Obonliigel  mit  zwei 


^n6 

Nehcnaderii  (Fig.  33  **.)  Untcrflügel  mit  dreizinkiger  Haupt- 
ader  und  zwei  einfachen  Nebenadern.  Oberflügel  pergauient- 
artig.  Fühler  lOgliedrig,  das  zweite  Glied  sehr  lang  und 
dick ,  das  Endglied  mit  ungleich  langen  Endborsten  (Fig.  32.). 
Nebenaugeu  fehlen. 
1)  Livia  Juucorum  Lalr. 


X. 

Die      Arten 

der 

Gattung  Pelecinus   (L  at  r,). 

M  i  1 1  h  e  i  I  u  n  g 

von 

]>r.      Fr.      K    1    u    ^. 

(Hierzu   Tah.   11.) 


jtAW  den  interessanten  Bemerkungen  über  Hymenopteren ,  zu 
welclien  hin  und  wieder  de  Romand  hinUuiglicli  bekannt  als 
fleissiger  Bearbeiter  der  genannten  Insectenordnung  sich  ver- 
anlasst gefunden  hat,  gehört  auch  im  Aprilhefte  v.  J.  der 
Re\ue  zoologique  S.  117.  die  Angabe  über  die  Verschiedeu- 
lieit  der  Geschlechter  von  Pelecinus,  namentlich  P.  polycera- 
tor  oder  polyturator,  wie  er  von  Drury  genannt  wird,  wozu 
auch  später,  in  Gvcrin  Menciüle  Magasin  de  Zoologie  1840 
13.  livraison  Insectes  pl.  48.  49.  Abbildungen  sowohl  des  ei- 
nen in  London,  als  des  andern  in  Paris  von  Romand  beo- 
bachteten, von  ihm  für  verschieden  gehaltenen  Männchens,  to 
wie  des  Weibchens  des  P.  polycerator  und  eines  andern  neuen 
weiblichen  Pelecinus  gegeben  worden  sind.  War  durch  jene 
Mittheilungen  des  verdienten  Gelehrten  die  Aufmerksamkeit 
derer,  die,  gleich  ihm,  dem  sehr  anziehenden  Studium  der 
Hymenopteren  sich  widmen ,  auf  einen  schon  deshalb  beach- 
tungswerthen  Gegenstand ,  weil  beide  Geschlechter  von  Pele- 
cinus durch  eine  eigenthümlich  zierliche,  bei  jedem  Geschlecht 
sehr  verschiedene  Bildung  sich  auszeichnen,  gelenkt  worden,  so 
konnte  ich,  da  ich  mich  viel  länger  mit  den  Hymenopteren  beschäf- 
tigt habe,  hierin  wohl  eine  Aufforderung  finden,  nachzusehen 
und  näher  anzugeben :  was  denselben  Gegenstand  betreffend,  die 


378 

liiesige,  auch  in  Hinsicht  der  Hynienoptcren  nicht  ziivnckge- 
liliebene  Insectensammlung  der  Mittheilung  Werthcs  enthalten 
und  lehren  möchte,  und  fiel  das  allerdings  heachtungsTverthe 
Resultat  dahin  aus,  dass,  hei  gehöriger  Vereinigung  der  Ge- 
schlechter und  Ahändeningen ,  namentlich  des  P.  polycerator 
überhaupt  fünf  Arten  Pelecinns,  unter  ihnen  zwei  einzelne 
Männchen,  die  andern  sämmtlich  nach  heiden  Geschlechtern, 
hier  \orhanden  waren.  Ich  habe  daher  \crsucht,  diese  Arten 
zu  beschreiben,  und  eine  dargebotene  Gelegenheit  gern  be- 
nutzt, dieselben  mit  Ausnahme  des  gewöhnlichen  P.  polycera- 
tor  durch  beigefügte  gute  Abbildungen  kenntlicher  zu  machen. 
Einer  sonst  wohl  passenden  Aeusserung  über  die  Stellung 
der  Gattung  Pelecinus  im  System,  habe  ich  dagegen  bis  zur 
Bekanntmachung  einer  verwandten,  neuen  Gattung  Monoma- 
chus,  wozu  yermuthlich  sich  bald  Gelegenheit  finden  wird, 
mich  enthalten,  und  das  Geschichtliche  des  Geschlechtsverhall- 
iiisses  betreffend,  nur  bemerken  wollen,  dass,  wenn  auch  für 
die  frühere  Zeit  und  selbst  bis  zum  Jahre  1839  hin,  La- 
Ireille's  Ausspruch  in  der  Encyclopedie  methodique  x.  p.  29: 
„on  n'a  point  encore  distingue  les  sexes"  gelten  kann,  indem 
bei  Aufstellung  der  Gattung  im  Jahre  1801  im  Bulletin  de 
la  societe  philomatiqne  Tom.  II.  S.  155.  Latreille  die  Weib- 
chen des  Pelecinus  als  Männchen  betrachtet,  und  im  Jahre  1825 
in  der  erwähnten  Encyclopaedie  a.  a.  0.,  obgleich  er  im  P. 
clavator  ein  Männchen  deutlich  beschrieben,  doch  zu  ol)igem 
Ausspruch  sich  veranlasst  gefunden  hat,  TFesfwood  dennoch 
im  Jahre  1839  hieriil)er  keineswegs  weiter  in  Ungewissheit 
gewesen  ist,  vielmehr  im  Märzstück  genannten  Jahres  der 
Introduction  to  the  modern  Classification  of  Insects,  diesem 
für  alle  wichtigen  neuern  Wahrnehmungen  so  vollständigen 
Repertorium  S.  135.  auch  für  die  richtige  Angabe  der  Un- 
terschiede der  Geschlechter  von  Pelecinus  Sorge  getragen 
hat.  Er  erwähnt  hier  der  Gattung  Pelecinus  zusammen  niit 
Monomachus,  einer  in  hiesiger  Sammlung  neben  Pelecinus, 
aufgestellten  neuen,  Pelecinus,  namentlich  in  Hinsicht  der 
Mänwehen,  so  nahe  verwandten  Gattung,  dass  Perhj  im  dc- 
lectus  animalium  articulatorum  S.  131.  eine  dahin  gehörende 
Art,   ein    Weibchen ,   als   Pelecinus  luscaior   beschrieben   \ni\, 


379 

und  es  mödile  hieniach  zu  Yernnitlicn  sein,  dass  Weslwood,  der 
wahrend  seines  hiesigen  Aufenthalts  das  Studium unsrer  Samm- 
lung sich  besonders  hat  angelegen  sein  lassen,  wie  aui  Mo- 
nomachus,  so  auch  auf  Pelecinus,  und  die  Reihe  der  in  bei- 
den Geschlechtern  vorhandenen  Arten  seine  Aufmerksamkeit 
gerichtet  hat,  so  wenig  auch  daran  zu  zweifeln  ist,  dass  ihm 
nicht  beide  Geschlechter  der  letzt  genannten  Gattung  und  na- 
mentlich die  gar  nicht  seltnen  Männchen  des  so  weit  \erbrei- 
teteu  P.  polycerator  schon  \orher  bekannt  gewesen  sein  soll- 
ten.    Der  Gattung: 

P  e  1  e  c  i  n  u  s 
finden  wir ,  wie  schon  \orher  erwähnt  worden  ist ,  zuerst  im 
Bulletin  de  la  Societe  philomatique,  im  Octoberheft  (Nr.  44.; 
des  9.  Jahres  der  Republik  (1801),  wie  es  scheint,  nach  ei- 
nem Vortrage  in  der  Societe  d'historie  naturelle,  gedacht. 
Nach  dieser  Mittheilung  ist  die  Aufstellung  der  Gattung  von 
Latreille  mit  dem  Namen,  entnommen  von  einem  griechi- 
schen Wort  „dont  l'application  est  peu  connue.  (Das  grie- 
chische Wort  heisst  a!»er  Ihlexivog  und  ist  der  Name  eines 
Vogels).  Die  Gattungscharaktere  sind  hier  ausführlich  ange- 
geben und  auf  der  Tafel  zum  Bulletin  42.,  dann  PI.  x.  des  2. 
Bandes  Fig.  2.  die  Mundlheile,  nämlich  Mandibel,  Maxillen, 
Lippe  und  Palpen  abgebildet.  Lalreüle  selbst  führt  die  Gat- 
tung Pelecinus  1802  (an  x.)  im  3.  Bande  der  Histoire  na- 
turelle des  Crustacees  et  des  Insectes  p.  329.  auf,  und  giebt 
als  Beispiel  die  damals  und  noch  lange  nachher  allein  be- 
kannte Art,  den  Ichneumon  polycerator.  Von  hier  an  finden 
wir  unverändert  die  Gattung  in  Lafreiile^s  folgenden  Schrif- 
ten, namentlich  im  dritten  Bande  der  genera  crustaceoruni 
et  insectorum  von  1807  und  den  beiden  Ausgaben  von  Cuvier^s 
regne  animal  wieder,  auch  erwähnt  er  sie  in  den  considera- 
tions  generales  von  1810  und  den  familles  naturelles  u.  s.  w. 
von  1825.  Fabricius  hat  schon  1804  im  Systema  piazatorum 
die  Gattung  nach  Latreille  aufgeführt,  Jurine  1807  in  sei- 
ner nouvelle  methode  u.  s.  w.  derselben  nicht  gedacht.  Eine 
Beschreibung  und  ausführliche  Auseinandersetzung  von  Pele- 
cinus haben  im  10.  Bande  der  Encyclopedie  methodique  v. 
1825  Le  Pelctier  de  Saint  Fargeau  und  SAtville  gegeben, 


380 

aiicli  eine  zweite  Art,  den  clavator  hair.  (Dict.  d'hist.  iial. 
cd.  2)  hinzugefügt.  Endlich  ist  von  allen  lolgeuden,  illtereu 
und  neueren  Schriftstellern:  LcacJi  in  Brewster's  Edinburgh 
Encycl.  IX,  de  LamarcTc  in  der  Historie  nat.  des  animaux 
Sans  yertehres,  Westwood  in  der  Introduction  to  the  modern 
Classification  of  Insects  u.  s.  w.  und  jetzt  allgemein  die  Gat- 
tung Pelecinus  und  zwar  um  so  mehr,  als  sich  auch  die  Zahl 
der  entdeckten  Arten,  wie  die  neueste  Bearbeitung  \on  de 
Romand  lehrt  und  aus  der  folgenden  Zusammenstellung  sich 
ferner  ergeben  wird,  allmählich  vermelirt  hat,  anerkannt  worden. 
Anfänglich  und  lange  Zeit  war  TonPelecinusuur  eine,  zuerst 
Ton  Drury  in  den  lUustrations  of  Natural  History  vom  Jahre 
1773  Vol.  II.  p.  77.  beschriebene,  PI.  XL.  Fig.  4.  abgebil- 
dete und  Ichneumon  polyturatov  benannte  Art  bekannt,  welche 
bald  nachher  ohne  der  Dr//7v/schen  Beschreibung  und  Al)bil- 
dnng  zu  erwähnen,  t\ihricius  in  der,  den  gener.  insecto- 
rum  von  1776  angehängten  mantissa  specierum  nuper  detecta- 
rum  p.  245.  n.  51 — 52.  als  Ichneumon  polycerator  beschrieb, 
den  Namen  in  die  entomologia  systematica  emendata  et  aucta 
Ton  1793  (II.  p.  162.  n.  119.)  übertrug,  woher  er  dann  in 
das  Systema  piezatorum  und  alle  spätem  Schriften  ü!)crge- 
gangen  und  zuletzt  fast  allgemein  angenommen  und  die  Drn- 
»v/'sche  Benennung  vergessen  worden  ist.  Nur  Christ  in 
seiner  1791  erschienenen  Naturgeschichte  vom  Bienen-,  Wes- 
pen- und  Ameisengeschlecht  gedenkt  S.  352.  der  D;//rj/schen 
Abbildung,  giebt  jedoch  der  Art  den  Namen  J.  libclhila.  Die 
Beschreibung  ist  nicht;  wie  es  mit  der  Al)])ildung  Tab.  XXXVI. 
Fig.  1.  der  Fall  zu  sein  scheint,  aus  Drurij  entlehnt.  —  Ol) 
als  eine  zweite  Art,  ob  nicht  vielmehr  als  Männchen  des 
P.  polycerator,  der  in  der  Encyclopedie  methodifpie  X.  p.  30. 
n,  2.  mit  Beziehung  auf  Latrcille  im  Dictionaire  d'hist.  nat. 
edit.  2.  beschriebene  Pelecinus  clavator  zu  betrachten  sei,  ist 
mir,  da  ich  wohl  im  Besitz  der  Encyclopedi£  method.  bin, 
aber  zur  zweiten  Ausgabe  des  Dict.  d'hist.  nat.  nicht  habe 
gelangen  können,  zu  meinem  Bedauern  noch  zweifelhaft.  Die 
Beschreibung  in  der  Encyclopedie,  welche  deutlich  ein  Männ- 
chen bezeichnet,  kann  nur  allein  auf  das  des  P.  polycerator 
bezogen  worden.     Wenn  dagegen  de  Romaml  in  seiner  note 


