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ZEITSCHRIFT
FÜR DIE
ÖSTERREICHISCHEN
GYMNASIEN.
mUTffOnLICIDI RUiCtEDRE
V^. V. HARTEL, K SCHENKL.
NEUMUNDDREISSIGSTER JAHRGANG.
1888.
WIEN.
DBUGE UND TKRLAG TON CARL OEROLD'S SOHN.
ir?:«iqf>
Inhalt des neunundtlrt'ißigsten Jalu-ganges
d«r
Zeitschrift fiir die österreichischen Gymnasien.
(1888.)
KrHir AhilifllanK.
AbhanäiufM€n.
Solu
XnPraco Qlter den inUtelhocIideutBcheo tTuterriobt. Von A. Liofa ten-
held 1
Zt Tftcitqg nnd Livtas. Von J. PrAmmer 35
Ü«r Doftl Ixri H*;moJ. Vou F- Illok 97
Negotium. I'iliu'-. VtiD A. St Miodoäski 103
Kui4y«dichtTon£>(bitl«rtiu ticiiilK-n .Antliolof^e*. Von F. Bronner lÖG
Ober FruiUa* Kämpf« am «iie Scbeukülnianvrn Koriutbs. Vou 0.
GriUnbcrger 193
Za CSeeni« Bede pro C. Rabirio p«rduellionii reo. Von J. Scbmidt SÜ
KriUicb« AdTerurieit. Von F Urechsler 289
thür di« uitcbialiche VcrtrUicbung der ebenen Vietecke and der
Ptiimen. Von 0. Stuls 297
Efitiiclii:^ B<'nit>rkungi'n tum XII. Bucbe Am Quintilinnus. Von M.
Kidrrlln 385
Beiträge nr Kritik des Sopbitklcs. Von F. äcbu bcrt 401
Za Cinnw Bt^e pr» Milune. Vor A. T)i- Christ 577
Ub«r 1^ Oedichi, il^ providenÜA divina. — Nachtrage zu Aosonias.
Vtm M. kUaitius GBO
Bitef« einer Freundin üoethes und Schiller« aas Heidelberg. Ton
J. M i n o r 678
Skvodentschei and UialMtisch«« in dar Schule. Von J. Schmidt 687
%■ T. Lirioi. Von A. Zii>t;erl« 701
7a T. Umim. Von it. J. U tiller 70B
/s Tbrapbrut. Vou A. ZinKerte 706
Pr-MdiMBc Benifrkuogeo. Von ti. Beiter 866
Xa tnräm. Von H. Uauitios 869
Kfd* bei der Trauerfeier fQi Uenntinii Boiiitz am 27. Octobor 1888
in Fe*u«al» der UniTersiLät Wien gebaltoa voD iL äetaenkl 961
Z«W ädiiab«rte ScbiltenL Von J. Minor 1067
Z«'«llf AbdiciloBg.
Literarische Anseigen.
Actft •Btuinarii philolottici KrUnffeneis edd. I. Uaellor
A A- Lacht, Tol. Uli. KrlaiiijM 18»), in aedibns A. Üetcberti,
lll(«t. tun i. M. StoWftsser 9UCi
IV
AI lommo poatefice L«onfl Illi. Miueffio etobilar« delU btbiwteca
Vatiana. Botna 1888, angez. von K. Wotke 790
Alexander Trallianas, b. B«rlin«r Studieo.
-Anecdota raria Gn«ca et I^atioa edideinDt R. Schoell et 0.
Stadamand. toL IL Procli Conmeatarionim in rem poblicAm
PlatoDM parte« iaeditacedidit B. Schoell. Berolini 1k16, apnd
WeidmaniMM, ^ogct. toh H. Scbenkl ilfr
AntoDiewiei. b. I>eaucb« Liter&tordi*Dkmi)er-
Apolloaiua, a. Uittoria.
Arcbi« fftr Qe«cliiclit« d«r Philosopliia in G«iDeiaM:li«fc mit B.
Dieli, W, Diltheji B. Erdtnaon aod K. Zelter heniuK.
TOD L. Stein. Bd. 1, Heft 1. Berlin 1B87, G. Reimer, aogei.
TOD Tb Ooinperx T7
Arodt 0., Gefceo die Fremdwörter in der Seliulipraehe. Paderborn
aad Uanstor 1886, Schöaioi^h. iagit. Ton R Löhaer GS7
Aatearieth G.. Wörterbocb za den honi«ri8<:bcn Gedichten; 5. .Xoä.
Leipzig 1887, Teoboer, ang«t. r<m A. Tb. Christ 27
Bacbof E., Abriati der attiachcn Sjntax, Znaächst sur firgäntnoe'
der ffriecliiiKben Formenlehre von SpielV-Breiter. Eaaso 160^
Bädekcr, aotfez. von F. Stulz SU
Bamberi; V., Friedrich Hrbbels Ta^bBcber. 2 Bde. Berlio 188V7|
Groie, aogex. Ton B. M. Weraer flO
Bkotr A-, Ttiukjdides und MiUler-ätr&binK. Ein Beitrag zar Oft*
Hchichtc der phtlologi:«chfD Jfetbüde. Nürdlingen lb87, C. H.
Beck, an^ez. fon E. 8zanto IIa
Bauer A., e. Klllllcr Iwau.
Baumgart H., Handbuch der Poetik. Eine kritisch-hiatoriiche
narntolliing der Theorie der DichtkaOBt. ^jtsttgart 1S87, Cotto,
angez. roa 0. V. Waliel 615
Baningartner H., Tausend Ufibcnangabeii 168S, angez. von P>
Lang 1087
Bednarski .St, De mänitiri apud CatuUam tiBurpatione. Tantow
1»»14>, angez. voa J. Wrohel 319
Beitrige cur historiieben SyoUs der griechiBohen Sprache, a.
GrOnewald.
Bereer, ■. Orendel.
Berlinvr (»tudiuu Vüt clauiscbo Pbilolugie und Archäologie. 5. Bd.,
3. Heft: Nachtrftse zu Alexander Trallianaa, Fragmente aas
Fbiluiiiünti« und rbilagrins, heraus^, ron Th. ruBchmano.
Berhu 1»&7, Calvary, angei. ron W. Biehl 2U
Bibliotheca ecript. Qraec at Rom. edita cur. C. Schenkl, a.
Oicoro, Uerodut, Homer. QuintiliftnuB. Si-nectt, Tiicitu», Vergiliui-
Blhliothecti «!riptoriim rneiH ncoi Tcnbnuriana. IX oitae sane-
iorum mutricae ed. G. Harstnr lSä7, anget. Ton J. M. Sto-
wasaer 117
Bibliothek der iltORton deutucheu Literaturilankmiler, g. Geriag.
Bibliothek, ilhutrierto, der lAniler- nnd Völkerkunde: Jakob A.,
Onaure l^o, Kaulen F., Aasvrien und Bal>}'lDnien. 3. Aufl.,
KajTBer F., A>;;ptcti, Kullere^., Kej-h Ecandor, PauUtBchke
Ph., Die Sudanlinder, SchOtz-UoUhauäen, Dr. Fraiherr
von, Der AmiuoDu». Freiburg i. B. 1883/5, Herder, anget. tod
F. Graaiauor 889
Biblioth^que do 1'1-lcolo dea UaDtCB-ßtuiSe«, i- Noihac
Blrt Th., Zwc-i |iu)iti»cbi? 8atir«n dw nlu-u Itom. Ein Beitrag sur
Oeaeliichte der S^tiro. Marburg IHSft, Elwert^ anget. roD J. M-
Htowaiair 9»4
B1>t«r J^ NntetafelD, eDthaltenil dio^NeunfAcbii'D sllvr Zihloti
vemUtclst Kaiaranvii^-tzeiu ^er dazu erfdrderli(^h<>ii StÄhcben
Mr beqneni^ren und ra«e)iereii Ausfaliraug von Multiplicationen
ood tKvfsioncQ. Uainx I88(), Frey, uii^t-z. von J. Q. W a 1 U- p t i o 445
Bleake'«, 1>T. II., Klcmcotartmch der lat«liii8ch(>n Sprache. Formen-
lebte, Obuasll'ucli und Vocabalarnim. Fflr die untorst« ätuf«
da» Oymaaaisl Unterricht«« be&rbvitvt von A. Müller, 8. ilurcb-
gembiae ond rerb. Auä. lUnnover ItM7, C. Mej«r |G. Prior),
aagei. <roD H. Koiiol 347
Bölime'a G„ AafgabeD xum Obcnctteo io« Qriechischo für obere
UjiBBSAialcIaanen, 9. Aufl., besorgt von 6. Stier. Leipsig 1887,
leiboer, aogti. tou F. c!toIx &30
Bojeten-Horfa, EurxgerMstes Handbuch der rrieciiisehöD Anti-
qoiUU-Q, 2. Aufl.. h.'ftrbfliUjt »ou E. Sianto. Wien l»b7. 0«rold,
aagei. von V. Tbuinser A16
Br«f mana IL, Oraadrin der vergleicheuden (;rAmiia»tib der indo*
KnnaniGcben tfpra^bea, 1. Bd.: Bmluitutig und Lautlviirc. StrulV-
rg 1M86, Trainer, wei. tou R. Ut«riiiger 128, 770
ButeblL, LattfiuucbM Übungsbuch, 3. Tliei), fBr Quarta, 2. atag.
und Term. Aatl., von W. Priea. Berlin 18^, Weidmann, angex.
vun U. Kiisio) 430
47
€Bei*rii U. Jnlii de bello Üalltco counaent&rii r«c. U. Waltber.
Pftderboniae et Monuteht läö7, in sedibus F. ixliLienioghii,
aatccx. TOU J. Praiumvr
Catanari, *. Lupas.
CUeruDi» U. Tnlli BcripU recof^ovit C. F. W. Mae) ter, part. II,
voL IJI (umtionce). Lipsiuv lbä6, iu aedibue Xeubiivri, angt'X.
«OD A. Kutuitier 491
Cicrronis H. Tullt orationos selecUe «cholarum in nnuro ed. H.
Mob). Vol. III. De imperio Cs. Pump«! or., in L. (.'milinam
oratL IV. ed. ait. corr.. Vol. V. pro X. Annio Milune. pro Q.
liigariu, pro rege DeioCaro oratioaw (Bibl. aoript. Ürsec. et
Bum. «d. cur. C ätibeniilf. VindoboDM, Pragae, Lipsiae 18»8,
MUiptaa feceruit F. Tempakjr et G. Fiej-tAg, angek. von A.
Kornitxer mi, 966
Ciceronii M. Tnlli in L. Catilinam oratioiien qaattuor, Cato
maior (d« venectute). Ltii^Uus Mc itmicitia), üulmLarum in usuin
cd. A. Kornitser. Tindobonae IWS. aamptibuA C. Gerold! Hl.,
angex. «»n A- Gtifralbreeht 587
Cicero» \lfi<^ (^»^7^11 Verres. Viertes Bucb. Für den Schul- und
Prn hcraiug. von F. Richter tiDil A. Hberhard,
3. A I < i -j: IKAti. l>ubDer, aoges. von A. Kornitxer ÖÜä
Ciearooi» U. Vulli Laelius dv> amicitia. Fflr den tichuLgebraucb
benaig. ond eclilArt von C. Muidincr. Loipxlg Itfb', Tvubaer,
aagea. von F, J. üreohaler
Cicerotiii U. TuUi libri qui ad rem pablicam spectant schol. in
Man «d. Tli. Schtchü. Vol. IX. Catu tnator d« «eiiectute,
Lulias de amicitia. ed. II. Vin'ioboQae. Fragae, Lip»iac liiSü.
•amptas feeemot F. Tempiliy, O. Freytag, uiigex. von A. Kor-
nitxer
Glandiu» Hariat Vieler, *• Corpoa acriptomm eeclesiaaticoram
[«tiDoram.
Gommod ian na, a. Corpus scriptocum occlc*i«Hticoruiii Latinornra.
CarpQs grainmaticoruiD mi.-dii aevi, Vul. 1. Eb^-rhardi Be-
ttlAicBawGra«et»mu»vd. I. Wrobel. Vr-ttiaUviae 1(^7, Koebnor,
aayei. von J. Hucmer ^^
8Jtö
989
VI
Stile
Corpus B er iptoru Dl eccle^AfttuoinrnLatioorum. vol. XV:
Commodi&Qi carmina ed. U. Uombart. Viodobonae 1887,
Buniptibus C Gerotdi filii, aii)r«z- voo J. M. ätowasser, vul.
XVl: Poetao i-hriBtiurii Utiui miooroa; Paalioi Fetricordi-
eniijt carniina ed. M. Pettob onig. Oriantij Cftrmina ed.
U. KUU, Paulioi i'cHaei Eucbaritticoa ed. H. Ilrnnd«s,
Clauilii Marii Ticroris Alothia et Pauliai ('pigraniina od.
C. Schpnkl, Probae coiito ed. C. Sobeiikl, ibid- ISSÖ. augoz.
von J. liuemor T2l, 728
Cor tiaii G., (iriec)iiüclie Bcbulfpummatik. 17. wesantlich ver£»d«rto
AdQ.. bearlwitut tüu W. t. Haitel. Wiua und Pra^ 1888.
Tempabcy. — Ciirtin» G., Gri^bische Schal gram niatik, 18.
wcecntlich vorftnderte Aufl.. bearbeitet von W. r. llartaL Wieo
uud Lwwiie 1^88, G. FreyUg. aagez. tou F. ätolx 219
Carlo G., MeOAtofele nel Fautit dri G(Mtli4. UoaBina 1887, aagea.
VOD K. AI. Wernijr 587
DeiDOsthenes, x. Swoboda.
DeiaostheDiB de coruna oratio in cium scbolarnm lt«runi edidit
J. H. Lip6ii]s. Lipsiae 18^7, iu aedibaa Teuboeri , angez. roD
F. älaoieüzka 489
Deatscbo Lit«ratardeQkinA]er das 18. and 19. Jahrbonderts,
in Neudrucken lierausg. von B. Seuffert; 26. Bd.: Jobaou
Elia» <^cb]egi.fi8 astbi^tiBcUe uud dramaturifiscbe Sdjrift^a, hor-
a.n>gegttbBo von J. t. AntnniewicE. Heilbrorin 1>S87, anges.
TOD J. Minor; 2S. Bd.: K. G. LaBäing. Die Maitreiiac. Heilbronn
1887, Hcuuinger, atigot. voa F. Proscb 533, 76ti
Dickmaan, s. Oropp-
Die fünfte Directaren Versammlung, i- Karii.
Di«U U., 8. Archir.
Dietrich G.,„WörterTeneichnir lum II. Th«il von Warschauer-
Dietricbs Übongiibuch xum Übersetzen aub dem Deutvcbmi iua
]iat«iiiifiobe, uach <leu Übiingähtöck<.'n geordnet. Leipiiig 1886,
U. Keicbardt. aiif;e2. tou U. Kozio) 4SI
Diltliej W.. B. Arcbir.
Diuarchi orationea trea ed. Tb- Tbalheim. Berolioi 1887, apnd
Weiiliiinnnos, angec. von J. K o li m 31
UisBflrCatioDes pbilologaa Vindobouenses, e. Eubik, Reitar.
Dörr, B. Victor.
Dor»cb, 8. Präger philologisch« Studien.
Drenokhabn O., Lateinifttihä Stilistik für die oberen Oymnasial-
claisen. B<rliD 1887, Weidmann, angez. von J. Golliiig 56
Dr«Dckbabu 0.. Leitfadan tur Stilimik IQr die oberen Gymnasial*
clasiveo. 2. Aufl. Berlin I88S, Weidmann, nngez. t. H. Koaiol 428
Droysen ü.^ b. Uärmann.
£berhardaa BethunienBis, s. Corpus gramraatioorum medii aori.
Cokardt J., Garlieb Merkel bber l>L-ut»chlaDd tur C^ctiiüer-Goeth«-
Zeit (1797— 1806). Iterlin 1887. Paetfil, argei. v. ItM. Werner 6t»
£iebert O., Klaiuee tkhulwörterbuch xn de» Mt>tamorpho«ea dea
Ovid. UannoTcr 1888, Habii, aiig». von A. Z i n g e r 1 o 1089
Kimelbeiträge zur allgemcioen und vergleichenden äprachviBBAii-
Mbaft I. Hpft: Allgvmt^inä SprachwissenBchaft ond Carl Abels
Agyptixhe ^^pracbütudieii von A. F. Po 1 1. Leipzig 1886, Fiiedricb,
angvi. von H. Mvciugcr 23T
KlleDiit'i», Di. f., Laceinij>ehe Grammatik, b«arb«itat von H.
Sajrfrart, UO. r«Tidiert« u. inobrlacbvorindarteAufi. von U. A.
Sevtfert und Vf. Frio«. Bvrliu 1886, Weidmann, augea. roa
H. Koiiol 338
Bngelfasrdt H-. Di« tateiuitcbe CoDJogstioD Dach d«D EmbniMeo
dei Spr&cliTergleicbung dargmtellt. Berlin 1887, WeidraaDO,
Utgex. voD F. Stßlx 746
Episcne and ljri6cbe Dtchtangeo, s. FoUck.
Epet«in Tb., Oeonomifi (mathematiscbe Goograpbie). Wioi 1688,
C. Geroldi 8obu, au^s. ron K. Zelbr 348
Erdmanu B» »■ Arcbiv.
Erdmann O., CiruDdtfigo der daaUchen Sjmt&x nach ibrar n-
Khicbtlicben Kntwidclung d&rgeatcllt, 1. Abtb. Stuttgart I^,
Cotta, sn^OE. vun K. Tom a nett 73
E r 1 e r W., VTi^ FAem^ate der Kegelschnitte in sjntheiiKber Beband-
iDDg. 3. Tcrb. Aofl. L«ipiig 1887, Taabner, angez. tdo F. Wal-
Uatin 7M
Facht K., Oriecbiicbes Cbongabach für Dotertertia. 3. gändioh
nmgearb. Aofl. Fmburg i. B. 1886. Hordi-r, aueet. von P Stolz 625
Festacbrift der CantooMchole in Zflricb xur DegrüQnng der 29-
Venuamlong deottcber Fbilologon tiiid ticbutmäaucr. Zflricb
1867. angei. von J. M. Stowasser 896
Ftttttebrift der UniT«rv>ität ZUricli zur BegrDßang der 29. Ver*
aamniitiiig deutscher Philologen and Schalm&nnrr. ZQrkb 1887,
angex. ron J. U. Stowaaser 898
FettBcbrift zur Fcior dts 8G0j4brigBn Bestehens des prot««taa'
tiachfD OjiDnaftinnis, beraosgegeben von der Lebrereohaft de«
CtastADtJscbvn UjmDaBiamti ; 2 Tbeile in dnem BaDde. ätrafi-
g 1688, Frit>. aogez. von K. Sehen kl 1001
Fetter J., Lehrmne der franirtBiwhcn Spracbc I. Tbfil. Wien 1888,
fiermann nnd Attmano, angn. r. K. Uervart 121
Pitcber- ßcntOD K. t. Die geonictrUcbe ConatrDCtionMnrgab«.
Et«! iS&i, MnacV, nagcs- von J. Q. Wallentin M6
FBliiug-Koch. Lebrbucb der engliscben Spr&cbo, Theil I.: Kle-
meuiarbucb der enirliücbeo Sprache tod J. Fdliiug. 23. verb.
n. Teno. Aafi. von J.Koch 1887, Tb«l 11.: Mittelfttufü. AUb.^:
EngliflcbM Lehrbuch von J. Koch 1686, Atith. i/: Kurtgef&aote
ürainniatilc oebst (JbaDgen zum ^ngliitchcin Lehrbuch ron J.Koch
1886, Abth. C; WOrtvrveri'.-icbiiiB luiu vii;>luicht!n Lobrbucb, mit
Un(eretnt«nng Ton C- Tbiem beorbcitt-t von J. Koch 1687.
Berlin, Enslin, angei. von A. Urandl 911
Fraakenbacb F. W., Lehrbuch der Matbeoiatik fllr bShere Lahr-
aiiitalt«n. lll. Theil: Die eben« Trigonotoetrie. Licgoits 1887,
Kmmbba&r, angcz. ron F. Wallentin 794
Fraaer L., Neubocbdeutticbe (Jrammatilc, 2. .\usgDbe. HeidelbiTg
1887, Winter, angei. von K. Lßhner 767
Priet W., Latetniscbea Obangnbacb fflr Tertia im Anscblaai ao
Cae». b«ll. Gall-, oebrt grauimatiiicb-Htiliiftitichen lU'gcla, Pbnuen-
HLmmluQg uDd Ueniorierstoff, II. Abth.: für Ober-Tertia. Berlin
lb67. Weidmann, aiigez. von II. Kosiol 433
Fties W.. s. Seyffert M. A.
Fritach A~ Zum Tocalismus dei berodoteischen Dialectet (Progr.
der Qelenrtensobule des Jobanneame). Hamborg 1888, angea. t.
F. Stolz 743
Piitxacbfl U-, Kangefasste criechiacfae Schulgrammatik, I. Theil:
Fonnenlebre; II. Syntax. Hannover 1886/67, G&dcl, angez. von
F. Stolz
Ptgocr F.. Ciüaraitze zur KinQbung der Inteiniacben Sjntaz in
Tertia. 2. vermehrte Aofl. Berlin 1887, Weidmano, angez. von
H. Koxiol
VIU
SmUi
Fobrniann W., Wef^reiser in der Aritbmetik, Alf^bra nnd ninleni
Aoalyiiis, b'jstobend in einer^ttordnetoa^iuuiulung tuq Begriffen,
Formeln tioA Lehrsiltxen in rfie^isn litf^ciplinen, Leipsig 1686,
TenbDcr, utigez. van F. WallfiDtiu 1033
Q&«derts C. Th.. Üoetbcs Miocbao. BromoD 1887, C. E. Malier,
MigOT. voll R. M. Werner 69
GtllianK^ Lehrbuch der Mathematik (&r hSherti Schulen; l.Tbeil:
Aiitbmätik und Aig«.>bru. 3. Thuil: Pluaimetri«. Berlin 1886.
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GHuna A. F. ü. Tb-, ßte Ilauptsitie der Elementu-naatbeioatik xum
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den Stihu Ige brauch Eusanimeneefttellt, Bd. II der frantOeisoheo
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angez. von J. ü. Wallentin 542
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Serie. ZOiicb, Orell, IT^U
80
IX
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Onll, PBßli u. Co.. anfteü. von J. Wattier 80
BAadbncli il«r cU»äi»cliea AIl«rttiu[iibwi«K«Diicb»ft in systenu-
tuefaer Dantt-Uunt;, liL<rautij;cgeb<^ii vun Ivrao H&llor. Nord-
liDgea läftS^V?, Be<:k. Hai bkaod VIII (jJoiDniel F., O^»cbicb(o
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drr l'tfiM-rkiieffe), anK«2. V. J. KrAll: Hathband VIII u. IX (Lol-
Unp G- H.. Bellvuiscb« Latideskuodu utid To{Mi,'rii|itiio), aritrei.
roD H. Sfroboda; lUlbttaiid VI enthaltend: A. B&aer, 'Die
^•cbi^chfn Kritff«tltttrthbioer' und J. UQllor, 'Die ^iechi-
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Hati«i T, s. Cortiua.
H a D I e r J ., lAtcinucbet tjbuo^tbuoh für die zvei anteraten Claueo
der Qjitiiuwion und '«rwandtvr I.'>brao8tälU>ti riKcli dvu Griim-
natilioa Ton K.8cbmidt, Kllendt-S^'fffert uni F- Schultz. Abtn.
flr du erste Scbaljahr, lU. mit K&ckaicbt anr die Iiiätruclionea
teriadcrt« AoB. Wieu It^, Bermaan und Altmaou, auevt. von
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von <?. V 0 g r i n 31 1075
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ThcilU: Gelang V—Vin. 3^ Term. n. rerb. Aufl. Leipzig 1886.
Tenbner, angu-z. von H. Vogrinn 1077
HoBjors Ilia«, bchnlAiiüifabi? von K. F. A'meifl; IL Uaiid, 3. nnd
4. Heft (Gesang XlX-XXl und XXII-XXIV), 2. Aufl. Ton
C.Heutie. Leipiig ]887/88.Teubner, »ngei. Tun O Vogrini 1078
Homer: Anbang lu Homcrit Ilia.t (SebnianKgabo van K. F. Anteil)
Ton C. 1! c n t le. VIII. Keft. Erläuterungen in Ges. XXII-XXIV.
Leipzig 1H86. Teul>n«r; III. u. IV. Heft: Erläuterungen 2u Ges.
VII- XTI. 2. Aufl. 1HS7/8, annc-z. vun G. Vogrim 107478
Homers UdysKfe, erklärt rnn J. U. Faesi, 4. Bd.: Gesang XVIII
bUXXlV. 7. Aufl., büsorgt von J.Kenner. Berlin 1887, Weid-
mann, angez. von G. Vugrini 1078
H 0 Dp ü E-, Dit: Entwicklung der Lehre tou der ElehtriciUt bu auf
muksbee. Hamburg 1887, HeroM, anges. von F- Wallentin 1&7
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zusanimeDgeitcltt. UmarbeituDg der 3. Auflage von W. K o n p:
RAmiüclM: Litcniturgc>chictite iin<i AltvrthUiuer. Heft 2 una 3.
Berlin 1S8G, J. ijpnnger, angei. von J. Knbitschek 613
Jäger 0., Qeecbicht« der Griecbea, &. Auflage. Gütersloh 1887,
BertalsmanD. anges. von A. Bauer 11(1$
Jakob A., s. Bibliothek, illustrierte.
Januachke H., Dau Priucip der Erhaltung der Energie in der ele-
mentaren Elektricitat»lebre. Leiiiiig 1887, Teubner. angea. fon
F. Wallentin 1&S
Janker K.. Zur Methodik de» (Jnterrichtei im douticbcn Anfutze.
Wien 1887 Gräser, angex. von F. Khall und J.äcbmidt 76. 12S
Jernsalem W., Lehrbuch der empirtscbcn Psychologie fär Gyrn-
naaiflD und höhere Lehranstalten, sowie zar SelbstbelehrLing,
Wic-n I8tj8, Pi«:blerH Witwe & Sohn, aogez. von J.Obermann 1023
Jordan H., Togiographie der Stadt Rom im Alt«rthume. I.Band,
a. Abth. Philnlogischp HandMbJiothek. Lief. 73 f., 101 f., 119,
128 f., 148. Berlin, Weidmann, angez. ron J. Knbitichek 608
Kahl« B., Zur Entwieklnng der consonantischen Declination im
Germaniseben. Berlin 1887, Weidling, augoi. Ton IC Meringar 902
Kammer E, Eritisch-iiithetiache UDt^roucbnngen. beireffend die
Geange M, jV, O, 5" der lUas. Königsberg 1887, »ngti. ron C.
Hu cm er 976
Kaulen, s. Bibliothek, illustrierte.
Kajser, a. Bibliotbek, illustriert«.
KffD P^ L«itr«d«n (Dr d«n AnfBng»xiator rieht in der (loatechon
Gnmni«tik. Berlin IfUfS, Nicolai, linnn: Die riliifte Directoreu-
f«mcimlDDg in der Piovidz Saclison iiint din deutsche äAtxl«1ir«.
B^leitwort« tu dem LeitfaJon ftir den Aiifan^UDterrielit in
der deutsi-hwn Grammatik von F. Kern. Berlin 18SS, Nico)«,
•OME. Ton K- Tomaneti 907
KiticT C, UvutMhe btiti«tiV für Schulen. Freibnrg t B. 18Ö7,
HrrilrT, angra. von J Schmidt 1S&
Xlaacki; P., Aurg^abeii lam Übenotxen buk dem Deotochen inn
GHKhIwfae rOr obere CIu^imi. Borlto lBä7, Wcbor, angez. von
F. btots 629
Klei t{iauricbe (Dr. E.) Anweinung lum prnlftificboii R«chnra,
1.— 3. Heft, b. mag. und «rw. Aun. vun F. Mertens. Bremen
1806. H«ins)aiv Angn. vun J. ü. Wallentin 798
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hf'mig ld>n, Teubner, angez. toq P. StuU &37
Eocb h., Uriccbiücbe tjcbalgramroatik, 12. Aufi. Leipzig 1887,
Teubner, ivget. von F. Ötolz fidU
Kolberg. «- nibliotbek, illustriert«.
Kopp, B. Hubert.
XreDB J. Ph., Antibarbaros der lateinischen Sprache, 6. Aufl. in
TolUt&adi^r U)uarli«iiung der vo:i Dr. Allgftvcr besorgten b.
ADBgabe von J. fl. ScbmaU, 3 Bände. Baael i886/B, Sebwabe,
ugTt. von A. Goldbacher 1068
Cretiichmer. h. Tliivmi.'.
KrumbAcber L'., Etiie Saraiuluiie hyiantiniscbcr Spricbvortor.
bcianng. und erl&utert von C. K- (ScpBrAtabdnick aus den
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iSeparätabdruck aua dem ersi^ Bande der Disüertatiotiea philo-
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Zotn MitteUlUr uud zur Fr&hrvnaissancc. Leipzig tSÜl, Seemann,
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y '■" Ulis dreibändiger PutftiV neu bearbeitet. Bremen 1886,
1i üigiM. von R. Lübner G^
L* j c D D ü - tj 1 1 i c li 1« t P. (!., Vorleflungen Qber die im umgekehrten
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Lieh t Mau , a. WiMe.
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C. Sebeukl). Vitidobonae, Pra^ae, Lipeioe HSdÜ, eumptui. foceruot
F. Tempäky, G. Freytag, angez. von J. Gollitif 895
LiTti T. ab urbe cocdiu libri I. II. XXXI. XXX IL AdiOQCtu
sunt parte« »eleutae ex libri» III. IV. VI. äcbolarom in aüoin
ed. A. Zingerle. ed. alt. corr. Pragae 1887, Tempak;, aoget-
Tou ti. bitacbofsky und K. Uauler S33, 58&
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et<eu, wwid zum .S->lb»tui)terric!iU' uud zur Fortbildung im
Geecb&ftflrectineD. Wutabeiui 1666, Ackermann, angei. ron J.
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cusa. ätriÖbarg Ibö?, J. H. K. Ueitz and Mnadel, angex. tod
E. äiaaco 116
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arboit^t. Warn^dorf löb7. ÜpiU. auff^i von 1. M. Mayer 1093
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KunMt. Berlin l85T, Weidmann, angez. von A. Zingerf« 713
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alte li<ini. Mßncben I8»7, laiidauer, angez. vt>ii J. Kubitschek 993
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Tüubncr, angvc von H. Koziel 429
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'J. iiiFil: äyulai. Wolfenbuttcl lt>8t3, Zniasler, angez. von U.
Koiiol 339
Menge U., K«petLtorium d^r griechischen SyaUu. 8. verb. AuQ.
WolfenbÜttel iSSti, Zwia^ler. augez. von F. ätoU 525
Merkel, e. Hckartlt.
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einleiteodem Teite veisebeu. Itavoniburg 1888, 0. Maier, angez.
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Mittbeilungen auit der Sauiuilung dt>r Papyrus Erzbcrzog Rainer.
L' III. Bd. Wien 1»S7;6, StMfaHlrackervi, augez. von K- We»-
■ely 310
XUI
MI*
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•Ofift Too F. JuuK«. Berlin 1887, Vxhlei], »oget. Ton F. M.
M»y«r 1021
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Oi«aa«l| Kiu deaUcbua Spicimannagedicht. mit Einleitung nnd
Aiuiwirknngro beiausg. von Arnold E. Borger. Bonn X688,
W«ber, ugei. von 8. 8ingcr 768
Ortcntiaii *• Corpiu »cripturum ecclMixsticornm [jitinorum.
Ürtnar IL, B«inmar der AUo. Ui« Nibelungen, ö^teireichs Antbeil
an der dautacben Nationalliteratur. Wien 1887, Koneg«n, angez.
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Ovldli P. NaMiits Metamor|iho9eOD . Auswahl fär Schnlfin von
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Polle. Leipzig ltJ88, Teubner, angcz. von A. 2tngerle 1087
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Paali C, AUiUli&cbe StudÜD, 5. Hoft. HannoTer 1S87, Hahn,
angei. von F. Stols G
Paulioaa, s. Corpus scnjitüram ecclBtiuticoram Latioonim.
Paulinus Pellaeus, 8. Corpus Bcriptoram ecclssiastioortun Lati-
noruui.
Paulinns PetTicordiennis, a. Corpan dcriptoniTn ecclasiasti-
coram Latinumm.
Paulitftchkc, s. Ilibliuthck, illustrierte.
PaoluB Ch-. lafeln zur llert-chnong der MondpbaiM. TUbingen
IBtifi, FneB, an^^ei. Ton J. G. Walleotia 924
P«Dck A-, UeosrapbUclic Abbaad langen, II. Bd. Wien 1888, Bdlzel,
angm. von W- TouiitRcliok 1114
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Philamenu», ä- IJcrliuer Studien.
Pick. *. Stockmaycr.
Piatonis dilllügt secnndum Thraeylli totralotriaa dispositi. Post
C F. Hennaaaum rocugnovit M. Wobtrab. Vol. I. Lipstaa
1887, ia u«:dibuä B. G. Töubneri, aagcs. von F. Laues iikj 87S
PlatoQis CriCit (Uibliotlieca dialogoruoi Platoniooram critiea ad*
nDt&tioD« a Ü. Scbanziu instractoram acholaram in usum).
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Platüus EuthjpliruD, fiir d«)U Scbulgcbraucb erklärt roD H. Wohl-
rab, 3. verh. Autl., L-^ipvig 1887, Teubner. angez. von K. Lau-
czizkY 487
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Sei u!ge brauch erklärt von Ch. Cron, % ÄaQ. Leipzig I8ä8,
Teubuar, angea. von F. Lauciixkv d80
P lato Da Apologie doä Sokraio« und Kriton cebat 6m Schluss-
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A. Tb. Christ. Wivii uud Prag 1^^, TcU}Mky, augvt. von A.
Scbeindter 1079
Plautue, 8. Präger pbtlologiKb« Studien.
P&til K., Ute Aosepracbe des LateiDiscbea. Leipzig 1888, Friedrich,
aii^ci- Tou F. älolz 745
PolacK F., Aas deata<:bL>D LMebKchorn, 4. Bd., auch a. d, T.:
.Kpiscbfl und lyrische Dichtungen, erläutert für di« OberclaaMD
dvr bbbt'Tvn ScbuK-n und daa deutsche Haus", anter Mitwirkung
von 0. Frii'k und »adeiea bewahrtäD ScbulmauDero bi*rausg.
U«rliu 188.^, Ilofmann, 2. Abth.: Ljritwhu DiciitUDgcn, angei.
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Pott, s. Einiel bei träge.
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Preilvr L., OriechiDohe Mythologie;, 4. Aull. vou C. äobert, 1,
Dd , 1. Üälfu'. Berlin IS-^T, Weidmann, ang«. von A. Zingorl« 50ti
Proba, B. t'iirpui) scriptorum ecclestaatioorum Latinorum.
Pbtx W., liUcorische Üarstollunguii uiiJ Oh.iriikt«ridlikeo fSr Schule
und Uatu), 1. Bd., 1- Ahtb.: „Der Üricut uud tUe Griechen*,
von 3. Aabaeh. Köln 1888, l)u-Muut-8cbauberg, angez. von
A. Bauer 443
Sdte
QneUen nnd Forscbnaffen, e. Servses.
Qaintiliani H. Fabi Institationis oraturise libri daodecim ed. F.
Meister, vol. dno (Bibl. Bcript. Graec. et Bom. ed. cur. C.
Sehenkl). Pragae etLipsiae 1886/1. samptaa feceruDt F. Tempsky,
G. Freytag, angez. von Ä. Goldbacher 722
Rabstede H. G., Frahtiscbes Hilfsmittel zur leichteren Erlernang
der lateiniscben an revel mäßigen Verben, Bad Oejrnbaasen 1886,
St&rnter, angei. von H. Eoziol 343
Seicbel O., Die Grundlagen der Arithmetik unter EinfQhrang
formaler Zafalbegriffe, I. Theil: Natürliche, algebraische, ge-
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Beiter S., De sjUabarum in tri&emam loDgitudinem prodnctamm
nsa Aesclijleo et ijopbocleo iSeparatabdrack aas dem ersten
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Lipsiae 1887, sumptas feceront F. Tempskjr, G. Freytag, angei.
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Siebter G., Annalen der deutschen Geschichte im Mittelalter, IL
Abth.: Annalen des fränkischen Reiches im Zeitalter dfr Karo-
linger, 2. Hälfte. Halle 1887, Waisenhaas, angez. ron F. B. von
Krones 913
Boscoe U. E. und ächorlemraer C, Kurzes Lehrbuch der Chemie
nach den neue6tt>n Ansichten der Wisüenschaft, 8. verm. Aufl.
Braunschweig 1886, Vieweg A Sühn, angez. von J. G. Wall entin 925
Roaenstock, Wandkarte von amo und delüo, iu einfacher nnd
fiberdicbtlicher Weise zusanimengestellt. Halle, Buchhandlung
des Waisenhauses, angez. von H. Koziol 344
Bosch M.. Sanimlring von Aufgaben aus d^r Geometrie, und zwar
aus der Planimetrie, ebenen und sphärischen Trigonometrie,
Stereometrie und analytisclien Geometrie der Ebene. Wien 1887,
Pichlers Wilwe & Sohn, angez. von ¥. Wallentin 795
Sallasti C. Crispi Bellum Catilinuü scholarum in usum recognovit
G. Linker, ed. sec. cur. Ph. Klimscba. Vindobonae 1888,
sumptibua C. Gerold! fllii, angez. von B. Hauler 891
Scala, s. Vorleäungt-n des orientatiachen Museums.
Schafft .A., Übersichtstafehl zum Unterrichte in der anorganischea
Chenne und Mineralogie. Bielefeld und Leipzig 1886, Velhagen
n. Klaäiiig, 1885, angez. von J. G. Wallentin 451
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Schau buch A., Wörterbach zu Siebelts Tirocinium PoSticum.
Leipzig 1888, Teubner, angez. von A. Zingerle 1089
iächeiiiiller A., Methodik des grammatischen Unterrichtes im Grie-
chischen. Wien-Prag-Leipiig 1888. F.Terapsky und G. Freytag,
angez. von St. Kunvalina 223
Schenk! K., GriechischeH Klemeiitarbuch fär die österreichischen
Gyinnasien nach der griechischen Grammatik von Curtius be-
arbeitet. VA. vollständig umgestaltete Aufl. im Anschlüsse an die
17-, von W, v. Hartel besorgte Auflage der Gurtiutt'öchen Gram-
matik ausf,'elilhrt. Wien und Prag 1868, F. Tempaky, augez.
von Schein d 1er 382
Schiipjier, 8. Wiener Beiträge.
bchUgel J. E., »f. Deutsche Literaturlenkmäler.
ScMentber P., Frau Gottsched und die bürgerliche Komödie. Ein
CnltorbiU aus der Zopfzeit. Berlin 1886, W. Fritz, angez. von
B- M.Werner 352
rvi
«•He
Sehniftlt J. H-. Deut«ebe TorlBfcn laiD Cbertetxcii ins Lateinisch«
fftr Ob«rclMs«D. Tuberbiicbofsbeim 1^86, J- Ltni. useB. tod
U. Koziol 434
Sehmidt F., Der Gattethimm«! der Gennftaeii. Wittcaberif, Ü«r-
ToU. %agct. von K. Löboei 624
Schmidt F., Deauchea Leseboeb f&r die onteren ond mittleren
ClwKD höherer L«braaitaltai. Wi«aHdeii 18ij7. Limbuth, ang^s.
von K. Stejsksl 1014
Sebmidt F. W.. Kritische Stadien xu d«n griechlscb«) Drama-
ttk«ni , nebst einem Aobftn^ xor Kritik d«r Aothologi«. Berlin
1887/88, Weidmann, angei. ton S. MekUr 305
Sebmidt U., ElemcnUrbiich der lAteiniBchen Sprach»; I. Theil;
Die FormenUtire f8r die b«id«n ontersten Classen de« Ujmna'
■iams, 9. Aoß., T6tUg neu bearbeitet roa L. ijcbmidt. Halle
1886, Gwenios, aogeieigt tod H. Eoziol 849
Sehmidt H. ond V^ensch W . Eiern entarb ach der ghechiscben
Sprache 9. Aofl-, besorgt ron R Gfinther. Halle a. S. 1887.
Wiisenhatu, aogez tod F. Stolx 532
Scbdll K., 8. AoecdotB.
Schorlemmer b. Roscoe.
Schröder U r., GriechiccheGStter ond Heroen. Eine tTnt«niuchtiof
ihree nropr&of^tichen Wesens durch die vergleichende MrthL'lofHß.
1. U«It: A)j)iTi)dite, Eros und Hi^phaist««. Berlin 1687, Weid-
maau, an^ccz. von A- Zingerle 336
Sebnbert F. W., AtUa antiqan^ bearbeitet und mit erUatemdem
Texte Tersehen. Wien lä8i. HüUel, an^t. von W. Tomascfaek 1114
Schubert H., SamoiluDg von arithmetiMhon ond algobr&iBcbeo
Fragen, verbanden miteinem systematischen Aiitban der Begriffa.
Formrln nnd Lt!kiräätz« der Arithmetik für höhere Schulen, 1. Heft
nr mittlere Cla&sen, 2. Anfl. Potsdam 1886, Stein, angex. ron
J. 0. Wallentin 923
Scbalbiltliothek, englische oud frantObiKhe, s. Gropp.
SshBrmaDD F., Deutsche Zi^ichAoftchole, Ht>ft IV. Haroorg 1887,
Elwert. angex. von J. Wa&tler 163
Scb&ti-Holxhausen. s- Bibliothek, illnstrierte.
Schwartxe Tb.. Nftturwigienidiaftl ich- technische ümtcbau. lUu-
titriert« popullre Halbmonatsschrift über die Foruchritte auf
den Gebieten iler angewandten Natarwissenschatt und techai*
schon Praii«, horan^gegeben von Th. Seh. 3. Jahrgang. Jeaa
lti»7. Uauko. angei. vun J. 0. Wallentia 1039
Sehweder E., Ober die Weltkarte de& Kosmogratihen von Ravenna.
Kiel 1886. Lipeias ATiscber, angex. von J. Knbitechek fi06
Sehvei terische» Idiotikon. Wöri<>rbiicb der scbweitcrdvutscbeu
S|)rache, bearbeitet von F. Staub und L. Tobler, Heft 1—12.
Fraoenfeld 1881/87. HuWr. angez. von J- SeemKller 19G
Steger H.. Die Elemente der Geometrie. 3. Anfl. Winmar 1887,
Hiostorff. angei. von J. G. Wallentin BDO
Seneeae L. Annaei oratomm et rbetomm seotentiae divisione«
eoloret «d. H. I. Ualler (Bibl. script Graec. et Rom. cur, 0.
Sebeokl). Tiodohoaae, Pragoe, Lip«lae 1888, eqmptns feceniDt
F. Temp«k7, Q. Freitag, anges. ron H. Peticfaenig 720
Sarvaes F., Die Poetik Gottscheds und der Schweizer; lit«rar-
historisch untersDebt (Quellen nnd Forschungen xur Sprache nnd
Cultargeacbicht>> der germanischen V5lker, 60. Heft). StraQbarg
1887, angen. von F. Pros ch 1O06
Seaffert , a. Deutsche Lite rata rdenkuiiler.
8«jrrfert, s. Ellendt.
xvn
Scyfftri M. A. and Pri«i W„ tntAiiiisch« Blemftntorgratumatik,
bawbeitft rntcli (t«r Gramtoattk von Klltindt-SdyATtirt, 2. Adfl.
Berlin IHS6. Woiain&nn, »ngex. von H. Kozio)
Siltl K-, ürKliichtL' iltir grieohiiKh*!!! [iitaratnr biit nnf AU*x*n(lcr
ivn GroÖc-n. 2. u- 3 Thpil. MOnclico 18«6/ö7, Ackormann, angei.
von A. Kngrlbroi'ht
SmoUe L.. Da« Buch vominwrem K»i«er 1848—1888. Wie» 18BB.
Picbkr« Witwtj & Sohn, t^oj^t. van J. K r n n k 1108
Socio Atluir, Srliriftt-pnicbi-- und Oiaivkte im Heut^cben nach Zeitg'-
bUmd all«^r und »euer Zeit. HeilhrDiiii ]8**8, HenningtT, angei.
von R. M. W 0 r n ii r
oein Confttantinu, El MitnUmo nel n^^o anireal«. KoToreto 18B7,
tipoirmllft Rr>Ti>r<<tAns, ant^ox. von 0. J & 1 1;
Sil tau F., bie Mj'then und Saj^enkrois« Im tiotn«ri8«liea ^biffor >
AfK», )(«nannt Üdfis««, dädi;l(>i(:h«n der Ilias, vi^ mich der Argo-
lMiit«n:^r. u«itj;i>ecbicht[icti, nntiirwiswnscbaniiob und itpracb-
Ucli beurtbeilt und trrUutort Berlin 1887. ^Ur^ardt, angex. von
0. Tofrinx
Sommtr W.. Grandifl^ der Poetik, 3. AuH. Pailerboro u. MQüitcr
m6| Schfiuingli, antf^z. von R. I.Öbnor
SetttttftK Am Iteittäge sar KiklätaD^ VergiUcber Kologen. Progr.
da Fried ricb-Gjmnaaitimii zu Frankfnrc a. O. 1886, angez. von
K. Eichler
Spsidel P., Ubunifsbucb fnr dio laUinisohe Syntai im Attscblus«
an die GraniniatiKin tod Ell<indt•^'<t>f^e^t■ Hib4>iracb 188<>, angex.
TOD N. Koiiol
8p«ld «1 P.. KlcmmUrstilibUk dor latt-iniscbfaSpracbe in Obnngs-
Ibainpirlen zur SpitAiJA ornatn und SjnonjmiK, 2. BdchoD., 2.
verb. Auß. Heilbronii 18^. Sobeuilon. angez. vud H. Kosiol
kpivkcr Tti , L-Iicbucii der ob« neu und »(ibilriscben Tdgünonictrie.
r PotsiUm ]KK>, Stein, angci. von .). O. VVallontiu
B p i • k e r Th., [.«Iitboch der «Iwaen Geoiic^trie uiit Übungnaufgaben
r für h^\wti\ I.«bran«UlU>u. 17. verb. Aefl. Pubutarn 188<>, Stuin.
I angex. von J. O. Wallentin lUitS
Bpilz K-, L^hrbaeli Jvr spbAriwbea TrigouüiDvtrii-, 3. durcbgeMrlmuo
' Anß. Uipiig 1886, C P. Wintir, angcz von J. a. Walleuti D 448
Spriagcr A., Orundtflge der KunatgiMchichtd. Textbuch zur
Buiuoig&b« der kunstbintoriwben Bilderboj^en. 3. verb. Aufl.
daTcltboebos. I. Alterthuni. II. Uitt^lalter. Leipzig 1888, 8««-
Bai)». «ng9l. von J. Wauller und J. Strzjgnwaki 922. 91d
StlHo P. F., (iMchichU Wßrtcmbergs. I. Bd., I. lUlft«: bis V24»,
3. aurt«: li» 14%. Gutha 1887, PerUiea, augez. von F. K vuu
Krönet
Stanb, 1. Bcltweiiertiu^lie« Idiotikon.
Sl<pr'<»^n'> M, Grundnn der Diffcreotiat- und Integraliocboong,
I :|* umgvarb. and «ei^ünllicb venu. AulL Hannover
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der lAndkark-nprojectton, 3. v«rl>. und vernt. Aufl. ^Tien 1887,
BmV, aiign. vt.n J. (t. WiilU-ntin llL'3
ätoekmayor U. d. Pick W.L, Aufgaben für den Beohenunterrielit
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1 ridriyhnungyarten. Ueilbrono 1887, S<<bearleQ, angex.
V »Vallentin 807
b
343
708
756
776
111
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4«
425
4ä6
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915
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Bvoboda R., D« IJcmoätlieDis «luae teruntor proMmits. Vindo-
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Taciti Comelä ab ox<;«tiau dir! Au^uüti libri« in aauin scbolarnm
rMcnauit M. tiitlbaner. Pars prior (I — VI). Fribargi Bria-
ffOTiae 1S87, Biiinptibus HerJeri, sii^'«7.. von I. Pramnior
Tfteiti Cornelii ab eicexsn tlivi Aagastl libri qoi suTHTsant. Scbo<
larnm io osuin ed.I. Frammor. P^ra prior. Libri I — VI. Vindo-
bonae 1888. !>oiu|itibu9 C. GiTuMi ßlii, ant^n. von J. MQller 717
Taggc Dr., Latcini(tche SchoIejnoDymik. Berlin 1887, Weidmann,
angei. von J. (i o 1 1 i n g 74S
Tsnffel W.ti,. Lateinische Stilöliungen. aus dessen Nacblasi her-
aosgegebeti von S. Teufful. Freiburg i. B. 1387, J.C.B.Mobr
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bta heat«. Wien, Peat niid Leipcig 1887, Hartlebeu, angex. von
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Eicbler (BibU ücript. (Jravc. vt Rom. cd. cur. C. ^chenkl).
Piagae et Lij^siae J6ö7, surnjitiLs feeerant F. Tempsky et G.
Kre^'t&g, aiigL^z. ron J. ICappoM
Verhandlungen des siebent«n deutschen üeogrsplientage^ in Karls-
ruhe am 14., 15. und 16. April lääi. luitor Mitverantwortlich-
keit TOD H. Wagner herauag. von 0. Kieuitz. Berlin 1887,
D. Bflimer, angez. von J. Ptaechnik
Victor W. und Dörr F., btigliscbcs hetiy- und Übungsbuch.
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■.eiiisig 1887, Teubner. angei. vun A Brnndl
Vitad tX B&nctoruni, n. Bibliuthecj» scriptorum inedii aeai Teob-
neriana.
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in ufiuia gyninasiorani «dii)it P. V- Lipsiae 1887, in acdibus
Toubneii, ang«. ron J. Golling 325
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AuB. Uipiig 17l!8?, Teabner, au^ei. von F. Stoti &36
Vijlö «p9, i)io Wpifisugung dar Seherin. Au» dem Altnordischen
Qbersetxt und erläutert von A. Henaler. Berlin 1887, G. Reimer,
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yorlflBnngi>n d>-a orientulinclien Muieums. K. r. Scala: Ober die
Kichtig>ti!n BeiiehiiDgen d<ie Orientes zam Occideute in Mittel-
alter and Nmueit. Wien ltS97, Verlag dea orientalischen Ifa-
seums, ange». von F. R. v. Krön es
539
i
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f
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Mto
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nr Cootrot« von ftecbDuurMr^bniesen, mit einem Vurwort«
Iran F. Ffifätcr. Ebeiiiftlae lätJ6. Wolfram, aagcz. von J, G.
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■n ultibabetiscbiT Rcihvufulgu ]!ai>»ciimt?tige<Bt«Ut. Gotha 1888,
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<Ur Gymnasien. Wien iHSl. Gräser, anget. r. J. ü. Walleutin 6U1
Wm TichaD«r B., Übungsbuch 2iua ÜberaetKD »m dem Doutschca
im Lat^^iniürtic, bentusg. TOn C. G. Oiotricb, II. Tbeil: Aaf-
irab^D tor Wiederholung der CasuRlehre und zur KinElbnng der
ttbrifffn Sjmux. ^. verb." lX>i)pelaufi. Leipzig lÖHtJ, G. Keichikrdt,
Mgvs. Tun H. Koxiol 431
W^ bet H-, I)eut44rhe Sprache und Dichtung oder das Wichtigste
'tbtr die Katwicklung der Muttersprache, das Wesen der Pousie
vad die NatiünaDilerHtar, 6. Aufl. Leipzig 1887, Klinckhardt,
aiges. Tun R Labiler 622
itke G. A., Die griechi^cheD anonialen Vcrba rsr den Zveck
Mbrifthcber Cbunireu io der Schule bmrbeiLct, 9. rcrb. Aafl.
Hallt a. 8. 1887, Waisenhaus, aiigez. von F. Stol« &82
W « Btc h, e, Schmidt H.
V «stbeiiD G.. EJpmcQt^ der Zablentheorie. Leipzig 1887, Teabner,
aDgeg, TQO J. G. Wallentin 1087
W«fl«Der P., I.«tein)sch<% VocabaUriam, ä. vielfach verb. und
tena. Aufl. Leipzig 1H8I>, Teobner, angex. von H. Koziol 'iUt
V «lencr 1'., Lateinisches Eletncntarbucb. 1. Theil (Scxta>- 3. Auä.
Lfiptit; I'^^i. Tvubner, oogez. von H. Koziol 346
''«■■«l/ C, Griecbisebe Zauber papyru:t von Paris und London
Itieparatabdrack am dem 36. Ifde. der Duakscbnfren der pbiloa.-
hut. C1. der k. Akad. der Wiiis. iu Wieu). Wku 1888. angex.
Ten J. Krall 317
ftjt £., Die Klemente der projectiriücben Geometrie, lieft I nnd
2. Wien 18S3;7, Braumälfer, ungcz. vun J. G. Walientin 242
Veicl E., Caaar« gallischer Kries. Ein Übung»bacb zum Ober-
•tteco ans dem Deutechen ine Lateinische für Tfrtia, II. Tbeil:
Biefa 4 — 6. Berlio 1886, Weidmann, angex. tou U. Kuxiol 422
Vi«iraiid A., Erster Cuntus der Plauimctrie, 13. verb. Aufl. Halle
1886, Schmidt, angei. von J. Keanler 631
Wiener Beiträge tur dentxhoa und englischen Philologie herausg.
lon K. Heibtel. J. Minor und J. ächipper- IL Heft:
Wackeroeil J. E., Die ältesten Pautonsspiele in Tirol. Wien
1887, Brauinüll«r. angez. Tun J. Ammaan 350
Wiese B- und Lichlblau W., Sammlung von geometiiKchcn Con-
itmctionaauf^abeu zum (iebrauch« an Seminarien, Bowiu zum
8«lb<ituut«mcb;e. Hannover 1886, O. Mejur (G. Priur), angci.
wo J. G. Walientin 797
Wiltek H., Lehr- und Obun^bncb fUr den geometrischen Unter-
richt in tld-D oberen Gfmna«ialctA9iM*n. Wien 1887, Picblers
Witwe A 8ohu, an^z. rou J. G. Walientin lOM
Wtttetein Tb., Vierstel'i^^e logarithmisub-trigonoaictrische Tafeln.
3. Aafl. ILinnoTär 1887. üabn, aogez. von J. G. Walientin 1123
Wrabil J.. L»irtMlMi dfr 8t«»o««lne acUt 134 ÜbuD^nnl^ahn.
K<«tock 188G, W«rth«r, saget, tob h G. W»U<:utia 6tt
J
j
X«tt»pboa* A&abasM. Flr de« Sdolc^nMli erklfcrt lonF. Tol)-
brochU L BüaddiMi: Bocb I— UI. & terb. AnH, htaotgt
oAWr MltwirVvac *"" ^- VoUbr«cbt Laipiig 1^1 Teabwr,
Wftit' «OR V. Stoli
X«it»cbrift d«« all^voiemeo dntecben SpnchTereiu, hcnoi^
von H. HUrcI- Hrftu&Kfawuj; 1886/7, J. H. H«jer, anpn foa
j, 8ioniflll«r Stt
ZoUer K^ ». Aidiir.
XfilUr M^ UtlMbiaek« und rtaibdi« Prinulteitb&iner, BrcaUn
1687. Koba«! lAfM- von J. Kabittehek
Prlttv AbthfilaBs.
Pir IUa^tt(i UiUui>i;>t>fVriir. >Iiv f&bcbc Lelumetbode oaserer Gjrn*
■Mlt»i. Vtiti .1 I* t d ^<' ii ni k
■unu Toa Abitoti«Dt«a, 3. renn.
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iluuitnt lUr Vorvtn« .MiUeUcbale in Wbii'
M^iwUv-liul«' iH l*(xif*. b«nuks. unt«r MiCwirkiug
1«*, ), J*b(^-«i>t; WVu IM«, Uöldor, ftagei.
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R. R. f., BcmerkuDgeu
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!> Jaiic«rca von Braon-
J- II. Ucjrtr. JJeiuar-
^tioo Zukunft (19. Heft
* N. Kj. Mmaoii i. VV. IStv-S Brun«.
i.to iltu k. (ij'iuiiMiuuia au l.jrrk. Königs-
270
357
456
botic ISnT, lUriiu^-. lit'ivDS A., IHv lituLlkti* Sttiulhttittfrafe.
Wtfn lr>H^, llltlik-r. Uriukk« 11. U., t»v NüUiwiHlifck.-it pädk-
Elti»clii,<r tii'iiiiuiuv Sil Uiri' UiiiwrailMl uiiU iltrv iwcckmiQig«
uiictitaDK, iiirti honuBf- von W. Uotii. Lvifui^- 18^7, H&rlb),
ani^. Von j. Kappuld
b«nd«r H.. Oyianwiaireddu ucbtt B«ittftff<*n cur Qeschicbte d««
ll„^. ... ..... ,„,{ j^f l'JtiUjfoürik. TabiQj;en tSh7, t.itii|ii> (Anielge)
NtlHK I <v« LiUTatur vKuri K.. K^rnalvurlK-icbiuiii; mr
AuLi...-.!.., ...:iiii^ tUi ilifl AlitteUcliu)p, äAlibiti^ ICVSt*. K<>rtitrr;
PütJaifiiCiscIitfH Jahrbuch, 9. Dd. rediifii-tt vou U. ^r&^
Wien Itiati. J. Klinkhudi; ZAnDioallor J., NeuD raJajroffik
in Tliiruri': uuJ Fnui», Uuft 1- Wicu l»»7 : bytuvr W.. Graf
Prani Josef Kinaky aU Pnda^u^. Pr»g l»»*, Doininicosi Kiea-
bolt K., Uü Roform der ächuld in UtisU d«r Neuieit, 2. Aufl.
4&e
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XXI
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549
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tt, F«l(lmaDa( Stadler A., Ober die Anf^be der
IDtUUebqJ«. MfiDchva lää?, Acktfrmunti ; Schalte C, ^jst«-
■Mtische Übersicht d';r in Zeitsctiriftcii, Profframcien und KiDZol-
tehriftoD Teröffienilifhten wertroUen AufbÄtee über Pädagogik
kudiTD JfthrdD lHdU/lj6. ilinoorcr IHäti, G. Prion RethwUcb
C, Jahrea berichte Bbcr du bfibero äcbulwedOD. Berlin 1667,
QirtDer; Pid»f;ogiicbe Clftssiktar, 16. Bd.: PädasogUcbe
Schrircsn SalznuntiA. 1. Theil. Wien und Leipzi? 1886, Pichlers
Witw« & SoliD; Vo^ol A.. Uerbart odor Pc^taToitiV Hannover
1887. 6. Prior; Engel M. E.. Uic Grundsitze der Erziehaag
uod lita Uot«rrichte8 nach UerWt-Ziller und A. Dit;»t«rwog.
Bcrllo 18»7, W.!idm&nni Kühn G^ Die Zillerianer itrlctestar
Obs«rTani. Alt^nburg lütj?, Oiett), angez- von J. Kai>pold
DtntMh'^ttcrrcichi&cber HittcUchultng in Wien. Vuu 0. Tumlir
Hmh pidjigogUdio Litentar (E. La»»' libi^r&riecher Kachlase,
bcnuag. aod einhieltet ron B. Kerry. Wien 1887. Fichte»
Witwp ft 6ohn; PublicBtionen des deutschon Ginheils»chul-
ffrfiö*«. Hatinorer 1887, C. Me;er,2. Hüft; Hornemaun F., Di©
Xakunft unserer liSberen i!choleii ; Frohnau G. J., Einheiti-
BittfllBcbule and GjmiiABtalrt'roiiu lijäd, Pichlerü Witwe &8obn;
Yitweger L., Dan Einheitsg^t'iiinasiuru al« pnrchulogischcs Pro-
blfllB beuadelt, sogleich eine LÖSLing der Üt>erltOi'iJui<>;MrrBg«
vat psychologischer Grundla-^fo. Uunzit; tKS7, SaunitT; Biuso
&., OrundiDge moderaer HaDianitätsbilduiig. Ideale- und NormeD.
Uip«nf lH8"i, l-'ri^dricli ; Nithl (_'].. Pftdajrogik für hiihere Lehr-
UMtalten, ä. Theil. l<6ipaig IrttS^,?, HDlmahn; Kern H., Grund-
OM der Pädagogik, 4. Autl. Berlin 1647, Weidmann; üubaticb
<k. Vier Qetpräcbe Aber die Uerbart-Zitler'^cti^ PäJagugik. Wiea-
\tim lä86» KnnMS Nacbfolgeri tichillür H.. Handbuch der
enkliaeb<>n Pä<lagogik für höhere Lehranstalten. Lm{>zig 1886.
nat; Sübiller H., U.indbucb der Gr-schiclito der Pädagogik.
Ldpiig 18Ui, Kues), angez. roii J. Rui^pold
Kao der UnU^rricht im Prauz*):»! schön an uuticreu G>uiuatiien obliü&t
. C«<u*«bt werden? V»n 8t. Kapp 645, 811
tWdeaiooU>]!Ücbin Unterricht am Uberg7mna8iuni. VonV.Graber 927
Cr»! Chr. W. J.. Zwölf Schalreden aa der II »tudiuoamitalt bei
Bi. Antia io Augsburg bei der jahrltcheii äcblu&sfeier gehalton.
A«g»barg 1888. Bieger (Anzeige) 937
Wllln Ion O., Didaktik ali Bildungslehrc. II. Bd., 1. Abth. Brann-
icbweig 1883. Vicwüg It äuhn. aukfex. von J. Loo« 1125
bni Setiatft.f>tr<.-dL-a zum BegierungHJubiläum Seiner Maji>8t&t dos
KaiMTb Prani Joacfl.. heraosgegeben ron Franz Frisch. Wien
IWtJt Kehlen Witwe k Sohn (Anicige) 1133
637
Vierte Ablbrllaoi;.
Miactllen.
ni A. Pokorn;
272, 061, 938, 1142
561
Literarisehe MixctÜtn.
llben J. ä, Lebensbilder aus der daatwfaen Götter- ond Ueldec-
aage. Eia Lehr- und LewbucU fdr tjchule und Haue, 2. verui.
ra4 verb. AuH. Meu 1887, Lang, aogez. ron K. Btejiikal
373
xni
1
371
Bftam garten F., Ein Run^gao? durch dia Roioea Athen». Bei-
Uge Kum JalircBboricht« dos großlierzoe). Oyina. xa Wertfaeim
fQr das Schuljahr 1866/7, augpi. von 11. Swotiod» lOU
Berglc Tli., Kleine philoloirisolie Schriften, har&tiKg#geb«o tod R.
PfipnmniUr. 2 Udü. Hnlle ». S. lbS4/6. Wiü»eobaus, ungut,
ron n.
Bibliotheca scriptfirnrn Oraecorum et Romanorum ed. cur. C.
Schenki, a. Detnoitthene^.
Bippart U., Uiei Episteln des Q. Horatius FImcqs I 6. 10. 16,
LAt«iDisch und D<.>utscli mit Comtuontar. Prag 1885, anget. tod
H. PctBchnnig 83i
Broinii; E., Lateiiiiacho Formenlehre für Sexta and Quinta. Leipzig
lb87, Tcubner, aiigci. Ton A. Sohcindlcr SSO
burghauHi'T Ü., Dii^ indogermaniftohe PrlüennbildiiDg im Qerma*
niKchi'^n. Wien 18H7, Temp»ky, angci. vun U. Hcringor 663
Cororaentationea phllolo^ae. In hoDorem sodalitii pbiloloKorom
veter«» sodales. Berolini 1KH7, apud Weidiuaooos. angez. tod \
J. M. ätowasfidr 6&B
DenioethuiieB, s. Ditgo«. .
Demosthenis orat innen itelet^tae. in nKom sobolaruin ed. C. Wotke |
(Bibl. ücript. Griwc et Koin. od. cur. C. Scbenkl). Praga« et
Lipeiae 18o7, sumptas feceruot F. Tempak; et G. Freytag, angei.
TOD J. H. StowaHser
Dion^RÜ Ualicamaisenais RomanArnr» antirjnitntum qua« saper>
sunt, Uraece et Latifle ex reccuBionc Ä. Kiessling et V. Proa. '
Paris 18^. Didut, aiigct. Ton H. S. lOll
Dioekoren, L)ic, Literanscheii Jahrbnch dos ersten allg. Beunten-
Tcreinw der österr.-ung. Monarcbie, 16. Jahrgang. Wien 1887,
Manz, angez. von J. Sctiiiiidt -(70
Ditgee Ph. J., Fhilippiscbe Reden des DemoBthenet^ Köln 1BK7,
H. Du Slont-Sohaiioerg, angez. von P. ÖlaincCika
Dittmar H., Leitfaden der WellgeÄCbichte für mittlere Gjmnasial-
cla^äen . . ., neu bearb. von (j. Dittmar, 10. A oft. Iloidelborg
1887, Winter, angcz. von F. R. v. Krone» 1
GucUdi!) opera omnia «diderunt I. L. Ileiberg et K. Menge.
Enclidis elementa edidit I. L. Heiberg, toI. V. Lipsiae in
aedibu» B. G. Teubwcri IÖH8 1135
Euling K., I.at<-Mui!ii-li)e« VocabuUrium für SeztA. Oüttingtn 1887,
Vandenboeck & Ruprecht, angez. von J. Golling 467
Feichtinger E. , Frai^bnchlein cur Uteinischen äjrntftx im Aa-
schlasae an F. ttchuiz' Kleine Uteiaiscbo !JprMhlehre als Lern-
bebeir bcarbciU-l. Padürborn und Mfinster 1888, SchSningb,
sugcz. vnn A. 3 cb c i n d 1 1 r
F r ft n k e 1 A., Die acbBnaten Liutäpittle der Gnecbeu und Rdmer,
zur KinfShrung in die stitike Komödie nacherzählt n. erläutert
Halle a. i^. 1888, Waisenliau.«, ntigez- von J. M. Stowasaer
Frommes Österreichischer Profe^sorea- nnd Lclirerkaleuder , 2t.
Jahrgang fflr das Studienjahr 1888/89, redigiert von J. E.
Dasscn bacbe r 1
Goethes Egmont, mit ausHihrlichen Erläuterungen von L. Zfirn.
^bOiiinghs Ausgaben deutwtber Cla&sikcr mit Commentaren).
Paderborn d. MQn«ter 1887, Schoningli. angcz. von J. Schmidt 468
Goethes Iphigonie auf Tanris, erläutert ron H. Vockeradt, 2.
Autl. (ScliöuinL'bsAuscabe» deutsch. Ulasaiker mit Commentaren),
Paderborn u. Miinsttir 1887, Schöningh. anget. ron F. Presch
470
^
834
i
xxm
tiriasr« ScbttUnsgAben ol&satscher Werke Friedriub von Schiller.
0ie Riaber. Kin SoliaDapiüI. Mit Kinleitung iin^l Anmerkangeu
Too J. Neubauer. Wi^n Iti87. Gr&ser, «ngöz. von f. ProKch f>63
Grosse E.. D&i Iilcitl und das I.«Lioii vod ijeliiUiir. Zaiii Scbal- 4
g«btwche erklärt. Berlin 18^. Weidminn, »ngei. r. F. Proscb 664
IHaacke H., Wrtrtvrbocb zu den L^beosbesi-liretbangea iIm Cora«Uas
Kepos, ^. vtirb. Auä. Leipzig 18S7. Tvubavr, onget. t. J. OoUiD^ 166
Heoso J-, Deotiwhes I^sebuch füi dte oberen CIeuco bfibcrrr Lehr-
UBtalteu, -J. Tfaeii: IhchtuoK der Neuzeit. Freibarg i. B. Hii^,
Herder, aogex. «uo J. Sc b ml dt 470
'Hofmsuu F., L«brbucb der Gescliicbtt.- f&r die oberen Clu&on
böherer liebnuistaltcn. 5. Heft. 2. Abtb.: Yoa Friedrich dtno
Groftect bis lur Gründung; dep iumioh Dcu(«beii Rcicbea, 6. Hoft:
Branden bnrguic he Geschieht« bi« zu Kriedricb dem Gro&en. Berlin
1W7, Springer, nn^ex. von F. K. von Kroncä _ 1044
Hoiners Itias für den Scliulgubruucb erklärt von K. F. Am eis.
I. Bd., 4. Heft, Gv*. X-XlI. bearbeitet Ton C. Hentxe. 3. be-
ricbtlgte Auä. Leintig lüM, Teubner, angez. Ton G. Vogriux 657
Hojoets Iliaa in verk&rxter Form nacb J. H- Voß, bearbeitet tun
E. Weifionborn. Leipzig li^, Teubucr, aiigcü. von J. M.
^StowasKer 659
Horatins Q. FUccob OJeu, Satiren und Epiät^ln. Au&wabl im Vera-
mafi« d«r TTtücbrift Tun C. Prätorius. Frankfurt^Berlin 1887.
KAniticr, augez. von J. M. Stowasser 657
Isolcratcs aasgcwäblto Keden, erkt&rt t. 0. SehneidiT, 2. Bäud-
j eben: Paoegyrikos and PliÜippo», 3. An Hage, besorgt Ti)n M.
Scbneider. Leipzig lÜ^, Teubner, nnges. v. F. Ölamecska 83S
Jäger U., Woltgtfschicbto in vier Bäiidon. 1. Abtb., 1. Bd. Qescbiehte
des AJtertbauu. Bielefeld und Leip>ig 1887, Vielbagvn u. Ela-
siog, angez. ton F. ß. tod Krone» 1013
Kais<rr W., Bililer und Lebensboscbreibangen ans d«r Woltgo-
flcbicbte. Kin Lehr- nnd I-««ebucb. U&nnorer 1887, C. Moypr (U.
Prior), angez. von F. FC r. Krone» 1042
Krafft Dr. und Itanke. Dr„ Prftparationon für dio äcbulioclilrc
^iechUcber und Utt^inbchvr CluBikcr , Hfft G-. Pr¶tion cu
CSfiara GalliHcbetn Krifg. Uoch II — IV. Wortknnde von F. a.
J. Rauk«>. UannuTvr lbS7, 0. Gödel, ong^i. von J. GolUag 466
Laas E., Litcrrnnscfaer Nicbbu«. I. Idealietische und positivistische
Ethik. 11. Okouuniiscbv Mäui;cl unseres nationalen Bildangs-
veseos. in. UjmnnAJani und Roalschnle; bcransgegeben und
eingelelUt von B. Kerrjr. Wien 1B87, Piebler, ang«s. tod J.
Schmidt 409
Laore L.. Kleine Sebriftifn aus dem Gebiete der olasfliseheQ Alter-
tb am» wiftAw) Schaft, 2 Bände. Gottingt-ii 1887, VandMibocek ft
Rnpr«cbt, angoi. Ton ü. 661
Lattnann J. ond Malier H. D., Lemheft und K«i>etitoHara zur
lateinischen Syntaz. Göttiogco 1887, Vandenhoeck k Kaprecht,
anges. von .'V Sebeindler 836
Lannits Ed vnn der, Wandtafeln xnr Vernnschiitilirhnng antiken
L-^bcns und a.iitiker Kunst, fortg^sctit Ton A. Trendelenbnrg;
Tsf. XXiV i'in' .Akr<<i<')lii< von Athen), Taf. XXVIII (das rQmische
Haas). Cosael 18S7>^, Finchor 1135
Lestiner K. , Ober du Sonett and seine G«*taltaog in der eng-
btchen Dichtung bi» MiltoD. Hallo 1886, NienoTcr, angei. von
J. Schipper lOU
XXIV
Lessing, Minna roii Batnbelm oder d«E SoldftteaglQck, mit kunen
KrUuteruD^eD voq J. Cti. U. ScbumaiiD (Scbalaos^bea deut-
scher ClMMkcr, Bd. III). Trier lSä&, U. Stcplmnus, taget, von
F. Frosch
Lflxicon OftosiriaDQiu coofecit U. MeaseL VoL U, Fue. I
et II. Berolini 1887, W. Wober, ongw. von J. Pmmmer
Lindemano W., Oosehicht« der deot^clieti LU«ntur, H- Auflage,
1. Abtb. : Voa den ältesten Zeiten bis lutn Anfuie des 17. Jabr-
buudeiU. bcrau«e€^b«o unter Uitwirkunff vou F. Brttll. Frei-
barg i. B. I&87, Hordor, aagcz. voo J. Minor 837
HadTiff ii Nicolai opsäcuU ac&demicaab i\MiO iteram collecta, emea* ■
data, aacta. Hauniae 1887, suiuptibiu librariae GyMeadalianae,
aoget. von H. G60
MeoBtl, B. Lexicon CaesaTianuin.
filejer K. W., Anfaatxregeln für die oberaii Classen bi^b«rcr Schulen.
Hannorer 1887, Scbmor] und Scefeld, aiigex. ^oo E. Stejskal 374
Müller II. D., &. Lattmann.
Malier J., Auff^ben atu clauiscbou Dicbt«m und Scbriftstellem
tu doutMlien Aufbüticn and VorträffftD io deu oberen Clasaen
böberer Leb ran stalten. Borliu 1887. Q&rtncr, äuget, von J.
äcbmidt
8^_
I
Oecbsli W., Bilder aus der Wolt^^escbichte, eio Lebr- uud Lese-
bacb nir GvmntLsion. . ., l. Tbcil: Einleitaug und altoGa^cbicbte,
il. venu. u. \erb. Autt. WinterÜiur 1887, Wvjitfebting , angex-
von F. R. von Krones 1013
Faulsiek', DeutschpA Lesebncb fflr höhere Lehranstalt<D 2. Theil,
2. Abtii., 7. Aufl. Berliu iBül, HitUer, ungei. t. J. Schmidt
Baute, &. KrafFt.
BSbÜDg K., UeuUcbe Vorbeieitungäschulo für angehende Gymoa-
liaiitvu. Älica ISül , Sulbutvcrta},' des Vcrfas:ier8, angex. von J.
liioliniid t
Kammluug InLniöäiscberutidetigliscborScbriftstoUer mit deutschen
Aniui.-rkuri^cu, iu-rutjüeirgcbt'ti lou &. Ffnnd heiter und G.
Ltickiiig, Boilin, Wi'idnianu lOtö
bchiller, s. GrK&er, Grosnc
Scbiilur F. v., Wallcuiit«:iu mit ausfflbrlicbeD Erliateraugen von
A. Funke (ScbOningba Au6];ab«u deutitchc;r Clasäiket mit Com-
meotareu). Faierbom uud Mfinater 18a5, Schiiningli, angei. vuQ
F. Frosch
Schi Her F. r, l>ie Braut von Meesina oder die rciudlicben ÜrQder.
Ein 'i'rauercpiel. Mit ausflibrlichen Krl&ut«rui>gen vou H. Ue»-
kanp. (ScbdniughB AuBgatMU doutscbar Claasiker mit Cüoimcu-
tareu.) Faderboru u. M&nitrr 1887, SchöDiogh, angct. von F.
Proach
ficbilUrs Jungfrau von Orleans, erklärt von G. F. Kjsell. Han-
norei 1886, C. Meyer (G. Prior), aueei. von J. Minor
Schmidt O., Die schfinstcn Sagen der Griecbru- £iu HilCsbuch xur
Einnthrune in die Mythologie für Unterclusiscn höherer Schulen.
Itreadcu iSdb, Uückui-r, lUii^et. von F. Miiyer U
Sehoeider lt., Sagen der iilteii Gritchvn, der reiferen Jagend er-
cäblt, 2. Auß. Leipiig 1B87, Opetz, angei. t. J. M. StowaSBor fiÜÜ
SohOuiaghs AusKubou deubicber ClaasilttiT mit COiixnioiitareD , s.
Qoetbe, f*chillcr.
XXT
^(h*Btag f^ UiiktcMUfefttxe aus d«r Scbulo fUr die Sobal« (Pro-
rrmUB it* kg\. alttiu Gj-mnasittma zu Regensbare 1886/87).
««imtilarg IM7. B&uljor, an^ez. voa K. b>t«J8ka1 374
ückrader O., Ober tl«a Oe<iai)keti eiti«r Cultorgcschicht« der Indo-
nmaDeb auf siinebwissenschaftlicb«)- Giiindlage. Jpna l6t$7,
MtcDoble, angrt. Ton U. Herin^cr 64i2
Schfeddekopf C^ Eju'1 Wilbelni Bamler bis iQ seiner Verbindung
ftit Lawing. iDaaguratdiMurtatiou. WoIfeubÜtt«! 1886, Zwiealer,
aaget. von J. Minor 037
Üthnlaasgaben deutacber Classiker, 8. Lesting.
Stviifr Em AUbi». dne RueeoiDiulcbtMi. Bajipbibcbc Uddo uad lw>
biii^e LiedtT nach ctera Griecbisüheo. berlin 181^7, tUwenbllim
4Hart, aog«i. ron J. Stowaster 656
Stoll J. W.. Enäblunfen aus der Gescbicbte fttr Schule und Uaoa,
L 1. ßdcben.: Vurdrrasivu und Oriecbvoland, £>■ Anft. Leipzig ]c87,
f Tcaboer, anget. von F. Uajer 1(M2
Tklenaaii U^ üenpalogicn curopiiscber Kegcnten filr den Scbol-
«Klarricbt ■YncbTunibti^cb dargestoUt. llcrliu 1887, Weidmann,
■V*t- von F. R. r. Krone« 10i4
*l4naoB S.. Matehaticn xu Kitemporatien nach (Caesars bellum
Qallieiini I— VII für IVrtia und Secunda der Gymnasjea, Beal-
KTBUaieD. Progjuinaaifn ai<d Uealprogyiunusieu. 3. Helt. Padet-
MiB Q. Htlnater ItlHS, Schöningh, anges. tod J. Golliog 372
i>tfemeiiter Karl, Theodor Hommsen als Scbriftstoller ; Ver-
lekhui« seiner bi« jctst crEcIiivtieuen ScbrirU'u und Abhund-
lisgeo. suin 70. (toburUtag am 3U. Norember 1887 überreicht
BfHlrlberg 18ä7. WiDt«r. angcx. van U. Wü
j ZituI E., ÜMlamatioDBstttcke für deutsche MitteLflchuteo. llOncben
! IH87, Lindaucr, angei. ron K. Stejskal 373
tXlikoB»*D Dr.. Gwchichtlifhe Repi^titioiien und Au6rßbruag«n,
LTMI: Alu GasehichC«, 2. Tbcil: .Mittlere (iflbchicbte. Uerlin
1087. Nicolai, angei. tou F. R. v. Krones 1044
Pro(fTammc7%iichau.
aan H^ Die Krtrerbung der Prarre Ai^ling im Puhterthale durch
daa r^^lterte AagUBtinercborhorrenitift Nenstifc I'rogr. des
Gjntn. in Briien 1887, angez. tou J. Losertb 27&
Amman J. J,, l>&s Verbältniv von Strickers Karl zum Rolandslied
I in Pfaffi>n Konnd {S. Portaetzang}. Progr. des Gymn. in Knimau
' 1887, angn. von F Kboll 87
^^^«ar A^ Sprichwörter nnd Senteaiea aus den gTiecbiachca Idyllen-
^H ilicbtern gnauitielt uud erlaiit<:rU Progr. de» Gjruin. in Göri
i^^K 188t, angn. tuo II. 8t. Sedlmayer
i^pftbader G.. RiffleaHioni morali c potitichi di tre grandt atorici ed
^^ wnmni di itato Tacididc, Comelio Tacito e Nicolu MaccbiavcUt.
Progr. de» GjniQ. iu Ca|tü d'lBlria 18>i7, äuget, r. J. Pranimer
Barchanek CU Dtfscriptivc 8tudi«!n &ber die orthogonal« Projoc-
tioo de« Kreiuf. Progr. der Übcrrealacbule in Gön 1887, angex.
von J. Ki>iisler
Earen J , Über dir latviniacbe Woriatellung (polnisch]. I*rogr. deo
Gyma. in '/Aotaan 1887, angei. Ton B. Krucikiewiez 6öö
Biadiaeb J., Ob«r Vcrgleictie im Nenfranzöxisoben. Progr. der
JUalaebola in UarburK 1887, angca. von St. Kapp 848
666
83
561
xxvr
BedjaaitJ M., De Q. Uoratü PIscci epistolaram libro priore. Pmgr.
des Gymii. in Serajewo 18S3 and ltiä7, tugnt. tod F. Haona 1(H8
Btfdnaroki St., Bv iiiGnitivi apud Catullum uüurpationc. Prugr.
de» Gynin. in Taiuöw 1B87, anget. von B. Kr aczkitiirict Ml
Bensi K., D«r^ti)ffder rolksthBmlichon mähriacb^Mi B&Uado, 2. Tb.
(£ecliisch>. Progr. der sUvischeii Lamlss-Oberrciilscliuls in Froi»-
Dits 1SS7, ftng«. von J. EafikA 1139
UcrÄDük V., Die Maük aU EixiälmngRmittel. Frogr. der Oberreftl-
schuk in Bi«litz ItiSti, ROgei. vou H. SchcakI 1U2
ßertolnai F.. SuUe formolo per lit cubatiir& dei cor[)i. Frogr. lier
Oberre&Ucbule in üovereto 18-^7, aii^'i;i. von J. Kessler 56i
Bill U., Kine luänttmtudiu mit Nikühwei^en &ber den lo&nitlv boi
Sene<.-a trutficu?. Pi-ut:r. des Gymu. in Mäbriaob- WeiDkiroheo
18S7, iiiii^ca. vun M. Fiitscbenig 377
Bock F., Heitrag xor Uetbodik des grammatJ3«ben Uoterrichtas
im Franz^aiflcheD, vornehmiich in der obt)r^t«n Clawo d«r Beal*
»chulc. Frvgr. der Realscbule ia Tescben 1087, augezeigt von
ät Kapp M7
Bothar I)., Zar Befarm des grammatiachen Uot«rrlcbte«. Frogr.
der QffcDtlichou eTangelinchäu t^clulaostoltan 2u Oberscbiitzen
1888, angex. vou F. Stolz 1061
firäanl J., I)ie deutsche LectUre a» den fisterreicbischen GyiuDaslaa
seit dem Jabre 1849. Frogr. des Gymn. in Antau 18^7, aneet.
von F. Kbull 181
Bnliö F., Ititttlptioiied quao in c r. musao archeologico Saloni-
tano Spalati aai^i^rr antun Frogr. dos Gymn. in Spalato 1866 n.
1887. angez. toq J. W. Kubitscbak 276
C'apuk F.. Zur Erklärung dfr wicbtigst«n Functionen de» b8h-
iiiiscb«!! Gcnitivs (iechiscb). Frogr. des Gymn. in Wallacbiach-
Meseritach 1887, angex. reo J. iTaüka IUI
Cbaloupka 8t., ÜeFeraii satirarum forma dialogica adiectia notia
eiegetico-criticis. Frogr. dca Stiftti-ObcrgyniD. zu Braunau in
Böbmüu l&b7, angex. von F. Hanna 1049
Colin F., Exiimcu d«s oeuvrea dramatiques de Voltaire. Esquiag«
littäraire. Frogr. ticr Communul-Oberrealitcbule im 1. Bezirke
Wiens 1887, angöz, von St. Kapp 849
Commenda J., Üuurdlcbt der Hißiirali^n Ubt^ra^terreicba. Frogr.
dea Gymn. in Linz 1887, angez. von F. CtvrteAka 668
Czalendki Tb., Das «nUi Bucb der GiMicbicbtc do» Tbukydidcs,
fibersetxt ins Potmscbe. PtOgr. des Oymn. in Nuu-Satniec 1886,
angez. von B. Krncxkiawiox 5G2
Cxycxkiowicz A., Das FamiLiiui leben der Röuur im Altertbum
(polnisch]. Frogr. des Oytnn. in Tarnopol 1887, angex. von B.
Kroczkiewicz
Daanenbucber J., Aniyot aU Übersetzer d«r LebensboscbreibtiDg
de» Fcriklca von PluUrcl. Frogr. dos deutsches Oyioa. «o( der
KleinHelte iii Frag 1887, ang^z. von St. Kupp
D'.'tala F., Dea PLaotos Aulularia und MoUerfü Avare. Progr. dea
Gymn. in Wiener Neustadt 1887, augoz. vou 8t. Kapp
Draacb H.. Vorscblägo lu einflr lU-fniiii d*.'r Behandlung der analy-
tiacbcn Geotnvtrl« an der Mittelftcbulc Progr. der ObeneaUcbale
in Btcjr 1886 nad 1887, angez. von J. Kessler
Ebrenberger A.. Scbule nnd Haas. FJne pädagogische Studie.
Progr. dar Oborrealacbulo in Krem» 18^7, angee. t. i. Kappold
Ellgelbrecht A., Uepbaoation von Theben una sein aitrologiscbea
Couipeiidium. Progr. des thereaianischen Gymo. 1887, angez. v.
J. H. Stoiraaser
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85*
851
8&9
94
177
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ItkttT.. StoTiA della ÜftUnaxia dal 1797 a\ 1814. Progr. des
a^flui. in ZuB ldd6 uad ld87, angcz. foo J. Loserth »9
Piitb«r ti^ CrkaDdenaasiDge aui dem Dorubinicr Archiv«. Progr.
dM Ormn. in PeldkiKli 1886 u. 1887, anget. von J. Loserth 9()
Vlftgtl O.. B«itniFe XDF Löalichkeit Tun Ulei in Waever. Pro^. der
BttlicbDl« in Jigerodorf 18ä7, ugez. toh J. G. Wall«ntin lO&l
Plr>t A.. Oe CatoUi carmine LXII Frogr. das Uymn. üi Uelk
VSfit tagn. von K. Ijehenkl 37ä
QtiiatJlli tJler V. Tbarnlackb, Karl, Ober di«; neueren Verfahren
lar DatnpfdichtelMxtiniiauo^. Pri^gr. der ersten deuUcbcn Obcr-
laWhulo in Fra^: 18»T, angtn. von J. G. Wallontin 382
Guiafi J., über tragiocbti Schuld nnd poetiscbo Gerechtigkeit mit
kM0nd«*T Kncksicht auf die i'ngc oacb dar Zal&Ksigkeit scbuld-
lowr Helden. Pro^r. des Stoatsgyma. in Ungariacb- Uradiwli
Wfl, angtx. von F. Krej£i 474
Gildroyc A^ AnWituntt fOr AuninKerxum Aructzen der Gleichungen
(Mlalteb). Progr. der Bealacbule io Taniopol 1887. angci. von
F. TomasEi'WBki 6b7
Gtillitaeh A., Beitrag« xotGcjcliichte der Pest in Kärnten. Progr.
imOymn. in Klagenfart 18^6 u- 1887, angcz. von J. Loaertb 89
Oikifeld E.. Üor Tneorie eine« Sjr»tems Uuearer DÜTerentialglei-
din(«ii erster Ordnang cait einer unabhängig veränderlichen
IMAt. Proirr. de« Staatagymn. im n. tieiirke von Wien 1887,
lagn. TOD J. G. WalleQtin 281
Bilaicbka F., Hjupteigcngcliaften des Bphärisclien Dreiecke«. Pro-
(nmm der ReaUcnuIe in Traatenan 1887, Jmgez. von J. G. Wal-
Icitfn 10&5
Banns P.. Zar Prottoimgraphia Floratiana, 2. Theil. Progr. dea
tiTmu. iu Kreme 18^, an^ci. «on M. Petücbenig 877
Uaetnaler W., l.ibellna deciniationis de anno 1285. Progr. doa
f. i. PriTmtgTmn. <'öUegiuin Uorroinaeuni in Salzbarg 1887, an-
gn. von £. Mahlba.clier M
Biiscb L., l>as Oenu» der franz&siechen SobetAntini mit beftoaderer
B^TtckRicbtignng des Ijtt^iniftchen. Progr, der UnterreaUchale
im V. Bezirke in Wien 1887, angez. von 8t. Kapp 64&
Hlavi^ek F., L>ie EartcuproJ<.-ctiouen (techbeb}. Progr. der Com-
annal-Ohendal^clmU' iiilUkonitx 1887, «Dges- v. P.Uaoliovec 1138
Hefer J-, Ver Kreis als Dir-i-ctrix der KegelBchnitti» und einlgea
über die allgemein« Oirectrtx der Kegelschnitt!;. Progr. der Unter-
reaUehulc in Bozen l!j87. angcz. von J. G. Wallentin 380
HofmaoB-Wellenhof P. r.. Zur Geechielite des Arminiaflcaltatt
in der dntMliaD Literatnr. Progr. der LADdanoberrMÜecbnle in
Gm 1887, »ngn. von F. Proscb 474
Hailab J., Tit«I der in der Lebrerbibliotfack de« Qjma. in Saaz
httndlictieQ ilti^ren Uruekwerke. Progr. des Gymn. in Saai
IBtff. ang«x. von J. Bappold 861
Batab J.. 8vpb. Oed. CoL 1556—1578 (Kntifcbe und exegetische
iteBetkuDrän. Rfajtbmiacher ilau). Progr. di-a G/mn. in Wm-
dasu 18H7, angex. von II. 8t. 8edlmayer 374
Reppe jL, 1>i<^ B<?aitsn&b)ne Mergentlieimt) durch die Krone WDrtem-
herg hii Jabre 1809. Progr- di»» Gymn. in Troppau 1)^87, angez-
tun J. LoAjBrtb 89
HriberMigg Am., lacqoets Theorie der Ringe, I. Theil: Inhalt
derÜoge. Pnigr. den 8tifts-Untergyino. zq 8t. Patil in Kärnten
I8B7, nng«x. von K. Haas &66
1
xxvni
270
473
860
381
Jftckol J., OMcbichtliches üb«r die tiotteshäuser der 8tadt|)rftrr«
FiviiUdt (in Utierßaterreichl. Progr. des Gjtno. zn liVaistadt
1886, ani^ez. von J. Losertli
Jäoicke Chr., Die Verbiudutig der Sultütaativa durch Pr^j)Osition«a
bei Cicero. Progr. dee Gytnn. im .1. Bexirke von Wien 1887,
ftng«z. rou W. ruii Hart«!
Jahu J.. i>ie urthofronsle Aätroide. Progr. der LindeiMberreftItchale
in Kremtiior 18ä7, aiiges. vun J. G. Walloiitin
Jananchke IL, Zur Vi>rweodang den ßnergieprincipec in der Optik.
Frogr. der KeaUchule zu Tropp«u 1887, ■ngoz. von A. Hdfler
Jar» K,, Die Mjtbologie ita Kreise des enicbcnden Unterrichtes.
Progr. des ersten deatttrhen G^mD. iu Ürllun lä87, angec tob
K. Schenkt
Jaxienicki M., Untersttchangen Aber die AbFassnogsuit der Plato-
Dischen Dialoge Thcaitct tiud SophiBtes, eingeleitet durch eine
kurte Darstellung der Ansicbtea der Gelehrten aber die Zeit-
folge Platoniücber Schriften. Frozr. des 2. Obcrgjmn, in Lem-
berg 1867, angex. Ton F. Lauczizky
Jexiorski t^., Pbjsikalischc Einheiten (polnisch). Progr. des Gynm.
in Brx«2an 18ü7, angez. von F. TotnastowBki
Juritach G., Hj'ijsomutriei'he Studien iu Kiederösterreieb. Progr.
des tijmn. im IV. Bezirke Wiens 18S7, angei. ron A. Penck
Kadetavek E., Zwei Proben aus seinem Haiiuscript der Psycho*
lugie (fiechiscli). Pio^^r. des slarisctien Gjmn. in Olm&tz 1887,
uigoz. von J. Kapras 1137
Kaiser 0., Beitrüge zur Zublenlehrc and Chronolugtc. Progr* des
Gymu. in Blolitz 1887, uiigei. von F. Wal lou tili
Kessler J-, Zur absoluten Messung des elektriscnen Stromes. Progr.
dös Oitiiraunalubtirgynin, im vi. Bezirke von Wii'ii 18B7, anget.
Ton J. G. Wallentio
Kienmano K., Über die wicbtigsteu Anwendnngen der InTarianteo
und CovariantBO auf die Theorie der ebenen algebraischen Cut^
vcn. Progr. der UuterroaUcbulc in Waidhofeu a. d. Ybbe 1887,
angei. von J. G. WalletiLiu
Kliment J., Über den Kintluiiä des öffttotlichen räiniscben Lebens
auf die Entwicklung unJ den CbatAlcter der römischen Bered-
Nimkett ^öechtitcb). Progr. des sLav. Gymii. in Treblbtcb 1887,
augei. von F. J. Drechslur ' l
Klotztsk J., Die Verbal tiiiss«) der Römer zum acbäuehen Bunde ron
2^ — 149. Progr. des Gymti. in Ürody 1887, ugcz. von A.
Bauer
Eopriväck L., Die Gegner des Eellenisnius in Born bis zur Zeit
Cioeros. Prugr. des G/inii. in Uudolfswert 1887, angei. von A.
KornJtzer
Eraian F.. Boiträgo zur Geschichte der IDrde und ihrer Vegetation.
Progr. des 2. Gymn. in Gras 1887, angcL. vou P. Ctrrte«ka 667
Kravüi^l H.. Zur Kryptogamenflora Ton Sfidtirol. Progr. düs Gjmn.
iu Bozen lS;i7, angex. von P. ÖtTrteoka
Kreutz K- Die Theobatdu aui> dem Stemme Pteniysls (icchisch).
Progr. des slav. Gymu. in Olui&tz 1886, an gez. vou J. Lo«ertb
Krippner P,, Wie gedieh die römische Poesie im 1. Jahrhundert
n. Ctir.V I. Theil (£ecbiAL-h]. Progr. des elikr. Gymn. in Preraa
1887. angei. vnu f. J. Drecbblor 1048
Kurtreiter H.. Über die Hamburger Dramaturgie und CorneillM
Dlswurs. Progr. der StaatsunterrealM^hale in Graz 1887. anget.
Too 8t Kapp 8aü
568
7^
XXIX
Seit«
Kwifttkowski S.« Johann Giakre von Brandeis. Biorraphische
Skixie aas dem 15. Jafarhondert (polnisch). Frogr. aes Kaiser
Franz Joseph-tiymn. in Lemberg 1886, angex. von J. Loserth 274
Leefathaler J., Die Dantellang der Unterwelt bei Homer Odjss.
XL and Vergil Aeneis TI; das Verhältnis Tergils zu Dante
dell' inferno. Progr. des Gymn. in Heran 1887, angez. von E.
Eichler 376
Lindentbal E., Ein Beitrag zur Beatimniang von gemeinschaft-
lichen Berährenden an zwei Linien erster Urdnang. Progr. der
deatschen StaaisoberrealBchale in Triest 1887, angez. von J.
Kessler 858
Löbl F., Über die Bedeatang des Stammprineips für die Beband-
lang der 3. Declination im lateinischen Elementamnterrichte.
Progr. des Gymn. in Weidenau 1887, angei. von F. Stolz 1050
Löbmann D., König Wenzels l. Tbatiglceit als deatscher König.
Progr. des Grmn. in JComotaa 1886, aogez. von J. Loserth 275
Loo8 J., Die Beaeatang des Fremdwortes f&r die Schule. Progr.
des deatschen Neastädter Gjmn. zu Prag 1887, angez. von F.
Frosch 178
La(akowski H., A, L. Mohyrnyckyi, sein Leben and seine Be-
deutung (ruthenisch), Nestoria chronicon cap. 21 — 25 in Roma-
norum sermonem conversa. Progr. des akad. Gymn. in Lemberg
1887, angez. von F. R. v. Miklosich 1051
Mair G., Der Feldzag des Dareios gegen die Skythen. Progr. des
Gymn. in Saaz 1^7, angez. von J. Loserth 274
Matecki L., Demosthenes Bede vom Kranze ins Polnische Über-
setzt. Progr. des Gymn. in Neu-Sandec 1887, angez. von B.
Kruczkiewtz 839
Hartinak E., Zur Logik Lockes. John Lockes Lehre von den Vor-
Btellangen, aus dem ^Essay concemmg human understan-'
dmg"^ zasammengestellt und untersucht. Progr. des Gymn. in
Leoben 1887, angez. von A. Höfler 943
UsBchek F., Goethes Reisen, 2. Abtb. Progr. der Mittelschule in
Reichen berg 1887, angez. von F. Frosch 379
Haschek H., Utrum in satiris an in epistoUs Horatii sentcntiae
inreniantur crebriores. Progr- des Gymn. zu den Schotten in
Wien 1887, angez. von W. von Hartol 472
Halek J-, Ein Versuch das Wort za erklären, welches die Heraus-
geber der Chronik von Cosmas .Zizi" transscribieren (£echiscb).
Progr. des böhm. Gymn. in Frag (Neustadt) 1887, angoz. von
F. Kafika 1141
H&schka G., Osservazioni sopra alcuni luoghi delle satire di Gio-
venale. Progr. des Gymu. zu Rovereto 1Ö87, angez. von F. Hanna 666
Hatijevic N., Disputantur nonuuUa de Aeneide Vergiliana. Progr.
des Gymn. in Ragnsa 1887, angez. von E. Eichler 376
Katijow J., Der polnisch-ungariscbe Streit um Galizien und Lodo-
merien. Progr. des 2. Gymn. in Lemberg 18S6, angez. von J.
Loserth 275
Xatagka F., Die Wahl Wenzels von Lmemburg zum römischen
König (äechiach). Progr. des Gymn. in TrebiUch 1887, angez.
von J. Loserth 275
Mayer F. Ü., Steiermark im dritten Coalitionakriege. Frogr. des
1. Gymn. iu Graz 1887, angez. von J. Loserth 91
Mijer J., Die Figurenlehre. Progr. der Oberrealschule in Wiener-
Neustadt 1887, angez. ven F. Frosch 379
XXX
1
HaxK P; ObservftUooea critIcH «t äxegtiticM in Ticili A^ricolam
pani [II- Progr. d«s Oyrati. in Radaatz 1887, «ngaz. voa J,
Prammar
Merßi A. H. v.. Darob irelcbe Mittel bana der ScbQLer bei der
häuälicbon Piä|iaratioii für dir* Clatsikerlectüro UDtcretötct
worden'/ Progr. des Gymn. in Mi**fi 1SH7, anges. von J. Itappolt]
Jliorißi W. v., Zur Cünittuction der Achsen t-incr durdi fönl Be-
ätiminangBütücke gc-j;ob«.'n<:ii Kfgi-]8cliuitl.s)ink% Progr der K«al*
frcbuld in RieliU IH87, angoz. tod J. G. Wallen tiu 860
Mfikoviiki V., Wai fBr eine Oarve boftchreibt der Scbiittea eines
Ton der Sonue beleacbteben. feeten Punktee, %. B. des &che)t«ls
eines liütlios, im LauTo de« Tages auf oiner horixontalon Eliene ?
(poluiscb). Progr. des Gyraa. in Wadowioe 18Ö7, anget. vou F.
Tomaazewski 670
Kicmiec Vi., Du quaestoribas ndinsnis. Progr. des Oymu. in Xolo-
mea 1867, angei. roii J. W. Knbitschek S76
OstermaDD 3., Die Vorlaufer der DiucletiaDischen K<:icli8Uieil(Uig.
Progr. dei}G;ajR.iuBübaiiscii'L.oipal886, aogei. vun J. Luserto
Pasch K., Des Prometheus Götterbildnis. Dramatiscbes Gedieht too
Duii Pedro t'alderüii de la JBarca. Uit Einleitung, tlieilweider
ÜberBötiuiig. Anraurkungca und e'uwui Cojnioentar. Progr. im
G;mn> iti HeninU 1887, augex. von St. Kapp
Fatigler J., Ethnogiapliiccbes ans Tirol- Vorarlbei^ Progr. der
deutschen tieaUcbule in Budweb 1887, angm. von P. Kball
Hl'
Paul A., Entwicklung von JuTdx*. Progr. dea Gjmn. in Radaat«
1887, angflz. roii J. G. Wallontiu
Favtowict F., Über das sweito ätasimun der Süphokleiscben Tra-
?<>die OMMoiv TiiQayvo'i (uotniacti). Progr. de« Gjrmn. in Jaato
BS7. aiigei. von B. KrucViewici
Patdrowski A., Theorie der aplanausßhon und achromatiaohen
Linsen (poluiscb). Progr. des Gymn. lo Drobobycz 1887, angez.
Ton F. 'J'omaBzewski
Pbilipji E., Dulogi Tacitini qui fertur de nratoribuii qnae genaiu
fuent rarniu. Prugr. des Staat^^mn. im 2. Bezirke ron Wien
1887, angci. Ton K. Schenkl
PötHcb L., büiträ;;e zur Kritik der EaiaerbiograpbieD Cassius Dio,
Ht^roilian und ApHus Liimpriiiiu8 auftirund ilirer Bericht« ßbar
den Kaiser Coninin<JU8 Antoninue. Hrogr. dur Staatti auter real*
HcUulu in Grat 1887. augez. von J. Lusertb
Pokorny A., Die Wirkaamkeit der Leg.iten des Papstes Honorias
iu h'r&Dkreich und Deat«cbland. Progr. der Uealschule in Krems
1887, angoz. von J. Loucrth
PotD^nik B.. Zur Methodik de« deuuch-spmeblicbeo Unferriehtes
HU biglotten IJntergytnnasicn. Progr. des Qymn. ia CUli 1887,
augez. Ton F. Proseh
PramiDur J., äallu^tianiscbe Miifcellen. Pro(;r. des Gymn. iio VUI.
lloiirke VVititis 18'^7, «ngez. vou K. Sclieukl
Pra^ek V., Die Kreuiberrn des Ordens der Gottesmutter im Troppaa*
iscben (iecbisch). Progr. des »lar. Gymn. in Trup[iaii 1887.
augez. von J. Loeorth
Frey A>. Ergobni^uif der in den Jahren 187.5— IB8G an der tneteoro-
logiscbeu Beobachtungtstation Krems angestellten Beobacbttin-
gen. Progr. des Gjruiu. in Krviuii 1887, augoi. vou K. Haas
PrhilOii« A., Über den Gebrnucb und die ItMuutung dee Worte«
Idee bei den badeoteodsten Philosophen. Progr. des Gymn. in
Iglau 1887, anges. von J. Pajk
381
UM
670
274
274
179
848
88
566
85&
XXXI
Seit«
Fiochizka Fr. X-, Kant über Uathematik (Sechisch). Frogr. des
Gfmn. in König^äts 1887, augei. von F. Erejöi 475
Bembacz M. I., Eia Beitrag zam Apolloniscben Berühr ungsproblem.
IL Eine nene Methode zar Darstellung des Neigungswinkels
zweier Ebenen in orthogonaler Frojectioo (polnisch). Progr. der
Bealschjile in Stanislau 188S, angez. von F. Tomaszewski 671
Jtiba J., Über den Vortrag der cborischen Partien in der Sopbo-
kleischen Tragödie „Oedipas auf Eolonos" (iechiacb). Progr.
des slav. Commnoalgymn. in Prag 1887, angez. von F. J.
Drechsler 1046
Bodecki C, Anwendung geometrischer Zeichnungen in der Real-
schule zum Anflösen algebraischer and arithmetischer Aufgaben.
Progr. der Oberrealschule in Lemberg 18ti7, angez. von F,
Tomaszewski 668
BomanoTsky A., Historisch-statistische Untersuchung Qber den
Infinitiv bei Lafontaine. Progr. der gr.-or. Oberrealacbole in
Czernowitz 1887, angez. von Üt. Kapp 846
Botter L., Das Reebnen mit ganzen Zahlen und mit Deciraatzahlen
einheitlich behandelt Progr. des Gymn. in Mäbrisch-Scbfinberg
1888, angez. von J. G. Wallen t in 93
Bjsinek A., Versnch einer dynamischen Erklärung der Gravitation.
Progr. des G;mn. in Znaim 1887, angez. von J. G. Wall entin 476
Salzer A., Die Sinnbilder nnd Beiworte Mariens in der deutschea
Literatur und lateinischen Byronenpoesie des Hittelalters, 2. Tb.
Progr. des Gymn. zu Seitenstetten 1887, angez. von F. Xhull 87
Sander H-, Die Erwerbung des vorarl bergisch en Gerichtes Tanberg
durch Österreich und der Streit der Habsburger mit den Grälen
Ton Montfort- Bothenfels Qber Rechte und Besitz in Tanberg.
Progr. der Uberreatachule in Innsbruck 18s6, angez. von J.
Loser th 275
Schmidt J., Arietotelis et Herbarti praecepta, quae ad psycho,
logiam spectant, inter se comparantar. Progr. des akad. Gymn.
in Wien 1887, angez. von W. Jerusalem 854
Schmidt Th., Die Form, Anziehung und materielle Beschaffenheit
der Erde. Progr. der Oberrealschule in Linz 1887, angez. von
J. G. Wallentin 383
Schneider Tb., Über den Text der Tracbinierinnen des Sophokles
mit besonderer Berücksichtigung der Retractationstheorie Bergks
und seiner Nachfolger. Progr. des Gymn. im IX. Bezirke in
Wien 1887, angez. von K. Scbenkl 81
Schramm J., Über die Einheit des 20. Liedes von den Nibelungen.
Progr. des Gymn. zn Freistadt 1887, angez. von F. Prosch 277
Scbwetz U., Beiträge zur Methodik des Unterrichtes im Deutschen
am Obergymnasium mit Rücksicht auf die Instructionen im Jahre
1884. Progr. des Gymn. in Baden 1887, angez. von F. KbuU 279
Severa Th., Theorie der ebenen rationeilen Curven dritter Ordnung,
3. Tbeil. Progr. des deutschen Communal-Untergymn. in Gaya
1887, angez. von J. Kessler 667
Siedlecki St., Aristoteles' Poetik in das Polnische übersetzt und
erlintert Progr. des St. Amien-Gymn. in Krakau 1887, angez
von B. Kruczkiewicz 840
Siegel E., Die nomina propria mit besonderer Berücksichtigung
der griechischen Formen in der Aeueis. Progr. des deutschen
Gymn. in Budweis 1887, angez. von E. Eichler 375
fiimeoner A-, Der Tiroler (>eorg Kirchmair von Ragen. Progr. des
Phvatgjmnasiums derFranciscaner in Bozen 1887, angez. von J.
Loserth 90
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iiitttidl/fiiiii ih li»4.i'ii ]''/'./, ^in(m. von J. LoE«rth 90
IJf.U-f l',f i.f,' » A, (J'itruif «gr (;.4l':';t- und Nam-i-ofjrichuns äes
l''((ii:tfji4l' < 1'»'*/» 'I** 'ijTwn, X'i f.'iitin-^ritz 1^^7. aogex. roa
I- k l< •* 1 1 ' 8ä
V' tlH' ti '/. 'tli -ii'i'li ' l«e<:i>'.i 'T la Chi>:ii) primitiva. Progr. des
' 'i(ii'(i>iii>il'il'"rtr)ri'iit Kl ') ri<!«t IH^?, :irijj';z. von J. Raiipold 477
VhiH'' II V , (tu- M'iiiriMi 'IcR H';rz'>i;-i von Li Kocb>--foucauld.
t't'.,'r <tif Ol» irii'iU'liiili: III liif^»liiiii.k IM7, an^ez. v. ät. Kapp 853
V » jii h f '/A , V. iiy.liiimlNrln' (llfriidit dar hwrodutwischfii Par-
ti ti<iii|riiii «Hill >i|i,<:ii AKyi»ti'ii it.itr.\i\At:\i). Procr. des bUv. Gyinn.
Hl huilw')- IMHV. luiH./,, vi>ti K. J. |)r«<:li»ler 1046
W< Im tl , hiiu Iliitii>wiia4l.ii Int iDorKcliliKlica Deakon. Progr- der
dIiiiiikhIuiIimI» III Kli(i(i<ti('iirt IHHV, uiif^ez. von F. Krej£i 475
XXXIU
MM
HiaitT &.f Die Vonrlberg«r Dialectdiclitung'. Ptogr. da» Gymo. in
lunbraek 1087. angM. vod F. KbuU Dil
HTtikociil ü, Du ApoUoDUcho ncrQhruDgtprotilem als ProjocUon
rloBiAichar Constraetiooea nebst AuSiüaiiag der Fille, in denen
4h Q«goiUM*idi* Methode oicLt ftuwcndbar ist. Progr. <I«r Uber-
mbdiiue lu Ifflau 1867. anget. ron J. Kessler IJ6ü
Vitit«ii> J-T Kin Bettrag xor griMhiseboo AcccDtlelirc, 3. Tli^il.
Pucr. d« G;ma. in Tescb«D lSd7» angei. von F. Stotz 378
Vvii I^ Dia Badingtingäs&tie im FranxSslscben. Progr. der Com-
n«ul-OberreaUcbul« in Böbmidcb^Leipa 1887, aogei. von St.
Kai>p 847
VToK A-i Gog«n den mAtertaliättscbön KiDettgraas. Progr- Jos f. b.
FtifUfjotn. am Seminarium Vicontioiim in Hriten 1887, ang«z.
TOh A. H&rK'r tl40
VF^Ifignbcr C, Die Turpäp^tlicbe Lebensperiode Gregor des
GrOMfl. N'ach Minen Briefen dargestellt. Progr. dfa Gj'ion. so
in Schotten In Wien 1880, angei. Ton J. Losertti *i74
WBrin er A., L>i« Orthographie der ersten Quartoauagmbo von ähake-
^caree *V«nui and Adoiii»' aod 'Lucrece.' Progr. der Reaiaohata
in Sebottenfelde 1887, uagei. ron J. Schipper lOöl
JEibrada V^ Bestiiomang dei olektri^cbea Wideralandes der Qaeck-
Nlberciubflit im absoluten elektromagnetischou MaOe. Progr. d.
dfutscUeo LandeeobörreaUchalo in BtUnn ll>87. angea. ron J-
K«Biler &G5
Zbieiichowslii W. G., Diu Ricbtungsialil im maibetnatiscben
DBterricbte an Mittelschulen (uoliüscli). Prugr. des Ojmn. in
Jiroalaa 1887, augei. von K. Tomasiowäky G09
ZiUika J., YOQ dem Leben and der Wirksamkeit des Redners
Aad^tdcs. ÜbenatauDg uid Erklärung »einer Red» .Ton den
M;it«ri«a' (fieehisch). Progr. dua Gymn. in Klattuu 1887, anget.
Tg« F. J. Drechsler 1D47
'Xdeiinger F., Die Nolbwendigkott der Spr%cbatadien xar F5rde-
nag der formalen und inttiUectnellen (ieistesbildune im &llge-
tHioea und eine karze Andeutung d^■» Wsonderen HitTuug^ivfrtw
d«s L'at«rricbtefl in d^n dassischen Sprachen, l'rogr. des Ujrmii.
[ ta PfltUD 1887, angei. von J. Kappold !M
Ijcba }., 2am Qebrauohc tou TIEPl bei den Historikern nud
Kadiera. Ptogr. d«s Comuiunal^jrmn. in der Loopoldatadt in
Win 1887, anges. tou A. Sclieindler 9'Ji*
rbftcher and Lehrmittel
272, 5^». 946. 1142
Kbftcher t
Fünfte Abtheilnng.
L Verordnungen, Erhi^se, PeraottaUtatistit,
fc Verordnungen und Erllsse.
■n Kin. rsr C. un>l U. vom '22. Decenber 1887. Z. 3698, be-
BÜEiid die Comp^tent Aet ProreuatencoUegien der Hochschulen
6ti B^lassung von Stipendien an Lehramtkcandidaten auf ein
Jahr ftber die ordnungsaiäßigo Studiendauer zum Behufe der
AUegong der Lehramts-, Siaatä odi-r vtrengeu Prüfungen 283
Kilut dea Ifln. fQr C und U. vom 4. Decerabcr 18S7, 'A. 2373G,
betreffend die xoologtsrhe Station in Neapel 282
irdoang des Hin. für C. and V. voiit II. Februar 1683. betrcfieud
die HMriliticrang der Piivatdocniten au der Univenitit hü
SXXIT
MM
VcTordnnng des Mio. fflr CX and ü. vom 11. Februar 1888, betreffend
eine Abnndernnf; der RifroroMOordauag für die (diüotopli lacht
ParalUt Tom 13. AprU 1872 51
Erlas« des Uiu. für C. u. U. rom 22. M&rt 1838. Z. 4827 ex 1887.
mit welciiem ein Donct Verteietmis der ßr die Mt^rr. MitUI-
ficliukn Dlleeiaein inUiaigen Lehrteite und Lälirmittol ver-
4ffi-nt!i«)it wird
ErlBsa de^ Mio. fflr C. u. Ü. rora 38. Aaguat 1883. Z. 17291, bfltrflOoad
den Vorging bei St«I1ong d«r Anträj^o nuf nllcrgnädi^ht« Ge-
wSbning der Promotion tab atupiciU Imporatori«
Vcrk-ihanf; de« Offen tltcbk^tsrecli tu anter ADerkcnniing der Reci*
SrDciUt für di^ fi. Ciasso dei CommuiiAlu'vmn. in Unter*
[eidlinfT {iHÜ), für diä 3. CUuc des Comraunftluntorg/mn.
in Ober-D»bliii^ (283l für dio 5> Cloaaii des Priratgyran.
mit lölimisuiicr Unterriontssprach« in T r o p p» a OölJ, für
»äiuiatlicii« acht Clauen des Oommanaigjniii. in PUgram
(1145. vgl. S. 2XJ).
Übcrnahini.' tles Cünimiiualgymii, ia Cd tvr-Meidliag in Ji« Staats-
verwaltunc und KrweitLTang dßssclbeu na einem Obcri^ymn. (951).
Erweiterung der StaatsnntergTmn. xa Kremaier (mit 'böbmisclioT
Ontenichtsspraelie) nad zuBochatazu volUtindigen üfmn. (951).
Erticlitane eines Staatsgymi). mit doatscber Unterrichtes praebe in
Pola (051).
Fersonal- ond Schulnotiien.
Ernennungen S83, 574, 951, 1143
Auszeichnungen S84. 576. 9b&, 1148
Nekrologie 985, 479, «72, 957, 1148
Nekrolog. Dr. O. A. Lindner. Vun der Redaction
Nekrolog. Prof. Dr. J. Odatrfiil. Von J. I^luener
iiK»ratu
Nekrolog. Regierung
Kisoher
Dtreotor Dr. Jobaiin Uuuler. Von L,
Nachtrag «u S. 297 Anmorkmiir. Von 0. Stolt
7m Qofntillanns Instit. orat. Xn 10. 61. Von Prof. F, Heister
Aufforderung za Beitragen für Murets Gngtücliee Wörterbuch
£tit)^^eifDung. Von J. .Strnadt
Erwiderung. Von A. Bacbmann
Kntgeguung. Von Th. Stahlberger
Erwiderung. Von B. il. Wörnor
Entgegnung. Von K. Wotlf
ErwideruDg. Von J. Prammer
Entgegnung. Von Ptnf. K^ielbaaf
Ennderung. Von A. Uauor
Entppgnnng. Vnn V. l'rasek
Erwiderung. Vun J. Loserth
Entgegnung. Vnn F. Rfihl
Ennderung. Von M- Petsobenig
Entgegnung. Von J. Holab
Erwideruuf-. Von H. 81. bt^dlmnjcr
Botgegnang. Von K. Rohling
Erwiderung. Von J. Scbroidi.
Kntgegnnng. Von J Prammcr I
Erwiderung. Von J. M aller ]
Berichtigangen 381, 664,
576
8G8
1I5S
184
187
188
190
190
19X
191
193
288
286
286
288
863
868
Erste Abtheilung.
Abhandlungen.
Zar Frage Ober den inhd. Cuterricht.
Die Fngv, ob MhJ. L^hrf^eroiiÄtand des Gmnaüinnis sein
i«t fön orste Wi duk |iraktiscb ontschiodfn . ithne dass mati
Mn|ilCD krinnte, muii wiftsc, w.imm lE^rult* so piiUchieden Mi.
Van «Ja« «Je oin Vonmrf klingt, bmnclit sicli dodi niemand be-
wMtn ^'«tTjffcn za föhlon; denn zur vollkonitneu ausreichenden
Bffrtndmiir einer solcbi>n Kntscheidan^ K^^liOrt etwas viel.
Pai Gjrmnijhiuin j^'leiclit v'tuvr sehr v(>nrirkelt«ii HaKchine, die
nr muinigt'iiciif' Dinge aar einmal lßist«ii soll. Auf der finen Seito
ttffai tli« Kimbcn als K*tbst.ifr hinf-in^'esU-ckt, um anf der andern
kmanak»njni)-n aasgestattet t-rstens mit dem Wiss<^n und zweitens
th <lcr QewaiiiHlivit, sich Jedem Fiichhtudttiin and jeder heberen
Ifiitijrfn Thätiifki^it Kofurt /.awenden ni k'^nnen. Tn den (■juinafien
^tnUn al*er aach Dl^jeniifen herangebildet, von denen es vfrwje-
notl abliilo^'t. in wclrbr^n Hahnen unsere C*altor TAiter wandeln
«inl, o*i in den hiÄhorisjen -ider nenen.
Da? sind drei Ziele, di>reii jedes seinen eigenen Wesr and
■-i!;<- »ijTMinn Milt»*!, e* lu erreichen, erfordert. Kommen diem
JLud, die üe^'enstünd*' und Vetlioden, einmal in Venendung, dann
ivttfcm sie an aus weich licli. Also müsste. wenn an der Rinriehtnsg
ia* (ipiinaxiams «twas geäiid'?rt wird, die Kor§:fiilti erste Berechnung
T^rtiergehvn , die alle /.iete des (tymnusiniits gleichmfUJi^ im Ange
M&n, ant«r der Vorttn^i^f-r/ung natürlich, da£s von dem Wesen
4iMcr Kiele auch die klar^ttn Auffas^angen vorhanden sind. Er
BitMitn die Wirknngen. »Hebe mit jedem Gegenstand, wobei wieder
jder Cmfaiiv. .s^'wie diu Heibenrolge nnfs strengste abzuwägen Rind,
sd mit j«der Methode henrorgebracht werden, bekannt sein und
laf duf allerirenaaeste.
Vnn dem , der aarli nnr in einem Pnnkte ein entscheidendes
Htllen hat oder f^a fällen will, wird alty» verlangt, dasa
> .dagoge von grrTßter Krfahning and ein Psyc-bcilog«
üviKter l>archbildung sei. dass sein Fachw isseu aufs gründ-
•W all> Gegeiiattnde unifas»«^ die nur für das Gj-innasiam in
rht Icominen, dass er als Universilhistoriker ober den
XMtMfefifl t. 4. Mnt. UjWBul«». IMS. I. Hrntt. 1
2 Zar Frage Aber den inhil- Unterricht. Vim A- Lidiieuhtid.
bisherigc-ii Crang sowohl, als den gcgenwürti^cii Staud der Coltar
die klarste Übersicht besitze, und endlich liJnsichtlich des Zieles
aller Culturarbi'it, d.h. dos Zweckes der Menschheit selbst,
sich zu einer Auffassung emvorgeschwungon habe , die mit der
Wahrheit selbst ziisannnenfflllt.
Solche Forderunj,'en sind, wie gesa^'t, iiiimer nur stückweise
zu erfüllen. Aber es ist nicht wertlos, auf sie hinzuweisen, damit
diejenigen, welche Uathschlaj^e ti-theilen, ihre Kräfte prüfen, denn
geradeso wie fast jeder, der Vater geworden ist, glaubt, or sei nnn
auch ein fertiger Krzit'hi^-, so meinen auch viele, wenn sie absol-
viert und ciniiiül mensa eingepaukt haben, sie seien genügend vor-
boreittt, um in jeder lieliebigen Schulfrage mitreden zu können.
In der That werden wegen der rnmr>gliclikeit sicherer vor-
hergehender Ilereclinung alh* SciiuHhigen auch vorwiegend durch
Experiment^ entschieden. Man führt ein und wartet eine Keiho
von .Talnen ab. was herauskommt, nm dann wieder abzuschaffen
oder Im 'i/.ubeli alten. Zu den l^eweisen dafür zälilt eben das Mhd.
Zu den Zeugnissen dafür geliört folgende Stelle aus den „Instrac-
tionen für den ITntcrriclit an den üealschulen in Österreich vom
Jahre 1879" in der Vorbemerkung : ,,L'm nun für diu amtlichen
Directiven die Erfahruugsgrundliigo zu gewinnen , musste wenig-
stens so lange gewartet werden, bis die einzelnen Lehrffu-her durch
alle ihnen zugewiesenen Schulciasson aufsteigend nach dem neuen
Lehrplane behandelt und dieser auf seine iVngemessenheit und Durch-
führbarkeit erjirobt war. Obwohl das Krgebnis sich theilweise
besser gestaltet büttc, wenn der Lehrerwechsel geringer und
die Anzahl der gi'setzlich befähigten Lehrer größer gewesen wäre,
so halten die gesammelten Krfalimngen immerhin die Notliwendig-
koit dargetban . dass aucli unter den numnehr wosentlich günsti-
geren Unterrichts Verhältnissen die Ziele lür einzehie Lehrfächer
herabgedrückt und dass liinsiclitlicli anderer ein etwas höheres
Stundenmaß festgestellt werde, nhne welches sie einen der
Aufgabe der Schule entsprechenden Erfolg nicht er-
reichen ließen.'* In aller linhe wird also hier zugestanden,
dass eine Keihe von Jahren hindurch „ein der Aufgabe der Schule
entsprechender Kriblg" nicht erreicht wurde, und man fragt un-
willkürlich: was wurde denn nun mit den Jahrgängen, mit denen
so vergel>lich experimentiert worden ist?
Der Keclien fehler war hier allerdings ein etwas starker, und
man muss die Offenheit bewundem, mit der das eingestiuiden wird.
Doch nur der Laie kann darin eine Naivctüt erblicken und sich
dadurch verblüffen lassen ; dem Kundigen ist der Voi^ang ein nor-
maler.
Und doch haften diesem, dem allgemem üblichen Vorgange,
zwei tiefernste Gebrechen an, um derentv^'illen auch jenes Zuge-
ständnis wohl eine verblüffende Wirkung hervorrufen dari". Erstens
gewährt auch das Experiment keine durchaus volle Gowissheit, wie
ta Pn^ tthtv den mint. Unterricht. Von A. LichtenMd. S
tiritfQiD VDser )[bd. beweist: ]Eweit«ns aber cnrABre maii: Di?
mit denen cKp?rimeiitirrt wird . fiitid die EOpfo eüies odor
f Jatirpftng<> in vielleicht allvii Gyiimasien eines Volkes. Wenn
'iuEnfi*bniB des Experiments flati rrtbeil ist. man liube »ich gi*-
int, 90 heißt diu^: all die Jahrirüng^e, an denen sirh daa ei^ab,
».Ifltt Ffirdomiif: Schaden an ihrer geistigen Kntwifklung
and jede? Leben lebt sich doch nnr einmal. Trftstct man
wk lUait, das »ei nnn einmal bo, dasß die kommenden Geschlechter
IknUfano ■US den unvermeidlichen Irrthümem der fröliero, deuon
filSMlbil itun Oprer K^raUen sind, -di-ben, uder: der Schade
M groQ nicht sein, man ^\mYv ihn nicht, alles sei ja seinen
■rhOn itoiter^ef^antron und gehe ihn noch: nun dann fragen
A: •ftrn d(*nii üherhiniiit all das Kopfzerhrechen, was nnd wie in
■Bwn Sehnten zn lehren sei. was und wie nicht. Doch tot »ilchor
Uflk «ird man drei Kreuze schlagen; also mnss man doch streben,
in Bfftracht kommende Frage von den goirebencn 6esii'lit$-
■nii so tief wie ni>^glich -/.u er'irteni und klar za «teilen,
(hfl FxiM'riment. dessen ganz niclit 7U entrathun ist, doch
wii)[>t«nfi anf die wenigsten F.'^lle nnd die kürzesten Frieiten ein-
fwcirtiikt, Hass der Opfer, die da fallen, so wenig wie nirtglicb
19tsim. So itrllt filch dafi als eine ideelle und eine sittliche Ptlichi
uirUkh dar, und unter dem Drucke solcher Verantwortlickkeit sollen
^ irtk»it«n, die hier mitratbeu.
Darin, daas durcli die neuen Instructionen das Mbd. entfernt
■tti, lit'i^ indesst-n nicht so c^m. das Zn^egtflndnis. dass inao
Bb Jatir/.ehnt4> hindnrch in falscher Kicbtung experimentiert habe.
Xu irklärt ja, für bessereü, was seitdem cn>t die Wiascnschaft zu-
*W[» g«fiSrdert habt«, den graumiatitichen Lelirstt>ff in V und VI.
■ixUr iiDlzbriagrnd''8 aufgegeben xu haben. Gegen einen ^(dchen
Vcntaaif. Calla d.M Tbatsflcbliche ihm entspricht, ist durchaus nicht«
«iBUlirmden. Die das ThatsArhIiche bBtreffond» Anflfaaanng wird aber
It ültcrall -„'''tlieüt, Nicht minder ijonbringendes, sondcni jeg-
I XatAHn^ t-nilM-lirendes, ja g-'-rade/u sch.'idliches sei mit dem Mhd.
■Ihnrt wi-rden, Dies ist x. B. der Standpunkt Scemullers in seinem
.Alfinh: „Oogen den L'nterricht im Mhd. am Gymnaisium", Zeitschr.
> t- <*««. Qymn. 1884, 8. 464 ff. Und ferner, ob Besserea an die
Sl«l]i* <|i>s Aafgegel)enen getreten üei. ja tib überhaupt da ein solches
VTtüUtniB wie (»in« Krvetznng Torliege, daa sind noch ganx offene
ffttfa. Die let/te Anffassnng ist überhaupt xnerrt in den neuen
MmUüuen aufiretuucbt und in beneidenswerter SelbstbewuGstheit
ir*ir<*n alles Herkommen daraus auch sofort die letzte pmk-
,t)idM Fwigrrung ge?.i>gen worden.
Zur KlArung dieser Fragen etnigsB beizutragen ist der Zweck
'follftiideji Seiten. NVir machen den Aufsatz SeemütlerR 7nr Gmnd-
ti lann er hat, was seiner Arbeit ein Pehr tiefsinnig -gewichtig«
rorleibt, die Krairii um das Mhd. in das psychologische
n gelenkt, aber leider auf einem unzulänglichen Fahrzeug«,
..- : *■' -'^ r- •T.'-.'-.v:, . .i-- i^r.Ur- liz. ± sl-ti-rba- AisrösinBff
/'■- *i.-r. 14- '/irfi-. •..'.-,* Kl-jhtT Kr.:-:r-:r:rr=:iLrKi lioht »of-
■ <'.r '*.;. i;.-,-;,;^! ';:;; ^ T^f.r^k^r.irT. -ii; ATif5:^Il*L eices L-^ncht-
U.^. H^:.;t:r^L«-. -w:. -l'- i--?. 'Ich r.&r.-i*lt. ist cacb S. iV.^ende:
\'\ i.H K'/.f.tri.-, 'jf;ir ilr.J, im KähiCj^r. des GiTEEasioES nt-erhanpt
'rf-.'f.r.JirV" I;!*; f'-iifi-'l*; rf^it^ brinrt dazu eine EineüeTnij: -Kann
'I;i- fiinii,:>'..ii!!t iif Z*r:tTaTim eint- Jahr-rs bf'i durch söhn inl ich 2 bis
J' , H»iir;'l'-ij *-»it-TM'irht-T\ rrit*rrr;^?ite? K^nr.tnis des Mhd. Ter-
i- liaff«::,?- l;;i irr ah'rr S*;it»! 4'JO v'rm'-int wird, dass „eine Steije-
rrjrit' d'rr Int'rii.ritat ']<:■ Cnt^rrirhts. ^in* Verm^-hnme der Stnnden-
/;ilil'-. .,h''i':fi'-.t*riv ':iri'; iranz Tir.verhältnismäßi^?-. ^wesentlichen
N(it/.(:jj hrärlit'-," und f-li'-iida stf-lit. dai-s „die MethM? nicht ge-
iifiiU-ri wcnl*-ji kann, da iV\t- l.i-jit'tiiend*? Art in dem eieenthämlichen
'■Ji:ir:ikt«r df-r luJid. Ijtfjriitnr wohl bcif rund et isf", so schwebt jener
y.u-iilA in d(-r liUft, i-.h teilt nur die erste Fraee, und das wird dann
^''W'ilil diin-h diit Krriihriini:i'n anr S. 404. als ancb durch die ganzen
.W'.itWmiui'iu It(-st;iti^'t, nach denen die Gründe des llisserfolges
in d"tii fi(!tri'nt-tand an sich anhaltenden, also überhaupt nicht zu
l.'jf'itiirMideii f'l((dKtiinden IJe^fen.
Vnt^ri iiiiiii diiratil: ja wii- t'elini^t es denn den Universitäts-
htiidi'titfii , ilii! d'ii-h nirlit viel mehr Zeit dieser Sprache widmen
krtninii, Mild, zu i-r\i:r\u-n , so findet sieh die Antwort: dass diese
firi<-rHi-itK „mit L'aiiz anderen Ililfsiriitteln, mit exacter Methode, knrz
in rein winKeiiKchaltlic-her Weise arbeiten", andererseits dass, da von
Sextjincni „StOiarlNinii, Feinfühli(,'keit, Beobachtungsgabe, Sorgfalt",
wi(* Hill da/u frl'iirderlii'h sind, nicht gefordert werden darf, diese
Kig('«Hch alten hei den Studenten vorhanden sein müssen. Wir ent-
nehrni'ii diiraus. dass jene l'lmUtände irgend einmal also doch zn
liesi'iligi'ii Hind, nur nicht im (<ymnasiuni. Mit ihnen also haben
wir iMiN darum /u liescliäftigi-n; im Verlauf dessen irird sich anch
t;li>irh lielegi-nhidt limleii, dem Ausdruck „Kenntnis" in seiner Un-
liiKHliarkeil etwas näher zn treten; die Entscheidung, ob die Haupt-
frage Ki'Ihht richtig gestellt sei, kann natürlich erst am Schlüsse
gegelten werden.
Der rr(|Ue]l aller t'bel, die dem Mhd. anhaften, und die See-
miiller die Ilauidlrage zu verneinen zwingen, ist die große Ähn-
lichkeit des Mlul. und Nhd. l>iese, anstatt eine Krleichtening
vu nein, erschwert gerade „die Aneignung der inneren
Spruch furm des Mhd.". „sie verhindert am allerlängsten das
Iiurchlir«'chen der Empfindung für die eigenthünilich
innere Spradi ftirni d"s Mlid." In der Aneignunir dieser aber
(S. 4(11) liegen die „in eminentem Grade bildenden Wirkungen",
welche der Aneigiiuiiirsprocess „iti dtm IVnken nnd Empfinden des
Schülers hevverrult". welche alst» hier nicht eintreten k(>nnen. —
Zur Frage tbtx den mhd. Unterricht. Von A. Liditenheld. 5
Femer „macht dieselbe Ähnlichkeit den rein formalen Zweck des
Tntemchtes , dasB die Stilcmpfindun^ er/ogen ond geübt werde",
„das eigentliche Wahrzeichen des Gymnasiums", illusorisch, und~
mar ireil nach der Art, wie wir in der Scimle Mhd. lehren, alles
Gelesene nach Analogie des Xhd. verstanden wird." Ja ..die Wechsel-
wirlnuig zwischen beiden Sprachen", welche unser Schulontcrricht
bringt, ist „leider nur eine jammervolle Verneuerung des Mhd., ohn»*
jeden Nntzeu für den nhd. Ausdruck, eher eine Absch wach ung
nad Verwirrnng desselben."
Wir suchen nach einem testen Punkt, an dfm wir den Faden
anbiüpfen, der uns aus diesem Irrgarten wieder herausführen soll.
Jedes AVort und jeder Satz, jede Voraussetzung und jede Folg<-rung
nft Einwürfe hervor. Versuchen wir es so gut es geht; denn See-
möili-r ist überaus schwer zu fassen.
Im allgemeinen ist man der Meinung, dasß, wenn zwei Sprachen
einander ähnlich sind, dies die Aneignung erleichtert ; der Deutsche
lernt leichter holländisch, dänisch, englisch, als die romanischen
oder slavischen Sprachen , der Italiener leichter französisch als
dentech usw., so dass man die Kegel aufstellen kann, dass mit der
Verschiedenheit der Sprachen die Schwierigkeit wächst, sie zu er-
lernen, und zwar erlernen zu maniiigraclier Beherrschung: mündlich
nnd schriftlich aus der fremden zu ül)ersetzen, Geschriebenes zu
lesen, Gesprochenes zu verstciieii, selbst zu sjiredien und zu sclireiben
nnd endlicli in der fremden Sprache zu denken. Das sind alles ver-
schiedene Theile und zugleidi verschiedene Grade der „K<'nntnis"
im gewr>hnlichen Sprachgebrauch.
Mit dieser Erfahrung sdieint S.s ÄuHashung im Widors]trucb
in stehen, so dass also etwa Mlid. acht Jahre lang mit dem Stun-
denaosmaß des Latein getrieben nicht zu solchen Resultaten führen
würde, wie wir sie hier erzielen; es müsste denn sein, dass Erler-
nung- einer Sprache, wie wir si^ eben uinscliriebcii , etwjis anderes
ist als ..Aneignung der inneren Spriclifonii" derseliien. Wir haben
das also festzustellen.
Der Terminus „innere Sprachform" ist der Sprachphilosopbie
sehr wohl geläufig. Was man daninter versteht, mag ein Beispiel
andeuten: Wirken der inneren Sprachform ist es, wenn für die
Gesamniterscheinung „Woll" mit allen ilin-ii Eigeniiciten, auch
denen des Thuns, die eine dieser heraushebende Bezeichnung: Zer-
reißer (varkas) zum Namen der üesaramtheit erhoben Avnrde. Zur
weiteren Belehrung verweise ich besonders auf: Lazarus, Leben der
Seele. 11'^ S. 137, und darnach Lichtenheld. Das Studium der
Sprachen usw. S. 41 ff.
Dass SeemüUer den Terminus nic'it in diesem Sinne gebraucht,
liegt auf der Hand. Was er dagegen meint, sagen am besten fol-
gende Stellen S. 456. „Ich verneine diese (die zweite Form der)
Hauptfrage auf das entschiedenste. Selbst unter der Annahme eines
fortgesetzten selbständigen grammatischen l'uter-
8 Zar Fraee über dea mh^L rnierriohT. Vun .4. Lichtenheld.
rieht-? 5. — Wenn wir am Gynir.asiam pir.e fremde Sprache lehren,
L.'it^ii: ■'•ivT Gh^chi^ch. ^>> l-an^n wir ^ie allmählich ans ihren
Klrmviiton au:'; wir lehr^r. allmählich die Formen der wich-
i:^s:c-n R»-deth*ile und fibt-;; der. Scbülrr im yraktiicheii Ge-
l-rar.v'h-:- ders^INer. . Ir.dvm wir ihu ri;tiir^cht>r.d einsehe Sätze aus
d-r ■.r';-:;;deL :n d:^ Mutiersfrachv nr.d uu'u>Vrhrt ü^'rrseizen lassen.
lixvLi si'jfr-nweise d-jroh '..u:-^'- Grw.'.hiiCEff vvr<c!!aff»-n wir ihm ein
Gei'Ühl für dit- iniier-^ Sj- r ;i eh i'o r m der i'remden
Si-rachi-.- S. 457 ..Vi»-'. !>-:'-Vi:rr uy.-l sicher-r k;»:;.e --r zu '.-inem
Si-rach sefühl :'ür das Miid. . w.-r.n d;*- Methode ■üei-.-lhe aus
■i^r- El-:ii'.-r.t er. c-'ustru L-r'-r.-ie ^^.r. k'/imte. wie ?ie rs bei
ler. vliiJ^is-'l'.vr. Si-nichr-r. ;?:." I'-r .Vcsdrc-.'k wech-elt. d-i-ch fürchten
wir '.".:■-■'..:. S-rn:*j'!' r» Wii-rsin: i'. vi i-<i-sei:!:^-n . »'er.n wir an-
!.e::::>: . -lii^s ::::.r- >:ri li: ::;■. S; ru- ;;::'-:ü:.;. Gviü:,* lür 'Üv innere
S;-r.i'."!;:' r:;:. sitH'.ry.t -'.vr ■■':■:>'•■;". K:v.i rir.ii::;ir diss-rlbv iveiriiter. und
»!r i^'üe:: liior ;■.■■.■;'. r.ie:;: -isr;-!". rühr-T., Erir.r.vn: wir c!:^ n-vli
:-.r: :-l_vr.d- S:-"-.::. :\r. die Klii::-,- S. 4->7 .Päss die S-.-hc%.T tpjtz
> r--'.11::cTr Pr.\T .-.tI-tzil- ti::: -rv ::;'iu::jer vTaussreiraEcener Pecli-
;.;-r- t::i i C r juj'i-rü'r-u! .rer. ■; a ? :: ä ■: 's : e G ■> r ; i- p r laclreicher
r.^r.idijii^v:: — y.:''.\ ri-:::: >:• her :\: -riire:: i:,ache:: k- ::i;:eE". und
>. 4-'i*': ..Xcr. iz-:':.'. ^i-:; dvr L-'-.r-v.-ie ?:ä:er r.-oh hie t:::d da vom
V ^ r s : Ä r. d :: : s •;•>: F r::- r. .: - *" vr;-"^^;-.- . ai-rr r.iVirlich ver-
jeber.?. ^rd rr.'.lic;. S. 4'"" : _;: av. \-r;:r?>e r.ien.als . d-iss man
ZT y.T'.r^TT.zr.^ dvs Mr.d. ::;icr. ivr :"..>>h-r.ivc Mf:h->'>. d. h.
I"r-..- Lv<:r^rr -ir.rs cl::s?isc:i-7;: W^r-ir?" ir_i: -iara:. ::-kT.5:-::er Ein-
■l'-c::^ i'T Gr=r!^ra:'i;(. ,.r:ii: 'tv:i.: :i?!.Cj-0.ü!-r:i :iv d-:ppelie und
•:rr:\i-::v 'A-.-.' ' taI ':.•.:: ■^■ir.iv. wir dvr r^:T vi-^l cc^fasserderen
H:i:?::;i::-lr:. ".•.'. -^^i'^'rT MvT::. :-. k'ir: i:; rvi:: wi^ser-
> ::a::l ioh er W r isi- .r'--i:e^i- .ikadeT' '5;he T^T-^rrich; i'-r^its
■ -:.ir:". >.- -t^-M >'<:'.'. i-i«? A:>!^i:u: j vi::rr S:r:i>;h- izr Frherr-
■i.'.i:.^ T.JL.-:':: i-.T. n-''i:-:^t'.l:'.r. Gr^ir:. :i',i:*ä '"ii':r. e:wi5 a::-itr*^
:?:, ;:> -r'- .\::':j:v.z:.^ d*r \:,v.-t-:: Sinv-^-r:; :rr?-i--r. Iiie*»*
«ru-lei ■> :i-.-i-.\C-r< „K-r;:.::.S~i ^ --^r: -i-lir-r: r ::: d^r --Täu-
üj-vr. Ge"..'%::- i:^kei: /.irr Kvi!:-.:: :-,r F.r:*.:er.l^:.rr zr.i aller
Er;.--'.!.. r-lV-- >.:,«: :::r P.iiuv.j ■•-r F-r."-:r. crw::*st wer«!*»
ivl^i-rT. u:;i d-rn K-;r-i:: •.'.t.-.': >y:.:.\. ■>:*:- i^r Fähigkeit, mii
Hü--- dir; je? wri^j--::;; nis:i! :r-^^U Fr.--:: ^::: >i::e i-iMen.
T w;- iTTiü.r.a^iio: ArS.-.r'.rTrv. z 'i'-r.r::. -.V...rs:är.:r.if- niuss
'.:irr.:-.:'; hei^rT.. d^s? ;'d-r - 'iv.r.e Ia.. :rr»;arde is*. den f^mzen
u'.'.-L'.al in B-"r.i-r.: k ■.■.rri.'.^r. Kei'r-;::- -::d K^j-iAviara: ;ur Be-
wc>s:h'ris "x ru.:Vr.. w ■;■"_-',:..:■. :v.:: a::al j-r:. ;ir:?i- riru . s:> das*
iii-ci". ein Svl.k irr 0 ::>:;r::: :. ier *-.:■:►:. Sin he üc-ert-liekt
w-^rler kir.:: ::.;■: Ac*';/.;«.'»-:; ai,i'.i:.ii :■.*:■ .i.;' aii-ri-: c~ die ror-
!:ei.>~d-r EriC^.e'nur," Hen:K/.ies:vr-:e>. kür;::::', iilr* <.-. w.j ^s bei
den ■:liss:?..heT: Sir^-zr-er. . irr-.:: <':r.::'..:^-^XJ- Feh-:rrs.T.aEj damit
j-eC'A'h. wir wir ;.:■ r: h;:-.::::>e':,-:::. ::"--'r.: rr^.x-r:: :»;. der Fall
:rt ■■•1er d.^.rb der FaH s-i:: s ...
'/jux Fra^c über den mfad. Untemcht Vuu A. Licktenheld. 7
De» Mnßstab für die Wirkungen, welche der mlid. Unterricht
mielen boU, und darum auch für die Forderunifen, die er an den-
stlben stellt, holt S. unbedenklich von den classischen Sprachen her.
Was nicht so ist wie bei diesen, das ist von lulnderem pädago-
giBchen Wert, und weil wegen der Ähnliohki'it dpr bcidon Sprachen
dort dor Abstand i^ar so groß ist, darum soll ja der ganze mhd.
Unterricht aufgegeben werden. Wir entnehmen seiner Arheit nicht,
ob er ober diese tirniidfrage überhaupt frst nadi einer Kntschei-
dong gesucht hat. Der Maßstab aber ist da, und er kannte an
sich doch nur dann ein richtiger sein, wenn etwa Jas Mhd. an die
Stelle des Latein oder Griechisch treten sollte, nicht aber, da es
nur eine Zeitlang so nebenher läult. Dass er aber üborhaujit zu
einem richtigen werde, daxu ist vur allein erforderlich, dass man
erstens von dem Zweck und Wirken des classisclien Sprachuntitr-
richtes richtige Vorstellungen Iiabe, und dass man zweiti*ns genau
weiß, was denn bei diesem I'nterrichte vorgehe. Beide Vuraus-
setzuniren werden bei S. nur niiUigelliult erfüllt. Auf den ersten
Pnnit kommen wir später zurück, v.u dem /.weiten venveisen wir
erstens auf die hohen Anl'urdi-ningen , weh'ho Seeinöller S. 403 an
die fbersetzung aus dem Mlid. stellt, und hinsichtlich deren man-
gelhalter Erfüllung es bei den classisclien Rjirachen doch nicht um
das geringst« besser steht. Aber weil S. hei dem Mhd. einen (irund
für die mangelbafto Eriüllmig gefunden hat, in dem Satze nämlich:
.,Die Schwierigkeit liegt in der X<tthwi'niligk"'it fines rasclieren
fberganges aus der einen inneren Spruchlorm in die andere. Bei
den antiken Spraclien in*iheni wir uns lel'hter di*m Ziele, weil ihre
große Verschiedenheit von diT dentschm das Ib-wusstsein det* Gegen-
satzes imnirr wach erliält", su muss dieselbe auch vorhanden sein.
Zweitens weiß jeder Lelirer, dass es mit der Festigkeit der inneni
Form der griechischen Sprache, soweit es gerade die von S. immer
80 in den Vordergnnid gescliobeni- Fonnenlehro angetit, meist sehr
bedenklich steht, und das.«, wenn die Schüler erst das Gymnasium
hinter sich haben, dann ))ald nur noch die itildung der allerregel-
mäßigsten Formen gelingt. Icli habe mich davon erst ganz un-
längst wieder einmal bei Schillern überzeugt, die kurz vorher mit
Auszeichnung auch im Griechischen maturiert haben. Jt-ne „Aneig-
nung'* wird nämlich niclit nur, was richtig ist und wovon später
mehr, durch '/.u große Ähnlichkeit erschwert, sondern, was S. nicht
ganz gegenwärtig gewesen zu sein scheint, auch dann, wenn der
Reihen und Regeln gar zu viele und zu versclihmgeno sind, und
das ist docli im Griechischen der Fall. Auch hier geräth das be-
sinnen leicht In ein falsches Geleise, besonders bei Reihen, die nur
in einem oder wenigen Gliedern von einander abweichen. Nehmen
wir das Lateinische zum Maßstab, dann müi^sen wir sagen, auch
für das Griechische reicht die gegenwärtig ihm zugemessene Zeit
nicht aus, „Kenntnis" dieser Sprache zu verschaffen, es sei denn,
dass in allen Stunden nur Grammatik getrieben und eingeübt würde.
Zar Frage
ibd. Unterricht. V on A. jAchttnm
ond diesv nicht als Vort>«r<.-itang za dem nanptzwü«-!.-, dt-r Lcc
bedeutun>rsvotlcr und geistvoller Schriften, sondern eelbtt als Hauj
zweck l'i.-traclit«t wird. Und es koiumt solcfn-s ja vor. diibs dt'U
klarer ait3 Aufir nidits wie die Grummalik niteressiert. Wird hi«
entgei^'nt^t , dai-auf , da.-4.s die Schüler mit OeUuflifkeit alle Vonni
selbstüiätl^ Itildeu k<'nneii, komme es .ilKTdin^ü nicht so AcLr
als damuf, dass Bit, was mit einem viel unsichreren Wissen geleie
werden kann, dii- vorknmmenden griechißchen Formen erkennen, in
dann sind wir ja fertig' ; denn so weit wie bis /.u diewr For«1eron|
wobei wir von Herodüt und Homer noch ;;anz uliEiolien. knnimeii
im MUd. sehr rasch mu-h; ja die Fülle, wo «■r.'^t Wörterbuch ai
Oraminutik -/.uliiDV i^'eiioinrneii werden miijiKRri. um Anfklärunfr
frlaiif^en, sind bei irrit-chisrhen Fortiieri viel häaflifer aU bei mh(
dorn da seine Armnt iind die Cberoinstimmuitv mit dem N'hd. de
noch erleichternd Itir uns -/.uliilft^ komuit.
Wenn jcinaud sich einen Teriiiinus schafft, so steht es II _
tVoi. demselben einen rnfialt y.ii (;eb(<n, welclier ihm hetiebt. Nur
iüt es immor wünsrh'm.swt'rt. . dass dieser Inhalt jrenau bttslimml
weitio, ja, es wird dies zur I'llirht, wenn, was hier bei der inner
Spracliform der Fall ist. filr den Terminus Bit*!i bereiti ftine lya
bestimmte Verwendung lostfresotzt hat. Ferner ist es wünschet
wert, dass der Termitiiu^ aurh beibehält«!! nnd nicht in )dAt£lkh(
Wechsel durch luidere ersetzt vvird. Ancb d;is ist, wie wir ja seh«
gesehen haben, geifcheben, und ■/.wut tehr zum Scliaden <ter Arb<
Viib was Mir bisher als S.s innere Siiraclifunn neluiien
kennen Klauht<*n, ist kurzweg: Siiracli gelehrsumkcit ,
nicht ..KeontTiis" im jfewßhiilichen Sinne desWortts. Wf> sie fehl
da iät ihm nur „Srheinwisson'* vorhanden (S. 4GG). Audi die
Spnichgelehrsuinkeit ist ein Ziel des Spnicliuiiterrirhtes, und d*^^
nicht nur am tJvmnasiuin. sundeni schon an di-r Volksf»cliule ; dofl^|
ihr gehört alles irramniatisrhe AVissMi, anrh da* der Mntu-rs|irarhe
an. Aber wenn auch si'hr wertvoll, ja für die hfdiere Hildun;
erlässlioli, so ist sie dycb nicht dm> wertvollste, Meil sie nicht
bildcndst'^ ist, uiul dämm iät »io aurh weitaus nicht das cinzijj
erstrebte Wiesen. Ebeiiho steht es mit der ^iinichrertigkeit, die ain
Weiteres Slitlel für den Zwück der Leclure i^it. I>ass aber auch ul«
erstrelit wird, auch das schwebt S. vor; es beweisen das oben die
Ansdrüfke: Sprachgeräbl, Kmpfindiini^, tiefuhl für die innere Spnirh-
renn u. ühnl.
Doch nein, es schwebt ihm nicht nur vor, er wi-iJJ es mit-
unter ganz genau. Hin IVweis daTür ist unter anderem die Stel^^
S. 45f}: „Das sicherste Zeichen, dass man sich dem eigentlich^^f
Verstfindnis der Sprache nähert, ist das Verschwinden jf-ner über- i
BBtietidpn Auffassung", denn anT dem Wege über d>'r Uniinmatik
wird dies nie und nimmer erreicht. Woriiber er sich nur nicht klar
ist, das ist der große Friterschied, di-r zwise.hen diesejii Sprnc^
gefilhl und seiner inneren Spruchfonn vorbanden ist, Gowle dass
in
Zur Frage Aber den mhd. Unterricht, Von A. LicMenheld. 9
Wege, die zu beiden führen, grundverschieden sind. Das müssen
wir darletjen.
Aach die Ausdrücke , um die es sich hier handelt, sind viel
gebrauchte, wenn auch mehr in solchen Werken, die nur in die Sprach-
philosophie hinüberf^eit'en. als in den strentr fachwJBsenschaftlichen
Werten selbst. Dieses Sprachtrefühl , Sprachempfindung, Sprach-
beinisstsein ist nun etwas gam. anderes als jenes bestimmt anzu-
hebende und aufzusug-ende Wissen von Keihen und Kegeln der For-
menlehre und Syntax, und überhaupt alles, was der Sprachgelehr-
samkeit zufällt. Es liegt vielmehr in jenem unbewussten und wild
erworbenen Besitzstand, auf dem die Beherrschung der Muttersprache
und jeder anderen ähnlich erworbenen Sprache beruht, mit Hilfe
dessen man, man weiß nicht wie. darüber entscheidet, ob
etwas sprach- und stilgerecht sei oder nicht und das bessere nennt,
und das zu beschaffen die grammatisch - wissenschaftliche Methode
^ur nicht imstande ist. Dies schon aus dem Grunde nicht, weil
es gar nicht mriglich ist, alles was einer Sprache eigenthümlich ist,
alles was ihre Constitution ausmacht, zu registrieren und in Kegeln
zn fassen, l'nd gienge es auch, wer wollte diese ungeheure Kegel-
magse Iiewältigeii und bis zur Hießenden Uolaufigkeit auch der
unteren Grade oinübcn? Grundfalsch ist darum auch S.k Ausspruch:
„\'iel leichter und sicherer kflmo er zu einem Sprachgefühl für
Jas Mhd., wenn die Methode dieselbe aus den Elenietiteii constriiie-
rende sein kiJnnte, wie sie es bei den classischen Sprachen ist."
•jerade das Gegentheil ist wahr; sie erschwert die Erreichung des
Zieles, ja sie erzeugt Verwirrung des „Gefühls", weil ein Theil der
Ke.?eln immer mangelhaft gelernt and srhlouderhaft eingeübt wird,
und das kommt auch bei der Muttersprache vor. In der Gramiiiatik-
stunde hört und lernt der Vulksschüler, wann er „in'" niii dem
dritten, wann mit dem vierten Falle zu verbinden habe; nun weiü
er nicht, hat er es bisher gut oder schlecht gemacht; fortan aber
teils besser werden : er ruft die Kegel heran — und da nia(!ht er
es fehlgreifend schlecht, wo er, wenn er sich auf sein Sprachgefühl.
aflf die uiibewusst»' Appercejttionsmasse verlassen hätte, richtig ver-
htinden hätte. Säiiinitliche Grammatiken der ^Volt geben, bei der
Unmöglichkeit der Vollständigkeit, danim allemal auch nur die her-
Torstechendsten Eigenheiten der Sprache, zugleich, was aucli das
angemessenste ist, im Vergleich mit der Sprache derer, für die die
Grammatik bestimmt ist. Gleichwolil ist jedes sprachliclie Vor-
kemmnis Erzeugnis eines gesetzmäßigen Geschehens, Product des
Wirkens einer oder vielmehr allemal mehrerer in der Seele inhen-
der Apperceptionsgrappen, im Satze zahlloser. Inhalt oder auch nur
Kern jeder dieser Gruppen bildet aber nicht eine gelernte und eiii-
geäbte Regel, sondern jede besteht ans der verwachseneu Summe
simmtlicher gleicher Fälle, die sich unhewusst, nach einem Attrac-
tionegesetze dea Seelcnmechanismus nach und nacli zusammenge-
echlosaen haben , sich hier unhewusst befinden und unbewusst
10 Ztrr Prtg« Ober dco inhd. rntcrrifW. Vftn .4. LickttnhtM.
wirken. Nur das Erppbnis. die sprachliche Erscheinung, tritt ans
Tii^'vslicht. in dris Bewiisstsein. Siirachbowusstsein hx dumui
aucii der venvirr^ndtite der »uf^Pi^ühlttu Ansdrücko: »r weist zn ^-br
■af IQarhrit aiid Wigä«u bin ; eher sind iiorli Gvtülil und KmpÜn-
dunr. abt^r auch nnr als Verlcffenheiteteniiini. £ii]:'ii(8ii;; d^nn ^Vur
kennt der danklcu Cefüblo Uevalt" usw.
Nan ist PS zirur rtchtig^, da»» «ich »nrh «uf dem ^runi
tischen Weg»? einige ..Kenntnis" ira Sinne der FertiiTbelt <'rreicli
\&8si. So gut wie mittelst der unbownssten Annh^i:ie l»6&t »ich
Fonii jn auch, wie das beim chissischeii Cuterricht fortwähre
freächicht, Termittelst der Beihe und der bpwussteu AualOKif . soi
der Kugel und der Subsumtion bild(?n, und w«nn solche Vroct
it«hr Ott ^eübt werden, dann lanft^n sie itcblioßlich mit einer Sichi
heit und Schnellii7k*'it ab, dass die oinjelnen OHeder dp» WrK-an^
nicht mehr der Uewuspth'.'it theiihaftig wwden (es liegt dann
Erscheinung der „Verdiclitoni^" vor). Aber zu solcher Fertipl
bringt man ea doch nur bei den allerhAnliiret vorkoin tuen den
leinuniren der Fonueulefar« und S>'iitax, zumui im Griei:hisclH
cthweiK» durchweg. Viel eher kommt der Schüler noch di
I eine Anzahl hnatig Tnrkommonder Formtm rfin gedAchtniiim&fil
(tn/Qeigr.''n, die ilunn ifoll^rt in «Itr Sc**)«' haften oder doch nur iXL-
einzelnen Keiheii, wie ■/.. 11. ilen IVrsdnal- idcr Sl'vdal^-ndnniien bI
dige BeziehaniT'-n haben. Wenn solche Formen nun bei der Le
ohonso gut ihre Schuldigkeit thmi. wie die, wo sofort der gai
HildnngsproceHK dxriLcelegt werden kann, bo ist da doch schon nk
mehr die wissenEchaftUche Methode mit „ihren eminent bildmt!
Wirkungen" in Thütigkeit gewesen, und dergleichen Aneignani
sollten vielleicht ;it<>gar, wenns gienge, verhindert werden.
Sollte diese Methode, die granmiatisclie. .ttlein £tir WrwMidt
kommen, av würde unser ganzer sprachlicher TnU-rrit-ht eine andl
öeetalt aimehmeu müssen; wir würdt-n keiie Minnte die Ömmniatik
aus der Hand leg^n, bis Jede Kleinigkeit in ihr geUnßg ist,
vor ullem nürde die Übersetzung in die fremde Sprache allem ge{
wiTdeu. um auf diesem Wege die ..Aneignung der innom Sprarhfot
a!« Sprxi«'hgeulhl zu erreichen. Aber »o vrfahren wir ja nicht, i
verlamren trotzdem , wenigstens im nbersetvienden Latein seh reib
eiuf Fertigkeit, die weit hinauttgeht übL^r da«, waa in der Ol
matik in Kegeln AuTnabme gefunden hat, und noch HieGendun; Fei
keil im Cberaetzon aus beiden Sprachen. Denn eine riclitige
letzuug kann doch nur dann zuHt^inde kommen , wenn jede Ktni
heil dett fremden Textet«, mag nun die Qnimmntik AurschluBfi dl
sie geben oder nicht, richtig crfasst ist. l'nd da teiftten die natür-
lichen Gruppen fbfnso viel wie die undern.
Nun, wir bringen eben nicht nur die grammatische, soi
wenn unch in der .Schule selbst nie in poller Itoinheit, auch dio
natürliche Methode bei den alten Sprachen zur Anwendung,
b^innt da, wo div LectSre beginnt, also im Latein, wenn ni<
Zar Frage Aber den mhd. ITDtenicht Von A, Lichtenheld. 11
vereinzelt noch früher, schon in der dritten Classe, d. h. lange
bevor aach nar der grammatische Stoff aufgearbeitet
ist Das dürfte nicht sein, denn das ist, sagen wir vorerst eine
THin anch nur vorübergehende Durchbrechung der „aus den Ele-
menUn (d. i. den Paradigmen und Kegeln) aufbauenden" ^issen-
sebuftticben Methode. Entgegnet man, dagegen sei hier Grolegen-
heit geboten, die inductive Methode zur Anwendung zu briiiyen
und aas den concreten Fällen die Schüler unter Leitung des Lehrers
dießegel finden zu lassen, und das sei auch eminent bildend, nun,
dann ijibt das Mhd. noch viel mehr Gelegenheit zu dieser Methode,
da die Svntax „wegen des Mangels einer systematischen wissen-
schaftlichen Darstellung derselben" ja fast ganz anf diesem VCt»^^
üDsammengestellt werden muäs und so weit man's braucht auch
kann. Aber auch nicht einmal eine vorübergehende Durclibrechong
der wissenschaftlichen Methode ist zuzugestehen. Denn wenn dann
in der dritten und vierten Classe die ganze Syntax durchgearbeitet
Worden ist, dann ist ja damit noch lange nicht aufgearbeitet, was
es überhaupt an Grammatiik und überhaupt an gesetzmäßigen sprach-
liebeii Vorkommnissen gibt. Xägclsbach hat z. B. in seiner Stilistik
noch eine Menge dergleichen für das Latein zusammengetragen.
Das aber soll anch noch durch so viele Grade wie möglich hin an-
geeignet werden, und zwar auch ohne Nagiflsbacb und ohne Leliror,
der doch nicht auf alles aufnierk^jam machen kann. Ja in neuerer
Zeit gebt bekanntlich allgemein das Streben dahin, die Kegelnumme
der Schulgraramatik immer mehr zu verringern, ohne dass doch der
Text der Classiker oder der i.'bungslmcher (ins Latein) für die
olwren Classen dementsprechend vereinfacht würde. Wie aber wäre
das alles m&glich . wenn nicht sehr stark, und jetzt stärker wie
früher, auf das Wirken jener nnbewus.sten naturlichen Aneignung
gerechnet würde , die besonders heim raschen , wenn auch etwas
flöchtigen Lesen , wo die Übersetzung so viel wie möglicli wenig-
stens in den Hintergrund tritt, d. h. nur matter bewusst wird, zur
Geltung kommt? Denn ganz verschwindet sie nie.
Ja, diese Art. von Lesen ist es, und nicht jenes gewissenhafte,
das bei jedem Wort und jeder Wendung durch eine sorgfilltige Über-
setzung und ein Nachschlagen in der Grammatik und im Wörter-
buch sich vor Irrthümeni zu schützen sucht, welches dazu führt,
dass man sich „dem wirklichen Verständnis der Sprache nähert"
und wo die „übersetzende Auffassung" verschwindet. Auf diesem
Wege allein kommt man zu einem lateinischen Stilo und einem latei-
nischen Color der ßede. Das aber ist wieder nicht die aus den Ele-
menten aufbauende Methode, also auch nicht bildend, und Scemüller
hat damit Recht; nur meint er die Sache gar nicht so, und der
Weg, der ihn zn diesem Satze führt, ist ein grundverschiedener,
ind sodann trifft das immer noch nicht den Kern der Sache , den
Fimkt, wo A\Q eigentlich bildenden Wirkungen liegen.
It Zur Frage Db«r den mbd. roterriclit. Von A. UcJUetAdit.
Nach allem diei^on ist, wa* die Vent'oudong dor Grammatik
allbelangt, der Unterschied de« l'titerrichtos iiq Mhd. eiDcrscit« uiiJ
den cUssiscbcn Sprarheo aadorvrscits nur ein ffradneÜBr; in deu
Ictztor^^n wird mt^Iir auf Grandlsf^o dor Grammatik gearbeitet, vlrd
C'in paar Semester lüiiKer hindurch tuid in gr'tüerem AusuiaGe mit
dem Regelwerk Iiiintiert und die Foniieulelirc gründlicher eingcätit.
Hierbei knniint at>t<r sohr ütark in Betracht, dasü die mhd. FormeD^
iVill» an 8icb finner alt: befiondere im Grierhiärhen ist, und dt
da die Sjiitai vorwiegend die L'nterechiede der Iremden S|jra{
von der, för welche sie znsammengesleljt ist, enthält, eine mhd.
Svntax TOii rnmherein eben wegen der Ähnlichkeit mit dem Nhd.
viel dürftiger uufiralleii uiuss. Dus aber ist'« was so viele an diesem
mbd. Unterriolit ärj^cit. Wenn gewi^sie Interpreten nicht inir
sprachlichp Eiifonthumliciikeiten Iiei der Err>rt(>rQnt,' dee Textes.
sind vonviegfml AliBeichuiigen von der Mntt^rspraclie. heran
ieben nnd wom»''glich den Fund durch eine entJegene Bemerkung
Grammatik beglnnbigen kennen, dann ist ihnen nicht wob]
der ganze rntorricht kein rechter, l'nd doch gibt es ein Gel
auch des mhd. Uiiterrichteü , wo auch der Philologe, wenn «s
Vergnügen macht, sich uu^tummeln und den Schülern zum Vorbil
„Scharfsinn, Ft-iusinniskeit. BfobaclitunirRgaht» und Sorgfalt" Keinen
kann, wobei er aber anch den lh:terrirht fruchtbarer gestaltet als
mit dem Herumreiten auf der Grammatik im engeren Sinne, bescq^
ders der Fonnenlejire; und die« Gebiet ist der Wortgebrauch.
dabei können wir noch nicht verweilen.
Kiniges ist nach den bisherigen Auerührungen, hoffe ich, hi
isnglich erwiesen, nAmlirh: es ist nicht wahr, daa6 die aas
Elementen aufbauende grammatische Methode die Aoeignong
inneni Sprachform im Sinne des Sprachgefühls bewirkt. Jene Metlit
ächaffi nur Sprachgelehrsamkcit; dieses Gefühl ist ein Krzeug
der auch bei den classischen Sprachen ublicben nittürlichen Motbc
Seemütler nnterscheidet beiden nicht streng, wenn er anch ab
zu den .Anlauf dazu nimmt, und wir (^teilten die Unterschiede fest.
Aus dorn ganzen folgt sodann, was rorlänhg feMgestellt wird, d|
S. hinsichtlich derl'rsacho der bildenden Wirkungen des antil
Sprachunterrichtes auf falscher Fährte sein muss ; wir werden st
auch noch sehen, dass er diese höchsten und eigeutUcboD
kuugen da gefunden zu haben glaubt, wo sie gar nicht liegen.
Ferner ist der Unterschied zwischen der Methode, wie wir mhd..
mid der, wie wir die clussischen Sprachen lehren, kein solcher des
(iiigensatwB, sondern nur ein gradueller, indem in letzterer zi
die elementare Grammatik gründlicher durchgenommen und eingei
wird, darüber hinaus aber nnd zwar, wie wir schon angedeutet
haben, in der Hauptsache sich bei beiden das Verfahren wiec
näliert. X>\e»Q Hauptsache ist die sachlich« Erörterung des Tei
uad die Arbeit des Übersetzens^ Zu weit endlich gebt SeemüUf
Behauptung, dass „die große Äliidichkeit des Mhd. und Nhd., an-
Zv ftmg» nhtt den mbd. rntcrricht Von A. I/idütnMd. IS
lUU d» Erleicht«nuii; zu sein, Korüde am BlI^rlaugBtön Jrb Dnrch-
IwKhin üwt Kmpßndiui>r fär dis eigenüiümlirb innere Sprachronn
tm MM. vfriiinJ^ri'-. Das KJ>mcheii Wahrheit, dns dieser ß«hanp-
(Of imiwohul, ist. was noch nachzoholpii ist, die bekannte Er-
HMsatf) di« aher S. all<>]n im Ang'o hat und über die er zo weni^
UauAUclEt, dnas es leichter ist, zwei tränflioli verschiedene Ri'ihen.
iW nMia. mensue cet. und „der Tisch, dvs Tisches" usw. im Ge-
ildlttifl aoaeinandtT ?.□ halten, als zvci Reihen, die nur in einigen
•da wuigcD Oliedem anoeinandei^ehen, vie die mhd. und nhd.
IkilintB. Schon an« diesem Grande war« v» denn anch wohl
Nebt», »ich ohne Znhilft-nahme irsrendwelcher anderer Ül>i]n^fn,
fcrrtblttßM Aofiwendiglornen, den canicn Rcihonvorrath der lat«i-
Mditn Sprache bis zur tuet- h an i seh erteil AbhHspelunir za eigon zn
nAia, als die mhd. Fonnenlehre , wo hi'i jedor Abwoicfaong:, die
£i ÜbfninHtimmnniren onterhricht, das so hemmunde Beninnen er-
Mdkh igt, nm im richtipvn Geleise zu bleiben, l'nd wenn nun
Jb Cnturricbt noch solch« Vorsorge trifft, in lausenden von Bei*
•tUw, deren jtsles Gelegenheit znr nenerlichcn Auffrischnng vou
Biftm and Begeln gibt, dieselben in anaD&ge6etv.t«r Prif^clic zu er*
MtN, du ganxe Sinei »odann bei der Syntax und ihrer Einübung
■Ki BRcbmals wiederholt, dann ist es ganz nuldrlich, dase die
Abi Gruppe, al« sedlinches Wissensgebildo mit dem Lateinischen,
nniger schon mit dem Griechischen verglichen, ein viel dnrrtigeres
nd Iwkerer vererb Inngenes OefSge anrwetsen mnss, ans desaen
IihImiii di« einzelnen Theito darum auch viel leichter entfallen.
Aber alles das trifft ja gar nicht den Kern der Sache. Weder
iit du Irtzto Ziel des rntorrichtes die mftglichBt reiche innere Aus-
UUbb; ond fe«;te VenichliTlirnng der mhd. Gruppe mit granima-
BlAfm Reihen- und Kc};elw>-rk, so schritiienswert als Mnßo^ Wissen
Ab BOch ist und so wenitf der Golehrte dessen entratben kann,
Mdi fHÜhmi. wir wir gesebtn haben, die gram in ati sehen Übungen
tes. dass das Gefäht fär die innen; Form einer Sprache znm
fiWrlibnidi komme. Tnd femer kommt es ja nicht darauf an, jeder-
*ö ohne Hilf«* von Grammatik und Wörtflrboch (mit seinen Fornien-
fceni mhd- St-ripta zn liefern, die kein^ FormenfehI*-r und arge
seh"? Verbt>".ß»' aufweisen — vom Stil nntürlirh ganz abge-
i« — »ondcm nur mhd. Dargestelltes zu verstehen. Wir ver-
tafM Ton unseren Schalem ja auch keine Darstellungen im home-
liirban iider herodotischen Dialuct. sondern sind zufrieden, wenn
\M. un der liectäre willen, einigermaOen im attischen Dialect sicher
oder vielmehr bleiben. Hanptsflchlicb in der Ter^echselong
Mden Zji'Ie steckt auch d'-r Fehler in der Ilarstcllung des
ilogischen (soll wohl heißen: psychischen) Vorgangs bei der
VKhMiwirkaog iwtachen Mlid. und Khd.. S. 458.
Wcndui wir uns nun dam Satze oben zu, der mit dem
•Fner** beginnt. In diesem wird allerlei behauptet, nAmlich :
14 Zar Frage Hber den mhd. ITnterricht Von A. LidUenheld.
Der rein forinalp Zweck des ÜnterricliteB, dass die Stilempfin-
dnng erzogen und geübt werde, sei das eigentliche Ziel des Gr}in-
nasiums; woraus dann natürlich folgt, dass auch die eminent bil-
denden Wirkungen des classischen Sprachunterrichtes mindestens vor-
wiegend auf diese Stilempfindung gehen müssen.
Dies wird beim mhd. Unterricht wieder vereitelt, ja sogar in
sein Gegentheil verkehrt, und das durch die Ähnlichkeit mit dem
Nhd. Denn sie hat zur Folge, dass alles Gelesene nach Analogie
des Nhd. verstanden wird, „dass das fortwährende Angleichen des
Mhd. an das Nhd. die Sprach Vorstellungen des letzteren stört, und
zwar vorwiegend auf dem Gebiete der syntaktisch zusammenhängen-
den K«de" (S. 462).
Also auch, je reiner die Stilempfindung für die fremde Sprache
erzogen wird, desto melir Vorthcil liat imch die Stilempfindnng für
die Muttersprache davon. {S. 464 „Dass die ästhetische Seite des-
selben (des nhd. Sprach gefütils) nicht gei'ürdert werden kann, wenn
nicht ein Stilgefühl für das Nhd. selbst entsteht, dass sie brach-
liegen, vielmeiir geschädigt werden muss, wenn das Mhd. als ver-
zerrtos oder etwa der naiven Kindersprache ähnliches Nhd. empfun-
den wird" usw.).
Erstens müssen wir leugnen, dass die ,,Belebung und Gestal-
tung" der Stilenipfindung ,, Wahrzeichen des Gymnasiums " oder
„Kndziel'' dos sprachlichen Unterrichtes sei. Denn das hieße doch
einen ästhetischen Scholasticismus als Ziel unseres Unterrichtes
setzen; und selbst als „letztes Ziel des gesammten deutschen
Unterrichtes am Gymnasium muss und darf nicht angesehen wer-
den: möglichste Steigerung und Bildung der Ausdrucksfähigkeit in
der Muttersprache".
Wohl hat die Form an sich einen Wert, aber nur einen
untergeordneten , den eines vornehmen Dieners eines noch vomeh-
menen'n Herrn, und das gilt sowohl für logische Gewandtheit, wie
für diu stilistisclie. Über die erste verweise ich auf d(;n Abschnitt
„Formale Bildung" S. 122 — 152 meines Buches „Das Stadium der
Sprachen usw".
Was jede Art von ästhetischer Bildung anbelangt, so verdient
sie nur Würdigung, wenn der Stoff, an dem sie selbstübend zum
Ausdruck kommt, an gründlicher Erfassung sowohl, wie an innerem
Werte auf gleicher Hiihe wie die Form steht. Sonst ist sie Schön-
rednerei, Fertigkeit in schönem Periodenbau, Geläufigkeit zahlreicher
Phrasen, Findigkeit in prächtigen Gleii-hnissen, Sentenzen, Schla-
gern usw., wenn jeiies fehlt, nur ein täuschender Mantel über ein
Gerippe. Wissen also zu schaffen, solides, zusammenhängendes
Wissen, und dazu Sinn für Gründlichkeit und Wahrheit, das ist
das Ziel aller höheren Bildung. Wahrzeichen des Gymnasiums aber
ist insbesondere das historisch begründete Wissen vom geistig ent-
wickelten Menschenthum und allen seinen Äußerungen, insbesondere
in seinem staatlichen, religiösen und wissenschaftlichen Leben und
Znr Frage Qber den mlid. Unterricht. Von A. lAchtenheld. 15
in der schönen Literatur, zum Unterschied von der realigtischen
Eniehnng, die mehr die Natur zum Gegenstand hat. Vor jenem
Zielp aber, dem Wissen, da darf die stilistisch-formale Bildung, die
Fähig:keit zu einer den besten Traditionen entsprechenden Darstel-
lung nnd das l'rtheil über solche Darstelluniren (Geschmack) durch-
aus nicht den Vorantritt beanspruchen.
Ferner die Behauptunc:, die Ähnlichkeit mit dem Nhd. hin-
iiere die Äusbildun«^ des mhd. Stilgefühls und schädige die jenes.
Ge^en das erstere ist einzuwenden, dass diese Ähnlichkeit, wenn
sie anch der daueniden Festigkeit der mhd. Formenlehre hindernd
im \Ve£fe steht, insofeme doch eine Erleichterung ist und nicht nur
„scheinbiir tüchtig hilft", als sie rasch jene Art von Leetüre er-
möglicht, bei welcher die ..übersetzende Auffaasnng'" so gut es geht
znriicktritt, und welche gerade allein znr wirklichen Erwerbung des
Stilgefühls für die fremde Sprache fuhrt:. Es ist darum auch im
tlc^eiisatz zu der Behaujitung S. 4.^H „auch der Nachsiclitigste
wird liifr wohl nicht behaupten wollen, dass der Schüler zu einem
Stilcretühl für das Mhd. gelange'' meine Überzeugung, allerdings
eine nicht irut zu Itelegende, dass unsere Sextaner, wenn sie das
Jahr über fleißig waren, ein starker entwickeltes nilid. Stilgefülil
t«sit7,pn, als sie es für die classischen Sprat-hen üljerhaupt auf dem
Oimnasium erlangen. Denn wenn ihnen anch noch Scharfsinn,
Beobachtungsgabe usw. abgeht, sn steht-n sie (hilür docli noch
jenem Alter näher, in dem bekanntlich die nnbewusste Aneignung
steh rascher vollzieht, und gerade Sprachen bieten dazu die auf-
fallendsten Beispiele. Zur Bethätigung nnd rascheren Entwickelung
dieses Stilgefühls geliören freilidi Darstellungen in inhd. Sprache,
und die können wir doch nicht einführen, l'nverständlicli ist mir
darum S.s Klage S. 4(12: ..Nirgends aljer ein Zeidien. dass eine
Empfindung für mbd. Stil durcbbreclic". l>enn wo soll sich das
bethätigenV Doch nicht bei der Cliersetzung in das Nhd.V
Die zweite Behauptung ist aber eine der külmsten von allen.
Man kann, um zn ihr zu gelangen, nur folgenden Weg gehen:
Die gewöhnliche Schulöbersetznng in die Muttersprache kommt
nicht davon los, um der Treue willen von der S|)rachcorrectheit
Opfer zu verlangen und Wendungen zuzulassen, die wohl der frem-
den Sprache, aber nicht der Muttersprache entsprechen. Diese Nach-
sicht bleibt nicht ohne Folgen. Was so geübt wird, findet Eingang
in naheliegende formale Apperceptionsgruppen der Muttersprache
und trägt Elemente hinein , die gegen die Sprachgewohnheit der-
selben verstoßen. Und das ist die „Verwirrung und Abschwäcliung"
der inneren Form der Muttersprache.
Auf den sofort sich einstellenden Einwurf, dass derselbe Übel-
ttand ja anch beim Übersetzen aus den classischen Sprachen vor-
handen sei, haben wir im Sinne Seemüllers die Antwort bereit:
Die große Verschiedenheit dieser Sprache vom Nhd. hält im Schüler
immer die Vorstellung lebendig, dass er mit der incorrecten Wendung
10 Zur Fntie Qb«r deu Dihd. ruterrJcM. Ttpn A. Lichteiiheiä.
nur f>in rorübor^ehendee Xng-osiamliiiä inarhe, und die^o VorAtAllanff
bindere eine Aufnahme ders^lbMi in dio entsprecliende nhd. Apper-
ceptioDsgruppe ; sie wird folgenlos wieder ab^t^-stoßen. Beim Mlid.
aber fehle diese rettende Vorstcllun;; ; die >,'n>Ge Ähnliclikelt lasse
es dahin koaimea, das .,Mhd. nur als ein vor/.orrti'B oder etwa der
Eindeispraclie ähnliches Xlid. cmpiuiiden" , „(last: alles (Jele:
nach Analoifte des Xhd. verstanden werdH". nnd dii ninstt dnnn ei
störendn Beeinttassnnfr des nh<l. Sttliretühln die Folge sein.
WaB zunächst lion letzten Punkt betrifft, so genügt, darauf
hinzQweisen, dass, selbst die ihm vorangehenden BehanptunKen zu-
gestanden, di^' S:i<'lie iinr dann geführlJch werden künntr, w«*nn
nichts wie Mhd. getrieben ^\ürdu und wi-iui nicht von t'rfifa bis
sp&t durch Lesun, Hören und Sprtchen der nhd. Mullerspraci
eine nnausgßjtetzte Cnrrectur auFjreübt würde, durch deren Wuc
jener spärliche vom Mhd. :ius.ffehende KinHuss, falle er vorhand
wäre, wieder aofcehobi^n würde. Wir gehen aber noch weiter nn
bedauern, dass dem so ist, nnd d.iss wir nicht als onbcabsidili-
Ergebnis dfr iiihd. iStaidifn ullerlei Kijjenheiten do? Mhd. in un
jeteigea Peutscli iiut'n^hiuen. I>er Pmcess der Fanuenabschloi
(rollt z. B. unHulliiiltsiini eintim Ziele la. als weiches etwa
j-itRic:» Zustand der eriirlisrheii S[iniche hrnire?tellt werden k
ebenso ändert sich der Wtirt- und Phrasengebranch iirw.
während, und wem da nun unw!re eigene ältere Sprache etwi
eiopriffe nnd besonders jenen Abschloilungsprocess etwas he
eo wurde kh darin nichtig weniger hIii ein rnglück erblirken. P
folgende Bemerkung (S. 460): „Hat in der That etwa Bchon elu
Lehrer an den Hcbriftllchen Arbeiten seiner das Mhd. lernend
ScJifller einen stiÜRtischen Fortschritt heinerkt. der mit Sicherli
auf Itechnuiig jenes Stuilinms /n setzen wfireV" treibt die Suche aber
anf oine schwindelnde Spitze. HOren lässt sich roch die Fortaetzung:
„Miss verstandene Narhaliniungen eines als venerrtes Nhd. emplun-
denen Stils, gesclmiarklose? Archaisieren, ZursohauHlellen reck
harter Wi'^rter, dns fand ieh." Denn dergleichen, da» ArchaisJ
und die reckenbiilten Wörter lindi-n sich wuhl ab und zu einmal,
aber oh das vei-snrbt werden würde, wenn die Schüler nicht in
den häufigen derartigen Versnchen unserer neueren erzAblcntleii
und lyrischen Literatur Beispiele und Muster Unden würden, das
bezweifle ich. Innerhalb eines Jahres aber stilifitische Fortschritt«,
also sprachliche Vorkommnisse, die durchaus inocrhalb de.'^ cor-
recten Sprach «"Bbrauchs sich hallen nnd nicht an dem Widerspruch
mit diesem deicht erkennbar sind, constatieren zu wollen, die gon
be«timmt auf eino im Vergleich ^o allen übrigen sprachlich
Cbongen in nnd außer der Srhnle so spftrlirh getriebenen Uegen-
stiuid zurückzuführen sind, da« ist ein Verlangen. da$ wohl die
reinste Spämase in sprachlich-stiliBtischen Dingen nicht erföUrn
dörfte. — Doch wir Terweilten schon zu lange bei diesem über-
kühiien Vorstofi gegen diese onbcgreiflichc pädagogische Verirrun«
J
Zur Frage über den nihd. Unteuicbt. Von A. JAchUnhelil. 17
DmereE JabrhttniJert^, durch welche, wenn allos, was S. behauptet,
wahr wäre, unsere Entwicklung geradezu Schaden oder wenitrstens
Aufenthalt erlitten haben müsste.
Aber selbst die zugestandene Behauptung fehlt. Denn es ist
wirklich nichts als eine kühne, unerwieseno Behauptung, die weit
ober das Ziel hinausschießt, dass die Schüler dei^wegen. weil sie
in dem Mhd. so rasch /.n Hause eind und weil sie diu meisten
mbd. Elemente wegen der Ähnlichkeit und Übereinstimmung mit
dem Nhd. mit Hilfe ihres nhd. Wissens deuten, wegen der Ab-
weichungen sodann das Mhd. als verzerrtes N'hd. empfinden. Sie
könnte, um mit diesem Kinwurf zu beginnen, nur dann etwa wahr
sein, wenn die Schüler inhd. Texte zu losen veranlanst würden,
ohne je etwas von der Kxistenz dieser Sprache und dem großen
Zeitabstand, der dieselben von uns trennt, zu iinren. Das;« vnn allem
diesen das Gegentheil der Fall ist und die rettende Vorstellung so
lebendig wie möglich in ihnen erregt und erhalten wird, braucht
nicht erwiesen zu werden. Aber wäre dem auch nicht so : die
Unterschiede zwischen den beiden Sprachen sind drich immer viel
zn starke, um bald von selbst die VnrstcUnng zu erzeugen, da sei
etwas, was zum Nhd. zwar überaus zahlreiche Beziehungen habe,
aber doch nicht dasselbe sei. Sextaner haben ja doch schon ein so
entwickeltes Stilgefühl ihrer Muttersprache, dass sie Al)weichungen
von demselben bei Arbeiten jüngerer Mitschüler sehr wolil erkennen
nnd corrigieren ; warum soll dies Gefühl nun den mhd. Abweichun-
g«i gegenüber sich nicht rühren?
Welche Forderungen S. stellt, worden wir uns am liesten
noch einmal klar machen, wenn wir zu einem Beisiiiel greifen.
Das wird uns auch am bequemsten zu den übrigen Punkten hinüber-
fübren, die noch richtig zu stellen sind.
Als Beispiel diene der bekannte Vers ; Es troumde Krieinhilte
in tugenden der sie pliac; so verlangt S. erstens, dass alle in
diesem Satz vorkommenden Wörter möglichst prompt decliniert und
conjugiert und dass überhaupt alle grammatischen Aufschlüsse über
dieselben gegeben worden können. Das mag gelton, und wenn es
mit wenig Zeitaufwand so gut nur irgend möglich erit'icht wird,
umso besser. Dass aber das weder zur Aneignung des Sprach-
gefühls führt, noch dass der allgemein bildende Nutzen dieser
grammatischen GrQndlicIikeit gar so groß ist, haben wir schon ge-
sehen. An dieser Stelle können wir aber auch der sittlichen Schä-
digung, des heillosen lügenhaften Betriül)s usw. gedenken, der die
Folge sein soll, wenn jene Gründlichkeit nicht erreiclit wird. Zur
^Lüge" wird das ganze Verhältnis doch nur dann, wenn der Lehrer
Unerreichbares fordert, es als Erreichbares hinstellt xnid dann selbst
^»ezwnngen den Röckzug antritt. Der Lehrer fordere Erreichbares,
dass die Schüler soviel wie möglich ohne Grammatik und Wörter-
buch, wenns nicht geht, mit diesen, die vorkommenden Formen
bestimmen, und wenn das erreicht wird, dann ist von einer .,Lüge"
Zeittehrift f. d. Oderr. CjinD. IBfit. I. Ucft. 2
18 Zur Frage Aber den iiiliil. rntcrricht. Von A. lAchtenluJd.
iiiclit inolir die llcdp. Wo ist denn iiliorliau|»t die Wisscnscliafl, iu
dor die SelifiliT allt'S. wiis pie trclemt haben, bis zn den Elementen
hoval) jfder Zeit in tätcts? L'loidier Siclierheit zur Stelle halicn? Es
ist ^Yolil riditijr. dat"r> die yoiirunjr, os mit den mlid. Formen etwas
(»ar zu leii'lit zu nelimoii. Iiei den Sclmloni regelmäßig stark tot-
lianden ist, und zwar aus Gnindon, die sehr nahe liegen und auch
von S. angegeben Tserden; aber dieser Aussclireibung ist doch
leichter zu begegnen als der entgegengesetzten vom Lehrer be-
gangenen.
Aber S. verlangt nocli viel mehr, noch LinerioUbareres, nflm-
lieh ilass die Schüler es dahin bringen, dass die ent8)>rechenden
nhd. Ai»i)eri-eittionsmassen sieb in der Seele gar nicht rühren und
durrhaup nicht zur Ai>pon'eption bereit seien; denn das hieße ja
schon „dass iliis nlid. Siiracligeiühl Grundlage zum Verständnis des
Mhd. werde." Die Sache wird alsbald zur näheren Besprecliung
IvOnimen.
Ferner verlangt S., das? bei der Phrase .,in tugeiiden der si
lifiac". welrbe nicht dem nlid. Sprachgebrauch entspricht und nicht
wörtlich überj^etzt werden kann, wenn nicht gegen das Nhd. ein
Verstoß stattfinden soll, die Verdeutlidunig auch nicht durch bloßes
Festhalten der uii verbundenen Haupt Vorstellungen des Satzes, die
aber das Nhd. liolert (Tugenden, sie pflegen) geschehe, was bei
ganz Ireniden Spriichi-n zu jener ungetiihren f iiersetzung wird, mit
welcher nnin sich beim stillen raschen Lesen zu begnügen pflegt,
und die gb'ichlalls keine sprachUcIi ausgebildet),' Gestalt hat, son-
dern dass die Phrase von einer mhd. Appercfptionsä'mppe. die
diesen eigenen Gebranch der Itelativsätze nmfasfit. unvermittelt
aufgeut'nimen und veri-tanden. dasti sie mhd. emi>funden werde und
,.gan/. ans dein Hoden des Mlid. hervnrwachse'". Denn jenes wjlr»?
ja wieder ..dass das nhd. SpraeJigelTihl Grundlage zum Ver-
ständnis werde."
Allerdings nehmen wir zu diesem an, dass jener Satz niclit
zu llegiini der mlid. Studien begegne, sondeni viel sitäter. und
dass S. mit seinen Ft'rdernnL'on nur ein zu erstrebendes Ziel, da^
überli.iuid nur mangelhaft en'eicbt werde, bezeichnet, und das trotz
des gar nicht damit zu vereinigenden Verlangens, dass die Sprache
nach der granunatisclien Mctliode gelehrt werde.
Doch das ist ja d'-r Card in alpunkt dieser Sache, und wir
müssen da etwas weiter ausliolen.
Zunächst ist es überhau]tt Inst nnmüglich, dass. wenn Kinder
über fiii gi'wi^sjji'S Alter liinaus i-ine fremde Sprache zu lernen be-
ginnen untl daneben die MuTtiTspraehe weit>'r Imudhaben. sie daini
von der ..niiersetzeiub-ii Auffassung" je b-skiinimen. Und nun vollends.
wenn .»ie di»- iremdc Spra<-Iii* nai'h der irrannnatiscben Methode
erlenienl D'-nn Ijei die>''r wird ja L'eradezu di-' Muttersprache
dun.'liaus zur Grundlage iri-macht. auf der sicli das U*'bäude der
fiennlen S|'rache erhebt, mul die .. fortwährende Angli-ichung'- an
tat Vngt obiT ilcii inlitl. rntmrirlit. Tod .4. Lkhtr»hcht. 19
h Vonmipracbe stellt ekh nicht nur als „peycbolo^isclie« (d, i.
i) Hrdörfnis nnnnterlrrochen ein", sondern sio Trir<I
itiwh auriwlitcrbiilteii. Pit- Paradijf luoii wprilnn gülcnit
-tt'lluntf der ciitsprt'chendcn dor andeni Sprnclii':
aiKt- : - r, nienan* des Tisrlip« usw.; die Koic^ln Find in »U-r
]|Btt>n{>rarlii» nnd zujjrlwirh mit Kücksiclit aof entsprcrhonde Er-
Kk«iiuiu;«ii dieser iibifclasfit, und die Kinübuiig' goschioht an zu
Ibmmwden 6eis|iielon. Ebenso lernt ninn die VcKubcIn nnd
Fkniin. und der M:ißstab viullicb für die allemal (•rhnifte Fertiir-
btt M «ietivr <li'^ iberüctzun^, dio in die Ireiiidr Sprarbe nirlit
riedio uns derselben. Xiicli der OL*iiiiiii{L:ki>it nml Jiiiiidunc.
die letztere anlnoiRt, arh.ltxf-n nir ja noch datt Wis.B<'n al>.
4u y"U der frpmden Spnirlio erworben worden ist. Wie weit es
4r Uhikr duriii brin^, in der fremden Sprache Dargestelltes
fiilad. ohne äbrrfietzende AufTassan»;. za lesen, das beachten wir
ifw Riebt, «eil es zn schwer ist. du zu controüeren. und so thuri
jirir ir>r nirhUt die nntnrlirbe Methwte za stärkerer und reinerer
ftliKnif ktiinmen /u lassen.
lud mit Kecbt
Uenn der Zweck des flaesiscben Siinichunterrichtfi ist ear
,iidrt lU* Bilduii;; einer nach allen Seit4.>n so abt'c«t'hU«setien
tbKnippc, wie sie die auf dem uutürlicheu Weijc jjelerutcn
Üni;t man nur O-dh VHun: :in. bilden. Wir sehen kein
rin, wenn jed<.-s Element der fremden Sprache, da« begei;nel,
«B'-b lt^i^öo^e oder pertn'_Tri' Theile der Jlutti«r8]irach6 ropin-
fcnrtt, »virlii; jii in endlosen At>0'-ititi'.'nen mit jenen verwarbsen
•iad, und Hunit wir unans^'eset^ct ftrebeu. oder vielmeltr nicbl nniliiu
im. du Gelaseuc in dus (]ewand der Muttertfpraclie einzQkloiden
«^ rrst zu erfiissen. Denn das ist die Sache: die Sprache ist
Gewand, in allen ihren Ktementcn sinnliche Stütze für den
die Vor^telhm^. den Gi'danken. So wertvoll dämm um'h die
BlDttc Trenidor Sprüchen ist, bloß tic ueläaßg zu machen. k:tiui
ji» nnd nimmer '/Ml eines höheren l'nterriclits sein, so WL>niir wie
bioBe Fertiirkeit in der Hiindbahnn^ aller HiHsiniltel d<tr Miith-r-
Ch«. Diese bat nur insofern einen AN'ert. als, da alles Vorge-
litt der sinnlichen Ktntze in Laoten nicht entbehren kann. irroBe
lODi* der lanttichen Ktemente bis zn einem L'ewissen
Gewjkbr dafür bietet, dass »mh das liintf-r den Wnilcn
X'ende (Jedaiikliche im BositJie dfts (leisles sei. Die Mutter-
cbe litt aber für uns das nttrmale [nstrumeitt, unseren Gedanken
ioadrurkc zu bri»};«ii. und darum ist ihre Au^bilduit^, si>wohI
formalen Seile abi auch, und zwar norh viülmebr, nach
Jjcben, Ziel alles sprachlichen Unterrichte«, anch des clas-
.St» ist das <ivCMi nnsorer IntaUin^enz, in ihr denken wir.
lind alle Vorsti-lliuit^en als Mittel, bewnsst zu wcrdon, i^e-
uad yid<f Tt e reich er un^^ die sie erfährt, ii^t darum zunie)>t
Mft« BfTriciierunj; der Intelligenz, l'nd darnm übeu wir die
2*
80 Zar Trage nber de» mbd. üutcrricbt Von A. I.ichtmheU.
grammatische oder sagen wir imn lieber zntroffPTider. die Übw-
setzQiig8mothodi>. Dnmm ist Aber auch niclii die grammatiscbB
Zergliederung' dw alten Toxto die llanptsuclie. sondern dio stoff-
iiclie oder aaclilicheZep^-liederong der peiet- und inhaltrnlleiiSrhririen.
die eine von d»:*r uui^ern enmdrerschiedene nnd dnch ccUnrell hoch
dastehende Welt- nnd Leben sauffassong durbiet^'n, und dämm liegt
in der mühevoll sieb vfilhielienden Cbersetmngsarbeit der Scliwer-
pnnkt unseres sprachlichen rnterrichts am Gymnaniuin. Ein« neu«
begriffliche Ordnuut: unseres Wissens und damit verbondan taM-
lose neue Wissenstheilchon selbst, die sich untereinander wieder
in mehr oder minder großen Ganzen verbinden, werden anf dieso
Weise geschaffen und bilden die Klcment« zn immer neuen and um-
fassenderen Üenkerzeugnissen, wozu das Material in diesen Wissons-
theilchen im Besitz in haben die Vorbcdingnnj,' zu jedum h/iherwi
BildanttSKaiif?« ist.
Beim lllid. steht die Sache nun insorem anders wie bei den
classiochen Sprachen, als jenes scblißßlich doch nicht als fremde
Sprache betrachtet werden kann. Lautlich nicht nur in StAuimeu
nnd Ableitungen, sondern in der ir.inzen Stmctur. in jeder Art ton
Wort- und Fonneiibildnn;?. sowie in Wort- und Satzverbindunf:
weicht sie doch immer nur in Terhftltnismäßijf beschränkter Weis»
von dem Xhd. ab, so dass wir >;ur nicht anders können, als unser
Nhd. xur psychischen Qrandlrtge des Mbd. zu machen : wir bleiben
znmeißt in den Assnciationsreihen jenes, appercipieren meist anstands-
loa mit dessen Elementen nnd Gruppen und haben un« nur, sei'B
auf wissenschal'Üicbem oder natürlicliem Wege, zu eigen zu mach«),
wo die Reilien ausetnaDdergeben. Da» aber ist nach der einen .Seite
hin zwar sehr leicht, nach der andern aber um so schwerer. Wenn
Bcbon die antiken Gruppen mit Elementen der Muttersprache ganz
zersetzt sind, aber doch sn, dass diese sich scharf nnd sicher von
allem, was der fremden Spruche zugehOrt, abheben, so ftndet hier
geradezu ein Zerfließen in einander statt, und es bedarf einer sehr
großen Übung, wozu allerdings die kurz« dem Gymnasium zuge-
messene Zeit nicht ausreicht, um die Fankte, wo die Linien nus-
einasdergehen, scharf festzuhalten, und wenn die bildenden Wir-
kungen des mbd. Unterrichts von dem mehr oder weniger der hierin
erlangten Sicherheit abbfingen. dann allerdings ist im Gymnasium
kein Raum für das Mhd. Aber das Gleichnis vom Zerfliefien gilt
Dur zur Hälfte, nur nach der einen Seite hin, dann nämlich, ron
döu früher bereits besprochenen Paradigmen hier abge^iehen, wenn
es gilt, vom Nhd. nach dem Mbd. hin die Wp^ zu Rnden, d. b.
in mhd. Sprache darzustellen. Darauf aber kommt es nicht ani es
gec> ja voUanf, wenn der umgekehrte Weg leicht gefunden wird,
and das zu erreichen bietet die bei Sextanern gewöhnlich vorhan-
dene Siohorbeit in der Matters prarlio irenügende Gewähr. Wo keine
nhd. ApperceptionsgruppB bereit ist, das mhd. Element anfKuneb-
men, da liegt eine mbd. Spracberscbeinung vor, und da beißt es
Zar Frage über den mhd. Unterricht. Von Ä. Liditenheld. fl
denn m Wörterbuch und Grammatik irreifon und schulmäßig' zu
lenien.
Doch halt; ganz ßo einfach ist die Sache doch nicht; wir
öbercehen dabei nocb eine sehr ivpsentliche Schwierigkeit, die
nämlich, dass irijeiid eine sprachliche Einkleidung mit der ent-
sprechenden nhd. TollBtändig oder nur in dieser oder jener Form
aiweichend gleich ist und der Sinn beider Stelleu sicli nicht
deckt. Dies ist aUemal da der Fall, wo der begriffliche Inhalt ein-
lelner Wörter oder ganzer Kedewendungeii sich verschoben hat,
wa& dann auch dem ganzen Siit;£e einen vkii dorn von uns damit
Teri)Dndenen verscliiedenen Sinn gibt. Snk-lier Fälle gil>t es genug,
ond leicht stellt sich da die Selbsttäuschung ein. man habe y>i11-
ßtändig verstanden, wo dies doch nicht der Fall ist. Dass dieso
Vorkommnisse hauptsächlicli mit y.u denen gt-hnreu, auf welche der
lehrer bei der Erklärung und tlicrsetzuiig sein Augenmerk zu
richten hfit, ist selbstverständlich und damit auch zugleich der
Weg angegeben, auf welchem dieeer Selbsttäuschung zu begegnen
nnd erhöhte Vorsicht anzugewölinen ist. Man irrt sicli al»er wieder,
wenn man meint, dit-ee Erscneinung hafte imr diesem Gegenstand
an nnd erschwere nur ihn in besonderer Weise. Sie hängt aufs
engate mit einer andern zusammen, die jedesmal eintritt, wenn man
Sprachen studiert, die einem zeitlich oder niunilidi. vur allem cul-
torell ganz fremden Zeitalter mit seinen durchwegs verscliiedenen
Verhältnissen und seiner durchwegs verschlodem-n Welt- und Lebens-
auffassung angehören, l'ni solche Schriften mit einem wirklich ,.uu.s
dem Buden heraus wachsenden Verständnis" zu erfassen, niüsste man
die Fähigkeit besitzen, von dem ganzeii aus dem Inhalt der Gegen-
wart gewonnenen Inhalt der Seele zu abstrahieren und so Kaum
zn schaffen für den von Grund aus zu begiinienden Aufbau jener,
andern durch die fremde Sprache vertretenen Welt. Da ist denn
auch für die Übersetzung oder auch nur lür die zerstückelte ülier-
setzende Auffassung kein Kaum mehr; denn mit den Lauten unst-rcr
Muttersprache verljinden wir Ja die durch die festesten Associationen
mit ihnen verbundenen Vorstellungen, die unserer Zeit angehören.
Dies denke man aus, und man wird erkennen, wo eigentlich
dfir Schwerpunkt des fremdsprachigen Intt-rrichts an unseren (iyui-
nasieii liegt, nämlich in diese fremde Gedankenwelt so weit wie
möglich vorzudringen und da sn reiche Ernte wie möglich zu
halten, dann aber, was durch die Übersetzung eistrebt wird, durch
iias so Gewonnene unsere an die Muttersprache gebundene und
durch sie vertretene Intelligenz zu bereichern.
Doch ich breche ab; an einem andern Orte habe ich mich
ober diese Dinge ja ausführlich ausgesprochen, und es ist gar
nicht meine Absicht, hier die ganze mhd. Frage abzuhandeln. Ich
denke aber doch, dass auch das noch sich aus dem, was in diesen
Seiten enthalten, ergibt, dass, was nach S. die Hauptfrage sein
»U: Ist die Kenntnis des Mhd. im Kahnten des Gvmnasiums
Zor Ttngfi fllor de« mhd. t'ntemclit Von A. Lithtmhttä.
orreicliltar? keinen Ansprurli >Un\vS erhoben ksum, Hauptrraire in
»ein. Denn du die Uutl«r&|i>acl]i: i-ü ritl liilft, dasi^ irani leidlidi
»relesen werden kann, wenlitstens ebenso leidlich wie ein griechi-
scher tider lateinischer Antoi mit Hilfe des von diosen Sprachen
«.Tworbenen Wissens, ?« int die Hauptfraffp vielmehr d(»ch sm ziem-
lich die von S. verworrene : „\n die Kenntniii des Mhd. und der
darauf sicii gründemicMi Lectüre uihd. Mei-sttrworke com Wert för
die Ziele des Gyinimi^iuius?"
Nnr schliffen wir mi^ eine genauere Furm and dn$ in zwei
Fragen: ist der Gehalt der nihd. Schriften, tm Ganzen der Stoffe
■iowuhl o]s in der Binzctaastühninpr, ein der»rti?er. dass dip genaufr
l'Iri'.rtenitiif und die rbersetztiuir noch besonders bildende Wirkungen
neben di-nen, welche d'-r clasaischc Sprachuntorrirht gi-hon im Ge-
folge hat, in en,tplen imstande ist, welche i:ii der anfgewendeten
Zeit in einem angenioss^nen Verbilltni« stehen? L*nd zweitens : sind
die Verschiedenheiten vom Mhd. mid Nhd. noch groß gonog. nm
■/.n aoHien Erf^rterungen nnd zur anistilnd liehen Fertigstellung der
t'bersety.ung imcli die erforderlichen Aulasse zu gob<>n? Die Be-
gründung diesf^r FimniüitTung im einzi'lm-n mn*« ich mir hier
vi.Tsageii ; sie wiird»^ zn weit Inhren und int auch in meinem nielu"-
facli genannten Buche zu fimlen, allerdings nicht an einig*-n weni-
gen Stellen.
Diese Fragen aber mit einem knnen j;i und nein xn beant-
worten, ist aiiinOglicb. Die eiue Hauptscliwierigkoit ist schon aos-
gi'sprorhen: sie liegt diivin, dasa liir dio bildenden \V'irkuiig»'ii, die
an.s dem Sprachnnierricht selbst herv<irgclien und die Jun-li die
haarbpaltcnden En'irterungen zahlloser Einzelstelleri mit Uentnxte-
houg alli'S mriglichen Wisscna gescliatten wenlen. ja schon die
dassischen Sprachen sorgen. Bei diesem Nebeneinander und b^i der
groCen Ansdehnung, die der iintiko Sprachunterricht einnimmt,
lösst sich urnir>glich nberall genau feststellen, welche Locken in der
inneren, feineren Ausgestnltiing nnseres SeeleniiihaUs gerade iler mhd.
Üntcrriciit jms/ufüllen und welche Bereicherungen er noch zu bringen
venurichte. Aber einiges lüsst sich doch »nmmarisrh angeben, wo-
bei zwei Dinge allerdings als Voraussetzung festätt^hen müssen;
erstens dass, was eben er^t ausgesprochen wurde, nnscre Sextaner
gerade wegen der Ähnlichkeit mit dem N'hd. and der darans her-
vorgehenden tlrloichtemug den mbd. Text doch bald s^i lesen
lenu-n. wie siu niindei>tens die antiken Autoren lesen, l'nd das
erreichen sie meiner Cbeneucnng nach nicht nnr, sondern es
bedarf wenigpf Narhsrhlagpiis im Wftrterbnch nnd Grammatik und
weniger Nachhilfe des Lehrern, nni den Schnleni das VerstAndni»
der Einzolstcllen so weit zn erschlieCen. wie Sextaner überhaupt
kommen kf^nnen. Die zweite Voraussetzung ist. dasa Auszüge nnd
€bersetzQ]igeu nie imstande sind, Originale zu ersetzen, l'nd das
kann füglich als ein Evangelium geUnn. Wir wurden sonst nicht
so über die Maßen arm an wirklich guten Übertragungen sowohl
Zur Frage Ober den itilitl. Untorriclit. Vuii .1. LichUnheld, 23
«ier antiken wie der niliil. Litemtur scni. Dies vorausgesetzt bietet
■las nihd. Studium also nnzweifeliialt frilireiule Gewinne auch bei
nur einjährigem Betriebe.
Die SfhükT lernen eine Keilie bedeutender der Vergan-
genheit angeliöri y'er Werke der Welt- und zugleich unserer
nationalen Literatur kennen. Die volle Iledentung dessen dar-
■/nl^eii. uiüsste man aber sehr weit ausholen; denn man niüsste
alle Bereicherungen überhaupt aufzählen, die die Erkenntnis durch
iiisterisches Wissen gewinnt, l'nd deren sind ganz außerordentliche:
'Ias.s CS ohne jenes fiberliauiit keine wahre Kinsicht und keine
richtige Wertschätzung dessen, was ist, gibt: zu diet;er Anschauung
irelangt zu sein, ist ja eine der folgenreichsten Errungenscbulten
iJer ijanzen modernen Forschung. Her Wert der Kenntnis solcher
Denkmäler tteigt und sinkt aber, und diis zumal für die Jugend,
mit der welthisturisehen Bedeutung der Zeit, der sie aiigeliören,
und da wird man doch niclit leugnen kennen, dass das Zeitalter
der Staufun, der Blütezeit des Ritterthums, zu den denkwürdigsten
Epochen des Mittelalters, insbesondere des deutsclien Volkes gehört.
IVas den Wert der classischen S'.uilien su außerordeiitliih erhöht,
ist, dass es gerade die Literatur auch der welthistorisch wichtig-
sten Völker des Alterthums ist; darum gi-hören jene auch zu den
historisclien Studien im hervorr:igendston Sinne des Wortes. Ja
fnr eine Vi-rtiefung der Erkenntnis schatli'u sie ert^t den l'nter-
gnind: das Volk selbst lehren sie keimen in allen auch den nicht
politischen .Vulierungen des Lebens, in seinem Temperament, seinem
i.Tiarakter, seiner Oulturhöhc. kurz in allen seinen Bestrebungen,
auch den unbedeutendsten, und der Art, wie sie sich im großen
und vor allem im kleinen dabei verhalticn, sowie was ilnn-n Inter-
esse abgewinnt und was nicht.
L'nd das gilt nun auch für die mhd. Schriften und das von
ihnen vertretene Zeitidter. nur freilich lange nicht in dem Maße,
da die Literatur innerlich viel dürftiger ist und nicht in dem Aus-
maße betrieben wird ; aber doch genug, um aus dem, was dio
Poeten als Kinder jener Zeit bieten, so viel Blut in dio mau Ge-
schichtsprofessor behandelten Figuren zu leiten, dass die Schemen
Farbe bekommen und wir sie athmen und reden hören.
L'nd diese Gewalten sind misere Vorfaliren. Es ist eine Klage,
die ich für vollständig berechtigt hatte und die mir selbst seit
meiner Gymnasialzeit geläufig ist. dass die deutsche Schule zu
wenig Vorsorge trifft, die Jugend mit unserer Vorzeit auch nur
einigermaßen vertraut im strengeren Sinne des Wortes zu machen
und so aach über die Schule hinaus dio Gt.-genwart enger zur
Vergangenheit in Beziehung zu setzen. Dass solches geschehe,
liegt im Interesse des nationalen Bewusstseins, nicht im Sinne des
£0 leicht überschlagenden Gefühls, sondern des immer beruhigend
wirkenden Wissens und darauf gi'gründeten Vorhalten.-*, und damit
ZQjfleich auch im Interesse der Cultur, wenigstens für Culturvölker.
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• ■.■v.:reE
'-■" ^üirs-
'Iv Tnctti» und LiviuB. Von Jij. J*raminer.
35
tuid dieser Ah^tuod t'dfiiilc HtcUt lui das Fa&äungsvcrmOgett
RpriichlicbH LeiBtunfral'ähigkeit dfr Schülbr Anrordenm^en,
iam BfliHkltigong betreffs der bildendon Wirkunsrnn sehr wohl die
|m^ Z«it lohnt, die diofter Arbi^it ^ovidnict wird.
Praktiiicb abor st^ht die Fras»e heute freilich jranz »nders;
aicbt aoT dag Ii>t7.t<<n; kumiut c^ an, s^iuderu darauf, ob die dem
Vbd. liwher ijewidaicte Zeit Jetzt wirklich eine besnere Verwendong
iaiA. Dl» alS4) w&r« zu untorttuchen. und diese l'ntersQchnng, die
Bidit DlH>r den gn'tßeren oder serin^cren Nutzen eines Oe^OD-
itnd**. «cmdem aber dag Mehr oder Wcnipor zweier verwandter
■lielifiden soll, ist unendlich schwieriger. So weit reichen meine
Itfmmipön Absichten nicht: os genützte mir vorerst, dadurch,
4m di# Unhaltbarkeit der von Seemüller als des bturliU-'U^ wertesten
teir. 4i* K^gen das HJbd. aufffetreten sind, au t'ges teilten Kinwftrfe
ili inttiltbäT lutchgenie^eD wurden, die akademiKrhe l-^r^rtening
UMTfr Frave asf den Standpunkt znrdckgefilhrt zu hnben, wo sie
Ttr jHifin Anf«jit7. stand, und aniLredentet zu haben, auf was die
^idtm Verfaimdlang Torwiot;cnd Ihr Angenineik zu richten hat.
Dr. Ad. I.ichtenheld.
Zu Tacitus und Livius.
Tk. hist. I, 66. S and 10, 31. 12 tindet sich die Verbin-
f.ttif>nv»ta «f infulof, die ans Livios 25. 25, C nnd 37» 28, 1
ifiü'UF *■/ iflatnrtUix entlehnt ist. Tarltus hat nor die AVort-
Tfrkehrl und den Arcusatir statt, des Ablatira gesetx.t.
&» LTiiiuis«:hen l'arallehitelleii fehlen bei Tleräne nnd Metser,
auch bei Dräger und Ueoi^e«.
Zu H, 43 fin. ita vietoreit tatti9 hostiHm invccH möge Uerftas
•>>»»» nsrli meinen Aasföhrnntron iu dieser Zeitschrift 1882, S. 422
B> der 4. Auflairo ^eändertü Aninärknn^ ergänzen und berichtigen
wh iKDiitlas tir Cf'rborum cum pnu-pftaUionihus rompmUontni
^/^ fiirnrlium \fpot/fm, T. Liinum, Citrtium Uufum mm da-
timgrufinni Berolini 1H77, S. 101 und lO'J, wo für die Phrase
)f III urUnt {bei Schilderung ein<^s Trinutiihes) fünf Stellen
jedoch 45, 35 als zweifelhaft erscheint, da daselbst in
1*1). für inrvhi urfn-m W (vieUeirht besser 12) angeführt
Da« Parlicip incertv» ererheint mit d^'iii Acciisativ portum
nl CerinÜiium .«inurn je zweimal, inifhi im militärischen Sinne,
•Alf Bit in Terbnnden, steht bei Liviua wiederholt, so inrthi in
■ottim ariem, in nmHos hosifx USW.: ebenso bei t'urtius die erst-
Beden&art, femer inctbi in rurnu und in /uftts. Bei Bie-
vtade« sur la langne ei la grammairo do Tite Live fehlt
201 i'nreAi" merkwürdigerweiäe gunr.. Auch in der neuen Ans-
TOn Heiser fehlt jede Not« zu htuii hftstium inra-li.
Zu Q, 46, 2 inaesUi primmn fama, dein proftifii t proeiio
res pat^/ariunt vgl. Liv. 40, 57 init. (tawi pi-ortä Am-
M 7,-: Ji/ii-u -iL-X Lifii*. V a Ig, I^mmer.
'.f.'. I'tfk»* jMr'iif'tt /■** fielet «ioh wi 5a2. hisL HI. fr. 7* (td.
,r-i-* -V«:; Livin.i in v^ra^h:f'!(-r>r; I'-rk^den. ?<> z. B, 41. 5 init.
f^rdUo'. fff ihUltni'tiin- it<-i-f',i,i,„ •,„.„ttu .itHntum •>'. Tc!- aofiet-
':*«! X*:/i, H*:!], II. 1, Z'J hövav . . . ixti iyvct xäv Wdifi-eioi'
Tff. x^yfiazu dutf^uQuivu. -Salltist hat die Wendang' rieileicht
Sil« Xwiophoii «linfa'^h üWs^tzt. jwlocb mit W^^Iassone des «5«-
Tf'-tivH, At:r ■'idi Hi(-fl*;rnni hdi Livim 26. ti. l.'< finiiet: r-flUo"
rt-x f'nnii>tnior>tni harrny. (jdifTins II. S. 1401 citl^'rt l"Gr ^«t/i/jVffc
r^^ nur Mvin?^ riii<I Kntropiiis, Dabi^i sinJ Siiün?i als Vi>rffÄnper
'l«-.4 LiviuH und T;i';rtii.s als 8';in Xachtreter nbtfr^ntr-?n.
Zu ir. .'»'j ////^x t//,nihi«Kt hcmwkp icli n<'benb'/i zur Kiyänzonif
<|i-H t;i (Wf.nrT Z(fitf.f;hrirt 1 «83. S, 170 vcm mir Gesasrt*!!, dass
hirh If'ir. »■\}h'l, 2, t',r, ditis i-ramiftt (hmitx m\'\ Liv. 42. 34 im
i/i/i i/omit (irnl'ft. In (l<-iii K.-ivrouthcr Pro^'ramme von Ebrard (1882),
'iuH iiJH KrL'Jiii/.iiiiL' v.ii Wülrflins Lfkannt^r Abhandlnni.' „die allit-
t.(ri(?rcrifi'!N V';rbjii(Iiiri.Lri'ii «Icr lattinist-hen Spraciu* 3Iäiichen 1881"
•li'; :illi1.tr;rif;ri;ii(l(!ii V(TbiiiiIiiiii<(/ii nii^'leicher, syntaktisch snbordi-
ni'-rtcr Siit/.th(?il'r ln'biiri(lelt. lV;bIt S. 11 gowohl '//J* dominus als
iinr.U iHh iluniiiH. Ziifflficti ist <laß?]bst der leichteren Übersicht
w<'(f"ii, aJHit jiiis cim-iii rüiii Außorliclien GrniidG das Substantiv
"l*!rti Adjcr-tiv diircliwci,'8 vdraii^Tstellt. Es wäre aber eben von Be-
di'Uliiriir jffwchcti, dfii l'nterachied der Stellnni? eigens hervorzn-
ln'h'ri. Ich (,'laiilnj nach den vorgenommenen Proben, dass bei Pro-
walki-rn Wf-niirstfüis in diesen allittericrenden Verbindungen das
Ailjertiv ri-gflmaßig vor dem Substantiv steht. Dieser nicht
iinwiditigci ['riiKtaiid wird durch Ebrards Manipulation geradezu
vi-rwlNcht..
Wli'ii. Ig. Prammer.
Zweite Abtheihing.
Literarische Anzeigen.
Wörterbuch zu den homerischen Gedichten. Kor Schüler
bearbeitet Ton Dr. Georg Autenriotli. Mit viele» Holzschnitten
Dnd zwei Karten. FQnfte verbesserte Auflage. Leipzig; 1887. Ti-iibner.
8*. VIII n. 3&i S.S.
Obzirar eine Anzeige dieses Buches in dieser Zeitschrift noch
nicht erschienen ist, glaubt der Ref. doch auch bei den Lesern
derselben eine hinlängliche Verbreitung der früheren vier Auflage»
Tflranssetzen zu dürfen . um von einer aushihrlichen l>arlegung
seiner Vorzüge abzusehen. Die Frage des Schulgebrauchea von
Specialwörterbüchem ist allerdings eine strittigo. und hervorragende
Schnlmänner haben dio Autorität ihrer Grunde gegen denselben in
die ÜVagschale geworfen (vgl. Schenkl in dieser Zeilschr. X. S. 506) ;
andererseits aber wird für Homer dio Verwendung eines Special-
leiikons selbst von den „Instructionen f il. österr. Gymn." (in der
Ausgabe bei Pichler S. 5G) empfohlen, und zwar ,,aus sachlichen
Gründen", also mit niclit zu verkennendem Hinweis auf die Grund-
sätze, von welchen sich unser Verf. bei der Abfassung seines Werkes
in erster Linie leiten ließ : liahen dieselben doch so unzweifelhafte
Anerkennung gefunden, dass dieses fnr eine ganze Heihe von illu-
strierten Srhulwörterbiicheni, welche in neuester Zeit in einem be-
kannten Verlage erschienen sind, geradezu als Vorlage angesehen
werden darf. Dazu kommt noch , dass der Verf. nicht nur selbst
über große, durch die Benrbeitnng der Nägelsbach'schen Bücher
glänzend bewiesene Gelehrsamkeit und eine reiche pädagogische
Erfahrung gebietet, sondern dass er auch mit seltener Gewissen-
haftigkeit bemüht war, alles, was seit dem Krscheincn der ersten
Auflage (1873) auf homerischem Gebiete von anderen geleistet
wurde, seinem Werke zugute kommen zu lassen.
Wenn es mir nun gestattet ist, bei dieser Gelegenheit auf
einzelne Punkte hinzuweisen, wo ich eine Änderung für vortheilhaft
halte. 80 finde ich es zwar natürlich, dass auch über die Bedärf-
njsee des Schülers hinausgegangen wird und an einzelnen Stellen
die Absicht, den Lehrer in der ungeheuren Literatur rasch zu orien-
tieren, deutlich hervortritt: wo jedoch die Kürze derartiger Winke
in UnTerstAndlichkeit ausartet, kann diese löbliche Absicht nicht
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v.iiii ,'i,t, ■.■.;;■;. -.;./. /, . ■ :/;,i.hr.i.. 'U]:.\ Lur ■!!-— ■ -iii- Ili'ii'>utui:i:
■,<r/':i'.:pi,ii I '. . '...* 'i.c/'-_"'fi ■!;- .\!^si',-iit Vi.>r!;<-i:'-i; . Stollen wit-
/'J W* i7ti yj.ifii'fi zc/i';il'")i' iiiit „iil'r strt/,t-r; -ii-li ;iii 'li>- h'uilt-r"
Pltoi 'l/ii; /Ii ;.i ■!;. ■. ||,ij--If «lii- üri'-'lli-i'll'- \"fllilllll liinzuiTr-
ImM. ii.i: .{< fit:'ii'- S-ilii ii.ii\ ;iti-.i.'-,-(liri"iM-i! n.-r-l-'ii uii>l >i.lilioi?-
Ij'li t\ii- ".ii,/i. V'-i'.iiMiiiii'.' iiij (hl- Kri'l-' <lv.- Artikeln ti'etcii . iTiih-
r<!iii| n- ji'i/l 'l'ii |.'i-|;itn^;it/ M'H f-i.'iii'-iii Hf/.i"lnmL'sw(irt uiiaiiiro-
iiii-.!i"jt tri-iiiit [n ,iltiili<liii' \Vi-i:«i M^X, ili(; Küiv.i- . mit der hei
aunili^nnri'tf ( *•. J'io) ilii- Sh'Ilr' r.* I K (-rlilärt wird, last uuvcr-
hLiiiilljcli, w'il, v.i'itii .-i))i.|i ilii- V>-|-Iiiiiii wi'L'i'ii li'-ö ('it;itps (.■utbehit
w<Tili-ii kiniti, I' ili»:li iiiiiiif-rliiii lii-iL'cti si>llt>.' „litii 1't'ad «U-r }\c-
hitriti"-fihi-il tiiti<-l.iri Iüm-ii. zui Vcniiuit't liriiiifi-ii". ticvjidfzii IchlfT-
iiiil'L i I I- iiifir, »•■IUI Ini ili'iii Uiuwi'is iiiil' >1ti- StelU' f 371^ s. v.
AttttHrieth, Wörterbuch zu d. hom. Gedichten, ang. v. A. Th- Oirist. 29
övo/Mti nicht auf die Negation Rücksicht genommen wird, denn
ohne dieselbe mosste es ja natli Analogie der Erklärung von
Ameis-Hentze zo q 378 heißen „Du wirst dein Leiden unyenügend
Süden" 1).
Die nothwendige Eücksicht auf die Schüler wird es erforder-
lich machen, dass in dem Artikel ÖTiata S. 234 bei dem ersten
Gebranche des Wortes ojcrj , das ja in diesem Lexikon nicht vor-
kommt, die Übersetzung „Kauchloch oder Dachluke" hlnzugefü^
TJrd. Es kann dann femer dieses Wort in der Erklärung zu T. XVI
nach .,Luke für den Rauchabzug im Dache" eingeschaltet werden.
Jedenfalls aber muss hier bezüglich der Bedeutung von önat,
öiaia nnd öxatov mit S. 234 Übereinstimmung hergestellt werden.
Dafär ist bei dvoTtaia S. 39 alles weitere außer dem Verweise
-s. önata" überflüssig. Ist femer nicht Gefahr vorhanden, dass
die Übersetzung von svqvxoqos durch „weitplätzig" (S. 137) und
von xttlUxoQog durch „schönplätzig" (S. 168) an der Weisung,
diese Wörter mit x°Q^9 zasammenzubringen, irre mache und eher
auf die Etymologie von Nltzsch zu g4 hinführe? Dieselben xlijCds,;
in (1294 sind auf S. 183 „gerandete Haken oder Zungen an den
Spangen", auf S. 260 dagegen (s. v. utegovr}) „eine Art Kilhren",
iniFelche die Spitzen oder Spangen der Nadeln eingelassen worden.
Warum bei djcnttvaiv (S. 235) nicht die Bedeutung „schielen" ge-
geben wird, die doch ebenso gut auf den furchtsamen {^d 371),
wie auf den arglistigen (// 243) nnd lüstemcn {x (>7) Blick passt,
iet mir unerfindlich. ÖQxta räftveiv kann aus logischen Gründen
mir hinter die zu td^va S. 295 gegebene Bedeutung „sohlachten
durch Abschneiden der Kehle" gesetzt werden, nicht aber vor die-
selbe, dxtidsci „sich jemandes nicht annehmen, besonders Todter",
äxridjjg „unbestattet". dxi'ideffrog „unbeerdigt" S. 18, xridsfiövtg
ndie Leidtragenden" S. 180, bei ihnen allen ist die gemeinsame Ab-
stammung, die Zusammengehörigkeit mit x^da und xfidog bezeichnet,
nur das arme x^öiog ist wegen der Bedeutung sepeliendus aus dieser
Verwandtschaft ausgestoßen und sogar von xrjdetos getrennt, wäh-
rend sonst die Ädjectivformen auf -sog nnd -{log immer zusammen-
frestellt sind. Und was soll vollends die Trennung eines Verbnins
i^QfOfiat von i^egia, wenn dabei nicht auf die bekannte Verscbie-
ilenheit des Gebrauches in der Iliaa und der Odyssee hingewiesen
wird? Die Verwendung desselben Citates y 24 bei beiden macht die
Sache vollends unverständlich. Gehört Tlly ßovkijv ^ibg i^elgsro
nnd y 24 &vdQa yfgaiTeQov i^egieö&at wirklich auf dieselbe Linie?
Mass nicht, wenn bei i^egia 2 „Med." steht, vorausgesetzt wer-
den, dass in den unter i\egi(o 1 citierten Stellen nur active Formen
vorkommen, da ja ein Bedeutungsunterschied nicht statuiert wird,
'} Bei dieser Gelegeobeit will ich bemerken, dass in der 8. Auf-
lage dea Lexikons von t^eiler - Capelle 8. 461 derselbe Fehler, nur noch
affeDknudiger, vorliegt, da dort zu „Du wirst dein Leiden zu genug achten",
als gleichbedeutend DinxQgefOgt ist rgenng daran haben".
30 Aulrurieth, Wnrtcrburh zu d. Itoni. Gedicliten, aog; t. il. 7h. CKi
und wideriiprocilcu dieser nothwcndigen Vornussetzunj,' nicht
Citnte 1 fwl. i; 17, y 24?
So passt S. 285 tu XdfVeAdj „Fähnr »or Twia" liloÄ
Citat ß 564. alle übrigtsn pelirtre« xu ..Jes Diomodog Waffen g;eno88e'
an xfjJUrut; S. ISS „Bucht des Meer«»*' stimmt wod^r ^140 nc
Z I3fi. Bei diesem Artikel ist wohl amh irgendwie pr*^irhtlich
macitou, dass der Znsatz „des Sclmtzfleli enden" noch anf das Cit
7^471 Be^uir nimmt- 8. 38 ist onter aveipeloi da$ Citat £
Twdmckt fiir £ 45, bei ovofiuivu S. 284 X 522 für K 522.
«5a^(,' ^iöv S. 235 mu8s etwa t« 215 oder tp 29 citi^rt wt
>tatt ^ SS. da an di«8or Stelle 9f(bv ebenDn Tehlt wi^ in (
A't'apis ...\i>hrodite, nnr in EH'^0. s. Aniels" (S. 192) ist fj
es mnse heißen ..nnr in f-. s. Anieiß E 330. Atich ßvoondoftn
„inimor mit xaxä" ist onrichtiir we^n d fi7R.
Hie und da dürfte auch eine ErKpitcrunf; der eiunelnen ArtD:el
uugezeiift sein; fiatnönog S. 202 z. B. pulbehrt der Bedeutung
stiellos", die iu der Verbiuduuv' uaV'idtCit; äXäa&at ylZ^t 258
klar hervortritt. Per Gebraacli der Partikel i^ in epexegetiAchen
Fragen (s. Ameis lu a 175) sollte vegeo St*rUen wie 7^1«'i f.
vegen der C hereinst im mung mit dem lateinischen an nenicst
enrähnt vrerdon. Bei üyjtuKjjjjTi^fc* ist auf den Gegensati rt
Tervieseu; bedürftiger noch einer solcbeu Erläuterung ist uiet
Enii-'hteii!^ /üu(j(>o;, dem ja die Bedeutung r-pfcll geübt ~. wenn ui
mit einem Fragezeichen, belassen ist Wvnn aber der Verf.
durch die Auüiolinic seiner Erklärung „Wanschhelden" , die m
kaum allgeiueincn .\nklaiig ßnden dürft«-, eine Auswahl gei^trittet,
hfttta immerhin noch da> auf (iöbels, resp. Scbenklü Ktrnio)o|
beruhende „i^nngen- oder Maulhelden^ seinen Plaiz Inhalten küni
Anrh vas den »achlirhen Theil des Bnrh^s betrifft, du
sich faie und da einzelnes berirhttgeii inler kbrer fassen
Bei KVttdiauii S. :>4 ist iit>hl stau des Vervei&fs .in( die 6
geniAlde Ktmricus angeneigtor T. XIV 48 and XM 63, wo s'k
der KrilAnuii; gvnauut wird, zu ciljeren. Der (Utnvi S. 2« w
fiirh besser al»> mit der cfadiöfiii mit dtr art^ch'i^ idendficie
):uMin und demgemifi «Ire dann aarb der Hinweis auf die T;
richtig ni stellen. Für die jKaigf» Erklining des Ktte^vipa
S. 177 passt ttas Bild auf T. XIV 4**, und därtt^ «< v^nscb
»Bit -■ " " äl'fr^ftfu^j*
trMtzt. il-. Per Ai\i
v<>ri>xüari; t>. «•'< aber sirtieint mir. da er dinvliic FassatiL' «i# in
dri viort#a Aellair«' beibehalten bat. nicht recht in Kinklang
ktefaen mit dv^ W-ri..^ Anslübningen tu der Homer. Tbeot.* Ana.
[t ibngeud doTl auch Aiun- 11).
V?)ire iler Verf. Aberuagt aehi, 4ass m dem Bef. nicht
itt tbnu w, Xwmtkm too KbÜ^Uch doch aar
Thriihrim, I>!narrhl ontinnM tmt. uget. Ton J. Kohm.
St
■tafBB Belntt'j^ nachznJnL'en , nis viflnu-Iir um ins Vcrgtiü^«n,
Wk i^Sgti. oiid wan> 08 iiooli »0 w«iiii^, /.ur voUüliiudigon CoiTc><;t-
b(ü 4i«M wutvoUeu Duclios beizutn^cn.
Lands kron. A. Th. Christ.
Dbirrbi oraÜoaea (res ed. Tb. Thalhtitn. Burul. 1687 aii. Weidm.
nn u. :.2 SS. 8'. 0-75 Mk.
Thjiihrini pibt zuiiäctit^t in diT A'tirredo (V- — VII) eine ge.
MngtB Cb«rsiclit ülMr die neit B^rker t'i-R<-hi(mon«?ii Aa.«<uralieii des
DiiBUcbos; sodann entvirkAlt er in Kiln.(> seine Anniclit Aber das
TfridÜtois qnd dt<* Wprtecbälzun^ der Codices. Tli. ist mit Jorn-
•Wl wid IUmk di'f i'ln'n.PHi.'Tini,', das» MLZ auf B znrückBoiwii
Qsd <fiuer Codex wieder an^ .\ irotioeäon Bei, dnss somit dt-r Fnuiili«
jf Ott der Aldiuu jedv B<>dt.'titunEr für die Textkritik iibt.'ft>)»rochMi
mäss«. Vr!. Ljcurgi imit. in Lnorr. «!. Tlmlheiui VI, Jahrli.
s.PhU. 1M77. CSV. 673 ff. Ich kann zwar aurli dem Cod. It
twond«re IMputmn? för di«- Tt^xtkritik y.ii«rkennen , glunbf
•hr, imt zur «ndgiltigen Entsrlinidung der Frftpo nach dem Ver-
lUltaii iUmv« (-'od. -/.u den iindciren Ihindüclirlfton eine nocIiTniillu'o
CfillMioii dcMcllien iiothnändi<.' ist.
A ncd K bilden nach Thal, die GnindUfce der Textkritik.
Tb. irehrirl du» Verdienst. das8 fr nn^; in ähnlicher Woipe
*i» Jrmfitfdt für Antiphon , durch eine »orfffältige CoUation diesor
Cldioai mit dfr Mätr.nfr'iirhen Aui>^'abe eiii DiOgHchät vullst^digcs
nd tmeit Abbild der beiden miUigeh«^ndoii Hiindst-hrifU^n gegeben
kil Vnbrend or jedtwh noch in der Angyriho dos Lyknrgos O''!)
A eiatn ^^ewiewn Vonnt; vor N offen einräumt, neigt, er sich jetzt
ftKli «iuer oin(;^'|iotidon Üehandluii^ dieses Gegenstandes (vgl. Be
lii fwl. coiimi. PrüL'r. Brost. 1886) der von Blass und Buer-
terfurbt^Deu Autichunmii,' zu. Deiii^cmäß sei jeder Streit öl»er
41« PnoritAt de» einen oder anderen Cudex zirecklos ; denn keinem
ItABii diu Pidme xugesv'^<^^^i> werden, eg raägse in jedem einzelnen
Füll die Li>K:irt dfn ArcliAtrpns gemocht Verden, »qk dem A und
3»' iiufl«ich h error iregangon seien (vgl, V, Coinm. 1. lU). Gleich
Bli>* .icM Tb. in den CorrectBren des A zwei durch die Farbe der
Tdcheidburc IlAndu; die einen (A') stammen von dem
und bezwecken nicht »etteti die Beseitigung eignner
iJcJiffiiifpriier, die anderen (A") saion auf Kachunng uine« von dem
Sthrtiber verHrhirdi-nen Kmondators in setzen.
XjuJi .lemRtedt (AnU orat. XWI) ist die AnnaHmo dreier
nicht auR:;e<irhlori^^n. In IVlinticher Weise flnGert sich Bner-
(Uael nrat VI), j;» H. Schonkl (vS'ien. Stad. IMBl. S. 195)
■trt neben diesen drei Händen noch diei andere untcrscheideu
ki^mK-ii , dortu Corrertnr jiderh für die Textkritik nicht tu Be-
bt komme.
39 ThaJheim, Dlnarehi oiatJnncs tr«9, anßor. too J. Kattm.
Nach meineui Dafttrhalteo tünd alle diesH l'ntpntrheidan
fär die Reconstniction dos Textes von keinem BeLing. Il^nti
diet<e Correctnren sind nach den Wahniehmongen, die icti vor «IteDi
hei Antiphon iiiaehcn könnt«, entweder leichte, in die Angen fallende
Verbesßemngcn von Seh reib fehlem oder Emendations versuche von
wirklich verderbten , mitunter :iuch richtigen Lesarten der Hand-
schrift. Hs kann daher auch der Fr;kge nach ihrer Abkunft keine
Bedentang für die Kritik rindicicrt werden. Th. h»t In N anfier
den Correctureii de« Schreilteis (N') das Vorhandensein mohr
neuerer llSnde constatiert. Ihre l'nterscheidnng^ sei allerdings seh'
und ibre Correctnren seien bis auf irenigc Stellen (I 112, 2; 96,
meist eigenmächtige Ändemngen des Text««.
Durch die Constatierong dieser Thatsacbe wird meine TVa
nebmang )H>i^t«tJgt. das» es eine Beihc von X--Correctnren ffi
welche im vorhinein den Gehranch einer Vorlage ans^^chlieA
Dies geht z. B. aus folgenden verfehlten Coiyoctnren h«>i Antiph
herror:
IV a 7 6 — v6fW5) oi — vöfuti N*: V 15 fAiytcray
ytttrij X': II tf 7 arap«<j;fwi') :zagatti6utvo; 'S'; VII iv M
ovt Scv x(«it) iv w otT* a, m. 2 iya oit' er ovr: V 22
xexvtJftivtov) 7f,Ti'dju£i't>i' X male rsBtaoratus m. 2; V Sfi iv&ädf
xa^loiTaS^ literiä e ara^ evanidis m. 2 snbstituit « xt (i. e. xar)
S: vT St* ori'Tois) uvt , . . ü pr., m. 2 avtb^. Vgl. D^-in. I 7^
4. 5; 8. 1; IS. 3; 2S, 3; UI 5. 3.
Damit Iitüst tiicb Jornstedia Vermuttinng (a. a. 0. XXVI) vef'
einigen, dnss Stellen wii> AnL I. Iß: Hein. I. 112 — Th. rechnet
inob Dein. 1 9i>. 2 und ich 1>ein. 111 6, G xi^v stToD K' Steph.
bieher — nnter Zuhilfennhm^ rines gedruckten Textes ge&ndert
worden sind; ja die Form dt-r Currertnr Ant I IK lüsst kaum eine
andere Deutung xn (vgl. Thal. Comra. I). Ob auch Lvr, 19 zoitoi
Cffotfir) iaaatr poet xovz. add. X* dieaor Gruppe angehört.
Kwatf^taf\. Denn die Ergänzung könnt« leicht dorcb das f>i
Zeilen hoher stehende to{*to¥ faeffir herbeigeführt worJeik se
Für alle Fillo kann diese Hjrpolbeee nicht anf alle Correc'
tnren N* ana^edehni vardeo. Das eine «teht nunmehr fest: Die
CometttTNi X* sind veracfaiedeBcn Urspnugtts und xnt&r m^-
nna leichten VerbeflMmngen nm Schnibfehleni Conjectnren.
ein g<ria««r TheO ist ant^r Zngnndeleging «iMS gedruckten Texten
Mtstanden.
Lb allfemeinen moss kfa das rrtbeil Th^ aber dtii Wi
■ad das Verblltnis der Codk« nUrschrMbaii. Ea sei mir indw
fWlalM, in Kim mitee «%«• laadttnay et aUasiim]. in der
Uk dmh eiB ei^ekndes Stadin dir JanslidCatfca GaBalkm Or
ABUyte« gtfau^t bin. Die mibe» BegiaBduag devsabes mts
«iMBi aaderan Ort» and *tn«r anderen Z«it ibcttoaaaa wenlen.
1. Beide Oedkea uad tos eiaaDd« anabbivf lg, gthcn
aber uittelbar (dwcb <iM IMba ron IwtMbMKtafc») aaf cSm»
M
eine
M
TluiUteim, Dinarchi orationes tres, aof^ez- von J. Kohm. %%
geiueinsanieii Archetypus zurück, der von mannigfachen Verderbnissen
nicbt freigesprochen werden kann. Beide Codices repräsentieren zwei
Gattungen von Handschriften, von denen sich in A die Sporen
einer Überarbeitung, in N die einer älteren Fassung bemerk-
bar machen.
2. Die Vorlagen beider Codices enthalten eine Menge gleich-
artiger Schreibfehler, Conjecturen, Interpolationen usw. Beide Vor-
lagen, insbesondere die von A, bieten wiederholt das Bild einer
doppelten Lesart; der größere Theil dieser doppelten Lesarten in
A liest auf eine Revision dieser Vorlage mit einem Cod. schließen,
der in manchem an N und an die Familie ß erinnert.
3. Für die Textgestaltung haben die zweiten Lesarten von
erster und zweiter Hand (A und N), welche sich entweder als
Berichtigungen von Schreibfehlem oder als Conjecturen entpuppen.
Dar untergeordneten Wert.
Die Berichtigungen von erster Hand in A sind, Insofern sie
die Correctur A pr. eigener Lesarten zum Gegenstande haben, thells
von dem Schreiber der Vorlage , theils von dem Schreiber des A
selbst offenbar anf Grund ihrer Textvorlage vorgenommen worden,
insofern sie aber die Correctur A pr. N geiiu'insamer Schreibfehler
bezwecken, gehen sie allem Anscheine nach mit den meist ver-
onglfickten Conjecturen derselben Hand (vgl. Ant. I 1, 30; IT d' 7,
8; nijj 7, y 3; IV a 2, ö 10; V 19, 66, 94; VI 9, 10. 22, 23,
30 new. Dein. I 9, 7; 15, 7; 17, 5; CO, 11; 108, 6?) auf eine
Collation der Vorlage dieser Handschrift mit dem oben genannten,
verlorenen, interpolierten und emendierten Cod. zurück. Ein'T sehr
ähnlichen, verwandten Handschrift scheinen die Correcturt-n der
iTeiten Hand entnommen zu sein.
Man würde fehlgehen, wollte man in dein einen oder dem
anderen Codex die alleinige Grundlage des Textes suchen. Ks ist
Sache der Conjecturalkritik, in jedem einzelnen, strittigen Falle die
erste Lesart beider Codices zurathe zu ziehen, um sich entweder
für die eine oder die andere zu entscheiden oder auf der gemein-
samen Basis beider die verderbte Stelle zu reconstruieren.
Dies sind die Resultate meiner Untersuchung, welche durch
die vorliegende Collation nicht iilteriert werden ; sie stimmen auch
in den Hauptpunkten mit den von Blas« nnd .lemstedt vertretenen
Ansichten öberein.
Prüfen wir nnnmelir unsere Ausgabe nach Form und Inhalt!
Th. hat den drei Keden des Deinarchos in gleicher Weise wie
Lylnu-gos" Kede gegen Leokrates den Text der Züricher Ausgabe
(= t) zugrunde gelegt. Auch sonst unterscheidet sich die äußere
Einrichtung durch nichts von der der Leoacratea. Die Abweichungen
Tcn der Züricher Ausgabe sind auf jeder Seite in dem kritischen
Apparate unter Strich notiert, die von der Überlieferung abweichen-
den oder unsicheren Lesarten im Texte durch gesperrte Lettern ersicht-
ZeiUeblin f. d. 6iterr. Oynin. ISSS. I. Heft. 8
«4
'fhalheiiH. Diniirclii orationes tres, uig«z. von J. Kohm.
rht
1
r..
K :
rr.
I
licli L^rmaolit und Jiu fniLrlit^lien Stollen in dorn kritiscli«n A]
am ilir AnistnrluMi im Texb» xu i»rl<>ichtpni , anßi-r dem Paran
noch mit 'hr iHitrpfFeiidon Zoilcnxuhl dippcs I'aracrraphen vftrbnmJftii.
Das IIaOl^t\^;tnlienst Tii. borulit, vk bereits bemt'rkt worden,
in der einaroln-'iuU'n Colliition lU-r l>oid«i für die Textkritik maß-
gebeudt'n KtiiiJädiriften A und N. Ein Ver^-leioli uiiseror Au»;,m1'
mit der 1871 toii Fr. Blas» lH'w>rL'ten Aiisgabi- dos Deiuarchus in»
dies hewuismi. J«nistedti< Anti|ili<inan8^Mbe mtipt im A^rrhaltnJssc
Jllass' Ausgabe unter 2Kit mit A i»r. liezpichneten I*w)nrt*'n ein Pin
Ton 94 neuen handschriftlichen Noten auf. Th. macht uns mit nirht
weniger n\s 2-2 neuen liandschriltlichoti Bemerkungen der verschi
deiisten Art bekannt. Mine ^roß» An/ahl von Stellen zeirhnet si
durch einu großer« VoIIgtäudijrkeit and GenimitrVyit in der Wiedo
gäbe der Form luid des Ursi'mugos der verleb iedenon Lesarten au
Vgl. I IS, 3 xul Os,'> Th. : xäI raff A \tT., «orr. A". jj X i.r..
N pr., xal fvv N" — Hl.: xal röir A pr; 18, It xi}ppx«t<r) Th. :
xtjptb«*« N' A pr, X. Qvxiui N i'r.. in A e entsuni — Bl. : K»;pr-
nettt X: xtigvxuc; 23, 1 Tivkf.äy Th.: 7to?.?.diV A jir. N pr., corr.
N*, in A »■ erasum — Bl. : noUtäp ZM et A pr. ; 29. 10 riruj:««^
Th.: Atvzias NA — Bl.: ilrviia^ N usv. V^H. «5. .'.; 43,
47, 1; 51». \i; t>&, 2; <>(>, 7, K; 70. II: 73. 2; 75. 7: 76,
78, 2; 89, 5; 98,2; 99,4.5; lOB, 6; 108. 1,6; II3. 8,1
a 2, 7; 4, 8; S, 8; 115. K; 21. f., 7; lU 1>, 3, 6; 10, G; I
2; 1», 8: 32, 8 {= H7 St«llen).
Andere Noten bekoudcn eine ^^rOßere Sonrfali in der Anga)>6
der Art der Busur und in der Unterscheidung' der oinxoUKO)
Htnde.
\Vl. I I. 2 ii(v) Th.: tva: corr. N« — BL: iitv nc.
r*«; 7, 4 JijTff»') Tb.: aiptci-fgclt^ N' Wo obliteralo — Bl. : atpa-
ktpd>i N; 7. r> itttivinttre) Th.: (bttßMiart N* — BL: mrtilkä-
i(evf N; 7, tt ävayxäaai) t-i'ayxä N pr., — gftf rit 9 —
loco oblitorato N' — Bl. : mmyxä^itv N usw. ; kurz, es gibt unge-
Uhr 66 dernrtig« L«8nrt<>n.
Endlich worden an einigen Orten frohere t'idlattyuen be-
richtigt. Vgl. I 2, 6 ;[(rp()|t'rc<)fiei'^ Th.: ÄKpo^rro/ifr A pr.,
srapogri'öfKi'oi A', xtt .n^vvtoniv "is. — BL; nnpo^tirau . . pr. A
cwr.*; ffff^iolui'fUfifi'ut N ; 17. 5 jtfTd/^rrAö/ifi'o^) fisTttßaldfu
(sie) A pr.. fieraßaklüfteifos A' N — BL : ufTtt(ia)Muevi}v^ A
utraßalXöiiti'o^ v.; 19.7 6päv riig) Th.: ögatTtg AN — B,
6q4&v TÄff N : 20, .'> xi^i Ta»l'^ rof^ (sie '.) Tfii- A pr., corr. A*
BL; r«(V riäi' A pr. A corr."; tlO, II lvaiTBli}<yit) Th. : l
tfXii^ ij N A pr. — iJ^ i; A* — Bl. : It'iftrtiii^ tj X et coir.
XvtHTtlfi; ^ V.; l<H, l r/ ä' iitv — Tiftö;ifv) Th.: xi dctt
tHifiet' X pr. xi ö^ ätti&(i^tv A X- — BL; rl 6al Av N,
di (?!' v.i m ^. 4 a*h'> Th.: di( A pr., Cfnr. A» — BL: StS N
B, 4 T(]j — 3'f}'p«^/*^>'i;.-) Th. : tof>* — ytypcftufvot.- A
«ffr. A* — Bl. ; rruV — ytypof.ujurn/^ A pr cfn.".
nottctm, Oinarchi oratiou«fl tres, augez. ron J. Kohw. 99
Dil Lesarten anderer HaiKbctirirteu sind nur selten zumilic
pioc« worden. Vs-l, I .'», 8 avt^q A N t, avToic; BL; U 3. JO
fiytvfJv^ry yiyevtiptrijp : rorr- H et Stephanus. Mit Bocht; denn
lii UbfH fSr diu Oonjoctoniikritik keino besondere Rodectoiig'.
Th. hat irb-icli Jernstodt sein b^sondt-rts Au^enuierli auf die
Corrtctnr«n ffertclitet. Die Art iliesiT Correcttireu ist übemü
mit ^ peinlichsten Oeniiui^'keit: Tcnelcliuet, ein UmKtiind, der bisher
in ti«]iui Herans^bern veniaRbIa88i>rt norden ist, und äwh ist er
pade fim^ft, uns don Zwerk nnd die Itedimtnuif dieser Correc-
tBin la zeigen , setzt aus daiinrch in den .Stand , die einzelnen
Blidi aDseinunderz-nbalten und ibrom Werte imcb .ibznsrliAtzon, und
Wifi^ebt im ullgenit;inen eine bessere HeurthiMlnng- der beiden
Habchriftia. I>ie C'orrectarcn sind thcile solche über der Zeile.
ttttli m naorn. tboiU um Rande. Bei uälierer Betruchtiini? xeii;t
■ licli, dasg dii' Correctaren der ersten Hand über der Zfile
•nttd*r die Ändenini? einzulner KncbBtabeii (vgl. Ant. V 4f\, Cü ,
DtiiL 1 72, 2) und .Silben (Dein. I l'i. 7) oder die Krgjlnznn^
mulm SUben (Ant. V 86. VI 42). Warte (Ant. II y 10, VI 40:
Öw-I 3i!. 40. 47, Tii Q8W.). jfi ffanzcr Zeilen (Dein. I 17) zum
Oigaituide bAben. Punkte über der Zeile sollen die feblerhnltf
WW»rii-ihinjf eines W.-rtes (Ant. U k 1. 1». ßS, 12; V IS, 78. 81 ;
n 11. Sr>: Dein. I 1D1, .'>; II 12, 5). Baclistabeti die ini-
Mm^ zweier oder mehrerer Worte (Ant HI ß 10, V 1 ; Dein. I
24. 7t andeati>n.
Dnn dop|>e1ton Zweck der Änderunjf oder Er^änzunp- verfolifen
*teifiill> die C^.irrecttireii durcli Kusur. Mitunter stui$eii wir auf
•ilt t«>ine Kasnr von Bnclistalien oder Wurten (vgl. Ant. VI 11»,
tt; Il^in. I 2*;, .1; 81, H>; K2, 3 usw.). Hier ist die corrigie-
rmdtlluid schwer ZJi ermitteln. Wir werden aber nnr selten irreu^
wir derartige Rasuren, insofern durcli sie bloße Scbreibfchler
W «erden , der ersten Hund zuweisen. Endlich i^eliOren zu
C^irrwlnren dieser Hand aucli R a n d b i- »j e r k u n ^ e n- Sie
^ntti Amü. die durch ein Vursuheii im Texte entätanderieu Lücken
dnrli Einsch.iItuDu; von Silben, Worten und Zeilen anszutullen. Ich
.tIfcW Iwi Ant. zwölf, bei Dein. (vgl. I «4, R; 7Ü, «; 101, 4; —
100. 7 — 101, 2) vier solcher Stellen.
Die iweito Hand hat ihre Currectnren theils über der Zeile»
ifÜß in rasnm snt;ebnirht. Ran dbeiu erkunden (Dein. II 7, 4) sind
. Xirgend« ist eine Currectur der ersten Hand von der zweiten
corrigiert oder durch eine ander« Lesart ersetzt worden. Diese
■iftelli&BÜiche Tbats.icbe bestätigt meine oben ausgesprochene An-
bl, Au€ A von zweiter Hand nach einem Cod. corrigiert worden
d*T, wenn anrb nirht volle Identität, so dorb viel .Ähnlichkeit
pjnier verlorenen Handsf^htift besessen haben mag, nach der die
fe von A eint-r Revision unton.ögcn worden war
Kit)»' annAbemd« Zählung der Lesiirti-n der ersten und zweiten
j&Bd ergibt b4:i .\ut.. itivtirere ^wrif^lhnfle Stellen iiusgc schlösset),
M
Tkatheim, Pmuchl urationes trc«, aoRes. von J. Kohm.
das Verhältnis von 340 in 146, bei Dein., die obeosTOtiftnnten Cor-
iwtnrcn durch bloß© Kasur (vgl I 9, 5; ]I, 2; 12, ß; 18, 9;
26, S usw.) unter die Correctnren der erelpn Hiind mit ein^er«chnet,
das YerhAltiiis ron 18<*) zu 64. Da» Verhältnis entspricht dem Uio-
fan^d des hpiderwitipen haudBchriftlichen Nachlasses. Über dift Be-
deutung' dnr ('nrrertnren beidf^r H9ndc habe ich bereits in Küne
meine einsieht jceaußm.
In N sind die Cyrrectur«! der ersten und zweiten Hand riel
BpHrlichflir als in A vertreten. M verschiedenartigen Ofirrpctoren der
ersten Hand. ii:isiiren wie 1 17, 10; 19, 1 mit eing'«><ichl06sen,
stehen 4ti tintschiedene Correctnren dpr zweiten Hiuid gegenüber.
Ich will nirht mein« oben aus>jp»pnichenn AnH<^haunnp fther den
Wal ihr Leaart-en N' wiodftriinira: phenso würde es mich zu weit
röhren, wolltv* Ich hier den Beweis eriiring-en. da&s die Losarton N*
rameist Correftnren Ton Schroibfeblom sind, dass diese theils von
dem Schreiber des Cod. N berrühreii. theils dem des Grierhischen
nicht uiiliundi^etl. aber 6ächtiiir^>n Schreiber setner VorltigE^> mit meh-
reren veninplückton Emendationon (vgl. Ant. V 9fi. VI 21?: Dein,
in 9, 3?) /.n^esrh riehen werden mfisaen. dass somit N' und N*
ßr die Textkritik nnr wenig in Betnicht konmien kflnm^n.
Wollen wir duher uiclit eins<.-itiic unsere beiden Handi>clirifteD
beurtheilen, so mfiaseu wir auch ihre von einander abweichenden,
uncorripierten Ijpsarten, die l-p-sarten, in denen bald A vor N,
bald N vor A den Vorzug verdient , zur l'röfang heranxiehon. Ich
bin durch die diesbiv-ügUcbe Oiitersuchun^ zn einem Resultate (?e-
kommvn, dan s'idi mit deii anderen Kr^'ebniäsen deckt luid durch
die entsprechenden Lesarten hei Dein, belcräftigl wird. Demgem&fl
hat A mit N dieselbe Gattung von Brhreibfeblem, wenn auch, wie
es scbflint, in ijeringerf-m M.iße, gomeln; auch sind Lücken in dem-
selben Umfange wio in N nicht nachweisbar. I>ie beiden Codices sind
von missglückten Conjecturen und Interpülationon nicht frei; A scheint,
wAhrend N hie und da gewisse sprachliche Eigcntbümliihkeiten be-
wahrt hat, diu Spuren einer Überarbeitung an stich zu tragen.
Das Gesagte mag die FftUe des von Jernstedt und Tbalbfüm
gebotenen handschriftlichen Materiales cbaruktcrisiercn nnd zugleich
zeigen, in welchvr Weise diiastlbe zu verwerten Ist. Wir kOnnen die
Scbrtiiber beider Codices hei ilirer Arbeit verf(>lgen. ihre ängstliche
Gewissenhaftigkeit in der Wietlergaba ihrer Vorliige beubacbten und
ecbliCiQlicb die nothwendigen Kürkschlüsse ant' die Schreiber ihrer
Vorlagen . die Beachaffeubeit dieser Vorlagen mid ihr Verhältnis sa
e'mander machen.
Nicht mit gleichem Erfolge wird sich jenes Material für die
Beconstruction des Textes verwenden liissen. Es muss aner-
kairnt werd^^. dass Th. getreu seinem in der Cömm. p. 6 und
praef. V aasgesprochenen Principe im allgemLunen nbne Vonirtheil
die Lesarten heider Handsrhrilten gegeneinander abw>. Seine Com-
Tkalheim, DinucM orationea tres, angei. von J. Kohm. %1
mentatio, aaf welche an 22 Stellen der Aasgabe hingewiesen wird,
gibt uns über manche Entscheidung den gewünschten Äafschluss.
Tb. hat an folgenden Stellen die unanfechtbare Lesart des Ä
in den Text anfgenommen: I 9. 18 Öia^xag, 59, 7 yBvo^ivtov.
70, 9 xisica, 79, 5 avzbg, 101, 6 ovdfTtäjrors; 'an folgenden
Stellen wiedenim die gleichwertigen Lesarten des N: I 17, 3 avfi-
iiEXohxevfiivav (vgl. I 70, 11; H 15. 5). 24, 6 vfiiv. 27, 4
äSixtifiÖTCiv, 43, 9 oTtot, 58, 13 zov vöfiov, 72. 4 intßXiiljata
di, 76, 5 jcaQk x&v ^(leTsgav XQoyövav, 87, 6 evoeßiazatoi
(vgl. 111,4 jclovaitäxaTov), 87,7 yväaiv, 91,7 jcUiGt, 102,4
xagtacgovOBa^e ( — ijfffff N), 111, 2 arpöj; II 10, 10 Tcevrrjv
T^ (aür^v T/;r N), 15, 9 ;rpo<r^£2('f*^'*''''^> ^^ *^' ■* J^fg^v.
An mehreren Stellen hat Th. jedoch A den Vorzug eingeräumt,
obgleich wir die Vorzüge dieser Lesarten bezweifeln , mitunter be-
streiten müssen.
I 34, 2 kann bei der ohnehin groben Verderbnis der Stelle
dafl naga in nagaaxEvrjv N durch das eine Zeile höher stehende
xcna verdrängt worden sein. Ebenso scheint I 80, 8 fififxsQav N
mehr als A (vgl. I 80, 3 elg xr}v jjtäpav ^uör) dem Sinne der
Stelle gerecht zu werden. Dasselbe kann H 16, 3 von v^äv N gesagt
werden; denn jene Worte gelten in erster Linie den Richtern. Vgl.
n 24, 9 xaffddeiy^ xolg ixiyevofiivoig xciQ'itszävxeg,
n 23, 2 fordert die oft wiederkehrende analoge Verbindung
Xg^^aza kafißdvei" (fx^tv) xa^'^Ofiätv (vgl. I 15, 3; 53. 8;
88, 7; 108, 4; H 1, 8; 3. 8; 20, 7; 22,5; lU fi, 2, 2; 28. 3)
die Schreibung tä xa&' v^äv ijxovxa ;i;pT/fioTo: N.
137.4 ist xöv ToO drjfiov ffuftqjfpöiTraf N zu schreiben.
VgL I 107, 3; I 87 mit I 99 und U 17.
I 74, 8 liest Th. fiexh töv 'Elk-^rav &ndrza)V (A').
Ich verweise dagegen auf die analogen Verbindungen : I 29 ijii
xotg xdkscas xal zäv SkXav 'EKhjvav ßrt'jjrJuKöii', I 32 vfiiv
Mil xotg äUoig "EXlri<si. VgL I 46, 1 ; t)2. 2 : 11 1. 4; 22, 2.
Überdies durfte das vorausgehende Snaffa und folgende anävxcov
jene Stelle beeinflusst haben. Dein, schrieb entweder töi/ ßkkcav
'ElXi^vav N oder töv älXGjv'EXlrjvciv f:nävx(x>v (vgl. 1119,2;
20, 2).
I 91, 3' ist TÖv anavxa iqövov A nicht haltbar. Dein,
g^rancbt im Singular fast durchweg die Form aitag and dies in
pridicativer SteUung. Vgl. I 2, 13, 34, 62, 74. 88. 99, 107, 113;
n 6, 19. 24; m 14, 15, SoUte daher nicht dort, wo die Hand-
Mbriften von dieser Begel abweichen, die vollere Form herzustellen
sein? Also I 53 nag' &3cäaijg r^g, IlL 7 xa&taxävÖ' ajiaaav
iqv, 18, 2 du.' axaoa t), 18, 8 dvtlltv ditaaav zijv, 22 vnkg &-
ndoijg't Im Plural finden sich die kürzeren und volleren Formen
ohne wesentlichen Unterschied nebeneinander. Sonach dürfte Dein.
entweder xbv «dvxa •iq6vov N oder äxavza xbv xqövov ge-
schrieben haben.
Tlk0iOt^m, Kaax^
t».
/. JMh.
fteS
l 19. 7 oö^j Tüp A — or j^ 5 üt v«U X
DcOB der KcAmt ist aidrt «iaräbcr n Tcrii^intMit, wat
mO. Moden CT lilwliiililigt $i«b, dus er 9««bco 4cn Ansdrnck
nncodeiooröfifv md Mboi aadfren rebnochi bat
n 13, 4 ^cUa^ itk rifr s^osdp^cr iTprTfrvMnF rar.
n 20. 10 cpricfat ßrS ö ^«O; xffpirdfdttiuv (7rpc'<$rjxfi'
A) dendb« Otbruch in I 64, •** (tot ^ftov 3r«pedf<5oxoro^
vgl. n 14. I). während I 98. 3 d<;r Aorist xa^idoxt sntNT B*-
d«vtiinjr icvmifi an die analoge SteDc HI 14. 7 (oJ 9gol — xa-
in 1,1 anpflthH aich 4a Phnal xoiovxmw i»9pdanv
Der Bedner g«hi too te Gattm? aif dai lodiridaiiin (i
rof) aber. Tgl. m 19, 10 rof; xotottotq ^r9pexot?: It 15,
14 JL
m S, 1 findet c& V/d^ijvoiM N ein« Stfitze an dem dnrcb-
K^ogigen GebnuctM dif«er Anrede in IIL SoIUe die orsprti^i
Leeiii oicbt &v6g(s ^ji^rpfttitn gelastet haben?
m Id. 4 bat »ich Tb. dv voo Graffander verÜiMdigten
I,«»rt solttsitts A (xöleas K) ai^sioiiimui : mit Unrecht. Denn
die &ijpf'(e ii4>II«n am dem Staate ansgrmttet wnden. damit er ge-
rettet w«rde ioi'Stfti' ftv xiiln a&9fin 10. 1). VgL 1 77, 11;
86,6. I 3. 7 and Il'J, 4 bedeute .TnZir^ia .Staatsrerfassting-*.
An wirklich zweirdhaRen Stellen (U 12.«: 15.3:IU 14.8)
tich Th. his .luf 1 52, 4 dorr hweg lör Ä entechir-dwi. Anfifr den g
tcn Lesäh^n gibt es eine Menge Sfellea, an denen, wenn von tweifii
](W«n Lacken abgegeben wird, bald die v'm«, bald die andere
Schrift mehr oder weniger liiek-t. Die Kritik mnss in jedem «n-
7.eliieii Falle outereochen, ob nnd wo wir vi mit einer Ausla
«nng zu thnn haben. So bat N btt> nnf I 47. II duri*h
(SMpft? dixuOTai (c5 £t'dpes S. A) und II 14, I (X A^ a
nomnen, dnrrbwt>g die analoge F<*nn c.v6pt^'J9riVBlot. Th. bfli
mit derselben Conseqnenz, mit der er überall ivdgcs itxa
schreibt, aach II 14. 1, wie anderwärt«, trotz der gemeinsam
ÜberlicfemDg ivd^e-; '.^&ijvmoi schreiben eollen.
U it Recht hat er sich rrn dem übertrieheii^n KiferGraffniiders, den
Artikel nberall, wo möglich, anszamerten. nicht hinreißen lafs»>n. 119,
nnd I 20, 1 [j&v ^jlgocädtiiv) bält er mit ^tem Omnde an der
liefening fest. Flhen^io ist I 20, N nnd 21, 7 roi^ (hjßaiots
»chreibeo, ohne dass wir der ton Th. gegf^kenen Slotivie
(Conim. II) iK-ipflicbten k'^nnen; denn nicht den Gcsaiiilten dff
Thobaner, sondern rien Tbeliancni $>^lb6t sollten die arkiidisdien
St'ddner xuhilTe kommen. Der Bednt-r dacht« bei der Nennung der
Thebaner an ihre Feinde, die Mncedonier. I 41. 4; 58. 9: !i9, 4 i
der Artikel nach X in den Text lafgennrnmen. 73, 4 nher
strichen werden. Dagegen igt er I 66, 1 wohl einmschalten (6
<^ TÖ709), damelbe gilt von 11 24. 4 <t&) ix Mi^tav (Schmidt)'
i»t, uoi
>.4«y
ler ^H
Thalheim, Dinarchi orationes trus, angez. von J. Kohm. S9
I 82, 8 liest Th. mit Ä ^sgi S^tjT^aeag {rtjg N). Hatte aber nicht
die ^ijTTjtJis zwei ganz bestiinmte Fülle zu verscliiedeneii Zeiten (vgl.
I 62, 4, 11 usw.) zum Getjenatande? Es muss nicht nur igri^dzatv
(Tb.), sondern der ganze Ausdruck Tzegl — xPlf- (Troebst) als
liloBse, herrorgerafen durcli das tWlgendp iy^axlft - rfiöv ausge-
schieden werden. Bl. liat richtig xi—^yrifpia^iara, ä conjiciert.
Der Kelativsatz « — i'fiuv ist lückeiihalt überliefert. Nach ßovkrj
sind die Worte BziiXQtnbiv HQivai (vgl. I H(i) oder JijTftc ^go-
rdaoov xvgia ovorj Mgivai (vgl. I 3, 6, 7, 59, G2 usw.) oder etwas
ähnliches zu ergänzen.
An zweifelhaften Stellen (T 94, fi; ni, 8; II 11, 4j begegnen
wir wieder der Lesart A.
Mitunter gebt Th. in der Vorliebe für A /.u weit. So schreibt
er II 10, 6 Tovs ix dsaf^LaTtjQt'ov A (jov Ö. K). Es kann hier
nor an den bereits II 2, 9, 10 (vgl. 14, 18) genannten, den athe-
nischen Kerker, gedacht werden, dem ein TÖJtog ävoauoTBQog
^enüber gestellt wird. II 22, 2 verlangt die Antitlieso tdiovg —
xotvoi s die Lesart N tovs o-yäva^. Endlich leidet si-wohl A als
N norli an anders beschnffenon Lücken, rcsp. Interpolationen.
Solche Interpolationen sind in N I 46, 4; 91. 4; 107, 8; in A
H 18, 9. Alle verdanken Schreibfehlern ihn- Entstehung. A weist
an folgenden Stellen Lücken auf: I 31. 8; .'.2, 2 ; 60, 1 ; 11 21, 5
Das Verderbnis des Arclietypus geht aus vielen, aucli von Th
zugestandenen , A und X gemeinsamen Lücken und Inter^^olationen
henor. Vgl. I T.. 4: 8, 2; 2r.. 1; 3^, r.; 34, 1; 38, 3; 45, 4
.52, 2; 55, 6; 61, 9; 64, 6; 71, 2; 72. 6; 80, 2; 87, 2; 88, 5
89. 8; 92, 1 ; 93. 3; 113, 4; II 16. 6; 26, 7 ; IH 4, 1; 16, 8
IH, 5: 21, II (Lücken). — I 25, 7, 8; 35, 4. 5; 73, 4: 86, 8
106, 3; II 5. 9; 7, 1; 20, 9; 26, 6; III 15. 4 (Interpolationen)
Th. gehört rücksichtlich der kritischen Ueurtlu'ilung und Hand
hahung der i'berliefcmng der conservativeu Kichtung an.
Die Überliofemng hat unter anderen an foltrenden bemerkens-
werten Stellen unverändert ihren Platz behauptet: I 6, 7 (^ijj;^^),
34, 5 (wg Ol Ai'yoiTfg), 36, 7 (r^v tiqXiv), 59, 4 ((p-q^i). Gl, 4
(rä XBQt, vgl Soph. Ant. 1349), 103, 8 {inniBXi]<Jou.ivovg) usw.
Ungerechtfertigte Einschiebungen werden zurückgewiesen. Vgl. I
38, 4 (Blass xal), 47, 3 (Blass fiiv). U 13, 4 [dtp^ri Reiske)
Qsw. Umgekehrt wird die Überlieferung gegen Ausscheidungen in
Schutz genommen. Vgl. 39, 4 ; 44, 1 ; 86, 5 ; LI 4, 3 usw.
I 72, 4 wird jede Streichung oder Kinschiebung durch die Inter-
punction iyivtxo ndki^^ iyivixo (ieyiatTi, xal~aTgc<t7)yiJv; un-
DÖthig. — An manchen Orten wäre es aber besser gewesen, wenn die
?erderbte Überlieferung einer guten Conjectur das Feld geräumt hätte.
Wir lesen 01 5, 2 ov ricg (Maetzner), III 21, 10 KVXixaTakXd-
^a»ai (Hirschig — vgl. I 2, 9; 14. 8: HI 17, 10). I 61, 8
dürfte das unhaltbare ä^iav durch dixatav (Maetzner) zu ersetzen
sein.
iQBM vn», vagn. v<ni
MWT
An anderi-ri Ort^n win) man Einsdiiffliuiiu'on iiidit uns d
Wege gi>h"*ii künnpo. Vjfl. I ti, « TflA?;&^? IMas», 45, S («JtA]
Blase, 55, 6 <x«rÄ) Slaetxnor (vgl. I 1. 8), 71, 5 Tiji' ^v]
Blass, ÖO, .'» (oi'd^c) ut'dci'i Koisk« qsw. I 17, 10 schreibe i
im Anschlüsse an Wolfs Conjcctur: xcri {xaxa)xpivta9tti.
AaQcrdoiii vünh' «lorToxt durcJi ptwisse Aufischeidungi-n nur g«^
«onnen Iiabcn. Vj^I.I I!', I avuaejiieyntva — dtt?.ldfv (GIi««e
Ki;prx«ß - - Siini'pe): *!*>, 10 twi» doipwj' (»nmUhiir Sanppe)
T<df — ogxav (Diivorst^iiidlioli uiul stürt die gloicliiitADigvLiin^c 71 .
der beiden Kola — Gebuuer); 78. 2 toi> — .Jrjftoo&ivovs (üb«
Hüesig — Elt'vu): n 20, 5 ital ^^ xpodtii:vat fübcrflüs!«i||;
Bla8Sj. Pi« in 13, 7 vun BliutH vorge^irblsii^eTie rintttdlung d
Worte ;i;^fiftr[>>i' xoJ.Xmv (hinter yegoyovot) wird nii^bt zu umgeh
sein.
1 50. 3 verliiiiu:t meines Kniditcii:^ Siiiri uiid Sut/biiu dio
Streichnng des xni [:(Qoth}(i(injv {yrti'l ^rjr i]ifa<Jav).
U 19, 3 i»t ßov/.i; ro/s* f'sT^ti/xotw xai tlÖvaiv BiiniKiH, Der
Stelle dörrte durch dio Cirnjertiir ßovXif v^ilv xttl tlddaiv uufg
helfen werden. Vgl. n 2, 7: KT 3, 2.
Leider bat Tli. nebi.n niancLer nnbedcnteiiden aucb man
tp'nticlie Emeiidatiuu im kritiücben Appumte tibiTüiL'beii, i
will niclit eaifoii igiKirlcrt, die wonigstens Boac.btuiig vcrdiii
hätte. So vermlüat) ich I 77, 5 HIiuir' Conjectnr (piQaaturdtv
äväpdiv äytt%&v (vgl. 7l>, 10); tmd 1 '.11, I duldet die cTid
Conjoctur Dobreee avxQ<^ et^tjxB {ifytl o'idd.) keine ZarüclcwcUun
Die Cberliefernng hat sich auH dem Xtacismiis i?utnickeU. Die r<
gendcn Paniuraphe, insbesondere die D2, 10 aufgestelllf Zw
theilung, der eiitsprechond 1*4 — 9l> über die Aöj'oj imd 'M — 91
über die fftya do« Dßmuf"th. tjoliaiidelt wird, I.nspen cbordie* kein*
andep! Srhn-lbnng zu. Es entfüllt diibor ancli die N'nthwendigkei
ovdiaikiaote mit Wurm in ovötJioze nm/nfindem.
M»n wird iulblge dieaes Tu terlasenng« fehler» uoch i
nnrh Ftlaris' Anegabe greifen mfiüsen.
OlittobI slt:b Dach dem Gesagten «in conscrvativor Zug
unserer Autigabe nirlit verkennen l&Bst, eH> hat docli Th. an vielei
Stellen unabweisbaren Conjecturen die Aufnahme in den Text nicht
verweigert. K? wilro /.w^rklos, .ille leirliten Vt'rbtffsrrnngen v
Schn-ibfühleni hier juixulühren : nar dii- wirhtigsteii mrigi-ji i-rwöb
worden, Wir bogt-gnen d» melireren bearlitensworti-n Kmendatirtu
wolchf an die Stelle >\>-r \crdcrhtou »ub-r lulRtiifu Lesart
ten sind.
Vgl. I 35, H e:riaToliK$ (Bla«g); 43, H {lidtuvot (Gib'
50. 4 iivTitf' Üv vBokVer): riO. II ;.i'<n«A»Joi> (UIa«s); tiH, 1 ti
ü' Ikv ^lf^d>,ufv (FuQkbueDcl); 111, T. tt|('w/i« (Markland); 11
oü diKa/«!,' (Uug): 17, 4 Xim^taio; (Bekker); 17, i* ävKXQivov
Xff (Blstts); m 6, 4 siiiujrjxaO'' ort (>'ogol); 15, 8 eiOiltjXv-
Thatheim, Dinarchi orationes tres, angex. von J. Kohm. 41
9ÖZ0S (Blass); 27, 7 Toiaßra (Bluss). I 93, 6 — aö yÄp roüto
— vvj-, ix£ti$fj (Gebauer) wird richtij,' intcrpunctiert nsw.
Die A and N gemeinsamen Interpolationen sind oben aufge-
zählt worden. Einige charakteristische Stellen verdienen eine nähere
Beat-htuug. Th. streicht I 25, 7 /i^ und 8 rflj (Sauppe). Sollten
wir nicht in den Worten fit} — nogsvijtai einen späteren erklären-
tlen Zusatz zu dem den Athenern sattäura bekannten tjtrjfpitltia vor
nns haben?
I 35, 4 wird xtvdvvuv^ (Franke) und 5 xtvdvvcov (Bekker)
mit ToUem Rechte augsreschieden. II 26, 6 scheint Th. Blass' Ver-
mnthnng, dass für das interpolierte ix llskojfovri^aov TtäOi}.^ das
eiue Zeile höher stehende tijg 'EXlädog eingestellt werden könnte,
entgangen zu sein. Ebenso scheint er III l(i, 2 die von Blass
nach Ötxdtlovtas statuierte Lücke übersehen zu haben. Tli. «ribt
dixäaovras in Elammem. Die meiste Wahrscheinlichkeit hat noch
immer Sauppes Conjectur olg—Öixdaat für sicli.
Mit den Einach iebungen in I 92, 1 oregxziov (ni/N Bekker
raid III 4, 1 Tig {ivbs) Blass dürfte der Feliler in iler Vbcrlipf*'-
nm£: behoben sein.
I 55, 6 ist die Stelle mit der Kinsclialtung ((i;rogjaiVf(>
Wi,.lf8 noch nicht geheilt. Nach dÖtx^^ata (riS. 3) dürfte xal und
nach (ciovf^ovTfg das verb. Sixä^ei ausgefiillen sein.
Et; lässt sich der Scharfblick und die Umsiclit Tli. in der
Ansiralil der Conjectnren nicht leugnen. Wir können jedoch nidit
in allem seiner Anschauung beipflichten.
I 34, 2 iit' 'j4yidog Wesseling spricht wenig an; iiayxog
Ccibet trägt am meisten den folgenden Zeitbi-stimnmngen Rechnung.
I 105, 2 dürfte eher slÖötsg Scheibe als fidorog Empir.
dem Conteite gerecht werden. (Vgl. II 5, 7).
n 14, 8 TiutoQi^aaa&ai Xttzi^ritpKS^ivov vnb xdiv %o-
Airör. ivdeii&ivta (Aldina) (pvlä^at .3'. . . ist in dieser Form
unverständlich. Tielleicht schrieb Dein, unter Anspielung auf die
12 and 13 erwähnte Yerarthcilung des Aristogeiton und die iv-
iii^g des Lykurgos: rtpiaQ^aaff&at^ xaT£i}f7i<piOfiivov dk xal
ivdiiX^ivxa i'iiö x€}V Tzokiz&v rpvlti^ai oßd* — . ■öxo räv Jto-
hzäv ist verdächtig. Es ist aucli nicht ausgeschlossen, dass die
tjeiden Participia xazstinjtpitffiivov — ivÖetx^evTa eine Inter-
polation sind. Durch ihren Ausschlnss gewinnen die beiden Kola
an Ebmoiaß und die ganze Periode an Kraft des Gedankens.
II. 7, 1 ist nicht bloß ä:T6<paaii;, sondern nach dem von
Dubree gemachten, von Th. unerwähnt gelassenen Vorschlage der
^ze Aosdmck ^ xazh — änöipaaig als angeschickte Glosse zu
«bcicben. Die Stellang des ifftai in N weist auch daraufhin. Die
Paragrapbe 6 and 7 sind allgemeiner Natar.
n 10, 3 ist ixelvotg mit Dobree einfach auszuscheiden. Denn
Vidi die TOD Tb. aufgenommene Conj. ixsl (Dobree) ist unhaltbar.
^ Nachdruck rulit einzig und allein auf räv faatv.
42 Thalheim. Dinarclii orationes tres, angct. ron X Kohui.
I y2, 6, V kann ich i'w VinshWumr der Worte otxavgö; ond
dQa:rHi]S (Saiiiipi*) nicht biltigren. äio ist durch den GfdanlE«!!
nicht gf-rechtfertipt und zerst'irt den rhiasninB in den nrei Iptrten
Gliedern rior Pefrindc.
Endlich darf nicht verffesswi werden, dass sich Tb. »»jUtst
an dfir l-'l)prlieferung mit «TCßen'iii ndar ijftriniferftni Glöck? ver-
steht bat. 'An BPincn besten ('rmjpcturcn (fehOren die Schreibungen:
I 2. 6 ö^^caO-crt — ;r«po|vr(o;if?' (dpyi'fi/ffO-at X*. xa.
fii^vvca^iv K): 43, 7 natptatidijf ; Ul 7. fi wj iSp« nnd die
Aii33pln^i(luni,'pn: 1 4. t» fi^'ij^ia/ir^ n (A'): 47, ti x«i; 112. 4 xaU
\ 39, 2 verlangt in der That der Ceg-ensatz twisrhen -Tpoj'övov
(10) und ytattQdiv (H) die geplante Umflndcrunq- der Überliofenmg
jrpoyövofg in .•tttrigac.
I I, fi wird xat nirht ohne Gmnd als vcrdftchti^ heieichnrt:
denn das Folgende scheint In seiner ZiveitheiluDg :tiQi filv — n'Epi
d^ eine dituillieHe AugführunjT des vorangehenden Gedankens zs
sein fjToAAcör — xarif/o^i/Ußrcov).
I 31, !' nuias, wf-nn nicht mit Th. zoaovTOv (ß'y SAii}afV
gelesen wird, vor roao^Tov ein xo't eingeschaltet werden.
I 84, I («dt* yiiQ ßv otitfÖi) ovarflvui steht dio Eryän-
7nng mit dem Contosti* nicht im Widfirspniche; auch die Conjectnr
<JvOTf}i>ai ist nicht äbel.
I 89. 7 diax6(Jtt( muss die EichtiB-keit dieser Conjectnr
dahingesttdlt bleiben. Anßcrdem ^'ibt es einige Verbessenings ver-
suche, die entweder gnr nicht oder mr zmn Theile nssere Znstim-
mnng ßnden kOnnen.
I .'i8, 7 soll gecren Ti^i* (codd.) das Würtchen rtva eing:e-
tauscht werden, tbv ist wohl mit Gmffnnder einfach z« streichen.
I 113, ti scheint die Couj. dXX' ^xeiät}, Ru {xul {:tetdicv
A N) verfehlt zu Bein. In diesem hj-pothetischeii Sinne kann D«in.
nicht tresprochen haben. Nach seiner Anschauung war die Schuld
des Dem. außer Zweifel (vgl. l 1, 10.1 tisw.). Wir setzen mit Rei-
behaltuiijj der Überlieferung nach xal einen Beistricli und schieben
vor tifiwp7J(Jo(rOf ein rikUt (Reiske) ein.
II J, 7 rfj di ßovlt; t!> d6l<a [xeii] if-frAi) vermuthet Th-
xi* x«i dd^ai H: — Dem Itedner schwebte bei diesen Worten die
Antithese Toür^ fi^V ye xteivöv ovdiv- 9vnßi,<jtTect vor Augen.
Wir lesen ttÖ Ö6lttt ^tvSiJ—dxoifttivuv, xal {xi>) ToOtov —
(vgl. n 7, 5).
I 7, 2 soll Touxl jÄp in tovt^ y' umgeändert werden. Im
Mutide de» Dein, erregt nicht Uh^ y^p. sondern der iranve Satz
Toi'Ti— Ttgäy^ams Hedenken. Er liiirmuniert nicht mit dein wieder-
holten Lrbc des Kodners von der Wahrheitsliebe und dem Gerech-
tigkeitssinne des AreopagB (vgl. 16, 12, .'»3 ff., 6(); III 7 nsw.)
und schw-lcht als Einschiebsel die auf die Hypopbora xntitl'fvotm
^ jilt}ftoa&£vov$- folgende Entgegnung öoi> xath-ivorui — .
Thalheim, Binarchi orationes tres, angei. Ton X Sohm. 48
I 8, 2 ilcv diiotpi^vr] ffoö <Tt) ^ ßovlrj kann die Conj.
(ti) nicht befriedigen. Die Lücke ist größer. Ich conjiciere: iav
(ffi) äJtofpfjvT] xal (rovg ^ctä) ffoO (ro ^pvffi'ov iiovxag)
\ ^ovItI (vgl.' I 4, 6, 59, 104). Diese oder Ähnliche AVorte (vgl.
1.2; 61, 9^ 104, 8) sind ausgefallen.
I 26, 2 ist die geplante Einschiebung des &}.X vor ovSh
durch nichts begröndet. Der Toransgehende Gedanke erfährt dnrch
den Satz ovdh (,ja nicht einmal") töv jipij^ßTtav — eine Stei-
geninf.
I 93, 3 ist die TOi^eschlagene Schreibung xal (röf) un-
n<}tbig.
I 52, 2 genügt Iltaxiav fiiagbv nicht zur Ansfüllong
der Lücke. Sollte die Stelle nicht durch die Conj. Tijg ßortXijs
(äxoSsl^ag ixsivov rbv &v&qojiov xat) aOTtsg ah xal
jWheüt werden können? Ebenso dürfte gegenüber der lücken-
haften Überlieferung I 64, 6 eUi^gxitcc rt xav *xaxa irje aaxgi-
dog die Conj. röv xaxä xijg naxQiÖog ^jjpj^fitfroji') nicht aus-
reichen. Wir erwarten entweder nach dem Sprachgebrauche des
8<dnere ellritpöra öäga xari — (vgl. I 13, 60, 67) oder, was
nach der Überlieferung und der gleichmäßigen Länge der drei Kola
irahrBCheinlicher ist, tt töv {tig xi]v xägav) xaxa xfjg nccx^l-
dos (yofitad-ivxav zgijudxcov) (vgl. 115, 61, 68; III 2), wenn
nicht das kürzere tt trav ^pi^^fftrav diöo(iivav) xaxh x^g xa~
TQidos (Tgl. m 18, 6).
Gelegentlich sei auch bemerkt, dass ich mich mit der I 65, 2
erfolgten Ausscheidung des ov nicht einverstanden erklären kann,
ffir haben eine Anakoluthie vor uns, verursacht durch die Länge
der Periode, insbesondere durch den umfangreichen Relativsatz. Mit
ovg xdyaj greift der ßedner nochmals auf die Götter und seine
Bitte znrück.
I 80, 2 dürfte die anempfohlene Ergänzung ovrog rf' ojj;«to
äxiav vor ixfiÖt} am nnrechten Orte angebracht sein. Der Ge-
danke und das gegenseitige Verhältnis der Participia und Sätze
machen die Conj. insiöij {d') Wolf und cnoögalrj, <wj;fTo) Blass
wahrscheinlich.
I 82, 2 will Th. der vielfach angegriffenen Überiiefenmg
durch ixovtJii^ znhilfe kommen. Alle Änderungen sind überflüs-
sig. Demosthenes mochte sich zweimal, einmal als ngsößtvxi^s
und das anderemal als dQxi&iaQ6g selbst angeboten und auf diese
Dienstleistungen berufen haben. Dein, persifliert diese zwei Beisen
mit bitterem Hohne und der ironischen Verwunderung, dass er nicht
mehrere solcher Beisen in seinem Leben gemacht habe. Vielleicht
ist auch für zavxag — rotavxag zu schreiben.
in 20, 2 gibt Th. Xttfißdvovxeg in Klammem und
glaubt, dass nach a^xobg entweder nQoeifitvoi oder ein ähn-
liches Wort ausgefallen sei. Diese Conjectnr dürfte wenig An-
Uing finden. Die Worte sind an jenem Orte in Verwirrung
44
"nalhtim, fHnar^ Ofitl— w tm, taget, «ob J. Kdkm.
I
^erathen and läckcakaft Ith «eUag* in Anschhiase an %up
RecoiiätmctioodTersQdi nd in HUilkte mI 1 3. .6. 66. 67,
9^ 111; m 20 folgend« Schnäbm^ rgr: fujdsfuai'
x«r« täv xQtwitifoi' tidixiav iaitßcroi'tii ^oJer ävadeiöftf^
I 61, 6 wird dlti9ii K^tricbeu. Dir «iederbolte Änß
des BedncTS (I 48, 49, 52. 53), daas Dmostheii« and
Mensch gtAogtn babai, TerUngt notfav«ndi^ dXrj9f^.
Eboso wird Bian I 102, 6 ditc von Tb. ansgescbloesene li-
ymnag katun Htitb^hrui künneo. Sowie »aga3tooveeö9i tovrov^
in ktyiiirri.; b>f ovx xzk. seine- KrklänmK Südet, so wird ovta
TieiOttv loiToiv durch das folgeode Äiyovta^ ti>j ovz xtX. mit
^rinirrliolmitr desselben tiedanlceofi, wvun aut-b in aiiderpr Farm,
nähiT d«link-rt. Tratz aU<>r dleev TeriiCBHmngsraBurbe in maocbe
Terdi)rb«nfl Stelle unbeocbtetet geblieben und harrt norh aaf
Ileilnng. Etnigi^ Böiepiele m&gen diee bvweifien.
I 5. 8 ti stKTQtdt ai'^olg (ttvTiia: A X. «vrotj B L)
avTfjC entweder eino Inierpolation. die ihre Existenz d^ui «in«
höher stehenden tti'ri]^ verdankt, uder dürfte durch öt' t£iT<r
(Tgl. I 110) zu ersetzen sein- I 53 wird verständlich, wenn
ftäSJitnr (53. 4) der Beistrich beseitigt nnd narh txiOT^vd^tjaat'
(53, 5) ein &v eingeschoben wird.
n 5. 9 ist allem AnBcbeine nach, wenn nicht xtxric als
Eiiujchiebäel aosgescbieden wird, TMr diesem Wort« eine gante Zeile
von uugeführ lolL'^udor Fonii : (Tipöxepnv npiv tovrov^ Ttity
fcyt&i'flfp yeveaQui) ansKeialleii (vgl. n 19, 22).
U IK. 9 flrhalten wir dnrch die Schreibung r^ dtj/to^l^ ^
tbqki — ixttTttup g^enüb^^r der Oberlieferxing töv dijfioöitov
xai ürf afpXi—ix. einen der Stdle angemesseneu Simi (vgL
2. 4; 13. 2; 12. 7; Lys. 20. 12) uaw.
Zu den i^'enaiuiteu Y^r/.ÜKen ufi^erer Ausgabe geseilt hieb
große Sorgtilt iu der rifhtiu'fii rulerscheidung der SAtze und S
theilf dnrch eine gnti> luter|)nnction. Tli. hat dadurch das Ver-
HtAndnis dfw Autors gerr>rdert und an Stellen wie I 72, 4 Ändc-
rangen übertldssig gemacht. Vgl. I 1, 4; 7; 15. 6. S; 43, 5;
51. 9 usw.
Ich kann meine Anaführungen nicht schliefien. ohne einig«r
minder wichtiger Punkte nocli ErwAhnun^ zu tbun. ^^fl
Bekaiintlit-b weicht die Wort» Lellung in A und N ^^M
vielen St^^Ucn vdii tfinander ab. Maetzner. BlasB ond Jemstedt baböi
die Wortatelluni^ des N ab die bfutsere und elegantere in den Te:
auC^r-nonunon. In der That lehren uns an den 56 fraglichen Ste.
bei Antiphon Sprach gebrauch. AoGere Form nnd Gedanke,
die Lesart«» dos N ^egenfib^r deiicu des A entweder besser
M
TltaOieim, Diiiut}ii orationes tixt. nngcz. ron J. KtAm. 45
I atdm
^ icMidi
MMmA
i
m BiDileeten gleichwertig' sind, Ou^s IVi-npr di« urhl^chteren Lpb-
utn in A FTrAGtenUioilg deu Charakter von Scttnihrnhlom hah{Ti
«d mf weniire (IT ^ 10. tf ß; TV /3 1 ; V 42) den Gedanken an
f«Hi«tiir^ti anftommen Iassph. V 50 ist mit Cobet rtf I zn streichen
nd V !M TÖ fuv yof/ AftäQztjiid i9u, xb dl i'zfpop daißiifta
u Uh«.
B*i Dein, kommen uiii<ol^iir 41 Stelleu In BetracJit. An 21
StdiD bat Btrh TIi. iregeii Blase für die Wortstellmiß in A ent-
icMidm, während Blass nur an 2 SteHen (T 109. 7; HI 10, T)
a Glwp'infitiniinun^; mit Th. der WortsteUnn^ dieses Cod. den Vor-
(Cfeben hat. U »l, 5 ist in X die von A abwoichende Worl-
ig durch ebie nachträglich o Correctur wieder richtig- geetellt
Kir iat unbekannt, von welchen Qründeß eich Tb. in der
Bfvtteifamp jedes eiozelneJi Falles hat leiten lassen.
Heilte bei Antiphon gemiichten ^V'ahniobiunnKen dürrton kanm
•hrdi die bexü^lirhen Stellen bei Dein, eine weseiitlicbe Änderung
*fUircD. (io halte ich aus inneren und äußeron Granden I f>4;
niS.7; lU 13 die Wortatelluiiir in N für dio wahro überliefenmg.
I 2. 6 (vtrl i 113. 7): 40; 107; 109. 3 (vgl. I 93. 5);
IW. 7; U 2. tt: 5; 21 treten nach N die betonten Worte mehr
ia fai Vordergrund. I 34 (vgl. I Bb, 8; 93: m lö); 58; 109. (i
<»rf 1 IH; 73: 109. H); 110; II 9; IH. 1 (vgl. 1 SO; II ]H. .'.)
U riftder der Spr.ich)f eh rauch mehr auf Seite des N.
Dagegen wird sich I 41; 111: II 15; If?; III 10 schwer
MH Entecbeidung RÜlon lassen.
Schließlich kunn ich nicht ninhia, über die Schreibung der
Wirt« yiYveü^ai und ytyvibOTtuv einige Worto äu verlieren. Hftlt
■MB an dem Principe einer einheitlichen Rechtschreibun? acrh im
(iriKhiurhen fest, «o wird man nicht im nclaviBi'ihen ^Viisrlilunse an
A' fh<-riieferang bald yiyrw&ßt (vgl. I 32 N; If 2.'»; III H),
pyinii9*ftv (Tgl. II 2; 16. 5 N. 8) nnd bald ytVfffftwt (vgl. I
♦7A': 53; 54; 60 N A'; 74: 110; E 1; 9; 34; — I 19;
), YIVÖ6XH.V (vgl. I 10: 27, 57) sclireiben. sondern conse-
Weise dnrchgl)[ii;ig entweder die eine oder die andere
gebrauchen. Jemstcdt (ed. Ant. XXKIX) and Blass (11 ed.
^XXTI) haben durch die ansftr.hlipütirho Anwendiug der Alteren
dieser Forderung Rechnung getragen.
Der nniieTer Ausgabe augeschlDssene index nominum et rerum
an VoUiit&ndigkeil nichts 7.n wdnscfaen dbrig. Der Druck ist
aDgunftiuen Tehlerlos.
Einige Accentfehler und sonstige kleinere Versehen kennen
Wert diese« neuesten Productes der Thalheim'schen Muße
beeintrftchtigen. Denn es reiht airh riicksichtlich der Beich-
it und Genauigkeit des kritischen Appnrates, der besonnenen
g und der soliden Ausstattung den besten gleirhaitigen
T. K EidkUr.
JUtntni
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iMlwiiii g«teK*te riwJiwwt T« IhMiiiJM kaipfe. Die
«Mr bat T«rfa •»• Dicfcf g *■ Chw^Mr «iiH IboMS
guüiuin T«llm mgtrmtK 4er Mcfc n ftug^w Eni|»isMn dl»
firflOns na Onkafa a4 Pt«fftaHaa«w sML Dir Gnisd-
g«4aak» 4» G«4M*kB irt bm* Sm^tagi Vhank im fvraditni
CMMit Vcriwwl i«t wt 4m hriiiiiiiiiititiiii Trm^m m An£ug
gamebt «wdta xv ffiftiwferitillwg iiWHrr TerhUtaiue; ab«r
virUkli betnr ktaMi fie Ztim bv auin«, ««an dir Xmschoi
ehta,-
MÜMk Imwr vuduL
Aach dw X. Edttg» iat Staata« nUg« ■iiartiirli oad rar
AmflUinnir bastnat Xtr^A wola iiiilfclia. vw dif GiUas ti«!«*
rar LjcorU ixath Amors WiSea «ad des GaBas rot^nrerftmi;
unter den5«IbeD Ende oad Ab«ebtaw Cuid. Oiwe ('iii^nr«rfi]
aber bedente fär GaDai «ixic Knaanwmig: dwa ia
iehbu»e, die Ljcarä aafitagab«. a« ain Aaadraek dafiü- tu sei
daw V te- ewtiaA'digiiümi Dkbtaiigiaii «algigi. V« diwar
OmndUare nns verfolg non S<mta^ 4ni Zaraai— hMi(f dv Gt-
duk« durch di« ^anxe Edog« (B. lA — 2-J>. tbter
BeachteD5wert*>nt das er hm intagt f&rdert, encbeint besoi
sein Tor^hUg, V. 42, 43 ab Xschsatz n 35. 36 ra fass«s,
Erwteuuir wänlig^.
In Fonn etuer AnaietkuBg tadticb statt Swutag «ina i
Tbeorie dber die Abraningnsstin md die Bubenftalg«
Belogen anf. Kach ihm wann die Eekt^en 0, m, IT, T, VU,
im Herbat 39 TtfOffentlicM ; die äste Strik in diesem dem
gewidmet«! Bache habe die Vtn. Edof^ emgenomm^n. Vom
Jahr 38 bis zun Winter 3S 37 «eien dann die Kdof;«o I. IX.
X gedichtet, ili« Yergi] im Wmter 36'37 mit den bereits h<>r
(egab«D«n in der uns eibaltenen Aasgabe derBacidica vr-p'ifi'entlM
and dorch VoransteUimg der I. den OdaThui cageeiKnet hi
Wien. Edmund Eichler.j
Waither, C. Jnlii Caesuis de bello Gallico, ang. t. Ig. J^ammer. 47
C. .Tulii CaesaxiS de bello Gallico commenturü septem cum cüm-
mentario octavo A. Hirtii- Recensnit H. Walther. Paderbomae et
MonasterU in aedibus Ferdinandi ScbOninghü 1887 : XX u. 188 SS. 8*.M
Dn A'orworte belehrt ans der Verfasser, der durch eine coni-
nientierte Ausgabe Cäsars und durch mehrere Aafsätze über den
genannten Schriftsteller sich bereits bekannt i^omacht hat, über
sein kritisches Verfahren. Er legt nämlich abweichend von Nip-
perder, dem er jedoch in den erschienenen vier Bücheni seiner
commentierten Ausgabe sich treu angeschlossen hatte, weit mehr
Gewicht als dieser und andere Herausgeber auf die interpolierten
Handschriften ß, ohne ihnen jedoch wie Gitlbauer einen Vorzug
vor den sogenannten integri oder lacunosi (der Handschriften-
classe a) einzuräumen. Infolge dessen ist seine Ausgabe selbst-
rerständlich weit lesbarer als andere, wpü sie weniger widersinnige
Lesarten enthält. Walther gelit mit diesem Gebaren auf die Aus-
gabe vun Ch. Schneider zurück, die demzufolge auch in den i-ariae
In-tiones oft erwähnt wird. Nicht selten werden Vorschläge neuerer
Kritiker, darunter anch etliche von den meinigen in den Text auf-
irenommen. Nach der Meinung des lief, können nur liefangene und
vorwitzige Kritiker, die engherzig an der ersten HandBchrifteii-
classe festhalten, in der neuen Ausgabe etwa einen starken fiück-
schritt finden. Der Herausgeber kann sich übrigens bei seinem
Verfahren auf die Billigung von gewiegten Cäsarkennern wie K.
Schneider und H. Meusel berufen, die beide wiederholt auf die
Wichtigkeit der Handschriften classe ß liingewiesen haben. Ks voll-
zieht sich eben auf dem Gebiete der Cäsarkritik ein© vollständige
Cmwülzung. Alinliches wird früher oder spater bei Sallust ge-
schehen müssen, in dessen Text noch immer krystallisierter Unsinn
in Hülle und Fülle aufgespeichert ist, wie dies auch die neuesten
Ausgaben von Kußner und Jordan beweisen.
Die recht zahlreichen Abweichungen von der Ausgabe Nip-
perdeys. die übrigens bereits längst antiquiert ist, sind auf nicht
weniger als 16 Seiten in eng gednickter Sclirit't verzeichnet. Kef.
begnügt eich der Kürze halber damit, nur die eigenen Ändemngen
des Verfassers anzuführen, deren nicht viele sind. I, 10, Ti ist ofjjn'ih
vor Ore^o eingeschoben und auf Vll (VHl ist Dnickfeliler) 18, ^ ad
•jppidum Araricutn, ijuitd erat maximum usw. verwiesen. Die
Indening erscheint als gefällig, aber nicht gerade nothwendig. —
ap. 29. 2 ist zwar das überlieferte i/uanim umnium rernm offen-
barer Unsinn, aber das anfgenommeno «juurum omnium numerotiim
ist nicht viel besser. Warum schrieb der Herausgeber nicht lieber
nach meinem Vorschlage einfach qiiontm omnium ohne das be-
fremdliche nnmeronim'i — An dem täppischen enrnm mm pnn
in cap. I, 5 hat W. leider keinen Anstoß genommen, ebensowenig
cap. 2, 4 an qua ex parte.
') Vergleiche die kurze Recenaion von Rudolf Schneider in der
Beriiner philologischen Wochenachrift 1887, S. 1220.
18 Kiibik. P« M. ToHn Ciccmnb poet.
stai-r ang'.' T. J. OiOmft.
l>i« lol^wden drei Hächer enthalticn kcini* f'onjoctnr des Vi
»«r». V, ". H schreibt er statt d« ab^rii eiert»!] UU mim
■PTiKell uud alten Anseaben wie ich iV/f ati/nn, meint aber in der
prwiifstiA S. X. es soi rioUoicIit tnim au$ <^tfjrT vvrstänunclt irnrd<
In diwttD Fall« mösst« aber die St^lluig geändert nrerden. d
mian gvbOrte dann zu r^siniere oiid nirJit zu iymratii.t,. — <*ap. 2
islpiiM«nd trliifuis vor A»?/./i> (!inf»c Behoben. — Vll 3'i. 4 ist
die Äufirfnoiiini^ne Aiidpninir il'uniilinli» (statt des äbcrlief«
ixi/rfw, das ganz sinnlos ist) nuihuAflam nJuirtUmit rwbt utiwa
itbiUcb. aber die HU-lle wird dniDJt. irenitrsteos lesbar K^niarlit. —
^^p. fi9. 1 echiebt W. {hjhHuw mich »pjiiihnn eiu und bAtrachi
ilati dM-nacii überlieferte Alesia al» Raiidg-logge einf« Ahafrhrei
tn iippi'iiiitt. Tih fonjeclnr ist ohne Zweifel freflülig und
noCerdiim tliirch Hei^iui'If^ ans C.ksar beingt — VUI 48,
limtet der lleratisgeber hei intirtfur/in <iunus «»///»/.* /»«Arf mntfH'/j.
finHiae vrs tjesta» den Genetiv fiaffiaf mit Rerlii verdächtig-.
ir»'fftlU übrigens aorh dag Adverb imt'jnn}>rtr nicht B^niierlicb. .leder-
falls ist die Ktinze Ausdruck gwoise der Stelle onifeschickt und h
|M>ri^. Man merkt eben d^n Leliriini; «tait den Meisters.
Eine Karte von Oallia antiqna ist dem Boche nicht bei
j;eben. Den Schhias liildot ein acht Seiten langer index geoirrapi
ron, dessen Körzo dadnrch besrreitlich wird, daw hei den «MnEelnen
Namen keine Titate angeführt werde», und das* die Augahej
seihst niöjclichst knapp sind. 8. 185 befriedig der lakonisi
Artikel NumUhf, ijrmt Afrian- selbst die bescheidensten Aii/oi
ninf(cn nicht. Die Namen Itndn nnd Hofm fehlen wohl absichtli
— S. 187 bedarf bei TtnUmi die bedenkliche coiiatnu-tio
inteltectnni ijeu)* Gfrmntwii', tfutw pmtqnnm .... rrUqurrttnt,
(iallinm iurasrrnnt «'jripr imesenden UmR-pstaltunBr.
Bemerkte Druckfehler : S. VUI fehlt nach dem ersten finv-
lUr^ die Klammer tind weiter unten steht r/U-r/ujigur (Br d^i*
'IUP', S. IX, Z. 16 V. 0. corrigiere */m<w in «yw«/; ibid. Z. 24
boi duiim das m verkehrt gedruckt ; S. 1 in der InhiUtsan
schreilfe cr/ui/afit Bthtt ei/ui/atus; S. 181 begegnet die Schreib
f''ijt/pfi ; S. 1 82 Vacitlo f ßr J'naih und S. 1 85 Mat-rrmtan
wfthrend I 51, 2 die Form ifareonianfnf erscheint.
Wien. lg. PraoitueT.
len-
1
Do M. Tnllii Ciceronis poetamm LatiDonim shidiis. A^l snmmo«
in philoHophia benorcx ab aiiiplipaimi> philogopborum Vind-'ti. nrdine
rit« inipctrandos Bcriii<(it JoscT'bris Kubik. MI>CCCLXU.V1I. U^isil
F. TempsU. " "
'Disaertat: phil. Vindob.- Vol. I.
0. Freytag Pragae F. TempsK- pp 112. 8». Separatabdrack buk
Während Ciceroe Studien der ^icchiscbon Literatur, specieU
der poetischen, wiederholt eingebender untersucht wurden — zuletzt
von Edm. Lange, Quid cum de ing^nio et litteris tum de t>o«tis
OraecJ>mm Cicero senserit, Halle 1880 — , blieb mericwürdigenreise
In CiCfranU poet Litin. stnd-, u^. t. J. OoJlHi^. 49
ili* Fnge nach soinem Vprhaitnia zar rAtnischfii Pctesip bisher ao
^ wie anb?-antirortct; dt^nn .ils (^ine htübwegfs befriodi^cni]«' Ani-
Wt kxoa jedenrallt) die von rier Kritik Insber VMllig iguorierte
DiNtrtation K. SchoUmevcrs. Qoid Cicero de poetis Bomaoonun
iDdiuTttit. Halle 18S4, nicht betnichtot worden ; andere bese^r ge-
]afim Arbeiten, wie die von J. SrbnQpr und von lt. Wimer, be-
üilkn nrb nur aar die ComOdie nnd di« Tntgridii>. Schon die
gHeklkb* Wahl d<?» Themas rrweckt daher für di-n Verf. vorlie-
paAo, f. Hariel nnd Karl Schenkt gewidmeter Abhandlung ein
itoügM VoinitbciK dafi bei nähcreni Einblicke gerechtfertigt wird.
fm berührt Kobik Kunflcbst Ciceros Anschauang über OichUtiuut
rndDicfateT, wobei er mit Boclit die Scbriftgnitangen ui)t«rtM:heidet,
(Bwilriien dich Cicero äußert nnd sein» Titiite b«>ibringt. kurz aadi
Hiae ablehnende Haltung geis^n gfwigfe zeitgflnflifsiRrhe Dichter;
tiiTir Ibst er eich auf die Quellen ein , dnrch w^'lche Cicero die
Itmtkl» der römischen Literatur, besonders der älteren, vermittelt
tmJe, und behaudelt als letzte Vorfraire, wie Cicero überhaupt über
pimiieh« Wesen, verglichen mit dem griechischen, gedacht bat
Disponiert ist der Stoff in der Weise, dass zuerst die ältesten
Vfrinter der rümischen Poesie, Livin« Andronicug. Cr. N.'iviu8, Q.
Eniw, sodann dif Trairiker l'acnvius. Accins, weiterhin die Komiker
Fbitu, CsKiliiis StaÜnü, Tr,ibea. Atilios. Tereniiu.«^, Turpiline,
Tttliriw. Atta. Afrnninf!. die Atel! anen dichter Pomiioiiins nnd Xovius,
^kVtftreier des Himns. hierauf Lucilius und schließlich die Epikej*,
WnniJer« Lncretiuf. vorgenommen werden. Wirr drr Verf. im ein-
ithfli vorgebt, ersieht man zunilchst nuR dem äußeren Umfange, in
«dcliin die einzelnen Dichter, teiBpielaweJBC Enniue S. 21 — 48,
Muddt werden. K. stellt nns den Vater der rGmiKchen Poesie
loHkvanien im Lit-btv riof'mni«cber Auffa^iiinng dar, ^eioe L^^bens-
ttAUtniffie , »ein»? Dichtungen werdt-ii im einzelnen nach fämmt-
Gdm BeU-gen, die sich bei Cicero linden, dnrchgeg,ingen , ohne
4i« «cb der Vprf. des eigenen l-rtheils über die Berechtigung von
(IcwK Dar«telluDg8wei6e begibt Freilich vertragen nicht alle die
bthnrielteu Dichter gleiche Ausfübrlichkeit: tlieGt ja doch das Mate-
riaW an Stellen, ans denpr. wir unser ITrilieil rtber Ciceros b'KUg-
'i^^t Studi'^n zu ächnpfen habvn. b)i>weile!i giir Mpärlich. Überall
**» rjiürt K. auch df-n Gründen nach, waniin Cicen» »ich dicHeni
jenem Dichter, dieser oder jener fiiteratnrgattung mit mehr
Sympathie zugewandt hat, nnd constatiert ausdrtcklicb.
tt&n erwill nensirerte Kamen bei Cicero nicht erscheinen. Der sel-
t*iM Belesenbeit des Verfs. der sieb nicht nur mit Cireros Schriften.
■BQJtfU aodi mit dem schwierigen Gebiete der filterten and älteren
Poesie wohl vertraut zeigt, meiner Kenntnis aller ün-
Controverwn und ihrer Behandlung bis in die neueste
Xäl, dem «rarhOpfendi-n Fleiße, mit welchem er — nur hin nnd
vMer ^twu breit — da» vollständig gesammelte Bclegmateriale
T'iric^ ood verarbeitet, iüt es zo danken, dass eino künftige B«-
X44ttkill (. d. w^wr. äfM». I88b. I. Httt. 4
50 M<f»gast. Conielü Kepotis rite« seicetae, httges. «on J- CvtUmy.
artH>itnnt7 des Tlietnas nirht inotir iißUii^r ist Dasa da&ii<>1bri jedoch
«ii«r Erweitenintc fßhifir ist, int^ofeni die Frage nach dem Kitiflosse
der Dichter »uf Cicen)s 8prachf> bisher nur goleg«nUicb behandelt
wurde, doutot Vorf. S. 97 tind S. 109 solbst an. Hinzowoisen war
ui letztort-r Stelle auch auf Hotlinatii , De serinonis prcprietutibn»^
qaae in prioribus Ciceronis orutionibos lureuimitur, Acta eemin.
Erlitng. I 101—74: an orstflrpr Stelle, wo K. Cicerüs Verhältnis
7U Terenz bespricht, \-oramtbet er g&m. rlrhtii;:. äa»» /(trtum atytt«
tranMrtum (Cic. C;iL Itl (i, ].'» Ter. Aiidr. 1 5, I3J iirsprflngllch
juristischer Terminus gewesen sei; wenigstens vird /actum nc/vm
(WrilfTIin, Archir I 383) als eolcher gelten müssen; fnr das von
K. aiigelfihrly sprich wöi-tlicbo virua vülms (Cic. Sest. 27, 50 Quinct.
15, TjO, Ter. Kiiii. 1 1, 28) stellt WölfOin. Alliterierende "Verblo-
dungi'ii S. 02 die Belege zusammen; endlich Gndet »ich iil nihil
poaset (possU) anpra (bei Terenz wiederbolt) nicht nur Cic. Att
XIII 19, 3, sondeni ancb Pam. XIV 1, 4 Pisonig amor in onttura
vos tuntus est, ut niliil supra jmssit; vgl. Att. XV 1, Ü, 2 oi'Oiio
scripta eiegarUissinie setUetUöfi. rvrbif, ut nihil )>o8sit ultra. — Die
LatinitSt der AbhAndlnni? ist Indellos. wenn man von einigen Wen-
dungen alisjebt. wie sie in iieulak'inisHieJi Srhrifli^n ziemlich all-
gsmein üblich sind, wie poetne ritaniur, mrnii." ciUiti , lori tenor
und rtifttJ-m !tr/ttentiiirirm (»t. hi-'i rntiit and rantej-ttis urationin).
unäe (st. ^>'(/o) sequitur, matjitatit (st. miTc) ojtrntu dnrc u. 9U^_
Cornelü Nepotia vitae seleciac l'raemissa ^int lireviorefi nftrra-
tioncs. Scbularum in umiin cdidit AdälUcrtuH Mviti^ust. Vindobona«,
I8S7. äiitn{itiH fecitManj. hililiopoln c- r. atilac et onivertiitatis (Jol.
Klinkhordt et Soc.) -IT SS. 8". SO kr.
Vorliegende Cbrebtomathie, über deren Anlage und Zweck krin
Vorwort berichtet, entstand offunbar auf Anrcj^Mmg der rnstrurtionen :
sie weicht jedoch — und wie betont werden rnusSj zu ihrem Vor-
ibeile — von dem Canon der dort empft<hIonen Vitae dcH Nopos
insofeme ab, als der 11. Theil (Cunielii Nop. vitae VII) anßer den
Biographien des Milttades, Themistocl*'», Aristides, Kpaniinondas
und Pelopidiis auch die des Pausaniaa und Lvsandcr enthält. Tiefer
gehende, durch didaktische ßOcksichteu hervorgemfene Änderung««
finden sich bin und wieder: MÜt. 1 — 2 ßclen ganz wog, Them. 2
ward umgearbeitet, desjfl. der Kingang von Kp. 9, um überflflssige«,
den Schöier verwirrendoK Detail rn lintipitlgen und eine einfaphe Er-
ifthlung, deren Inlialt leiilit ix\ bewältigen ie^t. lieivustellcu ; L)-8. 3
ist die l-Ooke nach Nipperdey .losgeriiUt. Die übrigen Änderungen,
die sich auch in anderen für die Schule bestiuiinten Bearbeitungen
4b8 Schriftstellers finden, t>ind zumeist spriichllcbcr oder ütitisLiscbor
iVrt und verdienen gleich jenen zum grOJltttn Theile ßilligimg.
Einige wenige sind abzulehnen. Milt. 1. Air cum crebri afferent
tiuntii ■ Utilliiififs hortatus est macht das erg&nzte Miltifui^x Aas
Vron hie (wofär is zu schreiben) tlberflässig. Them. 4 schreibt JIL
ff Corodlii Kepotts viU« »electac. angez. tod J. GoUitt0. Sl
iä— mm poaaet st. potuerit uQil Fei. 3 laborarent st. labomrint^
ofeiu MMt (lerartitfe Perfecta iu Coiisecotivsätzen zu ändern. Lys. 4
Halt Uli statt huU iUe liiieratiUr jmiUftiur: lihnim — i-oftsrfijmt
WpDti»; Mute — polUcHus lihfum — conscripsit } das ist
M «ohl eine Schlimmb««8oraDg. Ep. fi sind die Tür den Zu»ani-
•tthto^ uieatbebrlicbon Worte habvtat mim .VenectidrJi suspicio-
am «dtiUtrii gastricbeu. Pclop. I wü-d das aiistoßri-eie ctmis de
nrtiaibtis — e^poHam durch cuiu» piriutes cett. eraetit.
D> vor«tcbende Änderungen gerade nicht äiiggtlichee Fe«t-
kibii u dum Uocbstaben der Überli«rerun;^ verrathen, so berührt
« RtlutD. dau H. wiederum einige recht aulTiUIige Stelleu schont«
obfMeh in dou von ihm eingesehenen Ausgaben verwendbare Lee-
tfMi rorlagitD. 80 ist WM. 2 i$ abest (st. est) ab uppido zu losdQ.
•bi 3 g«liOrt die Pareuthese nnmque arhorts mtüds locis erattl
nnu oomittelbar hinter apertitsii/us , wie Ep. 4 der aiu Scbluese
flukhinkende Uelativsiit/. *iutm tum — diligehai zn Min/Ütitm ndu-
heniHluin; Milt 4 setze man das fonsec. ut an die Spitzte des
SitiM. Thcm. ß wird der tk>njunctiv cxiretu dorn Schüler erst
<toth Eiüfüguiig von ut und pt-wrcpit vorstandücli, ebd. 8 ibi cum
*m fiiHciftft ist das DDürträglicbo eiti^ za tilgen. Paus. I lese
au Apoilini id (oder iUnd) do»um dcätasf, ehd. 5 hnud pivciit,
Ijl. I tiüii qui ~~ eoHtinfrrtur 'tut — conßrmftmH (.st fOM/Ir-
Mtnif); ebd. U würde durch quM vor jt^-nfiWtat die Abfolge von vier
Biiptsitieii vermiedeu, Kp. 4 babeu die Worte plnrima quidem
fn^nrw jmmliuiuus usw. in vorliegender ChreHlomathle nirbts zu thuii.
i6i b iit (1/ im Nachsatze, das der KrklUrnng Srhwieiigkeiten bietet,
4iiftatrheii ebd. 7 $ui vor n$Y^ zu streichen, Pel. 3 (ac^^mt Hiam
fnarf Md^is apen'rrt) gehört ifUftl vor *^*o»i^ ebd. 4 (omnibinf pfaf-
fc»W perieiili» ndj'ttit) schiebe iiiao «iw« vOr peririUis oiii.
Eilte gut« Einrichtung besteht in d^T Beigubc- der CL-sten
UUU, welch« im stufenweiiien Fortutch ritte von kuneu auecdoteii*
aitifcn Stücken zu längertiii Darstellungen historischen Inhaltes
pUMod auf die Iliographien dos Nepos vorbereitet Kleine llneben-
ktibs finden sich anch bier. II lese taan in amkis eJiijemiiA si. d^li-
fndu, X waren dio Wort« qnibus merißrabat hinter numlna nicht
M stnidiea. XXKII wAre Atht^nin der Lesart JMrwiV»wM voizu-
üikoB, XLQ tt enthält nnno })ost einen (zu beseitigunden) Irrthuiu
teKepos, ebd. 6 hat in an Stelle von enja (bei virnm) zu treten
(*gL Z 22), XLIU 1 ist entweder ut saepe tttgitaeisagnt überünssig
«br sind die den Gegensatz dazu bildenden Worte itsu maniiqae
b«inbHmlt«n — Did wenigen hier vorgenommenen Textosftnde-
nafta aiai gut angebracht, doch war auch XIV aiiquot annis
y«uf d«r Aci*. heriust«UeR.
dit i&aCere Correctheit anlangt, so bcrrvindet bezüglich
lograpbie 8. 22, Z. '20 die Form anhnum adivrlisst-t.
<U tU, Z. 34 anhnadvertU (so auch S. 23, lt>. S. 26, 2t>, S. 32, d)
M Wen ist S. 38, 18 steht din-rhSirt. hingegen S. 45, 37 de-
4*
SSj MiilJer. ComelÜ Taciti opera quae sopcrsunt, aog. t. Jff. Prammi
7tiS*
rtrterunt. Die Tnterpanction gehJlii 8. 10, ß f. heHnm esaet
trot'tum dneSbun Hoatilh H Fufetio, plaruit hinter exortumi S. 1
80 iurare- iussif, nutupinm nnd S. .13, 1 ctrihifm /ft.t, id agi
(las Koiiiriia zn tilgen (vgl. S. 32. 29), S. 32, 19 f. ri ywod gatig
esset ptafsiilii tiedit ist zu interpungieren. wie S. 31, II er undii
quod — putarent, mttgererent. Ala DruckTereolien iet zu
zeichnen XLIT 7. 2 cnius at. niiust, als Veraehen betradite
auch , rlas« ilio n»ch i'nnjfictiir eingwetzinn Worte «V^ pm/anuf
8. 31 narh rier zusTiind*> liogemlfn Ilalm'schen Ausgabe curaiv ge-
druckt sind; S. 'A'i. 9 fehlt die Capitolzahl 10.
Für den Lelircr wiirt» der Kachweis der Stollen «rwünacht,
denen die Summluti^' des ersteu ThtiUeH (.-atiioiuioea i6t. Ein der-
artiges YerzeJchni» nnchziiliofem hindert den Herausgeber auch jetzt
noch nichti; es an die^fr Stelle zn bieten, dazn mangelt dem
der Itauiu.
Olmnti. J. Crolling.
IDIZI
ConicIH Taciti opcra quac supcrsnnt. necf-nsyit Joannes MflUer.
Volinnün 11. historiaa et opera minnra contiuf^ns. Pratrae 1887.
emnptiK ftrcit F. Tcuipskj; 3ö0 SS. in Octav. Frei« 90 kr-
Bef. hat über den erst«n Band dieser Schulausgabe berute
in dieser ZeitecbrUt 1885, S. 526 — fi2S berichtet und venreist
auf seine Rocension. nra Wiederholnni^on thnnliclist zu vermeiden.
Zun&clist will ich etiiif;;'« kleinere Versoli&ii hervorheben. Der Inhalt
des ersten Buches der Historien wird S. 3 bezüglich der cap. 60
und 61 folgendermaßen anj^^egeben: inttr foedas {e*fniornm digeor-
diag dum rxercilm in Itaiiam mittit (VilellioK). Der Leser muss
legatontm auf Caecina und Valens beziehen; allein in cap. 60 sind
Trebellios Masimus and Hoscius CaeliUB in Britannien gemeint und
TrebellJus entflieht schlioGlicb zu Vitelüns. — S. 30 iet viermal
iiach HaÜD dtn-tvicetisinifi usw. geschriobcn. wo andere Ausgabe»
loetvkt'immu usv. haben. Sollte nicht bei Halm ein kleines Ter
len vorliegen, zumal da er nebst UüUer S. 94, 110, 1&7.
163 oew. ducetcicetmnuiJi und duoeti:ircn»intanus hat? Die 4. Auf-
lage von Halm ist äberhanpt toider reich an Versehen aller Art,
so dass bei ihrer Benntxnng Vorsicht geboten erscheint. — I, 69, 3
Bchreibe fda ae (statt vt) nuituis ; S. 96 wird Inihüiiilich gesagt^ daas
LuciUus Bassns von seinen <>igenen Soldaten in Fesseln gelegt
wurde; S. 98. Z. 4 v. u. st^hiubo ingruenti uacli Campaniam ein:
S. 110 (cap. 22, IS) tilge den B4>i(^trich nach aiiimn8; S. 117 ist der
ftrgerliche Druckfehler 7>ffr'fj)>t)! o-rt/f'ii {{nrorutnx) ans der Halm'achen
Ausgabe') mit heräbergenommen, wAhrend sonst di» zahlreichen Vi
sehen Halms sorgfältig corrigiert werden; S. 167 (cap. 44, 1
setze nach ejrtttosMs statt des Beistriches einen Punkt odor DoppeT
'I Dicb« bat eiouu noch hCüarti^ren Druckfehler V. 9, 18 (ä.l90S)
aofirawoiaen Dru^dta CUoputiae c( Antonuic jstatt Antomi) ncptc, den
Httller remueden hat
imü
Oper» <|iiM nipei
•ag. T. I^TPrämttH:
paU; S. 203 fV, 22, SJ ist vorgosson. Madvig-s Einsdiiebung
TOD Untni zwischen xUetitio und ii» aiunfrihreii. die nicbt übel ist.
ViTf^ticbe d«6sen rid\er8aiia iritica 111. 246 C — S. S.*)« (cap. 43,
8] lOi;» den aus Haiuj t^invedraitKeDOU Gi'iätricli itiii-h jtrütr.ipatUA
ili einistAreitd ; »beoso ibt S. 28D aus Halm das Versehen Kraut
flatt iiiuitf in dtm kritiilchen C'oiiiniBntar «^ingedningon; S. 292
(tap. 38, IB) streiche diu Konimit tiarli M.
Ei^ni« Äiiden]iig:on des Verfafisers, ältere und neue, finden
sich 44 im Text«. Die Germania ist bei dieser KochiionK nicbt
Nrilbicbtii^ da dieselbe 18B5 als Sopnratiibdrack cfKchieu und
bniti nebrracb bcnrtbeilt norde. Auf dtu A^ric<jla kommen voo
Dbigtr Zahl 9, auf den dialt^os de orat^iriboB niclit weniger als
IT A&di)ningf>n, was bei dem wahrhaft jAmmerlichRn Zustande seines
ilMlitferten Toxti*8 nicbt wnudemehmeit kann. Dtirselbf i^'ird wohl
•tif «n Tummelplatz f&r die cpbemorcn Kinrdllc berufener und
mbtroTmier Kritiker bleiben.
För die gelungenstuu ^Vndenmgvii bult« ich II. 7G, 9 <juam
uimrx, XK, 33, 17 nostris error, ibid. cap. 42. 4 s/^ow/e Cae-
»ni ttttumtiottem, A^c. 41, 14 permitit statt des Halm'schen
cHBtttti^ dial. I, IG rri e'tiadfm, ibid. 10, :{.S die KinschiebuDg'
HB /untaue tot aut ond cap. 30, 27 orniorin Btiitt des äbor-
fil&rtiD onitorit..
Fwner werden eilT Conjectoren des Heninsg^^bers iui kriti-
•dtM Apparate wobl erw&bnt, über nicht iu den Text nuf^enoui-
■n: S. 68, 93, 101. 119. Ifil. 204, 241, 247, 267. 291 und
äOO, Wovon drei auf den UialoK kommen. U, 76, 26 zieht Müller
& ijiifft TOn ihm aufgestellte Vennuthun^ vidt, vietnm infolg-e
MW FaralleUtelle aus Pliuius y.uiüi-k. Oassolbti Scliicksul verdieDW
iWk •iaige von den i>bvn erwähnten Änderungen.
Öfter ist die Inter|mnctio:i passend >?eAndert wie S. 24, 26,
i' Und 171. Kin Interpretation skr«^n7. lindet sich nur 1, 77, Iti
niKbui Sratptno und l't/utifi, wobei tlirscbfclds Coiyectur l'aiftw
otdit erw&lint wird. Wabrecbeinlich ist sie aUerdlngB nicht. Lücken
»Bdiü 8. 205, 241. 294, 295 und 297 mit Punkien ang-czcigt.
^Mtd ist der Umstuid. daäs bei den InbultsuuH^abeii keine Seiten-
aU aafegeben wird.
Voo I>rDckfehlern habe ich im Texte folgend» bemerkt: S. 12
nmtortm, S. 24 potttenun mit ausgefallenem et, S. 53 meredotis,
S. 64 auxitio ohne Strichpunkt, S. 80 noluptatev» statt tiolupUt-
tfm, 8, 84 commitsationibu«, 8. 110 und 111 Mewlh, w&brend
ii4<nrirtö richtig MessaUa steht; S. 167 seyiuituNtur für s^hc-
litar, 8. 174 dorcb Leichtfertigkeit des Setzers unsinnig tvrr und
(•f/bnr, S. IÖ3 mit Halm Aprijipa^ S. 197 cxercitam, S. 241 occan-
«JMm, 8. 249 agmirut statt tbjmina, S. 282 Kuppflteiiih und
8. t98 dibilitaiur.
Dmokfohler in den Inhaltflangaben und im kritischen Apiw-
Ute finden sich S. 49 mmsilio, S. 88 Dikterein, 8. 97 quatri-
liManr, Yorlagen m m
IflbgngfD. Kttgtt. T«n
»»»?.
rfui/m, S. 110 MrsaHn, S. 118 wwWw. 8. 141 priitci für Pruri,
S. 150 b. ir. 8, 19, 7 (statt 8). S. 230 (t-anstirpstt^is, S. 244_
perrurrn-a, S. 25l und S. 281 pns, 8. 255 Pltnius für p/rnitt
S. 279 18. 2 (statt 2.1). S. 287 m/i/s fiir irntiix omi S. 289 ri
fflr p»rf«. Die Abonriegpiide Melinahl ii»r anffeffthrlsn Dnirkfehli
fallt wohl der HaaRP'srliiMi Drcckprci xnr Last, die noch dem
aas pigtupr scliliiiniipr Errahruiisr wohlh'fkannt ist. Por einzige
lT*>si ist, iliiss die KOnniimten Diurkfdilor sich noch nncliträelid^H
nnf den Platten rorriKieren lassen dtirfteii. ^|
Abtheilan ^»fehler im Teit« lies*?^i'en S. 7 niaij-nin, S. 13
rftj-naiiiur^ S. 70 axj-nomcn, 8. 80 und S. 101 dia-riplinae,
S.'iei nca-tris, S. 198 ohpug-nanfhim, S. 200 »Kw-(»-or«fii, S. 241
wdfl-n^tHqtie, S. 251 ttiaif-nam nnd S. 265 adtfttos-eff:. Ungleicb^H
inödig ist S. 108 ri-rioriof und S. 109 rir-foriam abt;etheilj^|
S. 161 stellt itie bei Hnlni im Text« ilko nnd tn der krit'iBch»!
Note (7/iV-Li. Kh sclielnt iincli lUleiii. dass Müller ein Kxemplar der_
Hatm'srhen Anajralici zum Abdrucke seines Textes benutzte ni
dalifi einigft Fehler nhersah.
0er Ausifiibo ist ein tJO Seiten starker intitx uomiuum bei-
gegeben, den kof. fIflchtiR durch g-oeeben hat. Derselbe ist selbst-
verständlich nach dem Halm"Rch«n wdfx hls/oriruit gearbeitet, der
80 Seiten umfnsst. S. 301 ist bei .trhain eine Lilcke eitemiur
nimore fu/si Drtisi 6, !0; S. 344 ist unter Phticimt 2. 43 statt
3, 43 zu sfbreibon. Müllers Index ist knapp und übers ich Uicli
gearbeitet, also für die Schule jedenfalls ren\endbar. Es fehlt Afgui
11, 24, sowie Atta 3, 68 und Europa 12, 63. Unter Batari Tehlcu
sSniintlicho Stellen ans den Annalen. Die Citate bedürfen ein«
nenerlichen Revision.
Wien. Ig. P r a m m a r.
]
Vorlagen zn latciniachon StilQbungen in den oberen GyrnnM»
claaaen. Von Dr W, Uidionsen. Direetör der Königl. DomsehDl
xa SctaK-svi^. .Schlexwie. 1SS7. JuHna Bergan. 93 SS. 8". U. l,BO.
Qtdionsens Vorlacfen bilden kein Übmigshnch im eigentlichen
Sinne des Wortes: im Laufe der Jahre 'immer im An.sir,hluss an
anderweitig im rrterrichte vorgekommenes, jedoch mit überwiegender
Zuhilfenahme fiöi^r Erfindung' abgefasst, sind sie zunächst für den
Gebrauch des Lehrers t}erechnet, der sie bei der Ausarbeitung von
Texten für Eitem porallen (Conipositionen) benützen soll. Zur Ver-
OfTentUchung fühlte Dich der Verfasser durch die vielseitige Nach-
frage allgeregt, welche den beiden Programtnen, die hier mehr oder
weniger umgearbeitet erscheinen, zntheil vnrde. Hie Knl'itehung
der 'Vorlagen', wie sie eben angedeutet wurde, ergeben auch die
Stoffe, die verarbeitet crschoinen : Betrachtungen, auf welche die
Lectäre (die griechische wie die lateinische) in den beiden obersten
Classen des Gymnasiums hinleitet, liegen hier in 30 ziemlich
umfangreichen Aofs&tzen weiter ausgeführt vor. Die meisten Stücke
Giiimm; Vurbj^n zn Iat«in. Sttla%ang<:n. nofei. Ton J. GoÜing. 95
iMm inr alten Literatur in (engflr«r odfr loser«r) Ho/Jehnn^. Es
M: I. Das Zeitalter des l'erides, 111. fforaz gegen die Unbillig:-
liil der Kritiker, IV. DemosUienes" Rcdo flbor den Frieden.
?. CSwro* sog. DIvinatio gegen Q. Cacilins. XII. Ciceros. Bücher
m 4tB Pflichten. XIII. Die Lehre Kpicars, XV. Die ßedner des
JÜlBtbaos. XXII. Aleiander und Diogenes, XXIIl und XXIV. Pytha-
gauniid die Pythagoreer. XXV. Der Vater des Hora?,, XXVI. Ciceros
J^ni, XXVn! Von der Redeknnst, XXVIII. Sicilien. XXIX. Ver-
niidiba bemerkongen dher Philosophie nnd Ileredsainkoit. XXX. Cicero
«li Philt^uph. Vgl. XXI. Die vier Cardinal tagenden. Zur Gattung
itr Oirie gehörig oder Oberhaupt Iehrhaft<tn Chanücten» Kind:
Ü. ^iocotpiiv ^viv (iaXaxia,;. XVI. Über den Xiitzen. den Feinde
{ntbrvn können, XVII. Das Xil admlrnri. Ganz die iMaiiier der
Ktn ahmen folgend» nicht an IjosÜinmte hii^tonsrhe Persönlich-
UUo geknüpfte Stöcke nach: VII. Ilrief. VIII. Nachruf, X. Ver-
iWfiping. XI. Tndelrede, XIV. Kmpfchlnng. XVIII. Kronahnong,
XIX. Grflprfich. XX. Brief; und selbst die moderne StofTe behan-
4itiiikn, mit Becht in der Hinderzahl erKi-hciiieudeii Abechnitt« —
VI. Fmdrlch d. Gr. und die deutsche Literatur, IX. Der deutsch-
ftiuriiiBche Krieg — zeigen antike Färbung. Überhaupt wird
■m 4)t««n dnrh fär eine höhere Stufe bestimmten Vorhtgen nach-
rthwti mtUeen. tiaes sie dem Irrthuni. der nach falscher Analogie
in Vti dem unterrichte in neueren Sprachen öhlicben Vorgang
otefweiters auf die Behandlung der lUtclassisclien übertragen will,
ih ob «s sich in letzteren ebenfalls nur um den fertigen (»ebranch
*r Sprache in beliebigen Zwecken handelte, ganz, ferne stehen.
3o halten aicli denn die Vorlagen' nach Inhalt und Ausdruck mit
Sitam Grunde im Kreise antiker Donkurt, und die 8;>rache arbeitet
t> i^asefaicktcr Art einer correcten lateinischen VbersetT.iirig vor,
oko» ungewandt oder nndeutsch r.vt eeiu. Nur die wiederholte Ver-
taiihng des VerbatsobstantiTS 'Itesiegong' (S. 7, S. ^4) ist nicht
nbilUgeii; derlei erinnert an die berechtigte Klage Erich Haupts
B Pttthea* lat. Wortkundc IV 1 p. XIIl: ''Von entschieden sch&d-
iditn Kinßa^se ist die gewöhnliche lajce Art des fbersetzena
m dem Lat auf die Wortbildun^^. Die unseli^vu Abstracta auf
~ BBg. vcnig ondcntsche Bildungen wie: 'mit Hintansetzung von'
t- ^L itaromen . . ans den lat. Standen." — Mäßig sind die
ialirdffmigcn an die Kenntnis des lat. Perioden baneR, mehr wird
a Phraseologie vorausgesetzt; übrigens bringt der Anhang eine
tMidie Anxahl von für die fbersetaing verwendbaren CJtaten,
tut doch nicht einem jeden Hofort zur Hand sind'. Bezüglich dieser
Ctati sowie in betreff dos zugehfirigen Textes notiert sclilie&lich
BaT- Folgendes. Zu S. 27, 5 'Epicnr reniicbert' wird auf CJc. Fin.
^7 ftamat E. verwiesen. Allein diesem entspricht im Deutschen :
it ruft Ep.' — Das folgende : 'Mau kOnne nicht angenehm leben,
lirs ala nach den Vorschriften der Sittlichkeit' ist ohne Zu-
hine d«r eben citierten Stella kaum verständlich. S. 42
56 DrenckhaftH, I^atdrÜArlic StiUstik, angez. von J. GolUng.
wäre der Tort 'ös gebe koino noch so un^ercimto Behauptung,
nidit von irgend etnom Philosopbon aurjcr&stellt worden «ei' begi
uacb Varro Sal. Meoipp. p. 127 (ed. Hiese), XV I'o^dn-ino nema
aegroiits qtiirquam nomniat Tarn infatuiiitn, tjuod non alifjuU du
philix^phua zu gestalten. S. HI wird für rxli'cttm jujti aof T;
Hiat. IV. r>9 verwiesen; das Original ist Verg. Aen. I 219. S. 82
bringt <J. y.wei Xachwoise lur vhii vitrtqtir: da die Verbiudiuig
nach Knhnken tu Vell- II 66, f> eine soilenmis /ormtiln ist, lieJleu
»icli die Belege cot-b vennehron; vgl. z. B. Plin. Kp. It 1,
(Paneg. P3 nuinel tHnnebifqu':). Kbd. verweist G. ta den Wor
'keine Vergessenheit wird joinals das Andenken so großer Ver"
dienste vertilgen* auf Cic. Phil. 9, 10. Näher lAge Cic. pr. Deiot.
§. 37 iWKjfa.') ofjriif't — (li^Mif oblitio. Vgl. Tac. Agr. 46 oUino
obrnet Mohr bei Holstein M Cic. Fin. U. JOS.
^
Lateinische Stilistik fClr dio oberen OjmnasialcliisscD. Von
Drt-nckhahrt. Oljerlelirer. ficrlin 1887. Weidmann. VI u- 128
gr. 8' 1 Mk. m Pf.
Detri Verf. verdaokc:j wir l>eroits eluttn in ongvni Bahmeii
balteuon 'Leitfaden zur luleiHiscliPO Stilistik' , über wolrbon o
Zs. f. d. 'i. Q. 1885^ S. 727 berirhtot wui-dc. Noch weiter »Is
diesem fasst 0. hier den Bpsrriff der Stilistik, insoferne er nicht
nur auth die^tnal eine Sviioiiymik folgoit lüsst, Bünden) 'auch die-
jenigen Partien dor ?titiBtisclion S>Titax iiufnimmt, welche in den
Srhnlgr;vniinatikrii fffibütoii zu werden ]ptlegeii, wi« dif* I>clin^ vi
den cDordiiiierondrm Conjnnctioijon und den Präp»sitionen nnd
gaitje Lehre vom Nfimen, atidprerseits aber tiefer greift, indem er
auch solche Regeln bebandelt, wpicbe zn kennen nnch seiner Ansicht
fär einen Primaner ^war nicht uiibodiugt notli wendig , über docli
nötzlirb und writiscbon^wTt ist'. Die HaupttiHcbe bleibt aber die
BürkeiL-lit auf Verwertung: des zu bieti^ndfii Materials bei Schüler-
arbeiten, weshalb alles diisjorüge ansgeBcblossfri ißt, was bei
LectÜre nur ab nnd 7-u Iiogegnftt. Dicst- Erklärung des VerfasS'
hindert jedocb nicht in dem Uurlie ein ansgezeichnetes niifsmi
iu erblicken, den Schüler bei der Classikerlectüre m correcter Übi
setzuiig anzuhalten: besteht dudi der gaiixe Inlialt desselben c'xfi^
lieb nur in unter die Bubrtkon der Stilistik ^'i-bruchteu Beisjiiele
(Tomebmllch aus Caes. b. (J. I und VH, Liv. XXI und XXII. Cic.
p. Arch-, de imp.Cn. Pomp., in Catil., Cat. m.) mit uebon stehen der,
den betreffenden Fall erkl'irender Verdeutschung , und wird ein
vemänfliger Lehrer bis tvi einem gewissen Oradc bei regelmäAig
wiederkehrenden Erscheinungen nach der einmal gegebenen Anlei-
tung sofort auf eine r.utreffende deutsche Ausdrucks weise zu dringen
haben, soll die Arbeit niiht planlos vor kIcIi geben und ein Port-
äobritt ennAgllcht werden. — Das Buch ist umftngUcher als ttoustige
dem Gegenstände gewidmete Daretollnngen für di(» Srhule xu sein
pflegen: nicht die erkiftrto Absiebt des Verf.s, relative Tollständigbeit
Ofmy. Glossar m den Lied«m dvr Edda, aagex. vod F. Vttitr. &7
I
n Hniriwu, soudeni die Fälle vou Beispieleu, welciie, unch inner-
htlh 4ir tiiudneu Paru^Täplitüi Itcjnoswefrs gleichartiiTr <*ii)<i Ui^l
iD sU dno NoHncfti lielouchton. i-n.bug't den Schöin der Breit«:
«ll iMNodere roicli h^darht spjen rerzeii'.hiiol dio Pnriig^r.'ipheii 'Vor-
schitalEMr IMativ)(utx' J£. 102, 'Latein. Cuio])06ita statt doutechoi'
SiapJki*' §. ri-'i. "Vi-rbinduntr mehrerer ^'raJ?06ä^zo uiitoiuauder'
1. 196. F«bl«rbtLfteä wird mit Hecht nur »olteu vcfh-efuhrt. um uls
mMw Kduniueichnet zu werden : za weit dürA« die Warmmgr
Uli P>bMi 'nirhl bellum cum Ciu-tliu^iiiienflilinH': wcniireteiiR leitet
CnbAotib. den Artikt»! 'bellum' mit dm i Worten ein: 'lii-Hum ntm
ütifm, 4er Kritff mit Jrmanrl^H kann gebraucht werden, auch wenn
<fal Vtrtmin des Satzes nicht mit cum in Verhindang steht'. — Die
^Mnmik in 1 72 Namuicrri (Wetu-1 hat lJ!iO. Meii-sner 200 aof-
gnaiow) h&U das richtiK^ ^iLß des dem Schüler zu Bietenden.
Du 8inb«n noch Knnp führt hipr wie auch bei anderen Svuonj-
aftm htusiditlirh d<*r l'nterit^heidun^' von ftininl und una za dar
iHBm<l«i] AuL'ah*, jem*M sfi tfrnj)t»r:il. tlieftC-s lociil. Freilich gieng
lür «itoD Cbttri«ins voran, bei dem mitn S. 197 Heet: ' ntut locuin,
Mirf spatiaio desiiruat: re^'t« it'ujue dieiuius: simul cmsuiem /ue-
^mt, MW ambuifiliiHt': allein ein liliok auf die eiiiKehendereii Dor-
hfitsnu bei Schultz |^. 466 und hesnnders bei Schmulfeld §. 622
»ift Isicht da« Unzulässige dif^ner Ilehanptung. Vgl. außerdem Cic.
Ol (> rnm iam jvonteni Miilvium ~ ingredr incifH^rent nnaqne
litis. Mur. lä qaawtunun una \iittni et Eum ogT'^ luctas ]>rior,
Ü. 80 IM Mt qoidem servare potuerrt igain una ruiii iiublicam v(ia-
^ amraret: vir« nach obiger Unlerstheidung an dienen Steileil
töAi sunnl allein am Platze?
Ulmätz. J. aoUiug.
Gbtuir 7.II den TJedtTu der Edda (Sacjiiuiidar EtMa) Tt-n H.
Oi-ri n c 1 Bibliothek dtr Slte-sten deutBclien Literaturdcnkmiler
Till B»nd). Piulerboni und MOnster I8«7. BebOaingb. IT und
30i) i«, H*. 4 M-'t
Divfiee Glossai' ist nur der Yoriänfer eines größeren Wörter-
\ndbm, dan als dritter Band der zu ernartetiden Sijmons*scben Edda-
iiifih» erscheinen wird, Zweck des vurliegündun GloBBars ist, die
Sdblinind'scbe Edda-Ausgabe zu i^rgilnzeii, \(m welcher bekanntlich
bUnr Dar der erat« Theil (Teit samnit Lesarten) vorlag.
Dom entaprecbend ist der Uildebrand'sche Text zngninde
rete^t jedoch eo. dass auch neuere Conjecturon Bogges, Müllen-
Mb tL a. b«röck3icbtigl wurden.
Kit) eat«chiedeuer. allerdings auch i»«lbstver»tÄndUchcr Vorzug
■Im 0«rbg*scbui Olossar« vor den älteren Arbeiten besteht darin,
•Um der Verf. die nenen Hrsrheinungen auf dem Gebiete der Edda-
lümtor sorgfaltig benutit bat. Wertvoll Rind vor allem die zahl-
i K Hrfniel Anz. F. d. A. 13. 247 ff.
58 Martin, Ocscliicliie Qcr deaUcbvn T.iterttnr, augci. von H. Tjombel.
reichen Verweis« »uf Aufsülze in verschiedenen Zcitschrifu*!). Icli
mache hier darauf aulnierkBam, da«« bei rd nor die BedeD
'Spgelstansro' angegeben wird, während das Wort nach Vigfna
485" rnid^Möllenhnff DA. V. 258 anch Schiffsrajiit« hodeatet (B
\amfi\ 73. 7). - Skimiemäl 3 A-twf/m Ufri hetär r« at kiSkk
$^, hveim er fths er at fara übersetit Gorinit k-ostir mit „Ent-
scWoasenheit" ; ricliüger scliciitt mir Efiilsson die Stelle aut'^rasst
zn haben : Wer nach der Fahrt beKieriif ist, veil^ besseres xa than.
als zn klagtiii.
Das Glossar ist für Anr&tig'er bestimmt und 6oU die fttteren
Arboiten Egilssoiiü tu>d Lüniririi entbehrlich machen. Dieser Anf-
f^abo entspricht es aber nicht voUkorammi. Krkhiraiivreii scbnieriger
Stellen werden viel sparlirlipr ijchracht, als bei Liining nnd Eg^tls-
84->n; auch Heyne« UloFsarc 711 fli*liatid und BeüwuU .sind bierin
ansfnhrlicher. Mitnnter kann lier Anfänger mit Qerings Glos
nnmOglich zu einem richtigen Verständnis der Stelle gelangen:
HivamAl 128 ^aiti nl'kir rvrtia gnmrta synir; die Phrase rertti
at fif'a/ti fehlt bei Gerirg. Zn Hiivaiaul 154 umiir nitniir ^k
fehit ein Verweis auf den barditus und Tac. G. C. 3. Bei Helgakv.
HiÖrr. 7 finil lartr jui J'tjliön Ihlijn nafni handelt Lüniiiir in der
Anmerkung über die na/n/fitfi; hei Gering fehlt eine solche Be-
merkung. Keginsmal 26 tiü «r hh'nhujr orn hilrum hiürci t*ana
Sii/mtwdar d Itaki rhlrittn fehlt gleichfalls eine Bemerkung ober
den Blutaar; g. Lüiiing Anm. z. d. St. Zu Brot 16 er fiU Mmti t
fpor hfiifir rfifdvil fehlt eine KriSutening. wie sie Liining in der
Anmerknng bringt; s. 1*. V.. Slüller uotaf nber. in Sax. .')7 ff.
Kin Namenre!?ifiti>r brin^'t Gering nicht, da bereits Hilde-
hrand ein solchi^s seiner Ansgitho beifügte.
Im Interesse aller derjenigen, welche sich mit lleldens;
nnd Mythologie bet-ciiftftigeii, sei liier der Wunsch nach einem Ver-
zeichnis der in der Edda vorküiiim enden Kamen geäußert, das nicht
nur die Stellei] angibt, an welchen sirh der Name in der Edda
lindct, sondern übei' sein Vurkominen in den gesammten germani-
schen und weiterliin litteinJsch-grieohigchcn Qnellfi), ferner ober diis
Verbftitiiis dieser Quellen zur Eddii-Oberliefernng knapp f>rientiert.
wo bei jedem Nanivn die wichtigste Literatur angegeben, und,
wenn mi'^glicb, auch eint; Etymologie versucht wird. Dnrcb eiitu
Beibe solrher Arbeiten konnte ein großes gcrmanischet« Namen-
wört«rbuc-h crmügliclit werden, das wohl jedtr vcruistt. der Alter-
thCluer und Sage zum Gegenstände si-iner Studien geu)ifcfat bat.
Fahrafeld a/d. Triesting, Ford. Detter.
Geschichte der deutschen Literatur. Ein Handbuch, ton wuhel
Wackcraagel. Zweit« vermehrte und verbesserte Auflag« besorgt'
von ErD.1t M artiu. II. Band. Erste Lieferung. Basel, Brnnt» Schwabe.
SchwcighäuaerVbo Verhigiburhli.'indlQng.
Das vorliegende Ilelt, dei-sen Anzeige ich bisher rerschot
weil ich die noch immer ausstehende Fortsetzung abwarten wollt«,
MvtiM, Gcscbiebt« drr deutscfa«ii LiU'rator, angez. von //. I.avtbt^. 81)
in/uik dis Iti. und das erste Viertel des 17. Jiihrlitinilerta, also
Am Abschnitt, mit dem fnthfr die erste Auflage abschloss.
tf. 91 -n:*. V?l. Zb. f, d. Phil. IV 33). Von dor Beaibei-
«■( dM frvt«n Bandes, deren Yerdicnet allg'emein bekannt ist,
vlinKheidet es sieb dadurch, dass die ÄnderuiiL'en des Heraos-
gibm Dicht mehr besonders bezeichnet, eondcrn ninfiich in den
Text aor^enomnien flind. Begrnndßt ist dißs Vert'aliren darin,
4ui dem neransjLreber handscbriftlirbe Nachtrags von Wacker-
auN !4>lbst für dieeen Abschnitt nicht mehr rorLigen. Die
neitUii Xndeningen trafen natärlJcrh die Anmerkongen, va neoMo
Ulintiff nachiDtrnffen irar. üfters anoh iremdczu an dio Stelle ver-
alMvAllwitfln eii]|;et>etzt wurde, tin Texte ist der Wt<rtl»ut Wacker-
Mffdi nftglirhst ffpsrhont, aber doch durch kl(>inA Ärderuntr^n (vder
Wf^Uwungen dem i^egennärtigen Stande der For8chnii^' Ht^chiiuni^
fiAnfdu Dam dies olles mit geTrissenhafter Sorgfalt und Umsicht
fcmryt Ist, war Ton dem Herausgeber als selbstverständlich zu er-
wutn), und was man etira hie und da zu berichtigen und
ndKBttigm hAtte. ist unerheblich. S« ist es z. B- nicht eigeiit-
Bdi Bnriehtig. wonu Thomas Brunner, der in Ötttorrpii'li (Steyr)
wiiit» nud dichtptp, S. 98 wieder knn,weg 'ein Österreicher' ge-
tiBiit wird; dflch hätte immerhin in einer Anmerkurig bemerkt wer-
4a kftnn''n, dass er aus Landshut stammte. Sein Name w.ire das
mitffiial auch besser unter Josef als bei Jacob genannt. Hie und
h Itt, lOTiel k'b bemerkte, ein Buch, wie z. B. Straass Kulten
i%.H, 17, S. :iO) norh in der ersten, stitt der neuem Aiifhige an-
rtfthrt und la nnzf-hien Auf8.1tzen Warkern agels, Uhl.inds (§. 9.'),
1«.«$. 38. 100. I. S. 12. U, f.7) hatte wohl auch das Citat nach
Ifli SBudiuigen ihrer Schriften zugefügt werden sollen. Am orst«n
lim noch hie and da Literatumüchweisungen nachzutragen, wie
KeUtn Nftidruck von Ickelsuiner (Freib. 188]J zu %. 9:^, 1 1 (S. 11),
itkOtn Aufsatz bei Bartsch Germ. Studien 11197 7.. zu §. 97, 4
IÜ-44) u. §. IOr>. 144 (S. 114), GrHKiekes Gengenbach 262 xn
f-M. 38 (XoreUa S. ßO), Spenglers W. Schmelz! (Wien 18B3) zu
IIOS, 42« 44/<) u. .1. dgl., was hier umsowoniger sich lohnt an-
odihren. da ja jeder, der sich mit dieser Periode unserer Literatur
bMckiftigt, gewiss auch die neue Auflage von Goedekes Grundriss
IS Band nimmt Dem Oberilsterrcicher aber wird man es vielleicht
4l ib* (hoffentlich Teneihliche) Schwäche anrechnen, wenn er
vte- 4«) S. 17 f. aufgra.lhltpn DiaWtdichtem auch für den Ober-
W«r*lch»r Fr. Stelihamer eine Stelle in Anspruch nimmt, die
t«Mr nindtstetts mit demselben Keclit verdient nh die beiduu Nieder-
^•wMphw. Kit allen solchen Nachträgen und BeiiH-rkungt-n aber,
*<BB sie uch erschöpfend wären, würde doch nur bewiesen, dass
« «kli, wie g»8iigi, um mehr oder weniger unerhebliche Dinge
^tt4ih. Bod dass d*>r Hwauagcber sich nur aufs neue vollen An-
^•■^ «I noMf^i Dank erworben bat.
^nf. H. Lambel.
»0 Bantbfrg. Priedrie!
I. TOB ff M. WffHer.
Friedricli Hebbels Tagebücher. Jtit cinciu Vomtirt hcransgeireben
TOD Folii Hamburg. Nebst eitiura Porträt Hebbels nach Bah) und
einer Abbildang »eicer Todtenma^ke. Grater Band (1885) ^XIV d.
331 SS. Zweiter Band ^887) V u. 592 S3. Bcriin. G- Grot*3the Ve^
lagsbuL-hbftndlan^. ^r. 8*.
Unser Bemuben, den Dtcbter hm seinetn Schßpfangsproces&e
'm belanscben , bat mit den f^dßten Schwierigkeiten zn kämpfen.
Selten genni; gelingt es ans, dio künstlerische rmhildimg zu Ter-
folgen, welche dc-r Stoff im Innern des Dichters erfübrt. Und dcwh
reizt unti gerade dkso Frage, weit t^ie die herrlichste Äiiß«rung des
Menschen betrifft. Am ehesten könnten wir vüra Dichter selbst Änr-
achluEB ervärten, aber selten ist er geneigt, ans die geheimen
Fächer seiuea Inneni zu öffnen, ja wenn er es vielleicht will^ ist
er v.n ivenig geübt iu der Selbstbeohuchtung und lu wenig mbig,
als da^s er es vemiöclite. Darum haben für uns alle Tagebächer
Ton Dicbtem die gröüte Wichtigkeit, besonders wenn die Dichter
so weit phllosoidiisch gesrhult sind, dass sie vom Kinzelncn das
Gesetzmäßige xu abstrahieren vorstehen: dazu gehört Ireilich jahre-
lange Selbstzucht, immer wiederholtes Eingehen in alles Zufällige
und — ich möchte sagen — die nöthlge Eitelkeit, um auch das
Unbodeutende, dat^ vielleicht einmal für den Beubachter lüw Beden-
t«nrten wird, genau zu verbuchen. Für unsere ffftuntiiis des dra-
matischen Werdens bildeten die wichtigen Tagebücher Otto Ludwigs,
welche aus seinem Kaciilnss unter dem Tit^^l 'Sbakespeare-Stodieu'
Teröffentli^-ht worden, eine willkcmuiene Förderang. Seit langem das
lutereae an teste jedoch, das nns in dieser Achtung zugänglich wurde,
sind die Tagebneher Hebbels, weil sie für alle Zweige dtchteriacbea
Schaffens eine Ffillo des Materials bergen und von einem Manne
herrühren, welcher alle genannten Eigenschaften In hohem Maße
besus». Nicht Eitelkeit, üoiidem nulve Freude am eigenen Werdeu
trsibt ihn dazu, ein Tagebuch auzulegeit. Ein Xotenbueh aünes
üerv-ens zu Roiner eigenen Krbauuug, in wetcliem er wenigstens das
GötUicbe. fi<'i/ »'ft Wonne oder Schmer:, festhalten will, das soll
ihm das Tugobucb sein; es begleitet sein Lehen und Leiden, Lieben
und Denken, Fühlen und Dichten vom 23. März 1835 bis znu
2fi. Octeber Ik03; der /.weiundzwanÄifoftlirige Jüngling, der so lange
genötliigt war, nur mit sich allein zu leben, arm und unbekHnnt,
beginnt zn uns zusprechen, der funtV.igjfihrige Mann, dessen KJlrper
die Folgen der mangelhaften ErnähniDg während der Jagend nicht
mehr widerstehen kann, legt die Feder aus der Hand.
Ks ist nicht möglich . von dem Rcichthom an GedankeD»
Ideen, Kritiken, Einfällen und Lunnen einen hüJbwc^s bebiedigen-
den Uegriff zu geben. Wir blicken iu das Herbarium eines Gedanken-
crüsus, welcher auch dem Paradoxesten einen SchinAner natumoUi-
wendiger Kichtigkeit -zu geben versteht. Sehr viel erftihren wir über
das Werden Hebbelscher Werke, was freilich Kmil Kuh für seine
Biographie schon ausgenntzt hat; aber bei ihm linden wir das
BaaAag, Frictlhcb Hebbels TagcbBüher, »nget. ron R. M. 1l>rn«r. 6t
Mstfräl künstlerisch verarbeitet, liier Ueiirt oe uci 'roh' ror, so dass
• Uli Tiel unmittelbarer packt. Wie morkwfirdij^ s^hen wir die
Oflutefi ratst<>hen; da veranlasst ihn am 2. F^limar 1881* (t 141 ff.)
4h Dnna des Mnlera Möllpr spinp lipdankpri übi-r den Stoff m
' IteiirBll: «■ Reht vnn dorn (liaraktor Oolos aus, wolchen zu ent-
wickeln und psyrhologisfh m ontfnU^n spin Bostroben ist; nicht
IiiiMi bftrtir?8ott«ncn Sünder sieht er in iliui. Bondem finen allmählich
In Trrbtmilung rerfallenden 'edlen* Charakter. Aber HebbRl kommt
■HÜ iiir Arbeit, m bpd;irf eine» weitett»n riifilllicren .XnfitoDes von
■I&«, ntn ihm den Stoff wieder naheznnlcken : er liest im September
1ft4ß die Tieck'sche (renovera, von der er eich schon im vorans
•irtl tiel versprochen hatte, sie ir^^fÄlIt ihm wirklich nicht, veran-
hat ihn aber selbst ein Drama Goiiovefn anzurmiircn (13. Sep-
«nbo 1840). welches dann am 1. Mar/. 1841 vollendet wird.
Vitdariioli fäbtt sich Hebbel bewogen, bei Gelegenheit feiner Lec-
tin Dtamen leicht xn ekiztieren oder Tliaraktere flüchtifr «^ramatiKch
nnrüßen, fo einen Napoleon. Sehr bezeichnend ist ein Taye-
^•(inintnigr nnter dem 15. November 1844 (II 114): er liest in
le Aüff. Zeitung die Nachricht, dasa Lenau in ein IrrcnhAtis ge-
. Indtf wurde, sojrleich wird ihm das 7um Stoff v'ukt Tra^fidie,
*oNi er Lenau nur als Fers^jn. nicht als Dicliter nimmt, denn dies
kUt> seinen eii^enen Gedanken (TI 1-S. 19 f.) widersprochen. Häufig
Htifft Hebliel dramatische Züge, Irleen t\\ Tragödien, so z. 6.
U 117; rin irtttvlrr^hönrs Mmirhfu, niHi unl»hin}}( mit der Ge-
mü tkrrr hrisf, tritt iti's Lehnt ein uns kli>si''rliclii'F Alxjrsrhieden-
irtK; da* Problem reizt Hebbel in doppelter Hinsicht, erst sieht
• wr dir» Wirknng: AtUx srhaart nirh utn nir cufinniMO}, liribfer
Mfinrrwii tirh auf Tod umi l.fhtn, FfMitiffdclaße-ltant/f cn-ye-ißen,
ihf eiftnen Fretintlinufn, neidisch oder durch dir Untreue ihrer
Jwtaer reWrfjf , rtriasstn sie. Sie licht Einen, dessen Brrider seinem
Mm nofi^tuslriUn nnfäfttjt , da srhaudrrt sie vor fiich s^lhitt und
tt in* KIturter ^triict. Bald jedoch merkt Hebbel, dHSR damit
rbarikter des Mädchens nicht entfaltet wird, nnd tr wendet
Stnff ntin anders, legt den Confiict in das Innere desMAdchens:
Schönheit wird ihr selbst zum Fluche und treibt sie in den
(U 118). Manchmal dr&ugen sich solche EinräUc. schichen
wohl in einander oder wüchsen an vorhanden« Dramen an; so
«r einmal lll 155 f.) den Zag aiirgezeicliiiet, ein K'>nig begebe
ick winer Würde, weil pr nnr dnrch einen Znfail an der Ansffth-
ttlf TOii etwas Fnrchterlirhem verhindert wurde; nun sieht Hebbel
oA Beiner Anknnft in Wien die H!milia Galotti vortrefflich dar-
RB, an der er Trüber strenge Kritik goäbt hatte (I 147--15Q.
I f.); jetict schließt an dieses Drama der Zi^ ron dem Kf>nig,
»ieh ein Ende: 'Der Prinz, erschüttert durch Emiiiens
ill arinem Lande tine Verfassung^ (1845 schrieb er das!),
■ber wendet er den Stoff anders, wodurch die Anknüpfung an
ttia falb'ii^ehflfien wird (U 157), wir sehen, wie der Stoff
nS TiamWrg. Frieilrich Hebbel« TVgebflcher, aO)^K. ron H. 3i, Wentt-r.
weiter in iLiu arbeitet, ohne datiti lt /.ur Ktiubeit kommt, er msint
BBlbat: i?oAe liiee». Alxr U'rich ein HinicrgrutHl. Uttd so mu»$ e*
u/erdeti.'' Lange ringt Hebbel, d«r überhaupt grassliclie Stoffe gerne
betrachtet, obwohl er sie bei reiflieber Pr^fang tinbearboitet lässt. mit
einer VcrgiitanifsgeÄChicbtp. welche in mehreren Variationen vorliegt
(II ]r*H. Kil), dann lö&t er gam deutlich einzelnes von dieaem
Stoff ab [U 159 und II 160) and bUdet es salbstAndig weiUr.
Solche sieb plutzlicli eröffnende Gedaukenporspectiven sind Tär die
Art defi dicliterischi>n Schaffens von f^rßßter Wichtiglceit uod zei(F«i
uns, wie zufAlIig die PrcMJaction sein kann. Leider haben vrjr nur
sehr selten Gelegenheit, solche Beobachtuneren anzuateUcn, wenn
wir auch fircnöthitft sind, bei der Keconstraction poetischer Werke
wiedorfaolt darauf za schlieGen. Ich hebe dies ansdrücklicb benror»
weil CS mir von grober Bedeutung für die literarhistorische Methode
erscheint Scherer hat bL'kiUinlUeh am ersten Faastmonolog eine
bOchst enbtite Kritik geabt, wnlclie ninglichenreise ganz Terfehlt ist«
aber völlig methodisch solche dem Dichter vielleicht unbewxisste
Öedankenverschiebnngen aufzeigt; mag Scherer anch nicht das
richtige troffen, was ohnedies nor ein Zufall wAre, seine ErilJk
ist dberauü fruehtbar nnd nur Stiimpfslnu kuiiu daa Wichtige solcher
Forschung übfrt*t«hen.
Aber nirht nur Wahl von Stoffen und Ideen fürs Dnima wird
bebundelt. aucli fRinsinnige Bsohaclitnngen der dramatisch en Technik
alter nnd nener Zeit, so Aber das Motivieren (besonders interessant
U 122 f.), über Muuologc. über Localfarbe, über weiterrückende
Motive, über zmiicksfiringende Motive u. s. f. Ästhetisrlu' Betracb-
tongon betreffen vor aUem Srhuld und Sühne, Hebbel wird nicht
mfide, sirb hp^nndem das Wesen der Versühnnng im Xlranoa Mar za
machen, indem er entweder direct nach einer De&nitiun strebt
(T 316, n 22. 61. 99. 112) oder indem er indirect die falsche
VersCbnuiig /tirückweist (z.B. II 85); er &innt über die Nuthwendig-
keit nach (II 4 f. 108), über das Wesen dramatischer Charaktere
(I 148 f. 323), über Wirklichkeit im Drama (vgl. besonders I 250),
das bringt ihn natürlich anf das VerhAitnis zwischen I>raum nnd
Geschichte (I 252 f. auch ].'i2). Anrh über den rnUrtohied zwi-
schen dem Lächerlichen und Komischen finden wir wichtige Bemer-
kungen bei ihm (z. B. I 17). Dazu kommen die vicleii IJrtbeile
über Dichtwerke der antiken wie der tieaen Zeit, über die Ventcbii*-
denheit zwischen eiiiztiliieii Dichtem, etwa SchUler und Ooetbe, oder
Sophokle;^ und Shakespeare, groCe Hecensionen öbi^r Lenz oder CaL
deron, nbr-r Gutzkow nnd M<Mler, über dio Hircb-Pfeifer nnd Grabbe,
Oehlenscbläger und Ueinrich von Kleist, fast über alles, was ku
seiner Zeit wichtiges erschien oder allmählich In seinen Gesicbta-
kreis trat.
Hebbels Tagebücher gewähren uns aber auch einen h^dist
wünschenswerten Hinblick in das IjTische Schaffen, um so wün-
schenswerter, weil dieses allersubjectivste Gebiet viel weniger b«-
f. Tritärich Hebbels TftgebOeher, utpiri. tod Jt- M. IVerucr. 6S
tfUt ist niid dem Forsviivr uu);)eich ^r6üfn> Sc^iwierigkeiten
ah Aas drantaÜBchc nder epische. Ich greife nur ganz, weniges
bvaiii. Am 5. Janaar 184:i tiieht Hebbel Sclintte fallen ([ SOOJ,
d» le^ Ulm eineo geistlichen Yei^leich nahe: .V»)' so laiuje wir
wmitiit »iW. uns tcir sein solien , sind tclr e/iifis besonderes^ wie
^^tt SdtnttjUtekt nur thtfiiin Schneeßockf, «t// sie noch nicht ytn:
V^uifi' rjtf. Pieeeu Stoff bi>arbeitct er sogleich dicliterisch . über
^M-i« iffitaUct er ihn am:
Wir itensr/if» gind g^/romf Gott-Cf^Jaukrti,
hi* iitn'rr Glut, ratt Onlt uns tiufjfhmiclit,
Kümft/t mit iii-m Fnutt, tler nun alu hf.ih uwffiebt,
Sie KAmilii ihn oder teitxl txm ihm crsticirt —
h UkUm FÜttm mirbt der Menivh !