3S1 

snv  le  geni'C  Pelccinns  im  Magasiii  de  Zoologie  des  P.  da- 
Viitoi-  als  einer  Art  gedenkt,  dont  Latrcille  parle  dans  le 
üiet.  d'liist.  nat.  1817.  und  doch  wohl,  mir  nach  der  hier  ge- 
gchencn  Beschreibung,  hinzufügt:  cet  insecte  est  noir,  avec 
le  corselet  d'un  rougeatic  foncc  '*  so  kann  hiernach  der  P. 
davator  nichts  anders  sein,  als  Pertij's  P.  dichrous  (dele- 
ctus  aninialium  articulatorum  p.  131.),  -welcher  bis  dahin  in 
hiesiger  Sammlung,  wo  er  in  Leiden  Geschlechtern  vorhan- 
den, den  Namen  P.  thoracicus  führte.  Dieses  zu  \ermuthen, 
finde  ich  mich  aber  um  so  mehr  veranlasst,  als  der  Marchese 
Ma.rim.  Spifiola,  von  welchem  nach  einer  Benachrichtigung 
in  Nro.  3.  der  diesjährigen  Revue  zoologicpie  (S.  94.)  den 
P.  clavator  betreffende  Erläuterungen  in  einem  der  nächsten 
Hefte  des  Magasin  de  Zoologie  zu  erwarten  sind,  dieselbe 
Meinung  auf  Grund  eines  ihm  von  mir  übersciiickten  Exem- 
plars des  P.  dichrous  gegen  mich  schriftlich  ausgesprochen 
liat.  Ob  indess  die  Benennung  P.  clavator,  da  sie  nur  anf 
einen  Unterschied  des  Geschlechts,  worin  aber  alle  Arten  über- 
einstimmen, sich  bezieht,  und  die  Beschreibung  in  der  Ency- 
clopedie  meih.,  tie  Romaiids  Mittheilung  widersprechend,  deut- 
lich genug  das  Männchen  des  gewöhnlichen  P.  polycerator 
bezeichnet,  wird  beibehalten  werden  können,  dürfte,  seihst 
wenn  die  von  M.  Spinola  versprochene  Aufklärung,  so  wie 
zu  erwarten  ist,  ausfallt,  noch  zweifelhaft  bleiben.  Um  so 
mehr  und  weil  ich  diesen  kleinen  Aufsatz  dem  Herrn  Heraus- 
geber nicht  länger  vorenthalten  durfte,  habe  ich  der  in  Rede 
stehenden  Art,  der  zweiten  bekannten,  für  jetzt  noch  den 
Namen  P.  diclirous  gelassen  und  den  in  unsrer  Sammlung 
dafür  angegebenen  Namen  P.  thoracicus  auf  eine  Art,  welche 
in  derselben  früher  die  Pc7-tijsc]\{^  Benennung  führte,  über- 
tragen. Die  dritte  Art  wüide  dann  der  von  tIe  Roinand 
im  Magasin  de  Zoologie  beschriebene  P.  Guerinii  sein,  des- 
sen Männchen  eben  daselbst  von  31.  Spinola  bekannt  ge- 
macht werden  wird.  Eine  andere  von  Pertij  (del.  anim.  art.) 
noch  aufgeführte  Art,  der  P.  tibiator  gehört  zu  dem  in  Ame- 
rika weit  verbreiteten  und  in  Hinsicht  auf  Färbung  und  Scul- 
ptur  manchen  Abänderungen  unterworfenen  P.  polycerator. 
Die  Arten  der  Sammlung  sind: 


382 

1)  Pelecinns  polyturator:  iiiger,  antennis  albo-aimula- 
tis.     Mas,  Fem. 

P  e  1  e  c  i  n  u  s  p  0 1  y  c  e  r  a  1 0  r  de  Ro  m  a nü,  Guerin  —  Mcne- 
villc  Magasin  de  Zoologie.  1840.  3e  li\iaisoii  lusectes. 
pl.  XLYIII.  f.  1.  2. 
Männchen:  Pelecinns  clavator  Sl.  Fargeau  et  A. 
Serville  Encjclopedie  metliodique  etc.  X.  p.  30.  n.  2.  — 
Pelecinns  polytnrator  de  llomand  a.  a.  0.  pl. 
XLIX.  flg.  1. 
Weibchen:     Ichneumon   polytnrator   Brurxj  Illustra- 

tions  of  natural  History.  Vol.  II.  p.  77.  pl.  XL.  fig.  4. 
Ichneumon  polycerator  Fahr.  gen.  ins.  Mant.  p.  245. 
n.  51  —  52.  Spec.  ins.  I,  p.  430.  n.  63.  Mant.  ins.  I. 
p.  265.  n.  75.  Ent.  syst,  eniend.  II.  p.  162.  n.  119. 
Linne  Syst.  nat.  cura  Gmelin  Tom.  I.  N.  V.  p.  2691. 
n.  141.  Olivier  Encycl.  meth.  YII.  p.  186.  n.  113. 
Ichneumon    libellula   CÄr?i7  Natiirg.   d.  Ins.   p.  352. 

Tab.  36.  Fig.  1. 
Pelecinns    polycerator  Fahr.    Syst.   piezat.   p.  111. 
n.  1.     Lalr.  gen.  ernst,  et  ins.  III.  p.  255.     Le  PeUtier 
de  St.  Fargeau  et  Serville  Encycl.  melh.  X.  p.  29.  n.  1. 
Pelecinns  tibiator  Perty  Delectus  animalium  articula- 
torum  etc.  p.  131.  Tab.  XXYI.  Fig.  8. 
Dieser  Pelecinns  ändert  in   der  Structur  yerschiedent- 
licli  und,  "wie  es  scheint,  nach  dem  Vaterlande  ab.     Von  Nord- 
amerika, wo   er  nicht   selten  ist,   wurde   er  bisher  wohl  am 
häufigsten  zu  iins  gebracht,  jetzt  fast  eben  so  oft  Ton  Mexiko. 
Diese  Stücke  unterscheiden  sich  \on  den  brasilischen  dadurch, 
dass  das  Rückenschildchen  zerstreut  fein,  beim  Männchen  dich- 
ter, der  Hinterrücken  aber  in  der  Mitte  grob  und  ineinander- 
laufend punktirt  ist.    Bei  den  Männchen  mit  gegen  das  Ende  hin 
allmählich  yerdicktem  Hinterleibe  sind  die  Hintertarsen  in  grös- 
serer Ausdehnung,  wie  bei  den  brasilischen  Stücken,  weisslich, 
das  zweite  Glied  nämlich  zur  Hälfte ,  das  dritte  und  vierte  ganz. 
Bei    dem  brasilischen  P.  polycerator,  welchen  Perty  a. 
a.  0.  unterscliieden  und  P.  tibiator  genannt  hat,   ist  das  Rü- 
ckenschildchen nicht  punktirt,  der  Hinterrücken  sowohl  in  der 
Mitte,  als  seitwärts,  in  der  Mitte  oft,  namentlich  beim  Mann- 


383 

clien,  nur  undeutlich,  gefurcht,  oder  es  sind  die  Furchen  durcli 
eine  glatte  Lilngslinie  unterl)roclien.  Au  den  Hiutertarsen  der 
Münnchcn  sind  das  zweite  Glied  nur  an  der  Spitze  und  aus- 
serdem noch  die  folgenden  Glieder  »eisslich. 

Noch  zu  erwähnen  ist  endlich  eines  einzelnen  columhi- 
schen  Exemplares,  hei  welchem,  einige,  fast  erloschene  Stri- 
chelchen abgerechnet,  das  Rückenschildchen  glatt  ist,  der  Hin- 
terrücken in  der  Mitte  eine  nach  der  Spitze  hin  schmaler 
werdende,  glatte  Fläche  zeigt,  \on  wo  an  in  wenig  schräger 
Richtung  seitwärts  wellenförmige  Furchen  ausgehen  und  bald 
sich  verlaufen.  Die  Beine  \on  den  Hüftstücken  an  sind  braun, 
auch  die  Fühler  \om  ersten  Gliede  an  ])räunlich. 

Diese  Verschiedenheit,  hauptsächlich  in  der  Sculptur,  er- 
scheint aber  um  so  beachtenswerther ,  als  sich  nach  dem  Bis- 
herigen ergeben  hat,  dass  sie  ziemlich  beständig  und  durch 
das  Vorkomnien  in  einem  bestiniralen  Theile  Amerika's  bedingt 
ist.  Ich  habe  daher  versucht,  den  Unterschied  der  erwähnten 
Abänderungen  in  folgender  Art  durch  Diagnosen  deutlicher  zu 
machen : 

a)  Scutello  sparsim  punctato,  metathorace  niedio  yarioloso, 
lateribus  porcato.  Mas.  Foem.  —  Nordamerika  und 
Mexiko. 

b)  Scutello  laevi,  metathorace  medio  lateribusque  porcato. 
Mas.  Foem.  —     In  Brasilien  einheimisch. 

c)  Scutello  laevi,  metathorace  lateribus  oblique  porcato,  ni- 
ger,  pedibus  fuscis.  —  Einzelnes  Weibchen  aus  Co- 
lumbien. 

2)  Pelecinus  dichrous:    niger,   nitidus,  thorace  pedibus- 
que  sanguineis.     Mas.  Foem. 
Pelecinus  dichrous  Pertij  del.  anim.  art.  p.  131. 

(Taf.  II.  Fig.  j.) 
Die  Stücke  der  hiesigen  Sammlung  sind  von  Montevideo, 
die  Männchen  5  —  SVo^  die  Weibchen  15  —  22  Linien  lang. 
In  der  Sculptur,  den  Flügeln,  Fühlern  und  den  geschlecht- 
lichen Eigenthümlichkeiten  findet  sich  zwischen  dieser  Art  und 
dem  P.  polycerator  keine  Verschiedenheit,  der  einzige  Unter- 
schied beruht  in  der  vordem  Seite  des  Kopfs,  des  Halsschil- 


38il 

des,  Hintcnnckcu  und  Scliildchen  mit  eiiio^esclilossen  und  der 
Beine.  Der  Kopf  unter  den  Augen  und  das  Halssdiild  sind 
hlntroth,  desgleichen  die  Mandiheln ,  mit  sclnvarzen  Spitzen; 
die  Beine  sind  dunkler  rotli,  am  deutlit  listen  Schienen  und 
Fussglieder,  letztere  mit  grauer  Puhesccnz  dicht  besetzt.  — 
Bei  den  Männchen  sind  die  hintersten  Fussglieder,  -wie  hei 
denen  des  V.  polycerator,  mit  Ausnahme  der  Basis  des  ersten 
und  zweiten  und  der  Spitze  des  letzten  weiss. 

3)  Pelccinus  rufiis   n.  sp.:    rufus,   nitidus,   alis   hyalinis. 
Mas.  Foem. 

(Taf.  II.    Fi^.  2.3.) 

Eine  schon  durch  ihre  glänzend  hraune  Färhung  aus- 
gezeichnete hrasilische  Art,  die  Männchen  7  — T'/o,  die  Weib- 
chen 15  Linien  lang.  Viel  dunkler  als  der  übrige  Körper 
ist  der  Kopf,  beim  Männchen  auch  die  Spitze  des  Hinterlei- 
bes, dessen  erstes  Segment  beim  Weibchen  schwarz  und  glän- 
zend ist.  Rückenschildchen  und  Hinterrücken  sind  glatt,  bei 
dem  Männchen  die  Fussglieder  der  hintersten  Beine  blass- 
gelblich.  Die  Fühler  sind  nicht,  wie  bei  den  schon  erwähn- 
ten Arten,  schwärzlich  angeflogen  und  dunkler  an  der  Spitze, 
auch  Nerven  und  Randmaal  nicht  schwarz,  sondern  braun. 

4)  Pelecinus  thoracicus  n.  sp. :  rufus,  capite  abdomiue- 
qne,  petiolo  excepto,  nigris.     Mas. 

(Taf.  II.  Fig.  5.) 
Ein  einzelnes,  nur  5  Linien  langes  Männchen  von  Me- 
xiko. Halsschild  und  Beine  sind  rothbraun,  der  Kopf  dage- 
gen sammt  den  Fühlern,  sowie  der  Hinterleib,  mit  Ausnahme 
der  Basis  des  ersten  Segments,  schwarz.  Die  Flügel  sind 
nicht  so  hell,  wie  bei  der  vorigen  Art,  auch  die  Nerven 
dunkler. 

5)  Pelecinus  annulatus  n.  sp. :   rufus,  capite,  abdomiue 
tibiisciue  posticis  nigris,  his  basi  albis.     Mas. 