\>*'V Vencleicb ist zum Bild geworden, das «(> die Schnee-
Ul dem iK)<HiKch*ren "'»'r ,Vwi*-Acm nittd iff/ror'ue Gott'
^WmivN gewieben : div Herstellung dee Gleich gewiubtä ist narh
Am xw«i Mß glich kei teil auseinmid ergelegt und der Schliies b;it
[Mitt ier philt>8uphi«chen F:u>8ung (AiiniGrcn de» itewmäeren) di«
loÜKh» Fasanng r>rlialten. Freilich ist das lyrische Gedicht noch
wfctfntjg, dit? 'Idwtlisierung' noch-nicht Tollendet. abor wir können
^ M Stufen dir)iterisc)ier Frudnction gcnati verl'vlgon : erstens
te (lüften) Kindriick: der SchneefDll, zweitens diis Heraiisurbeiteu
te poetücben Idee U[id drittens die IdeuliBJerang, die* aber nicht
bämKnde gediehen ist. Dies geeclmh erst spAterindeniGedichtei'Dds
i^MchiealeiK* Kiod an »eine Mutter'. Zn veigieichcn ist die Stelle I 0 1 G,
wo««t ein dy)<pe!t*-'r Versuch ?.ür Ide;i]isiL>raiig vorliegt, ebenso
U ^ Hier folgt Jedesmul nnmiCtelbur auf däs Sclmuen des Motive,
4.b. das Fiodeu dea Stoffes, die Idcalifiemiig. also der dichteriscbo
S(Mfi(iingspnK«8H : aber die andere Mr>g1ich)ceit '), dass <tie eigcnt-
fidn Beftrbeitnng erat riel spAter ^rtblgt. lAsst sich ebenso ent-
Ack«. n 77 unterm H. Kebniar IH4-i' hf-nierkt Hebbel, und der
aintlklieKindmck war jedcafalls eine ^Vanduhr, welche er betrachtet:
tiit Zfit äteht darum nicht stiU ^ weil man die l'/ir an/tifit , cn
•trrf Abend, ijnjleirh der Zeifjer ntjrh immer (tu/ yfittmj zeigt.
Wem* dneh die Menschen dies Itediichten! Dieser Gfdanki' erscheint
,4um in den 'Neuen Gedichten' von 1K4H als Kpigramm nnter dem
'Die Ccusnr' (S. 145):
Haltet die Vhr nur att und deiikt^ min trird fs nicht AhetuU
Stand dif Ztit fwhou Afill, ucil ihr Weimer efi Ihat'i'
I>anin ffiiU ans zweierlei aaf: es wird das graium »tisch stren-
[ftra VttthiUnis: ex trird AhetuJ, ofujleich . . . durch das pctotißchere,
^JTanmalikch ondentUchere ersetzt, dabei zugleich der früher tlieo-
aiugcdricktv Gedanke durch den Imperativ in die Form
Hin Ten^leicbo meiaen Aubatx: 'Brit>f und Gedicht* im Arrbiv
Ät thrntttrif^^trbichl« XT. 278-286.
fl4 Bttjnberff, Priedtfeh Hehbelt Tagcbflcher, ang«. tot Ä.' 3f. Wfrptr.
oinM DialoüTs mit voraclmiegmncr Antwort verwaiidelt, und 2,weit«Ds
wird A'w Tfundenz geändort. der aUgemoin ethische Gedanke des
Tapebuirhes wird auf pjnen besonderen Fall: die CeBsnr an^owwidftt,
dus ZnriÜltiire der Betracbtun^ wird dadordi fast zum Xothwendii^eii,
eB iBt nicht nu>hr ein Einfnil, sondern ein Eindruck. Aber Hebbel
hat sicA mit dieser Umnandlmi); iiirlit beinifiirt. Der Pentaroein*
ißt unrichtig e-ftbHut und ilherdies unsinnüch. In dpr Ausg-abe seiner
'Gedichte' vom J.ihre 18.^7 (S. 424) begegnet uns das Epigrunni
in der Abtheilung 'Geschichte' nntflr dem Titel: 'Zu vmäu-en*. e?
lautot :
Haltet die Uhr nur oh «m? fhnlt , mm werd* es nicht Altemi :
Stand die Sonne schon still, weil es ein Küster i/cAo/^
D» ist nun der Pentameter reg'otmjlßig geworden, aber, was
mir wifhligcr erBcheint, das Rinnlichcre, daher poetigchcre. wurde
statt d(* fröhoron gewählt, nicht die Zeit steht still, sundem die
Rönne, nnd das schon frflher Hpecialisierte wird noch wfitw »pe-
cialisiert, aus dem weil man die XJhr anhält des Tagebuchs war
im Epigramm tceil ihr Weiser m that gt^worden, nun erhöbt, wptf
es ein Küster jjeboi die WirVnng, das Verhältnis zwischen 'Vm Bild
und dorn darin Torgestellton wird enger, alles ist poetlficher g«-
worden. Geändert »st abormal« die Tendenz, da inzwischen die
Oensnr aufgehoben war. wird das Gpigrainm allgemeiner aber nicht
ethisch wie früher, sondern hi-storlsch auf den Fortschritt üherhaapt
gewendet.
Ein anderes Beispiel findet sich II 96; am 13. Joni 1844
heißt es: Kinder sind Cha-radcn, die den Eltern anfyegeben nvrden.
daraus wird Rpfit«r das Epigramm : 'Gottes BAthse]', welches erst
die AöBgabe vom Jahr« 1857, S. 384 bringt:
Kinder aind Eüthsel von Gott und »chtnrer als alh; rw /'«vn.
Aber der Liebe iietingt'g, wenn sie sich selber bezwttujt.
Bier war Hebbel noch mehr als IVflher gen&thigi, den Stoff
zu bearbeiten; soin Einfall mit dem Fremdwort Charado hat noch
keine Rundung, es fehlt d«r Schluss. den er ixon hinzufügt; hier
liegt ans dem Jahre 1844 Jus Kohmaterial vor. das Jahr 1657
bringt uns diepontisrhe Gestaltung, für welche sich auch zum
Pentameter gek•g^•ntlich^? Gedanken Hf'hbels anführen lieDen.
Ich kannte noch lange fortfahren, solcbo Mittheilungen ans
den Tagebüchern zu machen und daran Hetmrhtnngpn anzuknüpfen,
denn das Material ist fast nnerschöpöich : so würde es locken, Hebbel
und Kleist m messen aus Anlass der Notiz IT 113 und Ähnlichkeit
wie Unterschied zwischen diesen beiden Pichtem aufzudocken, oder
Hebbel nnd H:ilm nebenf>in:inder zu st^-lleu im Anscblnss an Hebbels
^Tragisches Bild' II 119 f. das sich wie das Bohmaterial zu einer
Halm'scbon Novelle (des Nachlasses) ausnimmt.
I
I
JUw«, GuSrV MaM Sbrr Dcnt» Uland. oug. t. R. .V. »Vriicr. 05
Ahtr 4ms aßctf «örU« den Kahmeii einer knrzon Anzeig:o dtirrb-
Itwha, ■B« wn den Zweck but das eingefaendste ätndiuDi der
TifiMriM' aDw jawn Lt'^m dieser Z'^itschrift m empfehlen,
v^cfe* dw Didlitr gtn« li^i df^r Arbeit beobachten, oni sich dinct
■te tadinvi AifrcliBM aber da« Wesen «I^r Plrlitaiiij; zn bolea.
Die Witwe de? Dirbtei« verdient aiisereti Dauk. dasit sie sich
4u «Btocfctow. ^caM theure Vennäcbtiufi Hebbels za pnblicJereD.
SKb der Hennfgtber Felix Bambefg^ sei irerähmt, Trenn er auch
tt«MriJ|^vnr«e« QnUrlaseen hat, ein entp« Roirister 7n dem Werk)-
Mftrtig« nt iMSffl: d«5 hätte ^var nicht den Wert des Boche«.
«aU akir «lie Leichtigkeit es zu benüt^f'D erhöht. Aach väre et-
rMUcfct ^ gewewD, die Ldckeu i?etuu ^ti bezeicbucu. golcbe
|At t» JcdesfaBs, wi« d«r Znsammoihaiii; and der Vergleich mit
taä» Biographie lehrt: eine ÄaiJernng' Hebbels citiert Bamberg- in
4v Tomde (I S. XIII). «-hne dass wir sie im Tagotmch tindeo.
Aldi «nder* ZwviM bleiben. s<> wird Hebbels Zei<>h entehrer I S. 806
Wardiog, dann Hardinc, II S. J! dagegen Kording ge-
li maD kaou nicht i^taaben. duss Hebbel solbst so verschiedene
FWBffi bnocfate.
C&d etwas wnnscbte ich weg, das ist die offene Polemik
ftlfii) Eii:il Kuh, der för seine Biographie die Tagebücher benntzte,
afe*T TtumMk'lirh aoi-uotzea durfte, sonst bftttd er die Grenzen seines
Wokni w«it äberscbritteo.
Din Tagebücher Hebbels sind ein Werk, in dem luau immer
od imsiKr wieder mit neuer Bt^tt^linuig Ueet; jeder, der sie tön-
pkai Ktndiert. wird das Wurt Scfaerars unterschreiben, dass sie
M literarfalstorisches Denkmal ersten Banges seiuu' (vgl. ancb
BaemreM. Poetisches Tagebuch 1687. S. 164).
L e m h e r g. R. M. W e r n ö r.
tiitJieb Merkel über Dcatsebland ziir Sohiller-Ooethe-Zeit
11797 liia 1 WH1\ JJacb des VMfa«erfi godnickltfii nnd liaiidsclirifl-
Vithiu Aufi'-iL-Iiiiaiigen zaeammengtsullt und mit einer biographi-
trli*^ Einlvitiin^ Tencheit «ou Jimtu ICckurdt. BerUn 1k87. Vt.Tlftg
«n Gebrtd.:r P»et«I. 2 BI. « 208 SS. >"-
Ift dem Pasquill 'Die ästhetische Prügeley', welches Ludwig
xfif Komem neudrucken liefi (PirliÜmioi aud andere Cnriosa,
ftrtb 1885, Tgl. Zeitschrift f. d. österr. Uyron. 1886 .'IS — 222),
«0 dir zierliche Garlieb einmul:
Kaon inao «cb redlich uichts erwerben.
So iiiuM Rian B<:Li[iipr<:ii und gut*.-» Uüt vdrderben.
So vna mncbt AorseKD. wird gierig ergriffea,
Denn (liv M>.n>cb',ii sind alle augcrchUErcn.
M kennt mau den 'kleinen' Merkel als Verbnndeten Kotzebues
B^ttigers ans Goethes derben 'Invectiven', denn seine SchriR-
isi Uugst Tsrgosson. JoUds Kckardt versucht in dem vor-
t 4, ttlmrT. ervk. IM*«. 1. i!*n. b
Off Kclardi. G%Avh Merkel uWr Dcutscliland. anp. t. li. M Wnwr.
liegenden selir iitten-ssaiit«» Buclie niclit i-twii, de» Ge^uer uitti«ror
01a8sik«r zn retteu. tr I)if>t«t viplmclir iius den ^rdrarktni ui»l
Uandi<rlii'iftli«'lir-n Memoiron Merkels eine frift-tii' Ski7.zp eitiiier
doatscheit Krlt'lmissp ; dabei hat or in seinpr biot'r.)i»liicrhpn Kin-
leitunur Jone Züge hprvorL'oliobpTi, welche das untvinp;ithi«rlic HUd
^^■^kei^ fxx mildern vc-niificren. vor ;illeiii Merkels iresnndpii jicliti-
sclieu Klick, sein krrifti.iros Kiiifiü-Iieii für ein oini;,'efi Diut^iiland
und seine patriotlsoln- liekÄmpfunK des fraiizOfiiscIicL ^Vi'Uliemi
hiüsos Hi>rvni-iiobeii vuii Merkels Von-ü^en ist uicht f>ia»eitigfr
CurtfMii.ibmi' de» Yerrasferii für tieiiiftri Held'^n. sondeni liistorifirb
ii5thige (.»eiecbtigkeit.
Kckardt hat ans drei vcrsRbledenoii Quellen gescb'tpft. an»
Merkels 'Skii^xoii' vom Jahre 1812, aus den 'DnrfcteUiui^eii nnd
Cbanikt«ns(ikcn ans lueinciii Leben' (1839 und 1840) und an^ den
liandscIiriftlicLen Entwürfen zu einer npueu Selbstbiojfraplne. Der
Heransgeber war dabei wpscntlicli nur Ecdnclnr. wplclier Widex-
tiQlniii;pi] und WeittJcliwcitigkeiteii til.L'te und uns den drvi rerechie-
denen Darstel langen da» Wegentlirhe in Merkel« ei^'eneii Wnrteu
Iieransliub.
Merkel xog 1 796 ans spIdit livlätidiwrhcn Heimat nach
Pentschlund. wie sein berühmter Landeraann Herder einst ITtil« in
Biga daü Sctiiß' bestiegen hatte ; Aber otu l'ntcrsobicd wultet«
iwiBclu'n beiden üb. Herder hatte von nijra scbiin uiebp^-re seiner
reridation.lren literarischen Schrilton ausgehen liisüen. Merket wollte
in Deiatsrhland ein |)olitisch-revolutir)nfln'> Hnoli erst drucken liissen,
soine leiden sc) laftUche Schrift über die unwürdige Stelluiia" der
'Letten': Hrrd^-r liiitte in liarti-r Arbeit seine Bilduiisr errangen,
wfthrnnd Merkel solmn im Hause meines Vati-rs mit dun Ideen der
KncyklopAdisti-n vertraut geworden war. Freilich hatten dann balie
da« bittere Lns eineR 'Hofmeii^tors" auf sich nehmen mättsen;
Herder aber fand bald Qelegenheit sich herauRZuarlKtiten, er stand
i.af der llrihe der d.tinBligen deutschen Hildang. wAhr^'nd Mf'rkel
jiUr wie durch ein Hiiiterthürclion in die deutsche literariscln- Kut-
ckelaug hinebigi'bliukl Iiatto; 7.mi Zeil, rds SchiUer und Ooethe
treiis ihren bedeuts.imen Kreuiidschaftäbund geRcliIussen haitsn.
kam Merkel imr mit einigen Kenntnissen Wieland», K]o|ibtorks
und Leseings ausgeFtattet nach IJeutsrblanil. Henler war ein Mniin
der Literatur. Merkel ein Mann der Politik oder dejitten. was damals
die Politik veitrat. Dadurch wurde natürlich sein lllirk auf andere
llinge gelenkt, seine Aurmorks.imkeit war socialen Keronnen zöge-
woidet, konnte djüiei den ästbetiecheu Ijebensgcbalt der ^Veitnarer
Schule nicht erra^seu.
Das tritt un»^ gleicli entgegen in der Schilderung v»n Lübeck,
wo ihm der deutsche Particularisnms und daii •rinaeitige yf>rtr.ineii
auf die bestehenden Verhältnisse traurig in)> Auge liol ; noch mehr
in lisipzig, viv er uun recht eigentlich in die literaricrh-gidehrte
Atmoäphilre kaiu: mehr als die l'niversitiSt. niilir .ils die Streitig-
fyUrii. Oarlieb Make] Ober I>eut.^clilan<1. ativ'. v. II. M. Werner. 67
kriuo ftber die kritiitt-hv PbJIufuphip inteivs^^ipH ihn Volkswobt,
H^bm^ der maoltaren MiHHtHiidc. Vt-rhältniti der vorgeh ied(>nAn
BeruhclitRi'i) nnd dergleichen für itii< iiioderiio AnflassTing' wichtig
l^ift^c. Tmt7. dioBor, irmn kniiiitc sag-pn. Iitcr.it«ralitrpwan(it«Ti Art
•flUiril w zutr^ffwndp Churakt^ristikon von Soiiinc unri W'oisRo. Was
• tiD iWrtp. Wiir Leipzig» Kloinsiiuilerci : als er jedui-li iincli Jon«
fthirtiMtelt'*. da kani es Üini vor, ul& träte er iiut^ 'einem Hnt«! dpa
i|nlif natirmii in eine Porfkneipo' (S. Öfv^ nr lobU sif'ili iibge^^toßen
•Ivdi 'den Steinpf-I de» IVdaiitismnti'. welrlirr ganz Jena auf^'^dnlckt
«Uni, «r »ntderkt fincii srlinoidendcn rontrant ^niHrlion dum ü^the-
tktai 6«ist, den er vernitithot hati«'. und ilen rollen Manieren dor
ättiutoa wirie «iniger Prorciis^rcn. Atirh hier wißdcr nnd hier
adir -.^^ fnitirr zciirt yicli div aodi'ro Gi-igtcxiiiilagc ilc-rkols, l>c-
«ao^r> rlianikten^tii^cli Gottlic gegeuüber. Merkel getttvlit, ihm 8«i
«U* dnitsche »ch-^ne Lit^ralnr fii-iiidfr gewcüvn uli> div Jranzdsiflcbe
■d «Ofliflrhe. ^ein Kindnirk Ikm der LtTtäro dt-r X[*nicn war der
'isidster Aitinaßnng'. vv vonttiiml manchen Spott nicht, woil er
'■• BoleJiBi^en nicht kannte, ond l'üUlte dabor da^ grrjßt« Missver-
erifn Aber den Alnianuch: da trifft er in iMiiur (k'fioHschart br-iiii
Vnlomii] Loder mit Govthe /.UNtuimoii. er wird ilini vorgestellt aU
TfriuBer der ' Letleii \ ist aber M^rletüt durch (iocthes Horablat^tiiuig,
*4nB — Bo ttagt er — ich war mir lM?wu88t, in Börksicht meiner
itvsck«' ober dein VerragKer der Xenien 7,n ittohen.' Seine poli>
liifben Zwin-ke ;*i-hein6n ihm bfiber aln Ctoetliej« ästhetische,
iithwli iht van Toniherein oine nnbofangone Schätzung unserer
' Walker ;iU^irpschlocf*eii; wer die- schr-iit Literatur Inr weniger nutz
'laitbt iiIä die politistrhp SrhriilhtellerGJ, wird niuiiuils ein gerechter
IWurthfitpr derseihvn werde». Auch in Merkels Urtheil üUor Schle-
nlü ('tier^etzungen '/.etgt eich sein (4eir<t deutlich : er sagt (S. K4) :
t>w gnte Cbersetzt-r eines grolieu Dirbtors verhüll sieb zu dieeem,
*i« «in Sibreiber, der eiitt- »■cb'>ne Huiid^iclirtfi malt, xti einem
^üi>klittiri-n MiniHtttj-. dessen Veri'rduiuigen er unsrertigt'. Wie %ta\t
-><lcr)> dachte Ooothe vom rberäet/.er. er siigt geradena vom Über-
>*tzt(i: Vn iüt nnd bleibt mi» d"r wirhtigKteii und wünHgi;t«n Ge-
*<4|fl* in dem allgemeinen Weltwesen . . . jeder rbersetzer ist ein
Prophrt mnem Volke' (Goethes und farljie» nricrwcchHel. Bariin
l«f7, S. 12, vgl. den Aufsatz Goethe« Ausgabe 1. II. 46, 264).
ZttKhen solchen GegcusAtzeu gibt es keine Vermitteltuig. Und wie
*iiinitig ist Merkels Bebauptung, BCttiger habe IrVeimBr zum
lUttelirankt des literarischen Lebens' gemacht (S. 118), dar jour-
tiaJiittirbe 'Meister rhii[ne', der liteniriscbe Reporter vun ganz
IHfl&dilttnd. Ilaft beißt dtH-li die Sachen anf den Kopf stellen
So einseitig nun alte Scbilderongen eind, welciie Uerkel gibt.
^« blkibeu immer interessant, weil er vieles in der NAbe sah, was
iBi beute iio<:h wichtig itit, und weil wir. von seinen Iiäml&chon
*^vt<n abcebend. d»-ii festen Kern herausnehmeu . Nicht viel er-
'^>in»ii wir älter Schiller, etwai« luebr über Pichte und Schilling,
tiS Kckardl, GarUeb Merkel Aber DentechUnd. zag. t. R M. We
ab«r sebr mstraotiv ist daa Capitel 'Schütz and dio AUgeaeine
Literatur -Zeituijg. A. W. Schlegel . Aus dem AbBcliiiitt über Weimar
bebe ich das BÜd: Wielund im Tkeiiter (S. 88 f.) bervor, weil tk
uns den alteu AVidand so lebeudiiir vorfübrt, älipr irnlrbPH wir
uncb sonst norh Wiclitif^es >>rrahreii. Am vortraat^sten war Uerkal
mit seinem Liindsmann Herder, v.elcbcr damals irkder zu den Ca-
[AofricdcDt-n AVeimars gehörte; vaa Merkel über ibn. vor allom aber
^üo poUtisciicn Ansichten zu er/.&hleu woi£. verdient unser« volle
Jeacbtunir, und selit die Mitihfilmiffcu MüUera (vpl. Bflebtold: 'Ans
dem Hf*rdMr'Brht'ii Haasö', Berlin IH81) in Pi-nünsrhter Weise fort.
fn einen gany. aridem Kreix versetzt nns Merkel ans AnUss
aeiner Reiga nach Kopenhagen, wohin er als I*rivat«ecTetär Sebim-
melmancB bemfen worden wnr; hierbei bevährt sich Merked tls
politischer Beobachter nnd g'ibt Tins ein sehr anscbanliches Abbild
der tinfcrtigon dänischen Zustände. Nach seiner Rückkehr bat er
Gelegenheit, Weimar im Winter i\\ betrachten und dadurch mit
fnuiz«'»» Ischen Emigranten zusamiuenzukouimen. Die Politik ti
immer mehr hervor; das hindert ihn nicht, an« Jean Paul, F
von Kalb und Johannes Falk zu charakterisieren.
I
Giinz der Politik gewidmet ist der dritte Abschnitt: 'Beril
in den Jahren IKO.% und 1806', welcher uns in sehr belehrender
Weise die Krhebung nnd den furchtbaren Fall Preußens vorführt.
Merkel »ertritt faet leidenschaftlich das Princip der Volksbewaffnung.
findet aber kein Vertjtflndi]ii> ; an Dentschland verzweifelnd kehrt er
in seine Heimat i^urück.
So g'ibt tuiB das vorliegende Buch einen liochinteressaoteD
Beleg für den Üherirang .mg doin literarischen Oentschland dee
vorigen in das politische Dentsebhind unseros Jahrliuudertt. Wir
ttehen an dor ITand eines einseitigen, abP'r scburron B^obuchturs die
aUmähltrlic fmgestaltnng und werden in die Gefiihle eingeweiht,
welche dem deutschen Patrioten nach der Schlacht von Jena das
Her?, zerreißen. Alles adieint verloren, N'aijoleun iet Herr von Preoflen.
der letzte Halt Deutüchands ist veniicbtet. Das fehlende Schlnss-
capit«) ergfln^t der tioutige Leser aut; eigenem, er denkt sieb die
Erhebung in den Befreinugskr legen hinzu nnd sieht dae gekneob-
tete, vernichtete Deutschland in ungeahntem Glänze zu neuer Kini-
^uog gebracht.
Manches von dem, was Merkel crboffli hatte, ohns es m
eiNiobcu, wir haben es errungen, und so versöhnt \iii& mit dem
Kanne seine gesunde politisciie Witterung, wir verdammen ihn
nicht mehr wegen seinvr Verbrechen gegen den guten Geschmack
ohne mildernde Umstände. Darin liegt dae Belriedigendo onac
jedem zu empfehlenden Buches.
Lemberg. K. M. Weraer.
fi, Ooctbca Miit<*Iie]i, an^cz mn B. iV. Werner. fffl
(lO^the* Minchoii. Auf OnmH ung(^nicJrt<'r Uriofd geschildert Ton
Clil Tbcodor Gai^<iert7. Mit d«m bisher unbekannten . ron
JÄiaaft ^ronmanti tcemalt<>n Purtrait Wjl}i^.-lmine Hrnlk-bs und
FftCthiUe. Bremen 1&JJ7. C K<1. Mflllcrs ^ cHagsbticbhaQdluug XI
m\ I&8 SS. U. 8*.
Wi«derlinH b>t du5 VcrIi&Unis znisdien Gnotlic und Miiidteo
Hui}ii<b. du- Pflp(;ptoclit«r des Jenenser BuclihändkTB Frommann,
mduedcn dar^^ellt ivf<rd(>ii. Di? Kinpii i^liinhten »n ein« flatn-
Mite Liebe zvischen Itciilt-ii und rubelten von «inom Plan«
Ot4b(«. das schöne Btitlo Müdchon nh Qattin hoirnztitDliren ; di«
iftdotD waren nüchtemor und Tölirtcn die Boziobongen naf ein
bffidicidenes Mal) zurücli. Dio Familie Fromuiami stellte die An-
pbtt 8tahra rirhti^. nl)«r iniui »rhpnkte dem Verfai-Bcr doa achAn«!
BncbN 'I>as Frt>inina)m'p>clio Haos' nicht iiheniU Olanheii, sondern
ambi, derselbe habe das H^istr^bcn die Familie 'reinrinv.ischen*.
Ihmtp Kenpnisse lag^n leidor iilclit vor und von i^er Haui>tbethei-
&RWI, Ton Minrhen selbst. Ii'irtp man nirhtp ober ibro St«llan^ zu
0Mli*. aH»sohen von ibren Bemcrlmniren zu Urimin and v. Locper.
X«n Uno »ich denken, wie botrienir »Ile Goethe Verehrer wann,
ih (hircb die Zeitanf;<^n dio Narliricht ffirni,', Horr Kar! Theodor
OwdiftT liJiUe Hrif^fo <li-s Müdrlifn:« fntd<^rkt und wcrdn g\f deni-
BkMalü linclirtwlrhtiire *iin't!'' vfrilffentlifhen Das URchlein liefft
«■TOT und unser Kindmfk ist offeii postanden; vülMtr^ Knttäu-
wiMIf. Man gloobt dip Sclirift i'ines Advorat^n vor pirli zii haben,
vtlrii«- bmüht ist, seinen dienten gegen eine acbwcre Anklage
a totfaeidigen. R« irt nirlit zu leugnen, dn»R der Herr Verfasser
4iM mit großem (ipscbick rerfübrt, da^s er nicbts anboachtot
Itat, »bor vielleicht wird irermle dadurclj das Tnliebaiflicho seines
DMileiiii' tiorh verstärkt.
loten'Ssant liloibt en immerhin, denn einmal gibt es luis von
■Ur 'dintenecheoen' WilbelminL^ vier zum Theil t^ehr ansfrUii liehe
ädtnibrn und dann enthält es einen Stühlstioli nach dem, wie
Mmoii Frommann selbst iwigt, besten Portrait der Seclixehiijähri-
f«i. (ör «rlrhe Ooetli*' j^lessfaUs dif froiindlicb>le[i Getüblc hegte.
Dir Briefe, nelcho hier 7.um erÄteiitnalc gedruckt wprJt'ii, putzen
•bi MMf'henireundprbari fnrt. wp!*!hr MinrhPTi mit Thristiane Selig,
4« Scbw-Sgerin des Jenenser Pri-fee^ors rhristian Kmst Fischer,
?Hchl0Men hatte. Chrietiune kehrte nach fast zweijährigem Auf-
aAolte zn J«na im Jahre 1806 in ihre Vaten^tadt Lüneburg zurück
ni ivrlobte tiicb dort bald heimlich mit ittrem Vett<^r Dr. Johaim
Vglnlni AllvTi;: pie tbeilte diei< Milichen mit und erbieli vüti diessr
^am Oratulation^brief ituc J*-no il^n 27. Sept. JSfid. Die^iep herz-
Bebe, M'ht mädchnnhnfte Schp>ibe!i «ntbült tla^ OcstAndnin, dasa
lÜBCben f3r einen Ht-rm von MantenfTe] ij^filüiit hatte, ohne ihm
Mo^ Gelegenheit zu dem Glauben zn gobeti, er sei ilir mehr, aU
j]k die anderen Herren, die xu seiner Zeit hei Froniutanne aus
nä tin girageu. Minchen war damalii noch nicht vieaehn Jahre
ffnpderlT.
BM
btn, Migtt» foti H. -V- ?Fi?r»frr
alt. Cbristiane scheint ihr von Mant«uff»-1 dir Sacliricbt ^fsrhrid
zu halion. (Int's er sie fiiif ilfm Iferzm frnijr. ihr Portrait besi
iraa Minchpn von N^oero anfn^^t; <ienn unzwMffJhaft irt ihr Gefä
fflr den joiigon adeligni Livlfludor noch »itJit crlost'bt^n. Wir -wigs
Ton diesem Mantetiffpl nichts nfiherpe, doch sei «iiinm i-rinnort, d
Pran Gerhiird von Kü^cl^n »-ine ifehcij-i-ne von Mnnt4>aff6l war.'
vir haben frs alstt vivUeieht mit vtneiii Verwandten von ihr lU
thuc. ünerrk'rtx hat ihm nicht iiUhnr imrhK'' forscht. L"nd Mlur-I
kommt »urli in ihrem nflrhstcn Bricris wt-h'lu-r (»infl sehr ansch
lieb» Schihlrmiig der Jenner SchrH^ltMistafre «'nthilt, irieder aal'
ihn zu «prethen (Jena den 29. J.nnuar 1807): sie frsgt, ob Chri^
stianc trinler fitmn r<m dem littrMßten iji-hhrl habe, tiat Na
mag irh lifiuni nei>tin\. M t»t nvhf nlhrni ron mir. mn Srfiiti
kiiiiHiif niir ttun ifimz 'fffif/i wi»». t/cttti cn u-hil tfoth ni> ein nnde.
Vrrhniitiiß ^irisrjirn ttn.t utathßntleH, uinl tiorfi hin irh m nrutfieri^,
utis ff (ifiiit ; aber nun iffiintf mn tlnn Mrmtrhev, nie tritt ir/t
winUr i-ott i/ith lYftfti. Uoi'tfie wird weder in dem einen noch iu
dem andern Driere genannt, im ersten citiert llinrhen nur t'lfircbe
Lifcd: 'Glücklich allein ist die Seele, die liebt.'
Im Winter von 1807 weilte nun Goethe län^'orer Zeit
Jenu. wohin auch Zacliarias ^Venler ihm nai-hkam. 3iincb«n w
noch mehr als friJher Geffeni-tanil der alle cm einen HitUlignm
(vgl. Ihde Krinnerungcn und T,t-ben d^r Malerin Louise Soidlarv!
Berlin 1874 S. 24) und hflsonden* wetteiiVrtn Goethp mit \Vemflr
ihren Namen schenbalt t^alunt zu Charaden in Sonottfurm zu ver-
arbeiten. Dabei soll nnn Mincheii eine IHdenschnrilirhc Lielw m
Qoethe trorusst haben, km Ji>. Febniar 1808 si-hreiht nie nacb
läiiKert-r Pause wieder an ihre Lünehui^er Freundin und /nar eiD«n
inBröhrlicheii Bericht, worin m- aufh auf Giwtlie 7.\\ äprechim
kommt; «ie wt'hreiht: /'fV^r/i Witihr luihnt wir iu> ijunzen rerht
/rt^i zuijfhi'orht , ijtiif tßtuli' rirtf Mfiuwhcit 2» fV/iett. <iitclhe tritf
aus Wfimfir liefüber ijfJcwutmu, mn hier rtviit utigeMort sei.
acfiÖnrn (inlntilrti filr tÜe Mumc/i/ttit hearbeitru ttt tiMtum utid
c/fNi'M, tue siffi Wieehr /jrmiiltfn immer besvtr itt tvertlt'n. an/ d,
rechte}* Wnj zu hrlfeu uin! ihnm Nf/tniny J'Hr Kuff und /Tr
zu t^rtichajfen. Er iro/mtr im Sehlttßf zu unserer grt^rii Fivudt
denn irenn wir seiner IfohnnHi/ »irht so nah« ijetersfii trären^ i
trein oft wir ihn t/eitn Jeden AfrCMf/ ifestheH M//eii, denn er muß
sieh doch tiueJi rin hisehen nai'/i sriin-r iieguiulitrit richteu, t
su>ar jeUi im »ehr guten Oleisu ist. Kr irar immer m heiter u
ijeseJlig, daß es einnu unbearhivi/Jirh trohl, und doch aueh weh
wtiiter Gegentmrt irurde. Irh honn iJir it-rsiehrrn, litrbe, he.
Chritdione, daß irh munehm Ahend, uenn ich in nifiue Stt\
kam und aUes w stUi um mich hfrnm trar, uml irh i'ÜMrdath
tax» für ;;ol<in' U'inie irh dm .ittfiid uitdrr aus minfm Mutnl.
gehört hafte, und dachte uvs der Mensch aus sieh ntacftea hjji
ich gnuz in Thrftimt arftf^ und mich nur damit her
fiat^trfi, Gortbcs Minclivn, aiigc«. VOD ff. M. WVr»i*r. 71
f, rfrtif dif MfHurkrt* itifht iiU>- ztt rittrf Stu/f yeborrn sim/.
flu jfftrr Ja, ICO Uüt iJas Schirkml hin^J'ührt hat, rcurk-ai
mmt kmlrin muß, teif m in ürmm Kf^/ten ist, viNf damit
Pnltttm. (tanlrrtx saift ron diesen Vichtiffstra nml inluTte-
nbwmtm '/.eüpn , sit> IrSchten : Miib Gestfliidnis ihri*rLivl)K
»fl Bn^orpin irrnUfit Dichter'; «r tlndet (Inrin al&o rins Zeugnis
FnMHitniii« nnd »li-r Seiill.r witlcrleirt, «läse Mincbcn wohl 'eine
tt^ff Vprfhnimr' wllein licinfsBpf'f pine Leid tn schalt Ifir üoethe
•BptAGdrn Imbr: bIc 8oI) iliii ihr tranic-B Leben bmu- nur 'den lieben
aJItb Hmri' Ki'iiiiiinl hplii-n. )lir ki<iii bei dein Lrstn jener zitierten
Stailf die ifciDt- in« (JfdSrhluie. »i-lilu- (JrilipantT in Weiniar
■ttUhat: Goetli'^ krniiit ibtn »l.riibiinrd)^' uit<l vsrni entgeurn.
Dn Iimfr^tf tiifivrn \Vr»ittx hf^autt nirh z» Vwyyw. Ais m ol'^'i'
n '/WAc i,Mi;/, «»"/ '/t iUiiNii. 'tfr tnir »lif Vtri%ürperunq tter
äntMkrn Pof.iir, 'Irr mir in t/t-r Knffrnf^n»} initf thnt tmeftitfß'
iitini Abftttntit, Ifiuuhr zn rinrr nit/tkietfun Prrmn ijtwotxttn
mr, flifvW Hand fr^riff, um mirh itiH Speisfzimmn' zu führnf,
<b knm einmal »riedrr drr Knahr in mir zum Vofi'rlifin und ich
knrh in Thrün^n nifH (10, l7l|. Wtnn wir das Hcuehnieii ririll-
ptjrn rnitl Minclieuii lu-heti eiuarider halten, tu ^f|^ingt <Ue Ahn-
firikeit in die AD^en, beideLialo findet din Vorclinini; lür den
Itawliai ßueihe nnr Tbränen nie Ansdinck. Wenn wir von Min-
(toi vfriter nicht« wösbten und diu Zeilen über f'ioelbe dann
obdiiniirrii betncbteten, inli i^laube nirbt, (las« inrend jemand anf
■In Einfall küme. sie h.ibf> Goetlie ireliebt.
Vftf ab(-r nocli zweifelt, lese dann in Mindu-ns Uriefe weiter
fa (b«rK>inif von der Kmälmunt; Goeüies ^.n Werner: Mi fiabf
9Ktk ttitder einen neuen Dirhtfr himrn Unitu . . . ojid noch
nitcr (Im rbenrau:? von dieseu beiden /.um iiäi-listen Ge^ensliiiid« :
JJ»r »Uli, /,''j(tr t'/irisHaw, hai/f ir/i Dir norh mis :ic gayen, man
Oitk ijririd n»r/i zu rffhlfr Theiftuihme aufffirilrrtt mrtl, leeil m
mtrh rtrht iioff iUuf'ht. uifl irril eit mir t'in'-n >fhr froh'-n Sommer
»rtpriflit: ihre S«'htte*itcr ist nilDilich Umot, »ber mit i.-inem viel
HtflrtD Mnime; Bic lögt billzu: iWj hohe immer tinen Ueinm Ab-
tdmi für <tj unyleirhe f/cintfJiai, äntn srUen tjfht t-n dneft au/ die
I^hyf tfu* Ich iflaiibü der Brier MinclieiiB »ii ('hristimia ifibt unf
rtnönMihtosti^' Iteatiltii^'unf,'' dessen, vriiit Fronimaiiii. dii^ Seidler
Minrb<>ii tti'lbft in ihren Ge^pnlrhen mit llvnnan Grimm und
6. rnn Loeper prEahlt hatten : Verehrung-, aber nicht r^idenHchalt
Im Mfti IHOS rerlioQ Minchen .lemi, um für einiirn Zeit nach
ÜUnhiiu zn ihrer Schwester im gi*hen, von liort. pdin-ibt sie aoi
IS. Oftobi-r fiiien Itrief an Clirisiiane, in weldiein sieb ancb nicht
_4if }E«nni;fite Spur ihriT 'Liebe' v.a Goethe 7.eij,'t, mit k>-*inera Wort
II lie anf dio Krlebniss^ des letzten Wtiitt-r> /.u sprechen.
«inmuL dh »ie vun deu Abenden mit ilirer Scliwester und
Jnra BrSutii^am spricht, wo doch die Kriunening an, die Guethe-
bcB 9<iitu. mg. V.
Fnfnwnfi
abttd» |w «alte grl^'V^i häll«>. Freilirb tiat it:if*dert:K iii girier Stel
(S. 9t^ tmA hier «tedt-r f^tva» virhtiirvft cntili^kt. Miiiclicii »direili
im Fnonaim habe ihr 7<>ni trlaobt. nodi linger mit ilirtr Schvpst
zanaiMii m ZtUichan zu bleibeo; i>A gf%mjk- uiieh tlU 7.r
rttitf mtd «Urt mu mfVA trültf ttmdtrm IwnU-^ rtrbantt* irk ai
mtitr Sf*le, ttrr tcfiß^ nb irA nirkt panz tjrhriU tremh, »Nti dan
i*t mir yrMfrn, trenn icM mtr mitia hr^otiHf»*) CnrrrJtt irM^t
jMf «HKArH kömntel Du xntirl d^ntlirti. sngt G&ed«rt7. S. \.*h. d«
dH Wunde noch nxthx rrourtit «ar. d«K* alnr (bx Uipfciv Müdcb
ibH aUir Willewkraft fefcfl di« «chmerzlirh<'n KrinTirmncrti an-;
Umpfte und s\t neb dbH dvr Z^it TfiUig ixx vmi ukImi liofll«^
Man ifUubt hier, vie noch vifderhoH in dMi Bacb^ l>dntx(.*r rHii
n hOnn. Kacb dorn Zusammwfaang kann es crar iiifht fraffti
Min. dacs ICncliou darauf btndnUC th srhicer mm* sirh. uit/n
mUrm Vm»tatMiru, r<m ti*^fHnritierm trrnnl und das^ ihr Vnrrr.
BVr das laint» ForlMeihm ron PrommauDi; meint : mau vtrirleieh
dir staritcn AnUuf^n. Kvk'h» Mincboi S. 47 u^ni sich srI
richtet, weil si« ihrer Frfimdiii lanir^r» 7*A nirhi Lrer'rhrifitpn ha:
llii & 9S irt dn« imc Material pr$rh<^prt.. ira;; (iaHlt-rti a
dfu v«it«rai faak 60 Saitctt ttoch hriogt, betrifft B«kannt«e, t
allem die WahlrvTraadtehaOea : 1lh«r dioselbeo filtort isr r
Amaqtrdrbe bei KckeriDimn. als wton sie nMiomonhSn>r(*iid ysv-
«pncben würdeu wireu (S. 162 ans BAvnBiui n* 42 tind 127).
Ich voiaag GaederU in »inen Aosföhrunrt^ nicht zu folgen,
tntedea kann ich e«in U^fl als «iueo d«r vicbtiicrsttn B<>iträge
Lteutr der'Minchenrnu:«' licieichnen.
'' So vtatt 'hcpiai^rt' {^cbrieWn
Lemberi;.
l; M. Werner.
Oniudiö^e der <li-ut&-kca Syntax mich ibrt>r gc'scbiobtlicbeD
Eofcwickluug daimtellt vun (>. Rrdnaon ]. Ahthcilnn^ S
sui l;<86^ Ootta'ädM Bachbudhui^'. X o. 197 ^S. S*. S.r^i^lk.
Dw Inhalt dit>64>r ersten AbÜiaitwiK^ der GiidEOü» ^cheii
dck wieder in iwei Tb«ile. derat «sUr Bcawricnnf« A)>cr
OefctBacfa ilcr WortcbsMU enthfth (S. 1-82). «ührriul sich
XMil* mit den FonnutioocB d«s VvrtHun» b(«cltA(ttrt. Kür de»
ttäfgn Ar drmtarhee vUtarthm ind dff«i#die LiteratnrM habe
dÜBM Barh nulnbrlicb hespntcfaMi, md kli viodcrhidc desb
U« nar. «tu ich dort uachg^vieaeo n haben t^Uut*«-. d.v£
Bvcfa weil wwijr«' bi«t«tt als auun. zunal too Kninunn. erw,
kannt* osd ntu^i'. nd daa$ and das Gebot«i«> narti den \v\
dpa«l«o Birittu^eii Un der Vi*rl>e>;wniijv' Wdörttti; ist. Di« l*
dtMtr «0 nrifacb xntafT*! treteudw rn<n]aii£ltcbkeit sch«int mir
K«faK*n n •uo< ^^ 1^' *^ l^n^'^' öMlnstrt h«! und ftch di
■» Am. XIV (I8d8>, & 1 ff.
„u.
Mmntui, OrnulEQge 4. deutcclico Santax, ong. v. ÜT. jf'tfmaiwff. 7S
I
triM^cfetii! 31otiv« vorleitPlt licQ. <Iei) AlisrliluKH und das Rrecheinen
Auwlbor. mohr ■]» d«Displbf>n dienlich war. zu hPRclileTinigcn. Dies
Migt sirfa f.chvn in dor ungleiclin)jtGi)^pn Dnrchnrbeitiing dor ein-
ulBtB AbscImitU'. lin zweite Thell. der die Fonnationen des Verba
MmdAiU. ist ire&eiiUicIi reich ha Iti^f-r und besser ^erathen als der
«ili; doch Eftit dieiies Lob nieder nicht fi^r allf Abschnitte des
fnHn Tbcil«^ , dn de^cu letzter (4.) Abschnitt, der die Stellung
AnTtriit im Satze zum Inhalt hat, vielleicht die f^rbwArhste Partie
4«B|nBien Bndies ist. (ieiren die drei iveiteren zoirehOriireii Abschnitte
fap^Hi, in denen Uenns, Tenipns und Modns des \erhs nhg'ehandelt
Wifo. ift, wie icli aiit^h im Anzeieer betont habe, nicht viel ein-
iiMiilm; hier »tonden !■!. /.ahlreiclie treffliche Vorarbeiten zor Ver-
Mfinir. für diece Materien hatte er sich selbst am ineistoii iiitir-
Mlut, nml lie^oodent um die üoduslehre hat er sich trhon in der
Otfriid-SiDUx aud iii den bekannten KecenRitmen bedeutende Ver-
Jn&M* enrorben. Hervon-aheben ist, daf»« 8irh K. in dtm ^Gmiid-
til^" xD der Aiinidimo eine« im eitrentlichen Sinne ron- resp. sub-
jnotirn ConjanrtiTe röllit; iihlehnend rerhJUt. wflbrend sein
Sbdpimht in der Otfried-Syntujc norb nicht so extrem war; er be-
fciiytit. alU' C'ijnjunctive in Nebensätzen seien wie die in Him)>t-
tflM entweder uptaÜv oder jutteutiiil iiulzofussc». nie aber sei der
TüÖBK^v blofi ein Zeichen der l'ntemrdnun^. der formalen Ab-
ldi^|[kQtt, »> da^s ihm im ireirebeneii Falle eine der beiden Re-
^Mto^ren vom H»ntti> ans nicht znkäme. Kr steht also im Gegen-
Mtl n Bebuifhe], der aur dem Gebiete det4 Modusgebmuches im
DMt>d)in mit Recht ein Wirken der Analou^ie aimebmen /u müssm
ffalbt (s. i. U. Zt'itloltft? S. JI, DfutBche Sprache S. 210 und nener-
däjti Lit.-BI. (ür )?erm. n. rom, l'liil. VIU. ^Uli). SeJbstversUnd-
li'b now K- nunmehr den Kintlos« der Aossage im Hauptsätze auf
4» «8teT7e«rdneten Sat£ so formulieren, dass er sa^. nicht etwa
inut steht im NebensiilAe der Conjunrtiv , weil der üljerpeoidni't<>
5«ti dies* (Kb-r jcii*- lieiitiinmte Furni aufwi-lst, z. Ü. jiIsü selbst
leb Coojunctit oder Imperativ u^n. (n»s eine reUitiv<- Gettung' «les
Ov^nofliTs involvieren würde), sondern, da in dem flU-rirtordneten
iMio ronjnnrtiv oder Imper.itiv steht, so ist der Gciankeninhalt
im ooter^irdiieten Satws derart geworden, dass er in den Bereich
«iquctiviKhiT An^dnickswcise Hillt.
ITenn eiii mhd. Dichter in zwei coordioierten NebensUun
^fdMr AH «^nnial den Indicativ, da^ Hnderem»! den ronjuDCtiv
|MW hat. mi muKfi sich at}--o dieser Moduhweclisel jed?smHl auch
■dt tinna Wechsel in der AnlTiisutiii!.' des Satzinhaltes decken I?
Wenn rom In^liratir znm Conjanctiv abgewichen wird, will ich diese
AoflaManfT eher noch 7ui;'ol>on; wenn jedoch bercchtiirter Cenjunctiv
m (Tstcn Glied in Indicntiv im znciien überseht, v-Yta, soweit ich
M*!, der beiweitem häufigere Füll ist, so wird das nicht anders
■ein , als z. B. der Überfroiifr von Scbluii Stellung des
in erst«! Nebensatze in VVortsteltuni? des Haups.-itzes im
74 ErdmanH, Onindz&K« d. deutaclien Sjittai. ang- r. K. TommteU.
zwfiten Nob**naatze. IHespr Wpchsol vfnlaiikt seinen rrsiiriinir ittilil
jedQiifaU« ilem I'nistiindi^, dass dii> Si>ruclin {^«'iini; ifvthaii /u halicii
gbabte, indem xio den ersten Satr. »Is XebeiiHatz chamkU^ri^iiTU.
worauf si«» sofcrt wiedor y,u dorn flcwöhnlichoren. in dii*#vm Fall"
auch Urs^rünglichereD lurnckkelirto. Kh.-uso konol«. nachdoiit der
t-rete Nclmiisatz dordi doli roiijuiictiv clianikl^ritiiert war, im ^w-'it*»
Koheiisiit'/ der irewöhiilicIitTf rndirativ tnäclipiiit'n. oliiie da.-s Jedes-
mal Pill" inlirtltÜrhe NTitliiffniiir dazu vorlaif. Ferner wäre heim
8)ipcivll tnhf). ModDKwerhfle) :nicli durati zu ileiiken, datix die lir>li.«chL>
Aaadnifk(<wei)ie en natflrlicli unf Klei^änz abgeaeben hntt« nnd damni
Weclisel in ^tr AusdrncksTreisf be-rfiiibtigte; Bowie t. U. der IVwhsel
7wis(hi<ii i^uln -f~ Ii'linitiv und Tm]iei'»(ir, niAj^eii iiucli manclio FAII'-
\('ii Mi'dii!sw('cliti'I di'rAlM^ii'Iit tlcs St^hrillstellers. t'leifant /n M-)ireit»ii.
ihre Kiilsteliniii; Ycrdaiikoii. Kiti iwlclier beal>t(irhtiE:tfr, nur dem
SVhmnrki' der Hede dieiieiid«r Wechsel der Modi kount*' im Mrid. am
t(o leichter eintrtiten. als srhon tiii .MitlelitlLcr die lireiir.e zwiiicheti
CnnjnnctiT und Indicativ vlelfadi sehr «tark verwischt war nud nirbt
allein Conjnnctiv eintreten konnte, wo sonst irewrdinlirli Indicativ
IM stflit» [tfli-gte. ftf>ndem auch niogekohrt oft der IiidiiMtiv bei
bloß i,'ediirbt*'iu (tediinkeninhull ireiit'tnl werden konnte. Wie manche
I-'AtK' voll M<>dnt<nt't-ht<el iiiOt^en Hurb diis B^döFfuis dee Verses mid
die lieiinimüi hrnorirehraelit Iialn-n: I>ie beiden mleUt anireläbrteii
Möglirbkeiten Lfclten naüirlirh lür beide Arten de« Modugwech&eU.
Ich meine daher, dasf« es itefar mi^sUrh ht, bei Jlodtiswerhsel i<tetj«
dmJ) inneren Granden für die AV'abl des MihIuk /u (>Dcb*-n. Rine
tnMinnienfHi<»ende ßcbaiidlniitr dieser sintaktischt-n Kn^rheinunc; wäro
keine undiiiikbari' Auri:tib)> : t)es4.>ndcr> eine lletrarbtnnir der nhd. Fflilo
Ton Modiiünt-oh^fl wSre lehrreich, ila wir lii«-r viel «-her die Motive
comstatierpn künnen. die die \V:ibl des Antidmrk» bestimmt hiben:
Tom Nhd. liüUe man dann zoräckrtiüchlieAen.
Haä liet;enistilrk zum Werbset der Modi ist dio Afisimilatiuu
der Mi^di. dio ebenfalls eine ein^'ohonde VnU-rsntlmng rordieiite.
lllsperger «animelt in seineu MchH in nihd, Kelativsätzen fPn^.
Smtchow 1885) Material zur Beantwortung' der Frage nach dem
rmrai)^ derselben. Imnieriiiu ist ^o viel klar, dass auch dnrrh eie
die Annahme einer muschlteDlich ubtüduten iieltnntr der Modi im
Xel)en:«t7,e dun-bbruclieii wird.
Ui der Anmerkung auf S. 1 J8 sucht K. den attlliiUeiid«a Cuu*
jnDctir itRiet. in Wei]dBngi>u wie: .da v&reu wir", wo «s sic^ dodi
um eine offmikundige Thatsarbt* hand<-H, zu erUänn, ind»ia vr
diese Ausdrm-ksiAeis<> als eine inmiscbe bezeichnet. Im TeAi stiricfat
m h««Mr TOD eintr jMecfeeidenen Aussage-. Von Iroui« Inan dofüi
nkbt die Rede sein, wenn ich z. M, einen bolmi B«nc «Uegen
b«b« oitd. oben «BfelaBgt. aIt^rafe: »Da wir* kk". Es ist 4«$
dia Furm der cweifelbafteu Am^a^e. Der CoiyuctiT bit. um
\m dMi irewihlt*n Beispiel tu blvibrn, die Bedirtnuji.': «Ist M
RH, QnmdxAge d. «IcutEcben Sjntnx, uag. x. K. Touitwelz. 79
im wirkticli wahr, ilass ich s<.'ho>i du binV" Offenbar ist c« auch
■faM obne Einänss auf die Wabl der Atissagoiroiso, das» moistcnn
«■Otilviiki' mit optfttirem Coitj. praot. vorausgeht, hier aleo d«r
Wovli: _\VAro ich onr ficho» oben". Bioe solche Formübertni^nintf
flofa kii-h noch w>UHt. Ebenfalls uuf Grund einer rbcitruLrunir,
iktrimn roiHlitional&atzp her. «rklftrt sich dipspii rnnjunrtiv ßpfaaghel.
Df«t»rli<' S|»nn"hc, S. 21'J. Aorh '-r wählt diis ilHi.spipl: ^l).i trSren
■Tr, tmd saifi dazn: .,Uer litilMiiiki:' ibt etv» dfr: Da sind nir:
M »Ir* «chAn, wenn wir schon woittr wÄi"on. Iii*> VorsteUnnj; des
BackfviKciidcn B>>dini,'tin^«!Sfltze.'4 tritt ins ßcivus^tB'.'iu schon v'w.
il i'r&t dio ThwtsnchL- fi-stgestvllt winl, und verleiht dipcer hy-
__ weil'' Form". Abireseh«! davuii, dass sich die AfsImilieniDif
n (inm ^tirh^-rirflipiidpii Oonjuiirtiv (-ntsn-hifMit-n Icichtt-r vollueht
■li^iein eincüi folL'-ndeii, passt RcliHifhels Krklaninc weit nicht anf
ifePlUe. so 8chnn nicht für das oben gewählte Hnispiel, Wenn
kbrdfhiihe. einen B?rtf z« boi^t^^ieon. und die Spitv.'' endlich erreicht
lufc». »} will ich jii irnr nicht weiter. In Körners Zriny III, 25t;
ich rinen solchen Cuty. praet. = Ind. praes. ffeftinden zw
(sieht.' die Aiin:»rktintr 7.n der Stelle in meiner .\ii8f;8be des
j m (iri('<»rs S^'halaHd^'ahen clagg. Werkt* XXV). Soltman sat't
*tt: «Wollt* ich denn nicht auf Wiens prstnrmteni Wall den dent-
•Aw VAlltcni nifln Ge*!vt7. verkiinden, - nnd \Ak^ """ im mondeu-
bspii Kampf vor dit-per Feste, um den Hitoii Starrkopf an diesen
«■m Fel^tm in leTSloß«.-»":*" ..Lfliff" ist bloü aaffallend durch da«
"NAn der in die«tr Wendung meist mit dem Cm'}, praet. v^rbun-
tam Wörter „du" und „loh", ist aber jedenfalls irlojvli ciiieni
.fi llÄpi ich" ntifzufafipeii. und schon der Sinn der ^'iinren Stelle
*^ii(t an>< an/uiifbmen, daNC Solliiian siiiroii wollte: „Ut'^ giuab-
BA. (Uas idi min daliege nsw.?** Die Oeatnn^ dieser Stelle spricht
flr Bein* oben vorgetragene Anfrat^anng di*^es ronjnnctivs, Ks ist
*kcr xweifellos, Haa» derselbe dnrrh die AVirknng dpr Annloirio 3ber
Im» seine nrspränglich^ Geltung hinaus :rebr;incbt Hin), dass also
iBgffirisfen Fällen, so vor alkm in denen, die Bebaghfl bei fieiiier
Mlranie im Auire hatte, «eun es pich nftmlicb nicht imi den End-
imkt än*w rnt*-ru'-hnii'rif-, sondern um Stadien während der Durch-
lUintajif desselben handelt, auch eine nndorA Erklärung platxgretf«)
bm. — Warum denkt E. S. l'iÄ bei den nnabhängigen Prag»-
»4ti#n mit l'onj. praet. nnd .SchlusstelluBg des Verbs, die b*i
Wollnmi "it(T erscheinen, an eine Ellipse, während er S. 124
•ktt bei di-n^elbi>n Frac^'H mÜ Conj. praos. Analogie Wirkung anzu-
Mbam 'icheint? .\nch die er<ti-re Art von Fmgon ätnd Analogie-
(Otagflo narh ahliAngigen Fruget>ätzen.
[ch Ter>iage w mir, weit«re Kinrelnheiten v.a heruhren, und
« lom SchlnsBf nur noch den Wunsch ans . E. mflge dem
1 Bande üorli cinun .\bschnitt über diu Satzetellung einfägea;
f- - ■ '.-nheit werden sich um besten die so iLahlreichen
ti-n der altdentschen Sprache, wtdcho di** Conetniciion
76 Jmieier, Zar Mtftliodik d. fnlorr. i. detitseli. AoTs.. aug. ▼. F. KhfiH-
einzelner Sätze und Jnti Vi>rbäKnu iranzer Sätze zu einander tw*
troffen, besprechen lae»eii. Freilich wird dies ehenlalU eine Doroh-
brecbnng ron MiUwichR Sy^tcin t-om. aber ein« SrnUs des za-
i4iiiDCTg««etiien Satz«« kann diefi Capit«! <>hei)sr> Tcniir entbebm)
wie du 4ber die Wort«teIIniie . da? nur nicht anter die Forma-
tionen des Verb« zu stellen war. wie Kies, Deutsche Lil.-Zeitiing
1887. Sp. 714. riditii; bemiTkt.
Wien. Karl Tomunetz.
Karl Jauker, znr Methodik des Unterrichtes im iletifschea
Au(jSatze. Wi«n. Grftser. 1887.
Dies Buch mas« jedem Lehrer des Deotschen in den anteren
Mit^lscbalclassen anf das wärmste empfohlen werden, und kann
namentlich Anfängern oder dafsisrhen Phüflogen. die bekanntlich
&ehr bäafig für den Deutschunterricht iu den ersteo drei Gtmnasial-
claBsen lierangezogen werden, zweifellos trtifflicbe Iiieusto leisten.
T>er Verfasser le^ nämlich in dieser Schrift die AV'nhmebmongen
nieder, die er im Verlanfe von acht Jahren im elementareji Deatscta-
tinlerricht« an Mittelflcbnlen gemacht hat, nud i^tellt eine Stufen-
folge der Themen fest, die sich ihm in dieser Zeit als die braa«li<
barste und nützlichste ergeben \\a\-
Im ersti'ii Capitel stellt der Verfasser diejenigen Themen-
gattnngen zusammen, die er für unpassend hält, die aber in fast
nllen landläufigen Themeosammlungen und HüfsbAcbem empfohlen
werden. Er ist dabei genOthiKf, mehrinals auf die Art des dcutscben
Unterrichtes .-ui Volks- und Börgei-schulen zurückzuKreifen und ist
mit vollem Kecht«* nicht iinnier sehr «^rbnut von dieser Art. In der
Tbat leidet der deutsche Volkssrhulnriterrirht nirht selten an einer
krankhaften Sucht, den Kindern die ..Denkkraft zu scbärfen", nnd
ihnen das vorgeschriebene Wissen möglichst .^concentriert" beizu-
bringen, nnd CS ist sonderbar zu vernehmen, was sich oft gant
«ehrenwert« Schulmänner unter „Päda^-ogik" vori^telten. Die Folgen
»tolch ti-efllich (ichematisierter und pürairriiphiorter LnterrichtfimeUioden
hat meist der Unterricht aus dem I'enlsclicn zu tragen; in den
liesestürken kann man nAnitich nach Hi-r7<'nslu»t „concfntrtcj'en".
Der Verfasser geht einige der am hantigsten gebrauchten Sprach-
bUcher durch, welche Anleitungen für Aufsätze gehen, tind gendem
spasehaft klingt es, wo7.u Lehrer und Schüler darin ..angeleitet*^
werden. Sogfir fio bedeutende Dichter wie L'iiland, die di>cl) genta
wnssten. was sie schriebeni werden darin verbessert — „••rweitert'*
lautet der Kunstausdmck für die Misshandlung ihrer tiftdichto — -,
I^nählnngftn von lirimm und anderen werden „iiusgezogen", damit
«lie Schfiler diesen Auszug wieder „erweitern** kf>nnen (wie man
(jtva einen Schwamm zusammenpresst, um ihn nachher wieder mit
Flüssigkeit zu tränken), als bevondcrs vorzügliche ..Denkübuig«!"
aber werden die sogenannten Kachbildungen angepriesen : z. lt. in
MMT Erz&hlnng sind säntinUiche Objecto, die das Kind zu errathan
ht, dorch Gedanken striclm oraetzi, oder es ist nach Master der
EnUhlaug eiues Dirtiters eine andere zu erfinden '. Und so etwas
Hunt man dann ..L'nterricbt iu Dentgchon"!
!in xnditen Theile seirics Buches entwirft Jnaker einen Stufen-
gu; f&r die an den nnteren vier Classen der Mittelschnle braocb*
baren Anfsatz^tofTe. Per Referent stimmt anoh in diesem Theile
toebveg dero Verfasser bei, der zu rollendem Endergebnissi;
gelauert: die Anscbaanng sei die Grundlage jeder Arbeit, die
*Dtveder eine Rrzählnng, Beschreibnnt: oder SrbilderTjng ist. Hit
da einfachen Xachenäblong wird begonnen, von da /ar Ooncen-
tntioD nnd dann zum Vergleiche vorgeschritten. Von diesem gelangt
man xnr Beschreibuig, zuDäch&t tiioes EOrpers, dann eines Vor-
iges, ZQ einfacben Dispoaitionsäbangen ond zaUi/X zur Schtl-
dersiig, mit welcher die Stnfenrolge der dentsrhen Aufsätze in den
iiit«r«n CUssen abgeschlossen erscheint. Xach diesen Geeicbts-
^ankten gibt non der Verfasser eine vollstAiidlge Tertheilang der
MD7elnen Aufsatz formen auf Classen-, Haus- nnd Schularbeiten an
fieaUcbule und Gymnasium.
Das Lesen \m Juukers kleiner Schrift wird unter anderem
aodi dadurch angeaebm. dass sie nicht (wie die Elaborate nuincher
anderen ^pri^ktischen SchalmiUiner") von pädagogischer Weisheit
trieft, nnd) trotzdem eie manche treffliche Winke allgemeinerer
XntDr gibt, sicli an da« Gegebene anscliließt und die Praxis (in
lee Wortes voller Bedeutung) auch immer zu Wurte kommen Usit.
Dm «it8prerbeTi(l bringt ihr .Vnhnng Scbüterarbtjiten, die den vor-
aasgafaendeu Text auf« bpst« erLlutem.
»Oraic. Perdinuod Khall.
rrbiv iür fl(^scbichte der PhiU>s»plgir> in Oatieiiurhaft uiit Her-
mamt t>i«lfi, Wilhelm Uilthev. Benno Erdmann ond Eduari
Zeller heraOBgegobeu von Ludwig Stein. Bund I. Heft 1. Berlin
188T. Druck und veriag von Gconj Bvimer
Das gegenwärtig so eifrig angebaute Feld der Get^cbichte der
Pbitosopbie hat bisher einer selbständigen Vertretung im Kreise dor
vissettschaftlichen Journal Literatur ermangelt, Daher eine arge,
dea gedeihlichen Zusammenwirken der Fachgenossen wonig förder-
«DB Zenplittenuig der einäctilAgigen Arbeiten — ein vollständiger
^•qgel an orientierendi^n und zuiiiam inen fassenden übersiebten. Diesen
den soll nunmehr gründlich abgeholfen worden. Unter der
de de« ehrwürdigen Altmeisters dieser Stadien nnd einiger seiner
Iren Freunde ist das obgenamite Archiv geschaffen worden,
van dem Verfasser der 'Ps>cholugie der Stoa' geleitet wird
od dank seiner zw ockg »mäßen Einrichtung und der Mitarbeit in-
ni Mtflindiätcher Gelahrten geradezu ein internationales Cen-
d
7B Stfin. Archir fär GMcbicbtc d. IliilosopbJe, nog. T. Th. fit
tralori^aii für den j^auniten rmfang' dieses Wisfensg^M^t^s
werden verspriclit, — allerdinjrs (wie aus dem zor MitwirkuTi^
Ittdnnden Bandäcbri'iboii zu (.Täelieii war) mit di>r Bescbränkon^ auf
den Bcrr-icli tliutxäclilichorErmittelDngon. wäbreud Ve fl(
tierdndo' K\\X»Mr.f in dar H«gel aU aa^geschtoBaen g^lt«n »vi
lUese Einschränkatig- bringt tlt>ii Vortlieil mit ^w\\, dHfl.^ ICeprlseti-
tanten der vcrsclüt'dcnstpn Schulen nnd Bichtnnffwi aof dem
diwi-r Zoltfichrlft xusitinmeatreffen kötinon. ohne dass doeli der
wirreiidu Kiiulruek «'ines Totiu-Bolm widcretroitonder Aiisichteu
zeugt nird. Als eine sehr Kartigcmäfie Neuerung itegrä&eii wir b6.
daaii die euro)>:iiäi;liQn Cattnr^prHrhf-n (wie die? biflior uur in etoig^a
ürieDtaüsti^chen Jouniait-ii ülilich war) friedfertig neben*'iiiander ct-
klineon.
' *^ ■
Ueti-
er v^H
Igeo«^
Per Inhalt de* vorliegenden ersten Uoflee ist der M
I. Die Oesclnchte der Philosophie, ihre Ziele nnd Weeo.
Eduard Zeller.
H. Zu Piuri'kydfS vod Syros. Vuii Hermauii Diels.
UL Ein ^Vort von Anaximander. Von Theobald Ziegler.
IV. Sur 1b Secret dans VKrole de Pytliagore. Par Paul Tanuerr.
V. Der Sit?, der Srhnle der pyrrlionisrhen Sltei.tiker. Von Ku;
Pappenbeiiii.
\1. Zur (ion<>.*iiü des Occasionalisuin^. Von Ludwig Stein.
VII. Kant und Huiiir um 1762. Ton Benno Erdniann.
Vm. Bie in Halle ,-inrirerundenen Leibnitz -Briefe, im AaKzog
getheilt \oii l>iiilniir Stein.
Jahreeiberirht Qber t^'namtlicbe EreihetnuRgen auf
Gebiete der Ge»obichte der Philosophie:
l. Iterii-ht aber die Lit*>i-;itur der Vorsf>kratik«r 1886. Erste HAU!
Von Hermann Pials.
U. Jahreebericht aber die noDwre Phtlositphie bi« auf Kaut,
Bonmt RrUmann.
HI. J;ibresberit*bt Aber die im Jahre 1886 erschieueue Literatör
lib^r die Philo^iphle ?eit Kant. Von Wilhelm Bilthey.
IV. Tbc l.itenitDre mT .\n<-ii.>nt Phik>$0|di.v in England in 1686.
By liigruHt B^Tittirr.
T. Tho Kngli&li Litenlnre <si Bec«ni Philosophy in 1886.
Jacob GiMthl Scfaunnaan.
IB BMnff d«r Aofstlxc 11 —V. äbv ««lebt Brf. lu ortfaftOi
»ieh l&r v-i^mpttent erachten darC mot^ m Um Folgende.^ t>«nierkt
(ML In II bai OicU aof weaigfa Sälin 4n roQkooimen triftigen
Bffwis g^hrt. iAs» der 'WondenuHi' t« Sjto« 'nicht nnr ab-
\iaa^ Hl TMikr ahm «cpUadiin DkMn«, 4ie siHi &«Uicb leit-
IM lacht ftsM stiHiF %^Mm lisit waJwi nach tob 4er L*hr«
(S. U). - m ««thtil «iMi Tcm^ Zierl«rs,
«ittSgtt PmbrtftA UMTiMBiitiii (M
86.
1« 1
Ifthhr für Oescfaichtu iL P)ii]t>;ophtc. ang. v. JA. (iowfim. 70
u Pljj*. 24. 18 Diete) oiit^ vdUtn; iieae Iioiitnng abziij^ew innen.
buUi&intich diiriii 'dk- Lohre vom Weltontcixiin»' Husgegpi-oclien'
■hi 4i* Bojrriiiitliit)^' (l('r:icll>cii 'kvin«? iiiuUto suin 'als die, dass
dt VMt am di-r )ii<>ii!it:)iU<>lMMi riiironcliti^'k^'it nitloii wieder
«hrjffliifi müssp' (S. J4). AVir lialtpii <lif auf difuns Zif«! ^'crirhteto
iWTri^fnhmtiir Iflr vollstj'indiir initäsliinjr^'ii niifl wird der fot!t*ii t*b(*r-
unfuiif. ditfs der Gi-daiilcft 'vom l nrci-Itt diT EiiuolexisU-nz' (8.21).
riir. wr wir liobtr s;i^n. von "der Iraipation des KinxeldJiiKs'
iMs nod triir eclit aiiHxini. -indrisch iet. Hoffentlicii findet s'icli nuoh
(änul Pin Anlass. auf die ntchti^i' Frnfr^ y.uräckzuhoiiitnen. Vor-
Sfllf ^Miütfi fs vipllpiclit. die Bi'tiauptuiiK- *^'tn auf» benti« bc-
M^ und nur dun'b die ilaßpri^tr Cowulti^aniikfiit Ji-r Interprota-
lim »Pczodf-Jitcndfr fifMlariltf eci '«in diiiTlians UTigri<Tliischer' and
diniin t-ini-m altgriocJiiFclK'ii Itciiker abzusprechen, als eine motbo-
ti*li onibittlian« xurückzowotsen. Änrli darf ob ein venvundwliches
^'«ni« heißen, vivun mau die iillumras^ctide Weite jcnvs Siitzus
lor Knc« Mo& irdi»chi>r nnd tuen H^bli eher Verliältnis^i' zusanim«'»-
»thrMi|iriti l!i?sfn will. Lieöu i^irli dem Simplit-ius ein fn si-lilirmiies
IwTf'rsUDdnis und bo iforingp 'Irpiie der ItericJitei-stuttniii,'' zu-
inmrn, »o wärr- es oinxip folgerichtig. Hcineni ZcnirniH Überhaupt
■*« OUuben «i weiffem. Thor Tannery's (IVj weit ond fein
■wnsju-nnrne TMuctionon m Imndoln. würde un« zu weit fähren.
(itäckliclierweifie «tehen und fjlloii sie nicht ^Anzlich mit ihrem
^ttuibtlii Au)»^au[rsptiukt. <.'in«>r unseres Kracht^iiis utdiuitbareii Aus-
Itpmf tier W"rtc d^^ .Ijimbiich-w iVit. I'ytli. S. 89 = 6fi. II Nauck):
ÄMLUito di ff yibtiiitgüs .Tpü,: Ih'dicyn^ov töto^ta. lijeselbeu
fcnarlieri nämUrh VeinesweKS, nie Tannerv will, eineiii Bui-htitol
n ffthvii (sp6»- Uv^ayogav iöToptaj, sondern kennen setir wolil
(««g**, »JI8 man sie ulli^zeit besajjfen ließ: 'Die Geometrie wurde
T<D P]ihiu;uru8 iaro^iü genannt*, d. h Wissensdtaft, Gelehrsam-
^ XiiT* i^oiü'- (man denke an ,ijR&i/fiaca!}. Der Verf. hat eich
Bicbt it^^ »rcliaisrben Gebrnurbes des Wortes erinnert, wie er
klita eben anf Pytli.iiroras bey-flgliolier Äu&enirifr; iaTo^itji'
i}nig9j dv&Q-äxav fiäh<tTa xicvzav (Ftg. 17). desgloinhon aas
I*'- Hi|>|H)cr. de arte §. 1, de prisc. iiiodic. §. 20, Euripid. Fr^- 902
ItW^oj ocrTiij: rr] • iaco^utg /»jrf iiifS-ijtfff). Alcidara. de sophi«t.
i». p. 1H5 Blass) «>der anch IMatrv rhaedd p. 9fi' hervorleuchtet
- BteDen, die freilich, bis aof die letzte, auch im TheBaiiniK ins
it fefalen. — Pappenheim endlich (V) Imt in nrasichti^r
den , wie nM dankt . schwerlich anfechtbaren Nachwi-is
rtitfprt. 4nfH die skeptische Schule . . iinch nach Alexandria ihren
^ in einem der an literarischen Schätzen reichen üstlicbcn Centren
hen Lebens' t^ebiibt hat (S. 52).
l>ie JahreBberichtf i>ind zmn Theil bloße Reff^^to, zum
TkiU enthatti^n eie motivierte Aaßeruniren der ZaBtimmanir und des
<Vi^P^lche^; sie sind durchweg; frei von jeder Beimenirnng- eng-
8(1 IläuselmaiiHg Sehttler-Vorli^en, ai^si. Ton J. WattJtr.
alten ond hoffentlich iiald vi:<nilt«t«Q liämiticheu und aumißlicbeu
R«cenBont't>imrt, welch« jede almeicheode Anäichfc ohne weiteres für
tdnen Inthnm zu ArklAr<m und jeden Trrondon mit dein In^rünm
persöniichen Hassos zu verfolgen gevoliot war. Bodanvrlirli erschfinf
nur die trerinffc (.'orrcctlif-it des Druckes, zomal in den freindsitrachi-
gi-n Beiträgen, wie wir denn auf zwei Seiten i\<*4 — 15&) nicht
weniger uts acbt Drucktehler trozählt haben, von su »imisiOrender
Art wie (nra ein Beispiel an?.nltihren): a gjrstem of Natnre, tfaan
fstutt Manj and Society. ^^
Wir s'.'Iiließpn mit dem Ansdrack des Wun^^ches, der, wie i^V
wissen, auch von dem nerausKeber Tiud den Beg^rnndem der neuen
und rielvers|i rechenden Zeitschrift gehegt wird : das» die i^eterrei-
cbiscbe Gelehrtenwelt ^ich an derselben in reger Weiä«> lietheiligeii
möge. 'BeitrTiL't' xuru Archiv, sovfic für die K^dactiou bestimnito
Mittheilnngcn — so heißt es aaf dem l.'inschlag' des Titelblattes —
beliebe man an den Hedactenr. Hocenten Dr. Ludwig Stein, Zürich
(Schweiz), Biihuhofstvaiie 64 /.n richten.*
Wien. Th. Gouiperz.
Hansclnianns SohOler-Vorlagen. i— iv. Serie, jede s<rie 20 v^
la^n, zu b-J PfeniiifC. Veriaff vou Oretl. FtL^sli & Camp, in ZOridu
Bieec Vorlagen sind, wie der Proßpect sagt, verkleinerte
Nachbildongöu der 80 schCnsten Blätter aas der „itiodernen Zuicheii-
schnle" d*'S3<'lbt'ii Verfassers. Sip enthalten durchwegs corroct jje-
zeichnete, liUioirrapliisch ausporiihrte Motive für da^ Preihaud-
Äeichnen: olementare Blattformen, Spiralen, entsprechende Combi-
niitioQCQ. Band-. Boson- und PäUnni.'^iiiottre, dann einfucbe Bei-
gpiele ans den Haupt -Stilperioden. Die nur 13 X 18 ciu. halten
de» Blätter sind für den 'iffentliohen Unterricht /.u klein, aber als
CbnngB vorlagen für den Privatlleiü der Schuler dürften sie immer-
hin von Nutzen sein.
I
UäusclniannB Agenda ttlr Zeichenlohrer. Abtbeilanjr 1 und IT,
herusgegobon von demselben Verleger» betitelt sich ein kleioea
Werkeben in £wci BAndchon , das für diejenigen Lebrer be-
rechnet ist, „welche den Zeicbenstoff woaiger beberrscbeu'*. Der
erstc Thcil behandelt goometri»cbe Formen, wobei die jedem Blatte
boigefÜHteu Erläuteninj^'eQ nicht ohne didaktischen Wert sind. Das
zweite Bändchfu bringt vegetabilische Formen und deckt sieb
biarin vielfach mit den oben ganauQtea „Torlagen" deäselbcu \
fasse-TS.
O'rat. Joe. Wastlei
I
Vierte Abtheilnng.
Miscellen.
Programmenschaii.
LScbDeider Ttipodor, Ühfir Am Text iler Trachini*'rinneD
d*« Sophokles mit besonderer Benlcksirhtigiinü; der Retrac-
Uttoristheorie Bergks um! seiner Nachfolger. Programm des
Omni, im IX Bezirke in Wien 1887. 6'. Ä .SS.
Wie »rlton aiii! drin Titel hcrvoravlit, lificbäftigt »ich diiL- Abhand-
kat biRibitcliKcli mit dt-r Wiilt-rlegtiiiv' tUr ron Th. Dergk (.Uhrb för
na nad Plld. 18-'il. S. 21^ fr.) aareeauTjton UYpotLe<:e. dasü <Ufl Trucbi-
nwliMn njut in i.'iavT wptt g;ehenui:n t'berar^x.ituiitr von H{iät«rer Efand
tknUcfert liiid Und xw*r »•nthült düs Pnjgramm den «rsten Theil diesor
AVhwdlimjr. d'T nwi-il«; «oll in dem näctoten Programme folgen, Dan
TW: ' lUnkltar; denn einmal ist die Hrpothese Betxlu schon
Wf. ■ ,1 ^Al»h. (Ut k. Gi'9. diT Wins. zu Öottinpea VI. 244 ff.).
¥1«; i.r il- rr \ orf. S. 3 ^telbut bemerkt, auf das gröndüchstc erörtürt und
•Wrtl^Bt wordon; dann iat seit ilii*H«r Zeit wili! niemand riii^hr aof die-
•^ ! ': iiinu'n; denn wenn man auch vermiith''t. da« einzelne
l. and'-T.' willkürlich gvilndtrrt sind, so bat dien doch mit
i'-i ' iiirbt«- zu dcbutfen. da die Kritik derlei Ent^tollnugcu des
:Ui ja ancli in dvn anderen Dramen tie« Sophokles annimmt. Ünrigen«
ttÄ m auf. diu<a dpr Htt Verf. die Proprammarb eilen von I^chnbert und
Srfcreiftcr. we!ch«d'>cbtiiiii am nächsten lii'jion.garnicht biTÖ'-ksichtigthat.—
iB'Ua erW/'nTbfil^ wi-nlm die rii"i.'!ten der TonBorgk T^rcebrachten Gründe
WipnKbeD: e» bleiben noch finig*" Stellen ftbriß. wo dereelbe Interpola-
fkmn. Locken und Untrtetlangen von Versen vemiutJiet. Da aach die
BowrkvDffen Ber^ka, welche eich auf einielne St«lb-n beEJebcn. schon
llBfM Von der Kntik gewünligt wurden sind, kann das Ri^'ubnia der Ab-
kMiUong nar ein >>^hr ^i'rin^ef^ fein. Derb findet ni-b bi-;' und da eine
piMgadc B'-m'-rkunf,'. wie i. B. in »Ut Polemik j,":g*-it Nauck biasicbtUch
4ir ABortlnun); der Verw 12Ö1 ff. Mit Re<ht wrrdeii ISfrl — 12C9 dem
Stai capftbeilt. Dm« 1270-1274 dem (^hore, nicht dem llylbt an
flwo. Detcn^m die Worti r« ufv oi'r titlXovr' ovdtii itfooa^ welch«
■9 dein Munde des Hyllos keinen rechten Sinn haben. Dass nyllos tich
ta •ebwen^n Anklagen g^pen die Gfltter, namentlich gegen Zeoa ergeht,
i*( W mner Uebe mm Vater bei^reiflich. l'nd es ist auch nicht lu
TcrvunderD. wenn dirr Chor die!« thut v. 12721, du die Jungfraticn durcb
UAe bcd Treue mit dem Hantt.- de* Hr>rakieR »prkii*i|ift ^inj. wenn gleich
«Mit den Worten ». t27f> andent«t. -las» errt die Zukunft Tollkomiiienen
Mhchlma brinfra künne. In diesen Worten kann fär den Zmt<:hauer eins
flWwtiiiii^ a«i die .^potbeofe de« Herakles liegen, wodim'h die Schroff-
Mt jgofT Ankläffen gemildert witnli). Ich mr>cbt« daher utaj^^ nicht
Man. Vielleicht lind die arg entstellten Vene l-.!7'> — 1-^78 ror 1270
dvcb oUina. 4m» an 1S;0-13T4 intbkafiefa den HtDcm bdtagt«
BMd in T. 1275 die Asrsde de» Konjitaiw mo die Jnngfnofu crrkf^DDeD
wallt«. Dum k>Uuite mdi| an •enem PUtu bletb«n Dnd viiv iTopö
1270 niete m^ tagUÜK,. Hvllas fordert d» Cbor urf nitznciefaen und
di«Mr »elsfc skh nit deo Worten 1270-1271 in Bewegon^. Die Cor
nptdn b d«a T«iimi 137S ff. T«nug ich Bkbk sa beteitigeii- t. 1277
eiwartct aam etwa dicaea £Bsii: die «u ann vidai neaai oimiOrtvs l^eid
iduraeii wirst Sollte etwa aa^ 1277 cia Vcn aaffcefillea sein?
Wien. Kari ScbenkL
3. Jezieoicki Michai'I Dr-. Untersucbuog Aber die Abfas-
suDgazcit der Platonischen Dialoge Theaitot und Sopbistes,
eingeleitet duri*fa eine kurze Darstt^Uumr der Auaichti-u
der Gelehrten über die Zeitfolge Platonlscber Srbrlftei^fl
Ptogiatum d« awniten Obergimn in Lcrab«rg 188"- f^. 4Ö SS. ^^
In dem •.retoi Tbeile der Arbeit ^bt ons der Herr Verf. eine wohl
kBnge£utt<4 doch lienifieh ench&jtfeihlc und mit «rofier Ufihe und .^rfr-
Üt xnammanceateUU Ubenicbt aber Aie btsher^cn auf die Ftai?e der
2eitfia|Ke der Platonischen Diakfre QberhAa{^>t bczAgUrbcn üntcmicbuDtrcn
and die veiscliiedenfn yrthoden drr bishener^D Fon>chQngeD auf diesem
Gebiete. Denwlbe vertritt )ii<> jedenfalls rifbtii^-' Ansicht. <la«s niui nor
aaf Gniod tob Anspiclonfren auf bi»toriKh<; Ttiatsathai mid aoa Bniie-
bongen der do2<.'lneD Dialoge auf S<-bnft<i) und Lehren andeier Zeit-
nooaaca einen eieberen SchloM auf Jie Ahfaicsnngsioit in ziehen be
ligi iat; ^8 anderen Schl&Bae bitten nur prc'bleinatisrbcn Wert.
Im iwcitcn Thcile wendet »ich der Herr Verf. dtr Fraar; Qbpr
Abr&^>Qnp2''it Ae* Tbrait>^t Tin<l ^ojibiit«« ni and b^]rirbt tif^Ti'tiob aaa-
fShrlicli^aif liislKriiien An<iicbteD ober diwen Funkt, insbeMiiidcrf iii* v«m
Unnk. rbvnr^, Uei]ßk. Kohde and Jackson, ood die digc^^en in dar
araesten Zeit r-irgcbrachten Gr&nde Zellcrs. die er i^iner xicmlicb ein-
^dwndvn Kritik onterziehL In Jen Ausfüliniugen ül>er Munt-^ .Vitslrbtt^i
ist dem Herra Vetf ein Veret?b«n anterlanfen. S. 17 sa^t er nämlieb:
«Nicht diei^elbe Anedcennong Terdienen »leine filgenden Anififanagon,
wodurrh ur zu erwciam saeht. dass tinereeibt der Tbraitvt bedeofteM
■ySter nach dem Jahre SßS, andererseits aber der Sophittte« und Politikos
norh vor jenem Dialoee geschrieben wurden". Ginigä /eilen tiefer
teaen wir dagegen: .Die Vermathon? Hunkd. da«s die Abfoisuni; des
8e|diistea und Politikos «r^t iia<-h dem Theaitet erfol^U.-. li<-riiht «uf
läaer «ehr ansicheren Grondla^e u. s. w." Kbenso ist es wob) ein Dnick-
fahU>r, wonn «;s .S. 21 hetCt: .Hortiwitx Hetct die Abfaasan? do« Tbeaitet
in da>« Jubr 487 «u-'
Nach einem kurzen Re«un)i= Ober die Tt*rschietlcneii Ansicht««, von
denen diejenige die grOtJte Wahrscheinlicbkrit für .nrh habe, welche den
neaitet ntdit vor 374 uu'l den Sophisten mich »päler ansetzt, unter-
geht der Herr V«rf. dti^ nibercn di« Beziehungen der L^tWdirift aaf
Helena Aoe Isocrates znin Theait«t und Sophixte^ii und sucht nacbxnweiaon,
diaa dem Isocratcs bei dor Abfitssung der gi-nunnlcti Schrift Flatons
Naloge Tbcaitf-t um) Sophistes vorlofret), und dasA lüocrAtee di<? aaf Au-
titlhanes »ch beziohvnaen 8tichelworti> (Piaton 'llieaitut 20'2 (/ ood
Sosfaistea 2ö\ >• und '■) for don Angriff auf den letzteren verwertete,
wobei er PUton selbst nicht T«TAcbonte. Da der Herr Verf. die Ablas-
angaseit der I.nbsohrift auf Helena mit ZychA and Keil in die Zeit um
1186 ansetzt, »o zieht er daraus den Schlusa. dass der 'Hicaitet and Sophl-
stof vor dorn Jabro 366 abgefa^at wurden Damit w&rv div unten
Zeltgrenic! lar die Abfajfsungizeit der beiden Dialoge be«Uinnit: was di«
obere Greu;^] b^trilft. so ist aus der Arbeit nicht recht ersichtlich, ob dar
I
[Vcff. <U< Jahr S68 oder 374 aia aolohe anuünmt; doim B. 17 sagt
vIHc -.-bigea Argnment«, welch« Hnnlc für d&B Jahr ;)ti8 als den nickflHU
Utnakt. nach welcbeni orst die Abfassong de» Tbcaitet erfolgte, ao-
frfurt hatte, erbeben cim-n gioOcn Ansjtnicu auf WnlirsflieiiiHchitoit uiid
04 ftli K«iangeD aniuseben'*- Dagegen S. '18: .Abiresehen van anderen
Mtlpitanen , die neb aus der Form und dem Inhalte jeQ«r Dialoge k«-
raMB lassen, «fricbt fDr die Abfaeenng des Theaitet nach dem Jahre 374
üc Stelle Tb. Ufi a. dagegen fttr die ipfitere AbfaMQng de« Sophiitei die
Utealifbre diese» Dialogen, welche im Vergleich mit der der anderen
(Miprtcb«. worin jt:ne Lehre berührt wird, eine irrOßerc Entwicklung
•agl* Es wire wOnschenswfrt gewnscn, wenn dt-r Herr Verf. audi die
mm Onnia fOr die Abfassungueit n&her bezeichnet bAtte.
Ntkolsburg. Dr. Vinm Laocsizky.
i Mala Fraoz. rtbservatioiics critdcae et exegoticao in Ta«*!!!
Agrii'olaui. Pars IM. Trogramm des k k. StaÄts-Ohergymnasintiis
io Radaotx (Bukowina) 1887, M*. 20 SS-
her tfnu- 'l'heil di«»er Beobarhtungen war im Jahre 188-'» ersrhienen
ni wRit|<> vixii Ke£ in dieser Zeitflchrift 1885, 8. 961 f. bcurthcitt Der-
afte WbanJetto Stellen aa» dem Agricula bta zum cap. Ö iiuf nicht
•«detr als 67 Seit<?n. I'er zweite Pn^Rranimaufeat? vom Jahre 1880 war
H U: stark und bcnitnirb die cap. 10 — 13, «o datis auf jeden Capitel
tetbdmittlich 10 Sdten kamen Der «Iritte llieU wurde nicht mehr von
4a V<ffa»er selbst zum Prucke berünU-rt. da dcrselbf am 'k Aiiril 1887
4uk, •oadern T.>n Keinem ('oltegen ßeizwar atiü <len hinterJEuufnen
fqüicii deä l'»dt>-n 7u^iui)mengeBteUt- Der Aufsatz beginnt mit il«tii
lip. 14 und reicht nur bis tum cb|>- 16. Die»eB Setzten: igt allein auf
IftfWiWo bf-hawlelt Die «inzelni.'ii Stellen werden nach iler überlicferuag
II da beiden Hunii'<ol)nrtL-u mit den daselbst angewemU'tea (.Vini>Qudicn
ntbMen und die Vi^rbcuerongs- sowie RrklimngaverBuchc vcm BährcnB.
f "«ailhipii ■ Wct. Wald) nnd anderen Kritikern sehr eingehend und ge-
«(■nibaft ^i>rüft, Freilicti kann man äaeen. daa.» damit eigentlich lücht»
aidtkt wirl. Ks i«t im Qeg>.-i)tb(.-ile reebt Hcbade imi die auf die dr^i
Pnpimmc verwandele groiJe MAhe and um ilie Kbüne DnickerBobw&rzt-.
S«. abei nii-ht wabrscheinlioh ist der VünichUg, cip. 15, 7 manum nach
MTV«« Z 8 unizu>t«lleu und rim zu streichen- Er wird auch nur zOgemd
nd Biieatscbiedeo geniucht.
r>le lateiniflcbe Form des Aufdatze? ist alU-ntlialben SieHend und
■IwaiiJt Sur S, 13 kann ich den Satz pkrosiinc umlorcs iantutH ilt-
ftttioHtJt fliam liim armn t<^ntiinn€ nicht vcr:il«-tii'n. Re int wolil titntutj
Ott lOMfuiu ZQ Kchrcibfn Bfit ditiser Cnnjt-cTiir hoffe ich den Maia'scben
Ihn In »nuer ar%;>rtliigU<:tii.-n KeJuhcit tivrgcs tollt zu haben.
B.-merkte Iitaclrftbl^r: S* 6 ex. für e.c. 8. 7 rMwi'/uc statt cu)«r/Me.
& II i*»u fllr MUH und upf>oimerent statt ajiposueruttl: S. 1-1 tilge den
Biiitnch nach fnttffttliu und ä. 18 schreibe rufcknig fOr TuektHtj. Ah-
MloBfifefaler l«gegtu-n S- 8 irau-ailMtit und S. 14 cong-cientia.' Eivims
lUrt ja S. !> der ."«»ti ijui tantHn* ahfuit, nt hostet «frmMr itHpugn&rettl
Titr bitte d<--r dictut^fefUIIigd College Andern sollen.
Baliiidor Giacouio. riflessioni morali e poUtichi di trc
-'■rici ed iiontiiii di stato Tiicididti. Oornelio Taeito
Macehiavelli. Prognunni de* k. k. Gvuinaaiunis iu Cap«
dloria loti7, 8>. 40 S.S.
Der AnfMtx wird nach der Einleitung iy. Q in vier Alracbnitie gt
(tei
ton denen der ent^: aber die höbe BedeDtung der Kdigian forden
der tweitc Qb«r die innere, der dnttc Ober die ftoßere I'olitik und
PrO(;rKmmen&cliau .
85
ö. Philipp £.. Dialog TaciUni qui Tortur de oratoribus «luae
gponina foerit forma. ProgramDi des Staatsgymnaiiums im II. B#-
btV.- Ton Wien 1887, 8». ^ SS.
Üb der Titel der vorliej^endeii AbliandJunjf zwi-ckmüflif; ^ewAhlt
Sit, MM fra^ich mcheinen: dieselbe b«it«lit ti&uUeli aiM oinor Anzahl
Toa Apboriimcii , die xicb wohl alle auf jenen PJab^ (»«ziehen, aber nur
n dMB llinle mit der tjemiinfi (tirmn d«sselbt;ii zu tbon haben. Und
im t«igt dai eist« Ca[>itcl , wie TaciCua in ilui' Anlas^- «ich un Ciceroi
W«fc de ontore aiigMchlns<ieii hat nnd wie der Dialog «ich in drei
IWf_(c. 5—13, 16— 2ti. 2a— 11) gliedert, welche durch kleinere StQck«
«bflleiUt imd tuit einander verbunden werden. Da."! zweite enthält Be-
onaagm Ober die Locke am Schbuse T<jn c S5, aber die Zeit, wann
Jto Caterredunn; stattfanden haben kdIL. wann die Rclirif^ rerfasnt. wann
•H tehtffentlirht üt. endlich über die Kra^'e. ob wir Tacitus als Autor
uuBcbnm haben, iiiulrittt'n werden narb r-iner kurzen Andeutung ßbor die
'^odttta, namentlich Über, J>. mehrere St<*l1en behanilL'U und th''l1i pe^en-
tWrdeo Toriifebracliten .^ndemogcn rcrtheidi^'t. thcUs als corro|ft nach-
CnMea» vuraa sieb Voreehlä^e lu ihrer HemU-Uung scliließen. Ol'wylil
■n MKb die xvei ersten Capitel. he#ondera da-« erste viel >iutes ent-
Ultan. mau man doch da« letzte <'apiti-l als du bedeutendste anerkennen.
0* Vcrfamer xeiftt sich als einen htrsonnenen Kritiker und feinen Inter*
fnIeD 3Ian wird mit rrgeni loterewv seinen Erorteningen nWr mehrer«
catnierae Stellen folgen und, wenn man auch nicht in allem mit ihm
Utfcbittmmt. doch g«wtM anerkennen, daas er ciniffe stellen vortrefflicfa
■ikUtt hat I. B I 16 f. B. mm »inijuh .. adftrrcni, XXXI 1 (T uam
)■ iWio'i« . iHrVrcM) miscrantur. 'EhenM nnd einige der rargoschla-
iWH CoBJeeturen beachtennwert, wie X\XV 2 im seminarm intorum,
X 40 m ijutAwa ej-p*TteHdiä. Cnd auch das. was er XXI 3 S. vorschlägt:
MC MiitM d« pv/mh ramili auf utticiiiii lir fitio ft cvruHa nomimttnf
frifut (Jiot in rvlcm latetuilitmi'tif, hner ttxs'i et hatte mncirm, prv-
«»I, ist aieherlii'b "(eharf^inniy. wonn aoch eine derartige Comiptel wie
■nnuti statt comitt ein sonderbare«: Spiel deü Znfallefi wAre und derijatz
■ftufut atioa , . firoitattt, wo €tUos auf Cato, Nueviuü, Knniu» und andere
AltiDicbter geben soll, schwerlich befrie<ligt. Der lateinische Auedruck ist
gmadt and originell: freilich ist er aach etwaa breit und ergeht sieb
m Bid da io üemlich seltsamen Wendungen. Dvcli Allt dies bei dem-
«■ili(en Wcitti der AHieit nicht ins Gewicht.
4Jar7 Konrad Dr., Die Mythologie im Kreise des erziehen-
dca Cnterrichtes. Programm dea ersten deutschen Qrmnaaiaraa in
Brtnn 1687. 8'. 30 SS.
Dtf Verf. iat mit einem Werke beschlftigt. das im Verlaufe dieses
lihtt mcfaeiacn vnd die Mythen der CuUon'Clker de» Altertbunu mit
lliUebt ftof daren B«handlun^ in der Schute erJhrteni »oll. Die rur-
IJapDdt Ahhuidlanff ist nur eine Einleitung und Ankündigung dieses
WScfcoL Du Ergehnis dontelben fuuit der Vvrf. iu fulgeudc Sütsi- tu-
fiww: .1. Die Mythologie hat fdr die Schute einen nicht in unter-
üilhtudni eniehlicben und bildenden Wert, nur moas lie richtig erklärt
tal in Zosaaunenhang mit der Geschichte des ent3)>rech enden Volkes
llhaUit werden. '2. Wie der Jllouotheisinuä Erbgut der ge>atuinteii Menüch-
Ml bc. wie der äonaeacultns oder der .solare Monotheismus- den i^ber-
Itt tam l'olyttaalisnu bei allen Vßlkern des Altertboms bildet, ebenso
*w du entcn und obcnten Gatter in der entern Zeit des Polytheutinus
^h ITllUBrtllHHll der Sonne, als Astronomische Gi>ttboiten lu füscn und
SvWafdasmOM sich bri allen Völkern dea Altertbuma nachweisen lassen.
Ofe SlanbQder des Tbierkreisea atanden aisprQngUch mit den iJOtteru in
Wwm ZmMnmenbange, sondern bildet« nur einen .|)raktJ9cIien Hinmiela-
8»
Prog'rammenitchait.
kmlfioder': ^er (Jjtterbcf^itf fand aeinen eigenen Aiudnick- >Jit der bD-
mäliliobm ÄoileruRg des Himmels durch die Prfice-snan der Aqiiinoctien
fphwand oder Terdnnkelte üioh die VnrstellDne der alUn QnttT immer
mehr, diese treten mit den Tbierkreisbilderis in Verbindung; spiier wurden
die letreffenden Thicn; Attributf und Symbole der Gf'tter; und endlich-
ali der Honsch auch dies« Verhindwng 'zwirchen Attribut, Symbol und
dem Gott verlor, wurden die! Thißre selbst c;Clt1ich verehrt. ' Der Feti-
BcbismU8 ist der letzte AuBwaclui, nicbt der Uni|.ining der R^licioneo de»
Alterthuuu''. K«ch diese» Grunilsfitien wird in dem in Amaieht gestellt«!
Werke dargelegt werden: I. ßie Zeit da» Monfithpii)ma!<. It. Di>- Z«it de«-
PoIrtheiOTins, und zwar ot die ajtronomisch-i hysische Periode und &) die
Periode des niederen Naturdienütes (FctiscbiKmuh). Hl- Die pritlrtiMlie
Verwertung der DiiteMuchungsergehnisso für die Schule.
Es kann onmOglieh meine Absieht sein, die Ansebauungen des V«r-
r&ssers. eine seltsame Verinirkuoff vpn Sfitzen Max HQlIcrs und A. Kri-
chenbuuers. dessen Theorien mcine-i \ViR*o(i8 der Verf. allein vertreten
hat und noch vertritt, eingehend zu würdigen. Nur dies eine will iob
bemerken, das« man doch keinesfalU die Mythologien aller Volker des
Atterthumes von einem G(^icht»i>iinktL' au-* hvarÜieilfu kann. Oder »oll
man die Mythi^Iogie der Ägypter und Hellenen nnf *-tnR Linie st«llen?
Soll man nirht vielmehr i- B. die Mythologien der Vülker de« indo-
Diennaniscben Stammes lusammenfasiten^ Tst nicht die Entwicklung der
Mvthulogii: hei den vorsehiodenon Gmpffen und wicdcmin hei d«i rer-
«hicderen Zweigen derselben (Jnirpe eine verschiedene y Auch ta«s«D
die Proben , welche der Ve'f. S. 2a von seiner BcbandlanK der Mvthcn
gibt, nieht viel erwartvii. Hie Kiidymiunsiige ist moIkt ninit in Elia nr-
tpTflnglich luliuiise. s<indem in Kahen (Ikanrn S '2i> int wähl ein Druck-
fehler) und Lykien. und hat eine andere Bedeutung ah die, wek-he ihr
51. SiüUer gibt. Herse i'nictit Ersel wiir nie nach dem Vidtsghiubcn tine
Tochter des Zens und der Sclenu; Moros bedeutet Hcs. Theog. 211 nicht
'Geschick'. Bunderii 'Todettgesehiek'. ehensoweiiie Kcr 'VenliTben'. was der
Verf. tum &lA«i-ulinnn> macht des dunklen Ker ; er Itac al^o nii- den V.~
Hea. Theog. 2^ I K^qu utixtirttv angesehen.
Doch lassen wir dies alles 1 TIns kfimTnert hier nur die Frage.
eine solche ni-bandlung der Mythologie je in der Schule platigreifen kii
Wir verneinen sie und hehau|itcn, dass die Instnicti-<nen nichts dergicic
verlangen. Es wfire dies entschieden verfehlt. Waa die ägVftfi
und ascvrische M)"tJiolugie betrifft . genOgen kurte Andettungen. _. _^
griechisc'ho wird zur Grundlage eine Darstellung de» Gfitterglauhons, wie
er in den humerischen I>icbtiiii^en liervurtiitl. erlialt>.'tr, dann mag di«
große Bedeutung der neu entwickelten a|i(i|lini sehen ReliL'ion nnd sjiät ""
die n^inigung und Klärung de« Volk^^glanbens durch lüe Dichtnng hervt
Ifeboben werden. Hier werden der Uistoriker und Philologe zosammi
wirken niBsaen. Der letztere winl aehon an der Himd des Uhungsboct
beim graiiimati'fcht^n ITiitorrichtc vorbereitend wirken, während iler Hiato-"^
rikcr die seh<>nsten Siiceti der ileldenzeit mittheilt Dann wird die I-«c-
türe den Homer. Herodot und SoiihoUes Oetegeuheit geben, die Kennt-
nisse in erweitem und eine tiefere AufTaaeung anzuhannen, wobei man
dafBr an sorgen haben wird, dass durch gute Kupfer nnd znmTheil dordi
Gvi>sabgtl»ie die Figuren für den Knnben lebendig werden, ^o wird Atr-
■vl'je bel^higt lein, die Werke der Literatur nnd Kunst, soweit sein*
Paasangakiait rejcht, zu ver^tehoo und ihre Scb&nheit zu enfipfinden. .\ne3
andere ist vom Cbel.
Wien.
Karl SebenkV
Program mensebu 0.
07
', X J. Amman. Das Verhältnis von Strickers Karl KUm
Roho'islipd des Pfaffen Koiirad (3. Fortsetzung). Programm
•1« fi,iiHDa«iainii in Krumao 1887. 8'. 34 SS.
Im enteil Tbcile ÜeMr dii> cbuison d« Kdland, du RoIandelKid
vi in Karl amfossi'nden. Qb«rnun fletOi^en and Bor^'Birnen Arbeit hatte
1. dm Veiliaitnl« der cbansoo nn<l iles Lieiles besproebeii uod ifezeiirt.
■Iw mi WM Konrail den StolT, den ihm die franziin. nirhtnni: bot, B'^iiirtn
•^nn GefObk' anposste. irnd welch« neuen Motive er in Ol«' Knilblnng
hnriile. Stricker iiat fast dnrcbvegti K<)nrad« AufTacsQDjr ^tmi Mctire
■tfbn laiceit und «irfa auf mehr oder weniger äußerliche Änderoagaa
kocMikt. Dies bereist A- tbeils im ersten. Uinld im zweiton and dritten
hagrurauBfMtve. Im zweiten wunicn ''»iinntliohi.' Stollen zusummes-
ptÖfFD, LI) draen der I>icbter Erveiteruiiircn dej> Teiti-s «ich i-rlaabte.
mkv» Qtftnde, die i:r dafQr bab«D kunnte, büstirorben. Im jetzt vor
Inato dritten werden die Wegtasson^n und KUrrunKen bebiindett
Wl bbfasworter t.rflnilll'^hki'it besfirielit sie J.t Vt-rf. j^änitntli'-h. bei
jcAer ^inielnen erwUgend. welcher Grand den Str ^a tn F^breiKen bew(^,
tb «r tchrieb. 7m dem Endo dienen T^.r allem <lie fünf Scblachtbe*rhr«-
taqpa Stricker-, aus den*-*» kiHrlicfa erhellt. doR*^ <liesj:r Fpi^one da«
Ui^hUKlwerk .«chleeht ventand, aber xebi' gut, dii* lebhafte niid fesselnde
DKrtiltanir Konrad^ sebablonenbaft zu verttachen. Zur kfirzmden .\nde-
mg cbielner Konradisrher Vernc und Versf^niijpen ^>rachten F-tr. innere
li* inflere Gründe. >'o sind ihm die eeistlirheii Zufutz'.- und Hinwi-iüun^rco
hamti ebenJio Dnangenehm wie ait> Wifd<'rbi'lun^'>ii ühnlicIiL-r oder
Meker Gctlanken. weiter^rehcnJ- Aufftllirung-'n. hyifcrbolische und bild-
Ml Bcdeiraarten . und k-t \&:,it lUrgbitlicn -.^btns" rcjfcliiiäfiijr weg wie
i9, n* ibni nicbt biiifei<'hend deiitliih und vcrxliiiiülieb crecbeiiit. —
Dir VfTf. knnnte lr-id<-T auch dit^-iinal wieder nur ein nmebstflek seiner
AfWt brinfren «od wird die*.<>Ilie Im nächsten Projrraimne fort«<-tien. 9e
irt Mkr dankenswert, nur üchnde, dass sie mitunter wieder darch schlecht
pbisic Sitze •L'oUU-lU ib(; uiaD K-^e z. B S. 1: ~Veniz*-iU'n \0ü frflber
flaiUn ton .''tr. spitcr verwendet oder omgekebri (!>, mi-ifit aber de« In-
haht« irogen*.
k
Salxfir Dr. Ausclrn. Dii> Sinnbilder und Beiworte Moriens
\ü der d(*uUi'iioit Literatur niid latcinfst'-iifii HymD<^n[>ot!äie
dw Mittelalters II. Eine literar. Studie. Programm des k. k.
Uhengyianasiomy der Bencdietiner xa Seite n)it4tten. 8". 1887.
Die auf Au-idrQcke der lÜbel zarfickKehinden Hilder, welche 'auf
Gebeinini» der götllicbi'n Miilt'T^cbaft )iarii.'iiH «ich belieben'. wordcD
I V«rf. im GTmn- Progr. (Seile^^t4tt^■nl vüiii Jubre ISfcG ^■oll^tÄndig
«lltfeifthlt und mit einer bc<l<.Mit€ndrn JtleDh'e von Par-illelrtiiller belegt.
In iiMfin zweitfii Thcib-- der I Allbeilun^ >>eimT uiiifassendeu .\rbeit
bea|incbt dvr p»-K'hrt*' Verf- dii> niißThiblischefi Bild>T und zwnr die aas
""' Vrwelt. dem PtUnzen- und Mint-ralrcirbe geafii(in*-nen, und jene,
ich »uf Vorgfing»: in der Natur grOndcn' »der dem inenschhchen
entnommen »ind. Seim- ^oße nfbv'-nhfit, nAmentUeh in der )>Atri-
IJt«ratiir. setzt ihn in >li-n Stand, ao^b hier wieder liiiä gewaltige
Ton Paralle!it<!llrn beizubrintf^n. Kini^emale hat er auch den Qai^
Jar Entwicklung' eine» Bilden •.iit warfen, tuid Kef. biicl<- ^cwQuseht, dtM
titt [tft<;r g>;^beben wir«. Das llaterial büttt^ Juzti nft hingereicht Aber
«A ao, wie aie ist. rerdient die Arbeit aufrichtigen Dank. IHe Pn>-
I« der n&cbfit«n zwei Jahre sollen üi furt^etzen und volteudco.
ftn
HrairrtK) m^nfc biD .
Bvricbt tfini'* AogeDieugenl. der andere whrieb 1812 im Geiste Je*
Rheiobundee; b^-Id HanoBcript liegt im ArrbiT d^ deuticWn Unlenf {(Utd.
1TB). Daneben wurden noch einige andere Werke fleißig xaraüie gvzo^en-
16. Fischer G.. l'rknndenausziiye aus dem DornltinnT Ar-
cblTe. XXXL Q. XXXII. Jahresbericht des k- k. Keal-ObergT»m. in
FeMkirch 1^«Ö. 1887. 82 o. 41 83.
Hitgetheilt werden 86 für die lAcalgeschicbtc wichtige Urkunden:
die meisten im Aa^ti^e, Nr. 1 de dito I& October lSl8 vollinhaltlich.
17. üher. P. Const. Die Privilegien der kgl. Stadt Kaadco.
Frogr. des Couimunal-Oheigyniii. in Eaaden 18^. 34 SS.
Besprocfatin werden die der Stadt ertheilten Privile^en von KOnig
Johann anKcfaneen bis anf den Kaiser Franz (FraQxII.1: einige derselben
werden dem tullen Wortlaut« nach mitgethcilt. und rwar die l'rkunde
des KAni^ Johann de dato Prag. 34. Deccmber 131!* und twei rrkonden
Karls IV. Toui i-. September 1374 und 16. Februar 13.)^. Wanun dieat
beiden nicht auch wie die ersten in Antiqua i;<'dnirkt nni. ist nicht
eraichüich. So lobenswert die Analvse der einxelnmi Privilegien i«t. so
fehlerhaft ütderAbdrack der genannten StQckr. Eä musstc zniiärbst nicht
die ciaansehe Orthographie, gondem die der rrkunde» angcwcDdet wer-
den, wie ja auch die bridrn nndcni Stficke nicht Nbil.. Ja nicht ointnal
Hhd. abgedmrhx irind. Aach dt<> Int'^ryiiinrtion üt nicht genau. So beeinnt
a der ersten Urkunde Z. 'J mit der Areiiga (d. h. hier mit dem Worte
Begalis) ein neuer Satx. I>e»gleich<;D />. 4 nach eiaudit wo mindestens
ein ^emicolon *^t<.>hen mus». Im allgemeinen ist der Aufsatz als eine Ter«
dienstli^e Vorstudie zu einer Stadtifcschicht« von Kaaden zn beteichnen.
IS-SImeoner, P. Archangelus. Der Tiroler Georg Kircb-
mair vod Ragen, progr. d. g. Frivat-Ob«rg},tnn. der FraaciscnBcr
m Bolen 1887. »2 SS.
Über dit.- Kirch tnair'schen Denkwtlrdigkciten aus dtn Zeiten Maxi-
miüanft I. und Karls V. <WtiehDn;rnveiEe FeriHnand I.\ hat tuerfil Kani-
jan, der HerauFfreber der Kirrhitiair'ächen Chronik, einiire Notizen ver
(tffenthcht. die ihm Ton P. Haicrbofcr iu Brixt-n zur Votfä^ng gesteUi
wurden. Nlh^re Nai-bweise Aber dif Familie Kirchmair» n<W-, gleicfafall»
»on Maierhofer bi-nfllirend, wurden lüiht benutzt (F. F- rer, Anstr.
1. Abth. S8. I i>. XV |: auch Qber die Quellen Kirdunairr. die .^bfki-
«uigneit und üluulwardigkeit der Chtonik btit Karajau nrchta fiwthnt.
es sei denn dit- Bemotkuiig. dass Kircbmnin AI itth eilungen allenthalben
Ton vohltbuenJer Winne und Aofcbaulicbkeit duKbdniDjten sind. Jettt
holt die fiei&ige Arbeit Simeoner» nach, was nach Kanjaus WtioKhen
«rhon MaierbMer hAtt« thun K>llen.
Der rntliegende Anr«atx handelt 1. Ton dem (lesi-hlecht der Klreb-
niair. 2. vnn dem (.eben Georg Kirchmain, 3. der Zeit der .^braaaung
ia Chronik. 4. der Anlagi'. .V den l^ellen und i*. der (ll.iubwUrdiKkeit
denelben: dann wird 7. und S, eine Kritik Aber die Eixflhlun^' der Ereig-
nitae Ton 1459— 1Ö07 und »on l.'iOT- ]T,l''< geliefert. !». der W'fMr Coo-
grcM Bnd 10. die Fi)reTithl)mltrhkeit4>n der Chronisten behandelt
Was die Punkte ■>, t>. 7 und 8 b-trifft. ergibt sich, dass Kirchmair
nujit an« eigener Erfahrung berichtet und scbriftlichv .\iih>-ii'hnangcn
ihm nur selten lugeWite Ktanden. dase er aof Qlaubwitrdigkeit .\nspntc)i
eriieheB darf und namentlich Qber den venetianfKhen Krieg von 1907 —
lfil6 gut ant4rrichtet tat.
Der Veit behandelt flbrigren? uur die Zeit bis tum Tode Maiimi
ttana L in kritischer Weisse, itber di« handuchrirtlich^ V
C*naae Angaben erwQnscht gewesen: denn
mgt. Ist doch nur »ehr aUgemein gehalleo.
berlieferung wären
das. waiii Karajan darftbcr
Proftru ra 10 QU dcha II.
89
VMjVD, NopUehnnlU. JScerndorf, 0|.iiviu iirid Hola^owite (Kreuz^u-
iMwit Unr Brntznahuu- durcli den iifdeo- Einige formelle Uneben-
Mkät tfan] dem Ref. lof^efaUcD, doch sind «etbige nicht so bedeutend,
ib AiM tit hier dt"? Wcitcrcu boapntchea wvrdi^n liiBsst*«.
12. Grilliisch A.. Beiträge zur Geschichte der Post in
Kirnten. Pivgr. de» k. k. SUatsgymn. i« Klagenfun 1886 n. 1887.
19 0. 18 SS
nie fleiiiiee qoeltenmiliig gcbalUne Arbeit — dor Vcrf schildert
uä (inailagz der AcUn dni ^AXmi-sg^richXm Maria Saul aua den Jabren
Itli— 1717 — behandelt diu Ausbreitung der Pest in Käriitcn. dessen
MMht Theil besonder« hart luttj^^-iiouijucn wurde, in den genannten
JiIrii aad A\e Mittel, welche g«tj:cn dio Verbreitung denelben In An-
*~' kmmcD.
13. SteiDwenter, Dr. Arthur, Snleiman 11. vor Marburg
IÄ32. Progr. das k. k. Stiatsgymn. iii Marburg' 1887. 28 SS.
Üln teliTringvoU g<»chn>:bL-ner. dabiti auf genauer Kenntnis des
ffaariiHtfigeii Actcnmatenals (daaselbr ist liein krairiisrboii LandoBarcbive
ratetniDCDi rohcDtier Aufsatz. ir«kbcr den Zug der Türken nach Steier-
Mil im Jahr-' l'j-^'2 und »in.-d'.-ll iti«.' Bt.'la^erung vou Marburg behandelt;
ümm wttiJ'* »on Chrisrtiiiih WiUeurainer, dt-tu Riehtor dt-r Stadt, in er«
Mpndwr W«be Totheidigt. Dem Aufsatz sind 29 archivalische Boilugcn
im 4cm gdumtcn Archir aogefOgt.
11 Erber T.. Storia della Daliiiaiia dal 1797 al 1814.
mt u. XXX. Prtigt. iWaObergTmn. in Zara 1884/6 u- 188Ö,^. lll
Di<' Arbeit beliebt au« tirei Theilen, von denen der orate den
Pill der Kepublik Venedig, die Anarchie in Dulmatien und diu Oster-
nMfeMcb« OMui>«tion bebandelt, der xweite die CaiiitiM Ubi-r die fraiiz"-
UecupaUoD Dalntatiens nnd Ragnaa«. nandolo und 3laniii'iit. die
aofftindiichen B«w»ungen in Dalinaticn. die I-Vanziüen und
I. der nusisehe Angriff auf Dalmatico, die Hwulutioi) von )807.
•Im KbUttribana] in Spalato. DalmaUen seit dem FrieiUn von Tilsit
od Üt Administration in Uahnation enthält. Die verdienstlich» {'JXSi
i0Hta umfassende I Studio: bat die im Laude betiiidlicbeu Archive »i-rg-
■« beaattt: duiebeu boten auch da» k. k. Krie;;8ar<'hiv unit die Me-
aaifcn llannoot« finzdnea. .\af neuenr narBtrllun;:i-ii uU^'^int-inL-nfr
TflftUtain« diMcr Zeit, wie auf die Arbeiten Beers u. a. hat <ler Verf.
k^M BSckncht genommen.
lö. Hoppe. Dr. Alfons. Die Besitznahme Mcigcutbcims dnrch
4ie Krone Wflrtemberg iiit Jahre 18ü!). Progr. dei k. L
StaaUgrmn. in Tn^ppau 1^7. .19 SS.
lUoüt nicht i-iii kU^fVi.'nitiiidntf cntitehij. »ci von vtimhi-'nnn bemerkt,
iaaa e> m^fat •igt^DcUrh arehivaliitcln' l^ucllün ^nd, weicht: die Grundlage
4llMf dekrift bUd^-n. wenn uucb eine von dt»<>n QuelU'U in einem Archiv«
i^ft: fit hat aber keinen urnUicbeu Cbantkler. Oc^cliUdert «rerJvn vi>r.
lIlAc aar die Grrigui^e bis zum 27. Juni 1809, aUu im w-'iii'iitHi-lu-n
lil 'ff»n>i(lilibr v>>n McrFTtintheini, dessen Occupati^in durch die Wflr-
Vait^^vr. dif Huldigung, diu Gäliruii;;; uud Erhebung dco LuudvoLkcä
wl Jie Wtedt.-r<-inrsbning d>.T aU>:n R<*g)*-ntng
Der V< rf. entlohnt lia.» Material zwei Uewilmitiännent. von deui'n
4b «ifte «in flrarm>-r Freund Oiterreichs, der andere «in sicher de« Bhein-
M. l)ti entere ist Verfasser einer 1810 geecbriebenen. 1818 er-
iBtotchOre ^Die WOrteniber^eriu Mergentheim' (sio entbltt den
Qi
frogrammriischau.
La"
tiinielnen Liitiltru wieder an Hubuntomelimer Tenräben. Miin hatU: mit
die>>en 0(Kicbift»lceiU'ti g'-leyMitlicli UiigtQck. AM Friedrich »on MoffKio io
der DiOces'' Aquilejn «Amniette in einem Thcil der SAhbarger ErrdiOMse
den aechejäbrixün Zeb^nt zwar eifrig ein, liefert« ihn aber nicht ab and
vardf dafür iu eleu Bann iretban. £« kau nun lu ftf];erlicfa<rn Händeln,
die mit der Krutaniiunc 'it'r Burg des Otto »on Pem^, eines Verwaiidtra
das Defraudftntfn, dun^i den LandeFhauptiriunn von Steiermark, Abt Uein-
ncb TOD Aduibut, ibr<.> Krlcdigang fandeu. Krst im nädut>:-ii Jahre ll286
wurde die Sninnilun^rulhtäiidig ilun:bgi>rfibrt und Alironiu wnr «so
in di-r Lage seioeo Rechnutigsnuswoij nach Ilom ru ecuden.
Dieser im vatieaniscbeii Arvliiv urbaltenc Ttecbiiungf^ausweis if>t
Qegfinstami der Tortiegeoden Pijhlir»tif)ii. Kirche fllr Kirohf. Pfrflnde fflr
Pfründe wird nach den einzelnen Archidiakcuaten — junem in Obcnitder-
mark. 7u dem auch der von aK<raber dt-r SaUhttrger DiOcose einverleibte
sfldastliche Tbi-rt Niederösterreichs von Wr-Neustadt an geborte, jenen ia
Unteritciermark, ('nterk&mtt^n, von Set^kau und (rurk — der cingebobene
Betrag verzeichnet und dann )^&aberlicb suiniiiiert. Aber auch jene Kirchen.
wetcbo nicht oder uocii nicht tfczablt hatten, fehlen nicht in der Liste
So ist damit i'ine volhtändige Kirch eniiintrikel von Steiermark und Kirnten
gegeben Und darin lio^ d^r eigentliche Wert dieses Uochnung^ausw'ises:
er ist d»4 ftlt<:^te Verzeichnis der zeh 'nt[>6icbtigcii Kirchen in Steiermark
and Kftmteii. das wichtigste Dui-ument far die kirchliche Topografbie dieser
Gaganden, der l>t<ther nar ein Kircb(>nkatalog aas der Mittel des 1-^. Jahr-
lianderts zur Verfügung ^^tand. Niclit nur fflj die kirehliche To)>ographie;
die Kirchen unt^taiidon ja aii hesicdelterou Orten und die Orte wuchsen
wieder an den Kireb>!n, «len Mittelpunkten der IJnigebnng, heran. Dadareh
ist aucli eine i/iatti der iiaiiihafteren Orte gewonnen, wie die Hohe des
eingehubeneu Zehents ein BAeg ist ffir diu Qtüte der Pfraade. so a
diese meist fQr die Bedentung des Ortes, ans dem sie ihr Einkorn
heiog.
Das» der Rechirnngtaiisn-cis auch für die MQnzgeschivht« wcrtroB
ist. bedarf kaum dfr Krwihimiig. Die verschi«de«stcn Geldsorten waren
hier im Cur«: Wiener Pfund, Grazer, Krieaacher. Tiroler, Aqmlejer Üarlc
und Pfennige Die Sonune der eingehubvncn Contribution ist ansehnlich
genug; sie betrug nach jetzigem Geldwert Ober llö.iiOO Mark deutscher
Goldwährung. Die Hobs dienar Summe wOrde ent rallig klar, wenn man
die damaligen PreisveiliAltntsso in Betracht ziehen würde oder auch überall
tiebeii kömitc.
Die Ausgabe dv» l^iber dminatiotüs' ist ein« musterhafte, uaui
lieh die topographiHcbe Bearbritung eine sehr sorgf<ige. Jedem der ^
nannten Orte ist in den Anmerkun;;en dt-r heatig« Name, üfter mit urknn
lieben und anderen Nadmei^icti . beigefQgt. Die orientierende Einleitaog
beherrecht den gescUicbtli*liün StolT utui liefert ein fcbire» Bild diesw
Zebntiing, aller duren VVc^en und Verlauf die in den Beilagen verOffent-
lichten Dacumente aus den r-itJcaniftchen Begi^tem nane Aufschlösse bieten.
Die Abüchriften deraelben, wie des Liber decbnalii-itiis worden von dem
Sottoarchiviati des Vaticans F. litmifl^ geliefert.
Auch diu arcbivttlischen Forstbungen und Entdeckungen haben ihre
Schicksale. Der Zufall <idi>r die Mittheilsamkeit des Archivars, dar er sich
hinlig bedient, liUst im »bgolegenen arcbivulisclicn Schacht einen ^Dck-
Udien Fund macheu. aber er ist wieder eigensinnig genug, dem Forscher
an nihargalegeoer FunditUittv anderes ergänzendas Uateriaf rürht tu bieten.
Aach hier tneb er sein Spiel. Uaa Wiener ätaatsarchiv besitzt n&mlicb
unter den 'Varia' des ^alzburger Anhivs auch einige Peigamentatrcifent
welche die Vernicbmirig über ilie nach Salxburiß eiogalieferten Sumnea
der /ehentsammlunFj enthalten; alt waren dort in reniiegelten Sftcken ia
der Sacrintet deponiert und wurden am ä. Januar l'ibS ^ün cmer Coiiunission,
an welcher nu >er Alironu^ der Erzbischof, ein kaiserlicher >'otar, ein
des
in^^
ProKfammensehBo.
9S
*
fctrWeclwIer. ilcr nanqaifrdedZehentgeschÄft*-«. nnd amierc Würden-
tJMi ttdiaahmen. einer renaucn Reririon unterao^cn. Auch mancfae
■Mm Xotii . welche lof (lio Härte tlicoer Zehntimg Licht virft, findet
ritt U«; M mtwtte der Salzbnrgcr Enhiscbof auch seine Tnrel als Pfand
UMerltgeB. Panos, daes Kaothater, tUr durch iobrHange Arhrit fflr ein
9riÄv|tr rrihmdenbacb das nrkuDdliche Material kennt wie kein anderer,
Ji(»« ActenrtOck unbekannt geblieben it.t, \aiin ihm Tiiefat Aar geringste
Vnwurf eemacht werden : er konnte nicht darnach forschen und »nehen
Ihmi. da er tod dessen V-jrhandcnsein keine Ahnnng hatte, imd der
ndiMhe ZoTsll ließ es nicht untt;r da» iinifan^f.nch<^ Material, das er fOr
mJcw Zwecke bearbeitete, gerathen. Diexrs Actenstili'k, *'ine wewntliche
lldlUlLU;, wird Dr. .'^ttinhunt in einem der nächsten Hefte dtr •'Mitthei-
b^jra dea loatitats für Csterr. Oeschichtafor^chung- TerfllfcnÜicfacu.
Der 'Liber decimationi»' ist auch selbstftndie im Soaderabdrack (io
OvaiMion bei M tfittemidUer in Salzhnrg) entchienen. Sein historischer
Wtrt Terdienta es. daes er nicht allein in den Katakomben der Mittel-
i(kl|in)grBmnie beigesetzt blieb-
Wien.
E. Uflhlbftchar.
i\ Rotter Leopold, Das Reebnen mit ganzen Zahleo nnd
mit Decinialzahlen einheitlich behnndolt. Progr. dc<i Landet-
BealgTinnaiiiunii in Miihr-öch.jnberg 1887. 8'- 15 SS.
ha frfihercn arithnietiscbeii Unterrichte der Volts- und Mittel-
«ekvle wurd«* der T.ehre von den Decimalbrflchen der Platz hinter jener
m den i;eroeinen lirijcben angi':wie«en nnd entere wurden als srnieine
Mrl» mit NeoDcni hetrai-htet. welche Potenzen von 10 sind- Dies bat
itd> — und wir können sauen mm Vortheile des arith »i'-tisehen
Toterrichte» — gelndert- Es wurden nimlich aD den ö8terr. Vollre-
KkoJcD »eit einiger Zeit die Pi^d malzahlen vor dif gemeinen Tlrürhi- ge-
ifeiK Ud dadorch wurde eine ganz andrrr Bt'hnndlung des Kechnens mit
larrtttrrn nothwcndie. Die Dccimalzahlen soUt-n nicht mehr als Brtlcbe,
mien all nent! dekaiiiscbe Kinheiten niederer Ordnung atlfgefont wer-
4a, welche sich dorch Fort«etanng des dr-kadischm bTsUms tmter die
Bmt hiiiah ergeben. Unser metriscbei Mal>syiitein bihfet die geeignete
^^JB^ilic«« neuen Brtrachtungrn anznbabnrn. Auch di>- Iristrnetiourn ftlr
^^^^^■NhDanal Unterricht in Üiterrt^ich anrccheii ftirh in dr nmrlbcn Sinnr;
^^^^^LE^ «nll der Gnradgrdarken, welcher alles Kechnen mit dekadi*
^^^^^hblea regelt, aufgenoinuien und in alK- Keine Conseq^ucnxcn ver-
HH^BMen, Dieser Grundgedanken liegt im PositioDSwerte jeder Ziffer.
' TiAi Sleberheit in den Onerationen nütDecinialiahlen gewinnt daher der
BtkSlar nti, wenn er aen Positionswert einer jeden im Verlanft! einer
Btdkai&g auftretenden ZilTcr direct bestimincEi kann.'
Der Verf. der vorliegenden , didaktisch sehr inütroetiren Schrift
Min denelben den Gedanken, dasa die Decimalen mit den ganzen Zahlen
nmnnetnrastelleD and «ie auch dcmentäprechcnd zu behandeln seien.
niter geiponnrn und inshtfiDnders. da Ivei der Additir.« und Siibtrartion
4v DtosiaUahlen keinerlei Schwierigkeiten auftreten, dem Moltiplicieren
od DtridÜereD aeine Aufmerksamkeit zugewendet. Die 8. H der Akhand-
!■£ «afcgebeoe Sthreili weise der bei der MulÜpIicatitm. von Decimal-
■■KB »nnretend-iin 'ITi-ilproduct"' i<t hia.ht^-nswiTt und fusst auf dem
Sitif, dawi der Mnltiplicat^r so unter den M'iltiplicnnd zu netzen i^t. dau
4fl BberateUe des t^rvtercri unter die niedrigste- Stelle de» UultipUcandii
« ItÄe» kommt. — neiQglicb der Division hÜt es Ref. fflr K«*'ignet,
wie Mtrthodcn gteichmftßig zq betreiben: nämlich jene, in welcher der
DMnr gannahltg gemacht und jene, in welcher derselbe in sviner Form
' ' ~ ~ ro wird. Dais letztere den Ventand ungleich weit mehr sdutift
V4 ProgrtimineDflellin.
als ereterc, dfla:^ sie feniür dato beitragt, das to viclitige 8teUen«iniiwü
eiDS iQin GvmvLDXute aller S<:btli0r zu mache», wird kantn bestritten werd«D.
Wir vHasclicr df>r Ie««08vert«n Abhandlung ein» «n&e Veiirätiuig.
Dtiraniff« S<--hnft£n »lud cawiaa gMignet, mit aem mccoaniscbeo Kecbaen.
welcb«8 leider noch K ort betneben winl, rOUig aufiurftutiien.
Wien l>r. J. G. Wallcntin.
32. y^elcziDger Fr.. Dir Nothwemligkeit der .SpracLsiuiUeu
zur Förderung der fomialcii und iDtellec tu eilen Geist««-
bildDQg im allgeiueinc>n iiDd eine kurze Andcutuoff des
besoiidern ßildungswcrtea des Tiiterrirbtes in den classi-
schen Sprachen, progr. des Landes -l'DUnrnnn. xa Pcttso. 1887.
8'. 32 SS.
Ute gilt gc«chrl«bone Abhandlan^ fnOt auf ^radezu «taiuieo8wert«r
Betescuheit. So kommt ea. daas au^h svlt^^ner a'iftaacheode. das Spracb-
studiODi bctri'lTtfiidf Theaon hier vcrutchnt-t und bMprocbvn Ptvcbeinco.
beispleliiw^iAe die TbeM, daaa der fremdHpracblicb«! rntemoht mit dein
Eaffliacheu oder d«iD Franxüsischen zn befrinnen habe, ferner di« TfacM,
die auch voo einem Kritiker der Instructionen roivebracht vurde. das?
nierat in dii> frenidt-. dann erst au»' dt-r fremden Sprache zu ikhersetten
sei (nHit demÜberiietien in die Mottersprarfae". beir.>t ca S. 24 nach Stein
thal. .gebt es viel rascher TonrILri? alü nin^ekehrt. weil die Leitang^-
nhif;keit dos B*;wu>i>t«eiu^ vom fremden Wort auf da» der 3lutt«n>praclie
erflßer iH als von der Mottersprache auf die fremde. Dios beruht aanof.
das« die Seele leichter aui dorn unv'ewobnten Zustaiide in den gewohnten
xnrfkckkebTt . als ^icb aas dem gewohnten in den ungtirohnteo
bt>weft." Die« kann jeder Lehrer tugUcb beobachten! Hiemii habfli
wir Kbon einiges Qbcr dco reichea Inhalt dieser Aiibaiidluuf: geatgt
Es soi nnr noch bemerkt. daAit nicht nur alle nach di-iti ittel sn
erwartenden Seiten de» Sprachstudiums (Spnchetnditim Oberhaupt. Par-
■ lioren nnd wii^seniK-huftUeho Methode. Fonnenlebre. Svntax. Etrnnd'igie.
Srnonymik. I.e\iknUi(rie, LectOre, AnfVati und Di9po'sitioiir*lehn.'. tncr-
««tMD in die Matt«rsprache und ans der Ifutterspracbe) in ^rAndlicber
Wdn erörtert, »onderu auch alle wii^ttigen Spnchen in Ectmrbt ge-
logen sind: die Matterapiaehe iDeutwrb, Slaviicfa. Itulieniseb), die mo-
dernen ('ulturspradiett Engli:it-h und FranxAdscb , dif a1tc1a>«si»tchea
Sprachen, mit gelegentlichen Aa^blicken anf Arabiach, Srn^ch. Chiiienüdi.
Japostscb, Sanskrit und Hcbr&iacfa.
Bt-sonders berironah<beti oind noch die reichen Literatarangabm
n den einxetneD Ponkten-
Wir können die Arbeit nur >U ersten Thoil betimchten. Desin die
Seele ist nicht blofi .die Knift za dcnkea*. wie die erste Zeile beiw^
sondftTD CA rousa auch du OemOtb und der Wille in Betracht geiogen
worden; düs« lind sogar wichtiger als der InteUeot FV-iUch wird auch
icbun in dem Todie^iMideD Tkeue mudcs Ober die Ocmathü- und die
gMunnUe Cbaraktefbüdaiig e«M{[t. aber dies« Theile eTf»nl«ra m<cb eine
selbaULndig«, eiagdteade Bduanafam^
JÜ^ aas der Voil den iwerten ungleich wicbtigem llieil recht
bald in ^«icber öediegeabeil liefeni !
^. Ehreaberger. Dr. A.. Schule und Haus. Kino pidMo-
dach« Studie, rewidmet den Eltern der Stadierenden. — FragrTaer
LmdM-OberteiSschQle in Kivnis^ l86i. 8*. £5 88.
Ute Schule sneht deh ihre A«%abe inBer klarer nad deutbcfacr
n naclMn. nn ihr desto iJchewr geneht so werden; de interiacht und
J
Nfkrolof.
OS
fteO TOD Deaem ihre LehratolTti. Lelirmittel ttnd Ijohnnetli<Hle.
•AM^t Ai» Znhnxtrhhhn nni aus. ««ut B(^«st-rea an dji.' ät«Ue de«
Mittelmäßigen. Rs iirt da onabllaMg oiit eifngea SiohraKen
K Docb iler Erf-jlg ist nur tjüi baJber. wenn in andere Factor.
4<r bei iior Hcnuibiidong drr Jufftii<l mitirirkt. weit hinten bleibt oder
als d'-r fntm;eiig««etxteii Richtung «ich furtU-wogt. K» ist daher
tk l'ihlifh unarenüenttÜL'b. wenn immer wieder Ti>n Seite der Scbulf
V«nchi b;>'iuacht wenlen, <la9 H.iiit) zu sicli emporzuiiclKn. ibiu das Weiieii
m4 dm Erml der Auf^at»e klar lu niAction, die N'>tbwentli^kcit ielner
KMlku; und die GrOlVe aeiacr Tfürbten d:ii-tulrL'cn. Kine derartige
AlWll liifft DIU hier vor, eior Scif^igi'. auf uTündlirben Studien ond
rrieher Erfabrtn^ faßendc Arbeit, welche auch die nOthigc Bobe aod
AtÄauifC den ncbtigeo Takt grgenilber dem HauKe einb&lL
Kach einleitenden Beni^rkaugen Ober die Hineifolffe mancher
dchftler nd ttber Pidaco^k als WisBi'nsebnft wird in ausfB&riicber ond
MÜiMMr Weise dui^Iegt, welchem der Unifari!; nnd Inhalt der von der
THIlibiblli fbren ^eblüem xu gehenden htiheren allgi^meinen Bildong lüt,
«U di«Ma titi angeftrebt wird, wolcfae Aufgaben ond fflichten mebei
liwidini der ScltoT?, Wi-Vhr> dem Hanse tiif:illcn. Tin Anschlusttu daran
««den mehrere »ehr wichtige Annexe des SchuUcbens beaprochen: Hanf
l^iiMiiiiii LMtOre. Umgang de« AcbQlera mit Seineaglaiehen nnd Verkehr
Mt Tiilacitoheodeg . VerjrnlgwigeD iTaoten, Fechten. Tabakrauchen.
TWaUr. OmI- ond CaKiito«er. Vereine und VVrbindnng'-nK Anneie,
«rieb* n coDtrnHeren ToTtagitWi>li>e dem Hanae oblictrt.
Wir wOnrchcn mit dem Verf.. das^ die Abhandlung von recht
Tiden Ettcni. l>t:iit.d»iugmwoi«e KoHtgebom gelcaeu und gewfirdigt werde,
bMOileni aueh der trt^ltlirbe Pasciis Über die Wahrhaftigk^-it de-ü ITaiues
Blier der Schule: dann kann et nicht fehlen, daxs ihm loino Abaicbt
m iat. die Abüicbt n&mlicb. auf Grand der v^o der visieoadui't-
PWagogil: aofgvatellten GrandsStxe eine Verfltftndigung iwiKbon
Molf und Haus suni Besten des ^chßlerv anzubahneit.
Pie äiincbc ist rh<*t<tri8ch gofaHn, Der Sali von (Ut ,VerSnde-
mf ad rmgaatahung des Gedank'.nkreiae«' (t>. {*) kann leicht ralsi-
TOHiBiien wmen: hieüc e» nicht richtiger: .Weiten;estaltung und Ver^
tMhmg des 0«dankenkrf ises' ? Da <\u- Aldiainlliiii^' fiir ins „Hans*
^ffliart tat. oicbt fQr den Fachmann, so war es wohl nicht erforder-
U. daa> eiiucbl&gige Arbeiten benutzt wttrden: wir denken btiianden
K 4i« trefflichv Abhandlung von Pi. E. Schober (Wieu-Josf^-firtddter
9ßaL ^W^\
Wien.
J. R a p p 0 1 d.
Nekrolog.
Dr. 6. A. Lindner,
VnriaiMr der Philosophie »n der UoiTcnitit mit bAhmiidieT Vortrmj^
■prache in Pra^;. ^eal. am !'•■ Octobcr 1887.
Wir baltün es fBr un«er- Pflieht dem trcfflicbi^n Mann, desaen
»■« an der S| itip rfies(?r Zeilen steht, in lebhafter Anerkennung seiner
"•Üwirte um Ann Unterricht einen Xachruf zu widmen, und iwar umao-
**! ab er auch frflber ein eifriger Mitarbeiter dieaea Blattes gcwcwn
■■^0 A. Undner wurde am 11- Blftri 182U in Kd/dalowlt« in Böhmen
pMitn. beiucbt« da» Gymnanom lu Jangbunztan. dann das akademiiohe
■ Prag und bnog. nachdem er eine kiuxe Zeit im AluuinaU.- zu I/cit-
Mrtta nfebrmcht hatte, die Unirer«ität zu Prag, wu er sich bauptsficb'
j^^^
f)fi
Nekrolog.
lieh dem Sfwliuni der Pbilosopfaic. .Mathematik tiiiil PhTsik widmet«.
Nachdrin er 18-üO di»- L('hranit»i>rtlfuiig abgelegt und dn-i Jahre .irn Gym-
TiaRinm in JiiMn gewirlrt hatte, wurde er ISm an das iu OilH vemetet.
Hier verfugst',' er eine Ktitie vi.n Prcjcrttintncn philosophischen Inhattd?
'flbtjr Raum und Zvit. iiht.r latente Voretellnnfren. Ober Wahrheit und die
pfiTrh<'t(>gi!chi>n Bedingungen and Greinen des ScbOnen* und Aufsätxen
fQr ]<hili><'<>|>ht»ch<' und irAdsgvginche Zeitfichriftfln. dann teine L«hrbttcher
der 4;iiii)iri-<chen PüTcholr^gie imd fonniJen l^ogik, welche, wie Mbott die
vielen Aufl&geti zi-igin. gror»j Anorkenuiin); fanden und anch in mehrere
fremdp Spra4'hi'n ^her^fXit wnrden. Denselnen schlofi «ich ISCifi di.? 'Ein-
läitnni; in ilas ätiidiuiu dur ['hiloFuiihie' iin. Auch entstanden damaj«
ivici interessante MonoKTaphien ■I>af Prnhl.in ile.' Glücks. psTcholoftiache
üntersnchnngen flbf'r die menschlichp ßlftcliteligkeit' (Wien lH4J8t und
'Ideen zur PiiTcholope der OexelUchart a.U iinindlage der Socinlwiswn-
»chaff (Wien 1871». Im Jahre 1871 wurde Undncr luiii Itir-^et^r am
Gynita«iani in Praehatia und 1Ö72 zum l'ircetor der Lehrerbiidiing«-
anstalt in Knttenherji ernannt, in welcher Stelinng er durch ii-hii .la&e
UTiermOdlicb für das Beste jonea Institut«!« thatig war Diirrh diesen Amt
wurde RUi.'li seine »cliriftsteUerisehe Ttiäti|:keit mehr dem Volkt>>chulwe«en
»ugelenkt. wiu die» seine in jener Zeit verfus^t'-u Schriften 'EncTclopt-
di-ichPR Handbuch mit bij'ionilerer Bt'riicksiehtijrung d«t VoIks«chrilwoi«enB'.
dann ' Ail^ienieine Untcrricttälehre*, ' AUffcmeino Kniiehungslehre' (die beides
letitcren vrurdrn im Auftrage des h. Ministerimii'; für Cultos and Unter-
richt nu!i?efnhrt' beweinen, welche eine große Wrbreitnng fanden and
bisher mehrere Aiitla]j[en «erlebten Aurh Cbernahm er damals die 'R«d«e-
tiou einer SnniinluBK rou wichtixen üttercn pSdagogischen Schriften, in
welcher er äolbiit Comcniu«' Gror»« rntorriehtslehre. Helvvtius' Baeh
vom Menschen und Niorifver."» Gnindnätze der Ertiehunp neu her-
ausgab. Diesem cilViKcn Wirken fehlte auch nicht die verdiente Anerken-
noog. Lindners Schriften wurden auf der Weltausstellung la London der
Ehre einca Diiduines tbcilbafti^^; bei der Weltauvatellung zu Wien (1873)
wirkte er al** Berichte rstatler für die Gruiipe des Volkstclmlwesens. waeh
wurde ihm von dorn h. Ministerium der Dank fOr B-'ine Mitwirkung b«)
den OrKani»itionsin»titute fnr Lehrerbildunt;fan''ta}ten aungeRprochen and
1880 der Tit«l eine'« Schulriithe» verliehen. Dit-s Jahr 1882. in welcbeni
er als ordentlicher Pri>fees<>r der riiilxsxphie nml Päiiago^ an die üni-
TeniUt mit bfihmischer VortragiLsprarhe in Pra;; berufen würde, bexeiebnes
die dritt« Peitudc Heiner Ichraintliehcn 'Di&tii.'lieit. Hier hielt er neben
den philosophischen Colhgien nocJi Vortrilge älter allgemeine Erziebongl-
lehre und GymnaUialpAdagni^'ilc. in welchen er Aie reichen Erfabrangen,
die er ^ich in mehr nh dreiiJig J»hren gebammelt hatte, soivsam verwertartc.
Zu frOh ward er plützLicb diesem fmchtbringenden Wirken ent-
rissen. ^ei1l Name winl aber fortleben und in der uoiichichte des 4$t«r-
retcMschen Untt-rrichtsweRenä in dieeem .lahrhanderte stets mit Ehren
genannt werden
Die Rcdaction.
Erste Abtheilinip.
Abliandlungeit.
VI
Der Dual hei Hosiod.''
Wie «iiunette dio ursprüngUcbe Kxistetu. dee DtuUis im
Oniebiichpn r.weifeUoa ist (vgl. Küliner tl, J , p- 1 6), so erschünt
Hiw Anvandong daselbst doch nicht in derselben VoUjit&ndigkeit
[»» im Sanskrit (K&bner I, 1, p. 285). vielmehr seit Attästen
ini (tt*ten Abnehmen begriffen. Selbst in den homerischen
;fü , welche diesen Nuinonis noch vorhältniKuiäßig liänfig
(Külmer U. 1, p. 19). muss er sehr cit dem Ploriil Plate
Mcbia nnd erweist sich denuiach ..nicht alu eine nolliiv endige.
MDton Tivlmehr als eine zulflssiga Fonn" (Obler: Dual hm Homer
^ S Im Pntgr. des O^inn. %n Main-/. 18ä3/4).
Diearihe Wahmebmang machen wir aacli, wenn vir unser
Aoguuuerk aaC den Dnal bei Hesiod richten. Iq vielen Stellen
AitMi Anton, deren Sinn und Inhalt für die Anwpiidnng dieaeM
FvniitniK Gelegenheit bieten müchte, erscheint iiii seiner Stell« der
So finden wir den Begriff der Zwoihcit, den W. v. Fluin-
I». 584 als die Unuidlage des Dnalin dargethan hat, in
II des Nanems bei folgenden Ansdriicken vercacblfissigt :
Taarweise erscheinende KOr))erlhetle vines leben-
in Wesens: Erga: Ohren: v. 546, Lippen: v. 97 (metaph.),
;: T. 77. H&nde: v. 94, 821, 725, 739, Füße: v. 541, "98. —
levgonie: Ifänd«: r. 283, 482, 487, 490. 519, 553, 575. 580.
17. 7:,»;, 823. 866, 973. Föße; v. 195. 780, 824, 842.
chaltCTn: t. 150. 152. 671 ff. ^ 150 ff., 824. Knie: x 460. -
Dt'otfiv ecfttforigotOiv Th. 771 mOchte ich nicht wie Flach (/,a
812) and Sohömami (zu 771) einen Widersprach gegen die
Angab« der 50 KOpfe sehen, sondern vlcluiehr in ä^tpö-
UfOi hier die distributive Bedeutung (-^ bin!) erkennen, die auch
•o andern Stellen wie Th. 67H. 685, 709 sich zeigt. KOen:
AiftnÜdcr: T. 7. — Aspis: Augen: v. 72, 145, 335, 426, 430.
Kaeinl«eber: t. 267, Wangen: t. 267, SchlAfen: v. 137, 226.
l: V. 124. 129. Seite: v. 430, Hftnde: v. 107. 139, 193.
219, 206. 320, 339. 367, 446, FöJJe: v. 217, 220
*} Vene tuuJi Flach. Tcrtausgabe
l^olflfl L «. «itarr. Oru. IM. II. Heft. 7
9H
Der Dukl boi Heriod Ton F. Iltei.
SchnUfirn: r. ilH, I5Ü, 200. -221. J69, 4^0, 468. Schienbi
V. 123. — Vielleicht lässt sich hielier anch zählen: väfTce: Ei
V. 534, The^g. v. 7ß'>. 7«1, 790. 972 nnd fu]Öt« : Thpog:. t. 1
1B8, 200.
Ütc als ontergeordnete Satrtheilf an obige Plorali'omen tat
»itnclillcliendpn Worte erscheinen durchwegs in ^rcnauor
stituninntf. nämlich im Plaral so 1.) attributive» A^jectiv:
72B: Thoog. 283. r.l9, 747. 195, S42, 762 = 781 =r 790 =
972; Asiiih: 339. 446. J.) Particip: Th«og: 828: Eöan 7: Aapis:
145. S.) praediiiat. Adjertiv: TiiKog. 823, 624. 4.) Pronomen
poeseeaivnm : Aspi«: 107, 3G7 (vgl. 360 B«<l«Qtaag von ^urr^'^i'j.
5.) Zahlwort „strei'' findet siclr \m den obigen Pluralfonnen
einmal und zwar Tb- 553 jfptri)/ d^ttpotig^ait; also auch dl
in genauer TongruenK im Ploral.
3. Rpgriffe. welche Personen, Thiere und Din
botcichnon, deren Vorkoramon in der Zweirahl beso
ders hervortritt, btohen bei Hesiod in nnchTolgendtt'
Stellen, wo nur von einem Paar die Rede ist, trotzdem
im Plural: Erga: Gespann von Kindern: v. 406, 429. 434.
468. Sandalen: v. 541. Theognnie: Eltern: v. 469. 488. Schwe-
rter- nnd Krudorpaar: v. 267, 758. Sandalen: v. 12. Thörflflgel
(vgl. Seiler p. 535): v. 732, 741, 773, 811. Hftlften: t. 544. —
Köen: 0. Äspis: Eltern: v. 90. Gesehwieter: T. 187. 280 und
wobi anch theihveiso 112. Gfiguer: v. 405. Gespann: v. 96,
191. 387, 341, 350, 369, 463, 466. 470, Sandalen: v. 2
Reinschienen : t. 1 22.
[n Cber^tnstimmung mit diesen Pluralformen erscheinen
untergeordneten Sat/.tbeile in der Kegel im Plsral ond /war Attri-
butives Adjectiv: Krga: 542; Theog. 12, 267, 269, 46'>, 733.
811; Aftpis: 96, 97, 191 f., 220, 230, 350. 369, 405, 470;
Substantiv als Apposition: Theog. 759; Aspis 123; Particip: Erga
469; AspU 113. 231, 232, 342; Praedicat. Verbum: Theog. 266,
269. 474. 477, 758; Aspis: 113. 230. 342. 410 f.; Pronomen
demonstr.: Theog. 470, 474, 549 759, 762; Aspie: 229. 237.
841, 410; Pronomen relativnm: .\spis; v. US; Theog. v. 268;
Fronomen personale: Aspis: 114, S43: Pruucimen iMSsessiTau :
Aspia: 90. Das Zahlwort ;uvi findet sieb titer: Aspis: 112 Ovo
ffcMnj tnid 187 Ovo IhvxeiÖag. Der Dual aber erscheint
Aspis 405 f. im praed. Yorbnm und im Farticip.
Zum Unterschied vuti den bisher angeführten Stellen ist
Heghff der Zweiheit anch dnrch die Form mit dem Dualis gi
zeichnet: 1. Rel paarweise erscheinenden ECrpertbeilen
eines lebenden Wesens: Erga: 0 — . Theogonie: 0 — ,
E(^n: 0 — . Aspia: Augen: v. 890. Fü£e: 156. Sehnen: v. 419.
2. Bei Regrirfen von lobenden Wesen und Dingen,
an «eichen die Zweiheit besonders hervortritt:
und
1
,2 6v»
int o^^
iat dH
;ekaiiB^^
Dft Dva) bH Tlmiod. Von F. Viel:
m
X. 436. 45a, COH. - Theogonie: 0 — , EÖm: Ziril-
T. -49, 50 - AsjpiB: GetfUftr: v. 402.
i. Zur Bezflicliiioiii? mebrerer Paare im distribo-
tltil) Sinne Je xw«i" {xKi. Eöbaer II, 1 |). 6S untea xa
ft27) tiodet lich der DqiiI: Erga: 0, — Theogenio: r. 698
<«», — EAen: 0. — Aspts: v. 233 d^äxuite (darantor dÖrfton
tuflwcht mit Räcküicht aaf die gleiche Üewegrong- der Thicro die
fclodi-n dvr Gürtel respectii'o der Schnalk< zq vereU'bcn sein ;
ficUtr unter ^a<ttYj). t. 303 xvvi: diu Lesiirt ist wohl uicbt
«tt HiriDitmi [v^l. Fluch zu v. 303] uDzuzweil'ulii, da der Daalit'
pH d«0) Sinne der St«llc eutspricbt. So schreitit G. S. Hartig in
WBin Lebrbuchp l'ür .lAger IT p. 113 1. über den Ja^tiuud und
NJaio Gebrauch : .,Die erste HanpteigcDScbaft eines pit^m Jagd-
teiM besteht darin, das» er koppelbfindig sei and sich beqnom
■4 in dor gehörigen Ordnnng ansldhren lasse. Diese Eigenschaft
kriegt man den Hunden W\, indooi uiuu sie je 2 und 2 /.utiam-
■■iwptwU. oft utuTöhrt und koppelweise hinter einander zu g-eben
jtwtbnL Stillen die Hunde eingejagt werden, 80 gebt man mit
ibsu au fliueni schönen HerbHtmnrgen ins Holz. Hier angekommen
lappait man die Hnnd>^ \o» und animiert sis zam Sachen." (Tgl.
Hd X*n»phnn Kyn. M, 12 und 1 4j.
I' mstiiiimung mit diesen Dnalfornien geetaltet sIcJi
Mpti . Di>r Dual ist angewendet : im aitribut. AdJecUv:
bp 436. 437: EdftD 49; Aspis 303; Purtlcip: Erga 438:
El« M; Aftpis 234. 236; praed. Verbnm: Theog. 300. ESen 50;
pntd. A(i|ectiv : Krga 436 ; demonstr. Pronomen : Erga (438, 439:
Ufu 335. Da» Zahlwort steht nur an drei diesar Stellen und zwar
MHCUidllich tiuDiml; diAqno A8pis4U4; drJu Atipi8 402; Öoua
h^ 234. Was also Hermann über Verbindung von dvto mit dem
tÜ (vgL FUcn p. l'iti) bemerkt, h:it aul Theogtpuie, Krga und
UOf wo solche Ansdnlrke ak.h nicht vorfinden., keine AnwMidang,
Jtbir uch bei obigen Stellen in Aspis dürfte es nicht ganz zwei-
U» VMheioen, dorn Zablworte, das vom Hauäe aus stets lui
Dul «orkuraiut, &*> trennende Kraft zuzuschreiben (libere vagunles)
, ni iliui die Möglichkeit, den Sinn der Zweibeit auch auszudrucken.
^^ft (am Tu benehmen (vgl. Kühner ü, 1, §. 368. 2. b).
^H Der Plural zeigt sich im Anschlufui an obige Duatformen im
^KUticip: Aspts 403, 304; praed. Verbnm: Krga 439, 440; Aspia
^BK)3, 234. 235; demonstr. Pronomen: Erga: 437, 441: recipr.
^BhmoDiPO : Aspis 403 : person. Pronomen ; Aspis 403 f. Uag ^o
^Mcb hier der Dual iu der Übereinstimmung als das Kegolrechtcre
n4 Buure im Aufdruck gf^olten iiaben. so finden wir nubcn
Om and Matt seiner doch oft den Plural :ingewendet.
Wir kommen nun auf jene Stellen, in welchen nicht gerade
ciB Komen die Bedeutung der Zweizahl entliält, diese ahcr in dem
Sin« dtf Wort« zu finden ist. So ist in folgenden Versen die Bede
m : EheleotfiO : Aspi£ 84; Eltern: Theog. 474. 892; Gebchwislera :
lim
Dct Dual bei He»io3. Ton F. (Utk.
Ttit^itts'- 1-'3. 124. 9S5: Ai^pis 258; Motterund Sohn: Thftog. 949
Vat^r und Sohn: Aspis: 60, 34^, 350: Genoflsen nnd NahT«
wandten: Krira 198 f.; Aspis 156. 195. 825 ff.. 4G4, 461
(legucrn: The-t^. 844: Aspis 370. 379. 382, 401. 412. 436r
Hiuimel und Krde (vgl. Dolbröck 8. F. p. 15): Theo^. 703; Tag
nnd Nacht: Th«o^. 748: Ich and Pa: Er^aSS; Aspis 110. 358:
Ich und er: Aspie 87. 350. _
nie an diesen Sinn der Zwdilieit xirh anschtif^ßcndf^n
theilp pracheinen an Tilgenden Stellen im Dnal : Praed. Verbt
Krga 199: Theop. 475, 892: Aspis 350, 4ßfi: Particip: El
198. 199; Aspis Gl; Pronomen pors: Aspis 350. 358. Cm vieU
hiiaßger aber i$t hier der Plural ang-ovendet : Praed. Verbam :
Krjfa 35.37; Thwg. 123, 124, 474. 477. 703, 749, 935. 942:
Aspis: 84 f., 88, 109, 196, 258. 327, 845, 358. 370, 379j^
383, 401, 412, 43fi, 4fi4 f., 466, 469; Particip: Thw.g.
749; AspiB 60, 109. 196. 379. 412, 436. 46«; atU. Adjectil
Thoog. 935; Aspis 345; praod. A^e<iiv: .Aspie 351; Appositic
A8i>i8 88, 351 5 Pronomen pers.: Aspis: 87, 325 f., 328; Pron<
mcn recipr.; Theog. 749; Aepis 379, 412, 436; Pronomen de-
irionstr.: Thtn-ic. 474; Aspis 345, 379. 382. 412; Pronoi
reliitivnra: Thcog. 125, 935; Aspis «4, 351, Das Zahlwort
Hmlot sich: äfttf^nega^ Th. "51; «fUf^ÖTeQoi Th. 942 und Al
436; äjjtpvTtnayv Theojr. 844 nnd Asp. 382. U'as Kr^'i* v. II
hetrlffi, so bin ich nicht der Ansicht, dass rö dvinbv ävrl Tot>
,TÄijO^!itiX4ifl (vgl. Flach p. 203> gesetzt sei. l)ie Lesart /Jcr^j
za^ nach M. S., welche GOttling in der alten Ausgabe (Go
1H31) p. 151 angibt, fnhrt ans vielmehr daranf, das ParticipinnT
fidiurzt als AccnsatiT /,n nehmen und mit rot'i; zu verbinden
(vgl. Olil^r p. 8. §. 4). AGch dem Sinne ist diese Aarraseting wohl
entsprechend, weim der Dichter sagt, dass die Kinder den schwf
drohenden Worten eines elterlichfn Fluches (vgl. Th. v. 210) nt
mit Schelten entgegenzutreten wagen. Dass der Dnal hier mit di
Itedentnng mehrerer Paare gesetzt wird, kann, wie wir bereits ge-
sehen, auch nicht anstflCig erschoinFtn. So linden wir anch
Dniil im Sinne mehrerer Paare mit dem Plural wechselnd: Asi
170 f., 176 f.
Aas dieser Znäammonstelton^ ersehen wir also, dass
Dual nie ohne die Bedeutung der Zweiheit bei Ilesiod gehraQc!i
wurde. Andererseits aber ist es zweifellos, dass diese onglcicb
hAoIiger im Plunil hinreichend Ausdruck fand. Der Grund, der di
Dichter beweg, an einzelnen Stellen die specielle Form fdr
Zweiheit in Ainvendung ?.ü bringen, ist bisweilen wohl mit Delbrück
p. 1 7 in der Absicht, die Dualität bervor/.uheben nnd Anschanlicb-
keit zu lionirken. zu suchen so: Brga: 453 vgl. 454; Theog-
698; Kfien 49 f.; Aspis 233, 303, 350, 358. Indessen kommt
oon, wie Delbröct richtig bemerkt, mit dieser Unterscheidau
ich j
Der Dual bei Heaod. Von K lUek.
10]
f
■ät«a nicht öberaJl aas* und mnss äiia Redärfni« des M^troDifl
Bflir io AiuchUfr bringen so: l-^ga: 43f; vgl. 434, 608; Aspis
<]. 171. 176, 390, 466. übrigene scheint bei Hcsiod noch ein
tidtm Umstand hiebe! nicht ohne KinfluBS gewef>en zu sein. 1kl it
ToDm B«cfale bebt Ber^'k wiederholt [p. 928, 935. 943. 94(s
M7. 950. 964, 968, 992 f.. 994, 995) hervor, dus» unser Dichter
Btt ndlirber Einfalt and Treue selbst bis auf Kosten der Deot-
Ücbkut in der Ourstellang und der Hannonie der einzelnen Theile
HtiB Dichtung sich seinen Quellen anschloss nnd diese ffenan
viidopü). Auf diea« Weise dürfte sich auch der Dual älterer
fb«Ii«f«nuig in manchen StcUon deE Hesiod «rhalten habe» so:
Em 198 f.: Theo». 475, 892; Aepis 158 (vjfl Hom. n.
\\m 537). 402 (vgl. H. l. XVI 75fi). 419 (vgl. Hom. II. X
456, XIV 466), 406 (vgl. Hom. il. XVI 42K). Nor so, wenn irir
u AnkUngni an den Wortlaut alter Quelle annehmen, Verden vir
• neb begreifen, wie der Dichter Theog. 469 ff. nobon einander
4ii Worte schreiben konnte: qjüovs Toxijag -fvg — ol—xlvov
~4Ml9ano^7r ffpQccdtztjv — nea^'ar. Den« der Wechsel vun
Dul and Plural mag immerhin mit liumlioldt p. 595 als eine
Mktoe Freiheit der griechischen Sprache hiiigegtoUt Verden, welche
M du Kecht nirjit entziehen Iflsst, den Plural anch als gemein-
idnftlJrbe Mehrheitsform xn gebrauchen. Doch kann dies gewiss
»ir för Stellen gelten, wo, wie Humboldt selbst eagt., das Bild
tinul mit dem Dn.il eingeführt ist und darnach auch der FlumJ
Bkbt »den gefühlt wird z. B. Krga 486 ff.; Aspis 233 I., 30:t f.,
IW(.. 358, 402 f. Und selbst in einem Ausdrucke wie Krga
IW, «eBD man toi'.; mit ßätovrf verbindet, mag der Dual dem
Ptuii gewissenoaßen solche Ffirbung gehen. Dien kann aber
uBiglich dort angenommen werden, wo sich ein Cbergeben Tom
Phnl in den Dual zeigt nie Theog. 469 fr.; Aspis 60 f., 171,
l't f., 405 f., 468 ff., wo wir nicht von einem feinfühligen G»-
briub des Nnmenis sprechen kr>nnen, sundpni, wie schon orwftbnt,
ftiQveise einen Anklang an alte Quellen, theilweise (so Aspis 171,
176 f.. 463 ff.) nicht viel mehr als ein Tändeln und Spielen
■it terschiedenen Nomeris erkennen werden.
5ocb erübrigt uns. etwas über das Zahlwort Zwei und seinen
Mnuich bei H»;siod zu bemerken. Was die Wahl solcher Zahl-
»Wir im Aiadrurk betrifft, so sehen wir bei Aspis im Unterschied
n llieogonie und Krga eint" größer» Mannigfaltigkeit, die sich an
SoDir anlehnt. WAlirend nAmlich in Theogonie bloß Ovo und äu-
9Öri^(, in Hrga dva und äfi<f(a erscbeinec (denn doid Krga
412 büfit ohne Zweifel zweierlei), Gndon wir in Aspis: di'co. ovo,
'ou^, doioi, ßfuffo, dfttpözfffoi und noch ovÖersgoi (vgl. Übr.
Tb. 688). Da« mit Äutpl &tammverw:indte ßfitfa bat offenbar die
«tlibU verbindende Kraft. In distributiver AVeiso, verbindend nnd
taund zugleich, zeigt reich ^i[iffii>x{Qoi angewendet, dvfo (di'-o)
in Erga 12, 772 und Tbeog. 278 dio Zweizalil ohne Be-
10£
Nfgotiuin FlUufl. Von Ä. Bl. Mtodonnki.
«ieutony: der Zweiheit. Ln Aspir: dagegen, wo neben dvo und dt
sieb der PInral öoioi v. 178, 211 vorfindet, ist der l'nl
von Zwcihtiit und Znoizahl hier wohl nicht zu verkennen.
Überblicken vrir nun Im giuizen den Puiil^ebrauch boi Heei
so r&Ut uu^ der nicht unbodculende l'uterBcliißd auf, den Grgi
Theu^onip und Köen einersfitt«. AspiB ändererseitä hierin Keif
Wir tlnd») nämlich don l>ual in Krga bei 82ft Verden im jeti
an 5 Stellen, Theogonie bei 1022 Versen im gtuizen an 3 Stel
EO«D bei />(> Versen im cpanaen an 1 Stelle, Aspis bei 4i
Tofsen Im ganzen »n 13 Stellen. Ziehen wir nun in Betracht,
(vgl. Eflhner I, 1, §. 99. 2) die dorische und fioliBCIie Uunc
den Dual schon sehr früh uurx'egeben. dicüer sich aber am bii^
listen imi'ti in Himier eriialton, ferner dass sich Krcra, Theoj
und Kßen durch eine Reihe äoliacher und dorischer Klemei
ch:irakt«riEti«cb von dem homerischen Gedichte Aepis nnterecheiden
(Bxach : Schlussbemerkung. Borgk p. 970). so werden wir Aueb
im Dniilgpbrancb einen kleinen Beweis für Bergks Ansicht übar
die Echtheit der Theogoiiie erkennen.
Mähr. Trüban. Dr. Franx Uli
iböoij
N e g o U u m. Filius.
I . Negiitinm. Was zunächst die etymologische Bildung
SnJ)stantivn anlangt, sii iat kein Zweifel, dass es ans aec
otinin 7.nfiftmnier gesetzt iat. Nur budarf der lautliche Vorgang.
durch welchen die tunlo&e Guttuniüs y.u der tAnendcn wurde, einer
näheren Krklärong. Stolz. Lat. Or. ^. 49 vergleicht das litaoische
rauka mit dem gleichbedeutenden lat rfiga (siehe anch Cnrtins.
0. Z.* 349). Allein es erscheint viel treffender, auf die volkstbäm-
lirhen Wflrtflr der polnischen Spraclie 7,u verweisen, %. B. ja
tii^'ftcb. pii'jrem, sivgeui, dygek usw. Alle sind Composita nnd
legen sich in folgende Bestandtheilc: jak-eclt. tak-ecli, pitlt-em.
aiek-em. dyk-ek (— dyk-ecli). In der Aossprache geht das ans-
lautesde k des ersten Gliedes vor dem vocalibchen Anlaute des
zweiten Iti g über. Derselbe Pr<Kesi> ist in lateinischer Zusammen-
aety.nn^ negotium vor sich gegangen.
Als Gegensatz von otinm bedeotet negotinm nrjjpri^nifHfh
'Unmnße. Geschäft, Arbeit' (vgl. n. a. Vanlcek, Gr.- Iat. Et, Wb.
! <^8). Plaut. Most. 844 nani eg<imet dactarem, nisi mi esset sd
forum n.. Ml. gl. 816 nisi negotimust, Pi-ogredore ante aedis,
selbst 441 t|Qid tibi in Epheso hie e^t negoti? Deutlich tritt
dieser Regriff in Verbindung mit Verba agendi hervor, Plant. M
1016 qdod mo .npsente hie tt^cnm filins Negoti gejssit (— illnd
negoti. f|nod . . ). Ml. gl. 956 nam hoc negoti clandestino nt
agerem mandatnmst mihi. Sen. Apoc-ol. 10 semper menm n.
■) 460 wenfgfr 56.
Negotfcm. Fflh». Von A. 8t. Miodok$ki.
t
a((«. Wift ibs ^iitIi. aQüyutt in den Redi-nAarten .Tp«y-
furfa ;fa(U2^n' TcW , XQtryfiaxa ixetP «>ne fib'igorudt Üti-
Mug »unimmt («inem Mäbe und Xotb inucbeii. Xotli haben),
H tird tach D«goi\um miUicUuial mit dvtu Neleitb^^griffe der Schwie-
tiitkait, 0«(afar, Vwlefronheit angrewendet. PI Moat. 565 ita et binc
ft Qlinc mi exhibent ne^otioni (xp. xagexsiv), 1100 quid ta porro
imn ri^ n«frotiDm? (Mäht^^il an Möhsal reiben). Ich unterlasse
Uv Heitere KntvicUong der B^ontnn^ zu vorfatgeti . kann aber
aUbi uoibin XU bdoierken, dass in den Torschiodt-nen BedentoDKE'-
imnrtn dis in Kede siebenden ^rort^s »eino üben restgestellt«
QnaAidBQlazi^ lor Galtang kumiiit. Dagegüti vili ich aaf d«D-
jo^tn Gebrauch des W. noeotium anfmerksaiii nmrhen. in dem
mA no i^vUur rnlgfirer Zug nicht virkenn&ti Ifisst.
Es wi^ sich in d«r Sprarbo doB {Tt-ineinen Mannes das
Stnb« nach Mftig«i, vorstArkten Aitedrücken. Ans dieser Tradenz
sn «rkUrt sich aooh die Verwendung vun nogotinm in }fan?. aUge-
wiMD Sinne 'res. Sache.' Eine t^bi-rgangsslufe z-n-ischen der or-
•irtuflioben imd Terblassten Bedeutung sifbt man bei Plaatus,
L B. HU gl- 873 lepide bor fluccedit 8nb munuK iiegotium. 114^t
WfDtiiuii omne iam äucoedit snb niiinns 'enm. berrlicb gt-ltt da^
rBtfTncbmen ron d»r Hand*, to sich in diu LMeutnng dea nego
tiaii »Mb immer ein Schatten Ton etnnoUiifiRclier Kraft ''Gcsrhüft,
BtfcHfligQug' mischt. Wenn aber derselbe Dichter schrit-lj : iK-oisa6t
IMN res, haerrt boc negütium (Psead. 403), so ist liier kein äeina-
•iobgiacber t'ntersrhicd /.irischen res und negotium /.ii statuieren.
Da Sait ist i^in bei den Komikern sehr oft vorkommender Cleo-
fiamM. Peeucloliifi will sagen, die Sacht* M«i verloren, stollt sich
jolsdi mit der Bezeichnung dieses Gedunkenti durch occJiuu>t haet^
M nicht lufrieden ntid dräckt ihn noc-li einmal empbatiäcb in
adertr Form aa«: haeret Imk Tie»ntiimi. Dass negotium auf da**
^ivun des allgemeinen re« herahRank, beweisen aiiDerdem andere
Biu|u«Ii! der Plaatinischen Spracht' : l'send. 96H biieret faaec rea
~ ABi|ib. 814, Trin. 904 ( - haeret hoc negotium, Lorenz ku
PMd. iOi). p9eud. 97G sed |>ropt-ru bunc pelk-gere quaeeo epi-
iUUm: ita negotiumat 'Doch liett den Brief nur schiifU: ao ist
^ Lift (dass man nicht zCirern kann).' Ähtilicb MI. i^l. 521 cito
Tnncnrre corriculu ad no»: ita negotiumst (vgl. Lureti/.). Pseud.
130 qoid negotist? 0«tinm Lenonis crepnit Quid negotift' rzx
M>u Ki 'waa gibte?' MI. gl. \7a Quid ne^'otist? He« palamst.
Duelbct 277, 317 (bis). Interessant i»t die Verbindung qnid nogoti
■HÜ in PI. Trin 847 Viden egeetas quid negoti dat homini misero
Uli? - MobL 631 Quid ego hodi« negoti confeci maÜ, denn hier
*<bttnt uegoti , beeüiidera im eret*^ti ßoispifle , fat>t überllii>isig in
MOL kl demselben Sinne erachoint m .inrh in jinderen Fundstätten
4l Vulgärlatein», b«l. Afr. 4<^; bei. Higp. 32, bei Comiücius und
Odro in eeinen Kr&tlingsreden . woruuf schon WOllflin und Thiel-
an bekannten Orten hineewieeen haben. Aus der l'mganga*
104
VcgQlhuu. PUfns. Ton Aw St. .Viorf<^»ti,
a, _
üpraclip hprüb^Tg^pnommcn ticdet mao negotimn ^ rce in den S
lostiaiiiächon Schrit'teii. Die Stellen (nur in Ziffera) bat Kraul »u-
gegeben : Über du vo^lre Element in der Sprache des SnUoBtio».
BlaabearBD 1881, S. 4 (Pro^.). Es ist dort aber die Anmerkong
Lorenz' zu PI. Pund. 976 fed. 1876 nirfat berncksichti^ worden.
Lorenz sa^ n&mlich, „dass Sallost ftberhaoiit negotjam = ree der
CiBgangeepracbe entnahm: lug, 56. 1: 307, 6; 58, 7; 6, 2;
doch immer mit dem Kebenbeeriff des Schwierigen und GefiLr-
liclien". Dies konnte Lorenz nur mit BetUj^ahme auf die drei von
ihm angefahrten Beispiele sagen: Ing. 56, 1 id qood negotnun
poecebat. 59, 7 infeelo nejrotio. 6. 2 TffamQenter eo negrotio per-
mofena. Im vierten 107, 6 ea ree, vt in Uli iiegotio, probata irt
der BegrifT von Schwierigkeit viehnehr darch das A^iectir tali ans-
V'edrnckt. Dasselbe gilt von anderen Stellen: Cat. 29. 2 qaod ple-
rnmqne in atrce! negotio sotfit. senatne derreTit; 4i, 1 nlitfrr band
facile eos ad tnntum ii. impelli posse: 51, 24 qni couvenit in
minore negotio legem timere, cum eam in maiorr ne^lexeria; 53, 2
forte Inbnit attendere, (|nae rt>s mamme tania negotia sastinni
new. Odpr ist ea nicht einleuchtend, dasft Sallnstine in Tat 54
negotiie amicornm intentns sua neglegere (in animnm indnxera'
den Plural nogotia ganx im Sinne von res aafTasste?
Wohlbekannt iet e« , dass Cicero in (Iah Briefen negotium
HDcb von Menschen K^hnuicht: ad Qu. Fr. n, U (13). 4 CaUis«
thenea quidem vulgare et notum neiirotium: ad Att. I. 12. 1 Tenrria
iUa lentiin) negotinm, vgl. I, 13, 6. Wie erklArt sich diese Wut-
dang? K. E. Georges s. v. schreibt „meton., wio xp^/ia. v. l[«i-
sehen ^ am Stack, Wesen", Kraut (Über d. vulg. Kl. S. 4) „(CiceM^d
Q. Fr. . . derb von Personen wie ngäyfta". iiuti sieht, diese R^|
merknngen belehren ans ober die Quelle ile!> Ocbnuichmi nicht. '
Krauts Znsatz „wie nQ" ist zu allgemein, l'nd doch fährt di<>
Phrase Cicero selbst nnf den griechischen KinUnüs znrück. indAin
er aosdrürklich sagt ad Q. Fr. IT, 11 (]3j, 4 Call- quidem v.
n, n.. f/wwnfimfxluni u/ii/iit/t Otyicei locuti aunf, S. t, B. Herod^
3, 132 ^v fiiyniTov srpiiyiia (= negotiutu) Jjj^oxffJijs* 3cor(
ßtiOiXii . Df'mo?.th. nglt^ /täxfitrot' i 5 uiVrotfi di Juxpitoj ,
OaajjKrtjs . uiya xQäyfia, 'Taox^äxovs fta&ijTiji:. Xen. O^r. ^M
I, 36 fiftuxov :TQüyuR vom Weibe. ^^1
Wir Uahfn nbitii gogt^hen, da«s negotium in seiner abgi--
dchwächten Bedentnng , geradezu mit res znsammenf&IU. Das Snbst.
ree. mit dem altind. rä-6 '(3ut, Schatz, ßelchtbum' identisch, be-
zeichnete ursprünglich 'Vermögen, Hab' und Gnt' (vgl. Bragraann,
Grandrin^' ^, 73). Diii-uub entwickelt sich die Bedeutung 'Saefae,
Ding im neiteiiten Sinne' , welche Georges wegen der falschen
Etymologie (vgl. gr. öt]ut/) obenan stelU, Wenn also negotinm
res die Sache im allgeinmnen bezeichnen kAnnen , so mi'chte ei^
(higSD, welches von diesen Conciirrcn/wrirtem mächtiger war,
das eine seinen Gebmnoh nicht auf Kosten des« anderen ausdehnU*?
1"1U
iß
Ni^otiani. Filiut \on A, St. JUmdoniiki.
105
It» ,\stw4rt g-tbt ans t. ß. diis Fraiiz^gisclio. Im HCfioit fftUt d<a-
Bt^tiff 'Sube' vöUiijc we^. HOtiiit Iial das lat. negotium in d«r
Vslginpncb» dim concurriorpndeii ree weichen iiiiii68«n. Mich dankt,
vizkte die Thatsach« mit, dass die renrandie Wortfflinilif
Its, DefTotiatio, negotiator, negntior, n«g'otiosus, v«lchor die
ärnriMeutiing ' Th&tigkeit . ITandcr anhaftet, denselben Begriff
lasdiUeßlich im Wort« net'otiuiri aalrecht zu erlialten imstande
w. Die genannt« Worteippe lebt auch im Fraiixi^si scheu fort: nego-
öltm, negociation , ne^-ocier. Vr.mi. ricn f— lut. rem) wird in
poi verbluster BedeutuiiK gebraucht und djpnt sogar zur Verst&rknng
fcf Rezitation (ne-rien. wie ne-pas, ne-jaiiiais, ne-]xiint, nejK^fKonne).
;;. I''llia6. Wie das grtecb. ^ril^j, ^t)i.Vs- u. a., altkirrhea-
rfinich d^-t«; (inTans), d^-va (virEro), doiti (lactare) , so gebart
«Kk dits laloin. niias zu der indo-eur Wnn,el dhf-, aHind. dhii
tnokta. sugvD* und bieß ursprünglicli d«r Säufflin;; (Curtins,
G. 1} 8. 2&2 f.. F. Bücheler. Rhein. Mus. 39. 411 f.. BmKmann,
*trui4ruji f|g. 73, J.'>6). Damach konnte ee aufaniTR sowohl junge
Thkn, ftU auch das menschliche E indes verhflltnis bezeichnen, wie
nr 6«TAge ttu dem Umbriscben henorgelit. Denn die Igoviner
rtratrhen fPlio- (eif felinJ", elf flliu) von den sangeiidcn Ferkeln,
oi 4ie Grobinschrirt von Tudcr in L'mbrien 'Cn. Pnploc* Ma. fei.*
Üitet den Kaehweifi für füius 'Sohn' (Bäcfaeler. Umbrica p. 1,
H|174). Läset sieb nun dieser Wortgobranrh .iurh im Lateinischen
Uv erkennen?
För latein. filins jungi'S Thier* führt Furcellini-De Vit eine
StaUi Colmnella« an, 0, 37. 4 ciusmodi uämhmrinv nepotibus
■Mfil quam JUiig utilior est Der Beleg fehlt bei Georges. Das«
tiw Verwendung von Hliu^i nicht« rugewOhuHchea war, dasa dio
fttAbnlicbe Cm ?ani;!< spräche auch später Im Ticrten christlichen
JihrkBiidert mit dem Worte junge Hausthiere bezeichnete^ bestätigt
AahfOiiaSt Be incamationis dominic-ae sncramcnt^* cup. IX 97
lÄipie. Patrol. %. XVl), indem er sagt: „si generiUiter dicam
rdiimi, uec uddani cuius, pot«st intellegi et filiub huiiiinia et t.
itifftititis et f. |H>stilentiae et f. diaboli ~ ft f/uai in ugu fti rf
/HkM ptffttlüi et }iulli niumbarum. Vgl. außerdem Srbol. 7.u lorenal
8lL 10, 230. Ks dürit« auch nicht unberflhrt bleiben , dass die
4liclnr<trtlicbt> Wendung mit lilius bei luTeoal XIII, 141 tu gal-
fisH fflios olbae ..Gtäckekind*' (vgl. itolien. 6 SkIiuoIo della
fißini bitnca) ioi engen Zosammcnbange mit der Beziehung
im Wort« auf die Thiere steht. Dabei aber liegt uns fem y.n
trtbsopten. dasi z. B. 7.u Columellaü Zeiten die oben erfrrtert«
•tfnologische Bedeutung von ßlius noch gefüfalt wurde. Sehr früh
kill» sie das Wort in Born und I.atium verloren und beschränkte
fidi anuchlieOlrch auf die Welt der Fr-rsonen. Wenn es donnuch
josc« Tbierv bedeutet, so ist dieser Wortgebranch ucueren Schlages
■ri luetapboriadi.
Muiit-beu. Adam St. Miododski.
lOff Ein Ged. tgd Scliabart in ScUUns .Anthologie'*. Ton F.
Ein Gedicht von Schubart in Schillers ■Anthologie'
Nr. r>9 in Schillers 'Anthologie aaf das Jahr 1782''),
tietitelt: „ßenttil am ernten October" (dem (rcbartstBpc Kieger».
des Feßtungscomniandanten am Hohenasperg') anti mit der Chitfre
„B" gezeichnet, ist von unbekanntem Verfaeaw. BöIhtt') nahm
ioi, ('S sei von Schüler: Boa»') i^tellte die H^-potbese auf, die
Chiffre „B*' sei nur flina Maske and das Hauptgewicht auf ^O««»"
(t. 5H und ao unserer Ode) r.n legen: danint«r bericre sich d(>r
Freiherr Kberhnnl Friedrich v. Oe mm in gen, dessen Name wie
P8 der Vers orfordprl. auch xireisilbig: „G e m ni i n g** gelwen
werden ktlnno und unf den (gel». 1726) die „Silbcrloliken" (v. 59)
deottn. Grödeke' ifieng noch «inen Schritt weit^jr und wollte die
Chiffre .,E'' iiberh;iu|it nur als Dnicklehlör für ,,G" gelten lausen.
Zur llntcrutäti'.nnk' dieser H>'potlie»e wies Boxberg«r^| auf
Dmcklehler in den Xenien „B. B." fflr „G. G." nnd die Coi
qnenzen liieser Annnhrne ziehend, schrieb er alle mit „G." nntd?
zeichneten Gedichte Gommingon zn.
Was nnn die beiden letztgenannten Hj^iothi^sen nnliinet, sv
lüest sich sehr wohl erweisen, dnss nir in „B" keineswegs einen
Prackfehler lür „G" anxunohraeu haben. Wir finden nflmlich in
der Anthologie nnr dann znsaiiini«nge!^etitfl Chiffren, wenn Schiller
die einfachen bereits einem der Mitirheiter bestimmt hatt«; to
..Br", weil es ein ..K'*, nnd „Ha". ..Hr". w^il es ein „H .
horoitf gab; nnn begegnet nns sbor auch eine Chiffre „Dn": n
Analogie der eben angeführton Ffille dürfen wir annehmen,
es ohne ein ..B" in der Aritholngi(> kflin „Bn" gäbe.
Nachdem wir somit die Kxlstenz der Chiffre and die Annah-
men tT''>rtert. welche die Hypothese Boas' erleichtern sollten, wen-
den wir ans nnmnchr zu dieser selbst. Bous h&It. wie benits
erwähnt. Geramingoii für den Verfastfcr unHerea Gedichtes, und
ihm folgen die meisten aiidem. Kun haben wir aber in der ror-
üegendeii Odi* den auffälligen Beim ..Gfainnungen : ihn" — nnd
dieser allein dürft» genügen, die ohnedies sehr schwach gesttttzt«
Roas^sfhe Hypothese nnrnSglich zu machen. Denn keinen nnpndsen-
deren Autor für einen eo .-»asgeprägt schwäbischen Keim därft« tn
miter Jen schwäbischt^ri Dichtern dieser Zeit geben als gerade
Gemmingen, der Mitarbeiter am G^ttinjrer Musenalmanach K'eweseoi,
dessen Verse leicht und fiie&end. deinen I£eime vor allem darch-
irehends sehr roin sind nnd in dessen Werken !«ir,h im flbri^n
anch nicht die geringste Ähnlichkeit mit nnsfrc-tii (tedichte
weisen li«fto.
; to
4
') Godeke, bisL-krit Auagabe tod Schillers aAmmtl. Sclirift^
L 8. 290.
*i Anthologie aaf dati Jahr 1782 von Fritnlricl] Schiller unw. Heidel-
b<-rg IBRO. S. XXXV.
') Scbillent .Toffendjahre II, 2()9.
'i a. a. 0. S. 292. Anm.
') Neop Jahrbücher fnr Philologie und PSdugogik 18ö9, 2. 166
Rt M. na äcfaab«it in iiohilleni .Antholo^**. VoD F. SronHer. 107
AQOb noeb «18 «inem anilf^ren Grande er<^ibt sieb Oam-
■iifvns Aatorsehaft als tuiwahrschemlich. W&re oa iiäinli<^
SeUUir KtloDKen. itm in einem Beitrutre zu Yerrnftsran, er b&tto
ffniii ilolz (Unuif, einen so vonielimen MitiirbciUr zn haben —
ftaaiigan wir BAgiarnniBrsprasident in Stattgart — den vollen
XuMO d« IHchtere anter jene Od« it&BtAti, irie er es in sem«m
.WiilanbcrffiMlien Kepertcrinm'' mit dem Boitrf^fe der Sophie
r. La Koche gothan, obwohl doch aacb dort die anderen AufBAtx«
alt Oki&«n Kezeichnet sind.
Ovgen Bdlowg Ansicht aber, das« Schiller selbst der Ver-
btm Ht, aprirbt di« Anuerkiuifr Schillers 7.n der Ode : „Ob ich
wUk achoD nicht lür den Ven'asaer davon bekennen darf; . . ." und
ftbw die«« bestimmte Zeugnis darf man sich denn doch nicht so
WcM hinwegsetzen ; zomal ja Scbiltor, dessen Patho doch Hieger
«ir, nd d« anf des Generals Tod eine so begeisterte Ode ge-
ficMit, gewiM keinen Grand h&tte bei der j.Tößten, hier zum
Andmcke gebuchten Verehrung liir den „würdigen Blann" in so
■ffill»dg. gegen dos aonsk in der Anthologie zur Anwendnng
pfcnebte VerTabFaD Terrtoflender Weise die Autorschaft von sieb
itnäaham, wean er nicht eben dadurch den Blick des Festongs-
nnuadtnteD, um Mitleid und Scbonong bittond, von sich hinweg
wf tinn) annen Gefangenen lenken wollte, der nun schon raancfae«
Jihr auf dorn Hohenasperg schmachtete und - Christian Friedrich
r^fiiiet Schubart hieß.
Jod G em m i n g p II , «k-n Kegieruiigsprääidenten , passt die
fta mrftbnle Anmerkung Schülers zu der Ode nicht; sie ist zu
mickhaltend . ja fast zu kalt. Ist aber Schubert der Autor,
iMsa wird man dieee Au0ere Eilte, diese scheinbare Gleichgältig-
kttt begreifen, wie sie Schiller wohl zur Schaa tragen mnsste
mam Diditer gegenüber, den man damals nur mit einem Gedanken -
fferieb* za beieicbnen wagte. Die wahren Beziehnngen Schillers
n Sebobart waren aber sehr benlicho. Sein Beeach aaf dem
BobHUffperg (im Korember 1781) ist ja durch Hörens Erzihlung
btkiDOt; aber er blieb nicht, wie es nach dessen Darstellang
acbHun konnte, der einzige.
Scbarffonstein*) bezeugt ansdräcklich : „Einige krARige
Mkhte Scbabarte machten bei ihrer Krscheinung Rtarken Ein-
4^4 aof Schiller, vorz4glicb die 'J'flrBtengrnfl". Er wallfahrtet«
Aifing«D ein paarmal auf den Asperg, um den damals noch
Mbarf Sunreillinen kennen zn lernen". Aach indem nach Empfang
de „AnlhoIoKie". also lydhpstens Mui 1782. abgefassten Gedichte
Sdiibarts „An Schiller"^) beiOt es: (V. 28 f.) ..Au densen Peuer-
taMO da jängst lagst, — Und lange dran weintest"
t JogeDderinnerangen emea ZOgUngii der hoben Earlsscbole in
BwdROC anf HchiU«r. ^rgeibUtt 1887. Nr. 58.
1 Haaff, Chr Fr. D. Scbubait« Gedichte. Uirt-krit. Ausgabe.
Uraiff. BecUm. ü. 128 f.
■•8 Gn G«d. TOD Sduibatt m ^cUIIen .Anthologie''. Ton F. Srotmrr.
Bei cüum seiner Besncfae mm wird Schiller die Od« lOr
AvAnbme in die »Anthologie*' eiiialten haben, vie ja xach im
.Wirten bert^schen Bepertoriam"*) ein Gedicht tob Schabart steht
^ie Meesiade (mit ** gezeichnet): die Aiiiueiiiia(r dazu") „das
Gedicht sei bereite gedmckt und nur durch ein YertfeheD hier ein-
gerückt worden", tbat der Thatsacfae selbst keinen Eintrag.
Damit sei die Antorsriiaft Schabart« nach ibrär Äußeren
HSglichkeit oder Wahrscheinlichkeit dargethan, and die (liifb« „B**
scheint acf Bio leroradezu hinznveisen : Schiller liebte es, seinen
Hitaibeitem einen Buchstaben ihres Kamens als Chiffre xainweisen:
JToTeii — B..., Haeg — U usw. Ansdrnck and stilisti-
sches Gepräge in nnserem Gedicht« «erden uns onumehr Gele-
eenheit geb«t, xn diesen AoQeren noch innere Gründe Tar die
Verfafiserschaft Schnbarts hinznznfflgen.
Das am Beginne der Ode ansgefShrte Bild Tum Zöge du
Bacchus kehrt zwar bei den Dichtem riel zn h&ofig wieder, nm
am einem Torkommen desselben auch bei Schubart, in der „Pa-
linodie an Bacchus". >') schon etwas schließen za können. Ter-
pleicbt man aber die Art. wie Schnbart und wie ?.. 6. Schüler,
in den „GOttem Griechenlands", dieses Bild gebraocben, so kann
man nicht nmhin, in anserer Ode Anklinge an dee ersteren
'weiM ZQ erkennen.
Hier heißt es (v. 1—8):
-Woher das Jaschtcn dort auf jenen Tranbeobtlgeln?
Woher da» Evan Evoe?
Wem glQht die Wang'? Wer ist's, den ich in btmten FlQgels
Den hoben Thyrsus schwingen lehP
I»i ee der Genius d#« freodi^n GettmineU.
Und Eahlreii'h .««•in G«Mg omher? —
Im offorn FBllborn tri^ er das Geschenk de« HiminelSL^
Tüd vor EoUOflnii tuamelt er! — ■
Bei Schabart (n. a. 0.; t, 6—10):
Dkh sbuf ich nirht, wie Dii'liter, deine Sklaven.
Kr^t vongefflUt aus deinem Hörn:
Dann hocli dio ThvrsQost&bv flcbwingend.
Und Evoe im willen Raasebe singend —
Ich singe, Baccbcu, dich in Zorn-
Was aber vor allem echt Schnbartiscb, iat
L'niatand, dass hier, in der Ode aof einen Gebartetag,
iin Genins vorgefdhrt wird; diesen Zag finden wir bei Schn-
bart nnzähligemale wieder, ja es gibt fast kein Geburtatags-
gedicfat oder auch Grablied, in dem nicht ein „Genins", ein
nEngel". ein „Schotzgeist" anftr&te; ich erinnere nur an nLoUeoa
schon der
überhaupt
"> WirttMiibergitfchr« ReperturiDtn der Literatur Eine Viertelj&hn-
■chrift Auf Kosten der Beratügeber. 1. StBck
*t a. a. O. I. ä. S90, unter .Cflnizenda*.
»*) Haiir. & 462 f.
Bbk OedL TOD Hohalart in SeUUen .Aiitbologie'. Ton F. BroHuer. 100
Wiagtafatt*' "), „Am Geburtstag meiner Gattiii" '*), „Seraptiina's
Wüh^eeuifr" ") oaw. Häußjur erscheinen diese Genien, aowie tiier,
noch in Be^eitong. z. R. im II. „Kpodog" ran „Der Tod Fran-
Non einzfllne Ausdrücke und Wendunff'en :
T. !■ .TraabcDh&ffela". eine bei Bei Soh u b a rt (Üavid StrtaO,
Schiller ooil Qcmniingen
ni<lüt vorkonnnenile Verhindnng.
■w. 3: .Wem glflbt die Vftng'f
r. 8: »boDten Flflgeln-
V. 9: .Wie prftcfatig gUnzt sie >1ort
bcrror die gold'oe Traube.
Vom eritea Morgenetrahl
begrQQt«
«. SSt .dem kalken Mord»
4$: ^eii :»chotzgeiRt*
Schabiirts Lehen I. S27):
-Wirst, meiner Scel! oft an dein
gotdig't<KmniondiniE!^n denlcen, wo du
mn TraubeubQgflln dein jangee
Leben froh and sorglo» verlefitert.-
Schubart (Hauff, p. 425,:
•Herrlich m des Himmeb Hoien-
blfltbe.
Seraphioa, kajn dein Wi^enfest
Deines Engeid FrQbHnge-
«angc jflflhte
Sanft gekohlt roin ParMiesee*
weilt"
lond p. 4-iO):
.Wie war dir'o, Lotte, als dein
Wipgerfert
Mit PurpurAchwingon um dich
emelte,
Und wie iiri Roseiitbal der Weet
DieOluth anfdeinerWange
kflblte?
Bei Schabart:
.Purpurne FlBgel". -purpurne
Schwingen", -blaue Flflgel^ als
Attribute der Genii^n und Scbntz-
geiFter unentbehrlich und daher
ungemein häufig.
B«i .Sehubart, indemGeburtatagB-
gedieht -Seraphin&'s Weihgesang'-
(Hauff p. 42^). wird in Ähnlicher
Weise der Traube ^dacht.
«Secbzehnmal bl&ht' nicli d t e
goldne Trau be.
Von derOtuth dvräonne «ue-
gekocbt,-
8c fa n b art C«I>er erste Schnee,
a. a. 0. S. 401):
okalter Nord-
Außer dem bereit« oben Rrw&hnten
Tgl. noch (Hauff. S. \28,:
■Meines Berges Genius« nud
(.>. 116)
„DeBAlexanderhe^esGenittso usw.
"la. a O. S. 420 f.
"^ a. a. O. 8. 51 r
*». a. a. O. S. 425 f.
•*> «. a. 0. 8 148.
Ton
ittDftr
!^MU«n .i
r«
T.47: «...wann Too den bl&Den
Schranken heral)...«
T. 49: «anf jene DonnerbOhe-.
(deaüicb der As|>erg gemeint,
wohl für Scliubart ehBrakteri-
ttiscb)
T. M Q. bti: Gcsinnongen: ihn.
Schubart reJDit allcrdingB
nicht schlecht, aber neine Reime
siDd bei weiteni nicht lo rdn,
wifl di« Oemmin^eni. und
hftben DQcb ichvibi»ch« Eig^n
thOmliehkeiten ifenog bewalirt.
T. 68 a. tiO: Das -ti.M* . worauf
Boai seine HTpothese stütxte.
HChont fon SfiiUIcr t'iiigfsctit
ZQ sefn; ei itit Oberbiuipt ein
Zeichen der AnoDTmit&t: rgl.
Geliert «Das Leben dor »cbwe-
dischen Grilln ron G.* und
Schillers -Spiel des Schicksals-,
wo CT Rieger als -A 1 o i 9 i a i
Ton G»^" einfohrt
r. d9: -Wenn Silberlokken ihm
nicht mehr die Bdiläf' tunwal-
len". Aas diesem Vcree bat
Boa 9 beraowetesen, dass der
Dichter ein C^eis gewesen sein
muM: aber in dän Worten
Kbtiint nur der Gedanke vi
liegen: Selbst, wenn icb wein
Leben beschloAaen, wenn sogar
schon die SUb<:TlokkeD gefallen
sein werden . aclbift jenseits
werde ich noch dein Prennd
sein. Aber ge^etit sogar, die
Anffaisang Boaa' wire die
richtige , so verstoßt nmere
BTpouirse noch gar nicht da-
geg«o> Schabart war 1739
»boren und »eit 1777 iin Eer-
aer: da wird wohl auch sdn
Haar erbleicht sein, wird, was
ihm an Jabrvn lum .AHcr G e m-
m i n g e n « feblte, die Oeftagnis-
bafc reichlich ersetzt haben.
Wien.
Scbobart {p. Uh -.
-Herab vom wolkenblaacn
Walle.«
Scbobart tp. 165):
-Von m«anee Borges DonnerhChe.
Schabart:
-Ewigen: Sterblichen — Gratien:
Geistereb e n — ■ GethfKman e : AUer-
beilipte — bebalten : A Iter -
-Keit:Teats- Sänger: Finger
(and amgekcfart •gUnzen: Piv-
vinten.- rWellenlini |en : Harmo-
nien: ziehn*
Ferdinaiid Bronn «r.j
Zweite Abtheilung.
Literarische Anzeigen.
Friedrich Soltau. Die Mythen und Sagenkreise im Home-
rischen Scbiffer-Epo8, genannt Odyssee, desgleichen der
Ilias, wie auch der Ärgonauten-Sage , zeitgeschichtlich,
I aatarwisseoscbaftlich und sprachlich beurtbeilt und er-
i Entert. Berlin 1887. Stargardt. 135 SS.
I Unter vorstehendem anspruchsTollen nnd langathmigen Titel
I schickt ein Dilettant gefährlichster Art seine die Wiesenschaft nm-
[ wälzenden Ideen in die Welt, zum Beweis, dass der menschliche
r Forechongstrieb ancb seine furchtbaren Seiten hat. Das Bnch wird
f allen Fretinden der homerischen Dichtungen, insbesondere „der den
I (Jennss daran ans den griechischen Originalen schöpfenden stndie
i mden Jngend" gewidmet. Nan von der stndierenden Jngend wollen
vir das Bncb womöglich fenigebnlten wissen ; es ist genng, wenn
einigen Fachleuten, die das Euch lesen müssen, um es besprechen
Dnd andere vor dem zweifelhaften Genuss, den seine Lesung bietet,
warnen zn kOnnen, die Haare zu Berge getrieben werden. FOr
JiBterreichiscbe Fachgenossen ist merkwürdig der Umstand, dass
Soltao weil. Dir. Erichenbauers berüchtigte Schriften ') warm
empfiehlt und preist. Es ist nun schon das meiste gesagt, wenn
wir erfahren, dass Soltan in seinen Entdeckungen hauptaäcblich
auf Kricbenbauers im Jahre 1877 zu Berlin erschienenen Buche:
„Die Irrfahrt des Odjsseus, als UmschifFung Africas gedeutet"
(vgL in dieser Zeitschrift 1877, S. 817 f. die Besprechung von
Zechmeister) fnfit. Wir können dem Verf. noch einen Aufsatz Dr.
K. Jarz's. eines sonst ganz vernünftigen und tüchtigen Geographen,
zn seineoi Lieblingsstudien verratben. Derselbe steht im H. Jahrgange
der „Zeits. f. wissensch. Geographie" S. 1 fT. nnd localisiert
ins Blaue hinein auf Grund ganz zufälliger Terraineigenschaften
Scberia, Ithaka und Aeolis im atlantischen Ocean. Soltau ist nur
darin über Krichenbauer hinaus, dass er ancli die scythische
Ursprache entdeckt bat und daraus zahlreiche Worte und Namen
*) Um nicht der Lieblosigkeit geziehen zu werden, bemerke ich,
daas man dem verew- Dir Enchenbacer seine iSchriftstollerei vergab.
vom man ihn persönlich kannte.
lR5boM^IV
ftw fa.
. r. T. SSumees
GtütkUn «Uirt ('). Du Ali-Scythische
Bai Atr TBgitirh 4u C«Itiich« and du PbOniziech«:
UDd ite die OmOoi fir di«se sebAne Spncbe irisch -gallische Wfirt«r-
hidcr udO. Connora Chnmide» »T JKri (LmhImi 1822); denn, so beißt
CS 8. 45, ^die PbOnizier siod iTwjin'iiiii gtnmm, welcho die scy-
thiaA«B Bnehitaben und die KmnatMbiß deo Qriecben sowohl.
«k tai Sbnpw EavpAcsn bbaadlrUad hin äberiiefort babeu".
Xvr üni^ Proben der Deutantr: Kdlitti ist scjtb. Keal^ch.
Tencbmitzt, khig (sie), xatalxv^ K 256 Lc^erbelm, ecyth. ka/fi.
Schlacht , Kampf, tlorr Sehnte, also Kstnpfscbiilx. Der son^tierf
Cnsinn nnd d»A Wirrvar in der AnonlnnDg dee SiAffe« ist nicht m
»Fudern, es vAre anch miTeneihliche RsinnTerschwenäang. Es Ist
bedenerlich, dass die bomerisch^n Epen noch Immer zxxtn TnRuncl-
liUfcz solcher Fiebertränme berbalteu müssen : das lieirt nher wohl
an dun lUugil, den wir nhr lange an einer ordentlii-heu Cul
geschichte hatten. Ein wichtiger Theil derselben ni die )i,ii~thnlQgi
Ob dich aWr Originalgenie«, wie Soltan. belehren laseen. irt noch
eine andere Frage.
rohl I
tiuH
Brunn.
0. Vogrinz.
De Deniüsthenis quae fenmtnr prooemiis »aipnt Roimand. 3'
bod». VinHobona« in aedibus C. ICo&eeen, 188". VI n. 103 SS.
|4
ICone^n
Der Verf. kummt in Beiuer Abhiindlung zu dem Ercebais, die
Prooemien seien ron einem Schriftsteller, der der Zeit nich d
Dcmofithenes nabestand nnd mit dessen Schreibweise woblve
war, in der Art verfasgt, dass er einzelne Stücke wörtlich
DemosUieneK entlehnte, in anderen sein Vorbild in Gedanken
Form nach;ihmte. wobei er bald mit größerer, bald mit (geringerer
Selbständigkeit der Ehindiiiig verfuhr. Dieser Standpunkt ist nicht
neu; die gleiche Ansicht haben außer andern anch Dobree and
Cobet geMiJert. Wmn ^^'leichwohl die vorliegende Arbeit nach d
Meinang des ßef.n einen bleibenden H'ert besitzt, so gründet s
dieses rrtholl d»raiif, dass hier zom erstenmal der Versuch nn'
nomiiien ist, nach der sprachlichen und inbaittichen Seite bin die
ganze Samniluiii^ elii«r in das Einzelne dringenden Kritik zn autar-
xiehen und auf dieser Qnmdlage zn einer sicheren LüHiung der
Frage über die Antbenticitat derselben zu gelangen.
Der Giujg der Untersachuiig ist folgender. Nachdem der Vei
in den Vorbemerkungen über Prooemien und Pmoemieusammluii
bei den attischen Uednem überhaupt gesprochen . ferner die biBt(K
rischen Beziehungen, welche sich in einigen Stücken finden, aas
den Demestheniscben Kedeu zu belegen versocbt bat, tritt er im
1. Hauptsttick den Beweis an, dass die einzelnen TheÜe der 8
long einen einheitlichen Cbamkter zeigen und daher auf einen
rnuinsamcn Urheber schließen lassen. Zu diesem Zwecke gibt
xunftrhat eine nach gewiiuen Gesicbttiponkteii geordnete Übereicht
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.>iroMa. D« DentoaÜienw iiuae für. proocm . luig. t. ^'. Stumeigka. HS
dt^KBgvi Stelleu. welche irleicfae oder ireDij^steus ähnliche Ge-
därm zum Augdrnck bringen, hierauf solcher, welche im Awidrock
Tvwiodt«» hietfii, ).'ri>rtert sodann die Compasition, /.eigt, dass in
Tmitidan^ iIcb Hiatus und der AnlttinuTiderrolifK kan»r Silben kein
nNBtlicber ünU-rschieJ von dorn bei Demosthenes horr^chenden
Qt^nocbe sich bemerkbar macht, und weist si-hlieQlicli auf diei
hidg? Wiederkehr analoger Formen der Sclilussfolgcran^' und der^
Ptriodenbtldung bin, wob^i glaichfalls di» Cbcreinstiniiuun^ mit der
teioitbenischeu Schreibweieu nicht ^eleutciiet werden kunn. Ist umi
aldiwe Weise der eiiibeltliche Ursprung der iraii7.ei] Sunimlmig als
fiitttebend in betrachten, so schlie&t »ich daran die weitere Fra^,.
ob vir Deraostfaffliee als Verfasser iinznnehmen habt^n uder nicht..!
Hit der Beantwortang derselben bof-chAftlgt sich der /.woite Th«
ikf l nt«raQchun^ von S. 4b an. Hier kam es dnraur an. die Prooe-'
■i« mit den Beden zu rerglcichen ond iui einzelnen sowohl Über-
fiMtiBiiDang ala Divergenz nachzuweisen. In erster Linie steht
Dattrlich die Beaprechnng jener Stellen, w^Ich« uiil den Anlangen
giviner Keden nahe?,n identisch sind. Darnul' komnu^n jene ungleich
uUnkheren in ßetrnrht, wo zwnr noch im ganzen l'ungruenz des
hikiltB nnd der Form vorherrscht, im einzelnen aber manches ge-
tad*ft. theils erweitert, theils verkürzt erscheint. Davon getrennt
riU der Verf. in einer längeren Anmerkung S. 62 ff. eine Zusam-
Austdlnng von gewissen Redewendungen der Prooemieu, welche
o'Mbl bloß Eigentbnm des Demo»th. sind, sondern formeihait bei
da attischen Bedneni äborhanpt wiederkehren. Je nucbdem der
tpnchliche Anadmck sich mehr oder minder von der demoütb. Vor-
I^ entfernt, reihen »ich noch zahlreiche Stellen gl<-icheii oder
Utslitfaen Inhalts an- Hier bieten sich aueh nicht wenige Stellen
»Bi Isokratea zum Vergleirhe dar; besonders auffällig ist die Üher-
«iaitimmnng zwischen Pr. 4'ti nnd iFokr. VU, ü. Die Vergleichnng
kt Pnoemlen mit den Beden des OftmnsthencÄ and Isokrates tflbrt
■n den Verf. zn folgendi-n UesuLtuten: Krstlich kann man nicht
BIh8 beipäicbtou, welcher behauptet, die ProoeniJcn hätten mit den
OBCh 349 gehaltenen Reden keine Beröhrnng und seien daher vor
A«Mm Jahre zu einer Sammlung vereinigt worden; deini selbst mit
^ 18. Rede sind solche Beziehungen deutlich erkennbar. Zweitens
iTfibt sich, dass die Prooemion nicht von Demosthenes gelbst her-
rtkrtn, sondern nur als Nachahmung seiner Schreibweise zu be-
tnKfctea ^ind. ^To sich nämlich Abweichungen von dem Worüant
^ Beden finden, bedeuten diese in der Regel eine Verscblechtenm^
du Originals sowohl in Hinsicht auf den Gedanken als auf die
Ptnn; an manchen Orten sieht man auch deutlich, wie das. was
^ Bedoer mit bestimmter Beziehung auf einen besonderen FallJ
kUr und bündig gesagt hat, von dem Nachahmer zu matten 0«-]
■MiBpUtMn Terarbeiiet worden ist. Und nirJit bloß dort, wo wiri
kotbnnte Stellen des Redners zum Vergleiche heranziehen künnen,
ttd) anderwärts zeigt sich im einzelnen vielfach unlogische Ver-
UiMfenn r. 4. ^*un. ormn. lu». n. ti>n. 8
114 fijt'tlmda, I>« Demortluais qan' ftrr. proocm., ui(r- t. K .sVmiuri
ktiiipfniig. dunklf Au8<lnirk8irfti?p, iiiitfewflhnlirber oder »lor doin*-
ethcnischcn Diction widcrFtrct Untier O^braTich f^inrotn^r Conetnictiona])
and Wörter. Soloecismpn asw. — Der Schrift ist einp T&bellt an-
((«fichlosäen , vo die corresi)Oiidieren(lcn Stellen der Prooemiea nixl
ihrer Vorlasen übersichtlich geordnet 8ind.
Der umfangreiclie Stoff ist, wie der »tiKcführte Inhalt der
Ahhandlunc beweist, nach wohldnrrh dachten) Plane geeichtf-t
mit allpr Soriflalt anch im einzelnen verarbeitet. Die einscliUiri
Litf>Mtnr hat Swohoda gewissenhaft hmlcksichtipl, insbesondere das
rciclio Material, d;t6 die Adrersaricn tob Dobrce bieten, rollfitftndig
herangezogen. Nii-hl minder ist die lebendige und correcte Art der
DareteQang zq 1'>ben. Die BewcisfÖhnuig erachtot Bef. ini allg«-
memcn als öbcrzouprnd, besonders im letzten Abschnitte, in welchem
die Antorttrhait des Demostheiies mit ^tcn Gründen bestritten wird.
Hei dpr nehandlunif diTiirtiger Fragen liegt allerdings die Gefahr,
snhjectiven Empflnduncon einen gewissen Spielranm zn gewähren,
näher ;i1r anderswo, und Ivicht fühlt man sich zu einem CrtheUe
veranlasst, ohne ?.ü merken, dass man auf einer schwankenden
Basis steht. Daher wird man, ohne doshalb den Wert der Abhand-
lung vemugern zu wollen, hie und da nicht allen Aufstellungen
Verl'.s beipflirhten können. So atatniort z. B. Swoboda S. 48 ei
lehlerhart™ Gebrauch des Verbumg ixtiff^ilv ohne liitinitir
Prooem. 7, während wir andererseits in der Vorlage (or. XIY,
fitixttQOWTif ktyiti' lo^eii. Doch hält es nicht eben schwor, aus
dem folgenden roO d%'>vaa9ai iiyetv ') dd£<ri' daa liyttv «chon
bei iictyeiQOiivrtg zu denken, oder es ist, wasBer.für wahrscheinltcber
hftlt, in der handsohnftHchen Überlieferung der Infinitiv durch
Zufall nnsgefullen. S. 9.'« rorsncht Swoboda im 41. Pr. den rich-
tigen Znsanimeuhang durch Einfügung von fttj vor dia?ainti her- i
zustellen , tim für das fülgoudo zovj; ix^i*^^^ dviiii die iüI(^H
dings erwünschte Erklärung zu finden : Da^ Glück hält ou^VV
Feinde ab. Allein räi' koix^v inty-ek^ftiire bedeutet nicht, wie
S. annimmt: „.Serget für die Dinge, welche nicht im Bereich des
Glückes liegen'' , sondern wiederholt augenscheinlich di& eingangs
des Pr. aufgestellte Forderung: dti vxiq xm> /.otTtäv npurof)-
9^vai xtI.. onthält also die Mahnung, für die Zukunft Vor-
sorge y.u troffen. Vielmehr war hier Wolfs Interjirelation der Stelle
beixnbehait^n und zu con^tatieren , dass der Verl. des Pr. äv^x^iv
In einer wenigstens dem attischen Gabrauche widersprechcndoo B^
deutung, also fehlerhaft angewendet hat
Während Kef. , wie gesagt, lu dem Hauptpunkte der guuen
Frage, ilem Nachweise nämlich, dass die Prooemieusuamliing nicht
iiden
and- j
du I
M
nna I
') Blon streiflht an der angefdhrtep Stelle iiyttr ebensowohl nach
tnattfoirin. als nach Jviua&ni, wcdorch aUerdings die DeotUchkeit in
bedenklicher Weise alteriert wird.
lUmtr. Tlrak^ilc« u. MalKr-StrQbJng, angcx. tod £. Stemt». 115
^
wn DMooeUtuDCB salbst hiTrähreii könne, sich den Er^ebnresdn der
trntenoftian^^ii Kwobodas anKchlirilt, fühlt er, 'nos den ersten Theil
aUuft, eir»i> ifrwi«ao liflcke. Narh »einpr Ansiebt näraüch reicht
* die hl hin, bei der Beurthoilungr der Prooemien nach Form und
Eiüiilt dieselben in ihre einzelnen Glieder aalzolrisen und &u durch
lllck weise Vergleichuufif ihren gemeinsamen Crapmng za ar-
KUMea. So eingehend nud erscbCpfeud aach die rnlenäuchang
na diasar St^itf gnrährt ist, so gewinnen wir dabei doch kein »ii-
Kknltdiu mid vollkomm<'n(VK Bild von dem (togammtautbau der
itiiulDen Procmmien. Tnd doch wAr« m noUiwendig' klanustellen,
VM die einzelnen (ttii'der sich zu einem ganzen Organismus zu-
iuunentägen, Kelchen Eindruck die Verkettung nach der tormalen
Bd logischen Seit« hin hervorruÜ. und ob der Vergloicli der ein-
ntnen Orgauiameu auch von diesem Standpunkte aas das [Hher
pKhApR« Drtheil bestätigt. Man wird sich dann din hcstiinmte
hag* Tortnlegen hatwo, ob Inhalt nnd Form der I'rooemit'n, wenn
■u jedes einzeln» als gesrhlossenes Üanzes betrachtet, bei allen
aknf Ausnahme denselben getneiDsamen Autor voraussetzen lassen.
DftM die»e Frage nneingescbrftnkte Bejahung erfahren Bollte, ist
migennaßen zu bezweifeln. Eä ist schon längst die Dootiachtang
imiacbt worden, dass ninzelne Stücke in Diction und Owlankeii
vaiantlifh ubstechea ton anderen, das« in einigen anfTAlligo Ahwei-
rhuDgen von dem Sprach gebrauche der flbrigen , der j.i in den
oeisten F.\lk'ii mit dem demostbenischen ü bar einstimmt, gehilaft
tradbeineu, S^-hwerfftUigkeit und Dunkelheit im Ausdruck vorherrscht
üd daher der Oesammteindmck ein fremdartiger ist, wie dies %. B.
M Pr. M, .19, 54. UL der Fall ist. Bei dieser' Gf^legenbeit wäre
■orh der raletT.t tod Blas« unternommene Versnch. einige Prooemicn
in twei oder drei selbständige Stöcke zu zerlegen , zu besprechen
gavvsvn. Vielleicht kommt der Terf. gelcgentlicii auf dloscn Gegen-
iland taräck und bringt — wozu ihn dio vorliegende Arbeit am
■•isteD hcriifm erscheinen läsgt — so die riitersuchung zn ihrem
Abachltnu«. D«r l'mstand, dass gleichzeitig und anabhängig tou
Ehm zwei Stimmen') aber den Autor und die Qualität der Frooa-
«ieo in entgegengeftetztem Sinne ^ich ansgefsprochei) habm,
DAUiigt fast za dioeer Rrwiirtuug.
Wien. Pr&iu Stamorzki.
M.U
Tbükydides und HQller-iStrßbiDg. Ein Beitrag zur Geschichte
der philologiscben Methode von Dr. Adclf nmier. rmfesMc
10 der fnivLTsität Grai. Nfirdlitgen 1687. Verlag der ('. H. Beclc-
Kben BnchbasdluDg. 8'. 31 bS.
Pie kleine Schrift setzt sich tot, eine Geschichte der An-
adtCDiuitceii MOHer-Sträbiugs fiber die historische Glaubwürdigkeit
•) Ühl« und Reichenberger in den Prograinnien tod Chtmnlti tl886)
Undabit O^SOI'
Iin Hihbeck, Utfschiclit'- iL r"in. Dichtung, aagez. von J. M. iitvicamer.
des Thukydidefl vim der Z*?it saitws „Aristtiplianes tind äie histo-
rische Kritik" biF naf den Jahrgang 1H86 der F lecke i^en'scbui
Jiüirlidcber m bieten mid g;ibt iiisofemo «inen wichtig'en Beitrag-
zur Hüller ■ Strtlbinii^ Errorschang, als sie zeigt, da&s sich die An-
sicht dieses belehrten im L:inl'e der Zeit verscliürn bat und tbr
Urheber dudurcb litiiüicbtlicb der Auffassung einzelner SU^llen und
auch gri'iOerer Tlieil« des Tbukj'dideischeu Gescbicbtswerkes mit
fiirh selbst in Widerspruch geratiien ist. Aacli diejenigen, welche
sirh für Thnkydides selbst interew leren, werden ans der Venrerfting
des M. -Str. 'sehen Standpunktes unschwer erkennen, daes der Herr
Verf. auch den iienerdings anfgestelltcn Tbukydideskrltiken Belocfas
uid Pthiv'k-Hartungs gegenüber sicli ablehnend verhalten wird.
Die Stadt Syrakus im Alterthum. Autorisierte Dearboittiog
der CavaUari-Uolnischon topografia archoologica di Si-
racusa. Vüh Bernhard Lupus. StraTiburg 1887 (J. H. Ed. Heits
and MflndcP.
Das Ja Bogen starke ßach, welches dem protestantischen
Gymnaeinm za Straßbnrg zur Jubelfeier seines HSOjfthrigen Bcste-
bens gewidmet ist. soll nicht nnr eine Übersetzung, sondern auch
eine Neugt-stHltmig des Cavallari-Holm'schen Werkes sein, für
deutliche Le^er uumotitticli noch Im Hinblick auf die Bedürfnisse
des Gymnasiums iibgelasst. Ks Ist nebst der topographischen Bosclirei-
bang der Stadt Syrakus im AHertbtune, welche die Übersetzimg
des von Holm verfussteu I. und 5. Capitels der topografia di Si-
nicutta bildet, hie und da dcrcd Zusfttzo bereicbert oder ancb
gekürzt. Die Sdiildt«rung der wichtigsten der erhulteaen Banwarjre
des alten Syrakns (Jas IIl. Buch d^s vorliegenden Werkes) ist eine
Umarbeitung des 4. and G. Bnclie« der topografia. Zwei beigegebene
Karten sollen das Wesentliche des itaf den ) tj Blättern des Caval-
lari'scbeQ Atlas Verzeichneten bieten. Karte 1 enthält einon niufang-
reichcn Plan von Syrakus. aul' welchen alte Überreste und moderne
GebÜude eingezeichnet sind. Das Theater mit seiner Unigebong ist
in einem kleinen Krkplane aufgenommen. Die zweite Karte enthält
a) den PLiu von .Syrakus mit seiner Umgebung für die Zeit bis
r.iun Krieg gegen .Uhen, b) den Plan dos gleichen Gebietes fftr
die Zeit von Dionysios I. an. Auch der Knckzog der Athener ist
dargestellt. HofTcnUicIt findet das auch häbscb ausgestattet« Buch
die verdient« Verl)reitung.
Wien. Emil Szanto.
Geschichte der Römiachen Dichtung. VimUttt>Utbbcck. I. Djdi-
tong der Kepublik Stuttgart 1887. Coita. 8«. 3tö SS.
Die deutsclie Literatur ist arm an Werken nie dieses, welche
mit TOllßr Beherrschung des Stoffes von der wissenscbarUiciien Seit«
ans den Ansprüchen dos großen Pubücums in Bezug anf Harstel-
luDg and Korm gerecht werden. Man muss es bedauern, dasa dem
Utrtltr, BibL BCT. med. nv. Tcabner, ftog. v. ./. ,V. Stovaitner. 117
ao ist. fb«r drai Wasg^vtivald drüben hat man die Bedeiitnrif; der
Untttleridchen Dnrstf'llanfr ein^efiebpii. bfi uns hätte mun Werke
«i» Moiomsen« Geschichte gerne hiiigchi'n laestiii. n-enn b\q nur der
leidigen Suhjectivität sich entechlagoji hätten und in ernsten, gv-
lehrten Falt«a uiit Koten nnd rQtemoteu aufgetreten wären. Hi«r
ist. sttweit ich die Literatur übersehe, der erste Vereuch ohne das
Zttlclka6teiui)aterl.'il die GL^schicbtu des römiBcben Sciiriftweaens dur-
swtalleD in größtem Maflatahe gemacht worden und glfinzend i^e-
tan^n- Bäeher wie dtesf« müssen unsf^rer lierrlichen Wissenschaft
dM Intereese aller wahrhaft irebildeten Kreise auls neue zurültn-u;
di* bandverkfsinACif^e Zueekn>üpftheit, die dem Laien den Teit iiii-
T«nUndlirli uni! unverdimlich macht, ßchreckt nur ab.
Der Torliegcnde Theil behandelt die Literatur von den ältcsteu
Trftmmem bis m den cantores Kophorionis. V.f, ht dem gelehrten
Verfuger überall ^elnn^en, aus den serbrfickelten Stücklein und
Vi-nlein lebendis^ Bilder zn gewinnen . die aber selbst unter der
Kh&rt'»l«n kritibTheii Loupe keinen Fleck Unwahrheit aufweisen.
Duo Wiasenden iHt es ja ohnehin bekannt, dass auf diesem Oebieto
binn jemand mit Itibberk wetteifern könnte. Reich ausgestaltet ist
dit IhtrstelluDg des Dramas, mit lebendiger Ifandgreillichkeit die
Satirr In ihren Vertretern geschildert
Der einsam ubgescbloBsene Lucrez erfährt seine hegeiBtert«
'A'Ardtgiing and mit dem Romane des Catull und der Abi>childening
de» ganun Freund eskreia es bcblioßt das Buch. Ks ist Paul Heys«
gewidmet, und wie «a innerlich auf Eibbecks Qelehraamkeit fußt^
•0 beruht dio heitere Kleganz der Form auf künstlerischen An-
Kbannngen, wie sie der Verfasser mit dem gemein haben mag, dem
m dfB fichOnc Buch widmete. Wir aber dürsten nach dem zv6it«D
Buche.
Bibliotheca srrlptoniin niedü aeal Tcubncriana. IX uita« a&nc-
toruDi metricae. ed. 0- H^rvter. 1887.
K5 iit noch nicht gar so lange die Zeit überwunden , wo
nnii die Sc^iftsteller des .Mittelalters nach ciceronischem ZuptA
Khulmeisterte nnd ee schlechterdings nicht begreifen konnte, dass
dieae L«at« so oft gegen die alleinseligmachende Grammatik sün-
AgHn mochten. Beate steht et umgekehrt. Während dio Kritik
B»elt wie vor an den Classikeru Ihre - oft sehr zweifelhafte —
Thitigkett ausübt , ist sie von einem mittelalterlichen Schriftwerke
MxaHg*a B limine ^gewiesen und der ganr.e l'ntiiiin der Ha.
kemint dem lieben Leiter in die Hand. Ob das .^um Vortheile dieser
Studien gereicht, mag ein anderer entscheiden. Irh gestehe ganz
«fleo, dass ein Ruch, wo ich b?i jedem fünften Verse mir den Text
«ift lesbar macfaen muss, mir mehr Arbeit als Belehrung, m«ar
KM tU Befriedigung gewährt. Wuzu. frage ich mich, ist der
Hsniugeber du? Si>ll der Lever den [ibilologischen Theil der Arbeit
118 IIurHtr, BibI- acr. med. w. Toabner.. ang. v. J. M- Sloipnniirr.
solbet nmclieu? und wemi er es non nicht intetaiide ist? Oder
Tsrateht der Heraosgefaer den Text selbst nicht?
So hin ich aDch bei dem vorliegonden Buche aoe aiMm
Staane» ins ander« gefuUen. Keun Heiligenl<^i-')iden sind der InbuH.
Sprache und Boiinc^stalt weisen im großen GHtr/.eu vivn auf das
achte nnd neunte Jahrhundert hin . worür ancb Berührungen mit
gleicbalterigen Srhrift»t(>tIom sprechen. Zwei dieser liegenden waren
schon gedrackt — bi^k»nnt mächte ich kaum sagen — sie sind aber
auf nenu handBchrirtlicbe Gmndlage gestellt Somit ist das Bach
eine sehr willkommere Bereicheronjf der Kenntnis dieser Literatur,
und das Verdienst des Herausgebers niuss willig anerkannt werden,
dasB er diese Reste eines so eigenartigen Schriftthaiiis mit vieler
und groQer Mähe uns zugänglich gemacht hat Nnr leider, leider
lAsst die philologische Bebandlnng der Texte alles zu wönschen
übrig. Sowohl in der einfachen Wortkritik, als in metrischen Dingen
vormisst man ebensowohl Princip, nls das Bestreben dem gesunden
Menschenverstände Itechnnni; /.u tragen. Die unglaublichsten Dunnn-
beiten lilstit der Heniusgeber stehen, und wo er Verbei-öerongeu wagt
sind sie oft gar nicht nOtbig. Es ist traurig, dass damit dit^^J
scheinbar so sorgfältig gearheit(>tfn Indire.^ den grfVSten Tbeil ihrea^^f
Wertes VM'lJfren: aber ich im'chte anf den Index allein keine Be-^^*
hauptnng wag»n (whs nicht gan? ungewöhnlich fein hoU).
Eine so scharfe Behauptung braucht Beweis. Werden iwoi
Dntzend Stellen als Probe genügen? Nehmen wir W V'. Die beil-
Agnes sagt von dem himiulischen Br&utigain :
ipse mihi signuni posuit facio tenus i'/mi,
admittam ne forte uirum iain praett-moKfitm.
Der Index bringt eine Stelle aas Velleius, die nicht hieber gehOrt,
und wird nicht fertig. Natürlich, weil es praeter ntitt^fm heiQen
niiiss. VlII. 188 die hL Lucia legt sich aufs Wuhlthuii:
pamnla plebs ae^ieris laetatur pasta raednllam
implentnr Bacchi sitientes x. r. X.
Was für ein Verbn'cben fn>sson denn die lif-uV-V Lies CV«W«! Den
Beweis bringt dus Bacchi. VTII. 365 Consulem dedit nntirrkesti*
hoc nomine dict (sc. rinia consiUi egot). Ersten.« metrischer Fehler,
zweitens hat ftvrt'^pfjoic nie diese lledeutnrig gehabt, .sondeni nur
avTi(pQaet^ (Athen. H. 90 b Georg." s. u.) I'ud so st^ht in dw
Handschrift: anÖinBacir. Der Apparat sagt: ,.o deletum" Risnm
teneatis! Dag ist ein fr, und der Schreiber gab &v9itfpa0i^.
Vn 387 tandem iastttiae raelh examina pendent So der Heraus-
geber. Die Hds. richtig rhr/ii fWage, in uppeUativer Bedeutung).
Vgl. Verg. geor. I. 3:i Cic. d. n. d. U.U. 114. VH. 530 s. kennt der
Henrasgeber das Wort anlmaeqnns nicht and macht unsinnig unimu
neqitior danius. Vgl. Georg.' s. n. In einer anderen Titelüberschri
(S. 109) paniert ihm sogar, hds. qnom (recte (]Roni) nts quam an!
H€trwltr, BibL ser. med- mc, Tcabner, lug. t. J. M. Stowasstr US
«fwawill Man bwleake: bei vinaui mittalalterlicheii Liiteiner.
IIL 3«3:
^loria tiamiine dso <m ttU^iit reboatnr ab illo,
daxD die Nut«: pro tu celsitt codex exliibet ipsisti/t. Ja wo?.u ist
denz) dann das in celsis? Lac. 2. 4 ^agt iö^a h' vM'ioxotg &cfu.
tnd dabei bleibt u. Fohlt aUo diues ^Vort im Index df>r giie-
chiscbw WArt«r. so hat aach III 417
Erga mitiBRquo tnag modo loditicare oalebo
drr ITeraoBgeber da« ipya nir-bt erkannt (Hymnus des CotngiU:
aodit« pante« ta erga; loric« dos Qild^is Mono ti. I. I. 3G7), welotiM
wohl auch 437 statt or^o zu Ipsen sein wird. Viel »^^hl im in er ist
MII 4fltJ: nao r«.i^wi putiiben; uilis. Chdsh stvlit jucIi nicht im Index.
Iw Heraustceber hat aitio uu^ffnscht^iiilicb nicht gewamst. <l:i!W fs
xäaött (Xycopbr. IHl), die Hure. iat. Das irI nm ao bedenklieber,
ab QDt^r tausend Lesern k»ani ein<>r das Wurt kennen wird. Ana
(ImMiben VTII- Carmen de Sancta Lncia vorreirbne ich noch Tol-
gende Schnitzer. 18 en. fMitri; ingreßsns: pedibns uia rect» tcratar.
Lies paM, Vers 2A donec mituvrier ideiii propitins. H». niiaerier;
richtig: iiii8[«r]ertej-. V. 28 bUic d^condit umor cariiiili necUiH'
mai>*r. Kaam glaublich. Wohl nect«if. V. 42. Casta pudira ingeng
spei'ioaa decora fideÜK. Dieu Wort t-itturt nicht in den Znsaiunien-
käng {\g\. r. 291), es iet offenbar ans uitmy verlewn (hmgobai*-
diaches g der illterou Snhrirt). V. 72 k-f^itur baec lecti»' Sacra, qnao
narrat domtni qniil ßnibria mpfa pereg'Jt, cum innlier traxisHvt eitm
ben» &d:i inibt cluni. Cf. Matth. 0 20—22 feine Stelle, die Im Index
lefalti inulier tefit/it tirabriam vestimi*nti ein«. Also ntfjtn. nher nicht
nipta. V. 77 lies tai modo statt modo toi nnd 297 domini timor
■i. t. d. , welches detD Schreiber ans eccl. 1. IG (welche Stelle za
TD. 409 bfttte citiert werden sollen) gelAuGg war. Uenn das bleibt
doch featat«hen, dass aach ein ntittelalterlidiQi- .,Pichtor" lieber
Ipd« all icblechte Verse macht«. V. IIB os in muule Uiuoi ramulia
itn /arinm. Atli: Indicee schweifen. Es ist TAtuin von nfi. Vgl.
Virg. Mar. od. Fluem. 30. 17; 53. 20; 77. 21. Archiv 111. r.4e,
Rartel, .Vrchiv III. 21. Nach der Interpunction /n schliefen hat
di^r llemosgebtT V. 149 pärötor aofgefasst; ea ist parütnr (von
1»4irare) und 1/tO hinter camaUs Komma /u isctzen. V. 1(>0 lie^
Incita (Verg. .Un. XÜ, 402; SS4) statt inclita. 212 Ha. richtig
■nrdi» rrddidlt fWio/i aurls (vgl. die pUntiiiiMi-tic Phrii::><': mihi uox
aorc« otitterat). L'nbegrejßicli ist mir des HeniusureberK actum. 244
paacHor ad tempus niodicnm spe elit^un immi (IIs. cIqsuk niam).
DnoiOglick; denn spe kann nicht tou zwei Verben olihangen ond
mi* liÜlisiOD von der Art ist bei dem Dichter nnerliOrt. Fenior sagt
ff •telHUM" nicht fiunHs (271) and endlich rlusnji int richtig nach
Tac. Ann, ni. 15 ..verBchloss^n". 260 et t:ül peratrepitu uacuus
fittirfecral aur«a. Al1»>rdiiigii ist daa Substantiv son^t nicht nach-
«dlbar, allaiu, da peraUeper« in dittser Bedentant; kjrchanluteiniscu
üMm
^^ « «M* ^ Substantiv perstrepitoR gtbalt«n und
^ «ote «fl raperest. dgo me nunc offaro Uli.
^P^m. Ib. «rcKiHf. woraus klürlicli sieb «rgibt, dase
P^ jAtfr n ttlffCQ ist. V. 300 tit qnocnmqQe modo
^m ^9» So d<T HtTauag-eher. H». mea, d. b. meas
TV'-^rtpt ist es eine sondprbflrp Art des Vnfahreas,
... aaM' .insnabniBloB qnicuMque zu dnicken. Dass
Of tf«M8. pDcmlis in Bcholis decanUtam «et Za
^ ««p «t*Mi noch allerlei, wie V. 338
«^ Mto i|«tt>V8 oboiat haec rmtofdia Hsnandri.
^PiMt (franz. oomedie), von frelcber Orthographie eine
B ^ Quantitfiten willen aiiBtatihaft iet
^ r ladtt nicht, weuu er HI 93 liest: nt cmUbrarM
g^i^ 4o^ 1° V- ^^ '^">- VIU 90 (ergo iter innptam
,M0tk «ird? Kann jemand TTI 140 verstehen?
f^^mi* non tua ue mperant Christi a famalatu.
«gut mit einer jenen Dirhteni ganz gelftutigdn Quantität«-
pq; {..-■= -•-). In der Vita Verena« findet »ich ein
Ausdnifk; legitur t:ilt nämlich gleich dicitnr {>.iyixtti)\
■*\ ichweigt davon (v. 40; 51; 79). Der letzte Vers ist
v^A^rik intareBsant.
Talin uerba eacrae legitnr mox uerbu prorerre
4t, H». Der Hexameter i»t richtig gebaut, Nichtadeetoweniger
t An* Herausgeber einen metrischen Bock, indem er Talia
wüireibt. Das ist doch stark genug. Das zweite vtrba
'^ rnnta xo ftndern; denn Mauritius ist ein ., Landsmann" der
tbansö ist M^ultum in V. 65 nicht = uultura, s»ndeni zu
CnHom mutatüt, ßdei lumenqne recepit,
9« «bttoirauüor Stellung dfs quo. VH 712 (wo von der Electio
^ ni«ht von der Flexio beatf Amulfi die Bede ist) steht auch
ah f(ii<^tirt> Beispiel von Vritischer Fahrljissigkcit
qnoB humaca nequit farcndia dicere rnncto«
«i liihitfa* etiam centnm mctare ualeret
i^wbar bat der H«rMSg«b«r an d» Vorbilder ili. B 486 Tttf.
^. II 49- Knn. ap. schol.) nicht gedacht, soni^t bitte er linyirit
f^chneben (Ygl. die Oloese e ructae • pn«dicas. Wien. Stud. 1887,
|i. .tl3 Kr. 205). Dofb es sei genagt). Wem dieee Beispiel«« nidit
*) Pftr rlandiiche Philato«!! «ia kletar» AnblagMl- ArebiT 11 Sl7
bat Batder in tll'>'n»ußcDder w«i»e (larretbaB. dan Olli bei Verg. Aea.
I 9M — UUtf iit rn»«f .(.fbJrcbwn- Dirbtrr b»Wn das ucb
hvflicb krönt die l^nelle idrbt:
FtUrr. I^i^hrgang d. franx. ^rarbc. angrx. fon K. Meruarl. I?l
«üÜMditeQ. dem werden kdcI) secbsmal ^o viel es nicht kliir machon,
4Ha Hips» Texte norli im Argen liegen, lind das ist si>hr xn he-
hmra. denn dit! sonst so wflrtvolle Arbeit wird liurcb die IJnsicher-
bert dff Grundlutri.' anffallend tr^Fchädigt. Gerade in Amen Autoren
wt kritische Schärfe von voller Nothivondi.G:keit, wenn sie ein Pnbli-
em finden eoUen.
Wien. .1, M, StowaBser.
Fetter Johann, k. k. Pircct^r der .^taats-UntcrrL-alschulc in der
t^|K)Idft«dt in Wien. X^ehrgang der fraitzAsUclien Sprache.
I. Theil. Wien 1888. B«nDaDn und Altinann. Freie r^4 kr.
Der Verfasser gehört /.u jenen Keformeni, die d:is Kriemen
•in Ivbenden Spradio als Hauptziel des Unterrichtes annülten. Kr
Ttnrirfl 4»» Heröber- und Hinüborüct/oii einzelner bantzQSaiumen-
fffvorfeuer Satze, roduciert d:ih «inininiatisieren auf ein ^erinKerea
Hofi and stellt die L«ctäre -/aflaninii>t]liänL:ender Stöcke in den
Tflfdtrgntnd, um .in diesen Rowie im Dinlnirueii, deren Stoff dem
AQtifdeben ontnütninen ist, da« Sprechen zw oben. Dies ßind
TfiU-n Gnind^tx»', die er im vorliegronden Lehrgänge zur Geltung
iiifft. — Sein Buch zerfällt in vier Ahthetlungen. In der ersten
kbÜieilunK'. beüt^^tt ..Lautlehre", werden die Sprecbor^ane im Zustande
fCohe uid der ThAtigkeit bet^chrtelien und die Laute und Buch-
b«buidelt. Die Krkl&ruDg der Luuter/.euguiig mÜ!^Bte in
L'ht der Altertitufe, für welche d»6 Lehrbuch hestitmnt ist.
tr gefaast sein. Genauere An^aUm über Ent^tcdiung und
W«i«ti der entbrechenden und entllieijenden Conctonanten» der
MittaUaute und Halbvorale wären wnin^chenenert. Die HBiepiele
<iod bie und da zn ergänzHi. Das TmnitcriptionsHjstem zeich-
net lieh durch Kinfacbheit und Klarheit ans. doch vnrde Bei'.
vteeban. da«s zwei so gmndverachiodene lantüche Kr&cbeinnngen
*ia die Nasalienm^ der Voaile und die Mouilliernng des n nicht
dcrcb fin and dasselbe Zeichen diirg«»tellt werden. — Der Regel:
-Oonaonanten , welche nach dem Timrocal stehen . verstummen,
«nn sie nicht dnrch ein stnmnieA f gegtfltzt sind" . . . müsate
At Bemorfcong Tolgen: „Ausnahmen sind zahlreich". Die Kegel
-Der ' nud '(-) zeigen zuweilen den Autsfall eines VncaU an*', w&ro
dabin zu ergänzen, daas diese Zeichen h&uBg den Ausfall eines «
«migeu. Cbrigens konnte diese Ersclieiimni.' in der I. Classe uner-
wttBt gelassen werden, ebenso wie di<> Bemerkung über die Eiii-
«feieboDg- des HalbvocaU i. — Die Ann)<^rkaug auf S. 4 ist wohl
iw ÜT d« Lehrer geschrieben worden. ~ Die zweite Abtbeilnng
luafa^st das fhtmgsbnch. welches ann französischen zusammen-
Vn. 66 Ast übt olr Domioi rem coniperit, inii<iger oHi quaerit...
Vn, 456 Cni Kire datar dininitna nilt otfiä<- aignuin for«.
lelbft ftr die sogenannten Claaüker ergeben dicw Dicliter braueh-
iinnkt*.
I
ä
Itt FetUr. Lchrnwig d. Inax. Spmdtt. anget. ros X. Jlerwart.
Itagiate LMMtäeken. 6«6prftebcii. Fraf«o — «dcho xahaase
ackälBdi n b««nt«ort«a sind — and Cbongsetera. an daion
£• GoqiflS>kMii ^lenil wird, besteht. Das gwxe tJbauKsbncti iet
iuiLhiNgit in «inflai guten Frmfleiacfa K<"chiiebea and vou Trau-
•viptioiMB fru irchalfani. Dm Kern des Übncgabncbes bilden di«
msuimeiikftn^eiid*'!! l.««MÖckp. B^i d^r Wahl dtrsetbeii halt» der
V«f(iue»r TOT allem du£ Hauptziel der Reformer, das l^rlemen der
Sprache, ror Aagen. So bieten denn seine Lesestäcke dem Schüler
eine Henge rran7*>si&chef BeDennaD^D. Aosdräcke und Thrascn.
die sich anf die Fumiliv , Aiv Schale, die Stadt, dus Hans nsw.
beueboi und dun licnienden es rnGsrlich raachen, über allo diese
ihn nmgcbeoden und inter^säiereriden Dinge etva?; franxi'fsisch zu
stgren. Dies<>9 Kennen mn«.« aber auch in dem jugendlichen l'ür
d«n Errolg höchst iMiijjlindlirben Gemflth die wahre Lemlnst ttr-
z«agen and sie mit jedem Fortschritt steigern. Der na^^h Fett^ir«
Xetbode anterrichtete Schüler geht freudig an die Arbeit, voll EiTer
ffir einen Geinni^loDd. bei «elcfaem er mit jedem Tnge. mit jeder
Unterri<4itfstunde eine Beieirhening meines Wissens viihmimmt.
Doch nicht allein sein Geist wird gebildet, auch sein Cbanücter,
denn die kundige ITiuid eines bewährten PAd:<copen hat in r^ein
Buch Le«e8tärke mit moralisierender Tendern eingeflorhten, knrze
Betrachtungen oder Krroahnongen. dnrch welche der Schaler zur
Höflichkeit. PfinktUchkeit, ThAtigkeit uaw. angehalten wird. Be«on-
ders lehmtch i<ind dl*' letzten zwei Stöcke Sariel über den Qd-
dankenlcreis, in welchem sii-h dio Lesostücke bewegen. Was die
Bearbeitnng des in ihnen enthaltenen sprachlichen Stoffes anlangt,
so ist TOT alle» die Eintheilon^ and Abstufang dessolbeo lobcind
hervorzuheben. Die Lesestöcko sind aiilangs leicht, sie werden nach
and nach schwieriger, ohne jedoch zu hohe Anfordernngen an die
Schöter in ätellen : denn wenn auch düs Toriiegende Buch ~ wie
dar Verfasser selber gesteht — ein wenig ober das* herknmmliohe
Lehniel binaosgreift and namentlich eine »rklerktirbf Anzahl starker
Verbairormen ») anfwei^t. sn dürfen wir nirht den fmstand außer-
seht kssen. das« die nene Metho<le raschere Fortschritte enielen
wird als die alte, and dass somit die nach Fett«rtt Bach« nnter-
ri^teten Knaben das etwss weiter gerückte Lohrzid leicht erreichen
wenden. Dabei hat Bef. den sprachlichf^ Stoff im Aatft, nicht aber
den umfang des Lesebuetiee: dieser mässto etwas verrinirert w«r-
d«n, am in einem Jahre bewflltigt werden 7.n kennen. In den
zwischen die Lesestflcke eingeetreoten Obnngss&tzen wird die Oan-
jngation der ITilfsverben nnd der Verben anf «-r dnrvbgoarbeitvt,
ein sehr zweckm&Ciger Vorg;ing. da wohl nichts mehr gelstt<Mtend
wirkt als das Hemnterconj agieren oinzelnw mm dem ZasamroenbaDi*
'> EHm starke VcrbiUomtcn in den Uaertflcken vorkomm«a, findet
Ref. sweckm&aig, lU man ni<'fat frtfa geaog diese Fonneo Qbeo karai- In
iiiismm<.-nhio^nd» Stllckai werden «le awli von den zehn- oder elf-
Ihrigen Knaben Icioht memoriert.
Jauilur B Üftfve/, DevbchiV lTnt«m«'ht, angi-^z. von J. Schnn4t. 1S3
im B*d». »Ulf dem Satze heraus ^erltssouer Verbea. Der [nlialt diaser
SUn Bchließt sich au den Inhalt der zosammerthAngAnden Stücke
mg aa, «as vollfito Anerkennoiig verdient. Nur einmal (S. 31)
tiMt d«r Srhütor ptdtr.lich von der Geldnotli GnttenborirB nnd der
Tuftmkiil d»r Gallier nnd BOmer. S. 31 ist 'iß'ttiif zn ütreicltoo,
lU in dieser Obnii^ nur die Vfrbpn anf rr behandelt werden. S. 36
J* Jottfraia, S. 37 J'aufai^ ttvue^, wo mall die Fraguform
Fprirtot. Die schriftUcbeu Obnu^en beKt«hen vor allem in
kntm Dictaten. Dictiert werdt^n Stärke, welche die Schaler
mmumMg gMiomt haben. Neben diesen Dictatec werden zur
rnter«tftt3iaiig de« mündlicbon Unterrichtes Hans- und Schul-
•rbfilen g«^b«n. Die Haasnrbeiton bestehen in der Bunnt-
«urtunit leichter in französischer Sprache gestellter Fragen öher
<lu OeletM-ue. lii diesen Fragen wird wieder auT deu darch^earbei-
titn Lehrstoff xnräckiro^riffen. Überhaupt igt stetps Wiederholen
ind iu»<ichtii;eti, langsames Vorwilrtrisr breiten ein llauph'on.ng de«
ÜtUim'hd.vlitnn Fetter'8rben Leh^^'anf^•'S. — Dem Obnngsbache
Mgn PrApontionen za den einzelnen Kmnmern deesolben. I>er
BcUbr. der sie zarathe zieht, wird die botroffende Nummer leicht
ttwtiwi kOimeo. — Die vierte Ahtheiluu^ entbält die Formen-
\>kn. Der Verfasser hat tüicb hier auf das iVUemoLbwend irrste be-
icbtnkt. — iS. 73 Anm. wAre da» attribaiive und da» prAdicative
A^JKtir getrennt zn behandeln irewesen. Hie HAltte der (jrarnmatik
niD Paradigineii aas. Von den traf^endeu und von den remeinen-
In Formen der Hilfsrerben hatten einiK^* Beispiele ff-enü^. — Es
ottrigt mir ein paar Worte aber die Vorrede zu sagen. In dar-
hUmv ffthrt uns der Verfasfwr die GmndeAtxe der nnuen Methode
ttr Qltd gibt denjenigen, die nach seinem Bnrhe unterrichten wer-
kfL die nötbigen Woisangen. wodnn^h die Vorrede für <1on Lehrer
nr Bictitdcbnur wird. — Dies sind die großen Yor/ägc und die
khiHn, in einer rweiten Auflage leicht m behebenden Mangel des
njr Torliflgonden Lehrgangeit. welcher dorchKegs im Geiste der
MatiD vorfasst ist und xa den besten Kneugnissen :mf dem ße*
biele der SrhatböcherliUeratar gezählt zd werden verdient.
Wien. KoTember 1667. Dr. Kurl Merwart.
Eifl Janker, Zur Methodik des Coterrichtos im detitscben
Alllsatzo. Wien 1887. Gräser 8*. 142 SS. ')
Karl Kieäel. Deutechc Stilistik lur Scbulcu. FroibuiY L B.
1887. Herder gr. 8'. 256 SS.
Wenn anaere Zeit nicht die höchste stilistische Vollkommen-
IM wreicbt, iat die Theorie jedenfalls nicht schuld daran. Beson-
'. VgL die Ke««Dajiin derselben Schrift von Ferd. Kbull im I. U<:ft
JtliTgaflgc^ 8. 76- Dm octucUc Interesse des Ot-geniUnde« verträgt
iwrHe. in mincher Betiehung erginzend" B«-<iiirefbang.
Aiun. d. Hed.
1S4 JuMher n. Kie»et, DeutecbtT CnV-mcbt, «ngez. von J. Schmidt.
ddfB die Lehror wordon nicht müde, ihre Erfahnuigen mitxuUidileD,
und in der Tbat hat, vaa von diesrr Seit« kommt. Ansprach
aof Beachiuii^', wvnn sicli ant'li vine i^ewissv P>>nfdrniiKkeit dM
Vorgebrach ttn nicht verkennen Irisst. So wird es abpr vielleicht
auch mfiglic-h sein, nach ond nach in einor allp&mein gittigen
Theorie zu gelang'en.
Das an erster Stelle genannto Buch behandelt den Äarsat?.-
onterricht in den vier ersten Ciaseen der Hittelschole nnd sucht
eioen sturenmäi}ig(>n Gang desselben im begründen, der sich von
dem äbltcheii besonders Hadnrch nnterscheidet, dase die Tergloi-
ehongen als Vorstnfe der Beschreibungen migesetzt werden. Der
Vorschlug des Veif-s ächeint beachtenswert, da Beschreibongen den
Schülern errHhrungsgemfLÜ gn.'ße Schwierigkeiten bereiten, und ein
Versuch in diet^er Kkhtung ist wobl 7.n em|>rehlet]. Im übrigen wird
man den Plan, welchen der Verf. vorlegt, nicht dahin versteben
dflrfou , dagg Erzählnngen anf die beiden untersten Classen be-
schränkt werden sollen. Her eRählenden Darstellnng mnes auf
;i!len Stufen der Rung gewahrt bleiben, die andern Formen
können nur ergänzend ihr zur St>Ite treten. ^Varuen mOcbte
man vor Themen, die eigentliche Fachkenntnisse erfordern,
wie: Et7,engnng der Ziegel. Gewinnung der Hühkohle, die Brot-
bereitung, die Flachsbereitung. die Gerberei, die Glasbereitang.
Solche Themen sind n^ch des lief. Ansicht anch dann nicht an-
wendbar, 'wenn in dorn Orte der Schule oder in dessen NÄhe cnt-
;4prechende AVorkstätteii vorhandeu sind und die Sc-hülar durch eigene
Anschauung mit der Sache vertrant sind oder sich vertraut machen
kßnren'. IMe fhersetzangen aus einer fremden Sprache, denen der
Verf. mit Recht einen Phiti in den Aulsatzöbnngen einrflamt, an
denselben Usst sich ja wie sonst nirgends der Charakter der Mutter-
sprache den Schillern zum Bewusateeiti bringen. wOren nicht 'vor-
wiegend in den Scbalarbeiten vor/unehmen', sondeni auf die Schul-
.irt)eiten zu beschränken. In einem einleitenden Abschnitt wendet
sich der Verf. gegen seiner Ansicht nach nicht rnhlssige Aufsati-
fomifln. 60 die Ansarbeitnng von KrrJUilangen auf Grund ftinea an-
gedeuteten Stoffes, CharukterschiMemngen und Lebonebtlder, Erwei-
terung und AusBchmücknng gegebener Kncäblnngenf Nachbildungen
gegebener Lese^tiicke und ErkMi-uiig von SprichwArteni. Erfindung
von Ercfthlungen zur F.xemplilicifniiig allgemeiner Sfit'/.e, Formen,
mit welchen in der Volks- und Burgorsehulo großer Unfug getrieben
zo werden scheint, die aber auf höheren Stufen doch nicht ganz
abzuweisen wären. In der richtigen Weise und mailvüll angewendet
sogar anregend wirken. Ein Anhang enthält Beispiele der bespro-
chenen AufsatElVm 1(^11 und zwar zum grODt^n Theil Schülerarbeiten,
die der Verf. mit Anmerkungen hegleitet. Überall erkennt man die
zielbewusstc Thätigkeit eines Lehrers, dem der Erfolg gewiss nicht
fehlt. Für eine neue Auflage möchte Bef. dein Verf. noch einige
AttÜDeri^nunkeit auf die Form dra Baches empfehlen. S. 7 z. B. heißt
:
['«. KieMt-, Puutflcbi'T UnU'rric'jt, angei. ron ■/. SrhmUU. 125
M: 'm irtrd man tiiiden, dasb jene Formen, die da« Hauptfeli)
Aer fiboog^n abg-ebeD Bollen also jene Formen, die anJ
mmitMbarer Aiischanuiig bemberi. einzeln jeder anderen Form nadi-
•4tr höchstens gleichsteht'. S. 9 'in Mgonder Anfoinandorfolge'.
8.14 'die Geschichte erfordert nun, dass er thatüHv'blich das nicht
T«nt«bt. .'tber xUubt es lw verstehen'. S. 23 'Diis heimtückische
Eltmeot, das da« f^anze Gedicht durchzieht' (IThlandü Kacbe'). S. 26
*Di« Nachbildnngen und Rrfinduntren miterscheiden Rieh nar
dcdonh, da«8 bei ersterer wahrend bei letzterer'
8. 30 'nacbdem im Voijahre tirzAhLungen nach angedentetcn Stoffen
paonneii wurden'. S. -'ir» 'ehe dessen einzelnen Theilo dictiert wer-
den'. 8. h'A 'GeKeDBtände , deren Beschreibung ii^eTiKse, (das
KoDnia überflöäsig) deu Schülern mangelnde Eeimtiiisse voraus-
«etxen . sind xn vermeiden'. S. 58 'Daim kommt der Mais'
fun Verfolg einee Lesestöcke?). S. 63 'lind doch fäUt es mir
Bi£ht US. dieses Stück (Goethe»: Fischer') den Schölem anch aar
4»r »iiiteston Stnfe nicht zur Übertragung vorzulegen'. S. 66 'es
kmaitn in der ersten Strophe eigentlich keine einzige vor'. S. Q9
"Die — noUiweodigeu JVnderuniren — — setzt die Fortig-
bit Torsos sie setzt Beschreibung voraus, und das
iilja die roransgehende Stul'e'. S. 70 'eine Reibe von in
btitiiiunter Wmee zaB:immenhi1ntr<> tider Vorstellungen'. S. 71 Anm.
Kui liebt, dass sicli auch von diesem Gesichtspunkte aus dieselbe
SUfenfolge als Aofsatzformon ergibt, wie sie bisher vorgo-
iUut wurden'. S. 7H Auf solche Nebenumstände muas bei
4m Herannahen des jnng«i Tages (d. h. bei der Beschreibung
imtlben) schon Kücksicht genommen werden. Diese sind beim
Villen in der Stadt nicht so mannigfaltig als beim Morgen im
M». 8. 75 Stoffe, in denen die Persönlichkeit des ScbüJers ver-
**bt Xii. S. 77 'Damit ist jedoch lücht geäugt, dass solche Be-
frarbtung von Gegensüinden ausxu schließen seien*.
S- 79 'Die Heranshebong von Dispositionen — — k/^nnen mnsii
t^Wieher genommen werden*. S. 82 'Das Stfick — — — muss
Kigiothämlichkßiten an «ich habi^n , die der Schüler — — — zu
■tHinen und — — zn behandeln vermag, ihn jedoch anch auf
^ udeni Seite nicht zu Fehlgriffen direct verleiten- Ähnliches
tiefte «ich noch mehr anfuhren. Auch Aosdnlcke wie: 'jeweilig',
**)hetreden(f, Eiugewerkeltes. 'weiters', 'öfters' u. ä. streifen zu
Mär u die Umgangssprache. Die ofHciello Orthographie wäre be-
"'■ders in den Zusammenscbreibungeu genauer dnrchy.uführeti. Das
^ 27 ifwfthnte Gedicht vom Wettstreit des Windes und der Sonne
^ tine Parabel und die S. ^1 citierte 'Fabel' ist nicht von
Dk weiter vorliegende Stilistik, die sich im ganzen mit
'^^i^'lnw» Buch über Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit im
"*ttiChiD dickt, ist Dach folgenden Rubriken geordnet: Bezeich-
>U| TOD Begriffen, Erschwerung der hegrifflirheu Auffassung (Var-
tBQ Sta«b Q. J'ohln, Scbw^lscriecb«« Idtotikon. tng. t. J. tSeemüthr.
mischuDK von Bildern, die niclit tnetnander vaseen), Pphlerlisrt«
Wörter und RedcD8ari«ii. Wcfclaseui]^ cCÜiiger und Deifüvanp onnDthi-
ger Wörter, Ahwprhslung^ im Aupdrack, sodann nach den Red«-
theilen: SnhRtantiv, Adjectiv, Proncviiien, Verb, endlich Satzbildnn^Ci
Satzverbindimi;, Pfriodon nnd '/uÄummenhang der SatzTerbindangen.
In dor Einleitung betont der Verl.. das» die Stllbildnng anch durch
äii» Studium von dichtoriechcu Werken bedentond gefördert verde.
Überall begeg-Qen eine Kroße Menge Beispiele guter und fehler-
hafter Füirniigen. lu letzterer Bezifhuns. der Anrechnung von
Fehlem , iM der Verf. wohl etwas genau und erklärt maucbea als
verkehrt, vtsik der lortschr^itendfi Bprarhgnbrauch vielleicht noch
zur Regel macht. Freilich, Lernenden !;egeDÜt)er innss man genau
sein. 'Zu leicht wird sonst'. Bagt der Verf. nicht mit Unrecht.
'manchuuil gerade durch den Beiz, den das Ungewöhnliche bat, zu
einer Zeit, wo der Sinn für das allgemein Giltige noch nicht ent-
wickelt i&t. das. was bei dem Meister durch besondere Beecha&n-
heit des Falles cntschnldlgt werden kann, von dem Nachahmer wie
ein allgemein (liltig^s in fiebranch genommen ntid danlber die An-
eignung deR mit gutem ßrunde Feststehenden ver^'\umt'. AnHtßßig
erscheint ein Satz wie (S. 3) das Geschäft ist ein schwieriges*,
doppelt anstoßig (5. 4) 'Wenn aber die Anwendung dieses Ver-.
fahreus theJls wegen der Besubaffenbeit des Falles, tbeils wegen
de« Standpunktes des Lernenden uoch ein ^u schwieriges ist'. Ist
der Ausdruck 'belegen' ("der Lehrer, der an einer auswÄrts belegenen
Schule beschäftigt ist' 8. 72) bchriftdeulsch? Suviel Kef. weiß, ist
derselbe nur in einigen Gegenden Ndrddeutschlands, x. B. b Hamburgs
heimisch. Ein Index sollte dem sonst sehr schon ausgeBtattAfieo]
Buche nicht fehlen.
Wien.
J. Schmidt.
Scliweizerisclif^s [diotikon. Wörterbuch der echwHizerdeutsrhen
BpracIlO. Gesammelt aaf Veranstaltung der antiquarischen GsmU-
Bcuaft in ZOrich utit«r Beihilfe atu nllvu Krt^üiou des Schweizonrolkes.
Herausgegeben mit rntcrstntxnng tics Bunde» und dor ICaotone.
Bearbeitet von Friedrich Staub und Ludwig TobUr. ilcft I — IX
(1. Baudi XXX li^ Sp., Ucft U-Xn. A28fp. Frauenfeld 1881/87,
J. Ruber.
Das eiste Heft dieses groöeu Untemebuiens war in dieser
Zs. 18R3, S. 265 angezeigt. Seither ist die Arbeit rästig Torgo<
schritten, der erste Band ist vollendet, vom zweiten liegen bf*reite'
mehrere liiefemngen vor. Das Ganze Terspricht ein wissi-nachaCl-
licbes HiU'smittel ersten Knngi?s zu werden und wird mit Ehren
seinen Platz neben dem baierischen Wörterbuch SchmeUera erhalten.
Hier seien einige Wünsche und Boobacbtiingen ansgesprocbeo» ,
deren Berurksichtigung den noch ausstSndigen Theilen vielleiehi-
zn gute kommen kann. Die Botlehmig der *■ erzeich netten mundart-
lichen Formen auf die Landschaft«], m denen die einzebien ge*
Stayli n. Tobttr^ Sebwtfiii'ri^ctK'S Idiotikon, auf. f. /. Setmißer. Hl
sprocbpn vprdi>n. ini nirbt imni(<r deutlich. ^Volcbe Anseprncho gilt
%■ B. in Lnzeni fnr ftas Wort dir Frrmüe? BrandstAter (Mnndiut
Ton B«rumöxister, S. 111) nennt «11« Fomi frütttti; diesflUö ist
DUO nUcrdin^t« oDtor don im W^^t«rllacb angegobenoo cntbolten,
aber neben anderen; und in den l'o!t;ciidi*n mit L auf Luxem g«-
«rieseneii Belegen, in denen diis Wort bloß in Abkür/.Qnjr — Fr.
— g-edrnckt ist, bleibt nniicti«r. wi-lche der rprschiwleiien Formen
^«iliemt sei. Itndeutlirhkeit wird znweilen Hucb dnrch das Stirbwort
b*fTOrgcnifen ; nach dem Stichwort (iat/i(n)tj z. B. stoht ale Souder-
{ön\ mir Gatfi, nnd zvur nacli Appenzell venticBcn; welche dcr
bt-iilra anderen Foimen — Gu/iiifj i'dcr (iaUitj - ist aJso für dip
übrigen LaadspbuFten in den fotgciidi'n Ilcispielfii, die du8 Wort
meist nor nnt G. bozoicbnon, .■mzunobnu-iiV
In entschiedenem Nachttieil gogenäbor dem ScbmeUer'acb«ai
VPi>rtorbucb st6fat das Idiotikon durch die SpArlicbkoit der Bele;;^
aas inbd. Zelt. Sie TäUt so sobr ituf, dsBS man fast an gnuid-
sUzlirbe An«scblieOnnK dicsor Periode xo denken genei^ wftre,
wenn nicht einervMr« Sp. V dea VorworU ausdrücklich gesagt
wAre, daes die ältere schwoir^Tdentscbe Itlt^mtDr cbAnralls in döi
B«nicb des WCrterbncbes gezogen wnrJi*. anderenteita doch an
Tuvnhiedeoen Stellen nihd. Belege be^r^7i*>t«n. 31<^glii:henieise waren
die Bearbeiter dee Wörterbuches von dem (fesictit'Spunkt beoinäoBst,
d«r sie bei der Auswahl aus dem Sprui-b&toff der lebendigen Mund-
nrt loitnte, Wfirier, di^ in keiner Weise rnn dem Gebruarh der
SrlirifUimichu abwichen, niclit an fzu nehmen ; su vormieden sie wohl
auch BvIl'ko aus gomeiuinlid. Sprach scbatK. Aber es folilon iiuch
Kelege, die au ond Tür sich oder in Form ttder Bedfutun}:^'
mtnidartlich sind oder uundarttiche Färbung tragen. U'anim ist
X. B. das merkwürdige eüf Hadl. 22, Ü (Bartsch, Schweizer Minnes.)
nicht Terzeichnet: warum steht bei dem für das Atemann isctii:* rharak-
ieri&ti&chcn fje»tfM (vgl. Deutsches Ueldenb. S. XXXIII) nur der ein-
xi|Bre Bdeg uu« Hadbuli? Aacb tjrr? Hadl. 27, 29 vermisst man
uagorn; ebwieo enülMi Hadl. 8, 5, das xn mdlkh I, Sp. 317 ge-
hört. (Die Bearbeiter stellen — im AiiKchlugB an die sj^eltende
Ansicht — dieses Wort, das die Bedeutung 'eifrig' hat, wohl mit
Unrecht m tniU; ob es nicht mit atuie — in and tvon usw. ^
xosainroenhftngt?) So fehlt auch die alemannische Form oraeA
(= rw), das Praei ßouch. bei Heiniich von Beringen (vgl. Zim-
UMirniann. Das ScIiHCligMil. H.s v. B. S. :!!).
Mannigfach» [((-dcrikpn erregen die Anmrrknngen, soweit sie
etymologischer Natur sind. Vielfach, namentlich dort, wo volks-
etymologiecho Vorgänge, Fonnöbcrtragungi-n, auch facultativo Laut-
Terftndenuigen angenommen werden, ist es für den auüerhalb der
Hnndart stehenden Leser schwer, seine Bedenken in b(>6tlEnmt«
Form %u bringen, namtnitlicb, da er voraussetzen mus», du^s den
Bcarbeitom hinreiciiendo Analogiam zu geböte standen : so wenn z. B.
Fnhntin'j (= Fing) als eine Bildung ans di'^r Inlinitivfünn tau
ItS Brutinumii, vgl- Gramm- d. iniojg. Spraolicn. irag. v. li. Merhigrr.
fOf niffii erklärt wird. Jihor <^^ wird es mimitt*>Ibar ablfthnen
müssen, wenn ?.. ß. lür ,fufiai { ^ putzen, reinigen) [, Sp. 669 zvrai
Ableitungen gegRben worden, die doch keineetnlls xagleicb als
Dinglich angonommeii werden können : von /t^n (^ fey'en) oder —
Tflr ältere« f"jl*-n — von fhjU (= Feile). Fi$chen mit Ktujeiiu
timi Gferzt (15i»j) ist iUs 'die beliebte Weiterbildung mit t aus
Äjz, oder alt; Fnrticip. von 'iscn erklärt t. 62t>: nullte mau nicht
eher an etue Ableitung mit -^ c\x denken haben, wie in Qe/icht
(= Vieh) vgl. I, t;4M. oder Ge/irM {= FcindBchaft, Streit) I, 64K.
Keben ßi'trbm hätte ßnchi^tint angesetzt werden sollen : wenigstens
In der Anmerkung v**rdiento die doppelte Ableitung ein Wort. Dae
Verhältnis ist dasselbe wie zwischen rahd. «/rtw/i'*» und ijrTrhrtff«
Schier niisgcdrückt Ist die Bemerknng zn Ats, dass sie eine 'auf
sogenanntem Btlokamlant benilicnde Snbstantivform kq r/f^n' sei
I, 624. Wanim ist fVirÄrlnt l, '143 nicht xu Ge/Sch gestellt?
über den Grad der VoUatAndigkait zu urtheüen, ist lür den
Nicht-Schweizor flberhanpt srhwor, steht überdies bei einem Werk
wie diesem, das durch di'> märhtige Fülle des b^nrbeiteten Stoffe
besonders ansgt'^eirhnot ist. i^rewiss in zweiter Linie. Es soll dafa«
nur geleg*.*ntlicli bemerkt sein, Ansa ich dio Kodensarten der Et
geigt (bei Winteler, Kereuzer Mundart S. 198), ttv dit FücJm unJ
Hasen tjuft XiifJtt nehmen uns GUrus-Eerenxen febda. S. 20S), da&i
Sprichwort iV efltttr ie k-rihnmerj ie rjrrösjwr i> lämmrr (eb<
S. 20ü). nicht gefunden habe.
Wien. Jogejih .Seemüller.
ßrundriss der vcrgleichondcn Oraniuiatik der indogerma-
niacben S])raclien. Kurze PaisIt-UunL' der Gfsdiicbte de.-* Altindi-
si'bcn, Altiranischrn (Avestisi-bMi nnd .\ltper-.isclK>nt. Altarm eni^chen,
Alt;;riActuscben , Liteinischen . I 'ml>risch • Ssmniti-chcn . Altin^cbeii,|
GDtisch«n. Althocbiit;ut>TlK-ii, Lltaui-^chcu uud AllktrcUenslafitich«!
TOD Karl Brngmnnn. Rr.ster Tliind: Kit)!<;ltung timl l.autlehru. St
barg 1^8ö. Karl J. JVQbner. 8«. XVIU n. 56S SS.
„Die indugermuniscbe Sprachwissenschaft bildet", so bebt
Brugmann an, ,,^'leichwie die indogermanisch e M>'Uiol<^io einen
Abschnitt ans der indogermanischen Pliilologie, d. h. ans doijeuigen
Wissenschaft, welche die Coltureutwicklang (geacbichtliche Bethi
tignng des Geistes) der indogermajiischen Vrdker von der Zeit ihi
lli|;emein Schaft bis anf unsere Xeit herab ivi erforschen hat."
Ich fürchte, dass sehr viele Leser gleich mir sofort bei diesei
ersten Satze sagen werden : Hier 6ti>ek' ich schon ; wer hilft
weiter fort?
Zu dieser AufTasaung der St«Umig der indogerman. Sprach-,
irissenachalt kam Bmgmann, indem er von der Bfickh'scben Defi-
nition der Fhilnlogie ausgieng. Vgl. seine Freiborger Antrittsfödc
Der Weg ist schon von Lessing gekennzeichnet: „Ans ein
Bmynamt, t^. OnoDm. d. Indog. Bpackm, %ag. v. R- Menngrr. \t%
■^HHiiiiiiii III II WorterkIäning-4^11 in der Bchaottteo Ordnujig alles,
WM vir nur wollen, boRiiIeitcm, daranf rersteben wir ans trotz
«is«r ItatioB der Welt." (Vgl. auch Scbncbardt, Laotgesetzo S. 37.)
Praxen wir nach den Conseqaenzen der B, 'sehen KrklAmng-,
dann aach liier KÜt der Satz : An ihren Pnjrht«ii werdet ihr lie
akauun. Der Germanist muas also außer Sprach g-eächichte und
Ubntor mach Heligions- nnd Sittengeschicht«. Knnstgescbicfate
uid Staat«geschichte, kurz O&schirhte jeder Geistesarbeit, soweit
TOD Germanen unternommen, «-forschen — das alles steht der ger-
nanisclien Philotoarie zu? l'nd titngekehrt: Wer die Entwiekhing
der Scbosswaffen vom 1 6. Jahrhundert bis heut« verfolgt, bat sich
all Philologe bewährt? Wer dio Geschichte der Medicin schreibt,
lEi Philologe? Oder so: Wer an der Weiterentwicklang der Medicin
arbeitat oder ihren gegenwirttgen Zostaud beschreibt, der ist Medi*
cioerr war aber ihre Vergangenheit beschreibt, ist Philologe? Dar-
aadi nfiaste man also alle Wissenschaften auf zwei TTaufnn werfen:
IKa einen arbeiten an der Weiterentwicklung nnseres Wissens nnd
KlBBtns; die anderen, die iihilulnglschen Di^cJplinen, schreiben die
GiMfeicbte der bisherigen Entwicklnn^. Aber derjenige, der die
Geacbicht« der bisheriirvn Entwicklung schreibt, (i^rderi doch ancfa
«Mer Wisaen! Insoferne er die Oeschicbte schrotbt (in RezDg
aaf Minen Gegenstand also) ist er Philologe; aber insofeme er
tecil eetne Tbfttigkeit selbst den geirenwfirtigen Ciilturznstand
IBitot (d. b. in Bezug aaf seine Arbeit), J5t er wieder Nicht-
phOoIofre.
Es wird in jeder Wissenschaft ndthig sein, nicht nnr den
gt^envirtigen Stand zu kennen, sondern anch wenigstens die nftchat-
bl^endan raransgegangenen. Uebr weniger w&re also jeder Nicht-
phOoIog« <l<x^h *>i(!h Philologe. Der aehleohte Arzt, der also nur die
hinilii vergangenen Stadien der Entwicklung Heiner Wissenschaft
hMBi, wftre also nicht Ant, sondem Philologe? l'nd so bei jeder
mMMsrhaft wohl?
Kurx, mirh dünkt, der Weg, den Brngmann goht , führt in
■aUtabare« Wirrsal; mnn kann keine Rintheilnng der Wißsenschaften
«■f d«i Unterschied von Vergangenheit und Gegenwart gründen.
Wenn es dbertiaupt eine idg. Philologie gibt, dann kann das
aBa», wa« Brgm. ihr zuschreibt, unmöglich ihre Aufgabe sein. Du
ist das «nte, was ich «intuwenden hitte.
Do<*h weiter! Philologie hat es, nach gewöhnlichem Sprach-
l«br«nehe docii nur immer mit einem Volk« 7n thnn. Woher also
i4g^. Philologie? Parauf antwortet B. (zum heutigen Stnnd» der
Sprach hafl S. \:\). Kr sagt, man spreche doch nicht von
rinerj <>dor dorischen, bairischcn oder alemunnischeii u.dgl.
fllÜolv^i*'! äoudcm von einer griechischen, einer d(>ut«chen. Also
krtpftg man auch von einer idg. Philologie Sprüchen Ich kann auch
fiven ScblnsB nicht richtig finden und berufe mich dabei so gut
nf den Sprach gebrauch wie Brngmann. Nicht immer werden alle
iBUMfeiifl f. 4- 4*<«iT Urmn. 1888. II. Heft 9
4. miog. Spracb«n, ang. r. R. Uenngtr.
NO einer Philologie amspanni. Ist die
andere als die deutsch«, die akandi-
nr sieb? Warum das? Weil dieee bei-
i^ffMlUMBUiie seit tnilicr Zeit eine eigene Ge-
ItakvicUan; durch m ach t<>n. Kine einheitliche
'r^ilitaiCT flkk es andererseits deshalb, weil die grie-
ihi »weiitlJcheD nach Croschicbte und Coltur eine
' -Im biJMtvrauinei) ! Ein oinheitlicheB Volk waren sie nur
. I aetoB Von«it«n. Jahrtaosende vor Beginn aller Über-
-. . .,h-n getrennt gewesen sein und die Tlieüe
. -,■ It haben. Wolclien Wert soll etwa die
L. > Uru^riiann ein Abschnitt ims der idg. Philo-
^ '. lut/,! die ZufiamuiensteUuug der Gfitter Indiens,
. ÜbtfcbMilandä usw.? Was anders kannte diese Art der
' "' iIh ,,die Rrkeniitnis einer gewissen Gleichförmig-
^' iingen, die In der ewigen Gleichheit der ge-
. I *:i lr»ct«iren wurzelt?" Es wären Banateine zu einer
'■ 1 ituch Hrugmann franz und gar den Namen Philo-
la. n. 0. S. 12).
1 Name Idg. Philologie mir schön verständlich sein
^tMf. daun kOnuto ich diese Wisscnachaft nur aar die Zeit der
Ktulivil dvB idg. ürvülkes beziehen. Diese Wissenschaft h&tt«
H)iraL'ku luid l>ichtnng [vielleicht Tioch anderes) dos idg. Urvolks
.i: ■ m'ii. niese idg. Philologie, die einzige, die ich mir
\\'. iii, unischlöl^e aber durchaus ciJcht die anderen Kinzel-
|. ixe verTollatgndIgte sie imr. So kann ich mir
M ulturge«chicbte der Indogermanen denken, ."iber nur bis
ti )ig der einzelnen Vülker-, von da ab ist die indische
i I 1' iitfl di>ch gewiss eine ganz andere als die germanische.
k tiit-nfussende idg. Colturgc schichte im Sinne Brugmanois
tw4, UiiJu ich, 80 wonig Bcrcclitigmig als eine altgemeine idg.
WwUtfngi'iH^hirhte biltte, die doch nichts aiideru wAre. aU ein Neben-
vluuijdur Üt^ltweisB gaii/. Diixn.sammen hängender Entwicklnngsbilder.
I' h t'laube, in der ganzen Frage hat Hugo Schuohardt in
ouilen Schrift; Xber die Lantgesetzo' das rechte Wort
i^v'i'i"! iK-'i i Koin Heilmittel ist sehr radical und deshalb i&t zu
fdiclitui , duRs man es nicht nehmen wird wollen: Man enthalte
•fiJi dea Wortes Philologie ganz, so räth er. Ich mnss ihm gegen
UlUgiuaiiii vollständig Kecht geben, wenn er sagt, dass Sprache
uuO Spruche immer enger znsammengehüren, als etwa Sprache and
UWrulur* Nicht eine altdeutsche and eine neuere deutsche Philo-
Imt« Hullti» man cuterscheideu, sondern eine deatsche Spracbwissen-
ft^tiü'k utid Hino deutsche Literatarwissanachaft, nnd in entsprecben-
•Ur Wvli4> nberall <).
lUprttegt'Q Voterä- z. latcin. Semaiiologie S. 24: .Entweder sie
.1)» Hi««iuiiv)>aftlichc B'.-tracbtaDg einer Einielspracbe' findet ihre höhere
BrugntHHH, rgl. Omam- d- ittivg. Sprocben. aag. ▼. R. Mtringtr. ]3I
Di« idg. Sprach wissenschart vtn hIso demnach ein TheQ der
allf«fDeIa«n Sprocbwiasenscbaft. Ihre Anrirabe whn Krfonchong der
Spnche dee idg. Volkes. Obwohl soIbsUndi^ WtsseDschafi ver-
hielte sie aicb kq der griechischen, lateini sehen und f^erniantschen
... Sprsdiwissenschaft wiu eine Hüfswissenschaft, indem sie diesen
ent das Material zar historischen KrklAran^ Ihrer &]tMten äber-
lieferteD Sprach znstAndo lier^trte. Ohap sflbst historiech xn sein.
wftre die idt^. Sprachvissensrhnrt dnrch Vergleicbang' in den
Stand gesetzt, die bistorischc überUefemriG: der idg. Tikhteraprachen
)u verTollsUndigkii.
Diesen Sätzen scheint mir aach die Praxis vollküuimen zn
•ntsprechen. Der akadeaiiscbe Lehrer liest entweder ^Vergleichende
Urammatik der idg. Sprachen", dann kommt die seIhsUndiiire Wissen-
schaft zum Worte; oder er liest die vergleichende Gruranuitik irgend
einer idg. Sprache, dann stellt er seine Wissenschaft in den dienst
einer besonderen Sprache. Der Germanist erklArt die überlieferten
Sprachzustündc historisch auseinander. Die ErklArnug* der Attesten
mnas er dem Vergleicber überlassen, der durrh seine Mittel in den
Stand gesetet ist, die Entwicklang der Spnirhen um ein iStndt
weiter zn verrolgen.
Bnigmaan iheilt in eeiiiem Grundriss den ätol'f andt-rs ein
als rä seitiuneit Schlei'.' her gethaii bat. Kr geht von dem erscblos-
senen idg. Laut aus oiid verfolgt ihn durch alle idg. Sprach«!.
Hftneen aber die Schicksale des i z. lt. im Sonderleben des german.
in irgend einer Weise mit denen dee i im altiriacben, griechischen,
lateinischen, slavischen. . . xasanuiien? Nein! Bmginann kann als^)
damit überhaupt bloß den Ansatz eines idg. i rechtfertigen
wollen, d. h. auch er setzt als Anfgabe die Keconstmctinn der Ur-
al^emeine Eiubdt . . in der Etkemitiüa der vollen historiscbvn Gesammt
iouvidaalität dea dieH)> Sprache spreebönden Volkes;: dann int sie philo
logiach: — oder aber, et« findet Ihre hob^re allgemeine Eiiiht'lt in der
HcTTOibebiuig ihrer gumcinpanien Besiehimgen mit anderen äpracben, in
der generell liistoriacben ErkenotniH gerade dieser Tbätigki-iteform des
Geiste«; — dann Int sie ISnguisiisch »der glottologiscb." — Was Heerdegeu
ab die philolo^cbe SprachwiisenBchafl bezeichnet, ist ein Ideal, du henbc
waA DMbt exuliert Nirgendwo ist es bis jettt gelangen, dqn Imumiavn-
bur der Sprache eini'N Volkea mit neiner ^omitigen Cultur auüer in ganz
dlmigen ulgemeineten l'mrissen zu erkennen. In Form eines Paradoxons:
Wir wiMen abnolut nicht, w:irum die alten Germanen nicbl etwa slaviscb
oad die SUvcn ui<:bt ctw;i genniuiscb ge^procb^'n bubon. Dt-u Schleier von
■nlntirn OebeimuiB&ea zu reilJon, ist aicbt »inmal einem .Tnci>1) Grimm oder
SdMMT gelangen. ~ Auch waa Heerdegen die liiiguistitcbe Betrachtung
da Sprachen nennt, existiert bis jetzt nur in nidiiiiiDUrcn AnfAngen.
Dinc seine LinguiRtik stellt H>:emegun mit Recht der allgeineineD Beb
gkoi-. Kuost-. Rechta Wissenschaft »u die >vit6, mit denen die praktische
iad^ennantficne Linguistik nicht zti<<ammeniutQll3n i>it. Seine Linguistik
wird JBtit von i^ite der f rinciiiiunwissenMliaft der >>prachge8cbichte in
Aapiff genommen, deren Aufgab« e^ ist. die realen Trftger der Bpracb-
liefactt Entwicklnng. die wirkenden psychischen PbSoomene. ihr Leben
od ihre Verindemogeu za erfornchen.
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A. Zu ßji Bfbaa4l8nff 4<ir i- «ad s-Diphthoofe
mli IfeDffan «mUe ßimta&il lb«il« (4ir i« >• Di« Kr*
' - b'trt 4« ktzftai Ziit in. Btiw Bcibe tob
Kntitis /.t«. JH. 217 K. KUtnh« kh nactigewieseo zu haben.
dw« i'lK- "U im noin ilnal. der n-St. ini Sat» um d tot Vocikii
liMitclt. '1aici>(r<it) mr (!oiMAnant«D fallen?) verior. Dia« £rinantms
i*fti*ttrM«R ilKrii Vf^fiiiitban ftintift vi«! alltremeintrrn Satus. Idi wir
t*»hmi .»Mhr« »'irlnif jn Wian aof dir id(f. „langen" Diphtfaonfe
'"I K««<inl«n nnd zur flboneogun)? gelangl., daas all«
* (I )i r ri in) uarh a <> (• in idi^. Zeit vor Coosonantaa
' " *Vori4i »dor Im Satz«) ffpfchwmidon waren. Sp&ter fand
'' '" VnriiMiUiiiinc v"'i llavirt Mittgf.Hprüchea. .Tobann»» Schmidt
t„tit 'l<-*..ri N.|,(ii„r Wilhulm HchnUi) Jflrdorten dann Bruchstücke des
♦"•""■"""'"»" >rriiO«n Iiiintfco<iiti/t<i xutngo. Johannes Schmidt iriw
" ■ " .i'wUrliiin tiinfToMi Vofial und «iiBlnntondftm s'" schwinde.
""" ' ""'"■" "1 «tiitt IdngprVocftl lif^ißon a ,• r,. ;>!. Kubus Zts,
iH.'fci.n Huwnii» balU ic)i trotx Bragmaiui für vollaländig
Brmfmamt. vgl. Gnmn. d iodog. Sprachen, ang. r. R. Mtringer. ISS
pvhugtt. Schmidt bewies fem«', das« i nach <' Ü im Wortaaalaal«
nud xoT ConsoTi. echwindet. Vgl. Zts. 27. SO.*", o. 369. Vgl. ancli
BchaUe Zts. 27. 42Ü.
Einen in ähnlicher Weise erfolplen Schwnnd des u ^b Schmidt
nur (nr Fälle wie idjj. *gi>m, *dyfm') «n. Johanne» Schmidt hat
ftber Reibet aas dem ^nnanischen mehrere \V9rt«r mit <:• vun äv-.
«v-MTarzeln nachgewiesen, deren Woncelschluss weder m noch Labial
überhaupt ist. Zti. 26. 1 ff. Schulze bat ;t<ich auch die Frage vor-
irtlegt. wio wiiit der Schwund des u erfolgt ist. Er antwortet: Vor
Labialen v^l. I^ßö^ : ^vuq, idg. *okt4)ii : *oktr<bhis (S. 428|.
lÄhnlicb auch Spitzer: Lautlehre des arcadischen Dialekts S. 27.)
Früher hatte schon Mablow (i i- ü) mehrfach die Frage gf-
itreift. Aber ^r ließ den langen Diphthongen in idg. Zeit noch
ihre Sonsnten nnd lehrt«, dass die&o Diphthonge im Onechiscben
Terkünt werden, ßov^ sei genau das ai. gäas, Zcv»* ^= Aj&ts^
vav^ — nücts. Seine sonstigen Beispiele sind allesaumt nicht bß-
wusf&big.
Piese Verkürzmigstheorie hat daiui in Osth^ff einen Vertiiei-
diger geranden (s. Perfect S. 84). Osthoff fand derartige Vorkflr
taugen auch sonst noch innerhalb des Griech., ja anch hei anderen
Sprachen. Er ist derMelonng, dass geueingriech. jeder lange Vocal
in der SteUong vor Sonorlaut (i u r 1 m n) und einem weiteren Coo-
«onanten innerhalb desselben Wortes vorkänt wurde.
Kg stehen sich also zwei AnfTaäsangen c'-egenäber. Bmgmjum
bitte, nach mehreren AaGemngen dos Umndrisses in schließen,
v«nig dagegen t den Schwnnd wenigstens von i o nach a u ü zq-
mgeboi. AÄdererseits aber miiunt er doch wieder an , dass die
.langen" Diphtlumge ii, öi . . . erst einxelsproch liehen Könongen
unterlagen, idso idg. noch nicht getilgt gewesen «ein kennen (auch
vor Consonaiiten nicht). Dadurch ist die Darstellung dieser Frage
hei Br. in ein gewisses Schwanken gerathen. Da man anch ans
•lern Grundrisse den Zasamnenhang nicht Öberblicken kann, sei es
mir gestattet, ibn hier mehr anzudeuten als darzulegen. Zuerst die
FäUc, v»
Schwund des i sich zeigt.
Vgl. Brugra. 8.137. Hier fnuM Bnigm., ilass ilie Hypothese
(Schwand von i nach & 6 o im idg.j noch weiterer Sttitzen bedarf,
)>he sie fdr einigermaßen sicher ausgegeben werden darf. Er citiert
.Mich Hübscbmann, Idg. VocalBystem S. 24. Dieser ttndet, dass
Scholze „den Ausfall eines 1 oder y nach langem Vucal vor Con-
gonaiiten für die Ursprache durcfa ein sicheres Beispiel nicht stützen
kann." Kommt eben nnr darauf an, was man nnter »icber vcrütetit;
mich will bedflnken, dass die Vergletcher in Be7.ug auf ..Sicherheit"
so wenig verwohnt sind, dass sie schon mehrere von Schulzee Uei-
*) flür Zijn altiod. gim, dylm.
184 Jauker o. Kiesel, DeotacbiT Unterricht, angez. von J. Siftmitit.
dere die Lebrer worden nicht mOde, ihre Erfahningen mitzatheilen,
and in der Tbat hat, vas vou diesir Seitn koiunit. Ansprach
auf Beachtung, wenn a'idi mucIi tine gewiss« Kinföriiüirkeit dea
Vorgebrachten nicht verkpnneii iSi^i-l. Sn wird ps ühpr vielleicht
auch möfflich sein, nach und n;icli m einer iillgomwii i,''il(ig«n
Theorie zu gelangen.
Das an erster Stelle genannte Bnch behandelt den Aufsatz-
Unterricht In den vier ersten Classen der Mittelschule und sncbt
einen stofeDmäßigen Gung desselben zu begründon, der sich von
dem nblichen b^-sonderc dadurch nnterscheidet. das» die Verglei-
chongön als Vorstafo der Koechreibung^n angesptit werden. Der
Vorschlag des Vprt'.s scheint beuclitenswert, da B<.«schrelbungen de»
Schülern erra(inint.'8Keuia[> große Schwierlglceiten bereiten, und ein
Versut'li in dieser Kichtung ist wohl 7.n eniiifehlen. Im übrigen wird
man den Plan, welrhen der Verf. vorlegt, nicht dahin verstehen
dörfeii, dass Er7.Ahhin(fen auf die beiden nnteraien Claasen be-
schränkt werden sollen. Der erzählenden Darstellnng mnss auf
iUlen Stufen der Rjing gewahrt bleiben , die andern Formen
können nur ergänzend Ihr /.ur Seite treten. Warnen mCchte
man vor Themen, die eigentliche Facti keimt uisse erfordern.
wie: Enseugnng der Ziegel. Gewinnung der H0I7 kohle , die Brot-
bereitung, die Flachsbereitung, die ßerberei. die Glasbereitang.
SoIcJift Themen sind nach des Kef. Ansicht anch dann nicht an-
wendbar, 'wenn in dem Orte der Schule oder in dessen Nähe ent-
»precliende Werkt^tlilteii vorbanden sind und die Scliuler «hircli eigene
Anscbannng nut der Saclie vertraut sind oder sirli vertraut machen
kfinnen'. Die Überset7,nngen ans oiner fremden Sprache, denen der
Verf. mit Itecht einen Platz in den Axifsatiühnngen einrflumt, an
denselben lässt sich ja wie sonst nirgends der Charakter der Mntter-
spracho den Scfaälem zum Bewnsstsein bringen, wären nicht 'vor-
wiegend in den Öehularbeiten vonunehmen', sondern auf di« Scbal-
arbeiten zn beschr&nken. dt einem einleitenden Abi-chnitt wendet
sich der Verf. gegen seiner Ansicht nach nicht znJSssige Aufsatz-
fonnen, so die Ansarbeitung von Krzählangon auf Grand eines an-
gedenteten Stoffes, Charakterschilderungen und Lebensbilder, Erwei-
terung and Ausschmückung gegebener Knäblnngen, Nacbbildangen
gegebener Losestücke und Erklärung von Sprichwörtern. Krfindung
von Erzählungen zur Eiemplißcierung allgemeiner Sätze, Formen,
mit welchen in der Volks- und Bürgerschule großer Unfng getrieben
zu werden scheint, dio aber auf hiTheren Stufen doch nicht ganz
abzuweisen wären, in der richtigen Weise und malSvüU angewendet
BOgar anregend wirken- Ein Anhang enUiält Beispiele der bespro-
chenen Aafsiitzfoniieii und zw:ir zum grßßtan Theil Schülerarbeiten,
die der Verf. mit Anmerkungen begleitet. fl>eral] erkennt man die
zielbewusste Thütigkeit eines Lehrers, dem der Erfolg gewiss nicht
fehlt. Für eiui- neue Anflage möchte Ref. dem Verf. noch einige
Änfmerksnmkeit auf die Form des Buches eropfeblen. S. 7 z. B. heißt
Jmmtwr o. £«e«\ Dtniaefccr ITaienk jt, vtftt. vom J. Sekmidt. 115
tt: 'm wild nn indM, 4a» jtfi« Fem«. dM 4aa BaaptfiM
iff Obongta alie«b«B mBib also jßm Ftaatn, dia anf
«Batttdbaicr Anicbani^ banbnu eanelii jadv aDte« Fara nacb-
ft4«r hOcktteH gleichstellt*. S.9 'in Utgmdet SmtnumMrk^t .
B. 14 'dk> 0««:Ucb&6 edoc^en aim« tei « tkataAchfieh 4h akU
vintAt. aiMT gfa«M «• n nntebtn'. S. 2S *Daa MirtMtefea
TlMW^. 4aa«aaffHaGaficMterckiMt'{UU«Kb'Ba«bt*). & 26
'Di* Tliilihniaii|.w aad Riiaiyngiu ■rtinffc<t<iin lieh bw
dadmckr 4m b«i «rattrar vikrend bm Utitartr*
6. 30 'wnhJM öa ¥«}akf« Eniklnr» nai* aag«d««talea StoOn
aiiin—iM wvta\ S. ^ 'ibadHaa «iaxalaaa ThiOt 4ielMt «w-
dm'. S. S3 *G»ir«attlBd«. dm BttfTiana ^»iriwt, (in
KoaBMs ihiiMnig) dm SeUln ai^^iia rwliiiiii Toraaa-
aatztB , aiBd xa Tcraaidea*. 8. M 'Dna kawat der Mala'
(in V«Mf «tt« T raMtiffcHi) 8. 63 Tad dtefe Aft «a wr
Sicht «Ib. diaaia 8tftek <6«cAea FiKhoO *» SeMlm aacfc aaf
der Hl ■>!■>■ Stall aicht nr Ohrtiagig ncxakgia*. S. 66 «a
^»■■■ii ia dv ii^M Sbapha «caficfc hMaa cisziga far*. S. 69
iHa ailhawB|iu liiJMwtM latzt dJa F«1if-
fcaü rmwm aia a«tzt Beiebrcibasg roraaa, sad ^im
yn ja dii Taramagaheadt StaU'. & >D '«iaa BeiW T«a m
h»9t\mmHiw Witet iMaBMiiilifatiBlg ImMOm^wt. S. 71 Ab»
'Ma« aiaht. da« flkfe aaeh tob timm niairMt^Balta a«a dieadba
BiMfaBfalg« als AafcattUratB crgAt. «ia aic biah« rarga-
Rfen vBrd«'. S. 73 Aal aakba .VAiBa^illali anaa bai
Tag« Id. b. bat d« B«cbnib«Bg
m. Wmt dad bei«
ab bMMarc« i«
^M die riiBlairMbbiil d« Scbibn ts-
i« >dtcb bmM g««l, da« aokba Ba-
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Hatiaa ia ds 9^aM
Daafa*. & 7& 'Sü^
•mebt ml. S. 77 Da
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8. 82 1)« SMek -
Am. At dir BebU«
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Dit
190 Sinub Q. Tobirr. Sehvmi'riflclKa Idiotikon, ang. t. J. StemiiUer.
mischmig von Bildern, die Tiiclit zueinander itossen), Ff-hleriiajte
V&rter ond Kcdcnsorten, Weglassuu^ nötbigcr und Beifügung unnJJtbi-
^er W^rt«r, Abivf-cbslTiiig im Ausdruck, tiodann nach den R«de-{
theilen: Substantiv, Affectiv, Proiionien. Verb, endlich Stitrbildaiig,
Sativerbiiidnng. Ppritidon und Zusammenhang der 8at7.verbiiidungoii.
In der Kinleitnn^' lift^mt der Vfrif.. dasg die Stilbildung aurh durrh
das Studium von dichteriscben Werken bedeutend geftrdert werde.
Überall begegnen eino groüe Menge Beispiele galer and Tebler-
harter Fügungen. In lehtcrwr B^^zielmDg. der Anrechnung von
Felileni, ist der Vorf. wohl etwas genau nnd t.Tklärt tnaiicbes als
verkehrt , wa« der fortschroit^ndf* Sprarhgobraoch vielleicht noc-h
lur Regel macht. Freilich^ Lcniondon gegenöber rnuss man genau
Bein. 'Zu leicht wird sonst', sagt der Verf. nicht mit Unrecht,
'maiichniul gerade durch den Bei?., den das Ungowj^hnlichi' hat, zu
einer Zeit, wd der Sinn für das allgemein (riltige mich nicht ent-
wickelt ist. das, was bei dem Meister dnrcb besondere Beschaffen-
heit des Falles entschnldigt worden kann, von dem Nachahmer wie
ein allgemein Giltiges in Gebfimch genommen und daröbor die An-,
eiguuug dfs mit gutem Gninde Feststehenden vere^iluuit'. AiistOßi^'l
erscheint eiu Satz wie (S. 3) das Geschäft ist ein schwieriges",
doppelt anatOÜig (S. 4) 'Wenn aber die Anwendung dieses Vor-
fabrens thetle wegen der BesrhalTenheit des Falles, theils weg«
des Standpunktes des Lernenden noch ein xn schwieriges ist*. Ist
der Ausdruck 'belegen' (der Lehrer, der an einer aaswftrts belogenen
Schule beschäftigt Ib't* S. 72) scbriftdeutscbV Soviel Bef. weiO, igt^
derselbe nur in einigen OegenJeu N'^rddeutschlands, r- B. inHamborg",'
heimisch. Fin Index sollte dem sonst aehr schJJn ausgestatteten
BucJie nicht fehlen.
Wieu. J. Schmidt.
Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutscheo
Sprache. Gesammelt saf Vernnst<uag d>T antiquarischen Gesell-J
achaft in Zflrich unter Beihilfe auB alk-n Kreisen de« Schweizi^rvolkaeJ
Hsnos^egcbcn mit L'nt«r«tfltzung d<>9 Bnudcs und der Kintone.]
Bearbeitet von Friedrich Staub und Ludwig Tnbler. Heft I — IZ.
(1. Bandi XÜE, 1:144 Sp., Ueft IX-XII. 5^.-^p. Fraoctireld 1681/87,
J. Huber.
Das erste Heft dieses großen Unternehmens war in diftser
Zs. 1883, S. 285 angezeigt. Seillier ist die Arbeit rüstig vorge
schritten, der erste Band int vollendet, vom zweiten liegen bsrei
metirere Lieferongen vor. Ihi8 Ganze vi^rspricht ein wissenschaft-
liches Hilfsmittel ersten Kauges zu werden nnd wird mit Ehren
seinen Plat7. neben dein baicrischen Wörterbuch Schuiellers erhalten.
Hier seien einige Wünsche und Beobachtungen ausgesprochen,
deren Berücksichtigung den noch aosstitndigcu Theilen lielleicbt
zn gute kommen kann. Die Beziehung der verzeichneten mandart-
lichen Formen aol die LandschafUn , in denen die einxelnen g«-
1
Stauh u. Tvtilrr, Schwi'iiLriiwtiis Idiotikon, tilg. T. J. iieemüfUr- 1S7
sprocheD verdfD, ißt nicht imm«r d'Mitllcb. Welche Aautpniche pilt
i. B. in Lozem fßr dae Wnrt '/«V Finnde^ Brand&tAt«r (Mundart
Ton Beromünstdr, S. 1]1| nennt >lii< Form frihidi ; diesolbe ist
DUO lUerdinf^ unter den im Würt«r))Qch anKCKobonoD enthalten,
abw neben anderen; und in den f<>1;^'i'iiilen mit L naf Lazem i^>
wiwenen BelepMi, in denpn du» Wt>rt bloö in Atikürzuntr — Kr.
— j,'ednickt igt, tilMbt unsiclier. welrlie der Ttrschindonon Können
genciitt sei. rndeutlichkelt vird üTiweileii aurh dnrch da« Stichvort
henorgeimren; nach dem Stichwort (njUi(n)y i. U. 6t«ht als Souder-
rorni nur Onfti, and zwar nach A])|ienzeU verwiefion; welche d«r
heiden nndorcJi Formen — (fattuiij «»dor (ItiUtfi — ist also fflr die
ühri^^en Land !«ch alten in den fnlgemlpii Beispielen . die da« Wort
meist nur tnit G. bpzeichnt>n, anKunehTnen?
lu entschieden cm NachthcU gegenäher dem ScJimeller'scfaeii
WOrterboch steht das Idiotikon durch die S|>ärUchkeit der Belege
ans inhd. Zeit Sie nUlt bo sehr auf. dnss muu fast au frrond-
sfttzliche Aiisftchließtmg dieser Periode 7.n denken geneigt wtre,
veun nicht einc-rseits Sp. V de« Vorworte aasdrücklich gesagt
wäre, das» die Altere seh wei zerdeutsch o Literatur ebenfalls in den
Bereich des Wört«rbache« get<^eQ wurde, andererseits doch an
Terschtedenen SteDeu mhd. Belege bv^Knet^n. HO^'l ich erweise waren
die Beart)eit«r de« WArterbuchos von dem OeHichtspunkt beeinflusst,
der sie bei der Auswahl aus dem Sprachi<toff der lebendiifen Mond-
»rt leit<»te, Wörter, die in keiner Weise von dem (jebraiirh der
fNrhrilltfpracbe abwichen, nicht uufy.unehmen : so rarinieden sie wohl
uucb Beifüge aus gemeinuihd. Sprucbschutr. Aber es fahlen auch
Belege, die an und für «irb oder in Form oder ßedentong
mondartlicb sind oder mundartliche F&rbang tmgen. Warum ist
z. U. das merkwürdige ••iV-- Jladl. 22, 5 (Bartsch, Schweizer Minnes.)
nicht verzeichnet: wiirom siebt bei dem TÖr dits Aluuianniscliv charak-
teriiitischen t/nftnt (vgl. Deutsches Heldonb. S. XXXIU) nur der ein-
zige Beleg »U8 Hadlnub? Auch gepf Hadl. 27, 29 verminst man
ungern : ebenso mdlich Hiull. 6, 5, du8 zu nuiUrh I, Sp. SIT ge-
hört. (Die Bearbeit<'r stellen — int AnBchluss an dii- u'eltende
Ansicht — dieses Wort, das die Bc^leatung 'eifrig' hat, wohl mit
Gnrecht xq mde; ob es nicht mit and« — in and tuon usw. —
zusaumeabingt?) So fehlt auch die nlemaunlsche Form ursrA
(= ros), das Piiiet jloncßi. bei Heinrieb von Beringen (vgl Zim-
mermann, Das Sch.-irhgod. IT.s v. B. S. l'1).
Mannigfache Uedenkeo erregen die Anmorknngen, soweit sie
etymologischer yatnr sind: Vielfach, nanientiich dort, wo volks-
e^mologische Yorg&nge, Forma bertragun!:(-u, ancb facultative Laut-
verfLnderongen angenommen verdun, ist et< für den außerhalb der
Knndart stehenden Leeer Bchwer, seine Bedenken in bestimmte
Form zu bringen, nanmntlirb, da er voraussetxen moss. dass den
Bear1)«it«m hinreichende Analogien 7,n pebote standen; so wenn t. B.
yahtiHiuj (^ Fang) als etno Bildung ans der Infinitivform von
ISS Brufftm$it»t Tgl. Granini. d. iaiog. Spr&clteti, ang. r. Tl. Merinfjn'.
rar txiiu-H orklArt wird. ÄJber er wird es aiimittölbar ablehnen
mfifisen, wenit ?.. B. Tür ßgUn {= putz«ii, reioigeti) I, Sp. 689 zirai
Ableitun^D gegeben werden, dio doch keinesl'alts zQf^leicb :ils
mOglicb aDgeiioruiuen werden können: von />n/«^n {=: fe^ren) oder —
lur iUleres j'Ujfn» — von füßf (= Feile). Fischen mit Kugtliu
uml Gea-zf (15-ß) ist als 'die beliebte Weiterbildang mit f aus
Äs, oder als Particip. von äze/i orklfirt I. 62tJ: sollte man nicht
eher an eine Ableitung mit -9* zudenken liabou, wie in Oe ficht
(= Vieh) vgl. I, (540. oder Ge/'r-M (= Foindscliaft, Streit) I, 646.
Neben _//nryj''/i \\iit& ßrjrhf tun angesetzt verilen sollen; wenigstens
in der Anmerkung verdiente die doppelte Ableitung ein Wort. Das
Vertialtnla ist dasselbe wie 7,wig«hed mhd. tjew^hnf nnd ipirrhenen.
Schief ausgedrückt ist die Bemerkong zn Atz, daas sie eine 'auf
sogenanntem Bückunilnut bombende Substuntivrorm zu ett^n' sei
I. ß:i4. Warum ist ßirhrhn I, WA'A nicht xu GefSeh gestellt?
Über den Grad der Vollstilndigkeit xu urtheilen, iet Tür dm
Nicht-Schweizer äb(>rhai]pt schwer, steht überdies bei einem Werke
wie diesem. d.is durch rlip mächtige Fülle des bearbeiteten Stoffes
b«sondcre ausgebe Irhn et ist. gewiss In zweiter Linie. Ks soll daher
nur gelogt'titliili bemerkt sein., daas 'w\\ die Redensarten der Eael
yeigt {bei Winteler, Kereuzer Mundart S. 198), too die Füchse vnd
Hase» t/ut« ynr/it iiehtwn aus Glarns-Kerenzen («bda. S. 203), das
Sprichwort « f/ltt^r ie kriimmri-j i> grösser ie tSmmer (ebda.
S. 200), nicht gefunden habe.
Wien. Joseph Seemüller.
firandriss der vergleichenden frranämatlk der indoganBA-
niaclien Sprachen. Kunc Mar^teUunK der Q*:scliioht« des Altindi-
fichen, Altiratitscben {Ave^ti-cbfii und .Altpersischen). AltarmeniseT
Alt^sehl««hcn , Lateinischen, rmiirisch-Samniti>chen. Alttrluhi
Gotischen. AlUiocb<l<?utsi:lLen, Litaui-icben und AU)circiicn«laTi8el
TOD Karl Brugraauci. Erster Band: Giiik'lLung idkI Luattehre- Stni
btiTji l!-8(5. Karl J Trülmer 8". XVIIl 11. 568 SS.
„Die Indogermanisclia Sprach wigsensohaft bildet", so bol>t
Bnigmaim an , „gleichwie die indogerinanisclie H3 thologie einen
Abschnitt aus der indügemiaciiisrhen Philologie, d. h. aus deijouigen
Wipscnschat't, welche die Caltnrentwicklung (geschichtliche Betbft-
tigong des Geisten) der indogeruianiechen Völker von der Zeit ihrer
Urgemeinschaft bis auf unsere Zeit herab zu erforschen hat." —
Ich fürchte, daas sehr viele Leser gleich mir sofort bei diesem
ersten Satzfl sagen werden: Hier stock' ich xchoii : W(^r hilll mir
weiter fort?
Zq dieser Anffassnng der Stellung der indogcrman. Spraob-
wissenschafl kam BrngEnami, indem er von der Bßckh'schen Defi-
nition dar Philologie ausgieng. Vgl. seine Freiborger Antrittsrede.
Der Weg iat g<;hoii vvii Leasing gekennzeichnet : ..Aus ein paar
L^
Tgl. Qimmin. d- indog. Sprachen, tag- v. it. Mtringer. 1C9
ueoDomDieneD Wort«rk)&niogen in der ecbCnsten Ordnung alle«,
was wir nur vollen, facntüeiten, darauf verstehen wir ans trotz
«iniT Kation der Welt " (Vgl- auch Schnchardt, Lant^wetze S. 37.)
Fragen wir nach den Conseqaenzen d^r B/sctien Krklärung.
dünn aoch bier gilt der Satz: An ihren Fniclit«n «erdet ihr sie
edcennen. ü«r Oermanist muss also außer Spracfageechichte nnd
Literatur auch Keligiona- und Sittengeschichte, Ennstgescbichte
und Staatsgescbicbto, kurz 6o6chicbt« jed^r Oeistesarbeit, soweit
von Germanen nntemooimun, erforscben ^ das alles eteht der ger-
manischen Philologin zu? Und nmgekwhrt: Wer die Entwicklung
der 8chiiS8waffen vom IG. Jahrhundert bie heute vorfolgt, hat sich
all Philologe bewAhrt? Wer die Geschichte der Medicln schreibt.
i«t Philologe? Oder so: Wer an der U'citorentwicklung der Hedicin
arbeitet oder ihren gegenwärtigen Zastaud beechroibt. der ist Medi-
ciner, wer aber ihre Vergangenheit beschreibt, ist Philologe? Dar-
nach mdsst« man also alte Wissenücbaften auf zwei Hänfen werfen:
Die einen arbeiten an der Weiterentwicklung nneeres Wissens nnd
Kunneuti; die anderen, die phitologiechen Disciplinen, schreiben die
(>«8chlcbto der bisherigen Entwicklung. Aber deijenige, der die
QeBcbichte der bisherigen Entwicklang schreibt, f&rderi doch auch
onser Wiesen ! Insoferne er die Gösch ich te schreibt (in Bezog
wmS seinen Gegenstand also) igt er Philologe; aber insofern« er
doreb seine Tbätigkeit selbst den g^irenw Artigen Cnltnrznstand
(Qrdeit (d. b. in Bezog auf seine Arbeit), ist er wieder Nicht-
pbilologe.
Es wird in jeder Wissenschaft ll■^thig sein, nicht nnr den
g«genwftriig6D Stand tu kennen, sondern anch wf^nigstens die nftchst-
lugendon Toranegegaogenen. Mehr weniger wäre also jeder Nicbl-
philologe doch aoch Philologe. Der schlechte Arzt, dör also nur die
b«nits vergangenen Stadien der Entwicklung »einer Wissenschaft
kaont, w&re also nicht Ant. sondern Philologe? L'nd so bei jeder
Wi«eenschaft wohl?
Kurz, mich dönkt, der Weg, don Bmgmann gobt, fährt in
oidftBbares WiriBal ; man kann keine Eintheilting der Wissenschtiften
»mi den Unterschied von Vergangenheit nnd Gegenwart gründen.
Wenn es übcrhiiupt eine idg. Philologie gibt, dann kaim das
allea, was Brgin. ihr zuschreibt, anmOglich ihre Aufgabe swin. Das
ist das erste, was ich einzuwenden hätte.
Doch weiter! Philologie hat es, nach gewöhnlicherii Sprach-
gebrauche doch nur immer mit einem Volke zu thnn. Woher also
idg. Philologie? Darauf antwortet B. (zum heutiger, Stand.* der
Sprachwissenschaft 8. 13). Er sagt, man spreche doch nicht von
emer joniechen oder dürischen. bairlscben oder »lemannlschen u.dgl.
Philologie, sondern von einer griechischen, einer doutsL-hen. Also
kiniie man ancii von einer idg. Philologie sprechen frli kann auch
djesc-n SchlusB nicht richtig fmden nnd bi>rtire mich dabei so gut
auf den Sprachgebrauch wie Bnigmann. Nicht immer werden alle
Zviuckiift t. d. «•I«rr. Ojmn. IMS. 11 H«n 9
|4A Sntgmann, vgl- GramoL o. iaäog. Sprachen, ug. t. /f. Mi
Glieder einer V/ilkerramilie von einer Philologie nrosponnt. Ist die
englische Philologie nicht eine andere ala die dentsrhe. die slrandi-
navi&che nicht eine dritte für eicbV Wamm das? Weil diese bei-
den KcrniaDiGcben Sprach stAiniae seit früher Zeit eitit> eii^uo Cr«-
schichU;. eine «igen«.' Entwicklang durchaiziL-bt«ii- Eine einheitliche
griechiBcho Philologie gibt es uadererseite deshalb, weil die grif^-
chischen Stamme im veRentlicbeo nach Geschieht« und Caltur eine
Kinbeit uusmachen.
Und die Indogerm.inon! Ein einheitliches Volk waren sie nur
in den granesten Vorzeiten. Jahriansende Tor Beginn aller
Uefenug dürften sie schon getrennt gewesen sein und die Thoil«
sieb selbständig entwickelt haben. Welchen Wert soll etwa di«
idg. Mythologie, nach Brugmann ein AbRchnitt aus der idg. Philo-
logie, liabenV Was nfltzt die Zusammenstelinng der Qr>tter Indiens,
Qennanions. Griei^henlands usw.? Was anders könnt« diese Art der
Betrachtong lehren ala „die Erkenntnis einer gewiesen GloichfOmiig-
koit In den Hrscheioongcn. die in der ewigen Gleichheit der ge-
schieh teschaffenden Factcren nurzelt?" Es wfiren Baoateine zu einer
Wissenschut't, der aarb Itrugmauu ganz and gar den Kamen Philo-
logie vorenthält (a. a. 0. S. 12).
Wenn der Name idg. Philologie mir schon TerstAndlich sein
sollte, dann kOnnto ich diese Wissenschaft nur aal' die Zeit der
Einheit des idg. Urrolkos beziehen. Die«e Wissenschall; hätte
Sprache und Dichtung (vielleicht noch anderes) des idg. Unolks
zn erschließen. Diese idg. Philologie, die einzige, die ich mir
denken kann, nmschlOße aber durcbang nicht die anderen Einzel-
philologien, sie vervollständigte sie nur. So kann ich mir
auch eine Cnlturgedchichte der Indogennanen denken, aber nur bis
zur Trennung der einzelnen Völker; von da ab ist die indische
Cultorgeschichte doch gewiss eine ganz andere als die germanische.
Eine zusammen fassen de idg. Colturgeschichte im Sinne BrugmanOE
bat, finde ich, so wenig Bererbtigong als eine allgemeine id^,
Staatengeschichte hätte, die dorh nichts anders wäre, als ein Neben
einander theilweise ganz un zusammen hängend er Entwirkhingsbtlder.
Ich glaube, in der ganzen Frage hat Ilngo Sclmchardt in
seiner glänzenden Schrift: 'Über die Lautgesetze' das recht« Wort
gesprochen ; sein Heilmittel ii^t sehr radical nnd deshalb ist zu
fürchten, dass man vs nicht nehmen wird wollen: Man onUialtA
sich des Wortes Philologie ganz, so räth er. Ich moss ihm gegen
Bmgmann vollständig Recht geben, wenn er sagt, das» Sprache
nnd Sprache immer onger zusammen geht^ren, als etwa Sprache und
Literatur. Nicht eine altdeutsche nnd eine neuere deutsche Pbilo-
lof^e sollte man unterscheiden, sondern eine deutsche Spracbwissan-
scbaft and eine deutsche LiteraturwiesenBcbaft, und in entsprecbsD'^
der Weise überall *).
'• HcerdeKeo Unter»- z. latein. Semasiologie S. 24: ..Entweder
!die wissenacbaftliche Betrachtung einer Eintelapraehe, fiudet Ihre
der vir I
ItruijmnHH, tgl. Onnun. d. indog. 3pracli<D. ang. t. R. Mermger. ISI
Die idg'. SprachwigsotiRcltan wari> also demnach ein Thefl dor
seinen Sprach irisBenschafl. Ihre Aaf^be väro Krforschang der
le d*8 idp. Volk«. Obwohl solbf^tSndifire Wissenschaft ver«
hielte Bia sich in der eriechischcn, lat«ini9ch(^ir und ^rmanischen
... Sprachwissenschaft wie eine Hilfswissenschaft, Indem sie dienen
erst das Material zur historieclien Krkl&mng- ihrer ftltest^tn flber-
llieteten Spntchzastände lieforte- Ohn(> si>U>8t historisch zn sein,
wir« die idi^. Sprach wigsensr ha (t dnrch Vergrleichung in den
8taad (^«tfttzt, die historische Überliprernns: der iilg. TOohterBpmchen
itt TertellMAndigcn.
Diesen Sützen scheint intr auch dip I'i-axis vollkommen ZU
QOt«prechen. Der akademische Lehrer liest entweder „Ycrg^Ieichende
OrammatiV der id^r. Sprachen", dann kommt die eelbstAndigc Wisaeu-
icbafl »nm Worte; oder er lieat die verf^leicbende Grammtitik ir)fend
«iwr idg. Sprache, dann stellt er seine Wissonachail in Jen Dienst
»iBfr besoridt^ren Sprache. Der Ocnnanitft erklärt die nl^»erliefert<a
Spraciizu»lände historisch anseinander. Die RrklOning dpr Ältesten
onas <r d«m Tirgleicher dberiassen, der dnrch seine Mitt«! in den
Stand ;««etxt ist, die Kntwicklancr der Spnichon um ein StAok
w«H«r xn rerfol^en.
Bmirmaiui theiU in «einom firundrisH den Stoff and(>rB ein
als es seinerzoit Srhleii^her gethan hat. Kr ireht von dem erschlos-
Moen idg. Lant ans nnd verfolg ihn dnrch alle idg. SpMchef).
Hlagvn aber die Schicksale des i z. R. im Sonderleben des K^rman.
in irgend einer Weise mit denen des i im altirisoheu, griechischen,
lateinischen, slavischen. . . zusammen? Neinl Bm^mann kann also
damit äberhanpt bloß den Ansatz oinefi idg. i rechtfertigen
wdlen, d. h. anch er setzt als Anff^abo di« Iteconstmction der Ur-
■l^nneine Einheit . . in der Erkenntnis der vollen historischen G«cammt
^firidBaUtit des dies« Spracho sprechenden Vulkes: dami ist sie philo-
lofMchi — oder aber, sie findet Ihre höhere alSgcmeino Kinhtnt in der
BerrorbebDDfr ihror gemeinsamen Besiebonren mit anderen Sprachen , in
der generell hüt«ri9ctivn Krkcnntnis gerade dieser TLfitigkoitaform dsa
Odifeee; — dann i'^t ^ie Un(;ui)<tiscb n<lor glottolo^^ch-- — Was Heerdegen
ab die phüolneiMhe SpracbwiaseD^rhaft beuichnet, ist ein Ideal, das heut<^
oedi nicht enxtiert- NiiTendwo ist es bis jetxt gelungen, dan Zusammen-
haac der Sprmobe eines Volkes mit s^^inor -oiiüitigen Cnltor auüer in gunx
dllftigan aUgemeinsten rmriüst-n zu erkennen. In Fonii eines l'^adoiooe:
Wir ineMB absolut nicht, vanim die alten Germanen nicht etva alaviscb
tmd die SUtto nicht etwa ^nnaniaeb gesprochen haben. Den Schleier von
Miehm OebeinuÜMeD ta reifien, ist nicht einmal einem .Tacfjli Qrimm oder
Sebercr gctamgen. — Auch was Heerdegen die linguistische Betrachtung
Am Bprachen nennt, existiert bi.<< jetzt nur in mditneiitlLren Anfli^n.
ÜicM icinc Lbgoifltik stellt Hecrdegeo mitBecht der allgi-ineinen Keli-
cSaM-. Kottst-, RechtswiMeneichaft an die ^eite, mit denen die prakti^eht*
mdoginnaniscbe Linfroi'tik nicht xa«iimmenxufit«llen ist. Seine Lingmstik
wbd (etat tou Seile der Princiuit^-rmisHenitcbaft der SpnMdigeschicht« in
Aagrin^nouimen. deren AuTgabt; o int, die realen l'rftger der spraob*
Uäeo nitwicklung. die wirkenden psychischen Phänomene, ihr Leben
«ad Ibn Terftndenagen n erfoi^hen.
9*
IM
fgt
d. iaäef. Bpnehen. utg. t. ti. Me
a^aAt stiltecfcwwgtpd Toraiu. K)«g«;«D ist gt^vias nichta einzü-
mb4«. iMuh Bj ■DgmwJTi— Stondpnnktc aber (D»ch dem ja }ed«
iriMilftilnliigii ÜBMinhnitt «ob dir iadepermanisclicn ist and ebeiwo
j«d> «nMliw SpncfavimDS^afi TktSl der indogermanischai) hfttta
idt w ffir cooMqiuBtar gvkaUn, wma er jede einzelae Spracbe nich
Eostün und Ponnan für sieb g«Mad«i behandelt hätte (Tgl. Vor-
wort S. VU)
WddM 4v budni Dant«Ihmgsart«i). die Brogmaiin^schd od«r
4it SdütidMr^Kb« (d» mir 4tr do^altai Anrfsuung der verglei-
dMstei SpndiTiiumhiAals bwoadtw Wigsenschaft oder ;Js HUfs-
■ MWihifl SD tetquMbui sdiMDeii) fnr die praktiscbeD Bedarf*
■iM« da» Lamandu sweckmiftiger ist. bleibt zq dberlegeo. Fär die
Sdüeichcr'sefaa DantaUnn^ spricht aach d«r obgeciiTe Grund . dass
dia Laote «Der Sprach« aacb cansal zasamiuenh&iigen („Harmonie
das laotorstama").
Dv Torllageode I. Ba>d das Br.'acban Grundrisses behandelt
die Lautlehre. Jht TL Bd. soU di« Fonaenlehre bringen.
Im aUganmiMM ist as Br. gawiss galimgen, ein Bild des
fc««tig«a Standes dir WisMOScfaaft (ni dessen Rntstebtmg er ja
selbet Tislas b«gstragen hat) ta g«tten. Doch ist nicht zn öbar-
sA«o* dass im eiiur Anuhl »insttotidaa^r Fragen nnd in einer
l^nsU T«tt D«l«l8 hMt* nntar de» bcnliiiieD Forscbem noch keine
Kinifkeit x« crrielen war: aiisrkannt noss werden, daos in solcben
Fragen, wo Bmgmaim adbsl Partei ist, und es sind das idale, ar
iamer veravht hat, dea rein s»rhllchen Tni in treffen.
Ich will iB felftoden oor auf wenige Fragtii niher eingalran
nnd xwar deswagan, w«il, wii> mir scheint» ihre Darlegnng bei Br.
nicht befhedigL
A. Za B^ Behandlang der !• und a-Diphtbonge
mii Ungam ersten Bestaodtkeile (ii, t>a ). Die Et-
hMataiis düser Laut« gehört der IsMia Zeit ao. Eine Beibe ron
FlsMussu scbliaOt sich aa disaalbsn.
Kahns Zts. 28. 217 ff. glaube ich nachgvwie^n zu haben,
dasB idg. öo im nom. dual, der ivSL im Satze sein n vor Vocilen
bflhialtt dagegen vor Coosoosiiten (aUenf) Tctlar. Üies« Urlcenntnis
»■tipUMB dem Vermntben eine« viel allgemeineren Satzes. Ich war
sebon Jahre vorher in ^Vten auf die idg. „langen" Diphthonge
jitfiMtiiiiin geworden ood nr Cbansngong^ gelangt, dass alls
Banutai ft n r n m) nach i « ö in idg. Zsit vcr Consonantni
(n adben Worte oder im Satze) geachwnnden wuren. Später Cand
ich diofitlbe Vennathang von Havet ausgesprodieo. Johannes Schmidt
und dessen Schaler Wilhelm Schnlie forderten dann Bmchstöcke das
vcrmeiBtlieben grofien Lautgesetzes ntag«. Johannes Sofamidi wies
nach, dass n „iwischen langem Toeal and anslBDteodsra e" sobwinda.
Genaaer sollte es statt langer Yocal heilen x >- -X ViH- Kahns Zts.
26. 341. Diesen Beweis halte ich trotz Bnigmann fär voUstindig
Bntymamu, vgl. Qnuntn. A. indog. Spracbca, wag. r. R- Mvrinyvr. 13S
rtfamgcB. Schmidt Imwiob foruer, dass i nach t'< ü im Wortaostaat«
and vor Conson. schwindet. Vgl. 7.tB. L'7. 30.'. n. S69. V^l. auch
SehulM ZU. 27. 420.
Einen in ähnlicher Wgiüe erfolg1«n Schwand des u gab Schmidt
Dar för Fälle wie idg. *KOm, *dy<^in') ku. .foliannAti Schmidt hat
aber selbst ans dein gennaniflchen mehrere VV'irtor mit ö von äv-,
■'t-Worztln nat'hpeiriesBn, deren Wortelschhiss weder m noch Labial
Iftbediaapt ist Zts. 26. 1 ff. Schulze hat sich anch die Frage vor-
V<l«?t> *>^ Tffli^ der Schwund des n erfolgt int. Er ai)twort«t: Vor
I^biolvn Tgl. ^fi6^ : ti'M' '^- *okt<la : *okt<>blils (S. 428).
(Ähnlich aocfa Spitzer: Lautlehre des aruulixchen DialukU S. 27.)
Frifaer hatte »clion Mi^low {ä. 0 ü) mehrfach die Fnige ge-
ctjfift Aber er ließ den langen Diphthongen in idg. Zeit noch
, ihre (vmanteii und l>>brte, dass diese Diphthonge im Grieohischen
^Ttfkörct werden, ßtwg sei genau das ai. gäüs, Zevs' ^= dyääs.
votv = nää»- Seine sonstigen Beispiele sind allosammt nicht be-
««ttObig.
Diese Terkürcongstbeorie hat daiui in Osthuff oiuen Veribei-
digir gefunden (s. Ferfect S. 84). Osthoff fand derartige Verkör
umgen auch sonst noch innerhalb des Griech., ja auch hei anderen
Sprachen. Kr ist der Heinong, dass gemeinirrioch. jedf'r lani^aVocal
'in der Stellang" vor Sonorlaut (i n r] m n) und einem weiteren Con-
•«oanten innerhalb desselben Wortes verkär/.t wurde.
Ks Bleb«n sich also zwei AnrrassuiiKt-u ifogenäber. Umgmann
lülti«, nach mehreren ^VoCerungen dos üniiidrisses zu schlieAw,
WMtg dagegen , den Schwund neulgsten» von i u nach i ö <> zo-
isgabtn. Andererseits aber nimmt er doch wieder an. daas die
«laagan** Diphthonge i\, ßi . . . erst einr^clsprachlichen Kürzungen
■iterlagen, also idg. noch nicht getilgt gewesen sein kennen (auch
vor Coosonanten nicht). Dadurch ist die DarsteUuiig dieser Frage
M Br. in ein gewisses Schwanken genithi-n. Da miia auch aus
dsB Orundrisse den Zusanunenbaog nicht überblicken kann, sei es
nir g««tatt«t, ihn hier mehr aniiudeuieu als darzulegen. Zuerst die
FAS«, «0
Sebwond des i sicb zeigt.
Vgl Brugm. S. 137. Hier findet Bnigm., dasR die Hypothese
(Bchwinid Ton i nach a « fi im idg.) noch weiterer Stütipn bedari',
«be sie för einigermaßen sicher ausgegeben werden darf. Kr citiert
auh näbscbmann, Idg. Vocalsystom S. 24. Dioser liiidet, dass
Scholle „den Ausfall eines i oder >- nach langem Vocal vor (?on-
MnaotHi für die Ursprache darch ein sicheres Beispiel nicltt stützen
kaim.** Kommt eben nur darauf an, was man unter »icher versteht;
niich «tU bedanken, das» die Vergleicher in Bezug auf ^Sicherheit"
»0 wffiig Terwi)hnt sind, dass sie schon mehrere von Scbnlzes Bei-
fitar Xijp; alltnd. gim« djim.
nt
^
rk
r halt« ich aacfa die
Ihc ^.- t^icfa StaHaftok 6«sa Bre^mann, Griecb."
H«4. Itais. aL ^taiL. IM IIP S. 5«.
: kstaft Bwi «boM aBMM^ : hoin »h^ irli fin Ab'
Ae. >i4rt : ai- Dm M^b maani ä^rtjf'rt^n wohl
«) Ov
Caanvia hiakar.
aleaUrfa viele gil
iMn aicb ^geaöber;
Ifta^; in«-hrsilbig idg.
Will Jlli : lDu»qr %. *«^.
«V«tti» 9v 4a.SiB*iV.
E%. ^Sb .- *»iUM t«is« *Kdka Waeksd roo ö r> vi«
BBijf t ^fdtm^ «ii vf^ t »f^^irr. vi» vlaBaicfat aocb pes
aBfOBHCtai - poe (ans *>äI-«. *^>4-s Pttasi, vaa jetzt Br. ao
iMiitt hat- TitL GnaiiH«« S^ «!iS $. $11-
F«iB.: Oi^ttiM». Nu». /?««««)■ Tfl. ßr. S. 491.
t) D« bc. .sp^ te> l-SOBHaa. Wakrscb«islicb bAstand h
^ Mf. Saadhi c, »t bai Acd OsTtoaa. ö. üi b«i den Barrtona.
Dia i-Wtm ftiiiialliih «ack Sckaidl ia aiiid. ajmä . Ut iigne etc.
kaHi der Im. v«o bL K« kMl in «eca-r: furepräu^licb vohl -iv)
Ifawahr (tjfoilBHt: ÖA 4beh ut St Sadi<>) \oHif^»n? Mit der
CsM kasa 4aB W«ii 4a«k VMfifÜcfc «t*»s in tbnn haben.
T«rauttii«n. yJalMcM aafar aoeh «v«i$<ii. Usst sieb ein
Mg. Saadhi out Stftwinl 4» i aadi ia iw«i «eiteren FilUm
r) B«i de» dat. ^. der maac^ a-Sttauoe. Td Br. S. S
I. 659.
Anf DatiTv nil <> («nlgifaa <ia fa«Abalkb«B aaf M) scbei
Farn« THadkiedener SJnrken UnavaisMi
rf) Bei den dat ^. der Um. A-Sttem«. Altind. snapatyikt
X»$>a. pAb. i?ibal iivirw altlateiiL iDftsnL MUoIif
' r^ dazu Sduoidl Zw. 27. 90^.
Scbwand des o.
Brq^ann i;ibt S. 163 n-Schwod Tor m zo.
Ea gibt aber Ergcb«iuan^nt, die auf riet biaSgerm
TOB Conaonanx binveiara.
Der a«. aind. k*^ griecb. ß^ kauo oicbt ondera all
«iaer Baihi* tdg. V'Ons, 'gAas. *irt-a arklArt werden*). Hier
*) Di-- EritUnmir alU-r di>8cr Foraiui. liiv wir Srbniiilt Ti-r>luik4
bei««if?li Bnipnann. m *i<-l i^'b kBi*. ohof autreichesden Onind.
'i Itb weiü wc^, dass OsUiolT M T 4. 313 erklirt bat. .daea
«kr. fXa, doT. ,?*'... oor die «eilt'r«n fVileeran^o d«r etttst-rvchenden
diognitraeciuative güa ^ür sdn kttuaea.- leb Tcrmag aber dann alebt
aa gUabea. TbD dem indogenu. g&rfs aatgebead kirne man la «Jma
ein !
1
AnfMUM. TgL Grunm. S. iodog. Spraclioo, aug. v. R. Ülerivgcr. 1S5
ilto gtJlz S'<^wiSB Q nach <'i von doni dentulen n geschwunden. Tnd
voiB «« bier vor n sclinuid, WEts liindert dann die Aiierkenntuig^
irj alten KUmulßgie goüi. Öödos zu W, plu, wo ebpn u vor idg. t
gMcbvunden sein müsste. Gegen Brn^anii S. 160 Änm., der bier
«mu ^erm, Abrall des n anrbt, den es allerdings nicht gibt.
Wie enrAhut sind auch den Zusamnionßtellnng'en Schmidts
Zte. 26. l ff. hiehergehörigo Beispiele zu entnehmen: an. ags. tr>l
W«rineDg: altnord. müdr, as. m<>tbi, abd. luuodi; an. böl, mhd.
. bood«: HDozd. ags. sOl, lat. »lil Sunne und einiges andere.
AttAerdom sprechen fär einen weitei^chendun Schwund des u
VsrliUtiiSfise im iiom. daal. der o-StJlriiuie und bei dem loc. der
•SUmnu.
a) Brngmann bat das Kesnltat des oben citiortoii Dual -Auf-
•alzeB angenommen. Ich behauptete dort, dass der nom. dual, der
jo-Sttame im idg. ö vor Cons.. wu (cw) vor Vocal zeigte. Bnig-
«HUB Bcbrftnlrt das etwns ein, indem er d nur vor „gewissen" Cou'
«onutMi ÜD Satze entstanden sein ]a8!>en will. Kr mag nohl via
Sebohe an die Lnhialcn denken , denn er gibt Scbvmid des n im
laMm ile« Wortes nur vir m zu. % 188.
Ohne Sfhwond des n vor allen Consonant^n behaupten zu
I. gUnbc ich aber, da«» Schwund rot m oder Labialen allein
hSrklirong der Thatsachen nicht aasreirht. Ich l'ilndt« es bei
aokfana 6e«rt7.e nnbt^greitlirh. dasFi die meisten Sprarheii die Sandhl-
rom »Q 80 grändlich getilf.'t haben. Za demselben SchlnsBO kommt
vm bei genauerer Betrucbtuiig des Muteiiuls im Rig Vnla. Nach
Lanmans (Nuan-inSexion S. 340) Zählungen stehen die Dinge ro:
Tob den 709 ä-Fornieii Tor Cona. stehen 137 vor v, 141 vor an-
dmo Labialen. IÜ6 vor Zifu^hlanten nnd 3i>ri vor anderen Con-
tnut^n, also 278 vdr Labialen gegen W2\ vor anderen. Andcrer-
Mits er^heint üu vor Labialen I7miil. vor Sibilanten If>mal fLan-
tDan S. 341. 2. Anm.) Die rberlieferung des Big-Veda sagt also
mentlich uichta anderes ala iv vor Vocal. ä Tor Cona. Vgl auch
Umnan S. 574.
b) Du idg. bildete dio loc. der i'St&mme auf ü ül; j- 0 ^ Ol;
*kenn Irei den o-Stämmen i> iTö; ~iü — Tu. Diese Consequenz meine«
thul-Aufaatxus hat Br. S. 421 richtig gezogen. Für das älteste
bdiich müssen wir also ansetzen «li. il von i-Stämmen, fm, a toq
n-fitlmmen. Die gemeinsame Sitndhifonn a non Ist die Ursache der
^ntischung des \(k. der i- und u-St&mme im aind. gewesen. Die
Sudhlform iL mnss also sowohl bei i* wie n-SUtrauien häufig ge-
U. *j^Tu, gr. '/fiD.'fff. 'Wanuii ^cll denn im ai. diese ganz klari- Bil~
tele durch gila rr^rtzt wonton sein, daü mit allen andere» scc. in Wider-
Atrit »t«lit'^ Und 'ii(.-«elbc onglaublicbe AoalogiGbUduDg auch im Ortech. V
VcM femer zu gfttit ein acc id. gfta ncurebildet wird, so niuns JocJi ein
Klitar. «iB eotiprecbeodcs VertiftltnU vonie^cn. Dm Verb<nis ron gäm
a|i«, »Dwie voo ^m xu ßvK L-t aber in beiden Sp<'aeheD in iurem alten
FunmbevUnd voU^indig allciustebend-
I, Tgl. OmniD. i. iiHlog. Sprachen, aug. v. S. Mcritxgtr. lS7
Sehwund ron n.
Sebraidt bat. wie enr&bot, nach^wiesen. daas id^. n nach
A « 0 vor aofilaatendcm e abfl«l. Br. S. 190 §. 220 nennt dar-
aub die I^tität^hung von \\i aus üii:? iiu ucc. pl. der fem. ä-Stämmc
aiM xn beariitc-adf' Ufiglichkeit. Schmidt eetzt dsn nom. des pt.
pf. act. als *vidr^ an; dazo den at». 'vidv^nsm. Wenn ab«r
0 nach lanicem Yocal nar vor aaslautendem s sckirand, dann er-
pbt aicb aacb for den acc. pl. der a-St eine Conseqoeiiz, die J.
Schmidt nicht erwähnt hat DamacJi mus» wohl im Idja:. Satr.e der
acc. pl. „die Statin" vor Conson- •ckväs., vor Vo<:alcn *ekväns
flutet haben; also etwa idjc. ^ekruiiB okvoiis ,ko Stuten und
Bangste (vgL *TidT«nain mit erhaltenein n) aber *flkräa täns diwe
Stotaa. Kvz, ich ßnde, dass die nothwendige Cnnsaqnenr. des
Schmidtichen *ridres : *vidvi<nsiii ein idg. Sandhi tat ä« vor Cone.,
ini vor Voc. im acc. pl. der Tem. iVStAmmo. Ich halte «s darnach
dicht fär unmöglich , dass das urgriech. noch vvyLtfm"^ vor Toc,
njfi^ö? vor Cons. verwendete. Tgl. dag tfuni: Ahulicbe Verbftltnis
von xhvq »or Voc. . xuff vor Cons. auf der Inschrift von Gortyn.
V^. Br. S. 487. Dieser S»nc)hi würde vielleicht die wenigen nach
Sduoidte Anfsatx noch gebliebenen SrhwiArii:keit«n bt^goitigen. Vgl.
Zt8. 2C. 337 (r.
Tor dersfilben Erec^einong stünden wir dann im nom. sg.
cautlbiger n-StAmme. Idg. *xa.v» acc. 'monsui ; daneben auch nom.
mfns vor Vocal. aao. 340,
Bis heute Ist also Schwund dee Nasals (n nnd m) nach
kogtin Tocal nur vor b enriesen nnd zwar mnss dieses im Ans-
hnto «teben und di« folgende Wort cone. beginnen oder da» mit s
idilnft«nde Wort mosa am Ende des Satzes stehen. Das scheint
lür die nothweudige Consequenz von -vü« : -vensin zu sein. Ein
idg. Schwand vor anderen Consonanten als vor s ist noch nicht
nachgewiesen.
Alwr er ist trotzdem wahrscheinlich und zwar sind es die
Terbiitrüsse de« nom. dor mehrsilbigen masc. D-St&mme, die zu
•elcber Annahme ßbren. Die einzige Annahme, die bi» jetzt inög-
Hdi scheint, nm altind. ä gegen die On, T-n der übrigon Sprachen
TD erUinOi ist die eines idg. Sandhi ü <'n; i^ r*Ti. Was Dr. von
«denn Möglichkeiten anföhrt (S. 492, % 64.V 4], die ihn „aus
dar Cnif^wiseheit nicht herauskommen lassen", scheint mir wenig
Gewicht zu besitzen. Boraerkon will ich hier »ar, dass der Sandhi
im nom. der n- und r-Stämme wohl wenigen Gelehrten mehr etwas
DKns gewesen sein wird , al» Bremer diesen Gedanken anßorte.
Hieb dankt, ee kann im ganzen ZtL^^ammenhange der Frage nnr zu
trforschm hWbCTi, wann n blieb nnd wann es schwand. Es blieb
wohl vor allen Vocalen, aber vor welchen, Corsonanten oder Conso-
MBlangnippvn schwand es? Hieß es,iikmt>n septtrunü« d&r sie-
bente Stein (nach ,*vidven8m) aber äkmu stmbhnäti, der Stein
II
'Tit
d. iodof . Sprftrbni. aiff. t. JZ. 3ifrimftr.
sMMY IbtA • Atel'« tmti drr Stein drin;! iutk ahm ikBi«>
SMaT
iet akftt eher ctne wmhnchfhlirfcw n
Mi ükfMi «Im» Mf. Sch«vi4cs too Kante Mck ä r 5 tei
bftMB <iir VMw giftuj<f Mild. So tM Jekst n stlMn, ist dtr^
SskviMi Ah Swak steht ganx den von i od « eemimm.
$«hv«B4 des r.
Mmt fili4 wir ratacfaiedea an ibdttai ten. Der Schwiai'
te r iai tMs jetxt noch in kvinem speciaiBai Ptf» aaiJhgeaiwuL
AIIhiIh^ kennte altiod. nom. ntheafathi« so «tifirt «ariM <i
Jni aec nihf«htfaäiD ib. rathaciAläEa (=r »tm\ ahar das itt
•v «iM «atianit» MftgUcfakeH.
Aher wiediT moss r in vfiten Cmtefe m SaaAi
Saft!« («Beliwvndeii sein. Uh ^laobe. die Aasaha* «aaa Mg.
SaaMa fatf, la^, andererseits blirätr-, bhntir oA
WftlTMlflly. Van kamt aber aber die
■IT «C«. daaa Tor Vocabn wohl nnr die Fmaa aÖI r
«M v«r tNwiWBaBteii stand, ist im Deteil aiciit ca «■«*
BiM seb^ne qih] fniofatbar« BaebacMns
$. I6&. Kr sagt. idg. *fviim wurde «iM av TwTacal ta s««r
tw Om»oil aber u *g>;vin. Dteaelb« KiaüwuMig gS wähl in
«teer KNh« ftbalicbrr Fülle.
Ako: aL rijam zl rjin, lat no
UL boreai ai. gtm ^p
b«m. "^(Qfff boffl. 'jQtjv7
at BTBBftniD ai. rathc«htim?f
ai. rtjönam ai. mah^aaT* J.&dnBilXK.M.-
KbeoM wohl ae^ar. «a = *tyn rar Ckl; aibe *tiB
\Mal t|rl. fi'r-B-
Ka aiad also eatcchiedeoe Anhilt^nUe iiahMii« «■
hahu^vm, üaM die Schk-taale toc n, m (dan aeck Schalt
itt 401 ff.) ODd r ueh i t 3 im id;. dm« d« i od m te
«alha« StvlloeiTHi BiadietanB ihsffich wann*). Dv ÜihaMd
I «ml tt nach lu^tn Tocalea finM sich »adi asf BL. lala'w
HrilHh. Bodm; dar TOB r uch ä ist ■» hM diahüvch aM
TW^iW'ttftt hdtaant
la. tr es ar
iHcawa
*i Da» UMM dj« V
•A M «a aa. fl ai ■! vaer «iaM Bat
«SiM vir akhl foa »wthl^t. wdl
hilifeiW- aa, w a«v. iM ehaa hifau iNptAaa^
Mafechti aadera ah a4>a. eher ai aa ■-(-sttn
«Mi-t-i. Pa« a^h tu I 1 haaateJAafc il na
^ mti^-^a ^rfrlllTf^Mhl■a Dialsctaa hfifc kk de lä^
M X>^' - Sa«qc . d. h. dir swdir TSel dea a IM
lad
f^Mjwiii. TgL Gnunn. d. iaiag. gpracben, aag. t. H. Jieringer. 139
Zoni Schlnse? di«s«r Amncrkiiiigen noch ein Wort aber die
Beflexe (l«r idg. Diphthonge mit lansrem ersten Dpstand-
ktil». Das Griecb. scheint im dat. Bg. die Sandtiiformen ui öi
last vernll^emeiuert 7.11 hab>>n und dann schTtand Jas i : ^, <{t.
dahin kann vh ein KürzuiiKäK^^^^^^ tJnnifer" Bi[ihtlitiQKe nicht
BD b&bic, sonst fänden wir hior ai, m: X'^Q^ li'Xüj ivären
'■nkf^reiflich. Das Könnne^gesetz scheint aber allerdingii bestanden
n hab«n (Br. S. 46U), nnr traf es meist „lange" Diphthonge, die
«ni auf tfrierbischem Boden dnrcb Ansrall von J^j entstanden varen.
Zur Zeit dieses Gesetzes müssen allerdings allem Anscheine
ludi '^Ztjvs- *fietvg *i'ävs bestanden haben. Aber das v diesei-
[Fornien tnuss dorcbans nicht hU seiu. Ich glaobe, es i^t nicht in
I kühn ur/.onebmen. dass die ältesten griechischen Nominative kein v
htcieii ; iranim soll sieb n vor s erbalten haben, wenn es vor dem
4cntelai n im scc. pl. schwand?
Ich nehme an: nou. altgriocb- *Zi]: (vgl. Gr»uiii]. Zt^s)
nom. ß^ (TgL dor. ßöig Ältrens II S. IH^;
trklilt Br. lat. bi^sals entlehnt ans einem nichUateinischen Dialecte).
nom. *i'ä>' (vgl. altnord. n6r).
Darans entstunden *Zt]Vi, ^ßoavs^ *räv^ durch Kindringen
•Im V ans den obliquen C. und etwa ans den Composttioiion ; *Zijvs
«In als<> ans *Zr/t.* noch v<>c. Ziv, *vövg aus *i'äs nach vafq>i
V9iptttxoi\ ^ßoivs uns *ßaig nach ßovöi, ßov<f6i'üs; ns^. entstanden.
Diwe FoniK^ii onterlogen dann dem Knn.ungsgesets'.e, während hom.
nfO; seinen lan>;e'n Vocal wieder aus den anderen Casus restitnierte.
Und dieselbe ErklSrong wäre aal' ai. djäns, gfins, nüos ans-
rnddioen. Diese Lösung scheint gewaltsam, ist es aber nicht; die
Pill» des Schwundes von u vor Coiison. tm Worte and im Satze
lind nicht darnach angethan, dass man eine Krhaltung des u vor s
:iigeben kflnnt'*. [ti<' drei Nominattr formen haben öbrigen», da sie
iiicbt Isolierte Itildungfoi sind, sundcm auf verschiedenen Wogen
ftivder das n erlangen konnten » eo ipso kein Recht gegen den
idf. Schwund de!> Q vor s zn zeugen*^).
Anm. Sehr schön zeigt sich der Schwnnd des n noch in
Twti altindischen Donblettfo: tadi'i : tadan-im, idä : idtin -im, wie
Mablow znerst gesehen bat. 3lan hnt also zu trennen tad-ä(n)-(ini).
kb finde in dem -in* eine Ze)t)>artikel. W&re es nnmSglich, daas
m dianlbe i^t. die in PcrfectPu wie lin-rdhc nsw. ersclieintf
WUtMT lt. 788.
<} Eiac andere Lfisung Bobeict immerhin noofa möglich xu sein.
'^0m WßH vidvfi : TidTcatni beräck&icfatigt l.ekTiK : ekrins im acc- pl.).
fciMr aec \A. idg. g*r-nh mit' Schwund di» u vor Doppclconsonanx (wor-
UB duio «eiter e'Os:. to kuin man auf die Verintitbaiig kommen, esuabt
n Ug. Zeit der Saiidhi bestanden g'^iiu. Diu«, dypoi vor Vocalon. g*Os.
aif , Ajf* vor CooMDanten nml im abRolnifin Auslaut: aUe g'6ii pa*tr>^
kb«r f '6ÖS ^Tofke gegen acru. g^r>m t-k^om ke aber gSTm (latras.
HA Brmfmnmu, Tgl. GnuiiB. d. uidof. Spcaclua, Mi^. v- R Xtriufer.
B. Die id^. Grondsprad» liat tu Br.s Qreodrus «io gani
andefM Gcfficbt ils in Sefaleicben ConpcndiaiL Sw sieht trotz
all» gnosanwii L«tt€ni. Ligstucn ns«. sebta räl wanigv fttnem
wiaansduftiicfa« Phantom gUicli ; sie «AAtt affmiMidi Leben. In
Bdittdien Dnpracbe Tertnc«n sieb Doch d» miTertrlyDfiistfTi
Lavte mit einutder: d stand neben t mnBg«reiQd«t, vie das Schaf
neben dem L6wm im goldenen Zeitatt«-. Es sei mir erianbt. hier
auf einiK« F>Ue der $egea£«ii?«ii B««iiifiiissini? ren GooaonanieQ
im Inneren des Wortes irenaner einzogehen.
§. 469 ff. macht Br. den Versnch, die Teränderun^en, denen
die Consonant^n in idt(. Zeit bei dem ZasammeDtreffn im Worte
nnterlafcen, aafzazäfalen.
Sein erstes Geeete conetatiert „die Venrandlnn; der Media«
in Tenaes Tor tonlosen Oerittsdilavtea*'. Das wird vobl gegen-
wtrtig für niemand mehr etwas neiiec gewesen sön. Es ist aber
erstaunlich, dus mau dieses Gesetz so lai^e bat Sbersehen kOnnfio.
]>ie Gonuäniaten standen dem Bithsel am nlcfastmi, Beino' hUexmg
um Temsten- Ein gtit. -baaiiti- aebcn bujan. -gifti- neben gtbao
«prach doch deotlich KTenog. Allerdines viinm Grimm. GDS. S. 438
und Scberer ZGDS. S^ 156 jenem Gesetze scäon sehr nahe. Jenes
idg. Gesetx mm anoh in die Specialgrammatiken der genaaniaoboD
Dialecte fitagang fludai. Es iit ducha» irTeRlhread, wenn t. B.
Brannu Got. Gr.* S. 32 (ebenso 2. Aufl.) lehrt: ^Tor den Dentalen
d th t gdien aQe labialen VerBchltusIante and SpiraDtan in f ober,
alle gnttoralon in h, alle dentalen in s: die an iweiter St«UQ stehende
Dentalis geht ans dieser Verbindung stets als t bt-nur." Bartholomae.
Ariüch« Fonirhuug. I. 6. hat zum erslenmale die Frage aaf^eworfeD.
ob das atlen Eimelqtracfaen genuinsaaie Geaeti, dass in unmittel-
barer Folge nur tonlose oder tflnende TwecUosBlatite stehen , nicht
schon nrsprndilich ist. .Ulerdings ist hier Barth<i]nmae zu weit ge-
gaugeti. Im LiUiQi<<chen existiert lipdams, nie Knrscbat behauptet
and Bnigmann bestfttigt, nnd es schoiut mir vmigstens nicht be-
weisbar, dass idg. vor Media nur Mt-dia stehen konnte, wAhrend
es zu beweisen ist. dasa vor Teiiuis unr Teouis stuhon könnt«.
Die gerroau. Gruppen pt. kt aui« p + t, b • t; k 4- 1
g + t werden uns noch weiter einen Augenblick beachifUgeo.
Idg. kt. pt (auch — g — t, b — t) sind vieUacb in einKeUprach-
Ucbar BohncUimg in ji, tpt übei^egangen: auf erani^cliem Boden,
im irntenischen (nur kt ^ j^). im timbrischen, oekischcn. allirischen
und im nengriechischeu. Ich halte es auch nicht för uiimr>glich.
dass flberall dort, wn wir für die roraasinsetzenden Gruppen pt
kt ein tt oder t finden, rine Zwischenstofe ^ it nnrnnehmen ist.
Zn belegen ist diese Mittelstufe im eranischön, rorauszusetzen ist
sie vieiloicbt fär das Prakrit nnd Pali. risUeicht auch für die
rumiuiificfaen Sprachvn. Gegen die Annahme einer Stufe li in der
Eutwicklunir ct(tt für das Tulg&rlatein hat sich Schuctiardt, Vuc.
J
Bngmmm, TgL Gramm, d. indog. 8pnchRTi, ang. r B. Merittger. 141
m 31 aQidrficklich aQBge«prochen. Welcher war der Entnieklmii^s-
ttag TOD aUwisch pt lu t?
IH«Mii Obcrgan^ von kt /q x^. von pt /.u ipt schrieb maii
dlHit auch üeiu üvrmaiiischen zu (v^l. Ehol Kulms 'lis. XIV S.241)
ud Autrechi-EirchliDff, eow'id Brappacher venK'icaoii daraur als auf
Pftfallele tu den tunhriEx^hen nnd oskisclien Vorgfingi'n.
Diese alte Kbelurhe Meinung hat Br. S. 983 S. 527 nach
Offttoff. Perfert S. 568, Anm. wieder anfgenommen. Notliwendig
«ehtint dtV6o Annalime dnrchaaG nicht. 0. meint aUo, daee schon
ror Atr LnutverschiehnnK und anabhfingi^ von ihr kt. pt za jt
frt gvwordeo sind. Da nichts hindert, diese Übertfäoge (etwa rer-
■ittebt dir Stnfpn x9, tpQ'f) der Lautrorschiebnng zo zuschreiben,
bWtM leb bei der gewötinli<-h»n Annahme.
Was mir die O.srhe Annahme bedenklich maclit, ist der Um-
iMDdt dau anf germaniGchem Boden ein Übergang kt, pt : jit, 9t
ttnbftupt kaum Je nachgewiesen werden kann (wr>hl aber der nm-
fiftalirte). Abd. nohtum ..Düchtcm" t:= lat. noctamas beweist nichts,
don M kann schon die zweite LautTörschiobung mitgemacht haben.
Ags. trnbt = lat. tmcta (Koch, Kngl. Gramm, m 2 10) kiuin ein-
(acb dorrb Hnndgerechtmachen de8 lateinischen Wortes pntütanden
lein : Die dem Germanischen nnbekannte Lautverbrndnng kt wnrde
4udk dos nächstliegende lit ersetzt, Dle«e Erklämngenrt ist gewiss
b««ditl|:t Der Wiener macht ans „Arsenal" ein ..Arschenal". aas
»Slcudaü*' ein „Standal" usw., d. h. er ersetzt die ihm ungelftn-
tlgua Lante (nt im Inlaate nnd sk im AnlanteJ dnrch rsch resp. st
KbMiM iat im Blonde der Gcmianen Intein. et zu cht gewerden;
»gl. tnjectnm, aber T-trecht, Maes-tricht. Vgl. Pott, Kulina Zta.
I 411. Dieses Hondgcrechtniaohen scheint mir wohl zn tronn(<n zu
niB TOn einem laatgcsetzlichen Übergänge, ist auch nicht Immer
«Iblgl. Fremdwörter, die sich tchon sehr früh eingebürgert haben
nOiseOt zeigen die Verändemng nicht. Latein, lectio erscheint z. B.
m Cod. B des VoLtUa 25inal anf d«m Uande als latktjo, ebenso im
abd. als lektia; Tgl. anch ahd. lertar leclr.rinin. Baariaxt^s er-
Kktittt als agfl. Baepetere. Koch VI* 22.
Ostboff sagt, dorcb die Annalime dicsos Üliergangos erbaJien
wir «in lebr einfachee GcHetz: argerui. st, j^l, tpt erhalten du t
antfBchoben. So viel ich .-lebe, haben wir gar kpinen Anhalt zn
bestinuDen, was die erste Lantrersc hiebung ans /t. <fi gemacht
hfttto. Anagemacbt ist ja noch nicht (>inmal, ob gcrm. st direct
dm Mf. et entspricht oder oh da nicht auch eine Zwiscbeiietuie &&
«RMhlMfl irt.
Die Gesetze, welche Br. noch in §. 46!» als 4.. 5., G. aof-
*lrih. will idt hier ioi Zusammenhange besprechen. Ich spreche
raerst von den Gruppen gb -r t: bb 4- t: dann von den Gruppen
l+t; d-(- l; dh H- t.
142
i~ ädog. SffBrho. aag- t. R. Xe
*
Bis vor ksiMM w voU al^smfin uig«rH«aiD«ii . dass nr-
»pnrhlicb vonttffnMtmdee $h — t, bb — t in «Um idg. Sprachen
uitt Aosoabm« des altlnd. ukt.pt, is £eeesi aber zo cdh, bdb
^«worden. Eni BartbcldBM TcrsDchte A. P. I 5 ff. nachzuweisen,!
d&ss die Yvnrandlas^ t« icfci, bfat zu gdfa, bdb zam miDde&teit
ladMnaiach Mi; v «ar mcfat wiä daran, das Oiaetz der arUcben
Spn^m racb dm iäg. vumdbnäim. Bra^maini constaliert, da«
MM sidMl* Aittvnrt auf djf> Frag«, wie in der Zeit anmittelbar toi
dir AnfKteng^ der idg. Ti^raeinscbaft die CMsbiiuaiun med. aap. +
oder 8 gflffprocben wurde, nocb nicbt geftiDdea wA.
Die ScbwiArielreiten bim>n sirh bi^ in beäasTstigendpr Weis«.
Dit LaotpbTsioIogen sind h^ate nocb nicht daröbw einig, ob eine
Vareinigmig' der me^a mit nachfolffeDdca tonlOMB Hnnrh«, d. b.
ob mediae asplratae nach der gen r>hnlid»«i Avfljusong überhaupt
mög^licb seien. Dazn kommt, daaa es schwer ist, über die Natur
dw altindischen med. asp.. sowie öbfr die der modernen indischen
IHalecte ins Klare in kommen. Und so eri^cbweren die Zweifel in
Betreff der Beantwortung dieser Vorfra^u die Erkenntnis des Laut*
wertM der idg. med. asp.
Brücke bat Gmndzäge*. S. 115 drei Arteo dee Tleryorbringens
der med. aspir. unterscbieden :
1. Man lAsst die med. tOnend explodiemn aod bildet dann
•nt das h. In diesem Falle entsteht ein be^a, dc'ha, jce'ba. m
2. Man erweitert die Stimmritx« schon anmitielbar vor de(|
Dnrch brach an g des Verscblnseea. Dann explt>diert der als med. be-
gonnende Verscfalnsslant als ten. nnd ihm scbliefit sich das b an.
Za schreiben w&re also bpba, dtha. gkba').
3. Uan bef;innt die med. wie gewi^hnlirh tOnend, sisttert aber
dann den Ton der Stimme, üfbiot den Mundh^Jhlen verschluss ge-
rftQSchba and lässt nun das h nachfolgen.
IMe Darstellniig Brnckes ist so klar tmd leicht xu controlieren*
dass die HCglicbkeit der von ihm beschriebenen med. asp. kamn
^ E« ift — «chtfint mir — in der That ein Fall na<:hw«,-jljar. wo
aas etjmiol g+b ein Lattt wird, der ani bt-^tea gkh geechriehen wenU-n
mässte. W«nn in Wfirtern wie ahd. Kätiebeit d. b. in den hSofigen K&]1cn,<
wo -hcit anAdjMrt aaf ig aotritt) ein Saftix -keit entsteht, so wird bierj
wohl nicht anziuit^bmcii »ein. dasä h wegen des vorauägehenden tiuttaiaUj
to k geworden ist Itif, w&re k&am nutglicb Ich glaabe, aa»^ üUgheitj
entstand ein 'aitli^kheit irahd. »^4lichkeit. ««eUkeit geachrieben), d.h. dlaij
med. aap. gb wurde auf deutschem Boden iiacb BrDckei 8. Art ge^tfodwa.]
Unser ntid. Seligkeit bat ja betreffa Aes gk aneb keinen amieren LavH
wert als gkh; k fflr kb wie im Anlaute flbenll. Dass eich nicht aacb
•peit und -t«it aua b-beit, d-fadt entwickelte, kann wohl aar in der Selten-'
b«it entaprccbt-ndef WortächlOsae begrOndet tidn. Ubd. maget^eit ist jitl-
leicht pboneciBcb 'magedtbdt geweaen. Wenn Wt'.rter wie abd. ^äligbafti
hftöflg gewesen wiren, hätten sie wahncheinlicb ein äufHx *-kaft benror-
gebracht.
i
Bntmmn, Tgl Gramm- ä. indog. Sprdcheo, nng. t. R. Meringvr. 14S
a kopui e«in wird. Offen bleibt die Frage, ob die idg. med. isp.
•4ff di« ilündischen nach einer d«r drei Arten erzeugt worden.
Auf du W«8en der altind. med. aep. geht Brogmann S. 25
aütU Blher ein. Er rerweiät unf Whitney Ind. Gramm, g. 37.
Bttnffs der Natur der altind. gti. dh. bh scheint eines klar
OMia: «ie k^ynoen la der Zeit, wo »q» gbt U8W. ein gdh her-
Tflnritnjr nicht, oder vielleicht richtiger gesagt, nicht mehr
■fdiu affricatae gewesen sein. Jener Process »etzt aspiratae voraas,
4au) wie aas einem g/-t ein g-dz (ght = gdh nämlich) hatte
w«d«D sollen, ist nicht abzogeben. Wenn aber gh. bh. dh in [n-
dla v)t i^MVA Oosotze nur aspiratae gewesen Beio kr>nnen, 80
«Ml iiicti die Pr^gi:'. welcher Art war der den med. folgende Laut?
DicM Frage hängt mit der nach der Natur d<>s altindischen
li-lul«» aof das engste zosammen. Aach hierin verweist Bnig*
■mn bkHS anr Whitney Ind. Gramm. §. 6A.
Da» h dea altind. wirkt als tünonder Lant nnd wird aacb
ili Mlcber beschrieben. Vgl. Bigveda-Prät. cdid. M. Möller XI. In
»Xn tinl aasdrärkllch gesagt, dass von den acht nsfamun (Spiran-
tcMlHM^n ugbt'äha (tooJos) sind; h ist also ghosbavat, tfiaend.
IL itgt, daas das b in der Kehle gebildet wird. Dagegen sagt
XU köddcU. nrwyäD einige nennen h (nnd den Visaijaniya) arasya
Bmttaofastabeo. In DCCXIV wird von den drei Art«n der Laate
(ibudett: Hanch (cväcab) sei da« Wesen der aghosha; die äbrigeo
tettni Ton (nädah) ; b aber and di*> t<^nenden .\fipirateii hätten
H«A ud Ton. Vgl. Atbarraveda-Präi. L 12. 13.
In Täit. veda-IV II 4. 6 wird erklärt, dass (während die
Tool» Bit geacUoMener Kehle, der bloOe Haach bei offener her-
voSftinclit wird), da« b bei einer Hittelstellong zastande kommt,
ntd diecer Lact finde sich auch in den „vierten Laoten", d. b.
^i Jen t&neoden aaptnitae.
An ainar sndmn Stdle n 46. 47 verzeichnet daa Tüitt. Pr.
<bi Utiaaug einiger, der infolge das h hei derselbMi St«llang der
ft^e «ic der folgende Vocal berrorgebracbt wird.
Das RgT.-I^. schreibt also dem h wie den med. aspir. Haach
Bnd Ton zn. Das ist aofllUlig, denn daa h gilt ihm als tönender
'JtanBant. Auch sagt es oidit, wie ein einfacher Laut in gleicher
Ztit tflnud und iHilo« sein könne nnd Whitney hat desweg«! (za
AtliT.-Fr. I 12. 13) diese ErkUmng fär anm<)glich gehalten. Weaan
difagcn den med. aspir. Hanch nnd Tf)n zugeschrieben wird, so
lit saB Twsscbt den Ton den med., den Uanch aber (das tonlos«
AMMn«n der Loft) dem b zn rindiciara.'^
Vra f«1ir feiner Beobacbttmg zeogen di« Bemerfcmigen im
lUUv.-Pr. Wenn es tagt einig« behaupten, dasa das b bei der-
idbcfl Stellang der OigiM anongt werde, wie der folgende Tocal,
n Nach dem Bgr-Fr DCGXXIV a. T lehrten einige indiadie
fkasdur* daaa die teaoca aipiralae dgenllkb afiicatac Ksen, £e med.
■s|ir. aber dnräi den IftDeaden ufanaa aüctB gebOdet werden.
144 BruffnuiHH. »gl Gramm, d. iDd<^. Spncli«!!, »ag. ». H. Merin^er.
so stimnit da« (vi« aacli Whitney aao. sah) ganz zu onscran h,
bei dem «s Kempclen zuerst bemerkt« vgl. Hoffonr Kahns Zs. XXT
S. ^5^. Hoffory hat auf Gmnd dieeer BBobachtoiigen unser h als'
tonlosen Vocal und die Lantrerhindnngpn ha fai ha als Veibinditng
voD tonlosem a 4- tonendem a, tonloeem i 4- tonendem i dbit.
erklftit. Wenn ferner im Täitt. Pr. dem h eine intermediäre Stel-|
lang der Kehle zageBchriebea wird and das Bgv.-Pr. sein Weeen
als Haach and Ton vereint definiert, so stimmt das mit der Be-
stimmung anseres h, wie sie Czennak und Brücke gaben, aaf das
gioavMt«. Diese lehrten, dass das h intermediär sei, d. b. mit
halbgeöffneter Stimmritze gesprochen w«de (Literatnr sieh Hoffof7:
Prof. Sievers nnd die Princ. der Sprachphys. S. SO).
Darans scheint nan henFDr7ageh<>n, dass das altind. h (zor
Zeit der Abfassung der Präticakhyen wenigstenfn) identisch war mit
anserem, femer dass aach gh, bb, dh nnser h enthielten. Hase
aber b im Satze als tonender Consonant wirkte, h&ngt wohl damit
rasammen, daes es fast immer ans tonbegabten Lauten entstandeo
ist (meist ans gh, g'h; seltener uns dti, bh). Vor der Zeit der
Prjt. dürfte also h ein tonender Laut gewesen sein, freilich nicht
ein „tonendes h"; dnfär, dass die med. aspir. jemals diesf^n tAnt
den Laut gehabt haben, ist ein Zeugnis schwer heimbringen?)
Die idg. med. aspir. kOnnen keine Verbindungen von mod.
•^ tonlosem h goweeen sein, wie sieb daraus ergibt, dass im an-
sehen tn alteeter Zeit aus gh-t, bh-t, db-t ein gilh, bdh, ddli. ent-j
wickelte. Das t dieser Verbindangen muss wohl fönende 5achbi
Bohaft gehabt haben und da liegt die Annahme zunächst, dass h''
in gh usw. der homorgan« tönende Spirant war. Aus Verbindungen
wie g;^i, b^'jt, dzt entstund erst durch Töuendwerden des t ein g;-d|
b^d, dzd, wiiraus erat ghd, bbd, dhd herrurgeguigen sein raOg««]
die Vorstufen von gdh, bdh, ddh.
In den oumpätscben Sprachen entstand ans g^t nsw. *gt,
darans ki: nnd ebenso pt. Die ältesten griechischen Vertreter der
idg. med. aspir. waron tcnues mit gehauchtem Absätze. Wir müssen
also annebmeu, daes in den Consonanten Gruppen mit t (u. s) die
Entwicklung g^'t (*gt ^xr ätatthatte; soust aber g;' ^gh {x (xx
(ZX {'/. °"^ ebenso b,-* {bh (,t' (ttii <g:ip (if. Die lateinisriiBn
Vertreib der idg. med. aspir. erlauben uns keinen Scblnsa auf itarej
idg. Vorgänger; nirgends ist dort, wo med. erscheint, der Cbergi
so erfolgt, dass etw» bloß die Aspinttiun abgefallen wAre, wie
Aecoli erkannt hat. Woraus die anderen Sprachen ihre med. vor-
■^ Über das Wesen der med. aep. der neoindischen Dialeete sind
fuiz Tideniprcchonde Angaben gemacht worden. V^l. .^^lerers Phooedk*
8U. Ellis liut das Wesen der mea. ospiratae io .a momeatary cnergUDg
of tho following vovol' erblickt. Jedenfalls ist das nicht die QbemlT gef
teode Amsitrarbe und auch nicht die BrahmanoDSu«»)) räche des Sanabii
Sierera erklirt« die med. aep. fDr med. mit tonendem gebauchten AbsatUr
Ist denn aber ein tonender Hauch eicht ein Vocal?
i
I
I
Btfmmt, 1^1- Grunm. d. indog. Sprachen, aug- t. U. Merittper. 145
litbsn, du german., balto-sliiTr., arroeniscbe. irische, das
M liebt zo sagoD.
In den «aropüflchen Sprachon erscheint an Stelle von gyt,
' liftt illenr»g«i) kt, pt; der Spirant IM nae und die zusammon-
rtDlin4«a RxploBivlaDtc worden atjsimiliort. Bortholcmjao l'rug A. F.
1 34. Ol etwa die Wandlung tob med. asp. 4- t zu med. -{- dh
•cboD idg. sei? Aber nar Klu^e gab Ihm die urwünsclito Autwort.
DitMraifam an (Paal-Braoiie Beiträge IX IfiS), dass ans idg. gh
-r t-StttDx 8chon idg. gdh oder wenigstens ghdb entetand«» bv<\.
BfidN ist ibzalehoen. Aas gdh ist cnropfiittch kt nicht herzuleiten.
4iDfswiaig aus ghdh. Fär das orstore (gdh) epräohe weni;;st«n8
te Aruche {nach Bartbolomae), für das letz(«re (ghdb) fährt
Cag« BBT das gennan. 'j'axH/J'S (?*>(• gahngdfi) an.
DlwAs scheint allerdings eine Ausnahme Ton der earopSischw
EottkUoiig g>^. *gt, kt (germ. •/%) '■^ sb>"- ^^ ^'^^^ tindet sieb
ili 1^ gahogds, altDord. hjgd. ugs. gebygd at. n., abd. f^ubuct.
tlatbM «nebeint ahd. gabaht ags. hyht st. m. Die Formen mit
t>t liiid angauscheiiilich die secoudlLren, durch AuscbluKti an andere
U-flllmiDo «Dtstandenen. Dieselbe UuregetmäOigkeit wie dieses Wort
■apo dl« german. pari pf. xa.VfJii-, sa/dä-, li/^dä-. Paul Bei-
jWiti Vn. 144***); vielleicht audi genn. iny^&-. Ich sehe nur eine
"Iflplichkeit der Erklärnng hier. Ich glaube, dass in diesen Formen,
^Ai J4 SafQibetonang bittten, in der Stellung vor dem Accente kt.
ptAto X'*t (f^ i» y<h jid wurden wi« sonst die einfarlien Laute
üA TiriKrs Gesetz. Eine voUetAndige Analogie zu dieser IfrkU-
iDf böten die von Bechtel Haupt» Zs. XXI 214 autt st _:. erklärten
fnim, id.
Bartbolomae hat zum Schlosse seiner Abhandlung die Frage
ufjfivorfeD (S. 24): „Was war die idg. Qnmdform von altind.
%4bi niul Itt. däkiiis, fOr altind. digdliäs und lat. Qctns usw.?**
wiiiltK Frage wirft Brugmann S. S47 §. 468. G auf.
Die negative Antwort: „Si«iherlich nicht degdh'Ss, digdh6s",
fhib* ich, muss heute wie ehedem jedomiann geben. Ich, für mein
TM, latworte |N>sitiv : ♦deg;tüs, •■li>f;tijs. Man wird, bevor man
*•• Formen einfach für unmöglich, weil unsprcchbar, erklärt, doch
fWNhiedaneH in Erwägung ziehen rnüäseii. Erstellt, dass vir auch
Hr & romanischen Sprachen die Verbindungen jt, ßt voraussebzen
■iMn (prOT. fait = *fact; spanisch cautivo ^ captivus usw.);
niftnu, daas daa idg. noch ^set-t^s mit doppelt gesprochenem t
'^fU, ebensowohl auch *vidvos-su mit doppeltem s. Einer Sprache,
*• 'Ni-tös spricht, darf man doch wohl auch ein •deg;'-tv8 zo-
■tknib«), wenii auch kein 'sed-t^Js (xu W. sed sitzen). Von ftfan-
^^te BürtgangODgen mnss Fick geleitet wonleu sein, indem er
^^B Idg. dabh * Us annahm mit einem Schwa-Laute. Beweist ein
^M '*) Bnuue Althocbdeutvche Oraummtik §■ 3C8. Anin. 2.
MMbtft r 4. Mar. ajmm. laa. IL H«n. 10
iM Bruffmann, rgl- Gramm, d. iniog. Spracbcn. aog. r. R. Jr«rM^-
*8et-t6e mit zweifacboD t nicht, daGfl das SutRx ai^ ein SoDderdiag
t^efäblt wurde?
ÜrindoR. t -)- t, d -f t, dh + t.
Durcb Kräater und Vemer ffard^ es zuerst aoBgeeprocbon,
dafifi dort, wo st an Stelle von voransznsetzendem tt Bteht, aU
Torataf« tgi anzuüeizQii Bei. Dieses tst ecUtebc leicht hei dopiKb
KeaprDrb(>nem t-t; ein fuigierfcE *al-ta sei arspracblicb *aÄhta.
•■atsta ^öworden.
liru^^niann bat Morph. i'iiteT^. III 131 diesen Gedanken auf-
gegriffen nnd daranf gestützt es wahrscheinlich zn machen ver-
sucht, da£8 die Affection der Consonantengnippen dental 4- t ecboD
für das i&^. au'/.uiichuicn sei.
Dabei lief Bni^inaiiu allerdings eine kleine Übereilung unter,
die ihm aber meinc^s Wisücna von keiner Seite vorfrebaltvn wurde.
Hei 'atta ist die Knteteliunir «ines •atsfai heirrpiflirh. aber b«
*ad-ta ivder g'ar bei *adh-ta durchans nicht; dass sich nameiitltcb
bei letzterem zwischen den beiden Dentalen ein Spirant entwickelt
haben sull, ist ganz anwahrscheinlich, da ja der zweite Theil der
dentalen med. aap. (welches imuaor ihre Katar v^wesen sein mass)
schon die Lösnng- des dentalen Terschlnsses liedingte. Brat^mann
hat diesen Fehler in seinem (rmndriss atillBchweigend berichtig:
idg, *ad-ta wnrde c^benfalts *atta and dieses 'atsta ; betreffs der
Gmppe dh -f t aber nimmt Br. folgende Entwicklnng an : Aiiscli
ddb, d'dh, 7.dh; daraus einerseits indisch ('/.)dti, andererseits irwÜMh
7d, vgl 88. 470. 482. Z. B. indog. ♦randh-tös. arisch •mazdhaa.
woraus altind. medhas-, arest. maidah-.
Damit steht oe im Einklänge, dass Br. für d-d, d-db Tol-
goido Entwicklung uunimml: idg. d'd, nrürisch zd, daraas altinl
('z)d, avest. zd; idg. d'dh, urar. zdh. altind. (zjdh. aveei. td.
Z. B. idg. ded-dht gib, ded'dtit, orarisch daidhi, womas altiod.
dehl, avest. dazdi §. 469. 4.
Die Vüraurij^etzungen, die Br. dabei macht, sind folgende:
1. Der Proc«s8 dh -{- ^ ^ ^^^ i^^ arisch "). 2. Die EDtwicklung
des Spiranten bei den Gruppen d'd(h) Hlllt in die tische Zeit,
w&hrcnd t't sein 8 aus idg. Zeit hat. 3. d'd(b) werden in ahscfatt
Zeit zu ^d(h}. obwohl idg. t't in arischer Zeit bleibt. 4. Fonnea
wie altind. baddha- (idg. bl]<^iidh-t60, avest basta- gebunden sind
Analogiebildungen <§. 48J Aiim. 1)
Die drei letzten Voraussetzungen kitnnen bis jetzt nicht als
erwiesen geltpn.
Wir besitzen auch für die Geschichte der Dcotalverbindungen
einzelsprach licht- rutorsuchungen. Für das Lateinische hat FrOhde
in Bozzenbenrors Buitn'tgen I. die nöUiigen ZnaumneDStellungen
gemacht. Darnach ist ans tst (dem enrop&ischan Besultate van t>t
"I Wuui ist ftbar bei der iAg. (imjtpe db + t das s entstanden,
welche« die europüscbcn äprachen varaussctivn?
Brm§mam%, vgl Gnnim. d. iodog. Spraebtra, aug. v. J{. Meringer. liT
i't, db-t) im LateinUchen zirificben Vocalen und nach Nasal Dn<l
Li<iaida. gs, resp. s entstanden, vor r aber st. Hin leicht tu corrt-
gierender Irrthiim Frr<hdes war die Ännahnii*, dafis im AlUatemi-
tchen Bent^ vor t iiocli erhalten sei. Br. Grondr. S. 369.' '')
Die betrefft-nden Krsibi^inttngen des Geruaan. bat Kö^«! Panl-
Braone Beiträfce VH 171 ontersocbt. Er kommt zn folgeiiden Re-
iolbiten (vgl. Bnm'maun M. U. m 132):
1. Crepr. t, d, dh 4 t werden in niclit intenucal. Stellaon^
«teta zu et. z. B. got. blostrcls ^^ *b1at-trii>8 zu blotan.
2. t, d, db + t wird intervocalisch zn b«, wenn die Tolgendo
S0be den Hochton hat, z. B. abd. adj. giwia, adv. kisso ■= ^vititis.
3. Ziriscben Vocalen entstebt st, wenn das ^Vort bsrytoniert
ist, t. B. got. voiet ■= oltt&a =^ aind. TOitha.
Kög^el« VpTsach die Scheidnnp von g:enn. ex nnd 8s(8) aof
r|en Accent zaräckziifährcn, bestacb .infürgbcli viele. Mit Rncht bat
lieb aber Ktut^e zuerst »reffen dieselbe nnsgesprochen. Faul-Braune
Bfiitr. IX 150. Kluge nimmt seiuereeitä au, duHS ini Gortu. unter
lOen Umständen bs eracbien. Also auch ans altem *p«ittro- ein
*fri6«ro. *friRro and darauR «fuBtro-. Da» t vor r iräre also das-
»nie wie in „Strom" iiew. Der ar. 2. sg. pf. vt^ttha iilg. »rÖittha
«otsprerbo germ. *Taii)8<i, *VMa, worans erst (nach galt, mabt usw.)
raist gebildet worden wftre.
Bragmauu folgt bei der Entscheidung in dieser Frage Ort-
boff Perfect S. 560, dem man sich rnckhultulos anschlieCeo kann.
Osthoff sagt (S. 561 = Br. S. 384) aus tat wird gem. sa (nacb
laoger Silbe s), vor r aber st; wo st au anderer Stelle erscheint,
da liegen Übertragungen ror. Er onterächeidet eich von Kluge
didorcb. «]a.H8 er ror r die Entwirklung tst, mi annimmt (reapective
mit den eutsprecbeiiden iiit^rileiitiLlen Spiranten 'i. NOtbIg scheint
lair diese letv,t.ATe Annahme (trotz Osthoffs Hinweis auf das latei-
nische) nicht zu sein.
Kluge hat bvtreiTA des idg. *dh-t die Entwicklung idg. ddb,
idb angenommen und gemeint, der Reflex dos letiiteren sei germ.
xd. Dann kann leb Kluge gar nicht /.ustimmeu. Darnucb wären
F&Ue wid gernt. basta Fick Ui JOO ganz nnbegreillidi. Got.
gahngds 34]U nach Kluge mit seinem gd ein idg. ghdli roüectieren;
also mdsste doch ans idg. dh-t cig'>ntlir.b ein dbdh ent^itandeu sein.
Ifann and wamui soll dciui aber durans zdü geworden seiu?
Ich glaube auch heute nucti, ihiss Bechtel die L-erman. id in
Ranpts 'Ast. XXI 214 ganz richtig »-rklfirt hat. Er behauptete be-
bniitlicb, dass interrnratiRcliPS st im Germanischen in oxvt. Wör-
terniu zd wurde. Ich mus» bei Bccht*>l« Mpinnng vorläufig bleiben,
trotzdem KOgel aao. S. 192 Bechtel» Fund in einer Anm. hat
afethon wollen und för die meisten — scheint ee — auch abge-
Uin hat.
n) üithoff pt & Ö61i aber — btoli Lat. Oramm g. <>l. 1.
10*
AU« flC A.
■3 J-
lA ftofi»
sftnr.
Uff. DibW + 1 <•
Ibn gabt imioar tod der Meimm; aas, im Ocmi.
tat der Lutrerechiebim; noch alle to- mid ti-SOiBiiie flijtouifct
ge«e«en Bein. Ich haut du (nr ganz mberechti^
Eb gibt eine Mag« geniuaisdier Wfirter, in den«i der Vocal-
IMltMid der Wanel aof Saffixb«tonimg, die Terschiebong der Ooc-
MDttUD aber anf Wonelbetomuig hinweisen. Es kann keinem
Zweifel unterliegen, dau ako der Arcent voq dem Snffixe auf die
Wonel gewandert ist. Itfa will im Folgenden die mir bekannten
FAlln {nach den Scnanten der Wnrzet geordnet) anfahren, mit Ein-
DCblnBs deijenigen, die Klnire Quellen und Fonch. S2 S. 10, Ostboff
Morph. Cot. n 50 und IT 101, Kögel Beiträge Panl-ßnuine VII
176 gesammelt h^eii.
Wurzelsonant r:
1. Gut. baurthei; die german. Sippe hei Fick I 69S; m 'JOS.
Der idg. Btjunm bhrtl- erscheint dagegen gerni. als ,^fnrdi-- 2. ahd.
mord n. Fick H 432. III 233. 3. Owm. tur^i- got. gataarths.
F. I Olf'. 4. U«nn. Dor^a- ahd. noid. 5. Abd. forh f. 6. Got.
faurth.« F. in J77.
tgl. Orutm. d. indog. Sprschcn, vag. v. R, Mtringer. 140
WnnelBOoant m:
inn. qomdl-, got. ^aqumüis F. I .^56.
Wurzolsoüftiit n :
erni. muii9a-, ahd mund F. ED 231. d. ^ot. galcnntha
P F. H 342. 10. ^enn. kun^a- got. knnths. 11. genn.
III 324. 12. genn. lui^i- Woge F. lU 34.
^H WortelsoDunt h
^B 13. ffot. rullfaQB. F. n 470. Terner EahiiR 7.8. 23. I8G.
^HL pna. dvlSi' got. daltli. Leo Mpypr got. Sprache. 107.
^n. prm. mnlcfa- Wolf. Ifi. gem. '/ulOü- gut. gttlth. 17. gerni.
rttUi- got. bnlths.
^H Wurzelaonant l:
^B 16. gerni. qi^i-. 19. genn. iri^i-. 20. got. litlius. 21. got.
^H*w Htrde F. m 309. 22 got. smitlia F. m 857.
Worzfilsonant q:
23, eorm. lafla- zottig. F. m 273. 24. gem. (fvitH-.
Duu 25. genn. stadi-.
DIm« Beispiele vAren gewiss hedeatend xn Termebren. Ont.
du Kögel hieherrtellt, gebort nicbt dazu; es iet eine
ittoD Ton genn. tarii'- und schvracb tnnd- ' . Beachtcns-
»t genii. sendft- Weg (got. sintbs Gaiig). das wohl mit idg.
fibOdet ist: das Verbum findet sich in ahd. siiinau. Vgl. ai.
j, tend. banaiti, giiech. <£vt'*ai, ävim Bnigmann Gr. S. 200.
hier Irt der .\ccent vom Saffixe auf die Wnrxel Torlegi
VnliU. aber diese erscheint in ihrer vollen Gestalt. Dioselbo Erschei-
»■ng ia abd. sinnan geuren ai. san''>ini , got. riuiian gegen ai.
'VTlti tiBw.") Zn bearhten ist dazu genn. etni^i sie sind (got sind
KM tbtfa nach Analogie von bairand J. Schmidt Zs. 25. 592),
>i. linti, idg. *Eiiti.
E« Tragt sich, wann die obigen Accentverschiebung>pn Torge-
Wla sind. Wo wir am nn nr ol finden, iat die Antwort leicht:
b gonagoischen Sondcriebon vorder Lantverschiebnng, aU m n r l
Itfcn am tm ur ul waren. In den Fällen, wo wir aber en er ...
f>V^ in) finden, da mass die Verscbieliniig Trüber Bt.-itlgofußdeu
Ha, Ich kann mir ein genn. *8ln.Vi nur aus *g(nti erkUren,
fOÜA ans etnera *siiti, d. h. ich glanbe die letzteren FMle der
AetBitt «Schiebung fanden noch den Rest eines e-Vocals vor dem
teunten ncd erhoben diesen wieder m vollem e. Darnach wäre
^ Scfareibong J- .Schmidts *n. *m nsw. richtiger als ii ifi nsw.
^f^ bier luf die Streitfnige eingehen zn kOnnen and xu wollen,
•>• bocbbetonte Xasalis sonans im Griechischen erscheine, glanbe
Bukb
■Hin
"'i Da die IdvoUficatlon von got rtnnith mit ai.rnvAti also doch
Ut tmd ai. riniti betreffs der PrSsensbildung nicht za dem gemu
'<>t» (tintnii (nnvati ist ganz ui]sich*:-r], bleibe ich bei dieser altui Zu-
itnteTlang, w^-khe die Annahiim t^iner KnteleinuTig in andere Ablaut-
unnOthig macht. Vgl. aber OstBoff M. U. 4. 45.
gmjpad— , T^ GnmmL 4. iläag. fl^rxfcg«.
ich berroriwbra n nDeo, 4m« Sefeaidti TlM«tw (tr := a) mit
d*n hur MzaHeb im bMi« Ktailingt itskL Ug. Söiti. crieeh.
tvti X Sefanidi Za. 25. &91. iatet 0«tk«ff IC. C. IT. 290/«),
Bn^nunn M. (J. n. IM.
ÜlMrskfatiicb t»fl<Me kb 4kt In^cfa«& Diar« m dMh§«i:
«) idff. «n („o") irt fw». in. Vpi. ?wra. stnM si* siad.
&] Prih rftdct im ^«n». amS (TSbtr vaMtoatm «n usw. d«r
Aeeeat Es «atftibi in. HMmt got sisrtte, tM. nniiaa, got
rbotta DSV.
r) «0 QBW. werdfo gm», tu nn usw. Der Aec«nt tritt tot
d<r LaotT«rKhi«baQf noch uf ^ese SiAen. ineber di« aneeföhrlan
L'4 FftUe.
leb flDd<> also Bcbon Tor der LAQtverscfaiobiQis: ein« sehr
t»ncbt«nBw«rt» Strtmanf. die den Accent aaf di§ W. xa xiebm
facmfilit tuL W&ra ea alho kölin. darin sclioa di« Vorboten der
ftUgenifiiitn AccHitT^rBcliiebiiDg, die gewiss enrt nai'h der Lautrer*
■cbiebnng^ erfolgt ist. zq (^«h(fnV Unmetfaodiscb scheint mir diese
Annaliutv nicht zn !>eiii. Der Laot i irird dorcb eine Beibe von
Mitlelglifdern tu y; icb glaab« aach oicbt, i»»s man in dein
ftineii Worte derwlben Kategorie nacb x spracb. wenn im andern
üben y gesprcKfaen wurde. Aber der Accent kann nicht grada-
t i m T'in einer Silbe xur und«ni wandern, da mnüsen Wt}rte>r Tor-
MUgsben nnd allmählich dir* andern nachfolgen. Ich sehe al&o tn
JSDtn Aec«utTen)diiebuai^en die VorUofer der eroiien germaniKCbui
Venchiebnug.
In einigen F&Uea stimmen mehrere Sprachen in der Accent-
vsrsdiiebang anrrailig äberein. Die Beispiele sind bekannt:
AhiniL vrkas Wolf, gi-nn. wulqpa., i.t>Ko$
ai. diu goi. MaorUii-, dägats
ai. db'rti Abendopfer beim A^ramedha got- dalthi-
ai. g&tt got. gaqimitbi*. ßdais
Ick kann aber dieses ZuBammentreffen nur fdr Zefall halten-
Xach germ. •sin.Vi würde icb got. *ira(|imthi- erwarten, nach got-
"i Es gibt noch tine gante Itelbe tod (fennan. EnchoinongcD, die
oUge DeutaDg nicht nur tulasfon, Bandem theilwt>i»c fordern. Qot Tili
. 'rfvÄi J. Srhmidt tw:. U 468, cot- finmth ^ iii. ran^ti i Whitiiej
II. 1^). gni i^atb'-lhan: ffracr jfot fiiu ~ ai. parn — »ojttv. got hairte
» ai. crad Ut wpl- t>»iw. Sollt'- abd. wisnm wirklich gK-ich Innr Bein,
dann hat •-• den Aeoeot achon nr-hr frith auf di« W. gesogen. Idg. Nasnü
und I.ii)iiK)aM>nanB scheiiten r-Fürliuti^ odt-r bc-aser redhtcierten e Vocal
gfhebl KU hal"-n. Dm bpwtigt iK-tit-ffB d*.f n. m die Vertretung im AU-
fUw., Lit., Lftt. ; da« Arincht: bat foIgL-ricbtic i-lu s daraus gmiacbt, das
Ofnii. bat nach obi^fni noch Siion-n der <*-FÄrbung erhalten. Nur da«
(Iripcb. mit --inviiijr, ny irt tnit i!0U8ti)^«.*n Er«flii>inuiipi*a nirlit in Ein-
kiaag r.ii hrin;;.'ii. Ähnlich fflr r, 1. Viilli-icbl vrltÜR-n »ich durch Acct-ut-
Fnrnrkxiftinn^ auch Fall«* wir ^rioeh. 'httyi-i %= at bbiga. kt v«4inis
gegen ^ot vauritis iSauaiuri' S. It^i, <in(.'rciu — ahd. forba-
At^MJi, TgL Omnm. d. iodug. Spracbi-n, out; v. ü. Meringtr. 151
rama »io *tatrthi- w. Uuii dari ubio nii-lit mit Bro^mann und
Dort, itiMti sich Ü8tboff M. L'. U 50 auscbloas, E-ine idg. Grand-
An VÜ^ ansetzen, wogegen sich aoch SnnsKuro Memoire S. 230
Micprocfaeii hat.
Als ruTiBoqiieu/. dieser HninaD^ ergibt sich mir, dass wir
ia fem. für die letzte Z«it den Geiueiiilebens für alle St&inme auf
fti*. 2'ti-< ft-ti- UQd ebenau tp-Vi- usw. Kchon Wnrzelbetoüun)^ uud
Btdt tMhr Sofiixbetoitting anzQnelim«D liuben.
leb tftsse «ino tabellariEche Übersicht dlicr die Srhicksale der
bibttiiUia CoDsoiiantenpmppen folgen:
Kich Br. war*? diese so zu geben:
Vono^uäetzeu :
arincb earop.
gdh ?
I kt
dtto
t. b-t-t;
äbeniU pt
ind. avest
gdh yd, gd
d-f t;
dh_-M;
arisch earop.
ddh ?
d'db st,ss(8)
zdh
ind. aveüt.
(e>lh xd
d+d;
idg. d'd
bhjfj;
arisch earop.
hdh ?
J— ^*
ind. avest.
bdb ß6, bd
d + dh; dli 4-dh
idg. d*dh dito
arisch
zd)i
iud.
(K)dl>
avest.
7d
tt
idg.^t
vüch europ.
rt «t. u(8)
W. MMt
k' ^
^1 B«trvfFs des dh -\- dh ist zn bemt'rkeii. dass Br. vvrmathüt,
^HJBQML vor !is|>ir, verloren ihr« Aspiration. Nothwondi^r scheint
^^^^HIRknnalmie nicht za t«'tii ; ^*fTm. *ßr6yd(> utid *strc;'()«
(Atliifn doch uiir eiii gbdh htnzDweisen. RrngDiann tirancht aber
»*» Vtnrtiltisslaut au Rfster Strile, weil sonst die l'!ntt<tehinig des
^^sWen Spiranten nicht hegretflich ist Dißse AnnBlime ist fflr das
%• Hberttflasig , wenn man von idg. med. affr. misyeht, woliei
•Wttn «Qcb das TöncndwPfden dos t im Arischen betToiflicher
•W. Ich stelle mir also die betrefTonden Processo so vor:
dz-t
dz -dl
^ »all
h «irop. nbt>nso arisch
•gt dzd
kt dbd
ddh
d'dh
zdh
Za beachten wäre daboi,
enpjp.
»dst
st. ss(s)
arisch
d'dh
xdh
dass ans arisch
arisch
d7.dh
dhdb
ddfa
d'dh
%dh
dwi dhd
europ.
wird.
ein d'dh und weiter zdfa. Feroer wird dhd tu ddh
152 /fmjiMaiiu, TgL Onmiii- i. adog. Spndien. oog. v. It. Merinffer.
tmU inrvh diiMlb«D Proccas ^n( arUcbem Boden dhdb zu
Udb. Cbtr laL endo vfL Br. S. 507. Amn.
Ist dii IiLfcction aacb bei xwei in Satxe zasanunenstoGeit-
den Dtntal«D im Id^. «algvtietnf
C Nocb «iaif« mmiwMnhangios« Bomorimngen :
S. 24 sagt Br.: „^ (Ylsar)^) ist nnser b". Das ist «^wAifel*
los richtig. Es tn^ sich nur, ww die jetzige BrahmanenaoBSprache
des all fh oh als Hüi. Ihl. übii «ntstinden ist. Vgl. Kig-reda-Pr.
DCX'LXXXVnX. Danas ist es leicht zu beantworten. Der TiBarg**
ist iiiobts and«r96 als dei tooloee VocaL der dem voransgeb enden
tOoeodea entepricbt. unser b. and gleich wie im Peatechen ha hl
nicbts sind als tunlos a 4- tAnend a nsw. (Hofforf), so ist im
attind. ab nsw. umgekvbrt tt^nend a -r tonlos a usw. Ans diesi
iliestvi Aussprache ist die jetzige aba leicbt m begrsifen.
S. 70 kummt Br. wieder aof seine alte Bebaaptang. d
iAg, 0 in offvuer Silbe im arischen zu ä werde. Es ist gewi
bsUagMWwert. dass dieses Gesetz nicht leben und nicht sterfasn
kann. Ertreolicb ist der TsrsObnücbe Ton, den dabed Br. gegen
•sine Widersacher iCoIlitz. J. Schmidt n. a.) anscbUgt.
S. 168 g. IW lieiAt es: „Ai. din gen. Bg. des Hanses
gr. d*>>- in c»<aaoTi>s id«. ♦deoie'*. Vgl. S. 172. Anf 8. 2
fi. 286 wird der schwache Stamm dazu dafi- in üäfi-agr- Kbe
Drau angeführt Wir h&tten also urgr. gen. *divs und etwa dat.
*dttfiai. Der st&rkste Stamm des nomens erscheint daxn in du.
d&fttc. Dazu hat tiiaii e>dnf gestellt; gewiss mr»>rlich. Dann h&tten
vir ein h«^cht<t nii>rkwärdiges Beispiel ron Abtant in der Slominal-
liexion: nom. *d(ü. Ötüft (vor Voeal); gen. *d£vgi dat. *dapial:
iicc. =■ nom.; loc. *dö|i. •döc.
S. 65 §. 74. Belbsi wenn genn. rik^Herrscber tgot. re
eine EntUbnnng ans dem keltischen rig F:ein sollte (was wei
der eons. Flexion dee^ Wortes nicht gernde wahrscheinlich ist),
scheint mir daraus noch nicht ber^onngehen, dass damit das boi
Alter des Überganges von v -. i im Altirischen erwieecn w&n. D;
german. scheint in weitem Umfange i aus b-emdein •' gemacht 7.u
haben. Vgl. goL Atheincis ('.-fd^^M»). akeit (acetnm) Essig, an.
Grik ^ ßraacus, ahd. crida =: creta Kreide, ahd. Hin = Rhenus
Bhein. WackAmaget Kleine Schriften lH 27.S. Dagegen lat. giMCOS
got kreks (Schochardt Yoc. des VolgArlateiins l 461).
S. 111. Di« zweisilbige Fonn der Zweizabl nom. *doTr> ist
anch aus dem Germanischen nacbweisbiir. Idg. nom, neutr. *dToi
kAnnte got nur 'trai beißen. Qot tra scheint mir eine Contam-
von *twai nnd *tnwa zu sein. Von diesem tva aus wurde dann
der dual nom. zu einem nom. pl. umgebildet: trai, t^os, tra. Ahd.
zonueim duobos (Braune Abd. Gr. §. 69. Arno. ^) hat wohl schwer-
lich altes u.
im
I
ren
I, TgL GrUDin. d. Indog. Sprachen, tmg. ▼. R. J^erwffer. ISS
V
I
I
I
8. 128 und 157. Br. Dieint ^ot. ai, &d vor Tocal habt die
'«te offencB ii, a.
8. 182. FnAnote. Lies statt got. „ana-namti-" ..anda-namti".
8. 887 boinerkt Dr., dass ra.7 im Deutschon mf^, mtft
fiwordm a«t. Vgl. nhd. cnmlt das Kommen, got. gaqamthi- nsw.
In der Anneriian^ venuathet er. dasfi n.'> entsprechend zn csd. nst
wurde. Ahd. kuust Kaust =^ gut. kunMi-. Aha damit ist iu dieser
Tarfkfarenen Frage nichts entschieden. Woher alsdann in Fällen wie
fOi. Taurstr. maihstaH, haifsts asw. das s? — —
Bngmanns Gmndriss ist ein gut verwendbares Buch. Kein
Zwttrel daran. Dass eine Menge Details norh der Nachpräfong
b*d4rfen. d. b. dem sonstigen Stand« der heutigen Wiesenschart
uif^Mut werden mössen, kann an dein Urtheil nichts Andern, üt.s
AiMt konnte nicht gleichmäßiger werden, weil eben noch an sehr
ntleo Sttllen nicht ausreichende, namentlirii veraltete Arbeiten
Torlagen.
Ob das Buch seinen praktischen iCwock erfällen wird, ob es
4ir Philologe wird mit Nutten gebranchen kennen, ob der Gebranch
n «iMCfatwt Ist, dass mau es ohne specielle linguistische Stndien
TVilibtii kann, daa sind Fragen, die nicht so von vornherein
IQ bonlwmieu sind. Gewiss hinderlich mi dcni Grundriss der
Cnstand, dass Br. wieder theilweise neue Transscriptionen einge-
Slirt hat. die von denen der sonst za gebraucb enden Ilandbücber
öeb onterscheiden.
Noch vor luehrwren Jaliren hatte niemand au die Möglichkeit
(bik Compendioms in naher 7.nkunft gedacht. Damals schien .ttles
ii FtoBB und Bewegang. Niemand konnte vennathen, dass es bald
•inb BonmeiBter mOglich s^in werde ans dem Gori^Ue und dem
Sdott« atif nnsicberom Boden einen neuen Bau anfzufübron. Aber
•■ bnd sich doch anscheinend, fester Grund und an der Möglidt-
knt wenigstens ein provi&orti>ches Gebinde xu errichten wurde in
IttiUr Zeit nicht mehr gezweirelt.
Bmgmann f«elb.<^ scheint sich mit dem Vpräienste etwas
*iQigttaiu momentan branchbares gelierert zu haben, -^uftieden in
t^n. Ob es ihm vergCnnt war mehr zu leisten, ist in der Tbat
'**U«Uiaft. ist aacb hei dem jetzigen Stande der WiBscnschaft
*^ talkbar. Koch sind za viele der ein sehn eidensten Probleme
"■ebt «jeher beantwortet Wort- und Satz-Accent. Ablaut, Sandlii usw.
■W ji« Säulen, auf denen die moderne SprachwiBsenschaft baut,
•*% keinp einzige von ihnen ist noch in Be7,n(: anf I-Vstigkeit,
T^ikraft nnd Tiefe ihrt-r Fundicrung genau mitcrsacht. Und gar
■••» I*"th nnd Winkolniali — die Lautgesetze !
Der GrundrisB ist t:ewtseennalJen ein Anszuc ans den Colle-
l^ifUn dfs Hauptes der sogeiwnnt^'n junggranimatischen Schule.
"irf M dieser nicht weitere Jünger zuführen, wird es die nach-
%Hila Generation nicht einseitig het^intluBsen? Ich glaube kanm.
lir WH u scheinen , nls ob die Troniituig aller Spracbrorsdior in
JragfTBBUnatiker ond bliebt - Jonggrunrnftäkar . wtnB sie jouls
«nen Siim tfvbabt hab^ eoDte, um geniss sdioa »it Jabren «in-
g«lmßt bat. So viel ich eiieoMn kiaui. hat ge^reowärtig^ die ge-
ninnit« Sprach wisB«nsch alt pfn«n im veseotliebeB emhvitlicfaen Zug.
Die nachfolgenden Decennien werden gewiss etaanen, wenn
sie die bitteren Strpitirkf^iten einer Z^it rerfolgen, die doch die-
selben Vorzöge nnil difisotbi-n Fehler hati«; difl denselbf-n Boden mit
dflB8«lbn Hitteln lieurbeitete nod sich dnrrfa kflostUdie Z&nne so
•igenthömUch zt:rtbei]te und tn^mit«. Bis jetzt hat allerdings der
jang-granunati»cfae Er»is erklärt: Die Limtgesette sind aosnahmslos.
Und seineru-it wv dieses Schlagwort rielleicht ein Segen; Tcr-
knßebert der Salt aber zum Glanb^sartikel . aor den der Recht-
gUnbige schworen mnss. dann wird er zum Gei^entheile. Ich glaube,
e« bricht sich mehr and mehr dtf> £rkentitniä von der rnrichÜg-
keit dieses Sat7.ps Bahn and ich halt« daftir, das» Schiii^hardt in
seiner ansgcxeirhiieten Scbhfl: 'thtr die Lantgesctze' den Weg
gezeigt bat, anf dem zn einer richtigen Auffassung dieser so wich-
tifren Frage zn gelan:;eii sein wird. In praxi aber, und das ist
allgemein unerkaiiDt, macht es sehr wenig L'nterschie^l aus. ob man
ntit Br. die Ausaalimslusi^rkeit der LButireset/.e behiiupt«t oder mit
Schnrhardt an die M^elicbkeit üjionidiäcben Lautwundels glaubt *^).
Ond deshalb kann Hr.s Grandriss \on jedem Stjindpnnkte aus
emitfi'hleu werden.
Eine Frag(^ drän^ sich nnwillkürlich aar
Ein Cftmpendiuni kann nie zn gut, kaum jemals gat genng
sein. Aus ihm entnimmt der Lerniinde Stand und Aufgabe der
Forscbung, ans Ihm lernt t^r Kichtung nnd Methode. Deijenige,
der 06 unternimmt, ein Cfunpendium 7.u schreiben, der m;u-hi sich
xnm Bncbföhrer aber das Geleistete, zum Ratbgober Qber das zu
Leistende: nins8 er es sich nicht gefallen lassen, wenn man un
seine LelstiinK den allerstrengsten MaC'stiib legt, wenn man ihn mit
dan Besten nnd Grßfiten venrleirht. in deren Reihe er sich stellt?
Auf gar manrhf>m verwandten Gebiote sind die Compendien
wahre Gigantf-nhauu-n gewesen; .1. Grimms Werk, Miklosichs Ver-
snch, dasselljt! för die slawischen Sprachen zn leisten. Ja auch die
bekannten Wi-rko Bonfoys, Aufrecht-Kirchhoffö. Scherers u. a. ! l'nd
es ist doch, um auf dem Bodi'H der vergleichenden Gnunmatik selbst
'*t Ich glaubt- nicht, diL*n man hei diir Rrkl&nuig der sprachliobcn
Thataachfp mit il'-o Eat<.-gorifn : Liiut^t-^ftz oder Analogie imm<-'r sein
AnAomnu-n wird tinilin kanncii. SdnnTuinit sagt la- a. O. S 33 : -Auch
auf detn (irbirtt> 6t'f mcHianiNcbrn Iiaiitwandr'lfl find^ irh gaiiK Ander'^
lÜB nur iibgt;scblüBi<on'-. in ütarrc Fornu'ln zu klddoudi' Proct*s»e. ich findt*
Ider dn« bunti', cikUukl- Siiid nngt-ziilillvr Tri-.')".', atm dnn Einz<'Uiev beller
und «tfirkcr horvortritt. - Doa hslti* ich fQr richtig. M.-Ib>t nnm illc Er-
fahrung Zi-igt, das« das Gros d<T fCnchoinungt'n wirklich in itam- Fermidn
gphJi^art wenh-n knnn. Dit- .Trit-bc". die jt-np „n'gplmißigvn" Erachci-
nnngen. sowie joni-, welche die .sporadischen* veranlawen. bleiben ins-
gcsammt tTRt zu tindrn.
£r€tselmer. Lehn. o. Anfg. a. d. Stcr, atig. v. J. G. WatlKnUn. 155
XD bUib«!), and) Scl)I<>ichers Compendittm eine bedeutende That ge-
VB««n. Kuin mun nun Brnp'nimins Qnindriss diesen Werken an dip
Seit« st«]|i^? bio richtige Antwort vird jodenfaUs enst die ^uknnlt
10 gabao üustaude sein.
Wird. Dr. Bndolf Meringer.
iftranihiug vou Lvbrsätzeu und Aufgaben aus der Storco-
llietne. im Aiwchlu» an Docbgelasseiit Papiere des Oborlohror»
l'i Kretscbmer bearbeitet von Dr. H, Thieme, ord. Lelirer ani
tfcoIt'Tiiuuuimn xu Püieo. Leipiig 1885. Dnick und Verlag vodB. 6.
Ttabaer.
Hti gutem Rprhto Iwtmt der Verf. den fligeiithilmliclieii Um-
_ , dass die Auf^abonsanimlungon aus der allgomeiner Arith-
»•tik , der Planimetrie, dvr TriK'ononictrie sehr zalilreich vertreten
und vou Jubr zu Jahr v'rnv Vcmu'hrnng erfuhren, dtms aber
kbenaunmlongeu aus dem p r o p ii d e u t i s c- h o n T h u i 1 e der
setrie sehr selten sind. In der That zeigt eine Durchsiebt
I'rogramme ^österreichischer und dentsoher Jtlittelschnlen , in
reichen - einer 7veckinAßig^ Gewohnheit entsprechend — die för
>» Abiturienteneiamen beetimmten sobriftlichcit Arbeiten nn^egcben
loa. datis dii' luutbeuati scheu Aufgaben fast dtirchwegs der
meinen Arithmetik, der Plauinivlrie , der Trigunuiuetrie, dar
'll'lytüchpQ Ocunietrio der Ebene und der rorhneiidon Stereo-
■"•trie entlehnt sind. Da der mathematische rnterricbt in der Mittel-
•ofaiilv iu erster Linie den formalon Zvevk, die inti-nsivo Ausbildung
^** AuMbauungsveruiÖK^ns, unstrebt. so ist es nicht zu billigen,
f**a Bian die stereometriäclio Aii-sibauung und Cbni^tructii>n in den
id drängt wenlo und die Schaler nur verhalten werden,
abgeleiteten Fonneln einige OberflAo-ben- und Volumsberorb-
ftD andzufähren. In einem KriM&e des preoQischen llnterrichts-
^uiieteriuoia ist mit Nachdruck dieser Umstand betont and darauf
ifiuerksum iromacht, dasa „im stcreomotrischon Untonicbte das
■n\» pnjecliviscben Zeichnens vorzubereiten und im unter-
«'i." I'urdi den prii))ridi.'uti*^chen Hnterricht in der Sterso-
^-Irie wird dit; FäliiL'keit klarer Aiischimunir. die Fähigkeit genauer
Eliederuni^ räomlirher Anschauungen erreiriit und dies ist
tri» beatigejitogs unbestritten ist und von CapacitAten immer
"1 immer betont wirti — fi'ir die Schürfung des Geistes ein ge-
Imm anorlüs&liche» und un entbehrliche ü nilfämittvL Es ist an-
t]^*igt, die Kh'niente dT Projectiontilehre »chon in ilon unteren
>c«Q diir Millt'lüclitilen zu lehren, wie es auch von dem leider
^ Wh der Schule entrissenen Director A. Garnorth an dem vnn
^^ naaterbaft geleiteten Gymnasium durchgeiührt wurde.
J«nen Lehrern non , welche derselben Ansicht iiind — and
y ftbeneogt, dass unr wenige derselben dorn oben Vorge-
«eh verHhlieGen können, bat der Verf. ein nützlichoe, Iiir
IM KrHtchmrr, Lehn- a. Auf^. a. d. Ster.. aug. t. J. G* Wä
iIah Keimt (fplirnnrh boHlimniteit Unrh in die Hand gegabciL. Der
Yurntorbfne l.ctimr A^a X^Tt.s, Dr. Kr<>t8cbiner, hatt<e einig«
<it«n)0in<4ri«i'hi> AafffAbon d«r erwähnten Art gesammelt nnd auf
Omiid ilJoMor, im Ntuhluttei* ths Verstnrbt-npii beßndllchen Kxempel«
nowlo ilor dorn Wrf. diirrh diesen Mann ituthcil gewordenen An*
roKiiMK but Dr. Tbu>itio diese Aut'^'abonsammliuig erwe<itert and
durch tbuilft nriginpllo, tiwla ^Päiminiolte Boiepiele bereichert. So
«nthfÜt iliin v«rtii>gnn(Ii* Rimb die Angabc der zur LOsnng nötzlicben
nntl wlditigon ThPrtH'mt* und eine großA Zahl instrnrtiver Aufgaben,
weirhem rmstAnde dun-b di» knappe und präciso Rezeicbnongsweise
Vori«rbub g»ilei»li'l »urlt^. Ms werden die einfachen Lagenbezie'
biinKi*n Hieb »cbneidciider Kbenen und der in ihnen liegenden Punkte
und OiTitdeii. die Süt/e V(>n den pünillelen und i<eukrechteii geradeo
Linien nnd Kbenon in erster Linie benutzt, qui CoustractiOBsanf-
DTiiben und wolt4tn> FolgiuiAtM) r.u enlwickttln; insbesonders msdieil
sieh iit die«em «^rst^n Thfile des vorliegenden BnrJies schon mehrera
Aufgaben aber geometrische Örter ang«iehm bemerkbar. Die
OranicAtie di>r rr^jiTtionclehre. fenier die Anveiidnng des Prin-
«ipM dtfPnalitit trx^ffen wir im g. 4, in welchem außerdem die
olK^nen Schnitte gemdliniger und ebeaSichigar Fifiren ta viAa
Heispielen geäbt «erden. Kacbdem die L^rsitw oad Aufgaben
liber drei- und mehnteitig* Kbenen dnrr^ beinah« ein und ein halb««
Hiutdeffi K9.«n^ d«a SchUer nabegele^ wirdeo. geht der Verf.
nr thmtf 4m Lchrsita« T«ai Piwiie, TetnMcr, PTnaüde vbA
PahOir iber u« bieM ia 6tm tirnAiatM Abeefcoittn m tM
BflmuMeliiiri , vW vir «• Mdh hl Wi^ Backt Mieiiotte
habe». Der te $. 9 nr BebnttM« ftilMglii HieiiihliiJu Liki^
«MT bevMt skk a«r 4w Oim4Mw 4m «l.iltoifcia OimrtiN
4ec Kaaw«. «» StiUttknSfmA in 4m Awiiif^im 4m Mathe-
wKk^ k B. te 4*r »«cfcua. Mrb m te IfiHilijifciii fdihn
««4m. Die rtnjectiwulehie «4« — «it 4ir T«f. ci» \maMai^
— «* JOAaffifitoAe 4ir bMdMAiBtei OiwmIi vs^m Avdi
trtwM ^^toMä%« A^ki^Nv fldlihiC Dit vidtaM Abi^^d^k hfr-
iMhM «dl MfdEb
eiw«M vM. P«e NAMbm 4m Sreisb«srh«U
km SrM>a ^m Xmd
I
I
Hoppf, Uhre v. d. Elektr. b. a Hmtilubi.'e. ang. ▼. K TTa/ftfnfi». 157
0Mr Ergelscbnitte wurden aof die bekannte Eigenschaft der-
MflMn buiert. das» m zvei Kngelc gibt, velcbe den Kegel in
Cnlaan and die Ebene der Ellipse oder Hyperbel in je einem
Punkt« tangieren nnd «ine ebensolche Ku^ol, volche die Ebene der
Panbtl bwtibrt.
Der im vorliegenden Bache enthaltene Übnngsätoff ist derart
^roß, dass er fdr mehrere Schülergenerationen sieb alü hinlänglich
«rweist. Fi^^ren wurden dem Texte nicht beigeschlossen und dies
ist eineatheiljt Tortheilhaft, da der Schäler gezwungen ist. die ent-
cprvohenden /eichntuigen selbsUndig ausznftlbreD und anf diese
Vtise Beiner Anech.innng dos bezöglichnn Problomes Vorschnb go-
Uistci wird. — L'nt«r den Aargabenaamni hingen der letzten Zeit
ünunt die vorliegrade nnzweifelliaft eine der ersten Stellen ein;
vir empfehlen sie aofs Beste den Fochgenosseu und sprechen dabei
i;leicb zeitig den Wonitch ans, der rnt«rrirht in der Stereometrie
■Age derartig« Wege wandeln, dass das Rpoürrnis Aufgaben zu
Uuo, wie sie in der besprochenen Anfgabensammlnng enthalten
lial, sieh als dringend erweist.
Wien. Dr. J. G. Wallentin.
ItKe Entwicklung der Lehre von der Elektricit&t bis auf
I Haaksbee. Von Dr. Edmood Hopp«. Hamburg 1887, Heroldacbe
Noch einer kurzen Erörterung, warou erst von Qilbed. an
'DD einer Geschichte der KlektricitAt getsprochen werden kann,
bringt die vorliegende Abhandlung eine treffende Dartttellcng der
epochemachenden experimentellen Thfttigkeit Gilberta und belegt
**tt« mit passenden Stellen ans dessen VVerke „de magnete". Kriti-
'^■»■iid TCTfolgt sie die rnt^rsachungen, wann nnd welche Körper
''•fcliisd» werden, welche Einwirkung die Wftrmo und die Flanuno
^■■C dt« Erregnng der ElektricitAt und auf tilektrischo Körper haben,
*i>«l uicfa Ma^ettsmufi und Elektricitat übereinstiuimei) nnd wodurch
■^ ncli TOD eismoder unterscheiden. Die Abhandlnnir zeigt femer.
OtÜMrta Ansichten einen groCartigen Fortschritt bekunden ond
vom Standpunkte der damaligen Erfabrang nichts gegen sie
•i*»^ow«iden ist.
Ein weiterer wesentlicher Fortschritt der Eloktricität ißt erst
^^<j Tpn Ouericke zu verdanken. Seine Auseinandersetimigen sind
■•■Jrunglicb, nicht von vorgefassten Meinungen beeinflt*at und
■•^«rZeit weit voraus Otto von Guericke macht zuerst den wich-
^^^n rnteischiftd zwischen Materie und Krafi er zeigt die Loitnngs-
A'^iipikeit der Flamme, die Spitzen Wirkung, die Elektrisierung durch
l^tt^ilung, dia ipftter wieder durch Gray entdeckt wurde, nnd gibt
i^nK instrtictive. einfache Apparat« und Versuche an (z. B.
^ KlektrisienDascbine).
ISS Jawiaehlce, Du Princip cL elea. Eickir.. auf;;, v. F. WaJkntüi.
Im folgenden werden nun kan di« anf »lektriäcbem Gebit
nicht erheblichen Verdienste Newtons, BojIm, dw florentiner Alt»*'
deoile uud die Versacbe, die Natur des Gewitters zu erkl&reii.
^würdi^. Darauf TolRt die Ert^rterang der Arbeiten Haukäkees.
Dit>8er wucdto seine Aufiuerktiauikeit vorzoirsweiBe der Licfaltfit-
vickloni; im Itiitvärdünnten Raonie zu und zeigte, daan die Farbe
des Lichtes bedingt ist von dor Natur des in den Uanm einge-
scblöBsenen Öases. Er fand anch, daC sich die Klektrieität nor
aaf der Oberfläche der KOrper befinde, und zeigte ein stannei
wertem experimentellefi Geechick, ohne aber in tbeoretiBcher Hin6i(
SU woit Y.n kommen wie Otto von Guericko. Den Abschlüge bUd«1
ein Wzeirliitia dar QuoUutnverko und eine kurze Angabe du Inhaltes
derselben, soweit sie nicht in der Abhandlang eelhst schon besproclii
worden sind.
Die Abhandlung bildet sonach eine recht gute Ergänzung
der von demfietben Terfasiier heriusgegebmen Geschii^hte der Kiek?
Iridtät und wird allen Freunden dieses gediegenen Werkes recUi
erwünscht sein.
ld«~
!tes
1
Das Princip iler Erhaltung der Energio in der elcmentaron
Elektricitätslehr« ron Hans Januscbke. k. k. Professor an der
ätaat»-Ob«rreBlscbule in Troppau- U'iinig 1887, Druck and V«dag
von B. G. Tcobner.
In diesem Werke zeigt der Verfiisger. da«8 das Princip der
Erhaitnng dor Knertrie in der elementaren Elektricitfitslebre ebenso
gUtig und verwendbar i;^ vie in der Mechanik und dass dieses
weiteste und bedeutungs vollste Gesetz in bester Weise sich dazu
eignet, den Unterricht anch in diesem Theile der Physik eiofacher
nnd übersiclitlichor zu gestalten and dadorcb die in der letätena
Zeit erheblich gestiegenen Forderungen der Wissenschaft mit
Leistuntrsfftbigkeit der Schüler in Einklang so bringen.
Wenn anch fchwerlich in unseren Schalen die Behandlung
der elementaren EtektrieitAtslehre ganz nach der vorliegenden inff-
liehen Arl>eit erfolgen kann, so verdient sie doch alle Beaditmig
von Seite der Fachlehrer, da sie im groGen und ganzen den Wep
leigt, wie die^e Partie erfolgreich und einheitlich mit den andern
Partien der Physik behandelt werden kann nnd soll. "
Diese Arbeit schlieüt sich unter »nderen den Arbeiten r<
Tnmiirr, Serpieri. Mnxwrll an und m.tcht den Verbuch, von den
lly]>otfae«en der elektrischen Floida abzogebon, die elektrische Fem-
wirknng dnrvb die Kraftwirkxing eines olsstischen Kanmmedinms
SB «rkl&ren und ;u zcicvn. daae eine solche Kniftwirkunz mit den
•Itktrischwn Erscfavinuogvn. welche ccnseqnent mit der Th«orie
Ventehirbuiit; erkUrt werden, nnd insbesondere mit den tndnrtt
«rscheinnngen wait besier im Einklai^e steht, ils die gawA
angenonimene, unrermittelle Femvirknny.
iff.
»ff
Grmhtr, Lcitfadeo «!■ Zoologie, KDgeK. tod A. Atisagrtr. I5f^
I
I
Du Bnch z<*rfäUt in vior Abachnitl«: A) Klektrosutik, Bj
fkktnatitcqaellcio, C) die Arbeit des olektriecben Stromes und
D^ CMtromignetUnins.
Ini «rsten AbschniU wird der Begriff der Arbeit einer elek-
tiidMiiKnft. du dektriscbe Potential, das Pot«ntiul uiiier Kogal-
Kbl^ die Sitze dber SiU, Dichte. Spuuiiuii^ und Gleicbge-
lidl dar Elektricitfil, über die KivoauHädieii. Kraltlinien nsn. in
tarur ind leicht t erstand lieber Weise erürt^rt. U'onn auch der
Kim halbftr flftcr die Methoden dos UifTerential- nnd lnt<-gral-
olnU aagtwi'odet werden, so sind doch die Rechnungen so eiiifaclu
im Bit fftr «lementare Zwecke obiieweiters mit Ditfereiizeu- und
Suaabfldmig darch^^o rührt werden können.
I>er Tweito Absrhnitt t-nthäU die Eiierifif.' und Arbeit im Felde
m »ttl elektrisrbcn Ki'rjtern, die Elektricitätscntwicklnng durch
Ugun, die Thermo- und BeibungselektricitAt nnd die Volta-
Ebwfile.
Dn- dritte Abschnitt behandelt die Ge8et7.e von Joule and
Olli, dl« Brvcbune: der elektrischen Strom- und KiaftwcUen. die
MtH im Stromkreise, die Rloktrolyse nnd Polarisation, die Socnn-
Munte und den Peltler'scben und ThomBon'Bchfii Kff^ct.
Btr vierte Abschnitt endlich erörtert das mapnptischo Feld
■I 4u Potential eines Stromes, die eleWroniai;:netische Itotation.
At althromaifnetiscbe WirkunEr anf ein Strvmelenient, die Tan-
ipBlntMiiMole, das Potentiiil /.weier Strüme, die Induction. die mag--
BiUrttriBchen nnd dynamoelektri^hen Mncchinen, die elektrischen
Mm md die eleWrisclie Kr.iftilbertm^«ng.
Dft das Butb klar uid fiber.ticlitlich i:eBChrie)>en hl nnd in
CBBptiidiOcer Form die neueren Errungenschaften bezÜK-lirih der
BcÜhritAtclebre enthalt, so verdient ee, abcreisebon von dem ein-
fiel PTVihnteD wichtigen didaktischen Momente, anch srhon ans
te« Gründen olle Beachtung.
Wien. Dr. Fran/. Wallentin.
6tib«r, Dr. Vitas, Leitladen der Zoologie fDr die oberou
Üaneo dor Alittolsofaulen. Mit SOZ AbbildiioK«n im Texte
0aniil«r 6S ßrbire) und ein^m Farbfndruckbildö. Wieu 1H87, F.
TnniitkT. 240 »S. Frei» geb. l fl. HO kr.
Seit die Transmutation slehre den biologischen Wissenschaften
liikuid Wege gewiesen h:it, trat auch allinäblicb ein Umerhwung
> dtr L«linnetbode ein; die genetißcbe Methode, welche allein im-
^nla Ul biologische Thatsachen ta erklären, wurde znr berr-
<cktBdu. Zar besrbreibenden Darsteltiing trat die erklArende, die
«iMtenide.
Hier gewann vor allein der Sat?. Geltnng : „Das Veretündnie
jß^ G^wei^eMll wird durch ^ein Werden cri'iiTnet'*
Sfll im rnt^rgyainasium der Schüler nur mit den Thatsacbeu
ifi-macfat. aollen daran seine Sinne gescbiUft nnd
160 Gräber, Lclihäai ä, Zoolog ug«a- »ob A. AMUtrtr.
fnr di« neoai Vorstellnngen der spnchlich richtige AusdrnclE
^Wonnen werden. » ^It es im (^argymnasiam aar Grand d«r
Tbatoaclien die Fonngesctze tn ertusen, dvao du Urtbeil m 6bea.
Nach den Instrurtionen soll im Ob^rgTmoasinm die Bftband-
hmf in wissenschaftlicher Fonn geschehen, die naärlich« Gruppierung
MÜ begrtndet und 1ib<*r die fortschreitfod« VerrotlkommniiDg d«r
TbierechOpfong in systematiscb faafst«i$;eiider Lioi« einig«e Licht
verbreitet werden; denn, so beiAt es weiter, die Absolventen des
G>-miia£iani8 sollen dem natanrts«enscbafUicben Ideankrwse dtr«
Geireiiwart nirht fanz fremd gegennhpfstehen. fl|
Pabei empfeblen die bistmrtionen seltsamerweiso die Zoo-
logie im Obergymnaniam mit der Beeprecbnng des Bane«, der
Brnfthrong nnd Pflege des menschlichen Körpers tu beginnen rnid
daran die Thiere in absteigender Linie xo reihen, w&hrend ßr
Botanik der natarjremäße Weg^ von den niedersten Formen zu den
höchsten als der rirbüge bt^eicbnet wird.
l*nd doch kann, wie eine vieljShrige Erfahrung mich Aber-
wogte, das von den InstrucUonoi vorgesteckte Ziel onr aaf den ,
catg^oi^M6ttt«ii Wege erreicht werden.
Ein Eingefaeo auf die Entwickelangsgeschicfate, sei es nun
Pbylogenie oder Ontogenie, ist hier kaum anders durchfährbar, aU
wenn man von den niedersten Formen ausgeht.
Don Gesdilechtsrerhihnisaen, dem Wesen der Befmcbtong
kann nicht ^ut ganz aus dem Wege gegangen werden; doch mSgoi
dieee beikeln Dinge nur bei den niedersten Tbieren, etwa bei den
Coelenteraten kon besprochen werdtm. wo der Ort ist, die geschlecbt-
liebe nnd ungeschlechtliche Vermehrung, den GenerationswecbaaU
die Entwickelang der Gewebe qkw. tn erklären. Die Eni-
wickelangsgescbicbte eines Hydroidpolypen oder einer SkjrphomedUBe,
Torgefflbrt in instructiven Präparaten, wirft ein helles Licht in den
Idijonkreis der Schüler und erlaubt dem Lehrer im weiteren Lehr-
gänge sich kurz zu fassen und dabei die Genugtbuung zu haben,
richtig ver&tanden ta werden nnd im Sinne der Instructionen zu
handeln.
Bei dem Widerspräche, in welchem sich in den Instmctioneu
Wege und Ziele des zoologischen rnterricbtes bewegen, ist es
wohl außf^rordentlich schwierig ein Lebrbocb la schreiben, das der
Wiuenscbaft gerecht wird, ohne die Schüler zu nberbördon, du
Sberall das richtige wählt und in verst&ndlidier Form bringt, das
alles bei Seit« lAüitt. was störend wirken kJ^nnte in einem harmo-
nischen Bilde. Wir dürfen nn» d.-iher nicht wandern, da^s keines
der approbierten Lehrbücher der Zoologie für Obergymnulen dm
Anfordernngen anch nor annftbemd entspricht.
Du mir vorliegend« von T. Graber bemüht sich den
Wünschen der Instructionen zu folgen nnd wird gewiss vielen An
Uang finden — ja es maes dieser Leitfaden alä ein ganz entscbiedeuur
I
Futtchrrtt auf dem Gebiete dor Scbolbächerlitcrator froudifcst
htftiü v«nleii.
Das Bach ist «in sc^enanntes meUiadische«. An der Hand
ns tnmeitt sebr inntnirtiven Zeichnnng'pn wird ein Organ oder
n Orfinismns beschrieben, wobei ein h^sondori^g Augenmerk anf
te MKbanismus und die Anpassung^ »relog^t wird. Di« ßeschrei-
taogu sind dnrcbaas klar ond der Fu»suD»rsK'abe der Scbüler
«ippiiiit. Einzelne dieser Darstelluugen (Gelenke, Beine und
Pidin d<>r V'^gel) sind mnelergiltig' in ihrer Art.
Diflnitionen morpholoirischer Hegrifl'e ond Cham Vieri stiken
ijilaiuUiaclier Einheiten tV-hlon vollständig ond das iet ein Pnnkt.
VBsit ich nicht einrorstanden bin.
Keioem Lehrer, der es mit der Sache ernst meint, wird es
«n&Bio, ücb vom ScbälerBafimtiouen oud Cliaraktcnetikeu •^aufsai^n"
n jiuao. nicbtsdeetowenij^er sind diseelben för den Schnler uoth-
nsdtg, pinerseits als feete Stützen für aein Gedächtnis, andererseits
«li Me- and Cbenicht^pnnkte.
Mehrfach wird die Entvickelaiigsgeschiebte herangezrt^en, um
& VcniandtscbaftäTorhältniflso 7.u iUostrieren oder dio allmäliliche
Timllkommnang der Organe za erlüAren, so besonders beim Ker-
naiyHun und den Siuncüorgaueu. Dabei lAofl manches Elysteron
intino keck einher.
Um nur einig'es hier an7,nrnhren, erlAntert (S. 6 und 7) die
Ovtofetiio einer Qaalle die Entätehang der Gevebe. Gewiss gibt
■ bim ein besseres Beispiel dafür, aUeiii au dieser Stelle und
o lieser Dürftigkeit kann es seinen Zweck oiimüglicb erfüllen.
BiitHj bei den Vßyolu wird von dtr innigen Verwandtschaft diesar
IWm mit den BeptllieD gesprochen und das Skelet ron Arcbae*
«yinx repttlien artig genannt (S. I07J, ohne dass die Keptilien
Hbw Gegenstand der Betrachtung Wiiren.
Wenn ferner bei der Anatomie des Menschen AmpbioiDS
^- 28) mit seinem einfachen TatitorK'aiie, das .\uge der Spinne
(S. 34) im Gegensatze zu dem der NVirbelLhierä. das Geh^irorgan
*■> Pterotracbw (S. 35) als Beispiel eines sehr einfachen Hör-
'iMiess besprochen «^, so gehören diese und ähnlidie F&Ue
**U lach hierher.
Die Beb werf äUigkoit bei der ErOrteniog entwickelnngsgeschtcht-
^tr Fratzen und bei der Klarstellung der verwondtöchaftlicben
'OMkutfUi sowie die ungleichmäßige Beliandlun^ der Thiar-
'ttOtti kommt wobl banptg&chlich auf Becliiiuug des ron den
bttfrutioiien vorgezeichneten ^Veges.
Dik ninstratlonen Tordienan alles Lob, denn sie sind, wenige
iMmhüien abgerechnet, genau dem Teite angepasst, meistens
'''h initraotäv und einfach. In Bezog auf richtige Auswahl und
I^MtaBoDg des Cbarakte hs tischen übertreffen sie alles, was die
fchllllwiliii bisher boL Die Anwendung Terscliiedener FartMO
jitock bat wobl onr dann einen den Kosten «utAprecbeuden Wert,
Uhaknfl t i. «attfr. Oyan. iBSe. iL H>ri. 1 1
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I ■ ';• ■;'.■ \.->:.ii. ft.r.l .'ff.iar.'j'er.j trai^L alle oder
■)•,'(. 'J.. „....t-,, )'.... („y,,,,,,i f:,,,j,,;,,.^ Atich Air.phirmE und dir
'/'!'-. !■,.,,. r,> (.,'1 j,..'M„„;, uu'\ iUv Uphol.ranchier?
SAtnuum, Dflotvchti Zdcbcucbalu, angi:x. too J. Waxtter. IßS
5. 19. „In den Taämaniern nnd Hottcntot«!] erkennen wir
taun oDserugleichcn wieder."
6. 34. „WozQ Ervf ähnung des Seb|>iirpiu-6 ? Tbatsache ohne
EiUlnug.
S. 66. »Bei uUen Raabthieren fehlen die Schläsaelbetne."
S. 126. „Bei den Fi»ch(>n (wie bei d«n Amphibien) ist keine
SidnlMage TorhandeTt". Dieses höchst wichtige Merkmal erscheint
pm unTermitielt. da bis dahin deeaen nicht Erwfthnang geecbah.
S. 1.^7. Uu kennt ongerilhr zefamnal so viol Käfer als
Btaplhiere.
8. 198. Hier wird Glomeris mit der Mauerasüel verglichen,
vtatduB hier oder bei den Myriopodoii Zpichnung oder Bt<Rclireibung
ie Gattong vorliegt.
S. 216. „Interessant sind auch die sm Glockenrande (ron
Stanitnipia) Tertheilten Angen and Gehörorgane." Diese Gattung
'Mttodiet, da sie nur einen Fangarm besitzt, wohl kaoni geeignet
^ Typ» üner Suumqnall« vorgeführt zu werden.
Di« wenigen hier vorgefölirten Mflngel werden reichlich durch
fi» Wien Vorafige des Bncbcn anfgewogro.
DssB aber auch mit diesem best«n aller Schulhficticr das
^•hni*! nicht eireicht werden kann, weil der eingeschlagene Weg
*üi TFTkebrter ist, beweist Gräbers Leitfaden besser als jede lange
Grat.
Dr. A. Äusserer.
le ZeicbenSCholC von P. SchUmiann. Ilrft IV. Harbnrg,
h Klwert'flcbe Verlagsbachhan dlnng.
Den bereits besprochenen drei Heften lAsst der Verfasser ein
folgen, Kelches natoralistische Pflanzenformen , dann still-
des griechischen and gothisctifii Stiles bringt Die Aos-
iniig dieser nun rorgesch ritteneu Formen ist klar und charak-
^^iittKfa. Mit Ansnohme der nicht b«sonderi; glücklichen modernen
^■Wiposition auf Blatt 8 halten wir alles im Hefte gebotene für
••cfcl verwendbares Untenichtsmaterial.
Qrai. J. WastUr.
U*
Dritte A b t h e i 1 u n p:.
Zur Didaktik und Psßdaj^ogik.
^«r falsche BildiiDgsbegriff , die falsche Lehr-
methode unserer (ryninasien^).
Nach Prof. Dr. Pnnt^cbart« ITbeni'D^ng liebst (lie Haoptonrndic,
itm ein fleißigeR und regelm&ßige« Rechtsstndinm nicht besteht, d*M die
Frequenz dor Collr^ien so sehr gesunken ist. niclit in der bestcbmden
Stndivnonlnung der Univt-rn tüten, sie liegt auch nicht in der Jagend, denn
die Jugend ist eben Jus, wozu dvr Staat und die tiä^elUcbmft Üe laacbt
Die Hauptureache liegt nocTi seiner in reicher Erfahrung erwor-
benen tJberacuguDg darin, dass unsere Gymnasien nicht geeigaet
sind, der Jugcrnd einen sittlichen Charakter und wiflsen-
Bcfaaftlicbe Denkfähigkeit zu geben, aleo dio Vorbedingungen fSr
ein erfolgreichen rnivfrsitStjtstudinin — er denkt dabei nicht an jene
hocbTeranlAgtcn Jflnglinge. die linrch ihre eigene Kraft nllc HindemiMe
M Der folgende Artikel onseroa geschützten Hitarbdtera wurde
dorch diß nh MnnuKcript (1887J gedmckten 'Gntncbten und Antrag« lur
Reform der jtirirti-trhen Studien' TemnlaMt. in weif hei di« rechte- ood
etaatswissensch&ftlirh'en Facult&ten der Anfrordäning des hoben Hiiuate-
riutns vom 7. August entsprechend, eine Reihe an sie geitcUter Fnni
m eingehender Weise teantwurteu. Deikselben sind uueb Sepamtvoien
eintelm^r Profi^naoren angeschlossen. welcJie die indiridiirllen übeneO'
gungen deneihen über tbataäehÜche MnnFrel dfis juristificben HtadioiiM
und die dug>.'i;cn eu ergTL-ircndi-'n Mar>rfg<:In dark-icen Von diesen tat-
dienen besonders swei, die Gutachten der Herren Professoren Dr. Pont-
flohart und Dr. Nisal (S. 202—214). Beachtniig, indem dieaeU-i-n für alle
ÜbelstAnde, wie schlechten Collegienbesuch und geringe Leistungen der
HOrer, das GjniDasium vuruntw^rlüch icu uiochen suchen. Weangleich wir
OB hier nnr mit indiridiiellen Meinungen der b>-trelTenden Docenten einer
FacnltÜt zu thun bntien. deren Hichtj^keit ron vomberein sehen dnrdi
die Thutsachu zweif<.-lhaft wird, dasa andiTo Faculticen an scbwucbem
C«IIegii*nt'Bsuch, Unfleiß und Denkuuffthigkeit ihrer init der gleichen Vor-
bildung behafteten llflrer nicht zu luiden haben, ao wSre es doch nic^t
ritblich. diese Anklagen ungeprüft xu lassen. Denn e» ist Pflicht des Ver-
treters des Ojinnaiiomt) jede Kritik ibri-r Leiatuugeti. wieweit sie begrOndet
ift, wilUi^ aaftnnehmen und tu bulienig^n. s'Kweit sie unbegründet ist.
nach gewissenhafter Ontirrsuchum; mit Kiitschivdeiiheit abzuweisen, zumal
in niueren Tagen, wo kein staatliches Institut mehr unter leichtHinnigen
Anwfiffea zu leiden hat als das Urmnasiuni. Anin. der Redaotton.
r
Der filfdi« BilduugBbegrifF u. T-^hrnicthcdo, aagez. v. J. Ptatchmh. 165
■ flWnrindsD vtrmßgcTi, aoodeni an die äbennugende Mehrzahl der-
plfm, weldM nur in den DnrchMbnittsnienschen gebären.
MeM fciae Übertragung MbApft Prof. Dr. PoDtcehart us der Er-
hütdi, daw du obentc Pnocip, du der Wstehcnden Ordnung fiir diu
fl^mriilHtiidieii ragrmidc liegt, nicbt richtig üt and zwar deab&lb,
*ti> II einen falschen Bildangibegriff enthSlt.
Zq diMer Krlcnotni« gelangte er in folgender Weise:
.Dw oberatc Prtndp d«r hestebenden Ordnung frir die Gvmnaaiiil-
Mitl, Mift er, ist die Oewinnang der allgeni einen Bildung.
Allein atigemein iat ein quantitativer Begriff. Im Sinne dieas
BUif vtrt deijenige der Oebildetst«, welcher den größten Umfang des
VhMi bat Damit wird ober die Bildung mit der Gokhri&mkeit iden-
fildeL
Vdl wm dieie Studien ordnnng unter der Bitiinng die Gelehrsam-
Ul nnt«fat, eo sind auch die aar Erreichang ihres Ziel&<i gevihUen
WHiI oidit Mittel der BU<lung. sondern der Gelcfanianikint. Dean dies«
Aifitoordnnng antervcheidet nicfat den Bildungs^toff vom WisBens-
*t«fl Km hU damit nicht gesagt sein. da>»i die Diaciplinen unseres Gjmi-
MiOB Bsr Wiiwen«tf>ffi}, nicht aber Bildungssl offe $ind. Allein nicht
•Ml jene Disciplinen haben fQr diese Bildang den gleichen
Vfrt, and dies vermag die bestehende Studienordnun^
licht in antericheidcn, weil sie anter Bildung iitir GelehrsHmlccit
Daher und unsere Gjnmoaicn nicht Bildungsan&t<en oder htuna*
iMKk Lehranstalten, sondern nnglSckllche Gelehrtensdialen.'
Xtfan jeouls dOiftc ober eine Scbolor^aaisation ein so battesVe^
^■ngnirtheil und in no raohen Worten getlllt worden nHn. ali; ei jenes
^ ^ Prof Dr. PontBcbart Aber die bestehende Organination der Cster-
'<UiMli«n Gjnioflfii'^D auDgesproeben hat.
Vtngel hatten Schul ein ricbtnngen zu allen Zeiten nnd werden selb<>
^tr haben: dtmn es gibt nicht» Vollkoinnienes in derMvnackenwrlt, der
*V<Ui Streben, das Ringen nach VollltDiiimt-nhcit v(>rht.'halt);n ist.
Aber wie mangelhaft auch immer die Scbutetnricbtungen waren und
■■•m^ert. Ober dne Fordening waren .Staat und Gcsellftchaft »ich xu
*fa Ztitto klar, die sie an jede Schale obn« Cnterachied — auch an die
UArtaiKhal« lu stellen haben, und der\.'n ErftUltmg sie verlangen mOMen,
VA^niit di«, dass jede Schule Teipdichtet ist. ihre Pflegebefohlenen
^Mntsswdien. dasa tie nicht sittlich unvert-delt und nicht denkanffthig
ioeb da« wird nn.i«ren 07inna£Jen abgesprochen; denn „aie lind
'^ {Nignet dn- Jagend ünen dltliehen Charakter und wiMenwduft-
Mi PnktlUgkeit xu ^ebeot weil ihrer Organisation ein Cal«eher Bil-
^ftfbsgiiff lugrosde liegt*, so lautet die rauhe Sentenz.
Seit 1W9. wo die bentebendc Studien onl nun g fingeftthrt wurde.
■Uthi also Staac. GeseUsrhaft and .-chule im Dunkeln, im Irrtfaum.
^ rie üenDflc*» aicbt den falschen Bildangahegriff in der Organisation
160 Tift falsch« Büdnngilx^rlir d. Idirroetbade, uges. t. J. Ptasehtut
abv
I
Man kSDote hqd sagen : die Verutvortung fOr d&a Unheil mAgtA
die Urheber dei falscben BildacgsbegriS'e« ObtTncbtiicn; wir haben damit
nichts ZQ Bcb&ffen. Doch das entbindet uns nicht tod jeglicher Veiant-
«ortung; itam alle. dlA an dem compÜcierten Apparate des Unt«nicht>-
veseriB mitthun, «ind xur Wachsamkeit rerpflicbtet: and sowie der letite
Diener am Scbicnenstrongc die Pfiicht hat, das Signal zu geben, weaa er
die Bahn Ton Gefahr bedroht sieht, eo eind wir alle verpflichtet, dartbcr
zn wachen, dm«!) unsere Bahn frei ist.
Das Ungldck ist geschehen, die Freqnenx der juristischen CoUegiea
iat erschrecklich tief geennkcn! Wen trifft die Verantwortong? Offenbar
denjenigen, der nm die diohende Qffahr gewnsat. lange gewoftst and
HO lang geschwiegen hat.
Dieser trägt jetzt dio Schuld — der furclitbaren VcrsKumnis.
Wie gnnt andm stünde es mit dar .luvend, welch« Staat
Gesellschaft iii dinn goniacbt liaben, was ^ir iftt, wenn schon frttfaer Kooda
von dieüi-in falschen BilduiigsbcgrifT gebracht worden w&rv!
Wie viele hunderte, ja tausende tod Juristen, and wfiren «« aodi
nur Durdischnittsmenschen — denn alle kf^nnen ja nicht faochTeranlagts
Jflnglinge nein — wären auf die rechte Bahn, in das juristiitche Colleghtm
geführt worden!
Oder Kcillto erst bei der FubUcation der Frage 7 die gefahiroOe
Luge, in der das Grmnasialwe.ten durch nahexu 40 Jahre sehwebt. anf
Gnind der neuesten For^changen erkannt worden sein?
Icli wenigstens — und vielleicht auch andere — habe den Abgrond,
an dem wir Bteben sollen, nicht bemerkt; ich Rehe ihn anch heut« troti
der neuen Knnde nicht. Man wird dies ein h&rtnftckiges Verharren im
Ifrthnm, eine Verblendnng nennen. Sei ea denn, and wenn nichts anderes
soll die nachfolgende Krürtening meine Rechtfcrtigang sein, die zo geben
ich fnr meine Pflicht erachte.
Jene Dedti'rtion, die sar Aofatellimg des falschen Bildongth^priffai
gefOhrt, TnHg in ihrur logischen Gliederung richtig sein; allein es fragt
sich, ob die Thes». von der die Deductton ausgegangen ist, richtig gestellt
wurde, d. h. ob diese Thesi» diejenige ist. welche der bestehenden Orga-
nisation unserer Ojinnaaien lugrundc liegte
Bekanntltrh konmit di;r Ausdruck . allgemeine Bildung" In dem §. 1
des Organieations-Entwurfea vor*), nnd ich fohle mich nicht berufen dis
Fassung diuer Bestimmung xu vertbcidigcn oder \u verbessern: allein ich
meine, dass dieser §. 1 etwas mehr enthn.lt als bloß ..allgemeine Bildung'.
tDa irt zunächst das Epitheton , höhere- bei dem Aosdrucke „allgemeine
Bildung", und „hrhere allgemeine Bildnng" und ^allgemeine Bildung"
durfte doch nicht identii^cb zu nehmen sein.
Was \mU'T „höherer allgemeiner Bildung- xn Terrtehen sei, das
dtrfte wohl Jedem, der mit der Oliederang des Stadienwewos in Öafcer-
der
') §. 1. Zweck der Gymnasien ist:
1. eine hAbere allgemeine Bihlung nnter wesentlicher BenQtiang
der alten classischen Sprachen und ihrer Literatur tu gew&hren, und
2. hierdurch zugl-ich für das Cmverutätsstadiimi Tonciibereiteu.
0. Letirmethode, angei, T. J. PUiH-hnil. 107
rcfcft ftrtmt iit. nicht onbekannt sein. Du GjiiuiMioin etcbt xwis<:bcn
d*r Vglkncfaiil« und derUntTcnitfit: jener qDaatitatire Bflgriff, der in dem
Iwilmnlr .AllgcmeiDe Bildong" anbegrentt, daher unbäittimmt iot, wird
Üer dvtfa den Aosdnirk .h<ih«re*' näb«r begrenzt und bestimmt, iiideia
ir nh jenem der anderen Oattungvn von UnterriditbAUbUüten rurglieben
nrdi w irt lointt eine allgeDicine Bildnng, die Leber ist^ als jene allge-
»aixt BUdoBg, welche die Volkascbclo gewährt, aber keineswegs die
hOcfeiU Allgemeine Bildung, die nor die philosophische Fooult&t bieten
«eil die anderen drei Fscoltiten Fachschulen Bind.
Aber der durch das Epitheton „hober«'* begrenzte c|uantitativa
.aÜgeinein* lässt äch nocb nilicr beitimmcn. wenn man das
WcMiAticbe. den lohalt der Bllgemeitien Bildung untenracfat und da findet
BU, diM die Dijciplincn: Kc-ügian. Unterrichtssprache, Ueographie und
flurlkliti . Rechnen, XatnrgeHchicbte und l'hyHik der Volkesciiule und
dcH GyuiastoBi geoieinsMii «Ind. dass diese DiRciplinen den gemeinsamen
BUoBgt- und Wissensstoff für die allgumoinc Bildung der Volksschule
0*4 flkr die höhere allgemeine Bildung des Gymnasiums abgeben- Han
bat «lio hieraus folgern: da der Volksschule der Vorwurf nicht gemacht
ihd, ifc sei eine unglQckliche Gelehrtenschule, so eracbcint der Vorwurf
Pia £s Oruinasien. sie seien unglQckliche Gelehrten Krhulen. auch nicbi
I bv^'<t: ^«»o oie gewähren nur eine bobere allgi.-tiK-in« Bildung, keiues-
I *lp Ae bOdute altgemeine Bildung, welche der philosopbiecben Familtit
^_ nAtbltea bleibt
^^1 Uid da femer der Volksschule der Vorwurf nicht gemacht wird,
^^P mt üe Quv Kinder aittUch uureredcU und denkuußlhig lasse, so erscheint
^f ü lukher Vorwurf gegunQLier den Gvmnatiien aocb nicht gerechtfertigt.
^ t^ Urthcil des Prof. Dr. Puntschart Ober die allgemeine Bildung
^vVoIfaaobal'* liegt allerdings noch nicht Tor; allein ich glaube nicht.
^ ik kleinste Dorf»cbale einen Vorwurf, das-i siu ihre Kinder sittlich
■tnrtddt und denkunf&hig lasse, ruhig biuufbiiien wQrde; es inuss auch
m GjBtnastuni gestattet >'cw, gegen einen solch unqualificiurbaren Vor-
^H nf die tXBstcste Verwahrung einzulegen.
^H Weiter enthllt der §. 1 den Bt-isatz .unter wesentlicher Benfltxnng
^B 4« duiiscben Sprach<;n und ihrer Lit>?ratur~, wodoreli ein neues Merk
^F it) SV Bestimmung der .höheren allgmieineu Bildung' gewonnen wird:
f ■ tnUn olmlidi zu jenen Disciplincn , welche das Gyuinasiuni mit der
^•Ikwclnle gemeinsam hat, die classiichen Sprachen und ihre Literatur
«■ Bne Dtaciplinen hinzu, ein Moment, das den quantitativen und qoali
''^'^ Dnteisehied in der aHgenicinen Bildung dea Gymnasiums und der
**(kMtlnle kennxeichnet. Es i«t aber auch durch diesen Beisatz nicht
[ ■*' «Ifte Vermehrung der Diaciplincn am Cjnmasium gcgentiber der Volks-
I "B^ ingtdeutet, sondern durch das Epitheton .wesentlicher' betont.
^ dn daasischen ätodien ein besonderer Wert beigelegt wird. Da
BB dl« elasaischen Stadien, wie allgemein bekannt, «dla unerschcpfliche
*MU kuaaner BOdung" aufschließen, so erscheint der Vorwurf, die Gjm-
»WB bitten seit ihrer Organisation tou 1849 aufgehört humanistbebe
USUBtahea zu sein, nicht gerechtfertigt.
IftS Der falsche BÜdiingab«grüF n. Lchnnctbodo. aogez. t. J, Ptaaehnil
Allein di« Unteraochnng ron Prinri|)rragcn, die daraua gexogeoc
SelilQM«? bleiben wertlos, wenn nicbt dai^cthau wird, dsss die Ot^uütatic
si^ oieht bloß zu bcBtiminttiD Gnindvfitzcn bekennt, fioodem. da«f die
Onindeätze aucb in Ttmten ond Vorschriften ihren Ansdrnck finden.
Et wird der OrpIlln^ntion zum Vorwurfe ),'einicbt, «tc ancrkeime
nicht . da*» Kr die Bildun;: nicbt alle Dbicipünen gleichen Wert haben.
DivB 'v\ lediglich eine Scblusufolgeninif, abt-r kHn tbab^ichticher Beweis,
denn die Thstsaoba liefert den Bowel« fDr d;iR Qr^gcnthcil, wa« »cbon
&u[^trr1ich aas dam Stnndc'nplane za i^ntDtibtnen iflt. W&rc niinllch obiger
Anwarf richtig, BO mflssto jede I>iH:ii>liii das gleiche Stondenauüniaß babeq^H
wa« nicht der Fall ist- Cnd worin bcftvbt das Kritoriuni fir dii* Vntei^^H
8Cheidi:ii|i Kwi^fhen BildnngRStrtff- nnd WixscnsKtofTy Dildang^istoffc , sagt
Prof. Dr. PuHtsrhRrt, njnd jene M;itcripn de* Wissens, welche ain ran$t«|g
gei'igiiet ctBCheinoit. dnrch methudisrlic Vertiefung die sittlichen und
stigen Anlagen and Srllile des M'>Mit<chca zu cntwiekelii und eh bobi
Entfaltung zn fahren Eben dieses Kriterintii liegt dem StundcDjjlane
gninds. iiidcmjedtfrDisciplin narb dem Werts ihres Bildnngi
Stoffes A\c Zeit zng<'me6flen wiird'*, dalit^r di»r f'ngleichheit
dem StuiideiiRuwiiafie.
Hieraus folgt also, da>in di»; bept<brnJo Orgniiifalion der Gymnaaen
den UctcrBchied zwischen BildangMoff und WisMeiiüstoif wohl kennt, daher
iwiKhcD den Mitteln der Bildung uDd den Mitteln der Gelehtsanikcit
wohl nctcr^cfaeidcn kann, snunt Bildung nirlit mit (icLcbrvamkoit ver-
wwhselt. fllcfl keinen falürhcn, sondern ein^n riclitigtn Bildcngshegriff
hit. Und dahin hutra aneb die laütTVctioncii : .E^ ist aU Grundsati*)
iin ganzen Lehrpkn'- angesehen, daaf in den einzelnen Gebieten nicht
die Meng« der Kenntnisse an eich, ja nicht einmal die
Sicherheit dieser KtnntnisBe allein den Maßstab de« in Lcifltea-
den liiiden dflrfe, »oiideni diejenige Aneignung derselben durch di<^ eigene
Tbiti^keit der KchQler , wodorch aus dem bloßen Wissen ein
Können wird. Nor diejenigen Kenntnisse, welche za einer aolchen
Kraft des K{>nnQn! in ihrem Gebiete er^tarict sind, haben «inen daner-
haften Wert dber di« Zeit der Rcbalfordrrnngen hinan« nnd geben sn-
^eicb die Sicherheit, dass di-r so gebildete Schtiler auch dann mit Tnte^
UM nnd riclitigcr Wahl fortwtndieren werde, wenn di« Äußerliche Nothiguiig
dasu aufgehört bot"
Was enillicb den schweren Vorwurf betrifft. d-T grgen dl« Gym-
nasien erhöbtn wird, da^^s nie nicht geeigni^t •^>-\va, der .Tugend einen rdtk-
lichMi Charakter zu geben, daes die >ittliclien Kriifte der .Ingend oneiit-
wiekclt bleib-n. fo i^t e» all-^rdinpf richtig. dai*s in dem §. I des Org.-
Bntw. (Ue^e« Hitliebe Moment nicht befgoKctil ist. vcnncthlich deshalb,
w<il OB als aelbfltTAnit.'indlich vorausgeMtzt wird, indem en ja, wie ol'en
bereitx ang«dentet wurde, kein Gegenstand der Prag«« nein kann.
Duntit jedoch der Umstand, dute dieses Moment in dem §. 1 des
Org.-Enlw. fehlt, nicht Tnl«^dentet oder ndfsbrsarttt werde, nnd znr Be-
*. Org.-Entw. S üi»
I
•
Der DÜKhe OildungibBgriff a. LebnnethMle, augei. r. J. lianchnik. 140
nHgQng aller Zweifler infigen oocb Tolgendu .^trllen ies Org -Entwarf»
äam Bmm fifldm: «Die schwiengrtc pfidagD^iKlic Fonlcrunj;, welche
mu an den Uatenicbt ^'t«lte□ kaon, aber auch steLleu tuiufi. ist ein
idtfaea Zvanimeonrirken allt;r Theile denelbeo bei jeder Manoigfaltigkt^it
4* Lebig>-g«nBt£ndti , dats or die «ine Frneht zar Reife bringt«
welche dan letzte Ziel ftllar Jngend bilda ng iat: eia gebil-
4*tfr«dler Charakter" •)-
J's Kbworer «a ist, auf OfrentUefapn Schalen ertichfnd an wirken,
'erta geirbs«ii1wFter inaiu> jede Möglichkeit eines 9ti\ehfn AVirkeiiA benfltxi
nnlni, und je größter die politische Freiheit iat, welche dvü jungen
Vana bfEB fCIntrittc in da« Leben erwartet, destx) nothwendiger ist m,
^ er, 80 lange er nnmoiidig ist, sich «Hhat hch^rrsohcn and dem Qe-
Kbe, dem inneren wie dem äiiüeren, gehurcbon l'-mc. Ein Zosammen-
itieben aller Lefargcgenatände xa den Ideen der Rclij^ion
ui der Sittlichkeit, ala ihrem gemeinaamcn Hittel|fiinkte,
aad eine gnte Disciplin aind die beiden Mittel, welche itn aUg»>
iwiiw den Selinlec für diesen Zweck lu Gebot* RtefcHn-').
Ei gebt aoa der Darlegung bcnror, dasa -der falsche Bildonga-
^riff. eine Conatniction iat, der jede reale Basia fiblt, imd die in einer
Trtitaniineltru Thesis den §. 1 de« Org.-Entw- ihren rnprong nnd ibre
K'&reng findet Pio landlfiufigv Phrai^e .allgemeino Bildung* Iat eben
"ielu die TbwiB de« §. l des Org -Entw.
Damit terlasgen wir di« Frincipienfragc, die anderswo und wieder-
Wl Otgnisiand dt-r Erört^niDg ist Ungleich actwieriger iat jene Frag«,
•Afc« die Auwcndong der Principien im Lehrplane and in der Lehr
wttude hetrüTt. Ihrer Natnr nach int dieae Frage eine offene, daher
^Tigeafrige; denn immer moas daa Beatreben rorhaiiden »ein, den
Wfptan, die L'^hrmethßde nach den gewinnencn ErfahrnngeD m tst-
***oiL Dahin gehört die Präge, ob das VerhäUni« in den Fordemngen
fb die Mgenannti.-n bamanistiKben und ri-atiätiüche» Ftcher so geordnet
■**. im keine der aufgfnomBitiien Disciplinen au einem Scheinleben ver-
*i^teH, aondem jeder Difciplin der ihrem Bildangswerte entsprechende
flpülriimi gesichert ist: dahin gehört femer die Frage, ob daa Maß der
Paidwnigen ntit Rocksirht anf die Leütungafähigkeit der Sühftler in
''Wi Terschiedem-ü Enlwickelutigsrtufen richtif.- gerttUt i-jt. Dasa aich
■^ %Daiuien Ulli der LOi^ung dioaer Fragen eifrig und ununterbrochen
***ilftigt haben , daftlr liegen Beweiae in diei^cr Zeitschrift nnd in an>
*«■ Psbliratinnen tot. Es wurde da nichts beschönigt; e« wurden die
'odeii dir Studienordnung rftckfaaltlos ungedeckt. Zengnis dufUr geben
"Kh jene Stimmen , die j&ngst ttber die neueste Beriaion dea Lebrplanea
OWty lantgewordcn sind. Es vnrdea die VortOge dieaes Werkes herror-
pWten, aber auch die Schatten !teit'--n nicht Tcrachwiegen. En wurde
'iqvthai. daoa i. B- die AiiAM'beidung des Mittelbocbdentscben kein
ßcdürinH ffewesott. daca der Br^ta d&fQr aber ein bedenkliches Eiperi-
*) Org.-Eotw. S. :.
•) Org.Eiitw. S. 9.
170 Der falsrhe BUdaagsbegriff u Lelmnetbod«. uig9i. t.
! »or-
vi*vt R«. Ri vnrdf nachgewiesen, dam die Kcvi^'ion mit Bezog auf da>
ÜBtergTrana^inm. wo die grOßtc Vonicfat amawenden, wo all« i^teicbsam
XU lählen und abntw&gen ist, ihrem aof^esteltten Programme .^er Ent-
lastanK" nicht nachgekommen ist, daas hier n«lmehr statt der so noth-
wendigen Entlaatong dne weitere Ite1a<(tiing erfolgt ist, indem die Forde-
rangen in Physik, in Geographie und Gescbichto gcsti-igcrt nnd aooh io
der Methodik dorch Verlegung dts Ctitorricbte? in der matberoatisoben
Geographie Schwierigkeiten gescbafTen worden, die frllhcr nicht rorhitiideo
waren d. a. m. Das sind l'ropfen, die aber das Gcf&A xuin Cbei^«ßcn
hrfngen ond jener Klage Vorschuh leirteo, die dem Gymnasium in der
Hiafang den WicscnsBtolfrs sur Last gelegt wird. Auch in dem QDtarhtai
dee Prof. Dr. Fnotschart werden Bemerkangen zu dieser Tjigc*fr(^e »or
gebracht, die «-iue WOrdigung Terdienen.
Prof Dr. Pnntsclurt bebt herror, das« selbst einzelne TheÜe
DlseipUnen. welche den mt^isteu Btldniigsstaff' enthalten, in ihrem Bild
werte nicbt gleich seien. Beispielsweise, ^igt er bei. haben die rein Üb
gnistiscbo BchandloDg der rCniischcn und griechifi^.-bcD Clatiidker, die
UboDgen in der lateinischen und griechischf n Stilistik im Obcrgymnasiam
weder für die gittliche. noch Rlr die intcllcctuelle Bildung einen Wert und
doch wird 80 viel der kodtbaren Zeit damit verloren.
Dasü XU einem solchen Vorwurf der Anlasn nahelag, ist begreiflich;
ist es doch allgemclTi bekannt, dass der philologische Uotenieht au den
GyiiinaTiit.'n Ust4.-rTciob!t 1849 nach dem MoHter der pren&iscben Gymnasien
reforniiert wurde, in dcnun die Ungui.'^tiacho Bchundlung der rümisehen
tond griechischen CtaaMker und die Übungen in der lateinif»chen und grie-
chischen Stilistik in den oberen CUssen einen wichtigen Factor
ÜBterricbtea bild«t«o.
Allein wenn auch der Zweck der LcctQro der clasoischen Seh:
stellar ond der Canon der xd lesenden Autoren hier und dort gleich ȟn
mOgen, so darf doch nicht Bbersehen werden, dass gleich anfangs darcfa
die ADitscheidung des freien lateinischen Aufsaties and
des grItichiBchen Scriptums aus den Forderungen der Maturit4ta-
prfifuDg in unserem Lehrplane eine wesentliche Grenslinic gezc^en ward«,
wodurch eich die Forderungen und Leistongcn in der rein lingnisttschen
Behandlung der Schriftsteller und in den Übungen der lateiniaohen
und gridcbiflcben SÜlietik hier und dort unterscheiden mussten- Es ist
nicht zta Tcrgessen, dass jener Satz „Naturwissenschaften lassen neh
nicht ignorieren, sie gestatten auch nicht, dass man die Kraft ihres Lehms
luui Ifcrcn Schatten irgend einer anderen von ihnen wesentlich verschie-
denen Discipliu inucbe''^ 184& n Q r in der Organisation der Österreichi-
schen Gymna»en, nicht aber in jener der V"-'Ul^ischcn Gymnasien Auf-
nähme und Kaum gefunden hat, was bekanntlich erst 1882 geschehen ist.
Bei dem tunigen Contart, in den die (isterreicbiscben QymnaatOB
mit den prcoßixcbvu in der PÜcge der claBsiachen Philologie traten, wird
ei erklBrlicb erscheinen, dass diu Lehrer hier, saraal bei dem Geh
•) Org.-Entw. S. 7.
Dar tiitcht Btidaiigsbegnfl' o. Lchmietlittilv, angez. v. J. Ptasdtnik. 171
der Rechen Lehrbcbelfe diefletben Ziele me dort zu «reicbea mchten.
Ab«r Slwr einen Vermcb des Streben^ nach dem gleichen Ziele ist mui
bei xiu nicht hinftas^ekommen, nnd konnte du aacb nicht anders sein:
dmn die iwingende Macht der TerbSItnisse ffibrtc bald tn der Erkenntnis,
|i»s jener Qberkomraenp pbilulogidcte Apparat mit dem Betrieb der Qnun-
nia'tl& und Stilistik, der an di-n itrcu&tvcben Gjinoaiden mit nennjibriger
Dauer, der bedeutenden Stundenzahl and bei den minimalen Forderungen
in dei NatnTwiaaenscbaften r drei Stunden Physik, etwas Natnrgeaduchte
«exm ein Lehrer Torhanden war) angebindert fnnctionieren konnte, an
den Oiterreichiacben Gjmnasien mit achtjähriger Daner. der Terhlltni»-
oAIVig geringen Stnndeniabl und bei den erheblichen Forderongen in den
KbtnrwisMnschaften nicht in gleichem Betriebe bltiibcn konnte.
Es ist schon lange — lange her, das9 diese Erfahmng gemacht
wiirde, and venrertet werden rnnsste: die Ungtristiscbt! Interpretation der
Clftsiiker. der Betrieb der Qrunmatik ist auf die beecheidenrte , die nn-
nkbehittclifte Forderang ei»ge«cbrAnkt , anter die berabragehen es kaum
ftthHdi encfacint; es kann daher von einom Versetteln der Zeit mit dum
rein liapiistischen Betriebs wohl k'.'ino Bcd^' inobr sein, und ebenso wenig
^l^ivlitfertigt erscheint der Vorwarf, das» mit der Sttliatik so viel der kost-
bwenZnt rerioren wird; mehr begrflndet wlrc vicUeicht der Anwarf, wie
taut bei dem fflr die sogenannten stiliittischen Übungen angefietsten Z^t-
''iBiu&e im lichrplan Oberhaupt noch von Stilistik reden kfmne. Wenn
''B^b Prof. Dr, Puntschatt der bestehenden Organisation der Ojnnnasien
^ Vorwarf macht, en entbehren infolge des falHcben Bildungsbegriffoe
udi die Irf-bier einer fedtfn Pirectire fAr die Rehandlang ihrer Difld-
pUncB. and jeder derselben glanhe «eine Dificiplin desto besser lo ver-
to**™, je mehr er ton dein WiBsensstcff, welcher ihn persönlich intcrea-
**rt. biete, so hingt dieser Vorwurf wohl mit der aus dem falschen Bil-
^Bipbcgriffe hergeleiteten unglOcklichen Gclehrtenschule zisammen- Non
»K et ja sein, daas dort, wo die gesammtö Kenntnis der Organisation
dff OyioDasien sich auf den Besitz der landläufigen Pbrnae ^allgemeine
BQdiiii|>> bcschrinkt. die einen in dem Gymnasium eine oDglackliolie,
ndert wieder darin eine ganz aoceptahle Gelohrteuscbule sehen und sich
dOEgetaia als Docenten mit einer entsprechenden Lehr und Lemfreihcit
'■''^ieli einrichten and jenen Wissenastoff tradieren, der sie persönlich
intercndeK; allein das t«t niobt Schuld der bestehenden Organisation der
ßfnittsieo. sondern die Schuld der mangelhaften Kenntnis derselben. So
MliVMh indetsen dit<i Directin-n angeblich sein mOgen , dase derlei Ans*
'^'*>liaig<in nicht lange dauern, dafOr war immer gesorgt.
Übrigens liegt tn dem Kaisonneinent Ton di^u angeblich acbwacben
■DfeKtifei Mcb ein Widerspruch.
Was können Micb die festesten Directiven. die-, weil sie ein<^'iii
Eibchen BildungabcgrUTa entstamiuen, doch nicht andern als wieder falnch
MÜl mflsson. bei der DorcbfQhrung einer auf einem falschen BUdangs-
Iwgriffe mbenden Organisation der Gymnasien nQtxen ? Da ist nicht zi
^tn; das ist der Fluch der bOson 'I'bat usw.
J7S D«- falsche HI
n. Lehmietliode, an^*«. t /. Ptat
Wiibmid Prof- Dr. Poiitsrbart eicli mit der Priucipfrage be-
sebiftigt, l&»st PrivaUIoceDt Dr. Xissl dien; Frage gant beUeit« und bust
die Lehrmethode ins Ang». Er theilt die Aoncht des Prof. Dr. Puntacbart
ia dor Haaptsache, dass die Ursache des Niederganges des joristisdHa
Stodlmna nicht in den UniTerait&tseinrichtun^irn. aacb nicht In denen des
jnristiitchon StanldprüfungsweKeiut , sondern imniittelbar in der studieren*
den Jugrod äelhst, mittelbar in der hest-ebendcu Organisation der OytO'
nwien liege.
Das gegen ir 8 rt ige G jmna«iuni. 9»^ Dr. Nt«tsl. istRcblfirbt.
aber wenn Prof Dr. Ptintfebart eine Kflckkebr xa rein buntanistjacheii Gyn-
muien reiUmge, so ItSone er ihm bicr nicht bestimmen. .Es li^ nicht
Bo Bflhr dann, was im G^vinosium gelehrt vird — wobei er irem zng«b«,
dan die bumanistlNcben Fäcber bvi ihrer hoben Hedeotang fBr die Aus-
bildung des Bittiicbon Ernstes nnd der TrisRenschoftUohen DenkT&higkcii
dor Jugeud sehr in den Vordergrund tu treten haben — .das womuf es
in erstt-T IJnio ankommt, iet. wiv im Gymnasium geU'hrt wird. Die Lehr-
metbod*: ist nun im gegenwärtigen Gymnasium oine total
falsobe."
Dieaer Lehrmethode sei c.<i zuEUschreiben, dass die Qyntna«!««!«!!
sehr viel, aber nicbtH GrilndÜclu-N wO^stcn, dasa die jungen Kripfo mife^
einem niOgliefast gmüon Wmte vou Kinzi-Infamteii bis zor Obvr^üttiguugiH
vollgepfropft werden, dR9s die Schüler nicht in den Stand gtsetzt werden.
grODere Wissemgebiete dorcb Erfasatrag der Haoptiachen so b^herrscben.
Schuld an diesen bc]cla^niBW«rt«n Folgen haben die TagcsprO-
ftingen, welche als 03iuDasialprt rangen iiufgcra^ist werden and dahin
fahren , dasa unser ganxes Gymna^iulbüdungswcsen vom Principe be-
herrscbt wird, welches man genieinigUch mit dem nicht unb«zeichnenden
Namen der „Kotenfuierci" konnzoichnct Dem gt>gen6ber verlangt Dr.
NiasI • dass die Tageapröfmigen , deren hoben pädagogischen Wert «r
nicht verkenne, dem Lehrer nur ein Mittel an die Hnnil geben soUen,
dem ^chlütj- zu zeigen, wie mau zu lernen habe, und vurlaugt. daaa
an die Stelle der die I^hrstoffe zer?]ilittemden TiigetprATungen in jedem
Semester eine Keihe von zuü&mmcnfasäeDden Prüfungen aua den eia-
xelnen Ge^cnstiixten trete, die selbst wieder in einer den gauen
Johresst«'? zusamtnenfaseeoden JafaresprQfung ihren Abacbloss finden aoUoD.
DasB Uissgriffe Leim Unterrichte und bei der Beortheilaug der
Leistungen der Schiller vorkouunen können, das wird gewiss niemiuid in
Abrede stellen wollen, und et mag daher, was hier von C^elstlnden vor-
gebracht worde. immerhin auf Erfahrung bomben- Allein diese ICaagriff«
tOhrcn zumeist daher, dass der CbarakUr der beiden Lohtstofen. jener
fOr dus Knabenalter von der fOr das JQnglingsalter sowohl beim Unter-
richte als auch bei der Beurtbeilnng der Leistungen verkannt wird. Anf
der ersten Stufe, wa der Azucbauungsunterricht in den Vordergrund tritt,
kann von einem Wuvt von Rinzelnbelien nicht die Rede sein, da es ja
Aufgabe des Ugterricbtes ist, hier nur die wesentlichen Merkmale und
nur so viele hervonuheben, als xtit Ünt^Tscheidang des einen Objectca TOD
dem anderen anoniginglicb nothwendig ist.
D«r telidic BilduDt*>b()^ o. Lefanueüiode, tagnx. v. J. Pta»ehmk. I7ft
P^ im
1
I
Wenn anf dar oberea Stuf», wo eine mehr viMMuchkftlichi^ Be
.ORg der Dificipünen beginnt, ein Wast von Einzelnheiteo bia tnr
liVenftttiinuig entet«bt. so mag wohl die Draache lach hier dkrin liegen,
iiM Tttmn den Charakter dieser Lehmtufe rcrkennt. nnd, wie oben bereits
■ogedevtet wurde, irich Ton einem -rabchen Uildnog^ begriffe- der Orgaoi-
■itioD der GTnm&Bien leiten Hast, daas man aiu dem Gymnasium eine on-
?'.lkklichM »der. wii' Dr. Niflfil sagt, eine reninglflckte Gelehrtenst-hiile maoht.
Datt in dem Maße, als der Lehmtuff' im Laufe des ÖDtcrnchtca sich
mäai, ntammeDfasscBde Wirderbolangeo und PrOfungen noUiwendig sind.
Im erfordeit eiflerseits die Continoitit des LebritoffeB selbst, anderaeits
te Botitwendige Contaet, in dem Lehrer und Schaler zu einander ntehen
HOra.
Dan endlich am Srhliu«e eine« Setnestsri oder Jahres den Scbdlera
OeUgnibeit geboten wrden eoU tu leigen, was sie in diesem ZeitramDe
Ktvooneo haben, und wie sie Um» Boaitaee miditig seien , dartber ent-
IHlt der Org.-Entw. S. 183 ff. ri.>cht hehcnigeitswoite Wert«.
Wenn tu diesem ^inne die Grmn&Bialprflfaiigen gemeint werden,
'uo HtfUlt wohl das harte UrtheiJ, das über die soRenannten Tag«-
prt&Bgon gefillt ist, ebenso aoch die eimu^far&nk'mde Ansicht, das« die
l'>KafiTtfon(!:en dem Lehrer nur ein Mittel an die Hand geben
»•lUa dem Schiller in leigen, wie er lernen solle.
Der hohe pädagogische Wert dera?lben, den Ja auch Dr. Nksl an-
«kww. w&rde dadurch nicht «ir Tollen Geltung gelangen. Derselbe fw-
™t Tielmehr nicht bloß, dasa der Lehrer dem Schaler leig*, wie tr
i^Ka loUe« »ondem daas er sich auch Oborxeuge — nicht ent am Schlüsse
^ f«awtere, soDdom etwas (rflher — ob die Scbttlcr den für ihr Lernen
*W|ncieliDeten Weg betreten haben, ob sie ihn ainhalteo und wie weit
■* Qf diesem Wege gelängt seien. Wir legen auf dIeM Contn)te — ee soll
^ Hlbstveratindllcb keine N'otenfnxerci sein — einen hohen jt&dago-
6^<n Wert: denn diese soll in den Schalem. Knaben wt>> Jtingltngon,
^ Hiehtgefllhl emrerlcen and starken« sie zu dptn sittücbea Bewosstaein
"^n», dasa die Erreichung eine* gtlnitfgen Ergcbninscs in den .Studien
kaa ülicknpiel lei, nicht vom Zafall«, etwa Ton drei Fragen am ^hlusse
^Sonaaten ahhinge; sie soll sie snr Krkenntnls fahren, da« nur eine
ROdiiet« imd aosdanenide Th&tigkeit die Erreichung eines erwUnaefaten
'Uei in den Stadien in verbürgen vertnag.
.Soll ein Schaler*) durch die Entscheidung stn Schlnsae eines Schul-
Jw(« Um ein ganzes Jahr in seinem AafBteigeD gebindert werden, so man
■•dbit schon zeitig im Lanrf des Jahr<:'S wissen, daw) er dies la be-
Anikten hat. er niuss bestimmt wi^cn . was er tu tbun bat. am solcher
Eotadicidang ▼ombcngen."
Diesen gewiss berechtigten Wunoch der Kltem kann das Gymna-
■iun. das nicht bloft eine Lehr-, sondern aoch eine Eniebangsanstalt ist.
Wr durch die Controle — and daza gehören die Tugespnlfangcn — or-
MWb; äe ist mObcroll und fOr die Betheili^'tcn oft recht listig, aber
') Org.-Entw. S. 163.
174 Per fftlsche Bildongsb^griff a. Lolmucthode, angex. t. 3. FiaaehiH.
nothwen<lig; sie i«t Biobt die einzig«, dt« dem Meiucben in seiiteni Leben
laüieü win).
Dr. ^iss\ wendet sieb schlicülicb zu den MaturitJitsprilfungüD, bebt
die ScbirScheii und ÜbelitlUide dieser Insütution hervor, weist darauf hin,
da« es nicht darauf ankAmmen soUe, ob der Abiturient in einem od«
deir anderen QagdiutaDde etwas mehr oder woni^r wiRse, sondern ob er
im ganzen zum Betuobe der HnchAchnle reif nei oder nicbt.
Die MatQrit&tsprOfang noll oino PffiTuot; der Univ
Bitfttsreife sein. Schickt ins Gymnasium, bo schUeOt Dr. Nissl.
Leute auf die UniTetsitftt, die kOnneii wai sie woUeo, so werden ne
fturh wollen was sie kennen. Alles andere Reformieren faast d
Übel nicht an df^r Wurzel an.
Was die Fragö der Maturititsprüfong bcUifft. so ist die Stellnng
der Gyniaa.iieD tu derselben eine sckwierige.
Die Gymnasien wissen wähl, dasa daa mit dor Maturit&tspräfiu«
Tcri}Dndcne Kecht der IJ€fitilti|?ung der UniTendtStsreife ein ihnen Tet*
liebenea, aber keineswegs ein ihnen vnn rechtswdgen tukommendea Rächt
isti das Becbt der BestAtigucg der Cnivoreititsrcifu ist ein Rftbt der
OniTersitÄt.
Daea die Institotinn der MatoritltsprÜfoDg gelegentlich der Beant-
wortung der Frage 7 von d^r UniTersit&t tnr Sprache gebracht Tnird«,
darauf innssten die Gymnuflien gi'fa»<(t sein, und wenn nun in dem Gut-
Hchteu des Prof. Dr- Puntschart und des Dr. Kissl Qbcrcinstimmend ei>'
k&nnt wird, dass die Ursachen des notoriacbeu Niederganges des juristi-
loben Studiums nicht In den CniTeraitStseinrichtungon, nicbt in denen des
jaristisdiDn Staatfiprflfiingawesenii , Bondem unmittelbar in der Ktudiareo-
den Jugend, mittelbnr in der bestehenden Or^'aniflation der Ofmoadea
liege, so ist es naheliegend, dass tunfichst jeuelntttilution. welche gleich-
sam das Bindeglied zwischen dem Gjnnnaüiuin und dcrüniversitit zu bilden
bestimmt ist, die Matuht&tsprQfung ina Auge gefasFt werden musat«, wie
das auch von Dr. Nissl geschoben ist. In jenem den Gymnasien reili^
bsDen Rechte der BestAtigung der TniverdUltareife besitct die jarütiscbe
Facult&t eine sichere ScbutzwafTe , von der siu auch, wie oben dargelegt
wurde. rflokbalÜos GehraucL niacbt: Die G^-iimasien sind Scbold an aUen,
alles an ihnen iat sohlecht, der Bildun^bc-griff ist £aUch, die Lehnnetiiode
total falsch, and dies deshalb, weil die Durchschnittsmenschen ron Juristen
das Colleginm nicht besuchen; deshalb der notoriscbe Niederigang desj
fttischen Studiums.
Oefttalttft itieb die hier angeregte Frage, wer eigentUrh Schuld aa
dem notortHcLeu Kiedergungv de» jurlfftischeo Studiumn sei, zu einer acuten
Krihib, und im Interesse der ernsten Sache, welch« die Frage 7 angeregt
bat, ist diese Krisis sehr erwünscht, dann erscheint als erstes, weil n&ch-
stea Uittel lur Sanierung, wir hoffen es zuversicMlich, die Erwignng der
Fratre, oh es nicht besser wfire, das den Gymnasien TerUebene Recht der
Bost&tignng fbr div UniverütAtsreife denselben abzunehmen und o» jenem
Factor zurOckzustcllcn, d<;m es von rethtnregen zukommt, dcrUniversit&t
Und das wäru auch die ualuigtan&&« Behandlung der Frag«.
»ÖH
BOduDgvbegriff u. Lehrmethode, aagex. v. J. Ptasehnik. 176
Der Otg-.-Ectw. (S. 192] hat diese IVincijtA-age nicht nnberflhrt
gthweii nod Gritsde Torgehracbt. velchc die he8te-bcndo Einrichtung xu
Kditfntig«n bettinitnt sind. Kr meint, et widerspreche einer Verlegung
Art MBtoriUltcprttfaDg ui dir Cniv^siGfiten das ncthiretidiic lu he-
rtc kiicbtigende Interesse der Eltern der SchCIcr.
Ha H^ eine billige Korderan^, diu» die KItem beim Abgange ihrer
BDfaae vtm OTmoasioin wissen, ob diese eine Anfnuhme an der Uniremität
n g«w&rtigen hsben. und dass sie nicht erst dann, wenn aacbtr&glich
W d«r Pröfnng an der TTniTursitit deren Cnrcife »ich leigtc, (llter ihre
nÜen Vorbildung n^ue Einrichtungen mit Verlast an Eoi<ten und Zeit
n treffen genOthigt seien.
Dum wird geltend gemacht, dua die Gymnasieo darch ihre Kennt-
niiM der bisherigen I.«istungeii der >chfller wAbrend einer Reihe von
lilveB selbst schon ein TorUufiges Vrtboil fainxubri ngen.
«dckes nicht nur die PrSfaiig erleichtert und sicherer tnacht, sondeni
udi oBc geoiae, ins Einzelne gebende Fassung des Zengnlsses ennCf^dtt
DlflM Grdnde sind gnt gemeint aber nicht überzeugend; ganz du-
■ilbc Uflt lieb — sj parra licet rAiiipocere magnis — Ton der Aofnahms-
prttnf bdiofii der Gjmnarialrelfe geltend machen.
Wal den Verlost an Zeit und Kosten betrilTt. fo i<<t zu bemerken,
^>B Tkle, viele Eltern, diu ibre Kleinen dem Gymnasium ziifQhren, dieae
OplM- bctiich tragen mflssen und dies za einer Zeit, wo die Kleinen diese
Uffcr Ihrer besorgten Eltern nicht zu wflrdigen TermGgen, und nur fBr
^M«, fttf die Trennung Tom FIt«mhau»e, ein Verrtindni« haben. Bsdflnkt
*>* BVB, data gerade jener Zeitpunkt^ wo die aU mOndig vom Gymna-
*^ entliaseBen Jflnglinge der Freiheit an der UniTerüität entgegengehen.
**" allem geeignet wire, dnrch die an derUnivernt&t abmlegende Matn-
'^tapiftfong ihnen eine ernnte Mahnung fOr da'^ rniveraititalebeti zu er*
'**&en; jedenfalls wOrden sie J4;tzt mehr Sinn and VentBndnis für die
^^^^*x haben, «eiche ihre Eltern für sie zu bringen gcnOthtgt sind, als
l'^to-, iro «ie die Freiheit genießen, und wo sie den Kummer and die
Anfa der Eltern nicht sehen nnd nicht« davon liOren mögen.
Was w>.-iter den Umstand betrifft, dass die Gjinnafiien TemOge
■W ti^jlhrigen Erfahrung mr Pröforg selbst ein TorUnfigesUrthoil
"ttWiageB. so kann dieses Torl&u6ge Urtheil kurz in das Abgangsxeogms
**%ebBgeu werden: eine ina Einzelne gebende Fassung deü Zvugnisaee ivt
*^n«|iiB nicht mehr ObUch.
Wenn lo dem Vfirangehcnden die EventDalitit ins Ange gefasat wird,
*■* der Act der BertÄtigung fQr die TTai»eniitÄt«reife an der ümTcraitlt
*"^«l 10 vollziehen »ei, wenn der Versuch getnacht wurde, jene Hinder
"^e, die der Verlegung dieses Actes an die Universitit entgegenstehen,
*i* dem Wege zo räumen, so möge die Bemorfcong gestattet sein, daas
^^^ Präge einer ernsten Enrlgintg wert ist, wie die ernste Sachlage es
Aach liegt ein dahinzielender VonMiilag, wenngleich in einer an
^*tb Form, tbatalchlich vor. Prof. Dr. Puntscbart eehl> vor: .Um in
lischer und disciplinftrer Bezichrog awiaehen dem
176 Scbnlreden li. d. EdUumib t. Atnturienten g«liBlt«> ron F- X«rii
6yinn»»iQn) und Of>r IhiiranitU fin üben^o^aitadiDm n »chaffen und
■i^eiob der Entwick?liui|; der iadindactlcn Anlagen in den ▼«ncbied
Bicfataogen dM Wtnen ftr du rnivereHitsstadimn einen freierf»
räum xa gewthFRi. so dftrfte e« tWKkmSCig eein. der besonderen
rielWn YorbenitoDg fBr di« Stadien an den dnxcloen FacnlUten
btModena Jahrgang in wtdnMB, fDr w«lcben besondere LchrhQcber onl
BW mohr Sein«str»l- . beiiefaugvwnw Jalire&prtfnngen Tonuscbnitien
wtren.* Maf non in dieser oder in einer aiiderco Form die Frage dar
VatariUt3pr4fliiig gelM «erden, die UmTer^iUtcn sind vt>lll!Qmnien b<s
rtebtigt. daa üuen nst«hende Recht der Piflfang und BenUtignng der
R«ifa IDr die TniTenitlt zn rcclamieren.
Die Gnimaf^en werden darin keinen Verlort tu beklagen haben.
D*i ihoen gebärende Recht n bartiminen. wann ein SeblUer ab mftndig
•w d«m Gvnuunom in entUasen «ö. bleibt onaogetastet. weiches R«eU
«koniUIs dorch eine MatorititsprOfBl^ tsmiBben sein wird, und zwar in
JnarForm. di« den wesentlichen Onmdflitien der Organisatioo enteph'
womit die onprUngUch« N'orm der HatmitltsprOfang gar nicht, die
«Mteade Form nnr theihreise äberetnstinust. Die Zwecke der Matnri
prttfiiBg, sie >olIe nicht btofl anreire SehtUer rnn der CniTcrsitit
haken, soodera sa^^loich den Schulen eine rTgelmlL&ige Gelegenheit geben.
«dl ftbcr die Erretcboog d<*r ihnen gssteüten Aufgabe Tor der Behörde
anazuweiaen, werden wie bisher fOr die Gmnarien ihre Geltung behaHsB-
Wien. J. Ptaschnlk.
in
Schulredcn bei der EntlassuDg too Abiturienten eehalteo ron
F. Kern. Director des KtMloi^ehen Gminasianis eq Benm. 2. tc
Aafl Berlin 1887, Nicolai. 8». 123 SS ) Pr. 1 M. 60 Pf.
Die erate AaSage diese« Bucbee. welche 1881 erachien, mn!
15 Reden, die der Vetf. als Director des Stettiuer StadtgTmnasianu in
den Jahren 187^—1881 gehalten hat In der zweiten sind 11 Bedeo
hinzogekonmieti. die in den Jahren IS82 bU 1887 an die Abiturienten dei
Kclloiaeben Gmina^iiims in Berlin gerichtet wurden. Sie änd alle TBt-
h<nism&ljig karz, worin wir aber keineswegs einen Hangel erblicken,
da körte Beden, sofern sie nach Inhalt and Form entsprechen, in der
Begel mdir Wirkung haben als loaggedehnte. Sic knQpfen meistens an einen
goldenen Sprach oder an die LectOro an, sind in einem edlen Stile ge-
schrieben, frisch and kOznig und dabd toq einem idealen Ilaache durch-
weht, der wohl geeignet Ist, das gleiche Gefhhl in den Herten der jon-
gen Leote zu n&hron und bleilwnd in erhalten. Wtuia dies darch den
ganzen Unterricht und dorch die letzt« Mahnong am Schlosse der Stn
erreicht wird, so ist die« der schönste Erfolg der Grmnaidslbfldtuig'.
wflnschen der zweiten Aoflagc eine gleiche gQnstige Anfitabnie. wie
eivteo. und hoffen zuTcrsidtlUch, dass die: aach der Fall «dn wird
uvn
Vierte Abtheiluug.
Miscellen.
I'rogrammenBcliJiu.
54. Eugelbrofht, Dr. Aug. Hophaostloii voi] Tlieb«n und
»iu aatroItif,»i3rlit^8 Coiiipt'inliuni. Ein Beitnuf inr ü.'»<-hiebU'
in gn-'i^bi^rbfii Vstrulngif, Projcratnra de» thcresiftiiivclicn Grnina-
teu. Wim 1887, Sr.viniC-ni prsrhicnen Sfn Knm'Ci'n. IIV2 S-S. ^".
b ttt mD r.'>llig nnl>elmnte)< (irütdo ini grolJeD GrbicU- der Philo-
hlMV iut Prof. Enitifllirr-clil *f\at- bowährti- Kraft mit voUoin Brfolgu-
OTMiki Soldiür Otitr Strecken gibt or nfiniUch leidor gar nmm-he, »nd
■Ä» Erarhb-Ds wire o» die Aafgitlti der akadeiiiiBcUen l.-.'hrer. die
^flliknft der Seoiinaristtcn und Doctoranden fQr ibe Ürliarmacbung
"mn ftrwken aiit^xati Atzen. leichter m%g es jed«Tifallfl sein. Iiowäbrten
'■SlOKcni Dacbzutrcten, alü einen Schritt in« Lecn> zn maeht-n. Inhnen-
im febtr uch für den Arbeiter selbst bleibt dieses. Die Anregung zu
*<^pt<l«r Srhrifl Terdunkt K. Prat'emor üseaor in Bonn. Zwei Hand-
'■mi U> Paria reino dritte ist wertlos) bieten de» Text, t<iu dem
■■ «Mut noeh hanildnbriftliche Awxtig« bat. au« welchuti friederuin
uAUicttat« und .StUclf« d<>.<< Teiles atueezogen \iud ^'ednickt wiitden.
9^^^ Iriarte. diese stiincneit von ( 'amerariu», ni-uUcli tüq Ludvicb.
l^tt 4n)i VerfaMcr »cbwobt Dunkel. R. kotntnt m dem bereditigtcD
8u"iN, «>r i€d Ägypter and das Werk um 3.S1 n. ('. Q. Terfasst Von
^AaUy d«« gariion Biiche» gibt R. dem Ix-scr binlänglicbe Vorstellung
W^i^be der Diapo^iitiua <T. b. Ca^itulution. Aucb Ober die Quellen
Vtonehtet er anf da« Riiidring1i>^h!^t« and nanicntlirb ilic Abfloluütti? Ober
^ Mtooti^^bcn llicbter Dorotheos ron Sidon und Ober Mai)>:'thon ')
«D< Iii6.rf»t »■rtToUe Beitrag»' /ur griechischi'ii Literatur.
Von dem Teile, der bittetige^cbi- btliih viin Intereflee ist — deDD
•*■! man wollte, kilnnt«:- man die Kftrtiitlaniung iie*es svrtematisrhi'n
Aboilnbctu bia ia unsere heute iK'cb vertrii^benen -Planeten-' and
%ptb(tKn Trauiuliflcber nuebweisen — vwu die*eiii Teile also gibt K.
yt «tr Baeb in iniutirbafter nrarbeitung. Kaum int bii-r odi-r da do
J|"lB Uaogel XU hem.'rkvn- Am iiLeirteu atirt p. -M. 3 ein ontesbarer
*WM«r'). wit' (l^KThÄUjit dem Citatenweaen Ton Seite dca Hernn»-
awrb h&K'- nMhg':lK<iren werden könoea.
^^'1 Den Auidroek bei PaoUnua Xgluaaa picta MAnritli^mis astra
IXXVin T. 3.M halt',' ich filr verderbt Sebo ich rt-cht. so int astra ein
und jiict* darnach gestaltet. Etwn: tat Arati iiuiner^K & pic-
-t «Ich dun-b die (lleichung: 2 .r + ■'• + 7 + G
- ii'-T. dvs hinter .Tii-ii^ffi:- dtu* Jtahlitcieben ? auiigo-
n r. A. M«rT. ffr"»- lsaa, u, luft.
12
5tcht «crli^ra wÜt Ht xmn SffrlosB. iUm (Im Deutsch to
Mtoog rt«u naehUisig iit.
Wien. J. M. Stowaa«4
VÖ. Loos. Dr. J.. Die Uedeutung des Frenidnortes füf di«
Hchnle. I^mgruimi des k, k. deaUcben KcfutAdter Stuts-Obergri».
Mnoms XU Prag 1687. 8'. 35 SS.
Iii <len Vorbciii'-rkungon .S. 3 — 7) inacM Ji-rVcrf. den Ver?iiri», di«
unffcmoiii niclir LiU-nitur für da« Fr^md- und I^-bnirort zuwuiitucttxa-
.jwlen Dod pbt aoch den SLand|jankt kund, velcb^n er in der Torlifgen-
Ldoi Schrift einnehmen will Vis bnad'-lt eicb ihm nicht dunni, in dna
jetzigen Strfit'-- ober dl'.- BtT'cbtijione iIlt Fr<-nidw('rte SU-llon^ ju ncbrani.
•■ondern i»^digUch zu zeigen, welche B'-d'^utnng dem Fr.'tiiilwortr im t"titCT-
ricbtf g«^t>Qrt. Die In^tructiom^n für den deubcben Unterricht in der
Bech8t«n Clause bah>Mi diese Frage bereits behattdelt and dem FrecHlwwrte
aueh einen Plati im dpHtscbcn rnterrichte angcuriw«!. ^_
Iti) i-rsten (^pitcl .Das FrAmdwort al«. St&tze beim V'tt^H
bclli-rncn' |S. T— 16) iiK'int der Vcrf-, dAU dJo tV.-iDdwGrter aaf H
oDtcniten Stuf«.- dca Luteinutitemcbtc^ aU moL'motechaisrht: Hilfsmittel
wrwcndet worden kernen, und gibt r*.-ichi' BcispiebainuiluD^n. in welchen
»r Utoinuche Vocabcin und mit dii^Fen corrfr^pondierende Fren)dwf<rt<r fOr
die Declination, CoiyQgatioD usw. xiaarnnieiutfllt. Kb llsst rieh nicht
leugnen, daw Fremd wört<"r in diesiT Weis« zuweit>'n inr Vf.'rdeatlicbang de?
Uno>'k»nnten vi*rw"rt<'t »frden krirnen, and die* pr-,*rbiebt wohl, soweit
!•• inOfflldi iüt, von Seiten der Tneisten LebrtT: doch in einer sehr gro&eD
Anxahl Ton F&llea !>t«bt das Bt^denken entgegen . das.« die mni'inöt^cb-
oiseben Mittel selbst %ux Bela«tQng de« 0'-däeh1jii»i(.'6 dienen werden,
weil aof der nnterrter Stufe des ttyinnasialunterrirbtes die Kenntnis der
Vrtündworte meist »ehr gering Hcin wird. «Iia.ss bei der Abfassung
TOD lateinischen Kl-'mentarbflcbern auf diesen Unatand in
gewissem Maße Rückbicht geuommen würde», gieng« doch etw«e
10 «eil. du viebtiehr b« wünschen ist, dass derartige Lelirbflcher nor du
AIlfmntbwendrgKte enthalten, also mf^glirhst knarp »rirolegt-n sind. h\
der?" Iben Wi'iüe soll nach de? Verf.a Bleintutg aucD im griechischen
minturanterricbtc vwrgegaugeii werden.
Pas iweite Capilel „l»ie An»wertiing des Fremdwort
nAch «einem Inhalte* and das dritte „Diß Auswertung dof
Fremdwortes nach »einer Form" nehmen auf den geschichtlichen,
den deutsch -gniiimiitiseben l'iit<-rriebt am ObergyinnasiBin und die Re-
nritaung dfi d'^iit~><>'lifu T,e!)>'l>Ui-beM aiü I7nter^mnaaiam ItttckHJt-hL Bei der
Krklfinm^ der l.eiiest'lcke soll der Lihn r nach dem Wnuftcbe des Verf % d^n
Fr-.'indw.')rlern nicht ängKtlicU aus dein Wege gvhcn. sondern ihre BerechU-
'gung 'jder Nicbtltrrecbtigung dariegen. indem crcntweder dieent^preebcmde
deuUrhtrRvdi'iitung einsetzt oder das Fremd-, besiehungtiwci!)el,ehnwort rftck-
t>ii'btlich meines Ursprange« erklärt, wobei sieh natOrlich manche ruitnrbiito-
ridcb inter« ^Kante Frage anschlie&eii wird. Su sehr dies im allgemeinen n
billigen iA- mi uiu^a doch wieder betont uerden, dfl»^ durch Botcbe ErOrtonu-
gen nicht allzuviel Zeitin Aoiipmch genommen Arerden darf, denn den wahren
Wert «'rbalten »olche B'-'b-brungen nur dadurch, dznf sie selten 4\il)gestT«ut
werden. SvüU.'miiltk ist dubei nicht icu «zielen und es wArc gewm sdir
Verfehlt, iii ColloctaDeonbeften Satniiilungen snicber Fremdworte oder ctne
(iruppierung derselben nach ihrem L'rspruiige "der BedeutuiigsinhüIU! vor-
xunchnien. Dass in den Ort liügra]>hi sehen t'bun^cn «-die Freiiidworte
iiicbt einxetn-. aondcni "in geordneten Oruppcn im Dictite
rcrwertdt werden nit)H'>en- (S. S^), ist eine ganz richtige An'^chanung.
Hierüber sagt der Verf.: -Ich habe i. B. alle frendco Ausdrflcke.
die sich auf GtBenlMUuiwe»<'i) , Haus und Huf, Tlieater usw. betJohwi, n
1
Pro^ammenicbftn.
17»
I BU<]r Tercinigt. denScbiUern tlictU'rt and »!e vcraulAü^t, mit meiner
fott ea nor aDgi«Dg. da» ent'|>ri>c]icnde dcutsdi'-- Wart neben Äiu-
Tnmdvart in die Klammer xu »t.-tz«n. Ein Bülcbec orthograt'hi^cli«« Btld
«tfcrtdt lUc äcliQler oft niebr toui uanütbit^L-n Gi'braochu der Fromdwortv
ih i!^ tit'le ilahnwi-rte. «lie ihnen nur gelegi-ntlicb ruzenifeii «f-nUn.»
BeiflilciKiKfTt ist auch der Vorsfhlwj. die Fremd- und L^bnworte nicht,
«ic diu in den ScbDlffnunmatilttin Kuiuuicn und Willomitier^ der Fall
i^, ttjtbsbcüsch , «onaern nach ihr^m Vrvpmneo ond Ltcb culturlilstu-
ÖK^ Konienten lo ordnen, nur 8>.-b«incn mir dii« Veniaclie desVcrf.s —
ia Aahuge i S. 29 — 3h) — ini>ofcm zu W'_-it zu cehi'n, als m in_Ti«len K&lleD
utht CM Erkicbtenuig. «ondern i-ine Krsctiwcning der Cbi-rsiolit int.
Kin tllniTid ZvisehemormeQ an^i'^cben werden. Ctiurakt^riT'lii^cbv fbtnr-
fUfätmtn ><ind ^ehr belebrond und erlcicht«.Tii die- Au(Tdh><un^; a)>er sii
lie! dtt Out^n «cbwArbt dfti Kindiuvk. Pci Anhang i'ntliült: -Fr«*rod-
«*rt«rimGoUiiÄchi'ii- nacb folifunden Kulnki-n pvordni-t: Netiboi-hdputsrh.
^^f, Gothisch. Altbocbdeutäcli. .MJtt<;lb(}ctKtoutt<i.-li Daran knSi^ift »icb
ffl ZiKrtf. welcher i-inc Reihe gtithiwhfr W-'-rtor entbklt. bei welchen in
J<r RwbI keine Entl-hnnng aas den altcljutiscfacn Sfirachen, sondern Ur-
nniadtMluft cftn^tatiert «erden muss. also Fälle, welche zur Illiutrie-
"BWtilf* CapiU'N dt-r LauUcrvchiebqnj: dienen könnten Pann folgt eine
'W*lli' .Fremd «Ortcr im Altbochileut-'fli'-n" mit den Rtihriken: Ncnboch-
**Wt, UnuIIo, Althn^-hdentxch. Mitttlh>>rhdeutj"-b; si'hlitiJüch «ine Tabelle
■l'taBdirArter im AlilteihiM-lideDtvIifn' mit den Kiit'rikttn : >*euho<:hdeut8ch,
*ilcl' *'■•■ ■' ' lisch. I'a» Wi.rtiiiiiteriiil deikt wf-li yrofienthcils mit
«"i i-Min Kiiiiiiiier> und Willomititern cft'otpnon. Wenn
»fci^^ »u- .. , ^,.*L.:ii will, der Verf, (Scheine tr-^tz mehrfa^ber Verclnti-
'diVlIlgen steUenwvi»e Ober das Zid hinau^iiischieCen, »o musB ieh docli
fne aneikfiinen . An» wir es mit einer •lorgfftltigen ond grtliullichcn
M(A u thun haben.
26. Potoinik. E. Zur Methodik dos (UMitsch-Siirachlidien
ÜDti'rrirbteß an btglottt-n rntergyiimaaieu. progr. des k. k-
StaaUsj-rnnasianw in CilU 1887. 8'. IT SS.
pam in den uichn'criii.-hißenPiovinzen diuFurderantjeu im DüutKehon,
ita l'nt^revnina^^iuni, bt-mbcei Hindert werden mü-v^en, i^t eine
i, welche ben-itä vor einer lieiLe von Jahren in l'rosTatnmuur-
tüea und einigen kleinen Abbandlungen der iisterreichixchen A-it.-<cbrift
w lU« R^olucbulwiten beredten Au^dniek fand. Der Verra.iSfr diT ror-
lic|tt)c!i'[i kj'incu Schrift stimmt in dieser ItiziebuDg mit den M>'inungeD
•fiftti VorginKer Obercin ond rtTüUcht anztik'- bcn. in wclfhen J'imlrten
^i« Potderongeii der hii-truetioneu an derartigen AnNtatleii m ermüßigea
•int, und »ic f-irli infitlye dessen dt-r I.ehrganz z» pf."italtrn habe. In
de ÜraiDiuatik inu^i« nach 1'.^ Auff^üuntr auf der unter^iten St»fe <:tnd
iSH tSDi^re Wccbiielbeziehuug zwi.icht^n den Deab^eb- und Lateinstunden
*WtftBdea, aU di'-ü emi^t in der Natur der Sache und im Gei-tti.' der Instruc-
ti«WB liegt, weil niiht bIo:'jd(.' ilut-L-iifin ßraDmtatikutnnden fOrdicinder
OkbaUm Zeit tu absolvuniul'ii l_';ii.itel der lateini--<rhen Granimatilt Tor-
tabeieitvn haben, sondern ^\icl\ mnKfkehrt dit' deutMcbe Analrae bei der
2*rfltcd«ning lat>.'inifi:her Sütze und <lic dcuttit-he Flexiun in Verbindung
ail dar Fteiiun lateinischer Worte zn jiflegen ist. Eine wit*TO Foidc-
niag find anf d^r Intenttufe grainmati^^ihi' Aufgaben. Die.4elben sind
eigntU'-h nicht« Neues Sie werden tbatttSchlich auch an Austalten ge-
JwWi. welche r-'indeutwbe» Sehllli*niral<,Ti8l Inwln-n: nur s-ill die gram-
■latisrbc Haii-ftfbt'it nicht St^ltvi-rtreterin der auf den betreffendi'n Aroeit»-
temin falI--tiJp?n ("tilirtiMchen Aufgabe werden. Porartige Arbeiten Bind
Wöfi als Zwisebenarbeitvn. yder besser gesagt, als PrUparution für die
Gnnnmtikstaude zu 1» tr.\<'hten Darum sollen sie dte MaH einer gewObn-
liden Priiparation nicht flbenit«igen, indem dnrrb nie nicht eine Cber-
12»
IM
Pmi^nmmen »cba u.
I>(|reliinff ttUtUinden darf. P. iifheiiit nbrigcna an solche gramm&ttiKbe AoT
ptbcn XU tlcnkcn, wie »ie in deo Vc>Iki>KhutrTi aU aebriftliebA H&uKabim
MK gi'^cli*.-!! wcrdt-n nn<i hut wobl Itvcht. m-odii «r uifün^lich Icicbtert
Ubung<-n vorschlägt, f'flr die grainmatiHcben Aufff»t>«D winl vom Verfuna
|«Iii <ii;!iMirs Gratnniaiikhert (jewUnscht, deiMsii r^bning dor i..hn."r con
ltr>illcre. Wn» icdocb dk- ForJi.-nin^ anbelanj^, du» anordeotltcb gfrfthtu
T«rftc neuorlicli aWfHebrieben wi-rdi-ii sollen, so '^■chcint ouch liier dk
hrrli^tnni? dm S<^ntUfra leicht inägücli. Ks reicht hin, eioe bt:)>ODd?n
narlilflKjiif? tibcefawfto Arbeit iil-ii anfertigen ^a liuäon. Anl^rd«ii) halk
t<-h t» nicbt für ntiUmendiic. dass ftlr solche Übungen ein rigooeit ibfl
verlingt wirJ. (irsnunatiflch«' rbungen. Pffiparationcn, Anmtjtkungeo, di*
in der &tialo g'-maiht weiden, cuw. koniKMi in einem Hefte gesammell
,it<in. di« Schrei bthatigkeit der Schüler soll aberhaiipt nicht zn sehr in
lAnsjinnli jjtnyniiiH-u worden, und lainal da. wo tlioseluen mit der Sprach«
tvlel 111 kftini'feti haben und deutseben äcbQlem gegenöber ohnedies im
lijft<'btlipil"- ^ind. muKS man ^ich vor Anforderungen, welche die Zi'it d^i
^Kilidu« in hoboiii iirad<» in An^imch nebmrn. mfldirliRt baten. Bezagli<-)]
dar Aflllf« der PrAparation-^liofte (8. '.h hat die dort gegebene Anl'-ittin^
iWBt d*ö Vornig der VberviclitÜchkeit fiir fich, doch bleibt jchr lu ci
wlg*n. oll man i\i in ilen midisten Fällen nicht Toraicbon soll, dcp Srbülci
hei der hiualicbe» Fräparation daa l.'nbekannte nur im l^fwbnche anrtreicbeii
gu Immd uiid ihm auf seine Fragen Antwort lu gehen, ohne zu rerlangea
dftM diett lu Papier gebrneht wi>rdL'. Durch das Schreiben in der Schall
wild der Untcrricbtszeit ein betrücbtJ icher Theil ftbgt^brorheit und es ii4
•ehr SU Seionon. daas dem fiedAchtnisna in dioaen .lahren Kieintieh riel
iiij{«nathnt werden kann, dasselbe aber dorch den la biahgen Gcbraarli
d«r Selirlft Schaden leidet- Ans dicscin Grunde ist «loa aaf S l** flbi-i
daB Memorieren Genagtc nehr beachtenswert. r>afift nirht hlof) Gedi<^hle
»ondeni auch inuütergiltigc Prosaitdlcke zu memorieren sind, kann nicht
wann g-'nng ernpfoblcn wcidcu. Mit dem Receple. welches S. 13 für die
AliiiierKiiiig*hefte drr Scilfllec gegeben ist. und daa «ehr «tark an de«
V«rirajr MilterÄÜUers im Gra7cr Verein MittelMbnle erinnert, kann bjcIi
der Ki-fiTi^nt aiw den bereits olien angedi^utcti'n GrOndt.'ii diin-haus nicbt
«InTnrHtaiidon erkUren. Rbcni«» wird der Kinflbung d'T Hgf^rlirhen Kedena-
arten eine allza große Bedeutung beigelegt. Dagegen wird ä. 8 sehr ricfatig
itar«uf hiDgewIesen. da.Hs auch in der iweit^-n Ctn»)«- die nrtbogra])hi»(dieii
Übungen fortgesetzt werden inOssen- Ki^ceni:- Schul erf ahn ngen, welch« dei
Uffirent lu Mftbren zu pammeln Gelegenlieit hatte, tbnii ihm Oie nnabwets*
liehe NVtliweiidigkcit Jieaca Vorgehen» ilar. '/■» t* 13 mr.ge bemerkt wer-
den, dass iKipulSrc r>efiniti<iiu>n der Pichtttng^^or^nl•n gar nicht so Ificht
SD geben nind. wie dicK der Verfasser meint. Itetinitionen fiind aaf ilieaei
Stufe wobl auagedchlo.tsen. aber charakteri-'UHclie Merkmale In der Art,
wie die der Verfasser selbst anführt, krnm'n gegflü-n wenlen. Dana Obri-
gen* demitiges dnrch lUv Inj-tjuctionen celbBt verlangt winl, geht awat
nirfat aas den Er{irterung--n fflr da» Cnterg^-mnaiium, wohl aber aoi
einer Stelle der Intttnirtioncn fOr die fünfte Clt-sw hervor, iu welchei
gewisse KenntnisAe der Poetik Jvcbon vom UntergymnaHinm her voreati
geitDtzt werden. Sehr ent^trhieden mxa» ich mich wieder gegen die aller-
(lingx Ton den Instructionen cm]>fohleneii Aufgabt,'» au.x C. Nepos und
Caesar unw. wenden. Ich habe mich hierüber in di'-sen Blittem bereitH
aitpfnbrlich gcftuGert: mit dem Stoffe dj:r Arbeit int der ScIitUcr aUerdingx
vertraut aber die Form leidft entj-c^iiedm unter doin Bintlnese der fn-ni-
den Sprache. Im ganzen kann die Ijcctfire diexes Anfnatzci« den Mittd
»tlmlltflireni in zwcisprufhigeu Uimiern einpfoblen werden.
Wion.
Dr. F. ProBch.
ProgrDinineDschnii.
17»
I
«ru tllia.
gSDgifiiniK
rac.-
JfllT
BUd«< Te(einig;t, den Schülern dirticrt unH nie voran lusi^t, mit meiner
_ m oft e* n'"' t'H-i.'nir. das «ntsTirechcpiie (k'utsciie Wort neben das
'f^mdwort in «1 r in «ftzcn. Ein swlcbt-!' orÜiograi.liJsclio BüJ
«ekcwekt di« Sein. nltr fom uuitötlii^en Q«liriiarh<.- <)cr Krcnidworte
mit tb riete MaLnvurte. die itincii imr g«lf^t;DtIirh tu^renifen nenlon--
Skutitriu viert t»c auch der Vorgchlaff. die Fremd- und LclinwoTtp nicht,
dies in drn Rcliutuniiiiniiililit'n Kumnicrs und Wilbniit2i:ns der Fall
«t. ftli^ltithr-ttTh, «otidern n&di ihrnni rr^iiranpc and nach ciilturhisto-
II in ordnen, nnr Küfiiien mir die Veraache dot« Vcrf.s —
.11 — 3:>) — ini-ofcm lü vf'.it zu gchi-n, al» es in Tivlen Fallen
'* rtinir. «•Indern eino Erschwerung der tibi-r-icbt. isU
I nformcn ttn^egohen worden, Oharakteri-'^tifcho t'ber-
I' belehrend und erlcicbtcm die Auffa^iiiun;;: aber zu
.' Lt dfii Findtm-k Pei Anhang «-ntliall: -Prtnnd-
lifti-h foljr.>nd.'n Kiibrikeu geordnet: NeiilKW'hdentscli.
\,il.'i ii.kuluch. Mittel hochdtfntsch. Daran knftpft sich
■ 11' !^■ih^■ notbi'chcr Wörter enthält, hei welcltn in
niu:; 11- dt*n ultcIaHiischeii S|)rachen. Standern Ur-
■ ■i! v,ir.lin mncs also Fäll«, welche mr Illustrie-
- <l-.r l^mtventchicbanc dicDL-n könnten Dann folgt eine
rflit-T im Althochdeutschen- mit den Riihrikeii: Ncuboch-
: ' itvfh. Mittvlbichdeutsrhi schließlich ehifTabidle
: licutsch-i'n* mit den Hubrikt'n: Ni^uhm-hdeiitach,
■.i.'i:ui" u- L*a9 \V\>rtiiiaterial deckt sich (frorA'nthcilfi mit
tm h dei Vrneifhni^wn Kiiiimierj- und WiHcmitior^ gebotenen. Wenn
(tlddl aach bedanken will, der Verf. .scheine trotz mehrfacher Vereluu-
■llanii|;«ii «t<iUcTiirci^<- 1]1»-t dai* Ziel hinauszuscbio&cn, io niuss ich doeh
PBM inerkcnncn. da»» »ir en mit einer sorgfältigen und grfladlichcn
AAtft a tbun bal'eo.
26. PntoCnik. E. Zur Methodik des «Ifiitsch-siirachlichen
CMt?rrii-bt('8 an biglotteo rntorgymnasif^n. pr»gr. des k. k.
5Uats{,7inuasiuni8 in Cilll 1887. 8". 17* SS.
ind'T' " '^"--yrai-hipcn Piovinicn die Forderungen imUcDtschen,
im l'i' 'Uli, herabift^niindert werden niQsHcn , ii>t eine
_.. wel' 1 \i»r finer Rtihc von Jalireu in ProKrainiuauf-
j^fll ond einigen kleinen Abhandlungen d'-r ri^terrfichixchoD A-iL.<tchrift
J'i»» R':aI=rhulweKen beredten Ausdnuk fand. Der V'eifaBser der vor-
■^" II Schrift »stimmt in dieser llt-ziehüiig mit den Meinungen
*'■ : Öbi-roin Diid TiTi^ncljt anzapi-bcn. in weleht'H Punkten
*v hrjf:.'ungcn der Instructionen an derartigen Aniitalten zu ermäßigen
J^B. und iri< sich infolge dessen d-r tebrymix zu ijestalten babe. In
**OniRiuaUk inohn nach P.k Auffu^^HUng auf der nntcrstin Stufe eine
**k iuiirere Wechiielbeziebang zwii^rlien den Deutsch- ond Lateinstundeu
'^tttodcDt kIb dicK ü'Mi^t in der Natur der Sache und tiu Geit^u.- der Ini^truc-
^<n lirct, weil nicht blfi'iJ die deutschen Gnimumtik^tundeu fhrdieiuder
■JjMi'Q Zeit lu abfolvi'-rt^nden Cipitel der lateinischen (iraminatik ?nr-
"''nitat haben, sondern auch umgekehrt di« deutliche Analrge hei der
*?|M«nnig laW'iiiischer SAtxe und 'ü'.* di-utüche Flciiun iu Verbindung
■* in Fleiion lateinischer Worte to pflegun ist. Eine weitere Forde-
^ Mnd aaf der CnterKtufc gnuumaluche Aufgaben. Dieselben »ind
^^■" - Nene» Sie werden thalsächlich auch an Anstalten gc-
!•'' . iadeotacbes SchlÜproiat-rial benitzen; nur soll die graui-
*|^f n-' iiAii-arbdt nicht StellTt'rtreterin dcracf den betrefli?nden ArTicHs-
*'^ft hUeoden itiUstiicbvn Aufgabe werden. Derartige Arbeiten eind
^ ib Zwi3ich«naTh«iteD. oder besser genagt, ahi Prüjiarntion (Or die
falMwtftittande zn betrachten. Daniin solh-n sie das MaG einer gewf<bn-
Priparation nicht Übersteigen, iodeni durch sie nicht eine Über-
12*
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Gebi^« .te> 'EiAwfai'
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ou jetit Mcfa rid wbr ab (i«te rtfliifiKfae
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Grau edmtm. VU 4»fUiBta AnnVe
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voitok. jcAzt Biber «m^ebca m ah Er^tkt ftr ^ V«Iki«fM lensi. eine
El Willi iiwi^, gy jfr DM«*a, ItfU -tosgg*dif>. gewiw adWt
■■ StecUflBCHKCB P*1*"fB CntV' ' ' lg BBS WtaUtfntBtM Ofh
Staff d«r H«UcwM« 4ea Sdillsa im remitt^. 4ic Awto« tttü<b
UMteOea. glcicb Ipnif «Wr tiliai|iHa. «an BMywifcWf PBitien a«
dca Bpca ia ahd. Obcnetnag ga Inea dnd. 'ob na« MHndjmt An*
aAuaas ^ iltcfea Vidämag la irebea'. tiaas rkktir ngt der Teit
«retten« data, veaa >A«a t« in «olcfva Qtmtm üt Ju« BaHt BatiUMa
fäia Back dv Anrieht Oe* Bct daicb £e CoQeiUiMnSefte adcfatif g«-
mdcrt wirA . taidanrert M, cagca den AbacUaat dcmlbca xa Qaiolk
der Täfj Aoliriaeticb« «ad BaspracferoUcT saflxitt. etaf« Slfttug g»-
BMaacn vodca ama. *£! M nai nrictkrt. da* StSrnttlttda» b«tab
laffiMaBg cbiaB Eaaetwetkes fSlAat sa «oUea, statt die niae «sd nü»
Aaffiaeaug eieef soldien ra Tendtteta. o» daitaKh ladiitct da- ^ "
■flnilnii la fM«n . —
Tot tbcr dieLeOftre
■ad bcartbeat die Jettife
■BgftBBt^. vmatt Bef- ^tkfa&n» ^aas ejarflrfUadca iit. D-
cfUnt m^ die geriaDte ubemefat ftbrr dea Gang dar Gtenris«
«icfcehatg: m tct varfcärt n ^aab^n. du« daxelne Abarloitte »z.f
oder Vtlman LitecatnnM^tefit« iTvrcs^ v^kh« nkcliL^ \is it»^^
d. b. VentiiKiiitt dar Thatm^en bewiiken ki'>tiDea. in ihrer
VaeioaelBBif eelbrt mcht Tervtandn Der Verf. fori it R^-fat
vom Verfaww eiM Lesebodbe« ffir >exu, das» rr f^ .dringt«
litenrbistoriichr Ubenicbt ^W ond beeaaden Aber du »ii.ti:ig»x.ji iltcrva
Epocbra mh leicht Tentlsdliehea eigmen Woilca orwutifre. Weahalb
aeaeot maa «leb Obrigcn«. den ScbBleni eta« grcjgaete Lit<Tmbnscachkfate
wie Irgend ein uid^rvs L-hrlmcb in die Huid aa ff<>b(^? BAtaea wir
dach ia Egrlhaa£s Abrisa' ein io Mittelacbolen aU^rArt fcerrita arpiobteB
■ad trdOkfan HUbmittfi: Vnm lUaflegiKbea StandiMnkt-- a«a iai c«
diirh gpwiM rielitiger. dem ScbAl^r Tt««« Zoummenliingpade» n Uetea,
«U einielse DtchtergvctalteB in Srb rvTs ^-nialer Aaffaanm^ tmTetiidttalt
Tor Üin binziuteUen. die rirb in 8<nn'>n Ao^o vi« weit Toa einander ab-
stdwade, grell erleocbtcte Bi]d?>ft(üc& in tinstcrcr Nacht aamohrnea mfiasen-
— 1b der Frage, ob das Mfad. mit ß<fcfat ge«tricbeo warden smi, oiniBit
Ret natftrlich aseli den Standpunkt des Verf* ein, der ikh eotaefaledan
ftr die Beibebaltanr def MM. crfcl&rt. Welcher Widerfpneli beracM
«acb in diesein Ponnv wieder in den TCT9cliiedrii<-a Tu'^tnictiooeo ! Im
ifaterease des Stile« eollen die Xibi-Tongm nnd W&ithrr iit d» UiBprache
nkfat gelcaea werden, wohl aber in Cbenetzongea ('): die Anaelunnng
anderer literartseber En^ognisse neuerer Zdt wird ab aaglekfa Cnidhc-
banr beaeirfan'rt. aber trotsdeni wird da« Kibelaageolied aweimal aorBc-
handhmg em; f hlr-n. in Quinta mtd Serta, einmal un Aomig, dann, damit
^eser troelurui; Au<z«p mebr l^ben cewr.nne, rtBckweiae In (SimrtK-t? ! -
Vbrrtragnne. An R'-«Urbtili!'n wird danebm im Inh-mae ■'
Xbd. gvtrieben. in «Uviscben T>>itnukstiilt«n winl AtttUriach \
an cit^ iuibedcatead(f<j>^b«te nnd peflLlscfate Daeomente Im«b au Icooneik.
Den Stu so bOdeii wird dann noch t-in zweiter, wi« nch bereits benna-
ge«teth hat, wbr gewagter VervQcb anj^eoninet: lin grammaüscher Can
aaf Grundlage Tfin Panls 'Prineipi -n'. Als ob dir gmac Theorie Stil tu
bflden imstande w&re! Ro wenig jemand durch tleiß and Stadium zam
Fro^unnenschau.
183
l'ic^CcT ndfr Btdner werden kann . so wrniff zun) t'tili^tten durcb irnua-
:lie< Wiesen: man Imc nur aurnifrlcsani Jk- 'Vrirciiiiirn'. in <lic«ciii
rrdea «ie eine sehr dfntlirb(> Spreche- K« frftf^ sich nnr, in wel-
'.l»$»e die mhd. L^ctörr zu treiben wilrc. Bei der Heiintworianfr
Traftfl döifio Br. \iel<.i Otvner linden, der Gedanke ScIiradcD aber,
nbri lUWi ioit<>t"!. ist mibeilinpt limt-hlenswerl : die mhd. LectUro un
St 9*sm}te<haiig der Toni»t)tt5rhen Sehiilr^ xu knripfen. Dadarrh würde sie
I ga f r«lidi in die achte ('!»*«<■ »erlebt, und da.» it^t cibc bedenklich spSt«
^Mi|K^ Awh mitssUi eine iranx andere Vcrtheilun< der nhd, LectOrc vor
^^^^^pvueu werden, als ^ie dio geeenu-rirtii;''n t,i?hr|d1ne kennen. I>rn
^^^^Heiner imlehen Vrrtlieilnng entwirft diT Verf. znm rtrhlDüse.
^^^^f Gras. Kurdimuid Kliull.
H^- Klotzek J. Dio Verhüll uUäc der ROnier zum aohaisclicn
Hnnde von 229— U9. PrognmiQ des Real- and Obcrgjninasiiims
I« Brodjr 1887.
Dff Verfoiser di<.'(e? Aufsatzes will, wie er selbst i'Ugt. -dieVor-
tiiltniksp der n>'>nier lum acbiischen Bunde- un{<arteiisd) Itvtnehtcii
)B|I gvUof^ IQ dem Fr^ebnis, dass hauptsSchlich der Zn-ctand der grie
tj^ucn Stuten den K>'>nieni Anlass xur Aofbebutg der bclienjecben
■ nibfit gab. dius Ks -llchcr|teb>i üei. die rßniiscbe PidiMk allein oder
*•& Der Torzn^swei^e dafür verftDtworllioh eu machen. Uerselbe meint
MUt^CUicb: «wir Verden nna ruhig der Ansieht, wie sie Mich aus dtr
pUen Dant^llun^ cr>^ibt. an»ebließen kOuneii. doss die L'emeinsanie
5rbi»Id der Gri'rhtn und Rümer die Katastrophe hi-rbeifahrtc. inil
•elchar ilii' (^fHiliirbte der prieehiicben Cnabhlngigkeit frhliellt-. Unter
im t'nii^tjndei) titOy^te muTi die»<^ Aufl'aseunf; sachlieb ala nnzuliailg
bDi:D, tlj miin dr^'b im Ernste nicht Ton einer Schuld der liOmer
d'^ d'-T jfriechiscbcn Freiheit pjirecbt-n Inno; wer jedoch diu
itt'.'k' L''-l'-seii bat, kann nicht zweifelbxft »ein. das» uucti an
tang Jl'^ Kiidt^rgtfbnisMS die t^ütiilirbe Unfähigkeit Schuld
lieb In der d'-'titfehen Spruche lichtig auszudnlcken. von der jedt-
mrhr .lU rinc» Beweis liefert. Von einer KerntiUH der neueren
> 'Iber dienen Gegenstand findet ifieli kvine byur. ITertibari,'
römische (iesrhichte sind allein bertkeksiehti^'t. Man kann
< ft i:ni;clefen lasRen: ex mQw>te denn «ein. daxs man j>icb fOr
itiufte Kenutnis d'.-r deutschen sprach'- bei [A-hrern und Lernen
411 leii galiiiscben MitteUrhul>-n <)strrrei''hN interessiert.
Swoboda W. Vi'rmiitliiiiigcn xur Chronologie iles soge-
iiaontea MarkomaneukricgeD unter Marc Aurel und Com-
lOdus tlöl — 180 D. Chr.). ig. Jabreehencht der Landis-Ober
schule in Zoaim 1887. '25 SS.
Db' lorlii'g'-nde rnt^'rsu.hung gebürt zo di*n besaeri-n ihrer Art.
Dodeni wenn sie, wi« ich Termatbe, schon vor lüngt-rer Zeit als
Dgvatbrit iriJtutaudrQ ist- Das^ sie unverfludert und ohne auf di<-
**^*»trB Arb.'itfii Rßt-Ii.siiht jtu nehmen, ji't/t /um Oriickf gi-geben wurde.
*"•• dem Wrt freilich ynm Vorwurf gemacht werden. Sie ist ditber in
*j|»cliei] Punkten lerdta Qbtrholt, Scbillem uml Mommsens Darlegnngeii
""4 TlfUeii'bt uuä dem angegebenen Gninde nicht berfieksichtigt. eoeni«-
*'^I^ aber aoi-b ron Alteren l'ntertuf hangen Nappa Dis-iertation |]8Tdi
*^ KAc TOD Cwalins Aber die Briefe in den Scripü)reR fairt^>r. Aug. (1870)
™^ ueo cbri'U'-i logischen Anii;>lzeD WaddingtoDS \\>iOh) hat sich der Verf.
Iwebfalls niiht ausejnainlfrgesctit. Der ^ersmb. die Nachrieht de«
?t^ GaUicanii! Ober da« Conimando des Aridiuii (*afma>! an der D
knd
Vul
onau.
j* llllcinont ioJ Jahr 166 verleg Napp als unglaubwfirdig bezeichnet,
**"* Jahr« Ittl zuzuweisen, scheint mir annehmbar; dagegen kann leb
-^ MefTifDictiU- bd Petrus pAtiidt»
<M tat ili4i (inind augeflUut, in«b>ll>
«rta Markoniftiui'-ntriagw n i^irR
,.^ B&fas mit (hin bd Pi^nf Patiida
i. -n alig«*vbt'n für »tifchlt. pWoh
_ i1#n untsrsrhii-drnpn docc« gcTAdr
:i niOssrn. lmTifr.'it'>r V. iit flwiSf
-'■K l>i>^' ßrnatzuii^ der tnadiriftfD
< ■'iniij>'' lirthiimer uml f^utoMtnei
j' hftiii ; pli-iohw'ihl vi-rdi'-nt »i« Üe
— — :: l'.'ji Uonauluiciren Uarc Aareb n
Adolf Baact.
rii»tgcgnuug.
ScMt -die Gebart de» L&Ddef »b
B«fhmann Jahrg. 1887. .S. 651 bb
u Rial«r, Kroneü. Ilirof. Richter, Alfou
B. A. die Kesultat« meiner Arbeit sfK^
ijgat miA mit willigem Vcr^tctitc auf pnvOnlidK
.^|Mt Ktot«. welche mir drr ztigetn«B»ene Rat&n
mwc jeoer Leser, denen inein Bncb nidit jat
.; jhch« KU enridcni.
"jm 4nii Wurtiatite d«« fridoricianifdiou Privilncions
■^^ fcrtgeltaltgne Sltcri! Auhlr'.;.'iine^dcii5t Ibfn di« er-
ij^jtcv anstiDdi^' tu iimcLcüi. ich dagegvn habe
daiBtiMrlr Bof diii Freili'-itsbrit-r «os gesirlitcten
di« Tcvritoriettbildutig dunuatelten und hi«nw
in der Mitte des XII. Jalirbuad^ries
hin ich iin die Erlüuterung des ICrcig-
WcMen Methode die rirhügcrv iiU
TerKliicdenbeit der Methode brin^ e? mit
lA <ii» AiMeUungeu Herrn B.s beleuchte, welrht^r in
ilimi— iWin oad im l'ranogBU die drei Comitüt«
■4«M*ub«) will
.^tk ktUVlX. 90 ist kvineewi'p -sieber-. da» »le
MMlili^teb«n OshiiRrk };cwe«en; sl<^ w&r itti
MtKllinnder BoHtiindthcil der Grenzmark und
bftl^tmiiric iH dies dun-b die Urkuud« vom
tHanc Arbeit S, 29- ;Uj; 3:{-:t4). Wohl
r Adalbert von 1010-1040 im Uititx«
ind ftstlicbeti Tlieile det Schweiniicb-
htm \rAtm iriricIiKeitig (I)hk^ li>|9) iin weotlichcn
.cMi ai* Onfan Thiemo imd Dietmar auf;
^4K den Babenber^m Liatpold I. und Adal-
u«tw duUio. Pabo, Kudpert. Otto und Heinrich
■•.»MW 4)W0 im Westen walten. Mit dem J. W>\
^«tlld«n aber die Babenberger ans beiden
. «wiMeD dieselben in annShemd detnselhrn
, «^MMbni haben, in welrlicm die Auglied vnuig
,^~Mt «n t>«t]n&il •?rrol^'t in. (Man vgl. liietxti
-^^ «^iM Mit dem steirben Rechte, mit welchem
im «hemuigen Kchveinachi^au fOr eine
Af Bischofs Ton Frcinng erklärt, nitLsitc
- |i. Comitat im Ponaugau zwischen
' .mit socAr noch eine v irrte bai
• ".re, Abpeseben vun dem schwer
t-r l'ubenbergiscbcn Bositi-Conti-
^^'>^' W 1150, «ie crkllrt dann U«tt B- den
'W
^
EDtgcsaugcn lud Kniridcnuit;t.i).
1^
rOnftehafUrarlit« im Ilzgau Bcitonti derWittuleWchet Qn«l deren
r u dSc Bischflfe Ton Pasaau in den J- 1217 und I2S2 E;9g«n-
(b« 4«a Bartimmtnigeii desi Preibedtsbmfv» und der mgeblicben Incor-
^Hinm» .1.-* ^^'-liwpiDAi'hgaoc» in dud nt-uc HvrzugUiuiri — ohn'.' ZusÜni-
emg - ?
■'■li Ui. dass der entt: Ostltrho Idarkgraf Bnrkhnrt im
ItiBlR lies Trftungaucs gt'w>;^D Hei: wir vis»«) nur. diuu die>Vu<^'Liiu
»tifaer Mark Ing- Amt d^m Kamen Zeitrnnme von 97^— ll'>i> lotuogt
io l'tkQnd« Tom V Ort-ibcr 977, ttusn »qurtdd»]» .. iiraediuni
xh in pigo truDg(»uo«*> zunt Comitate des Mark^rafon Liutpold
wa«. ilucqrm Vdii dem bfiiarlilturtvn WciUr Lorcli niclt mehr
(•M^ rinl, E« ist nnrirhtip, diws ich damit die Znt^ebörijjkeit de» Tmnn-
fiB« ar Miirk fflr crwiesvn itu^estiinden bitte; d^nn eine unln?f»n)rene
tfMapi; wird ilen Anidruck [irapdiom <|u<id<laTn iiicbt mit custrum "der
^ Identifici^reii. tbn vii>liH«>hr nnderen Fi\lleii ftnuUif; ale ein Gut an-
XHttnd 4tr Knaburg und dali«r von ihr genannt, erkltren, anf d««fieti
flivd iKfamiLls An^KMlIuntTtn »jcti erhoben, vorauw im weiteren Verluft!
diBMiOf«:^ von Pu^sftu AiilasK ni-limen. di«? Leben rüliri^'kcit drr iranicn
•Ml Em »oni Iti^thnm« ahiH]«t»'n. Denn die Urkunde vom J. ßoit. deren
t^»<ltt«it nod Anfvrti^ne in der i'ilffnm 'schon Zeit (Notar W. <! ) elnr
■fibMld* facbinftnniacbe Prüfune kaum zweireDiaft last^en wird, ist nur
'■Aianog*]iiinkt einer ganim Reihe von l'rkundonfalst-lningen gfwewsn.
Ofc Üe JltirfirkrOeknni! den /t-rfalles der Aptliihcn hairiscben <taue in die
d^ Doronnien do« X- Jahrbundertes so >rinz undi^cutierbar ^ri, darflber
••Hill' leb auf RierltT (jf>i<'h. v»n Tiaii-rn I. 7(8 und KirlitiT in den
lOttMIoniCM) d« ln*titntes Krp. Bd. I. f^M-iH»« Wie will (Tn<i!irb Horr
B. 4t« Ton ibiit »elbst S. -'til benrorgt^bobcnen GrafscharUreclitt- d«
*^*ihn im l'nungaa und ihrer Voofänj^er. der Arnolde von Lambadi,
^ « un {MUftPoden Ort« uußvrucbt 1n<ftt. mit den atigvblirbeii der
WMtefer in Efnklang bringen. wi<' den fcblendcn NacbvotE ihrer Bo-
'AM^nc «rveUeii?
Können nun aber die »Comitat«-' Otto« nicht aoßer der Mark
finita werden, oo rnttiaen sie wohl in der Marie wlbst enthalten
Jf* I« nun die Mark dem Wesen nacb eine Verinigung mehrerer
wUbtkaftm in Riner Hand, wenn aucb ohne i'im* eig<^ntltrhe Grafsrhafts-
'«'fsiiyng tn kennen: bo wird man -Oomitat- mit dem adäqaat«o,
^ ficfrifr« d--r Mark niebt towldertanfeaden Amdrucke -Gerichte-
^*VI|<1- (I^ndgericbty m (i1)era«ti>>n befugt sein und damit nur aos-
f*P»i>cb*n haben. daRs der neue l[tfr[o^J' nur die Mark in ihrer herge-
"(KbtcQ. Grafschaften auf Hentogsboden entsprechenden Dreitbei-
''■f »bcriuiunienliat. Der Po*«a» -cunnimnibn« oeneficüs. qoe <)tioudani
^M Uapoldtu babebat a dueatu navariac- iet so langt- belanglott,
u BJcH enriesra wird, der KaJB«r habe nnter »IJupold- den ersten
P*^*nlHetfrT tiod nicht vielniehr, wie am nächsten liegerra. den Vorgänger
^WrirpHU Tenitandvn, dn im ersten Falle der Ausdntck allgemein
■^mlHte: tnarcbian«« oder progf^nitores. !>ii> Comitate. von denen
^ i^ricbt, gehArlen »ad ruin (marvhiamt ex antiquo». was rora Schwei-
yfcp». Donaujrau und Tnmuguu m btbaupltn. gescbwcipe denn nach-
5**a Miemand unternehmen dürfte. Der Herr nfrtrn*ii'nt fllicrsiebt
***tn, däaa dir Glennker I.'rkunde vom J. 1192 die Anwendung ateyrt-
Jf^l Rechtes auf traungaiiiachem Boden constatlert, aliio die
J**' VtreioigHng desselben mit dem stevrivcben HeTToethum voraus-
*|^^: ir Sbmebt die Urkunde ea 1197, welche Kns als /ugebAr i\^9,
'"^iCtenH ^STT kennzeichnet. Die Iteichersberger Urkunde vom J. n7<i
^I^Mwii lUz Kiexler (I. 7|7l die Zugvbi'lrigki.'il von Kua xum Henog-
7^ BiJtni »och luu-h ilem J. llöt> bi-wiesen; der Deutung Bj Hber
jpQwWhblUg XQ En« fehlt jede reale Unterlage, er «etit nor Brine
'^Nia Vanauumgefi an die Stolle meiner von ihm verworfenen Auf-
""■■tnces. Dtifr den Wert des Citates au» dem stcrermärk- V.B. 1. Hol
^6
hiigigttBiigMi and Krwldernnee
vetweist ich «nf S. li-*6— 1M7 meiner Arbat. sowie wf die reche
historiscUc Fnndam<>iiUi.-nuig uciiier An^abfn, wolehe der Herr
rcaseitt airriderl^t gelassen, tusbeMndere aaf £^. 41-43, tjl, iSi, M,
93. 95. 96, 98, «».
Kremsinflnfiter. Jnlina Stroailt.
ErwidoriiDg.
4
In dtff Anteig« tohSj !=rhrift habe ich nach meiner tJewohnh^i
mich nicht ttegnSgt, an dieser Kritik zu fiben. üoudt.Tii. indtitn ich di^^
bfftnffenden SU'Uen de« Priril. tiiina^ nach «eiripm Wortlsute mit T.(\ck -'Z.
sieht auf die Üt^Jdun'^'eD dor Scriiitor«; und naob doii obwaltenden un
rv«iiltier»nden V«rtiJUtnu>en iiiter|>r«tierti; . di« Strctt/m^'i' dirvct za lOxc
C'.-^ucbt- Gr)r<'n die aünc Anschaming^vn aMehncndtiri Ertjebniä^e dicHi-
Cnt^mofhunc weiß S. in der •EntgeirnuDg'. nur die AiisleKuntr der -tn«
crtmitatus* lus der drei Landgori.-htssjireogrl der Oslinark zu wiedeiholeii.
wi'tfepcn ich nnr wieder aar meine Anieige. S. 555 — 5-i6, Z 12 v. n. und
7» H V. «. Tcmet^e. da^s üchoo nach dem Wortlaute des Pririleges »mar-
rhiam Aostrie cum <>ii>ni jure üuu et rani ornuibtu benclicÜH. que quondain
tuarrbio I,iu|<uldus babe^at a dncatn Barane- -iwi^ben der Mark and
illetii Kitrsteniecht von Öaterreicb. wozu doch vor allem die Gericfaisbar-
Weit peh<'<rt, einerseits und ander^its dem. was der Markgraf tpid Uvrzog-
thtune BaifTO bat-. aDtrr8chi«dcn wird, das« es tur Ziit Leopold L kein«
drei L»mlg<->rii-hto eiib unw. Hm. S. füllt freilich pkitzlicb >?tn. der -tnarrtii«
Uupoldus- wi WÄur^obi'inlichcr Locpuld IV. gewesen. iJagefii-'n nur ein»!
Kann der Kaiser neben -dilcctisiiiniuiiij'ari'rnim no.otrum Hcnricum. docan
Aortrie** und •^nrpotfm nostruni caiiitsiniuiri Hciincitm, ducvrn Saxonie-,
von Leo)Kild IV. i^einent Oh^üm und Ilcrzog Hr-inrit'hs II. ßmder, ilem Hcr-
log Ton Baiem, einfach als -quondaiii maicbio Liupoldus' fpre<:hen?
Die andcrt-n Bcmerkun^on dor .Kntgt-ynuiig-* ^a beschäftigen sid)
««•ontUrb Qberhaapt nicht mit dem Inhalte seine» BQch«>8 nnd dein K«nH
SanlctQ der Streitfrage, sondern mit dem vnn mir im Verlaufe meiner iKwi-
ffeil ErOrtcning gemachten Versnche, jene drei nun llnä an Usterreieh
ffewitfsenen drei Grafschaften des Hcrzogthun'.s Baiem nachxuweiaen. Part
oioi 8ch«ierig sei. bebe ich Anzeige 8,bt>l, Z. lü— 12 hervor, sowie aocb,
tUaa wir bei zweien der Orafsehaftt-n eben unr Anhalt-^initikte haben. Hict
i«t eine Discusi-ion t^ewis? ebonso möglich, wie man ja schon im 12. Jahr-
hundert darflber stritt, »ic diis Pri?. xu deuten sei. Nur soll es ein Streit
ndt Oründeii sein. Wenn aber S- gt-genUbcr meinen Au»fObnngeu Ober <Ufl
Riflduiark (Anzeige S. 556, Z. 18— 2ö) nur zu sagen w>'iij, es Hei wabr-
■ ohoinlich anders gewesen, «o ist die» keine Bew^i^sfabmng. Tod wenn
er daneben befaauiitet, -die babcnl>eTgische Ostmark sei ein integrieren-
der Beatandthell aer (alten) Grenzmark*' gewesen, wem ist e« je einge»
fiUlvti, dies la zu leugnen V Meinon Ilemerkungcn über den Schweinacli-
gau. das8 sich das Walten des Babenbergers Adalbert Her neben elnctn
twtdtoii Beamten urkumllich darthnn UR«t. begegnet 3. damit, daas sieh
oino Bt^itze«nttnniUtt tiirht nachweisen lattite. und diiss hier noch ander«
OraffU und Orafüchaften bestehen. Jenct int wieder etwas Nenes und nicht
lur Sache gehörig: es erledigt sich mit dt'm Hinweise auf das Prinleg:
SMit olme Grund anrieht dascelbe nur von dem, wa« einst Markgraf.^H
licu|M>ld in Baiem besessen: eine Beützcontinuitfit tat hierso wenig gefor-^f
dfrl, aU eine Führung der lUten Befugnisse dcB Grafenamtes in der Zeit ^^
Ttin lO&l — 1156 Htattgefnmlen haben und möglich oder toh Bedeutung
gvwtwen )H?in mag. Hier und auch bezüglich der Stellang der Wcltt-Lam-
baobvr niid ibr'.r Erben, der Chiemgaucr. zu den BEtbenlier^fern als In-
bahni di4 Urnfenaiiites im alten Sinne imTraungiiu, iinten^cbeidet S nicht
1Wl»i^h)Mi dtMii alten (trafenamte und der neuen territorialen Orafscbaft
wpwa b««*AeD di» Dabeiiberger in einem 'fbeile des fchweinat-l^aus und
A
fGlitg«pttanK«n oiiil EnrtdeniDgcn.
187
la Ttaragaa allem; aber das Amt vnrde wvscntlicli bi^dcntiiiigfilos «beu
Olbltt der Writoriftlvn Kntwick«liiDg, wolict die WitteUb&cbcr im Schwei-
M(K|ii,4ieCUicmgiin<.T, lUj^leich >Ur)Ggrafi.-n dtr oticrk&rnthngrischeii Mark.
bil7IBBf»a un beuten TOnrartt kamen. Hnt diu Pririle^ Ton 1156 rar-
Bik >!■■ klteo Amte neuen luholt ond ^Vert: freilich iniustu es er»t in
liifflB Strnt« tar Tb;it wcnloti. Aus diesen Verb&ttnissen, noch mehr
iWf *iii den ZiwtAridotj, wie «ie der St, Oeorgenberg« Vertrag gCMliiffe«,
MM uirb diQ 'il'-anker Urkunde a. 1192 und (Ue Bezeichnung Ton Cnnn
ih Zl^Ar des Heno^buins Steit^nnark (ca. 1137) ibre nüt meinen An-
■ImÖ^i V'-Ui;; E|l>i.'mn»tiiiinH-tult: Ki'klüruiic. Dft« iüt nur eiiikcs von
im, m leb »nf Hm. St.a nKnttfegnung- zu benif>rken halio. Meine frü-
kn ViiBOBg Ton -der Geburt des Landes ob der Enn»- bat ne in gar
K'ni« widerlegt oder aucb nur modillcjcrt: die nn^ugeae Zu-
Ton »ndercr 8eico wird S. die» ortriigm lasseti.
Prag. Adolf BarhmiDn.
Kntgegnnog.
itouatt! n&ob Er^ch>;incn irieiner .Dont«cb<:D Siirnoli aiid Sprccli-
D irlf^iflufitig zwot R'^cf^nt^innt^n ztim Vonefavin; die eine im
,Muäcam- von einem Kewinsen H. K, die andere im October-
itscbrift f(ir '"»ftcrr. Gyinnasion-* vom Ijeinberger UnivcrsitSte-
fBÄBftr Dr. B. M. \\Vm<'r, beide im tJmfangi' faU gb-icb «tark (7 bis
?D™fk*.'ili.jn" , bcid« im Tu»..' T'.-rwandt, indem »ir melir Scliiriipf aln
'Ifapf -nthftltcn. t-'id',' voli Ausst'-llungen und AHslas^unjrvn.
Diipt Fuoit ivt jvdoth im Miiaeum bt-i wi-item ^.•ün'-ti^'^^'r als in der
Iniui- Zflitrhrift Hr. P, sagt n Im lieb : .Das origini-ll «ngt'legte Werk
*'Ht luo QOKiJmeinem Floiß und Ton der Brauchbiukeit der Arbeit. Der
SNntodic Tbcil oiyii'' Nitb für Gebildet«, die tiefer in den Gebt der
Ittkca Sprube eirilrinpon wollen, für Lehrnmtscandidatcn . ja pclbst
^ h^arr. In der Sehnte «li nie in den höheri-n Classeo wohj za ver-
•"ton, Aach d«r gramnifttiwbe Theil biotu großen Notzen ; iiami^ntlidl
i^ lue Ab!;chnitte: WCrti^rfaniilien. dt-utschc ComwiBita, Wrtrt«q>aare.
*TifaH;a und SuricbwörtiT, Wrtrt*'rwnnderone 'bis S. .'j7| sshr wvrtYolI
«M lehntich.-
Sdion der Umstand, dan «icb beide Herren so viel Hohe nahmen.
•j^« b««cbrideno Arbeit Satz för Satz lu prOfen und zu wOrdig*:«, darf
*fr «n Zeifheu und Bewei« dien-'o, da»s m<in niOhsniiu-s Elaborat doch
^itl fini W'-rtloa Sei.
"Aach Hr. W. nennt mein Beatreben ein .anerk^nncMweTtca", meint
**tr, -r i.'nti.' »ich nicht vorstellen, fiir welche Eiitwicklung»8tufe icb
**** Fl I iie, da neben Dinges, dio nur für das zartere Alter pa>i-
••■d -i . iiiderr"« Tortinde, WM gröftere, ja große Keif« roranssettt.-
i>tr«e beiden Sltii' soh'-inen mir eonfases. ja widersprechendem zu
5*UiaitnL Was bezwi-cktr ieh donn anderes. nU Stoff und Auswahl xu
^■Wl w dem tartert'n Alttrr, aU auch der gTvtß<'r>''n, fa großen Reife der
^^Mod? Gibt e4 doch kein anderes D<?utKch f^r die unteren und ein
yftlt«t FBr die oberen Cluaen. wie wir etwa den kleiueu und den großen
^^»^ Hr. W. ichinnt die doppelte Bedentung des Worte? .Instruction"
^BKc^ in k>-nnfn. Er nimmt es nur im Sinne obrij^keitUcher Vorachrifl,
^^P*« utr die mioi^terielten Instructionen fOr den rnterricht an GymnaHicn
^'^^vttien, während wir ^w^nignten« hleiland»} unt<^r In>^tjiiction zuweilen
^*h tMmfaawpt Lebre, t ntem'rht. Metbodd verstch<'n. Was ich angreife,
*b cba der UnCurricht. in dem anderen Sinne konnte icb da» Wort idas
5**« woU H- W. ein) nicht verkleben, da ja eine Instruction für da*
««Uthe als fremde Sprache gar nicht existiert.
Elr. W. wirft mir jeden Aug'-nblick Confiuion vor, scheint aber
Behnttab in den gteieben Fehler tu rerfallen.
168
Kntg«gtiungeD nnd Enridernngen.
Hr.W.ii^-ht tlnsalrhali'/tir-cli gconlnctv W.'.rlerWch den »yrtain
niich AsfcociatiDiien iteortiui'ton Wr.rt*rver«t'iclini'><.'n vor. wii' i'l- "i* '
poniere und jirudncipri-. Das ist GvKChmacksjuoh«'. Ifh ■ •a
dichtnin bcidiirft: dt.'r8t(ltzon- DiuAlphaln-t ist kcint^iircf^«^ !■ < mia
im Geeuntheil t-iii kuritcrbmiU's Olmw, ho «irb iielien üolt gvüiiMi
nahen Himmel lliniheere, neben KalTe« KSfig. iipheii Lndfii Xf<tVl
ncbon Maniu Marine, nuben PapBt i>appfin «tc. vorfinilet Tnd nsa nI
der aniic Jutice iolch cnisseti ün»nii -rein mechanistli- utuwendig loiui
Nennt doch Rr. W. Holchen Vorgiing «elbst -Verlploinlmig-.
Hr. W. tadelt an mir. ich wolle den SrhAW-r einer MittebM
eine lebende Sprache -rein nicchaDisch. papaf^eiecmüiiig- lefan'n, tUimi
e> banpteftcblich damaf ankomntc, -das Sprachg-TQhl la W)vketi-> Ic
mödlte wiagen. wie Hr. W. seine Mntt^rsiimche (icb weiß uicht. «lA
(!8 iiiti erlernt hat. ob nicht aarh tnechanisrh? Das SftraffagvfBhl mckl
bei einem Scli&ler. der noch gar kein äprachniaterial oesitn !
Ich bättt. meint Hr. W.. eine Vorliebe fßr Fremdwörter. W« lO
ich «ie nicht haben, wenn ich wahniebme. dati^ dem Dentecben AvtVai
zose die deutsche iCeitung wird erklircn uiQuen!
Weiter prüft Hr. W. meine Onomatik, die ihm vieder mtaOU
oWbon er ecrude hier jene« alpliabetiftch giiorduete Ch&tn findet. ^
ihm «0 br^Üobt XM sein .-icheint. Nennt Hr. W. diesen Tbeil ■rntlP'
ganx trelTend. •.t tiiidet hier in der Tbat Uosinnige« . aber nur il ^
Absiebt, um doti Schiller vor l'nsinn lu warnen ; l>ehaiiplet Etr. W., <
von mir vorgebrachten IleiRpiele gebarten -in die Fliegceden Bldttc«
wohlan! wiirum sollte der Jun^e nicht zuweilen aach spielend l**n^*
Etwaa Uuinor kann der iicliuU' mcbt schaden. Wolle Hr. W. »ich g«'fÄll>
■."rinncm. was Ktopstoek und Herder sugi-n: •T'iid das nennen die jetlOj
Leute Ovronwien. wo die .Seislfi versitzt und der Körper veolirbl!- .W
ich der neutigcD Bildung iu die Hflude g-.Tatben. ich ■min: ta licib *
Seele tu Gnmde gegangen'-. Sonderbar dünkt mir Hrn. W.b Ausdruck •■
«ondcni wichtig (tlr den Jungen in Galizieti, dasi er errabrc. was tre*
ist', ala wäre 'frettter nkht auch eis deutsche» Wurt- Aber gar luwf
wird jedem Hntiffangi^nen der in pAn'ntheae eioges«hmnggelte Sat
kommen: «-natfirlicb die Knaza darf nicbt fehlen-.
Hr. W. bcHclieiikt imcb mit einem süperben Unsinn: «-iD
g'r&ih'8<*. Seit wann ^agt nmn denn wieder Qrfis ftlr Graz? Du iet«
jener Lobrer in Sachoen, der «einen Schüler corrigiert: tnan U
nicht -eAcbt-. sondern: -sagt- sacht tiian. Ich kennte d«r Uiiii||
Comldnationen mebr vurfUUrcn- Ktwa: wir woUeu iu lEmen cnen. d)
iu Erlangen Ut nichts eu t^riHD^en. — Ortfaographisobe t^<angen tnfts
ihrer Xatar naili immer ktVnstlirnee und gezwungen es^eotlialten. Man •
doch die sogenannten schulmäatgcn orUiographisrhen ÜbangabetHpiele u
weich crassfu Uusinii diese vorbringen.
Hr F. nimnLt die Sarhe viel <'niitter, obaclion aach er wenie l
attode mit mir tnacbt. Er deckt mir eine viel größere Jkl enge Druck- i
orthogruphi^cher F*-hler auf. als Hr. \\'.. legt aber bei diotcu Fandgm'
nicht jene kindische Freude »n i1eu Tag, wie sie Hr. W. in rtnpfiw
BCheiiit
Im wriiten^n Verlaufe geben meine beiden Rcrreii Rccemeatoi
weitesten auaeinandur. Die oouo erwSbnt*-n Capitel: WCifterfanUlitn, C
p-jiita u^w.. die Hr, F. »o riibnund hervurbcbt, sind dem Um. W. wi<
uih Greuel. 8i dutr faciaut idem, non est idem. Nim. Allm gtivcfat wer
ist nidit denkbar.
Hr. W. tadelt meine uinple Dtfitbeilnog der deatsebea Dedinal
und CuDJagation. H&tte icb mich Tiolleicht an eine dar confnaen VI
Ftnt- ubo SechatheLtnogen auchließrn »ollen, wie ne leider la den diva
Grammatiken vorkumitien?
Bitte . welch*.' von ihnen bt denn dif ricfatlgeP Kuia <](
Wahrheit nur Eine sein, solche ist iramer einfach tinä logisoh.
in fl
^tge^tiun^ti imd EmriilcninKcn.
18«
Hr. W. frut ireiter, nach wekher CI»*«« -nclinion un«I holfon-
if Pu> Knt«rneidcni]e ftlr die il. G'[a»M, habe ich Torher angemerkt.
«a Jk • Viical [rn Pnrt. prrf.
I> iV. iHcint Hr. W.. scheint bewcr ta sein. — Viel
Quit. lUuV >Ufar
Vifin« SvtK'fiiniik ist Lewbarli für die rrste Classc and zufilelcb
■Hadt fBr den rnt^rricbt in der Ix<gik in di^r «iu'bi.^tcn Cltisüi.-. Oder
adb Aenn du Lcechach boaMT svin, dos rreindnitioTiale P&rbune nn sirli
tMnä t. B. tHr den Pokn Artikel bringt: Obor Kiuiiiiir d. Gr.: Aber
lw>, die Wricbucl und di« M.-rrange; för den Fraiiaoücr fiW Lud-
ii|XIV..Napoicnniind die S4-hIa<-ht bei Anstertitz n»w. y Dat (leat<icbeLe«e-
häh bleibe oei Hfint^m I^Htcii und lebre die Suracbe rein aus der ttf-
Ma Snchdi tihtv dctn KWniontmnchfllflr die ElviiiDitte der Sprache in
riHn lätbt f ftntlndlii^h<tn Panorama vor. E» gibt nnr «in erbt^ Lesf-
M, abgeMben Tön Absi:hneifan|;r«n nach (ttiographic. N'aturifbre und
fioiUebl«; Die Wahrheit ist immer nur eine. Meine Svnoniiiük. die dieses
lUuitttbt. tereinbart eiiiffnWört'.TscIuita und graut rniiti»c im Anwendung.
Warum jaftc ich: Der deotsche Plural unterscheide keine Ge-
(cUubfar (?). StAtt cintr Antwort erlaube irh mir eine wahre Anekdote
onltriitai. Ich Tragte einen DeutAcbea. »arum man -Xadcln und Nat-
tan« ngt da j* doch derPIaral Ton Mr^rser. Trichter, llnhel obne n ge-
«kiebcn and gesprochen werde, weil ich darObcr in keiner Giramtnatik
iioiAufUlniag fuxle; der Herr antwortete. dic5 w&re einfach uaus ohne
»wfcftl^ii Grand, worauf ich bemerkto, dass ich nicht sulasse, daas der
Ds^lk vtyna than sollte ohno Rt^gründung and Recbtfeiti^ng. Ich
Mbrranf den Berni -Elle- im Plural »ageo: da sah er ein. dasa dies
*■» M logebftngte« n nicht iiM'>gIicb sei- Bin zudlllig mitsitiender
C<Di|t Uieiclinet« diene meine schlichte Regel, «owie die nbenrlbnten.
■^ T»B Hm W. Terpönten Triototomien. alt; wahre Columbustiier.
Hr. W. hebt alv Cnrinoitüt liervor. dasa ich e« wage, nli-n Abitu-
R. IlamcrUiig« Kunstroman -Aspaaia- lu eiiipfeblen. Ich begreife
meine mOhsaroe und originelle Arbeit steht auf dem Indes
Cid doch — ein nierkwOrdiges Curiosnm — das Bnch hat sich troti
wViming schfin t-ingebOrgert. iHe Setier der Urackerei, wo mein Ela
^ du Tageslicht erblicken sollte, lernten nach den zugesendeten Cor-
Wljilwgto und btiuien wenigen WuchcQ machten sie staunenswerte Fort
"Wie. Wie mtla.>ite sich ilie Arbeit in einer gut gleiteten Schale au»-
Hr. W. ftchlieCt ndt den Worten: »Die beiden BQcbor läjrnonimik
V' Onunraaiik) kltnnten stillschweigend xu anderer Makulatur gcle^^t
'tfi»a, wenn der Hr. Verf. nicht Din-ctor eines Krukaucr Gynninsiuni'«
***■• Welch' delicate /.asammenstelluug: Pircetor und Makulatur! Und
**^ uf einmal der wenii?' ?er<1iante Hespect für den Krakauer Oyni-
''^■WiftetorV Vor dem Forum der ernsten Kritik sind «ir StorSüche
* |Utk ob Doctoren, Profess-iron oder Supplenteo.
ftM wbmaniichste kommt aber za allerletzt: -Man muss fllrchtcn.
^_M te)*tst aogeatrebten Reform des deut^ebeii Unterrichtes an den
P'UkImi Ojntnasien die Arbeit eines galiz. (j>nina»ialdireL'tors wichtig
y<li kAant«, damin galt es TOr dieser niidrutsehcD Sprach- and
i|>*AUv sa warnen. Dai ist doch ein wenig stark. Da soll man
^^ &M«n 10 weiteren Arbeiten!
A'iicT die Dichter tn*>st«a mich: >nte Ärgsten Krflchte sind es nicht,
Iva« ü/t Wespen nagen. « «Neue Bahnen brechen, beißt in ein Wespen-
Krakfto.
• -Van muM alt acword«) Ktn, mn ni afklircii, wie «tri;
ErwideruDf;;.
Tbeodor 8u!ilber$«r.
Bor "DieMDr Suhlbcn^er »teilt mir in lielieaavftidiger Wdse A^
Z«iigiib «a», da» ich Ktn Buch SmXx Tot Sati ^proft habe, md wtndc^
*ich telbct. ilui i< '. ' ^c Ufibe nalmi. Wenn er dumm ScklfiMe M"
den Wert leine« I /i^ht, M Uoscht er sich; genaoes Eingelk^
war meioe Pflicht ui^i /^nL^i-lirirc ge^ctiflticr. deren Leitung nucb nm elO'
Becenrias «mcht bat*«. Bein Buch lieG «ich mit Eman Wort« abtlnai, d^
aaeb S. 679 gvbniacht ist. Ffir die -Ent^c-giiacg- bin icb Hm. StaUboff^
Mfar dankbar, denn ich k&nD dea Lesern dieser ZeUadtriTt noo Mgtf'*
geradeso «i« «li«*« Entgi^ang iet da» Bodi.
W«r aur deBvelben DiStteni -ein Lesehach fBr die ente Claw^*
und «em UitfitbiKh für den Untcrrkfat in der Logik in der aiebentcn Clfta»^^
fertig bringt, i«t ein TaasendkOnsUer: Kbade, dass er die Hexerei d^^
OHhoKruihic (in der Rutgegnooe schreibt er Ttlstematiscb'- und •Sr*'
onimik-) und einea richtjgpn Stiles tenichmSht, tHoge, weVhe der^^*"
hiwer einea Lehrbuches fQr den Unterricht im Dontschen doch nicht gaC'
vencbtcn sollte. .^
Da Hr. Stahlberger noch keine wbfenschaftliche nhd. Ormmnitft-''^
^CMhen hab™ kann, so empfehle ich Uun da« TortreffKch'' Weit T»**
Engehen m eingehendem Studium, vielleicht kommt dieses Studium duL*^
BUUi »einen ScbQlcm zugute. Icb glaube fibrigens g'.-mc. da.«s seine pld»^
goglftcbe Begabung in der Prati» grttßer sei, als in der Theorie, tonr^
wBre «ft traurig, den gelclirigen Hetzern lum Trotx.
Ober di-D Humor in der Schule denke ich vie Budolf Hildebrandj«'
aber Unpinn ist nicht Humor. Kin Satz, wit.' I 2: «Liest er viel, der^
Fhiliater? Das weniger, aber viel ifjt er- bietet nur den Unsinn. »&brenX
das Original, die Rede des N'airen in EichendorfT^ «-Krieg d>:D Fliiliätcn-
isfiiiimtliche Werke IV I0.'>). Ham«r enthalt:
Sieb, ein Philister —
Das ist dir ■■'o'n Vieb illustre,
Oar nichts ventcbt er nnd viel tie«t ar.
Spottwenig trinkt er und riel iDt er,
Kun: 90 ■■!« 3chüfl'.T. fablei, trister —
Udnen Srberz mit Bezug auf Leitners bekanntes Gedicht Bber Am
KUDen f>Orftx- hat Ilr. Stahlberger ebensoivenig verstanden, als meine
ernsten AuratoUungcii, wuzu aUt> mit ibui recbteu'i' Wenn aber Hr. BUbl-
bener einen Zosamnienbnng zwiiidien nieiner Ptv(>n><ii'm nnd einer andenn
in der Lemberger pädagogischen Zeit«cbrift -Uniemn- andeuten vrUl. so
li&tt« ifan schon das Datum niciiicr Anzeige eine.» Besseren belehren »ollen.
Ich hatte vor dem November keine Ahnung von der anderen Bec4-'U.sioo.
linbe mich dann aber der Übereinstimmung mit dem mir unbekannten
Herrn F gefreut.
Ich werde forlfalircn, so weit ich vermag, vor dem Buche zu warnen.
Lemberg. 2.\ Nov. I8ri7. K, M. Werner.
Entgcgming.
In Nr. 10 dieser Zeitschrift i?t meine Ausgabe der Hist des Tac
tiüt ilankcnswi'rtvr AlisOllirlicbki-il. l.iS]irorlien werden. Manchii- Bedenken
dos Brr. gingen dir ,rfli:kt>cbrittlicbr* 1 rxtgeM&Ilung ^andere lobeJi sie
uls ^const^rvutjvi und t-iiizeltn' PuckU.- der Auslegung hoffe ich spAler
•rlDDial beschviditigen ta k<''nni'ti. Hirr ntUsv icb nur einige Sebriäbart^n
(• i. b ftr ■
itervsst' dca H«rrn l'r<if. Kiepert' in Scliulr nvlinifii. dii' Ht*rr
liirrij'rwi'br »N -V»r««"htn und l>n]i-W('liler*' bri-iclntt. — i'aniin.-
&tn bI 'ioi liin' [ ' i-laubiglc iin«! von ipir für die Kartt' g»'-
TtMchl'' VViirtf"ni itH iTdcbfiiit ZMoinial am llhi-in : die Nf-niot^r-
ift-'t Sptiiii und ai I ij,it.iViT('rt (Nroiwi'^i-nl. Was int da xu ■■rimii'ni?
li Viuoi&adoDf; ift. »uwi^it b<'i driti kli.'in'.n Mafjstab inC'^licli, i:<.>rr-'t-t
' ' '- -int.'rhall'd'-rVou'iniguBg TunMttasmidWaiillfPiriiint
i.vn. dix »Olep-. Dkm BOf di'iii Kärtchen die Maiü
.1. i;i dif N(ird84v inöndr, ist jidunralls mrlit lutit-f-
•" iiit ■Tltc und S. 18*1 itii|)iTiUa im Dnirltc richtig geseilt.
r, wenn »ncli iiicht eaiix -fbarf ausgeiuägt. Br«8<ollo
. II -iih dir Italien, ltGn<?ralrtabskart« Ton 188fl D. 6.
^^ : 1 .^.'ilii]{ und yübe* uiu.as ich dco ßoc- aof die iti
' '»cnc Orthiigra[>hio oder lieber gleich sitf QrtDiiuB
verweisen. Da« CiUt S. 9S ans C&sar b. G
:ito iüt k'-'inc CViijccIur von niir. KinCisarforjchw
_ 'viss SevftVrts Ausjrnbe'!' Warnni aber will er, dase
i.ili-T»!, «Ähreud er st-lbst in winer Ausgabe, wie
ilther n. A.. f'"i-iii/ schreibt .ex Oiacconii cnnie*-
^ren. conuuHs u Tocy Baeramento pondet." (Pr).
' mir dor Roe. di*.' rberjwtimtif v<>n alacer ,wohl-
>'ltf nicht ßrdai'bt, und meint, -das lieioiehnc wohl
'.itugf!nd<. tfCwiHii nii-ht. Wühl aber die -Ent(n:hlO]<Eenheit»,
in »•-ini^iii W&rterbDch zu Ci9*r äa» Wort nlacritas (ia
Fi^cl riehlte fasst. Hier brirpt er also tiiicn Wider-
■ und tadelt mich weg<*n seiner AuRlegiing. üoi^h
Ui--twr3LJitdniKiicn ein andereatnal! Uin-irbttirh der Druck-
ich nur noch bonierken. dass der vom I^:«.-. gebrauchte Atu-
. M ' riiobt gerecbtfi'rtigt l»t. wenn auf lü bis 12 Seiten
I . .lLr<-nHfbnitt!ioh ein Vorsehen, ludem lueUtrDU
\>:Hf, i»ii<.uB at. nia-gniti>-ufi. n>tnanu6 et. Boniana» U8W><.
t-rvy .ir.
Ftanlifort a. M
E. Wolf f.
En\idi*rung.
leb Ttrtiidito dinmal auf eine eingehende Enridcrung atia xwei
'"'«Änir 1- ma^i ieh die Eni]tfifidlichkeit des Herrn Wolff nicht noch
^rtih-n; S. da Scb sein llu.h auch In d^r ..MittclMhule- I, S 63 f.
^"Jncbn habe, (rlaabo ich demselben ohnehin schon mehr Zeit and
^''■Ulbatnkcit gewidmet lu haben. iiU <t9 billig beanspruchen kann.
Wien, im Norember 18t<7 lg. frammer
l«o.
Entgegnung.
' 'i'ion meiner ^Analektcn zur Geschichte-, die Herr Pro*
^ :;.iucr in Jahrgang IK*?. S. 287 dieser Zeitschrift Yer-
"■to'ii Lii, erlaube ii-h mir »or xwei Bemerkungen,
. i»P** A'*- '•'*' ^ -•''" ni''in^ Stellung zu Herrn Prof. MommseD in
? ^^- ' ' V'.acht behandelt wird. kann. Leiiehungsweise mms
**■' A» ob ich <u Herrn Mwiiiiii''eli hiiiviehtlich die>er
*|*l* 1.1 ..ui. ,,fc-..^,^. la Gegi-n^ati «tehe. Ich .stitniiie ihm aber in der
Aattfanap TOD ilanktrs Ansiebt )•• i. Ich henßtie diesen Anlass um fest-
^^•Bti, lÜMSi i.li ifl,,,ti im April ltÄ8. lange cht- Monimsens V. Band
"•y***. ia li ri ¥<im untern Neckar- die Grundlage meiner
•«•Anal-p i: Anficht enlwifkell habe.
^cm Herr Bau^r Stiliftis^hes an meinem Bache tadelt, so vQrdr-
"nt fhnti, lieh vi^rher die Analekten noch g«uaa«r utusebeu. Er
IM
Cntpe^angea und ErwMeriinf^ti.
scfareflit mir z. B. om<.'n Aiudrock za, tl«r anf 8 247 Toriconirmt n
ftOH einer i^uellc «-ntl-biit ists wctcbvr tiacbrorbalt üd Barbe aai
deutlich gi'k'-nnx<-ichn>^t ist. M
Über dk' Wendanir, di>< Herr Bauer uf S. S89 sebtmacht: 4^
wfiDiii:fat« Banken Lob vun diesvin Kritiker nicht m losen-, h&b«
k>'in Wiirt 11] verlieren. leb kann nur bitten, tnin möfe mrin Borh fl
lesen und dnnn urthri!i>n.
8tatti(»rt, 2G. Nov. 1387.
Prof. Dr. Egelha
Enridcnnig'.
tcb bnbv gar nicht von eiuetn -darcliKtofpga) Gtgamaitn_
Herrn Ege\h»af lo Momm«<?n gcsitrocbvn, ich behauptete nar nnd belml
noch-_ dasa in dm Wort-'n (Anal. S- lElln Mommjion» Unti^rsnchong ü
die Ortlii-bki'it der Vanisatblacbl «habe lediglich die Zahl der rurhj
drneri Meinungvii um eine weitere veniit'brt*-, eia V..Tkenten des Fe
tebrittf* n''gt, <l"r fU-h .\w dem Hcranzichi-n neiir-r und tatijjliclicr Bctr«
mfttel ei^bt. HSttc ich, als irh ni<>in-' R^'^t^nsinn am 2(i. Kov^mbt-r \t
an die B*-dftction schickt-*'), vormathcn könni-n. daas es Herrn Kgi-lbi
It'ifalKn k-inntc, -^lirams-n gcjfi'nöbcr die Priorit&tsfraf« aufiiiwi-rfpn,
«Ordc ir.h anoh d-xs V<-i'bültnis drr Anati-kten la Mommeens Auffun
der Sache tieaprochen haben.
1Jnt>T iii*' H<'b>rn B>'»pifU', die idi fQr den Stil der Analetttca i
fflhrte. habe ich allerdings irrthüitilicb auch rinea aufgrn»uimen, dm
Wortlaut einer Q»i'11i> entlehnt ist. .\n d<.>r Beweivkraft. der äbrigrn n
an meinem Urtbeile findert die« nirbta. l'm nnn den Aasfall la deck
»(Tweifle ich ii-tzt inif S. U: -Der Abfall weiterer Bundcpgenossni t
ist nicht vcrntltn'. S- 7.>: -Der Pohlor li^-gt nur darin, dft«8 iitnv i
niAThongcn aU Bcatandtheil dcf Vertiues mit Hoadrabal eraehcinen. (
sii^ nicbta angehen-, wen? d<!n Ifa»lninal oder den Vertrag? S. <G i
ist ein erhebender Anblick . . . das« die Atben-r nicht ferrweifetten. d
sie niehl wie stumme Hunde v^i- dem trhubeacn Schwert weh duckte
Wünscht H-Tr E(,'elhaf, da'^s irh seine Analelrt<-n -mich genauiT anseht
Irh finde kaum eine Seite iler-elbün, auf welcher nicht ;rwchmackl
Phrasen stehen. Die wieder abgndnjckten, Älteren Aufi-ätic hatte ich
meiner B'-sprechung viitiiherein ausgeschlossen, ich wäre nomhI genöth
gewesen, eine Reihe Ton Sfttion hervorzuheben, durch welche Iferr Big
Eaaf dich schlimme BlQßen gegeben bat. der z. B. S- U>1 'in einer J
handlang Ober Livius und Poljbioi gesperrt dntcketi \&»%i: -es icb«
nämlich nicht, das» \,\\\n^ sein Werk, wie niaa widil annimmt, dekadi
weis« erschöinen lieij."
Den Protent gegen die Art, wie Herr Kgelbaaf Eanko bchand
halte ich aufrL-cht: -^ich kann nur bitten, man mOge S. 280 uteinur.
ftion b'sen und dann iirtheileß'-,
Graz, 2. Dec. I8ä7. Adolf Bki
liand
1
') Bei der (Jorroetor Ui im Torte nichts gifÄndert worden.
Anm. der Rod
Erste Abtheilung.
Abhandlangeii-
i
lET Prazitas* Kämpfe um die Scheoketmauern
Koriuthä.
Die Schlacht bei Koroneia war geschlagen. Lakedftmon hatte
'ffl Si^ ornrngen. Allein derselbe war in keiner Weise ent-
*clieideDd. AgeeQaos sab sich gezivont^en. nach dem Peleponnes
lanchokehren, nnt) wufareud Athen nach dem glänzenden Siege
^ Knidoe an der Wiederherstellang Reiner BefestigDngttwerko nnd
^ Erneiu>nmg seiner Handels- nnd KriegsJtrhiffahrt arbeitete,
li^vten di" SpailAner nnth.^tig in Siln-on, nicht im^tRnde. die
Qledinien 7m dnrchbrecbon, welche das Heer der Verbündeten inner-
halb des Islliiiios ron Lechüon bis Kenchreä im Besitz hatte. Da
>pidte ihnen \>rrath in die Hände , was sie in anderer Weise in
^innpn noch lAngere Zeit nicht hoffen dnrften. Zwei Fährer der
J^utsni-rireandlichen Partei in Korinth, Alkimenes nnd Fasimelo£,
niid)kirtcn dein laked&iuonischen Ueer/ührer in Sikvon. Praxitas.
skbtljcberweilo Rinlass in die langen Maneni, welche Eoriiitli mit
Uclilon verbaudfn (Xenoph. Hell. lY 4. ', 8). Dieser stellte nun
ftine Trappen, eine lalcedämuniscfae Mora. da« Cuiitingent der
Sikyooier and 1^0 korinthische Flflchtlinge, zwischen den SrbenkeJ-
tnstfn anf nnd legte Tor der Front, die er gegen Korinth gewendet
kalte, einen Qnergraben mit einem Pl'ahlwerke an. Letzteree geht
äenüicb hervor aus Xenophon» Worten: w*? di nolv dux^tav
^^ tttriSi' ajt' c^-AiJ/wf :ntQatatt6fttvot öh'yot tavrotg
^Jojttv ttvai. öTttvgtafiä t' iiiotTjöaiTO xoi T0iq(iov oiav idv-
Unna xqö avrtbv, iftjj dt} ot öv^fiuxoi ßoi^9r\aoiev avTolg.
^y di xal öxto&tv a^'TC&v iv reo lifiivt Bonajdiv tfvlcac^
(HC IV 4, 9), und es ist nicht abzosehen. wie B. Weiske (^enoph.
Hell I. St.) behaupten kann: 'wpA avräv est post ipsos — oppo-
sitani nempe est vullnm Boeotiis in porin »cnhantibna aliisqae,
qoi a porta venire posHunt', und wie diesp AnFicIit Billiganc r,n
Ald«D imstande ist [Iqö tivroi}' kann doch nnmOglicb gleich-
bnbntend Boin mit ö^iia^iv avTÜv. Ans der angefahrten Stelle
vfcellt nun zugleich auch der Zwtck der Verschanzong. Die Munem
wen £□ weit von einander entiemt. als dass die Lakedämonier
Zvibdrift f. i. S*Un. Qtbui. UW. III. tlofl. 19
1 M Praritiis' KSmpfeu. d. Schenke Imaaern Korinths. Von 0. GriUnbcrgir.
bei der gevChnliclien Tiefe der ScbIacht<irdQiuig den Hanm zwieche
decselbcij hatten ansfüUeD können ; die Verschaiuung sollte sie nl«
gegen Angriffe der Korintber si-hüUen, iusbesouders ihre Cmzingelon
durch diesvlben verhindern, damit sie wenigstens bis zur Ankunft vo
ßtuidesgenossen sieb bebHupten kannten. Breitenbach (Xenopb. Hei
g. St.) siebt in ihr auch noch einen anderen Zweck. „Nirht bloQ to
vom", bemerkt er, „Bondem ancb von LechSon her Traren ai
bedroht. Das tJravQOfta eoUto sie also, wAhrend sie mit den an
der Stadt, velcher sie näher waren. beraaskommeDden Feinde
kämpften, gegen einen etwaigon Anbiut' der BAolier im Kucke
dacken". Kaum. Denn nach Xviiuphuns Darstellung hatten di
LakedAmonier nicht im Sinne, aas der Verscbanzung berauszntret«!
am mit den Kiprinthem zn kftinpt'en, sondern hinter derselben bj
zum Kintreffen von Htlfstruppen sich abwehrend zn verbalten. Kac
der Ankunft der Bundesgenossen aber bedurften sie eines solche
SdiatzDiittels ^'ewiss nicht. Denn fSMt« sich die Besatzung vo
Lochäon zu schwach, iu den folgenden Kampf zwischen den arge)
sehen Bundestnippen und den Sikyonieni einzugreifen, obwohl ih
da eine günstige Gelegenheit dargeboten war, %irh anszazeicluiei
80 war nmsoweniger zu fürchten, il.'ts« sie dem vereinigten pek
ponnesiscben Heere in den Kücken fallen werde. Die Worte: ^ d
xal 6xia&£v avztäv 6v tä hfuvt Butazäiv ^vAttxij haben wol
Dar zu sagen, dass Praxitas nicht allein von vom, sondern anc
im Racken von Feinden bedroht war.
Der folgende Tag verstrich ohne Kampf. Am nftcbstfolgend«
aber sab Praxitas von Korintb her die Feinde gegen sich heraa
ziehen, auf dem linken Flügel, ati die westliche Mauer golehnt« di
Eorintber, im Centrum die Argeier, auf dem recliten Flügel di
athenischen Miettruppeii unter Ipbikrates. Praxitas aber hatte sein
Mannschaft so aufgestellt , da«s nun den Koriutiiera die LakedJ
monier, den Argeiern die Sikvßuier nnd den Scharen des Iphi
krates die korinthischen KItichUinge gegmäberstandeo (Uoll. IV 4
9, 10). Der Katopf begann. Xenophon erflffiaet die Sthildonint
desselben mit folgenden AVorten: xal toüs ftiv XtxrwrAiUj; (xqü
XTfiav (oi 'Agytiot) xal diatfxäaavreq tä arni'-pcojta idiaxoi
i:ti ^äXcarav xeti txel stokXovs aiiräv dstixTeivav (Hell. V
4, 10). Ans dieser Stelle schließt nun Büchsensdiätz fXenoph
griecb. Gesch. &. Auß. z. St.), dass zwischen der Verschanzong nni
Korinth gekftmpit wurde. Allein das ist schon an sich unwahr
scbeinlicli, wenn man den Zweck der Vcrscbanzung ins Aoge fasst
und geht auch keineswegs aus Xenophons Bericht hervor. Ma;
nehme ixpäzijaav in der Bedeutung: sie warfen (die Sikjani«
aus den Schanzen, und der ganze Vorgang entwickelt sieb in de
g. 9 entsprechenden Weise (vgl. Laves. Kritische Heiträge xn Xeno
phons Hellenika. Posen 1882, S. 4).
Während nun die Sikyonier von den Argeiem verfolgt worden
eilte ihnen der Hipparmost Paaimachus mit wenigen Beitem
PruiUi' K&mpre n. A. Schenk ehnauam Korinths. \'t}n O- Grillnbergtr. 1 95
Xich4nu er die Pferile »n Büaine liatte anbindfu lassen, biel> er
MU Imnichaft dit' Scbilde der Sikyunier i'r>n'L<ifcu and anf die
ii^titf toBstfirmen (Hell. IV 4, 10). Auf velrhtt Weise hatte sich
m Puinuhos l-iingang in den iUom 7,wi8chf>n d>>n Manern vor-
i*iftt Bölirmoaor (Xs. f. d. österr. Oymn. XXVIU [1877], S. 737)
^MA, tr sei xaglnlch mit Fraxitas in denselben olngodrmigen und
Midi» Aufgabe gehabt, einen Ausfall von LechiloD aae zu ver-
bii4(ni. Breiteabacb (&. h. 0. z. St.) aber iiielnt, or habe von
Vkj» ms in d^n nördlicben Thuil desselben Kiinranir erefunden.
6l(li bftide Ansicbten scheint mir aber die Nachrirlit Xenophontt
u ipnchoi , dass Pasimachog und seine Schar einzig und allein
ludraOnmde. veil sie Schilde von Sikyoniem hatJien, von den
^ern luerst für sokhe gehalten Tmrdcn: Hell. IV 4, 10 ol ii
'<W/i« öp[i>i'TCi; Tii ciyfitna inl tör äaxiÖtov, tag ^ixvaviov^
ot^iv iipoßoCvro. Dies wftre uäinllcb unmögUcb gewesen, wenn,
*t« Bokrtfloser and Breitenbarh annehmen müssen, die Argeier den
hinttcho« mit »einen Keiti>rn 7.afini ohne Schild, dann die Pferde
V Bim« anbinden, endlich die S>'hilde der Sikyoiiler ergreifen
n' anf sich r.iutönnen gesehen hätten. Ich fühle mich deshalb
nrAicidit genOthigt. Paaimacbos habe die von Xenophf^n erwähnten
TiricAningeu im Kacken der Sikvonler getrofTeii. Nach dieser Auf«
J^Mig konnte sich aber Pasimacbos nicht schon zur Zeit, als der
ICinpf begann , in dem Ruunie zwigcbcn den Mauern bernnden
^■fcOt d«in sonst hatten ihn die Argeier, als sie die Sikjonier
C*^ dw Hafen vorfolgten, sehen müssen, and ihre Täuschung
*tn nnöglich gewesen. Es bleibt also nar die Annahme übrig,
■f djf beraitti Kurz (Zu Xenopbons grieoh. Gesch. Tl. Th., Manchen
1S"$. S. 15) hingewiesen, ohne sie jedocli näher zu begründen,
^i^ttidioB 8«i dnrch ein Thor der langen Maueni, wahrschoinlicb
'Bib dasselbe t dnrch welches Praxitas Eingang in den Kaum
"iicba) den Mauern gefonden hatte, in diesen znr Zeit einge-
^1I|«B, als die Argeicr bei der Verfolgung der Sikyonier an jenem
|*Ä| vorbeigeeilt waren. Dass Pasimacbos gerade jetitt erschien,
"^ qH Zun vieUetcht so za erklftren. „dass er von Praiitai<, als
^^ m Hioam Cnternebman anazog, i^^eschickt worden war. um
^ fiudiBf^oagen aus dem Pslopouneae herbstzaruren, der«*n An-
™in ja Praiita* nach g. 9 l>«stimmt erwartete, nnd das« er, am
^ »irihcJi «m undem Tag erfolgende Anknnft (s. S. 13) dem Pra-
^ n melden, durch das offene Thor in den Kaum zwischen den
■VUn hweiokam and, da er die Sikyonier so arg bedrängt sali,
xanAchst Hilfe za bringen sachte". Ob Xöoophon dies be-
^■bA anxageben antorla«sen, etwa weil er, wie Kurz (a. a. 0.
l*''! f^aobt, nicht noch einmal darauf hinweisen wollte, dass die
mcnicr gegen Korinth die Hufe ihrer Bundesgenossen in
'BlfRuiit nahmen, oder es nach der in g. 9 enthaltenen Angabe für
^■iBiiiig lüelt, oder ob hier, wie Laves annimmt (a. a. 0. S. 5),
^^Ucke iat, mnsa dahingestellt bleiben.
IS»
Wi»l
106 Praxitaa'KKinpfeii.d.i$chGnk6lTtuuiGrDKorinths.Von0.ffri9MberfiT.
Wie also die Argeier Pasimaclios mit seinen Reitern orbUckten,
stürmten 8ic in der Meinnng. sie hätten es mit SikjroDicrn zu tbon.
auf ihn los. Da rief ihntn dieser m: val xa ata, W^eioi,
H>ivait itju^ T« tsiyfittra T«Öta, jfwpff»' ouötfs (Htill. IT 4, 10)
Tind begann entschlossen dt-n Kampf, iioterlaK jedorii alsbald mit
ireni|<eQ seiner Leute der Meiiire der Feinde ; Xenoph. Hell. IT 4,
10 xal t>{?roi Utti6}ttvog (iiz dUyav Jt^bg xo)J.ovg &iro9v^(JiUi
nal <!JlAot Tö>f negi atTÖr. Laves verrnnthet hier im Berichte
Xonophons eine Lücke. ^Oenn es macht", sagt er (a. a. 0. S. b),
^einen seltsamen Eindrock, dass Pasimachos. obwohl er rtolz aos-
riift: val tä aiü, 'Jpyetoi, ^'iviJii vui li fliyuara raOr«, pa:
keinen BrfulK übpr die Feinde erringt; denn ea wird nnr erz&hlt,
dass er, mit wenicren ^ecren viele kfimpfend, (gefallen sei. Wir rer-
missen also hier eine Knv';"ihnung , dass der tapfere Mann den
Argeiern, welche die davonfl leb enden Slkyonier vor sich bertrieben,
einen nicht unbedentenden Schaden zaecfägt habe." leb vermafr
dieser Auffassung nicht beiztiptlichten. Denn znerst kOuueu Pasi-
maclios' Worte aach den Sinn haben, dass er nicht, wie die Sikjo*
nier, beim ersten Znsamiuenstoßo die Flucht ergreifen, sondern,
obwohl nur von wenigen unterstützt, mnthvolt im Kampfe ans-
barreit werde. Hätte dann auch Pasimachos sagen wollen, er worda
den Ar^iem nicht geringen Schaden beibringen, so würdo ja dies«
noch keineswegs beweisen, dass er ihn wirklich zagefügt hat
Denn der Erfolg entspricht bekanntlich nicht immer der Hoffnoug.
Wenn aber Xenophon l'nsimach^fi' Worte anführt, so geschieht es
deshalb, weil sie immerhin von mnthiger Gesinnung toagen and
es bekanntlich zu den EtgcntbÜmlichkeitcn xenoph untischer Ge*
schicbtsscbreibung gehört, Ereignisse, wie das in Rede stehecds,
mit behagUcher Breite zu erzAhten (vgl. Hell. I 1. 80, 3l ; 5, 2-7;
6, 2— n, 19—2). 36, 37: II 1, 1—4, 6, 9; 8, 56; 4, ttg
in*l, 3— I.l; rV 1, 3—1.'.; V 4, 25—88; Vit 2). ^
Wilhrond nun die Sikyonier von den Ärgeiem bcdrftngt Wür-
den, schlugen die korinthischen Flüchtlinge die SAldner des Iphl-
krates und verfolgten sio bis znr Rtngmaner von Korinth (Hell. IV
4, 11). Ebenso gieiigen auch die XiukodAmonior im Kampfe mit d«di
Kprinthem als Sieger h^^rvor. Dies läsat sich daraas schließen.
däss sie. sobald ihnen die Bedrängnis ic& Pasimachos und seiner
Reiter bekannt wurde, denselben sogleich znhilfe eilten, was sie nicht
hätten thun können, wenn «tie nnterlegen wären (vgl. Laves a. a. 0.
5. 5), und liass sie schließlich um Waffenstillstand zur Hestattang
ihrer Todten ansachten, worin bekanntlich das Eingeständnis der er-
littenen Schlappe lag [vgl. Robrmoser a. a. 0. S. 736).
Nach dem Siege über dte Eorinther eilten nun die Lakedämonier
den bfldr&Dgten Freunden znhilfe. Xenophon sagt hierüber: o£ d* otj
j1axtdatft6vtoi. äg ijaifovxo HoaToi'titva xic Huxk xobi £ixx*a-
viovg, ßoJi^üvaiv i^l^öpt^g, iv ägtOTiQä f^oir^j rb axav-
QG>(t€t' o'i yi fiiii'\^Qyfiotj ixd t'ixovCav uxtO&tv övxa^
r-
I
PniiUa'Kinipr«a. d. Sch«Qk«ln)iapn)KoriDUu<. Von O. OriUuberger. 197
Jccxiietfufvim'g t 0tQa(peiT£$ dpöii^ Ttältv tx toG nrargä-
fioTOf iihcunov (Hell. [V 4. 11). Pics« Worto beben die ErklfinT
rittlfftch beschäftig, ohiie dass jedoch eine allseitig beü'iedi^ende
UHmi$ dir Schwierigketten wäre erzielt norden. W:<s soll zu-
tAdkft outer vh tunit tohg: ^vxvati'iovi gemoint sein? Breiten-
Iwch (t. ft. 0. z. Sl) und Gras^er (Xeiioph. Hf>ll. z. St.) glanben.
#* Aifttier: tatzä stehe hier, wie Hell. IV 2, 18, 19; 3, 17; VI
t, 80 in der Bedeotong „gegen", „gegenQber**. Dann |).isst abiT
m'/ttva Dicht; denn die Argeier sind nicht die Besiegten,
die Sieger. Breitenbuch ändert es deshalb in xparot'i'TO!,
Vid LtTM (a. m. 0. S. r>) Etiuiml mit (.iros-ier dii.'£^or Termutliung
bik. Kux (a. a. 0. S. It!) hingegen bemerkt: „Ks ßndot sich xttrti
wM das ArcnsstiT von der Stellung einzelner Tbeile in einem Heer-
Urptr, wi» An. IV 8. 18 oi x«ri rö^'tQxadtxftv 3if?.TucT((t dte
P«lt«t«i] in arkadischen Heere sind, oder irie Thnk. LII 108, 2
«A W EvpvHvxov der Tnip|>entlieil der Peloponnosier ist, der
btioi Lurylociios steht. Baseelbe itit nmi auch der Fall in unserer
SWlk, wo durch einen der ßeiter, der »ich an» dein Euoiiife ge-
tteittt. den Lukedanioniem dip Nacbricht gebracht wird, dass
PMludio« mit Beinen Lenten, die bei den Sikyoniem stehen, von
^ QbtnnAclit der Feinde überwältigt wird. Ks sind also hier mit
t4 »TÄ roifg Ztxvojvhvg die bei den Sikronlem stehenden und
»ll Üiiifn kämpfenden Theile des lakodi^moni sehen Heeres bezeichnet."
D*wff Ansicht kann irli nur vollstflndiir lieipHiditen; sie ist klar
«od «inftcb nnd überhebt uns jeder Änderung des überlieferten
TnlM. — Wie ist dann iUl66vTSS zu fuBscn ? ü. Geist (Erklä-
I*»; «inigcT Stellen aus X«noph<m» griech. Gesch., Dillingen 1680,
^> 18) bemerkt über diese Worte: „Bei ut d' av jlaxedatftöyiai
fi'^fioDiup iltl^övreg iimss mun in i^il&övreg die Vorv-eitiirkeit
"*lHfi. Di« ganze ThAtigkeit der LakedSnumier, dii8 Zurücktreiben
^ Cninther, das Oborschreitt^n dp« ItcleBtigungf werke» ist dnrch
tetiaiige Wort /{fJlddvrc^ ansg-'drückt. Hie Likfdanionier kamen
■Wi, nachdem sie (früher) über das Befoetiffungswerk hinaus
^•rtckt waren.** Eü ist nun allerdings bekannt, dass die Helle-
^ ib Bezug aaf Schreibweise miinchfs AaTf&llige entliulteii. Gleich-
*^ dftrfta selbst in dieser Schrift an&cr Geist kaum noch jemand
'BÜBithsel glanben, wie (^tXQövrei nach der Erklärung dieses
**irtiii. Ebensowenig ist ea zu billigen, wenn Brpitenbach (a. a. 0.
LStj mnimmt, nach i^flQötneg seien einige Worte ansgefallen,
«**i SuBiet: als sie aber die Argeier zurückkehren sahen, kehrten
1*'^ <le am (nach der Verschanzung) and rückten nun vor", wenn
**»>pe (Philolüg. Vil. S.275) ilfldüfzts in ixav£l96vtBs ändert
■* Tor diesem xohg xatf iaurorj Kogivdtovs vix^öavTSg
mti^oi' :rpö,» rh dütv ergänzt, wenn Kurt (a. a. 0. S. 16) ^{*JL-
*"^J,- &1b Glossem ansscheidet. Alle dii>E<> Verranthungen sind zum
•"'fc goradezu verfehtt, wie jene Ureitenbachs (Tgl. Kurz a. a. 0.
^U). nun Thfile wenigstens onnöthig, wie jene von Campe and
19R Tr%ütM§Eiw;ptt9,i.SAakämam»KovmOuLXcnO.GritUbtrger.
Knn. Uan kehn nr wiedsr xnväefc cor ErklAnmg, vie sie Stiin
in eänera taäeaa XtnoplKmteaoi gtgcben hai, und i^dövjtg a\
ohne Anstoa. Es bezeichnet nor dea Aufbruch »u der früheren
8telliaig. Die LakedAmnmer battfn d» Kormther feechlagen und
gegen die SUdt bin T<»rfol^. Da vernahmen sie, dass Puimachoe
«Bd seine Leute ai^ bedrängt irdrden. Sie kehrt« üo^lejrh nm und
tShitn denselben xnhilfe. ~ Wie ist ferner iv dpi9t(Qä iioiTe; tb
tfrai/puiia m verstefaenf Grote (Griech. Gesch. T,S. 26ti) glaubt, dass
die Laked&jnonier, „Dacfadeni gte die ihneo iregenüberstefa enden Eorinther
leicht mrück^eechla^en und ans ihrer Verpfftfalonp heranfif^ekonuneD,
sieb, mit d«m Gefiirhte na4:h der nSrdlirhen Maner grerichtet, auf-
stellt, aber ein wcniv: entfernt davon, nm die Ai^eier sof ihrer
Bäckkehr anfzofan^n." AUein pegen dieee Anffassnng streitet, wie
bereits Kurz 4a. a. 0. S. \6) nnd Bochsenschötz (a. a. 0. z. St)
i^esehen, das Verbtun ßorfiofiotv. — Kurz (a. a. 0. S. 16) hfth
jene Wtrte f5r ein Glossem. das erklären solle, „wie die ans do-
Verschanttuig heransstörcenden Argeier in ihrer rechten Flanke an-
gregriffeu werden konnten** ; denn sie passten nii-ht in ßtttj^o^otv.
Allein das Uf&t sich nicht ohne weiteres behaopten. ilan erw&ge
nur, dass die Laked&mcmifT nrspnuicrlicb au der westlichen Maner
aufgestellt waren and an dieser auch gegen die Korinther vor-
drangen. Da hOrten sie von der Iledr&ngnis des Pa^imachos nnd
seiner Heiter. Sie kehrten nni. Das Gleiche thaten anch die Argeier
nnd »iltes aaf die von ihnen durchbrochene Stelle des Pfahlwerkes
zn. Nehmen wir nun an. die LckedAnionier seien, als sie Panmacbos
und seinen Letiten zuhilfe zu kommen beschlossen, noch in der
Jlähe der Verachan j-nng gewi-gf-n, so hatten sie diese wirklich inr
Linken, als sie ant die hor«?its durch das Pfahlwerk hindurch eilenden
oder wenigstens demselben sich schon nahenden Argeier lo66ttimit«n,
um dieselben auf der rechten . unbescbätzten Flanke hart mit'
/.nnehmen.
Cber den weiteren Verlaaf des Kampfes berichtet dann Xeno-
phon : xai ol fiiv iv ÖB^td ioittxot avtütv xatöfisrot eis tä
yv^vh i'>.tA jßtv /tamdaifiai'itDv Äir^'&rTjtjxoi', ni d^ ffp^$ tÖ
rsixft ü&q6oi ai-p TtokXcö ^x^9^ »(>('? tijv Jtöliv dnfioiQovv.
äg d' iviivxov Toig (pvYäöi räv Kopiv^tcai' xal typtnoav
nokffiiovg övzas, daix?.ivav xähv. ivzai-9a fiivtoi oi fUv
xaiic raff xlifiaxag dvaßaivovxeg tjkXoirco Kari rod rst^ovs
xai dti<p&ttgovTo . oi dh ntpi ricg xXiftaxag dtöovfifvot xai
xaiöufvoi äxi&VTjöxov, oi Öi xa't xaTtt:taTovfievin vx' üil^Xmv
üjtfnvfyopto (Hell. IV, 4, 11). Breitenbach (a.a.O. z. St.) bemerict
im Anschlüsse an Grote (a. a. 0. V, S. 2G7) zu dieser Stelle Fol-
gendes: ^dxixXtvav aäii;/. so wichen sie wieder aus. seitwArts.
In Verbindung mjt catfxi.ivav kann xdXtv nicht rotro sein, sondem
tagt nur, dass statt der bisher eingehaltenen Hichtnng wieder eine
andere (die jener nicht entgegen gesetet kh sein braocbt) einge-
schlagen wird. Die geänderte Hichtnng föbrt sie auch an die Stadt*
PruiUs*Kiinpfea.iI.SchenkelmaaeniKoriaÜi». VonO. GriUnbergcr. 199
■uft«r, mir mehr nach der Mitte od^r dem westliclieQ Tbcile des
Bmuchc«. wo entweder kein Thor war oder raun ea vsrschlosgeo
bitt«. ««il der Feind den Fltehendt-'U auf den Fersen wiir (vgl. einen
Fall rv 7, 6) und nur Leitern von d**r Maner herab-
IflXAitto, nach der Stadtscite, anf Trelrher man natärlich
uch Lcit<«m angelegt zum Henib^teigen , dio aher in der Vcrnrir-
tanfs und der Hast, sich dt-n feindlichen Geschossen schnell zu eat-
ltpli4«n. nicht benutzt werden.** Allein der so erklärte Vori?an^ ent-
bilt.. wie Kurz (a. a. 0. S. 17) mit Eecht bemerkt, in allen »einen
Theileo so viel Unverst&ndHchoa und bu große Widersprüche, da»8
iJlqpiAglichkeit deeeelbeii in die Augen springt „Erstens konnte
erte Kichtnng der Argeier nicht an die Stadtmauer führen,
dk zwischen ihnen und der Stadt dio korinthischen VcrbanntMi ihnen
tot^eg:pnkonin)en und man nnmSglich einsehen kann , wie es den
AriS«Mni, denen dio [>aked Anton ier 'anf den Fersen' waren, möglicli
fWMen aein soll, an den Verbitnnt«a, dio ihnen den Weg zur
St»dt rerlegten und vor ihnen sich befanden , t^eitwärtB vorboizu*
kf^rnnm, ohne zugleich, von den Verbannten und den Lakedäinoniem
in «lit Mitte genommen, vom nnd im Ildcken angegriffen zu werden.
IZ^vitent enthält diese Annahme einen Widerspruch darin, dass die
Sttrintber das Thor verschlossen haben sollen, weil durcli dasselbö
Weh 4ie nachsetzenden Feinde mit den fliehenden Argeiem ein-
■^injren konnten, dagegen Leiteni von der Mauer berabÜeßen, die
<iocli itleichfaU«, wie von den Argeieni, ebensogut auch von den vür-
'"^nutea LakedAmoniem und Verhannt«n erstiegen werden konntc-n.
Oaiu widereinnig ist drittens die Annahme, dass man auch auf der
^*<itioitc Leitern angelegt habe zum Herabsteigen . nt-ben welchen
T*^ Argeier in die Stadt hinnbgesprunguii sein Süllen. Abgegeben
"^^OB. dus inan doch keine Leitem brauchte, um von der Stadt
**" die Hanem und m den Zinnen (f;rail|;i^) zn gelangen, wäre
^ 4otk ganz rilhselhaft, daas die KorinUier in der Stadt nicht in
^*«M auf den Mauern sollten erschienen sein, die am FnUe ihrer
*<ni befindlichen Feinde zu beschießen und ihre Freunde von
koiiflciser Vemichtnng abzahalten. Gerade der angeblich ähnliche
^U. auf welchen Breitenbach verweist, hätte denselben abhalten
I, an die UOglicbkeit einer solchen Erklärung, wie er sie gibt,
denken. Dort sind es tbebanische Kelter, die von AgealpoUs
und bis in die Nähe der Thore von Argos verfolgt
'^rdok, damit die nachfolgenden Lakedämonier niclit ungleich mit
^^ Tb«banem in die Stadt dringen können. Das HäuQoin der
^Wbanifrchen Heiter drückt sich daher an die Mauer anter den
^^uen derselben, die Lukedämonier halten sich aber trotz ihrer
^^barufal in solclier Entfernung von ihnen, dass die Wurfgeschosse
4«r Hpplitcn und Feitasten ihnen nichts anhaben konnten, offenbar
>tU sie dm OescboEse der auf den Zinnen stehenden Argeier
Votasoflp. Xenopbon sagt daher nur, dass, wenn nicht die kretischen
Mmu auf einem Streifzuge abwesend gewesen wären, eine
^
200 Praxitas' KiUnpf« u. d. 5<:bealtclinAQ«n) Koiinths. Von 0. Grith
große Anxalil tod Männern und Pferden von ihnen ans der Fem«
b&kte erlegt irerden k^lnnen. Ebenso wird V 3, T> berichtet, dasf
die Pfltasten und die Beiter, die Teleatiis zur Verfotj^nng der oIth-
tfaiBclieii Reiter absendet. aU sie in der Hitza der Verfolg-ung der
Studt 7a nahe kamen, übel vegkanien and in Venriming «ich ruch
znrückziehen mnssten: TioXkul alv d\i xai üXXoi tov jurtput*
iyyvziga} xi(xovs diälftvxeg xaxö^ üxtiatQritJav ^ xal ixtivm
d' fVfii äitb xätv jtv^tov (ßttlXovtOj thtoxagdv w ^fayxä^frvro
Tt9oi^ßrjftevov3, Nach alldem ist mit Sicherheit anzunehmen, da»
aach die ArKeier gerettet gewesen wären, wenn es ibuon gelangen
wäre, amnittelbar anter die Maaem von Kürinth and damit unter
den Schatz der Ihrigen za gelangen. Wie somit die Kachlage an
nnd für sich diese Annalime nnmJ^glich m»cht, so zeigt dies aacti
der Wortlaut der EnÄhlung Xenophons, da es gan» undenkbar
dass Xenopbon in den fast onmittolbar aafeinanderfolgeuden Ai
dräcken TigbiS rcj tiix^i und xaxa zti'xovg zwei vervrbied
Uauem (den ertlichen Mauerscbenkel und die Stadtmauer) bezeicIiDet
haben soll, während er an dem Anfange ddssdben Abschnittes, we
er wirklich die Stidtmauer nennt, sie aasdräcklich als die Kin^-
niauer der Stadt {iyyi'C roö w^pl rö <E<jru xvxlov) bezoiclinet.*-
— Kohrniosor (a. a- 0. S. 739) glaubt, aus äyiijdit'ttv Tidhv
ergebe eich , d&ss die Argeier abermals gegen Lechäou zuräck-
gewichei) und dort von den Lakedüniouiern und den korinthischen
Verbannten geschlagen wurden seien. Allein äxixlivay jrältv
heißt nicht bloß : sie sciilugon eine der Irüber^n en^egeogesetzte
Kichtuig ein, sondern auch: sie wichen seitwärts »os, und dass
es hier in letzterer Bedeutang atolit, geht schon daraus hervor, dass
die Lakedilmonier im Kücken der Argeter sich befanden and ihnen
den \V%g nach LectiAon verlegten. Der Vorgang ist vielmehr so zu
erklären: Von den Tjakedilmoniem bedrängt, eilen die Argeicr der
Stadt zn. Da stoßen sie anf die korinthischen Verbannten nnd nebiaea
deshalb ihre ßichtong gegen die ristlic-hc Mnoer. Hier u:
einige die Trtpiieii, welche auf die Mauer führen, springen
Tön der anderen Seite der letzteren lierab and gehen so elend zu-
grunde, andere hingegen werden , bevor ea ihnen gelingt, die
Treppen zn erklettern, von den Lakedämoniem niedergemacht oder
von den eigenen Leuten tu Tode getreten.
Es fielen dann aach, erzAhlt Xenophon, die bCotischen Wsch'
Im Hafen: ästiüccvov Ö^ xtd ol iv zd, Xipivt räv Binan
q>vÄta:fg, oi (tiv ial tu>v zatidiv^ oi dk ini tä Ttyr} t
vBcatfoixfav ävaßüvzes (Hell. IV 4, 12). Zu diesen Wurten be-
merkt Kohrmosor (a. a. 0 S. 739): „Aas der Stelle ergibt sii^,
dafls die letzte Episode des Kampfes vor den Mauern Lechftons
aicb abspielte. — Denn die Arge i er waren, als sie, von Praxitas
verfolgt, auf die korinthischen Verbannten stießen, attermals gegen
Lechäon zurückgewichen (§. 11 cü; - nd?.tv)". Spräche für diese
Annahme kein anderer Grund als der angegebene, so wftrv si
lel^
i
ipfea.d.Scbenkelniaueni Korintha. Von 0. GriUubcrger. 301
I
ji ditur, wie bemerkt, nichtig ist, abzuweisen. Ks ist jedoch das
94(iiUieil du- Fall. Sie wird nämlich dnrcb die Worte bezeug.
(» nBttt«lbar aof die eben erwAhnte Stolle folg^cn : yazä itiv
tvlrvp toi'Tu ol (tiv KoQiv^tot Mal Wpycioi zoifg vtxQovs
VKtfxävdouc; ttxtjyovto.
Wurde uuii boi diesem Kauipre um die Mauoni I^chAone
4iaH nlbst erubert? Qrote {a. a. 0. S. 2B7) verneint diese Krage.
SiiM Ansicht theileii Bnickler (De chronulogia belli qnod dicitur
CuräithiMi. Halle 1881. S. 24 ft.), Herbst (Jahrb. f. class. Philolog.
77, 8.69Sff.), Kirchner (De Antocidea qnac fertar t«rtia oratione,
Bvb 1861. S. 22 ff.), Kna (a. a. O. S. 18 ff.) und v. Stern
fOlMkkhti d«r Sparta nis«]it-n and thebanificheu Hegemonie vom
Kfliipfriediti bia xur Schlnclit bei Mantineiti. Dorpat 1884. S. 7 i.).
0«|Ur lud er in Breitenbach (a. a. 0. z. IV 4, 1*2), Fuhr (Animad-
nniaou in oratores Atticoti. Bonn 1877, S. 1 ff.), Ifert/.berg (Dae
LiöiB daa Königs Agesilaos II. von Sparta, Halle 18&6, S. 104. 292,
Abb. 23') and Hohnnoser (a. a. 0. S. 737 ff.).
Dir eifrigst« Vcrtheidiger von Grotes Anffassmig, Kmil Kurz.
fiM nan als ^wichtigsten und alleiu schou entüchvidoudea Gmiid"
Hr ^imiUm an . daüs Xenopbon von einer Krobemng Lerhdon^
•hrcli Pnxitaa nichts berichte. „Seine Worte", bemerkt er (a.a.O.
&18), .beweisen nur, dass ein Angriff auf die Maoem von LechAon,
& «m böoii&chen Hillstrappen und wohl aach von Korinthern be-
*vU nd vertheidigt vurdon, von Seite der Lakedfimonier, nach-
te lie die Feinde Iheils niedergemacht, thoils in die Stadt zurück-
fivttfin hatten, woht versarbt. aber znrnrk^ji'pitclilagon wnrd<*, nas
ite luophon gleichwohl in seiner Weise dadurch als einen gläck-
lUwi Krfälg dar«t«Ut, dass er berichtet, wie die böotischa Besatzung,
^ titf den Uauem von Lecha^a und auf den Dächern der Schiffs-
^'Wr gegen die Feinde kämpfte, get^dtet wurde. Die Böutier
^»Iq also iwar bei der tapferen Verthoidignng LechAons
PMtaitkHls ihren Tod, die übrige Beeatxnng aber enrehrte sich
"4 Erfclg des Angriffes.- Ks ist nun allerdings richtig, dass
Itt^bitD den Verdiensten seiner Gegner viel öfter nicht gerecht
*i'4. <Js den der Lakedäm^^nior, und insorome scheint Kurz mit
*iMr Behauptung nicht ganz Unrecht zu haben. Indes es ist oben
W Sebun. Hatte Xenopbon erzählt, dass Lechäon von Praiitas
fB^ttnea wurde, so hfttte er auch berichten müssen, dass es in
'*0*a wieder verloren gieng, und hätte er dieses anch nicht er-
^^^, so hätte es den Leser doch der Zusammenhang der Dar-
'^^t^ gelehrt. Ob hiermit aber die Khro der spartanischen
"iftn gewonnen bitte, ist eine leicht zu entscheidende Frage. Das
T^^MgCQ Oberhaupt aber darf bei einem Schriftsteller, wie Xenopbon
^^ Bellenika, nach keiner Seite hin als Beweis gelten. Denn Xeno*
J** legt in diesem Werke sehr uit nicht alles, was zu sagen wäre.
.«ITeiin Lechaon" , bemerkt dann Hrrbft (a. a. 0. S. 694),
wfire, so wurde itweitens diö bOotiscbe
•^■■U erob«rt worden
2()2 Piaiites' Kiin|)re n. d- SclictilcelinatieTtiKurinlbii.Ton 0. &riltnh€Tgn.
I
BesitEnng nicht auf den SUnera , sondern za ebener Erde omge-
kommen sein." Dieser Gnind hAtte indes nnr dann einige Bflr«cfa-
tigang. wenn die Besatzung LechSans stirk gewesen wäre Nim iit
aber, wie bemerkt, das Gegonthcil der Fall, und gerade ihre Kampfes-
weise von den Macem and Dächern ans liefert, wie schon R^ihrmoser
fn. n. 0. S. 737) g'o&ehen, einen nenen Beletr für ihre Ohoioaclil.
„Ein dritter Beweis'*. sa|rt fenier Karz (a. a. 0. S. 19), ,dai^
die Lakedfiinonier sich damnls noch nicht im Besitze ron Lecliüi&
befanden, ist §.14 enthalten, wo im Qegensatr.e 7Q den ozgcuei.
HeydJl^i^ mit denen bisher die Kriege zwischen den griorhisdifn
HUaten geführt worden, die (f.^ovQoi crwfihnt sind, kleine, üht-
dIr Beeat7.Qng dienende Bürge rabth ei Inngen. wAhrend im den wiife-
jicheii Krif'g&y.tigeri mehr und mehr nnr Soldtrappen verwecdot
wtirditn. Als &taiid(|U»rtiero dieser tppoj'^oi nnd als Sammelpiuikt«
wird nan lür die Verbündeten Korinth , für die Lakedämonier on^^
ihre Byndesgenossen aber Sikyon genannt, nicht aber Lechio*'-
dns deuinuch noch im Besitze von Korinth nnd als za diesem |^
h'irig betrftchtet ist." Also weil L«<rh&on nicht als Staadqaai*»^
jener ^-povpoi' bezeichnet ist, kann es von Praxitus nicht erob^?'
worden nein? Wäre diese Folyening richtiir, dann mösst^ ai**
dio Annahme richtig sein, dass Sidas, Krummyun nnd Kpiril^**
nicht in die HSnde des Praxita« fielen; denn aacfa die^e vercS^''
niobi als Standquartiere jener qgovpoi genannt Allein dies« ^'^^
niihmo int folscli: Xenojih. HeU. rv 4. 13 aipei (6 //po|(i(^^^
IvpotfäaAnii' jrfxdroi' füv £tdoi>VTa. tjreira Öi ATpouufdK^*^
iptXivf Totg tff^^AxOM?. oüro ötatpffXi xb ajgdTtvfia
Einen weiteren Grund für seine Ansiebt erblickt dann
(». a. 0. 8. 19) in Xenopb. Hell. 4. 17: oi Xatt velg ßo
f$h'nyTo<s Tft'iovi, ÖKom^nutvoi ivixfivm: „Es ist", b«iDwtt«r^
JkXUy diss niitTJ» ixt J4x^.iot' tfiiog nnr die gegen LechiiB gv^
Wfudet^ (also dstUchc) Xaaer Ton Silnron gemünt sein kann, -miiiaü^
«tr «MB MMB B«v«ifi dafär haben, dast Lwfaiin noch am
ihn Htodan der Korinther sieb baCondto haben mnss. da die den
liakfdAnfliüem inbilfe eilenden Hantiaaicr sieb narh Sikjnn be-
ir«(«M) nnd Ton da a«s «men ta^ S«S<n LtdUm inlWMhiiM,
«ttf ««lebem «i* dinh Iphikntw 4ie Toa XtMpbw atibUe OcMijpi»
•rMdw*. AlMn n^Mn wir an. die jon rh ad jtijmov rWjos
fffkbtm» EritUrang sei litbtqr. » fo%t dann nnr, daas die
UMtJneifr bei tbnoi Sage die Richtong gagn LK^Ion aiBBcUng««,
kl ab«-, das« sie diesM «niion ^ veUtaa. fite ktenen ja 4te
te Ipbtkntw angvfTiffaB baWs. ak aädh ftawlhe laiMifcw
«B« UckiM MmL IM 4m i« mitkl nr «tet XftglM^
«tu M M WIMMIait (VfL fnin^iyJwfc sUaaMMifi^
?iuitt»' KtmpfcQ. a. Sehenkclmauem Koriotha. Von O. GriUnberffor. 203
.VH 8. 18". bemerkt wpit«rhiii Kurz (a. a. 0. S. 20),
»oiiklt Xenophon den im Fröhjalir odpr Sommeranfang de« Jalms
S>1 fffolgten Wiederaniban der langen Mauc-m von Korintli durch
Alt Attener . . Gerade dieser Wiederaofbau diT Mauern liefert
ito vMer eineu dcntlirbeu Beweis, dnins zu dipser ZtOt die Lake-
teoriir noch nicht in Leehfton waren; sonet hatten ja die Athener
nni^Iicb die Östliche Mauer mit m großer OemAchlichk^it ans-
ptiuä, was nur möglich war, wenn sie von keiner Seite mehr
ttvu TU b«rOrchien hatten. WAren aber Trirklich LakedAmoiiler in
U^Um gewesen, bo w&ren ^ie diarch die Krrichtung der Uauern
i<tit svifchen denselben einfre8rhlo8>si:'ii und von den Ihrigen in
8&J0I abgesperrt gewetieii. Dazu kommt, dass. wie schon Orote
nd ueb ihm Herbst hemerkte. die Athener die M:iiier nach Le-
(Mfliibertianpt nicht wiedorherifestellt haben würden, wenn Lechfion
*(to in Besitze einer apartini sehen llesatKcng gewesen w&re. die
ifcr fftrk nach ihrem Abzüge jeden Angenbhck wieder hatten zer-
rtflrw kennen". Die Athener hätten also die östliche Schenkel-
■nvKorintbs anmöglicb mit t>o groD^r Gemächliclikeit ausgebaut,
*m lii Ton Ii«cb9ion her etwa» zu fürchten gehabt hätten. Gewisa!
^w aber, wenn sie von der lakedämonischon He»at/ung in Lerhäon
'li'htt n (drehten hatten? Waren sie nicht Travdrjufi (Xi-ntpph.
Hell. IV 4, 18) aopgerflckt? Was vermochte also gogen sie eine
■w» Tcpn Feinden V Die LakedÄmonier wftren dann darch die Er-
wlitiuig der Mauern zwischen denselben eingeschloseen und von den
'^r*ö in Sikvon abgesperrt gewesen. Allein ahgpfiehon davon,
*■ iMiteru unrichtig ist, da ihnen ja noch immer der Weg zur
■•• off« stand, 50 ist nicht abzusehen, inwiet'erae dieses beweisen
**"• tfan keine Lakedfimünior in Lechäon waren. Sie konnten Ja
** "cbwAcb «ein. uiu die Ginachließung xu verhindern. Endlich
Jt*^ ticb Kurz die Sache viel zu leicht vor, wenn er meint, die
T^'vAtnOoiache Besatznng bAtt« die Mauer jeden Angenblirk zer-
*■'*» kßmiui. War denn niemand, der sie daran hindern kfinnte?
"** ttflgei» auch diese Frage zu verneinen, so wflre damit doch
* bavMMDf dnsa Lechäon zur Zeit der Errichtung der Mauern,
^**v^rft aber, dass es fräher niclit in den HAnden der Lakedft-
•"^^•t fewM«n.
. 'PoTtoni ipsum non cepit', sagt schlieSlich Brückler (a. a. 0.
.^^^). 'nam r& te/jji;, qnibos praesidinm impOBuit. intelligero
JJ***»!» mtmitiones illas, quas Praxitas fecorat, cum mnros introis-
_ CoToiJ^/ia t' ijtoiijtjavro xai rätpQov otav idvvatTO'
."V^J^*"- IV 4, 9)V Allein diese Äuffassiuig ist in doppelter Hin-
****** unrichtig: erstlich beliehen sich die Worte; iv Tovzotg
^ ^ t%tx§0i (xaiatfTTjtffff ^rpovpot'?], wie sich aua dem Zosam-
?*?^«ige ergibt, nur auf iTtdoürrcF und A'po/ifii^ära; dann lehrt
ll^^ia IX 7 aasdrörktirh : ISfvotfißtv 6i Xßi xfixog ov tbv ntgl-
P**Ow itpy\ ft6vov, cAilÄ xcl tä i'-äö rw JifQiß6).(0 xav, und
wie Hell. III 1. 13; ^, 11; IV 2, 14; 4/l3; 5, 19;
304 Pnuita5'KSinpfeu.d.SchfiikeIn]atieiiiKonDtbB.VoaO.Gn7/HberjKr.
B. B; TI 4. 3; VII 5, 8 n. a., hizeogen die Kirhtigkeit dieser
Behauptong.
Solange also gegen die Annahmo, Lecbfion sei ron Praxitas
erobert worden, keine sticbliältigeren Gröndc vorgebracht Kerdeo,
als bisher, ist diese nicht tmiuO^'licl). Man ifird ihr freilieb oiclit
Glauben echenkeu ohnu gvwiditiire Gründe. Sind Dun solche vor-
banden? Jti, tiowohl innere als äußere.
Was nun zunftchi^t die inneren Gründe Iwtrifft. so erzählt
Xenophon, Praxitas habe, bevor er sein Heer aufgelöst, noch Epieikia
genommen, tvec tpQovQtov ih} xqö n}jj (ftlieg zols ov[ttiäxou:
(Hell. W, 4, 13). Praxitas' Absicht giong also bei diesem Unter-
uelinien dabin, die lakedSmonierfreuDdlichen StAdte gegen Eorintb
zu schützen (vgl, Breitenbach z. St.). Seilte er nun bei dieser
seiner Absiclit es tmterl^iasen haben, jenen Ort ?.a nehmen, de
Verlust eine große Schwächtir.g Korinths bedeutete, ich m
Lech&on, da er e» doch leicbt vermochte?
Femer, „wenn Praxitas den Spartanern die Straße nach dem
Istbmos offen halten wollte, was doch aus seinen sunstigcn Opera-
tionen hervorgebt, so musste er doch zunächst an die Kinnuiiiue
von Lecböon denken. Denn nur von da aus konul© der Durdi^
durch die Mauerbresche gesichert, und die nuthweudige Verbind
mit den vorgeschobenen Posten in Stdas nnd Kromniyon ohne vor-
gftngige Heslt/.naho)ö von Lechfion müesle in strategischer Bozie-
hoDg als ein großer Fehler bezeichnet werden, den wir dem Pra-
xitas kaum xulraueit därfen" (Bohrmoser a. a. 0. S. 740).
W.'is dann die äoGeren Gründe anbelangt, so ist zauäcbst
Xenuph. Holl, IV 4, 17 zn nennen: xata(fQOfoi>vtes ^^ f^^ -^o-
xidtattövnH röc ntkzaötäv in uüllov väv ttxvtibv av^iui-
rav KuzttpQ^vovv xtn yhg MavTivitg ßoij^iO€cvx4s noxe
iTtexdgafiöuztg ncAratfici^ ix toö ix'i Aixf^'ov tbIvovzos t$i-
jjov-', ^xavzitf'i^iVQi fvixhi'äv zi xai äxtdavoi' Tii'St; avz&v
tpevyovzeg' Bare ot {Uv /taxfdaiuöinoi xal iataxiönrnv izo}.-
(laiVf (bg ol avfifiaxot tpoßoivzo zoi<$ mXzaöTas äaxrg fiop-
udvttg jraidäffitt. avro» di ix tov .i^xttiov ÄQutitfUvoi. avv
ftöga xal züig zäiv KoQtvQiav tfvyäfft xvxUa ntgi xb £<JXf
TÖJ' A'o(fird/a7t' i(fxQttxtxJovzo. Die Worte : avtoi Öi in tot)
Asx<^iov — iazQiixivovzo haben seit jeher als Beweis für die
Annahme gegulteit, das» Praxitas Lech&on erobert and besetxt
habe. Nach Kiiry. mit Inrecht. Denn, sagt er (a. a. 0. S. 19, 20),
„es ist eine verkehrte Inter])retAtiotisweise, das scheinbare Ergebnis
eines Satzes in einer Keihe von SAtzen, die diesem Ergebnis vidu*-
streiten, durch gewaltsame Auslegung anfdringcn wollen. stAtt deo
Inhalt des einen Satzes nach dem Ergebnisse aller anderen ihn
nmgebendea Satze zu erklären." Ounz richtig. Aber unrichtig fährt
Kurz also fort: „Da nämlich in den vorhergeli enden Sfttzen nicht
nur nichts von einer Einnahme Lechäons berichtet ist. sondern
alle darin enthaltenen Xbatsacben mit dieser Einnahme sojcar im
?nittM'EliDpf«ii.d.S<'henke1ina(ien)Ktirinth«.TonO. f;ri1?ti&<Tf^r. 205
Widnqreeb sMhen. so mnss der Inhalt des folgenden Satzes Bich
lafvist ipftt«rc Zeit beziehen, in der Leclifion bereits im Be-
Muiu lÄkcdAnionior war". Wir wissen j«, v-okhc „Thiiteachen"
Cm ia Ange bat. und babon bereits gesehen, dass sie der Kin-
Mtei LechSons durch Praxitas keinesfalls nidersprerhen. Aber
Cut «liUrt sirh deshalb noch nicht fär besiegt. Kr tlndet ja seine
iiCumai^ „durch eine vomrthoils freie Hotrachtnng der Stolle be-
itttigt''. Hftren vir ihnt „Gegenüber der Furcht, die die pelopon-
MiiKlMD BondesKsnossen Tor Iphikrates und seinen Söldnern
I üiftKi, hatte XenophOD von den Lakedfi moniern ans der Zeit, vo
' iMÜkii noch in Sikyon lagen, nur einen einmalig'en kleinen IDr-
^ Hill biriebten können (§. 16 t'iöi} yap Tzort — oj vtängoi ttüir
iiattd«(fiu)t*f'(a)' ilövTf^ lijT^xTetväv viuag rvtHv); nachdoin er
I ihr di« liDchmfithige Vorachtnnp geschildert, mit welcher <lio Lake-
Änwoi« ihre Bundesgenossen wegen ihrer Forcht mit Hohn und
Spott OtKracbütteten, schildert er im Gegensatz« v.n jenen den Mntli
^ Ukidflnonlar durch die Behaoptong, dass dieselben spftter zn
kdff Ztit, wi> f(ie Lechfton besetzt hatten und die langen Manem
üflKrdiugs von Agesilaos zerstört worden wflren, wiederholt von
Udilon «as rings am die Stadt Eorintli Streifzüge nntemahmon.
loopliaD setzt dabei ron jedem Leser rorans> dass er aus dem
'■d'fcUkbeD Beisatie ix rot) ^JiiKtov öpfiäfisvoL f^ iu dar
Ziit t« sie von Lechfton ans ihre Züge untemalimen) eine spatere
Ztit und ans dem Imperfect iatQarfvoito den Hinweis auf den
^^B^win Zcitraom zwischen dem ersten und 7.weiten Einfall des
AfUUui «rkennt**. Färwubr. Knr/. traut di-m Laser viel zu!
U nidit zu viel? Die Erfahmng bejaht diese Frage; denn bis
**' dt« neuere 2eit hat nieniand unsere Stelle so genommen,
*■ IN nach Knr/ zu nehmen ist Die einzig nngezwangene
^Irvng derselben ist demnach folgende: Znr Zeit, als die Man-
tä«iCT in BO 6c^mShlicher Weise vor den Feltasten des Iphikrates
(B^WcTicbeD. untcmabmen die LakedAmonler wiederholt von Le-
**«ia08 Streifzüge. Es moss also von PraiJtos erobert norden sein.')
Zq dieser Annahme drängt auch Diodor XIV 8(>. Man sage
1*^1 Diodors Zeugnis habe hier keinen Wert. ^Da, wo er sich
PwUdiiedenem Widerspruch zu Xenopbon befindet, werden wir
****>rwii (in der Ke^clj unbedenklich den Von.og einräomen. nicht
■Mr dt, wo Xenopbon eine Ldcke enthält oder eine zwiefache Aus-
•^f** loläMt" (Bohrmoser a. a. 0. S. 742, 743).
, Mao beachte fernerhin, was Andokides in seiner Rede über
^^i^dm 8-18 achreiht: vevtxt]xaifi yip T^ig ifdrj jua^^ii^croi.
r^^ \ Bohntioimr a. a. O. S. 741 btmtrkt pcet-ii Groto, also auch gegen
^y» ,uai mau dum Xenopbon line ähnlicno Tiitfrlirecbiiiig der cütodo-
^^•^hen Ordnang Id seiDen HcIIonika nicht wirrt narliweiacn können-.
\ nri'cht. Denn, um nnr ein«; St«lU: anzuführen, snllti' II 8. 23 nach
'iT'litiiicii Folge der Zeiten seinen Plati nach II S, 21 einnehmen
Hitheabaeh a. a. O. S. 75).
206 Pnuitae* Kämpfe u. d. SclieulteliniuaruKuriDÜis Von 0. Gridnha-tftr.
tcrts fiiv Et' Kogi'v&a Jiävra^ icapöijfLfl tovg öVfifiäxov$ Si
rgizov ö' ifvixa Aiiaiov ikaßov '.'igyeiov^ füv icxavrag x
Kogivdiovi:. rifiäv ö^ xai Bohot&v tov$ iraQotnttg'. Mit Rech
bat Kohnnoser (a. a. 0. S. 742 1 zu dieser Stelle bemerkt; „Uot«r
diesem dritten Sl«gc kann Andokidos offenbar nur die Waffenthat
dee Fraxitas gemeint hnbeo, denn vr^im er die Kinnabme Lechflons
dnrcb Agesilaos i;:omeiiit hätte, so würde er den xwoiten Sieg mit
dem dritten in eine solche Verbindung? ^'«bracht haben, daas sich
das St* avzAv ^yTjaiXaos rjyeiTo aul beide bezo^. Indem er den
Sieg, der unter PÜhnmc: des Agesilaos erfochten wurde, ausdrück-
lich hervorhebt, bei den beiden anderen aber die Führer vorscliweigt,
niDss man schließen, dass Agesilaos weder bei dem ersten nuch
bei dem dritten Siege diis CommaiiJo fülirte. Zweitens wird der dritte
Sieg gegen dieselben Qegner erfochten, gegen welche nach Xenopbou
IT 4, 19 [*raxita8 7.n kämpfen hat, nfimticb gegen die Gesammt-
heit der Argeier und Konnther (iiatürlioli mit Aasnabme der knrin-
tbischen Vorbannten) und gegen die eben anwesenden Trappenkörper
der Athener (die Si^ldner des Ipliikratee) und BQoter (die Besatzung
von Lech&on)". — Ebenso richtig bemerkt dann Fuhr (a. a. 0.
S. 14): 'Xenopboii proeliuiu intra inurotj factum postqoam narrarit
§.14 haec addit verba: ix di zovtov argauat ftiv fttyäiai
ixcctiQcav di£:t£7iavvT0 1 (pQOVQoiis di xiiurovoai ai itokfis,
tti n^v elg KÖQtv&ov al 6i lis 2^txväva iffvlazzoi' tä th'ijj'
fiia9o(pÖQovg ye uiiv ixütiQoi ixofXfg dth roi^oji^ (Qgcjuiua^
ixo!^ifiovv, quibuE qnod Grotius statnit manifestissimo repagnatt
nam quotiirini Laced:iem'inioB mm Lechaeum capereiit '.-Igyeioxi^
(t$v cinavtag xul Aopii'Ö^toi'^, 'A^tivaiav Ai xal Hotcaz6)v xov$
leaQÖvzetQ vicisee Andocides testatur, magnas copias adfnisM ne-
cesee est. — Graviora sunt baec: iVndocidee Lacedaemonios cum
Lecbaeam caperent tertiam vieisse dixit eüsque unirersum Argivo-
rum Corintbiomniquc eiercitum 8Q|>eravi8S0 Atheniensioni Boeo
mmqiie quot iidfui^t-ent. At GroCü senteiitia prubata haec non e:
tertia, sed quarta Lucedaenmniorum victoria ; virturiam igitur in
muri>E repartatoni ab Andocide silentio praeteriri statuamus nec<
est. At quaeso Andocidemne statues Lacedaemonioruni victori
praeteriisse eamquo praeclarissimam? ovxiu^ iv 6Xty&, Xenoph
IV 4, 12 inqnit, noXKol ixtaov, ij<si£, BldiöfjiivOt ögäv ui &
%ffbi7H}i aagovg atzov ^vlcoi' AxO'or, z6zb id$ie<favTo tstapo
vixgäv. Clades Lacedaemenionim cur Andocides non commemor
verit beno JntetUgo, victfirlam qui etim omisisse putat ora'
stuttum fitupidumque se nnnqnam praestitisse meminorit'. We
aber Kirchner (a. &. 0. S. 34) letzteren Beweisgrund dorob
Bemerkung »bznschwftchen sucht, dass Andokidos den Sieg d
Fraxitas deshalb nicht erwähnt habe, weil er die Athener nicht
den von ihnen glücklich zuende geführten Wiederaufban der küriii-
tlil&cbeu Schenkel mauern habe erinnern wollen, i;o ist mit Fuhr
I
Pniitu'Klm{>r«a. d.Scb£ttl[«1iiuiuvrn Korintiit-Ton 0. GrtVnbtrt/er. 207
(i.i.Ü- 8. 14, Anm. h) zo ©nridom : 'l'no Le<:ha<^i nomine euun-
UilA dnnM mDruram mcniort's erant'. — Dacii ist Fol^en^ee zu
birttluicltti^en : In g. 20 seiner Bede ober den Frieden enählt
iaMÜM, dass di? Döoter sclion vier Jahr^ mit den Spartanern
Iriif gtfdhrt. Er bat also dieselbe entweder im AVinter 392/1
da m Somioer 891 gehalten: im Winter 892/1, wenn die rier
JiAn nit Beloch (Die attische Politik seit PerikleE. Leipzig' 1884,
8.348) als die Sommer 395, 394, 393. 392. Im Soimiier
391, mm #ie mit Q'tXz (De teoip. Ro.'Ies. In Bitsclilt»
At&t lociet. philolo^'. Li|>s. U, S. 351) als attisctio Jahre anf-
ntfuMO lind.') Welcher Aiifiatz ist nun der richtige? Jeden-
Ul der erste. Denn wftre es der zweite, so wärde die Bed«,
■d AfMitftM den ersten Zag ge^en Argos im Frühlingre 391
nlnilnn,*) }cnn nach die!>om gehalten s^in : dag'cgen streitet
jrfidi §. 27 XfXivovOt (dl Wpyffot) yiip Vf^^S xoivfj ftizä atpciv
"d fuxä KoQtviUcov xoXifttiv, avioi di idia eigi^vip^ xoiiiaü-
UHM tri» xtögav ov Ttagsiovaiv d^olBfietv xal fiezä fiiv
afnof Ttäv avfi^äj^anf xi^v ftQ^vtji' jtoiatffiEvoi^ ovx icbotv
^fifoxfdiv xiatfvfiv .^axsdai^oviois' f'e dk «pA? tothovg ftd-
t*i*iitftvoi tfvvf&iVTO, raOx' ovdf^TMXot' (rvrov? (paoi xaQtt-
fi^nu. xttxQlttv di litfYivriv 6i'oud<,ovris; ;; x^dvittt, zoig öh
Biaii "El?.rjaiv ovx i<ä6i xazgiai' yiffo&ß» n'Qtjt'tjv (vgl.
Bibch L a. 0. S. 348). Damit ist aber ffesagt. dass Audokides
vHu JMiRin dritten Siege die Wuffentliat des Praxltaa gemeint
bibtn Bttsa.
El sprechen alsu für die Annahme, LechAon sei durch Pra-
ite avbert worden, so gewichtige Gründe, dass man sie ßglich
'1 HH §. SO ist weder der Ansatz von Krttjer 'N. Arch. f. Phil
■•ndig. I. 8. 8. 78) und SK-vi-nt {ijvvch Grjt-chenlanils vuiii Rndc des
H*raa, Kriive« hin xur >cblaoht Ki Mantinria. Kiel 19^10, S. 140.
Jp-4I) Mf 392. noch dur von Ula«d (Die attiKhc- ütTedsamkoit, l,i?ipxig
M»*-». 1. S. W2. «63. III 2. S. Ö331 auf 390 vereinbar. Vgl. Lach
*■■>. Oeachichtu ÖricchenlaLda vom Ende des pdopomi. Krieges bis
^ Begicnrngitantritt Alfiandi-n des Großen, Lc^ipzig 1S.')4, I. g. 176;
*Wl«r A. a. O. S. 29 ff.; l'ahr a. a. O. S. 16: Stim a. a. 0. S. 7,
*Äl.t
') DartbiT kann nach don neuesten Untcriuchungen Bclocbs ''a. a. 0.
8 »Off.) kein Zweifi-I nitlir obwalten: Telentia» bekleidet iui Aiutsjahrc
f*^ £e N'aoArtbio. Oa nun in Sparta die Xauarclu-n u>ii MittüDinUKT
*«Brfttl iiniraten (Philolop. XLIII 11«841, ^. 27^ ff.l und Affi-silan^
■^m H^tkuitbien lAges. 11 17i, also vor Mittsommer (I'bili^log. XX-VV!)
Is. 13ff. , narh seiner EroWrung der langen Mauern in ^Ilarta.
kann di«ie niobt, wie H^rtzberg (a. &. 0. S. 293), Spiller (Ge-
- 4ei korintli. Krieges. Giejwitz 1S52, S. 18;, Lachmann u. a. O.
alMilind HeDand iXcuopli Ages. z. II 17i annehmen, 392 oder gar
*wn 393 tirfiiXgi sein. Dann ftlll nach Diod. XIV 97 Aaesilaos' erster
rH tt^ Anros in das-olb^- Jahr, wie die AuBöendang des Ekdikos, offen-
^hi Jatoeloe nutOrliche Jahr, weil Diodur di'.-ses Capitel seiner hi&t«-
^ya l^inJl-:- entnommen hat Nnn war EkiHkf>s 391/90 Keiiareh. also
■■oialaa AgesiU-Js seinen erstt-n Zag in argti&cbes Geidet im Jahre 891.
208 Praittan' KaTii|ife a. d Schmkelmanern KtrintiiB. Von O. GriUnherg
Dicht mehr bezweifeln kann. Ward es nun ÜieilireiBe oder warf M
vollständig erobert? Nach HertÄljerK (a. a. 0. S. 292, Amn. 2S*;
und Fuhr (a. a. 0. S. 9) ist ersten« der Fall: PraxiUs hat» ai
veder bloß den Handelshafen, nicht aber den KriegafaafeD, od«
nur die Schiffge-stelle and Schifffl genommen. Allein diese AnsicU
erecheiut aaä mehreren (irfind<'n unhaltbar. Denn . wie aM im
froher Gesagten hervorgeht, Etimmt die bloß theilweiso Erobennj
L«di&<n)8 keioesTregf! mit Praxitas' OtJerationsplnn nnd vir« w
atrategiedier Fehler geweüeu. Daim Usst doch Audokides' Zengnii
/iixtuov i}.aßov keine andere nngezwongene GrklSraog zo •
jene, dass Lechfion Tollstftndig genommen inirde. Wie stimmt ab
mit dieser Xenoph Hell. JV 1, 19 'Jyt]isii.aog d' ijyilto xtä drji
Cocg xü9av uvxdv {z€tv ^AQyiiGtv) xägav £v9v$ dxti&fv vxs
^«Äcui' xctri Ttviav tlg: KvQtvQvi' aigd za RVOiiSfÖt>{t)}di^
VTTO Twv 'j4&fii'ai<ay ^et^i]. napayareto dk atnä xai «df/.??
TelstTiag xaxic ifäXazzav h^av xpitlgeis ^^Qt diädfyW üit
itaxagi^a^aL avr&v tijv ftrjTtQa, ön tij aOtp ^fupa dtv tm
xtv (l fiiv xatic yijv tÄ Tfi'ir} rcbv nokeftiap, 6 di xcrra fr
Xazrav rAg vtcOg xai xh vnÖQta fjQi)X£'f Man hat diese Pi»
bisher in verschiedener Weise zq beantworten versiicht, aber n
wenig Glöck.
Hertzberjc (a. a. 0. S. 2D2) und Fuhr (a. a. 0. S. 1
haben die Vermutlimijf aagiresprochen , ea seien von Korinth i
der Küste im Osten von LecliSon neue vfmQitt angelegt and t<
Telentius genommen worden. Allein ihr widersprochen die Wort
TeXfvxiag — tor xoinüv naAti' txpäzfi (Xenopli Hell. IV 8, 11
Nicht minder bedetiklicb ist Kyjjrianos' (lltgl xdiv 'Ei.Xijv
xöv rot) Afi-ntp^vtog, Alhfn ]8!»9, S. 77) und Kohnnosw
(a. a. 0. S. 743) AnBirtit, Lpchöon sei znerst von Praxita« erobc
dann den LftkedflnioHiem entrissen, endlich von Agesilaoa mi
Tcleutius wieder gr-nommen worden. Denn gegen sie streitet, «
Fuhr (a. a. 0. S. 1 1, Aiim. 2) mit Recht bemerkt hat, leaeos V, 3
Dikae>ogeneti. sagt der Redner, h»t nie einen Beitrag zu En^
zwecken geliefert, jtkijv ßr' jlixatav idXm. Da Isaeofi dies
Jahre 390 sprach, so hatte er, wäro LechSun kurz vorher zwvin
erobert woriien , entweder ÖT( Aix«iov th wpöroi' i6).ia «
oxt ytix^io"*' '*> ^ivxiQOv iöclto sagen mösfpu. Ist es da
glaablidi. dass Xcnophon hei seiner Vorlieho fär Sparta, beEOtttfi
iia Agesilaofi, nicht mit deutlidien Worten gesagt häU«, daas Lech!
von diesem tind TeleutJiis vollständig erobert wurde, wenn dtesee i
Fall gewt'sen wäre? Kyprianos (a. a. 0. S. 77) meint allerdin^
ix xt'js zaxvTV^og Tir}5 jr egiyQtttpTl? 9h Uxali xig dixatöxar
oxi 6 tJvyygatpivg tizov ^xOgog tor 'j^yiyaiAßoi' xai TtXfvtl
xttl itpQöi'ti T})v dö^ttv «iTÖr. Allein sellist die Rir-htigkoit seil
Aasiug-Hypothese zugegeben, sind doch diese Worte kaum en
zu nehmen. Der Epitomator ein Feind des Agesilaos! Wftre er 4
gewesen, dann hAtte man kolne rraache, Xenopbou auzakla^Ej
nixrtu'Klmpfca.d.Scbenke1inauerDEorhiths.ToD 0. GriJtnhtrQtr. 209
ilM er in den FTellenika, yi'w f>ie nns rorli^en, mit ftpinen .Sjm-
ffttien naf d«r Seite des AfresiUos stehe. Der Epitomator auch
FwDd des TelentiasI Waram? Ktwa deshalb, weil Telöntias
er war? Dann würde der KpJtoinator nicht so riele Spuren
efl<>i)hons Lakedänionierfroandlichkcit ZDrÜL'k^elassen haben.
Bchliemicli denkbar, diiss der VerlHSser des Agesilaos, hätte
m rao «d«t Erobemntr Lerhäons dorch den vr<n ihm .gefeierten
BiUafi Kenntnis ifehaht, nur ^esrhrielinn hAtte: alQtl th ixl tö
Ait^Uif Tiivotfza tHx^ xai äuaxsTäaa^ rt]^ IleloTtovvrjtlov
tis mvlMs (\gl Fuhr a. a. 0. S. 10)?
Breitenbacb (a. a. 0. z. IV, 4, 12, 19) ist der Ansicht.
Utk&on i«i dorrh Pra&itas vollständig in die 3&nde der Lake-
dlaoilbr gek<jmraen. dor Schiffsliafen sei ab^^r dann von ihnen
gvlaiiit and von TelentiaH wieder erobert worden. Indes auch ^^en
Imn AnfTassang erbebt sich ein gewicbtiires Redenken. Ss ist
itnUch nnglanblich, dass man die Kpartanisrhe Besatzung bloß
tu dem Schiffshafon Tertriob. nicht aber nach ans dorn Kriegs-
kifai. AIm die Athener TKcvdrjfid anszor^en. um die Si:henkelmaaen)
IC«riBtlis wieder aufzubauen, da mutü^ten sie sich dm-b suiren. dnss
in lUha weniif nützen werde, wenn die LakedAinonier nach wie
rar In Besitze IjerhSons blieben, weniger de»>hiilb, wnil die Hpar-
MkIi« Besatzung in Lerhaon „jeden Atignnbli«^k ihr Werk nach
Bmd Abmge zerstören konnte", a)s vielmehr deshalb, weil diese
■M (twaigen Versuch LakedAuions, die Maaem zu durchbrechen,
»»^9 krtftigHte zu unterstützen vermochte. Da ihnen nnn die Ver-
WbBif der^wlben von Lerhäon ein I.eii^htes war, so ist sie, falls
<i* afcht schon früher geschab, auch anzunehmen. Es bleibt also
W Bodi eine Anffassunp Übrig, auf die merkwürdigerweise bis
i<W ilmuind verfallen ist, die Auffassung: Lechäon wurde von
•Wiü voUstAudig erobert, fiel aber dann vollstAndig in die HAude
^ Koriotber und wurde diesen nur zum Theile durch Teleutias
Wann hat nun Praxitas Lech&on gennmnien? Breitenbach
!*-*-0, z. IV, 4, 12) glaubt, an dem Tago nach seinem Eindringen
'1 <ii Schenkc-hiianeru. Aber dagegen spricht Xen*'pb. Hell. IV, 4. 9
T»'(iiv ovv ijii TfJ vj^xtI ^ ftör/AOoi' fjfiipav äfiaxoi dit'iyayov.
^ ut wobl kaum daran zu zweifeln, diisi^ es nacli dem Siege der
t^bdlmnnisr und der korinthischen Verbannten Über Sie Argeier
«Vl»rt»nrde. Danrnf weist Xenoph. Hell. IV, 4, 12 hin. Vielleicht
ta der liest der Bectatznng, nachdem der trrf.ßte Theil gefallen
»«(fgl. Sennph. Hell. IV. 4. 12; Krüger, Gr. Gr. 47. 28. 3)
t^ttttiiert; rielleicht war die Biiumung Lechäons die Gegen-
Mqgnoi;. unter wi-lcber Pnixitas dem besiegten Feinde den
^_(Ailn«n Waffen stillstand bewilligte (vgl. Rohrmoser a. a. 0. S. 740).
^k Schwerer läset sich das Jahr bestimmen, in welchem Pra-
^Hütf* KAcnpfe um Lechfton und die Rinnahme von diesem erfolgten.
Bttm wird hierüber nur dann ins Beine kommen, wenn es gelingt,
IMMhitfl t. 4. *n«T. OroB. U67. m. Btft. H
N
rüM^H
210 Pmztu'KimpretLiLScbeiikelBaaeniKaribtht. Von 0.^1
aöt Skbertwit dos Jahr anzugeben . in welches das Blutbad i
S^Juafeftes in Eorinth fUlt. So Tiel ist nim gewiss, 4a»s iv^
■icht, wie Kortüm (Geschichte Griechenlands II, S. 63) ^lati|
394 ist. Denn einerseits erfolgte das korinthlsrhe Blutbad na
der Schlacht bei Konmeia, Aognst 394, andererseite, wie EJrchr
(a. a. 0. S. 10) dargetban, im Monate Februar. Hertzberig (a. a,
S. 289) weist es dem Jahre 393 ni, weil es Xeoopbon glei
nacfadem er die Kampfesweise der LakedimoDier nnd ihrer vt
dcteo Funde nach der Scbbcht bei Eorooeia frescliilderty ^or D||
gtcünng bringe. Allein wie sagt XenopboD? Mbt^ Toi>rö (£a
ADgnst 394) yt fiiiv ätpsi&ij fuv xarh xöUi^ t6 £Xi,o ajgi
rsvfta, ffTfJtifii« dt xal 6 '.-/jnjo/ißos fV olxov' ix dh w|
Tov i:cokiaow 'A&iivaloi fiiv xal Botaroi utü 'j4Qyeloi il|
oi ovfiftax^* avxßtv ix Kooiv9ov öf^ftätfuvot , jtaxfiaiiiOPU
di xai oi ovfiftaj^oi ix Jiixvat'o^' O^ävii^ d' oi Ko^ti-^ii
iavTäuf fi^v xai r/ji' lügatf dQoi'Ufcijr xci tcroOnJtfxort^
Öiit TÖ äfl rätv xoliSfiiav lyyvs M'tu, toitg di &ÄXovg CU^
liäiov^ xal ttvtovs fv f/p'J*'Q övra^ xai tä; x^pai; axTäv arH
yovg odaag: ol xlsUJxoi xtci oi [tilTiatot avxäv fi^iivtiS ix^
liJlOatf xai awt9rä(ii(vot idiäaaxoi^ zaOta äXit'ilovg' yv&vi
d' oi \4Qyeioi xal 'Ad^ifvaiot. xa't Boianol xal Kogtv9{aif\
TB Täv napc ßaötkia^ x^inidtojv ntTeazrjxoTts xal oi 4
jfolifiov aitiäxctTni yfyei'r,itii'ot, äg ei jiij ixxodäv XA^
<roiVTo Tovs ixi rjjr BL^^tnjv xiigaftuii^vi^ 7ui'dvvei''GH xtfi
^x6hg Xtatovieat, oikta dr; aaayäs tjrixtigovv xoiftffdai ii
(Hell. IV 4, 1, 2). Za dtpii&ii hat BücbseDschätz (a. a. 0. 1.1
mit Kecbt bemerkt: „ — offenbar, weil die zar £rie^hnuig |
eignete Jahreszeit verstrichea war. Die demoicbst enähltan Begeh
heilen fallen daher in dag Jahr 393". Letztsres geht anch, l
schi>n Breitenbach (a. a. O. z. St) ge-sehm, ans den Worten: ^
X^gav — ovca^ hervor. N'nn stellt aber XeQopbon jene Begobf
heiten als Ursache der Friedens bestrebongen der Lakonisten |
dieM wtedenun als Ursache des Blatbades bin ; 5«in Zeugnis bew^
also gerade das Gegeatheil von dem, wis es nach Hertzberg d
tfaim soll, es beweist den Ansatz Orotea auf 392. Wo sind i^
die Grntid«? , welche dieses Zeugnis abzoschwichen Termßchl^
Als ein solcher Grand kann doch nicht angMehen werden, |
Breitenbacb (a. a. 0. i. IV 4, I) vorbringt, ^dass die Lakoniä
in £orintb, nachdem Eonon um Isthmos angekommen war (Hai q
Juni 393), nicht daran denken konnten, einen Frieden zwisci
ihrer Stadt nnd Sparta znütande zu bringen**. Denn nach der Fl
Konons nach Korinth verflossen mehrere jatomarvolle Krlegsmonl
bis die Lakonißten in der Meinung ans diesen werde die spattaa
feindliche Partei zur Genüge erkannt haben, daas för sie der Pia
nur vortbeilbellhaft sein kOnne, diesen zn vermitteln suchten. AI^
ist denn wirklich nur die Annahme möglich, die Lskonisten lil '
in der ron Breitenbacb angegebenen Weise das Ende des Crii
Za Cic«roB Bede pro C. Batirio. Von /. Schmidt.
211
krt*ltafllbr*n gestrebt? Koonlo sie nicht auch, wie später Pasl-
■dM ond Alkimenes, darnach getrachtet haben, die Stadt durch
IM dou Spartanern in die tlftode zu spiele»':' Nichts hindert ans
afi diittr AufTusiing, oud Breltenhaclis Einwand liegen Xenophons
Zm^nls verliert alle Bedeutung. Warum suchten aber dann, t'ra^
Birtib«r; (a. a. 0. S. 292), die Lakonisten nicht lYrihor diesen Plan
■UXiifUrtQ? Warum regte sich denn er^t 31(2 Friedonssohnsncht in
ihrer Brust? Die .Vntwuil giht uns Xcnophon: 6ffiS>PZ£s iavrt^v fUv
ml ri^ {üpRi' d^ovfxivtiv xa't dito&vjjatMPxag öia rb äcl tc>v
UoiUfiiov iyyifg f^i'Ri» totv äi älXovs övftfidxovs xai avxobg iv
rll^vg 6nas xai tag iijgas uvrdH' ivaifyous oioag. Sie hatten
) too den Eriege Katzen fSr ihre Vaterstadt gehofft, sahen sich aber
ta ibnr Krwartung bitter enttäuscht. Deshalb ihr UnwiUe gi>gen
tat Krieg. Odi?r findet etwa Ucrtzberg diese Antwort nngenügend?
Baon trage ich mit demselben Rechte, mit dorn er Grote gefragt:
Vsm flUüteo die Lakoojsteo erst im Jahre 393 Sehnsucht nach
FrMiB} und schlieüe, dass das Blutbad schon 394 crMgte. Das
■t iber unrichtig, also auch Hertzbcrgs Einwand ohne Belang.
Jwn udticli, welche deshalb an der .\nnuhDie dieses Gelehrte fest-
kafeiB n mAsaen glauben, weil an dem Aufstände der lalcddäinonicr-
hutltlcben Pu1«i die SOlJner dos Ipliikratoe sich betheiligten, hat
McJtlir (a. a. 0. S. 20) mit Hecht zugerufen: 'In uterceuarüs
>li< nndaeendis et exercendis aliqnod temporis praeieriisse neg&ri
Bon polwt, quapropter ea qaoifus raUu falsa esse, quae nos de
^iftltM seditionis statuiraus, non dernonstrat.'
Iit aber der Ansatz von Grotc der richtige, dann sind Pra-
ntu' JC&nipre am Lechäon und die Einnahme von dieseuL in das
J*kr 392 ta verlegen. Denn aie erfolgten in der Zeit nach dem
WUfcltlt in Korintb, aber vor 391, weil die Kroberung des Schiffs-
■fcft» Ton LecbÄon in das Frühjahr 391 gebflrt, zwischen dieser
*W utd der Waffenthat des Praxitas die p el opimn es i sehen Streif-
*^ de« Iphikrates fallen , die längere Zeit in Ansprach nahmen.
Leonfelden (OberOsterreich). Otto Qrilinberger.
I
^^Ciceros Rede pro C. Rabirio perduellionis reo.
D« ScbluBS von Ciceros Bede pro Itabirio perd. reo bilden
"•BtB Ausgabeo. auch der neuesten von C. F. W. Möller, zwei
^"'^■tiun» Capitel. die Winbuhr ans einer Vati canis eben Hand-
**^t US Licht gezogen hat, Capitel 12, §§. 32, 33, 34, 35
"^ 15. gg. 36. 37, 38.
Die %t 33, 83, 34 haben folgenden Wortlaut:
'vet. Itaque non senatus in ea causa cognosccnda me agente ^"^
*"ftrt»or aut Inclementior foit quam vos universi, cum orbJe
*^ dutriboti'inem atque illum ipsom agrmu Caupanum animis,
^Qw, Tocibu« repudiaTiatis.
W
313
Zu Oeero« Bc4e pro C Balizio- Too J. Schmiil.
Um «ICO, qnod Is, qoi aoctcT bnios indicii »st, clamo, prae- **
dico, denantio: KoUns est reliqons rex, naUa gen», oolhi natio,
qnam pertimeflcstis ; dhUhid adrenücinm, ntülam ixtranram maliim
«fit, qnod rasinoar« in haoc ntn pi^licam possit. Si tmmortiÜMii
buc ciTitatem eew roltis, si aetcrntrm hoc imp«riam, si glorism
sempitemaiQ mauere, nobis a oostris capiditatibas, a tnitolantii
bomimbtts atqQd novanun renun cnpidis. ab intesttois maus, a
doomticis coQsüiis est caTSDdnm. Bisc« 8at«m maus magnam '*
praealdiom vobis majores r«stri r«liqa«nuit, Tocem illam cansalifi:
qoi rem pnblicam salram ess» Tellent.' Hnic tocI far^t«. Qniritofi,
neqne v^stra iadicio abstaleritis mihi . . . neqo* eripneritis rei
pabUcae «pem libertatis, sp^m salatis. speoi dtgnitatis.
£3 scheint noch niemand bemerkt zd haben, da&s diese SftUe
in der Bede für Babirias ^auz im^'ebOri^ sind. Was 60U denn der
a^rer Campauas in diesem Process zo bedeuten haben? Tidmehr ist
kein Zweifel, dasa die hior Torgetraj^enen Gedanken an die Ver-
handlangen aber das AgnrgMetz des Tolkstribanen P. S«n-iliQS
Rollos sich anscbliessen.
Man vergleiche zn dem ersten Absatz ms der ersten Bade
de lese acraria §§. 18 — 22, 00s der zweiten §§. 76 — 96, sos der
dritten §§. 15, 16 — and zn dem zweiten Absatz de lege agrari»
I, 26: Hnita sunt occnita rei publicae rolnera. multa Defariomm
cirinm pemiciopa consitia, nnllaro extemom periculam est, noa
TVt, son gens nlla, non natio pertimescenda est : indosom mahun,
int«8tiQuni ac domesticam est : hoic pro se qoisqae noetmro mederi
atqae hoc omnes sanare velle debemus.
Das Fragment ist alüo aus der Rede fSr Rabirias aoflztt-
Bcheiden. Ks erregt aber nberhanpt Bedenken dnrch das darin er-
scheinende Wort extranens. Dieses Wort kommt nach Mergoet in
den Reden Cicoros sonst nicht vor und nach Nizolins, abgesehen
von der Schrift ad Herennioni, nur in der 'von Comiftcios sehr stark
bMinflns&ten' (Schmalz. Stilistik S. 384) Schrift de inventione. In
dar ParallelsMle de I^e agr. I, 26 liest man auch extemum
pericnlnm nnd de lege agr. 11 , 9 pacom externam, D, 90 dorne,
flticis extemisiiae bellts.
Wien. Johann Sohmidt.
Zweite Abtheiluiig.
Litemrischij Anzeigen.
I
»;
A- Hiach OMHPOY IMJZ. Homcri Jliadis carmina. Vm
üti-n r»nii. XIII — XXl V. Prajiraf Bumiitus ftcit V. Tcmpaky.
lii>CCCI.IXIVlI. 375 S8. IBiblioth^a ei-riptorum Graccornni rt
Rof&uionim cdita car&nte Coroln Scbt-nUj-
l>M erst« Tbeil dieser oeuen Ilias-Aiisgabe ist von Prof. Dr.
Slob im XXXVn. Jahrg. dieser Zeitschrift S. 353— fi6 besprochen
Wnloi. Es ist dort sowohl ein rrthi^il über die Art abgegeben,
*M d«r Herausgeber seine Aufirabe überhanpt IGst als aacb etne
AWviM von Stellen gegeben, in welchen K7.aL-li dein Kef. nicht
*Qt>diicdeo genng in Nenernngen vor/.ugeheii schien. Unterzeich-
WW Ref. über den zweiten Theil tritt dem Urtlieile des Herrn
not. Dr. Stolz voUst&ndig bei ond bringt Im folgenden einiges
'*■ Sprache, was geeignet Ißt, ein Urtheil über den ihm 7.nr Be-
''^^Mvstattnng zugewiesenen Theil zq ermdglicben. Znr Vergleichtmg
•■rti banptaftchUcb herangezogen die fünfte von C. Jlentze be«
fjft« llias-Aosgabc im Teubner'schen Verlage, die ehemalig Din-
^"'''■cbe Ausgabe.
N 191 dii' 06 ari ];(iot>t.' itcato. So die Überliefemng;
*'*'*irch los xq6os fnach I)id3Tuas) also den Nominativ, während
^^'''lot igtäs gelesen hatte; letztere Lesart hat Rzach aufgenöm-
^^ nnd Hentzo iu der commentiorton Ausgabe von 1878. Zech-
*^^r war seinerzeit (üt j^qoöS', die Conjet^'tur Elleudts daara:
^ hotaerische Abhandlungen S. 40 b&tte unseres Eracbtens Er-
•**Wttng verdient. Vgl. /i"b74.
*V 294 ist tXt^ nur in der adnotatio critica eriNähnt, wir
|^**Mftto not dem Wunsche Stolzs aii, dass dergleichen iu den
<tti gebogen mOcbte, zumal da 381 ins' KOgar die BiUignug
^^^SUrd» gehabt haben dörft« nach Didymuä zu K 146. A' 075
^ Kzacfa WacItemagelB dqtdovio aufgenommen , ^wälirend er
**•« 4is eogenanpten distrahierten Formen beibehält. ,
I
21+ Ii:nch, Hyrafri TlifidlK rarniitia, any. t. G. Vogrint.
5 165 schreibt Rz. x«*'«* "^' Kaber, fonncU statt >
jjerft' U. Lanjre« die Part, ei i" 414 (108). Dt« Überliafeniiig: ci
mit h;»Tiflger Vorwechslang X^V- ^^^ '""'^" TIr\vttispo nach Coba-fc
nnd Menrad anserer Ansicht nach richtiger als Kzachs niji'fif'üo')-
O 18 hat Rzach nach Xaber eo ediert: ^ or fieftvi/. Ör«
tfc XQiftna' i'^IwO^fi'. . . allem Aunchoine uacb mit Becht. 8391e5»n
wir bei Kzach yiijxiot^a dk flovlvödfias nach Xaack statt ^/fj-
xiffTfj d' iXe, was gowöhnüch an der Stelle 7.n flndpn ist; 701 ItsßXi
wir bei Kv.. statt dos gewöhnlichen Tgcoalv d' i)X:rtTo oder ihiirt»^m
Tgaal di thisxo . . ., so daes die Wirknng des Diganuna fäb]^H
bar wird. '
n 227 hat Ex. mit .Vristarcb und Bekker 6zi fin g*'
schrieben. L. Lange Part, n S. 467 (161) will ort ni], das ***
HandBchrift C bietet, mit Recht beibehalten wissen. 857.__vcrtheidiS*
Bz. eingehend dieForra ä?'rf(ioTi}TO gegen TorgeschlageneÄndernng®**'
P 192 schreibt Rz. mit Beiitley statt des uietaplastiscl»*^
üenitirs ;iokvdaxQvov: TtokvdäxQiwg; die schwierige Stelle ^*l .
liest eich bei Kz. so: (läitj^ Izi ooaoi ügitnoi (nach Bekk^*"/*
das Richtige seheint Aristophanes, dem Nanck folgt, zv, babQ£
fiß'XiJ ivi; freilich Ist dann dio Lesart der Handschriften «c\\
■m eridäreu.
637 üxr^iitix^ mit Buttmann zu schreiben gegen <lie t
iieferung t(X7));«daT' scheint durch M 179 axaj^ijaru nicht ga
gerechtfertigt. Wir haben offenbar ein *äxi,ii^ii3 wie ein *i)Lti^^
anzunehmen, so dass ^kr^käöarai und äxt^xiöaxtci in Parall»!^
treten, [s. Kartei, Abriss g. 'i46, 2c Anm.).
2^*100 bietet Schwierigkeiten. Kx. hat die Stelle mit Tbie
constituiort ; er liest ifuv dh det^oev .... 41 H liest Rz. mit
Meyer und Clirist vftjviaciv iiKvtai. Unsere Überj.eugung, die irir
mit anderen Beispielen 8tüt?.en könnten and andorw&rte begröndei
werden, ist die, dass im Anschluss an v. Harteis Vorschlag
(hom. Stud. III 29) ivotxvlat zu schreiben sei. Die Überlieferung
gibt t]cixvlai, ümsdirift aus EOIKYTJI, das Digamma war gft*
schwnnden, eine Lange war nfithig, daher die öbertieferte Form,
57G lesen wir bei Kz. tf*« ^adivbv dovuxi)a. Die Überliefening
ist hier recht verworren.
T 32 hat Rz. xeUxta anfgenoromon, eine Form, gegen die
eich andere Herausgeber noch immer sträuben. Auch für diese
Entdeckung T. Bartels nehmen wir volle Gewiseheit und dauernd«
Geltung in Ansprach.
Zur Eetiny-eichnnng des Textes fuhren wir aua T noch an
270 diöoio^tt .SSH i6hfu 402 i'^utv nnd ffigen aus den übrigen
Büchern hinzu T 234 (fri;pet!'(rvTo mit Fick 0 r>H ittn^fi^ivo?
mit Leskien (Curtius Stud. D. 113) 288 «dov mit Cobet 832
:kö^?'
ib«^
it <jr^
V< VgU des Refer. Beiträge zu Formenl* d. gr. Terboms S- 10.
ftKAwfliMi, Bcrl. Siad.f. cl. Philologie u. Arch4oIo(rie. inj. v. W. BiVW. 215
üttxojuv statt des Qberliefcrten -^taxufiBv. Letztere Form ließe
üdk ibcr vklareii, Bei es, dass man wio ifowOhuIicb i) als Aug-
aut nimmt oder duss wir hier eine versprengte Andeutung für
'liicKOftfv hallen (/ix, •».Fix-oxro. i-loxa für tiVffxm); 'P 136
zcTc^H'o»' gegon /Vristarch, der xecraetwitav geschrieben haben
»11; xuta(J )tiuvov ist öbrigens för *x«Ta^i»'vvoi' eingeeetit.
191 Vtttlht* mit Fick für ffxr'iXti' ; 22G etatt ry^o^- i5' iadtpögog
bH Pfiipoiüller Dod Menrad «'t' tjflUyopoj; Peiipiiidller wollte
Ibrip-Bs npuerdings (Berl. philol. Wocheiiaclir. 1886 S. 1387)
Jfioi d' iaTt'iQ flai lesen; itootpöpng Sfi ein Glo^seni. 2f>4 ot'>a~
tima utatt föröfvra, wie schon Heyne vorschlug. 392 ijt:iHnv
M At^, am das Digamma zur Geltting zn bringen: 702 H fiij
-<jUiJt mit Synizese in lesen. Der Vers ist von Vermnthnngen, so-
>^ du ^pfd^ffcrad'at als ancli das 'AitXXft 7.a entfernen, stark
kiiligmclit worden, ß 53 mit Wuckenmtrcl and Bekker Vf-
f»nr(^ollgv ^ji«;s; 241 // wrijo»' mit Fick Hum. llias 393.
ii9^tl%* ist die allgompin übltcho liRsart, die auf Aristarcli ZH-
fiUkguht; die Vffrderbnis, die Pirk aufdeckte, mnss also schon sehr
^t »in. 757 rOf «Jf it (= fioi) i{Qat}ttg statt vOv de fiot
H/^in^. Da för den rnterieichneten die allgemeine Annahme, dass fe
W iigwnmieflen Wörtern d«?m Vorschlag von t zu verdanken sei,
'vch die Forschougen v. Bartels über das Digamma zweifelhaft
9**v4en ist, so luOcbte er bei regaiietg an ursprüngliches vig-
2*1* denlren, an dessen Stelle dnrcli Miss Verständnis oder genaner,
•^ die leicht veneihUcbo Annahme, in der homerischen Sprache
(jj'rt»!! alle möglich [Zeidehnungen {difXTÜatis) und Znsfitze (jipotf-
^''•ff)*) plat/^jroifen, hier sowie sonst s getreten ist. Unser»
™'I* wftrde dann ganz ordentlich öberiiefert sein: vOv 6i iiaX
'- Wir sind mit nnBerer Auswahl zu Knde. Mnn wird das
^*'oi! Dr. StoUs bestätigt linden, daes Kzachs Text einen beden-
^^ti Fortschritt begründet und dass seine Adnotatio eritica Wr
*" Zwecke Tollkömraen aosrcicht.
^ Dass man noch weiter gehen kOnne in der Reinigung des
'•'**8 Ton Sonderbarkeiten ist auch unsere Meinung, wir verhehlen
™* »her nicht, wie viel Bedenken pinem Hrransgeber bei einem
*^ in der Schule ?.n verwendenden Teito pntgejfpnsfphen müssen.
«•Collen wir denn auch hier den Wert des Puradoxons anerkennen:
tofc iffttav 3ravr6g.
Brunn. Q. Vogrinz.
*) Vgl. AhremHeieter. "lie griech. Dial. I. S. 105.
•j »."Hartel hoin. Stud. 111, S. 81. 82.
216 PuKhtnann, Berl. Stodionf. cLPliilolugie n. Archäolopo, wg.y. Jf.BidJ.
Borlißer Studien fflr olassische Philologie und iVrcfaäologie.
V. Band. 2. Heft. Nachtnlge zu Alexander Trallianos. Fragment« aiw
FbÜnmeuus und I'hiln^iu^s nebst einer biither noch ongedmckteii
Abbaudlang Ober Augcnkrankbcitcn- Xach den Handsrbrift^n bentu-
ngeben und ins Deutsrbe fibei«etxt von I>r. Tb. Pnocbmann,
Prof. d«r Geschtchti! üor Medicin an der Wiener V'niv. Ucrilo U87*
S, Calvary.
Bereite in den Jaiireii 1878 und 1879 ließ Herr Proressor
Puscbmann in zwei Bänden die Werke des für seine Zeit und du
ganze Mittelalter sn bedeutAnden and einflQQreicben Amtes Alexander
VCD TrallfS io dem aof die bpsten Handschrilten g«stöt^n und
kritUcli gesichteten Originaltexte neb^t einer äuiierst gelongeDes
deutschen Übersetzang erecbeinen. Diese Aosgabe fand sofort so-
wohl wegen der durin bekundeten fachmännischen Gediei^euheit wie
durch die durchwegs sich zeigende philologische Akribie und
Sicherheit die wohlverdiente aUgemeine Anerkenn an g. Mit diesem
Werbe def Alexander von Traltes stehen in innigem Zasammenhang
die vorliegenden von Dr. L'uschniann veröffentlichten Ahhandlnngen.
Denn die Fragmente aus Philamonas über Unterloibsk rankheiten
und die des Philagrins über Ullrieideii bilden eine noth wendige
Ergftnzunj; der Bücher des Alexander von Trall. Ihrem Inhalte uacb,
und die hier zum ersteniuale veröffentlichten Bücher über Augen*
krankheiten stammen hOrhst wahrscheinlich von Alexander selbst.
Penn die Bedenken, welche l'agchmaiin gegen die letztere Ansiebt
hegt, n&miich dass der Stil in deneelboii zu schwungvoll sei uud
dass sich hier eine weit geringere Selbstltndigkeit anderen Ansichten
gegenüber zeige als in dem Hauptwerke des Alex., dürfton so
ziomlicl) gehoben werden, wenn man, gestützt auf die eigene
Angabo des Alex., dass er seine drei Bücher über die Aagenkrank-
beiten — das dritte I^uch ist leldor bis jetzt noch nicht auf-
gefiuideii worden — vor seinem Hauptwerke verfasst bah«. iinniuiiQt,
dasa sie eine Jugendarbeit von ibm gowt^Ken seien. Dass die vor-
ÜAgBuden FragiuBEile aus den uri))iriinglicb griechisch geschriebeneu
Werken des Pbilunieiius und Philagrius uns nur in der lateinischen
Übersetzung erhalten sind, und dass der gri&t^hisrhe Text derselben
io der griechisch -lateinischen Aostfabo des Alex, von Trall., welche
Guiuter von Andernach 1556 zu Hasel veranstaltete, von Gaiour
a«lbst herrühre, kann als hinlänglich erwiesen durch Puschmaun
«rächtet werden.
Bei der Festtitellang des Textoa der Fragmente dos Philn-
nienuf und Philagrius hat m-\\ der Verf. mit vollem Recht haupt-
8&chlkh an die Älteste vun ihm mit MC bezeichnete Flandscbrift
der Bibliothek zu Monte Casimi gehalten. Allein nach meiner
Ansicht hjltte er der^elbon noch mehr Autorität beilogen tollen.
So wäre es wohl sich^j-rer gewesen, nach dieser Handschrift 8. 82
N. 25 generatar statt efticitur. ehcuda.selbst X. '2G contra naturam
für praeter nat., N. 27 schon wogen der ungewAhnlicliei-cn Form
aliter statt aliud est^ und S. 84 X. 34 facit für reddit zu schreiben;
M
f r«iib«cAcr, 8«inmL bnaotinüclicr Sf*riciiwCrt«r, aag. v.JC Schenkl. 2t7
S. 64 N. 236 war hinter piissiones aus den Handschriften et
fadigMtioDW aaf7iin«hinon , wie schon aas dem Worte ipstos Tor
rtririR irheilt.
Weit schwieriger war die Fixieruntf des KfioL-liischon Teitw
ftr dJa twiden Bächer über die v\utfcnkrankbeiten. Denn hier bM
4i« Hnüdsehrifl der St. Marrus-Bibliothek zu Venedig die einzigo
GnndA^. Cnd ea ist in der That 7.u bttwundem, was Panctiniann
■it HUTe dieser einzigen Tielfach verdiirbonen HandBcbrift geleistet
htL Vortrefflich ist z. B. die Änderung S. 136 N. 8 öfifiärtai'
tm iniuttmv, S. 135 N. 3 xälXov^- statt xdXovs, S. MO N. 21
yimctv ßr yrifOtv d. deriyrl. m. Daüü aber gU'idiwohl an mehreren
Staian di» aargenommene Lesart niclit befriedigt, ist bei einer so
•dbiiNigeo Arbeit selbstrerHtAndtich.
Wm die deotsche Übersetzung anlangt, so aeigt sich Pnsch-
ntt ueh hier, wie in seiner Übersetzung des Alex. y. Trall.
gvidnn als Heister. Seine Übersetxung ist dem Ifichtcren Ver-
lUildlÜMe entsprechend sehr frei g(>halten. dieselbe liest sich Tast,
«* litt onprfinglicb deutsch geschriebenes Werk; dabei wird ab^r
4adi 4er eigentliche Gedanke des Originals mit großer Genauigkeit
tm md corrcct wiedergegeben. Dass aber anch liier icuweilen
Tneb«] nntprlaul'fn. kann nicht auffallen. So übersetzt der Verl.,
■B nur eine Stsll« henon-uhebeu, S. 135 die Worte: xßi o/^<u
d»il TD&To xai tt> Tpiiöfcwrof ö^iv rzö rtvtov m'Ofttind'ttt, „ich
Slubi deshalb uach . dass das Wort Uesicht von Manchen vom
AaAn abgeleitet wird", während es doch einfach heißen müssfe
«te das Antlitz von Einigen ö^tg genannt worden sei**, d. h.
^ Einige dem Ganzen den Namen gegeben haben nach seinem
^'Wligtichstm Theile, nämlich der fifpi.;;. Aut-Ii die ileinerkimg
^Dtltt dass tptloootpia hier wohl im Sinne „allgemeine wissen-
•iaftljth» Bildung'* stehe, halte ich nicht för richtig, Denn sowohl
** das Platonischen Schriften als namentlich aas Stellen bei
AmloWM, wie 436* 20, 460" 23 geht deutlich hervor, dass im
Altatbiiin die Medicin als Wissenschaft und die Philosophie im
*|wUielien Sinne in sehr enger Verbindung za «inandorstehend
P^iAX wurden.
Sehr wertvoll sind anch die bestündigen Hinweisnngen auf
^ OdtprerhendeD Partien aus den Werken anderer berühmter
^m* im Altffrthums. sowie das am Schlüsse beigefögte Verzeichnis
** ts dtr Schrift enthaltenen Arznei- nnd Nahrnngsmittcl.
I Grai. W. Biebl.
^ Sammlung byzantinischer Sprichwörter. Heraagfegebeo und
«ttücrt fOR Carl Krambacher (Sqi. Abdr. a. d. Sitzungaher. der
tU.Tt.Akad. d.WiM. 1887, phil.-phiIol.-hist. Claam!, Bd. II, Heftl). 8*.
Du Schriftchen ist aas Anlass der von K. Knrtz besorgten
' bi dieser Zeitschrift (1887 S. 178 ff.) besprochenen Ausgab«
218 KtOtr, Präger philoloptrhe Stadi^ Mg. t- J. i£kipd1rn«A(.
der Sprich w/^rteTsanunlaiur dts PLiiiades entstanden. In dun
Abadinitto deBsdben wardui dj^ Besprechungen der Knrtz'seku
fabe zauunioeDgcetelU und detaillierte Nachveise &ber die Hand'
•dtriften^ in denen sich dieivtbo SyUng« od«r ihnlrrhe Sanialmi^
irtalten haben, cegeben.
Pi« eharaktf^ri^tischen Ei^nihömlicbkelt«!)- dieser rencbie-
dnea GbertieTenuigeu . vek-be der Xat in dni Gmppeo «ÜKvdntt«
werden im zweiten Abschnitt erörtert, wobei di* Spncbe und be-
Moden die Uetrtk in besonnaMr mid grändliclMr Weise befceadrit
vtrden, wie dies Ton dem in der mittel- «nd neogriec^iidMi
Spnwhforscbaii^ so bewiadertea Teitosv nicht Mimi n erwartan
war. Das Besoltat. xo den er gabo^ (aad ft^m dat sidi na
wacenüicfaen nichts einwenden Unk) ist ibenuehand gamig-: w
«gibt aicb uäffllich, daiss die voo Piocalsmi&i uad Jüntx benos-
gegebene Seccoaion des LaunoUaBBs gerade die mm müsbm nr-
wiaaeite und TerbaQbomicfte ist. wAbrnd die Terwaadtan Paiiar
Saaudangaa rieUacb das nrayringüc^ JUtniai od den ToDattön-
Ikhen Cbaraktar in Sfnelie oad GedanlEn Uner bambit hab«.
Dtf dritte Abaefanitt «rftrtait fie Citotdmfciiait
InigaB, als «il^ der Tai. di» WMijianliiiii^lie
Md dU cimafaMt BastaadlMIa
in eiocK Falle mtk mar TwBBtkng des
cbanM» aartrfcgahii
Ds TwtaAbMtattt wdBcfc tei^t
ErgiBnaf n da
&h aiaa AHgafaa d« fTi—hi^ te Oa^ PvMnv 1409, »t
fia — an ckk «na MT-
Baha T liating — dveh die IQMfta« rm a Owm nv fft-
bat Im foim wird mm gane
■u nkU aft Pihftinbiit bat» au s» wmigm Saitaa s» thI
od n^lMfe grtti^ai
Wien. K. SebealcL
Pngtt ftaolngjwih» StadtcA ^ üitaitttn« d» b. k: V^m^
liiHieiaimim ben^iftbea TeaOtte KelUr 1. «iftt Dr. Jäarf
Dersfb. liMMJIeliw ä im Omb«
Pn« I8S7 (T«lig TCa H.
I
Hürttt, Cortias* Grie<histlic Schulgranimatik, ang. v. Ff. StoU. 21 ft
df« Assimilation tu Zeiten der beiden Komndiendichter nocli
wiAi weit Torgesch ritten gewesen und demnach dto nicht näsimi-
liirte Form der andoron, wo es Irgend angehe, vonnKJohen «ei.
Einer AnreKHiig Kollers (Epik'g. zu Hör. carm. III 11, S)
Mffmti sucht Dorsch nachzuweisen, das« die Asi^iuiUation in der
vchaigdten Zeit weit mehr vorgeach ritten war, als man ^w6hn1ich
tiuiimmt. nnd daHS, wenn man dem scheinbar widersprechend, in-
scbrirtlich and band^chrittlich In der späteren Zeit die nicht assimi-
Uart«) Formen Sndet, man hier eine absichtliche. Hnstlichp Wieder-
ht»»td]Bng der ureprön^'Uchen Form der Präpngitien an Stelle der
ABBinÜierten unxnnebmen hat.
Der Xachweis wird etatietisch geliefert, indem die einzeloea
Lfiiflitinnen der Reihe nach dnrchgepanpen werden und ihr Ver-
tt«i «r Assimilation für Plautaa nnd Terenz dnrrh di« Autßritftt
toitai Handschriften nnd riurch die .Schreibweise der als Cor-
t% dienenden älteren Inschriften festgestellt wird. DIp Kesnltate
rntcrsnchunsf (auf S. 44 f. übersichtlich zusammengestellt)
ia Ihrer TetalitAl entscliieden zn hilb');en. wenn man auch über
Knvilobeiten anderer Meinung als der Verf. sein kann. Jeden*
taUa ««rden S|ieciell künftige Editoren des Plantns oder Terenz die
IriBlp Arbeit Dorschs nicht ignorieren dürfen.
Wien. A. Engelbrecht.
Georg Ciirtius' Griechische SchHlgrammatik. Mit hoiiem k. k.
MtDÜt«TüU-ErlBRP Tom IS. Augvitt 1867, Zahl 12895. xnlfimg erklärte
itfbtcbntc wegentlich verinderte Auflag-c, bearbeitet von
iDr. Wilhelm von Haitel. ord. Profetisor der clatisiachen Fhili>-
htp« an d«r UnirenitAt Wien. Wien und l'rag. Verlag von F.
Temp*k7 18S8.
Dr. Georg Curtius' Griechische Schulgrajiimatik. Achtzehnte
■'.•etitiirh veränderte Anflage. bearbeitet von I)r Wilholm von
H*r:<l, onl. Prof. d. ctan. Pbilol. o. d. l'niv- Mien. Lciiuig 1888.
iVirii; voa G. Frevta^;.
liit rthrigem Kifer ist in den letzten Jahren an der wissen-
*<k*ftUebeD Erforschung d«r griechischen Sprache gearbeitet worden;
■^ wilebem Erfolge, davon kann jedermann sich Einsinht ver-
■'•Ao, wenn er dio griechische Grammatik vi»ii G. Meyer sich
Ww anaiebt, welche trotz der jüngst von Caner in einseitiger
■^ »ftbl snch etwas bfiswiliiger Weiße in der „Wfirhenschrift fflr
''^•ehe Philolf^ie" dagegen erhobenen Anklagen (manches daron,
•^ ik bekannte Caner*Bcbe Hypotbese von dem Wechsel des et
^ ^. steht selbst auf recht schwachen Füßen, ebenso ist Wacker-
yfa ErkllrungsTersuch der sogenannten T.erdeltnten homerischen
'^QiQ darrbana nicht Dl>er alle Zneil'el erhaben), das Prädicat
■■•f »Ortrefflichen Arbeit verdient, das ihr auch v. Hartel gibt,
"*• tai ta aller Körze zusammen gedrängten, vielfach neue Gesichts-
[■toi niMtllenden, vortrefflichen Äbriss von Bragmann. Solchen
""faitlim gegcnfiber gehCrt viel Mnth oder groiSer Mangel an
J
I
HitrUtj Cortias' GriecbUcb« Schnl^Ammatib, ang. v. Fr. Sit
VisMMObalUieb«' Einsicht dazu, die Bohauptoug za wagen, die
nodsnie gnunaiatücbe Schale habe weni^ zur Anfhellan^ des for-
SQülcn Bantt dtf iodo^eruiiiaiscben SprachcD beigetnij^ei], ehw Be-
binyitungi di» icl) in eioem Pro^animaursatze des Jahres 1886
Imm must«. Dss gerade Gegentbeil davon ist wahr. In allen
Funkten ist gerade durch die neaeste Sprachforschung die Eindicht
uiAchtig ^ererdert worden, was anch Jedermann gern zugibt, dtr
»ich uii-ht selbst belogen will. Oftmals habe ich in dieser Zäi-
Mhrifl bei Beeprecfaong der Oeider allzu zahlreich) erscheineodai
gTi«ehischen grammatischen Lehrböcber den Rof ertOnen UsHOt
di» die Ei^ebniftgß der wissensrh ältlichen Forschting^ nicht dam
da seien, von den VerfaAsem der Lehrbäcfapr unbeachtet gelasaei
tu werden, wio dies leider nur zu h&ufig geeobieht. \'od dem Terf.
uiserer Grammatik, einem Hanne von so hervorragender wiesen*
scbaftUcfaer Bedeatnng, der gerade durch seine homerischen Studien
glinzende Proben seiner Leistungsfähtirkejt auch auf sprachwisden-
schaftlichem Gebiete niedergelegt bat. ließ sich rolle und genäse
Beräckaichtignng der Ri^ebnisse der wissenschadtichen Forschung
erwarten. Und in der That in dieser Hinsiebt moss der neuanf-
gelegien Cortius'schen Grammatik alles Lob gespendet werden.
Hat Curilus das unbestreitbare Verdienst, die erste wirklich farandi'
bare griechische Scbulgrammatik geschaffen tu haben, so Ist es
von Hartets Verdienst, diese Cnrtins'sche Grammatik den Anforde-
roDgea einer wissenschaftlich Torgeschritteaen Zeit angepasst und
so ein der Hauptsache nach treGflich angelegtes Bach vor dem
Untergänge gerettet zu haben. Die r. Hartelscbe Neubearb^taug
der Curtius'schen Gr:uiimatik wird in den beiheiligten Kreisen eine
freundliche Aufnahme auch deswegen finden , weil sie dem berech-
tigten Wunsche nach Kürzung des Lernstoffes in der umfaseendsten
Weint* Bi'chnung trägt Und auch noch einem anderen von manchen
Schulmann ern gehegten Wunsche kommt sie en^i^en. Die Lehre
vom Verbum i^l »o gegliedert, dass zunächst die gaoxe Tempaa-
bildung der Verba vocalia behandelt ist und erst nach Vollendung
daneben die Verba mit consonantisch schliflGendem Stamme g»<
meinsam behandelt werden. Ich habe mich wiederholt gegen die
Behandlung des Verbnins nach der Irüher allgemein äblicb gewesenen
Weise aasgesprochen. Von Harteis Anordnung ist ein CompromiK
zwischen den beiden Terschi«deiiiirtlgeu Behan dl ungs weisen nnd
»oheint mir ein gläcklich gefundener Ausweg, den die Anhang«
sowohl der Behandlung a verbo. als auch die, welche die Anofd*
I nong nach TempusstAmmen vorziehen, sich wobl gefallen lassen
können. Ich wenigstens gestehe unumwunden, dass ich diese Ab*
Anduning der von Curtios aufgebrachten DehandlnngbW^M d«
Vfirtiums als zweckdiunlich bezeichnen muss. Weiter aber dar!
UAOli dieser Eichtuiig nicht gegangen werden, wenn nicht der tarn
Vttrsttodnis des ganzen Verbalbaues nothweudige ZusHuimenbang dal
otfUicIiiAU Tempora untereinander rerloren gehen soll.
Jlarttl Cortins* Griechische Schulimmimatik, ang. v. Fr. Sivh. 221
Der eben anjreführtB I'unkt wird in der Formeiilehro die
teDpKI''iilichate Abänderang im Vergleich zu den früfaeron Auflagen
dir CirtJns'Bchin Grammatik «ein. Anderes ist weniger horror-
«laehMid. so die KinfOhnmg der l'nteriirt der Contncta der a- und
«-DwBiuitiOD. die Einreibung der adjectivisdien o-StAmme tinmittel*
htf bioter den betreffenden Sabstantivstämmen npw. Die ganze
PonHoUhre zeichnet sich durch nhersichtürhe nnd treffende An-
irionif ans nnd mit besonderer Genagthanng ist, wie bereits
birrorK«bob«] wnrde, der dnrchwege die Kesultate der Wissen a*;^haft
nldit aoflemcht lassenden Fassung der einzelnen Regeln zn ge-
4flBkn. Die Ergebnisse der nimeron Forschungen über gewisse
PmubDdungeii haben ebenso BeructiHichttgiing gefunden, wie die
LAn Ton dem Ablaut, durch deren rirtitigp Heliandlung dorn Schüler
tia fim anderes VerstAndnis von Verba]ronn<»n, wie rgiTcut txQa-
«op ütffotpa, anfgeht, als dies sonst mOglich ist. Xicht hüu&g
(«diiiht M, dass man mit der gewählten Eintheilung oder Form
lidi nicht einverstanden erklären kann. So würde os sich ?.. B.
}. iO doch (ragen, ob nicht statt „Stömme auf -t nnd f, auf -v
nt I* Torbogen werden sollte „Stfininie uuf -fit) und -(, auf
-l(i') nnd -M." In der Anoriinung hei Dr. F. Hflttemann, Gramm.
i ftitch. Sprache usw. I. Stufe, S. 15. macht sich die Sache gar
ikkt Sbel, zumal wenn man bedeckt, dass zur ErklArong der Fle-
xas dar -ov -ov -tv ■ Stämme am die Erwähnung des Wegfalls
■^ iwwtaii Couponenten des Diphthongs doch nicht hemmzu-
k*«!»«! ist. Freilieb nolii müsste als Paradigma aafgegoben wer-
te« i% die attische Flexion des Wortes erst auf dem Wege der
AbiIoc;!» entstanden ist, wllhrend die Ursprung] iclia im hoiner,
völio^ uw. {=.*x6Xtt-o^, SU itoXl- in noXizt\$) vorliegt. Das
I 1^, 2 zar BrlSnt«ning des Übergänge von dd-tfoi» in tiariov
hiBo^gfSgie lateinische Heispiel „es-tis ihr et<st, aus ed-tis" mag
Hr 4u Sebnlgrammatik vielleicht noch hingfthen , aber streng ge-
BKUHO Terhält es sich mit der Form anders, wie j-.i auch dem Hrn.
Vitf. uu Bnigmann. Morph, rntersach. S, 183 bekannt ist. Ein
Wfter Widartpruch ist in §. 11 fitehengehliebi'ii. l'nter Xr. 1 wird
**wo ufgeßhrt aU eine Form, die ihrpn Diphthong der Kpen-
^H« Twdanke, wflhrend in der Anm. 2 die Entstehung des bl durch
^^dinuug gelehrt wird, bekanntlich die richtige Erklftmngs-
*>iN. Wirkliche Epenthese bat von den unter !4r. 1 unfgeföhrten
W|^dsi nur fiai'vofiai erfahren; bei Ttivio ä^tt'vuyi' zttg<ov ist
wlMpfctbongeinPn>duct der sogenannten Krsatzdehnanir. Nun begreife
n iQtfdings sehr wohl, das» der Schulgrammatik nicht dieselben
*W lor Verfügung stehen, wie der wissenschaftlichen, die durch
^- ^ifQta, dor. ^i&ijpcj usw. leicht den Beweis für die Entstehung
teDiptithongfl durch sogenannte Ersatzdebnung erbringt. Abertrotx-
tei vfirde ich. wie auch in den Anmerkungen 1 und 2 versucht ist,
^vonibtrun die beiden ErBcheinungen möglichst auseinanderhalten,
ftiji^ und xelva werden auch §. 96 nt wieder durch Epeniliese erkl&rt.
I
I
232 Härtet, CaTtlas* Grieeblscbe Sdralgraromatik. uig. r fV.
Di« Synhix, welche bekanntlich in den späteren Auflagen U
zur 16. eineu sehr großen l'iufan>; eingenommen hatte nnd in
Theil auch recht UDiclücklich angeordnet war, ist bedeutend geknr
worden, ohne deshalb etwa nicht auch Tür die Bedürbiisse des Ob«
gjmnasiDfflg noch hinlänglich aaeznreichen. Aach hier erkennt m:
dberall die ordnende Hand de« nmsicbttgen Ueransgebers, die tbf
flöfisiges beschnitten hat (so namenUicb die in die Syntax einleit«
den zoiu größten Theil ohnehin schon uekannten Bernerknngen, al
aach in allen übrigen Theileu hi die Fassung eiue knappere u
übeiKicbtlichere) nnd, obwohl der Happtttache nach die ti^en A
Ordnung Am Lehn^tofTes bestehen blieb, iiu Einzelnen viele erbe
liehe Fortschritte enielte. So ist das Cap. 24 der früheren Anflagi
(,tÜber einige Eigenthnmllchkeiten der Kelativsiitzo''), das mir imn
als ein eigentliömlich tiächliinkondes vorkam , gAii2lich versdiwa
den und der in demselben behandelte Stoff jetzt tiiiderwärls v
zweckentsprechender vertheüt. Die Consecatirsät«; sind der annati
liehen Unterorduung nnter die BelatjvsAtza glückUcta entrückt u
m einer eigenen Art vorgerückt, die sie wenigstens in der Selii
grammatik verdienen. Sollte es sich nicht auch empfehlen, i
Fragesätze von den Aoasagesltxen zu trennen? Nach meinen Erfi
rangen gewiss. Indeeaen mag man ja darüber streiten, überhaa
habe ich hier nur die traditionelle Eintheilong der Nebensätze i
Aage nnd nur von diesem Gesiclitspnnkte ans gesprochen. Se
beachtenswerte neue Vorschläge, denen ein so errahrener Schnlma
und Gelelirter wie Dir. Schmalz seine Zustimmung ertheilt hat) li
Dir. Dr. W.-Deecke in der Beilage zum Programm deä tiymnaaiiu
zu Buchsweiler vom Jahre 1887 veröffentlicht. In der That mQ
ich zugestehen, dass Peeckea Vorschlag, bei der .Anordnung
Nebensätze von den Kelntiv Sätzen ans^ugehen, aller Beachtung
ist. Wenn ich bezögUeh der Syntax der Casus noch einen Wi
vorbringen darf, so gicngc der darauf hinaus, dass bei der
bandlang des Genetive and Dativs anstatt der von CoiÜna
wälilteu Kintbeiluug die synkrotisUsche, wie sie z. B. KAgi in aeii
wiedi^rholt rühmend hervorgehobenen Ctnunmatik durchgeführt b
zur Anwendung kommen sollte.
Die fOr Osterreich bestimmt« Ausgabe enthält auch den vi
trefflichen Abriss des homerischen und herodotischen Dialects ,
auch gesondert zu haben ist. Da derselbe bereits von andervr
mfeuer Seite die gebärende Würdigung erfatiren hat (rgL Hz»
in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1887, S. 512), so darf ich es dabei t
wenden lassen. an( diese Besprechung zu verweisen.
Der Unterzeichnete hat wiederholt (ietegenheit gehabt,
dieser Zeitschrift über die Uramraatik von Cnrtins nnd ibr V(
b<nis '.u ttnderen Grammatiken zu sprechen, wobei er sich geg«
über manchen Angriffen auf die eben erwähnte Grammatik stete
gelegen sein ließ, das principielle Verdienst, das Curtiui dar
die Hertosgabe seiner Scbulgrammatik sich en^orbeu hat, besondi
&lffldrfr,Vcthodik A. gnmm. üaterr. im Griecli.. ang. v. KouvoUho. S33
n M««Q. Die Fortfährtitig^ cinctj ^V'erkos, <\as ch) anderer lie-
ftmen bat, zflhlt nirfat immer zti doo aag«nohmsti-n Diugea. Wir
adwn darum dem Portfäbror der CariiQB'schen Grammiitik amso-
■ikr iniitT dankbar Bein, daES er diei l'iiiarbeitting derselben üWr-
MWBtD atid mit glücklichem und eiclierem Takte 7iipnde ^(-ftlhrt
bi Jaden Freund dos Baches wird de«g«i »;lci<:kliche Wiedcr-
«rtiliiii; tier erfreuen; denn in dieser ^-Idrklich YerAnderten nnd
Ml iu Oote Ton dem alt«n Buche noch br-irahr(<nden Gestalt wird
« «idier nicht wenig zur Fördernng der griechischen Studien in
wamich beitragen.
Innsbruck. Fr. Stolz.
Dr Aug. Scheindlor. Methodik des gratiimatischen Cnter-
ricbtes im Griechischen, im Anachloas an W. v. Harteis Nea
bearbeituns der Kriechischen Schulgrainmatik t. G. Curtiue. Wien-
Prif Uipitg 18^. Verla« ron Tcinpiky und Frertae. 8'. VI und
m SS. Preis, geheftet, «t kr.
Pi« Gefahr, die dem Uestande des Unterrichtes in den clas-
^•dm Sprachen, beeonders aber in der griechischen Sprache daher
4n^ diäi man behanptet, die auf diose Fächer verwendete Zeit
m Mibe stehe in keinem YertiAltnis zu dem Erfol^-e, der für
Wrt B»d Charakter durch sie erreicht wird, timsoraehr, als die
^^(VNnrut Wissenszweige aufweise, die bildender zugleich und fär
^ Um nothwendiger seien, als es jo der E jiterricht in einor
Ntin Sprache sein künne. wäre gering anzuschlagen, wenn — wie
'Wfceh angenommen wird — das l'rtheil bloß von solchen Leuten
w», denen es an Einsiebt und Verständnis der KrAhe.. dio das
If*«n bestinunen, oder an gutem Willen fehlt. Wenn aber MUnner,
^ü- Ulf der Hrihe der Zeit stehend, alle Bewegungen im geistigen
I**"»« der Gegenwart und alle Factoren, die für dasselbe von
^Wu? sind, mit unrmerksnmem, vorurtheilslosem Auge verfolgen.
*• ftwer , indem sie sich persönlich an dorn Unterricht und der
"Atong ihrer Kinder betheiligen, auch unmittelbar Wahnielimungen
"w itn Wert des rnterrichtes in den alten Sprachen zu machen
*■'« Lage sind, von ihrer Vorliebo fär dioHC Studien r.u lassen
*Vi ftoßthigt sehen und nuch einem Entatze für dieselben Uin-
•^ XQ halten beginnen, dann wftre es mehr als eitle Über-
■*'ö»l5, sich auch Aber solche Urtheile geringschätzig hinwegra-
'•'Wt und «ie auf Unkenntnis der Verhältnisse oder Übelwollen
f'Hnifdliren. Es wftre auch nichts thftricht«r; denn die Schul«
«dm Leben ihrer Zeit zu diene», uud dem Einflüsse, den die
™*t*iUgtan Interessen der Gegenwart auf sie aasSben , kann und
^^ sich nicht entziehen, will sie nicht ein todter oder rer-
"«i»«rt«T Zweig am Baume des Lehens sein, der mit Kecht ent-
"'* ■bd. om friscben, lebenskräftigen Trieben platzzumachen.
Ohlrktlcherwcise liegt der Grund, warum das Studium der
Pto- Sprache au den Gymn. vielfach keinen rechten Erfolg
323 Narlet, Cartias' Grfublfl^Ä
Dio Syntax, velche bßkar
zur 16. einen selir grofien Ui„:
ThfiU auch recht iu)>;Iäcldioh un-
worden, ohne deshalb etwa nirji
gjmnaäiQiiiB noch hinlAnelii.-)! äii
dberall die ordnende i'
flässigee beschnitteu
den zDDi gTiMiten Tli>
uacb in allen übri^«:» .
übers icbtiicbere) nod. obiit
ordöau(r de« Lutir f :' '
lielic Fortechritti'
(^Cber eiui;-'
als ein ei^u,
den ond der in
zweckentsprni'iit'i
lieben Vni-i
zn einer vn-
gnmmaük
lU-i . . - —
habe :
Aoge
boaclit
und I'
Dir. I'
ZQ buc
ich ■ I i
TMkI
,>^ an BlMon^'^
-r Zeit entrückter '^
e hier «nza?eJien .
*1
st.
« üjiuigemeBsenen
-#as in
des
— . ... einem Thwl« ^^
nrnroatik — nach ^ ..g^
«fasser des vorlie}?*'-" . j,
j- seine Intention sifhe^'^t
;«a Bedentnn,? rfes Stndit^,
. ifid die den in den Schf*
ft-
den späteren Geschlecht^
rfl
rill
■iner besseren Methode d^^
i','faclies und Verschiedai^
hat, fruchtbarer zu machfif''
' -rtboilöntf des Stoffes nn^
ntensive Leistungen lu er-'
'M nicht bloC in den alten
^,^^» bemerkbar. Mein ein Rigen-
_^^ «wct das 6riecblt>che nnd Latei-
■[«rricbtes; wahrend nSmlich in
-j- die Methode des Unterrichtes
errichten dem Qungo des Lehr*
:be Börber imincr mehr außer
nicht der Fall ist, niuss sieb
Kbiscben \om Gange and der
;*ren", liedarf dpr Lehrer einer
die Anordnung der Granimatih
_ ix.. wenn er das Ziel, zn dessen
^k Jfcwt, erreicben soll. Hier ist also
4iai£k«iu1e Ausgleichung zwischen den
^ lad den Forderuugc^ii der Scbole
qaBiK«tens noch niclit in dem Ma6o
wtre; denn das wird kein Ein-
iHU Übel anzusehen ist, wenn ein
.w Marf, das zeigt, wie man nach
ifK ist hier nicht der Ort, auf die
die einer übnliclien Ansgleichnng
böfther im Wege standen, hinzu-
4^ tafc «inem Scholbucbe die Sücksichten
ari» «tahen mäasen, dass die Fordcning
.ireMfC svstemutiKchen Gliedemng und
■»:-% von der Schale gestellt werden.
' ''hi sehen Bedingungen de« Er-
^ M** * nm-ipien einer richtigen Methodik
■^^ icq> unbedingt zuriicktreten müsse,
.<AimUa; ^^^^^^nmrTv^r^mGmm^^t^^^^nTMma^^^
;| tiri aocb bicr ailmälilicb zu ävr fce^nschtcn AasjE^leichang führen.
Bk jitit ist sie aber, wie auch itns dom Mfn.-Kri. vom 1. Jnli 1887,
Z. 13^76 nvicbtlicb ist, nicbt Pireicht, und dämm ist dae ror-
Üifvdt Ducb eine Notbwendif^keit; es kommt wirklich, wie der
Tvfustr sagt« einem thatBäcblicb vorhaiidenen Bodörfni&so ent^^en.
Das« dasBoIbe trotzdem mancben berecbtiirten ond niiberech-
ti|t«o Einweudurg«! ausiresft/.t sein wird, ist loicht vorauszQsehen,
wtä Birirends in Einzelubeitcii die Meinungen so w«<it anseinundor-
^a, als da, wo e» sich um die MeUiodik «mos tiiterrirlits-
vtvfm bändelt, ond weil man nirgends metir «roneicrt ist, anob
^ «toder Wpsentlicbein indiTiduell elno groAe Ucdcutnng beizulegen,
Hib hin; nUein trotzdem ist die Mähe, die sieb der Verfasser
BnAicb gegeben hat. nicbt verloren.
^ Du JoDge Lehrer, der den Unterricht xum ersttiumal übernimmt,
«ird, igt LflitoDg des Buches folgend, manches lernten mid vieles
tVDÜdefl, was sonst die Jagend in büßen b&tti" ; nur m'itre auch
<( dia BilbitAndigkeit sefnee l'rtheilee sich wnhr^n nnd stets eorg-
Btti; frtfen, ebe er folgt; denn was er ans Kigenem in dem
VnäUa hintuthnt, das Fremde so iu Eigenes verwandelnd, das
m wird ihn zmn tüchtigen Lehrur macbeu.
Von den älteren Lehrern wird sich vielleicht mancher von
miHtntfiin dem Buche gegenüber ablehnend Ttrhalten. dem Gmnd-
■tu IrakUgend, das« jede rechte itlethode ein Ausäuss der ganzen
I^M^ Individiialitdt des Lehrers eeln müsse. dssB der Lehrgang,
teÜHcr aogepa^st sei und so aUmIblich mit der Persönlichkeit des
I^boi m Kinem verwachsen sei , wenn vielleicht auch nicht ob-
i^U' dn' beste, jedenfalls noch besser sei, als ein flnßerlich
•iWommener, selbst wenn dieser sonst der beste wäre.
Allein eine bloA äußerliche Annahme wird niemand znge-
"Vt^i aber gerade weil der obige Grundsatz wahr ist. legt er
^ Uhnr. soll er nicbt selbB^eRÜgüam der aus dem Stillstände
''l'l'imdul Unbedcuteudheit aiibeimfalleii , die Pflicht steter gei-
l^Kv Bcsch&ftignng nnd so der Aaebildong seiner Individualität
I^f Ar dia wobl die eigene Gedankenarbeit das Krste nnd Wichtigste
*"• U dtf aber ancb die von anßen komiuenden Anregungen
•Wn» Art, wie sie das vorliegende Bncb lii{>tet. wesentlich bei-
^■Wi. Banun wird ancb der ältere Lehrer dasselbe nicht ohne
^*ta«i aas der Hand legen, sollte dieser ancb nur darin bestehen,
**** tt ibn zum Widerlegen nnd dadurch zii scharfer Fixiemng
''^^ itrt«' Fononliemng seiner eigenen Ansicht veranlaaste.
D&B Buch zerfällt in einen allgt>meinen (pag. 1—12} nnd in
'"* ipecieUen Theil fpag. 13 ff); der erste behandelt in vier
^^'^itten die Principien. von denen die Gesialtong des praktischen
'^"^Tklite« In der griecb. Grammatik bedingt ist; der zweite ent-
^ tii Ansfübrung dieser Principien und schließt sich direct in
•■■■l Bemerlrangen an die einzelnen Paragraph« der Curiins'schen
Sraja». in der Harterschen Üearbeitnng an. Dann folgt norh eine
<«<Urtrt f. 4. antrr 0^«" >ns. in. Hcfi. ifi
. ^njiini.
,9ng.r.
ÄiilVltong r.or Homorpraparation im Anschtoss au dec „AI
Oraumi, dt« lioiuvris<.hcit und berodolischeo DiaiecU" dersiJlKit
Onmmailkbearbeituu^. ^M
Im ersten Abschnitte dos allgemeineD Theües — „Ziel mß
(p-aminat. UnierrirhteB'^ — wird mit Kocht die Grammatik für den
Unterricht am Gyinn. nicht »le Selbstzweck bezeichnet; sie h&t
zunächst ßinzig^ and allein als Mittel y.n dienen, die grSndlidie
Lectöri? der classigcbcn Schriftsteller, welche dea Mittelpnnkt des
liuterrichtö» 7.0 bilden hat, iiiüi^lich zu machen. L&sst ^icb ilarch
ugemeuene Behandlang derselben »uch noch anderer Gewinn för
dsu Geist ans ihr /.jeliau, umso besser; d(H::h dürfen die Back-
sichten unf dieiieu nie in die erste Linie treten. Die Verkensoog:
dieser Stellung der Ununmatik im griccb. l'nterricbtfl hat edioo
viel Schaden an[!;erichtet; die stricte AQsführang der Conseqnenzen.
die eich aus diesem l'rincip ergeben, müsst« ra weit dorcbgreifioi-
deren Ändeningcn in dem praktischen Unterrichte fähren, als es
bisher geschehen und in dem vorliegenden Bnche durchgeführt ist
Es d^fte im weitereu Verlaufe sich die Gelegenheit ergeben,
nnd da an geeigneter Stelle darauf yarfickKakommen.
Was sonst in diesem Abschnitte Aber den Haofitzwocfc
Krlemung der alten Sprachen am Ormnasiam geeagt wird, ist
anztireichend und wäre besser unterblieben, anch schon damra.
weil ee schwer mit der Hibandlunt; <leä grammatikalischou Unter-
richtes in der Schute wirJ in Zusammenhang gebracht »erdpn
können. Das. was hier als Zweck des Sprachstudiums bingeeteUt
wird, l&sst sich durch gute Obersetzungen in die Matterspraehe
gan% gut and leichter erreichen ; denn auch aus solchen wird die
Jagend „Unterhaltung and Belehrung" sich holen and sich för die
Ideen des Wahren etc. gewinnen htscen. Was den Kern der Suche
bildet, und was zagleicb Ton Einduss auf die Bebandliuig der
Grammatik, namentlich der Srntax, wäre, hat der Verfasser gar
nicht berührt. Wenn der Schüler übersetzt, d. h. die Gedanken,
die «ich an die Wwte der fremden Sprache knüpfen, dnrch Worte
nas-/.adrücken sucht, die denselben GedLnkon in der e^Den Sprache
wiedorgebco, ist er genöthigt, den Sinn, der mit den Worten der
fttsden S^ube Terbuiiden ist, mit dem Sinne, der an die Worte der
eigeneo Sprache geknüpft wird, za vergleicheu; die Gedanken
treten in den Toidergrund, sie werden an einander gemesaen , £e
Äusdracksfihigkeit der beiden Sprachen, die Mittel, dnrcb die der-
selbe geistige Prooess in beiden verschieden modiftciert wird, worden
eckanoU der Aasdrack, der dem inneren Vocgaog« am meisten
adftquU ist. wird ge/onden. Eine derartige Bescfaftftigiug fa< den
G«st fortwAhreod rege; der Schüler wird gewohnt, jedes Wort als
Trtc*' ■■!>'' bestimmten Gedankens anuseh«, jeden kUran 6«>
dwiriin in ein bestimmtes Wort, das in einem anderen un bcstoa
AsBMtben Gedanhui erweckt, ni kleid« ond die Be^iffe s«
TeriindeD. wie es ihr Inhalt erfordert
' SAmAr, Methodik d. grairnn t'nterr. im Griccb , aog. r. Koucatitui. 237
Diem geistige Schalnng iist e6, die dsa Stadium jeder Sprache,
beModan aber diis der alten Sprachen, nus denen sich erfahrungs.
mUif die Vortfaeile des Sprachant^^niditüS am sii^hersten sowohl
li» IB erpcbigsten scbOpfeo lassen, anersetilicli macht : der »qs
«air derariigeD Bescbäftigung für den Gol^t füefiunde Gewinn
ÜMm^ btiweitem den der unmittelbaren praktischen Verwendbarkeit ;
AtstMomeate aber sind es anch, die beim grammatikalischeo Unter-
richt in der Formenlehre and in der Syntai scharf im Ange bebalten
vvdeii miesen.
Der xweite Abscbuitt, der nicht ganz antreffend die Über-
Kkrift nAo/gabfl des gramnnat. rnterrlchtR«'' führt, begrenzt dif
AB^b», die dem grammatikalischen Unterrichte am Gymnasiom
g«Mit ist, indem er ihm bloß die Diction des attischen Dialects
■ü AaiMhlius aller Singalaritäten /.oweist.
Dtr dritte Abschnitt rertheilt das grammatische Pentmm der
in. Qnd IV. Classe in folgender Weise:
Im 1. Semester der IJJ. ('lasse das Nomen; im 2. Semester
te QL CUsee das regelm&Gige Verbnm; im I. Semester der
VI. Cime die Verba auf (ii und die letzten vier Classon der regel-
nUi^ Verba: im 2. Semester der IV. Classe die Hauptpunkte^
daSjnUx.
Die AofgHbe Ist nach der jetzigen Hinrichtung der Cortias'echen
OiVButtk bis anr das Pensam des 2. Semesters der IV. Classe.
^*m8 AtMoIriening nnr nnter VoranssetTung einer bestimmten
V«iAgÜnAglich ist, nnd über das spllter gwprochrn werden wird.
AorfHllcnd in diesem Abschnitte ist der letzte Absatz aaf
*• 1 der die systematische Durchnahme der WortbUdungslohre
*** Scblue« des I . Semesters der VIII. ClaHSf zuwüist, nenn man
l^^enlillt, was pag. 64 steht, wi> dieselbe Partie der Grammatik
•^ 4w Mitielclaasen des Obergymnasinms r.ngewiosen wird; „denn
"* ll die oberste CLisse etwa mit der systematischen Durchnahme
** "flitbiMungalehre m warten, hieße die Schöler um den ver-
^JJt«! Lolm bringen Es gilt also auch hier: ja nicht va
"•• ab« auch nicht zu gpftt".
Der Tjerte Abschnitt behandelt den methi>di8chen Vorgang
*** ^nunmat Unterricht im Griechischen, d. i. „das gleich-
Jl*^ nod bewusate Verfahren des Lehrers zw Krreichung des
^*8rteM8zweckes", und setzt die dieses Verfahren begründende
^tf des menschlichen Erkenntnisvermögens anf Gnuid der Psy-
Item Referenten will es sebemcn, dass in diesem Abschnitte
^sdn iu viel oder zd wenig geboten wird; zu viel, wenn der
'"^*MT aU Leser aeines Buches Gyrnuasialleiirer voraussetzt, die,,
*>* Dan meinen sollte, abgesehen vun allem anderen, ihres Berufes
™W iwjcbologische Studien getrieben, zu wenig, wenn er von
15»
226 &A«»(}Ier,Hetbodikd.graiuni I
Aoleitimg zur Homaprftparuti<«
Gramm, des homerischen an'l
Grammatikbearbeitung .
Im ersten Abschnitte '
grammat. Unterrichtes** -
Unterricht am Gymn. [ii<l;
zunächst einzig und :ilici:
Leetüre der classisclmi;
Unterrichtes zu bilden :. , -
angemessene Behaiid!'
den Geist ans ihr
sichten anf diesen
dieser Stellung di'T
viel Schaden itiiL--'-"'
die sich ans dio^
deren Änderune**"
bisher gescliehen
Es dürfte im k-
oud da an •j-f>"
£rleniinig ii»-''
nnznreichiüi-.
weil es -
richtefi ..
können.
wini . '. -'^
ganz -
Idct-!'
biM ■
Gr:i-
.j üriech., tag. t. Kouralinct'
..a er vorbringt, ist für die
^•richend.
. „.nwand unter Hinweis auf
.jt:i werden, die Darstellung'
..iTom auch weniger wirksam-
.M <eQilR, welche der Verfasser
_, . '.Luiiicigkeit der Schüler zn Ter-
mini das ^Chorsprechen", weil
. .Md von demselben abfährt, nur
... .uü im allgemeinen, besonders
^.^ai*ü sein. Von dpn sogenannten
iUtf eigener Erfahrnng, die bei
■^.. uatechlag gebend ist, noch aus
_ . I a«6«lben nicht der ganzen Classe
.* vu dllen Seiten, gesehen nicht — ,
«e« lU^iUiglich gemacht werden, eher
4^ ,-*^HeC erscheinen, so wird gegen ihre
.^«^MTit ein gewisses Misstrauen am
ni>
tti-
•> ^•*
^..•Mt attiantrreichere, specielle Theil des
^^^ jtt Grammatikunterrichtes in der
««^ «ar für die ersten lünl' Scholstnnden
> swiä« für Stunde in der Classe dnrch-
^£ <!tfle recht behenigenswerte Winke
"^\**-*^' b der griech. Grammatik, und wenn
'^ " ^ ..**,*. »*s "i**" Inhalte und mit den Grenzen,
\ . • ^iwnutijr bewegt, einverstanden erklären
^ .^ri« ähiwn. der sich mit dem Buche ein-
^^ "^^ MHj,'MW Lehrer, der bekeffs des einzu-
"*^ .*»««** fc!«J*nken anheimfällt, je gewissen-
„^ . ittiA nämlich von den vielen Wegen,
~^ ~ >^ .bsku. einen bis ins Einzelnste dorcb-
-■^ ^"^^^jtjwü^-w «. *iwch Studium und eigenes Nach-
«*•;! TOtnehmen mag, wo er ihn abzn-
_ i-^*iIeB für zweckmäßiger halten sollte,
^ ,^*4M«o V^rbäUnis&en zu entscheiden ist —
^.«Hk»!^ ^ner Verantwortlichkeit, deren sich
^ . ^ H« ^<«(1ÄIW seiner Amtsthätigkeit im vollsten
v^*
,fc-^i..'hw» iJ**w Theiles das Buch Paragraph
».w»^.*^^' ''*'^ ^™ Bahmen, in dem sich eine
^"^^ «M^v^Mu überschreiten; es werden daher
^ ^.*h*^ rwMo hervorgehoben, vomehmlich
^ —x MV*» '•♦iirtw t'berblioke gewinnen, an die
•.^- «i»hut^«»««n anschließen lassen.
jBltf^MrffCT-, Uctfaotlik d. grmmm. Unterr. im Qrieeh., «n^. v. Konvalina, 239
Ton den Fragen, die sich pag*. 13 auf die Ktnlcitang der
inaiik „von der griochiechen Sprache nnd ihren Mundarien"
i«o, werden die OK'iston für den BcjrJnii dys Unterrichtes in
igt m. Classe nicht passen. Die Antworten auf dieselben eind für
i« Scbnler leere Kamen, bei denen Bie sich trenig oder frar nichts
teikeiL I>ie DQrrbnahinf> dieser Einleitung verde daher einer späteroi
yki dbfrlaBsen, etwa der \'I. Ciasee, vo die Schäler ans Xenoplion,
Homtr, Herodot manche« gelesen und dtirch gelegentliche Bemer-
taB^ bei den Einleitungen in die zn lesenden Anctoren und hei
d« EridlmDg derselben, ferner durch den l'nterricht in der Ge-
Mttefate Bicb einige Kenntnis von der griechischen Llteratm- erworben
Um.
Die Seiten 13 — id geben den Stoff für die ersten rfmC Stunden
«nd die Art und Weise, wie derselbe Stunde fflr Stunde zu he-
illti^n Ist. Ob der Lehrer mit dem hier angegebenen Stoffe in
i«dir Stunde fertig wird , besonders aber, ob derselbe von den
StWiin schon in der Schule, wo die Haoiitarbeit zu gesclieheu
bt, 10 verarbeitet ist, wie er es sein soll, das lässt sich, als von
n rilleil Foctoren hei der ÄQsl'ähmng abhängig, nicht a priori
tMitinnifln. Das richtige Tempo beim llntemcht zu treffen, den
StUkro gerade en viel bieten, dass sie in jedem Momente angemessen
(■■eh&ftigt sind, durch ein „zuviel" nicht die Mit;irheit nnmi^glich
n Bachen, dorch ein „zuwenig" nicht das natörliche Interesse der
hpsA, die im ganzen, richtig geleitet, stets lernbegierig igt, /u
vtMln, das gebort za der Kunst des ['ntorri<:htens, die durch
t^Hntüebe Anleitnng allein nicht erworben werden kann.
Ob also der Lehrer das ihm hier anrgegebene Pensuiu in
Jidu Stande absolvieren wird, ist schwer zu bestimmen, und wäre
^ AoCrteDung eines unter allen Umständen in JL'der Stunde zu
'*iit>ldn Quantums zweckwidrig. Viel nichtiger ist es, dasj« der
I'tsir Id diesem Theile die Anleitung «rliftlt, sich den Stoff ffir
^ pM« Semrater rnrechtzulogen und in jedem Abschnitte dea-
"An das Wesentliche vom l'n wesentlichen , das ffir den Zweck,
^ degsenwiUen die Grammatik gelehrt wird, Wichtige vom Un-
•"diHgen zu scheiden. Die Aoßerachtlasötinif eines derartigen Planes
™ itt ganie Schuljahr muss immer schwer zu behebende Nach-
■•Binir Folge haben; denn ruiniert schon eiu stetiges „zu viel"
*^ lilt stetiges „zu wenig" den Unterricht, so muss das uniso-
•kr in Fall »ein, wenn beide Fehler concurrieren.
Auf pag. 16 und 17 widerspricht die Wahl des Wortes
•WÄffrcti", an welchem dem Schaler als Hauptbedingnng fBr das
^""Jinixytonon die Kflne der letzten Silbe klar gemacht werden
"^l dm sonst in diesem Buche mit Becht betonten Grundsätze,
** Sckwierigkeiten, besonders im Anfange des Unterrichtes, nicht
n IditfeD; bat ja der Schüler gerade in derselben Stunde erst
l^*nt, duB von Katur jede SUbe lang ist, die einen Diphlhonj;
S30 BeheindJert Metbodik d. gramtn. ünt^rr. im Gri^ch., tng t. Konvalh
tbi^rflössig ist die RomeTknnE: auf pag. 15: „Anran^ schreibt
üun der Lebrcr lauter Wörter auf, die mit CoDSonanten — p ans-
genonitncn — bog^innon." Das holßt doch eine zu gro&& Ocdanken-
losigkeit lH>im Lohrpr Torftussctzcn. Einem Lehrer, bei dem es
notbweudi^ wäre, auf ^o selbstver^tfindliche Diiitre aufnierksam m
machen, dürltw selbst die beste Melhodik wenig- helfen. Auch n-ärden
wir diesen Fall mit Stillfcliweiijon übergangen haben, wenn er verein-
zelt vorkäme. So aber wiederholt sich derselbe; unter anderem be-
sonders auffällig auf Seite 67, wo es beißt, dass bei EicAbang der
Verba mil dem Augment fi von £;|>(j und txofitu nar daa Imper-
rectum in Betracht 7.u ziehen ist. iJamm schien es angezeigt,
die Sacbe zur Sprache /.n bringen, damit nicht etwa falsche Schlüsse
über die Nothwendigkcit solcher Bcmerkiingon ans dem Stillschwelgen
gezogen würden.
Dass es sieb vom praktisc-bon Standponkte empüeblt, bei
der A-Decliiiation vom Leichtesten auszugehen und dorrh Paradigmen
wie Tifut], t^QX*] unmittelbar uii die Declination von i) an i'.nsr blieben,
wird nicht leicht bestritten werden können; sollte es aber wirklieb
80 schwierig sein, dass sieb hier die Theorie der Praxis ffige?
Die in §. 26 der OrammatJk für die Dctonung der Nomina
gütigen liegein voraus, d. h, vor Durchnahme wenigstens der A-
Declinatlon lernen zu lassen, wie es pag. 19 empfoblen wird, ist
nicht anzuratlien.
Die Häufung der oxytonicrton Werter auf i/. dann die der
Oxjtona auf a etc. ist öberflüssig, fflr den Anfänger im Lehrfach
sogar nicht ucb*.' denklieb, weil es ihn verleiten könnie, solche
Wöner, auch wenn sie im Übungsbache nicht vorkonniiPD , lernen
zu lassen. Das Übimgsmalerial für die Grammatik cntneliiue der
LAhrer stets ans dem ohnehin reichlichen Vorrathe des übungsburhes.
Die Deme-rkung über i^iiatj]^ nnd iTT\tj{m auf pag. 22 k.-uin, da
diese Worte jetzt nicht mehr in der Grammatik erschAinen, entfallen.
Obwohl pag. 22 ge-sagt wird, der dorische (ienetiv auf « sei
ganz zu übergeheoi wird pag. 23 bei ßoQQKg aoT denselben Bezug
genommen.
Nach Einübung der A-Dccllnation gleich in der nächsten
Stunde dieselbe im Latein eine Rolle spielen zu lassen, wie es
pag. 24 empfohlen wird, geht so ohneweiters nicht an und dürfte
als Hysteron-proteron kaum angezeigt sein; im Griechischen war
bei der Dnrchcabme der Declination auf das schon gelernte Lft-
teinischü Kücksicbt zu nehmen.
Beachtung verdient der Kath auf pag. 25 , die Substantivs
stets mit dem Artikel und, wo es möglich ist, mit einem typischen
Adjectiv verbanden einzuüben, ebenso das PoBKeesivpronnmcn, das
sich mit dem Artikel so innig verbindet, stets mit demselben
Ton.nni'hmen. Hierher gehJlrt auch, dass vom ersten Homento an
das Verbum mit einem Objectc in der richtigen Constmction zu
verknüpfen angerathen wird.
£r L
k
SAnutitr, Hi'thodik d. pramni. Cnterr. im OriHh., nn|i:. t. KonvaÜtuu 2Bi
I
u
Den Noti«i] der ErklArong des a im Kentr. plor. als Ans-
, tiiclit als „Kndong" vcriua;; Keforeiit nicht cinzOBehen; sie
nur bin und wird von den Tortlatiern kaum Terstanden
viriefi. überhaupt freite beim Unten-icht df>r Grnndsatx: Die
ElUlnuig dPT F.nUtehmig der Formen werde Immpr maßvoll
giAbt, iniij zwar nar soweit, als »i« — wissensrli artlich sicher
fütrilt — das Behalten der Formen nnterstfltzt. den Znsammen-
kaig nriscbcD den einzeiiieii Gmppcn der zn lernenden Sprach-
wÄeiniogen beratellt'). Ancb in dieser maßvollen Ansfähmng
«ild dsrch sie, was mit aozastreben ist, der Einblick in die
biKorisrlip Entvickelnnff der icrriecbi sehen Sprache erreicht.
Büi §. 8f> (pag. 27) wird sieh der Lehrer damit begütigen,
diu die SchQler der Inregelmäßigkeit dfr Betoanng bei den
CoBpositis eich bewnsfit sind and dieselbe als ThatMche behalten;
*• Bigrtndnng der Thatsache wird in der Scbnie besser ontfallon.
Die AttsIOMung der attischen Declination nnd vieler anderen
fmm, die in der Grammatik Auinahme fanden, für die Scbul-
l*(4re jedoch uhne Belang sind, ist auf Gnmd des Zweckes, dem
di( Brunmatik zu dienen hat, zn billigen. Manche Kinzelnheiten
IWM lieh eventuell bei der Lectüre ganz leicht und kurz abthnn,
»ttnad ihre Bystematischo Behandlnnc nach der Grammatik nur
•tf Karten de« Notliwpndiireren st-ittfindet.
Za berück sichtigen ist der Vorschlag', bei den Iientalftt^mmen
i\wk alle Formen von d^ nnd dann allmählich alle Zah1wArt«r
1*M n Uuen; dankenswert sind die tibeüarischen Übersichten.
te Aategong solcher noch dem Vorgange des Lehrers mögen die
^<Ml*f ugdialten werden; durch gio wird die bei der Wieder-
*'taif pOGerer Partien so nützlicli« Vergleiehung und Cnter-
''iHMnsg erst recht fra4!fatb&r and an»cliauUch . das bei der Vor-
^i^ott des Stoffvs r&nnilirh und reitlirh Getrf^nnt« nnd daher dem
nach (ielftck^rte concputriert nnd vfrdirhtpt.
her Absatz »uf pag. 29, der die Keilienfolge der Paragraphe
^ Gruoznatik entbäU, in welcher dt-r Lehretoff in der Schule
™tltga»mmen werden wU, leigt so recht anrfäUig den Unterschied
"*ttal der systematischen Anordnung der Grammatik und den
^*^lti8sen des praktischen rnterrichtes.
Dui oaf die syntaktischen Kigenthümlirli keilen im Gebrauche
^ Pnaomeiu gleich boi der Formenlehre iJürksicht genommen
jWi iil Bo begründet, dass darüber ein Wort 7.n verlieren nber-
■•■ilt ist; ob es aber in der Äosdebnnng geschehen soll, wie es
f^- 42 beim Possessiv vorgeschlagen wird, ist zu bezweifeln,
•bI di« Zeit knj7 bemessen ist, und weil bei aller Wichtigkeit des
^P'^'ktisrhea die feste EinprAgung der Fenn des Pronomens, die
^ dii Haaptsache ist, nicht tn kurz kommen darf.
'} Die Ke^oHate der vergleichenden Siiracliforschnng sind nur so-
^jt» ttnflticn, al« lie die Anvignung der FiTtiien in erieiehtem geeignet
■* (Verh. d. Oir.-Conf. KOnigr. Preusscn.)
232 Scheindler, MethcHÜk d. gnunni. VoUtt. Im Gri«ch., utg. v. Konrtdi
wroidB
ZU niacheii
BucbsUben
Bei Cap. 9, img. 43 wSre darauf anrmerksam
gewesen, in welcher Ansdehnang die Aneirnung der
als Zahlzeichen seitens der Schaler statt 7.uüiid<:<ii hat.
Auf Seite 44 beginnt die Behandltuig des Verbmns uiH täntr
Darlegung der Vortheile, die die jetzige Einrichtang der Orammatil;
gewährt, nach der jede der vier anfgestellten Arten der Verba anf
a dxirch alle Tempora geführt wird; doch wird der Nacbtbeil, den
diese Kinricbtnni; im Gefolge hat, nämlich, dass der Überblick
über die verschiedenen Bildnng^sarten eine.s ODd desselben Tempiu
erschwert wird, Qicht ülerKiuitreo uiid auf das Mitt^ autmerksani
gemacht, denselben uuf dus geringste HaO zq reducieren. Daitun
wird aorh pag. K8 ff. eine ZaAammenstellang aller möglieben Bü-
dangsfonnen eines nnd desselben Tempns nach Abscblusü der Veiba
auf a in tabellarischer Übersicht gehoben.
Mit Hecht wird pag. 46 darauf gedrungen, dass man con-
sequent von Anfang an darauf sehe, dass die med. nnd pass. Be-
deutung Ton /.i'ouci, ferner die Bedeutung des Opt. nnd Conj. etc. im
Deotscben in testiitimter Form und hei der Übersetzung jedes Übungs-
verbnms znni Ausdrocke gebracht werde, ebenso pag. 48 die
griechischen Perfectums.
Vom Lesen des Paiadlgma sollte nicht bloß, wie es pag.
beim scbwachen Aor. im Ind.. Conj. and Opt. empfohlen wird.
Cmgang genommen werden, sondern iiiBofeme irarnflr, ala der Lehrer
tberall die Bildun;,; und die Flexion durcb Schreiben auf der Schol-
tafel den Schalem selbst atiscliaolich macht und dieselben erst nach
der Etnubunif der betreffenden Formen in der Schale auf cUe
Grammatik vürweist.
Dass manche actire Verba Dur ein mediales Futunun mit
activer Bedeutung bilden, werde bei dem betreffenden Verbmn. wenn
«e im Übungsbuche vorkommt, erwähnt nnd darauf gedrungen. Ahs»
von da nn die übliche mediale Form allein genannt werde. Damit
wird sich der Lehrer begnügen und von einem Einlernen des §. 13a
absehen, umtiomehr, wenn er bedenkt, dass der Grauimatikaiit«rriobt
nicht wegen des griechiöcheu Scrijiluins, sondern weifen der Übcr-
setnmg aus dem Griechisrhen hetriebeii wird. Damit soll nicht
«fner ErleichteruiiL' anf Kosten der Gnlndlichkeit das Wort geredel
werden, sondern verbötet werden, dass der Gniiidsat/, der sieb in
der Moial verhängnisvoll erwiesen, nämlich, dass nur, wag schwer
gemacht wird, gnt ist, nicht auch in der Pftdagogik Geltung erlange.
In die Tabelle auf p.ig. 50 ff. passt iltxov nicht; doch
wird im Nacbtrsg 1 auf pag. 121 bemerkt, dass die Formen des
8t. Aor. erst nacbtrftgUch in die Tabelle aufzunehmen sind.
Ob M auf dieser Stufe rathsum, ja ÜWrhiinpt möglich ist,
ans der Tbatt>ache, dass es nur vier Conjunctivt-, lünf Optative etc.
(pag. 58 und bO) yJLt. dmi GruiiJ diosor Thiitcache zu entwickeln,
„wodurch das ^•^)tbi^'gte aus der Teniyuslohre sich von selbst er-
ledigt", wird mit liecht btjgnindeteu Zweift'ln begegnen.
1
sinnier, Ucthodik d. ^mm- ünt^rr. im Qriocb , ang. t. Kottralina. 2SH
Auf die abweichende Tom pusbil düng einiger Terba pur»
fSmiii. 8* 94) verde &m AnlasB ihres VorkommenR im ßbnnga-
M« HDg^angen. Auch sie mflssen nicht, wie pb pae-. 60 heißt.
dmtUeb gelwnt werden.
Ist dar Schüler aaf solchö Üilduni^'^ii -m wiodcrboltenuialcn
n&mkBaiD ^ovorden, weiA er, vorin ihre abweichende BUdnn^
biitebl md ist ihm anDerdom bei eln/ohipu der Gmnd der sdieln-
tam DnregelmAßi^koit angreKeben vorden, so wird er, wenn ihm
hä dar Lectöre der Aut*>r«n diese oder Verba glöicher Bildung- vor-
kOBaHB, sie als solche erbcunen and dieselben an df>r gehörigen
Mb der Gnuiimatik anter/n bringen wiesen ; er wird also bei der
CtNmtinng nicht an der Fonn hemmrathen, sr-ndem sie, aacb
ota« tSk Verba auswendig' gelernt zu haben , mit Verständnis zn
Uttsditn wissen.
Di« Sfttze auf pag. 61 von „Abs. b stellt also den am
ktaflgtteo etc." an zeigen ein© bcdauerlishe Unklarheit im Aasdrucke.
*lUi dii folgenden einfachen Gedanken lut<t onverÄtAndlich macht:
}'t I := {; wird in der Gr^nmatik als Ansnabme dargestellt; das
MitBechi; denn es kommt seltener vor als der Fall, dass ^=^d -\- i.
^•lA demnaeb der Schaler bei gegebenem Prüe. nach dem Stamme
Nngt wird, 80 wird er, gerade wie er nach Absatz « den gnt-
linila Charakter als Regel, den dentalen als Ausnahme begriffen
kit, hier den dentitlen al« Regel, den gutturalen als Ausnahme
trttimni and damarh den Stamm bezeichnen.
Dasa beim st^irkcn Perf. alle dem System zuliebe angeführten
Tarbt der V. bia VUL Ciasso güstrichon werden sollen, das zu
koMTkea \mi äberflössig; ob das System die AnTöhrting dieser
V^ in dteaer Stelle der Grammatik unuingänglich uothwendig
■•dit, ist mindestens rmglich.
Aocb die Fassung dpr Itemerknng /.u §. 1 04 ist nicht präcis
tWf. Hier war einfach zu sagen : Welche mnta nnd liqnida da*
*»toPfl. und nach welcher der vier Formen sie es bilden, dafür
iftt M keine Reget, sondern os müssen diese Verba and ihre
^■fectbildting durch den Gobmuch gerade so gelernt werden, wie
4«i die, die den st. Aor. act. und pass. bilden. Übrigens kommt
* Tlalnebr daranf an, daas der Schäler, wenn ihm ein Pft.
t'tßittn ist, erkenne, ob c» stark oder schwach ist und -m welcher
BÜnfSform des et. Pft. es gehört, aU dass f>r alle Verba auf-
dUn kann, die ein ei. Pft. haben. Kr behält daher lür die vier
^i^ip« ja ein Masterverbum. und niLCh diesem bezeichne er die
itfe fpUar bei der Lectäre etwa vorkommenden FftUc.
Es ist M-hade, das« der Verfasiter, der, wie wir oben bemerit
^n^f ond wie auch seine Bemerkung auf Seite 81, „daas die
t*ttv die Verba nicht zum Übersetzen aus dem Dcntt^chen ins
^lieeUaehe lernen**, zeigt, den Zweck des Grammatiknnterrichteg
a OTsmasiom ganz richtig gefasst hat, und der sicherlich auch
^ pieeUKliiii Scriptom den richtigen Platz, in der Oekonomie
iZt SeM€itiilUr, Methodik d. fnaiOL Cntvrr- tm Griecfa-. tag. r. Konralina.
des ruttfrichtes aowMst, nicM äberall die CoiueqD«nzen aas seinem
Phiicip zie^t; er k^ont« sonst zn §. 125, pjig. 79 iminGglich
fordern, dws die Schäler auch noch za lernen haben, welche Zeiten
r<ni einzelnen Verben nicht gebildet «erden. Aber onbewnsst
Khköcben sich beim griechiscbpo rnterricfat gvwisse falsche Ana-
logieo mit dem Laleiimntemcht ein; das« man solchen nicht immer
£0 wehren vf-rf^odea, bat vielf« an dem MiaeerTolge de« Griechischq^^
Terschnldet and bat die Classification in diesem Fache vielfaj^B
nicht znm Vf>rtbeile der Sache beeinBnsst. ^^"
Mit der Begpreclian^ de« Lehrpensams der IV. Clasee wird
pftg". 74 begonnen. Selbst wenn ein mhiger itberblick nnd demnadi
eine gründliche Wiederholong des Lchratoffefi zum Schlosse der
m. nasse möglich sein sollt« — eine Annahme, die allerdings
üptimistiscb ist — , so wird mit Bücksicht auf die Ferien eine
kürze Bepetition zb Beginn der IT. Classe onter allen CmstiLnden
sieb als dringendes Bedürfnis heranssteUen.
Was den Lehrgang bei den sogenannten nnregelmflCtgen
Verben der ersten Hanptfnnjngation betrifft, so möchte ßoforent
vor einer ,\ndcrang in dor Keilienfolge der Verba, wie sie in der
Grammatik stehen, warnen, nm nicht die Hilfen, die das Local-
gedAcfatnis dem Srhöler bietet, zn schwächen ; das und die feste
Einhaltong der Gruppen bei den vprschiedenen OlaAgen ist Ton
groOem Tortiieil, wenn es sich später bei der Homerlectüre dämm
handelt, homerische Formen an der richtigen Stelle zn eobsunicren,
mit den gelernten atiischen in Zasaiiimenhang zu bringen.
Veniiisst wird an dieser Stelle eine euigehendere Darlegung,
wie dieser xiemlicb spröde Stoff in der Schale zn behandeln ist
Eine solche wäre hier, wo» wenn der rechte Weg rerlassen wird,
sich so leicht Schnden einstellen, an denen die Schüler das ganxe
OjmnaBlQm hindurch -/.u leiden haben, nothwendigor gewesen, *1m^
an manchen »nderen Stellen. ^H
Dankenswert ist auf pag. 62 und 83 die Zusamnienstellnng
der Paragrapbe der (frammatik in der Beihenfolge, in der sie beim
Cnterrichte vorzunehmen sind; der Lehrgang mm ersten Semester
der III. Classe bis zum Schlüsse dßs ersten Seinesters der IV. Claaa^^
igt aus dieser Znsammenfassang ersichtlich. ^H
Die Seiten 84 bis 116 umfassen die Syntax, die den Oegen^^
stand dee Unterrichtes im zweiten Semester der IV. Classe bildet.