(Taf.  II.     Fig.  4.) 
Ein  einzelnes,  nur  5  Linien  langes  Männchen  von  Mon- 
tevideo.    Der  Kopf  mit  den  Fühlern  ist  schwarz,  vorn  durch 
dicht  anfliegende  Härchen  silberweiss  schillernd.     Die  Mandi- 
beln  sind  braun.     Der  ganze  Mittelleib  ist  braunroth,    der 


383 

Hintenückeii  in  der  Mitte  imdeiitlicli  unregelmässig  punktirt. 
Die  Beine  sind  braun,  an  den  Torderen  die  Schienen  und 
Tarsen  dunkler,  jene  an  der  Wurzel  iveisslicli,  an  den  hin- 
tersten die  Schenkel  an  der  Spitze  dunkler,  die  Schienen 
schwarz,  mit  Ausnahme  der  Basis,  welche  erst  braun,  dann 
weiss  ist,  die  drei  mittleren  Fussglieder  weiss.  Die  Flügel 
sind  wasserhell,  an  der  Spitze  merklich  dunkler,  Nerven  und 
Randmaal  dunkelbraun.  Der  Hinterleib  ist  glänzend  schwarz. 
Hinzugerechnet  den  in  der  hiesigen  Sammlung  nicht  vor- 
handenen Pelecinus  Guerinii  de  Romand  aus  Colum- 
bien,  dessen  Weibchen  in  Gi/eVz«  Magasin  de  Zoologie  1840. 
13e  livraison  beschrieben  und  pl.  49.  fig.  2.  abgebildet  ist 
und  von  dessen  Männchen  Beschreibung  und  Abbildung  in 
einem  der  nächsten  Stücke  des  Magasin  de  Zoologie  vom  Mar- 
chese  Man:.  Spinola  ebenfalls  zu  hoffen  sind,  zählt  Jetzt  die 
Gattung  Pelecinus  sechs  hinreichend  unterschiedene,  sämmt- 
lich  amerikanische  Arten. 


(3.  Band  2.  Heft.)  25 


XL 

Beitrag  zur  anatomischen  Kenntniss 

(]  er 

inneren  Geschleclitsorgane  der  zweiflügligen 
Insekten , 

H.      1a    o    e    \i\ 

{Mit   Abhilduno  auf   Taf.  111.) 


l^as  eigentluiniliclie ,  in  den  bei  weitem  meisten  Füllen  drei- 
zählige  Organ  am  Eiergange  der  Dipteren,  über  welches  im 
Folgenden  einige  nähere  Notizen  mitgetheilt  werden  sollen, 
ist  früher  häufig  übersehen  worden.  Zuerst  hat  es  meines 
Wissens  Sivammerdavi  bei  Stratiomys  bemerkt  und  (Bibel  der 
Natur.  Tab.  XLII.  Fig.  8.)  abgebildet,  worüber  unten  aus- 
führlicher. Auch  Ramdohr  bildet  es  (Abhandlung  über  die 
Verdauungswerkzeuge  der  Insekten.  Tab.  XX,  Fig.  6.)  von 
Leptis  scolopacea  als  Aftergefäss  ab.  Dann  hai  es,  wenn 
auch  undeutlich,  Sucloiv  wahrgenommen  und  in  Heusinger's 
Zeilschrift  für  organische  Physik  Bd.  II.  Heft  3.  Tab.  XIV. 
Fig.  43.  von  Sarcophaga  carnaria  abgebildet.  —  Viel  bes- 
ser h*at  es  V.  Siebold  bei  vielen  Muscidcn  und  auch  bei  an- 
deren Zweiflüglern  beobachtet  und  ihm  den  Namen  eines  re- 
ceptaculum  seminis  beigelegt  (vid.  J.  Müller,  Archiv  für  Ana- 
tomie. Jahrgang  1837.  p.  394  n.  414.  etc.  —  JViegmann, 
Archiv  für  Naturgeschichte,  4ter  Jahrgang,  pag.  192  etc.), 
so  die  Funktion,  die  er  ihm  angewiesen  glaubt,  bezeichnend. 
Wie  früher  gar  oft  übersehen  oder  seiner  örtlichen  Stellung 
nach  verkannt,   so   ist  es  auch  seiner  Funktion   nach  vielfach 


387 

gedeutet  worden  und   in   der  Mannichfaltigkeit  seiner  Formen 
noch  immer  wenig  gekannt. 

Vor  dem  Eingelien  in  weitere  Einzelheiten  möge  es  ge- 
stattet sein ,  einige  allgemeine  Bemerkungen  über  Insekten- 
anatomie und  vorzugsweise  die  der  Dipteren  voran  zu  schicken. 
Es  veranlasst  mich  dazu,  ausser  eigener  Erfahrung,  die  Be- 
merkung, dass  von  den,  leider  wenigen,  anatomischen  Unter- 
suchungen, welclie  wir  über  diese  Ordnung  besitzen,  sich  die 
Mehrzahl  bei  gewisseniiafter  Nachprüfung  nicht  ganz  bestä- 
tigt, ohne  dass  deshalb  die  Sorgsamkeit  der  Beobachter  ver- 
dächtigt werden  konnte;  gar  manche  dieser  Beobachtungen  le- 
gen nämlich  nur  zu  deutliches  Zeugniss  von  einer  fehlerhaf- 
ten Untersuchungsmethode  ab.  Ohne  hier  Vorschläge  über  die 
eigentliche  Zergliederung  sell)st  machen  zu  wollen,  zu  der  ich 
mich  mit  dem  meisten  Vortheile  mannichfaltiger  Nadeln ,  theils 
geschliffener,  theils  solcher  mit  gebogener  Spitze,  bei  feine- 
ren Gegenständen  aber  nur  ganz  weicher  Haarpinsel  bedient 
habe,  finde  ich  mich  desto  dringender  aufgefordert,  vor  zwei 
Untersuchungsweisen  zu  warnen,  die  dem  Beobachter  nur  Zerr- 
bilder zeigen,  wie  einzelne  sogar  in  namhaften  Werken  abge- 
bildet sind.  Die  eine  dieser  Methoden,  wohl  die  minder  häu- 
fig angewendete,  ist  das  vorläufige  Einweichen  der  zu  unter- 
suchenden Insekten  in  Alkohol,  Terpentinöl  u.  s.  w. ,  um 
den  so  leicht  verletzlichen  inneren  Theilen  mehr  Zähigkeit  zu 
geben  und  so  vermeintlich  leic-hter  und  sicherer  zu  untersu- 
chen. Es  entstehen  dadurch  in  der  Regel  Verkürzungen,  Zu- 
sammenziehungen,  Einschnürungen,  ja  in  einzelnen  Fällen  Zer- 
reissungen,  in  keinem  Falle  aber  wird  eine  vollkommen  brauch- 
bare Anschauung  der  inneren  Theile  gewonnen.  —  Eine 
zweite  Methode,  leider  fast  allgemein  im  Gebrauche,  aber  we- 
nigstens für  die  Ordnung  der  Zweiflüder  völlig  zu  verwer- 
fen, oder  doch  nur  mit  der  allergrösstcn  Vorsicht  und  auch 
da  nur  in  einzelnen  Fällen  anwendbar,  ist  die,  die  unter  dem 
Mikroskope  (ohne  dasselbe  ist  hier  nimmer  ein  Auskommen) 
zu  untersuchenden  inneren  Theile  mit  Wasser  zu  befeuchten 
oder  unter  Wasser  auszubreiten.  Will  man  sich  von  der  gros- 
sen Unbrauchbarkeit  dieser  Methode  recht  augenscheinlich 
überzeugen ,  so  darf  man  nur  einmal  den  Darmkanal  und  die 

25* 


inneren  Genitalien  eines  Syrphus,  einer  Musca,  oder  jedes 
andern  beliebigen  zweiflügligen  Insektes  ohne  Hülfe  aller 
hinzngebracliten  Feucliligkeit  rein  präpariren  nnd  auf  dem  01)- 
jektenträger  unter  dem  Mikroskope  mit  Wasser  befeuciiten; 
man  -wird  bald  alle  Theile  unförmlich  anschwellen  und  einen 
Umfan"'  gewinnen  sehen,  der  ihnen,  wäre  er  ihr  natürlicher, 
keinen  Raum  in  dem  Leibe  des  Thieres  gestatten  würde.  Die 
innere  Darmhaut  streckt  sich  in  die  Länge,  oft,  besonders 
wenn  ilir  Inhalt  auch  aufquillt,  mit  zienilidier  Gewalt.  Die 
äussere  Darmhaut  dagegen  erweitert  sidi  oft  auf  das  Vier- 
iind  Fünffaclie  ihres  früheren  Umfanges  und  verliert  an  Con- 
sistcnz,  ohne  sich  dal)ei  sehr  zw  verlängern.  So  legt  sich  der 
nnere  Darm  in  ihr  hin  und  her,  ja  er  durchbricht  sie  zuweilen, 
oder  dringt  an  leicht  verletzten  Stellen  heraus  und  bildet  Schlei- 
fen, die  gar  oft  für  Windungen  des  Darmkanals  angesehen  wor- 
den sein  mögen.  Die  Ausführungsgänge  der  männlichen,  wie 
weiblichen  Genitalien  dehnen  sich  aus,  es  bilden  sich  sackförmige 
Erweiterungen  u.  s.  w.  und  das  Ganze  verdient  zuletzt  nur  noch 
den  Namen  einer  Karrikatur.  —  Dieselbe  Ueberzeugnng  ge- 
winnt man  leicht,  wenn  man  eine  Fliege  an  der  Seite  des 
Bauches  öffnet  und  in  Wasser  einweicht ;  wenn  man  auch  da 
die  Missgestalten  nicht  so  vor  Augen  sich  bilden  sieht,  zeigt 
doch  sclion  das  Herausdrängen  der  Eingeweide  durch  die  Oeff- 
niing  der  Bauchdecken  eine  unnatürliche  Aufschwellung  der- 
selben an,  welche,  da  nicht  alle  inneren  Theile  gleichmässig, 
ja  die  einzelnen  Theile  in  verschiedener  Richtung  verschieden 
daran  Thcil  nehmen,  nicht  ohne  Verzerrung  vieler  Formen 
gedacht  werden  kann.  Ich  habe  auf  solche  Weise  Bildungen 
entstehen  sehen,  ganz  ähnlich  denen,  wie  sie  Ravu.lohr  in 
seiner  Abhandlung  über  die  Verdauungswerkzeuge  der  Insek- 
ten auf  Tab,  XXVIII.  Fig.  1.  von  Sarcophaga  carnaria  und 
ebendaselbst  Fig.  6.  von  Cercopis  spumaria  abbildet,  und  na- 
mentlich letztere  Missbildung  halte  ich  mit  Entschiedenheit  nur 
für  eine  solche  künstliche. 

So  grosse  Ucbcistände  haben  mich  freilich  auch  ganze 
Reihen  von  Beobachtungen ,  die  unter  Wasser  gemacht  waren, 
wegzuwerfen  genöthigt  und  mich  manches  Mittel  zu  ihrer  Ver- 
meidung zu   versuchen  gezwnngen.     Unter  allen   diesen  Mit- 


teln  bediene  ich  niitli  jetzt  am  liehslen  eines  recht  klaren 
Mandelöles,  in  welchem  jene  Anfsclnvellnngen  sehr  \iel  we- 
niger stattfinden  und  spater  erfolgen.  Hat  freilich  das  zu  un- 
tersuchende ()])jekt  lange  im  Oele  gelegen,  so  ist  auch  hier 
noch  Misstrauen  gegen  die  yollkommene  Natartrcr.c  der  vor- 
liegenden Formen  nöthig.  Ein  besseres  Mittel  aber  ist  mir 
aufzufinden  bis  jetzt  nicht  gelungen.  Die  Beobachtungen,  auf 
welche  sich  die  folgenden  Bemerkungen  beziehen,  sind  sämmt- 
lich  unter  Oel  gemacht  und,  wie  ich  hoffe,  dürfen  sie  wohl 
einer  sorgsamen  Nachprüfung  getrost  entgegen  sehen. 

Die  inneren  weiblichen  Genitalien  der  Dipteren  liegen, 
wie  bei  allen  Insekten,  im  Hinterleibe  zu  beiden  Seilen  unter 
dem  Nahrungskanale,  denselben  nur  ausnahmsweise  zum  Theii 
von  o])en  bedeckend.     Sie  bestehen: 

1)  ans  den  Eierstöcken, 

2)  den  Eicrleiteru  oder  Trompeten, 

3)  dem  Eiergange , 

4)  den  Anhängen  des   Eierganges  und  zwar 

a)  dem  meist  dvehiihWgen  Sivatufnenlamsdiaa  Gefiissc  (rc- 
ceptaculum  seminis  v.  Siehohrs), 

b)  den  paarigen  Schleimgeiasscn. 

Die  Begattuugslasche  (bursa  copulatrix)  ist  bei  keinem 
bis  jetzt  untersuchten  Insekte  dieser  Ordnung  nacligewiesen. 
Eine  deutliche  Sonderung  des  Eiergauges  in  eigentlichen  Eier- 
gang und  Scheide  findet  nur  ausnahmsweise  statt.  Alle  diese 
Theile  erscheinen  in  den  verschiedenen  Gattungen  verschie- 
den, in  verwandten  Gattungen  ähnlich,  innerhalb  gut  be- 
gründeter Gattungen,  soweit  meine  Beobachtungen  reichen, 
wenig  verschieden;  so  dass  ihnen  ein  grosser  Werth  für  ein 
wahres  System  der  Zweiflügler  nicht  abgesprochen  werden 
kann,  so  wenig  geeignet  sie  immerhin  zu  einer  synoptischen 
Aufzählung  derselben  sein  mögen. 

Sämmtliche  Geschleclitstheile  sind  vorzugsweise  nach  hin- 
ten durch  Tracheenäste  in  ihrer  Lage  befestigt,  namentlich 
die  Basis  der  Ovarien,  die  Trompeten  und  der  Eiergang  mit 
seinen  Anhängen.    Nadi  voinliin  empfangen  die  Ovarien  auch 


390 

solche  Acstc,  jedoch  \iel  >veiiiger  iiiul  der  Bau  derselben  ist 
stets  der  Art,  dass  er  zur  Fixirung  dieser  Orgaue  nichts  bei- 
tragen kann,  sondern  im  Gegentheil  gestattet  er  stets  Orts- 
yeränderung  derjenigen  Punkte,  an  die  sich  die  Tracheen- 
äste anheften.  Ausser  durch  den  Augenschein  des  Verlaufes 
dieser  Tracheen,  überzeugt  man  sich  davon  leicht  durch  Ab- 
sonderung des  obersten  Drittheiles  der  noch  niclit  angeschwol- 
lenen Ovarien,  Bei  voller  Anschwellung  derselben  erst  er- 
langen die  Tracheenäste  grösstentheils  eine  solclie  Lage,  dass 
ein  Aveiteres  Fortrücken  ihrer  Anheftungspunkte  nach  vorn  hin 
nicht  wolil  mehr  möglich  ist  und  so  durch  das  Weiterschreiten 
des  vegetativen  Entwickelungsprocesses  der  Eier  die  Nothwen- 
digkeit  des  Eierlegens  auch  bei  noch  nicht  erfolgter  Befruch- 
tung eintritt.  Hiernach  ist  das  ül>er  die  Befestigung  der  weii)- 
lichen  Genitalien  durch  Tracheen  von  Lacordairc  (Introduct. 
a  l'Entomologie.  Yol.  II.  p.  330.)  Gesagte  in  Beziehung  auf 
die  Ordnung  der  Zweiflügler  zu  berichtigen. 

An  die  Stelle  einer  solchen  Befestigung,  die  bei  der 
allmählichen,  bedeutenden  Anschwellung  der  Ovarien  überhaupt 
nicht  möglich  ist,  tritt  eine  andere,  die  ihnen  auch  bei  gröss- 
ter  Anschwellung  eine  regelrechte  Lage  sichert ,  durch  die  be- 
kannten ,  z.  B.  bei  Eristalis  gar  leicht  wahrnehmbaren,  faden- 
förmigen Fortsätze  der  Eierröhren ,  die  sich  häufig,  doch  bei 
weitem  nicht  immer  an  das  Rückengefäss  anheften.  Bei  der 
vegetativen  Fortentwickelung  der  Eier  in  den  Eierröhren  ist 
diesen  selbst  dadurch  die  Richtung  ihrer  Yergrösserung  vor- 
geschrieben ,  mögen  sich  nun  die  vergrösserten  Eier  in  den  von 
ihnen  erweiterten  Eiröhren  in  die  Höhe  schieben,  oder  mag, 
was  ich  als  gewiss  ansehe,  der  untere  Theil  der  Eiröhren, 
wie  er  sich  erweitert,  auch  in  die  Länge  wachsen,  während 
sich  jene  Bänder  gleiohmässig  verkürzen.  Nur  darin  darf  man, 
glaube  ich,  die  Funktion  dieser  Bänder  im  vollkommenen  In- 
sekte suchen.  Gewiss  hat  Müller,  und  haben  alle,  die  seine 
Ansicht  theilen,  die  Bedeutung  derselben  überschätzend  ver- 
kannt; wogegen  ihnen  während  der  Entwickelung  vielleicht 
eine  andere  Funktion  zugetheilt  sein  dürfte. 

Bei  (\t\\  sogenannten  sackförmigen  Eierstöcken  habe  ich 
eine  Befestigung  der  Art  nie  auffinden  können.     Allerdings  ist 


3J)I 

(lies  noch  lange  kein  Beweis,  dass  üherliaiipl  eine  solche  nicht 
stattfinde;  doch  scheint  mir  die  Lage  derselben  in  vielen  Fäl- 
len anf  eine  andere  Weise  gesichert  zu  sein.  Es  zeigen  diese 
Ovarien  nämlich  bei  mehreren  Zweiflüglern  schon  bei  geringer 
Anschwellung  eine  bedeutende  Länge  und  sind  in  der  Mille 
ein  oder  mehrere  Male  stark  eingeschnürt,  so  dass,  wenn  die 
herrschende  Ansicht  über  ihren  Bau  die  richtige  ist,  bei  der 
in  ihnen  stets  gleichmässig  fortschreitenden  Vegetation  aller 
Eikeime,  sie  ohne  ihre  Längsaxe  wesentlich  zu  vergrössern, 
durch  die  Form  eines  Ellipsoides  der  Kugelform  zustreben 
müssen,  ohne  wegen  der  Uaumbeschränkung  von  aussen  her 
diese  erreichen  zu  können,  wodurch  ihre  Form  bei  weilereui 
Anschwellen  und  damit  ihre  Lage  ebenfalls  gesichert  wäre. 

Die  Ovarien ,  die  Eierleiter  und  der  Eiergang  können 
ihrer  Natur  nach  nie  fehlen.  Ausser  durch  die  ihrem  Zwecke 
entsprechenden  Formmodifikationen  ist  eine  wesentliche  Umge- 
staltung derselben  nur  durch  Verwachsung  der  beiderseitigen 
Organe  zu  einem  einzigen  centralen  Organe  möglich,  eine 
Bildung,  von  deren  Vorhandensein  in  der  Natur  seit  Rcaumur 
bis  auf  Lacordaire  viel  gesprochen  worden  ist,  die  aber,  wie 
V.  Siebold  (JFiegmanii's  Archiv  1838.  Heft  2.  pg.  191.  nnd 
folgende)  bereits  gründlich  nachgewiesen  hat,  in  der  Ordnung 
der  wahren  Insekten  noch  nicht  beobachtet  worden  ist. 

Die  Trompeten  sind  in  der  Ordnung  der  Zweiflügler 
stets  ohne  Anhänge,  meist  am  kürzesten  bei  büschelförmigen 
Ovarien,  am  längtsen  aber  bei  ährenförmigen ,  wie  bei  The- 
reua,  wo  die  einzelnen  Eierröhren  an  ihnen  in  zwei  Längs- 
zeilen stehen.  — 

Der  Eiergang  ist  von  sehr  verschiedener  Länge.  Mit 
Ausnahme  derjenigen  Museiden,  bei  welchen  er  die  Funktion 
eines  Uterus  übernimmt,  habe  ich  ihn  verhältnissmässig  am 
längsten  bei  Sepsis  gefunden,  wo  er  ans  zwei  wesentlich  von 
einander  verschiedenen  Theilen,  dem  eigentlichen  Eiergange 
und  der  Scheide  besteht.  Er  mündet  in  der  Regel  in  dieser 
Ordnung,  wie  bei  den  meisten  Insekten,  in  eine  mehr  odei 
minder  ausgebildete  Kloake,  deren  innere  Bekleidung  bei  den 
Dipteren  als  die  durch  Verwachsung  verbundene  Fortsetzung 
des  Eierganges  und  des  Rectnms  angesehen  werden  muss,  da 


S92 

in    einzelnen  Fällen  dem  Eiergange   angehörige  Anhänge  an 
der  Unterseite  in  den  Grund  der  Kloake  münden.     Die  Mün- 
dung des  Rectums   liegt   zu  ol)erst,   und   ^\o   ein  Unterscliied 
darin  stattfindet,   mehr   nach  hinten  als  die  der  Scheide,   wie 
dies  Bnrmcister  (Handbuch   der  Entomologie  I.  pag.  201  u. 
208.),   JVagner  (Vergleichende  Anatomie,  p.  320.)  und  An- 
dere ganz  recht  angehen ,  wogegen   die  Angaben  "von  Carus 
(Vergleichende  Anatomie   ed.  2.  pag.  452.  §.  522.),  wonach 
sich   der  Darmkanal  vor   oder   unter   den   Genitalien  münden 
soll,  Aollkommen  unbegründet  ist.     Wohl  nie,  oder  doch  nur 
höchst  selten ,  öffnen  sich  die  weiblichen  Genitalien  nicht  in  eine 
Kloake,    sondern  sind  äusserlich   gesondert,    eine  Sonderung, 
die  bei  dem  männlichen  Geschlechte  häufiger  stattfindet,  z.  B. 
bei  Ephydra,   wo  sie  -vielleicht  in  uaher  Beziehung  zur  Nah- 
rung  dieses  Insektes   steht,   welches  grösstentheils,   wie  ver- 
wandte Gattungen,  auch  von  Panzerinfusorien  lebt,  deren  Kie- 
selschaalen   natürlich   unverdaut   entleert  werden.     Oft  liegen 
in  der  Kloake  die  Mündungen  beider  so  nahe,   dass  Anhänge 
des  Eierganges   für  Anhänge   des  Darmkanales   gehalten  und 
demnach  gedeutet  worden  sind;  so  z.  B.  von  Ramdohr  (Ab- 
handlung  über   die  Verdauungswerkzeuge  der  Insekten.  Tab. 
XX.  Fig.   2.)  von  Bombylius  major,    auf  welche  irrthümliche 
Deutung   RamdoJir's   sich    auch    Bmmeister  (Handbuch  der 
Entomol.  I.  pag.  158.)  und  Lacordahe  (Introduct.  ä  l'ento- 
mologie.  Tom.  II.  pg.  54.)  zu  beziehen  scheinen.     Beide  deu- 
ten  nämlich  diese  Organe  als  Harnorgane  und  parallelisiren 
sie  mit  den  bei  mehreren  Käferfamilien  (Carabici,  Hydrocan- 
Iharides,   Melasomata  etc.)  vorkommenden  Organen  ganz  an- 
derer Bedeutung.     Lacordaire  giebt  ausserdem  an  der  ange- 
führten Stelle  an,   dass  Leptis   ähnliche  Gefässe  habe;  sicher 
liegt   auch  hier   ein   Irrthum  zu  Grunde,  wahrscheinlich   die 
schon  oben  erwähnte  Figur  von  Ramdohr  (Tah.  XX.  Fig.  6.). 
Ich  habe  Leptis  scolopacea  in  beiden  Geschlechtern  und  meh- 
rere  andere  Arten   dieser  Gattung  zergliedert,   aber   hier  so 
wenig,   wie  bei   allen  anderen  Gattungen   der  Zweiflügler  je 
Anhänge  am  Darmkanale  gefunden.     Uebrigens  versteht  es  sich 
wohl  von  selbst ,  dass  Ramdohr  irrt ,  wenn  er  dem  Männchen 
von  Leptis  scolopacea  nur  einen  ganz  rudimentären  Darmka- 


r'593 

ual  zuschreibt;  er  fiiulet  sich  hei  dem  Mäinu-hen  gerade  in 
derselben  Grösse  und  Ausbildung,  wie  hei  dem  Weibchen. 
Richtig  ist  es  aber,  dass  das  Weibclien  im  Verhältniss  zum 
Männchen  äusserst  gel'rässig  ist,  bei  welchem  letzteren  man 
ilen  Darmkanal  in  der  Regel  leer  oder  nur  mit  einer  wässri- 
gen  Feuchtigkeit  angefüllt  findet.  So  auch  bei  anderen  Ar- 
ten dieser  Gattung. 