Mit der Darlegung des Verfahrens, wie dieser nmrangreiche Stoff
in der Scliulo zn behandeln ist, kann man sich im allgemeinen
ein verstand m erkhUen , so sehr sich auch gegen die Berechtigung
mancher aufgestellten Siltze streiten, gegen Einzelnheiten, die vor-
gebracht werden, sowohl was Inhalt als Furm betrifft, begründete
Einwendungen erheben lielien. So fürchten wir, dass, um nar
Einiges zu emäiinen, bei einer derartigen liehandlnng. wie sie
z. B. für die Prapoeitinnen p«g, 1*4 ff. verlangt wird, es nicht
möglich sein wird, die .Syntax „bei gleichzeitiger intensiver Lectär«*^
idütinüer. Uotbodik d. gnirnn. Unten*, im Griecb,, ang. v. Konvatina. 335
b wMigeo Wochen zu bewältigen, lemer daf8 wir es wohl nur
bii uhr wenitron Schiil<?rn 7.n einem Wissen brinffen, wenn wirk-
lidi iinr danD von eiiieui solchen K^redet werden kann, wenn der
SMkr nicht unr die EinxcIerscholnunK^n an sich , xondom anch
km Ziuamiaonhans, Itan. den „Or^aiii^iiiuR der Sprache^ öber-
vkn/t; vir beeorgen. das« ein Qnnrtnner darrli die BemerlninfreTi
n i 301 , wenn sie auch noch so eindringlich m der Schule
licdukolt Kerden, kanm von den trrwegen zu retten sein wird,
n intü ihn der Ausdruck „m^^glicli" und „wirklich" vcrleilou
Unot^ sUßt man ja noch in deu oberel«ii Clasäeit auf die ^rüGten
Sflitiiri^eiton, wenn man das in einem rrtheile ansg'ßd rückte
Vtfhülnii der Rccriffp von dem SHbjectivon Grade der GewiBshoit,
Ott dir der lirtheilende dasselbe setzt, zum vollen Verständnifsc
briBy#n irill. Auch der Satr, anf pag. 102: ..Über die Möglichkeit
iri KoU) wendigkeit einer Handlung bat nnr in der Ge^^onwaii der
SpndKQde dio Freiheit, sie bestimmt oder unbestimtiit ans^'.iidnjcken:
tiäX H das Urtheil in die Vern;iiiKO"lit'it, sü kitiiii c» diimit schon
4W Butratong d'ir N'ichtwirklichkeit erhalten", dürfte den Schölem
tu IT. Onasf* wenig helfen.
boch am uns nicht in Ein7.elnheiten tn verlieren and trotz-
^ daqenige zu bezeichnen, was nns für die Behandlting der
StnUx )Di Griechischen Ton einschneidonder Bodcnlnii^ zn sein
ttiit «inig« Sätxe von allgemeiner BodeDtang für
:*'flQ|''giWB]Utischeii Unterrichtes aufgestellt:
t. Db der syntaktische Unterricht im Griechischen mit dem
nta 8atie be$;tnnt, den der .Schüler in seinem f bnngsbache liest,
Vd dl TOm Deatsehen ond Lateinischen her appercipierende Tor-
ttiUiagen vorbanden sind, so handelt es sich in erster Linie darum,
'■d di* «twaige Kvntaktischo Ei^entbümlichkeit des Griechischen
od ur diue allein — wa» mit dem Dentsclien und Lateinischen
Atnitifftjmmt , wird übergangen und hAchstens vor lalsclien .Ana-
••ffoi mit dem Latpinischen gewarnt — jedeema! an dem eiTizelnen
BtiipiiJe dem Schöler klar gemacht werde, in zweiter Linie, dasB
te Lehrer vorbedacht und das zukünftige Ziel, nämlich die syste-
■rtiicbe Darstellung des ans dem Einzelnen zu constmi er enden
^I^feiAcn, nie uns den Augen verlierend dio zur Erreichung
^'mh Zielia DOth wendigen Maßregeln vom ersten Momente an er-
fflife- Worin diese heetehen, das wSre die eigentliche Aufgabe
)idiktik oder Methodik des griechischen Syntax Unterrichtes
loasiuro.
2. Der syntaktische l'ntcrricht hC-rt nicht in der IV. Classe
'UC aondem von dort an beginnt er erst rcdit, allerdings niclit
'^MeUtiftUcb in eigenen Grammatik stunden, sondern bei der Lectöre.
"<Vt «it larot der Schüler begretlen, welchen Einftnss oft der aus-
'l'ildcDde Gedanke auf die CoDstruction ausübt, aber auch, wie
^i Jadfl HodificAtion des Gedankens durch eine eigene Sprach-
^ um Ausdrucke zu gelangen braucht, und dem deaik«nden Leser
'/er, Metb
. gnnno. rnt«TT. im Grlrd)., lag. t. ÄomviKif*.
beb
i
Anlpitnng zar Huni^rpr&piU'atioD im Anscblass an den ..Abrisü der
Grainii). des hoiiiärisch«ti und ticrodoti&ctten Dialocts" derselben
Chranuoatikbearb eituug .
Im ersten Abäclinitte das aUt^triiieinon Theiles — „Ziel
gramiaat. L'iitemebtes" — wird mit Recht die Oramniiitik (nr d
üntvrichi am Qymn. nicht als Selbstzweck hezeiclinitt ; sie
ZDnächst einzig nnd lUlein als Mittel zn dienen, die f^röndliche
Lectöre der classischen SchrirteteUer, welche den Mittelpankl des
Unterrichtes zu bilden bat. mu};lich ?.n machen. Lftsst sich durch
angemessene BebAiidlung derselben iiucli noch anderer Gewinn für
den Geist aus ihr ziehen, nmso besser; doch därfen die RAck-
sicbten auf diesen nie in die erste Linie treten. Die Vorkennong
dieser Stellung der Grammatik im griech. Cnterrichte bat schon
viel Schaden oni^erichtet; die stricte Ansführimg der Con&equeuzen,
die sich aus diesem Priiicip er^^ebcn. mösste zu weit durchgreifen-
deren ÄiiJvruJig'eti in dorn praktii^chen t.'ntcrricbte fähren, als e»
bisher ijeschehen und in dem vyriiegenden Buche durchgefQhrt Ist
Es därft« im irelteren Verlanfe sich die GeEegenhett ergeben ,
und da an geeigneter Stelle darauf -/.urärkznkommen.
Was sonst in diesem Abschnitte über den Hauptzweck
Erlernung der alten Sprüchen am Gymnasium gesagt wird, ist
nnznreiohcnd mid wäre beaaer unterblieben, auch schon daram.
weil es schwor mit dtsr Bcliundhiiii; des gramniatikstlischen Unter-
richtes in der Schule wird in Zusammenhang gebracht werden
kfinnen. Das. was hier als Zweck des Sprach Studiums hingestellt
wird, läset sich durch gute Übersetzungen in die Mntiorspracbe
g-an/ gut und leichter erreichen; denn auch :iiis solchen wird die
Jugend ,, Unterhaltung und Uelehrang" sich holen und sich für die
Ideen df«s Wahrten etc. gewinnen lasson. Was den K^ni der Sache
bildet, und was xngleich von Kinfluss auf die Itehandlung der
Grammatik, namentlich der Syntax, wäre, hat der Verfasser gar
nicht berührt. Wenn der Schüler übersetzt» d. h. die Gedanken,
die sich an die Worte der fremden Sprache knüpfen, durch Worte
ansy.ndrücken sucht, die denselben Gedanken in der eigenen Sprache
wiedergeben, ist er genöthigt, den Sinn, der mit den Worl«n der
firemden Sprache verbunden ist, mit dem Sinne, der au die Wurte der
eiicenen Sprache ireknüpft wird , 7,n vergleichen ; die Gedanken
treten in den Vordergrund, sie worden an einander gemessen, die
Ausdrucksfähigkeit der beiden Sprachen, die Mittel, durch die der*
selbe geistige l'rocess in beiden verschieder modifiriert wird, werden
erkannt, der Au^tdrnck, der dem inneren Vorgange am meisten
adäquat ist, wird gefunden. Kino derartige Beschäftigung hält den
Geist fortwährend rege; der Schüler wird gewohnt, jedes Wort als
Träger eii;eä bestimmte Gedankens anzusehen, jeden klai'^o Ge-
danken in ein bestimmtes Wort, das in einem anderen am besten
denselben Gedanken erweckt, vm kleiden und die Begriffe so zn
verbinden, wie es Ihr Inhalt orfordert.
I
I
ft«, BiBi«Ib. I. «Hg. 0- »oigl, SprichwissenBchaft, ug. v. R. Meringer. 237
km a ob«n in der /.weiten Columne das Zeichen der Küne. onten
iu dirUnge; vollständig verfehlt sind auf pag. 52 die Qeob-
*Atiiüg«i tarn Optativ; auf pag. 61: y -^ i :=: a und ..diesen";
lüg. 68 Tird auf eine Anm. 8 in der Crrammatik Tenriesen , die
N pv aicht gibt, wobei der letzte Absatz des §. 1 03 offenbar als
im. 1 figoriert; pag. 74 steht *>*, pag. 77 die ßeihe: ffiiv,
fwi-p) .. Cdfitv (1), pag. 85 steht §. 190, wo §. HO stoben
m»f pig. 89 xtf(, pag. 100 kommt ein Conjnnctiv des Präsens
*4ir OptaÜTB vor; anf pag. 101 ist im ersten Absatz §. 100
(ilub citiert.
^i*D. Konvalina.
tiitt«lheitrSge znr aUgemeluen und vergleichenden Sprach-
wisMMChaft. I. Heft: AUfftfJneine Sprachwissenschaft und Carl
A^b Afrptwcbe yurscbstudi'i;»! von Dr. Aue. Fricdr. Pott Leitziir
188«. 1^ aa. in kl. 8'.
Diese Einzelbeiträge beabsichtigen eine Serie Schriften von
Uiiomm and mittlerem Umfang ans dem umfassenden Gebiet der
tQSWiiDen und vergleichenden Spnu'hforHcbung xn veröffentlichen.
El mQ dadurch ermöglicbt werden, dass Manascript^, die ffir Zeit-
t^nfin flcfaon zu umfangreich sind . rasch selbständig verdffent-
litfct warden.
Den Anfang hat einer der Altmeister der Linguistik, der nnn
i>cb adion heimgegmigene A. F. Pütt, gemacht. Die Scbrift zer-
^ - wie schon der Titel erkt-nnen lüiigt — in zwei kaum mehr
ik laflvlicb zusantmenh;lDgende Theile. Der erste beabsichtigt ein
^ ^ g»g»nw4rtigen Standes der allgemeinen Linguistik zn geben,
^ dm natdrlich .luch der großen tJründer der einzelnen Disci-
rinn gtdaeht wird. Im Fluge lusst Pott üborbUeken, was för die
SpnrliftD Asiens und Am^-rika)^ geleistet worden ist Die Frage
"Hb der eheauUJgen Einheit oder Mehrheit dvr Siirachen der ein-
KIbu Contiuentfl wird gestreift. Den Versuchen verschiedene Sprach-
ittun«, etwa den indogermanischen und Hemittschen , zu einer in
twiiio bestandenen b<"horen Kinheit in verbinden , setzt Pott be*
'xWgi» Skepftis entgegi-n. Es folgen kurze AnuKTknngen ober
iittchictite und Bedeutung der Schriit. über Rutziffcnmg ilor Keil-
tvtltrifUD und Hiarogivphen. Japan, China und Indien veranlassen
*■ Vvf. nocii zu besonderem Eingehen. Die Methode der Sprach-
*tMuehaft in Verbindung mit dem Leben der Sprache beschäftigen
Al tu Schlüsse.
Der n. Theil ist Abels Forschungen gewidmet. iVbol vereocht
^ «fifgenainn" als eine Spracherschein nng von keineswegs spAr-
Wtn Vorkommen nachzuweisen. Weiß soll iu L'neiten auch schwarz,
nt liKb schlecht haben bedeuten kennen u. dgl. mehr — das ist
^^ «Uegensinn". Ruhig und sachlich setzt Pott sich mit dieser
J^n aaceinaDder. Er zeigt an einer Anzahl Beispiele, wie bloA
3S T<
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18»
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ttndcMBeb«- Wallt,
Jak«fc
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gnta AhKtaM« «•
Mvic ia fritckcr. lAMlijU ni
Ab ivaiv Bni
KmaltB Ft., AMspim
irtatitiiicat. Dritte ««Htert» Aaflig«. Mit TilAiM, TS in ta
t» gtJmfcfaa HilMcliBiBM, C TnMUm, eiMr fwr^riAtrfil
o< xw«i KntOL Fnamr 1885. ■gfclu akfe Abs dan Burfaal
Mi Hcrä. 4i* AsBnduis. dn SwgOM fahrt. 4i« Enldtckngia
a«f fca^koiiA— Bodm . die EnUiffamg der KeOMfciA ati die
lwfci|lMiifli Meyiiifhi VHrnttar entncfct b Aem ktaten AbachaWe
die Brgehiiiiee dv a^riolofiMAea Peiiiiwiigiii fai Boig
IMr.IKbllotbefc der Ltndur-iiDd Vülkvrkundv, aiig r. F. Cfrtusann: 289
r rf^i# (JmcIiicIiU*, Sprache und religiüsen AnscIjaDniiiren und die
I OdlVTcrbdltnisso der Babylonier uiid Assyrier dargeätoUt und hvr-
nrpbptHO. Tun wtdclioiu Worte diese Stadien lür die Bestfitignng
4* Wi%Iicben Bibrlangaben sowohl für die biblische Geschichte.
ib ucb für dir! Iiiblisefa« Geographie and von welcher Hedentong
£• Idiniehriflan Ifir die B ereich enin^' unserer archfiologischon
^I^lwe sind.
^^^BMs dritter Bund dieses Sammelwerkes erschien:
^^^''Kayser Friedrich, Ägypten einst and jetzt Mit 85 iu den
■ TatgedracktonHüIzscbmtten, 15 Vollbildern, einer Karte und einetti
P HHINä in Fu-bendrack. Froiburtj; 1884. Der Verf., welcher Ägypten
miigunr Aoschaoung' kennt, schildert in di<>sem Bache znerat den
Xil, du Nitland and dessen älte«t« Cnltnr and f^eht hierauf über
ioi ibfi NÜToIk im Alt«rtham, indem er nns in interessanten Zügen
^"■M rwpruDff und Charakter, die Glaubene-, Sittenlehre und den
*^Am dwselbea , ferner die Pharaonen nnd deren Bcgiermii,' . die
TMntehftft, Poesie nnd Kunst vorfülirt und die volkawirtschaft-
IWla und gesrllsrhaftlicbeii ZnstSnde Altflgypteos schildert. Der
4ritt« Abschnitt des Haches behiindi^tt das heutige Ägypten und ent-
*M zuntchst einen geschichtlichen Cberblirk rom Altnrtham bis
nrXntuit be«pricbt hierauf das hcutigre Volk Ägyptens, die Beligion,
^^ineitKhaft, Poesie oud Kunst, Begienme und Verwaltung, den
^■^huakter and die socialen Verhältnisse des Landes. In der
lug der Geschirht44 des ChristenUiuins in Äg\'])ten führt uns
4riiitor den Verfall der islamitisch -arabischen Cnltur vor Augen,
^^^ mir von der abendländisch - christlichen dauernd ersetzt
■tniB kann.
Eolberg Joseph, Nach Kcnador. lEeisebÜder. Dritt« nrage«
•'^«W* nnd mit der Tbeorle der Tiefenkrilfte vermehrte Anflage.
^ 122nol7.schnitten, 16 Tonbildem and einer Karte von Ecuador.
Fmtmif 1885. Dieso Arbeit gieng ans den Berichten hen-or, welche
■^^ &b«r seine Beisu nuch Ecuador seinen Verwandten erstattete,
^ « ebi«n Bufe nacli Quito, uui an der )^K<lytechnischon Schule
■ttnktik und Physik ?.n ducieren, Folge leistete, sie ist daher
•** lUütbwtchreibmig nnd keine vollständige ßesdireibuiig Ecua-
■*'• De Verf. betrachtete «eine Beiseerlebnisse hanptsfichlich mit
^ A>ge de« Physikers nnd hat daher der Darstellong derselben
•"*^ KWlogiscbe und physisch-geographische Theorie eingestreut.
"•J^stTrieht «- gleich «ach deui Beginne seiner Schilderonir den
*■■■ nüt seinen Ströniongeii und Wellen, seinen Tiefen und Küst«n.
™ SVbl dann über anf die Theorie vom irdischeu Gewölbeschube.
^^ der Besprecbnng von St. Thomas wird die Theorie der Cy-
™*'n bthandelt. Die «eiteren Capitel des ht^chst instmctiv und
'■****na geschriebenen Buches beziehen sich auf die Fahrt von
^' T'ionu« bis Colon, auf die Landenge von Panama, den Stillen
1^*40, Tmnbt'S und die Itai vou Guavaquil, auf die Küste von
"^itif, dio Uois« auf dem Guaya», auf die Schilderung des Cr-
I
miatk
5
bcuador
Der ej^
240 ninstr. Bibliothek der Linder ntKlVctker]
Waldes ond seine Physik, auf den Cfaimbonxo und Biobaznba. Ki
dem ein rein theoirtisrher Abschnitt aber den VulcaoiBmns eing«-
scbaltet ifit, wird di« EaUetropbe tob Ibana ¥om Angost 1868
^schildert, welche za den entsetzlicbsteo in der Geediicbte d«r
Erdbeb«D gehört. In dem Abschoitte über die CordiUeren von
Ecuador wird eine GnindLu:« zn einer Theorie der TiereolcrftAe ein-
geschaltet nnd die Ursache fär die ge^nwärtj^e yertbeilang' tob
Land nnd Or'^an besprochen and scblieClich die Theorie der rroßen
gebirgäbildeodeD od«- tektonischen Erdbeben an einem Beispide
durchgeführt. Nachdem der Verf. noch die Hochebene von Ecuador
und den Cotcpaxi besprochen, stießt er seine Arbeit mit einer
gehenderen Beschreibong von Quito.
Den fünften Band dieser Bibliothek bildet:
Panlitschke Philipp, Die Sadanl&nder nach dem
«Artigen Stande der Kenntnis. Hit 59 in den Text gedmckie?
Holzschnitten, 12 Tonbildem, zwei Lichtdrocken nnd einer £arte.
Freibnrg 1885. l'anlitfirhkes Name ist in dor Afrika-Lit*ratur durch
mehrere geographische mid literarische Arbeiten und zwar über die
geographische Erforschung des Afrika-Contineotes, femer durch sein
Werk über die Afrtka-Litoratur von 1500 bis 1750, über die Ktymo-
logie und Schreibweise elnii^er geographischer Namen Ostairikas,
über die geographische Erforschung der Adal -LÄnder, dnrch seine
Beitrage zur Ethnographie und Anthropologie der Somal-Galla und
Harari, sowie durch seine Afrikareiee so bekannt, dass sich tou
seiner Arbeit über die Sodanländer, welche in der Verarbeitung des
Torachiedenartigsten QueUeamaterials nicht geringe Schwierigkeiten
zn fiberwinden hatte, eine gut« zeitgemäße Darstellung des Sudan
und seiner Verh<nisse erwarten ließ. Nachdem der Verf. in der
Einleitung die allgemeinen geographischen QDd Bcr^lkcTungäzuständ«
des Sudan beüpruchon, behandelt or in dem zweiten Abschnitt« die
Entschleiemiig der SudanläLudcr, indem er roii Kenjdots Zeiten aus-
gehend die ailmAbliche Erforschung dieses Territoriums bespricht.
Drei weitere Capitel behandeln eingehend die westlichen Sadan-
Ifindor, die Tsadseeländer und von den NiUandscbaften Dar Fnr.
Senaar, Bahr el Gbazal. die figj-ptlsche Äquatorialprorinz, die Niam-
Niam- und Mangbattu-L^der; den Anhang bildet eino sehr tst-
dienstllcho Zusammeustellnng de^ Wichtigsten au» der neueren Lite-
ratur ober die Sudanifinder. Die beigegebene Ült^rsichtskarte der
Sodanländer ist im MaJIstabe von 1 : 11,500.000 angelegt
Als seciister Band liegt vor:
Schütz -11 olzhausen Damlan Freiherr r.. Der Amazonas.
Wanderbiider au« Peru, Bolivia und Nordbrasilien. Mit 31 in den
Text gedruckten Holzschnitten nnd 10 Vollbildern. Freibnrg 1883.
Der bereit« seit dem Erscheinen dieses Buches veretorbene Verfasser
hat neunzehn Jabre in Amerika, zw^lf davon in Peru und Tierzehn
im spanischen Amerika übcrliaupl zugebracht, und sich in dieeer
Zitit eino einirohende Kenntnis dieser Lfinder erworben. In hOchst
SiMeA, elementare kstronoiuisch« Gec^npliiu, ang. t. A. Eöjler. 341
kslirMttOt« nnd ansctiaolicb^n BilJeru werden uns in diesem Boche
Im ponaniscb« Seeküate, CajaniurciL Cbachapnyati, Lornto, ircariUi,
i0t Soünoes, der Rio Negro, der Madeira nnd dar AmazoDas
IMdUdert.
Peo Schlius des Workee bildet ein Anhang über die ein-
idllffge Litemtor. Der Verf. hat die ZnsUndi' dieser Lünder in
■tgUdut OD parteiischem Lirhto daiyestt^Ilt uud kommt hieben zum
Sdlu», düs die Cormption im jurrößten Tbeile des spanischen
.Uiwriki bereits so weit g'ediohen ist, dii&s weni^ ilaffnong aaf
•in Bwemog dieser faolen Zost&nde ohne gevaltsane UmiräUnngw
Arff bleibt
Diese Bibliothek verdient wirklich Beachtung, indem sie den
Uhnii als Ullfsmittel zur Belehang des ^eotrraphischen Unterrichtes
tet ud der studierenden Jui^end. t-owic jedom Gebildeten eine
NbT iaUrsssante nnd eine insbesondere fnr die Jcf^end anbedenk-
Ktkebctan bildet.
WIcD.
I>r. Ferd. Qrassaner.
Dr. A. Grosse-Bohle, ordentl. Lehrer an der Landwirtschafts-
idiale in LOdingabauson: EbenP Trigoaoin£>frie zum Qcbraache
n LaadwitiKhaftMchulen . bobvrcn BGortrei-hulcu and SlinÜcfa
miuinrTtrn Anstalten, sowie &iirh zar S«lhfitWI<-hninß. Mit hO ia
4« Teit (fcdnickt^n Abbildunjri'n. — Freibur^' üa Brfisgau 188A,
HwdfMche ViTlagsbachbamllung. — 55 SS.
„Vorliegende Ebene Trigonometrie ist zunächst Tür den 6o-
^nidi an LandTrirtschaftsschnlen bestiniint., deren Lehrptan für die
Trigaonetrie vorschroibt: „„Bekanntschaft mit den einfachen tri-
{<BQBHtriecben Functionen und deren Anwendung znr Berechnung
*r Dreiecke"**. — Der Verf. hielt es für wichtig, alle Kntwick-
iBgtn und Bereehniuigen vollständig dorchzolühren und durch
^%vai und Anordnung die Sache uiöglichst ausdiaulidi zu machen."
Tno den sechs gonionietriBchen Fnnctionen werden überall,
"Vtlil in den Definitionen nnd Formeln, wie in den Hechnungen,
■f die vier: »iti, con, fy, ehj benfltit. — Die Definitionen werden
'*■»(. für die absoluten, spitzen Winkel, nur am rechtwinkeligen
ft*iiok gegeben und erst dann für die vier Quadranten eines ortho-
9*iillii Coordinateosj-stems erweitert — nach Ansicht des Ref.
** IWeckmlAigste anter den v^nacbiedeiien gebrfiuchlichen Wegen
* EittAbrnng in die Vorstellungen der Goniometrie. — Von Anf-
nben «erden nur die gewühnlichen einfachsten gestellt und gelöst.
~~ DW Ausstattung des Heftchens ist eine sehr gute.
Btobtchhingeu , Fragen und Aufgaben aus dem Gebiete der
\ (dpiaeaUreu aalrunouiiacheD Geograiihiä. Zusatmaenge^vllt
luQ Gttitav Ruitcb. Profi-Mor an dur k. k. Lehrerbildungsanstalt in
ffkli. - Wim 1887, Hold«.
Aof den 24 Seiten des Rcbrifiebens bringt der Verf. „eine
Kvk« TOD Aufgaben, welche nicht nur zu einer lebendigen An-
iMkctrin r. i. M*xT Oymii. IS8S. 111. Baft. M
242 VTetjr, Elemente der projectiT. Geometrie, vag. v. J. G. WiiUmti%
an-
i
Bchanaug der EroignifitiC nikt dee festen WaTidMs am Himmel an-
regen Süllen, soDdcrn vonogeweise socli goetgnei sind, doii Schäl
in der Auffassung r¨icher Vorskllungon xu üben und znr frei
geistigen Bewegung auf vinem Gebiete geschickt zu machen,
der Zr>^ling . . erst beherrschen muüti, bevor er mit Gewinn
ohne Sclii^digung seiner nnturgcmäHen Entwicklung auf die Höhe
unseror helioc«ntrischon Wellanschauung gehoben wprden kann . .
Efl sind doßhaib auch nur wenige Thatsacben, welche den Aufgaben
xugninde liegen : die Umdrehung der Himmolsloigel und das fist-
Ucfae Zurückweichen von Mond and Soinie und die znr Fixiomng
dieser Erscheinungen nOthlgen OrieutierungsbebelFe liefern den Stoff
zu Übungen, deren formaler Wert zum mindesten rieht heetrittcn
werden dürfte. ÜberaB Ist der ^eoeontrisclie Standpunkt vorausgeseta
und ab und zu auch auf die vortrcfflitlie Ai'beJt von Dr. A. J. Piek
„Die elementaren Grundlagen der nstronomisclie:
Geographie" hingewiesen".
Der B«f. hat in der Anzeig« des letztgenannten Wpjkcbens*)
sieb mit diesen Principien durchaus einvcrgtanden erklärt. Wir
köimi^]) uur den Wuusch aussprechen, dass dit^enigen Kennt-
nissa mid diejenige Art, sich mit dem gestirnten Himmel zu be-
schäftigen, welche das Schrift^ben z. B. sogleich in den 22 ersten
Fragen über die Stellang der wichtigsten Sternbilder zu bestimmten
Tages- imd Jahreszeiten vorans^etzt, recht bald bei inAgllcbst vielen
Schnlom und Lehrern wirklich zu tinden seien. Sehr anregend ist
eine Reihe von Aufgaben gegen Schluss des Büchleins, welche der
Odyssee und anderen classlschen Denkmälern entnommen sind. Jeder
Frage — im ganzen bringt das Schriftchen deren 91 — ist ent-
weder die iVntwort oder eine mehr oder minder ausfübrliche Anlei-
tung zur Li^isung der Aufgabe beigegeben. So wird denn die Arbeit
des Verf. jedem Lehrer, der das Seinige zu der nachgerade
unaufschiebbar gewordenen Deform in der methodischen Behandlung
der astnmomiscben Geographie gemäß de» im aUgemeinen l&ugst
anerkannten Principien der naturwissenschaftlichen Methodik beizu-
tragen wänscht, bestens willkommen sein.
Wien. A. HöfUr.
J
Die Elemeut« der iirojectivischen rieomelrie. VonDrEmOWe
0. 0. Prof- an der k- k. UniTereitSt in Wien. 1. Heft: Tlieorie
prvjcctivischeo GnmdefbiUk> erster Stafe und der quadrattMfacn Id-
Tolutionen; 2. H«ft: 'I^eorio der Ciirveu zweiter ürdnane and iweiter
Clause. Slit 77 Holisclmitten. Wien 1S83— 18*7. Wilh. BraumOller.
Die beiden TorUegendou Heft« des Werkes über projecti-
vische Geometrie, welchen ein drittes, enthaltend die Lehre
Ton den BaumcurTeu dritten Grades und einen Literatur-
answeis, folgen wird. i!>ind in erster Linie bestimmt, als Leitfaden
■) In dieser ZeitMhrift, Jahig. 1880, S. 777—784.
Weyr, Üemoito d«r projectir. Geometrie, tmg. t. J. G. WaiUHtin- 243
' in de
^ bedn
■ un V
I
I
Sr dio Voilesongen über Geometrie iü diencji, welche der rthm-
lichst bekannte Hr. Verf. an der Wiener Universität abhält; diesem
CBtttande MitsiirprliBiid wurde um-h der -m bearbeitende Lehrstoff
in dogmatifirlier Weise dem Studierenden vorgeföhrt, Trodnrcb cino
bedtctoide ('bersichtlichkeit des Gebotenen erreictit nurdOf welche
im Vereiue mit der klaren und streng- wissenschaftlichen Darst«!-
dcesclben dem Studiam der Klcmouto der pmjectiviscfaeQ Geo-
i» einen mächtigen Vorschab leistet
Das erste Heft umrasst die Theorie der projectiv lachen
örandgebilde erster Stnfc, also die Lohro ron den Beziehiinj^en der
EifoteBle einer Piinktreihe, eines Kbenen- nod Strahlenbüschels,
soiiain die Theorie der quadratischen Involutionen. In erster Linie
viid dvgethan , wie die Elemente der Crmidi^ebilde erster Stufe
bMtinimt werden; diese Betrarhtiiniren führen zur Lehre von den
Do^fpelverbältnissen , welche mit ziemlicher AusführÜctikoit zur Be-
banÜTui^ gelanfft. Kine Anwendung der vorg-etragcnen Sätze wird
in ten Abschnitt* Aber die vollständigen Figuren gegeben, and
iubninidere ist es Aas voIl«tAiidige Vierseit, welches eingehend
«Mai wird. Daran schließen sieb die Deductionen der Theoreme
Wi Carnot und Gera, deren Fruchtbarkeit an mehreren Bei-
■piello dargethan wird. Die unter dem Namen der „perspec-
tiTiaeben Kaumanairht" bekannte KaamanfTassnng bezAglich
iw unendlich weiten Elemente und Oebilde. enwie die Erörterung
des Beciprocitätsgcsfltzes und die Elementen begtinuntuig in den
ßnuidfTPbilden höherer Stufe beschäftigen den Autor des Werkes in
iUd nächsten Abschnitten nnd worden als Stützen der spKteren Ile-
traditangen gebraucht. Als die einfachste Verwandtschaft geome-
Inichtf Gebilde wird jene der Pcrspectivität bebaudolt; die
MM ihrer p er specti Tischen Lage gebrachten Gnuid^cbilde erster
SWe sind projectivische Gebilde und mit diesen werden weitere
KrOrtfirnngeu for^eführt. Die ähnlichen und congmeiiten Gebilde
«•riea im nächsten Ahschiiittfc erörtert. Bescmdcres Interesse ge*
■Uno die projertivischon Gebilde dann, wenn sie aaf demselben
Tnger sich befinden; mit dipsen conlocalen Gebilden beschäftigt
lieh der Verf. im weiteren nnd gelangt zu dem wichtigen Begriff
^•r Doppelolomento. deren Coustmctiun mit großer Anschau-
lie^koit gelehrt wird. Ks ergeben hich iiiiii sehr Mangreicbe Sätse
tt(»r die projecli vi sehen Eigensclmlteu des Kreises als Folge-
IQnpm ans dem Vorgetragenen. Diese geometrische Figur wird im
ITadi folgenden zum Gegenstände sehr wertvoller Unters achnn gen
fwnacht (Doppel Verhältnis von vier I^unkten und vier Tiuigenl«ii
*iDH Ereit^es, Polareigenaohaflen desselben. Kroisvierecka und Kreis-
*iineite, Mittul|mitU und Durclimesi%er). lief, hitlt die dadurch her-
^Or^emfeue Trennung der auf den Krpis bezugnelinienden Theoreme
»««Junen, welche sich anf die Kegelschnitte im allgemeinen be-
lirten, für sohr vortheilhaft rnid den didaktisülion Fordcningen Koch-
CTiig tragend. — Das /.wnlfte Capitel Ist der Lehre von di'n In-
16»
344 Wetfr, Elcmonte der projectiv. Geometrie, acg. r. J. G. WaltcnUn
volntionen gewidmet, -welcho eine wichtige Vorbereitung för daj
Stndiaui der nachfolgenden Tlielle bildet. — Eine allgemeinere Auf-
fassung der Projeotivitilt, eine analytische Behandlung dersnlb^T
treffen vir in den fulgeiuleii Gcductioneii des Itnches, welche u
Allgenieinlieit der AuffasBung nirht« zn wäiischen übrig lassen. All
epecieller Fall dieser Entwicklnngen wird Tora Autor die Theorii
der cyklischen Pngectivitilt bebandelt. Sehr schfttzensvert sind dii
Bomerlrangon ober die harmonischen Mittelpunkte eines TripelSi
sowie über die Kechnungsoperationen mit TbeJkerhiUtnisscn.
Die Binleiton^' des zweiten Heftes ainTusfit die ErArtcmng
der Gnindbegriffe aus der Lehre von den Cnrven and FlAchet
und 99- werden dieselben aaf Gmnd sehr einracher synthetische!
Betrachtungen deduciert.. Schon an dieser Stelle irird der dcrello-
pablen Flachen und deren wescntiichston Eigenschaften gedacht nnd
auf die Reciprocität anfmerksara gemacht, welche zwischen gewisMc
Elementen der ebenen Cnrven und der Kegel bestehen. Die Be-
trachtung der Ordnung und der Classe von algebraischen
Cnrven iind Fläcliwi beschäftigt im weiterön don Verf. Der erste
Abschnitt ist den Cnrven zweiter Ordnung als Erzeugnisse pro-
jectivischer Stralileuböndel gewidmet; in demselben werden di(
wesentlichsten Theoreme, welche darauf bezngnebmon, und mobrerc
Constmctions aufgaben eri>rtert. — Der Pascarsclie Sati Ton
eingescliriebeuen einfachen Sechsecko bildet den Aasgangepnnkt dei
weiteren KrPrterungpn. — Dass die Cnrven zweiter Classe Erzeug'
niese projectivischer Pnnktreihen sind, wird im dritten Abschnitte
gezeigtond hier werden auch die bczuglichenLehrsÄtze und Constractions-
aufgaben vorgenoraaicn ; als Nachhang hierzu finden wir die dem
B r i a n c h 0 n' s c h e n Theoreme vom umgeschriebenen einfachen
Secheseite etilsprei-hende Beduction. — Uiennit ii>t die aUgemeia<
Erörterung der Kegelschnittslehre vom Standpunkte der projecti-
vischen Creometrio ahgeschloBsen, nnd es beziehpn sich die weiteren
Kntwickelungen tbeils auf Vervollstilndigung »ml Verallgemeineniog
der vorgetmgenen Sätze, tUcils auf die Bobaudlung der besondertn
Eigenschaften der Kegelschnitte. Zunächst werden die Polareigen-
schaftATL derselben durge^^tellt, sodoim die pr<yectivisclieD Ponkt-
und Tangentensysteme an den Eegelschnitten verwendet, am das
Verst'üidnis der folgenden Partien des Lehrbuches möglich za
macheu. Die centrale C'ollineatlon wird auf Gmnd der Erürterongen
der gemeinschaftlichen Elementfl zweier Kegelschnitte begreiAich
gemacht; der Lehrsatz von Desargucs. dass die Ponkiepaare,
in denen dnc beliebige Gerade von den einzelnen Keg«lschnitten
eines Büschels geschnitten wird, eine Involution bilden, bietet die
Stütze für die Lßsung einer groGen Zahl wichtiger Prohlfttna,
welche der Autor int Nachstehenden vorführt. — Ein spocieOei
Abschnitt i&t den Dnrcbmessem und den Achsen der Kegelschnitt«
gewidmet, und man erkennt aus demselben, wie ungleich weit
schneller die Fülgcrungen uns den Grouds&tzen auf s^itthotisch«
Btcnvr, LctA. der G«onwtrie fQr Ob«rgyinniision, vag. i, 0. Stoh, 245
Ab iitf analvtifltfbBm Wcire sich ergeben. — Die Brcnnirnnktseij^en-
iehafbu der Ee>felBchiiitto werden auf Ornnd dar DefiniUon dieser
PiAkte als solcher, an denen der Kegelschnitt rechtwinhelige In-
Tfllotionen ronj agierter Strahlen hestimmt, jrcwonnen. Bemerkenswert
irt dfr plemontargeometriBche Deweia des SaUee vom Kreise der nenn
Puiktc, welcher der geometrische Ort der Mittdpcnkto aller dem
Gninddreiecke qdi geschriebenen f^leichseitigeii Ilv^ierbelu ist; dieser
bildet den Scbltua der im zweiten Hcßc gcKcbeucu Kntwtckelongcu.
WiQ schon eingani^s dk'scs kurzen Beferatea beuiorkt wurde,
Mrft« dw vorliegende Bnrh sich sehr geeignet xur Einführung in
^» pmiwtiTtsche Geometrie erweisen, und demselben werden aus
Aaaui Grunde besonders ans dein Kroise der das Stndimn der-
•»n>«a Reginnendeu viele Freando zntheil werden. Die präclse and
^och ftajQerst klare Darstellung der rorgetrageuen Sätze, das Inein-
■Mergnifen ron Theoremen nnd Aufgaben entspricht voUkommeu
'mi ^daktiscbcn Forderungen, welche der Verf. im Äuge hatte.
Kiclit noTortheilhafi wÄre es gewesen, wenn der Verl', anter dem
Tex-u Mf die Geschichte der einzelnen Sätze rerniesen hAtte, wie
•• der b^hmie Qeometer an der Ingen ienrscti nie in Rom, Prof.
OrvtBOQa. gethan hat; immerhin hätte dann auch dem Leser eine
"'^immrnfnfinrnflr IlterariGchc Skizze am Schlüsse des Gesammt-
*'*i"lri geboten werden kr>nn«i. — Musterhall sind die Figuren,
**>lche in genügender Zahl dem Texte beigegeben wurden; die
?*hlmrhen Druckfehler wurden durrh ein gewissenhaft auBgeffihrtea
'*«T»idinis von Berichtigungen ganz unschädlich gemacht.
Wien. J. G. Wallentin.
^^. F. Ho<?eTar, Lelirbuch der Geometrie ftlr Obt^rgvmnasien-
^H Wien 1888. F. Tempnkj. Geheftet 85 kr, gi^bimden 1 fl. 'i> kr.
^^^^^ Wie CS sich wohl von selbst versteht, ist der Verfasser
H^^^^ obigen Lehrbuches überall bestrebt, den Winken und Ändea-
^^^^gtn der „Instractionen für den rnterriclit an den Gymnasien in
^*^UtT»ich" Folge xu leisten. Diese Vurjschriften las.son, selbst
^*'«lii ^« von ihnen ertheilten KathacliUge in der Praxis als Norm
^■^IffHwben werden, der eigenen Thätigkeit des Lehrers Spielraum
^^nag, tun sich zu zeigen als gegründet anf dh volle Herrschaft
^^T die bieher gehörig« Literatur. Davon kann man sich gerade
^«i der Durchsicht des In Rede stehenden Lehrbuches überzeagen.
t^ VeKaner deuclben hat sein Ziel, den geometriscbon Lehr-
%t(iff dM ObArgjmnasinms nach Ausscheidung alles Überüdssigeti
•der weniger Wichtigen atrengwissenschaftlich und zugleich der durch-
■dinittlichen Fassungskrart dc-ijenigen Schüler, wofür es bestimmt
ift. asgemessen darzustellen — durchweg erreicht Gestützt auf
du volle Terst&odnis des Gegenstandes nnd die eigene Erfabrang
I im Lcbruute. bat er es vermocht, diesen nicht anbedeutenden Sto£f
is «io Buch von 137, Bogen zusammenzudrängen, ohne dass did
Dantallimg jemals von der ihm eigeuthü milchen Klarheit und Bub«
k
246 Jlocevar, lelirt). der Gcometrte för Oliergyraiiftneti, ang. t- 0. Stob.
verlassen wird. Eiueu aui-rek-hendeu ÜI]angS8tofr gedenkt der Terf. in
zwei bflBonderen Heften nachzatrapen, welche in Kante erscbeinm sollen.
Wir wollen nun jeden der vier Theüe dee Werkes etwas niher
1. Planimetrie. Bei ÄnfsteUnng dor Gnmdbe^ffe «od
AbleitunjT der grandlegenden Sfttzo der Geometrie hat sich derYerf.
im weäeiitlicheu an die von den Alten dberkomniciien Axiome ge-
halten, ohne ein neues hiiizuzufü^^eu. Darin kßnnen wir ihm nur
beietimmen ; denn die verwickelten rnteränchnngen ober die Grund-
lagen der Geometrie gehtlren nicht in den elementaren Unterricht.
Nur be7.figlich einer Stelle auf S. 53, wo ohnewoiter« angcnommea
wird, dass wem von den beiden BanmgrC&en ,1 ond ß die letztere
die kleiuüre ist, es VieUaclio von li gibt, die grOfter als A sind,
ist zu erinnern, dass dieser Satz von Archimedes ausdrücklich ai^
Axiom bezeichnet wird. Er lässt sich nur dann beweisen, weun die
Stetigkeit der KaamgröÜen erklärt wird.
Nebr-n der Corgnienx und Ähnlichkeit wird anch die Sjm-
metrio der Figuren gehörend berücksichtigt. Sie bildet ja aocb
eine hesoiidero Art von geometrischer Verwandtschaft und zwar ge-
winnen 'Iur<:b ihre Vermittclnni; mnnche Sfitzo eine anHcbaaliclie
Form, wAlirentl die Beweise derselben sich ver«infacheii. Die Lehren
Ton der harmonischen Theilung, den Potenzlinien, Polaren, Ähnlich-
keitsachsen usw. werden nur Diichtig berührt oder gar nicht erwähnt,
da ihnen zufolge des österreichischen Lebrplancs eine principielle
Wichtigkeit fär den Unterricht nicht zukommt. Manches davon
kann »llerdin^B als eine nützliche nnd dabei nlciit schwierige
"Cbatig für die Schüler dienen.
An die Spitze der Ij^^hre von der Gleichheit der Vialecktr
welcher der 2. Abschnitt gewidmet ist, wird nach Enclids Torgasg*
die Definition gestellt: gleich heißen allgemein Flächen, welche
aus cougnienten durch gleiche Operationen (Addition, SubtracUon.
Verrieirältigung oder ThuiluDK) entstehen. Obscbon dieselbe bin*
längliche Anschaulichkeit besitzt, so ISsst sie sich doch dnrch eine
noch anschaulichere erRet7.cn , nämlich : Zwei Flächen sind glaicbi
wenn sie a^s gleich viralen Stücken bestehen, welche paarw^se
coQgruent sind. Ihrer Durcbfühnmg stellt sich keine Schwierigkeit
ent^geuO- insbesondere dann, wenn dem in Bede stobenden Ab-
schnitte die Lehre von der Ähnlichkeit der Figuren vorangeachickt
wird. Diese Vergleicliuitg der ebenen Yiekcke fuhrt ferner unmittel-
bar zo der entsprochen di'U der Prismen. Dann erhobt sich freilich
das bis jetzt unnahbare PjTamidenproblem. — Wir sind der Meinung*
daes der elementare Unterricht eines Tages die genannte, höchst an-
schauliche Methode der Polygon- und Prismen Tergleicbang bcnutien
wird. Dass die Zerscbneidung gleicher Vielecke in paarweise con-
grnenie Tbeile einen Ki-eis von Aufgaben bildet, welchs die Tbeil-
■) Vgl dM Referenten Voileituogea Ober allgemeine Arithmetik
S«it« 76.
I
,Icbrb. der Geometrie fflr Obergyoinasicn, ang. v. O. Stoh. ti7
ukiu ia SchüUr in hohem Grade feBseln. trird ohnehin niemand
taAbred» stellen kennen.
2. Die Elomente der Stereometrie treten aus iu einer,
ontr im wahrhaft pädagogischen Gesicbtspiinld«, das« das Paral-
Iflnuioa aacb in die räamliche Geometrie sofort ninffcrährt werde,
baj[iitaDteti Anordnung entirogen. Leicht wird der Scbüler diesem
Ltitfiden durch die bpiden ersten, kürzeren Abschnitte aber die Ge-
nda nd Ebenen im Ilaume und über die körperlichen Kcken bin-
dnrdi in den beiden letzten, längeren aber die Eigenschaften der
tiiya ind Sber die Oberflächen- nnd Volum siuessung folgen. In
im entcn von diesen gebt der Verf. von den Polvedeni zu den
nnd(o Eerpsm Aber, in dem zweiten bestimmt er zuerst die Ober-
IÄcImd lUer im E]emcntarant«rrichte zu behandfinden Körper, hierauf
ikn Volomenzahlen. Die Volumenz&ht deti schiefen Prisma nnd der
tlpwiide wird in Cbereinstimraußg mit den „Instructionen" durch
i*" (^Tilieriscben Satz gewonnen.
8. Die ebene Trigonometrie wird er^^ffi1et mit derErklä-
Wf i«t Strecken und Winkel als relativer Größen . worauf recht
'••ekmUig das reclit winkelige Coordinatensystem eiü>,'efühi-t ist.
"*• InjonometriBchen Functionen prscheinen alu die Verhältnisse der
^rdiiulen *^in?8 I'unkt*»« zn seinem Kadiusvector and zn einander.
'''• Ableitung der weiteren goniometrischen Formeln ist in solcher
^ *^orgenommen . dass ihre Gilttgkoit für wie immer beschaffene
''iDk^ außer Zweifel bleibt. Hier, sowie in der eigentlichen Tri-
IffUiOrijeirie ruht die Darstöllong auf dem Gedanken, aus möglichst
•'■*^« nnd einfachen Sfitzen, welche mit Hilfe von Constrnctionen
1" l>«Teisen sind, alle dbrigen durch bloße Rechming' zu gewiniien.
*■ Sdiluse finden sich Anwendungen der Tri),'onoaietrie in geo-
""^ivobio Aufgaben und auf Hf^hcn- und Distanzniesaungon.
4. Der soeben ernähnte Gedanke ist auch für die Diiratt'nang
*^*BaIyti«chen Geometrie maUgebend. Die meisten Lehr-
™*"7*«r derselben halten sich daran , jedorh nur wenige verwenden
^■"'R'« Sorgfalt darauf, die aus der Figur zn entnehmenden Sfltze,
''^^Mie fnr die Entwickelongen der analytischen Geometrie doch die
^T^^tadligc bilden sollen, so zn begründen, daas jeder Zweifel an
J^*^ allgemeinen Gtltigkeit ausgeschlossen erscheint. Vielmehr wer-
^^ bHofig die für einen bestimmten Fall abjc^eleiteteii Formeln ofane-
'****« auf alle öbriBren übertragen — ein in jeder Hinsicht nnd
™ jeder Stnfe des Unterrichtes verwerfliches Verfahren, Von dieser
^*^hlissigkeit hat sich der Verfasser vollstÄndig femegehalten; er
*'^*>dflk auch hier diejenige Genauigkeit an. welche in der Planimetrie
P2 Slepeoroetrie nach dem Beispiele der Alten eingehalten wird. So
■*•*•» wir für die absolute Dreiecksflüche richtig zwei verschiedene
^••irteke durch die Coordinaten der Ecken angegeben und wir erfahren
S^lWi, auf welchen der von zwei Geraden gebildeten Winke] die vor-
I^IttirtcD Formeln sich beziehen. Die Quadratur der Küipse und der
P^ntnlistebenralis sorgfältiger behandelt, als es gewöhnlich geschiebt.
348
EpatetH, GeoQomic, uges. t. K. ZUbr.
Wir fofiften onsere Ansicbt über diesen TheU dee Werk
dahiD zusammen, dass das darin Gebotene allen mit dem Unter
ricbteziele vereinbarlicben Anforderangen ontspricht, ja im einzelaw
kaam durch etwas Besseree zu ersetzen eein wird. Der Verf. be-
handelt im 1. Abschnitte die allgemeinen Begriffe and Fundamental-
aufgaben, im 2. die Gorade und jfibt in deu folgenden die wich-
tigsten Elgci] scharten der Keirolschnitto. Mehr Stoff ans der ana-
lytischen Geometrie wird vom Lehrfilan nicht verlang*!. Uaranr kommt
«6 aticb gar nicht an ; dßnn der FlaoptzirKk des Gymnasialnatcr-
ricbtes auf diesem Gebiete ist und bleibt, die Schüler mit deu ebouo
einfachen, als fruchtbaren Gnuidgedanken der Coordiuatenmethode
vertrant za machen.
Innsbruck. 0. Stolz.
Ökonomie (inatlieinatisrhe Geogi'aphie) gestützt auf Beo
acbtung und elementare Berechnung, por Lehrer, Stadiena
und zum SL•l^»rtunten■iebt bearbeitet vor Dr Th. Epstein, Lehrer
an der nealMclmlt* .Philanthropiii* in Frankfurt a. M. Wien 1888.
Druck and VcrlaR von (.'arl Oerold's Sohn. 676 SS.
Duter den k*'?^iivv artigen Yerbältnisaen ist es achwer, sich
auB dem bloßen Titel eine« Werkes ein vollkommen klares Bild
von dem Inhalte zu schaffen. Noch in den ersten Decennien unsere«
Jahrbnnderts war der Umfang eines Lehrbuches der mathematischen
Geographie deutlich voi^eschrieben, beute ist es wenigstens iui
allgemeinen nicht mehr der Fall, da einzelne Theile der matbema-
tißchen Geographie als selbständige Dißriplineji von ziemlich be-
deutendem l'iufongc erscheinen. So ist es beispielsweise heote nicht
mehr ein unumgänglich nothwendigcs Erfordernis, dass in einem
Lehrbuche der mathematischen Ge<^rapbie die Lehre von der Ab-
bildung sowohl der ganzen Erde als auch einzelner TheUc derselben
auf einer ebenen Fläche enthalten f:ei, da diei>er TheU längst unter
dem Namen Chorographie oder Landkartenentwurfslehre eine ziemlich
ausgebreitete Literatur besitzt.
Das vorliegende Werk scheint dem Keforenten , soweit er
Altere und neuere Erscheinungen dieser \xi keimt, eines der besten
Erzeugnisse zu sein, namentlich wenn mau die Grenten berück-
sichtigt, die sieb der Verfasser selbst gesteckt hat (siehe Vorrede;
and anderenteits einen gewissen Wert auf elementare Behandlung
legt. Der Verfasser hat, wie in der Vorrede bemerkt ist, es rer-
roieden, die gesammte Astronomie seinem Bache abgckün.t einzu-
verleiben und damit bat er nach der Ansicht des Referenten voll-
kommen recht gethan, da diese kurzen Bemerkungen selten aas-
reichen, dem Lernenden ein klares , anschauliebes Bild von der
Sache zu liefern; dagegen ist In dem Buche alles anfgeDommeo.
was die Gestalt und GrßOo der Erde, ihr Verhältnis tum Sonnan-
system und in allgemeinen Umrissen anch ihr Verhältnis znm
Fiisterubimmol betrifft.
Lierl
SptletM, Geonoaiie, aogi^z. t. K. Xtfbr.
349
I
Eine kcne Inhaltsan^alic dürfte ai» beston das Wesen des
Wcft« cbankterisifren.
I>er erste Abschoitt (Cap. I bis 17 enthaltend) bebnndelt
«Üb va EnnitUang der Beobacbtungen, welche 6pAt«r verwertet
««d«n sollen, DothvendigeD Instromcnte, die spb&riecben Coordi-
BilinTBieiiie des Äf)Qat<>rs ond Horizontoe, insorpme sie aaf die
ttgüelie l'mdrebon^' der Erde Bezti[? haben ond die Aunf>GUiig der
lUntif buiereudeii Probleme der Epliäriscben Aatronomie in klarer
bmlillui^. Die Hanptresultate sind hier so wio im (ganzen Ver-
iiaf« dfirch fett« Lettern hervorgehoben, was nicht wenig inr
Cbmichtiichkeit beiträgt. Am Schlosse dieses Abschnittes ist <>ine
br» Bwcbreibnng der Stembtldor des niSrdlichen Sternhimmels
«■d fibenlies die Anzabl der mit freiem Ani,'e sichtbaren Fixeteme
uck lui Üranomctrieii von Argelaader und Heis bei^^erögt.
In zweiten Abschnittf> (Cap. 18 bis 29) ist alles auf Gestalt
BUl QrAßo dar Erde bezügliche zusammengetragen. Die ScbiMening
■ri kUr und anuehejid nnd bietet zngimch ein roUständiges Bild
*fcr Arbeiten, welche antemommen worden . um die Größen- und
'■arirfafiltnisse nnseres Planeten klarrtüegen. Die einzelnen Theile
"M dorch passende nameriscfae Beispiele erläutert.
htt dritte Abschnitt (Cap. 30 bis 46] nuifasst die scheinbare
'***(Bitg der Sonne. Oie Entstehung der Jahreszeiten, die Ungleich -
Bift ^ wahren Sonnentage usw. flnden hier Ihre Erklärung aof
^nii«l Yon Beobachtungen. Gegen diese Art der Behandlungsweiae
*•* sieb allerdings einwenden, dass diese Art von Beweisen jenen
'und If^isefaer Evidenz nicht besitzt, als jene, welche uns den
"tMbaiiun Princlpien der Mechanik auf Gniud elementarer Grund-
'^^ der älathomatik abgeleitet werden. Indessen wird Jeder, der
*Kli mit derartigen Arbeiten beschärtigt bat, dem Referenten gewiss
Äf*** xngesteben, dass eine Behandlungsweise derartiger Probleme,
*** bU c B. in Möbius „Die Elemente der Mechanik dos Himmels"
■■d in anderen elementaren Werken ähnlicher Art vorkommt, nur
^"^ tchwer deqJKQigen zugänglich sein wiril, die sich nicht schon
** *4td«v Weise mit dem Gegenstände bescb&ftigt haben.
In riertan Abschnitt (Cap. 47 bis 55) wird die Bewegung
^^ £rde, sowie die scheinbare Bewegung der Planeten sowohl auf
**"^«i der Alteren Ansichten als nach dem copemicanischen Systeme
'^''^^tidtlt. Dabei findet die Frage nach den Dimensionen unsere»
^^"^'^«ilfijistemea ihre Beantwortung, indem dielt^tztenCapitelderParall-
*^ Obotaspt and der Sennenparallaxe insbesondere gewidmet sind.
ffas in VorigMi über die Behandlung des scheinbaren Sonnen-
■^•« f osagt wurde, gilt im lünften Abschnitte (Cap. 56 bis 5Ö)
TWÜnhaiüicfa vom Uonde. Auch hier aind die Gesetze der Bewegung
^'^^bar aus Beobachtungen oder, was dasselbe Ist, aus den
A'^CiUn guter Mondephemeridün abgeleitot. Die Haupt^tfi rangen
^ Hoöib— «gnng finden ihre Berücksichtigung und. am Schlüsse
*^ SMviRt, wis man die aklipticalen Moudcoordinaten bis auf
Ep*iemt OcoMaäe. aifcs. t. K. ZtOr^
250
«cniff« MinuUn gana ftnd« Iouid. I>ie letzten sechs Capiid die
AbtefaDitt« hxBdeln Über die Küümnmg des Xond««. ftbe
VaaUniue, ihre nibenmfBweü« ngdmUige Wiederkehr qj:^^*
Aber die unter dem Xanieo 'Ubration' bekannte Erscheinan^.
D«r sechste Abschnitt (Cap. 69 bis 72) enth< anter dv ^**
Titel „Geooomiscbe Physik" eine kurze Geschichte der ^eirenwärtig'^^'
Weltanschananj? nnd in elementarer Ahleitang ein Capitel über d^^"*
Gewicht der Erde nnd der HimmeUköTper . eowie eines über Eht-^*
and Flnt. Im jVnhaoge endlich ist die Bestimmung der OrXsi^S^
und die damit in engstem Znsammenhange stehende Bestinunnn^?
des LSogennnterichiedes zweier Ort« nach älteren nnd neoen^^^
MeUioden erlftstert
Znm Schlosse mOgeo einige Bemerknngen nnd Berichtigungen^^
die sich dem Referenten im Verlanre der Uctöre darboten, bier'^
Platz finden. Dieselben machen natürlich aaf Vollständigkeit keinen
Ansprach. Seite 66 in der Fußnote ') ist bemerkt, dass „ArctnrnB"
ebenfalls „BArenhöter" heifit. Dies ist nicht richtig; seiner etymo-
logischen Ahteitmtg (ägmov ovf/d) nach heißt das Wort .^Schweif
des Bären'' und stammt ans ^r Zeit, da dieser Stom noch znm
Sterabilde des grofien Baren gezählt wurde. Anf Seite 194 neunte
Zelle von unten fehlt in dem Ausdrucke tg.
A + A'
der Bnchstab«
2
Zu Seite 3ÖÜ wäre zu bemerken, dass nach astronomischen'
Sprachgebraacbe nicht von einer „änGeren nnd inneren" Conjunction
der sogenannten mitereti Planeten (Morcnr und Venus), sonderu
riclitig von „oberer und unterer" Coojnnction geredet wird.
Verstellt Heferent die Figuren 181 nnd 183 .inf Seite 482 and 483
recht, 80 ist in Fig. 181 der Winkel SEM die sogenannte geocen-
trlscbe Breite des Hondmittclpnnktes ; ditnii ist in Fig. 183 nicht
der Bogen SM die entsprechoude tiröße, sondern ein von M auf
dio Ekliptik gefälltes Per]iondike). Endlich sind avkt Seite 44 nnd
an mehreren anderen Stellen von den drei Bet^timinungsätöcken und
Hilffiwiukeln ein/eine nur auf nitide Bügeinnlnnteu, andere aal
runde BogenriernndMi, ja sogar auf Zehntel der Hogenaecnnde an-
gegeben. Uns scheint eine solche einseitige Genauigkeit vom redi-
neriscben Standpunkte zum mindesten überfidssig. Namentlich ist
die Angabe des halben Tagbogens h\» auf ein Zehntel der Zeit-
ttecande gewiss iUuHorisch bei der großen VariubUität der BefractioD
im Horizonte und den underen Unsicherheiten der jeweiligen geogra-
phischen I'oKition. Diese oft zu peinliche Uenauigkeit des Verfasaoirs
kann omsoujolir Anluss /u nicht contrnlicrbaren Schreib- nnd Bech-
nungsfehlem geben, da das Üuch eine große Anzahl numerischer
Angaben enthält. Indessen haben ab und zu vorgenommene Stich*
proben die Rictttigkoit der Angaben und Resultate bestätigt.
IHe tvpogruphischo Ausstattung des Werkes ist eine tadeUoei.
Wien. Dr. K. Ze
«
Dritte Abtheilung.
Znr Didfiktik und Pa^dagogik.
I
Die MaturitStsprOfuDg.')
Du Statut fOr die MBtaritltsprQfiinK, wie es in den §^. 78—88 des
*^Entw. CBlbftltra Tud fOr die FrUfun^ der KxterD«n i Friratocb&lflr)
x^ppowlrtig in Geltung ist, bat in scin^-r Anwentinng inf die PrQ-
hf in «fTeatlich^n Scblller nnd Frirati«ten d- » Gjmnuiams Im Laofe
*» Ul eiae nicht unveseotliclie Moditication erfahren.
ßo gebort XU deu weecntlicbcn Mcrlcniulcti dicaus SUtuts die For-
^fvi{ 4ci §■ 84 des Org.-Entw-, Aas» die Mattmtat^prärun^ die aus
^ puuui Cnterricbte sieb ergobendo Bildung ineAu^'e zu faiaen habe.
T^miiiilfl nrden mit Ansnahme der pLilosophischen Prop&dentik, worQber
■■ itUaSBehe Entscheidung noch Torbebaltcn blieb, anf&oglich all«
UlqigliitiDd« des Oyoinaeioms in den Bereich der MaturiULtspiQfung
Hieb den gegenwärtig bestehenden Vorechriften und lateinische
^ Iritcfaifcbe Sprache nebst Mathematik jene Gegcnstfindc. in denen
Mv Abrtorient einer niöndlichen Prüfung unterlegen wird, wibrend in
'^fift. Geographie und Getcbichte ge^etzlicbe IMipensen von der mänd-
'A* Pvtlfting beeteben, in der UntemchtÄfipracba gewöhnlich durch den
^^^ der Uatnrititsprefong Dispensen xugelaseen werden (anf Unind
"* I 8S, 8), Katorgescbicbte dagegen and Beligionslehre nebst phito-
•^WkW Propideatik ans der Reih« der PrCfung«gegenstftnde aas^
•••tai worden sind.
Mit Bezognahnic aof den g. 84 des Urg.-Kntw. bietet demnach die
'^'i'Acftd« Prnfnngsnomi nnr dan BruchtlUck jener Matarit&tjiprllftuig,
'*'4i du Stotnt geschaffen hatte.
') Im Jahre 1788 erscheint im deutechen Reiche die Maturitüts-
I^W 1^ eine O^ninaBial - Institution und zwar luerNt io PreuiJen. Zu
^HBi UstorUchcn Datuin. da» hier nnr beiläufig erwühnt wird, steht
7* Aotets io keiner Beziehung: er ist weder ein Jobelnif noch ein
'•'•tiaf fBr dieses Gedenkjahr, cntbthrt auch jedes üterurischen Fest-
JJJtdei, das bei solchen Anllsaen Oblich ist Der AufsaU behandelt
?* btene Angelegenheit, erörtert dta Verhftltnif^, in welchem bei uns
T*tPrtftaitfsfonD lu den anderen Gjmnasialeinricbtungen steht, und ist
T^BeBlgUSOllg ni dem hier abgedruckten Artikel „der falsche BUdtuigs-
^4*. £■ fiüjehe Iiehrmethode imteier Gymnasien' zu betrachten.
Der Vert
962 Die UatoritiUprQruog. naget. \. J. Ptatehnik.
Du8 oaD ein eotches Fragment der PrOfoDg 8Dcb jenem Zind!
nicht eotiprecheii kdnne, ddn die kitenden Ideen des Orfg.-Entv.M (1
die G)7nnBRien bezeichnet haben, int nreifßllon; denn kann) jemand wx
behaupten können, dass ein solcher Vorgang; dem Gymoasiom Baa
bieten kOnne, üeh Ober die Erreichang der ihm j^ceteUien Aul^be i
der Behörde aiuxu weisen, oder das.s der Leiter der Pröfiing aedhat in i
Lage kommen könne, sich eine ausreichende Kenntnis daron niTerschaff«
Ein andere« ire!<«ntlicht? Merkmal de« Statots ist die Befttimmong. ds
das Krgebnif* der MataritStnprftfang das entscheidende Moment fOr t
Benrtheiliiing der Leistungen der Abiturienten zu bilden hab«. nicht jer
Urthcil, das dJo Lehrer während einer Reih« von Jahren über einen 6elift
sich gebildet haben, nelcheFi k-tztc're nur den Wert eine« „Tori&ofiga
Criheiles hat (Oig.-Entw. lattr. Xlll, S. 192), weil die Lehrer (
VIII. Classe nur •>Bfmerkung«:-n Ober waluschcinliches BeKt«hen o(
Nichtbestehen' der &latarit&ti>|irfLrung tu machen berechtigt aind (Ot
Entw. §. 80, 1).
Aach diese BesUmiiiDDg ans Statut« bat nur theilweise Oeltot
denn nur in jenen Gegen ständen, in denen die nOndliche Prftfang viikl
»tattlindet, kann diese Beetimmang beobachtet werden, wihrend in al
anderen Gegenständen, die nicht Object der mQndlirben Präfang li)
jenefl -vorlSnlige» Urtheil des Lehrkörpers als ein entscbeidendoe
Kraft tritt.
So kommt es, dass in der Beorthetlong der Lsistangen der Abi
rienten sweierlei Princtpien znr Anwendcng gelangen, einengte das j
gebnirt einer vereinzelten PrQfung. wie es die MattmtÄtsprflfuug
anderseit» Jan Ergubnü vieler durch niehreiv Jahre gemacht
PrQfungon und Beobachtungen, wie dies in der Durchachnittan
aus den Semestrakensaren zam Aoedmcke kommt
Ks sind dies, wie man siebt, iwei Principien, die in einem schroü
Gegea&atze tu einander stehen.
Allein algc»ehen von diesen Mängeln in der bestehenden Prfifan
iioni), aacb der bei der Mudification des Statuts beabsichtigte Erfolg,
Sesi-itignng der rberanstrcngung der Abiturienten vor der Hatoiül
prtfung, wurde nicht errt-icht.
Wohl ist nicht in Abrede zu stellen, daas darch die Aonebaidii
fintgcr Prüfungsobjecte ans dem Bereiche der UaturiUtsprttfa
eine Erloic-hterung geschafTen wurde, allein dicee Hafiregel enriea i
nicht als ausrvicbcnd, und die Klagen wegen Überanstrengung der Abi
rienten dauerten fort. Da nun eine weitere Ansecbeidang ron IVlUtoi
gegenatlDden mit Kflckalcht auf die Existenz der MaturititaprUfting teil
ausgeschlossen bleiben mDsate, ao wurde ein anderer Wfg eingeachlag»
die Einfülirung parti«ller Diapensen ron der mOndlichen Proftnig in Pbji
Geographie und Ocachicbte, ein Uittel, daa wie da« Epitheton mI
•) Vorbem. S. 12: Diese Prüfungen sollen nicht bloß unreife ßcWI
von den llDitenitAten abhalten, poiidem zugleich der Schule eine reg
mftß^ Gelegenheit bieten, sich Ober die Erreichung der Ihn
g«atellten Aufgabe vor den Behörden ausKuwei»en.
J
Die llAtunUtapräfung. angez. v. J- rtaschnik.
353
1
tttatet, d*r Calainit&t nicht wltksun begegnen konnte ; denn venu {las
CW, idi« CbenuutiTogDog der Scb^ler*. als lio allgcoiGines consta-
Hd fitd, to ist nicht eine partielle Dü{9«m, Eond^m nor eine allgts
MM fautande, das allgemeine Übel in beseitigen. Die ÜberanstreDgnng
!■ ibttmuntcn dauert aUo partiell fort.
Qwiw wftre die Maßregel der partiellen DispeBMB an eteh sn
N^m, veno Bacl^ewicaen werden konnte, da^» die Ttn der Bogflnati-
(■f der partiellen Dispens aoigeacblDSsenen Scbfller einer solchen Dia-
fa nwftrdig sind , indem es ihnen an der entsptcch enden Vcrrendang
ükt am die Note -tobenswcrt» oder fiTonflFrlich' bq verdienen.
Aber ein solcher Nachveis kann nicht bloß nicht erbracht, es nuss
ririmibr die Tfaatsache constatiart werden, dass auch die von der DinpeDS
m|wUMS«D«i Scbdler — es sind dies die ni&ftig Wgabten ~ es an
IvdDJgen Verwendung nicht fehlen lassen, ja duKs sie durch die in
liMfctl gestellte Dispens aidi Terk-iti'n lassen, nach einem Ziele an ringeor
4Mn Erreicbong ihnen infolge ihrer Befähigung versagt bleibt.
b iit alao, wie man siebt, durch diese partielle Dispens die An-
■tafUg der SrfaDlcr nicht bloß nicht behoben, sondern vielmehr noch
priiigert worden, abgetteben davon, da«8 die bastige Jagd nach der Note
•Itbemcit" oder •vortflglich- Ihre ROckwirkung bei jenen Gegen xtlnden,
*f laut wiche BegDnstigUDg ansgcscfalossen ist. sich fohlbar machen iiiuss.
8e sehr nan ancb der von der Dispens aaageschlossene Theil der
flililtr «iner gUii'ben BcrQeksicbtigung wfirdig iTscbeint, ra Ifixst idch
^ Mittel der partiellen DifpcnM-n nicht vcrallgcnieinern. wnil dieit einer
*(S|n AoMcheidung der I'hjsik, der Geographie und GcKhi^^bte aus der
BAi in PrfiftingegegenBtinde gleich käme: die Matnritfitjiftr&fang mßsste
'^ dun Mf jenen mgt^n Kreis der PrllfiingAobjecte lurQckzieben. in dem
lit M ortprUnglich bewegte; eine Einrichtung der Matnntätsprflfung
tbv, die ihren Schwerpoakt in den Sprachen und in der Mathematik
**te «oUte, wQrde nicht blof» auf den gesainititen Oymnosialorgaiiiänius
■Vfian. Modem auch den weacnUichen Gnuids&tten der bcstcheaden
fljMlMlglBJiiililililiii. widersprechen (vgl. Vorbem. de-i (>rg.-£ntw. 3. 7).
IdMO dies« wenigen Andentungen dflrften es rechtfertigen, wenn
^ Hhmerige Frage der Maturit&tsprtlfnng einer nüberen KrOrierung
Vtaugfs und untersQcbt wird, wariun von dem uriiprOnglichen Statnt
*%>(aogea wurde, in welchen Bahnen sieb die ModiScationen des Statuta
**Mm, woraoa sich die Beuiitwortunc der Frage von selbst ergeben
*^4bllld unter welchen B<;dingungen eine Rflckkt:hr zu dem ursprfing-
BA«a atitot rttbUcb sei.
Daia die VatnriUtspraf^ng als eine Institution des Gjmnasiams
BfiHat habe, das ist die allgenicin verbreitete Ansicht, und sie ist rer-
''W dadurch, daas der Org.-Entw. selbst eine solche Auffassung recht-
''■'Uft. «Di« genaue Kenntnis von dem Zustande eines O^mrmasiunis erhilt
"U kB meisten dnrch die MataritätuprQ fangen» S- 12 Vurbeui. des Org.-
btt. Darauf baniht auch die Bestimmung dos §. 78, 2, des Org.-Entw.
"^Ma Affentlicb« Q^mnasinm hat am Schlüsse eines jeden Scbuljabrcs
Lettang des Scbulrathes, dem es untergeordnet ist, eine Maturitftbs-
254
Die Hoturitltsprfifnng, angez. t. J. Ptasehnik.
prttfaiig xQ Toranstaltcn-. Ociiigcmft& wlre man in der Schlonfolgenn;
berechtigt, dass diea« Institution ein organisches Qlied der
Grmnasialeinrirhtongen s^in FolIe, daits fie demnach mit den
wMentlichon Qrand»5tzen des Org.-Entw. Dbereinstiinineit mBsse.
Ob dies der Fall ist, fiotl xun&ctist Gegenstand der Unt^nraclnug
sein, wobei nicht die jetzt in Übnng siebende Form der Bfatnritfttiprt-
tnug, sondem das arsprOngllcbe Statut für dieselbe du Bat
der Untersnrbung bilden boII.
tn der Tbat \isft die Bpftimniong; de« §. 75, 2 des Org.-I
-fQr solche Schflior, welche vom Ojinnasiom an die UnirersiUt abfcben
wollen, tritt am Schlüsse de» II. SemesterB der obersten Classe an die
Stelle der VersetiangsprQfung die Mattiritit^prafung' Kaum za der An-
nahme. dasB die MataritSt8pr0f\ing als eine organii^che tnatitotion des
Gymnasiums ta betrachten sei; denn dieselbe iit. wie man siebt, in den
Organismus Aen Gymnanumn eingefOgt als ein wesentliches Glied d«»-
selben.
Allein in den DurdiftlbningsTorschriften des Stalotj treten An-
echauuagen herror, die eine solche Annobiiie nicht bloß schnrer znlaveo.
somUni geradezu ausschüeOcn. iJor §. 83, 1 des Org.-Entw. lant«t: -Die
mUndliche Prflfnng wird in den ersten vier Wnchon nach Anfang du
neuen Schuljahres au der roiii SchulraUie bestimmten Zeit gebalten'.
Diese Terminbostimmung erscheint keineswegs ncbensScblich oder belang-
los; denn aieht mau davon ab, dass dag wesentliche Merkmal eine« Semester^
scblosMs die in dieBem «^dtpanlct« statttindendc VorsetzungsprQfuug bildet,
so {t>hrt diese Bestimmung über diu Verlegung der BJat4irit8t«pr&fuiig
von dem Scliliusc des II. Seniestere an den Anfang des iilcbsten Scfanl-
jahreN Conseqoenzon herbei, deren Tragweite ttr die Gymnasialordsang
nicht oDterschStzt werden darf. Dadnrcb nSmlicb, daas die Mataritits-
prtifnng anf diesen Tcnnin verlegt wird, erh< da« II. Semester der VIII.
Clo-sse keinen ordnungsgcaifißenAbschlass; somit echliol^t da« GymnasioBi
fOr die Abitaricnten seine regtilml&ige Gebarung in DiscipUn und im
Unterricbte bereits mit dem t. Srmei^^-r ab.
Im II. Semester sind die Abiturienten nicht mehr GTmnuialt.chlUer
— denn ein ß>>cben»i'haftEbericbt kann, weil die an Stolle der Veraetzungs-
Prüfung tfi-tvode Maturit&taprflfung «rst nach dun Ferien erfolgt,
g^ben werdeo — sie sind HCier und werden am Schlüsse des li-
sten, wo die Vorlosungen ftlr sin b>'<>ndi-t miid, mit der Wcisimg
lassen, im Beginni- des n£rhatcn Sclmljahrea zur MaturitSLtsprüfung KU ar-
scheinen, wo OWr ihr Schicksal L-nt^chieden werden wird.
Allein nach g. 75, 2 dc3 Org -Eutw. wird noch eine ändert-
gorie Ton ScbQIem geschaffen, jene, die „nach Beendlgiing der obersten
Clasao da« (irmnasium zn vertas^en vilnschcn" ; diese sind einer :>emcstnl-
priifung xn unterziehen, welche nach den fOr die V er»BtanDgapr<lfiuig gel-
tenden Grundflättt'n Torzniiebnu-ti ist.
Infolge der %%. 75, 2 Dod 83 des Oig-Entw. treten also ia der
VIII. Ciasso plötzlich zwei Kategorien von Sclifllcm auf, welche das GTm-
nuiimi bisher nie ontertcbiedoD hat, nie unttirscbeiden dorft«, und zi
[ff CB*: I
ZU ar- I
I
Di« H«taritlcsprflrung, angez. v. J. J^atchnii. 2Ä5
pni dm)) dem Wimsrhc der OjnitiiisiaKtcii. het. doren Angehangen, die
m dir Edstcnz zweier solrber KaU'ßorien bit>b«r auch nicht« vFiDtst^ii.
So tritt in U. SementeT der VIII, Clastte dn Int<>rn'gnnTn ein, ge-
•ekifti dorch die gevraltBamen Ein^rilTff des Statutfl in die OrgAnUntion
Dm Statut kOmmPrt ai-'h um dio hcstcbendi' Gyuinasial Ordnung
udrt; für dw Tribanal der MnturitStsprOrung tut c» ganz glcirhgiltig.
tof Vfkhem Wi-ge jemand sv'me Gymnasialbildung gewonnt^n bat; die
hIfBDproimidBHoD bat nar dss rrtheil zd fälUo, unbckOninicrt um dan
Srhitbal jener, «cU-he einer R^probation verfallen. Kur no M die Auf-
wk"» JMiiT im Org. Entw. §, 86, 6 TOrkommonden Bpstimmung erklär-
ÜA, ■flrnacli Abitnrieuten auch auf oiri halbe» Jahr rt'iiro-
Vierlttrden kOnnon — ohn<- RQ^-küicht darauf, dass dos Gjinnaaiun)
aA HtDer Einrichtung eine hallijftbrige Verletzung zu seinen Institu-
tioo«n nicht zftblt, das» somit eine Wi^rderholung der VIII. Claane im
l SfBnter kein geeignt'tor Wi'g ist, auf dem titi rfpr{>biert«r Gymnaidast
«fc tiä eftwfhcn kann- Kinen «oichcn Standpunkt darf ein GjTiinasial-
ibM, dax dmh im tntercMe und zum Wohle der G]rmnaai{.-n geschafTen
'■kNlI. aicht einnehmen; es bat iiiclit zu vergcsaeu. daiM> das Gymna-
na fJM tebr- und Eniehungsanstalt ist, die ihre Rechte, aber auch
tepftiditcn bat
Oti tmd wie lang«.' ein Schflkr in der VIII. Claiue zu Fitzen habe,
^ haa aicht dem Belieben der SchtUcr oder deren Angehrrigen ober-
Imm Ueiben, das zu be«timmon ist Sache der Gjmna»intordnuiig.
D» Q^nmaflam hflrt im I(. Semester der VIII. Cla««*- nicht auf,
^HhIb. was es im I- Semester war: das Gymnasium kann auf das
Itai pfattrende Recht nicht verzichten, anf dan Ri-rhtt am Schlüsse de^
H- SoMiten der VIII. Claniie noch denselben Gnimisätzen vorzugeben,
^oMwr »Q^ellbt hat, auf das Recht, zu bestimmen, wer die VIU.
du tQ wiederholen und wer dieoclbe nicht zu wiederholen habe. Das
^^T^Banom bat beider VvrMtzung nur eine Kategorie von Schlllera.
"'■lieh Jtae, die alle Scbfller umfaßt.
Sm Prftftngsnoim des Gymnasiums muss dan R<.>cht haben, einen
WH» in reprohieren, aber sie hat auch die Pflicht, ihm den Weg zu
*^, auf dem er zu seinem Ziele um sichersten gelangen kdnne, und
^*V «kbente Weg bleibt der Unterricht eine» CfiTentlichen Gymnaüiuma,
'^''■Di die RcprobaÜOD eines Gymnasiasten auf ein balbe.i Jahr al." eine
"0<Me ÜaQregcl eracbeincn muire, da i<ie oincr Relegierung des Gymna-
"(■te gUdikommt.
lat Kbon »w dem Vorangehenden lu orkennen, dam das Statnt der
^4BitllaprflAu)g nicht die Merkmale einer organischen Gj-mna-tiiilinAtitu-
"■hat, IQ tfjpj Jieo |,(^ weiter beatitigt durch die Bentiniiiiuiigen der
S 6( oad 85, womacb das enteebcidende Moment fUr die Bcnrtheiluug
« GyiBouiMten lediglich daa Ergebni» der Maturit&tsprQfung
ilkildea habe, nicht aber jenes Urthcil, das Ak Lehrer im Laufe der
^^ 4ck alhniblif-h ^bildet and durch vielfache bcobacbtungen berichtigt
25C
de M&tiu-itStsprOfQng, uig». t. J. Ttnichnik.
So stehen eu dorn §. 73 de« Or:g.-Entw. «die GcwShmng oder Ver-
saguQg des Aufsteigens in die hSlier« Clas^e ist abhfinKig von dem Urtheile,
Teiches im Laufe des ganzen Schuljahr«« die ftfimrotlichen T^hrer der
Clawa fiber den Scbflier g«woDiien haben-, der die gnudsfitaUche Beetiin-
mnog für den Vorgang bei Beartlieilang der Beife der Schaler bebab
ihrer Vcrsetauug enthält, die Bmtimrtiuiii|;ea doB Statute fOr die Hatorititi-
prOfung, der §§. S4 und BT» des Ürg.-Entw. im Tolbtändigeo OegoiBabe.
und das Ergebnis einer Tereinxetten Prüfung, welche die Gjn-
nosialordnting nur in einigen ADsn&btnsf allen [NachtraggprflrDng in Krank-
heitafällen, AufnahmsprOfungen, äemestralprUfnngen der Privatisten) flr
zolftaeig erklärt und fOr lulfissig erklireo mnss, weil ein anderer Aosvcg
nicht zngebote steht, wird hier alü der einzig riebtige Weg tor Beorthei-
lung der Leistungen der Ojntnasiasten hingestellt
Wohl l&ast sich nicht io Abrede stellen, daea die g§. 84 und
mit den §§. 70 und 80 des Org.-Entw. sich io einer Art Ubereinstimi
beflnden, und es mag zugegeben werden, daas wenn Qber das IL ±>e
der obersten Clasaa in Betreff der Abiturienten ein ßccbenscbaftabericht
am Schlosse des II. Semesters nicht voTge3<'gt werden darf, das Gesanunt-
urtheil der Lehrer infolge dese(-n als Iflckenbaft, daher als ein vorlfiufiges
Uttbeil hingestellt werden kann, die Lehrer demgemärt nur Bemerkungen
Ober wabracfaeinlichesBc-sitehcD oder Nichtbestehen abgeben können; allein
ebenso gewiss ist es, dass eine Institution wie dos Statut, die in so voll-
st&ndigem Gegensatze zu der grunda&tz lieben Bestimmimg des §. 73 daft^^
Oig.-Entw. sich befindet, nicht als eine organische Institution des ^Tn^H
nariuniß gelten kann. ^^
und da drSngt sich wohl die »roste Frage auf, ob eine Einrichtung^
wie das Statut der Matarität^prtkfung, die eine orgnnisebe Inatitation de«
Gymnasiums nicht ist, die aber als solche im GTninasialofganismns finc-
tionitnt, geeignet sein kOunc, das lotereBsv des Ojninasianui tu fordern.
Gewiss LH die AufätelJung des Gniudoatzes, dass nur das Ergebnis
der HataritJLtsprfifang das entscheidende Moment zur richtigen Bnuthei-
lung der RtMfd der SehUkr zu bilden habe, nicht geeignet, die gmndsSti-
UcLe Bi-stimtimng des §. 73 de« Urg. Kntw. , die das Ge<;ontheil davon
als richtig bezeichnet, so sttltz<-n und zn bcfestigin — man erwäge die
Folgen, wenn im Hinblicke anf den Wert, iler dem »orhandenon UrÜieile
der Lehrer bei(;elegt wird, auch in der vorumtgeheoden Censur behnfs der
Versetzung der Schfder aus einer Classe in die andere auch nur ein «ror-
Unfiges- Ürtht.nl gefillt würde mit der reservatio mentalis, dass ja die
Maturitäb^^mlfung es seineracit ohnehin rectifirii^ren werde.
Ebenso dOrfto ein solcher Grundsatz nicht dazu beitragen, jene
Zuremirfat xu erbfihen oder auch nur zu schaffen, deren der Abiturient sn
dieser Pritfong bedarf.
So Tiei ist aber gewiss, dass jene Erwartung, die der (Irg.-Entw.
In Betreff der Versetz nngsprüfung ausspricht Instr. XI. 8. 184); «e« sei
gerade fQr die tüchtigsten f^chüler ein Bedürfnis, durch
eine Schlussleistung zu zeigen, was sie in ibret bisherigen
Classe gewonnen haben, ond wie sie ihres Besitzes ufichtlg
Die Hatmitit^prlinin^, togex. t. J. rtaicJinik. 357
■id lieber ■eien-. bei der MAtaritAtaprUfung iiarh Aic^tm Sttitnt biaheT
••Abfeilt in Erfüllung gegangen int, ond nicbl in Erfüllung geben k&na.
nuidbit die tücbtigtten SchUUr eines SWl>BtTeTtrauenp entbehron mfitsän
<tM|D3in lichrer acbselzuckend nur Bemerkungen Aber wahrscheinliebei
BoUa oder Nichtbestehen der PrOfang zu machen berechtigt sind.
Diese gebeinini>'ToIIe VerhflUnng de« Endrcsaltates liegt nicht im
tMe^trorguüschen Einrirhtnngen unseres OjinnasianiB. »Die Bchließ-
lirke EntscfaoidQDg". sagt der Org. Entw., »habe fOr denSchQler
kein Bocrwartetcs Urtbeil zu bringen- (In^tr XI S. 183). -Soll
liiScbBltt durch die Entscheidung am Schlüsse cinL's 8<^holjahreR om ein
pnn Jihr in seioein Aufsteigen gehemmt werden , so mnss er schon
aä^ im Lanfe des Jikhr«s wissen, daM er dies za hefOrcblen hat. er
tm tbcDM bettimnit wissen, was er za than habe, nm »olclier Entecbei-
lll( TorxabeogeiL*
Uiul wu hier gilt, das soll aach bei derMaturitStaprQfung Geltting
i*lultca, dis Ja doch auch nor eine VenietziingffirOrung ist
AOein das Statut der Matnntitsprtiftmg steht nirht bloß im Qegen-
utn n Akt grnndsttstichen Bestimmung des g. 78 des Org.-Entw.. es be-
indctticli auch nicht in Ubcreinstimmang rait jenen leitenden Ideen,
«ildM d<r Ofg.-Eotw. als maOgebend fdr die Bedcatang und die Einrich-
■H iu JCataritAtsprOfung hingestellt hat.
Aallnlicb der Frage nämlich fibi^r die Behandlung jrner JOnglinge,
^ liatD von den Schulen nnabb&ngtgen hluslichen Unterricht genießen
*I''J«»«bttler). wird bemerkt: -Zwar ist ihre V<.T|jflicbtuiig, ihre Reife in
<iur Xitarilit«prüfnng gleich den SehQtem der Gymnasien zu erweiücn,
'■teZveifel; bedenklieb aber Ist e», wenn es sieb um die
^«Ifedei Geistes and nicht bloT) um den Besitt einer ge-
tiiieo MiiDgfl Ton Kenntnissen handelt, einer vereinzelten
rrSfasg SD sehr zo rertrauen. Der Weg, auf welchem ein
^<ktl«r iD seiner Bildung gelangt ist. leistet in der Begel
f'*&eieBargachafi fOrdieGediegenheit derselben, als eine
^foig es XU tbun Termag (Vorbem. Org.Eutw. 3- 12)- Und was
*** diesem -Weg" zu »erstehen, und welcher Wert auf diesen -Weg«
f^^ bt, dartber folgt eine ErkUning ein paar Zeilen veiter, und des-
f*'^ fordert der Entwurf, ••ds^s solche HcbOler i.PriTatgchtlIer) , wenn sie
^ <ttr Matnrit&tsprltfuig melden, das 18. Jahr Tollendt>t haben messen.
•■■'««id diese Besebr&okung w^allen soll, wenn sie wenigstens
~^* l«tKtc Clasie des Gymnasiums an einer Cffentlicben
*''^«nitalt besneben, und dadurch die U&glicbkeit einer
'*'l&islicben Beurtheilung ihres Bildangszustandes ge-
»U»t b&bVD."
Sind dieae leitenden Ideen des Org.-Entw. richtig, so folgt daraus
'™^r data das Statut der MaturitätsprOfung an and fOr ficb tinzwcck-
"'^ oder Qberflftssig sei. Allein die Tbatoacbe, dasa zwei Kategorien
*>* tybftlem Torhandeu sind, solche , die einem Öffentlichen Grmnatriam
*>pkam, und solche, die zu einem -öffentlichen Grinnasinm in keinem
VabiBida sieben, diese That-iaclK.- bedingt die Nothwendigkcit in der
iMiMbrin r. 4- «fMrr. Orm%. ISSS- lU. Haft. 17
Die MaturitäteprOruDg. imgei. t. J. t^aschnO:.
258
Untorsvbcidung des Verbal tniHses, in ndcbcm diese beiden Gattungen
SckBlern zum Statut der MaturitfitfiprOftu^ stehen.
•Ein Staat mit freien poUtiBiJion Infftttutionen kfton c« 8«io«B
BB^fflni nicht Tcrbieten woUcn. d&es ide ibren Söhnen aucL einen von dr»
Schulen unabhängigen bSu&Iicben Unterricht in den tijmnasialjccgcnBtänden
tirtbeilen laisim,*-') Aber er hat doü Hecht and die Pflicht, diesen gflgen-
aber ji-ne Pordcmng«n zti bestimmen, van deren ErfUllong er die Beendi-
gnng der Gymuasialstudien abhängig macht, wulcbo Forderungen in deno
Statut der Mat[iritilt9prüfung enthalten, daher ma&gcbend und nothveo
nir die IMTatachöier sind.
Der Staat hat dip. KifTillung dieser Forderungen tu Qbt^rwacheii.
weit dies auf dem einzig ihm logebote .ttehenden Wege, dem der teiein-
xelten PrUfnng. möglich ist.
Anders ist «las Verhältnis, in dem die Studierenden der OfTentlicfaeo
GjnmHien zu dem Statut ateiicn. Für diese kann dieses iftatat nicbfc^
bindend sein, weil die tirmnasieu bereits selbst oin Statat botitcest den
Lehiplan, der bekanntlich mit dem Statut nicht ganx übereinatimmt . 6m
die Fordernngen de.<i I^ehrplanei in manchen Gegennt&nden werterg^en*
als jene des Statuts. Die Gyninaeien weisen einen Weg, der eine grO&cre
BOrgscbaft fflr die Gediegenheit dvr Bildung leiütot, als jene Tfreinielte
Prüfung es thun kann, welche die PrivatsschöLer abzulegen haben. £b iit
demnach eine Maturitätsprüfung in dem Sinne, wie sie die PrivatachOler
ablegen mausen, fßr jene Studierenden, die einem GfrcntUchcn GjmnaatDm
angehfiren. QberflBsaig.
Diese Unten<cbeidung ist eine nitlbwendige Conserfoene der leiten-
den Ideen de« Oi^. Entw.-. cm wird damit kein PiiTik^giuni f^ die flffeat-
llcben Schüler ein<-ä Gymnasiums geschaä'en, da ea ja jedem freiatdit
Schüler einer CilTentltchcn Anhtalt lu wi-rden. Weist man diese CoDseqnem
zurück, dann heki-unt man sich zu anderen als den leitenden Ideen und
behauptet das Gi-gvnthcil: der Weg, auf wetckeni ein Schüler xo seinet
Bildung gelangt Ist, leistet in der Regel keinerlei Bürgschaft fOr die Gt-
lU^enhfiit der Bililung; ea ist daher ganz gleichgiltig, auf welchem Wi
jemand zu seiner Bildung gelangt. Am siebentten ist cn, weiiu es sich
die Reife des Geistes handelt, einer vercinielten Prüfung, der MaturiU
Prüfung, XU vertrauen, weil man aus der Menge von KenutniMcn. die
mtage gefordert werden, auf die Iteife des Geistes schlie&en kann. N
eines Ton beiden kann richtig sein.
Die Abschaffung der Maturit&tAprtifimg wird gefordert, seit dieselbe
besteht; sie wird fortbestehen; denn im Mensch enleben gebt es nicht ah
ohne Prüfungen, ai»o auch nicht in der Schule- Ets ist wohl flberäfls&ig tn be-
merken, das» ebige Schlu-ssfolgerung — die Maturitfttsprüfung ist fiber-
flüssig — nur in einschränkender Weise gemacht wurde^ mit dem Beiaatxe
-io jener Weise, wie die Privatschüler sie abfüllen hohen» — woraus n
folgern ist, dass in anderer Weis« auch für die olfentlicheR Schüler die
Haturitfttüprüfung nicht überfiOssig ist So ist e» auch- Sie ist nolb-
wendig, weil die Prüfung an sich eine wesentliche Institution dar Gym-
Gt-
1
■) Ürg.Entw. Vorbem. S. 12.
*
Di« Uktnritäti'prilfang, angex. r. J. Jtaschmk.
%69
'Ü^IA;
tt nothwendig. weit die leitenden Ideen, die Maturltitf-
^flfiiig «U eine r^^gelmüßige, jübrlicb vorzunehmend«.
Jtktr oothwendtge Uaßregel bexeiclinen.
üsd sowie die Pntfung. mag ?ie nun eine Vereetzungs- oder Bdfe-
pfUIUf hdfien. ein organiechos Glied der <i;inna8iuleinric)]tuiigcn ist, so
■M neb die MataritSbiprttfiing, nenn sie als iiolelie» itn (ivmnanal-
«IHiaun fanctionieren roH, ein nrganiitrheii Glied der Gjmnn.'amMD-
riffclaigui tfin.
Dtu nnn die«« EigenHcliaTt das Statut dvr MB(urität<!prGfuDg nicht
Mtlt, «ntde im Vorangebenden nachgt; wiesen.
E* ist nnn begreÜicb, due bei der Kxi^tenz zweier so totgegeii-
IMhUr Principieo, wie sie siu«rB«it«i dein Statut der Maturit&tKprQfung,
nimitti dem Untetrichtsplane ingmnde liegen, ein Kampf der beiden
MWüchrn Prinripien snm Aoftbrnebe kommen niusBte, der, weil ein Am-
■Utk twiscben beiden undenkbar int, nur mit der Niederlage des einen
*tt WMiB enden miURio- und dieK4:r Eampr bat wirklich stnttgefnnden.
Wl« VBfde ein Kampf mit s'ileber Kühe and solchem Anstände ßerubrt,
n m irr twisrhen dienen beiden Gegiipm war. Ks fand keinerlei KriegH-
rilbuig natt; denn Hine L'ntereafbnng der beidereHtigen Principien and
teduataa lu liehenden Cociseqoenien war nirbt rorausgo^aDgcii. Wlrc
Üiaim Fall gewesen, m b&tte niebt eine partielle, durcb lange Intcr-
*ib Mcrbrocheno Modification de« Statut^i i'intret<.-n kennen, sondern
WpUMjgtiiifl eine totale Umg>.'staltang des Statuts in einem Zdt-
■•■all ridi ToHiiehen mKssen. Auch daH Ist erklärlich.
Kmqc Institution der nenen Organisation der Gymnasien wurde
■A nkttem BeipMt aufgenonunen und begrübt, wie das Statut der
XitaiUteprftfiuig: keine gelangte so rasch zu einer Popularität wie sie;
■1 die Sdmleti , deren Organisation es balbwege zuließ, beoilten sieb,
^im InititoUon fflr sieh tn gewinnen.
AlWn Aoeh spiter, aU die Verlegenheiten und Schwierigkeiten,
*ikki dieae Institntion im Gefolge hatte, immer grOßer and drückender
*vdii, Udt man an dieser Institntion fest, und nur alUnlkhlich. in langen
WBVillaa wagte man sieb an die einzelnen UodiÜcatioiR-u dos Statuts,
4«ii Ergebnia die jetst bestehende Form der MataritfitsprOfung ist
£f Mi aui gestattet, die Genesis dieser Modilieattunen kurz zu
*lBÜna) worsas der Charakter der allmihlich sich entwickelnden Reform
^ Mitarititoprllfinig leicht zu erkennen srin wird.
All Aia mehtigsten Momt-nte der l'mgeütaltung hind zo betrachtan:
Üinist. - Erlasa Tom 10. September 1855.
ätaats-
7. Fubruar
l$öti.
10. üärz
ISCö,
4. Uai
ISW,
21 Decembar
1870.
IH. Juni
1878.
22. Jinner
1879,
28. Aprü
18S5.
10. Deceiuber
188.V
i
260 Die MatoritätsprOTong, aogez. t. J. fHaichnü.
Diese cbiODologiscben Baten sind bekannt and ofaarakterifltUcbi diesetbei»
b«teicbnen Zeitmoment« . in denen «ichtä^e Änderang«o QberliaQpt im
CntemcliUvcseo cintfeleitct wurden. Oieie Daten lauen aicb nacb zwei
Hsoptmomenten, weirbe bicr in Fra^ä Icommen, in zwei Gruppen sondern;
die eine Gnippe bezieht sich auf die Anfhebnug des Interreginma im
II. SMnester der VIIl. Clasae und deren Kotgen, sowie auf dan Tennin
der Maturit&tsprfifnng i die zweite Orupp« betrifft die B^renxnng
Forderungen in der MatariUtapriifung.
Die «rstc Onipp« amfusst den
Minist -Rrlus vom 7. Februar 1859,
Staats - ^ - 10. U&R 1805,
- 4. Mai 1865,
• .28. April 1385.
m « f. 10. December 1B85.
nnd betrifft die Mödification der §§. 75, 2: 79, 2; 80, 83, 1 des Org.-Entw.,
die durch den gowaltsamcn Eingriff in die Organisation der Gymnasien
diese selbst zu gL-führden «Irobten. Die Wirkungen derselben mögen an
loam'hen Anstalten aifce ETSchoinungcii zur Folge gehabt haben; man er-
siebt die.s daraus, weil di^ Binfühnink' der Onsnr fOr das 11. Semester
der VIII. Clasne auf keinen bestimmten KrlasR 7,iirili-kzn führen ist, so dasa
diese Censur als ein Act der Selbsthilfe, derNothwcbr zu betrachten sein
dttrfttf. Der Min.Erl, Tom 7. Februar 1856 spricht mir von einer -ann-
mebr eingeführten tbnng- . dai-s die ScbUler der VITI. Gymnasialclasse
ancb im 11. Semester zu classificiercn »^ind. Zwar ht dieser io B«de
stehende Krlaf^e, der die ToDendeto Tbatsache genehmigt, dnrdi den Staata-
Hin.-Ertase vom 10, M&n lS6.'i tbeüweise modificiert worden, indem die
ZoluBiuig jener SchQlT, welche im II. Semester der VTII. Classe die 2- Fort-
gangidass« erhalten, zur HaturitStsiirtlfong nicht absolttt Terboten wurde,
scmdeni die Entscbeidnng darüber dem Ermessen des Lehrkörpers llber-
lasaen werden sollte; allein es ist anzunehmen, dass das Gewohnheitsrecht
gewiss in den meisten Fällen fentgehalten, die Censur und ihre Folgen
aufrechtcrbnlten wurden, was ja drr SchoMificipIin zugutu kam.
Definitiv geordnet wurde diese schwebende Frage (tarcb den Min..
Erlass Tom 28- April I88-'J, wodurch dum OjrnnasLtim das natDrliche Recht,
das in der Censur auageQbt wird, gc^en alle Zweifel sichergestellt wurde,
gleichwie durch den Min.-Erlaas v. 10. December 188r>, woduKh die Repro-
batioD auf ein halbem Jahr beseitigt wordr^n ist, der Charakter des Qjm-
nnstuDls aU einer Lehr- und Erzielt ungHanstalt gewahrt worden fst.
Die Terminfragc fßr die Maturitfitsprllfunp wird durch den ttaata-
Atin.-Erl. Tom 4. MaS ISHit und durch den Min.-l!>I. Tom 10. December
188-> ericdtgt.
Die zweite Gruppe amfasst die fllirigen Verordnungen nnd betrüll
die iModifieationen des Statuts bczflgUrh jener Fordcrongt^'n, welche an
die Abitorientcn der Gymnasien gestellt werden eoLIen. Sie aBe charak-
terisiert die eine Tendenz, dass sie dasjenige, was an positiTem Wiaaen
bei dieser I'rllfung zu fordern ist. zu begrenzen snchen, und es tritt hierbei
die bemerkenswerte Erscheinung herror, dass als Präfnngsobjecte
INS HatnriUtoprflfimg. angn. t. J. Ptaschuik. 261
lar j«Be Lehrgegenttindc der Vllt Clasae belassen werden,
4iff linc rtlr alle ScbOler gleicho and gemein iamc Materie
•itkaUeo. nod die «nf jeder der beiden Lt-hrstnfen eine be-
iialert Behandun^ erfahren.
li diesem Kritrriam dfltfte also die Aasscheidong der philoio-
ffeMa PropSdeotik. die Qbrigen» niemals PiilfungvgcgenfUnd für die
SjnntdHten geworden i»t. fernor die Ausscheidung der Natorgeacbichtc,
A ait der BefinoD dea Lehrplanes Tom 10. September 1850 im innigen
Zampeahange ateht, endlich die Ausacfaeidang der KcligiDnstehre in-
Mp dai Hio-ErL vom 18. Jnni 1ST8 eine Krklürang ßnden.
Von beaondert^r Bedeutung Ut jedoch noch die infolge der orw&bnten
brUM des Lflhrplanee getroffene Vermeng, dasa for den ünterricbt in
teXitbematik in der VIII Classu eine bcaondere Stunde angesetxt wurde,
£( Ubh bekanntlich infolge des Min.-£rl. vom 21. Deccmber 187S bei
(iwiueitijrer Termindening der Lebratondcn fOr Religion von drei auf
i*ti Btandeo, für den matheiDatischen ruterricht auf zwei Stnnd-:n eriioht
nria konnte, mit deui Lehniele: ^C'bung in der LCsnng der mathe-
MtBchn Probleme nnd zuaammenra^Hende Wiederholung des inathenia-
Üidai ünterriehtes'. „Es ist thataHehlicb". so lautot die Motivierung,
«iaCboDg gokotnmeii, und itd im vorkommenden FaJIe vom Mini-
tona ^billigt worden, dass io der Vm. Clawe eine Stande wüchent-
Dthan matbcmatiftchen Unterrichte verwendet werde. Diene Ton ein-
ticbtifen nnd bernfstreuen Lehrern als zweckdienlich er-
liste Cnterrichtsanfgabe erhält hiermit allgenieiDe Oel~
tBi| Bit der BeKhrtnknng, daiw diese Lchrstunde xur Übung in der
lAmg mathematischer Probleme in der ^hule selbst mit Ausachtuss von
HMü^ben, and hierdurch sursuaammenfaaeenden Wiederholung, keines-
*V aler xur Fortsetxnng oder Erweiterung des mathematischen Lehr-
P*inii. du jedenfalla in der VII. Ctasae xuni Abschlüsse kouunea uiusa,
»nnadcn ist.'
b kt bcmerkenawert, dua auch hier wieder infolge einer InitiatiTe
te LtkmcöUegiien '| eine pfldago^üch - ilidakti^icbe Uaßregel geichnffen
■mdf, «eiche daa St&tut bei sein<.>r Stellung zum Gymnasium (vgl. §. ~'}, 2
"it^. I) in Erwigang tu ziehen sich gar nicht veranlasst sab, der
^ 4( Lehrer, weil sie mit gegebenen Verliflltnlseen zu rechnen hatten,
■Ut «ai dem Wege gehen durften.
Die Tendnii dieser Moditication l&cst sich nicht verkennen; sie
^■**«fct zweteilei, efinnal eoUen PrUfuugagegenstände nur jene Dieciplinen
*^ te fBgleleh Lehrobjocte der VIII. Claase aelbst sind, dann soll eine
''^tÖ'lb. deren Bebandlong frfüier als in der VIII. CUsse beendet ist,
^*f(MaDd der Prfl/ung nur unter der Bedingung aein, wetm die Forde-
't Jeder kennt nnd schStzt die wertvollen Bechte, die der §■ 112, 1
■■ Oifc-Eatw. den LehrercoUegien verleiht, und die vor allem geeignet
^> au Intereae« der I^brer fQr den Unterricht rege zu erhalten und
wBndUrend« lo erhoben. Nur auf dem im !{ 112, l ^'füchatT^'nen Weg«
^(■Ibaifauipt möglich, eine Institution, wofOr jede Eifiihmu^ fehlt«,
4 ma|«aialt«a, dua man mit ihr ein leidliche.*) Auskonimeii fand.
Die MataritltsprafoD^, angez. v. J, ItnttJtmK
mögen ia diesem GegeustaDdc »eilst ah Pen^ani der VIII. Cli
^raommeD werden. Und dies mit B«cbt: denn, da. dio Erfahnuifr
bezca^. das» nach dem bestehenden LchrplaDe fOrjed« Clame, alio aodi
(Üx die Ylli. Classe, ein ToIl^rfltt«It Maß von Aargabeo gagewiesea htt,
10 darf kein« andere Aufj^be dasugdegt werden, weil man Gefahr linft.
die fflr die Classe bestimmte Aufgabe «clb^t anvoUendet m lassen, es hI
denn, dass das Iiebrponsom dur VIII. Classe in einietnen Theitea rar
kfirtc ood das Gldcbgewichi wieder hvt^estelU wird- Ob in dieter Ben«-
hunif jcn«8 Oleicb^ewicbt in der VIIL Classd bcrgestAllt sei, dflrft« n
bezweifeln sein; ich erinnere an die Forderungen bezflglich des nisamiisn'
fassenden Untvrricbtvü in den realen Päcbem, welche Aofgabe belauintUdi
nur in der »nthcmatik f;e]«j«t wird; weniger ist dies der Fall bezQ^cb
der Oeognti'liio und Geschichte, obgleich infolge der Rerisioo des L«hf
planes von 1884 ffir eine Zusammeafassnng des Wichtigsten ans der grie-
chischen cnd römischen Geschichte einige Vonarge getroffen ist, und b*
zQglich de« Mittelalters and der neuem Zeit die Merreiebische GeaehieMl
Anbalt»puiikte so einer zusammen fassenden Wicderholang bietet, ToniM-
gesetzt, da!<« nicht in diesem Pensum »o riel Detail Torgebraebt ritt
dass für die Zosanunenfassuog selbst dann keine Zeit bleibt. ^
Am missliehstcn steht es aber mit der Losung der Aafgabe in iä
Physik, die wohl anch dasselbe Recht hat. wie die Mathematik, nlmliel
dass f(ir die zusammenfassende Wiederholang desjenigen, was Anfgabc dci
VII. ClasBo war, Raum geschaffen werde. Vielleicbt IteOe «ich ein An*
weg dadurch scbafien. dass der uiatlieniatii»chf Unterricht im IL Semesto
der VIU. ('lasse eino Stunde fttr die Losung dat oben bezeichneten Auf
gäbe abtreten könnte. Allein ^s fragt sieh, ob en nberhnnpt noibwendi]
nei, dass das positive Wisseu in einer so aa^edebnteu Zusauimenfassusf
Object der Prüfung und Beorthdiung werde; denn in consequenter Oon^
fUhmng dncs soleben Ztck>.>> mOsüte der bei weitem gr&fVere Theit derZd
der VIII. ('lasse auf eine solche znBanuncnfasgende Wiedertwlnng dt
Wissensstoff if 8 Terwendet werden. Und sa welchem Zweck«? Das KAnnai
die int^llectuelle Kraft des Schülers, Iftsst sieb nicht foKieren : da« Eonies
die R<;ifo des G'-istes bei einem Abiturienten, ist das alUn&hlicli gewordem
Resultat des GymnasJalstudiums, und an diesem wird der im letzten Jih«
ZQSAinmengehftafte präparierte WissonsstofF nichts findern können. Wi
dem auch sein mag — die CrtfaeiLe dflrften hier anseinanderireben — •
viel stebt aber fett, dass wenn das Ziel dea Unterrichtes wie w im t^liiplan
far die VIU. ClasRö festgestellt ist, erreicht werden soll, die Erreie)iU|
dieses /iotes nur dann möglich ist. wenn die Aufgabe der Vm. Cllfl
Dkbt durch andere, weitergehende Pordemngen vermehrt wird. V
Wie man sieht, nAhem sich die leitenden Ideen, welche den Modifl
cationen logrunde liegen, dem §. 73 des Org.-Entw. sowohl bezßglich ds
Forderungen , die aber die Jafaresanfgabo einer Ctasie nicht hinansgdMl
sollen, als anch bezfiglicb der Benrtheilang der Abitorienten. Ja die Ai
D&bening Ist stitll ond gor&Dschlos bereits so weit vorgeschritten, dass dl
g. 73 des Org.-Kntw. liier fdotiscb zur Anerkennong gekommeo und ntd
gebend geworden ist, wenngleich noch nicht alle CoosequeBBea
Die ^luturitAt^prUfung:, aogez. T. J. PtasthMxk.
263
■r Gtitiiig gekommen find. Deon wnin lor Orond den Min. Erl. vom
SS.ipnll^i. ilcr «inen laiigjllhrigenTerfusang!<itreit principiell geendet
bM, drtn Lehrki'<ri>er du R«cht eiageiinmt wird, durrh die Cenrar un
Wune dei Schatjahres in der VIII. Clasae die Gruppe der ud reifen
Stbllcr 10 beitimnien, so ist demselben iniipücitc auch d«e
Ktcki eingerSumt, die Ornppe der reifen Schüler zu be-
ieicliii*ii, lowle die Ornppe jener, bei denen die Urtbeil
iMkivcifelbftft ist.
Und damit befinden wir uns auf dem Boden des ^. 73 de? Or^'.-Entw.,
4NiBo>4cn der VersetxnngsprQfung, and ea fragt sieb nun. ob die Zwecke
lir MtteritSbiprflfting idimtisch s«ien mit ,tenen der VeraettnngsprOfnng.
Der Zweck der MaturitAtjiprfirungL'ii an den Gymnasien ist nach den
hftliden Ideen des Oi^.-Entw. (Vorb. 8. 12i: ■Diese Frflfungon «oüon
Mt VIoA nnreffi! SfhOler Ton den rtiiTersitÄtcn abhalten, sondern m-
0lU iUt Scbole eine regelmäßige Gelegenheit bieten, sich aber die Er-
Nkbnag der ihnen gestellten Aufgabe vor don BebOrtlen aunuweiMn."
Ütnz dienelben /wpcke rerfolgt auch der §. 7S Ober die Versetzvng
odVtnetzongRprllfnog: es «ollen einerseit« unreife Schfller ?om Aufsteigen In
4it hohe» CluM abgebalten werden, nndorenteita soll der Claasc Golegcnbeit
M(ta «flnien, dorrb eine SchluFsIcistung in zeigen, was die SchQler
ia Oknr CIiMe gewonnen haben, nnd wie aie ihres Berittes mlchtig nnd
ifdMritad.
El aind demnach , wie man sieht, die Zwecke beider Prflfiirgen
tflM, uA in dem Rahmen des $. Tii des Org.-Entw. ist hinreichend
!■■ forbftnden . um die Muturitfitsprilfung tto einzurichten , wie es der
^htcfc difier Prflfung erfordert.
WittQ hier die Versetungaprafung mit der Maturität8i>rQ/'ung auf
lUiAe Stufe gesetzt wird, so wird dadurch letztere weder in ihrem Ad-
■Atl, noch in ihrer Bedeutmig herabgedrflckt. Man darf nicht fibereehen.
ta bilde, die Ver«etzungüjirÜfHng und die Mftturitüt^i'rßforg, das gleiche
■Utaehwert tragen, das8 bt'ide die gTeiebe Wunde srhlagon, den Wrlust
••■ Jahfea: man wird den Wert nnd die Bedeutung der Versetzung»-
pitfag Rieht antencblltzen, wenn erwogen wird, dass das Wuht und Wehe
^ '^oid am ächltuse der obersten Clasite zum nicht geringen Tbeile
<W}tHr Sorgfalt, Cmiicbt und Ge wiese nhaftigkett abhAngig '\»i, mit der die
■*Mnn(f dcrSchOkr Ton einer Class« in diä andere vorg'enommen wird.
Nor ein« Hodißration gibt es, die weder mit dem §. 73, noch mit
^Ulnden Ideen des Org.Bntw. ßber die AfaturitätsprOriing in Über
^■thufiaog XU bringen iat. das ist der Min. Erl- vom 2.'. J&nner 1879,
'^'^ die ErthcUung von Dispensen von der luQndlichca PrOfung in
QMpi|ihte uid Qeschichtc nnd in Physik betrilTt. was bereits in der
BokHiDg benorgeboben wnrde. Dispensen Ton der mflndlicben PrOfung
'bA liQtita im Statut %. 83, H in Aussiebt genummen w^^rden.
■In d«r Begel toU kein Examinand von der mUndlicben Prüfoug
'Bffam fiegenstaade dispensiert werden; doch steht es dem Scbulratfat^
iN. nmabmswelB« einen Gegenstand für einige oder alle Examinanden
264
Di« HatvitfitspiüAuig. angei, t. J. Ptagcknik.
usTtUen und die dadurch ge«0DD«ne Zeit einem anderen FrBfringsobjecte
zakomroen za laseen-"
Et! bleibt auffällig, dass der WiderE|)nieb. in dem der §. 68, 3 tu
den §$■ 79. 2 und 80 und 75. 2 steht, bo ^ni übcrsi-ben werden koontr
Nach den §§. 19. 2 und 80 bat der Lehrkörper nur Bemerkongeit Ober
wahmcheinliches Besteben oder NicbtbeRiehen der MatontfitsprOfang ab-
nigeben. and nach §. 75, 2 dflrfen jene JjfreDtlicben Scbfiler, die sieb tv
HatnritätsprQfang melden, einer Censtir Aber da« II. Semester der YIII-
Classe, bez. einer VtfrHCtztuigS[iröfung nicht unterzogen Verden, weil dk
HatohtAteprOfuiig an die Stelle der Ycnctzungsprflfnng im II. Semeater
der vni. Claaae treten soll: wir fragen, wie »oll hier das Urtheil in efaien
Gegenstände, der Lei der Pr&fung aei es ganz, »ei es theilweiee aai
geschöpft werden?
Weiter steht diese Beatiramong im Widerspräche mit dem
der Maturitätsprüfung selbst ; denn wie eotl der I^ter der PrOfuug sich da
ürtheil darflber bilden, io welcher Weise die Schule ihre Aufgabe in einem
Gegenatando oiftilU hat, wenn dieser Gegcnsund bei der Präftmg
ausfällt- Zufolge des §. 75, 2 des Statots ist «ine Dispens überhaupt gan
onstatthaft. ^
Nach BuffSIliger ist die weitere Bextimmang. daas die dadorcb ^H
wonnene Zeit eiuem anderen Gegenstände zugewendet werden soll-
Warum? wird man fragen. Angononmien. was auch richtig ist,
daas nicht alle Gegenstände gleichen Dildi)ng.sf<toff haben, folgt etwa
daraus, das» jene, die einen nicht gleiclicn Bildung:« stuff besitien, daram
ausfiiUen sollen? Dann wären diese Gegenstände Oberhaupt aus der Reibe
der I^fangig^nständi> aaszuscblieflen.
Die Zullsitigkeit von Dlxpenüen ist gerechtfertigt, aber nicht auf
Grund jenes Eriteriams im Statut §. 83, S, das eine reine Willkflr sta-
tuiert, sondern noch §■ 73 dea Oig.-Entw-, und es sei gestattet, ^^
einige Bemerkungen anzuschlie&en. ^M
Jede Dispens von der PrUfuD^ ist eine Abkürxung des PrflftaBga*
actes, wa-1 nur dann zuläseig ist. wenn die Erreichung jenes Zweckes, U
welchem der Prüfungsact dient, in keiner Weise bebindert wird.
Jeder in die Reihe der PrQfungsobjecte aufgenommene Lei
stand soll auch wirklich Prfifiangsgegen stand sein, ein AusfalK-n desselben
kommt einer ZurQck»etEuiig oder Geringschätzung gleich.
Ebenso ist jeder Abiturient rerpflichtet, Rechenschaft bei der Mata-
ritätsprikfung äbzutegen; die Prüfung ist kein Strafact-, dämm darf eine
Dispens vüo der Prüfung auch iitcbt als Lohn fOr etwaige Verdicuste.
noch weniger aU Gnade erscheinen.
Uotolässig erscheint jede Dispens bei jener Gruppe Ton ScbtUwn,
Aber deren Helfe zur Versetzung der LelirkCrper im Zweifel ist. Dan
siod aber nicht bIn(V jene Schaler der VIII. Claaee su tählen, bei denen
das Urtbeil noch zweifelhaft ist, sondern alle jene, di« im Laufe der
Studien an Obergjmnasien »ich als ODZuverlftssig erwiesen haben, also
jeuü, die in ihren Studien im I. Semester eine zweite Fortga^gscUaM or-
Bhrgeg^
I
Di« UaturitUiprflftuig, angez. v. J. Ptaschnik. 265
IMUb, Hwie jene, die rieb im IL Semester darch WiädflrbolangBprQfimgen
fltraddiba UeGea
Tluttliaiig «rscbeint Ferner j«de Diüpctia bei d«n Privatiiitcn, mCgen
df Üt Vonugsclawe oder die erste FortgangBclatse in ihien SemMtral
ttipbMQ besitsen, weil du in den S^n)pKtral|jr11fuDgcn gewonnene Crtbeil
nicM mit jenem Urtbeüe auf glvicber Linie eteht. du* die Lehier Qber
fliiiIhfiMr Scbfiler XD gewinnen in der Lago Bind : daher die PrQfang hier
«ji tMt Aar Torb ergehenden Gruppe als ErgäDtungiprafung noth-
«adlg encheint. Dagegen einJ DiBfienacn Ton der mQndlichcn PrUfnng
MteOnippe jener öffentlichen tichfller xuläsiig, welch« der LehrkOiper
■nS^hiM« dea IL Semesters der Vllt. Classe mit der VortugscloMe oder
in ottaa Fortgaugscltttuc bezeichnet lat, und duren Studiencrfolg in
•StB SODCftani dea Obet^'nuiBsiiun« zafrivdensteltend war.
Die Diipenfl hat hier ebenso Scfafller mit der VonsugsrlaKse nnd der
Wn FortgangMlau« lu treffen, aU SchBler dieser beiden Kategorien tax
PlMnf hrrannttiehen sind.
Wie weit die Ertbeilang von Dispensen austiidehnen tfA, das in
Mniaen nrnn ebenso Hn Recht des Leiter* der Prtlfnng sein, gleichwie
■ xiiw Pflicht ist, den PrOfungi>act so Inngo fortKufOhren. biü der Zweck
4a VttnrititspilLfiiDg erreicht ist, d. h. bis er sich die Kenntnis ver-
■Mtbtt. wie das Gjninaiiiiun 8«ine Aufgabe in jedem PrOftmgigegen-
ofBUi hat
Wcim bei ErCrtcrang der scbwieng{.-n Frage der Maturitütvprflfong
daron Umgang genommen wnrd«, auf ji>nß cp^riellen Orflnde <>in-
nphn, wdcbe die Irrtniction Xltl des Org.-Enl». TvtT das Statut gclteiiJ
■**( W (8«hab die» deshalb, weil dieselben, scweit es »ich um die Matu-
iMfeprlfmig im Sinne der leitenden Ideen dea Org.-Eiitw. (vgl. S. 12j,
•In nai ein organiachea Glied der Gymnasialeiarichtungcn bandelt, darauf
biMa Bnog nehmen- Diese Instnirtion üagt jn ausdrOcklich ' i , es (die
litullltilititftto; nach dem Statut) kOnne allerdings nicht eine bloße
Mhngdar Alt, wie sie da« Gymnaaiiun fttr seino BämmtlichL-n Clas^eii
»MioiH jddea Schuljahres anstellt, geei^et nnd genogeml sein, die
BvKldigiiDg xom Be6U4^e der Univer»iti>t m ertheilen.
Man siebt ans «liescr Krkl&rmig, daas das Statut der tlatnritfits-
F^&nj gloicbaani Aber T'dlmacht der ITniverfiittt zustande gekommen,
^ iiK £e Matorit&t^prQfung demgemuß als eine Aufnahiiispr^lfong ffir
** Danmltit in Vertretung der Uniremit&t tu betrachten ist-
Diis nnn anter solchen VerhUtnlssen, wo die Instruction Xltl als
A*nlt des Statuts fär die Wahmng der Unirftniititsrecbt« eintritt, nicht
*<|Utk die Rechte und Interessen des Ojninasimiis gewahrt werden
klttai, dasH die ItistructioD vidiuebr alle jene Cjutnaäialeimichtuu^'un.
w wh der Durchföhrung des Statut« als Hindernisse cotgcgemteUcn,
•eblebea roflis«, das liegt in der von der Instruction XllI Ober-
Fflicbt ond Aufgabe. Und so ist auch det bedenkliche oad
') Ois.-Eotw. 8. 193.
M
^m
Di« UatariUteprüfang, aogez. t. J. Ptasthnüt.
wie di« Erfshning es bcxcugt, folgeoücbwete Schritt erkl&rlich. dass
Rechte, welch« tier §. 78 den Üi^.Entw. dem LebritOiper in der Censw
ferleiht. durch Beseitigung der ordnungpgcniäden VenetzungHprttfuog im
D. SeineBter der VIII. ('lasse suspendiert, und dus den Schalen) za jener
Aufgabe, welolio d«r üntom'clitsplan fClr die Till, Clawe TOrechreibt, uo
Sehluue des II. äemesteni dieser Classe noch die Porderangea de« Statuta
duagelegt wurden.
So bedenklich dieser Schritt war, so undankbar niosit« jetzt *aA
die Aufgabe sein, welche die iDstruction XU] Qbemonusen hat. eineneits
den Beweb lu führen, dans die Matnrit&tiiprQfung etwas ganx anderec
sein inOMe als eine guw^hDlicbe Versttzungs- oder Jahri^sprQfung. ander-
seits wieder den Beweis zu fObren, dass zu dieser MaturitätsprQfang eigeot-
licb eine „merklich besondere Vorbereitung" nicht Dothwcndig
sei. also angef&hr jene Vorbereitung -Kits zu dergcwöbnUchun Vt^raetzungs-
prflfung — ein BeweiR, der dnrcb die Krfahrung gründlich widerlegt and
wohl fQr immer nbgethan ist
Und in eine solche Zwangslage moaste die Instruction XIII gsrathni,
weil sie den im Org.-Entw. klar Torgezel ebneten Weg Ter-
laseen und mit den leitenden Ideen des Org.-Entw. Qber
Wosen und Bedeutung der MataritfitsprOfting fflr Schfller
'iffentlicber Gymnasien sich in Widerspruch gesetzt hat.
Ich schließe, indem ich an diejie von der InstnirtirtnXIU gar nicht
Wuchteten Ideen wieder anknüpfe. Wenn es richtig ist, dasa der Weg.
auf welchem ein f>chtllcr zu seiner Bildung gelangt ist, in der Regel eiiie
frößera Bfirg^rhart fflr die (icdiegenheit derselben leistet, als eine tat^
etBzelte PrQfnng, wie ea die Mataritfitspiornng ist, d. L wenn diu be-
stehende OrganiitatioQ unserer Gymnasien gut und iweckmAßig i^t, nowre
Gymnasien ik-sv Bürgscbaft leisten, dann ist die Frage, ob die iiuf Grand
der GpiinaKiBl-MataritJlt3i>7[lfung für mOndig erklärtuu AbiturieuUn den
üatritt zurtlniv^'rKität erhalten sollen odiiT nicht, eine V ertrauen sf rag«,
und der ätsat, welcher den Gymnasien die Organisation gegeben nnd zu
geben hat, wird diese Frage m) lösen, wie sie im Interaose der Gym-
nasien und d'cr Univeraitfitca liegt,
Win ^bi^r niich die I.i'iHung dieser Frage erfolgen mag, so riel kann
nian bezttglioli der bestehenden Organisation der Gymnasien sagen: Auch
in dem Falle, wenn als »ichcRtes Mittel zur Fesbiteltung der Unit ersitit»-
rcife eine vereinzelte Prüfung als Aufnahme prüfung au der üniverntAt
beliebt, und der Zntritt za derselben von dem Ergebninse dieser Prnfnog
abhAngig gemncht winl, werden die auf Grand einer Gymnasiat-ldatofitit«-
priifung für niiindig L-rkJärton Schüler imstande sein, sich aber den Besitz
jener Kenntnisse, die gefordert wcnlcn, auszuweisen, wenn ihnen jene Zeit
IUI Vorbereitung eingerüamt wird, welche für die Abicgung einer solcheD
Prüfung unbedingt oothwendig ist. d. i. wenn diese Prüfung nicht ao den
SclilusR des Gymnasiuljatir^s. sondern an den Anfang des Unirereitfitqahres
angesetzt wird.
Wien. J. Ptascboik
^
MoiuHunU Genmuiiac Paedogo^e«, ongez. v- K. Schenkt. 267
Hflotuneota Gormanine Pacdagogica. Schnlonlnungi-n. Sohulbflcher
ud pid«90);i>cbc UiscdtaDec'D aus den Lficdcm deuiirh«r Znngo-
Cnt« Nitwiiiun:^ cintT Aiuabl von Fiichgcl^lirk'n hernuax^Rcben von
Eftri Kelirbftch. Bd I: Braiinschweigische Schiilordnun^-n von den
Ittciten Zeiten bj< tum Jahro Wl^ Tnit Rinkitungen. filo-ti^ar nnd
Birgivtvr beniisfteKcbfn von Prof, Dr. K- Koldowcy, Dircctor des
btnogliehea Reklfrnnoiuium« in Bmiinscl)wci>;. 1 Bd.:'Scbulrrduungui\
ikr Stadt Braatiscnweig. — IM. 11 : Ratio RtarLinruin et in^tJtutionea
Kbolostii'ae wciotatii Icni per G<-Ttiiaaiain oHm vigtiotes coLlectae
«mrinnKtie dilacidatjic a G. M. Pacliticr S. J- TomusT ab anno IMI
id atiBom l.'iÖÖ. B.'rlin lS8fi,87. A. Hofinann * Cornn. er. 8'. 1. Bd.:
CCV B. 602 S.S. l'rtis 2\ Mk. . 2. Bd. : r.VI u. 4itO SS. Preis IS Mt ').
AU der Profpectus dieses großattigt-n UnteraobmeDs, vekhcr Ober
b Aalig« and Anordnung döB^elbi-n eingebend berichteta, «rscbicnen
«■, k>t dt« Rt^action sogloicb tin« Anxoige reranlasst. die ron Herrn
Pnl. J. N'alirbaft Terfn»st im Jahrgang 188A, S. 314 fT. abgedruckt ist.
W(u Ü» iotwiscbcD v«rdtT>.>nt!ichtcn Binde noch iiiciit bespnich-.» war
4li. H Kcgt der Omnd darin , dans dt^r bitrza auserac-hcnc Referent durcti
«Ifap Varbiltniasfl gebindert, troti seines bi-steii WUlens nii-ht imstande
«vidBni Voraatt saszufQhren. Da titin biedurcb eine b(*datterlicfao Ver-
i|[*l^ eingetreten iat, «o hat «fch der Unterzeichnete ontttchloNsen, die
Anrift SU ftbemehiii«n. DieseH»' konnte bei dem l'in.ttande , da.<.<) man
■Ml vtHer Zeit »erliuron wollte, nur kurr »ein, wird aber der hohen
H'iwlMg dea Werke« »ollo Ri.'ctmung tragen. Die folgenden Bftnde wer-
te rechiieitfg eingebender bcsproeben wcrdcn-
fktT Tendenx and Plan dieses in seiner Art einzig dastebendeii
Odfa bt «eben in der Anzeige des Prospeetus hinreichend trt'bandült
Wk MkdeB Q08 daher sogleich dem ersten Bande ZQ. der, ein wahres
ii|l«^ »puowBur. den Rf-igen in der wflrdigstftn Wi-Ise orüfTnet. Wie
•daa m dem oben angt-fohrten Titel erhrllt, liat Herr Dir<'ctor Kuä-
<l*vcf ts Qbemommen die braunschweigi sehen Scbnlorduun^en von den
Utvtia Zeiten bi« mm Jahre 1828 danastcllen. Die erste Abth'.-iluog, die
B» Mri Toriiegt, behandelt das Srhnlwegen der Stadt Braonschweig, die
wmU wirf das ünt''friphtsttfgen in den tlbrigi-n 'Ilieilen des H.nogthums
Bnaatehweig in Betmeht tiehen. Dicm- Schi'idnng ist darin bt.-grQndBt.
4m & Sudt BraaitiKhweig bis xoin Jiihro I(>it den Heieogeu gegen-
n« ttnaSflbsUndigkeit beaiss, welche eich mit jener dor reJcbsuDinitt«!-
Wca Stute TCrgleicben lisst, nnd dass auch nach dem Verlötete dieser
H^Kbes Sl^llong die Administration ihrer Schuten von der Verwaltung
te Uadn im ganien wmig bArUhrt wurde. Das Bach zerf&tit in zwei
TWfc. Der enrte bietet einen Überblick nb'>r die Kntwickelnng de« stadti-
«km Sdulweaenis Von den alten Stifla- ond KlostcrschuU'n , deren eine
■An fb du Jahr 1068 bezeugt ist, fahrt uns der Verf. tu den nach
lfc(UBU 8tr«-ite mit den Prälaten 1419 von der Öladl f'/sl bt.'gtflndetcii
■tlrtukf Lftteiiuchaten, «elcbo seit der Binfübmng der Refurmation den
1 Vgl die Ameigen von W. Scbrader, Za. f. GTmn. 1887, S. 22 ff.,
HD; & 43 ff. von P. BreMer, Btrl. PhU. Wochenschrift 1887, S. 116 ff..
IM f.. and H. Xubl, ebenda«. 8. 1638 ff.
268 Honuuienta Geminniav Paedagogica. angez. t. K* Scltenkl.
Attiguigtpuikt fBr difl «eitere Entvickelnng bildeten, wibrend die gdst-
Uchen Srhaten ejngifng^n, Die nene Oigantsation knOpft üicb ao des
Namen Johannes Bugenbagena, der durch seine Ktrchcnordnong voin Jahn
1528 d«n Grund für div neue Gestaltung legt«. Aaf derstflbeo ruhen die
SohuIordauiigi.-Q vuii 1535, IMti and die vicbtigc von 1596. velebf bi der
QeHchicbte dea Schalwcsdns jener Zeit eine bcrvorragetide Stelle cinnimmi.
In der folgondt'D Zeit wird besonders die Einwirkang der Hatle'scbcn
Pädagogik b<.'r\-orgthobeit, vekhe »ich in dem 1741 von J. A. Fabriciiu
für die KatharincnsL-hde auagt-arboitoteu Lchnilmie und noch mebr in dem
Entwürfe einer Ordnung fUr di<.' groflcn Schulen der Stadt BraunKhwdg
vom Jabru 17Ö5 offt^nbart. Dagegen bat dit> pkilaDthrD|ii&cbt; Hii^btung.
obwohl der 1787 bcrufeoe J- H. Campe in dem kurz rorber begründeteii
Scbuldirectoriom die gewicbtigstc btimme hatte, nur einen geringen Ein-
finss aQsgeflbt: rielmehr verdankten die beiden Lateinocholen, da« Katha-
rinenm und das Martint-um. einen neuen Anfecbwong ihren tflrhtigen Dir«-
torcn Koiirad Hensinger 0790—1820) wid G. A. Ch Sobi-fTlcr 1801— l«2S)i
1828 wurden dieat Schulen zu eint-m Oesamratgyuuiasiuiii. zu welchen
eine eigene Abtbeilung als Realgymnasium hiQXutmt, vereinigt. Mit diesen
J&hie schlifOt der Verf. seine Darstellung ab, da Ober die Ordnaugeo dei
letiten 60 Jahre sich jedemiuin leicht oricntieien kann and dieaelben.
dt de fast nichts eigenartiges xeigen, för da« Corfiis nur geringe Wichtig-
Iteit liabeD. Der aweite Theil enthält das nrknndUche Material ■) in chraoO'
logischer Reihenfolge, und iwar nicht bloß Schulordnungen im engere«
Sinne, Kondem auch andere Schriftstäcke, welche oiit der EutwiekelOii(
dc>s rnteiricbtAwesens Im nuben /usanimenhange stehen, t- B. Iietirpliae.
Stift&statuteii, Berichte, Verbote von CngehArigkeiten usw. M&n ftieht
dasa hier auch ein wichtiger Stoff für die Cultargeechiebte aofgeapei'
cbert ist, wie denn Oberhaupt die Geäcbiebte durch diese« Corpo* cin<
bedeutende Förderung crfabrup wird. Auch der Sprachfonicber wird hie(
Ausbeute tinden, wenn er die In niederdcatacher Mundart geechriebeuei
Stucke durchgeht, für deren Verstindnia durch das S. S75 ff. beigeftgti
Glossar gesorgt ist. Der Text diT Urkunden ist in musterhafter Weise bc
arbeitet. Sehr zwecbnflßig Bind die Bemerkangen über die Handschrift«!
und Drucke, dann Qber einzelne Lesarten und die bibliograpbiacbeii Katib
weise nicht den einzelnen Stocken beigofOgt, üoudcm in einem cig«nei
Abschnitte der Eiiikituug CLXIV ff. Qberstcbtlich xusammeogeatrilt. di
sie fßr die maisteji Leier kein Interesee haben und nur fftOr«nd wiAn
können.
Wir wenden uns nun dem zweiti-n Bande zu. welcher den Aiifan|
eine» umfastienden Werke« Ober das Srbnl- und Erziebungaweaen der G«
selbchaft Jesu bildet- Der Verf. bat den Plan desselben so entworfen
dass er in dem ersten Tbcite, der drei BAnde umfassen soll, das geauuint'
rrkundenmaterioJ niederlegen will, der twcite Tbcil voll eine forUaofendt
Darstellang der Ton den Jesuiten beobachteten Fldagogik bieten. Dar
nach «ntb< dieser Band, der bis zum Jahre 1599 reicht, in welchem
■) Die erste Urkonde ttammt aoa den Jahr« 12(1.
Honomenta Germaniae Paeda^ogica, angei. t. K. Schenkt. 269
bli» itudionun proclamiert wurle: A. a) Päpstliche PriTilef^en, b] don
nrtm Tbnl der ConrtiUitionen Ober du Schulwesen , c) Bewhlflage dar
QankongregatioDeo. d) auf da» Stbnlveaen l>eE%lIcho Kc>gctn der ein-
idMiiMtrr 3. J.: Ji. Vor»:hrift«n ßbcr das Scbii)- and Kniebung«wesen
kt 6m> Jon bis 1&90 in cfaronolo^scbiT Keibenfolg«. C. a) Collegien,
M d« CoUegräm nprmanico-HongariCTnn in Rom, p) ConTicte und Sem!-
uäm \m lum Jahre IWÖ. Man wird diim Streben des gelehrten Herrn
Ttrü iQes nach «einer Ansicht Wichtige beiiabringoo, gewiss die Aner-
kanav nicht Tcraagen, aber auch nicht leugnen kütincn. daas sich nnter
to b« nitgi-theilten Drkonden manchea findet, was streog gi^nommen
mhr itn Urdeo selbtt als sein Schtilwceen berflbrt- Da wir nun für die
IvtlMtMCD des Ordens das gror>e 1702 erschienene Corpa» befitxen, BO
UHe fonm unter Verweisung auf dasselbe , wo es ntithwf-ndig schien,
iVstflrial leicht nur aaf dat«. was die Schute betrifft, bcschr&nkt wer-
ikfifUKO. DasB kommt, dass die aurgenonimenen Urkunden mi-brfach
ITeimiiitu Ton 151)8 Qberschreiten. Die Beselil'fistte der Gencralcongr«-
welche bis 1883 gehen, hat der Hr. Verf. nleht trennen wellen
Vorwort S. IX). obwohl ein Blii'k in dieselbeti zei^, dans sie mit
telangdorWisscnBChaft und des l'ntem'chtswcsens aafs Innigst«
ja ohne Rücksicht auf dies^' niclit recht gewärdigt wer-
Ob aber die Aufnahme anderer spftterer Urkunden in diesen
«ibreod die grundlegende Ratio studiorum rntt im zwriten folgen
(erecMfertigt er9cheint, ist eine anderr' Frage. Auch ist die ganse
iiüAiBf, wie »cbou aus der Angabe des Inhaltes herrorgeht, nicht von
isiit, dan lie den ('berblick und die Bi-nätznng erleichtert. Wäre der
BMd M angelegt , das« er wie der von Koldewev bearbeitete eine Ein~
Utaf lod dann da« ITrkundenbnch böte . so wllris er ungleich mehr
I<W tauchen, als dies jetzt der Fall sein dürfte. Ti'iesv Benn-rkungen
»Ba iW keineswegs das Verdienst, das sich der Br. Terf- besonders
tek iciu emsigeii Bemdbongen um BeacbalTuug des reichen Haterialc»
*«lAci )mt, rericttmmern.
Dm drHien bcr-^ita erschien i-nen Band, welcher die Geschichte des
■ttiaailisebeii Unterrichtes im deutschen Mittelalter hii zum Jabre lö25,
Wfcatet Ton S. Ofinther, enthält, wird demnächst ein berufener Faeh-
■»■ baqireebeo- Wir wollen nur zum Schlüsse aui< der reicfaen Fülle
te Ugikibidigten Bünde einiges heirorbeben. So werden demnfiehst er-
■Aä«: Die Schulordnungen Ni-^dejösterreichs, herausgegeben von Dr.
iltkjv. Die deutschen Gnmiuiatiken des H. Jahrhunderts, von Prof.
^k. BeÜfencheid , Der Vocabiilarius Salamoais, hL'taus^egebcn Tun P.
^ Kf^cr; Die Geitcbicbte des geographiscben Unterrichtes im 16. Jahr-
kndoi roa Vr Votach nnr.
Sacb dem Gt-ssgten brauchen wir das üntcroehmen nicht wdter
■9fd^eo (dies besorgt es ja selbst), wohl aber mOsfurn wir nach-
^AiUdl borT(Hlieben, dase es zn seinem Gedeihen nactataaltiger Unter-
■Mkng bedarf. Daza können nun <Me Qjrmnasien wesentlich durch An-
■Whog desselben für die Lebrerbibliothekon beitragen. Zwar sind, wie
J
270
MltUUchole, aagtt. t. J. Itappald.
bi^rdflicb. die Kosten nicht (;;enDg: dafOr bietet &W dies Coipm dam
großen, ({änileza anvergiUigUcben Schats. Die AiUBtittniig entspricht aüea
Anforderangen.
Wien. _ _^ Kari SebenkL
Mittelschule. MiltliL-i langen d« Vereine „MitteUchule in Wien' und
„DeuUcltc Mittelschule in Prag". HcrBungeeebtfn »mttr ÄÜlwirkuiw
dur l'rofeissoriMi Dr. K. Rieger und Dr. W. Pscheidl von Prof
Dr. V. LanRhanK. Prof. Dr. K. Tamlirj in Wien and Prof. Dt. F.
Maiss in Pritf;. I- Jalirpang. Wien I8S7. A. Bolder. 8'. 3SÖ SS
Preis für NichUnitKlie<Kr ^ fl. 60 kr. (Die Hitglieder erbaltem die Zeit
Schrift unontgfltlich)!.
Il«f. begrfl&t jedi^ Derricherang unserer gjmDasial - pftdagogiaebeii
Idtentnr schon an and fUr «ich mit Freoden. Der Torliegeiiden Zvitsrhrtfl
gogenfiber wird diese Freude noch durch eineu andern Umstand erhobt
Oder lolltc es nichts ErfrL'ulicbcs £(;in , wenn in iinHerer 7,c'}i, da die sc
rerdcrblicht; DilTeronzicrung aaf nafaeza efimmtlichen Gebieten des Cffent-
UchcD Lebens immer weiter schreitet, anch einmal ein Fuctum der ent
gegengesetiten Art, die Vereinigung hiKher getrennter Krifte «n gemein
sanier Arbeit, zu verzeichnen iotV Bis 188(1 gaben nämlich die oben in
Titel angegebenen Vereine jeder für sich Jfthretibmdito hcraa«- An Stellt
derselben beschlossen nun beide Verein» mvhnnalit, zutiftrhst drei- bis rier
mal im Jahre, gemeinsam Mittbeilangen erscheinen xu lassen, deren er?tei
Jahrgang uns eben rorUegt Vom II. Johi^^ange an soll lant einer Noti;
auf S. SS2 die ^MtttelEchnle" auch die Vorträge und Verelnnnarbricbt«]
dea Wiener Voroineti pRcahcbule" hringeu. Auch der Beitritt des Vereinet
.InnerOsterreichiacbo Mittt-lsc-buk- in Graz" wird (S- 297] fdr die Zukunf
alt mfigUch bezeichnet. Nur vorwärts auf diesem Wege, Tiribns mntü
Die Sache unserer Mittelschule kann dadarcb wesentliche FOrderanj
erhalten.
Versuchen wir nun, in Kfirte einen Einbilde in den reichen Inhal
dieiea 1. Jahrgangoa tu verscbatTeD! Zun&chst werden Berichte Ober di<
Atzungen, Debatten und andere Vereins-, sowie Standcsan^elegenbeitei
geboten. Spectell ta nennen sind: der Bericht über dt« Jubiläumsfeiai
welche der Wiener Verein anlAsalich seines 2.'ijithrigen Beitandea an
27. November ISS6 begicng (S. 1— 10. 39=-^5. -Ili), die Ovation za Ehrei
des ans seinem Amte scbeLdeiiden L. k- Mluisterialrathes und AlitteUchnl
refarenten K. Krischek (S. 3-*, SSi, die Action gegen Angriffe auf det
Uittelschuttehn^tand in eini^^cn Tägeahliitttim {S. 47—52. 3d0j, der Nach
ruf für den veratorbenon Direclor Dr. A. Pokomy (S. 156 — 160).
Au fachwissetischaftlicheD Anfefitzon sind besondere zu erwähnen
Das Verhältnis der Hajidschriftcn (tlr Cbaucers 'Tlie Parlament of Foolcs
von Dr. V. Langbana (S. 225— 2-ll.i|: die LateinQbersetiung von 70 Epi
grainmcn Leaahiga von J. Walser (3. 186 — 143] and Lesslngiana epigram
mala qtiatenus a Martiale pendcant von demselben (S. 276 — 284j; d«
Vortrag von L. Kg^er 'Die Parenthese bei den attischen Rednern* (S. 2!
bis 82). Der fach wissenschaftlichen Orientierung nnd Fortbildung traget
Eechoung: die literariachc llundschau (S- 57—71, 174—203, 310-S2S|
^ k.
Uitiolaclial«, ADgei. V. J. Itappoltl.
271
I
I
41e BfchiKhM (S. 79 f.. 221-22-1) >md die ZeiUchrifUnictuin (8.74-78.
W-4I8, 329 — 3S2). Zam Tbeite nur gebort hierher die Betprecbong tod
«BTÖfhischen MrttelschulpToparamen (8. 71—74, 204— SOG, 325-3S8).
Di« eingehendste Beracksicbtigung Sndft du weite Gebiet der
IGUKhuIp&dagogik und -didaiis. Geniuint seien: der U&re and gedie-
fot FestTortrag tod Dr K. Rieger 'Crsprung der Idee einer fiatbetbcben
tiiAtDg d«8 HeniKhen' iS. 10-22); der treffliche Vortrag vun Dr. C.
fnBlia 'Die Poetik im Kahiuen des GjninuialanterrichteB' (S. 104— 1-J5) :
fieÄmpTKcbe fVemder EigennameB im Deutschen. Voitr&g tod J. Biw
ndlMbitt« 1&87-M, 147—151): du AaBrotQ der ecbriftlidiei] Arbeiten
Hl dem Deatschen in der irrsten Gjmnaaalcluse und du Aunn&ß der
ImiiiMhen LectOrc in der funften Cluse ron 0. Schlegl (K. Iti7— 172);
Ibtm (über du Zeichnen im geogrophisrhen Unterrichte, mitgetbeilt von
Dr. K. Schober (S. 172 f.); Demerbingen Ober den iihysikaUecberi Unter-
nebtTCB Dr. W. Pscbeidl und Dr. E- Msim (S. 299-^^06): die Bespre-
du^ schnlbvgioniBcfaer Sehnft«ii von Dr E. H&niuk (S- &4 ff.).
Darcb df-o bdcannteo b. Ministe rial- Er lus ist die ScbOlerblbUothek
n ^ ihr gebbrende Licht gestellt worden. Um diewlbe bat nfch in
hherenJabren der Wiener Verein Verdientte erworben, jetst der Präger.
Dff letit«re bietet einen trefflichen Vortrag des Director Dr. L. Chevalier
<S.U9-276) nebit Debatte (S. l.)2-1.55, ». auch 2S>G\. Aal^erdcm Uefeit
Ipin der drei Hefte ein Voneichnis ron Schriften, welche für SchQler-
Utllotbeken em|ifoblenswert oder runrerflich. bes. wertlos sind (S. 78 t
t\i-~m, 328 t).
Zwei wohlverdiente Directnren. Dr. K. Schwippe! und Dr. H. Pick.
Mm US in die Vergangenheit zurtick (S. 101— lütf, 307— SOfi). der eine
liittitit ergo, der andere, um uns die Lichtseiten der G^enwart desto
klnts M machen.
Wahiiich ein reicher Inhalt! Derselbe ist aacblirli im altgeineinen
'Hht gediegen. Im einzelnen nur zwei Bemorlningen. Die AofsAtse t)bei-
dit Budschrifteo für Cbancers Parlament der Vogel nnd Qbcr Lenings
Kpipiaime, welctie »ich unter ihren Kameruden etwas bcfremdlicb vor-
kfimniMi mögen, erklircn sich daraus, dus die .MittcUchuk" den Vcreins-
■utfliedem aocb Gelegenheit bit'ten iwll, ihre wiesenfichiiftlichen Arbeiten
lunAlidncke zu bringen. Die Bemerkung auf S.t>Ö: .anftreitig steht die
■Mludik ansererDlittaljtclralen, baDi>ts&eh]ieh die der cluoiitobcn SpmchtMi"
bitten wir Uer nicht erwartet.
'Wlen-
J. Bappold.
.i_J
Vierte Abtheilung.
Miscellen.
(Stifti
WUten
iro] am 3. November
siortiene iTivate Jobacn v. Foreber b&t lctxtwil% mit einoin Cftfitale
Ton 60C0 fl. eine Fanilien-StipendienHtirtiing fflr JOngUniD^ erriebtat,
welche sich einen) höheren wi^^eOEch&fUkhi'n i^tudiuni widmen. Die Stiftniig
ist bereit« constituiert (Stiftbrief vi.m 10. Jan. IS8S. — Min.-Äct Z. 1228».
— Der am H. Jani 1872 in Weier in Unterlängen e^ yerrtorbene Hutin
NoBsbaumer bat leiztirilli^ mit einem CapiUle von 496 fl. !>3 kr. eine
Stiftung für Jflnglinge, (Ue »ich dem gcistlicBeo Staode xa widmeo beab-
richtigen, in erster Linie aas seiner und eeiner Ehegattin Familie, erevt
aOB den Gemeinden Unter- und Oberlaugenegg gecrOndet iStiftbrief vom
12. Jan. 1888- — Min-Act Z. ISöÖ). — Der im Jahie 1883 verstorbene
Ebrcndfimhcrr doe frirt-tbifM-höflichen ConBietoriumB in Öork Josef Tnrko-
ffitxer hat eine Stipenditjustiftang gegrOndet, vrelche fOr «inen Stndie-
renden am Gymnasium in Klagenfurt bastinimt igt- D&& Sttftnngseapital
betrügt rJ'SO ä. in Notänn-nte. Diese Stiftung ist mit Beginn des Schul-
iahres 1887,80 ins Leben getrHeu (Ötiftt>ricf vom 13. Juli 1887. — Mia.-
Kr]. V. 18. Jon. 1888. Z. W9j.
Lehrbdoher und Lebrniittel.
iFortcetzong vom Jahrgang 1687, Heft 12. S. 963).
Deata cb.
ScholtK. Dr. Pördinand, Kleine lateiBlaeha S[««clildure, zi
fflr die unteren tuid mittleren CUssen der Gymnasien und Bealgjnmuien.
20. vereinfachte und verkürzte Ausgabe. Paderborn 1888. F. bckOaiiigfa.
Wien. Friede n. Lang. Anagabe fflr OstTreich. Pr. 1 fl., allgemein ing*-
laseen (Uin-Erl. t. 30. Jan. 1888. Z. KJ34K
SQiifte Karl Fr., Aufgabea xu latein. SUlQbungen. I. Th.: Aof-
Sben fiir untere und mittler« Clüssen. 19. wesentlich unTeräoderte Aofl.,
jUniho 1807. Ch. Th. Üroos. l'r. geh. 1 Ö. 40 kr. .gegen 2Marit80PC
der früheren Aufl.], allgemein sugelasKen (Min.-Erl. t. 31. Jan. 1888. Z.175fi).
Stipfle Kart Fr. Aufgaben zu Intein. StilUbungen. II. Th.: Aof-
^ben fQr untere ond mittlere Olaasen. 20. «resi^ntlich anverfindert« Aufl.,
Cartsmhe 1887. Ch. Th. Groofl. Pr. ^eh. l fl. 7ü kr. (gcffen 3 Mark 40 PC
dflrfrab<.'reiiAuä.1i, ullgemeiu sugcluüiien (Min.-Erl. v.Sl.JaD. 1888, Z.17ö2}.
Die Verlag» ßiichbajidtung bat den Preis des lU.Tbeiles von SQpfles
Aufgaben zu latein. StÜQbangen, der in 10. Anfl. mit Erlaas vom 2-'i. Joni
1886, Z. 11Ö52, zum UnterrichtegebraucbG an Osten-. Gjmn. allgemein xa-
gelassen wurde, auf I ß. 60 kr. ermi&igt ^Min. GrI. v 31. Jan. 18^, Z 17ö2).
L«hrbQ(ber and L«brmitt«1.
273
Pinly. Dr. Frani. HoTiicri Odyaeea»; ci'itorae VinJoWnae 1888. F.
T«j4r. fin 1. EJitto seita corrcctior. quam curavit Carolu? Wotk«-
h. gel). 50 kf. : Pan II. Editio i^uinta coirectior, qoain corarit Carolas
Wrtb. Pr. cob. 50 kr., alljfi'inein zogelasBen (.Min-Erl. v. 7. Pcbr. 1888.
Z.3U83.
Pldlz, Dr. KaH. Elein^ntarfrrammatik der fraoBflaischen Sprarlie.
I&ilfl. Berlin läSS. F. A. Uerbij;. Aoagab« für Oft<>rrekh. i.adenpr<.-iä.
aiHbiDdra 7<^ kr., nll^romein zugfla^sen (UiD--Ert. v. ol. Jan 1888, Z. 1270).
Patitrcr F- ^^■. Historischer Scbolatlas zur alt«n. mittleren und
atMi GdfbUiito in ll'i Haupt- nnd 5b Kebenkarten. S. Aufl. Wien 1888.
iRtUrr« WUvv u. Sobn. Pr. broscb. 1 fl. 30 kr., gebunden L ä. 50 kr..
dlftncin Mtfelwsen i Min-Erl. t. 7. Pobr. 1888. Z. 25146 ex 1887).
I.insp Füniiiiiinl. Rrd|.mill (ier Zone von 31" bis 65' nördlicher
Voil^ und Ausf^liran^ der k. bair. phr. Konst&nstalt von PUotr
'Mv in JlSncli'U. Pr 1 Exi'io;)lar mit Test im Ganzen aafgezogCD.
iSUbfn rci-bta und links, gorollt in Schutrbülso. 21 Mark; die I^hr
tMyQflrrlliUvIu'balen nerdcii hieraar bi>huf^ allßlliger Borflckstchti^ng
MAaidbfl'oDtr für die Lv'brcrbibliotbeken aiifmerfcsam geciacbt (MiQ.-Erl.
i.».Jin. 1B^«. Z. s2.j'.
Boftvar. Dr. Frant. Irfbr- und Obungshueh der Geometrie fflr
DilcriTMUflicn. Mit l^i Figuren, 2. unveränderte AnJl. Wi^n n. Prag 1888.
f.TtBUikv. I*r. geb. ti') kr., geb- 76., lUIgenidn zugcloascn (Min.-Erl. v.
tt DrnÖ87. Z. 2S35.».
Die Bucbboadlang von A. Holder bat <1vn Preis der in ihrem
Tohit encbttntrDen riasBiki^r-Auagabcn fQr dm Schul gebraorh auf
4a Sobritaprcis von 2o Krcntem fQr ü- ein geheftetes Bändchen berab-
nmt 'Min. Ert. v. I. Jan. l!<88. Z. '2t>300 vx I8'^7); dcsgluicben bat die
■^Midlon;: von K. GrAner d^^n Preis der in ihrem Verlage erechienoncu
S<kilaaigabea clasiischer Werke auf d«.'n Ginbt-ntajtreis von 25 kr.
fcjtib(vfa«ru>t<3Bändi:hrnfe«tgr!ieUt('Miii.-ErI. v. !). Jan. 18^8. Z.301).
teflhiiofa.
naia Franz. ZAkladovr in^Üi-tvi r rovint- pn» nii« tHdy et.ednich
«W 1 Mb. Aofl. Prag I8<r. Fr Borovj. Pr. 1 fl. lu kr. (geffen 1 fl.-lUkr.
lt(rtkAsä.|, an RealBchalen nnil Realg/mn. nltgoiiicln tugetusen {iSla.-
IM. I. ; Febr. 18S'^. Z. 1568).
äehnbert P. W.. Atlm antiquus. Historicko-ffeojgraäckt attu
Atfu ctinT^ini. vlkladeiu oputiili Dr. A.Balcar » Dr. J. TTacb. ViduA a
OhM« 1887. £. Eotiel. Prci« 90 kr, allgemein zogclaAsen i'ldiD..Eri. v-
Uim. 1081, Z. 82665 ei 1887).
Serbo - kroatisch.
<.'»benil JoMf. Corso completo (teoretico-pratico) della Hngoa
Mifco^raua, Mconda odiiiunc ampUaUi v corretta. ßt^usa 1688. V. Pretner.
P». 2«.. »llgemem lugeiaasen (Miii.-Erl. v- 31. Jan. 1888. Z. 12«2).
Srbuburt F- W. , Atlft:* antiquus. Hiätorijsko-godgrafski t^koleki
Mv idajDg nrjetit sa t-'kstom koji ol>ja.<-'mnje pojedine karte za hrrackc
•UtBdaio A. DobrUovi*. Bi-r- 1887. E. HOlzel. Pr- W kr., allgemein zd-
lifian iMin.-Erl. v. 30. Jan. lSfl8. Z. 225d'i es I.SsTj.
Jahriiorli dtfs hAbiren Untefricbtswesens in (.tsterreich mit Ein-
irr gewerblichen Fachschulen und der ERiehungsanstaltea , be-
TOD Schttlratb Hr. Karl Schwippol. Prag 1888, Tempky. Prei»
1, M kr. Die Cnterrii;ht9b>.'h<'irden und Anstalten werden auf da«
dlei« Werkes, Tt'l'.'hes zu B<.-giDn eine« jeden Jabres in neuer
kamoagegebvn werden soll, aufmerksam gemacht.
18
r. A. i»UTT. tljnB. IM«. III. IMu
'J4
uB. II
ProgTUumSSweBSST
Pro^rammensclmu.
31. Mair G.. Der Feldztig des Daroios g^en die Skythes.
Progr. des k. k. 0. G.nDn. tu Suz 1886.
KrCrtert wird der Kriet^i'zut* ies Darcio» und svhr aic-fQlirUcli .ftbcr
Uerkanft ond Natiuiiulitlit <li^r Skoltil" (im Aiitian^c) ecbaDdelC Flifiet»
prähistcii^bc Arbeiten wivdman aIs Bewoisinitti;! nicbt bcmniichen dQrfcQ-
32. Kwiatkowgki S., Jan Giskraz Brandysu. Rys biograficzny
z XV ttieku. (Johann Oiskra von Braiideis, biographische
Skizze ans dem XV. .]bdt.< Progr. de« KaUer Franz Josi^b-
Ojmr- in Lember^ 188ij.
Dk Arbeit entbSit die Goscbicbto dieses Coodottiere, der u der
Spitsc der ßefte des alt>;n Hasitentbains in Ungarn eine politische Bolle
spMte.
33. Dr. POtsch L.. Beitx&ge zur Kritik der Kaiserhiogra-
phien C:i8sius Dio, Hcrndiaii iiud Adiiiä Lanipridins aul
Gmiid ihrer Berichte ttber den Kiuser Commoduä Antouia
Progr. d. k. k St. -U.- Realschule jit Grat 1886.
Der Verf. dies.-r Studie glaubt ..schwer in der Lage ro i<
Originelk-s tu bieten, döeh meint er, dass e» ihm gelungen ist, auf eineu
enger bcgremten Feld auf Grund der Xacbrichten ober einen Kmmi
Ton Seite cur dreier Ri<>^a]>]ien deren bi^t- l^ellenwert ann&bemd za ,
bettimnieii, fulNcbe Aii!<ii.'bU'n 7u widerlegen und schon frllber richtif;
«i-rkanntes nen tu belegen.- Narhdem er über die g..*iioniilen drei yaellen
gehandelt, gebt er zu dem Vergleich uad Kur Min^dpröfung der Bericb^
über Com modus Ober, desst-n Le'lx.n (in eilf Absebuittcn) hei^iirochen wird.
Die ein&chl^ige Literatur ist äciUi^ benutzt.
34. Dr. Ostorüiann H., Die Vorlaufer der Diocieh'aiiigcheo
Reichstheilung, J. H d. k. k. St. O. Gymn. in Böbm..Leip» 1686.
Dlt Verf. stellt die Tbeilungen der kaiKerlicbcn Gewalt und doM-
entsprechend 'die des Keklir-s' In chrenologiscber ReiberjfolKc dar uad
bespricht dnrcbaiis queltoDni&rjig die Motive und die Uurcbfubning der
einzelnen TbeilungeU' Im weiu-reu Verlaufe wiid durgethan. iawiefero
dos Beispiel der rorange^angtuiun llieilungt^n anf die Diocletionisebe
Reinhntheilung eioi^ewirkt hat. Die Arbeit strebt VüIUtlndigkeit ao. Joch
konnte niandies nur angedeutet werden.
35. Dr. WolTsgrubcr C. Die vorjJäpstiirhe Lebcusperiodo
Gregors des Großen. Naeh seinen Brieten dargcBtalib—
J. B. d. k. k. 0. Gjrinnasiams tu dvn Sebotten in Wien 1^. 'W^
Die 3ehr verdicnstToUc. mit sorgsamer Benütuung des einscfalAgigen ^
Quell ßnmnterial!« verfasste Arbeit ~ dieselbe ist auch gescfainaekvoll
geschrieben — Bebildert Gregors Jugend. M;ine Wirksamkeit all PrlUtr,
sein Leben im Kloster, seine Thitigkeit am Kaiserliofe und alx Abt und
eadlieb seine Grwählung zum P8]>8l.
36. Pokorny A.. Die Wirksamkeit der Legaten des Papstes
Honoriu« in Frankreich und DiMitschlaud. Progr. d. o. o.
L.U.-Realsobule und der inÜ derselben verbundenen £mud«U
in Krems 1886.
j^ueriit werden die I<egattonen in Frankreich, und swar jene
Cardinal priegtera Bertrand nach Südfnuücrcicb (l'J17 zur Ausrottung der
1. D. 0.
lascha^
ene d«P^
PrognnuDRDtcbao. 275
rcreil. dADn (n dmi«elben Zwivl. die bcdt-oWiidcrc de«
Vra^li uud endlich die du Card. ». S. AngeU, Roma-
iKtprochcn. Von den ilcaUchen L«gAt«D iai Konrad Ton Uradi,
Unjof d« Crn=^*!iti« und Wilhelm Ton llodena zu nennen. Die Arbeit
at «aabtT diir«'bg?fQhrt and du eimchlägige Qiiflleniniiterial in sorgsamer
TtiK ftOfgcDOttt.
ST, Kffntz U- Depoltici z rodu Promyslova u oaudy jejich.
iDie Thcobalüe aus dem Stamme PremysU etc.) XVU, Prwr
4 k. t p1. O. Gttoh. in OlmflU 1886.
Die rcrditünsUiche Arbeit Hrnnann Kolm'« Dber diesen O^enstanl
iMtnl»- ies Vi>r. fQr Ct-fobioLte der Dtrntsdien in Bi>hmen, VI, \85, 2I2>
Kfcänt der V«rfu»er leider ntcbt la kennen und docb tcdeotet dieselb«
to DtnkUang^ Dobnora geg^nObpr Hnrn eiitschi<f^denen Fvrtscbritt ood
otidtlt lehoD Tor nabezu 31* Jahren besseres aU der vorliegende AtifeaU.
3i Mtta»ka F.. Volba Väclava Luceinburka za kr&lo lUm-
«kflio. (Die Wahl Wenzels von Lnxeiubtir^ zum rCmisohen
König.) Vngr. d« k. k. St-Gymn. Trchit«fh lWi;86.
WriftiitÜch N^ues entliilt der Anfsati nichL Auf die oeueren
AntKk^ Arbriteu auf diesem (Jeblete ist RQckürbt genonimeD.
39. Dr, L9 b m au ii Desiderius. Kfiiüg Wenzels T. Thätigkeit als
itenUch^r KOnig. Vng. d. C.OyniD. za Komotaa 1886.
Die Denntxvng neaerer Arbeiten flbn- diesen Gegen«tand wird
4). Hktijow Jobann. Der polnisch -ungarische Streit um
Galizicn and Lodomerien. Ein Beitrag inr östeneichiichen Oe-
KUcbte. VrogT. des k k. tireit«n O-Oirnm. in Leinberg 1886.
Di* ({oellennift&iz ab|fefautc Studie Itebandelt die AniprBcbe Polens
oi UflguBi auf das HaUtscbcr Land, welche« sE'it 13^7 cndgiltig bei
Ma itrtiUeb.
41. Anituau U.. Dif KrHcrhnnp (Ipf Pfarre Asslincf im Piist«r-
thalfi durch das regulierte Augiitrtinerchörberrnstit't Neustift.
Pnffr. d. k. k U.-Ormn. iu Brizvn 188Ö.
Daa Stift erhielt die l'farre 1261 lagcsprochen, doch daaerta es
Mfi, bia e« in den iinbestrittinc« Bt^siti gülaiigtir Vcn Wert Ist
KnkciloBtf TOD 21 erkunden aas den Jibron lJGl^I309.
*S- Sander Hpnuaun. Die Erwerbung des vorarlb einsehen
Grrii'btos Tannberg durdi (»stcrn-ich und der Streit der
Habsburger mit den Tlrafen von ÄIontfort-Kothealels über
Rwhte und Besitz in Tannberg usw. progr. d. k. k. O-Ketl-
teiinlc in Innsbruck 1886.
Die ff«br fleiGis und amiirhtiz anag'rfflhrto Arbeit sebildcrt auf
^}ivd4 dnea reichen urkuudlicben StotTew, d<;r tunifist den BeHtHnden des
iBMknckrr Stattbalt>'rei-.\n-.livcs »-ntnonttnen ist., ein dunkle« 8tQck vor-
■Hli^Kber Ge'tiucbtf. Diu ICff«-a!tat« der Forschungen Sandersi weichen
nn nieila «od den t>i<iheriRen Anaiclttcn wcamthcb ab, znm Theile
Men ilÄ crgiDScnd und erlünt'-rnd i-iii. Ini Anhansc finden sich Rlnf
■tudScbfl BcÜBKeii aos den Jabren l.HÄl . 1422, 145^, 1460, 1&8I nnd
nm ValkaasKcn -Von da wilda IQhta-.
18»
27Ö
Programmr n wliau.
48. Dr. .iSctel.I.. IJeai'liiditltchfts Ober dir rJottfghänsAr d
Stadtpfarre Kr^'iatailt (_in O.-Österr.). l'rogr. «1. k. k. St.-Uj;
XU Frcistadt ldS6.
Pvr Aufsatz — eine PoitseUnnff dca Torilhriirfn — bch*lidelt
S. Kathiiriin-nkircliii, ilii^ Kirchi- zu -l'usfrcr lii-Wu Fniucn- (ror
bchmiiiclii'n TlKre), die hl. liolstkanell«!. die 8t2rhein'ii>Tg'f.rhe E&)«'
die Schlosakapell':' , <lus Kapuziiierkiost«r and dio t'iaristi'nutiftung. Im
AnbaD^ tiudet sii-li ein Vi-i-zfichrum der Decliaiitcn und Stadtpfarr<-r \oa
Frei&tadt, soweit sich dieseü nach den Qa<-llen brrsteUcn ließ. ~
CzerDOniti. ,T. Lovcrth.
oa
4
44. Xiemiec Wojciedi, De qunestoribus Romaois. (Jahrw-
büricht d« i. k. Obtrgynjn. in Kolomca. 1887- 8- 8—12.)
Urepranj;. OeBchicbtc und Befugnisse der römischen ^obtor BoDea
in ilicsttr 'dissurtatio'') aligclittodelt werden, (^uod sii eieptroUtioni respon-
derif, sagt der Verf. w-trtUch auf S. 3, opens pretium rrit*. Der gaoM
Aofsatx, Ticlfacb durch die selbfiUndige Meinung betonende Aiudrilcke,
wie 'eentto' und 'mihi videttir' g.&. onterbrocben. Tcreacht nicht. In sadi-
lieber Beiiebong tr^cud ctwaä Ncnc5 zu bieten, und besteht au^ ungeord-
neten und mangelhaft abgedruckten AnszUgen ans Alteren, nicht n&bat
beieichneten Werken. Neu ab<>r ist in Öi;terreicb. so will ich hoffen, das»
ein Lehrer d<.-r latciniechcn Sprache au einer ätaatsonstalt 'c«pia' fikr
Copie, 'ievior' fflr 'facilior', poti'ntia' fUr 'potcttas'. "uiuniciitium' fUr 'sp-
pidom' i>in«r Provinz nüniUcbi niitzt, ausnahmslo« 'provincianaUit' ftatt
provincialiä' jfebriiucht und ^ich lu AusdrOckm Tcrsteigt. wie tcmpesta*
(i=Stn:it!l inti*r pütrii-ws ot plebcm 'irta est' oder 'qnaestores ad dispo-
sitionem Renntn« in erbe iininebant' oder 'aditnure ab..-' odi-r 'de (loalt-
tate et quantitatc rtdditae pv^'caniae' oder 'qaaeque (=jcde!) proTiiitia
Haotannis iinuni praefectum . . . haboit' usw. Praepfisitifnpn sind f^ '"^
gcbraucLt, deB},'lcicbt.'0 die Tempont imd die Ooiirtniction dea Arcneati'
nirti iiifinitivo. 'Wciiii das nun am grflnen Holie gi-schicbt ?
45. liulit Fr., Inscriptiooes quae in c. r. nitLseo arcbeologii
SaloDitano SpaUti asaervantur. (Aus den Jabreälirricbten
k. k. Übergymn. in Spalato 1886, ^. 1—84. und lfi«T. S. 1 — l'H).
Di.'ntvit rtirwaliet da« Museum von Spalabi Monsignore Fnino Bstii ,
ein jugendfrischer Mann, der trotz seiner angestrengten Benlf^tfa&tigk(ät
als Director des dortt),'en Staatügymnasiamft und trotx «einer atugebreiteten
poUlücbeD ThJlttgkflt in Landvtube und Rciebsratb sieb uucTUi&dlich der
Erforschung der ilten-n (lesfbicht.** !>eine« engiTcn Vaterlandes widmet.
Die sehn bisher ertichieaenen Dftnde de^ Bullftino Dalmato. welche Zeit-
Schrift BuUl- mit dem demeitigcn Landei^fcbulinitpector Glavtnii' begrfindci
bat. lezen fÄn fchi^nc'i Zungnu^ fUr die Fruchtkurkeit »einer om->igen
opferwUligen BemQhmigen ab. Bull« hat en Yen^tanden, weiU- lCr>-i6u
sein rntemebmen zu interessieren, und bat namentlich das erreicht,
jeder in Dalmatien gcumchto Fuud an Antiken ihm batdiest und bc
willig berii''liti't wird. Dit Bf^ntand de<i Mui^eum» hat sirb diCber in weni[.
Jahren betrSchttich vermehrt und fötit gegi-nwärtig (wen» ich nicht ir
sechs zum ThAl g^'rfiumige, freilich nicht ^onderilch zweckcntsprecbei
Geb&ade. I>a die stirke Vi.'niiehrung der I iibcbrifteii er»t uacb dem Abael "
des dritten Bandts der BrrliniT Inenr'lirifti-iiäaaiinlung erfolgt ist. und dl*_
neugefundencn Inschriften in Terechindenen Zeit^chrifton , be^9,nd«n
Bnlletino Dalmato und iu deu Arch.-epigr. MitÜicUuugcu aus Ofitei
') Der Hatat dea Verf. ist in dem mir Torliegenden Exonplarc bl
bandscfariftltcb bezeichnet.
Progranmieascbtu. 277
; r^rOffentlicht worden sind, ist«s «in dankennrertos Untemchmvn
oreBaliL', duges&ninnte inschriftliche Material seiDM ManAiimit
fMitet nilxatheilcn. Der 1)ctKheidenc Muin ifiht in der >'^on'cde djcaes
MiM Ktttlop bloß rinen Iiew(.-ggranJ für d'n: Remu%'uW d(.-<i<icllieD tin.
IvirfMfclBe W«cliA(>)b«7ii^ban^n zwischeTi I.fitt*r. I.enrcm und .SchOlem
isMllMi AlwUlt srhlie&eD lil?8t: er will Jonen Lelirem und S<*}iQl»rn. die
ii \ti ilcr Ordnang dtf9 Hu9i>um9 fmidij; unterHritzt linbrii. »in Andenken
»tu ^iit)*in»sme Thftti^kcit widmi^n. and IkiII'U ancli andere junge Krüfi«
ftr^Bfleicbe trHTliche ätrebvn tu gcwinn<^n. Oi«; Sammlung war aof zwei
BdW tMKclinvt. mQHS aWr trotz ites beträchtlichen ümJaiaKes dor ein-
•dmTbWIu auf drei Ht-fti- ausgedehnt werden. Dit- Mahi'r ersrbienenon
UinT^eite aiiiras<Kn die titnh iKtcri (S. 11 — 35). t. donios imfieratoriae
1!9-M), t legntonim Aug. pr. ]>r. et praesidnm pror. Dalmatise (S. 37
biitO). t oiilitBreF iS. 43-Cli. t. manicipales (6.65—77), t du artibuB
«tlfteü* (S. 81-JM). t. Mpnlcrales (2. S. 7—19«), frag:iJienta (S- 12Ö bis
1)8), t Qneci ('S. \5H-W2]: cn fehlen demnarh noch die chriRtlichen
iMckidftn. du Imtrunentam. die Meitcnateino (V) und die aiuftihrtichen
Jvdcm Stocke iot ein*^ erkUrerdc Umschrift l>«igegel>en, und ülnd
4ibd Paadort, Fonddatum nnd Ait wichtigsten tieun'on Ven'.lfentlictiunfen
Mtrxrfct Die Texte der Iniichrift^n unterscheid (;n sich sehr oft von <leni
mW bekannten Wortlante nnd beaeichncn viL-lfacli einer Fortschritt.
B. tmiehfit. selbst und mit Minen Schfllem »in wi^eriiotentlich gpprtft
B hi^. Indes bat er. da «t üeino Arbeit ]»iifrlich för die Besucher
«ha Kufonia bestimmt vbscn will, es nnterla^sen anzagebun. wo er
bfvttit ton der I>eRang frflherfr Gelehrten abgewichen «ei; 'inter vartu
koiaBaa, tut er Th. I S. 7, eam denii)ne praetali, <iuap mihi optima Tina
«t* blUg« aeasen beherrscht den nicht in Spalato wohnenden L<;s«r dieses
Kitllogei daa Qefnht der rnsicfacrheit. da.« sich mit der Zahl der Ahwei-
^^S» hn aelben Stocke ent^preclieud rennchrt'l. HtitTentlieb fülilt sich
B^ntaBbMt. in den nun einmal unTi-rmeidüchen Naohtrrigi?ii, die Heft 3
ItapaiaU. seine, wie ich wohl weiß, nft begründeten Abweiohungen Ton
MbvToijlngcr Lesung xasanimeniustellcn und auch einige Notizen über
ftm ud Ort&c und Schriftclmrakter der einielnen Dcnkiriftler beizufQgen,
MAom mMmefar, aln es im Berliner (.'nqin.s tust ;;an2 hfdseite gelaasOD
vaici ist Am st&rkrten sind die Abweichungen in dem Capit«! ttb«-
AlllMriKhen Inschriften; so vennag ich gegenwärtig z. B. nicht ein-
■mUi. wie e» kommt, dass Th. *2. S- löö. N. '.(H mit C J. 0. 1884
tlitMdui wird. Einielnb(>iten, di«> mir bc-t der Denuttung do.>t Baches
■i%Alaa nnd, nag ich hier nicht erw3hii4>n. Ihre Bericbtigring ist von
falBlAlitgga lu erwarten und von di^-n fai das nfiehstc Heft der Arcfa.-
nlp: Mitöieilangen ^usammenges teilten Beiträgen de« Hm. Hot», der im
lÄ Üe«« SpIt*ommer» (1887 > im Verein mit den Herren Dr. KU-ment
■AFmIu den Bcaiti des Muneami von Spalato eingehend bcitcbriebcn hat.
Wien. J. Wilh. Kubitechek.
IGL Sfbramm. .1.. Cber die Einbrit des 20. Liedes von den
Kbelungcii. Jabr«8hericlit des k. k. Staatsgrmu. zu Freistadt 1887.
^20 8S.
lüw Arh«it untertiebt, ohne neue Ocflichttponkte vcrzubringeu,
ft WÜDHitts'Mlie Hypothese Ober daa 20. Lied der Nibolnngen einer
hat die mit dem Drucke dieses Katalogs betraut« Büch-
ner > I in Spalato I, so beachtenswert ihre LeiKtungon sonst
*■■ a^u, ddn anüerordenUichen Anforderungen . die bei der Wieder-
Pk 4er iBschrifttcxte an sie gestellt werden motten, äich nicht gv-
27B Progrommeiiscbiii.
Prftfiiio^. in welcher j«docb Aa» ron Wilmanns Vor^ebncbt« mehr
rend, un Itritifii-mnd benprocheii wird. Der Verr eot^faeidet skli
Vilmanns für üi*; fast allgenicin (^tbcUt« AnHcboouDg von der
dieses ]|iedc».
Äußerlich lerniU die Arbi-it in drei 'IlieUe. Der erst« bt
de& Stand der Frafce, besonders WiltDanns' Dailcgiinv: des Qcf;e
in recht klarer Wuisu (S. 1—8). D«t iwfitc an diesen allgeincinfa
sich angchlielicnde beschäftigt fieh mit dem Einielnen IS. 8—18).
dritte le^ als K<^.4Qltat der Betrachtung die Anschauung des Verf.a. bt^
hoogsweise die Einbeitstheorie dar \B. 18—20).
Wien. Dr. F. Preiek.-J
47. Steyrer Johann, Die ursiirQugliche Einheit dcsVocs
bei den Genwaneu airf Orund einer Vwglpichnng derbsin
waxischen Mundart mit dem EnglischeD. Jabresbeiicbt darl
deoer ComoiDnaloberrealschule 1887. 8*. iß SS.
Mit dem Aofvande seinc!« hfimindems werten S^-l rf ■
höchster Vorsicht hat uns Karl Uülluiibcir im zweiten ;
tbomsktincle zum Ürsitze der Geruuinen zelntct ^^■■■'
und viel anvoriagter als der Altmeister Tfibrt ti::
aaixe Ilr. St., der im Ter^an^jienen .Tahre das baiii...... . .i ^ .
Elbe abwärtt^ mit den Angeln und Sachsen and einer tnu:^
Schar an die Ufer der Tlicriise wandern liuti. viel weiter n'
an die Wiege der ersten Oemianenkinder. Die S-Iha dieser 'i
sich nach ihm dun-h ein zwar vielstiimniges, aber viDriJrnii,
wir bttrvn in den versehie denken .Abstufungen nichts als mn^v, Oa
aaatea und daiwiachco — oa.
Alle die Wege tu durch n-ande In. iiuf denen der Verf. die
Wiege fand, wQrde zu lan;^e wäliccn. wir wollen uns daher nur
seiner Ansfitze und Schlti<460 näln^r Iteseben, loQfeien aber Toraoncli
dass der Hr. Verf. nichts von dun in den U-ttten zehn bis zwOlf
dtueh die S|iniclivergletGher cefnndenen Tbatsarfaen weil^, Ton da — --^
icblfieigen Litoratur nur iIsk Buch Scborers zu kennen sctidnt. im Abrig^^
nngeiAbr iiueh iiuf dem Stand]iunkte Grimms steht, wudurrb vs nicht
bleiben konnte, doss er sich ' in vielen Punkten in einen direeten G<
satz 2ti den traditienelleu Ansehauangcii der Gcmianistcn etelll.' _- ^
solche Ansi-bsuang hegen nach Hm. fi^t. vor allem di.'. welche 'dUidlÄs^
bestindigen Hinweis auf die gotJüschtn Voc&le diet.f]bi'n sU ein fr"
Entwicketungsst&dium derjenigen der nach gothiü eben >^eit beteic. _.
Gegen dieses gtirniani^tisi-he Windintlhleiigcscb locht nun rentticbt Hr. '
ssiofl bestön Speeie ') und versetxt äch sodann durch die Deobi
') Man lese i. B. S. .19 f. 'die Methode, im rjothisehen nnd im
Sanskrit ob der AncieoeitSt der fchriftlichen Denkmäler ein>^n SchJassd
xor ErUSruDz der Entwickeliuii,' des VocalisiimH der nnchgoihischcn Zeit
Anden zn wollen, ist in der GerinaniHlik ^n berkOmmlirh, doss gewiss nar
sehr plaaoible GrUnde d.-is Zll^'ern und Zaudern zn heben im Stande silid,
mit dem mau mit der im tnttcn Au^uublick fOr manchen ganz obsood«-
lieb klingendt^n Dehait^itun^ hurvortritt, das." em lebender Dialect dntn
Üteren V ocalismuü boititzt. n\a das Gothische. KrmuthigL-nd wirk>'n hin-
gegen Ati&cninKen von MSnnem, deren Namen in der Germanistik eioea
guten Kianß haoen. Ich denke an Scben.-rs Worte, daas die Osterrdchiaehe
Mundart arische Laote habe, oder dass der ahd. Vocalismus theOweisa ab
älter gtilten müsse als der grttbi^rhe. Solche and äbnlicfae Aas-
■ prQche sind fttr neue AoHcbaaungcii wenigstens baj
brechend.-
bab^
VrogrammenschaQ.
27!»
to EiihnckeltiDir Act L&ute oa und ca bi« mr bectigcD AD«6prafbe im
B^ixken in ilrn Stand nicbt nur dos ViThältn» der baj. Volk'^prscb«'
maShtl., Ahd- n!(W. zn be^tiInlnen . »üiiticm aiicb Über dif HnUtübnnp
ilaflaielwn Vocale nnd vocalinchen VcrMrulnngeii ßborhaupt mehr Klar-
Iwt n gewiDDBD.' Viese Klarheit briti^ an ron Hrn. bt. <*ntdeckt«<.
'lOttlMws VeRchitbuiig^L'1'iH.'ti', dtsrecn't'tntnini und Aiü^garg>i)unkt' der
Totti k üt Durch Vergleichen mit dem Ariwht-ii l') wird a l).)q^ als
iHntfrViMra]. aos dem rlie flbri^t^n fich cnlitickt'ltcti. binf^eftdlt.' 'D «r
Mrt eine Verscbicbong cu iu und ui. vt;I<-lie Laut« dann in den rencbte*
4cMi Diajf cten die inaDnigfacbtiU-n AbdchnÄctungeu erfahren ' Das "voea-
Sr^c V^ncbiebniipKg'-fietz' ISnft dariuif hinaus, den Diidithong oa Dach
Bili«^fn in o nnd i. in anodoonde la verwandeln. Witnntcr stellt der
Tett liinüe, die von Orimm nnd anderen alt^-n 'Süulen der Germanistik*
Bh betweifelt vordeii. auf den Kopf und wundert iticb dann flbor da.<^
EvebBis; so x. Ti. sagt er: Tiic VergU'ichung Hv$ Ahd. mit dem Nlid er-
m n'n« «tetij;« Kon^me der K Q ri en , %f< datts wi>hl «rhon auf Grund
«Mr Beobachtiuifr ein Rackseblofs auf die pribiiito rieche |! i Zeit lar
AiiraliBie der Entstehung der Ktlrien aus Lfln^en berechtigt. Ha ist des-
SiU zii verwundern, daes die seit Griium aof^fstellti" Theorie der
SHiUlianfr der Voealo au« di^n ^atz-'naonten drei Urkflnen nicht Kchon
fiBO ^toli erlitti^n hat' Kilr diö TrefTlichsten unter den Germanen scheint
te Veff«wi:r die Bajuwaren z« I alten; denn sie bewahren {na«h Wein-
Mdl aielit nur die I.jlii^i-n i\p9 Ahd.. HOndern e« ergibt »ich auch dJc
iKkbt intereiutante Wahmehmnnir. dass die gedehnte Aasspraehe hneh-
ioUdier Konen b.>i der Bajuwaren des bistoiiscbcn ffinterjfrundca nicht
<ltbfhrt.' Wären die Bajuwaren nicht, nie wäre Hr. St anf die Ent-
JtthinS'n irenithen. die er am Ende seiner Arbeit llbersichtlich iu*<amnien-
rttllt und die in fi.ljjpndcn Sätzen ßiiifeln: Der Umlaut iat von einem fol-
jesden Vocale (<der Consonantfii unabbänf^in. Die aogeoannten rcdupU-
CKRBiicB Verba der nach}rnthi.<)clien Zeit sind ablautende. Alle Lingen
KDd US na, die Kürzen ans den LBugen entstanden. Aus den Ablaut»-
pMtieB ergibt färb, da^s oa der ilt<,-nte I.ant im (jennani^ehen itt. Die
pCte Verachiedenheit im Vocaliitmus ilnGert «ich in der i-(^tfl»)e: nie iät
duSfUihol der AnflOsuD^ der Germanen in veiBchiideue 8tAmme. Vor der
{Iwcfaen Periode gab es eine Zeit, wo die Gertnanen einzig und allein
wUage oa kannti-o; hier sttdien wir an der WU-f^o der Germanen.
Auf die Niederlagen der ItOmer vor den Kiniberti und Teutonen
Vit IU tUeacr Wie»:« Tier neues Licht; anzuf^tauncn i^t die Tbatkraft
P* treJTIiehen Marius, der i<eine Sclduten «n weit brachte, fön A'iua
«itile ror den entsetzlichen permani^ehen Liedern in der oa- Melodie
'^ «pomstreicbs nach Brattien zu entlaufen.
^•Scliwätz Hana, Beiträge zur MetliuJik dos L'n(errii-.htda
im Deutschen am ObergyiiiDasitini mit Rncksiclit auf die
Instructionen vom Jahre I8H4. Jahresbericht des niedcröater-
(cicbicchcH Lande»real- und Obergynm. in Haden. 1S87. 8*. ^■'»SS.
Der Verf. bringt in diesen * BeitrfiKen' sehr verschieden ex- Zun&chtt
Hdeter Qb«r den Lehrstoff in Ijuinta und wendet ^irh, wie es die meisten
Lekrcr das Deutschen bereitn tbun, gegen die Uhland'Bcben Auüzdge der
■nbd. Volluepen. Warum er die Krage, ob Ubd. am Gymnasium ^e^eben
*ttdni,<ioU, nicht beantworten will, ittt schwer zu begreifen; nach einigen
*(iiter Aaßemngen ist zn echlieaen, daxa er e« nicht ungern gelehrt wlnen
*Mt. Etwas veraltet klingt der Wunsch, die Lehrer üvi Deutschen
"■Mten dio dvut«chv Grammatik nicht 90 wie die tateJui^ehe und grie-
tUKbc bebandeln — die jttR|L;'Tcn thun diei: ohnedie» nicht mehr, and
^ ütereo werden auch weiterhin ihn- Gewohnheit nicht aufgeben. Son-
flnWcrweisc nennt der Verf. ein solches Verführen zwar irrthihidich, aber
i4cftl — C<£ tna aii 4em bfatea inSea aicU» Ueilo &na
— WcÜedte vadrt «cb der Vnf. Kcsea 4ra Ciitenkbt u
giMUcUi ni vtMdt av knie kümtee^ KotiMb Er _
tt ienzÜK*^ wie De das ^ScUkb iXfvihauw ^xvn'cbe L»:l
nd iMiat . 'dsa bu nü cidmi ceasr^pealva Aa%ebra mIW
dacLcn Cnteniffato in litirilMiniliihlr awk m miodK It
9taMitftMv los Ttide. die aiii aAMcra n b-apttchcu du« nttiL :
Ikke badkc btcibt* IMewr UmAimh kami der Bmdrtentattcr
fciiitiiiwi« . woM o «■ aacfe flBr «tee wmäg fnAAtt ArMt Ute«
SMt der Schwdicr gepa GttaAed ^t Gtmariulra gmui n
«edMa. UaM aekr ab «'ia Back dn Mcoias am GTmxuuinni
■Wf isrif iat dftrftr »0 rirB&ft die M*nwae drr mmt^Ti Dnt
Man. elMBM. das dopstocfa 'Draatai' aicM a dl« Srlmlc ^bAr
V«Tf « Crtbcil fiber diecr sdKtat aber doeh n hart. Eben*« Inun
akb*. &a<lciL <U>4 di« Lectftre Hctden den SdrtBcm » frbiri rij. vir
det V«rf. danteUt. «der tod ikrrr cnfickBehea S«i«c e« vfl'
Aach gegra die Lecttre des LafAaca wendet neb der ^
•döedeaaad nift aadi dem S(Mcr ' wcbr' xo. derLcsaiii^i dr
aDe Dianea uOtgt, Beidei coMat dem IW QU-rtriebe« : v ^
LaatoeaWfre avUidi'fIr Mgfato a*d Ersaer grhßtt, »o ii-!.'' ncs
daodbe vn allra clasmdien Wcffcra behaaytrii ; wiim nun
dieee a— cbriJra vftrdc. k^ttair naa akhit >rbr ti-' - >— ^cbokiT
Mit B«clil hfamen «rnd<-t rieb der Vetf e*»ra ■ If-r:
5cbm Sekrift 'Vber niivi- und tnMmmtMJe T*i'^t%
baopt fdbn gelesen nrdea durfte: Bef. L --ich aar
geraacbt lad wird 3in nie nebr wiedexboli-b r .1 irn i«t RcH'l
lait de« rawafe. den der Veif. gegen die wceaaaak- ' biaitiebe Tttfm^
ntion' der Sa/UV (ftr deofcidhe Lcaeitt^) nbil. Die Inafapctitttwa «Bi<
ia diesem Poakte recbt onklar aad mit der binlirfa'D Prtpu
gerade m wenig anxabafen wie mit dcofam9»ear'<1]-ctaii?enh>:
an den vcncfaiedeB«D Anst<ea die ntacWedMMten . mitnou-r a1
Ikhftcn Giitaltca n&cb rbamUeaBaait aanelnen. (ibtTall aber
nnd Lebma rar frncfatloaea Plage garcieheB. I>er BertcbtersUtttr _
mit dem Vt-rf. nicht, 'das m nrwtoallttr ift. da SciiQler an däi
ftiadue NotiiTira lu ^wi'knes. an den Tkoft. i-twaa cdnnin
nacb Haae ta tngf-n, an d--n Abi-i;^Uubi-n. <-ia paar Seklagwerte
Weaen derSaebe aarfa-^^D zu k<'>aa<^. an die Sitte, in weitfSafiirt-al
widerwillig und docb sut »*rlt«:n IQ blittcm uid «tmr
wirn, wo er eii^DtU^h ojchts weiiJ. iadmi rt <-rit iiüri
sdilagL-D diu«'. — IVn nea dagirfBkcten panaoatiifhyri l iiurhilit
der Verf. willkommen nnd achicibl ika» enidüicbe Wirkoo^ tu Bc£_
Ulrt sieb damit nur bedingt L-ioTentaadcn. Das» ein genaac
stindab der Mattt-rsprarbe crdehlich wirkt, ist rveifflkM, ' _
aber, ob die« genanere VeisUndni! dmvb •ine alle fienebn Tagä'
anter sacb nacb drei Wocbcnt emportaocbcnde GraannatiVitnnde
wird, wi* der Verf annimmt. Die Grauuaatik in der Ti>r
Form ist kr:n annübi nid<-r Krsata ttu da» rcT^bwnndene
' enjehlicber' g«witkt hat, als es die Lehr-: Tom rmlaot. von derl
and Appertq^ion n tbna vennag. Der ViH crfcbctt' rt Qbr^
seine BebaapttuifE dctrrb d>-n Attsmncfa 'man »iebt b idi-r niem
man t-ine Art I.i-itradm (wi>- di'n Se*>nifi)Ur«i ab^oUiiTen kann
Cnterrirht UWodigtT and fri5cber an sprarhlM-hf KradieinnDgen deti,
und des Lebens selbst kDOpfen soll. kon. e» ist ia den InstracCioam
klar, wie deuD die PraxiK M-iti neo^n ITnterrichtsawdges aas&efaea mI
— Weiler* mosB drr Kef. der Meinnog de* V.rf.« ent^egentreteti . di
die dcnt»rben AuT^itie ihre Stoffe ans all-n FJcLi rn de* fr;in:naml
Uaterrielite» aebmcu (oUcn. beaoaden ans irt Kattugoebiehtr Def ^h
vaatst mnss s«ne Zeit beisaaumbalten . die devlscb« I>ifht<uig
rrograinnienschau.
281
it nA die Haupt<)ocIk'. d«?r er leinc Tbcmcn t'Dtn«lini(!. For-
0^ Ut niclit aer einzig«.- Zvock d<T (lentocbeu Attfsitte.
Ferditi&nd Khnll.
ffDmann Kniericli. Cbcr dio «ichtigateu Anwendungen
r Invarianten und Covariauten aul" dii» Tlieorio der
in.>r. al^cbraisclien Ciirven. Programni der Landes-Dntcnetl-
ril* iti \\ai.lhi>fen a. d. Ybbs. FSr das Schnljalir 1886/87. 18 SR-
^r Verf. des Tr>rlie(cci)dea ProfTraninmufsittcti liat Mit 1682 in dfn
<'r«ch«>tTi''nden Progmmmcn der üntcrrealscliul? in ^'aidliofen
irklilunp der wefipiitlirh-<t«n Sätze (ll)er Tiivfiriiuiton und Cüva-
|Tf>.'bi.>D lind die Mctbotkn xur AuftDchuDg derartiger FonctioDeii
t iiOili wunlen cinfaclie Anwendiinffon dcmolhen bei jenen pecme-
Jjebilden vnrgefilLrt. weklu- durch die liinfin- «juadratische Form
_die tenArc quadratische Form aongediflckt werden. In der
Sbmg macbt der Vcrfusiier eiai^e bemerkenswerte Anwen-
fr Art der Invarinrlrntbcoric auf die alljiemcire Theorie
igflbraisfhfn Ciirron Zuerst wird diu goo metrische BedetituDK
teu Kiuananten autteinander^'setxt. widehe Covarianten aiDcT
cm*^ wenlen nur angedeutet iind deren DcducÜon dem Ijcser
Die weiteren lIiitCTsucbniigen. welche auch diircli specielle
iert werden, beziehen «leh lieaonderR anf die mehrfachen und
_ der eiorangs erwibnteii Currcn. Den SchlUHS der lesens-
adliing bildet eine wichtige Anwendung der Jacobi'sdien
it«.
Hnfpld Eraanuel, Zur Theorie eines .Systems linearer
"*Tt ntialglcirbnngcn erster Ordnung mit einer unab-
g reriknderliofaen Größe. Zweite Abhandlung im Pn-yratnine
tagymn. im II. Beiirke vi.n Wien 1*87. 8*. i> SS.
^rj .\u^^.ing5]ainkt nimmt der Verf. der vorlie^-enden Alhandlung
*a» Sr-l. HR- linearer und hi>moj.'etier DifferuiitiaIf,'lt:ifUuiij,a'n erster
in deiu^n die Corftieient'-n lioliibigi' Fonciionen der imAhhiiiigiif
•Ind. Ka wird nun ein F'undaiut-ntalsv^trm von lineareu, bcmo-
cntialaK-icbunfien ■:r?ter Onlnmip anf^jesteltt. in welchen die
i^m dtjreli jeii"; di-s ursiirflngiichen Glilcliuiigssy-iU-ins imd deren
V»tii>n«tn aoadrdrkfaar sind. Dif^e Ok'ii-hungin werden anf eine
che Fonn gebracht welche zar Losung iles ce«tellten Problems
<3Lieacll>u Ui hn zweiten Abschnitte der Abhandlung ^i'gebeo.
er dritte Abacbnitt umfasst die Inte^rration cineH Systems von
- rieht boin'tgeiien niejehunge«. wohti es sich hcrausstfllt . da«»
' l-'itiictiiincii •-■inem Syitenie linearer Diffi'rentialglriehnngun erster
; . «riebe bnmi*een o(I<t nicht homogen ^ind , '}<•. nachdem ein an-
rulionifwrateiu D'jmi'gen ist odt-r rieht. G4;nüi;e leisten, was relativ
aui T.ßüiiug leitet, hie gt'wunnenen Sohlussfurrieln xt^bi-D mit jenen
n-,[i<timmQng. welche man erhält, wenn auf dio arsprtlnfflichen
^l--ii|:l<.-icbungen die lotqjrationsmetbodo von d'Alembert io Anwen-
bfthfa'ht wird-
[^Tr f »riiei.'cadi' kloinv Beitrag xurTbcorie der Differentiatgleicbangt-n
OnüuiBg irt bfmerkeD^wert.
Wlra, r>r. .T. n. Walleatin.
Fünfte Abtheilung.
Verordnunj^en, Erlässe, Personalstatistik.
TerordnuDgrn und Krlässc.
ErlaM de« Min. f. C n. D. v. 32. Dec 18ä7, Z. 3698. an alle
Llnderciiüfe. btzOffltch der CompoteM der betr-i'fftnden Professoren -Col
Icgien <ler Koch^ehulcn bei Beifls»UTi); von StipL'ndicii an Lpliranitvciinili
daten auf ein .I.ibr liber die ordnuiipf-mÄftifr*" Studiendauer lum Behafe
der AbW^ning der Lehramts-, Staat«- oder rtrtuKtn l'rüfutifiren- Ich finde
mich bcstinmt, der lt. k dir Entscbciilung abtT Ansuchen
wogi;n BflAHSung toii (''aiididut-.-n f^r da'« Mitt<^ln'hnir^br.aiiit im Geniuw«
eine-R Stielen diuins anf ein Jahr Ober die crdnun;^iii>üi'~tfrt' Stadiendanu*
zoiD Bchufc dtT AMe;;;i)nK der Li^hraiutspriifune nach Anlii':>ruiig des be-
trcffcndtn Professoren Culk-giuitiit jenii" iruchBcuule. ati welcher der Can-
didat das letzt« StudieiiscinL'stt.T sugeliracht. in dem VnWv im eigenen
Wirkangskrei^re zu i}l)t;:la.s'i>'n. als diese BelsMans weder der Ki<;cn«chafl
des Stifii-rdiams noch der klaren Ab.«icht des Stiften« zuwiderläuft Zu-
gleich (jrdnc ich in Abfinilening des Punktes 1 des bierortigcn Erlasses
vom I. F'.linuir 1882, Z. 1707 an, da«a dfts belassene Stipendium _dem
Lehramtecandi dater in drei gltfichtn Raten, nnd iwar die errte narh Über-
nahme der Aufj^'aben znr häuslichen Bearbeitung, die zweite nnch Appnv
bation derselben und die dritte nach hestandeiior mfindticber Prfifnng an-
mweisen ist Der zum Bfhufe der AhlßgnnR der Lehramtspmfunft Ober di
6Tdnnng«mliriip;c Studiendauer bewilligte Jaliresbeitrag de^ Stipendii —
respective die beiiiglichen Raten sind als verfallen lo erklÄrcn. wenn
Condidat die LebranittprOfnng nicht binnen anderthalb Jahren nach VoD-'
endung der ordnnngtwnilßiBen Studien mit Erfolg abfjelejrt bat. D(e«e
letitpfc Bestimmunjf finde (cb auch auf jeme Falle ausiudtjhncn. in welchen
Candidat'.n der stre»i»eD PrUfunp-ii der Stipendiengenuss zum Behuf« der
Able^ng dieser PrQfuneen auf e i n Jahr Ober die ordnungsmAfVige Stndieo-
daaer xuge8tnnd<!n wird, wlhrend bei den Candidaten der StaataprMkpg,
infiowuit die Erstn-ckung des Sti|>eniltengenufls«^ ilber die ordnDngsmlfiig«
Stadiendauer bei denselben Qberbaii).it zulässig ist. die Fii'-t lam Bezöge
des Stipendiuiua auf längstens ein Jalir bef-timnit wird. .Schlieftlieh wird
cor Erg&ntun^ de» Punkte.^ 2 der obritierten htiTortigon Verordnung be-
merkt, dasri jenen mit Stipendien betheilten Candidaten *\c» Uoctorat«
der gesunmten Heilkunde, welche die erste strenge Prüfung noch tot
Ablanf de« <^iii[)<|iicnniamn be<itanden haben, da« Stipendium in xwei
gleichen Raten nach erfolgter günstiger Ablegimg der zweiten and drittöi
strragcii PrOfaog Qü-s^ig in m.iclien sein wird.
Der Min. f. 0. u t". bat mit Erl. v. 4. Dec. 1887. Z. 2378ti. die
Miete Ton 7.wei Arbeitsplätzen an der zoologischen Station in Neapel
r dia
FenoDftl- und Schalnot
283
ftof di^ Dftoer ron drei Jahren gcncbmi^ Die nduhte Station
Mi aoBscIiHcatJcb Zoolo^n za dienvn bestimmt, sondern Ut becitrebt,
|uu 6ebi«i d«r Biologie in den TJciikrois ihr^r ThAti^keit zu zic^D.
' — oAtn itt dievelbe auch für Studien anf dem Oobicrte der verglei-
_. » Phrsioloffi* • der Anatomie und Knibrroloeic , sowie der Botanik
ll«enMUgm ciDgencbtct. In lvtttt.'r !^t-ii «inu aacb VeraoRtultungfiD
X*n «nplen, Olli <1i«> Station in den Sl.ind tn setzen, ihr« WirksAra-
»nf dA^ «icbiet der bakl«rioloßischtn Fnrschonff auHzudi--hn<-n. Be-
er um '.'inm Arbeitsplatz baben ihre besQ^licb^n Gesiiclie unter (focausr
ilir ihiT? Arbeitaprograminc'j' mindesten» »eclis Wocben Tor dem Zeit-
rt* der criii-t*nen Benfltrung, und zwar, wenn eie dem Lehrkörper
rnDcr UoiTCTsitüt antrebOren, im \V«ge des Decanatcx der bctrcfTenaea
[>M«dieiiii»ch4.*n . bciicbunnwvixc {ibiloüoitbiscilcn Facult&t un das Mini-
■ttrjim fSr Cultua ond Unterricht in ricbten.
Der Min, f C und IJ. hat der neu erC'tTneten V. Clasae des Coro-
MaitOttnBasiumfl in Unternie)dtin>( unter Anerkennuof; des Kortbestandea
in Bceiprocitäts-VcHiältnisM-ü dan Ofrititliclikt-it^rccbt für dae Si-buljabi
18S7/8I* , ebeniM) der I.. ü. aml \U. Cla««e dep Ooniiminiil CntemTnnaaiams
a Obfrdr.bliDK da» Ofri-ntlictü^Wt^roi-bt tdr das Schuljahr lSd7.B8 ant«r
JUttUiiBiing des RcciprDcitäl<>- Verhältnisses Tcrliehcn. und das dem Com-
■■)-CBt«r;7mn. lu Pilpruni verliein-c« und auf die V. and VI. Öjin-
Milktowe auüffetlehnte Offentlicbkeitirecbt unter Anerkennung d« Mel-
IMAlta-VsrbiKDiiiiii'a auf die im Schuljahre ]ä87/[88 eröffnete- VlI. Qjn-
■MÜHie awgedebnt.
Persoual- uod SchulnotiEco.
ErDciiniinf{«n.
(Decembcr — Februar).
Üw Privatdoccnt an der l'niT in Wien Dr. Adolf Jaritirb vam
L 0 Prot für Hantknuikbeiten und Sv|ihnii4 an dpr Unif. in Innsbrack
»k-Entucbl V. 'M. Dec. 1887:. dera.'o. Prof. Dr. Johann Urhan Jarni'k
■n »nl ppif. ilfcr romaiiischeD Philologie an der Cniv. mit bflhmi»cher
•WfifispTaehe in Prag (a. h. KnLirhl. v. 17, Januar . der Privatdocent
^AoloD Kalioa zum a. o. Prof. der Tergleiebendcn rhihdogio der ala-
"nm Sprachen an der L'niv. in Ltniberg (a. h. Kntschl. t. 24. Jan.).
Dem PriTtttdocenten des örterr. ('iTilrechtes an der Univ. in Ijeni-
*4E Laadeaadvocat^n Dr. Ernst Till wurde der Titel eines ord. Univ.-
"Ot Tfriielion [a, h. Knt-^ebl. v. ö. Jan.». dem Docoutcn der Staatwetb-
I
»wi»,-nfch.'ift an der UniT. in InnsbnjrV Karl Payr dor Titel eine«
^» l'niv -Prof. (a. h. lintmrbl. t. 17. Jan.».
Ihe Zuladung de« GTnuiuial{>i(if. Dr Wilhelm Kubitncbek als
™'*tdocent für alt« GMchicht« an der [ihil. Fac. und dit* Auad^hnung
•fMia kjrendi d<'» Privatdoc^mten für Pinantwiwfinschaft an der jar.
der Coir in Wien Dr Robert M e j e r auf das Gebiet der polit.
«ttifl wurde bestAtigt.
1^^ '^ Mitgltedcra dea Landc8»chalrathe<! für die Bukowina anf die
JJ*^ tler oftdutea seehMälitigen FunctiunBjieriodc: der gricch.- kath.
V*» nA Khrendomherr 0 "
Kosteeki, die Proff. an der griech.-oricnt.-
S^löf. Fat K. Popowici und Dr. V. M itrofanowicx, der ovung.
*^Ott }. Fronias, der Vorwtaud der Urat:!. Cultoügcmeindc N. Tit-
J"|«r, dftr Gjmniuialdirector C Wörfel and der Dircctor der Lehrer«
jM tckrtrinDen-Bildonpanstalt, St-hulratb D. Isopescnl, s&mmtlicb in
mMwtu la. b. EnttcbL t. 19. Dcc. lHül).
^4
Peraonal- and Schalnotixen.
Der PirMtor der l'Dtfrn-alscliulc in Zarn A. Nisitoo zum 5Üt-
glied« (Im r.an<l«^srhiUrAtlic8 in Dalmatit^D fOr die noch fllirigc Dftuer der
Uafenden Fanctior»p«riode (i. h. Fntschl v. J8. Dfc. 1887]..
D«r Director der Lf hrerinnen - BildongRaast< in Wk'n Dr. Kvl
Schober ond der Direttor des CnU-minn. mit böbraischcr rntcnicbte
spräche in Uränn W.-'nrel Royt zn TAnaeBSchQÜn3pectn>rfn (a. h. Ent«fhL
T. 17. Jan.). Dirselben wurden dem k. k. Landoit«CDDlrathe in M&hreti nr
DiensUi'iHtuiijr ruirfwiuscD.
Dir Prof am t. dootschen Ovmn. in Brtüiu Dr. Konrad Jan
iram DirMtor de? (Jnnn. in Zimim (a ' h. Ent-^rhl. t. 7. Jannar).
Zum Prof. am III. Grrnn. in Krakau dar Prof. am St. Anna-Oi
in Krakaa SUntBluna Sic-dlt-cki, der supjiL RcUgionstebror am drotscli
Oymn in Olmätz Dr Johann Kubicek zum wirkl. Keli^ion^l«hrer.
Der gegenseitige Dienstposten tau j-cli ivr PrMlI, I,aiiislatis K\
cz^ftfVi am Gvmn. bei St. Anna in Krakan und Dr. Anton Wieriajj
am Gymn. bei 'St. fi.Tarlntb in Krakau vurde genehmigt.
Ansxeicbnangen erhielten:
Der Prrif. an der tbcol. Fac in Wien Dr. Franz Schindler d«i
Titel eines Hofkarkn,« la. h. EDtMrhI. v. lö. Dec. 1887).
Der ord- Univ. Prof. in Wien Dr. Eduard Albert den Titel ein«
HofraÜU'S (a. h. Entschl. t. 1«. Dto. I8S7;.
Der Hofkaiilnn und «rd. TniT.-Prof. in Wien Dr. Franz Laurio
den Orden der eisern-'n Krone 1IT. Clas»;? (a. h Ent«chl. t. 23. Dec. 1887;.
Der LondossobulinfipcctiT in Wien Anlon Mareech nnd der Lan-
detFfliiilinspwtor Antan Cüarkowski in Lemberg den Orden der eisernen
Krone III.f'lasK (a. b. Entschl. t. 2R. Pec. I8«7).
Dem Prcif. am Gyran, in LaU'nch Dr. Karl Ahn wurde aus AnlB59
feiner Vereetzunf; in den bleibenden Ruhestand der Aasdmek der a. h.
Zufiiedenheit mit seiner pflichtgetreuen und en>|>rie[U toben Dienstleistang
bekannt^gcben «a. h. Entj^chl. v. 30 Dec. 1887).
Dem Direktor dos G^mn. inßadantz Henrich Klauscr «mrde der
Titel eines Scbnlratbes verliehen (a h. Eutachl. v. 1- Jan. 11*88»-
Dcr Subprior dca rranciscaner-HoapiicF in Innsbruck and ehrmaligt
KeligionBlphrcr am Gnuti. der Frau ei sc« «er in Hnll P. Hubert Kivdel
das goldeno Verdienstkreuz mit der Krone (a. b. Enta^hl. t. II, Jan.l.
Die QrmnaFtal Proff. Dr. (Ittonar Ritfar 3t<>inh8usT ron Stein-
baussen in Eger nnd Karl Kolbenheyer in Bielitz in Anerkennung der
Ton ihnen durch vieljührige i'rsprie&liche Tliatickvit al« Bcbachter der
meteorologischen C<'nlralanstalt erworbenen Verdienste das goldene Ver-
difini>tkreuz mit der Krone (a. h. Eiit«rbl. t. 13. Jan.*.
Der Seetionsrath im Min. f. C. n. V. Dr. Alfon» Heinefettt-r den
'ntel und Cbarakt<T eini'S Ministt^rialrathoa (a h. Entechl. T. H.Jan.).
Der St'hulrath imd Director des Gymn. der Frantiäcoacr in Hall
P. Flarian (freier da« ItittPikretiz des Franz Joseph-Ordens (a.b- EotscbL
T. 17. Jan.).
Dem Lande«schulin9pector Joseph DroFak in Brfinn varde aas
Anlaas der von ihm erbetenen VeritetEung in de» bleibenden Kabestand
dt« B. h. Anerkennung für »«.-ine Tieljfihrigc verdienstliche Tbfitigkeit au-
gesproclien (a. h. Entschl. v. 17. Jan.i.
Der Hczirk?srbolinspcctor und Prof. am Oymn in OborhoU abrann
Dr- Theodor K i- 11 i g du goldene Verdienstkretw mit der Krone (a. h. Gntsehl.
T. 19. Jan.).
I
I
Nekrologte. 2A5
Nekrolog! e.
December 1887 bi« Juiuar 1888>
An 15. De«, in Paris it&a MitgUeil dcH Institute« P. Cb. Bobert.
ia TT. Ltfbf^nsjabre.
Atn 16. Dcc. in Berlia <Kr Scbriftstvllor Lan Diltin^. 87 J. alt.
Am 19- Dec. in Wi«D der a. o. Prof. der fntDiOnscheu Sprache aD der
roir.. T>r. P- I.othiisät'n. ini hö. hfihensjahtp.
Am 20. Uec- in Mancbeater der Prof. der Physik am doitigvn Owens
Ct%e, B&Uour Stewnrt, im Ö9. Leben »jähre.
Am 22. Dec. in I^-ipiig der &. o. Prof- der Medicin geh. M«dieinal-
ntfc Dt. Ua£o Sönneokalb. im 72. LebenHiihro.
Am 29. Dec- in St Pctersbn^ das Uitcli<'d dt-r Akademio der
WiMHdiaftcn daticlbat. F. J. WicdemanQ. Ö2 J. alt-
JÜb SO. Dec. in Edinbori^b der Prof. dor Botanik Dr. Alex. Dickson,
taAlttr von 51 Jabren.
Im Dec in Lim der emer. Pror. der Pbvidk Dr. Josef Eodelka,
71 Jahn aa
Am S. Jan. in Eesstbcljr der Arch&ologe Ormoasinidin.'ctor Dr. W.
Lipp. tni Alter ron <M Jahren, ond in Paris der Hiitoriker de Cbaat«'-
Iime. im Alter Ton &3 J:ihreo.
Am 6. Jao. in Uadrid der Rvutan- und Driunendicbter Manuel Per-
tund^t j Gonzales. ^7 J. alt.
An T.Jan, in Padua der Prof. dnir Chinirgie an der dortigen Univ.,
TaDTangvttl, 80 J. alt
Am 0. Jan. in Pariü der Verfaaser Ton RcmancD und Dramen Aug.
ViuBet and in Wien der Prof der Demiatolo^i* an der dortigen IJnir ,
fr.ÖotaT Wertheim. (Jti .1. alt.
Am 12. Jaii. in KoUiK-heiil>roda bei PrcBdcn der durch seine Zeicb-
m^ lu der Kinderwelt wohlbekanot« Prof. Oskar Fletsch, im 58.
l^bets^re.
Airi 15. Jan. in Berlin d«r dramatiMbe Schriftsteller Hans Ritter,
34J.alL
Am 18. Jan. in Breslau der Prof. an der crang. - tbeol. Fao. der
CB IniT., Dr. F. W. Schult», 59 J. alt
Am 19. Jan. in Straljbun; der Prof. der Botanik an der Tniv. da-
*dkrt. Dr. A. de Barj, 57 J. alt, und in Nervi der Maler Adalbert
B«{is, 52 J. alt
Am 21. Jan. in Breslau der Prof an der katb. theol. Fae. der dor-
%a l'oiT., Dr. V- A. Bittner, im 76. Lebensjahre, und in London der
Ö«Olog..' G. A. WatcrbouBe-
Am 23. Jan. ic Paris dorlinstaiiicldiehterEDgi-ne Lab! eh. \ 73.1. alt.
Am 25. Jan. in Noureisch der Prior des Primcmatratenaorstiftes und
^"KT, Prof. der Matht'iiiatjk und PL\sik an der ehemaligen philonoph. Lcbr-
Mrtill in Brüun. Meiuliart Schubert, 88 J. alt
Am S<>. Jan. in Uoin die Dichterin Mary Iluwitt, (i4 J. alt, und
k Oimbridge im rnionistaate UAnacbiuetts der Prof au der Harraid-
l^enit&t Dr. Asa Gray, der berrorragt^ndste Botaniker Amerikas, im
•8.Lrl>en9Jahre.
Am 81. Jan. in Leipzig der ord. Prof. der TlKologie an der L'ni».
•iwIWt Dr. W. Schmidt, im 52. Lfln-nnjahri-. in Uresden di'r ronnalige
DiiKtor d'^r Handeb Akademie eq Budapest, Prof. V. .\. Kornur, im 79.
UbsDsjihie, und in Batniuto in England der bedeutende Botaniker Dr.
J Ib. J. Boswfll, Prof. an der inedicio. Schale in ^liddleaci.
Im Jan. in ()tford der Prüf, der NatinnatAkoncmie an der dortigen
frii., Bonamy Pricc, 81 J- alt, in Anwerpeu der KunstÄchriftstellür A.
Siiet, 7u J. alt, and in Cieniowits der Dichter J. Hordyiieki Ritter
'OD Jedkowicx.
386
EatgtguiiiigcD QDd Eniid ei uugoL
Entgegoung.
Da mein Aofsati fib«r den Deutschen OrdcD in: Troppaatschcn in
der Anzeige des Herrn l>r. I.oä«rth S. ß8 dieser Zeitschrift) ais eine Compi-
Utlon ans bekanotec, ilt«reD ond neueren (sc- g<>drai;kteD) Schriften
bingettclU wird, wobei ihr Wert nucb mehr beetotricbtigt erscheinen
kOoDte. indem die eine meiner (Quellen mit dem Namen BoczeV in Ver-
biodang gebracht warden wu. so eet c* mir gestattet tu bemerkrn. dan
der Herr Rec- meine Originalqnellen (Troppatter und Jlgemdoifer Land-
tafel, die Eta^e- ond GedenkbQcber) r&llig Qbersdien hatte Verdankt ja
meine Arbeit ihr Entstehen der neu<^u?n Pobücation des Grafen Pettenegg
(Uricnnden des *DeQt«chRrtter-0rdenBArchiT8- lifSl) ond da« wirfati^rte
Reraltat eben dem Ijuidesarrhive, durchaus nicht dem Coiei dipl. äileKue.
Die anderen gedruckten Schriften aulangeudr mochte ich nnr auf die
Ricbtigstelltuigen zum Cod. dipl. Moraviae. zu Eopetzk>'8 Regesten, n
Wolnj s kirrhl. Topogr , lo Voigt'« Bailei Böhmen lerweiscn-
' SchlieÜlicb irt auch der Titel de^t AufutCM, so absonderlich Bcfau
Verdcnti^cbiuig „klingen maj;, dem Landesarcbire entlehnt, alao hist«iMcfa
und in Toller tjboreinstiminung mit der f^ür die flbrigen hiennlandc b«-
Ftandeneu Orden gebr&ncblichen Nomenclatnr.
Ks mOgc also der Herr Kschniann den Verf. entsdinldigen . veno
er bei aller Vorliebe für seine Heitnat^gescbichte, vro es auf die Hodi-
haltuDgdor ürigin&Iquellen nnkOmmt, den Philologen nicht Tcrlet^en kann.
Troppau, am 2. Fcbmar 1888. V. Prasck.
ErwideruDg.
Trotz nochmaliger Bon^sicht der obengenannten Arbeit finde tdi
mich nicbt bewogen, meine Ober dieselbe gewonnene Ansicht zu ändin.
I>en Autdnirk Corapilation httlie icli nicbt gebraocbt.
Czernowitz, am 10. Februar 1$8S. J. Loserth.
Entgegnung.
Zu meiner Ausgabe des Jnstinns-
M. FotMiKnig in Graz hat im heurigen Jalireange die»er Zeitsehrift
umIdw Amgabs des Josttniu eine Recension gewidniet ')■ Sie ist mir la-
(Uligerweiw erat gestern zu Oenicbt gekommen und icb halte es fCLr
angezeigt, fiofort darauf zu erwidern. Denn wenn icb den wohlwollenden
Ton meines U.-censenten nur dankbur anerkennen kann, fio muas irb auf
der anderen Seite beklsgi^n, dag* er meine kritiachon QmndsÄtte, welche
ich iluutlicli gcnut; ausgeäpruclicn zu hüben glaubte, TolUtündt^' verkannt
hat. Da nun Herr Petscheiiig eines wohlverdienten Rufes 'iiiter den Lati-
ni«ten i;^nii.*&t, so würdo ich fQrchten, dass aicb, wenn ich zu seinen
Aufstellungen schwiege, die rou ihm aosgeaprocbene Meinung auch in
weiteren Kreiaeii festsetzte.
Peticbeaig behauptet nämlich (S-440}, dass ich «jetzt dem Codex C.
welcher in den ' rcste^ijuettcn' mehr in den Hintt-rirnind gestellt i?t. den
enten Hang zuerkenne, m zwar, das» auch in jeiii;n FUllen, wo ihm die
Cbercinj^tiniramig von ./ y /7 entgcgenstebt. Süino Lesart feg^lmär)ig bevor
lUgt wird, »orausgwwtzt, dass nicht alle Kriterien g<'gi.'U dio^clbe sprechen».
Auf der folgenden ^eiti? hekimpft dann Petschenig di'-sen Grundsatz,
welchen er mir zuüclireibt. umi i^agt: „I9ä.'..<i C vielfach allein Am Richtig«
hat, ift unbedingt zuzugeben. Aber die Hundscbrift weist zuglotcb die wtll-
ktlrUcbston Andeningen imd augenscbeialichsten luter]>olationen ftuf, to
*) Prot Pebicbenig hat dns Buch auf Ersuchen der Bedaction «o-
geaeigt. Anm. der Red.
Eatg^UDgen ond Enridenjngen.
887
w«nn JTll .\ndcrr9, aber irlcicti Gutes bieten, nie sicher bt,
Wsb) diT üimrt von C Aar Walif gefonden zu liabea." Dies«
. Ut ein KAmpf mit Windinfiblon. Denn vru Pctacbonir mirgegen-
d&i Richtige ''nreiüen will. i>-t gerade du. was ich hcluiuj>t«t
Drr krittsrhe Grundsatx, veloben ich niifgpsteltt fanben koU, ist
iler meinige. Ich habe nicht behanciU't, der Oudax C. nehme den
Hin): ein, sondern ich sage aa^dnlcluieh (Praefatio S. .VT): »Bwen'
(iti I' i|U«ti9 ohtii fuorit. minas ose« intcrpoUtain uuam recensiunem
■ fi^trari noD potest: meliores t-we Codices ,//■// ([nani arrhe-
a HUu C depcndvt. acque pro certo afürmarc non poaris.-
Satte Liib>' ieh mir die liejjet ab^'i-lcitet . welche ich S. XUI
vUrr«: -(jaando aut«m 0 stabat, contra JTll ineniii iudiciani secu-
i; uhi certa ratio dt-erat txloYnv, utUraccu dicam, lectionum fccl,
lameit JTll »ecuttta. Haec feci non qiiia arelietTpum g'inerü
K den ArchetjpU!« Ton C) detcriorem iaytm rcii^iebatu, scd
C tantopore corruptus est, nt ärmnni fundaiimiituni non prae-
D«r rnterachied meiner heutigen Ansicht über den Wert von C
j«ig«n. wrlchc ich 1872 hegen zu müssen yluuUtf. bt-stt-ht ledig-
dks« ich 187'> in den inri«t<-n Fällen da Interprilntionen zu
gliubt«. vo ich heute Cotruptelen der Terechiedensti'n Art, aber
n»tliche Anderung>.-n annehme.
Du Prtsehenig mein'- Darlegungen Aber die bei der Reciinwo inue-
B«ti GrnndAitae ko ttiisKver»tanaen hat. ho vundert es mich nicht,
auch die üründ« fOr meine Textesconstitution im Kinzelnen viel-
\hA Trrkannt hat. AUerdin^ ücheineii nicinL- Aiivicliteu über die Grenicn
i taooDfn« Fm^ndation viin denen Petitchenig.'^ li.Mnlich w.rit abzuweichen ;
idi \<!U['i>: iiuch gcgenöber di-r heutigen con^ervativcu StrOmouKt die mit
w .Staiiatik- Ober alle Schwierigkeit hinwegzukummcn hofft, dlis Öcbot.
t*dl*iiUgt nicht vor allen Handschriften niederfallen-, und icli bin iniibe-
[Mtloe überaeufft, da!^> einem Autur nii.' Jnstlnu« gegeufiber eine freiere
' WJipoj der Conjerturalkriük am Platie ist, als gegenßber der Mehr-
Ul itx lateiniischen Kirchcnvfttor oder einem Piofiuiscbrirtstcller. fhr
^"W Teit es s-i alte Zeugnis»« gibt, wie bei Eutropius. AUeiii das«
■irtlti^- Bfiibachtung des Si'mchgcbnmrbi-s der Kmendation wie der
^ul niKhen den I.i-Bunen der steh entgegenstehenden, meinem Krachtuns
Pncbtertifrn HandKbrift«nclasiien vorangehen mUiise. ist auch meine
^Kitkt, Diigcgen Irnnn ich mich, bia die .ÄiigemeoAt-nheit des Gegentbetls
tttUico iit. nicht entschließen, einem Sctelftateller eine «ßnrt Wi ihm
^>ter(e Brdewendung Eiiutraucn, bloß veil nie so selten ist, und ich
lytifcdcll bei Ju:»tin keine Veranlassong su der Annahme gefunden.
ly^mwnd eine HaDil-icbrifu-nela^fe darauf ausgehe, seltener« Windungen
lyfAyBluüiche zD ersetzen. V.i mOf^e i^pgtattot Bein, ein paar dar von
'ntf^ff S*^" "'ich geltend gemachten Beispiele nilher zu beaprecbeD.
^Ui K 1 schreibt C pulsis äicilia. dagegen hüben J T II ptilsis e Sioilia.
**" hat)« polsi^ .Sifilia gMchrieben, nicht weil ii:Ii glaubte C folgen ^a
"**». wndcni weil der ßprachgebmudi des Justinii» das fonlert. Denn
"MtehtwinalOlicniU mit dem bloßen Ablativ, z. B. FI, fi. 7; VIU. (},4;
; ., S; XXI. 2. 10; XXVIII. *2, 7; XXXV, l, 2: XXXVI, 3, 12;
^^^ni, 3, 4; XLIl. 4. I, Die einzige Anüoahme schien zu machen
^ 1. 1 Diunj'BiuH c Sicilia Karthu^iniensibud pvlüix. und ich war so
f***RTatif, da&t ich dies« Le»art im Tezte üeü und bloß im Apparat
■J^ile > fort, delendom'. Petechenig meint, da« sei verkehrt uid bd-
g«ith aar dies« Stelle, um auch XXlI. S. ;; e zu retten. leh hatte im
^^^^''3 köbuvr sein und e gleich »trctchcn sollen. Denn meine An-
2^*. t steh« XX, 1. 1 auch in 0, war i-in IrrtJinm. Ich hatte V. mit
"*>« Tlnt« colUtioDicTt nnd für dasselbe Buch noch mehrere andere
|*^ttMe) Handachhtten in dciuelbco Tezt cullatiouiert. darunter eine mit
^l^nsr Tinte. Bei dem elenden Licht , unter dem wir in Königsberg
**M»<I diu» großen l'beiles <i<ei Jabnrs leiden, hatte ich den blaooi
38fl
EnlgcgDUDgen and Erwiderungen.
Strid], mit dem ich e cetili^ hatte, frir tfineo ächirarzen ^diAlten; e MR'
also »uch bicr in C Wenn die S^irhe aber S'i stellt, dus an den xaU-
r«ich«n Stellen, wo die Hiiudschrifti;n Ubercinstimnicn, pcller- ohno c
stellt, nur an zwoi Stellen dii' inne Cla»»«-', d<-r ein Vonag vor der andern
uiclit zuL-rkHant werden kann, e. hAt ho lie<;t die ratio ior die Streichnnp
des e dock wolil auf der Uitnd. Almliclie. ubwobl nicht i^ans i^leiclic (ie-
aicbtfipunkte hnlj>;n mich z, B. XXX. t. 6 geleitet, wo C ßactriunoi; bietet,
»ber 7 77/ Biirtixis lial>«n. Die {rfwfilinliiiie Vorm »Im Wnrtcs bei Jiiitiu
i«tt Bactriiini: Bactn steht bloß \LI. *'<. 1 und XLI. 6. 6. Ich hab« vitAot
Bactriano-. nicht desbulb g'-scliricbcn. weil (' io bat, »oodcm wedl es die
gowChnliche Kumi ist und eine kkizic Silbe Icirlit*>r AU>>fAlIt. aU lUfresctit
wird. Lägt; in C eine •ächliinmbesscnin'i; der selteneren Fomt" TOr. f"
w4rc et wanderbar, wenn der Corr'-ftor ji'ne beiden Stellen XU. 6 Aber
sehen hätte. Warum ich. uiu noch ein etwas compliciertere?« Beispiel anm
ftklin-'u. verschicdcnemahr und vininal acgar (legen die HaudäcluiTtcß qao
parto g^'-scbricben habe, «ührend doch auch — was mir nicht unbekannt
VüT — quo factu nnd hoc facto bei Jnntin vorkommt, hänct tc msaiumeD.
XXXIX. 5. 4 schreiben V J i|Uii pacto. T I' (von Z bel^itx«: ich ketna
Collfttion ftlr diotcs Buch) i}uo facto. Xacb allgemeiu t,'iltti;en textkritischen
Gnindtätz^n ist hier i[tio pact» die iiniprtlnelichtf Lesart; der Sinn ist
«dadurch- Xt. 1. 1U itchreiiit ■/ •luo pactc, / // quo facto. Der Sinn ist
.dadorchu. J ist nach meinem Urtheil die bessere Handschriftenelasie:
die FjAsart vim TU XXXIX, ö. 4 uiiws mich obondreir auch Wer Miss-
traui^n erregen, Wenn an ilie-Hen beiden Stellen alen ipio pactc nach der
Obcrtier^rung zu schreiben ist. ao wird man auch kaum etwas dagegen
einwi-ndcii können, dass ich I. 7. 18, wo wiodor der Sinn .dadarcti- tbt-
langt nird. etatt des iu .J'i'll Qberlif^erten iiuo facto geschrieben habe
■|Uo pacto. Dagec«n faei&t V, ]. h <|uo Tacto -nocbdom dies gescbeben
wiu". XIV, 1, 3 hoc facto -durch diese Art des Vorgehens-; an der ersten
TOu diesen beiden Stellen wAro iiUo pacto einfat-b unmöglich.
Ich hifffc. (la>s diese Au^finirungen t^rciiüjreii worden, meinen Staod-
mtnld, vor ferneren Mtssverstünilnii^scn tu licwalirun; \\x&* ich siinuiitlicba
liem erklingen l'etscheniirs hei der grüßeren Aii>gabe eingehend erwlgen
und. so weit sie nur richtig erscheinen, frcbürend bcrtlcksicbtigcn w«rde.
brauche ich nicht erst >u versiehem.
KAnig8hörg, am 1. Decemb«r lttä7. Franz HQbU
ErwidcniDg.
W'as den V^i-wurf eiuur an ^'c blichen Verkennumr der kritiseban
Gninds&txe Buhela[i>;C. »n erwiderp irh, doss es einen Untersi-hied iwiscben
pÄufstflllnng- und ^Durchfilhruni,'- gibt. Die citierten Stt'llen der Vnr-
redä B]>reclien in der Tfaat nicht gfg^n >uicb und hätten Hrn. l'rof. ItQhl
Hiebt TeratdaKiien sollen, iiut4.*r niiizuftlgung von ein paar aus dem Zu-
ammmenliaiig beran-sgerifKienen S&tzen meiner Anzeige mir .MissverAt&nd-
nitM" antenu^chieben. die nicht vorhanden sind. Herr Kühl sagt er
stelle L' nicht Über JTll; ich hingegen fand, dass au einer Reihe von
SteLen die Lesart ?ou JTll mit Diirecht tj'^gen die des C fallen gelassen
iat. Ich habe also, ohne seine Ürundüfitze lu verkennen . die Fürdening
erhoben, dasM ein» Verscbiebuug de>s kritischen .Standpnnktea zn (iunitten
von JTll gegen den Caftinen^rs, der mir zu gtnstig beurthcilt #cliieD,
stattzufinden Habe. Ob ich damit Becht babe oder nicht, wird die Zukunft
lehren; vorlftuQg rauiu die kritiw-be Aui^abc abgewartet «erden. Auf
Hm. ItQhls weitere Aiuifrihnm^eit, die mich nicht abeizeogt haben, Lu»
ich mich Tticbt ein.,. Nur gegen die Unteretellnug. ala gebOrie idi su den
,:^tatist-ikeru-' der i'berliüferung oder als h&tte uifl Bescbiftignog mit der
latoiuiöcheu Pntri^tik irg>_'nd etw»« mit meinem Urtbeile Ober die Ober
lieroroDg anderer Autoren lu tbun. niuss ich mich naclidrQckUch»t Tanrafaren.
Graz. M. Petscbenig.
I
Erste Abtheiliinc:.
AbhiiiiilliinKeii.
Kritiscbe Adversarieii.
Cic. inttrrog. de aere atieno Mil. Orell. p. 9M. 3ff lesen
vir das FngiDftDi : Eni t-nim qtuicutiqui' vr-nit r.t rfortm crimen H
"^iam. XAbk (Zs. f. Ost. Gymn. 1870) bonK^rkt zu diesiT Stelle,
i»a. wolls man oicbt aiinebmcn , os sei hintor iurlkum senttrUia
•te «in syuotiyiuur Begriff aDsgeraUen, schwerlich ^ach iiur einiger
Smn in tUs Fra^^iuent komiuen vrerde. Währscbeinliclier uler be-
"^ di* VerJtrbnis aul keinem Ausfall, aunderu Cicero Ijabe g'e-
•Artrttn: t^st enim ifuoiuttqtte i^nin Urmrum rriuteu ri iudirium.
I«(lUn Änderung hatte ich Tür evident, das nbritre aber mJ^cbte
•* CDOurvaUvcr eaieiidieren. Störend let uünilifh bei der Keceptiou
m iWieiVm da« vor reurum ireslellt« H, mit welcbeni Ausdrucke
*>faMhr et imlicium einem ausgefallenen Worte correspondioren
■iaitr. AUerdincra wärde nnn die Ändemng' des nnit in renifi tind
"KTRUupusitiun TOn iiu/iritim vor rfitnim f h'^t cuim gimruiir/ue
'•««• it»i;m7» reontm ff. iuiltcium) diese Aporie belieben, docb ge-
'"■f^ e«, meine ich, um den Passus Icslar xu machen, einfacher so
■■iKkrciben: Est mim, t/uuruiiifue renieuhrniM), rcorum
'^itni «f iudieium. t'berull. wobiii da auch kotnineu magst, ^'ibt
* fir Scbnldige eine AnlduK« und etu Geriebt. Über das Futurum
w fw^unuHt. vergleiche Cic. Tusc. 2. 5: ratitmem, quo ta nu
'*•?«»' f/ircrf, $r(/iiar; Hör. Od. 1. 7. 25: quo nos cunqut feret
/vHurut ; id. Epud. 16. 21: t/McunifU* per umiaa nahm
U; id. a. p. 100: quoeutiifiie wUHt.
Cic. ad M. Bruturi) epist. lib. VQ. Bei Nonios s. r. erpcriri
y 2IHS. 6 ist Ulis das Brucbstäck erhultvn : Uis contraria atque
P'v^ Hl täte aoUal expertua sum. F(^t. K. bietet so/tut , OreÜi
t^bl titifant, Bardili ut aumtUt nach Philipp. 2. 82 : l'rima rlanaia
•■Wer, n^tuntiiUnr, tlf^inüf., ui nss'ttef, Rtiß'raiiiii, welciie Wendung
**«1 bei CIc«rO noch Lael. 2. 7: cttm in hortif* l>. liruti auguriu
^"'^moitatidi cmmif ut ux.'nJtt, n/HFeiii»n'mit8 und leg. 2. 9 in der
^*tMn Formel: nucturna muUermn Mfrißct't »t !tunto neqite
*''*ii«Mto niti, ut attjw/w, Cercri Graeai sacro findet. Diese Beispiele
nkfta oua mar uicbi, d«i Ausdruck t4t ns^otrt, irohl aber den
n tii***fn • i.I.- iii'li-ni-s. .:i i'^iiT-üidir-n. liiäiafr st 7(iSJa3fi>£- VeS
•'•r.,i Mt.<' '■ 1 1. '■— - ..-.». Uli. 1 »•*« -in«« f»««*MW rwfr«
•■ »»- i;/ - .T vr .. ,,.- «— -laTT I •uu: 'ri.li: ijsi <"*•— ~^?< C>:'0«caa
jk^-i.i ir LI ii-' i.i'^^tiiä i;ii-a tkr 3'jm^ mihiJiiiiL' at izrS *i ■»iic
u.; u- rtvirv.-.ic^ >- -/,«■ »-.•.•- - m i*Ii(s: iaä»HriiwEV M+ Läd^e
1 ,' ■!': *rrL-.:.z '-*:'.'. n ( .•■h> -mi. Itrta. rtöBxncii »IxÄe 4ie8
T'.f" :Tr _u *inrt ' a f -f.. n<whr>>- imc »js :ikcuffisdtcs
7*ni.x'u' - "vrj'jzA ^-»"wnrcTrfg Kitu. ftfieiiiar i'i'iii 7iiii ■■■■iiihmr
-.^"».-»r »"-^-^ ; -a- ii;-'iiain«C-iir*JL I-ijjr«"«! ^ri sä it dasdben
rt.v. viiif.i.: :*r z^b£r:S ..-j*-.-/. Zts* t-sena Tat l*i CIcfTi'
-..;'. ::: lC _. ;- _ Zi^-- L«, ^- *c- ±* c £. m.
- : i rL IX- .ru. ^ f-iOi::! ^ vc* nsiil-ü. Im Asc*:«iii£'
• '!', :.'.-r":' v-i L**r^ 7rtr3if_i.i ••»^i ■•s t:c PIä : /• Hi^paMi^m
.**js: it- ▼-■:-r-_Lr_j*-i - •-.-■'• L^ai •'•:»". •■ -i'- ""S». w« n
**■* i-.-.-wr. )tl;..; -i. i.V.- - " ."•:* * »fc. W<.liji(. man abe
<;.***;. ti^jT.-- lii-i nisi *■= ^ ■»"— j>- /_- • — .-- Whn lanteo
v.T ** i:. :-:r T:.i; - r. Ci-^tir; 1; Lt»*c Slrr* &£££<cUi«fiIicli »
z*Ofi-:. '..'-• x.'i, V^-1. vitl. cS*: V- -V'W^-it- •f?(i.-'-'iÄ^fYfi*r ^ Wki
f^itf.a'-. Vrrr. -', 12': •-* •'■--■• i-j- -t'V v.^t'.rjctat*^* odmitfrrm*
*f-]4":: V--;. J, ;;4; •, ■•' ' '"'-li'i-jmi' sinv i"* i"->>rü*rüaaN j>fY»
Orf"' '■•'•■ i:]'.i\. a-i Erc:- 1. 7: Bif^*i'Hm «»Vi' nimitt^/y *x fim
t>i',. l'r.r *ALt wiiifvxrltllch hilie xfc dah«r «i ^wm «W»>. VeL dtil
-J. I. ;■, : '"»' fr^.U,-',' xui ..#>-|V« , . . h:'f-*iu rfÜ'fMi.-^t TUld Übe
"i.«: litAf-.nXVLii i'.r, y, «i ^ toe. w« t*: Persoceo: Mord. 90
"' /'*^r/f^'t/uM thj.i„-*m nri/au.* n im^i* ifiniiMrfMz Sefit. 145: ftjo. .
tlt'tfttrit'A n mna ^ir»i f^Uri-i-, MUö 99: to maiore a U dolor
'/ir^iior: MU'/ lOÖ; ^i »li^rutvir ah hi:/. ptr </«t<« re^Uuttts stim
Ljirar. .'i; /(»/ , , . um di-v-ifJio di^ntetus a fratribui o. a. m.
Orat. pri'li«: 'joam in eistlitim iret 3. 8: Lieeat in ronspett
ririutii j if hilf ttrfjt . fpiant • x j^arriridarttm /aueibus eripm\
f^nmnuri- , t^ctn i/tmiittui ^ fatut 'Uvnnn. Htiirersai» ridftr perimi
riiilaUm. Gemtinijrlich schreibt miin mit Halm jKriru/i rxperten
WVfin wir aber *]frn Si>racbgebraach <.'icen-s genaner beobachten, 8
k*s\tt:t\ wir, d^h (:r in diesem Sinne mit Vorliebe rocNUj« setzt. Vgl. anße
den b(!i Merjruet p. HJO — 821 verzeichneten vienuidzwanzig Stellen au
den Uftd(!n noch orat. p. q. in exs. ir. 8. 19 : ?ioni nulhi riccOt 3i
'i'ulfio larun u f^-r'truU, ant px^ftertationf j>ericii/i ; Att. 10. Ifi, 2
con-iliuin iiirtiniii ftfrirulii: Itrut. I'O. ^OV : nuUui* dies ab rj^rci
tatiouihui'; ilc inv. 2. 7. 24: aniniti." n falihii,i /actis; de fin. i
'l I)iu ciiiziL't: stelle tindct sieb de iv \<uh\. 2. 22: (ServioB TuUioi
/lojiuhnii diülrihuit im iiiiitnjue cIukkcs )<eti ioresfjue « lUHiorrbuK diriiti
'■fmijHi: Uli ilinjiarnril, ut . . .
M Vgl. de inv, 1. 28: diBjtaralum tsl id, i/uod ab aliquo re pt
ti/,f,uiiitiunciH iiefiationie neparatur, huc modo: ttajiere, »o» sapere.
Kritüeb« Adventrieiu Von /Vom; J. Drechtltr.
2»1
80: eupiditate et timore; ad f;)in. 4. 4. 2: tnaUi^in a. a. m.
tlM IU10 vtilifltischcn Oiündoii die Lficke eher durch mii-
vidtre mntam ften'cuiu riiifafn» au^xiiföllori, Daes ivti'nn
mirrnntm leicht aasfnllon konnte, ist iia^«n»i'lK>inlieli.
Ut. 9. 39. 10 wird überliefert: Tum- ritiH perdmiria cvej'fa
1 manipuii (fuidiim ; et ut sertief detlfi-f. t/rrga, etinin re.r-
mpexiterr /utfain. Zu letzteren Worten bemerkt Hirant: Nr-r
me diftum rithtur reHivi'tm en^tttutere J'iujm» nff mtitt liquel,
ht^rti primHih hnbrre /xatiffit /utja forum, */ui tenja driif-
ifmsi aiiwl mir trfjii tiare , tifiuti ftujrrr. A</ hoc unirrfim»-
fuyiew fitrlumim indimri o/'Qrtitif. Xaw rx ifuorumlftm nutnijiu-
Itntm fnya nun nftjuili'r , profh'(jfiluni rsne proe/ium, nisi va (**/*•-
tUQam tnisitril. Ma^ man über diesM Urtheil denken, wie man
LjetbutfoUs ist znzne'eh«», duss. wenn nach certnfuga gut lateinisch
■i, lii« annftglicU die Verbindung: rerthntn /wpim mpejcsvif sein
kam, miuAl dabvi iinch der Oompiirntiv iseino boeondcre Scbwierig'-
kiit Ut Aach kann sich der Satz ftiam . . . fiujam nnmf^e'lii'h
Mf dn Yl)ran£^'ehendell boTiioheii. nmsa also entschieden ein anderes
MtJKt haben als rminipuli. Schließlich fordert d<*r Sinn «^iiio Aii>cabe
welche Wirknng- die Flocht der Manipeüi auf das flbripe
ipbnde Heer nnd «oniit auf die Wendung d^s g'an.ten Kampfes
Harant proponiert deshalb rrteri iiem. C'e/eri ist zn-eirel-
'*^(i ('^S'- ^*^- ^^- ^'- t.rtempio ^j>tem naiV/t Punirae rircutu-
•*■*»?; /iH^om rrtrrxu- cejtrrnnt), aber ebenso xweifellos fllierflüssif^,
J» ffndera nnmOglich ist itfm nach c/i"««/. Wenn ferner Nm-ak
■«t, der Gegensatz zm rrteri verlange auch im voraasgeliendwn
Chitin Sübject, also etwa rl «t semet (ei) d^irrt tfifja, so Ist
^4if«n zu bemerlien, daas sich das Subject ans den nsmittelbar
*<niist«h«iiHen »Mini/m/i *juidam sehr leicht von selbst ergänzt und
diktf airht erst besonders eingeschoben zu werden braucht. Ich
*iQwl Bch« in cti-tioitiii ein (y/'T/ lunnf", u'odin'rli die oben er-
'ÜBtai Schwierigkeiten behoben werden; veriveise auf '22. H. 8:
rkmiHiHv . . . tvirrif otnnthun iit cott-tHiit mfutiti'üi maffts guttut
'^'Hiw fvnticntibutt. . irutiif « es r<msilio pntripuit ; 22. 20. 6:
!•■' talis in usttm /uit sutMto erlenim Otnne iitcmsum cit', 26.
**■ ttttroruiH omnium Cnm/tatiorUHt eunrinn ertfi no» nnimum
f*'"' <'nriluti}inirn.*ium fuiiw; 2H. 42: cetemu numen efipia.i . . .
'l>''rniH tntieiit und Bo an un/Jlhllgen anderen Stellen.
LIt. 22. 14. 7: i^ui iiuvin Siujuntum oppi'ijHori inäiynando
■■■ Avmi»rf Unit Hin nitd foi^irrn ft itei«i viehantun , »catidfntem
■**"« Uomimnr evltmüte thtnnibalfm Inctt sprcfntnun. Geuieinig-
'"^ vlireibl man trnti icpedtinius , da Uifti als Gegensatz zu iit-
"/'i nicht passt und von Seite des Minucins dieser Gedanke
""* SMZ nutzlose ri«rtreihung wäre. Drakeiibach nrtheüt darüber:
^'fmlfr ItMti njmftftre Hieuntur, qui sjteriiiru/n nott amritaittur
■■• fiu«q>»fi mtlüjnit'it" mm rotMnfnrttlnr vituHriaf rupiditatf
\ .%\>t\ \(..r'..'U*iiiit für die Bedcntong 'plil^uiatisch' CIc. Att. 1.
!02 Kritiiclie AdTcrearirti. Von Frutis J. DmAalcr.
18. 4: uihU tgt iUii /timhic imtim', dfi orat. 2. 45. lltO:« z^-*
iptf tV/ tentf frrre ridrare; Hör. sat. i. 9. 64: rellere evepi g^^
yrtumtr nttinu lentissima hrairhiai Tibnll. 1. 10. 56; 2, 3, 4A ^
:;, 6, 86; 4, II, 6. Allerdings ist /«m(/ finp iiaheliegende Anfl»-- —
riiiiir. aiiderersoits ist e$ abf-r nicht 7.n leagnen , lUss der DaMr-"
lirlietu tit'prtisJitt mm Verbum motrndi riftmmu^ ein Üeirriff dW*
Kuh«' Wim- Kovak schreibt daher tanli, was aber In dit'&eui SioD^
Uli frrbrä HC blich ist Pvun aii dvr von Kovak oii^ezo^eucn St«ll9
Am^ 30. 7 : Anw .*enlieittef txrtamina /auOtrum utriiL^qui jHjrtix-
tmciti tx txäti njteHahont hat denn doch fari/iut seine gewöhnlich«-
Ufdwttti)^^ von 'still. lantli>s'. vie sonst bei Livios und anderen
Autoren. Vgl. 21. 48. 4: tfunrtn rigilia nortis inMt/uentts taeitv
mgmiHt pfo/er/tix; •2'2. 2h. 17: n«ayt> lari/a inridia tfirta/urü
fnrvrtjut nnußniri eqitHuni animos v«rmi>at\ 2'i. 31. 7: tarüi
firimo exsptv/OMranf fminineg . . . dtindf /fewitus in curia oiita.
Wohl aber ist in der Mr unsere Stelle passenden Bedeutung quieitu
flblich. VgL Lle. 21. 86. 9: qttietisxjue Pocnis lacito ayminr . . ,
ejrreitMS Pfaeentütw eg( perdmim; 22. 3. 7; Flamtnius, qui
rw ijuitio f/iiidrm hmfr ipar. quirtttrus erat; 22. 48. 3: nr dam
prnrliuMi ab omni parte emiseritttr, quieti rtuiuserunt ; . . . tum
iidoriunttff Ht/tHamim aeifm; 29. 12. 7: qu/m lioatquatu fft*ietum
niui'os tanium nnxh tmri vidU n. a. ra.
Liv, 24. 20, ]Ü: XtAii ibi riulatum ntquv iisquam pm kj-
cfsstim est; apparefiatqtte uon id mvde»tia mUHum aul duris Btä
ad eo»cUiand/>s aniniv« Tarentinorum ßerL Dies ist die gangbaro
U«art. H. Müller In sviuer Ausgabe (Teubner, Lüi|)zig 1884) sag'l
EU dieser Stelle: /*<«/ iluris «-xnWi'w pidctui' siib.flniitirnm /oiituAe
IrnitnU. Aber abgesehen von der [laläograpbi sehen l'Qwabrächeln-
liclikeit dieser VermuthuQg bleibt, wie ich meine, imni«* noch das
Bedenlii-n aufrecht, lims wir im folgenden Satze einen dem nwirstia
and Ictiitate gcgens&t7.1iclieii Ablativ veruiisaen. Vielleicht lie& sich
Novak von diesem Motiv leiten, wenn er auf der Basis deg cod. P,
der siAÜ sfd nsi bietet, nnd onter Heranv.iebnng ron 27. 20. 9;
28. 21. 10; Sri, 14. 12; 42. 47, ,*>, wo Livins das Substantiv
tuitts gebraucht, at duris anfu ßcliroibcn will. Aber auch dies bildet
nicht den sinugeuiäöen Gegensatz zu imideBtia mililum, vie «t
sieb denn auch nicht recht sagen lässt, die Solduten hätten inTulge
einer Schlauheit ihre« Feldherm ihre Marschroute nicht var-
la8«en und im Feindesland nichts rerletzt. Vielmehr ist in
diesem Zusatnnieuhangt' tlor natorlicbste Gedankp dor, dasa die .Sol-
daten die Tarentint-r nicht aus eigener MüAiguiig schonten, sondern
weil es m Ordre ihres Führers war. der sich dadurch diu Benulmer
Ireundüch stimmen wollte. Daher lese ich apfxirtbatqut lum id
uHxlesiia militiim ut duris iussu . . . ßert. Vgl. 22. 24. 12:
UttBU dictatoria; 22. 22. 9: ittiuHSu Itostttin» prafjeeti; 22. 41. 1:
ii/MM imjm-aiomm n. a. m. Nicht« leichter aber als die Kntfitehong
i%isf,u ans der Lesart von P »r*i'.
Kritlidie AdTvrrarien. Von Fravs J. Vrerhulcr.
293
40. lü. 17 Icfiwn wir in Am namlsclirllteti: .V»>i T.
inm rrvtlSs, niiu$ viriute et rmsHHH me tinnc artjuis re»ji,
ternin rafdiß fui»»* aMctorrm. AtiBtoß erregt in der übtrr-
«Irr AnEdnirk cirtute, an dessen Kchtlicitirotfcnwllrtig^ narh
l(flllraIl^'efl vi»n Cn^vier und Madriir nicimtnd mehr irlaolii'ii
Ümn (fpwisp ricllti^• Drtlu'ül lelxliTcr , wenn er soiiie Be-
dswiilrr in f tlppiidpr ErwÄirune ^naammcnfafiBt: Sv^ur rrgi
firtutf qumiuam ttiri ptttrst, nef/tie laudi et rirty/i Quinrtio
rtrteiitit , tjtuid hemeffium ad pny/itiow^nt UHcfirt ; n/ier-
repmjnttnt tirtuü- et argnis. Was er inde^ selbst zti restl-
TorachlÄfft. nämlich mit», iSsst sich nicht mit cruöor Wuhr-
rhkfil auf rirtutr zuräcklflhren. witwoLI es bei weit^-m nicht
ich l«t ab XpvakB vatfer Einfall ^irhitriic. Dem Aiyu-
•I« Word« ilnrch den l'hinii r(/n^(7/i> cinprohlen. ist nugen-
aKfilt trnr kein li«wirht heirulegen, nnd pn wird durch die Ahnliche
it Cir. Kose. 110: ctfefirittn lfii<tturum rotisUia et rolitttUit^m
rXryiTKfono enuttfiat direct widerleg '). Am meisten spricht unter
andationsverenchen Crcvierfi niirtor'ttatt an. das sich anch
nsben rmmitium gebraucht Hndef. Aber iiAher an die Hand-
reirht denn doch die Verltndun>f po/untatr- rl ctfnsiiiif,
h» aaCer jen^r Stelle der Rr)5riiina n-ich darrh Cic. Cluent. 52.
[IM: miiJtuH» rtinm rhu, t/tient i/e/emln, rt n/Hfilio ri fottitittit!
nptro; Caec. 17. 50: um, ftim rulunln« W rotisilium et wn-
inUfriieti inteiligtttur , impudentiam . . . pntabimm in rpf'
rrrort trr^ri? bezeit^t wird. Ancb In den Zusammen li an i;
»ifb, dnnlrt mir, der Bogriff rt^miiaf besser als die ciben
FÄfifthrti-r. Der Mimfolar rcti/ntax beveirhnet eben daa pesammte
[W«Boi and Streben des Qnincrins. der IMnral rtmsilin die einzelnen
a* Retlisieruni; desselben abziolenden Plfiii(>.
\.h. 41». 2M. i» liest man gemeiniglich : Quo mm Perseua
' •*»••■ AmphijKJi nimis mJuta t-itutoffm prwvasisiiet — id rflVl
tÄ(r ni - ipsum i/iiiilftH lienüjtir ttflofiituH cV. .\ber der Codex V
^iMtat nitnU ttUtitis ntitis rustodta, oud man wird daher jener her-
Mnltch'n tiei-taltung des Textes nicht mit unbedinj^tcr Sicherheit
Mwi Unuen. Denn wie soll man sich ruivs plansiltol erklären?
fi»» iarrh die Annahme einer Dittographie ? Jedenfalls erscheint
■ Athener. In miufi ein cormmpiertea Wort zu anchen. Novak
'*nmii(irt daher »t^Iuin diijrpMu/< rn/itttflin^ was wohl dem Sinne «it-
V*tlh*. (.ich aber im weit von der Handschrift entfernt. Cnter
^''"B ruiöUinden gewinnt meine Vormnthung. dass h*V»j> mluta
•'•' mttnlitt 70 schrribfn sei, nicht wenig iiii ^V!lllrscheinlichkeit.
"'WBs hatte sich üfTeobar «eine allzu lÄssige Bewachung zunutze
""««ht, dem PaoItoB »on AmphipoUc nach Apollonia entgegen-
') WriU'ft- Be!r>;:e för die Verletzmig dieses Mgenannten 'Plormls
"TC^MissItAt' tliidfD sieb in Drigera Hirt. Srnt.*
I
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_ --■ (,_^--
IH'
.' ■;.—;:. ■'■■■■■■ ■ •'>■•-. :>■•■■■:•: -. l-j" ?::.r 'V^'—f :: rlr^-chk*:^
■ V 'I '■' v.r. 1-- .'.■■:'-. . : i>r>:'~:L:i-!T. -ijjsi wlr^
7.". '.'■:.. i'..r-. . J. --. :;: h'--r ■•■■- "-'•- ^- 'ii-:* ti.-'i.-
. .,.'-". r *. M-i-.'fim ••jii- .:',■'< . - 1 '•,•.*, •■!•• • :■ ■ ■ '- -i. ;*'(.-. rii\
■ .' .■, . ,-.■ ;/„/ i ,. I ,u-1 , •if • r--.-)t:'. ■•' '■!■ -" ■'"_/"(■ 'iQ-ifii
<■■-■'>, ■<M'"/ '/''/ ri-ir/iit'fi s / ...■,■,,>,',, .: ..■■■.'(-.*..*. '■• l-' i,i J^'ttif
■ •;.,■■■ .•■'/••i {•■„•'4f,ii„i tht'iii, „,j,t .,'*■'- .i'f't'J-' f'i'^'ti'i .i7ri»je,
s. ,(' ,(('"«"(.■ /,'„i',r'i>" ' ■fiiij'': • '• I •■' ■"' ;■'.-'' ■ ' ■' "■ — _/'•/'<• '.Vit-*- »i*W.v
— . »"■ mn-.r-i . . A'.i '! '■-'■;* 'J'^-t--.;* i^t ■i'^r T-x: Or: Hi'm ar.c^.ini'.'kt.
!•;*• •^f-:u:\':i>\'::. ]f-!Ji: _' ■ r-'i-.:.v ■;(:r ''■■■rrii[iT*-' ':'-:'rlv'r:jen oflV-nbar
nicht, -) -'i.f li; {'hv.i\\i\\. I<',i\'n-' , }i"ri''>-'i, ;«•■.'.■>"'••/, r.i'ch weniirer
r-'c (If'riii-iT;-) '.liT L'-T 'iii- af<-nr-I" /j '»«'>, ias h>-kannt^nreise
v-irli'-riRcliM; I v'iri l.iyM-.w nvA I.ni:i],.en L'f-biMCOlir wird. X->vak
s-'lin-iljt r.ii'rr :;. ]fil. ;'.: c-f-'ir.ni f'-,'s(i,f..f .<;/„' yM/y^«/- i/huh
'•'■• •intliilnr. nhir fhii-"-. HTj'I 2, 1 fi, 3; fihfaf! f.hwim pijji»Ing
i.'-'i'uni- iirnfi'iiii rill'''!, hkiu-'! i-lnr! ^ y*'. »<■ i-ttttn'l >'g XXlii sta-
tu;*-rt v(.r /;/<•».- f'\\\f. I,'i'-kf;. in df^r vit-ll^icht einmal iW Ablativ
Kritische A<lräraaritii. Von FVatu J. I>rech»Ur, 29ß
k« »tand. Vgl. 2. 40. 4 ; nt i> luditi rhrainUtu» oromt nurt»
mni ruUu trii/m/thantiHin utereiur. Su passent) aber vultus
iStMto 4«r Triumph torenden gesny-t wird, ebenso unpassend steht
von dem bchuialon Streiifii der Tunica. nenngleich damit
HpnwtiendnSLindniis^cdräckt wird. Ich roRtitui<>re daher aas dem
ndlichen l'ESK mit leichter Ainlernng tlKSf nnd lose:
rij-.y utiiiu^ii rlarti bi'Hr rtjutfiifits. Dlo Confundicrun^" der
nnd M in den Handschriften iat nicht selten. Bc^ilglicli
iulruclciroi«« Une amtctitn.i ist außer Prosaikern Ilur. Od. 2.
15: //rrtu:f firnr fid»m; ep. 1. t>. 2hl Itrtie notns\ Bat. I.
*l: ynt bette »ina; Ovid- Trist. ]. 7. IT»: btw multn u. a. m.
nntUichm.
Script- hidt. Ausf. ftiiUton. 1 : XutniUf. re puMita, cum Ofle-
utit* uiiti itritnüH i-fftiitnrt imfwrhtm fi fialfirntfi rvtifwi'fa jKjO'ix
Itaftititfttr i/init/fri'i, i'Otfaf»nuini' errrriti/s, iuttrniunili>itil dures, rrat
\im/rru omniAua marrw, '/wjil irnjirriiltir Uomatnit in {'tr»ide utr-
i(*r tnurrtur. VatjahoHhir ist dio geläuOffO Änderung des in BP
bilknra tHKahoHitir, Aber es bildet einen schlechten tieirengat'/.
lairMuriDAaii/ und ergibt auch den von vornherein ungereimten
*0»4«|[«i, dass die Hc^^re ihren Unwillen über die Oefantronneb-
■sa? Val^rians dnrch II n r n m b c h w e i f 0 n zu erkennen i^ahen.
SmkMdert deshalb rorifWabnntur, d 11 s aber zum folgenden wnn-or
Bukt reclit pau"[i will. Df^nn das laute Schreien ist denn doch
'^ no An»dnick dv9 Zornes als der Trauer. Besser ontsprüchf
lafi^NtAati/Hr dorn Sinne der 8t«lle.
Script, bist. Aug. Claud. 7 heißt w in dem Kriegsberichte des
uwr» riaudtos an den Senat: Patrex nmxrripti miiitanttn omlite,
W^ rtmm fxt, nie rin^rliefening miliUml^-< ist uimiöglirh richtig.
Itilitr «nonditntn CmüinbunuH laetanffi, Obrecbt mittintrs, Ketlerbaner
f'VA'Mter, Uommson rj»^iV<f, aiff/iV/', Novak in/iui/in/fi/i auT Grand von
^WoilÄ: irttiatartda eumei; Claud. 17: iitfiuro^fi i'/audiitm....
y^Ur i'mjtr*!'. Krwflgen wir «btr die St»'!!«- genauer, so gelangen
*» n lifir wahrscheinlirtiBii Aiinulitite, dass in ntildatitr.t oine» Kr-
■ ' ii'i? lU audUf enthalten sei. eine iiähtn- Bi-&liiniiiiing. welche
'"motlisaffecl anticipiert, mit nelcheiu der Senat das Schreiben
'"' ' Utuliaa vem»hmen soll. Und daas fär diesen Znaanimenhang
''''^- M sehr der Begriff 'der Verwunderung", wie ihn Obretlit anX-
••»llt. als der der Freude lyrtitantfvf, oder noch entsprechender der
*' Jabd« (lattatdcst der natürliche ist. ist kliir. Daher nelgo ich
'l' t^oR^ectur des C^sunbonug zn. nnr lilcibt dann nin-\\ mi in der
''^Hlermuiff unerledigt. Daher sehe ich in dem Oan/en «In h mc
'"'»«fr* auditf.
Script. hiBt, Aug. Hadr. J2: Ad ronvivt'nm rrnifuir-i vtiatoirs
'^*f tTffpit itetMpftqiie nut paliut UfiUK disrubuitnut itußt Aiibtnhm.
"^iyintiti iudiria Auw/ttun rmrivii tmmtituti et tnl uniirHin utodum
y^. Für i'idi'i'is Hiebt in den Handschriften hiditrs. Leicht ist dies«
^■^ffwi« alU-rdings, »b-r nichtsdcstnweniger lnia^lungen, weil die
I
■ "-'* " ■■ " '" '■-'■''^ ~ "" -■" "■'•":s""riit:a!»ir -4ne5 ^2*«
• :'--' . ' - -> HZ- ?-ini:I*i* rvsenoL wi-^
■ ■-*^'' •^*'..' -" -i - - -_:■ '_ ::- 'E-T"a"n T~npiiitJt^iniii r
-^ '-■:_■-■?: .. - ~ir^.\- ^L-niBs^a "*>!■• ■>»w*'
■' ■ ■' ^' - -~ ^ ^rtir:.^ -»äwumm iw »i T-i«i
^■•.^ - :.. — :: >r r .z- - r.« •»»•**««. Xir>i 4Üi-
'•' ■ '■•■: -^ :-■-■■ •• '.- -.-^-n, ??scaan^ iB«Bicr
v^r -^ ;.a*-- - ...-". ■ - ' t. !!•! *»-iiIäi£t x»känst*ii
:--^ J -- :-' -'Sri- iü:r-u!-t:.r5 sc s»m«t¥ EraciiwB
' .. .V. ..-- ''„_■■--... ' . ■ -^::::-7i:= ■•n'~'-i ■■.os^iaii:. H*iriin
-r--* ■-'.V r. - r-< ^-n-^u-iii'iT -lEe^ niinatältei« üt» izüA*
■ ■■i'rrt-.-r K-r. ~^:. '-- ~*rr -- ". ". ' "f »*■'■" 3"imn9>t.* omaäMi
.'^«iT.i.r-.!. i, <*.'- : : 1UD ' f -i '-um ■-.- 'MfV 'Tn^ri'ni gsw.
.i •-■if .- • rt I ■ US I ■• ' — '■' ■ -.-* '■" '■ ' -»•ioVfcnVw. fHi o^f oarürU"*
I 'IT. -,■(■■. -(■'--.- ' • '- I ■ ■•' ■ "nrif* ~ -n 5Litr~ix T^riLcätüst tfii^
\^- .'.-»rr-: -i:. ,' .*-•). Tf~»* .-^>. 5,rr /«nn iw«rä6a^<^
:*7/...' ---.■>- ,—■»>■ .-' Ll.^'-Liiir! LiB. iags TTj ualojc d*ö*
■ /*-,>• , " ■ , • •-'•'- iii "»': -.-- *^,- ^iiiu aij.«» Bresimmini-?
;•.•; T,* V i --^ i(i,;- _-j -/x : .-ioTT! ':.ir»«:ärLii ssi nur rwin^
-. -f -.'--■'. ',.*^-.i."- ■' '- ' ■-■<^.- ITT fmpt in ^rtLkp?!! nn^
■ ur.i *r\ -...v.-»-*r.-.. i.v Zrzir-nn^r !:-»n!i*.inijLi:i«»ii m woU«*"
<>r. .',; V- -.--■»i'-r - - -■> rir: urTirll-:;:-^ zsid. y^Iiafise, and e^
.<*, ^-..\-. »..r-- y*r <* r 'Vn--: " r-..ir<t*c. i* Üb*ri«f«Tmg' rtluK^
,*» .-*)*/, ^ «r/'.'A-'.^- Ai'i: ">i':-r. ü'S* Wort* in mvifstm Sinne
'lAr. iir^f,*'": ^i?-!t..~'.. Ti'-:,- :. v.- i*s*ci 'jesi^ätspnnkie aas Trird
MkA- 7" '/'■rr.-.'.'.-.T.ir. ii.= 5 '/" *•-•■■'■■.- t'«--".*!^ zn schniben sei.
i..fitA. 7. ■»'■/-. i:--.:-^ r. ■ r. ■!> e-rw^rciis:«: B^Anken eewU«. dass
«/■r/'' ^r.' '*'"' Ä-i';.':. r.e.rTorzfrsratr*-c 5*:n kann nnd in der an
i.r.v-jt'r ",*.'-,.* r.'ilfi»*-Lii;L'fri BM<*cnine T<-n 'S*il" nieh« nachveisbar
■ >*. \rifii S'-- ^Kk \V.r='"hlaff rWw" A"»jj" /mbiV*»*.« imtfntijt ist m
(^/Kfjilf.i'.sim. sl' '!»'-- ^r ?*rbi!ligt we^rt^n k-'''mit«. Ich g^lanbe daher,
'l;i«-4 '■» , /Jrrn 'f>xt lesbar zn machen , ToIIkommen hinreicht.
»'•fio man '•infüirt: p«w ^' n^urohaffn, qui r^lut in rnttis rofkur-
Tiiitit-t finiih»^ ff-rrftur, f. rh ihn it.
HrTJpt, hiftt. AnL^ Nnm. \\. 239. 23 heißt es in den Hand-
i-'hri(l.'Ti : Virtnii inxlfßinu , rallidtnn, auinnfeni n>i puhliaiey aman-
fiiii riiitniuf <•/ «'/ imivifi , (ftiafi U:mpns ijHQPStrerat , temperatUM.
I'iihiilt.lüir JHt h-mjicratum , wofür Novak quae fempus quaesirerat
fhiii/.uKf ii/,fnni ]iro[)oni(trt, (;infi Vennuthong. die keine große AVahr-
■flu'iiilM^likcif Mir Hir.li Jiut, Ich halte nd omnia, //uae tempus guae-
itnifiil firiir /nirii/ntii lür thx\ 11 rfiprün glichen Text. Über den Ge-
liriiiK'li vdii fniir vurfflpichn da« xn Vell, Paterc. 288. 2 Gesagte.
[bkIuhI Vergl. der «brnen Vielrokr o. der Prirmen. Von O. Sloit. 39?
Script, hist. Aug. Max. et Balh. p. 65. 10 Ut dberiior«rt:
Htom rrinrji mullerttm pro rffirr/y «*/ mtfUUin nnitjfndas «B
iH^itr. Peter in der 7.vfeit«ii Rditioii Hfbroibt: 710 ttia*» crinibus
fS)tf dirtin/tir. Aber dag*»ffen opponiert P«tPchoniir (Zur
rjnr Script, hist, Aog. Graerii IHH?), p. H) mit Uvi-.ht, dass
liidpmng' zn cr*'wultaam nnd das liandschriftlifhi^ n-huf! fchte
rlWpnmg sei. Novak bessert nach M. Anl.Phi]. p. fiS. Ifi:
rommM/oc« dictmtur. Wafarecheiiillcher ist nach emUt''udtis
jfesch wund eil. also zu schreiben : iftii rrines nuilit-rum
itaa rmUtttuhs interuiiinte (od^r aptasse) dirimdtr. Statt der
Torden Praaenhaare zum Abschießen der Pfeile aufgespannt.
Olmatz. Kran/. J. Drechsler,
Ibfr die auschanlichfi Vcrglciclmiig der obenen
Vielecke und der Prismen.
Guclid Iflsst im 1. Buche der Kiemente auf die Lehre von
Un Coneniens drr Dreiecke die Tnn der Gleichheit der Polygone
litipu. Was er unter gleichen Polygonen versteht, wird nicht ans-
[teckkh gesagt; doch ergibt eich aus seiner Darstellung unzweifel-
die Erklflrting: „Oleich heißen zwei Polygone, wenn sie ent-
cnngruent sind oder ans congruenten Polygonen durch die
»BdiMi Operationen (Addition . Siihtrartion , Ver^-ielfältigung.
(TlWihiiif) hervnnrehen.'* Diese Begriffsbestimmung ist insoleme
rWtriiaft, als xn viele Merkmale dam verwendet sind. Es lässt
'*'<ti nlinlich zeigen, dass min anch mit den folgenden Definitionen
««ikaiiiiit.
Dtfinitionen*). 1. Zwei ebene Vielecke sind einander gloirh,
|*«a lie entweder cnngruent sind oder ans gleich vielen Stücken
■•tehiB, di« paarweise congruent sind. 2. Ein Vieleck heißt gr^ißer
^■leauidene (and dieses VIeincr als jenes), wenn das crstcre
dm TheU«n des letzteren noch andere enthAlt.
I Obwohl diese Definitionen nahe liefen und erst die volle An-
kkeit bz-niurn. oo scboinen »ie doch higher iiiclit grillig durch-
-Worden in sein- Dabamet (De« Methode« dann le« scienoea de
PJI'ltCTifnt II. p 4-15 r.) bandelt eingebend ven der AeqoiT&leoz der
■^JfMtcn. hrrOhrt aber den fQr die TTicoric deracllicn unentbehrlichen
^. *U l. T nicht. In meinen Vorlesnngt-n fiht;r allgenieim.' .\riUimt*t.it
■^^P-J5f) habe ich die Vergleichbarkeit der ebenen Vielecke aofCimnd
J**H^ Erkl&ningrn na< h^ewiwen. Wenn ich hiermit auf «Icn Gegen-
ly atTgeLkomnic. so genebivht da» deshalb, weil ich di-n Beweis den
JJ^p erwifant4>n Satxea jet7.t finfafhLT vortragen kann und die Vi»r-
'■«■iiff der Prwmen in KOne Torfflhren will.
^'leitete i.enandeit Jm Kolgendon wird aher vfifÄiMgeaetit. aaas die
!^^^b«pn)pertjonen bereite bdtannt neien, was die Lntwickelang der
*y*Krlc »ereinfaehl. Die Schrift vyn de Zelt: Principü delU egua-
*fcl tlj poligoni I ISSl I habr ich bisher Dicht einKebi^n kvnneo.
'. 1 .*• Uf*'r ■ .-rr^ .- - •- "^ -i; — .
- <■:.<■;. .■ '.•:• , -■.-i-lITJ- ■ -=■ • i.- r'trzlr ~ "". -
'•.•■■■ ■ •'- '•tiinr-: :€r:iil.-n - 1»^.
.' .■ . -^ . ..V ; t • ■■ ' :;.• 1,^.7..'. • ".-r. -11. ^•
.. ',.' ■ .■ • ■. .■ 1,.- ,. ' .'- r '■»'■■ ■':_!" --" iT
..■ ..- ,,« /r. Mi: • - . - ',' i - ,- 17.'. .:nfr " -T
-f /; /; ' ' - ;, . ...."= .V.
/*•//' r-r* •:■ • '</• i- •.:!•. -^r ; ': Zw.*.:.--'.^..-:*t ■ . ."•... i
r'.'.i**";. Z ■,*■•■■' »*";■• ' t/ ' 'J':.';, i-'^'.-:. ri^c.-^rva .t "Oi
;,rt ./»!'■.■' '■■.i.ff.' • *" ". ■.'■ /'■.•''.•*. '..'.; •■ i - I.* ""üj
■ V. •'*'•*
\ ' < h ... L ^ M
■ I t/i-uhhi-i. *»-i*).<--* 'li*' (i'^ti'fi 'tti'-i'.H v(,n .1 iie:'*r:. hlw*
•i'liin-f. 'Ii'i ■'/.(, // (r<-r;-t'-lli., i"-Kiitht man di^ Ztrlrzcne
iifj'l // in p.i;ir«'ri«:'; roji|/rilcfif.'- Th'iii'; nri'] f'ihrt liie K*-Äe ;
['i|f"-iiif'<
.\ h ... I. M
/nfilrli. I »cl t!'« hiltrt r(j;i)i Tdri, Imh 'Ii'- KfiU'f auf die eine G!«
I 1/ /iiiltr-k^oliUiM. ix.L,
AiiR iltijii V'>nil<-Ii''riilitii lifU^l ([«r Sütz: „Zwei Vielecl
Kiiiiiiiildr üliiicli, wi-titi iiih iiiiit rl'^ii'h vi«-l'>n Stfir-ken besteh«
|i]|iirHri<lni< i'illlUKt'M Kli<i<')l tilMl."
I'iii iillKlriKiiMiirtiii iiiii ))ii(irn(>is« if Icirlii'ii Winkeln, wi
miiii MiiM" Kl''i''ti ''"i'T (fi'irt'lK'iii'ii Streckt' ist. werden verj
l&Mbiol. Vergl. der ebenen Vielecke a. il<r Prismen. Von O. Stols. 2Äi»
\»m man zwei solche Seiten derselben and die ihnen anliogendeii
idmii Winkel aufoiuanderlflirt. Man kann aber, wie wir jetzt
liVMWil werden, jedes Vi*^Ieck in ein Parallel o^n tum rerwiindelii.
MToa eine Seito und ein Winkel gegeben sind. Also sind je
ttfi »bene Vi» tecke mit Hilfe der obigen Dofinitionen
'•riEl^ichbnr.
1. Sat?.. .,PanilleIo^ranime von irlpirhen Onindlinion und
Bttn find einander gleich" (Euclirl U prnp. 36).
Fig. 1.
0
Dankt man sich dieselben in ihrer Ebene so verschoben, dasa
*>< nf der nAnilicbcn nrnndüriiü Ah stehen , so inÜBSen die ihr
l^öüel« Sritf-n Cfi, h'f der beiden Parallelogramme in eine
1«id« fallen. Von den jetzt nii'^^Iicheu drei Kflilcn bedarf nur der
•""»w bwnderen Krwähnnn?, da.ss die Sdtcii f'If F.t' vollgtiindig
^trhilb einander lieg-eu. Daiin Hchneideu ütoh HC niid AF in
"ülB Punkte <>. Man tbailt nun HC m p gleich» Theile, von denen
^^ grAßer als HG iat nnd 7.ioht durch die T hei long« punkte
'"•'■■'... Parallele zu .1/*, Dadurch /erffillt sowohl AHCD, als
'•'h AltEF \u p, unter »ich ccngrucnto Pwrallologramriie. Der
*''*• Tlieü AHCD' des einen Parallele gram nies ist. wia urimittel-
""" *rttclillich ist, gleicli dem ersten AHF.'F' des anderen. — Die
WBkli«rtrn Linien in Fiir. 1 7erFchneidcn dif gegebenen l-'lgTiren
*"■ ilais jp «in Stock dur einen congment mit einem der anderen ist.
2. Satt. «In jedem Parallelogramme sind die Ei-gänxungen
[iir
*n eine Diagonal« liegenden Parallelogramme einander gleich."
I
W'^ t prop. 43). D. h. zieht man durch einen Punkt E der
^•"ffBmlt AC des Parallelogrammen AHi'V (Fig. -'} Parallele fO,
"* «n d«! Seitra des^elhon. so entstehen zwei gleicho I'arallelo-
*"»»? FHh'F nnd HF.GU.
Beweis. Man zieht die andere Diagonale 7J/J des gegebenen
Vj*D«togTamn]e» und dnrch F. zu ihr dio Parallele .VP. Da
°^ = OX) ist ao ist .VA' = KP. Somit sind einander gleich
** ('traDeloirranune HXKt nnd F.PDM. Aus derselben Gleichung
"tet ■ nionz der Dreiecke KSK nnd f'EO. deren Seiten
W" , . \A sind. Da
300 ADBcIiaul. Ver^I. der ebenen Vielecke n. der Prismen. Von O. Stolz.
NE = BL EP^ MD also BL = MD
ist, 80 sind anch die Dreiecke BLF und MDH congroent Von
den drei Stücken, in welche das Viereck FBKE zerfallt, sind dem-
Fig. 2.
BP G C
nach iwei congment zweien Theilen von HEGD, während das
dritte dem Keste von IIKGD gleich ist. Also hat man
FBKE = HEGD.
Will man die Parallelogramme BXEL und EPDM in paar-
weise congTuente Stöcke zerschneiden, so ziehe man etwaP^Jl^L
and verfahre wie im 1. Satze.
3. Satz. Mit Hilfe des 2. Satzes kann man zu jedem Pa-
rallelogramme ein gleiches constmicren, das die nAmlichen Winkel
hat und von dem eine Seite gegeben ist. (Euch I, prop. 44).
Daraus folgt der Satz; „Zwei gleiche Parallelogramme A, B mit
paarweise gleichen Winkeln lassen sich ansehen als die Ergänzungen
der am die Diagonale eines Parallelogrammes liegenden Parallelo-
gramme." — Ist nämlich b eine Seite ron B, so constraiere man
zu A ein gleiches Parallelogramm B' mit denselben Winkeln und
der Seite A. A und B' haben eine solche Lage, wie im Satze rer-
langt ist. Da nun ß =■ J A = B' ist, so muss B = B' sein, was
hier nicht anders möglich ist, als dass B ^ B' ist.
4. Satz. „Ein Dreieck fst gleich einem Parallelogramme von
derselben Grundlinie und der halben Höhe."
Auf banl. V'ergl der ebenen VielMlc« a. der rrinnen. Von. 0. Steh. 301
V«rbiiid«t man die MiUelponkt« D. E d^r Seit«» ÄJi und
\jn.' d«>8 gegebenen Dreiecks ABC und macht EF =: />£>', 80 ist
[Ah'.lt ^ CKF also AHC =. }iCFlK
5. Eiu vorgelebtes ebenes Vieleck ivrh^ mnn dnrcli Diago-
ultn in Dreiecke. Verwandelt mau iiiui jedes dtetier Dr«ic*cke nach
den 4. SatzB in ein gleiches Parallelogramm, dieses nach dem
1 . Saue in ein gleiche« Parallelogramm mit einem gegebenen
WiBkel. endlich das letitere nach dem 3. i^atze in ein gleiches
PanUdogTamm mit einer gegebenen Seite and logt die so erhal-
taua Parallelogramine nach nnd nach längs der gleichen Seiten
u «inandar, so gelangt man 2U einem Püiiillelugraiume mit einem
gtgibeoen Winkel nnd einer gegebenen Seite, n eiche» dem vor-
gdegten Vielecke gleich ist.
Es liegt nahe, die im Eingänge anfgcstoUten Definitionen auf
ü« Polyeder annad ebnen. Um den Sat?.: „Ist A = U If =z C,
»M ist .1 =: ('" aach fär die Polyeder in erweisen, brancht man
Tot die oben bonat?.ten Linietisvstemf' dnrch Systeme von Ebonen
n frs4>tzen. Wahrend die Vergleich anir je zweier Prismen auf Grund
dinvr Oetlnilionen sich diirchftihn>n IftKst, bat dieselbe Aufgabe
JliOaiehÜicli zweier Pjrramiden bisher keine l/isnng gefunden.
I Die vorstehenden Sätze 1 — 3 reichen aus, am zwei
"^liebigp Parallelflächner (Paralle]p|tipede) tu vergleichen;
«^D matt kann mittelst derselben einem jeden ParallßlflächTier einen
uiu gleichen rechtwinkligen mit einer gegebenen Qnindfl&che zn-
Un. Da« ergibt sich Bu,<i den folgenden Setzen.
I. Satz. „ParallelSächner von gleicher Höhe and auf der-
^IbtD Grandfläcbe sind einander gleich" (Encl, XI, prop. 29 et SCi.
Beweis. I.Fall- Die beiden Paralleltiächner liegen zwischen
f^raUwlen Ebenen, in deren jeder eine SeitenflAche des einen und
^ite i]i« anderen sich beflndet Diese Seitenflächen bilden in ihrer
^k»*!]« eine der im 1. Sat«e betracbtet-on Figuren, Liegen die nicht
^iQciotamen Grundflächen der beiden K'ir]iL>r völlig außerhulb ein-
r, so beobachtet m»n In jeder dt'i' geiuiuiileii Ebenen die Fig. 1
urlegt den ersten KOrper durch Schnitte, welche länge der
Im <"fy, t'"f>" . . , parsllrrt zu der gemeinsamen GroEdtiächa
f*föhrt werden , den zweiten dnrch ebensolche Schnitte längs der
»•radcn E'F". K'F"...\n congmente Tafeln. Je zwei von ihnen.
Uq« des ersten und eine des zweiten , lassen sich nach Eucl. 1. c.
[*'Ctit als gleich erweisen. — 2. Fall. Die beiden Panillelflftchner
^^B nicht zwisclien zwei purallHlcn Ebenen. Dann kennen ihre
^cht toiammen fall enden Grundflächen entweder völlig außerhalb
'^'^derliegen oder ein Stück einer Seite oder ein Parallelogramm
tE*4na baben. Keweis nach Endid.
n. Corollar. „Jeder Paratlelfläcbner ist gleich einem geraden
^it in nämlichen tirundlläctie und UAhe."
;)03 Ansoluial. Veigl. der ebsnen Vieli*elie a. der Prism»n. Von 0. SMs4
lU. Satz, „üerstle Parallelflächner von (^loicheo HObon. den»
ilnnidflAchen gleiche ßnindlinien und nclien habdo, siod.g^ejcb."
Bov'eiä. Denkt man gicti die beiden Körper so gestellt, da&s
di(f Gbcnon und die Giniiidlinion ihrer Oroiuinädien zasammenralleQ
lind 8ie üirli ani dpreetben Seit« der nanmehr gßroeinsiuntiD Seiten-
llAche boHiiden, so bilden dlo GrnndfUlchen eine der im 1. Satze
botracbteten Fijs'nron. Kommt Fi^. 1 vor. ao zerleg innn den ersten
Parallelflächncr durch Scbuitte. welche längs der Geraden fft',
^'"/>". . .sönkreclit auf diö Grundfläclie AJfCIf ireJ'ährt werden, dra
zweiten durch obonsolche Schnitt« Ifing-s der Goraden A"/", K"¥" . . ,
in conjfnient« Tafoln. Jo 7.wei von ilineo, eine des ersten tind ein»
des zweiten, werden nnmittelbAr uls jrleich erkannt.
IV. Corollar. «Jedor ?ar.illolßäcbnor ist gkicfa einem recll^
wink'dligen von der nAmlichcn Höhe und aof dem Bccbtecke atu
der Grumllinle und HPbe seiner Gruiidüäcbe." ^^
V. Satz, „liecbtwinklicho ParalleläAchnor von gleichen Grtu^H
llächen nnd Höhen sind einander gloich ')." ^^™
Beweis. Stellt uinn di« beiden Knrper so neben einander,
dwts ihre Grondflächeii in 6inH Ebonö nnd die llngs einer Seiten-
kanto zusammentreffenden Seitonüachen paarweise in dieselbe Ebeue
fallen, so bilden ihre GrundfUclten xufolgo des 3. Satze« die Fig. 3
(mit rechten Winkdn ABV usw.). Zieht man die Geraden BI> und
Ä7^ und legt durch sie Eht<n«a senkrecht auf die Ebene der Grond-
fi&chöa, so zerfällt jeder der Parallclfifichner in dr^t Stacke. Tier
davon, zwei des eii)cn und zwei deti undem sind congraonte drei-
seitige Prismen, die beiden äbrigen nach dem HI. Satxe gleiche
Panülelfiächner.
VL Zn einem rechtwinkligen Paiallelflächner mit den anf-
einandor senkrecliton Kanton ohc findet man anf folgende Art einen
h'leichen, von dctii die Kanten u h' gegeben sind. Man verwandle
das Rechteck mit d^^n Seiten nh iiHCh dem 3. Satze in ein gleiches
mit der Seite u'. [i^t h" die '^write Seite des letzteren, so setct
man das Kechteck mit den Seiten b"e in ein gleiches mit der
Seite b' uiD, dessen zweite Scito c sei. Dann ist der Paralld-
(lacbuer mit den aufeiniuidcr senkrechten Kanten a h'e gleich dem
gegebenen. ^H
Kachdem die Vorgleiohmig der Parallelilä ebner geleistet iri^l
bedarf es nar noch der Umsetzung eines drotseitigen
Prismas in einen ihm gleichen Parallel flächncr. S^^
') Enclid (XI, prop. iJl) beweist den Satz mit Hilfe veu Proper i
tioncn. Die AdwcdiIudk Ntniicr ViThülliiisk-hn; ist über nur zulässig, wt^'Dn
die Vcrglciclibnrkeit iier bes&glichen gleichArtieen RaumgrOßen us in(^-
lieh Vfirausgosi-tzt wird. Wie man au( der i. r. ^e^bwen Dantellang
(.■rkenut, ist vs hier leicht, diese Annahme zu einem wohlbegrUndeten
Satze lu vrhcbcu, womit dann freiboh der Beistand der Proportionca
nnn&thig wird.
A
AbcInuI. Vrrgl. dw eb*n?n Vielecke o. der Primien. Von 0. Stolt. H03
|b«iilit raf d«m Salzo : hZwbi symntetrUcho ') sehiefo dreifioitlge
fhisiiHi sind dann und nar dann tongiuont, wenn ibro Gnuid-
ben ^eichsohenklige Dreierkß tiind und :in der Spitze jeder
[Gnm^fliche die Schenkel dorsolhen mit der Seitenkant« gleiche
iViuliI bilden. lu jedctii underen Falle sind zwei solche Prismen
jfleidi, aber nicht congruent"
Wir brauchen hier nnr anf den Beweis des zweiten Theiles
tfei&M oimngehen. Von den Seltentläcben eines schieren Vns-
tann nur eine fiii Uoclit«ck sein. Wir stellen nnn die beiden
TiiBUi mit eintui Paar \(m congnienten SeitenOtichen . die keine
sind, auf eine Kbcnc, und zwar so, itms diese Parallelu-
flTiaine xvischen denselben Parallelen liegen und ihre anderen
JMttB nicht parallel sind. Alsdann lassen sich die Prismen Iftngs
Fig. 4.
B
E' E
S'
der PanUelfiii so verschieben, dass die den govrählten Soitonfl&chen
St4*wAtKr1iegeii(I(>ii Kanten zusuinmenralleii. In dieser Lage seien
Jrt. PrisiMii mit MiChEF niid hli'i'AE'F' und ihre symme-
Ecken mit den gleichstell igen Buchstabun l) A, li H' u. s. f.
»t. Nun ist zu unterscheiden, ob die innem Gmndfl?ichen
.Jrr und 1>EF der beiden Prisraeii sich nicht bcbneiden oder
Im erbten Falle erkennt muii die Gleichheit der Prismen
Im zweiten schneidet diu Kaute A"/*" entweder die
ftT oder nicht'). Von dem Stücke der Schnittlinie der Ebenen
•lf.>" und hFF , welches innerhalb des Ton den Geraden .(/>,
yW, er' gebildeten prismatifchen ICanmcs fAtIt, ermittle man den
]^ 4er Ebene JiCC ft' am weitesten entfernten Punkt 0. welcher
■ eii»r der Ifings der Kante AP tusauioicntreffenden SeitenMchen
^w hismen liegt. Theilt man dann diejenige Seite des Dreieckes
[j, 'i AU STmmotri*:li siinl tior bezoicUiäft zwei Poljtder. wem ilire
[ ~*^<'>diclura purweiie coognient. die Tun den congnicnten Scit.'n&äcbtii]
l*B(CMlihi«ieoen Kvilwiukvl tjuauder ^'K-icb vmd die cutsprvch enden Ecken
l''^*c4tT sfitnmülrli -"viiinkctrisrh oder Uieüs cniiffni(;nt, theüs fijm
|*««icii BBd.
') Ab den i;nt<'ti Kall und die bdden Cat<.'rmk- dca twcitvn sollen
, j^ <— C rrinncrn. in nt-lchi-n die der Lvineinsamt-n Knnte AD beidei
^niBto KtgvnijberlieKvMltn Seiit-nflÄcht-n UCl'h' nnd UCI'^JC Atr-
ttmaxnjiA.
304 AnBcbAol Yergl der ebenen Vielecke n. der Prisen. Ton a St<fix-
AE'F\ auf welcber G sich befindet, in Boviele tpt eleiche Tu«»**'
dass jeder kleiner als AG ist, und lert dnrch die Theilpa«»*^
Kbenen parallel za HCCB', sc. zeri'ällt jed^'s Prisma in f Frist«»*"*
Fig. ö-
r F* f c
woTC-L das ^rs:e drei-, die übrisen rierseitie sind. Die beiden dr^^ ^
seiilr^L ThTUprLsmen uni Ttn den Tierwitigen je zwei, der«^^^
GraLiiii^-^- ir denselben Ebenen liegen, sind srmmetnsch. Die ^^^
is^iSr-Xi^rZ. PrliCL^n äind ek:cb. da sie sieh nnter den wsten F^j^
biireeL lüä-et. J* zwe: symmetrische unter den vierseiti^n «t^-^^.
miE §•:■. i-iii --re k!e:r.*r^L Onii:idiehen sich decken. DadnrC^
FiiT. •?.
c FF r
5 i- r s
lenill: t.:- jeü-js Lr :ire: Theil-*. Pi ein Thell beiden Prianoi
!nc:eiis;&= luid die beiden andere «.vcirrueat sisA, so ist ihr«
GLeichh^.; i-cc erwL*sri:. >i:-ai:T lassen sich iw« srnunetrische drei-
seitig Pr.>— T^L ac>:3 iui :«ei;en Falle ans p4arwel$« c(mgni«itai
Thellen :^a.nni-*nseS-:*n. SarLmehr iVür soioct der
VC. Si\i. _Kin dreiseitce« Prlsaia Iss fielen einem Parallel-
äächz^er -:n d-rr d.fprl:en Gnmdilche und der haSyea HOhe.*'
H.ü::fr; r:aE -iis drei<^it;jjr^ Prisaii druvh die xva den Mittel-
ptini->r. Ur S^l»nkai::*i bes:ix=:;* Ebece und setzt an eine Seiteo-
flicc* i-T -eir-n Hllrt.* *:- m ihr ST^Eswarisches, bezw. cmgraeotes
P^.5zu iz. s-: iTzXiz — jT einec i-ita. fegebenen Prisma eleichen
ParCeüi.-hn-fr.
lE-s?r:::k O. Stolx.
Zweite Abtheilung.
LiU;rarisclie Anzeigen.
Schmidt F. W., Kritische Studien za den irriechischen Dra-
matikcrD. nebst einem Anhang zur Kritik der Autliologie.
Botin lS)!i6— l&ST.WeitlmiiDn'arbe []ucbbiin(lhii)}.'.Biind I. iluAenchrlafl
und Sofbokles.XlV. 28-' SS. - Band U. Z« Euripidcs. IV. 611 SS.
— Band III 'i\i il"-'i» kleineren Trrtsnkorn, dm Adespota, den Komikern
«nd der Antfaolopie. '23d SS.
(d kotzen Frieien sind die drei Theile iei vorliegenden
Sut:ii;i>jtri.-rkp9 einiindpr in der Ausgabe gefolgt, in viel kflrv.(>reii
«■■»U*, als Ihro Ausarbeitung nod Schlnssrasenn^ orfordorto. Man
tirt Hiebt zuviel sa^on, wenn man sie als die überreiche Ernte
iaknibntplangen liebevollen Renmhens b&7.eiclinct, die ein noch
iaiwr röstig Schaffender au uiigeren FüQen ausschüttet. Aus diesem
uinhalichen Vflrmflchtnis eine« schlichten norddeutschen f!elehrt«n-
l«l>«a «[.rieht ein Geist, dessen scharf vortretender Zug in der
■ 1 nörhtem verstandesmäßiger Durchdringung jener weiten
lilchten liegt, die der teitlichon Klrming unterzogen
*tt4aiL Umfassende Beobaehtnn;: der buut wecli sein den Spracb-
ntehfinnngen, belehrende Streiflichter uuf seiimsiologiächo und ver-
■udt* Fragen , mhige Aoflösang verwirkelter hermflnentiscber
boten, dies alles, auf sichere Beherrschung des umfAnglichen
^ikflrig«n Stoffes wie auch der duneben einhergehenden philo-
^■HfctD Literatar gegründet, fesselt vom Anfang bis v.nm Ende.
'iflclipßbl und Forinsinn in Beltenem Grade der Durchbildung
^*tl& hiDZQt nm den ausgesprochenen Zweck dieser inhaltsrollen
BNin erfolgreich zn fordern.
Wenn ein Phüolog in solcher Art die Arbeit, man ist wohl
^**elit!gt zo sagen: eines Lebens daran gesetzt hat, auf eineui
VBpwixlfln ßebiet« zum bestem VeratAndnis seiner auserlesenen
DiciltT das Seine beizutragen durch behanliche Versenkung in deren
**WÜirische Ökonomie, wenn er dann nahe dem Ansgang seiner
"blKUnkeit ans allen den Etnzelbeobarhtnngen, Vermnthungen,
'«Mil&geD die Summe zieht nnd inr Prüfung auffordert, dann
^«Q wir den bescheiden • stolzen Worten, dass er ..die An-
l^ttOtog eifrigen Studiums und treuen FleiOes beanspruche", euf-
^*4tif ^stimmen. Wer WüUte nicht neidlos die Frucht so reich-
Hek«- .iing genießen, wenn er Irrthömer berichtigt und
ntii n ihres Schimmers beraubt, treffende Analogion her-
■MMhrtS U t. tmUrt. Qrmi. iStt. IV. H»n.
3f>6 Schwiäi, Kritisdic StadieD zu den ^ecL. Dnunatik^ro, tuig. ?. Sieller.
beigescbafft and Schwierigkeiten durrh glückliche Combinatiun
^lÖBt findet V Der verarlaMtete Stoff gebietet erhon dnrch seine
Masse Achtnng. Zählt man ancli das \V«nige ab, was ans der
Satnra critica, den Kritischen Hiscellcn, Avn Tcrisinirlia des Vei
hpräbergonomnicn ist. so dürfte nach beiläufigem t'ber&chlag dif
Z^hl der beepro dienen Sti>Ilen v.veilaQSf>nd weit üborsteigcii. DavoOL'j
nimmt Kuripides mit dem ganien Mittelband und gelegentlichen
Vorkommen in den beiden anderen reichlich die Hälfte in Anspmch;
die Anthologie mit etwas mehr als dreihundert Nnrnmem reiht sich
aD. Fast öbonsoviole Stellen sind sodann Sophokles gewidmet, dun
Aischylos mit nahe an zweihundert folgt. In den Rest theilen sich
die nienandrischen Fragtnetite und Monoslicha, AriRtnphanes, di«
sceniri minores, die adeGpota, die Grotikor, Aelian. die Anacr^ntea^B
Antiphon . Applan . Bnbrins . Dir» Chrysost., Lnkian, Pltitarch«V
Tbeognis u.a. — Cicero, Honix und PubliliusSjrus nicht zu rergesseo.
Crfiß^reund kleinere Excurse in unen-cböpflicherZahl. gleich^
frucblbur fär Grammatik wio Stilistik, he.cgncn an geeigneta^B
Punkten. Auch die Klementargraiiiinatik wird aus ihnen Kutzen
ziehen, l^berhanpt sind wir geneigt , sie als den bleibendsten Ge-
winn aas der FQUn des Pargobüti'nen zn betrachten, und verweisen
XI. 11. auT die .A,nsfühningon über Verbindnngon wie in itvfioif
d Uiiv, ex aninio snffrugari {I, 3 f.), Fleonastlsches nach Art von
Aesch. Eum. 403 tavrr,v fih' ovTto qQiwrid' «x.Todür kiyai
(9 f.), (f6iog dem Sinn von äXyog, xivArvo; nnbekommend (29).
das wiclitige Copitol ober Inversion der Objecte bwi Verben der
Mischung, Verbindung and Vergleichung. z. B. Agam. 648 xßt^
xtdvii nng xKxotat tsvft^i^^c, mit zahlreichen Belegen aas dei^B
Latein. (38 IT. ; Anm.** konnte auch noch unser bald sul^ect'i^B
bald objwtiv verwendetes ,,im Besitz soiu" vorglichen werden),
den Typus koyo^ li/ii (82 f.J, das Vorkommen von ^xav invitns
mit synonymen Wendungen (130 f.), Asj-ndeta wie S.>ph. El, iVM
iä, xtXti'ia, das aber, weil mit den gegi^benen Ueispielen nicht
durchaus confori«, verdächtigt wird, sehr wit Unreclit, wiu uns
scheint (183 f.), Snhject niJt Objcct in Inversion bei praesens and
»bsens (ISO f.), pilifij} (Tliatkraaj und Verwandtes (144), ()to-
aTfiiq>eiv (irreleiten), welches Oed. lt. 374 mit Glück in den T
gwetzt wird (ir>8), Re7.iehnng dos Kelativum auf den fem
stehenden HauptbegrifF (177 f.), die Sippen ivrö^ und ixx
ketvrofi yi-i'ffj^at (280 f.), fJ.x d» -= (ita ßyeiv II, *»5 f., äpf
virtttB fnr Ruhm (132), ccv^tg Tcnhv^ ftätriv AD.ag u. a. (142 f.
ytiuat' ft'j'ij n. il. (I6S, Tgl. 194), rtqppi-'g in zweifacher Verwe
dnng: für Uberhcbnng und finsteni Kmst (J4»i f.), yfkäi' xcc\
i}<Uüdttt und vieles gleichartige (32G), SynonymenfÖUo bei Bezeich-
nung von Glück und Unglück (393), ärv^tais ßot]&{iv. portcalis
subvenire (HI. 17), Verbindungen von i:taivo^. x?.eos etc. (21),
dixatog mit teya&6; (25), fx^'iv ti =^ womit behaftet sein (47).
:j6vos Tun künstlerischen und fihnliclien Lvistougen (93), Kuph
J
Holdtr, H*n)doti Historiae. angei, t, J. GoUxHg.
:HI7
^
ßiisDBS eod Aposiopese atif erotischem U«b]et (101 f.), cänaxa
= ävdgantoi (153). IdSdIÜv in SnpinvcnrcndtiDg (168), tTti-
pivfO^ai TLii u. fi. (176), xäiln xukög. fttyi&ei t^tyas (180).
Dass ein got Theil dieser oft reiht weit hergeh ölt« n Be-
UsiUDtnlangen dem Verfasser dazo dient, jeweilig die Cber>
liibroBg gpges Angriffe 7U schützen oder aber fär Angriffe dta
vfordefUchen Hilfen herlieiznsctiaffen, eines ond das andere mit
sthr ungleichem Glück, dieser Um&taDd leitet ons hinüber za wenigen
Br>mcr kanten über den Theil der Leistung, auf dem im Sinne des
Vfrf. das Schwcrgfwicht dcrsnlbon ruht: den kritischen, und
bierin wird wohl das Buch es keinem ganz recht machen; und da
is Eöliubeit mit Vorsicht, llücksichtslosigkeit gegen den Bncb-
(tiben der 'Überlieferung mit iUigstlicl er AnBchmiegung an eben-
'Jntselbpn Bucii&taben ohne ersichtlichen Grundsatz des Tcrfubrens
f^r^ini^, da e«. was nur gebilligt werden kann, wiederholt und
™t Xachdnirk auf strenge Interpretation dringt und doch wieder,
"olör wir ihm mindern I)ank zollen, so manches kritische Hnsaren-
stoeltflien fertig bringt, duss es einem recht schwjrbelig vor den
Aofn wird und man verwundert fragt, was denn vom Text noch
ibrig geblieben — so können wir die Befärchtung nicht unter-
^'äcken. dass der wirkliche Ertmg hinter den Erwartungen erbeb-
li*ii lürückbleilwn wird, trotz der hohen Anerkennung, die dem
^ttU, wie schon bemtrkt. in mehrfacher Käcksicht gebflrt. Wir
'idmtehen ans Mangel an Kaum der Lockung, an blonderen
FUlen daa abweiiwnde Crtheil zu erharten, und wollen nur im
^eneioen mehr die Kmplindung Äußern, dass dem Verf. die Be-
bandlung der Anthologie noch die sichersten Krgebnisse eingebrncbt.
^» der Tragiker je^loch neben einigem VcirtrefTlichen oder doch
Bnadibaron eine überwiegende Menge von Zweifelhaftem und Un-
■pMliinharem geliefert liiit. Allein — wie immer das YiTdict über
^ Oesaninitleititung sieb geatHlten utCge, dceseii gluuhen wir ver-
**ckwt zu sein, dass nicht leicht eine Sclirift der gleichen Art zu
"hiUd sein wird, die auf [.mge hinaus den kritischen Betrieb in
^>u MaJJe zn beeinflussen, so intensive Belehrnntr zu stiften vor-
Bilchte wie die, welche wir hier angozeigt haben.
Wien. S. Makler.
Hfroäoti Historiae. Keeenauit Alfred Holder Volumen It. Vindo-
Wnae et PraKac. Sumi>tu fvcit F.TotDUskv. Lipiiac. 8 f. G- Frcrtag.
IIDCOCLXXXVIII. <20 SS. 8'. 2 fi. ^ökr.
Hwftdotl boBi Persici Historiae (lihri V, VI, Vü. VIII. IX).
Bcholnrutii io usuni crlidit Alfred Holder Cum uuinoDc uiikppiB
r«gr»t.hici8. Ibid. MJiCCCLXXXVIll. XXIV und 30:» >S. 8«. 1 fl. -
Iliraua einzela: h. Bu>-h. VII a. AB S.S.. Q. Räch. VU a. 47 SS.
1 Kirte. 8. Buch. VU u ^!> SS l Karte. 9. Buch. VU u. J3 SS. 1 Karte.
a 2< kr. 7. Buch- IX u. 8i SS. 2 Knrt-jn, 3(' kr.
Holdera flerodot Hegt nun nach Jahresfrist seit Erscheinen
, Bandes vollendet vor, und glcicb/.eitig eine für die Schule
20»
ao6
Httläcr, Herodoti Hisiorii«. ingex. t. J. Gotlimf.
bestimmte ßearb(»itnng des 2. Bandes. Wns ztinicbst den 2.
der kritischen Ausgabe aalangt. so onth< er wieder wie 4<t1
eine Anzafal hiormit zuerst rerSffoiitlicbter BeesenuigsrorscUlgi i
SobenUs, die wir im Folgenden unter Ucrrorbebong der in den'
frMetzten rerzeicbneii: V 69 äitavT^v st. Träirtatv, 74 Ittfr^ausl.
76 ^ovTos A <tTfüo? <6>, VJ R8 *<r'Ji'> ngoteptjv, 109 ♦?*
[liv xfkfvövTov ovfißaXtlv st. cvfißäVftv. VU Ibi *:iifafä
8t. iii(psvye, 162 rrjtf foivtoi> (frgttTiijp {itvai} , 172 *6»9;
dt et. (5^*, 223 (oi d't''EKhivtg kccfinpä^ /Jj-or/forro) Su fif
ixtezäuevot . VIII 82 cv^p (xä*v ixitfapitovy flavairtog. IS
21 * (adf) Miyvgh^ liyavdt. Außer den Srhenkl'schen Bwtilpi
und anßer der Vallatändiirkeit und Olyectivität in der WSedeifü»
der liandschrirtlichen Cbi^rlieioning, was beides f^ine filieNoUttlt
Kritik aller sonstigen Ausiiihrlichkoit aDgeuchtet kaum berohtt M
ist die Acfigabe ancb dnrcb din Akribie ansgezeicbnet, mit wileM
H. das Steiß' sehe Verzeicbnie der textkritiecfaen Beitrüge seit 1870,
wo Steins .Arbeit abgeschlossen wurde, weitergefAhrt hat. Entgani;!!
ist ihm gleichwohl, was ein Anon>-aia8 im Lit. Centralbl- Wi
Nr. 18 Termuthet: VII 20 jitijd^r Äy <p«lvio9m, ib. 149 xmtH
xb ;[p/;ffr^iHoi' (foßfo^tivovg: (so auch Naber), ib. 169 i^tX^to9
f. imfttuiftoOi; außer dem ron H. angeführten Böttcbir bi
Cobet V 41 die Worte xal to devrtQov intk^odaa mit Ein
schluRs des folgenden yrv)] gestrichen. Vgl. Kallenberg. Ptiilo^
Ani. XVI Ö6. t'reiltdi machte die VoIIstSndig'keit, mit welcher dJ
Überlieftrnng und die Besaltate gelehrter Forschung reneidtH
werden, dem Herausgeber die denkbar knappGte Fassung der Mot»
7.nr Aufgabe . so düi^s der Apparat außer Varianten and CoiyceUni
nichts enthalt; znm N'achwoisn von Monographien und Auftitui
war kein Kaom vorhanden, wie man i. B. VII 153 (ffiiifuiti
yn'{a9Rt) sich mit der Bemerkung 'vivdftixt Classeu' begnn^i
mnst*. ohne %\\ erfahren, dasa dieser Voräclilag Eich In einem Sjn
bola critica' (Fnuikf. a. M. 1859) überschriebeuen Frc^runmaohltl
S. 21 findet.
Ich benutze Rchliefillch diese Gelegenheit, nm die bpItmgloM
Bedenken, welche Gemoll. Wochenschr. f. das». Philol IV SW
gegen d:e Gestaltung von V 52 vorgebracht bat, zu entkriin«u. -
H.. saut Gemoll, vermeide riclitig die Kallenberg'Bche allein auf
gegründete Sclireibung V 41 didvfiovg Xiyo. et KJLiOfißQoxöv i
X(tl .1f(ovi6i\v yfvia&at^ aber 52 schreibe er [mit Stein) ov^i
Öe KtltMÜ,^ (zi) xal rt)$ 'jQutt'tTjS i*f^i rroror/id^: 'und do<
ist boideroale in dem zugesetzten r« ein ebenso schlimmer logisch
Fehler enthalten, wie ihn Lassallo „Herr Julian Schmidt, der Liten
faistoriker" S. 42 rügt: „Nach Herrn J. Schm. ftießt der Rbe
nicht zwischen üeutschland und Frankreich, sondern zwischf
Deutschland und zwischen Frankreich". Zunächst ist '
und nai bei Hegriffen des Cnterschtedefi durchaus nhllcb : r^
Aedch. Prora. 'J27 t6 t' ^gzttv xal tö dovXfvttv di'ja,
Hnidety Herodoü belli Pcnici Uiatoriaff, aogcz. t. J. GolHng. 301)
). C, 808 xtOQis t6 t' eiiteiv ;zoAAä xal rä TWiQia, Enr. Ale.
IJW lOifU x6 t tlvai Kttl xh fit} fofnftroft: nnd derselben Art
iM Pille wio Soph. S. fi. 489 f. t*' j'Äp i/ AaßÖaiuSais i\ trö
[Ahli'^ov vttxog ixeiro (statt t/ yiiQ .-lußÖ. xai tu, TT. v. fx.),
Cbarm. p. 17K AiKXQtvttt iTtLazäan'cn' t} (man erwarU*! xat)
\yi imara^tevov. liabr. 91, B nöam' TQuyov ^ixa^v xal tiööov
nn'^t', Find. Nem. 8, 51 x&v '/1dQd<fT0v xdv xt Kttdittitov
\4ft¥. Im Lateinischen ündet eich Ähnliches: yg\. Liv. V 10, 8 iam
tieitatis VC hit'mis dlscriiuen osso, und besonders das doppelte
Cic. Gn. I 9, 31 iiitcrest inter »rfrunientum et iuter inedio-
inimadTersionem , Lit. K 7, I certatnm inter Appinm Claa-
[fioB nasime Ternnt et intpr Decinm. Hör. 4S»t. I 7, 11, Epist. I
I, 11. Hnnd Tors. lU 409. Darnach ist H.b Corrector im An-
tKklHS an Stein bOclistens nnn^thig, aber sie ist einem ziemlich
|nilnil«Un, wenn auch tiiilr'gi sehen Sprach gebrauche aüK^passt.
Eiu« baeoaders willkoinmeiie Zugabc ist nebst dem Index
MBluin die Clavis diplo.natira apcriendae archetypi gpeciel Idonea.
DW tHx die Scbole bestimmte Ausgabe nnierscheidet sich von
itl pftüeren durch die Koigabe rou fünf Kfirtcheu ^Marathon,
titak, qua Kcnüs iu Grueciam itor cxpHcatur, Therinoitylae, pngna
SlIuiDia. proelium IMataicum), einer Einleitung 'de Herodoti vlta
*l uriptie' und eines Summarinm , welches vollständig hinter der
TiU «rscJieint , aber auch, gleich den Karten, in die Ausgabe der
■iUQiiicn Bächer vertheilt ist, weiterhin durch den Ausscbinss des
krttiKfacD Apparate, den enteprocberd gekünten Index naminnm,
n»! cBdlJcb durch Entfemnng einiger weniger (\ipit.^I. Int'ict ge-
liBrtwi sind, wenn mir nichts entgangen, das 5, und 7. Buch;
^'uipiita sind im 6. Buch c. 61 — C9 stark gekargt, im 8. c. 104
bii 106, im 9. c. 108 — 113 fortgelassen. Kleinere Änderungen
^ ich nicht entdeckt, nur VI 98 wurde der Orakelspruch nebet
*■ «steitenden Worten gesti'ichen. Sonst unterBcheidpit sich daa
«Um beider Teste in nicht«?; e« sind für Intprpolalionen and für
^ iicb Cotüectur eingesetzten Worte die verschiedenen Arten von
^■■■eni verwendet, lückenhaft überlieferte Stollen, auch wenu eine
"•Iw* Ergänzung zur Hand wäre , werden als solche bezciclinet.
"M it&rend «ine solche Einrichtung in einer SchukuKgabti wirkt,
W kllr; auch liegt ein seltsamer Wideröpruch in dem Verfahren,
•• Text des Schriftstellers unbedenklich nni ganze Capitol zu
^*l«i, andererseits aber das geringste Abgehen von dpr Überliefe-
*■? mit Übel angebrachter Genauigkeit kenntlich zu machen. Da
*'* AvA^be Hb ebne Frage einem längst gehegten Bedürfnisse
■"•^er Schnlliteratar entgegenkommt — hoEfeutlicli wird man in
"*>r Btroerknug keine bloüe Recenaentenphriise erblicken — . so
■^ Inf eine zweite Anfia^e in Bälde gererJinet werden : alsdann
*iN wohl der Text ron den lästigen kritiKhen Zeichen befreit
Olodtz. J. ßolling.
310 MittheiL uii der S«nimlting der Ptp^nia Krzh. Baincr, T. K Waid^
MittheiltiDgen aus d*^r Sammlung der Papyrns Enlitrvf
Rainer, l.-III. Bond, compia 507, Bo^n in 4* mit drei UcW
dracktafeln und 18 in den Text gedncilcn AbbilduDgvn. Wieit,k. ii
Staattdrurkcrvi. Preis dca Bandes 5 &■ ö. W.
Wir hutten scbon einmal die Gclegpntieit wabrgenoinuB fl
dieser Zpitffchriit (Jahrgang Iftfift S. lOÖ ff.) auf die FortKtoit«
binznveisen, veldie die grierhlsche PalSogTAphi« und Hacdsclirite
knndo in den letzten Jahren gemacht bat; diesmal Ist e« «^ M
besoiidores Gebiet dieser Dlsciplin. das loßnoigfacbä Ffirdening fl
bielt: denn wir müsseu ods erinnern . äuss in dem kon rnpa
genen Decenniam ein Stadieiigebiet, auf welchem früher die XioM
Letronne, l'eyron, BOrkh, .1. G. Droyaen ... 7,n treffen waren, tttii
geblieben and nur gelegentlich gestreift worden war. Schald dirt
war wohl auch die Geringlögigkeit des Miiteri.ilfi, die norJi M
za fahlen bekam, als nach Herausgab« der beiden Wiejier Pipift
Nr. 26 und 31 aud vor dem ErECheiuen des Fayuiner Foadei 4t
Wieuer Vorrath rersiegte. Dieser brachte dqu einen Cmschwflj
in den VerhäUniitsen, der für das griechische Gebiet groß tat; voi
mehr gilt dies für die anderen Gruppen — es sind in ihm <l
Sprachen vertreten. Hin Theil des Faijumer Fundes kam nach PaT^
darunter 1000 griechische Stöcke und ebenso viele in anden
Sprachen ; die Herausgabe der ersteren hat Ref. begonnen und «il
sie nächstens zu Fnde führen; ca. 50 in London befindliche Fap3
aus Faijum erscbienen bereits in den Wiener Studien nd. IX« *
Die grioohiachcu Uterarischen Stöcke in Berlin erlebten eine gl*
zende Bearbeitnu^'. Ref. wies scbon 1882 auf die Wichtig'ktfit Uli
der nicht tilenirlschen Stücke hin und gab in den Proti^OMt
(bei Gerold) Proben davon; an diese Schrift anknüpfend fanden«*
Bearbeiter griechischer Stücke auch in Berlin ; dagegen endete d
Bearbeitung der Berliner koptischen Papvri nach korzem Anlao
(L. Steni, äg. Zs. 1885); die arabischen Stöcke ToUends sind. *
wenn sie nicht existierten. Der Zusammenhang all dieser Gropp*
ist trotzdem unleu^bur und für die Verwertung' und rirhtif^ K
kenntiiis von größter Wichtigkeit |vgl. den Aufsatz der Mokank'
Bd. I, S. 1 ff.]. Von diesem Gesichtspunkte ans ist das Ii4
Cntemehmen gegröndet worden ; Studien, Forschungen and Berid
über neue Ergebnisse und Funde, deren ehestes Bekanntwerden |
boten ist, und die in den Kntwickclungsgang bestehender wisa
Bchaftlichfr Fras<>n eingreifen, bilden den Inhalt, sofeni sie auO
halb des Üahniens einer Urkundenpnblication fallen. Wenn wir
denken, wie lang« Zeit die Kpigmphik gebraucht hat, bis es
abschließenden .arbeiten gekommen ist, wenn wir die mannigfad
Schwierigkeiten der Lesung und ErklArang ins Äuge fassen, die
Heransgeber von Papyri zu überwinden hat, wobei das dies dj
docet mehr als anderswo gilt, so hegreifen wir, daas gairl
Gmndfragen erledigt sein müssen , bertir eine gr^ißere VerAffle
Hebung vor sich geht. Diesmal ist ja alle«, waa je g
beiL atu drr Samnilung il«r Papjni» Enh. Haiiier, t. K- Wessety. 31 1
Iit. iu der Masi^D der Schrlftetück« vertreten. Literarische
rk«. w]e Homer. Hcstod, Theolirit. Apcillonios Khodios, Iso-
[kntu. AiBchines. Tttuliydides. PI:it><ii, Kuripides . . . linken neben
[Bchnibfibiin^«!!, graninKitiAtiipn , rtietorisrhen und mythi>los:i!irhf>n
idersetznngen ; F8alm<>n, Evnng'i^lien , LitiirgifH, HeiUgcn-
IV«4«). nebPn Zanberpaiiyrl und Anmieten : daneben lanlen Briete.
^fiKhonoi^cn . Pcrsoncnliston. Stetiorbomcesnngfn, Qiittangcn, Bitt-
TifUn. £in(;abcn, Testuuif iite , Heirutscatitracte, Todesan^eigfn,
icbifte, Pttchtrerträjfe. Sclavtiikfuife. Vnrnierkbüchur. Zeiclien-
linibmnater. k:iisprl:chf> Krlüssf^, GoiiioindcnitlicfHcU-n, Sitr.nngs-
Dkoil«, milii&rigcbe \>rh3lt an gsbe fehle, FInrburh(>r, Sitten älteste,
UliKtaiiteiiansveise , Hundierbächer. topographi^fhc nnd Stener-
rniit*! osw. in bunter Maiinig-faltigkeit, ans den terechiedenetcn
^ JkbrhsBderten ; denn ans voroliristlloher Zeit stammen viele, anch
HpWtkiidie Stöcke» und eine frirtlaufende Kette ffriecbiectii^r Papyri
HlMt lirh vom L— VITI. .lahrhoiidiTt n. Clin, dann kommen dio
H^nbiKlicn vom YII.— X. Jiibrtiniidert. Die P:i{iifiri> f-'iidlicti führen
Hm hu ins XIV. Jahrbcndi^rt. Die hiernglyphi^rhe, hieratische,
Bdnutitcb« xind koptische Literatar in ca. 4000 Stücken vertreten,
r Sr lidi selbst eine proCe tirappe, tritt anch vielfach ergänzend
r n dfr arabischen nnd griechischen. Die Pehlewipapynis and Loder-
' Ȋ(kB eriunero an die kurze iiorsische Occupalion: eiue eigenartlgo
Ik Gruppt bilden dio meroitisch- äthiopischen Papyri und Pergamcnp.
HDlthebnÜschen Papjios sind die Altesten Schriltstßcke auf Papyrnp,
B^ (ir die Literdtor des ansemilblten Vulkes in Betracht kommen.
P Aftth fyrbche Papyrus und eine Anapiicra auf Pergamen liegen vor.
Von biÄem ^V'erte (dr die laleiutBche PaUograpliie sind die latei-
*i«<fciD Sldcke. In anaerer Sammlnng ist das älteste Papier und
[, **tlUrtg Dnirk der Welt.
^^^Llhus nun vrirklich die verschiedensten Gebiete dea mensch-
^^Hl W)Be«08 and KO^nnens Antheil nahmen nnd herangezogen
W»W<*B, das Torhandene Material 7.n vencf-rten, xeirt die CherEicbt
P ** Inhaltes der drei ersten Bände. 1 I IT. „Der Mokankis T*.n
^ptm**, An der Hand ambischer Papyri des MI. J;thrlumderts
*"* |ri*ich zeitiger griechischer, welche Ref. in Wien. London (1)
■"* (1) nach einem Apograptmm Prof. A. Bauers (vgl. Wiener
' 'Nim IX. 8. 256 ff.) enlzifTerte. und die sAmititlirh auf die Er-
•"•Df EgTpteits durch die Araber Bezug habon. gibt der Redac-
jw lad Heransgeber der 'Mittheiinngen', Pruf. J. Karabacek, die
'**''Bng des in den orientalisrhen Qaellen für jene Zeit eine Be-
^°<Uwt geniefiendon Mokaukis, der identisch ist mit dem koi)ti-
'•■'Bl'agarchenQeorgios'). — Es folgen zwei chronologische Arbeiten
"■W dit Ägyptische Indiction" und .,die Nüindiction" von Dr. BlraH
^ dnn Bef. ; durch die Papyrus ist die Existenz einer Ägypten
n^ ') Vgl E. Am<flineaa, Academie des inBcriptiong, g^anee du 28 octohre
■'■"'BefM fritique 4b fg. W2.
i
_':'j:".z^. - - ■ -^JLi" _■:■*? rriE. ür^c ^L'-'a^ ob- S
■ ..- .— ' - ■-" ■ -■". — ■"■ii:r? — .:_ — HlEJFi ZadT"
. .- - L-'~ -ir -. .■.■:! ;* . '""".»Hr- zr^ "^lufcns^?
. _ ■ - - - .,::•■■ r^r—'üiie "J-r:- -^-iit: TTF^r u? I*!Ö
.: . II - "" ^= '■ --iE- — =" - '■'••1. ' :^ 1 l^jibk)
■— .;>--;Lr- — IL .rr -ir ^mssz mtc i
- ?- .'~ ~ z- XUl^r Tn.1 J. Älammam:
-.r:.- ■":. :^ r: :-Tir.'*r.. ucr ii't--!:;iifKinirtB i
:■ --- " . :• jr:>::;s*:r.-r: "^ t'^t mttrurrj^ t
- ■: ■"■ :: ■ 7z.sr::-n T-r:? -!:-r j^c:iu>^.sn xwi
" irr.?;: - "•-. iUcr. .1-;^- ^r b.c i»»«r
: -.--: -;■■■■■=-■•- .ri:.;:- ;■?? 3r- -r iw sa» i
■ -^. ■"■■ ~ -" " "" ' „ ~: .r. _ ■2'» _'■ t; ü:-'*r p-tics'"!»* z'a^
. -■ - r-..:— - - _- ■.;-£z .'-■;L,"T-.!r?'; ".c. Jiiis:rr':rir 3
ii -: 7 ■■ _•■ ■.•-" - -'- f. ■ -■-'i. i'. i''* :'. IfT P^is-T
'■.■■.■ :■- 1.-. r..- -,.-: - ^^ ^:.. r" ■• :; M::.-r Pidt- nis r'uJsrä
V .^ "■ ■ ■'.? .1".'. •■ ■:j->- ^: .--rr: .-~ "' i iürw. '*"•' i»r!. :z. j
■■^."i I.». _•■" - ■■' . "•rc'na'-w. fFT'^ ins äan. E
.ii'.-i i:: :■.- i. '•.•■ — ~z:-:l Z.- r-n-nr rui~ i*»!! Eln'iri'i. *i2
"'•vi>j-- -ui_- :■■.- : .::.- ; . -. ;. .".jnasiiHr •cimni'fn'Wii >iE!
>..-!.-->ü T :.- ■':::",■!:■■■' .- -:■-■: l--^ ^.unminnir Tir» iir* J
■-.:[j !^- "L- :.;.- X..: ". -- i.:jr-..-i;a. i>'t'i« u» '-iTKÜB Sr Kisfaii
: '>e :r -v .;-- i:r li i.. ;-r r*rr l»säs Stäcs*f t;c i*r Ei
^'.; -i".: irr ü;- : l:-~:- .i.;-^'- ---T-:i:*ir: w fiifi-i'jirrfiir errt
•:■}•.• <x:c^T •■i. :■•'£•■ i-r M " ■' ? _• "■> i» MCiJÄitfr" xci Äaßi
.!^>!i.'i ^-'-.l..' "?•;: x.i. tu: rcj ■ '^ r'<Tj . rorTU ftfti» TÖ adj
ut.»f x:rl -■'■■'"■'.'; -"' U;-j-/' rrvTJ i-Tnv ci oiac «Op t
j-f ir" ^c.öü.sic: vor ifi^i}' ustii >*: x'o vaysi» GK i^ ifhtv
luFc^u TÖf Loiu-va xai rc .T9<.>jctc dtatTxop^Kitf&rjtfoira
j-i-TÖrrOp* rof- .TeToof xc: li idiTf^. Ol'-« *y<a' :tgoa9tl
Alliiere llnioh stück* *ir.f-r «oircer; Sprachsammlanr sucht zu g
wimu'ii \\\ B'hnit:'. Proi'r. von 5:vlp 1S87. fber den Gebrau
Miii älfXTQviJv ur.'i cJÄfxrop lias in -i^n Evanpelienteiten stel
l.i<iiiii«ii wir Geiiaufr*?« 'iarch den Sachwois für die so eny v«
(VHiiiltt* •li^yiitisctic Gräcitüt ans den Zauberpapyri ; es sind bei
. Sita der Sammlung der Ptpyms Enli. Hainer, v. K, Wtigettf. 313
r«1'' eleichwcrtig. Auch <f03viii> ist häufig zor Oonoralbozoich ■
Bf «llrr Art^n KtininiPii venrcndot worden. — Wichtijr für das
Liam der koptischen Dialecte und dna g(>istt)fe und mutcrioUe
iLAfC in Mittcia (typten überliaapt ist Dr. Erulls „Aas einer kop-
Itisdra Ktostcrbibliothek.*' Wir liehen liier nur den Nachweis fiber
fiOi^ninntifin der ^iechisch-koptiscIiRii PoBt hervor. — Umfangr-
'.wtht lUste der ältesten Hesioiihandsrhrift nnf l*;ip}TaB hat Ref.
I miinntenff efnndon nnd TorOffcntlicht; nir notieren die T.osarten
0 3112 xtliQt 290 c^ ccvitjv 695 novt G96 rgtiixonai' 767
lupojoj,' 788 tptlioi d' ö yt 799 tntl yap 810 eixag 818 fjl-
'Ufunt ..Y 7 xi'affcrafi') 9 axoinv 15 üvÖb oi ijfi' 16 f;<lex-
!Tproiri;j 24 . . . xaA^ftni'*^ 28 oqrp« *^^ rußfßavia. Kin
Fnro*nt einer Isokrates-Kolle aus dem II. Jahrhnndert n. Chr.
IV. 1 114—117) hjit den Text der Volijata. Das Platonfrag-meot
IDI- Jahrii.) nmfflsst p. r,04C~505A. Uas Stock aus dorn Theokrit-
«Insaec. V. (v^l. Wiener Stodieii Bd. VlII, 2) bietet allerlei für
. 'i« Textkritik. Ein Ineditnm enthielt die Rolle, deren Beste (aa;;
', Wfc n.) nnter dorn Titel „ans einer polemisclien Rede jfegen Iso-
iknta" Toreinit^t tiind; ea wird Isokrates* Rnai^^Tas g. TiS geschickt
■ftgrilTen. Abgedruckt ans dem Anzeiger der phil.-histor. Clas&e
*r kw. Akademie 1886 Nr. V nnd den Jahrb. f. Philol. 1886.
fHl I. sind die beiden Abbandlnnsen Prof. Gomperi': das Substrat
'Mifet das in dem vom Ref. zuäummenK-esetztcn Pjpjms vorkom-
U Citat THundto^ iv xä f-^fpiffro ti>0 Odvnai^gi, wobei
Ht ErklAninK von Arial. Poetik c. 2fi CTi^ilit. — „Der jönesle
chtPapTras" (Dr. Krall) ist ein Papyras der er^herzojdflichcn
luv ans der Zuit 166 — 169 nach Chr. — „Das erste ur-
' bsIBeh» Auftreten von Türken'* (Prof. Karabaoek) ist durch den
■^Mdion Papims N «70 ans dem .Jahre 807/8 w. Chr. nachere-
'^m wM-dcn. — Die koptiache Schrift entstand bekannilleli atis
^ iriechrschen ; wohl ist noch za des EalAers Decius Zotten die
''tti^ifielie Schrift bekannt; aber d.is Londoner KnrosVoii aus dem
|5-Jite||. n. Cb., aif d"-'S3en Verso Hyperides abgeschrieben wurJe,
^''»ra^i'l ffrlfchische Buchataben, unten nie cht mit besonderen
Wdwa fir die dem Äf?ypti»chen ei(renthüinli>.'h'?ii Laute. Übrigens
"^''b»«! in priechiBchen lliindüch ritten, deren Vorhig-en ans Ägypten
''KViitAa, noch Krinnei-nngen nn das Demotische in den (felioim-
*f^H(t«o and 'Alphabeten zn existieren; so constatiert Ilerillüct in
■>*• solchen das Vorkommen dos domotlscheu dj . transscribiert
""4 T, dei hont, wioderi;eg*ben durch 0 und eines dritten Zcicheii8,
•"^wire^eben durrli t\ Vifl. kryi>to(^raphiHche Fornten bei Gardt-
■^••öi Gr. Pal. S. 240. Ref. fan-l einm.il uiitfr irriechiBchen Papyri
^ Sttck, das er im ersten Auj^eiiblick für ein litemriEches giie-
'iIk&h Frafmient ans mcc. M — Ul n. Chr. gehalten hatte, das
'W in ki>]tti«:her Sprache noben griechisrhP'n Schriftzögeu schon
"^«Swartigen Bochstaben llori Djaudja usw. enthielt. Dieso Olte-
■^Spa«!! koptischer Sclirift behandelt Dr. Krall. — Bef. erkUrt
I
r (umi
kfm
3t4 Mittbeil aas der Saunnilnup der rai>yni9 Enb. Raber. f. IT. IHi
dann die mvstiscbe Zahl 99 in den Pipvri, v«lcli<! auf
Spieleni mit dem Zahlwerto der Bncbetab^n a n ij v litnibL
die Zasammen^t^llong ähnlicher Fülle a. a. 0. tnpn ich nnrti
Das 8ibvllinigcl)«> Orakel (I. 141), dfls di>m lUths^lwort«
ßvBo^ oder (Stö; ffwrjjp?) den Zahlwert 1697 beÜP^.
Afrikanos (in Opera veter. Mathem. Par. 1693, |.. :J15)
von einer Art TeleKraphie. bei der die Bachbtaben dnitk'
Zahlennerte entsprechend viele Fackeln ansirediückt wardes;
Woiain do Graecor. notis nameralibns. Kiel 186t}, p. G ff. —
Barth gibt eine chemische Analree der Papyri , der in d
eingekaitgetten Krystalle nnd der denselben anhäntrenden Sn
Trotz aller Stifierllchen Ver&chiedenlieit sind die PapTms in ihm
chemischen Zusammenseteiuig fast ganz gleich. Die gHumln
Erjstalle besteben zumeist aas Chlornatrium und Cblorkali; i*
Frag«, ob sie ans der Hasse des PapjTos entstanden oder dont
Verdunstnug der ?al7.hflltigen Flnssigkeit, welche ans der Erde
gesogen wurde, Gelegenheit fanden sich zwischen den Vam
zusetzen, bleibt unentschieden. — Ref. bespricht dann die
ttvyvptov (mittlerweile fand er auch avOfvixtw geschrisMl
femers den Lautwert von ff^; Krall die Piffereuii des Sonoeiiiifcrt
der Diokletianischen Ära und des Mondjiilircs der Jahre der Hidsrha.
Derselbe deutet das mystische j^uy als ß43 dnrch tj ayta tpiii}* **
angeregt durch des Kcf. Deutung der Zahl 99 = Amen: MW
in den Wiener Studien IX. 2'>'J ff. eine hindere Erklärung TersuM'')
' — Die meisten römischen Kaiser sind in den DatienugeB fi^
chisclier ?:ipyri aus römischer Kaisenreit vertreten; da vor da
Faijnmer Funde nur ganz wenige Stärke für diese Eporhe vort«*
den waren, suchte Kef. niJ>glichst viele Jahre zu belegen, nai *
fortlaufende Kette griechischer Urkunden nachzuweisen, wie dl« W
die arabischen auch bei di?n Jahren der Ilidscbra geschehen isi
Einige Daten erweisen sich überliaupt als wichtig, da sie bis ai
den Tag irenau sind, so für die Zeit des Severus Alexander, Popüfi*
mid Ralbinus. Macrian und (jnietus; auch die Frage nach dem ^
brauche der Worhentage erhält eine FCrdernng. Ich trage hitf ^
Datum des Papyms 14^9 nach : td (/wO ai'rai'iov xatüagoc *'
XVQtov Xüi &(ov 6(ovi,Qov nnd y {hovs) 9tof <rforj(K>f.
Im Anschlüsse erklärt der Astronom K. Schramm das seit Jab'
strittige Datum eines Papyrushoroskops. es ist dies der 4. Decuit
137 n. Chr. — Das Älteste litui^'isclie Schriftstäck , vom UeL
Jahre I8ä4 gefunden und namhaft gemacht, gibt G. Birkell'J.
Von hoher Wichtigkeit tür die Geschichte der Beschreibst«
') In seiner Meinunfr bestärkt den Ref. eine erst kOnlich gef(
neue Variart«; la den äcbrvibang<;u /fiy. xf/Q. Xft etc. die Ref. i
Sesauimclt liat, kumriit ktzl noch y**;?'; noch dazu wvi&t der Chfl
er Sobrift, itia darsof folgt, geradezu darauf htu, daBS wir es nit(
e^enhUndigen Niederschrift zu thun haben. .
') Ist aber nirht K. Z. S qv xa leset) und Z. S ton
I äet Samnilong dfr Papjms Krzb. Rainer, t. K. Wesaily. 315
BiD(uigr«ichen Anhand tun gen Pri-f. Karabacok mid WioBiiprs
lav Papier. Zaerst worden von Prof. Karabacek dio Daton
rmbiicheii Fapyruii und Papiere zusammen t;cst«l!t, trstere i^olien
622—1009. letztere von 013— 1397 n. (.'hr. '). Die arabischen
Um ui^n. ins» in der nmhammedaiiisoheii Wi*It zuerst PupiTOB
Porgunen als Srhrtfihniaterial im Ofltraiirh war; ans vielen
iid« Pnprrasbeetollüetteln (in d^n Piipynis Enliorzog Uöincr)
rilftbrtn wir, Aats in den ersten Jahrhondcrten der Hidsclira noch
BolU* Zfipifj? ~ ^ Touägttt, in der Länge von 30 arabischen
inita = U 5 Meter. « Kerate, d. i. 3-25 Francs kostete. Der
[hfTnirtransport ads Ä^'Tpten dsnert« nuch in arabii-cher Zeit noch
iwiiur fort, nnd man findet nwh in ahendlilndisrhen Qnellon
'taarte, cartv toini L. paprreo tomo'. Aber nm die Mitte (zweite
[■HUhf) des X. Jahrhundert« n. Cbr, erliecht die Papyrus fabrication
Ii|fyp*«n8. Dbss der Papyrus von dem concurricrcnden Papier ver-
F^rtiirt «nrde. damaf deutet Echon der Name Papier selbst bin.
lUraba»(t zeiirl nun. dass etwa im Joni T.''! Zijäd. Sohn des Sälih,
in in Srhiarht am TharAzflnsse (nordöstlich von Taschkend) ein
|dBMU)t(h05 Heer besiege nnd Kiiffgafjefa.nifene machte, dararter
welrhe die Papierfabrication vi^rstanden. Samarkand, wohin
liiHkanion, wurde der Ausgangspunkt der Papier fabricntion im
fUtai. AofsugB wurde das Papier nach chinesischer Art aus den
BHlAuem von Boehmfria nivea. Broussonetin papyrifera und den
pneta SchftBsIintfen des Bambnsnihrt« IieriresteJlt, bald aber er-
W«, wahrscheinlich persische Arbeiter, seine Itftreitiinp ans mürben
lütisem und die Verwertung' von Uadoni zur Püpierfabrication.
Di* Pa(iierindastri') von Samarkand blüht« bis zum XI. Jahrhundert
*t nun unterschied insbesondere sechs Sortoii Pii]iifr, darunter
^ H^anntA Pharaopapier, welches beetimmt war dem Papyrus
Vh diirch die AuGere Beschaffenheit Onncnrrenz zu machen, denn
" *ir ddppelschichtii; wie dieser nnd atia einzelnen SelJdes zu-
»Uungeklebt ; auf Ahnliche Verhältnisse zwischen Por^'-amen und
hWU hat Kef. in den Wiener Studien IV „eine Perg-amenrolle"
k%e«ieaen. Als nun die Verwultuiig und Literatur der muhamme-
VBiftjieD Welt immer raahr Schreibmaterial varbrauchten, gaben
I^'ttn'far und RI-KadhI. der das Papier als Statthalter vnn Cho-
**B «94 .'» kennen gelernt hatte, die Anregung an Stelle dos bis
^'0 herrschenden PerL'amens das Papier officieU einzuföhren : zu
"jdW wordt um diese Zeit die erste Keichs-Papierfabrik errichtet.
Bild bibea Ägypten, Arabien, Syrien, N-irdafiika, Spanien, Persien . .
'voids Papierindustrien . Tom feinsten Seiden- bis zum groben
•fc'pipfer alle Sorten in allen Farben und Größen. Wie im Alter-
'^Bnt Papyrus, so hatten jetzt gelbst die Specerei- und Karz.waaren-
ila_ ' ^^ griechische Palttftgraphen wird es Tcn InterM^e nein zu er-
P^Cra. da» noch ho J.ihre 1119 griechisch« Dactuttaben als Zahlzeichen
■Agtpt«i TorkemmcB tnd eine aelbstflndigc Furtentwiikcluiig griechi-
J*? Cwiif» in ontrrwartet Bp4t«r Zeit teigi^D.
was d« fcufttn
Jahn» 1095—1042 if t
m Dflcst ftiD Zeitalter in, I
Pavis Tcrferti^ nrihi
betrifft, veUt Einfamk 4
irtfciiiiiB PspimnUa, i
Sttcfeen
nMBmtc^ MocMco skIi S'^V
Usf« TOB .^1 li«ter erreidmi, »
nr ueh hwtMiih ii Fonnilca genta
Hodd: BMM- iralsdia V
4» paff «r** •riners ucfc i
Ihs TCfstand ricfa Aacb n
rtcM a«f I'it'M'fc*"^ St mtmidkdi wA dMui mit der Si
•ta isrtcr, iWri'ilrt Vtm Ar fi* A«»M<Mg der Fonotfcp O
SsrtM 4tt Pafitn n SApftaliUM bd Änitieni und PentaBd
teva ■msMlKKn richtete.
1S.&00 PafHrwksDden , aDein ri
Sckali, hH 4m PBfijni Enbenof Bauer m
ciufi, Nif dafw aiifc« n Aalmig« tvo Eanbac«k äbKKbl
crkUit Bad a LicMnck tiigirtilt
Bis jecxt Mffto ■>■, «caa roa Hndrchrifien aas jjtng«n
Zeit die Bede war^ iaoKT reo «Jmt ünlincbeidiing ran BmudvcI
■Bd HadanfifHr; ackaa aMi f^mUm qpnckan ron diw«m Bca
bTcinpifUr, aOe BnAtdher aiiwi tcb 3ud tu ^rUhkn. Di
•Um tÜki DU naefe WiMMn vsd Karabaeeks Intersachnng*!
BkUi inii ■■■!!■ Wtktmi der Iititii« die Eutstebang der R
miBpipwdtydt lötftBrisdi rerfolgt. zei^o dt»
PortCTradivinna Wicancn, dace weder die Fajjamer and UsrliDiiii'
noch alle anderea in dn Bibtiotfaeken and Archivt^n aofbevih
alten und neneren Papiere aas etwas anderaB als ins L«
bereitet worden sind Die grofie natvnricaeKcbaftlicbe AbbU'
Wie^ners Ist (nr die T«dUiofa>gie and FIUa»ci)|tbv»iokii:ie voit bl
bendem Werte; aber mmh der Philologe erOlbrs hier Wicbtiges:
die cbenüscbe AiialT:>e der antiken Tinten'), die stricte A
aber sogen. Bast-Codices, die eine streng« Prüfung nicht ertraf
and sieb aU PapTHtü-Ilandscbriften entpuppen; die Ijeimnng <
Papier« zeigt, duss die Fabric:ttion der St&rke aus Hehl im Orii
in «Her Zeil bekannt «.-tr. Interessant Ist der Nachweis, dftss <
Bnchweiien, dessen Uescbichte V. Hehn-) u. n. nicht ober die
') UttefU fOr rchwaize, Gold- nnd f^iib<'rttnte lif^f^m ncaerdii
uhlrekb die Zauber- and alrbemistiscb<m Scbrificc anf Pkpjros.
') Vdq Hchns CaUurvflantrn luw. lieet scboo div 3 Auflage
auch ist der Cod Viml. Thcol gn^' CXClll jOnfer als oodi Wü
f. 242 nach der Sabscriptit* der Hand^chrin sn|ribt: du l>atnin. 12.
005, M Tielmehr ati^ der Vorlage sinnlos abgoschrieben worden,
Gardtbaaien, GrJecb. Pal- S 383-
Jy. OHech. i^onberpapjnu ron Parlii and London, uig. v. Krad. 317
I XV. Jahrbanü^rts »oröcltverfolgen konnton, schon in viel früherer
coltiviert erecheint. Wir können schlioßlich nur noch auf diese
ltti{r<>n Abhitndlangei] selbst tiinweiseu, die geeignet sind, HÜge-
lec Iot«resi)e zu orregen.
K«r. gi>>t schließlich Straf f>nver7.eichnifi8e von Arsino^ aus
nliniÄcher Zeit, cin(> Kmpndation zu dem Texte des Canopiechon
und die Erklämng des H'ortoe o<fg(iyt<; in mehreren
rwier and Berliner Papyri. Krall besi^richt den Pnnd ond Dialcct
icbniim. Kndlich wird von Prof. Kmiibiicek oiiie Sigle in dor
1- türkischen Diploniutlk erklärt und in Ihrer biätoriscbeu
Bhrickelanir gezeiurt.
So s^hon vir , wie organisch«» und anori^anische Chemie,
iphvsiirloirie, MiiieniloB'ie. Gf^s<:hicht9 der llotnnik, Techno-
Siathematik, Theologie, ägyptische, igliimitischo, römische
[Cwkicht«, Geographie, Chronologie, Nnmisrnntik, Metrologie, Topo-
[pifbie. griechische, hebrAische und koptisclie Philologie. Epi-
f\u\, Piihiographie, Diplom.itik, grierhisrhoLiteratarireschirbte...
Inag des Werkes beigesteuert haben. Koch nie hat wohl
idensrhatz so vieUeitige Anrogong gegeben, aber anch nie
TWtritige Bearbeitnng empfangen; aucli letüter^r Cmstünd ist
IIa Fnicbt der unermüdlichen Bcatrebongen dos Horansgcbers Prof.
IinÜMkcek. dessen Verdienste nra den Faijamer Fund wir nicht hoch
iSWK utschltigen kSnncn. Die änßere Ausstattung der „Mitthel-
m«i" ist gläuzend.
Wien. 18. JAnner 1888. K. Wessely.
Oriwhischo Zaaber|>apjru3 tob Paris und London. Vnn Dr.
C. Wesselj. Wien 1888. -I'. 1S4 SS. Separatabdrack an? dem
XXXVI. Bande der Denkichriften der pliiloi^ophiscb-liistoriHchfnCluae
4rt kais. Akademie der Wiasenwhaften in Wien. 3-27— SSO.)
Äit Zaobertexten beginnt die ägyptische Liter-ttm-. Dio Pyra-
rifton äus der ersten H:Uft« des dritten Jahrtausends vor
Welche in den letzten Jahri.>u erschlossen wurden , gehören
BmTktll« ihrer Cumpo«ition nach in eine Zeit, welche den Ältesten
M nbalimen Insdiriften rorangeht. Schon in dieser Zi^it macht
■ck ^s Bestreben geltend durch schwer fassbare Namen und Wort-
1^ die den Menschen feindlichen Mächte zu bannen. .Uinlich in
^^kiUla. Erst im Gegensatz daiu ringen die reineren Leliren, die
■■ In Ägypten kurz als Osirisreligion bezeichnen kann, nach An-
^l^Vtnng. Dieser gelingt es nicht die Zanbertexte zu verdrfingen;
"• 4n Qeeetxen verfolgt — anf Bonflt7,ung derselben stand die
'*t(Miare — erbalten sie sich noch bis in die spät^*ste Zeit und
' knn sich, als die Ägypter mit knsobitiscben und somitigchen
btVannt wurden, am eine Auiolil hochtönender WOrter, die
"•*■ Sprachen entnommen waren oder deren Tonfall wiedergeben
■^fc«. Der grOOte Tbeil des letzten Ausäftufers der Hieroglyphen-
wMtl dM Demut t<; eben, besteht aus Zaobertexten. Aber auch noch
■Tifam
~ Mlfe.
inKf, De [Bfinitiri tpaj CataHam usurpatione. »ng. r. J. Wrobet. rilO
reis fdr ihr hohes Altör zur Schau. Di die rorliegende Kdition
ton keinerlei Schriftproben begleitflt wird, wird man gilt thun,
prtxlnrlion <lies«r Text« in der Ägyptischen Zeitschrift 1883,
.3 — 5, ölete heranzuziehen. Aber nicht bloß für die Ägyptische
liforschnntr, auch für dio vergleichende IteliKionsircscliiclite er-
rieh hier ein vreltes Fürt)Cbuii.L'es,'ebiet : Dein Zasanimenhaii^e
Bpltvu Qehildff mit den alti^'n reiiKi<'>!<eti Anschaiiun^^eii der
and deren RtnwirkuRir auf die Srsteme der Unositt nach-
ttethüD. Tri* dies tvh äg)'ptolr>gis.'her Seite, wenn auch mit nnjn-
111 .Materiule, bereits versucht wurde. Wie ganz anders stellt
\ii\\ nor einen Fall herauszugreifen . die von Brugscli zuerst
l* Frage nach der Hedentcng derCapitel 76 — S8 dea Todten-
(Ägj-pÜflche Zeitschrift 18C7. &. 21 ff., vgl. dagagcn Ä^p-
SJitimlogie, S. 177 ff.J, wenn man in dem großen Pariser
orpapyrns die Wandlungen der Sonne in den einzelnen Stunden
I Tages (/.. I.'iöÖ ff.) V'-mciehnet öndet! Schon hier mOcbte ich
dn ZuBammonhang hinweisen, dor zwischen diesen Anschan-
und den zwölf Abiheilnngen und Figuren des Tliierkreises
, indem nach äg>']itischer Lehre die Vem-andlungon während
|iidlf Standen des Tages anf die zwölf Monate des Jahres über*
werden.
Der reictihaltlge Index der Graecitftt dieser Papyrus wird Jedem,
Mf diest'D Forschungsgebieten Uiätig ist, ein nnontbi^brlicber
btr sein. Wir können von der wichtigen Arbeit nicht Abschied
ohne dem Wunsche Ausdruck in geben, der Hr. Verf. möge
der Ag)'ptologBii aus dem reichen, ihm 7.nr Verfügmig
Uateriale einen Oommentar und wo müglirh auch eine
■WNUuug dieser Zauberformeln, welche dem sacliliclico und üprach-
^khiii VerstAndnisee so maniiigfache Schwierigkeiten bereiten, nacb-
Jfttn.
■ Wien. J. KralL
^ uifiuitiri apud Catulluin usurpationc scripsit StanUlaua Bcd-
~ ■•r*ki. Prüf. L'vmn. TarooTiae sumrlibus auctoris Apad J. i^trmiun.
MDrCCLXXX\1. 39 SS. gr. ».
Nachdem von Kr. Maixuer und fl. Krause über den Infinitiv
iVir^il, von H. DilWl und E. Trilläiuas ülior den Infinitiv bei
und Ovid Untersuchungen angestellt worden, hat Hr. Bod-
hon iiurh den Gebrauch dieses Verbalnomens bei CatnU aufs
hndste behandelt iJie Abhandlung gliedert sich in sii^bon
chnitte mit folgenden l'berschriften : Cnp. I. De inßnitivo
itivi praedito. — Cap. 11. De accnsativo et intinitivo, qui-
[Dctor cnontiati subiectum. — Cap. III. De infinitivo accu.
praedito. — Cap. FV. De accuaativo et infinitivo, qulbas
VI Ibiti obiectam continetur. — Cap. V. De nouiinativo com
Piöt«. — Cap. VI. ÜB nomiuativo cnra infinitivo a Qraecomm
npBtBcdo. — Cap. VII. De infinitivo cum adiectivis inncto.
320 A. Weiflner, Coraclii Xepatia Vitae, aiig«. t. Etl. Jlnnlfr.
Unter fleißiger BeröcksichtipiiTig der einschlagigen Li
«erd(>ii die UobraacbsK eisen Catults namentlich dnrch xabi
Parallelstellen aus Tibnll, Properz, Torgil, Horaz, Ovid ilhi:
wobei UrägprB Iiiätorisclie Syntax der lateinisclieD Sprache d
ii<-iliP7.n 100 Beispiele vervollständigt vrird. In einer tinleiteni
Partie sind die Ansichten der Sprarhfcrscher dber das Wesen
Infinitivs knrz dargelegt. Helgogebeii ist pin Index remai.
Bio Abhiindiunf* zeichnet sidi ebensosehr dnrch VolUt&ndi
und Cbei-sichtliclikeit. wie durch Ja3 Streben ixacb Correcthai
sn däSB Djan AiVk auch tvpogmphisch sauber ausgestattete Wi
mit voller Befriedignng ans der Hand legt.
Non noch ein paar Bemerkungen. Mit der auf S. 10
gestallten These 'Priiiiigenin vis infinitivi, quem nihil aliud
ni&i dativum subBtantivl cuiusdum vcrbalis vir! comparativae q
vocaut linffuaruut iliüciiilinae gnuri docent, ex verbiß motum si
cantibuä cipUiue penipici potest' kann ich mich nidit einverstan
erklären. An den Dativ eines Verbalnomens ist beim Infinitir
nichten zti denken, sondeni lediglich der Nominativ oder Acca
können in Betrarlit kommen; nnd so verhält es sich auch bo:
lieh der Stelle 'Perge linqoere . . .' (carm. 61, 27): es kann h!
der Inlin. 'Unquere' nur als Objectsaccusiitiv des durch das 'P
ausgedruckten energischen Seins aufgefaast wfrden. Gleichenrai
wird die auf S. 36 erwähnte Auffassung betreffs der ursprüngli
Natur des Infinitivs als Zweckdativs ('dativi flnalis) zn beorth
sein: die von 'paratns abhängigen Inlinitive stellen sich s
lieh als Objectsaccnsative di;s diesem .\djectir -zugrunde lieg«
Begriffes von 'vella' dar.
Statt 'pedofitres scriplores' (8. 7) war wohl 'scriptores
destris orationis' 7n setzen , wie es nnf S. 29 steht, oder 'aol
oralionia scriptores': <if vor Vncalen zu setzen (S. 31: 'vaiia
inter so discrcpantiu teiupara') verrätb initteklterlicbe Mam<
fatitum nach imua ('S. 18, 2t!, 33) war zu streichen, wie es aoi
auf S. 21 fehlt; 'citare' (=r eitleren — locos, versus) wÄrs
meiden, desgleichen 'laudare' (^anführen: 'haec structura a Drae
gen» n^tn laudatnr' S. 11); die Schreibung 'ji/otidianus' ist nicht
mehr gebräuchlich. Über andere Erscheinungen, wie 'tractatiuncula'.
will ich mich nicht weiter .loslass&n. Auf S. 28 steht: *verbuia
uajamfi idem valet, quod ctjplam sh! /acerr , liier scheint der
Setzer das fehlende 'non unterschlagen 7.a haben.
Czernowitz. Job. WrobeL
«
Coroelii Xepotis \ itae. Scholarum in usom recensoit et eraeodarit
Aiidrciut Weidiier. Editio altera corrcctior. Vindohonae et Pragae
1688. Samiitos fecit F. Tempskj (I^' -f- DO SS.i. Preis -10 kr.
i'ber die Art der VerAndenmgon dieser neuen Auflage be-
lehrt keine Notiz des Verfassers. Dieselben sind aber, soweit ich
^
WtidHtr, C»rneUi N'epoCis Vita«, aDg«z. t. liil. llauler. 33J
fOn g»rii)t{9oi Belange: die weeeiitlichflte besteht in der Hin-
iDiig des für di« Scrbüler «iitbebrliclieii VerzeicliiiJsses der
Hklms Tvxt«? abwelohoiiden L^aarteu. welche vulle 14 Seiten
H— 10«) der ersten Anfla);;« föllten. Nene Varianten sind nur
Big* dazngekoinnien , so schreibt W. jetzt h'pam. 9^ I ttvtgnn
muUis Htriuujue ocrisis (statt m. r. miiUigque. orc.)f das. 2
ejvf»Mrtint (f. pwpui ear.) nnd Harn. 2, 3 ertretno l*tn-
['ji^rt. rr/r. lülein); ferner ist H»nn. 8, 4 und Att. 8, 4 den
tWliefening näherstehenden Vermutbiuigrn in quo (f. yiw
ifio) — /(iiV xuptrinr oiicl »^ (anst. jwr/ scj nfque — roUocU'
m der Voreog gegeben. Hei diesen unted Anten den Verscliieden-
werden sich beide Ausgaben ohne weitere Schwierigkeiten
i^t Schule nebeneinander verwendun lassen.
Da Bef. nicht in der Lage vnr, über die erste Anflage sein
ibzagebeD, erlaubt er sieb, dies jetzt uachKUholeu.
Weidner gebt bekanntlich in seinem Frograuime nicht so weit
1. R. F. Vogel (Berlin* 1887), welrher in Beinern Nepos
fhmi'ir nn die Stelle der einfacben Lebensheschreibiingen nicht
'«ine Erweiterung, sondern eine völlige Umarboitmig setzt, auch
Ikt wie TAlkor (Leipzig 1872). der alle sprachlichen nnd geschieht-
Hingel der was in später Überlieromng vorliegenden Biogra-
lUn möglichst consequcnt zu beheben trachtet, sondern der Verr.
*KlBdit die Herstellung eines schnlgerecht^n Textes durcb Besei-
ipBf bloO solcher Fehler, welche sicti durch leichte .Viiderangen
■Iv ^eringfüirig« Zusiltze bessern lassen. Er beiitit/.t biebei. wie
lieh, lleißig die Vorscblftge deutscher and holländischer Kritiker,
iber seine Ausgabe zum Tuuimelptatz von Conjectureu zu
s. In textlicher Hinsicht gleicht sie am meisten der Ortmunns
utta), welcher ja nach Reinem eigenen Vorworte Woidners
lg nnd Ifilfe viel zu verdanken hat. Doch geht W. zum
JnUiiile aeiner Arbeit viel conservativer und gründlicher vor.
Vor allem ist anzuerkeaiuen , dass der Verf. viele, besonders
TOQ Nipp«rde>' und Lupus gerügten Verstoße geg«n die Cbssi-
des Anadmckes und historische Kicbtigkeit. welche dem uns
lenen Kcpostexte anhalten, in schonender Weise zu beheben
^*>81it war. 2«icht minder hilligenswert «rheint mir anderenieits,
ii* W. oa der Zahl, der Anordnung, dem Umfunge und Stile der
Kggn^en nichts geädert hat. Die historische Auswahl, die
UÄb Cbmichtlichkeit. der liebenswürdige Ton und die ganze
^■Mfttttnigs* und Darstellungs weise derselben scheint für die
'»u^kraft dieser Stufe gerade augemesseu. Nur die /'rac/af lo
^ ich avcb mit Weidners im allgemeinen ') biUigens werten
Hwuuugen, Umstelluiigea nnd der Auslassung van lauiti in iiraecia
1 Doch ist mir (§. 3) ijui ni didicerint (gto auch OrtTnann) statt
«bii'U- >i"f«i..|-<'n 1 1 oder A i wegen der iwei unniittetliar vurheriieheoden
Uttft.i .-bcQso die Fassong der vieILc<cprochr'ni>D Stelle Im §. 4
•■{- andifiat ad cenam uucata (statt dei fiberiieferien
UlNkhfl t <. Mnr. Ojrau. ISM. IV. Heft. 21
irrüfNfl-, Cornelü Nei>oti* Vitoc. aiig«i. t. Eä. Ilnuter. 323
Eben«) enthält die Biographio dee Themistorifs neben
überwiegenden Anzahl ron Kau?, borecbtiiften Änderangen (wie
liehen '1, 1 und 2 oder fipniohlichen z. 6. 4,5 und 7, 61
Mch solche, deren Kotli wendigkeit nnd Wert mir nicht
tei So schreibt \V. 1, 2 an Stelle des überlioferten nnd
Siliperdoy gerechtfertigten is uxurau Airitnunam ciiu-m duxU
»id«n Ausgaben AntnuininiH. Als reines Adjectiv fungiert bei
Afurmwiniii ; ungebräuchlich aber ist Ac{ima»iuH ; denn
ider Laudüchaft.-l'Yi/vi/iM/a lAsäl steh auf das wirkliche
dieei-r Form ebensowenig scblicßt-u als beispielsweise
Onueia oder Ifaiia auf ein Ora^iux oder Italiua statt Grae-
'9, iMlttn. Itntints. Weitet scheint mir 1, 3 im Satze multum in
iwrfiriw urrsdiluttur das nach iudii'iin aosgelassene pritiaiis durch
iu gerade vorhergehende tli/üji-tiiiu'« nmiri» . , neruietiA geschätzt.
^. 2. 6 hfltte ich die Überlieferung nicht anakolcthiach umge-
BdW. Honderu hclussen, da der zweite Temporalsatz cuius de
jBwM/y mm j'ama i» Graeeiam enAft periuta gegenüber dorn ersten
1« AVjwf — fttUum nniueritiie in/frrft Europae einen Fortschritt,
^cht eine bloße Kecapitulntion bo/eicbnot: der erste betrifft \vne»'
fcignorbcreitnngen , der andere die nach Griecbenl;ind gelangt«
Kpdl Tom Heranrücken des Perserhocres. Thour 3, 2 liegt die
HbTfrf. vorgenommene Ergftitzung von iiiigHHdas fnitn Thcm.
fmtrrlinf, ii€ multiludiHv rirrumireiur durcb ifc pfiurilnn Graerorum
mulittuditv hoAiium r. eigentlich schon in dem Begriffe multiludo
■d der Torhergehenden Angabe, dass die griechische Flotte gegen-
tttflerZahl der persischen Kriegsschiffe viermal kleiner (300:1200)
imuB sei. binl&nglich ausgesprochen. Da ftir bekunntlich oft anf
'q Heldm der Biographie hinweist, kann ich der Fassung von
». I itliHit (st. huitiK] ruHüiliit tfiplfj- Ptraei jmrla» roiti^fituluti
** timpir (anst, »></»'■) »itj^nihun rlfcumflatnA. ftt ipmtn urbcm
»iW> arquipfrarrt nicht zustimmen. Und der ge&nderlon Stelle
("H ufifitn iit prupMjmtrulum ojtpositnm (f. bandschr. -tum) csae
ist das belassene Beispiel Agea. 8, 2 »eijue eo ampiiu9
ffüiij' *•*«»•/ ittiertii hinsichtlich der Congnient ganz, ähnlich.
Tch will aus den andern Vitae nur noch Dio 2, 4 qua (nwrbn)
fraui nmßirtnretm', quttfsiuU a nifdirix Dton . . . t^imtdque ah
^ ftiit, fi /urte maiare (-ri Codd.) e»wt perlrulo, ut (tibi fa-
inr herausheben, Worte, «elcbe seit Lainbin Besserunge-
rhe erfuhren morsten ; schon dieser schlug nflmlich m. esset
prrimlo vor. worin ihm a. a. Weidner gefolgt ist. Fleckeiaens
Ol. IV, 318) ganz Ähnlicher Vorschlag im tnahrr eta»rt pt:ri-
fcfld an Halm und G. Aiidresen Anhänger. Dass die dem
i.-VWhdiMi entsprechende Wendung cas» (ifruarh in j>eriru{a clas-
ig ist, lAast sich nicht leugnen, ab^-r ebensowenig, denke
Vostergiltigkeit der »berliefortcn, welcho auf der uns nur
fxrner liegenden Anschauung, den Zustand als Eigenschaft
isen. beruht. Für diese sprechen auch tilgende handschrifl-
21»
^
Tfljef, OmtJenM setecUe, angct. ». J. (ro/fwij. 325
C^rnelii yrpoHs qui exstat über de cxcellentibus duribüR
im ^mtinm. Acredit oiusdtni vita AUici. Ad hintoria« fidem
IM^orit et nsai scholarnm »cromrindnnit F.ihtarduit 0 rtmann.
qoarta novis cum perpoUta. Lipsiae 1H8G, Tcnbnor 8"
-f 96).
D» meine aosfQhrliche ReccTision über die dritte ATiflitiife dieses
ins (Jahrif. 1883. Heft 8 und 9 dieser ZeLtsthritt» dem Verf.
en ZD sein »cheiot, vonveise ich hierait auf dieselbe und
TUT Oriantiernnf^ dns Lesers nnr mittheilen, dasB jdle A1>-
«wfhnnpen der npueet«!) Ansgahe im Tftxto wie in den Anmer-
!<D tiöchst g-ering-ffigige Bind. Es bleibt daher m<m a. 0. ein-
begröndetes l'rtlieil vollkommen aufrecht, dass gerecht-
rmi^'ta und passende Andeningen mit witlkörliclreii und ungehörigen
m (CiiBicu NVerkcben abtreclisoln tmd überhaupt die in der Vor-
r«d« oitwickelten Grundsätze weder in liiRtorischer noch aprach-
Bdia oder orthographisrher Hinsirht mit der wünschenswerten
Coeiwpieni dnrchgeföhrt sind. Femer halte ich es, wie froher, für
Kltuffid. daes eine SchnJausgabe Anmerkungen l)ringe. welche
licht für die Schüler berechnet sein kJ>nnen oder »ein solK^n; Koten,
»n iÜB 64. zu Attic. 'A'l quwl schreibt Georges imPhilol. XX.UII,
8-834. Dofh bloücs qunl steht auch Clc:. in Verr. IV, §. M'i.
T|L AtL xni, 2' (ähnlich Milt. Anra. 20, Paus. 19. Dio Ifl, 30.
ton. 19, 21) sind in «inen eigenen Anhang zu verweisen oder
*W«r [pinz m streichen. Kinen größeren Mangel des Commontars
Mirb ich darin, daäs sein Hau ptbestandt heil aus Berichtigungen
^ Zeitangaben und fiprachlirben AuHstellniigon beMeht, welche
•ton als nftthiir. ja wichtig fg. a. 0.) dem Anfänger die Kflssenings-
^•Äritiffkeit des ohnehin schon Terbi^sserten Aotors vinr Augen
*k«i. Zar AofkUning oder Auswahl des Lehrers (vgl. d. Vorwort)
>twr tiiid die zn spirUch gesäeten. wenig Iiih altere ichen und nicht
**^iulg»naD«n Anmerkungen meiner Ansicht nach nicht ausreichend.
VTitn. Edmund Hanler.
'^tioDfle ex Sallusti, Liri. Curti, Tacitl libris aelectae. in
B» fymnMioruni rdidit P Vogp]. Lii'siae in aedibas B. G.
TWbneri. MDCCCLXXXVIl. IV nnd 201 HS. 8'. 2Mk.20Pf.
Die Gründe, mit denen der Herausgeber vorliegende Sammlung
'*•■«« bieinischen Historikern gexogr^nen Keden der Schule empfiehlt,
l"»*n sich jedenfalli. hfiren. Sind diese ßeden. erkiflrt er, wirklich
^Product von Scharfsinn. Sorgfalt und Knnst^ so sollte der Gyni-
■*iwt nicht bloß einen kleinen Brnchtheil — etwa Jen fi. oder
*■ Thtil der hier vereinigten — zu Gesichte bekommen. Äumal ihr
•'*»h dai jagendlirhe Gemäth mehr wie irgend welche andere Lac-
A8r,Z.9 /«rro l/fiitfro Milt 3, 1), Z. 20 r»<r/>if anveriliidert geblieben;
*" bakfti rieb eingMcblicben im Lemma lu Iph. S. 32 die Angab« 77 — 874
»^877-374): 3. 46 obeu: ,\ »7. (Btatt KV., urste Aoft. Xl) Epumi-
'* «ad üMl, Z. 3 fg. : auagun Opera ^ (Jiie defennione.