Ueber  die  Anhänge  des  Eierganges  der  Insecten  über- 
haupt sind  nach  und  nach  eine  Menge  einzelner  Beobachtun- 
gen bekannt  gemacht  worden,  die  sich  aber  meist  auf  andere 
Ordnungen  als  die  der  Zweiflügler  bezogen,  in  welcher  diese 
Anhänge  nur  gar  zu  häufig  ganz  übersehen  worden  sind. 
Trotz  der  so  gewonnenen  Kenntniss  einer  grossen  Anzahl 
einzelner  Fälle ,  blieb  man  doch  fortwährend  ganz  im  Unkla- 
ren über  die  Bedeutung  dieser  Anhänge  und  schrieb  ihnen 
mit  grosser  Willkühr  mancherlei  Functionen  zu.  Namentlich 
hielt  man  aus  Mangel  einer  genaueren  Kenntniss  des  Sperma 
der  Insecten  vielfältig  und  so  noch  zuletzt  Lacordaire  (In- 
troduct.  a  l'Entomol.  IL  pag.  342.)  den  zur  Aufnahme  des 
männlichen  Gliedes  bestimmten  Anhang  zugleich  für  den  Be- 
hälter des  männlichen  Samens,  wodurch  man  verleitet  wurde, 
dem  ganz  allgemein  vorhandenen ,  diesen  Zweck  erfüllenden 
Anhange  eine  andere  Bedeutung  unterzuschieben.  —  Nur  v. 
Siebold  that ,  durch  genauere  Kenntniss  des  Insectensperma  s 
geleitet,  in  seiner  vortrefflichen  Abhandlung  in  Müller' s  Ar- 
chiv, pag.  392.  etc.  einen  grossen  Schritt  vorwärts,  indem  er 
vier,  ihren  Funktionen  nach  verschiedene  Anhänge  annahm 
lind  die  entsprechenden  Anhänge  durch  alle  Ordnungen  der 
Insecten  richtig  erkannte.  Diese  vier  Arten  der  Anhänge  sind 
nach  seiner  Bezeichnung: 

1.  die  immer  unpaarige  Begattungstasche,  (bursa  copulatrix); 

2.  ein  meist  unpaariges  Organ;  (receptaculum  seminis); 

3.  die  paarigen  symetrischen  Schleimgefässe ; 

4.  ein  ebenfalls  paariges,  oft  gefärbtes  Organ,  nach  seiner 
Meinung  vielleicht  zum  Anlocken  des  Männchens  be- 
stimmt, indess  seiner  Bedeutung  nach  noch  immer  unklar. 

Bei  den  Zweiflüglern  finden  sich  nun  nach  allen  bishe- 
rigen Erfahrungen  nur  die  zweite  und   dritte  Art   dieser  Au- 


394 

hänge:  das  receptaciiliim  semiiiis  und  die  sogenannten  Sclileim- 
gefässe. 

Das  receptaculum  seminis  mündet  an  der  Unterseite  in 
den  Eiergang,  bald  höher,  bald  tiefer,  doch  meist  nicht  yiel 
höher,  als  die  paarigen  Schleimgefässe ,  deren  Mündungen 
etwas  seitlich,  doch  noch  an  der  Unterseite  des  Eierganges 
liegen.  Ueber  die  Bedeutung  der  Schleinigefäss  e  herrscht 
ziemlich  überall  dieselbe  Meinung,  Doch  dürfte  es  vielleicht 
nicht  überflüssig  sein,  auch  hier  an  die  grosse  Analogie  zwi- 
schen ihnen  und  den  paarigen  Anhängen  des  ductus  ejacula- 
torius  zu  erinnern.  Schon  v.  Siebold  vermuthet  nach  der 
Stellung  derselben  eine  nähere  Beziehung  zwischen  ihren 
Functionen  und  denen  des  Samenbehälters.  —  Die  Gestalt 
dieser  Gefässe  ist  sehr  verschieden.  In  der  Regel  sind  sie 
einfache  Kanäle,  oft  mehr  beuteiförmig  und  sehr  klein  und 
deshalb  schwer  aufzufinden  z.  B.  bei  Sepsis,  Dasypogon, 
Dioctria.  Bald  sind  sie  von  ausserordentlicher  Entwickelung, 
(z.  B.  bei  Beris,  Strationiys,  Leptis),  und  dann  manchfach 
hin  und  her  gebogen.  Aestig  habe  ich  sie  bei  Eristalis  ge- 
funden; (nach  den  Beobachtungen  von  Leon  Diifour  sind 
sie  es  auch  bei  Hippobosca).  —  Einen  birnenförmigen  Knopf 
haben  sie  bei  Bom])ylius.  Bei  Tetanocera  sind  die  Ausfüh- 
ruugsgänge  dieser  Gefässe  noch  kürzer  und  der  Knopf  hat 
die  Gestalt  einer  vierblättrigen,  geschlossenen  lilienartigen 
Knospe.  —  Bei  einigen  Dipteren  habe  ich  diese  Gefässe  nicht 
auffinden  können,  vermuthe  in  dieser  Beziehung  aber  nur 
eine  mangelhafte  Beobachtung.  Ihre  häufig  sehr  geringe 
Grösse  und  die  oft  äusserst  zarte  Textur  derselben,  kann  dazu 
gar  wohl  die  Veranlassung  gegeben  haben  und  diess  um  so 
mehr,  da  sie  in  solchen  Fällen  schon  wegen  ihrer  Lage  schwer 
aufzufinden  sind.  —  So  mannigfaltig  verschieden  nun  diese 
Gefässe  auch  in  ihrer  Gestalt  sind,  so  wenig  veränderlich 
finde  ich  sie  in  Bezug  auf  ihre  Insertion  am  Eiergange,  die 
fast  ohne  Ausnahme  zu  beiden  Seiten  und  etwas  nach  unten, 
oft  unmittelbar  bei  seinem  Eintritte  in  die  Kloake,  in  einzel- 
nen Fällen  wohl  in  diese  selbst  statt  hat.  Einen  gemein- 
schaftlichen Ausführungsgang  derselben  habe  ich  nie  beobach- 
tet, nur  bei  Sepsis,  wo  diese  Gefässe  ganz  ungewöhnlich  tief 


393 

untei"  dem  Sanienbehalter  einmüiulen,  lilsst  sich  etwas  der  Art 
\ermuthen,  da  sich  heide  Gefässe  gegen  ihre  Mündiiug  hin 
vereinigen;  eine  wirkliclie  Vereinigung  der  Ausführungsgilnge 
habe  ich  aber  bis  jetzt  el)en  so  wenig,  wie  diese  selbst  wahr- 
nehmen können. 

Das  receptaculnm  seminis  glaubt  v.  Siehold  zur  Auf- 
nahme und  Aulbewahrung  des  männlichen  Samens,  oder  ge- 
nauer zur  Aufnalime  der  männlichen  Spermatozocn  bestimmt 
und  nimmt  an,  dass  die  in  demselben  angesammelten  Sperma- 
tozoen  aus  dem  Ausfiihrungsgange  desselben  heraustretend, 
die  durch  den  Eiergang  gleitenden  Eier  befruchten.  So  sehr 
ich  dieser  Ansicht,  mit  geringen  Modificationen  auch  beistimme, 
so  ist  der  yollständige  Beweis  für  die  Richtigkeit  derselben 
doch  noch  nicht  geführt,  obgleich  alle  die  von  v.  Siebold  in 
dieser  Beziehung  geltend  gemachten  Thatsachen  als  richtig 
anerkannt  werden  müssen. 

Mich  hier  ganz  auf  die  Ordnung  der  Zweiflügler  be- 
schränkend ,  glaube  ich  folgende  Thatsachen  als  Yollkommen 
erwiesen  aufstellen  zu  können : 

1)  die  Eierentwickelung  in  den  Ovarien  ist  eine  blos  vege- 
tative, nicht  in  einem  eigenen  Lebensprinzipe,  sondern 
im  Leben  der  Mutter  wurzelnde,  so  dass  keiner,  auch 
der  ausgebildetsten  in  den  Ovarien  enthaltenen  Eierkeime 
eines  individuellen  animalischen  Lebens  fähig  ist.  Die- 
sen Charakter  behalten  die  Eierkeime  bei  ihrem  Durch- 
gleiten durch  die  Trompeten  und  den  Eiergang  stets  bis 
zu  der  Stelle,  wo  der  Samenbehälter  einmündet. 

2)  An  der  Einmündungssteile  des  receptaculnm  seminis,  er- 
langen die  Eierkeime  in  der  Regel  die  Fähigkeit  zu  ei- 
nem individuellen,  animalischen  Leben,  in  einzelnen  Fäl- 
len erhalten  sie  dieselbe  nicht  und  sind  für  die  Fort- 
pflanzung der  Art  verloren. 

3)  Wenn  die  Eikeime  an  der  Einniündungsstelle  des  rece- 
ptaculum  seminis  zu  voller  Animalisation  gelangen,  so 
lassen  sich  in  dem  receptaculum  selbst  stets  lebhafte  Sper- 
matozoen  nachweisen. 

4)  Bei  frisch  ausgeschlüpften  Weibchen  lassen  sich  in  dem 


396 

Sameiiheliillter  weder  freie    Spermatozoen  noch  Sperina- 
tozoeiihündel  nachweisen. 

5)  Ausserlialb  des  receptaculum  seminis  kommen  Sperma- 
tozoen nur  ausnahmsweise  und  meist  ohne  lebhafte  Be- 
wegung \or. 

6)  Während  des  Eierlegens  yermindert  sich  der  Inhalt  des 
Samenhehälters. 

Durch  diese  Thatsachen  scheinen  mir  folgende  Sätze 
Yollkonuneu  erwiesen : 

1)  Die  Animalisation  d.  h.  Befruchtung  der  bis  dahin  nur 
vegetativ  lebenden,  d.  h.  unbefruchteten  Eikeime  geschieht 
an  der  Mündung  des  receptaculum  seminis. 

2)  Die  Befruchtung  geschieht  durch  den  Inhalt  des  recepta- 
culum seminis. 

Dagegen  scheinen  mir  folgende  Fragen  noch  einer  viel 
genaueren  Untersuchung  unterzogen  werden  zu  müssen,  ehe 
sich  eine  vollständigere  Einsicht  in  den  Vorgang  der  Befruch- 
tung erlangen  lässt: 

1;  Besteht  der  Inhalt  des  Samenbehälters  nur  aus  Sper- 
matozoen? —  Mir  scheint  diess  durchaus  nicht  wahr- 
scheinlich, da  die  Form  dieses  Organes  doch  gar  zu 
deutlich  den  Ciiaractcr  eines  Aussonderungsorganes  trägt, 
worauf  auch  die  in  anderen  Ordnungen  oft  so  entschie- 
den ausgebildete  Anliangsdrüse  desselben  und  in  der  Ord- 
nung der  Zweiflügler  selbst,  die  oft  regelmässig  kranz- 
förmige Umlagerung  desselben  von  Fettmasse,  wie  die 
Structur  des  ganzen  Organes  hindeuten.  Alle  bisherigen 
Beobachtungen  beweisen  nichts  gegen  das  Vorhandensein 
\  eines  noch  anderweitigen  Inhaltes  dieses  Organes.  Es 
nur  als  einen  Aufnahmebehälter  anzusehen,  scheint  mir 
dem  Wesen  des  Organismus,  wo  Aktion  stets  Reaktion 
hervorruft,  zuwider,  und  gewiss  kommt  ihm  auch  eine 
organisch  -  active  Funktion  zu. 
2)  Ist  das  Vorhandensein  von  Spermatozoen  zur  Animali- 
sation der  Eikeime  unumgänglich  nothig?  Wenn  es  nö- 
thig  ist,  wie  ist  Fortpflanzung  (z.  B.  bei  Aphis)  durch 
unbefruchtete  Weibcheu  möglich?  Stammen  die  Sperma- 
tozoen   des    receptacnlnm    seminis    also    überhaupt  aus 


dem  iiianiiliilicn  Samen,  oder  findet  eine  Erzeugung  der- 
selben eiihvcder  allgemein  oder  in  besonderen  Fallen  im 
weiblichen  Organismus  statt?  —  So  sehr  Letzleres  auch 
von  allen  bisherigen  Erfahrungen  abweichen  würde,  muss 
man  bei  so  anomalen  Erscheinungen  der  Fortpflanzung 
«loch  auch  Ungewöhnliches  zu  finden  gefasst  sein.  Dass 
die  Spermalozoen  nach  der  Befruchtung  in  dem  Sanien- 
behiilter  stets  in  wimmelnder  Menge  vorhanden  sind,  ist 
zwar  ein  Beweis,  dass  sie  durch  den  Akt  der  Begattung 
da  zum  Vorschein  gekommen  sind ,  aber  noch  kein  Be- 
weis, dass  sie  aus  dem  männlichen  Samen  stammen.  Dass 
indess  in  allen  gewöhnlichen  Fällen  der  Fortpflanzung, 
die  Spermatozoen  des  receptaculum  seminis  aus  dem  männ- 
lichen Samen  stammen,  scheint  mir  durch  \iele  andere 
Erscheinungen  fast  unumstösslich  bewiesen. 
3)  Welche  Rolle  ist  bei  der  Begattung  und  Befruchtung 
den  Aussonderungen  der  Anhänge  des  ductus  ejaculato- 
rius  angewiesen?  —  Solche  Aussonderungen  finden  bei 
den  Zweilliiglern  während  der  Begattung,  Avie  das  darauf 
folgende  Zusammenschrumpfen  der  paarigen  Anhangsdrü- 
sen beweist,  in  nicht  unerheblicher  Menge  statt,  ohne 
dass  über  dieselben  bis  jetzt  irgend  etwas  Weiteres  er- 
mittelt wäre. 

Die  Form  des  S  am  enb  eh  alters  ist  in  der  Ordnung 
der  Zweiflügler,  wie  dies  schon  v.  Siehold  bemerkt  hat, 
höchst  mannigfaltig.  Er  findet  sich  entweder  einzählig,  wie 
ihn  V.  Sichold  bei  Dolichopus  und  Empis  beobachtet  hat; 
oder  zwcizälilig,  so  bei  Stomoxys,  wo  sich  beide  Ausführungs- 
gänge nach  r.  Siebold  \or  ihrer  Einmündung  vereinigen  sol- 
len, was  ich  aber  bei  Stomoxys  calcitrans  *)  nie  bestätigt  ge- 
funden habe.  —     Zweizählig  mit  je  doppelten  Kapseln  findet 


*)  Stomoxys  calcitrans  bietet  ein  interessantes  Beispiel  von  Cry- 
stallisation  im  lebenden  Organismus  dar,  das  erste,  soviel  ich  weiss, 
in  der  Ordnnng  der  Insekten  entdeckte.  Im  Iiinteren  Ende  des  Darm- 
kanales  nämlich  iinden  sieb  oft  einen  gelben  Kern  einschliessende, 
runde,  sclieibenlörmige  Gruppen  durchsichtiger,  im  Wasser  wenig 
aullösliclier  Crystalle,  über  welclie  an  einem  anderen  Orte  ausfiibr- 
liclier. 


39S 

er  sich  iiarli  v.  Sicbold's  Angabe  {Miiller^s  Arcliiv.  1837. 
pag.  416.)  bei  einigen  von  ihm  nicht  naher  bezeichneten  Mu- 
seiden. Mir  ist  die  Auffindung  dieser  Form  noch  nicht  ge- 
lungen. —  In  den  bei  weiten  meisten  Fällen  ist  das  rece- 
ptaculum  seminis  dreizählig,  so  dass  diese  Form  als  Nonnal- 
typus  dieses  Organes  für  die  Ordnung  der  üipteren  angesehen 
werden  niuss ;  gewöhnlich  besteht  es  dann  aus  drei  gleich - 
oder  nahebei  gleichgestalteten  Theilen ;  seltener  hat  der  mitt- 
lere Theil  eine  erheblich  abweichende  Gestalt,  so  dass  das 
Organ  als  unYollkommen  dreizählig  bezeichnet  werden  kann. 

Sehr  unyollkommen  ausgebildet,  wenn  aucli  gross,  habe 
ich  das  receptaculum  seminis  bei  Leptis  und  mehreren  ver- 
wandten Gattungen  gefunden.  Tab.  III.  Fig.  1.  stellt  es  von  Le- 
ptis scolopacea  vor.  Es  besteht  bei  ihr  aus  drei,  nahebei  gleich- 
langen, gegen  ihre  Mündung  hin  gieichmässig  verschmäch- 
tigten  Theilen  von  durchweg  weisslicher  Farbe,  so  dass  der 
gewöhnlich  deutlich  gesonderte  Behälter  und  der  Ausführnngs- 
gang  bei  jedem  in  eines  verschmolzen  sind.  Eine  äussere, 
hautartige  Bedeckung  ist  mir  zu  trennen  nicht  möglich  ge- 
wesen, doch  muss  sie  wohl  als  vorhanden  angenommen  wer- 
den. Im  oberen  Theile  jedes  dieser  Anhänge  ist  die  innere 
Höhlung  nur  undeutlich  bemerkbar.  Wo  der  drüsenartige, 
anderwärts  meist  kapseiförmige  Theil  allmählich  in  den  Ausfüh- 
rungsgang übergeht,  wird  die  ihn  innerlich  bekleidende  Haut 
fester  und  nimmt  eine  gelblich -weisse  Farbe  an,  so  dass  die 
his  zu  ihrer  Mündung  gesonderten  Ausführungsgänge  scharf 
begrenzt  wahrgenommen  werden  können.  Die  zwischen  der 
inneren  und  äusseren  (?)  hautartigen  Bekleidung  liegende 
Masse  ist,  wie  bei  diesem  Organe  immer,  von  einer  eigen- 
thümlichen,  muskelartigen  Beschaffenheit.  Die  Schicht  der- 
selben wird  gegen  die  Mündung  der  Ausführungsgänge  hin 
so  dünn,  dass  sie  daselbst  der  Wahrnehmung  fast  entgeht. 
Alle  drei  Theile  des  Organes  haften  stark  an  einander.  An 
dem  grösseren,  oberen  Theile  findet  eine  Verwachsung  nicht 
statt;  an  dem  kleineren,  unteren  Tlieile  ist  mir  aber  eine 
Trennung  ohne  Zerreissung  nie  gelungen.  Seiner  Grösse 
nach  gehört  dieser  Samenbehälter  zu  den  ausgezeichnet  gros- 
sen, indem  er   die  ein  und   einhalbfache  Länge    der  Ovarien 


dfs  clicn  aiissesdilüplteri  VVcibcIicns,  und  beinahe  die  Liluge 
der  Ovarici»  des  hciriitlitcten  Weibchens  hat.  —  Dass  dieser 
Saiiicnbehalter  schon  von  Ramdolir  (Tab.  XX.  Fig.  6.)  ab- 
f!,ebildef.  worden  ist,  habe  ich  oben  erwähnt.  Beiläufig  möge 
hier  noch  augeliihrt  werdeu,  dass  auch  die  inneren  männli- 
chen (xenitalien  von  Lepiis  eine  äusserst  merkwürdige  Form 
zeigen,  indem  sich  wider  alle  sonstige  Regel  die  vasa  defe- 
renlia  in  ihrem  unteren  Drittheile  (zu  Analogis  der  Anhangs- 
drüseu  des  ductus  ejaculatorius?)  erweitern  und  dann  erst 
wie  gewöhnlich  vereinigen. 

Eine  zweite  weit  verhreitete,  indess  manchen  geringe- 
ren Modificationen  unterliegende  Form  des  Samenbehälters  ist 
die  in  Fig.  2.  von  Eristalis  aeneus  abgehildete.  Die  drüsen- 
artigen Kapseln  sind  hier  von  ihren  Ausführungsgängen  scharf 
gesondert,  von  schwärzlichem  AnseJicn,  doch  roth  durch- 
schimmernd. Ihre  Gestalt  ist  mehr  linsenförmig  als  kugelför- 
mig; auch  setzen  sie  sich  mit  einem  warzenartigen  Theile 
nach  dem  Ausliihrungsgange  hin  fort.  Die  Gestalt  der  Um- 
kleidung zeii^t  die  Figur.  In  ihrer  natürliclien  Lage  sind 
die  Ausfiihrungjgiuige  sehr  geschlängelt ,  so  dass  die  Kapseln 
selbst  weit  na(  !i  hinten  zu  liegen  kommen.  Die  Länge  des 
ganzen  Organes  gleicht  der,  welche  die  Eierstöcke  bei  dem 
Ausschlüpfen  des  Insectes  haben.  —  ii.  Siehold  bildet  die- 
selbe Form  (von  Eristalis  tenax?)  doch  mit  viel  schmächti- 
geren und  längeren  Ausführungsgängen  in  Miiller's  Archiv 
1&37.  Tab.  XX.  Fig.  9.  ab.  —  Hegetschweiler  (Disserta- 
tio  de  genitalibus  insectorum)  hat  den  Samenbehälter,  so  wie 
das  zweizählige  Schleimgefäss  hei  Eristalis  tenax  übersehen, 
dem  beide  in  wesentlich  ganz  gleicher  Form,  wie  Eristalis 
aeneus  zukommen.  Burmeister  hat  sich  wohl  durch  diese 
fehlerhafte  Beobachtung  Hegelschiccilers  (Handbuch  der  En- 
tomologie I.  pag.  204.)  bestimmen  lassen ,  den  Eiergang  von 
Eristalis  als  einfach,  mit  keinen  gefässartigen  Nebenhöhlen 
versehen  anzugeben,  wie  sich  die  gleich  unrichtige  Angabe 
über  Musca  und  Tipula  ebendaselbst  auf  mangelhafte  Beo- 
bachtungen Suckow's  zu  beziehen  scheint.  Eben  so  bezeich- 
net Lacordaire   (Introduct.    ä  l'Entomologie  II.    pag.    329.) 


400 

den  Eiergaiig  von  melireien  Tipularien  als  einfiich,  was  er 
l)estimmt  nie  ist. 

Bei  den  Museiden  ist  die  Bildung  des  receptaculum  se- 
minis  der  bei  den  Syrphiden  häufigsten  in  der  Regel  sehr 
ahnlich,  Avie  es  z.  B.  auch  bei  Musca  doniestica  \on  der  in 
Fig.  2.  gegebenen  Abbildung  wenig  abweicht.  Es  ist  bei  die- 
ser leicht  mit  blossen  Augen  bemerkbar;  wenn  man  nilmlich 
den  Hinterleib  so  drückt,  dass  die  Legeröhre  sich  ganz  auf- 
gliedert, so  tritt  es  bis  zur  letzten  Anschwellung  in  diese  und 
die  dunkelen  Kapseln  schimmern  hier  ganz  deutlich,  weniger 
deutlich  auch  die  Ausführungsgänge  derselben  durch  die  dün- 
nen, äusseren  Hüllen  hindurch.  Nicht  selten  ist  bei  den  Mu- 
seiden die  äussere  Einhüllung  nach  der  Mündung  der  Ausfüli- 
rungsgänge  hin  dünner,  als  am  Ursprünge  derselben. 

Die  ganze  erste  Abtheilung  der  Zweiflügler,  die  mit 
\ielgliedrigen  Fühlern,  stellt,  wie  in  ihrer  ganzen  Organisa- 
tion ,  so  namentlich  auch  im  Baue  der  männlichen  Genitalien 
viel  höher,  als  die  zweite  Abtheilung  derselben  mit  wenigglie- 
derigen  Fühlern.  Weniger  deutlich  tritt  dagegen  diese  hö- 
here Entwickelung  in  den  weiblichen  Genitalien  hervor.  Bei 
der  letzten  Abtheilung  derselben,  den  Sirauliarien  (Tipu- 
lariae  floricolae  Latr.)  ist  so  auch  das  dreizählige  recepta- 
culum seminis  nicht  sehr  von  der  vorherbe  schriebenen  Form 
verschieden.  —  Fig.  3.  stellt  es  von  Bibio  hortulana  dar. 
Die  Ausführungsgänge  sind  im  Verhältnisse  zu  den  dunkeln 
Kapseln  kurz,  die  Hülle  verhältnissmässig  dick.  Die  Mün- 
dung des  Samenbehälters  liegt  sehr  nahe  über  den  Einmün- 
dungen der  seitlich  stehenden,  zweimal  zusammengelegten 
Schleimgefässe ,  so  dass  sie  fast  zwischen  dieselben  zu  liegen 
kommt.  Die  ganze  Grösse  des  Organes  ist  gering,  denn  sie 
beträgt  nur  zwei  ürittheile  von  der  des  kurzen  Eierganges, 
oder  ein  Achttheil  von  der  der  Eierstöcke  bei  ihrer  grössten 
Anschwellung. 

Eine  den  Tipularien  eigenthümliche  Form  des  Sa- 
menbehälters ist  nach  v.  Siehold,  die  von  ihm  in  WJüUer's 
Archive  1837.  Tab.  XX.  Fig.  10.  (\on  Tipula?  sp.?)  abge- 
bildete und  pag.  415.  beschriebene.  Doch  ist  diese  Form  bei 
weitem  nicht  so  allgemein  als  v.  Sichold   glaubt.     Ich   gebe 


mi 

in  Fi^.  5,  eine  Abbildung  desselben  von  Tipula  pratensis. 
Die  Einliüllung  der  dunkelen,  linsenförmigen  Gcfässkörper 
liat  eine  kappeuförmige  Gestalt;  der  Ausfiihrungsgang  tritt 
seitlich  in  der  Richtung  einer  Tangente  aus  ihnen  hervor, 
erweitert  sich  nach  unten,  wiovohl  nur  sehr  wenig;  vor  der 
Einmündung  desselben  in  den  Eiergang  zeigt  sich  eine  kurze, 
von  der  ersten  deutlich  gesonderte  zweite  Abtheilung.  Die 
Uniliüllung  des  Ausfiihrungsganges  wird  nach  der  Mündung 
hin  dicker.  Die  Länge  des  ganzen  Gefässes  beträgt  gegen 
das  Doppelte  von  der  des  Untertheiles  der  gabeligen  Horn- 
spitze  am  After  des  Weibchens.  In  natürlicher  Lage  ist  es 
in  den  Biegungen,  welche  die  Zeichnung  andeutet,  zusam- 
mengelegt. 