326 Seh'ödtr, 6ri«cHMbe Gatter und Heroen, angei. t. A. Zingerk.
türe fes&olt und vor allem bildet. Anderer^eiU bieten dic-sd reredue-
denen Z«it«D and Geleg&uheiteD angehOrigtiU Reden eine FöU* an-
xiefaenden und geeigneten Stoffes zur Bearbeitung von Themen, der-
gleichen in den rortlaufendeii Ertählnngen der Historiker nicht
gleichem UaCe anzatreffun ist. Was nun der Ileransgeber bei diesi
Gelofjenheit gegen die einseitige Cic^roverehrang , die wohl kant^
mehr iu dem von ihm geschilderten Miiße aUgomoui Terbri'itet l^^*
einzuwenden hat. ist allerdings sachlich unanfechtbar: die ftng^^'
Ucbfi Besctiränkung auf Cicerost Sprache und der dadurch beei^^
Qebraacii ron Wendungen und Figuren bei scliriftlichen Obnng'^Ba
benimmt scblieOlirh das Vertrauen in die eigene Fähigkeit corr*?^
lateinisch zu schreiben. So erklärt der Herausgeber den nicht a^
leugnenden Kückgang des heutigen GyuitiaaiumB in letzti-rer 9 ^'
üelmng und BchlieAt: 'Quod »luguli duünni iiiofitebantar, id ic^»^^
pennnlti ciamant Ui^u ducti: reniittenda« esse, ut ita dicatnr» ^ "*
Iiatine ecribendo habenaa nimis adhuc addncta«, ut denuo celerit
oxp^itius, laeiius scribere moro avomm nostra tuvcnins ad&uesci
Was die SammloTig selbst anheLingt. in welche (ohne Mol
vieruug) Caesar nicht anfgenonimen ist, so enthält sie znnächU
Texte im Anscbluss an die in den Scbulen meist Ternendeten Auj
gftben von Kut^suer, Weissenboni. Th. Vogel und K. H;Uin ; ausge^j
fohlossen blielten als nicht :i:werk(!nt8{trechpnd Ked«^n goringerfi^^l
Umfange» , von welcher liegel nur bei Tacitos eine Aasuafan^^B
gemacht werden mnEöte. Jeder ICede geht eine die historiaclien Vor "'
aossetiungen derselben enthaltende Noto voran, die notbwendigsteC
Anmi-rkungen sachlicher Art folgen iin Anhang, dass aber aiirl>
(ifirai'h liehe KrläutiTtingen unentbehrlich sind, iSsst sich bei deucv
llinstwid*', als der Urjr. eclbst spin Hoch rnnÄchat fflr den Privat^
(pabruch bestimmt, kattm tr<>fitreiteQ. Endlich sondert der ein^
Index die Keden narh den Gattungen — es sind deren II —, ein
xweiter führt sie alphabotiscli nach den Namen der Redner unter
gleichzeitiger koner InhaltSiUigabe auf. Indem Kef. gegen diese
'/■iigabeti nichts eriuneni zn mäason glaubt, mOcbte er schließlich
nur eine Kiuleitung aber das Wesen der in den historischen Werken
der Alten oingestreaten Seden in die eventuello zweite Aullage des
nucbo« aufgenommen wissen; hierbei besonders dem Rhetorisch-
kÄnullcriiti'hon , namentlich insofern es sich in der Dis[>oöitiün er-
widsvn lAsst, vielleicht sogar im specIcUcn Anschlusa au dio eine
(Hier lindere K<-<le nachzugehen, erfordert nicht nur das zu orrei-
rhi>ndv unnAhenid volle Verständnis derLectüre, aondom aacb der
/•Yieck. den der Hrg. in 7,weiter Linie erreichen will.
0 1 m Alz. _ J. Qoiling.
Urii'i'hisi'lio Oötter und Heroen. Eine Untt^rsuchnng ihre« Dnprang-
hchi>n WcBi-ris mit Hilfe der vcrglrtohfudirn Mnbologie Ton Ur. L-
V HcbrAdur. X Heft: Afibrodite, EroH und flr^jibiLiatoi. Berlin 1Ä8T
WVtdniitiiii, 1 16 SS. 4 M.
Itw Hr. ViTf. spricht den Hauptzweck seiner Arbeit, die
Tielfiich verbreitete Ansicht vom rein orientalischen Ursprung
dfti
\
JUrmfrr, Qrterhücfae GOttcr und Heroen, an^. v. A. ZinifrrU- 337
ipluDditeffefetolt zu bekSnipleD. Khkh uuf dor ersten Seite in
teitfr We'iäo aus; tuaiicbe Ausdrück» in dipgpi* EJiileitaDg
ttöm allerdings von Tunieherein etnas stark kltn^^er. und dabei
luh finige Lücken im (iberlilickn des Forsch nii^'-Hgan^cs bemerken
Ufm, da df>cli zwigcheii Kngol (18-11) und Kmiiann (1880), iib-
fMebcn TOn den Winken bei Wilamowitz (IHNO;, iioch uiuiictie
lotoa Fortcher von ihr^tti SluiKlijnnkto und darunter, um uur einen
SiDuo £U neuneu, uucli Mux MiiUer den l'rouitlläiidisclien Kiafiuäs
piia uicbt iLU sUrk Ivtcuten'). Aber die Art des Vorgobens in
iv ugKteQtetor. Bichtuni^ mit den möglichst allseitigen Bele^^en
Ur Wf ^nan ßsicrte Oetailansicht erklärt es, vrenn der V^^rf.
liolicti rascb tu den eigenen Ansein an dersotz an gen übergeht. Und
Iif kuin mit Vergnügen constatieren. dass er dieselben miuieiiüicii
taä(;licii der Aphrodite mit großem luteres&e verfolgt hat, dd er
teift dircb den Indnlogen eine Grundan«chauung in geiätrcicher
Tun n&her begründet fand, der er selbst seit Jahren in seinen
Ttrtil^ii über Mythologie wiederbnlt Ansdmck gegeben, wobei
nfrtiglidi J. Grimms kurzer Vergleich der germanischen Froju
■t dir griecbischen Aphrodite (D. Mjib. S. 283) und dazn Wein-
Udt Beinerlrnngen über Froj^a anregend wirkten. Allmeiättr ünmm
■id Wtinhuld ergänzten sieb hier eben gewissermaßen: Er^terer
Mmt lum erslenmale ecbarf den Vergleich zn-isclien Fre^a und
i^ndUr, Letzterer weist dann in Freja die Wolkeiilrau nach.
*)■« lieh in die Parallele mit Aphrodite einKolassen. Dariitn hfitten
tir 8. 60 doch auch Grimm :,'erne noch genannt gesehen.
Ug ea nna sn allerdings naho, für eine inf^ogörmaniscbo
Oittdlige der griech. Aphroditegestalt, an dio sich dann fieilich
Mhi irlentaliache Einflüsse anschlössen, sieb auf Forschungen über
BVUQisdi« MyÜiologio zu berufen, so botrachten wir es, wie schon
*>NrQtet, als Hauptvfrdieust dieses Buches, diese AnBchauung
"eh darch eingebende Belege aus der indischen Mythologie noch
*>hnehtlnlicher gemacht in bähen ; das« dabei in Verlolgong des
pvpttweckes der docb auch immer nn]«ngbare frdbe semitiscbe
wenn auch tbeilweiso noch emftbnt (S. 2, 23, 97). hier
al Tielleicbt gar m sehr zurörktritt, ist nach dem Gesagten
(htüdigen. Der Vert'. gebt zanflchst von dem Xacliweise aus,
I dtm Gebiete der indischen Mythologie der bisher manch-
angestellte Vergleich der 1,'ri mit Ai)br<idite (anßer den
.jj. '1 H. HflIIer in den Vorle». Ober die WisBCOBCbaft Wer Sprache
'p'ö* II, 4t'Ki iBfittgcr) dachte bekaniitlicb an eine urspröngbcbe Gr-ttiu
■»"M^gjndiiiimTnri,' and berthrt erst S. AVC auch nspäternt BcimiHfhung
JJ*Uch<r Mythologie*. In allerntutrstt-r Zeit hat dagegen Itebert in der
J-^iHife der gr. Mythologie Pn-IK-t» (Berlin 1887. 8. Sib\ die rermit-
7*'*AMkfat gestrichen and vit-der unzwvifelbafte orientalische Herkunft
^j- lUik betont. Als wcnigstcnH tbfilveiitfl noch Temitttelod w&ren
J** wU «ia paar Stellen Roschers (Kuklar a. Ambroiia 3. 92; Lei.
**W m nennvn, wenn dieser Gelfhrie amb sonst in der Hauptsache
*Mt <l«n oriental. Einflosa berrorkehrt.
md W;i8«or (eiy- .^
A. Kuhn
iklicli un*^
_ sicli rc.
,i Aiihrodrf»
~ L. Sieger? ^-^
^ .>. Thcil* I''
« ilim selb»« ^'V
£ sich »»wegeorr
Diese Erklärung
^ «harakterisiert. f''^
^» iV sich bcwetfen)
U'hnet werden
bmdciMJts
and auf die Atiiil'^
die Kpitheta siel»
Versleich bildet n^
SHtien des Barbe«, ^^
sich Ixwtfgt nnd «
Ansirht neues boacb
}«liil- Ansein and ersetz on?
md im *,'atapatha-Brft
_ft, Tielleirht im llah
'^«lUiriuh (S. 23-39),,
^^ jLn die daliei anch be
.^g^^ngfran schliffet sich m
^ ^^song bei Aphr<^<:)ite. woU|
, ^_. der bildendeu Kund
^«««jsend aaftreten. Der '^
Gilegenlie-Un, mit dan
Verwfti-tmig für mythi
auch iiu-hrr»cb dund
ilem Standpunkt der^
In dein Cupitel üb«|
Nemesis u]g nrspräBJ
ia Betracht. dasHelbe U
u SijrtlioloK'ie, 7« dr-n Valk
.^rvaudt erkanntp-T) Nomen
B» tadischen WolkenTrauen n*M
jl|tettdtte erklären, iiAmlich^^
ud Tod. Freiheit fühlen |
U«o« Lücke des sonst fiO|
^ntsguifes, iit)«T welches
« AlMTU erklärende HypotHl
Conaf rolf t endlich uls sdil
- »ch
I^^Griechisehe Gotter md HeroeD, ug;«. v- Ä. ZingtrU. 329
h aiu der germanischen MvttinUt^'iti Frcvu and weiter oin
ilick db«r Apsira^, Nymplien, Valkvron, wpichor trefflich dnrch
Sud» Wort« «ingrilRit«t wird: „Wir haben erk;iniit, dass Aphro-
a»)>rdDglich m einer Grappo weiblicher Wcefln gehört, welche
H to Indem iint«r dem Naniön Apsnras . boi doQ Ocratanen als
Ditd Klbiniieu aiiftreteu, hlitinitischti Nvnipiton. deren Gmud-
ncfa durch d^-n Namen der WulkenwassKifraueii kenuzficbneri
Ass der Schar dieser ?4-h Ungestalteten gntUicbeii ocier halh-
Ibchen Weiber ^hid frölie schon einzelne befionders hervorgehoben
mit AoBioichnang behandelt; «o bei den Indern Urva^i, bei
Germanen Preya, bei den Griechen Aphrodite."
Wir snchten gedissenUich die&en ersteu Haoptthoil des Buches,
lichtlicb die Methode A. Kahns ohne Phantatüle^^ebilde und
< Kattirbeübachtimgcn, die man mehrfach an Xachfoigern rügte,
MAem mit ßenützung aller neneren ForHrhnntren auf eprachwigRen-
•dttftlkhein, arciiftologischem und epigrft])hischem Gebiete veiter
Ana wiU, fn den wesentlichsten Hauptnmrissen Tor Angen in
ii^. nra einereeite die Arbeit zn charakterisieren, andererseits
>ti«r auch zu zeigen, dass eine besonnene Woiterfdhrung der
HulMd« aof dieeem Gebiete, wo allerdiugB noch hnge Vieles fliesiien
«tri doch noch immer mehr Interesse wecken kann, »Is man liio
»4 da gUnbl4>. Nicht den gany. gleirhen GeRammteiridrark eines
fpfsnxtoäen and dberall genau pUnm.'UIigen Fortschreitens will uns
"Iff iweite HaD]itthcil maehen. Zwar sind nnd waren wir stets mit
in ■'.itiTvr standen, was »ro Schlüsse über den Gewilterfichiiiied und
biiuiltKhen Fenerkönstler Hephaist««, über eoine Verwandtschaft
■Bit l^kidales und rroniethens , Reine Vergteichung mit dem ger-
■ttödtpn Wielant n. dgl. gesagt wird, and es ist das eben nichts
SfOH. pa* Keue liegt hier im Verlaufe der Auseinandersetzung
flihrtr darin, das» der Verf. im Ausdiluss an die Be/.iehung der
^9*>ta> zn den Gandharveii, der Kvuipben zu den Eentamon.
^•Öwen und Panen, der Aphrodite zu Pan, zo Hermes (.,dem
Ki'piKhai Anfnhrer der Nymphen") und zu nionysoB („dem gött-
'"fc« Annihrer der Silene, Satyrn nnd Nvmphpn") auch in He-
f^o», dem Gemahle dor Aphrodite, eieentücb einen Gandharren
"whnitciseQ bUcht. Es würde uns diese Ausdehnung des Gand-
"^rabninffea, die allerdings so im Verlaufe ziemlich weit greifen
*ifd qnil die der Verf. seihet als auf den ersten Blick Tielloicht
•'**t befremdlich" bezeichnet (S. 80), wohl gleich woniger über'
•••»iiiii, wenn er von vorneherein die dann am Schlnssn (S. 102,
'Wi iKii) cnnstunt und auf jeder Seite wiederholt gebianchte Kr-
**to? Wind- und WetterdSmonon etwas mehr br-tont hätte, als
*'^ 4» bloßen, ioi dortigen ZuHammenhango gegenüber den durch
''^ [>mck betonten WinddAmonen fast verschwindenden Zusatz
^ -Viuchlusa an E. If. Meyer: „oder etwa« weiter gefasst als
*iad. und WetterdÄroonen" (S. 71). Wir gestehen auch gerne, dass
^tt diM« AorTustmg ein paar bisher noch immer Torgchieden
,''rii iiicifa iMttter md Bctooi, uttga. f. A. Sn^t
xv das Hephaiätos, z. B. bühb
^.ui^h:irT(>n als Hfiter des Sotna, de
\T'ülkenvaMen). und besonder» die fur
•fin Veriiältais ca Dionjrsos verhiltnis-
ilfi) köDDtec, lamal du die «iedtr ^^
^ lUrtiteUoii^, aof «ekhem Gebiete d«r Vfrf-
^ ürh niid in iaUrcssanter WeUe untcretÄrt
r siäctien Kreise so stark beui^L
.. Li;i...i- .Uü wollen, wie bemerkt, hierdo^
*. oiid rasch vonr&rtsgefaen. wie Im ersten It
i-'i iLiaric^ii RniH drg Ilephaistos und aas
itiri Ue&t tlieilfteisfr tliipriscbcr Bildoii;
„..j jir V.-if. st-IS^t S. 92 mit gewissenhaftem
- 1 ,11; t;'.-lu'ii Wi.^Iant, der ebenfalls nnr lahaie o"^
..']'■ jiifweipt. wieder als zweifelhalt hinsteU*".
. 1 > 1-11 ho lietoiile Gtrilbeit ist für Hepliaistos d^
- i. J.'ii fiiizicrpn Alythos von der VerfoIguDg
... yon Be'iebung' zu Wald. Bänmen und ilasil
..'«i»k du» Hö6fi nnd die weiteren Beweise für die
i^^^^MytiHl mnsä der begleitende ManJeäel auf bildlief
iJtiuMvu urtrwton u. d^l. Knn. Lücken raacben siuli hier 0
KMrUich und ein eud^riltigea Crtbeil wird sich vO
-•M^«', Kuin dio angekändigtcn Abhandlungen
•M» (vgl. S. 78) erschienen sein werden.
••:'i vi gostattct, noch ein paar verniisrbl« Xi
I.n-tfire gelogentllcb an den B»iid schrieb,
,.« Vorf. liebt, bezüglich d^r scliriftlirlien t^nell
die Citat« in der '<i. AnlLige der gn^bt^cb
> :u verweisen, so hfltten wir dabei doch nwli
!<.-.< Kevisicn mit Ergänzungen, za denen ni
■ k'o jenes Buches wieder öfter Verunlasnu
< r Sicbtmig, die uiiläugt^t Friedläiider an
' li imtiier etwas mehr betont wissen wall'
iiKlohnend wilre z. B. S. ßS nun ein dired
] iLMruui graec. fra^'m^nta p. 2'2 wegen d
WH Hinweises der Buziehnng jener Kypria
ic iui Kreise der Chariten, der bei Prellet S. 61
hAtto Inr den sin iirenv irrenden Kinflnsa d
licHbczflglichen, ;its noch etwa« fraglich hl
I Apsariis, NjTuphcn und Eiben sich i'u
-di^r andere nähere Parallele finden lassi
vlitr V, 55, 6 (tijs «W-fr/oO diit ri^c öpyi
■ \avittv, fiiYi)fat uvtovs ßiif t^ fjijc
■V' ' toi'S ^yjtoQiovg), welche Stelle aber tri
• Auf dii« etwaige Quelle Diodors zn benrtheil
> «Ute hol Berühning der Beziehangen der Apfai
.'*n der bereits vun Kojfcher „Hernivs der Win
lrÄ(//r, Griertiisch« Göltcr uid Bcrc'cn, angcz. r. A. Zi«gertc. 331
S. 76 näher hpgpro«hen«n Stelle des Kvirros auf Aphrodite
f.i6Z aaeb die vorangehend« v. 118 enft-ahiionsvert »cbeinen,
Aphrodit« sagt, Heroies habe si« üus dem K«lgentan/o der
», resp. ans di-r Nyiuphenbchar entldhrt. Gerne hiltten wir
lch»r Gelegenheit den von Koaclicr wiederholt („Juuo und
S. 2t» ; Lex. S. 40,'i) ;injfedeoteten Vergleich -/.wischen Aphro-
Bt* u&d Ifebe au8 naheliegenden Grfinden hfuriheilt und im Falte
iceJährt gesehen; würde sirh eine Dr:^prQnglic1le VVesen« gleich he It
Bfwr beiden Qe&talten ond sodann anrh Aphrodite itn Uundsohenken-
Dlf, «olür Koscher nnr auf eine Stelle der Sapplio (Fr. 15 Bergk)
'fmtist. als wirklich evident biTuubtstelleu. bO würe dies kein gan:c
u icraditendeg Glied in der Kvlte der ganzen Da^J^tel]ung über
ITclkectraa nnd namentlich aui-h der Zuj^ainuicnstellung niit den
lymi rnid mit Freja. (Vgl. Grimm II. XI. S. ^91 : „h\ ValhnU
di* talkyijnr das Oes^hält, Göttern das Trinkhorn zu reichen ;
ns ergibt sich ihr betionderes Verhältnis zu Freyu. die beim
Btikg der Aseo einschenkt". A. £uhn Herabkunft S. 175: „In
Sagen und Mythnu bieten Vatkvreu und Klbinnen vielfach
hink in TriiikhOrnem"). Ja auch für des Hrn. Verf. Be-
Ubd^ deü ITi-pbaistoa hfttte DerartigeH vielleicht nocli von Inler*
■m »in ki>nnen. Ob S. 61 beim Gürtel der Aphrodite und beim
Bmtjii'!ji-h meide Brisingan;en der Freva vielleicht nicht doch auch
lli Prütcing auf den Kegenbogen erwfllincnswert gewesen wäre?
Zur Kolkeiifrau därtte dieselbe jedenfalls besser passen als die
tt{e!fllirit> Dentang anf Sonne oder Mond; über Ähnliche AufTassnng
i« Bfgenbogens noch h&nt/ntdgfl vgl. Srhwartz l'rspr. d. M.
8.117, Auch die früliere Literatur hätten wir in oiancheit Punkt^-n
~ und wAre es auch nur wogen des Cberblickes iiu Gange der
PotscIiBUg. der auf so heiklem Gebiete oft doppelt interessant ist —
■tn« lollstflndiger herangezogen guwünticht; so z. B. S. 96 bei
Schtiii ond Taube einen Im Grunde dt^cb ähnlichen Gedanken bei
Uw Srsteni d- gr. M. S. 176; S. 15 über das Wolkenmeer und
••Iiti Mangel einer Vorst^dlong vom irdischen Meere beim indoger-
■»BiKhen Crvolke" auch Kuhn Zeitscbr. f. vgl. Spr. I, 4r.6 und
!*•«« lud. .\It. I, 758; zu Aphrodite — Nemesis vgl. jetzt die
SirttrtgB bei PraÜBr — Bobeit S. 358. För Eibinnen hJltte iler
_T>ff' noch manchen nicht unintereäsanteri Kiiizelzug iu Sagensamm-
g-efundcn, die bei Mannhardt doch nicht immer ganz gloich-
% ao^tgebeutei sind. — DerDrack ist, abgesehen von den paar
Vorwort entschuldigten orthc^raphiscben Incon Sequenzen, meist
^Vnet; etwas stärker fallen nur S. 8 „stark aphrodisiscb bean-
^•Bfte tteibtiche Wesen" auf. Wir hoffen, dem Hm. Verf. hol
4bi olitn erwähntBU in Aouicbt gestallten Arbeiten und bei Be-
Ipracbnug seiner jüngst erschienenen Abhandlung Aptdlau-Agni
(ZiiUtlir. f. Tgl. Spr. 1887 S. 193 ff.J bald wieder au begegnen.
luonbrnck, Dvcßmber 1887. Auton Zingerle.
m
,..,.... -.-.Ulme- ilemeHtarbnch, angei. t. A. Scheindler.
f. .■: - ■ ■■Mi',.:-.ar'>lH.'h fördie österreichischen Gymnasien nach
•-.,i'ii'At:li T.-n Curtius, bearbeitet TonK. SehenkL
..'•^onäi^ omgestaltete Auflage im AnscblosBe an die
\. .. a Hartel besorgte Auflage der Cnrtins'sdKn
^ ...V .-^ri/iort. Wien u. Prag 1888. Verlag von F. Tempüj.
^->. ^tiieftet fl. 1, gebunden fl. 1.20.
_ ^~iA Stillstände ist endlich in neuester Zeit bei uns
...... *. ii-ui Gebiete der Schnlbüfherlitenitur eine gewal-
.. ^ .. , .üiretreten. Mögen anch äußere Verliältnisse es i»-
. -i.. iasfi sie gerade jetzt nnd mit so großer Eneigi«
,.,... :u«Jit. die letzte Ursache derselben liegt viel tiefer,
L^i Forderung des Zeitgeistes nach Verbesserung der
:>w.uiKnie ;»n unseren Mittelsclmlcn , in der wir das Be-
... ,i"eeu Action zu erkennen haben, die vor mehr als
-..t^.uiuui mit der ÜberbürdungstVage nnd ihrer so laO
'!M.u?»ion inauguriert wurde.
,;i .;iiter ;ilter Freund, den die jetzige Lehrergenerati«
. ..,i...u !.'.'nrzeit her liebhat. K. Schenkls griechisch'
.. ... 1. :nti in verjüngter Gestalt vor uns und legt rö
i,:,it..-; iMür ab. dass sich der Verfasser das Interesse ut
.;... '.ir iic IVdärtnisse des Unterrichtes am Gj'mnasiai
; ^i.lK'11 iunge mit demselben in keiner unmittelbar«
, -.«iii. unwrniindert zu erhalten wusste nnd so die Mal
, ..v, itfmii bipulsen folgend die Last einer Xeubearbeitui
. i-.üti'ii. Ui dem verehrten Gelehrten schon hieför d^
-i iiivuiii^tcti sicher, so verdient er denselben noch rnel
;. lii.i ^Votjio. mit der er seine schwierige Aufgal
\. :i -.1111 *s gleich hier zu sagen, die neue Auflag.
■ i ,1 ;tT uii?:u wesentlichen Fortscliritt gegenüber de
.■... v:»o \or ihr dieser Zweig der Scluilbücherliterati
-1,; «-.voiu ersten Erscheinen war das Elementarbuc
.. V. ..^N.s-.--.- N-hnot durch seine Grficität. Mit feinei
. . ix :■■■ ^..'Tnohme Sprache sind die fbungssätze vo
.,. v.^.*^ i-iv- ;int der vollendeten Form deckt sich in dt
V* '''■'v: der Sätze, die zum großen Theile ein
,. .,> i.:.' v,"..-ti:sikeni dor Griechen bilden, be-sonders an
...iv- v-^i tV^iM^sthenes. Diese Rauptzierde hat sich da
.. •%«»» ■•\■^ erhalten, und Belege liiofür bietet jede Seit«
... ;- >.»»-N *jic »uch der Grund eines tJbelstandes. der de
^.. '^^. .. tvV,'»rti»te, eines großen Übelstandes in nietho
i-.v»'>« ,'■:• sich in der Schule aufs schlimmste fühl
w-v .Kthren habe ich in einem kleinen Aufsatz
ir-,vh. Hsusaufgaben (Zeitschr. f. d. ö. G. 1884
■ .lATAiif hingewiesen, wie die maßlose Anhänfuni
v,%Ti denen jeder dnrch seinen Inhalt den Schule
«Iss ViVabelmateriale zu einer Massenhaftigkei
AA«n&r, Oricchlcb» ElemeuUrliucb, &Dgn. y. ä. Scheindlcr. 333
Diuss, die 'zunächst eine große Obprbiirdun«: d^r Jn^-end
£«ttr BicbtODg' zur Folge hat, im veiter«n Verlaufe aber
EQ die Sclinld wird, dass die Scbflier an nnsoren Gymnasien
fßUi^ sicheren Grandstockos an griechischem WortiiiaUriale
4w B«^l entbehren. Denn ein solcher kann nur durch oft-
liligen Gebrauch der Wörter, durch fortTrähronde AoT-
ig derselben erworben werden, wozu die Schule nicht kommt,
sie TOD Stande xu Stunde vor einer übergrroßen Zahl nener
fbter sioht. Ich halte es t'iir wichtig-, die Anlordnrungen, welche
&«r Hinsicht die 12. Auflage des Scbenkrerhen Elementar-
an den Schäler stellte, durch arenaue Zahlenangaben zu
ieren, um so den Fortschritt, den hierin die neue Aoflage
iA, iu das rechte Licht zu etellen.
Es enthielten früher an Vocabeln: Das I. (1) Capitel .S6, das
fUß) Capitel 50, das m. (3) Oapitel 38. IV, (4) Capitel 47 : Summa
fl§l Vocabeln erforderte die Darchnahnio der A-Declination.
Die O'Declination brachte 189 neue Yocabelti, die conao-
fuitiKbe 473, die anomale 69. die A^jectiva 07, die ComparatioD
9(i die ProDomiDa 114, die ZatilwOrter H3: Samma 1311 Vocabeln
^tah dv muhende Grieche im ersten Semester v.u lernen! Da«
dea 2. Semesters betmg aV4 neue Voubeln, somit das
I. Qaase 2305 Vorabeln! Rechnet man nach Abzug aller
und Ferien das SchuUahr zu 36 Wochen, so entl'aLlen
itf Ü» 3. Clause 160 Schulstunden, von denen Mr Scbnl- und
rBnuafgaben üanmt Durchnahme mindeetens 20 Stunden entfallen;
[«mit terbleiben xur Bewältigung des Leiirpensums circa l&O
Etai^n; «6 kamen demnach im Durchscbiiitte auf die Stunde l.'>-3
M» Toeabelo, eine Mastte, die mindestens um ein Drittheü zu
P^ war: denn ich mnchte als höchste Durchschnittsleistung
1(1 Tocabelo per Stunde ansetzen, die gewiss eher zu hoch ist. wenn
■u bedenkt, welche Schwierigkoiten das Kriemen der Vocabeln den
Wikm nacht zumal am Anlange and in einer Sprache, iu der
ftMa fOQ den Buchstaben an alles neu und uncrh<Jrt ist.
Fsat ib«U8o hoch waren die Anrorderuni,'en im 1. Semester
^ IV. Cbsae, in der auf circa 45 Scbulstuiideii. die für die Vor-
H^ neoea Stoffee Terbleiben, bei KOO neue Vucabeb. also 13-3
Ttabiln auf die Stunde entfielen. Ist schon diese Zahl zu hoch,
■* iritiU sie erst ihre eigentliche Bedeutung , wenn man erw>.
*<k^ Anforderungen gerade auf dieser Unterrichtssture die Gram-
■>Mik ui die ScfaAlcr stellt ; denn hier werden die Verba auf fit
^ ik sogenannten unre^'etmäl3igert Verba vorK-^-nommen, eine
^vtti, b« der das Gedächtnis der Srhuler that^ächlich viel in
*Wfnifh genommen wird.
)üi dieser Oberfülle des Vocabelmateriales ging Hand in Hand
^vLiMftoff: an diesem ciitllolen auf die circa 150 Schul-
*lBad« m der IU. Classe 155 Capitel mit durchschnittlich
^ft Sitzen, auT die circa 45 Schulstunden im 1. Sem. der IV.
1
I
U) JScAfMH Grlccliiiclics ElcfincoUrbacb, iin^ei. r. .1. Ffkmtdltr.
Tt2 Cupitf»!; oDf da It. Semester knmon zur Einübong der SvnUx
;*■ AtM<i-hnitt« mit 422 SSfapn . dpmnach circa 10 Sätzf aaf di?
Stande. ETiebei sind nicht gerechnet die zQsnmDioiihangenden Stack«
iwischtD d«« FtHun des I. und H. Semesters, bestehf'nd us
19 f)lMtt« 47 kMiwren EnAhlnni^en. 6 KrAßeren Lefesiöcken. 30
Kj^lfnasiM. 8 Jamb«n und L-ndücii 6 Kabeln des Bahirns.
OuB £«M Üb«-fälle an Stoff schlimnie Conseqnenzen mit
»kb bnchte Tai bringen mneste, ist jn ganz k1»r. Der gering:«!«
CWbUad var noch d<>r. da.<» da« vorgeschriebene Ponsain in dieom
MiM Oisscs nie absolviert Trurde. ein Manen, da« der Lectäre
im 0><rgyaasnm natnrlich nur Abbrach thnn könnt«-. Denn w
Mkr «bM gvviSM Reichhaltigkeit des rbnngsbnchos im Interesse
(l«t fclt» Be<Reglichkeit dfs Lehrers witnsnhi^nswert ist. dardber
HUMi ioA die wenigsten Lehrer znr Khirhoit. d:is« das Buch
laMMlvns ein Drittheil zq riel enthielt; ferner war Ja die Mögli
k*M dtr Aaawalil sehr beschrfiiikt dadurch, dasa yocabelmuteriali
smI gnunnatiache Bemerkongen in den folgenden Stücken
fwm« Pnrchnahme der rorauflgeh enden vieirach ToransBetzte« m-
wit daas jedtT Lehrer wünsi'hen musste. möglichst jede gnmiu-
tiache ErschoinnnE; beim fbersetTien znr Anschauung zn bringeD,
W18 wiwier eine große Anzahl ron Sätzen erforderte.
Diese Qnindfeblcr der früheren AnHagen zu beseitigen, darauf
nofvte also (Ins Hau|>tan|rei)itierk des Herausgebers gerichtet sein.
Thatstchlirh var dies auch der Fall und hiediirch hat die nene
Auflngt' Ihro etrenj; methodische Anlage erhalten.
lU'nn der Cmfung des Lehrstoffes der 3. Otnst^e z. B-, der
irQher ohne xnaainmenh&ngende Stücke circa GO Seiten (die An-
luerkunfren abgorecbnet) betrug, ist jet:£t mit diesen auf 47 Seiten
vvUuoterl
Allerdings ist die Zahl der Capitel grOßer geworden. aU
uar well 1. oino ziemlich große Zahl zusammen b&ngendor Leerätä
»'»(«•eliOboa ist (24 im IVnRum der M. Olasse), 2. weil jeder wich-
tlvou grwnniatiHcheTi Hrscheirtung für sieb ein eigener Abschnitt
gewidmet int. l'nd hierin liegt eben wieder ein Fortschritt der
iiDUen Auflage; vom ersteren Gesichtspunkte aus im Sinne der
VinlsUirittlverordnanff vom I.Juli 1887. die die satzweise Ein*
Uburitr des grammatischen Stoffes begleitet sehen wiU von der
l.vi'turv minamuieiihAii^'ender Stücke; ihre Vertheilong an den Scliloas
wUik-r KtiNitinnien^i'bArtgen Keihe grammatischer KrschptT^uTigen er-
«eht'ltit tun tM>rn[)den gläcküch. weil hier die grauimati^he Iiorcb-
Q)iiiiiii( <li>a SliilTex r^aiiz entbehrlich wird. Was aber den zweiten
^4t>"''i'> ^t Inttrifft. so kommt er einer «-asten Forderung dar
Uli. I ikllk rntpegen. Jede wichtige gnimmaiische Erscheinung
' ' , ) ,<>iii nlne nietliodische Einheit, die sicher von den Schülern
il ■iMii muiis, ehe zu einer folgenden übergegangeD werden
^ I %» dln frohere Auflace in ihrem 1. Stärke Wörter
|u> . n'UU; Jitgeradezu miteüier AD6nahme(^^gt^i4r£i«)atihub.
iber
iaH
I
äftirai/. GriechtflcliM HIcntontarbnch, »ogez. t. A- Sehtindler. 33&
Igt j*tzt 7.. B. im AdscIiIuss« an meine Mpthodik p. 18 ff. der
{% '2.} Absclinitt imr die Wörter nur i;, der '•i. (u. 4.) nor die
s, in 5. (o. 6.) die aaf c; der 7. ntir Wffrter anf i;c. der
Mf ijs' o. «St der 9. (u. 10) die Crntracta der A-Declination.
iww Princip ist con&jquent im ganzen Buche festgehalten. Der
brhe GeTrinn. der för den Uiiterricbt damuB resiütiiTt,
t ia die Alicen. Während nämlich bei dor froheren Aiiord-
m; an das t'bprsvtzen eni heran gegangen viiirde, wenn die ganze
A-Dfritnation bereits darchgenommen war, was dich in der Praxis
pr hlnß^ 60 gestaltete, dass die sAmmtlifhon Wortgattangcn der-
■Am aar einmal anrtreii^eben wurden, knnn jetzt von der ersten
le an, wo decliniert wird, sofort das Übmis^Bbuch iu Action
Mn. Indem jede ^ammaiitichc KrEchcinmiir m^jr^fültig von der
0 tfi'lreniit ist, k;mn ihr auch jene Aufmerksamkeit Tun den
werden, die ihr rMliges Krfasiien und ihre Uiirchülmng
tarn geläulleen Winsen bedingen, kurz die ConfusioTi, die fräher
das Zusammenwerfen 8« disparater Erscheinnngcn leicht ent-
tonnt«, ist aopeefichlossen. und es liegt ncr am Lehrer.
Iingo bei einer Ersrheinuii^ '/u verbleiben, bis sie wirklicli
(VMudCTi und den Si'hnkrn in Fleisch und Itlut übergegangen it<t.
Dieser erheblichen Kcduction des T-ehnft-iffes entspricht anch
fit 4«« Tocabelmateriales. Das erste Sltlck enthalt l:) Vocabeln,
sweite l'J, das dritte IG, das vierte 1.1, das filnrte 15,
Mcfaste ]0, das siebent« 14. das achte 7, das neunte 6.
»bat» Stück 6, Summa 114 Vocabeln Tdr die A-Decli*
'Won. Wihrrnd aleo fnlher jedes Stock im Dnrrh schnitte
14 ii«Qe Torahein enthielt, stellt sich jetzt die Durchscbnitts-
tilcr aar 11*4 (114:10). Der O-Dedinution gölten dio Stncko
11—24 (mit AnsschlDss von 21, 22, die übergangen werden
«Bn: rerifl. Methodik 8. 27 f.): das elfte BtArk enthalt 21 neae
Toaluto, das zwölfte 9, das dreizehnte 25, das vientehiite 14, da«
fVufcnt« K*!, das secbrebnte 12, da«* fiiehv.ehnte 12. das acbt-
•teto 8, das neunzehnte 1.*», das zwßnzip:st# 14, das dreiund-
'■«iiifrte 17, das vlerondzwanziKste 14, zusainmen 176 Vocabeln,
''wit per Stflrk im Durchschnitte 14-6 (gegen 189 der früheren
Atlhg«).
Tnd dabei sind noch hier bereits die Adjecttra, die zu den
^d^o entten lleclinationen gehören, schon behandelt, wahrend sie
■^ trat nach der Deklination überhaupt folgten.
Diese Ziffern sprechen für sich beredt genug. dieOonclusionen
*t*l)C!i »ich da von selbst. Ut scliori hiermit ein Hauptfortscbritt
** ütnbearbeitung constuttert, sn darf nicht übersehen werden.
*•* dieulbe auch sonst noch wichtifie Veränderungen aufweist,
• to" TeTBtlndige Lehrer freudig begmßen wird. Ich muss mich
^^■B<«n, hier in Kürze aaf dieselben hinznweieen.
Tor allem kommt ilir der innigste Ansehlnss an Harteis Neu-
der CariiQsVbeu Graratnatik zu statten; ferner sind
m,
b ist riM
II ■■»[■■■II I
330 SchaikJ, Oriechiaches EltmcnUrbucli, angex. t. J. 5^A«ml2er.
alle Sin^'QlariUten mit Oonseqnenz von dem ElemenUrbuche fan
gehalten; inbalUicti bedoDtongBlose SBtre sind mir nicht an£gGstoO«o,
der ÄDSchluse der dontschen Stftcke ist, ohne dass sie triria) «im,
geschickt bewerkstellig worden. Kine weitere praktisi^bd Einrich
tung ist. da86 alle iVnmcrkuQ^'on in den der Präparation gew
meten Äbscholtt verwiesen ^iiid, wodurch der Schuler gczwnngi
wird, sich ihren Inhalt schon bei der Prüparation K^huri^ zu ei:
7U machen und das zeratreuendo ttberlliegen derselben beim Examen
verhindert vird; femer enthalt das WörtörTcn.eichnis die Vocabe
fOr Nr. 1 — 88 n&rh ihrer Iteihenfolge im Stöcke; endliefa
sorgfUtig gearbeitetes etymologisches WCrterrerzeichnis beigeg«
welches das Vocabollemen der St'hnler erheblich zn rcrdem
ist. Es ist eine Thatsache, die mir gewiss toh alleD Amteganocwn
beet&tigt wird, daf^s unsere Schäler im ganzen nad großen Bor
eines ganz an zureichenden Wortschatze« mftchüg sind. Wie nadi-
thaÜig dieser Übelstand die Lectöre beeinflusst» bedarf keiner näheren
ErCrtemug; denn wie soll ein rascheres Tempo in der Lectdrt
platzgreifen. wenn die Sch&Ier sich jedes iwoite Wort ans ^ua
Lexikon holen müssen? Wie aber aoU das Interesse an der LectSi*
im Schüler erwachen, wenn die kleinste Er7jUilnn|r in eine Menge
von Eintellectionen rerfSllt. so dass er am Schlnsite derselben den
Anfang Tcrgessen hat? Diesem ('beistände hilft nnr die völlige
Behemchong eines bostimuiten Wortschatzes ab; der alter kann
nnr erworben und dauernd erhalten werden, wenn dem Schüler die
ZagebOrigkeit jed«s Wortes zu seiner Sippe klar wird. Damit wird
sweicriei erreicht: einmal, dass der Schüler für jedes Wort An-
knäpTiuigspankte, Hilfen in seinem Gedächtnisse findet; zweite
daai ihm so oboe alle Höbe die einfacb&teu Geseite der Woi
bildong gelftofig wwdeo, die sich von selbefc anfdr&ngen, wenn
T. B. Substantiv, A^tectir, Verbom tod einer Wnnol gebildet
skn bat. Hiednrch soU er nach und nach beiähigt werdn, ron
bekannten Wi>rte aui^beod auch solche Wi^rter rerstehen m lefneo,
die ihm anf den ereten Blick fremd erscheinen and ihn so Tom
schädlichen Qebraach« des Lexikons abhalten. Daio bietet nnn einen
foetan Anhalt das e^moloeiMhe W^rtearreneiebnis Je nach seinem
Torfcoamen bei der Leciöre wird jedes Wort in diesem Terzeich-
BiaM aaCrasncht, die bereits bekaimtcfl Wörter einer Sippe werden
kiellr iMb wiedevlNtt, und am Schlosse des rntergymnasioxas soll
■o 4er Inhklt teaeÜMB «khecw Beute dar Sekäier sein. Oani
MgiiiMgui »M «Mih an eiM Mkk* fliinafciiiiiH dea Vocabel-
Mtaiala« die BMpnokoa« 4ir BlMiMh d« WefthÜdangdehm
aneikeB laaein
Hiermit UMt kb daia die griech. HcwiMbacli von Karl
Bckenkl in Miliar wnm OecUtt charaktafiriart nd dia L«aer
ancnüert. woiaaf er bei dar BMolMhaf danAan man Ai^an-
naifc n rickl« haW. Ich baC», dM6 »mäk mt tbewniatirot in
dv CbvaavsaK, te> du Badh m atiam hirtgi« G<«tatt d»
1
W, Teuffei, L&teinisch« SüKtbuDgeo, uigez- v. J, CoÜing. 337
foBKli dP8 rerehrten Verrassers erlüllen nnd den griecbiscben
toiHTKbt an nnseron Gymnasien kniftig fordern wird.
WJBn, am 24. Man 1888. Äagust Scheindler.
IttfbiBche StnnhungPB aas den XacWasse von Dr. Wilh. Slgmond
'tmffcl. Prof. der elastischen PhiIr)I(.j;i<: iiiTfibiiigfu, liuraus^c^eben
IVB Dr. SigmaDd Teaff^l, Prof am GjiiinAniiiii in TflliineoQ. Frei-
tnnv i B. 1687. J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Vtl u. 189 SS. irr- 9'-
$»k.60Pf.
Den nautbaftvn Liter urlilsturlker kfart uds vorliegdndes Opas
als Mvister d^ Uteiuisrlieu Stils keniKii. Einen ifunz
in Wert wird man diesen trefTIicIien Übertra^''Qii^'en diiruin
brinmts««) babrn, weil sie aos der langjährigen PrAxis eines
|iltiWo(i6diei> Seminars hervorgeiiran^ii and im Laufe derselben
a BBfflericUtijror Form gelangt sind. Was man vrob] zonäcbüt aas
(Am gawlnnen kauo, ist die Einsidit. in wie weit das LateiniBclie
nr Wtcdanrafaa inodenicr Gediuikt^Q und Diu-8ti>Utiiigeii rerweiidbar
ilL Wenn ein Kenner der röinii^clieii Literatur wi« Trüffel «(«ine
tlbmtmnfrsttite , die eben nicht für AnUnger berechnet sind,
IbuMD, K. Cnrtius, 0. Jahn entnimint, daneben .lurh die Werke
Nu», DteringB, BoiMters, Schweglers, Benndorfs;, Webers (Iloraz)
bosiiülit , BD ist damit über die Lel&tungsia]ii?keit des Latei-
nittlKii in besagter Hinsicht entschieden, und TeufTel that ein
initnw, wenn er aus einer Bede Bitmurcks und ans Lotze» medi-
Machtf Pbjrchologie einiges entlehnt. Auch bei solcher BoEchr&n-
kng ^ Stoffes wird man aus diesen Stiläbungen znr Genüge
'■Ht, dasa xur comiictcn (bertjaifuni; mehr geb'^rt, als Keimtnie
fV4 Grwamatik und Lexikon, diisi' die Herrschaft über den Ge-
inftn gleirh nnamgSnglich notliwendig ist.
Was die äußere Rinriclitung luilangt, so erHVhrt die dem
***'hthra Texte gegenüber stehende Übersetzung einige Erläate-
•*Ntwidurc!i Noten im Anhang. Dieser entbSlt parallele Wendungen
w dm iju laleiuischoii Texte t^ebrauchten Clussikcrs teilen, zur Recht-
Migug des gewAhlten Au.sdruckps, seltener zur Beleuchtung des
^IHH. and Hinweise auf N&gelsbacbs Stilistik. Wati der Heraus-
8^)Mf nkl&rt: 'Der Umfang der üterargescbirhtliciien Studien des
Vm(.i bat es wohl mit sich gebracht, dass er keineswegs ans-
••UMGIirber Ciceronianer war, sondern, wie leicht ersichtlich, das
^^0^ and Treffende auch von Scbriftstellem der „silbernen*'
*'*^ttt aniiabm', belegen die .^nmerknugen ganz besonder». Mag
*■* nofa diesen Standpunkt tlieÜen, so wird man doch nicht, wo
^^fvtt aoareicbt, sich au Lirius halten, wie dies XVIII 24 geschieht.
^ iil rem Coninnctivns iteratirns die Hede und anf Livins HI 11
^^mV^nnque litior iutsu ^ortsiäis prfiidisset, Irihuntm tin'Ui itthebat
B***iM«o. Allein in solchen F&Ilen setzen Cicero and andere regel*
****f dtn Indicatir. wie Verr. IV 13, 31 i/ntdf/ni'f Uüs pheuenit,
f"^näum rrat, ibd. V 56, 146 qum-cunque nnvia . . ventrutf
>NMMn f. 4. M«r. Ormn 18«. IV. B«ft. 2ä
aSB Lat«iniflclic Grammatiken und l^hrbflclier. Von H, KorioU
ttotim . . lenrbfi/uf-. Vgl. E.HoffmanUj LatoiniBche Zeitparttkclii S.48.
Aiim. 62. Die LXXTUI 3 aus Livius nachgewiesene AasdntckHWcw
findet Kicb schon bei Cicero: Phil. \1 7 auf rinrati» oporiH au/
fjuidcis potiits tjttam serrintis. Vgl. Arch. IV, 8 Sftst. VI. 14.
Das Bucli kann setner Natur nach nor für Latirer and an-
gehende Philologen bestimmt sein, wie der Ilornnf gebor aasdmrk-
licb bemerkt, und gewiss werden diese des Anregenden nnd Beleh
renden genng darin finden: aber man darf wenigetons die fngt
aui'werfen , ob sich nicht uucti der Scbütnr auf der oberen Stofr
des Gymnasial Unterrichtes hin und wieder an Übungen, wie di« rer-
liegenden, worern sie nur nicht dem modcmon Gedankenkreis« <it-
nommen sind, heranwagen dürfte. Si> wenigstens wörde ihn ito«
Ahnnng beigebmcbt von der Schwierigkeit des lateinischen IdiMi
nnd seiner Verachiedcnbeit vom deotschen. Arbeitet er hiiig«f*
immer nur nach zarechtgcmachten Vorlagen » so entgeht ihm niebt
nur dieser Einblick , ^oudeni er gewohnt sich auch alhiuehr, da
deutschen Wortlaute gedankenlos zu folgen. An Stücken also, w
die hier an» Monimsen nnd anderen Historikern entlehnten : U&uiMbtf
Wesen, römische Kunst, Hannibal, Sulla, Caesar, Sallustg Schriftttr
konnte n»di der Ansicht des K^f. der Schäler immerhin am Schlaf
der Gymnasialjahro seine Kraft erproben.
Olmütz.
.T. Gotlinf.
Lateinische Grammatiken nnd LebrbDoher.
ndeite
eqaI
Ellendts, Dr. Friedrich, Lateinische Orammatik. Benr
Ten Prof. Dr. Sldritx Sevffert 8*i. reTidiort* n mehrfach viTindette
Auflage Ton Prof. Dr. Jl. A. St-vffert u. Dir. Dr. W. Fries.
1&8Ü. Wcidiauimschc Buchhandlung. XU o. S32SS. Preii 2-60 !
Die 30. Anflage kann wohl als Wertmesser einas Bt
angesehen werden. Wenn auch das vorliegende Buch in zvook-
ntAßigor Weise mohrfa<;h in seiner Gestalt und Ani»rdnnng von da.
Herausgebern verändc^rt worden ist, so haben sie doch die prakti>c}i
bewährte Grandluge, die der Vc-rf. urspränglich goscbaffon. nicht
aufgegeben. Vieles ist ausgoschiedon , was in der Schal-
loctüre nicht vorkommt und ober das Wissen des OrmM-
siums hinansgeht. Cbrigeus konnte ans demselben Omnde ood
wegbleiben: faex (S. 16), deses, sospes, caelehs (S. 31), nngM.
cancelii, escubiae, rrepnndia, manubiae {S. 'M f.), die indecl gniuil
sinapi (S. 3;J). callum nnd callus (S. .'U|, trux (S. 42). Zu billi^M
ist die DoBchrflnkong auf drei Correlativa. Die Regeln tiüi
präcis and richtig gefasat und übersichtlich grappiirt
Hervorzuheben ist die Begel, dass man den Stamm eines NoroMi
durch A1>sto[>Qng der Endung um des Gen. Plnr. aui reinsten er
halL Nicht einverstanden ist Hef. damit, dass das Pron. rcflex. ah
.\nhang zu den Pronominibus gegeben wird. Kü ^oll sich an dli
Persomitpronumen anlehnen. Bezögtich der Congruenz des
Lücioisclie Gramniattken und LebrbQrlter. Von Tf. KoAni. 339
;m.2 iuttfoföhrtei) Fallos ist auch dio SU-llani,' maßg'vboiid. §. 128
nicht g«naa; w fehlt altt Ausnahme der FdU> fT«tni unter gleicli-
ign Bci^iffen eint^r durch dou Zusatz herrorgclioheD Trerden soU.
133 mns» «ohl auch aeqaiperu uls mit dem Accur. verhaiidun
hrt werden, so iaii^ß noch Nepos im Gymnasium gelesen
ijlil. g- 134. Äuro. 4 (ehh se g'crere pro, vrt-tin das Prüdicatsnomen
M Svhfl^intir ist, §. 15], Anm. 4 ist zu eng gefasst; dor Oen.
BM Adjeativs der dritten Declination kommt unr in V^rbindmig ni^t
liflinA^jtfctiv der zweiten Declination vor. %. ICI. Oh der Abi. bei
teqBiitc«re, contentum esse, contineri ursäcblicbti Bedeutung" hat, i^t
(ligBch; man kann ihn auch instnim^ntat fassen. §. 1H6. Der Abi.
baünVfrrbJB der Fälle ist wohl nicht d<;r8elbe, wie hei den Verhis
inIlBDgels. S- 225 futomm sit ut mit Präs. wiij. kommt in latein.
AnltrcB nicht vor; das Beisplol von diihito ijain futurum sit, ut
li puniteut huios facti ist ad hoc gebildet. Der bloße Coi^unct.
ptifi io diesem FuUe. §. 2G3 Ende und 218. Anm. 8. Das über
fai hist. Inlinitiv Gesagte ist der Art, dass kein Schöler weiß, wanu
ff ibji aninwftiideo hat- Fntweder soll er angewendet werden, dann
Biit der Srhülur daräber getiane Andeatiingf>n bekommen, oder nicht,
dua ist die gante Kegel öborhimpt fibertlilssig.
I>ie wissenschaftlichen Hßsnituto der Sprachforschung
M Qur insoweit aufgenommen, u!s sie das grammatischo VerstAndnis
<rleiebt«ni oder wenn dio Hegel oiiiidest^'ns ebenso leicht wie
tt äor bi&herigen Fassung ist. Am weitesten sind die Verfasser in
^r Bniebang im A1>1. gegangen. Ref. billigt dius, mosn aber
l*A«bcn, daes das ZasantaienftiaBen des Zusammengehörigen ans
P*diirogi»chen und das Trennen and l'uterbringcn an vcrscliiedencn
I ^>iktni aus wissen »cbaftlichen Gritiideu sich uuatigenehm fülilbar
|i »idit Tnlogisch ist §- I7ß die Eiiitheilmig: Orts-, Huum- und
SüfbHtitnmnugpn, Ktatt Orts- und KeitbestimmQngen mit g. 179 als
l^meriLbüieilang zu di^n Ortsbestimmungen. Vom pädagogischen Stand-
fUkte ist es nur m billigen, da^s alles unter diesen UogriffeD
T<fl[Oiiu«ndd zaeammengestellt ist, wie Pr&poeitionen, Städtenameu.
•«■l, loctis. die Vt-rba sutAcn, stellen usw., der Acc. der Ausdch-
nag. der Abi. dee Zeitpuiikte« , der Acr. der Zeitdauer ond die
*<tdugpn auf die Frage wie lange vorher usw., nur int dabei auf«
F, dasB %. ITU separat Ton einem Abi. mensurae die Bede ist.
Daa Buch wird auch in dieser Gestalt die alten Freunde
finden und sieb ncQO orwerbou.
'•«flöiache Sdiulgraminatili Ton Dr. Hermann Meng.-. Professor
vn t^jtiiouiuin ta Sun^tithnns^Ti. Erster Theil : Formenlehre. Zweitt'r
Tbrll: Syntax Wolfen bQti«l 1866. Vcriog von Jaliiu ZwlBSler. 1. Th.
II o 110 .SS.; II. Th. 161 SS.
hise der Verf. nach seiner langjährigen Boschaftigiing mit
** paamatiscben Material eine brauchbare Grammatik scnreiben
^B^ Uigt auf dur Hand. Dass er hie und da über das Bedürfnis
28*
340 Latriiiürlit: Gratninatiketi and LebrbOcher. Von H. Koziot.
der Schule htoans^egangen ist, will Ref. ihm nicht inm Vorwarf
machen, weil es nicht hftnß^ Torkotnmt nnd der Verr. das Bach
nach &ein«r ganzen Anlng'o nicht ah MnCes Lfm- , sondern andi
als Kacbschlagebuch bei der PrSparatinn nnge^ehon vis&en will.
Der sorg'fftltig gearbeitete and aosföhrliche Index (28 SS.) macht
das Boch ganz geeignet dazu und ist auch ein sprechendes Zeagius
för die Aneicht des Bef. — Aber anch fär die Stufe der sy&tema-
tischen Aneignung dee grainmatifichen M^teiiala hut er Torgfl8«h«i,
ftinmal durch AnBsrheidnng aller anßerhatb dos Schul b*reiches lit-
pendeii Formen, Wörtt-r und Wendungen, aiidereraeits dadurch, dan
or das Lenimaterial durch den Druck von dem Nachschlagematerial
geschieden und urissengchaftliche Hemerknngen über Derlination,
Komparation und Zeitrormen unter den Strich gewiesen bat. Dazu
^Borgt« er für eine knn:e nnd klare Passung der Regeln. Das« aus
Pietät Tür das Herkomicen manches beibehalten worden ist, was
geändert werden sollte, mus8 zugegeben werden, z. B. die allge-
meine Gennsregel über die Feminina , in der uur die Weiber und
Bftaine erwilhnt 7.ü werden brauchten ; die Beibehaltung von prosper,
obwohl proppem» die riassiscbe Form ist, und manches überflüssig«
AVort in den Uennsregoln der dritten Beclination. bei denen auch
eine Scheidung nach ccnson antischen und i-Stfimmen vorgenommen
werden sollte, sobald die Paradigmen so gruppiert sind. Dom
Schüler envilchst duriius nicht nur keine Schwierigkeit, sondern die
Bcgeln werden üb ersichtlich er und systematischer. Gni ist neben dem
Pronomen der ersten und zweiten Pereon die Andeutung, dass das
der dritten Person durcli is oder ille ersetzt wird, wodurch der
bisher üblichen Gleichst*>nnng der deterniinatiTen und reflexiven
Formen des Personalpronomens, die nur zu Begriffsverwirrungen
beim Schüler Veranhis^ung gab, auch in diesem Buche ein Ende
gemacht wird. Obwohl der Verf. die Conjngatlon in eine Tücalische
und consonantisfhe eintheilt, schf-ut er sich doch an der bisher
üblichen Beihenlolgo zu rütteln und führt die Paradigmen im Wider-
spruche mit dieser Einthoilung lu der alten Reihenfolge auf. bt
diese etwa besser? Hat der Schüler eine Erleichterung dudurdi?
Ref. glaubt gerade das Gegentlieil.
In dem ala Anhang zur Formenlehre gebrachten Abschnitte
über die Wortbildnngslchre zeigt der Verf. eine anzuerkennende
Mißignng, da gerade in dieser Partie die Versnchnng naheliegt,
sich galiL-]i zu lassen.
Auch die Regeln der B}'ntaz sind knrz und fasalich nnd
geben anch hinsichtlich des Inhalts, wie es sich bei unserem Ver-
fasser von selbst rerstebt, nur selten Gelegenheit zur Beanstandung.
S. 226 non dubito, quin futurum sit. nt tibi hoc contingat ist ad
hoc gebildet und kommt in lateinischen Schriftstellern nicht vor;
bei supiulosen Verben genügt für das Fat. Conj. das Prfta. Coiy.
§. 169 ist die Gliederung: Orts-, Raum- und Zeitbestimmungen
unlogisch; der Acc. der Ausdehnung im Räume ist einfach unt
1
latcioisdit; OramtDatikcn ond LpIubOcber. Von H. Kotiol, 841
Oitrinstimmtiiigeu zu aubsnmmieren. Errre^'ich ist es, dass
UBcr Terra«sor eine Lanze für die Concentrienui^ der Reiircln
den Abi. einlegt, ein Vorgang, der sicli nielir and mplir Bahn
bt Ans dpr Tendenz d»B Buches, anch ale Nachsctilacr^^bnch
dimni. (rklAren sich die vielen stilistiBChen Bomerknngen, dio
nnticr den granimatisdien Begt^Ln finden. Dies be«intrActitigt
Vcrt des Boches, das, nebenbei crwfibiit, aucb liäbscb ans^-
nod correct gedracJct ist, durcbaus nicht. Ref. kann es nar
ttna Finpfehlen.
[litfliDiMhe Elementar-Grammatik von A. Neitzcrt, ord. Lehrer
u Wilbelm-Ernatifcben Gjmnftsium zu Wrimar. Berlin, C. Spittcl-
marirt 2. N^^awied a. Rhein 1889. Heusers W-rlag (Lonis Heuser). IV
«. m SS. Pr. M. 1.80.
Leiter kann man in der KeducUan des grammaüucben Stoffes
nkl nicht niAbr gehen, als d«r Vert. der vorliegenden Elementar-
Snaunatik. Sie ist nur ffir die Claseen b&riimrnt, in denen dio
hnHclefaro und Syntai systematisch gelehrt wird; NachschLige-
taA für die oberen GLisson ist sie nicht. Im wosontlichon ist nur
4r S|frachg«braDcb ('iceros und CAsars berücksicbttKt; alle sol-
ItMO) und poetischen WOrter und Wendungen sind weggelassen.
iluirk«uien ist anch. dass in den lUIgenieinen Gennsregeln nnr
4iVnb«r und Bäume als weiblich angelnhrt find und mit Uöck-
■Ickt dkraof dann die Aosnahme der Ocnosregel der zireiten Decli*
»tioa amgestaltet ist. und daas fumer die Genusregelu der dritten
I>(cliiiaUon mit Rücksicht auf die Beschränkung des spracbticben
lütirtitU sehr vereinfacht und gekdrzt sind.
Hie und da tritt Inronsequen/. zutage. So raass bei der Ten-
4äi, Bar da« Nothivendige zu bringen, auffallen, dass elno große
Alahl correlatiirer Adverbien angefahrt wird, dio gant gut der
fluii und dem Wßrterbucbc öborUssen werden ki'^nnen. Wenn g. 61.
Alu, 1 aaf die Stellung ton urbs Koniu HufmerksHui gemacht wird,
■*« luch die von Koma lUliae nrbs ervAhnt werden. Kicht feat-
Stbkll«!! iiit der AafzSblungsgmnd der sogenannten nnregelrnftüigen
^•rtia; die der zweiten Conjngation sind nach den l'erfecten evi, i,
B>> ü nnd mit lEcdoplication gruppiert, wobei übrigens evi und ni
■**n»inftnder gestellt werden mussten; in der dritten si, i mit
Btdniitication, i, v obei die mit i an erster Stelle als Ausnahm« neben
^ Bit i an letzter Stelle zu reihen waren, and ui n^>en vi; die
■*• vierten ui, i. «i, vi, si.
Cnter dem Texte sind in der FormenK-hro hie und da wichtige
TBbhisch«, lexik.ilische nnd stilistische Wendungen angeführt,
"^^ der beiden letzten Arten auch in der Syntix.
Die Regeln der Syntax sind kurz nnd treffend ; so namentlich
*< «Ur die Congruenz. Alles, was sich mit der deutschen Sprache
7^ ist dbergangan. Daher sind beim Acc. von den unpenifln-
'"^ Ttrb«n nur decet nnd dedecet angeführt, da die anderen in
342 Lateinische Grammatiken and LefarbBcher. Von H. Ko:\oU
um d
'»■ 1
:uDi [
den Grammatiken angerährten ber.nglicb des Acenfiatirg Tom d«al-
sehen Sprachgobraoch nicht abweichen. Wo im Dpatächfn dnrdi di*
Wahl eines atidorpti Anßdrnclccs oine Überciiistimmani,' herbei^Iöhrt
werden kann, iet dies immpr vcrsncht worden, fief. hätt« §. 7 boi iDm
Wörtern, dio sttts den Acc. im Lateinischen haben, wihrend 4rr
Deutsche uucb don Dativ ifcbraucbt, die deutäche Bedcutuiii; tnil
dem Acr. daneben gestellt. Mit Recht i«t beim Dativ die edteotn
Wendnng^ porf^iiasom habeo nicht angeführt. Hei ease mit Daür
^ haben fehlt eine Notiz, wann diese Wendung rar unser ,hib«ai"
nicht gebraucht worden darf. Die Setzuncr des Ablativs v« den
Genetiv ist dadorch gerechtfertigt, dass der Acc , Dativ und iH
Best i III uiun gen zum VerbDiii sind, der Genetiv aber im allfrfitiwBai^
iLum Substantiv. Die B^^bundluiig der einzelDeo F&Ue des Ablikli
geschieht recht übersii-htlich in drei Gruppen, wobei jedoch fngÜ
ist, ob %. 29 anter den Abt. «epsrativns'and S- 41 nnter den ib-
strumentalis einzureihen ist. Der Ah|. hhm\. ist al$ Zui^ati: lum
Atl. gcsot/t. Besser stünde er als ZnsatK beim Particip, ds ;»
dieser Abi. keine vom sonstigen Abi. abweiclK-ndo Bedentang !«*•
es tritt eben nur ein Piirticip hinzu. Die Kegeln über dii» Orts-
bestimirungen sind ceucrntriert. Dagegen läsat sich nichts mb-
wenden. Warum stehen sie aber niclit vor dem temporalen Abi. der
dnch nur eine Vberlnignng vom Kanm auf die Zeit ist, aUo «u
jenem basiert? Der Genetiv ist nach denselben Geeichtepnnktco W'
gliedert wie in der Grammatik df-s lief. Klar und öhersichttidi ^'
aller Oednliigtheit ist auch die Moduelehre durchgeführt. Nor b»»
nnd da igt eitiigrs au srns teilen. %. (i'J, Anm. 2 ist der .Vamlru»
^compertum habeo ist ein rerstSrktes comperi' mindestens na
Btandlich; es drückt aus, das« die Kandhing aU voUendet f*
dauert. §. 62 IIa, Anm. 1 wird dar Schüler wobl auch wi
wolle», wann der his^t. Infin. bei lebhafter Scliilderung steht.
nicht bloß, da»» fr oft steht. %. 65 b ist unvullstAndig, da .
Schüler BJth hei enpinloeen Verlten nidit ?u helfen wissen ■^ '
§. SH, An. 1 ist hinzujufögen „deren Begriff eine Steigerang
l&sst". §.9Sb ist wobl besser für paenitnisset „snpinlose VeHta*
setzen, ferner zu §. 92 and 93 die Uemerkang „in der Abhänf
koil folgen sie genau den Regeln der conscc. temjf." Warum st
die Frage^flt/.« blntor dem Suplntim und niclit innerhalb der M(
lehre? Ebenso konnte die oratio obliqua beim Infinitiv muge
werden, stitt hinter den FragB8ä.t7eu.
Den Absclilnss hiKIvt die Aitractio modi, wobei übrigens
Conjonctiv im dritten nnd vierten S.it7e wohl anders tu erklär^
ist. Daran reiben sich die Conjnnctioncn nnd Kigentbömlichkeit^
im Gebrauch der Nomina und ein Abschnitt über Wortstellnng.
Die Arbeit ii>t eine Vülildmchdachte. Das geateoVt« Ziel b^
der Verfasser mit Geschick und »'onsequena, so weit e» mOglich w».^
dnrchgeführt. Das Doch Terdient die volle Bcachttnig der Facf'
genossen. Der Druck ist fehlerfrei, die Ausstattung elegant. ^^
XtitiniM-iie GranimAtAen iiii({ Lehrbücher. Ton ff. Kotiol. 343
Utoinisrho Klemeotur-Graoimatik, bearbeitet nach der Grammatik
TOD £llfii<lt>ScTff*'it Ton M. A. Si'Tfftrt umi W. Kri.-». 2. Auflag«.
Berlin 1880. ^VeidmanniM^hc BucliKandlan^. Vi' 88. Pr. 60 Pf.
Di« vorliegende lateinische KlementurgrammHtik ist ein AoBKUg
US 4er Kcholgrammniilc desselbon VerlasB^ra. Auf ?»> Scitpu onthillt
Dt iu, vas aas der Formenlehre l'är die beiden ersten Classen
nbvdingt oClhig ist, ond nu(' drei ireiteren Svitt-n einige syntak-
lHh«B«gelii In cinfAcher, für diese SttiTe beredinetei- Fassoog über
L OrUftstiuimong, 2. Acc. c inf., 3. diis Part, conjinictum, 4. den
HA. ibeol. In der Anordnung folgt sie der Snhulgrammatik. Das
PlDUBt. reßex. folgt anch hier in nicht praktischer Weise abge-
Mivt für sich hinter den übrigen Pronominibos. Die sogenannten
nnfilii&Gigen Verba sind übereichUlch nach der PerfcctbiMcng in
iid «dtf vier Gruppen geordnet: 1. redupliciertes Perf.; 2. auf i;
Inf li; 4. anf oJ.
h den tUgemeinen Günusregclu konnten diu Btädtenamen
tttntftlint bleiben, da sich das Geeclilecht aller, mit Angnnhme der
ii 4ir iweit^n Dedin. auf ns, nach der Endung rictitot. Auffallend
M die Anfübning von Narbo und CHrthag«*) in der ..Vnmerkniig zor
AsauliDie, dass die anf ns auegehonden St&dte- iind BAnmcnamen
te ivtiten Beclination weiblich sind.
Im übrigen Int das Wt-rkchen nach Iizhalt und Form ganz
K*«ijpitt seinon Zweck zu erfüllen. Die Schüler werden in der 8.
(luse lach in der Schulgrammatik, infolge der gleichen Anordnung,
Wh anr bekanntem Terrain bewegen.
«Taitisrhos Hilfahucli znr leichteren Krlt'rnung der lateini-
L srhpn unrcpelmäßigen Verben, joaammen gesinnt nach Berger,
B El]cii<it-t$4.'Tffvrt. Kühner. Ostcrniantt, Zuumt u. m. a. von H. Gc-or^
H lialiateile, t 7.. iii Bad Oerahaueen. Had Oe^-nhausen 1680. Druck
■ nad Verlag von Fr. St11nn«r. V u. 76 i^S.
^^^ [Itu die Leiden, die aus der bleherigen Art der Kriomnng der
^^pMnzeiteu der sogenannt«n onregclmaßlgen 7erba den Schalem
•»»iiclisen, zu vermindern, h;it der Hi-rauHgeher ohie übersichtliche
Avftjlilung denselben und ihrer CompoBitn in der Woi»t< versucht,
•>« Gleichwertiges zusammen geeteltt wird. Ken ist dieser Vorgang
^dit. Die meiftten neueren Sthnigramniatiken weisen denselben oder
tttilkbe Versuche auf.
»Hie tind da erschwert der Verf. es sogar den Schillern. Wozu
z*iB^ n sie die Vorba der zweiten Conjugatlon mit ui iui Perf. und
ttHl im Supinum zu lernen? Kiiifiieher lür sie ist es doch nur die
IVtYi, i und si im Perf. lernen und sich merken 7.u lassen, dass
■« andtren das Perf. auf ui hilden. Wozu sie quälen mit iuva-
ttu ^*^lt da$ sie doch nicht .-uiwenden dSrfen, und nicht lieher ihnen
^P *H«h, daM das part. fnt. nnr vum Compos. adinvare (adiutums)
^ Itlith l«t? Kommt invatoms dann bei der Sallnstleclüre vor, 60
^U man anf die Cuiegeloiäfligkeit hin, wie man diea ja bei ao
wßatAm udtnn nt.MiniiMTi<Miilf ten ■»■: das s*BMt
di« Vawmng, tie tmr n» 6mm Kafrigf T«a hnraliinu tntiMrt,
i$k BkM n iMPMgiu. Xäaia Aacfrvcfc. «« ,bfu TwD«icbi nnn-
tttMi'* tef air ScMIff !«■ Ltlnr «od Uferbotib* al« bSm.
Wtiir i«««i^ Mdb itcMsMiM %■■■< ffhlgwiii i» d«r nutv*
«ai%w PMa nr; mb TWtte 4« ScMkr dabtr lieb« ttf
tfte- imgattam. Ttria. «i> cM^ttrfiv, ngrn, Tsti
ntC «ad Sayünn. iia dma fii oaiiftia aoA itan adln
(Sl SSk 84^ vd nb ImAmÜ«* nrm vefnüwaai.
Di> *Wllirti fcf*. t^i>i^ wfc» wfimm w. »- varvn nit Uümtw
Dnck H f«k«. AaA dfe Ol ■! lü toMlH ttav B»rlBt«o Wttt-
Itf Mid linnli^ Khi gvMna Im Lnükon ni
stod iJ^Mfliifc tea TatMMM m BnlH. ak«r akU lüllt<^
idv «ssviaAr n IsaaL
wlfffcfn Lini'
dir Art. >J4
B»r. nOdti
dleB^ wnOhrai
iaP«! B aiii'
StaBumali
Bhrai gntnt
bvi« •». dtw 4i
i OBd iL L
SkteM
I.«t«lti^•:hft Gfttnintatiket) and tohrbarber. Von H. Koziol, 345
»rährt. Wfilirecd die Orammatiken diese Formen in sechs
1i^ bringen, but sie der Si-hülcr hier auf einer Wandkurt«
Ittordentllrh äbersichtlirh darfffSti-Ilt. Stamm unter Stamm, Tümima-
bra DDter Tempus?.« ichen , Kndini^ unt^^r KoduniEr. In jedfm
tw^os ist der Stamm nur eintniil hingettchrir'ben und gilt noivohl
'4» AeÜv, als aoch TSr das Pnssiv. Dadorch irird die Karte eo
als Dor mAgticIi gelichtet und QhersiciitHch. Die OberBlchttich-
Iki f^rdi-rt ferner auch die An^rendunj^ von üachstabcn ver&cbie-
[taff Größe, [m Stamm oiid in den TempuRzeiclien der ersten Con-
Ifnalif« 4 .'► iVntim. (Fnt. I act. T«niims7.oiclien 2*3 Ccntim.).
ist der Präsens- , Perfer t- nnd Siipinatamm norli unter*
[riridun und sind die vom PrAsonsstamm gebildeten Zeiten dnrch
dreirncben Strich von den vom Perrectstamm abgeleiteten
«. Die Endungen stechen durch die poringere Höhe cnd
E4vtb die SehUnkheit der Buchstaben vom Stamm- und Tempns-
iMiAm aS. Dazu kommt, dass thr Stamm von delco, das mit
lime des Stammvt>euU und der ahnrn ich enden Bildnng dp.s
l'onj. in seiner Abivandlnng mit amo gleich ist, an^h dnrcli
DrifJt (2-.1 Centira.) als dioeem untergeordnet ersichtlich go-
[hidit wird. Dadurch wird gleich anfangs dem Knaben die er-
[nikigeude Erscheianng vor die Aai^n geführt, dass er nicht eine.
[fOBdn iwei Conjogutiooen auf einmal lernen kann. Dass femir
Xflgticfakeit geboten ist, ein solches Blatt nm/n.echlagen und
[ta Knaben beim ersten Erlernen immer nur ein Tempus vor die
iil|ca IQ führen, dadurch wird jede Zcrstreuuni: , die durch dai4
HiÄlidRii) auf mehrere Tempora entsteht, beseitigt, und as kann
4ardi 4ag Festhalten des Auges auf dem einen eine raschere
»ai lidwre EinprAgimg erzielt werden. Hat dor Schüler so Tempas
[Hf TfiDpns erobert, dann wird dor Anblick der nberaiclitUch ge-
Geeammtbeit der Formen in ihrer Abhilngigkeit und Zu-
tHtaoifreliijngkeit das erworbene Wissen befestigen, ßcf. kann
^iibir die» pruktisebe rnterrichtsmittel allen Gymnasien aufs an-
K*!*nnt1ichBt« empfehlen.
li^iaiiches Vocabiilariiim. «tjmologisch giordnt-t und mit beton-
äcrw F.Tficl«itbtigang der Phraseologie bei Kepns and Cisar «u-
'~''lut fltr (Quinta imd Quarta bearbeitet von Dr. P. Wesener 2. viel-
Ai TcrbeMcrtv u vtrnithrtc Auflage. Leipzig 1886. Druck u. Vorlag
Wa a G. TvQbovr 00 SS.
Das Werkeben enthalt auf r>0 Seiten die sogenannten uu*
I^^PbtUigen ZeitvOrter tn fettem Drucke und bei jedem die am
rorkommonden und fär die Leetüre des Xepos und C-JUar
m Stamm- oder abgeleiteten Wörter (Substantivs, Ai^ec-
sd Zeitwörter). Unter dem Texte stehen 243 Phrasen aus
'■>* Antoren. Vielleicht wäre es gut auch Phrasen gleicher Be-
^tef, wenn anch nicht stammverwandter Wörter daneben m
_*«■. l. B. cruci affigere — in cmcem agere; eipers sitis — sitim
346 Lftteinisclie Grammatiken and Xelrbnclier- Toö TT. Ttosiol,
sedare u. ilgl. Um oratbnetn habere Bfthn aar Xt^t. gern „apnd Tor*
angefülirt, am aaUi schon aal' dii-ser Stafe tn TorpAnen, _^_
Sollen die WOrt«r nnd PhraBen auswendig' gelernt irerd^^f
Der Verfasser sprict,t sich darüber nicht ans nnd fährt onr »»
dass dieselben in seinem Vban^sbnche für die 2. and 3. CIa^s^
bäofigerc Aiinendung finden. Der Zwfck scbtint also der zu so-in.
das ßcbün E\n^<i]yrisifi durch äbcrsicbtliclK» Zusammen Stellung' dei
Verwandtet! im Gedfichtniäse aurmfrisoben und fest7.ahaltj>n. Ki"
mechanisches Au&wendiiz'lernen derüelben , ohne ihnen vorher
Sätzen begegnet zn sein, würo eben nicht p;1dngogiscb. Als Xo
schlagebnrh neben dem Übnngsbuche desselben Verfassers kann
Werkchen immerhin irate Dienste leisten.
Ei"
Lateinisches Eleraentarbnch, bcart>eitc*tTonDr. P. W^sener. LTh.
(8Mto). N'obtt i-incni «ysteinati^cli geordneitn VocabulariuiD. 3. AÄ
Leipzig 18S6 Draok ond Verlag von B. G. Tuubner. IV a. 114 SS.
Die Anordnung des Stoffes ist in der vorliegenden 3. Aoflag«
dieeelbe geblieben bis auf die Umstellung der Abschnitte über die
Wörter auf or vur ä'\c auf n fXVI der 2. Aufl. vor XV) und über,
die Neutra anf ur vor die mit anderen Kndnngen (XXV der 2. Äo^H
vor XXlVj. Hef. kann daher bozä^lich dieses Punktes auf die B^l
Biirechung der 2. Ana. in dieser Zeltsctir. 1863. S. 204 verweisen. Was
den Inhalt und die Form der S&tze anbelangt, so sind mancberi
dem Buche sehr zum Vortheil gereichoiide Äiideniugen vorganomt
worden. Hie und da t^itid ganze SAt?.e weggelassen, die in inh:
lieber oder formeller Besiehung zu beanstanden waren, and dal
andere eintrofügt worden. Aoch Kürzungen von Sätzen haben aus
diesen Gründen stattgefunden. Seltene und uiiclassische Wilrier
wurden ansgemen.t, so inias (docli '2'2, 1 stehen geblieben), calti«,
colus, daps, ensie, excubiae, fagus, famur, margo, vennis, cic
degener, deses, sospes, vigil. Trabs, das der Autor auch besfit
haben will, steht XVUI 2; ebenso sind die Beispiele mit tiro
den .\bschnitten über die Dcclination beseitigt, dagegen Qudet
das Wort in den Sät-^eu über die Coi^jagatiou. Am-b in sprach-
licher Hin»irht ist manches rerbessert worden, so die Stellung des
Vocativ, der in der 2. AuHugc häufig am Anfang steht, nnd hie
und da des attributiven (ifinctivR (vgl. XX 2 n. a.); die Bection
Tön sacer mit dem Genetiv, statt dessen die 2. Anfinge den Duti»
hat; Ausdrücke, wie „das kleine Samos'', wofür nun ^dto kleine
Insel S." steht. Statt antiquitns lesen wir nun tcmpora autiqua,
namentlich im Abi. , für proprü liberi cuique (LX 7) das richtige
snl cuique liberi, stitt pulchor und pulchritndo von örtlicher Schön-
heit ämoenns and amoenitas. Der Satz mit prosperus XUl 4 ist
gestrichen, da die Binübung dieses Wortes unter denen auf er is^h
beibehaltenem o nicht nOthig ist, indem die classische ForaH
proRperus, nicht prosper lautet. Aach die griechischen W'Orter Eof ^^
ersclieinen mit der lateinischen Kndong a. Kach allen Seiten bin
lerl^^
ivJM
haH
iaflfl
auB^
ilrter
alti«,
ica^_
^itlfl
tälHoIccbc (inimmatik<>n und Lchrbfirticr. Ton TT. Kosiol. 347
U>rt sifh dip hpsspmde Hand verfolgen , urodarcli du schon an
lieb fKhl verwendliare Buch nnr um so trefflichor geworden ist.
Dir ainnstürondf Drnckrehler impigri statt imptgro XID 5 igt tw-
Mkvud«]. Aarfallend ist bei dfesor Sorgfalt, dass der Sutz 29, 1
.HtVfipl hvkhtin rotbes Blut, die Fitjchu wciOes" unverändert
ffUiehiiu ist. D«r Drnrk ist corrvct und die Ansstatton^ hübsch.
Du Boch wird sich veita Kreise erobern.
Bleikivs. Pr. F.. EUmentarbuch der lateiniscli^'ii Sprache.
Formeolehro. Chiinfjsbnch und Vocalnilariuiii. For die nrtent«
State d«9 Ojrninasialunt'.irricbtcs bearbeitet von I>r. Albert Maller.
IHmtof des k<'>iii^lichcn ljivniiiiv''iums und RctlgrmnaoiuniB xa Flcn«-
bvg 8 dorrhfrfliaehcne u- verbefiünrt« .Auri&^i^. HnnnoTor 1887. Verlafr
WB Carl Mijat (Guatav Priur . VlI u. löM SS. Preis Mk. 1.80.
Di« vorliegende achte Anflapre weicht in mehrfacher Hireicht
ntin siebenten {vgl. d. Zs. lt)85, S. 849 f.) ab. Be?.üelich der
AaopUimi}; des Stoffes ist xQ bemerken, das6 die SAtze über die
BiUußir der Adverbien und ibro Coraparation, die früher hinter den
A^^HtiTi« standpR, nan hinter die zweite ('onjncrbtion versetzt s'mä.
Xatihkh mnpsten alle bis dahin in den dazwischeD stehenden
^tun vorknnimenden Adverbien getilgt werden. Die Übtuigsbei-
^iil* iiT zweiten, dritt«n und vierten Ccmjugation folgen jetzt an-
KlMUr hinter jedem Fiiradigraa derselben, wodorch eine grüißere
flursifhilichkeit entielt ist Die indefiniten Pronomina and die
^ SebOrigen Cbangsbeispiele (neun lateinische und drei deutsche)
lÄd ««{fgelaeflen worden nnd überdies hie und du ^inr.elne nn-
pKMiile Sätze, desgloiclion der Anhang, Paradigmen der conjug.
fÄTpJir. and der besonderen unrec^eluiä&igcii Vorbn ciiUialtend, zwi-
•*li»!l dem zweiten Voeiibular and dem \Vörter\' erreich niese. Die
ft^ ffesonderten Ahachuitte Perf. präs. nnd histor. sind in einen
r ^^Wnitnengeifigen. Zur dritten Conjugation ist ein biteinischer nnd
k^Mldi^T Abschnitt (18 .Srit7e) binzngerügt worden, ebenf^o tar
^mBii Ciiujugation ein Inteinischer (noan Sätze) nnd ein dentecher
^^MiSfttze). Femer ist der Stoff acn zwei zasumuienhängende Stücke
B^- nndu hinter den gemischten Beispielen über die vier Oonjo-
B BiUofien und 2. Bomulus hinter den Deponent! buR bereichort wor-
' *">. Äoch die einzelnen Sätze weisen manche Veränderung auf.
^uorine Wörter sind weggelassen oder, nm Anmerkungen xu Ter-
**ito, statt einer unbekannteren Uedentung eine bekanntere gesetzt
**1 iltlfacb die Form der Aufforderang in die der Anfühning nm-
Woi«i worden. Auch die Stellung erscheint oft geändert; Hot
^OÖT, drr früher fu^t immer am Anfang stand, ist nun mehreren
worltn luchgiwtelU, ebenso die Copuhi und das Yerbum, die früher
** tettehen Stellung entsprerhend gesetzt wurden , an das Bnde
*)■ Salus. Freilich ist bezüglich der Stellung noch manches ge-
™»Mb, was nicht gercohtfertiet werden kann. Kef. empfiehtt für
*• Wehste Auflage die Beachtung der Stellung der attributiven
34B L&t£inisclic Granmiatiken nnd Lrbrlificber. Von It. Koiiol
Genetive. Das pathoÜBche o bcioi Yaoatir ki>mnit nicbt tnebr 60
bfiufig vor. Ferner sind einxeliie Anmerkongen ihrer Wichttglieit
halber in den Text i^eetellt worden (%. 26). Zu b)llig«>ii ist di«
Kumerierang- der einzelnen Boispiele, ehenso der ^öüere Iira^lc
der über don Boispiftlen nnd itn Wflrterrerzeicbnisse vorivOuioieiidfO
Vocabeln. Nicht za billigen ist^ dasß die Vocabcln noch 'uamtt
aber den Ülnngststdckcn stehen, und dsss gleich anfangs alle
Conjugationen in einer großen Beibe von Abschnitten durch
AbdrQcken blol>er Zeitformen eingeübt irerden. Auch über die beid
Vorabuliire hält Ref. seine Ansicht anfreeht, das» sie besser in Bei-
spielen verwi'rti't inrcrden k<!}nuten. Anzuorkeiineu ist, dass der Ter*
fasser seltenere oud uncl'issiscbe Würlor ausgeschlossen hat. Kef.
würde iiuoh trerii faex , tintinnubulum , tinnire . balare , coax«re
missen und hätte es dem Verfasser ronieben, venn er unrb tnrtnr
(§. 43) nicht in die Gennsregel anfgonominen hätte. Sonderbar iPt
der Satx lusclniae garrient! Statt „deren Stimme ger&llt ans".
S. 99, 6 ist „ihre Stimme nsw." zn ßchr«lben.
Der Inhalt der Sätze nnd die Gewissenhaftigkeit dor Arbeit,
dosgleichen der sorgfaltige Drnck nnd die hübsche Ansstattimg vefc
dienen Lob.
^
Eleoicntarbuch der lateinischen Sprache ron Dr.Herm. Schmidt.
Erster Theil, Pie Foniienlehre fllr die beiden nntt-rslcn Cla^seo d«#
Gymu^isiuiiis. 9, Auflagd. YoUl^ neo bearbeitet von Prof. Leonhaid
Schmidt. Oberlehrer nm kOni;.*!. Gymnasium zc Brombetg. Halle
188Ö. Hcniiann Gtaenius. VI u. 332 ^S.
Trotz der mnnnigfaohen VM-andi-rongcii, die der neue Tloraae^-
geber des vorliegenden Elementarbuehes von Dr. Herniunu Schmidt
vorgenommen hat nnd die besonders die grammatische Ajiordnnng
betrelTen. wie die Beliaiidlnnir d^tr Adj^ctiva nach der dritten Peel)-
nation statt nach der fiuilleri und die L'instellnnEr der meisten Snh-
stantiva mit tinregelmACigem tionus nnd der Adverbien in das Peosom
der 2. Classe, ferner die AnsschHdiing von Stocken entJegenerea
Inhalts aus dem für dio I. Ciasso bestimmten Theile und von Vocabeln,
die sich für diese Stufe nicht eignen, und endlich der engere An*
scblnss der '/.usaiiiiDenh Angenden Lesestücke an die einzelnen gram-
matischen Gruppen und die Einfügung vtni Lesestoff für die Zahl-
wörter und Um Stands Wf^rter — trotx dieser Änderungen ist die Qrand-
richtung des Bache» geblit.>bi'n. Es soll durch dasselbe nicht bloG
das Wissen des grauiriiatischtm Pensums gefestigt, sondern aoch
iiiiwillkürliches Verständnis für die mannigfache Adwendnng der
Erlernten Formen im lebendigen Zneammenbangn des Satzbanee ge-
wonnen werden. L>aher reihen sich an die einzelnen eine große An-
zahl xusammen hängender Lesestücke möglichst anregenden Inhalts;
denn mit dem Interesse für den Inhalt steigert fiicb die Lust an
der Re<>tiaclilung der Form. Durchaus nicht tu Kioklange mit dieser
Anschauung und Tendenz, vom Satze aus die Form zu lernen, steh«
Laieinlwbe Gr&mmatifcen und Le1irl>flrhcr. Von IT. Kbtiol. 340
ir dt« dem eijceDtlichen Ponsom vorausgescbtckl^u Vurübangen.
hitten wegbleiben solleo, denn ttieÜa (•nUialten eio nur 8ub-
odrr Sabstfintiva mit Adj^ctivig oder Sfltzc, bei denen durch
0 Verwendoritr ton est, «nnt, erat nnd erant eine UmAndening
illglicb ist, Jif also eine starre, des inneren Lebens tntbelircnde
Vonr^rbindang bilden,
Wu die Anordnung der Einzelgfltze und zusammenh Engenden
JtM« und die Vertbeilung des grammatiscben Pensnras in den-
hAni uibdan^, so l&sst mch wenig dagegen oinwondcn. Ref.
Mit nur, dass gloicli anrangs zu viel Prä]K>sitionen angebracht
>uiil So ßndea sich von diesen in den zwei ersten Abschnitten
iii4ai (per, circa, ex, in, sine, cum, t>uh), in den zwei nächsten
litte ^rm neue (ante, pont, iiiter). nurh fanf Abschnitten aber-
■ib Jni (de. a. ad), nach weiteren zwei Abschnitten abermals zwei
(■pod, i>ropter) and alt« diese in den Beispielen dbcr die erste und
mit« Declinution. dann im Verlaufe der dritten Declination noch
idit (jiraeter, iutra. eitra. super, pro, adverso«, contra, erga). Das
Dt ßr den Anfänger eine zn ät-uke Dosis.
Der lateinische Ausdruck schließt sich an die beeten Mufiter
a; mr sollten iu den ersten Abschnitten syntaktische Fügongen,
vii der Dutiv des Zweckes, der Genetiv bei plenus u. dgl. vcr*
■Mm werden. Übertiaupt sollen in syntaktischer Hiusicbt möglichst
nttig Abweichungen vom Deutlichen vorkommen, da der jncendliobe
f Oüt obnedie« vollauf mit der KinprAgung der lateinischen Formen
u tbnn bat. In diesem Sinne ist nun allerdings der wiederholt
T9tt;oeuiiendB Dativ liei socer zu orkl&ren. Aber ehe man l'uncb-
tif«! bringt, lasse man beftser jenem Grundsätze zu liebe alles Ab-
iiidmid« ans. Mao darf dem Knaben nichts Dnclassisches bringen.
' ^ttm steht in der guten Latinität mit dem GenetiT. Dasselbe gilt
KU profirias {§. 22) , richtig sollte es heißen mea et ttia et reli-
Vnm propria sunt. Auch der unnJjthige Wechsel der Tempora
Vir la meiden. Warum in II S. 34 ut »it — inflat; interrogat,
tn* mr*f Dafi ist dem Knaben bchwer kbir zu machen und rer-
*vrt ihn. Dagegen ist ganz gut in IV 8. H domos statt domnm
i^Mtien. Den Grund wird der Schüler ohne Schwierigkeit einsehen.
b dirvtigen Aufklärungen dient der fcrtlanfende Comroentar unter
*» Striche, der Cbfcrwetzungon von Wörtern und Phrasen, ErlAu-
"nugen lon vyntaktischen und stilistischen Wendungen , Erkli-
'*B9(ll Aber Pertioneu und OrÜichkeiteu u. dgl. enthält. In diesen
*** 6<f. ealTeo aufgefallen. Wozu das Präsens anfObreo, wenn die
^^nfeitatik dem Schöler sagt, dass nur die Formen salre, aaWete
^ ttlretv von ihm anzuwenden sind. Die dem sorgfältig geartMi-
**•«. ucb den Abschnitten geordneten Wörterverzeichnisse folgen-
^ dMlicben Sätze und zusammenhängenden Stücke sind ganz
***imtipieLhend und weisen ein oorrectes. von Latinismen freies
I>«Kii »f.
360 Wacktnieil, Die ältesten Pasnoufisplvle in Tirol, uig t. J. Atrn
Dan Bach ist nach dem Gesagten in guDzen zveckniftfllg aa-
gelegt uiid Ifann euipfolilou werdoti.
WieD. Heiiuidi £oiiol
(Schloss M^i im nficlieU-a Hefte.)
1. Vou J. K. Wtckemellia
englisclieo l'Lilologie-. berui
. SchipütT. ir Wim 188*-
W. RraumQlter. Ünick von K. liolzhausen. itl u. 164 Sä 8*.
Die ältesten Passionsspiele in
"Wit-ner Beiträge zur deutsche
gegeben ron R. Heiozel, .T. ÜTjnor,
Unr Verfasser durfte sein Hnch dpr Gesellscliaft für doatKiif
Philologie in Iterlin mm Abschlnsa des ersten Üpconnioois Am
Besteticns widmen; denn es reiht sich ob seiner streng phiUdo^iKlMii
Methode Qiid Gründlichkeit wärdig un jene Bestrebungen an. BcD^
genauere NachpriUunif wird erst nach erfolgter Ausgabe des TinJ«
Passions, auf welche man tum wohl mit Spannung wartet, ntAglkh
sein. Sicht^r i«t aber nur dun'b derartiges Kindringen sdilieltBci
eine v&rlSssliche und v.illständig-e Oesrhicht« des geistlichen Drsinu
zu erreichen. W.s kritische Untersuchung erstreckt sich natnrgencW
auf die drei ältesten Passionen Tirols, den Sterzinger-, Pfarrkirfli«-.
Haller-P.. und bozuicbnet zu deu verdienstvollen PobUcaUoQto JL-
Pirhlers ober „das Dramii des Mitti'laltfrs in Tin>!" den lug« «•
warteten wissenschaflicheTi Fortpcliritt.
rrir die Knthtuhung des Ster/inger Passionssplels ergibt üA
die Zeit von 1481—1496; der Schauplatr, der Äuffflhrungen war iB
Sterling Trabräclieiiilich noch die Kirche. Diese Hs. weist vvrscbie-
dens Schreiber auf und ist nicht Original, weil man durch ^t»
Lacke hindurch, velche ein späterer Schreiber nach di>r ur^pTiii
lieberen Vi^rlago ausfüllte, sowie aus Schreib-, Lese- und GwlAch
fehlem die blolie Abschrift erkennen kann. Nebenbei wird eine
sieht Wilkena und Monea richtiggestellt (S. ö f.). Der Pfarrk.
auch aue dem Sterzingor Archiv, ist aus dem Jaliro 148(^ und
nur die Abschrift eine» mi kundigen Schreibers. Aus der VergleirJi
Ton St. und Pf. ergibt sich, dass beide Hs.n unabhängig von
ander aus einer gein einsamen Vorlage geflossen sind.
W. tritt nun aus dorn lUhmen der möbevollen pbilologi
Untersuchungen heraus, entwirft von Spiel zu Spiel eine sorgsame
Disposition and prüft den ganzon P. auf den dramatischoii üehall
hin. Eine solche ilstlietisclio Würdigung wirkt nicht nur wuhlthätlg
abspannend auf den I^eser des Ituches, suudem ist auch ein schätz*
barer Beitrag xur Kenntnis des alten Passionsspiels. Die unprflBg-
liche, rührende Naivetfit, spjlter die volksthnmlich urwüchsige Seite
dieser Spiele scheinen sehr zur Nichtbeachtung oder selbst Verach-
tung ihres iuueren Wertes geführt m haben. Dieses Vorurthul*)
') Im Bobmerwald, wo. bisbcr anbeachtet, Weibnarbts- und PaMioBft*
■piel sith in altdrthQmtieher F&wung tTbalteo bat und noch aolgefÜft
wird — Bef. nrbeit«t an deuselbon — legegnet man l. B. bei aller "
liebe des Volkca fOr solctiv ächauatiicle doch auch mum-her on^
ferttgten Abneigung.
7, IM« lltotton PtMioDWpiele ia Tirol, ang. t. J. JmuianH. 351
W. tu xerstrauen, indem er Lidit and Scliatlen verständig
T'Tkebrt. So tritt z. B. schon ioi Pi-olog die ganu- Kingebang
^Dbigrn Gomäths an d»n erhabenen Stoff herror, die zwei
nden Parteion — Schril'tgelehrte und Priester einerseits,
•Ol dem Tom^M}] vertriobeuen KBuflctilf] andersctlü — Biud mit
bick gleich in die erst« Handlung (Act) rerleg-t und führen
Ihlicb in vachsendor IieideuBchnlt, aber doch itns e:ewis8er innerer
iRTintf die Kiita.ftroiihe herbei. Oegeuüber (Jieser orst^n Hand-
toU irdischtT Gesinnung, nienschliclier llerilosigkeit und Bache-
tritt in der zweiten in «rschättomdeni ü<}gensatiie der ver-
angefoindet« Erlöser in seiner stillen treisti.(reD Gr^^ße anC.
dieSüDi klafTondeu Gegensatz darf man nun mit W. die stärk-
'flin and schvädiaten Seit«n des Passionsspiels ableiten, aber nicht
JB dtnt Sinne, dass man schlechtweg die leidende Kolle de« Erlösers
Badnunatiscb hAtt, sondern dass man die mangolharte drama-
[ndividnalisicmng, die tiäafige Unbeholfenheit in Sprache und
I^cntollong , öberbaapt den starken Abstand von Inhalt and Form
■u jnHiD Gegensatz ableitet. In der dritten Sandluiig bereitet steh
OrJrtos am Olbcn? in „schwerem Seelen ku tupf" auf die Gefangen*
Hlun und s«in Leiden vor. In der vierten Handlung wird Christus
nr Annas, dann vor Kaiphas geführt. Judas' VerraÜi llndt^t neben-
W liM scharfe Verurtheiliing, Petras" Verlenti'ming ist ohne innere
TtfbioilDüg angeknüpft. Im ganzen aber horrsfht Einheit der Haud-
tn| tind der Zeit. So auch im zweiten Spiel tu vier Handlangen:
l.Qiriitas \ot Pilatus. 2. Christas vor Herudes, 3. Cbriatus wieder
w Pilata», 4. Christi Tod. Hier verdient die Verstärkung der
durch die Herodesscene and die einheitliche Cbarakteri-
des Pilatus Bea'-htong. Die Pause zwischen der zweiten
»d dritten Handlang i^t mit der Selbstmord sceue des JuJa.s au»-
K*Iftlit. Nach aatliettscber Wikrdigong jedes Spiels zeigt W. in einer
ifviua bandschriftlicben Cntersuchung, dass der St. and Pf. Pas-
dnrch je einen fberarheiter (V nnd Y*) hindnrch anf eine ge-
le Vorlage (X') weisen, wobei der Üborarbeiter des Pf. (Y'')
seUMtftndigo Änderungen vornahm, der des St. (Y] gctrencr
Torlage folgte X' ist jedoch nicht als der orsprüngüche
f'Hitr Pafaion anzuseilen, sondern wieder nur eine Abschrift des
'^ngiiiaia, wa« sieb aus Änderungen und Schreibfehlern erweisen
IM. Daa dritte Spiel (nur lOü Verse) scheidet W. aas and be-
*(iil. djL&s es nach der ganzen .\nlage eine erst später einge-
"^«faioe (Emaoä-) Posse von unbekanntem Verfasaer ist. ümsomebr
kianM daa vierte Spiel, das Lustspiel auf jenes Trauerspiel, in
*««lil W. theilt e» in zwei Tbeile: 1. Darstellung der Aaf-
fiUliiiitg IQ fgnf Handlungen ; 2. Kine satirische TeufelKkoui^die
<" nai Handlungen. Auch hier ist die Gliederung und Darstellang
*ft huutreicb und die Einheit der Zeit gewahrt. Ans der Text-
**sWicbang ergibt aich, dass die Hand dessdlben Oberarbeiters
333 Sdilenther, Frfta Oottöcbod a. dia bQrgerl. Kbniödjii, an», r. iTtnitf.
wie im ort>ten Qfld zweiten Spiel aacb bier tbatig' vsr und gm
verirandtc Änderungen Torgenooimen bat.
Der Glanzpunkt der Arbeit ist aber die mQhe^oUe undsdim-
rtge Untersacbanx ober das Verbältnis des Haller Pass. (w
St«rzing!) 7.n St nnd Pf. Erst dnrch Anfdeckan^ dieses
niBSes ist ein kritischer Stundpnnict zn einer folgenden A
^cfichalTen. In Hall nnd Ster;;ing blühte am Ende des 15. Wf"
buaderts das Passionsspiel. So mochten denn die Stcnunger v^
in die poesiereicbe Stadt am Inn g'^vandert sein and befliu^
haben, dass sich hier bei der AufTütinin^ des Passions inf ^
Stctdtplatz oder im Stadtgarten, nnterfitntzt vom Maffi^trat. wie V-
ans den Baitbäch«rn Kennn nachweigt, dss Spiel nnj^leicb mehr v*''
welÜicbt batt*, aJs in Ster/.in(f. Das ifeÜel ihnen und sie noü«***
in d«r Eile die neuen Partien und nahmen die Abschrift nach St
mit, woselbst sie eben lipote noch als H.iller P. liegt. Der Ab-
schreiber bendt;:to bei dieser Arbeit den H. nnd einen St. Pafii'O*«
rerreichnet« aber ans U. nur die Plnsstöcko and Abweichao^
gcg-enüber St., nicht anch die Plnsstäcke von St. gejrenüber H-
So wird nun ji-ezeiKt, welcher .\rt die Vt-rinderuageu des H. P"
pind, und weil die gemeinsamen Fehler von St. nnd Pf., die ftt*
Vorlage X' zn rück führten, im H. sich nicht finden, mnss ancii tf^
anf einer anderen Fai>suQg als X^ berohen, nämlich anf einer Vi
Jage S', welche aber neben jener X* ans dem Original geflocscn
Die Fassung des H. P. erster Hand ISsst sich also nach Abzog dff
Ändernngen wieder herstellen. Nach Abzog aber aller späteren Zu-
sAtz« in d^n drei Handschnlton inuss sich ein getreuer Tvxt de«
Originals ergeben. Als K niste hcngsort dieses Originals bejteichnsk
W. Deutscbtirol , als Verfasser einon tteistlichcu, als Zeit der Ab-
fassong 1400^1430, also die tirenzscheide, wo die (leistUcbMi
Spiele aus den Händen der Geistlichkeit in die der Laien, aas der
lateinischen in die dentitche Sprache übergegangen sind.
Anßer G. Milcbsncks Untersuchung über die latojniscben Octar-
feiern nnd der neuesten TerdienstroUen Arl)eit C. Langers (Die Ui,
OstorfeJem, Mäncb.>n 1H87, E. ?tahl) döi-fte anf diesem Gebiet«
noch niemand die Textgestaltung neben ästlicüscher Prüfung
gründlich uiid fruchtbar dargelegt haben wie Wackeruell.
Krumm au in B'jhmen. J. J. Am mann.
U
%
Fraa Gottsched und die bürgerliche Komödie. Ein Caltubild
aas der Zopfzeit Ton Pan! Srlilenther. Berlin ISSfl. Verlag »oa
Wilhelm Herti [Bt'sser.-che Buchhandlung). 4 Bi- u. ^<J7 SS. 8«.
Strenge Methode des gelehrten Forschers rerbundcn mit der
flotten Darstellnng des Journalisten. Ernst der Arbeit mit Homor
des Tones ist diesem Buche Schlenthers eigtni. Von lange her sorg-
fältig vorbereitet, auf weitschichligem Material aufgebaut, schöpft
CS doch nur den Kahm ab und liefert ein kleines Cubinetstück,
das gewiss allgemeinen Anklang finden wird. Neben dem gewaltigen
Herrn Professor Gottsched, dessen m&chtigo Allongeperücko nidit ni
rSHtntUr, fnu Gottechdl a. die Ifirgcrl. Komfidie, ang. t. Wenur. 353
»:
Hinnn Haopte prangte, steht die zierUcboFraa Prorossor Luise
fAM^nnd* Vtctorie gob. Knlmus, auch sie oine treue Vertreterin
ihm Zelt. Int nicht schon die Tracht der Zopfzeit bei den M&nnem
ffliiCtuld ooKeleDk, bei den Fracvii irraziCB and g-eacbmackvoller?
icrb&H sirh die 'irctehrte Fretinditi' zu ihrem Kheherrn; so sind
Ton beiden jrepll«frten öattnntrMi verschieden ; er nimmt
tveren und ernsten Theile der Literatur. Bio die leichteren,
*ir ik Tmgödie. sie die Komßdie unter ihre Filtlge. Freilich über-
tUil dvr HerrGooiBh] manches unungeiiehue Stück Arbeit auf ihre
StMtern, und so verkümmert ihr aDsgosprocbenas Talent vioKacb.
lir ist es irelun^en, dies klar zu machen; er schildert im
i Buche (1—82) das Leben der Frau üolt«ched, ihre Anfjüig-e,
iwpreri Mühen als Frau des Pi-ofessors, ihre allgemeineren An-
ödktoD, iliri? Sti'iJang- zu Frankreich oder besser zu den Franiosen,
^ traurigen Geschicke ihrer Ehe, die scbiDerzIicben EnttAuscbaugeii
a ibf Svite ihres Mannes, über welchen echoa I7f>5 Ewald an
JiicoUi sdirieb : 'Gotieched ist ciriliter iodi', in merkwürdiger Über-
«taltiiiimuag mit dem jungen Goetlie (1, Vi): ^Ganz Leipzig ver-
täM ihn. Niemand geht mit ihm um'. Schienther bericht^'t keine
•wo Thatsacfaen, fojSt durchaus auf dorn bekannten Materiale.
IBM £n&hlergabe verleiht jedoch dein Ganzen neuen Keiz und
wAiadet in geschickter Weise die Besprechung einiger i]irer Werke
■it d«iB Leben. S. 71 hfttte bei Besprechung der Pantbea wohl
'*'i»liodB (1758) gedacht werden können, wenn Platz für den
Pidalio war; Wieland wird doch das Weiic der Fran Adelgnnde
V*kunt hab«n.
hta zweite Buch behandelt dann Frau Gott}^chedi^ nach der
'XwrfBvn Stellung, welche sie in der Ges{:hichte des Lustspiele
■■Oliamit, und gibt durch einen l'berblick "^Pas bürgerliche Prosa-
Iwliptit iu Obersncbsen' den nMbigen Hintergrund. Hier haben
StUwther schon Manclte vorgearbeitet, besonders Creizcnach, Erich
StfcBidt und Minor. Kr geht von Gnpliius aus, chanikterisiert
Chetian Weise, bespricht dann GotUicbeds Theorie und ihren Ein-
Qbs aal Henrici, wendet sich hierauf der Kithter'schen ^) Oppo-
*itiBB SU, welche freilich fast ungehOrt verhalltn ; ein eigener Ah-
*A&itt ist dem ' Kampf gegen den 1 farleki n' gewi dmet , wobei
^••Mdö-s auf das Weiterleben des Harlekin unter verschiedenen
9«meQ Bncksicht genommen wird. Mich will bedünkeu, dass
^tUntber wtder S. 112 die richtige Vorstellung des Hans Wurst
^ dwwn Huptcharakterzug er, als handle es sich um eine Figur
4ir rtoiscben Komidio, Gefrässigkoit nennt, norh da^s er S. 113
^ Tkutre italien des Gherardi zutreffend schildert; wo sind die
*«^tüttUchsten Bissen', welche dio Hans Wurste der Wander-
*> QottAcbed nOtbiger Vorratli 227 fahrt von ibin noch an 'Trauer
^ loftipiel ron ddr artigen Orondüappe der Welt', ein Drama, welcfafis
<>U itt B«riia wieder aofgefäUit wurde, Tgl Fiamick«.- Entwurf S. 163 f.
ttiMdmrv r. i. «aun. Qjma. lOH. IV. Uafu £&
35t ScJitfHtJttr, Fnu G(>ttsebed u. die btlt^erl. KomOdto, ang. t. ITi
trvppcn für U»nrici übrl^ Hcßon; aocli zweifle ich gewaltig,
ob man d^n Haas Wursten so v'ml Kenntnis« zotranMi darT;
man schöpft« gewiss nur aus StranitzkvB OUapotrida, velche aller-
ding's das meiste dem Tli^atre Italien verdankt, nie irh in meiner
Einleitung; zn den Wiener Nendmrken llelt 10 nnchgewiesen habe.
So weit ich don Hans >Var8t verfolfjen konnte, ist sein Ilanpt-
cbaraktoriug dlo liuuimdreieti^kcit, die Gcfr^ssigkeit tritt niigends
hervorstecliend auf, sondern gehört nnr mit zo seiner Begehrlich-
keit, welche sich aber ebenso in seiner Geschlecbtslust äußert.
Sehr gut sind die Beziehungen und Untergchiede zwischen Guttacbed
und EOnig aufgezeigt und dabei auch 'der Dreßdnische Mlgde*
Schlendrian betrachtet. Dann wendet sich Schienther der Gefiihr
zu, welche der Gottsched'scheo Theorie des 'Auslacheus* drohte.
nämlich ina Pasi]uill zu verfallen; Gottsched hatte selbst unter
dem Angriffe Raate zu leiden gehabt. Schlenther bekommt dadurch
Gelegenheit, die dramatiEche Thätigkeit des jetzt erst zu fcihren
gelangenden Christian Iteuter zn wdrdigon, was Zamcke in seiner
bedeutungsvollen Schrift über diesen Verfasser des Schohunfftkr
noch uuüeracht l:ie&. Mo]ii.>res Bedeatuug und Gottscheds Gegen-
satz zu ihm wild behandelt, der Eiiifluss Holborgs aber dera be>
kannten Neudruck der r>ilriischen Schaubühne* (ron Hoffor}' und
Schlenther, Berlin IKKr» i',) vorbehalten; nachdem noch aber di«
Form des Lustspiels, beziehungsweise den literarischen Kampf
zwischen Straube, dem Vertreter der Prosa, und Scblegol, dem
Anwalt des Verses, Bericht erstaltet worden, wendet fiich die Unter-
suchung wieder der Fruu Gottschediu zu. 'Die Piatisterey im Fisch-
beinrock', 'Das Oespenste mit der Trummel', 'Der .M.enschenfeind',
'Der Verscüwender', "Der poetische Dorljunker' , 'Die ungteich«
Heiratb*, 'DicKausfranzöein', 'HerrWitzling', 'Das Testament', werden
der Bei be nach durchgenommen und mit iiiron Originalen oder Vor-
bildern vergliclien; — es fehlen 'DerBarbierCoruorm' (Deutsche Schau-
bühne, 2. Bd.) und 'Du-Frenya Widersprocherin' (ebenda Bd. 3); —
dann greift Schlenther einige wichtige Punkte heraus, vor allem
sei auf die Äuseinandereetznnger über 'Typus und Charakter auf-
merksam gemacht, welche das Wichtigste zur Erfaetsung der Eigen-
art der Frau Gottsched enthalten. In den Beilagen finden wir einig«
bezeichneude Briefe der Gottschedin, und die vou Erich Schmidt
ihr zugescbri ebene witzige Kritik der Lessing' sc heu Faufilscene.
Schlenther nutprstützt S. 48 f. die Vonnuthung Schmidts durch tw«
wichtige Gründe.
Die Inhal tsiuigabe zeigt, wie gcschi'kt Schlenther seinen Stoff
behandelt liat, wenn auch nicht geleugnet werden kann, das)> manchss
etwaB 2U flott abgethan wird*); die Abschnitte über das sSchsiache
*) Auch die Corr^ctar. Tgl. Martin Deaüiche Lit^ratarzeitun^ 1886,
Sp. 120; iD&crdcm lies S. 106. Z. 17 t. n. des.' S.1'20, Z. 8 t. n. philan-
thraiiischeu. S. 193, Z. 15 gekannt. S. 314, Z. lü aocb st man, &. 164,
Z. 8 hexenmisng?
ti. Zriuchr. d. Mg. deutschen SpradtTerelns, uig. t- J. Semtiillcr. 35S
ipiel sind skitwnliaft, manch*» ist »or gestreift, pinigemala
der Ton doch 7.n sehr ins Borschikoeo; aber der Verfasser
ridft jede Trockenbeit. zerrt nicht kahle Knochen herhoi, son-
iDcfat alles zu belebten und das war doppelt nOlhi^, da er
»oh 1 verdiente Rettung' der Frau Gottsched acbrieh aud doch
'flu« Febl*>r nicht rertrchwei^'f^n konnte: nur auf die Weise, wie er
« tittt, r«nnochte er an« Mr seine ireldjn wirklich zu interessieren.
Lemberg, am 11. Februar 1886. K. M. Werner.
farilt dtis allgeineioen dcntschcn SprachTcreins. Her*as-
nnbai Ton IlernionD Rieg«l. BrAmuchwdK 1B8<I/S7. Druck ron
M. H. Mejrer.
Die Zeitschrilt dm allgemeinen dt^utschen Spracbreroins hat
ihren 1. Jalir^angr beschlossen, nnd dies niftge der Anlas»
iliren Beetrebnnf^en ancb von diesem Orte aas ein Wort der
futjniuenden Iteocbtang zu widmen.
Xan pflegt den Beginn der neu aafgenommenen Bewegung
a GtDEten der Bprachreinheit vtin df^r Oiiindung des allgemeinen
Mldeii Sprachvereins ab zu rechnen. Aber schon in d^r zweiten
fflVW der TOger Jahre bemerkt man ein Wiederem)>ortiiuchen der
■H lubr als zwei Jahrhunderten niem»ts ganz vergestienen Be-
iMwDgfn» and sie fangen au sich wieder allgemeinerer Tlieilnahme
a biDiAchtigen. Thatkräflig fasste dann SL Siegel die vorhan-
^nt Anregungen zusammen und bereitete durch seine beiden
ScftnfUn 'Ein HaDptt*tück von nnserer Hutt{?r!ipr»cba' (1882) und
"ine deutsche Sprachverein' (1Ü86) die eiitecbeidendeu
. . die zur Gründung des Vereines führten. Er besteht
luK'iir noch nicht ganz zwei Jahre und hat trotz di^er kurzen
^•<'> »vhfiue Erfolge aufzuweisen, indem er dazu beigetragen hat,
^Ovdankeu, f6r die er arbeitet, In weite Kräiso zu verbreiten;
^iotahl der Zweigrereine, die sich ihm anschUeQen, itst eine be-
Etliche (91, nach dem auf der Hauptversammlung iui October
W87 eretatteten Berichte, 6. Nr. IC der Zs.).
Die ganze Bewegung tiat sich auf gesunden Buden gestellt:
^ w«Ddel ihre Aufmerksamkeit iler deutschen Sprache überhaupt
»- Dniriige Bestrebungen k<>nnen aber in weiteren Kreisen nur
"^BTi«! fassen, wann sie znnAchst ihres allgemeinen Charakters ent-
^iiii und auf ganz hehLimmte Ziele hin gerichtet werden. Ihr
' f'Vning wies sie znc-rst auf die Beobachtnng der Fremdwörter,
*« der Sprachfehler dberhaupt. Es ist aber von VVert zu bo-
taflen, daas ihre dauernde Baaeinsbe rocht iguog diu-in liegt, dass
^"^ sie die Anfmerkäatnkeit uUt-r Unterrichteten auf dns, was
°^hv heißt, gelenkt, die Einsicht in diesen Organismus und
^ utgttneine Bedeutung gefördert, nnd darnach — als prak-
^'^^ Ergebnis — die I'dege der Sprache erzielt werde, die jeder
*B Rbn eigenen Sprechen in Hinsicht anf Bichtigkoit, Beinhcit,
23«
3
KonithiMoriüche Bilderbogen, angex. t. J. Wagtltr.
356
SchJ^nheit desselben üben soll. Dan Rind ab«r Dinge , ge^
sieb in dieser Fassung — nnd so wollen sie die Satinngen i
Vereins (s. Nr. 1 der Zs.) — kaum etwas einwenden Usst
Was die 'Zeitscbrift* selbst bC'triSit, so wörde auf üuma lohi
statt des volltönenden Titels, den sie trä^t. vielleicht besser
Käme 'Mittheilnngen' oder ein ähnlicher passen. Es Tehlen allV'
dings nicht AnfsSti», dio ein nnd die andere wertroU« Beobaditonf^
znr Geschichte der Keinignngsbestrebnngen oder aber Sprach gebraoch
enthalten: aber die wetUas größere Zahl der Beiträge dient on-
mittelbar praktischen Zwecken, wie sie von den ersten Bcdörfnt&sen
eines jongeo Vereines, der tnt FnrderoDg seiner Ziele erst in die
Anlangsgrönde sprachlicher Erkenntnis einführen moss . gestellt
werden. Das liegt in der Natnr der Sache nnd Terdient keinen
Vorwurf. Doch wird sich bei naturgeuiaßer Kntwickelnng der Be-
wegung, dann wenn Klarheit ilber die GnmdToraussetiangeu ge-
wonnen ist, von selbst das Bedürfnis einstellen, die Arbeit ins
einzelne zn vertiefßn, und wenn dann, in unmittelbarer AnrecuDg
durch den Verein, eine eigentlicheForschungangestellt wird, deren V«r-
öffentlichung eeincti Stempel tragen soll, so wird ein fachmäßig ge-
Itetes Organ wohl nothwendig werden. Dasselbe wird anderer-
ütfi die 'Zeitsckrift', wie sie jetzt besteht, nicht äberfiüssig machen:
denn diese hat es . wenn ich so sagen darf, mit den Tageeer«tg-
nlssen, die den Verein bvrüliren , zu thun, und in dieser Hinsicht
erlnlit schon der 1. Jahrgang gan?. seine A-afgabe.
Wien. Joseph SeemnlUr.
Knnathistorische Bilderbogen, rri. Supplement. Zweite Lieremog-
Erg&nxungcn xnr Kunst de-s Silittelatters. 12 Tafvln init Holzschnitten
und einem Farbendrack. Leipzig 1887. E. A. Seemann. Preis 1*6011.
In diesem Hefte sind einige Basiliken der früh christlichen
Zeit in Born, San Vitale und das Mausoleum Theodoricha zn fia-
venna, der Dom zu Monreale usw. .ibgebüdet. Sehr ausfährlich tat
der romanische Stil in Deutschland behandelt: die InterABsantan
Aulagen von St. Michael in Fulda, von llamorsleben, der Errpta
von GiTplUngcn mit den HnfeisenbCgen, Limbnrg, Sinzing, Uaal-
broun dsw. Auch dio deutsche, italienische und spanische Oothik
erfaJiren wichtige NachtrAge. ebenso die deutsch-goth Ische Plutik.
In dpr Malerei finden wir hervürragende Beispiele des deutichfo
Frpsko, dsT niederlAndischpn, spanischen nnd deutschen Tafal-
malcrei. Den Schlnss bilden die italienischen Maler des 1.*». Jahr-
hnndert«: Paolo üccello, Piero deUa Francesca und Fiesole, ver-
treten durch charakteriHtische Proben.
Graz. J. WastUr.
Dritte A b t h e i 1 u ii g.
Zur Didaktik und Pädagogik.
Znr lateinischen Srhulgrammatilc
l. Über FragesÄt?^.
K. Schmidts lateiniscfac Sohul^uuuuatik »oelit naeb H. Meirings
|F«|ng in di« Partio über dir Fragcs&Ue vine besser«.- Üb(.-rsicht und
teit m bringon, wftiircnd andere und Ditnrntlich frQheie ürara-
Irin Äußerlich bloQ von dm die Fnigi>D einleitenden Wörtern
■ ita Modoi liondeln. Indetmen flchi^int K. Schmidt hiebei in einigen
feblf^riffen xa haheo, and twar zonftcbet in BetreAT der Anord-
feroer besflglicfa der Einihoilung sowie der Benennung der oinie1n>'n
Bgea und cndlieb (was Schmidts Gnimtnntik mit aUcn audcni
bat) rflckFirbtlich der die Fra^o-iSIze einleitenden Conj an dienen.
Nwb Schmidt (g. 3:17 (F., t>. Aufl. if'rfaUeii nämlich dio Fragesätie ta-
;in ■einfache'- ood in „Doppeirragenu: dieg gilt jedoeh bU<(i vnn einer
lit PngctAtxe . den roa ihm »ogcaiumteD nSatzfragen-: c$ kann dem-
>4 dicMf Kintheilangsgnind nicht als oberster Geltnnf; haben. Befl-
tiün bat Sefamidt and nach ihm Goldbacher g. SIT ff. in der Cnter-
■MbQa&f die Fragen welil nicht richtig in „Be^fra-" und -Satifraifen''
IvUfdeD ''>je naebden niAn nach •.'incm Begriffe oder nach einem Satxe
hifi*)( denn entcni tuten sieh .BcgrilT.* und -Satz- nicht unter einen
llf^Rben HanptbegrUr pnbnimTnieren, um ale logische L'nterabibeiliingen
fikn n k&nnen, nnd zweitens so^llte ja eigentlich auf jede Frage mit
<Mn Satie geantwortet irerdon. Endlich wird hei Schmidt nacfa deiti
'ttfitleaAder^r Grammatiker nnter den die Antte ciiih>itenden Partikeln
*Mir ab eine telbsUndJge Partikel angefQlirt und x«nsehen num und -Tit-
ln Dotafchied »tatoiert. der »iiL nicht streng nachwoiäen Usst and flr
^ Sclnle «enigfteni nicht nOtbig isL
I>aa lind nnierc Bedenken gegen Scbmidtn Faasang in dieser Partie
to htfinbchui Sjntax nnd vir wollen es nnn Tersncben. unsere Ansicht
'('Ib«, w{« lieli selb« nach jahrelanger Behandlong dieser Frage in der
'^ mi asfdrtngt. im Nachfolgenden kun dartulegen-
Jed« Frage wird nur mit ROcksicht auf die zu erfolgende Ant-
**Tt fettcDt; die Antwort ist Botnit ein wichtiges Moment fOr den
'■igtadca, nnd die Beachaffenheit sowie daa Wesen dieser Antwort ist
**ft Batargemtß der oberste Eintbi-ilungtgrund der FragesStte, nicht
I
338 Zar Uteinischeo Sclialgnuiimatik. Von Fr, Ot, Xorotmf.
abar der UmsUnd. ob e« «ine einfache oder eioe Po^ipelfra^ Ist Smi
nan ein j«der Qedaake in Form eine« Satzi^s tum Ausdruck kraaBt> M
sollt« auch ?ine jede .Antwort Bat eine gestellte Fngt in der Fom m
ganzen Satses erfolgen: da die«) aber in der Bede oft zn xbkppoj
wire, %o wird statt des gaucn Satzes gevr-bnlich nur mit einen IM
deuelben geantwortet, nnd zwar mit jen^m Theile, nach weirbero fW
zugBweise gefragt wird. d. h. entweder mit einem Nonien oder toi
einem Verbuni; ein drittes gibt es nicht, da ja adverbielle Awdrikb
wenn mit denselben geantwortet wird (i. B. beute, hier. dort), die Gdtu
der Nomina ballen. Da es nnn Fngen gibt, dif vorzogfwdae ein None
andere wieder, die ein W-rbum zur Antwort eifordem. so kann noa dl
ersteren Nominalfrag^n, dio letzteren Verbalfragen QUineO| W
so ergibt sich von selbst der oberste Eintbeiiongügnmd f&r alle
Ton Fragesätzen.
Die Nominalfrogvn nun. ron Scfainidt und Goldbacher, wi»]
bemerkt) nicht genau -BegrifTef ragen- genannt, werden im Latein.
den anderen Sprachen eingeleitet darth fragende Pronomina und Adrert»
deren wichtigste im Latein fOr die Zwecke der Schale in nachfolgenoS
Weise zoeammengestcUt werden können:
qni«?*]Uid? ubi? qualiaV cur¥*]UO? undc? etqoomodo? qoanJii?«!
Daas auf diu durch Torstehende Fragewörter eingeleiteten ¥i»g
nnr Komina als AbkQrznng für einen ganzen Satz zur Antwort kOlDMl
ist einleuchtend, selbst in FHIIen, wo scheinbar mit einem Verbutn geal
wortet wird. Denn wenn z. B. in dem Satze: ^Was machst da?- C
Antwort lautet: -Ich rechne, Mhreibe- etc., so igt die« nur st.>l!»tfrtret«l
Für: "ZilTem, Schriftzflge- usw. (mache ich). Die Bezeichnung •NondU
fragen- filr diese Art von Fragen ist somit gerechtfertigt, sie ist ata
auch zugleich, wie die B*'Eeichnung &ü die zweite Kategorie
fragen«, einem den Schalem wohlbekannten Gesicht«kreise entnc
dus dieselben zu den ohnehin schon zahlreichen granunatiscben
nicht unnOtbigenreise neoe. minder bezeichnende und ent einer iMUgt
Bikl&iung bedOrfende Termini |-ßegri(!'s— nnd •■äatxfragen-i lernen nftw
Was ferner die -Verbal/ragen- betrifft, so wird, wie oben bemal
anf dieselben mit einvm Verimm geantwortet, odfv, wenn die Prag* ri
einfache ist, mit -ja- oder -nein-, welche Partikeln in diesem Falle n
als Abkürzung fQr eine roHstOndigerc Antwort zu betrachten sind. I
Verbalfragen nnn sind entweder einfache oder Doppelfragen id
jnnetiTe Fragen) ; beide Arten werden im Deatfchen als direete Fn|
ohne ein besonderes Fragewort nur dadurch irek'--nnzeichnet, das* <l
Verbum tinitam an die Spitze des Satze« gestellt wird. Das geafigfc d
wegen, weil die Wortstellung im Deuucben zum Unterschiede tob 1
t^iMben eine gebundene ist';. Der Lateiner dagegen, dem dita I
!C IM Wim
ie ~ytM
lonud^H
nTeidl
*) Dies kann man in der Sebnle in der Weise klar mA'->--"< '
man st-igt. dose der i^tz: .Caesar totam GalUani subiecit* -
Deut8chvn jedoch der eDt»i>rccbcndü Satz: «Clear besiegte gaiu j„_
h&cbstens aretmal geändert werden kiinn, wobei das Tcrbnm Tinitam :
an die Spüxa das Saties gestellt werden darf-
Utdniscbcii Scbultn-immatik. Vos /•>. Ot. Novotny. 3;>n
1M«rto Wortstellung nicht genfigen vrOrde, bedient Bicb zurKcnn-
bcider Arten von Verbalfragtii. inr>^vn sie direot oder indiKct
geviftter Pirtikeln. Als solch« gelten ihm bei d«r einfachen Verbal-
äie Pftrtikelo: »lim oder -Ht-, und nur wenn eine Verwundoning
ein rnwill« o. Hgl heivichaet werden soll , fehlt wie im Dootschen
jede Art Ton ik'iclchnang des Fragwatzoa.
BOckaichtlich der bt^idcn g<-nannten Frageparttkeln nnn »tatttiercn
Jb nncttiedenen Grammatiker einen Untentchlud derselben iii der Weise,
im •mmm eine Temetode Antwort voruui>Ectzc, während -ii^ sowohl eine
i^ßkmie ab eine Temeincndc Antwort erwarti-'a lasse", — ein Tnter-
flUed. der rieb nach anverer Übeneugang nicht strenge nachweisen
lM;deiui
II) kann nach der Nator der Sache der Fragende die Besehaffeii-
Uldei Antwort 1,0b sie nämlich positiv oder negativ sein wird), gar
tkkt iluen: wttsstc er dos im vorbinfin, so bfitte er ja lücbt nOthig ta
feifn. Beweis dessen ist auch die Thatttachc. dass in den anderen
Ifodi«!! ein« fthnlicbc Untencheidung gar nicht nacbweiitbar i<it.
ti> Geben «Ue Grammatiken zu , daxs in der indirecten Fragt» -ni
Uti 1M1M rohne Unterschied der Bedeatung- gebraucht worden, bo
MaUt a. a. Ü. Goldborb §. M9. so aach Heiring g. 725, obiwsr er in
i IS uAglicbst entschiedcD behauptet hatte, dftas «nnin nur gehrau<^t
«iH. tinii man eine Verneinoug erwarte.- Es ist somit nicht einlcuch-
tOfi, «anmi oor in der dtrecten Frage ein Unterschied der Bedeutung
■unliiiien sollte; was u. a. lladvig selbst eior&urat, indem er sagt, daas
■nt ia der direct<?n Frage -fast ituuicr-* die Vemeintiug der Frage er-
■vten liiit: so nanicntUch in Frugt-n wie: num <|uid vis?
e) Koramt in der disjunctiren Frage neben utrum oder — ne...
U weh I wiewohl selten; num . . an vor, ohnu auf die l^ualitit der Frage
Bkhitht in nehnien (ef. nesci«, nam res oratione, an vorba sententiis
OtetrcBtor'.
Üic oft gebort« und gelehrte Unterscheidang Kwiscbeo num und
"*• Jit darauf binaosgcfat. das» num bei einer tu erwartenden positiven
itlTart n i e b t gebraneht werde, ii>t demnacti nicht streng nachweisbar;
A iit aber fOr die Si'hnl)> wenigstons auch nicht nötfaig noch rathsani,
^jiliFflllc in der Sprache ^ecierend beseitigen za wollen nd sowie es
^tS- B. twtscbcn efsi and etmmai, sowie zwischen: wiewohl, obwohl,
B*kct»teh schwer halten wQrdc, einen Unterschied feststellen zu wollen.
^P**fnflgt es aach in owerem Falle xu constatiereu, da*<9 der Lateiner
^ihfacbs Vcrbolfragen mit -ni oder nnm ohn« strenge Unterscheidnog der-
*Aai anleitet
Bnrlffk man demnach ulte diese Umstände und untcmncht man
f**aa auf die B&tie. die mit num eingeleitet sind, ohne in dieselben
***** Uneinialegen, was nicht in ihnen liegt, so kommt man zu dem
■**ilfaitF, daas CS dam strengen Unterschied zwischen den Gcbrauclu-
^^*a i«a mtm and -nft nicht gibt: beide sind nur i^eichen der
'tk|re and Oben a.U solche aof die Qualität der Antwort keinen EinflCBs.
^>*Uiidit war ein feiner Unterschied zwischen beiden ebemala in der
r. ier Mimik :- S r^:.-.
. - -. p-'iranS'.n :*:.
T.- i ferii-T r. ■■"';. ^'.-•■
Ti? mir wiir.'jrt r? :'-'
. •.. '. inmier dem wl i.*:r-"f
;.:- i^t r.uii in -l-i: R;-
-ivii'lt'rs lii.TV'rL:'-r.:'.-.r. '
. -.-tii"' fnitiT int.;?.' f:i:^:
-• im Satzo cir. ■■ N.-^
; -. l unter allen l' :.. =: J
■? 1 : z e , da sie ja d •■ r s
'. i'..':T 1 ';hnt Rl eil ■:>
. t." h an und s» ent >t---:.: :.
.. . j 'ine iranz lie sondere !
:. j-ii«' üfw. Dnrcli dir:'So ciafa
■■ l-n Grammatiki-n Yorkc-mrr./r.
■_■ ■: "ifjer -n<\ no z. B. dass. wi-;
■■.: ntiA Ailverliia iiielit an^'^-lün
j- Pr;:i>r);<itioTi''n anl-dmt «sw :
::::t. !)','t'.T>ij;.'iier Fra;;.'n : einer >
■■ r^ (-n-^t aus der Haujitrei:'.-!. <
■■ Satze anzuhängen sei und dii
"■■i: csltion.
-. ■: n l^eduftiiinen j:''winnen wir.
r:.u_'t hat. fiir dii' Schiil-! w-
: :;- s t drm Sclifili-r oft noch
■:.".■{ linkhitf» I'artie. iiml das
'•■■ :'.:l-:f.
- ; ■ >;i:vo" Particiiiiuin.
"i ■: wn Schmidt und riirtiuH wi
^ ... '■ u AdvLTbiaNätze vertritt . da-* i
. "-.^'«stantivuni etwas als -■iu'- ni
• :.r Thäiigk-it lieil-srt- ') . wälin
■i;, .•>'.Aiitiv eine fe^tu Eii^ensiliaft
. .■.ji.i'.< und lehren -s auch heute n
. ..*: ..iie Waliniehmunu. da^^s die >a
..!>:.-:i (."..nsi.'n nicht iranz khir \<x. v<
N. "'t scinvi^-rii.' i=t im. ('nt-''li«:idfn.
,.. ^.>riih.'ri:-li-iid- n.ich v. Hartel
V. . ■■: k-'imneiul- i#t.
• .. '. ; l>earl>._it'.t':n Auflaufe der Curti
-. v;- '.'- ^..'iclinender ..■■iui' für di.- v.ir
■. ■'•■':<.' KiiTi-n-chaft-. dcih ni'thiirt dit
»: i'j i-nt-^iheiden, "b -ie für den ire
_ ..o si i'l'on einrui Sehiil'T nioht ininii.
Zar IttdDucben 8cliuI^raniiiiatilE. Ton Fr. Ot. Novottt^. 301
^
^W».
M Ut nun der Annicht, d*» sn di>s«r ünsicbcrD^t cur der l^m-
Sdwld trigtv d&u der hergebracht« Temiinns -aiipositlTcs Farticip-
iMcklicli ^«Iblt ist. weit mir iiiMge dieses ümstindra eine den
Awdnick ent aufldtirfrnde Ditlnition aOthij; hl, die der ScLdler
riilcna ronn nod die jltoi dodi im f;efrebcnt:n Fallt; nicht immer liUft.
D« Aoidnick -a[jpof>itir- erinnert nSmlii-li d(>n Schfller ünfort an
4a Am bereits belnuiDteo Terminus .AppoBition' ; diene aber gebort icm
AwiliDt and vird daber durch oineu Relativsatx (bei Curtias .be-
Kkctbnd#n Nebensatz-) Btifgelöst, w&brend d8<i appoxitivc Particip aacb
Htb den aniidrOck liehen Wort«n der beiden Gratnniatiken .Xebens&txe
rotiitt, «reich« sonst durch temporale, cau^ak ocd finale, conccsnTe und
b;p*(brüicbe CoDJnncb'onen eingeleitet wt'rd'on." Dadurdi vErd also d^r
MUtr nur verwirrt and ein tenninu<i. der nicht nur nicht aufklärt,
Main sogtr beirrt, ist von der Schale fernzuhalten.
DiM 11brig«M, wie oben bemerkt, die in den Qranimatiken tnr
MUmg gegebene Definition ron der -festen', bez. .nun rorQher-
(.fdrdie vorliegende Handlung in Betracht kommenden") TliStig-
holcdir Eigcnscbart den Schflicr oft Im Stiche l&ast Ziagen dieMunter-
ktifUlbeiSrhinidt. Denn wie soll x. K der Schfller in ./VraWi laliore«
hmll« and .Dirnysiu« Syracnsis f.rjml»u.i Corirtbi pnero? docuit" od«
•Dim^u coltro« mvtuenii carbom* üibi adurcbnt cnjiiltam' — erkennen,
■■ h -perarti" eine „feste*, dagegen in „expiilsus" and .mctuens" quo
<■* •ntQbergcbeodd' Eigenschaft Ijego? Kr kann ja fpcracti labor«*
pK(«t vdftnn: «Hoben, wenn sie TorQber sind'.., on^l umgekehrt
*tilt js der 8chQI«r, dass Divnysiuii nicht bloß .vurf)Wrgehend>' ein
^*te Dod dsu er während seiner ganien Kegieruogszeit vin mctneoB
•V. nd das kann er demnach mit Kecht &]i eina -feste- Kigen-
•Wl uurben. — Es reicht domnacb dies*" DifiniÜon veder fflr alle
»U« «u, noch klirt sie die beidfn terniini -attributiv- and «appositiT"
'%ttf.
Uani anden ab«r ond fOr den Schaler riet leichter, weil weit an-
"■WBcher. wird Mcb dio Sache dantollen, wenn wir Folgendes bertlck-
K^cmitce sind Vertreter eines der fünf Sattlheile cineji einfaeb
'(V'ikrtcn Satce«, nlmlich des Subjectes, Object«ti, Prädicatc«, Attri-
'"'■■ «der d«r adverbialen Det>timniung, daiber beir>ei] ttie auch Subjects-i
*Krt»-. Pridicate-, Attributi«- und AdvcrlialsJLtz«. Wenn wir nun die
■«•nten Arten der genannten Ncberibätie hier für unseren Zweck au&*r
BftBtbt tauen, nnd das Participmm (wie ja aach CortiDa-Hartcl und
^i^MUt «brtikb lehren) aU eine körte Aasdracks weiss fflr dasjenige
•*Ua, VW sonst dareh Ncb.^ns&tie aosgedrllckt wird, so beißen jene
■^flidpiefi, welche pr&dicative Ncbensfitzc vertreten, seit jeher pr&dicatirc,
»b*r, welche attributive NebensStte vertreten, attribo-
^** Pirtjcipicn; C8 sollen demnach folgerichtig jene Participien,
*tlelie Adverbialsitic alter Arten vertreten und die in den
'^'»nniatikeD die gant nngerecbtfertigte Beceicbnang nappOBitire" fQhren.
^ittrbtale Participien genannt werdi^n.
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r ^
Znr lAtefnisclK'D Schul i^ntnimatik. Von Fr. Ot yocotny. 363
4. Zar Modoslchre.
Di« Uodtulchre der clu?. Spraclien Ut eia Überaus vrirbtigcr und
cMkktt der irichtigst« Tbdl d«r Gnmnmtlken derselben, vaü beide
SfntlM sumal im Vergicicbe zur dentscbcD bicrin viele Ki^enthäinUch-
bilcB lofwpisen. Bei Scbmidt nan iot aber die Behandlung der Modas-
fcter. luuiitQtlich in den abbSngigca S&txen, wuk) die scbvfichatö Fartie
fofinun ünunmatik. und es wäre im Jotorcssu der Scbulc erwfiiiBcbt,
itt& hierin to nuncbea geändert wQrde.
So Teraiisst miu es ougero, dass bei der Behandlung der lat.
ll«dtKl«lm bei Schmidt, wie leider iwh in vielen andern Orammatikeo,
Wdu Qdecbisebe, eine dem Latein bierin so verwandte Sprache, venig
Mtbicht genunimen vird Kreüich flolltcn aoch die Verfamer grfech.
OnminitikcD ibreiieits jede Gelegenheit benfitzen, wo ein« Anlehnung
ta im Latein eich ungexwnngen ergibt, da durch diese gegenseitige Be-
tncktoBg ftbnlieber Spraebcreebcinungen diese selbst dem Scbttler desto
mrhiiiliilni ervchcincn müsHCii. Von dieBein Standpunkte aas vrflrde
& Idee der Parallelgranimatiken, wobei natarUcb dem Geiste der beiden
äprubcn trotxdem rolle« Recht gegeben verde» kann, zumal im irnt.
HlUi gvwiu ron groOem praktiscben Nntzen sein. — Aur (irund dieser
iMekuoDg würde es sich z- H. empfehlen, venn bei Dehacdlung der
knmbrtiscbeu iVriodeu jeuc Methode, wie «ie bei Curtius mit so
CnAcn Onchick rar die griecb- hypoth. Perioden fJJnnlicb tjpiacfa geworden
in. web im Latein darcfagvrubrt wtirde.
Schmidt küunte Konacb seinen .irrealen Vordersatz- (§. 314, 8)
git, dem Orierbiachcn analog, zum zweiten and aeioen •potentJaCen"
nm Tirrtan nuwben, and da im Latein ei mit dem Ind. Pntnri der
B'deniDg naeb von dem Ind. der andern Tempnra b^^dentend abwoieht,
lad ia der Tbat dem griecb. ^(ii> c. com. ent^prickt. deiitoai-b einer
•SnotuaUiU" gleirhkonmit, erbielte man auch im Latviii eine der grie-
^Ukbea dritten Porui ciit^prccbende by^otb Periode. Durch dies« ADord-
BODg üd man dem Latein gar keine Gewalt antbun, der Schal« aber
*^ Hhr gro&en Dienst crwciaen; denn paast &ich hier das Latein dem
Oritckbcheo an. vi^'lcheB «eins hypotbet Perioden so intensir aojsgebildet
^■ttc, K) gewinnen beide äprachen dabei, zamal diene Partie in beiden
äpnciwi in der IV. ClaMo nahezu gleichzeitig behandelt wird. Geht aber
i*^ Spacke dabei, um die andere unbekOianiert, ihren eigenen Weg. und
*>^ jede derselben, wi« ea hu oft geschiebt, in der Hasd eines andern
uknn, M bildet nch bei dem SchBler die Ansiebt, dass die lat. Con-
^W'iNlstH« ein andere« Ding seien als die griecb. bypothet. Perioden,
**■ d«eh nlebt der Fall ist, and die beiden Begriffe, die doch so gar
"*''> gtndn haben, rerdunkeln nur einander, wfibn-nd sie bei ent-
'P'^cbeftier Behandlung einander in hohem Grade beleuchten und fordern
""•Men. — Ähnliche Niehtbcacbtuag der xwcitea dassischeu Sprache
^'^t tieb bei Schmidt auch In anderen F&llen ijL. B. beim com- poten-
^*^, 4sbitatinUt 'optativiu' o. L) anm Nachtheiie der Sache mit Bediauern
**»AmeB.
304 Zur ktciniechen Scbalgrammatik. Ton Fr. Oi. JVi>rot«iy.
Cherhaupt wSre nach des Ref. DODiaCigcblic-bor Ansieht ein« darcli
greifende Andenmg in der Methode der Behandlang der abhingiga
3&U4 nach in auderor Beziehung sehr ernilnscht. Dcon bei Schmidt t»
wio auch in vielen anderec lat Qranunatilcen ist die Constnirtion der ah
hftogigen Kcbeositze so dargestellt, aU ob sie von den betreffendu
CoDjooctiones abhi^nge, w&brend doch hiebei da« Wesen des Neba
«atzea elnslg und allein als anEschlaggebend bezeichnet verden soU. WI<
man die Sache bettle noch damt&tclle» iiflegt, wird nur immer ron den Coo
jonctionen gesprochen, und et hat daher noch immer den Anschein, ali
ob die oder jene Cvnjunctlon den ConjonctiT oder Indicatir «regieren*
würde, wodurch diese kleinen onhedentenden Wortchen la einen gan
Dnherechtigten Ansehen gelangen. Es soll TJelmehr gesagt und gilehr
werden, doas nach dem Geiste der lat. Sprach« t. B. die Sobject»- am
Objactsoebennätre durch den acc- c. inf.. die AttrihntiTsStze der B«ge
Dach dnrrb den ludicativ, von den Adverbialsätten endlich die Final
und CünsecutivHfitzc durch den ConjnnctiT, die Qbrigen aber je nach de
Beacfaaffenhvit der Abhängigkeit theils durch den Indieadr, tbcUa dsrd
den Conjuncti? ausgcdrQckt n-erdcn, wobei die Conjunctionen diew B«
scbaffenheit der Abhängigkeit ioCerlich anzeigen: kurs, die gu»
Moduftlehre der abhängigen Sätze soll auf dem Wesen derselben aofgebati
sein, Honat erscheint «ie ah ein Congloinerat von Regeln, denen der 0«il
fehlt und diL' daher sehr leicht rertlQchtigen. Infolge der bisher Qblicbet
rein äußerlichen Behandlung der Co&atniction dieser Mebensfttie col
stehen dann leicht allerlei unrichtige Subsamniicningen und Anordnoogeii
sowie eine ZiTspUtterung von Dingen, die naturgemäß za einander geboren
So nur ist es erklärlich^ wenn Schmidt z. B. bei Behandlang de
eoni. ooncensivue in Hauptsätzen nicht nor Sätze wie: «Dt de&int Tim
tanen..." oder nExeicitos, ut nonrcfcrat pedem, insistet certo« alsMast«!
beispiele (!) anfahrt, sondern auch alle Conjunctionen, die einen oot
ceseiren Ncbenaati einleiten können, in dieser Partie, wo doch nu
Ton Hauptsätzen die Kede ist, zusamnienatcUl; dergleichen wird da
deutacbe rata ob» in §. SIT bei der „scheinbaren Vergleichang' an
geführt, aber »nicht als ob- kommt erat ^. 3^ Tor. ohne diua bei dei
ersten auf dsn zweite oder umgekehrt verwieMn wäre. Und dass endlic
die unübcrsic-liüii-ho und zersplitterte Behandlung der Conjunctionen c/k»
cum, antequam und prinsquani zu rielfaehen berechtigten Klagen W
Lehrern and SchQlem Anlass bietet, ist allgemein bekannt, ebcuo du
Sehmidt namontSich in dieser Partie vielfacb Ober daü Ziel einer 8ehal
grammatik hinansge gangen ii;t, ao daea das Buch hierin nicht mehr ei
Schulbuch, sondern ein Hand- und Nachschlagebucb genannt werde
kann. Kiheres ist Ref. gerne bereit dem Herrn Verfassur auf knna
We^e, falls er es wünscht, im Interesre der Sache bekanntzugeben, wl
ja alle die voransteb enden Bemerkungen nur das Eine Ziel haben: u
Orund der Erfahrangen in der Schule der Schule selbst zu ntttsen.
Uihr.-N'euatadt. Fr. Ol- N'ovotnj
>U an O.-G. MHtelbochdiQtsch betrieben Verden? Von F. ProMch.
r
Soll »m Obergjmnasium Mittelhochdentsch oder
Sprachpsychologie betrieben werden?')
ädioa sehr karte Zeit iiacii der Abscbaffung di's Miltelbochdeutacfaen
ta niutren (tymnuien erhob «leb zu Guosten desselben eine iirmer zahl.
reicber wenlende S<'har aus den Kreiüon berafener Facbmiliin«r, und als
m ierfloM«nen Schaljabre das höbe Uiiterricbt«mini6t<!riunj dea Qjm-
MÜea in Innsbruck und Foldkircb auf Eingaben der LehrkQriier bin
wnm^iag» die Lectürc tnittelhochdeutachtT Dichtungen im Originale g&-
(tattetc, ichOpften auch die Olrigen Freunde daa Oegenitandes die HofT-
BODf, daa ea gelingen kCünt«, das Mitt«lhüchd«titscbe den Gymnasien
■Krtcbnerobein.
Ea ist nicht Absicht diese. Zrilen. Oflgvsagtea xd vicderliolen,
lor in aller EOne soll darauf hingeirieM'n werden, wie ich mir die Ge-
ttaltBBg dei mitt«Uiochdeutscbui Unterrichte.« im Falle seiner Nenein-
Aikiiig vSnMlic. UOgen i's sich die Lehrenden zu Iterxen nehmen, dasn
fftr di«e CnterrichtsstaTe nicht unfruchtbare graminntische Erörterungen
am Platte sind, sondern die mittelbochdcutscbc GraniniaUk nur »Is Hittei
iBtti Kweek antfcaeben werden svIL Dieser Zweck ist aber die Lectüro!
Dia lettre mOge eine Aaüwabl aas den Kibulungen, der Gudrun und
Walther ron der VogeLwidc umfassen. Ein paar Proben aas der älteren
folkitkllDilicben Lyrik der engeren Heimat and etwa ein Hooitner- und ein
WiBttrlled NeidhartA gruppieren sich zwanglos um die Lectltro Walther' scher
Ucder and Sprache. Zur EinfOhrong in die Kenntnis niittelhoclideutscber
SpridifonneD eignen sich Proben ans Froidack und Beinhart Fachs. Es
*An pnktisdi, gleich mit der Lectilre zq beginnen. Dieselbe wird an-
^**ti frtUicb nur langsam ron statten gehen, da der Lehrer jede ab-
*<icbeDdfl Fonn in^ Xeubocbdeutdchc übertragen und die Unterschiede
*BtV}ckelD moia. Bei Umlaut und Brechung wird man ausnahmsweise
*Qck genathigt ä«in , durch Nennung von ein paar altbochdeutscben
^WnwB die Errcheinnngen klarer zu machen. Aber das Memorieren von
^UidijptieD aad unregelmfifligi>n Verbairomten hat keinen Wert, well m
■eil lediglich darum handelt, lUe Formen, wenn s\& vorkommen, su ver-
^*beit. Trotzdem werden im Laufe der Zeit mnticbc Eigen tbumlichkeiten
itr htotoriacben Spracbcntwickluug dem SchOler klar wfrdi-u. Kineu guten
'-^Ba&atu*, welcher neben den nCtbigtten Erkllrangca von Sfnizesen,
V^tektEMben Eigen thümlichhriten □. dgl. anch die Übersetzung nnd Er-
^'^'ttiig bcaonden schwieriger Stellen bietet, halt« ich für einen frticht-
"■■*ti Betrieb der L«ctQre fOr eebr nothwendig. Außerdem musa die
^'^CrsftectQre besonder« gepflegt werden, weil man in der kurzen Zeit
**'*«• demcftera m&gUctut viel lesen soll und daher nicht alles Gvleaene
*'*4«A«len k&nu*).
LDteser Aufsatz wurde der Redaction ror der Berathnng dar Bin-
]filtelhoclidentf!>'bt>n im Veiäine Mittelschule Torgelegt.
dem im Verein-" mit Dr. Wiedonhofcr Ton mir bcrausgegebonen
-^ -^ ^eKbncbe» iWieu. Gracser. IS881 Ter*uchten wir die oben go-
■*fc«ka ADaickten der proktiscbeD Verwirklichung näher zu rflcken.
I
366 SoU am O.-G. Mittelliödideutsch betrieben itcrdiB? Ten F. Trtac^-
Aber nicht dio Art und Weise, wie das Mbd. un OnnnuiBCKs
gelehrt worden kannte, eingehender za besprechen ist der Gegeortan^
meiner dienmuligen Krörtening, es bandelt sich mir rielmebr danun. an»'
einanderznftetzM), welche Beziehnngen Kwiechen dem etwa viedcrvioza'
fßhrenden mittelhochdentschen Unterrirhte ond der g^genw&rtig gddirt«*»
deotscheo Qratnnmtik am Oberg^-mnasinm that&äcblirh stattfinden. E^
handelt iicb. wenn man letztere nicht ganz uiifoiif«rrr witl, um fi^
Frage, ob sich die historische und pgjrcfaolo^ische Metho<le aa»
■chUc&en oder miteinander verbinden lassen. Da »lies wissvmwhafib
gar keine Frage mehr int, so i!<t nnr zn untersuchen, wie sieb di'
Hfttmclie gegenfiber die Schale za verhalten hat Herrorzabeben irt vor
allein, d&u der mbd. Unterricht schon wegen der Stoffe der mittelalter-
licbeo Picfatongen nicht geopfert werden darf, und da» n seinen Oansten
die Onnunatik am Obergyninaaiam suriicktreten nmsfl. Aber trotz der
vielen Befchdongcn derselben mflast« doch, da aie einen nicht za onter*
Kbätzeiiden Fortschritt des wiMenschnftlicIicn netriebea der gramma-
tischen Forschung darstellt, mit BeROimfnheit flSerlegt werden, ob nicht
manches aus ihren gesicherten Resoltateii. «leo manches an» dem Stoffe
des gegen w Artigen Grarnntatikniitcrrichtes am ObergTmnaaioni belro-
behalten wSre.
Per KHmi'f, welchen die rohd. und die Grammatikfrage am Ober-
gymnaffium her^'orriefen, Bcheiiit mir durch ein jfliigBt erschienenes Scfarift-
ehen Seeninllere: «Der deutsche SprachunterricJit am Obergrninaaimn.
Abwehr ond Fürwort- {Wien. Hclder ]88S> gcwiBsermaßen dem Abschloit
genähert zu Rein, und ich will dasjenige, was ich noch zu sagen fBr nflti' _
lieh finde, im Ansrhius» an uicino Ijectflrc der Abhandlung vorbringen. ■
S.B Schriftchen ist, wie der Titel beaagt, -Abwehr und Fflrwort«,
zugleich aber auch gewissermaßen eine kritisierende ZuEanimenfassung der
Äu&erungen der wenigen Stimtnen ftlr und der tahlreieben Streiuchriften
gegen den Abschnitt der fisterreicbisflieii GjTimasiaMnstractionen, welche
bei Gelegenheit der Ab^chalTung des Mittelhochdeutschen den gmniraA-
tischen Unterricht am Ob^irgj'mnasiuni anordneten. S., welcher sich durch
seine Arbeiten ober den Gramniatikanterricht am Obergymna«ium und
seinen A^if^atz gegen das Mittelhocbdeutscbe zu dieiter Pra^e in eine
so innigi" Verbindung gesetzt hat, dessen unbestreitbores Verdienst e«
i9t, den durch die Verordnungen eingeführt*!! und als einmal feststehende
TliataacUc nicht wegzuleugnenden neuen Grammatikunterritlit duMi scins
Erläuterung^schriften organisiert und einen grollen Theil der I<ehrer&cliaft
Über die Natur mid Üehandlnngs weise des Gegenstandes infonoiert tn
haben, betrachtet gegen wiLrtig, wo die mittelhochdeutsche Frage imge-
fltllnier als je ihre Wellen schlügt, die ganze Strcicplia^e in aUon ihren
Stadien Iii6t(«ri<«cli-kiitisch. liim gebtirt. wie er in dt-r Frage des 6nun-
matikuiiterriclites daa erst-.' W^trt gcaprnrhon hat. mit Rorlit auch das
letzte- HerTorzulK'ben ist. daas di» S-S Schrift si-hr bald nach d<>m Er-
scheinen ein'.a Aufsatzi-s (Zeit.3chrift fQr die österreiibischen Ojmnasicn.
188S, 8. 1 ff.) orsrJiifn, in welchem Licht<'nlield sich gegen die Abschaffong
dos Mittelhoch de utdchen erklÄrt«. Lichtenbeld war nicht der erste, welcher
I
m O.G. Mittet hocbdi-'uUcb betricbt^n venicn? Von F. Vronch. 367
AWlttlTan; drs Mitt'Ohoflidcntscheii mit «Ilt EiiifOhmii}; i-incs iK'at-n
Jditnwriffc« des DcutBclicii in Verbiiidmig brachte. Die Kritiken
iBitncttDacn letzten seit EumnK'n «in^i-hcudi-'r und boK-brcoder Be-
in tlvr Gymiiuialxtfitacltrift boldc Dingi> in Zasamincnhaiig'. In
AlüatK-' batt>- ••% Lichttnhi-Id g-anz bi-fiomti-n daranf ab^-svlicn.
rBrw*ii«fTllnd.^ S«., wcichr dahin fii?lU'n, dji* l'iibalU'ark'.-it dt*« iiiitt«!-
chrn UiittTricIit«'!« nacluiiweisfn. in ihrer Stich liältigkcit XD tT-
L. und S. 5t«bcti. obvobL sXa bddv als scbwürvicgcndst^-n
diaolbt: laatanz ins Treffen ffibrcn, dL*nnocb aaf gani cnt-
rn Stand |)ai)ktcn. Diesi-r Gcginsatt int bo groß, dasn fin«
rmMlkÜpUig iwtsichpn bdden wob] kaum mfiglich soiti dQrft«. S. mi-int,
i«f dttrÖioelideittseb<> Unterricht kOimc d<'in Si'halcr kt-iDi.-9w>.'g8 oin nur
bilbinf* Eich<?rc9 Ocfflbt rur die mittcthocbdnttsrbcn Spracliformcn er.
ttUfm imd bcw.'iBt diti ßaiiz mit Recht aus d<'r lliatsacbi.-, daas diti
AUkkkeitfn zwiKbra dt'Di KeuhodidfUt»chi-n. der Mutttrüpracbe d^s
ScMkn, und dem Mttti>lhorhdeiita<!bßn so |zmß sind, daM dem gi>;s'<''nQber
ivOateisehritlirndi' im BfwuMtsftn des Lirticiideii zu si>br zurflcktritt.
\» Wtiit aeiiierscits ganz <.-vid<.-nt, diss i.-itK- Spracht' um f» Irichtur cr>
WniUr Kl. je ihiilichvT sir •■inor uns biTits brianiiteii iat, also dass
•iriwllbd. am »«i Mcbter Teretehen lerni'u. je aShi-r nuacrc Mutti-r-
■fwbe demM>tbon stobt. S. zog atu snnt'r richtig*-n Prfimiase Toreilig den
&Um, da«* ilas Uhd. als L<>brgegonRtaiid des Gymnasiums
tktilfbarfoa sei. weil das SpracligeftSbl fOr da»iietbe nicbt
l»ii«kt «erden koiine. Auf die Wichtigkeit der Thatflachc,
'4u«ilji> nibd. Dicbtungsatoffo niclit in T^■^Ma!>st«^>ll üb<.^rsetzimgvD
1^ kiklni InbaltsauszÜgcn, soiiflem nnr in der Origiiiiilform mit-
1itk»ll«n 5i.'iirii, l''gt>.' er zu wt'nig G'^vicbt and muthi-t'' beim mittel-
kxUcitscbeu Unterricht, wie e« mir si-hi-iriL-o wlU, der geuieiuBanien
[AiMl TOB I-chrcr ond bcbQler va wenig Erfutg zo. Denn um der Ton
>«Dgitd«itttft«'näcbwirrigkeit {ßo weit es im Ititt-rcssc de« Gf^engtandea
'>Btt% irt) aus dem Wege zu geht>n, moüe sieb der ticbQler mdir
I «Wt rMvptir verhalt'-n. kb glanbe nicbt zu irn>n, dass S. «nge-
'ctoi der heftigen Widi-rspracbc. welche sieb gegen dir Absebaffong des
■U. trboben ond die sehr biuög die spitze (fegen ihn nelbet lenken'),
"■^ n üncr genaueren Durchprornng und einer etwas weniger rigorosen
W«mg des iweiti'n Theites der mhd. Fragt- veranlaast fohlte. In
••^Abut-hr {S. Ifi f. Annierknngt furmnliert er nÄmlich fit-im-n istand-
ivkt fDlgindi'nnalVo: >SolI nun also das Mhd- um der mhd. Sprache
*Oio bririeben wt^rden?- Die Antwort kann selbstverstAndlich nur ver-
') Man bat es i^ebr oft &hei<i<Oien. daA<i S.<: Anf^tat^ gegen das Htad.
•^ 4ie Abschaffung d.^s G.-p'nttandeB zu einand-T in keiner nlheren Be-
A^an- ■• I "■ i.-nn ak S.s Aufsatz erschien, war die AbflchalTong de«
™1 te und wohl auch Ifiiipst beMblossene Tliataaehr; allein
•*>«; .- _ ,.^ -.MiniinU-off'-n Iwidi-r Kn-igniase des Eracheinena d.-r neuen
["tnctunen ond df« S.s Aiif?at2-'S mmiste *Iii.8cn aU diie Schutzscbrift
J*fT fT»dirinen lassen und die Organisieniug des B«-'aen Grammatikimtw-
^^bi aoi Obergjmnafiam dureh 8.ti Schriften lenkte die AnfmerkBarokedt
^iebifripcis« nooerdings auf eeioe I'ersou.
4
WH Soll am O.-O. Mittälbochdeotecb betrieben verdcD? Ton F.
ni'im'nd anef&llrn. (Do(h dirs irar wohl niemals die Abnirlit
l'utoTTichU-sI) Aber h(.Tau»xiilt't».-ii ii>t. das» S. damit nicht Qnbvdt
Icngaetf dass das Ulid. der mlid. Dicbtnng'cn vegcn betricbiii
kann, tind in dioBom Sinno mOcbU- ich cb, veno dai Ubd. u
Schnkn wird^T eingofflbrt werden sollU?, ali einen Gewinn be
daM die ir-itv^'ilige AbtschatTuniB; di^a Qi>geniitanden xd piaem U
MUtaascbo nbor •■io'? frachtban-r« Methode geföhrt bst: dt'nn wt'tm
div Meliricalil derjenigen, welche ea rt-rstand'm, den Oegenstand i
ächule zo lehren, nicht S.b Mcinang tbeiltvo, so wird es dorb Tide
haben, welche dem Mhd. mehr zuinatbcten, ala d«T G
nnterricht b;i«ten kann. Irh oehc ett als m'n offenes ond
konntoiä S.n an. uugescheut gesagt zu haben, dasa in der Wi
sich den Tjehri)lan deuteU- und viele deut<.'ien, kein Heil um &|i
Die Facbgenosseii betrachteten, wie ich bcreita lu erwilutf
legL'nheit hatte, die Abscbäffung des Mhd. im Zosunmeidianitc nü
Kinfnhrung der noocn (irammatik. Dio Wort«, der Instracticioca
fordern zu dieser ATt^assnng auf, und wenn S. mit gmOer EntseU
beit leqgnot) daAB zwischen diescu beiden Dingen ein Zosanm
herrsche, bat er nnr zum TlieU Riebt. l*is Uhd bAtU auoh bei
in Deatscbland otine einen aolcbea -Ersatz^ aligesehali't wcrdm kOI
aber bei uns irt ca eben anders Kekommeu. und wenn auch ob
Denkende den neui^i Gegenstand nicht als einen Enatz des alten
werden, so fM:heint dies doch nach dem Wortlante der Tnftnctl
Meinung d')>r BehOnle gewesen za sein , oud diese ittt denn di>ch
Lehrerschaft ma&gebend gewesen.. Daza kommt aber noch ein Zasaa
hang, der zwar sehr AaßerlieJi, aber trotzdem von der grCßti'n Wich!
ist. Ein gnifter Tb^il der rnterrichtsieit am Obergymnasiuui, «
dem Uhd. genidiiR't war. fiel der Grammatik zu. Denjenigen, >
das Mhd. zarQckerobcm wotitou, war es aofort klar, dass dies n
den Preis der AbschafTiing des neuen Gt^'nstandes zn erreichen
Denn uhne eine kaum zn erholFende Vermehrnng der Arbeitaatnndfo
es iiiclit denkbar zu seiti, ineben drm Mhd. anch die neae QranuM
der von den Verordnongea gewilnscbteii Ausdehnung betreiben zu
Mit (iiesem Gefdhl gierig nian nii *Ue Kritik des Neue«. Hier
freilich zanScbet die Erfahrungen, welche man in der Schule selbil
ToaSgebend sein. Aus diesem Umstände erklären sich aber auch M
4ndernngen, wio z. B. meino eigene. Di« Lehrer Tersncbten es nJ
besten Willen, den neuen StotT in der Schule zu bearbeiten ond
hicbei tnancberlei Schwierigkeiten, so dass sio immer mehr und ro'
geschreckt und theüwcise gegen die Sache eingenoDimeii wurdeu. F
sind dio Schwierigkeiten nicht in ollen Partien gleich groO. Das
logische der LautEehre kann in nicht fiberflUlten ClaKsen leicK
gebracht werden, al«i in Gb<^rf1lllteu, wo es auf «rfaeblirbe Schwierig
«toflen dQrfte. Dio Capitel der Breehnng and de« Umlautes wflrdi
nicht unbetrficbtlicheu Scbwieiigkeiten verlieroo, wenn man die Ki
JUlercc Spracbfurtoen zuhilfe rufen konnte. Eine knappe Bebandln
Wortbildung ist ferner überhaupt am Gymnasium nOthig und wOnscl
O^. MiU«Uioi:hdoDtu.-h Letriebcn werden? Vod F. l'roitch. 3G0
e&e eii'h tiel daron in den grammnti^rhen Unterricht itiii Unter-
«erl''^n. Auch die B«liandluiig d«r Froiiid- und LelinwOrter
md irt V'Qlksvtymoiogic frird toii den S^'hölem dankbar hingenommen,
fd Uff da« loteren« Itr den Qefrenatand (rcwerkt v«rden kann, wu
•Mikn uderen l'uüen dm Lchrstoffcä der 6. Cliuiio nicht in gleicher
'fw btb&Bpt«t werden ddrftf; aber in d^r 'Üehxnilajig der Formen-
Aak^ug. in der Flexion de« Namens und Vfrbnine hat mitn mit man-
lifditilfra Schwierigkeiten zu kümpfon.
Endbcb mius noch bcrrorgcboben werden, iua du Stundenausinaß
'fli«iM cntspivcheode Bebandlnng des (jegenst&ndes viel xn gering an-
j partit WAT. Slui betnchte nur den Umfang von S.n Lotirbiirb. welches
üdl der HdiiDng de; AatorB nk-ht ätoniftl daa gftnic Bei«i>i(-ljnatenAl
IMlUt. tondcin durch den Ijf'hrer ergänzt wcnlon soll, und berechne sieb
, <ib Zibl der xur Wrfflgong stehondon Lehrstunden. E$ soll doch auch
^te alt den Schalem dmcbgearbeitet« tjiofT ge^trOrt werdt'n, weil sonst
UiUt in den Vorbereitungen vorkommt ! Trotzd<^m wiren dit> Krfolge
iWldeln tiooh ertriiilicbcr gewesen, wenn irmn dem Gegenstande eine
onbibrorbene Rtllie Ton anschliellendon Standen gewidmet hitt«: aber
«M die Sache j«tit liegt, ist es nicht bluß fflr den Schüler, sondern sogar
Ik du Lehrer mvht leicht, nach 2 — 3 Wochen den abgebrochenen Faden
iMfr ao&itBehmen. Unti>r den Stimmen , welche S- f Ur sich ins Treffen
n dkm tn der L^e Ist. finde leb die sehr behenigenswert«n Wort«
*(t V. Mflnch in Barmen, welcher sagt, es w2re gut. .einmal eine kleine
Kdif TOD Stntidon einem lusanitnetifu^rctiden urgAnzendcii'planni&Digeni
Cakttcke ni widmeD-. Wenn oe gelingi-n solltr. ans dem oben angeden-
kte MaCerUl« eine »»rgmtige Auswahl «n zu trefT^n, daas ohne großen
wM«t dio duri'h die mhd. L^cttlre in sprachlicher Boziehoog doch
*!• writcrblickcmkn Schüler hierin unterwiesen werden könnten, m
*in diei offenbar fin nicht sn naterscbitzender Vorzug, und in diesem
i^ wtLgt ich troti nieinor w&rmrton KDmpracbc fflr die Wiederein-
;4na| des Mhd. auclt (ür einen besebeiden'n R«»t dett granuuntischen
I^taffw am Ubergjrmnainum eine Lauiv eintutegcn. Gegen die Suche
■^ Verden Vorurtbeilslose jo kaum sein, wchl aber gegen eine Über-
denelhen, wie sie analog in der mb<l. Frage in der Auffasaung
hfL, itm das Mhd. aoiacblie&lieh seiner sprachlichen Konn wegen Unter-
! ^lAkiefenatsnd de« OTtnaosiiimi« sein kflnnt«. Aach st«he ich nicht an,
'*Wm)iUD) dusicb, wenn mir zwischen beiden die Wahl freistände, die
1*Mn nbd. Dkbtvngen der Betrachtang der SpracbthAtigkeit rorzieben
*B*ilt. S«br m irwigen wire e« nun freilich, in welcher Kurm ein Rest des
^^Ürammatikonterricbte des UlieigT^naeiams begriffenen StofTeti in der
'■'al« behandelt werden kJ>niue, ob, wie oben angedeutet wurde, am
Willi der Lectdre des Hb>l. in einigen Lehratnnden oder mehr gelegant-
Ikk bei mgezwungeu sich dnrbiet^-nden Auläxsen, etwa in der Art, wie
B^^tknad eiBxeloe grammatitche Fragen in der Sclinle bcbanilelt wiswn
^ »der anf eine andere WeUe. Der i))'}-cbologisehen SprachbetrachtODg
ilfd ii()] die Schale im Laufe der Jahre k&am ganz entschlagen können,
^ üt EinTabrattg derselben scheint fQr den Angeoblick darum Ter-
b'Mtnn f. 1. Jbtetr. Urw». IM. tV- 1I»(U ^
370 Soll am O.-Q. Uittellioclidcutecl) bctrielcn w<r3«n? Von F.
frfllit, weil ihre Ergclmipse iu wc-iteren Kreisen sirh roch nicht
tliumfirccllli oiworbeu lial'cu. Kret ■wcnu diese Methode diT ;^pnKU>^l
lanK b«i den Lehrern aclbst in Fleisch und Blut flbrr^ct^'angcn seil
and «lies wird gosclielicn. wenn die junge Mvthude erstarkt ist and
-weitere Erfolge aurgen-icsen bat, ISsft sich im Ivbeadigen Cut
Kennensvertcs erzielen. JAit Entsc-hirdf-nlirit rarxhte irh (mdlich nO'
Frage Aufwerftin, oh die BotmchtQm; der Sitrucbthäti^k'-it f^etttti
Qbcrhsaiit in oincn anderen Gvtiiniisialgcgcustaiid rcr>itc!tcn w^rdm
ich ranne in den Unterricht in der v^l<>»^l>t>i5chon PrupSdeutik. Di
stnctioneD fOr die Ikbandlung der L,vnk geben bicnir bereits
fnicbtbtre Winke. leb habe a in meiner i^efarift «die G
Gegenstand dc;^ dontschrQ nnd pbilosnpbi«ch-propbdeutiBcben Uni
T^TSaeht, zu zeigen, in welcher Weise dieselbe ihre AusfAbrnng
kOnut«. Es liclJcn siiOi im üeli^tc dur iiiodenie» Entwirklung der
ptiischcn Wissenschaft und im gvnuui-steu Zu§iimraeiiliangc niit den
weldie sowohl die Instructionen fflr dt:n gi-saiiunten propideuti»cfaeD
riebt alä auch Obermanns bekannter Vortrag im Ver^nMittelschda
anssprerben. noch manche spracbwift^enschaTUiciic Fragen, wcicbo
den dt'Ut<ii'bi-ii l'ntorricht belasten, in weit fruchtbarerer Wtrist* i|
PropSdeutikstundc behandeln, Dankbares Intereene der i^rhQler fd
bolchen Kälten nie, und mir 9i'li?i»t en eine wahre Wohithat sa
welche muri der Jugüiid er\fci»t. wenn man auf diese Wci^e ihren
im pbilosopbiseheu Denken zu schulen sucbt, etatt ei« mit den vi
dooea Formen des aristotelischen Syllogiimus tu qaileo.
Sehr schön sagt SecraiUler S. 39: -Div Scliule fulgt iwar I
den Ergebjiiaoen der Wissenurliult, aber sie folgt ihnen nüt innerer
wendigkeit, am budeutüaiitütvn dann, wenn sie uicbt !>4>wohl ciniulne
ibrcB Stoffes im Anschlüsse an uinzelne wissenschaftlicbo E
ändert, als wenn &ie eine bohnbrecbcndc wiBSenecboftUcbo lUi-lil
ihre Uetbode einwirken lAsst. Do« zeigte sieb damals, üb die
Grammatik eine gründliche Änderung der Sjinichbildung ertengti
wird auch dicäiiml eicbtbar werden. Ks gieug auch diuujüs nidit
ICaitipf mit den bergebracbCen Gcwuhubeiteu ob. Kr hat sein Gab
kl&rt die Meinungen und steigert die l^ebe zu dem so Erworbenea
w&uscben vir ihm nicht au lange Dauer ZwiBCheu heuta und
herrecbt aber der wesentlicbo Unterschied, das« wir da» in der (i
Phase tifiwonnonc, den Äoscbluss uii die historische Spracbw
nicht Mor nicht aufzugeben, sondern os nacb der Seit« des sprs'
ijeudeu Subjcctes, des spreeheudun Meniclurn bin zu ergänzen ha'
Wien. Fr. Pro
Vierte Abtheilnng.
Miscellen.
I« i t p r a I i 8 c li e M i 8 c « 1 1 e n.
ftianMUicnis oratiouns selectae. in asum Bcholaruin cdidit Carola«
ft'ütko, Dr. iiliil. Atw dor Schonkreclicii Bibliotbcca «r. Gr. et R.
K87. 8*. 77 SS.
Die an UTiüf^ren ."^halen gele^en^n SUatsre^cn des Dem. tu gvX
**wi«Bi Text« nnd rhronolöpiwlwr Ueihonfolgi! für (ien Schalgebrauch in
^ IttwDidlos Bfindrhcn zu r^Teinigon w&r der Zweck dieser Ausgabe.
■WerteniJe Abschnitte de I)emosth''rus rita et orationil)«s VII -XII und
■H Ubula chronoliigitfa fahren in passender WeiRf in ila« Verstlodnis
■■ Htftorisch«n. eine knappe (zeilengrofle) Dinpo^ttion joder Hede er-
■Wutrt dem SthQler den Überblick und fuhrt ihn zur BHracbtung des
ttttomchtn. FSr Klarheit in Being Mit die gcograpbiacliän ErnrShnungen
^nrt eb< rorgcbeftetä kleine Karte, die, no riel ich nehe. alles Nflthige
Am wenjgfiten befriedigt eine riiikograiihij^ehe Naehbildting der
^jkusien vati<.'Mii3rhcn DemAsthencsStattie. Sie if<t , sicher ^fegcn den
"iQa 4m Herausgeber», recht tingefäilig gewonlen, Boi einer Ncamiflag«
•Bit man dannf Röckrfcbt nehmen. VHr aen Text gibt die neue Weator-
•uni'- '.... (Vyi. be». T. RüHL'nberff. BcrI. I883i die Grnndlag«.
•fi* «' .1 hen Änderungen, wofQr tneilf» bandschririlich'.' OcvrAbr
I^KKfO i*t, ILeils bekaiinti? Kritiker eintreten, sind S "ti f. verzüichnot
*n |imn tat die Kritik darchaiu consenrativ, was bei einer SchulaoR-
fib« nrlirr telir aniaerkennen ist Mit Bt-dauem vermisse ich die Kede
i*lD Knnse. Kfr'ilieh k>.>niiiit man in d':r Sehnte nirht datu, sie zu le-^en ;
ibc« .. .-. rt- inr-h - (iott ifii Üank — aufh heute nr>eh Schüler, die
^^i" I, nnd für Hutche iit diu Kranzrede sehr nOthig und
'•t*ii' ' j ilie Inwtruetinnen d'?nken anders.
ber Jen L*t surgfiltig cörrigiert, ein iiaar Kleinigkeiten verbessem
"■^ ^m Gebrauche tod Belbst. Du flei&ige Buch sei alsu besteiu
Wien. J. H. Stowasien
1*0C6B Capgarianum confecit Hcnricua Muuael. FascicuIuB IX. X
iVolQiiiinifl H. r<L9ricnlu.-i I. II.I Berolini 1887. W.Weber. 400 Spalten,
ii 'Mt Seiton in GroDocUT. Pf«i« per Heft M. 240.
1^ Ich lub« dia einzelnen Hefte ilief^ea wi&senschafi.lidien C&sar-
, Jl^nM. du allenthalben mit einer wahrhaft peinlichen Akribie gearbeitet
iHIWrrit« LI) mehreren Jahrgängen dieser Zeitschrift rOhmeud angezeigt
[5j*Wl.iii nunmehr er^ehi-'ii''neii Hefte bilden den ersten und iweiten
^B<nhu de« ZT'^iten BaikI-^a und enthalten de» Buchstaben i Ton iaceo
••**''/■. ferner k \bcstoht nur aus Kulfiul'if] and den Anfang von l.
Ww wjril bei l^i>Mt*m» abgebrochen. Da» mOhcToUe Werk ist nnn schon
"* 4(<; lUtfte IUni>U4 gediehen, naebdem die umfaiigreJchatoti Bneh-
24*
372
Hiicellea.
Stäben a, r und t ßtQcklich absolriert sind. Ks dflrftnT'
■düosso noch mehr bU üocIib H«rU: iTft.>r<leili<-li »ein.
Dio l&ng)ttf>] Artikol in dem varlirgcnilon Dup|idlipf
9ß and m mit Ö9 S\n\icn. Bieiton znnäibHt kommen di<- Pt'<t
mft 18, nie mit 17 ond iäem mit U Spalten. Bei den Prlj-«^
regrlmä&iff auf die Stvllnng uml Wjcaerfavluii^ derselben Kf
ooitiinen. Fem'?r ist 8t?ti gfiOAti angegeben, woyöo sie ubbiti)
einem i^ubstuntivtini. Adjcctivutii udcr VeTbani. Die Torhund«
liter&tur viid aufgeführt bei iiUvi. lUrtta. iliic. tuttrittr, ü
portDS. Besonder» reichhnltjß i^t sie bei dem Ietiti.Ten Wort*,
ein Programm anfüatz von R. Sclincidtr ko» dem Joiire 1^
erscheint. Dies fftUt einigerniaßco auf, da der Cinsrbl&g des B
die JaliTtfüiabl 1887 aufweist. Es kann ein Verseben rorliei(en,
etwa dfir Herandgeber schnn vor der DruckK-cunp Einaii
ilannacript Scbneidors ncbmt-n konnte. — IngleicKen «td
Die beiden tiefte verdienen bezüglich der sorfffUt^H
ötMflbe aneingenchrinkttfLob, das ich ihren Vor^ngenonenfm
Wien. Ig. Pi
MaterialieQ zu Kxiüniporalien nach Caefirs bellam gaXH
fllr Tertia nnd Secunda der Gyiiinasicn. EcalK^innasicn. Pi
and Be&Iprogrniiiasien von l3r. uhil. S. Widniaan. Roei
Heft Padertöm und UOaster im. F. SchOtüngb. VM
8«. 1 M. 40 Pf. ^
Kur der 1. Tlieil diescH Heftes eothSit Varintionen ts ^
gall.. Tomehmlicb im Aiiscblussv au das 1. und VII. Buch: dtt
dea Verf s hat Ref. in der Aniteige des ersten lti-ft>:8 Zs, f. d.
S. 877 f. Je» Dflherea beBprochea. 'In dem 2. TheUe dt» •
[Hecapitulationeu und Xacnahmungen] iet xunSchst der reiche
CoumieDturii-ti CiUar» d« b. g. nicht so sehr nach cramnia'
nach saebliclifii Ge^ichtKiiurkten ausgebeutet.' Die Detrcffcn
(das rfim. Heer, aber diä !tIarM-be, das Gefiick und den Tross
über daH rßm Lager, die KK-idung der rfim. Soldaten, Ob«
leidieu der Itümer, tiuer die Schlacbtordnmig der Gallier and
Clmn Milde usw.) hilt Ueferont für daa werlvnlli^to der Satim
^\n bloße« Wiederholen von Cftsars Phraaenoiaterial beiw»
Übongcn, »ic eutbalteii rictiuchr uin hCchst geeignetes Uitte!
liehen KenntniEse des Schülers, die et am C&sor gewonnen hat
und xn befestigen, flberhaopt dae ans itr Lecttlre gfscbopf
C&aors Commciitarien zu vcnrolliitSiidigen. UJe die nenere Gei
tnffflodcn N'omuieTD «nieiitt nach SehÜK-D werden SchQler cin<
Stnfo bri intensiTerem IntereüAe liewflJügcn kennen, zuuial iiut
Sfliwieripktiti^n i'ntfernt und ynt^precTiende Winke geg«ln-ii
Si>rache Cäsar» dürfte im gauicn xur DamteUung ausreichen. Z
sei -^n die Krklurung des Verf.s erinnert, daj» er kein Übtii
AnscbluNaö an ('.1i<Jir, aondeni Materialien ta Eicteniporalien um
biete: da.i Buch ist demnach fSr den Gebraarh des Lehren I
OlinQt«. J. (
Scbönioghs Ausgaben deutscher Classiker mit Conu
Brant von Messina oder dfc reindltcheD Bnider. Ein Tra«
CbCrcn von Friedrich von Schiller. Mit aasfnhrlicben Kt
fOr den Scbulgclrauck und das Privatstudiuni ro]^fl
Keskamp. l'aderhom and Mtlnster 1887. V
Die >Bemerkungen zu den einzelnen AttfEdgen nn^o
in diAsen Bande der Seht) niiigV sehen Sammlung nicht lO. XI
ümt
im
limMAnM der UhrigoD. Von den »BcmerkTtn^ini sum fr&nzon Dramt»
Ivirai 4ie Cbaratterirtikcn der PfTsftnen entliehrlirh. Durrh diejelbcn
«N 'J«r Arbeit in der Schule «owio den Themen, welche der I-ehm- za
4fr »ehriftlichcn Bcarbeilung stallen kSnrit«, vielfach TtTgogriffen. Die
tbttpn Erklimngen dieses Al'Hobnittes simi im allgoraeinen ta ^nWigen
ai mit Sorgfalt ausgearbeitet, tiamAntlich int d«r Nachn-eia der Be-
iUilUfriin XQ Jaliu? tod Tar«nt von L'^isevitz tind zur i;riechixchPD
t^tOH Dothwondig: dagfceii vcrTTii*st.- ich «in jrcimuereN Eingeben unf
Hhfcn Kwillioge. welrhe .S<^liiller hereitü in Koirier Jug:cnd $a lehhaft
lüifiin. Aach die KrOrterQngtfD Ober den Begriff des ächicksala ia der
mm Tne&He and die Bctiandlun^' der Frage, waniiiJ diu Brnut vun
Hmih keine S<bick«al'itf(i)|'rniie ist, ki"'rn'.'ii nls gelotijton bi'teicbnct werden,
h da Aunerlningeii wäre' grilGere Knappheit wflnscbenswert.
Wien, Dr. F. Pcoich.
K. Zciiel . Oftclaniattoiisatüclte nir dentsclie Mittrlsrhilcn. München,
IST. Liddaoer. 1. Theil XL + 539 SS.. 2. Tbeil XXtV -f 607 SS.
Si vergeht keiu .liihr, ohno da^s nicht inludcstens eine deotscbe
UMtfßt anf den Bäcbennarkt käme. Kinige dereclben fieben ab
•Blltn ond Perlen- oder ala •Dicbter^rUDe- ihre Kiistonz^erechtii^nng
Mvti». wenn sie in Goldschnitt und phuntu^ti^^cbcm Einbticid den
BUwftiMb etnes jongen Mftdchenü oder das Boudoir i-iner »chrmcn Praii
lfm betfen. ander« wollen sur Bek-bung ded gcecbichtlichea oder
lücntarhistoriKfaeo TJnterricbtcs dii'ncn, wieder anderu verfolgen augen-
Mhülidl nur tli^n Zvcck Maculatur la werden. Obige« Sumnii-iwerk nun-
*fll da« FandstAtte ron Vörtrag8.«itQckeD fflr SrhQlor der Mittelucbalen
•dt nd dOritc bei der Sorgfalt und ßeicbbaltigki-it der Auswahl — ich
lUilt« 1074 Stflcko — Torkotnitiondciitalis gerne turatlic gezogen werden.
Dwint« Band iinifA-<.tt dif! Pecl.imatirtn.istticke cmstr'n. der zwite die
■■nlmi and aeher7.haft«n Inbalt». und zwar in je drei Gruppen (Zeit des
*--u.. I2.-1&.. 15.-1^- Lehcnsjiilirci? Außetücm enthSlt der 1. Band
*^ (jalciluag eine gcdrüngte EinfQhrung in die Kun.-*t des Vortrags
|f. VJII— XVni, die jedoch »bne Scliadcn hltte ganz auifalien köuueii.
*Bd «U Anhang einige Monologe nrtl Monodramen (S. 516—539). Der
ff. Bud bringt lU iV. Gruppe; Mundartliche Üichtangen {S. yi8— 115;
■»t*i ihnen nur ein L-iiuig<?s in «l"-'rl)st'Crrcicbi»ch'-*m Dialecl:-. und als
Aafcu^: 1, AIt<mi>>r?nde Peclaniatioiisstacke <S. tfl6 -433). 2 VaterUn
f «taii» Gedirhtr (S. -134— .'»MU) . 8, Maifert Gedichte (S. 5(U -,V>4) , nnd
•■411* 4. ÜelegenhciUg':dichto Tvrechiedcncr Art S. 6ö5— 6iH). Den
BckUuh dc9 Boche« macht dio dankenswerte Angiihc vuii Melodramen
Vbd Baledrmmatiadien Werken. di>- zani Vortrags bei Schulfostcn geeignet
•i^ (8. ea%-ß()7!.
^ J* H.Albers, Lebensbilder tns der deutüchen Gstt^r- and Heldeo-
^B «ce. Ein L<:br> und Lesebuch fär Schule und Haus. 2. vcntiehrte und
^^^^ «utc»8«rtc Aaflage- Metz, o- J., Lang VIU -|- 1-57 bS-
^H|B Vortiegendes BOchlein verfolgt viD<.-n doppeltt'D Zweck. ZtuMohst
^^^W « jungen Lehrern, welch» die dentsche Gotter und nctdenaago In
*ot^le m behandeln haben, die Asswahl des reichhaltigen Stoffes
^'fcfct'ini: dann will es ein I^vsebuch sein, das der reiferen Jugend üi
ötHind tu geben wire. Ob Lebn-r grofwn Kntien ans dem BOchlein
^-ftfcft kiinnt-n, mag dahin gestellt bleiben; fOrScbflIor aber können
j* •Lrlicnibijder- nur be^'tena empfohlen werden. Denn in Qb^nicbtlichcr
J^ineUaDg werden die wichtigsten Gotter- und Ficldeu^agen kurt und dooU
"■An4 enfthlt Unter den Sagen des erstt-n Thtrllcs sind als beMndorK
'■plAnid hervi'irsnbvben: Kr 5 Thors Heldenthatcn; Kr. 7 BaJdor, der
■■»1 Xr. \4 die Tiir alten JabrcBfeste. Der zweit« Theil uuifasst die
^tn ton Waltber. den Nibelungen, Ton Gudnii, Dietrich and Bolood.
nach den Tenchiccteostt^n leiten bin dem AulfxUc aotibu
F. ScbOnta^. Mustora til'sStzä aiu der Schule fOr die 8(
Kcnshui^, Bnuhof. t^4 SS. (I'roffrftnmi zum Jahroübirichte
kttl- ulte Gymnasium lu R^gcnst'urg im Studienjahre liÄ'j
Die BcZtiicbnunFT obiger AufsatisaTiimlunj; ist nicht allein ;
ToU, »ie ist mich unricblij;. Als wirklithtn MiisttTdorjoti f:vt
Ref. nicht eiiK-n oinzifTt-n von den 2Ü guliot^-ni-n lu liczt-ichncti.
Schreibart de« llurni V^rfoüSPtf i«t trocken und durchaua n
Tollt-ndet: vielmehr macht sicli oft eine unan^cnehni'^ \V,i*i.rh
Unlilariioit di-s Autidrucka oiid ein HiTunitraiioii aaf Gen
Zn rühmen wäre nur das Bestrebf-n. die Aufxntte in n i
dtiter Oestalt bei Kinbaltang einer meist auch xweckviiUf
Disposition xu ccbi-n. Ihrem Inhitltc nach prup|)iereD sie «Üe
glcichwnt:en (7:. Inhaltswitubeii dtfutschor »ivtliclit« (3' und Aul
«ich an dir I-cctflrtü iiltcWsischer und deutsfh'*r .'•chriftstelli
Liriui). Plutarch, Sullust. Goethe) an8<.-hlioßen (11): der letzte J
eine matt« Bcarbeitunk; den -L»hi)r oon c<nH!>, scd benefieiam«^
Wien, Octobcr 1887. Dr. Karl St
Pro|;:rammenscli:i[i.
51. Holub J-, Poplt. 0. K. 1556-1578 (Kritische i
getiache Bpraerkuogen. Hhvttimiscbcr Bau). Proj
ymn. in Weiaeiimi iS87. 8. S.'28— S3. ^
Herr Holub fraget zunüchtt, wer dio aDsiebtbarfl QA
1556 sei? Da si« nicht genannt werde, so nifiaso ihr Nunc odw
ein charakteriKtiKrhe.t Kpitheton oder l'rldicat deuclben in (
atro|ihc vorkommen: daher fci der dort Torkommendo FJuril jrS
unhattbur und va niät^cc dufür y<'/t>>'iV ifui vi leeen lein <Hr. i
steht die Eihidna darunter). I>er Plnral sei auch darum nicht
fertigen, weil der Chor, der ursprfinglicb nur zmii Gottheiten, i
und eine Göttin habe nnrafen wollen, sich nicht ]>lr<tzUch an ■tic
Gr.ttintii-n- wenden k&nne. Dio Au.<ifühnin},'en de» Hm. Holab Ic
nicht Qbeneogea- Viii halten es nicht fQr möglich, donfi ta il
eine Gottheit nroTianriecli als anüicbtbuie GOttin anj^erufen wc
dasä zu ihr genetet wird idiei meint Hr, Holub, dt^r iaä fobcc
-^ „..* a:j.— „„ i,,.!.if<^ ,tn.„ „„„i, i; ■ i.,M.f,.,. ,r-T-
propra moieDäcbnn.
375
Verden iwn noch Ander« MAchte (ter Unterwelt angenifcn, luxl
4le /.vönui Ufiti. <1. h. die Erinvpn so richtig' der Srhol) und
[vWnM. — ttn iVL'iten Ali^irbnitte ^tititrr Abfanndlnn^' l>rin.L,'t Hr. Holnb
«n VcrlKMieningBvor^clilflpi' mif Oruml iI'-b von ilmi in seiner crkl.
loifibe de« Oid. Tvr. nuft>e^to1lten textkritiücht-n Princijics. DtMelbea
*hm lieb ancb obn« DerQcbiiehti);ung dickes FriDcipe« wCrdigen, ond
&Lann|ren ii^r' /.li «oi'^j hat* ^nmt <"/t( an l'täl und »ntntt (st. j-op
•r n l.'i64 liii««en sieh tocli hören; wa» soll mun aber lä dem Vor-
iRUlfC ta lri70 ff. vif ...(vriiaäut ...iit" üJtuiiiOfiv ffidttttt lUtf! Uiiin
\ »ii^'ti, üKÄt' , ürtjf' vlöy w aag^^n? Ea KTrenidct das Asyndeton bei den
^^^'B^tifn niflil minder nia «/"i- «hm* iiomcssStc Bnttmmting, dnnn
ranrh die Stellung von bi, d. i. dorisch mr (■^■ =^ /rr« (!); rför »7 soll
K-»i iüv aiif vlÖ¥ urtu (!).
H, S. Sodlmtyor.
^■FQriit Albert. De CafcuUi earmiße LXII. i'rogrnntm des
Omn. in Melk 1887, X. m SS-
Dfr Verf. bat »ich, wie er S. 7 safft. die Aafgabc gestellt, die
denen Anaicbten der Gelehrten Ober dieses G>-'diclit zu würdigen
«rfftr*chrii, WM «ich darunter .ils wahr oder walirs rheinlich ner-
•■tiBe. Er vnbt dober loent eine Übersicht Über die Litcrntiir, die er
li thfcni ganzen Cmfance k'^niit, und koniint dann nach eingehender
Prtftti; der rinielnni AuAicbten in dem Ki^ebHisae, daKS die iiieiflto
WdmtlM'inlicblc'nt folgende Anordnunf; fßr sich bat: prooemium 5 ». + Ti f.,
pnrfai 9 ».. coDcertatioris atrophae: c ti c + Ö i-, ß 8 r. -{• H i^
;'JI '■. 4- II <■. epodus 9 1- Man niuss tugclicn. dass iljes'' Anordnung
»ttlWi fiel fdr »ieii hat, wie itt- df-nn acch Ton Schwabe in seiner ISSS
tnkiai«n''n T^xtaiufCBbc. welche der Verf. nicht gekannt ta haben
•tWfit, gebilligt wird, obwohl sieb die«er Aber die Lücke nach i. 33
«ielit IJcitimnit aiwtprichl. Doch int es sehr wahncbeinlich. dasg Tor 8S
[ twri Vcr»e ansf^fallcn sind. Waa Blibren» für diu Ausfall eines Vcnes
I Wr^braeht hat. wiegt nicht schwor: namentlich i?-t nicht abziiselion, wie
^ in i: 32 ein Himtoue entaiTechend nnirhlisßen konnte. HiL-ranf be-
I ■•Wt der Verf. die Frage Ol>er die Nach ahn luiig der Sap|]fao und ist
Ei MEUuebiiien . daü^ der Oirbter ein E|)itbalamion derselben dem
ond der (.'ontposition nach benatzt habe; an eine, wenn auch frei«
tnog sei jetlod) nicht zu denken. Dass nun das Studium der G«-
, jÄto der ^apI'ho da« Cob>rit und <^in«elnB Wendungen und Bilder bccin-
' ^Htbut, unterliegt woltl ki-in£:iii Zweifel; oh aber Catullu:^ ein bestimmtes
^^■iblatiiibn ili-r Dichterin nachbildets, i^t sehr fraglich, und ebenso, ob
^^^Hn Sappbo nicht auch alexundriuisclie Dichter vor Ao^cn hatte und
^I^Bl roQ dit8ro die Composition cntlebnte. — Die äeiDig<-\ in gutem
^^w^ Terfa&ste Abhandlung bietrt, wie ^tcb nach ihrem Gegenitandd
^^t*B mllut Tervtebt. ricbtü beaondercs Ntuea, verdient aber wegen dei
^fwidrs, ventändjgen Urtbeile», das der Tcrf. ciffeubart, Aiictkenaung.
tWiun. Karl .Schenkl.
Siegel Kmil. nDie nominn proprm mit bosooderer Be-
rOckäii;htjgtiiig der griechisclieti Forinea in der Aeaeis.«
PngTstnm de* deutscben Gymnasiums in Budweis 1887. 8. 13 SS
D«a Verfassen Zweck ist. in Bezug auf die KigennaiueD in der
U .obemicMlirb danotbtin. da^s die ^^to^•en lat«)ni-cbi-n Fomen noeh
Ihren Tollen KinÜnss beim Dichter Aber die HerrBi-haft der grie-
kt (Sprache gewonnen hatten-. Er ordnet die Kigennamcn nach
^yiaiition-fit und Oiiiu* mit Gegen (IborMtelluii^' der v-rkommenden lat«-
"*^ und grieebischen Ca^uiendungen. Ktwas Neues erfahrt man an^
37Ö
Frograminenscliaii.
dmi Scbriflcben uielit. es yi&ti' denn die Entdecktins. du« I^enlUnSi^
XI, G6'2 irttm /»' Martia curm Pciilhciilea rrferti der A«-_
fioiM. propr. naf rujf, Ternt^r daas /Irrfoii iSe. I, 138 irlaramim
imiit Arclun) vino Neutnlform ist. rndlirli (laaa (uititio ]. tiVt
{tiiut'ti'18 t'ujriilii Hiid /fif(N5 C'j ein Pcttiininani uBratcÜt. Die
der Arbeit wird dadnrrh ensrhwprt, da^s dieselbe ia eiiirm rigenAl
lifh g«quälttfn Deotscb geacbricben in.
54. MatijcTi«: Ntko, rüisputantiir uoDDulla deAeoeidf'
gilianau. Progranit» de« G.vnmu'siuiiiB in Bo^usk 18)^. 3 34
DiT A'erT. wendet sieb loiiScbsl gegen die Bcbnuptunir
ncucri'H GcU'lirtci). das? die Aeneide in der am vuriicL-ondeD f<»tm
Fragment sei tind da»« Vergil dicst'lbf bis tu Aenea-^' Todo fcrtzufOkifl
bcal».Jchti)rt liabe. Unter den beicebracbtcn Argmiu-nton Ist oriifincll du-
jenige. wclcbes« uns «U-r Vun-zahl der Acneis gesob'-pft ist. Vffpil bb
bewQset jeden der beiden Hanpttbeile der Acneis, die eig:fnttich seU^tln'
Epen 5ei«ii, anf GOOU Vorse gcbrarbt, cm so dcrVorscbrift des Ar
im 24. Capitel der Poetik i\i genügen (S. fl|.
DorHaDpttbt'it dvrPn'igrtiiiiniarboit ibt dcrrii*.or>ocbuiig gel
ob die traditäonrlle 'ITieilung in Bftfher in der Aerti* durcbweg«
heißen aci. Nach Bcrrn AI. hatte da» IV. Bucb mit Ver.-< 6, diu '
V. 3n. Aa9 VI. mit \. S. dnü VII. endlich mit V. 37 zu begionn.
bt-ticffeuden AiifangsTerse Ipüttcn jedesmal dem ronuigebcndc
Kninrallen nach vorberig<'r Annsuheitluiig der Verse VI, 900-
Vn. 1—4. Wie sieb freilieb Herr M. den Anitcblma von VII, & aal
denkt, ist leider nicht ai)g<?deutet. Fernor nrissflUt dein Verf. der Al
des VIII. Huehcti. doch cntl.'ilt er tieb in diesem FftUe eines Vondll ■g*^
Endlich vennutht-'t Herr M.. Nt-rgil labe die Absiebt gehaM. die ~
spiele, die jetzt im V. Darbe gescbiideit werden, dem llj U- toxQTl
ond das V. Bucb sodann breiter aUFZUgefftnlten.
In Anbetracht de»y^u. dti^s die Abhandlung von einer crfrcolit
Beles^enh^.'it in der antikim Kownhl »h auch in der deutschen and
niachen Literatur zenfft und nicht ohm- Lfbhafiigkvit g»>si>Iiri(-lM;n i^
wollen wir mit dem V«:rr bezQglicb seiner VentACo gegru die Latinjt^
nicht zu streng'- m» Oerivht gehen; nur hflttc immerhin ein Sati «itfl
tjuDui nvora cjiiädditd effecta auditorcA loogins aberret ab actino«
m&ria' (8- 12) nicht unterlaufen sollen.
■»cöiig^
Uicb^
rcolidl
tid italP
1
öfi. Lecbthaler Isidor, »-Dio Darstellung der Cnterwelt lui
Homer Odyss. XI und Ycrgil Äen. V]; das VcrhiUtail
Virgils zn Dante dell' iDl'eriio.d Programm de» O^mnimaulg
Mtran 1^7, S. .'lü SS. M
In n-eht iininuth-nder Darstellung erMbApft der Tetf . das eririlH
ÜK-ma Far B>.-frirdigting des Lesers Da« Vethlttnis der Nekria Ver^
xar Homerischen Fasst er in fulgendc Sätze luyanunen : Bi-idc Dichtn
!<tiuLiiien im allgctneim-n Übf^rein in dfr D.irstfllinig den Wcsi-n« und 0«
Bi-schaffinhpit dor Seelen in dirr ruti-rwelt. In der Bi'fwhri-ibung ir*
Todtenniches gelbst hingegen ist der rOniisdif Dirht^T derart soIbFtÄndigj
dass sich kaum ein Anhaltspunkt zu ■inuiii Verkihivhe dart>i>.'U't In Bt-ticfl
des ViTliilltni^di'^ Vt-rgilH zu Dante betiHuankt nrJi der Veif. anf db
wirklirlu'ti Ilezii'burj^i'n und iinzneifellialti-n Sparen dar Nacbahmtuif M
Aencide im allgemeinen und in einzelnen l'unkten. '
Im be!>uDdereu fAlll auf. das« der V>.'rf^KOwobl Vergit aU attcL
Dant'.- bald im Urtezt bald In t-iner metriertii^n l bmiruung fiti<-rt. J^i
eingeACreat*-n tbLidogifichen Kxcurse und Bemerkungen nioft» auu
Venusers Standpunkt al» Priester lugutc hatten UcifigUch denea.
Progr&mm«D schau. ^77
L«ditbttl<.-rs DKrft-.'Uuni^ dor Lintirwelt Vorgilit UMUetm
'tdi •1<-i)fi<-lt'>'ri auf irK'iiK- AnfHAtEi' in dt;r GTniiianalicitMfalft
9. «02 f.. 6Ü6. ÜOÖ r . dann IJ^SS S. b^il und 1886' S. S68 vcnrti««n.
Wien Edmund Eichl«r.
n«onaF., Zur Prosouogi'apbin Horatiana (Tl. Theil). Progr.
les L k. ObcrKjTon. in Kroms 1886. 8', 23 sS.
BamiB hat in dtmi ProKratnrnc (]•:? Gymnasiuma in Kivma 1885 dk'
HBtf» fiirndi-n Naiiipii im er^ti'H Üucht d«r Satiren bcliEUidoIt. lii
Aar«ati« werden dif den tweitf^n Bnchen und Avr Kp<>den hf-
Wenn an:li die Spitie der beiden Abhandliin(fen k*-'?*^" eint*
ron der Wi^svnaclmrt nicht mvlir ancrkumito und vurulU-U' «Ivtliodi*
'lEuDOierkJining gericlitpl ist, <lio ihre Hauptvertroter in Rfllirmnnd,
und FritZBcb« hatte, eo U&t sich dvr Vorr doch durch die zu-
ide und. wk> anerkannt werden muss, wissen »chafUich grOtid-
iBwpTKhunf der in Betracht koiiiincndAO Namen ein uoleugbaren
«rvorbrn. Tn cachlictir^r Bexi<-hung weiQ ich an dem vor-
fweiten 'J'bcilc niehta au8zasetxt.-n. aiiOer da?» die KrOrtrning
Perillnis (S. lU häUr unt4.Tb[i;i)>t.-n krtnncii, nachdcTn die richtig;«
iuarii.!f.itni Fer<?lliiipi »ifher gestellt ist, Dagegen hitte di*- .SchMiiisten-
itttjinr ■■ i-.ii-."- .'.■-i.-btL-t wenicn sollen. K. 8 wird Acro genannt w&hrend
^Q ■ i'n Seh'dion^ Porjitivrion ist: ebenso liei&t e» 3. ^
■■riAii;: ~ sti'n iit-iinen ilin 'Poreiusi einen |iu1i1icnnu«>. S. 7,
2L i T. X aoU «s bf'iü«n «auf d^m iIoIxw*^g<-*, ntatt -am HoIew^^». Ein
•Unadff Dnckfehlsr ui S. 21. Z. 14 v. o- rimnins*, statt -iinos*. —
^fll^nm Fbilolosen. die im Banne tun FhtxsrhvH lrrlichter<-ivti. dcii-ii
^iA leider auch H- SchQtz hi>; und da £knM>bliel>t. auf Al'Wegi- ^'erathi-n
kttHB, «ei diö [>ectflr« der beiden PrograTntii»chrift<-n einpfolüen.
Et- Bill H. , F-ine Intinitivstndie mit NachweiBcn Ober don
InlinitiT bei Scneca tragicus. programni J.^ k. k. Gvmn. in
Sttr Wcißkin-hen 1887. 8". 30 SS.
I>er Verfa.'«»or hat xwei giini voracliicdcno Themata miteinander
-Jrtcndu, ohne einem deraolbcn );t-recl)t tu werden. D'-r erste 'Ibeil dvr
^M4udtBiig {&. 3 — VO) lioiet eim- iCi-ihe spracbgL-BclücbtUcher und N^rach-
■■ ' ' Vn3-;r Aphorismen- Vvda, Zend. Hin». Tacitu». S^.necii, Gotbische*
da httut duri'b-'innudcr, alle mögÜehtn neu« ri-n Scljrififn Olit-r den
werden ntiert. Wa« ftln-r der Verf. in di-n Tünf C^piteln .Vom
, 'Der Intltiitir in pnbirctlosen Sätzen*, t<Abgotut>.'r üebrauch«,
•hv Gebrauch uc» Inßnitivü-, -Accuaaüv cum inönitiTo'
:t. dos eutbl nmn v<.'igi-l>ons zti L-iiträtli»(-ln ; denn
de Sinn-. Waii io|I es beiepielHhalber beiCien. wenn wir
.dwt Icaen .dnrrh sorgfilltize ilbirU-gnng aber acheiut mh su
Orwiiobut lerausiustflL-n, aa*s die 1. Peraou aing. di-s Verl«
t^/ttiniiM'ir alh>r SjirachLildung war-, wAhntnd w^itt-rbin gesagt wird
**tUiubDi die Sprache durch das Aufhören der rirbalen A^biliigigkeit
**Udem tTMcn aii, ao das» et> beute ffir bedenklich gilt, aer l)r-
Jittglkiikeit 4er 1 Person das Wort zu reden, indem man unpassender
■Aldi» Sprache der Kinder beianiieht, dass dJeee nicht leicht in der
JPmon *on lieh »prccben-l' Wenn die Sprechweise der Kinder iu der
^ iu cioiige Aremnent ist . welche» gegen die UrHprQnglidikcit der
'"^ Roma angefahrt werden kann, dann frblt cfl din Witn-tem der
nwWilWn Aiiidcht allerdings an förgfilltiger ljb«rlegung Weidbor
g^Bfgt wracr in den SStiten S ."i: -nur die 1 Person ist aac Vcrbani
■*■». Dicac Ist dtr «i,if>volle. freie Med«», der dat) Sinnen und Selbst-
^*natMin in >ich trigc-V Ut die PerBon ein ModesV ht $ie ein maO-
^I^ NoAn? Tnigt der Modus ein äulbfitbewmstaein in sich? b. 7:
PrognuiimeiiKbati.
37«
Am »Ipi Verf. sich gestellt hnt. Oic wiVlitiKfit<^n Vt»rtret«r Her
Ricbtonc in Kom, von Naevius BnP'ranfft'n, wcnicn an»
ihrt iiD<l im t^anion trrlTend cb&rakt'.'risiert. tCbIiczii i\ic Hälfto der
rit «li'-nt, vtM itj<-ht ^ctndelt werden »oll. einrr ClinmkteriRtik Cilos
ÄlUnn. <lc« ll;ui|'tt;>« dpT nationalen Oppcwition g^gen den Kinflois
HcDcnitnia* in Rom. Die Arbeit tntipncht iwnr in ihrem Aofbaii
' L" ' " ■ II ein«-« streng wis-sensrhufllichi'n Verfnliren«. dcoli
idv I' t, ilemjenipi'n, der art^r Vftriirlit auf den voll-
Lui-Li.-ii Apparat Aber dtenc l-'rag« eich oritntitTen will.
ifhcBiie Aiirklilfung m bieten. In Detail? einingeher ift hier nicht
Ott Nur -lie B«'iiierkurig nmg hier Platz finden, da»9 rti« Verse des
in» M Cicero C H. <i. 20
C'do noi reAtram rem [inbUcam tantam amiairtis tarn cito?
ProTesicbant ontorea novi. ^tulti adulescentuli,
hveilid). nie K. will, <>ine nicht ini!«xuver»ti'beiuiti Anepielnng des
ri» oof die Cornelier und ilvtcIUr entlialtcn. Üic oinföhrendeii Worte
Ol a- a- O. sprechen diirchanr^ dagegen.
KiLulf butg.
Alois Kornitx«r.
XMasefaok Frieilrii^b. Cioethes Reisen. (U. AbtheilaDf;.)
Jalifeabericbt der k. k. Staat ftmit^elsehole in Reirbcnbcrg 1 f*87, 8', 27. SS
Vtr eralo Theil dt« Anfsatze« ist mir nicht in Oe*ichte gekommen
'r dir Bcnrtheilnng di^<-er Knrtitct/.nng achlen en wähl auch nicht
nnch demselben zn fahnden; denn um k» mit einem Woite ber-
trn. die Arbeit i^t «war eine fleiCige Studie, bietet aber durch-
nenrs. Sie rntbült inni mindesten nichts, wa.i der Leser nirht
Gaetfaca Schriften, Briefen und biographischen KrfirteniDgcn Ober
•Dmii beaser ond grUndliehcr erfahren kPrntc, Das Tor!ieg','rde Brach-
«BÖilU Cftp. 11: Von der NatnrBch wärm orei lor Natnr-
lliicDacbaft. und Cap. Ilt: Die italieniftchfl Reine. Die Compo-
ÜM di^ III. C'apiteU i»t gelungener als die dea zweiten, in welchem
!■ Vcrfuur von oeinem eigentlichen Thema darrh biographiacho Kr-
'Mnuen hftnfig abkummt. Ks i<>t keine Frage, d»»a aie« durch die
f'ViU rfca TiteU: -Von der Naturseliwftmi'Tei iwr N'atnrwi"<«>''npchaft" fast
•KRRpMHeh bedingt warde, doch gerade dieser rmstjuid loigt, dass die
"^ ' ' snion Themas verffbU ist; denn cn ist unleugbar eine reine
'., in einer lUaanimeDfftsaenden Studie untersuchen zu wollen.
lla«a die B«iaen Goethes auf neinen RilduncFgang aasflbten.
■Stoff, welchar dem Schriftsteller dnrcli dio Keisrn in den
t-.-.:j' i. !icn Perioden seinen Lehens 7ugf.föhit wurde, ist zu di8i>anit.
■ «Bf Vrrgleichnrg eclil'-chtliin anstellen zu kCnnen; sonst will ich
■i^ tinencn. da«* dor Verfasser die Literatnr fleiCig znrathc gezogen
■4 i(iE.'n Stdö' in klarer Form dargeitcllt hat Dt-r Schlpsa der ganzen
AAitt <*ini am £ndc dieses Aufsatiea in baldige Aiitmicbt ge<«tellt
M.Majer J09.. Dr., Die FigUrenlohrc. Jahresbericht der nieder-
«ctmrichiechen Luidoiioben-ealachale in Wr.-NeusUdt 18ä~, ä', Sl äS.
D« Verfaaser beschäftigt sich in der folgenden Arbeit mit der
HjpnnJrbre- Kr ftoüert lich am Anfange .«einer Abhandlung Ober die
»j^« folgendenimflen : -Die eiufucberen VemehOncrungmuitlel «ind die
^pn*, jfD« Ri.'dcw (Endungen, die sich vom gewi^inlictu-n Siirarhgeb rauche
*i'*>HlfHleD. ohne in dem begrifTlichen lohalte dea Oedankena etwaa
■ J**»!». während die Bilder neue, fremde Begriffe in die Rede ein-
2™™-" r« I'rdii-ncn »ifb mich der weiteren ADaeinandersetzung de« V«-
?•"■ n bloß grammatiacber, namentlich svniaktiachcr Mittel.
^^' r doch eine Frage tebr nahe. Lüaitt ticb die Wirituog
380
PrOfrrKm mpQscb n a .
dieser gmninstisclicQ Btlf^iitittcl nicht ein» weiteren vinpi
Kritik onteRtcben. indcni miLii \>Tüft. auf wdche )<);i«cbe Gnnid)i_
die graminttischeH Er?ch^>inu^gen. die wir »U Fisorfn be»ek)incir1
rBeknlbren Ivuitin, so dasa man niu d<m Uniirun^rc mirh dm Z»fA4
leiten IcanD? Der Cntcneichnetc bat in zvd Abhuidluii^i'n in drr ZS^
BcLrift für das Reiilscliulwf.'spn IS64 dm Versucli grcnncbt. die I^fc» »r*
den Tropen nrd Fifraren aof dicee Wewe Ton Piner neuen ?
fanen. Kr will nit-bt bebnuptcn. dm es Uitn aberall celOD).'' :
Uicbtiffc xTl treS'ttn und glaubt violnicbr, durch die dort ui|j'v;<atn:
Mftimdc nur ciii'.-n Finpeneig gt^geVen lu Laben. wühn.iii3 im cinidM
noch mancheK der RrkUrunc »•'darf. Die lablreirljrn SeiTensrhü£dinp;
velcbe die Baujitfonnfn treiben, lassen e? uaeb nicht iitima' n. m)
Venierungon der Iti'dc mit abftractcn Gt.*duokciifunitcn »ttt" iu räs
Dedcung ta biingen. AVas die vorliegende Abhandlung an)>daiigt, ■
wandelt sie hauptsAchlicb in der Bahn, die iHhc-tii^cbi' Vlr^nnc ^.n nr-
«chicdenartij^cn Sx^rlirbcn Wendungca sowohl in cinz-' "4f
als ancb iai Zu^nmmcnhango eine« grO&eren Oaozen zu t» M
ronn dem Verfasser, welcher tnwcilen mit Wt-mpr-Hahn in 'iMit.rpfwi
gcritb. dos Lob eeapendct werden, das? er mit tietiiiiniack im>7if
geht und über reiche mid bdcbrtrnde BeispieUammlungen tcrfäffi,
Wien. Dr. F. Vioii
4
62. Hofer .1., Der Kreis als Directrix der Kegolsrhnittp Wii
einiges fiher die all^eiiieine Dirt'ctrii der Keg'l
Progr. der lt. k. Staat» ImterrcAlMhuIu in Bonm. För da;- ;— ,-
1886/87. 20 SS. j
Mao bezeiehnet bf^kanntlicb unter Direelxix '-iner ebcii<a Cwn
beii^lich eine« Pole« jene Curre, ir<ddie »xd fclrendc Wei« <«iWilt:
Mao d<'iikt »ieb vnn jedem Punkte der gegebenen Cüne «owobl sackin >
Pole gi-rade Linien als auch xur su heatiitiiiienden Curve im voran Ki^ '
raslen gojogen; der geometriM-ho (Jrt aüfr ü^mr Pnnkte anf -Ifn üol-
malen, von wck-hun die btiüglichrn Punkte der gegebenen Cqi'
weit als vom Pole al-j^tehen, ist div l'ireelrixcurTe der gcgclj-.!
bexQglicb di-s angenommenen Poles.
Im ersten Ab^hnitte der durbweg« analjtiech bchaitdcItM Ab'
bandlunp worden su einem al« Dirtx-trix gegebenen KreiM die Wit^
einec PhI'-h ingehflrigen Corxin bestimmt; im zweiten TbeOe weH«*
den KegelachnitlfilinJen die logehririgtn Dir-'ftrirf'D gi-socht. diese rfiiA*«
sich allgtinein aU Curven 4. Ordnung: im dritt<'n Abf^^-hnitfce wnrin^
Punkte eingeführt, weK-he zu di-n ungemmmienrn PvU-ii hinBichllicb '*
Ktxelnehnltbtaßgt^nten als .Svmniftralen sTnimi-lrisih lif^'io (GcgotiiitaW*'
und gezeigt, daas die Uirectrixkri-in^e der Kei;el»ebriittL- und dii> Krei*'
der (jegenpunkte identische Linien sind, ferner, daffi die UireotrilE ۧ^
Kegelschnitte:« Qborhttiipt auch gleiebzeitig der geonietrtiicbe Ort der l^'
metrisi'hi-n Qegenponkte des Poles betflglieh der Tangenten als Sjnid*'
traten int.
Ist die Pirettriilinie ein Kreis, so iTbält man al» dai-:
Corren betreffs rines Poles Kegel i*rhnittalini<^ii and zwar, v
ersten .Ab^thnitU' geführten Entwicklungen lehren, je nach der IlUaUt!
zwischen dem Radius de» Kreise« and der I..age iv* Poles veiwUeddll
KegetaehnitbUinien. — Eine wichtige im zwiiirn Ab»ehii:'^ .ilt«l|
UnterBOcboDg int die, in welchem Falle di<- tu äva Kee^'i ^rw
readen I)irectric»'n. die Canren viert- "H^-t': im ailguN' mi-i- m Fall
sind, Ourvi'n tweiter Ordnung und > -: W'.Tiii-n. - Die gfvai
trisebe Bedeutung der alt^'>'rn>rin'-n l'i. ..^- i litJiig witd im diiUfllAl
ocbnitte noch in anderer Wei^e illuiilrifrt: K> wi-rden in ^nWüllMMl
Punkten eine» Kegolnehnitte«, dessen Üleirhimg in der Scbl
iniiiiCDschaii-
381
Q^pbti'it gMacIit und Ton dein Pole äuT äu-se Ii-tztiTcn Nor-
m^^^gva: di>.' PuCpunktv derselbf-'n frchOrvn «.•iner Corve an (Fu&-
iMtOirre). wflfhciri i-ic-nthiltnlicbtr Bmii-bung mit dcrDirL-ctois iat.
Diu an Schltuüi'' der in*tTrgsant4;n, si-hr Icst'iiswt'rten Abliamilune
,ie TTiffor»:'!«: »Denkt man »ifh Ditoctrix- und I''Tiß|tuiiktn!inif?n durcb
llrichangt-n di-r:irt iin^gi-drOtikt. dn.«;! dar pcnifinurhaftliflii? Pol der
Citnrt'a zutjlci'ih d* r Courdinati.haiiran^tipiiiikt ii<t. »o ^ht div
jh; der FoDimnUwurr-.' dtiirb Vi-nloinduni^ di's W^Ttt's des Badias-
.- in dir Glcicliang der Directrii (tbcr- n-ird nicht aojtgefahrt. eon-
: dM Kt'ClmungHni'iURx nur angudfutet.
(PrDgratnm d«i k. k.
fim)
Piul. A. Entwicklung von juväx"
Obergynin. in Radnuti 1887. 8'. 8 SS.)
El irütl xunAcUft. ausgebend von der tlicilweisen Intoeration. das
Integiul durch eine >DntntHvnnlntegia1cn darKCttcltt ; dann werdui
TlirilintcKrale Dlber bAtrachtet und inebesonaeni du di« CorfB-
Ii«berr8<;hend« üeaetz aiueinandeigcsctzt. Die erhaltene äcfalusi*
ift verhAltni^iuäGi^ (.•iufacU und stvllt vine Kt^curüionsformol dar<
Wien. Dr. J. G. Wallvntin.
•0 zur Zaliltmlphro und Chronolitgie von Prof. Oswald
[ftia«!. iPrtigruuiiii de« k- k- StaabsobL-r^jinn. in Bieliti li^87.)
Id dem Icicbt rerslftodtich und übcrsichtUch gi-litiltout.-n Aurtiutxc
n der Verf- xnentt d«n Betriff d--r ZahleocoDirruenzen und bringt
4ie Sitxe aber die Vi^rbindugiti; demelb«!! und die Ableitung den
ign Saties von Fermat. Dab«i änden die SätZB Aber die TlieÜbar-
i4ef Sammr and DilTercnz «wt-ier Put'nzKrorjcu Ton demselben Eipo-
\m ivcb die äumme odtrr Differeiu der GnuiduhleQ dieser PottiiueD
kvu und natnrgi^niäßc ErleiUgung.
Ini folgenden werden diii /ablenoongnienzpn angewendet zur Abloi-
ftaf d» Theübarkeit^esi'tzie för ein Zahlensystem mit beliebiger ganzer,
SD B«fb uml zur Ableitung einiger wichtiger Ki^vnMoaftcu der
salticn. welche i. B. zur Ei^irubuiig der Richtigkeit der durch die
»pentloDen mit ganzen ZahU^n t^ifwoinienen ÜLtsoltatc dienen (N'euner-
■4 EEacTTTobf). Endlich kommen cini|re intiresii'ante Anwendungen d(.T
Ulvteon^menien zurLOsun;; chruuolugis?bi-r Aurt;abe]i. t. B BcstijiiiiiuRg
^ Vt^bentage!^ aai Monatatag und Jalir für Avr\ juiianiMoli(.-it und gre-
^Mucben Kältender ;\Vi-itero Anwendniifiexi, wi^ Abbntung der üaoM'«
*W> IMerformel, AntlGsung der unbestimmten Gleichungen wird dt-r Verf.
* Hebten Jahres|)rograimue bringen'.
In der Vorrede zu di-jiter Arbeit spricht der Verf. den Wunsch au.
■UiCrii die Ziüili-ncongnienzon in den mathematisch bn IJntanricht d«r
Vthihcbaltfi] aafiC'nommen werden, weil «ie di« etwas lose aneioander
rtrin Qod in mctircrc Camtel zemtreotcn Sätze der Zahlenlchrc cin-
wwli t»aniin>.'nfa>it<'n und (ieh;)ndeln und weil '>\f ferner rocht geeignet
W. 4lc Vorliebe fflr das niatheriiatiMpht> Stinliani tu wecken nna zu be-
*«. In dieser Hin«itht sind wohl in letzterer Zeit iichon mehrere Ver-
2*1 ! ' ■ r.l'.-u. I. B, Krivan, Grundlehren der ZahU-ntheorie. Wieo
W>; i l'riiii-ijiien der Aritbmrtik, Hannover liW3; Anderla,
MMg.. iLri. .:. ,i,>j der Zahlencongruenzon (Programm des <J3rmDasiutna in
'^^) 1844, ja auch in einige AnfgabennaTriidungen haben die Coo-
RMnwB bereits Gingang gefunden, obnr duss aber alle diese Vamich«
'■tfaoB neDDrJiiWt-iteu Krf'ilv; begleitet göweften wären. Die Ursache
■X« Ikgt wohl haapbiächiich darin, dua <ue dem Mathcmatikonüirriclite
Pm^raimuenKiiaa.
ngewiefiene Zt-It gt>ra>ie noch atumclit, dm voive^cltrielirix^ti leh
gründlich zu bflb&mleln. aber eine VcnDebrung selbst am rfcbt n
suite Capitel wie: Zablüncongriienzeu , Detcnutnaaten a«v. töM
Wien. Dr. Fnox Wftllrotii
63. Garzarolli Edler t. Thurnlackli, Dr. Karl.
die neueren Vcrlabrcn zur Dami'ldithtebestiiüniatg. (Pn-
gramni der dcutacbcn SUataObcrre&l schule iii Prag. 18?i7. Ö'. 4*r
Blit I Tafel).
Pic Bestimroiing der Damiifdicbte ist fOr den tb«o
Clicmikür eicea dor wichti^rstcn Problfme. veil aus der
Dampfdichte «ines KOrpvrN äcbla?«« ikh ziehen lassen, wdc
Erkrantois der molecnUn-n llescbulTciiIicit der untcrsin-hUru Sab«lMl
I&ngreich sind. V.» ist daher bt^reiHicb. dafu nun Mch bcmtütu. 6
Exactheit der Mtithoden xur Bcstinttnun^ der Dampfdichtco xu vrb'>b(ti. Il
der Torliegeiidoii Abliniidluiig winl dieso Aufgiil'f in mnfaiseuder Wci»ei*l
allen Seiten belt>aclitet: der Lefier wird ei» gt-nan*-« Bild von den bin
Qblichen Verfahrou der Danipfdicbtebfittiiiimung erhalten and in denäln
KCBctzt fi<:-iD, die VL<rs<:hiedencu Methoden gcfrcncinander, vri*
Ihre Bequemlichkeit, anderen. «18 ihre Präcision bL-trifft, ubtu
Die schon lange bekannten Methoden der Dntii)ifdi
von GaTlnsnac und Puman eignen sirli nur nntiT b-- lO
gungen, crrtcre innerhalb i-ine* bfstimmten Tcmi'eralurin; !:r
nur dann, vrcnn das xu untcn^ucbcnile .Muterini in ausf. i P
■?orbandi;r ist. Die neuwen SU-tbodi-n berubcn auf dem sj^.! Id
drfiii^ung4i>rirci{)C. indem entweder eine KlQ.«üt^k«it nder ein Gaa iMri
den Dampf der untersui^hten Bubstoni verdringt wird: mit einig#a
Methoden ist ea m&glich, ebensogut organische Verbindungen in
suchen, als die Damiifdicbti) anutgiuibcher äuWtanitru ■£\t cniieren.
Der Vfrf. Bi'hildtTt in <:rstcr Linie das Verdrängung*? orfahw» <■
Hoffniann, Wertbeini «ud Watte, inibeauuders jenes i»b Vici«
Mcver. bei dem nur ininiinitle Mengen der lu unt(--Ti;u dien den SaMM
gebraucht werden. Als SperrflüMigkett wird in dieecm Falle die Vnorl'sfk
Legierung angewendet. AU weitere Metbudtn werden jene von !
und einige Moditieationen der Methode vt.n A. W. Hnffniann :i
In eingebender Wejsd wird daa Luftverdrilnpingsvi-rfabrin eröriiil i\*>
MvjeT, Petteraon und Kilsoni. weicht-» sich für allo uns-Jiwtit »Il
I
420* »iedende Substauii-n eignet. Als recht «wci'kenisjir'el
zeichnet werden, ddsa hier— wie Oberall— der Vcrf ih
Verflucbea mit jenen der Theorii- in Vtri^eieh »ivbt Dv! ^ ,.
lerungeii bt-sk-ben bi*:h auf die Methode run Flaundler (^l
Daniijfdruckes bei coiistanleni Volumen;, atif die MrUn^de von
nach welcher man die Dauiiifdichte dadurch br<stiiniiic, äiksf man
nähme denDruckea nitsst, welche dureii die bei bekannter Tctnpcra*
folgte Verd3iii)ifung einer ubgewi*g<rnen Menge der äub&tans in ein
gebttnen liauinL- bi?wirkt wird, uuf die Melhodc von Garlu«» _
Hoffmann und dvren Moditicntiünen, auf die Metbodo Von Dum
(mudiÜeierL von Ha her manu, Summa ruga, Ruacoe, Pett«ti
und auderenj SeblieiUich winl an da»« Verfahren rtin Pebul und So
cberl, weiche« auf den) I)uiiiaM*ficlieii Prinoi]te beruhend zur L'ntertiQCh
TOQ Galten und niedrig siedrnden PlüKsigkeiten anwendbar iet niul
diireh die Genauigkeit der damit en>i<.-ttL-u Ri-Mulute auMcciebuet. eziiii
Ood nur iiirwähnt, das« zur naniiifdicbtcli-tiiiLitmn/ :iii. 1. i?inc
Mtrthud« ;vt-n 11. Gold^chmidit in Aii lit w
emt>fohleD die gehall volle Abhandlung der i. -ict F
rl
Prognuiiiiipti sdiau.
Kessler. Jos«r Zur absoluten Messung des «lektrisohon
tln [Ivitrai; zur nchalmäGifrcn nehiuidlnng den Klcktro'
aiClnntu unvl tnßglicliet cinruclii'it KinrQbruntf der modernen prak-
a EinhciU'n: Anii"Tc. Vult un>i uii'n. iProgr. des Commanal-
llinjmn. im VI. Bezirke von Wien. IH87. 8" 2A SS.)
iwtflivtid von dum bekuiintt-n lirundf^etiette der eicktro - niijnie-
I Wirknntf, welches von Bii^t und savart aufgvitcllt wurde, and
Too Wrbfft ■■wni.truii.'rtcn TmigontfuboOBSolc U'igt der Verf. der vor-
rv AldinDiiltiiip. da«.* fin Strom Ton dt-r rntcnntit vftn 10 Ami>tT«
liflStrfiiuIciti-r linnn durchfliegt, wenn dicuelbf, jjremcawn «n einer Tan-
UM«.--!' ■ Krciswinduiig vom lUdius 314 CHI. aiii'p'iimfttiv)
laHchlsi. 11 45' hervorbringt Kino derartige, leicht xu coo-
iiW Thiij^i i'>' ni'iJiuaoIe kann dazu dienen, in schneller Wfifo Inteo-
■en aujizifObreD, and die TanfCentenbousaolc üt nach diewa
, n i.-.i^r.f'JJH pin Ani|>ercmeter ersten Rangos. Der Vorf- ribt
Ca^' ■ uior Weti-r'«ch*'n TaiigentenboaMole mit donpelfcer
ftti , Dti^en Ktaikcn DrAhtcK, welche den mittleren Kadiu
31 cm l>e«itz«Dt 1(.>W Windungen U 7 mm- dicken Drahtes von dem-
m>tttcr<:D Radius), wobei die kQrzcreii Windungen einen Widerstund
ö-l ehm. Jen" 1000 Windungen einen Bolchen von 100 Ohm besilien.
liertrlt^e I>ä|irM-twicki^lung Uc in^oromc vorthelUiaft, als du Instni"
(Uicbz<-itig a\s Ami)eri.-meter und Voltmeter dienen kann. Scbiltet
nlnilicb dir 10 ^^ iD<iuiii;en in einou StroiukreiK und hi diu Ablenkung
M«^tn»del i^'. tw benitzt der diiri'bjrefillirte Strom die IntensitHt
tmlAxDiwr«, wird daaselbfl bei der £in7ch3ltuni; der 1000 Windun(;eu
«nMt. > >-' 't 8troin die IntenHiUit von 0-0] Aoipi-ro nnd dement-
ti^nd' I <.-iiirit%iisnnung od>T IVtentialdiiTcrenz an den Enden der
liltti. i'inccn 1 Volt. Iu:^tructivc Beispiele crCrtcm den Ge-
WmcJ". ■U'nbttogeolc al.t Aniif-Teinctcr und Voltmeter, Im zweiten
tVflt ■\>^T Verf. die Wirkung eine« Kreisstrümes oder eines
totniMWTuii !" eine BLignetnadel, deren Mittelpnnkt in der Achse
vnr Krdt^: j:. und weist mittelst der bi-kannttn. tncrvt von
Brtiiii AbgL'h iuicii l-'ormel nach, dasB dorcb die VonEcbiefcnng von King
»4 N>4»t all»-« Werti'u der Krdkraft »nf Brocbtheile eines Protcntes in
^* 11 werden kann, dwi einer l)'ioo. Veretöft«-
I !•: «ine Iprtic. Nfihcrong vüd lUng und Nudel
rciit. H 1 üvi (. •iiiaion.ifÄctor der Tangenttnboussolfl fflr Amvere
jjlt inuner der Kanbeit auf brucbtheile eine« Pruceoteü ^K'i>ch itil. Eine
.r-i . ,r,f,, i,.|iinj„, Deuten und der ei)tti>rvcb enden Wert« der
III (\-titruin der N'adel und de« mittleren Strona-
«nwpndung der Tangenten boiusole als lDtcniilfit>>
>'tcr anter allen Uuuttändcn m erreichen. Im fült,'cuden
I Angaben dea Verf.s von Czcja u. Niasl cnnstmierto
i^eüti'nbouaiole" begehrieben und gezeigt, wi<; dieselbe
*■<■« i^w^ili^on ücbraucb« eingestellt werden mus'. Es wird die che-
•■Af ' . . il die AichuDg auf Grund der reUtivenVergleichung d«
'*>b i Ute ded Krdmagneti^inUb durch SehwingungHveraBcbe dar-
PItiit; ti^I uiochte di*! letztere Hotbode nicb seintn anderwärts ge-
^(Mai &4Whrtmgen aU zweckentsprechender, weil »ichtrer und liequomer,
J^JAea Wir emiifehlen die verdienstvoüe Arbeit der Einsieb tiiahme der
'whitaninri ; »bpam scheint nnä da« Instniincnt, welches der Verf- con-
^^ii< und dan vir au« eigener Anschauung noch uicbi können, whr be-
twerC
''cbtnidt Tlieinlt>r, Die Form. Aiaieliuitg und materielle
fi«iirhufT<*nh<'it ilrr Krde. Pp»grainm der k. k UberrealKhule in
{.'«haltänen Einleltanj; Ober das von Newton
'^fHii^utr hrotii-'iii, 4iic Fonn and Anziehung der Erde xn bestimmeD,
KadTull
tütOe der M
i
wrlcbc Anl^PnBndCTSTini Clilrftnt, Lapl&c« anJ Stakts wcHtf
ihr«! Lo^aDf-MgHUrt wurde. wir>l im vcitereo V^rlaofc d«t ibtnifU^I
unter Zucrunitelepung d« GraiiUtiunsgcsettes ton Newt-jn Ji« Wirhllt'rt'
ani der rot«iitialthearie erUatcrt and g«z«igt, wie Axt iMf*th<.- btr<:rk'
welche« du Potential eioof Hase angibt, atit^r geviasea Cntstlo'in **
eis Olterflfiehemiitegral mrAokgerfllirt werden kaüi- — Der sldaU r^
VeffaM*r der »orliegenden Abbuidlattg gemachte Schritt bezi " "'■ "^
die Bcftinimonp dea Potential« eines homogcneß F
wubci in bekannter Weine die Mctbod« der .corr^--" ■
Ponite" viele Vorth*-ile bietet An--» deoi Jl aclaurji:
daa sieb auf dif Attraktion zweier homogcnfn confo«: - . r.,.,
CLOen äußeren oder auf eioen an der Obeifläclie des grOüeKn Kliipni<it*
tcekgfnen Punkt beliebt, wird das Tlieorcm von N^evton ref"lecit dui
eine ron iwä ihnlichen EUipsoiden begrenzte Masae aof uuenim Mär
niDino KcleifL'nen Punltt keine AttriiCtivti auiQbt
Kachdeni nun noch das Potential der Centrifagalkrafk tmterniclil
wurde, wendt;t nch der Verfaisvr der vortie||.'enden Aobandloog tu B«-
traehtung der Form und Anziehung einer bomo(;onen. fifluigcc Ha*»-
welche um eine Achse rotiert, wiibi-i er «un der bfdin^'un^r aiugeK ^
die Oberfläche de« Fla«ägkeitfikürii«ni eine iqoipoteutiaje Fläche t^
miui. In recht anjprecbeoacr Weise wird der JacobiKchf Satt dt^t-
cicrt, dass unter gewi^isen Bedingangeu Jedes drciaxige ElUpsnid and je^
abgmilattete RotationseUipsoid als freie ObefflrH-he eiiitr homog«»*"-
flOwiges Hasae angesehen werden kann, wt-'lrlie nni die Acb«e mit «nff
Eewisaen Geschwindigkeit rotiert- Daraus folgt unter Erwägung dir <f'
üteticn analytischen Gleichungen, dass die Obciflüche der tnle ^^
drejachsigfs Kllipsoid st^in kann, ferner da-i.i ebvns« di.- Enir nicht f'**'
homogen'.- Mas^e von der Fonn einea Rotationsellipsoid "ii si'in kann,
Der Verfasser dt-r vorltcgcndt-n Abhandlung. w.-Ichcr «n oft **'
faai)delt4'8 Thema recht nnüpn'ctx-nd danunt'-llL-n und 211 t^rliatt-m **^''
standen hat, bcabnlcbUgt f»m>:r die W(.-itcn;n P'^rücbangeu in dieA^"
wichtigen Tbeile der Geoplij^ik einem raathematist'h'-n Ltii-Tkrcist' t^'
zufahren and er mClge durch dies«; Zeilen hiuna aafgon)unt«n; wcrd-'D.
Wien Dr. J. G- Wallentln-
68. Stoesich M., T distomi dei pesci iiiarioi e d'acqua üole^-
Progr. de« Commimal-Obergjmn. in Triest 1686, 8% 66 SS.
Die Toiücgende Arbeit besteht aus vier Theilcn. Der erste biete*
einen anal>tisctien Schtfissel ntr Besttiamong der einselnen in FiaciwO
Torkomraenden Distomaspecie«; der zweite eine toni* -bandige- Be«chra*
bang der im I. Theil Ti>rgertlhrt<?n 00 Spccics mit Angabe der Autoreo^
die sie beaehricben und mit Anf&brung der Fische, in d-.'nen sie leben;
di*r drittti Abüchnitt führt ti.l zwi-ift-lhafti- Specit-s an; im Tivrtvn Theile
endlich werden 192 Fische aufgezählt mit den Distomaarten, welche tidi
in ihnen finden. Die ganze Abhandlung seigt, dais der Verfasser idch
genau mit der einschlägigen Literatur bekannt gemacht hat.
Braanau. Pins Üirrtceka.
Berichtigang'.
3. HB, 7s 15 T. u. lies U. ?cbenfcl' statt K. Sch^-nkl*.
ist Ton Heioricb Schenk! wrfosst und daher auch iu der
8. 217 'II. Scbenkr zu setzen.
Erste Abtheiiung.
Abhandlaiigmi.
Kritische BemcrknngoD zum XII. Buche des
Quintilianiis.
in. I, 3—4. imm certe n%i\aa intoUB^entiara concesgeris
Fn. qvi propo&ita hüiiestoram ac turpium aia peiarem sequi maleni,
MfM pnuleDttani , com in grauissimas fr«i{UDTiter leguiri; setnper
Wo mala« cooscientiae po«n.is a semet ijisiFt inpronUo rernin «xitn
■liiutnr. qaodsi Demincm nialnm es8C nie! stultam cnndom non
Bodo & sapi^ntihas dicitnr, sed nuJ^o qaoq&e semper est credttum,
•fti noD fiet mnqnaiii stultus orulor.
N'ach der DefiuHiou Quintiliaris ist der Redner oio nir bonos
^ma p«rilas (§. I). Er war nicht nur derAnBicht, dasB der
witir ein air bonos Kein roIIr, sondern er glanlite sogar, dass
^lehlecbt« UenacJi «in Kedner nicht i^inmal werdet! krmnft {§. 'S).
K« latKtff« Ansicht »ncht pr 70 begründon in folgender Weise:
.Qwi»« wird man weder Einsicht denjenigen zugestelien, welche,
■«a lic die Wahl liaben zwischen dem Wege der Tugend und
*«iii 4« Lasters, lieber den schlechteren einschlaf^tii. noch Klug-
^ 4« sie sich häufig dio schwersten gesetzlichen Strafen, immer
*be die «Ines bDsen Gewissens zuziehen . ohne selbst die Fol^n
Ätw Handlangen vorhergesehen zu haben. Wenn dalier nicht nor
'"1 JiB Philosophen behauptet wird, sondern auch allgemein von
1/^ feglaobt worden ist. dast< niemand schlecht ist, wenn er nicht
(■^tich ein Thor ist, so wird gewiKB nieuiiOs ein — Tlior ein
fciow werdsn." Durch den Schlossatz wird man sehr öberraKcht.
^ denn Qnintilian nachzoweisen , da£s ein Thor niemals ein
fcdntt werden könne? Darum handelt es sich ja gar nicht, die
^^■^ i*t. ob ein schlechter Mensch ein Bodner werden bann.
■ lian hat offenbar einen Syllogismus angewendet, wenn auch
^ BDtunEtändii,'«r Form. Vollständig müsste derselbe lauten: „Ein
w »ird niemals ein Uedner werden. Der schlechte Mensch ist
*^Tkor. Also wird aoch der schlechte Mensch niemals ein Itodner
•Mmi." In dem Torliegenden Texte steht nun an der Stelle, wo
^ iai ScbtiLssatx erwarten, der Obersatx. Ich halto dies schon
^lulb (ur anmCglicli . weil daraus , dass allgemein angenommen
.186 Kiii Bumerlciingen 2. XTT. Badi« dee QuinUIfiuius. Tna
S
wird, ilitßfi niemand sclilocbt ist. wen» er nicbl /UKleicb un TV'
ist, ^ar uiclit ful^, da&s oiuThor niemalg uhi Kt-duiir vKrJenhuni
Nach dem Saty.c: quoäsi . . . . . m/ craiUum kann Qn;»
tilian ^»ficliriGben halten (>ntwMl6r: certe mm fiet matnj» ontif,
quia nnn fiet Diticjuani stultiie orator. uder: c«rtc non Xiy\ abqiuic
»«flios orator. IHc *iV<ine, welche im oreteron Falle Pinuwiai-
TTflren. liättcii alWdin^s leiclit ausfallen k<>nncn wogen d^-f «i-Jtf
Icehrenden non fiet. Aber «£ ist nicbt wahrscbeinlicb , das» nrii
QnIntiliHn su breit «usj^edrückt bat. I)ass ein Thur niemult vx
Vedncr werden kann, wurdn von niemand bestritten ; es iüt <lifi :'
selb^trerRtfludlirb , dasK es nicht erst nueget^prnchen 1:11 wn^n
braiiclite- Ich gUabe daher, das» stnttns in rtuilu» (vgl. §. 8 ailm
atquo iniquuB) zo ändern ist. Wie sollten aber diese Wörter xir-
wechRolt worden sein? Durch Annaliuie eines Lesefehlers ISsst siö^
dies freilich nicht erklären, aber ^ i&t nicht unini.'^fflicb, da» cm
Ab&ctireiber, weil er uuinittoU>ar vorher stoltuni geschriebea vn'
weil der Thor in der Beweiefäbrani? eine wichtige KolU spielt, aack
hier an onrlchtl^er Stnlle stuttnK statt maluft geschriebtin Iul
Kin*"]! ganz iüinlirlicji K;ül haben wir III, 3, 1-1, wo jnaii, ri»*
fttDs in Ainoin Schlcsfie, statt totios entschieden illins (oder rt*-
lOTicep) erwiii-tet (vgl. BlSttor f. d. Bavor. 0. W. 1886. S. 37U
Aach II, 1 7, 2r> ist vielleicht deshalb (statt des erwarteten silii*
tinis geschrieben norden, weil in jenem AbBChuitce viel vt-o d«fn
Zwecke (liuis) die Rede ist (vgl. a. a. 0. S. S6-( ').
XII, 1. 7. nihil est enini tarn occnpatnni, t«in (nnlüfofV^
tot ac tani narii» adfectibus concisum attjQC* bccratnm (inaa ib>^
iiienR, rnijii ot cum insidiatur, spe, curis. labi^re diftrinffitcr. ^
etiam rui» sceleris compos foit, solücitudine paenilcntia, (tocnun't»
(nnninm exspei-tiitioite lonfuotur. (lois inter haer ütteris .inl "^
bonae arti locns? non herciüe uiagip f]nani fmgibos in tem ~*^'
tibufi ac mbis occnpata.
Wfllir«nd in den früheren Autgalien et i;uii i:nm steht, 1
Halm ond Meister nacli Bn, Bg und N' et. etiam cum gesrhri- '
Sun hat Becher (Hermes XXll, S. 137) nachzuweisen versucht, d*^
et etiam nicht in den Zusammenhang passe, und vnrgeseblageD,
et iam zurÄcki «kehren anter Berufung darauf, daas H (XV. Ji^jj
hundert) bloD ctiiim cum gebe ; iam cum will er durch „lüi&tf * ,
wenn" dhcrsetj'.en. Meister hat sich durch sein« Ausfähn>^^
umstimmen lassen und in den Addenda et Corrigenda et iiim ^
die richtige Lesart erklärt. Mich hat Kecher nicht äborzeagt. ?^Lj,.
nSchst mAchte ich darauf hinweisen, dass es sich nicht ura ^^
Frage bandelt, oh et etiam oder et iam bossor ist, sondern um d ■*
') Längst war dies geiichrifben, als ich au« derneoen Ausgabe ^^^T.
MciNter ersah, dow Ücrtz biireit« dco iMcicheD Vorschlag getiiacbt tn^^.
Da Mcifltei durch ihn von dor Nothwenuigkeit der Änderung nicht ttlf^^
icugt wurde, so ist vielleicht die von mir gegehctiv Bt^fiHndang ak-^^
giutx QberflOssig.
pi
[|)<>jnerl(iin](cn z. Xtf. Buche dm ijuiniilianii'«. Von M. KitUrlm B87
r^
Unrrh dio alli-n, gut«) Hnndechrift#ii IjcjrJaQbitrle et «tiam
rjpdiifender Weise »rklflrt wcnlcii khiiii. Dii'stf Frage wird.
pv ich, hfjaht wcrdHii inässen. Quintilian hiit die Bph:inptuii^^
|N^t«Ut, du«« di<' mala mens ein geileililii'hps Stndium rf^rhiiidero.
1^1 lOllto er nan nicht fortfahron kennen: „Denn w(>iiii si»
iteUniif,'«! bereitot, wird eio durcii Hoffnung, Sorgen nnd An-
beonnibigt. und, auch wonn ibr dne Verbrechen gelangen
indert sio dio Btudieu. doiin dnui:), wird sie durch Be-
Kene and Erwiirtniig aller möglichen Strsfeii gequAlt." — ?
ira der Autidrnck cotnvog scheint mir für et etiam 7.u sprechen.
Inltch tritt djinii. wenn man in den lieeit/. von etwas gc-
1 ist. dns erstreljtß Ziel erreicht hat, ein heescrer Znstand
4i« niiila mens aber ist, ancb nach AnsfOhrang ihres Planes.
ig tQ einem erfolg reichen Studium, ebenso wie zuvor.
KtwAB spricht allerdings gegen et etiani, iinmltch das vor
idbitar stuhcnde et. Dlt.'aes et kann nur durch ..sowohl'-
Verden. )Ian erw.-irtet aber dann in dam folgenden Satn-
pt etiam, sondern bh& et; es wnr daher kein schlechter Ge-
von Kegins. dass er bloG et cum geschrieben haben wollte.
trste et spricht aber ebenso entschieden aach gegen Bechers
ifong. Wenn vir angefnng<Mi hiibea: „sowohl wenn sie Na(.-h-
m bereitet'''), sn uiü.'^.sen wir fortfahren: „als auch wenn
du Terbrecheu irelan.?L'n ist.'" Wie soUto nun iam (^= ulsbald)
101 et und cum stehen können? Ich glanbu nun aber nicht.
mit Begius das sü gnt beglaubigte etiam zu streichen ist.
schlage vor statt de» ersten et ea ZQ schr^jiben; vgl. VF,
wo iiiiiu nach Uegics fi, and X, 1 , 94, wo man nach
CO schreibt statt dea dberlielerten et. ^).
XU« 1 , 27. an non talem quendaiu uidotur finxisse Vergüias,
in leditione nulgi iam fnces et saxa iacolaotis moderatorein
tun pieCat« gmuem «c meritis si forte uinun quem
eoDSpexere, stlent arrectisque anrihns astant.
babtmnB tgttnr ante cnmla nimm bonnm, post hoc adictt et
Ddt perttom:
ille regit dictis animoe et poctora mnlcst.
K«cht hat Halm das von di^n alten Handschriften ge-
icirt verändert in adicit et. Der von Spiilding gemachte
b. das Fatumm zu rechtTertigen („promittit qnasi hoc noster
iliniD legenlihus^ modo altendere ueUnt apud poetam se()Qentia'*)
nicht befriedigen. Das in M und anderen jungen Iff.nd8chrifteii
will B*cher et ron cnni inaidiatar losr*^iElcn und es nur
ingitur TtTbindenV Ich halte di«t fßr uriuliUsig.
»teilt in allen Ausgahen vor certtf rin Koiiiiiia. Was soll
ileni .AbUtlrud al>»^oltitUH? Der Grdankt- .scheint mir zu
^ ' gewifs noch \}<iEs*:r hiitte Fprech«n können, wenn ihm ein
p«r_- Ltira und lurAuturbcitonc rtibigcr« Zeit vergönnt gewesen wSr«.
;<*D t, Xir. Buolie des QuintilianiifE. Von Sf. KiJfrJm. 389
l
onUori fataram bonum airuni, cut tiora obicic-ntur, non id
Bt saluQs Sit?
WiK soll duft Futurum obicientur «rklärt wtrJen? Der Gt^aiike
iSMiefl ist offenbar folgender: „Wenn es dabt>r dem Rodiier klar
, Aus detjeDiorc getireri den jütvit bpjmiindetc Vorwäri'e «>rh<)b(>n
den, in Znkanl't ein bniv«>r Alaiiii werdpii wird, wird er dann
[iHlit aaf dessen Frfisjirerhuna: iiiiiarbüiton?" Ks wird also miter-
■U«to zwiscben der Zoit, in wi-lcher die Anklatje erhoben wird
und <I«f K^dner sich d;iräbcr cnt£cbeidcn ninss, ob er die Yertbei-
d)|n)|; öbemebiaen vrill oder nicht, und der aur diese Zeit (öl^en*
d« Zakuort- leb glaube daher nicht, dass beidi« Zeiten durch d»8
tepvs fatumm boxeichnet sein kßimon, und scblaif)^ deshalb vor,
ttiriwtor in ohiciHntur odt^r obiciuntnr m vcrAiidem.
An 8t«lle des von Kegiud vorge^chla&'eiU'n und in alle Aqs-
nfc»n aufgenommenen cui steht in allen beachtenswerten Uand-
KhrilUn tune. Die Vcränderonir von tunc in cui ist nichts woniger
ih Iiicht, aber cui ist unentbehrlich. Viellcicbt hat Quiuliliau cui
gctcbrieben; dann wäre wenigstens etwas leicliter die Knt-
MkOf Tun tnnc zu erklären']. Überflässig' wilr» iiuiir nicht. Die
SfDf int mit nunc bedeutend leicliter zu verstellen, als ohne dns-
*lbr; stände in unsi^ren Ausgaben cui nunc, so wäre die Unm>^g-
Wil«t dee Fotarumti gewiss schon längst erkannt worden').
XII. 2, 2^. nam H. Tullms nori tjintam so debere scholls
li*toniBi. quantuni Acadenilae spatirs. Irequenter \pse testatus est:
'■•^ n tanta naiquatu in eo ludi>M>t ubertai^. st ini;entnm Miuin
•■■»llrto fori, non ii)siu8 rerum natura« fiuibu!" lenniiiasöet.
Padiue bai statt luisset, was alle Uandijchriftoii irebon, lar/isset
•••iwchbgcn, und dieser Vorsrlilap hat in alle Anppaben Aufnahme
yfinrfen. Mir »eliciul er aber doch nicht ganz unbed^onklicb zu
^^'' Hrstens kommt mir die SteUun»? von ^e etwas auffallend vor
Mti int da? tonlos© Wflrtcheo dem Verbum Indisset so weit vt>ran'
It?), und dann clanbe ich, dass sich nirht wohl sag-en iSsst:
TP bat sich eine ^roße Fülle erg^tiSfien. tri eo passt recht
; ftiissef), neben Indisset aber wflrde man ober ej- eo er-
XI. a. Si . wo Quintilian sc fundero wirklich ^braucbt
'i ipsa «(uodammodo se cum gesln fundit oratio), gibt «s
-^■- Bedenken nichL
') 9. -fö statzl sich dos in allen Au^nben itehendi^ tt vor ronUr-
^ - j nur inf U. Di«»« xw^ito Hnnt) dt-s Bff bat abCT so viel offenbar
▼«»krtr* binvincorritriert . dass nmn auch bedenklich Sfin i»m*, wtnp
•*■ Mft^rlK-lie? gibt. Kiri Wi^rt, welches nur li gibt, ilarf nur nufgi'iiommen
*"Jai. wMtn es nr-lhwi-ndJ!» ist. Du* ift ater bei diesem «t nicht der
'•IL Aurh 3, tJ jfibt h: [iluribui «t liSri» et cpintulis; picinnnd bat das
^^ tt !a deii Tcit kcrgeDunimen. — Ebensa «tirde ich '2, 8 da-« auf b
*k itfltzeDdt; ijt Tor ^jmnaaia «treiclicu; in I), N und .M steht die l'rS-
NMvi Dkbt wied^^rhclt
,^ '. Vgl VI. 3. 10.V X. 1. 60: 09: 19; 94: 113; llö; 117: XI. 3.
*:J7J; XII. 10, 7; !)D
Krit. BetnerkoDgen z- XII. Bache des Qnintilianus. Von 3f. Kiderlin. 391
dies zuerst geschah, hat sie auch eingofülirt; darüber kann kein
Zweife! bestehen. Man würde daher eher erwarten, dass Qaintilian
es als nicht ganz sicher bezeichnet hat, ob diese Übungen wirk-
lich von den Peripatetikem, oder ob sie von anderen eingeführt
worden sind. Dass er diesen Gedanken znin Ansdruck gebracht hat,
macht auch eine andere ganz ähnliche Stelle wahrscheinlich. Wir
lesen 11, 4, 41: His fere neteres facnltatem dicendi exercuerunt,
ad^umpta tarnen a dialecticis argnmentandi raiione. nam tictas ad
imitationera fori consiliornmqne materiaa apud Graecos dicere circa
Demetriam Phalerea institotnm ferr constat. Wie Quintüian hier
fere constat schrieb, so hat er in unserer Stelle vielleicht fere
'vrimn (oder rertuni fere) est geschrieben.
Man beruft sich vielleicht zur Vertheidung des überlieferten
Teiles auf die Wortstellung und sagt: Dadurch, dass Qnintiliaii
lere vor est, nicht vor iiistitutuin stellte, hat er zu verstehen ge-
geben, dass er die Einführung dieser Vorträge durch die Peripate-
tiker nicht als ganz sichere Thatsache ungesehen wissen wolle.
^Venn dies»! Auffassung möglich ist, dann ist allerdings der Gedanke,
w-elchen ich durch meinen Vorschlag herstellori will, durcii d'ft über-
lieferten Worte bereits ausgedrückt. AI per wenn man es als ziemlich
sicher hinstellen will, dass Clodius von Jlilu get^dtet worden ist,
^'o wird man doch wohl nicht sagen: Clodius fere est a älilono
**<5ci8iiB, sondern: Clodium fere certum est a Milone occisum.
XII, 4, 2. sciat ergo quam plurima, unde etiaiii senibus
»Tictoritas maior est, quod plura nosse et uidisso creduntiir, quod
^Tomenie freqüentissime testatur.
In diesem Capitel weist Quintilian darauf hin, welch' hohen
*^'ert für den Redner geschichtliche Kenntnisse haben. Er knüpft
■hieran die Mahnung: nciat ergo quam plurima. Xun ist aber an
^-^iegp Mahnung ein anderer Gedanke angeknüpft in einer Weise, die
^^ir Bedenken erregt. Nach unserem Texte würde Qnintiliaii sagen:
-"*Er wisse also möglichst viel, weshalb aucli die Greise ein tjrößeres
Ansehen genießen , weil sie in dem Rufe stehen mehr zu wissen
'^Dd {gesehen zu haben, was Homer Inlufig bezeugt." Der Grund,
^«(lalb die Greise ein höheres Ansehen genießen, wird offenbar
angegeben durch den Satz: quwl pluni uohw H uidisae rredimtur.
Da aber unde sich nur auf den vorausgehenden Satz beziehen kann.
^ mfisste der Grund ihres Ansehens auch in dem Vorhergehenden
?«iicht werden, derselbe wäre also doppelt angegeben.
Vielleicht ist imle zu schreiben statt unde. inde würde auf
^D folgenden Nebensatz hinweisen, wie III, 2, 2 (nee uideo, quare
'^tn dicendi patent quidam imh coepisse, f/utxl n, qui in dis-
l^rimen aliquod aocabantur, adcuratius loqui defendendi sui gratia
iMtitnerint). Wir können dann übersetzen: „Er wisse also mög-
lichst viel! Dies verleiht auch den Greisen ein größeres Ansehen,
392 Krit. Bemerkongeii z. XII. Buch« ies QointiUaau*. Von M. Kiiirüa
dass si« in dvm BqIo stehen mehr xu wi88«n und Erc^^hm n
was Homor so häxi&K beieURt"*).
Xll, 5, fi. Stint et naturalta, nt Eupra dixi . qnae lutea
cur» iuuantur, instnunonta, nox, Utas, decor. qnne qniddn taiitoa<
aalont, nt fretinenter famani ingcnii faciant.
In all«n Aufgaben steht zwinrhen in^tnimfnta imd tm
Komma, nrd ri«m entsprechend hat buur flt'prsetzt : .,Ef pibt «d.
T»ie ich bchriii oben gesagt habe, angeborene Hilfftmittel. »dci«
jedoch auch dnrch Pflege vcrodeU werden , nämlich starke Stipiiw.
gute Bnist und Anstand." DiiniHch uiüsst« man aniiehmeu. im
QuintiUau im Voriiergeh enden nicht von natnrlicben Hilffimit)«la
gesprorhen hat. Nun i^t aber in den §§. 1 — 4 dii> Ifede vou dd
aninii pm^ntantia^ quam nee tnetus frangat tu/- fiiti-latmiliö Itrmt
tut auiJientiuni niirloritas ultra dfLitaut rfurrrutiaw tanlet (8 1):
was unter dieser zn verstehen ist. zeigen die Worte cUm em-
s^antiatH , ßducinm , furtifutlittem {%. 2). Eben die constanti) W
aber Qulntilian an der Stelle, auf welche er durch die WorU> iir
3vpra dixi verwoifit. unter dun natürlichen Hilfemitiefai de*
Redners angeführt ; wir lesen I Pr, 27: sunt W ittia intf^nifa ruii/M^
ftdiumentn, ww, tatti.-t /Kitiemt laftaris, tmhtudo. oiuftnnri'i, (''«>'•
Mit Unrecht hat man hi<*r »n ronstantia Anrtoß irenonimen; w
es eine angehnrnne Schnchternlielt cibt, so gibt of. m'U oinr **•
geborene Uuerschrockenheit, Beherztheit. Wenn also Qniutttiar ^i*
constantia auch unter die natnralia instrumenta gerechnet but. »'
nauHS nnpere Stelle nhersetzt werden : Ea ^ind rtnrh natürliche B^^'^'
mittel eine gute Stimme, eine btarko Brost und ein statUici«
AnseehoD. Das Komma nach instiumeuta ist also zd streicbt'»-
Xn, 6, 3—4. qaare fmctaro studionim niridem at ad
dalcem promi decet, dnm , »i qo» sunt dicta iuneailiter,
indole accipiuntor, ut totus illo Ciceronis pro Sexio Boseio i
t/uid mim tarn eommune i/uam ifpiritns uiuis, Unv murtnis,
tithiunnfiftus , lHus riectisf (|uae rnni ecx et uiginti natUK af*
summi^ audienlium cIumoribuH dixerit, dtfaniist« tem^iore et a:
liqnati iam senior idem l'atetur.
Bei dorn leUlen Satze dachte Quintiljau offenbar an Ot^
30, 107 : Quant!» illa cUrooribu!^ adulescentuli diximoit. 1*^
nequaquaiu tiaüi« del'tiraus.se pottt aliquante- üvntire coepimos: 'Q~^^
enim tarn commune quam spiritus uinis okw.* Es Ist schon
J
rl
') Ub Balm wvhl danm getban hat in §■ 3 des nächsten Caf>.
ID schreiben statt unde. kann man betwdfeln, obwohl die alten
schritten and Victor inde geben- ."^cfareibt man nach M uode. m ._„
sich div Wortv Imisurt iu dvn ZDtaimitetihjing vin ; m^n kano dann io Uä^
auch eini? nihcrv Bestitiiniiii^ di;r Pairbt »rheo. wi« io den Worti^
feduvrtts nNiHUM ub iii, qtuu fitt:ttt*'i'\ funt.
') trA-n- --*- :bt man jetxt mit Recht »ach A und L; «• "O^
i(cuicint H; 'chtf den einiflnea Menschen «ogeboren ■ilM^
tndiridui .. ^ ..i^c.
t. Bernntangen t . XÜ. Büdie d<rs Quintillaaufr. Ton W, KiitrrJht. 393
•iaruuf liiiiirewicsen wmden, wie fUrk die boidt-n Stellen von finan-
d>:r ibireif-lioii. Man hat KJch alror üaiiüt cotrß^-tfi, da^>; tjuintitinn
^wiihntid) aoä dem Crcdjtclitnis citi«re iiiid dnher <''ft<'r den Wnrt-
Uot uRiErenaa wiedergebe. Die» tet eine uubci*troitbaro Thatsach«.
nnd CS ist dctihutb ^ewii-s zu billigen , iu^s Buttmann ctoinen Ge-
j' danl:«], ß)i uiclit »tuU umiia lir)UHl:i vtellvicht itliquariln y.u .sclir<'i1ien
wi, ipäter selbst füllen llel>. K» koninil fug^r vor. da^s Quintilian
den Sinn einer citiprtcn St^llf unrirbtifj iriedf^rcibt. wovon irh in
den BL f. d. Bavr-r. (}. \V. IK-Sr; bei der Hcfprorbunff von II, l'», 6
ein Btispit'l nachjfewieseu habe. Djiss unsere Stelle im Wortlaute
mit j^uer Cit^rostollti äberciiidtimmt, hi umttoveniger nothwondig.
<üi kie nicht einm»! den Aii^pmch erhebt als ein wnrtlichitit Citat
an^ruehen zu werden. Einep aber ist nothwendig: die Worte mÖMon
in im Zu^anintenbang jiatiHen. Ist dies der Fall?
Qaintili.-in bat vorher ^'eäii>;t. diiss de>r Kediier seinnn ersten
Vereicli nicht zu woit hinausacliieben. s'Hideni mit den Fruchten
seteng Fleißes liervortret4>Q solle, so lange juf^endliche Überscliweng-
lichkfliten n&ch al6 Beweise von Talent aurget'asüt werden ; so hat
jett Stell*« in der Hede pro Koscio (26, 72) dem 26Jfthngen Cicero
i^n Kichsten Beifall eini,'etriigon. — Daran inoss sich nnn doch
gohl der Gedaiilie anschließ'-n: Und dnch gesteht er von diesen
""Ttcn später »t-lbi^t zu, das» sie die nOthi^'t» Klitrun^ noch vor-
toisBPu ließen, Ist dieser oder ein ähnlirber Gcdauke in den vor-
litimidea Witnim enthalten? Man hat gesagt: Wer zugibt, dass
*pU«r die nntbii^e Klürung eingetreten sei . der gibt damit auch
o>, dass Bie früher nicht vorhanden war. und Baur hut demnach
<^WBetzt: ..Dies hatte jener im Alter von 2ti Jahmn unter großem
B^ifallsgesrhrci der Znböror gesagt. Jn späteren Jahren gestand er,
^ mit der Zeit eine (läliriirg nnd Abklfirung eingetreten sei."
I^6i schc'int mir aber das Oentis von liqnata nicht genügend be-
achtet IQ sein. Daa Neutram zeigt ja doch ganz deutlich, dass
^ ^remisw nnd liqoata uU Frädicate von qQuc uurznrassen sind ;
H 'V^j! aber kunn Btch imr auf die ritierteii Worte uutt der Bosciona
V wiiflhen. Kanu imn aber von diesen Worten gesagt worden,
V ^ "i* im Laufe der 7,t>jt eine (illhrung nnd Klnnnig durchge-
•"■«ht haben? Von dem Stile f'iceros mag dien gelten; jene Worti-
*^ sind immer in dem Zostando geblieben, in welchem sie sich
^»U befanden, als sie gesprochen wurden,
Daher glaul>e ich, dass eine Negation, nun oder noitdrim,
'"^ doremiese nicht wohl zu entbehren ist. Dann ki'mnen wir übor-
■ Mti*!,: Von diesen Worten, welche dem 2fijnhrigen Redner von den
rJ^'Örpm den reichsten Beifall eintrugeu, gesteht er als älterer
^*^ selbst, dafis sie die Gäbruug Und Klärung, wie sie Zeit und
^^re Diit sicli bringen, noch nicht durchgomurht haben ').
*) ¥,» dtlrfte zn erwigen sein, ob nicht im uftcb^tL'u Satze «ler
< Bu, 6g' und K beglaubigte Conjunctiv ualeat in den Tote aufau-
ist. t«mal da iqiarca V'.irbtTgi-ht; rgl. 7. 1, wo ullc Hanil>«iirifton
XS. Boehe det l^tfriniiiict. V» M KU>f^
oaqttt defendei «imst TaUir id«». ('ji
>■•: -UB« dlBUnoi non Harn fsnlis tut
iiiaaiOT uuimo causa, ifmmäam Uma
-< ><:- •lanrnin c^rtp 2om yan «si
. - i'i>mrni!iid<-intiam f«räHte dabH f(
'fTT*nc. »t optimi rnia&qo« nalgabifa nuBOär.
' - T-.-hrifli'ii statt nuque wiTfi («Imo (p*"" f-^
i^.). RO hat HaliD Uerpjti xa «nrA<.- .
Uli iirqne /.ii srhiTibni «ei; Ücfstpr i^ "
...n Hechf-r (Herrn« TM S. 138)
it) (lull T(-xt un%enc>muMu Idb ginbe,
mlg^at» wird Kurüc^kelir« MCMD.
n 1«0 in diesem Carit^l dir Gnsdslb* dar,
i-r KwJner bi'i der fbonmhiuB »^a Ptwfbien
'':*rst (§. 1—4) sprirlit pt d»tLi;. wi*» er äA itf-j
:iri die Zuiiiulliiiu^ an ihn henxdriu A-
>.r wahre Redner, nip'nt Qnhrtdin. »in
r mirtrvten, aber wenn t^ die rflirbt ^liitel. <■
i.-. <-ii. B<*dnickiiTig(!in rrm llat)desfir(a)(<^^D. di» Eraur
1UJM6 t^undts wJer oinos Vi'n\7indt*ii. VeTwhwGmnrfn |ifwr™
< radieii. 80 wird er auch vor dem Kumeo eims Ajdtli
i>-ksc brechen : tiiiben Ju duch auch di« berthntefb«
. il ihrer Ptlifht^'n (hanr i-ffirü') partcml nieht t»
„^.,._..-. ond nifinrnid hat ihnen diese ThStigkeit verdKbt
Kit tutserem Satze 4,'oht Qaintilian dann dazB aber.
U^^, wiM der Kcdner sich verhalten soIK w«ni er üit. die
nabmii vou Verth«idigungen gebeten wird. Der nlnüicb»
IUI" (d- h. d*»r wahre Redner), mgi er, wird nirht aBe vertlii
tiod Jenen Kettangshafen äelntir Beredsamkeit uirlit ancli ~
iu^UKli<^b machen. Kr wird sich tn ein«- VertntBii(t l>c«tbii»*
baupUäcblicb durch dio Ileachaflenheit d«r Sacli«; *^
die KrUdd eines Mannes nicht .insreichea mr VirtrWW|^
■ hr^nhafte Processe föliren (diese machen dodi
, Theil aus), so wird er aoch aof die PewiW*
i.dou einige BöckBicht nehmen, sowie aoT die der
_ _^„ solbat, in der Weise, da»s er den Besten an IJel
WiUta iat
,..).,,i,i.t j^Wn. obwolil man auch eher den lodicatiT crwatt«a w*^
KOS der neoen Ausgabe ton Meister ersehe. h»t derwltM **^
wojioii und uftleat in den Text aufgeneiiimea.)
', lU B, N and ^t officio iN oöltio) (tcbcn. »o dftrfl« in <irw0^
•«litt, )^b nicht «fTicioroni lo schreiben ist; olficii «t&txt sich uSh
■t t>u durch Tas«. 1 und aodm jftDgere RudBchriftcB 6^'
k ..r nicht wohl >u entbehren, da dei Zusammenhaogea w«g<' >
,in iiiHSA, da»5 wiche Pnveefsc 'm grfCfr Aniahl »ork-'i-ti
11. lf> nurtcf. quarum lunm purn ümni Bomno lyuEiof c*t-
rjndoch
£rit Bemerkaogen z. XII. Boebe des QaintUiannt. Von Jf. Kiderlin. 395
För denjenifjen, welcher diese Darlegong: des Zusammen-
für zutreffend hält, bedarf es kaam eines Nacbweises. dass
namqne hier nicht die richtige Conjanction ist; es ist nicht w.ihr-
»cbeiDÜch, dass Qnintiliaii die Besprechung, wie sich der Kcdner
dem umfangreicheren Theile seiner Pflichten gegenüber verhalten soll,
durch naroque angeknüpft hat an die vorhergehende Besprechung,
bei welcher es . sich um den seltener /ar Ausübung kommenden
Theil seiner Pflichten handelt. Auch dies spricht gegen iiamque,
im das folgende Wort mit einem Consonanton beginnt. Es ist
richtig, dass naniqae manchmal vor Gonsonanteii steht; aus Qnin-
tilian aber weiß Becher doch nur eine einzige Stelle anzulöhren
(IS, 2, 29), und diese ist nicht ganz sicher'), während namqae mit
folgendem Vocale sich bei demselben sehr hSufig findet. Man wird
(iaher, glaube ich, besser bei neque bleiben und dasselbe einfach
durch „und nicht" übersetzen. Auffallend ist, dass der Satz dncetur
in adnocationem , wie der vorhergehende (portumque usw.). durch
que angeknüpft ist, während er doch eine ganz andere Stellung in
der Gedankenentwickelung einnimmt, als jener. Vielleicht darf daraus,
dass die Handschriften differieren (M gibt: et ducetur), geschlossen
Verden, dass Quintilian keine Conjunction gebraucht hat. Dann wärt'
Tor ducetur ein Punkt, vor quoniam aber ein Doppelpunkt zu setzen.
XU, 7, 6 — 7. neque uero pudor opstet, quo minus susceptam.
fun nielior oideretur, litem , cogjiita inttT discendum iniquitate,
dimittat, cum prius litigatori dixerit neruni. nam et in hoc niaxi-
QQm, ei aeqol iudices sumus, beneticium est, ut non fallamns uana
8pe litigantem. neque est dignus opera patroni, qui non ntitur
<^onsilJo. et certe non conuenitei, quem oratorem esse uolumus, in-
iuBta tueri scientem.
Qnintllian spricht in diesem Capitel davon , nach welchen
önindaätzen sich der Anwalt bei der Übernahme von Processen zu
•"ichten habe. Während er nun in dem ganzen Capitel sonst überall,
*i> von der Thätigkeit des Anwaltes die Rede ist, die Verba in die
dritte Person Sing, gesetzt hat, findet sich einmal die erste Person
PIw. ; in dem ersten Satze unserer Stelle steht noch die dritte Person
(dimittat), im zweiten aber haben wir. obwohl es sich auch um die
Thätigkeit des Anwaltes handelt, die erste Person, /«//rtwHs. Warum
das? Vielleicht sagt man: „Quintilian ist ja selbst als Anwalt auf-
getreten; er spricht daher öfter, wenn er von Anwälten redet, in
^Wersten Person Plur. (so gleich im nächsten Capitel §. 7 demus),
^^il er sich selbst einschließt. Dass er in diesem Capitel dies nur
^iiinal thut, während er sonst immer die dritte Person gebraucht,
'8t eine Unregelmäßigkeit. Muss denn aber auch alles gleichmäßig
sein?"
Gern würde ich diese Entschuldigung gelten lassen, wenn die
Worte siaequi iudices sumus nicht wären. Quintilian wollte sagen:
') Denn in A ist namqae von der zweiten Hand auf eine Rasur
gesehrieben, b gibt atq. nam. M nam.
39ß Krit. Bf-merknnjEreD t. Uli. Uucbe dn (jaiDtilisnas. Von Jtf- £«i
.,Dftr Anw.nlt scheue sich nicht, einen bereits übem<>mmeD«il*i
wieder anringeben, wenn er eich bei der Vorb^-rcitan^ aofdifVi»'
handlung von der Unbilligkeit der Sache äber^euirt. Wenn «ir nillii
urtheilüii. so werden wir es für die jcrriUte Wuhlthat wiKiiWi,
wenn der Anwalt den Process leren den uicht durch eitle Hofeinj
tftagclit.'* Nach miBercm Texte aber vürde er fapen : «Wenn w
billig urtheilen, so werden wir es fnr die größte Wohtlhal tnrlita,
wenn wir don Procesflierenden nicht durch eitle Hoffntine Unsfhin.'
Sollen wir in dieser Ansdnickswets* mit SpaldiniL' eine Nactilüssi?-
keit des Schriftstellere eehenV Ich kann nicht ^'"'iben. da« ijüi»-
titiiin in cInHiii und dtMiiselhon Satze sich den UrUieilendfC ntl
den BourtbuJUen heis'eiählt hat; wahrscheinlicher ist mir, da** tiii
Abscbreibör, nachdem er euniuB geschrieben hatte, nun aadi faUl'
mns schrieb statt fftUat.
Beifügen mucht« ich noch eine die Int^rpouction b«treSia4(
Bemerkung. Dio Forderung , da?» der Anwalt einen bereit« 4b«-
noinnifuen Process lintcT CmBtfinden wieder aufgeben ßoU, «ri
nicht nur tlun-h den Satz nam et in hoc usw. begründet^ Motel
<^bi}RE(i gut durch die beiden folgenden Sützc. Da also nan u iDti
drei Sat7,en gehArt, so würde man besser vor neqne est and et cot*
statt des Punktes ein Komma mach«! ')•
XII, 8. 8. nee tanta sit actnro memoriao fidnciii. nt n^
scribere audlta pigeat. |
Ni^L' stiiuci uudisBe sit satis^): rugendufi oadeni iterum ^ \
SBflpins dicere litjgntnr, nun solum quia effngere aliqna prin» ^'
positione potuerunt, praesertim hominem. f^uod saepo enuiit, i»!*"
ritum, sed etiiiu nt sciamne, an cadem dtcat
Wolff hat das 8. Capitol in droi Abschnitto getheiU. und ■D'
nachfolgenden Heraupgober haben sich ihm hierin angtschloae*'
obwuhl diese Eliitheilung keineswegs eine glfirlclichD genannt *^*
dun kann, QuintUiHii spricht in diesem Capilel davun, in w«lc')*T
Weise der Anwalt, Wf^nn er eine Vertretung übArnommen hat, *^
über den y;ili unterrirbten soll. Nachdom er zuerst in den vB' .
bis 6 an mchroren Beispielen gezeigt hat. wie man es ni^
mftcben wXi, geht er mit §. 7 dazu über daranlegon. wie
'1 Ici g. 12 würde besser vor »ed tnutuii cip Piuikt and mr
enitn ein T>oppeIpunkt ge«etxt verdoit. «Niobts also winl der Itednei
werben woFlen, vu Aber seine BfldOrfni^se hinausgebt, ncd noch der
bemittelte wird nicht ciiiv fl^nrllich<.' Bezuhlung Biuicbnu'ii. Aber er
von der Erwidernug iles WulilwoUens Gehranch maoheu in dem Bewit*
nein, daas or viel iiielir geleistet bat; denn nicht soll dieser Dienst, "k^
KT nicht verkauft werden soll, gani unerwidert bleiben.* — '/»i *'■ —
Puru^rupl]i.>ii liiitHulin cita- unriirhüge Angabo gvitiucht-oiK>rtct. pi-i
rttUrt nicht von ()liii.Tlit, «ondeni von Kunnan her, Obrecat schnell ,
perira oportet-
') Auch hier verbindet tjnintllian den IntinitiTaB Petfecti mte,
fatifl: Tgl. meine AusfähruDgen xu II, 17, 'JS in den Et f. d. Butr
1880. S.30ä.
. Bflurrktugra z. XIL Bache des (^uintiliiiniu. Von M. Kiderlin. 397
Mcb«n soll. Der zweite Abcclinitt irird also mit S- 7 tn be-
Min. Ära vei]i)r&t«n würde ich mit den Worten nee seui«!
DMVR Abschnitt anfiiiitren. nicht einmal »In Punkt scheint
TOT dieson Worten am Platze zu bhIii. Die Conjnnctioiifn nee
Etc Hntspreclipn sicli, »o diuts wir am bebten übert^etzen v(^r<len:
r Vertreter rerlasse sich weder aiil' sein tiedächtniH so sehr, daes
ddi dto Mähe verdrioOen lSS5t das Gehörte aufzuzeichnen, noch
tfb tbm ein einmaliges Kören". Vgl. ncc — neu X, I. 101 ').
' UT. 9, 4. ()oae nntnia non dum ßunt landantnr, sed cum
h SQDt. onde etiaiu rupidisüiuiis opiiiiuitis plus fructui« uertit.
, Qnintiliun wanit in diesoin Absrhnitte davor, aber der Sucht
[h Beifall nicht dasjenige ans den Augen v.u verlieren, was fär
kTürtretene Sache TOrtheilhalt tet; der Kedner milsse diejenigen
ittl anwrnden, welche geeignet sind der von ihm vertretenen
tri tiUQ Siege zu verhelfen, wenn sie Ihm auch im Augenblicke
Anwendung keinen Beifall eintragen, qua« oumia bezieht sir'h aul'
Worte ; st'fl v/H'ribus et ntninttiit et inifitiiis tt orrultis nrtibus rem,
L Wörtlirh übtTsetzt laut**! der mit quae ornnia lieginnende Satz:
alles wird nicht, wAhrend es geschieht, geloht, s<')ndem wenn
Incbehea ist, woraus auch denen, welche sehr nach Anerken-
g itreben, mehr Gewinn erwächst." Sollte nicht statt nnde indc
icbroibeu sein? Wir können dann übersetzen: „Die*' alles wird
k, wfihrend es geschiebt, gelobt, aber wenn es geschehen ist,
Ijidtst faieraOH auch für diejenigen, welebe sehr na^^h Anerkeu-
9t streben, ein h''^herer Uewinn," Durch die vorgeächjagen«
pinmg erreichen wir zweierlei. Krstens werden wir den nach-
den Belalivsatz los. und dann scheint «s mir pasinendor zu
t wmn der h<^bere Gewinn auf üe Anwendung der von Quin-
■> !ni §. 6 wird M dcTn GedankenverhäUtnfase besser entsprechen,
vor qone pleriqnc ein Punkt, vor deinde deprenduntur aber oin
l^tpnukl Kciiincbt wird - rmgrkt-lirt wllrdi; ich §. 13 vor dcniquc
B I)oppc1|iunkt, vor quae nisi ahn einen Punkt netzen; denn unav
ikkt neb nicht nar aof den mit denique bt-giniiendon Satz, sondern
of den vorhergehenden. — Zu |i. 7 hat BccbtTfUcnucs XII, l) Aber-
iwcbgewieaen, dus nicht mit Hatm nacb Bn M repetJto t<.*tnpore
wn werdea kann. Gi*gen daa von ihm vorgeschtageDe und von
aBgenomrafne rerietit/i [teniporo] abt-r spricht, dass sich die Knt-
Ton Umipore niciit in bt.'fri'.'digender Weise erklären ifisst; denn
WM Wort ZOT ErklSrnng van unde an don Rnnd geschrieheii wor-
•ein »oll. i»t nicht wahrvch ein lieh. Ich schlage vor: ri-;>i'tir» Kernato
i rfl. X. 7. 6 (juinqiiia aut<:ni uia dicvt. ducctur ante omnia renim
it Ut'lut dace, propt^^r auod hntitittett Hiitm imKitrc ercrrifuti fu-
tmuritn IN narraiiimihtui Ktruunt. Kin mir b^frvandctfT Jurist.
ifV Jahru in der Anwalt^praxi-i tliAtig war, th«ilt>e mir mit. tr habe
Uailg tu seinen Mandanten gesagt: -Enfiblen Sie mir alle-D, was
t«a der Sache wissen, T':>n .\nf.ing «n ib-r It^ihi^ nach-! Dlt Beisatz
~ R«Qw nach- oder ein Ahnlicher, wie fin gvbCiriger Ordnung*, sei.
'<» vngcbitdeten Mandanten gegenüber, Kehr iiotbwendig, da die-
n ^me alles dDrchr^ininderwerfen und Dingo hercinii«licn, welche
n Sube in gar keiner Ileziehang stehen.
898 Krit, B<>n)«rlttiDg«ti t. XII. Iluohe d«« (jnlnÜlIannK. Von MKifi
tilian «inprohlonen, im Verborgenen wirkenden, aber tum Zi»h'
renden Mittel zarückgefötirt wird, nicht alior. vrie es M dos
hpriKeii Ttxt»; notUwendi^ ist. von dem Liilie heritr«l«it«(
welches auf die Anwendönff dieser Mitt*I iolt^. Anch 6\t %
stßllmifj: srheint mir eher lür inde 7.U («prM'lifn. '«Veno daa Vi
l»udantiir auch vu der Worten cum TacU sunt gehOrW). eo
es bßiiser oittweder vor dnm liniit oder nach caui facta sont.
XII, 9, 0. norbomm qnldem düectus, ^ranjtas MOtetiti
fignn;mm elegantlu ant non sunt aot appnrcnl. sed uel ^i
hoc tpsuin Ȋteotaudit non sunt, qood uppari^nt, nnt st tnin
duobus eli^'t^riduni , caasa potios landetur iiauni patroans. fimn
tamoii hunc praestabit nrator, tit uide»tor optiniain cansan optior
egiKse. illud cert.um erit, neminem petns agere, (|nnm qot \irjii
cente CAUsa plaret: necesfie est') eniai extra caasaoi sit ipu
plscot
In derueDlgen Theilen, n-olcbe in Ä nicht eutholtflu ötA,»
die iweit6 Hand des Bg (b) soriffältig zu heacbten. Denn diwr
Correcior halt« unstreitig eine Handsrhrift vor eich, welcli« in i«
Familie von A gehörte. VVir v^'rdanken ihm daher, so tIp] Ver-
kehrte« und Sinnlose» er anch hineinrorrigiert hat, dorb lurt
manche richtige Lesart. Dieser Fall scheint mir anch hier vm»
liegen, wo b ac si onnm 8it gibt statt aot si anam.
auf wfiru n&oilich nnr dann ni^iglich , wenn hei den WnrVi
onmn « dnobus an das Vorhergehende gedacht werden kömite- If*
kann non aber nicht glanhen. dasrt i^ninttlian sagen woltle: .Alu^
jene Vortag« sind ger.ide de^we^en nicht xor Sclian tn ?t^tli>n. "Ü
«i« zutage treten, oder, wenn üv entweder tnr 8chuQ (rt'tellt
i7en)cn müssen oder nicht zutage treten, iiii io(fge lieber die i*'^
gelobt werden, als der Anwalt." Aosdrocksneise und Gedaul;?!^"'
binduug w&ren gleich oiiklar. Ich glaube \ielmchr, das« er »<*'>
wollt«: „Wenn man sich darüber entscheiden möset», ob man ^^
Sache oder dem Anwalt Beifall wönschen soll, wenn nur enl
die Sache oder der Anwalt Beifall ßnden k<'nnte. so würde ich
ersivre vorriehen." Da bei dieser Aoffassmig uut nicht uif'güch
si> glanbe ich, dass ae wieder in den Text aufzunehmen ist, w
in mehrvmu Ausgnben vor Hnlu auch bereits st^bt').
Was ist Ober sU zu nrtheilen? Halm hat dann gedaehi
nicht violleidtt est ex duobns (<■ ex daobiwj ru schreiben an,
".\ diT Ausgab«.' von Obrecht bereits steht. Mir scheint
< , ' dt-n VnrcDg tu verdtetien. QQUitiliaii ist n&mlich
der Ansicht, da^ wirklich eines von beiden gewAfalt werden n'
*) 11. 4, 39 schreibt «aa Dach Zwnpt: ntct^ne uero idie Hl
■iMftMi g«bee nee «rre^ iis. tarn ««doa ndkÜa iilwibos dieut,
AntMiNi »MeftDi nelnt tri^ai «t rviKwM cM. Qotetihtn bat aber
tit «ne tm* g^braucbt. K« wird daBer n MinmMi aein: necMM <pf '
') Auch Bccbrr tel licb iBmms X\IU & t4fl) fOr ac mt "
m win jedoch uiit Ohrvcht «rt IrseA.
[Xrit Bemerlnnigen i. XU. Bache des Quintilliiios. Ton W. KiäfttiH. 397
I
r « macbm söll. Der zweit* Abticlmitt winl also mit S. 7 in be-
I finasR «ein. Am vreniR^sten würde leb mit den ^Vorten nee aomel
I «ineiii neuen Abschnitt anfangen, nicht einmal ein Paitkt scheint
I taix ror dieeen Worten »lu Plutze zu sein. Die Coiijaiictionen nee
I — Dec entsprechen sich, 8o dass wir am besten äbereetzen werden;
r .D»r Vertreter verla^ise sich weder auf s(>in GedArhtniB so sehr, dasa
er sich >lie Mnlie verdrießen ]&s8t das tiehJ^rte an fzaze lehnen, noch
^•iiJlge ihm ein einmaliffeä Hören". Vg*!. nee — nee X, 1, 101 ').
XU, 9, 4. qoae oinnia non dum ßont landantur, sed caui
facta flaot. ande etiam cupidissimis opiiiiouis plu^ fructus uenit.
Quintilian wanit in diesem Abschnitte davor, über der Sucht
nach Beifall nicht daBJenigo aas dt-n Angen m verlieren, was für
die rertretene Snche Tortheiliialt ist; der Kedner mösse diejeiiit^eii
Mittel anwenden, welche geei^^net sind der von ihm vertreteneu
Psrtrt zum Sieg:e zu verhelfen, wenn sie ihm auch im Aagfnhlicke
Idd Anwendong keinen Beifall eintragen, qaae omni» bezieht sich unf
■Jl Worte; std optribus ti mniculis et iMtdii» rf ftcfttftis artibu» rtm,
pr<'rf. vrrirtljrh übersetzt lautet der mit qnae oninia beginnende Satz:
LlH«s alles wird nicht, w&hrend es ifeschieht, geloht, sondern wenn
Pi geschehen ist, woraus auch denen, welche sehr nach Anerken-
B&Dg streben, mehr Gewinn erwächst." Sollte nicht statt unde indt
ZQ echreihen sein? Wir kennen dann übersetzen: „Üi»s Alle« wird
ni«ht, wahrend es geschieht, gelobt, aber wenn es geschehen ist,
»r^ldiiit hieran« auch für diejenigen, welche sehr nach Änorken-
j^rwigr streben, ein höherer Gewinn." Darcb die vorgeschlagene
^■oiidiTimg erreichen wir zweierlei. Erstons werden wir den nnch-
binkendfQ Relativsatz los, nnd d;tnii f:chf>int vs mir passender zu
Win. wenn der höhere Gewinn anf die Anwendung der von Quin-
I
') ftn %. 6 wiril es tk'in GefUTiketiv(.Tb<niBfle besser entsprechen.
•''iii ror «|uae jilfriqiie ein Punkt, vor deitidi* deprendantur aber ein
öopiwlMnkt peiiittcbt wird. - rmRekehrt wllnlo Ich §. 13 vor lioniijuc
fin« D«ppelimnkt, vor qua'j nisi aü-r oincn Punkt »ttzüti; dem qnac
^f«ihl sieb nicht cur auf den mit donitiue lick-inm-ndcii 8«lz. sontli.Tii
*^ll »nf den vorhergehenden. — 'Im {J- " hat Bfen'T^lIcnni'-fl XII. 1) flhei-
''(■E^id nachgewiesen, dass nicht mit Halm nach Bn M rep^tito tenijiarc
gf*ntricWn werden kann. Gegen diu von ihm vurgescblBgenc und von
«Alcr wigeminiiriene reitctitn [twuporo] alx^r «pricht, daa-n sich die Ent-
''«"« von tempore nicht in befriedipendiT Woi*« erkllrcn l&ut; denn
*••• öeiie« Wort zor Krk!firung von undt- an den Rand geschrieben wnr-
jw Mfa soll, ist nicht wahrscheinlich. Ich ürhlag«; vor: rcpeti/«« MvruaXo
f**"e; Tgl. X. 7, Ci t]ui<u]uis auteni uia dicet. tluci-tnr ante omnia n-riim
^> «Tic nelat duee. propter onod /kiumhcä rftnm iiHKÜee rj-cyititH f'a-
yimr tetiiiri-n% in narrniii-ntifuin sriuant. Ein mir hirfrfliindetcr .larist,
''<t tictc Jahro in der Anwalts praxi» thfttig war, thL'itte mir niit, er habe
■™r i^iarig XU Nfincn Munilnntcn gesagt; -GrzShlra Sir mir aUcx, was
8k nun der .Sache Winsen, vi-n Anfang an di*r Rvihe nach-I Der Bdiatx
•«r Reihe nach- oder nn ähnlicher, wie -in gcliönffor Ordnung« , sei,
«jMnflors ungebildeten üandantcn gegtnfiber, «ehr nytbwL-ndig. da die-
**lbvn II ^i-nie alles durrhL'inaiiiivrwerrcn und Dinge hereinsieben, welcbi.*
w iet Sache in gar keiner Ili^iii'Imni; (tchen.
400 Eni. Bemerkongen t. XIT. Bucb« des QaintniBODS. Von V. Ki.
uermm innocentiae, hosUm ueritatin inuenit; XII. 5,2 ijÄun
condiam... csbö interim atiuersamx III, 9, 7 (uiwnHm pi'
an obnoxinm; IV, 1. 10 qai laedi niei aäuerm iodicum ^^\
possant: VU, 1, II ne illnd spectans index reliqauruin def<
sit aduer»ior (so schreibt Halm hier nach H und Fo
mit B«rht, oliwuhl A G S aaersior ^eben). Diese Stellea
OS wahrschoinlich, daHS man nach 17, h, 19 besser adncni
schreiben trfirde, als anersi (Ä); Halm and Meister scbreJba: m
inniti iudices nndiant et anersi.
Xn, 9. 10 tarpis uoluptas et inhamana ei noUi andientiH
bona i.'-ratia a liti^atorilms qnidem freqnenter exigitar, qni nHioM
malunt quam tJofensionem. . . .
Tor Halm schrieb man allgemein bonu i?rata, was bmff-
geganj^en ist aus dpr anmßglichen handBchriftlirhen LeAart bm
grata, Snn iüt aber in Itn, der Ältesten IT:indscbrirt, gnti in
gratia corrigirt. Obwohl diese Coirectur. was ana dem Schweif»
geschlossen werdon darf, von der ersten Hand herrührt, h« Ilil»
doch das zuerst Geschriebene bovoncupt, mit der Erkl&nuitr: .<iiui
nullt nudieutium sit bona gratia, i. e. com bona gratia ab iis v-
cipiatur." Gegen diese Erkl&ning erhebt sich aber doch »in B^
denken. Allerdings wird durch persflnliche Ausfälle des AnwiH»
auf die Gegenpartei (dies ist nnter tarpis rnlnptas m rnstdital
keinem der Zuhörer ein wirklich g^nter Dienst erwiesen, Man (wM
imr nicht ein, woiq diese Hemerkung gemacht wird; es nniM
sich dies doch eigentlich von selbst. Wenn gesagt wäre, dass daitfc
solche Ausfälle der rertretenen Partei kein gnter Dienst er«!««»
wird, so hätte das eher einen Sinn. Ich glanbo daher, duf ax»
zu der gewf^hnlichen Lesart wird tnnäckkehreii müssen. Di* ^
merkoiifT. dass derartige AasfftUc auf keinen gntgesinntsn 74-
hörer einen angenehmen Eindruck machen, passt recht ^t il ^
Zusammenhang. Für diese Lesart spricht auch, d.-iss N gralfg'l'^
ein sehr wichtiges /engnis, wenn N auf die gleiche QueUe idrttV
geht, wie Bn; außerdem VIO, 2, 21 sed inuiitorihm etian n>£
nullit (/m/ff sunt haer. Auch hier gibt G nbcblich gra 0
gratia); ebenso X, I, 58.
Xn. 10, 14. praecipne nero preseeront eum (ac. CicernO**'}!
uidcri Atticenim imitUores concnpicnuit. haec manns iio**
qni
quibasdam itacris initiata ut alionigenam et parum suporslitio
^
dcuinctumqne illis legibus inseqnebatnr, unde nunc quoque ari^H
pxsuci et oxaangaes. ^^
Statt et parum superstitiosum schrieben Bonnan und G«»^J'
et uirum «uprr^litiösnm. Bottmann. Wolff und G«nihard: l»-»*^
etmliosnm, /.uuit>t und Beunell: et |tanim studlOBOm. Mit Brcht **
Halm lu dem handschriftlich am besten beglanbiglcn superelilio^^
larOkcekehrt, er hfttt« abu* meinte Enchtens besser gelhan,
er vor i^jinim nicht H gMetatt hitto.
, X. Xlt Buctie d» Qttmtillinns. Von M. Kiärrlin. 40t
DImw ei ist handechrirtlich »cblAcht bpirhtihicrt. 1)n K and
;*) fr»b«i etrü stntt pamm, b gibt nicht, wie üahn in der Ad-
atjr> Aii^ee-et)«n biit. et parnm, sondom, mo er in den Addenda
richtig bat, bloß parum; es scheint iilso. dass das in jüngcTen
Ddsehriften and alten Ausgaben stebeud« et aus dem binnlosen
bffsas^flchält worden ist. Die Conjanction ist hier nicht nur
tig, sondern Fo^ar itßrend. Scbrpibt man et param. so haben
[*• NVbahmer der Attikor ihre Vorwiirfo gegen Cicero anch damit
aidvt, dass er piinii» snpcrstitiosns gewesen sei. snperstitiosQE
(iM ibtr ein Mensch genannt, der einen aberi^lftabiBcben . über-
Ugm Bespect vor etwas hat, der sich mit alltofifroDcr Ängst-
flidiktit an etwas bält:') da» Wort enthält also einen Tadel. Nim
'Vir4«ich aber ein Men.<cch, der die^e Kigcnttrhart bat, nicht selbst
\m Bvnnen, und solche, welche die^e I'^i^enRcJiaft nicht haben, werden
f ÜB nicht als param snperstitinsi erscheinen; er hält ja seinen
ftajpuakt Tür den ricbtii^en. IJiiher glaube ich. dass parum soper-
iMiosom nicbt mit ut verbanden werden dirf, sondern dass 69
ntit deainctumquö Ulis legibus als eigentliches Object
lüueqiiebator an'/.usehen ist. wie im vorhert^ehenden Paragraphen
Mponsumm Object von irnasemTit. ist. Ich ähersetze: Diese
[J^ Als wäre sie In Mysterien eingeweiht, verfolgte den sich
Iflfsilich gonog an jene Ge.setze bindenden wie einen Aus-
in, 10, 26. iU Donc, si qais nd eas Deinosthenis nir-
[|Ub, qiUB Ule sommos oratur babuit, tarnen quae defiiisse ei sine
DiUars sea lege ciuitatis aidentar, adiecerit, ut adfectns cod-
moQeat, audiaui dicentem 'ni>n focit hoc DeiiiostUenes? et
Daiceris exierit aptias (lortas^e non possit, sed tarnen si
il] tiierit). non erit atticuinV
Üer Satz at adfeclns concititius moueat, welcher offenbar an-
Boll, waa dem großen Redner Demosthenes gefehlt bat.
mir denllich zn zeigen, dass in dem vorhergehenden Rela-
'•»iitee qoae demisi<e usw. nur von einem Vortnge die Rede ist.
^•Ot ipricbt nach der Sinirularis lege; utitor lege cioitatis ist
.^** athenische Gesetr, zn verstehen, welches dein Kedner verbot.
^dbl« aafxuregen (vgl. II, lt>. 4 Atheiit» quoque. abl actor
adfectas uetabatar nnd VT, 1, 7 qnia Athenis adfectas
«tJam per pneconem prohibebatnr orator). Ks wird also
ohlentor (b gibt oidereiit) uidetur zu schreiben sein.
'I Vgl. ioperatitiose 1, 1. 13; X. 6. 5: saiKretitio IV. 1. (M: IV, 2, 85:
^^ ' ■' •" H%9t aicb meiner Ansicht nach nt homines nicht in befrie-
yC- ■ i'Uftrcn. V'ivlloicbt hx. in »ehreibcn: qtios, ut umne* (an
\^':' - --viinHalni' inU-r se genur- x»m^ simile*. diffi-rcntia dixerü
•J*»« lirokbe. rar.fjcn sie aocb alle der (iattun^' riaflh einander ithnÜch
*^ ^ftch iilit dor Art nach verKhieden zu bex-ichnen »Hn dflrften). An
i**«*bi« iBccbL-r. lii^Blüicb deshalb nitbl 'lenken, weil Quintilian nonii-
» mr pchrAoeht, wioiit es sich um einiin wirkliche» Namen handelt.
■•Midrin (. C taMir Gjkq. !«•- V. Uoft 26
!^ QnlniiUkni». Von M. Kidfrlin 403
lliM). sind.... vonigor wühllauteud, weil
iarf betont oder gedcliut wirtl. soiidern
Iff oder iwei tieflonijfe Sylbeu ausgelipn."
If ijiiidam imllani essv iiaturalpiii pntant
dil cotiduin'O semioni simitlima ....: (|aid-
td CS«!? .'tiitectatinnis «t ambitiosae in lo-
«mctiitti a uorjt.ito tictumcice ijisoriim ^ratia
IUI nalora sit olficinm uttrlbntutn, semire
'•SV a. 44 stellt schon lange statt iii loqudndo,
Iv, wie dif Handschriften <Erehpii, in den Alle-
in eloqaendo, in t'lof]uendo. i-loi]nendo: ancli IX,
lillTip^' I<nin*>'üdi mit Kecht in doquendi vcrÄiidert.
II rttfa^aphofi wird statt in loqnendo zu schrt'ibeii
t>i<|uen4ii. Quintiltan |>o]oiriisi«rt in diesem AtiscImiUe
iliCiitL welcbe nur oiiio suktie BtT^sauikeit als ein«
ilten lassen wuUleii, die der alltjieüchen Umgangs-
i komme, gi'i^t'n dt4^jeniR'f>9i, wpicite iii allem, was
»getagt worden sei. eine peziortc und prahleri-
Uui' ke weise (eloqncndl gerus) salien,
]0, 44. ideorjue in omnibDB i^oDtibns aliuü alio facuO'
^Äh^tfir Ol eloqueiido dnicis niagi^. quod si iiou eneniret.
•^asejit : at ideiu huiiüuus aliter de re aJia locuntnr et
iinanim discrimino.
[^Balin schrieb man: essent fit ideni omnes dccoret : nt
Bt »vmant perGonurum diäcrimen. Dai^a dk8<f Lesart niclit
voiii kann, bedarf kvinvs Nachweist^s. TTaltii ist bei seinem
4linj;(CSTersarbe mit Keclit vun (1 iiU!f[reg:iiig<'n, welcher ^ibt:
rt idpm hominns alr de ro allocnntur. Was er hipraus ge-
hat, i«t i;ewiS8 besfier »1r die Iräb&re l,i>siirt, aber rOUig
igen kann es nicht. Üer Satz: „Wf-nn dios nicht der Fall
^0 v&rcQ alle gleich*', ist nicht wahr. Wenn er aber uucb
80 würde er durch d™ mit ;it aii);«lüj?ten Satx nicht
Wenn Mcii^ter in t^einer Auiitrabu statt al mit den Hand-
rt schreibt, eo wird hiodurch nichts gewonnen.
Uir scheint der Qedankeng-nng Qninti1i:in« folgender gewesen
win: „Man darf nicht so weit, als es h(-nt/,utage ron mancheu
iieht, von d>?n eigentlichen und gew'phnlirhen Anedrücketi ab-
Weun jedoch einer 7.u dem un erlässlichen oft utwiis besserem
»V verdient er deshalb keinen Tadel. Denn einen anduren
hat die gewflhnticbe L'nigangsspr.tche, uinen anderon der
l'^adncr«; da die.xtr auch die Aufgabe hat, zn orglitzen, -in
QQd den ZnhArer in alle möglichen Stimmungen 7.n ver-
,•**■■. 10 wird er auch von diesen Uitlsmitleln Gebrauch machen,
•ytai» oni von der nftmlichen Natur verliehen «orderi sind. Cnd
^jnm »ird bei allen V<Mkern der eine für beredter gehalten als
V «adttc, und die Ausdrucksweise des einen gilt für anntuthiger
20-
Bfnierlnii)|^n i. XTI. Buch« «los QuiniJliniiuB. Von M. Kiderlin. 405
52 ist lon b«idpii Mitttolc die üvAa (quo'lsi milii des coQsUiom
Unna sapientinm, p(<niu:im multu ruciditm (^«x orationibus non
lis modo, sed etiam «JD», i|ai ^st strirtior nullo, npinoftthe*
'liii- deine enim adfffiuH omnino moiifttiii crunt tüp m/rcs rf*'/«'^-
jii(('j«f mulcfitflae). Anch im S. 2fi spricht sich QnintJIian gegen
A^iuiigtil aus. welche olne die Afff-cte errfRonde nnd ^ßeren
lyttaisdia] ^VobHunt zeigende Beredeuiukeit als unuttisch verwarfen.
h OMTon Abschnitt« poleaiisieit or ircfreu diejfuiKeu, welche nur
ib» ^mt srhlictit« Ber<>d3anikeit als natürlich irclten lassen wollten;
dl itt Hedn«r nicht nur zu belehren, sondern anch za ergOtxen
od ia erregen habe (S. 43). m mtisfio uucli vnn dem genns flori-
duB, welches anr dto Ergötznn^'. nnd van dem gönne grande at^ue
TUiastnm, irelcheH aar die Erregung anttgohe. etwas in Anw^'ndnng
fAnAt werden.
E» ist also vielleicht zu acbrelbi-n : »drectuti ihostalantibus
|TfL m, 8, \2 ad/ertiin, at r|uue maximc pustuhl, »r. Bnas^^ria);
fii Verind(>rung in adfectihnn k.tnn leicht durrb po8tnlantibu8 her-
bii)nflUirt worden sein. Möglich ist es aber auch, das« nach
rfiectfbu, was die Ältesten Hand seh ril' ton geben, etwas anegefallen
^ etwa ajitina oder moot-ndis aptins').
m. 10, 58. Altera. <<st diuislo. i^uue in tris partlä et Ipsa
^iH«dit. qna discemi posse f>tiam recte diceodi gcnera inter se
titilmtar. namqne unnm Mthtile, qnod iaivnx* iiucant, altenini r/rande
•*fltie nJiuntinu, qnod ädQuv dicunt, constitnnnt, tHitiuin alii me-
*•"» ex dnobos, alii jloridvm (namqne id äv&nQöf appellant)
«lilidfnmt
Nach den ^§. 16 — 18 wurden von vielen drei Stilgatt mi gen
^QKVDommen. nämlich gt^nn» atticnm. g. at^iannm und g. rhcdiuiti
(<|i)od Qclat medium esee atque ex atroqne mixtum nelnnt). In
'"•er^ni Abschnitte macht nns (inintilian mit einer zwoiten Kin-
"•ilimg iR'kannl, Anch nach dieser gibt es dr«i gcnera dieendi;
•■• mie wurde gi^nus mhtih iiaivöv), das /weite gonus rjrande
*^ rrjötistum (tidQdi'), das dritte von dt'ii einen rnttiium {aifSav),
*^ 4«D anderen J/oridum {(tvittjQÜv) berüiiint.
AnfTollend tat 68 nnn, daRS y.n modicm noch ex dnobus hin-
'''Kcföft ist. Qaintilian will nns offenlirtr angeben, welche Xamen
^*^ dritten Gattung gegeben wnrdrn ; das zwc^n schon die Worte
'ny-Nnir/fw eai nomitte Im nächsten Paragtiiplien. Diese Üattnng
'i 2d g. TfS trhltig WöLirtin vor. auj« dem dmrh G. tlb«riiefi.Ttni
'**taiinl c{ttKe XU oiachi-n: si ucru qiiaiido. Mir Ecbeint iliv»i-r von Huhn
'•'rt Vfict^r MifKen'imiiieno VurHrblng zu weit von di-r Überlii^ftrwnf ab
**wHdipn- Mit BenflUon;» *iner frflln-r von Meirtor auBgesprethenen Ver
■"«thnng 'se^i et ei^Dt -luscl schUg«.- ich vor: fni rnntl quae inijtdiant
t^l n. 18. 3) und fahre dunn fort: 'fnum surj^e in»i (podiant ^ ppiam!!
JjÄato ... recidcrant! G M S hali.>n re«derant ; vgl. m dii-seni IVrfcct
'■•I.33 ai MrdM et 9((italor«m et pr»{<iii()i)onim quoqne eimJlem babitnm
?•*" proftüsK. et magnuin «d silutvin unniientura precea adtuHss« und VI,
''te —«f^ aidi
Stifc nnitritaagra i. SIT. Baebe des Qotntiliana«. Von .V. Ku
**«ii» abor nkitt ^nas roc>diam ex duobos beaaiiiit. sonden
iimÜvti: tifL S. 1, 52 and 80 in ilio tnedio 'jenrre diirndi- !ii
iu«r. dass zQ Bcbreiben ist: tert'mm alii medium {tamfit
r dauboe), :dii ftoridum (tiamque id cft'&iyptfv k|i|»(l-
'.nt. d. b. als dritU Gattniig hab«n dio *iM
- 1^1« titeht nrimlich in der Mitte >-
iidern -iio blähende (man nennt sie ciitiili
-MHUiAMUict Mui konntf bfim Abschreiben leicht von dtut cfM
ua^Ui aoi' das tweite medium ubirren.
XJJL 10, til. at ille, qni saxa deaoluat »t pont«m indiiftHtor
. . ^..... ^.,^1 üuriut, innltus «t lorreiis indicem nel nitentnn ««lii
U|QH in«, qaa rapit^t. bic orator et deftinct«s exrJtxtot ut
ini. apnd Imnc et patria ipsa «TcUmabit, aliquandb^n
;! iirttione contra Catilinam in S'-natu alliKjoelor,
\m - '<)ien vor Halm steht d:a6 hand«ebrinJidi nidil
,.^..i.,.,«r,, „ ^..,,- Ciceronem) nicht. Dass aber Quintilian nirH
ibiin kann: „bei einem Redner, weldipr da^ genos V7^
>'iiiiL- briuL't. <vird anrb das Viil«r]«jad selbst tnancfanal
■■'■> ii> r K>d<> L'e'.'en Cattlina im Senate anreden", t»4>H
'iicliweises. Halm bat vim Obrechl, welcber jdi(]0*O'
' iiem srhrieb. das nt anpenommen. ') Aber dadBr*"^
L«kIimuiI nur <li^ Stelle noch nirbt ir^lu'ilt zn sein. EratcQfi ist <i^
jg von Qt Ciceronem nsw. aorfallend; Qnintilian pSeft
uitfbt einznacb leben, sondern nachzust^eii. Tnd dann
uuui das Object ron alb>i]nettir; man errartet als fi<V
K«ttl«iu oder dicentem ipsom. KncäLrt man nan norh. da»: m
bw<4Mi Handscbrirt. allot]nitur Bt^-ht lalorjaetnr elM keini- H
r^liHn: Flor, und Tar. jreben alJoqUHnlor, M und S alloqn
man aoT den Gedanken, da^s Qntatilian ifescbriebes
<iue liierntfm iftuHm aUoqurfnr, ut Ciceronem In ßrati
> I .Unam in senatn alloqnitur. Beim Abschreiben i
■ '-'■'■ aar cice oder Cice abirren. Die Wicderbo!
I 'Ines Eracbtens nicht anstß&lgr.
Vivüeirht isi auch ain Anfan|(e de« Paracrraphen »i
^^.tuiillwn. Quiiitilian bat in den beiden Turbergt4wndi
-> «ubtile und du g, medium ifcksnnieicbuet: die Ch
^ dM letiieren. das durch die Worte roedios hir m
t üt. schließt mit den Wr^tMi: lenior tuien at a
- i airentibos atrimqu>* ripis innmbmtus. Es
. --• in dem bieranf folgenden Satte, mit «e]chcn
^.(>^lDc des dritten ^'eiius. des g- trrainde, bnicinni,
. .;, .x'Ddeni ille «tmhi> (zu tlle kann wo^d der eich an-
t>r:.-Mi< 1 tt nicht Obtvcht wie Ualn ang^ibt. ut hüwogf
\ Grf^L und mebneren Att9fn.l>«n nach ihr lient
I 'ic«n>a«m. Kicb Xcüler hat di««« l.r-.ut R,
-:t C. ^ »d. Uid. wofint^ CCfB^cB; aUi|i
h ia AiH|neL
Erit Bemerirangen i. XU. Bache des QoiiitiIiuiD&. Von M. Kidfrlin. 407
' sdiließenden Belativsfttze nnr amnis binzagedacbt werden) Stibject
ist In dem vorhei^eh enden Satze war ja nicht von einem Flnsse
die Bede; das g. mediam warde nur mit einem solchen ver-
flichen. Anch das Object iadicem verträgt sich schlecht mit dem
Snbjecte amnis. Vielleicht hat Qnintilian t^oscbrieben: at ille gran-
dis (vgl. §. 59 illo sabtili nnd §. 60 medins hie modas), u/ is,
qai usw., d. h. hingegen jene erhal>ene Gattung (modus) wird, wie
ein solcher (Flnss), welcher Steine mit sich wälzt, keine Brücke
duldet nnd die Ufer sich selbst schafft, voll und stürmisch den
achter, wenn er sich auch dagegen stemmt, mit sich ziehen. Dass
toirens mit dem Snbjecte modus sich wohl vertrüge, beweist III,
8, 60 cur antcm torrens et utiqne aeqaaliter concitata sit in ea
dicentis oratio usw.
Xn, 10, 66 — 67. Sed neque his tribus quasi formin inclui>a
eloqnentis est. nam ut inter gracile ualidumque tertium aliquid con-
stitatnm est, ita herum inter se interaatla sunt atque inter haec
ipsa mixtum qaiddam ex dnobus medium est eorum. nam et subtili
plenias aliquid atque subtilins et uchementi remissius atque uehe-
mentins inuenitur, ut illod lene aut asreiulit ad fortiora aut ad
tenniora summittitur.
Qintilian sagt; „Aber auch auf diese drei Formon ist die
Beredsamkeit nicht beschränkt. Denn wie zwischen das Schlichte
und das Kräftige etwas drittes gestellt worden ist, su haben diese
^wiRChenrännie zwischen einander, und zwischen diesen selbst Hegt
*;t*a8 aus je zweien Gemischtes in dsr Mitto." Bedenken erregt mir
das letzte Wort des S- 66 eonmi. Offenbar ist Subject des Satzes
^iitom quiddam ex duobus, Prädicat ist medium est ; inter haec
'P6a. Torunter die drei genera zu verstehen sind, gibt an, wo
<l'we Mitteldinge zu suchen sind. Was soll nun eorum? Kinen zu
61 dnobus gehörigen gen. part. darin zu selien , verbietet die
Stellung des Wortes. In den Handschriften steht eorum nicht; die-
Mlben geben : medius est. quorum nam usw. — Aus qanrum nam
*ird quoniam zu machen sein.
Vor uebementi steht in den Handschriften uf. Mit Kecht ist
°**fielbe längst in et verändert worden. Es dürfte zu erwägen sein,
*>!> nicht auch das vor illud lene stehende ut in et zu ändern ist.
ßie drei genera, das genus subtile, das g. vehemens (oder grande
*^ie robustum) und das g. lene (oder medium), stehen auf einer
Stflfe nebeneinander. Es ist daher schwer einzusehen, warum nicht
ä^ch das, was von dem dritten genus gesagt ist, durch et ange-
%t Bern sollte').
') Correctarbemerkang. Oertz will das an der iSpitze des §. 67
*'*hende nam in ium veramlcrn. weil dieser Paragraph den vorhergehen-
de') nicht begrflndc oder erkläre. Aber wenn aiirb d.-\«. was schlirbttr ist
>|^ daa Schlichte, und das, wa« heftiger ist als das Hi'fti^c. nicht zu den
Mittelstofen gebOrt, so gilt dies doch von dem. was voller int aln dlH
Schlichte, und von dem. was gelassener i^t aU das Heftige, ftinier *>
BfmeAoBgm x. Xu. Boclu des QnintiHuiiu- Von JT. KidetUn. 400
trino. wenn wir vor aegro ut einsetzen; nach coqMiV konnte ja
^«gam leicht atiefaUeii- Quintüian sii»rt dann: „Aber alles du.
vir heeprocben btiben, wird dor Bodner iiicbt unr au besten,
<nij«ni hocj) um Imcbtt«t«i) aimföbreiL Denn ein» ^joü« Rede-
|pliH and einen Bewündernng rttrdienenden Uniid ^ erfolgt nicht die
Bdocbelig-e Si^rge biü zu Ende und dem Redner raobt sie nicbt
i\ ond Saft, wie einem, der mnliRelig die Worte hin nnd
|kr landet ond sirh mit ihrer Abwftgnng nnd Zusammenlei mung
ilt. Vgl. X, 1, 19 lectiö libra est nee ut octionis impetus
nsrurrit. Hier hat Halm ot eingesetzt und Meister ist ihm gefolgt ').
SU. 11, 4. ant ille monumenta rerum posteris ant nt L.
[Crunt» in libris CtiTronif« dentinut. iuni quaerentibas reddct ant
entiae coiopouet ariem aut polcberrimis uitae praecoptis dignum
dabit.
Selbt>t\ erstAndlicfa ist pulchorrimia nitae praec4>ptiH a]»i za
Wit gebOrlgor I)ativ aiif'/.afas«en. Für dignum, welches in der
Btgel nicht absolnt gebraucht wird, beibt also kein Casus öbrig.
Hkr kann aber ein solcher so loicfat au« dem Zosammenbange bin-
ia;ed»cbt werden, dass an and für »ich zu cineui Bedenken kein
Aidue gegeben wäre. Xon geben aber dJe sämmtlichen Hand*
Mkriften nicht t>s, mondem hos. Diese Cberlieferong lagt ea doch
Mlir U3he, hl« OS zu vemiDtbon. Wie 10. 77 ans et oe «os ge-
^ *aHn ist, so kann hier aas bis m iua geworden sein *).
B XII. 11. 12—18. natura enim nos ad meuleai uptimam genoit,
^■riK^ disrere meliora uoleotibus promtum est, ut uere intopnti
^BNh lit illQd magis, nialoa osse tani mnitog. niim ut aqaa pis*
tibn, ni sicca terreniti, circutnfasas nobi^ spiritub uolucribus con-
wiil, üa Corte faciliiw esse oportebat secunduiu iiutoram quam
(4lba eani ninere.
Es wird nicht bestritten werden kOnnm. dass das zwischen
circiBorasiu und spiritns stehende nohi» jedenfalls! äbßrüössig ist,
^8 circumfasos einen Dativ nicht nOtbtg bat, zeigen Stollen wie
11> 20, 8 inter circomfusa militnm nrma; IV, 2, 37 circunifusu
mltitndu; IV, 1, &9 circamfQso ultore. Damit ist itim freilich
>Mk bewiesen, dass ein DiUv nicht dabei stehen kann. Nun scheiiit
T Coirectarbemerknng. Die 8ti?llc XI. 2. 20 nee errant [ntr mrm<h
«leraiit, mr<chtc ich Üebcr Ncbrcibcni coniungentes prioribut cod-
*t*|Bnitia »olb edisc<-iidi UWe Unat damo denken, fib die Überlieferten
^«te Dicht Tielleiebt flbenetit werden kflnoen: -und nicht raubt .lie dem
Kcdiicr Kraft and Saft, iadein od«-;: dadurch düss) ur die Wurtc itLQbMlig
^ Bid her W(>Qd«t- u<m. Einig« Ähnlichkeit besteht »ber doch zwischen
<■ Wideo SteUen.
•) Im Torfaenfcbcndcn Paragraphen hat Halm vor dem QlerlitTerten
ilk JirPr^Liiiitioa lit eingesetzt und Master folgte Ihm. Mir scheint dt
& r>- : Fiig zu &ein. Frtlber vermotbete Heister, dass illo der
Bcft -1] Ti!t fei. VittUcIcht Ist aus illo zu machen Jf. vl^juilio. Der
B^Ber K. Aquilius Ki^folns. ein Zeitgenosse Quintiliniiüs. w»r wegen seiner
Zunge gvfOreht«^.
410 ^i BcmerkuQgea i. XII Baclie d«s QuintilUnas. Vrm jV- /TUrrtü.
mir abor geradi» nobin hier nicht pa»send r.n sein. [>§ra itt sei
nmgebende Luft ist nicht der Kaom, n«f welchen die VftgeJ af».
niesen sind; dor Mensch theili eoino Lnft mit don tprrorj», mit Ja
Lundtliieren, dio V?isrol aber bewegen sich in der B«^l in «mr
nndercQ. iu eintr ht^hpi-en Luft.
Wenn üomit nobis uit dieser St<'lle t.oiü mindpst^n tj^Tfln^it
int, 80 wird pr an einor anderpn SU»Jle miscrss SuItpj« vorniiöl
Quintilian wnllte offenbar sagen: „Wie die Thii*!* n«tT;ri;"iiilE
leben, so ißt es gewiss anch fflr den MonschoD. ffir ans Iciriito.
der Katnr entsprechend 7.n leben, als gegen ste anzuVäuipfen." &
wäre nun gewiss auffallend, wenn diejenigen, welche mit den 'Hiifnr
verglichen werden, gar nicht envAlint wfiron: schon um df.« Gn^-
satzEK willen ist eine Bczeicbßung derselben nethwendig. Irb elnnV
daher, dass nobis an eine faltclie Stelle gerathen. da.«* i-« nf
Spiritus xn streichen nnd nach ita ehunsetzen ist.
XII. 11, 16. rt^ uarios cogno8C43re et praecepta BioeBdi p»
discere et in foro noe exporiri potuimns, dam scholastici smcu^
Dass vor cognoscerc etwas ansgcfallen ist, hat R'tllinus \im\^
verniuthet, und di»? Verinuthung wurd- begtätJH't durch G. in mV\\m
vor ognoacere eine Rasur \on K — ;i Barhntaben si'
Halm hiit res uarias nimresetTt. und Meistrr bat diep In.
Unter die res vari.i-i worden aber andi du» praei-4.>ptn ninemli failai;
man würde also wenigstens erwarten, da«s res n. c. an d«i swfit«
Stelle stände. Mir scheint der S- ^ (uereur tatneo, ne ant orini
ninünni nidear csigere, tpii enndem nimm bonnm es.te et t1i«Bfi
pehtnni netini. :.nt mnUa, qni tnt :Lrtibnj; in puiTitJä disrnidik
nioniui r]Ui>i|ni' iiriU-<-oiit;i et scientijtin iuris cinijis pnivt^r i*a. ip*
de elo()uentiii triidobiuitnr, adieeerim, quiiia» haec uperi nu^Cri) n*-
catisariii esse crodider'mt, ueint nioram ret perhorr^scoiit rt 4«-
perent ante i-xpi'ritneiituni] uine nuÜL're Ergänzung nahntul^iTA
Qniiitilian will in untrerem Satze die Besorgnis. d»f:s die ka^^
dang /.nm lEedner eine endloa lange Zeit in Ansprach nehnw, t*-
echwii^htigen durch den Hinweis daraal', dase man ninnchf tob*»
fnr den Redner rctbweiidigen KeiinlJiissen sich sr-hon aneicM"
k6nne. so lange man noch die Rlifttorschulu bt-»<icbr.
Da£S dum srholastici suuius so aul'zafussen ist. dnrnher luri» ^
Worte in foro nos experiri keinen Zweifel. Was soll naii BiitW *
narias verstanden wenjen? An die Oratnmatilc. Musik. Matfetnu*"
and anderes, was der künftk'« Hedner in der .lugend treib»« "^
kann nicht gedacht werden; denn diese Kenntnisse mn» nMi i»
die Rlietorachule mit bringen. In ansereni Satte kann es steh "*'
um aolclitt Dinge handeln, mit denen man sich in der B«g*) ^
dann beacharttgie, wenn man die HhetonichDio bereits hmkr ^^^
bitte. VVas sind dies für Dinge? Nach S- 9 die Kenntnis d«pf**'
cepta mornni and des ins cinile (dus Stadium der Ethik hal ^
im '2., das des bürgerlichen Recht« im 3. Cap. diesea Bacbff ^
nolhwendig nachgewiesen). Ich glaube, daas vor cognoscere fi« nW'
kBctnvilEQDgvn s. Zir. Buche Jes i^uintilianus VoD M. Küirrlm. 411
LHrffAlIea i»t. E« wäre aoffall^xtü, wenn Quintilian in diesen Sfitzen,
:Iien er <I:i? ^. 9 orwShntp Bedenken zd iriderleGT^n sacht,
echtekiiontnisse gar nirht bi^rilhrt häite. ins ciuile besteht,
;l«8 uarias, ans neui ßuchstiben. ')
XU, 11. 1^- sod breno nübis tempns nns facimns: qaantQlnm
rtoiliis pnrtinior?-) alias horas tinnns salutandi labor, alias
lim fübiiltfa otium. uliofi spoctacula. altu» ciouuiuia trahunt. adice
Ü gnera ladend! et insauuro corporis caram. pi^regrinationva, rura,
Riailonim nnxiain gollicitudinem, inuitainenta libidinum et ninnin et
lipantibu« omni genere niilu]itutiini .iniiniü ne ea qtiidem tempora
dista, t|aa<> stupfrünnt.
lue solir fehlerhaft überlieferte Stelle hat durch Halm be-
wUaA ^Wonnen, tiinigc Bedenken habe ich aber doch auch vc^^u
U Yon ihm voricenomtncne FesteCelluDK des Textes. EreterB siTheirit
Bir Halm dar<:h die Conjectur inuitamenta sich ireitcr von
n Handgehriften entfernt zu haben, als es n^lthif; ist. (i gibt
tojta« fam, M multe cause, S mnita causa. Da cam g'iinz leicht
lu Cütii (— caiiftani) entstanden sein kann, wie IV. I. 19. 8ü
'ätii ich doch lieber multa« causas schreiben, was der Ober-
ittmag viul n&her komuit und auch nicht unpassend ist. Warum
illi QaJDlilian nicht sagen können: .,DIe vielen Verauluss äugen
BT Gtottssucht*' ? Vgl. I, 2, 2 unde cauBas tnrpium ractomni
149« nctitisse und V, 13, 14 multH^ rauiias faciendi (s--. sceleris).
H* Worte ouiHi genore uolnptatein sprechen sogar für mnltas.
Ftmer ist nn dem Halmschen Texte nurfallend die große
flRgfhiiiUligkeit in der Aiieiiianderreiliiiiig dtT vcrädiicdenen Glieder
imn Satze«. Die ersten beiden (iÜedv^r sind dtirch et verhTinden,
Enf folgt eine asyndetiscbe AnfzAhlnng, dann kommt Kif-der et
linoni). Wegen dieser Unregelmäßigkeit allein dürfte freilich
i uicbt an eine ÄnderuDg gedacht werden. Aber es kommt
fhrw hinzu. Vor peregrinationes steht in Flor., Tiir. Gnelf. und
II biiam. in Par. 2, Voss. 2 und Gotli. traiani, in Part. I tra-
Acitti. io S ist ein VVort ausradiert und die ed. Cutup. yribt ter-
*«a. Mir scheint die Cltorliereruncr vm\ traiam duch Ijp achtenswert
ni .t'ti, denn dnrch die Annahme einer lüttogniphie lAsst sioli die
'Ig des Wortes nicht wohl erklären. Vielleicht ist traiam
ünmiellcr Best von pnieterva. Quintiliaii gebraucht dieses
i:'r hei längeren Auriäfalungen ; vgl. ?.. ß. IX, 3. d6 adirit
^«Uvcjlios xfoitfoaeiv. d» «pia dixi, Comificius interrogationfun,
fiMiiiatii>nem. subiertiunem, transitionem. occultatinnem. pifitleitn
i^inUatn, niejubnim, articolos, interpretationem, conclnstunem.
'- Aurh hMöEÜt'h iltt*ses Vorschli^rs irf'fl'e ich, wie ich nachtrlglich
■■ Erfikninf c^brarht hart«?, mit G^rtz tn^axiiiicn
L ') Statt dc)< in sllen Au»'gabi-n stehenden Krugczcicheii» wflrdv man
•jrbaMf rin AuBrufongt.Zf?icheii (u;t«en — umgekehrt wird §. 22 am
^'khMpdes&nf AristAlvIes bezäglii'henSttzca das Ton Halm eingefObrte und
'^'Ädrter beibehalten« Ausrafunpixcicben wieder einem Fragezeichen
t
iUl Krik BdDcdmiigeQ x. Sil. Boche des Quiiitilitttin«. Von M. J&dfrlÄ
Dk Wort« ei oinmu habm ncbtm Halm nicht nrcfat gfbOB;
9t SItb (taour xq ernägen, ob nicht vißlleirtit et ainonus ote
■MMnn ra schreiheD soi. nt aenemm wflro aber nach libidim
jiiinfrll' dberflnssig^. Aber .lacb et ninoram vAre gwaz unot'aif^
)ift 41* contiiuia, bei denen ja doch der Wein eine HauplroQt sfii^
vflriMC bw«itB erwähnt wurden ; QuiutUim liat ja doch geirie« nidtl
an JtiMiscben gedacht, Tr«kho dem stillen Tmnke ergeben iiuL
uisttui et ist. >fluiibe ich, nichts änderet), als eine Dittocnftui
vou innni «t. M und S geben die beiden Wc4ia nicht. ') liu nt
äftgmntibas stehende et ist ganz am Platze, da die beiden Ittda
:SAUsg)ieder ret-ht trohl als ein zusammengehöriges Paar aagawfc»
«ardeu k•^n^e^.
XII. 11, 25. At pcrtlcert.- tantuin optiii arduuin et aeoo p^
t. uitß omnia sul'ficit ud exhortationem stadioniin ea|>m tf
r«nua naturam. nee, (|Did(|Qid non est Tictam, no fl«ri (jsidia
poBse, tum omnia, (joae mngna ennt atqne adrairabUi*. tempu ilh
((Uud <]iio primnm ertlcerentnr b^nisse:
Mehrfacher Ändemngen der handschriftlichen ^»erliefenuif fc*
durfte e». um ?.□ diesem Ti-xte r.u kämmen. Statt mr,, wiu Zuft
ooqjiciert hat, geben A(?). G, U und S rr) fui A. hat die tnlti
Sund eine Cf^rectur in et vorgenommen, und m liast aicb oitil
mit voller Sicherheit angeben, was die erste Hand ge»chnit«
hatte); statt po^Re geben A und G fmxstt, M und S pusslt
a gibt posso); statt tarn geben alle Handschriften rum, tum RdM
sich zuerf!t in der ed. Cam|>. let durch dies« dn>i ÄnderuDfH 4^
Stelle richtig heriresteltt? Ich glanbe es nicht, nenandere krart
mir die Änderung von com in tum bedenklich vor. tum wAr(> ikdi
nur dann möglich, wenn die durch dasselbe eingefährttfn Wort« n
dem vorh ergeh onden etwas neues, von diesem verschiwdRnee kitt»
fügten. Nun geben aber die Worte den nftmUchen G«dafllnL
welcher in dorn vorhergehenden in negvLirer Form aosgedräckt *u<
in t>08itiTftr Korm wieder.
Vielleicht ist statt eo zu sc-hreiben aiioqni. Die ÄndHflf
erscheint auf den ersten Blick sehr stark, ttnd leicht i»t sii i*
anch keineswegs. Wenn man aber bedenkt, dass qui vor <|iiidqöl
ganz leicht ausfallen konnte, doss wir dann postet und cn» Iw'
behalten kiinnen. dagg dberfaaupt. nenn wir nach a hatnieat
ticbreiben, keine weitere .\nderung der bandschriftlichen rberiJaftnDf
DOibwendig ist, so wird man ."^ich vielleicht doch n\ «limjui nl-
achlirOen. Der Gedankengang wäre dann folgender: .,Ab»r &
ItSsQDg einer so hohen Aufgabe ist zu schwierig, und uiemtnd M
sie gelöst. " Vor allem ist es eine geudgendv Aufmunten»; "
nnstlichem Streben, dass die Natur der Sache eine LOsung enn^'
') Nachdf^m die« schrieben var, kam mir die nme Aws»!" ^
M^ffti*r tu, in welcher amaniot bercita nU nnecbt bvzdcbnet iit. Pta^
Ui-UI'T, to TivI ifb weiü. $<-inc Aodicbt noch niigund« begtfitidiFt )i«i "
iliifftr di'.' oben gcgvlicne Mi>tini?niiig nichts flberflfliieige« KJa.
LStinAiiiigm t. XU. Bacbe dfs QuintilianDi. Von X. KiäirKn, 413
ti lODit (d. h. v(<<nn man darans, dass noch niemand dit Auf-
freitet bat, scblioCon mö&st«, dasa ihre LOstui^ uunöglich
ut kAaoU oWrhHnjpt alles, was noch aidit geleistet worden ist,
Liticlit geleistet werden, wahrend doch alles Groß« nnd Be-
ifC^wördiife «Mne Zeit j^ehabt bat. wo es zun) erstenraale
»rührt wnrde. — Quintiliim ^ebmnrht nlioqni anßeTordontlich
Bg (vgl- lex Qnint.J, sutjl-icli wiwler im S- -8. Qanx ähnlich
iu Wort gehmncbt X, H, 7 and 16, sowie U. 4. HO, wo
iiiüg appareat alJoqui (statt appaieatqae) conjiciert bat, was von
md Heister mit Rocht in den Text aufK^noiiiinen wurde. Das
inamperfect haboJssvnt wird nach po&set keinen Anstuß erregen.
rmI wenn man die Pinsquauperfectc fucnit (t :>6) und faisset
}. 27) verifleicbt.
XU, 11. 26 — 27. nam et poesis ab Honiero et Tei^ilio tan-
ifostifioni accppit et eloqueotia a Demofittiene atque Cicerone.
m qoid^aid est optimnm, ante non faerat nomin etiam si
||u nunmn desperet (qnod cor Taciat, cni ing'eniuro. naletndo,
fmltis, praoceplorc-6 non deemnt?), tauen est. et Cicero ait,
iiokbruin 10 .ttruntlig ttftiUtiHe tomisftre. neqne eniiu, si qais
gloriam in bellis conseqni non polest. Aiaci» aut Diomedia
aspemubitur, uec ({ai Homcri nun tfapmnt**. quin iramo
li Iug cogilAtionera hiimines habuissent. Dt nemo se meliorem Tore
Mk qni optimas fuisset, arbitrart^tnr, ii ipsi. qni sant optinti, non
^ent, nee |>06t LncTetinm ac Macrnm Vergilins noc post Crassum
•''"'- iura Cicero, sed nee illi, qni post eos fuerant.
Vortü denique qnidqtild «sw, »nichtt! Meister (Philo!.
' ^ll>\ g:<>m in den §. 27 nach aspcmabitnr setzen an die
■'■'■<■ der Wi-rt^^ neo qni Homeri non fuernnt. welche er streichen
■Wie. Jene Worte fügen sich aber an der Stelle, an welcher sie
iWwa, gan% ^t in den ZasiimmeuhuDK ein, wenn nach Cicerone
Mtt des l'uiiktcs ein Komma gesetzt wird. Sie bildfii dann das
tiiitk Glied des Satzes, welcher den Gedanken, daas alles Große
[■•dBewnndeningswördiire eine Zeit g^ehabt hat, wo es zum ersten*
aosgefäbrt wnrde. 7.n hegrfmden hat. Hi8 hleher reicht die
ifi^rilndDDg der Behanpinn^. dass die Katar der Suche eine Lneunsr
^ Aorgabs enuCgliche. Mit den Worten aerani etiaro geht Qnin-
dann zn etwas neuem über.
Die Worte nee qui Hoiiieri non faentnt hat Halm aus den
ftuidaclirirt«n horä bergen ommon. ohne einen VerlheBserungsvontticb
H BU^en ; ebenso .Meister, welcher aber die Worte, wie ireaagt.
*ni liflbsten streichen mochte. Da in A von der zweiten HaiiJ
'uatt faerontj auf em» Ifai^ur tyrthei geschrieben ist. so schrieb
nu trdber: nee qui Homeri non, T)Ttaei. ilit vollem Uechte haben
Halm and Meister diese Lesart f;illen lasswi. Der f^orrertor von A
hol offenbar einen nnglücklirhcn Verbessemngsv ersuch gemacht,
vi« unten %. 28, wo er nach faisset ani Bande defnisset hinzn-
f*rägt hat. Quiniilian kann gt-'Hchrieben haben: uec, qtii llomori
414 KriC. BemtTkungeD t. XU. Bu«h« dw Qnintillinua. Von Jf. Ki
non fttfrun/, poeiae non faerunt (und eicht sind dtcg«>ni;vii,
Iceine Homere gewüs«n sind, keins Dichter gL*wespn). ßer AosÜ
wfirde Bich sehr lek-lit erklären. Anch «nrde der Gedanke fui
den Zasammenhang passen. CJnintilian vil) diejenigen m mdh
anderen Kntechlusse bringen, welche dßsli;ilh, weil sie diraii tc
zweifeln, die hüchste Stule in der Beredsamkeit 7.Q erreiclii>rt, ät
httupt daratiT verzicliten woUen, Bedner zu werden. £r niA Iluc
Ku: „Wenn ihr auch nicht die höchste Slot« urreichen solltet
kiinnot ihr doch Kudner worden; auch diejenigen, velcbe U
Homere waren, sind DichU-i gewesen." I)a«8 er wirklich so
schrieben h;it, wird dadon-h sehr wahrschi-inlich, das? sirli
Ciceros Orator I, 4 an die Worte in secnndis tt-rtiisiioe ^mxt
(die Quintiliun eben citiert hat) unmittelbar der Gedunke an&clilirii
3iaui in peetii» non Homere seli locuii est, ut de Graects lm|urj|
aut Ari'hilucho uut Sopbocii aut Pinduro, sed horoin ael
uel etiain iiifra »ecundn.'t.
Aui'h die d^n ?;. '27 schließenden Worte sed noc illi.
post eos lueniiit echeinet mir einer Verbesserong ra beWrf«.]
Nicbt nnr, das? sed etwas anfTallend ist, der ganze Oedanko y*
airbt recht zu dem Vordersatze: si baue cogitationem . . . . nrblt
retur. G. M und 8 geben: sed nee lUi post eo« uiceraot,
sed nee illi <]ni past eos l'uenint (die letzten vier Wörter ib«r fO
zweiter Hand aiil' niner ICasnr). Daran» mache ich: ^ed nee alTti
posteoö fiidiT liosVt luvruiit'j, eos uicenint (aber auch andere. *•
nach diesen IcbUsn. haben sie nicht nbertn>ffen). t^uintilian warliAi
lieh der .\ui>Lcbt. da»» ein in jeder Beziehung vollkoiimiennr
noch nie existiert habe, 'lum es aber nichtsdestoweniger
Menschen m<"glich sei die Vollkommenheit zu erreichen. Kr mtali
daher, wie am Anfange, so ancb am Schlosse seineß Werke; diu
auf. nnablAssig mit ganzer Seele nach diesem hohen Zivi*
streben. Wenn jeder gedacht hätte, ruft er seinen Lesern la.
er nicht bester werden k<^iine. alt) de-rjenige. nelcher vor iho
beste war, so hätte es auch keinen VergUius nnd keinen Ciwf» ;
geb^n. Dann lAsst er seine Leser, wie am Anfange von %■ 39
einen Kinwand machen): „Aber anch andere, welche nach dii
M.1nnern lebten, haben sie nicht öberträfTen; also wird es
uns Diciit gelingen. " Darauf erwidert er: „Angenoiumen. daM
HofTiiuiig, sie tw öberbieton, nicht besteht, so ist es doch ecl)*
eine grt>l>e Khi-e, iliiifti nach/.ufol^en.*' Besondere die inimit
folgenden Worte norum ut trat\se»ndi spes non sit spreeben
drürklich filr die Festbaltung des überlieferten nicemnt. Da» ^ij
Worti^ post eos fuenint, eos nicemnt nicht gut klingen, geh* 1"
zu, aber (jaintilian hat auch sonst derartiges nicht vennimkn. Kii
jon^e Handschriften geben bereite alü (Malt Uli); es wird diel
bluÖ alä ein Vorbeiiiierungaver&ucb aniusehen tiei.
Mdnchei^. Moriz KUtrUS'
') Tgl. X, 1, 38 qui postea faenuit-
Zweite Abtheiluiig.
Literarische Anzeigen.
Anecdota varia Graeca et Lafina edidcrunt K. f^chocll et Guil.
Stadenmud. vol. II. Prodi Comuientarionini in rem publicam Platonis
partes ineditac cdidit R. Schoell. Berolini t88t). apud Weidmann,
ä. 240, mit einer Tafel. 8- 10 Mk.
Für den zweiten Band der Stadeninnd-SchoeH' sehen Anecdota
Wir vom Unterzeichneten eine aasführlicho Eecension bereits in
Au^iff genommen , als die Mittheilongen R. Beitzensteins in der
Wocheuschrift für class. Philol. 1887, Nr. 24, ihn veranlasston,
TOD diesem Vorhaben abzustehen. Nur in Kürze sei hier der Sach-
Terbalt erörtert. Die zweite Hälfte des alten Codex, der das oben
beuicfanete Werk enthält und dessen erste Hälfte in Florenz liegt,
war noch von A. Mai benutzt worden, der gelegentliche Mitthei-
longen daraus gemacht bat ; seit dieser Zeit war die Handschrift
spurlos verechoUen und blieb es trotz aller Anstrengungen, welche
8fhöll zu ihrer Wiederauffindung machte. Doch gelang es , eine
allerdings anvoUständige Copie dieses Theiles , welche von Lucas
Holsteains gemacht war, auf der Barberinischen Bibliothek in Kum
Mfzüfinden ; dieselbe wurde von K. Schilll copiert and mit dem
JäDien Aufwand des ihm zugebote stehenden Scharfsinnes und
"■it Dicht geringerer Gelehrsamkeit und Sorgfalt in der gegenwärtig
Torliegenden Ausgabe veröffentlicht. Aber leider war unterdessen
^fir alte Codex, der in die Bibliothek der Salviati , von da in die
^8r Colonna und schließlich in die Vaticana gekommen war, bereits
§Gftuiden. Es bat sich nicht nur herausgesteUi, dass die Abschrift
Hülstenius an bedenklichen Fehlem leidet, die zu vorbessern
einem Manne wie K. SciiMl nicht immer gelang, sondern
such, dass die von Holstenius gelassenen Lücken vielfach nur ihm
s*ltnit, nicht der alten Handschrift zur Last zu legen sind. Unter
'^i*8en Umständen musa natürlich gewartet werden , bis die vom
^^t^inal Pitra besorgte Ausgabe erscheint ; dass diese in mehr als
fiDor Hinsicht zeigen wird, wie Treffliches der deutsche Heraus-
geber trotz der beschränkten Hilfsmittel geleistet hat, kann schon
jeUt angenommen werden.
Wien. H. Schonkl.
416 Lftteinlsche Grammattk«n und LeIirbOeher. Von ff. KtOtot
Lateinische Grammatiken und Lehrbücher
Xebenausgabu ]ur r>. Auflage cles lateiiiiscfaen Kleinen tarbuehn^
ftjr Sexta ron Dr. J. Lattmann. Güttingen 1886. Vande
und Rupr«cbti \'erlug. 120 SS. Preis Mk. L: geb. Mk. !>>
Dor TerfaBaer bat sein IDIeitientarbuch für die 1. Classe, dttl
früher dednctiv verfubr. nnn in der Weise UDi^earbeitet, da£S aocli
in ihm wia in den Tbang'fihnchpm für II— IV die indactive Mflüiod*
aiigewpndet wird, so weit dies eben in dieser Ch?so RiRg-licb iit<
in der noch kein lateinisches eprachliches Material vorließ, n»
in indnctivor ^Vßl^e nnf dnmeelbcn fortznbaaen. Nach Kin[irftv;iiiig
der nritliigsten Formen, xu deron Verständnis nnd Erleinnn;; auf
dieser Stufe die mit ihnen sich dockenden Können der Hotter-
sprache herangezosen werden, wird rasch znr Satzbildnng und
Analyse dos Satzes ice»c!iritten. um schon inneriiulb der zweiten
DecHuation an kleine Fabeln herwizutretBa , die. soweit es di»
bereits erv.'orbeiien graTiuiiati sehen Kenntnisse ermOcrlirhen, xim des
Br.hälem, im übrigen durch eine InterJineiiräberseticang unter Bei-
hilfe des Lehrers zum Verständnis g^ebracht nnd dann fest einge-
prägt werden. Anf diesen wird dann weiter fortgebant. Beim
Herantreten neuer grammatischer Erscheinungen worden diese aas
den in den Fabeln vorifekummeneu Wendungen erschlossen, indem
der Lehrer die Sfttzo der vorangegangenen nnd eingeprä^ton Fabeln,
in denen solcbu Torknmmen, den Scbiilem deatsch vorsagt and
diese die lateinische Überset-mng angehen. Die auf diese Weise
aus den gelernten Sätzen selbst gewonrono grammatische Begel
wird dann dnrch einu Kelho vun Beispielen befestigt. Aach di«M
Beieplele ieliiieu sich bei weiterem Fortschreiten mehr and mehr
als Metaphrasen an den Inhalt der Fabeln an. So lange das ein-
geprägte sprachliche Material noch gering Ist, wird dies mit Ileclil
vermieden, weil die SjUze manieriert und gedrechselt erscheinen
and den Scbfilor dadurch eher abstoßen als fesseln würden. In dftu
um Schlüsse angefügten t*bungs stücken sind die Metaphrasen ganzer
Fabeln :i]!> Ikpotitionsstoff ganz am Platze.
Durch furtwährendos Zürn ck greifen anf bereits Oelemtes werden
so. gestützt auf i^^i Fabeln und die entsprechenden, anfangs onr
lateinischen, spAtn/r über nach der »weiten Declination lateinischen
und deDtscben Übongsbeispielc, von der Formenlehre mik ausschluM
aller Unregelmäßigkeiten lun&cbst die fünf Declinationen und iLwi-
schen diesen das Adjectiv, Possessl v|iröni>inen nnd der Indicat. Act.
der ersten und /.weiten Cinjugaiion gelernt. si>dann dieselben Zeiten
der beiden Conjugationen Im Passiv unter Kinschiebung der Prä-
position a, ab und der Comparaliun der Adjectlva, endlich noch
Wiederholung der ersten und zweiten Conjogation die dritte ond
vierte, nebst den wichtigeren Prflpositlanen, den domimstnitiTen
und relativen Prunöminibu» und gleichsam als Anhang tum Schlnai
kisdi« Or&niinfttil[6D und l^brltOcber. Von Hl KoHot. 417
rpntaji die Conjonctive der vier Conjuc'ationen. Aorfallend ist
■Utti. dara dem Person alpronümen kein Absclinitt gewidmet tat. ob-
*olil die Formen desselben vielfach in den Fabeln nnd Sätzen ror-
ketiUHn, sondern oor den Possessiv-, Üemonetrativ- nnd Kelativ-
traocneo.
Bcf. ist mit dieser neuen Kinrichtanir des Bncbes cinverstinden
QBd bsi<t die Überzengong, dass ErsprieGlicbes damit goIeiBtet wer-
d« buui; nur in zwei nebensAchlichen Punkten bitte er eine Ände-
nng ifewüDBcfat, die den Scbölem der miterst«! Stnrc eine Erleieh-
ttnag verscbafft hätte, ohne das Princip des Bnclies tn tangieren.
D^ekhutige« eollt« nämlich so viel als m'Vglirh anseinander-
pblten werden, da hier aas Gleich artifirero Schlüsse anf das Allge-
■liiB gemacht Verden snllen- H«^r. rärcbtet nun, das» die vielen
Ogteirbartigen Erscheinang<>n xwar anfangs die Neogierde der
Sek'äler reizen, aber bald, onanfgekiärt , infolge der Nichtbefriedi;
ti^ Qleicbgiltjgkoit hervormfen werden, die auch dann leicht anf
du übertragcu werden wird, durch das der Schüler auf indoctivem
^«e sich die Kfontnis einer grammatischen Kegel erwerben soll.
Vtan nan schon Substantive der dritten Declination in den ersten
Fibiln sieb finden, wrü sie der inductive Vorgang für die späterF
Brlmning dieser hen^thigt, wamm sobald Formen der zweiten nnd
dritten Coi^ngation, der Pronomina, Prflpositionen n. dgl. bringen?
HiirJB ließe sieb vielleicht eine billigere Aiiordnong vornehmen
Qter gröfierer Conceotrotioa des Gleichartigen.- Femer glaubt Bef.,
^ sieb eine grCßere Sicherheit in der Anwendung der Öenusregeln
te dritten Declination enielen lasse , wenn «in Auseinanderhalten
in CoDsonontenstAmme nach Gruppen unterlassen wird. Es genügt
i'ir AoTrechthaltung des uufge»« teilten Principti, wenn Schüler der
l'CIass« von Consimanten- und VucalstAroroBU in der dritten Decli-
■»tioD h&ren. Dnrcb eine Trennung der Consonantenat^me er-
*^iien ihnen Schwierigkeiten, ohne dass ein in die Augen spnn-
f^a Kntzen damit verbunden ist. Im Interesse des Baches h<
Kef. diwo Änderong für wflnachenawcrt.
Das Buch ist einer gesunden pädagogischen Anschnnting ent-
'Ptnafen. Der durchgearbeitete Lelinttuff vrird gleich anfangs die
°Uis systematischen grammatischen tlnterrichts. Die grammatischen
«*S(dn werden ans ihm vnn den Srhntem selbst gewoimen und
P^V so leichter in Fleisch nnd Blut über. Ref. wönscht dem
B^diB die verdiente Anerkennang und Verbreitung and ist flber-
*¥*. dass 80 viel Liebü und Sorgfalt, so viel Scharfsinn and
*'(lefaniamkeit endlieh einen Krfolg haben wird.
t^boDgsbnch fftr den Unterricht im Lateiaischen. Cunoa dar
QttiDta von Dr Frans Holiweissig. Director des Victoria-Oym-
Uunins XQ Barg. Hannover 1387. Nonldcatitdio Vertogsanstalt 0.
OMei. Leipiig, atemwartrtraß© 79. 166 88.
Als Fortsetzung des tibnngiibncbes für die 1. Classe (vgl. d.
2Nu-. 1886, S. »43 f.) entrheint das vorliegende für die 'J. Clasw.
ZMMkrin u «■ Mm. an», isse. v. lUft. 87
41K Liiteiniscb« Grammatiken nnd Lebrb&dier. Von ä. Konei.
das 120 Abschnitt« Istemi sr.hfir und 119 deutscher Betspid« oi
zur Einflbunir dflr Stamm formbildung der Verha der vier Coij^]
tionen, dor Ergftn/.iinfi: dor Formenlehre dus Sobstantjrs, A<Jjwt:'
der Konteralia, der Pronomina, Yerba anomala. defectivn vA
IieräonaÜa, der Adverbion, Präpositionon, des Acc. r. inGnitivo.
Partiripieii, des Oerundiums und Qenuidivoms.
Alle Absclmittß, welche neue grammatische KrK^beiBi
einldhren, sind mit geeigneten Überschriften oder HD8ierbei«{iii
versehen und diese durch fetten Druck hervorgehoben. Stäi
solche Cborschriften können eventuell ohne Schädigung dos
malischen Wissens übergangen werden : and das ist recht iwi^
m&Üig, da auch dieses Buch, wie das für die l.Clasae, eioa €!«•
fülle von ÜbungäionteriHl bietet, dae in seiner Ganzheit gewiat oi»
bewältigt werden kann.
Auch in dem vorliegenden Buche war der Vorf. bemübt di»
Bin7.el8.Uze, die neben zueaiumenh&ngenden tl>nng6stnckeD t**
kommen, inhaltlich lof^glicbst in Beziehung zu einander m <•-
gtalten, um ihnen den zerstreuenden Charter zu beoflluin. to
ihnen anhaftet, sobald sie dem Inhalte nach in gar kainer Betükoi
%n einander stehen.
Die Vncilbeln tiind zum großen Tbeile üus Nepos nnd Cim
entnommen ; ihre Zahl ist möglichst beschränkt und ungewöhnlid».
außerhalb dor Lectüre liegende sind vermieden. Dieselbeu sind vA
den Abschnitten geordnet und innerhalb dieser nach ihrer gnuBBl-
tisrben ZuBBinmengeh^rigkeit. Bei ihnen finden sich nntv <iM
Striche die wenigen nothwendigen sj-ntafctiecben und stilistlfcte
UemerkuDgen und Begob).
Im lateinischen Ausdruck ist Bef. anter andern anfgeüU*:
2, 1 iiiultas terms orbis terrarum; 57, 8 adeo infelix fuiib, m
infeltcisütme; H3, 24 reveiiire st. revertl, rodira. da jenes ur
der Umgungssprache und in der späteren Latinitüt in dieser
ttmg flblich war; 103, 18 donom posterius prioribus an
Ktatt dP9 classischen hoc illis; 111, 15 oblitos oet mit Inflo,
des negativen Pcrf. (non mntavtt) oder negl^ere, oniittere ait
Auch Wiederholungen demselben Satzes kommen vor. wie 67, 4
88, 18. Ein h&dHlicher Druckfehler ist accnit statt arcnit 9,9-
Die erwähnten Versehen und der L'mfong des StofisB
trächtigen indei^sen die Verwendbarkeit des anch ftoßeiÜch nett
gestfttteten Buches keineswegs in dem Urade, da«8 es nicM
w&rmsto empfohlen werden kAnnte.
Lateinische» Lesehuch von P. Geyer and W. Mewe«, Üb«
am Fhedrieb-Wcrder'»ch<.-u OvauuLsiam. 111. Tbeil lu Boon^U*
nlspben ÜbongHstßcken. R<>rlin I8S7. Verlag von Th. Chi. Ft.
(Bicbaid Schöti). IV u. I7Ü ^^S.
Den Inhalt des vorliegenden Buches bildeu vier Enihloitf'
den Thßten des Crösue (j7 c^>.). Cjma (U> cap.)
Lateiniflclie Grunmatiken und Lehrbficher. Von H. Koziol. 419
dM Gro&m (55 c^.) ond Scipios des Altern (41 cap.), die nach
InhaH und Form för Schdier der 2. und 3. Classe bearbeitet sind.
Hnr Tas den Knaben dieser Stnfe fesseln nnd von ihm erfasst
▼erden kann, ist aasgewählt worden. Der Inhalt ist im allgemeinen
nebt anziehend, wenn auch manche nnndthigen Grweitemngen in
toErzählnng zom Behnfe der Einäbong grammatischer Regeln an-
gebracht sind, deren Weglassnng die Darstellxmg übersichtlicher
md fasslicher machen würde. Die Form ist meist gat lateinisch
md m dm übersetzten Stücken lateinischen Phrasen nachgebildet.
Hie imd da haben die V«f. allerdings, durch Analogien verführt,
WtDdongen gebraacht, die sich aus classischen Äntoren nicht be-
bgen lassen oder der Dichtersprache angehören. In den ans latei-
uuhen Autoren entnommenen Abschnitten sind alle Schwierigkeiten
md die meisten Abweichungen Ton der gaten Latinit&t beseitigt,
■0 dass die Analyse der Perioden für Schüler der 3. Classe nicht
Bchw«' igt. Tielleicht ist die Diction etwas zti einförmig, da fast
überall die grammatische Wortfolge angewendet und jede Inversion
vermieden ist. Zn beanstanden ist institit interrogari S. 2, 25, das
nur bei Livios nachweisbar ist; loctoi filii interfecti 5, 28, während
in der cladsischen Prosa em Relativsatz erscheint (quem ei mors
fflii attnlerat); bellam Persis pararet 5, 36 nur bei Nepos; magnam
dd^it opum vim 6, 34; odorem sentire 8, 29, das wohl „empfin-
te, wahrnehmen", aber nicht „ertragen" (tolerare) heißt; nam
primnm diro die dicet aeerba 9, 18, wo die oder diu einsilbig
teefa Synicesis unrichtig ond nicht nachweisbar ist, daher vielleicht
OBd primnm diro dicet die acerha; an tacere se deceret für sibi
tieeret 10, 37; die Perfecta si Plasqnampf. 14, 25 ff., qnod res
niak tarn bene cessiset 15, 9, das poetisch and nachclassisch ist,
(t*a nelins cecidisset quam pntasset oder praeter opinionein ceci-
dinet oder cecidisset secanda; ebenso male cessisset 21, :\; in
Kediae fines st. Medomm 51, 10; in ipsam Persidem iro st. Persas
^S. 17; nach Cäsar nnd Cicero eodem loco st. in eodem loco 49, 14;
^egen in campeatribns locis st. camp, locis 52, 24 n. dgl.
Den prosaischen Lesestücken sind zwölf bekannte Fabeln aas
^Urns und vier leichtere Erzählungen aus Ovid (Lycische Bauern,
OrjAens und Eurydice, Arion, Orestes und Pylades) hinzugefügt.
^Bi aller Leichtigkeit dürften diese doch nach dem UrtheUe des Itef.
^ die 2. und 3. Classe zu schwer sein.
Um dem Schüler bei der Präparation Zeit zu ersparen sind
^« Döthigen Vocaboln nach den Capiteln /.nsammen gestellt nnd die
•wonders zu merkenden Phrasen cursiv gedruckt. — Den Schluss
t'ildet ein alphabetisches Wörterverzeichnis.
Wenn auch manches auszustellen ist, muss das Buch doch
^em vervoUkommnungsfähiger Versuch, den Nepos zn verdrängen,
villkommen geheißen werden, da dieser in seiner ursprüii glichen
^talt den Bedürfnissen der Schule nicht entspricht. Der Druck ist
ccn^ (28, 21 quam quam st. quamquam), die Ausstattung recht nett.
27*
420 Lftteinische Groranifttiken and Lefarbadier. Von ff. KtwA
Lateinisches Cbiingsbach nr die tir«i oDtenten CImmb 4«
nuien aod Tcrvandt^r Lehmutalt«!) nach den Grammsükoi
Schmidt. Eltendt-Seyffert u.P. Schulti von Dr. J Bii]
Director dvs Stiuittgj'mnftaioms im II. ßciirk« Wien. AbilMili
du «rst« Scboljabr. 10. mit RDcksifht »nf dir iMtracticutsi'
Indertc kufltgt. Wieo 14J86 Verlag tod ßcnnann o. Ahnani
einiger Inhaber Darid Bermaan;. I., Jobianesgmwe 2. IT i. IM]
Frcis 6i> kr.
Ein Bacb, das in zvutzig Jahren zehn AnAagan «Ifbt
bedarf vohl keine» Anwaltes; es wird seinen W^ selbst
am so leichter, wenn, wie «s in der vorlieg'enden Auflage
ist, der Verf. sich bemäht den Anfordenine-en der Behörden aadif
Lehrerkreise gerecht 711 werden. Mit Hücksicht anf die [n«tne
und die Anfancspensen nnd aach einige spätere in große gl)
oder in mehrere kleinere zerlegt worden, wie die 80 Pi
g^^nüber den CD früheren zeigen. K«f. hat seine Anigabe mBSS»
wenn er das Bächlein bei seinem Knicheinen be^räOt und dit lÜ-
^meine Anfmerksamkeit ihm /.uwendet.
Lateinisches Thnngsbuch Ton Prof. H. Baich. S.TbeU, tti Qi
3. omgeArbeitet« und Tcrmebrte Aaflage von Pr. W. Frie»,
der Lateinischen Hnuptsrhole zu Hallt!. Berlin 1880. W«l^
Buchhandkn^. VIII o. 15'i SS. Präs &tk- 1.80.
Das vorliegende übnngsbnch, eine L'mubeiitmg dei aiqiriRr
Ucb TDD H. Busch herausgegebenen, enUi< das Material nr &-
äbnng der lür die S. Classe bestimmten grainmatischeo Rfgtb:
des Acc and Kom. cnm tnfinitivo, des l'artiripium coiganctUD nni
absointnm, der Congmenzlehre nnd einiger Conjnnction«! der Zutni
der Casnslehr«. An Abschnitte ans einzelnen SAtzen scfaüefieo ock
Stücke ZQsammenhftngenden Inhalts zur Wiederholung dos an A*
ersteren eingeübten grammatischen Pensums.
Inh.-iltlich lehnt filch das Buch an die Clasaenlectär«, dl»
KepOB. an, indem nicht tiur die Kusammenblnganden Starke, iM>*
dem ancb ein großer Theil der Einzc]»Atze aas dfimsaUien antnc
sind. l>er »prachliche Ansdrnck hat in dieser Auflage TielfadM
bessemngen errahren. Cndectsche Wendungen, die rielfaoli
1. Auflage in der guten Absicht, den AntUtgem den richtigen
niacben Aosdrack ersichtlich zu machen, brachte, sind versclnnifl
den, ebenso ist diii unriclitigo Stellang einzelner Worte und pCDt^
Satzglieder geändert wurden. Wenn hie und da noch einz«Jnes i'
Art stehen geblieben ist, wird es der Gewissenhaftigkeit
scharfen Auge des Herausgebers bei der närhsten Anfli
nicht entgehen.
An das sorgHUtig gearbeitete deutsch -lateinische Wditemf
zeichnis reihen sich die auf dieser Stufe uneotbehrlicbste» stiUsi''
sehen Regeln (S. 142^-145) und die wichtigsten iin Obl
verwerteten Phrasen nach sachlichen (iesirhtspnnkten
I. Kriegswe&eu (Kästung, Oberbefehl, Führung des Kri«
e, iw*
»(«je
nlat^
idnnifl
gIflÄ*
BiDzWnes i'
eit nn^^
k'
Lateini»cbe OramiDtfftrn und Lehrbücher. Von Ff. Koziot. 421
(«rang, Schlacht, Sieg, Niederlage, Flucht, Seekrif^. Bowidigong
lErivg«); 2. Öffentliches Leben (Gelegenheit, Plun, Unt«nichmting.
\, Stuisv«n*Bltiu)g, Herrschaft. Verdienst, Dank, Gnnet. <H-
OD); 3. Priratieben (leben. Tod. Verkehr. Familie) und
tadrerbiello Ansdrürke mit Angabe der Stellen im Aotur. Den
bilden ans Nopo« ansgewählte Stacke znm Memorieren:
fp. S: 7, 5 n. fi: Thom. 2. G o. 7: 4, 3—5; Ariel. 3. 2
S; Ale. 6: Epam. 3, 1 n. 2; 9.
Dit Tendenz und die Durchfühnuivr ist bis aar don etwas
Cmfang des Materials anerkeDuensTrert. Die ÄQsstattimg ist
Bt, dar Dmck rorrect. Bef. empfiehlt das Buch den Fach-
en.
Irterreneirbois zum II. Theil von Warschawer- Dietrichs
Cbnoirsbuch znm Cborsetzen aus dem Deutscheu ins
Lateinische. Nach den tibun;B8tQck<>n geordoot mn Dr. Conrad
G. Dietrich. Uberlehrcr m St. Afra in Moiat-n. Leipiijj 1880. Geyrg
Bdchardts W-rlag. W S>. Preis 40 Pf
Der Herausgeber von Warschauers t^bungäbücbern hat in dem
ndiipodan Werkcbi'n die zur Übers ptzaitg dos 11. Theiles nötbiifen
Tabtbl abschnittweise zusammeiige. stellt. Es läBst »ich nicht
I, dus rflr die Schüler Zeitersparnis aus der Benützung des-
rsfoltiert. Ein Bedenken drSngt sich jedoch dem Kef. auf.
Pe Vwf. hat, um das Büchlein nicht gar zn umfangreich werden
n Uttcu, jedes Wort oder jede Phrase nur einmal, und zwar beim
■itniiligen Vurkomiuen im Übungsbuche notiert. Kun ist aber selbst
n gut« Gedftchtnis nicht imstande alle nur einmal rorgokom-
■•■•■ Wörter*sich zu merken, geschweige denn ein schwächeres,
■M 4oeh koauut dieses häufiger vor. Wo wird also im Falle des
BnItienB dietiea WArt^rverzeichnisses der Schüler dio entschwun-
teo AoEdruckö heniehmeu? Es kanu mithin dies Verzeichnis uur
■*« dem alphabetischen Wörterverzeichnisse gebraucht werden.
Tortheilhart wäre das allerdings für die Schule, wenn nur dann das
iWgflbuch nicht zu hoch zu stehen kAnie. Das Hüchlcin zeigt die
■■i4«!r Umarbeitung des GbungsbucheK bekannte Gewissenhaltigkeit
tid Qrüudlichkeit des Verf.s und verdient empfohlen zu werden. —
*** Druck ist correct und die Ausstattung nett.
Hdrmann Warschanors Thnngsbach zum Cbersetzcn
ug dum Deutschen ins Lateinische im Anüdiiu-is an die go-
brlndiUdutao Grammatiken, besondere an die tod Ellendt-Seyf-
fcrt, heraittg«i;ebea von Dr. Conrad G. Dietrich, Oberlehrer tu
St Xfn in Meißen 11. Theil. Au/gaben tur Wiederholung der Ca(us-
Uhre und sar Kinflbnng dor flbrigen .Svntax. 4. Terbesserte Domel-
ttÜage. Leipxig l&ää. Georg BeichnrdUs' Verlag. XVI u. 208^8. Preis
Mk-Lw, geb. .mit dem Vucabuluriuui IIOD SS.]] Hk. 2,&0.
Die Torliegende vierte Auflage unterscheidet sich nicht weseni-
^ t<a dv dritten. Kur im einzelnen sind Nachbesserung«D vor-
432 LateinJsebe GrAmmatiken and Lihrbflober. Von //. Kaäol.
V^nommeQ worden. In di&sor Beziohang mficbt« R«r. d«m ViK.
die uficbste Auflage eine Dorchsicht des Satzbaaee cmplii
Manche Ungelenk i^keit und Härte und mfolffu dessen
dw VfirstJlndtiigses ist da nocli y.u beseitigen; z. B. S. U
V. n. Von Adra^t ist äberliefert worden, er habe, als er osr.,
Periode von nicht wenig^er als acht ineinander geschachtelteTi Si
wenn man von den Tcrköriten absiebt; ebenso S. 1Ü8, Z. 16 t^
Als die Argonanton nsw. : nnsch^n ist S. 103, Z. 12. denn aU'
nachdem er —, Qel er a. a. m.! Im ÖbriKen kann Bef. «eh
gnägen aaf dus Kuu»tiKe rrtbeil binzuwei&en, das er in d- Zt
1883. S. 203 f. über die dritte Auflage aDBge6pn>chen bat
Auch da» Vocabular hat in dieser Auflag« eine genan» Dnni-
arbeitnng erfuhren, ohne dass jedoch das Princip, nachdem ce v-
spröngltch angelegt wurde, eine Ändemng erfuhr. Quäglich te
Qnautitütsangabe bätt« Ref. noch manchen Wunsch. Wau dlmB«
auch bei bekannten Wörtern weggelassen wird, wiewohl locli bär
stete Auffrischung des Gelernten zu fester Einprägung nur mrtodö
sein kann , fo ist sie doch hei allen neuen oder seltener Tortn*
menden Wr>rtem nöthig. Was die Anlag« und den Wert des V«^
zeichnisses anbelangt, kann lief, ebenfalls anf eine fröhern' B*
chung in dieser Zeitschrift 1880, S. 517 ff. und 1883. S. it
verweisen.
Caesars rialÜSChßr Krieg. Ein Ühan^bocb zum Überwftxen U» -
Dpiitirhen in^ Lati^inificha für Terha von Dr. Erii>t Wciel. •(*
Lehrer am Königl- Friedrich Wilhelmsflyirna'inin xn BerÜD. II. 1^
(Ruch ■!—(>). Berlin 1886. Weidtnaunicbe Bachhandlong. lU t»
Preia Mk- 1.60. •
Dieser Theil des Übungsbuches bildet die l''ort8etznog defi ^
dieser Zeitschrift 1886, S. 850 ff. besprochenen I. Theils oo4 K
im Anschluss an CAsars Gall. Krieg, Bnch 4 — f^, nach dwarib*
QmndsiUzen gearbeitet. Bef. kann daher bezfiglicb der Anlag« at
Verarbeitung des Stoffes auf das, was er a. a. 0. gesagt hat, hin
weisen and hinzufügen, dass der Verf. in diesem 11. Theile auf lü
Interpretation der einzelnen Capitel genauer eingegangen inL ^Va
a. a. 0. eher die zu große Ausdehnung des Stoffes, in dem hie u»
da die sj'ntaktifirhen Regeln vertbeitt sind, und nb«r die l'nC'Aft
lichkeit den ganzen Stoff mit Nutzen durchzuarbeiten gftsaj^ wnidi
muss lief, in YoUem Umfange aufrechtbalten. Nach der Durcbarb«
tung des I. Theik-B von 111 Seiten, in dem nur dus in dnr 3. Clan
bereits ubsolvierte gramniuti sehe Pensum zur Wiederltolong ffalang
soll nun das Pensom der 4. Classe durch Übersetzung von Cbnn^
im Umfange von 143 Seiten bewältigt werden, und zwar die Ten
pora und Modi nebst den Adverbiis in 27 fast stets eine S«it
langen Abschnitten (nach tib. IV cap. 1—19), von den DaeS'SfttM
den acc. c. inf.. nom. c. inf., die Folgesatze, quin in 21 .Vbaehnitlt
(TV 20 — 38), die Absichtssätze, quominns. ut oonmcutivnm ,
»
JjtrinfarhB GramautikeD und LehrbBcher. Von H. Kunot. 423
29 Abcohnikten (V 1—23), die ßolatir-, Fragf- nntl Temporal-
lo 17 Abscböitten (V 1^4 — 97). das Particip, Gerandiani.