Eine  eigentliümliche  Anhäufung  von  durch  feine  Tra- 
cheennäste verbundenen  Fettkügclchcn  um  die  Gefässkapseln 
zeigt  sich  bei  mehreren  Gattungen.  Fig.  5.  stellt  diese  Form 
von  Sepsis  cynipsea  vor.  Die  ganze  Form  des  dreizähligen 
Gefässes  weicht  wenig  von  der  der  Syrphiden  ab;  nur  sind 
die  Ausführungsgänge  verhältnissmässig  weiter  und  zeigen  sich 
deutlich  in  einen  langen  oberen  und  kürzeren  unteren  Ab- 
schnitt gctheilt,  von  denen  der  letztere  beträchtlich  weiter 
ist.  Ausführungsgänge  und  Kapseln  sind  von  einer  überall 
gleich  dicken  Hülle  umgeben.  Ausser  dieser  Hülle  umlagern 
jede  Kapsel  kreisförmig  Fettkügelchen,  die  durch  äusserst 
feine  Tracheenäste  verbunden  sind ;  nach  dem  äusseren  Um- 
fange hin  sind  diese  Fettkügelchen  zu  grösseren,  nach  der 
Kapsel  hin  zu  kleineren  Klümpchen  geballt.  Das  receptacu- 
lum  mündet  da  in  den  Eiergang,  wo  sich  der  obere,  zwei 
Drittheile  des  ganzen  ausmachende  Theil  desselben  vom  unte- 
ren Theile  scheidet,  die  beide  bei  dieser  Gattung,  wie  schon 
vorher  erwähnt,  von  wesentlich  verschiedener  Bildung  sind. 
Das  ganze  Gefäss  ist  klein  und  deshalb,  so  wie  wegen  der 
durch  mehrfache  Windungen  sehr  verkürzten  Ausführungsgänge 
schwerer  als  bei  vielen  anderen  Gattungen  aufzufinden.  Seine 
Länge  beträgt  gegen  V3  von  der  des  Eierganges,  oder  ge- 
gen die  Hälfte  der,  weiche  dis  Eierstöcke  bei  jüngst  ausge- 
schlüpften Individuen  haben. 

Bei  allen  Stratiomydeen  zeigea  die  Ausführungsgänge 
(3.  Band  2.  Eeft).  23 


402 

im  ()l)cren  Tlieile  eine  fliaraktcrisliäclip  IJiofiiiii.?.  —  Fi«.  (>. 
zei«:t  (lies  \on  Beris  davipes;  denn  ancli  Beris  ninsä  il er  gan- 
zen inneren  Organisation  nacli,  namentlieli  wegen  des  Baues 
der  miinnlirlicn,  wie  weil)liclien  Genitalien,  so  des  Darnikana- 
les  nnd  der  Gallgefässe,  zu  den  Strationiydecn  gestellt  werden, 
was  um  so  gercclitfertigter  erscheint,  Jeniclir  aurli  der  äussere 
Bau  darauf  hinweist.  —  Die  dunkeln  Kapseln  seihst  sind 
bei  ihr  klein;  die  Umhüllung  ist  nur  dünn,  um  die  Kapseln 
und  an  den  Ausfiihrungsgängen  \on  deren  Ursprünge  an  et- 
was dicker.  Die  Ausführungsgänge  treten  ein  wenig  trichter- 
förmig in  der  Richtung  eines  \erlängerten  Radius  aus  den 
Kapseln,  biegen  sich  abwärts  und  haben  dann  im  ersten  Drit- 
theile ihrer  Länge  eine  Umbiegung  auf  und  wieder  abwärts. 
In  der  ersten  dieser  beiden  Biegungen  liegt  ein  \on  dem  obe- 
ren und  dem  unteren  deutlich  gesonderter,  mittlerer  Theil, 
welchen  Fig.  ü  *  besonders  darstellt. 

Fig.  7.  giebt  aou  Straliomys  Chamaeleon  die  Samen- 
kapseln in  natürlicher  Lage  nebst  dem  o])erslen  Theile  ihrer 
Ausführungsgänge.  ^wummerdam  bildet  dieses  Organ  (Tab. 
XLIL  Fig.  8.)  ab  und  beschreibt  es  (Bibel  der  Natur  pag. 
275.)  näher,  wonach  Burmeisler  (Handbuch  der  F]ntomolo- 
gie  L  pag.  20(5.)  dassi.']i)c  erwähnt  und  es  für  ein  Sclileim- 
gefäss  erklärt.  Sivammcrdams  Abbildung  und  Beschreibung 
giebt  nur  eine  unvollständige  Vorstellung  von  diesem  Organe, 
indem  er  die  Ausführungsgänge  desselben  \iel  zu  kurz  und 
dick  darstellt.  —  Sie  sollten  gut  noch  einmal  so  lang  sein.  — 
Die  abgebildeten  letzten  Hinterleibsringe  sollen  jedenfalls  die 
der  Unterseite  einer  Stratiomys,  wahrscheinlich  der  Strat. 
Chamaeleon  darstellen ;  dann  aber  würde  nach  seiner  Zeich- 
nung der  Samenbehälter  auf  der  Oberseite  des  Eierganges 
münden,  während  er  seine  Insertion  auf  der  Unterseite  des- 
selben hat.  Bei  Puppen  findet  man  das  receptaculum  fast 
von  der  Gestalt,  wie  es  Swammerdam  abbildet.  Wenn  er 
glaubt,  dass  die  drei  Ausführungsgänge  an  der  Stelle  der  er- 
sten Biegung  yerwachsen  seien,  so  irrt  er  sicher,  denn  sie 
lassen  sich  auch  da  ohne  Spnr  einer  Zerrcissung  leicht  tren^- 
216«.  Die  Kapseln  sind  linsenförmig,  doch  ist  der  Qnerdurch- 
inesscr  derselben   etwas  grösser,  als   der  Längsdurchmesser. 


/X03 

Jede  ist  sclieiiihar  in  2  Se^Kieiite  ^ctlieill,  von  dc-iioii  das 
obere  liclitbräiinliLh  und  durclisichtia,'..  das  luilerc  alx'r  viel 
dunkcler  braun  und  undiirclisicliti^  ist.  Die  Ausrülirungsgilnge 
treten  aus  ihm  ganz  in  der  Art,  wie  bei  Bcris,  nur  dentliclier 
kelcliformig  liervor.  Das  oberste  Stück  dcrscli)cn  bis  zur 
Hauptl)iegung  ist  Yerlüiltnissmässig  kürzer  als  ])ei  jener  und 
der  bei  jener  in  dieser  Biegung  liegende,  deullicli  gesonderte 
Theil  des  Ausfülirungsganges  ist  als  solcher  nur  eben  noch 
bemerkbar.  Das  g'anze  Gefass  ist  bei  Stratiomys  Cduunaeleou 
verhültnissmässig  noch  länger,  als  bei  Beris  davipes. 

Bei  den  von  mir  untersuchten  Asiliden  habe  ich  den 
Samenbehälter  stets  dreizählig  und  klein,  aber  von  merkwür- 
diger Bildung  gefunden.  Im  Allgemeinen  sind  die  Kapseln 
länglich  und  setzen  sich  jede  nach  oben  in  ein  spiralf()rmig- 
gekrümmtes  Hörn  fort.  Der  Ausfülirungsgang  ist  Verhältnisse 
massig  weit  und  pflegt  sich  nach  unten  eher  zu  verengen, 
als  zu  erweitern.  Der  unterste  Theil  desselben  ist  bei  vie- 
len deutlich  vom  oberen  abgesetzt,  bei  anderen  konnte  ich 
eine  solche  deutliche  Sonderung  beider  Theilc  nicht  aullinden. 
In  Fig.  8.  ist  der  Samenbehälter  von  Dasypogon  cinclns  3]ei^\ 
(D.  cinctellus  Meig.  syst.  Beschreibung  und  D.  hirtelius  Meig. 
ibid.  sind  beide  nur  eine  Species)  abgebildet.  Er  ist  äussevöl 
klein,  kaum  etwas  länger  als  die  Längsaxc  eines  vollkonimcn 
ausgebildeten  Eies.  Jede  der  langen  braunen  Kapseln  setzt 
sich  in  ein  spiralförmiges  Hörn  fort,  welches  etwa  zwei  und 
eine  halbe  Windung  macht.  Der  ujiterste  letzte  Theil  jedes 
Ausführungsganges  bildet  eine  deutlich  abgesetzte ,  weitere 
Röhre.  Die  äussere  Hülle  des  Organes  bekleidet  dasseÜJe 
von  der  Einmüuduiig  des  Ausfülirungsganges  an  in  massiger 
Dicke,  welche  luich  den  Kapseln  hin  allmählich  zunimmt,  um 
diese  herum  aber  am  stärksten  ist;  weiter  an  den  hornförmi- 
gen  Fortsätzen  hin  nimmt  sie  schnell  au  Dicke  ab ,  so  dass 
sie  in  der  Nähe  der  Spitze  selbst,  kaum  noch  bemerkbar  ist.  — 
Andere  Dasypogonen  habe  ich  nicht  untersucht;  da  Das.  cin- 
ctus  in  vielen  Stücken,  z.  B.  der  Fühlerbildung,  von  der  gros- 
sen Mehrzahl  der  Dasypogonen  abweicht,  könnte  es  leicht 
möglich  sein,  dass  auch  die  Bilduiii^  des  reccplaculum  semi- 
nis  bei  der  Mehrzahl  der  anderen  Arlcu  eine  andere  wäre. 

20  * 


/i04 

Ja  Fig.  9.  ist  dasselbe  Organ  Yon  üioctiia  lufipes  dar- 
gestellt. Es  ist  verliältnissinüssig  grösser ,  denn  seine  Länge 
kömmt  der  des  mittelmässig  langen  Eierganges  beinahe  gleich, 
oder  beträgt  etwa  den  achtfachen  Längsdurchmesser  eines  der 
grössten  Eier  des  frisch  ausgekommenen  Weibchens.  Die 
Kapseln  selbst  sind  sehr  lang  gezogen,  noch  viel  länger  ist 
der  in  Gestalt  einer  Spirale  gekrümmte  haarförmige  Fortsatz 
derselben,  der  etwa  6  elliptische  Windungen  macht,  die  bei 
natürlicher  Lage  des  Organes  \ollkommen  concentrisch  sind, 
doch  so  dass  die  inneren  \orzugsweise  dicht  liegen.  An  den 
verhältnissmässig  weiten,  aber  sehr  kurzen  Ausführungsgän- 
gen konnte  ich  eine  Sonderung  des  untersten  Theiles  nicht 
wahrnehmen.  Der  Ausführungsgang  zeigt  wie  bei  Dasyp.  cin- 
ctus,  eine  wässrig  lichtbräunliche  Farbe,  die  Kapsel  wie  bei 
jenen  dieselbe  Farbe,  doch  allmählich  dunkler  werdend,  so  dass 
sie  gegen  das  Ende  des  Hornfortsatzes  hin  in  das  Schwärz- 
liche ül)ergeht.  Die  äussere  Umhüllung  ist  um  den  Ausfüh- 
rungsgang massig  dick,  dicker  noch  um  die  Kapsel  selbst; 
am  Hornfortsatze  verliert  sie  sich  bald  so ;  dass  sie  nur  noch 
schwer  wahrnehmbar  ist  und  an  den  letzten  Windungen  des- 
selben habe  ich  sie  nicht  mehr  sehen  können. 

Unter  allen  Formen  des  Samenbehälters,  die  ich  in  der 
Ordnung  der  Zweiflügler  bis  jetzt  beobachtet  habe,  ist  eine 
der  merkwürdigsten  die  yon  Thereua.  In  Fig.  10.  ist  er  von 
Therena  anilis  abgebildet.  Er  zeichnet  sich  sowohl  durch  eine 
weit  gediehene  Gliederung  der  Ausführungsgänge  der  seitli- 
chen Kapseln,  sowie  durch  merkwürdige  Umgestaltung  des 
mittleren  Gefässtheiles  aus,  der  allerdings  vielmehr  die  Form 
eines  Sammelbehälters,  als  eines  Aussonderungsorganes  trägt. 
Man  könnte  gar  leicht  geneigt  sein,  ihn  für  eine  bursa  co- 
pulatrix  zu  halten,  doch  spricht  dagegen  die  Umhüllung  des- 
selben, die  offenbar  muskulöser  Natur  ist,  was  sonst  bei  der 
bursa  copulatrix  nicht  stiittfindet.  Ausserdem  will  dieser  An- 
nahme der  Bau  der  äusseren  männlichen  Genitalien  nicht  recht 
entsprechen,  nach  welchem  nur  der  Ausführungsgang  dieses 
mittleren  Gefässtheiles  von  der  Ruthe  erreicht  werden  zu  kön- 
nen scheint.  Auffallend  wäre  es  überdies,  in  dieser  Gattung 
eine  bursa  copulatrix  zu  finden,  während  sie  bei  allen  aude- 


ao5 

ron   Inslior    untcrsnditeii  Giittungen   der  Dipteren   fehlt,   man 
iniisstc  flenn  den  ehenfalls  von  einer  muskulösen  Hülle  umge- 
benen, gemeinscliaitliclien  Ausführungsgang  der  Samenkapseln, 
welchen   v.  Sichold  bei  mehreren   Tripularien   zuerst  aufge- 
funden hat,  auch  als  bursa  copulatrix  deuten.  —     In  der  Ab- 
])ildung  ist   das   ganze  Organ   von   der  linken  Seite   aus  ge- 
sehen dargestellt.     Denkt  man  sich  den  linken,   in  der  Figur 
mithin  den  vorderen  und  unteren  Ausführungsgang  nach  An- 
leitung der  in  der  Figur  angegebenen  Biegungen  zusammen- 
geschoben und  den  rechten  Ausführungsgang  in  dieselbe  Lage 
gebracht,  so  hat  man  eine  deutliche  Vorstellung  yon  der  na- 
türlichen Lage  des  Organes.     Die  Kapseln  sind  kugelförmig, 
■vveisslich,  kaum   etwas   durchscheinend.     Die  langen  Ausfüh- 
rungsgänge derselben  sind  ebenfalls  weisslich,  merklich  durch- 
sichtiger, aber  doch  weniger  durchsichtig  als  ihre  Umhüllung. 
Der   oberste  Theil  jedes  Ausführungsganges   ist  eng,  überall 
gleich  weit;   seine  Länge   beträgt   erheblich   über  die  Hälfte 
des   ganzen  Ausführungsganges.    Er  mündet  in  den  zweiten, 
ebenfalls  gleich  weiten  Theil,  der  einen  nur  wenig  grösseren 
Durchmesser  hat;  wo  der  erste  Theil  des  Ausführungsganges 
in  ihn  eintritt,  erweitert  er  sich  in  Form  eines  kleinen  Knöpf- 
chens.    Seine  Länge  beträgt   etwa  Vs  ^^^  Länge  des  ganzen 
Ausführungsganges.     Der  unterste  kurze  Theil  jedes  Ausfüh- 
rungsganges endlich  ist  von  sehr  langgestreckter,   umgekehrt 
])irnförniiger  Gestalt,  etwa  '/(-,  so  lang,  wie  der  yorhergehende 
Theil.    Nahe  an   seinem  Ende   öffnet  er  sich  an  der  inneren 
Seite  .in  den  mittleren  Theil  des  Organes,  der  mit  seiner  mus- 
kulösen Umhüllung  zusammen  die  Gestalt  einer  kurzgestielten, 
etwas  zugespitzten  Birne  hat.     Die  innere  Höhlung  entspricht 
dieser  Gestalt  ziemlich ,  doch  verengt  sie  sich  nach  der  Stelle 
hin,  wo  die  seitlichen  Ausführungsgänge  in  sie  einmünden,  zu 
einem   sehr   engen  Kanäle.     Der  Ausführungsgang  derselben, 
zugleich  der  Ausführungsgang  des  ganzen  Organes,   ist  wie- 
der etwas  weiter  und  inserirt  sich  der  in  der  Figur  angedeu- 
teten Unterseite  des  Eierganges.     Weiter  oben  zeigt  sich  der 
unterste  Theil  der  beiden  abgerissenen  Tuben,  weiter   unten 
die  "Wurzeln  der  abgeschnittenen ,  langbeutelförmigen  Schleim- 
gefässe  in  ihrer  gewöhnlichen  Stellung  gegen  das  receptacu- 


40G 

luni  seminis.  Die  Form  und  verhältiiissmässige  Dicke  der 
ilussereu  Einhüllung  der  Ausfülirnngsgänge  giebt  die  Figur  an. 
Es  wäre  nicht  schwer,  noch  manche  interessante  Form 
des  Sameubehälters  aufzuführen;  doch  genügen  die  oben  be- 
schrieben wohl,  eine  Vorstellung  von  den  mannigfaltigen  Form- 
wandelungen, welches  dieses  Organ  iu  der  Ordnung  der  Zwei- 
üügler  erleidet,  zu  geben. 


XIT. 

U  e   1)    e  r 

C  r  e  0  |)  li  i  I  II  s    c  i  1  i  a  r  i  s    Steph,, 

T  o  m 

19r.    K:  r  i  c  h  8  o  n. 


lliS  hat  mir  viele  Uel)cnYiiuluiig  gekostet,  das  Stephens' sd\e 
Werk  (lUiislrations  of  British  Entoniology)  in  meinen  Genera 
et  species  Staphylinorum  unberücksichtigt  zu  lassen;  ich  sah 
es  aber  ein,  dass  viele  MissgrifFe  geschehen  würden,  wenn 
ich  die  Stephcnsschcn  Arten  ermitteln  wollte  und  zweifle  noch 
jetzt  um  so  weniger  daran,  wo  ich  darüber  belehrt  hin,  dass 
ich  in  dem  einzigen  Falle,  wo  ich  eine  Art  nach  Stephens 
Beschreibung  mit  Sicherheit  zu  erkennen  meinte,  fehlge- 
ratlien  habe.  Ich  glaubte  nämlich  aus  der  Beschreil)ung  des 
Creophilus  ciliaris  Steph.  entnehmen  zu  können,  dass  der  Verf. 
den  Creophilus  Viiriegatus  Manncih.  vor  sich  gehabt,  und 
dass,  wie  es  öfter  geschehen,  sich  ein  exotisches  lusect  in 
die  englische  Fauna  eingeschlichen  liabe.  (S.  meine  Gen.  et 
spec.  Staphyl.  S.  351.)  Inzwischen  l)raclite  Herr  Ollenhau- 
sen  aus  Schottland  den  ächten  Creopiiil.  ciliaris  Steph.  mit, 
in  zwei  männlichen  Exemplaren,  welche  er  auf  seiner  Durch- 
reise durch  Berlin  mir  zeigte,  und  so  gütig  war,  sie  der  hie- 
sigen Sammlung  einzuverleiben.  Sie  waren  an  der  schotti- 
schen Küste,  in  einiger  Entfernung  von  den  zahllos  am  Strande 
selbst  umherschwärmenden ,  die  thierischen  Auswürfe  des  Mee- 
res zur  Nahrung  aufsuchenden  Staph.  niaxillosus,  unter  Stei- 
nen gefangen  worden. 

Ich  freue  micli  den  besprochenen  Missgriff  selbst  verbes- 
sern zu  können  und  eine  ausgezeichnete  Art  der  europäischen 


408 

Fauna  iiälier  kennen   zu  lehren.     Ihre  Stelle  findet  sie  nach 
meiner  Eintheilung  in  der  zweiten  Familie  der  Gattung  Sta- 
p  h  y  1  i  n  u  s : 
St.  ciliaris:  niger,    nitidus,    pectore,   ahdomine  elytrisqne 

fulvo-puhescentihus,  his  fascia  cinereo  -  tomentosa,   apice 

fulvo-ciliatis,   abdomine   infra  segmentis  4  primis   albido- 

tomentosis.  —     Long.  8  liii. 

Creophilus  ciliaris  Steph.  Illustr.  V.  p.  202.  Manual. 
386.  3049. 
Var.  Klytroriim  fascia  obsoleta ,  abdomine  utrinque  fulvo-pu- 
bescente.  —  Long.  7  lin. 
Hahitat  in  Scotia. 
Statura  et  summa  affinitas  St.  maxillosi.  Corpus  totura 
nigrum  capite  thoraceque  nitidis.  Antennae  capite  \ix  lon- 
giores,  clavatae,  articulis  2  et  3  aequalil)us,  obconicis,  4  — 
6  transversis,  lenticularibus,  7  — 10  crassioribus,  trans\ersis, 
ultimo  apice  compresso.  Caput  thoracis  latitudine  \el  eodem 
pauio  latiore,  omnium  subtilissime  punctnlato,  basi  utrinque 
Tage  punctatum.  Thorax  coleopteris  paulo  angustior,  lati- 
tudine antica  paulo  brevior,  basin  versus  angustatus,  lateribus 
subrectis,  basi  fortiter  rotundatus,  apice  truncatus,  angulis 
anterioril)us  acutiusculis,  posterioribus  obtusissimis,  inipressis, 
leviter  con\exus,  laevissimus,  margine  anteriore  utrinque  pun- 
ctnlato, fusco  -  puberulo.  Scutelhun  su])tiliter  punctfituni,  ci- 
nereo-pubescens,  macula  fusco  -  tomentosa  notatum.  Elytra 
thorace  paulo  longiora,  dense  subtiliter  punctata,  dorso  serie 
longitudinali  punctorura  majorura  impressa,  fulvo-pubescentia, 
apice  longius  fulvo  -  ciliata ,  fascia  lata  inaequali  cinereo -to- 
mentosa. Abdomen  supra  subtiliter  fuho- pubescens,  segmen- 
tis singulis  apice  longius  fulvo  -  ciliatis ,  infra  segmentis  4  pri- 
mis dense  albido -tomentosis,  ad  latera  nigro  -  punctatis ,  reli- 
quis  fulvo -pubescentibus.  Pectus  fulvo  -  pubescens.  Pedes  ui- 
gri ,  fulvo  -  pubescentes. 

Variat  elytrorum  fascia  obsoleta,  quo  fit  ut  elytra  nisi 
quodam  situ  inspecta  aequaliter  fulvo-pubescentia  appereant, 
abdomine  toto  infra  dense  fulvo -punescente. 


Inhalt  des  dritten  Bandes. 


I.  Beiträge   zu   einer   Monographie   der    Gattung  Pyrophorus  lUig. 

vom  Herausgeber.  S.  1  —  76. 

II.  Die  Arten  der  Gattung  Chalcolepidius  Eschscb. ,  vom  Dr.  Ericli- 
son  in  Berlin.  S.  77—86. 

III.  üeber   die  Elateren   mit  kamraförniig   gezähnten  Krallen,    vom 
Dr.  Erichson  in  Berlin.  S.  88  —  129. 

Cratonychus  S.     89  —  116. 

Perothops  116—117. 

Ädrastus  117  —  129. 

IV.  Revision    der    deutschen    Anisotomen ,     vom    Dr.   Schmidt    in 
Stettin.  S.  130  —  202. 

Leiodes  S.  132—  142. 

Anisotoma  143  —  191. 

Agaricophagus  191  — 193. 

Hydnobius  193  —  202. 

y,     Beiträge    zur   Kenntniss   der   unter   Ameisen  lebenden   Insekten, 
vom  Cantor  F.  Märkel  in  St.  Welilen.  S.  203—225. 

VI.  Kritische  Revision    der    Lamellicornia    melitopliila,    vom   Prof. 
Burmeister  und  H.  Schaum.  S.  226 — 282. 

Nachträge  zu  der  frülieren  Abhaiwlliing  8.  226—243. 
Cremastocliilidae  243-282. 

VII.  Einige  Bemerkungen   die   Ortho[)leren   betreuend  ,    vom    Berg- 
hauptmann v.  Charpentier  in  Brieg,  S.  283  —  321. 

VIII.  Erster    Nachtrag   zur    Naturgeschichte   der   Gallwespen,    vom 
Forstrath  Dr.  Ilartig  in  Braunschweig.  S.  322  —  358. 


IX.  Versucli   einer  Eintbeilung  der  Pflanzenlüuse  nach   der  Flügel- 
bildung, vom  F'orstrath  Dr.  Hartig  in  Braiinscliweig.  S.  359  —  376. 

X.  Die  Arten  der  Gattung  Pelecinus   Latr. ,    vom   Gelieimen  Ober- 
Medicinalrath  Dr.  F.  Klug  in  Berlin.  S.  377—385. 

XI.  Beitrag  zur  anatomiscliea  Kenntniss  der  innern  Gesclilechtstheile 
der  zweiilügeligen  Insekten,  vom  Prof.  Loew  in  Posen. 

S.  386  —  406, 

XII.  Ueber  Creoplülus  ciliaris  Stepii. ,    vom  Dr.  Ericlison  in  Berlin. 

S.  407  —  408. 


Druckfehler. 


Seite  72    Zeile  16  von  oben   lies  breiter  als   lang  tatt :   länger 
als  breit. 

—  232    —       3   von    unten   lies   ganze    oder  durchbrochene 

statt:  ganz  oder  durchbrochen. 

—  241     —     13    von  oben  sind   die  Worte:   diese  Abänderung 

habe    ich    niclit    selbst  gesehen,    ganz  zu 
streichen. 

—  242     —       5    von  unten  lies  eine  statt:  neie. 

—  244     —       2    von   unten    in    der  Note  lies    Creinastochilus 

statt  Cremastocheilus. 

—  251     —       9  von   oben   lies    ist   die  Mehrzahl    der  Arten 

statt:   ist   die  Mehrzahl   derselben. 

—  267    —       8  von  unten  lies  dick,  hervorragend  statt  dick 

ervorragend. 

—  270    —     20  von  oben  lies   Cremastocheilus    Brou  statt: 

Cremastocheilus   Bron. 

—  276    —     10  von  unten  in  der  Note  dies  Amphistoros  statt: 

Aniphistovos. 


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