ISniKÜram oiid dae Sapüioui in 28 Absclinitteii (V 38—58), die
b^lioii der tir»<anunten Syntax. haupUüchlicb der Cususlebre In
2& Aburbnittcn (VI I — 29), diu [{«^petitiun der !i;i>suiiimt«n Sralai,
rlilich der Satzlebr« in ]r> AbsoliniUen (Vi 30—44).* £in
i«r«fl Stück Arbeit!
Die AuffHoltl und div Durcharbeitung des Stoffen teigt pftda-
ico Tact uud Orüiidliclikeit. Nur neni^^ ist in dieser BerJe-
uniutellui. bio Ventrlioituiifir des Cupitel 17 aus dem vierten
bt ftber den Brnck^nhan in den Abschnitten 17ri, />, r, <i konato
vogen der vielen tircliniw.-Jn^n Ausdrikke nnd seltenen Wflrter
libva. Der Schaler hat itich diei^elben kaam ans der I^ectAre
nnd wird sie sieb auch dnrch diese t^bangcn nicht merken.
Ivdtm ist incli die Auffossung^ &nd ErkUrang vielfach os-
tb*. Die durtof vervuidete Z^^it steht in keinem Verh&Itnisse
dan ^erin^en daraus resultierenden Nutzen. Auch der Abschnitt
lftvdteStr«itirsg'«n |S. 3:t) und noch einige andere, in denen »ich
Iciilt nngewffbDUcbe und seiton vorkommende W'jrter finden, würde
IBit ^rne missen. Der rmfanj; bleibt noch immer groß g^uag.
IDiripnchliche Aufdruck lässt nach in diesem U. Theile nichts zu
>lHdi«n übrig, ebenso die Ausstattung von Seiten des Verlegers.
UWaiscbes tbungsbQch fUr Tertia im Anschlaes an Cufflar bcti.
Olli., Bebst griunamtiftch ^tilistiKrhen Ri^i^i'ln, Phrasenimminlunff und
MemoffentAfr run Hr. Wilhr>lm Fries, K«rt><r der Lateinischen Kaapt-
kM« cu HAlh'. II. AbtheiluDg: f&r Ober-Tertis. Berlin 1887. Weld-
auBiebe ßufhta.ndiong- llti^
Als Fortsetzung seinee todi Kef. in dieser Zeitschrift IHB6,
B-MSf. iMsprochenen Übungsbuches für die l'nterTertia bat der
^. du Twliegende für die Oljer-TertJa bearbeitet. Die Tendenz
Vd die Dnrchfährung ist dieselbe. Der erneitcKo und ergänzt«
Snoutiscbe Lehrstoff erhält unter Einhaltung de» SYSteinatischea
Bug« Minen f bongsstoff aus der gleichzeitig fortHc breiten den
ftuilKt<^: Die Tempnslehro Abschnitt 1—9 (Caesar b. g. IV
*»P 1—26). die Modüßlehre und zwar der Indioativ, Conjnnctir in
HwptrttjMi und Impemtiv 10—13 (IV 27—36), der ConjünctiT
aN»b«i.4tien 14— 34 (V 1—58). der Infinitiv 35— 42 (VI 1—34),
*» Ofilio ohUnna 43—48 (VI 35—44; VC 1—7). das Partici-
PB49 — 54 (VII e — 31), das Gerundium, Gemiidivum und Stipinmn
*^-~^l mi 32—55), die allgemeine Wiederholung «2— 73 (VII
**-«9|. die FraigeaUie 74—82 (VI 11—14; 21—28).
Caur Benättung der wichtigsten Phrasen und Wörter des
A>>l tisd die bezeichneten Bücher in gedrängter und recht ge-
^Bfair Umtchreibung zum Zweck*] der Einübung des angedeuteten
ftansiliccbcn M-iterials verarbeitet. Der Aui<druck iat gewandt und
IMdmlMh. Nur rereiniielt sind Andectungen unter dent Texte, um
424 Lateinische GnuDinfttiken und Lehrbfichar. Von B. KonU.
<len Snhölßr znr richtigen lafeinischon Aufidrackswdls« unliiU!']
Seltenere Wörter sind in dem etnus kuapp aasgetaUeneo (nicht i
zwei Seiten) Wörterverzeichnis angefülirt. Neben diesem wM
selbst der mit einem ^ten Gedfichtjiii>Be versebene ScMAv
dcntgch-latelEiBches Wörterbach aufschlagen müssen, wenn er lOC'
durch jedesmalige Angab» der verarbeiteten Capitel angehatti^n «if^
die betreffonden Abschnitte de$ Antors nachzulesen, am den dnrcli'
gearbeiteten Wort- und Pbrasenechatz wieder aDfinfriscben. D**
Braacbbarkoit dos Bacbcs erhöben die am Scbloss angebraditeX><
filr die Übersetzung nfithiLren graiiiinHtiscb-i>tIlistischen Begeln (äli^H
das Snbstantir. Adjoctir, Pronomen, Verbmn, Adverbinm, die Wo^^^
Stellung, Wortverbindung nnd das Satzgefüge), die Zosamm«* ^
Stellung der wichtigsten im fbrnigBatoff verwerteten Phrasen nact*
denselben sachlichen Gesichtspunkten geordnet wie in d^tm ebeC*
besprochenen Cbangähuche lür die Quarta und endlich Momorii
atoff aus Caftsar bell, gall, IV c.p. 5; VI. VI cp. 14; Ü3. VIl cp.
I)<^r Kiiidrock, den das Buch macht, ist ein recht günstil
Dasselbe wird den beabsichtigten Zweck beim t.'nterrichte orreicbl
Dnir-k und Ausstattung lassen nichts zu niinschen äbrig.
ompüelilt dasselbe den Facbgeoossen.
Deutsche Vorlagen zum Übersetzen ins Latoiniscbe Ittr Ober-
dJlSSCn. Im AnsrhhjBs an die Luctöre ontworffn tob J. H. Scbiaalr
groDbeno^. bad- GvmnaaialdirDctor Taubctbischofabeün 18S6. Draek
und Vertag Ton J. Lang. Vni u. 130 fiS.
Kin7.elne Capitt^l ann dor Lertüre, ans Ciceros Cato maior,
den gewrdinlich gelenenen Iteden und einigen Briefen werden fftr
die lateinischen Schrcibäbungen ausgebeutet, um so die Lectöre xu
begleiten und das ans ihr geschimpfte Wort- und Fbrasennaterinl
zur WiederlKihmg und Befestigung des grammatischen Wissens in
vem-ondein. Thoils sind es Umarbeitungen der dber den Abscbnitteo
angMiOUtoton Stellen , thells ist der Htoff anderweitig aus latei*
uisclien, grieebischen oder dentuchnn Autor^^n entnoraraen und das
Wort- und Phrasenmaterial aus den betreffpnden Stellen Ciceros in
denselben verarbeitet. Der Inhalt der ausgewählten Stücke , sei er
nun antik oder modern, ist dorchgehends derart, dass er die Schdler
fesHBlt luid anregt. Her sprarhliche Ausdruck ist frei ron aller
KünKtcIni, durchsichtig und gewandt. Kleine Unebenheiten, die sich
hie und da tinden, werden bei einer neuen Auflage gewiss beseitigt
nenlen. da fär Schüler der oberen Classen zumal nur das beste
Deutsch gut genug ist. Die meisten dieser sind aus der guten
Abü:icht entstanden , durch eine van der lateinischen abweichende
Wendung den Srliöler 7.u zwingen eine grammatische B«i^l Pich m
vergegenwärtigen nnd anzuwenden. Wozu dies? Wo das deutsche
nnd lateinische Itliom sich deckt, ist eine Regel überflüssig: S. 1, 2
der Natur als dorn besten Führer: 3, 3 zum Schutze für die
Stadt zurückgelassen ; 4, .'i was wir kaum glauben, st wir kennen
Uieinüche Uramm&tiken and Lelirliflclier. Ton U. Koxiol 425
mknm t^mben; 6, 8 seinen Batb beiiüUten (st. einbolt6n, be-
tdfho}, wo es Umeo des Bathcs zu bcJürfeu schien; II, Ih dessen
TniehUiiig Ulm Mbranlug'; nicht nar Gütercoiiipl«xe ^«rgchuittOD,
nnUiffeni)f wodem anrh Hjüse aliG:«^HChnitten , nffenhar um
Anominaiion nub7.Qbilileti ; 24, 30 sich bat zu enrerben irissen ;
8f. r» wflch«s — oft unglanhiichrs Glück und Macht Torliehen, -wo
du AdjKtiv XU wiederholen iet. odor wenn es nicht zum itireiton
Wme gehört, zu dies«» der Conciimttät halber auch cüi Adjectiv
[nirtzeu ist; 99, 47 stuti hingeben etwa fügen, aiigchlielSeu; 46,
Mi Ihm verdankt worden ; 92, 1 00 dass kein Anct ihm hat — ver-
lAniben wollen, weil — aafgef^eben hat statt wollte und hatte
L dgl Doch das sind Kleinigkeiten und vermindern den Wert
ifc Arb^rt nur nm ein Gerini;os.
Zd den 130 Übangsaatgaben sind sechs treffliche, in der-
I Waise gearbeitete Vorlagen xu Abiturlenten»rbeit«n hin7,a-
ptvi and 18 Beisptple zur Einähnng des Perioden bat) es. Die bei-
fidnifktj» Uteinische Übersetzung r.eigt dorn Schüler den Unterschied
twisebm beiden Sprachen und zwingt ihn zu einer Vergicichuug
AfMilten, aus der er t-icb uianche Fingerzeige för die Über!>etzung
jutegeT Perioden, sei es aus dem Deatüchen oder Lateinischen, ent«
iliMB kann. Die Bemühung eine elegante lateinische Uiction her*
[■iliDn, ist eine Ssihetische Arbeit, deren Bedeutung nicht zu unter-
ist. Diese zu fördern trügt das vorliogonde Werkchen
tttUrii bei; doshalb sei es »Hen FachmAnnem warm empfohlen.
Uiwgjhuch fllr die lateinische Pynfax im Aiiüchluss »n die Gi&ui-
naÜk loa Klli^ndt Scrfrert. Mit B-'isj'ielen aus dirn Classikrrii fflr
Cat#f- Dod OSer-Terti'a iß. wnd ö. .lahrcBcursl luitaniinenpest^'llt von
P ttpeidol, Rector der LateinHcbale xu BibL-rach I88ti- Im Selbst-
rirlü des Verf 8 und io ComniiMion der Doni'adtou Ducbliaiiiiluiig in
etberacb IV n. 183 SS.
Dh Zweck dieses übnngsbnchos ist die Ginübung und 6e-
^"tigoiig der wichti^-mten liegidn aus der Tempus- und Moduslehre,
''ixT iJii Imperiitiv, Inlinitiv, das Gernndium und Gerundiv, das
'Wieipmm. die Fragesätze und die oratio abliqna. Obwohl sicli
i» Biispiel« an die Grammatik ron KUendt-SeyfTert anlehnen, sind
'•Mlbiii doch jedesmal in kurzer und äbersichtlichor Fassung die
^^«nden Hegeln vorausgeschickt. Unrichtig ist S. 34, 5 i d
** mXvto fiii ov, da nach diesem Verb st«ts der positive Infinitiv
%(, Hb duselbe negiert ist oder nicht. S. 128, Zus. 4 quibas
l*PVuiUUl oder parsum est, wofür temppratnni est gesetzt wird.
Di« Beispiele sind zweckentsprechend aus C&sar, Cicero,
^'^■u und Sallnst gewAhlt und im allgemeinen in geschmackvoller
^ttH übertragen. Unrichtig ist B. 4, Kua. '2, 2 und bcrore mich
t^tfi Volk statt berufe ans Volk ; 73. 9 ihn — hinausschieben st.
124, 6 dass — einließ st. einlasse. Sie war da (Flick-
= nimlicb?) eben fortgegaiigun. 125, 13 was für mich
en and LBbrbftcher. Von H. Kotid.
vfloi bdatelMi Wflrt» ist xnr Hoffnung aaf die DorcbffitannK ta
WaktMi A. ta«4sBsb 4er Uoffnong auf den Sing der W.; 130.
Itt gMMkaft t«««4n bin 6t. mich gewöhnt babo; 131, 13 ob»*
■Mb «fiifena n feib«i. welcher Gegend die Feinde sieh tagma^
h«^*» (UfeS9: ISS, 16 treiben ron den dbrigan SUodeo «V
klAhi^Ö)^ tlttif« Leate theils selbst Gesrhftfte in Asien, f^r &*
tiM' Minr«B lAHt („fnr die** worauf bezogen?); Hf», 16 dsnn^
ki>' u/g«spiirt St. dazu ; ebend. dirs st dir, da iler Uli»^^
««* ^w atfkt Toravsgebt
Vm 4a 47 angehängt«!, der Wiederholong des Oeeaawf^
IXttiBwton Abschnitten sind die Themen verscbiedniai W'
1-41 — 47) entschieden ta schwer für Schäler des 5. und ^•
Im öbrigen ist auch diescB tibDU|;;8bach gant zweelF'
nrdient Beachtung.
f
äUfltik der lateinischen Sprache in Cbangsbei spiel
S^fntaxis ornata imd Synonymik fnr Sohai^r »on H bis ic>
¥«ttrb«ittit Ton P äpeidel. Itftctor der Lat^inftchoie f«
IL Btodcheu. 2. verbesserte AuQ. Heilbroiin 1SS6. VoUcr
«• AIMt Schwarten. VIII u 180 SS. Preis Hk. 2.
Wlbreud das erste Bfmdcheu die stilistischen Eigenthflmlicfa-
^titsa iBi (tebrauohe des Sobstantirs, Adjectirs und rronomeDS
4nih t«»i lt«th*n von Beispielen, die aus Cicero, CAsar, Livias
«id )!«fW ftos^w&hlt nnd trefTIich Aber&etit sind, im Kinnbong
;ht(tii;t ^ich das zweite Baiidcheu mit den stilifltisrheo
rhkcitcn der Verbu. Adverbia und Präpositionen. Dt*
der Ht'ispiele ist dieselbe, wie im ersten Bündchen (vgl,
^t^\r 1H.<;., U\. Heft, S. ^24). Dieselben sind sorKtältig nnd
I«, tue Cicero, CAsar nnd Lirios in der Weis« ausgew&hlt
^tfeM «1« Bwwohl den Synonymen, deren weitere 60 aofgenoaiiMn
(tfitl «Itt Kflde des Büchleins aufgczAhll sind, als aacb dan gran-
t^l||IMhp<Httlti*<'ben Ke^'eln, die wie im ersten Rändehen in knrMT
Mii wtelftr Pas^nng den Beispielen vomasgeschickt sind, g«r«ett
%«tt\litM. Vi* Überectxnng ist meist getnngen. Hie nnd da ist die
\^ -i. .kVvii, mit der der Herausgeber sich an den Antor azUehnt.
li. cbiferligen. Bie Stöcke sind ja aua dem Zusammenbasg
i|«i.>a<i:ij . lur sich also oft nicht verstAndlicfa ; ein Zusatz ist oll
«i]i«M<i)ufM«Mr«. dt^xirlcichen statt des Pronomens der 1. Person dj«
' !lehi?en Banptwortes. Vgl. B. 29, 22. wo ein«
: I e w&re, daM die angefahrten Daten aoT die
b#Ma Bnag haben und Ansichten dieses sind , lonil
>-^> ^ebdler and prikgt sich Falsches ein. S. 33. 6; 183,
- Kt^ibebahong des „ans, unser" anfiäUig. Unrichtig
S, -4$, 16 wo denn das — hinziele, als aaf mIk
\ H wf>r da noch in ZwoiTvl daräber sein könne? n. a.
« :-<dmck S. 36. 1^ doch wurde Tast zur selben
usw., und über d. Sicoris wurde eine Fort
''^■
ir:
iMtiimeht OruDmAtiken uad L«hrbficber. Von IT. KosM. 427
^ndtn. 53. g. til r fehlt non modo — sed nicht nur — son-
pBiz beBondcrs.
Badit eingefatnd ist der Abschnitt ober die Prftpoaitipaen
Jt. Es ßnden sich nicht bloß Heispiele darftber, wie die
dcb« PriiKisitlon darch oint> entsprach endo Intoinischc wieder-
■IwD wird, »ondem aoch. wi^ &in<? dt-ctsche Präposition dnrch
hiteinische Weiiduriffou, durch Caa^b von Substuiittven, Purti-
s. d^l. aoflgedrückt wird.
Ancfa die Beispiele diuses BilndchAns Kcbeinen dem Iter., irenn
to Schüler scbOD vorgerückter an Alter and Wiesen sind, viel-
in schwierig. Unrichtig ist 129, 17 ein junger Blunn, namens
All WiederholangsstofT srhlicOcn sieb 45 Absohnitto an die
Satze an, die zum Thcil Koths griecbiscbcr Geschichte (21)
sind, zora Theil den dritten panischen Krieg nach Biti-
(7fi endlich Personen ans der Mxthologie nach Natalis' Comes
ikbadelii.
Viu den Wert and die Existenzberechtigong dieesR U&ndcbens
nWiDft, so gilt TOD diesem dasselbe, iras Ber. a. a. 0. von dem
B&ndchen geengt hat.
Cbursiltze zur EinQbtia;? der lateinischen Syntax in Tertia.
fi—minfnjtrntrllf von Konr. Dr. Krant FQgncr. Nienburg a. W.
t tonDekiie Aufiage. Berün IB&7. Weidmann'sche Bncbbandlung.
IV «.58 SS. Frei« Mk. t.
Durch 900 kurze und drei längere, CftsarB gallischem Krieg
••(•OBiinene Sätze führt der Verf. alle wichtigen arntaktischen
lltib in der Keihonfolge der Rll(>ndt-Se,vffertäch<>n CJraniinatik vor.
^ Ptragrupbe dieser sind den betreffenden Sät%cn jedesmal mit
teiH, 4ui Inhalt angebenden Schlagworton vorangestellt. Diese
ttu tiod pcanz geeignet in Bchrifüicher i>dDr niändlicher Yerwen-
tef Ton Bttit« de» Lehrers die syntaktischen Kegeln lest eiiizn-
Am, da bei dem bekannten Inhalte die Aulrnerksaukeit von der
^ nicht abgezogen wird. .\ber anrh zur Wiederholung nnd Be-
iMifuiig der Syntax in der .'>. Clause k^nnnn sie gnto Dienste
'■hliit, utd aacb insofem sind sie für den Lehrer von Interesse.
^ *r darch dieselben ersiebt, was an s^-ntaktischem Material in
'^bin Schriften sich vorfindet, so dass er bei der Kinübuog der
%i4li auf die duelbsi vorkommenden Pniikte besonderes üewicht
^» kawi-
Ein stilirtiBCher .Anhang enthält ans derselben Schrift in 80
^•«■»tni Beispiele über die Wortstellung, Satzstellnng, inm Sab-
*^t, Adjoctiv, Pronomen, Verbau, zn den Partikeln und von den
T^ii)m ond FigOTun. und zvar theils neue, theile Hinweisungon auf
^ ur Einäbung der Syntax vortusg^angene» Beispiele, so dass
^■W Anhang zugleich za einer Wiederholung der voriiergefa enden
Atetettte fieb gestaltet.
UtMBischo Qr»rnriiatiken und Lcfarbflcber. Vom H. KosioL 4S!9
noch uiauchea mit, was Eorist liaft«» geblieben wflro. Ober
"M dar V«if. gebracht bat, wird mau scbwerUcb biDaasgeheD
■'■■IX.
hxa dem Oosagtcn empfiehlt sich Aa» Werkrhen als ein rerbt
WzBchbarta Hilfsbficblein TOr den Latein nnterricbt. — Ein Index
«Ml di« Braochbarkoit noch erheben.
Lateinische Phraaeolode. För den ScbuIecbrAoch bearbeitet von
Dr. Cul Meissner. Prorwi>tor am herzog). Karlsgymnuiuni tu B«m-
IWTK. 5. Twbunerte Aufl. Leipzig 1886. Druck u. Verlag von B. O.
Teabner. X u. 200 SS.
In rascher Anreinanderfolge erschienen die nenen Anfiagen
iiM« Baches und rochtferti(>t«n so das günstige Urtheit. das Kef.
iB 4i««r Zeitschrift 1881, S. 643, and 1865, S. 268 f.. über das-
Mlb* ausgesprochen hatte. Jode Auflage wies in dt-n vorgcnom-
Btwii Ändffmngflu das Streben des Autors nach, das Buch dem Be-
dürfnisse der Schote entsprechend r.u gestalten. Dassribe ist auch
iiden fänften Auflage der Fall. Die Gliederung des
>rt- und Fhrasenniaterialei ist dieselbe geblieben.
ii07.äglicb zur Vormeidong von Wiederholongen auf
■>/.ogene Stelle (Jahrg. 1865, S. 268 f.). an der er
liesen Funkt eüigobeud geaprocheu bat. Die Ver&iidürongen
-...Jjiin sich nur auf die unter dem Texte stehenden Anmerkungen,
4i« hie and da erweitert und rectiüciert worden sind, sowie in der
Himra^aDg eiDzehiflr i'hrasen.
Der beigehmchte Stoff roirbt für die Bedärfuittse der Schiile
ia aB^meinen vollkommon ans, nin/olnes kt'innte sogar als außer
in B«r«lcbe der Scbole gelegen uoch wegbleiben. Anderseits bat
friilkh aocb der Eef., der den Inhalt dos Baches in dieser Bozie
hn; beim l'nterrichte stets verfolgte, manches vemiisst; so z. B.
B* 4, i Umsichgreifen (rum Brande] noch Lir. XXX, 5 effoso tam
bUiacendio; S. 19 neben „in den HJnden hahon" auch „unter den
Stada haben: ^1 >n den Augen der Welt ^ nach allgemeinem
ttofc«!». in qnseren .Vugea — nach unserem Urtbeile; 62, 10 es
tei nicht meine Absicht sein non est hnius instituli, propositi
Mii absichtlich auch id agere, openun daro, contendero ut ; 65.
12 nthr aus der Praxis als aus der Theorie kennen experiendo
»ifii qiuiu disceudo cognovitise; Erfahrung besitzen auch pra-
ll ^l*^» HM in aliqna re; 70, 4 ist neben genns vitae andi ratio
! *<^ (BeroO ZQ utxen; 71 jemand als UewUhrsmann anfahren ali-
1*iiite»t«m, aactorem citnre; 72, 5 so wird z. B. erzählt ut
*vt3tar; 83, 16 skizzieren rem incohare, adnmbrare; 85, 1 neben
l*Q* (eloqaeatiae laude) auch excellere; 86 reiche Erfindang in-
'Oaeailanim renun copia oder iiiventionis cupia, sorgfäUitre Anord-
"Vg c<>mp<JUondanini rernm accnratto oder dispositioniü (ordinis)
tiitntla; grändlicbe Ilewnixiühnißg argnmentandt gnbtilitas; 8R
fc ftäiktwiatik roonim descriptio, notatio; I.icht- mid Schattenseiten
I
I
I
Lateinische Gnmntatiken und I.etirbOdier. Von H. Kwai.
(äarstoUen) qnao in clnni loce posita sunt «t ubi amtm «st «
recessoe; 90 „foUi anepiclen** aacb facet« eignificare aliqoid; 98
Satz uach bloC durch illad, lioc aosf^odräckt, t. fi. dJ«Ka Ett
beweisen. 110 C*?^eiGterunEr uniiuus diviuitus pennotai. aflUtu;
1 16, 3 neben libidiue lerri auch imp«tontia efferri und mbeo pmei'
piiem Terri ali(|aa re auch studio alicaioH rei proraln frf. i'ic dl
Ben. 16. -'»5); 134,8 Geselligkei totrieb coniuiictiocis appetitu ote
Uraschroibtingcii, vgl. Cic. off. 1, 4, 12; iieb«ii alicoiiu (unOint*
täte nti auch famlliaritato coninncttun esse cum aliquo; 199,1
Tefalt Contract schließen reu, rationes. negotium contrahere: 1^2,8
unter DcmaKOi,' auch aasentator popnli o. a. m.
lu beiden Rec'isteni ooltten die ZtffBm genau controlivt wor-
den, sie stimmen nicht nherall, /.. R. Grund 39 st. 32, Poduit iM
st. 94, Ohrenzeuge 36 st. 136. Staatsmann 141 st. 146 n. i
Außerdem irftre namentlich das deutsche Begister zv veiTollrtlD-
digen ; man vcmtisst 7. B. ansKoichnen 65, Dedamation 91. OiM
and Blchtung (im übcrtragonon Sinne); Bedner 85 n. lu n.
Unrichtig oder ungenau ist die Änm. S. 66 experiri mr m
dem, was jemand an sich ert'Ahrt; eoll wohl heißen „solbfri. erproM".
denn son«t war« ein Zugatr-, wie Tic. Plane. 9, 22 omni» to»
expertns i'rr noitix tautologisch : S. 98 endigt eich st. endi^
Trotz alldem ist das Bach ein trefflicJies fftlfsmitlel «ir Bt-
horrschnng des lateinischen SprachmaUriHls ond kann somit Mnn
und Scbdlera nicht genug emitlohlen werden.
Über die Einl^guag der inducti^n üaterrichtsmethode io d«
lat^^inisehcn Elomotitarunkn'iotit Znglcid) als Vo^r>^(l6 m ^
Nebenaui^gabe des lateinischen Klementarbiicbe« fQr Seil& ronPt '
Lattmann. Gottiogen 1884. Vandenhoeck and Rapmirti VerMr
24 SS. Preii 10 Pf.
Vorliegende Broscbäre ist eine KechtriTtigungsschrift ^
Verf.8 einer großen Anzahl trefflicher Scholbüoher für die Einföhn»- ^
der inductlven Methode in das lateinische Elunieittarbuch fär Bi
und seine ührigeu lateinischen Cbungshdcher. Der Vorsncb ist n
dieser Darlegung kein neuer; schon wiederholt ist er gomarht i
den , aber immer von dem ConserratiTisrnns der filteren Lehrer
k&mpFt worden. Der Nutzen dieser Methode liegt, abgwelHii
der Anl<?itung zum selbständigen Dcntfen. darin, dnsit wieder
den Inhalt dt»r alten Schriftstoller der Hauptwert geli-gt wird,
das rormalislische Klenimit ganz zu verdrängen. Üie DarstelhnCl
ist überzeugend und das umsomehr, als der Verf., obgleich «e w^
innftchst nur um eine Angelegenheit handelt, fBr die er mit dt<
Sebriftchen eintritt, doch stets objectiv bleibt and die Allf«iiHta
beit im Auge hat; desgleichen ist es interessant dadurch, dau
den persi3nlichen Kutwlckelungstgaiig unseres Verf.a in BftrefT ^m^
wichtiguu ])Adagogifa-r1ieu Priigf^ überblicken. Ref. empBehll dabei<
das Büchlein der Aufmerksamkeit der Pachgenoeson.
Wien. Heinricli Koii
Patofit Ans d»ai«cben LcMltficherti, aj^ex- v. K. ^ejsltal. 431
t4«atscbeo Lesebuch ern. iv. Buid; &. u. A. T : Epiaehe tmd
l^bc Dichtangen, erUntert fär dieOherclasHen der bObercD Schulen
Bb4 tut Jm JeuUclio HauB. l'iittfr Milwirkuiip von Dr. 0. Frick
od ttidern hcwUhrtt-n SchulmäDnern ller^u^gf■zc'Vlen von Friedricli
PcUek. Berlin 188-\ Hofm&nn. 2. Abtlinlunir: LrriEchc Dicbtnnfrcn,
S, 481 -WO.
Bevor Ker. an dl« I^rledii^iinK' eeiner fi^entlichfin Anfgahe
[fi^l. m vs ihm gcetntt«!. die Aufiiierkfianikoit seiner li«rT«n Facb-
|{«H««n auch anf die öbrigon Tboile des bis jet7.t 4 Bände um-
BdtQ Werkes zu lenken. Als Ucraus^obcr der orston 3 Biliide
B. mid W. Dietlelu, B. OuEcbo und F. Polack j^namit.
Dtr I. Band, für Lebrer der unt«rst«n ClasBen der Tolks*
jfecbol« btetimmt, entbftlt durchwei^R Dichtnn^Gii, die dem Teretflnd*
lliM Mdis- bis :icbtjähriger Kitidor rialio liefren. Der LI. Band zer-
imt iß 3 Abscbnitt«: 1. Fabeln, Parabeln und Kn-Alilnngen in
iPrm (S. 7—70); 2. Epische Dichtungen {Fsbeln. Parabeln. Le-
Saßoi und Mären in gebundener Rede: S. 71—161-,
)« Gedichte: S. 162 — 264; Balladen, Romanzen und
i» Erz&blmif^: S. 285—397); ft. Lyrische Gedicht« fKutur-
Uiag«: S. 398—558. Liebeeklänge; S. 658— «29. Vat^rlaiida-
bdv: S. 629—690, BeUgi^^se Lieder : S. 690—724). l>er Ul. Band
mUsA i Orappen: 1. Sänger und Gesanges Macht (S. 5^79);
2. Dm MMachenhPri in Lnst und Leid (Lyrik: 8. 80— 299J;
lHAUMtbaten and Horzcustreue (Epik: S. '300 — 571); 4. Ge-
inkenliben in Lehre und Beispiel (Didaktik: S. 571—596); an-
Hk&Bgt ist ein AbrisK der deutschen Poetik (S. 597 — 620) und
■is Veneicbnis der in den 3 Bänden rertrotenen Dichter mit kurzen
Biogripbien (S. 621- 659j. Der IV. Band eiidlicli theill sich in
- Abtliflilaugen : 1. Epische Diebtungen (Das Nibelungenlied. Gu-
^nio. FartiraJ, I>er artoo Heinrich, Daw glürkhafte Schiff, Der
^i«aiu. Der Heliand, Hermann tind Dorothea, ICeineke Fuchs:
8- Ä— 180;; 2. Lyrische Diebtongen (S. 481—940).
Leider gestattet c3 der betichrätikto Baum nicht, hier auf den
'oh»li der einzelnen Bände in üusführlichtrcr \V'öisc einzugehen.
*^ allgemeinen sei bemerkt, dass die Herauggeher den uidi selbst
ff*sldlt«n hohen Anforderungen (s. Vorwort I, 3 ß.j nachzukummen
'**4Lich bemüht waren.
Besonders rerdlenen die unter dem Schlagwort „Vorbereitung*'
S^linchten Einleitungen jüle^ Lob. Sie sind meist gut und an-
•"•fcffld gesclirieben und wissen oft sehr anscbaolich die in dem
J»*fiekt« Turliegende Situation z« malen und jene Saitfn des mensch-
**^n Herzens erklingen zu histieii, die in dem Herzeu deti Dichters
*tiUt «rklungan habt>n mu^isteii, als er sein Werk schuf. Nur macht
•Ml floUtnweiM eine wenig gerorhtt'ortigto Breite der Darstellung
^«Mfcbv; so umfasst t. R., um gleich das erste Stück des
BiadM berannziehen , die „Vorbereitung und Vermittlung'- des
Mmnten Sinnspruches: .Mit Gott fang an: Mit Gott hör' anf!
^ i<t der besü Lebenslauf", nicht weniger als 36 Zeilen. Khenso
433 PoJtiel; Aos äeiibchen LesebQeherti, ugei t. Sl Slrj^aT.
rnöchi« fiec os iiü-lit für naclialimetiäwert erkläreo. dasB der Lectär«
piwtischer Stücke wie des „Hasen" von Hey (I, 27), des „DUtal-
ßiiks" von Cnrtmann (I. 249), des „fTröUzschnabeU" Ton HoesB
rn, 126), der „Moosroae" und des „blähenden Plachses" von E&im'
macbcir (II. 112, 460) Boscbroibtuifren der genannten Thien dd<1
PBanzcti als „Yorbcroitimc^" onicittclbar vorangehen i>der sie aJA
,,yertioron^" begleiten. Hat das Kind einen Hasen noch niebi
geseheu, woran icb jedoch ätark y.veifle, ro mache es der Lelmr
in einer nntarg'OBchiclitlichen Lehretande mit den Xerlc-
wärdigkeiten dosselben bekannt nnd Kctze dann im deatscheD
Unterricht diese Bekanntschaft voraus. Ks hat ja immer sein Hiss-
liclu'S, den Dichter nnter Zahlircnahme einer Wandtafel oder eioetf
anepeptopften Thierexemplars prklflren zu wollen. Zehn Merkmidft.
auf deren Aufzählung der Naturhistoriker bei Beschreibung t-ines
Thieres oder oinor Pflanzo mit Kecht das größte Gewicht lej««*
mu88, läset der Dichter unernahnt, ein elftes föhri er an. und
gerade dieser oft scheinbar absichtslos hingeworfene Zug gestattet
der Phantasie des Kindes, sich sofort das Bild des ihm bereite
bekannten Wesens zu reprodurJeren oder mit Benutzung alter Vor-
stellungen ein neues Bild zu schaffen; nnd anf die Phantasie d»
Menschen, nicht anf dessen Verstand hat ein Gedicht in erster
Linie in wirken.
„Nach erfolgter Vorbereitung hat der Lehrer die Dichtung
mnglichst gut vorzulesen. Seine Stimme nnd Geberde helfen di»
innere Kraft der Dichtung ßnssig machen und in die kindlich»
Sftele tragen." Im biteresae der Sache wftre es nun gelegen und
gewiss vielen Lehrern wiUkoimneii gewesen, wenn die Herren Her-
ausgeber sich der Mühe unterzogen hAtten, auf Grund der ein-
schilfigen Werke von Benedix, Palleske, Humperdink n. n. wenigsten»
die bedeutenderen Dichtangen unserer Classiker mit Bandglosscn zu
versehen, welche die Art und Weise des Vortrags näher bezeichnet
hätten. Rec. glaubt zwar nicht, dass irgend ein Lehrer lesen könnte:
Leaore fuhr uras Morgenroth —
Empor aas schweren Trftmnen,
nnd nicht vielmehr
Leonore fuhr — ums Morgenroth —
Emppr aus Bcbweren Traoinen;
allein so einfach steht die Sache nicht Immer. Bio bekannte
in Schillers „Taucher**:
Und will sich nimmer enchCpfcn and leeren,
AI» wollte das iMeer noch ein Meer gebären.
Übt erst dann ihre volle Wirkung, wenn iin zweiten Verse nicht
das Wortchen „noch" den Sat/.ton erhAlt, wie man leicht verEucht
wäre zu thnn, und wie Schüler gewöhnlich za losen pflegen, sondern
wenn gelesen wird :
Als wollte das Meer noch ein Meer geb&renj
Maek, Au deatKben tiesebQcliem. angn. ▼. K. SiejikuJ. 433
t. §t usffihrtiche Be^rrflndnng dieser Uetonungsveiso bei PaUesko,
batt to Vortrags. S. 85.
Aß die „Vorbweitang" und „anniiltolbare DarbioluiiK" eines
b«n Stückes achlieQeu flieh zur ..Vermitttmi^" des Verstäad-
«linterndt Inhaltsangaben oder Wort- and SacherkiSruugeri.
Somit Rec. daA Werk ans praktischem Gebraoche kmni, sind
[bbltiangaben wie Erkl&rDri;;«n tür den Schutgehranrh im .'itlge-
[■taen gut Tenrendbar. Sie sind meist knr/. nnd böndig gefasBt
I od ntbalten alle nCthigen Daten. Neu war dem ß«c. die Erklämng
8ciiru<er (Postkotscher, Postillon) als „Sfhwalger, einer Knt-
lUhii; des Wortes Chevalier, d. i. Keiter, vi« man die onüten
Poetboten nnter Kaiser Maximilian I. nannte" fIX. r»92J.
Her (baTer. Wftrterb. 11, t'i'AtV) führt r,war dag Wort Schwager
im Bedeatnng KntAcher an, lässt es ab^r sonst anerkUrt;
[isdmen (DoatBche VolksetTin.), Kossberg (Denteche Lehnw^^rter),
Vfigiod (Deotscbes WOrterb.) kennen es nicht. Bei dieser Qe-
[li(abeit mag aadi erwäbut werden^ dags sieb I, 649 vieder etn-
[Bil «ine richtige Deutang des Sprichivurtes „MorgeTiütiinde bat
l6oU im Hunde" findet. Die landUalige Krkiftrang fasst „Mnnd"
ib rlcicbbedentond mit tat. 08, oris (so übrigens anch Sanders in
MMQ Wörtcrbnche II. ^46"; Herzog. StiliBtischc ('bungeu. S. 24
n4Heinze. bispositionBentwnrfe, S. 271 gehen jeder Erklärung des
VottM forgf^ltig aus dem Woge); doch schou Liniiig. deutscher
iifcalx, 8. 171 weist aal abd. rannt = Schutz, Hand (lat. ntanus;
r{I. Tor-mnnd, Mänd-el) hin, irrt aber darin, das» er „Mund** in
TiftpinijaDg bringt mit lat, monio, griech. ä^vita; t<. Klage, Etjm.
WSfUrt... 8. 232.
Als dritte psj'chologische Stufe des Kunstgeiiusi>es stellen die
Hfvaigebtr nach Herbart die Stufe dtr „Vertiefung", d. i. Ver-
Icrtpfaiig and Zusammen fassnng, nnf. Unter diesem Schlagworte
■«rim Ort nnd Z<?it der Handlnng, Charakteristik der Personen,
^••tokeogang, Gliederung und Tendenz, Schönheiten und Eigen*
'Hnlictikeiten In der Form mehr oder minder ansCührlicb besprocbeo.
•'B Fleiß und Mühe ließen es di« Herren Herausgeber gewiss nicht
^*B: doch ist die Ausfährung weit hinter dem unzweifelhaft guten
'^Uöi mrflckgeblieben. Man traut kaum seinen Augen, wonn man
ich greife hier nur ein Beispiel aus Dutzenden heraus — als
•^'«rtiefnng** der Bflrger'schen „Schatigrfiber" I, 2-J9 liest: „Ge-
lfragen: <i) Von welchen Personen und DinK:c-n ist hier die
it b) Was ist jedes? (Der Win/.^r ist ein Weinbauer usw.).
Wo ist jedes? (Der Winzer lag Im Bottu usw.). d) Was thct
i^e»? (Der Winter lag, sprach nnd starb). *•) Wie ist jedes? (Der
WiBMt ist t<Mltkrank, fürsorglich und endlich todt)." Sollte denn
^irklich dem VerstAndnisso obigen (ledicht^s, das bis auf etwa die
ffctir Kint und Hacke vollkommen klar und verstAndlich ist,
aaden als darcb derartige müßige, am nicht zn sagen kin-
^hslw Fngen unfgebolfen werden? Es scheint fast, als ob ein
liO-dmll f. d. ««torr. Ütmn. IBH. V. U«h. 28
Mg«. T.
Vaifi^ns ftUr der Erkläningsiroise dicMC
L Dm TMMiilirn 1688 der „Zeitochrift tir d»D dcnlite
■. a. eine „an&praclisloee Prob«", wie dk Tc*
^^IH? v' **'***T za einem Gedicht« etwa onitast«)!«! ffn,
a» aaoiA M £aMr Gtlcgeulieit mehr denn Imndm Fn^ iit
to'övi'tar »> te Emdcr m stellen hAtt«, am ihnen diehm-
^m "lialllT'fT" rerstflndlich za machen. Bec. war bite
f, da« Gedicht sei einfach gfiUug-, um nadi «■•
evten Vorlesen nnd nacfa korzer Erfcllnuij; da
«dieneren Wörter selbst von denkfanlen und sst
nrstuiden zu werden. I^un wird ihn wi« 4m
m Jhati'^ gelehrt, daas was er sonst auf eioeo ScUi|
in, atBs! xwei! drei! dazn nMhig sei.
Sm^ maif« unangenehm berührt die zuweilen ziita|:f tra>
k ain Gedicht hiueinzutraifen, wag nie und nimw
stallt Wieder ein Beispiel für viele! Jedenuami
te kaidM-aiBEac^en Vej^e :
W* wohnt der liebe Gott?
Sfafa dort den blauen Htmmol an,
Wi« fMt er (fUiht »0 langt' Zeit.
Sich wClbt io hoch, sich streckt «o weit,
Dass ihn kein Henscfc erfauen kann.
aiir Ftanz KnauÜi, einer der an dem rntemehmeii mit-
ScfcolmAnner, prklitrt diese Stelle folgendermafleo (Z, ^9):
im Himmel. Der Dichter weist bin auf die blaue Fub*
;: ein Bild der Treue Gottes: auf des Uimmels VtHt;-
•r-i Duer: ein Bild der Inrerftuderlichkoit und £ii$
lum; auf die Hßhe nnd WAlbong dee Himmels: ein B3'
üxoabfDbeit nnd schätzenden Allmacht Gottes; inT ^
des Himmels: ein Bild dt-r Allg-ei^'enwart ond C i^
iicbkeit Gottca, den wir nicht zu bfvgrelfen remfl^
BD Verstände." Das geht denn doch über das SbS ^
biuaus. Man sebo ferner, wa« die Herausgeber in die C^
-— -«dUfers Sonntagslied" (1. 3.M). „Dq bist wie eine Blui*
. ,Wandorers Nachtliod" (II, 536). „Keiters Morgwili»^
,^^ ibyi. ,Kichto und Palme*' (IH, 132). ..Aus der JngendzsT ''
m. t>7)t)mi>iuerkl&rt haben! Macht der Lehrer nach dem scfalicfate:^
^ bvnllch empfundenen Vortrag dieser u. ü. etimmangsroll'^
.Om äocb viel Worte, versucht er alle m^>gltchen und umtAtf
uttiugen, oder geht er daran, in salhungsvoUan Wem'
> :> >>n! die Stimmung einzutriclitcm, von der das Oedicl*
.. <.i:tno verwischt er wieder völlig den Eindnick, den das-
11 vraten Lesen anf die empfänglichen Hen.oi der Jugenfl
«. Kern, Methodik dos dentscben Unterrichtes, S. 40 f
Auv'h nach der Astbetisiorenden Seite hin wird des Gates oll
' v'othan. Wenn im „Taucher" (HI, 370), im „V'aebtf
) aaf die vom Dichter glücklich durchgeführte Lantmaleni
dsaa
JMhfk, Ans (l«ai«cbon Lesebflchcrn, anfielt, r. A'. Stejakal. 435
itieMn wird, eo irird man dioson llinwois diinkbar cnigegcn-
Aber X. B. behaupten zu wollen, dass dio vollen Laote a
* in den Elns-augKWortvQ des „Handschuh" die ,,fdierlicbe
Soo" r eranschaulichen, oder dass die Worte „Und der Leu
G«brült richtet sich auf" durch ihre Einfachheit „erhaben''
[tiftw flll, S7Tf), steht nahe nn der Grenze des Lilcherlicheit.
Die Dispositionen sind ebenso wie die Darlegungen des Ce-
[fchngapgeg meist gut durchgeführt, wenn auch nicht immer
JAmichtlicb angeordnet.
Was eodlich die „Verwertoug" der Stücke betrifft. 60 lAsst
lad nanches gute Thema den .,Bedß- and Stilübungen" entnehmen.
jhulich fehlt es anch hier nicht an MlHs^riffen. Kebon angu/.AhUL'a
I Raden «ich viele verfehlte oder zu schwere Anr<,'ah(!n. Hieher rechnet
t. B. den anioatellonden Vergleich eines Knaben mit einem
EMtfeAen (L 27), den eines Esels mit einem Kaninchen (beide
|kUi a&milcb lange Ohren und sind „ein bissel dumm'*; I, 191),
Ite^M , Zauberlehrlings" mit den „Weibera von Winsperg" oder
[■it jUboin vor Pavia" (TU, 446. 448], endlich die Aufgabe
[■Tl. 30: ein Gedicht (Mahnung zum Gebet von Riffer) m\l unter
Anlittnng des Lehrers zu einem neuen Gedichte werden, wobei das
KtfitiTp Diid Ablehnende des Originals in Po&itives and Zuneigendes
uofeHtzt wird — im gegebenen Falle zwar nicht schwierig, da die
iiärb<>itung dieser Aufgabe schlecht und recht rnn den Heraus-
lAttn selbst gebracht wird, in jedem anderen ähnlichen Falle aber
liM harte Nnas auch für den Lehrer.
Orammatiscbe . orthographische und etymologische Aafgaben
te Aucblusi ao die Lectüre poetischer Stücke zu geben, hält llec.
fkCMdunacklos, und er stimmt mit ganzer Seele den Augruhrongen
H «rirhe die Instructionen zum deutschen Unterricht au r^ster-
■vitlÜKbui Gymnasien über diesen Punkt S. 81 bringen. Gläck-
l^dMnieiM kommen derartige Aufgaben nnr sehr Tereinielt vor.
Über die 1. Abthellung des IV. Uandes kann Rec. kurz
^iiiT^gtbeD. Die Behandlung von Stücken aus der Zeit des deatschdn
*ittelaUers ist, da an österreichischen wie an preolJischeu Gym-
'^n (und K«<al8chuleu) infolge hochortig^r Entscheidungen das
"(ttilbocfadeatsche leider fallen muagte und a!» Ersatz deaselhen
18 in Osterreich) die Mittheilung der dürren Uhland'scheii
C« der Volbsepen getreten ist und (gpArlicheJ Proben aus dem
igeolied und aas Walther nur mehr in der lendenlahmen
rtzQQg eines Simrock gelesen werden dürfen, fär die Schule
'*■< ITVgeutitsndsIos geworden. Gegen eine umfangreiche Lecture aus
Bopstocki „Mesaias" in der Schule uprerhen eine Builic triftiger
^rindii, die za erOrtem wohl hier nicht der Platz ist, und „Her-
iMnn und Dorothea" liegt bereits in einer großen Zahl zum Theil
^Hät guter erkürender Scbolansgaben mit und ohne methodischen
Aakug vor. Nichtsdestoweniger soll rühmend heiTorgehoben werden,
L ^ airgeftefaen von der dürftigen and auch sonst weolg anspre-
28«
ä
436 PoZmrit, Aas dratMlien LcwbQclioni, äogei. t. K. Stt)ütü.
cheiKit'H Erlfloteniiitr zu ^EeineVe Fucbs", aucd dieser Tlisi!
Get<amiiitw«rlies die AnfnKTksamkßit der Parhcr«nvW8en roIUnf
dient nnd manche grhfltzeiiKvertftn Etn7,elheiten enth&li; dahin g^d
du „Zeit- and Culturbild nach dem Xibeltui^cnlied" (S. 24).
^Sitaatlonszeichnnngpn (S- 34) nnd Charakteristiken der Ptr
im Nibclangenücd" (S. 40). die „Vergleichunp von Wol
ziral mit Goothes Fiiust" (S. 233). die „Ckersicht über di«
ionik der Haiipth&iidluiig: de« ganzen Urasias" (S. 369) «. t
frh wende mirli nnn meiner eigentli^^hm Aufgabe n,
Besprechung der 2. Abtheitang des IV. I):uide9. Dieselbe arat
vie schon oben erwähnt, nnr lyrische Dichtungen. Sie tnctil ffilj
Bercchtigang ihres Daseins dnrch die Eigenlhüinlichkeit d«r
ricbtlicbcn Bebandlnni? sowie der Auswahl und Ani>rdnong dar
ZQ erweisen. Wuu den ersten Punkt betrifft, tto sind in weMt*
liehen die srhon golegeutlich der Besprechung der ersten 3 BUdi
erörterten didaktischen GmndRät?« maßgebend gtnresen : ich k«Bt
daher anf diesen l^unkt nur ganr. nebenbei zn sprechen. Wirliti
erscheint mir eine nahero Betrachtting der Answahl nnd Anordi
„Eine rechte Theorie des Lehrplanes" . sagt I>r. 0,
der Yerfusser der Vorerinnening, S. 483, „wird nicht den Die
die Einfährung in seine Dichttuigen, sein Leben nnd mt» tuli'}
wickinng zum Selbfitzwecke machen, sondern die Bildung des Sdrilflii
alles andere nnr in einem Mittel för diesen ZwecJc.^ Aufgab* jnff
sei es 8omit, ^auch die Leetüre als ErfahmngsqaeQe nicht nsrN*;
zusehen, sondeni sie planmäßig zu einer sulchen zu machen" (S. 484}
In dieser SchrofTheit ausgesprochen. lAsst sich die erst an{
BefaftDptURg leicht als ungereimt hinstellen : es möset« d<n
letzte Absicht der Herren Iloransgcber wirklich dahin gehen,
ans dem Goethe'schen „Mailied'* (Wie herrlich lenchtet. ..)
einer ..Erfahrnngstiuello" darcb Hervorhebung der RinzelniAg*'
Herrliches Leuchten der N'atnr, Soniienglanz und Vogelfang. Bl^'
tendrang and Blütendampf, Murgeiiblumen nnd HimiDetsduft, ft^^
Schilderung des Mais abstrahieren za wollen. Eine solche Verk«naiC'^
des Wesens der Poesie wage ich denn doch nicht den Herren H^^
ansgebem zuzmiiutlien, hin vielmehr überzeugt, dass andi V^
in Goetb<>8 „Mailied * (s. S. 787 f.) „echte Idealiiierang dts rtilisti^
Liebesgerühls, wie es im Frühlinge mit beseligender Lust du R«^
eines liebenden Jünglings erfüllt/' erkennen (s. Goerth, Etnfihran^
in das Stndiom der Dichtkunst, S. 290). Allerdings ist die Af^
nnd Weise, wie einzelne Oden Klojjstiicks rerpflörkt werden , vj0
eine ..zielbewnsste FOrderong des geistigen Wuchsthums" der 8ch<fi
zn ermJ^gtichen. aarTallend.
Frick scheidet nfimlicli dieOden Elopstocks tbreut Inhalte
drei Gmppen : A . Naturleben (S. 7 1 6 ff.), B. HenschenlebAit (8. 7£
C. Gott (S. 770); die schQnon Wingolf-Odon. die Oden an
und Oiseke n. a. sind giuiz beiseite gesetzt worden, weil, wie S.
Polack, Ans deatBCbeDLesebfichern, angez. ▼. K. StejskaL 437
bemerkt wird, dem Schüler die Eberi, Gisekenew. gleicbgiltig seien;
ganz mit Unrecht, denn der träge und tbeilnahmslose Schäler kann
sieh auch bei der Leetüre Homers frei nach Hamlet fragen : Was
ist mir Hecaba? Und doch mnss er aas seiner Theilnahmslosigkeit
aoTgierctteU und gezwungen werden, sich dorch die ihm bitter
schmeckende Schale znm süßen Kern, d. i. hier znr Erkenntnis der
ewigen Schönheit, durchzuarbeiten.
Unter A. Natnrleben nnn sind, charakteristisch für Fricks
Vorgang, als Unterabtheilongen angeführt:
L Völlig objectiv gehaltene Bilder in Wirklichkeit vorhandener
ldDdacbaften:<
1. Der Bheinfall bei SchafFbaosen : „Äganippe und Fhiala"
Str. 1—3.
2. Die Umgebung von Priedenaburg : „ Frieden sburg" Str. 4—6.
H. Objectiv gehaltene Bilder ohne bestimmten geographischen
Hintergrund:
1. Frühlingalandschaft: „An Giacomo Zigno", Str. 3.
2. Gewitter: „Die unbekannten Seelen", Str. 9.
3. Landschaft nach dem Gewitter: „Kennet encb selbst!*'
V. 15 ff.
4. Winterlandscbaft in der Frühe eines Wintermoi^ens :
„Der Eislauf" Str. 7 f.
m. Objective Schilderung des reinsten Katurgennsses :
Frühherbsttag: „Die Wiederkehr", V. 19 ff. Und erst mit
IV. Objective Naturbilder mit Hervorhebung des Naturgenusses,
b^nnt die Behandlung ganzer Oden.
Diese Art, eine Aaswahl zu bieten, halte ich nicht für die
lichtig«. Ich will ganz davon absehen, dass es untbunlicb und
jedem ästhetischen Genüsse hohnsprechend ist, ein Kunstwerk, das
^ Ganzes gefasst und gefühlt sein will, in obiger Weise zu ver-
■tiouneln ; ich gebe nar das eine zu bedenken, dass die Klopstock'sche
^ildenmg des Rheinfalles fast keinen einzigen charakteristischen
2og enthält, der uns zwänge, gerade an den Bheinfall zq denken.
•*()er Wasserfall kommt aas hohem Tbale rauschend daher, schäumt,
^gt, stürzt sich herab und zerstäubt im Fall. Schiller hat den
^cinfall nie gesehen, und doch kann ihm Goethe anter dem
25. September 1796 schreiben: „Bald hätte ich vergessen, ihnen
^|> sagen, dass der Vers 'Es wallet, es siedet und brauset und
^cht usw. sich bei dem Rheinfall trefflich legitimiert hat; es
*Br mir sehr merkwürdig, wie er die Hauptmomente der angeheuren
Erecheinung in sich begreift." Auch das zweite Landschafts bild,
^i* ^Umgebung von Friedensburg" ist nicht frei von dem Tadel der
^Mgemeinheit. Was Klopstock von der Umgebung Friedensbnrgs
(eines königlich dänischen Lustschlosses am Esrom-See) sagt, passte
ebenso gut und ebenso schlecht z. B. auch auf die Umgebungen Veldena
^WOrthersee in Kärnten. An geistigem Besitzthnm zunehmen, etwas
lenifl) also kOnnen die Schüler aus diesen beiden Schilderungen nicht,
Polack, Ans deatschen LesebQchem, angez. v. K. Stejskal. 439
Ich denke mir dagegen die Behandlung Walthers (and ebenso
auch die Elopstocks, Goethes n. a.) in der Schule etwa folgender-
maßen, ohne damit in unbescheidener Weise behaupten zu wollen,
^s meine Methode die alleinseligmachende sei; denn „das wahre
Unterrichten kennt," wie Frick S. 483 sehr richtig sagt, „keine
Unfehlbarkeit, sondern nar unausgesetztes Sinnen nach Vervoll-
kommDung."
Der Lehrer gebe also vorerst eine kurze, am besten tabel-
larische Übersicht über die Lebensverhältnisse Walthers; etwa so:
ffaltherum , . , 1170 wahrscheinlich in Österreich geboren;
bis ... 1198 am Hofe der Babenberger zn Wien;
1198—1200 am Hofe Philipps von Schwaben;
1200 — 1212 am Hofe des Landgrafen Hermann von Thü-
ringen und Dietrichs von Meißen;
1212—1214 im Dienste Ottos IV.;
1214 — 1220 ein unstätes Wanderleben führend;
um 1220 ein Lehen von Friedrich II. erhalten ^
bald nach 1227 (in Würzbni^) gestorben.
Eine solche Übersicht zu geben, halte ich darum fnr notb-
wendig, Tveil der Schüler mit den Zeitverhältnissen genau vertraut
Min muss, will er sich die Grundlage schaffen, auf der die (poli-
^i^hen Dichtungen Waltbers beruhen. Auch versäume ich es nicht,
die Schüler zu einer Wiederholung der einschlägigen Partien der
beschichte anzuhalten. So ist der Boden zur Anfahme der Saat be-
stellt, und manches fällt nun als reife Frucht in den Schoß, was
sonst bei der Leetüre erst weitläufig erklärt werden müsste.
Nan lese man die Lieder und Sprüche der Keiho nach , wie
sie ein gutes Schnllesebuch oder eine für Schulzwecke abgefasste
Ausgabe bringt — ein oder das andere Gedicht kann unbedenklich
•i« häuslichen Lectöre überlassen bleiben — und lasse sie ihrem
"ihalt wie ihrer Form nach in bündiger und würdiger Weise von
d® Schülern erklären oder erkläre schwierigere Stellen selbst. Mit
^ herrlichen Elegie „Ow6 war sint verswunden allio minia jar" (0
^^K wohin verschwunden ist so manches Jahr) schließe man die
^*ctüre; Walthers Kunst erhebt sich in seinem Schwanengesang
noch einmal und zum letztenmal zur einstigen Höhe.
Nach Beendignng der Leetüre halte man nun die Schüler an,
sng den gelesenen Stücken jene Stellen herauszusuchen und anzu-
merken, welche für die Abfassung eines Lebensabrisses des
Dichters von Wichtigkeit sind. Den Anfang mache die Stelle
»'Ol Tierzec jär hab ich gesungen oder me" (Schon vierzig Jahr'
Dab'^ich gesungen oder mehr; gedichtet um 1210), bez. der Vers
"» Osterriche lernt ich singen und sagen" (Lernt' ich doch in Oster-
reich den Liedersang), den Beschluss die Stelle: „uns sint unsenfte
''rievfe her von ROme komen" (Uns sind ungnäd'ge Briefe jüngst von
Bom gekommen; Bannbulle vom 29. September 1227). Erst nach-
dem in zusammenhängender und fließender Weise von einem oder
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4fcia«^ ^K Btrrtadiaait aad äim Gettesdi»nst rcffiU
«Hi «ai iknr Fakb nach ■ Li*dar nd Sproclie.
jMt «n kaao aas Toa dir P«a(afiAfc«it doa DichUr« ib-
^M aai fir die Sctak ntthar aacha. va» in Walthm IH«^'
v«M a« ittktnm B^toarttaag dv Sät- aod CultvrerUaai«
«a HL Mi Xm. TahiliaiiiMlii na Wiefctigfoa ist ; s. S. 682 8
fefc wad» Mcfc aiada der Beefrechnnf- ifs Bocbw mI^
«^ afl mM ater m FnIgfaihB aöflicfast kort Tassen. M
iaf Vattfccr Mgt ebw Aasinhl too Tolksliodern; a«^
^Iftft fatait Imoditn rekbhaltis-; dann es eind nor 3S SXdfi
tMafBiB«, aai <• fcUft Kodai aüw Bailia duraktehsii&diflr 0
«A fea Trhalaitiaaini aalielicgaider Stick«, so das Litsd <|
^a HBdrtffini, Dar BattenOn^ Ton Hameln. Die Sdibrhl '
:ilH*a na Ttit Welwr, Omt^ Fnmddbcnr, Dae vierU tX-
KMhi6*d (Es ist ein Schnitte, der beißt Tud) osir. VoHkomf
t«i.tiatnJerbani1 tbtf sovob] iiacb Anlai^c al« Darctifahntng
Ja* S. Abacfenitl dinaa Capiteb „DürchbUrk und Cfwinn". &. 659
yaaitaili^ Von groSw Sacbkconlnis und L'msicht »oirl au<b '
li^üili Thiil ,4)m evangeÜHbe KircbeoUu)'- (S. €67— 7M). v«
aBBb mhn Tarvendbarkeit Gir Asteiroicbisclte Scbnlcn eine M
^«wteiaM« ist B
Di« Bebondlan^ Oüetbes (8. 779—827) ftbnclt der Klopet«£
aas r>fit eelbstrerKUndUcb erscheinen miug, da
(FsUer, Der geognphiscbe Unterricht, angez. v. A. Fenck. 441
TOD Dr. 0. Friclc bearbeitet sind. Anch hier ist der didaktiecbe
dttqnmkt (die „didaktiecbe Fonneo gebang'*) fär die AnBvabl
inordnung der einzig und allein ansscblaggebeiide.
Erfreulicher ist die Art und Weise, wie Dr. A. Richter in
a mit S. 826 beginnenden Capitel Schiller behandelt. Ihm ist es
1 Gegensatz« za Frick) vor allem darnni zn thnn, jene Gedichte
. dm Tordergnind zn stellen, die als Marksteine in der Entwick-
Of des Schiller' sehen Genins anzoseben sind, die nns Schillers
üfaffische Anffassnng von Altertbnm, Mittelalter nnd Neuzeit kennen
IduBn and ans die Erkenntnis seiner Ansicht über die verschiedenen
Stafen der Cnltarentwicklnng vermitteln. Als Typen der Gedichte
in ersten nnd zweiten Periode sind „Hektars Abscliied" und „Die
Wtter Griechenlands" erläutert. In weiterem l'mlango sind die
Michte der dritten Periode behandelt; doch leidet ihre Anordnung
a ÜKü Hangel eines einheitlichen leitenden und bestimmenden
fiedankens. Was für die Anftbeilung eines Stückes in die eine oder
ik andere Gruppe von Elnfluss war, ist einmal der Inhalt des-
t^ÜKü (5. Beruf und Schicksal des Dichters: „Die Theilnng der
Erde", „Pegasus im Joche" ; 6. Poetische Kleinigkeiten ästhetischen
«nd literatnrhistorischen Inhalts ; 7. die Gefahren der Forschung
uth der Wahrheit: „Das verschleierte Bild von Sais", „Kas-
undra"; 10. die cultnrhistorischen Gedichte: „Der Spaziergang'",
nDie Tier Weltalter"), ein andermaldteArt derDarstellnng(12. Gedichte
äwcriptiver Natur: „Herculanum nnd Pompeji", „Berglied"), ein-
mal die poetische Gattung, zn der ein Stück gehOrt (8. didaktische
^chte; 9. Balladen; 11. Lieder: „Das Siegesfest") und wieder
^al der Ideenkreis, in dem sich ein Gedicht bewegt (4. „Das
Ideal und das Leben"; 13. Confessionen des Idealisten: „Der
%im").
Den Beschluss des Buches macht eine sehr verdionstliche
Aaslese und ErlAntemng der schönsten Gedichte der deutschen Frei-
•»itsBänger von 1813 ff. In der der „Darbietung" vorangeschickten
Sialeitang (S. 863 B.) ist eine vergleichende Charakteristik der
^cbter Arndt, EOmer, Schonkendorf, liückert nnd L'hland mit Glück
^ncht und durchgeführt. Wünschenswert and nur ein Act der
^chtigkeit wlre es gewesen, wenn in der Auewahl auch die
^^Idsrofe der Osterreich ischen Freiheits- und Vaterlandssänger
*"" würdige Beachtung und Vertretung gefunden hätten.
Wien, im Februar 1886. Dr. Karl Stejskal.
^^fHoann Oberl&nder, Der geographische rntcrricht nach
^en Grnnds&tzen der Ritter'schen Schule historisch und
methodologisch beleuchtet. 4. vermehrte Auflagt-, herausgegeben
ton Lodw. a&bler. Grimma 1887. Gensei. 8«. '281 SS.
n Bereits in vierter Auflage vorliegend, erscheint Oberländers
^^fraphischer Unterricht als ein weit verbreitetes Handbuch für
Gnttfr. D«r geogrtpbische Tiit«rri«bi, angei. r. A. ThtcTc.
d«B Ltbnr i« G«o^T^hie. In der Tbat wurde dos W^ri; &iicb Iw
sasBfB «nleo EncbeiiKii aof das anerkennendste von Seiku dir
ptjagq^achm Prtat b^rüfit. In seinem ersten TbeQr vinl d»
Owctortl« «dI Methodik da gcocraphisrhen rnterriehtes bnbuidtH.
md kiv Mit « aicht an praktischen Winken fär den Lfhru; d«r
twaifaThtfl bdKgt sedim eine Darle^nng der Gmndzfige dtr m-
Erdkimd«, mrin die geographisch» Lage, die n;^-
GUedcKDg, der g«<i1ogisdie Bau des Erdbodens, dj« Gelur^,
te Wassar. das Klima, dte Pfluxeowelt, die Tbierwoh und dtf
ÜHBcl abgehandelt werden. ^k Bch
t)«r Stitndponkt des Verf.« igt durch den Titel d» WMtai
fmi^mi gekennzeichnet. Kr vertritt den Ideenkrt'is Kar! itttkn
äft iWb*wnsste-r Weice, nnd Hand in Hand geht damit ein* mit
Tmknuicr des Meisters. Allein dieselbe geht doch etwas 8«4>r vMt*
««A alle Alteren besseren Geograph«], incl. Hcrodol, alsVofil^fir
Butts bezeichnet Trorden, und die spitere GeneraUoa als iMmi
Sehvl« gilt Gewiss ist es wahr, dass jodes kommende Ge«:lilNht
atf dan SciiuUcni des vorbprgehenden wnnelt, allein (>s mflgs ckhl
nnehwiegen werden , dass nnier den jetzt lebenden Geo^pba
4tt Fajidamont.-ilfjedanke Eittors. welcher aoch das vorliegende Bodi
Wterrscht, nämlich dio teleologische AofTassting der Erde ab ili^
JmngsstÄtte der Menschheit, kaum noch Anhäntrer ßndet. Auch ffit^l*
nicht verkannt werden, dass Bitter immer nur einen Tboil der Geo-
graphie, nfimlich dasjenige vertreten hat, was man himte gern ^
Uiiderkiinde bezeichnet, nnd dass seine allgemein^ Erdkunde ^
Mneevm mit dem deckt, tfob YaresiDs üi seiner 'Geogrftp^
^enUis behandelte, vefiwe^en es nicht als xalftssig mcbüi^
Karl Kitter als Hanptangelpunkt der gesaLmmten Erdkunde hin^'
«letlon. and den gleich verdienten Hnmboldt in zweit«r Lini* ^
nennen. Aach ist es befremdlich, den weiteren dentechen Cr<*'
meistiT Varenios, den Schöpfer der allgemeinen Erdkunde, in d**
historischen Thoile des >Verko& überhaupt nicht erwähnt zo Qo^*°'
So ktinn schon über den Grundgedanken von Oberllnders fT*
(-Tttphlsch^n L'ut«rricbt MeiDongsverBohiedenlieit obwalten: ^"i*^^^
bull desselben möge durch folgende Daten belenchtet werden: ^ \A
Buch gibt S. 35—86 ein© Übersicht geographischer Werke, wur ^* ^
iiolcber. welche das Gesammtgebiet der Geographie, als auch "^^^a
Specialwerken ; besonders empfehlenswerte Schrift«u sind durch fet ^I^'
lirurk ber^orgthoben. Unter den Werken lur Geographie doe Mer ^^^
figuriert hier (S. 67) Heims Gletscherkunde; Jakob's .Unsere Erc^^ -^
wird empfohlen (S. 5S): und Hellwalds «Erde und ihre VOlker" ^^^^
hl« epocbemaciiendes Work. Unter den Österreich und die Alj^^^^e
Mignhenden Werken Rillt zunächst die conglnnto Scfaroibong
vtatt Lt^wl und Schmidt statt Sclimidl auf, auch berührt onaogeD
0»tr«iob gedruckt ru sebrji. CiOniigä EUmographie wird vcfini
dftWr «bor findet man liajacsicb, Südelaven genannt 1 iliurers Han
buch de« alpinen Spurts leblt neben den Werken von ^ui> und I
Fflti' Hist BanteUnngen und Charakteriitikeii, ang. ▼. A. Bauer. 443
Mara nicht nnier den Schriften zur Älpßnknnde, wie denn überhaupt
visBenscliaftlicho Werke, Compilattonen, Rei&ehandbncher new. bnnt
dnrcbeinaDder gewürfelt nebeneinanderetehen nnd den Eindruck be-
krtftigen, dass der Verf. die Werke durchane nicht kenne, die er
empfiehlt. Die „aosfährliche Darlegung der Gmndzüge der verglei-
cliMtden Erdkunde" lässt den Föhn der Schweiz noch aus der Sahara
kommftn (S. 259), und obwohl S. 58 Soeß' „Antlitz der Erde" als
sehr bedeutend bezeichnet wird , so weiß doch S. 208 der Verf.
nichts Ton dem Inhalte des Buches, and schildert Erdbeben und
Volcane nach Jakob nnd Kolberg! 8. 212 wird gar berichtet, dasB
nach der Meinung vieler Geologen die Erde einst eine Ebene ohne
l^eDd -welche bedeutende Erhebung gewesen sei , „nämlich zu der
Zeit, als der Ichthyosaurus noch träge durch die sumpfigen Gewässer
schwa-nam und der Pterodactylus seine schwerfälligen Schwingen über
den Snmpfdickichten entfaltete. Damals gehörte die Erde den Repti-
lien, für Menseben, wie sie heute leben, war sie keine Heimat."
Als Gewährsmann dieser Betrachtung wird Reclus angeführt, der
überhaupt recht gehörig ausgebeutet wird. Der Abschnitt über das
gefrorene Wasser ist besonders misslungen. Hier kann man lesen
(S. 237): „Die Felsen, über die hinweg und an denen vorbei die
stan^e Gletscherwoge zieht, schleifen sich glatt ab und verzehren
8ich im ungleichen Anjfiuskampfe, denn der Gegner, in dessen furcht-
barer, kalter Umarmung ihre granitenen Leiber zerbröckeln und
bersten, ist unermüdlich".
Diese Stellen dürften geeignet sein, die von den oben er-
^ähnten Stimmen der Presse stark abweichende Meinung des Kef.
211 (»egründen ; wiewohl er nicht verkennt, dass manch praktischer
padag-ogiscber Wink dem Buche eingestreut ist, so hält er es für
^"fchaus ungeeignet, dem Lehrer der Geographie einen Überblick
^"^^ dieselbe und ihre Literatur zu geben.
Wien. A. P e n c k.
^- I*Otz' Historische Darstellungen und Charakteristiken für
Schule und Haus. I. Bd. 1. Abth. Der Orient and die Griechen.
S.Aafl. von J. Asbach. Köln 1888. Du-Mont-Schaaberg. VIII und
^96 Seiten.
Der Herausgeber der neuen Auflage dieses nach Zweck und
Anl^^g bekannten Werkes hat im Sinne des Verf.s dasselbe fort-
infQ.ljygjj ^jj^ j^ vervollständigen verstanden. Zahlreiche Abschnitte
^" Älteren Ausgaben sind weggelassen und durch solche aas neueren
^*>""lien ersetzt oder durch Umarbeitung dem jetzigen Stande der
KetitjtDis entsprechend gestaltet worden. Es ist gewiss zu billigen,
aafe^ dabei nach Möglichkeit für Darstellungen der archäologischen
fcÄlöeckungen unserer Zeit Platz geschaffen wnrde. Durch die Auf-
B^liine von Abschnitten aus neueren Werken und die Beibehaltung
8p^*:ber aus älteren ist insbesondere in dem ersten, die orienta-
lische Geschichte behandelnden Theil eine nicht leicht zu vermei-
4-44 Lüier, Becheobnch, angvt. r. /. G» Wallentin.
dendo Un gleich in&ßigkeit entetanden , die jedoch so sehr dord ik
Anlaffp und den Plan d« Wertes gell»&t hMiii^ ist, dan
dem HcTAasgcbcr kein Yorvurf erwachsen kann, da ihm Ijob
tionellcr ÄndenmgeD doch die VeriiHichtang' aoreiiefft blitl
eiycQÜiümliche AnffaBsung eeiucr Ctnähnimäimer la Worte
za Ia»>en. Die Cfaaraktorütik der Eemitischea Stönune m^ X.
Meyer verträgt sich mit d^r folgenden DarstcUiuig' der iaraelitadMi
Geschichte nicht oben anfs beste, der Zusatz an» dcMdb« 6t>
schichte des Alterthnms aber die nrspränglich phonetische gcbni-
buug der Ägvptvr fS. 7) zusammengehalten mit dorn S. .'• u.^-
führten Satze: „Alle Schrift üil xoui Bilde au5gei:an<rii", tili
gewiss riele I^eser stutzig mürben; hier hätte eiilwMler in Eirit
S. 7 wegbleiben mösäen, oder es hAtte gazeigt wfirden solla. ttt
dieser scheinbare Widerspruch zn erklAren ist. i>. 9 iM die Bii*
davon, dass die Moraie Kanisos II. gefunden sei, S. 30, Arno, ni
dies als zweifelhalt bezeichnet. L'ngern vermisst man jede Er*U
nuDg der ältesten Kuustnrerke der Ägypter.
Doch )0'nug der Hervorhebung von Eintelheiteo; «abo ^
Auswahl Ton Abschnitten aas gr^illeren darsteUendeii Wariwo. 41»
dieses Buch enthalt, für die Le^er dei^selbMi xom Anlass vird. »k^
mit diesen Werken selbst bekannt zn machen, so wird auch dit»
neue ATifiago von Pötz's „Darstellnngen und Ohara kteristikeD" ilu*
Zweck erfüllen and jüngereo Lesern eine wobltbAtige Anrej^an^ 9f
spätere Zelten geben.
Graz. Adolf Bi«»r»
Bechonbuch lUr (lewerbescbulcu und hflbere Leliranstalt;
sowie zum Selbstunterrichte und zur Forfhildung iin <J
srhaftsrechnen. Bearbeitet von J. Lf-Bt-r, Olcrkhrer am Gyt*^
aium und der hchcn-n Bärg«r£cbulo tu Baden-Bad on. Wciobeim 1
Veriag Ton Fr. Ackpriiiann.
Der Verfasser des vorliegenden Bnches hat sich einen fgx^
Kamen durch sein für Volks- und Mittelschulen harausgegobe
„praktisches Rechenbach" gemacht und in der günstig
Aufniilime desselben fand er die Anregung zur Edition des v
liegenden, für Keal- und Gewerbeschulen bestimmten, welches gleii
zeitig dem Selbstudinm dienen soll.
Der Inhalt des Itnchrs tbeitt sich in drei Abschnitte: Arlt
mctik, geometrische Herechnongeu, vvarzelau6zi«ba
Proportionen- oud Wcchselrechnnng. Rtife>roDt bft^
wünscht, dasB die ahgekärzten Itechnnngvn mit Docimalznblen
fülirlicbere Bohandlnng erfuhren h<en , iiisbesouders erücbeüt
dem Keferenteii anßerüt belangreich zu sein, dam Schüler aaf i
Fehlergrenze aufmerksam zn machen und ihm zu zoigeOt ^
viele Stollen im Keeultatc AnspmcJi auf (ionauigkelt bceitieo.
Di« praktischen Kecbnungsarten sind gebärend gewürdigt nord'
CS wurde in dieser BcziebttQg an einigen Stellen weiter g*gtagi
k
Blater, NspierUfeln, angez- t. J. G. Wallmtin.
445
■ ÖS ,
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'^''--^
r- —
i^- r-
^r :
•t— 1
als es gewöhnlich zu geschehen pflee^t; dies gilt von der Zerleg:nng
des Zinatofies, Ton der Contocorreot-Becbnung, endlich von der
Weehselrechnnng.
Eine Anzahl recht instmctiver Beispiele finden wir im zweiten
Abschnitte, in welchem geometrische Berechnnngen durchgeführt
werden. Dieselben beziehen sich theils anf planimetrisches, theils
auf ranrngeometriscbes Gebiet. Gerade in diesem Abschnitte des
Boches vermisst man eine Anleitung zum genauen Rechnen mit
DMimalzablen sehr.
Das Ausziehen der Qnadrat- und Cabibwnrzel wird in der
äbticheo Weise gelehrt; es werden hiefQr mehrere Methoden
ttgegeben, welche sich aber — was den praktischen Vortheil be-
trifft — wenig Ton einander nnterscheiden. Anch hier hätte es
sich empfohlen, auf das im praktischen Rechnen wichtige abge-
lte Badicieren aufmerksam zu machen. Die Lehre von den Ver-
hältnissen nnd Proportionen, welche den Schluss des Buches bildet,
hätte in Anbetracht der Wichtigkeit derselben in mehreren Beispielen
u einer früheren Stelle gegeben werden können.
Das vorliegende Rechenbuch entspricht den Anforderungen,
^16 man an ein solches Buch stellen kann, vollkommen ; es ist klar
""id übersichtlich abgefaset und die Darstellung des theoretischen
Teiles sowohl als auch die Stellung der Aufgaben der Leistongs-
f^igkeit der Schüler angepasst; nur sollte der Verfasser dem
^onsche des Referenten auf partielle Erweiterung des Lehrstoffes,
^weit sieb derselbe auf das abgekürzte Rechnen bezieht, in einer
nächsten Auflage Rechnung tragen.
^«piertafeln, enthaltend die neun Vielfachen aller Zalen ver-
Qtittelst Zasammensetzen der dazu erforderlichen Stäbchen
Zur bequemeren und rascheren AusfÖhning von Multipli-
cafcionen und Divisionen mit Gebrauchsanweisung. ' Heraus-
?«gebeii nach Angabe von A. Steinbaaservon Josef Blater. Verlag
*on Franc Frej in Hainx. 1886.
Der Bchottiscbe Mathematiker JohnNapier hat das Princip
*"'^*' aus Streifen bestehenden, daher verstellbaren Tafel angegeben.
^^\x worden die bagnettes de Napier, wie sie der franzö-
p**^t>« Mathematiker und Astronom Gergonne nennt, infolge der
*'™H<iuDg der Logarithmen bald vergessen ; zur bequemeren Aqs-
^''•'Uiig der Moltiplicationen benätzte man sehr häufig die Pro-
wctentafeln, welche von Cadet im Jahre 1797 eingeführt wurden.
Am Kopfe eines jeden Streifens befindet sich eine der Zahlen
'J'^ 1 bis 9; der Streifen enthält die neun Vielfachen der am
^^X^r« befindlichen Zahl, jedoch mit durch einen diagonalen Strich
S'fctQnnten Ziffempaaren und Ersatz durch 0, wenn keine Zehner
''^'■^anden sind. Dnrch die erwähnten diagonalen Striche entstehen
w^^iefe Parallelogramme, die in der oberen und unteren Ecke eine
Ziffer entiialten, welche verschiedenen Streifen angehören. So ist
446 Gatlifiif Lehrbuch der Mathematik, angez. r. J. G. WaUnin.
das Mdtipli eieren auf die Addition je zweier solcher Ziffern !*■
rückgerübrt. Böi der Division, welche aof Subtractionen ztui^^*
geführt ist, ist der Vorthcil der Tafel grÖÜer. als bei der 3lttl*i-
plicalion.
Im allgemeinen kann Beferent. der mit den Stibrhen mehr^i*
Kechnnrigon ansgefährt h;it, den praktischen Vortheil der „Napie t-
tafehi'', weldipr denselben ein Temiin ervVffnen soll, nicht erkenrx*''
m)d er kann die ,bngiietto$ de Napier'* nur als eine nc-^^
hübsche Spielerei bezeichnen, Dass bei der Division die „Hfilde
der Ziffern" gespart wird and daher die Division doppelt ^'^
raach als auf gewöhnliche Weise auegeführt werdön kann, ■■*^
nur bedingt richtig, nämlich nur daijii, wenn man — wit **
ebedeu) geschah — die Ttieilprodncte anscbreibt und dann er~**
die Subtraction ausführt,, was heutzutage nicht einmal mehr ***
der Volksschule geschieht Wir glauben dieser nea herausgegeben.^'*
Napiertafel kein günstiges Prognostiken stellen zu kOnnen.
il
hliB^
Lehrbuch der Mathematik filr h^!^here Schiilfin. Von K. Gallic - ,
Pirector des Realgymnasinnif« zu Neissc 1. Thfil: Arithmetik <«*r
Algebra. % Tbi'il:' l'Ianimetrie. Mit sieben Tafeln. Berlin 18^^'
WeidtDann'üche Ducbbs-ndluDg
Mit dem in der Arithmetik, und Algebra Gebotenen kai>^
Iteferent sich nicht eioverstandeii erklären. Der Verf. hat — Ml* '
derbar genug — auf die hPhwen Partien der allgemeinen Arithmetil^^
SO z, I). auf die Cüniblnationstehrt*. die Entwickeltmg alter mCig'"
liehen Beihon , die Oteichungen vom dritten Grade Bücksiebt ge "
rommen, gewisse grundlegende Partien der Algebra und de^
allgemeinen Arithmetik über, die für den Unterricht in den mittlerer*
Classen des Gymnasiums die belangreichsten sind, entweder gvf
nicht oder in einer sebr seichten Welse erörtert. So Toroiii
wir die gerammte Zahlenlohrc (Primzahlen, größtea gwui
schaftlivhes MaD und kleinstes gemeine chafllichef Vielfache, ZahleS'
Systeme nnd VerwaiHUung einer Zahl des einen in die entsprechende»
Zahl des anderen) in correct vriesenRchaftl icher Behandlang. Die
Lehre von den Decimalbrnchen wurde gan?, ignoriert; dft9
Ausziehen der Cubik würz el an keiner Stelle gelehrt. Dio Theorie
der Imaginarien und der compicxen Zahlen darf wohl nicht in einer
so uu-/.un)ichendeß Weise behandelt werden, wenn man daran denkt,
das Moivre'sche Theorem 7.n deducieren und aus demselben
Consequen^en zu ziehen. Die Lehro von den Logarithmen ist
zu spBciell betrachtet, die Benutzung der Logarithmentafeln hAtt«
dagegen eingehender erörtert werden sollen. Die Gleichungen vom
ersten Grade mit einer und mehreren Unbekannten wurden nur in
einigen Worten ohne jegEiche allgemeine oder specielle Beispiele
abgetlian. Der wiclitigen Sätze öl>er den Zusammenhang der Coffß-
cienten einer «juadra tischen Gleichung mit deren Wurzeln ist nir-
gends gedacht. Wenn man einmal soweit gebt, den binomiachen
Sodüteim, Aufgaben aus der anal« Geom. äuget, v. J. G. WaUentin. 447
Lehraatz zur Ableitung von anderen Beihen anzuwenden, so sollte
man doch über die Convergenz nnd Divergenz der Beiben sprechen.
Dies geschieht an keiner Stelle. Die Beihen für den Sinns nnd
den Cosinns eines Bogens werden mittelst der Methode der nnbe-
stiomten CoSfficienten entwickelt.
Die Anlage sowohl als aacb die Ansfübning des ersten
Bncbes, welches die allgemeine Arithmetik und Algebra enthält,
Mitspricht dnrchwegs nicht didaktischen Fordernngen.
Glücklicher war der Verf. bei der Bearbeitung seines Lehr-
bnches der Creometrie, in welchem die Euklidische Methode in con-
seqnenter Weise durchgeführt wird ; auch einige in der sogenannten
neneren Geometrie in Verwendung stehende Begriffe und Theo-
reme werden in einem Anhange herbeigezogen und dem übrigen
Theile des Lehrbuches angepasst. Die Lehre von den Propor-
tionen, welche wir in dem Lehrbuche der Arithmetik vermissten,
»ird gelegentlich der Betrachtung der Proportionalität der Strecken
abgehandelt. Die reebnende Geometrie — und dies ist wohl die
schwächste Seite des vorliegenden Buches — findet eine unzu-
reichende Bearbeitung. Von den metrischen Beziehungen, die in
ifsn Dreiecken, Sehnen- und Tangentenvierecken und Vielecken be-
rtehen, erfährt der Schüler nichts. Nicht einmal die so oft ver-
Vdndete Heroische Formel des Inhaltes eines Dreieckes als
fwiction der drei Seiten wird abgeleitet. — Anhangsweise findet
l^ui eme kleine Sammlung von Übungsaufgaben, von denen
Moch einige, wie diejenigen, welche sich auf die Constmction
^ebraischer Ausdrücke beziehen, in dem vorangegangenen Texte
nicht vorbereitet wurden. Gewisse wichtige Partien, wie die Auf-
gaben über Verwandlung und Theilung der Figuren hat
^ Verf. unberücksichtigt gelassen, wofür kein zutreffender Grand
""gegeben werden kann.
Aoigaben aus der analytischen Geometrie der Ebene. Von Dr.
Adolf Hochbeim, FrofesBor. Heft III. Die Kegelschnitte. Abtei-
lung II. A. Aufgaben. B. Auflösungen. Leipzig 1886- Verlag von
B. G. Teabner.
Die beiden vorliegenden Hefte enthalten Aufgaben und deren
Usnngen aus der neueren analytischen Geometrie, also
^' Verbindung der analytischen mit der projecti vischen Geometrie
jind zwar in trefflicher Auswahl. Dio Kignung zur Übung für den-
jenigeQ^ der Mathematik als Wissenschaft oder behufs technischer
Vorbildung studiert, ist eine sehr gute ; dio Mittelschule, in welcher
MchBtens die Elemente der projecti vischen Geometrie gelehrt werden
"DDen, wird dieser ausgezeichneten Exempelsammlung entrathen
Eb werden hier Aufgaben über projectiv lache Strahlenbüschel
^^ prqjectivische Punktreihen in einer Ebene, femer solche über die
^bilde zweiter Ordnung gestellt. Die weiteren in dem Buche noch
44B SpitJt, SphSrisclie Trigonometrie, ngcz. t. S. Ü. WatU»U±
TorhandoTien Aufgaben nehm«n aaf die Anwendang- tod trimetTit
Coordinaten BoKiig.
Die Äan<)fiTiQg«n sind ztuneist ansführlicb aag^bo);
werden in der gegebenen Fasaang demjenigen , der di« A&fi;
lOst, nicht nnr eine Controle seiner Schlüsse bilden , sondfra
ihm mancherlei wertvolle Anr^nng bieten.
Lohrbucb der sphärischen Trigonometn'o nebst vieles Bd-
spielen Aber Jerfu Anwendung, zum Gebrauche anbObcno
Lehranstalten und beim SelbsUiudium. v'on Dr. EatlSpiu
Dritte, durohficsehene Anflug*. Mit 42 in den Text gcdnickwi R-
giiren. Leipz% 1886. C. P. Winterfelle VerUg«h«DdIniip,
Dnrch ITerausgabe des rorliegenden Buches ber.wecktfl it
Verfasser, bekannt dnrch viele andere, ancrfeannt trofllicbe Schrill«,
dem SchSlor ein Boch in die Hand zu geben, welches die TMCCt-
lichsten Lehrsätze und Probleme der SpbSrik and der spkAri-
echen Trigonometrie in einer Weise nmfust, welche fteij^Mt
ist, das Stadiam dieses wichtigen Gegenstandes zu btdcbto oi
lonüt za fordern. Die meisten Lebrböcher über spbArischp Tri;*-
nometrie behandoln dieselbe in einer wissenschaftlich zn hob«W
oder bieten dem Schüler eine Koihonfolge von Dedaciioueii der n
meisten verwendeten Formeln, ohne viel auf die daran sich Kkli*-
fienden Probleme ra achten. Bas vorliegende Buch eignet cifh —
wie Referent sich oft öbenengte — trefflich mr Binfnhra&f fl
die Trigonometrie der Kageldreiecko nnd wird mit den rieleo W-
gesdilossenen Aufgaben dort ein wichtiges Unterrictitsoiittd ^
geben, wo die sphärische Trigonometrie eine inlensiTere Pflut
erfihrt, als an der MitteUcfaole.
IVr erste Abschnitt ist eine Erweitf^rnng der StereonKtrif.
IQ demselben werden die Gebilde auf der Kogelä&che im ■Uf*'
meinen erOrtett; aacfa der iweite Abschnitt, welcher tod d*
Ei^enscbalten der spbiriMfceo Preiecke and Vieleeke handelt, pfl*!*
^•wohnlich im fllmaaMtrtfObwi rnterricfate Torgenonnoen tu nM*^
Im dritten Abschnitte werden die Ber.iehnngen sviK^
du Seiten und den Wüiki*ln eines spbirischen Dreieckes estvic^
woA Htm Amfie«b« tinx^R för das rechtwinklige and schiefwinklig
«phtoiMlw Dreieck bcbud«lt Mit dieser Trennong. welche eioj^
tdnlgwKklni Yargwag* «nfciprkkt, ist Referent voUkomuikn ^H
iMlMJt; BV «Ar» •• svvifi roctMOiftft gtwvsen. die dreisei^^
JBük» M dw IMnrtiaa te Fwnriii lir du allremeine Dr«^**^
IMlir ImimmMm» <■ «« IMBCtiMco sidi in diesem Falle "^
thhk ibwifclwBüw ««atdtciL Ftr d» bequeme logarithml^
HiM^B«B9 w«4mi ^ Ftowtte T3B Xeper nsd dSe Uollw«
Gftvsa'scii«» Ql«tekaBff«B de^aciat. Besonder« Bicl
«M 4m> wwtiit>e« ABfUmg im wthtnaAmi Dreieck«
«id die«w TWftlHW tidrt 4m MdmmH nhr aserkvananswirt.
Mr n UMk »Mk W v«llrtlaCrfr Kt—tBli 4m- Tb«oi«iM
Hemte, 6«netiflcbe Sten^netne, «Bf«, t. J. G. WaUeiUm. 449
CBMolfenbett der 9ehfller bm der Aasfflhning' von Bechnangg-
abgaben sich kundgibt. IHe Sätze vom Flächeninhalte der sphä-
nKheQ Dreiecke, die Berechnung des ephäriscben Excesses wurde
in vierten Abschnitte TOi^enommen ; in demselben wird auch
die Fl&cbe solcher sphärischen Dreiecke berechnet, deren Seiten in
6«zu^ anf den Kngelradins sehr klein sind, nnd aaf den schönen,
m Legendre aufgestellten Lehrsatz, welcher in der praktischen
Qwmetrie tod Bedeniung sich erweist, aufmerksam gemacht.
Die Anwendungen der sphärischen Trigonometrie,
velcbe in dem vorstehenden Buche gegeben werden, beziehen sich
tum Theil auf geometrische Probleme der Kugelfläche selbst (z. B.
Berechnung der Badien der um und in ein sphärisches Dreieck
beschriebenen Kreise), zum Theil auf Aufgaben der Stereometrie und
endlich auf einige einfache Aufgaben der sphärischen Astronomie,
nlche eine treffliche Übung der Theoreme gestatten.
Wän&chenswert wäre es gewesen, wenn etwa in dem letzten
Abschnitte der Einfluss eines Fehlers, der bei den Mesauagen
ÜBer Gr&ße begangen wird, auf die Bechnungsresnltate gezeigt
vord«n wäre. Derartige Berechnungen mnss der praktische Otto-
DKter imd der Astronom jederzeit anst^len und es ist nur nützlich,
auf sie aufmerksam zu machen. Das Buch wird auch strengen
Anforderungen entsprechen.
Genetische Stereometrie von Dr. Karl Heime, weil. Profeseor in
Cothen, bearbeitet tob Prani Lacke. G^ymnasiiUebrer in Zerbat.
Hit lithographierten Tafeln. Leipzig 1886. Drack osd Verlag von
B. G. Teubner.
In dem vorliegenden Buche findet man eine ziemlich er-
Behandlung des Problemes der Cubatur der Körper,
vobei durchwegs elementare Hilfsmittel in Anspruch genommen
*uden. Es ist also jener Theil der Stereometrie in dem Buche
Handelt, welchen man gewöhnlich als Stereometrie im engeren
Sinne zu bezeichnen pflegt. Die einheitliche und übersichtliche
SrGrtenmg der verschiedenen Probleme wurde dadurch erreicht,
dUB der Verfasser den engen Znsammenhang der Entstehung der
KOrper ins Auge fasst, andererseits aber die nach einer gemein-
samen Formel zu berechnenden Volumina zusammenstellt. Ersteres
^lang dem Verfasser durch Betrachtung eines allgemeinen Körpers,
der Ton ihm Centralkörper genannt wurde und der eine Er-
veitemng des von Wittstein eingeführten Prismatoides darstellt;
*M diesem Centralkörper gehen alle elementar-geometrischen Körper
tisrror, wie fiberaü gezeigt wird. Die Seitenflächen denkt sich der
Verfaseer durch gleitende Bewegung von Geraden an den Seiten-
kanten entstanden. Ferner werden durch Drehung der einen Grond-
fl&cbe der einzelnen Körper neue Körper erzeugt, welche sich den
WBprünglichen unterordnen lassen.
ZeltMknft f. 1. östeiT. Q;bui. 1888. V. Heft. 29
450 Ittinte, OenetUche Stereometrie, Ki«ei. t. J. 0. VtSUaSm.
Der Herantgebnr, der das SyBtem der Heioxe'Btfb»» Stfr
reometrio als Schäler Heinze's genau kenul and ErlulmaiS'''
über dieselb« in der Schule gesaniinelt hat. sagt: ^Sobald d«
natörüche Bau des Systemcs den Schätern znm Bewosststä p-
kommen war, drOngie sich densolbnn von selbst ein Mbaflee B«-
dflrfnis auf. die nächstfolgenden Partion kennen zu lern«; to
Intereeae wurde von Schritt zu Schritt reg«-, weil das QiftW
innerer Befriedigung ober das bereits Absolriorte stets du Vvr-
langen nach dem noch 7.n Erwartenden in sich ecliloss**. Btferm;
muss diesen Worten dos Herausgebers ToUstindig beipfiif-hteD;
er hält die vorpctragene Methode wcgeo der streng syst«!*"
tischen Ancrdnung dus Trirgfitra^nen Lehrstoffes, wegen der 4»'
tlurch gewonnenen Ül>f-r8irhtlichkoit nnd wegen der tibImi An-
regungen zum eigenen Nachdenken för pÄdagogiach hCcbst wsitTätt
Bei der Bchamilnng der Heinze'schen Methode Itommt es
erster Linie darauf an. das;; die Anschauung durch KOrpennoditt'
gekräftigt werde, welche möglichst verwandelbar eingerichtet b»4-
Modelle mit debubaror Grundfläche werden vorzügliche Dienste
leisten. Hierzu eijrnet sich ganz vortrefflich der ^Apparat f«r
den Anschaoungflonte rricht in der Stereometrie", wi-
cher von FlAnig construiert wurde und welcher der Heinie'sdri^
Methode angepasst ist.
Im ersten Abschnitte wird der Begriff des CentralkJ!
aufgestellt; dann werden die Fnndamentairomieln der Inhalt
berecbiiung entwickelt. Im ?. w ß i t f> n Abschnitte werden di?
Caiitralkfirpor mit geradlinigen Seitenkanten und zwar sowohl uiÜ
^geradlinigen als auch mit krammlinitien Grondflfichen betrachtet.
Die Ontralkflrper mit krummlinigen Scitönkaiiltn und zwar ebeu»«
mit kmiHmlinigon wie mit g^^radlinigen GmndflAchen bilden Am
ilrJtten Abschnitt. Der letzte Abschnitt omfasst die Lehre
von dF^r '^iihatur der zuHammongesetzlen Kflrper (Platoniscbs
K^)rp*r, Archimedische K'irper, ringfSrniige und technische Rota-
tionskörper).
Der erste Anhang enthält die Lehre Ton den in der Pruis
wichtigen regelmäßigen Gewfilbeformen ; der zweite einige Theoreme
der Kogolschnittslinien. die in den vorigpn Partien gebraucht
wurden. Wenn man auch nicht daran denken darf, in der
Mittelschule der Cubatur dor KOrpor eine so große Ausdehniuig
zu geben, wie sie in dem vfirliegonden Buche angezeigt ist, wenn
ferner t. B. der Techniker viele der vorgekommenen Vulamsbere
nungon mitt«l8t dv-r höheren Analyse lösen wird, so wird tweife
das vorliegende Buch doch sich in den Händen eines Maß halten-
den Lehrers nüttlicb und sehr fruchtbringend erweisen. Die typo-
graphische Herät«Ilnng des Textes nnd der Pigurentafeln zeigt
äußerster Sorgfalt
Schafft, überriehtstafeln, angei. t. J. G. Waüentin. 451
Gbersicfatstafeln zam unterrichte in der anorganischen Chemie
and Mineralogie. FOr die Schale and das erste Studiom. Von Dr.
Ainold Schafft Bielefeld and Leipzig 1886. Verlag Ton Velhagen
& Klasing.
Für den Anfangpunterricht und für Kepetionen erweisen sich
ibersichtlicb gehaltene Tabellen als ein sehr schätzenswertes Lehr-
mittel Die vorliegenden Übersichtstafeln zeigen, dass man in der
Anwendung Bolcher Tabellen recht weit geben kann. Der Terf.
eihielt die Anregung zn seiner höbscbon nnd didaktisch wertvollen
Ailwit dnrcta die LOslichkeitstabelle, welche von Fresenius in
tmat „Anleitung zur qualitativen Analyse" aufgestellt
wurde. Dass er bei der Zusammenfassung seiner Übersichtstabellen
nicht rein systematisch, sondern stufenm&ßig vorging, wird man
gewiss billigen, wenn man sieb den Schnizweck der kleinen Schrift
TOT Aogen hält. Vergleichende Zusammenstellungen wurden —
nnd dies sei besonders hervoigeboben — an mehreren Stellen
TOTgenommen.
In erster Linie soll durch die Tabellen eine leichte und
Bchnelle Orientierung erreicht werden und diese sollen einen theil-
wflJBen Ersatz für die Abbildungen von zusammengestellten Appa-
nten bilden ; in zweiter Linie sollen sie dem praktischen Bedürf-
niMe dienen, welches Hand in Hand mit den Übungen geht, die
TOD den Scfanlem nnter der Anleitung des Lehrers vorgenommen
werden sollen. Immer wird man aber das Grundmotiv, welches
^ Verf. bei der Ausarbeitung seiner „Übersichtstafeln" geleitet
bat, nämlich die formale Bildung anznstreben, herausfinden.
Um den Übergang vom Leichteren zum Schwereren auch
änßeriich hervortreten zu lassen, hat der Terf. den behandelten
Stoff nach vier Stufen geordnet; es wurde auf diese Weise dem
l^rer die Möglichkeit geboten, eine Accommodation der vier Stufen
^ entsprechende ünterrichtsstufen zu veranlassen. Die für den
Chemiker wichtigen mineralogischen Thatsachen wurden in die Dar-
>WlnDg eingeflochten, was der jetzigen Behandlung der Mineral-
chemie vollkommen entspricht.
Zweifellos ist für die Erlernung der wichtigsten Thatsachen
Md Anschaonngen der Chemie, für die schnelle Auffassung der
'Riechen Vorgänge durch die Heransgabe des vorliegenden Tafel-
^(^es ein Erleichtemngsmittel geschaffen. Die Sorgfalt and Mühe
■'ü du- Ausarbeitung der Übersichtstabellen wird durch die Brauch-
^'■i^it derselben hinlänglich entlohnt sein.
Wien. Dr. J. G. Wallentin.
29*
Dritte Abtheiluug.
Zur Didaktik und Pfedagoü^ik.
Zur Propadeutik-Fi'age.
Id der «Ordnaag derPrl^ong fOr du Lehnunt an höheren Scfaulr ^^
<. Febnur 1887-, wekhe durch VerfQgDDg des k. preuß MinUt
1887 in Kraft getreten iat, lieiQt es: «Die Lehrbefllhipaiig in
philosophiftchen Propftdeutik wird einer anderweitigen LelirbeßhigUDg fli^^^
die raittler«n Classeo gleich gerechnet.» Damit ist wiederum tfinScbrit^^^
lur Verdrängung der piülosoph. Propideutik aas dem Lehrplane dcf'^'
h&b«ren Schoko Preußens geschoben, da nun die Benhiguog zam G
richte in der pbilosopb. Prap&deatik, welche mit Becht nur bei eingehen-
>4tm Studium der Philosophie erUieilt wird, nicht mehr eioem Hanpt-
f athe entftfiricht, wie es im R^leroent vom lä. Hec. 1866 der Fall war').
AVer wird io Zukauft diese BefSbigung. deren Wert für die VerwandaDg*)
im SchnltUenat« fiut Kuli iat, erwerben wollen?
Aaderersfita Ma^c die neue Prüfungsßrdnung: «Von jedem Candi-
daten ebne rntt^rscheiilnng; di>s Studiengeläetes wird erfordert KenntniB
der wichtigvt^-D logischen Gesetz*.', der Haupttliattfachvn di:r enipiri»cben
Psjcbolcgie und dor w-^entUcliHtcn zu ihrer philosophischen Erkl&rang
•inge^chlagenen Kiclituiigeu. B«.'kunntHchaft mit den philosophischen Gnind-
Ugrä dir Pädagogik und Didaktik und mit d^n wichtigsten That«acbon
ihrer Entwicklung seit dem I(i. Jahrbnodcn. Feiner bat »ich jeder Can-
didat durQlter au^Euweistrn, daas e^r eine liedi/uU-udere philutuphiiicho Schrift
■H Veiütanduin getcitt-n ha1>e. In der Gctschichlc der Philosophie mass
j«d»r Candidat über diu Hauptttioiritnte leKÜmmt orientiert sein.- Ana
diewQ BostimmDngen scheint ans benronugehen, daxs der »elbst&ndige
V'u(«>rricht in dttr pbilosoph. Propidcntik, desAeu Deaeitigtmg Lei drm
vinatol eingeschlagenen Wege wohl nm- noch eine Frage der l^eit ist,
onx-txt werden soll durch eine von philosophischer Einsicht bestimmte
lU'haiullun^' Jodes eininlnen Faches.
Innirff m eine solche Behandlung auf dem Qebiete des mnlb -natnrw*
VntenlchU mnglicli ist, bähe ich in meinen 'GrundzQgen der Kiementar-
iHtfchanik. Braunschweig tSSS«, und auljerdcm in meiner 1887 hmgtgt-
*t Dagvgon gilt z- B. Heiiräiscb unter Umstfindun als Hauptfach*
'\ Vitn lntrr«^»e an der Philoxophie selbst Rprecbon wir hier nat^r-
i
Zar Frop&deatilc Frage. Von Ä. Wermekt.
453
aH>eH -Die Gn>ndlage der Eueliiiischcn Geometrie des
Teraocht'j. Jlcin frster Vcmich in dieser Hinsicht wurdr
*antlich mitb^stjmmt durch die CircuIarrorffigtinK des k. prcuA. Minist.
*«n 3t UlR 1662. dorch velcli« auf den bObo-cn Schulen I'rcaßcnn
miilml« Lebri>lii)e eingefflbrt wurden. In dieser Verffl^n^ findet xifli
4^ Stalle, dttrdi welche di*.' hier im Eingang crwfihnte Bestimmung der
MM pTtAuffwrdnQiig bereite im Umrii^ie Keidgt n-tirde: .Die pbUosopb.
ftqi'il^^ i't Dicht als beefmderer »bli^atoriecher Ge^en^tand im Lobr-
^ka» l)ucj«haet. Es wird dabei nicbt rerkannt. dass es von hohem Werte
faL di« OjrmDaflialjehäler ron der Notfawcndi|;kcit des philoio-
pbiitlien Studiantfl fQr jcdei« Facbstoditim ko tiberxengen, ferner.
4iH ta den Bildong^i^np der oben'ton Classe nicbt ttbi-ntcbreitet. ina-
'---'Q(kn Huptponktc der Lngik und der empir. Pnjcboli>gie n diesem
' kf in verwenden, endlich, diss die philosopb. Piaiifideutik aus anderen
-täitdet) der 6chuU iwar UnterstfltzDng flndet. aber durch sie
- -: -. .:it wird- Aber die Buffibigung eu einetn. das Nachdenken der
Utkr weckenden, «ie nicht verwirrenden oder flberepannenden oder erniQ-
^KtAn pfailoeopliiseben Unterrichte i«t verhiltnismiCi^ do »elten, daiu sich
>Uit rerlugen oder cm-ichen l&Mt. «ie in jedvm Lebrercolleginm eines
fiymriVBu Tcrtntcn xa fisden. Daher wird die Aufnahme dieaea Lebt'
nfHitaBdea der Enr^piDg des eintelnen Directors mit den daxn geneigten
Vhl durch ihre Stadien vorbereiteten Lehrern za ftberla^ifleii sein, wobei
Amm k. Provinzinl Schulcollrgiam *«\n ordnnngfmftßiger Einflaw darcb die
Bta tbtiegende PrQftutg and Genehmigung des Lehrplane« gesichert tsU'^
Aa diese Steile, welche bei der Abgrenzung des Lcbnieles für den
'eniichin t DterrJctat eingeschoben ist, weil der Lehrer des DeutwbcD
*a» hlnifilrn and natctrlichsten die philu-mpb. Propädiwtik zu fibemolinien
k>k, knQpfte ich icincncit ') folgcudc Hemerkuu^fi): -Wenn miin diesen
P<'aktiicbcn Schwierigkeiten noch Um,* theoretische Bedenken hinzuf>tgt.
d«ji üe PhiloMpbie seit dem Antritte der lange veigoi^senen Kantiscben
KrtRhaft (186G) eise tiefgreifende Umwandlang durchzamarhen hat, aoa
**1^ öd) dieaelbe jcttt endlich zam Rangt.- einer WisaeiMcliaft tu er-
^'tt Nlwuii, nad dass eine solche Umwandlung, bei der die erkenntD»-
^■■HrtiiclKD Fragen xunflcbft in dem Vordcr^Tund standen, auch die
^■ndfmlen der philosophischen Propldeaük erschottem vxwfs. so wird
^■a vMleicbt xn der Ansiebt kommen, dass die Behandlung dJenes Qe-
■••tiB, vorlAufig wenigstens, von der Schule femxnbalten sei, in der dac
^«tknde der Wiascntcbaft mit Recht keinen Platx la b^ansprocben
■•t Divsen theorettscben Bedenken gegerrtber dßrfte die Bemerkung
•• PUtxe lein, dan dem Takte des einxelnen I/cbrers bei der Vcrant-
**rtliriikeit seiner ßtellunp ohnediei« ?o viel llbcrirt.'sen werden mass. da.-»«
^'''^h in der Heraniiehnng der philosaph. Propädeutik an und für sich
****e Oefahr liegen kann. ITier ist der Umstand in Erw&guog ta tieben,
•* Jeder Lehrer in gewiasetn Sinne eine Doppelsi^ljung hat, insofeme
') FgL anch meine -Goniometrie» usw.-, nrannscbweig 1888.
'» Vgl Gnmdtfige ... IX.
454
Zar Prop&deutik-FrngB. Von A. Wentieke-
er fl«in Fach zwar id enter Linie innerhalb der Schale, udcfoteiti
aceb der urivcDscbafUichcn Welt gegcoliber xa Tertreten bat: in
Hinsicfat nmf.<t er Rieh von Tomber«in darüber klar lein. dus
eine« fest^cfflgten Scbolor^BDisi»!» nicht Meinungen zur Änßerniig
dOrren, welche desiMMl einheitlicbos QefOgr irgendwie sturen kOntei,
zweiter Hinsicht darf der Lcbrur mit Recht die vüllsti* Freiheit itr W»-
ctUüloD beanapracbcn Was über die (»raktisicbcn Scbwieri^keiteo btttifi,
80 dürfte ein Tbeil denselbi-n gehoben werden können, wean mu &
Lehrer der pbilosopb. Propädeutik in der Reibe der MathemBÜket ••dA,
beziähongsweise die titudeoteD der Hathonatik von vornherein dinutf
aafmerkttam macht, dass fflr sie daj Stodiam der Pbilo«oiihis tu pn
be«ondprer Tragweite int-» Die Übencco^ng, das« eine phBoMph- rnpfr
deutik für unsere Schüler in irgend einer Form dringend nctbig irt, am
\m Hinblick auf den Mangel an geeigneten Lcfarkrüften in der Thtt dw
führen, dass sich jeder einzelne Lebrcr Qberlegt. aof welche Weiw «ni
aeinem Fache aua iin der L&suog der hier gestellten geneinBania A^
gäbe mitzuarbeiten im&tonde ist Da scheint e« nnn nun, das« im T<*-
treter der math.-naturw. Fieber inflofem nm gfln^'gsteo steht, ab s
eineneits im einzelnen von der Incnngroenz der Grammatik oail ia
Logik onahbÜDgig i^t und als er andererseits auf seinem Gebiete ^
sTStematiscben Aufbau der Wissenschaft fiberbanpt deatliefa xa
vermag.
Doss der -Lebrstoff' der Prop&dentik nicht ^bei Qe
faeit" des Unterrichtes in anderen Gcgenetändea abgcbandeU
kann, dtliftc heutu weht zicniHcb allgemein*) zng^ebea worden,
wird z. B. auch die Krklärung dieses oder jenes Werkes b«{in spruhBcb* '
Unterriebt oft reiche Gelegenheit geben fQr «ine philosophiBchc r»p4detf^
zu wirken.
SeibstverstAndlich setzt eine solche gemeinsame Arbeil, bei wdc^
der methodische Charakter der Mathematik und da« indactiv-dednc^'^
Verfahren der Physik und C'henüc am rtfirksten zur Geltung Inmlf*
mfissen. vorana. dose in Betug auf das Ziel der pbilosopb. PropldM^*
ein« volle Übereinstimmnng erreicht iat Philosoph. Prop&deotik ist C^
Dicht eine Propiid«>utik für doa St^tdium der Philosophie, sondeni e^
Propftdeutüt von Seiten der Fhiloaophie fttr jedes Studium, d. h. wie je^
Fach seinen Beitrag zu einer allgemeinen Propideutik der kQafÜiH
tjtudenten liefern soll, so soll auch ein Theil der Philosophie mittelh ■*
oder auch unmittelbar herangezogen werden, um diese PrOi>id«lrtlk ^
vollenden. «Philosoph. Propädeutik- ist uns alra nirbt di-* dl
zwei getrennten Posten vorhandene Summe -Formale Logik -)- Krfahrnngil
Pi»}'cbologie-, wie man so oft bort, Modem sie ixt tu» •Erkeantil^
tbeoticx, natfirlicb nur in ihren GmudeQgcn.
Die Tnsinictionen fär den Unterricht in der philosopb. Proji
welche dem reformierten Osterr. Gyninasiallefanilan (vgl. die Vcro:
HTteto
I
nntil«
rorainiQ
*t Vgl. Meiuong, Über philo». WiaseBscbaft nnd deren Prop&dciitO^
Wien 1885.
Zu Propidentik-Frage. Von A. WemicU. 455
Ton 86, Vii 1884] bdgq^ben sind, bestimmen hier folgendes Ziel:
•SjiteiutiKhe Eenutnü der allgemeinen Fonnen des DonkeiiR flherhaapt
od dtrwiBsensclufUichen EAenntnisgcwinnung insbesunderi.' aU Abscbla^n
tepBuunteaGjinnasialbUdQng und als Vorbereitnn«; für den strengeren
Uotaricht der Hochschnle.« — nVorbedingung und Hilfsmittel biefflr ist
<B« fibemchtlichc Kenntnis der Erscheinungen des Setilenlebens über-
kttpi die Classification nnd Deduction dereelben zum Zwecke schärferer
ChinUeristik ond üntencheidong des Denkens und der Objecte des
Dakeu.» Ich halte diese Zielbestinunung ftir äa&erst gelangen and trete
in Gegensatz zn Heinong 'J daffir ein, dass auf der Schule , wo doch
vAa ans dem großen Reichthum psychologischen Wissens eine Aaswahl
Irtnffen werden mnss, die Psychologie lediglich in den Dienst einer
nteantnis- theoretischen Logik, z. B. im Sinne Lotzes'i (Denken. Unter-
■eben, Erkennen) gestellt werde. Im Übrigen inQsste ich nur wiederholen,
ni Hsfler (Zur Prop&deatik-Frage, Wien 1884 ,i und Meinong in ebenso
ödringlieber wie fibeneugongatreaer Wui^e, theils in Bezug auf die Ver-
budlungen des Vereins »Uittelschale-, theils in Bezug auf die ••Instruc-
tionen» lo^eiprochen haben; ich wQrde es wiederholen, allerdings mit
itvker Frontstellung gegen das syllogistischs Formi'twe^^en^). Nach Fest-
itelhmg eines gemeinsamen Zieles würde es sich durum handeln, zu
fngtn, wie die Vorbildung der Lehrer einzurichten ist, wenn diesflb>'n in
gUDebiamer Arbeit von ihren F&chern aus den SchQlern eine pbilosuph.
Propideatik gew&bren sollen. Auch hier kann ich im grofien und ganzen
tt^ch unterschreiben, was Meinong in Bezug auf -die Fachbildung der
PiDpftdeatik-Lehrer'* gesagt hat — ich thuc dies um so Heber, als auch
HeiDong in meinen Arbeiten eine willkommene Bundo!:^enosaenschaft an
^fatoA hat ') — und betone nur ausdrücklich die N»th wendigkeit von
pKhickt geleiteten Seminarien, in welchen die rniversitätsprofessoren
*t^ der Bcfaematischen Vorlesungen ihren Schülern -sich selbst" geben,
^ nm selbständigen Denken allseitig anzuregen und um auch di':
™WDBchaftIiche Darstellung zu ffirdern')-
Bracnscbweig. A. Wernicke.
') a. a. O. Cap. II u. IIL Sollte einmal das Paulsen'schc Schulidci'I
^Vwirklicht werden, so würden wir Aleinong ganz und gar zustimmen ;
*^ der Grundlage unserer Verbftltnisse aber scheint uns die Abgren-
^^ der Instmetionen sehr zutreffend.
*) Wir erwfthnen gerade dieses Werk, weil hier die bekannten Vor-
lemngBauBifige einer eventuellen Schulbearbeitung bereits den Weg gebahnt
jjwea. Eine Erweiterung des trefflichen Buches -Grundriss der Lonk* vtm
'''■ Ernst Schulze (Leipzig 188ü) könnte hier allen billigen Anforderungen
*( Vgl. E. La&witz' Referat über Meinongs Buch in dem Gott. gel.
Aot 1886, Nr. 23.
•) a. a- O. S. 168.
^ Vgl. Analoges bei Schellbach in dem vor kurzem (1887) eischii-'
Denen Schnftchen lÜber die Zukunft der Mathematik an unseren Gyni-
Uaien.'
456 t^er die LateintectUre ui d. GjmDutai östcrreidii. Ton
Tber die Lateinlectüre an den Oyiuiiasiea Oster^ ,
reichs. ^H
1. Ich fasbv eil freudig- kcgrQ&t. duu in den neuen Instraction^^^
fOr den Unterricht an den {jaterreicbischrn GjimuKton S- 2 {narh d«rv^
bei Pichten Witwe und Sobn yrschienencn Abdracko} es Iwi der Latei» —
IcctOre in der VIII. (JUüse als zwecicioä&iger beteicbnct winl, sich »»^
du bidi,-iiti&insten Werke des TacJtuN tu besdirfcnkon und dvn Agricol^»-
cnt&llen z\x lassen, Duiiit ist wcnigst^-n» einv rOlUg anpoaseade ächiinB^
dem B<;rcicbe der Sebollectfire entriickt. S- 8-^ wird non gtmgt: .Vt^
die PrivatlectAr« {tae, Tacituat wird man lieber den dislogoi oder 8£6rk^
der HiBt^rien als den Agricolt wählen." BezClfilivli der Historien kann ietv
nur viiiv<:-nitanden sein, aber den diulofnu de oratoribii» habe ich dam
Schttlcni Dicmolii cur l'rivatlectOre cnipfoblen. nooh kann ich ihn je indner'
Überzeugung nach t^mpf^^hlen. Ich bin nar biichlicb darob Terwundeit,.-
daas man in Deotichlasd jnit solcher Ekstase, die einer besseren Sache
Vflrdig yrkTv, für den Dlologua schwftrrot. Derselbe bat zwar unleugbair
whCne Stellen (Ober den Vantug der Beredaamkeit oder der Poesie vniL
über die Sindererz iebunf* bii d«tn liömern), aber atirb der AgrieoU hat
daran keinen Marbel. Mun denke nur an die schwungvolle Itedc dtn
caledoni'^cben Heerfilhrers Calgacus, soweit sie lexbar i.tt, and &b den
pathetischen Scbloss der lelteamen Biographie. Aber der Überliefert« Tert
de» Dialogs ibt wom^f^lich in einem noch lückenhafteren und corniptereii
Zustande als der des Ai^cola und wird wohl niemals lesbar genuulit
werden k^^nnen. Er wird rieLmehr atots ein wüster TmnmclpUts fQr alle
mOglioben und uninü^licbcn Conjectureo bleiben. Es beißt aUo du
etwa» ganz Unpassendes statt des andern SL-tzt-ii. wenn die Sohfller
statt di's Agricola don nicht minder OBTcrdanlichcn Dialogus litca^^
soUan. 'I^Hj
2- Da ich schon von "len Iitfitmclionen rede, will ich noch iw^^^
andere Übclstftndc ktm berühren. Von der IV. Claase an ist fOr die
Lateinlectüre regelmlOig ein Prosaiker und ein Dichter bestimrnt. nur
bei der VI. Clasn« nicht Dieser werden nllmlicb S. 13 außer einem
Dichter gleich drei Prosaiker zugewiesen: Sallust« Jugurtba oder Catilina.
Ciceros erste ßede gegen Catilina und ('bars bellum civile. Die? ist zu-
nftchst nur eine famiale Verletzung der scant eingehaltenen Sminietrie.
Als bedeutender erscheint die offenbare ÜbeHostnng der Claaae mit
saischcr I.ectllre. Dem kann jedoch leicht durch Annahm« folgenden V(
schlag« abgeholfen werden. Man \e&e in der Schule äallasts bellt
logtiTtliintitn gaui [und nicht, wie es jetzt hioäg geschieht, als Iddigea
Torso) and OhcvIaMe den Catilina getrost der Pri?atl«ctQrc; ferner wdae
man CiCßro« trrste Bede gegen Catilina der Vll-Classe«. wo Rio UichtaU
Phvatlccttlre betrieben «erden kann. Bezflglich des bellum ci^le von Cisar,
das ich als ein recht kleijK^» Werk eines grolVen Mannes betracht«, habe ich
eine andcxeUeiaoflg als die, wt-tchc in den In'^ructiftnen K. 76 au^widtt
ist. DaselbKt wird die Torgeschri ebene jir<'flaische LateinlectOre (ttr die
8oxta mit Hecht als ein umfangreiches Pensum bezeichnet und der Rath
■Ilaö^
über die Latemlectflre an d. Gymauien öeiterreiclN. Von Frammer. 4&7
gegeben, wenn sich die Aufarbeitung deBselben nur auf Kosten der 6r^d>
bdikdt der LectQre erreichen ließe, das bellam civile zurQcktreten and
ftr die Privatlectfire benatzen zu lauen. Der Text des bellnm cirile ist
jedoch mehrfach Iflckenhaft und an nicht venigen Stellen bezflglich der
Leurt bestritten. Aaüerdem ist die Darstellung des SchriftstellerB in
ttcUicber Beziehung unzweifelhaft eine parteiische, in atilistischer aber
cA onerquicklich und jedenfalls minder gewandt als im bellam Gallicani.
Idi halte es demnach dorcfaans fQr kein Unglück, wenn die studierende
Jigend weder in der Schale noch im Wege der Privatlectfire sich mit
dietem Werke beschäftigt. Sie soll lieber ihre Zeit aaf etwas Besseres
Knrenden.
3. Weiters wird S. 44 ein gro&os Gewicht auf die Übungen iiu
lateinsprechen gelegt, die schon in der I. Classe beginnen sollen und
nu, ohne dass der Lehrer erst auf den Abschnitt der Pronomina inter-
ngatira in warten hat. Man sollte diesem ausgesprochenen Wunsche ent-
^rediend natfirlicb erwarten, dass auch bei dem Ausmaße der LectQre
in die einzelnen Classen auf die lateinische Conrersationssprache ge-
bflreade BQckaicht genommen wfirde. Denn wer den Zweck will, moss
Mlbstrerständlich auch die Mittel wollen, die zur Erreichung des Zweckes
^en. Allein dies ist bis xur VU. Classe nicht der Fall. Im Gregentheile
■ifd S. 2 die Lectfire Ciceronianischer Briefe (in der VI. Classe) als ent-
^x^kh erkannt, obwohl dieselben nichts sind als eine schriftliche Con-
^cnation mit einem Abwesenden. Erst in der VII. Classe soll nach S. 2,
13 Qod 78 einer der kleineren Dialoge Ciceros (Cato , Läüus) oder eine
Aunhl ans den größeren (z. B. de officiis) durchgenommen werden
"rit besser ist in dieser Beziehung wohl für die griechische Con-
TenatioDssprache vorgesorgt, da schon in der IV. Classe nach dem
o^enkl'scben Übungsbnche (das in Österreich die weiteste Verbreitung
w} Fibeln von Äsop, Xenophon und Aristoteles gelesen werden und
Ucb in den kleineren Erzählungen, Anekdoten und Charakterzflgen , die
ndfuh aas Plutarch, Allan und Xenophon entlehnt sind, viel Conver-
■>tian Torkommt. In der Y. Clause ist es wenigstens nicht verboten, nach
''»er Chrestomathie Stocke aus Xenophons Kyrupädie vorzunehmen, in
«Den ebenfalls viel conversiert wird. Diese Lectflre kann in der
^I- Classe fortgesetzt werden. Endlich sollen in der VIII. Classe
^"^ der Apologie zwei kleinere Dialoge Piatos und eine Tragödie des
^i*^>okleB gelesen werden, wodurch die Schüler wiederum Gelegenheit
'''^iii sowohl ans der gewöhnlichen als auch aus der veredelten (höheren)
CooTeTsationsspracbe vieles za lernen. Im Latein aber werden nicht ein-
^ die Fabeln des Fhädrus gelesen, geschweige denn KomOdien des
^tos oder Tragödien von Seneca. Ich will von Flautua und Seneca
pne absehen, aber die Fabeln des Pbädms sowie mehrere Dialoge und
finefe Ciceros konnten denn doch hei entsprechender Vertheilung gelesen
"■■d daran die rOmische Converäationssprache praktisch eingeübt werden,
autentliil in dem Falle, wenn das Gymnasium nach dem Muster der
'ottscben Lehranstalten neunclassig werden MÜte. Es darf also nicht,
■ie es bisher geschehen ist, die Übung in der lateinischen Convenatioiu-
458
y«Dcr« pSds^gisefa« LHcntar. Ton /. RappoJä.
apncbt durch secbs Jahre bimlurcb lediglich «It-ni kidigtrn Zofalle Bbef-
lancn bleiben, dass «tva in dein einen oder dem andern fbangiborbe
rereinzolt Fabeln oder kleiner«^ En&btangen, die anch GeipriUfae ent-
baiton, Torkomraen. Denn diese können bSnfig nicht gelnen werden, da
■ie ant«r den sogenannten gemischten Übangen erscheinen, die der Wieder-
holung dienen aolteu. Und wie vr^aig Zeit bei der rnmasse des ni be-
wältigenden Stoffes för die Wicrderholnng am Schlosae der cicxclncn
iSemetfter Qbrig bleibt, weiij wohl ji*der 21t«re I^hrer aoa rielfacfaer eigener
Errahrnng. Tritt ja doch gar nicht selten der Fall ein, disa der I^dustdT
Im r^ti^in in dieiier oder jener C!aj>sä nicht ToUstfindig absolTieit werden
kann! Will man aber nicht durch die T.i^tSre der Conversation den un-
uniglnglich nothw-endigeit Halt und Stützpunkt geben, an seilte man
conseqUL'nterWei^e lieber auf diese Sprechübnngen in einer todten Spracbe
gant vcnichten, da die tonnt mit Mtthe und Noth erzielten Resultate
keinesfalls orhollich sein kennen. NatQrlicb mOssten auch zur Fördcraog
der Sprcchfil>angen die liitotnischen Übung^bficher schon von der I. Claaae
an derart eingerichtet werden, dass sie au&er den Fabeln auch xuaRmmeD
bingende Conrnraationsstficke enthalten. Die anziehendsten daron konnten
TOB den Schßlem ancb menioriert werden. Den zn diesem Zwecke nöthigen
Raum müftstc man dun'b Ausnierzuog der mflfdgen odvr fttr die jug«Bd-
Hcben Lcter Bchwi-rvcrstindlichcn SStie gewinnen, die leider in allen mir
bekannten Obang^bScberti liii>hr oder wtnig'.-r wa'rhern. leb habe mir da
immer durch bi-rzhaftcs Streichen oder durch cncrgisrh« Äbkflrzung band-
wnnuartiger SSti« geholfen. Ist das Übungsbuch aber Terstfindig nnd
praktisch abgefasst. no Rollten aolehe iznm OlQcke allenüng« unbhitigel
Operationen nicht nöthig sein.
Wien. Ig- Prammer.
Neuere pädagogische Literatur.
Liuducr Hobort. Hittor von, ilcnierkuitgcn 7.u der Instmction
der lateiniscliea Si>racbe. 15. Jatnw-
j
lU
(Tir den ünterriclit
beriebt de« k k. Staat« Obergjmn zu landakron. 1S87. S*. 36 88.
An die „tnütnictioneo" knöpft sich berflita vine ziemlich tunfto^
reiche Literatur, ein Beweis, wie anregend nnd befrachtend dltiselboi
gewirkt haben. Am hSufiinteD und ansfabrlicbsten sind die auf dieSpiMb-
neber. besondere Latein und Griecliiicb, btzOglichen Thrile bespniclHa
worden, ein Zeu^rnis von richtiger Erkenntnis des Wesens dca OrmOBr
BJami, da die Spracbengrappö sein Hort ist.
Der VL>rf. der rorUegcnden Abhandlung hat sich in rehr «angebender
Weise mit den Instructionen für Latein uud Griecbint^b beschiftigt Bc-
refti im Vorjahre verCffentlicbt« er an <.Ut nfimlichen Stelle Erörterungen
allgemeinen Inhalten flberdiesvlbcn. I'<^rner wird, wio die .VorbemarfcnngCB*
in Auünicht »tollen, an anderer Stelle die Besprechung TendiiAdair
Details de« nnterrlchtes in d«r griM;bischen Sprache rerivfrentlicht werden-
Der Torliegende I heil befastt Mch mit dem Unterrichte in der lateinisehm
Sprache, speciell mit dem gratumstischen LehrstuITe der I. und IL ClasM,
Nen«Te pftd^rt^che Literatur. Von J. Rappold. 460
ntt dem Hinllberaetzen (wie es Perthes nennt) anf derselben Stnfe , mit
dem stilistischen ünterricbte and am aiiifQhriichBten mit der Lectflre der
CluiikflT. Hiebei ist die an die Instraction sich knüpfende Literatur
■ngfiltigst benOtzt worden. Der Vorf. bietet ans so zugleich eine fleißige
ZuunmensteUnng der na einielnen Pankteu vorgebrachten Bemerkangen
Bsd Bedenken, bei dem häufigen Widerstreit der Meinungen nicht ohne
eigenes Ürtheil. Er bietet aber auch manches Neue. So wird mit Recfat
nf die Schwierigkeit der die Pronomina umfassenden Partie und die
raUltiiism&Qige Leichtigkeit der regelmäßigen Conjagation aufmerksam
pmacbt, so dass es nicht nothwendig eei, jene Partie, welche von der
bitnetion dem I. Semester zugewiesen ist, in Hast durchzunehmen.
Weiten wird mit Becht bemerkt, dass es fruchtbringender ist. möglichst
aUieiehe Variationen der durchgenommenen Sätze (bei der Repetition)
TomDehoien als lediglich die Wiederholung in unveränderter Gestalt;
tbenio, dan es xweckmäßiger wäre, die Fortsetzung der Xenophon- und
der DemosthenesIectOre ebenso za organisieren wie die der LiviuslectQre,
dei^eieben eine Fortsetzung der Cicerolectttre eintreten zu lassen.
Diese Gelegenheit ei^eife ich mit Freuden, um mich mit dem
^td. Aber drei Punkte auseinanderzusetzen, in welchen er mit mir (Unsere
6]niiiiuiaIrefonn) polemisiert; ich thue das, nicht um den Wert der Ab-
btodliaig faeimbzusetzen, sondern aus Achtung gegen den Verf. und (bilde
id mir ein) als Wahrheitssncfaer und zum Beeten der Sache. Erstens hin-
ndifficb der Methode bei Behandlung der Paradigmen. Der Verf. hat
Bidi durch seine Darlegung nicht überzeugt, wohl aber bezeichnet er
dnreh das offene Geständnis, das von der Instruction vorgeschlagent; und
TOD ihm vertheidigtc Verfahren sei «sozusagen eine kfinstlich hergestellte«
indaction, die wnnde Stelle dieses Verfahrens. Wie wird Qbrigens dem
ScbQler die Form klarer: wenn sie ihm zuerst fQr sich allein entgegen-
tiitt oder in der mehr weniger großen Gefolgschaft eines SatzcsV Was
ndüeh, worauf der Verf. auch verweist, das Erkennen von delenius nach
wumuB betrifft, so kann der Schüler dieses delemus selbst bilden, wenn
QiiD Tom Lehrer die Grundform delere gegenüber amare ins Gedächtnis
S<ntfen wird. — Auch betreffs humos pura kann ich iiiicb nicht als
PKhligen bezeichnen. Gerade in diesem Beixpiele freilich bin ich im
Xiehtheile; denn hier wirkt, wie der Verf. richtig erkannt hat, auch das
pejehologieche Gesetz des Gegensatzes (wegen der Verschiedenheit des
Aaiganges). Doch dies gilt nicht mehr bei den meisten Gescblechtsaus-
Dihmen der dritten Deelination. Was übrigens die dem Verf. ..schlechter-
^'fi* nnergrflndUche Schwierigkeit einer Abweichung vom gewöhnlichen
Vofihren bei dem Massenunterrichte betrifft, so ist dies dahin gemeint,
^M «• misslich ist, bei gleichen Dingen (Angabe des Geschlechtes) bald
■lioea W^ (Angabe durch m., f.. n.j bald jenen (Angabe durch Bei-
'"pnig eine« Adjectivs) einzuschlagen, indem von den oft 50— 60 E-chlllern,
«e m einer Classe sitzen, sich nicht alle sofort dius merken, sondern
^e beträchtliche Zahl den alten Weg wandelt- Übrigens will ich es dem
V'af. und andern gern glauben, dass sie auch bei dem Verfahren bumus
P^ gute Resultate erzielen; das ist das Verdienst eines andern Elementes,
MO
Neofre pJLdagogiecbe Literatur. Ton J. KafpoU.
•velchea bior in Betracht korntut und beim Spncliaoterriditc n«clt fid ■
venig gewürdigt int. nSmlicb der Phrase oder WortTerbtadunf . — Sbam
«teb« ich troti der aasfahrlicben Darlegong 8- 12 (T. bi-xQgUth den^m^
licb-forntclk'D ObscrvauzcD noch auf denHelben Punkte. Am bedeaUiifeilB
ist an der Darlugatig ivs Verf. . da«? er lieber den Umfuf d« ■ 1^
Holviereoden LectOre etwa« eingesebräDkt al« anf eine solcbe VertM^
in dieselbe nnd auf die volle (auch fonuclle< Wonlignng d» GbUmm
verliebtet wissen wollte. Da sUlDden wir wiedin- aof dem alten Flttfab
gegen den po lange und so coergiseb anffekSrnpft nordpa 'uU rIbU
Minübranch d^r aU<>n Clafviker zu formell is|:irafb]irb<?n ErflMmg»
Übrigens bin irh nicht gegen derartige 01>««rvausm filKrlianpC, mitB
Bor gegen die grofio Menge dmellen. fiijJ^r f<;Yti'! Was aber du Ol*
Kbleicbeu gewisser LiTianiu-b4.'r. SAilustiauis4:ber. TadtaisclMr SpfsA^p»-
tbOmUcbbeiten in die Scbfllärcoti4>ositiaDeD betrifft, m perbaoadot kb
diese dorrbaoi nicht in dem Grade wis dar Verf., im Gcfentbiik tt
streiebe sie zwar an, wenn auch nicht als «grobe*- Pvhler. frm» wtA
nhrigenK, das« die Srbüler in die LectOre eing«dniDgeB sind ai4 di
aelbflttbAtig verwerten. Ebcnfto bin idi betreHs des w<
Altemiercns von Poet nnd Prosaiker in Latein und Griccbiaift
Qbenuogt
In den -Scbluasbcmerknngen- befQrwort«t der Veif. Bflsdulibrif
jft wo niOglirb gtnzHche Aafbebaog der ft-eien Conearr^ni der LehfM(i>
venigotenn anf dem Gebiete das altsprachlicben Unterriebta und liM
sieb Ober Art and Inhalt dieser BBcher und die Gewinnung dsnelliMii
so eiigshender nnd priLcieer Weise, da» leicht emchtJich Ut er bsbi
dicMa origindUni und wichtigen Vorschlag lange und reiflieb mwof»
Hltttl wir so trefllirbe. die andern weit ßberragende LehrtHldisr, vif
de dem Verf. vorschweben, dann hObe Mcb die freie Conoanetf "
selbst auf.
Die Sebalgesetzgebung des Herzogs August des Jüngern 'M
Br&unsrhwei^-Wolt'enbQttel. Eine scbolireacbicbtUcbe Abb»^'
lung der Georgia .Pogosta lo ihrem einhutidertfönfsig^ngen U^
r«Me dargebracht ton Prof. D. Dr. Kriedrifh Koldewej. D&ector ••
hsnoaKdieD Realgymnasiums in Braonvcbweig. Bnonacbwdf v^
Job. Heinr Mcver 8*. 43 SS.
Aof reidKr Litcratar- und Qodkiikeanttufl fnOend fObit na* ^
ruf. eiM der raüufeu wU. «ddaten Bifiten vor. welche der
kui vor MiMn AWtefhsai ftotohaa bat, nimltefa das Bninseh'
SdwhtBsan. wie «s vor rndv al« sweiboDden Jahren ein anfgeUAi
TialsvHie febildetcr Fftrst. Hcnog Aitgvst der Jangere (löi
(«mAA ivtecai WaUqnch« «AUet mit Bedttcbt* gerrgolt baL In
kssuMA der anf die SdbnlcB bcsQgUcfae TMÜ der AUgoseinan
wdnwv ton 1647, Ai« Khtterordsvf wtm 16&5, b«Hiidefi aber
Saknionfamag n>m 94. Fakiur 16S1. wdAc dsa Batt|>tUMU d«r
UlfniiiMlitfn bilde« iisd «int ÜOgtiKmi» SMlifcauitnia and
D«ftekakMi«wv alkr iTiirllUiilii TttUltäM «ricrnnea liasi tn
aifMrOistttaitiM «M «fr Veit. ■■ des W«H dendbcai
■Jh» Mbnft \mikt tat «Mr «we* 1TbMr>
■■ JMfca' JBMrtnnifc Min m^m. -um L«h« 'tai ^L-ftnilMt «i*
■■km JM 1iAii^i.iifciii» fciii T iliiiiii m «iHRcftm--. — ««c^uttWoff*
hin mU^Vamtffm^iüm* Smen «mt fedhovsk «i^ «nihäafct »aac><r
■■ w aar IIb«c irihiH h Et $ftftüf«r NfMtb* Sfk*^ ^ wiMr -i^
f^tAm ist nil^nit lAits iM Itaaipn «■ M^wäkM^w tn«t •«»-
phain -'\iiiMlliiiaiwilinintin ■>*<»■ $tn»efekMkW P«bJUW 4m ^htttm
tandtoMSSB tmi w9att^ im» Mike^ K.-tf»« wlk mMm Ji«f-
^^ha ilr äek imi -ktn t«wr iimfiin— itiif la v«tl&& KBm m^vW t^f^■
A«liA« P<»tJiiB>n iwi fcwug- tWf« «K hMT ««r.
VeiBir j«s Kart Ftv>^wat>r » iHd^oNttjc- 1>» «IwtacBt^ t^~
Ktamm h^ «^e Zttkttsft. «ühk-s v T J o c B^m'^m-
hc. IM& »-. 43 :!«s jV Ft t^ ll«A inw .jitmab» XcöitwM; N«««
Die -^C<qif f'tl^* -iric 'SKoltn Z«fttib^vB* i?to Ar «Uhe j^rrj^ttf
&*ti|t i&iCM«lkili|^ik Mt tut» iM iW^MftM. *«f i«M« «kfti ijLu
J*4Mk «Btcr Aafmbv tob R«fM«iv\>rK4üi^<rab. tkeiJ» «uiwl ^-4. «tf mlv-ivr
•^f» Wiffkw walt«B: 1« »st «bnI Mifit"! t-i»*» 3*r Eokffrtl<r J« l^>iK-
••kik.« Di* W«>.* itt •Eiah«>CM«.'huIe KÜI ier V^l ftr *v'ith^« »*"Kr <rr
ItfltaiHlra OedaBkifB«. >]i-r »oh «Vr »b «fifti- Mi{v»kiütotM- AWtnK*tK^«
anreist, sobald «• a«f V<rrKtctlkhaQjr ia» otasi^hi^n »ukv^anrt . w»s «ack
^p ut der Lectftnr Mte i-.Atr t-iawhl%tj^f :>ehnfWn («•chC'fft«' Atukttt
it» Jbet Qb«r die t<.«tet<^ KinW tT»imM*lwlial<r t»l. Hteratu bt *uiH«'tck
eniehüich, welrW Sielhuie dor V<-rf. ^«^atb^r di*m )^-)[vu«iiti|rtfn lim-
irnuk eiaainaii. W«sq wir aa ikalkiie da» tivmaauuai rv<(4ttlt:-ntc»ad«
483
Köoere p&dagogiscbe Literatur. Vod •/■ liappold.
AbbuidluDg<?n denken, to mOnea wir besonders die ausrübritcb« Dar-
legung, ws^ die cta^sischen Studien fflr die aJlgemeiD materielle Bilduoi?
bieten und wie notbwendig äie 'm dieser Beziebong sind, aU originell und
gelungen betsicbnen. Im Altertbume liegen i-dic Anfänge der gasainniten
modomen Cultor. hier namentlich auch dii> WurTK'ln aller unserur winsen-
scbaftlicbou Studien- beilJt ee in dio^or Bi-zii-huug. und Bcht>a frübcr :
.Kicbtig verstanden iat di«: claflsiscbc Bildung die Mutter unserer Tnudvmen
WisaeoBcfaaft, ja unserer ganzen modernen AnKhauungsweiae*.
Anrb sonst bietet der Verf., augenscbeinlicb ein gründlicher Kenner
des Gjnnnasiums f on betonneiieni Urtbeile, viel des Beachtenswert«]!, x. B.
duB die dasmcben Stadien schon als einigeodeti Band and sogleich
PfluiiitAttan dea Humanismu-s unentbehrlich «ind. dass Hie jetzt d<
flberfallten Uagen einen kflhlen, klaren Trank bieten wie ehemals (tm
15., 16, und 18. JahrbnadertJ dem leeren Magen; Temer die acbon von
Andern rorgcbracbte Behanptung, dass ein gut«r Gyauuuiast, was ihm
quantitativ an den Kenntnissen des guten Realschfilera mangeln mag»
durtli ein besser gescbaltea AoffasKungaferniOgen ersetxen wird.
Doch ist am Gjiimasiom manrbes zd bessern, besonders an der
Lehrmethade. Die christliche Lehre sollte alle '/.wtigt des l'nterricbt'js
bfherrschen ond durchdringen ond für die vielen Einz'^lh**itcn den »er-
knOpfi-nden und Tergeisteiidca Mittelpunkt darstellen. Die Kinführang in
da« antike, besonders das hellenische Leben sollte vollständiger e>cin und
von rjrstcmatisclien Qmndsätzea mehr geleitet werden als bisher Um die««
m ormflgUcben. sind guti- Übersetzungen neben dorn Originale lugnmdej
iu legen. So w&ren in häuslicher lliätigkett ganze l3cliriflen in derÜber-
setsong unter möglichster MitbeiiQtiiiDg des Originals durcbiuloiien. Hiebei
sind auch dit- gricchufchv Lyrik und die KoniDdie zu berflckflicbtigun.
Endlich ist das nntib« Kunstweien mehr als bisher in den Bereich der.
Cnterwei^nng za ziehen.
BernackerErost, Dr., Gymnasiallehrer. Geschieht« des kOnigl.
GymD3S)un]S zu Lyck. Königsberg, Harting'sche Verlagsdmckerei.
1887. 8'. VU u. 103 SS.
Die dem Grmnasium L;ck, dem nelhundertj&brigen Centmm df'Otscber
Bildang in dem ehemals polnischen Mssuren, ta seiner ttüOjilhrigenJubft-
feier 1. J. 1887 gewidmete Schrift gibt nach einer Vorrede, in welcher
namentlich die Quellen verzeichnet sind, aof S. 1—84 einen Abriss der
Geschichte der Lecker ProvincijilscbHle von ihrer Gründung bis zur l'm-
wandtung in ein humanistisches G}innasinin (l.S84i — \Bl^\. Daran srhlicGen
•dcb drei Beilagen: Veneichiiiit der SiIiQler i- J. 1<^8, ordo lertionnm
ans dem Jahn: 159-1, Lifttcn der Rwtoren. der Prorectoren. der Correctoren
und der Cuntjrvn aus der ganzen Zeitperiede. Die GeiHrhichte seit 1813
wird ein zweiter Tlieil bringen, der in Joliri^sfrist erscheinen soll.
£b ist immerhin amOsant and lehrreich, dann und wann den Blick
in die Vergangenheit zu richten, nm die Gegenwart besatT zu verstehen
und sieb ihrer Lichtseiten zu freuen, so z. B. dass jetzt nicht mehr mehrere
Jahrg&ngB iu eiueiu und deinitelben Leliriioiiner unterrichtet an werden
Neuen pldigogisehe Litentar- Von J, Sappold. 463
bnnebeD, dus nicht mehr ir^en Mangele einer Schalglocke das Ende
der Lshratande aasgerofen werden maaa, dass ein fester Lebrplan zugrunde
Hegt, dan jetzt die Schüler mehr und besseres leisten , selbst in Latein
und Griechisch, als in den ^guten alten Zeiten'^, dass Lehrer und Schüler
an menecfaenwürdigeres Dasein haben als die nunmehr seligen Collegen
Tor einem oder mehr Jahrhunderten. Aber nur nicht ungerecht oder gar
fibennOtbig werden gegenüber der Vei^angenheit ! Denn wie wird die
Ztikimft Aber mu m Gerichte geben, wenn sie ersehen wird, wie viel und
Tielerlri wir lehrten, wie groß die Anzahl, die Verschiedenheit und der
Wechsel der Lehrbücher war, wie manche Gjmnasialgebüade (siehe Wien!
IT. and IL Bes., Gras, Marburg, Klagenfurt) ihrem Zwecke so wenig,
richtiger gar nicht entsprachen?
Die heatige Schulbanktrage. Vorscfal&ge zur Reform des hTgieniscben
Schalsitiens von Dr. Ad. Lorenz, Docent an der Wiener thiiversitfit.
Hit 46 in den Text gedruckten Abbildungen. Wien 1888. A. Hülder.
S\ VI nnd 63 SS. 90 kr.
Der Verf., durchdrungen von der Wichtigkeit einer befriedigenden
Lfisong der noch immer offenen Schulbankfrage, da -unsere Lehrjahre
ebenso gut Sitsjahre heißen konnten", hat dieser Frage ein sehr ein-
gebendes Stadium gewidmet, fachmännische Arbeiten fleißig studiert,
selbst Wiener Schalen besucht, um sich über die an denselben eingeführten
Binke sna der Praxis zu informieren, und schließlich veranlasst, dass
die You ihm geschöpften Ideen ron andern in die That umgesetzt, bezw.
bestehende Banksysteme nach seinen Ideen umgewandelt wurden. Dag
Besaltat aller dieser Bemühungen wird uns hier in klarer Weise vorgelegt.
Ka^ allgemeinen Bemerkungen über die Müngel der alten Schulbänke
werden die wichtigsten der neueren Banksysteme gruppenweise in großer
Anir***^ Toigeführt und durch deutliche Zeichnungen veranscbaulieht: wir
finden hier Schulbänke aus fast aller Herren Ländern, die bei uns
abliehen besonders berücksichtigt, am ausfflhrliclisten die Paul'äclie Bank,
welche an vielen Volksschulen Wiens im Gebrauche st<.>bt. Daran schließt
■ich eine Kritik dieser Schulbänke vom Standpunkte der Lehne uus Der
Verf. tritt mit Entschiedenheit für die nuch rückwärts geneigte hohe
Raekenlehne ein und schlägt auch fflr das Schreiben die Reclinationslage
Tor< — Hieran schließen sich ein Rückblick und die Verzeichnung der
Utentar.
Die Monographie bietet so zugleich eine treffliche Orientierung
aber diesen Tfaeil der Schulhygiene sowohl nach seiner theoretischen, als
aach nach seiner praktischen Seite und darf von niemandem außeracht
celanen werden, der sich damit befasst Aufgefallen ist uns, dasa nahezu
■iiniiitliehe Banksysteme nur massive Subsellien kennen, ^führend uns
gi^racbieoBn dnrchbobite Subsellien erwünscht sind, welche den Zutritt
der Lnft ennöglichen. Sollte mutatis nmtandis auch hierauf passen , was
^^ Verf. S. 46 f. von der Lehne sagt?
Können irir Schulmänner durch die Leetüre dieser Schrift sonst
■icbts profitieren? Wenn wir in derselben ausführlich dargelegt sehen,
-welch« Schvieri^k^it es dem Arzt« and dem Cotutrncteor bcrvüet, in
Echreib«tellQi)g A&t Scbfiten gerecht za werden, Bollten wir dinsi
die Lehre ziehen, dfcss wir den SohUler möglichst wenig tow
in der Schale Tcrhalten dflrfen?
Auf 8- 10 scheint der Verf. nicht Abgeneigt tn letn. hi dir f«>
dening. daM dcrScbQlcr in derBaok aach beqaem mftsie ttcfaen kflaata.
so eine Art Caprice eiofger Schulmänner zu sehen. Luwa wir saut
Orflnde aaderaeht: aber mnss denn nicht auch der Ant reo seiDti
Standpunkte nu« geradezu verlangen, dass d?r Scfaoter nicht die fua
Schulzeit hindurch in kürpcrlicher PaaÄTitlt auf »rinem Platie litit »»
dem manchmal steh erbebe, recke und strecke?
Dio Nothwendigkeit pädagogischer Seminare aul' der CuiTer.
sität und iure zweckmäüige Einrichtung. Von Dr. H.G.Bnukv
Neu herau^egeben von Dr. W. Rein, Professor an der ÜDirrthUl
zu Jena Leipzig 1887. J. A. Barth 8*. XVI und :U6 .^ä Hark« Bü.
Hnoska (lS07~l83ir . ein SchOler Herbarts, «iHEte ron 183? it
an der Cnirersitflt in Jena. Er beschfiftigte sich Tortugaweise mit Ptb-
gogik: in wie begeisterter Weise er d!ea that, wie aujigebreitet neiMB*-
leaesbeit war, wie emit. tiof und (-del er di<> Aufgab«» Hee Pidififa
famte, dnron legt die rorliegende Schrift ein glänzendes Zcognis ak 9t
heiot e^. um nur diesee so erw&bnen, da^s dem echten ndagofCB MM
femer liege als Anmaßung. Eigenliebe, hartnAckige« FevthaKea as te
eigenen Meinung, Absprechen und Taubsein gegen die Worte uitn
wackerer Hitarbeiter, daas die Enieher durch KchnAd«- Kriecherei ol
ähnliche Rrbftmiticbkeiten sich itn der Wärde ihrer Kunst aod a iv
Krfaabenheit ihres Wirkens TersQndigen. Denn eine Kunst ist dsn Vot
das Unterrichten ond Erziehen, zugleich auch eine WbscBsdtsfti ui
nicht l>|ol^ dieses, sondern auch die schwierigste Konvt und die sAvi^
rigflte Wissenschaft (ihr zanäcb<«t kommt die Regietungskunst), ffkfcr
BBbaaptung er durch Vergleich mit andern KOnstca und Wisseos^s^
glAniend nachweist. Dem entsprechend nennt er denn aach den Lffa*'-
itand d<>n Orandpfeiler des Staates ond def Menschen wohl rs und ftirori
L-in in die Wi>rte, dass gedrfickte Lage des wahrhaft benifi*oeB lAm
ein Fluch für die Welt sei.
Äcßerlicb zerfSUt das Buch in xwei Abdieilttogen : nach dea T«-
reden Text (S. 1—108.'. sodann eng gedruckte Anmerkungen. Inlitltii^
wird cnn&chtt das Wesen der PidagugUc und dc-s Pidagogra cntvl^fc*^
(1_öli, wobei jedoch hier und in der gaascn Abbandlang nicht auf ^
MittcUchallehrer (in unserem Sinne) allein nflckricht genommen **'
Hondeni uucb auf den Hai»lehrer und auf die Gfi<tlichen als dlejcd^
aus wcU-hcn damals die Schnlaofseher herrurgiengen- Sodann wird
Nothwendigkdt pidagogischer Seminare aof «ler CmvenitAt mm f*
tischen Standpunkte aus erOrtcrt (55 — 121). Hieran sehließt nA *
Parlegurg der wichtigsten Vortheile, welche pidagogische Seminm n
dem bringen würden (—174). Den SdilUfs macht die EinricfatUf
SeminaRr.
Netwn pldago^sche Literatur- Von J. Happold. 465
ÜbeTMbfttznng und in tiefe Anffassnng der P&dagogik iat ude,
-«am tj^M» Ged&ehtiiiB nicht trügt, noch nirgends Torgckonunen, wohl aber
s«hr oft in Theorie und Praxia das Gegentbeil. Hier begegnet una ein-
mal das entere. Abgesehen von den physischen, gemUthlicheo und
Charakteieigenscbaften aoll der angehend» Lehrer besitzen: -Grfindliche
Kenntnis der NatorwissenBCbaften. der Mathematik, der Anthropologie,
der PhyBiologie, der Psychologie, der praktiüchen Philosophie, der Philo-
flophie aberfaanpt, gani besonders der Geschichte" — Kenntnisse, die,
■neb wenn die vielseitige Anlage dazu vorhanden wäre, wobl selbst in
•edu Jahren angestrengten Stndiams nicht erworben werden könnten.
Ebenso hoch and nnerfOllbar sind demgemäfi die Anforderungen an den
Director eines solchen Seminars-
Trotx dieses Haoptgebrechens hat das Werk als ein in seiner
Btehtnng grondlegendes nnd bahnbrechendes zu gelten, und wir mOssen
dem Henn^ber Dank wissen, dass er dasselbe der Vergessenbeit ent-
xüieu and in Neubearbeitung aufgelegt hat. Diese Bearbeitung zeigt sich
in der Streichung oder Kflrzang veralteter Anmerkungen, außerdem be-
sonders in der Erweiterung durch Zosätzc, welche namentlich die ein-
■chlftgige, auch Gsterreichiscbe Literatur der letzten 50 Jahre Vfrzeicbnen.
Der Bermn^eber hat es so verstanden, diese.« Buch auch fQr die Jetztzeit
mm Hanptwerke über die pädagogischen Seminare zu gestalten, weiches
fftr jeden anentbehrlich ist, der sich mit diesem Theile der Pädagogik in
etwas eingebender Weise beschäftigen will.
Aoiier dem oben angedeuteten Inhalte finden sich in dem Buche
aoeh gediegene Erörterungen über andere pädagogische Themen, so be-
sonders fiber die Kothwendigkeit von Latein und Griechisch fQr die höhere
Bildmig» Aber die Soperioritfit des Griechischen, ferner die grflndliche
WIderlegnng des Wahnes von den t> philo logischen und mathematischen
Köpfen-.
Wien. J. Rappold.
Q'ymnasi&lreden nebst BeitrügL-n zur GtNchicbte di'S Humanismus and
der Fftdagogik von Dr. H. Bender, Rector des k. Gynmasiunis zu
Ulm. Tttbingen, Laupp 1887, 8". 27-^ PS. 3 Mark.
Das sehr hübsch ausgestattete Buch bringt 10 Reden, von welchen
6 Fragen des Gymnasialwesens und Unterrichtes, 'I die humanistischen
Stndien in Tübingen, Johann Balthasar Schupp und Johann Valentin
AndxeA behandeln. Von der ersteren Gruppe ht-ben wir die 'lliemcn: 'Ober
AnalTSiB nnd Synthesis in Zeit und Schule, über ganze und halbe Bildung,
aber mechanisches und rationelles Verfahren im Oyninasialunterricht'
herror- Die Beden sind nach Inhalt und Form gediegen und verdienen
einen Pla-tz in den Lehrerbibliotbeken, für welche wir sie bestens empfehlen.
ZaiMohrift 1 4. taten. Ojma. istM. V. Hott.
30
Vierte Abtheiluug.
Miscullüu,
Literarisclte Miscelleu.
Pr5j)aratioDPn filr die ScliuIlectOre griechischer und lateinischer
Classiker. Hcrausg. von Dr. Krafft. Oberlehrer und Dr Rank^.
Oyiiinaüiiillt'hri'r in Go.tlur. Hoft 6. Priparation lu CSMtrs Galliscbem
Kriege. Buch 11— IV. Wurtlnindc. (Fortsetzung von Heft i.) Von
Fritz und Julitu Ranke. Haitnorer 1^. Xvnldcutscbe VerlagsaiiErtAlt
O. GoedeL Ö3 SS. 8« tJO Pf.')
Bff. bat besonders in der Ameise ton Heft 4 dfr Präftarationen
arin volU-s EinverstHndnis mit dei Art uusgesprocben. wie die Verf. ihre
Aufgabe durflifribreii, uud vr bffieuudtt sieb iriinicr iiu-hr mit der T«nd«M,
dem Schaler als Stiltien der V'cit^ab^lkenntnifl die i-'imdcht in die Wort-
bilduDK undBedeutangaäntwicklujitr lu Tcnnittetn. wobei m^leich ein oft
vemactilässigtcü BildungSf^leiii^-nt zu sdiD'ni It4.>cbtc kommt. Von diceem
-— aber auch nur von diesem - Standpunkt«^ au.<< '»npflehlt Jlef- den
Qebraach vorUceondcn Qber Buch II — IV sich crstreclcenden Heftes auch
Älr den Fall am« angelf;,'(?n.tlichBt(;. das« das I. fluch au der Hand der
Pri^>aratio^ durchg«^iirl>i;it<!t ist und demnach der S<:bfl]<T an «ich sctaoa
smn Gebrauch det« Lexikous verbluten werden kOnnt«. ßtwas fremdartig
berflhrt der im Anhnng neu uufgendinmcne Abschnitt 'liateinisch-PrimsS-
gSach'. wo im An«chlu98 an Erbe-Veroierfi Mentor eine Anzahl lat. Vocabrln
mit den ctymoicigisch verwandten fruuzOsittcben i<uammeQgt.-iitcllt werden,
doch dürfte diefu' elementarste Art S[irachTergloichaD^, da ihr erfahniogS'
mftMg der ScbtÜer Interesse entgingen bringt, ajs weiteres Hil&mittel lor
Festignag der Gopia vr-rborum nicht lu Tcrweri'eH sein.
WOrtertiiich zu den Lcbonsbesclireihungeu des Cornelius Ncpos.
För disn Sohulgebramh herauMgeghTbun Ton Ür. H. Haacke, TOnn.
Oberiehrer am GMnn. zu Hirfichberg. P. verb. Auflage. Leipzig 1887.
B. G. Teabnec. VIII u. 201 SS. 8«. I Marit.
Da H.S Wtb. regelniSfiic nach jü -twfi Jahren in neuer Auflag« er-
Mheint, bedatf es als wohl bekanntes und weit verbreitotes ScholhDui bei
dieaer Gelegenheit keiner emi>fehIond<.-n Anzeige mehr: ea genfige die
Bemerkung, da&s es dank den Arbeiten von Jahr and^bcvondere toq Gern»«
wieder bcBser geworden ist und diiss es auch einzelne Änderungen redactio-
neller Art erfahren hat. Hat nun aurh daa Buch im eä»'-*^" neinon Xh-
»chluss gofonden, so dQrft« e« doch gerade nach den beiden Seiten bin.
wodurch CS eich von gleichartigen Werken unteracheidet (ich meine die
Aufnahme elenientarer sachlicher und »]irachlicher Erläuterungen und die
') 'Bdm Bezüge der PripErationen in Partien von 10 EienpUren
an tritt eine Preisermäfilgung Ton 20 Percent ein.'
I
k
MiMclloit. W7
gleiclneitige BeiärkeicMigung d<>r rcrbreitetst^n TfitC'. noch bi« and da
in TerrolUtAndigeo seiD- Wu IC«f- im beaonderen bemerkt diene zum
IhtäX Als Beleg.
Das dem SdiOler nie «or Angn kommende eittr Ist als Sticbvort
öiUt^farltch, nmuU H. t. 11. ultimus (nicht dos ^ffbar« uUerior) un-
oüttelbw aU wich« Trn«ichnet. Unter cum heiQt et: 'in dflm Augcn-
bKcJce. wo: Dat. 6, 5.' Die SU-lk* lautet: ifui cum 'itl histra perretierat,
Datainca tiignt\ niferri iubrt. Da.t'' hi>*r ein tnständüches PlaK). vorliegt,
womad obige Cb«rBetzung nnmOglich ist. zei^ G. Holfmann. lat. ZeitjAit.
S. 109. Die «eitere Bemerkung: 'cum mit impcrf. u. plusq. wann, ^o
oft al*: Cliabr. 3. 3; E|>. äi ü' ist zu erweitern: denn an ereterer l^tcHo
legen einige H^rao^gober quo {nt cum) Wchui ; auch wäre Att i^, 6. wo
nrm ^ 'indem' ist, liier zn erörtern. — L'nter fxjtoHo bemerkt R. : ' alttrumi,
J0mtA. sebltdera: Att- 18, >*).' Allein dort liest Niji^enleT de m, Gcidm
tie ririti o. andere fthniich. — 3üt der Maxime eodiich, nur die QuantitAt
der Torletzt':ti Silbe von mehr- als iwetailbigen WOrtem tu beteiehneß
— mtKnahin5weii<(> ändet sich üt, üa a. t. — , kann sirh Ref. nicht be-
freunden: an r&TOB, »üdeo. i«do. sido. solam, T^rua u. 1. kann nicht oft
eeoo^ erinnert werden; jedenfalla hat i'ii«i(/v deaselbeo AoBprucb auf das
QoAzititAtsidcben, wie e<mgido.
Lateinisches Vocabnlariiim lUr Sexta, tusammengestellt fon Dr, K.
£ n 1 i D g. G«ttingcn 1887, Vandenbocck & Boprecht 26 SS. 8 '. 40 Ff.
Die« BQchlein, das aicb lunAclut an Lattmanna Elementarbncli
amclilieRat, entfallt nach den Verf. Antiicht im nnsen diejenigea Wörter,
wvlche flbcnül Tom ."^citaiitT gelernt werden: der Schflicr fibcnicbaae >o
den nach und nach erworbenen Vocabelüchntz am Ende de« Jalirei geord-
net aad mache «ich d(>nse1bea min f^st^ren Resitie. Die Anordnung der
Nomina ist eine utcblicbe, innecbalb dieser Anordnung ist der etjrmolo-
giMJie GeaiebtstniBkt f«stfobalt«n ; die Verba irind naob Conhigationen
geardAst: aonnige Redetaeile itnd nicht vertreten. — Wenig findet lich
AsQ^enonimen, was fQr die eralc Unterrichtsstufe entbchrlicb vnicheint, so
«twa wuhsellium. poBurr, ionitciuut Haas auf Synonymik wi-rigstenii an-
deiotnngaweise Rflcluicht genommen wird, ist xu billigen ; nur wäre Cf>n-
ae^ioeni xa wQnxcben. wie dann x. B. fultfur [— learhtcmler Blitz) und
fmlmtm (= trcfi'tfQder Bl.) (::■. 13) sich leicht dnrcli lotreiffendc Ubersettung
oitterscbL-iden lassen. Das <>enuH einst'lttpr Sulistjiiitiva wird durch ein
Attribut ersicbtUcb gema^rht, iwirfklos aber ist die Wahl eines Adjectirs
wi« tmjitnlrH4 (froH$) 8. 7. FäUcblich wird S. 21 von liig<'t ein IticfKNi,
8' 22 von crmo eiD rrm, cretum gebildet; dagegen war bei muitcu
S> 21 das Partidp mantittru» anfzufOhren.
OlmQtz. J. Golling.
Ptiüippische Reden des Dpmoathenes. Von Ph. J. Ditges. Kein
1887. M. Du Mont-ScliauberK. IV nnd 193 SS. Preis Mk. 8-20.
Dos Buch Tcrfo)^ d«n Zweck, ■dfo pbilipplBcben Kcden und die
•pltATen imtriotiscben Bestrebungen des D^-mofitbeneti bis an sein Ende
■Qcb wt-iteren Kreimen zngftnglii-hiT und verstand lichtT «n machen-. Diesem
klar beiteichneten Zwecke cntAnmchend ki'nnrn wir auch der Schrift nicht
bellten. wat> sie selbst nicht btausnrucht. n&mlich einen haberen wiHOD-
•chaftlichcn Wert; fuCit »ie ja doch durchaus — abgeocbcn von Demostbene»
selbst - nur aof di-n .AnmTkangen in den Aufgaben von Wostermann nnd
Bebdantz und K. 4'urtiu!<' grieehlticbtir Ueschichte. Indexen lolgt die theÜs
fortlaarmde, tbeiis stückweise gegebene Erklärung dos Oedankenguges
{n den Demustb. Reden, suwie die ziemlich bllußg einge(t)gto Übet-
f^^^^wlg elaaelaer Partien ein klares Verstlndnis des griechiichen Textes
30»
468 Mivcelk».
and di>7Darst'tillungtle«g«schiclitlicb(?n Raliniens. der das Bild von derpoli-
titidieD TbillJgkcit des utlit.-niic)i<^ii SUltt^nlunaes uuigibt, eine grQDdficlu)
Kenntnis der liintorist^hen Verbältni-flo. Audi von der formutän Seit* »er-
dient di-* ?chrift alles Lob:^ die Sprache ist edel und entspringt aaa
wurnitT KinpfiiidanK. In der lllcrtniHUiiy <1<» gnc^h. Teitca bt-jregncn hi%
und da rnf-ln- üb fiten. «. B. S. -lö I 7.. v. u.: -wenn di« Erforderni»»©
der Wirklifhktfit zur ErwÜgung goatellt sind- . «nL'rlanbto l'onodJHieniog
S. 136. 11).— ti. Z. V. IL. incorrect«r Ausdruck S. 161 -die Stadt rer-
spatuCc di<! Gclt-i^cnbcitvn mm HAudcIn", S. 187 -den ÜngcctlOmtiro
der patrintiarhen Partei-. Was die Anordnung des St-iffe» anlangt, so iK
nii'ht recht «inzu8<?ben . irephalb der Verf. sich lieber an die öh-?fliefert«
als an die chronologiachu Alfultrv dur Bedt-n Kvbalteu und die L. Pliilippic«
Dobst der 14., Ki.. 16. und 'J3. K«de erst nacu dun olviitbiecben beliatidelt
bat. Dnickvcrschcn sind selttm, ctwoü alhu büulig »ind die Tonzcicbeo
terwectwelt im griifcl». T«te d«r Annierknn^i^n aaf dein 1. Bogen. —
Iinmerbin wird da« lluch seine Absicht, die Anerkennung de» I>>>m. als
Kodner und äiH-atsmunn zu verbreiten. i'rfOllen und mag aucb fQr d>.-a
griccbitichen Unturricbt Ltbri-m als luverl&sajge» Naebschlagebucb, Scilülem
xar Veitierang ibrer Kt'nntni<i des Aatorii einpfublen sein-
Wien. Frana ^äUoiecik«.
Goethes Egraont. Mit anKfÖhrüchen Erläuterungen für den Schul-
gebrauch und das Privatstudiutu vun L. Zürn. Professor um Gvin-
naniom in Rantatt Schi'.ninirli« AuRgahen deutscher Owislker "mit
CommentAr. Paderborn und Mflnster. Schljningh lifiSl. 8". 156 SS.
]dit allen Erki&rungsbcboiren versehen, die moo sich nur wQnseb'ra
Icaim- Sogar Vor»rhIägt- ta .'i4 Them«n finden sich. Anch Scbill*>rs Reccn-
sion ist miiabg«druckt. llbcrfiOiuig achvinen die onter den Anmerkung
aufUDC^endeD Fragen, t^ooderbar ittt die Schreibung 'srhniui-kelt' S. 30,
Anm. 1. Der Text ist nicht ganz verläeüihch. Die ersten Wort« Baydn
lautflQ hier: 'Jelter, den Sc hluli bundl' ich Euch ab, ttieilc den Gewinnst,
traktiere die Herren: ich bin BcbMii (statt: ^c sdion) lange hier' und
im letzten Monolog E^rmonta lie&t man: 'In eineni crdt*)» Augenblick
orHcbeiiiea sie vureioigt'.
RöiiHiig Karl. Dciitache Vorbfreitungssohiilo filr umgehende
Gyiiiiiasiaalcii. Zur Vcnuittetung und KinObung derjenigen Kenntniaae
der deutschen Spnieb]i.'hre, welche bei der AufnahtiiMiinlfang fürs Gvm-
naaiant nacb.den ge^etilicben Beatimmungen gefurdert wt-rden Mit
i:abln.-icben i'bnnR«aufgaben. lliei 1S87. bvlbstrorlag dea Verfasaers.
8. VI imd 121 SS. 80 kr
Der Verf. hat sich ttr Aufarbeitnng der vorliegenden Schrift durch
den Gedanken bestimmen lassen, da»!i die Volksschule nicht mehr den
'Aytck habe, auf die Mittclsctule vorzubcreitcu. üuKh dem Ton. der in
dem Bficblein angeschlagen wird, scheint il*j*«Hlbe unmittelbar für die
ScbQlcr Bolbst berechnet zu Hein. Da aber weitaus die nieieiten Kinder die
Volksschule brsucben, woiri man nicht, wann nie diese Vorschule durcb-
arbeitfln soUeu. Nach den Erfahrungen dea Untenteicbneten, die sich aller-
dings oar auf einen Bezirk von Wien berufen kOunen. und die ina Gym-
nosiuiii eintretenden Srbflk'r in der I^-gvl gai» gut vorbereitet, und wa«
der G)-mnBaia!unturrii:ht an Pet^iilkennlxiisaen der daotschen Grainmiitik
bedarf, bat er den Scbfllcm beizubringen Gelegenheit genug. Kef. kennte
Btcb also das vurliegendo Buch nur etwa in der Hand tod Volksschul-
lehrem denken, welche die vorgeschlagenen Übungen verwerten wollt-n
Aber uticb zu dietiem Zweck, obwohl es mit großem Fleilj aUKgearbiitet
ist. kano Ri^. es vorliuBg nicht empftibleo wegen einiger irr«flUireud-.-u
BliM«Ueii.
46«
Donftm Ober die DerKnation der SubfitAntiv« nnd AdjwtiT*. Der
nirt ninilkh §■ 20: Zur ^cliwBcbcQ DtfclJnation pi^bCrcn Jen» Haust-
r, wrifhr in il<rn rinzeln»*n FSllcn «rtwedcr (rar keine Endung oaer
en oder n annetmifn' und Tithrt alf> Bvi-^piele Roliwapfafr
SB : Tube, IiiKel. I.ehr<>nn. Pflanze. Rone nnr. Ein ähnlicher
ppgnet g, 41 bei Be^i-rcchbng der Adjertiva. I>ic Übntiin»Ätze
nm fn>lien TIk-ü "^inem b'.-kannttn JutHiiiM'iii.'ii t'bnn gröblich ent-
oder narbgehildct. also »i>>IfArh latcinisi-h gpßrbt und daher
«BpftflilensTrcrt. Entsrhiedcn tlbfrfltlssijf sind die ^. B-S. 84 mit den
dio einen Dativ oder Genitiv nach sich «ielien. Und auch flOMrt
bn einzelnen manohra Miiiinu>rken. worauf Ref. aber nicht weiter
iSrnst^Litflrarisrlit-rN'arlilasa. ridcalistiKlieundnositivinisehB
_JUk- 11. Okonoinisrhe Sl&ngel uiiPL-ri-i' n«tifiiia!f-n Biliinn^'vwi-sfns.
lll GTinna-^ium and ReaUi'bultt. KerauHgegeben und eingeleitet von
ßtnno' Kerry. Wkn IBaT, Tichler. gr- 8. 78 KS. I fl.
Die beiden letzten Starke «chließcn sich an ji-ne BestrebunKcn des
u, die bereit» in »einer »ohrift Qiminafliuni nnd Itealschule' Aus-
luden and in dem NVunacbe nach der eiithtjitlirbi-t) Unirerfalschul«
welrhe die Hauptfncher ?on Ojninasiiitn und Realschule za tct-
bAtt«*. Tn^ kann die gonie Krage tiendirli kflbi laive», da wir in
Qjuinuien Ani^talteo beaitson. die deni Ideal dea Vorf. sietntich
konnien. Dit: Abbandloneen selbst 8ind h> fkiuenhart und fra^-
rh. das« man Mcb ein L'rtboil dardber nii-bt erlauben mag. DiM'b
_der 3- Aofsatz eine Reihe «ehr heberrigenswerter Gedanken, t. B.
rrhildunji- Der Ht-rausgeber sucht dum VereUndni.- Obcratl nacli-
. durch Anmerkungen, diu sich auch vleiracli auf nsterreicbisctie
beliehen.
Iflilpr .lobanoes. Aufgaben aus classischon Dichtern uod
S<?ljriftst<^llerD zu «.leutsohcn Aul'sätzon und Vortrügen in
deo oboroD Claijst>n h&ln-ror Lobraiistulten. An» Berliner Pro-
BUUD«tt lasammengefitellt und «TStemacisch geordnet. Berlin ltä7.
Obtact. 8*. VI tt. H6 SS.
1'
H^ XH der Angnbe den Titels ii>t die Aufgabe de" Ref. diesem Buch
Hntber eigtnclii-h ersch>'pft, es kann bf^ehsten« noch hinzugefügt werden,
•Ä die benQtztrn IVogronime den Jahren 1880— I6f?6' ■^ntstamnien. tinen
^ttldieo Gedaiik^'n hatte schon Apett in seinem DeutKhen Aufxatx in
*» rtifna Je« Grmnafiinme dun'bt^emhrt, i'ich aVr nicht auf eine bloße
^pibiemti^ d«# i^rsanimelten Mati-rialä betirhrßiikt. Die vorliegende Zn-
*tofn»t<"llnnfr hat also nur hintonographiwhcn Wert, und es lio&eD
•*cli irianrhe Bemerkungen darnn kn'Hif'n Ober Mi^dlinndlatig der A«I«ren
*lt<r nad neaer Xeit in den .Schulen. Wem aber wirklich der oigeni^ Unter-
^vkt siebt Sti'ffe in Külle an die Hand gibt, der mag sich zn diesem
■^A» fluchten.
^iulsiek. Dput8che8 Lesobueh für höberp Lehranat alten.
/.mntcr llieü. Zweite Abtbeilung. Fdr Sceonda und l'rima. £nrt«r
Abvehuttt. Probender Dirfaturigen des Mittelalter» in ni-nboAhdeiitaolier
CbtneUong, in einen kunen Abrisa der Liti^raturgeMibichte einge-
abmL aiebent« Attflagc. Berlin 1887. Mittler. 4. IV und 124 SS.
If^ EnUiUt Proben aas dem Hildebnind«tied, den Nibelungen and
"Mm nit ferblndendem Test. Reinhait Focha 'nicht gans S S«iten},
40»
Progtanmwchai.
^ BiMÜ (1 >*^). dem Alez&nderlied {mcbX gui 2 SrÜett), tovak
' "^U dem RoluidBUea |V , S.>. Iw^in iV, S), Ftai
iS''. 8.. uimticfa die litcnrbUTori^chc Stelle}, dtoi Ar
.' ,, BaHiam (1'' S). iwei kleine Stücke Tom Stiie
pttcilt-n aus dem KdeMeiti. l Seit« lo» dem W(jm1»b
_ Frcidank. 2',', Seiten Ivräcbe Gedicbift TascfaiAdener in
W«ltber vun der Togelveide uod Eont Sdilos ^7»^. ituBdd'
T«s im Urtext. Die in dieser Vfew renvfttdete Zeit ifittk i
Mm Theil Tertorcn sein. Der Drnck des Boeb^ thot dm Afl
MwobL
H«D8e J.. Deotsches Lesebach fDr die oberen Classea h&h
LehranStaUei]. Auswahl dentscber Poesie ood Pron mit Ut
faistoriflclien Übercichten und DarsteHangei). Zweiti-T Tbeil: Dir
d«r Nenzeit. Freibnrg L Br. Herder 1S8T. gr & XI a. 4S8 SS. Uk *i
ÜDifasat dio IVriode Ton l&OO bis aar ik neacste Zeit, dtrattr
auch die Romantiker nehst Chanüsso, ^V^hcl^l Mq1I>t. Eirfaoiid<>fJf. ia
FTeibeit8dicht«m. UhLind. RCckert. den. »i« der Verf. rieh
KCijen. Csterrcicbischeii Dicbtem' Leiiaa. Anastnsiitt Grtzi and
{jun Grill[)aizcr weiß er nichts?) mid xnm Scblu» Gabel. Du
macht im ganxen einen recbt ^naigm Kindrack, HerFonabeben «iiJ
AbKchnittc. in denen die Verdienste der Classiker xmtainnieiibi
gm-lirdiift werden. Die Werke detwlben »ind nach den Dkht
aaf)^.'fUhrt. Niebt zwcckinüiJig erscbcineD die Tnlialtsanemben dci
tviid»ten Dramen, l'nd in Text und Proben wird niancbe« geboten.
Ref. den ScbQlcm Torzolegen sich nicht gctraaen vHrdc.
Die Diosknrcn. Literarisches Jahrbuch des Ersten allgeuieii
BeaiiitenvereiDos der österreichisch-UDgarischeDMonan'li
ItJ. Jahrgang. Wien 1887. Mani. gr. ß. 507 SS.
Diese RvTue, die einen recht hübschen EiabÜck ia die Gt
rchcD Bestrcbangen der Zeit bietet, enthftit auch t^inii^:««. was die
dieser /eitxcbrifi intöreseieren kann, so eine Krinnt-rong an Goe^
Neiibi'Art>eitnng des Aias und eine Abbandtuiig Ober aic Zarflc
der Phantasie in der [iiudurncii Erziehung.
Wien. Joh. Scbni^L
Programmen SC bau.
60. Stowasser J. M.. Incerfi auctoris Hisperica famiDa
odidit (tt explanavit. Dreiit-'lintcrJabr«?abericbtfiberduk.k.1
Joaeph-G}'nmHt<iGm. Wien 1887.
In dem S. Band der clasaici aactorea (p, 479-000». w'lArr
\NVrk des VirgiliusMaro entbilt. lialte der gelehrt« Caniinftl Anf«l«_J
aUH dfin Codex der Königin Cbri^tine iir. LXXXI. s. XI unter i"
liiajifriva famiim eine Sobrift merkwflrdigcn Inbalta in noch
digereiii l.at*in veri^tlontliobt t^s »ind *f /« x«' miA»«/ joagiT ■
ftrbnbr, ihre BcschirURungen und Vergnflgongen, Sdiilaemiigendifl^^
IC, 14). de» Meeres. deaPeDers, der Erde (e. Iflb ißt wol J}Ji WH
nicht I)c JT^'/zOnUTitelinerglBaeD). des Windes, Yon e- 10 ■^'Si^^-
Dinge, wie einer ^«6«*«« (d. i. wohl nicht einef Torni8tj*rB. •*»*«« »^J
HtmariMtn). einer ttihitla, eine« orultnium : dann folgt c, 22 eine ü'^tT
c. ÄJ eine Jagil- und Riubergeaobicht*- Die Sprache ist eine Art ''^''^^\.
ttelche ihr Lexikon aas labMmBcben, griechiachun. bebrftisrbcR. ^ m
propra Tnmfn&ehm.
471
st, urh kcttiscbpo Worten zasamtaenatttt. ror allen aber glosso-
"it Sumalungen plDndert oOcr cinfncho Vomtellungcn anter weil^
Bildpm Terstcfkt. in rter Wortbildung nnglaoblieho V'er-
w«gt, ohne rielfafh das vulgire Colont 20 rcntjüchcn. Rt
rietu dan die Edition eines solcnen Toites tritt Schwierigkeiten
irt, welehfii auch ein «orfrfÄitigerer Arbeiter, als d«r viel-
B Cardinal war, in jeni^r Zeit nicht hfitte genflsen kennen, K»
RclT ifnt. dan Prof Stowaisor in eiutr Zeit an die Herausgabe
Teitea und die Erkltmnr dieser HitbKcIsiiracbe mens, als uns
BKni rntewuchungen öb^r Virgiliüs Maro iinn die Terlässuchrt Recen-
•ebir Orammatik (Vir^lH tlaronlfi (nanitnaticl opera «hI. I. Hacmcr,
188C) einen genaueren Einblick in diese ticfanillenbaflen &)>raeb-
SebOpftuigen de» iii Kindbcit zurllekfalK-ndeii Altcrtbuni* er-
batten, Sch(Vi»fnngen, deren patholocisi-he Seiten den Cuttnr-
fkwetn k&nni^n, aber auch dem Sprambiatoriker manches «ert-
Kom kostbarer tTb^-rliefening erhatten haben: denn vrnrcn diese
ctioneo anch Kunfttbauten, die allenthalbt-nzusaiiimengelesonen
waren natttrlieho und wirkliche (iobilde.
^f. Stowasaer hat nun tür n-Aüc Aüa^abe ni^ht bloD den Re^t-
riaer neoen fli>rgfältij,'er(.'ii C'ollation iintrTKgen. wobei ihn sem
O. Kitssbach nnt<<r!itflt7te, nondKm dieselbe durch eingehende Ein-
rbanuen in WotIffUns Archiv III. 168 nnd In den Wiener
IX. 311 ig, wo er das von Thumeyaeii in Erinnerung Kvbmchte
_tt BrucnhlQrk mit »einen die HiKfcrira fairnna erklftrendm
fenaocr pnblicirrte und triünterte. vorben-itct. Die Aninba
>U in Besag auf die Herstellung des Tcites sowie den Com-
ichtBoktea Lob. so wonig die philologiscfae Arbeit dnmit
klosaen betrachtet wprden kann. Sie zfligt neben ansgebreiteter
rbnanikeit e<;Iten<jn Schatf»iuD und giacklicbc Findigkeit, nia leigt
dm Math de- Pöhlonf, der gegenflber einer solchen Aufgabe tint
■othwendige Bedingung Ut.
Was nun die Einricfatung derselben im einzelnen betrifft, so be-
ich et, daat sich der Verf. nicht vfin der U.» und dem ersten
emanripierte nnd nicht aach finCertich die Absiebten dei
lieben Autors zum Aufdruck brachte. Derselbe bat nämlich in
romponiert. Dieae Kol<^n sind bis auf c. 2-< ziemlich gleichartig
ihn Strartur wird S. 17 richtig crkl&rt- Sie bitten auch im Drucke
'iSdlenaetznng wie Verse dargestellt werden ^'^nneu. Feruer licdauere
[n. 4m»» der \ erf nicht eine i'bersetzung bi-igivftlgt nnd so rs nnter-
ms. Wfl« IT elc<-k1irh enträtbsi'It hut, vcll mittutneili^n und sich das
der niflhcTülkn I.Osong ganz in sichem. Den Gebrauch der
ilio rritica hat er meinen Lesern nicht wenig enH-hT^crt, indem >^r
Wiß. die Zeilen tu bi-zeichnen, zu welchi'ii dif Varianten jjehflrt-n.
ftBAiaDdlung de* Texte* ist eintr coiisenatiTe. Gleichw-h! bleiben hier
l» Commcntar manche Zweifel, die hier zu außi-in ich mir nur für wenige
gettatten darf. c. 1, p. -1, -i hei&t es von <lcn Verwaltern d^r
A fsifjiAi'tic nrcntorf9j : sie rredenzen den bärrlicben Tr.ink gebil-
Lebte und formen die schlangen artigen Windungen der Schrift:
i» urtutnt tntiTiv jiropuDiHt t-iurtbuif linjiintnt djiertosijue Hie-
'.ploMmant fi/lttiyt'imui. Der Vt-rf. bemerkt S- 10: ' riurTfiiH echcint
n; intUuyijtuiii^ nicht spfrclell die tcgi«ch<> Formel, sondern in
Brnprilnghcber Bedeutung: Sammtung. kaum richtig. E» werden
Btndlicher \ wrtnig und »chriftUch'.' Aufieicbiiniig geschieden, wie
ti„.L. .,..,, ,truticntr riiJnuiam nv litrrntrn sj^n itluimtti ajiirrs, und CS
.\ien auf Wach^tafuln noch drolliger an-fedrOckt f. 20 ^uifAira
it misUrm jituHfhif 'durch die Waiui'-lsU-me aaf Wacli»
Nimelt er die Oeheimnistw der Weisheit". — p. i, 15 hiuc
rlrat iMuilo II hfllo fK-rltttitnm ifttt /miikicum plnntaurrtl
^tU*tfam'. So derHgb., der o forbetlo för den romaniacnen Artikel
472
l'ro^rrftnin) enschao .
^ hcc bAlt nnd no^Jitc»» aiu philosophifii> cnrhIoMcn ««in Unt' Ü
VHA hilft uns di«9« Kühnt^ Annahmo dra «nr&bQteo ArtikelJ? Die Huuladrift
hut vb'jito, un<\ <iarin »terkt wohl '•'•eVv: tier vi>rtun. di« t<>dlbhl4«Di
WafTc (!t'8 Gru.T)iiiiattkvrN ivgl. jßotti ul,rlvn »gitur, primm-vm thgmat*
uatum Anson. XX, ]8 Scb.) pawt an <lic«er Stölli* wiu S. lü, S •*»»»•
ruunt IN oAc/o ^iiiaHle». f^tfilufHM kiinn aber wohl mn tli-m «rilfr
f^Uaügtin Mophus IS. Ind. zuKnnodius) konuncn- — E» )■
proliuwi »rrinitilei» ntn<fiHii sii/iliuim. quiir iilina* tru<
.^UiBjLjofort d&s flink« >ebwert. woldies di« hflhren unl -
JWmffi*"* So ist wnhi »<titti't XU iii>))iiien, v^'t. Pctroti,
KiärMm ritu puliruiur /utHiwn rt uinrula. — I. 21 :
iiimmt ftfltam. tfuni- rarnen* du it tutauiiHc i/rrwr:
hOl2«men Schild mit der Hand, welcher die fleischigen i
dickt. EOeUh» 9, 18 peHicttn chiile /tts^a />rat*« (d>'
Teppifhen) = 10. '^M, erlSuiert durrh (i- ' 'i 1 «^ Aw
uelatc riihilia pnttiit. Uamacfa wird eluxi eluile. Arne der
zu eiiträtbscln w^iü. »o viu] sein &I« vlttäit. dutiilr ■= c>->
(iite ; tli abor wirdiiii N ulgUrlatein ZU t, nie in firütf prir. tuiu^u umiiI,
adiutor tiinlur. AnutiiHi Arenitt»; rgl. dii.' von S4:&Q(:-b&rdt. der Voa
..Jimuii des VulgUrlateioi' I, GS fg., III, 34 gc^atmoelteo Bp1c£C Pi(i>
P0nn'.TkuiiKeii zu den i-rsten 20 iVvUvn inOgvn xrigeii. dat« i>ucu iiupM
Sithxel hi«r za liiticn bleibt nnd zur Betheiligung an der »cbwienf*
Arbeit, gcwiits im Sinne des Ugh.s. laden.
10. Maschek H.. ütrum in satiris an in epistolis Hcntö
sentenMae inucniantur crebriores. Jahresbw. du k. k, <A»
Qjmin. zu den »chotteu in Wien. Wien 1887.
Der eigentUclicn Untersucbung geben eine Anzahl n den Tk»
Qberieitender und dasselbe roriiervitenai-T Boiuerkangen Torau, Ü* n
mit den Unterschieden der Ifti^Un tlDttongfii. der Hatiren und Epirtth
dMÜDrattus. beschäftigen nnd för warme Verehrung and rcntlBdiiiifolU
AurrasüUiig den l>icbten> zeugen. Dieselben vermögen Öadurcb nicht mbiia
als dorch die gewandte LatiititAt das Interesse Bfllist fflr sil.hr VnakU
zu fesMln, denen »ieh nnr achwer mehr eine nene Seite . Ü**
Besondere Auftnerksamkeit wendet der Verf. mit Rcrl.i ■ r iJoiW
des Ilvratius zu den herrschenden Fhilosi>iiben8oliul«>n zu, uutl v» **
daniber. besonders S. 21, Ober seine Stülmng zur Kpicoreisclien I'Wl»'
fcOplÜL- T<>rbringt, wird Billigung üuden. wenn gleich niibt die gante .Ut;
fassung der ethischen Stite diuiier PbJlo!te|)bic ; denn w:nn Ilui't«'
Oegnerschaft gegen Epiciir damit bogrtiridtt wird, daes er »leta j«s* ■*"
k&iuiifte. ipiviHtlMijur (»wwodict* mliiptiilttiHf ^c ilttirrt vuhtnt, ul*
banaett« er ganz im Sinne E[dcur<. Auü der PbiluMphie . b<HK«den ^
Kjjicureisdifti. staiiiiiit ein guterTlieil der iK'hOnsten '*ei*feii(t«e', «latW*
der Verf.. wi« ans 3 22 ku entnehmen ist — dünn eine cenauerer'^nw'*
wird U)nst nirgends gegeben — die Fonnolierttng moraXisober \^ehii*il"'
und Wahrnehniunci-n zaii) Zwecke der BeU4irung und ßauierung »crt1«ft
Diese werden in B<-iug auf ihre HSutigkoit anur^urbt, nnd da nie tc ^
Sauren nelttin, wi-it häutiger in den Kpisteln erBcheinen, ergeben ^'\f
die Nator beider Dichtungen und die Entwiekclung und zuncbmeoiäeBtff
des Dichun* wicbligu und intereitsante FolgenuigtTi Di-*)-'' wlrJcii B»*
9<diärfer hertorgetrett-n sein, wonn /nuitittin in Ni-ii i
festgriiallen wSre. und nicht auch jene Sätze in iWs-
einffflreiht worden wären, die nidit Uuratiua solbitt niM -
anndero wi-lche erst im Laufe der Zeit darcb viclfa. i
unaeren Angt.-n vin Hentvnzartigee Oupr&ge erhalten !<»: . .<
Beobaehttmgen auf moraliacheni Gebiete mitthciten. Gehr<rt '
sehon von Rpicur i^gl. L'nener, Ei'icureu fr li&i'^, S, 2'i3' fi.n
'MW
li bi
jUlK^^^iE^^^^B
ProgramineDschaii. 473
vie fHO Sfutef ent imhuta recrua nerrahil odurcm ttttu <liii (Ep. 1,2, 54^
«■ter die oite K*tegorie. so ist es bei Sat. I. 3, 56 «os rirtiiteti tpgait
imertimuit atque Miicrum ctipimti» ms iticruxfare, wo dafl.«elbe Bild
beuBUl ist, nicht der Fall: denn der Satz ist so formuliert und rer-
wendet, dass er nicht f^r sich und losgelAat aas dem Zusammenhang auf
aUgemehies Terst&ndnis z&hlen kann. Sätze, wie r-at. I. 1. 117 /lY. ui
raro, gui se rixinse heatum ilivut . . .. ri/irrire queniHiis. enthalten
EiÜirangen, sind aber nicht Erfahrunf^«iltze. weniptten« nicht in dieser
FumDg. E^e genaue Aucücheidung und rntei^uchung dieser nach ihrer
F<ma und ihrem Ursprünge wäre ein Problem, dessen Lr>sang der Verf.
■ach der Torliegenden Arbeit mit der vf>llen Gew&hr des Gelingens viel-
Idebt bei anderer Gelegenheit nnch in die Hand nehmen wird.
71. Jänicke Christian. Die Verbindung der Substantiva durch
Präpositionen bei Cicero. Achtz^-hnter Jahresbericht des k. lt.
StaatsgymraRiums im HI. Bez. in Wien. Wien 1887.
Es ist uns damit die Fortsetzung einer im TOijährigen Progranime
begonnenen Cntersuchong Ober die als Attributive vi-rwendeten V erbin-
dimgen Ton Präpositionen mit ihren Casus, was Aer Titel unvullkommen
nun Aiudrack bringt, gegeben, und zwar behandelt der Verf. in diesem
2. Theil die attributiven Verliindun^'en d-r Präpositioiu-n in mit Accusa-
tir, in mit Ablativ, intcr, oh. /nr, juml. jirtietir, i'ru. jirnpttr. sccuft-
dum, Bitte, »uh, nupra. tratif. Es geschieht dies in der Art, dass die
Beispiele unter bestimmten l'utiriken aus den Schriften Ciceros zusammen-
fetragen and innerhalb dersell»;]] nach der uiphabetiRchen Folge der
ubstantiTa aneinander gereiht werden, woliei man richtiges Verständnis
der einzelnen Ffille selten vermisüen. hingebenden Fleiii allenthalben
aniDerkennen haben wird. Da der Wert solcher statistischen .Samm-
longen auf der leichten Auftind barkeit einzelner Stellen, welche den
Ext^eten oder Kritiker beschäftigen, beruht, wird man nach dieser Rich-
tung das Verfahren des Verf.» praktisi^h finden; aber insofern die Anord-
nong selbst die Xatur und Kutwickehmg der sprachlichen Erscheinung
Tetdeatlichen kann, dürfte die Disposition manches vermissen lassen. Der
Verf. legte biebei alles Gewicht auf «lie Bedeutung der PräpoMtionen und
nnteiBcbeidet z. B. bei t» mit dem Accusativ 1 in in localeni Sinn, II in,
wo es feindliche oder freundhebe Gesinnung oder Herrschaft ausdrückt.
HI in temporalem Sinn. IV Fälle des finalen. V des modalen Oebrauches.
Ich wftrde es ffir besser halten, dass zunächst jene Fälle gesondert wären.
we die priprositionale Verbindung zu einem Verbalsubstantiv tritt: das
ist die ilehfzahl und in der verbalen Kraft liegt der Ursprung und Aus-
gang dieser allmählich weiter um sieb greifenden Erscheinung. Auf diese
Junnten die Beispiele folgen, wo an andere >ubstantiva die Präposition
aagereiht wird, innerhalb dieser Ordnungen hätten immerhin die Vor-
Muedenheiten der Bedeutung berücksichtigt werden können. Bei einer
■olehen Anordnung wäre auch die Wichtigkeit der verschiedenen Stel-
loDg, welche in zweifelhaften Fällen die Auffassung entscheidet, mehr
in die Angen gesprungen (Vgl. ad Att. XIIJ, 82, 3 chius stutunm in
Uthwut ntemmiSKe te du-iii und ad Octav. 4 devrenit in furo utaimtm,
locum in »enatu) und was wichtiger i-^t, es hätten dann vicilcicht jene
seltenen Fälle Berßcksichtigung gefunden, wo derartige präpositionale
Verbindungen als Prädicate fungieren, wie pro Plane. 6, 14 nunt tnnneti
hine mavulu. .lunt w>inf buni riri itUiiie int'ijri, Tusc. V, 14, 41
sine metu is hahenänx vnt ifiii omninti wviii mait. Weitere Gesichts-
punkte von Wert für derartige Untersuchungen sind die ViTSchiedenheit
der Werke nach ihren Stilgattiingi.'n und die allmähliche Entwickelung
des Schriftstellers innerhalb der einzelnen, so dass es nicht ohne Ergebnis
gewesen wäre, die Beisidele nach den Keden. den philosophischen Schriften
474
Program menscliau.
and Briefen zq sondern und besonders lu b«achcen, wiu in Bedsif einer
fhiloaophiflcbcn Terminologie wagen ließ. Doch ich grtiff mit di^^eem
'unkte r0nnntblich den Absiebten dos Verf.'« vonus, der in einem
3. Tbeile die Rwnitate seiner mQb<?ro]len und jedenfalls dankemwerten
Sammlungen selbst vird ziehen wollen.
Wi#n. W. Hiirtel
72. Dr. V. Höl'maun -Welle iihoJ' R. Zur Geschichte dea
ArmiDiuacultus in der deutseheD Literatur. Jahrt.>sbcncLt der
»telermärkisch«n Laadesoberreal&chale in Graa- 1SS7. bi SS-
Her Verfasser, welcher in »eirff Arbeit liurrli den rerstorbeneii Pro-
fwsor fr'cbcrer angeregt wurde, bat das einaohlSgige Material dnreb L>ina
Roibo von Jahren scrjrfliltij gesammelt ,Ew sollten die verschiedenen
Docnmente nnnerer Littrntur, in welchen sich seit dem Zeitalti-r des
Hsnianisniut und dor Keformation der ArminioKCcltiüt wTt'dent)iiegelte,
einer Untersuchung und Erörterung unterngen werden". Durch ein*:n Zu-
fall wurde der Vorf. erat xu einer Zeit, da »eine f^ebrift dt-m Abschlusay
nabo war, mit Rjfferta Arbeiten Aber da'^Bi-lbe Thema in Hem'gx Archiv
bekannt und dadnitb genCtbigt, seine ct^'<?ne Arbeit atcUenweisc r.a rer-
kOrion. Tratzdem blieb ihm mehr als eine Nachlese Qlirig, und in den
wichtigsten Partien ist er durch seino rei-'hhaltigfn .^aiiimlDiigen seinem
VorgUngLT wesentlich Qberlegen, Das die!<jahrigo Programm enüiütt nur
einen Tbeit der umfangreich eu Arbeit. näiiiUch die Ge»cbiebte der
Armini ««literatur im Zeitalter jar Befomiation und wfihrend di's groAcn
deut>ifii<'n Krieg;es. Fortsttiurg nnd Schltiss sollen im närltstcn Jahres-
beriebte folgen.
Wien. Fr. Pro»ch.
73. Gassoer, .lohann. Cbcr tragische Schuld und poeüscho
Gerechtigkeit mit hesonderer Rückaiclit aal" die Frage
nach der Zu] rissigkeit schuldloser Hßlden. Programm dea
Beal- und Olicr^'vmnaaiinns iu Ciig. Hradirtch. 1887. 8*. 20 SS.
Die bekannte A riatote lisehe Kegel. daM der tragische KeUl im ganzen
üittlicb gut. eher besser at-i schlecht'.T. sein soll, aber nicht frei to» irgend
eint-m rnurali sehen F'diUT. der das flher ihn lieri'inbreehende I'Mbeil be-
Smdet, wird cingi'beiiil g(.-)»rttft und g'Zciet, daaa ea wohl Asthetiseh zn-
«ig itrt, einen schuldloüen Helden in der TragOiiie fallen zu loiaen, wenn
tfr ftlr eine frtihere, aul^cr dein Zeiträume des Dramas begangene Schuld
bQ&t. oder wenn er in einem ihm nieht im])Utablen Irrthnme gegen etwas
Berechtigt«-« ankämpft, oder endlich, wenn er als Opfer seiner Ideale f&Ut,
wobei die ron ihm verfochtenc Idee triumjihiort. Diec möchte ich ersint
wiascn durch de» Himvei». dasa es in derlraaddie auch sehnidlose Neoen-
(»ertoneo. welch« trolx Ihrer SchulJlosigkeit l'nglQck erleiden, geben kann,
uhne dass dadurch nnacr Ästhetisches und ethi.<«rheii OofHh! beleidigt wird.
Ich erinnere an Deademona in Shakespeares Othello, fOr welche ich in
der Auaeinandersetzuog des Verf.s keinen Platz hndc. Diews reine, uo-
achuldigfl Wesen moas so elend unterKuheii ! Das ist gewias gegen die aristo-
täliscbe Kegel: denn dieselbe i<)t nicht nur vom Haupthelden, aondem Ober-
haupt von allen in der Tragflilie handelnden Personen, welche ein DnglOck
trifft, zu verstehen, wie die» ja auch der Verf. selbst auffuant, ind.-tn er
den Charakter Lines Jago. also einer Neb.-nperson. zu rechtfertigen ^ucht.
Und doch emjH'irt das traurige Schicksal Desdemonas unser GefÖbl nicht:
denn erstens wird ihr Tod cerllcht und zweitens sefatm wir, does derwibe
nur ein Mittet in den Händen der Voniehuiig, dea Schicksals, oder, wenn
Pro^ramiiicr:>-'hi-i. 473
wir wollen, des Dichten ist. ir<><lur<.h die Kataetmjib« des Haa^'tbelden
berbeigefmut and die RciDigan^ der Leidtrnfrbaften rollzoet^n wird.
Die Arbeit liefert iwar nichts neue», sie i.*t al^er' sorpftltig (te-
Kbrieben. die einKlilägige Literatur gevi^seohaft l>enutzt und Akt SüI
gevaxidt, hie and da ■□ das Potrti>ohr streif'-nd.
74. Wehr, Haus. Das Unbi-wiisste im menscblichen Dt>nkt^n,
PTOgTmmm der i?taacsoberreal«ohule in Klagt-nfurt. 1887. t^*. .M S5.
Die Haaptqnelle, ans welcliur <ler Verfafser dieser At'handlun^' ge-
scfaGpft hM, sind Dekanote Schriften Da Preis, namentlioh «JIt? PhiK-sophie
der MTsUk and die Fsvcbül<.>gi>: der LvriJc. (.'riginolKs hs-let sieb in der
ganzen Arbeit fut nicllt. au?gt:ii»itiiiit:n die Anwen<lung des l'nbtrwussten
im menschlichen Denken zur Bcirründang dts Idealismus aU der einzig
richtigen ^\'eltsn^chaoaDg.
Über Du Prel hal>e i<'h in \V..-<t-Tniaiiiis M"nat>bfften ilS&Ö Juni.
S. 411) folgende treffende Briu-.-rkuiii;; i;e!i.».'ii: .Ltfid^'^ uiiiiiiit die Aus-
fdhmng vn mit eiaem }>syl:h•JK•^^<-h■.'Il Kl-W' is nicht );ottau genug. Das
Cnbtrwnsste in dem Vorgang <Ii<.'ltti:-ris>-h'-ii r:=<'haif'.-n> wird «ebOn
gesehen, aber mangelhaft wiss-.'n^cliaftlicli •iitwii k-It. K» verliloilit bei
einigen Apercus.' Tod die^r- \Vort>.- k.inn muri mutati- mutandi« auch Ti>n
dieser Abnandtang gelten la-^»-.-!! Nur einigt.- I!t.-iiierkungfn will ii'h mir
erianben- Der Veifa-^ser liesiirieht »•-•it^Lhwtitiir ^<i\:h<.- Suchen, welche
einem Fachmanoe (und für einen Ka-himinn t-rklürt ?ioli d<rr \ ^rfusser .S.-)3i
scf bekannt sein ncssen, wie •finetn Math-.iiiatik-jr !i-rin Kinnial-.-ins Di*.>3
gilt z. B. von allfiii. wa-i im 1. r.i{'it-.l lilier die R>;i/- und Kini'tiiulungs-
tchwelle and üt>er das FecbnerM-h.- «i'-setü l'- >iigt wird, w-in-i miiumer
Relxnboltl citiert winl. um darziii-v''-"- da.-- l- i •■in-.r l-vwu^-ten Kn.i'tin-
dnpg ein pbv«iscber. phvsiüI'ij.T-'li-r uh'I i'.svcliis'li-.r Prüf. j:. ^tattlindet.
Das macht einen solchen Kindrii<-k. .iN «-•-■uii man si<:h (•ehut- Bti-^Tündung
dee Satzei, dass ein Paralle]ogramj;i vi>-r .'St.'iti.'n h.O't.'. auf t.ians r><i>'r La-
place bernfen wttrde. Desgltrich-.-n wird der phvsi...l..i:i-.eiK' \i.T>:aiis: Uti .len
Sinneswabmehniungvn auf viiirr ^-'.-it'U ^^ulz uiH'itlüssij: li<'>i l:ri> i>eii. Kini-n
nnvigenelunen Eindruck macht -.-s nirli, da>s der Verfas.«.'r >iL'h t.'iii/i>: an
Du Prel hält und bt-i seintjn KrTt-rungeii die i>erülimtf.it'ii P-veLi^i -i^ea
der Gegenwart ndt S<-'hw'-ig'.-ri fll"jrjr'-lit. Aueh mit dtr Trä-i^i-'n di-r Aus-
dmehsweiBe nimmt er '-a uieht g'-imu. S<> W'/rdeii /. B- am Anfang''.' die
S?TcbologiBchen Begrirl'e: än.'.'T-r K^iz, Kmi'tindun;:. \'i}r<telluiii; ri> litig
fi^niert and antersi-bieden : und tioeh niiiHt der \erf. S. r, liin- Farbe,
einen Ton, einen auf unsr.-r<.-n Kr-rj'-r Liu-^'<aliten Druck. • in<.-ii un> zugo-
ft^ten Scbmen — äußere lieize. S. 7 la-T-t er e^ daliini;*.' .stellt s^iin, i.ib
der Aosdrack -runbewus.-te KmMindunir'-n- L'Iü'küili >;-'W.ihlt ist, xliiie zu
ahnen, dais darin ein grüner Wiilvr-iru'li liegt. Anfangs wird <ia-i ('au-
■alit&twesetz richtig ged>:;ut'!t. naiiili'li ^'<: 'jede imiterit-lle V<'räiid>Tung
in der Körperwelt habe eine ihr /-itliih viTlierp/li-n-l- l'niiuli' ' Später
aber. S- 16, wird dasselbe fäl^ehlii h daljiii Ix-^tiriiint. da^s nach deiii-vlben
jede Unacbe eine \Virkung na<;li :-ii li /i<'li<-n m >>e.
Diese Bemerkungen, wi-lehe ^-icii lei' lit V'-riiiehreii liei^eii , werden
zeigen, dass unsere AnwemliiiiL: •1<-- "l-'.ij antr^Titlirteit rrtlieil^ ül<er ]>u Prel
auf diese Abhandlung g. ■.'.■«litlertiL't i-t.
Ib. Prochiizka. I'r. \. Kant athiiriiiti.-i-, Kant nlicr
Mathematik . Progr. de- «Jvmn. in K..niL':rrjlt/. lS-7. ^'. liO SS.
Ein guter Beitrag zur K'iiiitiii-i 'I-r Kai.tM hvii I'hiluM-i'hie. l'iiserer
Meinung nach bat ab-r ..d.-r Verf. -ioin-' AMiau'iluiij: zu l«pit angelegt,
weshalb darin mant-heü l'l»rt!rJ:--iL:- v>'iki>i[iiLit. l'ii-.- hat da? allerdings
löblich« Streben, die Kants--li'' l><'ctrin in ihrer gi'iietischin Entnickelung
daziDStellen Terarsacbt: wir wiirden uns über mit einer Darstellung der
i70
FrogruntneiudiaiL
endfriltigrn Aiuiobi Kurta flbfr Matheniatik und ihr« ßed«Dtnng f&riiflin«n
RriticiSDiQfi , wie er »ich feitig der Genchicbt« darbietet, be^fiiflgt bab«n,
Dr Frani Krejei.
Nen -Btiliow,
76. Rysänek. Adalbert. Versoch einer dpamischen ErilÄ-
TUDg der GraTitation. (Progr. des k. k. Gvmn in 'Innim. 1887.
8. 2J SS. Blit einer Tafel )
Anigehend von der Annnhme, dne« der van dem Liclititber Ter-
•«Medene -SebwerStber" Gesohwindi^keiti'n besitze, welche alle Rkh-
tnn^4>ti bähen kennen und wnlrhe nach liem van Maxwell in Jewnen
kinetischer Ga»theorie aufRerteliten GcBfttie verlhoüt »ind. dai^a ferner der
SchwerSther wt-gcii seiner außerordentlJcben Ftrinbeit die Massen aller
Weltkfir|<er darrbdrin^on kann . dasü weiter liei diesen) Porchgiutge de»
Scliwerltbera darcb die MimmetakOrper ein Tbeil »einer Energie, welrb
proportional der durchlaiifpncn Strecke QDd der in dem Kür|Ker rorhanden
Mftfisendicht« sei, sieb Terliero. wobei dicS'- vernehluckto Energie imn Tbcile
die knr^ierlirhen Atoni<^, itiini anderen Tlteile die Licbtütb^ratonie afliffert.
bat der Verf., dem wir Bchon einig'e beintrkeDswerte Abbandlungeo danken.
in vehr pinnreiehirWelHO daü Oravttationegesetz abgeleitet, und an-
gedeutet, wie an« der Energie absorption die innere Wämie der Hinimela-
kOrper «rkiftrt werden kann.
Znnäcbst bererbnet er auf Grund der gemachten Annafamen die in
riner Scenndo mit einem Kör|teratome «usammL-nKtoOendo Sehwerither-
muae fBr den Kall, datm enteren ruht, sowie fftr den zweiten Fall, das«
M aetbit eine be'^timiiite Gescbwindi>;ki!it beiHtzt, Unter dtsr Annahme.
itm alle Scbweratonie dicaellic Geschwindigkeit besitz'.-n, kommt er xnr
Formel f(tr di« mittlere Weffl&nge. wel<-he von Clausin« f(^r GaxmolacBle
abgeleitet wiirrte, Nun recnnet der Verf. den Stof» de« Srbweriithers gegien
die Rnriißratf-m»-, aodann die Masse des SehwerSthers, welrbe b.nni Itur'-h-
gang darcb einen Körper r«m AnittoÜe kommt, der Verlant an Bewt-gangs-
energio, den der Schwerfitber im KCrper erleidet. Im weiteren Vi'riauife
der .\bhandlung wird der Stoß du« Sebwurätlters gogt^n e'w Kßqieratum,
daa durch die NSlie eines Kür|)er< geschätzt ist. gerechnet. Bei allen
dieaeii Rechnungen mu.<)s die nothwendige Vorausiietzung gemacht n-crdcn.
daM die mittlere Geücb windigkeit lie.'' ocfawerätben verglichen mit jener
d«r Körper s«hr gtaü ist, denn anderenfalls inltaste die (iravitation von
dem Bewegnngsxustande der einander attrahierenden KAi^er nbbfingig sein.
Eine in §. S ungesttllte Belrschtang liefert dem Verf. das mefkwttpiige
Rcttidtat, das« in einftn <_'tibikmetcr tVhweräther eine weit grflßerp ?]nergie
als 44 X lÜ'"KilngTamiiiet?r aofgespeichert ist. das« femer eine untere Grenze
derGeKbwindigkott deu ^cbweräthen durch die enorme Zahl 6'4 X ^^' ' Meter
ansgedrfickt i'^t; h-tztert; findet der Verf in der Weise, da»» er den W ider-
fftand dp-s Schwer&trcr* gegen ein bewegtes At«ms_vsteni mit der Aniiebang,
welche dieses Svrtem von einem anderen erfAhrt! vergleicht. — Kef. wie-
derholt tm dieser Stelle, duss unter den Progntti im arbeiten der letzten
Jahre die viTliegcnde zweifehobne eine der ersten ätellen einnimmt: sie
ist cliiR'bwt'gB origiriell utid in ihr wird ein wiclitige« Thema in itebrsehaif-
sinniger, mathematiacher Weiiie bebandelt.
Wien. Dr. J. G. Wallentin.
77. Tb 6 0 Fr.. Katalog lier ^sterreicbischeD Cicadioen, Jalirea-
liericlit di« Gvmn. der k. k. Tberesiatüscben Akademie in Wien U
8». 59 SS,
Mit BenOtsung aller bi-deutt-ndm Werke Ober >-urop&i»che CioadineD
bat der Vcrfasaer ein Verzeichnis von .*ty" Österreich iseben Cicadincn zn*
fcertec-rKÜ T"^ ziT'j ±. — -JL- -■-_■"- "»- -■ — ::--■ "L- :-_ Z'i-t- -
jx-iz. i« Pii -:-if; :i : .-; -.-- -^-•_- ' : --■• ir^*--": -.■:.
Tfif tLsT i-jT Pr^l- . r* * i-iT-T :i. : - :_■-:-;.--'"-■ — . : Tr^- t-.'ü
5-t^-r- -■^r !•:-- -."•▼ "^-" -r:-. :
'b*trX.1iZiZ rrr^--- '-^ t- --Vi 7:-.-- ;■- : - r ;-: ~-.- r-»--^
d'äSfe:. '.-^ -.: Z '~. - '.'■ ^ • ■ ' ■ - : . ■ ■ .* 1.. - ' : . j.. . ■. r " .- I -.t-kl
r&ax f*i_-.-:* ■:■- ri- iz : ;.-.-■-*:- I.tL:.-.:^.- r. -;i-x
Eierz 'ult. :l* ~ :- .--^ _-i-: - •- 1 -_.- ^ --_■ ;. . .,-
ii« k-Tj:^---!-: 'I.---- V.--: :'.z:- - .- ■ =. . ■ l.--- : .: .-.-
w»rsr. wii Pi.:^"-- : t -: —-' - 1-^ : :i l ■- •- . ■ -. ^ ;-i
;-- frLi-- T-K.r
478
Pi«gramm«n&chsa.
Glnnliena. An der Hand lalilreicher Strflfn dc-r SrhririPn der Apolopeten
wird unfl gft'z^igt, wit' diese die f^e^en du ChriütentliUTn Torffebrarbtei]
Anf)rhuHig\mf;en (Athcismux, Tbortifit uiid Ignor&az, Mangel an Tradition,
ansittlicbt: IJelic und tilutschün den seht- Ehe. Mord und Genusfi von
Menecbeoäehcb) widerlegten otid dii'Kflbeii xmneist ge^en die Heiden
B«IbBt erhoben, aus deren Schriften Avn Nachweis ffthrend.
Dnrch diesen detaillierten Nachweis crhfllt die Abhandlung f^r den
Philoloiren ni>ch einen besonderen Wert, indem »o die Lehren der grie-
chlsclien Dichter. Historiker oud I^hilosuphen Ober Gott niid Gfttt*r, gfttt-
licbe Vorsehung. Mi'nsehenseüle, Moral, Welt^cböjifung osw. in chronolo-
gisflber Fol^e zasaniinen gestellt f>ind, CHere anter Angabe der Stellen,
auf Gtund dt-ren diu Apologeten ihre Anschulditpngen gegen du Beiden-
tbum erhoben.
Daraus dflrftc am meisten interessieren, erstens dass die Apolof^ten]
den Nachweis führten, die Gftter der Heiden seien entweder veix^ttertö'
Menschen oder alle^oriftch aufrufossen, xwcitens da« diL-selben annahmen,
beidniitche .SchHfti<^ller (Oqiheiüt. Solon. Pjthagorafl o. A.) neien anf
ihren Rcieen nach Agj-pten mit der Bibel decMoBes and anderen Schriften
der Juden bekannt gi-worden und hab'^n daher riclef> daraus entlehnt aud
nachgeahmt oder entstellt, m Schild d>.-<i AehiUes = Anfang der Genesis:
die Girten de^i AlklnooB = Paradies; KrsttlriHQng dis Himmels durch die
Titanen oder Giganten = Thoniiliau zu Babel: die Ate -= Teofel des
Propbrt(-n Isaia»; die nueieten AnKdniuugen fänden sieh bei Plato.
79. TrQtBcber J., Ober Sciialerbibliothelieu und deren Ein-
richtung. Programm des k. k. SUats • ObergTmn. in Eger 1887^
8*. V. SS.
Der Verf- hat sieb die diirchiLu*> mcht OberflüKige Aofnbe gestellt,
Wesen und Bt^dcutnng lU-rSclttllerbibliotltek, -dieses nuUiwendigcn Gliedes
im Üi^anismus der Schale-, und einige auf iie Verwaltung derselben.
auf die Controle und Verwertung der Lectflre beiilgliche Fragen kort zu
erCrtem. Hiebei zeigt er sieh in der vinschläKiL'Cd Literatur wohlbewandert
und beknndet nicht n^inder «rigeni^s reif]lcliie!i Nachdenken und selbst-
gesamnielto ErfahrunRen. Aus den Sätxen des Verf. heben wir besonders
nervor: -In der wunnen Summenvit die Kleinen noch mit PrivatlectQre
zu renieiien, dürfte sich in der R'.-gel nicht empfehkn- Die Vorschläge,
dass fflr die untere Stufe wenige gute Bücher, aber diftse in mehr als
einem Exem[ilarf anzuschaffen seien, und daas die Geaainmtbibliotfack in
Onippenbibliotheken m zerlegen »ei jfOr I — IV Classenbibliotbeken;
V und VI zusammen eine Sc uk*, ebenso VII und Vni). verdienen de&halfa.
Erwribnung. W;ftl bekanntlich durch die seitht-r erschienene Verordnanffi
Gleiches oder Abnlicheti xur Vorschrirt gemacht worden ist. Ebenso wert-
voll ist (]erJL'[iig<> Tbcit der Abhandlung, in welcher der Verf- claasen-
weise -auf Grund eingehender Lecrüre und «orgfiltiger Krwfigung einipe
solche Bacher henrorbebt, die für unsere Schäler als TorzfigÜch geeignet
empfohlen werden konnten, «iniee »ber, die von andern Torg«srhlageu
sind, unter Angabe setner Qrflniu' zurückweist. Soweit dem Bef. diese
BOcber bekannt sind, kann d«ra Verf. Engherzigkeit nicht vorgeworfen
werden, aber auch nicht Laxheit. Von Geliert« Fabeln und Erzählingen
(8. y für die V. Classe vorgeschlagen f hat dem Verf. wohl nur eine
Chrestomathie vorgelegen; in der Qe-soiiuntausgabc sind dieselben an>
geeignet, Wir kernten diese Abhandlurtg namentlich den Vorst^'hem ron
Schulerbibliotheken als guten Kathgebor bestens empfehlen.
Wien. J. Rappold.
bO. Stöckl Jofaaim. DireoMr. Zur Oesohichre d^r Sradt uci
des Piariät^nerniDasiam« in Kr-rmsier. F si^-.-Lhft xza Ar.:ij-
de« dJDjfthrixTD '&«t«!>i-.-< ir* Gvr.r.ii^zr-j F.- ^ai==: i-s l-it-chrn
Du dentKhr: OTTTirifinn ::: K.-v~s;t.- ': -r:r._- in: ^ r.^^r: Jihre
feierlich du Fr=t -iin^ 'X'-ilrerr. Britini^r: i-z.z a;.. lt-/J^: '.-r-äT
war TOD d^'ic d»ir.»Üzen Ktr^t'^iT .1? \.n Olr.'^tiKifl Oraftr v. L:T^:L:*|^■
striB ii* PUri-teDColIegi-;.. ~.ai iin;: rit Gvciis::::.. iv^rtsj-: ■x.-rj^a.
Vordtm btjtaud rin- I"::: i<L-.'.-. \:- 1 ■■-> -rii-iTii!; z rrwihni w;,-:. a*--r
später, wir r« *chrini. in d-.ii h-^^-iiiMi-n >:^n:--r. viL^lei:;. -r. i ljr.i ^in-
Ton Jrsaifcn e*lriw- >-:t:::- . ■:;■: !-■:>■ r7"?c-: wiri- ::r.i ':■:* Im? ':■«■
Ft&od. wo ht 'iurch irz Z.L^ill j- r S-hi-.i-n -rin Enir dsL::.. I'ir*-
GrOndnii^fei-rr bot dul i* :-.r v:rli-.jc :-r. Ar:-:t .Ar,lA5?, i:-. üji^ich
(iine Fc5t*«hrift bii-ien fii:: . Iii-f-l:-. Trii-n: --.- E-"ir I'ir^ zsi
Aurjrkemiimg. ab M'h-:: ein* Gejhi.i:- U-r GyEiris:::::.« r::hi tct-
handen war. nnd d« l-i ie::. J>rar.iv ■;■:? P:ir>:*r.. l^-cium? irr. Jaiar
1836 iltere Aofjrifhncng-a T-rIvrrn _*:Trjrrn ur.i -ir.e Cnr^r.ii *r-: wieder
vom Jahre 1545 an eef'ilrt wcrj^. ■:-:* >I«:rr;j; --rf: aus in A:t*n ä-*
fftrBtbi^chüflicfatrn ani !-^iil:-:hcr. ArrLiTe? ueI ar; i^r- :; r.jr i<'i.rlftl:-:ten
i^eU«tJ gwaniiTi^It w-ri-n r'.--iv. I'i-.- Schnf: Iw'.^i al? Eir.>-:-r.r ein
Ca('it«L welches -iie wichtijjtrL Br^-:' ir.L-it r. i-^s i- r G ■:-■ Lic:::" Ur
StÄdt Kr-rtoöer x:i5acir;j-r,-t--i;t. w ; Hr. Pr.f. I.--:iiL- r i-ni H-irr. Verf.
hilfreich zur 5-:t*; *tani er. : iar.:. :r. tii.*-.!.- n A-r-rLnitt-rE die Vor-
geschichte d^5 GTn.nas:-rr.' "r.i ::■ 'irin-isr!^ -ie* •,'rirDfhausr« und
der PiaristrnsehoUn in Krr:- -i-r. ::■ *'.":.' sik i-.- GT:r;r.i.-i-i:::s vjt!; Jihre
1T15 — 18T2, wo da? Piari.*:- i.jt" r.Ä-:nni in rin. :*Tji:*jn-iaIt an. f-- wandelt
wurde, ond T<:n da an i-i- i-f :;-. r.- m- -t- Z-rir. -ii-j inr.-rr tJrgdni?auon
des GTTnnasiniii.' und di- wi.i.::,:'.:; \ ■.■: rir.-nj-n --it i-: C- civrane d-T
Kaüenn Maria Th-re-ia. ■!.:;: h ■ :r. \e'!.:.Lr,:' d r K--lvrn. Prafect--.
Lehrer und Angat-rn -il-r d:- S h lL r^^hl v.a 1747 V-i* 1-^7 .il- Anbang
rind die Urkunden, w-i'-h-.- ri'L j';f dir- 'irlnjanj -i- s Piaristruc-jU- duTii*
nnd der dan.it Yrri-iinirn-L S-hul-r. ^ri-h-n. d-^m Ti..;i-.n Worlljui' nach
mit^etheilt. Ein icivt-- 1' i;!:::^; ■'. r I";--.it \>t i-r Ai.'hnitt :«- l'A' j.
der bi<^raphi«':he N'jtiz-r. ■.■•■r ■!■■ ;. : in Kr-i!.-;-:r l-^b-nden Piar:4T*n
evth<, welche -inst al^ I.-':.r.,r !■: 'iyr-.na-iuTii w.rkter. \>\- .^Mandiünc
moH w^B fine ir-hr T-riivt.-r!:' ii-.- :--i.;-::ri,i t wer-i-n ; ^ie ist nii'ht Ho^
für den Sdmhnann, son i':rr. A-x-:h f'iz dn GTS-^hicht-^f.rj-h-.r T^n t-.jvn-
derem Werte.
Wi'.n. Karl .-«ohviikl
N ».' k r '■ 1 ■:> g i •-.
K';bnar Vi- Airi! 1?*& ■
\m 3. Febr. in K""-r.ij-f-ri: :. I'r. d-:r a. ■ l'r.l. an d-:r nelioin.
Fac. der dortig-n Tniv.. ]>r. H }'< hn. •'■»> .1. alt
.\m 4. Febr. im Irr-i,Ka>v i-; B'-rÜn ■!■ r -l-ir.*!. ■'••ir.- l'rjy.ieu und
y<.Tell<n bekannte I»ii-Kt- r A'.--Tt I. ii.i-i.. r iü. ■•'. \.-A'Kr.-}j.Y.re. dann
ebenfalls in Berlin .i-r Wir-v-r ■!■ > .i.rti^r-.n. , ! l.';- i.- ;i Uart- r.< . Vr.
MaximiltaD Sf-hmidt. im .*■ ! I.---n-;ahr..'. ur;-! iii i'.inri'-s ^i^ Honir
Haine, einer der aiis^c/- ;■ lin- t-t<-!i .iun-l'.-n Knjl^iii.is <W J. alt.
Am I'J F'bruar in ].■ i: i:_- di' -r.l. Pr if ;.i. i- r d-:rti-'- n TniT.
girh. SMicinalrath Dr K. I. W,ii'n. r. ?/' .T. all. 'iiil .1- r t'- rühnit«.'
Ori«:ntaIist Itr. H. L. Fl- i-rl. r. -7 J. alt.
Am 17. Febr. in Znai!:i d- r j-.'n<ioni'.-rt- r»ir «■. r ir-j .lortigen Gxinn.
Ferdinand Kremser. ii;j t;0 I.-.-:- n-iaLr-.-.
Am 1^- Febr. in Stu:t.-ar: d- r NatiE.!). k.no:., Moriz v. Mohl.
^Ö J. alt.
480
Nekrologie.
Am 19. Febr. in Heidelberg dtT lickonnte Gomianist gel
Dr. Kall Bartsch, ord. Prof. an der dortifr«'ii Cniv.. 5f> J. alt
Am 20. Fobr. in Berlin der i.«l'Iifwti«l'« SL-hriftstcller Dr. Saüj
Gnrnhinni-'r, 71 J. alt. und in Slockholm iler vnriiialige Prof. ui der
üniT. Helsingitfors Dr. üyh Abraham Grldi-n. 83 J. alt
Atu 22. Febr. in Louduii iIlt Araliist Dr. 1'. G. Ba Jeor, 73 J. alt.
Am 2.S Ffbr »n Pontjrj)rid<l in Wale^ der Endrnjde E*an Davieg,
mit seinem Bardennamen SiTfvr 3Iürganwoj (»onaiint. der mehrere Bücher
in keltischer Sprache Qbir Geuchicht«; und Literatur der KcItcD verfante»
iiD 69. Lebcnftjuhre.
An) 2^1. Febr. in Wien der LuBt^piel dichter Michael Klapp, im
55. Lt'benüjahre.
Am 28. Fahr in Rifra der Prüf der Landwirthschaft am dortigen
Polj-tcrlniiriim Dr. H. Preih. ", Bretfeld.
Im Ffliruar in Biiffalo dc-r Oruithologe Prof KarlLindvn und in
I^ndon dftr Historiker James Cottor Moriiion. .57 J. alt.
Am 2. Mftrx in Concord Maesacbuxotte der Philosoph Trof. Amol
BroDsow Alcott. 110 J. «lt. und um 6 März desaen Tu-hter Luixa Maj
Aluott, als Srbriftstcllerin fnr dit? wfribüch«' Jugend geschätat, -u J. alt.
Am 3. Mfirz in Town -lurdan Wisconiin der vormalige Prof. an der
Univ. in Marburg Dr. Karl Thewior Bajrhofer. im 76. Lebensjahre.
Am 5- Man! in Scbwurin der Gymna^ialdirector a, D.Dr.C. Hens^'
darrh «eine Schriften Ober Shakes|tear(' bekannt, im "ß. Lebensjahre
Am t>. Mfir« in Damsdorf Wi Strioi^MU in Schlesien der vonnaüg«
Prof. «II diT Vtnv. in Berlin. Dr. Kuri Frt-ih. v, RIchthofen. aL«
FüFBfher nor dem Gebiete der deutschen RechtAgp'.-Jchiphto verdient, und
in Metz der Abbe Lcdain, Altertburasforacher und Numismatiker, im
79. Lebensjahre.
Am 7. März in Osnabrück der Staat»archivar Dr. Karl Burquet,
im 56. LebenFinbrn.
Am K M&rz in Bvigrad der Prof. der Botanik an der dortigen
Univ., Staatsrath Dr. J Pani'iC, im 14 Leben njahre.
Am 9. März tu Coln der Komaadichter Ewald Aug. EOnig, im
55. Leben^hre.
Am ]<). MSrii ia Mflnchen der Schriftsteller Ludwig Stenb. 76 J.
alt, und in Paris Henrv Blaie de Bury. bcrYorrs^'vnder Mitarbeiter der
ReTUo den deux muudes, 70 J, alt.
Am 30 Vl&n in Stuttgart der NatorforGeher und Nordpolfahrcr
Dr. Emil BeaBel«, 40 J. alt
Anfang März in Rom der Afrikarcisendc Giacomo di Braxxa.
80 J. alt
Am 2. A|jril In Floreni der Prof, des Staatärechtes an der CniT.
io Bora, Fr Protonotari.
Am 3. Ai>ril in Dresden der ord. Prof. der Mathematik am Po^-
tochnii'um dast^UiBt, Dr. Axel ITarnack, !m -10. Lebensjahre.
Am 4. April in Wien MiniBterialrath Dr. Karl Warner, emer.
Prof. der Theologie an der Cniv. zu Wien, wirkl. Mitglied der k. Akademie
der Wissenschaften, im US- LebenBiahre
Am 6. Aj-ril in Halle der ur«l. Prof. der theolog. Facultät an der
dortigen Coiv. Dr. E- C. A. Riehm, iiu hS. Lebensjahre, und in Gru
durch eigene llaiid der treiTliche Gelehrte* Pr. Hubert Leltgeb, ord.
Prof. der Botanik an der Univ. in Graz, im Ö3. LebeaBJahro.
Am 12. April in Rost<Kk der Prof, der Tlieulogie Cuusiatorialnitb
Dr. J. Büfbmann, im -^7. L«'ben,'<jahre,
Am ID. April in Wien der ord. Honorarprot der Nationalökonomie
an der jurid. Fac. der Lieflif^D Üniv. Hofrath Dr. U. E. r. NcnmanD'
SpaUart, im q7. Lebvnajabre.
M
Erste Abtheiluüg.
Abhandlungen.
Beiträge zur Kritik des Sophokles-
Soph. Ant. 4 ff. oidhv yicQ oüz' dXyEivbv oCi' Ärijg Steg \ oüt'
ttlaxpi^v oCt' äxifiov B6%'', 6aoiov ov l Tä>v aäv xb xän&v
ovx öxcoii' iyca xaxäv.
Es sei gestattet, aaf diese anter den Kritikern berüchtigte
Stelle, die nach dem Zeugnisse der Scheuen schon Didymos so
gelesen hat, wie sie uns heute vorliegt, wieder einmal znrnckzn-
kommen. Alle denkbaren Erklämngs versuche des räthselhaften äti^s
&TtQf voför der Sinn eben das Gegentheil verlangt, sind erschöpft
(Tgl. bes. Bonitz Beitr. z. Erkl. d. Soph. 2. Heft, S. 17—21 n.
Kvidala Beiir. z. Kritik u. Erkl. d. Soph. ]. Heft, S. 98—100)
raid haben ebensowenig zum Ziele geführt, wie die vorgebrachten
ÄnderongsvorschlAge. — Antigene steht unter dem frischen Ein-
dnicke des Wpcbselmordes der Bräder, auf den sie mit den Worten
oin' äXyetvbv oCt'. . .hindeutet, sowie mit alüxQbv und äxtfiov
auf die Schmach, von welcher sie und Ismene betroffen ist infolge
der Greuelthaten ihrer nächsten Angehörigen' Nauck. Erinnert man
sich der häufigen Verbindung önvov (deivic) xccl Jetvoü (deiväv)
xiQu (die betreffenden Stellen s. bei Nauck zu Ant. 1097, Anhang):
BD wird man auf die Vermuthung geführt, dase der Dichter auch
hier einen dieser formelliaften Verbindung ähnlichen Ausdruck
gebrancbt hat: ovdkv yag oGi' älyströv ot'r' äTtjn Ttiga
(w. ov). . .Die Weglassung von öv (die auch bei der überl. Lesart
angenommen werden mass) wie Xen. comm. 2, 3, 15 äroxa Xi-
ytts xal ovdaficis XQog ffot"' (sc. üita), Plat. Phaedr. 240 d
6Q€bvxt öilfiv XQStfßvTfgav xal ovx iv wpa (sc. ovaav). Die
Steigerung: 'nichts weder Schmcr/liches noch — mehr als Ver-
derbliche^ (oder wie man ^(xtj sonst übersetzen will) würde der
Stimmung der Antigone entsyirerhen, welche keinen Ansdrack findet,
der stark genug wäre, das Entset/.liche des Ereignisses der jüngsten
Vergangenheit xu bezeichnen. Die uralte Corruptel von aiga in
(das den Schrifti^ügen nach nicht fernliegende) äxeg würde in Jen*
Fehlerkategorie gehören, die Wecklein ars Soph. em. p. 25 m!
ZaiUflhrin f. ö. äiurr. Grron. IM». VI. Hefi. 31
Beltrlffe zur Kritik d'.'8 Sopbokl««. Ton F. SAubtrt.
den Worten charakterisiert,: in hoc grenero (nftm). 'ritia per tpsiu
Bentcnti.10 vüd commi^sa'j «tiam id ducendam est. cnin lilirarü.
inpriutis sufvn'on't aotatis, ipslns sontentiao vi et jiorcepti^ne ic-
oonsolte adducereotur, nt vorba poctao falso legereiit lel loite
ÜDmutaretiL Deuu uUerdinj^s kuoit der Siou der Stelle im grot«
ood ganzen, weiiii auf diu Ausprägimg deesdlbeti im üntdaa
nicbt geachtet wird, itaraui tiinaaszolaufen scheinen, dass in da
Antigone umgebenden Verhältnissen nichts £vr^ änp tä.
Ant. 23 ff. 'ETSox).ia fi$v, üg Xf.yovai, tfhv 6ix^ \ iff^e9il{
dixala. xai v6[ia xark x9-ov6g | ixgv^f xiHglve^tif Ih
An 6^ kiyovm (Y. 2:)} iet kein Anstoft m nehmen: dm
Antigone brancht bei der f^ffeiitlichen Bestattung' des narli V. 901
TOD ihr g'dwasohenen nnd >,'esch muckten Leichnams des EMtitt
(die Wort« xünttvfißiovg x^^S ^äaxa 901 f. sind dagegot nr
aal' AntiKones Vater und Mutter zu beziehen) nicht zug^cofi gt
wosen zu eein ; mit tb^ JJyovtti hernft Rie sich also anf dea Bt-
rieht der Angenzeog'en. In V. 24 machte ich folgende EmeDdalnB
Torechlagen: jp^tfO-a» dixaißtv xa vönqt.^., bo dui ^
Sinn wäre: 'den Kt«okles zwar hat er, wie es heißt. mitFnf wi
Beeilt (avt' dixti) es für angt-me^seii erachtend {dtxonöv) d»
geutzlichen ßniuche zu entsprechen (xpijat^tri tu v6fia), zorErii
bestattet als einen Hochgeehrten im Schattenreich*. Die VerhißdOBK
v6(i^ j:pijtfdat kehrt V. 213 wieder.
Ant. 324 fr. xö,uV*£ti£ vOv ti^v dö|ffv* ti di ravta ^tJJ \ fovttti
luji TOtv dpüiTR^. i^Qei&' ort | tk dstvk xigdu^i-
fiovüg ifjy^tixai.
Bei Benrtheilnng der Oage, ob in V. 926 nach einsttnmi^
üborliofcruttg der Handschriften Öuvii oder nach einer DentfkflB;
der Scholien (yp. xic Öeikit) deiAÄ, wofür sich di*; HeraMg«^
fast aosnahmsü« entscheiden, aufzunehmen sei, wird ein, vii t^
^lanbe, aasseblaggebendes Moment nicht berücksichtigt, da* i*
Gunsten Ton iJftv^ spricht. Zwar hat schun Wi>!ff im Coaai0^
z. d. St. anf dieses Moment hingewiesen, ohne aber Beochtofig *"
finden, razweifelbaft itAmlich ist es, dass in V. 326 auf V. S39
Bezog genommen wird. Nachdem der Wächter erklärt hat:
lieh entsetzlich ist's, wenn man besclilicül (strU durcbaos
Kopf setzt) :iuch Falsches za wAhnen' (sichrrlich ist zu leseB
duv6t\ ?fV ^ox>; yi XAi ti^irdil Aoxslv), erwidert Kreon.
man den Sinn seiner Worte in freierer Paraphrase wied
kann — : 'Nor nt; witzle Torläofifr (xotifeve vi-v^ nicht mi/iV
i'iM' ist zu schreiben) mit der öö^k. Wenn ihr mir aber die Th
nicht zur Stelle schaffet, werdet ihr <^fur bald) in die La^:« ko:
(statt des ^'cvdij doxiiv rielmehr) die Gewinnsucht fär *
Beitrige zur Kritik des Sophokles. Von F. Schubert. 483
setzlich* za erklären*. Eb ist somit das Wort xi^örj (im Oeg'en-
sstze zn ilftvSil doxitv) echarf zn betonen. Anch die Wahl cerade
des Ansdrocks i^egetd'' (325), wofür auch yvtöOKf&e oder dergl.
dem Sinne entsprochen hätte, weist darauf hin, dass in Kreons
Antwort 'bittrer Bezog' genommen werden soll darauf, was der
Wächter soeben — i^siiirjxe.
Soph. 0, B. 328 f. itcivzss 7^9 ov <pQovtiT^- iya d' ov (irj
xote I tä(i' äs av Elica, ^i] xh ö' ^x^iji/o) xaxef.
Die Conjectoren za dieser Stelle stellt Mekler in der adno-
tatio critica der von ihm bearbeiteten Dindorfschen Ausgabe
p. XXIX zusammen, bis auf die allerdings sehr unwahrscheinliche
G. Wolffs: Ö^av* si a^ ßv, welche Bellermann in der Neubear-
beitong der Ausgabe Wolffs mit Becht wieder aus dem Texte be-
seitig^ bat. Dass durch Erfurdts Interpunction iya d" ov ^^
aroTC I z&^\ Gfg &v tt:zco fttj xa a\ ixqrijvo) xaxä, die ich in
meiner Ausgabe einstweilen in Ermangelang von etwas besserem
aufgenommen habe, dem 'locus desperatos', wie ihn Mekler nennt,
aufgeholfen sei, glaube ich nicht; wie sollten auch, abgesehen von
der Stellung des (t^, die Worte fif^ tu o' von ixtpriva xaxd,
wozu sie der grammatischen Constmction und auch der Cäsar nach
angenscbeinlich geboren, getrennt werden ? Der Wahrheit am nächsten
kommt Bmncks und Dindorfs Vorschlag: xäfi i^ccvfixct; doch
befriedigt auch dieser nicht, da das Compositum i^areiytEiv sonst
in der gesammten Gräcität nicht nachweisbar ist. Ohne Zweifel
schrieb aber der Dichter: xüa" i^eveyxio, ganz wie Trach. 741
oifiot, viv' i^tjveyxag, ta xixvov, }.öyov\
Phil. 667 ff. &IXQ9H, Tiagtazai xavxd ffot xal ^lyydvuv | xaX
d6vtt, (JotJv«t xd^e-xev^ats^ai, ßgoxav \ ÜQEtijs ixaxt
Der neueste, aber ziemlich gewaltsame Vorschlag zu dieser
Stelle ist der von Herwerden (Lucubrationes Sophocleae, 1887,
S. 23): &äQ<J£i, TcaQtiSTai xaijxd (xcovdt'i) tfoi xai ^lyydvBiv
I xal de^toöfl^-at. xar' i7Cev%aa9at xxi. Unter Ver-
gleichong von y. 766 dürfte für dofn'ai einzusetzen sein fföiaai.
Pbiloktet gewährt mehr, als Nooptolemos zq erbitten gewagt: er
will ihn den Bogen nicht bloß berühren lassen, sondern ihm den-
selben auch — im Falle der Noth — zur Aufbewahrung über-
geben. Der vorgesehene Nothfall tritt dann V. 762 ff, wirklich ein.
Gerade die — gegenüber von xai ifiyydi'stv — in xnl dövxi
Oüifai liegende Steigerung, welche trefflich in den Zusammenhang
piBSt and für die Vertrauensseligkeit Philoktets so bezeichnend ist,
scheint mir für aöoat za sprechen, wälirend Musgraves xal <sx6-
fucTi doßvat und Herwerdens ds^iov<s&a\ abgesehen von anderen
Cbelständen , nur matte Ausmalungen des iHyyuveiv selbst
bieten, War die Häufung Qiav Xußelv, ßaaräöai und sogar
31*
484 Beitri^ lor Kritik des SophokiM. Tön F. SchuJßrri.
.Tpotfxt-ffct wöTfp %i6v (Gr>G f.) im Munde Xeoplolems
passend, so wäre ea wohl nichts weniger als diese«, ««nn Phil
den Ncoptolemos aoch bezüglich solcher, dem G^fübl« d« Bi|
tenden entspringender Einzelheiten gleichsam heim Worte trnhn
wollte. Ist doch BQch V. 7fi0, 776 Ton dera:leifhen keini>
bloß das ^%6voi' XQOoxvoai (776) wird dem Kooptolenos
gerstben.
Phil. 628 ff. oi'xoiT TöJ*. u nat, Öitva, jov .faeprlovlii
Den richtigen \^c% zw Besserung dieser Stelle hal MAh"
beschritten durch Änderung von &yovz^ zu älövr* (addenda pag. C^,
dagegen scheint mir sein rstöod'' (d. 1. vtaati) ei. vfci$ üb fi!
flässiger und matter Zusatz. Sollte sich nicht Affio^, abhängig
dti^ttt, besser empfehlen? Den l'hiloktft empört der Qedankf,
mitten im .\rgiverlager (^i- 'jQyeioig [itoots) als Ausstei
object für die gemeinen Erleger (Ae^g) behandelt zu sebeo. Dv
Plural Xm vom Eriegsheere uuch Ai. 11 00.
i
Trach. 1208 f. ov diJT iya>y\ dXl" uv ixtJ itaictvioi' \ td
[loövov iavilQa röv ^juöv xaxtbv.
nerwerden a. a. 0.: 'Deleatnr manifestum glosienu
ifiCit\ pro quo substltuendum lüiqaod ndiectivurn pertiseni
xopct^r, quod quule fuerit prorsas incertimi est. Multa enin
Teniunt, ut d^Tjxtivov. dvtcnöv, äiKfrltiTcav, 9avacifuov (gduB
von Wecklein coniciert), alia fortiisee, quae nunc non veniont mal
in mentom'. 'Aviur^v (vielmehr üpiättot') h4tte Herw. au 4»
Keilte der Adjf>lf^tiva weglasse» sollen, da Herakles oicbt too »ism
ifETTJp stikhor Übel sprechen kann, die er in demnelbt-n AtbMua^f
lur ttt'iaxtt erklirrt. Mit Kücksicbt auf den Inhalt dee bekaailHB
Orakels roJ>chte ich Xato^iav vorschlagen. Nicht zum MMit
des Vftter« (1*J07) soll Hyllos werden, meint Herakles, tiHulm
zum beilendon .\rztc der letzten Leiden, die der Held nocb
erdulden hat: donn nach deren Überwindung steht ihm die li't
(löXf^av (1170 f.) bevor. JedenfiiUs gewinnt durch ein Wort
lotadiav die Stelle an Inhalt, wAtireiid die von Herwerlen
geschlagenen Wörter alle bloße epitheta ornatitia wfiren.
Tnieh. 1126 ff. V/1, ixti yltp ovTog £>ate fii^ 9tyäv n^im**'
HP. ov difta, toi^ yt apdffdfc T^ficpTrj^tVoi;. | TA. ^
oi'di fih Örj toig / i^p iifiegccv ipBi;.
Das von Herwerden a. a. 0. S. 18 gegen die äberfio*^
ur^nng von V. 1128 mit Recht geltend gemachte BedenlceoU"*
utoh — minder gewaltsam als es von dem geuaantea Krütt*'
i
Beitrige inr Kritik des Sophokles. Ton F. Schubert. 485
geschieht — dnrcb die Scbreibting älX' ovdi ^hi' dij rotg ye
v-Ov nsxQuyiiivotg beseitigen. IJqos^bv in Y. 1127 ist
nicht anstOAig.
Trach. 1249 f. xoiyicQ ffoifjfftD xovx äxcöffoiiai^ rb abv \ d'sotat
Ö€ixvi}s igyov uri.
Itfan hat die Wahl, entweder tb abv mit Heimsoeth in <sbv
hv zu ändern oder einen geeigneten Ersatz für das zu zö <ibv
nicht passende ösimvvq zn suchen. ^Etxvvg passt aber zu xb
<rbv igyov nicht, veil letzteres nur Ton dem Auftrage selbst,
Dicht von dessen künftiger Yolii'ühmng verstanden werden
k:ann (die ToUfähmng wird ja nicht ein sgyov des Herakles sein)
■OBCl HyllOT diesen den Göttern nach V. 1248 sehr wohl bekannten
Auftrag ihnen bei der Ausführung nicht erst wird 'anzuzeigen,
kund zu tbnn* brauchen. (Nur 'an7.eigen' oder dgl., nicht etwa 'hin-
weisen anf. .', 'sich berufen auf..' gibt hier, wo ein Dativ der
Person hinzutritt, den Sinn des griechischen Ausdrucks wieder,
Tgl. EI. 424 f. 'Hlla deixvvai zovvuq). Von den obigen Alter-
nativen entscheide ich mich für die zweite, da in dt>n Worten zb
itbv . , igyov 'dieses dein Thun' eine unverkennbare liüekdeutnog
auf V. 1247 f. (d. h. a) auf den Befehl selbst, b) auf die feier-
liche Anrufung der Zeugenschaft der Gt'itter) enthalten und somit
eine Änderung gerade dieser Worte keineswegs geratben ist. An
Stelle von deixvvc: wäre etwa vfi(iu$ durchaus pussend: 'dieses
dein Thnn (d. h. die Beurt)ioiluni>' desselben) den GCttcni anheim-
stellend'. Vgl. EL 175 f. Zfüg, . . . CO Tov vTieQalyil x^ilov (d. h.
dessen Beth&tigung) vifiovts« firj^' olg ix^ccigei^ vjreQdx^eo
^ijr* ixiXd^ov.
Sopb. Ai. 269 ^^£2^ ap' ov voaoffvxE^ tttäfieofta vOv.
Wenn auch die Emendationsversuchfl von F. W. Schmidt
(X^ft^iS ifixloi)v votloiivzEs äz{ü(iEa&a vt'v) und Nauck (ixetg
äg' ov voaoijvzes äzä^ea&a vvv) ihrer Gewaltsamkeit wegen
nicht zn billigen sind, so kann doch, su sehr die neueren Heraus-
geber von der Richtigkeit der Überlieferung überzeugt zu sein
sdieinen (auch Mekler bemerkt in der adnotatio criticu nichts zu
d. St.), an deren Verderbtlieit kein Zweifel bestehen. 'In dem jetzigen
Texte vennisst man den wesentlichsten Hegriff; Tokmessa mnss
sagen oder andeuten, dass die gegenwärtige Lage schlimmer sei
als die frühere' Nauck. Man mag sich das Wort üzäfif:<j9a dnrcb
energische Betonung so stark als mriglich hervorgehoben denken,
es reicht dies zum Ersätze des von Nauck vermiesten Begriffes
keineswegs aus. Zudem ist durch T. 277 ein deutlicher Fingerzeig
gegeben^ wie die Fassung von V. 2(59 ursprünglich gelautet bat.
Jener Vers ap' iati ric&za dig roV i^ ecrkäv xaxä: - — an das
Ende einer ausführlichen Auseinandersetzung gestellt, die dazu be-
■um Bt'itrügo zur Kritik des SoiilioUe«. Von F. SdmbrrU
siimmt igt. dem Chor den Sinn dar von Uim njcfal vti
Äiißenin<!: Tol£m(>f4sa8 (269) ta erklären — »ipbt gani so loa,
ein den Abschhisp einer Hftwpislühning' bilderdfs ijtu>d »nl
nionstrandnin. ><'ichU n:itflrlich«r nlso. aIb dase dnrin di*r Sin«
w beweifienden These, i. h. eben jener Änßcmng Ttkinw-sasiiKi
liehst getreu wiedergegeben wird. Unziveifellialt richtig bit
Oleditsch lür voöotvxe^ vt^yesch lagen TotfoOtor (d^ h.
8. V. s. rlin^Aä^oi', di:ilof'V): nur t^ine gleiclixf'itlg« And
Ton ov in ig ist nicht passend . da die Terbinduitt; t^ TDOtiftvl
hol Soph, nur hei Verbiß der Bewegung T<irlc<iinHiT (03. 77! if\
ToUoöroi' iixiöcav (poi< /i f /? ä r o g, OC. 748 e$ rotfirfwr
aixt'as JtKSfiv, Ai. 729 ig roffoOroi' ■^ÄÖd>') nnd mit «•-,
fiia&a sich nicht vühl verträgt. Es war violioehr ov beiinb^li
und dnfär der Satz in Fragerorm zu steHen: ^fifti &if vi
toeof>TOV äzotusa^^a vüv; — wie eich denn Teknesa ad)
Torher 265 ff. und nachher 277 derPragefonn bedient De
Dienst thäte zwar auch die leichte Änderung \on ot* xa oirr,
einst Hermann wirklich in den Text eetzte (Soph. Aias, LipE. I$M)|j
Rber die Combination von ovv mit dem folgernden äpa is:
niichweisbHT and, da sie ple^mastisch wSre. anch roo (c
nicht wahrscheinlich.
AI. 1310 tf. hcfl xakör fioi roOd' v:r{gaovovuivp | 9innir
aQoS^o>$ ftdliov r| r^^*^ ff^? vJÜg \ yviutxbi 7j tot
fr' 6ftaiftofog liyci.
0. Wolff, der im Anhange lu seiner Aufgabe o^? fif 'fl
lieb aafrallend' erklirt. brmäht sich im Commentar den BitMr
Voraosftettftng, das» Hel«iia geineiat igt, hürhst sonderbarflo Ot-
brauch des roftsestimm dorrh «ine Reihe von Stellen ni »töUtf.
nuur den«) nor Soph. Ant. S73 &yav y* Ivntls xttl ffr» r»'
t6 oi>¥ itrxo» (wenn dies« Worte, der rberliefenmg xuf<)lg^
Innen» grrichtel sind) «im g««is«e Ähnlichkeit hat, aber dod).
4oii dM Ding« $**> andm Im^hl, bciweitem nicht ansrtidtt,
jtnw «^, fte offirtm BeMl^scrai ans T. 4. an noserer _
n iwktArt^*«. XMm r^ 9<^ j^ivixo; kOonte cur KlTtit«^
»Min v«nt»»4M v«vdM. «od das v|j« (treU D. 9. 327 und 3^
«BdBBiff. Ick T«nH«tl)t dabar JL^'^'i? <*^^P 7n-i*Rtx6.' 'cm e^H
««tftlirttB Weibf« wiBn*. Ancfa Enripid« bnarht Tnad. t^P
dw V«rtMni 2t>«»m tm der &rtfihraor: lio» Sun». bei ^
«NE tNcMv vMWdkt itofftavyt n«Hr* Aiai^rt^Ile T<rreMhi
«fr«ii\ «U* nc' <Et^* £; «$ ^iiAr i do^fivr d^(
8»>»j«iy s2s««i«. la Ful^iaJn gaigt B*rgks Tn»
Twa TM*^ «»ft n •»« 1«^ Dia fTwIi | . . ^liyxa «nd alt
n »IM,
f^Aft. rpairich Scfaahtrt .
Zweite Abtlieiluug.
rjterariacbe Anzeigen.
Itoas Eutbvnhron. Pßr d^n Schalpebraocb erklärt von Martin
Wuhlr^b. 3. Tert>«ssorte Aatl. Leipiig 188*. Tcubner. TI u. 4« SÜ.
Die prtndliche Ausgabe des Knth>'phron von R. Pritsche
;(twi Ref. angezeigt im li. Hefto ]887 dieser Zeitschrift) nnd die
3, Auflage erschieiioiieii PlKtonisclx^n Stnditr von H. üonitz rcr-
nnsera Verf. die 2. Auflatre seiuer Enthyphron-Aasgabe
llioir K*ii>Q^ Revision kh nntttniehen und di« Kesultatc der
^nnuten Forschnng lür sein Itaäi /.u verwerten. Tlie Verlies scnrngeu
UnVm ebenro die Einleitnnf^, als den Text und die Noten. Dass
di» Einleitung unterhältnismäßig' nmfannreich (12 Seiten) ist, bat
Kk«B ein Rec. der 1. Auflage (Zeitscbr. f. d. GjTnnaeialw. 1874,
8.790) beoierkt; das.s aber, wie jener Rec. meint, die Anbiabme
te Oli«<U-niup des Dialoares iii die Eiuleituöjf aas pfidagogisch-
Ittiktiicken Gründen nachtheilig sein sollte, dafür ist er den Beweis
MiiiUig geblieben.
Im Text« weicht Wb. meist nar in nnwesentlicbea Punkten
'« PritMhe ah ; wesentlichere Abweichnngen finden »ich an folgen-
te Stellen. 7 A. liest Fritsctic mit der Mehnabl der Uss. dlij9ätg,
^«ihlrab mit der Ilandsebnftengmppe a' (nach Fritsche) älrj^i^.
bitte letztere Lesart verdient sclioii deshalb den Vonug, weil sie
KboB Aoflerlich die Besiebaug aaf den materiellen Inhalt der Ant-
wort nthAlt.
9 C. setzt der Hr. Verf. den Satz tö y&g Otoiii^fig 5i' xai
•wfiJiig ftptivr} als mit dum Vorhergebenden in Widerspruch
lUttfid in Klammer. Der vpnrieintliche Widerspruch resultiert ans
^ Annahme, ^toiiiofg bezeichne in dietieni Satze „was einige
Q4U»r haswn", wahrend *■» kunt vorher die Bedeutiniir habe „was
»DfGiStter bassen". Ref. glaubt, dass der Tpxt znr Annahme einer
"klwi naantitativcn Determination gar keine Veranlassung gibt;
'vi Gegentbeil das Kachfolgende zeigt deutlich, dass Plato an beiden
*Wl« den Begriff dfoftiöfg (luaiititaMv ganz unbeetimmt gelassen
•■fc«» da er ja erst im F(flg**iHleii die (juantitativc I)ctermiDation
(*<tnf$ o/ dfoi, oi tiiv . . . Ol di . ■ ■) in den Defiiiitioiiärersuch
*<fa>hin. Sokrates sagt, fär die Hegriffsbestimmung d^s oaiov und
488 \roJthab, PlatoiM Euthyphron, aogct. v. Franz Lauesigkif.
dvdutov wäre selbst dann nichts gewonnen, wenn Euthyphrnn den
Nschveis lieferte, dass alle Götter den &ävazos des Arbeiters für
«in £dt.y.ov halten. Barsue wiLrde nur Tolgen, dass dieses tQyov
ein ^tofitais ^^'^- Indessen dio Untersiichung habe gezei^, das«
dnrch das Merkmal &to(itffig au sich (rovrip) der Begriff des oötov
und ^1/ niclit bKstimniii sei, denn es babe i>ich ergeben . daes ein
^so^iaii; zugleich aach ein &ffifptX$g sein kann. — Nimmt man
^lOfttöig in dem SatzM „&io^iai$ toOto tb igyov, w? iotxsvs
£itj äv." als gleichbedentend mit „was alle Gt'tter hassen" , also
als identiBcb mit ävoötov, so gibt dio Stelle auch einen guten
Sinn. jSokratuB meint in diesem Falle, dorch den Xachweis, toOto
t6 iQyoi' sei ein ^tofnat?, also ävöatov (bei dieser AnfTassong
bezieht sich Torrw auf don ganzen Satz, nicht auf zoöto rö
ioyov allein, wie Wb. annimiiit), sei der Begriff des ö<stov und
aii liatüv noch nicht busitimmt. Aus der Idt^ntitüt des &gafitoi$
tmd {cvtiaiov ixi einom i>pOL-iell«u Falte dürfe man nucli nicht anr
äie Identität des ^eoinoti and fivöaiov überhaupt schließen, denn
es habe sirh ja ergeben, dass ea (^a gibt, die &fofU0il und
^{otf>0.ii zugleich soin ki^nnon. — lieh glaubt daher, dass kein
zwingender Grund vorliegt, an der handschr. wohl äberliefärt«n
Stelle zu rütteln.
IIE. tilgt Wb. mit Hermann dei^ta und liest (ur dtdä^aig
dtöd^tis- — 13 D. liest Wb. ijvxsQ. Fritücbe yxcp. Der Dativ
ist bezeugt Xen. Hell. II. 3. 14 i^epänniov ytäaij &igcafn'tt und
wftre meiner Ansicht nach vor/.uziehon.
Sonst wjlro über den Tcit, di^r vou Druckfehlern fast ganz
rein ist, nur noch zu bemerken, dass es in einer Schulausgabe an-
gezeigter näre, das Helativ|rron. o zi getrennt zu schreiben.
Uie Noten berücksichtigen ußböii d<>r sachlichen auch di«
grammatische Seite der Erklärung, doch wäre en wünschenswert,
wenn der Hr. Verf. in der nächsten Auflage bei der GrklAmng gram-
matischor Kigentbömlicbkeiten auf ^ine der gebrAnchlicben ischol-
graniiiiatikeii venvieso. Einzelne Noten k6nnt«>n knapper gefasst
werden, einzelne auch ganz wegbleiben (z. B. S. 16, 1; 19, Ü;
28, 19 und 22; 29, 21; 81, 2; 41. 21); dagegen bedürfen andere
Noten einer KrgÄnznng oder Kichtigstellung. So wäre wohl S. 1 8,
20 bei dt/Aff Ötj zu bemerken gewesen, dass in dieser Verbindnng
der Plural dt)Xa das Gewöhnliche sei. — S. 21, 1 k-'innte bei a^cc
ovv auch auf ugä yi 6. A verwiesen werden, das ja in derselben
Bedentung gebraucht wird. — S. 22, 10 hätte bemerkt werden
kennen, dass Piatons Auttfühningen daliin zielen, die holden Hegriffo
ütiwv und ftvödtot' als coordiniert, d. h. einander völlig au$-
echlieOend zu bezeichnen. — S. 25, 16 ist mit der Uemerlnuig
„dtfxsAsvdjut/F Imperfect wie 7Jp(üzoi' Ö A. 12 *!" wenig gedient,
ebenso ist diu Bemerkung S. 26, 10 nicht genügend. — S. 26. 17 ist
die Bemerkung, dasa die Grieclien mit Vorsicht den Potentialis it^
Ü.V auch da gebrauchen, w» man an der ul^ectivun Gewissheit des
Ziy*i*t*. DemonUirnU de Corona onUo, angcz v. F. Slauteexha. 480
nicht im frerinx^&ten /.woifelt , für unsere Stelle nicht zq-
Sokrates sagt Dicht aus Vortiiclit jfi] &t\ sondern nur des-
[ikalb, weil er in onssrem Dialoffe die Roll« des Krhäleni spielt,
Ubrer gegenöber also nur beärlieidpii auf den Widersprach
m kann, der ibra selbst iriMÜch nicht zweifelhaft ist. —
{.82, 15 heißt es: ^lui ergton Falle vAro das Gott^roliebte eine
Dscfaafl der FrOuitui^kelt, im zwoiU-n würde es das Wesen der-
«1 anümacheu. — .... Ks wird zunächst (fezfipt, welcher
FCntanchied zwischen verlmlen und udicctirischen Prädicaten ist."
[iflhdAke, richtlgt>r wäre fs, wpnn dpr Hr. Verf. geüa^ hätte: ^Im
Falle wAre das Gottgeliebte eine Folge des Fromtnen . im
•n der Grand desselben." Im fulgenden tlU ;ibor Pinto zeigen,
das öatvv und tfil^io^ai vni) tu>p i><ijr. odpr kurz das
fKUftX^i. iu) Verhältnis der eiuseitixcn Abhünjirigkoil ku einander
ItthfD, dase alfio der Sjtz „wenn (oder weil) etw^iä oatov ist, ist
lach deotpilfi;" eine L'mkehniD^: nidit zulässt, die nur bei der
[««cfcMlseitit^en Abhängigkeit maK^iich i8t. — S. dH, 1 hätte be-
(■urkt werden können, dass Sokrntes mit dem rö xotOT u^pO),*
\mMtii drn Merkmalen fra^, die zum negriffo dixaiou hinzutreten
am den Artbeirriff ootuv ?.u cr^'^ben, und die das Boiov
tm dem dixaiov im cutjereu Sinue uiiterHcheideii. — Einer Erklfl-
franf «nrden meiner Ansicht nach in oiuer Schuluusj^abe noch be-
44rf(fl: h. C. 6 i\hli}tOi; ovrog. wo das Deinonstratirpron. im ver-
Acbtlkhen Sinne gebraucht erttelieint ; ({«rrier Ü It. der Ausdmck
ypt^i^ ygdtpea&at; IIB. jreQiiQXfrai-, II P. (^ov yt ivtxa.
Ks UcfTt dem Bef. remc, durch diese Bomcrkan^'en den Wert
^Awgabe herabsetzen zu wollen, im Gi'irt-titheil, dors^tbo kann
nitU umhin zum Sclitnss dem Wunttrhe Ausdmrk zu geben, dass
Mdi diese Aatlage bei den Freunden Piatons denselben Anklang
^*iin möge, wie die beiden ersten Äuflui^en und die .Vrbolten des
Vv'il^eD«) Platokenuers Wuhlrab überhaupt.
Nikolshnrg. Dr. Franz Lauczirky.
lOfftheoiS de Corona oratio, in afium »cbolanim ittrrui» vdidit
J. H. Lip^ius. Lipria« ia aedibus B 0 Teubneri 1887. VI u. 121 SS
In der zweiten Anflage dieser för den Gebrauch bei Vorlesungen
Sunmimibiuigcn bestimmten Aasgabe, deren Kinrichtung Kef.
wie ihre Mustergut ig keit als bekannt vornossctzen darf, ver-
***UctAndJgt der Hiruus^'eber , ohne \va seineu bisherigen Grund-
*^ti4n abzDgehen, das krititiL-he Material dorch die Kücksiclitnalime
*^ die seit ihrem ersten Krscheinen zugewachsenen Arbeiten auf
*•*! Gtbtete der DemrBthenes forsch ung. ZuniVchst fällt in der Über-
*^bt der Varianten der Umstand ins Auge, dass an Stelle des bisher
N* Vertreter der dritten Handschriftenclaseo angefahrten ÜavaricDB
^***i d« llarciaiiuä (M) erscheint — auf Grund des Aufsatzes Buer-
^Mu Im 21. Bande dos Herme» über das VerhAUiüs dieser beiden
490 Lipsiux, Dvmostbenis do Corona oratio, angez. t. F. SJamecsiit.
Codices, deseen Kri|;obnis£(> Lipstne in der Praefatio p. IV daixh
eigene Boobachtungen bestätigt. Eingebend ninggte der Flerausjjeber
bodachtcchnieTi ani die inzwiBchen erschienenen Llearboitun^ou der
KraDzredo durcli Weil (1877 nnd 1883) nnd BIhss{1885). Mit dem
ersteren zeigt L. viel Verwand tscliaft in der Behandlunir dtr Kritik
and erklärt sich auch wie dieser sls Gegner der bekiinnteii Kypo*
Ihcse Kirchhoffa über die KntBtehmigsgeschichtB der Rede {S. VI).
Von [jesarten, welcbe L. aus Weilii Aasgaba in die vorliegende
zweit« Auflage heröbemahm, notiert Itcf. folgende: §. 8. TraQ" v^iüv,
das in £ von zweiter Hand hin:i:ugefügt ist. ist beibehalten, um
den IfintuR za vermeiden; 4^. ('mavTayioi mit Bey.iphnng auf das
folgfinde .tA^I' ovx itp iavxovs: ■''9. «.T«pr«f v:io/.ä(i}i (fliattip);
72. tni'«] ; 77. ix^a&at; 170. mit Weil und Üjass werden die
Worte T^i: xoivfis {oder rf] xoivti nach anderer Lesart) qiavfi
ansgesdiiedeu : 247. Tf!> diatp&aQfivai; 289. Nach Spengel und
Weil ist das Kpigracum als authentisch wiederaufgenommen. Eben-
daselbst V. 1 statt des nberUefci"ten xäzgas i'i'fxa Weils Con-
jectnr n'Ktpwc /i?!' Sxrig. 317. Nach W.s Vorschlag int df zwi-
schen Toi'tr niid ngöregov getilgt, womit eine nicht zn rechtfer-
tigende UrregelmAßigkeit in der Fnrai der correspondierenden Glieder
beseitigt ist.
Gegenüber dem von Bhiss an dem Demosthenes-Texte geübten
kritischen Verfahren verhält sich L. ablehnend und weist in der
Praef. S. V nachdrücklich die zahlreichen Kürzungen zurück, welche
jener auf Gmnd von Citaten und Nacliahmungen im Texte vorge-
nommen bat. Referent frent sich , hei dieser Gelegenheit aaf die
Übereinstimmung mit dem von ihm vor einem Jahre abgegebenen
Crtlieile') über dieses Verfahren venteisen zu kOnuen. Selbt-t das
von Blass bei Demusthenes ronstatierte und Jetzt fast allgemein an-
genommene Kilrzongeset?. will I.. nicht fiberall ohne ElnschrAnlning
zur Correctur der Überlieferung heraiitrezngen wissen. Bei diesem
Standpunkte dos Her.iusgcbora, der im Hinblick auf den Zweck vor-
liegender Aasgabe ja nur allza erklärlich ist, worden wir uns nicht
wtuidern. von den neuen Lesarten der Dindorf-Blass'schen Aufgabe
hier nur wenigen zu begegnen. Ich verzeichne folgende: g. Iß ist
diKttid)?', welches ^ nnd pr. L. nicht kennen, getilgt; 19. Skloi,
122. jroffa nnd 227. &v xa^aiQßtatv iti ^. xäv fi. ir. als Con-
jecturen von Blass aorgcnommen; 178 ist iMtlat und 311. Z9Vt^'
Ttov in Kl.immem gesetzt.
Im übrigen folgt L.. wie in der ersten Aafiagc, grßOtentheUs
der Autorität des Cod. Paris., welche er nur dann terlftsst» wenn
derselbe deutliche Spuren der Verderbnis zeigt. Von diesem Gesicbts-
pnnkte sind folgende Abweichungen von der früheren AnQage zu be-
trachten. §. 5. Zur Vermeidung des Hiatus int mit der Vulg. JcävTus
nach 'yi&ijvtttoi gestellt; 14. Die Worte .Tixpär »tu ^leyüXa iiovreg
•) VgL diess Zeitschrift, Jahrg. 1Bä7, S. 621 f.
XmtOer, M. Talli CiceroDis orotiaiiei, atigex. r. A. Koruittrt: 4ßl
tk htti^ta »ind nve^Erelassen, ebonso 130. xal yi-^vgadet mit der
Valfita, daETPfreTt 49. xat iiifua^ot nif>{]Ar ai]r^''pnomm*>ii ; 142.
(fmfioMt'fOiTR? stntt des nnpassenden Fatnrnms des Cod. £i J57.
&i* in der Vnlijrnta nach nciSi stehenden nnd in -T toh zweiter
8iad hiniQ^cfn^ien Worte ftiv fitTi tpouttv tl^ sind in den Text
inMtit. Das» diese nicht Tehlen dürfen, zeigt dcntllch dns Foltrendfr:
^i-böiTi ö' ix xaidav. 303 Kvitp$i'(v ßtatl des Plurals dvi-
r^cav, — Von Lipsins inerst reoipiert entrheint Wachendorfs
Tfraratbong- 7.11 §. 80 ,-Tßi'r' civoauoXÖYr^nai an Stelle des über-
litf*rt«n ndpTtts K , wozu die übrigon Handschriften rovg XQÖrovs
ili ErkUrong' hinxarfigen. Ncn ist auch die Streichung des rweiton
ntiti-ov; im §. :213. das in der That eine ftberflflssig'e und lästig«
W'ipjyholung des früheren ißt. Nwch dein Tor(?!ii:ire Anderer sind
Ib Interpolationen in Klanmieni verwiesen die Worto §. 4ß ijvi'x'
tfnpodoxotn' (I'sener), 71. jtatttv uvröv (Cobel) nnd 120 tau-
^sfCtcBttt (Kirch hoff).
Wien. Fran?. SIaniec?.][a.
m, TuUi d'^TOIlis ncrii'U -inÄe manwrunt omnift rocojfnovit C. F. W.
littcller [lart. II.tdI. IIl. rontinons omtiones pro Sectio, in Vatinium.
Caelio. de prov. consul.. pro Bnlbo, in Pisoncm, luo Plaroii^., pro
I, pro C. lUWrio Po«!., \>Tit Milone. pro MArcello. pro I.ieario,
no rem Deiataro, In U. .^Intoniuni Philipp. AI V. Lipmae 1880. Ti-iiiiner.
CKXIX n. 5Cä SS. S'-
Kit diebem dritten Band« liegen imnmelir die Kodon Ciceros
itr Kenatugsbe C. F. W. Maliers zar Freude «Her derer, denen
nm Hcnwn lle^, abpeschlosHen vor. Es wSre rnößi«". die
Verdienst» noch einmal alle hervorheben tu wollen, die sich
im di« Kritik dee Itedners epworhen; Itei'erent hat auch schon
Ur Bet)irechnii(r des zweiten Uandes der Reden (Z, f. ft. Q.
S. 4i24 — *<33) dieselben gebärend zu lio1e&cht«n versucht.
UKtbodo. voraichtiKes. maßvolles Urtbeil. verbanden mit dar
i Kenntnis des eiceronianischen Sprachgebrauches ließen diesen
dftirten in ganx besonderem Maße geeignet erscheinen, auf lang«
hinans eine itr»!ide Grnndlage fflr die Kritit Cic^ms zn FChaffen.
Asch dieser Itaitd enthalt in der n in fan irreichen, 128 Seiten
en adnotatio crittca. die mit einem ^rahren Hicnenäoiße zn-
Btragen ist. einen Schutz der reichhaltigsten Belehrung,
»müve Standpunkt Mdljerii ist bekannt und dem in den
Binden beobicht«t«n Verfuhren ist er denn anch im vor*
Bden Bande durchans treu geblieben. An Tadlem wird es daher
nicht fehlen, denen H. allzn znrQrkhaltend gegenüber fremden
tn. all/Q sparsam auch in der Aufnahme eigener Ver-
hvogen erscheinen dürfte: und an mehr alt; einer St«Ue hfitt«
*• tllerdingü jenen Verbessern iigen, denen er in der adnot. crit
|*i|ie Zostrmmmig ja nicht versagt, auch die Anfnafame in den
mt nicht rtrsagen sollen. Aber im ganzen nnd großen ist sein
492 Mueller, M. ToUi Ckeronis ormtiones. anget. t. A. Kamitxtr.
Teitulten gegenSber der tJbörlieferung nar va billigen. Es hieße
j& das kritische Verfahre» Maliers gAnzlich verkennen, irenn man
behaupten wollte, dusä er der Üborlicfcning mit einer Art aber-
glftubisL-hur tiditiu ^'e^eiiüber^tche und sie nicht aniota«t«n wage.
Gibt es doch Stelle» genug, mi doiieii M. zuerst auf Schäden der
Überliefernng aufmerksam gemacht hat und zu beesem eacht oder
zu Besserniigen anregt. Aber allerdings ist er bestrebt, so lauge
dies irgend vemönftiger^-ßise möglich ist, die überlieferte Leseart
lieber zu echützcn als genaltsam za ändern. Wo immer er aleo bei
der Überlieferung sich benihigeit xa können r>rkl.%rt, verlangt und
verdient sein rrtbeil Bürgfaltig gepräft zn werd<>n, ehe man, irie
dies wohl auch geschehen ist, über sein hjpcrconserratives Ver-
fahren einfach sich hinwegsotxt.
Um KU '/.eigen, wie es Möller gar oft gelingt, die Sberlieferte
La. auch an Stelleu, wo dieselbe fast allgemein angefochten wird,
mit schlagenden Gründen zu stützen. tnt>ge ein oder das andere
Beispiel aus vielen hier Platz, linden, pro Ligario 33 bietet die
Mehnahl der llandBchriften: hin irantr-bo-mur, hos reqtiiri'fiamu»,
hh »iimiiii/li eti/ini min'if/am ii r. An diesem minaftamur nan nehmen
die meisten Herausgeber wegen der Beziehung auf das Subject
nmtnufti gar sehr Austeß und schreiben dafür mit andsran Hand-
schriften »liriabaHlur, was natürlich viel glatter ist und bü nahe
7.U liegen scheint. Ich lasse hier nnn Müllers Widerlegung dieser
Ansicht feigen (adnot. crit. pag. SCV): "Latin! primam et secondam
perscimm plnralis ponere iion dubitant non solum contra nostram
cüiisuetudinem', ut Mur. 22, 45 en. 'fiii sumus, prmniamus 'die-
jenigen von un», die sind'. Seat. 65, ISS cas^ qui t.ttiM, et qui
potrslin, Pis. I, 1, paiiri tsorariius, Verr. V, 27. 68 pUritjue nmtis,
ant contra grammaticam ut Plaut. Amph. 1071 S^qw nottntm
tfHtjtqiNim aetmimtifi, ib. 1099, sed etiato contra rationem ut Plaut.
Men. 779 utrr »leruistis r»limtnf Epid. 399 crite hur aUf/uitt
(Lorenz Pseud. I'i^72), Cmi. K, 2. IG /tauet praemia poteniia ostfn-
derf, Liv. 3t;, 17, 2 pirnKU/ue intet rtw rideo, '/»(' militareritis .
Man dsrf behiiuptMi, dass daniach jenes minnhamur von einer be-
sonnenen Kritik nicht mehr wird angefochten vt-rden können. In
der That hat denn auch der neueste Herausgeber Nohl sich be-
mässigt gefühlt, Müllers Erwägungen sich anzascliIieCen. Za den
TOD Malier angeführten Beispielen füge ich noch die bekannte und,
wie mir scheint, fär jenen Wechsel der Person ger.-tde7.n classischa
StelIeVergilAen.lv. G^beroriafe allquis er HOf'lris o^nihus uUor,
— Auch Sest. 1 1 3 vertheidigt M. das handschriftüche tjratum
(aibi illum Cn. Domiti anitnum convtuNffin et fifreyium tt Q. An~
chari fidetn ac /oriHudinttH t/ rat um /uiitse) mit Beolit gegen die
Herausgeber, die fast ausnahmslos 'jr/ttam schreiben; adnot. crit
p. XXUI und zu de off. f, 14 (comment. Ausg. v.J. 18H2) weist
M. anl' eine ganze Reihe ähnlicher l^eispiele hin, wie lurtM itU tt
harc quercus mepe a nie Uctus de legg. i. 1, iatam opftam tuantf
VttrJJfr. TU. TaTU Ciccroiiis oratioiies, angez. ▼. A. Komiteer. 4D3
animum aHteponenduin renseo ad fam.. X, 2'>, I, pmHer
tt perctitttm, >jua earuiMi ad fam, V. 21 , 5, ftulfhritiuüneiH,
tiam, ordinfm in fvn»iliis /acti'sgitei rtmsfrfatKinin puhit off.
14. — Ebenso wird pro Seat 70 (adn. crit. p. X\1I) das tiber-
eauMm susttffU ^c^en dio von niohreren — anch von Halm
vtreocbte Einschiebiinf? des Pronouieiis mram nach raumm mit
Omode iü Sclmti Kenoinuieii durch die treffende Benurkunir,
wiMO (wie aach pnrtfs) gar hAußg ohna eine fiolche Restitn-
dordi ein Posseitsivpronomen oder einen Genetiv sich finde :
den Nachweis bei Möller a. » 0. — I>wch eine, wie dem Ref.
linl, richtige Interpretation fl;clingt e« Möller, an einer vielfach
lefiiffenen Stelle die Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen ;
Btine die Stelle Seat. 93 haurire ca- pacatissiiuiB n/yM« opu-
timii Sf/riae fftisia, wo für p/iraiis.thnin die einen paratisni-
■ir. udere heaiixsimiit vpnnnthoii. Müller zeigt nun adn. rrit.
f. SXT, dass paratus keineswegs bloß, wie Kherh. meint, das be-
;Mfiine. WM ans einer wilden Bewegung zur Ruhe gekommen nnd
itbD berahigt sei; pacatus werde anch der gonannt, 'jui iifi»i>tr
cmirnt, ,«irm;wr furctus /uit, wie ja auch minutum oft das genannt
vwdt, qvüd niin'imim maifitum J'uU, und er übersetzt, wie mir
trbiiit, gant treffend und sinngemAfi „die reirhen friedlichen
ScklUe". — Srharffiinnig und Rclilagend ist auch, niii ein Kn^piel
Hoch UEnröhren, die BeweisfühniDg adn. crit, p. LXX [zn Plani'.
63 «mfM« tnim isti^ts modi nries in Ha repreh enrf*wy"r], durch
*• Otibets Conjector rrtpiim»tiir für reprehmfluntur , der anch
iWtig beistimmte, zurückgewiesen wird. — Dabei enthält aber
weh dieser Band, wi« die Iniheren, zahlreiche vortreffticbe Kmen-
^ooen cormpter Stellen. Ans der Fülle derselben greife ich fol*
(wdt heraus: p. Sest. 12 atahuSa prueoconpare corpissvt, ib.
4B Romik« enurt (codd. praeessc), ib. 110 nihil snavitatetj in-
nianl anaynostac, p. Ouel. 14 cHm mutliSf tum tptihusdam (codd.
*t nni tjui6yadam), p. Balbo 1 si auctoritaUs jiatranunnn in iu-
liifiU Talere deberent {codd. mUrent), ib. 47 xi tanta M/a
Altigisset (codd. cgiaset). — Dass M. tiie und da allzu zurück-
Ittllaut in der Aufnahme von Conjectnren verfälirl, wurde schon
Wuikt. AU Beispiel diene die Stolle: p. Sest. IT}, wo die Hand-
•tfcHftm die sinnlose Cumiptel J'ucrnt Hie nnmis tarn in re pu-
^ift bieton. Hier ist nun eine nach allen Seiten bin absolut be-
'^tdiiEinde LOaung der Schwierigkeiten nicht leicht denkbar: imraer-
** aber konnte Kberhards schOne und schartsinnige Bpssflmng:
''itbat Ulf atmiis 'mm (Madvig) in rem publicam. der ja M. in der
•4tt. crit. p. Vn unter den nalilreicbon Vorschlfigcn zu dieser Stelle die
^^* zoerkennt, auch in den Text aufgenommen werden, wenn auch
'*H«ii tncUnatis. während gegenwärtig M. im Texte bloß jene gänsdich
^^ricrMen Worte mit beigesetztem Zeichen der Comipttil bietet 'J
') lMbe«ODdere mit Röcksicht auf den rmstand, dass die T«ub-
ca Texte rielfacta aU 3ebult«xte im Gebranch rind, mues es als
J
494 XwUter, M. ToIH Ckcronis orntionCT, ongez. t. A, KonHur
AuCSerurdentlirli TerdiensUioh ist die udiiutatin crittca udi
diefiem Buiido durch Tortr«1TliclK' Biirachlicbe RetnerlnmgeB md
Summen Stallungen gleichartiger i>tellcn, die aber gar mucb«
den Sprachgebrauch Ciceros wichtige Thntsacbe Auf&cblass
Di« adu. crit. enthalt aber auch eine Fülle dor iuteressautwtcu
wichtigsten kritiBcbon Beübacbturgeo, Zusauimenstclltingeti irUicli
artiger, iu den HatidschriUen mit besonderer HllQfi7t«it
wiederkehrender Fehler, so adn. crit. p. IV. Heicipiele i
haltor Schreibungen. entstandAn durch falsche Kiniägimg eu -
wie amieius für amicu«, quia (ör qua, iracundiam für ifWcKn-itw.
<r> penttiia für ei »jks una n. v. a., BeiBpiole von fehltiDdeai viv
fälschlich eirigtilAgt«iu et p. V, ebenso von no» p. XLU. m p. XLVL
von fehlendem t:^ p. VI. Vertauschuiig von »-t. ac, alyue p. IXXTDL
von (// und ac p. LXXXI, übi-r da& Yurkommen der käneren Fonnio
deä Perfectstammes in A«n Handschriften wie dubitnrit, eo^fumm
p. XVI, über fetjlerlKiltö Cnnjimctive in den Codices nach TenMiiit-
lieh conjun et ivi sehen Partikeln wie ut, quin p. VII, Veniecb&hi;
von tum und tumtH p. X, von et und mit p. XV. von sal nitt
p. XLI, CS/ und «1/ p. XLIV. über Fehler, eotstaijüen aus faUekt
LeeuDg der Abbreviaturen r. p. oder p. li(r.) u. ä. p. XIX(Tg).Bit
adn. crit. part. II vol. II p. XLI fg.), über Verwechslong der SÜI»
KK und ÜK und daraus entstandene Comiptplen p. XXVII, V«-
wechslnng der Ausgange // und trif p. XXVIU, es/ und ^/ p. LXL
RMni und n<m p. LXXXI, at und an p. CXIX. ' — Dass denrtip
Bftobachtnngen und ZofiammeuäteUungen nicht blofi fär dteCicsro-
kritik von der höchsten Wichtigkeit sind, erhellt von selbst Zl
bedauern bleibt nur, dass dieselben anter den Aog.iben der Variaiibi
ganz versteckt sind, ganz unanlOndbar für den, der ihrer «tirib**
dürftig wäre. Ware es denn nicht müglich, durch einen Index Mti
diese ZusainuieuätellungeB zugäiiglicber und iliidnrcb erst recht Adl^
bringend zu machen?
Was nun den kritischen Apparat zu den einzelneD Beto l>)i''
trifft, 60 itit derselbe vielfach genauer und mufasBender aU in ^
bisherigen Ausgaben. — In den Beden pro Srstio nnd in Vatin»
halt M natärlicb den Paris (P) für die zuverlässigste HandsdiUL
ohne JMloch die Lesarten der übrigen codd., io denen Halm, wn
i
«nlscbioden miftUcb Ineichnet werden, da» an so rielen Stellen täSt
UiArtts im Tcti« geboten wird als die gani conuptf. sitmlase L«u1 ***
ilin^icliiitteti mit bvigevetitem -!-. Nur aUf der it«d" /«ru Stftw ttk*
Ich »uiicr der pcnannl-cn Stelle noch folgende an ; §. 2t[ ttun -r 1°*
^nen-^tuiii fftornTt. §. 72 r.r itt^trtit + ijmviUtelturr. Das« derglii*-'"'" ,''
or Scholl' QbenQs dMrond ist, liegt aof der Mind. — Aus ai«K<" ''^
lilcbUpunkt'.' «.'RrcbancB mir auch die l^con»e^}^t'tlSI;n d«f Uribop'V^
wie H« in MoIKts Au-'gal.i' !"-ct l'ij« n. b.-di-ijLli'b; uetro Schrak«***,
wli" rrj-efto. ri Üngi.ü (iuilcT • ::\ neben r<-t1ftgitai f^V
neb«n tNpunt\ iit(x-iliiii>.'Uti. .it. rffijirrbi'Dao aQ(h
ini)rubH5. impane-, cominesu, i««mu(UUs und Himortalis. Miltt»
4-ttilucntA U. T. A.
MueUer, H- Tnlli Ciceronis orationea, angez. t. A. KoruiUer. 495
roo P abweichen, nar willkürliche Änderungen sehen wollte, ins-
bwondere des Gembl. (G) and des Salisb. (S) ganz beiseite liegen
ZQ lawen. Hier folgt H. der Beweisrührnng von M. Hertz 'Zur
Xiitik Ton Ciceros Bede für P. Sestius 1881. Außerdem benutzte
M. noch die sorg^tige CoUation des codd. W (\yrampelmeyeri)
(Ptogr. HanooTer 1873, Clansthal 1880). — Eine gleichfalls von
Wrampelmeyer (Progr. Hannover 1872) gegebene Collation der-
selben Handschrift nnd eine von Baehrens gelieferte des cod. Har-
leianns benatzte M. auch zur Rede pro Caelh. In dieser Bede
weist U. an mehreren Stellen nach, dass der Wert der frag-
menta tria Tanrinensia von der neueren Ej'itik vielfach über-
scbfttet werde. — Im Apparate zur Kede pro lialbo kam nen binzn
die Collation eines Wolfenbütteler cod. (Wrampelmeyer Frogr. Clans-
Aal 1880). — Für die Bede in Pimnem ['cumrtOfnm insciiia ar
libidine inquinatimtm M. udn. p. LIV] erklärt M. eine neuerliche,
soTgAItige Vergleichung der Codices T (palimps. Taar.) und V (Vatic.)
für dringend wünschenswert ; indes hält er diese beiden Hand-
schriften, obgleich sie 'lotiye praest/inf eeteris (-{jiHribus, dennoch
nicht für aosschließlich maßgebend. Verhfiltnismäßig gute Hand-
schriften seien auch der S(ali8b.) und Erlang. G. — In der Rede
pro Plancio hatte sich Baiter mit der Veixleichung des T(egem8)
nnd des E(rfQrt.) begnügt. Doch reicht dies, wie M. p. LXV zeigt,
nicht ans, da an einzelnen Stellen gerade die anderen Handschriften
die bessere Überlieferung bieten und unter allen Umständen dann
zur Entscheidung herangezogen werden müssen, wo T und E unter-
einander nicht nbereinstimmen. Von diesen beiden codd. selbst sei
E im allgemeinen '^rf« 'iü/mor. — Bezüglich Abt Srauriatia stimmt
3L p. LXXIV dem Urtheile Franckens bei (Mnem. 1883 p. 385),
dass von den beiden Handschriften, die allein die Fragmente der
Bede enthalten, dem codex Ambros. und Taurin., dieser vorzu-
ziehen sei. In der Anordnung der Fragmente selbst schließt M.
sieb an Ganmitz (Leipz. Stud. II, p. 251—289) an.
Zur Bede pro C. linhiriu Postunio bietet M. eine wesentliche
Bereicherung des kritischen Apparates dadurch, dass ihm eine
^nane, von Studemund angefertigte Collation mehrerer Handschriften
(im ganzen 6) durch die Freandlichkeit Halms /.ur Verfügung ge-
stellt wurde. Unter diesen neubenutzten Handschriften ist die beste
B (Ambros. C. 121). Im allgemeinen empfiehlt M. in der Benützang
der ausnahmslos stark verderbten Handschriften dieser Rede große
Vorsicht und fasst sein Urtheil p. LKKVI folgendermaßen zu-
sainman : Noii tfiin Üs anißt/hims rotUrihus^ tfui pro nperfe cor-
ruptis emendata lialteaut, i/>uiiti //.•■■, i/ui mit nihil ipsi tw/tie cor-
rupcrint neque ememlnn-rhit, aul t/iii corrupfrinf pofiifn tion nihil
in^citia quam quidijvnin 'nnn'/airrint mpifintia . Aus diesem Grunde
hält M. die beiden Wiener Hiuidsclirilten U und V für stark ver-
dächtig und unzuverlässig. — Auch in der Kode pro MHone geht
die Mäller*sche adnotatio über den Apparat Baiters hinaus, der sich
XMäler, M. ToHi ClP«roDU onition«i, Rng«. t. A. Komitser.
außor dem Palimps. Taur. (P) mit einer nicht i:niDer zuTerlftssigen
Verg-kiclmiitj dtr Haui)tliandschrift*n E(rrurl.} und T(egeniB.) be-
gnügt und uns Sfaliab.) nur einzelne Lesarten rerzeichnot hatt«.
Di« beste Überlieferang dpr liede sieht M. nllchet dem Palimps.
Taor., wo nnr Tbeile der Miloniana enthntten sind, wie billig, im
cod. E. Doch innss liier bemerkt vordf>n, dass die neacste Edition
dieser Rede durch N'ohl') selbst ^ei^en Mütkr im kritischen Apparat«
eine nainbaft« Rerotctieninfi,' und }>o ancb in der Textes f|re statt ung
einen entethiedeiien Fortschritt bedeutet \ohl stand nämlich eine
äberans genatie, von C. Lehmann besorgt« Collation einer nicht 7U
unterschätzenden, bisher aber scp gut wie gar nicht bekannten Hand-
schrift B (Barherinns) »aec Xltl. Angebote, während er selbst den
mit H verwandten cod. S(alisb.) nenerdtngs anfs genaneste verglich.
Kohl schließt sich nnn genauer noch als MäUer an die AntorttSt
des cod. E an, der nicht nur an einer größeren Anzahl von Stellen,
wie NoM a. ii. 0. praef. p. V zeigt, allein das Richtige bietet,
sondern auch, bosouderB In der Wortfolge, weit mehr, als dies bei
Müller geflchli'ht, Beachtnng verdient, da die in E fiberliererte Wori-
folgo 80 häoJlg durch das Zeugnis von P oder durch den sonstigen
Sprachgebrauch Ciceros oder endlich dnrch den Umstand an Wahr-
scheinlichkeit gewinnt, das« TSB schwanken. Aus E nimmt XoW,
wie Kef. glaubt, mit Recht folgende Lesarten auf: S- 6 y/n. Möller
sed sij §. fS ad pugruinduui, M. ad pttgnam; %. 69 ridcs^ (/uani,
3{. vide, qttam, %. B2 cum nmabar, U. quod ronabar. Auch dte
Angabe der Varianten ist hier bei Kohl etwas genauer; so fehlt
beispielsweiae bei Möller §■ 2 die Angabe, dass et iiistissimi ans der
ed. Aid. stamme . während ESB it ilitiflristt^mf bieten, T ilhistrig-
aimique^ ib. fehlen bei M. die Cimjectnren putarit (TIeumann). putavit
(Bake), §. 3 die Variante ;)r/j TSB, §. « enHf jartaiK E, §. 7 Irrrorr
ETU. (^rrorf nur S, §. 29 afu-rit P., om. rell. codd. n. a. m. —
Zur Rede pfü Morcfllo benätzte M. auch eine von Baiter (Pbi}o).
XX, 344^340) gegebene Collation eines cod. Aiiibros.. weiters die
eines Admontanus (vgl. Petschenig. Zs. f. d. ö. G. IH83, S. 1. ff.).
— Was die Rede pro Liijnrio anlangt, so ist derAppanit bei Kohl
a. a. 0. durch genaue Vergleichung der bereits genannten Hand-
schriften Bfarber.) und S(alißb.) wesentlich bereichert und das Urtheil
über den Wert der Handschriften etwas mcdJÜciert. vgl. MAIL adn.
p. XCm and Nuhl praef. p. VL ^ WeeenUicher sind die Abwei-
chungen in der Textesgestaltnng bei Möller und Kohl in der Rede
pro retie Iffiijfnro. Ref. erklärt sich durch die Ansfflhmngen Kohls
(Wochenachr. f. class. Philologie 1887. S. 1198—1202. vgl. mit
praef. ed. p. VII) für übt'rzeagt. Nobl weist dort nach, dnss die
HandHchriftenclassB a [= G(udianus) 335. H(OehlerianuB), FCuldensis)]
A, deren Schreibung ja U. selbst an S7 Stelion den Vorzug gibt vor
') M. Talli Ciceroni« oratt. «eil. ed. H. Kohl. vol. V, p. T. Annlo
Milone, p. 4j. Ligario, pro rege DeiotATO. Tcmptk; 18^.
MueUer, U. Talli Ciceronis orationes, ang^z. t. J. Kormtzer. 497
^ [= B (Gembl) D (Gudianns 2) Elrfart.) S(alisb.)l , während sie
mr an etwa 15 Stellen entsrbieden Falsches bietet, auch noch an
mehreFen anderen Stellen ^öGere Beacbtnnir rerdiene, so beson-
ders S- 5 intra pariete.-* (Vulg. intra doitiesticos />.), §. 21 iransire,
ungleicb i^wählter nnd kühner, aber auch weit passender als Vnlg.
trans/erri^ §. 34 ducimuSf Vulg. dttrem ridimus, vgl. betreffs dieser
SteUeNobl Wocfascbr. f. cl. Phil. a. a. 0. Daranf gestützt schlieGt sich
Kohl, wie mir scheint, mit Recht anch noch an etwa 30 Stellen,
wo eine EntBcheidung ans inneren Gründen nicht möglich ist, gegen
H. der Lesart in aA an. — Auch bei dieser Kede fehlt in Müllers
adn. crit. die Angabe einzelner nicht unwichtiger Varianten, so za
perduint §. 21, ib. fehlt bei M. vollständig die sehr wichtige Variante
transire für Vnlg. fraiix/erri u. a. m. — Trefflich ist bei Jl. die
Beratbeilnng der Handschriften /n den orationes Philippicae XIV adn.
p. XCIX sq. Hier richtet sich M. allerdings in erster Linie nach
der Toraflglichsten Handschr. V(atic. H. 2'»), ohne jedoch die übrigen
codd. Bamb. a, Bern, b, Gudian. g, Tegerns. t, die Halm unter der
Bezeichnnng D zusammen fasste, gänzlich i;ering zu schätzen. Zwar
bat der Schreiber der Urhandschrift von D manches , was er nicht
verstand oder nicht lesen konnte, willkürlich geändert oder einfach
ausgelassen, anderes wieder hinzugefügt, aber es fehlt nach M. auch
nicht an Beispielen, aus denen Iiervorgebt rommMwc/« omnium arche-
typum a V rel imjleijetitius ni itixritiifn lirtum out dfsrn'ptitm esse
quam a eeterta. In der Handschriftenclasse D selbst sind, wie M.
a. a. 0. zeigt, b nnd t von weit grOterer Ik-dputunir als die beiden
anderen, über das Verhältnis von b nnd t untereinander belehrt
der sehr interessante und sorgfältige Nachweis bt-i Müller, uns dem
hervorgeht, dass der Schreiber von t im allgpmeineii mclir Sorg-
falt und Zurückhaltung beweist, dass die verhältnismäßig nicht zahl-
reichen willkürlichen Änderungen mehr auf in^rffin als auf /raus
schließen lassen, und daps er insbesundere, wo die Schriftzüge der
Urhandschrift schwer leserlich waren, die Spuren dorst-lben weit
treuer bewahrt als die übrigen Unndschriften. während der Schreiber
von b (welche Handschrift fn-ilicli an manchen Stelb'n allein mit
V übereinstimmt) sehr hantig mit der gn'ßten Willkür verfuhr. So
gut wie wertlos sind die Handschriften i und v.
Soll zum Schlüsse das Urtheil über die nunmehr abgeschlossen
vorliegende Ausgabe der Kedon Cicpros znsammengefasst wi-rden. so
rauss Kef. erklären, dass Müllers Ausgabe, die dnrcli ihren streng
methodischen Aufbau wie ein Werk aus einem Gusse erscheint, als
eine epochemachende That auf dem (lebiete der Cicerokritik zu be-
zeichnen ist. Die thatsäch liehen KrfoigH atier, die sein conserva-
tives Verfahren, wie oben an einigen Stollen gezeiet wnrde, aufzu-
weisen hat, sind jedenfalls geeignet, diejenigen nachdenklich zu
machen, die zu Änderungen der überlieferten Leseart gar zu schnell
bereit sind.
Nikolsburg. .tVlois Kornitzer.
ZeiUchrift f. d. Osterr. (Jjrmn. 1MR8. VI. Heft. 'JQ
498 WetMenborn, Titi Uri ftb nrb« condita libri. ang. v. A. Zingerle.
Titi Livi ab tirbe condita libri. p:ditionem primam cainTit G.
Wcisnenborn. Etlitio altera, nUEni curavit 31. Mutier Pars IV.
Fattc. I. Lib. XXXI— XXXV. Limiae 1S87, in ae>liba« B O.Teabneri.
XII a. 243 SS.
Indem vir mit Verf^nügcn constatieren, dass M. Mfliler auch
an diesem Baodo der neuen Auflage der WeissoDboniBcbon Toxt^^A
anegnbe') fleiCi^ gefeilt und dafür namentlicli eine Bcihe sehr ba^^^|
achtenswerter eigener Beiträge geliefert hat, die er, so weit eg
nicht srhon früher geschehen war. in Fleckeisons Jabrböchem 18^6,
S. 855 ff. nülicr bekundete, bennt/eii wir diese tielegenbeitr einige
jener Stelleu zu berühren, die dorh noch irgend einem Zweifel unter-
worfen sind. XKXI. Ifi, 4, wo bekanntlich Plurgers zuerst an eine
Lücke daclite, Madvig aber (1P84) diesen Oedankeii T.unickwies,
treffen wir folgende erginxende Fassung im Teite: Amum tnde
ruin HiagiU) labotr (firquiiiunm opput/rt(i».*e(y , postrtmo jtfr pro-
di/ionem Cfillimedia , praffecti Pfolomaei, erpit. Paläographiscli
docfa etnigermaßeu lotcbter und zngleicb eine bei Livius in gewiesen
Partien geradey.a auffallend anftretende Phrase Terwortend wäre viel-
leidit die F^rgAnzung (lippuißiare adortnny and dieeelb4< würde auch
der nachstShnlicben Parallelstelle, die mir bei Livins aherhaapt vor-
kam, wenigstens im athrtits entsprechen (vgl. I, 53, 4 tteiptiquam
vi mlvtiw jiosttT.Hto tniiiinif art/i litnnatut , /fatut«
ac doio, adgrrsstt» est. Für die obige Phrase vgl. XXX.V, öl, 6
and XL, 22, 9 opjm^iare est adortiis; XXXVII, 5, 5 vppufjnare
urhem rat adortuA; tJ2. 2 dunOns shituf l^is oppxignnrt est adoriusj
XXVIU, S, 6 prima pnrs cum adorla o/ipuijnare eM, atrax aatie et
ancrps proelhim /»it; XLUI, 18, 7 oppvijtuirv est adortm «t eortmn
tarn cttjtere cotmiMA est; 21. 4 nihrtii-i oppuifnare est; XLIV, 11,
4 dicixiH paiiibiiy opput/narf udoi'ti; 12, 8 eam i/wniue oppiignttr«
adftrti inriio ittrepto Demtin'iidaii peiunt; für die Con-
etmction nnßer der anfangs berührten meist verwandten und der
letzten Stelle %. lt. XXXI, 27, 3 vi atqur urmis tidnrtus ej:pug-
TMvit; XXX WI, 5, 3 eodeni tempore, t/uo pridif, p/urii/utt Utris
adgtrsgits urLrm repif. Zu dem cum magno labor«
oppui/nare adorlits würde dann an unserer Stolle das pinfimno ptr
proditiorum repit einen ähnlichen gnton Gegensatz bilden, wie oben
I, 5fl, 4. Und haben wir auR den angelührttin Beispielen wieder
gesehen, wie sehr Kinzelnes bei Livins gerade in gewiaeen Partien
besonders liervortritt, »o werden wir nach dem Verloste so vieler
Tbeile dieses Werke» das Vorkoiiunen eines sonst so gut beglan-
bigten cum Mum oder cum magno hhöre. in dem (flr unsere l'on-
ßtmction nöthigon nnd bisher hier immer angenommenen Sinne bei
diesem Scbrifis toller kaum ganz bezweifeln dürfen. Ich verde übri-
gens da. Madvigfi Batfa befolgend, vorderbflnd noch keine Ver-
mnthong in den Text aufnehmen und wollte durch diese Übersicht
•) Über den S. Band vgl. diese Zeitachnft 1884. S. 506 ff;
WÄumborH, Titi Liri ab orbe condita libri, ang. t. A. Zingerle. 499
nur eine weitere Andeotung geben. — XXXI, 25, 6 fand ich die
Wortstellung des cod. B imjenti adxensu hominum in meinen Samm-
lungen dorch XXm, 23, 7 imjenti ndprtthfUione hontinum bestätigt;
dem häofigeren livianischen Gebrauche würde die in jüngeren Hand-
scbiiften und in den alten Aosgaben erhaltene ingenti hominum ad-
aensv mehr entsprechen (vgl. III, 54, 6 itnjettti hominum lartitia;
V, 9, 7 omnium adsenati u. dgl.). Jeder wird eich auf das Lexicon
Livian. freuen. — XXXI, 26, 6 möchte ich die Conjectnr von M.
Hertz (praef. S. IX) comminnndaque oppuffnatione immerhin der Les-
art jüngerer Handschriften et commiitandn oppuijnatione vorziehen;
wie B , so bieten auch die ältesten Ausgaben nur romminanda
oppuffnatione, und bedenken wir das sattsam bekannte h&ufige Aus-
fallen der que in der ganzen älteren LiTiasüberliefenmg (selbst B
hat noch Beispiele, wie XXXH. 18. 1 und 5), dazu die nächste
Farallelstelle X, 39. 6 (rednido ctimmitiamlttquf) , so dörfte uns
dieser Weg metbodiecher ersclieinen. — Zu XXXI, 35, 1 wird in
der praefatio auf Noväks Coiij(.'ctur mit einem beigefügten „proba-
biliter" aufmerksam gemacht: rex mm tarn (^proelium ipstitn, quam'}
relerem aieam universi certaminis limens; auch uns scheint der
Versuch sehr beachtenswert, namentlich bei Erinnerung an die ähn-
liche Stelle XXVU, 12, 9 leria rfffamina aerrns rnxum uniiersae
pu^nae non necessarium dureOnt ; nocli leichter wäre non tarn (cer-
iatnen, quam"} celerem nsw. Die Wiederholung dürfte bei Livius
und namentlich in dieser Partie , wo derartiges Öfter recht auf-
fallend hervortritt (z. B. gleich c. 37, 1 e msfris »-durit et agmine
quadrato ad hantem durit), kaum sehr üiternischeii. — XXXI, 41,
13 ist das von Gelenius beigetügtc und zuerst, wie ich sehe, in
die Frankfurter Ausgabe 156Ö iiulgonoinmene iinirt-rsi nach dem
sonst auch von M. SlüUor befolgt-n Uebrauclio cursiv zu drucken.
— Zu XXXI, 46, 12 wird vermuthet niirth ^t/nimjentis) , quod
mti$ ridebatur ad op^'ra perfiricuda ; iili dachte an rHirtis (^mille
(m.) delectifi), qioxl usw. Vgl. XLIII, 10, 4 miflf /rrme ad prae-
sidium rastrorum re/irlis ; XXXIV, 29, 10 nim ijt/atfunr miUbus
deUctorum; Curt. Knf. IV, 9, 7 rnni milU- deU'rtin. Xach relictis
konnte m. delerfis leicht ausfallen und die gewisse Klangähnlich-
keit würde anderen in diesen Büchern ähneln (z. B. XXXII. 3. 1
rebus , . . perfertis con-fulex in prurinriuH jirofWfi). — XXXI, 47, 2
schiene uns Madvigs palängriij)hiscli leichte Herstellung mjetn stu-
tum initiorum Cereris, ut s-irris iiifrr'-^srf , (^ftnipusy ti-ninf der
Aufnahme würdig; XXXVII, 23. 4 kann für das einfache statum
nichts beweisen, da dort im Ilauittsatze ti-mfiUK vorhergeht (tempore
Ettsiarum, quod relut stafuin Fniniiii^ n'ntis est). — XXXII, 1, 6
hat der Herausgeber Groiiovs fimrointn imi»'rin aufgenommen, ich
ziehe nach Lov. 2 proroi/atmn ini/friiwu. woran auch Drakenborch
in der An m. dachte, aus palädgriiphischen Gründen vor, da sich
aus prorogatif iin/nriii leicliter das Versehen prorvijato impvrio in
B und den alten Ausgaben entwickeln konnte ; vgl. meine eingehen-
32*
500 WeiatcHhorN, TtU livi ab urbc condita libri. ang. v. Ä. Zingtrle.
den Nachweise in den Stadien zu Hilar. v. P. S. 24 |890]. (Bei
Weissenborn- Möller 3. Aoö. steht anrh pror»jatum imperhim im
Texte, dorh im Anhang«« S, 187 ist Gn>nov8 ConJMtnr voran gestellt.)
— XXXll, 5, 12 aind wolil nnr infolge einer aberratio dee Setzers
die Wort« a/ntio /Miuwnim bis luta cmni weg(fobIiebcn. — XXXH,
7, 3 bat dor Heraaspeber gewiss Recht, wenn er vtnnlitium für ver-
derbt h&Il; aber der in der pra^ralio und in Fleckeisens Jahrb. 1. c.
mitgetbeilie Heilung« versuch jtorton'a recfignlx (tique hmtHuer) unt
Capuaf scheint mit den Srhriftreichen dfr Überliefemner doch etras
zn frei unizu^eheii ; sollte da nicht am Knda doch einmal die Les-
urt der jünperen Handstbrillf-n und nlt*n Ausgaben f/orloria mia-
Hunt Capttae das Kiciitige erbalti'n ii.iben und da« rfunlinum in B
nur dadurch entstunden «ein, dass man ane einem dorch Ditto-i
grapbie entstellten raiftttum (etira vmaiilium oder i-rttniuUn, wi«
letzterem die ed. Parm. 1480 wirklieh bietet) ein gansr-
bans Wort macht«? Der Terininus ward? i^ut passen . vgl. B«iD
in Parlys B. E. V. 1923 und Marquardt, fiOm. Staatsverw. U, 2(U.
— XXXn, 15, 4 renin eisdem pttrntihu» dntiir ist einfach eU
gestrichen, wohl etwas zu gewaltsajn; ich mOrbte für H. .1. MtUli
Emendatinn ein (Jf)dcm pffjmlibtts (Anh. bei Weissenbom- Möller
8. 188) acf Cap. 16, 14 verweisen unitorrs ejrttmph ad Attalum
wniam ßdemqtte eius pHvnte» mmrtint, vgl. auch 17,2 ad ßdtrn
ah Romano jfeU'ndum or^totrs mittunt. — An der vielbehandelteo
Stelle XXXII, 10, II bat W. Iler&us mit seiner Verth^idlgong des
haud inpiyrf'*) auch M. Mililer nicht öbeneugt; er streicht deoBj
cod. Mead. 2. folgend mit Miulvig und H. J. Müller das /«/»**/. Oder'
BoUte, um noch oiiten beachoidenen Versuch anzufügen, an nuciu-r
inpit/nque gi>davbt werden kennen? Da wir es hier nur mebr mit
Minnskäl zu thun haben and ferner die Anslassnng der qne so
biluttg ist, würe diL> Kntstebnng des Verderhni«ses haut inpigre va»^
nmtit tupitjtyq. (»Valtenbach Pal. S. 61) wohl ni>ch denkbar. Vgl.
X, 39, G »efftte nariter piujtialutH ^ XXX, 4, 5 hellum tfrifff
grrtrr; XLUl, 7, 3 AcMe nr narifer. — XXXII. 17. 9 wird Hadvig
fpraef. der Ausg- 1884 S. \TI) mit seiner Verl h cid igung des er-
putfttandat der cod. rec. und ed. ret. {obpuitnandm B.) Kecbt haben;
die hier für B gewöhnlich angeführten Stellen sind bei näherem
Nachsehen doch etwas anderer Art und das Versehen ist ein so
I?icbt erklärliches nnd oft bclofärtes. — XXXII, 20, 2 hingegen
hatte der Herausgeber sicher Hecht, wenn er Hsdvig-Ussing nicht
folgte; das nr^iw mirum ni aller Ilandiichriften oben entspricht
auch dem Hvianiscben Sprarhgebraurbe. in dem sich kein Fall für
»effue mirum (oder mirum) esf findet, wflbrond das wiedertiolte «i
unten nach ros im Cod. B uor auf ein doppelt leicht erklürlicfaefl
Versehen weist. — XXXII. 21, 2 möchte ich aber die MadTigscbe
Coi^ector oratitmes Ugatorum heglemo die (»f) pro senteniiin dieta»
>) Tgl. Fleckeiseas Jahrb. 1886. & 713 ff.
GUJbau^, Cornelii Taciti ab eic. d. Aug., angex. t. Ig. Pranmer. 501
percenaeamus für die passendste halten und nur fragen, ob viel-
leidit ein sicut (ju:, vgl. Watteobach S. 73) den Aoafall des WOrt-
cheiu nach die auch paläographisch noch erklärlicher machen konnte?
Vgl TU, 11, 7. — XXXn, 21, 18 ist Madvigs imploremus (im-
filorem cod.) in den Text gesetzt; sollte am Ende doch das hand-
schrifÜiche uttde noch haltbar sein, wenn vir imploremus ähnlich
fusen, Tie z. B. H, 4, 13 {an a Veis exercitum Camillumqtte
dwxm imphralfuntf wo Emesti nnd Ereyssig es mit arcessetU ver-
gleichen)? — praef. p. V ist zu XXXII, 87, 2 übersehen, dass
Madvig 1884 das vero fallen ließ. Wir werden auf die fär jeden,
der sich mit Kritik des Livins beschäftigt, anentbehrliche nnd mohr-
fach sehr anregende Ausgabe bei weiteren Beiträgen zn dieser Partie
noch zurückkommen.
Innsbrnck. Anton Zingerle.
Cornelii Taciti ab excessu divi Augiisti libri. in nsum scholanmi
recentoit Dr. Michael Gitlbauer, professor universitatis Vindobo-
nenaiß. ParB prior il— VIi. Fribiirgi Brisgoviae 1887, Bumptibus Herderi
253 Seiten im Duodezfumiat
In der kurzen praefatio beklagt der Heransgeber mit ßecht,
dass die ersten sechs Bücher der Aimalen nnr im Medicens prior
öberliefo-t sind, so dass keine Vergleichung des Textes mit einer
andern Handschrift mOglich ist. Weitors werden einzelne Stellen
angeführt, wo Formen von sutn oder is entbehrlich sind oder die
Wiederholung desselben Wortes lästig wird. Der Taciteischen bre-
Titas znliebe sucht Gitlbauer in den angeführten Fällen und auch
sonst sehr häufig durch energische Handhabung seiner Lieblings-
waffe, des Rothstiltes, abzuhelfen. Mitunter ist um das gestrichene
Wort wirklich nicht schade, aber weit Öfter wird durch das über-
mäßige Streichen das Verständnis des Schriftstellers, der ohnehin
durch seine Kürze nicht selten von selbst dunkel wird, noch mehr
erschwert. Dagegen sind in der neuen Ausgabe Kinschiebungen
nnr sporadisch anzutreffen, obwolil der cod. Modiceus nach der
Meinung des Kef. weitaus mehr lückenhaft als interpoliert ist. Die
Lücken werden auch dort nicht ausgefüllt, wo ])as&ende Vorschläge
zur Ergänzung derselben vorhanden sind. Was längt aber der
Schüler mit den Stemchen an, die in dieser Ausgabe S. 120 und
245 vorkommen? Mitunter sucht Gitlbauer in einem solchen Falle
dnrch Streichungen und Änderungen abzuhelfen, so U, 9; IV, 58
nnd 57. An der ersten Stelle ist sein Vorschlag wenigstens nicht
unsinnig. — Wetters fehlt infolge Übereinkommens mit dem Buch-
händler das ausgewählte Wörterverzeichnis , das I£ef. gerne ver-
misst Ingleichen enthält das Buch keine Inhaltsangaben, die auch
in der neuesten Ausgabe von Halm fehlen. Dieselben werden aber
vielfach von Schülern und Lehrern gewünscht. Doch dies ist nur
nebensächlich.
502 GilJbaucr, Cornelü Ta«iti nb exe. d. Aog.. angn. t. Ig. Prnmwer.
Nacli dem Piano dor Hprder'arhen SchnlauBgaben wird m-
gleich allßg ßntfflmt, ivan in «ittlirlier Rezietinng för die jn^end-
lichei) L«ser iri^endnia bedenklich erscheinen könnte. Daher Ifisst
Gitlbaoer in dieser custigierten Ausgabe conseqneot alle Stellen
V6g, die vegen ihres sexuellen Inhaltes anstßGig sind, orter ganzo
Capitel, wie III, 22 — 24 and VI, 49. Andere werden mehr wler
weniger stark ziigestut/.!;. po I, SS. 57; U, 8.1; IL, 25. 84; IV,
8, 71 nnd V, I. Man kann dies nicht bpdiinem. indem wenigstens
diese Stellen dem rottien VerhAngnir^se nnd dr-r nngescnden Nenemngs-
sneht des Ueratisgebers «ntrinnßn. Da unn Gitlbaner auCerdem
vieloii tilgt, was er für uberllii»8ig hAlt, so weicht seine Ausgab«
sei hstvenntAnd lieh an efhr vitalen Stellen von der Valgata ab. Ref.
mass diese Abweichungen leidor in den allermeisten PiDlen miss-
billigen.
Nicht nbo! sind folgende Ändomngen: I, 1, 12 temjjonhui*
qWMjue für trmporHun^'fue (besser wftre allerdings Aut/usti quwfur
tempwibm); cup. 3. 28 die Streichung von a Tibrrh und cap. 8. 16
die von ab eo; cap. 4t, 7 die Tilgung von et uud Setxong eines
Punktes nach Trerems, oo dass dann das unmittelbar folgende
ej-teriuip ßäei als Genetiv mit }>wl<ir zu verbinden wäre. Nor mlss-
r&llt dabei hJ^chiich die Stellung dos temporalen (oder caasalen?)
itulf als viertes Wort, w&lirend man in*ir piuhir (oder pm/ar inde}
txtfrno« Jiäei erwarten mOchte. Vergleiche das Lexicon Taciteoni
von Qerber-Greef S. 623 unter H, wo ittde an zahlreichen Stellen
als erstes oder zweites Wort ersrheirt, als drittes oder viertes aber
gar nicht. Gitibuuer hfttte sich die Mühe nehmen sollen, den
Artikel nach zuschlagen. ^ ra]t. 43, 15 desselben Buches befriedigt
vosfjut statt poÄ tfWM/ue (nach Mippcrdejs Vorschlag) und cap. 60. 17
die Streichung von amnes nach Liipiam, obwohl dagegen Germ. 28, 6
inier HetTi/niam silram Hhenvmque. et Mofttnm amnes spricht.
Freilich kann daeelltAt auch aninrrt durch den vorausgehenden Gegen-
satii siiram hervorgerufen sein. — Annehmbar ist ferner 111. 42. 12
die Tilgung des lästigen mih»r, das Nipperdey umgestellt bat. mu
68 nicht streichen /.u müssen; IV, 12, 17 nimmt Gitlhauer gleich
mir die scharfsinnige Cnnjecttir Mudvigs rtlU'fne statt att/iii- auf:
ibid. cap. 33. 21 streicht er nach meinem Vorscblage das jede
Constniction zerst(^rt>nd(« qiiotf nach fum , worin freilich andere ein
schönes Anaki>luth sehen. Habeant sibi! ibid. r^ip. SO, 13 Ist
pasund pnjpvrtim nach Kicklefs in pnjperandttm gdtnderi; V, 8, 8
ist die Tilgung von in vor f'iatrum ansprechend, «bmso VI. 9, 12
die vnn nrnait vor remlrit (nach |{itt4>r). Ottlhaner wird die Ge-
nugthnnng haben , die besten seiner Hinfalle in meinf^r Schnlans-
gabe der Annalen entweder aufgenonunen oder doch in der kriti-
schen praefatio erwAhnt iw sehen. Ich wänschte nur von ganzem
Herzen, dass unter riuui greulichen ^^''nste misslangener Neuerungen
sich mehr GoldkOmer befanden. Dies obwaltende MissrerhAltnis
wird durch einen bekannten Vergirechen Vers recht anschaalicb
k
QdB«iMr, Coroolil Taciti tb exr. d. Aug., ansei, v. Iij. Prammer. 503
Weit
■ c«tDv)it, d«r überhaDvt als Motto für die Gitlbaaer'schen Ausgaben
^ «tt i^ucbaffcD ersdieint.
B Ich kommo nun xar Schattenseite der Aaisgabe. nftmlich zu
^ *•• titunplöckteii Äiid«nin>rcn, di« nach Hunderten z&hlen. Der
halbtr will ich aus der ftchweron Meng^ derselben nur einige
'I htnorheben. I. 7. 2 wird ganz unnütz der üb«r-
_ iT rtfUfs der Concinnitflt uit rvtufulrs und patrt«
-'fiiiUft rerbalDiornt, ut^ wenn es bei Tacitua keine Tariatio
-... „^be. Nicht minder willkürlich ist im vorauagehenden Capitel
22 £tatt tHxta jt«rwuiäso, woran meine« Wissens noch niemand
G - , r- >:* 'UTüi prrirtilo buo geschrieben. Wenn dios
iii sich g«nothi|?t, pericuio»» zu conjicieren.
uUi uiiU'^Xdillictivr ist cap. 12, 13 die Valgata »cd ut (ma
am}tMi^mt ai-fjufrtiitr) in acUicri geändert. Nun, wenn dies kein
e ist, 84) weiQ ich wirklich nicht, was diesen Namen rsr-
— cap. 2H. 2 ändert Gitlljaner die coirupte Überliefening
/WM) in rUtro pienaf wo pieria in dem torausgeh enden
gdiOrt. Man h»t dann ein doppeltes Hyi^erbaton, während
4v Liter bei der Vulgata luna ciaru rrimitt caelo nur eine« zu
näosten bat. Vun dem Wohlklaiiire der Stelle will ich ciir nicht
uneben. — cap. Ü5, 17 wird dor Schreibfehler der Handschrift
frmttat (lor pitimptiui sf) dazu benut/.t, um daraus fMfpultim Ho-
MMMN xf zu machen. — cap. 74, 21 kommt zur Abwechslang
■I arger Schnitzer, wobei der Loser kaum seinen Augen traut
iitiu daiu gibt der unschuldige . ganz leicht Terstftndliche Satz
9mAiutt efiam tum vrstHjia morienlia tifxrlatis. Gitlbuner schreibt
Hir ftantlmtnt statt tuntwlrnnt und iam für eliam. Freilich konnte
V Meht aus Oraiiimatik und Lexikon ersehen , dass wohl die In-
■kottiTfonu eranftrv, aber nimmermehr '^txiiieo oder erattu 3. vor-
hmmlL Er hat also in uußerordentlicb kühner Weise den lateini-
MlMiSpracbschutz mit einem neuen V'erbnm bereichert. — cap. 79, 16
Vit Ucb wohl die Cberliefemng lu^ionim (nach rtUgkmra) oder
Kp^erdejs Änderung utaiorum Terstehfn, aber Dicht die Conjectar
viUhuers njinnorum.
U, (i, 9 f. wird sujur als Adverb betrachtet und dem ent-
^ncbend ymis in tfvuf geändert. Aber den Satz mu/ta« (naveg)
P^Htilmx xtnilar mffrr, t/uae tmmenta vehnmtur kann ich trotz
^ lofiursten Anstrengung meines Gehirns nicht verstehen. Gitl-
"Vnr hat aliem Anscht'in« nach vergessen, teherentuy in relerent
^ Indem. Oder glaubt er vielleicht, dass cMi einen Ohjects-
*CauatiT bei sich haben kann? Oedat ludar^ns Ap^lla, non ego!
"~^ ca|i. 14, !} ist Mpienti pr-ae-^iya statt der Volgata xttpitntia
Prvri*a ^dic Handschrift bat praeeiaa) neu und schleciit, ebenso
**p 20. 18 itffritMitan a (für im) I^ko. — cap. 43, 25 taugt die
" ''ulicferung iaMctanJi ulcbte. Dasselbe kann man auch von
I Cttibaaira Conjectur iru^uta sagen. Er bitte sich mit Halms
L *«MdDri begnügen sotleo. — cap. 45, 2 t ist überliefert numititjsaeni
4
504 Gtilbaner, Com«]!! Taoiti ab esc d. Ang., angez. t. Ig.
modo toi profliorum , was jeder Mensch versteht. Trottdem odw
Tielleicht eben desve^en ändert Gitlbuuer memin>ft.tnit tttodo: Uift
Umport etc. and eclireibt gletcli im foljifenden cap. Z. 6 innoeuas
statt mruns, wo Drägore Conjector m^« aufznni^hmen whr. Deun
die Legionen des Vanis sind weder unschädlich noch unschuldig,
noch anverletzt noch unan^erorhton.
HL 31, 2 ist es mir räthselliaft geblieben, warom nach in-
gigni» ein zwei Zeilen langer Satz wegt^elassen wurde. Wahrschein-
lich betrachtet ihn Gitibauer als GlossAtn (gleich Ritter). Aach
bei diesem be^reirt man vieles nicht. — cap. 47. 7 will er nach
iurbet Veinv Lücke annehmen and ändert darum <ymi»Ha nrfff in
amistam ur/jtm. Dadurch kommt der lehlr-rhaite Satx mi/u*' thot-
rum princifiihnat omiiuam urf>em znntande, IndRm man fmiiUfrt
erwartete. Tiberios verlflsst ja die Stadt nicht. — Ciqi. 52, 12
ist uti statt äiä/i nicht bloö mathwiUig, sondern aach schlecht.
Die Folie da/.a bildet der Druckfehler r^mvlin. Wahrlicli, Herr
Gitlbaaer ki>nnt« sich nicht darüber «ufhalteu. wenn es irgend
einem oiiwirschen Kritiker boifi^le, ihn einen pbilologi gehen Hero-^^fl
atrataa zu nennen. Denn !<ein Gebaren ittt ganz darnach, ao gleicl^^l
wiedi-r raj). 55, 1 1) und 11, wn er f>rr als Abbreviatur iüT pu/tn/i
Hoinniti betrachtet und ditntettis in riienlfia ftndert. Am Scblasse
des Capitels erscheint der anklare Satz r^-rum ha^r mbiit in animo
rtii trrtamiHa etc. Hier sollte eher der Hothstift seines blutigen
Amtes walten.
IV, -JK, n endet (""Äciliafl Comntns dnnjb Solbetmor«!. Könf
Zeilen spflter behauptet Vibine Serenos. derselbe sei an Nerven-
lälimnng gestorben: mher^rabat innumtlem Curnutum et }'»vah(tii
exiintlum. Hier ist jttmtl^ai Conjector statt der Vulgata fat^t.
Oitlbaaer scheut sich nftmlich nicht, den Text des römischen Pnri-
taners mit einem irrierhischen AVorte tu verbrämen. Dass er den
Selbetanörder hintendrein an Paralyse sterhon Iflsst, Ist gewiss ebenso
heiter, als wenn Müller XV, .50, 20 den Nero nachts mit dem Sod-
brennen behaftet {ttrtUute- atmnwho) heruoilaufen lässt. wau doch
ganilfttswidria- und uniuistAiidig zugleich ist. — cap. 63, 5 — 7
will Gitibauer dtirchauä keine Lücke aniiplimon , sondern streicht
und Ändert miersch rucken ((<o probt» in prorgun oud in rivitnt« in
inmlumtm, sowie fHißtareiilur in dhpiaretur). Anf diese Weise
bringt er es gtöcklidi zawege, das« die nistige Witwe Agrippina
dem von ihr gründlich gehasaten Tiberius resolol Herz und Hand
anträgt ! Wer dies als eine Ungeheuer) ich keit nicht glaabt, niög«
nnr geffllligst S. 197 den saltsamen Satz nachlesen: inroiutnem
Oermanici roniu^m at- tihtrns rtcipere difptareiur. tm fitt» »ach
tiberoi hingegen ist nicht schade. — cap. 57, 2 ändert Gitlbaaer,
mn kein Verbum der Bewegung, wie »hacenaU oder r-m'^ml {secemi)
einschieben zu müssen, das überlieferte (andern in Intdit. Aber
dieses eine Wort tartdem ist hier mehr wert, als die allermeisten
Conjecturen Gitibauer» zu !tam mengen ctttimeii. — cap. 69, 4 ülier*
L^
GiÜbautr, Comelii Tadti ab ezc- d. Ang., aogei. ▼. Jg. Prammer. 505
nscbt die Conjectnr sonitus apertae suspicionig, wobei apertae ans
deD drei überlieferten Worten aut forte ortae zanberhaft zusammen-
gaschweißt ist. — cap. 74, 12 wird abermals der Singnlar ^^»«5
dem Toransgebenden fiatres znliebe in equUes geAndert, da es bei
Tacitos keine variatio nnmeri gibt.
y, 4t 8 nnd 9 erscheint der merkwürdige Satz fore quan-
doqtte Qermanicis inittum poteiUiae. Der offenbare Unsinn Ger-
manicis ist ans der Handschrift entlehnt, die noch viele andere
Tollheiten enthält, obwohl sie ans dem 9. Jabrhondert stammt.
Gitlbaaer benntzt hier die Gelegenheit, vier Conjectnren zugleich
anzubringen. — cap. 10^ 6 befremdet den harmlosen Leser die
doppelte Änderung per dolum cui coniitatua al/irie/xnitttr etc. durch
die Stellung des cui\ statt dessen man a quo erwartete, comitatus
igt mnthwillig.
VI, 21, 1 steht qiiotiens [super talt] neijotio coHsultaret. Die
•ingeklammerten Worte sind ohne Grund ges^ichen. Und warum?
Weil in der lückenhaften Handschrift die Silbe li fehlt! Glaubt
übrigens Herr Gitlbauer, dass negotio ohne Präposition {de oder
super) richtig ist? Wenn ja, so glaubt oder weil> er dies wahr-
lich allein. Vgl. zum Überflüsse die Stellen bei Gerber -Greef
S. 217. — cap. 31, 16 findet sich durch Streichung des dazwischen
stehend«! perinde der scblimme Verstoß ae opibus. Warum schrieb
er nicht tttqve statt act Tacitus hat nämlich niemals oc vor einem
Vocale oder vor h, was der geschätzt« Herausgeber aus Gerber-
Greef S. 7 leicht ersehen konnte. — cap. 37, 7 wird sehr un-
glücklich nach inmensum interpungiert, so dasa attdti recht kläg-
lich nachhinkt.
Der Taciteiscbe Sprachschatz wird durch Gitlbauers gewalt-
same und willkürliche Änderungen mehrfach bereichert, so S. 28
mit gregari, S. 87 mit parißeatorj S. 111 mit enarrator, S. 134
mit deanibiiiatio und S. 178 mit dem bereits besprochenen para-
lysi». — S. 100 wechseln die Formen Thraria und Tkraeeia mit
einander ab, ebenso S. 106 f. Suria und Sijria, anderwärts urgeo
und urißieo. — Abtheilungs fehler begegnen mis-ceri S. 39, aig-
norum S. 47, reg'tium S. r)9, pug-nae nnd oppug-tiationem S. 64,
nog-eendas S. 65, /iits-tem S. 72, His-paniatn S. 119, Cris-pum
S. 129, fatis-cebant S. 134, ukia-rentium S. 142 und ges-tas
S. 182.
Was nun die Correctnr der Druckbogen anbelangt, so war
Oitlbaaer hierin ohne Zweifel sorgfältiger als seine Vorgänger Halm
nnd Möller. Doch hat er einige Druckfehler aus Halm herüberge-
nonunen, so S. 88 Patutei statt Pantulei, S. 175 fortuna ivx for-
tmuu nnd S. 206 Tito statt Titio. Andere Druckfehler: S. VII
Oeiainas, S. 28 et vor t« Chaucis, wenn es nicht etwa Conjectnr
für at ist; S. 130 leletudini, S. 142 sinnstörend patreni iür patrum,
8. 150 patres statt partes, wenn es nicht eine muthwillige Con-
jectur ist; S. 158 gestare für gesta rt, S. 164 Id statt id, S. 170
r, GriechiKhe Mythologie, aiig». r. A. Zinperte.
ifuid sinnstnivnd statt qui, S. 196 vappiaaendit, S. 204 in scliliramer
Weise fanaffue für famaqtii.
Ber. kiom das Bach ßr Mittelschulen uatörlicb nicht em-
pfelilei). obwohl die Aiisstattunir anständig und der Preis nicht
allzu Ihener ist. Audi dor Druck orsciieint größer und deutlicher
als bei Halm und Müller, so dass da8 Aupe mehr ^pschont wird.
In den lländeti der l^hrer und Lehramtecandid-iten kann das Bncb
insofeme auf Wirkung rechnen, als es dleeen Kreisen manche
Erheiterung verschaffen wird.
Wien. Ig. Prainmer.
Griecliisrhfi Mytholope von L Prullcr. Viert« Auflage voo Ciirl
Kobett. F:n<t«r Bftnd. enit« Hälfte. H^rlin 1887. Weidmannscfae Bach-
hindkiig. 4-J8 SS. I'rew 5 Mk.
Koherl ist bei Resor^ng dieser vierten Auflage des Preller-
BCbra Buches mehrfach energischer verfahren , als einst Plew bei
der dritten. Zwar liegt nns bisher nur eine llAlfte des ersten Bandes
vor und auch das Vorwort des neuen Horansgobers , worin er die
ihn bei der llevision vor<:üg]ich leitenden Gesichtspunkt« anseinan-
derseizeo wird, R'lilt noch; aber trt'tzdem lässt sich wohl schon
ans diesem Bmchtheile das Verfahreu im ullgemeiuen churakteri-
Bieren und ein Schlnss für die weiteren Partien !;iehen. ObriffenB
mflsste selbst einem znnftcbst nnr Ubr Äußerliche Heokachtenden
die Seitenzahl beim ersten Blicke anzeigen, daes hier eine ein-
gehendere Durnharbeitunir siattland: wfllirend in der dritten Auflage
der voUstilndigß erste Band im Verhältiiie xur zweiten nnr eine Zn-
nahme von MC Seiten antwieB. Iindet man hier schon in diesem
Halbbande einen Zuwachs von Hü Seiten gegenüber der betreffen-
den Partie der dritten Ausgabe. Kin großer ILaopttbeil dor Erwei-
terungen bezieht sich — wie es von vorneherein im Interesse des
Prelter' sehen Handbuches zu wünschen und speciell von einem Fonichorr
wie Hebert, 7U erwarten war — anf die Anmerkun^'en, in denen nun
besondera daa archäologische «nd epigraphische ilatfirial nach df*ra
heutigen Standpunkte der Forschnng ergAnit und möglichst ober-
sichtlich gruppiert wurde; wir müssen diese Thätigkeit des neuen
Heranagebers, bei der er übrigens auch nicht selten Mehrung und
kritiBche Sichtung mancher t'berlieferQngcn boi Schriftstellern im
Auge hatte, genidezu ala ein Hauptverdienst bezeichnen und konnten
in dieser Beziehung ans nnserer Vcrgleichong dieser Auflage mit den
Torangebenden Betspiele fast für jede Seite anführen mit dem wei-
teren Hinweise, wie dieses BeKtreben nicht nur zu vielen Zugaben,
sondern auch zu Correcturen früherer Angaben , Iheilweise xu üm-
stellungen oder 7.n passender Zusammen Ziehung des Verwandtim
führte; im Kahmen dieser Anzeige mAgen karr ein paar ansgewählte
genügen. Von der Mehrung nach verschiedenen Üichtnngen kann
die kune Einleitung zur Dürst(*Ilung der Aphrodite S. 345 — 3&1
(= 271 — 274 der 3. Auflage) eine Vorstellung erwecken, wo die
(
PreUer, Griechisclie Mythologie, angei. t. A. ZiugtrU. ,i07
Zahl der Anmerkiingen von acht anf 23 g-eetiegen ist ; für die Be-
nntznsg des kimstarchäologUcben Materials bis zu den nenesten
£ntdeekimgen herab mag die Umarbeitang der bezüglichen Bemer-
kmigen fiber die Giganten (S. 67) oder das über die älteste Form
de« Hennesstabes (S. 412) Angefügte als belehrendes Beispiel genannt
werden; fdr die Art der Vervollständigung der mythographi sehen
Tradition vergleiche man z. B. S. 55 die Anmerkung über die von
Hesiod abweichenden Krzählongen des Kronosmythos, für die Be-
Ditheilnng der Qnellen und ihrer Kntwicklnngsgeschichte das S. 304,
Anm. 2 aber Megisto oder Kallisto iien Beigegebene; die Oenanig-
keit bis zn kleineren Dingen zeigt sich in der Ergänzung früherer
allgemeiner Angaben durch eingehendere Mittheilung, z.B. S. 174,
Anm. 4, wo jetzt die einstigen Worte (S. 141) „Anders M. Müller"
in eine knappe Vorführung der Ansicht dieses Gelehrten verwandelt
sind Q. dgl.
Aber auch im eigentlichen Teito begegnen Änderungen in
xiemlicher Anzahl. Zwar bemerkt man da im ganzen und großen
noch öfter die ohnehin und auf solchem Gebiete doppelt berechtigte
pietfttToUe Neigung, die Grundzüge der Preller'schen Arbeit thun-
lichst zn wahren, den Hauptcharaktor derselben nicht wesentlich zu
TanpBchen ; gar manche Einzelpartien mussten jedoch nun auch
im Rahmen eines solchen Handboches, dessen anregende Wirkungen
gewiss nie jemand verkennen wird, zu Änderungen einladen, wonn
dasselbe nicht nach und nach erstarren und zur Wahrung der Eigen-
art anf jede Weiterfübrung mit besonnener Benutzung neuester For-
Bcbongen verzichten sollte. Aber die Grenzbestimmung bleibt hier
nnter den angedeuteten Umständen doch freilich mehrfach eine
schwierige Aufgabe, die sichtlich auch dem gelehrten neuen Heraus-
geber manchen Kampf verursachte ; der Kenner, welcher alle Ver-
hältnisse und die ganze Literatur, dabei aber aucli die einem solchen
Bnche gebürenden Rücksichten überschaut, glaubt manchmal bei
der Lectftre dieser neuen Ausgabe den inneren Kampf nm die strenge
Fragre, wie weit solche Änderungen da noch gehen dürfen, selbst
mitzuerleben, auch wenn er seinerseits sich längst schon eine andere
Ansicht gebildet hatte. Manchmal suchte sich Robert dadurcli zu
helfen, dass er den Ausdmck bei einst von Proller als sicher hin-
bestellten Anschauungen milderf,e oder eine stark betonte snbjective
Auafflhmng, wo sie für den Zusammenhang nicht absolut noth-
«endig war, einfach wegließ (vgl. z. B. hier S. 51 die Fassung:
„Indessen ist es immerhin möglich, dass Kronos. der Kronos Homers
ein altgriechischer Begriff ist" gegenüber der früheren S. 44: „Aber
ebenso gewiss ist Kronos usw.; oder S. IfiO „Wenigstens glaubte
man ans diesen Vorstellungen die meisten llilder der altgriechischen
Onlte der Hera ableiten zu können" statt der früheren S. 128:
^Wenigstens lassen sich aus diesen Vorstellungen usw."; S. 38fi
die einfache Auslassung der eingehenderen Preller'schen Auseinander-
setzangen über einige Detailpunkto im Wesen des.\res S.263 n. dgl.).
MiBer, Handb. der class. AlterthaniBwisäeiudiaft, an?, v. J. Krall. 509
Döebte da die von Röscher eingehender begründete nnd noch weiter
bd^bare Ansicht vom „Windgotte" im wesentlichen für so ge-
Bichert halten, als anf diesem Gebiete überhaupt etwas erscheinen
kUD. Becht interessant war ans bei Apollon, obwohl naheliegend
die ohnehin etwas dehnbare Preller'sche Einführung intact gehalten
wurde, S. 231 die gewisf^enhafte Betonung in der nen beigefügten
Bemerkung, „dass weder im Galt, noch in volksthämlicher Poesie
und Kunst jemals Apollon dem Sonnengott gleichgestellt werde" ;
wir werden auf diesen Punkt, der uns seit Jahren interessiert und
wo mis auch die trefflichen Arbeiten Koschers doch noch nie von
d«r Richtigkeit der so beliebten Auffassung des Grundwesens als
eineB eigentlichen Sonnengottes öberzengen konnten (wie denn der
genannte Forscher in der betreffenden Hanptscbrift „Apollon und
Mars" selbst dazwischen mit Preller den doch etwas weiteren Ans-
dmck „Licht- und Sonnengott" gebraucht, z. B. S. 16), bald bei
Gelegenheit einer anderen Besprechung etwas näher zurückkommen.
Aus dem Gesagten dürfte, obwohl es sich hier natürlich nur
um einen Überblick über die wichtigsten Gesichtspunkte mit einigen
ausgewählten Beispielen handeln konnte, jedem wohl schon klar
geworden sein, dass der neue Herausgeber mit Sorgfalt der
nbemommenen Aufgabe sich hingibt und wir können nach diesem
eniten Halbbande sicher hoffen, dass in ihm der Mann gefunden ist,
welcher den einst von H. Sauppe im Vorwort zur zweiten AnHage
aasgesprochenen Wunsch allmählich vollständig erfüllen wird.
Innsbruck. Anton Zingerle.
Handbuch der classischen Altcrsthumswissenschaft in syste-
matischer Darstellung. Von Dr. Iwan Mflll.r. f Achter Halh-
band.) Band III. S- 1 — 98, .1. Kinleijang: Abrisa der Geschichte der
Torderaciatischen Culturvölker und Ägyptens big auf die Z.'it der
Perserkriege von Dr. Fritz Hominel.
Seit den Zeiten der christlichen Chronographen bis in unser
Jahrhundert hinein hat die Bibel beim Aufbau der ältesten Geschichte
der Menschheit fast als einzige Quelle gedient, dem entsprechend war
anch die Geschichte der Hebräer die Grundlage und der Maßstab,
an dem die GeKchichteii der anderen Völker gemessen wardeii. Seit
der Entzifferung der Hieroglyphen hat man sich daran gewöhnt
die Geschichte des Alterthums mit den Agj-pteni zu beginnen. Im
Gegensatz hiezu vorsucht es der Hr. Verf. den Krfindern der Keil-
schrift, den CultnrvMkem Mesopotamiens den Vortritt zu verschaffen.
Sowohl die ägyptische als auch die mesopotamische Cultur treten
nns gleich in ihren ersten, historisch fassbaren Anfängen eigenartig
entwickelt entgegen. Ob wir es hier mit gemeinsam oder unab-
hängig entstandenen Cultaren zu thun haben, oder ob die eine die
Mutter der anderen ist, auf diese Fragen lässt sieb bei dem
jetzigen Stande der Wissenschaft schlechterdings keine Antwort geben.
filO Slanft; Handb. fler cUm. Altcrthumswlssenscljart. »ng. t. J. Krall.
Nicht einmal bei don Völkt-rn Syrieos , wo das Prollom ölnfacliör
liegt, sind wir imsiaude über blolle Venniitlmn^eu irmHUSzakuinmen.
Wir mäas«!! cna bei der Darstellung der Sltesteii Zustände in
Ägypten und Mesopotamien darauf beschränken den Charakter dieser
verscliiedonen nnd durch .lahrtausende nebeneinander besteb^mdeu
CnltOTcn DQd die Ktgennrt der VMker, vokho sie geschaffen haben,
10 erfassen. Rine directe, durch Kiie^ 'O^^ Frieden sich beUi&-
tt^.'ende Ri^nirk;url^' dit-aer Calturv«>lker auleinander beginnt ja erst
gegen die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. mit der Vertrei-
bong der Hykachos und dem siegreichen Vordringen der Pharaonen
bis zum Euphrat. Krst von da an kann man vi>n einem getnein-
eumen Leben df>r Culturvülker sprechen und eine zusammanh&Qgende
historisclte Darstellung beginnen.
K» bleibt snnach Jedem nnb(«no:nmen, welchem Volke er bei
der Schildenmg der Anfänge deiiVonu^ geben will; was wir jedodll
dnrchatiB nicht blUie:en kennen ist die Art nnd Weise, in welcher '
der Hr. Verf. absolute Daten der ältesten Ägyptischen und niesoiw-
tamischen Cuttur aufstellt. Kinun Sut£ wie fol^eudeii : „Es gibt
Siegokyliudcr, von wek'liün wir mit Sicherheit sa^en köuuen. sie
sind ans der Zeit vor oder spAtt^st^iiit um 4500 v. Chr. , während
die ältesten figrptlsrhen Deukmikl^r eist au8 der sogenannten vierten
Dynastie (frühestens c. 3.^00, wahrscheinlich abrr noch Jahrhnnderte
später) stammen" (S. 20). wird jeder, der mit der Art der Überliofemog
vertraut ist. nur mit Staunen lesen. Dass die babylonischen K<^nig«
in der Zeit des Unterganges des Heiches , also vur allem Nabunit,
Listen und Keglcningsi'.ablen ihror Vorg.1nfer besaßen, war schon
ans den Fragmenten des üerossos zu entnebmän. Df<r Ansatz eines
Uacksteintafelcbens, dass Kßnig Karamsiu 3200 Jahre vor K'mig
Kabonit gelebt habe, beruht auf dortielben Grnndlat,')', wie der baby-
louische AnsaU, dass vor so und so viel .Myriaden Jahren die Welt,
die läenachen erschaffen »cren. Auch hier zeigt sich wieder, wie
leicht die Kritik, «-rlche literarischen Qaetleti in reichem Haßerutheil
wird, epigraphischen Denkralilom gegentiber noch immer verstummt.
Koch für die Zeit der Heereszäge T^tm^sis III. nach Syrien ist die
mesopotamischo Zeitrechnung unsicher, alle Versuche, die man go
macht hat seine babylonischen und assyrischen Zeitgenossen zu
eruieren sind pruhtpiiiatiscb. Erst im dreizehnten und '£WÖlft«n Jahr-
hunderte kommen wir anf sicheren Boden.
Die l>ari>lellunir ägyptischer Öeschichte ist bei dem Hrn. Verf.
gar zu dürfti? ausgefnUcii. sie beruht durchwegs auf secundftren und
tertiären Quellen, vor allem dem Uandhncbi.' der alten Oeachicbte
von Meyer, von dem sie sich übriger»« dorch eine weniger de-
structive Auffassung der .'titeren (leachichte der Hebriler unterscheidet.
WÄre der Hr. Verf. wie bei der assyrisch-babylonischen Qeschichte
auf die Originalqnellen /.uröckgegangen, so würde er zn einer rich-
tifireren Würditrun^ dt.'r Ägyptischen Geschichte Kelun^t sein. Oeme
würde der Leser datür den Namen von tcauchem meäupoiamischan
MüUeTf Handb. derclus. Alterthumswissenscbaft, ant;. v. H. Sirohoda. 511
KleinfürbteR in Kunf gehoben baben. Aber inicli (.'uii>Und1icbcr als
diese scheint ans eine andere Lürke 7.n sein , besonders wenn wir
die Sammlong in Betracht ziehen , in welcher dieser „Abriss" er-
schienen ist. Die Berichte dor clussischen Autoren finden in dieser
Darstellung keine Berücke ichtiirunir- iJcf. weil>. wie viel oder besser
sre&agt wie wenig mit denEielben historisch iinzutHni^en ist, aber ich
denke, dass gerade der Philologe, für den dieses Handbuch bejitimmt
ist, in erster Beihe für die Berichte von llerodot, Ktesius und Diodor
sich interessiert und von dem Orientalisten erl'abren will, welche histo-
rischen Elemente denselben zuirrunde üetreii. Für den Philologen ist
KAnig OsYDiandyas noch immer viel wirbtiij-er als EOnig Airukakrinii.
Mit der Transscription der Kigoiinaiiipn, welche der Hr. Verf.
adoptiert hat, kOnnen wir uns absolut nicht befreunden. Immer wie-
der wollen wir betonen, dnss die uriecbischen Transsoriiitionen den
Leitstern zu bilden haben. Was soll man mit Formen wie Dechutmes
für Te&fiGiaig anfangen, vollends, wenn man sieht, dass die Ägypter
wie die hieroglrphischen Transscriptionsbehelfe dfs .,Il'- in Dareios,
3nd das Koptische, welches für das grierliiscbt* ^ keine Verwi-ndung
gefnnden hat, zeigen, kein ]> gehabt liabt-ii. Zudem ist der Hr. Yerf.
gar nicht conseqnent; erschrvibt S..'iri CherlHior und S.4;' Harmheb,
statt nach seinem Systeme rorrect Cbannc-heb. In diesfr Funn frei-
lich würde man schwerlicli das LTiechischc 'Aq^uij: wiedererkennen
(Tgl. meine Studien v.ur Gescliichto des alt»-» Äi:y|iten, II. S. fiO).
"»Vien. ,1. Krall.
Handbuch der classischiMi Alfcrthutnswis.scnschart in syste-
lliatischor Darstelluni:. Vcn Dr. [wüh MhII.t. VIH. IlalM.and
S. 09— 304 und IX. lUIMiaml S. 305— 35^. H. <;. I,,.||iiiL:. Hi-ll.-nisdie
Landeskunde und T>ii>i>irrui>)iit.'. Mit 'J riünoii. Nr>r>Uiii};<'n 18>^7
und \>m.
In dem vorlicgeiidun WitIü* erlialti-n wir zum crstünmali' eine
umfassende Darf^tellung d<'r sriiiiiiitliclii'ii im .Mti'i-tliuiii von kriechen
bewohnten Lrmder; öIkt das i'igi'iitHi-lii< Jb-llas hinaus sind auch
Eleinasien , die nördlifhcn (it-fstado des jijraischfn Mcitcs und des
Pontns, Syrien, Äpyi)tfn, Kyn-uc, cndliih Sicili<-n {über iiirht L'iiter-
Italten) herbeigezogi-n. In diesiT Ausdfhnurii;, wolche den IJcgriff
der hellenischen Natinnalitlit /nr limiidla^'«- uiiniiit. liat di<-sfs Werk
überlianpt keinen VortrruiL'-t'r und lijllt schon iU->liall) in uüusrlions-
werter Weise eine eiiiiiiinilliilie Lüi-ki' ibr wi^s^'n.■;(■haltlil■IH■Il Lite-
ratur aus. Alittr aucli tiir i1i>- \*\Awv lii-liaiidi-U<>n (M-l>iftt- ln-doutet
es einen entscbiedvni'n Fnrtsrlirilt. wriin wir licdiiiki-n, dass der
zweite Band von Hursians Gi'<'L;rai>Iiii' von ilrii'chi'ulan'i vnr soch-
zehn Jahren (lH7:i) i-rsrliii'ucn i>.t und 'lii' llcist-n dii-scs (icU-hrtcn
in die Fünfzigt-r .IüIip- /uifn kii-i.-li'ii. l):i/n koinint die l'i'r.snnlifht
keit des Verf.s: Lf-UiuL' i^l liunli si'iiit-n Ijinirj.iliriL'cn .\uri'iithal-
im Lande und st-iii-- n;u'li allen (ii'treiid'-n :iu>;r<d('lint.'n Kciscn un-
bestritten der crsti' b-ln-iidi' Ki-iiner (.Irii-clii'iihmds und hat seine
Befähigung zu diT ihm ülierirauM-iien Aufirabi- durcli eine lieihe von
513 HfiiJtfTf Haiiilb. der du*. AlterUiOmsirUsmKhttrt, sag. t. H. SKoboda.
meist in dm Mittheilnng-en äf^B d^otechen arctiäobgiechfn Insiitntes
zu Atüen erschienenen topographlBclion Abhandlungen nnd die vor-
zügliche Uearbeitnng von Bädtkere „Griechenland" (1883), die fär
sich schon eine voUo wissenschiiftliche Leistung Ist. in bester Weise
erwiesen. Man Köw'miit bei dem größten Theile seiner Arbeit das
wohlüiutnde iJelühl, es mit einer auf Autopsie des Verf.a beralien-
den, solid beKrändeten Kenntnis zu Ihun zu haben ; und wie dinee
perR6nlir.he Rekanntechart nnrh der Schilderung der natürlichen Be-
schaffenheit des Landes zitgnte gekommen ist, zeigen manche Par-
tien des Bnche«, von irekhcn ich auf die besonders gelangene Dar-
stellnng von Phoki« hinweina. Andersf^its ist auch die vorhandene
Literatur in t-rschöpri>nder Vollständig^keit benutzt ; aoch hier hat
das Bnch seinpn eicrenthümlirhen Wert dnrch die Heranziohong der
nengriechlschen Local-LiWrator nnd Zeitschriften, wie dies nur
einem in Oriechenland seibst lebenden Gelehrten möglich ist. Doas
die Angaben aus den antiken Quellen fehlen, mit Ausnalime dw
Attika behandeln den Theiles, ist zu bedaaem. es scheint aber im
Plane dieses Handbaches zn liegen. Vnn Wert sind endlich Uit-
tbeilonf^en des unverites^lichcn Juliu» Schmidt, welche der Verf. für
die natarwissenschattliche Seite seiner Aufgabe bonötxen konnte.
Wie natürlich fiillt das Schwergewicht der Arbeit in die
Cborogruptiie. in der Scbilderang der physlkalitichen VerbältniBse dt
Landes hat sich LoHing auf das Noth wendigste, eine voraufgebend»"
Skizze and eingestreute Bemerknngen bei den einzelnen LandBchaften
bescbr&nkt. Auffallend ist dab«i. dass er die grundlegenden
Arbeiten unserer österreichischen Geologen , vereint im 40. Bande
der Denkschriften d«T Wiener Akademie, wmthem.-nalurwi^sensch.
Classe (1880), nicht benützt hat, vrelche für die Tektonik nnd
damit für das VerstAndniB dos Gebirgpreliefa vnn Mittel- und Nord"
griechenland von entscheidender \V'irhtigkeit sind; in musterhafter'
Weise hat dies bekanntlich Partsch in Neumanns Phystkalisrher
Geographie von Oriechenland gethan. Auch einige der HOhen-
angaben h&tten sich nach den dort von Heger in ttgeth eilten Jles-
sangeu berichtigen lassen.
Die ganze I):irstollung xerfäJIt in zwei HÄlften, von welchen
die größere die hellenische Landeskunde (S. 09 — 289), die kleinere,
nicht minder wichtige (S. 290— 3.')'^) als Anhang die Topographie
von Athen omfasst. Zu der erster^n habe ich wenig zu bemerken.
Während des Druckes ist einiges Wichtige an neuer Literatur hin-
zugekommen: für dio Inseln, bes. Aniorgtw und Melos, die Arbeit
Ton Ferdinand römmler in den Athener Mittheihnigen (Band XI)
und fftr die Besiedelung von Amorgos die Bemerkungen von Fritz
Bechtel, Die Inschriften des ionischen Dialectes (G>>ttingen 1$87).
S. 40; für Lykien, Oscar Treubcr, Geschichte derLykier (Stuttgart
1887); bei Pamphyüen ist hinzuweisen auf die von dem Grafen
Lanckoronski in Aussicht gestellte Publication seiner Unternehmung.,,
Sachlich kann ich Lolling fast überall beistimmen. Besonders zi
MHUr, Handb. der clasp. Altertliuinüwifisenst'ltaft, ang. v. //. Stcobotln. 51 it
loben ist, zumal im Vergleiche mit den in das Maßlnse gehenden
Hypothesen von Max Duncker (Geschichte de8 Alterthamn Band V),
seine vorsichtige Haltcng gegenüber der Frage nach der Besiede-
Inng griechischer Länder durch die Phnnikcr nnd deren Einfluss;
amsoinehr irondert es mich , dass er ait der Annahme einer gemi-
tiseben Gründung Thebens noch festhält. Zu Theo|ionip (S. 105)
wäre richtiger aeimi Vorliebe lur etlinograpiiische Dinge, für
Betrachtang der Lebensgewohnheiten und sittlichen Zustündo der
Völker hervorzuheben, welche in vielen, besonders von Athenäus
überlieferten Fragmenten deutlich liervortritt. Der Synoikismos von
Teos und Lebedos, welchen Antigonos iilante (S. 25-'')), ist nie zur
Durchfährung gekommen, vgl. Wilhelm Feldmanii in den Dissertat.
pbilolog, Argcnto raten ses Bd. IX \l'i, 114. Kiidlich ist nicht zu
Teigessen. dass die S. 284 angegebenen Gnuidungsdiitcn der grie-
chischen Stjldte in Sicüion von rocht problematischfin Worte sind,
wie Bnsolt nachgewiesen hat (Kht>in. Mn!>. 40, i6t\).
Mit besonderer Liebe hat sich der Verf. dem /.weiten Theile
seiner Aufgabe, der Topograjihie Athens, zuircwendet; und bei dem
bieberigen Mangel ein»T zusainnienfussenden, die literarisclieii und
inschriftlichen Quellen gleichmäßig wie die vorhandenen Baureste
heranziehenden Behaiidluiit: seit Leake — nnr Milchlii^fer mit seinem
vortrefflichen Artikel „Athen" in Baoineister.<i Denkmälern di-s clas-
sischen Alterthnms ist da /.u nennen -- wird Jedermann Lollings
Darstellung willkommen heißen, /urnal .sie vor der etwas ältf-reii
Ton MilchhÖfer voraus hat, das.s sie die letzten so wichtigen Ent-
deckungen auf der Akrr)p()li8 und auch die Aunindimg der Grund-
mauern des alten Ki">nigspalast<'S noch bi-rucksiclitii^en kitiinte. Ist
es schon an sich interessant, den Standpunkt eines Kenners,
wie Lolling. den Streitfragen dt-r atlienischen Tniioifrapliie geiren-
öber zu erfahren, so kehn^n die Vorzüge, wi-lohe den 'Ttitcn Theil
aaszeichnen, besonders die lienüt/.uiig der neueren Lit'-ratnr. auch
hier wieder und die rnltiire, sacliHihi' und erscliüpfendi' Darstellung
deB Verf.s kann in den mei^ti'ti Fiillcii auf Zustinnnung, immer aber
auf gebärende Itearjitung rfclint'U. Üervcrznlieben ist das maß-
volle Urtheil über Pausanias' Sclirilt>tfll.'rei (S. 2<t|, iilinlich S. MIO);
den neueren, weitgeiii'rHb'n .\iischiiiuiiig'Mi ülier diesen Autor ent-
gegen schlägt Lollinir elTii'U .MittelwcL' ein und Peine Aiisicliten
nähern sich den jüngst von i'nrt Wuclisimitli Lrli'ichzcitiir Vfr.'ifr.'nt-
licfaten Ausfühningen (Herirlitc der siictis. (it-sidlschalt der Wissen-
schaften 1887, 3H1), Ob allerdings sein Vcrsiith. die Krmenkrunos-
Episode, diese crux aller Furscher, zu erklären — er meint, dass
Pausanias irrthiinilicli die Knneakruiitxs ans der Näli<> der kleinen
Mysterienh ei ligthä liier am Ilisos in dii> der irroßtMi, am Markte ge-
legenen versetzt lialie, indfju t-r ans ViTs^lien einen an der Airora
befindlichen Köhrliruniien liir diesi- tjuellf hielt (S. 317. :l2.'i) —
geeignet ist, eine ('ndi,'iltii,'e Lf-'sung dieses verwickfiten Problems
xa bedeuten, erscheint mir zweifelhaft. Die Hauptsache ist ab"'r,
Zfiuchrift f. d. iii-TT. Uymn. IB8h, VI. lieft. 33
514 XöUer, Hui<llt. der du». AUvrtbtutisvnsir^iüti-liaft. ang. t. R. Stcoboda^
liaas Lollinjf aii der IdentificieranR der Enneakrunos mit der beu-
tigen Kallirhoe lestliält, nurin ich ihm vollkoinitien beifitimme, denn
LÖBChckes gcgentheiligp Mftinnng bemht aiü' einem methodiRchen
Föbler. Was an dessen Ar^'iimenUtioii richtig und braachliar iet,
die Aiisetzoug des KIcusinioa im Westen der Burg, hat aacli LoUing
gleicli Milclihöfer acceptiert.
In d«r PnigA nach den Anfängen von Athen hat Lolling
seine Ansicht geändert, ün Texte (S. 297) nimmt er eine ver-
mittelnde SteUong ein zwischen der Anschauang von Kmst
Curlius, der dip Überreste von menechliclien Wohnnngen auf
der westliclien llögelkett«, besonders im SW,. ]'ür die flltefit«ii An-
siedejongon erklärt, die von ihm so genannte „Kranaerstadf, nnd
den AnfstcIInngün anderer Forsclier, welche die AkropoÜs för dfill^
Mittelpunkt der arsprüiiirlichen Stadt halten, Indecu er zwar aucfa'
die Burg für den ältesten Kern ansieht, daneben aber ncch den
Anlagen auf den PnyxbOhen gleiche« Alter zuschreibt. In den
Kachträgen hat er die letztere Annahme mit Hecht fallen
gelassen. Die jüngsten Kntrlecktmgen lehren , dass . waa
Thokjdidos anespricht. auf der Akropolis und der sddfro«i-
licben Umgebung derselben seien die Ältesten Gründungen an-
zusetzen und sonst nirgendwo, richtig ist (man vergleiche di«
Bemerkungen von Wacbsmuth a. a 0., S. 881 ff.). — Gegen du
bekannte Annahme von Wilamowitz, dass es 7.U der Zeit des Peraer-
einbrnrhes eine Stadtmauer nicht mehr gegeben habe, verhftit sich
LoUing mit Rücksicht auf Tlinc. I 93 abwehrend, concediert ihr
aber wenigstens so viel, dass dieüe vortheniisti)kleisrhe Mauer ver-
fallen war oder doch nur einen kleinen Theil des damaligen Stadt-
gebietes nmfasste; das letztere ist m^lglich, dass aber die Stadt-
maner vor 460 noch etatid, lehrt meines KrachtenR unzweifelhaft
der Pitrandiernns in di^r Ansdrccksweise des Thuc. 1 69: xai xti»
nöXiv äpotxoöuutiv xrc^itjXiVK^oPTO xal rit tstx'i' toö w yAp
jtfQiß6?.ov ßpttxia tiöTt'iXft xal olxua ai fth' JcoXXal ine^rdt-
xstfav, üliyai d^ :r i^iyi i]oai' , vgl. übrigens B;iuer. Th«rnistoklea
S. 4 $(]. Aus welchem Oniiide iibcr die Allientr sich nicht hinter
der Stadtmauer verschanzten, erTählt ausführlich Herodot VIl 141 f.
Aach bezüglich des l'mfanges der themiBtoklei sehen Maner ftnOert
sich der Verf. in selbständiger Weise; er zieht dieselbe im Osten
enger als es gewöhnlich , so von Curtius, geschieht mid schließt
das Olympieion nnd den jetziger Srhlossgarten davon ans. Die«
ist hQchst wahrscheinlich : ftcbon MilrbhAfor hatte es als nicht nn-
mlVglicli bezeichnet und aufnir-rksani gemacht, dass die Reste, anfJ
welche sich Onrtius berief, nicht bewiesen, was dieser wollte. Dasa
aber, wie Lolling will, der Anscliluss der phalerischeji Haaer nicht
bei dem itonischen Thor, sondern zwischen der höheren Osth&lfle]
nnd der dacheren Westhilli'te des Uuseionberges erfolgte, nwheint.^
mir deswegen zweifelhaft, weil dann ein Theil der phalerischen
1^- ■>
L
MüIUr, Handb. der clasa. AiterthamswisseDschaft, aDg. t. H. Swaboda. 515
Straße, welche dnrch jene doch gedeckt werden sollte, außerhalb
gefallen wäre.
Eine neue und beachtenswerte Ansicht ober die städti-
schen Demen bringt der Verf. als Ergänzung zu Sanppes An-
nahme über die Vertretung der zehn Phylen vor S. 306. Die Topo-
graphie des Marktes ordnet Lolling, der das Dipylon für dasjenige
Thor liält, durch welches Pausanias eintrat, in ähnlicher Weise wie
€urtius, mit dem er gegen Wachsmuth in dem wichtigen Punkte
übereinstimmt, dass die Stoa Baaileios and die Poikilo auf den
beiden Seiten des Staatsmarktes einander gegenüberlagen und darch
die Hermenreiho verbunden waren. Abweichend von Curtius, der in
diesem Punkte übrigens seine Ansicht geändert hat, — man ver-
gleiche die Erläuterung zu den sieben Karten mit den attischen
Stadien — und richtiger setzt er den Tempel des Hephaistos, welchen
er mit dem sog. Theseion identificiert, und den der Aphrodite Urania
in den Westen der Ägora.
Von sonstigen wichtigen Punkten dieses Abschnittes hebe ich
noch hervor die Besprechung der Pnyx und der Akropolis. Aber
ich kann der von Lolling ausgesprochenen und ausführlich begrün-
deten Ansicht, die unter dem Namen „Pnyx" bekannte Terrassen-
anlage sei in der Tbat der Volksversanunlungsplatz gewesen, nicht
beitreten, da nicht abzusehen ist, auf welche Weise dann die
Athener sich gegen die verbeerende Gewalt des Nordwindes ge-
schützt hätten. Auch darf man nach den Darlegungen von Wachs-
muth (Stadt Athen 1. 372) den Ausdruck ngog Tfj äxgoTcöXet bei
Pollux VIII 132 doch nicht so weit ausdehnen, dass er noch die
westliche Hügelkette umfasst hätte. Aus der wieder ungemein sorg-
fältigen Bespruchung der Burg weise ich besonders hin auf die der
neuen Funde wegen wichtigon Bemerkungen (S. 337) über die Aus-
dehnung und Beschaffenheit der pelasglschen Mauer und des Pelar-
gikon. Nach Lolling hat man darunter keine zustimmenh äugende
Befestigung zu verstehen, was viel richtiger ist aU die Annahmen
von E. (lurtius (Sitzungsberichte der Berliner Akademie 1884, 499),
welche in eine populäre Darstellung übergegangen sind (Adolf BÖt-
ticher. Die Akropolis S. ütl ff.); auch liier trifft er in unabhängiger
tVeise mit der Entwickelung von C. Wachsmutti (Ber. der sächs.
GeEellöcliult) zusajrnnon. Die Erörterung über die Geschichte der
Akropolis cntspriclit dem durch die letzten Entdeckungen gewonnenen
Standpunkte. Den Hau der Burgmauer si'tzt der Verf. nur zum Theil
— die südliche Futteriiiauer — unter Kiinon, die übrigen Partien
schon in die perJkU'isrho Zeit. Erwähnenswert ist noch die mit
Bolin ziemlich übereinstimmende Ausführung über den Aufgang zu
den Propyläen und die von der gangbaren Meinung abweichende
Localisierung der Chalkothek in dem Nordosten der Pinakothek.
Mit großer Spannung sah ich der Äulierung Lollinga über
DArpfelds vor kurzem aufgestellte Ansicht entgegen , dass der von
dem Letzteren entdeckte alte Äthenatempel nach der Zerstörung durch
88»
At6 Szanio, KoTZfr- Handliuch der kriech. Antiquittttcn, ang. v. Thumser.
difl Perser wieder jmlV«'l>aut worden sei und bis in die Kaiserzeit
forUtestatidpn ti:iUe. Obwohl Lolling sich daiüber in keine ['(ilemik
oinifisat, ßa geht doch ans der ganzen Darstellnnir seine Meinung
deuUicIi pennt» in einer Drirpfeld gegenth eiligen Weise hervor. Ich
kunn iboi nur vollBtändig beistimmen, denn Ich halte diese Anf-
stellang Drirpfolda für nicbt bewiesen ond unbeweisbar. So bleibt
Lollin;? (S. 348) bei der Be?.eicl>nnng „Opisthodüm" Tür das Hintar-
hnni! des Parthenon; er setzt (S. 344) das Heiligthum der Atbena
[:)rgane an den von Ulrichs vennnth^ten Platz und weist fS. 350
und 343 n. 2) darauf hin. da*s die von Herodot erwähnten (V 77)
rauch geschwarit^a Mauern uvrlov zoii (ityä^oif toij kqö^ isirtQtjv
veTQttii(i^vov, an wtdchen die Fesseln der Chalkidier hientren, wohl
von dem alten At^atiHtemiiol hergerührt haben. Diese werden dann
bei der Krwoiteniiig des Krechtheion abgotrügon und der Erde
gleich gemacht worden sein. Neben dem letzterwähnten Zeugois
Herodots ist für mich gegen Oörpfeld besonders die Datierung des
Volksbeschlusses über den Schatz der anderen GOtter ausschlag-
gebend f('IA. [. 32)^ an welche Lrtschcke treffende Dpuierkiuigen ge-
knüpft hat (Uistorische Untersuchungen Arnold Schilfer gewidmet
8. 4*J, 43).
Zu bedauern ist, dass weder in dem ersten noch in dem
Kweiteu Absclinltte der Pirftus eine specielle Behandlung gefundeo
hat, wekhe er soiner Wichtigkeit wegen wohl veniieut haben würde.
Diese flinxetnen Abweichungen ttullon nicht iui geringsten ein«
Minderung d(*s zn Anfang ausgeepnxbenfn günstigen Urtbeils be-
deuten, lu) ganzen genomiD>t.M] ist Lolüngs Buch das beste vor-
handene Hilfsmittel für die Kenntnis d«r griechischen L&nder und
steht auf der vollen Ht^he der Wii<»eiischaft. Daneben wird als Er-
gAnznng die Darstellnng des Vorf.s in Bftdekers Griecheiüand ireg«n
dee wichtigen Vergleiches mit der Gegenwart und der reicheren Äns-
stattong an Pl&neo mit Nutzen herbeizuziehen sein.
Prag. H. Swoboda.
Bojesen Bol'fa, Kurzgefasstes Handbuch der grieubischeQ
AntirjuitMen. 3 Auflage, bearbeitet von EmilSxanto. Wien 1887.
Gerold. X, 268 83. 8".
Gern wird jedermann dem nonen Herausgeber dieses Hand*
bnclies die Berechtigung der Klage zugeben, welche er in seinem
Vorworte in tolgeiidor Weise zum Ausdrucke bringt: .Dass es nur
im Hinblicke anf den Zweck und Umfang des Baches rersagt,
war, auch die Begründung für manche von dfln üblichen Darstel-
lungen abweii^hc^nde Fassung 7.n geben, habe ich selbst an ein-
zelnen Stellen schwer empfunden." Doch auch die Uecensenten
kommen ans decuselbeti Grunde bei der Beurthvilung von der-
trUg-en Handbüchern, wie das vorliegende, in eine schwierige Lage»,
xttmal ea in einzelnen Fällen naliezu unmüglicli ist, zu bestiaimeDi
SgQüto, Xang. Handbuch der griecb. Antiqait&ten, ang. v. Tliumser. 517
flb die Wahl oder Anfetellang einer Ansicht in der That nach der
entsprechend genauen und gründlichen Prüfung aller in Betracht
kommenden Controvereen nnter nmsichtiger Berück Bichtigung der
nener«n Literatur eich ergeben habe oder niclit. Im allgemeinen
wird man den betrefTenden Autoren in dieser Beziehung je nach
dem Werte ihrer sonstigen Arbeiten Vertrauen oder Misstrauen ent-
gegenbringen. Szanto hat sich in einer Reihe antiquarischer Schriften
als emsiger Forscher von ruhigem Urtheile gezeigt, so dass wir
von vornherein eine zweckgemäße Umarbeitung des Bojesen'schen
Buches erwarten können.
Ref. will nun feststellen, ob das Wert in der nun vor-
liegenden Gestalt seinem Zwecke genügt. Bei dieser Frage ist fest-
zuhalten, dass wir es hier mit einem Handbnche /n thun haben,
welches die reiferen Schüler des Gymnasiums sowie die angehenden
Philologen berücksichtigt.
Was die Wahl des aufgenommenen Stoffes betrifft,
80 kann man im allgemeinen mit dem Verfahren des neuen Her-
ansgebers einverstanden sein; dasselbe Urtlieil gilt für die Dispo-
sition der Materie, nur hätte, was die Sacralalterthümer an-
langt, jedesfalle der Athen betreffende Theil mit der Besprechung
der übrigen attischen Einriclitnngen verknüpft werden aollen, so
dass wie bei „dem heroischen Zeitalter" und „Sparta", auch bei
„Athen" alles, was auf dessen Innen- und AuGenleben Bezug bat,
im innigen Zusammenhang geblieben wäre. Die Ciipitel, welche
allgemein griechische Institutionen (die Nationalfeste der Hellenen,
die griechischen Orakel) besprechen, hätten ihre Stelle bei den
allgemeinen Bemerkungen, etwa nach §. 11 (Amphiktyonien) finden
können.
Die Art der Darstellung entspricht im allgemeinen; ab
und zu wünschte man nieh r Prficision: S. JU lieißtes: .,Qesetz-
mäüig durfte nämlich kein Antrag in der Ekklesie in Verhandlung
gezogen werden, der ünpoßnvlEvtov war, d. h. nicht zuvor in der
ßov?./} berathen und von derselben mit einem Gutachten
einbegleitet worden war, womach man aiineliinen konnte,
dass der Rath für alle Fälle auf das Meritorische des Antrages
hätte eingehen müssen. Das Richtige ist S. 04 ^. 4 in deutlicher
Fassung gegeben; tinr bleibt es liier wiederum unklar, ob der Ver-
fasser eine doppelte Lesung annimmt oder nicht. Auch die Scbei-
dong von Ugofivi'jfiovfg und TivXayögai S. 18 ist nicht hin-
reichend genau; S. 57 hätte der Deutlichkeit wegen gesagt werden
sollen, was die eigentliche Bedentnng von axvxdlrf sei ; S. 58,
%. 7 wäre die Hegemonie Spartas über die peloponneslschen Staaten
(der peloponnesische Bund) von dessen Principat über die griechi-
schen Städte im Perserkrioge genauer zu sondern gewesen. Unklar
bleibt es, wie sich Szanto S. 61 das Verhältnis des Xöxog zur
/topa vorstellt, d. h. worin nach seiner Meinung der Unterschied
zwischen beiden Eintheilungsmethoden des spartanischen Heeres
51B Siauto, K-ang. Handbaeb der griech. Antiquitüten, ang- t. Tbamstf.
gelegten ist S. 136 hstt^» bei dei* Besprechung der Verpflirhtung^'n
der Trifnircben uiebr Röcksic^ht anf die versctiiedenen ZeitrÄora»
genofiiiuen werdt-n soIIöii.
Die Behandlang dos Stoffes ist im ganzen nnd
großen ein« gleicbm^iß i};e; nur M uns auf, warum tti der
Ginleitnn? S. 2 die hedentendsten S»ni inet werke von Inscliriften^
femnr Mionnel nnd PricdlUnder, pndlirli K. 0. MüUers Uandbarh
der classiflch<>ii Arch&oln^ie nn^o^ebßn irerden, bin^!^en nicht die
wichtiffsten Ilnndbücber der Anti(|nit8ten selbst. Aniirrdoin ist man
gich nicht khtr darüber, warum der Verf. liel den Schilderungen
de» hPTiischi'n '/.(^'itaUf-rs — üilerdinge ninht c«'n»P()nent — Beleg-
stelleii ans Homer samniplt, ja zuweilen bSuft, wahrend die ilbrlg«o
Tbetle des BncboB seinem Zwecke gemäß von denselben frei ge-
blieben Bind, obgleich aoch hier selbst aas dem Bereiche der Oyin-
nasialautoren Belege hätten gegeben werden kOnnen ; nor S. 72
wird wieder auf diis Gesetz \(ta Gortyn verwiesen und S. 76 A. 1
anl Dittenberger. Was soll ferner die S. .M, A. 1 einzig dastehende
Bemerkong ilber die Iteatrngsverßnche des Worte« „Heloten"?
Was das Detiül anlangt, so sei von vornherein bemerkt,
daes der Herausgeber bemüht war, dem Stande der Forschung
gerecht zu werden und im allgemeinen richtig genrtheilt hat. Im
Folgenden uiOgeii nur einige Stellen hesprocli«ii werden, an denen»
nach onsertr Meiuung. die Fassung hätte vorsichtiger
gehalten werden sollen, femer «olc-he, welche unhaltbare
Ansichten bieten, endlich polcbc, welche weiter aasge-
führt werden konnten.
S. \4, wo von dem griechischen Krieg^recht im allgemeinen
die Rede ist. hätte doch auch von den Härten in der Anwendung
deM«lben gegprocUen werden sollen, um nicht durch denSatx: „es
gehört zn den Seltenheiten in der hellenisrhen Gesrbirhte, dass
Kriegsgefangenen kein Pardon gewShrt wurde osw.'", die Sache,
insbesondere auch für dio altere Zeit zn milde darznstellcn. Zu
allgemein gehalten ist der nach Fanta, Hepp u. a. S. 21 f. ans-
gOBprochene Satz: „die homerischen Gedichte stellen uos verschie-
dene Foniicn der StaxitsverlasBung dar. entüjfrechend den verschie-
denen ZoitTrmnien. in dnnen nie ahgßfas'st sind." Femer erscheint es
doch fraglich, ob, wie es S. 47 heiQt, „durch neuere Foreciinng
nahezu aniier Zweilvl gestellt ist, d«6s es einen (Jesetx-
geber Lykurg nieiuula gegeben habe;" anOerdoni lÜKst sich
wohl ntcltt nach H. 4H behaupten, dass Sparta die aritttokra-
tischen Kegierungsforraen gegen die Tyrannis in.
Schulz gonomnien habe. Unxnrorlässig ist das. was Snnlo
S. 41 Ilber die Zahl der Lachen bringt. S. 7M wäre es besser
gewesen, von einer VemiOgensstAuer als von einer progressiven
KinkorameuHteuer 7.u spreclicr.
Absolut Unrichtiges findet sich nur selten; dahin
inAcht« ich n. a. rechnen, wenn S. 23 behauptet wird, ßovXtj^Qog
k
Griechische Lehrbacher, angez- v. Fr. Stolz. 519
bezeichne den Adeligen wegen der Theilnabme am Bathe der Könige,
während es wohl den ßaatksi^g bezeichnet im Verhältnisae zn dem
ihm nnterthänigen Volke; femer wenigstens mit ßöcksicht auf die
spStere Zeit, wenn es S. 56 heißt, dass die Macht der spartani-
schen Eflnige im Kriege selbst durch die Ephoren nicht eingeschränkt
werden konnte.
Dagegen wünschte ßef. an einzelnen Stellen etwas ergänzt.
S. 23 hätten die x^Qvxsg. S. 54 die fitxQÜ ixkr}aia der Spartaner
Erwähnnng verdient; S. 15 fehlt die Unterscheidung von ovfifiaxla
und ijii^axCa; S. 64 vermisst man eine Andeutung der Competenz
des Nauarchen; S. 95 hätte erwähnt werden können, dass ädeia
auch für einen Antrag auf BlOfpopa erforderlich war. was aller-
dings in einem anderen Zusammenhange bemerkt wird; S. 144 hätte
auch eine Erklärung der Begriffe jzlriQtafia und vjnjQirai Auf-
nahme finden können.
Doch genog hiemit. Trotz der ausgesprochenen Differenzen,
über welche ja mancher wieder anders urtheilen wird, kann Ref. das
Torliegende Handbuch angehenden Philologen, wie auch insbeson-
dere zur Anschaffung für Schülerbibliotheken den Fach|u>'enossen
empfehlen.
Es erübrigt nnch die Bemerkung, dass es dem Kec. nicht
möglich ist, das Verhältnis beider Auflagen des Buches zu be-
leuchten, da er trotz mehrfacher Versuche die erste Ausgabe nicht
zu eigener Benutzung hat erlialten können; im übrigen erschien
ihm dieser Punkt nicht von solcher Bedeutung, um die bereit»
Ende October des verflossenen Jahres ausgearbeitete Anzeige noch
länger zurückzuhalten.
Wien. Dr. Thumser.
Griechische Lehrbücher.
1. Griechische Grammatik für Gymnasien. Auf Grundlage der
Tergleichfndeii Siirachfon^chung bearbeitet von H. D. MQlIer und
J. Lattniann. 1. TIil-Ü, Formenlehre. 4. verb. Aufl. 8 a. 179 SS.
2. Theil. Svntax. Von U. D. Müller. Gottingon \Sm. VandenhOck
u. Ruiufcht. X u. 214 SS.
2. Koch F-.. Kurzgclasste griechische Rchulgraininatik. i. Th.:
Laot- und Foniienlehrc. 2. umg. Aufl. Leipzig l?8fi. B. G. Teubner.
X Q. 140 SS.
3. BachofK.. Ahriss der attischen Syntax. Zunfichst zur Er-
gfinzung der griechischen Formenlehre von Spiess-Breiter. Essen
18^(1. lUiU'ker. VUi u. 88 SS.
4. Menge H.. Kepotitorium «Icr grieohischon Syntax für die
oberitten Gymnasialclai^sen uml namentlich zum Seltiststudinm. 3.
Verl). Aufl. Wolfunbnttcl 188ti. J. Zwitler. IV u. 2i:. SS.
5. Fecht K. . (Iriechisclies fbiingsbuch iur Untertertia. 2.,
gänzlich unigearb. Aufl. Freiburg i. B. 1887. Herder. IV u. 165 SS.
r»3o
Ori<rrbi»cbc LvlirbQcher. atif^ez. t. J-V. Stols.
*i. Vollbreclit W.. Wörterbuch zu Xenoplions Anahasis. Für
dunSchulftebmuch bearbeitet. 6. verb. Aofi. Leipzig 1866. B.O.T«otiner.
IV und 2GT, SS.
7. Xenophons Anabasis. For Jvn Sclmlirrbmudi erkürt ron Ferdinand
Vüllbrt'cbt 1. Iländfhfn. Buch t — lli. Mit rinem dun-h HolEsrhoitte
and drei Fijrurpntafi^ln ^erliut^rton Enura« über das Heerweun der
Söldner un«i mit einer Übersichtskarte. 8. vcrb. Aufl., bnoirt anter
Mitwirlcimg von Dr. Wilh. \ uilbrccht U-iuxig leSG B.aTeobncr.
IV u. 212 SS.
1. Bie erst« Auflagro der Foraionläbre von Malier -LattiDinn
ist im 15. Jalir^'ung^e dieser Zeitcfani't (1664), S. 512 — 525 darcli
A. FIcischmHiiii einer «ingebenden Itesprecbung' nnterzogeo irorden.
Da nun kain« wesenttichon Abändtmn^n in der Anordnung' des
Stoffes vorgenommen wor'icn sind. uiaK es K^nü^eu, die Laser
dieser Zeitschrift auf dio eben erwähnte Besprechnn«- zu rerweiiien.
Nur einen I'unkt iiiusg trh genaner znr Sprach« brin},^ßn. Die Herren
Horaas^eber, welche sich an^treititr maimlg'rache Verdienste nm
Schule nnd Wissenschaft erworben haben, bezeichnen ihre Gram-
matik sie „Huf Grundlage der vergleichenden Sprach forsclinng*' be-
arbeitet. Dies kann ich nur im a]lf;«mcinsten Sinne als richtig
anerkwinen. insofern — ich epreclie zunächst von der Formenlehre
— die Hauptirriiiidsätze der neueren auf der verglaichenden SprarJj-
forschong heruht^iiden Methode, roniehmlicti abo das Starnmprincip,
dnrchgefßhrt sind. Im einzelnen aber vermis^t man nur allzuoft die
Berücksichtigung der Ergebnisse der neueren Forschung und stOSt
auf Krklflrangon, die jeder gesunden Methode Hohn sprechen, ja
man (ragt sich gi-li'g^intlich nnwillkürlirh, ob denn ■wissenschalV
liche GrHmin.itik)in geschrieben Wf-rden, dntnit ihnen der Kintrrtt in
die Kreist' der Schule beharrlich vers.igt werden solle. Es kann
mir nun dorchaos nicht etwa in den Sinn kommen, uUe derartigen
Fehler unserer Grammatik (zunf^chst drr Fortoenlehro) aufzählen zu
wollen, allein zur Hecht fertigui'g meiner üben ausgesprochenen Be-
hauptung mßgen folgende Ausstellungen genügen, g. 1 >} wird bei
der AafzAhhing der ..flberr-inHtimmendt'n (Casus-) Suflixe in allen drei
l-Vflinalioncn** die von der Wissenschaft <>iidgi!trg virworlene Iden-
tität des -fft and -g (der a- nnd o-Ütclination) wieder behnaptfit
Die Anmerkung über das Suffix des Accus, d. Singulars -tt spottet
geradezu jeder wissenschaftlichen Auffassung (a ist Bindevocal, um
dem V, das spSter dann abtinl (sie!), den .\nlntt an die consouan-
tischen StAmme zu ermöglichen}. In der Ansetzung der Casussaffixe
lindet sich gleichjalls manches Ungereimte, z. B. Dativfiuffiz -i,
das dem gedehnten Stamme subscribiert wird (S. 14). Entst^nng
der Genetireiidung -nr (S. Ifi). GenetiTsuflix -o (S. 17) u.a. Auch
für die .St-hulgrauimatik gilt d«* Grundsatz, nur den wahren Sach-
verhalt zu lehren; kann sie dies infolgo der Schwierigkeiten des
Verständnisses nicht, so hat sie einfach die Thatsache zu lehren,
nie aber eine gekünstelte, ad hoc erfundene „Schul-erklarnng zu
geben, wie es bei dem t subsrlptum von x<^9<*i tJtJia u. a. der
Griecbtsche Lehrliticher, ang«z. f. fV, 8toü.
A21
PaU ist. Ich wpniffRtons habe einen wahren Ahschen vor eolrhen
ItAdsjroifischPti Ktiript-tricken. Die §. 33 aafgeffihrte Form {i«9t-
li/ti hat unseres ^Visapns ülf existiert. Bondern nur ßatfiXi)ßfü,
tmd wie soll sich ein „denkender" Schüler die Bcgel vm der ISn-
irtaden EraTt de« PiKsmiDa (gibt es denn ^ar kein Mittel, einmal
eingebörgerte faliicbe Ansichten, weil sie der Bequemlichkeit za ent-
spreeben scheinen, aaszamerten?) erklAren, wenn er anmittelbar
darauf (hög aas ßo^ög liest, ohne diese langende KJran?
BM>tfhnend ffir den «issf^nschaftlichen Standpunkt nnserer Gram-
matik ist auch die KrlSuterunc y.ü %. 37 ^ (Decl- der Con^taratiTe).
f^rripr B 2 {fitipzvg), die §. 42, U 4 A gegebene Krklflran^ des
I'äTt Pt>rf. anf -ot, die Pentang* des Companitivs jtXftov, her..
d«fi Stammes *jtkef- ans *n{o)Xe^- (S- 46). die Anset^ng der
St&mme ijui- , aSi (ix fmsig, isq>i9% asv. (§. 'lO, rr2). woselbst
utfitlich wiederum die alte Lehre vou der Verharluriif des / zu tp
Tor^bracht wird. In rein Ünßerlicber Weise ist die Zerlegung der
Terbalformen [%. fiS) rorgenommen, betreffs welcher da« oben über
die Casossnfäxe llemerkte gilt. Hnchst sonderbar ift die in der
EriSntemng xn §. 75 gegebene Erklärung über die DUdnng des
Fotumiiis der Verba auf -d. Tftlsch die Herleitong von idavfMci
imtoffi ans 0t<fvftat (lefioQS (%. 80, 2), iji'ty-xou aas i^v-tvtxov
dircb Synkope (§. 81). Ttiopiat fdouai x^cj sind »nerkiuintennaßeii
keine Fatnra, daher die §. HA III ErUut. i;e^eb«n)\ irän/lich nn-
haltbare Krkläning eutfalleii kami. ^V'elchor mit dem gegenw&rtigm
Stande des WisseoH vertraute Gelehrte kann die Personalen düngen
-piy -o^ff, -tu des Conjuiictirs alu die .,alt«n, rollen Kndunt^en"
beiBichnen. wie es §. HS 1 r geachiehty Niituriich mfiasen aoch
wieder die knr7.en Vocale der bekannten Conjnnrtivformen aoR dou
alten LAngen L'ekön.t sein {%. H9, 2 't). in ß{ß?.t}(tTui oew. Ist der
„alicrthömliche BJndcvocal «" erhalten (ib. r), in aiddaeouitt ist rj
Terditppelt. in xttpvuOt der „Temimsdmrakter'* ausgesUjöen , ijiet
steht für ursprüngliches ^tcr^ (%. lii\]. Doch wozu soll ich fort-
fafareo in der Aufzählung ähnlicher Irrthümer und Verstöße, die
sieb anf eine ganz erhebliche Anzahl bringen L-ut^en? Für eine
kfloftig*» AnHage mössen wir rlringend um Heriicksichtignng der
wiasenscbaftlichen Förscbunir und Ht>8eitigTing der zahlreichen Irr-
tbÖmer bitten, zumal einmal oingolenite Talscho Krlth^runigen nar zu
hartnäckig festzui^itzen pflegen, wir wir aus dor tügUcheu Krfah-
nmg leicht zu ersehen vermögen.
Di« Syntax gewilhrt ein viel erfreulicheres Bild. Trottdem
wird sie bei der Mchnahl der Schalmänner schwerlich Anklang
finden, da sie ein „Lelirhuch" und kein „Lenihuch" ist, also sehr
viel Material t'ntbäll, was schwcrlirb unmittelbar für den Unterricht
Verwendung tiiid^ii kann. Ks ist uicht meine Aufgabe, fiher diesen
principiellen Standpunkt, den dur Verf. in der Einleitung rerthoidigt,
an dieser Stelle mich näher auszusprochen. vielmehr begnüge ich
mich, zur Orientiemng der Leser ein allgemeines Urtheil über den
522
Grie«bücbe Lehrbflcber, angcz. v. /V. StoU.
:3
Wert dieser neaen Darstellung dor griechischen Srntax «b/BirtteB.
Sie zeichnet sieb einerseite durch den engen Anschtnüs an i
liificbe Syntiii: ans, ä\*> üborall züt »nmittoJbarMi AukDHprnn-
gezogen ist, iui(ier<?rseits dnrch zieiiilicb erscliApfeuiJ
tigQDg der ncu«<tL Forsi-iinngeii auf dem Gobletö diu- >, -;
Itommt als ein nicht zu unterschätzender Vorzog deutlich* UIi*^
rnng und venttAiidlirhe pHSRung der einzelnen Ite^eln and eine nic^
haltige Sammlung ron Beispielen, von denen Ireiltrh viele, entspndNcI
der Absicht des Verf.s nicht nur die attische Syntax ra Inrieb
sichtigen , auch Heiner und BercNlot entlehnt sind. Unsere S;bIix
schließt sich rvAT dt-r üaupt^ache nach uu die pehnlachlichMi Dv>
stellimgen der Syntax an, welclio glcicbfulls di^ Rrgelmissa d« w*
gleichenden Svntax verwerten , also z, B. Gen«ti%- und Datir 4I1
Mischcftsuä behandeln und dem entsprechend fcliedem'), bit
doch manches Besondere, trie z. ß. die Behandlung der Pr*
tionen in Verbindung mit der Casuttlehre. die Eintbeilung d«t
dingungss&tfe in indicntivi&cbe, conjunctiviscbe oder potentiik
optativiücbe oder ficUve, condicionale u(>w. Gerade b«i BeliunSuil
der eben erwähnten Bedingnnggsätze hat der Verf. dai vicjlaeli n
«enig beachtete Verhältnis (ModusrerhAltnis) zvi^cheu Vurdtr- wi
Xachsatz als den eigentlichen Angelpunkt idr das Veretändnie dintf
Sätze mit Recht an die Spitze geetoltt. Fraglich i&t es. ob e* ia
[ntere&se der Schule war. div Bezeichnung „irreale Bedingongsiftt»'
iOfzDgeben. Auch die Behandlung der Tempora ist seJir eiogalHiA
mitunter wohl zu veitläolig, wie es z. B. doch woht öberfiä^i^ ol
eine eigene Abart eines „imperfectuio correctivum" (S- 6-. 4) af-
tttsteUen , bietet aber gerade durch die etwas weitläuGgi: Bekui'-
lung für ein „Lehrbuch" nicht zu unterschAtuiude VortheÜe. Bssw-
dere Beachtung verdienen die den Hauptcapiteln rorauiigei^diittta
Vpriwmerlrangen, welche auch dem Luhrer hr.chst hninrhl»ani *Viik»
geben- Wenn demnach mein Gesammtnrtheil öbpr Malier.« Snt&a
vor ein gönstigee sein kann und ich sie allen SchabuinDun üb
best« empfehle, möchte ich di>cb ancfa manchen Irrtbom. v>« ^
Behauptung eines etjmologi&chcn Zusauimeu banges zwischvn pii*o
und iioJLflv (§. Kd), zwischen xi und latein. ijuam que |S. U>*|f
zwischen iiij und atiö-^ff oi'd-ß/töj, ferner die Herlciiurl ij*
amem aus *3ma-im (S. IIS), väbrend es docli ans *<uaa*ie*>*
entctanden ist, gi-me missen.
2. Wälirend die erste Auflage der Vurzgefaeeten
Sclialgraiumatik ron Koch sich nammtUcli in ihrem •...
HOT dorcb gaot gering« Aosla^smigea von der gr'^6vr^ll n*^^
»chird (vergl. den 3S. Jahrgang dieser Zeitschrift (16^
S. 6d3), ist di« zweite jetit vorhegendo AuHagR 111
M BnlnilEti^h mcbeint mir die T*nt<-rn(ithf-i1nng de* .riainlli
1
jtrHi>> an iirn jui.
will mir
uuiMiara« droKi
lamal der 8c^
JBi.
Griechische Lvbrbficher. sngea- *. FV- SioU.
533
Bfrziehnn^ eine vjrklicb Dineearbcitete and sehr vfrbcsserto
geiTörden, «ths Kef. mit am so giVfOerfr Freude b^morkt, als er
manchmal Oeletfenlieit hatts. sich über die iTTi'iiJi'ro tiranimatik in
mancher Beziehung- an^nstJE- aoszusprechen. Hie Fortschritte, die
tiiisere G^ramtnatik gromarht hat, sind doppelter Art : einmal sind dia
ErgebnisfiG der wissen seh aflllcbeo Fonichang, wie Bie jekt in Brag*
nann» and ^tevers griechiscben Oraiuinatiken vorliegen, in nahezu
enchOpfmder Weiso »o^gebentet. orid es haben sicli nur in wenigen
FUlen noch ungereclitlertigle ßebauptongen arhalten, wie 8. 64. 3
die wiederholt schon gerügte 61eich&etzang ron ^ij^n^ijut (/(>jjj'j'i»u()
mit latein. fmneo fractnia. Griech. Sq- ist im Lateinischen durcb
vr-, b«7,. r- vertreten, während fr- gleich gr, ijcp- oder öp- (idg.
bhr- nnd er-) ist. Ferner ist die V*>rgleic.hung ron 6vztav mit
6-imto (§. 64. 3, Anm 1) ^chlei^-hterdinge nicht gntznheißen, be-
denklich auch die Herleitang von 6vivf\^t. öxi^titva} aus öfüi^fu,
önontfVQ}, die Ans</t>:Qiig von xgi^tafuxi (S. 132, Xr. 22) als Per-
feetom zu xp^ficirt'Vjut. Es ni<^chte i^irh vohl auch noch sonst
dies«« oder jenee Bedenken vurbriiigen lüssen. aber jedenfalls sind
dieselben pehr untergeordneter Art und thun dem Worte der ganzen
Arbeit keinen großen Eintrag. Aber nit^ht nur in wissenschaftlicher
flineicbt ist ein erhoblichor Fortschritt unserer Grauimatik zu ver-
zeichnen , eordeni anch in methodischer. In y.nsaimiieiibängender
Weise werden jetzt das PrüBens nnd die Aoi'lstsvgtcmo, gfordiiet
nacJi den drpi Hauptgrappen : a) Verba voralia non routract« nnd
Verba mnta, /») Verba vocalia oiitint-ta, *■) Vcrba liquida behandelt.
Baraof folg«n Fntnr- und Perfci*t«>£teiii. Ks ist somit in dieser
Denen Auflage der Kocb'schcn Grammatik, und iwar, wio mir scheint
io erfolgreicher Weise, der Versuch gemacht einen Mittelweg zwiprhen
der Methode a verbi) und der von Curtlus eingotöhrton Itebandinng
nach Tempo BstAnuiien einzuschlagen, ein Versuch, der nach meiner
Heinmig den BeifaJl vieler Fnchmjlnrpr tindi^n dilrlte. Ich ersehe
in dieser Abweichung Kochs von der froher von ihm gewAhlten
Anordnoiigswoise der Alturen Grammatik auch das KingeHtftndnis.
dasa, wie ich wiederholt hervorgehoben habe, das Princip der Zn-
auatnenfassuug nach Tempusstftmmen gebürende Berücksichtigung
verdient. Ohne weitlflufig werden zn wolli'ii. will ich ein paar He-
merkungen zum Verhnm vorbringen. BMöglich der Ansstznng der
i'proonalendnngen -ij. -$ fflr dift 2. und U. sgl. der a-Conjugation
IS- 4&. Ü) ^filt das zu MüUer-Lattmann üben Bemerkte. Die Fassung
dos %. 48 (Bedoiilnng de8 Aorists) Ist zn allgemein; denn der B^riff
der abgeschlossenein Handlung eignet »streng g4>nommcii nnr dem
Indicativ dieses Tempus, während ciie ilodoutung der Mudi im wesent-
lichen eine andere ist tiTid nnr durch die bcstinimtc Bi>/Jehang amh
jene de« [ndicntivti annuhriicii k.iii[i. Auch die §. r>G, 1 gegebene
Definition des Perfecta si'hcMiit mir zn wenig Kückaicht zu nehmen
auf den Unterschied zwitjchen dein eigeiitlirlien und dem sogenannten
prftaentischen Perfert, welch Iptztfres der VerL voni«bm]ich im Auge
üS4 Grierhlaclu! T^brbQcher, angcz. v. Fr. Stob.
hat. I)a68 Im Conjancti? dee siguiatischen Aoriste a mit dem Cod-
junctivvQca] oontraliiert sei, wie g. 48. 3 gelehrt wird, ist an und
für sicli falsch, eine Tluitsache, die auch dem Schüler bei der Lertöre
Hoiiienii hinlänglich klar wird, and darf ancli ans iiiethodlttcheii
Kfick^'irliten nicht golohrt werden, weil joder denkende Schüler eirh
Iragen mass, warum nicht anch acceniuiert woideu müsse *AiKj(ä^ct'
aus ^Ivctdufuiu wie ttuttifiev aus rtfidojftiv. Die KiDrcihnng der
Verba der i'v-Classe unter die Verba der Nasalclasse sclieint mir
aus luethodiscben Kückäichten nicht empfetilenawert. Die str4*i)|;e
Scheidung der beiden Conjugntionen ouipßehlt sich im Interesso des
Lernenden. Dorb icb schlielie mein Uefenit über dieses Buch : es
mag dem Verf. zum Beweise dienen, dasa ich mit der größten Be-
reitwilligkeit wirklirbes Verdieiiat und wirklichen Fortschritt jeder-
7.eit anerkenne').
3. Bncbofs Abrisfi der attlsclioii Syntax ist in der Weise an-
gelegt, dass /.uerst die Beispiele vorgeführt werden, welche zum
gr^ißten Thoile Xeiioiibons Anabusis, und /.war butiptsnchüch dem
ersten und vierti»n Buche, entnonini*'n sind (sie sind 7,ar Fflrdernng
der Übersichtlichkeit und /.um Zwecke leichteren Verweisens mit fort-
Inurenden Zahlen [676] rereeben), nnd diesen erst die krtn und
Terät&ndllcb gofassten und übersichtlich geordneten Kegeln nach-
folgen. Die einzelnen Worte und Bedewenduugen , welche bei den
Regeln in Betracht hoiuiiien. sind vür dem Texte getrennt und
stehc'H unterhalb ilosselben, eine Anordnung, welche bereits mehr-
facb in ähnlichen üürhcni Anwendung gorunden hat und unstreitig
geeignet ist, die Übersichtlichkeit /.u ffirdcm. Ist so durch die
ftußerliche Anordnung d»ii Anrorderungen an ein brauchbares Schul-
buch Rechnung getragen, so wird die Brauchbarkeit dieser 8)'ntax
noch gehoben durch die bestflndige Berörksichtigniig der lateioi-
Bchen Syntax, welche es ermöglicht mitunter einfach nuT diesolbe
zu verweisen, z. B. §. 8K. 93 (verbale Natur des Infinitivs und
Particips). Bef. bat im allgemeinen gegen die Fassung der liegeln
nichts einzuwenden ; es niusa im Gegontheile hervorgehoben werden.
dass einzelne Partien durch ihre trefTliche Darstellung sich aua-
zelcbnen, so namentlich die Lehre von den Tempora, von den Modi
in unabhängigen SAtzon usw. Bszäglich der „Modi in ahhAngigon
Sätzen" mflchte ich hervorheben, dass die wiederholt wiederkAhrenda
Bezeichnung „OpUttiv ohne «r" (§. 67, 08, 72, 80) besser ver-
mieden worden wSre, du dadurch der falsche Schein erweckt wird,
als gehr.rte £v Oberhaupt eigentlich zum Optativ. Durch eine aU-
gemeine Bemerkung über das griechische ModuBgesetz, die vor %. 68
einzuschalten wäre, würde dem eben gerügten Übelstande vorgeb«iigt.
Die in §. 72 aurgctührto Kategorie der „abhängigen BegohrnngB*
') Hit drni Vrtheile J. Sitilen Qbcr eiD»;? der yraemagen in Kochs
Grammatik (Wochenpchr. f. cla«e. Phil. 4, lOOS f.) bin ich nicht einrer-
stAnd»n.
GriediiKli« Ii«)iTbQi:litfr, anfn». t. Fr. StoU.
ftä&
gnheiat mir ebenso dberüös8i)r als unrich^g:. Die dort nuf-
B«iBpiele enthalten dnrchans den sofifoiiiinnten conioiirt.
dnbitativiis nnd g-Ahrtren iwr Abth&iUwf^ der fraffcnden Anssa^esAtze.
CberQässig erscheint nilr aucb dio Kate^orif^ der Wicderboliiiigs-
sitze (§. 84). deren Aufstellong Indessen mit Biicksicbt aaf dio
Schule noch hingeben mag. Dass die Zahl der Ffille d^r Bedingangs-
•ItiB aal' drei bestcbrAnkt irnrde, ist xtun miodeGten von t'ra^'licbeai
^7erte , wenn auch der nnch Curtius sogenannte erste rnid dritt«
Fall eng miteinaniler vervandt sind. Ist der Aogdmuk ^adver-
bielle Krt^änz äugen'' nach den A^eciivcn fähig, möglich usw.
richtig? Abgegeben von den erwAhnten MAngeln, die vielleicht nach
Hubjectiver Anffa^siing sich noch vermehren werden, verdient Rnchots
Bach alle Anerketintmg.
4. Die dritte Anflago Ton Hengo8 Kepetitorium der griechi-
Kben S>7itax bat keine wesentlichen Veränderongen ert'ahreD. Es
peaägt daher die Leser aüi das Erscbeincu dieser neaeu Auflage
des offmbar von vielen gebrunchten Baches anfnicrksam zn machen;
im übrigen rerweise ich auf mein über die zweite Aullag«> im 3&.
Jahrgänge dieser Zeitschrift (IHH4). S. 522 ahgegehenee Urtheil.
Ascb jetzt noch scheint mir das Buch Tornehmlirh nnr zam Selbst-
^diom geeignet und nainentüch I/cbranitscandidaten mag es znr
Wiederholung des umfangreicben Stoffes gute Dienste tbnn, wenn-
gleich nalüriich die Kenutniü der griechischen Syntax in erster
Linie darch eifriges and eingehende« Studiani der griechigrhen
Autoren erworben werden soll-
5. Über Plan nnd Anlage der ersten Auflage von Fechts
OboDgsbuch habe ich im 37. Jahrgang dieser Zeitschrift (1886).
S. 685 f. Bt^richt erstatt<>t und dabei hervorgehoben, da^H ilasselbe,
am ein brauchbaros Unterriebt «mittel werden zu kramen, einer gründ-
lichen (.imarbeitnng tiedürfe. Diesem Wunsche, der wohl auch von
inderer Seite geäußert worden sein dürfte, ist der Heransgohifr in
der zweiten Anflagc in vielen Punkten nach gekommen. So war et
vor allem bemüht, möglichst bald (vielleiclit zu bald) zasaniineii-
faftngende Übungsstücke •in bieten, ^elclie hcreitä luit Stück 5 be-
ginnen , jedoch 80, dass zur Kiimbuiig einzelner Partien der Gram-
matik wieder Stucke mit ßinzelsAtzen zur Verwendung kummen,
man vergleiche z. B. St. 24, 28, 2!t, 47—54 usw.) Gegen die
Aaswahl der znsammenhAngenden Stücke, welche zum Theil histo-
rischen, ethischen, mythuKigisrh^n Inhalt» sind, zum grelleren der
Fabel angehören, wird man im ganzen und groüen nicht besonders
viele hiinwAnde vorbringen, wenn anch der Xatur der .Sju:he nach
manche als weniger gelangen bezeichnet werden müssen. Anrh die
Corroctheit nnd Dentüchkeit des Ansdmcks scheint nicht überall er-
reicht, z. B. St. 40 (S. 72. Z. 5 v. u.), wo vs jedenfalls unklar
heißt: xaxoii yicQ iSvj'ytt'önevoe xivdvvög iart, ^i} ttvrb^
ffi*7£ xuxiis; yiyi't], St. 4J, ITI (S. 7K, Z. 17 v. o.), wo offenbar
Kgotait^ statt KO^o^ äteUen nmss. Ein Dnickfeliler ist wohl
5S0
Griechische I^hrbfloher, »ngez. r. 2^. Sloli,
-^Qtiuläos St. 44 I (S. 82, Z- 11 T. o.). Aucb durften mitunter
gruiuiJidtisclKi Verweise uDi^orM^i sein, wie zur Constructtoii von
Tvyydvai mit dem Purticipinm (St. 26), zum GobraDch» von ea
oiJto^ (St. fiO I), zu «ti in dorn Sinne eines dentechon Anführunu-s-
zeichons (St. IrO HI). Ch es jedoch nicht Aiiffrahe dieses .^iimma
risolien Befentes sein kann, iilje ein^flnen Verstoße and Ungenanig-
keiU'n nnzaröliren, hü geuäg'o e» hcrvor£nhob«n, dass diese zweite
Auflaire dvs Fociit'st-lton ['bnngsbucbt-s jedonfalls eine wesentlich ver-
lißsserte und brauchbarere ^'cwordun ist. als ea die erst« war.
€. In der sechbten Auflage dea Vollbrectit'srhen Wörterbuches
in Xeiiß]>hoii9 Anabasis, welche im Verifleich xnr vierten von mir
in diestr Zeitschrift, Jahrgansf 33 (1882). S. 629 f. besprochenen
eine VermehruiiK vun I 7 Selten erfatirun hut (2H5 gegen 248), ist
meinem Wnn8<:he nach Iterision der fehlerhaften Ktymoiogien grüßten-
thi^ils Hfctinang getragen und dergleichen sind einige sacliUche Ver-
besserungen vorgenommen worden. Ref. empfiehlt daher mit am eo
größerer Bereitwilligkeit djeso« sehr br^iuchbare Unterrichtsmittel.
7. Seit doin Erscheineu der ersten Aullnire dieses Büßdcbens,
welches durch K. Schenkl einer ein geh «in den Keceneion onterzogan
wurde (vgl. diese Zeitschrift 1857 (VUTl, S. 714—720), hat pich
Vi'Ilhrpt:ht8 comnientiftrte Ausgabe dpr Annliiisie ;illB('itiger Anerken-
nung zu erfrenen gehabt und äberall Einganir gefunden. Auch in
dieser neuen Auflage wird dae Buch wieder die verdiente Anerken-
nung linden. AulJer einigen Änderungen im Ansdnick ond kleinen
V^^rbesserungon Ist; besonders in verzeichnen , dnas ein Theit der
Anmerkungen in i>inpiii gesonderten Anhange zusammengestellt wurde.
K$ sind dio!) gr<'iGtviithL-ilfi Aniiietkungen googrnphi^chen Inhults.
welche zum uiimittelbaron Verständnis nicht nothwendig erscheinen,
^■> dasä jetzt unter dem Texte nur mf^hr j<<ii«> Anmerkungen 8t<<hen
gelilioben sind, welche zum Zwecke der PrApamtion für den Schuler
nnetitbehrlich eind. Über dae Ausmaß derselben kannte man aller-
dings manchmal streiten, jedoch soll hier, wo es sich nicht nrn
ein« Uesprechung bis ins einzelne handeln kann, davon Umgang
genommen werden Beliorzlgenswert scheint dorn Hof. die Berück-
Hiclitigung folgender zwo! Wünsche. Die Herausgeber wollen durch
ibre Anmerkungen grammatisches Terstfinduis im allgemeinen er-
zielen; Htilltti nicht dies noch besser geschehen kennen durch Citie-
rung der gebräuchlichsten Grammatiken — etwa Curtins, Koch,
Bamberg — ? Dadurch würde der Umfang der Änoierkungen bo*
denU'ud herabgemindert werden. Zweitens wünscht« ich die Angabe,
welcht>r Text der Ausgabe zugrunde gelegt sei, nuJ femer in einem
kurzem kritischen Anhang die Al)weichungen von diesem Texte ver-
zeichnet zu sehen. Durch diesen Anhang würde der Wert der Aus-
gabe auch fflr den Lehrer erhöht werden und für den Schaler keine
RinbuGe erleiden. Ohnebin ist ja dieses Verfahren in einer groAen
Anzahl vun Scliulaaegaben aus Teubuers und Weidmanns Verlag
btreit« befolgt.
Griechische L<.'Iirl>tk'he.-. aii;,'''Z v. Ff. >/iV:. 'yi,"i
1. Fritzsche H.. Kurzjrel'assti' fjiitichisi'h*.' Sc)iiiijj:riitiiiiiatik.
I.Theil: Fonnenlehro. Hannovi-r Itföt*. GOdoI. VII ii. ijs SO. : Il.Theil:
Sjntai. 1887. VH u. 50 SS.
2- Koch E.. Cl)iingslMii.'h zur jirii-oliisclion Fornioiilchre.
I. Heft. Leipzig 1*^7. B. G. Tt-ul-ncr. VI u. 111 SS.
3. Gerth B. Dr.. Grieoliisches f Imnusbui-li Erst.ri'iirsn-. l'nter-
Tertia'. 2. verb. Aufl. U-ipzig 1887. Winter. VIII u. 17r. SS.
■1. Klaucke P.. Autpaben zum Ihersptzfii aus liein Deutschen
ins Griechische liir olu're (.'l;issen. in genau.™ .Xnschluss an
Lectäre und Granu iiatik. Iterlin 1887. \\\'lier. VIM u. 18*.' SS.
ö. Dr. G- Böhmes Aufgabcii zum (hersetzeu ins Griechische
für die oberen Gymiiasiiih-htsseii. *>. Antlairo bc-^orgt von G.
Stier. Leipzig lt'87" TiuLn-^r. Xll ii. S-'i!» SS,
1, Der erste Theil v<in Frit/srhos knr/u'''rasster Sditilirram-
matik ist vollstäiidiir fflfficlilanti-nd mit dt-r im vorijrt,-ii Juhrirange
dieser Zeitschrift. S. 052 iUiire'/.eiirti'Ti knr/u'i't'a.-istfn irrii'oliischen
F'.'nnenlehre desselben VerCs. und irli vt-rwi-i^n dalicr aiii die eben
erwähnte Bespreohnner. Der znfjt"'. lun liiiiziiiroktiiiniifne Thell, in
velchem die Syntax beliinidflt wird, i.-t (-in s^i-\\r ktiapiicr Abriss
der Haoptregeln der Syntax, der iiacii lii-n LMiii,'l)arcii Itfartifitiniijen
■üeses Gegenstandes (inslti'Si'mlfn' ist Kiiiri ln-iiiit/.t niul zum Vor-
bildi» 2-enommen) herircätoHt L-^t. \Vi-r mit linm (.Jruiidsat^c «inver-
Etand<*n ist, dass eiiif Scbulirrammatik nur i-iitlialtoii dürl«, was
d*r Srliäler sich fredäcIitiiisTTifiliii: i-inpriiL'i'ti iriUfs, wird an niisfrem
Böchlein nicht viel aus/.ur-tfll>-n IuiIm-h. ni*- l'u!*-» KiiTi'ii.-Jpliaften,
welche ich an dem ersten Tln-iti' ani-rki-iim-n imissti' (rirlitit:»' Aua-
■wahl dt>» Stoffes, riiersir-litlicliki-it >\\-r .\iii'r'liiiini:, kliin; und Liünditre
Fa^&nnir Jer Kofrehi) sind in u'I'-icIi.T W.-iPf juich an di-m /.wn-iten
Thtrilfe anznerkennen.
■J. Daa Kocb'rtche Hucli fiiTtifiU t'IpunL's.'^lürkf zu alliMi Partien
der F»'rm«ilehre mit Ansnatimc der IN'rrcitioniH'n, der Verlia auf tu
rnid d»?r Zahlwörter. Iii«' lIi'üienri'lL'i' des finzuülifndt'n Ldirstiiffos
ist diese: zweite, erste, drittt- l>frlinatinii, l'nuinmiiia, Itnal. Präsens,
Iinpfri>rt nnd A'^ri.'st di-r vi-rlia v>ip. mm cdntr. nnd der v, innta.
Präsen:? Iniiierf. nnd Anriet df-r vi-rlia vnr, contr. . Futurum der
rerba voc. non contr.. d'-r v. muta \\w\ (i'T v. ci-ntr., Comiianitirtn
der Adjectiva. Adverl>ia. Fräsi-iis. Iihjüt;'.. .\iir'st uinl Fut. di'r v.
liqnida. Es i.'-t aber wolil zu Iieaditi-ii, d;i>s lit-n-iis zur l'lifrsi't^^untr
der ersten Stücke die ('lUijiiLMtiiiii il>'S siriL'. und I'lur. d<'s Friis.
Act. der Verba anl' -w und A<-t <1ark''n A^risti' (dnruuifr audi fjner
fieihe pnreirelmäL'iL'i-r| VMrju>'-'f'fti'.t. \>\. .\m-li n<'rh riniL,'.- Furnien
Ti>r: Verbis aut' -tu uuil lJ"i'-liIsi<'rrii('n müsst>u viui dem Scliüler
_eedÄchtni.''mäSiiJr" v*»'lcnit «.■ril<-ii. .Mir will ia.'^t silit-jucn. dass
d^m Gedächtnis df.« Srhii]t'r> n\ vi.-l /u'j-i-mutli.'i \\ irij, und icb
ni*''Chte solch üredarlituisuülL'ii."'.' Krl-rii'H lili-TliJiupt iii-tit i-mplV'lilen.
Jpd«s I'injKT l>rancbt si-in«- '/''il und liijui .\i[r;in'_-suiir.rti'tif wird man
^.Tst thun. nicht al]/.u\l>'I aui* ■ini^i.il zu iirinL'eii. »lUili-ru mit der
528
Orieehitelie LehrlfidiM-, ingei. x. Fr. StcU'
aiclipren Flinübun;,' «le.s forti^chreitfnilon Lernstoffes äich zti bd>
gnö^ei). Wenn ich von di«i<ein Bedenken »lisehe, finde ich die
Wahl der Satzn im ganzen pa^gend; nnr hAtten «Ftwu mehr m-
samraen hängen de Stdcfee pewflhit werden kJ^nnen , als die bpiden
Stüclio XLV und XL VI, die ohnehin nur Varianton desselben Themas
in der Oeifenwart und Tergangonlieit sind. Bei keineswegs seht ein-
teilender Durchsieht habe ich einen st{>renden Widers^iruch in der
FaB8n^^' der Anmerkiinv'en S. 45. tl und S. 54, 8 gefunden. An
ersterer Stelle heiüt es: „ägx^'^^^t anlangen wird mit dorn Infi-
nitiv, itavtödai mit dem Participinm verbunden", an letzterer hin-
geiren: „Bei 'iUiTang^n' muas der Infinitiv der nicht vollendeten
Handtani^' etetien". Za eng ist die FaxsGng der Kef;e1 16. S. 43:
..Im indirecten Fragesatz steht nach »incm hiätorischen Tempns
der Optativ." Kin paar recht atOr^nd« Dmckfehtor sind mir anf-
gefallen; St. LXIX: Satz 1 steht: dii iijTelv x6 daxxvktov statt
rbv äaxTvXiov, St. LXXIV, Satz 2 V^Ac6:ii)§ tqiOy^d^v
statt i^ß}]d7i; St. LXXXI, Satz 9 Nöfins ^v nuQk zol£ Juxe-
datitovt'ot^ statt !\'6ftog — Da« \Vf>rtprvpr;eichnl8 ist ganz p»8-
send nnch bpstimmten Gmppen (Mascnlina mit dem Stammcharaktcr
0, Neutra iisv.) geordnet, ;ibf?r höchst nnpnssend ßnde ich es, dass
eine Menge Vocabelu in Fußnoten nnter dtMii Texte an>re)?r'ben Ist.
Diese die Faulheit des Schülers iiriterstützonde Anordnun« muse In
einer neuen AutUige entschieden abgeändert werden.
3. Das von (jerth heraosgegehene Übungsbach eiithfllt 64
Cbnngsstücke (S. 1—116), aus je einem griochiscbcn nnd deutschen
Thsile bestehend, ein nach Pami^raphen geordiu-tes Vocabalar (S. 117
bis 188J, endlich ein ülphahelisrh geurdnetea „Griechisch-dHutscbei
nnd Deotsch-griechifiches KegiBter". Die Zahl der Übnngaaätze iai^
eine sehr reichhaltige, die Sjltz^ s^lbüt unstreitig gnt gewählt. leb
^aun mit Vcrgnögen die Versicherung abgeben, dass mun keinen
jeniT nichtssugendcn Sfitze in miserem Übungsbuchc trifft, welche
man.cho andere Sammlnngen »olchcr Art vermizleren. Rher könnt*:
mau mit Kecht aut^ntellen. dua» mitunter dpr Fas»ungskral't eint
Untertertianers xu viel zugemuthet ht, so, wie mir scheinen will, b«-3
sonders in manchen der der Kiiiiibnng diw Verbnms gewidmeteol
Stacke; man vgl. z. Ü. Stock -M , 52. Sehr zu billigen i&t der
vom Verf. in der Vorrode ausgesprochene Grundsatz: nichts beim
Unterrichte vorwegzunehmen „wa« für den augenblicklichen Stand-
punkt deiv Lernenden nn verstand lieh sein" niues- Der Verf. ist doch
wohl Mfter von diesem Gmndsiitze abgewichen als gerade noth*'
wendig war; man vgl. die Ven^'endnng folgender Formen: St. 14
etfv, "^pi}, 22 äxigpei. 29 ^/.i'^rrjof, 31 Tjp^fi'. 34 vöor^ 42 tiel
-^ ttxi&ccvi , 43 ich bähe gefunden r= ev{ir,xa, 44 äxixxttfe,
dnixTfivav (ebenso 47 und 4H). 45 tuixtitJi. ivixiiOav. 48 tdcoQilj-
accTOy fnj ijiccvm>Ji$ (eine Erklärung dieses Conjunctivs dürfte
gleichffiils nicht onerwflnscht sein), eroberte ^r slli^ 49 und 51
JliftOTti9ti^ ., 53 moötta, 55 sie kehrten zurück = iaavii/.dov.
^zänt
GriwhiMli« LflirbQclicr. tnf;«z. w. Fr. SioU.
»
ZaflUlig habe irli mir noch f'm paar Kleinigkeiten notiert. Stdclc 16
find die FomK-n U^ und limg gebraucht: dieselben scbeinen aber
ib«rliaQpt nicht nachgewiesen za sein, \g\. Passow. s. r. Za dem
SiUe 10 (Stück r>2) Kixigcjv tltysv utt . . . xazalvaoi mnsste
nach meiner Meinung eine BenierkaitK aber den Optatir gemacht
«erden, ebenso steht Stock 54, S:it7. 1 1 ungenau: „AIü wir vor dem
Krieg ans berietben, fand irb nicht Vertrauen (wnrde vertruut).**
Es mfisste dieselbe BeDierknng fttehen, die S. 60, Anni. 2 zu dem
Bltzcben: „Ich aber werde nicht verlacht" gemacht ist. Sie lautet:
..Dn GriochrBclien k'^nnen auch intransitive Verba t'in porsön-
licbes Passiv bilden." Aach sei mir noch die Bemerkung geiitatl«*,
4aw nauienttich mit Rürksicht aof die beesere Einpragung Of^r tot-
kommendeu syntaktischen Hegeln Verweise sof eine oder mehrere
der grangbarsteo Grummutlken itr< Bnochbarkeit diesei: aostreitii;
mit Geschick und Goschmark ausgearbeiteten Übungsbuches nur
«■höben k<'nnlen.
4. Zu der schon vorhandenen nicht unbedeutenden Anzahl Ton
Übongsböchern tritt nun auch das von Klancke. Dasselbe ist nach
dem neuerdings stark betonten Gmndtiatze ausgearbeitet, dans die
griechischen Übungen im unmitfelburen Arschlusse an die Leetüre
TOi^enommen werden «ollen. In uuferem Tbungsbuche aind Xeno-
phons Anabasis (Buch Dl nnd V|. Memf>rabilien (Ititch I und II).
Hellenica, endlich des Lysias llfdif geg^n Kratostbenes beriicksichtigt,
und zwar entfallen der Reihe nach anf die eben erw,1hnton Schriften
Ton den 101 Öbmigsslücken 1 — 25, 26—37. 38—91 (mit Aus-
nahme von 43 — 4fi), 92 — 101. Der ganve Cbungsstoff lerfällt in
12 (nicht ];( wie in der Vorrede steht) grriOere Abschnitte, von
denen Jeder auf ein JahreApen^nm berechnet ist. Von den eben er-
wähnten iwMf Abschnitten beschärtigon sich fünf mit der Syntax
des Nomeiis, sieben mit der des Verbams und zwar so, dass mit
entsprechenden Abänderungen in jedem der fünf der Syntax des
Nomens gewi<lmcten Abschnitte iiber Artikel, Pronomina, Casuslehro
gehandelt wird, während in jed^m der üloben der Syntax des Ver-
bviDS gevidtfietcn Abschnitte mit znm Theil grODeren Abweicbmigen
di« geeammte übrige Syntax eingeübt werden soll (Genera verbi,
Tempus- und Modnslobre). Innerhalb der ein7elneri größeren Ab-
schnitte ifct durch eine Reihe von StiVken der beim t'titerrichte eo
aflthigen Wiederholung gebürerid Rechnung getragen. Aiil^erdem
ist noch in passender Wei^e ein Ver7eichni8 der Stücke nimh dem
bestimmten gramiuatlsclien Feii&Dm aitgelügt, welches in ibneti be-
handelt wird- Da dio Übungen in u'imittelburem Anschlüsse uri die
Lectüre %'orgenommen wejden sollen , ist ein griechisch • deutsches
WSrterverzeichnis nicht ))eigegeben, daffir aber eine Keihe von Fuß-
noten, welche eimelne Winke für die Überseticung nnd nicht wenige
Vocabeln enthalten, eine t'iepflogenheit, die, wio ich schon oben an-
rührte, vom dtd;iktisch-pfldugogischen Standpunkte aus nicht ge-
rechtfertigt erscheint. Die Abfassung der Stöcke scheint mir nach
imitrtnrttt t. 4. •^'Utr. Gjrn«. ims. TL >Uiv. 34
den Stichproben, die ich angestellt babe^ eine zweckent£prefti«iiii*
zn sein nnd trä|?t auch der Forderung correcten deatecÄ«!) Ans-
dniclces Bechnunt?.
5. Die bestens btrknnnlo, seit der sii*beuteu Auflaf^e t«d 0.
Stier besorgte Böbmo'i>clit< Aufgaben sammluDiir ifit in Deimler. m
der Taransgreganr^enen nur wenig' verschiedener Auflage erscfaiKia
Von den dentsctien Cbnngftstöcken sind 2r>.'i — 262 (Bede gtfn
oinen ^oviesenlosen Vonnnnd) geetrichen; von den lateinisrhen üiti
die vier ersten (in der Vorrede steht irrthflmlich dr^i). nÄmlifh .P»
Gallomm in Graeciam expeditione'* und „C. Duilü victoria mviBi*
durcb secbs kleine Fabeln ersetzt . die vlta des Alkilttades Ist 9-
■woitert uiid das letzte Stück (ein Brief des L. Aniweos Seoeca) Iflrt-
gelassen. Die Aiimerkangen sind in da^lto^^werter \Veiee dnrcli Vir-
weise auf die Syntax von Sevffert- Bamberg- bereichert I>» Er-
scheinen die8:er neuen Antlage iet namentlich anch im Interesw dff
angebenden Fliikdogen zu begrSGen, fär die sieb nnsere Sammlnsg
ganz vortr'jfflich zur EinAbung der griechischen Syntax ei^aet. Ä
bei dem geriuifcu Au&maÜ von Zeit , dag diesem Tbeile dc4 pl^
chischen Crt^rrichtes jft'wjdniet werden kann , nur den wenijit»
Maturanten hinlänglich sicher bekannt sein dürfte.
1. Koch E.. Grierhische Scbulgrammatilc auf Gniod ihr
Ergebnisse der vergleichenden Spraeliforschnng. 12. Ad
Leipzig I8ä7. B. G. Teubner. XM u. -414 SS-
2. Gerth B.. Kurzgefnsste grifjrhisrhe Schul|?ranimatik. Im-
b«s8ertf Auß. Lei}>zig 18B8. G Frt-vtag. II o. 21»; ^S.
3. Weiske G. Ä.. Die ^TiechiacheQ anomalen Verba Rlr de"
Zweik sebriltlichcr Übungen in dor Schulo bcarbat«t l
verb. Aofl. Halle a. 8. 1S87 WaisenbiuiB, 40 SS.
14. H. Sclimidt und W. Wensch. EIomentarbncTi dergn«^
chisclien Sprache. 9. Aufl.. besorgt ron B. Gaotbur. Hill« •■ 5.
IfeS", WiÜ8^nhau8. IV u. 270 SS.
1. Die 12. Auflage der Koch'schen Granunatik nnlersdfiW
Hb fast gar nicht von der 11. Klntgo ganz geriiigFügiGie A^'
dBnmgen sind in dem kurzen Vorworte reneicbnet. Bei d«r ^'
aprechung der 11. Auflage in dieser Zeitschrift, Jabrg. 1887 l'*-^
S. 45 f. habe ich einige Stellen namhaft gemacht, deren FaSß'^
dem gegenwärtigen Stande nnBoreK Wissens ganz nnd y^ar nicht ^
spricht, Kr. Koch, dessen Ungnade ich mir offenbar durch d»**^
^ aprechong der 7. Aaflago (Jahrg. 1880 [Bd. 311), S. 613 f- lug^r-^*
^p habe, bat nur eine meiner begründeten Ausstellungen berßckiict''^''^
^" natärlich wieder ohne meiner Bespreclmng in dieser Zeitschrift ^"^
nur mit einem Worte Erwähnnng zu tbun. Die lDonstn^Ke Eiii"^ j
Inng der griechischen Dtalecte in oine dorisch-bftotiBche und ioTi'*^
, attische Gruppe, welche in dm froheren Anttagen vtr/eichn« s*^
L ist dflcklicb beseitigt rrorden. ohne Abrigens durch eine riobt»^
GriechücUe LehrbBclicr, antrez. v. Fr. ^cU.
531
in die&er neuen Aüflaife 8t«h«ii fl^ebliub&n sind, ist um so scbtlrfer
zu veronheilen. als Hr. Koch selbst in der zweiten Auflage seiner
MKungefaaflt^u gri&ctiischen Schulgrammatik" eich ent^chlieOen
mosste, das alt« nnrichtig-e Zeug; aber Hord zu werren. Dasselbe
nnsste nnbedingt auch in dör „Oriecbiscben Scbalgrammatik" ge-
scbcbcu. Zam Schlüsse bemerke ich noch, dase ob denn doch eine
starke Cliert-n-ibuuK ist- wenn in der Vorrede S. X die „Klomente
de GnunmairB Grec(|ue par L. Kuersch et P. Thomas, Gand 1865"
^attweg als eint) Übersetzang der Koch'schen Grammatik bezeichnet
werden. Die Leser dieser Zeitschrift bind aus meiner ßesprecbnng
der eben genannten ..Klemeuts'* (Jahrg. 18S7 [Bd.361) 8. 37 S. besser
iU>6r das wirkliche Bach v erb Altnitt unterrichtet.
2. Gerths kurzgefasste griw-hische Kchalgrammatik beraht der
Hauptsache nach aaf densolhon Grundsätzen «in die OQrtinB'scbe,
bei welcher dereelbo hokanntli'-h seit lÄngeror Zeit als Mttirboitor
thfittg war, Iiisbe&ondere unterscheidet sieb die Syntax in der vor-
tiegooden Grutumatik von der ÜuarbeituDg in Curtius' Grainoiatik
baaptsächlich nur dadurch, daas der Stoff at^rk beschnitten und
durch schärfere FasBang der Regeln eine viel größere Über&ichUicb-
keit erreicht it^t. Vütt der frGheren Anordimng ist nur in einem
Punkte abgewicbon worden : Die Pronomina sind unmittelbar nach
dem Artikel behandelt, eine Neuerung, gegen welche nicht viel ein-
zuwenden sein wird. Die Formenlehre hat sehr große Ähnlichkeit
mit der Fassung dieses Tbeiles der Grammatik in der Bearbeitung
TOD Hart«l. Nur hat Gerth einige Abweichungen in der consonan-
tischen Declination und beim Verbam. Zwar ist die Scheidung in
Vocal- und Consonanlcn stamme gleichfalls durchgeführt, wie in dor
TOn Hariel-Curtiua'ßchen GrammBÜlt, ab«r innerhalb der letzteren
wieder die TSicilung in Vvrb^ »mta und liquida nach älterer Wei^e
Torgenuitiuien. Im einielnon ist ^s Gertli durcbaua nicht so wie
Ton Hartpl gelungen, sich von veralteten und heutzutage verwor-
fenen Ansichten loszumachen und dieselben dadurch auch aus der
Schule zn beseitigen. Ich bemerke in dieser Beziehung Folgendes.
Die Erklärung des Dativs Plnr. der -sir-Stämrae §. 24 unter Vor-
weisung auf ^. 84, Anm. 3 durch unt«ri}liebenc Ersatzdelinung ist
leicht durch die richtige zu ersetzen, vgl. v. Harte] -Gartins §. .'•(>, 3
Anni. I ; dbriyens ist auch schon in andr-ren Schnlgrammatiken der
richtige Tliatbßgtand gelehrt. Von den J^. 2^ aufget'dhrten Üeispielon
für Epeuthose des i kann eigentlirh nur ^aivouai vor dem Forum
der Wissenschaft bestehen. ^. 1>1 wird fAliichtich gelehrt, dass -est,'
(Endung deg Acc. Plnr. der Arljectiva auf -r?) in ng contrahiert
werde; eji muss heißen: .,l)ie Form des Acc. Plur. ist gleich der
das Nominativs" , wiy ja Gortli im §. 96 von dem Acc. Plur. der
elidierenden a Stämmi> riclitlg lehrt. Auch bei den %. 99 behan-
delten f-Stämmen {fui^iov und Consorten) hätte die Wissenschaft
zu ihrem Recht« kommen kOiinen, ohne dass die Schule Schaden
gelitten hätte. Geradezu unverantwortlich ist es aber, dass g. 185
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fM (ifcp*n^ (5r. M) iM £0^ mcM >»-. :&. 1:^1 ist fielsdi tb-
|«IMII htm^-ifffp flau /xav-e^ipr» St. 138 st gvu ofthAngv
W«iM nN«f tfHT' neli /«x- als Stiwiatwa v ivo|ua aagtgwbML
tfl Mrlg« amm Wmäkm TeftkalfmcMbma wccm ilcr a. a. O.
mmMk gtmKHtm TonAft aidi ferner xn BeiiäUmg liiiiitini
4. Da« trm Gdntbin' neo hFfamgtgafcia EkataUrbBch Tgo
tktmiit und W»nfirh LtirtHi »«hr ri>ichba]ttg«n, ^cvt gnrthiUo Stoff
vnt KinAbnnfT 'It ^nrchiachtm Fonii''iilfil[r«. Bei der Anunlnu^ der
L«hr«t rorn Wrbnm ict di» &lUro '•Veise mafigetKnd gsTaero. S. 1
bU 0. )'f4 (rntheilt''n tU'n eiiyr^ntUclirn tbongestoff und mr in iwei
At»UiRiliirii(<'n. Iii«* X9t. 1 -1) l'catelien ziuu grOßten Tli«ile ans ^iv-
cliiarlicri und di'uUfbnn 8t<iclcfn. die nur einzelne Säl/.o cDthatleu,
Jffdorh Rind «iniKn zni»iniiieTihatiirRndi> Stück« auch in di<^«n Tbeil
»utKiiKmimm, t. U. K. Ü {H. i2) „llt^^ und Flässe Grieche tüands",
g. T, (K. 24} „Atiikti", S. 'l'ü „Uah Vaterland", S. &8 „Di» Armath
RfoSar H&niinr Orii-i-lifiiUtid^", ü. (jj „Die KIepIii<nU>D am Fuße des
Allan", H. (in „Timiin d*T MimRchnnlcind", S. 77 „Das Lvben oine
BrliiinhfltitKi", I)nr r.write Ahtscliiiilt i'nthAlt Id -i^uitamnienhängende
Hinckv, IffHondortt iiijilinlugiBrhcn iiiiil gesch'tclitllchPn Inhalts (S. 85
bi» N. lO-l). Darimr UAucn Srt a&opifiche Fabphi (S. 105—113).
dfr MyUiTi« vftin Hcrcult-v. dor rincb Apttllodor b^urbcitet ist (S. 114
Mh K. l'2i), endlich die GoHfthicIttc di-s zweiten niossenischen kriogcs
niii'ti PtiiiNiiiiiiiH (S. 12^— 13!(). DivHO kur/.0 Inbalteangabe zei^t die
UitjclilKLlliKlioit doN tfpbvLvnen StofTcH, dor TW idlem geeignet ist
Scu/ftrt B., Dratsche LitentnrdenkmAler, angez, w. J. Minor. 533
das Interesse dor Lernenden rn weckeD mid biedurch eine wesent-
lichfc Vori>edmpuni; fÄr eintn gedeihlichen Unterricht errällt. Die
den lu-^aminciilfäDffenden griechischen Stücken (S. 85—104) ange-
fngten deutschen cbent'oUa ein Ganzes bildenden Stöcke enthalten
meist pasüend angelegte Versionen des griechischen Stoffefi nnd
dflrften sich recht gnt zur Übersetzung ans dem Stegreif eignen.
Auch die einzelnen Sätze, soweit ich dieselben durch ec-scheo, scheinen
mir im ganzen recht paasend zn sein. Kin ans führ liches griechisch-
dcatsrhcs (S.140 bis 220) und deDtsch-griechlscheä WArterverzeich-
tili (S. 221 — 251), sowie ein syntaktischer Anhang (S. 2rt2 — 270)
bilden den Schlnss des Rnches, das sicherlich der üeachtnng oller
betheiligten Kreise wert ist.
Innsbruck.
Fr. Stoli.
Deutsrhe Literatnrdnnkinaler des 1^. und 19. Jahrhunderts,
io Xeudn(irk«n biTHu^gf^^ben von B. Souffert. 26: Juliuin Büh
ScbletreU &sth«tiMhc und dramatnrgiiiche Schriften. Heilbronn 1BB7.
CLXXX a. 226 äS. 8*. 4 Uk.
Das rorliegende Heft der Heilbronner Sammlnng bietet aoßer
dem willkfimmenen Nendmck der Schlcgel'schen Ssthetisclien Schriften
eine uinriini^reiche Kinleitnng des Heraosgebers , Johann von Anto-
niewicz. eine ausgezeichnete Leistung, welche die Herkunft nnd
Nachwirkung der Srblngel'srhen Ideen bis ins einxelne verfolgt. Als
Aasgan gspnnkt werden die Schriftsteller und Schriften der Academie
rojale dos inscriptiuns et heiles lettros überzeugend nacligewiesen:
überein Btttnm äugen Sp&terer werden in einem Falle: in Hezug auf
die Frage nucü Wahrheit und Wahrscheiuliobkeit noch bei Goethe
nachgewiesen.
Gerade an diesem wichtigsten Punkte seiner Abhandlung öl>er-
springt indf'ssen der Verf. eine Beihe von Mittelgliedern, welche
von J. E. Schlegel fast bis anf (loethe fortleiteu. J. E. Schlegels
Anfe&tze, welche dem Principe dor bloOen Natnmachahmung gegen-
über die Forderung aufstpllon . dass ^die Nachahmnng der Sache,
der miin nachahmet, zuweilen nn&hnUch werden mdsse", sind in
den Vierziger- Jahren in den Gottsched* sehen Zeitschriften und den
Bremer Beitrügen erschienen. In den Fünfziger-Jahren setzt Le.ssing
in dem Briefwechsel mit Mendelssohn (Hempel XX 1, 94 ff.), welcher
durch die Briefe über die Einbüdongskraft im Spoctator beeiulttissi
ist (rgl. H. V. Stoin, Die Entstehung der neueren Ästhetik, S. 133,
mit dem Briefe Lessinga vom 2. Februar 1757), bei dem Genüsse
von Kunstwerken, welche das ScbreckUcho darstellen, zwei Momente
voraus: der erste, in welchem wir das Nachbild für da.« wirkliche
Criiild halten ; der '/.weite, in welchem wir erkennsn, dass es nicht
das Urbild selbst, sondern ein bloßes Bild ist. Diese Lossing'scheu
Gedanken Ititirt wiedemm .Mondelf-sohn weiter (s. Gesammelte SchrUteu
rv 1, 4^) ond gelangt zu dorn Schlussatze: .,Die scbOnen Künste
534 Sevffert B., Deobcte LitcrBtanleuliniilcr. nngei. r. /. JXi«w.l
sind eise NachahinDnjBr der Kainr, aber nicht die Katar Mlbit". Id
seiner „Khapgadie od^r Zni;ätT.e zn den llriefen aber di« KiDjifo-
düngen" (17f;2 in den „Philoßophischen Sclirifton**) sind dieMÜcs
Gedanken ftffentlicli vori^ctrnp^Gn ; ich verwoiso auf meine An*irw
m 73. Band der Kflrficbnersclien Natiunallileratar S. 224 ii.. utl
in Betreff der niatbematischen fWolff'sclicu) Melli(>de kummt aaci ilr
Aufsatz „Cber die Wahrerheinlicbkcii" aus den „Fhilogf^phiw-Jiti
Schriften" Mendelssohns in Betracht. Vor Gn«th» slx^r sttiil dir
Lehre vom schrtuen Schein der Kunst in Schillers Briefen ö:i*t i'
Ästhetische Kr/iehnng (26. Brief) und, -Brie Scliillor hier iwiki-h
dem logischen und Ästhetischen Schein antorsrlmidi-l ood In
Pr<)Iog zum Wallensiein die Mose preist, welche ihren Sdieiii ^r
Wahrheit nicht betrüifllch uiiterschieU, st- finden wir \w\ i.t
Schlegel (Eiiileitang- S. CVIH) die Cntorsctieidoni; zwiRchea liiKr
vergnö^nnden nnd belehrenden Kachahmnng aaf dor einm iid4
einer betrügenden Xarhahmung' anf der anderen Seit^. P;n ' '
folgt Goethes PröpylScn- Aufsatz über die Wuhrheit nnd Wai.
lichkeit der Kunstwerke (1798): mit weHiem der Am:-.ii •■■•■■
Diderot und die Propyläen überliaupt dcnfelben principiflUi: "^i ■
punbi einnehmen, welchen gleichzeitig Schiller als Dichter t-i ' ■
beiden Schlegel alE> Kritiker gegenäl>er den Kotzebnes and 11 t'
vertreten. Oass Antoniewicz des romantischen Nepoten dej ut^nr
Schlegel gar nicht gedenkt, ist eine etupöndliche Lacke: «wo
Recensioncn der .Teiienser Litoratuneitiing (171)7) bekAinpft WiL
Schlegel mit nnd noch vor den Ooetli'e-^chen Propylien di» M*
blußu Natumarhahmnng zielende Richtung l)iden>ts nnd in d«B B0-
liner Vürlesungen (s. Neadruck Heft 17, S. 94 ff ) hat er 1801 i\*
NachahiDungs- und Wahrscheinlichkeitstheorie des 18. JalirkonMs
ain grSniUichBten vorgenommen und widerlegt.
Aaf die Romantiker, bei welchen man wegen der «erwn*'
schafUichen Be/.iehiingen lun längsten Nachwirkung ScUegnl'M^
Gedanken v(>raait7.tii^etzon geneigt ist. wenn die piet&tloee Jfl^
tunsD Namen auch ebenso selten als den Moses Uendolsaobns AffuL
finde ich bei Antoniewicz nirgend» hingewiesen, obwohl ein heiUa-
figer Fingerzeig gelegentlich wohl um Platze gewesen w4re. J- E-
Schlegel vertheidigt den Vers im Drama gegenöl er den Alri«*^
rangen des Nutürlichkeitsprinciiies: W. Schl«g*l bekämpft DW«'*»
Lessing und Krigel wegen der Prosa in ihrun Dramen au dtt*
selben Gesichtspunkte und verlangt fnr jede Gattung von PoM>e ^^
lihythmns. Be.ichtenswert scheint mir auch der Gedaiiko J- ^-
Schlegels (s. Einh-itang S. CXV). nach welchem der KAnsttor di>
Vorbild seiner Nachahmung nicht allein der Natur, Bundera »**
der „Tradition" entnehmen kann: d.h. erstellt nicht df« ti»««''
stand dar. wie er ihm ert^theint und dem Zuschauer noll*t<^
nicht, sondern er stellt „die von dem Gegenstände im Bin^^
sein der Slassen fortlebende Ansicht" dar. Also eine
Productiun in zweiter P*tten?, welche einen «ichon f-ium
Stuffert B., Deatuhe Literatardenkinfller. angei. v. J. Minor. 535
Stoff noch eiomal formt, wi« b«i d^n Romantikern die Diditoiig
*ret auf Gnind der »»Mr. „Mythologie" zustande kommt.
Di« Beinifrage bat Hr. Kmil Stern in ouserem Seminar für
dsatficlie Philologie ein Jalir vor dem Ersclieinen des Neudnickes
sorgfältig nntersuclit. Rr scheint wir (gej^enäber Autoniewicz.
S. XXn ff.) mit ßecht daa Schwankende in Gottgchßds Haltnng
dieser Pra^e gegenüber stärker 7.n betonen: wenn die Widersprflche
bei Gottsched ftherhanpt lästig Tallen, so ist das am meisten bier
der Fall, wo ihn die Jlnster aaf den Reim, die conseqnente Durch-
fnlininK der Nach ahm unifstheorie (man spricht im Leben nicht in
Beimen, also anrh nicht anf der itühne) anf die Beimlosigkeit
fahrten. Zu den italienischen nnd französischen Eintiflsson. welche
AntODJewicz {S. XXVI] geltend machte, kommen nach Sterns L'nter-
snchong auch noch eugli&clie. Ich la&se ihm hier selbst das Wort:
„Qotteched kennt Drvden (Krit. Dichlkuust' A9]) und citiert dessen
Essay of dramatic Poesie, in welchem die Beimfrage einen Hacpt-
pnnkt der l'ntersnrhnng- bildet (der von Gottsched citierte Satz
steht in den Pramiitisli Wnrks of John Drydeii 1725. Hd. I, 62).
Allerdinge beschäftigt sich der Kssay mehr mit dem Tranerspiel
und auch in ßeiLog auf dieses wiodemm luohr mit der Frage, ob
Beimvers oder Blankvers für dasselbe geeigneter sei. Aber soweit
die Formirage der Eouißdic eri^rtert wird, stimmen die Ansichten
Drydens, der ein eifriger Tertheidiger des Heimverses ist. mit denen
Gottscheds in der völligen Aassrhii^ßung desselben überein. CriteSt
einer der L'nterrcdnor. welcher die Reiiiifeindo vortritt, sagt: I have
therefure only to aLrirni tbat it (der Keimvers} ie not ailowable in
serions plays; für comedies I find von already ronclndiiig with me.
Darauf ein anderer, Koander: Bot before [ proceed to anf^wer yonr
olytctions, I mnst first remember yon, that / fxetudt alt fomedt/
ftom my defence. Dagegen wird der reimlose Blankvers den
EomOdion gelassen. Therefore at most'tis (der Blankvers) bat a
po«tic prose, a sormo pedestris, and. as ciach, most fit for come-
dles, wbere I acknowledge rbvnie to he improper. Dass der Unter-
redner Crites fast alle Giüride Straubes anführt, wird nicht anf
directen Znsaramenhantr znrnckführon, wpr seine Worte beachtet:
I will not on this occasion take tlie advantage nf the greater number,
bnt only arge snch reasons ngainst rfayme, as I Önd in the writings
of those wbo havo argned for the otber way. Dasselbe hätte Straube
Tor seine AblLindlung schreiben k^tnnfn. Dagegen ist iliiii einß ge-
wisse Conseqnenz in der Iturchffihmiig des Gottscbed'scben Nach-
abmmigsprincipcs nicht ubznsprßchon. In diesem Sinne Ist es denn
auch zwar eben kein besonders phantasiernller, aber ein nicht gant
nnzotreffender Vergleich fa. S. L), wenn Straube, der in dem ..bloflen
Worte" dia Materie der Dichtkunst sieht, den reimenden Komödien-
dichter mit (•nicm Bildlianer zutiammensteltt.. der „in seine weiße
verlertiute Arbeit lantpr kleine Quadrate einhant." I).i8 Tertinra
comparationis ist eben jenes Plus, welches in dem einen Falle durch
I
&3H Stuffert K., Deatscbe Utcratiirdünkni&ler, hnzea. t. J. Slmor.
das nim.Qfüg'cn der Verse, im andoren durch das der QssdnUc
dar schon lerti^on NarhahmniiE; entsteht/'
„Interessiiiit ist es in der Polemik, die eich in d«r Fo
zwischen Dryden und Str ßobert Howard wegen desEssarar!
matic Poesie nntspann , nicht bloß di» rationalistischen Gt
Straubes g'e^en , sondeni aadi die idealtsti sehen GrSnde E. ScU«^
für den Keim ine Feld fähren ?.n sehen. Drnlpn fahrt niUilkh
der Abhundlnn^ Dofence of an Essay of draniatic Poesie, weldie
«weiten Au6^al>o von „The Indian Eiupcror^ als EaUregnaug
die Vorrede vou Howards ^The dute of Lerma" beig^Bbto
als Hanptgrmnd für die Verwerfang der Prosa in Traaer^pi«!«
becaase it ia too near the natare of conrerse, thore maj \»
great a likeness; as the tnost skiirull painters alBru), thit
may be too near a reaerablanc« in a pictnre: to take everr
ment and fentnre is not to raakc an exc^Jllent piece, tut to
8ü much only. as will icake n beactil'ul reHemblance of the wlia
nnd with au iugenious flattery of uature, tu beighten the tfouf
of ßoine partH. and hide the däroniiitiea nf the red." Auch
«timirt Dr^'den mit E. Schlegel äherein, dass er (huigo rur Bo
de la Motte, s. Kiivleitnng S. CXII) das VergnSgen als die H«b
Sache in di-r Kunst bezeichnet: for dclight Is tbc chief, if ncpt
only eudofpoesie; instniction caii be admittvd, but in the
place, for poesie only iiistructs as it delighta." Direclo Abbi
beit E. Schlegels xm Dryden soll damit nicht behiiaptet we
„Noch eine weitere ^\nalogie bietet der enerlischo Eeimstn*'
mit dem deutschen dar. Sir Kobert Huward, der Gegner des 1t«i)
schreibt irereirate Trauerspiele und Dryden verlisst in der Vor
zu „Aorengzßhe", später auch in der Praxis die Sache des ß«a
So dichtet Straube im .lahre 1 750 eine versilicierte Tb^rMtil
der „Nanine" des Voltaire nnd fflr Schlegel ist der Vers
nicht mehr die allein hpr^rbtifirtc Form der Dichtkunst. In di*
Sinne spricht er sich im XXXVni. Stück des „Fremden" aas-
wird der Brief eines Dänen abgedruckt, der sich über die P»
folgendermaßen äußert: .,Si»> sprach in Versen, denn wio tCo
die Poesie anders reden?" Schlegel macht dazn folgende Ai
knng^: „Ich öbersetze die d.'mifirhen Verse, die der Hr. Verfasser |
diese Schrift eingeHochten hat, nur in ungebondenerSchrej
art, nm die Gedanken in ihrem viSlligeu Xuchdrnck xa b»
nnd weder von dem Meinigen etwas dazu zu thnn. noch toh
Seinigen etwas wegzulassen, und ihn zugleich zu erinnern.
«r sich irrt, wenn er saiit. dass die Poesie nicht auder5
Versen reden kßnne". Und auch der Reim hat bei ihm den C(
verloren, wenn er im XXX. Sttlck des „Fremden" vom „Joch
Keimes" spricht. Aus der Vorrede „znm Itnliinredigen", »len Brii
an Bodmer rem 16. April 1747 und 18. Seplembi-T 1747 (siehe
CXLI und Sclinorrs Archiv XIV. 50) scheint hen-ortugMhen ,
^ch nun the^'reti&cli wie praktisch zur Beimlosigkeit b«ki
C^irto, Meflstofele uel Fioat del OocUi«, angex. v. R. M. llVrtwr. 537
für velcbe dJe Zürcher Maler Pn>[»agaiida macbton. Ja^ in dem
Irtzten BrierB ärg-ert er sich öbor jene, wnlche die Erfindung der
Bi^iiiie den I^UTtdcrn za.sctimben: „Ich weiß nicht, wie man auf
di« Einbildang gorathen ist, da&s die Rotiiio ihrem rrgpnuig im
Norden haben. Die ältesten ialandificben Lieder sind nicht gereimt
und mich dankt, man kunn leichtlicb beweisen, dass man im Nor-
d«! erst von den Manchen, welrbe allemal die Wortspiele ge-
liebt, reimen lernte.'*
Bis bieber Emil Sterns Ausfährungen, welcher auch den Text
fleißigen Stichproben untenogen nnd zuverlässig befunden bat.
Kur findet er 220, 20 das eingeschobene „durch" überßüssig: die
Bedcnsart „lass* dich nicht die Begierde verleileu'^' ist doch ganz
gewöhnlich und erfordert keine Besserung in .«dnrch die Begierde."
Ein Kegister und Inhaltsverzeichnis vermisst man : das eratere wogen
der Fälle weniL' bekannter Namen, welche die Einleitung citiert;
dag letztere , \x^i\ man das »ranze Und) durchblättern mnss, um
einen bestimmten Artikel zu Ündcn oder sich einen Oberblick über
den Inhalt zo vorschaffen.
Wi en. Minor.
Dott. Girolamo Onrto, Prof. nel R. Institato Teenico di Mewina,
Alefistofele nel Faust del Goethe. Messina Tiu. dd Pi«gi«Beo
1887. Vi SS. 8".
Der Herr Verfasser, Professor an der Technik in Messina,
gibt anf wenigen Seiten zur Probe bdb einem am fangre leben Werke
eine geJi^ireiche Coni^tructiun •lea G<:*ethescben Mepbi8to])heteB. Er
ist bemüht, die versrhiedeiien Äußerungen im Werke Belbst für
•in einheltlirbeB Bild zu benutzen, whü anch gelungen ist ; freilich
sind dabei ntle Pragr>n. welche hanptsActilich durch Vischer und
Scherer aufgeworfen wurden. auDerachtgelaesen. Der Plan wird als
ein uoverschoben festgebaltooer uufgefabst, ja us wird versncbt, die
Terschiedene Stellung des Mepbieitopheles xu dem 'Herrn' im Prolog
und zu dem Krdgeiste im ersteu Tbeüe zu einer höheren Einheit
tnsammenzn fassen .
Als Aosgangspunkt der ganzen Betrachtung siebt der Satz:
U Goefhe, rom'f' ntMo, eru pnntriittu ; es war «bar. 80 meint Herr
Professor Curto, ein puetiHctier, kein {ihilotiophiscber Pantheii-aiuä.
Die Gottheit als owrg eneugende Kraft in der Natur strebt ihre
Idealf zu realisieren; was üireiii Ideale nicht entspricht, wird zor-
Stf'rt, um einen Neu- nnd l'mbildungsproces« zum Höheren dorcb-
ziunacben. Die Geister in Goethes Faust sind nun die verscbie-
dcnen Formen, in di>iien sich jene Kraft der Natur, d. b. die Gott*
heit äußert, die einen reprilsentieren die zerstörende, die anderen
die umbildende Seite jener Kraft Der Erdgeist vertritt alle Erschei-
nnngen auf Erden, aber p^^sitiv in ilirer rmbijdting; Mephlstopheles
ist dieJiersWrende Kraft, bftngt aber vom Erdgeist ab, weil er den
<
5:ta Curto, McÜBtofelc nd Paost del Goet]ie. ugCL t. R. 3f. IPti
Bilden zur UmbiMnnp vorbereitet, t-r ist aber ein Th«I ron jm
Kraft, die stets da« Brise vill, nSmlicIi die Zersi/^rrtn^, md etttt
das Qnte schafft, nämlicb die Vorbtireitong einer hSheren, bmtna
Form. Also sowohl der Erdifoist iils Mephi&tophelo6 sind Tlieili ibr
Gottheit. Mephistypliekfl ist dem Meiisclicn iiöthig, — tiud da l*-
g9gnet sich Curto mit der Aaslähnrng M. Kifcrers (G(>«thei Fiol
nach seinem reüt^iAsen (rehalte S. 26) — damit der M*>re<-ii djcU
erachlafTe, damit er den unterschied zwischen seiner Kr^rh^inmifi
nnd dem Ideal erkenne und weiterstrebc. Goethe« Faost nnairtJi
Bildnngsgeschichto eines Menschen: im ersten Theile die noi
lische, im zweiten zuerst die ästhetische, dann die bänrcriicM^
ErziehoDiC des Menschen. Es ist ein Streben sich za vo!
Fangt wird also immer unabbänplger von Mephistophelea und p»
winnt seine Wette, da fr zn jener Hf'he mensrhlirher VrllaiioDf
gelangt, welche nns hier möglich ist: znr Besfegnng des Egoiio:
Dies ist der im allgemeinen nnzweirelhaft richtige Ged
gang des Heim Ctirto. Zwischen ihm und lüeger, mit dem «rsi
häufig genug berührt, findet s!cb aber hHU])tsfichlich der CrMT'
schied, dass Curto vor allem das einheitliche, Hieger du nidA
übereiniitimmende ins Ange l'asst, dass jener den Fanst au «IS
abgpflcbloH seile s Kunstwerlt. dieser als ein Stfickwerk anffaüBt. jrnt
dio Sänle, dieser die Säulen trommeln betrachtet, Curto alw d»
Fragen keine Aurmerksamkeit schenkt, welche Kieger gerade vidAig
sind. Wir kommen Jedoch über die Tliutsache nicht hinwfg, and
bei Curtoa ConBtrnrtinn nicht, daps Mephistoph^les narh dem Pw-
log vom Herrn, nach der Scene Wald und llrihle vom Erde-ei»:! fl
PauBts Gesellen gemacht wird. Es ist eine Siiii ' "-i"
irir sagen, der Erdgeist ist die Erscfaeinong der'-' i Hu.
also ist Hephistopheles als die zerstörende Kralt auf Krdeii Hwotu
ein Thell des Erdgeistes als der Gottheit. Tielleiclit wird dtfHffr
Verfasser, dem man Gei&t nnd genaue Vertrautheit mit dem ?»^
und mit Gootlies Werken im allgemeinen nachrühmen kann, diu«
Pnnkte in seinem grßlJeren Werke mehr nachgehen nnd aucli da
dentschp Literatnr Aber Faust berücksichtigen, denn sein» A»f"
fassung von Mephistos Wesen ist sonst ganz richtig. Er hat, toni*
ich bei der Analyse des Schriftcheus nicht näher eingebni kacntii
die verschiedenen Züge des Mephtstopheles selir geistreidi
seinem allgemeinen Gedanken in Einklang gebracht: anch klfiO'
wird erklftrt, su t. B. wanim Mephistopheles Herr ftt-r Ratten lad
Mäuse, der Fliegen. f'rösrJie, M'atiz/^H, Lauste oder .S'oAn liuCi
USW. beißt. Gewundert hat mich, dass Jlerr Curto den AntboD d*
Mcphistopbeles am llomnnculus nicht entwickelt hat. Für dii 'f^'
gemeinen Gedanken seiner Einleitung beruft sieb der Herr Ver-
fasser auf Goethes Gedichte in der Abtheilung 'Gott und ^W^'
ich verweise noch ad" die Bestätigung seiner Ansicbten l**^
Goethes herrliches Fragment 'Die Xattir. Aphori^tisrh' aod dsr^^
Tenchiedeue ÄnCeningen an Eckermann, wie in den ho^moA^^
itstß,
1 i»n
Seaia, Vorlesanfren des orientalischen Museatns, angez. v. Kronen. ö39
anf Wieland, auf heimcreprangene Brüder, auch der Promethens
mQ88 herbeigezogen werden. Herr Prof. Curto sagt S. 3 beschoiden,
er unterwerfe diesen Vorläufer seines am fangreicheren Werkes dem
ürtheile der Fachleute, darum möge er die Andminngen im Vorher-
gehenden bei liönltiger Gelegenheit nutzen. Jedesfalle ist es er-
freulich, daSR sich in Messina, tto einst Goethe so merkwürdige
Abenteuer mit dem Gouverneur erlebte, ein Mann eingehend mit
dem deutschen Dichter bcschäitigt, welcher von Meesina die Über-
zeugung mitnahm, die Ansichtvn dieser uacleru Itisulaner seien
wrt der seinigen so sehr verschieden^ dass ihnen sei» tiilhfrer Vtti-
gang tceder Freude noch Trost bringen Ivnne (24, 297).
Möge der lamro di mmjtjior niole bald erscheinen als neuer
Beweis, wie man in Italien den glühendsten deutlichen Verehrer dieses
Landes ehrt und tttndiert.
Lemberg, 25. Mai 1887. E. M. AVerner.
Vorlesungen des orientalischon Museums. Vortrag des Dr. R.
T. Scaltt. Privatdoccntcn an der k. k. Universität Innsbruck, über
die wichticsten Beziehungen dea Orientes zum üccidcntc im Mittel-
alter and Neuzeit, gehalten im orientalischen Museum am 26. Jänner
1887. Wien 1887. Verlag des orientalischen Museums. 8°. 4(> SS.
Dieser mit reichlichen Bemerkungen ausgestattete Vortrag
beschäftigt sich zunächst mit dem „Übergangsgebilde" zwischen
dem Orient und Occident, mit dem byzantinischen Kelche als poli-
tischer Schöpfung, mit dorn Goprägo der Stadt Constantinopel, mit
dem byzantinischen Stile und mit der Eigenart byzantinischer Lite-
ratur, in welcher sich ein „Zug nach dem Osten" unverkennbar
geltend macht. Syrien wird als „ehrlicher Makler zwischen Ost
und West" bezeichnet, der es auch noch (>44 unter arai)ischer
Herrschaft geblieben sei, und seine vielseitige C'ulturthätigkeit er-
örtert. Durch Vermittlung Syriens, theilweise untT dessein Ein-
flösse trete das arabische Volk „durch seine Verwiscliung der
Grenzen zwischen West und Ost an die Seite, erst später an die
Stelle des syrischi-n Mediums". Die Araber nehmen zunächst die
Wirkungen fremder Cultur in den eroberten Ländern auf, dann
ringt sich ihr Volksthum von fremden Einflüssen los und be-
reichert immer mehr den Werten mit den eigenen Cultursrh ätzen,
deren einzelne Itichtnngen der Vortrag beleuchtet. „Xuch der Mittler-
rolle", beißt es weiter (S. 22}. „die nicht allein arabische Herr-
schaft und arabischer Handel, sondern auch arabische Wissenschaft,
Sage und Dichtung gespielt, tritt der Westen selbstthätig auf und
verpflanzt, getragen durch religiöse Begeisterung, ritterliche Kampfes-
lust, Freude am frolicn Wagen und Gewinnen, seine Organisation
nach dem Ostfii".
Der Verl', l'asst zunächst die christlichen Feudalstaaten auf
syrischer Krdo ins Auge, sodann die Schöpfungen des abendländi-
schen Bürgerthuins im Osten, ihre Ansiodlungen. ihr Handels- und
hiU yordfufi^cht, Die franxOsische n«Tolot)oii, angex. v. Krone»,
Gevcrbelobcn in der Lereuito. — Nnn kömmt das Mongolen Tolk
an die Beilio, gloichfalls t-iii wiclJÜges Medium zwischen der Cultur
des Morgen- und Abend lim des. Seit 1386 „geht daiin jede Ile-
zielimii^ mit dem fenien Osten niiter" ; der „ungehenere TOrken-
wall" sclißidct den Orient and Ocridcnt, bis der abeDdlandisclie
Handelstrieb den Seeweg zur Krschließnng Südasiens benützt. Mit
«iuem Ulicko unf die moderricu geistigen Wcdisclbezielinngen zwischen
dem Orient und Occidont schlielSt der VortrI^^ , bei dem eine
allzu gesnclite, an Bildern und Antithesen überquellende Sprache
den vollen und reinen Eindruck etwas stört.
Die französische Itevolution von 1781). DftrU'f,'U]iL' ihrer Anlässe.
ihrer Ziele und ilirer Mittel, von P. 0. Fruili. t. Nordeurircht.
Bt-rlio 18S7. Verlflir Ton WiegantU und Ginnbonn. VI o. Ä-iö SS.
S Mk.
Es ist ein eniBte» Bach aus der Feder eineR hochgestellten
Staatsbeamten, mit dem wir es hier zu thun haben. W.<is es will.
besagt dontlieh das Vorwort. Der Verf. iindet, „dase die in Deutsch-
land üblichen Darstellungen der franzüsischen Kcvolutioc vom Jahre
178H nnd ihrer Zeit, soweit der Verrasser orientirt ist und nicht
am geringsten in den Bächeni, welche zur Unterweisung der Jagend
bestimmt sind, im großen und gair/.cn noch immer zu sehr untor
der Schnnfärbei leiden, welche i'w dem rnit^turze der alten Gesell-
schalt zugeneigten IranzCeisctien Schriftsteller mit ihr getrieben
haben". Der Verf. fülilt sich verjjfliclitet, dem deutschen Lese-
publicum die wahre Katar der fran/.^sischeu Hevolution vor die
Augen zn fahren, und zwar in einem „kungefafstan Besnmö" aoa
den nmrangreichen Werken eines liabauine, Capefigue, Tocqne*
ville, M. A. fJ ranier de Caesagrac nnd Taine, mit Zugrunde-
legung des Rankeschen Werkes über die franzrisische Geschichte,
soweit es die einleitenden, historischen Tlückblicke auf die frfiheren
Jahrhunderte betreffe. Diis Ganzi- zerfällt in die Einleitung and
fünf Üurhor mit einem Scblusswurte. Die KinleJtunir geht von dem
Gesichtspunkte aus, dass das fränkische K'^iilgthum, ans der Kr-
obenuig von Cbledwig hervorgegangen, ein germanisches, dem ein-
heimisch romanisch-keltischen Volksgeiste fremdes Element war, und
entwickelt dann weiterhin, wie einerseits durch die Vernachl&ääigung
der höht^ren Gesell schuf taclasson von Seiten des in der neueren Zeit
immer absolutistischer gewordenen KSnigthums eine schrolTe Scheide-
wand zwischen Aristokratie nnd Bureatdcratio erstand, andererseits
die Feindseligkeit des Bürgerstaudes und der Massen gegen die
bevorzugten GeburtsstSndc erstarkte, bis der Bürgerstaud im rechten
Angeiiblicke in den Kampf der beiden höheren StAnde gegen änn
Mini^tenibsoliitismus eintrat und die gesellschaftliche rmwAltang
herbeiführte, um als tiers d'i'tat zeitweise von der PObelherrscbaft
ftberholt zu werden. Die das Frtncip der Gleichheit anstrebendoa
Nortlfntl^eJii, Die ftaiii&stKhe Revolution, angez. v. Krvntn. 541
L«IdoDschaft«n der Demokratio fährten zur Vornirhtnngr der ersten
Stände und 2U dem ^großartigen Wedisel im Besitze.
Das erste Buch (4 — 50) bietet eine hiatorische Übersicht der
Entwicklung der VerfiiSHung^zustlndo in Frankreich bis y.iir Anf-
ISsnng des Parlament'! von Paris nnd seiner spÄteren Wiederhar-
BtelloDg. — Im zweiten Buche (51 — 76) kommen die Gesellachafts-
zost&Qde, die Sitten und die Selbetvonraltung zur Sprache, während
du folgende den Elnäuss der Schriftsteller, der Encyclopftdieten
nnd Ökonomisten behandelt (77 — 1(7). Cnter dorn Titel „Die Kata-
Btrophe" kritisiert der Verf. im vierten Bache (98 — 191) die ad-
ministrativeii Beformen unter Tur^ot, den Eintritt Neckers in das
Mini^ti>rium und das Deficit, das Hinistortuni Calonne und dia
Berarung der Xotablen. die Haltung den neuen Pariser ParkmenteSt
die periodische Presse Im Dienste des Mintst'>rinnis, die beider*
seitigon Streitkrätto. die ersten gewaltsamen Ausbrüche, den Wieder-
eintritt Neckers in das Ministerium und die Bernt'nng der General-
Etände, die Verwelv^eriui^ des Gchorsauie und den Sturz der ajten
Monarchie, endlidi die .,Mitsrhnld des KüniKs" duri'b Mangel an
Selbstvertraoen. Meinnnt^sverachtossenbeit in allen politisclien Fragen,
Mangel an Mnlli der Initiative nnd Nichtanwendung zweckdienlicher.
leitgercchter Gewalt. - In zwei lAngeren Anmerkungen (S. 189
bis 191) stellt zunflchst der Verf. der französischen Revolution von
1789 die 8^>äteren Umwälzungen am Continente. so die Bowegmig in
Proulien (1>*40 — 1848) aji die Seite und citiert die Aussprache
Capeligues ond Taines ober den politischen Wert der von der con-
Btitttit-renJen VersÄmmlmig deiniiäfbtt zustande gebrachten Ver-
fasstuigsurkunde von 1789. Im letzten Buche (192—224) „NocJi
einige nützliche Seitenblicke". heschAftigt sich der Terf. mit dem
Palais Buyiil und dessen Gewalt-Rrbeii, dem Ja<:obiner-C)nb and der
„Commune", mit den „KmissÄron" des Terrorismus, mit dem „ Kro-
kodil-C^ltas" der Kevolution. sodann mit den -larobinem, der
Herrschaft des Clubs über die gosetzgebondpn Versamuilnngei)
durch Zuhilfenahme der Vnlkshef«, mit Mirabcau, bezieh angsweisc
mit Lafayeito. — „Zwischen den vielen Verbrecliern, welclio in der
franzüsischeii Kevolution eine Itolle gespielt haben, jetzt aber,
Gr^ttlob! dem verdienten Absehen der Kachwelt verfallen sind,
wandeln noch immer einige Gestalton, welchen es gelangen ist,
sich mit einem dauernden Lichtscheine zu umgeben, v<ir welchem
der Uneingeweihte oder der Neuling in politischen Dingen in scheuer
Bewunderung oder ^;^lrerhietong glaubt, nllzfiit den Hnt lüften zu
müssen. Die eine dieser Gestalten vordankt ihrer tiLinisrhen Kraft,
vorzugsweise auch ihrer Lunge, diesen tAuschendeu Lichtglanz, die
andere dem angeblich uobeäeckt gebliebenen Scheine ihrer söge-
n&imten Bürgertngend. Diese beiden Figuren heifien Mimbean und
Lafajette."
Dem Verl'assf^r gilt der eine ,,zwar mit großen geistigen und
kOrperlirheri Mitteln ausgerastet, aber als ein im Gmnde des
M2 GHSserote, I^itfadeu für d, SlCTcometrlc. ang. w. J. 0. HoUnifiii.
Herzens ilurch and durch verdorbener Verrfilher" — der udm
als „all sich schon uiittelmAßigrer aosgrestattet, nnr ein dorcb bIei-
veretandene «nd hohle nix:trinen entnervter Phras^^nheld". VondiB
Girondisten heiQt es, „sie waren Tri n taktische und ehr^dchtige Qtisüt.
und dies allein war es, was sie in dc-r Zeit allgemein polititditf
Unordnung als füliigc KOplo gelten ließ**.
Im Schkssnorte endlich beißt es u. a. : „Es herrsdlbt ifa«
niemals in :ülen den drei politischen Parteiprogranuuea, wdcbtdit
Kcfe von l'aris dt>m übrigen Paris aufzwang, nar ein« Spar irni-
licher Idee, von Theorie oder pnlitischem Systeme. !tlan st&nlt in
KOnigthum nicht etwa zu Ganst'^n einer IfepQblilc, sondNii «iltitk.
um eine allgemeine Verwirrung herbeizuführen, während w«lAw
gut zu fischen war. Man schlug das Cbristenthniu nicht nieder «l*i
zu Gunsten einer auTgeklArt«!! Philosophie, sondern «infacb u
Gunsten eines bloß bestialischen Atheismus. ITod wenn man toMit
die feinen Formen und Sitten der franzfisischen Gesellücfaaft in di« AcM
erklärte, so geschah es nicht, ntu etwa zn bloß größerer KinfkdiM
zurückzukehren, sondern weil man «s nicht anders verstand, aUbbC
noch ein Grobian zu sein "
Das geuöge zur Charakteristik des Buches. Was sich om im
oben citiertei) frunzCsischen Werken gegen die innere Berechtigvnf
der franz&sischeD Revolution und deren ideale Auflassong u Ab-
würit-n »aminelti ließ, das hat der Verf. mit ebensoviel Schlrfo all
Unbedenklichkeit getban. Dass diese „Anklsgescbrifl", dies« pA
Beleuchtung der Kehrseite eines wettgcschichtliclieii Rrvignisses^ d*
elirlichst^n und vollsten Überzeugung staiumt, ist ebenso anlii«!r1i>')
als es zwecklos wAre , darin mehr oder etwas anderes sucht n
wollen. Das Buch iüt nicht die organische Gaschichte einer Bewt^iu^,
die ein Hanptgliod in der Kette der sociaipolitischen und geirtigen Ent-
Wicklungsepochen der Menschheit bildet, und deren bleibeoder Mb'''''
schlag fSr den allerdings theuer erkauften Weiteraufbuu nenzuüiebff
Bildung, aus einer dunkeln Flut menschlicher Leidenschiftea abS*"
setzt, nicht alfi wertli>s erklärt werden kann. Jede Hevolation keimte
politischen Missgriffen and UnterlassungssiUiden, jede nftkrt b^^
von Selbstsucht und Ehrgeiz, jede erhalt das Gepräge du Biti^
naien Geistes, aber keine Bevolution von allgemeiner BadeutoD^
entbehrt der tiefer liegenden l'i-sachen und hf^beren Zwedce* ^
deren Bannkreis, nicht bloß die Leidenschaiten der Massea. «OD^*^
auch die Bestrebungen ihrer Fahrer gezogen erKbelOflO.
Graz. Krose
1
Leitfaden ßr den Tnterricht in der Stereometrie mit
Elementen der Projectionslelire von Dr. Carl Gasi»r^'
<.»t)*rlehr*r am Dorulhccn städtischen RealgrmnuiQin in B**^'
Biriin 1885. t^pringir. Pr I >fk. 4l> Pfg
y^ ist erquickend in der Flut von Lehrbüchern der * ^
■uetrie, welche allj.'ihrlich den Bdeberuarkt ober«
'ÖwatroK, leltfkden fBr <I. Stereotn etile, sog. t. I. G. WaUentin. 543
«der das andere zn finden, in irelcbem Ongiiialität der Form nnd
des Inhaltes anzntrtttm Ist Zu diesen immer selteneren Ersehei-
nnngon gebOrt gewiss das vorliegende Bach.
Dor Begriff der Projektion wird vom Verf. gleich anfangs
eingeführt niid uiit ihm ^earbeit4?t; dadurch war os mOglich, die
Grandlebren der Geometrie des Raumes iu geuetischer ^Veis(^
zu entwickeln und eine Verein faclmng der Darstellung und im
Sprachgebrauch e herbetzofübren ; andererseits bat der Verf. durch
diesen Vorgang erreicht, dass der .stereometrische Unterricht mit
dem in der l'rojoctlonslehre in stete Beziehung gebracht werden
liounte. — Die Funilamentilsfttze der IlaumgeoniHrie werden dem.
entsprechend in folgender Reihenfolge behandelt: Stellung der
Geraden zur Kbene, Lage zweier Kbeiien zu einander,
Lage mehrerer Kbcnen zu einander (Ecke); diesen Ab-
schnitten folgen die reichhaltigen Capitcl -aber ebenflflchige und
räum fläch !>?(> E>>rper und wichUge Aufgaben über den Schwer-
punkt körperlicher Gebilde.
Die Lehre von den Ecken scheint ßet. etwas allzu stief-
mütterlich behandelt zn sein ; insbesondcra wäre die Congruenz der
Kcken durch entsprechende Fignren zu erlftatem gewesen; der An-
sicht des Verf., die Figuren in einem Lehrbnche mflglichst elnzu-
scbrftßken, kann Ref. nicht beipäichten, da gerade eine entsprechende
Zeichnnng den Schüler die zn erweisende geometrische Wahrheit
leicht erkennen lässt und die logische Dednction forderte — Die
Lehre vun Prisma, Prismatoid, Pyramide und Pyramiden-
stumpf ist ansffihrlicher dargestellt, als es in anderen Lehrbüchern
der Stereometrie zu posebeben pftcgt. — Die tnbaltsbcreeh-
nung der SOrpor warde anf den Satz von Cavalieri gegründet.
der mit Hilfe einen planimetrisclien erörtert wurde. — Unter den
VolnuisbertitchriuiigBU krumnifläcb iger K'ilrper trelTen wir auch
solche, welche meist ane dem eleraentarmathemati sehen Unterrichte
ausgeschlossen bleiben; dies gilt von dem Inhalte den Kllipsoides,
des Paraboloides, der verschiedenen GewOlbe. ^ Vollkommen zweck-
entsprechend ist die Lehre vom Schwerpankte behandelt. Die
i. 33 entwickelte Regel von Guldin verwendet der Verf. einer-
seits zur Coinplatiation von Oberflächen, andererseits zur Bestimmung
vun &rliW4<rpuiikL(<n vun Linien und Flärheii, wenn die entsprechenden
RotatioiiRkSrper berechnet werden krtnnL>n. — Im Anhange kommt
das Pyraraidenproblem, der auf die Polyeder bezngliclie ICuler'acbo
Satz und einige im froheren gebrauchte Sätze znr Be-
handlung.
Die mehrfachen originellen Dednctionen . welche wir in dem
besprochenen Buche üutre&en, die zumeist elegante Darstellung der
Tlieoreme werden uhne Zweifel diesem Buche in Lebrorkreisen
Prennde erwerben.
I
&44 StegeHum». Gnntdr. ä. PifT- tt. InUgralrMli^-, ang. t.
itnvfl
Gnindriss der DiftereDtial- nnd Integralrcchnang. n ^Mf
lot^gralrcchnan?. Mit bflionciertrrKQciEiirbt anf du rivenKluniM«
Betrerfnts trclinisfb4?r Hocbscbulcn rwi M, St rßcniBnn, itil ft>
fes0or an der techniii''ben Hvcbschale u Hatmorer. 4 roiköäü;
ome. und wescntUcb venu. AsE. mit S6 Vigarea iniTrit«. nuiiwm
1886. Hvlwing.
l'ntpr den Lfbrböcbeni der DiffervntiaJ- nnd lQtegra]ri>cbi[
welche den Stodierenden un scbDellet«ii in den Infmit^tiimaJal
ciDiufübirn i;cergr.et sind. Dimnit das BdcIi ron Stegctoa
dMseD 1. Atiä. 1863 erfichieo, eioe der en<teD Rollen ein. Dn
ervähüten Vorzug errvlcbt« der Autor voniohmlirli dadnrrb. iiß
«r sich in ineinen DedaetloDen auf das Wosentlichhte beArhriuu
und das Vorgi^tnurwie dnrch zahlreiche pot frevählt«
illostrierte. Dabei Ud abt>r der Wifcsen^rhafUicbkoit der DanU«!
kein Eintrag gescbeheo. wenn auch behauptet werden moss,
da» TorUegrode Buch gerade in dieser Bezivbuuv dorn iIli;MMii
gescbititcn Lehrbuche der Dirrereutial- und Int ecralrffb
nung TOQ SrfalOmilch nicht an die Seite i^enitetlt v<!rdu) M
lltn mass xicb den Standpunkt Tor An/fen halten, den A» T«
b«i SAhiwi Buche, «elrheri xuitächst für tpcbnische Hoctucbi
b««tiiiuBt ist, notfaTffidigenrei«« einnehmen muMe. An dliM'
Sdiiileo kooBl es in erster Linie auf scbneUe EinliUirBiig:
Stndicmdaa in da$ Gebiet der bAlreren lUthematik an. duittf
TOD deji gvwonnraen SUzen einen baldigen und weiten GelmMb
nueben kann. Nlrbt«de«toveni;:u- hätte Kef. irewünKchL, du« ix
Autor oder nach desMu Tode der Hemngeber de« Torliit»'*
Buches in den ».(»iteren Asflageo desselben mehrfache Emi'
tarangua ugvbrachi bitte. So z. B. wird die Theorie der fi
tiellen Differenlialgleichnngeu erster Ordnuni!'
deren .^mrenduig in der virhtii?en Theorie der PMdien, mM
4tB Kamen eines Monge nnüterhlich gemacht hat. auch mb*>
Teebniker nicht Torentbatten L>leiben dörfen, luutal er in i\i^^
Gel>iete wei^nntliche Anknüp ton getunkte nüt der de$criptiTeQQem*tn*
finden wird. Ebenso darf dl« Theorie der heberen pirtt'Hi
Dif ferentialgleicfanngen in einem solchen Buche nicbt
bleiben; denn sie bildet die notbwendige Kinleitnng Sit rli
Partien der matbematiscfaen Fhrsik. I>er Aokir scbf
m 4*r That — wie ans d«B Vonrorto der frsVn Auflag )>"''
TfVfelit — daran g«4aebt n bab« , «ine Erweit^^rung d«i I^
Stoffe« TonnBiliiMB; im e» fiberiBMhsader muss e> daher ^V^
daM Mil den EndkeiiMa der 1. Aifl. in dieser Bexiefanng »t^
gmdukm ist.
Die 4. Avl. utviekcidet sieb von ibren VorgftugennB»
iucffiM« ab in dwasttwi aildg* ErgAnrangen Torgenonnn«
DnekfiUar usgT'nient u>d die Bewaiie in einer «tieiigaitt ^'
gefC^bM wvdcc. daas femer — nd d« ist t*wm ttifM ^
i'nbedMitaadsto — «ine g«t ancvle^ Tabelle der deducierlao F^
I
Stegemann, Grnndr. d. Diff.-n. Integralrecbg., ai^. v. J. G. WaXUnHn. 545
mein hinzugefügt wurde, die bei praktischen Becbnnngen vielfachen
Nutzen stiften nnd zn welchen man bei ßepetitionen als einem
erprobten Hilfsmittel znrnckgreifen wird.
Um die Betrachtangen in schneller Weise einzuführen, wnrde
die Integration als die amgekehrte Operation der Differentiation
angesehen nnd erst an späterer Stelle gelegentlich der Behandlang
der bestimmten Integrale auf die geometrische Deutung des
bestimmten Integrales als einer Somme von unendlich vielen, un-
endlich kleinen GrOOen eingegangen. Die Behandlang der Integrale
Ton gebrochenen rationalen Functionen und der irrationalen al-
gebraischen Differentialfunctionen geschah in der üblichen Weise.
In der Theorie der bestimmten Integrale vermisste Bef. die Dif-
ferentiation der Integrale, welche keinesfalls übet^angen
werden darf, da sie sich bei der Erörterung mehrerer Probleme als
belangreich erweist. Gelegentlich der Bestimmung von Integralen
mittelst Reihen wurden tn sehr klarer Weise die wesentlichsten
Methoden der angenäherten Berechnung bestimmter Integrale gegeben
und die Simpson'sche Kegel deduciert. Becht übersichtlich ist
die Bectification und Quadratur der Curven, die Com-
planation der Oberflächen gehalten und durch zahlreiche Beispiele
dem Verständnisse näher gerückt. Die Kegel von Guldin hätte
nicht nur angeführt, sondern auch abgeleitet werden sollen ; sie
leistet bei derartigen Untersuchungen recht oft die ersprießlichsten
Dienste. Der Abschnitt über Differentialgleichungen ist —
wenn wir von der oben gerügten ün Vollständigkeit abstrahieren —
zweckmäßig atisgearbeitet. Warum wurden die linearen Differential-
gleichungen höherer Ordnung nicht in denEreis der Betrachtungen
gezogen? Zur Theorie derselben wären nicht viele Vorstudien
nothwendig gewesen. In dem letzten Abschnitte findet man eine
Keihe wichtiger Anwendungen der Lehre von den Differential-
gleichungen auf Geometrie und Mechanik. Die Lehre von den doppelt
gekrümmten Curven und jene von den Flächen warde aber an keiner
Stelle berührt. Als mechanische Anwendungen findet man die
Berechnung der Gestalt der Oberfläche einer Flüssigkeit, die in
einem cylindriscben Gefäße rotiert, femer die Theorie der Ketten-
brücke und Kettenlinie.
Nur durch eine Ergänzung des Grundrisses der Differential-
nnd Integralrechnung durch einen folgenden Band, in welchem
außer den oben erwähnten in dem vorliegenden Buche nicht ver-
tretenen Partien etwa noch die Grundzüge der für den Techniker
wichtigen Variationsrechnung behandelt werden, därfte
dieses Bach allseitigen Anklang finden können. Bei der trefflichen
Anlage desselben, bei der Beliebtheit und raschen Verbreitung, die
es zufolge der eingangs erwähnten Vorzüge erlangt hat, wird sich
wohl die Verlagsbuchhandlung zu diesem materiellen Opfer ent-
schließen müssen.
ZsiUcIirin f. d. tatcrr. Ojnn. 1888. VI. Httft. 85
046 l'iseher-Britgett, Geometr. ConstractionMafg^ ang- t. J. G. WhümSk \
Die geometrische Coustructionsaaigabe von Dr. K vm PlJekl^l
Benxon. Ob«rlobrcr am GpniiMiuin id Kkl. Mit eis« litbqpt^i
Vhierten Tafel. Kwl 1884. Maa«k, Pr. Mk. l.fiO.
Schon manche wertvolle Schrift d^s thätipen Yerfj
mathematisch-physikulidclie Lit^ratTir liftri»irhert. InsbesMidmB
das Gebiet der elementaren Oeometrie nnd Torwi^geod ja»'
der Constrnctionsimfgaben , welches der Verf.. den Ansdimmfilj
Petersens folgend, seit einer Reihe ran Jahren coltJTiert.
Die vorliojfende Schrift liat einen do])pelt*n Cliarnkter: dff]
erste Theil ist aJlgemoiner Xalur. au manchen SteUen pobniiii
angehaucht, der zweit» Theil rein gachlich uud erlüutermt. —
Im ersten The)] wendet sich Prof. t'ificher g^geu den glöclduh«>
weise heat« abgethanen Ausftpmch, dass „für das Erlern«! ^|
Mathomatik eine besondere Befähigung erforderlich sei." Wid*!
kritisiert der Verf. die von mehreren Seiten vertretene Ansiebt, did|
„die Lösnng von Constractioneanfgaben in jedom einzelnen Pilbi
immer noch Sache der Ertindaug. des Scharfsinnes bleiben wH!
der bei der Gesamtiitheit der Schüler nicht vorausgesetzt vanbl*
darf." Der Schwerpunkt eines gedeihlichen roterrichtcs iu dir
Lehre von den ConstmctionsanTgaben liegt — wie der Verl fiu'
richtig bemerkt — darin, daes man die Kignron der Gooniilril
nicht als absolut starr anffasson darf. Sie gewinnen — wem tt
als veränderlich mit Beziehung auf Gestalt nnd GrAOe b»ir»chkl
werden ~ gleichsam Lebfln, und mit derartigen Gehüdan arli«W
der Schüler anerkanntt^rmaßen leichter. Nachdem im weitervn T«* '
laufe der sehr lesenswerten Schrift der Verf. die Klnrahrrof 4»'
geometrischen Zeichnens in den Unterricht als sehr geeigsvt b^
zeichnet battts betrachtet er eingehend das in den Jahren IB31
und 1832 erschienene Werk: „Die geometrische Anal^sis* *<
Holleben und Gerwien, in welchem der erste gelungene Vb
gemacht wurde, für die Auflnsung geometrischer Constmctic
gaben allgemeinere Principien aufzustellen. Vorzüglich ist « d*
Benätzung geometrischer Örter, welche noch lange nicht m ^*"
handhabt wird, als sie es nach dem instmctiven. ihr inncnrohni^
den Elemente verdient. Wie eine Constructäonsaufgahe „anzufaMiC
sei. wie auch die schwierigste derselben nnt«r ßeröcksicbtigltf^
einiger Gmndsfttze gelA^t worden kann, hat der D&nu Petent ^.
in seinen „Methoden und Theorien zur Auflösmig geometriwhff Cn*^
etractionsaufgaben" im Jahre 1879 gezeigt. Im N r^
werden tu übersichtlicher Kürze die Principien der - : -(0
Petersen dargelegt und an einigen Beispielen erläutert. Out
richtig analysiert der Verf. die erwfthnte Schrift dahin, daas ia
derselben die zwei Fragen j(Klen.eit beantwortet werden: Wie wird
»ine ihrer Gestalt und GriViie nach bestimmt'» Fimir. dio ab«r eins
fSr ihre Lage gegebene Bedingung noch nicht erlüllt, zur KrfülluD^
dieser Bedingong gebracht? Ind wie wird eine der Qwtatt nach
bestimmte Figur auf eine verlangte Gr<^fle oder w<«nn dl(
Spieker, Lehibach der Trigonometrie, angez. t. J. G. Wallentxn. 547
Bedingung für ihre Lage noch nicht erfüllt, in die verlangte Lage
nnd auf die dadorch bedingte Größe gebracht? Die Beantwortung
derartiger Fragen wird durch die Methode der Verschiebung
und Drehung nnd durch die Methode derUmforuinng einer
Figur ermöglicht. Die Methode der Verschiebung und Drehung um-
fasst die subordinierten Methoden der Parallelverschiebung, der Dre-
hung im engeren Sinne, der perspectivischen Verschiebung und der
perspectivischen Drehung.
Dass eine Lösung, welche nach den angeführten Principien
ausgeführt wird, die einzig naturgemäße ist nnd leicht das leider
oft zerrissene Band zwischen der reinen Geometrie und der geo-
metrischen Mechanik herzustellen vermag, wird jeder gerne zugeben,
der das Bnch von Petersen studiert hat.
Die Schrift, welche einer reichen Erfahrung in der Schule
entsprungen ist, und bei eingehender Berücksichtigung des in ihr
Gebotenen das Schwierige der Construction saufgaben illusorisch
macht, sei den Fachgenossen zum Studium empfohlen. Die Grund-
sätze der Geometrie werden erst dann vom Schüler vollkommen er-
faast werden, wenn er so arbeitet, wie es der von Petersen an-
gegebene '^f-^ vorschreibt.
Lehrbuch der ebenen und sphärischen Trigonometrie mit
Übungsaufgaben itir höhere Lehranstalten von Dr. Theod.
Spieker, l'rof. am Realgymnasium zu Potsdam. Mit in den Text
gedruckten Holzschnitten. Potsdam 1885, Stein.
Die „ebene Geometrie" des Verf.s wurde auf das bei-
fälligste aufgenommen und die Kritik hat die Vorzüge dieses Buches
gebärend gewürdigt ; dieselben bestehen vornehmlich in der weisen
Beschränkung des Gebotenen, in einer sorgfältigen Zusammen-
stellung instructiver Übungsaufgaben, welche sowohl construc-
tiver als auch rechnender Art sind. Dieselben didaktischen
Principien treffen wir auch in dem Lehrbuche der ebenen und
sphärischen Trigonometrie an, das als eine treffliche Fort-
setzung der „ebenen Geometrie" betrachtet werden kann.
Nach einer kurzen historischen Einleitung wird der Begriff
der Winkelfunctionen aus dem rechtwinkeligen Dreiecke deduciert
nnd werden die trigonometischen Relationen des letzteren an diese Ent-
wickelungen angeschlossen. Ref. hält diesen Vorgang für didaktisch
gerechtfertigt und in ökonomischer Beziehung wertvoll. Eine der
Trigonometrie des schiefwinkeligen Dreieckes vorangestellte trigono-
metrische Behandlung des rechtwinkeligen Dreieckes macht gewisse
Wiederholungen nothwendig, die bei dem erwähnten Vorgange er-
spart bleiben. — Wertvolle Bemerkungen finden wir bezüglich der
Berechnung der goniometrisclien Functionen (S. 41 — 48), —
Auch der Auflösung der gon iometrischen Gleichungen
wurde die gebärende Aufmerksamkeit geschenkt.
35»
548 Spuker, Lebrbach der IVi^notnctrie. angez. t. J. G. Wa
Im 4. Abschnitte, welcher von der trigonomwlrischen Wrmh-
noiifi; de6 schi(>t'winkcUffen Dr«iec1cos ans oinfachon Stöcken ImidiJ;
tiudet Eef. Folgendes beacLtenswert: Neben deui Tantr^nitn-
«atzfl» welcher uuch auf rein ireouieUische Weise abgeleit«1 w'ai
ist des sogenannten ^separierten TanKentonsatzeB" i^miidtt,
der eine Relation zwigchen zwei Seiten eines Dreieckes^ i^ es*
geschlossenen und einen Gegenwinkel ergibt — Die Amreodair
der Trigonometrie auf das Feld- nnd HOhenmessen ist foä
viele instrnctlTe Beepielo erlSutort. — Ein mit besoodeno
schicke ansgearb ei toter Abschnitt dee Baches ist der naefaE
Itr tgouometrische AnalvsifiK in welchem die Uetliod«
nilfswinkel als Einleitung rorangeatellt wird; die ConitrndMO
gonometriKcher Ausdrücke beBr.htießt diesen Abtirhnitt. — Ki
im Folgenden die Rereclinang der Vierecke und PoIygoB«
steter Anwendung auf praktische Anfgaben (z. B. Problem m
Pothenot, Ton Hansen) znr Sprache gekommen ist, wrri« ii
zweiten Carsns die stereometriscben und trigcnometriscbcn Bas-
tionen deij sphärischen Breieckes erörtert. Es mnss uMk»
uend hervorgehubon werden, duss der Terf. nicht das redittUh
lige Dreieck gE?inen ßßtrachtungen vDrantstellt. Rondem di« illf9-
meinen Kelutioiien des sphfirischen Dreieckes direct aas d» dn*
seitigen Ecke ableitet. K» ist dies ein Weg, der am schctUiM
znm gewünschten Resnltato fährt nnd infolge seiner OordiucMi;-
keit und Ungezwungenheit in didaktiscliur Beziehung hoch iiH-
schlagen iet. — Den Umformungen der Gmndbeziehnngen dff ipU-
riflchen Dreiecke and den weiteren Entwickelaogen ans deMtÜNftirt
der letzte Theil dieses Abschnittes gewidmet. — Gcbriclit es fc«
Lehrer an Zeit , eo kann er diese heim ersten ünterrichl« !■ ^
TrigonODiotrie weniger wesentlichen Dedactionen, sowie die fols»
den Betrachtungen bezüglich des um and in ein spbftriscbte M*
erk gezeichneten Kreises und des Inhaltes des erstenn dber^tfe*^
Kef. kann dem vorliegenden Bnclie das günstigste Pnp^
stikon Stollen; die Bearbeitung des reichen Stoffes zeigt A*
didaktische Gewandtheit des AatOTH, der das Bedörfnis der S(i^
sich immer vor Angeu gehalten hat. Die zahlreichen Boip"*
machen ein besonderes tibungsbuch für Trigonometrie älerflicsif-
Wien. Dr. J. G. Wall^atii».
Dritte Abtheilung.
Zur Didaktik und Pädagogik.
Neuere pädagogische Literatur.
Den BedOrfnisBen des Knaben, der in die erst« Classe der Ulttel-
flchole eintreten soll, kommt K. Kurz dnrch sein Bflchlein F e r i a 1-
Torbereitnng znr AnfnahmsprOfong für die Uittelaehale
(Salzburg 1887, E erber) in befriedigender Weise entgegen. An der Hand
desselben soll der Knabe, die Ferien fröhlicb genießend, doch seine Aof-
gabe: Wiederholung, Finflbung und Zosammenfassang der bisher erwor-
benen Kenntnisse, vollauf lOsen können. Der Stoff ist auf 50 Lectionen
ertbeilt, also fflr jeden Werktag eine Lection. Jede Lection bietet Sprach-
liches, wobei Bechtschreibnng uod Sprachlehre in gleichem Maße berOA-
sichtigt sind, und Bechnen; femer Aufgaben Aber diese Gebiete, im
Ganzen 191. Außerdem bringt jede Lection an der Spitie die Losung
der in der voraasgehendon gestellten Aufgaben, so dass die Controle
seitens eines Letirers entfallen kann. Beilagen bieten systematische
ZusammenfasBUDgen. Ein SchQler, der dieses Bflchlein gevissenhaft durch-
arbeitet, wird die Aufnahmsprftfung gut bestehen und fflr den Beginn
des Mittelschulunterrichtes wohl vorbereitet sein. Dasselbe kann daher
fflr seinen Zweck bestens empfohlen werden. Hehrere Beispielsätze sind
dem Verständnisse des Schülers nicht angemessen. In nSchOnheit hat
keinen Bestand" ^S. 5) ist «hat» nicht Copula.
Die Wiener Pädagogische Gesellschaft veröffentlicht seit
1878 alljährlich (bei J. Klinkhardt in Wien) ein zwischen 11'/, und
18*/, Bogen umfassendes Pädagogisches Jahrbuch. An der Spitie
desselben stehen Abhandlungen und Vorträge. Daran schließen sich
Beferate und (statistische) Zusammenfassungen Ober Vorkommnisse auf
dem Gebiete des Schullebens, Aber das pädagogische Vereinswesen der
Österreichisch-ungarischen Monarchie und Über die pädagogische Fresse
besonders Österreichs. Diese verdienstlichen Fublicationen nehmen iwar
in erster Linie auf die Volks- und Bürgerschule Rücksicht, bieten aber
auch manches, was auf das Gymnasium direct Bezug liat oder für dai-
selbe von Wichtigkeit ist. Der uns vorliegende nennte Band (1886),
redigiert von M. Zens (188 SS., Preis fl. 1*50) enthält an allgeniein
beachtenswerten Themen u. a. einen Vortrag über nPfiege und Verwer^
tong der Phantasie beim Unterricht« von D. Simon, ein Referat Ob«r
I
richtareform in sjgtemfttiBCh cnsaioi
BbbaDdlangen. Das nns Torlicgcndä l. H«ft (Wien 1887,
des Verf.) „Vorläufige Einf(tbrang in die Ken« FJ
cotfaftlt die EiitatehnDgsgeKhicbte derselbco niit dem PIaimj
CnUTricbtslehre«, ein I_'iiteiTicht8ge«]'r4cb flbor SchiD*-™ AIj
praktische AuBfflbntitg der in derselben entbalUiicn Ideen, dii
duog der »Tstcmatisch^n Ordnan^ der Gnuidbegriffe asd
einen Aofsatz aber «lic i'inbeitUcbc OrguüMtion der G}
Terf. Tenpricht aleo sebr rie) und spannt gK'icb ffni^nga
d«n Le«er aaf eine granfime Folur dttrcli die Behaof
neuen Tdoen gelangt, wlcbt- ihn die L'nt<Trirbt*lehre in
Grstalt nafbaucn lifOcn. Diese Ventcbcrung, Atta er lu
raformatoräcber Ideen gelangt t«i, Hird 8. 10 wicderbolt- — I
bat di«Mr Abbandhntg gegeottber cioeD tcbwcrai Stand:
wOnscbt S. 4. aain liebstcD MedUcli Bcinai Arbdtcn cbUegei
and bofft (ebenda».), «eher Jenei frenndlicbo Enttjc^ei
weldKm man gerne das aneigennotnge Streben bolobnt. ab
Gc^encbaft la finden-. So s^blieCt dv&n Ref. sieb jenoi Vt9
wetrb« laut S. 23 dem Terf. rietben. statt die bereits fertigen
so TerOffentlichen, die einiebien Tbeile des Sfstems in E><ti
arbeiten. Ist so der Ban einheitlich nnd ftttt safgefOhit.
YoUendetfB da and dort ge&ndert, Selbstrer^tindliches
Sache Qehdrigea weggelassen, dann boift Bef. nach Jahren
LiletmiH d«e Verf. ni begegnen.
ISoea interessanten Beitng isr Gcsdiichte der
gogik bietet in treflücher Weise der k. k- Professor W. E;
von iha Graf Frant Josef Kinskr als Pidigo|
vbd (Png 1887, Dominieas). Ktnsfcj wirkte in erfolgrHdl
(1779— 18(fö) als Director der Hüittrikademie n Wiener-NeosÜ
va Akademieguten das ihm ron den dankbarm ZAgUagen
Nvnrrp p&da^o^sebß LH^mtor. Von J. Itappold.
5.-.1
l
Pu tr-fnkb Riieg>;8UtU'tti Bficbk-iD viTdicnt Rchon um sfini-s cigcocD
'dtcfl «illfo &Ur Beachtung. Guter Absatz ist ihm auch tlt-awcgcn xq
Vl-U der fU-inortrag dem «Verein rotn roÜK.'O Erimi' bc-
E. Kicnboli iDii- Berorm der Schule im Geiste derKea-
il 2. Aufl. BerUu 18S6. Feldmnnn) darcb'-ilt auf 2-1 Seiten in popo-
WeiK dos gMMv Gvbict diT Ptltduiig und Rnit'limig- Aosgchencl von
XUge Eber zani'htDfod*.' Vtjnirildi'niii); der Jugend verlauf vr vor
BniKhang. Von bcsondcnT Wichtifcheit bipfOr sind dir Einwirkung
fcr Mttt'.T «uf das Gemüth doa Kindes, im weitem gute Beispiele.
i'Btlicb aurb von oben, und •■iscmtt Strenge. Bei der VolkBacholc
P— 0. I,rbpn<ijahrj bandelt en «ich ihm Tonugawftiie darum, da» der
der I.'-hrer innerh'ch um) i'tofitTlicb gi'hobcn werde. T>aran babo
du« allgfiiieiiK-Bildungsschuli.' ru seUlieGen, die nächsten »ier Ijebenii-
aisfaiBeod. Erst daraoT hat hier ilas Gymnaeium (1-4.— 17. Ix'bena-
dort die Rfal«:buk «M. — 16. Jahr) zu bauen, im weitern die üni-
beziebongaweise das Polytechnicum. ScMier)lich werden einige
llcbtrr aof die Geaandbeitapflege seitens der irchuje geworfen.
gpc-ciell Ober die Aufgabe der MitteUcbate ^da« Wort in
ini kd luu Qblicben Sinne gcnommi-n) handelt in ausführlicher und
IrtadHelier Weise eine BrusehUrL? von A. Stadler (Mönchen 1887. Aeker-
uuy. Der Verf. bl keiu Scbnimaiin und behamU-lt das Thema aU Ver-
(rtaitiT Philosophie. Kr bflit zwar auch die Primarsehalc und die Hocb-
kUIi fflr reformbedürftig, gebt aber nur an den Neubau der Mittelschule,
tk Quo di<:de einerseits der Beform uui BK-isteri su bedürfen scheint,
Mtrtseits auf ihr unsere Cultur beruht. Kaeh Djirlegung der Ktagtro
^ Tvrwttrfe. worin besonders die Capitel Ober VunirtheUe and Abcr-
linken bcMDdert interessant üind, theilt er lu nicht minder inte'ressanter
Weise diu Wissenschaft auf (inindlage der bei ihrer Hervorbriogang zu-
*>Bm(nwirkenden Functionen des Uewusst^eins ein. Ans diesen 'IVÜcd
*«rda für den .Scbatunten-irht ho viele Gegenst^ndt; ausgewählt, als im
^AUn vervchi'.tlenartigi' FunetioH'-n entwickelt werden sollen; IfChrst^ifTe,
b BBf dvr wieilerlivlteii Übung bur«ita berflckKichtigrer Functionen
'HWn wlrden, werden ausgcäciitv&ien. So konnrieii z. ß- Latein, Zooln^e
»d Vinemlogie in Wegfall, und xwur t. B Latein deshalb, weil die
'UMilidi typische Form tttr die altdasidscben Sprachen das Griechische
^ (toa den vielen Gründen biefür werden nur angeffibrt: der Keichthuni,
Vlslseitigkeit and die Ori^nalitAt der griechischen Literatur). Dafür
*^ •eiden z. B- Grieehiücb und Botanik In tiSiamtlicban nenn Glasten
••Uhn, tof Turnen tigüch eine Stunde verwendet, — Von den vielen
t*UQni Anuprücben. wclcbe »ich in der Abliandlung tinden, nelen hier
ftrdiei angefUirt: -Den üchülem sujleu alle private Nutiii-n in der
^(^ rexbotcn werden. — Man lernt nur za Hause das eigentliche
Writn, — Die Frage «Was nfltzt es mtrV- ist die frfibe Ft-indin der
^^Utkteibildujig. Darum wirkt 2. B. dan Studioni der alten Sprachen
Artig.. Lctitcrea ist einmal ein Schues ins Ceotruml Da redet man
tertoditrenden Jugend in allen Touarteu vor, dass Latein und GriecbiÄch
552
Kenere pAdagogiM-he liUrtlor. Ton J*. liufiftoJJ.
im Xebeu koint-n Xtittvo briogcu; aadirreniett« alx-T Tcriac^ nuK.
das Gnnimfliuin Cbaraktero bilde, wtlthc sieb im T^bcD niebt *oB
ItOckHiclit aar den Xotzen leiten lassen, sondern den W^ der PtitÜ
wandeln obne Bttcksicht auf Gunet od«r Ungunst, Fr^'undschaft odcrHt«,
Bi'Tortugung odvr ZuiUcksftzaog und vie dif feinen oder rotten Forau
de^ Kotzenf) und Schndons alle hei&cn miJgen. Doc^ halt und ta%tk n
unserer Arb«>it!
Dnmt-r talilri.-irlk-r flicßi'o die W&sBerlcin, B&chlrin, Hiebe oni
FlOsae der pfidagogiscbt-n LiU-ratur. Ffir den praktisdien ScbnlnKSo. du
feine HaupUbltigkeit unmittelbar der Schule und der FadiviaeaaekR
zu vidmen bat. ist et nachgerade aaCurordfimtlidi fchwr. w^n nfcfa
otuiidglich, sich -im LaoFcnden zd erbnlton«. Wer inCclito da nickt f^m
nach fincrii Wi-rko greifen, in wetebcm t-r alU-n Stoflf. den er t>«>nMlii{t,
zusaniia<.'Og(;>t*'l!t fiiidi.-t? Solchi-r Werkte li^cn uns twei ror: C- Sthtlf
bat eine STBtematiacbc Cbersicht dor in Zcittcfariften, Pr«
grantuen and Einzelichrlften Terr.ffentltclitdn vertTollia
Aofsitte Ober Pädagogik ans den Jabreii 1860 bjs 18W ili
Nachseblagebuch fQr Lehrer bearbeitet (Hannorer 1886. 6,
270 SS. Mark 0-60). Der Verf. hat tvM alle |»adagogiaehco 'läUrhriSi
Bro«cbfiren and Scbulprogramroe, die ihm zugfinglidi varcn. benttst
anch pidagogiüch*- Classiker horangexogen. Ei sind nicht nur dii
der besten pädagogischen Arbeiten angeführt, poiidem rieten tbd mA
DiipoailioQeD. Thesen und AusiOgc- boigufägt. Hiebe! ist aodi Wirf-
rvicbische Literatur bcrflcksichtigt. Dodi konmil dies NadtsehUgebiifk '»
enter Linie den K«>darfDi«:s<'n des Volks- and Bargererbollehru* cilg«0'^
Aber DamentUch die Abschnitt*! tiber allgenii^im.' tmd sin-eitllp GnifhU^
und Untcrrichtslf-lire, über de« Df«tschunt*-rricht, öIkt ^cbcIoidRong *■*
Schulkunde sind auch fßrs Gymnasium von unmittelbarer '»di-r nritu*-
barer Wichtigkeit. — Din-ct werden die IledQrfnisse der Mitt<-lwh»^
durch die ton C. Hethwi«ch herausgegebL'm'n Jabrcsbericht*' öl»,
das höhere Schalweaen (IlerHn 1887, Gaertiier) hrfriediKL Di
Jahresberichte sind nicht «-iBe Aufiihlung der litfrart»cht:>ii E
bloß nach dfin Titi-l oder uuttiT kurzer Inhalbsaugnbv, »udcm «ie balp^T
in objcctiT gfsclii cht lieber Wei»c aus der Uaaae der Frscheinang« *^
diesen innewohnen den Charakterri^e beratu und rereinigen ri< ta dn*^
wohlgeordneten Gi-'sanimtbilda, biet«-n so jedem I^irrr tiefeni Kinblie^
in das Ganze der in seinem Lebrberideh entfalteten Tltitigkeit und t^'
leidit<-'m überdies die überschau Ohnr das T-ehrverfahre« in den ihmfef^^
liegenden Unterrichtafichem und Ober Vorscblige und And<.niiigeD tn
allgemeinen Scboleiiirichtungcti. Die einzelnen Absdinittfl sind tal
wl«deT nach Gruppen geordnet, so dua daa gesammte SchobjataB'
seiner TollstAndigen Gliederung den Gnindriss des gaaicn Wertes bi
Hiebei kommt nicht blofi die llieorie an die R(4h«, tondent auch ü^
Praxb, besonders die LehrbQcber- — Der uns vorliegende 1- Jsbrg
(188t)) cuthtlt die Abücfanitt«: Scfaulgescbichte. Scbolgcwalt und
betrieb Ton dem Herausgeber, Deutsch und Pbilo?t'ikhi»che Pn
TOD Jonas, Latein Ton Ziemer und Ufillcr, GriecU&ch Toa t.
i
kbrgugl
)d S<M
.pi(i<«F
Nouere pidagogUcbe Literatur. Von J. Bappotd.
Franiosuch und Englisch von LOscbhom, Geographie von Bobn, Nator-
wtHeDsebart und Clivmie von Lctfw, Z^idiocii von Plinxer, Geauig von
Balknnanii, Turnen uod Gevandlwitapärge Ton Etiler. Die AbBchnitt«
ther Geschichte, Maüiematik oiid Physik konnten nicht fertiggestellt
Verden and werden im nftrhaten Jahrgänge oachrolgi'n.
BerQcksichfcigt ist voniigtiweiN«^ dio Schule and Literatur des dcutsdien
Rekhes- Hii'niit ist jedoch ein weiter ond freier Aoshlick ins Aosland
verbünden, so nach Nordamerika, Frankreicb, Binnen osw. Gani besonders
blnfi^ ist hier die deatarbi« Mitt'-IechQle Österreichs und dio bieranf be-
zQKlicho Lit^-ratur Turtreti-ii. Ks Lifgt'gacD uns da dir livkaiiiitvn Namen
Stampfer. MiUir, Macb. ^S«':milll€^, Klinll, Kummor, St-jsknl. Willomitxer,
Tumlirt. Proacb. binoIK'. Lichtcnheld, Jauker, Würfl. Zimmermann, l'ujk,
HAfler, Siess, Heinong, Jan, Goldbachor, Nahriiaft, f%rhRiidt. Pnrgaj
PramiDcr, J. Maller, Jnrenka, Klonfek, Wagner, Hintner, Baudiwh,
WOnner. •Stricker, Paw-'l, Praiueck u.a. In den AbBchmtt^Mi überDeutach,
Philosophische Propädeutik and Latein sind unsere Inatnictionen eingebend
berfleksichtli^t und bcsprochon.
Haiton die Jahredberichtf, die alljährlich ersehenen Rollen, das.
was dss Vorwort in Aussicht stellt and ihm gonififi der 1. Janrgang auch
wirklich leistet — halten also die Jahrvibertchte dos -- und es liegt kein
Gnmd vor, daran m zweifeln — . finden Eie ft-rner seitens der Lehrerwelt.
namentlich auch der Verfasser von Lehrbficbem, die ihnen gehörende
Beachtung, so können sie ungemein ersprießlich wirken, ja geraden
«pocbemicbeDd sein. Der Uet. nimmt keinen Anstand, diese« Werk als
mantbebrlicb für jedt-n Schulmann zu beieichnen, der sich Ober die auf
aeinem Wissensgebiete herrschende Lcbenitb&ttgkcit in ikfanelte genau
iDfomiicTi'n will.
Wenden wir nna Meistern der Ertiehungs- und Untern chtsknnst
xnt Die Pichler'schc Buchbandtang in Wien und Leipzig gibt unter dem
lltel Pftdagogisehe Classikur eine Auswahl der besten ^üdagogischen
SehriftateQer heraus. Biahor eind erschienen: Conienius, HelretiUB, Pt>«ta-
loKzi, Niemejf'r, Dientitnrüg, Dirit^r, (tnintilian und PUit&rcIi, Aseham,
Jacotot, Fröbel, Fichte, Vivea, Luther. Den XVI. Hand difser Sammlung
(1886. XIX und 602 HS. fl. 2.25) bildet der L llcU der Pftdagogi-
sehen Schriften Kalzmanns. des BcgrOoders der Erzii-buugsaiiiitalt
io Scfanepfenthal. Dieser Rand enthält fast wortgt-tr>.-u nach d»n Original-
ausgaben letzter Hand (Ändenmgan sind durch Anmerkungen als solche
kenntlich gemacht) die rier wlehtlgatfU Schriften des „Patriarchen nnti-r
den Philanthropen", nimlich: Noch etwas fiber die Erzi'-huiig nebst An-
kflndigung einer Eniehnngnanstalt. KrehiibQchlein oder Anweisung zu
einer unTemfmftigrii Knii-hiing «lor Kinder, und die zwei positiven Gegen-
stücke dieses BflchluinB; Conrad Kiefer oder (in der Form einer FamiUcn*
gcschichte) Anweisung zu einer vcniQriftlgeij Erziehung der Kinder,
Ajneiaenbüchlein oder Anweisung zu einer vernQnfligcn Err-ielrnng der
£nleher. Dt» zweite und di<-- dritte dieser Schriften sind zunächst nicht
ilr den Fachmann bt^itimmt, sondern Volkshtloher, und das im Tollitten
Sinne des Worten. Üuj kOnm-n ob ihre» Inhaltes and nicht mind«r üb
■
651 Neuere pldagogiscbe Litcrabir. Vod /. SafrpoM.
ihrer Form (päd&gngisciie Lehren nicht in trocken thi>or«tisrhiT D&r-
lepnag, sModem in leicht versUndlicben Erz&Uuii^en) allen Volksbildnngfl-
lud VvlksaundfiniDgBVort-uioD aufa best«.' cmpfohU-n werden! Deno die
Schriften sind darcbaa» nicht veraltet, aondem Ref. mfkbte bcbaapien.
daiii 8ie für die jetzige Zeit vi-llcicht mehr als je passen. — Di« Heraas-
geber (BoHSi» in Sehne])ftfnt)t&) undJ. Meyer in O^nabrack) bieten aber
nicht bloß die angefAhrt«.-n Sciiriften, bonderit voran geben '■ine Biographie
(!;eite 1 — 7-1) und eine ttystematiacb-kntiwhe Darstellung der P&dagogfli
Sulzniaons i74 — 130); ferner siod den Schriften selbst Dinleituo^en mit
bibliographischen Nacliveisen und einer gedrlngten InhnlbiDberncbt und
bebafa Erleicbt'crung des üachlicbea und metliodiseben VentAndniiKs
Amnerkungon bcigef^übon.
In dem Buche Herbart oder Pestaloxzi? (Hannorer 1667,
G. Prior, Iftl SS. Mark 2.-10^ stellt Dr. A. Vogel die metaphysischen,
piycboIogiBchen und p&dagogiBcbeti Leliren Hcrbarts, die psychotogisehcn
Qud pädagogischen Lehren Heatalozzis, die einielneo Ora()))rn f&r aicb.
Dikch ihren leitenden Hau]>t;>unkten zusammen, unterzieht sie einer Kritik
und rergleicbt sehÜeOlicb die pSdagogischen Hauptlubren Pestalozzis und
Herbartfl in trilischcr Weine. Hiebel ist bei Herbart jedpr Satz ans» seinen
"Werken genau bilegt, bei Festalojzi ist davon abgesehen, da Vogel das
pädagogiiicbe Sjstem des nWaiäcnTatcrs" in einem anderen Werke unter
Angabe der Belegstellen darget^ hat. — Das Buch ixt sowohl fQr die-
jenigen giitchrieben. die das System dieser zwei Pädagogen, welche
an der äpitte dea VX Jahrhundert» etehi-n nnd zu allgemein anerkannter
Bedeutung gelangt aind, in ktiner, nbersicbtlieber Weifte kennen lernen
vollen, als auch für diejenigen, die sie bi^reit*^ kennen, zur richtigen
WOrdignng ihres gegenseitigen Verhältnissea.
Eine ühniiche Arbeit iai die vonM.£.Engel, welcher die Oroiid-
sStae der Erziehung und des ünterriehtB nach Herbart-
Zitier und A. Diesterweg «Berlin IS87, Weidmann. 176 SS.) eyite-
matiflch Vi-Tgli'ioh'-Dd ilarttellt. Auf Gmnd diostT uUf^fUhrücben riuelten-
mäDigen E^arntellunk' werden zum Schlüsse die Berfibrang»punkte zwisehen
Herbart- Ziller und Diesterwet: in kurzer Überidcbt lusammengefasBt; es
ergibt .lich darau.», dass diene Meititer der Pidagogik in den wesentlichen
Punkten Qbereinstirooien. Die Arbeit ist die preiigekrOnte Beantwurtong
eines von der DifMterweg- Stiftung in Berlin gestellten Concnrrenztbemaa.
Im ADNchloMfie daran sei die kleine Broachfire erw&hnt. in welcher
Dr. G- KQbn gegen die Zillerianer stricteater Observanz los-
zieht (Alteiiburg 1887, Dieta). Es ht eine StrfitHchrift, berrorgerofen
durch die neuesten literarischen Prudoctionen der Ziller'schen Schule. Der
Verf- verfaUt zwar nicht in den Ton der letztem, gibt aber seiner Kritik
doch Salz bei. Besonders scharf und gelangen ist die Polemik gegen daa
AnahfingoBchild : Concentration dnrrh den Gesinnangsituff' Sehr gut i«t
auch, was gegen das spielende Lernen bemerkt wird. Blan mOge es
den Kindern sehr leicht machen, aber sie sollen auch, and sei ea nur
eine Stande täglich, an ernstes Arbeiten gewOlmt werden. Ein Grand
der ÜberbOrdung an bObcten Schulen liege darin, daas die an dieselben
DeutMliOstcn-etebiflcbcr Mitt«lscliultag in Wi«n. Vqd C. TtitN^iVf. 6&&
^ÜwtrcteodeD Kinder oft nicht arbeiten ffclemt babeQ. — Danebi.>Q werden
Mch Vorlage der Ziller>ch«.'n Metbode offen anerkannt. (Schltus folgt.^
Wien. J. Rappuld.
DcDtscbOsterroicbiscbor Mittolscbultag in Wien.
Die Me^. p«riodi«cb viederkehrende Venammlnniieo der deutsch*
'üiiiiüluicheD Blittelscbullehrer > veranst<en xa dem Zwecke, Bm
fn^ des UDt«ni(hte9 und der Eraiebung, der Sckolurgituiuilion aud
4m Ltbntaados iu ^'g(rn!<Fiti),'ctii tufindticbcu GvJiinkcniiuBtautcli zu er-
Mffli, p'eng Ton d«m Yervint- "MittelFcbtile- in Wien aus. Prof- Dr.
Unghioa regt« den bcieits 5ft«r rcDtiliertoD Gedanken in einer Ana-
«Imuntiung dea Varelnea an und machte zu^cleich die Uittb eilung. das*
ia Pragvr Scbwestenrerein aaf eine Anfrage seinerücits sich bereit
ttUbt babe, 8etn<< Vertreter eventaeli n&cb Wien zu entsenden. Da
ittd den untuittelbar zuvor erfolgten Beitritt der beidon andern Mittal-
«dalTertfiau (drr •RcaUclmlp- in Wien und der «I nnerOBterrei-
ehiacliea Mittelicbclu- In äroxi zu der Herausgabe oines gemein-
nnxB Vereinsorgana, der i>Hitt«l>cbule«, cineneittt ein günstiger AnU-is
pktts war, andererseits die Oewflhr de« Golingem fuc die AusfQbrung
iratvbrasebicn. »o fand der Vorscblng allseitig Xustinimang. und es wurde
^ AnlngBteller ennchl, die Gnindxflge der Orguni^ution solcher .Mittet-
■(^tagE- aiuzuarbcitco, während dem Ref. aU dem Schrirtröhrcr des
foejoed die Anfgabe zntiet, einen AnTrur an die Lebrkf^rper der
<iBBtacben Mittelichalcn Österreichs nn verfassen. Dieser Aufruf
"»fde Ton dem Vereint- KcaUcbuIe. der sich der ^Sliltelachule- bereit-
*i'% nur geniciDsameo Action angeschlossen harte, niitunterzei ebnet und
Ifelaagt« während der Uaterferien in circa 1000 Exemplaren sur Vt-rsen-
""Bff an alleSchutbehOrden, die Directionen und Lelirkr>rjier der deutschen
'uttolMlmieQ und (ui die cinaelDen Mitglieder d'-r vier Vereine.
rTberall fand der Aufruf frendiguu Wic-dcrhnll. Buld zeigten zahl-
•Ciefc« Antneldong^-n au» der Provinz iiowie die Theilnahtne der Wiener
Vittcbcbalkreise, dau auf einen entsprechenden Krfulg zu hoffen sei. Eft
^*K da vorbereitendes Comit^ susanamon, das zu äL*inem Otnionn deo
"b«ct«r de« Theresianischen GyninaeiuniB, Regierangsrath Dr. A. Ritter
'• Egger-Mollwald, «u dessen Stellvertreterp Director K. KKkler
^*"^ Prot Dr. V. Langhans, zu Schrift fOhreru dea Refcreulcu and
^fvf. Meizner wählte. Die Arbeit, die dasCumiU.' zu Uewiltigcn hatte.
**r ketBf geringe, aber sie worde von allen Seiten mit groücr Opfer-
*ül%k(it geleistet.
Se, Eicellenz der Herr l'nterrichtamiiüster, dum eine Deputation
^ Cooiites von der projectJerten Veraamintiuig Meldung erstattete, be-
Wtt die Idee freandlicb und »stellte fflr ilen Fall des glacküclieu Ge-
''^C^ dnem woblorganiiiett4.'n Mittulscholtug vuUe Btruchtung seitens
*" Uatenichtsrerwaltting in Aussicht. — Die groQen TagetbliUer Wieon
•^ der Provinz fflnlerten da« Unternebraen durch die VeraffentUchung
•« IbatD Tooi Ref. zugesandten Notizen und Berichte.
So viel von der Vojgest-hictU; Je» Mittelscbuluges.
I
&56 DculschösteiTcichbeha' SUttelsrliiüUp io Wien. Von C. Tumhrg.
Di« VerBsrnmlODgen e«lb«t fan<)<>D am 20. nnd 21. Hai d. J.
Id dem ^n«n Sa&Ii< der kais. Akademie der Wissenscbarten &tatt. Der
Sakl fuste kaom die Zahl der Em;bit:n<:ueii. h'ach dvn I'r&senzlisteo
wari-nQber 15<." ThfilacbuRTanwtsend*)' Außer Wien liitteo 19 Stidtc di«
Vcräoininluii); beschickt
Die erste Sitzang (20. Mai) worde vom Begierongarath Dr. AI.
T. Egger-Uöllvald rrOfTart, df-r tuit&cbst seiner Frfudc darfllmr Aas-
druck gab, dass er bo viel« Vertreter der deDtfichllsterrdirhiscbt'n Mittel-
scbu1<Mi bei^rDCfn kOnne. AuknOpf-^nd an die eben erst statt^fundene
KntliflIInng des Maria Thore4ia-llonnmi-Qte$ hob er hervor, Aas^- <lii> große
Idee der erfaabraen Kaiserin, dorcb erhobte Volksbildung die Kraft dca
Staati-s xa heben, begeisterte Vertreter in de« Mittt-lscbullehrcrstande
babf. In diesem patriotischen Streben zu wirken. hAb«n sich die Tbeü-
oehmer hier ztu&ranieng<Tunden — bac itnr via — und so sehwebe der
Goiflt dfr großen Kaiserin Aber dieser Versatmnlnng. Hierauf stellte er
der Versammlung den Jlegierung^Tert reter, Polireicoinmissllr Neumiinn. vor.
Sodann wurdu das Bureau gobildot und in dusKclli>.- ]<er acclama-
Honeni gewählt: als Pr&sesRegieruugsratb Dr. T.Egger-Mötlwald. als
desäcn StflIlTcrtrcter die Obniinner der suBwirtigcn Vereine: Prof. Dr.
E. Maifs (Prag) und Pror.Zelg.'r (Graz), als SehriftfObrer Prof. Dr. V.
Laaghans nnd der Keferent.
Den VorhandluDgsgfgvnstand bildete die Bemthung Ober
die Organis atioD regeliDflßigt'r Mittelschultagc. Das Keferat
hierQbiT erstattet Dr. V. Langhans. Dersfllbe weist darauf hin, doss
l&ng>t schon alle anderen BerursstAnde ihre Tage haben , um die Inter-
essen ihres Staiädfs zu wahren, nur die Hittt-lacbnltehrer Österreichs
nicht, trotzdem geradi- bei ihnen die Xolhwendigkeit solcher Venamm-
longes grO&i>r sei al» bei anderen Stünden, und trotzdem dieselben in den
Direetoren- und rbilologentageo Deutscblands bi'dcutende Vorbilder h&tteu.
Der Zweck 8olcbt>r Tagt- sei ditr ent^prechendt.' BinHossnahme auf die
fernere Entwickelung de» MitteUchuIwe-senR. die ft-form dea Unterridite«
und Standesrfrageu der L».ihrer. Wohl »ei zo einer literarischen Discnssiott
Getegenkeit geboten in dem gemeinsaiueu Vercinsorgan -Mittelschule»
sowie in den anderen Zeitschriften fflr das Mitt«.'! Schulwesen, aber darum
sei d<*r mdndlicbo GedankenaustauBch erst recht nothwendig, da in den
ZeitsehrifteT] nicht alle Stimmen znm Anfidraek gelangen. Hierauf erßrteit
er eingehend die Organisation der MitteUehultage nnd fasat seine V«-
scblftge in folgende ^ Thesen zusammen:
1. l>ie erste Versammlung Ton ^ ertretem der deut«chß)iterreiehiseben
SGtteltchnlen beschließt die Abhaltung von regelm&fiigen Mittelschaltagcn.
*
') Daniiit«'r bt^anden »ich die nofrfttbe Prof. Dr. K. Schenkl,
Dr A. Beer, Ad. Lang (Baden) . die LandeaKbulinepectoreu Dr, R. tob
Wretschko. Dr. J. Siiängler, Dr. K. F. Kummer. Regierungsrath Dr. R.
V. Egger-Mcllwald, aie Scholrrithe und Directoren Dr. Biermaon (Prag),
Dr. H. Pick, Dr. Schmid und Dr. K. Schwijipel, die Directoreo Dr Hadc-
3iei tPrag^, Hannak. Fetter, Gugh-r. Kleckler (Wien. Kottek (Hemali).
US (StockeraQJi Barau (Krems), Strzemcba > BrQnn), Lukas u. a.
r>cQt«rhOBt<rTeicbi8fher Mittulschiiltog in Wi«u. Vod C. TuvUirz, h67
S. Df«iie Mitt«]scbu]tai>;c xu beflucbün sind bsrocbtigt: dlo Vertreter
tod Mitglieder aller höheren Scbnlbehörden. die l.andesscbulintipc'ctoren.
& Directoren diu] L«>br«r an sütnmtlicbcn deutschen Gjmnasien und
Raladnlen (istcrrcid)!!. und zwur die activi'n wio dto ijuiMviert^ii. Auß^r-
4ttn blBBcn >ar 'IhtfÜDibiDe an deo Mittelsi-huUBgen allv PertiOnlichkoiteii
liBgibdan werden, wekbe zur Hitbi-rotLung ron Scbulfrag-ea benifen und
piipet encheioen.
5. Der Hittelachultag rohrt den Namen BDeutHchiiittcrreicfaiacher
Utttubeboltag-.
4. Der Uitt«lscbultag winl at^ilbrUcb abgohaltcn-
r>. Div Abhaltung des Mittelscbultflfi^a nUlt in die löttteoTsgd
itt großen Ferien.
6. Joder Slittrlflcholtag bestimmt den Vorort fDr die Venantmloiig
4w Blcbiten Jahres.
7. Die am 20. Mai 1868 in Wien tagondü Vertatiiitilung wählt nir
<li* Vorbereitung drs 1. officicilcn Mittelschult^Kcs (zu Osteni 1889, s.u.)
Bue Commiisiion ron l-> MitgliedtTn und ernennt einea dieser CoiniDis-
nManütgllediT zum (kscbAfcanihrer (bez. Secrct&r). Dlo Wahl dieser
^^MnmiMion wird in der Folge ron jedem Hittel«chaltago erneuert; (Zu-
»tiamrag Or. Burgerstcin:) die I5gl)edrige Commiesion kann durch
Cooptatiou sich erweitem.
& Die Beratbungen ain MittcUclmltago geschehen in VoUrcrstonm-
(■■Vcn aii<l Sectioncn (gotrenot nacb Fächern und Kategorien dor Lebr-
•»«UliTOi.
9. Gegenstand der BerathuDgea kann jede siiehlicbe Frag« dea
KittcUcbolweieni kio, alle ullgc- meinen und s|iGciellen Fragen der Er-
*i*hMg und des Unterrichtes, der Scbulrerfasiang und Lebnnethod«,
^laftwduB alle ätaodesfragen der Lehrer.
B Gioe grODiTä DehattA entspann sich Ql)«r die5. Thesü. Prof. Pi^Isl
C^i»! It< die letzten Tage der Ferien, welche dem Lehrer die kort-
^**«»laa lind, fdr ungeeignet und stellt den Antrng. d<.-u MitteLäcbultag
* den Pfingitfcrion abiubalten. In gleiilieiri Sinne »iiricht Prof.
"Örfler (Kraman) und Pror. Olttsvr (Wien). Dirccb^r Dr. Hackapiel
(Prtf) KhlAgt Weihnachten Tor, ein Varachlag, der ron ächulrath
^- Ä. Schwippe! (Wien) befürwortet wird. Dagegen empflehlt Prof.
J*'; G. Wolf (Wien) Ottern, eine Zeit, die auch vun Prof. Plank
■ Inieoj und Prof. Bechtel (Wtenl fElr die geeigiu-tsto «klärt wird.
Nachdem Dir. HackapieL seinen Antrag zurückgezogen, ergaben sich
°^ der Abstimmung für den Referentennntrag 8. fQr den Antrag
röizl (Pfingsten) 2H t^timmen, worauf mit großer Majorität Ostern als
^*ik für die Abhaltung der Mitt«]Rchiiltage angenommen wird.
Eine lebhafter« Discuseion ergab sich auch bei der 7. Thefie. Prof.
"^Cdc (Harburg) beantragte, in die Commissiün zunächst die Obmänner
*■* Tier Vereine zu berufen und den Obiuann der Mittelsehule zum Ge-
•*^UUftthr«r zu ernennen. Der Obmann des Vereina der deat«dHn
^Pplenteit, Miklau, will auch die Supplecten berflcküicbtigt sehen, was
^jicfarithaabg, Prof. Dr. Fn<;s lebhaft unterstätit. Dagegen warnt
I
5Ä8 D«nt«:liöit«iTcichiselier MittfUchnltjur in Wi«. Von C rttMtirr.
L. S. I. Dr. R. V. Wretiichko. kQn<)tliche Gegensitie in die Sache
liiDf-iototraK^t) on^ fonlert eine Arlieit iiribiis onttls. Dr BargerstelD
stellt dca Ztuatzantrag: di:r Cümmissioii solle du Kccbt zartehen, ndi
dnrch Cooptation za TtTstSrkeiL Diesrr Ztu&tuntraj; wird aov» der
Antng des Kefer^nt«!] mit groDer HajoiitSt Angenommen.
B«i der 8. Tbcise erkISrt sirh Dlivctor H&nn&k (Wien'i dagegen,
dass die Sertionen im vorbinelii bestimmt werden; man solle die Ein-
thetlnng erst mit RflckHpht auf die jeweiligen EtnUufe trdTea. Prof.
Meixner an:! Prof. Bccbtel halten besondore Sectionen fBr GTranaiien
und KeaUrbnlen ftlr nothwendi^, wogegen ticb Prof. Haiss (Prag) atu-
fpri<'bt. Prof, K. A. Sclimidt liSit die^v Sonderung to ebielnen P&cbem
g«nid<>£u fflr gefUUrtich und L. S. I. v. Wretschk') hfilt rii mindesten«
ftir abt-rilQnirig, da obnedieü in den einielnen Fiebern die Ref«renten
Farbinftnner lein mfiuen. Zeißer (Gras) weist erhließlicb danaf bin,
da«s er and »ein College Parguy rotii Vereine MittelDclinle in Grax ent-
«endet wurden, nm einielne Wunsche der Real^cbnle tu rertreten. trotx-
dem eie G^rmnatialprofcsgoreD seien- Darauf wird der Kefürent«nantrag.
<len ao^h Dir. K]ükU>r uniftrstQtzt, mit grol>pr Majorität ang<^nommen.
Die fllirigen The-ser wurden einp«tjmirtig zum üe^'chlus« erhoben.
AI« nftcbBtj&hrigcr Vcrsammlungsorl wird hierauf ober Antrag d«i
Directors Dr. Hackspiel Wien auscreehen. In die Commisnon werden
Darb dem Vorschlage des Pmf. Dr. Langbans per acciamationem gewihlt:
rur Wien: Directcr K. Klfkler und die Proff. Dr. V. Ilintner, Dr. K.
Tumlire. K. Alb. .'^cliiniilt, Dr. V. LangUans; fBr Prag: DirectorDr Hack-
S[iiel und die ProfT. Dr. Mai^s und Dr. Toisctier: fQr Graz: die Proff.
Zi-lger und Weitienbück; fflr Brßnn: Dirertor l>r. Ipn. Pokomy nnd
Prof. Vogrinz; för Itnsiirnck; Prof. Dr. Nitscho; fQr SaUburg:
Direetor FSuUmmmer; fflr Villacb: Prof Staunig, Zum Gescb&fti
fQliror wird Dr. Lungliäns eniannt.
Scblit'Cli'Cb sprach ilie Versummlurig auf Antrag de« Kegieningi-
ratltes Dr. r. Eggcr-Mnllwald dem Referenten Dr. Langbans und auf
Antrag de« Schul r.xtht.><i Dr. H. PIrk dem Comit^ fUr die auSerordentUcbo
MDliewaltung dvn Dank aus.
Der 2. Vcrbandlong«tag 121. SIai'1888) wurde in Vertretung
dcp Vorsitzenden von di-m ernten Obmann stell rertreter Dr. E. Maus
geleitet. Prof. Bittn er (Karoünentiaii hielt einen Vortrag Aber die Ver-
Ungerung der l^brzelt an den Mittelschalen. Der Vortragende Ist der
Anaielit, daes dem modenien Bildung« ideale weder das OTmnasiam noch
die ReaUchulo genflge leiste, t^rsteres deshalb nicht, weil ihr manche
sehr wi{'htjge nuturwit-senKbaftHrbe Disciplin, 2. B. die Chemie, fait
gfinzlich inangiL-. letztere weil sie im Vergleiche zoni Gymnaaium m wonig
äprach!<tauden (kaum liO"!,) bftbc. In der Gewandtheit de« Ausdrackw
aber, insbesondere im deiitücbcn Aufsatte, zeige sieb die geistige Reife.
Darum lel eine Vcimebning der Sprachstonden an KoaUcbuIen dringend
geboten Da jedoch die ReaUebnIe mit obligaten {.ebrittiinden schon jetzt
nberliBrdetsei, so lasse sich da« nicht ander« erreichen als durch die Hinm-
fOguDg eines achten Srbuljabrea. Freilich kftnnte man einwenden, das«
DtotirJ)r>i(t«iT?irhi«Hi«r Mittelfwliulug i« Wi«n. Von C. Tuntliri. 550
tlJ« Elteni itir« Kinder lieber ins tivTraasiam srbicken wCrden.
«lit^H tlt-r Fall, dann hätte eben die Realschule keine KTistenz-
[VtMhti^n^. Pa jedoch fQr die Preqnent nicht bloß dan Bildon^deal
iWtt, »oadern «ameist pmlttischc ErwSgvn^n maßgebend neien, so
damit die Realscbnl? niclit benachÜ^nlipt sei. den RcaUcliol-
Itco grO&ere Rechte al« biiiher oini^erflumt irt.Tdcn. So wi es nur
Aus Re xom Stndiam der modernen Pbilolo^c an der l'nlversitllt
Gttnmuialmatara xugelassen werden. Aueli für die Mcdicin bSttcn
Vtm voM «egeo ihr<^r größeren Kenntnisse in der Chemie eiac besondere
£i(rDiiB(f, doch b< sich der Tortragende in dieser Frage ni>cj]t fttr
Mai|ieUnt.
Was du Ormna<<iuni betrifTt. so sei eine Vermehning der Sdiul-
jAn Dkht DothwendiK Piw t*!!» an natnrwissenBchaftlichen Keiintniiflen
iAHM dem ScbOlor dadurrb verniittelt verdec. dasa die altclasi^Bcben
SpTBCben frtwaa von ilin^n Stunden abfreben. wan wobi durch ein>> V«r-
ing der Methode ahne Schädigung des L'ntemchtfierrolges erreicht
en konnte. Doch »teilt der Vortragende keinen bestiruniten Antrag,
bittet, seine AaeeinandersetzuDgen der ständigen Cummission xur
und Antraf^fitflliiug eq Obergobcn. {Beifall.)
Den xweiten Punkt der Tagesordnunp bildet der Borirbt doa Prof.
td«Bek ans Prag Aber die bwhmge Thfiligkeit de» Präger VerL-ins zur
iianp der Witwen und Waisi^n ron Mittel «hulprofeaiwren der
pJcbi8(h-ongHri£cbi>n Monarchie. Er xeigt, das« dieser Verein, der
In kunem lein 25jäbrige9 Jubil&um feiern wird, cntsprua|{en sei dem
w Bestreben. fOr die Witwen und Waisen Ycrstorbenrr Collegen
■Offen, Freilich lieO rieb der Verein anfangs mehr von der HumaniUt
^< IIB matbenmtjiicben Berechnongen leiten : dah^r var der Uonati-
•>«*tng M trerinK. Das gleng. so lange man für kiinc Witwe zu sorgen
B^^te. AU jedoch die Zahl der Witwen wuchs, war man endlich gezwungen,
•■•* Statuten in entwerfen, welche »on der Hegii^rung bestätigt wurden.
"■''A difuelbcn ist dem Vereine jene Sicherheit gewährte iatet, der er
•" lifbiktlichen Kinhaltnng seiner Verpflichtunffcn bedarr. Der Verein ist
B*Va)Tärttg flnantieil wohl gestellt. Die heitrai^endiii MitsUeder decken
*'■ Hccie-Aoalagen, die Zinsen der Cnrswerte betragen (1317 fi, ST kr,
*■ Beiträge der Mitglieder 6727 fl. 98 kr. zuf-anmieu 13.0):. fl. 5.^ kr..
*^ltr4i)d ficb die Geiammtauslagen auf 7691 tl. 9 kr. belaufen. Somit
**S»fc «Ich fdr du Tcrgangene Jahr ein Cberachuss ron 51M fl. 46 kr.
^*i OnammtvemfigSD beträgt nach dem Cune Tom SI. Jänner 1888
^789 a. S.', kr. Daaaelbe Ter^inste eich mit ri-W/,.
Der Verein fordert kein QeaandheitaieugniH. daRlr wurde zD seiner
''•Wileit ein Trienniani festgesetrt, che die Mitglieiler Anspruch auf die
^ttwtnpoiiBiou erhalten. Diese beträgt 150 fl. jährlich, gilt jedoch nicht
**•* fir die Witwe, sondern auch noch für die überlebenden Kinder, bia
*" jBagite denelbi-ndaj 20. Jahr erreicht. Das ist ein Vortbeil. denkein
**^*TO Vertin gewährt. Trotidem Bind die Beiträge, wie der Vortragende
* riaulaen Beif;pieUn aeigt, geringer als b^-isTiielsweifte b,'im Beamten-
i*^ Wenn bi'uer ein lOperc. Zuschlag lu dem Beitrag Torgescbriebea
560 DentecliOstcTreichiäclieT Snttelnelioltag in \7ien. Von 0. Tumlin.
tu. BO ergab sich daa einerseits ans dem Umstand, das« im Vorjahre
8 Witwen zagcw&chsen RJnd, andcri-rseJU aus dmii ungBnstigen (."urse Tönt
31. Januar d.J. Flätto derCnrswert vom 81. December ISSTiugrondegflegt
werden kennen, 8ü liKtte das ein Plus ?üq tMtOi) &■ tjegeben. Dagegen sei
das Jahr 1888 wieder gfinstig, da bis Endo Mai kein VercinumitgUet)
gestorben sei.
R^i-dnor sebließt unter grol^t^m Beifall mit der AufTordening, keineii
ni'Qen Verein tn grllnilen, eondorn dem alten b(?t7Utri-tcn.
Nach kur2er Debatte, an wclclior sich Prof. Langhans. Dr- Singer
and Director Uackdpicl (letitercr wflnücht eine Erbobucg der Pension]
seitens des Staates gegen eine gewisse Gt^g^^nleintung der Bezagsberecli-
tigten) betheiltgen, wird von der Versamnilnng uiDfitimmig der Wunscb aos-
geaprochen, diiss nidglicfaat viele Mi^lioder dem Prager Vereine bei-
treten mögen.
KachScbliisa der Sitmng demonstrierte Prof. Klar (Sternberg)
TOD iiuu conätroiorto und im Verlaga H&lzel in Wion encbienano'
Reliefkarte,
Auch für die QescUigkoit and das Vcrgn%cn der Theilnchmcr in
den freien Stunden war vntapn-cheiid gesorgt.
Mit QcDugthaong können die V^jreiae. welche den ersten Anstoft|
zu dieser Versaiiimlung gegeben liaben. anf dt-n i^rtiettea Srfolg mrflck-'
backen. UofTen wir. d&fs in den Mitt^'l.tchal tagen einelnstitntioD erwachse,
die sich gleich segensreich fQr die Entwicklung des Hittelscbalwcseus wie
fflr die FCrderang des StandesbewusstMine der Mittcischallehrer erweisen!]
wird. Gemeinsame Interessen, gemeinsame Stiele und gemein-
same Arbeit: das sei das Losungswort der Zukunft
Wien. Dr. C Tomlirx.
IStiftaneeD-} Der Wirtseh&ftebesiUor Ignax Ernst in Nieder-
gnnd D&t letztwiTlir ein Capital ron ICKKi fl. xur Kmchtung einer Stadentoi-
ttipendivii>itiftung Seitimmt. Di<:aö Stiftung i-^t bereits ins Leben evtreten
(^tiftliricf vom 29. Nov. 1880. — Min -Art Z. M39 ex 1888). — Die am
28 .loli 18-)8 in Moldaathein 7er*.torh'!ne Witwe Lucie Brom bat letrt-
wilÜK eine Stadeiiteostip4}ndi(!n Stiftung, zu denn G«DtUB in erster Linie
ihrt' Vora-andtcn berofen eind, Kejj-rilndft- Das Capital beträft gegen-
wiitig 781 R. Ct~ kr. Die Stiftniig i»t IttToit« conitituiert (Stiftbrief Tom
9. Febr. 1888. — Min -Art Z. 4142). — ri«r am ll.Dec. 1880 Turstorbcne
k. It- Notar Jobniin Sttpanelt bat ktztwillig ein Capital von 2000 fl.
vif Erricbtnng eiu«r Stu(k'nti;nütii)C!Ddien<<Uflun}f ffJr nueb Nerjetadtl sa-
ütändigv] ScbQler (^iner östcrr. MittelsH'bRte bestimmt. Die Stiftung irt
bert'itä ins Leben (fetrofc;n (Stiftbrief ▼. 26. Febr. 18Ö8. — Mir. -Act
'£. iWi). — Der am 21. Oct. 1885 in Kailen veratorbene Private Anton
Hambach hat IrrtztniLli); ein Capital ron 1öO<> fl. lor QrQndimg einer
BtadeDt«nstipctidit:i)*tift(ing gewidmel Diese Stiftung, welche den N'aman
ihres Grflnders trägt, ist bereits comtituiert (Stiftbrief vom 1^. MfinIS86,
Z. IM63. - Min.-Act Z. mu ex 1888). - Anl&»)slich des 2.')jfihri^o
DienstjnbilftuniB des k. k. Pustratlict Jakob Nswrutil in Lemb'.TL' bat
der Vt-r«in der Postmeieter , Po8t«xpeilient«ü und Posteipeditoren in Galiiieji
nnd der Bukowina ein Caidtal Im yominalbetrogo von 1200 fl. zu einer
Studenten stipendJenAtiftung gewidmet Dies« Stiftung ist bereits inü Leben
getreten (Stlftbrief t. 12, Min 1888. Z. 1(403. - Miu, AH Z. ÖM8 ex
1888). ~ Dt-T k. k. Notar Johann Jorda in IWbnowitx hat eine auf
den Betrag von .SOOO 6. lautonde Notcnrentenobligation xur Errichtung
einer Stud<.-utcniitipcDdiu)]BUftung Wim 11. deuUcbeu Gfiiio. in BrQoo
gewidmet, Diese StiftoDg wird vom Beginnes drs Scbiiljahres 1890/91 ab
ToUiogan worden iStiftbrief t, ÜÖ. Mäh 1888. - Min -Act Z. 6847 ex
1888). — Fran Bianca von Hebcnstreit in Innsbruck bat eine den
Namen ihres verstorbction Vaters Marc Aurel von Gastetter tragende
Stiftung Ar Stndiisrende dea Orinn. in Meran erri(^btet. Das Stiftungs-
TemiOgen beträgt lOOO fl. in >[otänreate (Stiftbrief t. 13. April 1888.
— Min.-Act Z. 8186,.
(Oedenkfeier.) Am 14- April nm 11 Uhr wurde eine ünStiegeD-
baose den Comroanal-RoBlgTmn&sinms in der Loopoldntadt iii Wien zum
Andenken an den Ter8tornen''n Dirurtor dieser .Anstalt, Itegiemngsrath
Dr- Alois Pokornj, gotitiftcti-' Gedenktafel feiurlicb L-nthfillt. Nach <!lnar
an die FcstTereammlung im Tumcaale dei Qrmnaiiunis von d<?m yroi.
Direetor Horm Prof üikltti schlug gehaltenen Kode wurde die unterdcssuD
entbQllte Tafel dem Schutze d-n Stadt Wien (Ibergeben. Dieselbe entbflJt
folgeade InHchrift: -Zaa Andenken an den ersten Direetor der Anstalt,
k. V R<.-gicrung4ratb Dr. Alui« Pokomj, der als wiUircr Freund der
Jugend und emsiger Förderer der Wiaacnschaft dieee,^ Gymnasium Tom
Jahre 1864 bis zu seinüm Tode (20. December 168G) rehmlicb geleitet hat'.
ZtflBBtirift r. d. 6iMrr. QrmA. 18M. VI. Uta 86
5tö
Programmenschau.
81. Das crätc Buch der Geschichte des Thukvdides. aberaetn
ina Polnischt von I'tof, Thcoil Cznlciiski. JaliresliericLt der k. k-
üjmnaBialdirectioo zu NeaSandec in Galixien Tür da« J. 1886, 80 SS. 8*.
Die Torlictjt^ndv Übersctxutu vcrrftth x«ar uiiic fleißige BerO^-
Hiclitigungdercomniuntiertcn Ausganen des Schriftstellers und ist im eaiixeB
in etaer leg«rlicberen Fonii abgefasgt als die Bron'ikoirflkrMhe (Pi>8«ii 1861),
rai8|iricht aber ducb aictit ToUacindif dea AufordeniOKvn . die man
an eine gnie Übenietzung za stellen berechtigt ist. Die Mängel dcnclben
berahen tbeils auf einer aogeDaaen Aoffasning den griocbischtm Textes.
tbeili aof einer unklaren WiMergabe desselben in der polnisf hen -Sjo-acba,
Aqb der eraten Kategorie bebe ich das Wirbtiffst« benror : Ca(», 2. g. 6 ;
oii fltflator öv (»sicnert' nicht •mächtig-): 'i. 3: (wUoincr nennt Argirer,
Achsoet. Daafter- nicht: -Hümcr nennt di'- Ar^ivcr und Acbaeer Danacr-) ;
9 Ktt Ende: {lu nnii nr'r^s bezieht eich nicht speciell auf die FoldzQge.
sondern allgemein auf die politischen and sociuen Vcrb<nissej; 14 zu
Ende (<fui rrrciqc ist nicht luit »alle iSchiffe)**, sondern mit -(die Schilfe)
im ganzen-' wiederzngeben,'; 22, 1: Xtyitfttmv (-des Qesagtcu-, nicht
-der verhandelten Sache-); 2Z, 3: ^ .i-/ ^»tmu itittiputit w6ni,i ist die
Seoche, welche ndnen keineswegs geringen SdiAden-, nicht die Seochs,
welche -einen hos«ndurs gruilco Schaden angerichtet hat' and 26.S qvx
irfinct- iat'toiv tiriit beißt: »dass diene Colonio ehi^n^o ihnen angehöre»
wie den KerkTreem". nicht tidui sie gT5£>orea Anrecht auf dieselbe haben,
aU die Kerk-»; 31. 3: itioSat nöUfior (»den Krle>r zu Kode f&breo,
dnrchffihron-, niclit -fahren'); 41, 1 (die Worte .^noKirtG^l■ Jt xil. hft-
ziehen eich auf das im §. 3 f. desselben Cajiitels Gesagte); •')U, 5: ^-le-
.laim-ifitb bezieht sich nicht nur auf die Korinthicr; 63, 1: Jtaxtr-
•U-yivoQ idieses Zeitwort hL-ißt nicht 'die Gefahr abwenden», sen-
den): MÜch der Gefahr aussetzen, Ocfak laufen. riskiercD''j; GS, 2: tau
xKiriffarti (-ist ein Abtrschl/arer Ranm*. nicht: -die Gegend ist frei«);
74, 2: tu olxtüi diii^d(/'(ta»>r<; heilet nicht, das» »die Athener ihre llAosar
zergtOrten-, sondern dass rsie dieselben der VemichtuDjf pri'i^;riil>en<';
12C, ü: die /ffl tiqnyi-iJi heißt nicht »al« wenn er Tyrann werdvn wollte'',
sondern gerade 'in der Absicht sich der Tyraimiü zu hüiuächtigen'':
126, 7: fx töw üyffiäv r vom l^ande. Maiichnial ist auch der durch die
Partikeln an^deotete .'of^schu Zusammeubang der äütze nicht gonx
richtig nUHgedrfickt würdeu (1, 2: ni ywj t<»o aCfiJr; 2, 5: rij/ j-oi-i'
'.iiiiK^r; 13, 1: frifi xiii fjtt'i lu TiiiM^eri; 16 za Anfang;. Die Über-
setzung llronikawäkls Ist von diesen V'er8tülien,meisti!ns frei.
Die zweite Schwäche der vorIicgi.'nden Übertfctzunjc llciit in einsr
vft unkliirvn und dL-m Gei»te der polnischen Siiraeho fremden \N'i«^dergubc
ifA griechEschi,'» Uri^inals. IL Cznleuekl hat dem Streben nach Wfiruicb-
k>ift den Vorzug der Le^tbarkeit aufgeopfert und den Grutidsatx, welchen
Cicero do oyt geu. vr §. 23) in seiner Überselzung der Reden de«
Demtisthenes und Aeschiues befolgt zu haben sich röhmt, nn-hrfach nicht
beachti-t Besonders liel die Wiedergabe llngerer oft schon im Griechischen
an« Unklare grunzender Hiukjdidetscher Perioden ungenügend aus und
»war haupt-iachlich d'-swcgtin, weil d'^r ÜticrS'jtior rein CTiechische
Piuijcipialconslructiouen und Ttuikyd ideische Anakuluüiicn lYt treu im
PolniHcben wifdergebvi) zu luQssen glaubte. K» int rwar wahr, dus eine
gediegr^ui; Übersetzung nicht nur den Sinn des Originals klar in der be-
treffenden Spraobc wiedcrspie^eln, sondern auch, so wüit es tltunlich ist,
die einzelnen stiUstiiichea Eig*.-iitliamlichkeiten des Scbiiftatt^llers xom
Ausdruck bringen soll, doch darf dieser zweiten KQoküicbt nio die It«ia-
beit der Spraeue und die Kturhelt des Gudankens zum Opfer fallen. Vor
diesem Fehler muss man dich aber besonders hei Thukvdidcs inaebt-
nehmen. flbcr dessen Stil Cicero (Brut, g, 287) sagt: Tüucydidis ora-
Pro^nuntnenschaii. 363
wlbat in der Scliiile V'iUlet zwat «ina niflgltd)!:! wr>rtl1ehe Übemtznii^ die
erst« Stuft.-, durch dt^rcn Anirenduii!; die SchiiliT den Gedank'^nfrsiii; in
leiiicn Gmndlagen and in der vigirDlbfimliclR-ii stili8ti.«cbeu Konn der
fremden St>riicbc t-rfii^^en lemcn, ßifiellie inuss alifr immer zuletzt ic
eine end?iUif ein ta.ih-n(c;eT Form dw Maitersjjrarhcabgefasflt« Übersetzung
umfc'tfsetJt werden. Desto mehr rind in einor Cl)i.r!ictziinjr, wcirhe daraaf
ber^'chia-t ist. das Uriirlual dvni Lv»eDden critWbrlicli zu luackcD, nicht
10 biltigen solche Stellen wie Cap. 1. §. 1 (:>ilÄ/i/or, ü; (.lolt^urjanr sr
wojnij, jak walcrvlij; 5, 3 iprzofiUü ze zniewieidalo^ct roaü): 6. 4 (v
rcBsctc >posobu zjciai; D. I ipirzedsinbral Agam. t«; vyiiraw^ jako najpo-
t^niejny): II, 1 (o jakii>j si'; spodziewall, xe sie tarn z wojnv utrzvma;';
IS, 4 (nie douuj:\c wt^dr^iwek'; 25, S (wcd?a!.' Ffa^tzroki ]'t:)dj''li eip);
31, 3 (aby i>ot(^ Korc. ztiit,'7jr»r9Zj' aie z Attjck;i nie l'^^l■!^zklid^i[a;l;
36, 1 (frbaira pol^czona t siltf urw-) ; 38, 3 (im jednym niestu^znie ma-
sielibr^.iD}' b^ Diciwdobadi; 69, 2 (jakbTsun^ si^- bromli); 70, 4 (wobec
was zawsze w domn zostainr/cli): 106, 6 izwycincyli bowiem nieco
«nattDiej; eher: w kaidym lowiem lazic zacz^j oni twydozjliK 116. 2
(obleßli miuto tnema innrami.: 121, 3 <poti^ß'a nie tak latwo tegobj
cloEnata); 142, 3 (oiiasto odf)i)wtedsie na «ilacbl. Cbrijiens bat schon Dr.
Sainolewict iu Act LcmbtTL'cr tfonatvBclirift Mueeum (Jabrp III. H«(t 8,
S. 177 f.) ^in« ]Mhe in (TieüT Rezi^buns: felil^rfaafter Stvllcn der Tor-
liefcodcD Ubmetzuii^ tiest^ochi'D.
KrakatL Dr. Bromelaus Kraczkiewici.
82. Juritscli G. Dr., Hypsometriaclic Studien in Nieder-
österreich. Tngr. d«8 Gyran. im IV. Bezirke in Wim. 1886/87.
Die alte j'olitiücbc Eintli<?iltiiig von Niedwfwterreich in Tier Vicrt<l
gibt fSr g(^'<^a]<liiiirlie /.wit.'ke eLito bo'jnL-niii Ubcraieht. Man hat iui
SOdini der Ucqbu die At]>en mit tbren nohen Gipfeln und ihren Alpen-
tnfttten, daneben erKtrrckt sieb der forftrciclie Wiuneriit-ald . ceKenÜber
liegen nördlich des 8trouR's AualSofer des gropjen biihmischoii rrgel'irgB-
platcans, an wcicheß (istlicb vom Mannbartsbi-iTje fruchtbare tiefer gelegene
ueliode ttoGen. Dazwiseben «cbahen sich Kbi-nen an der Dotiati, das
Tollnerfold und die Konieubarper Ebene, iiiid Ebenen, An- Mnrcbfeld und
dju Wienar Bwken im engenjii Sinne, bilden dj;n Ostrand iles sehftnen
KronbindeE. Nafbdem der Verf. einen knnen Überbltrk über die geoln-
gischen V«rbi]taiiiRe des Gcbietoi gegeben bat, eliaraktcriniert er ein-
gebend nftmeotlicb auf Gnuid der neuen Slieeialkarte 1 : T.VOOO die eben
genannten Abaohnitti? d^solben und entrcUt ein recht anftchaiilielie'^ Bild
Ton deren Uroplnstik, wohn er namentlirh Kh&tzbare Andeutungen fllier
die Deeinfiusflurg der Verkehrewege durch dieOberflÄeb''iii:li'.-dermig iiiit-
thftilt. Minder trelu»j:e» erscheinen die Partier, in wi?!elvn f^icb der Verf.
Aber die lierJehungi'n des Gebtiptbanes zum ttelief de? l.aitd«B analftsst. Dor
Verf. verwechselt lii'-r i^flcps Oebirg?faltniip und Kainmi^rstreckiing ;i, B,
bei Sehilderung dp« Gebirgfs an derTrai^en. am Hicbijel, im Wit-nerwald
und Granitplateaal. Aueb ist es nicht richtig, dass das Alnenvurland. wie
S. ßn. 20angeveben,Ba9£DcängeliiMenaargebaatwird,und aieMuthma&ung,
doHS die Eruenongen des Wiuner Beckenü. welche der Donaa folgen, Beste
einer l'ünenkette darstellen, dßrfie sich gchwcrlicb begrlinUeu lassen.
Endlich durfte man die ebeuialigo Glel&cbcrausdohnung in NiederO^ter-
reich gewaltig Qbcncbätzen. wenn man ne sich bis zum Marchfelde fort-
gesetzt denken wQrd«.
Wien Ä. Pencfc.
L
564
Pro^rftmnieDschaa.
I
I
83. Jahresbericht der k. k. Ob«rreAlsclin1« in Qin fdr dis
1880/8'- Descriptive Stadiea Ober die ortbogoiule Pnrjectioff^
Kreisel von Professor Clemens Barcbanek.
äelbn in d«n fundamenialsteo Partien sind die TletotUt« der dir-
st«lleDdeo Gcomotriti rielfacb iQckeabaft und der Verfasser tmt«nidit ofk
In dem TOTtii-{rcndt.'ii Prugrammaofi^ntie gewiss ciDcr lohotfad^ti Mibe,
indem er ee nntemiramt, Tor allem Ewei auf d«m Boden der dam'Ue»Ja
Geometrie gediehene elementare Beireisc der Tbatanche xa erb-ine^n. dl«
die ortboKOuale Projectlon des Kreises, dessen Ebene 2ur Bildeben? graäH
ist> eine ElUpSL- sei Au der Hand iweior Figuren führt der Antor dioe«
Beweis anf den ersten .'■eiten seines Aofuties nnd st^^Ut dann eise prfiGn«
Zahl eorrespondierender l^txe Ober gewisse Linien am Kreise und u iv
Eilige in iwei Spitu-n recht fibcrsichtlich nebeneioaDder.
Oariiuf antersacbt er die nichtigsten Benehangen zwiscbes nra
eoDJagierten Diaaietem und den Achsen der EDips«. irobej »icb dir [rm-
jectire SIetbode Torzflglich bewährt; die Vigaz encb^iDt bieb«i «iniliii
als eine gelungene lUostratiOD der betreffenden f[wmetriKben lltataiba
Im vierten Abschnitte gibt der Verfasser praktudi sehr «mpfebleiniiflH
Tangentencon»tnicttonen. denen MoQ (Ue Auwendiine des Ltnekli »
vmnde lie^. Noch w&re die Bebandlaztg der oscuUtonschen Kreis« tmk
ihre geradexu merkwürdig einfache Art berroRabeben.
ttberbaopt kann mit grfiCter Befriedignng beiQglicb dieser k^
des Verfassers constatJert werden, das! dieselbe ans der Schule komiMii
und för dieselbe bestimmt •'ine VerrolUEomninui« der rntTrichtaoirtWf
in der darstellenden Geometrie nirbt lUH anstrebt, sondern aacfa
dorchnihrt.
1
$4, Programm der k. k Oberrealsehale in Boreredo Ar d« _ _
1686/87. SuUe formole per la cabatata dei corpi roa Praftsur"
Bertolasi.
An die Spitze seine« Anfeatses stellt der Verfasser doe IflCfrt
einfache UniTernlformel lor Berechnung des Inhaltes eines PriiMMW
ttad knfipft daran einige interessante bi«torische Bemerlangea tbttiM
Entstehung denelben-
In der weiteren Entwickhing rei^leicbt er die Bta^amaag^
Knbikinbaltee eine« Körpers, daesen Schnitt ncrmal zur Aliiii«"""'
dort!) f (xt gegeben ist. aof den Wege ezactor AunwerUiog dorti w''
gration mit der Berechnung nach der Cmwemalfonnel. JfarbdeiD «f **
interessante Beiiehnog gefunden, daas di« letatere Formel du ^«J^
0zaet ausindröcken gestattet, wenn f {x) eine ganze Function ist, •«**
des dritten Grad nicht Bberschreitet. TeraUgemeiuert det Ant« !"■
Probleta. Er stellt sieb die Ao^be. ante? welchen Bedin^g(a"|*
Aus Tölom des Segmentes eines aolchr-n Körpers mittelst iweierf^v*^
wekbe xur Abad^se r and { gebCren, und eines dhltm in bpUeMl^
Üistanx gefBhrten Schnittes MTechnen kann, wenn diu EattoM^^
der ParaUelscfanitte ge^^ben sind. In der alUemeinen DuKhAhnM'^
wohl, als auch in den SpeciaUUlen, welch« ue LOiong dieses ^'^^
nm Gegenstände haben. docmneDtieit der Verfasser ebenaoTid w^
Uehkeit ml« Einfachheit der DarsteUsiig imd stellt die geftudena ^''^
H wein Qbetsiebilich nMmmen.
H Zun Sdüttste seiner BetnHhtitBgen b^aodelt der Vecfaswa v"
^m folgende iwei FnUeme:
^m l. Wdcbe Formeb nnd nr Bereehanng des Tolnrns tdh B**^
^H tkaskOipefli, weltbe durch eine Cnrre iweüer Ordnung bervoig't'f'^
ProgramtneDsdi&a. 565
3. In welcbcr Weise ei^tt «ich das Volom von KOrpeni, welche
durch efne Fiftcbe iveitT Ordnang und zwei {taraUele Ebenen be^rnixt
werden?
Die DurchffihrunK dieuT beid«i] Probleme bietet wie Qberbsopt die
geifonnit« Arbeit dem FarbirKDOe riel Anregung ond Bvfriedi^'UD?.
85. Wiskoczil K.. Das Apolloniscbo BerühningsproMoni als
Projection r¨ieber Con8trucfioii*>n nebst Aiifiösmig der
Fälle, iü deneu die Gergomie'sch« Ikfetliode iiicht anwend-
bar ist. Uit2Tafuln. Progr. des Land'-A Oberrealflchule tu Igln Itfd?.
Eine ebenso einfache als elegante LCtunp des BpiUhrcn^rprobtemt
hat Gergonne durch Vorwcrliing der Elgrii^chafteri d*?« PotenicentnuDB,
der pole ond PoUrrn. der Ähnlicbkiit^imnktt: und Ahnlirlikeitfacbsfn
gefunden. Nach einer wP!tt'nt!iili vtM(JrbifdfHin M-'thodi^ t)iid«.'t tit-r Verf.
fleichfalls eine einfache LCsunp «i-'a Prttbleini'. Dabei i«t *r auf dem von
em frflli verstorbene« P^^fo^so^ R Nicmtscbik angebahotcn Wt-ce weiter
TOrgCichritteii . Das totii Autor ecgebt-ne Verfnhren basiert ani der An*
Wendung der Projeetion Tlnnlichcr Gebilde auf ConFtnictionen in der
Bbene und ixt insofern allgemeiner, als es auf F&lle anwendbar i;t. in
welehtn die Oirgoiini-'scbc Methode ihre Brauchbarkeit reriiert All«
lolgenilen Conftnirtionen, wi-Irlie linrrh zwH init proßer Gewisitui^haftJg-
kei( und Rleganz geieithntte Tafeln erläutert sind, wrrden durch ihre
KQne, Kinfarhboit und PrilciRion den Fuchmann gewifts befriedigen.
Sehr inten-iinnt ht beaonder« die zum Sehlnvce der Alnunillung gegebene
Erörterungj webke Bedentnng die tinlencombination der Gergonne fchen
Constroctron de» Apollonischen Berülimngsproblcms als Prfjection eine»
TlomÜcben Gebildes besitzt.
Dtinselbcu Jahresberichte schliett »ich noch vi« von Pn-f. Anton
Honsig vrrfasster. nur eine halbe PrurlM-iU" Itiiig'T Beitrug: -Eine ein-
fache Methode zur Bestirnmung der S(huiii^'ung!<dau«T eines rinfathen
Pendel*- an. Dienen Verfahren beruht auf dem ZuüamnteDfallvn der Scbwer-
kraft8com))ODt;ntc in der Tangente mit der Ccntripetalkraf t bei sehr kleinen
SebwingDogaweiten and iat wegen «einer KOrze und Klarheit in |j&dA-
gogi«eh«r Betiebung gewiss gi-hr wertvoll.
86. Zabrada V., Bestimmung des elektrischen Widerstandes
der QiK'cisilbeninheit im absolnten elektromagnetisohen
Maße. Progr. der deutschen Lande so berreaUch nie in Brtlnn 1887.
Es ifit gewiss eim; danken« wcrtp Leintiing des Verf , den gerammten
theoretisi-hen und praktiech^n Aliparat, ' welcher lur Fiiiemng einer *o
wichtigen Größe, wie es die Einheit des elektriachen Widerstandes ist.
in den relativ kleinen Rahmen eines 22 Si'iten i-ntbaltenden Progrnrnm-
ftofBatsM gefasst zu hafat.>n. Die itirklicbc Aluho, welche die Ke^tatellung
der TOm Verf. mit 1 Siemens :=0*9-fMf X "^'' gegebenen Zahl erforderte,
entlieht sieb df^r Wflrdigur^ <Ws nicht direct in dem Ca|>itot arbeitenden
Fachmannes. Diese Bemerkung sti im besten Sinne über die Arbeit
dea Autors gemacht, der es verstanden hat. so einfach aber auth so
wiBsvnnvhftfiTich crfchopfend ata Di<'>gtirb dia geaammti'n thenreti^rhen
Grundlagen und die praktJAcben Versnche dem Leser vor Augen lu fObron.
Seine Methode besteht darin, dass er den achwingenJcn Kidinductur
dan benfltit. die Mugm-tnads-l eine« Galvanometers ins Mitschwingen zn
bringen. Aup dem VerhUltni« der gleichzeitig beobachteten Schwin^ngs-
weiten dea Inductors und der Magnetnadel wird dann auf den et'.'ktri''<:ben
Widcntnnd des Stromkreises eeacblosaen. Der vom Vcif. crbalteui- Wert
fOr die praktische Einheit, das Ohm. ergibt 105-^8 cm al« Länge der Queck-
366
ProgTUun CD »cliaa ■
silbereiuK-, wfihrt-iid das Mittd aiu der von demselben gegelMoen Tabtlle
UtS-STcni zeigt. Die hivbei ftoftreteude DiflVnpz voo '/i U >"( tim
geDDe. um praktiecli irr^Urant zu win. doch groü ecDOg, um namuntllch
den Fach4:aUegen ui der MitteUcbale Anregang xa meten, dazUbcr »«Ib^t
Foncbaogen uod Versucliti oaxnsteUea.
Wien. J. KdisUr.
S7. Tacquets Theorie der Riogc. l Tbeil. Inhalt der Ringe. Vom
I'rof Aemilian Hrib..mig, Jahreahericht des öffentlichen Stift^-Unter-
gymnasiams der Benedinincr tu St- Paul 1687.
Eine Reibe von Sitzen bezOgtifh solcher Rinffe, dorm Erz«D^ngs<
flgnren gegen did DrebuniiMbentt so situiert nnd. aik9.<i deren Arttsen aof
derselben normal sieben, wird im Anschlasse an Andreas Tacquets -.CTÜn-
drica ^'t Anniiliiria-' (Antwerju-ii ICHiJ). in elementarer Weise abjjeleitet.
Die iiiei-ten Sätxe beziehen sirh auf Krei^ringe. doch sind auch eltipti»chc,
parabolische und hyperbolische Kinge berücksichtig worden. In einem
zweiten Thrile werden die Sülze bczöglicb der Obei^flchen der Hinge and
diu Analogien zvift>^hen dicken äütxen nnd di-ri Spitzen WtOglich dea
Inhaltes erörtert werden. Auch verspricht der \erfasser in diesem Tbeilo
denselben Stoff mit HiUe der AuaKaiB in bedeatend kflnerer Weise'
duxtutellen.
88. Frgebnisse der in don Jahren 1875 — 18S6 an der inctoo-
rologischea Boobachtungsstation Krems angcstollten Beob-
acbtUDgen. Von Vrcfensor A. Prejr. Jabreabericht des k. k- Ober-
Qymn. in Krems. I&87.
Schon gcfireu das Endo der sechziger Jahre wurden in Krems vom
Hofrathv Dr- G. Ullrich, der damiüs Din^ctor der dortigen Realrtlinle wnr,
dorch liin^'eru Z^it ru-tcorolDgi.'iehft reobachtnngifn »ngi'stellt, der.?n Ergeb-
nias»- in die Topogr.iphie Niederßsterreichs und in Kerschbauiiiers G*^«hichto
der Stadt Kremi aurgenommen wurden. Der rorlieaende AufMtz enthilt
die Ergebnisse einer neuen Bei>biii:htongsreihe, welclie im Jahre 1874 aof
Anr.'gimg des Herrn Ferdinand <»sn;\ghl, dera'-it Direetor der nautischen
Akadi-mie in Triebt, von den Hcrnn Profcisonm Alois Prpy und Anton
Powrndra begunueu wurde Die Beol»«chturigeu belieben sich auf den
Luftdruck, auf die 'li-inp-yraturj auf den ahsoloton Duoftgeltalt der
AtnHi-.|'li»re. die Xiederschlät'''. die Gewitter, die Windrichtpog urnl Wind
stärke An die Mittheilung der Resultate werden interessante fienierkungen
nnd V»Tgk-ich'-- mit den ErgvluiiaMn d.-rCentralstation lu Wien gcknQpft.
Wenn man das et<'t<-*ti-'bunaensi!:in an Ort nnd Z<'it biTücksiubtigt, welooesi
die Anstellung eolcher r-;ge [müßiger au bestimmten Tage^tunden in ciöeda
bt.'stiiiimt<;,'n Lueale vurgcuumtiieuer Bt^-vbacbtungen voraussetzt, so wird
man den Fleiii und di*' gewissenhafti> Hingi-hiing der Beobachter an ihre
Aufgabe 2D würdigen vi-rateben. DIp vergleich-iide Zusammenfassung ariaer
Beobachtungen mit denen der Qbrigcn Stationen in XiederOsterreich hat
der VcrfafMer mit K-Itenei Bäscbeidcnbeit berufuucren Händen fiberlafisoD.
Wien.
Dr. Kar) Haan.
■S9. TieTW.. Beitrag zur Kenntnis der DiPterenfauna Kärntens. Pragr.
des k. t Staatsgjmn. in Vlllneh IPST. 32 83,
Die Insertenfiuna von Kärnten üt mit Aasn^me der KSfer nnd
Schmetterlinge imeb wenig bearbeitet w<irden. Der Verfa.^ser dw üben
enribnten Aufsatzes hat sieh der gewiss nicht geringen Mühe antenogen,
dorcb eigene Anschauung and durch selbäläitdigc): Summein «liese Likke,
•owvit c$ fOr den ftoUn Anfang möglich ist. in Bezug anf eine der
ProgmmmeDachKa.
567
pArtien, nämlich der Zweiflßfiler, atinufQllen. Um auch
tur l'iit<i:»tütiiii)p antl VerTotlkoiiiDtiiung seines Werki'H ■nzueif«rti.
kkkt er der AtifuiMung «Ut b'-oliaclitcttui Arton fiiic Anlfitun« xor
liuierang der K<-'f'*ut^eneD Dipteren roraiiA und ^bt da» von ilini durcb-
lUc Gebiet an. Auller der nlLcbäten rm>;i:l>un^ von Villiuh nurde
du Gail . M&tl-, Malta- und LnviLDtthal durcaforscbt. In der Don
fclpiden Anftähliinp lymlt-n nicht bloß die vom Verfasser svlbst beob-
»titUteii Zweiflügler ^.;narnt, sondom aueh jene Arten, welche ander«
Iitkiu&Dii«r ali Bcwolincr Kftnitens bei«icbm>n. Aus den bei ciuzolneo
stehenilon Bemerk ougen gebt jedoch IkTvor, ^Uifs dem VerfiuiMr
DiLe alle Arten aiu eigener Aiiscbauntt^ hukannt waren. Da derselbe
Mi idlirierigen TiestimmnDgen eicb aacb uon Itath anderer Bi^tcrologen
'^te. 10 ist aichur vorauszuselscn, ilusf keine rnrichti^keiten antw-
füD rind. Die Aufzäbluni; der einzelnen Familien t;escbiuht nacb dem
Dr. PriecJrich lUuer »nfgestellten Systeme mit l{fnflt?.ung iIm «Cata-
! lystemaiiruB 'lii'tcroruin Koropae- von Ur. Schiiner und der neueren
tbunii^en v<>n t-3u der Wuhi. In dein beiirigen ProKramnianrsatzc
l«a eat dt-ii nrthnrhaplia 2-» KatiiÜii'n mit Iber •"i.'tO Spcciejt saniDit
1 Fnndorten ani^t^robrt. Imi vielen vrird auch der Tag. an dem sie
ifu^i'n norden, angegeben, dann ob sie einzeln od«r in größerer Menge
rkiKtiiucn,. Darunt'T finden sieb gegen 50 Arten, die bei .Scbi'-ner als
" ler Oüterreirhs nicht angeföhrt worden. Als neu fflr die "ister-
tc Faiuia wurden gefangen: Kbampbocixia vesicalosa Zett.. Uilaria
it ZetC. Rilaria lungJTLtCata Zett , HiUria nitidula Zett. TlUarin
»Kella Z'.'tt. und U. breviritt^Ltii Zett. Setbft drei ganz neue Arten
vsrdn entdeckt, n.imlich: Uilaria niairica >Ulr, H. i-ieinuB Iktik und
Bndijttoma ve»>icoIo)^a Kabr- var. ttavicoltc Mik; djo He^elircibuiig der'
itfti« findet nieb in der Wiener entonioloriscben Zeitung den Jahres
1(8*. l|r.g.> es diMii Verfft.««i'r gegönnt sein, da» vor^eetetkte Ziel in er
NlAflit sicherlich wird derselbe dorch VerijffwntUrhang »einer Forschungen
nntkffl aufmantem, an dem nrnfangreichen nntl schwierigen Werke init-
Rirkctten.
9 '. Kr a S a n F., Beitrage mr Geschichte der Krde Dnd ihrer Vegetation.
E^gr. des zweiten ätaaLtgjinn. in Graz 18S7. 22 >S.
Am der jreoETaphiflcben Verbreitanff der Farne und dor Gynuio-
^«naai der Jetztieit. sowie den kliinatiüeben VerbÜltnissen. in welchen
■* im braten gedeihen, achließt. der Verfasser im eisten Abschnitte
*^aCT Arbeit ani die Tcniperaturverhiitniitfie der ruibonteit. Die grßriten
nnkriitffr und Oymnospemwn gedeihen, wie di'j FSanzengeograpbie
Mrt Qnd wie in diesem Aufautze auifQhrlic^ gezeigt wird, am Dosten bei
•f>er Jahrefttemiieramr nicht über 20' C.. wi genftgender Feuchtigkeit
•Jlt«b6rigcm Lichtxntritt Durch diese Vöget-iticnsTerhÄltniasc der Jctrt-
•■ videm^ der Verfaiser die wcitverbreiletu Annahme, dan« rar
jj^wilfB Entwickeldiig lier Carbonfloni eine 2'-i" 0. Übersteigende Jalires-
^pnator nCtliig war, und da« diu I.irlit«tnihlen weg*>n tu reichlirhirn
™'*lfbaltea und dichter N-ibel die Atmo8i)liäre nicht d«rcbdrini,'en
■■•1*11. Es !■■/ also die Zeit jener Floru, welcbe lu ihrem Gedeihen
™^ Jituvsteniperatur über 2')*C. bedurfte, weit vor der FU'n. der
y^llkoblfnperic-de. Im zweiten Abschnitte erklfirt d-r VcrfasKor tu-- s.T<)ßt'
'«hip^n« verwandter Arten des Thier- und Päanien reichen Durch
J**>lti?c ErdenibQlteniDpeii und Porplyrerupliuuen. welche zu Kndo
f^CirtionzH^ eintraten, wurde die Teingieratar faerabgnmindert, diuliirrh
ij^Äen dl« Aqiutorialgeirenden ein ^'.itiiftigteres Klima und wurden für
l'^Mamen auü kilter<--n Gegenden bewohnbar. Ala hierauf in den nCrd-
J^m Gegenden die T.-rrn.enitur wieder jrestiegen war, konnten Tiiiere
*N PlaBlttn au>i den Äiiuatririutgegendi'n nieder iiiriickwanil>-rn, woraus
^J** djif gn&e Verbreitung» bezirk venrandter Arten erklären Ifl^-t. Im
Pro^ratniDetiNchtn,
dritten ndle etidlicb wird die jrteichfCnnif^ Verbreitnnp be^tiinintar
Oremnifmcn BUt rinen pnticn llieil der Krduberti&cfa« äadi dadanfa
lerUirt. d»M die Ablrtihliinff d» Erde von dep Polen atts ge«rbab md
(daher di« Orgmnismen Tbo den i'oleo gegen den Äquator sich Terbreiteien.
tl>t«M Abnamoe d«r Tempentor var aber, irie eeiciet wird, in den T«r-
■ehiedcDcn PoriodcD keine gtcicbniAßige und einieuie Orte b^s&Cen infolM
Ton WüniK'ütauungen dtir«D m«hr«re geologische /atalter fai't gkt(£e
Temiieratunrerh<nüse. Der ganze In sehr anddiendär Weis« g«8cfarieb«iM
lUd vvllkonuncn dorchdacbte Aufsatz zcuL't TOn großer Sacbkcnotnia, tod
lulbsUndigem Foracben und Deoki'D mm wird sicberlirh den aaüneA-
samtin Leser nicht unb^rrifdl^'t lassen.
91. Kravogl U.. Zur Krvi>togamcntlora vonSQdtiroL K.k.8taat«-
gynjn. in Bomd 1807. 2*1 SS.
In dem Torlic-ecodeD Programme werden 162 Algen. 233 PlUe,
[Bio Hooee mit AtrguLi.' ibri'r FundurU; in ali)baliL'tiücii!.'r Urdnting anf-
Sraftlilt Die Vorliercitungnailiviten zu diei^i'ui Aufsätze vrlahgt^n «iel
[fihe lind Zelt und bestünden nach dt-r AuBi>age des VLifaMsers Atain,
''rielc der Algen des GyumasUllit-rban ibrcr t,'vnaQeD Bostimniung wegen
fc^cb lU |]rfipariLTi.-n, bei luirolUtKndig iTbalti-iicn Moosen »ich tu Qber-
veogOD, ob sie an lU'n angoKubi^n-m Fiindort«'ri torkommen und d!e meist«)
Pilze neu an bestimmen. Die FU-cbten wurden Qbergaogcn, weil selbe
schon im Jahresberichto der Buzvn<.'r Realscbuk- des Jures 1888 Ton
E. Kcmstf'Ck behandelt wunlt-n. Vnn d« n Pam gescMeht gar keine
Krwfibnung. Der Verfiusv-T benUtzt4^ das ()Tmnasialberb&r, seine Prirat-
tjanimlaug cnd mehrere Werk<} Ober Errptogamen. Die ziemlich groOe
Anzati) Jur Art'-n «eigt von oinom grufion Sammeleifer.
Bei Durclisicht der Fundorte zeigte neb. das» die meisten der
IftufgeiAhLten Krvvtogamen aoa der nftcbstftn UmgebunL' von Bozen stammen
■ond die Überschrift daher anch lauten konnte: -Zar Kr7]>tog^anieri*K>ra
Ton Bozen.» Du.« da» Aufüti'lU-ii tiiier Kryiitugunienflora weit echwifrigor
iet als das einer PbaDemgitmi'nflora. ist jea<-)ii Suchkundigen klar, darum
wohl finden nir mehr LtiealHoron der imanerogamfsrhcn als der krvpto-
gamischi-n Gi'nilcb^t^'.
92. Commouila, riiorsirlit dor MiDoralien ObcrOsterreiefas.
Progr. des Gjinn. zu l.ini I8M»i 87. 8". 42 SS-
Die Katalogisierung der oryktogoostiscben Sammlnngen des Museums
FranciBro-Cajolinum in (.In«, femer lablrosehe Eicuraloneii des Verf. er-
ref^en in Ibm die Idee einer genautn orvktognostiscbfn BeBebreibong
aeiDCN Heimat! aud<--s. Als Anfang dieser !)chwierigcn Arbeit bringt ans
der iiirliegende Aufsatz ein idrhabeÜseh geordnete» Veneichnis der
Iklineralien Obernsterreichs, das üT Nummern enthlll Es ist dies nicht
eint; Uuekeno Aufzihlung der eiuzL-luen ldineraU<.'n mit Angabe ibrv
Fundorte, soudcni e» werden auch meistens die mannigfaltigen geo-
[gnoatlschen Ycrhriltnissfl des Vorkotiimens und die Begleitmineralien er-
wähnt, bei wirhtigeren fohlt es auch nicht an bemei^ngen Aber ihre
technische Verwendung, ihre Gewiiinun^, die Menge ihres Vorkomnenf n. dgL
Dass der Verf. aicli mit der oinscblägieen Lilerator eenau bekannt gemaut
bat, ist orsicbtiich ans 280 Anmerkungen, die das Gesagte durch Ab-
flUming des entsprechenden Schriftttellen belegen; mehr als ÜM Werke
Ton Fachmftnnem verdvn in diesen Noten angefahrt; außerdem wurden
noch 1. (-nützt die Jahresberichte dos Museum Franciseo-Carolinuin in Lini,
die Jahrbflcber diT g'.-(ibi^:is*lii.-n Itt^irtisan^talt, die Berichte der Handels-
kammer und des Arkerb.uiministcrinnis.
Eine der lUaptqueUeu war die MuseaUammlung selbst, in der 89
IJuii den anfgczälilifD Mineralien vertreten sind , femer die eigenen Por-
anogen des > erfaescra.
«^ d
LefarbDohcr und LebnnittcL
669
Aach HitK-ralicn, d«rcD Vorkoniin«! in Ob«rC(it«rr«tch nreifelbftft
itt, oder die »ehr selten nnd. worden aof^enomnien, wie CnTollin. Eint-n,
AdoJar, G&liDci, (/uecksiller, billiu-, T&ntalit T>cj AufsfiLluug der ItlincralieD
irt ein Sacb- und (IrUn^ster beigegeben, letzteres fchrt 3til vemchiedent
UrtUchkeiteD jui.
Dieser Aufsatz «Dtsfiricht «intrneit« deu Anforderung«!!, welche du
hohe k. k. Üul<:rri<'liL'>iiiiDist>-riani an die Prograiiiine dir Mittelschulen
stellt. acdererEt-itä wird dorMtlbo aueb die Bchflier, in deren H2nde der
Jafaresbericht ^'eiin^. aofniuntem. sich an w^itervu Samnilungen ODd
FoTBchtuigeo zu livthi-iLigen. Druckfehler bemerkte der Verf. nicht, aof-
faUeod war ihm blofi. dasü bei Angabe der DimeoBionen die alteo Ua&e
mit deneu des metrischeo abwechseln.
Braunaa. Pins ÖtTrte<;ka.
LebrbOcber und LehrmitteL
(Fortsetiang Tom Jahrgang 188S, Heft fl, 8. 272).
D e a 1 8 c h.
Wappler, Dr. A., Lehrbuch der katli. Kcllgioii fOr die obrren
Classen der GvniD. IL Theil: Die katb. Glaubenslehre, C>. udt. Auflage.
Wien 1887. W. Branmöller. l'r. geb. 1 fl. 20 kr.; III. Theil: Die kath.
Sttenlahre, 5, nnv. Aufl. Wien 1S87. Ebendaselbst. Pr. geb. 1 fi. SO kr.,
allgemein zugelasFen (Miu.-Erl. t. 18. Febr. 1888. Z. 3023).
Gtiblen 0. unü Schmidt K.. P. OviJii Xasoms carmioa »electa,
udt crlÄutcniden Aiiiin-'ikuiigcn zum Scbuleebranclie, ■*. ?erb. Aufl. Wien
1888, Bermann und Altn>ann. Fr. geh. 70 kr, allgemein xogelasnen iHin.-
Eri. T. 26. Febr. 1888. Z. 3114).
Rauler, Dr J.. Latt-iitJ!>ches Übuiigsbiicb für die zwei untersten
Clasaen der Gimn. und verwandter Lehranstalten. Abtheilnng fflr daa
1. Schuljahr. IL Aufl. Wit-n 1888. Bcrmann und Altmann. Pr. eib. 65 kr.,
geb. d< kr., allgemein zugela«8<.-D iHin.-Erl. r. 6. April 1888, 2. &t68).
Hauler, r>r. J. , Aufgaben zur Einflbnng di^r lateinlichen Srntax
in cinzelneD Sfitien und zusamnienbSngendec StDcken 1. Ilieil: Ctmt'
lehre. R. im wesentlichen ünv. Aufl. Wii-n 1888. Holder. Pr. geh. 56 ki..
allgemein tugcla.-'fceii (Min Erl. t- 13. Arril I8H8. 7. dS^T,).
Hauler. Dr J., A'.f^rabcn zur EinöbunK der Iftteinischen Srntu
in einzelnen Sfitzen und xtiiiatiini»-nbfiug<:ndtn Stocken. 11. 'l^eil: Moduii-
K'bre. 6. im wtseutbcbeu ujiv. Aufl. Wien 1888. Holder. Pr. geb. 66 kr.,
allgemein zugelassen (Min.-Ecl. t. 13. April 188.S. Z. fi88.'>).
Hcmcri lUadis e;Htome Franc- Hoeheggeri- In uauin »cho-
lamm eiltdit A.Srlieindler Wien 1^88. C- GercTd» Sohn. Parsl. Iliadb
I-X, ean. Aökr-. par» 11. Iliadin XI— XXIV. cart. 7U kr.. aUgerarin n-
gelaaaen (Uin.-Erl. v. lit. AprU 1888, Z. 6510).
WßrterTerzeicIitiifl zu Ilomeri Iliadis. W — ^1, fach der
Reihenfolge in Vit r- ptordnct von Dr. A Scbeindler Wien 188S, F.
Tempsky. Pr. geh. Mi kr., gtb. 00 kr. Die T#«'brk'^r]'cr der Qjmnaneo mit
deaucber tlutcnichts^vi räche W-Tden auf dieücti Hilffbucb fQr den griech.
Dnterricbt in der V. Claase hipmit anfmerkiam gemacht (Min.-Rrl Toin
6. Hin 18B8, Z. 41&7).
Hintner, Dr. Val.. Grlechiiche Schulgr-ammatik. 3. Aufl. Wien
1888, A. Haider. Pr. geh. 9-t kr., allgemein zugcliiceeu (Min.-Erl. v- 6. April
1888, Z. ti624).
Schenkl Karl, Oriechische» Elonentjirbnch fOr die österr. Gjmn.
18. Tollständig umg, Aufl.. im AnaeblnJise an die 17. von W. t. Fartel
bedorgti- Aiili. der Cnrtiue'schfn Grammatik auFguffibrt, Wien und Prag
1888. F. Tempil^. Pr. geh. 1 fl , geb. 1 fl. 20 kr., mit Ausschluss des gleich*
&70
Ldubflober und Lebnnittel.
leitigeD Ge^iraacbes der früh^rva Aaäi^ra in derselben GluH kUgemetn
lugeTaswn .Ihlin-Erl- t. 19. M&n 1888. Z. 4.580)
Lunipol L^-ojHiti]. PcutAcbd Lcscbacb fOr di« [V. Clftwc Ostnr-
Mittelsrhnlen. 3. thcilw. ».'räml. ÄoB- Wen 1888. AHriider. Pr. yeh. Ifl.,
allgemein n:^[aj>«en (Min.-Flrl v. 13. April 1888, Z. G-U]3).
Lftmpol Leopold, D':'al«che!i Lesebuch fOr die oberen Clasmi Ofltenr.
Qymn. II. Theil «filr dif VI. CIossc . 3. amj:. und pek Aufl. Wien 1888.
A.naWr. Pr. gab. l fl- 30 kr., allffemcin xugelassen Min. Erl. t. la Mfti
1888, Z. 91S2K
QindelT Ant.. Lehrhnch deraUpemeinMiGfschSchtefdrdleTinUren
Classcn dtT Mitt^jlschulen. 1. Thfil: Das AlterUinin. Mit 30 Abbildonjren
und 6 Kartt'o in Farbendruck, 9- nnr. Anfl. Pra^ 1889, V Tempskr.
Pr. nb. 65 kr., geb. «« kr., allgemein za^ela^sen (Mln-Erl t. 18. Mai 1888.
Gindely Antmi, [/cbrbnch der aligemeinfn Gt^chichto fBrdit! obi>r(ni
Claasm der Mittolschnltn. III. Hand: Die Neuzt-it 7. umn. und Tcrb. Aufl.
Mit 24 Abbildungc'n u. 10 Kurten in Farbendruck. Wien 1887. F.TcinpBkT.
Pr. jreh. 1 fl. 40 kr., ffeb. 1 fl. 60 kr., allfteniein lUg-daMen |Mtn--Erl. rom
19. Min 1888. '/..hm..
Eoienn B., Geoffraphiseher äcbaUtlas fQr Q^THnasi«;!!, %-•&]■ und
Handelsaebtilen. VoU«tätidijf neu bcarb. t. Vinc. von Ilaardt, re». von
Prof. F. Cmlanft. Wien 1888. E. nr-UcI, Ausg. I in 4.3 Kait.*n 31. Aufl.
Pr. (teb. 2 fl. 80 kr.. Au^^. II in S» Karten. 32. Aufl. Pr. ftob. Zd.GO kr-,
allgemein »ngclas-pn Min -Erl- v. 13 April 1888» /-. 600.')).
Wandkarti' d'.>r Ostcrr. • ung. Monarchie nebst dem Occapatioa»-
gebicti- Uofinien und Il'-rzcgowina irn Maße 1 : 900.000, bonrb. nnd heraaag.
Tom k k. ndlit-ger»^. Institute. <6 Blittcr.) Pr. 4 fl- .^0 kr, anfgespuut
mit StAben 8 fl. 50 kr., ohne StSbe 6 a. 50 kr., allgemein Engelassen (BHo.-
Erl. V. 19. April 1888, Z. 594(7).
BiBchin^, Dr. A., Geoln^'nchc! ICarto der Osterr. ung. Monarcliie
ztun S^'lntlg'ebraache. Aosgenibrt anf Grundlage der ¥. H- t. HnnerHidia)
gcolog Karte. Wi«D. A. Haider Pr. 20 kr , Rllgemein tugelassen Mio -Eii.
T- 19. April I»88, Z,6.^6!.
Hoöevar, Dr. Frani, Lehrbuch dt-r Geometrie fQc Üb(;r>,'vninaaien.
Wien 1888. F. Tempskv. Pr. geh. ^'t kr., gel. 1 fl. 5 kr., aUgt-iiK-in «uge-
lassen (Min.-Kri t. 23.'ll&n( 1888, Z. 4470).
Ho/evar, Dr. Frani, Geometrische ÜbunMaiifgaben fftr das Ob«r-
rn. I. Heft: Planimotrip und Stereometrie. Wien 1888, F. TempsJ^,
geh. 25 kr., geb. 4i> kt.. ;in < ibergynnu an weldioo das Ldtrbocli d«
Qi>Diuetrie dcs«ell>cn Verr« ult Lelirbuch cingerohrt ist, st^elaMvn (Min-
Erl. V 1.9. Mai 1S8S, Z. 81t7|.
Wapienik A.. Lehrlmcli der Georaetrii> ftlr die oberen Cla»s>'n der
3litt*-Urhuli>n. Wien ISS8. K. GtS«*r. Pr. gab. 1 fl. 20 kr., allguiiiuin za-
gelaucD (Min.-Krl r. 10 Mai 1888, Z. SSSIl
Grabor, Dr. V., Leitfaden der Zoolof^e fllr die oberen Classtn
der Mittdpchulnn. Mit ö02 Abbildungin im T''xto tdarnnter 62 flrbiga)
und eiiK-m Farbendnickbild. Wit-ii 1^7. F. Tenipskr. Fr. geb. 1 fi 40 kr..
gel). 1 fl. W kr., allgi-nu-in logelaasen (Min-Erl. v. 11. Febr. 1888. Z 437).
Baruerstc^in. Dr. Alfred. Leitfaden der Botanik !0r die oberen
CtansL-n dur Mitteleihalen. 2- verb. Aufl. tidt S-IO Abbildungen. Wien I8**8.
A. Holder, allgcmt-in mgolass^n (Mit.-Erl. v. 16. April 1888, Z. Ö541).
Albrecht. Dr. Karl, L'-liHmch der GAli.d8bergor8chi>n Stonographi«
fdr Srliul-, Privat and S<jlbüituut4>rricht. I. Cnrmu: VolUtiudijs'cr prak*
tjsober Lehrgang 4^. Anfl Ansgabr in Ssterr. OrÜHwraphie Hamborg
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(kln.Erl. T. 2. Mai 1888, Z.KÖSi:.
LehcbtJcber ond l.ehnnitt<l.
571
Fischer Bobert. Theoreti'^ch • praktischer Lehf^ne der GabcU*
ber([erseh«^n Sti"'nogTaphii\ Au8jrahi> mit Asterr. ReclitecSrciDung. 28. ob».
Anfl. AIt<>nbiirs. H. A. Pier?r Pr- IMk 20Pf., ^omein tUfrolaueD (Jlin.-
EH. y. 25. Apri! 18nS, Z. SOSÖ).
Die DirecttoDen der Gjinn. and K^alj^jmn. werden auf die
/.eitschrift ftlr clossifchc Pbilologii* -Witoor Stiidi«ii-> (Soppicinent der
Zeitflchrifit fiir liaterr. Gymniwier), rediciert Tnn Vi. v. Hart«l und
Karl Schenk] (Druck und V.'rlaf; von K. <:«roldfi ÜahTt in Wi«ii. btirab-
pesetlttr Preis Sfl. pro Jalir^'un«). liebufe tntsprech.nder BETÜcksichtieiiDg
bei Anscba.S'uiigeQ nir di*' Li.-hrerbi^ilißtbeki'o nufmi-rksam gL-iiiacbt tMin.-
Erl. T. 12. P^br. 188S, Z. VMSu
Die Direcl3on«n der MituUdiulen werden auf am HrBcbduen der
Monatsschrift: -Ost^rrt'ichiseli-ungnriMbe Bi-vuc«, hcrauFgegcben Ton Dr.
J.B. Meyer iWjpn. II.. TaSorslraCe 27). b.'bnfa entsprechender Berück-
richti^ntr ht-i An&cbaffunfvu fOr die Leluarbiblintheken (fOi welche das
Alunnemt-nt auf 2 fl. pro Quartal i-rniäßiirt und die vollständige Colk-ctiun
der bis zum Juhre 168S •Tiicliieii>-i)i>n Heft« nnentcettlii-h Dachgeliefert
wird) aaftntrkBam g*:macht iMin.-Krl. v. 2<J. Febr. ifeö. 7.. 3154).
Öccbisch.
P. Ovidia Xaüona rjhrand bdm^ kn potlvb^ fkol iSeak^ch nprsril
Jonf PoditatDf , dmh^ zmcn4n^ vydani. V Praze 1^88 Xakladatel
Fr. A. Vrbiin'.k ^r. geb. 1 fl. ^0 kr., wird neben einer fUr mlässie er-
kllrteti nicht commentifrten Epitome Oridii (Punkt In dea Mir.-Erl. r.
81. Uirz 18ä0. Z. &0S5) aUgen4>iD xaKcluf^n (Min.-Krl. v. 10. .Mai 1688.
Z. 788y).
Oindflv. Dr Ant-Mi. Di^j-'pi« T^eobeoiiJ pro nizSf tiidj iko!
tttednfch. n.Th«'iI: Da« MitUl iltrr. Pro Mike skolr Txd^Ial Jan fichik.
HH 25 Abbildungen ond Ö Karten, ö. anv. Aufl. V'rae I88H. P. IVrau^^ky.
]'r. W> kr., g<.'biindon 95 kr., aUgemein ngelassen {Min.-Brl. t. 13. nirx
1888. Z. 4788 1.
.Tei-.-{bek Ant, ZikladoTt< mJrictvi pro nit^i tildjr gjmnairij. 2.
unr Aufl. Prag l8i<S. F. Tompsky. Pr OO kr., geb. 7i kr., allgemoin zu-
gelaMen .Min. Erl. v. 12. April 1S8H, /., 700.5).
Sobok Franz, D^jiny Teeob<.-i-t)e pro aiiii thdj skol »tf-ednioh-
Prag 188H. J. L Kober. Du II. V^^k atiednt. 2. nmg. Anfl. Pr. 32 kr.. g«b.
70 kr.: dtl Ul V.ik nojf. Cmg. Atiscabe. Fr 70 kr., geb. W kr., allgtituein
xogelasHcu (Miu.-Eri. t. IB. April I&88, Z. Ö8C6).
KoxD'nn B., 'Avmipimy atlas pro ikoly etredni. Ceikvm oäzro-
alovim ovntiil J. JireiH'k. 11 vemi. v. Prof. Dr. A. Balcar bes. Äu0 Wien
ond OtnQte 1888- E. H^lzel. Pr. gi>b 2 fl. BO kr., allgemein zugelassen
(Min-Erl. y. 13. April 1888. 7.. iWI).
Tilma F.. Arithmetika pro I. a II. tfidu kkol eymnasijnirh. 2. gek.
ond ferb. Aufl. — Aritbmctika pro IIL a IV. tHdu skol jrTmnasijnich. Prag
18H8. S'jIbf^tverlafT. Pr. ji- 8<-i kr, allgemein zogelaMen (Hfn.-Krt. r. 18i. Febr.
1888, Z. 24üif)
Pokornv. Dr. A., N.izorn< pHrodopii rostUnstTa vro mrM oddeleni
■tfedmch ekol '«dßlal Dr. L. Celakovsky. 5. .\ufl Pra« 1888,
F. Teinp^kv. Pr 90 kr-, ecb. 1 fl. 10 kr., aUgeinL'i» tugvlaaicn |Uin.-Er1.
T. 13. Mir7 1W*S. Z. 4762).
L
Serbo-kroatlaob.
Mnaic, Dr. Angant, Stornicx gr^koga jezlka. V Zagrebn 1887,
tzoskom i nakfadom kr nr^-. sIkt. dalm. xeonüiske rladc. Pr. n'b. 1 fl. 80kr.,
■DgemeiD lalSsütg erklBrt (Min.-Erl. t. 7. Febr. 1888, Z. 2017).
VetordnoDgen und GrUwe.
5T3
dantelh. eo int du Hahilitationiigesach sofort abznweiien.
"i- Ergibt *]eh k«in AntUDd der im |S. t! b(M«tcbD«ten Art, m liat du
IttsoreacDU^mn eine Prüfung der lTBbi]itattüiiit«c})rift durch auH Beiuer
ht gewibtt« Paclimünner Torznni^biii'^ti und nof Gnind idieKer Prflfung
■chloM IQ iisnen, oh der vUstfn sc haft liehe Wert der HaMHtationHcbrirt
I b Eitbeilong der Teoia docendi xa betrrOnden v<.'nnBg g. 8. FäUt die
th (■ 7 g«darbtc ScbliinFfn-otunK zu Uugiinstoti <iv9 llaT'ilitienin^^wprbci.'i
nHi M ist derMibe za Ttfr»t.indipen, dafin dit; ITaliilitatiuii-<*:chrift als zttr
lltÜuig der aogeaucbten venia docerdi nicbt ßeoigiit^t befunden worden
pA. Im eDt£«gviigeftetzti.'ii Falle ist d'T Bewerber zur wissenscbnfUicbeD
rBttprecbong dem «ogenannten CßUo<iinnm, zuzaloMen und zugleich auf-
ulordMii. drei Themata fBr diu «vi.-ntuell abzuhaltende Proberorlcaung
n bneiconeo. S- 9. Der Dccan bestininit Ort and Zeit dea Colloquiuina,
iKltbe« in Oegonwart des ProfeMorencoUeg:iatM Btatttofinden bat. Dm
CtUo^Dtii Ut Ton den mit d«r PrOf^ne der Abbandlang betrantcn Fach-
■Ibhtb abxabalten. doch ist jedes Mitglied des ProressoreocoU^iima
Whtlrtigt. lieb all demselben cu betheili^en Das CoUoqaiam tat nicht
ttf Im ThoDa der «i;M«n<«:bafttir'hen Abhandhmg hesohrSnkt, sondern
hD, Tom Inh<e d«a»elben aus^'ehend. hicIi auf das ganie Ocbjet lt-
UrKket, Ober welches der Caadidat Vorlesungeu zu baltca beabsichtigt.
( 10. FiUt das Colloquiaiu zur Defriedignog des Prcfessorencoll^ama
w, tu ist dem Candidaten vom Decane der Tag des ProbeTortragee m
IfiUmmeo, welcher Tor dem ProfessorencoUeiriuin Aber ein von demttelben
uf Onind des vum Candidaleu getiiai'hten Vorecblagm gttwftblti'K Tbeiiia
tl> B itattxnfinden hat. 7.a dem Pioberortrage haben alli« Professoren
üd I>ocenteD der UniTcrsiUlt sowie diejenigen Zathtt. welchen das Pro-
tnvrqBcoUegiDin denselben ausnahmsweise gestattet. Nach Abbnltung des
FMwTortiages bat das CoUegiom Beacblass sa fassen, ob dem CandilnteD
4ii Tiiria docendi zn ertheilen ist oder nicht g. 11. Der Be^cbluai det
^niorencoUcgiums atif tlrtbeilang der Tenia docendi ist dem Unter-
rtthtiiDinister zor B'-stütigung vorzwlegen. Gegen den BeecbluBs den Pro-
'«•orrtcoUegiom», welcher rtie Krtbeilung der Tenia docendi verweigert,
H dtr Becura an den li'nterrichtäniinLster xuUNüig. §. l'i. Hei Minnern,
Widu ein berron^endes An^ehon in der WiBsenschaft genieilen, Icano
jU* PtofwiorencoUcgium sich mit der VorU^ung wissen scbafüicher Werke
BV4^D. ohne da« CoUoQaium und den Proberortrog zn fordern. Der
•■Ä^fTonra^ kann überdies aann nachgesehen wi-xden, wenn diä Beflbigung
'* Caadidaten zum mQndtichen Vortrage bereits anQer Zweifel steht
fl 13 Jeder PriTatdocent iüt nur ben-cbti^. Ober dasjenige Fuch Vor-
jJMngen tu halten, fQr wi-lrbi'ü er habilitiert Ut, und nur an jener
■Hwtit. an welcher er seine Ueflhiganß nachgewiesen bat. Die Aas-
4iUilog il^r venia docendi auf ein weiteres Gebiet setzt einen bezOglichen
«wblii« de» Poiffs-son-nciillegium» sowie di.' Gr-nehniigung de» Tuter
™4*»minisUT8 voraus. Ebenso Ist ein Bescbluas des IVcfL-iS^oröncoUegiums
^1^ ^c Genehmigiing des Unteiricbtinliniften erforderlich, wenn ein
^itdoeent. der sich an einer UniTersit&t rötschnftsmSßi^ habilitiert
1^ ohne nenerlieb'Mi Habilitierangxact die venia dorendi an c-uiar anderen
^'oiiUt zn erlangen wOnscht. %. H. Die venia docendi erlischt, wenn
gt Privatdoctint vier äemcatei hindurch keine Vorlesungen angektLndigt
y oder wenn derselbe 8"iDeo ordentlichen Wohnüitz an&erbalb des
••Mi der UniveraiUt anter solchen Umstinden verlegt, dasa die regel-
*Uigt Abhaltung von Vorleenngea seitens desselben nicbt gewärtiet
**^ca kann. lUt ein IMvatdocent dorch vier aofeinander folgende
**BKrta Vorlecnngcn zwar angekündigt, aber thataicblicb nicbt gehalten,
^ ktn atff Antrag oder nach Kinvemehmong des Professor encoUegirnns
^ vtnia docendi vom Unk-riK'bttimini^ter als ersuchen crkl&rt werden.
S^CbichlUeb derWiedererlani^ung der venia docendi in den FiUen diesett
r^^lp^jbeo gilt die Besummong des letzten Absatzes dei g. 13.
*" 1^. Dies« Verordnung tritt lofort in Wirkaamkeit
&74
Fenmal- imd Sebuliiotiien.
Verordnung dei Hin. f. C. a. V. w. 11. Pebr. 1^88. betreffend ein« Abftn-
derung der Rigoroseuordnong fllr die fhilos. Fac. rom 15. April 1872.
Auf Ornnd a. h. Entscbl. f. 3. Febr. 18S8 wird in tb«lw«l8er Abta-
dernng den §. 1 der infolge a. b. Entscbl. t. 1 1. April 1872 mit der Ministcrial-
Tcrordnung ». 15. April 1872 erlassenen Rigorosen Ordnung fllr die |>bikM.
Fat. featgest'tat, das? die Znlassung zur Erlangung dea Doctorate? an dar
pbiloa. Facuiut einer Unit, der im Rdchsratht; vertretenen Königreiche
nnd L&nder ron dem Nachweise abhSnng ist. dass der Candidat eine
in- oder nufllÄndische Univ. als ordeotUcher immatrimlierter Hörfr durch
Tier Jibr« If^nrbt bat. Die flbrigen BestnnmaDgen des S- 1 d«r gedachten
Rigorosenordnong, inslicsondurc ancb die Bestiininang Ooer die ausnahni»*
wcIk' i?ula«suDg ron Candidaten. welche den beztLghcheD Nachweis nicht
KH liefern TermOgen. blcibt'D auch fumcrbin unvcrfindert in Kraft .Diese
Verordnung tritt nüt dem Stndienjabre 1888,8S in Wirk.«amkeit
Ell«« du Min. f. C. u. C. t. 22. MSrx 1888, Z. 4827 ex 1887, ndt
welchem ein ncae« Verxeichois der für die OBtarcicfaischeu Mittelscbolen
Blig>-in<-io zulfissigen Lobrt^-ite nnd I^hnnitt«-! verfiffeotlirbt wird.
Mit Bitiübung aaf den Ertass fpiii 28. Hllrt 18^, Z. 6024 finde
leb im FoI|r«'nJt'n ein nene« Verieichnia der znin I.i-hrpt>hrmiohe an öster-
r<-iclil«ch<.'ii Glitte] srbalen allgenDnn zul^stiigtn Lt^^hrtoit^- und Lcfannittel
lu Tcirrfft^ntlicht-n ' . In dieses VrrTcifbnis wurden veraltet«-, wenig oder
irar nicht nnbr vcrwcndeto, im Bnrhhanilel vcr£rriffenc. ru Qmfangri'iche,
Rchlccbt nuitgPBtattete, aoch unv'rbSltntMinfiDijT tüeuert- Lphrbflcb>'T, welche
In dem ^Dhcren Veneicfanisso eDthalt<.n waren, nicht tiuhr aofgeuommen.
Pen ViTlfKern der aiugcscbie denen L-hrbucber stebt •■h frei, um El-
neuvmng diT Apprnhation beim Minirtmnm för Cnltus und Unterricht
anzii5ii''hfn. Jone voUstfindigen Ttite claasiscbw Aytorcn. welchi* gfinSG
Ministeriul?rl&s9 vom 31. März 1880, Z. 5085 einer btsvnd'.Trn Apfiroba-
tion nicht bedOrfen. iind in das neae Verzeichnis nicbt aufgonxmnion
worden. Von dem [«ßichteiftigen, auf Forderung und Verbesserung der
Schul littchijliteratnr gerichttden Stri?bt-n dw Db-t^ctoren und Lehrer 0*iter-
r^icbi^chn* Mitt<^Uchulen ni\i»=f erwartet werden, dias sie im Sinne des
Minis) erialerlati»i-fi vom 12. Ajiril 18^, Z. 127. die beim Unterricht«^ in
einiclnm Lchrbfiehem um! Tjehrmitte^n wahrgenommenen Milnpel aoher
bekanntgeben oder in Fachi^it^chrift'-n vpröffentÜchen. damit weg<-n ibrer
Beteiligung, beziebunpsweiee Bi:ricbtigung. da« Erforderliche rerfUgt
werden Vf'nnc. Da das Verzeichnis nur aif. letzten Anflageti der appro-
biertm Lehrtt'ite und l..'hririittel enthält, eo habön die Lehrkörper der
tfittel»chuk-n bei der Bestimmung und Verleiuni* der in jedem ^^cbnljabre
tur ViTwenduiig kommenden LebrbQcher und Lelinnitte] auch jene Alteren
Aoflap'n anzugeben, welche neWn den neuen Aufl.igen in der Schule von
den och&lem gebrnnrht werden dfirfen.
Personal- und Schuluotizeo.
Ernunnungen.
(Fobniar — Mai).
Der mit dem Titel und Charakter eines Socücmaratbtis bekleidet«
Ministe riiilsecretir Dr. Fr.an2 Preili. von Werner zum SectitfUBTAthe,
fonicr die Miusterialaecretilrä Dr. Franz Hve und Otto Kitt-T von Kray-
oenuKg ond Monzello zu Ministcrialsecretären im Min f. 0. und ü.
Dem AUuistorialTieesecret&r in diesem Ministerium Edmund Ilolenia
*n>rae der Titel und Charakter eines Minij!ttirial.<ieta-ctAr!i verlieben &. b.
fcntschL T. Lfl5. Fuhr.;. Die ilinirteriulconcipjjteu l)t Eugen Uanen-
'» Vgl Verordnungsblatt VH. Ü5 ff.
Penotial- und SchalnotJMti.
575
schicIJ von Prierat, Xenapbon Preih. von Mustatz* und Karl Graf
StQr^kb worden xu MiDiHt«rialTkesecreUn3i. der Conripirt der Statt-
tuJt«re)fUrBöhiiiear>r KarlTobisch, der n. ß. ÄtutculUutDr. Adalbert
Ritt«r V. KunEpk-Lirhton. der Conceptaprafctikant der Statthalt^rei
fftr 8trienr«rk i)r. Kichard Freih. ron Bienärtli und der Cöiicipient der
bObnmchcD FiiiAiisprgciiratar Dr. Karl Kelle m MiDÜtcriaküiiäpi^tvQ
in dieBcm UiDistcnunt ersannt.
Der ord. Prof. &n der Univ. in Graz Rcgienragaratb Dr. Kftri
Groß xom ord, Prof. des Kirchen rechtes an der Univ. in Wien (a. b.
Entsehl. v. 21. Ftbr.t, der a o- Prüf. Dr. Eiiiiiiujj Wojutzki zum ord.
Prof. der MoralthcMcgic an der griech.-orient thool Fat. der Cm», io
Ci:«mr>wit2 (a. h. Ktit«chl. v. *>, M&n^, der a- o. Univ- Prof. in Gras Dr-
Albert Ton Etti n phausen zum ord. Prof. der Phvsik an d^r Graier
tecl)n. Hochsrhulf a. h. Kntschl. t. I'. MSrz), dor a'o. Prof. I>r Jakob
MiDur Kum urd. Prt>f. d«r deatscben Sprache uud Literatar an der Cnjr.
in AVion »a. Ji. EnUcbl. v. 1- iM&rzi, der a. o. I'rof. an dtrUni«. in Wien
Pr- Theodor Ritter Dantscher ron KoIIersbcrg larn ord. Prof. des
all)?, und ftsteiT. Htastsrecbtes und der a. o. Prof. an der Vtxir. in Cier-
nowitK Dr, Vinceni Jofan lam &. o. Prof. der StatiHtik. beide an der
ITnir. in Innsbruck, der Hofconcipist der »tatist. OntralcommiRsion nnd
PriTatdorent an der Univ. in Wien Dr. KmBt M ischler xum a. o. Prof.
d^r Statistik an der Univ. in Czernowitz (a. h. EiitBcU. v. :M. Mtrz), der
PrivatdcMH'Ut Dr. Emil RitU-r von Hub dank-D unlkowski xom a. o.
Prof der Mineralcpie an der Univ, in Lembeiy (a. h. Kirtschl. v- 81. März),
der I'rof. am III. (imn. in Krakau und PriTatdoi-eiil an der l'nlT. da-
Reibst Dr Bronislatia Kraczklewicz zum a. »■ Prof der class. Piiilo-
lö^c an der Univ. in Lemberg (a- h. Entecbl. t. 1.1. Apn'H. der Privat-
dorent Dr. GiintaT Pommer 7Uin ord Prof. der patkol. Anatomie an der
Univ. in Innsbruck (a li. Ftit«tbl, v. ID. Mai).
Dem Priratdoconten und UnivcraitätesccrcUr in Lenberg Dr. Sta-
nitlaas Szacboirflci vurde dur Titel und Charakter einn o. n. Duiv^
Professors verlieben la. li. EtitiKhl, v. 7. Mai).
Die Wit.-dcrwald des biübfrigeu Präsidenten der Akademie der
Wiseenscbaftf'n in Krakaa Dr. Josef Mayer aof eine weitere Fiini-tions-
daiur Ton drei Jaliren wurde genelimigt (a. h. Fnterbl. v. '2V. Febr.j.
Dip Ziilaiisiing di-M Dr. Victor Kitter von Hacker ali PrivatdoAent
'der Cfairorfpti an der med- Foc. der Udiv. xu Wton wurde IteiiUItigt, des-
Kleieben die des Dr. Aloxandcr Kolisko als PhvutduceKt für pathol.
Anatomie, des Dr. F'.Tdinwi j Hocbstetter als Priv«tii(ii-.rrt fflr Anato-
mie, de« Dr. Eduard N'cuflser aU IVivatdocent fQr inttnie .Medicin und
des Dr. Saloiiiou Fbrmann ala Privatdocent fär Sjpbllia und Dennato*
logi« an der med. Fac. der Univ. in Wien, des Dr. Franz StuJniczka
als Privatdoi'cnt für cUs^istbe Arfliäglogin an der pbilos, Fac. di-r Unif.
in Wien, des Obprrcchtinnj^ratb'tfi Anttm Czi-m _v in Leriibi»rp als Privat-
doCcnt fflr 8taal«rt'cbnunt'swis»'jn:((baft an der juridiscleu Fac der Univ.
In Leirtcrg. des Dr. Karl Ublirx al« Privatdocent fßr Oeecbichto dea
Mitti-lalters und historische IIilf(iwisseniicliBrt(>n an der philo«. Fac. der
Univ. in Wien, de« Dr. lücbard Paltauf bU Privatdocent fflr pathol.
Anatoiric an drr med. Fac. drr Univ. in Wien, doa Dr. Jonef Trakal
ab Frivätdoci'nt für Kccbt8phUo»o|ibie an der iurid, Fac der Univ. mit
böbra- V-irtragsaipratbe in Prag, des Dr. Einil Michael als Privatdocent
fQr Kirchengesi hirlite an der theol. Fac. der Univ. in Innsbruck, de» Pfarrers
an der cvanp. KiicIiLü^joriieind'-- A. C. in Wien Dr- l'aul von Ziniiuer-
maan ala Privatdocent für lieli^iompbilosopbie an der evani^.-thuoL Fac.
in Wien.
Der Domoapitular und Kansler Robert Kurzwernbart in Liiu
zum Mit^'Uede de« Landes^cbulratbes fOr ÜbetOi»t<.'rreicb auf die n<>cb
iibrif^e Dau<-r der ^egonvrfirtii;<.-n Fuactioas^eriode i a U. Knt«cbl. v. 17. M&iz).
57«
t'iinolULl- nnd Sclmlnotixen.
D«r Prof- an der Mittekclmlc in UMtomiselil Dr. Jobann Plij
mn Director der MitklKchol« in Kuttenherg i'a. h. Entsclit t- 1 HJ
Zam irirU- rJ^m-kath. R^Ugioaslebrer am GTiuauiinD in SAOok
Snpplent an di«er .inatalt Weltpricster J, Sidor, mm wirkl. pi4
ksth> B«ligioDalchrfr am Ormo. >n Stanislao (IfTSupplent an di^^frAD^*
H Semeno«. Der Prof. 'am Gymn. in Mitt*!rbar^ Johann Kraini
pMif am Qjum in Gc>n, dor dem Rca]- nnd Oberrnnn. in Ctundin
UtmUeiatliDK zugewicst^ne Prof. An Real- und uWrerinn. in Elal
Wcntr] Markalon« zam Prr>r. ati dem Gynm. in Chmalm. der PrfflT.
dfotffhen I.'nti'rgymn. in Stiiii'hov Franz Ol)8perff«r znm Prot
dcutscbi'D Gymn. in Prag iStepiiansgaBsc und der Prof. am ütiu
IQ« FL*rdinand Braun garten suin Prof am deatecUen Ünter^iu.
Anazeicbnnn^en erhielten:
Dom SeotioDaratbe im Mio. 1 C. a. V. Dr. Aitgnat Bitki '■
HoDStetter Mnw?nstein viirdo an« Anlass der tod ihm
Versi?tEimp in den bleibenden Ruhi^stand die a, h. Anerkonnunff tb
ricli&bnjre and ersprießUchö Dieustl^iiitung ausgegprocben :[&■ a. Est
T. 14. Febr.).
Der UniT. Prof. Hofrath Dr. Emet Ritter t. Brficke in Wia
d«r Praf- an der Univ. mit h'ibmiacher Vortn^prache in Piu H«
Dr. Anton Randn das Ebrcnseicbeo fCr Kunst nnd Wisaeswnwt (!■ I
Entscbl. vom 10- April|,
Dem Dirertor des Obergrmn. mit babm. UntAniebtHwu^
Brftnn, ScbolnUh Kar! Wittdk,' ward« ans AnltM der roa flon IM
nsarhten Veraetzung in den bkibendeo Rahectand die a b-Aac
ni sein» ri'^Ijfibri^e Tcrdionstlu'hc Tb&tigkett im Lehramte aDsgwpnM'
la. h. Kntflclii. vom 20. April}.
Der ord. Prof der IJoologtp an ditr tlnir, in Krakaa Dr UinmfliP
Ritter Tc»Ti Si ta-Nowicki dt-n Orddn der eisemen Krone III. Cl (>■ ^
Entscbl. V. 24. April).
Der ord. Prof. des rflm. Rechtes an der CnW. in Innsbiwi
Valentin PnntiPhart nnd der ord. Prof, darPbjiik an dattelbotl
Dr. Leopold Pfaundler den Orden der eisernen Krone Ol, CL (•■
Kntaobt vom 13. Mai).
Der Dire^'tor des Staat^^mn. im II. Betirke in Wien Dr. Ja
H an 1er d-n 'Pitel eines Reffierän^ratbcs (a. h. EntM-hl. vom 7. ^('^I' I
Der Dirjftor des akad- Gymii. in Wien Karl Schmidt »«»A'^"
der von ihm nachgesachten Versetzung in den bleihcDdeB Bobertaad •**
lltel eines RegioraRgaratiiee (a. b. Knecht t. 1^. Mai .
Der Beiirksscnulinroector GTmnasiatprnt Dr Pranz Kiecfcl^
Feldkirob das goldene TeraieQ3ikri.'ui ui. d- Er. ( a b. EnUcbl. v. lü W
Der Direktor der Centralanstalt far Meteorologie and Erdaip^
tifmns nnd Prof an der Cniv. in Wien Dr. Jnlins Bann denllBl«»*'
Hobatbei la. b. EntschL t. 17. Mai..
Nachtrag zu S. 297 AnmerkuDg^).
Vor kunem gelang es mir. die darch Klarheit ttitd SkrtBgf*
Parrtellong ans^zeichn^ti! Srhrift tob de Zolt n erwerben. Sie y* _
iidt einer üterarwcben Cbersicbt, in welcher icb indes die toa ^JlJT
n'itit«.' Stelle atu DabameU MetbodeRw>'rke vermistew De ZaI\/']^
wandelt jedes ebene Vieleck in ein Dreieck von ge^b«D«r HDIm. ^^'^
d-<n lar LAson; dieaer Aafgahe herbtögeionQ«! SMsea b«Aid«t «(^ "^
der erste der von mir benutzten SAtlc (S.S9&}.
Innsbruck. 0. 8ttl»-
Erste Abtheilung.
Abhandinngen.
Zu CiceroB Bede pro Milone.
Die beiden neuesten Ausgaben dieser Rede, nämlicb die Ton
0. Heine (1863) nnd die 9. Auflage der Halm'schen von Q. Lanb-
mann (1885)*), haben an der vielbesprochenen Stelle 29, 79 si ipse
CiL Pompeitis potuisset auf quaestionem (U morte P. Clodü
ferre aut ipsutn ab in/eris excitare, utntm putatis potius fac-
tuntm fuisse ? den Gegnern Uppenkamps, derN. Ib. 1882, p. 472,
Tgl. ebd. 1883, p. 483 — 486, die Rinschaltang von wo» vor /er«
verlangte, und bei E. Meyer, N. Ib. 1882, p. 859 f. und J, Holub,
Zeitschr. f. österr. Gymn. 1883, p. 588, Widerspruch fand, durch
Beibehaltung der oben citierten Lesart Recht gegeben. Beide Her-
ausgeber haben es indes unterlassen, die UnzakSmmlichkeit, welche
dieser Wortlaut im Zusammenhange mit dem Folgenden darbietet,
durch Interpretation zu beseitigen oder ihrer auch nur zu gedenken.
Und doch scheint es ganz und gar unstatthaft zu sein, dass hier
der Antrag des Pompeius auf eine Untersuchung unter besonderen
Modalitäten und die Wiedererweckung des Clodius sich als disjuncte
Glieder der angeblichen Alternative darstellen, während sie an jener
Stelle, die bestimmt ist, diese Darlegung abzuschließen und die
Folgerungen aus den angAuommenen Voraussetzungen zu ziehen
(eius i(f itn r, ., esset), den Worten s» fe^ «atfem revipiscere passet
zufolge im VerhältnisBe einer Conjunction gedacht sein müssen;
oder mit anderen Worten: es geht nicht an, dass Cicero supponiere,
Pompeius kßnne durch seine lex die Wiedererweckung des Clodius
vermeiden, wenn er so seinen Schluss ziehen will, als ob er als
Voraussetzung angenommen hätte, jener kOnnte durch eben dasselbe
Mittel die Wiedererweckung des Clodius erwirken. Es haben
darum in Erkenntnis» dieser Sachlage diejenigen , welche die Ver-
theidigung dieser Lesart des ausführlicheren versuchten, das causale
Verhältnis dieser beiden Sätze, das in dem igitur deutlich genug
zum Ausdruck gebracht ist, mit großer Willkür in ein adversatives
*) Aach C. F. W. MOller in der bibl Tenbner. 1886.
ZeitMhrift f. d. üiterr. Gjmn. IS88. Vn. Haft. 3?
n76
Zu Cioeros Rede pro Sfilooc: Von A, 27t. Chri*t.
mnzQwaudeln geeacht nnd auf diese Weise eine Übersetzung znwe^
gebracht, die jeder Berechtigung: im Wortlaute des Text«« ermaag^t
und dabei eine logische tiedankenfolge doch nicht herzustellen Ter-
mag. Denn der Umstand, dass Fompeins selbst am den Preis der
uls mßjjrlich angonomuicnen Wtedcrcnrockimg eines Todten nicht auf
die Einbringung eines Gesetzes verzichten würde, ist an oud i'dr
sich durchaus kein schlagender Beweis für die yermclitheit dieei
Todten , wie einen sulchen der Redner hier offenbar m (erbringen
beabsichtigt . am wenigsten aber, da Cicero in den g§. 1 5 — 23 der
Bede sein Hsuptaugeumerk darauf gerichtet bat, die Meinung m
erwecken , dass daa Gesetz aeinan Ursprang nicht sabjectiven Be-
weggründAH — der Abneigung gegen Milo oder dem Interesse fär
Clodius — sondern einzig und allein des Porapeius Fürsorge tür
das Staatswohl vordanke.
So unhaltbar mir nun diese Halm'scbe Lesart, die eigentlich
schon von Greeve nach den besten Haudscbrilten für ut qvastimu
— itic ipsum der Volgata in den Text aufgenommen nnd unter''
andern auch von Madvig op. ac. I 1 9ti vertreten wurde, erscheint,
so wenig glaube ich mich bei der Conjectnr L'ppenkamps Mon/Vryv,
respectivD der Eberhards omittfre beruhigen zu kennen, und oe zeigt
bich sofort, wenn wir den Text in dieser Fassung einer Betredt-j
tuuv uiitenciehuu. dass der Anstol> in dem atU • aut gelegen aeL
Zuuftchbtt kann sieb mit dieser jede dritt« HOglichkeii. ansscbliaAeodeii
[>[ftju[ictioQ nnraOglioh das pUuUstt vertragen . da der Zusammen»
hang die ^Othigung zu einer dem Pompeios widerstrebenden Wahl
nbt t>int) von außen »oferlegte Zwangslage auüufafsen gebietet, dit
h>giHi'liui \S'o\»i» nicht durch j^me ihren Ausdruck finden kann.
Dabei ist «bw gtrade dieses pohiieaet durch dan pannthetiacben
UelatlMUiti yui m tirtit/e ae fortuna est, ut ta pctutrit MiN|wr,
^wu neutu jtnuttr iUum Tollkommen geschätzt, der eben nur dami]
Siiui and BüTMihtiguit^ haben kann, wenn im Folgenden dem Pom«
p«tns viiiv Ki^iuer Thatkralt und seines Glückes würdige Leistung
lagvmulhvL nird. uls welche das Versetztwerden in eine Zwangs-
\Mg» VKnünlliKMwvitiu wohl nicht bezeicbcet werden kann.
Wann wir jedoch ans du augefäbTten Gründen too
Dteanatku de« ü^tm /*rr* und ipsum ab in/ef'ü txritan absah«'
wollen, ao •rüUrigl uur mehr die co^junctitre Setzung der betdau
Olteder, walcb« ja auch beraits von Garatoni im Kinklange mit der
lieaart dar Vulgata und von Bake (Schot, bjpomn. IT. p. 2!J5 f.
«l — et) vor(«achla|C«n wurde. Kor diese gibt einen gut«u Sinn:
M wird d«m Pompalw» die Macht zugemutbet, mit der von ihm
atta]ir«ff^tPoeh«n«n Vanirtheilmig der That nnd duicb diese die restt-
Mio in intagnun Tonehmen tu können, die eben in diesem Fall«
Ittfrn r>9irtAnda, daaa Cknlius zum Leben zurückkehre. Wie ftühar
'■' '•■■hier. M wird jalxt auch l'ompeius vor eine PälchtencolUsioD
AUS welcher nur eine PHichtvrrletzung einen Ausweg ge-
^rntf^t : wi» die Biebtcr gegen ihr Gewissen den unschuldigen Milo
t
Zo Cicero» Rede pro Hilone. Von A.TH^Wm^ 579
BBMm^ Tornrtheilen wurden, wenn seine Froisprechong den Clodius
«lt4cr lebendig miicbeii kr>n]ite, so hätte Pompeiuß tnlz seiner
ÜbwiMgung vou der Kütliweudigkeit der g'ericlitlichpn Alindung
4« Torf&Ue, die den Tod detiselben herheigefiüirt. Iiiatt«n, vt>n dem
ABtnge anf eine solche Umgang genommen, wenn diese Verartheümig
i» That an aicb sfhon den früberotn Sachverhalt dnrch Wieder-
bdebtug jenes Mannes herzostellen geeignet gewesen wftre.
Schließlich kommt ja aof diese Form auch jede Erklärung,
to et mit Inhalt mid Zusaii^menhung der Stelle etwas urcnauer
uinnit. hinaus — z, B. die Eberhards — nur dass dem Wortlaati'
vai tler Übersetzung um dpa nit/ • mit und pUuisiwl willen (iewalt
ugKbun werden uiass. Puss man «ich nun zu einem so oinfnchen
Htiluittel. wie e» die Beeeitigung des aui-aui darbietet, nicht cnt-
•cUiifiMi kann. Boheint In dem ttirum („aut • attt wird durch das
biguide itfrum gescliützt" Wjrz) gelegen zu sein, obwohl mir uu-
(ffindllch ist. nelches Fragewort muD sich — natürlich die con-
i*(l Ttrbinduiig der l«iden Satzglieder vorausgeaetzt — passender
tt dessen Stelle denken mag. Die Frage: „w;is tiAtt^* »r in diesem
'^t gethan?" lfts«t sich ja doch nur durch eine zweigliedrige Dis-
jUBclioii „die Untersuchung Torlangt oder nicht?"' ergänzen , und
Bit Beziehung auf diese im Gedanken vorschwebende Bestiniuiung
' in Pronomen uler doch sicher an seinem Platze. Dass ein die
_ flinleit«ndes utei- dorch eine apiiositive Disjutiction von zwei
«lifclem, die entweder dnrch nn (p. Kose. Anm. 88) allein oder
\ ^Brch nt-an verbTinden sind (Verr. act. II, 1. in, 37. 84: i//rHni
■ •*• *ume* ad de/t-nsionem / inttione minorin ft thrumfis cnulidigaf
p •*•• "" -•-• ff tJ-pres9isftv .... harte jMVitninm), des 'iftereu
*^"i« Erl&atemng ßiidet. ist bekannt und ei- genagt, auf Draeger,
*^t. I. 468 A, b. u. Kühner. Lt. Gramm. §. 234, 7. und auf
'"' Sttlkm^ammlung bei Gutflche, De interrn^ut. <JU. optul Cire-
"•»»n tjÄÄ*rr. «/. 1885, p. 72 zu verweief-n.
Bevor ich mir es nun gestatten will , meinen Vorschlag für
]'* Zu wollende Lesart zu präcisieren, würde es mir noch erübrigen.
"^'i ^alz fttam 81 propler amicitiam rellct iUum ab {n/frin aro-
r"**» pr'fpUr rempublivam »oh jecigset als im Kinklange mit der
^■Pi-ychpiiBn Satzverbinduug nachzuweisen. Wenn ich in dieser Hin-
"J^t das Geständnis vollkommenen ITnvermögenB ablegen muss, so
**«> mich darüber eben rnr die Überzeugung trflsten , dass diese
■**!« sich bei jeder andeni Fassung ebenso widersinnig erweisen.
T^'^ti da es dem Cicero darum zu thmi ist, klarzulegen, daes Clo-
^*« all^mein wegen seiner Verbrechen gehasht und wegen seiner
]**''4erblichkeit gefürchtet wurde, so zwar, dasi^ alle sich dnrch »einen
1^ roo Angst und Sorge befreit fühlton, so kaim er den Pompetus,
*•> « selbst gewissermaßen als Zeugen fflhrt, pich nicht bloß um
we« Staatsinterrases willen, hinter das per^'nüche iVouudschaft zu-
"**^1ttntai mfisse, in den Tod dieses Mannes finden lassen, ohne
Argumentation alle Beweiskraft zu entziehen. Die Bemning
37»
I
jd() ITber du Gedicht 'de prondentia diriu*. Von Jf. JfowftH«,
tut das StaaUwohl ist in diesem Zasammpnhatige, vo es sicli d(
am dt>D pärtißniicbeii Absehen jedes einzelnen bandelt, ohne Sim
und in der Ziuuattmnc- eines Frenndscbaftsverb<nise«» mit Cl^n
iior eiDMi .Hieb" aal' Pompeiuä. „eine der feinen Halicea Cicerai'
iB fidMD statt eiuer ti^iltlicheii Beleidigong jenes Hannes, ätxagt'
kürte wohl «in mehr als Oiedtertiire» iiemütli. Oass duanMonilidl
Ihetet^e, und m»R auch gegen die ganze Verbindung iUum ab m-
/«n« arcftif« Verdacht geechOpft hat, ^ill ich nnr nebtnbM tr-
wähaeu; ich meinestheils habo von detu ganzen Satr.« die Cbtf-
MQgimgf dass er in den Text nicht hineiugebört and ur»prän^li<b
A BuidbemerkiinK eine» Lebers gewesou i^ein dürfte, der mit mm?
Vtffiiindnis oino Antwort aul' dio Frage uirum putativ jwiiitu for-
turum /ui.*s.i: /n rnrinulieren »uclite. Dasit nach Beseitigung düätr
dberflft^gen und dabei nocb widertiinnigen Beantwortong die Steü«
necbdrucksvoiler und dem roransgeh enden Satze coQcinner lanWi
dArlU vohl kaniu jt^mand bestreiten, nnd daroui schlage ich
leiser Benützung der Coi^ectnr HedJkes) vor zu lasen: Q*id\
ifut PfHHpeiita, putuiitsct Ha quaesihnem dt P.Ci
ti/i§ /erre ut ipsum nA tn/eris exriiaret-, *ttrum pvtntis pi*i*>
iMun j'uisuf.? Eitin ifjUur mortia sedetis iiUor^.? cet.
Die Änderung des aiit-aut in ita-f' ist zu geringßgig.
sie in diplomatischer Bezlelmng einer aosröbrUcbeo Bechtftf-
ttgiuag bedurfte: ihren iTsprong bat die Terderbnis ofEubar b«i
4hd ui genoinmen.
Es tuag immerhin sein, dass mit der Zeit one einmal «w
teftiedigcndore LOsnng der angeregten Frage geboten mrii ^'
lufliire dies jedoch nicht ge&chehen ist, aoUUn wir andern Schäl**''
■ rttik'i-teiis IUI hedentsamer Stelle der gefeiertsten Rede Cicen» n<^^^
atiie argnnieutatiu ad horainera — eine Beweisart, die doch o^
lum Bewoiäkr»ft hat, wenn sie entgegenkommendes VerFtln^n^
todet — in einer derartigen Passong bieten, dass sie sich ihr
.Tent&ndnisse gänzlich entziehen muäs.
Land<ikron. A. Tb. Chris
Cber das Gedicht 'de Providentia diTina\
Das Gedicht 'de Providentia divina' (Uigue 60, til7 — ^
\<>n einem pelagianisch gesinnten Verfasser geschrieben.
111 Gmnde hat man es dem Prosper absprechen in
-iubt (cf. Ebert. L. G. D. il. I, ;J05), da in einer
ilil von dessen Schritten der iuitipelagianische Sumdponkt V^g
rritt. Sfeinee Erachtens ist aber dieser Scblius noch nicht o>'^|
i^w.l'jics berechtigt. Aas V8. 27 und 33 f. ergibt sieb, das« H
. im Sddcn Galliens lobte nnd daes er um das Jahr 416 *>
'hun hat. Alle Schrillen aber, welche Prosper siclier xtrOt^ ^
t;iLlen tiiolir als zehn Jahre epfiter, nnd da e^ nach dem Ch^"^
"lo. -ißS sehr walirscbelnlicb ist, dass Prosper am das Jabr -^'^
über du Gedicht *de prorldentia dtvinft. Von M. Manilius. 58t
riirtt, 80 ist immerhin ema andfre Annalirie ni^jflicb. Kamlich
Pn«per konnte in sein«n jungen Jahren l'elagianer gewesen sein
VDd jäies 0«dicht in diesem Sinno abgcfaset habon ; er hätte sich
4nD später zum Qegcntheil bükctiH. und gerann aus diesem Grande
bSuite eicb die so heftige Polemik seiner späteron Scbriftcn urklüren.
Bfiiw anderen Anhalt fre^äbrt der Vergleich von echten Gedichten
Frotpers mit dem Carmen da Providentia- Letzteres sowohl wie ancb
du G«dicbt 'de ingratis^ and die KpimM-ainme zeichnen dich durch
•ine (Ar jene Zeit verliaUnisiuäßie; reiiia I'rosodie »us, es ßnden
lidi wenig grobe Verstoße. AnCerdom aber zeigt sich hier vie dort
liadJcb Belbflt&ndiger Ansdrock, vergleichsweise gewahren wir nur
mRm Anklinge an frühere Dichter, während dies bei deu ZeÜ-
ftMesai JnvencDfi, Prudentius. Ansonius und Paulinus von Nola
Ml so stark hervortritt. Freilich mit Sirlierheit Usst sich nichts
Kwiwn, da wir Aber die froheren LebersimistHnde Proepers gar
Bickts wiesen, aber ich glaube doch gezeigt zu haben, dass man
iu Gedicht 'de Providentia' dem Prosper nicht unbedingt ab-
qncb« darf.
Ebert (l. 1. I. 805 n. 5, 392, S95) hat darauf aufmerksam
{WUkt, dasB sich jVnklfinge an unser Gedicht in dem commoni-
Moffl des Orientins fmdan. JedeufaHa ist OrientioR spfiter zn setzen
tk jomt Gedicht abgefasst ist nnd darnach würde Orientlus letz*
*■« benatzi haben. Per Anklang bezieht sich auf die Sclülderong
te Leiden, die Gallien unter dorn Eirfnlle der Barbaren erdulden
■Urt». Man vergleiche;
^latiTid,35 Xon castella pelris Orient. U, 167 Condensl iiemoris
Ooo oppida uiontibus altts ' celsl non aspera montiä { Flu-
^oeit» ant orhes amnlhus mtna non nipidis fordu gurgi-
M<p»rBis I Barbarici superare
^1« atqne arma furoris | Eva-
^^« «nnes, ultima pertaiimns.
tibus I N'ec castella htis non
tntae moenihns nrbe.s | Invia
non peingo. tristia non eremo,
, Non Cava non ctiam inetuendts
(sab omr9i) ruplbns antra |
Lndere barbaricu^ praevaluero
niHiius.
Uientos ergibt sich mit Sicberbeit, dass Orientius das Carmen
^ prerid. gekannt hat.
Nach einer längeren KInleltnng beginnt das Gedicht 'de pro-
Jj^lia' mit der Weltscbr.pfnng und der Verf. eucht dann an der
"*a<I der CberlJefermig des alten Testamentes seine Behauptungen
Jfid Beinen Stundpunkt zu erharten. Von Vers 400 — 549 gibt er
2**'' eJBe Fortsetzung aus dem nenen Teetamentf, Die Erachaffang
** WfU und die Geschichte des alten TestÄmentes war bis dahin
*e«k ii(j,t ji, Verse gebracht worden, dem Verf. fehlte hier ein Vor-
^y«, an den er sich anlehnen konnte. Aber ein heidnisches Vor-
*" p* es fär die Darstellung der Schöpfung, nämlich Ovid. Und
588 Ober du OadiVlit 'd« profidentla diTina'. Von 21. Manitiiu.
so ist auch der Anfang von de&sen Metamorphoeen vom Verf. reich-
lieb benutzt worden: man verglcicho:
Ov. Met. ri, 27fi Wies nt erat
circumdata ponto.
ib. 1. 9 iruictarnm . . Sfmina reniin.
ib. I, 18 Obstabatqoe . . corpoic
in ono | Frigida pai,''nabant ca-
lidls, umentia eiccl».
ib. I, 79 nio opifex roniHi,
16. I, 16 ObstabattjQo uiiia aliud
qüia. . I . , puguubiiut.
provid. 102 tollna ctrcnmdftta
pont'j
114 statuens et seiuina robus.
117 f. calida huQudu frigida sioca
I Tno exstant auctore deo.
120 opifex inteotns.
121 Quod vero adversis compnft«
caiit.. I Atquc aliis aüa obsi-
stunt.
127 Mollla sie daris, sie raris
dont<a resistent.
214 Jain Bol dimonsis in tempora
car&ibas ibat | Lana<|ne cum
stellis praebebat luniiua noctL
ib. I, 20 Mollla cum dnris, alne
pondere habentia pondaa.
ib. T. 10 Nnllus adbnc mundo
praobdbat lamina Titan j Neo
nova creficondo reparabat Cor-
ona Pbocbe.
ib. I, 10 tcHas illic et pantns
*j*. a»'r I . . inetabilis tellua,
innabilis nnda; 74 babitandae
piscibus nndae | Terr« feras
cepit, volucres af^itubilis aSr.
ib. I, 76 Sanctinti ttis antmal
mentisqne capa<:iuä altae | De-
erat adhnc pt qnod domlnart
in cetera posset.
Sonst finden sich noch einige andere Anklänge an Orid.
Amor. I, 5, 17 Ct stetit ante IS Et stetit ante ocolos.
ocnlos.
Pont n, 8. 31 virtutiä imaglne
nattum.
Met. XV, 665 sidereos . . ignes.
Met. VI. 585 fasqno nefasqne |
Confnsura.
216 Jam pecudea tellns iam
pisces pontas aiebat, ] Et 11-
quidtun Toincres innabant a€r&
pennis.
218 Sed qnod divina pOBset ra-
tioiie potiri [ Nondum erat In
terriB animal.
244 Iiiäita . . patriae virtatia
ima^ ext.
634 Sidereosque ignes.
708 Fae omne nefasqne [ Cos-
Hindant.
Vielfach ist aacb die Benutzung VergUs erkennbar: 11. Aen.
IX, 97 cni tanta deo permissa potesU«. — 17. Aen. II, 560 sabüt
cari genitoris imago. — li>. Aen. VI, G^ü largo fletu simnl ora
ligabat. — 23. Aen- n, 284 hominnmqae., labore«. — 73. Aen.
IV, 550 eine crimine vitam ] Deirere. — 91. Aen, V, 501 depro-
mnnt tela pharetria. — 99. Aen. VII, 27 veotis implevit vela
■ecundis. — 140. Georg. IV, 482 eaeruleoeqne - . angnee. — 262.
Aen. XII, 396 Scire poteatates berbai-nio. — 381. Georg. III, «8
Kt labor et dorae rapit inclementJa mortis. — 672. Aen. VI, 276
ac tnrpis egestas.
Ober du Gedieht 'de Providentia diTina'. Von .V. Mnnitfun. 583
Neben Ovid und VergU ist aach JaroDCQS*) vielfach bonittet,
doch mabr In einzelnen WendunK^n als in genauer stofflicher An-
lehnung: 33. Javenc. fa. ev. ^V^ 262 de labe maloram. — 1.S9. IV,
334 meraaBqne, . U'nebris. — 160. I, 319 Corporeisqne ocnlia
Inmen tractare. — 194. II, 88 perrata remittere. — 205. praef.
18 Immortale decns. — 419. IV, 43 iustae pftüetralia mentis. —
420.1, 213 tonebrosa voluraina cordis. — 502. I, 68 Virtofi celsa
dei circumvolitabit obombrans | Spiritus. — 528 f. IV, 704 treme-
baada. . concussa est pondere tellofi. — 618. praef. 3 Non inare
nun tellns non ignea sidera caeli. — 916 T. IV, 7 inspiciens . .
p«netra]iä cordis.
Andere AßkUnjfe sind: 137. Val. PI. VIII. 211 Hyperboreas
raovit. . pruinas. — 466. Claadian. app. de salvat. 1 conditor aevi.
— 685 C>-priani C. VI, 254 aequiqno boniqoe colonos. — 695.
Stati Tbeb.' IV. 747 MorUli de stirpe. — 876. Val. Fi. I, C3
dabat. . liventia mella veneno.
Dies genüg:» 7-nr Charakteristik des Gedichtee bezüglich seiner
poetischen Vorbilder. Wenn t^icb nnn hierbei gezeigt hat, dais
jnvencns bennt/t worden ist, m ergibt sich andererseits, dass ein
anderer christ-tlcber Epiker von ßedoatung sich an unser Oedicht
vielfacb angelehnt bat. n&mlich Sedolias, dessen B^lesenheit trotz
der so grändlichcn Ausgabe Haciners immer no^li nicht ganz klar
gelegt ist. leb lasse hier die Stellen folgen, welche Sedulins dem
Carmen entlehnt hat:
de prorid. 47 honor . . virginitatis.
289 snbegit | Mors hominem culpa
in con ctos xa an ant a minores ;
298 ob meritum vitae.
821 cum viventein de terris trans-
tnlit Knoch.
465 et verbnm caro ßt renimf)Do
Creator | Naecltor.
528 concas3t](|De tfdlos | Intre-
mnit ... sepolcris [ V.iv'iVa sanc-
tomm sampserantcorporavitara.
531 Velam etiara tempU diseissum
est.
808 Justitiae docnmenta dndit.
876 Vipereiun . . potamns . . ve-
nennm.
SeduL C. P. II, 67 cum rrrgini-
tatis bonure.
K)Tnn. I, 5 Ilnins ob meritam
cuncti periere minores. 69 Mora
fcra per homiDem miserom sibi
sabdidit orbem.
C. P. I, 103 nieritis vivacibus
Knoch, 106 terra tolit genitnra,
ih. 1, 38 rammepio creator | Nascendi
gnb l^ge fnit. 43 verbnm caro
factum,
ib.V. 245 tellns . . | Fundltus in-
tromuit. 268 Corpora ajincto-
mm fractis abiere sepulcris | . .
animata.
ib. V, 270 tomplum . . | . . | . . dis-
cisso nndavit pectora velo.
ib.m, 2 Virtutis docnmenta dedit.
ib. 11, 1H6 vipereis instanrans
arma ven^nis.
*) Ich cttiere Jutcqcqs nach der neuesten Aoogalie von C. Marold.
Lips. Teobn. 1686.
rä- ■«■5X WVZJiS. ^ -iZK- äLZll*:i'r T '3I&SF»! rs4i-:in» -TTTITIMT:
-*.'("* -Tm. :/ tm -^rr ur^ ^i:-- ü«! -e.*! ieeamüs. Sed
r*fl*r..t if«^ ias ijcic^:rs€i£v=*^.u3n£^ Cet*»* DtcäiKS :iir tm-
7-whr.flr '. "•■■. i. ^P — v>'^' : -r la —ei J^e^ inä jnen^sams
ii^r^^n -i*-t?--r.rijT,r A_2 S^*3tnir .ruj ^ ibbx» 5flnimiimg»n was
X :'. I, -r^r~ V'-xna- .^ l'*'**^. 5. i-fel i "mi 5. iSt. Ich ^tn
.ins .ia<!:i »n^- .>'-nin.k„i-i: i^aatitm jmrsÄi±[C if^ Ansonios im-
3>it w-r-hit-U^itit* Ivii'ntriri =i l:«*a. ■•qitin» Tier snnat P!aEz
.iTUt<m .11' '7>'i. r,-.>* *r^^jsi ii« J-Lj'^cios ünä laö ier Aasinbe
', '.-r,. ;. 17. 1-5 ■>. Trlj^ I. -i- "i, ErTÜi.me Tirw. —
XI. Vj. ?r.<UT'. .7. "i-'-v.. n. i'-5 icsL -* pnadpiu ^jmic rei an«
^Mvr,'X tK. Caai. ijp. ieSalTas. 7 amijie -tä]. — li9. Jii-
»«M. rv, ^10 .'. A«tftrr.an '•.^-js ri-aai Cbrsaim qai in
««wiA r<^/r.Ä4, — rrr. rv. %\. Xac G«=:- 1* piTi&iaÄ ibi boni
«MFin T».*T'. 'inaia aiir.i rAt« Ifte*g. — H". V[. ■?. A-m. XL "SSS
rhg'rtiiUiUt nt.(,firCi. - XI. 1. Jirraic IBL 521 via* sp*e imica.
XXV. r,, (n. «I». rv. 121 tMdaqne unp«! in?»-. — Y. IT.
20- ^n, M-it, IV, »2.'J Vina fngii.. abstemiui, — 3011. 11. A«.
V, Ä*{ ':oTi^ «I*U*mo«i h')n''/r«iD. — VL XTL 3. Prnd. in Sym.
», 'i'JÜ fw« faU, — Vn. II. 44. Ot. Amat. H. 271 emitar. .
f/rH Mrfi«/^!!, 'J^. A^, VI. 404 imas Erebt d^scendit ad nm-
\tflM. VI« 0. Frad. Haniart, 441 Hanns in antiqnos. — X. 384.
PfiHl, f/'«lh, IM« *» Fr/nt« ii«T«nuB. — 427. Georg. IT. 373 In
mnjH ynrxmmim. ■- 471, Val. Flac. IT, 29 et frontis honores.
XI, hA. Am. I. WZ lUmianos rernm dominos. — 102. Prnd.
Farliit, It, i'40 l'jrwM ningoido«. — ISS. Lncan. TIL 366 emollit
^m\im cl«rn«ntltt cmII. — XU, III, 4. Aen. TI, 267 caligine mersas.
•
I
NacfatrAge sa Ätuooias. Von Jf. Manitius.
VIII. 8. Georg. I. H et cnltor nemoraui .. 1 .. Pan tua si
tibi Ma«nala curao. — X, 11. Ot. Met. \1I, 416 quia uascantcr
dun vivacla caute | Arrestes aconita vocant. — XIII, 116. Georjr,
TV, 812 effuflus nubibns imber. — 130. Ter. Euti. 1094. Heant.
1067. Phonn. 1055 vob Taleto et plandito. — XIV, 31. Ov. Mrt.
III, 347 matnrae . . . senectae. — tetrast. 28. Aen. IV, SS.S nee
me meminisse pig'eblt. — 75. Ov. lljis 569 elisnm gnttnr. —
XVI. 32 f. Aen. Vm, 598 ßeUgione patrnin late sacer. — XVni,
IV, I. Lucan. H. 219 Tandeui .. elncUtiia. — V. 5 Culex 106
Qnae snliler viridem . . ronscnm. — Xil. 28. Culex 1 1 anrea proles.
— 58. Prnd. Apoth. 84G ant leno ensnrrat. — XVtll. IG. Apnl.
Met. II, 9 colcaibiuuiu colli (losculos aemolator. — XIX. 37. Aen.
IV. 382 pia uumiua. U. 123 ammua divum. — XXII, 76. Ov. Am.
I, 2. 15 dnris .. ora kpatiß. — XXVII. 14. Aen. IX. 222 ser-
Tsntqae vicea. — XXIX, 56. Hör. C. 11, 17, 3 raearum Grande
decuB colnmengne rernni. — XIX, XXVI. 4. Ot. Am. I, 5, 17 l't
Btotit ante rtcnlos. — CVL 14. Ov. Amat, I. 253 fominoos coetue.
Aen, XI. 254 ignota laceestre bella. - XXII. V. 37. Aen. X, 149
iiODicnquo gsnasque. — VIII, 1. Aen. I. 749 liifelix Dido. —
XXm, U, 6. Georg. II, 524 pudkitiam sen-at domus.
II. Iinitatores.
^
Auson. C. I, I, 35 T. Sidon. C. 11 , 89 coltnen hiinoria | Pa-
tricias . , I Praeficitnr cnfitrie. — Anson. U, 202. Dracont. cann.
min. VH, 154 rolitans enpcr aeqnora pinnis. — III. U, 11. Dra-
Mnt. de deo III, 455 udU<riiao speraiuos luocera vitae. - ib. 22.
Drac. ib. H. 600 spes uiia salutis. — DT. 27. AldheUu. 1. rirg.
1884 Qnis di)^« indoctus ... | ... expltuiet cuiuä praecünia. —
rV. IV, 3. FortUD. C. IV, 1, 7 Stemraate dediidt ... cdmen. —
VI, XXXn', 5. Sediil. U, 39 Nascendi sub lege fnit. — VII, V, 10.
Arat. art. ap. I, 450 deua arblter orbiB- — X. 228. 238. Arat.
ib. II, 1094 nantica pnbes. — XU. VI, 29. Dracont. de deo III, 543
Qaota porüü rernm | Nos somus. — XMII. XJI. 75. Sedul. Hymn.
H. 2 Ad uaquo caeli Itiiiiteiu. — 58. AviÜ C. I. 248 lenique iiii-
pnlaa suüurri), — XX, II. S«du1. C. F. I. 49 Quik Tuit iUe nitor.
— XXVI, 9. 11. Sedul. ib. III. 84 niffer hiRpidus borren». —
XXX, 7. Fortan. V. Murt. IV. 546 qui mella absintbia miscet. —
XIX, XL, S. Dracont. Satisfact. 7 nullo matabilis aero. — XXII, II. 16.
Dnc. de deo I. 67] «[cirgens Aurora niboreni. — XXm, XI. 4,
8edal. C. P. IV, 41. Lmuina c'^ernti» dedit.
NiederlOssnitz b. Dresden. M. Mauitius.
n84
Noctatiic
^41 Excatiamas t Pp<^.>
ingntn.
Uns; leteUror li»!
Gedicht g-eti;. ■
/.ählniig iiuT
826—839 in
Auch 1*.. .
die Bebr deaUi«)i
Furt. V. Jlttrt. I
ruiiis ttimi'i''' ■
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goii^ud I
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Z. r. d.
nan na< :
Zeil
ÜIUloil II
vbtheiluug.
:e Aiiztiigen.
iii solecta Bcholariim in nsuin pdiiit
•-:;ie sunt tabulae duae. Lipiiu. pn«i;.
Tunpsk^aaa tidita ctiraat« C. Sckwi
^t d&s ].. 2m 4. und 6. Bach d«rÄa«d(
^ilta Tbeile, im gaDzen 8, aas den BIcbtf
<n^D sind das 3. und das 5. BocL Tnj
ii« 1., &., 7. Dnd 9. Daran sdilittN
.!« der Georgika. Wird der Inhalt diskK
nictionen" verglichen, so argiht »ich. ^
>wahl sich streng- u) die Vorschrift l»*
. 1:1. ein bidex der Eigennamen, vdM ^j
srhüler nicht selbst erkennen kano.
! iihute der Ilauptpenonen and HsapUr
<cbökr obnoliin bekannt sind, kvr»
■«ind.
'^' ■ -tfhpn aiifler der Inh;ütsanirabe und dw V*"
P. VergUi Maroni» riU et canniBpho*-
. .' Vprfjils t'flr die Folgpxftit (HAmer, W^'
■ : Himpt7i1i;on angedeotpt ist; sftdann die p'*'
'■ sümmtlicher Bücher der ÄJieid»; sdiMl**
:l;sungabe obenderEelbon . worauf auch 61 1**"
:->.fAui macht. Büi der Einleitmig ist der 8taadl>U>^
^^fealten.
n sind zwei Karten, von denen die erste dazu
*A Aneas zn rerfolgen. vAhrvnd die zweite die ID^
i«ht (die letztere nach dem bekannten Aufsati«
a dieeer Zeitschrift 187t>). Dieselben kouineii
-iDtsse der Schule in willkommener Weise Ulff*9*'
«^••uuU schließt sich der Heraoageber an die in ^'^
.jlpt «rschieueiio Ausgabe Klouf^eka an. Zwei ^*
Kli>a':eks sind nicht acceptiert, einige reo
SivUan vt>n den Klammem berroit; anfitrdev
«(was mehr als SO Abweichungen toq
-*^ -
•jrinizrr, M. TaUJ Ciccroma op., ongss. t. A. ICttgelbreeht. 587
Iben sind reiflich erwogen. Nar Aen. I, 49 dürfte dio Än-
iit m btlligrn sein, indem die beiden Verba adorat und
< b gleich zu bohandoln sind.
A:i.noQi^e SteUen, wie deren besonderH im 4. Baclie der
ikiMi<li! ükb finden, sind gestrichen.
nntckt'ubler sind qds aal'g^et'atlen : Aen. 1211 diripont. IV 1 78
l^anot!, n 448 tnodidnr. ed. It, .'»4 videri, Georg IV 33"J taediae.
AoOerdem sind folgende Einzelheiten tu bemerken: H. VII
^ni'r^tia snpra commemoratig : der Schöler lernt in seiner Gram-
M'.:i:, dasfi in eolchen FAJteii ein Kelativsat^ anzuwenden ist. Stünde
iM. I 369 nach taDdem nicht besser Beistricli? Aeii. VI 622
vmt jetzl (nach der Anslassuig eini« TorBee) wobl ein Pankt stuliau.
VI <>44 mass mit Punkt schlieJlen. Hinter II 483 mosa Reistricb
Alba.
So sei denn diese Sehnt ans gäbe, vrelche genan den Vorschriften
*«■ Inttraction entspricht und fflr den Unterricht -wertvoUe Beigaben
•■tbill, außerdem in ihror .Vnsstattiing die bekannten Yorzfigo dieser
taamlong aol'weist, and deren Preis ein oifißiger Ist (60 kr.), für
d« Gebraach au aii&eru Gvmuusiou bestens empfohlen.
Wien. J. Bappold.
i. Tulli Ciceronis iii L. Catiliuam orationtjs quattuor acholanun
in uforn cdidlt Abi^ius Kornitzer. SS. äVlII und 74. — M. TulU
Ciceronis Cato maior de senoctutö »fholanam in uimni edidft
AloHias Kornitzer. SS. 50. — M. TülIi CiccroDis Laelius de
imicitia FcholaramiD astun edidit .Aloioiu? Korn{t7.«r. SS. b^ (Vin-
^twnae iiuuivtil>a2i et t\i>i« Car. Gerold Üiii MDCCCLS.\X\'m) kl. 8*.
An fttsUe der in demselben Verlage erschienenen Scbulans-
d«r catilinari sehen Reden Ciceros von Linker ist das vor-
erete BOndchen getreten, das tfaatsHchlicb mit Linkers
äoB nichU als den Namen der Verlagsfirmu gemein bat. Linker
hitt* naheiQ an hundert Stellen einzelne Worte oder ganze Sfttze
d^Wtt Baden als unecht eingeklammert, ein Vorgang , der in einer
^nltasgahe nicht gebilligt werden kann nnd deshalb ancb von
KoniitiRf anfgegebsn wnrde. Ferner hat der jetzige Heransgeber
i^i Hecht hier wie in den beiden andern Bündchen den Text, den
P. W. Möller bietet, iogronde gelegt, von dem er nnr ans trif-
Gräudeu abweicht; dio nicht j^ahlrelchen Abwcicbnngen sind
Anfange eines jsdeii Bändcheitä übersieh tlicli ;tasaiiimen gestellt
'"'A toter diesen ist besonders hervonubeben die <»igene Conjectur
*•■ Hannsgebers zn Cic. Cat. IV II: facile me atqne vos a cm-
'^tis Titnperation« pt^iOebo atqne obtinoho, die auefnbrlicb ga-
'^^tfntigt wird und sehr ansprechend ist. In orthographischer Be-
iNtansg sebließt Kornitzer sich an MüUit nicht rollstAndig an, da
^ in einer Schalaasgabe die conseqaente einheitliche Schreibung
J^dttit nicht immer in Kinklang stehenden Autorität der besten
K. TUE Ck«n>nis op.. ai^es. v. A. Eagt^brtäA.
EDclit opfern nill. Dann ist aber inch Ctt !(■;. K.
Ht* -n L-Qtrixicren , da eonst der Henasgeber adeptrtai
and 7, 16), adepiciebant (T1I S, 18) qs«. »dirtiii
m t, 2 benevoientia 7.a Andpni g«g«nflber bai-
i ^0*1. .\ 19. 6, 20. 8, 28. i», 2it. 30 u. o. Auf die Id-
■"•' "tnle gewissenhal't» Sorgfalt vcnreindet, and bt JA«
■ ^ebneten Meinung \'ielloicbtdos Goten fo vjelptta.
'. dies in Bczq^' auf die Anwendung' des Strich])iiiiktn-
tT Abschnitt .,de Cicoroni» Tita et scriptis" (jv ß
dem SchnlPr daj: Wicbti^l« in ansprecbendem ad
: -:jmi!icl]pni Latein, wobei jedoch anfTSllt. das iv
;«t« primom fär primo scbrelbt, z. B. p. IX-: „Uoitn
i:i Graecie priranra praecflptüribtis eradiendos tradier,
:t priuuDi senatns consuttam fierot de Cic«roni8 salnk',
[iiu Index nominum) ..bellum Mitbridaticum primoni cai{«iii
d«inU» rvdiit" , Cat. Mai. S. &0 (Iudex) „primum contra BobuM
■■'■.. dt!inde socius eomm factnit". Dies wird dem Sdflfr
' iir anfallen, als gerade in diesen ß^den der UntencUlJ
v.r>.iM>n primnin und prinio 60 klar zutage tritt, Tgl. I 13, Sl
riuuu elvrari vidcntnr, dcinde iiialto granus adflictantor. lH %
tl primo (|iüdom negavit, post antem aliqnanto sturexil, 10. ^
13 com primo Impudenter respondere coepisset, ad extremoiD si^
...ue^avit; dagegen selbstverständUcb II[ 6, 14 prmvmnM
Kntinu a^ruutnr, dpinäe L. Flawns et C Pomptinns praetor«.. -
lUiUutnr. atque etiam viro forti, coUegae meo , bias ünptrtittr.
rV :i, 3 primum debeo sperare oranes deos mihi relstoros «**
KnOiam, deinäe . . . aequo animo mortar. TJnangönehm berührt f. "^
„bienninm iam in canf>is dicendls ita vereatus, nt celebratom "t<"
in Toru nomen eins esset". In einer Schnlacfgabe hätte idi *JiA
p. IX „cotidie fere in contion« nndiebat^ nicht geschrieben. lU"
«ilgranimatik die (freilich ialilreichon Aosnabmon naterlie«*'
vgwl aufstellt, das Perfectam bistoiicuui wegen cotidie tu t»
Im Argumenlnm in Cic. Cat. I S. 2 wftr« im Salze „Cic***""
diligentia consilüs eins restitit" ein persönliches Snbject statt ^
Abetractums vorzuziehen gewesen. P. Xll endlich könnt« dis ^'
dltt^ classif^che, aber dem Srhfiler nicht geläußpe >aep^ nV^^
Weht cemieden werden, iinsoinehr, als sonst diese Prolegot»^^
< <'rwjlbnt, in einem Latein abgefasst sind, dasdnr'^
.iiidnisae aneh eines inittelmABIgen Schülers ingfpu
Ks tolgt nun eine Tabelle „taeuiorabilia vitae ClciprOni^'^
*t M.*H digesta", in der unter Jahr 82 angeführt wird „Snll» ^
riiinibos saerit, dictator rem publicam eonstitait" , ohne
tiuii den Berng anf Cicero berausR^nde. An St«Ue dessen vir^
i^Wlaweise das Jahr 81. in dem Cicero seine erste Rede bieX-''
. tMfl gewesen. Die Beden pro Archia nnd pro Snlla sind hi*r'
: ,hi<' f!l U. u. c. 693), in der Biographie dagegen ridiUg
angewiesen. Sehr verdieiisüich ist der Index nooii
Htm
na
Uli'
du
de>
RtchUr und ElKihardj Cicero g. Vviree, ugn. t. A. Komttier. 580
der jedem B&ndclien beigegeben ist ond nicht aas bloßen Namen
mit den betreffend^u Belepstellea bes^t, sondern in gedrftngtar
Kürze das znro Veretändniä der jeweiligen Stelle Nothwendigste
entfallt.
Druckfehler sind dem Ucterzciclinetcn nor sehr veoigo auf-
gefallen, 80 im Text Cat. HI 3. 6 CiLmiu. Cat. Mai. 10. 31 ooo,
15t 51 mnnitor, If, 66 quarere. Lael. 13. 48 et (statt e); in den
Indices tu Cat. S. 67 cotiuoavit, Cat. 3Xai. S. 51 und 52 linquam
(linqaae), Lael. S. 49 Vriiathnm. 51 ßamuitl (statt narnint). Cat.
I 2, 30 und Cat. Mai. 6, 20 ist qaod si gefi<:hrleben. nährend sonst
der Herausgeber qaodsi (Cat. I 12, 29. 13. 31 u. ü.) schreibt.
Die Schroibting oportnnitatea oiid oportimae (Laei. 6, 22) beruht
nicht anl einem Druckfehler, kann aber in einer Schniansgabe nicht
gebilligt werden.
So machen denn diese Ansfraben. die den Anfordemnccen der
Wissf^nschaft und der Schule in gleicher ^Veise entsprechen, dorn
gewjssenhaitojj Hprausgeber alle Khre, und da der Verleger für eine
splendide Ansetattting Sorge getragen bat, möchten wir sie hiemit
wärmstens empfohlen haben.
Wien. Ä. Engolhrecht.
Ciceros Rede gegen C. Verres. Vierte» Buch. Für den Schul- und
PrivatgL'bramh ln.rausy^-'.'cljtn von Fr Richter u. Alf. Eberhard.
3- AuC Lciinig lf!86 Teulmer. gr. ?". I(i2 S.--.
Die Richter-Kberhard'schfii Commpiitare der Heden Ciceros
sind als trefflichu und iiberauB wertvolle CiiterrichtabehBll'o bekannt.
'tVie sie als für den Schul- nnd Privatgebrandi bestimmt sich an-
kftndigen, so gehen sie au<.li thatsächlich über das unmittelbare
Bedürfnis der Schule, d. h. der Schaler hinaus , indem fast jede
Seite des Buches Verweiaimgoa anf gelehrte Workc enüiält. die (ür
den Schüler uu^ naheliegenden Gründen keinen Wert haben. Auch
kritische Notizen uind an vielen Stadien in die Anmerkm:gt>n ver-
woben, was Kef. schon bei Besprechung eines fniheren Bfindchens
als unpassend, den Zwecken eines Schul commentars jedenfalls
7.uwiderlanfcnd bezeichnen mnsste. Wamm wurden diese kritischen
Bemerkungen hier nicht uuch wie in den erklärenden Ausgaben der
Beden p. MUtme, de im/}, i'n. I'ompfi, />. ArcJn'df din. in Q. Ca«i-
tium einfach in einen kritischen Anhang verwif»8cn. wo sie der
schon zu finden weiß, der ihrer bedflrftig ist? Diese Ungleich -
mäßigkeit der Anltige der einzelnen Commentare ist entschieden
anstrißlg. — Dessenungeachtet fällt der naheliegende Vergleich mit
dem Halm'schen Commentar nnhedingt zu Gunsten der vorliegenden
Ausgab« aas. Schon j^aßerlich ist der Umfang des Eberhard' sehen
Coromentars weitans — etwa niii »üe HlLlfte — größer, nnd that-
sftchlich sind anch die Anmerknngen, wie fast jede Seite xeigt, ins-
besondere in grammatisch - stilistischer Beziehung um vieles reich-
590 Hichter ond Eberhard, Cicero g. Verrea, angez. v. A- Komitier.
haltiger. An vielen Stellen, wo bei Eberhard die erwnnschte Be-
lehrmig geboten wird, findet man bei Halm keine, oder keine
ausreichende Aninerknng. so beispif'lsweise §. 7 xu AomiW« cttiu»-
que modi über den nicht eiiklitiHchen Gebranch von f/uistftu^ m
mai}c!piuni %. Ö Beifipiele der hänfig: eine Adversativpartikel er-
setxendon starken Betonnntj eines Wortes n. v. a. — Moch mOfreii
hier einig-e kurze Bemerkungen zu einzelnen Stellen plalzfinden. —
§. 2 nimuit Ebb. mit Recht Joops schöne Kmendation hoi^piti/i för
das hs. opjiü/is auf. Denn ob auch, etrong jnrißtisch genommen,
die Jana als dforum proprin nicht zn den /om rommuma gehören,
80 wäre doch in dieser rein rhetorischen Oarstelinng eine so ficharfe
Srheidung der EieenthnniBzupch-irigkeit nicht am Platze: vielmehr
wird hier der Pländorang Privater dio Plftndenmg des Öffentlichen,
nicht Privaten gebOrigon Eigentlimus , hIüO der Ittai comrnunia,
und damiiter auch der faita. passend gegenübergestellt: vgl. aber
diwe Stelle des Rei". Erörterang Zach. f. d. fist. Gymn. 1886, S.484 f.
— |. S ist Eberbarda Vermuthung ft rfiie ita fist (codd. cf cerlr
itetn, Halm und Möller ^t cetie itrin . . . .] fiberauB probabel; dif
erst schwankend mit nt ojnnor abgegebene Meinung würde dann
durch die Worte et c. Ua est bekräftigt. — §.9 ist in dem Satre
tpujt parri$ hl rebus aeeUhre ptjirraut nichts zu ändern. Die "Wort«
jMirvis in rthiis bilden einen vortrefflichen Gegensatz zu dem vor-
ausgehenden nihiUlum eiiam istius viodi suspirnftatt/itr ■= sie
hatten noch gar keine Ahnung von so ungeheuerlichen Dingen, so
uagoheuerlichen Missbrflncben der Amtsgewalt, wie solche Verrcs
sich «-Ittubt hat; aber gewissen geringfügigen Miasbrilncheii, die
sie damals schon für möglich liielltn (lietreffs dor manripia),
gehoben sie durch gesot'/üche Besliiumuiigen einen Kiegel vor.
Dnrch die von Ebb. vorgc-schlugene Ändomng jedoch prarh /««-
porifrtts für das überlieferte fHtrris in rebus wArde nicht Dar die
rhetorißfbe Kraft des Gedankenä gebrochen, ßondorn, wie mir BCbeinl,
geradem Widerepreehendee nebeneinander gestellt, indem gesagt
würde: önsero biederen Altrnrdorcn haltmi zwar noch gar keine
Älinnng von derlei iiugoheaerlicheo MissbrAnrhen, aber sie sahen
doch voraus, dass dergleichen in argen Zeiten eintreten kt'nne und
trafen daher Ihre Kloßregeln. Dinge aber, von denen sie keine
Ahunng hatten, konnten sie doch wohl nicht voraussehen, noch
ihre Vorkehmngeii dagegen treffen. — g. 24 schreibt Ebh. natn
mtnt. rtim ("Vnig. n. 8. ^worf); gleichfalls probabel. — §. *26 fand
Mullers sichere Besserung qiunn ijulnimque ailirrnt (Vulg. '/unm
tum adireuti mit Recht Aufnahme, desgleichen ?. 8.1 rfr/cr/ (Müller)
ct'dd. refrri-, über die in dea Handschriften »o häufige Verwechse-
lung der Silben DE und KE vgl. C. P. W. Müller part. 11. vol. U. ad-
not. crit. ])»?■ XL, vol. in, pag. IXVII. — fnnCthig scheint mir
die Einklammernng von pracst-rUm §. 120 Ende, ebenso die Strei-
chung des Satzes etenira mirnudum in modom — delectantur 8. 134;
denn, obgleich schon im %. 132 naliezn daseelbe ausgesprochen
^
fomrclrr, Cicero de onitoie. angex. t. A. Komiiar. 591
sind die Wort« in diesem Za^unmenhange doch ganz pas-
Ja die Worte qun.'t moh cvnifmnhmif: scheinen mir fast notlt-
iMdig (Ür die Folgerung im nachstohenden iturjue mahrfs noftri
■ik patüinttlur, Imec e9se apttd i!Jo$ quam jj/urima, di^ geschah
«eil Jene mBiores derutige Dinge ganz und gar gering
Ititeo- §■ 'JO bat die bekannt« schwierige Stell«» in der vorlie-
ea Ansgitl)« folgende QestaJt: (•iua reügionn te ip8i derinctnm
[wtrictomqae dedamoa. Doch bietet so die Stelle groGe Schirierig-
_ltitM, vgl im lief. Krörteniiig: Wiener Stadien 1887. S. 323
324, wo auch der Vcrsnch gemacht wurde, die Sctmierigkeiten
In beseitigen dorch die Schrelbang: rius rcligiwti te testihua
[Aritirtwin adsirictutfUfUf dedamm. §. 144 ist Eberharts Conjectar
cwi»fnc»i*/hcere( /uisae turjtet» prnriiirfuti für das band-
liebe q. r. int ins t. p. sehr Ivearliterti^wert.
Cicero de oratore. Fflr den Scbulgebmuch erklärt Ton K. W, Piderit
«.ÄoÄ-, bewrgt von 0. Hurnecker. 1. Heft: Bocb L Leipzig 1886.
TesbDer. 851 SS. gr. 8«.
Die fünfte Anfluge dieses mit Herbt hochgeecb fitsten Commen*
Un war von Adler besorgt worden, Der neueneraosgeber Harnecker
ItAt nmAchst den ereten Theil, der die 1']inleitung tind das erete
Buch <>nthfilt, gesondert erscheinen lassen. Der (Imfung dee Buchen
»t hrtrachtlich erweitert; neu bearbeitet und zwar verbessert wtir-
JtD in der Kiuteitung §. 4 'Znr Geschichte der Kh&torik', g. 22
Die politischen Zeitrerhftltnisse* ; weiters wnrde ein inton^ssanter
^WB ftber die fej- Lieinta Mim'a der Einleitung (S. 47 f.) bei-
^ftben. Der zweite Theil der Einleitong. der ointf sehr nützliche
t*w»icht des rhetorischen Systems bietet, wie es HernmgorHS und
ut ttliitoren nach ihm aulKtistellen ptlegten, ist im wesentlichen
"•eh dem gmndlug enden Wurke voti K. Volkraaun 'Itie Rhetorik der
firiechen nnd Kflmer"' 1R8.S gearbeitet; nnr an wenigen Punkten
■•«ht U, von der Darstellung Volkmanns ab. — Ein sehr unifang-
'■Icbir, eingebender kritischer Anhang dient zur fiechtfertigung der
•*» dem Herausgeber aufgenommenen Lesearteii. In der Vorrede
I>*tit9t Hamecker es mit Hecht, dass die AuTforOt^mug, den Cora-
■•Btar neu herant-zugelwii, zu einer für die Sache so ungünstigen
«H an ihn gestellt wurde. Hckanntlich wird zur Zeit von zwei
8tii«n — von Stangl nnd tYedricb — anf Grund der sorgsamsten
Foncbongen in den Bildiötbeken Italiens au oiner neuen kritischen
Autnb^ dieser Schrift Ciceroa gearbeitet. Honiecker musste sich
"^«. da (lifse kritischen Ausgaben, die über viele wichtige Pmikte
"""■hl verbreiten dörfteu. ihm noch nicht vorlaireii, auf die bisher
B^^kt vorliegenden Hilfsmittel beschränken: nur an einigen
*«lleB konnte er Angaben über Lesearten der wichtigster Hand-
•tiiiiRan der Vaticana benutzen, die er der Gefälligkeit W. Fried-
'Khi verdankte. Seinen Standpunkt in der Textkritik kennzeichnet
" in der Vorrede S. XI so . diiss er die mt'tlfi zwar für die vor-
593
Haniecker, Cic«ro de otaton, «ngez. v. A. KorniUtf.
nehiDste» keinesTregs aber für die einzige OnmdlagA des Ted«
kl&rt; Tor Überschätzung' ihres Wertes mässe man sieb
n«ibmen, vrenn auch keine andere Handschrift oder Hnndii
clnssc ein eigentliches Correctiv dereelbon blld«. Die beidtn
echritten der Vaticaiia {Ottobon ianng ^r 0, Palatinus — P) hUI «
mit Stangl tind Kriodrich nicht für unmittelhare AbKhrifl« 4»
Laudeueis . sondern vielmehr für selbatAudige, mit Hilfe de» L»
densis redigierte Ausgaben. — Das kritische Verfahren Eaiwckn
iüt im g^aiizen conserrafcir. An vielen Stellen massi« er ZnnckU-
tting oben und mit der Bemerknng »ich bescheiden, die Clwrlttd-
mng sei noch nicbt genilgend erforscht, so g. 167 xn den WortH
i</tiotu r/ittftviam, §. 198 zu den Worten »(W tfwm ririlU uniratk
n. f). Hit Hecht vcrtheidigt H. die Überliorerang an einzclmiD 9ti>lk.
wJA z. ß. %. 173 zn t^siatmnitortim ruptoram gegen die ÄadetflC»-
versuche alnzelaer Herausgeber, die von der yoranseetzang i»
gehen, dass in dieser Sclirift Cicero» durcbans eine fein abgoirkillf
Sprache xn erwarten sei, nnd die daher sofort eine Verderbni» J»
Textes annphmeii. wo irgend ein "Fehler" gegen die Concinnitit du
Ausdmcks Torliegt. Gicoro ist sich vielmehr, wie H. riehtig W-
merkt, stets bewasst gewesen, dass er ein lebendiges <imfiiä
wieder zugeben habe. ~ §. 1 1 ist die Acfnahme der uibezu «ri*i»-
ten Coiyectur Stangl» ftorfarum et orafurum rymjionnn tM
billigen, g. 13 wird an aut praemiis gegen ae pra^m. (\fn).
»n att/ue ut omifUim {nl. numgife) festgehalten. §. H war Tobt
Staiigl riam in ihn zu ändern. Schlagend jedoch sind die Qjiwk,'
mit denen H. g. 30 cfxhis vertlieidigt (S. 197); §. 7fi vianltW
H. qi'itii* rufn etji) praetor cet; sicher ist, dasa das hindickfifr-
liehe qmie cuni pgo pr. an zahlreichen i'helsUlnden leidet % ^^ i^
htic fulderi^, das gute Handschriften bieten, der Lesart h»ic ad^ff
eutfichieden vorzui^iehen. Der Einwand H.8 ist nicht stiobk;
htic bezeichnet die von Crassus eneichte Hohe in der Be
Nicht glücklich ist 0er Versuch, g. 118 die Schreibung hof ,
qwturimus gegen hie q. y. , das Friedrich nach den »»'«'*•'*
eiiipSelilt. in Schutz zu nehmen. Entschieden irrt Hanif«k«>
Wfnn pr e» i'ür nicht n>cht glaublich erklArt, dass hk in 4J«H*
Zusammenhange, tmuiittelbar vor ijiu/i, leichter zn Aor ntf^l
könnt« als umgekehrt hoc zu AtV; der Irrthum lag S*'
hier sehr nahe. Dass aber Am- im Vorausgehenden keine m
Beziehung habe, ist auch nicht richtig; es hat steine ver^i^*
liehe Beziehung In dem vorausgehenden Satze ni muttitud» tif>
8i rarietan autnanim , si hntf turfMt ff fxn'hurm fumutis
io^inH rfi vifiraimmis oi-atoi-Unf«. Sinn: Wfihrend die reale
Uchkeit auch für vitioslssimi oratores Kaum bietet, kann hier
in der rein tlu-orettschen DaistoUung nur ton dem »mtor
hniflf ctoiiiilatus die Kede sein. — Recht ansprechend ist der
schlag zu S. 157 suUiituium risuf prriru/uw, das ttberii^
auficuniins mun oiimium ist entschieden verderbt, da m*hii
liviDB ed. Zingerle, angez. v. R. Bitacftofsl:^
593
m
öltertrit^euen Sinne nur von solchen Objecten trebrincht wird, die
etwas 8chwieri||r(!!> oder eine Gefahr bezeiclineti. — §.187 ver-
mntliet H. üfiiotfi t/ttodam moil» gtatt hiru/tn quondum. Seine Be-
sprechung df-r Sielle (krit. Anh. 8. 208) wIchnet sich eben nicht
durch besondere Klarheit und prftcise Dar^Uong' bds: da« End-
artbeil jedoch macht er von der noub ansstefaenden genaueren Unter-
suchung der bandÄchriftlichen Lesarten abhängig. Das nach Adler
in den Text autVenommene düum-Ui i/uun'lam statt i(fnotn ifu. ist
m Sinne trefflich angepasst. — §.101 schreit»! H. repleri —
kntüi, §. 194 iusfm atifue hmevlm lalor (mit Sorof), §. 198 ver-
muthet er (krit. Anh. S. 210) cum iwim'o fibi aurtoritatem
peperisaeiU f nach Uadvig, Adv. crit. tu. p. ß6 ff., §. 202 H. :
tamm rf/ecisge iletia ptitatur. %. 21Ö ist StangU Vermntbung ah
fiorum hominum uiorihtis ^'ohi sehr geistreich, doch, wie K. richtig
bemerkt, nicht nMhig: 'Für den Redner, der fär das wirkliebe Leben
redet, reicht es hin, das über den menschlichen C'h^irakter zu wissen
and zu reden, was nicht wider den menBchlicben Charakter ist —
ein Seitenbieb auf die Pbilosopheu (§. 224), besonders die stoischen.
die Behauptungen aatstallten, die dem wirklichen Leben wider-
rachen (H.). — §. 22>'> verdiente Dßderlein» Besserung nini »oKtro
saiujuiM »an potfji/ pxjtUri — Valg. ohne nini — gewiss aufge-
nommen zu werden. Denkt man sich 'satu/nim auch noch so stark
betont, mit dem hfichsten Pathos herausgeslußen' , wie H. will, so
ist der Sinn doch kein belriedigonder. — §. 24ß tran»iioniert H.
(krit. Anh. S. 213) das \cix fnriltimnui stehende primum vor die
Worte Uii vidt-rint im folgenden (hinter jnnli«). — Genug der
inzelfaeiten! Zorn Schluss darf hervorgehoben worden, diias die
enausgabe des Piderit'schen Commentars in berufene HAnde ge-
ist.
NikoUbnrg.
Alois Eornitxer.
Bq(
Aul
•ch
[T. Livii ab iirbo conftita libn 1. ![. XXL XXH. Adiunctae sunt
partcB sek'ctao l-x libriä III- IV. VI. Scknl&ruin in umuui cdidit Anto-
ninn Zingerle. Accedunt i)uin<|Qo tAbula« geograijtücae et indic«8.
Gditia nitern correctior. I'ragae 1887, F. Temptky.
Db ich die erste vor einem Jahre erschienene Ausgabe dieses
Bvches in dieser Zeitschrift. Jahrgang iSHti. S. 362—364. zur
neige gebracht habe, darf ic)i mich hei Hefiprechung der neuen
Auflage wohl auf einige Bemerkungen und Berichtigungen be-
[tchrftnken. Die von mir bemerkten Drackfehler sind verbessert
worden, sonst scheint der Text ein unveränderter Abdmck zu sein.
In dem kritischen Anhange ßnde ich /war im I 34. 3 jetzt die
Bemerkang Sounullo tKuUivi , konnte aber trotz allen Bemühens
auch nicht die geringste Abweichung von dem Originale entdecken.
Gleich räthsethaft bleibt es mir, wamm die frühere Kote zu XXII
137. 10, in der meine einfache Verbesserung des überlieferten rfgi<'
Muettiin f. 4. bterr. Ojma. I6B8. TU. BttU 38
504
Linu cd. Zingorlc, ugez. t. It. Bitachofski/.
in rtyiis angefätirt war, jetzt nicht mehr erw&lint ist, während im
Texte rtgiis le/jntis uiiverfiniiert stehen g:ehUel)en ist. Ich wieder-
hole : man ent«cheido sich «ntweüor mit Luchs für die Kinfägang'
von tegatM oder man schreibe nach meinem Vorschlage ivgis A. i.
rei/iia. Beides voroinigen heißt des QxLtm zn viel thun. In jedem
Falle war eine Bemerinug am Platze. Ich verweise auf H. J. Möller,
Jafaresber. d. philol. Vereins, XIII S. 3. €i. 18. wo mein Torscblag
unter Wahrung der Priorität vor Madvig gebilligt wird. Der ellip-
tische nnd Buhstiintivische Qebrauch von regÜ ist l'orner zn be-
legen durch XXIIl ;i4, 4. XXmi 7. 7. 21, 4. 40, 9, Schlimm ist
es, dasB IV 7. 8 iwiacheii /mstra und at4p€f8e(lil das Verbuui «r-
tare fehlt , ein Yorsvhon. das jedenfalls aof Schuld der VDrluge zu
setzen iet Vgl. Luterhacber /.. d. St. Die Orthographie wird
noch c<>nH<^(|iienter durch Einfahren sein. Ich notiere, vas mir ge-
!t>genUich nulllol. K» findet sich neben «i/loqnitnr, aifloqaio I 28,
1. 45. «; a4, U die assiralliorte Form afloquitm- XKII 58, 2;
nabvn ftUiju»>tie#w I 33, 4. IT 47, 6. 60. 1 atiqnoti« VI 36, 1 ;
neben mlf/iuns IV 2, 6 ml/ien& XXI 43. 18; in Per. H Porsmua.
tnnvniiril, im Texte des Liviim Por&mna, tranavit.
Meine VVfinscbe in Betreff des /n'/fx ijeojmphkus hat der
UM-auHgebcr in ansgedehntom Ma£t> berücksichtigt. Merltwürdiger-
weise ist die Quantität gerade der paeiiultima vielfach unbtzeiohnel
geb]iuliL>n, mid es muss anflallen, auf ein und derselben Seite das
anUtittinde i in ItAÜa als lang uugt^gcben, die Namen Hemioi.
IIerget{<8, Insnbres, Isara, Ligures, Liparae dagegen ohne jede
Qnuntitätsbczeichnung y.u finden. Xicht aurgenommen ist AUienae,
t-aniiins K(cr' i%., comitiuui, Cnistuminuni aXs suhstant. neutrom,
t'retuui xar' i%., Galli Cisalpini; s. t. O^tia die Bemerlcnng, das«
V» auch nentrnm sein kann; ager Latinus, Pharius (der Name ist
Ton der dalmatinischen IdbcI ab/.olviten !), Tuecns ager. Über-
flflsflig ist PaeBtani, insofeme die Kinwohner vun Paestom in den
uufgenommencn Partien gar nicht erw&hnt werden. Unter Lipane
sind XXI 49. 2 nicht die lipariächeu Inseln überhaupt gemeint,
sondern nur die größte derselben, jetzt Lipari. Vgl. Wßlfflin z. d.
St. und Kiepert, Lehrb. d. a. 0. S. 474.
Die von mir gerügt« Nichtübereinstimmung zwischen index
und Karten in Be.cug »nf Orthographie ist (mit Ausnahme von
/fistri) gebUeben. Auf der Karte von Mittelitalicn ist jetzt richtig
verbfssort KarJrin. Neu hin/.ugelvonimen ist eine ächüu früher in
Aussicht gestellte Karte: Koma et Corthago t^ecundi belli Ponici
(irrthümUch p.) tempore, aaf der sich auch Hannibals Zug von
Spanien bis Oberitalien U/^eicbnet findet.
Wien.
E. Bitschofsky.
Urins ed. Zingerle, anget. v. IC. HauUr.
59n
r. Livn ab urbe coiidita Ubri I. II. XXI. XXII. Adianctae sunt
parte» srlcctae <?x libris III. IV. VI. Scbolaniiii iii usuiii uAiAH An-
tonios Zingerla Acccdant quinque Uhnlfte geo^aphicA« et in-
£c««L Rditlo Altera corrccttor. Praga«. 1687. TempskT. S. X.
^58 S8. Preis 6ö kr.
Für die vorliegende zweite Aafiage hat der Verf. vor olteui
fJM loa R. Bitscbofsky in dieser Zeltachrift {I88ß, 8. 362 ff.) ^e-
in AasstellQDgen. was Text, Karten UTid gengraphisclien Indes
sorgsam zorathe gezogen nnd den Druck mit noch grauerer
"ttribie äbenracbt').
Allee Weseottiche ist aber unveiändert geblieben, so die nach
^'Instructionen' gegebene AaswiUil des Lcsetitoffes (auüer Bucb
[L Ü. XXI tuid XXU noch m 33-55, IV 1 —8, VI 84 — 42) und
[ia besonnene:, getegentlicb schnlgerechiere GestaJtnng des Textes.
|Vu diesen betrifft, so stimme ich den meisten Abweichnngen des
.TafMsers von Weißenbom- Müller zn. Um nicht ganz dtJvfißo^.n?
n tncheinen. will ich zwo! 8te[Ien, an welchen icb Zingorles An-
lieft nicht voUkoQimen theile, In Kürze besprechen.
L 21, 1 halte ich die vom Herausgeber und H. .1. Müller'*
[ititt dar saffälltgen haiidschrifUicheu Übcrliefemng iif fiäes ar ius
iurvniium proximo legum nr poenanim meftt ciuitat^m roftreni
IB den Text aufgenommene VeminUiung Itfadvigs pro anxio Irgum
..tiutu sowie die von Zingerle erst jüngst (in dieser Zeitfichrift
1887, 8. 848) aasgeeprocheno Coiyeclnr pro caeco kgum . . metv
Kr nicht rCUig befriedigend. Soll das kriegslustige, ziuammen-
^•lailfBDi Römenrolk (i'or Xuraa) durch „die bange, ängstliche'' oder
ik ^bleß dnnicel vnrscb webende" Furcht vor Gesetz und Strafe ge-
Itikt Würden sein? Mir scheint pveiiarum metu keiner Verstärkung
■odi Tmijchreibang zu bedörfen. sondern proximo leyum aus pro
l*w»wv l»^um (ff fiel vor dem folgenden ähnlichen Anlaut ans) ver-
dubt xD sein. Es lautete dann die Stelle ut ßdts ar tun iuffitidum
fo fimore letfum nc poenarum metu riuUaUm refiettnty eine
PiawBg, welche durch die einfache Krklflrung der Verderbnis, dio
PitMide cbiartigche Steüimg der entfiprecbondoii Glieder, die beliebt«
T«ri)indaag von mctm mit potma [i. B. Liv. XXXH 23. 9) wie der
SyiWRjrnia tünor nnd metus (so Liv. XXVI 20, b; KXXXV 26, 7;
•^it. Terr. IV, 41) euipfohlen wird.
Ferner würde ich die zu I 57, 5 rnm Codex C allein gebotene
"•niiJU Qtium fonuiuiin romisiititnihusqu? hiter se trahebant ^
»ri«h« der Verf. nachträglich (a. 0. S. 847) veitheidigt. nicht in
wo Teil aufnehmen, sondern die bisborige Lesart tevebant be-
l"«««. Denn das Schmausen nnd Zechen soll die Lagennuße ver-
Sml^o nnd todtecblageu helfen, nicht aber verlängern oder dehnen.
Uen Umstand aber, dass bei Livius otium terere soust nicht mehr
*Kfc*Mbar ist, halte ich lur uebensAchlich nnd znfallig. Die Wen-
"BkK >t«bl übrigens dem bei unserem Historiker so beliebten tempm
_. ') leb babe nur ganz unbedeutende Ürodcfebler UI 85, 11: 49. 8
■^ W 8. 1 bemerkt. _
88»
596 WrobeU Corpui graiumaticoram medü aari, uig. t. J. Huemcr.
oder diem Urettt gam. nahe (^ otimum UnnpHa oder o^iV tempu«
Urem) und Iftsst sich nach Zinprerie selbst außer mit Verg. A«ii.
rv, 271 noch mit Stat. Silv. lU 5, Gl belegen.
Ton den ffitif in Farbendmck li«n;e;^telltäti Karten zei^ die
erste den Besitzstand Roms und KarthaK<->t» im zweiton pnniscbtil^
Kriege, die nftcliste Mittelitalien, die dritte den atfer fiottutnui, die
Tieite Rom seihet zur Zelt des Freistaates; die der letzten ^'egcbene
Überschrift Haiin mm tuliarfutil/un regionibui Gailia Cisaipino^
Sardinia, C<jr»i^i ff Sififio fn'tfi 11 a n n ibalir.i trttipore l&sit
he7.üglich der LatinitAt dps Au^drncl^es zu vänäclien nbrig. Di»'
Ausl'ährung ist aber dnrcbans sorgcfältig und recht gefftlUg. Mir
sind bloG Kleinigkeiten anfgefallon. So lehlen die hispanischen
Städte CartaUi nnd Hn'niaiuiira (XXI 0, i und 6) sowie daa
frttttm Sicttlutn anf deui betroffenden Kärtchüu. Auch die Angabe,
das» die tte(»9 poria Pahfii (I 12, 8) mit der bei Livlus nicht
genannten porto Mugotiia identisch ist, nnd die Rezelchnang de»
Inppiler Ststortempels, dessen Lage durch die rvueren Ansgrabnogen-^
aaf dem Palatin sichergestellt norden ist , dos Lupercal (I r>, 1 )
Q. dgl. m. vt.-rmi8Be ich anr dem zu kleinen Ptdiie von U<.<m. Die
Orthographie der von J. Jung gezeichneten Karten stitumt ferner
nicht immer mit der des Textes uberein; es wird a. B. auf den
Karten Graeeia major j Janiruluni , Horti Pomfiejant und Ä«n«
Trttifimtmts geschrieben, wflhrend im Texte dnrchgftngig i und lacm
Tt'untnimmuA erscheint').
Der geographische Index (S. 248 ff.) ist jetzt vervyll-
st&udigt Die in demselben aufgenommenen Citate von Mommseiis
RJSmischcr Geschichte, des Cor{)US inücript., von Kiepert.^ Handbuch
der alten Geographie, der Ausgabe von Frigell, Jordans Topographie
nnd Jungs Eomanische Landschaften des römischen Reiches k6anai
'nrobi nur für den Lehrer bestimmt sein.
Doch genug des Krittohis ! Die gelungene Ausgabe ist in der
verbesserten und überdies wesenUicli wohlfeileren Gostatt noch weitersr
Verbreitung würdig als sie bereit« in der ersten mit Recht ge-
fanden hat
Wien. Edmund Hauler.
Corpus grammaticorum raedii aevi. Voi. L Eberhardi Bethu-
□ ien^is Grat'cismu» i-didit Dr. Job. Wrobvl TratisUviie 1887.
Koebner. \X u. 319 SS. lund ein pbotograpbiscbca Fac^iinilej.
Habent sua fata libelti. Ein ßcbulbudi , das im Mittelalter
zu den gebräucblichsten Lehrhehell'en gehr.rte, n.tch dem Auftreten
der Homanistengrammatikcr mehr und mehr an Ansehen verlor,
"^ Xbnlicbe lD»>nseqor>nsea sind Im Texte der Gebrauch von quit-
StMiw (z. B. I 66, 2) nebi:ü (/uid<tufim (Xl 3b, 7), von ej-8pirau«rit
11 20. 9.!, exntpcraluram {l öö. 9) noben expectare. rxistcre o. 1^ von
Colluiin, CoUuUtius unmitt'lbar ofshea ('(ttttiitinu« (I 3S. 2; ö8, l-, im
g»0£fAi>biscbeD Index äodet sich endlich rcii', dagegen richtig Circti
g«Bchn«ben
Wrobdj Corvu grauinuiUconiiii meUii avri, ang. t. <A tliiemer, nH7
endlich TOD der öffentUchkait rcrEchwand und «ich nur m^hr in
pinigen Hihliotheken TerRt»ckt erhielt, üpgt in nenr>r, elSn^end ans-
gestatteter Ansgabe vor uns. Es Ist des Kberhardus Dethtmiensis
Oraecismas, vcrfasst um das Jahr 1124 nach d(^r Ansicht eini^r
älterer G«lebrt«n. irfihrend andere die Knt£tt1iungr dieses Werkes in
das Xm. Jatirhuiidfrt verleben. Den N«iiieii GraeciiimuH lölirt diese«
Lehrbnch der lateinlecben Sprache, wie srhon sein Commentator
Joh. VinceniiQR Motnlinas ans Aqaitanien erklärt, ah ipsing voinminis
parte inei^iori, in qna do ^aecis et a graecis oxtortis dictionibas
landabiliter distiemit. Schon Hause (de medii aeri stadiis philo-
logicls S. 44) hat daranf hingewiesen, dass Eberhards Lehrbuch
zn den besten seiner Art gehört nnd xm selch bleibendem Erfolg
begleitet ist, daes noch heute die Schalgratnmattker, namentlich in
der Syntax, freilich ohne es zd i^issen oder auch vissen zu vollen,
anf diosem \Verke fnL^en. Die bist'jrische Bedeutung des Werkes
mag eine nähere Belmchtong nn die^fr Stelle rechtfertigen.
Nach den filteren Ausgaben boatetit das Werk aus drei Theilen,
velchfi in 15 Köcher oder 27 Capitel zerfallen. Wrohel hat es nach
den ihm zugebotf* ptehenden Ifsndschriften in 27 Cttpitel gethellt;
Prooeminm. 1. d*i figuris, 2. de flguris b;irl>ari8mi et soloerismi,
3. de coloribus rlietoricls^ 4. de pedibus metromm, 5. de commu-
tatione littcrarum, 6. de nocninlbas luonoeyllabis, 7. de noiuinibue
masanini et geiitilimu. S. do nombibue extortis a graeco, 9. de
noniinibTif; latinis mascnlinis, 10. de noininibns femininis, ll. de
nominibos nentris, 12. de nomiiiibTis mixtis, 13- de nominibaB
adiertiviä. 14. de pronominibus. IS. de verbis iirimtie coniugiitiouis.
16. de verbis secnnda« coniugutionis. 17. de verbis tertiae coßiuga-
tionis, 18, de verbis quartae coniugationiä, 19. de lerbja mixtis,
20. de adTerbiis, 21. de partirlpiis, 22. de coniunrttonibns, 23. da
praepofl)tir>nihns, 24. de interlectionihae, 2r>. Ap spociehng nominmn.
26. de accidentihus verbornm. 27. de diasyntaetica.
Die Sünderbare Zneaituiiöiisetzang des Werkes hat zuerst Tborot
(Noticce et extraits XXH S. 100 b.) zn der Termnthung geföhri,
dsss der sogenannte Graecismus aus vergrhiedeneti Bestandthcllen
zaBammenge^etzt sei. Pftbler. Bältrlige zu einer ßeschichta der
latainisrhen Gnimmatik im Mittelalter S. 9S ff. , hat die Ansicht
Thurolfi aufgenommen und ist in der Analyse des Workes zu dem
BeBultaie gelangt, diiss eigetitllcli nur die Cxpitel über die notnina
graeca und latina, welche den Gmndstoclc des Werken bilden, mit
BftBliinmtheit dem Eberhardus zugeschrieben werden können. Wrobel
bat leider die F^ntstebungs frage des Werke.s in der I'raefatio nicht
berührt, obwohl pr mit Kenutzang seines handt^chrift liehen Apparates
den Hypothesen Thurots und Bflblers hatte wirksam entgegentreten
köDiien und bei Erwähtiung der Verse lU. 10 ff. (praef. p. Vinj
zur ErPrterang dieaer Frage direct veranlasst war. Die Verse
lauten :
k.
Wagener, Hanptscbwierigk. d. Ut. FomieDl«hre, ang. ▼. A. Goldhacher. 599
^
W
Did BeddQtnn^ ut -= «tiain ist Tuerwlesen. K& dürfte hier ein Fehler
in iler Cbcrliet'erani; anzmiehmeii nnd statt ctiam, utinam. das der
Stelle und dem Gebrauche von ut entspricht, in den Text zu
setzen sein. Hinsichtlich des UI. Capitelu rgL die genannte Scbiift
Marbods.
llen Text begleiten zwei irertvulle Indices: I. aiict>nim qQonun
rerba in Graecismn all&ta leguntor (die anonym angefahrten, sowie
imitierten Stellen sind nicht belegt], II. vocabulonun. Aus letzterem
sind die dem Graeciemas eigenthümlichen Wortronnen getiainmelt
worden in dem Aufsätze des Hcnmsgpliers „Zur luteinigclien Leiico-
graphie'* (Rom. Forschungen lU, 3. S. 4G5 ff.).
Das Bchfic auBgestiittete und t'nst dnickfehlerfreie Buch ist
den Professoren Wilhehn v. Hartel und Iwan Müller gewidmet.
Störend für den Leser ist die Verwendung des Zahlzeichens 9
als Sigel fär con (;;) an mehreren Stellen der Prael'iiliu. Den
Freunden der mitU<IlateIiiii<chen Literatur, sowie den Forschem auf
dem Gebiete der älteren L'iiterricht^geacfaichte sei die versIGciwte
Gnunmitik Rherhnrds von B4ithun9 in ihrer nen*'n Gestalt bestens
«nipfoblen.
17ieD. Joh. Haouier.
I
wierigkeit^n der lateinischen Formenlehre in alpba-
er Kfihenfolgt* zuaarajiiengesteilt von Carl Wagener. Gotha
1888. Friedrich Andreas Fvrtbea S. VIII und \H-i.
Bei der üppigen Flora aul' dem Gebieto der Schulliteratur in
Deutscblaud ist es überraschend . einem Buche /.u begegnen, das
üiMoiöbanBo originellenals glücklichen Gedanken entsprangen
ist und zugleich die Bestimmung hat, eine fühlbare Lücke in dem
Complftxe der Hill'Bliflcher für den lateiriiacbon l.'nterricht auszu-
fftllen. Das ßestrebon des Km. Verf. gieng nllmtich dahin, in lexi-
kalischer Form über die /.weilel haften nnd schwierigen Punkte der
lateinischen Formenlehre Aufschlufl zu geben und damit zugleich
„den Sprachgebrauch der iiin:>tcrgilUgc>n Prot-a Tür die Schule fesfc-
zasteilen". Der Hr. Verf. wnllte also ein Buch herstellen, das auf
dim Gebtete der Formenlehre dtnttelben '/weck zu erfüllen h&tte.
wie der allenthallion rühmlichst bekannte Antiharbams von Krebs
■nf dem Gebiete der Syntax. „Wie der Antibarbarus als Nach-
schlagebuch für die Syntax und Stilistik unentbehrlich geworden ist",
beißt es im Vorworte, „so ist nun auch ein ßnrh für die Formen-
lehre nöthig, ans dem man ohne Mühe erfahren kann, hni wt^lchem
Schriftfiteller eine Form vorkommt, ob sie classisch i.st oder nicht.
ob sie h&ufiger auftritt als oino Xebenfomi usw. Auf alle diese
Fragen soll das vorliegende ßnch in knapper und bündiger Form
die passende Antwort geben". Cnd so sind denn alle W-jrter. deren
Formen nicht nach den allgemeinen äprachregeln einheitlich nnd
unzweifelhaft feststehen, in alphabetit^cher KeihenfoTg« aufgeführi
GOO Wagmej; Hauptscbwierigk. d. lat. FonnenUhrv. ug. x. A. GoliliMchr.
M
und zu den ein'/etneii Pormeii jene AaUiron hinzugesetzt^ U\ duiH
wir (iieselben im Uiiljrauche finden. L>h es eirh in ■
daram handelt. Lpttrem eonrie Schölorn die Wahl ur<
Foniit'ii iiu Lateint^cliroiljeii 7Q erlöicIitOTß, so spielen oatörlicb xitm
und Cäsar die Hau|itroUe, imd wo eine Form durch dipw Aotcnft
gesichert Ist, war c:- äberflüssig, sie nocb durch andere za )>AtpL
Aber natürlich ^enü^te es nicht sich auf dieH^^ allein z-j tieerhrftnba,
eondem auch naciiauiruste Ische und unc)»ssi«che Formen Jtioil U>
rflcksicbtigi. Wir möt-si^n dies dem Hm. Verf. danken, «eil dudirtii
zugleich ein Mitte! geboten ist, die Ijucseren F'^rmen vr« in
Bchlechteifn vxl utitTscheidon und diese zu meiden, wo jtßv iif
Verfügtuig stehen. 1M<> gn'^C^te Äbnltcbkeit bat daher (Ins Budi ai\
dem ..Lexikon lateinischer Wortfvraieu vou Gustav Koffmane": alA
wSbrend Keffmane iii'-lit die ganze Formenlehre amiasst. eonddi
nur die tür eine l'ntersucbung Int^res^nnten Funkt*» dersclbec b
mehr wli-sHisrhaftlicher Weise behandelt, an dass seine Ariiul «b
sehr dankenswerter ergänzender Beitrag zu Nene's Forraenlehrr p-
nannt werden kiinn, Ist Wageners Buch ein Schulbuch im
steil Sinne des Wortes und gibt für alle Zweifel, wekli^ 4^*.
Fnnnenlehre betreffen, in bündiger Weise den enlfprfcheodni ABl
schlu^s. Zugrunde liegt vorzugsweise das verdienstvoUe Vcrk r
Friedr. Nene „Formenlehre der I;iteinischen Sprache" , tmi "W
ich noch hinzolüge, dass llr. W;iirener eben mit oiner Neubeaibeila^
desselben beschAftigt Ist, so geschieht es deshalb, weil dann W
Art von Garantie Hegt, d:iss wir dem Inhalte des Buches md tctp-
berein unser rnDstce Vertrauen entgegenbringen kftnnen. Wm
eingehender damit beschiirtigt, wird sein VertraueQ alleoUi»!;
gerecbUcrtigt flniii:>n durch die Sachkenntnis des VerfKst*
sowohl als auch durch die grofie Sorgfalt und Geuaaigkcl
womit er ebenso /.utreffend als kun und pr&clt das Getutt
Classiscben und Nachrlasslscheu, der Prufa and PoMift bt 4i
Foniieulehre abzugrenzen bemüht ist. Dass da hei einer Aniabl ▼*>
mäiroren Tausend Formen, die nach ihrem historisdien VerimB""
iibgefchätzt werden, auch manches noch zu ergänzen, nacbiobt**"
und zu berichtigen sein wird, ist bei einer solchen Arbeit bR***
meidlicb ; die folgenden Aullai-en Wf rden dies zu lei^leo OBi *••
Buch seiner Vo!lendung entgegenzu führen haben. Aber ftcbno ^
orste Anlage muss als sehr gpluiigon bezeichnet werden, ood *•**
das Buch, wie wir wünschen und auch erwarten, jene Lebeorff'*
in sich trftgt, wie sein Vorbild, der allbekannte AnUharbanu, ^^
wird es einmal aach nicht minder nutzbringend und nicht
\-erbrpitet sein als dieser. Für die ersten Schritte anf diirseia
mögen nadit-tuliende 6(^nerknngen als Ueiner Beitrag fn
entgegftnirenotiiiiten werden. ^j
Adtitic stohi hei Cic. Tnsc, disp. II 16, 87 in mU«i H»f*I
scJirlfieo ond Ausgaben meines Wissens ohne Variante; dosglri
ad Q. fr. U 10. 4. — Bei aftiawr ist di« Perfectform n/tf*w
Wagener, Hanptsehwierigk. d. lat. Formenlehre, ug. t. ä. Goldbacher. 601
&l8 archaistisch zn bezeichnen. — Unter arbor soll es statt ^nicht
arboa" genauer heißen: „poet. anch arbos" , obwohl arbos selbst
bei Colnmella de arb. 20, 2 überliefert ist. — Avidtter steht in
einem Fragmente des Yalerius Äntias nnd dann noch einmal wohl
gewiss in archaistischer Manier bei Apnleias; es kann daher nicht
als spätereForm bezeichnet werden. ,,In classischer Prosa steht
bei einem passiven Infinitiv immer coepttis sum" ist richtig, wenn
die classische Prosa anf Cicero und Cäsar beschränkt wird; Sallnst
bat in dem Falle oft coepi, — „Deabus in Verbindung mit dis oder
diis findet steh bei keinem Schniscbriftsteller außer Cic. pro Babir.
2, ö und in einem Ciceronianischen Fragmente" nnd ^liabus in
Verbindung mit ßliis oder im Gegensatze dazn findet sich bei
keinem Scliulschriftsteller außer bei Caesar b. civ. III 108, 3".
Für den Gebrauch sind diese drei classischen Stellen wohl ans*
reichend ; ja in jener Verbindung sind die Formen deabus und ßlinbm
sogar nothwendig, wenn man sie nicht durch eine andere 'Vendung
vermeiden will. Auch famvlis famulabusque sagt Augustin. ep. 36, 4,
eme Form, die Neue nur mit Beda ecci. Angl. 4, 23 belegt bat.
Anders steht es mit dem Gebrauche dieser Formen außer jener Yer-
binduDg. — Zum Artikel elephantua mOchte ich bemerken, dass bei
Livius 44 , 5 , 6 die Form e/epbatts überliefert ist. — Dass die
Präsensform excellei bei Cicero höchst unsicher sei , bezieht sich
wohl auf de off. I 19, 64. Dort steht sie aber in allen Hand-
schriften außer dem Bern, a, nnd duas Cicero von diesem Vcrbnm
Formen narh der K-Coiij. gebraucht habe, versichert Priscian an
zwei Stellen UTiter Antührung eines Beleges aus den epist. adfilium:
Quare e/Jwi- et flabora, ut excelleas. — Unter fungor könnte die
passive Bedontnng von jier/unctus (Cic. pro Sest. 4, 10) bemerkt
werden. Überhaupt dürfte es sich als zweckmäßig herausstellen, den
passiven Gebrauch deponentialerVerba etwas detaillierter auseinander-
zusetzen. — „Die vom Gen. fifßmonis gebildeten Formen sind dich-
terisch und archaistisch" ; genauer: „finden sich nur in archaistischer
Poesie". — „inelUua bei Livius u. sp."; aber es findet sich auch in
den Historien des Sallust und beiPlautua. — Den Superlativ inhuma-
nissimus kennt auch Cicero (in Cat. IV 6, 12).— Wird das Perf.
intellegi aus Sali, (lilst. I 41, 23) erwähnt, so sollte dasselbe
auch bei neglegi der Fall sein (lug. 40, 1 und vielleicht auch
Cat. 51, 24). — Irrthümlich ist zu opuletUissimus der Beisatz
„dichterisch und nachaugnsteisch" hinzugeratben. — Überall heißt
es in den Lehrbüchein. der Nom. Sing. Masi'. posterus sei ohne
Beleg; doch steht er beiAngustin. ep. 55, 5, 1 3 (ed. Migne) : po-
sterus dies. — „aocius, Voc. socie oder soei ungebräuchlich " nnd
bei ßurius heißt es „Voc. ßuvie ungebräuchlich". In der That
können wir von den Appellativen auf tue außer ßtius nnd yenius
keinen Vucativ nachweisen. Deshalb würde ich es aber anch nicht
"vagen, ßuvie als Vocativ hinzustellen oder zwischen aocie und soci
die Wahl zn lassen, sondern den thatsächlicben Verhältnissen ent-
60B PatOi, Altitaliscli« Studien, uges. v. Fr. StoU
sprechend einfocli schreiben: ^Vocaiiv Sing, obne Belei^. — D»
selbe därl'te sich aoch in aiKleren dergleichen FalI«D uii]iftMA
•wie z. ü, beim Gen. IMnr. von prattf^pn. — I>er Abi. «rti ul
nicht bloß arcbaietisch. sondern findet sich anchbeiLivins(s0fti murr
öfter), Pliniaa (ep. IV 12 2 sorti oUin^t-e), Vergil (Georg. IV14S
sorti caden). ~ Hie und da leidet unter der knappen Form 41i
Deutlichkeit. So weiß man nicht, noxn S. 12, Z. 2 ilas .
gehört, JenD Tacitas hat apixn' verbftltDismäßig oft. uüc
and 184 sollt« man nach der Fassang glauben, dais Cisnn
die NominatiTronn raliin and Cicero nnr die NoninntiTfocn ^a
brancbe, was nicht richtig v&m.
Doch genog der Kleinigkeiten; sie sollen den Wtft de«'
nicht im geringsten beeintrficfatigen, Rondeni nur das lutansMl
geben. dfiB es verdient Ein wie wichtiger Factor dassalb« im
nasialimterrichtö za werden rerspridit. wird jedermann zu
Tennr>gfin, der da weiß, über vie viele Dinge man vergehlicb in ta
Grammatiken Aulschluss sacht, and wie vieles IrrUidmliche a ita-
selben noch immer gelehrt wird. Das Torliegende Buch kann iiic
den Lehrern der lateinischen Sprache nidit genug empfohlen vste.
abor auch vorgeröckterc Schüler werden sich desselben bu Ikra
Übnugeu iru L:itein3chrelben mit großem Nutzen tn bedicDrt 9'
Stande sein.
Die Aasstattong des Buches entspricht allen AnforderoR*-
Graz. A. Ooldbacbef'
Dr. Carl Piuili, Ältifaliscbo Studien. Kanfles U*fc Mit i"
Tafeln. Hatmuver 18S7. Hahnicbo Bucbbandlung. 161 .-S.
Wenn man sich vor Angen hält, dass eine der UltwteD Ittü*
>nbQhen Inschriften, die sogenannte Dven- s-InscbriftM mehr ■!> «'>
*wbes Dutzend znm Theil recht Torschiedenc KrkUnuigsTereiit^
erfahren hat, ohne dass man mit Toller Bestinuutbeit bebupl*
könnte, dass einer derselben allseitig gfsichert sei, so winl ■•■
sich noch weniger wundern, wenn die trnmmer haften inschnfUicb^
Reste der übrigen italischen Dialecto der Deutung noch Ttel gt^'
ßere Schwierigk«itpn in den Weg legen. Jeder methodiscb ang^üfl**,
Versnch d^r KrlcLIning mnss daher mit großer Freude iMSdjHHJ
den, nnd als solchen mnss man Paulis neueste Arbeit ok^H^J
bezoichnoD. Pauli hat durch die Behandlung der CenBor • Iiuolif^
von ßoviannm icn zweiten Heft seiner altitali scheu Studien. 99^
man von dem gereizten Tone seiner Polemik absieht, der italirti»*'
Kpigraphik einen entschiedenen Dienst erwiesen, nnd der üaxkm
') Die mtesto. nach Heibig aas dem VI. Torchristllrboa Ja>42
hundert etammvndü prftiR-Hiaisch- lateinische loschrift auf tdacr PflwU *
wegen ihrer Kurze aUerding** sicher tu deottn- Sie lautet: .KuiMiiB^^
rbe: fhaked : Numasloi-' |= Manius mo f(>cit Xuinsüla). Vgl. XtttbdlBB^^
des dcutacben archBoI. Institat^. Rom. Abth. II. S7 ff.
/%Mt7i, AltitaÜtclie Stnilien, an^es. t. Fr. Skih.
603
che Kecensont. von dem mir eine £ritik der Paulischen Arbeit
st gdwfirden ist, der Dimmehr Terstorbene H. Jordnn (Deatscbe
UterttnrcettQnB: 1884, Sp. 605) bat aacb zuj^ebun raässen, dass
ili in der HaoptEucfae mit seiner ErklArung^ der üben anräbnben
[MlbKhflii Inscbrirt das Richtige getrofffn hat. In dem rarllegenden
Iftoftcn B«[te befasst sich P. mit dem bereits fVöber von verschie-
te«B Geehrten bebandelten „Weihgodicht von Cortinimn'*, das be-
tamUich aof rerscbiedcne Weise gedontot worden var. ZanAchet
[sntamcbt Pauli aof Gmnd genauer Informationen den epigraphi-
.VÜM Befond and liefert den nacb meiner Ansicht iiDanfechtbarett
iSuhweia, daas der Stein nicht nur anf der linlcen Seite fragmen-
llintMi, wie aarh froher allgemein zugestanden worden war, son-
\kn aach auf der rechten, wenn ancb n&r in gan^ geringem Uaße
'(ZiiU 2 und 4). Nachdem hteraaf die Tert>:cbiedenen Rrklänings*
WTOChe diews sogenannten Weihgedlchtes ftufgefülirt worden, sucht
iP- die urspränglicbeD Maße dos zu einer Tiscbplalte bebauenen
lAtiM feetznstellen und gelangt zu dem kaum zu leugnenden Kr-
ISthoiiH. dass der Stein anf der linken Seite weit stärker frag-
, WMwt ist, alt) man bisher xn glauben geneigt war.
Um einen festen Anhaltspankt fär die sprarhlicho ErklAmng
te Torbandenen Fragmente der ursprünglichen Inschrift m erlangen,
*U »dann das von Zvctojeff in den bekannten Sammloiigeu ge-
*i>liett inBCfariftUche Material dsB Paeligoer Dialectoe, in deseen
flvbiet das alte Corfinium — jetzt Pentima — lag, einer genauen
Prtficg unterzogen, welche zu dem Grgsl)itiRse f^hrt, dass der
f'ialfct dieses Bergv^Jlkcbens eine nahe Vem'andtecbaft mit dem
"rtttdieu anfweiBo. Dieses Grgebtiiti ist nillkoriiiiieii sii^lier, wie Kef.
*Bi Uin«Q eigenen nach dem Er»cbeineii von ZvetHJeffs 'Iri)<criptiünes
Miaamediae dialocticae' veranstalteten, bis jetzt nicht verSffentlicbten
famlnngeo tod ^Thatsachon der Laut- und Formenlr-hre der mittel-
iWiichen Dtalecte" bestAtigen kann, und auch aoe der von P. ge-
■tttöj, der Natur der Saclie nach ziemlich dürftigen Übersicht der
P>>ligii»cbenLaut- und Formenlehre für jeden Kundigen mit Leichtig-
te u «ntnehmeo. Für die Deutung der öberliefvrteri Insflirift^n
^ iUm«« Ergebnis deswegen von hohem Werte, weil es dem Kr-
*l*r«r. wenn anders menschenmögliche Bere<:hnnng nicht trögt. 7.nr
^clit in machen scheint, bei seinen Erklflmngs versuchen die Lant-
Mtti« der pekischen Sprache znrathe zu hatten. Wenigstens
•'cfcte diee fär die Lautlehre ganz besonders maßgebend sein, viel-
•Wit in geringerem Maße für die Formenlehri?. S" hat z. B. auch
■•Volikische mildem l'mbrisoheii entj-t:hipdeij gemeiusam dioVocali-
**uiin (TgL rrftrfis, entu arpafitu) und einige andere Besonderheiten
'/•fw, anal. — /^ «« in mif = lat. »rdemt), bildet aber, an die
"^Wich.palignisch« Gruppe »ich anschlioflend , das (- Präteritum
*"*«**«<. übrigens ist Vorsicht auf alle Falle geboten. Steht ja
^^ in der dem Lateinischen sicher nabeverwandten faliakiscben
%^e lij/rrta, ira prAnestiniscben Latein U'/rrnux neben lanavi-
004
J^uU, AititaUfiche StadieD, tngez. v. l'r. ütoU.
nischem n^trundim-s, vle aach fftr das Lnteiiiisch« m an
steht, y.9 ist also iiictit ^aiiz otiue Bedeuktm , heim Maopd li
positiven Zeugnisses die Lautgesetze der [>skischen Sprack'
mittelbar auch auC den Dialpct der I'aelig^ßer zn thtfttngft,
■DCh nach den ans fiberliererten Sprachrestcn sich nnzvei/elhiüt
Schlus6 mit Nothwondigkeit ergribt, dass der Paeligniecbe DUU(t is
nächsten Verwandtsohuftsverliältnis zum oskischen steht. Dief g:baUi
icli mit Rürkäiciit aul P.s VorKeheL beniericcn ta uösseo. der ite
auch fär das Paelih'tiisclie die mibedingt<> Geltung dv ofikifdMi
Lautgesetze in Anspruch iiluiint. Unter dieser Itecem* schreito tt
zur T?eiteren Berichterstattniig über die vorliegende Arbeit, di> a-
nAch&t sAnimtliche nberlierert« Inschriften dee pHeligni^'Chen Dial»(i«
einer kritischen Prüfung nnterzieht Die Natur derartiger loMr-
Buchungen inadit es 7.a c^mer ahs<''lutf>it Unmöglichkeit, sie im «o-
/.elnen zu verCülgen. Durch P. erfahrt eine Auzali) von Inschfift«
hinsichtlich einielner Wendaugen eine von der bisherigen afawpicJiBüii
Deutung, die in der Mehrzahl der PäII« grnlie Wahrscheinlirliki-Jl JS'
eich hat. in anderen nuf A'iderspnich stoOen wird. Jedi-nfaiN '
hat der Verfasser durch seine scharfsinnige Analyse das VecWÄii^»
die&er Fneiignischen Inschriften TreseutJich gefordert, trenn iDcli u(i
Gestalt der Sachlage die scli»rf$tntiigGte Erörterung es lainDte
nicht über eine mehr oder minder wahrscheinliche C^tmbinatiun biDiiU'
bringt. Ich unterlasse es mit Absicht, die einzelnen von dm &»•
heren tibiroichenden Deutungs versuche, soirie die versuchten Enrin-
xungen mehrerer Inschriften aufzuführen, veil zu einer Uüthv<«^
daran zu knüpteiiden Erörterung der nOtbige Kaum fehlt. VÄnif Ui^
fuhrhrhe Bohandlnng erfährt S. 70 f. das Buchstabenzpidien fr. ^^
Panli nach meiner Ansicht mit Kecht fär .1 nimmt Von bM<ii*d*i''*
Interesse ist dabei die eingehende (.'ntersuchnng der gslUscben W^t*
welche dasselbe Bnchstabeii zeichen anfwtrisen, sowie das VerhUls'
xn naibriBchem S- l^fst nachdem P. nachgewiesen, dass dii
durchs trieb ene D desPaeügnischen aus d hervorgegaogoi ist.
er an die sprachliche Zergliederung der Inschrift, die in rielfau-
Weise von den früheren Versucht-n abweicht. Auch hier kann i^
unroi^glicb die allseitig wohlüberlegten Krwigungen P.s ins eini»!'^
verfolgen, sondern nrnss mich begnögon, de« Lesern das Ender-*"*-
vorzuführen. Nachdem die durch den Zusammenhang wah
gemachten Ergi^nmngen vorgenommen sind . ergibt sich
dieser Inschrift eine Ritualvorscbrift . betreffend die V<
eines Opfermalilea durch die „matrona praehospit&lis p:
Petiedioram'\ Soll ich über dieses Knd<?rgebnie der Panli
Deutung der Inschrift ein Urtheil abgeben, so muss ich ihtn
beipflichten, dass ^elne Erklärung im ganzen das Bii-hlige trifft
diesem inschriftlJcheu Reste Paeliguischer Sprache den ricbligeo
anweist. Auch !;pffm die ausfüiirliche F.rf^rlerung über d«u
sehen Bau di^^ser KJtnalTorschrift (durch Atlittt'raüou herrurgeb
Abschnitte) wird, so viel ich sehe, nicht viel eingewendet «,
J^ihU. AlUtAliKho Stadien, imgei. t. Fr. Slole.
605
Imwu. — Uau ist daher berechtigt, wenn mau auclt in Rinxeln-
silcH mit <len Aosröhnuigeii des Verr.s nicht einverstanden itit, die
tue l'ntersQChung als einen sehr schätzbaren Beitrag ztir Kiinde
iltitaliscben Inschriiten /□ bezeichnen.
Im ÄnscMoäse an das eben gegebene Keferat sei es mir ^-
«t. i.'iiiige Stellen heTanszuhebeii. in denen Panlis AuffassuDg
anerkannten Thatsactien ävt Spracliwis^euscliaft in Wi(icrä|>nich
Itabl. Mit der S. 86 aufgei^Lellte]! Bebacjittiug, dass Kanäle eine
gaviiae Neigting haben, rorhergehende Dentale 7.u assimilieren, hat
[w fnne gnteii Wege. Denn griecli. öofn} ist spätere Nenbildnng
[ilÄj ursprünglicheres ddftij, nnd üLerhanpl bleiben die griechischen
Oftbile laotgesetzlich vor Nasalen intact; wo sie scheinbar in tf
|tlt«[;(«hen, sind aiialogistl^ciie Einflösse im Sjjicl, vgl. G. Meyer
Cr. ör' §. 280. Das altlateiniscbe irirtsmoni, wenn es nicht etwa
Itbi bloße Rrfindang der Orammatilcer ist (Jordan, Krit Beitrage
rS.229) (Col. roslr), moss ans *tn-ret-smom hervorgegangen sein;
li pr. iQ^T-nfig, das nach grlechtechen Lautgesetzen sehr wohl
«w •^pCT-tf,u^tr hervorgegangen sein kann. Ferner muss ich be-
•tnittn, das« Tocalisches r m Italischen durch ir oder ri vertreten
*Mt. Dieae seinerzeit von Fr'ihdc aafeestellle Ansicht ist sicher
BRtiAllbu'. Vielmehr ist im ItaÜächen indogermanisches vocalisches r
4wh •or- 'ur- vertreten , wie man ans Bniginanns Grundriss S. 29Ä
ttd 290 (vgl. f. d. Lateinische anch meine Lautlehre §. 16} ersehen
^. Was das Lateinische speciell anlangt, ist dann noch zu be-
rtrbichtigen, dass vocalisches i-, welches erst auf lateinischem Sprach-
^^itn silt>enbildend geworden ist, sich vi <r entfaltet, vgl. mjrr
■*» *ajfrM *agrv *^*'r ''«"ertiM aus *incvilo *intrU> usw. Die
*^I«ihnig dea latein. praeco von *pmevoco ist sehr fraglich, viel-
'»'Cbt ist es mit LCwe Prodr. 377 in etones. sartrttofes rusiici in
^ll*«. prttieni pndie iß. 118) stehei) doch sicher für *prh-dent
'."•>:•(/« TgL pns-cva, pri»-tinug; wenn die von Paulus überlieferte
• Tni pri- Oberhaupt Gewähr hat, ist pritjr aus */)W-/ös (-/■ nach
yialnyie der Casus obUiiuiJ hervorgegangen. Die S. 130 gegebene
^^•fklirang von medo laedo ans *mdjo ^Indjo ist nach lateinischen
[^^*tttge«eUeti unmöglich; vgl. /(//(V>, tjradior, wofür man iiatßrlich
^^U'ondiif *groidor erwarten mfisste. wenn Paulis Vermuthung hin-
^Befatfich mrrh nnd taetio das Biclitigc träfe.
^■^ Was endlich die AbfaMongszeit unserer Inschrift anlangt, so
^pt Ptsli mit Rücksicht auf Mommsen, Uiiteritalische Biaiecte S. 29,
^ktiMigt, dieselbe auf löO — 180 v. Chr. anzusetzen. Nun schwand
Ätir Dach Kitsrhis Syllabus Ir ungefähr S70— «70 n. c. (180—190
*• Chr.) ans dem Oebranche, alao ungefähr 50 — 60 Jahre spftter
*^ ttutli Uommsens Ansatz, nnd es würde demnach, die Richtigkeit
T*» Pwlia weiterer Annahme vorausgesetzt, dasa cawlich die archai-
Mibia Bndistabenformen in den Abruzzen sich ungefähr 50 Jahre
'*<lwr erhielten als in deu vom allgemeinen Verkehre durchzogenen
'''^'^^Acfaaften, die Abfassuogszeit unserer Inschrift migefShr 140 bis
606 Schweätr, Weltkarte dea Koemogr. Toa Ravennn, aag. t. Kt
130v. Cbr. fallcii, so das8 dieselbe nach diesen Anaffthrnngeii mit
der von Jordaii angenommenen ßicli beinahe decken wjlrde. Dieser
Gelehrte hatte nämlich in seinen ..Eritiechen Beiträgen", S. 188 die
Epoche der Gracchen aU Ahfassünggxeit unserer Inschrift vennatliet
Innsbrnük. Fr. S 1 o 1 1.
E. Seh weder. Über die Weltkarte des Eosmographen von
Itavenna. Vereach einer Keconstniction der Karte. Kiel 1886. Lip-
ftiap und TiFcher. gr. B*. IS ^^S- tind xw«i Kart«nekixzon.
Die Kritik der ravennatisch^n Erdbeschreibung ist durch eine
glückliche Idee Sehweders in erwünschter Weiee gef'miert nordsD.
Bek;inii(lich Ist dleees Buch^ du» mit deu ihm verwandten orficiellui
Weu:elm<-hem und der pautingeracheii Wftrokarte die bauptfl&chliche
Grnndlage unseTer Kenntnis des Stmliftnnet/es der n'imischen Eaiser-
zeit nnd eine reichhaltige Quelle der alten IDrdkniide bildet, durch
eine atisföhrlichc Darstellung- des Wehgobaudos und eine Skizzie-
rnng dor Erdoberfläche, wie sie dor unbekannte Verl', auf seiner
übrigens nie von ihm uuDdrückliiib genannten Karte kennen gelenit
hatte, eingeleitet. Sind auch unsere VorsteUcugen aber dip
Hauptquelltin dieses Ruches nucli lange niclit abgeklärt, so kann
es doch keinem Zweifel unterliegen, das« die Ausführungen des ein-
leitenden Buches sich auf eine nnd dieselbe Karte beziehen ; ifie-
weit diese den anderen Theilen des Werkes zugrunde Hegt, ist eiiin
Fragü. die ihrer Lösung li.irrt. aber von der Frage der ßecon-
stmcticin g-etrennt werden mues.
Man wird os dorn Eavennaten nicht verargen, dass er. in
dem jedes wissen schaitl leben Flugs entbehrenden Geiste seiner Zeit
aufgewachson. sich da« Weltgebäude im wesentlichen als das Vor-
bild jeneg bildisclion Tabernakels dachte, dia Erde aber sich als
eine horizontal mtiende Scheibe vomtptite. derpn Dioke gegen Westen
und N'irden betrilchtlirli y.nnimmt, nnd um welche die Sonne so kreist.,
diies sie. im Osten auTgeheud, sich nach Sädou. dann nach Westen
wendet und von hier aus hinter nördlichen Gebirgen au ihren Aus-
gangspunkt zurnokkehrl , während welcher Zeit sie sich onsereu
Augen entzieht, also Nacht ist, die nach der Höhe des jeweiligen
Sonnenstandes verschieden lange andauert. Der Sonnenanfgangs-
punkt tun Tage des Frnblingsäquinoctinms ist für den Verf. der
Beginn der ersten Tagesi>tuudc , die er am Räude der Karte rer-
na-rkt fuidct oder seihst vermerkt hat: die Stelle, wo die Sonoe
untergeht, ist ihm der Anfangspunkt der ersten Nachtstunde. Asien
nimmt Innf Stunden (H. Nachtstunde bis 3. TagstundeJ, Afrika
fünf Stunden (4. bis S. Tagstundo), Europa dio dbrigen 14 (9. Tag-
stunde bis 10. Nachtstunde) ein; der Ostliche Doean bat nur eine
Stunde, die erste Tagesstunde, der südliche reicht von der 2. bis
zur 8. Tageastande, der wtfsUiche von der 9. Tages* bis zur 1.
r, Weltkart« de« Kosmogr. von näremia, ang. t. KubUschek. 607
*
achutnnd«, der nßrdliehe von der 2. bis zur 12. Nachtstnndo']-
louLt mnn no«l] hinza, dasä der Verf. die Erdtheüc karz ihrer
ilih imch charakterisiert und für jode der 24 Stunden e'ia Land
I, 80 sind diu wesentlichen AnbuItRpuDktQ für die Keconstmc-
d« Karte» die dem Uavennat«in vorlag, aal'^äzählt. Allerdings
diMfl anch danti nuch von d^r Kntscheidang^ zweier Fragen
4J« der Verf. nicht anstinkklich beantwortot Zweifelhaft bleibt
BlmÜch, wo der Mittelpunkt der Karte war, von dem aus die die
•intelnan Stunden grebiete trennenden Radien ausliofeu, utid wie die
begrenzt war. Für Jerusaleui ala Mittelpunkt der Eaile bat
btkuuitUch Kiepert, für Kavenna d'Avezac, für Conetantlnopel
i MBgMprochen, keiner mit zwing^enden Gründen. Hier bat
sn Snttweder eewiKs riclitig ^''eseben; er botont, daes >)ie Stadt
KivNina. die allein in den kahlen Namen svoneidinissen bedoutsanier
^imortritt, und sogar Anfani.' und Ende dee Mtttelcioorperiplus in
tlDi'ti h bezeichnet, der einzige Punkt ist, von dem an« der Verf..
itt doch iu Ba^enna schrieb, seine BwbucbtungBU anstellen und
Nil System entwickeln konnte. Dus Kartenhild, das Schweder auf
Onnd dieser Voraussetzung entwirlt, bildet die lieste Kmpl'eblung
inMlwi; es iet das erste, das meines Krncbtens allen Anforde-
mpfR eotf^pricht, zu denen une die Kenntnis der kartograpbiciciten
Ltlmtar des Altertlinms und des .Mitteliilters berechtigt; insbeeou-
^ befriedigt die äymuietrlisehe Anordnung der Weltmeere, deren
dtvodanmaA« doch ganz rerscbieden grul> angegeben sind. Der eigent-
IMiiHlttelpanktderKarte, die Seh waderohneentRclieidendß Gründe von
'iam Oral begrenzt glaubt'}, fällt bedeutend weltlich von Jeruealem.
Scbveder hat ea nicht verbucht, diu Conseqar'n/eii seiner
KBtfMkttog zu ziehen anrl ^eine Karte mit den verwandten Typen
n vergleichen. Vor allem hat er nicht einmal die holden meines
"n^wne einzigen Stollen*) alter Geographen, die eine ähnliche
Kirteiipintheilung kennen, citiert. Ich meine Plinius, der nat. bist,
üi 45 von Italien sagt: inanlit jier »laria cafH reifhne ail meri-
'f'fm juiä*m, aed, »i quii id dilüjtnti aubtiUtate cxi'yat, iiiier sex-
^m ktmtm primamqm hrmnulem, und 6, 202, wo er (wenn ich
'•cht Mibe) Sebosus sagen läsat: ForUmatas contra laemm in
* "/. horam im/Ik. lietztere Angabe atimmt genau zu der Anden«
'OK? dei Ravennaien I, 3 (P 8, ]}, nnd auch err^tere wird, wenn
nter sfjiam Konm (sotüi) prhnainque brumaletn gelesen oder
*"?wpr»ti«t worden darf, vielleicht mit dem Ravennae in Cberein-
•••■»ing gebracht werden können.
Cbwbaupt scheint mir Schweders Arbeit, so daitken^wert ihr
""nttat ist, nicht mit der wünschen« werten Sorgfalt gearbeiteU
', Durch sicbcre Scblflsse ans 5, 2B (P 415 — 418) zn enmtteUi.
. *) Aocb jetzt kann msti Mannollis vcmflnftigcr Warnung (S. 74 der
*-4 fiäcrt«D Sehrif t . beipflictiten-
ly _,_ *) Vgl. Bcrger, EratoBthene« S. 211, auch ron mü- in den Wiener
18te.
aiigt.- fahrt.
60B Jordnn, Topogr. der Staat Rom im Altertbam. aog. t. Kvhti
Er instraiert den mit diesen Fragen nicht vOllig^ TertnotCD
nicht tiinreicheuä und benützt nicht die vorhriiidene Lktei
hesondßi-s scheinen ihm die eiiificJiläiirif?en Aufsätze Ton
nnd .M.-trinelli ') entgangen tu sein. Anf meine HonoriuMtndia
er mphrfa<:h. bald ablehnend, bald billigend, za sprftchen. Wu
die erstoren F^Ua botrifTl, so will ich mich nicht darAbn
da86 er meint, ich hätt« 6berE0hen, dass *die Läng'onaclii«
£arte nothwenöig mit der Ostivp^trichtnni^ zusnuinienfalltüi d
(S. 4); ich bedauert! vielmehr, dass er. der d:t« BeeulUt m
Arbeit boimt<'.te, dio Bewei&e desselben Dicht v.ur Kenntnis gsnoi
hat; ''.Viener .Studien' 7, 6. 809 habe ich eben jenen Sitz, dNM
Kenntnis Seh. bei mir verroisst, erwiesen and in der belgug^MB
Karte aasgenatzt Aber aach son^t tutheilt er meines Eiulilai
nicht richtig von der Knrte des Jnlins Uonorine. Kr behauptet ^<^
micb , dass sein Buch 'nur ein höchst dürftiger Anszn^ a» kr
Karte sei, der d\it die allvrn-esentlichstpn Xamen der Karte eotkil
nnd jedenfalls nicht etnma] den zelmteo Thcil allar Namen', iM
dass ich 'mit Stillscbvreigtn über das» wiederholte exrer/ierf' htrwf
{gleite. Er öbersieht, dass äa»ejxfrpere vorgenommen nM pni4tf
altqtiag an/rtictus, ne intfllectum forte letjentis j)*>rtvrM tt tÄ
nofiis titro$tichi£ »U (achroaticis esset die Handschriften); die aa*
ganz gen&hnlichen 'ällerweeentllchsten ^Namen der Kart«* vate
also, damit sie nicht falsch gelesen werden. hcraosgeMhiiebtu. Ai
andercu ahtT, in denen die anfrartus niitürlirli noch mehr btdtf
mfls»™. nicht! tthrigens haben alle Handschriftsn außer A (It. -24,2*)
nicht excerpefidofn , sondern eirponeiidam, und A selbst §. 49 i*"
eipiiint excejftorum ha€C und g. 50 IHter eaxeptomm. — Ao**
stammt die Kurte des Honorios ans einer 'Itinerarkarte*. xA i^
mit nichten selbst eine solche, wie ich 'Krit. Beiträge' 1. 36 *
2. 6. 20. (Tgl. noch 1, 3) gezeigt habe, welche Stellen Seh****
(ft. a. 0.) gewiss gleichfalls tibersehen hat.
H. .lordan. Topographie der Stadt Rom im '1' •'::*2
Erster Band, zweit« Abtheümig f= PbiloUigiwhe H. ^
Lief. 73, U, IUI K>2, 119, 128, 129. 14N. Berlin. \Vrj.rr.«ni..rf^
Bncbhandtnn?. VI und 4»7 SS. Uit fünf Tafeln AbbUdangflD n. rii-
Plan. l'reiü 7 Mk.
J
Jordans Verdienste um die Ff^rdemng der rCmifclMD
graphie w*>rdon immer dankbare Ancrkennnng finden. Ein« ui
breitete Kenntnis des so urafassendeu nnd verchiedonarÜgeD Qnalli^^
muterials und rastlose Tbatbraft onteratutzten seine Forubnng^^
Auch sicherte ihm die feurige Hingebung an die An^be» der
*) D'Avezac. Coop d'ocil historiqoe hOr la projeclioa d« c*rt<e
f^ogrftphie. Paris 186^**. MarinuUi, La geograßa e i v»dri delU chl^^*
'oitrag vom 12. Mirz 1882 idcuttcb von Neomann lfei7). _
') Die ZogehDrigkeit der äubfchptio bestreitet Brandja, Blk V^^
9, SM.
von
^ Erg
1 TOD
Jordan, Topo{;r. der Stadt Born im Alterthont, »Dg. r. K\*b%Uvh€k. 600
sich gewidmet hatte, einen Einfluss auf leitende PersOnliclikeiten,
der den stadtr5nii»chen Aotitfrabuniren and den tupi>grapliipi«hen
Studien flberliaupt pebr xiiKute kam. Durrh und durch elirlich, ver-
lockt ür offen nnd «^ntüchi&don seinn Ansichten gegen Jedenoann,
zei^e sich aber begründeten (Jegenvorstpllunjren, von welcher Seite
immer sie kamen, zoginglich und verwarf dann onbedenklicb und mit
Freimntb seine älteren Behauptungen. Seine Beweis fährungen zeugen
von nüchternem Denken und von Scliorfsinn. zwei Dingen, deren
Topograph niclit eutrathen kann. Knr von einer gewissen über-
iung in seinen rntersnchnngen und im XusaniinenfasBen ihrer
Ergebnisse kann vx nicht freigesprochen werden ; in dieser, in dem
eilweisen Maugel steter Überprüfung, lii>gt die Schwäche seines
Ost sehr wichtigen und für das Studium der Topographie ganz
lentbehrlichen Ilandbncbes. Ich beabsichtige nicht, diese Behanp-
gen hier ausfdhriich zn begründen; ich begnüge mich damit,
Von jenen Gelehrten, die Jordans Forschungen geradewegs ange*
fochten <>der slo al^ mit Ihren KrwAgnngon unvereinbar abgelehnt
haben, 0. Richter zu nennen, der wiedi-rliolt In den letzten Jahr-
gängen des 'Hermes' ai^e Ungenantgkeiten bei den Mei4.sDngen der
baulichen Hoste nachgewiesen hat und ihm Ijochenfr-bler vorhält,
die ebenso verhängnisvoll für die Ergebnisse der einzelnen Unter-
rachongen geworden sind , wie sie durch ein bchntsantes, nicht zn
sehr haatendea Vorgehen ganz vermieden worden wären : Fehler, die
auf eine eilfertige und unriclitige Handhabung der Gmndciperationen
des Bechnens zurückgehen. Richter') hat viel dazn beigetragen,
das Vertraaen in die Zuverlässigkeit jener Angaben Jordans zn er-
acböttero. deren fberprüfong nur dorch eine Besichtigung der bau-
lichen Überreste nnd durch Einblick in die amtlichen Ausgrabungs-
bericbte geschehen kann , die also einein nicht in Born weitenden
Leser undurchführbar ist uud mit Kücksiclit auf die Bestimmtheit
des Tones, den Jordan anschlägt, gänzlich dbertlüsslg erschienen wäre.
Jordan war es nicht gegOnnt, das Hauptwerk seines Lebens,
die wissenschaftliche Beschreibnng der ewigen Stadt, znende zu
fahren. Den vorliegenden Band hat er während seiner letzten Krank-
heit abgeschlossen. Den noch ausstehenden letzten Theil, dessen
Dmck bereit« begonnen worden war, hoffte er im Laufe eines Jahres
der Öffentlichkeit zu fibergeben und dnnn noch 'in einer kleineren
ÄQsgabe in einem Bande oinem größeren Leserkreis das Krgehnis*
seiner mehr uls fünf/.elinjährigi'n Arbeit \orzQrühren. Meines Wissens
hat die Verlagshandlaiig Anstrengungen gemitcht, für die Fortsetzung
des Werkes eine geeignete Kraft zn gewinnen, ahne indes bis jetzt
ihr Ziel gefunden zu haben. Ks ist zwar, wie die Sachen honte
'> Spectell fAr die in dem Torliegeaden Bande der Jßrdan'ichen
Topographie behandelten Partiea kommen Richter» Aufs&tze Ober den
clicu$ Cajjitvhnu^, Kenne!^ 19, 188S, S. 104 fT. (und (HS ff.) and gani
beeoDdeo If". I8.'j4, S. 322 f. und 82, 1887, S. 19 f. in Betracht.
ZtÜMkrift t i. «mir. Qrn. ISW. TH. Haft. 89
610 Geruthacofii, Die Keiter und die Bitt«rcenturien, ang. t. Kul
liegen, yiemg n-alirschelnlicb , dass Jordani; etwaiger Portutxer
ireoaii in ««iae FnQtapfen tritt and außer der Form der ParGtellong
aach nurb die inhattlicti(>r Ueziolinngon strenge fefitliiUt. Es wäre
aber wahrlich sehr zu bedauern, wenn dieeer Vorscliiedenheit weir
Jordans Aiboit, das einzige Handbuch der römischen Topograpb
das die seit dein Erscheinen der 'Beschreibung der Stadt Rom* t
Platuer, Bnuiien nsw. und der g^ruiidlegonden Topographie W.
Beckers gemachten KntdecbuTigen 7.weckentsprechpnd nnd im ToUen
Umfange m verwerten und die ResuU,tte jener zu erweitem be-
gonnen hat, ohne die n<>thigß KrgJUiv.nng hiiebc. Insbeeonders wSn-
schenswert erscheint auch die Verrifferllichiing der von Jordan
fl , 1 S. U4) vcreprochonen Übersieh tspläne von der Hand H.
Matzats (bloß einer — 'Forum Komanum nebst Cspitol und sa
via', ]881, im Maßstäbe 1 : 2OO0 gezeichnet, sammt einem verti
calen Aufriea ist — bis jatxt erschienen und ist eine dankenswerte Zu-
gäbe), desgleichen ein Sai-brefj:ister 7.u den Theilen 1 nnd 2, du
namentlich iinrh die gaiizfi FöUe der <»ft feinen Beobaclitnngen philo-
loglBcher. histr>rißchftr und antiquarischer Art, wie sie der Verf. in
seiner Weise bunt und bflndig in die .\nmorktingen zwängte, äb«-
sicbUicb zq ordnen hätte. Kiidlich würde ein Nachtrag (Jordan
selbst hat 1.2 S. IV 'grißere Berichtigungen' iu Aussicht gest«!]!)^
der die Fundbericlitii Jordans und ihre Vorwendung zuverlftssig ül
prüfte, dem Werke v.u grnßeni Vürtheile gereichen.
Kß liegt mir ferne, hier den reithon Inhalt der zweiten
Uieilung des ersten Bandes genauer darznlegen. Kr nmfasst den
wichtigsten Theil der rfimischen Topographie, die Cieschirhtc tmd
die Beschreibung des cspitol inisclicn Borghdgcls. des Foruaie, de£
»,'omitinras, der sacra via und der Plfltze und U&iitte, die
Xorden und Südoii dem Fonnu benachbart sind. Es steht üb
wenn man von den im i;rsten Theile behandelten Maneni, Thor
Bracken und WasstThauten .Hbsleht, noch die Boschreibung d
ganzen Restes der gewaltigen Stadt am.
Bcrnli. Gcvathewohl. Die Koitcr und die Bittere enluriei
zur Zeit der römischen Bepublik. Mönchen 1S86. Tb. AcJ
mann. lOS 8S. gr. 8".
DiQ Fragen aber die Verraosung der römischen Kittcrcem
turien w3.brend des Freistaates geboren '/.n jenen , welcJie d«r
sehnten Lüriung in der nScbsten Zeit nicht entgegengeführt verde
kOnnen, weit eine Jloreichcmng des Materials, das w ihrer BeanI
wortung verwertet werden kann . nicht ku erwarten ist. Im Lax
dar letzten Jabneluite ist unleugbar viel Fleiß nnd Scbiu-rsinn Ter-j
wendet worden, um au» den wenigen Bmcbstücken, die auf uns(
Zeit gerettet sind, die Art de« Organibuiuä im groC>en und ganze
zu erkunden. Aber jede Kettütution mnss «inige der •»Imebin
spärlichen Kachrichten verwerfen oder wenig«t«n8 ablehnen. Cht
i
rdan |
bflPiH
Ab-^
iGtratkewM, Die ItoiUr und die Ritteicentnrien, ang. r. Kubitsdiek. 011
^«f sind die Koiizen über einzelne PliaseD des Kittertboins und
HlDer Competenzwi. wie es ecbeint. mit einnuder QQverlra>rIicb. und
teAoBweg, sie auf TerachiedtMtu Epoclieiu die itiati willkürlich ab-
pwit, xa verttioilen , hat sein Miiiflich^s. Aurb di(> vorliegende
Arbeit iet nicht imstande, diese /.^Rifel in b erledigender ^Veise
II IBmd; ihr Verdienst liegt in der nficbtemen Klirstellang
«aüga ?)fll Qmstrittener Fragen und besonders in der Ablehnung
4n bnte fast allt^emeiti gobillii,'ten Theorie von der Bedeutung der
«initee equo privuto. Diet>e worden, ätronge jLrenütuuieii, überhaupt
cor lueimal von den alten Schriftstellem erwähnt, oinnial l>i»i Ge-
Ucmbeit ihres ersten Anftretens (351 — 403 vor Veji; Lir. 5, 7).
iaa t>»i Rrw&bnung der ßestralung der cannensischen Lotrtonen
1545 = 209; Llv. 27, 11, 14). An der ersten Stelle scheint Livins
uiiid«Qten, dasfl der Dienst eguo privato f:either nidits woniger
■1« eeHen war; den Unterschied y.viecben den ßittem cquis pubücis
Qtd dw«i equis pnvatis als den Mitgliedern der alten Ccnturien
od den liefer stehenden „Lohnreitüm" suchte man in Krnianjrehing
•Itet anderen Indicien in dem Wechsel der Ausdnick*' oquiice Ko-
niai QDd eqattee schlechthin, wie er sich th;it8.^ch]ioh hei Lirius
iodet. 20 constatieron. Ich glaube, man kann Ucrathewobl rückhaltslos
MpHicbten. wenn er die Kichtigkeit dieses l'nterfchicdes beweist')
■Rd die aus ihm gezogenen Folgerungen verwirft; er hat mit vuUem
»B»clit* den einbeillicbeu Charakter der vorinarimiischen'-') Keilerei
(Bärgwtroppe) b«tont und den t'nterschied zwischen dem 'üffent-
Bditn nnd dem 'privaten' Keiterdienste eo bestimmt, dass or nur
^ «roteren Sold y.usprieht; zu dem kostspieligen Dienste (hjuo
pririto bewog mitunter Yiiterlundsliebe , Öfter noch berechnender
tBnri^iiE: auch al» Strafe und Sutiiie ist er verbAugt worden; dieser
Diwfit iat auf eine Linie mit dem 'freiwilligen' DtenRte /n Fnü zu
•*»Ü«n, den doch gewiss niemand in Ähnlicher Weise, wie dier. bei
■"■ Bkiterei geschehen Ist, in tiegetisat/. /um Lfirioi]ardii.-nste
'«'•'Sen wird.
Andererseits leugnet der V^rf. jeden Znsammenhang 7wi8chen
*" (zwflir:) Rittercenturien des sogenannten perrianisdien ..Stimm-
.^Mres" und der Uiatsilcblich verwendeten Legionsreiterei ; dieser
'"'tt ist eine Folge der bereits genügend gL'sicberten Unterschei-
[ff zwischen den Centnrion der pedites in der Volksversammlung
<)eDim im Xeere. Es lässt sich gewitus nicht verkennen, dass
ftst amschriebene Zahl der serrlanischen Kittercentnrien mit dem
'J^fhsfllnden Bedürfnis dea Krieges und der Landesrertbeidigung
*•* in Kinklang zu bringen ist. Schon in sehr alter Zeit scheint
') Meine Ztistitnmane besieht sich indo« nur auf das Ersehnt» der
^M»i«fimng; die Besprechung der einzelnen l.iTiUB«teUen nimmt mit-
[Mtcr Bifht grnag Rüctsicht auf den Zusamincnbaug, in dem dieselbeu
^ ') Oder, wie der Verf. festsetien mOrbte, der vorgracchiscben
>lt«et
89»
GV2 Hubert, Römische Sttatsalterthfim«-, ang», t. Eubittchtl:
die Znifplxlrigkeit 7.a diesen Centori^n von «iuem gewissen hobt
CenBQB abhAngi)^ gemncbt worden in s&'m; sio dienten ala
du rvcratfineiit für die B«it«rei äktiticli wie die öbrigen CeulorietJ
rüi- die Aoshebnag des Fa£ Volkes verwendet wurden. Den 70 Ccn-
torieQ (Halbtrlbus) der pedites in der reformierten Ceneu 8 Verfassung
standen nur sechs Ritterrenturien, suffragia genannt, znr Seite.
Das ist der wesentliche Inhalt der vorliegenden Abhandlung;
ans der Ffllle des Obrigeu JLiteiials sei bloß die Besprechaog der
Htihe und der Zahl der aera eqncstria hervorgeboben , in der die
Krklfirung und Verwertung von Varro de 1. 1. 8, "I (eqoom pubÜ-
cn«i mille assarinm essp) gelungen erscheint (S- H). Nicht über-
zeugend und zum geringsten Theüo neu ist der Versach (8. 85 ff.),
die Art der Abstiuiuiunif der reformierten Centurienverfassong feeUi
zustellen. W^uig befriedigt die Form und die Dispüsition dieser .
Schrift. Sehr wüni^chenswert wAre vielfach eine genauere Bezeich-
nung und eino weit getreuere Wiedergabe der ClassikersteUen
geveeen.
E. 0, Hnbert, Rönii.si'bp StuaUaltorihflmer. Tn kuncr Üb«-
firlit 2Qsariiin«ngcsteIlt. rntHrheitnng der 3. Auflage von W. Kopp,
Hf>nii.<ich(< I.[t«ratarg<'firhichte und AltiTtbatner. Heft "2 und 'S. Berlin
1886. Vering von Julius Öprioger. 8*. X ii. 256 SS- Proia S Mk.
Wie weit die neue Ansgabe dieses Buches, die von ihrem
Verf. als eine 'vCilige l'mgestaltung ' des Abriesee von Kopp be-
zeichnet wird, den älteren Auflagon gegenüber einen Fortaclirlit be-
zeichnet, kann ich nicht sagen, da Idi woder auf einer der bieeigen
ftffentlichen liihliotheken nder bei einem meiner Freunde die vor-
letzte Auflage fand, noch nuch Cielegenheit hatte, ein Exemplar der*
selben kSuflich zu erwerben. Wesentliche Förderoag erklfirt der Verf,
bei seiner Arbeit in der ihm vun seinem Lehrer, Prof. Herta in Breslao»
'gewAhrten Erlaubnis zur Benutzung der seinen Vorlesungen xu-
gmnde liegenden Dispoi>itiün' gefunden ?.u liaben.
Die Kinleitung bietet eine Entwicklungsgeschichte und Be-
schreibung der Stadt Hom, S. 1 ff. Dann lolgt die Darstellung des
'inneren Staatslebens*, welche die Kiemente des Staatöverbandea und
ihre Oliederung (Stellung des Individanms S. 12 ff., Stellung der
politischen Corporationon im SUuite S. 2& ff.) und die innere Ver-
fassung und Verwaltnnir (I. Eiecutive S. 88 ff., Gemeinde 78 ff.;
U. Cultns 9R ff.', Ifecht 140 ff.. Finanxwoscn 102 ff.) behandelt.
Die Besprechung des 'Snßeren Staatslebens' bringt das Völkerrecht
S. IH] f. und die Kriegsaltcrthümer: «) Wehrvcrfassung (in der
KOnigswIt S. 182, Republik S. 184, Kaieerzeit S. 195), 6) Krieg-
Wbning^ S. 204 ff.. '*) Folgen des Krieges und zwar (!) *für Rom :
rolwinf' S. 221, 'für die Bekriegten: /for/i, prurinriae S. 228;
dann ein alphabetisches Sachregister S. 246 — 2.'»« und ein liiliaha-
venoicbnia S. T — IX. Dem Texte beigegeben sind außer einem
(nach einer veralteten Vorlage gezeichneten) Plane des Capitols a
Hubert, RCmiscbe Staatsaltertfattmer, angez. t. Kubitschei. 613
des Forums 18 nicht immer ganz sauber gezeichnete Abbildungen
und Grundrisse, von denen die meisten sieb auf die Kriegsalter-
tbnmer bezieh en.
Die Auswahl des Stoffes, die wohl für reifere Gymnasiasten
bestimmt erscheint, halte ich im ganzen für sorgf<ig, die Dar-
stellung für sauber und fasslich. Hingegen ist, glaube ich, die
innere Verarbeitung des Stoffes nicht überall weit genug gediehen.
Es wird zwar keiner, der einen derartigen Abriss schreibt, der
Gefahr entgehen , In strittigen Dingen die ihm wahrscheinlichste
Auffassung mit einer innerlich nicht gerechtfertigten Bestimmtheit
vorzutragen, auch wird die grundsätzliche Ausscheidung gewisser,
wenig auffälliger Merkmale oder der den Regeln zuwiderlaufenden
Erscheinungen die Zuverlässigkeit der Darstellung mehr oder minder
beeinträchtigen; indes wird der billig Denkende hier nicht Stoff
zur Anklage des Verf.s suchen. Allein auch in der Mittheilung ge-
sicherter Thatsachen findet sich eine ziemliche Anzahl von falschen
oder nnr halbwahren Behauptungen, wie z. B. bei der Besprechung
der lex ViUia annalis S. 38 (vgl. die sorgfältige Zusammenstellung
der Literatur bei Willems, droit public '^ 247 ff.) oder die Verwechs-
lung d&r curafores nüA. äer correctorea S. 227 oder die Vermengung
der Tribus und der Armentribus S. 29 und 175; S. 14 wird gesagt,
dass nnr 'auf Vorschlag des Staatshauptes* seitens der Gemeinde
das Bürgerrecht verliehen wurde, in späteren Zeiten aber auch
ohne weiteres, z. B. durch Sulla, Pompeius, Caesar, Antonius,
namentlich aber dann durch die Kaiser in ganzen Provinzen': nun,
so 'ohne weiteres' haben die Feldherren des Freistaates sich diese
Freiheit niclit genommen, vielmehr ist daran festzuhalten, dass be-
zeugtermaßen ein Volksbeschluss für den einzelnen Fall dem Fpld-
herm die Bürgerrechtsverleiliung zugestand (vgl. z. B. Mommsen,
Str. 3, 1, 135); auch der Kaiser hat es nicht ohneweiters geübt
(vgl. ebd. 2, 2-, 855 ff. = 2, 2^ 891 f.). Am schwächsten und
dürftigsten ist wohl die Darstellung der kaiserlichen Machtbefugnisse
S. 53 f. gelungen; dort finden sich unter anderem die einander
ganz widerstreitenden Behauptungen 'nach Actium — ich eitlere
wörtlich — erhielt Octavian das Imperium auf Lebenszeit' und er
erhielt '19 das Imperium proronsulare (da er das Consulat nicht
beständig selbst bekleiden wollte)'; die ununterbrochene Beihe der
augusteischen Consulate^) reicht übrigens bis 23 v. Chr., und kann
ich auch sonst nicht errathen, auf welche Vorgänge des Jahres 19
sich diese Bemerkung l)ezieht-). Wenn ebenda behauptet wird, Au-
gustus habe im Jahre 19 die prae/ectura monim übernommen, so
vergleiche mein damit, was Augustns selbst sagt (res gestae D.
*) Später bekleidete er bekanntlicb noch zweimal CouBuIate, das 12.
im Jahre .5, das 13. im Jahre 2 v. Chr.
') Violleicht ist das imperium consuhre gemeint (Dio 54, 10);
Tgl. aber darüber z. B. Herzogs Staatsverfaeaung 2, 1, 151 Anm. 1.
G14 Hubert, B^miscbe StafttsaltortbOiucr, aoges. v. Kubit*^l
Ang'. , gr. 3. 14 ff.) ttJs \ts fflvsocArJTOv xal toü d^^v t§t
'Pcouaitav 6uo/.oy[o]viftcov^ iv[a i3tifi$]lijTi}s tör tt vöfieavm
r€>v rpöffwv itrri xij fifly/ffr»; [f^]f}i'a[itt iJi]6[vQ]i pipo-
TOfi^dtS, ftpjnv»' oi}deu[£a]v :ra[QK rä xd]Tg[ia] /|fr]ij difo-
fiivip' ät'edt^äfit}!'-. vg\. Momtnscn, Str. 2, l^ S. 706'}.
Vielfach hfltte dnrch bc^äere, fadimAnniscbe FormiÜHnuif ilH
Ausdrucks die Kichtigkeit (Jpr Darstoilnng' arewonnen; 60 rem«
ich nnr auf die (übrigpiis auch sonst nicht sehr lobenswerte) B«-
Gprecbon^ des rCmiscIiMi Kalondera S. 130. Die alte BMtaiiif
nacli Mondjahren, heißt os dort, wurde durch einen 'Cychu toiji
vier Sonueujiüireu' verdrängt; der Verl', hfttte von einer cjdisci«
Mondt!onn etijuhrrecliiiung sprechen solleu; dann hätte er TÜtit-
bin dem 'Cyclus von je vi»r Sonoenjahren' nicht die oiuntdM
'Eintühmng: des regelmäßigen (!) Sonnenjahres za 86$'.|
Tagen' entgegenstellen iiiflsseu.
Aoch an anderen Stellen bemerkte icli FläohtJgkeiteDi i. B.
S. 39 warten außer den Volkstribunen auch die QuAstoren Wf*
ihrer Sonderstellung in Betreff des Amtüjahranfanges 7.0 ervibsw:
S. 227 durften die ornammtn decurümalia nicht mit den ff™
cotifiii/arui verglichen werden, auch Marqoardt (4% 192) Üiu; -
nicht; 8. 18, Z. 10 soll statt '241' stehen; 'bis 24)'; S. 111
mussten II viri perduellionie, nicht Kviri p. genannt werden — *'^
Druckfehler liegt hier nicht vor, da auch im Index die 'decw*'"
perd.' sich finden n. ü, m.
Unebenheiten des sprachlichen Ausdrtickes sind nicht e^^
selten, so t. B. S. 13, 7,. IS von nuten, wo dMn Satze mit **0**
weder' sein Qogenaatz mit 'oder' fehlt oder S. 38 in dem uor b*^
wahifu Sati© von Z. 1 'fortgesetzte Bekleidung der Censur' »***
'wiederholte B. ^ C S. 130, Z. 19: Caesar *zu Ebwn wurde d*
Quintili;« in der Fulgo Julius, der Sextilis dann Augusius giuanf^]'
S. 131, Z. 20 die ParentlieSB 'ebenso wie usw.' (('cbiirt in die Z. *•'
nach 'jodosmar usw. l'nanganehm überrascht hat mirh hei fia^'^
deutschen Schulmoistov das Übermaß der unnflthigsten Fr«mdw<irt.^
dazu noch so seltener, wiö Tertiale (= Dritteljahrsfrist) und C«^"
tulation ( — Handpeld). Druckfehler stCren besonders in den Zahl^-*^
80 S. 27, Z. 7: '30' (staU hO), S. 165. Z. 4: 'Sl."»' (st. 812)
Von Citutaii will der Verf. nidit ganx absehen, rifiUelcbt
Uecht; aber welcher jener Leser, die der Verf. «rwarten darf,
etwas mit-C. J. L, VI, 2023 sqq." oder 'C. J. L. II, Nr. 19
1964' (SS. 128.226) aninfangen? Übrigens hatte oben mit
sieht -juf dio Mehrzahl jener Loser — in Österreich wi
nimmt «s nun ernuuil die Schul verwaltoiig sehr genau mit
') Nicht nnerwlhnt soll bleib«n, dass d«r ofüdflUe Titel d«
«((■PK mihttui oder nplemlüinc mtliiiat Htinrniiin S. 180 auf die Vt
cavalierniiillige' Difosllei'itmig der betreftViiJen Oricier<! oXi L'riKhe
rDckgefahrt wird, ä. 189.
Baumgart, Handbach der Poetik, angez. t. 0. fV. Waüet 615
Dingen — die Erwfthnnng der meretrices S. 196 und der prosti-
tntae S. 164 n. &. nnterlassen werden kOnnen.
Wien. J. 'Wilh. Knbitschek.
Handbuch der Poetik. Eine kritisch - hirtoriache Daretellang der
Theorie der DichtkunFit von Dr. Hermann Baamgart Stuttgart
1S87. Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. XII n. 785 SS- gr.8».
Da6 Problem einer Poetik ist in jüngster Zeit mehr und
mehr in den Vordergrund getreten. Eine Poetik als Grundlage
literarästhetischer Kritik hat sich als dringendes Bedürfnis heraus-
gestellt; denn mit Becht verlangt der Literarhistoriker einBegulatir
Beines Urtheüs, wenn er eine dichterische Leistung ihrem Werte
nach schätzen soll. Sicherer Tact wird gewiss inuner den Einzelnen
von Irrwegen abhalten, nie aber die Literaturgeschichte wiesen-
schaftlich zn begründen imstande sein. Weniger erwartet man
heute von der Poetik für den schaffenden Künstler. Zwar darf
aichorlich kein Dichter, der etwas auf sich hält, wagen, ohne intime
Kenntnis der Technik seines Gebietes, ohne sich mit Freytag oder
mit Spielhagen auseinandergesetzt zu haben, die Gebilde seiner
Phantasie sprachlich zu fixieren. Allein, sieht man voii deiyenigen
Erörterungen ab, welche den Dichter höchstens zu neuen Ideen
anregen, nie in seiner Thätigkeit beschränken dürfen, so wird des
Lehrbaren und Überlieferbaren wenig bleiben, soll die Dichtkunst
nicht in Begelkram erstarren. Zweifellos hat Lessing durch seine
Interpretation des Aristotelischen tpößo'^ der tragüdie classique in
Deutschland ihre entscheidende Stellung gerauht. Doch wenn Schiller
nach dem Muster des Oedipus rex analytische Dramen baut, so wird
wohl nur von Anregung, geschöpft aus Aristoteles, die Rede sein
dürfen.
Interessant ist jeder Versuch, das angedeutete doppelte Problem
der Lr»sung näher zu bringen. Interessanter noch, wenn der Verf.
— wie Baumgart — mit Bewasstsein einen neuen Weg wandelt.
Zunächst ein kurzer Überblick über das nicht leicht erkenn-
bare System : Baumgart schreibt — im Gegensatze zu neueren Kri-
tikern — der Aristotelischfjn Poetik ein selbständiges ästhetisches
System zu: die /i/,uj?fft^- Theorie (S. 6 ff). Man fasse die fjUfjtijiJig
gemeiniglich zu grobrealistisch ; auch Lessing sei, nachdem er im
Laokoon' sich nicht genügend mit ihr auseinandergesetzt, erst in
der 'Hamburgischeii Dramaturgie' zu einem tieferen Verständnis vor-
gedrungen. Die Verschon des 'Laokoon' weist B. an dem 16. Stücke
nach: Lessing unterscheide nicht Handlung als Gegenstand und
Handlung als Mittel; er werfe 'äußere' und 'innere' Handlung zu-
sammen. Eine feine Scheidung: 'Zum Wesen der eigentlichen, in-
neren Handlung gehört es nicht, dass sie eine Folge von Verände-
rungen darstellt; sie kann sich auch in einen einzigen Augenblick
verwirklichen.' An Stelle des berühmten Passus des 16. Stückes
imim^e
iBBf
ler ro<
äuget, r.
treten vcnnög« dieser Krwäg'on^ folfri'nde Hpstinimangai
Grundlage and Auegangsiinnkt dps Uamngart'scben STttans:^
1. Der Gegenstand aller Kaust &m sta^og — Gnii<6Dteti,'
^Ooi — Swlenzostand, TtQd^tg — innere Haudlnn^r-
2. Alle diese GeKenst&nde können Qberbaupt Dorasdtt-
tongsweiso niicbgeiilinit werden: in der Malerei dorch StTf«.
in der Poesie darcti AaOere Handlang.
8. Aus der Versrhiedenbeit der Mittel ergebe eicfa, am dkl
Poesie direct Handlangen nachabmen könne. Eu)]tfiDdiiDzir|
und Seelenzustäude durch Haudlongcn; die Malerei dn(l[
Knipfindungen nnd Sealenznst&nde (nicbt Körper!) lodMJ
Haitdtingen.
LesDJngä Gesetz' gelte also nur fSr die Mittel: es w nio]
technisch. Ebenso der Gegensatz von Coexititenz und Saccaeso
Aufgabe der /t/^ifjfft^ sei indes ^Virkunir auf die Seele.
Zur Hintheilung der Diclitungsgattungen ergibt sieb aus 4i«
Prflmjsseu :
Für die Lyrik (Cap. V— IX) kommt die Handlang iinJ lifj
Mittel in Tletrarbt, während ij^o^ nnd näf^oi ihre Geguifüall^
sind. So in der T^ullade nnd in der Itoaianze; in der BeBniMf-
lyi-ik ist die Gedanken dar Stellung nur Mittel der ftnnjfft^; Alt uÜ-
riscbe Diebtang erregt indired T/dc^. Das Kpigraiiiui sei roo te
Reflex ionslvrik und von der satirischen Dicbtocg nar fornieD mitf-
schiedpn.
I^ei Epos und Drama wird eine jtgii^i^ nachgeahnit; j«-
liebe Ver^ccbslung mit der Lnik ist demnach aüBgeschlosien. Bi-Wj
und Drama sind im XaL-bahiBUligspuiikte gleidi. nor durch dl*
und Weise der Nachahmung Bind boidf e-ctrennt: beim Kpo»
Hiuidhing ebeiiBovrohl Geireuätand alu Mittel der Nachahmung. Qt
gesotz des Kpoa ist Nachahmung einer Handlung durch Kri***
Inng. Das Drama ist Nariiahmnng einer Handiung durch H*"'
dein de. Die weiteren Conseqaenzen dieser Tb eilung tieht Voi»»**
S. 329 ff.. 341 ff.
Das Epos wird in seinen Arten betrachtet (C. X — 3£1
Fabel, Parabel, Allegorie. Thiere]tos, komisches Epos, poetiadie
'zftblung, Volksepos, Kunst(<pos, Novelle. Der *Prosaroman' hU
weg: 'er sei viel zu fest an die Detallduittellnng gehnndcn.
dasB er jemals ganz ru der Höhe eines Epo« sich erheben köi
(8. 315 ff.)
Zwei Excursc: erstlich könnte die Formulierung 'Nachahmt
einer Huudlung durch Erzählung' Iviclit ku Kf'alisniut verleiten: It.
langt indes 'ästhetische' fiiuijau, deren Kriterium die {jAov/j, Fm
ästbt'tisibes Vergnügen ist. Nicbt vage 'Idealiiftt', Bondem d*r
Auswahl, 'dass in der Seele des Knipfangonden dnj^ richtii»
des Pathos, des richtigen Ethos, dor richtigen Willomc
hervorgebracht wird' (S. 148).
BauM$art, Hudbacb d«r Po«tik, angei. v. (1. IV. Walt^. «17
Der zveite Exoure uimmt die Ftuk« des LäclierlicIieQ der
£rl}rt«i-ung der Komödie vonr^. Für Bauni^art ist das
ItüiB wm yiÄüjg und i;dovi/ eiitscheideuJ, Bei Moliere etwa
verinisst er das heduiiiscli» Klement: das IH. Jahrhundert setze an
Stelle des ästhetisch LächerHclieii das Hässliche, Kleinliche, blo£
Witzige. So Geliert.
Das Drama (Cn]>. XIX — XXX). Das Cbarakterdrauia wird
Terworfen. Verl'. vcrlanj?t, das Drama solle reiuo Schicksali.«?m|ifin-
doniren bewirken. — Die RauplaulVube diettes i^rJ^iJteii Tlieile^ seiues
Baches ist die Scheidang tuh Tragödie, Scliaosiuel . Komödie, tu
welcher B. gan?, eelbstiicdige Wei^e wandelt; lür die Tragödie wfthlt
Verf. die aristotelische Defiiitliuii (S. 423 S.). für die KomCdie die Be-
^riffsbestimmau); de» Cramer'scben Pariser Anekdcton (S. 686). Jene
Teranlasst eine neuerliche eindringliche Krörterung von des Verf.»
Anti-B'>rnay8'schen An^chauiifliren. Scharrpolomi^ch gegen Bemajs
^K imd seine Anhänger FchßC:tt er 'Läuterung' gegen 'Entladimg*, (Die
H Kesultate S. 4:<1 and inshesondere in Ca|>. XXV, S. -M 4—5^8.)
^B Gegen Bernay» weibt or das Cruuer*tfche Anekdotou Aristoteles zu.
^B £r reconstruicrt mittelst der Definition der Tragi'Hlie (S. 666):
^K Kmfipditt iatl fii^i^otg itpd^nus yekolag (\\&. -ov) xuä
^^^ ttftoipov tt&y^^ovsj u?.(ia^ (hs. -ov), f{6v0(tsi'a X6ya> (fehlt
in d. IH.], xoiQl^ iKaara ii\B. -ov) r&t^ ftoQibJv (tv) tol^ ttÖMi,
dgtavxtov (hs. -vg) xul ov (fehlt in d. Hs.) dt' änay^'sXiag (bs.
^^ ixayy..), di' {}ivvt}g xai ysÄazos :tfQttmw6a liji' itov toiui*»*
^H Endlich das Schauspiel: Aufgab« der Tragi>die sei es, das
^P Schicksals walten zum Bewusstsein und zur Empfindung zu bringen.
Vxaeb Vcrmoldnug der tragischen Sotiicksalflcoasequenz werde der
WirlcnngszweRk der Tragödie aufgehohmi. "Dieger Fall ist schon von
Aristoteles festgestellt, dai^s durch ein drohi>iide». furchtbares Ver-
derben im Verlaufe der Handlung all« Bedingiingeti der Tragödie
erföllt werdpu. die Furcht und Mitleid prregeiaU' S<liickf»aUentwicke-
^_ inng aber auf einer Verkimnuug boruht. welche dnrcli rechtzeitige
^■Erkennung also gclilst wird' (8.357 ff.). Als Typus analysiert Verf. den
^^Shakespeare' schon Storni (S. 370 fT.). Dos Schauspiel fange jenseits
da Grenzen der eUilnrlien TragMie an und höre diesseits der
Grenzen der Charakt^rkomödie auf. B.s Schautipiel umspannt ein
1^ weites Gebiet: er vindiriert Ihm neben Nathan, Minna und dem
^BXanÜQanii ron Venedig auch Bichurd Itl. (S. 308). Eine knappe
^BZluaminenfussung der L'nt4>r»cliiede der drei Arten gibt Verf. S. 397.
^B Fraglos steht Aristoteles in dem Buche Baumgarts als
^^ AutorilAt an erster Stelle. Verf. rechtfertigt diesen Standpunkt
, 6. 3 ff. : er cnter^cheidet mit Dllthey drei L'ntersncluitig.^iirten
Ästhetik: Untersncliung der Tecbniit -- bei Aristoteles und
BBsing; Errorst;hung des producierenduu Gfnios — boi Kant und
fSchiller: physiologische Ästhetik der Modernen. Dilthey findet in
(diesen drei Phasen einni Fortschritt und in dankenswerten Gabw
618 Baumjart, Hutdbocb der Poetik, aogn. t. 0. Fr. WMmi.
sacht er nach Fochners Vorganie: die letxto Art lo tunrfiUit
B. widerspricht solcher Betrachtung. W&hrend ihm phync^Mri
Ästhetik die niedrigste Stafo ist, j^ilt ihm als oberste dt«
suchunir der Kuuiittechiiik. welche die höchsten Mittel dt-r Wirtunr
einer Kannt zu siclieni strebt Aristoteles Qiid Irfssiop i*in4 Vtr-
treter dieser Methode ; ihnen habe man ?.o fnlgen. SrhilicrtmdKin
kämen nnr insoweit in Betracht, alt« sie zur Erkanntiiie der TKhnik
initgoxrirkt hahen.
Bedenklich erscheint sofort, beinahe hondert Jahr« der Bm>
Wickelung einer Wisseupthaft zo ignorieren — eine \Vilikär, divii
jeder »nderen Diäclplin cnftiBslich würe. Geht man indw »nf ßj
Standpunkt ein, bu ergibt sich mit Leirhtiirkeit ein dnpi>flt«j Min-
versUlndnia :
Wenn ich Dilthey richtig Terstehe, gilt ihm das StadiWH dv
pbyBiologi sehen Bedingungen dnrchans nicht als Selhstxvert ni
letetts Ziel ; er sucht in demeelhen nnr ein 'nenes Foiidaiuetn* Wfci*
tischer Untersuchungen ; zu den höchsten Aufgaben der pfaysiotofiida
Poetik zählt auch in seinen Augen die Lösung der techoisbci
Fragen, eine Untersuchung des ])0«t;8chen Genies.
Banmgart Tnrschlieilt Rieh vrillkürlich gegen die phTsiolo^adii
Poetik; er beraubt «ich der Mf-glichkeit, sie zu begreifen. w«M «
Oiltbeys Bestrebungen mit den freilich oft recht primitiven Aiififc"
indnctiver Äbthelik, nie sie das vorige jRhrhundert in En^hnd t«^
supht hatte, identificiert. Kin Blick in Fechners 'Vorschafe te
Äiithetlk' hätte ihn belehrt, dass physiologische ÄstheUk nicht »«17
die 'bestimmten mathematischen und arithmeti schon VerhähnlfC«' ^
Objecte zu finden sb-eht, welche 'unseren Sinnen «njfonehm' sinil.*''
gleichen der goldene Schnitt ist, sondern die psychoItfgtschsB tt-
dingnngeii aufzudecken sucht, vrekhe nlierhanpt elnoi latbetiMlHl
Gtnuss ermöglichen. Gewiss hatte man etwa lAngrt sdioii ai
dednotivem Wege gefunden, dass Inhalt und Tonn einer Dicbtiaf
sich gegenseitig enterstützen und begegnen niöh-seu. Allein FeduH**
Nachweis der psychologischen Noth wendigkeit dieses TorhlUiüffO
(a. a. 0. 1. 50) hat unsere Erkenntnis gleichwohl mächtig («Rr*«'*-
Weiter»: mag man immerhin neben ph%-viol(rg)srhi'r Indscti'*
TOT allem hiRtorische, genetische Methode för die Poetik al» **^
sehenswert erachtAn, nnhestroitbar ist, da^s das Stndlnm der Tee*''*
von neuer Basis ,nis nnternommen werden nius^.
Folgerichtig kann heute die LiSsnng des Problems dfl**
Aristoteles und Lessing, durch Schilter und Kant nicht adkt ö**
Dügen: sie hat nur mich historischen Wert.
Sieht man genauer zu, so ergiltt sich, dsae Verf. auch
nach de« lief. Aneicht verfehlte Programm nicht dorchfätirt:
Leesing, nicht Kant, nirht Schiller; wir bekommen po
Ari^totelem ?.u koston. Ich verkenne nicht, daes U. m
Laokoon anknüpft; er bespricht ansführlich Tlt-rtlers
singa 'Anmerkongen über das Kptgrumni' fträcliein'-n
'Anmerlrang'en dber die Antfaolog'ie der Qriochen.' Die Erdrtcnmg
der LeMing'Mhen Fabelabhandlungeii föbrt ß. za der bübechen
EDtdedmng, dass Hamanns 'Ae8thHtica in nace' von 1762 Spitzen
gegen die Anfsatzfolge Lpt<£iag8 enthalte. Der liambargiBchoii Dra-
raatnrgie wird ihr Recht. Schillere Keconsionen des Kgmont nnd
MatthiKsonR, die beiden Äol'sAtze 'ober den 6nmd de« Vergnögens
an tragisehea Gegenetfinden' und 'ober tragische Konst', wichtige
Stellen der großen Astbetischen Scblu^sabhandliin<r, endlich der Auf-
satz 'ober den Gebrauch des Chors In der Tragödie' kommen in
Betrachtong. Daneben ppielt auch manches Werk sonstiger Ät^thetik
dM 18. Jahrhunderts herein: Da Hos. Bannigarten, Battenx. Die
Fälle OoeUie'scher Apervus wird bei Baanigart nicht aoffallen. Er-
staunlich ist in diesem Zusamiueuhange nur der Mangel einer Er^rte-
rang der hochwichtigen Discnssioncn Schillers and Goethes in den
Briefen von 1797. Ihr Kesnltat; die Zusammenstellungen 'über
epische und dramatische Dichtung' hat Verf. links liegen lassen.
Allein all dies ist nur Beiwerk; die Grundlage bleibt die
AriBtotelische Pootik. Was zn den Anffttellangen dieser in der
Ästhetik des 18. Jahrhunderts stimmt, wird allein acceptiert. Ari-
etotciiacho Poetik — natürlich im Baumgiirt'scheii Sinne. Ref. kann
sich hier nicht in t^ine Discussion über des Vcrtaitserti Stellnng zn
Bemays einlassen; durch xwei Anfsfttze — ilber den Begriff der
tragischen Katharsis nnd über Pntbos and Pathenia im aristoteli-
sfhen Sprachgebrauch — , sowie durch ein umfänglicheres Boeh
*Ari8toteleB, Lessing nnd Goethe' bat B. vorbereitet, was er jetzt
durch neue Gründe geBtnty.t vorträgt l'ns kommt e» nur darauf
an, dass Verf. im wesentlichen Aristoteles-Philologe ist. Auch sein
Aufsatz 'über Kante Kintik* der osthotiscben irrtheilskralt' , jetzt u.
d. T. 'Kants Kr. d. ae. l'. in ihrem Verhältnis zur uristoteli sehen
hiloBophie'. S. 701 ff. als Anhang abgedruckt, Ifisst ihn als solchen
«inen. Langjfthrige Beschäftigung mit Goethe, ferner seine
rbeit über 'Dio Hamlettragi^die nnd ihre Kritik' bilden gewiss eine
te Grundlago für die Analysen Goothe'scher nnd S hake» pearo' scher
ichtnngen, eine Vorarbeit zu den Interpretationen Sophoklei acher
id Sehillor'ficher Dritmen — allein ein Verhftltnis zur neueren
thetik haben sie ihm nicht geschaffen. Was er bietet, sind scharf-
nige Studien zum Verhältnis der Aristoteles*sehen Poetik zur
thetik des 1 8. Jahrhundert« — ich rermeide den Ansdnick: Kin-
rlnss des Aristoteles anf diese.
Niemand wird leugnen, das6 auch heute noch die Poetik vieles
von Aristoteles lüriien kann. Siebt man vun einigen Mlssurtheilen
des Peripatetik(>rs ab, so wird man für antike und antikisierende
Dichtung bei ihm immer das Beste und Anfsrhlnsaretcbate linden.
Doch ein eminent inductir angelegter Geist, wie Aristoteles, hätte
ea selbst abgewehrt, Apercus, welche sich ihm an griechischer
Kunst ergebe» hatten, als kanonische Gesetze für alle Zeiten be-
xeichnet zu sehen.
620 Daumgart, Handbodi der Poetik, mngn. t. 0- Tr. Waü.
80 verlockend eine Kritik der ein7eli]fm ÄTift^dli
wftre. bier niuss sie als för die Poetik zwecklos Qtit«ülät
Historiker der Äi>tli«tik deif IB. Jahrboiidorts wird d&s r«
Itiich nicht unberöcki-iclit lassen dürlon: auch wird sich
a usr' i II MHii ersetz eil niüagt^n, wer Aristctpliscbo Poetik \oti irtf
welchem Gosichtxjjunkte mm Geir<»ii8tande seiner Studieo ma
AUein die Poetik kann kein Resultat B.e nnrtrjndert u
Wie wenig B. lüe Aofgube einer roodemen Poetik
meen die Lacken soines Systems bezä^lich de« vorband
teriiUes. Das wichtigste zu neniieu, fcblt jeKli^^lic Betraebtnn^ P»
dars und Kloiiiitürk« und der mit k>lzterwm eagveiknöpft'-ii li»W-
ischen Lyrik. Die römische Kle^ie CatiilU, Tibulla, Properwn». ib*
EOgar GoeUies ciuschläg'ige Vorsncbe sucht man vorgelwoft. Ui
Dichtung doB 19. Jahrhundert« koiuiot gnr nicht in Brtrsrlifnfit:
nach Schiller weiil B. keinen Drauiutiker mehr ?.u nennen. —
minder geht er gewaltsam in der Elnonlnung der DiebtiiDi;r. lj'
eciua Kat«gürieu vor. Dergleichen konnte schon aus obiger AnaJm
ersehen werden. Gerade bei Goethe, demjuB.s System anf d«D IiA
geacbititten sein sali, kommt er nicht ans; venu er etwa alsbdt
xionsiioeeip neben Schillers 'Könstlern' 'Das Göttliche,' 'Meine G*Ulfc
'Gesang der GoLster über den Wassern', 'Jklahoineds G«saMr' »iJL
— Setnein System xuliebe ist er Gejrner Lacbmanus in d^r '1
Inngeufr^e (S, 294 ff.) in einer Weise wie dies heute kaoiii ü<-^i
möglich schöint. Wohlleil kommt er auf Grimms 'Thieroiios' ^.nrA
indem er sich begnügt, gegen Scherere beiläufige HfmiTkiiiT'.''Ji
f Jakob Grimm' S. 291) zu polemisieren (S. lltS. K. 1), »''■ü'- '■■■■■ i^a
Benfey und MütlenhofT zu kümmern. Auch seine Bemerk aiiL'cii ^'"<
die mild, hii&schen Epiker (Cap. XVU) würde der KeuutO' tur^icb-
tiger formulieren.
Die Mehnahl der letztgenannten Verstieße scheinra tut id
einen principiellen Fehler der B.'schen Betr<ichtnn»w^S6 vtt^
zugehen. Er misst, ohne sich im ircrJni^sten um historisch^ ^^"^
Wickelung zu kümmern, jede Enicbeluung mit dem>elb*'ii Uaüitabt
Solches Vorgeben wird, was wir unter Xaturpoeeie zn8amnenfBitf*<
nie richtig beartheilen kennen. Verf. gedenkt des Volkslieder;
statt unbefangen au die primitiven Äußemncen dichterischer Kt
heranzutreten, wirft er stets nur von seinen für Ki ' ' i-^b^i
Entwickelungsstuft) bestimmten Resultaten einen :> auf
Volksdichtung und rerschlieljt stell dadurch di« MMgUchl
gerecht zu werden. W. Scherer hat neuerdings in akadenita
lesung die onbedingte Nnthwendigkeit bebmt, alle ['t>f<eifl bis^
ihre ersten AnHinge zu verfolgen, das Gesetzm&fiige der Üittaf
Dicht a priori in constmieron. sondern aus ihrer Oe<chichte xa
schließen. . . Historisober Poetik, gestfit/t auf die Bcfinltat« ph]
logischer Unterenchunfr. bleibt m vorbehalten, das Problaffi XO^
Sf herers Colleeienheft, dessen Tendenzen nur aus gl
Tielversprech enden Bemerknngen weiteren Krei^an betaunit
Sammer, Oniadxttge der Poetik, aogex. t. R. Löhtier.
U21
sind, wird die ricbtigvD Wege veisen, sobald es. was in Bälde
zu hoffen ißt, allgemein zngÄnglich gemacht aein wird. — B.s Bach
aber hat die Poetik um keinen Schritt ihr(>m Zinle niUier gebracht.
Es achreitet 7.0 voniichnpll zn beschrÄnkendon Geeetxen Tor, tun
seiDcm Gegon&tande gerecht zu werden.
[Wilhelm Srherers Poetik ist, Beitd«in dleee Zeilen nieder-
geschrieben worden waren , von pietStroller TTand sorgsam heraos-
^geben im IlDchhandel erschienen und hat. wie ans mannigfachen
Ordndon zu gewärtigen war. eine getheilto Aafnabme gefnnden.
Sie kennt ebensowenig als Ranrngarts Handbnch die neneste Lelstunfj;
DUtheys in den Eduard Zoller zugeeigneten 'Philosophischen Auf-
sätzen' (Tjcipzig 1887). Mag es indes auch Scherer nicht gegflnnt
gewesen sein, auf Diltbeys psych ologischor Begrändung der Poetik
seine historisch gedachte Darstellung aufzubauen . su dürfen wir
doch Ton Hm. Prof. üüthey selbst eine Vweinignng seiner For-
schungen mit Scherers Ergebnissen erhoffen, wie er selbst nach einer
dem Unterzeichneten gegeiiöber gethanen Äußerung eine ErgÄnmng
seiner Poetik von der Literarhistorik orwartet. Hinsichtlich der Stel-
lung Dilthoys zu den Ansichten seines Freundes möchte ich neben
den in der genannten Sammelschrlft niedergelegten Äußerungen auch
eine Stelle seines Nekrologes auf Scherer Deutsche Rundschau 1886,
Bd. 49, 8. 144 f., namhaft machen. — Aristoteles wird von Scherer
wieder hflher gestellt als von Dilthey. Gleichwohl dürfte Hamngart in
Scherereinen Gesinnungsgenossen nicht erblicken. >- Wion.l./716ä8.]
Berlin, 1. Januar 1888. Dr. Oskar Fr. WaUel.
•
Grundzflge der Poetik, rar höhere Lehrautalten wie «am Selbst
untmricht bearbeitet von Ör. Wilhelm Sommer. 3. Anil. Fadorliorn
und Monster 18g<>. F. .Scbi^ningh. VI nnd 74. SS.
Das Büchlein ist nach guten methodiBchen Grundsätzen und
mit ausreichendem Wiseen gearbeitet, und entspricht seinem Zwecke,
ein Hilfsbnch für den ersten Unterricht in dar .Metrik und Poetik
zTt bilden, Tollkommen. Eigenartiges hat dacsolbe nichts, wissen-
schaftliche Vertiefung ist grundsiUzlich ausgeschlossen, der elemen-
tftre Standponkt soweit vertreten, dass selbst die Beton nngsan gäbe
fremder technischer Ausdrücke q. ä. dem Verf. geboten erschien.
(Hiebei begegnen einige wenige Versehen, /.. B. S. 7. 55). Da bei
solcher Anlage Knappheit und Geschlossenheit vor allem nöthig ist,
so fällt es auf, dass S. sich Dfter in breitereu Darlegungen ergoht,
so S. 2 fg., 4, 58, 63, 6ß. Das Heranziehen passender Dichter-
citato hingegen billige ich durchaus. Znweilen wird an Details zu
viel geboten, z. B. S. 11 (verschiedene Arten der Figur der Wieder-
holung, sogar in fremden Ausdrücken), S. 17 (einige antike Vers-
fflße). Manchmal würde eine Definition gewinnen, wenn sie weniger
beschrankende Zusätze hätte; so S. 14 (Rhythmus), S. r.7 fg.
(Ballade und Bomanze), S. 67 (Elegie), vgl. auch S. 18. Mancher
622 Wdtr, DeaUchc Spracbe nad Dichtong, sogea. t. Jt. LöttHtr-
Ztuatz gebt über dm Balimen des Böchlems hiaaus, so S. '20. 28.
Mangelhaft oder geradezu I'ehlerhaft sind Bemerktmg'en anf S. 4 fg.
(untere AnroerknngJ , 29 (Alliteration), 53 (Schlaes des §. 26),
S. 67 (§. -10 Anm.) Vgl. hier auch die versrhiedeTie Schreibweise
von Satire). EleiQpuulü Füetik scheint etark benutzt worden zu eein.
Deutsche Sprache und Dichtung oder das Wichtigste Ober die
Entwickeliing der Muttersprache, das Wesen der Poesie
und die Nation alliteratur. per hßhere Büreerechnlen etc. hsr-
suBgegelien vrm (Ingo Weber, 6. Aufl. Leipzig lcS7, J. Kliokbardt
80 SS. Prtis 30 tr.
Diei<es Lehrbach verdiente bereits das aechstemal aufgelegt
zu werden. In Übereinstitiimung mit Titel nnd Vorwort enthält «
in der Th^it nor das Wichtigste Aber die Kntwtckclung der
deutschen Sprache, dae Wcs^ der Poesie und LiteratQr^'e&chicbte
in elementarer, sehr bclohrendor Weise, und ist ^zugleich ein Rath-
geber zur Fortbildung durch Lectüre". Ich beschränke mich im
Folgenden darauf, jene wichtigeren Punkte anzugeben, bei denen mir
eine VcrbpssfTung nßthig oder wOnsclieiiPwert ersdieint.
S. ß, Z. 2 V. 0. URS S— II .Ih.
Die altsprachlichen Bemerkungen, die S. ß n. ö- begegnen,
scheinen mir in Rücksicht auf die ganze Anlage des Buches wertloe.
S. 11 , Aniu. 2, beKeichnet mit Unrecht manche unedle und
dialectische Wj^rter als im Süden ächriftgemäQ.
S. J3 ist der Satz: „die Prosa strebt nur nach Verständ-
lichkeit" richtig zu stellen.
Die Charakteristik der einzelnen Versartcn mit „Ubbifl. u-
spriDgend'* u. it. w. ist bedenklich.
Die Bemerkungen S. lä (Aber Cüsur u. ft.) bedürfen infolge
ihrer Knappheit gar zu sehr der mündliclien ErlÄuterung.
Ans deni Abrisse der ]<iteratnrgeschichte sind namentlich die
('apitel 'Culturzustand' gelungen, und die Auswahl und Parstcllun:.*i
V6i6« des der Jugend Angemoesoneu nnd Zusagenden zu l<>t>c!u.
Dass manche Fabel dabei aufgenommen» einiges zu üeal dargestellt
^Turde. veri>cblägt nicht viel.
S. 32 aind auch Hehhelfi Nibelungen zu nennen. Statt Sim-
rocks Übersetzung konnte jetzt die Übertragung rnn L. Frei
empfohlMi werden.
DaSE sich das Volkslied aus dem Minnesang entwickelte (S. 39),
darf nicht geeagt werden, ebensowenig, dass H. Sachs der Be-
grönder des dentsohen Schauspiels, oder Jean Paul der Be-
gründer der humoristischen Literatur sei.
Der sonst so rübnien&werten Kürze konnte noch mancher
>Iehtemame geopfert werden. Gewisse Dichter, wie Geliert, H"-heL
Siatuisso, Arndt, KOnier. t-ind YerhältnismäOig zu ausführlich.
iHnehind dagegen zu stiel'mötterlich behandelt worden. S. S6 würde
^■lalt 'Irfhrgedichte' besser gesagt werden 'Ideen d ich tnngen , Drock-
sim-
ad» I
I
Lptm, EeysM Deotidte GnuuniBtik, nage«, v. S. Lohncr. 633
fehler begegnen wenige, so S. 16 unten; ebeuso eiiiige falscb ge-
icbriebene Namen and nnrichtige JsbreKzahlen (Kleist S. 59).
Die letzte Seite bringt eine kurze Tabelle wichtiger Jabres-
zahlen, die aber weder nach der Answabl, Docb litnsichtlicb der
IGenaoigkeit beft-iedigt.
\ Hochwald in Mätir«n. Dr. lindolf Lr>hner.
KlaiDO Poetik Rlr Schule und Haus. 2. Aufl. nach Dr. £. Klein-
Muls drcib&ndizer Po«Ük nca beojbcitvt von I>r. Karl Leiinhacb.
BreiueD 1306, M. Hvinsiui.. IV und U4 3S. M. 1-20.
Einen Anszag aus der umronirreirben Poetik Klempank lier-
lastellen, war ein glücklicher Gedanke, docli dürfte du aui Titel-
blatte und im Vorwort aasgesprorhen« Ziel, eine „kleine Poetik für
Schule and Hatis" za lierern, hiemit nnr onroUkooiinen erreicht
worden sein ; namentlich die Verwendbarkeit in der Schule bezweifelt
Bef. stark. Zu letzterem Zwecke niäiste das Buch noch f-rheMioh
gekürzt, ja stelleuweiüe gi^niilich umgearbeitet werden, auf die Gefahr
bin, daait es darüber zu einem neuen Ruche werde (vgl. 8. IV).
Man lese z. B. nach S. 17. 18, Hti, 44. 4(j. 73. 76, 81 fg..
102 ff., 122 fg. Geschadet hat dem Boche auch, dass der VerC
trotz großer Betesenhelt keine streng philologisch - gerniaulstlscbe
ßchulong durchgemacht zu haben scheint wie uan wemgetens aus
»üner gewisBen Unsicherheit in Fratreu der älteren Metrik d. ft.
iChlieAen mw». Vgl. S. 21 (geradezu lächerlich). 73 lg. 76 a. 0.
Bedenkliche Sitze stehen auf S. T> (^. d), 10, 73. 7B. 7H, 116.
122 fg. Auch sprachlich and stilistisch muv» manches beanstilnJet
werden: S. 6, 44. 72, 74, 126 (jedeaiiial leicht aufzullnden). Alf
bemerkenswert sei erwähnt, dass unter den lyrischen [Achtungen
als eigene Kategorie auch genannt nnd besc-hrieben werden : da»
lyrische Lehentibild (z. B. Schäfers Klagelied von Goethe, Lorelei
von Heine) nnd die Natura childerung (Kleists Frühling, Dichtungen
von Mattbisson, Freiligratb). Druckfehler und Versehen finden sich :
S. 43. 126, 127 (8. 30), 12!» (2 Fülle) l:i2.
C. A. Heyses Deutsche rtrammatik oder L^-hrbiicli der
deutschen S|iriiche. 24. Aofl. Neu bearbeitet f on Dr. Otto Lyoa
Hannov<-r 1686. HohnVhc BuchhandlaDj,', XLIII und 498 SS.
Heyses deutsche Grammatik (früher Schutgrammatik) ist seit
Jahr/.ehnten m bekannt, da»(< man »ich heim Krscbeineu einer neuen
Anllage billig darauf beschränken kann, deren Verhältnif 7Q <(en
froheren tn beleuchten.
Der Heraasgeber, Dr. 0. Lyon, wur bestrebt, einerseits den
alten Charakter des Baches pietätToU zu ivubreii. anderseits aOthig
gewordene Änderungen vonuiiehmen. Beides ist ihm in arierkenneii»-
werter Weise gelangen. L. hat das Buch vielfach zu einer Art
histnrischen (irammatik unik'efitiltet, insofern er die Sprarhlunnen
und den Sprncbgebrauch der Gegenwart vergleichend bis ine (Jothische
624 Schmidt, Der Gottertünimel der Öevman«n. uipet. ▼. R.
xnräcklahrt und danias histwisch 7.11 b^ifründen aucht. odeo- dei
artigo Bemerkanfifeii frülierer Au8agen boriditiet und «ivänzt. Vo!
stSndigbeit hierin ist ullerdmgs — natnciitlicb was die Syn
betrifft — weder angeatrebt, iiucli eireicht. Verbeshwongen sind
besonders der I.ant- , Wurtbildaiigs- und Flexionslehre zngnt« ge-
kommen. G&nnne Iteobachtiingr de« clasBischen Spracbgebrancheo.
dessen Abweichungon vom gegenwärtigen u. A. baben ebenfalls d
Bucb erheblich rervoUkümumet. Desgleichen erhielt die Yersle
eine neue, der gei^onfrftrtigen Fort^chung närdigo Gestalt.
Dem Umfangö nach ist das Biicli trotz vieler Ändemngen
nur Oübedeutend vcrgr«^ßprt worden. So 7,flhlte die mir rorliegeode
21. AuQuge vom Juhre 18G8 486 SS., die ^'egenw&rtige (abgeseben
vom Wörtenerzeichnia) 494 SS. t>ankenswert sind wichtigere Lit*-
ratarangaben, und mm Schlüsse de» Werkes ein Anhang: Abvai-
chnngen in der officipüpn Srbreibnng der Wßrtor.
So reichem Inhalte gegenüber kann es nicht Aufgrabe dw
Ref. sein, einzelne Kleinigkeiten zn bemitngeln, die zumeist die
früheren Bearbeiter treffen and bei ementer Durchsicht in Wegfall
kommen werden. V«^l. z. B. einiges auf S. XXUI, XXIX. Daaselb«
gilt von offenbaren Druckfehlern ; «0 auf S. XXXI, XXXTTI, XXXI
XL (Anm.) u. ö.
Die Kinleitung (Bildnngegeschichte der deutschen Spracbe)
trifft der Vorwurf 7.n geringer Überarbeitung, da sie noch immer
viel zu viel ein Abries der LiteraturgeBchichte, woniger der Sprach-
geacbichte ist. und mehrfach mit Xiinien überladen erscheint. (S. XL
fehlt dagegen inerkwördigerweise MüUenhcifis Xame). Anderen Punkten
gegenüher verweis© ich anf iiieinp Besprechung von Lyons Hand-
buch der deutschen Sprache, II., im J.ihrgang 1887 dieser Zscbr^
S. 209 ff. Die Ausstattung dos Buches ist solid.
Wer diese Grammatik benutzen wird? Die Schule direct nicht
dafär ist das Lehrbuch zu grüß angelegt und in der neuen GeelaH
vielfach zn gelehrt. Auch von den sogenannten Gebildeten werden
sich nur wenige eingehend mit dem inhaltsreichen Buche befassen.
L. nennt es st'lbst (VoiTvort XV) einen Coninientar zu and
Grammatiken, und denkt vor allen an Lehrer, l'niversitfitsstndieren
und Schriftsttller, für welche Kreise es in der That ein trefflicbw
Nachschlage- iin<1 Xuchlesebuch bleiben wird.
'^
b« I
Der Götti?rliininioI tlar Germanen. Von Ferdiaand S c h m i d t
Wittenberg, Verlag vnn R. HerroRi- (ohne Angabe des Erseheinonge
jtthrem. kl. S. 132 S,^. Preis M. l-tiO.
Dies der deutschen .Tugend gewidmete BSchlein ist zwar mi
warmer vaterländischer Liebe nnd phantasievoller Hingebung gft-
srhrieben. gleichwohl nach mehr als einer Hinsicht uniulÄnglich.
Weniger will ich hier hervorheben, dass dem Verf. denn doch tiefer
eindringende nnd venrleichende Studien auf dem Gebiete der Mytho-
logie und der verwandten Wissenschaften fehlen und er nur wia
Sehmiät, Der Gotterhimmel der Germanen, angex. t. B. Lahmer^ 62fi
bekannten Werken nnd fber3«tzQRgeQ schöpft, ebenso will k)i dar-
ober hinireggeheD, dass 8. etj<'eDÜich nur die nordische M}ih(^oipe
der beiden Edden zuj^nde le^, ohne Edcksicfat anf hisUTiache Knt-
wickelnng nnd Stammesrerschicdcntieit, so dass Scheren MTorte
(Gesch. d. d. h'A. S. 9): „Ich kannte von der Bltff«rmaniMli«s
Mythologie ein viel effectv olleres Bild entwerfen, wenn ich mir nach
dem Vorgänge von IQopstock orliinbte, mit otneru Anurhronitmiu
Ton beinahe tausend Jahren das spftto isl&iidiflche Heidoothum ubne
Besinnen ins germanische Altertbnm zu versetzen" eich ancb geffeii
das vorliegende Bncb anwenden ließen. Wie gesagt, beidea nll nur
geätreilt werden, da der Verf. jn für dieJogeodt beiondin TÖr die
kindliche Jogend Bchreiben wollte. Aber auch bei dieser Voraiu-
8«UQDg bleibt n'>ch vieles xn wünschen nbrig. Bo mlRdfAllt inir xijt
allem das dnchgAngige Restrehen, mit der Krzählnng die lientnng
dee Hytfcns zn verbinden. Das mag noch angeben, wo ein Nutor-
mytbne ganz nrgozwangen erktärt werden kann (wie S. 51 fg.);
die ins Einzelne gebenden Dentungen aber, wie sie l'blimd, Rimrock
u. a. versuchten, welche nns trotz itlles Scbarfsinns nfler t.n gpiHtroich
and geeucht erscheinen, namentlich wo sie ios SittUcho hfntllHir-
spielen, diese den Kindern jederzeit zu bieten, war irewisi) verr^htt.
Dies geht, selbst wo es zntrifft, weit über den gf^istignn Horizont
der Jngend htnans, und wirkt durrh seine Abstnictinn nur ab-
schwächend und verwirrend, vollends wenn sich S. nicht einmal mit
einer m^tglichen Deutung begnügt; a. S. 38 Tg.
Die Auswahl ist im allgemeinen eine gute, doch manche wich-
tige Gttttergestalt hatte mehr ansgearbeiiet zn werden verdient.
Umifekehrt hütte so mancher Name^ als minder wertvoll ottd be-
kannt, Übergangen worden kdnnen.
Die Abtfaeilang in kleinere Abschnitte nnd deren Anr>rdnnng
ist mit einiL'eta Geschick verüncht. manch«<8 HChltvllt Mich lUdurnli
hAbsch zu gr^Uereu Gruppen, während freilich wieder '/.aitummun
gehfirigea störend anf^einaiidergoriBsen wird. VerwoiKiingen und «In
reichhaltigeres inhaltsvcn.eichuis könnten hier recht rfirdeni. IUI
spiete f&r die eben geni^ichten .\usstellQngen sind: Wodiiii, Zhi,
BrAgi Q. a. An gewagten Behauptungen fehlt es nicht.
Consoiinenz in der Walil nordischer oder donterhor TMltw-
namen, sowie in der Anfulirung heider habe ich nicht gMlBrulpit
Die DarsteilungK weise ist lebhaft, meist anüchaiilirh , doch ulArw
die massenhaften Citate. In diesem Fallo bftUe wenigHti<nt> Kl>f[i*liri-|i
öfter ein PUtzchen verdient. Mancher Gedanke ifft Ttlr klndMr fu
hoch oder sonstwie nnpassünJ (S. IH ff., 41 fg.); Heltiui rtnjuM »lan
dem Verf. anßerdem den Verwurl' der Gescjimacklnsigkult nisrliMl,
so 8. 11, :i2.
Am gelnngensten sind grCßore erz&lilende ParlUn: Donv,
Eiben, Swadilfari, Hunmerranb, die meisten bchluascaplUl.
Ein hübsches Titelbild, den GötterkCnig in mnri'rr VVufT>*iihwr
lichkeit darstelleud, wozu der Text auf 3. 50, bleiho nirhtun«ii»Ahi«l
SmtMhrin r. d. i§UtT. Ojna. I88S. VII. H«fl. 40
G26 Stuhrmxtm, 1dt:e o. HaQvtdianüit dNibtlnngen, uig.i. A-IOmt
Seite B;> Bt«ht die b«räc)itiKt« Form sähe = nah; Dnd-
fehler sind : SwaHdilfari (Inhaltsrerzeirhnis), länm (S, $6)
Die Ide« und die Hauptcharaktcrc der Nibelnagea. Vli j
Sttihrmann. Paderborn 1886 V. SchCnin^. 79 SS
Dieser Stadie ist lichoToUes Kindringfon, poetische AQflu«iiB{
und DarstelltuigsweiGo niclit abzusi>re<;ben, und sie därfl« dadoicti wü
anregend wirken, wenngleich eine FörderuoLc streng irisseosduft-
ticher Fragen nicht 7.u erwarten ist, wobi anch gar nicht ögicflid
beabsichtigt war.
Nach oaiör kurzoii Einleilung spricht S. zun&chst Ab« fr
Idee der Dichtung, die auvh er in deai Erfahrungssatze, das ilf
Freude Leid Tolge, erbliclrts eine Wahrheit, die nns ja in du TU
im ganzen I<iede oft und eindringlich durch AVori und Betspid x9-
geführt wird. Gewiesenhaft werden anch alle einschlägigen BeiA
stellen goeammeU.
Den grCißercn Theil der Schrift fällen wohlgelongene CharütK-
Zeichnungen der H^uptgestalten des Liede« aus
Der Standpunkt, den der Terf. einnimmt, ist im afigesMUt
der Lachmaiinisch«^ — wenigstens citiert er nach Lacbmaiu tnl
nimmt auch sonst wiederholt Uöcksicht auf dessen Unterescliiii;[*D
- — gleichwohl ist es das abgeschlossene Kpos. das ihn zo Mi*
Ergebnissen rührt; er sncht das Nibelungenlied ans siel) nlbn n
erklAren, er stellt sich auf den Ssthetischen Standpunkt dti Mnu
iledactors und des damaligen Lesepnhlirums, und renrendet AuittSk
unterschiedslos echte urd unerhte Strophrm, wobei er jedocli letiW*
durch Avn Druck kenntlich luaohc. Dass dadurch eine großer» Bb*
heiüichkeit and Abrundnug in die Dichtung kommt, dtft TW*
atchen und Persönliclikeiten — wie schon Uhland o. a. SfO^
haben — reicher ausgeschmückt werden krmnen, onierUegt ja ImiM
Zweifel, doch warum greift der Verf. bei solchen Absiebten Ei*^
lieber 7Ur Handschrift C, als der ausföhrlichsten and ästhi^^^
wertvollsten? nuisomehr, aJs S. in der Vorrede aosdr&oklicb «fcUi^
dass (kr Cnccrschicd der Handschriften and Ausgaben (ui ihn tü^
io Betracht komme.
Dass sich Anklänge un bekannte Darst^UoDgea findan»
der Verf. selbst zu; die benöticte Literatur dürfte mUig* 6:
nicht übersteigen. Meist wird mhd. citiert , wobei sieb m
Fehler eingeschlichen haben, z. B. 243. 4. 654. 3, 634. 4
Charakterbilder sind auf Grund von stets nachgewieseoeo Ktx^
lieiten ausgeführt, was zu billigen ist. Falsche Auffasnmg
Lücken begegnen selten, doch kfinntan Nacbtrftge geliefert«
z. B. bei Onnther. Erwünscht sind viele ZtuamaensteUungta
Tergleiriie, recht brauchbar mehrere äütbetiscbe Eritrteningen.
Darstellungsweise ist allgemein Terständlich , würdig, lebhaft,
befriedigt einen gebildeten Qeschmac-k , nur manchuiai ford«rt
Arndt, Fremdwörter in der Schnisprache, angex. t. Jt. Löhner. 627
zvr Kritik heraoE, so das VVort Jetztzeit (mehrmals), hfitte —
kaatn Zwock {S. 47), den ihr zwei Aare y.prkratzten (S. 53),
mit falschem Mnthe (S. 58). Copassend finde ich S. 56, Z. 9 t. a.
Gegen die Fremdwörter in der Schulsprache. Von Dr. Otto
Arndt. Paderborn 1886. F. Schoniniih. 8-5 ÖS.
Das Uflchlein inues als in seiner Art trefflicli bexoichoet
werden. Jeder, dem die Säubern])? und Beinhaltan^ unserer Spruche
am Herzen liegt, wird dem Verf. Dank wIs«aii, dass er nenerdini^
die AQbDorkfiamkeit auf dieses öobiet gelenkt bat. Mit Staonen
sieht man aus A.'s Schrift, wie üpjiig die Fremdwürtor gerado
in der Schultz wudiern. die K^^iss mit berufen w&re, diesem übel
kr&ftJE' zu steueru. Allerdings eines sei hier trotzdem hervor-
gehobsn: So lange die Fremdwörter einen so wesentticheii Bftstaod-
theil der gebl]deti>n Ansdrncksweise ausmachen — ein Umstand,
mit dem man rechnen mut>s, so sehr man ihn beklagen mag —
niii88 anch die Schule deren Konntnis — wenn auch in zweiter
Linie — Tormittolrr Eine Bessemng ist ja hier wie in allen ähn-
lichen Fällen nur ^'hdz allitiäblich zu erwarUin , uud Vorsicht and
Geduld durcliiius ffebuten. Auch K^K^^n die Anffas^sung miigs ich mich
wenden, die der Vorf. der Aufnahme zahlreicher PreindwCrter in den
Begelbüchern und 'iVArten'erzeichnissen fflr die Kechtschreibnng
nnterlegt, daes hiedurch die Fremdwörter ^amtlich als berechtigte
Bestandtheile unserer Spruche angesehen' würden (S. 23 fg.) Das
\'r>rterverzeichniB wili einlacli die Schreibweise der üblichsten hieher
gehi^rigen Wrjrter dem Srhöler hei-anntgeben, da sie ihm doch noch
lange Zeit auf Schritt nnd Tritt begegnen worden, mag er sie nnn
selbst gebrandien oder nicht.
Im äbrigen wird man schwerlich gegen A. etwas Wesent-
licbes einwenden k/^nnen. Die gesammelten und geordneten Bei-
spiele sind oft erdrückend, seine Ueweisgrfinde zumeist schlagend,
bwtlLrken den Mitetreleinden noch mehr iiL seiner Überzeugung und
werden viele zum Hello der Sache neu gewiimen. Ganz wird man
mit dem Verf. darin äberelnstiuimen , wenn er es zur wirksamen
VekAmpfuug des Kremdw^irterunwegeiiH für nOthig hält, dass die
L'nterricht«bfhArden selbst ihren mächtigen Rinftnss hier geltend
machen, und dioFjirhgenofwen für jede WiKsenschaft die Verdeutßchung
in die Hand nehint-n, um Unherufeuo aby-uwahrcii.
Die einscblSgigcn Arbeiten werden wiederholt beraDgezogen;
8. 5 ist XQ I^en : Holzer statt Hölzer,
DftSB es der Verf. bei allem gerechten Eifer an Mäßigung
und Besonnenheit nicht fehlen läset, zeigt eich wiederholt, und
erhöht die Beweiskraft des Werkehers.
Kremsier.
Dr. ß. LOhner.
40«
HvUamer, Eiigliücbes Lesebucb, angea. t. Xj
Holzamcr Josef. Dr., Englisches Lesebuch. 2.AdLPn(t:
bei Ignax Fuclui, Sll> S.
H.'s Lesebadi ist zum Gebrauch« in Mitt«l9cbal«n bactiiik
Der Verfasser war, wie er in dnr Vorrede erirähnt. tot alWsi
etrebt, den durch die h. MinisUrlalverordnung vom 15. April 1?
Z. 6607, gestellten Anfordemiigcn gerecht zu werden. Diuiitiha
jedoch nicht vollätÄndig golongi-n. Eiu HuupUiachtheil des Badm
ddrftc der seiß. da&s sich H. Kuventg sn die in den .Ititttrt]cti<<iia*
sofgestellten Normen gehalten hat. H. bietet nämlich die Tidt
ohne jedwede erläuternde Anmorkung und begrflndot dies io dwT«-
rede rolirendermaßen : „Ich hnbe dem Bache keine Anmerkun
beigerägt. Auf Grund der Erfahrungen einer nahezu drei£ig}ttTtfti.
der englischen Sprache ausschließlich genidmeten LehrthU^
habe ich mich für die Weglassuog solcher Bebelfe um so GAr
entschlßsaeii. alfi die oben citierte h. Verordnung Türlangt. imiM
Lehrer die Schüler auf die Schwierigkeiten der zu lesenden Stwii
vorher anlmerkcam mache und dieselben erklÄre". Die „Iniuw-
tkmoR" jedoch sagen ausdnlckücb : „Das v.u Trfthlendu L««b«4
branclit nicht mit einem Vncabulariom vorsehen zu sein. ... \tii**
ist es zur£rm9glichung einer fruchtbringenden blat-
liclieu Präparatinn sehr zweckmftfiig, diiss es eintn
in ]i hraseologittL-lior und syntaktischer Hinsicht erllt-
terten Text biete, weil dieser Schfllem, die noch nicht nüdfoi
Studium der Syntax beschäftigt und im Voc^bolar unsicher nst
erfahruiigsraftOig vielfach solche Schwierigkeiten bietet, di^ S)fl>
nicht mit dem WOrterbuctie allein beheben lassen"').
Wie verhiUt es sicL mit der Auswahl der Autoren? K»wU»
besser gewesen, wenn sich H. auf einen kleinen Kreis anerk^iuiW
Werke beschrfinkt hätte, niu dieselben eingehender und naclinnin
verschiedenartige reo Gesichts|mrikten behandeln za kiJunfin. Audi
machen die „Instructionen" jene Autoren namhaft, auf welche JisOpt-
Sächlich das Augenmerk gerichtet werden soll; es sind dlae ('
Prosaikern : Addison, Bancroft Bnrke, Dickens, Fox, Gibbon. G«***
sroith, Hume, Irving. Johnson, Cfa. Lamb, Hacaulay. Pitt. PnicA
Robertson, Scott und Steele ; von Dichtem: Byron. CampbeO, C«U-
ridge. Moore, Pope. Scott, Shakespeare und Southey. Nun sifrf ^
in H.'s Lesebuch Baricroft. Bnrke, Poi, Gibbon, Home, Johw*
Prescolt, Robertson und Steele bloß durch je ein — mituoiarT«*
geringfügiges — Lesestdck vertreten. Goldsmiih gar nur durch**'
kleine Anecdote, obzwar ihn sein gesunder Hniaor und seine •W^*"^
Diction zur Jugendlectäre ganz besonderv empfehlen. Dagegen b«W
H. ßruchhtücko aus minder bedeutenden Autoren, wie x.A.tAilc'^
(y.wei), Andubon, Chambers (zwei), W. F. Collier, Diion, Dob***
Fronde, Gleig, ILill, Uelps, Howitt, JobnsLon. Kane, Lingird (t^*'
') Mittl«nreile bit der Verf. in einer Prognmmiu'bdt rtdit^^
dicjjone Erläuterungen lu oliigem Lesebnehe verOffentUchL Der E^*"
^Hii
Hohamcr, Englisches Lesebacb, ftiiges. r. J. BaudiiKh. 639
Lyell, Mac Farl&ne, Marryat, Mitchell, Morgan, Mjer. D. Webster.
Whatele;, White. Willii^, Wiläuu u. b. m. Reiiiuhe dasselbe Mies*
rerbälUiifl flndet eich aoch im poetisclien Theile ; denn Gold-
gmitb, Milinn nnd Sheller sind nnr dnrrh je ein Gedicht, belieb.
Bnicbstäck vertTotCD; Campbell, Pope, .Shakespeare, Sootbey and
Wordsworth durch je zwei ; hingegen finden wir Gedichte von Eüza
C<H>k, Coniwall (7.wei), Felicia Hemans (vier), Hood. Lvte. Mauser,
Shecki arg. Ch. Swain, E. White (drei) q. a. m. Ancli »ind von H.
die ep'schen Gedichte zu wenig berückttirbtigt worden; Scenen eine«
Dramas von Shakespeare mangeln gflnzlich. Der Gmstand, daEs in
H.'fl Lesebuch das 48. Lese&töck fehlt (auf das 47. folgt nfttolicfa
g-Ieicb das 49), sowie die Incorreclheiten deä Textes la«f>en auf
einijj^e H:)8t hei der AbfaDüiiiig desfelhen schließen. Der erste Tbeil
(Narrative Pieoes) ift wohl der schwächBte; denn manrbe der daselbst
enthaltenen Arecdoteti eiit«prechen dem geistigen Kivean. das mau
hei Schülern der sechsten Classe roraassotzen kann ood muss, nar
wenig. ÄDfitOßig ist der Inlialt der 26. („Unseres SchnlmeifterB
SoherK") durch folgende Stellen: „He (nSmlich der Schallehrer)
then adjosted his omincuH-lwking spectaclpg". — „Theo, npening
hie nijfai'ioun nitnitfif he thrnst in thf» mysterioiiB kernel, ground it
vigoroasly hettctfn hi» ttro strung ty^ics of tetth^ and 8W.illowed it".
— „S. 126: „There appeared the personal channe of htr (Mrs.
Fitüierbert) to tchont the heir of thf throne had in secret piitfhied
hiafaith".
Wie schon früher erwähnt, Iftidet der Teit unter einer be-
trficIiUirhen Anzahl von Drurkfehlem D;iß lulireudo Verzeichnis
derselben macht natürlich nuf VuIlhtäiidiKkcit keinen Aui^prucb:
havings aved (Imviiig 8aved) S. 11, Z. 0 v. v. ; Buret tba S. 84,
Z. 20; Fennimore S. 27; imniuiice S. 78. Z. 24; deel (deed)
S. 78, Z. 82; Caewar S. HO, Z. 22; goods (gcwis) S. 80. Z. 27;
prooperens S. HO, Z. 17; mark« S. 101. Z. H; ininircnd S. 106,
2. 1; terible S. Ifi6, Z. 10 t. u.: hed (hnd) S. 112, Z. 5 v, u.:
over conßdence (Bindestrirh fehlt) S. 117. Z. 10: Alies S. 117.
Z. 1 V. n.: Smollet (SmoUctt) S. 123 und 312: Tvranv S. 125,
Z. R; QufnS. 131. Z, 26; Adoul f Almut) S. ] 32. 7. Vi ; ShHkupeare
S. 132, /. I V. Q. (hoiikI hat n.^inlirh d;i8 hclrf^ffetidH LeneKtQck
stets die Schreibnng Shakespeare; unigekelirt flnden wir auf S. 313
im Inhaltsverzeichnisse die Schreibung Shakespeare, während das
dazu gehörige Leffestäck blojl jene: Shakspeare kemit). Antony
(AnUiony) S. 133, Z. 18 v, n., S. A. Brwoke (A. S, Bnwke, nämlich
= Aagustus Stopford Urookel K. V\h und :il2: StagjTite S. 135,
Z, 2t r. u. wjire mit i zw sffirf^ihpit, vgl. ^ray ijxVfj^N oxiilation
oud oiidlse hingfgrr sollten auf S. 145, Z. 14 v. n. mit y ge-
schrieben werden, vgl. ö|i'v5 S. 136. Z. 24 ist the zu streichen;
ßoviatia Gigantica S. 144, Z. 7 v. u. soll vielleicht hovista gi-
{^ntea heißen ; caotchouc (eaoutchDUc) S. 145, Z. 17; weck (week)
S. 149. Z. 20; rtinipuinptiitn S. 14?. Z. 21 ; good-momiug S, I.'i9,
Jlrichfi, Die Grundlagva der AnUunctik, angex. t. J. Kessler.
Z. 7 T. n. (ohne Bindestrich); stanger (stranger) S. 163, Z. S4:
tiot (?) 8. 1G7, Z. 9 T. Q.; li^s (He) S. 171, Z. 11; open-boQse
8. 174. Z. 26 (ohne Bindestrich); in good-hnmour S. 179, Z. 25
(obna Blndostricii); aalon de rec«ption frt^eption) S. 191. Z. 10
V. Q. ; Bping (spring) S. 202, Z. 10; hapen S. 208. Z. 21; yon
{ym) S. 220, Z. 12 t. u.; no (so) S. 225, Z. 18; It (11) 8. 227,
Z. fl; depature S. 229, Z. f. v. n.; a noWe a popm S. 233, Z. 3
(MilwiHJt^r SS noble & poeni oder a noble poein); wlio (wlien) 8. 244,
Z. 23; dsB zwoite likf" ift zu streichen aor S, 245, Z. 16 t. n.;
Rf«. («ff».) S. 246. Z. 24; niilles (mlle») S. 2fi5, Z. 12; die (did)
B. 25«), Z. 15: das /weite not ist y.n entfenien auf 6. 255, Z. 16
?. u. ; neigb'ring (reighb'ring:) S. 256, Z. 3 v. ti. ; Ir (its) S. 259,
Z. 2 V. u.; thorpo (thorp) S. 260, Z. 16; cffects (effects) S. 263,
Z. 11 V. n.; ot (of) S. 266, Z. 9; ffood.niglit S. 267, Z. 4 v. n.
(ohne Biiideatiicb); Qod save King [God sare the Eing) S. 268,
Z. 17; weant (went) S. 269, Z. 16 v. u.; carrolled S. 272, Z. 9,
T. n.i carressed S. 272. Z. S v. n. ; Statt My brother was forced
to go muss es auf S. 276, Z. 15 heißen My brother John was
forced to go; 8. 2H5, Z- 6 v. u. ist das zweito head zu elimi-
mtuieren; Ang (And) 8. 2R8, Z. 10 v. n.; toil' moag (toU 'oiong)
S. 298, Z. 14 T. n.: lüiij^ht-erraud (erraut) S. 300, Z. 6; fierter
(flercer) 8. 302, Z. 17; oeaae S. 308, Z. 17; Were that last words
S. 304. Z. 14; TwHS S. 306, Z. 25; degress (degnses) S. 308,
Z. 12 T. u.
Marbarg a. D. Dr. Jnlins Bandiscb.
Die GrundlagoTi der Aritlimfftik unter Kinffihrnng formaler Zahl-
begriffe ron Dr. Otto Kt'ichel. I- Theil. Natürliche, alcölirainch«,
trebrochene Zahlen- Berlin 1886. Haudo- u. Spi'injr'sclio Bacbliandlung
(F. Weidlingt.
Je<ier gewissenhalte Lehrer wird wohl die Schwierigkeiten
gofählt hüben , welche in der Aofgabo liegen, in den heran-
reifenden Scliäloni nach einer dent>elt)en ungewohnten streng wissen*
sehalllichcn Mothod« eine gröndJiche AufTaHsung der fandamentalen
BegritT« der Algebra anzubahnen, l'nd doch ist dieselbe ans mehr
ais einem (inindo für dieselben ncthwendig, Da die betrefTonden
Krflrtemngwi, wenn sie nicht durch Trockenheit den Schüler «b-
stoOen sollen, mit äuL^erater Schärfe und Qründlichkeit auch Kio-
fachheit und Übersicht verbinden müssen, damit der innere Zosain-
menhang stet« lebendig horrortrcte, so ist ein derartiger Ut«ra-
riscbor Versuch des Autors gewiss anerkennenswert.
Id dem vorliegenden zwei Bogen starlten Büchlein entwickelt
er vor allem so einfach und gründlich als möglich den Begiiff dar
Einheit, der unbenuanten und benannten natürlichen Zahlen.
Da8R der Verf. nai-h der streng logischen Durchführnng des
Begriffes der natilrüchen Zahlen gerade das dekadische Zahlen-
J
»
%d, Erster Cdtsos der Planimetri«, angez. t. J. KegaUr. 631
8fj8tem so voit bevorzug:!, dass er sagt: „Der Wert eines Zahl-
leichens heißt eine dekadische Zahl** — Seite 0 unten — , wflro
ffolil nicht nothwendii^. Vielmehr wäre es ^nt, am die spätere Ads-
debituig des Zabtbe^iffeB nicht zo beBchränken. die BemerkaD^
vielleicht so zn machen : Den Wert einer Zahl dnicken wir „g e-
wOhnlich" darch eine dekadische 'Aah\ ans. Es re^ auch den
Schüler gewiss lebhaft an, w^nn er vernimmt, dase ob ja nicht
uothwendl^ ist, duss der Wert der natürlichen Zahlen bloQ darch
die (gewöhnlichen dekadischen Zahlen ausg'edräckt wird.
Besonders anregend sind die S§. 8, 9, 11, betreffend die
Svbtraction and Division: überhaupt ist es ein glücklicher Gritf,
verftle lebend und übersichtlich iu zwei Spalten per Seite die analoge
Operation zu behandeln.
Durch seine Tpndonx als Hilfahnrh ist das vurlie^eiHk Opoa
gewiss sehr enipfe)ilenswert und wird dem denkenden Lehrer und
Schüler ein Torz-Ögliches SnbBtrat bieten, eine „einheitliche, streng*'
und auch schnlmAGige Behandlnng der gmndl^enden Begriffe der
Arithmetik" durch «.uführen.
Erster Cursus der Planimetrie von Dr. August Wiesand. Drei-
sebnte TvrheisBerte Amfl. HalK 1886- Schmidt. Mit 102 HoIzschDitten.
Seche Bogen. I'rt'iB 1 Mnrk.
Der Wert der Wiogand'schen Kmanatlonen braucht wolil nicht
mehr in den Kreiden von Schulmilnnem besonders betont zu werde».
Die vorliegende dreizehnte Auflage des rorzügürhen Werkes enthält
die fundamentalsten Lehrsätze der Planimetrie in einer Form, die
gelbst srhwflfhor veranlagten Schülern ein gründliches Verständnis
ermöglicht.
Gegen die frühere, insbesondere die 10. Auflage erscheint 9»
als uine gewiss glückliche Ändening, dass die eingehende Behand-
lung des Messtisuhe«, der ICrau lisch eiha and des Winkelspi^nls
weggefallen ist.
Ks wird kanm dem einen oder dem anderen Lehrer d^r Geo-
metrie mßglicli sein, für ein klares und ffrilndlicbee Verständnis
dieur, D&nientllch für die Fvldmessung wichtigen physikalischen
Apparate aof dieser Stufe boj aoinen Schülern den eutäprefhendeii
Boden la finden, und es wäre zu fürchten, dass die Arbeit
hier geradezu in Spielerei ausarte und df^r Scliuler für die fol-
genden streng logisch geordneten Lehrsätze weder den genügenden
Krnst, noch die hinreichende Zeit behielte.
DiLfür bietet in ebeni'iUIs sehr glücklicher Weise der Anhang
auf er der tüchtigen Hekatombe von Übirngt^aufiraben noch ein
Beispiel einer methodisch gründlich durch u;earbeiti^ten Construction,
die namentlich zTir DiscipÜn geo metrischen Denkens bestens bei-
tragen wird.
Hiemiit sei das durchgereifte Werk allen Fnchmännem bestens
empfohlen.
ß3S Wrobel, Leitfaden der Stereometrie, ug«. t. J. Ö. Fb/lniM
Lehrbuch der Mathematik for hch«R Sehuleo von K QiMUft,
Ster(.><)raL>triv und Trigonomctm- BeiÜn 1866. Weidnmon'idK ftieb-
handlung, Preis 1 Mark.
I>cr Aut(»r befleißt sich in seinem 4'/,^ Bo^en stariEin!^
bacbe der niOiflichsten Körze und Prücieion und rtelU bwwtai
den strengen ZuBummeiibau^ und die erschöpfende Behuidliaf to
Stoffes in den Vordergrund.
Frellicli dürfto die Darcliföhrnng' gewisssT Partien, t^/ttm
Kdor'scben Lehrsatzes (S. 24), die Identißcienuig der %KTwliim uf
regehnäßigon Pyramide [S. 20) nicht allseitig zusagen. Acrb 9
der Trigonometrie wird die KliminiitiDn der Begriffe Seruiti' sirf
Cosecante vtelleicbt Anstofi erregen.
Db88 der Verf. die ephfijische Trigonometrie aof drei Sii;
erledigt hat, \»i damit ganz wohl zu moÜTieren, das8 es sdhn
hOhuren Schulen kaum mügüch ^ein wird, in diesem GegoutaDlt
aber die fundami^ntalen Aufl^lsangsföne hinauszukommen und du-
halb hierin die Kfln,e das Beste ist
lu dem ganzen Büchlein tritt das Streben berror, to^jrliflifl
mit dem Kanme 7.u sparen; es Igt deshalb ancb ron in 4«
Text gedruckten Illustrationen abgesehen nnd sind dieeelbeo il
vier Tafeln vereinigt worden. Leider treten bei der Knappheil d«
Volums die Aofgaben, welche den Schüler besonders anregen, »um
derselbe den tliooreti sehen Lehrstuff scliulmätig durchgeuoinmea ftil
sebr in den HintiTgrund.
'l\x empfehlen ist das Büchlein jedoch beaonderib . woan m
sich um strenge, einlache und künse Absolviening oder W;tJ»r.
holaug des stereometriHchen nnd trigonometrischen LebrstofÜM biUil<U-
Wien. J. KetsUr.
Leitfaden
der Stereometrie nebst 134 Cbungsatilj^aheß. im
Gcbrnncbfi an bübüiren Lehninst<en bearbmtot von ]}r. E. Wiolit-
.4
I
GvuiniisiaUehrer in Kostock. Rostock 1886. Wilh. Werther» V«
Preis I Mk. 3.i I'f.
In diesem Lebrbuche der Stereometrie, trelches in erster
für G}'nmuäicu licstimmt ii>t. tritt uns die genetiscJie Beliandlng
Lehrstoffes, welche contieqoent eingehalten wird, ent^gvn; betamil
ist dieüe ^feUiode jene, welche bekanntennafian beim CntWTt^'T
den grölSteii Vortheil bietet und demselben eine scbarf abgvgiv^^
Bahn zuweist. Ks finden sich in dem Torlidgenden Boche '^^
zablreiche Übnngsanfgaben, welche in einem Anhange ireaami:'^
und mit Kcsultjiten versehen wurden. Die Kintheilnng de« U^^
Stoffes ist üborsicbtlicb; zon&cbst worden die Wecbfitlbexiehuu^P
der geraden Linien und Ebenen und der Ebenen oDteramaidir
Erwftgung gezogen. NaturgomäO reibt sieb an diesen Ahschnitl ^
Iiehre von den KGrpere^ken an. Darauf folgt die Theorie der Eür^^
im allgemeinen, die Theorie der regulAren Kfirper nnd dor gewöl^
Müller, Unterr. In der element- Mathematik, ang. t. J. G. WaüeHtin. 033
lieb in Betrachtimg goiogenen (Prisma. Gelinder» Pyramide. Kegel
ond Kugel) im beeonderea. — Als recht zweckmäßig mase der Um-
Ebind bezeichiiel Verden, das» der Verl. Jeden der leUterv ahnten
Ki^rper Toltst&ndig eri^rt^rt. ako auch deesen Camplaaaüon tind
Cnbatar Im engen AnschlosAe an die allgemeinen Eigenscbaften des
KOrpers darstellt; dadarch erreiclit der Autor, dass der !>>ctvül6r
mOglicbst bald zum Auflösen von ßechnnngsaaTgabei) kommt, welche
in den Anwondangen der Stereometrie die Hauptrolle spielen. ^ Die
beim stercoinetri^clien l'nten-iolite leider sehr oft vernacblftfisiglen
Probleme der Berechnnng der FlächenK-inkoI der regnlfiren Polyeder,
sowie der Bestimmung der Oberfl&cbe und des Inhaltes der letzt-
genannten Gebilde, bei velctien der Schüler die erworbenen trigono-
metriachen Kenntnisse zur Aiiwendaiig bringen muss, warden vom
Aotor in gebärender Weise berücksichtigt, vie denn überhaupt das
Bach dnrchwek'S den Eindmck macht, dass der Verf. desselben die
Bedörrnieso des Unterrichtes wolil zn ervägen und in dem Gebo-
tenen den goldenen Mittc)wt>g einrahalton versteht.
Im einzelnen erlanbt Rtch der Kef. nnch ToU'ande llemt^rkurgcn:
Der Enler'sche Polredersatz ist in flbersiclitlichf-r Werpe deriirt dedn-
eiert worden, dass eine FlAche des Pnlyeders nach der anderen /.nni
Wegfall gebmcht «mde.— Dpr..firandfatv," vonCavalleri ist nicht
mit genügender Schärfe dnrtce stellt norden: die hier gegeben«
Darlegung deeselben eignet Bich vielleicht für den elementaren Unter-
richt, wie er In den Unterdaesen der Miltelschnlen gepflegt wird,
nicht über für die wiseenschaftlicbe Behandlung der Ste-
reometrie. — Daf) PriHmatoid als einen speciellen Fall des Obelisk«!
zn betrachten, li.Mt Ref. nicht für passend. Düb Gegentheil würde
eher zutroffend sein. — Pie Kr'irtemnif der Oberflächen- und Volnras-
bestinimiirg von Kflrpem, welche Jnrrh Hotatinn um eine Achse
entstehen, bfitte nicht wegbleiben sollen; die für die Kugel uns der-
artigen Betrachtungen sich ergebenden S»t7P gestatten dann eine
einheitliche Deduction. — Was die anhangsweise gegebenen Auf-
gaben und Lehrtifttr.e betrifft, so eind diesalben als jnstructiv zu
bezeichnen. An dieser stelle wurde auch des Theorems von Ouldin
Erwähnung gethan. — Für den Unterricht wird sich das viirliegende
Buch recht gut eignen: insbesonders die enge Verbindung der
Trigonometrie und Stereometrie, welche wir in den letzten
Tbeilen des Buches antreffen, wird die Uenut:'.nng desselben im
Unterrichte der obemten Hittelschnlclasse geeignet erscheinen lassen.
Leitt'adeD zuna Unterrichte in der clomentaicn Mathematik
mit einer .Sammlung von Aiilgahen von lUmiann Mnller,
kgl. Gymna^ialprofeBjior a. Ü. Neunte Auflage des Dr. Georg Mayer"-
»eben Leitfadens. MOucheii It'Si'.I, J. Ündauer.
Dieser Leitfaden nuil'a«st die allgemeine Arithmetik, die Plani-
ie, Stereometrie, die obeno und sphärische Trigonometrie. In
634 Müller, Uoterr. in der Clement Mathematik, aog. r. J, 0. Wallmtm.
der Arithmetik findet Bef. dia Bmchlebre in der denkhir ktniMr-
licbstcn Woise bearbeitet; es bstte derselben, ebenso wi« }air te
Decimalbröcho eine pingelieniie KrCrternnff Entbeil Verden «fl*
Nicht über&ichtlicb ist die Theorie der ponodischen Decimilbnäi
dargeüt^ltt. — Dass sich für die Ttieilbarkoit dorcli 7 kein «
fache Regel aol'stellen lässt. ist nicht richtig. — Die Lehn
den Burdiscben Binomen biltte eine einfache Erörterung crMma
sollen. — Der Hinvei« anf die früheren Sätze bei der Dtdodm
eines Beweises ist höchst angeschickt gemacht, ond diit M
mid Weise desselben kann nnr zn Zneideutigheiten Tonnltt-
anng geben. — Zn wenig scharf tritt der ['nterschied iitipcb«
theUen und messen her\-i}r; demzufolge ist ancb der Begrilf liis
Propurtion in goiw luixnreich ender Weise gegeben wurden. - W
der AutlOstuig von quadratischen Gleichungen ist die SabstitntioD»-.
die F.rc'Anirnn^'.'«- nnd die Zerfftl längs meth od e dnrchgeffibtt -
Wenn man diu Anwendung des binomischen I^hrsatxes m B»>
stinimnng von Wnrzelii lehrt, so mnss die Qiltigkeit des «nte«
[flr gebrochene Exponenten erwiesen werden. Das aber WahntUi-
Uchkeit Gebotene hätte lieher wegbleiben l^Cnnen: in discr W
Bchrünkion Ausführnng leistet es keinerlei Dienst«. — Db te
Bache angehlngte Aufgaben Sammlung wird Manchem wUlkaauM
sein ; sie entschuldigt einigerniaC-en für die furmelle und ndüAi
Unrollkonimenbeit den theoretischen Theiles-
Glücklicher ist der Verfasser iiei der DeurbeitanEr d« f*
metrischen Theiles d«r Etenientanuathematik geweioo; aü-r! :.
gibt auch dieser zu mancherlei Bedenken Veranlassung'. Suu h
„verschränkten Winkel" hätte passender der Ansdnick .^
winke!'* gewählt werden können. — Der Lehrsatz ton Pa^p
hätte durch oine Figur illnstriert worden soUon. — S. 26
das Eingehen auf commensurnUle and incominansar&kl)
OrOCen, welches bei einem wissenscbaftlicb geleiteten CntarridtU
nicht fehlen darf, vermisßt. Dass bei Nichtbeachtung der bi^tt^
hörigen Erörtemngon die gan7.e Lehre ron der Proportionilittt ^
Strecken und der Ähnlicbkoit der Dreiecke auf sdiwachw B«»*»
steht, ist bogreiflich. — Die S<^tze vom Zchnecke und i« KiS*'
nannte „goldene Schnitt*' sind bei ConairacUüiisaurgab« ^
wichtig, dass man ihrer nicht entrathen kann. — Kiemlidi 9^
tBt die rechnende Geometrie, spectell die Cjkloroetrie bebaD^"^
Die räumliche Geometrie ist zweckent«precb«xid ^
arbeitet worden; aber auch hier ist der rechnende Theil "iws*^^
in den Hintergrand getreten; die consoqaente Dorcbführanf ~^
Cavulieri'scben Theoreme« bei der Bestimmung der Volnmin» _°\,
EOrper hätte die letztere äbersichtlicher und strenger gwt^g*.
Ebenso wäre die Remnziehnng mehrerer Beispiele in dii
der Stereometrie erwünscht goveaen.
Die Goniometrie, welche nun folgt, ist in geloß^
Welse darchgeföbrt worden; sweckm&Oig erweist e« sidi
^Oauss, Hanptoitie der Elfmentamialbeniatik. ang. t. </. G. Wallentin. BSR
Unterricbt« in diesem Theile der Geometrie, die graphische Dar-
stelltuig der goniometri sehen Functionen vorzunehmen, velche vir
hivr vennissen. Die DodQCtion der An&drückd Co8(ma) and SiD(iiia),
ebenso die Beihen für den Sinas und CosIdqb aas diesen Aasdrücheii,
dArl'ten in den höheren Classen der Mittelsctialen kaain zu umgehen
sein; in der in dem Bache gegebenen Form wird sie d^m Schäler
anch keinerlei Schwierigkeiten bereiten. — An die Darstellnng der
Gnindforraeln äer ebenen Trigonometrie reihen sich die wesent-
lichsten Sätze der sphärischen Trlgonometa-ie, welche in recht klarer
Weise abgeleitet werden; in Verbindong mit den im Anhange ge-
gebenen Aufgaben wird dieser TheiJ dem Unterrichte recht gut zd-
gmnde gelegt werden kJ^nnen, wie denn dberhaapt die schweren
MftDgel , welche Kef. bei Bcsprechnng des arithmetischen Lehr-
Bioßes hervorheben mosste . glücklicb erweise im LehrpensDu der
Geometrie nicht anzutreffen sind. Bezüglich der im allgemeinen gut
assgew&hlten Aufgaben hfltte Kef. nur den Wunsch auszusprechen,
das« eine grOflere Anzahl derselben der Verbindung der Stereometrie
nnil Trigonometrie hStte gewidmet werden sollen; die Körperlehre
bietet eine passende Gelegenlieit, sowohl die Theoreme der ebeneDi
als auch jene der spliarischen Trigonnmetrio einznöbea. Die
Isiztgenauntti DiBcipIin ist in sacbgcmriQer Weise dort zur Anwen-
dung gelangt, wo es sich um LOsuiig von Problemen der mathe*
matischea Geographie und Astmimmie handelt. Sollte sich der Ver-
fasser oDtschließen kJ^nnen, den arithmetischen Theil seines Lehr-
baches gründlich , den |>luQi metrischen theilwoise auiznarbeiten , so
wird er ein Lehrbuch schaETen. das »ich beim t'nlerrtchte uÜtzlidi
erweisen und sicherlich tnehr Freunde als in der gegenwärtigen
Form gewinnen wird.
Die Uauptdätze dor Rlomcntarmathcniatik. Zam Gebrauche an
höhereo Lehranstalten. Bearbeitet Ton A. F. G. Th. (iaass, Pro-
fessor am Ojinnaiduin ta Bunzliu. I. Tbeil: Aritbmvtik und Plaai-
Imetrie. Mit 130 in don Text woacdruckten HoIischnUten. *2. verb.
Aofl. Fr. 2Mk. 7.^Pf. - 2. Theil: Stereo m.:trjc und 'l'ri^'onömetrie.
Mit 58 in den Toxt eingedruckten Hol2srhmtt<?n. 2. rcrb. Aufl. Pr
iMk. -lOPf. BuniUj 186^. Vurlag vun G. Krcueclimer.
In der Arithmetik findet der Ref. das dürftige Kingehen in
!e Gesetze des praktisrhen Kechnens beklagenswert: mit der An-
gabe der allgemeinen Theoreme ist nicht gedient. So, um nur einiger
Beispiele Erwfthnnng zu thnn, ist die Theorie der Correctur-
rechnung in der Lehre von den DecimalbriSchen nnzareichend;
dasselbe ist bezüglich der AuBziohung der Qnadrat- und Kubik-
wurzel ans speciellcn Zahlen, ferner bezfigüch des logarithmi sehen
Bechoens zu bemt'rken. Die Einführung der partes proportionales
in die logurithuiischi'U Tal'f^ln muss %'ür dein Schüler gerechtfertigt
werden; er muss t'cirner imstanile sein ciuen Logarithmus nach
tlenientaren Methoden ohne Tafel za dnden ; d(»ch hierzu fehlen
630 Gauss, HsuptsAtze der £ lerne otarmatlieioatik, aog. t. J. O. Wü
iSOI
ma-
dnrchvega die «ntsprech enden Anleitoogen. — Die Angabe dir
Metbotlen zur LOtniiig- der Gleicliungeii mit mehreren l'nbebuiotfin
wAre einer Erläoterung beddrftiu:. Dns aber die AnHOsnng Ton
Gldictinngen zweiten Grades mit zwei Unbekannten Gesai^t« tet ü)
der gegebenen Form gani nnztireicbend. Die goniometriscbe Ai
lÖBung der quadratischen GleicbnDgen mit einer Cnbekasnien b&t
besser in der Trig'onoinetric absolviert werden sollen. Wenn gch(
der Moivre'scbe Lehrsatz durchgeuommen wird, so würde sich deesoi
Deduction ini Ausohlusü au die Binom iairormel enipreblen. Die ima-
ginären Zablen werden an keiner Stelle im ZttsaniuieiihiUigc be-
bandelt. — Das Zeicben für Logarltbmtis ist sonderbar tmd
KwecJcmAßig.
Trefflich ansp^itnbrt ist die Geometrie der Ebene. Hie-
bei sind die Fnndamentalsätze der neueren Geometrie anrgeaommeD
worden. Die conatruftive Geometrie, sowie der rechnende Tbeil der-
selben sind aber ftnßerst stiefmütterlich bebandelt wie denn übw-
faanpt der Mitngel an jeglicher Aafgahe sich recht fählbar maebt^J
Ziemlich bescheiden ist das, was In der Stereometrie 0^M,
den einleitenden Sätzen über die gegenseitige Lage einer Geraden
und einer Ebene oder zwei Ebenen gesagt ist; gar nicht wnrdeo
— nrd das ist wohl die schwerste Anklage, welche Ref. gegen
diesen Theil erheben miiss — die SÄt7,B Aber die knrperliobe
Ecke berücksichtigt. Dass der Verf. der SphSrlk so viel Raom
widmet, wie es hier geschehen ist, scheint darc[< keine didaktische
Maßnahmen gerechtfertigt zu sein. Die Cnbatar der Pjramiile,
ebenso jene derKngel darf angesichts der Wichtigkeit diese« Themas
für den Unterricht nicht in einer so schwprßlligen ^^me vor aich_
gehen, wie es hier geschehen ist.
In der Goniometrie darf statt 360" nur dann 2sr geset
werden, wenn die entsprechende Mefisang eines Winkels im vorhinein
anis genaueste eri^rtt^rt wurde, was aber nicht geschehen ist. Die
sphärische Trigonometrie Ist in einer den Zwecken des UnterrichtM
entsprechenden Weise behandelt Xnr vermissen wir auch in diesem
Theiie eine wenn auch nur kleine Auswahl von Aufgaben, die sidi
sehr nützticli erwiesen hätten; denn jeder Lehrer weiA zar Genüg«,
dass die AndCsung eines sphärischen Dreieckes von jenem, der
den theoretischen Setzen vertrant ist, nicht immer in oorrecter od
zweck mflßiger Weise volhügen wird, waiia beim Unterrichte uicbf
Musterbeispiele durchgerechnet worden.
Wien. Dr. J, 0. Wallentin.
5tlW
Ulf»,
odflB
ich^^
Neuere pädagogische Literatur.
(Schlnu TOD Seite ^h5).
Unter den gTinnasUUpftdagogisi'hcn Frageo, welche dio Gegenwart
regen, itelit die derEinbextiacluale weit im Vordergmnde. Mit dieser
Fnge besch&ftigea sieb zwei Aufsätze in Ernst Lafts' Literarischem
^Naehlass, beraaflg«gaben und eing^eleltet von Dr. B. Kerrj (Wien 1887.
Pichlera Witwe und Sohn.) In den rorüegenden FV&gnienten worden fOr
die Einbeitmchule Oknaomische und andcro idcnlc SrOnde angefahrt,
und anter Darlegung der M&nKel beider wird gefordert, dau das Qj'in-
nasiuiD and die Keol^cbule einander ert;tnzen. Uas Tbt>ina roltat&ndig
ans zuarbeiten, war dem Verf., welcber bekanntlich der WJasenscbaft in
früb entriMco worden ist, nicht gegOnnt In den Aofsftlzen ist besonders
auf die pren&iachen UnterricbtafcriiiltniM« Rückflcbt Bünoinmun; in Au-
merknngeo sind mit denselben vom Herausgeber die Österreichischen in
Zauunnienhaog gebracht Besonders au&neiksaroe Verfalgang und For-
derung findet die Frage der EinhoitAacbulä fleitens des deutHChon Kin-
heitssc-bolvereines, welcher sich au 0. Oct. 1886 au Hannover con-
litituiert bat. Dar genannte Verein will vorerst durch Bedij und Gegenrede,
Schrift und Qi^enachrift die Frage sich ausreifen las.sen. um dann «rat
einen ausführlichen Itefumiptan aufznstttUen; nur derTbeit des Prograiiitnes
ist im rorbinein als anabände rlich festgestellt, dass das Qriecbischc als
nbligater Gegenstand fOr alle SchftJer bsibohaJten werde («Griecbiscb ist
düs Beste, was das Gj^nnasinm bat- ; dieser Gedanke wird von Facb-
rolanem immer h&utiger ausgesprochen und immer besser begründet).
Dietom Zwecke ontspret'hen die Fublicationen de» Vereines, von denon
DIU daa ente und das zweite Uift vurliugen. iHannover. Verlag von
C. Mever. 1887), In d?m zweiten Hefte sucht F. Horneinann (Die
Znkanft unserer hchcron Schulen) die LOsang der Frag<j vom
nationalen und gescbicbtlichea Standpunkte aus antubaUnen; anf 8. 108
wird ein Lelirplan der -griecbiKchen Schule- HofKestellt. Viel wichtiger
für denjenigen, welcher nich Aber die Fragtj orientieren nill, ist das erste
Heft In diesem bietet derselbe Homemann (S. 80— 9-'}) eine Bibliographie
ddr Elnheitssehalc'i es werd*:n da nicht weniger als 00 BroschQren, Artikel
oder Anträge meist unter kurzer Angabe ihrer Tendenz aufgezählt. Ferner
63S
Xeaere päda^gische Literatur- Vod J. Happcld,
eoUiftlt diews Heft drei (xum Tbeil überarbeitetet Vurtri^. «^ id
dcrcTBtonBftuptTenantmltingdeeVereiueAinH&lleam IS. undlf Afnllf^
gehalten worden sind; in dem eratoo legt Dr 0. Frick die U
der höheren EiDheitssrbtik dar, in dem iweiten erOrtert Dr. L U
die Stellung der Mathematik ood der Naturmssenftchafteo 1b da
heit<chule, in dem dritten bespricht Komemann die Pflege da iMjv
nnd dvr Ausclauung in dor Einheitlich olo- Endlich bitOet die»» B4'
eine Einleitang über die I^ielo de« deatechcn EinbeitstchnlToti«* wt<
einen Anhang: Satzacgcn und Aufruf des VemoeK. Auch deijenig«, wtkto
sich ö«m Vttrlasgi^n nach einer FünbeitucbDlo nicht anflchüefit, floM ii
dieseu SchriRen n)ancfaeN Tleachtenawerte, z. B. die Darl^mg, disfa
jetzige Lcbrplan den EindmcV dno-s AtomiBmos, nicht Hne» OiguinB
macht, dass wir Untern cht ^disci])lineii atatt TTnteirichtsprinäpieD *■■
folgen. — Zum llieü mit der Frage der Einheitsschule befaast sA ivk
die Brnschllre von Geb. J. Frohnaa (KiDhcitsmitteUchnl» Bt4
Gyninasialreform. Wien 1888. Pichleni Witwe nnd Sohn). Hio liri
das Thema Torzngsweiso vom Standpunkt« urtforer Mitteltcholeti ftoi n-
Ortert usd zugleich die Österreichische Literatur Qber diesen G^fMtal
beiprodien and kritisiert; es wird so eine Ergftnzung zur Biblioi^fbK
HomcmannB geboten. Frehnau beantragt nur partielle Finh-ätamittdictiilf
(die vier Untorclasacn). Oe\Ti>bnI!cb aber wird eine simnittiche JaKr^ft
(ohne Gaheinng) nrnfasnende Einheitsachale ro^eschlagon Letzten« Alt
1.6 L Vieweger, Dan Rinheitsgymnasium als psvclioU;)
ecbes Prublciii bcbBodelt, zuglojcb eine Losung dcrClirf
bQrdungRfrageaDfpsxchologieeherOrandlage iDansif- Stmitf
1887). Derselbe entwirft den Plan zu einer An-italt, welche den TofM
de!« G}'timaüiuiii» (gitlndUches Hin t.-in] eben in den Gdit dei clairiMfcs
AlterthumBl mit dem Vorthcilo des (preußischen) Kealgjnmasnnti (W
geieicbnete natiirwissensctiaftUcbe DnrchMIdnngi Tereintgea soB, tipd-
giert Qberdies die sog. höhere Bflrgerechule und die latnntose Iteibctidt
vinhcitncli. d. h. ao. dass die erster« ein Thcll der letzteren isl idirtKli
ersten Jahrgänge), s. dio Lehrplän« aaf S. Ih und &4. ViewegerWM
eloen nach allen Seiten reiflich Oberdachten Plan. Aus dem rekfcn l>
haltd- der Abhandlung seien nur einige Hauptgedanken angi-fUhrt f^
gesamtiiten Sprachunterrichte ist die gleiche TerminolAgir tograJc n,
Icgtu, und zwar ink allgemeinen die lat^iiiischc. Der Sprachatiterrübt
nach der (inductiT-lheuristisebcn Uetbode tu crtht-tlen- Der tnaifl
liebe L'titerricbt ist am KlnhcitsgrmnaBiuiti mit Englisch n
DIwe Sitze werden nicht einfach aufgestellt, sondern anxflüirlieh ^
Boden der Psychologie <.Logik) aus begrflndct nnd genau AiigA*C-
NanientUfh di« letziangoftihrte Forderung scheint uns di* ciagel»en*|'*
Beachtung seitens oUor Fachmänner zu verdienen. Da» Lat«io ttr
Beginn des frenidsi'nicbHchen Viiterrichles sich nicht etgne, M
mehrfach, so von Proluiuu und Kühl, behauptet worden- Ab«r will
unserrs Wissens bisher stets nur Französisch fftr dlemi Zw«i ^^
geschiRgen worden Ut, weist Vitwcger dies»' Anfgabc dem Bagli**"^
za und legt in trefflicher, die Sprucbr an nnd für üich und die Lite''^
NeiMn p&d&gogische Uteifttnr. Von J. Hapftolä.
f>39
cht minder als den Unterricht tmd die Ereieliung berücksiciitigvnder
Feiae die Hfiglichkeit und Kr«)<riclJlicbk«it, ja geradezu die Nutbwundigkeit
ieser Maßregel dar. Der einzif^e, wirkLich bcgrfiodete Einwand gegeo
I Beginn d« fremdiprachljchen L'iiterrichtes mit Enpliech irttde dadurch
leitigt werden, d&ss im ersten Jahrgänge der englische Text in pboD«-
KLer TranMcription (wofOr ein neues STutein vorgeschlagen irird) ge-
cn würde. Der Verf. ist aber nicht etwa ein Oegner von Lat<^in und
riecbiscli. soDdem weist dieseo Sfiracben eine viel ausgedehntere PSege
al« sie an anserem Gymnasiam finden.
.Wozu Latein und GriL-cbiscli und die«« IftngBt entsebwnndcne Zeit
iiDd Coltor? Man fOhre die Jagend lieber in da« Verständnis der Gegen-
wart eini- bort man oft die (Jcgner der genannten Cinterrichtsfücher
sagen. O die kurzi;ichtig<m Kritiker! ALa ob die Gegenwart, die Üasiä der
Zaknnft, nicht Reibst aiif der Vergangenheit beruhte! Eben cm die Gegen-
wart zn Tersteben, muM ertt die Vei^ngenheit Uherscbaut werden. Oder
lehrt nicht cbeu die modenic Katurwltwjnschaft, so deren Fahne jene
Kritiker schworen, does die ps}^cbo'-|)h;8ischc Organisation der Eltern und
mit dieser auch ihre aeeUechen Kigensc haften, Talente und Ctiaraktet^
i'igenthQmlichkciten eich auf die Nachkommen erwerben? Was hier Ton
dem einielnen Individuum behauptet wird, das gilt mntatia mntandi-i von
der Entwickelnng der Mennchbeit- «Aber Buchdruck, Scliießi>ulver, Diunpf-
moschine. Telc^p^pb mit all ihren Anb&ng«elti und Verwandten waren
den Oriechen uud Rflmcm unbekannt», sagen jene Kritiker weiter. Aller-
diagv, aber diese Volker standen in der Entwickelnng der Hcmchheit,
diese als ein Ganzes g<:noninieD, durchaus nicht so lief, als man gewohn-
Uob aniiimmt, sondern wenn wir die jetzige CulturhOhe als 3 beieichneo,
W> hatten die Griecbtin und Römer mindeitten« die CulturhOhe 2 erreicht
Gal> es denn nicht nchon die Sprache und die Schrift, welche doch viel
wichtigere Marksteine in der Kntwickelting der Menschheit »ind aU
Dampfmattchine und TelegrajibV L'nd vollends die Kunst: kOnnen bierin
die Griechen nicht auch jetzt n»ch Kluäter sein? \Vie nun: lernt das
Kind zuenit die Zahl 3, oder frülter 1 und 2? Die»e Gedanken stiegen in
UD» wieder recht lebhaft auf bei der Lectüre des interestanteii BiIc1i1l-Iii8
Ton Dr It. Biese, GrundzQge moderner Huoianitäts Ifilduiig.
Ideale und Nortnea. ^Leipzig 1886. W. Friedrich;. Der Verf. führt
uns, oft an der Hand der bew&hrtesten Korseher und Gelehrten, in den
großen ur^ficblicheii KuKainmenhang des iuIjereiL und iniii.'ri'n Lebens,
in den Kntwickluiigs- itiid Denkprocees der CiiUunneiim-hhfii ein. Mit
der Entwtckelung social-ethUchcr Cultur beginnend, zeigt er sodann den
Ursprviig und die Weite rentnickoluiig der Sprache, da« VerliAltnis zwischen
Sprache und Denken, dii- S['raclilaute udi-r die CulLursi^ räche nacli ihrer
physiologisch ■phj'Hkulii' eben Seitt-, im Ansclilusn.' daran die Entwickelung
der Schrift. Kb folgen die Eutwickclung der eittlich-religiüsen Ideen hei
den Grierhen und in besonders ausführlicher Weise die Philosophie der
KnnsL Den Scbluss n^aclit eine Diirlegung Ober die Wisüeniichaft. wnbei
die moderne Kalurwissenschoft und deren Hauptergebnisse im Vorder-
ide stehen. — In engor^iu ZusammeDbange mit Pida^ogik steht dw
640
Neuer« pftdsgogiBcbe Literatur. Von /. üappottt
23 Seiten lange -Vorwort-. In demselben erkennt der Verf.. m
«lies zu erwSlinen, an. Ahns du Ormna^mm in den alt^n Spnebei cb
xflglictaefl. oar schwer zu vrsotzendes Bildongsmittot limtxt. nd Ai»1
znr Grwecknng und BcUbanf; eines idealen Sinnes bei awem*
kein besflereü Mittel g«ben kann alt die VerBenkttng in dtaQditi
Altertbtinis; er fordert jedoch anderer«eitfi. dans die Schule dn
&iHchaaun{;eii ileii modcmeti Lebens, vor allem den emineot
BcdOrfnUsen desselben mehr Recliiiung trage, die claaelscben Spida
aber nach einer richtigen Methode lehre, d- h. niebt «a fonoaler H
dnngDAchleirerel venrendc idahcr Abgcbaffang de» ExcrcitJnnui, Eioh^inaf
in die fremde Sprache durfb tusammenhängendt' Lt^it^-ctficke in da W-
trvtTendeii Sprache), sondern nm historiRchei) Verständnis iit cluüda
Alterthums und Dtirchtlringung seines geistigen Oehaltes n uitnte
Aber wie. mücbten wir erwidern, wenn dieae Erfusong der antainViK
ohne Krfaiisnng der Sprache noch ihrer formalen Seite numAgUdi iit^
Im Jahrg. 1887 8. 721 IT, dieser Zeit«ehr. haben wir den I. tVd
der Pädagogik fflr höhere LebranetnUen ron C1- Nobl agmfi.
Der zweite Th*-il dieses Werkes, welcher I88ö und 1887 io dowft«
Vcrtaffe (Uofmann. Leiprig) enebienen i^t. entb< die Hetbodik ia ii-
seinen Unterricbtsgegentitftnde. und zwar behandelt da« mtcStftiv
erangelischen Religiousanterrieht nnd die deuttehe Sprache, da> iwlr
Heft FranxOeisch, Englisch. Latein and Griechisch, das dritte GfStMiik.
Geographie. Natiirwisitensehaften. Rechnen und Mathcinatik. Ksxtftidlf.
Zeichnen. Gesang. (Die drei Abtbeilungen zusammen -^T? SS.) la li"
dem ernten Flefte roraUKgelu'nden Etnli^itun^ ron 11 SS. setzt lict 4a
Verf. mit «\'.'r Hauptford erunjer der Herbart- Ziller'schen Schule aueiHito
Der Verf. ist nni* rom 1. Theile her bIv schneidiger Oppodlh»
mann bekannt So durctistreift er auch jetzt angriffslnstig wie «bi BiA
den Karpfenteich der UnterKchtslehre. Kr zeigt sich biebd oacb IibiÄ
unil Umfang wohlbewandert. Die AngrifTe auf Theile der ge^rinfV
Kinrichtung nnd Cnterrichtaniethode ontemimtiit er, wenn sodl asp*-
scbeinlich mit besonderer Vorliebe, so doch nicht leichtsinnig: « ffiiJ**
dabei viel Kcuea und Gutes zutage. Besonder]) sei hier darauf !«•*»•
dos.« Pich in dem Bnchd viele gute und intereHaate Beroerknnga B^
Auüwabi nnd BiMungügehalt de« Lehratoffea finden. Femer »äiS^ *-
um auch das speeietl anturahren, Binffihmng der Stenographie a> «m
obligaten Lehrgegenstandt-s und thoilweiseu Ersatx dn DictaadotclmitfM
durch das (bfluotiche) Abschreiben au^ einem Buche oder daitli ^
Nledorachruiben eine» memorierten Stflcke« Tor. Nicht selten wbJ >*'
anf die besten Lehrbßcher und l^bmiittel Terwi»en; manehi UnJ**
freilich werden arg nittgeDonimen. Bisweilen jedoch llwt iitb dtf T«t
Tom Kifer des Opponieren^ znweit fortreiCVen. So mag der Kanpf fV
Einzelheiten der cinbeitttcben (preuAisebenl t-chulorthogT^phic fU'^
fertigt s«iD) aber das Princip ab solches dOrfte wohl niemand bektaT^
wma er an die frOhere Misi^rc denkt. Wenn ferner (S. M2i du LmV*
der lateinitrchen Pflanzennamen neben den demseben tin tadctaf*^
Mitsbnuch ron Zeit und Arbeitskraft der Lehrer und ScbtAir g*>^
ymtn p&dkgogiscbe Uteratur. Von ,7. SappoJd.
G4I
winl, w I&sst dcb Avm (^tgcgnvn, ilasii die dentsrhe Sprache ghr keine
einheitliche oder viisenBcbartlich T«inr«ndbaro Pflanxenb^nennDn^ hat
(man denke beitipi«U weise nur an die ünxatil Naiiion för Bellis ptrrcnms).
Wenn endlich <S. 410 1 der ITmsUnJ, dftä« die Völker jtrtit einander miM-
traiiisch und kanijifgcrDstct gCf^cnOberstcheo, zu einem nicht ^eringeD
Tbetlo der hinhcrigen Methode des Gescbichtüunterrichtes in die Schuhe
geschoben wird, so dOrfte e» Ton ans SchalmSnnem vohl nnbt^cheiden
sein, nnaerer Tfa&tigkfiit einen so gTo(>en Einflues zozuai^hreibcn. Wir
mflasen also hier den Verf. in seiner Illusion über den großen Einfloas
der Sehale strirtn und thun dies um so unbedenklicher, da aucli er uns
ans mancher Illuirinn Sber den highen Biidungüiri^rt deo nnn zur Vurftlgung
«tehenden rnterrichUftoiTeR, beisuielsweiaf! de« NihelHiig^-rliedes 3. 94 f.
und der alten Clamikcr S. 316 f. ond S- 321 l. nicht immer mit L'nrecbt,
aafnlttclt- Auch sonst fordert manches in dem umfauffrcicben Buche xum
Wider8|jruch heraus. So wird die prosaische Wiede^abe poetischer
Entihlunpen. welche der Verf. S. l&O beftrwortet, jetit fa-i^t allgemein
»erworfen; denn eine solche Wiederpabe wire nichts ändert« als das
Abstreiren dey xarten Farbenschnielic« vun den PlQgelr «k-a ficbm^tter-
tings. — Dmx'h diese t-imelnen AuBstellung«:« und durch den oben an-
geweDdflten Vergleich aus der Piachwelt wollen wir den Wort des Buches
nicht herabivtzen, im GegenUiL'ü : wie der FisciizQchter den Hecht im
Kari>fenteieb als einen Förderer Ht>iner Zwecke betrachtet, so urkenaen
sccb wir die Leiitong des Verf. als eine rerdien.itliche an. Die Lectflre
da Boches bietet einen eigenUiQrnliehtn Reit. Dieser Keiz wird dnrcb
die kiare, kraftvolte. manchmaL nxii zn kraftvolle, doch nie unfeine Sprache
in bedeutendem Ma&e erhöht. Wer aliia das NQtzlicho mit dem Angenehmen
verbinden will, dem ist das Studium dieses Burbes beaterw zu empfehlen.
Xur wird er gut daran thun, frQher einen einheitlichon und festen Unter-
grund der I'ldagogik üich lu ktrcn-
Kinan solchen Untergrund bietet, wie Ton SL-hulmännern immer
mehr und mehr anerkannt wird^ die Theorie Herbart« Kinen gnt*>n Ein-
blick in dieses S]n)t«m verH<<hairt in möglichster K(iric der Grundriss
der Pädagogik von Horniann Kern. Der Qnindrist eignet siob la
diesem Zwecke umNomebr, als die Sprache des Philosophen eine dunkle.
»«ne Terminologie oft abstrus, die Theorie von VerstiL-gvnheiten nicht
frei ist und Qberdiee auf die in der Wirklichkeit gegebenen pftdagogischen
Verhiiltniwf nur wenig eingeht- Von dii-sen Fehlern ist JJ© Darstellung
Kerns frei- Doch ist es keine praktische Pfi-dagogik, was wir da ror ans
haben, sondern eine theoretische, deren Stadium der pädagogischen
Thitigkeit Toraasgebcn eoll. Der Verf. will dem jnngen Manne die Qe-
aicbtspunkte geben, unter welchen er jene TbUtigkeit von ibri.^iri Anfiuige
an aoffassen rauss, die Zielpunkte bezeichnen, diu er in seinem pildago-
gbchen Thun zu erreichen streben soll, und die Gedanken anregen,
welche ihn leiten »olteo bei der aelbstfindigen Beantwortung der in der
Praxia ihm entgegontrotendcn Fragen. Den Wert de« Buchvs bekundet
sor Genüge die Tbatsacbe, dasa e» nunmehr in 4. Auflage rorliegt (Berlin
188'. Weidmann. 8". 326 S3.).
Z«lU«brifl f. d. Ahmt. üfia«. I188A. TU. BrfL 41
ßiA
Neuere pftdagogiBcbc Litcntur. Von J. Sappt^d,
Ein GcgcnstOck zur Kern'^chi'n Pftdagogik bilden die vier G»
apr&cfie ühcT ditr Hcrbart/.ilUr'scbfi Pädagogik. Von Dr. Oskmr
UnbatBck WieBbadenlSSö.Konzeß Nachfolger. 8*- *216S.S.t DcrVerf.ieigt
sich m dtfiii System HcTÜart» und »eiuf« -Hauptdobietscbiürs und wich-
tigatcn ForUttiaf!*- ZilK-r auhr Wwandert. erkennt u-s ab« nicht nur ala
mc zuverläasige Grandlage der PädI^;o^k von dau^^mdem Werte nidit
an, 8ond«m planbt i-her, dan darch Herbart did Pädagogik eine Vef-
Bchlimniemng i-rfahn-n liabo. In dlAsctn Sinnt- sind denn auch die »Ge-
KprScht'o gL'haltt!n. >ie bieten nicht eim.* s^stematifichi^ Wid^rlef^niig dv
DogHit-n Herbart'schcn Ursprongr«, sondern bil' wollen Lehr'jni mrf
Scbnlfrcandcn, dunt'n /.eit und Neignng zu eigenem Studium fehlen, die
Bedeutung von Formeln nnd Duguivu, KuntitaasdrOcken und Scblag:vfiTteni
jen^er SfAnie, ihren Uraprung and Zugaininenhang, ihren Wert und Unwert
für diy Praxis in Kflrzf darltgeu. Hauptäftchlicb um die LertOrc an^
»prcchHjnder und inten-sBanter kq machen, iat die Fi>nu tob Gt-BprScheD
zwischin einem Probecandidaten und aeinrm Instmctor, einem Oberlehrer.
und im wmtftrr einem alten Professor gewählt. Dabt^i werden denn «Vcf-
«Öegenheite«- de« Merbart' sehen Systems, wie wir ca oben nannten, auf-
gedeckt, und das«(vU)e kommt Überhaupt den taudatorca teraporis aeti ^
gcgenaliur tiiclit gut weg. Der Candidat, getränkt in den Lehren der H
Herbart-Zillerschen Schule, wird von den gewichtigen Persönlichkeiten^^
Heines Imttrtictorü und des itlteu Professors, die sieb mit einem GUscheo
Wi-ines stärken, fOniilidi . rdrückt. und überdies lassen ihn die redseligea ^
alten Herren zu weni^' zu Worte kommen. So glauben wir denn nicht V
uiibtacheiden tu sitin, Bondurn eher ciii Werk der christlichen Bannberxig-
keit lu fiben, wenn wir dem tu die Enge getriebenen Candidatifn tuhüfe
kommen mid den alten Herrun ins Gesiebt erkl&reo, dass sie Oftvr» fiben
Ziel hinaosscbielJen. tty lA»st eich der Gedankt TOm «glcichschwcbenden
vielüeitigen lnt<.Te»)c- doch nicht so fjhneweitera gani Torwerfea. Deti&
das liviimaitiniii hat f^al!lgi<meine Rildung» zd gehen, und xwiacben difMT
-allgemeinen Bildung-, wie wir e^ iieimen, und dfm i-glelducfawehaaden
Tielseitigeii Interesse», wie es dit: Herbart-Ziller'sche Schule nennt, be-
steht ein innerer linaaramunbang. Wenn ferner von dem Verf. jeder Zo»
»ammenbang «wischen Intellect und WUIen geleugnet und der Wille alfJ
etwas durch die Anlage Gegebenes bnraclitet wird, so wäre das oiMl
aehr traurige Pfnipeetive fGr die Tbütigkeit de« Erriehei« nnd Lehnn^'J
Wirf also, Candidut, deine thotnetiBchcn Studien nicht Aber Bord, b«ob-
achte aber auch in deiner Praxis die Scbüler fleißig; beides zosamuien
wird dir schon den rechten Weg weisen!
Die StegeHpalmö unter den gjmnaaialpadafiogiathen Erscheinnngeii^
der Ictatcn Jahre gebfirt dem Handbuch der praktischen Plds-J
gogik für hebere Lehranstalten von Dr. Hermann Schiller.
.Leipiig 18Öt>. Fucs" Verlag. 8*. ÜOl SS. Mk. 10). Um den Wert dleaea
Buche« nach Verdienst lu würdigen, dazu fehlt es uns hier an FUom.
Wir sagen daher nur. da«s wir ein eminent tilchtigeH Buch vor uMj
haben. Der Verf. bekundet sich aU Meister der P&dagogik nach ihn
iheoretisthcn nnd praktischen Seile, als einen Mann, der in vielfache
i
I
■
Keaisn pldftgogJMhe Lit«ratar. Von J. jRappolä.
643
lUi^nt all Letmr. Leiter ein*:-» Gymna^iuniüi und eines pfidagogiecbcn
Uit&n and Professor der Pädagogik an einer rniTcnllät reiche Ge-
eit hatte, Erfahrungen la Hnniineln nnd die BedflrfniMo der Pnudiu
« denn ooch vonjugsweise Tor Augen hat, keniiL'n ru lernen. Er
■kt »ich nicht in Spccul&tloiion Ober {illdagogi]>cl](< Themen, cunstriüert
Mcb nicht oeu« Schularten, nandL'rn b< »ich an die Wek-henden Schal-
oigaalfln«n und zeigt, vie man in denaolttcn befriedigende Kesultate «r-
rrichcn kAnn«. Berflcknichtigt »ind alle Seiten den Sclmllebena, am aun-
nhriiebften selbstrertttfindlicb die lUctliodtk der einielnen Unterrichtsfichcr,
OBter diesen der alten Sprachen. Besondors berroTgehohen aei, daas auch
da h&rperiichcn Seite der ErxK'hung (iu den Abschnitten Aber die Ein-
iMitang der ächulgebatide. die Gesundheitspflege in der Schale, diis
VerUtnis Ton BchnW and Uaua and das Turnend volle Rechnung getragen
wird. Und noch ein Cnpitel find«^n wir in dfin Buche, welches in rlcK'D
Wnken die««r Art rergeblieh gcsncht wird, nSnilii-b Ober die psjcholo-
fitcbe (Und pfaTsioiDgiflchc] Grundlage dor Erziehung and des Unterrichtes.
Mw so daa Werk schon ui und für üch jedunnann bestens ompfohleii
nrden. lo ist es geradezu ud entbehrlich durch die ungemein reichen
ütaiturangabon. denen wir in Anmerkungen s^hr oft Icgegnen- Wi«
Utk der Verf. im Vorwortr br-merkt, fehlt t^8 an ejni-'r ausreichenden
wd handlichL'n ZuHauiiiieii8t(.'lluiig der [lAdagugiMcheu Lit*:-nitQr für bOh>-re
^chnlni- Die Schmid'Belie Eno)'klu[iädie bietet nur AnsfiUo datu. ^Vitt-
■tock iQrandrisfl einer EncyklopSdie der Pädagogik) bietet wenig Material.
flaktt jAnger ala 1866, Vogel [Syatematiache Enc>klopädic der P&dagogikj
llkktet du Material nicht und berflrkni-btigt die Mittelacbulo i'Jn unserem
Iflfaltt Tid lu wenig. Des Kef. Qviiinusialp&dagogiscber We^eiser bat
<iäi «ia viel beacheidenereA /i^^l geiii>tzt. indem er bloO uniier Gymnasium
litigt nnd fudt nur 3laterial Terzcichnet. welchem uns leicht 2U-
itt. So hat also Schiller eine Lticka in der pädagogischen
assgefAllt. indem er die pSdagngische Lilerntnr hnuptiilli'Mic-h
OnUckland». Österreichs (auch dir Iiistructiom-n sind b ertick i^i cht igt) und
^cr Sckweii bei den betrefTenden AbHcLnitteu eeiuex Huudbucbei« tlber-
^tlkb insanimen stellt oder in seinfu Darlegungen darauf verweist FQr
^* AnutebDung dieser Literatnrangaben mag der Umstand Zeugnis ab-
^t^, doas laut der Zusammenstellnng auf Ö. XI Material fius nicht
''Bitfer als 2ti Zeit;4cbrift<-n (darunter aach unsere Zeitsohriften för Gjrni-
■■iifii and fBr das Bealachulweäen) ausgesogen ist — Im einzelnen Bei
loJgeadM bemerkt. Wie bereit« bemerkt, ist auch die Osterreich tsehe
wWtatur bcrflcksichtigt- Vielfach werden auch MiniflttTiBlvcn>rdnungen
*I^^W. LiehtselU-n unserer .'■chuleinrichtong werden oll'en anerkannt, so
■ itr Anni. S 18 die Liberalität der .^chnlgcldhefrelung. Die Darstellang
'^ BUBcbmal mit Humor gvwßnt. z- B- die oaturwahr gei&elnde Dar-
***U<uig aof ä. Vi6. In dem Buche liudet sich eine Heuge der feinsten
f'JKhologiKben Beobachtongen, x. B. S. ISO dass das Gewissen, welches
*^ bei di:r Lttge regt, durch das Gelingen derselben wieder beschirichtigt
•W, Erxtaniit waren wir, S. 168 lU lesen, daas da» Gj-mnaHiuni de*
stechen Reiches die ki">qierlicbe Züchtigung noch kennt.
6U
Keaere pJLtlagogi&clto Literatur, ^'on J. HappoJd.
Oereelbe Dr. H. Schiller bat uns noch flne treCfliche Oat>d be-
eobrrt, nänilicli ein Handbuch der Geschichte der PSdagogik.
(Ffir Studierende und junge Lehrer höherer LehrantitAiten. Leipiig 1B87.
Faes* Verlag. 8^ 352 S3. Mark (\). lo demselben stellt der Verf. in seiDer
klaren Spruche die Haupterscbeiiian^a der Geschichte der ilcQtKboa
Pädago^k dar. das Ausland nur insoiveit berflcksicbtigend. aU ea in di*-
selbe bentimniend, hemmend odf^r fordernd eingegriffen hat, also basOD*
dera die Griechen (Sparta, Athen, Plato, Aristoteles) und BAmer iQnin-
tilian). theilweise die Engländer (Locke) und Franzasen (Boueaeau). Unter
den deutschen Pädagogen sind Stunn, Rutkc, Konienükr, Franckc, Base-
dow, Qesner, Wolf. Pestalozzi und Herbart init größerer AasfDlirlicbkeit
behandelt; die letzteren zwei und die Schale Herbarts bilden zugleich
den Schlups in der Tlieorie der Pädagogik. Orx'anlaatoriacfae Verändoruogcn
ßind bis zum 1. Oct 1887 «preu&ische Lehrerprflfungsardnung) l>erflck-
eichtigt. Aurh das flsterreicblsehe Schulwesen wird in Kiine eiobezogeD,
8. 8. 26.> f. Maria Theresia und S. 306 Organisationsentwurf. Der Verf.
strebt tnögiicbst nach ObjVctivitfit; so werden die bisher etwas ober
scbUtzten Verdienste StumiB aufs rechte Maß luTiibgesetzt, andererscitfl
die Verdienste der Je9iut<:n hoher taxiert ale gewöhnlich. Dasa der Verf.
ein Moiater dir Pädagogik in Theorie and Praxis ist. ala welcbeo wir
ihn ohen kennen gelernt haben, ist dieser Geschichte der PAdagogik Tid-
fach zustatten gL'koniRLcn, besonders in kurzi'ii Ausblii'ken auf die Gegen-
wart und in iQndigen Urtheilen Qbcr Tliooreme, wie sie uns in dem
Buche Tielfaeh begegnen, und in der Andeutung einiger Aufgaben, «olcb*
auf dem Gebiete der Enlehuiig und des Untetriehtes noch einer befrie-
digenden Lt>8uug harren, womit das Buch schließt- An Eiuzelheitea sei
erwähnt: S. 219 ist die JahrcszEihl 1720 ein Druckfehler In einer Ge-
schichte der Pädagogik ki^nute man eine Angabe über die Slntstehong
des Titels Professor erwarten {S. 10 angedeutet, wenn ea auf die bc«VD*
liehenden Lehrer der rflmischen Kaiserzoit angewendet wird). 8. l3 tat
die treffliche Abhandlung von Pr W. Biehl öVitr die Eraiehurigslehr« des
Ari?t<]U-U'ii nicht angefahrt. Denn aueh in diesem Buche finden eich in
Anmerkungen reiche Litemturangabi^n ; äberdiis werden S. 2 ff, die Haupt-
werke kurz cfaarakteriEidrt. Durch diese Literatnrangabpn kdnnen die beiden
Werke Schillers auch in anderer Beziehung segensreicli wirken, nlrollch
sa Arbeiten anregen oder sie frucbtharer machen oder — Terbiodem. In
letzterer Beziehung vermuthet wenigstens der Verf. (.Handbuch 8. V;^
dus manches uugeüchriebeu bliebe 'jdcr eine fruchtbarere Arbeit vQrde,
wenn den Verffisst^m der Stand der Literatur bekannt wäre. In der Ge-
schichte der Pädagugik aber fehlt og. wie es S- Ö heißt, rielfach an tu-
vsrlässigen Einzcluntersuehungen, uud jüngere Kräfte konnten da rielfoeh
eine ersprießliche Thfltigkeit entwickeln. Gilt das nicht auch für uosero
Vertt<nl3.<e?
Wien. J. Bapuold.
n
Der Unterricht im FranzOsiscbeii. Von St. Kapp.
64h
Kann der Unterricht im Frauzösisehcn an unaeren
^K Gymnasien cbligat gemacht worden?*)
^V Seit einer Beih« von Jahren erfacbt ^ich bei uns ebenso wie in
^PDnrtoehUnd derRnf nach einer ÜfeugestaUnng der l.ehrTerfii^snng iiDsrrer
OjmnneicD. In unseren hi>chstcn Vtirtretnnv'i'kr'rpiTn wie in faclini&nniscben
Vereinen, in «UKcnscbuftIicli(.'n Zettsclirift(.*u wie in cWn jioliti^cbvu Tages-
blüttern bab[>ii wir von Zeit in Zeit Jerättjg'e Knndgebutigen Temommen.
J&. die gegenwärtige L'nt«rricbtsvervaltiuig ßelbst icbeint dein (iedinken
idebt ganz feindlich gegenQbennstchcn , da»9 gew{a»o Änderangen in
unseren! Ormnamlwest^n rorgenoinmcn werde): sollten: Beweis lUfOr die
Rede, welche der gegenwiirtige Lviter des UnterrichUwe^en» nn^ Arlan
des Pirqnet'schen Antrages auf eine Neugestaltung unserer Mittelsclmlen
am SO. Mfin 1886 im Abgeordnetenhau^e gchalti>n bat. Au Vortcbl&gen.
wie unser GTninHfliaUel3r(>lan d«n PorderungL'n der Zvit angepasat werden
konnte, fehlt ca wabrlii-b nicbt: aber so weit diesetben auch in Bezog
auf Ziel ond rmfang anfCJnandergehen mSgen. in einer Forderung
treffen «ie za^anmien. in der Fardenmg nimlicli, unner Gyimiaainm solle
doch endlich auch die inctdemen Cnltur^prnchon in die ncilie der obli-
gaten LvbrTäcbtT uufiiebmun- In erster Linie kann es sieb bei die«(fr
^^J'ordening, wtnigstcna für die Oatcrrcichiacben fijninaiien mit dentscher
^^bnterricbt8^(jr&cbe. nur um daa FraniCiiechc handeln. Welcbon Vorzug
^Hun auch son.it äem EngltRcben wegen seiner Literatur und »einer Stel-
^Hfeng al» Sprache des Weltverkehrs vor dorn Frx. cinrAuiDen iimw: w-nn
es neb um Einrübran^ der einen oder der andern dieser Sprachen m den
Schnlnntcrricht Iiamli-It, da dQrft« vorläußg die Walil kanm zweifelhaft
sein; wc wird eu Gunster de» Frz. ausfaUcii- Was <iaun die iJslerr. Oym-
nuiea mit nicbt deutscher Unterrichtssii'racbc betrifft, eo sollt« diesen
wohl die Pflege einer anderen Cultursprache, als den ¥n. oder Eng!.
nSher am Henen liegen; ich will damit n\ir BAgen. dass ich im weiteren
Verlauf m>?incr Beeprechnng diei^er Frage tunSchnt an üttterr. Gymnasien
it deutscher Unterri'rhtt8|! räche denke-
Also Aufnahme des Fn. unter die obligati-n LehrfScher des Gym-
naaiams, daa iit die so ziemlich einstimmige Forderung. Dlcnf Forderung
erheben nicbt bloQ diejenigen, welche die Spaltung unserer Mittelschule
nach human istiftcher und realistischer Richtung hin beseitigt nnd durch
Verschmelzung der weaentlirhen Bildungselemcnti* drs Gymnasiums und
der Realschult; irgend eine eiithdtlichi.' Mittelschule ge^cbafTen sehen
wollen; ea eiheben sie auch solche, welrhe an der Zweitbeibing nnaeres
Mittelscbal Wesens nicht« Andern, sondern nur im O^mna^ium zeitgemAße
Befonneo einführen mrtcbten: ja selbst solche, die im weaentHchen mit
der gegenwärtigen Unterricbtsordnung unserer Gymnasien einverstanden
sind, erklären sich geneigt, dem Ojinna^ium die Finfübrang des Frx als
ligaten I^brgegenstandeK lo empfehlen uder drücken wenigstens ihr
•) Die Bednction vertritt natflrlich nicht alle in dieaero Aufsatze
»rochenon Ansichten, namentlich nicht jene Über die Verlegung des
chtcs im Griechigcben.
Anm. der Red.
646
D«r Cnterriclit im FranzAsiflcfaen. Ton St. Koff^
Bedauern aus, dassroio nocb nicht Hitt«l and Wege gefiindes lut, li*w«
in ireitRn Kreisen gehtig;teii Wunsche xu cntsprecheii-
Dieser Wuusfdi entspringt einerseits der von Jahr tu Jahi »lA-
st'ndt:n Erkenntnis von der Wichtigkeit de« Fn. för jeden, der uthdb«
Bildung Anspruch tnocbt, andi^rcrävits dei Thatsacho, dass der rnJ)(illi-
rieht, wie er jetzt an unseren Gjannasien betrieben wird, den lefs-
dt-rungen der Zeit uicbt entspricht In Besag auf den enteo hnh
ht^rrscht beute kaum mehr eine HeinungaTcrachiedcnheit unter d<i Of
bildeten aller Nationen: ei hieße Rulen nach Athen tragen, «oUtiid
alle die Grflnde hier zn.«AiiimfDate11fn, die für den Betrieb de« Pa n
Gymnasium geltend gL-inacht werden können: ich TcrweiM B. L irf
Fotb (Der frz. Unterricht a. d- GTinoasiun), Leipzig 1887, S-TOlt.
dann auf das Kef. des Dir. Dr. Weck bei der V. Direct«r<areniiinla(
i. d. Prorinz Posen 1S7U fS. 80 {T.). Doss inch bei ans ontcr den FkI-
männern in dem rrthi?it flher die Wichtigkeit de« Frz. an nnd fti iA
kaum ticntion »werte Verschiedenheiten ubwaltcn, das zeigen die VcAul*
lungen der i. J. 1870 einbemfenen Gymnaslal-Enquf tecoinmianon (S. rä-V^
Unter den Fragen, welche damals rom Unterrichl^minirterioin der Ctt-
inission zur Berathung Torgelegt wurden, bezog sich die 5. damC vi*
der rnterrirht in den modernen Caltur«prachcn innerhalb dct obfipt*
Lehrgange« wiscrer Gymnasien ohiiL' übcrbOrdung der Scholar kIm
Platz ßndcn könnte. Obwohl der Antrag auf EinfOhning des «Ukil*
frz. rntcrricbtes (L. S. Inspector Nackc; abgelehnt nnd der duick Hc^tiA
Prof. Schenkl i'trtret»?ne Antrag der Section, der gegm die ObbS"*-
erklftrnng sich aiiS8[jrftch. aogenonimen norde, so »erdient Jodi hm«-
gehoben zq werden. da»s alle Bcdner. mochten sie ffir oder i^tfot d«
obligaten Unterricht sein, doch die Wichtigkeit des Frz. aneitUBdA
Man wird es mir al>o h'^ffentlich nicht als eine petitio prindpÜ >*
rechnt>n. wen» ich auf di-ii N'iici)M-<?is ron der Bedentong des Fit tf*
nicht weiter cingoln'.
Über den zweiten Punkt aber, die gegenwftrtig nicht befricäfnio
Leistungen unseres Gjninasiama im Frz., ntuss ich etwas ansflkrii'bff
fprechen. Gmnds&tzUcb schließt bekanntlich unser Org. Knt«. den o^lifsW
Unterricht in den modernen CattarKpracbon kein<rfiwegs aus I>er *-
spricht sich dabin aus, dass es zwar im Augenblick i1849) nicht tai^
lei, die modernen Sprachen an jedem G;nmasiuni lehren su laiaes
dieselben aber, wenn es sich allmfthlich als ausfahrbar und zwedM^^
beran<«stellen sollte, nach EinTemehraung des Lehrkdrp«n dntck ""
Landesschulrath an einzelnen Gjmnasien als obligate Lehrgdgeaitlv^'
erklärt wärden kOnnen. Hit Bezugnahme anf dienen Paragraph *i>'^
auch der Enqu-Mt'comuüssioQ vom J. 1870 die oben erwfthnte Fiaf *"
Erörterung und Bescblus-ifaüsung vorgelegt. Die zweite SecÜon I«J** •*
Ergebnis ihrer hierttber gi^pflogenen Berathangen einen in -I Paukte >^
fallenden Antrag dem Plenum vftr. Es wurde dann nach aehr dap**""**
Debatte der 1- Punkt: -die EinHlbrung des aUgemun obUgata ^^"^
rieht«! in den modernen Culturspracben kann nicht alt wtlB«W**
bezeichnet werden-, wohl angenommen, aber diwei ablehnende ^"*^^
i
A
Der CDterricht itn FranxOaischeii. Von St. Kapjt.
64:
durch die Aonahme eines Antrag«:-» de» Dir. Hocfaegger ßvmildvrt. der
iD) Sinne jenes §. 21 des Org,-Entw. die Möglichkeit der ObttgAterklinmg
in si>eciellen FiUeo offen b<. Von den anderen Punkten des AntrigM
der Section bezieht rieb der 2. auf die Bcstellong von Lehrern, die der
Sprach« ToUkcmTRen mftchtig und befähigt sein Nollen, den Untenicbt
aof philologischer Grundlage in erüicilon; der 8, verlangt iwcckinBßige
ÄDordnujig de* Lehrganges und wnUprcchend« Vertbeilung in JahresoirM:
duz i. endlich spricht den Wunsch ans, daw die Regierung die Anstellong
und Begoldang der Lelirer fiberaebine, um den Srhfllem den Unterricht
asentgeltlicb bieten ux können. Es orfnlgt^.' dann die Min. -Verordnung
V. 8. Juni 1671. bttrefTcnd die Ertheitang des Dnterrichtes tn ckn freien
LebrgegenitSnden und die Knttobnung der I.ohrer derselben ana deni
^ktndienfonde. Nachdem dan Frz. durch den oWnerwShnb'n Bescblasa der
^■£n(LUi''tecoiumiHlon in seiner Stellung als freier Gegenstand belusea
worden wur und das Ministerium diesem Bcscblus&e seine Zaatinuiiung
gegeben hatte, war damit die Basis gegeben, auf vclcbür das Pn. von
der Zeit an am Gjmnasiuin in lehren war; wp^enttiche Anderimgen in
seiner Stellung hat es bi.t bente meines Wissen!^ nicht erfahren.
Wie bat sich nun auf dieser Orundlago der fnt. Unterricht an
inseren Gynmn'iii'n entwickelt? Kann man seine Erfolge bcfriciligcnde
"^nennen? So weit meine Erfahrungen reichen, moss ich offen erklären,
dass die Erfolge im allgemeinen auch sehr bescheidenen Anforlerungen
nicht genOgen. I'ni kein MiMv^rfftäiidnis ko erzt'ugen, füge ich gleich
bin>a, dass ich Aufoideraugcn mciiir', die man im Iiiteressu der Sache
stellen sollte, nicbt Anfonlerungen. die man mit Küeksicht auf div ob>
waltenden ungönstigen UmetSnde an die i5c!illk-r stellen ibrf Wii^ !.em-
begier nnd Pteiü der Sch1)l(>r betrifft, bo kann man nach mtiiiiiin Kr-
fahrungen wohl bei der Mehrzahl ziemlich mfrieden sma aber was mit
•Uem Fleiß und Eifer erreicht wird, das ist ziemlich gering. Wie kOnot«
es Bticb anders Kein?
Ka wirken eins Beibe tou ungünstigen UmatJUiden sosainmen. die
da« Ergebnis des frz. Untenkhtea, wie er ji-tit am Gymnasium betrieben
■wird, au einem ganz imbefried^enden machen.
^ Ad den meisten Qymna!ii<;n ist ein zweijähriger Cunos von j<'
8 Standen w{>cfaentlich eingeführt. Einzelne Gjmniiytcn nur haben ibui
einen dre^fthrigen ('ursus mit je 2 Stunden zngewi>»en. Gjmnaaien mit
Internaten, z. B das Thtresinniimi, dann Stiftsconvicte günnen ihm noch
etwas ni'-'br Raum. Abvr die weitaus Ubcrwiegcndi' Zahl begnügt sich nrit
einem zwe^äbriger Cursus lu 4 Stnmlcn im ganzen; ja, an einem Wiener
Gjmnasium treibt mtin die Sparsamkeit sogar «o weit, jedem Cors nur
I*/) Stundcii zuzuweisen! Ich frage nun jeden, der vom Sprarhnnternoht
Oberhaupt etwas versteht: was Ikst sicli mit wöchentlich 2 Stunden in
zwei Jahren erreichen V Selbtit der bente Lehrer kann unter Anw<.'ndung
der besten Methode mit Schfllern, die den besten Willen habvn, nur ganz
bescheidenr' Grfolgü «.rziclen Bei der nn knapp bemeiiseni'n Zvit wird man
OQCh die eifrigsten Schfller am Ende des zwöij&hrigcn Curses uuteir An-
.weodong der alten Methode kaum Qbi.T die Formenlehre der unregel-
««8
Der FDterricbt im TranftOsischen. Von St. Kapp,
mAßigen Verta recht hinau^^jiebraclit baben; ron einvm tief«r«n FHnMf
ia die so fein atiägi'bildete Syntax des Frz. kann gar nicht die R^j
sein; woher soll gar erst die Zeit genommen werden fQr die ÜfaongtB
iin Van>t«licu des Vorgelesenen oder VorgesprocbeneD, dann in) SeU
i)|ir«cheD? Wo bleibt die Pflege der LectOre? Das alles braacht Zeit
und die l&tist hicU auch durch die bestt- Mclhodu und das eifrigste Zi
« am tnen wirken ^oii Lehrer und Schaler nicht f^ani ersetzen. Man komme
mir &uch niciit mit dem Kinwand, Aast ja fdr SchQler, die einen CK-hi
Jtbrig<>ii Ijateitmiiterricht hinter nich hab«n. das Krlemen des Fn. einl
S|)lclorei 6fi. leb veiQ es recht wold zu gcltfttzen. welchen Wert eine
tOchtigo Vorbildung in den claa^iflcben Sprachen fQr die Eriernnng dci
Vn. wie jeder modernen Caltur5praehv bat. Aber nu-iuer AUBielit BMb
ftflller «ich vifte die ErltTDung des Fn. durch LatoinschOKT doch gaf
m Idclit TOT: «)<.' luGKL'U sicli durch die Leichtigkeit IfiuH-bcu, mit der
•In clanaiaeb Oebüdeter dazu gelangt, irgend eine Trz. Zeitung oder etwa
•tnvn sein Fach betreffenden Artikel nu rersteben. Ucrüelbc verracbe
abiT nur den cinfacKtten tiedankcrn in correctes Ft3> zu kleiden und tf
kamt, falU er nicht tflchtig g'-schnlt worden ist, dabei klAgUcfa aebeitm.
Da» Üruiidtlbi.'l nUu. das dem frz. Untemcbttbetneb au G^mnasiain
ffF|ii<nwlvUg anbuftiH, ist das gani UDgenQgende StundenausniaD.
Kl« iweil^r Cbflstand ist die Vereinigung ron Sfhnlcrn aus d«
Vi<ni|ilcil(«niiten ClaRsm in einer Abtbeihing; ich untcrrichie r. B. gcg«
wftrilir in einer Abthviliint: 3chnlcr ans n TerschiLfdenen CUitsrn, von di
IV. bU Vlll. Der grosse fDlenK-hied in der geistigen Entwickotang
Hobfiliirn an* ao vemcbirdenen Olaasea erweist sich nur xq oft als
neiiiiitiiU {in riiti'rrtcht. Zu diesen Bctlenken in didaktiacber Beziehi;
gNi>lli>(i lieb uucb «ülche vom fiesicbtsjmnkte der DiNciplin. Mao kaaa
(lovli (>i-(avaii<-r nicht mehr gnni so behandeln wie Quartaner; und dann
haiMi dna ItititaninK-niiein Ton ScbQlern. unter di-ncu ein AitonuntorHcbio
toll A- II Jalin» bvhtebt, au allerband Unrak&mnilicbkeittjn fäbrea. k
tftMiibü «liu, daM die Art di-r Vertbellung in Jabrescnrse, wi« sie gej
wlrUjr IUI den luoiaten Gyninaeieii zQ finden ist, nicht gani im Sinne d(
drIlU'ii l'iitikteH dos oben-'rwAhnten Antrages der ErnjUi-tecommirisiun ii
♦l"! da Iahtet: Diowir Unti'rricbt [in den raoderueu Cultunfjirachcnl
diin-h iwerkiiiAßige Anordnung Jes Lt-br^ngirs und entji[>it;cht:nde Vt
tboiliiiig in Jabrescurse xu fg'-In-
Ktwaa bewcr »teht es wohl mit dem zweiten Punkt jenes Antmgea,"
^9t anf dlo Hcfaiiigung der Lehrer Bezug hat. In größereB St&dlen, he-
tOmli-r« dn, w<j HeiittM'hulen neben den Cjuma^ien bestehen, liegt dar
'n. rnturricJit zunn:iat in de« Hlnden tOchtiger Fachmänner: dieCoUegen
von tlor lUnlnoliule kOinit.-ti ohne Schwierigkeit die wenigen Standen, die
dwn Fru. nni Oymnaniuni 2Dgcwlofl<!a werden, ilbemehaien. Aber überall
■t^bt dli^ Sache nicht hd gflmtlg; an vloU-n PronnagymoasuD inora man
''Ich wohl damit begnOgen, daiiB nich ein Mitglied de« LebrkC-rper« flbt
"»upt tiflrb«Uaiu.t. don fr», rnterricht zu flbeniehnten, wenn er neine
'•ulgung dafOr nuch nicht gerade durch i-in Prilftingneagnit nacbweifd
'*•>" Letztcn-B wire nun wolJ an und für sich noch nicht ein
fdr den Erfoljr d» rnterrirhts; aha die Vörmutknng' kann dennoch aoa-
guprochen wiT<1t^-n. beBondtin wenn der mit den« Frz. betraate Lelintr
s«[ni-m dgt.Mit]idi>'R Fuclie nach cIoM- Philologe hU dass die Methode,
die wir beim Unterrielte in den class. 3i»rachcn anwenden and die dort
aach die CDtspri-cbenden Resultate erzielt, auch auf das Pn. übertragen
wird, wo »ie entschieden zu renrerfen ist. Ist das der Fall, dann TnOuen
natfirlich die ErsebniMc de» fri Unterriclite-s noch geringer au-rallen.
aU die? obntMÜe« der Kall Hein inaüs infolgt? der gans unxnreicb enden
Stnndii^ntahl
Xon kommen aber zu den eben genannten Cbelatinden, mit denen
der fn. Unterricht am Ormnasium lu kftmpfen hat. noch and'.Te, Ah-
fiberbanpt ans seiner Stellung aU freier Gegenstand naturgeinäfi sich
ergeben: die Schwierigkeit der Stunden rertheÜnng, besonders bei einem
Biu SchOlvm vieler ClaaseD zosamniengcsotzten Conua; der gt^ringere
Eifer, mit dem nun doch immer einige ScbOl^T an din Sache gehen, da
eft eirh ja diu einen freien Gegenstand handelt und dii> Note daraus dao
Aüfst.-igen in eine hfiliere Clacfc nicht bindert. Kori es Tcreinigcii sich
eint' Reib": von rmsländen. um diest-ti rnterricht nicht xu gedeiblicher
Entwickelang kommen zu lasBen. Indes, der Wahrheit die Ehre! Zwei
gute Seiten habe ich doch an der jetzigen F.inriebtung gefunden: enrtljch
ist die Zahl der 8cbfller nie flbermftßig groß und dann bat t^ der Lehrer
in der Hand, Elemente, die den Fortschritt dnrrh TJnfleiQ hemmen, durch
eine intsiirechi'nde Kote am Sctaluss des Semevters zu beseitigen; eine
eoleh«.- TL-rfv-hlt fast nie iliri.- Wirkong. Daa Ge«animttirtbcil aber ül>er ilie
Erfolge anseres frz. Unterriolttee an Gymnasien wird natOrtich dadorch
nicht ii^eudwie geändert: die Erfolge entsprechen auch beschei-
denen Anforderungen nicht.
lat efl dann za wandern, wenn »eh von bald mehr, bald weniger
eompeienter St-it« Stiinmen erheben, daR« da eine Amlerung geschaffien
werden sollte? üahL'n wir nicht aus. «kni Mutiilo des gegenwärtigen
licitun deü Unterrichtewesens ein Urtlieil Qber den frz. Unterricht am
GTHiDuidiun vernommen, das troti der en|}bemistifichen Fotm eitjetitlich
einer Vi rarthcilang gleichkoromtV In der >itzung de« Abgcordnutenhuuees
am SO Mirt lS8ä la&erte sich der Herr Aliui^ter fltier iin&eren Gegen-
stand in folgender Weine: -Heute veriangt man inebeeondere dk* Ki-nnt-
nis der modernen Sprachen; diese lehrt dos Gymnasiuni nicht. Ich bin
kein Bewunderi-r jenes Nclienuriterrichte*, der bu der Mehriabl von Mittcl-
schnlen in den mndcrneii Spriichen ertheilt wird. Ich Kagc dies ganz
offen heraus. leb will damit den Lehrern nicht imhetreti-n, aber eines iat
sicher: erreicht wird nicht viel, wenigsten:) dasi uird nicht erreicht, daas
derjenige, der z. Tl. acht Jahre franz'^siBch am G,>iimasium gelernt bat*
es aoch atirecheii kann. Hiefür nmss Kaum, liiefflr mass Zeit geschaffen
«rerden.- Es scheint, da>!R diir Herr Minimer dabei zun&chi*t an die bei-
weitem gfln>=tigeri'n Verhältnisse, wie mb Anstalten mit Convicten haben,
gedacht hat: wie wQrde das Urtbidl aber erst laute» in Bezug auf solche
Anstatten, in denen den Schdlern nur Gelegenheit geboten ist. zwei Jalin-
lang wßcfaentlicb iwei Stuniltn fnc. Unterricht zu ;:enieDrny
I>«r ÜBterrirbt im VnmtäaAm Voa St, K»pp.
Die eben utgefthrten Wort« dts H«ttd üntcirichtsiniliistcn fände*
in AbfMrduteahaie aUgemanrn Beifall; nicht minder zQKtiRitnrad
ImtMeB UvtlMr die AnOangni In der TaiKEpr«?»: ?in Zeichen djw
das PnMicntn Aber das rnemOgende d« tn. Unt«rricfat«s an GTint
gleicber Aiwicfat wie der Herr Minister ist In TToterrichtuBgelr^enbeil
kann <• aber bei der Coiutatienuig des VorhandcBBeins von Mängeln
nicbt «ein Bewenden haben: man wird Mittel and Wefe ausfindig n
machen sochen, atn die M&ngel ni beseiten. Da ab«r beginnen non dia
Scbwi»ri^eit«n. die in unserer Fr^e besonders ariir groß sind.
Viele Ton den BefomiTorvchl&ffen. di« in den letsten Jahren das
licht dar Welt erblickt haben, begnügen sieb, einfach dl« Fordenrng der
Anfttahme dea Tn. unter die obligaten LdufScher safiontetlen und di««4
Fordenuig allenfalli durch den Hinweis auf die von Jahr m Jahr waek-
lende Bedeutung der niodenien Caltaivpracbvn fOr da« intellcrtuelle md
praktische Leben xa begränden; sie finden ca aber nicht angezeigt, di«
Schwierigfcdten , welche der DBrchffthrunir ihrer Forderung entgegcD-
rtehen, offen damlegen and einen Weg ni wciaen, wi>> dem I^ !■
Bafamen des Gnima.<iiams so viel Platt eing(>räumt werdrn kOnnU-. da»
ea lieb tebcn<^fihig und leben^krfiftig entwick>rln konnte, ohne dsss dabd
die anderen Lt-hrfficher vcrkärzt werden. Doch nein ! es gibt auch Reform«,
die rasch mit cinctn Mittel bei der Hand aind, die Schwierigkeit n
lösen: da« Griechische wird aas dem Lehrplan gestrichen oder nur relattr
obligat gemacht, und der dadurch fri-ige wordene Platz dem Fra. sag»-
wiesen. Etwas derarttget war wenigsteTis Tor einiger Zeit in eiaem graftca
Wiener Tagblatte zu lesen. Und das wurde noch obendrein in dem be-
treffenden Artikel als ein Punkt der rom Unterrichtsministerium vor-
bereiteten GpnnasiaWfomi bingestellL Ich bin nun allerdings nicbt in
der Lage, die io jenem Artikel enthaltenen Mittheilangen auf ihre Authen-
ticitit hin zu prUfen. aber (die bona fldes doü VeH". jenes .^.rtikelR in
allen Ehren!) was er Ton der beabsichtigten VerdrftDguDg dos Qri«ch.
durch da« Frz meldet, darQber habe ich. und mit mir wohl so ziemlich
die ganze GjmnasiallehrcnichBft. den entschied ensten Zweifel. Auf diesem
Wege, durdi Beseitigung ein» der Grundpfeiler onseres GTumnsiatBi^
wird das Yn. vorlftaßg gewiss noch nicht seinen Weg ins GYmnasium
finden; einem brutalen nöte-tci qoe je m'v mt-tte-' von Seite des Fn.
würben die Freunde unsere» Gytnnasiums (und deren Zahl ist ja dock
Boeb eine sehr gro&e) den hartnickigRten Widerstand entgegensetieo.
Wenn ich nun auch glaube, daaa wir einen derartigen -Umaturt- auf dem
Gebiete unseres Gjmnasialwesens nicht zu fQrcfaten haben, so deuten
doch mancberiei Anzeichen daraaf hin, dass die Frage des frz. Unt«r
richte» am Gymaasiujti, nachdem sie seit 1870 geruht, in nicht ferner
Zeit wieder mtihr in den Vordergrund treten durfte. Oonx abgasabu
.1 *«m, was sieb fOr den Betrieb dea Frz. vorbringen lisat, ft^«-
tem Drucke, den die rifTentlicke Meinung, wenn sie ri«h ndt
mfitbigkoit »usepricbt, scbließlicti doch auszuQbcn imstande
rieUeicht bald ein mehr äußerlicher Qmad dazu aOthigen,
(u erwägen, ob und wie die Einführung des ohUgatfln tn-
Tm Fmuösiscben. Von St. Kapp.
651
mm\ tlurchfahrliar wirc; ich meine die Heranbil-
mo^LTnen Sprachen rd Realschulen. DarQber
bemorkm.
' i'^rSfton ftlr d«e Fach der modernen S[iracben
■ ' ilvr Rt'alachulen vor uugci^hr I '/j Dc<«inieii
and die l^acb&ige wird noch fdr eine Reibe Ton
Mdn als das Angebot. D<>r Bedarf »t xvar an den
^Iknr StAdte so lieirlirh gedeckt, aber die Rf>ftlKcbaIen
BtrUdC« sind tlieilw^iiae noch itnnier auf Nothbc-helfi? ange-
'B«!arf Ut oft ein so dringender, dass absolviert« Lohrunts-
twtch ohne das Probejahr durchgemacht xa haben, irgend eine
ftbernefamen taabvn.
rccnitieren sich bei uns die Candidatcn fQr das ncupliilo-
i'i Sie göhen theils aua der Realschule, tbeile aas dem
'feamr. Bei beiden Gruppen von Candidaten ergeben aich
niMerer gegenwirtigen Unter rieh t»ordnUDg gewissK Übel-
BeseitigTing versocht; werden sollte. DIl-i-c Ülu-lstfirido bt--
Folgendem.
>te Candidftten aus der Reahrhnl« mClKfien sieb Wkanntlich. bevor
an der üniversltfit al« ordeiitliclic HOrer der inoderncti Pbtlologiu
ItMen können, einer Maturitätfiprarang am Gymniuiam antet-
tÜM nicht leichte Aufgabe, da es sich da zuuftcbtt am zwei
gde, Lat and Griech., bändelt, fflr die me. nich privatim vor-
tiiQ^sen. Tnd doch wird man au der Forderang, da» der zu-
bftftl|e Lebrvr der Tnodemon Sprachen eine gute classiscUc Yoibildung
piuMWB babe. im atigemeinen festhalten intlsBen- Wenn Elxe (Qnindriii
i oigl. Pbitulogie S. 13) fdr Candidaten des englischen Sprai-hfachei
j£mb1i liioe sclbstverst&ndlicbe Fordernng hinstellt, so kann wohl noch
'Vnü^r bei Candidaten fQr dax Fn. davon die R<.-de sein, von dieser
flfdcrang abrolatsen. Alan k{}nnte ihnen hiVhatens einige Erleichterungen
|i> Btng aaf das Ghecb. gewähren, indem man den Umfang dor LectBre
fltm beachr&nkt- Aber seUist trotz dieser Erleiebtemngen wird einReal-
•dÄer doch in d':T R^gel mindestens zwei Jahre brauchen, um mit
(Ugor Aonicht auf Erfolg sich der Maturit&tsprtLfung am Gymnaatom
"■fcfliehen xn können — eine Zeit, die vieUcicbt von ihm wie von «einen
-^OKcfaitrigeD auf den Verlustconto des Lebens gesetzt wird. Und nehmen
*b lellwt den Fall (er tritt ja ziemiicb oft eint, dasa die MatnritfitB-
pthog ang den beiden clasa. Sprachen glOckUc]) vod statten geht, ist
«1 Dicht doch noch der Zweifel nor in berechtigt, ob dieses rasch xo-
BQfenffte pfailologisclie Wissen eine gu'nOgoude Sic-borheit iH-tieffs
■Mittcbtigen claw. Vorbildung bietetV Die von der Realschale koro>
*t*iai Cindidaten mögen allenfalla in praktischer Kenntnia des Frz.
••■ Anfordeningen genügen, die die Universität an sie stellt; darin
**«(D ne wohl ih^'n Collej;eii vom Gvnmaaiain meist flberlegen sein ;
* «d tie aoch immer die fiebere Grundlage fQr den wissenächaftlicbcn
vb der modernen Philologie mitbringen, ist sehr zu bexweifeln. In
i l*4«rprf
iicte
Ar
Mfe btee
fM^t^rfw 0^ Jm Cn. SyfMUidi m fit Uasvoätftt
Ka wirAm mim» CmdUtim «vU f«r 4ca ma *er BiialrlMli
<«■ T«naff «teer gfilWrfcw daa. HWwig Uml rit «cfda
MCUgi »rte. w»l ■lifctlrtii KatK» <«■ Ywtiwiti« a MgoL &
««rdn groÄ* MO« Iwlw« in PimiiilBir oder ßamau ott ödi
P<rtf(k«K ta der imikturbcn Hwfliahwig der ^«•cbe auadgam.
dar RirabdiUer »diiin mittrriafi oder (am midi Toniditiff
aütiftingen mII. j«d« Pcrtlgfc«tt, die ui der L'Direrntlt bU n dojoil^a
(fClw eolwiclMH Wfrdtn imm. welche mit Recht von dem LArer öner
iMdinin IprmdM f rrUn^ wird. Hier, wo uuui et mu wenigitca erwirten
ItAnni«, ■«facn wir thwdu O/moMiutn hinter dr-r B'.-ftlachul*-' ztuflckstebcs.
Du* du Gpupuluni nicht anter allen l'mvtliidcD rieh ati eine besicre
VorWri-ltotiKMliitalt fßr qiracbliche Stadien erweiseti lollte ab die Beal-
idiola, ilai IH »Ine AnuiiiiUie, die mit dein Ziele, das beide Anstalten
v<rfAlK<fi, und den Mitteln, mit dmen lie an der Erreicbang dieses Zjelei
»ihcMfB. gar nicht recht In RinkUnK zu bringen bt Das Behtrebeo dud.
dlmrn Cbrliiaod in beaeillgvn. kOnnt« meines Eracht^na das Gowicbt
all der uukreii Qrlliid« venii'-lirrn, die in erster Linie dafQr in die Wag.
■dialu ifRW'irfen wirdcn kAnnon, dtim Fn eine beitere Stellunff am
(),Vtntiaaturn »i gAK'llhrt<n,
Mit ninnicbt aUo auf lUc Mr>glichkdit, dau diese Frage in nidit
yar fernur '/Ml m lubhaflüren Krörtcninge'n Anlass geben dOrft«, mCdit«
loh div nichtolgcndon Auifnhmttgtn ab «.ini^n orientierenden Bettrag
Der Cnterricht im
Von St. Kapp.
653
ÜSQUtbeD wisten; orienti«roind hMonders i&iofera, aU ich vor Allem
dmof aua^faen werde, sllc! die Seh wi engl; eiten gehörend hctrrorztihebtin.
die dvr LOsnn^ dicour Frag*; im Sinne der OfTeDtlicheD Meinung und doch
obn« Sch&dit:anR and^jrer niindürtcns gleichwicbUgur iDtcres^vn »icb eot-
geg«Drt'-U«n, indem ich ferner ror ]lla»Dnen, denen man ficb vieUt^icbt
nftoh Tenohiedenen ßirhtangi'n hingibt, warnen und einen Weg Tor-
srhUgcn werde, der allonfall» zum Ziele fahren könnte.
leb werde bei meiner Untersachung so Torgehen, das» ich xunAcbst
die Forderangen darlege, deren Gew&bruug im Interetie
der gedeihlicher Entwickelnng des frz, Untorricbtes ali
Vorbe dingung fflr seinen Eintritt indieBcilic der obligaten
Lebrflcher des OfninBainms beanaprocfat werden mCsste:
dann werde ich untervTachen, ob and wie weit unnpr GTmnAüiuTn
mit seiner jetzigen Lehrverfassang diese Forderungen ge-
wihren ki^nnte oder ob sieb nnser GjmnaBiom ta einer
Änderung seiner bestehenden Dnterriebtsordnnng herbei-
laaaen mflgate und worin diese Änderung allenfaUs beateben
konnte.
Wem «s emstlicb daram zn thon ist, dasa irgend ein Lebrgegen-
stand im Öffentlichen Unterrichte in gedeihlicher Weise der geistigen Knt-
wickelung der Jugend dienstbar gemacht werde, der wird sich nicht
damit bcgnOgcn, dem Q^enstand einfach einen FUts nuter den anderen
Lahr&icfaem uunweiflen; er wird aach dafOr sorfien. dass dieser Platz
Serlomig f;enag sei fOr die Entfaltung seiner Wirksamkeit; er wird zwar
mit ROcksicfat auf die anderon Lehrfächer, die eiin Slteres, w<>hlt>cgrttn>
detefl Recht haben, »eine Anäi>rücbe zu Gunst^-n des neu einiiiriihrenden
aof ein bescheidenes ?i)aG herabstiminen. aber unter «in gewisseii Maß,
tinter das, was er als Existeniminiiimin ansieht, wird er in seinen Forde-
rungen nicht herabgehen; er nird gegebenenfalU lieber erUfiren: Wenn
CS nicht möglich i»t, dieses bestimmte Stundenaus maß (dieses habe ich
Iii«r conftchst im Stnnci dem Gegemttandu zu gowftbren, so ist es besser,
man vi-rzichte Heber ^nz auf die RinfBhrting des Gegenstandes. Ich bin
2. B. libeneagt, dasa wir Pbilologt-n insgeaammt es varzichen wttrdeDj
■elbbi Ans I^tein ganz fallen zu lan^fm, nenn man uns mit der Zuriiuthung
k&me, wir sollten ans mit etwa 'JO Stoitden als Gesammtzahl begnügen;
jeder wflrde erfcl&rcn: damit l&tist sieb nichts ordentliches erzielen; also
lieber fort damit!
Welche Kcrdeningen wBrden denn also fQr das Fn. zun&ehat in
Bezng auf das AuitniaC an Munden za stellen sein?
Das Stondenausmaß wird natOrlichenreise durch das höhere oder
niedrigere Ziel bedingt aein, das man dem fn. Unterrichte an Grmnasien
stecken will. leb gehe unn von der Forderung aus, dass man das Ziel
am GTmnBsinm nicht niedriger stecken dftrftc, als es »n
Anstalten gleichen Ranges mit obligatorischem frz. Unter«
richte gesteckt ist. Ich habe dabei erstens unat-re lUalachule and
zweitens das dentsche, oder genauer, das preu6i.<iebe Gymnasium im
Asge.
GM
Z><r rBt«nkl« K Riiiin<iifVi Tw £L X«;^
Ftr
Ihsub oBa
bnache 4cr «mt
IMe MkriftBAe
ZM
TmttaiA 4er
itinUftii Wtctvacxatlu». Gc*aa4tluit m ■atwfljfhm
snrtUkkB G^B^p. H
UkMs TlKflHte. tbokltikte KaBteb
te litantv ■»< Bdwn Bflfcmteitelt wA da hammfaidKai p»-
MiidiM and ftulMthm Leasing» dese&oB.- Zn- Emkkaag dieMi
Kida itckn doo FVs. an Reabtteda n l&daOtiRrddi and nefarcm
aaUnm KivBliiMUn 8S Staadea nr Toilg— g ia folfvader VertbcOBiv:
5+4^4-t-S-^3-rS+3. Das trt, vie fcuft. dai Zld, du iini|rtDgBcli
gialiifcl war. Die Bi&hnuifeD aber, dia naa ia Laufe tBchnnr Jd»
iB t*H™"** Oalafabdt famtt«, nnastcB voU >■ anOffebeadcr Stdle die
ÜbetMBgm^ lurvainnfeB haben, daai m twti PsbUid wtalgtteBi die
Aafordenngen zt bocfa Mi<B . in Benf aaf die Spredtfertigkcit md airf
die Utcntai^eBiitiii&. Die jetn gdteodn iMliaelMMn ftr Beabdiidai
drtdKn ficli Dioilieh hiertber «> aas: «Die Eifahnn^cn dv IHsten Jikc
haboi di« dorcbgcf&lirte Befonn im sro&en mid gaatea bewibrt. CrnÜdi
aber aadi daigcthan, das in Bez^ aof den UUfanadm Tbeil dca L'nUi-
rkbtea sn Tid ngMuthet, in BetedT da- Biddoiy im SffMu^tit
achr erwartet wurde, al« ohne BeesntrftchtifnBf der wkbtigeren Aof^ben
geleistet werden kann. In diesen beiden Pnnkteti waren ai«o Modifii«-
tioaen geboten '.
Was das Lebniel betrifft, das Atsa fri. rotOTriefat« an inafiiMhca
Qynmssien gesteckt ist, so heißt es in der CircnUrrerordnang des prsofi.
ünterTicbt«ininist<^r)aiiifi forn 3K BIfirt 1882: -Das Vit der fOr den fri.
Dotcmcfat T'jTfagbaTvD Zeit und Arbntskrmfi nnd die Er»ebwentn^. weldirr
der Clusenntiterricbt im Ven;leich zum Priratnnterridii ootertiegt. machen
es notfawi^dig aosdrUdüich darauf xa rerticfaten, dass eine G«l&a£gkeit
in freieo roSodliclirn Gebrauche der tn. Sprache emirhc wcrd^- Aber
anter VrrnchtleistnD^ auf ein in dieser Hdhe nicht erreichbares Ziel sind
diejeat^eti Übungen, welche der Vorberettang daiQ dienen, angel^eDtUcli
xa empfeblen.' Es folgt dann ein Hinweis aal Öftere Dictate. Anwendong
der frx. Sftracbe bd der Bep«tition der LecMra tob Seite des t^hrers
lud dfta SehOlers, on die Schiller mi^bt nur an da$ Verst&ndnU der r«
L^er ges^cb«neo Wort« sa gew'ibnfo , sondern sie ancb tum eig«D4
Gebrauch der tn. Sprache zu Alhren. -Jedenfalls-, hei&t es dann wdter,
-soll erreicht werden, dass dem, der die GvinnasiatreifeprQfting bestanden
bat, die fnt- Litentnr des nachher von ihm erwftblten speciellen Fachet
leicht lugünglich sei und da» er fOr das etwa eintretende Effoidt
des miindlicbea Gebraochee der fn. Sprache die oothwendigen Orunc
dea Wiaaans bcötae, xu dt.-neu nur die Ubong hiniutretcD rnnsa.«
An tuutrsr Bcalscbnlc, wie an den preaii. Gymnasien, sieht man
also die Erreichnng der rollen Sprecfafertigkeit beim Massemuiturriciit als
rin Ideal an, dem man wohl iiiBtrebt.*n soll, dan man aber ioVriiUichkeil
nicht erreichen kann- Selbst fOr die preaß. Oberrcalschalen, die docfa in
oenn Clasaen 56 Stnodcn zur VerfaKong haben, lautet die betreffende
Weisong ia der genannten Circolarrcrordnang: -Im ecbrifüichen Oebraocba
sr Unterriebt im FraniOwschen. Vcn St. Kapp.
055
'S^neb« ist nicht uor Freiheit ron ^robio Incorrectbeit«», sondern
I tfalgie itilistischi! Gewandtheit zu erreichen. Auch hezfl^lich des mflnd-
iGvbraacfaea Act Sprach« Hiad höhere ADfi>rdßrTiTig«n zu «teilen-. Der
ICmiv"^^^ -höhere' hexteht sich auf die Torangeheode Weisung 1j«>treflrs
deilrfaniclcs im Frz. an Ro&Jgjniiuslen, wo unter andLTrn »einige Übung
■Bndlichvn Gebrauch dt.T Sprache im Anschluäs an die LectQrc- gefor-
I dirt wird. — AUo selbst fflr die ]frouß- UbcrroaUchuIe wird keine volle
I Sprccbfertigkeit verUngt.
Darüber wird nan auch kimin unter Tehrünt, die .in r>ffentltcben
liMlilt«n Unterricht in einer lebeudeu Sprache erthellen, ein Zweifel oh-
tnltea, ijass die volle Sprechfertigkeit , die Ffibigkcit n&ntUch sieb tlber
ijeini beliebigen Gegenstand in correcter Weise iu der fremden Sprache
[MNndrficken, im Schulunterricht nicht zu erreichen i»i. Aber swischcn
IteCnbebolfenheit, mit der sich nn-iere Abitarii'nt«n vom O^rmnattium in
'iMtia. oder grtech. Sprache ansdxOoken wflrden und der vollen Sinech-
ifatigieit in irgend einer modernen Sprache gibt es t-ine gro5u Menge von
'Qn4eB der SprtN;bfertigkcit und tu einem niOgUchsit hoben Grad sollte
Inu die Scbftler duch in bringen trachten. L'nd es gibt Mittel, die daxu
■lÄwi; in den oben citierten Weisungen för die preu6. Gymnasit'n sind
I dll{» genannt , freilich das wichtigste fehlt: eine bt^ssere Methode als
l'tti Usberlge. In den Weisungen für unsere RcaUcbuleu ist meine» iSr-
litbttM nkht mit dem gehJ^rigen Nachdrucke auf difsu Mittel hingewiesen,
!'•» dies mancher Lehrer den Venicht aaf die volle Sprechfertigkeit fOr
liMa f cnicht auf jeden Wrsuch , das Mögliche darin su erreichen, an-
I iAmi könnt« und dann riellekht das Fn. ungeffihr iu derselben Weise
Mnilri, wie er sulhst im Lutciu. und Grii^ch. unterrichtet worden ist
'Ultilli überhaupt geneigt, einen großen Theil des Mjsserfolgea im Pn..
'to« d*n in Deutschland so riel gejammert wurde, i»uf Rechnung der
, fvktlirtcn Metiiode lu setzen.
Wenn die groiJo Reformbewegung. die, durch Perthes angeregt, s^t
'■cbvren Jahren auf dem Gebiete des nenspr&ch liehen rnterrichteü in
DttlKhland aofgctreten ist ond nun anch hei uns Eingang gefunden hat
[IBllriB da« Erscheinen von Dir Fetters -Lehrgang iler fn. Sj>rachc,-
I- Theil. Wien 1888. dann Weitu-nbflcks -Zur Rc-fimii des »pracboater-
nAttt*. Wien iSS-^, und umlere Verüß'enUichungen i ; wenn diese Bewegung
■■■nal nm vollen Üorchbracb gekommen sein wird . dann wird es wobL
*H)l<b »ein, das Ziel in Bezug auf die pralcti<icbe Sprachkenntnis etw«s
uur IU stecken. [>ie volle Sprecbfertigkeit wird man aitch dann nicht
•Weben, darüber gcbtn »ich sülbst die eifrigsten Verfechter dt-r Refonu-
1^ keinen Tftnscbangen hin; aber wenn die l:;ch(ller von der ersten
^lM< an eonsetjoent durch eine Reihe von Jahren angehalten werden,
^^nutir, ab es bt-i der bisherigen Methode der Fall war, den Sprach-
^' snt mit dein Obr aufzum-hmcn und mit der Znnge sn heliandeln,
^dtaAoge aicb einmengt, wenn sie möglichst viel und langte in der
nadeo Spncbe festgehalten worden, wenn das iiiductivanalytiscbc Vcr-
UiiB bttonden in den ersten Jahren mehr in den Vordergrund tritt
■r dem dctloctiv s^tfactischen, wenn durch alles dies ein lebbaf-
fa 4m Vmit^pm4 n ■trOea. Ik^ dftrftca a»e
ZU« rid« M hKk |««Kfct ■«te, wk c» F«lk (■. a- a & IS» «n, te
4« «IcM im iHBkÜKhOT, nf 4i« dscrtücbe SpfuboWnnK ■Wda
4« 2&mfc* Docli ak Fwtenr aibtent: di« K^nntwi fri- QmUdOet
MttM. iMcfaMUfta n4 OeMaehe, knn fn. Lebcu {■ daa CHfligi,
4aM IBM lit bdffMttaa tiura >b die «nte EiafUm; ia die ama«,
fB*i«rra« Büdraff, •(> wdt dkietbc dorch du Hedi«m der fio. ^ncka
■ftd Ufantttr fefvbvD w«d«o kman». Cm dieaen Fordcningvn bot isr
albirad f«r«obi m «erdm, mUfte die Leetfln fn Astorea aad du
gtrrfhfi dtr LfUratar m mSamaid und äiigeb«tkd betrieben werden. dsM
lUn srfarderllche StDiidrDzubl der des Lfttein nicht nsehytehen dftiftcL
|)ii«on Ittao ftlio nicht dk' tteJe «ein. Aber vu für oiuer? Rc&lMhaUa
«od wu fOr die yteiiü. GjtnnMien kU Lefaniel gilt, du mOnte docb woU
RUrli fOr uiiHni dyniuien al« Ziel aofgCKtcIIt werden; nar ntflaste in nadi-
drnckllcbe WdM asf die AnwvodunK aller jcmer Mittel liingewieBCB wer-
den, dia xur SpreehfortlKkdt zu fahren (geeignet sind- Welcbes Stoadn-
miBUtaA wUrdn nun du Vn. fQr dicN«n Zweck braueben? ^SchlosB folgt.)
Wien. Avril 1688. St. Kapp.
Vierte Abtheilung.
Miscellen.
Literarische Miscellen.
Homers Ilias für den Schalgebranch erklftrt von K. Pr. Ameia. I. Band,
•1. Heft. Gc8. X-XII, bearbeitet Ton C. Hentse. 3. berichtigte
Auflage. Leipzig 1888, Teubner. 128 S3.
Binnen 10 Jahren die dritte Aaflage einer erklärenden Ausgabe
nicht besonders stark gelesener Bücher spricht für die Verbreitung der-
selben eine so beredte Sprache, dass man über die Einrichtung der Anmer-
kungen und über ihren Gehalt koin Wort mehr zq Tcrlieren braucht. An
zahlreichen Stellen ist in niibedentcnden Dingen geftndert. worden. Inso-
weit abpr die Noten v<m der Textesgcstaltung and von der allgemeinen
Ansicht des Heraasgebers von der homerischen Sprache abhängen, sind
sie der Beartheilung entzogen, bis nicht eine neue Auflage des Anhanges
erschienen sein wird. Bei aller Wertschätzung der Ameis-Hentzc- Ausgabe
kann der Berichterstatter doch einen leisen Wunsch nicht unterdrücken.
Er wünscht nämlich doch grCßere Berücksichtigung der jüngsten Arbeiten
für Formenlehre und Testeskritik auch in einem für reifere Schüler be-
stimmten Buche. K 9.5 erscheint nTr\»(t<>v das einzigemal in Hoirier, denn
'hü bat statt des Genitivs den Caaus mit -7» bei sich, z- B. .-i 448,
warum das? weil aji\iHo)v für den Hexameter nrbraachbar war. Das ist
nur ein Fall unter vielen, wo aaf die einem flchematisierenden Gramma-
tiker recht widerwärtige Gleichgiltigkeit der homerischen Sprache gegen
engherzige Kegeln hinzuweisen wäre. A'361 fndytTttv und M42 ainftftjni
'Conjanctive mit verkürztem Modusvocal'. Warum verkürzt? — Den
Ausdruck wollen wir noch hingehen lassen — offenbar des Verses halber.
IToterzeichneter meint aber, da.'is beide Formen überhaupt nicht Conjunctive
sind, sondern ganz rechtschaffene Indicative. Der Conjanctiv ist so-
wohl formal etwas Xaclij^'eborenes als er auch syntaktisch, zumal in Keben-
sätzen sich nur durch eme zarte Schattierung vom Indicativ unterscheidet.
Es schleppt sich auf di'-sein Gebiete noch vieles anbesehen weiter, was,
wie zu noSen gestattet ist, einer unbefangeneren Sprachbetrachtong
weichen wird.
Brunn. 6. Vogrinz.
Des Q. Horatius Flacciis Oden, Satiren und Episteln. Aus-
wahl im Versmaße der Urschrift Yon C. Praetorias. Frankfurt-
ßerUn 1887. C. Koenitzers Verlag, kl. 8". 204 SS. Mk. 2.
Entgegen der Ansicht des Herausj^ebers, die sich auf ungenannte
■pbilol<^iache Autoritäten" stützt, dasa wir keine ngute" Horazübersetzoog
Ztftuliim f. d. üsteiT. Gjmii. IBSS. TU. Heft. 42
-in iiäz :n
"zsTeiT-ütriit-ii-
:-ji nias. TiH
1.1. JAS* ::•■
-..■:. IZ. L ^iniS'Jll'
- n -i'.-zau-i .ima
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:u ..■■—-■■— Tt -ir --»aä ia.;r:::iivr Muni
-- _^. : .zjz. . f .j'-^!5- -.Tzrilcii.
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1.. - -^ -ii — :.. .tH r?:ji,: m-i
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'* ■- - '.■ ." ..-' ..■' i-':'i'-^i^^-i:<!^i
\i-:- ■ ' • '■..■.•'.• :z -ri s. iT-ii-i-r
('•'- ' -■ . ;- .-.- .. .- :„ -. :: : l-.^r :::-.)h.-i,
A(''['' " ■ " ■'■ ■■.-■■ i •' .:.-.- .:.-.:... '^"r-terlj-'c-tfin
\fi"l'i' ' '' ■' .■ .- ■ .■.;..-.:-;;.-,.■ ;::-::i:-ftJ:7^t—eien.
(' ■' ' >'■ ■ '.-.■.',/. - . . . . .... -v^- •..<-
tiiiUmii f-tif ■ '. . .. ~ ' :_ .]2 . '/.'.-::•'. ■. -ri-cht der Verf.,
«»■•Mrt;l hn' / '■■ '■• ■■ '" f, ^-j \: \ lin-l die jortvniiohe Inschrift
(li'iii ll*mi'* 'I'' ■''" f ■■'■ •'-■ ('■■./äIb .#'.*»,- iD Tinilicieren. Hierauf be-
- und die mit ibm vorwuidteD
'^Idemu ütBcn. Di?r Verf.
-1 nad »teilt die her-
ind TibuU das lltu£t4T
M wr. G«orgiu5 Knaak.
/'■r«rt den Nachweis, das»
, i-lieo den Dcilochus von
■■ linitt beurli&ftiKt sieb mit
i :-<l'rflclie der Sctiolienflber-
1 .'- Tön Paul Hasch. Die
.•tiicluidich aus Coluuiollft.
ill^mein anKOiioiiimon. Der
n, liurch Vergleich vtjn Pliniu»
.Fl doi H^gin ZQ gewinnen.
vT. Max. WiiLliDann. In sehr
■ -'rt (init Prelluri zuerst ans-
Flauptnuoile för ApoUodor ge-
■ - -gfU^cne Itebandtuiig eintelner
ij' ii-iKrwäbDuntc findet.
ixutl, der Frei» l>iili|f.
I i-rtn nach J. H. VoC. biarln.itet von
l-*ü, Teulmer. S". XXHII und 164 SS.
i'b die Aufgabe, fßr de» Griechischen mi
■•bflI'.T) tineEpitonti! di'rllifts liorxuf teilen,
' l'"rdemdf bietet und doch in verhflltni»-
lun-h dss ganze Gi-di^cht fobrt. Dusir «r
(■>t/ungea den »Ifon eri>robten VoiJ vor-
ihiij als ein Verdii-nüt anrechnen; denn wann
«Jiuckif albereien der Neueren und Neneitcn
L'ine ftst«tehcn: am meisten im lomerischun
■•■T von Entin gearbeiti't. Ans den Iil.OiWt Vers«)
' tTcworden, die antiquierten Wendungen Vo(Vi»is
ti Hindert. Ein!e:tun^''t:n Qber die trumniücbt.' Sage.
|r H;;llt;nen, Houkt urni Schliemaiin geriun voraus und
f i'lierschwÄngUchkiiit geschrieben. Ein Nainons-
Cibt die ni)thiV«n hi<<tc>n!>cb-nirtliologiHch(;n Erlftu-
tbek«D, numcutlicb vun KeaUoiiuU-D, ist das Bficb-
OriöcheD. Der reiferes Jugend enShlt r. B.8chDi'ider
;!(: 1887. Wilh. Opeti.
iitU'-Vt''4, ia Irabarer Sprache geiclirioben<.>s BQchlein.
n^i' Verwicklungen inö^Uch*l i-iufacb und mit
• latJMlig'cn wiedergibt. Nurb wie vor rind diese
l'uit.v und können der Jugend nicht varra genug
. Dif vorliegend'- DAntullung eignet diui Buch uanient-
■ ■ Ton B(iTy.T' und lU-ulscluilirn: mich Scbülera
^^e^ iciinn man efl getri'St iu die liand geben.
J. M. 9toira»ser.
12"
660
Miscelleti.
Nicolai Madvigii iirofeasQris HauaieouB opnseula acadeniica ab
ipso iteriuu colkcta. finendata, aticta. Ruuriiae sumptibus
librariae Gyl(l*!ndalianue (Hegelionim patris et filüi
typis exciadit Fr. Bagge. 1887. 8*. II. 779 bö.
Diu längst vcrgrüTenen und viel beKehrten beiden Bände der
0|iascn]ft a(-a>lt;iiiica lit^^eu in dieiter neu«o und d«ui großen Namen ihiOs
Verfassers «lun^haus värdigen Aiugabe vor, an iiör*;n Besor^ng derAiit
12. Dec- I88'j gi'storbene .Meister selbst noch Hand angelegt hatte. i«intf
Vorrede ist vom Novenilier l88ö datiert, in welcher er die GroodaAti« d<T
Edition darlegt- Dieselbe umraast die Abhandlungen der beiden nreprüng-
lichen Bfinde, tob wel>-bi;n der erste 1SS4, der zweite 1842 erschienen war,
und «war in wegentlicli unverftnderter GesUilt, wie es durchaus ent-
»prechend schi-inen inuss l)ei rntersncbtingen, von denen fast jede für die
törderong der in ihr behandelten Fragen toii Bedeutung war und somit
eine in ihrer ureurüngliclien Form treu zu bewahrende Urkunde für die
Ge«chichte der Wissenschaft darbietet. Dow bei dem vcrtjeschrittpoen
Stande unserer Disct]>Iin beute niancben Problem in anderer Weise in
AngrifT genommen werden liOnnte oder mUggte, hat Hadviz in der Uarcb-
mhrung seiner Absicht nieht irre itiBehen können. Er bemurkt selbst
darflVter: Hetrartandi autem op*^ram intra eo« fln« continendam intetlige
bam. ut non <]im8i de iit-^gro (.'aedeni res gaaestionestjue «a via ac ratione
explicarcntiir. qua? fortasse iiutic commoilior iiöLi rideri posset. »ed nt
iUiu<> teiri|Hirii'. >|iii> |<riitimii scriiisissi-m, ein^'iue pliilologiao condicion»-.
((aae tum fuisst^t. imago ac forma retineretur ac tarnen nihil intacCnm
ac aine nota relirnjuäretur. (|Uod ooo et nunc reapio probarem v<.<rami(UL>
indicart-m. atque in artisiimum eontnicta earum. quae postea olü iisdeni
de rebns disputassent. sigiuficationo at<jue etiam interdani refataüono c«
tantnm adderentur, quae ipee inter perpetuani vetenim monumetitomin
tractätionem ad rontimianda iudit-in senteiitia^ijue adnotattseni, interdmti
etiam a studiomni bocüs admonitus.
Wir haben zur Kmpfehluug des Werkes keb Wort zu sagen nnd
freuen ans. Madvigs Vntersucbuii^en in fo vurtrefTUcher Ausstattung den
Jflneam nhllologlHobar Wi£äc^nächnft wieder zDginglich gemacht zu sehen,
welche dieselben noch Innge alu MuHtvr methodischer Kritik und Tor-
tirtheildfrcier Forschung bunundcru und ans ihnen lernen werden.
Kleine philologische ScbrÜrtcn tou Theodor Bergk. Ueraofigegsbei]
von Rud. P<.-|>]imfincr. HuUe a. d. S>, Verlag der Bucbhairidlunff de«
Waist-nbausts. I. Bd. 188-1. Zur rOmisehon Literatur. XXMI. TröSS.
II. BJ. 1886. XCVI. 813 SS.
Seit dem Todesjahre Bergks (18. Juli 18811 ersehienen Ahbaiid-
lang aaf Abhandlung, Band auf Band aus dem Naehla«^ des dorch eine
seltene Fruchtbarkeit ansgczeielineten Gelehrten, und selbst wu« dien
beiden statttiehcn Sammelbäude an textkriti^chen, antiquarischen und
literarhifitnrijichen Untersuchungen zur römischen und griechischen Literatur
«ereinigen, wird fielen wie neu erscheinen, die nicht leicht in der Lt^«
waren, die Terschiedenen Zeitschriften. Programme und anderen Getegen-
heitsarhriften eich zu verschafTen, in welchen dieselben zuerst erschienen
sind. Eneicht ja die Zahl der ven IS33 bis 18B1 verOflcDtlicbtcn Publici-
tionen die ZiA'er ron 302, die Mch iintdein fast bis SSO erhoben hat. Ein
Borgftltiges Veneichniü d^ri^elben bietet der Herausgeber I. XI — XXXII,
ton dem auch eine Biographie Bergks U, Jl— XCv sowie die rerüas-
Uchon Wnrt- und Sacfaregist''r und die Stell enr(*giNter zu jedem der beiden
Bünde herrdbren. Die Schriften sind nach der Verwandtsehaft der bf-
handi^lten liegenstinde geordnet, als« im I. Bd. nach den Rubriken:
Plautina, BiuiiDna und Belb&ge zu den scenischon Uichtem, Lucretiana.
y.»r SacralpOL-sie der ROmer, de PaeligDomm sermone, Varia, Inodito, au
t
MiBceUen-
Udl
|>Urrn. Im U. Band nnrh drn nuTnikvn: Pfailoscbhica
ilTrf:ni.li'>3. Hcraclitvtt. du Aristotülui libnllo du Xennpnanf,
ri "tifttttxtöy). AU'xaiidnDa (de PhoemciB Cclo-
I ' i-L-B. Calliuiftchoa. Eratostlit^nicÄ, Tljrocritea^,
i'llanca. tiUrnntcr auch dit« Ilfitrfige zu den grii'chUcben
irvklopÄdw der Philoloaif, Zurgriecb. Literaturgcnoliichte,
Klterthflmern, Zur gri«?ch Mythologie, Anhang (Phil. Tbcaen,
nlna ß^urftta, Gratuldtiorsgediclrt, AdTersaria zur Antbo-
lt. DieNacIith^ile. wdi-hc (iie.ieürdnuiifr in den Augen msnclier
JüCrflf . wird dtireti die Biogmpliie vOtli^ ausi^e^liclien, indem dicM
*pfong und Vcraiilujsunj: der mcislon Cntorsucliungcii orientiert
rfjrt< wie HergV mit dfr Kntwirkt'lnng der Philologie groß gc-
and mit »tannenawert«! Bowes tirlikeit dos Geistes jedeui Impolse
ieo «u folgen wii?9t«. So wird der jüngeren Generation eine he-
, Gdegenheit geboten, da« Werden und den Aiwb&u der Wttsen-
ta ihren Tcnfchiedenen Zweigen lu rcrfoIg<;n «nd die Anrejim^eo
•rtUntn ^harfäinnes nuf si^ih wirken zd lassen. Dem Herausgeber gebtirt
■pmi der Sorcfült und Mnbc seiner Arbeit der Dank aller, nictt minder
F<h|V(r1agsbiicbbandlting wfgen der schOinen Aiü^itattung dieser SaiiitnluBg.
rioe Schriften ans dem Gebiete der classisclipn Alfceitbums-
visseil schalt Ton Ludwig; Lange. GOtttngon 1887. Vandcnhoeck
oad Raprechts Verlag. 1. Band. XL. '129 SS. 2. Band Oll .rS
Die Aaagabc der kleinen Schriften Ludwig L:knges, welche der
9obn des Veratorbenen besorg, wird nll<^rort8 nnd üo nach von den
PWol'ijreu (.►rterreid» bc^&t werden: hat ja Lunge einige seiner be*)teu
[rfahr»- uater ans segensreich gewirkt, indem tr tiU Nadifolgt-r G. Curtius'
'ufdnn Lrhr^tahl der chi-!Sischon Philfllogie in Prag zahlreiche Lehrer
^itBbildct« und ron dort ans als fleißiger Mitarhcdter unserer Zeitnchrifi
*• •Wenscbaftüchen Intorcsscn seiner Berufsgcnosgcn zu fArdem heiiiüht
^. Diese alte AnhSnglidiki-it laust uns mit hertliehcr Freude die der
WBnhmp Toraiisgisehitkt'-' Bit>gf;ipbie willkommen heißen, in welcher
■n Carl Lange in '■ehücbter und nahrbaft-T Einfachheit das Leben
*fre» «ortT-'tf liehen Vaters erzfihlt. Dia (irundlinien de« Bildes diesw
wdi leltene VipIsoiti(,'keit ausgezeichneten Forschers fQllt die vorliegende
*^DiIUig mir uaeli einer Kichtnng. indem <Ueselhc, abgesehen von den
'wBeii-u allgemeinen Inhalts 'Ti'v cla-iKische Philologie m ibrer Stellung
'*™iGeiajiimtgobiete der Wissenschafren und in ihrer inneren Glicdenine*,
.|^-(r das Verhültniif des Studiums der clasHischen Philologie »uf der
l'|''j'iwitAt zn dem Beruf der Oyiiniasiallehrer', 'Andeutungen liher Ziel
'wXtthfide ii.-r (srntAktiseben Forschung' und' Die Ili^dcutnng der Geg-'ü-
*«*? in den Ansichten ßhcr die SiirÄchf ffir die geschichtliche Bnt-
w|ekfl>»fi' 'I-' ■^vrrichwiiaenscbafl,' (1- S l~TOi nur die kleinen Schriften
■■• i ' der römischen Alterthimiswisscu schuft veremigt- Eh
JlJdw! h Lange» anBdrQckliehoni Wimsrhi', welcher durch eine
*'^t Öamndnrg .«einer Terstreutcn und schwer zugänglichen l'nteT
"I^Bigrn ciiR- Art Ergfinxung zu dem Handbuch der rOnÜHebai Alter-
2»« schaffen «ollte und, wa» er in sie Hufgcnommen wfinschte. seihst
**^rfiiiet halte. Wir haben damit nur einen Bruchtheil der reiciien
•*^Vi»(ben Thätigkeit Langes erhalten, wenn auch jenen, welcher d*n
J'fchficheii Verehrern Meines Handbuches der willkonimcnstc sein dörfte.
^fk Bliebt der Herausgeber Hofl'nung, dass dem auch von un« gctheilten
Jyyhc IJechnnng getragen werden soll, daas die grammatischen
•irea, nesonden die über die griechischen Grammatiker
''hende 8>ntai In einem besonderen Bände gesammelt
.ui. Wir rweif.dn tiirht. daas die Aufnahme der beiden
f, welche wir hiemit auf das würmste empfehlen, inr baldigen
dieaer AbHcht fflhren werde.
(Ht2
iGMaUea.
Theodor Mommsen als Sehrirtstellor. Veneichnis seiner bi« jetzt
erschienenen ;^chriftf?n nnd Abhiuidluriiien. Zani 70. Oebnrtetag' am
SO, Ni>Teinber lJr'^7 ilberreicbt von Karl Zanpenieistcr. Heidelbt-rg
1887. Karl Winters UniYcniitftlsbucbhiuKlliiiig. Vi. 7y SS.
Es 1!^ ein Ari^Delles Gebartstagsgeschenk. welches biamit Z&nga-i
meUter als ein Monmnentnm remm gertanim Resriftet, dem Jubilar n
Ehren, seinen Vtrehrem zur Rrbaunoy:. den aiit:<iuaridcbc:ii Pomcbem lur
Forderung. Dio scblichU LirW dieser Titel i>c die beredtestu Krzihlong
d«s Lebens und rsHtios^n Schaffens Moraniaens. Dar Umfaag dieser fcbrÜt-
stcllensthen Tb&tit^kett, Trctdie t)20 Werke nnd Abhandlungen aarweist, imd
wenngleich dlv wied4.TbßltL-u Aus^abeu und selbst Beiti^ge zu Arbeiten
anderer mit^fezdhlt wer'U-n, doch eißzifi dasteht, läs^tt jetzt erst so gat»
die Leistuugüruhi^keit und ullmfihliche Eiitwickeluiiv: Mummsens erkennen.
Howie die Imptilse Torfnlgen, die er der wis<iens<'haftlti:hen Forseliang
gegeben, ilit KccM bebt aber der HtTaasgeber auch den praktiachf-n
XwtiBn dieser bibU«gnnjli Ischen Zu^amm raste!! iint hervor, der diiroh «in
gutep SachregiBter nicht wenig gefördert wird. Dadurch wird «ich auch
mancher Nachtheil, den, wenn aucb meiatens nur scheinbar, die chrono-
logische Anordnung mit sieb fOhrt. aonKliichcn. Die Ausstattung des
Bnches, welches auf eine weit« Verbreitung: rcchnou ksiin, ist eine gant
mtflprechende.
Wion. H.
Ober den Gedauken einer Culturgeschichte der Indogerinaneii
aur sprachmssc'Dschat'tlichor (irundlage TonDr.O. Schrader-
Jcna 1887. t'osteiioble. S". 22 SS.
"Die vorliegende Abbandlnn^ bildete die ProbeTwlesnng dee Ven'.
ua der Umvenität Jena. Scbrader ist uninentUcb durch seiuBnch -Sprach-
verglcicbung und Urget<chichco- längiit röhiiilich bekannt. In dem vor-
liegenden Äufsatse geht er darauf aus den Nacliweis zu führen, daes itt
Gedanke einer Cultur^e^clucht« der Indo^ennaneii auf spraebwiaaensebiftr
lieber Grundluge als ein zwar fernes. aW erreichbares Ziel der Wissen-
schaft tu bi'irachti-n »ei. öchrader echt Ton dem Bniginann'scben Benlfft]
der Indoperman. I'liilolugie aus. Er denkt an <inf ind^i^. -Cultargeseliicote«
in deniRelbcu Uoifuiis wie Brngmann au eine Indog- Sprachgesdueht«»^
Ref. steht zn bi-iden Klagen gleich; er ist der Mi>lnang, daas die indog«,
Sprach geschiclite zur allgpinemen Linguistik und die indf^rm. «Culttt
gescbicDte- zur all);*:' in eine» Culturgeschichte yithüre. Darauf mOMt
namentlich der Cultur]ii>iorLkcr der indog. Völker bei DarsteHung de
letzten Vergatigetiheit kommen. Stoben ans diit l'ngam nicht cufb
nnendUcb nlher als luder und Perser? Der Zu!>atz «auf sprachwiwen'
achaftlicher Grundlage- eeigt an, das» eti Schradi-r vor allem um die
Erforschnug di^c Cultur de» indogemianischeti Urrolkes in thun ist.
Schrader entwickelt zuerst die Irrungen, denen der linguistische I'alaeon-
tologe bei Ermittelung des indog. Wortscliaties nnd dttt darin nieder-
gelegten BcgriiTsvorrathes ausecsitit ist. Dann wirft er die Frage auf,
vi« Tonnocbten die Einzelspractien die Welt neuer BeKiitTe und Vor-
sKllongen au.szudiQcken, da doch die surAcliIiche Nouschopfung scliou lang
abgescnlossen vmr? Aid die Mittt-l liiezu nennt er: BedentQnniwaDde ,
Wortbildung, Wortentlehnun^. It^r Bedeutungswandel ist ein mäufacher:
Verengerung ^cn^.'l. writ«', «'i^entlich -eirreiücw-' — schreiben), Erwei-
töning («ot. faibu eigenllieb Vieh — G«'ld), Verschiobnng {'fsy^'i eigent-
lich Buche — Steineiche). Wechsel im Uarig, im Gcfahlswert der W.'irterJ
Mit Recht pcilcnüaiert hier Schrader gegen die Ausdrücke OptimiBmu«
und P<;ssiniisniU3 der Sprache. Bnhle, Dirne usw. seien durch Eupnimisnmi
Inder nedcutun^'tAnderaug gekommen. Der Verf. bespricht dann die f>et«i
Mücellen.
668
'»Ikintliscb «dße» ayas := Silher). In d#r Wortbild unmilehre iit
lieh die Worixosunmensetzung ein gatüa Mittel, neue Be^fTa zu
eicbncn.
Xftcttdem der Verf. lo die Mittel geschildert, welche die T«r?l«di.
bwi»ien.«ch&ft der caltar^eRrhicbtHr1i]i;n ForiuiliQng ingebote «teilt,
dcht er noch die FruK«. in welcher Weise sio xu verwerten sind.
Der leicht verständliche klare Vortrag kann auf das IntcresM weiter
^•Xniie infprac-h erbeben-
le indogernianisi^be Präsensbildiing im Germanischen von Dr.
Gart*T Burghaoser. Wien 18S7. T.:'m|isl(y. 8". .V> SS.
Einn kl<.>ini!, äeilJJ^ gearbeitet« Zu^ainmenstdluiiK. die einen raschen
bnMick gvwihrt und durch st^^te QtieWenaiigiil>e und E[>.>rbeiti4;butig der
tmtu leicht eine Coiitioie ennCgIicbt. Ich will bei diewr Gelegenheit
•aiqirecbeii, das« es sehr tu wünF<chen war«.-, dass ma» da« nrr^vmia-
be w tnuucribterte, wie ea Fritz Burg. Die filteren nordivclien RuDen-
«Hirifkn unter Fofforjs Kostimniung getban hat.
Wieir Dr. Rudolf MerUger.
Iraesers PclmlaiHgaben cla-ssiacher Werke. Friedrich von
Schiller. Die Räuber. Ein Schauspiel, Mit Einleitung und An-
merkuogt:« von J. Neubautir. Ick. Profeüsor uii dcrStautareaUcbule
in Ellbogen. Wien 1887. 3ü kr. XV und 124 SS.
Trotzdem auf dem Gebiete der Erklärungen und der Schalauigaben
her Cla^iker nachgerade eine bedenkliche Übcrprodm-tion cinzu-
beeintit, gibt e» doch nwb inanch« I.nck':ii, die ausgcfflllt werden
0- Dm Erscheinen einer Schulausgabe der IWuber ist vollkommen
cbifertigt: denn di« Instmctiunttn mr den dootscben Unterricht an
^TiBBiiien schreiben vor, dass Schillers Jugend dramen Qegonstand der
"iiiUectUre aeien. Wie man nun Über diesen Punkt auch denken mag,
ttd M hi.-rcditigt die Frage iät. ob alle Jngi^nddratiien zur Privatlectdre
Wfaweben nflthig ist. bezflglirh der Räuber niiH?i wü-hl der Satz in Gel-
taBg bleiben, dasa diesaa Eisttingadrama nnacreR ClsKi^ikers in «U.Tädiule
Uämrcgs Qbergangen wurden kann. Dafttr Ulbricht die dramatische Wirk-
«■krit des Stflckes sowie der Umstand, das« Goethe>i Gritz und Schillern
Whcr die llauiitqnellen sind, ans welchen der Gymnasiast die Bewe-
pmcn der G<;niezeit kennen lernen aoU. Aber un MiMtichcs hat es
naän, wenn man von ^eit^ der Schule die Lectilre eines Werkes fordert,
w troti dem vielen Groiiartigeii un nuhheiten dea Ausdruckes so reich
M- Eine .Schulausgabe darf diese Kohheiten nicht T>*>llig tilgen; denn auch
^ S^liSreD zur Cbaraktt.TiGtik der rienio|jt.Tiodo und des jungen Dichters,
^er linrcb Aualas«nngen kann manches gemildert werden, hesoiideiB in
Mtdcn SteUen, dif niDralisch Anaio&tg«!! enthalten. Die vorlivgende
«ttalougabe ist dieser Tendenz gerecht geworden und es ist dringend zu
.■"wben, dass dieselbe fOr die Privatlectüre des Dramas den Scliülem
■ 4e Hand gegeben werd**.
, ,^ Die brauchbare Einleitung benutzt die neueren .'arbeiten tlber
J^Her. 90 inibraondere Weltrichs Buch. Schillers Vwrredo von 1781 wurde
"•i Drama votansKeichiekt. Die »ahlreichen Anmerknnger ließen sich
^J*lltlJch beschrSnken. Anspielungen auf Dichtuugon, welche dem Lehr
gtiuilii vtjr Schillen BSubem zu lesen sind, bedürfen keiner
Sog, latbetiücbe Betrachtnngcn und Erkliruiigcn des Sinnes ain-
'äüllen sind ebenfalls auszascbließen; denn der Denktb&tigkeit dee
mau auch etwas aberlaHsen werden. Für sprachlicht- KrklSrungen
iidi doch meist heuere Gcwährj-miinuer als f>aiiden ciliaren.
654
Progr&mnienfichau
Das Ideal und das Lübcii von Schiller. Zum ffrhulg«braBcfae er-
klärt vbii Pror Pr. Kuiil Grosse, Dirvctor des k. AVilhelmagjmn. in
EOniffsbeig iti Pr. Mit emeiii Anhange. Berlin 1886, Weidmann'scbe
BucbWidluiig. i'rdt) Mk. l.GO.
Das Bachlcin ist cioe FcstKclirift fOr «laf SOOj&hri^e JubiUmn des
kOnigl. GrinnEsiums zu TiUit. SdU ö— 11 «DÜialtcn citK-u krit»ch«n
Tort lies S«hill(sr' sollen Gebucht«« nel>5t den Lesarten. Es fi-Igen S 12-16
Homboldts bekannte Brier«! nVier die ph ilo^opbiacbe Ode. S«it« IT — 3(t
vtTäucbeu dvn Gudiuikcn^iuit; und die 8ti-lluag dn Bicbtcra diLnulc^eu
Paialtelstellen ans Kant. &a* Schill er'ücbcn Anfs&tl«!! und OedicBtcn
werden, am di-ii rvcUti-ii Staiidiiijiikt zu ^'ftwinnen. herangezogen, auch
Sc-ib;Dl>licke auf G'iäthe'i^chi' Dicntnng'en fördern mitunt<!r das VeratftndBis-
Docb scheint im ganzen sowohl hier aU in den -Anmerkungen^ n viel
des Outen gwrliehen kq sein and der Verf. verliert sieb mitunter in eioeiD
LabTriotb von Erklürungtin. Zumal sind die breit'-n Rinine Qbcr Reli^on
und'Vateriand gar nicht am Platze. Seite S7 — (3 enüia1t>'n eine prosaisdbe
Umscbrdbang de« Inhaltes and die Gltedcning des Gedichtes. Seite 44 — 70
unifasKti) -Bcmcrkunfreu im einzelneD", d. h. einen sehr am-fahrlirhcn
Commentar zu dem Gedichte, der das Verständnis desselhi-n. da «Otg
ntitigc und umfangreich'' .Saii)iiilungen verwendet wurdi^n, jedinfall-t fordert.
Doch auch hier wird ein ÜLcnnaCi bemerkbar, und indem das lur &
klin^ig Herangezogene B-.'lhst wieder erklärt wird, «eht dem Leecr nft
die Übenicht verloren. St-ite ß-1 zur Stelle .Kebmt die Gottheit aof
in euren Willen* ist auf den Gnmdgedanken von Schülers Gfdicht
-Der Genios« zq tcrweiscn. Üer Anhang, Seite 71—88, ist wohl Ober
floatig. Er enthält Theiie aus L<>hrs Abhandlung Aber die Hören mit
Anmi!rk,ancen de« Herausgebers, cap. 25 — 31 au» Platons Phldrus nach
Lehrs L'beräetzung und die Rchfldening des Apollo von Belvedere Vit
VVinrk^lmariDs G<.'äcliicht>.' Ji.t Eumt des Altcrthums Getsicht^Tt und viel
leicht aof deij dritten Thcil des Cmfangi-s reduciert, in knapjfere anJ
schirft'ie Fassang gebracht, wflrde da« liier verwertete Material einen
wissens^liuftlii/h nicht zu untvrscliätzendi-n Ueitrag zar Literatur Qb«r
Schillers Gedichte obgcbeD.
Wie». Fr. Prosch.
Programmeiisobau.
93. Cbcr das zweite Stasiinoa der Sophokleiscbeo Tragddi«*
OiAistove Tvpain'os von Franz Pawlowicz. Jabresb. des Gvmn
in Jftslo f. d. J. 1887. Poln. S. a-M. 8'.
Derrito im Jahre 188fl erschien im Jahres berichte desselben Gyn
nasinms der 70 Seiten umfassende erste Theil die.ier.\bhundlung, weldier
in dr« Caviteln Ober die gtschicbtliclie Eutwiekelung und Bedeutung der
eriecbiscbeii Tnigödie. vorzugsweise des CborHcili'S. tlher den Fntwicke
Inngsgang der Artirm iiri OltUnon rvottrrtii, Und Qher die kritipcht Ff^st
itteilang des 'IVrtes des zweit«-n Stäsiraans dieser TmgCdie humU-h' ,
woran sich noch der Anfang dun 4.Caf)itels, eine polnische und Ißteini^ctti-
Übersetzung dieser Chorpartie, anschloss.
Im vorliegenden zweiten 'fheile folgt nun wiedemm ein an dss
schon im i-rsten Theilc Gesagte stark erinnernder .Abschnitt Ober die
Bedeutung des Chorliedes in der griech. Tragödie, worauf im 5- CapitrI
der metriacbe Bau des obgcnanntcn zweiten Stüimons fest' ' "< '
im 6. mit einer Exegese dieser Cbori»artic die Abhandlung nli
wird. Im gansen bietet dit Arbeit zwar nichts wesentlich neues, T-ui.'iii
auch nicht roIL-^tändig die einBchlÄgige Literatur Ober das gewSlilte Tbi-ro*.
nmfasst aber ducb vielei! Z-jrirtreate. and zwar das verbltltnismft&ig ß^'-
deatendite aaf diesem Gebiete und getaugt zu Resultaten, denen n>aT>
meistens beistimmen kann. Die gelungenste, weil methodisch darchgeftüiit<
Pragnunnienscb&u.
665
chii
Partie iat lUc Aber den tnetriacben Bat; der obgenai)Dt«u Oiorvartie.
tkhv&cher ist dangen der Qbei die IVagödic und den Chor im allge-
mvioen bändelnd» Theil, da er xn allgemein gehalten i^t. oft ins unklAiv
verschviuiiDt 'Tbl I. 3 U: Tbl- II. S- S. &> und zu L-iDücitig die Ent-
stehung Und Em Wickelung der griech. TragCdie in ihren beiden Hampt-
Uieilen. dem Chore and dem Dialoge, aus politischen und rvligittsen
Id«en xa erklSreo sucbt, wibrcnd factisch obwattendvn VerbältniMeii and
ErcigoisscD, irie der Fonu des OOttercoltus, dem Erziebuitgvwetiun, dva
istbetiNobon AnfchauiingeD und localtin materiellön Zust&nd«-n der grle
cbiscben Siaal«n zn wenig KeirbnoDg getragen wird. Die den T^xt kri-
ech bvbandvlDd« Partie geht »onucruftrerwcitK.- auf div baadscbriftlicfae
erliefuning uidit ein and ist niclit encbopfend.
Häutigt' FauircuDStruciioncn und Aiiakoluthien verstoßen gKgen
den Stil der iiolnlsdicn Sprache t^bl. I. S- -t: mdzimy uwjdntuionv;
9: Nie wcbod£i(C w to — pewnem wyJajc üii; byc; Tbl. 11, S. 5:
ikxuiwszj iskrt; bogotii: S- C: na strof<; na^t-.ipujt.'; S. 8: widximj
*; S. IB; nie raog^c bjö dla nas ri;kojinii^ — wnusxcni Jesteimj;
8/26: toflUwiajac — MWBtaje- S. 44: pcing««« «o — odoie^ jeoioina.
8. 47: DelO.
Druckfehler sind: Tbl. r, S. S. V. 4 v. o,: S. S2, Anm. 2; S. S4,
Amn.; Tbl. 11, S. 0: podaö; S. 20: tri<;nt]tu; S. 34: aiywae).
Cber die lattniiische Wortstellung xvu Prof. Joseph Baron
Jahre«b. des Ciymn. in Zlocz<<w f. d. J. 1887). Poln. S. 1—30. 8*.
Die Abhandlung ist ■.-iuo Fortsetzung di.'r im J^tocz'jwer Gymnasial-
chte ?nm Jahre 1880 Tor>'>ffontllrhten und von mir in di^s^r Z«it-
ift ^18B7. 10. lUh. S. 794-7971 angezcigt«n Arbeit, und folgt im
X'mciuen denecüifn Grundsätzen und Quellen, vie jene.
_ Der Verf. handelt zuerst Ober die ullgctticineu OnindftStze der
gsradeii und invertifrtcn Wortfolge in «.•inem InteiiiUcben Satrgfltildc
(S< 8 — 5), licm&ch besAndcr« flb^r die Sti^llang der L'inz«ln<-ii R«dt'thi-ilf
iS. &-20), dann Gber die Tmjection (S. ^— 28;. »her Anaitbora und
Jhiaamus (S.2S — 2(>i. öbw dif durch den Gebrauch pelieilitTti' K-att* W'urt-
j in einig«n He4en»ftrT''n (9.2*>— 28). endlicli über di«' Hanptwoincnte
Woblklaitges in etnor proBaiftchen WorMU-llun^r 'S. 28-Sii .
Da« Material irt fleiDig geaammolt und Bot^ältig geordnet, mQsste
aber nticb libcrall bedt-utciid vereinfacht und vt-rkflrrt wcrdori. um dem
praktidcben Hudarf der Scbaln, ftlr WL-Icbf en Aer W-rf. beatimmt. zu
«ntaprechen- Anstatt z. It. ein big int^ einzelne gehend^es, der Wirklich-
keit kaum cnts^rcc'heiidca 8cbeniu der geraden Wortfolge eint.*!! vullfitBiiüg
«rweitertf-n Sutzes aufeastellen, mOebt'? ich mich auf die Hetommg der
Wichtigkeit der enst«n und letzten Stelle des Batie«, auf die der regel-
rechten ätetlang des latnni fachen PrSdicatcs und der natQrlichen Ztraanimen
Stellung der von ctimuder unmittelbar abhiogigen Satztbeilo bcscbrftnken.
In der Behandlung der tjtellung der einzelnen R«detbcilu mos« man sieb
wobl htttan, da« Ged&cbtnia der Schüler mit Kegeln zu belasten, welche
entweder keine besondere Kigentbnmlicbkvit der Uteinlacbun Sprache
bilden oder durch bedeutende Ausnahmen beachrlnlEt und uifgehobea
werden, hma man i. B. nur: Votas, cmihs fratcr VateHacu« eundent
ma/jistrulum gcnserat (S. 7), und nicht Cotu«. cttiun VdiettiUHA fraUr. . .
sagen kann, dan ist eine an^ der regelrechton Stellung des Kolativ-
pronomens und des gmetinix pvsnes'jris erkl&rlicbe, in der poloischen
and deutschen Spracht^ wietkrkchrende Erscheinung und braucht nicht
als b(!S0Ddere Begel gelehrt zu werden, zumal da auch sonst Au.^nahmeii
von der ri'gelrfr^iteo Stellang der Ap;io<)ition vorkmiimcn. — Wna nützt
famer die K^el S. 13, 6. wenn man seLbst bei Cicerc» llctil: tU orat.
ni, 12. 44: ..CMW *i'' qmimletm lerta iu.r. . .jjro Anh. p. 1, 2: fnrtaij
*»if nHodtinw vomwHue linculum. — (Mer wie lässt sich di-f Kegel
Chiai
ftgm SteOea. wie Gfecns Imsc. L 18. K
DcTItlddMB Bete ndi aodi mancha aafUnai
&b«r ftaflggn, um «bw krttiadM SichtuiK im
d 14. Asm. 1.
oder io (WiL X, 6, ISf
mImb dM GflMgtd wird
Staffw aamr^em.
Aocb tD den Httdanrnnfi*^ daer anuliofüdien and cUa5ti«cb«D
WorUteUoiu bei den rtaädwn SeiutftsCdleni m&dite ich mich taä
eua daoüiaie md «ehligeoda PftUe bf^rtak«. Es itt asf jeden FaQ
beaditeiwwert, iam die utikeD Mebter der Rhetoiik nor gewvM. b«-
Mradei« berronUehende Fälle dieser Art. wie ürv^oaä, at-rior(>oQ^.
atu^iii>r% xijri.o^, t^ttirnatiratf^. xUumi, .täujci} rdtes ueÄen. Wer »tef
«Dcb aBToU^Undige, p<uticoftre AnauMm nnd Chiumen berrortwbt nad
■luhnert, den kOanfaB van mit Beekk Awni. wie denn eigvntlicb iwei
puulele ältze oder SmügHeder gebaut «erden kOnaeo. um keine utaplKK
riidie nnd keine chiuttfche WortsteDoo^ BoftttweiKii.
Ertkao. Dr. Bromelain Kracikiewiet.
9ö.Daar A., SprichvOrter and Sentenzen aus den griecbi'
sehen Idvllendichtern, gesammelt und erüatot. Progr. d«s G7B8
xn Gört 1887. 8'. 41 SS,
B*f.. ein bcsondvrer Freand derarti^rSainiiilniiffeti. kann die ror
liegende »orgfältige and Terstäodige Arbeit nur mh Freodiin begrfl&^a-
Dleteibe enuiiLlt 30 Parümiaci aou l.*0 Sütxe in anderen Formen nebet
einem Anhange -EiniKc TolksÜiäniliche Vergli-iche". Manche SiUe mOehte
der Ref. beseitigen, Oik ihnen der Cbarakt>;r einet Spruches mangelt. M
I, 6, 8. 24 and II. 12. 23. 27. Ab und >Q vennisst man bekannter«
ParaUebtellen ; der Verf. bemerkt abrigeni S. &. er sei mit Paralldea
s|i«i«ani gewesen, •am den )>hilologifichen Apparat, der manclien nn Grtod
i*t. nach Tfaonlicbkeit zu vereiufachen». Doch dies könot«^ viclleirbt bei
di-ni Conuiicntar einer Anseabe gelt«n: bei einor Arbeit wie die TCirli^ende
sind die Parallelen kein Uallaflt. nondem zur rollen WOrdigung der Ge>
danken des Dichter» nuthwt:ndig. Die beigebracht«.- u Pnrallekn sind fa«t
dorcbwegs latrefTend ; nur bd I. 20 stimmt dos deutecbc Spnrhwort nicbtt
das nicht anf die Wutb. Eondem auf die UDrareebnnngsf&hifrkeit dei Be-
trankenen geht. Desgleichen \i%sii anch bei IL lö das — dem Kcf. Qbrigeni
rCllig unbckariite — Sprichwort in keiner Weise-
Wit-n. H. 8- Sedlmayer.
96. Maschka G., Osservazioni sopra alcuni luog-hi delle saäre
di GiOTenale, Progr. d^s Gjmn. zu Kotereto 1S87,
Der Verf. hatte Gelegenheit, eine im Besitze des Baron Val. de
Ualfatti in Bovereto bcfiniUichc Juveoalhandiichrift ans dem XFV. oder
Anbng des XV. s. einznsetien und machte dnrch Beera Si''hrift7n, be-
fonden durch desHen Spicilog. Jnven. angeregt, eine möglichst genane
CoUation, die erstens das Krgebnls brachte, dass jener codex (R) TielfiKh
Tun den bei Jahn und Beer aufffezKhlten codd- abweiche, andcrersedla
ftbcr nicht selten mit einer Ausgaue vom Jahre 1-174 in dor Stadtbiblio-
thek von Rovereto übereinstimme. Ein Vert«ichnis dieser abweicbeodea
Leiarten. woron M. selbst nur wenige einer Besprecbong wtlrdigt.
sich S. 18-22. So hat II 03 IT. cod. E im G^ensLitze zti allen Qb
». 98 Tor !'". welche Uiii*tcllong 11. im Intercsst- einer größeren S'
metriu im Satxban bef&rtr<-Tt<it. IX US bietet K ond ä. 1474 allein
vivendam est recte getfeniiber vivtjnduni recte cttt im Pithoeanua. .\I 143
rermuthet M. ein VenU-rbnis in dem in vor magnu, dos er aus orsprOng-
Uchem hie herrorg^angen glaubt und liest also: non a mangone pctitni
J
I
Pr Dgramni enschau.
^aisqaam erit hie ntagno; cum posces, posc« Latioe. Dasaelbe schlag schon
Polatorff Tor unter Zagtimmnng Ton Friedlaender'Bursiana Jahreab. XLVII
S. 21S). IJ 81 hat R: Marti Veneri'ine für Vcncri Martique. wi-J über-
haupt R an solchen willliUrlichen ümstelluEgen reich ist- Weiters er^b
ilid Collation, da«a R an einigen Stellen mit GJnom oder nur womger
ioterfioLirrten codd. oder nur allein mit ed. 1474 die ron Beer fOr den
Fithocanuä vindicierten Lesarten aufweise. Dahin gehCrcc: lil ld6 ex
fiirrice natj. das ebenso wie onid superest r corporihaa ITt 2-19 Ton
BQchoier aafgerpminen wurde. Onne Obanseneenden Gnind glaubt M. die
durch Beer vtirtbi-idi^'te Leaartsed statt et VI 120 in Scbuti nehinim vi
solleu. vm 78 erbiilt Beers Vcrmuthoiig, dass in deni deKinderent des
eod. Pitb. die ursprflr gliche Lesart desideret rerboircn aei, eine 8tßtaie
durch R und ed. 117^, die beide wirklich desideret oieteii. Btidnelcr hat,
wohl mit Kefht, den IndicAtiv denderat beibehalten, da ienea desolnderent
bloQ Kandbemerkunt;. wenn auch TicUeicbt Ton erster Hand ist und der-
gleichen lose einKt-strciit'' Sentenzen bei Satirikern durcliaus nichts anf-
fStliges haben. X 34-4 entscbeidet eich )!., trotideni seine Quellen fOr
diä Votgata lerica ineliastjne sprechen, doch fQr die von Beer empfohlene,
von BQcbeler aufgenotnnicne Lesart tnelias leviasque. — Da wir hei der
liemlich unsicheren Teitesge«talt>iiig der JuvenaJtKchvn Satin;» jeden
Beitrag lur Textkritik willkommen hei&en mflMen, werden wir auch dieser
mit grafiem Flelße und Intereste durchgeffiltrten Arbeit die verdiente
.\iierkeniiDng nicht versagen.
Wien. F. Hannk.
. Theorie der ebenen rationalen Curven dritter Ordnung,
(ü. TbeüJ Jahrt*«boricht des deutschen Commurial-Üntcrgruin. za
Gaya fBr da» Schuljahr 1886,87. Von Theodor Sovera, Pirector.
Der Verf. setit im voriiegenden eine bereits im Scbuljahro 1B81
in dem Programm des rEraten aeutucbcn k. k. Gyinnaitums in Brunn»
begnonene .Arbeit aus der neueren Geometrie fort. Ausjcehend vom
Doppelpunkte untersucht er, wie viel Punkte aniunehmtn und wie die
ebene rationale Curve Hl. Ordnan;; in bestimmen ist- Dieses wie auch
dai oftchste Capitel, in dem er uini^e TaugcntcnconatnctioneD angibt.
fuhrt der Autor in streng wisse tischnftticht-r, jedoch auch einfacher und
el^anter Weiae durch. Beaondera bemerkenswert erscheint sowohl die
theoretische Durchfabrang als auch die aehr gewissenhafte, wenn auch
ziemlich compHcivrte Zeichnung (Fig- Öl}, die unter dem Titel: -.\llge>
meine Conatiuction der rationalen Ourven IIL 4)rdnung- gegeben ist.
Auch fGr die L'onetruction ditser Ciinren anter der Annuime bestimmter
Punkte. Tangenten, TiifleiiouHp unkte und InßeiiouBt&iigenlvn werden dem
Verf. alle dankbar sein, welche das eingoUi'ndere St^udiam der neueren
Geometrie pfieg«n.
Wien. J. Kessler.
i
98. Giedroyö A., Anleifiing ftlr Änßnger zum Ansetzen der
Gleichungen. (Wskazc'iwki «IIa poc2.itkiijacHgo do ugtanieoia
rÖwnari.) (Progr. der Jiealschulc in Taraopol. 1387 8*. 16 SS.)
Der Verf. sucht da& <Viisetzen der Gleichungen in ein SvBteni zu
laen. Die GrOHoi welche auf doppelt« Art aongedrUckt die Seiten der
Gleichung bildet, nennt er «Grude der Gleichung-. Die Unbekannten
werden in unmittelbare, mittcHiare und Hitf^iUiibcknunte eingetheilt.
Nachdem luaii den Zusammenhang der in der Aufgabe vorkomTii>>nden
GrOüen erfas^t hat, wählt man die «GrtXVe der Glüirbung" und die An-
zahl der t'nbekanntLii. Oft ist es zweckmäßig statt der durch die Aufgabe
068
ProgrtmnaiwduuL
uninittflbar g<-ge)>eneD UnLckanuten andere mit denstilben «ng taatat
tncnbliigctiki« (trfir)«n lu sarbeii. oder <^o1clle Grrßt-n ali« imbv'kmiiiit (b-
znfQbTt^n, di«: «ich nrv oicbt hesüiiin^en l&Men, jedoch den Anuti e^
Iricfatvrn und iii dt;r Geclinans aaviallen. Rnicliwi.-ren ra rjel? Bediagvueii
d«l) Au^sti. »0 i«t es nitli»uin einUce zt-itweise zu Qberveben nnd ai^
fevlbvii hcm&ch Uufenweis^ in dii> n<.'chnung lin/uffibreu- Das gatat Vu-
fahren t>t kd v&ss«iidea Bei8;>ii7l<!-n niethodiRrh dQrchgefabrt Leider bat
«• der Verf. so teigen Tcrviomt, wi«.- ncti ^^cini- Aoleitaag bei scbfrifdeen
ÄO^^en licwibtt- Die ansprnclisUii«« Schrift •>iitbält, bepoDden ftr Aih
flUttv ini l^brfadie. riet« pnikti<chi! Ftu^^rzeig«. Auch findvti dieVTiirt
eli^bimgeii hd d«r Jagend riei lnt«reate. Wenn man abvr als t:ini3m
KvCfpt ftlr das Ansetten den Schatfaian angibt, m ersrliuinen »ic bald an
imna<:Tht:gabKD SchQlern all m anObcrnrindUcbe« Hindtrnis.
99. Rodecki, Dr. C, Anwendung geometrischer Zeiclmuug
in der Kealschiilo zum Aofi&sen algebraischer und ari
wietischiT Anfgaben. (Rysuuki gcometrycxue, zastösnw-anf
do rrtzwirtZiinia zadaü algeliraicziijch i arytniütycxnych w
azkolacb VoaluTrh.) iPrvgr. d«r k. k. Oberrealacbule'in Lembur
1887. 6\ 10 88. u. UM)
Cm die SchQler för den wisu'nMhaftlichen Ünt^nricht im gMlM-
triseben Zcidmen Tenohoreiten, empfiehlt der N'erf. sdion in dt-n ont*
Cla««pn tahlreicb« Cbon^n im coiietnictivva AuMmecu der üeohnung«.
gaben romnehmcn. An bdg>?röi.'t«>n Bfispivlcn vrird erläutert, wie
auch solcbo Aufgaben graphisch lichftiiiifln kann . Wflohe gewöhnlich
durch lli^cbnun^ pelört zn werden pflegen. Folgende Arten von Aufgab
ffcrdon Torge^chligcn : I. Wenn aas den Ursachen u,, u , m, . in d
Zeiten t,, (,./,... die Wirirangien tv„ ic„ icj. . .fuhjcn, in welcher Zeit 7'gil
di« Suuun« der Ursachen ii, 4- », + h,' . . . die Wirkuiur 11'? ['/.a di
Aofgahenkategorip gebftrt z. H. die bekannte von einem Gvfflss. in wel
eino cewiase Anzahl Röhren mündet:. 2. BewccnnpBaafpabt'n. 3. Aufgab'
aus tier MischungDrechnonff. 4. Multiplication tniu Pirinon. .*)- Conftn»
tlon der TerSnderten Verhflitni.-'se. 0. Anfguben aus der ZinstfSziiisrcchDU
Was diö Multiplioation und r>ivi<«ii>n anbölangt, io sind die Tom V
Angpf;<^ben«'n Con^tnictionen viel veitULufiger und bei weitem nicht
loichl fawlicli, wie die im graiibiuchen Rt'cbiicn öblichtn M»?thoden, wclc
nbcrdi'-'3 nofb den Vorzup hah.'n , dass die Mnltiplicatiou auf eine bei:
bifCo Anzahl Factoren anwendbar ist, also auch die Contttmction i
Potenz eniiOg)icht und di« E>iriFion unmittelbar zur ConnractJon ein
b<?liobjgen Wurzel falu-t. Die vom Vt-rf. bei der Conatruotion des En<
wvrtea eines Caiiital« angewandten bt-iden PotvnzierungsnK'thoden steh'
dagegen mit der angf^ehenon Multii licationsmethode in gar keinem Zö
lammonhan^. Beide Conütructionen ^ind hekauut. Die erete horubt auf
der Bcstiuuiiuu^ der viert«» f^c-oiuetriücbcn Proportionale, di« zweite i
die Cönstruetion einer geonctrischeii Progn-ssion mitldüt der li>garitfe
mischen Sph'ale. Aber di« vom Verf. gegebene BcgrOndoiip der ZeichnuD|
Ittart, waf Klfirheit «nhelangt, riel zn wOn-rhen flbrig. Der Satz: -u
eine genaue /.cithnung zu erlialtcn. ccnitniii-ren wir ein gleichBohcnkelig
Dreieck) dessen Basis 815 und d>.'9scn Seite 300 beträgt- iat ein de'
ez macbina, und ttu» dein Texte liVsst aich nicht begreifen, was ein gkic
srhenkeligea Dreieck und dazu gerade eines von dienen Dimensionen i
Oenatligkett der Zeichnung beitrapeu soll. Die Coustnictionen tkr Gl
«^biUigL'n, d. i. der 1, 2. und •'■. Aufgabe »iiid einfach. durrbfichUg and
der Piilprricht8.itufe der Untorrealsrhule nngernwen Um die er?!- Anf
tfabo uufzulOscn. werden in den Kndpunkti'U dir Strecke, welche die Wir-
iiing ir darrtellt. Si-irkrvcbtc erricbttt. und auf denselben die Zt'iten auf-
getragen, in welchen die l'nacbeo u,, u, die Wirkung II' hvnrurbringc:
4
Pro»!rainmeiiiichaa .
G69
et nun lÜe Solioitcl (Ivr äcnkrcchti'H mit rlcii h'iKlpiiiiktim der
H', so gibt die vom Dnrrhficbmttfpankt der TranoTcrsalen aof W
SeakKOiie die g^'sticlite Zeit T. Die Angegebene AnäOsoDg der
ikofgabcn ist );]i:icbliitiU>ii(l mit der in der Eisenbahupnixis
chablone inr Berei-hnntig des ZasAmnieQtreffcns der Zfige. Auf-
i üri identiiich mit der gooinetriscben, die Saiten eines Drcieckii nm
gjeirho Strecken zu T(;riängern. dass ditrii^lben im Vcrbältsis I:ii
Der Gt'dnnl«', il>?ii der Vfrf. iltirtii ilio V^TüiTfiitliclmiig dieai-r
"oncfl anregt, verdient Ileachtorg. Nicht nur KeiilBchlSlcm wQrde
_ Bfliiea, tich im cuostractiven AuH&Kn uitbiiK-tixchcr und algebraischer
^«Ijpben lu Üben, sondern es würden 9g|cbi' C'xistructiunen anch im
iwfann lor belubmig dea Unterrichtes viel beitragen. Der rmstaad.
dtt G^nariotschDIer mit T^ineal and Cirkel gevObnüch nebr unbe-
fin muupuliercn , iat kein Uinderniä, im Gegentbeil ein Gnmd mehr.
i^_. iw Übungen zeitweise Turziinehiiifn. Die Anfgnbe, eine vom Lt-hrer
Bttf dir TaTel erkl&rtt! Constmction znhanse narh dem MaiJstab genau tu
ftnodaderen, würde den dazu beitragen, die Gymna«iaeten an cUe Hand-
MMI( des Lineals and Cirkels zu gewChnen. Außer dem Ldldendcu
■UlBMllte haben »olclie Übungen aitct praktinchvn Wert. Fast in jedem
Miliaibcntfe kommt man oft in die Lage, eine Hnfarhe TJnear7.eirannng
«Ktvtffbn n mtUaen. l'nd wenn Jemand darin recht uubcholfeu ist, »o
tiü geirias ein absolvierter GjmnasialscLOlijr.
beitrage
vnd
0, Zbienchöwski W. (}., Dio Richtungszahl im lunthe-
mtUschen L'utcrrichto au Mittelschulen. (0 liczliie kicruii*
koiv6j w iiauce matcniatyki w szkole sroclni^j.) (Progr. d«8
k. k Gnnnaxiani» in Jaroslau. 1887. 8°. 33 SS-
Vorliegende Abbandlu))>,' zeigt in metbodiscber ÜurclifObrung, wi«
V« Siefatnngszahl dem äcbuluiiterrichte ei oxu verleiben wfire. was nach
Asiltht des Verftt zur Vi;rvinfut'1iut)g dt-s Untern cht«.'» in vielen Punkten
een würfe. Deäniert man die Zahl iil« Kegaltat des Blessen-;, und
Zahlen durch Strecken vor, wobei man aaber der L&nge auch
der ^>trecken berücksichtigt, so gelangt man iura BeLTifT der
lil. Jede Operutiun huU zuent au absoluten Zahlen (■•.grifl'en
sind die Operationen mit den UichtungHxablen vorzunehmen
un denselben die mit algebraischen Zahlen abzuleiten. Nach der
Ifkrc Ton dt:n Wurzeln folgen ni« imaginären und coni)>]cifn Großen, Da
■ü* tBWKio&rc Zahl identt»cb iät mit einer lUcbtungszalil mit dem Aivu
^U 90^, »0 gelten alle für RichtungszahKn bowiMOnen Segeln auch, für
Grfißeit Nach Ansicht de« Itof, ist die Kichtungnzahl für die
>o den iraaginBren Zahkii von nicht zu vcrkeunL-ndcr BedL-utung.
man in der Anwendung iler Kicbtungszalil im Srhuluiiterrii-hte
toll, da« hat Prof. J. Ilody«ski bt-zpichnet, welcher in der für giili-
Kk Schulen approbierten polnischen Cberaetzung vuu Mufnikii Arith*
■tik dsr Lehre von den imaginären Zahlen ein Capitel über Itichtungs-
"Uea vonia»ge5i'hickt bat. Der Verf. scheint etwas zu weit zu gehen.
^*«U nictit (u verk'-nnon ist. dass dio Ableitung aller Operationen auf
CaaBaüs »ehr einfach ausfällt. Hervorzuheliou w4re dio Ableitung der
Zächoneeel eines Prodacte^ im Faltu ein«'» m-gativen MultipHcator^,
*Htk> dcli waa der Definition de« Multiplictorens nicht ergibt and in p&da-
nbtkiB Kreisen Oegenttand lebhafter Controverucu war. Das in den
gHlMtionen 8- 21Ö angt-gcbcne Hilfsmittel macht den Eindruck eintrs
™ttti|ftnch«iM. Auf Qnind der Richtungszahl en ist der Beweis ganx
— a.~b = «,«.^.. — («?>),« = )at». = + «&•
«y Mi^ant gestaltet sich nach dieser Methode die Goniometrie. Die
*™UBig aller goniometriiichen Formeln umfaast in der Torliegendec Ab-
«70
Progtammenscliau.
buidluDg bO Zeilen. Dagegen ist die hugeg^bene AoSteime der GUi
chungen dritten Grades umitindlicher als oie gew^itmliche. Der B«wei-,
dus jede Fanction uteii Grades eine Wurzel l>t»itzt, der beim rnteniftt
QbeTKani;eii wird, wos der Verf. fiir eine ffllilbare Lficke anhiebt, ist tQcli_
mit Zuhitftißhme der Rirhtmiffszahlen nicht einfach genag aaßgefaUen.
dessen Aufnahme in den Unterricht zu lilli^en. Ührigt:nii ist diese Llic
nicht gar }<o fühlbur. und Ldckcii sind nun einmal Wim ElementaniDb
richte nicht zu nntgehen. Auch mu^ nuui nii'ht a.nes beweisen wotli
aod efi kann gar nicht schaden, wenn der Schflier die Übeneagun^ _
daM nch das Wissen über den UnterrichtsstofT biuaus in w^ite Fenea
ersbrccit.
101. Myjkowski V.. Was fiir eine Curve beschreibt der
Schatten eines von der Sonne belciichteten festen Punktes,
z. B. des Scheitels eines Lothoa. im Laufe des Tages ivtl^
einer horizüntalen Ehpne? (Jaka linio zakresli cieri pun
stalego np. wientcholek pionu oswietloncgo «wiatJem sloüi
TV ciiigu duia na plaszciEVznio poziomejV^ rProgr. des 0
gymnananiB in Wadowice. 18^7. ^°. 12 SS. nebst Tafel.)
Don Ausgangs )>t,inlct d'.-r Kecbnung Liüden die bekannten an? dern
Polardreieck fönenden Gleirhaneen «in /i ^ sind sin y '- (o^A cof-j ■-'■■'■
sin« ^ coaef ain f I cos/i. wo ft Habe, d Decünation, ( Stundenwinl-.- .
Sonne, V Polholle de» Bee bachtun güvrtes bedt-'Uten. Wlhlt man den Iul
]>uukt des IjOÜios / tarn Anfaugspunlrt eines rechtwinkeligen Coordinaten-
sjKtems, die Mittag5tini(> znr .rAcliEe, fo ist die Lage di^s Sehatten<)
stimmt durch .r = / cot li cos a tf ■= i cos h sin a. Durch Elimination
11, h. t aus diesen rier QKicbungcn erhält man bei passender Coinbina'
iT' eos (iT + if') cns (.f — 7I — _>/' sin* d T ••' ' «in 2 •/ — /' sin (»' -^ v
sin (rr — (/) s 0 , woratts durch Verschiebung des Coonlißat«Danf.-ing« fol;
X' y' 1 ( ., '' sin' Jcos'tt
cos'
S' =
/'sm*
cos' (J .
(T cog' <f
9>
sin ' J coa (J+tp) cos i iT — 7 >
Je nach dem Zeiclien von B* ist die Carve eine Hyperbel oder eine
Ellipse. Daher bescbreiht der Schatten an allen Paukten der uördlichoii
Halbkugel, fax welche <F + 7 < 9D', d. h. an allen Punkten iviscben
dem Wendekreiee and dem Polarkreise während des puizen Jalini
HriH'rbclni an Punkten zwisehon dem Polarkrciae und dem Polo abw
selnd In^perboliäche um! elliptische Corvcn. am Pol eine Kreislinie
den Fall J -|- qp = 90* erhält man durch t-ino aniiere Transformation
Coonlinat«n y' ^ — xt cotJ. aL.i'j die Gk-ichun^' einer mit dsrconcaren
Seite nach dem Aqnator gewendeten Parabel. Auf einer beigefOgten T;
«ind die Gurten filr ./ = 50* und .( = ± 23''28', i 11'28'. <) = *>
zeichnet .Aus der Kormet fDr den KrQmmunfr^adius folgt, da&s
Scheine] der Hyperbeln im Sommer nach dem Nordpol, im Winter nach
dem Aiinator weisen- Die Krümmung tiinuiit mit <1 ah; för «f != o gebt
die Hj-pcrbcl in eine Gerade üimr. Di-rVerf. Inst da» interessant« Prolueiu
twhr «<li-gant. Die ganz elementare Rechnung: ist so einfach, dass du
Problem »o^ar filr SchQler der Kealschnlen ein anücbendM Übungii
spiel ftb^olw» könnte.
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Uyj. Paxdrowski A.. Thoorio der aplanatischen und ac
matisphen Linsen. (Tcom soczewek aplanatyozHvch
achromatyt'znych.) iProgt.'de« k. k. Ohcrgrnm. in Drohob^i:»,
183:. >■'. 44 SS.»
Kach finer kitnen Einleitung Aber elementare, jedem Schflier
linfife Bc^rrifr«. folgt die Perechnnng der Btidwcite, woran sieh ein
ProgrsmmenschaQ. 67 1
ecbnitt Aber Ächroinatismns und Aplanatismns anschließt- Dass der Verf.
in diesem Capitel der geometrischen Optik keine neuen Resultate ge-
wonnen hat. ist nach den Arbeiten so vieler herrorragender Capacit&ten
mehr als natürlich. Das Neue konnte also nur in der Methode der Bech-
nung liegen. Da aber die Methode, wie der Verf. an^bt, von W. Schmidt
herrtlhrt, so ist der Zweck der ganzen Arbeit nicht einzusehen, besonders
da der Verf. mit keinem Worte erwähnt, worin er es besser gemacht hätte,
als Schmidt. Ref. konnte es leider nicht constatieren, da er das Werk Ton
Schmidt') nicht beider Hand hatte. Es wäre nun aUerdinga zu viel ver-
langt, dass in Programmen lauter ori^elle Arbeiten erscheinen. Eine
gute Zusammenstellung von in Fachschriften zerstreuten Abhandlungen ist
auch ein verdienstvolles Werk. Aber solche zwecklose Fublicationen, wie
die vorliet;ende , sollten den Programmen fernbleiben. Der Verf. und der
Leser können ihre Zeit viel besser verwenden.
103. Rembacz M. I. Ein Beitr^ zum Apollomschen BerQh-
rungsproblem. (Przyczynek do Apolloniusowych zagadniei'i
stycznosci.) II. Eioe neue Methode zur Darstellung des
Neigungswinkels zweier Ebenen in orthogonaler Projection.
(Nowy spösüb wykreslania k^ta nachylcnia dwu plaszczyzn
w rzutach prostok.itnych.) Progr. d. Realschule in Stanislau 1887.
Die I. Abhandlung enthält die LSsung solcher Ffille des BerObrunge-
Problems, wo unter drei Bcstimmtuigsstücken zwei imaginär sind und zwar
wenn gegeben sind: 1. Ein reeller und zwei imaginäre Punkte, 2. eine
reelle und zwei imaginäre Tangenten, 3. eine reelle Tangente und zwei
imaginäre Punkte. 4. zwei imaginäre Tangenten und ein reeller Funkt,
5. zwei imaginäre Punkte und ein reeller Kreis, 6. zwei imaginäre Tan-
genten and ein reeller Kreis. Imaginäre Elemente definiert der Verf. als
Doppeliiunkte einer elliptischen Involution, macht aber aus dieser Begriffs-
erkUrnng keinen umfassenderen Gebrauch and ^.ntwickelt die Constructionen
aus den Eigenschaften der Polare und der Ahnlichkeitspunktc. Da die
neuere Geometrie mit imaginären Elementen ebenso leicht und sicher
operiert, wie mit reellen, so bietet das Problem: einen Kreis, ja einen
Kegelschnitt überhaupt, aus zum Theil imaginären Curvenelementen zu
coiistruioren, keine besonderen Schwierigkfiten; auch sind derlei Construc-
tionen längst bekannt, was dem Hrn. Verf. entgungen zu sein scheint. So
finden sich in Seegcrs Fundamentaltheurion der neueren Geometrie usw.,
BrauDschweig 1880, folgende zwei.ibscbnitte: S- 200. XIX. nConstruction
eines Kreises, wenn unter dessen Bestimm ungsstQcken ein Paar imaginärer
Curvcnelemente auftritt- und S. 202. X\. nConstruction eines Kegel-
schnittes aus fönf zum Theil ima<rinären Curvenelementen." In XIX. finden
sich unter anderen Aufgabrn auch die viur ersten dfr oben genannten, und
zwar einfacher gelöst, als in vorliegender Abhandlung. Die II. Abhandlung
bietet auch nichts wesentlich Neues.
104. Icziorski F., Physikalische Einheiten. (0 jedynostkach
fizycznvcll.) iPrtigranim des k. k. Obergymn. zu Brzeian. 1887. 8».
2.5 SS.)"
Der Aufsatz ist ein kurzer, übersichtlicher Auszug aus dem be-
kaiintcTi Werkt v»n Everett'), in einem fftr die oberen Classen der Mittel-
schulen entspri'chendcn riiifanfre.
Krakau. Dr. Franz Tomaszewski.
') W. Schniiilt, Brechung de? Lichtes in Gläsern. Leipzig 1874.
'■ EvLTftt. Physikalische Einheiten und Constanten.
(172 Nekrologe
Nekrologio.
(April bis Jnci 1888.)
Am 17. F«br. in Yokohama der Natnrforacher Harrr Frv;«r
37 J. tiL
Am 10. April in Lnibach der Prof. am dortigen G^nra. Anton
Heinrich, Besitzer do» )^I(1pq<-'d Verdiotmtkreiizvs in. d. K, 59 J. alt-
Am !4. Apri! in Knikau der Prof. der Chemie an iler dortige«
UniT.. Hofrath Dr. C. Czymiaiiski, 0-1 J. alt.
Am 15. April iu Li¥en)Ool der vonnaliße Prof. der Diclitkunrt an
der Univ. inOiford. Matliew irn old, im GG. Lehennjahre iind in Witten-
berg der Lehrer Emat Lausch., als Jugendschriftsteller bekannt, im
52- Lebensjahre.
Am 16. April in Mönchen der ord. Prof- an der dortigen ünif-,
Dr. J. M. V. .Soeltl. geh. Haus-, Hof- and .Staatf^archWar a. D., 91 .1. alt.
Am 1". April in Krakau di-r Prof. der Pbjsik an der dortigru
DniT., Dr. S. Wrolilewflfci, im 40. Lfbcnsjahre.
Am 20. .April in llprlJn der nrd. Prof. an der tlicol. Fac. der dortigen
Unif., Coiigistorialrath Dr. K. Semisch. im 73 Lebensjahre.
Arn 22. April in Dresden der Bohriftirtener G. Knhnc. 82 J. ah.
Am 23. April in Brnin d>>r ord. Hnnorarprof. an der dortigen üdit,
geh. ßoigrath l3r. G. y. Hath, im fi8. LfbeOBJahre.
Am 25. A[iril in Upsala der Prof. der griccb. Sprache an der
dortigen Univ., Dr. Spongberg. im 88- Lebensjahre.
Am 27. April in Madrid der dnunatiicbe Dichter Carlos Coello
jr Pftcheco.
Am 28. April in Luven der MasikschriftsteUer CapeUmeifftcr
X. V van Elewjk. ö;? J. alt.
Am 1. Slai in Hamburg der RomanscbriftstellcrDr. E. t. OarsteD-
berg. im 42- Lebensjahre.
Am b. Mai in ROdliti bei Licbtenstain in Sachsen der k. raw.
Staatsnitb Dr. J. K. P. Keil, ▼onnals Prof der Theologie an dor Univ.
in Dorpftt, im 82. Lehen^jabre.
Am 12. Mai in Wien dor Historienmaler Prof. Berthold Winder.
55 J. »lt.
Am 17. Mai in Gcttingen der ord. Prof. der oriental. Sprach<3i
an der Unir. daselbst, geb. Regie rungiirath Dr. C. BertLeau. iui
7S. Lebensjahre, and in Vicenza der vormalige Prof. d^-r ital. SpracV
nnd Literatur an der I'nir. in Padna. Abbate Giacoroo Zanella, einer
der berrorragendüten Lpiker d<'!> hentigen Italiens, 68 J. alt
Am 20. Mai En Kopenhagen der vormalige Prof. an iler Onir. in
Kiel, Dr. Molbech, im 4>7. Lebcnsjabn'. und iu Prag der Archiologe
Pranii X. Bencs. im fjB. Lebensjahre-
Am 22. Mai in Wien der Compotiiöt Laurenz Weiß, 78 J. alt
Am 23. Mai iu Wion der Director dce ersten KinderkrankeninütJ-
tutee Prof. Dr. L. Polit7ftr, 73 J. alt.
Am 24. Hai in Dorpat der ord. Prof. derPhilosophie Dr. Q. Teich-
mllller im ö7. Lebensjahre.
Am .11. Mai in Halle a. S. der Frvf. an dör tbcol Fac der dortigw
UnlT. Dr. J. Jacobi, 73 J. alL
Am 8. Juni in London d^r begabte Dichter 6ir Francie Doyle,
78 J. alt, 1867—1877 Prof. der Dichtkunst an der üniv. in Oxford.
Im Juni in Montreoi der benrorragende niederiSndische Koiat-
kritflter und Dichter Karl Vosmaer, 62 J. alt
Erste Abtheilung.
Abhandlungen.
Briefe einer Freundin Goethes und Schillers aus
Heidelberg.
In dem Anhange eines Ilnches, welches in der Schiller-
Literatnr oft citiert, aber seines nnerqnicklichen Inhaltes and setner
maßlosen Breite weisen gewiss von wenigen znende gelesen worde,
finden sich interessante Briete einer Jenenser Freundin von Schiller
und Goethe. Der Titel des Buches, welcher dasselbe '/nr Genüge
charakterisiert, lantet; „Ludovike. Ein Lebensbild für christlicho
Mutter nnd TCchter von der Heransgeberin des Christbanms. Mit
Vorwort von Karl Steiger. Nebst Originalbriefen von Schiller nnd
dessen Schwester, Therese Haber nnd ihren Zeitgenossen. Zweite
Ausgabe. Mit einem Titelkupfer. Stuttgart 1850." Diese „Ludovike"
ist L. Ueichenbach, verehelichte Simanowitz, die Freundin
Schillers in seiner Ludwigsburger Kindheit und in der Zeit seines
späteren schwäbischen Aufenthaltes. Dass die Briefe im Anhang
bisher nicht beachtet worden sind, rührt wohl hauptsächlich daher,
weil sie von dem Herausgeber der ersten Auflage (F. W. Klumpp)
Pseudonym einer „Sidonie" zugeschrieben werden. Kr sagt in einer
Anmerkung zu dem ersten Brief: „Sidonie wollen wir eine Freundin
Ludovikens nennen, weil wir Gründe haben, ihren wahren Namen
zu verschweigen, ob sie gleich nicht mehr unter den Sterblichen
weilt. Dass sie eine Frau von Geist und gesundem ürtheil war,
beweisen ihre Briefe, die jedenfalls der Veröffentlichung wert sind
und theilweise als Muster dienen könnten." Das Pseudonym habe
ich entziffert: es steckt niemand anderer dahinter als Caroline
Paulus, die hilfreiche Freundin der jungen Schiller^ sehen Ehe-
leute, der „Lorbeerkranz" in seinem Briefwechsel mit Lotte, die
Frau, welcher Goethe die Keinschrift von .,Alexis und Dora" zum
Geschenk gemacht hat. Die Anmerkungen, welche ich dem Wieder-
abdruck der Briefe im folgenden hinzufüge, lassen an dieser Aub-
deutung keinen Zweifel. Sie ist 1844 gestorben: war also beim
Erscheinen der „Ludovike" bereits todt. — Die Anordnung der
Zeitichrift f. d. Oiterr. ürnn. 1868. VIII. n. IX. H«ft. 48
674 Briefe einer Treundin Goethes and .Schillers. Von J. Minor.
Briefe rührt von mir her; wo das Datom in eckigen Klammen
steht hahe ich es hinzugefügt; diö Unterschrilt „SidoDie" mird«
in „Caroline" verwandeU.
1.
Den 7. Januar 1809*1-
Schon lange cehnto ich mich narh der schriftlichen Unter-
baltnng mit Dir. moino Kcüobte Frenndin. In der letzten Zeit
antcrließ ich sie. weil ich xii§rläich der Voßler') schreiben woUto;
ich kann dies heute ebensowenig. aU ichs vor acht Wochen ge-
konnt hatte; denn wahrlich, ich begreife dieses unglückliche Wesen
so gar nicht, dass ich nicht wüsste, was ich ihr auf ihren letzten
Brief Vernünftiges .-intworten kütmte. denn das einzige: dass sie
gegen sich selbst unf^ercctiter ist. als ihr Schicksal ; aber won
Rollte ich ihr einen Vnrwnrf machen , der nichts bessert nnd ans
einem andern Mnnd ihr neher thut, als aus dem eigenen? Denn
wie gerne sie sich selbst anklagt, wissen wir Ja. Sie hat einen
großen Fehler begangen, sich mit ihr^m Bruder zn entzweien. Ihr
Zostand Ist dadurch noch drückender ^^eworden. weil sie nun garj
keine Heimat mehr hat. Wohl wissen wir. dasa es jedem Mansches^
schwer, ja fast unmöglich ist, die GrutidtOne seines Chariikters
total nmzustimmen, aber so viel Herrschaft mnss dreh j<»der ver-
nänftiii^e Mensch über sich gt-winnen. dass die eigenthümlichen
T&ne nicht za lant und schneidend in die Lebeiisraelodie nnserer
Umgebungon einfallen; dii7.u braucht man nur das Pianissimo. oder
die schöne Ausübung dor Dnldinig. Wäre die Voßler verheiratet,
80 hKtte sie sich diese gntc Kigenerhaft enterben müssen, oder sie
wgre noch unglücklicher i;;eworden, als sie jetzt ist. Je enger unser'«
Verhältnis usit einem andern Weäcn ist, desto nothwendiger wird
das Zu&ammcnstimuien. oder, wenn dies niclit möglich ist, di«
D&Dipfung dur contrastierenden TOne bis zur Unhörbarkeit.
Vü&lerin thut mir in ihrem letzten Brief die Ehre au, mich
für einen nihigen Charakter zu erklären, aber ich bin in der Tbat
leider von hcftig^^r Uemütht^art. Meine Helligkeit hat mich in der
Jugend zu manchen Fehieni hin!,;erissen. deren Kolgen mich rniQu
freilich nach und nach kluger gemacht haben. Indessen wflre
eine Unwabrboit. mich, weil Einsicht, Alter und Schicksiil mich
ui&Olgten, für gleicliuiütliig und ruhig bos/ugeben. Ich lial« mich
nach mtüichen Kämpfen in dan Lnsibänderliclie fügen lernen und
bin duldsamer geworden, und das muss anj Ende doch jeder Ueuscb ;
denn das Schicksal ist ein strenger, unerbittlicht-r Herrscher; nl>er
ober ihm steht ein aiildür, ein uUliebender Gott, zu welchem wir
über jenes hinweg mit kindlichem tilanbeji aufblicken dürfen. Ge-
') Ptr Brief ist im ersten Druck falKch datiert: witf die Beziehung
auf GocUie." 'Dichtung tiii<l Wahrheit^ ergibt, kann er niclit vor deni
Jahre !81J gesflirieben «ein.
*) Über Reginc VoCkr i K07— l(i45). die exccntrischn Freandln
Ludovikcns. handvlt das interessante»!« Cupitcl rLudovike- ^. äSI ß.
J
BriL>fe einer Freundin Goetb«8 und Schillers. Von J. Minor. ü75
Gchteht dies oft and in rechtem Sinn, so kommt alles in
Ordnaug.
Wo ist der Sterbliche, der keinen tloren Verlast erlitten?
der keine verfeblteii Wünsche za verschmerzen hätte? Wessen
Lebensweg ist ohne Domen, ohne Berge, ohne Schattenseiten?
Goethes Wahrheit nnd Dichtting" wirst Dn wahrscheinlich irelesen
Iiaben. Ka hat mich hinsichtlich dtr kunstreichen Diction sehr an-
gezogen ; alles öbrige hat mich wenig, ja gar nicht helriedigt.
Das siebt man itehr deatlich, dass der Verfasser nicht mehr ruhtg
war, sich in den Zustund seiner Kindheit xurückzuversctzen. und
daas er diese nur nach seinen Jetzigen Ansichten beschrieben hat.
Wer kann das Märchen^), das selbst in der Tendenz wenig Kin-
disches und Kindliches hat, wenn es gleich mit kleinen Puppchen
and kindischem SpieUcng decoriert ist. für eine Dichtang von einem
neanjAhrigen Knaben halten? Man kann Oof^he in dem Buch nicht
als Kind, was so interessant w.lre, kennen lernen, sondern man
wird nnr mit seinen damaligen lebendigen und leblosen Umgebungen
bekannt, die er uns mit der ihm eigenen Kunst einer malenden
Darstellung und mit achtandfünr/igjährigen, idi mOchte sagen aber-
reifen Geisteskräften, zierlich gedrechselt, geii^chnCrkelt und fein
zusammengefügt vor Augen stellt. Mir kommt dieses kunstvolle
Machiverk nicht anders vor, als ein idealisierter Gockkasten, und
wenn die folgenden Künde dem ei'sten gleichen, so lasse ich meinen
Kaffee während dem Lesen nicht kalt werden.
Behalt« mein l'rtheil für Dich, denn es kommt mir nicht zn,
lant aber einen Mann zu nrtbeilen, der die Bewondcrung seiner Milnelt
in so hohem Grade sich erworben hat. Dir darf ich wohl sagen, was
ich 4aräber denke and welchen Eindruck es auf mich gemacht hat.
Lebe wohl, meine henlich geliebte Freundin \
Voll inniger Liebe Deine
C a r «• 1 1 n e.
2.
[1818, Anfang.l
Wenn meine Gedanken an Dich, liebele Freundin, zn Papier
kämen, so würdest Du mit Briefen überhäuft. Vor einigen Tagen
war ich bei der Voß'f, die mir einen Kupferstich ^'on Schiller*),
welchen ich noch nicht kannte, mit dfm Znsat?. lelgte, dass sie
die Zeichnung von diesem viel ähnlicher find« als die von dem
sehr schön gestochenen von Miller. Wie sehr freute ich mich,
dass ich Deinen lieben Namen darunter, und somit Gelegenheit,
von Dir zn spreclien. fand. Das Bild ist wirklich sehr ähnlich und
gewährt mir einen doppelten Gennss.
') E« ift natftrKch da.^ Matchen -Der neue Paris- im etsten Theii
Ton "Dichtung und Wahrhrit* gemeint.
*) Ernestiof \ijt>, Jl«; Gattin des HoratT-Ubcrsetiers. der seit
1805 in Heidelberg lebte.
*) S. Worzbtch, :;cbiUerbiicb marg. 2534, 25SS. 2551.
48»
S76 Briefe doer FretutfiD Goftbn o&d 8cli!D«n. Vra J. 3ihior.
Wieland') ii>t quii aacb faeimgegin^D . and der dentecb«
Famas« wird wohl nocb lanee r^rAdet bleiben, eo sehr ancb unser«
nenem anheängelc-^n Dichter ihn xd »rfcliniinai streben, ja erklimmt
tu haben irährif^n. Selbst atuer bochgefeierter G o e t b e rermag es
nicht mehr, sich Irei und fesseUos daranf sd belegen. Seine
poetische Katur hat etwaa au Frost gelitten. Übrigens enthält der
zweite Band von Guethes Leben") viel Unterrtchteodee. viele be-
wnndemt-nördi^t anschauliche Beächreibnn^o. Tiete int««ssant/>
Charakterschilderungen, die getreuer und ToUstAndiger sind, als
seine in den weiten Mantel der Dichtane eingehüllte, eigene, Abrr
auch viele Spielereien und onwördige Spötteleien aof den mit Kecbt
allgemein verehrten Herder.
lebe wohl! Mit inniger Liebe Deine
Caroline.
3.
(1816],
Sei mir tanEendmal gegrüßt, meine geb'ebte Freondin! Konnte
ich Dir doch mit einer l'maruinng sagen, wie mich Dein lieber
Brief nach »o langem Stillschweigen erquickt hat.
Ich wngste wohl, da«» Du mich nicht vergessen hattest,
wir worden, wir kt>nn«i einander nie vergessen; nnr aoßere
VerhUltnifise erschweren nns das innigste .\n- und Aarschließen
ODserer Herren. Mein Vertrauen r.n Dir ist so fest, als wenn ich
Deine Freundschaft viele Jahre erprobt bfttte: denn es beruht auf
Deinem schnnen edlen Charakter. Wie beneide ich die VoCler, dass
sie so nahe bei Dir ist. Meine Sehnsncht nach Dir ist groG. ich
möchte über mancherlei mit Dir reden, besonders auch übt-r die
politischen Ereignisse, an denen aOe gebildete Menschen den innigsten
Antheil nehmen mösse». Das Jalir 1813 bleibt wohl dag hedea*
tnngsTollste, das wir erlrtit babra. So sehr die Deutschen im Ver-
gleich mit andern Nationen seit 20 Jahren an geistiger Ausbil-
dung gewonnen haben, so wenig ist dadurch für die wahre
Gei^tcsfrciheit bewirkt worden. Während das Publicum mit gedruckten
großbentigen Sentenzen überschwemmt wurde, wuchs der Despotis-
rang erst im stillen immer bOher und hoher, bis er dann endlich
Unt von seinem höchsten Gipfel herab die Wortmanschen zum
tiefsten SVhweigen vorwies. Das Schweigen war ihnen langweilig,
Langeweile macht Ächl&ferig^ nnd so versanlran sie nun allmählich
in den dumpfesteu Schlaf der Knechtschaft. Die Bessern trftnmten
wohl noch zuweilen von Menachenrecht and deutscher Kraft, ^»ar
knner hatte den Muth fOr die ICealisierang seines Traums etwas
M Wieland itarb am 20. Janaar 1813.
•) Der zweite Theil fAos meinem Lehen. Dichtung und Wahrheit«
erschit^D 1912 aml enthielt gelegentlich drr Scbilttening de« StraCburgtr
Aufitithaites die von Caroline Paulus lo schief gedeuteten Crtheile aber
Herder.
Briefe einer FreaDdin Goethes und Scbillers. Ton J. Minor. 677
zu wag-en. Jetzt erdlich sind sie wach geworden, ja ich möchte
sagen, die Zeiten der Wnnder sind wieder wach geworden, denn
wie durch höhere Inspiration sehen wir alle M&nner, alle Jünglinge
von Kampflust beseelt und zu jedem Opfer bereit, um sich wieder
Ton ihrem tiefem Fall zu erheben. Oott, der das Wollen in ihnen
erweckt hat, schenke ihnen auch die Kraft, es zu ToUbringeD.
Noch ist das wünschen swerte Ziel nicht erreicht und die goldene
Zeit noch nicht so nahe. Indessen zweifle ich nicht an dem glück-
lichen Erfolg so vieler edl6n Anstrengungen. Dieser Krieg, der
eigentlich ein Volkskrieg ist, wird wieder energische Menschen
bilden und hervorbringen, die Gott und der uns von ihm ver-
liehenen Kraft vertrauen lernen, dann erst werden wieder schönere
Zeiten aufblühen. Es ist nicht genug, dasa der fremde Feind be-
siegt werde, anch der böse Einfluss, welchen er auf unsere Mora-
lität hatte, muss vertilgt werden. Von mir selbst kann ich Dir
nicht viel erzählen. H'ir alle grüßen Dich und Beinen lieben Mann
aufs Innigste.
Voll Liebe Deine
Caroline.
4.
Den 29. Januar 1816.
Diesen ganzen Monat über war es täglich mein Vorsatz, Dir,
meine geliebte Freundin, zu schreiben, aber es wollte sich keine
stille Stunde dazu finden. Der vergangene Sommer nahm uns durch
höchst lästige Einquartierung fast jeden Genuss. Wir mussten die
zwei vornehmsten russischen Generale nebst Dienerschaft ins Haus
nehmen und mussten uns während dieser Einquartierung erbärm-
lich behelfen. Desto angenehmer war für uns das Ende des Sep-
tembers und der Anfang des Octobers. wo Goethe*) beinahe drei
Wochen hier war. Er kam fast jeden Abend um 7—8 Uhr zu uns,
und blieb bis Nachts 10 — 11 Uhr, einmal, wo er vorzüglich heiter
war, bis Mitternacht.
Könnte ich Dir doch diesen merkwürdigen Mann genau so
schildern, wie er ist, aber man muss ihn eben selbst sehen und
hören, um sich davon zu überzeugen, wie einzig er ist. Seine
Geistesjugend offenbart sich in mündlichem Gespräche weit mehr,
als in seinen späteren Schriften, in welchen oft, wie mir scheint,
der freie Geistesflug durch Kunst und Stadium dominiert wird. Der
Prophet, nach dem Du Dich so angelegentlich erkundigst, hat auch
mich anfänglich sehr interessiert, weil seine früheren Weissagungen
alle in Erfüllung gegangen sind. Dass dies aber bei seinen spätem
nicht der Fall war, davon habe ich mich selbst übeneugt. Von
Napoleons Wiedererscheinnng auf dem französischen Thron hat er
') Unter Goethes Aufenthalt in Heidelbergim Herbst 1815 vgl. Reich-
lin-Meldegg, Paulus und seine Zeit 2, 286 ff. : Briefe an He^el 1, 392. Aber
auch ein Jahr vorher besuchte er um dieselbe Zeit auf eemer Bheinreise
Heidelberg.
FVradä GMtto vnd ScfaiUn». Von J. Minor.
bär bkMs gw^V ibtr dasi bü anf dco 1. Janaar 1616 der Edoig
' tahntak t«h Thn« fcetirtt «trden und dann erst die groß«
M te BIsaM illMgM w«r4e. behauptete er bestimmL Bei
M «Wim t^^iiftw. Di* «Hft Tolksskge vom ausziehe
Hmt bAi4iMilite WaiUt^ dA udt nicbt, so viel aarb darii
(f«fn«6«« lad » fcA «ach T«a imIid danui gr*?laQbt vird. Ich
Wb* «S* Unlich t«« «lmt Pvrsaa, di« seit zwanzig Jahrea in
g»il*i *«»>■■ ««4at, rrfSibfra. dass üs u oft auch in der Zeit W-
wHm sei. das Hht hi amgeAOgtii, ni« etwaa der Art
hah«L Haas man in der yeyenwlitiyi Zeit Tonaglich jfenet^
lA M> 4*v^> Düif« zn ^laaben, ist i^ehr satörlich. Die Xenscbeu
hllMk v<M so «bveren Kämpfen and Asfopfi^iingeD segensreicbe
WMMfl«« «rvaitet, ond sehen «icfa an so schrecklich getAascfat,
md 9« «(varton sie nene stännische Eni;nisse> welche sie d«m
«Hifchtaa Zld» wieder näher bringen sollen.
Benlichen Antbeil nehme ich an der Dir bevorstehenden
Fttad*^ Dein« alte Jngendfrenndin Reinvald wieder zu aehen.
Si« ist mir schon als Schillers Schwester, welche $0 viel innere
XhttHchkeit mit ihm haben soll, sehr vert, aber Ich mOcbte sie
avcb deswegen sprechen Icdnnen, weil ich onscbuldiger Weise midi
tteM 9thr nnnf&lligen Betragene s-e^n diese Toitreffliche Fra:i
•dtoHif gemacht habe. Vor nngefihr zwanzig Jahren ') tTbUchte
«« mich schrü'tlich, sie bei meiner Käckreis« nach Jena bis Mai-
ningeii mitzonehmen. Ich hatte keinen Platz, reiste fräher ab. a]<
ioh glaubte, and trog meinem Schwager anf, mich bei ihr zn ent-
AChotdigen, dieser hat es aas miTerzeibticber Kachtflssigkeit nn
husen. was ich ^etiX bnge nachher erfuhr.
Lebe wobi und behalte Heb Deine
Caroline.
5.
Den 3. Juni 1817.
Viele Tage her. meine geliebte Freundin > habe ich nnr in
Üedankeii mit Dir sprechen können. Ich hoffte. Dich zu sehen,
aber ich vordo krank, und nun ist es Winter. .\acb die Hnbor^l.
welche mir ein so liebes, freundliche.« Briufoheu von Dir brachte,
konnte ich nicht einmul besuchen; doch kuunte ich diese Eni-
befaning leichter verschmerzen als die, Dich nicht zn sehen, denn
l)n \n»\. and bleibst mir vuu allen interessanten Frauen die ver-
ehrteste und geliebteste. Lass mich auch Deinem Herzen immvr
nah bleiben!
*) Das niQu im Jahre 1796 gewesen &etn, in wetcbem Cliristoplntie
ftiif Andringen ScbilUrg ati Jas Enuikmbftt de$ V&ters uml der Schwester
Lidi« nach S^huaben i^'/eUt war. (Schillent Brierwucbsel mit Christo-
pbine S. 302».
■) Thcrcse Haber, die Tiichter cl?a Göttinger l'bilologen Ilejm«,
die Mhew Oftttin Försters, jetzt die Witwe Hqb«rs.
ÜB GoetliM UDd SchiUeni. Von J. Minor. 679
liAasHchen ^V'elt (die übrige wird mir immer
M nichts verindert. Meine Tochter geht
. «eU-ht;n sie durdi mancherlei f<eisti|?e
JiflD«m weiß, mit immer urleidiPr Heiterkeit fort.
^jahr WRfden wir die Oeude haben, ihren Lieb-
Jpun Paul hier zd sehen.
Schrillen') lese irh abermale, das hmOt dit^jenijfen.
fftünnngslcraft ang-emessen sind, mit p^ßßti>m Inter-
iDe den lebhatten Wunsch, Oirh dabei 7.a haben
Her »precheii lm kötiren; denn ich flberzeapi; mich
K^&r, wie tiehr wir in nnsern Ansichten und Gefühlen zu-
Uuimcn, ja wie wir in allen Beziehungen «Ines Glanbens
TuD di>r theuren Keinwald haRt Du lange nirht» geschrieben.
Jet aal' das Frühjahr einige Wffchen in Krdmannhansen mit-
xobringenV Fast beneide ich Kiicli zum vorana dämm.
ir, icb gönne Koch da& Glück des Znsammenseins. aber
i;lrbR eben ancfa dabei sein. Dieser Wnnsch geli'irt iiiclit
j« luierUubten. l'm ir<-'istigpn Gewinn dürften wir ja buten,
ihn anch wän?chen. Kine liehe Freundin habe ich kärrlich
: Caroline dnng (Ti^rhter von Jnng StiUing). Sie
lige Zeit hier, und du lernte ich nie hnnh.'«rhrttv:en nnd lieben.
^NftchsteiiB wird eine Geschirhte Fr.inkr«ichB aus Jen Zeiten
•»■.■•lulirtn von Frau v. Sta»rl') erscheinr^n; ich mache Dich
aurnierksam, wsil sie für Dich hü^onders iiitere^fKant Kein
Iks ich davon gelesen habe, hat mir an 0 erordentlich woht
Nun lebe wohl! Eoipticbl mich Deinem lieben Mann. Kwlg
line tnae Freundin Caroline.
6.
Den 16. Xovember 1817.
tea grunds hommes ont toujonrs des aJversaires !
So anrh der wahrhaft groiie .lean I'anP). Daag er sich
Wansche, i.=it einp der sclireiondsten [.'nwahrheiten. Er war
<n Wochen hier cnd brachte einen großen Theil seiner Zeit
nss ZQ. Mittags, Xachonittugs, Abends, oft Xucbts bis II und
U Chr. uß er bei un.s allein, oder auch in Gesellächaft, und unch
«in eiuzigeHmal hat er die M;lßigkeit im Trinken &her-
nhen. Wir machten aoch viele Partien mit ihm. wo wir längere
iMit in mancherlei Sitnationen mit ihm waren, nie, nie haben wir
[An anders als vOllig nSchtern gesehen. Doch genug über diese
1 *l Caroline Paulus lie«t die von J. G. Müller und H^vm» in den
ywn 1805—1820 bosoiytö Ausgabö der HL'rd<T"8chcn Schriften.
^^ '1 Ihr« Coiwid'-ratiooi rar les principaui H^v.;neint!nti de la rrfvolu-
**" [niin;uiise Bnchicncn 1818 nach iarcm Tod«.
. > l bt^r Jt-an Paula Heidelberger Ht^is«:- im Jahre 1817, vgl. .Sp&xier,
r- '■ r Kicht-jr ■>. II-'J ff, wo auch vor d«n Tiekn Partien erx&bU wird,
<*» Jtn ibrtbnitt Itri R«ichlin-M«ldcgg 2, 303 ff.
680 Briefe einer Freundin GoeU»» und Srhillen. Von J. Mmor.
lügAnhaftu Beschuldi>ruitg'en. Du solltest d^s verkh^rt« üpsicht meiner
Tochter *) g^Hoben haben, aU sie ihren Liebliogsechrirtet^ller toh
Ai]gf«iclii zu Angesicht gchaaen durfte ; kein Wander, dass er Ihr
Oosirbt in diesem Augenblick mit unserer schönen Ge^nd rer-
h'ticb; die Bdeuchtung gien^ ja von ihm »ns, wie hätte dvr Kflect
lUL-bt bchön sein soUeo! Ich habe ihn schon vor nnirefäbr zwAlf
Jaliren ') in Weimar kennen gelernt und fand ihn schon dort so,
wie er schreibt. Ach, hättest Do doch auch zu uns kommen k^nnenl
Wie vflrdest Da den herrlichen Mann liebgewonnen, wie in^«a
seine Beden Dich begeistert haben ! Alle Ideale, die wir in sein
Schriften iKWundcm, fanduti wir in ihm verwirklicht, ach. kOno
ich Dir ihn doch recht lebendig mit Worten srtiildem. Sein wohl
woUendeo, rrommes Gemüth, diet>e Kölle von Geiet und Liebe, dt
hingebende Offenheit, dieses Vergessen der eigenen Gr^^Ge, disat'
Jugendliebe Frische der Kmpßndangen, kurz alles schöne and gota,
was in ihm wohnt.
An meine Tochter hat er sich mit walirhaft väterlicher Liebe
angegchlossen. So ein 8ch''mes Verhältnis wie bei diesen zwei
Menschen habe ich in der Wirklichkeit nicht gefunden. Pen Tag
vor Boiner Abreise miisste sie den ganzen Vormittag mit ihm a.vS
seinem Berge sein (er arbeitet im Sommer immer im Freien).
Mittag aO er bei uns und blieb bis Abend. Ach, es war ein on-
vergosslicb sch^'jner Tag, aber auch ein nnvergesslich schmen-
licber Abschied. Meine Tm:hter hat schon zwei Briefe von ihm
bekommen^), so rührend sch'^n, wie nur er fühlen ond sehreibe«
kann. Während seines Hieraeins bat ar an einer neuen verbesserteD
Ausgabe seines SiebenkäO gearbeitet*), das Werk wird hier gedruckt
und meiner Tochter hat er die Kedaction desselben übergeben.
Dass aacb Du, meine geliebte Frenndir, indes glöckliche
Stunden mit Deiner trefflichen Jugendfronndin 5) verlebt hast, daran
dachte ich oft im Genuss der meinlgen. Hätten wir doch beide
miteinander Uieilen k''>nncn, was uns beglückte.
Vor einigen Tagen besucht« uns Schell ing') mit selnqr
liebeoBwiirdigen Frau, alMT leider war dieser Besnch so knr?,
ich ihn nur eine Krscheinung nennen kann.
Lebe wohl and behalte lieb Deine trene Freundin
Carolin«.
*) SnpbicPaalua. die apjttere GnltJn Wilhelm Schlegeti,
hei Jean Taal Ji^bannistriebe- (S(>azier a. a. 0. S. 116 ff.)
') Im .labre IHOS. llleichlin Meltk^g a. «. O. 303 f.)
*) V<im •^. September und vnm 7. November: die Briefe niod, nebst
einem Briefe Jean PauU an die Mutter und den innigen Antworten
Sopbiens, gednickt in E. Försters Denkwürdigkeiten aus dem Leben von
J. B. Fr. Richter 3. 289 ff-
'I Die Auflage ist MilH in Herlin «rschienttn.
N Christopbine Keinwald, Bcliillm Schwt-ster. lebte nach tlcni Tode
ihres Mannet^ (Ul-i) \>k IS22 tu Stuttgart (Sobillers Briefwechsel mit
Chrutophine .S. XXMU).
*) Schelling war seitJuni 1&I2 mit Fauüne Gotter verbeiratet
IHerlst 1819).
Da U-eue, Innig geliebte Freundin, wie haben Deine Wort«
meinem Herzen wohl tjethun. Wio erkenne ich Dein liebevollM
.Bestreb'jn, mir meinen Schmers zu erleichtern ^). Ach, er kann and
wird sich nit) venaiadeni , aber Krleichterung würde ich bei Dir
linden, das fühle ich wohl. Da allpin irärdefit mich ganz T^^rstehen,
Dir allein würde ich mittheilen kj^nnen, was mein Gennlth und
meinen Cieist Jetzt aosschlloßend beschäftiirt. Meine Ahnu[i)?en,
Hoffnungen. Angsichtan in die Ewigkeit. Alka, wag sich nur anf
dieses l.el>en b<<zieht, iRt mir völlig' gleichgiltitf geworden. Eine
unbeschreibliche Sehnsucht zieht mich dorthin, wo ich meinen rer-
klftrten Liebling wieder finden werde. Acli, jetzt weiß ich vrst
recht, was Mutterliebe ist! Die Stärke meines Si'hiiierzes hat mich
erst die Stärkt' Jener enipUuden lassen.
Ich lesp gegenwärtig ein ebenso scharfsiuniges ah rromraes
Werk, daii auch Dich gewiss im hOchstfin (irad« anüprech^n würde :
„La Paling^n^tsie philo6ophi(|ne on tdt^s «nr l'ötat pass«? et sor
l'fetat futor des f-tres rivans par C. Bannet" '). Welch ein Oencss
wftre %s für nne, wenn wir diese;« herrliche Bnch zusammen lesen
and studieren k<jnuten. Suche es Dir doch zu verschaffen. Vielleicht
besitzt es Herr Dr. Schelling') und da könntest Dn es leicht
bekomnier.
Ach. meine Thcnerste, behalte midi immer lieb und glaube
mir. dass ich mich recht ernstlich bestrebe, Deiner Liebe wert,
da« heißt immer besser zu werden, and mich mit Demuth und
Ergebung in den Wüten Gotteg zu fügen : 6«te für mich. Gottes
Segen sei mit Dir 1 Ewig Deine treue Freundin
Caroline.
8.
1 18201,
Der Ausdruck Deines Wohlwollens und Deiner Theilnahme
hat mir innig wohl gethan. Sei versichert, ineine gelEebt« Freundin,
dasB dieselben Gefülile gegen Dich in meinem Herzen Üben. Ach,
k-'innte ich nur auch einmal wieder bei Dir sein, nnd Dir alles,
alles mittheilen, wa« mein innerstos bewegt. Schriftlich rerraag ich
das nicht. Damit wir aber doch in gr-ißtiger Derübrnng miteinander
bleiben, wollen wir fortfahren, uns anf scbrlftticlieni Weg zu sagen,
was wir leKen. nnd wie das Gelesene anf nnn wirkt. Doin rrtheil
Über Herders Leben '<) ist anch das meiriige. Mit unserer Freundin
) Ihr Sühn, Wilhelm Paulits. war am 80. August des Jahres
19 gestorben iReichlin-Meldrgg 2, 208 ff.).
') Erschien bereits 1770.
') Der Stuttgarter llaftncdicua Dr. Schelling hatte Wilhelm Paulos
in seiner letzten Krankheit behandelt (a. s. O. 2S8 IF.).
'j Eriiiii'-ruiignit aus den» Lebtii ?on J. G. von Herder, gesammelt
Ton Mar. (_'ar. vonllRrder, geb. Flaehslsnd, herauügegebcn durch .lohann
Georg Mfllkr, Stuttgart im 2 Bde.
W
W2 Bri«f« tfai« rnnAi OocUm mi BdiBm. Tai /. JTi
Vo0Ur tind wir «v wiH ala vorher. VTu mO ich Dir «sd to
Mtvorten? E« wir« wirklich b«i»«r, gttr nkfato »dv iWr äre
Lag« ZD itgeo. und doch ktOD Icli den Wonieh nkM ■tiiiiiikiii.
ti« in «iD«r andern in Mben. I>q iugst mir, si« habe «inw Wito-
wtn«n fr*y«n djiN l'ntvrrirblKflbon, dunins fol^ aber nidrt; dau
d« vtL antiirluuwi »oll«. Was man im Leben nicht ans N^^as^
UiDH kann, dai that man ebon ans Flliclit n'ir sind zwar akki
Herr Aber vnaero NViKangm, aber wir ki^noen es ober imsires
Willfu w«rdon. — Mir »nltint ixt fatrt nichts so zuwider, als wwi
irh l'nt«rrictil Kf'Uon iluas, und doch hab« ich es bei mtintt
Trx^lilor fMit zoheii .lulirpti niitj bei m<»ini>m Knnb?n seit oinem Jahr^)
lAiflicb KAihuii, ob ir<'rii udiT iing^4ii, il.-is ist einerlei; sie habe«
doch etwas gclenit. hu «ArdMt gewiss immer lieber vor Painer
Staffsl^i sitxen. al» aai Ilerd <teh«n, ab*:r Deinem lieben Mann
wvdsn die von IMr l>er*Jtrt«n $p«is*n doch besser schmecken, als
wenn Pti Alles der MagVl «bfrlasM) wOrdest. Die PflichterfäUnng
hat aui'h ihre «ifr«n«<n 0»w<w».
Lebe wohll EiHff 4it DeWf* Caroline.
V
L>t« Gtk.
wohluclil«w»I>
4^
• >* ^m« Biograpliie Do irelsnn, ist
• < l^bvn vorkommt; wenii^eteBS
viJemungen davon. Der äußa«
»-4mnt. sehr einracb; nur ihrem
<.~ ««tor die seltenen Meoscben. Wii
**(fiW«»*t. aber lUii^stUch fmnua«'«
f»t«Mg*h Freiheit im Sinne <'hril
infahrte, welchem sie das II''.chst
«Ivtrebon kann, in danken hat
1 «^«w« die Gr.*ße nud demothsv*
■ •« Wrlast eines geliebten Bn>di
V. Ich hiiby mir diese fromme {"nri
■■« schenke mir Kraft, ihr ibnlicli
'^u- »cfaveraten Prifongeu im ttalM
MitM« m beateben. Bannet habe at
t'fWiriösen Stret>ens lieb irewonn«
'**''*'^'**«*<iden Keimes, die, fast mflcl
«vh sein (ganzes Werk (jeht, ki
* ^t"^''hf>n mich Herders ahnt
••.>'ii-:.ird^''> in seiner Philosoi^l
• iMiv« ca erklftren socbt. scheint rnnr"
*^' ^^ ■•h«Im iceb. 1802'. PaoU»
^ngen f. 184 ff- ni vcti Hml^v
>jhaiiiDb«r»-Llppe die Rv4<>.
*"*■•• dar Btfder :^ben -Ideen lo «i^
'iHkhiiu Ist Kemüat.
Brief« «iaer FrcindiD QoMbe« nod ScMIlen. Von J. .Ifitior. 683
[.BcttT Jie unerklärbaren Dinge zu gehören. }lerder sagt: Wir s^.llen
m DDsefD künftigen Zustand nicht hineinschaaen wollen, sondern
US hinein glaDben. 0. ItDonte ich mit Dir nnd Deiner Beinwald
Wirdere herrliche Abhandlungen daräber lesen ! Do schreibst mir.
jaittk sie scfaireire so gerne nach Jenen aubekaimt«!] Wuhcuntren
kfadtWi wo nttsere gf>tiebten Voran geganurenen weilf>n.
Mit velch nnaosgprechlirher tiewalt ergreitt mich oft die
S*(in*iicht nach meinem verklarton Liebling. Er kommt nicht wieder
[u mir. — aber ich komme mit äott^s Hilfe za ilim.
Lebe wobt! Ewig Deine treue Caroline.
10.
D«D 3. Jauuar 1821.
Gewiss wirst Da den Bonnet verstehen; Do traust Dir in
Deiu»T öbergroCen Bescheidenheit immer viel zu wenig zu. Auf-
uwrki^amkeit und Nachdenken erlVjplert diese Leclüre allerdings.
ibw daran wirst Du e^ nicht fehlen lassen, und an Fassongskraft
fehlt e« Dir ebensowenig. Be3J^er lör uns Beide w&re es freilich,
«tun wir zusammen lesen and uns gegenseitig nachlielftn k'^nnten.
B« allem schönen, das ich lese, denke ich tmuier an Dich und
»ansehe Dich zu mir. Seit mehreren Wochen lese ich viel von
H«rd«rB religiösen Schriften. 0, was war er für ein großer.
goltlH-seisterter Mann! Cnd dieser Mann Ist mir im Leben be-
<frgii«t, und ich hftttu Gelegenheit gehabt, mich nfiher uu ihn an-
schließen, wenn mir damals nicht der Sinn för das Kohe und
Bebst« gefehlt, wenn der damals herrschende Wind der Mode-
pbilr-eopbi* oder Modethorheit. durch welchen alles Kirchliche und
R«liifiOee rerspottet und lächerlich ward«, nicht auch mich ange-
*(iit kitte! Ach. wie vieler Thorheiten und Fehler klagt mich
nein« Vergangenheit an, mit welcher Wehmuth und Ileus blicke
)ci> sQf sie lurück! Die Briefe von der wahrhaft frommen Gräfin
^>ria>) haben mich ganz besonders angezogen und erquickt. Ihre
itiUe Sehnsucht nach der Kwigkeit. wohin ihr ein geliebter Bruder
ud ihr einzitres Kind vorangegangen waren, ihre fromme Ergebung
^ dtn Willen Gottes, wirken tinderud und tröstend auf mein var-
■Wdtt^s Herz. In einem ihrer letzten Bride schreibt sie: „Ich
"m ^Uich fest an Himmel und Erde gebunden, herzlich g&rne hier,
^^ lieber droben, und singe fri^hlicb: Lebt Christus, was bin ich
^ttr^trt? Wer die L'nsterbllchkeit mathematisch bewiesen haben
^ den beklage ich sehr, denn der hat nie geliebt." Herder sagt
in einem Brief an die GrSfin: „Der Geist Gottes schreibt die Hn-
■Milicbkeit Ins Herz. D;is Leben Gottes und Jesu Christi Ist das
•'i^ Leben; was nicht xu diesem Leben gebildet ist, kann »i
*'!Htg eingehen, als dass ein Stein oder eine Engl?! ü.ur Sonne
^'■gt; mit allen Kräften fort getrieben, macht er einen Bogen und
*) Inden oben cjticrti>n -Erinnenmgen- 2, 65 IT. Die angefChrtin
•Ml« ifchen ft. a. O. ly» und llö.
G84 Drieffl dner Freundin Qoethes nnd ScbiUen. Von J. 2ftH<T
fällt zur Erde zurürk. Aber Licht nnd Flamme, EHnntnii 6
darcL Cbnng der Liebe, steigt aof und sanunelt sich nr 1
lictikeit Jesu."
Jean Paul, der auch ein großer Verehrer nia H*plm
Schriften und als ein vertrauter Freund virl mit Herder nnigvicu^
ist, gibt gegenwärtig ein neups Werk, der Kom«t brtitell, Iw-
nne '). Das erst« Händchen i8t »chun gedrackt, ich hstiA h ibu
noch nicht lesen kennen nnd nur darin geblfittert; ds taad itfc
eine Stelle, welche ich Dir nnd Deiner lieben BeinwAldon-
theilen nmss. ErJniicnuigen an Dabingegniiireue. ein PilTiHfrt.
„Eeiu Todter, &u riethen die Alten, mache mit dem LpI/wIidc
die Fahrt; sogar seine Aache errege die Wogftn, nnd dnli» IIa
Stnrm and Untergang. — 0, wie ander» und sdiSner begleitet ^
Dahingegangener das ]Ierz anr der Fahrt des Lebens, du ibo in
sich »ttfhewahrt. nnd das im Geschrei nnd Gepränge d« lüta
immer zu ihm hineinblickt! —Wie emarmt ond criiebt den S-^
liehen ein geliebter rnsterbllcher. gleichsum ein nberirdiKli H«r
in einer Erdenbrust! Kin Mensch, der «inen unersetzlichen Virlvl
fortlieliond in «ich tragen mnsii. erhAlt gegen einen jeden Uiim,
aber ginrklicheren, eine hßhere Stollnng im Handeln.**
Gott lasse es Dir nnd Deinem verehrten Herrn Gemahl a«!
im noo angetretenen Jahre woh! gehen ! Ich danke Dir für Dw»
reiche Liehe, und nauientlich auch dardr. dass Da Dir.)i mmn
verlassenen Schwester so freundlidi und tren annimmst; GotUifd
Dir Inhnen. Das gute Zengnls, welches Da ihr und ihren KinJfOi
gibst^ freut mich sehr. Sie sollen nur auf dem goten Wei; M-
wandeln. Ich werde »ie gewiss, so viel ich kinn, unterEtcl^ei). kb^
»0 lang ich lebe, soll es ihr nicht fehle».
Mann nnd Tochter schließen sich Wanscb nnd Onß ta
Hon.en an.
Fwig Deine Dich liebende Carollie-
>'- 1I82SVI
Das war eine lange BrieFpaose! Sie froher zu nntertirecM
w^ar mir nicht mOglirb, so gerne ich es gethan hAtte. Snt
von Wiesbaden^) zurückgekehrt sind, if^t noch kein Tag vergaof
nn welchem wir nicht Hesnche von dorclireisendeit Freunden
Bekannten hatten. Gesteni. als ich eben diesen Driof aofanf
wollte, kiun W. Gries") aus Jena, der Übenetur des Ariwt
h Da« ente B&ndchen des -KoneteB* erschien 1890; die u^rfsl^^
Stell« in HempeU Ansgab« 27, 94.
') Den besuch *i.>n Wiesbaden beteogt R«icUi
2. IM in den Jahrto IS:?! bis ISSl ; abt^ &orb aa^ . :t < l
btfrtimmtf Angab* ^^
*• Grief wir im Jahre Wü in Winbidm; Min ZuainBeotn^^
nilt d«t Familie Psuk; bt-f.-ugt Elise Camjiei -Am deai Leben ^^
J. I> OriM- iftU Handschnft gedruckt) I3S Im Jahre 1833 tuoifU
wieder «in« Bad^reia<* machen <&■ a- O, 149). wohin wird nicht gM^
Bri«fe einer Fnoadin Goetbei luid Schiiten. Von J. Minor. ß85
Ttisso. der auch eino Zeitlang oiit ans in Wiesbaden war und dessen
Bgenwart mir recht angenehm sein ivärde, wenn er nicht fast
uu tauli wäre, so dass man bei aller Anstrentruiif^ der Stimme
doch kaum vun ihm verstanden wird. Von mernetn Aufenthalt in
Wiesbaden kann ich Dir niclit viel sagen. Hnfrath Mayer*)
(llalor) mit seiner Fran ans Weimar, der genannte Vf. Gries und
•>in Keglerangsrath Qnentin ans Detmold waren die einzlg'en
Leate. an welche wir uns anschließen konnten. Mayer ist ein gar
liebtT, ^uter ttiid duhui sehr gebildeter Mann. Es that rxm nur
leid, dass er Iniher weegieni,' als wir. Du echoinst zu gianhen,
das Gedicht, welches ich Dir mittheilte, sei von mir. da irrest Dg
Dich sehr. Ich i'and es in den schßnen Predigten von Harms^,
welche ich Dir sehr zum Lesen empfehle.
Ich schicke Dir hier eJn Bnrhlein , nimm es freniKlEich aof
nnd lies es mit gewohnter Nachsicht. Ich habe diese KnAhlangen '"*)
schon vor zw^tlf Jahren geschrieben ond sie waren nie für den
Drack bestimmt. Hiitto ich nicht in pineic wohlthatigen Zwwk
Geld u'ithig gtihiibt. so «ärd9 es mir nie in den Sinn gekummen
«eiiu das Maimecrijit an einen Verleger zu verkaufen.
^h Lebe wohl meine Tbenerst«! Voll Liehe Deine
^^^■L Caroline.
^^F Tausend Dank lür Dein liebes Bnefchen, das mir die Hopf en-
^^tock zuschickte, und noch einmal tausend Dank für die frohe
Stande, die ich in Deinem rrenndUchen Stöbehen genosrf. Ach, Du
weißt gar nicht, wie wohl mir ictimer Iiei Dir ist f berall. wo Da
bißt, weht ein sanfter, wolilthstlger Ueist. der den befreundeten so
innig anspricht. Wird mir denn der Wunsch nie ei-lullt werden,
auch einmal lilnger in Deiner JJilhe leben zo dürfen? Könntest Du
denn nicht im Sommer, wenn Dein Heber ^[ann in Erdmannhausen
bei Deinen Geschwistern ist, auf einige Wochen zu mir kummen?
Besinn« Dich und schreibe mir, ob es nicht möglich waru. Die
Hopfeustock habe ich recht lieb t^'ewonnen, sie hat eben so viel
gründhchen Verstand als Gutmütliigkeit nnd billige Naclisicht gegen
andere. Von unserer VolSIer möchte ich am liebsten schweigen.
Sie kommt mir vor wie ein verstimmtes lostrament, zu welchem
noch niemand den Schlüssel gefnnden hat, der es rein stimmen
fdnte. Ich beklage sie aufrichtig; sie wird am Ende die Lftngmnth
'1 Der Zürcher Meyer (der sog. Kunstneyen ist eemeint.
*) CUu»9 Hamis (Allg. deutsche Biograplii\i X. ijO? ff.) Es sind wohl
tue -CluistologiRchi^n Predigten- von 1S21 gumeint.
*> Von Caroline Paulos war 18<JÖ «m Roman -Wilhelm Domont-
anter dem Pseudonrm Elvutheriu Holberg crscbi«iien; läU gab aie
unter dem ^-igeiien Xainen ^inen anderen Itomnn -Adolph und Viriginie,
oder Liebe und Kunat" bernuit: die ob«n gemeinten «KnAhlangeu' sind
mit der Jahrcatahl 1828 iu Heidelberg erschienen; in zweiter (Titel-;
inüngv 182d.
686 Bri«r« em«r FrenndiD troethes und Schiltera. Von J, JIHiu>r,
all ihrer Freunde erscIiOpfeo. doch Peine Geduld nicbt. ab«r
bat diese v'if: DuV Die Ecken ihres Charakters sind zu scharf
schneidend.
Lebe v^>hl, Geliebtaste! Tt>n ganzer S«ele die Deinige
Caroline.
13.
[I82C and 1814).
Darf icli. meine thenre, geliebte Freundin! Deine Einsamkeit
unterbrechen? Ich komm^ diesmal mit einer kleinen Gabe, die Da
gewisR gerne von mir annimmst. Du und Dein lieber Herr Gemahl
werden dieses Böchlein mit Antheil lesen. Ich habe anch nns«rer
lieben Voßler ein Kiomplar geschickt. Was ich diesen Winter
treiben werde, weiß ich nicht. Seit vier Wochen nähe, stricke und
flicke icb la&l unausgesetzt, um das YersSumte wii'der einzubringanj
c» ist mir immer, als ob icli mir dadorrh das Recht erkanfra
mfisste. wiedRf schreiben zu därfen. Mein Mann meint zwar, die
geringen Arbeitpn kfjnnlR irh (iwrcli andere Lentft rersehen lassen«
indem ich Besseres ?,d thun wüsste. Aber die Pflicht der Hansfrit
ist es, doch überall selbst Hand anr.Qlegen, und sollte es nnr wegeo'
dem Beispiel sein, das sie den nächsten Uaigebaiigen zn geben bat.
Wie scLwer wir den Verlust von Yoß') empfinden, brauche
ich Dir nicht zu sagen. Dia gute Matter Voß erträgt diesen harten
Schlag mit bewundernswürdiger Fatisung und Krgebnng. Wenige
Tage nach dem Tode ihres Gatten besuchte sie einer der geachtatsM).
Geistlichen , der ihr beim Weggehen sagte : „Ich bin gekomm
Sie zu trOsten; Sie aber hüben mich wahrhaft erbaut."
Ihr einziges Geschäft i^t jetzt, den Nachläse an Briefen -) e
von Voß zu lesen, zu iirdnen and durch BeifSgen von KrUuternn
für ihre Kinder und Knkel ihn zn einem bleibenden Denkmal
machen. Alle Freunde erhalten Andenken. Mein Mann, ich an
lueine Tochter sind 6chon reichlich bedacht worden. Eine sehr an-
ziehende Unterhaltung gewähren mir gegenwärtig eine Santmltuig
von Briefen, welche Voß 1772. als er Jn Gßltingen stadierte,
seinen vertrauteste ti Freund Brörkner schrieb. Sie cntbal
meist für sein damaliges Alter sehr gediegene und belehrendi
Urtbeile Ober die Dichter und SchriCtsteller jener Zeit. Wie ge;
möchte ich alles mit Dir tbeilen, was mich interessiert.
Das geistreiche Werk der Fr. v. Stael (ihr Deutschland)')
bat mir eine lehrreiche Ilescbäftigung gewSbrt, Ich fand darin fast
cbonsoviel zo tadeln als zn loben. Aber auch wo man sie tad
') VoC starb am 29. März 182*).
'•) Die Brivfi; vun VoO sind 1820 — I83-S von Abrftliam Vcf. hi-raag
>en werden; darin auch Emc^tinens Scbildeningen de« VoKsiscb
reitM.
*) Es kann nur das Werk der Fraa von Staf I de rALlemagpc gai
«ein, welches 1812 gedruckt, aber erst 1813 in di« (Wentltrbkeit ge-
drungen ist
ela^
mg
Khea^^
* ... I
SlATodestflches nsd Dialcctucbes to der Schule. Von J. Schmidt. 087
Binsfl, kann man nicht umhin, sie zq b«wandern, ja ihre Crtheile,
selbst wo 8ifl üchief nind, vrerden anterr!rhtf>nd, weil sie, mit
Scharfsinn and Oeigt vorgetragen, znm Nachdenken anJregen. Am
meisten hat mich d«r erst« Sand angezogen. Goethe. Seltiller
and Wieland sind sehr richtig charakterisiert. In den folvrend^
Bänden irrplft die Verfasäeria mit einem übertriebenen Selbstvertrauen
alhukühn nach allen poetiüchen und triDsenscbufUiclien Gegenständen
der dautschon Literatur, und entstellt mehr oder veniger die Fro-
dncte unserer großen Geister durch frant'^sierte Cbersetz^ingen.
Unsern hochverehrten .lenn Faul') hat sie am schreiendsten miss-
handelt. Kr hat dagegen (•ine äuderst scharfsinnige Kecension über
dieses W^rk in die Heidelberger Annaleii einrücken lassen, die ich
Dir als sehr lesensirert empfehle.
Lebe wohl nnd bdialte lieb Deine
Caroline.
Wien.
.1. Minor.
Slarodeutscbes und Dialectisches in der Schule.
Hugo Scbuchardts Schrift 'älavo- Deutsches und Slavo-Etalie*
□isches' (Graz. Leusebner. 6fl. , nebst zwei Nachträgen in dieser
Zeitachrift 1884. 900 und 1686, 321) scheint iu Lebrerkreisen
nicht S4I bekannt %n seiu, als sie wohl verdiente. Denn ubgeaelien
Ton ihrer linguistischen and culturhititorischeii Bedeutung bietet
sit dem U'hrer des Deut^clien und be&onders an Österreichischen
Schulen S'iviel Aurklaning und Ann-gung, dass sie keinem, der
solchen L'nlerrivlit zu ertlieilen hat, unbekannt bleiben dtirftf. Ver-
schiedene Erscheinungen am Sprerben nnd Schreiben der Schüler,
die man bisher nur vcrwnndert betrachtet hat. ohne sie erklären zu
kCnoen, sind jetzt erst in ihr riehtigos Licht getreten. Ausdrucke
wie'großmächtig — 'gJ'Oßgönstig'. Grillparzer'Der anue Spi^lmann
— 'bekommen für 'finden', 'geben' für 'stoUen', 'setzen', 'legen',
'thun' — z. R. 'gib <liit* Bucli Huf den Tisch', 'sein' für ein Verb
von l>estimmtprer Itftileiituiig — 'das VVastter ist den Pferden bis
un die Knie', 'es stellt iiirht dafür', 'leb stehe nicht darum', 'sich
lirahlen', 'sich anfragen', 'sich spielen', 'allein' für 'selbst', 'bis*
für 'sobald als', 'vi.n dt-r Güte sein', der tiebranch von 'nach' in
den vorscliiedenstcn Wendungen — all dies und vieles andere ist
slavischem Kinlluss zu vr>nl.inken. Man ersieht schon ans den
venigen Beispielen die Wiclitigkeit jenes Werkes, l'nd zur l'^rgUn-
jtong desselben kann jeder beitragen. 'Kirgends findet eich', sagt
') Es kann nur die in der •Bticberschau- (Huniiit-l r>-j, 35 IT.) eot-
halteno Rrcvnsiun von I8M ^eim-int Rein, lo welcher Jean Paul die 1814
in Leipzig in A llün'lpn in 12" ers(-1iifn<;no Ausübe dofi Werkes der Frau
Ton >Sta'<rbc^pricbt. vVub dk-svi und der vorherimiendm Aiimerkuiig ergibt
sich, dasp der l'i>U- Hfrim*gt.-ljiT hier cim- Stelle aus einem ifrflheren
Briefe einem späteren irrtlunnlich zngefllgt hat
688 Slarodeatscfa«! and Dialectücbcs in dn Sefanle. Von J. Stkmidt.
Sclinchardt, 'ein ^Dsti^rer Boden lür Sprachmischung »la a
unserer Monarchie; zn Beobachtang'en nach diunsr S«it« hm xnn>
reg%n ist eiu Hauptzwefk der Turlieirenden Schrift' Das w«oi^
was in dieser Rlchtnng^ bisher geschehen ist, venpjrhnet er S. &6.
Lehrern in Gogeudm mit ^«mlschter BorOIkerung eröffnet sidi
damit ein Fehl fruchtbarster Beohachturig und den Jabresberirbten.
die oft nicht wisnen, wem sie ihro Blätter darbieten sollan. eine
nötzliche Verwendnng.
Aber anch die Lehrer in rein döotschan Bezirken k^iniun
B«obachtnagen anstellen — ober das TerhAlliiis von Mundart bd4
Schriltsprache. Letztere iit«ht den Dialect^'n natargetnäß feindlidi
g«gvnüber; ist sie doch im Gegensatz zu ihnen, wenn »ach ans
ihnen, entstanden nnd hat deren Vernichtung zum Zweck. \V«in
sie aber nicht erstirren will, tnuas sie immer aal' neue Zuflösse
ans ihnen bedacht sein. In unserer Zeit aber scheinen die Dialede
nur ungünstig auf die Schriftsprache zu wirken. Gor die Ostemi-
chischti Mundart, die so manches Schöne und AlterthQtnliche be-
walirt hat, dass sie zur Krleruung des Mittelhochdeutscfaen z. B.
treffliche Dienste leistet, entvcickelt sich nicht günstig. Sohachardt
sagt: *\Ver aus einer deotschen SpracOipruvinz in die andere wandert,
findet Überall Dingo, die ihm fremdartig oder tidelnswert erecheineo;
wer aber nach Üsterreirh kommt, empfängt bei vielem, was er hört
geradezu den Eindruck des Vndcutschen. Bezieht sich dies anch
zun&chst auf die slaviscben Element« , so wirken dieselhvu doch
unzweifelhaft :inf dns Wesen der Mundart und dadurch auf die
Schriftsprache. Die Werke Ad.ilbert Stifters i» B. sind mit uiuDdari-
lichen Elementen so durcbsetzt, das$ man fast sagen k<)nnt«. sie
seien im Dialect geschrieben. Umgekehrt aber lässt sich der wohl-
tbfltiga Einfluss des Dialects an Goethe beobachten, dessen Briefe,
besonders aus der Jugendzeit, die erquickljchste Sprache des Volkes
reden. Selbst sein Briefwechsel mit Schiller ist beiderseits im on-
gezwnngensten Ton gehalten nnd (.'rinnert so vielfach an Cicetvs
Briefe — sogar ''d&misch' (wir sagen 'damisch') findet steh; 'Eine
Schnurre Aber das Weimarische Theater habe ich zu dlotieren an-
gefangen and mache dabei, wie hillig, ein erstaunt ernsthaft Gesicht;
da wir diä reelle Leistung im Rucken haben, ao ist es gut, sin
wenig dfttnisch ausj^ns<.*hen und sich auf jede Weise alle Wege frei zn
halten' (Goi^the anSchillor.)ena, lU-Janaar 1802'). SettsaniMrweise sind
Stifters Brieft* von dialectischon Anklangen fast frei, man mnss
also beinahe glauben, die eigeuÜiümliche Sprache seiner piietiscben
Werk« sei beabsichtigt, wie sich allerdings Anzeichen linden, dass
') Eine interessante Äußerune Schillers mag blor Tcradchnet wer-
den. Er schreibt am l-!*. Decembcr ISUl an Qocth«-: 'Si? finden tax einlnn
StelleD Striche mit dem Ukistift: »ie bctrofl'cn Mni^ den Ausdruck, den
ich -womfigUch Ton allem, was nicht die allgemeine Sprache ist, befreit
wfliiKbte. da iXkx Aufsatz an di*: eigentliche l^eeenniuse des anfmreihten
Publicuras adressiert wird*
4
J
StTodmUclin anü Dialcctiachps in der Schale. Von J. ScluHiUl. I>81>
(t tiei GestaltnniHr eeiner Bilder mit einer ^Vrt Kaüiiiem(<nt vorce-
(um iU. Ks vlre alsi' (tpwjbs nicht ohne Int«>reHX6 7,d prfahrui.
%\i! in den versclileclenen i'rovinxeii Oulpireiclis Oialect nmi Schrift-
ipMbit XDvtnander stehti. Lagen öinmal ansrfir]i*>nde Btobacb-
taninTi uti^ allen Gesrondon dos Reiche« vor, dann hAtte mun das
Kkti'Ttat zu einer Peati-clien Stilistik für Osterreichor, einem, witi
H scheint, nicht ^anz Dnnätz(.'n VnteraclimeD ').
Zu dieseni Ziel vürde der Untenei ebnete geni auch etwaK
Ntrag«n, wenn Beine Erfahning nur aQsf?«breit6t«r wAre. Aber die
icbtanp konnte ihm doch nicht eiitifHin. dass in den ttchrift-
cbiD Srlirilerarliiten last aller Stufen immer dieselben Fehler oder
acbfigenheiten wiederkehren, die also anf «ine gemeinsame
schließen lassen. Kiniges dieser Art sei hier mitzutheilen
tl«t.
Waa zunächst' den im ftnmen äußerst dürftif^en Wortscliatv;
•MT Arbeiten betrifft, fio s«i erinnert an Ansilrücke wie: '»nf-
lekin' lör ''3frnen' — 'Mach' auf dein Kleid', tiriltpar/er "Brnder-
S. 72 : Hier Reiche machte das Fenster anf', (rrimms MSrvlien
lÄrnien and Iteichen — und sein Gepflntheil 'iumachen.* 'bus-
ft* (Ar 'schulten', 'sich nichts dArausmacben', 'einmachen' für
fken' n. fi. 'Doctor' för 'Arzt', bei Hebel Wter. 'giit anfw-
'm' fflr 'ohnehin' ('so schon , 'so nicht" — 'ich Ihn' es so
t') 'lernen' für 'lehren'i 'Kerafaabeo', 'nnliuLpn' für 'am Leih
i, — "das Uewand, das er angehabt hatte', Stifter, ^Vitiko 1,48,
Strelihnt. den sie aaffaatte', Nachsommer 1, 393, 'die Reise-
.die «ie aDf^ebaht hatten', ebenda 1. 450; aafbeben' für 'aaf-
i' — 'Wenn ich Dir einen ^o&en Gefallen thue, so will ich
Ben nnd es Dir auÜieben, bis Dn kommst, und eei Dir sorg^-
iff bewahren' Stifter Studien 3, 30, 'den Oagthof, in welchem
*in Ziaimerlcin war anfgehnben worden', ebenda 3, 129 -^
'wlkeiidiiuiien', "es ist sehr schien' (vom Wetter), 'es ist Zeit' in
tbcii deai lateinischen Teu)|ins eet }fi>railo cnt^eireiigusetzteD Sinne,
Asiiefa 'es hat Zeit', 'es ist noch Zeit', 'sich aut-reden' Idr 'Ans-
ttckte machen', 'es ist da' — So wenig Hoffnung zn dieser Wieder-
»«•inigang da war' Schiller, Geschirht« des dreißigjährigen Kriegs,
AWab» in 12 RAnden, 9, 20 — 'es ist dazu da", 'herschicken' u. A.
'weil Sie doch wieder hermnseen' Goethe, Briefe 2, 117. 'die
fuehe, waniD er so schnell fortgemusst hatte' Stiiter, Htndieii
.'weil ich eher fortgeransst" ebenda S. 20. 'Wir haben heoto
Tfir' ScliiUer au Goethe. Mai 1799. 'Da Du gestern aus
■rnt' Stadien 3. U. — Scliuchardt sagt S. 3S: 'Ks mnsR doch in
den Verbalbegriff modiliciereuden Adverliicn der germanischen
ein eigenthömlicher Heiz liegen, sie sind so viel sinn-
%«■ all die untrennbaren PrSpositionen — "was geht es Dich an'
'< Einen Anfang' diu« macht Heinrich in seiner Deut«chen Gram-
■ tdktkpft r. <. Mm. Otsji. ihr. Tm. ■ IX. Heft. *i
*- -I
69U SUTodeoUcbes and DUIectwcbu in d«r Schule Ton J, Schmidt.
n. ft. 'nnerbitteHich' rnr *niierbiUlicb\ was vereinzelt Min mig,
docb Tgl. Schnchardt S. 95 nnd 126 und den ähnlichen Fehler bei
ZfiCfaoklEe: 'tViederike schwiejr lan^^, indem sie sinnig (= 'sinnend*)
das Blatt betrachtete' ~ auch die Wendung 'sieb befindlich' (Scbu-
chardi 126) ^eb^ri bteber — 'die Babn f&hrt'. 'nichts blieb über'
ßr 'öbriff*. 'Es blieb in Jedem Jahre ein Erklecklichee über' StUWr
Nachsoiinner 1, 52 'die noch übrig ist* ebenda 1, 198 'die äbsT'
gebliebenen Keste' ebenda 2, 9, 'es ist alles eins', 'es zu enras
bringen', 'got an8«chaaeD\ 'e« ist nichts daran', 'ich bin daran'
fBr an der Beihe'. ''es ist aas* — 'Mein Geschftft ist ans', sagt
Don Carlos, *Ixt'8 aus mit euren Banken? . Ja, es ist aas'
Elisabeth zu Maria Stuart — 'Als der Kbnir des Oltickletns ans var*
Stifter, Bunte Steine 2, vi. 'Als da« Mahl aus war' Witiko 1. 367.
'Als Schlacht nnd Verfolgung ans war' ebenda 3. 49. 'dai. Stück
war indessen aus geworden' Kacbsomnier 1, 305, 'der Wald war
ans' Stadien 3, 139; 'auslassen* für 'weglassen* oder ^ablassen',
'aoBStellen' für 'tadeln', 'kriegen' für 'bekommen' — 'das hab' ich
für eine Knh gekriegt' Grimm , Hans im Glück' — 'richtig' fSr
'wirklich' : 'er bat es richtig gesagt' usw.
In vielen dieser Fälle liegt der 'Fehler' darin, dass der Dialect
das, was er sagen wiUt ohne viel zn denken, auf die kürze«te Weise
ausdrückt. Stifter sagt z. B. Studien 2, 24: 'Des andern Tages war ein
Sonntag, es war der vorgestrige Tag, und icli fnhr um rönf Uhr
Früh zu dem Krlebauer hinaus, weil es sich am Tage zuvor mit
ihm sc verediliitunert hatte: aber er war besser' und Ahnliches
oft. Umgekehrt sagt er einmal übergenau Nachsommer 1, 3HH: 'er
legte seinen Ann anf die Geholter ihres Gewandes,' 'Ich legte die
Worte Homers anf den Tisch' ebenda 2, 392 'Wenn ich mich außer
Humboldt mit noch andern Buchstaben beschäftigen woüf'ebonda 1.111.
Doch eb. 1 13 'Ich legte meine Pajiiere anf das Tischchen, legte
den Humboldt darauf.* Man erinnert sich, dass Lessiiig im Anti-OOze.
Stück 7. meinem Gegner folgenden Satz bemängelt: 'Das eigentliche
Verbrechen stecket da. dass der Herausgeber der Fragmente zu-
gleich die Advocatur des Verl. nhemommen bat" — und zum Schluss
sagt: Doch dem guten Herrn Uanptpast«r die Worte so zu m&keln!
So genau bei ihm auf das za sehen, was er »agt, und nicht viel-
mehr auf das. was er a^en will? Er will sagen, dass ich fiber^^H
nonmieii. der Advocat des Ungenannten zu sein, mich zum Adro^^^
caten des Ungenannten aufgeworfen. Das will er sagen, und idi
woUe zehne gegen eins , d ass ihn kein Karrenschieber
anders versteht.' So wünschenswert es also auch ist, jeden
Gedanken in der einfuchsten Form anszudrocken, and bei der
Neigung der Jugend zur CbenschwenglirJikAit inuss man ihr diesen
Gnmdsatz einprAgen, so wird sich der Schreibende doch immer
fr^n mässen, ob jeder Ausdruck auch das sagt, was er sagen
ond ja nicht so schreiben dürfen, wie er spricht
Slarodeutscbes and Diatectisch«« in d«r Scbul«. Von J. SehmiHt. AOI
Aber nicbt immer ti«^dgt sich der Di»Ie«t, seine Oedankeu
bloß aiuudL-utcn, rielmobr liobt et ja anderseits eine gewisse Fälle
der Dargtvliun^'', die ganr. SvlbatrersUndUches vorbringt und, um
nicht miiisi' erstand en zn werden. dasHelbe zwei-, dreimal sa^t. Da-
mit mag znsamtnenhAngmi der wohl in g:anz P^ntsch1:ind verbrei-
tete Gebranch rnn Wendnngen irie 'bloß allein', 'nur allein*, 'ans-
schließlich nur' — anch bei Lessing, Goethe (Hermann unrt Doro-
thea 2. 84. 100). Schiller; 'nur lauter solche' Stifter. Kuclisomm^
I, 289. "mit nichts als ledigen schwanen Strichen' Studi'^ti 3. Iß2
'schon bereits', 'dann Bpäter', 'wieder zuröekkchren'. 'wieder zoräck-
geben', kleine Thierchen" u. a. 'kann mj^glich sein*, 'pflegte ge-
wOhnlicb*. 'es heißt, dass er soll', 'er befahl, dass ht soll', 'mass
nothwcndig'. 'während dagegen', 'so also", 'und aber' 'und hatte
aber anch meine Beschreibiingen daneben' N'achsommer 1 , 36 n. 0.
'nnd (!agte ihm aber nichts' Stndien 3, 1S6, 'und j'olirlich', 'aber
Jedoch* nnd des beliebten 'oder aber*.
In diesem Zusammenhang kannte anch die Kede sein von den
beliebten FöllwBrtem wie 'dann', das aacb bei pMtaloni häufig
erscheint, oder 'schließlich' — Grillparzer gebraucht gern 'xoletzt';
'Erzwungen ist zuletzt ein jeder Frlt'de* Bmdenwist IS8, 'Niemand
verr&th zuUtzt. was er nicht weiß' Jüdin 169 'Es moliut zuletzt mich
an den Unterschied' ebenda 229. Stifter, Stndien 2, 20: 'Man sagt,
dass der Wagen der Welt auf gcldenen Itflilem einhergeht. Wenn
dadurch Menschen zerdräckt werden, so sagen wir, das sei ein
Ungläck; aber Gott t^chant gelaeaan zu, er bleibt in seinen Mantel
gehöllt und bebt deinen Leib nirht weg. weil du es znletzt «elbst
bist, der ihn hingßlpgt h.it.* Andort? Wnrtrr, dia hei Grill^arzer
h&ufig sich finden, wie 'nur', 'etwa', 'wohl', 'denn', bekanntlich
auch bei Goethe beliebt, 'eben', 'etwa' und besonders 'zumeist'
mögen dem Vcrebedürfnis entspringen.
Auf deiu Gebiete der Formenlelire finden sich hauptsfichlich
folgwide Abweichungen von dem Gebrauch d(*r Schriftsprache: Die
Piuralbildungen von 'Tag' — 'Sonntage und Feiertage und Fest-
tage' Witiko a, 18it und ,".fter — 'Thor' 'Bogen* — 'RAg.,n' bei
Stifter, aber auch bei Gustav Fre^lag, wo auch 'Böte' — Wagen'
— 'Wflgeii" hei Stifter — 'Schild' ^- bei Stifter, der das Wort in
der Bedeutung von Waffe bald aU Masculinum , bald als Neutrum
gebraucht, (du» letztere auch bei Freytag. Valentine 4. 208]
'Schilder' neben 'Schilde' — 'Bohr'; der MascuHna nnd Kentra auf
— el und — er ^ 'denn der Schutt ist beiß , er sengt mir die
stärkeren Stiefeln' Hermann und Dorothea 2, 141. S» auch Gustav
Pre}'tag, Valentine 1, 138 n. 3. ebenda 1, l&O MC>betn. Umge-
kehrt findet sicli wohl Neigung, aurh die Feminina auf -el und -er
im Plural stark zu flectieren und der Dativpluralendung ihr -n m
nebmeo. Von der sonstigen Vorliebo de« Dialects für die achwachö
Flexion scheint in die Sohrift wenig übergegangen zu sein. StilUr
bildet die Form 'Faltern' (' Nachbaren' J. 'Bleisliften' neben 'Flecke*;
44»
(tU'i Slarodeubcbes und DUlertUschas in der Scbal?. Vod J*. Sckmütt.
beliebt siod ihm die Plurale tod Absiracten, — 'die HeiUrkeiwn
wurden in der Sfcidt iiiimer gn-ßer* Xaclisommer I, ;il2, iri« «■
Mich Mahle' (ür 'Mahlzeit^ri' ond 'die Vorg^iiüiren' sagt. Ulri
Torbreitt't ist die Brhwachp Flesiun oder nacblässig-e Anssprache d«r
Dutivsing-nliirendnng d^r Masrtil. und N'eutr. ron Adjectiven and
Pronoininibus. Die flectiert« F.^rni 'vollw' Iwgpgnet iriederholt —
'vuiler ästhetischer Lücken ist Aeatbon'. sa^ auch Gervinan, Oeacb.
Aar d. D. 4. 254 'veiin es voller SUab ist* Heb«l 'die Spinnni'.
Gera Teniechselt werden 'anser^ und 'unserer 'euer' und 'enrer' — «In
iiit«re«santes Beispiel ist Froytag. Marcus König 389 'soll misi>rBr Ja _
<>uten gedenken,* welches . wenn es ancti dem Setzer an^ebfil^^l
sollte, nicht veniger beweist. 'Was' för 'etwas ist allgemeMlH
Gebrauch — 'doch so was belohnt sich zoni Glock ron eelbsi*. |
schreibt Schiller an Goethe 14. October 1796, ^Vielleicht schicke
ich auch noch was* . Goethe an Schiller 28. Jnli 1 798.
Von Vorbalfortnen begejfiien gelM:entlich noch 'ich sib', 'tet-
sprich'. daifeKim 'dn verjroltest". Bei Vorben. deren Stamm auf
einen Zischlaut auetreht. wird die Bndnnv' ^'em mit dem Stamn
msauinienfreKDgren: 'Du reizt mich'. LiiKsts euch daa Obst tMbt
schmecken' Oim^Uib (Briele 2. 108» Octnber 1778, Tgl. SchochanH
S. 10 t r.). Die 3. Person Singul. starker Verba ohne Tnilattt.
umgekehrt ans falscher Analogie die 2. Plnr. mit L'mlant; 'kCiuimt'
gilt als voniC'hiiier denn 'kommt'. Lessings ÄnGernng dnriiber irt
bekannt, (Jrillpan.or niid sein Nacliahmer Stiiti-r gebrauchen «
anch. Ahnlich steht es mit 'frigt,' 'img,' das. dnrchans nicht dia-
lectiscli, auch von Gustav FreUag adoptii-rt ist ond alle Aussiebt
hat dorchznd ringen. Platen sagt gar 'jog.' was wohl einer von
den 'grammatischen Versllllien' ist, von denen Jacob Grimm meint«.
er mflsse sie absichtlich begangen haben; Nachahmung wird es
schwerlich finden. Itnarhtnng verdienen die Präterita und Participia
Prfiteriti von 'förchten,* 'hangen, 'hanen' — 'anshauten' Nachsommer
3,218 — 'laarpii',*wünsclien*,'an'/ünden', 'gehn' — *gang'. 'gangen'
auch in Goethes Jngondbrieren. Seltsam ist die in Lessings Axio-
mata 8 erscheinende Form 'gänge", daneben 'ginge.' Gern t«^
wwbsolt werden die Präterita von 'gelingen' und "gelangen' 'bieten',
bitten' und 'beten', 'sitzen' und 'setzen.' 'winden* und wenden* —
dann wurf sie üliermütbig seine Hand znrück, jagte aufs nem» in
wilden KoUsprOngen über das Feld nnd wand sich rückwSrts.
ob er ihr nachkam' — Freytag. Ingo 177 ~ 'schuf nnd 'schallt«*
— 'sie schufen sich eine Feuerspritze an', sagt Stifter — 'd&nken'
und 'denken , 'kennen' und "können' (Schuchardt S. 96). Bei den
starken Verben gelten als edler die nicht volksthnmlichen Im-
peratlTformen 'gebe.* 'lese.' 'helle, 'nehme.' 'trete n. ä-, wie sie
bei Stifter, aber auch sonst hAn6g beg^fnen. Tnigekehrt sagt Ooeth«,
Briere '2, 132 'vergisa er nicht zu schreiben.' Fine clgenthümlicbe
Abneigung herrscht gegen den Imperativ oder Conjnnctlv Plurftl
von 'sein' — 'Sind Sie so gut' hßrt man regeLmüfiig von Gebil*
L
; SlkTodeoiscbes ood Dta|i:ctüiches In der .Scbnl«. Voa J, Schmidt. 693
Als ob die Fona, deren sich das Volk bedient, anricbtiir
Bei Gu9taT FreytuK findet sieb ßtutt *" Seien Sie' fast reifel-
iip'Sein Sie' (aucL AiUigüze 1. Stück). SUiU '^thim' Pitnclit
gclireibt man lieber 'thaen oder §rar '^tiiuheii. l>«r Imperativ
ifOfl Liutet ancb bei den besten SchriftsteUem "^thue.' Dass
Perftctfonnen intransitiver Verba von ans lieber mit 'sein'
"ib mit 'Iiahen' g-ebild.-t werden, ist bekannt — Stifter sn^
'fnUoden Mar.* aber 'Jiat gololvrt.' Bei demselben tindet man
^^le Verbindung 'stehen ffelasaen', neben 'schreiben lassen,'
gesehen', 'habe It^en gesehen', thvr die Bohandlonp zn-
laetzter Verba wäre viel zu sagen (Sdiachardt W4): 'manche
haben vir öbersezt' («ic) iie«t man im Kachsomtner 1, 19^.
Bälii'l ist der südlichste Grsnitblook. er übersezt sogar die
tWlwr" ebenda 1, 105 — daneben aber 'Ich erkunute die Vor-
ige an' XuchEonimer 2, 30. 69. VeruiutJiIicb war die jetzt be-
Fcrbindnng damal."^ noch nicht aDfirekoniuien. Kbenso Freytag,
fsliit 4, li.S. Jonmalisten 3, 70. Im Briefwechsel mit Ooethe
Schiller: 'Ich habe das Manuscrijjt rturrhleeen', femer
;4arcHitscht and durchgopräft', 'dnrch/.ule5en' neben 'zd darchlesen'
Dd 'm durchgehen'. Goethe aber 'dnrcli gedacht', 'offenbart' u. a.
Annalen aus dem Jahr 1801: 'Am 29. (Januar) durdigieng
Kr'lb; der Ameuaide mit Deuuiselle Caspers'. Freytag sagt
^pmüsltandi'lt', 'gemissbraucht', 'siedelte über'. Endlirli würe noch
nervihüen die bei ans durchweg äbliclio Betonung der iliirsn-rba,
ueh w«iiii dieselben im Satz, nicht das geringst« Gewicht haben,
*u »Bf einen Gebrauch der Volksschute znrörkzugehn scheint
rtwh rpl, Schachardt S. 62). Von Partikeln scheinen die Formen
*4h«n'. *«eit«T8' immer i,'rüßere Kreise zn umfassen — das erster«
•<fco6 b«i Lessing und Goethe, wie es scheint, mit dem Unter-
wWidi, dass 'öfters' alleinstehend Vjftt>r' in Verbindung mit 'al&'
l^mKbtwinl, Dramaturgie 41). Hl. besonders beni'crkcnswfrt ist der
brauch der PrA|>i>eitionen. Bekannt ist die Vurmengung vod 'an'
U)d 'auf in Verbindung mit dem Artikel: 'am Arm, Biium, Berg,
D«li, Knpf. Land, Markt, Pferd, Tisch' a. dgl. ist bei uns ganz
lUich. Nicht ohne Interesse beobachtet man den (inbranch ver-
Ktiiedmer Schriitsteller : 'am Herd' ist allgemein verbreitet and
*M Schillers Pli&akenepigranim bekannt, doch sagt Freiligrath in
^ Gedicht 'Itt« Aiiswandert<r': 'auf deutschem Herd'. Xi-ben 'am
ßod«]' tmd 'an dem Bitdan' findet sich 'auf dem Boden' — Frey
J"? i^brancht z. B. 'im N'esV beide F^)rinen nebeneinander — neben
*fli Putz' '.tn einem Platz* (so sagt Wieland im ersten ra|tilel der
^Mviten. \n einer andern Aasgabe aber auf einem l'latzt^'), 'auf
^"■Plsl/,", 'am rechten Platze', Ooethe an Schiller 1, :144 'auf
*•• r«cbleii Plati' Jungfrau von Orleans 3. 3, an diei<em Platze'
foeft» au Schiller 1, 79, 'auf diesem Platz' Maria Staart 4. 12:
11 t«inem Platz' gebrauchen beide übereinstimmend; *da war ich
iKhl au meinem Platze', Grillparter, Spielmann 61. 'Am Grnnd',
694 SI&Tod entgehe« snd Dittectiscbes in der Schul«. Vöd J. Schmidt.
schon b(-i BerthoM von Ecgc-nsburg^, neben 'auf dem Grand'; 'am
Markt' in Hermann and Dorothea Öfter, bei Grillparzer häufig-, an
bei L«88in^, z. B. im letztpn Stück der Ürauatnrgie. Grillpan.
t^ag^t iji den ArKunant«»* 44 'Hoch nbon am Tharme flarlrert et
Licht', *nbön am Hügel' obonda 142 (in einer Prosa 6t«Ilc>). Ottok
27, 'am Gipfel' ßmde^nwist 128. 'am Hradscbin' ebenda 142 and
Ottokar 106. Aber auch Goetbo schreibt an Schiller 2, 7 vom 'Apt
am Baum' und 'am Z^roige* Iluionuu Strophe 15, ^am rechten Flecl
an Schiller 2, 374. .Vn dem ^ege and fif der »trAse liest man
Konruds Predigten, un dem vege nach hei ßerlhold. iif dem v
bei Konrad daneben und so durdi die Literatur fort, öblicber
scheint aber 'um ^Ve^t.*', wie aucb Krunmmcber sagt in der Parab^
'Die beiden Wege' : *^Da» Riwehi des Quellchens am Weg*.' Ei
bäbsches Bild von diesem Wechi^el bietet eine Stelle in Grillpa
'Traum ein Leben' S. 164; 'Wlhrend Bast-in nach dem V(
gründe reclits Hiebt , erscheint anf dem daselbst vorspringiMidf
Felsen ein Mann.' Dieser Mann wird eingeführt (l!s 'der Maun auf
de^ Felsen.' $. 1G-^ Kustan; 'Der war's, der am Felsen stand.'
S. 166 Ziiuga: 'Auf di'Ui Felsen Bt'!bcr niemand'. 189 K^nig:
'Da standst damals' — Rustan 'Herr, am Fftlsen.' Zanga 'Oben,
oben auf dem Felsen'. Kroiig "Oben, rechtl Je raehr ich sinn
Um so widerlicher wird'ti. Auf dein Felsen, klein nnii bleich' —
Endlich ]i»5 König: 'ürannen Mantel?— Stand am Felsen, — Bleich
und hager.' "In" erscheint ancli auf die Frage wohin nicht seilen
mit Dativ. 'Ohne' wird bei nna mit drei Casus verbanden: 'ohne
meiner" kann man hören, 'ohne mir', 'ohne mich"; Stifter verbindet
das Wort fast regelmiiCig mit Dativ, was sich bekanntlich auch bei
Lessing findet Derselbe sagt (Dramatni^ie 3dJ : 'Gleichwohl kann
beides gar wohl oline das andere sein', aber Antigöze 4: *Wenft
doch indett das eine ohne dem andern sehr füglich sein kOnnte?'
eb. 6 'ohne alle Aoffordcniiig'. Auch 'statt mit Dativ flndnt »ich
bei Stifter; 'trot?.' mit Genitiv gilt als feiner, und so gabraa<
es Schiller im Briefwechsel, Goethe dagegen mit Dativ, so an
Freytag. 'Von' wird vereinzelt bei nns mit Accnsativ verbander.
'wfthrend' und 'wegen' regelmäßig mit Dativ, so anch von Stifter
nnd Freytag. 'wegen' bei Goethe and Schiller wiederholt mit
Dativ, bei Stifter geletrentlich auch mit Genitiv. Xebeo einem
Kelativum scheint 'während' nur den Genitiv bei sich tu haben.
Viel verbreitet ist die an sicli ja niclit anberechtigte Hedensart
'zu Hause gehn' u. a. — 'Der Geier fliegt fruhlich wieder zu Haoae'
Tieck, Novellen 7, 82 'wenn man Schlag halb sechs anfangt, so
kommt das Fahlicum noch vor 10 l'hr xa Hao»«'. Schiller aa,
Goethe 2, 16H. Häaßg hürt man 'von tu H»use zuräckkehren' a.
Dialectisch ist aach 'zu was' — 'Es (das Ziminerl sollte auB*
sprechen, za was es bestimmt sei', Nachsommer I. 4. Ebenda 1,
113: 'Als ich eine Weile bei dem Fenster hinamtgesehen hatte.'
ich^
eim
te?' I
lieb J
I
*
SkvodeatMbe« and DialectUche« in der Sefanle. Von J. Schmidt. 695
bl syntaetiBcher Beziehung (iUlt zunächst auf der abondante
Gebranch von 'ein'. Unser 'ein Bier' wird ja von Norddeutschen
viel b«Uchelt; 'ein Qeld", 'einen Katzen ziehen', 'eiue ^roüe Vor-
liebe' n. ä. kann man oft hOren. In der That sagt anch Stilter:
'nnd trohl anrh noch ein Wein wird vorhanden soin' Witiko 1, 364.
'Wollt ihr eine Milch' ebenda 3, 155, 'einen Durst cmpHnden' Kach-
BOinnier 2, 403, so trage ich nie ein Odd mit mir' Studien 3, 151.
Beliebt ist auch der bestlmtnto Artikel vor Eigennamen — Xach
einer Weile kam der Thomas' Studien 2. 87. Mehr stilistischer
und allg'emoiner Art ist die viellach unrichtige Verwendung des
Artikels vor Substantiven verscbiedenen , aber auch desselben Qe-
schlechts und verschiedener Zalil. Immer weiter scheint sich zu
verbreiten die schon von Andresen nacbdrucklic)! gerügte fjitte, das
|)rAdicative Adjectiv zu Hectieren ; t;ie kann sich allerdings auf einen
alten tiebrauch berufen: DerXut/en ist ein großer' — die Bflcher
sind nicht neue und schßn eirigebnndene' Nachsommer 1. ;iH7. Be-
achtenswert ist die Verbindung 'so ein' n. fl.; 'so ein' oder 'sehr
ein scbrines Kleid* — 'Ks ist so ein nnendlich seltener Fall' schreibt
Goethe au Schiller 2, 1()4; 'damit uum ii.it einem so schonen Talent,
auch mit t» einem guten Menschen, in eine wahre Verbindung kommt*
2, itlt^; 'wenn ich so eine Knli hätte' Grimm. Märchen vmi Hans
im Gläck und anch in den kleinen Schril'ten, ebenso Lessing.
Bei dieser Gelegenheit mag erwAhnt werden, dass Schiller
und Goethe geradeso wie wir sagen: 'die Frftnlein' — Schill«
schreibt an Qoethe 2, 190: 'Habpn Sie Tielleicht etwas von der
Frftnlein Imhof und ihrem Werke In Krfahrung gebracht und wollen
Sie ihr das, wnvon Sie neulich sagten, insinnieren?' und 2, 218:
'Wenn Sie nach Weimar /.uiückkonimen, so Jiaben Sie doch die Güte,
das, was von dem Ciedicht der Frflulein Iiuhof fertig ist, an Gftdikc
zu geben' — Walirheit und Dichtung' 20. Boch (floedeke 9, ()20):
'indessen wolle man für mich arbeiten, e» werde sich bei meiner
Bückkunlt answeisen, ob die aufkeimende Neigung der Fräulein von
W. gewachsen oder erloschen'. Stitt des Genitirs von Substantiven
setzen wir gern dem sein* oder ähnlich. Den Accnsatlr stellen wir
lieber vor den Dativ, während das Umgekehrte mittel- und nord-
deutächer Gebrauch zu sein scheint: wer hat es Dir gesagt?' —
Fehlerhafte liection der AttposLtiori begegnet allgemein. 'Alle b«ide'
scheint weit verbreitet. Ündf-t sich schon bei Geliert. Etwas
der von Schorliiirdt 99 f. besprocheurn Weglassung des Fronomens
in der Anrede .Vltnliches trifft man schon im AntigCze, Stück 5:
Der Herr HnuptiKistor sind es einzig und allein selbst, dem sie
hier zuerst filier die Zunge oder aus der Feder, — zuerst in die
Gedanken gekncniiicn' u. g. n. TMe Redensart 'es gebiert mein' scheint
ziemlich allgemein. Wenn Stifter sagt Studien 2. 30 : 'Ich gieng mit
dem wenigen Gelde , das von recbtswegen mein gehörte, vom Hanat-
fort', wundert man sich nicht, es schreibt aber auch Schiller an
Goethe 2, 391: 'da Plan and Gedanke nicht mein geborten' und
f{96 Slavoddotfchcs und Oialectiicb«* in ier Scliale. Ton J. S^miiit.
Or>«thd in 'Wahrtieit nnd Dichtung', 17. Buch {&, £58): ihn An-
oiuth tmd Liebenaiv ördi^lieit gvliörten mein' 'Ihru' and 'ihn' wer-
den vielfach vcnreclisolt. Kine, wie es scheint, l'ür richti>r g«lienilf>,
aber doch missverst&ndliclic VerH'eQdQtiir ^^^ Pei^oiuilpronüineiip
7d^n S&tze wie: 'Der Hnth des EOnigs seti\^ ihn bei dieser Ge-
letgcnheit einer «ehr großen Gefahr ans' Schiller, DreiCigjähri^
Krieg 9, 253 'der Privatvortheil beider Parteien verleitet« sie, den
richtigen Gesichtsiioiilct 7.n verfälschen'. Derselbe. Geschichte d?r
Cmuhen in Frankreich H, 83') 'weil das Misstrauen der Bonrbons
ihnen nicht erlaubte — — m erscheinen^ ebenda 84. Das B^^esir
verilient besondere Anfmerks»mlceit. HAnßg h'>rt m.-in die aach ven
Schucbardt 105 ff. eingehend besprochenen Fügungen: wir Intfen
sich', 'wir freuten sich', 'flächtet«» sieb', 'wir kOiuieu sich nicht
■Utk eseen', 'wir lassen sich nieder' u. a.. immer in der ersten
PetMn. 7.ugleich mit Veriniachnnir des reficxivon und rccipmlreit
Pronomens, dum. vulgflr ist: Scbämensi Ihnen' n. fl. 'Si«> k^innen
Ihnen nicht helfen* — 'Als der Patient so mit ihm reden hört*'
Hebel. — Kellesiv- und Kociproicpronomen vereinigt bietet die beliebte
Verbindung 'sich einander', die sehen am Lat«>iniGcheu ein Cor-
rectiv hfttt«i — 'Wir müssen uns einander beistehflii" Witiko I, 3W
'sie scheLiien sieb eher darin einander anzueifeni* Nachsommer 1,
244, 'der Mechaniker läsRt das liicht aus Kugeln besteben, di«
sich einander stoßen und treiben' Goethi* an Sclnller 'J, 12. Ifod
wenn Schiller in seiner Geschichte der Unruhen in Frankreich 11.
107 sa^'t : Schweigend zwar, aber nicht luüGig, beobachteten sich
die Anführer wechelsweiae unt«reiiiarider', siad drei Worte des Katzt«
Qberflüssig. Einander' wird auch in Bezug auf Singulare gebraucht:
'er ist nicht bei einander' sagt man bei uns — 'der Berg sprang
voneinander' Grimm In der Sage von den drei Bergleuten im Kutten-
berg. 'Das Wasser hastete mit dem Bhiugrön seiner Wögen und
d«m (liegenden weiCen Sctiamiifl darauf nacheinander hin' Studien
3. 140. Schwierigkeiten bereitet die richtige Beziebnng der
Pronomina 'er*, 'dieser' und 'derselbe', 'sein' und 'dessen*, wobei
das Lateiuifiche vielfach stArend einwirkt. Besonders bliebt ist
'dieser', eben infolge der aasgedehnten W-rweniiung des LUeioischen
l». Das xiitgAre Kelativum lautet 'der was' (Schnchardt 1 1 1 ). Die
Gymnasialscliüler legen es gewöhnlich erst im Laufe des zweiten
•Wahres ab, wenn die Syntax iu ihren (inind^ngen einirefibt i?L
Aufmerksamkeit erfordert der Wechsel y.wischen 'der' und welcher',
Fügungen wie: 'die ich erobert habe nnd nun mir gehören", 'damjti
was er besitzt', 'I.ust daiu^ was', der Unterschied von 'das* mid
'was', die AukTinpfnng des Kelalivnins, dass es nicht zu weit ab*
8t«he von seinem Hpr.iehnngswort nnd auch nirht ein einfeine»
Wort des Haupt- oder HeKiehnngssatzes dem Kelativsntr narhliink",
die unechten Hetativsätze. Endlieli sei noch hingewiesen auf taoto-
*) rnten. weiß wohl, was Goedeke Aber diese Schrift bemerkt hftt.
clies und Dialectiacbefi in d«r Schule- Vdd J. Schmidt. 697
igischo Wendungen wie: 'sein ihm M^iderfahrenos Leid', 'diese bei-
n> angefahrten B)g<;]i»chaftcn*, ''mein schönste» £leid. das ich
ibe', 'seine Werke, welche er schrieb', — 'dieser gegenwärtigen Dar*
llnng' Wahrheit und Dichtung 9, 572. 'Hier in diesem krtti-
Bchen Moment' Schiller 11, 133. — Wertvolle Beinerkung-en Aber
den Gebrauch der Pronomina bieten : Andresen in dem bekannten
Werk ober Sprech gebrauch und Sprach richtigkoit im Deutschon und
Sanders im Leitfaden zur Grondlnge der deutschen Grammatik.
Berlin. Alieiiheim.
Die zusammengesetzten Pronominaladverbia worden gern ge-
t — 'wo er es hinlegen &oir. doch scheint dies weit verbreitet.
TVo kam der Schmuck her?' Bagt Faulet in der 1. Scene vt>n
Maria Stuart', und Maria Stuart selbst sagt ganz, wie auch wir
uns aui<drncken würden: 'leb weiß, wo man hinauswill' — da sie
nicht wflssten, wo die sich hinwenden sollten ' Goethe in der Cam-
pagne in Frankreich 10, 611 — 'wo anders* statt 'anderswo*.
Da» Verbum 'denken' wird von nns gewi'hnÜch mit 'auf ver-
bundeti und so aacli von GrlUpaner und Stifter, aber nicht minder
von vielen anßen'^sterrei eh i sehen SchriJtstellern — ' Wamra üacbt*
ich nicht auf diesen fall voran«', »agt Pylade» in' Iphigenie 4, 4;
'der denkt all^-in auf deinen Staat flvorthpil' Maria Stnart 2, 9; 'ant
die Farl)enIehrB habe ich auch nicht einen Augenblick denken k^Vnnen',
schreibt Gnetho an Schiller "J, 164; 'wir worden wohl auf eine zweite
Auflage denken müä^en'. Schüler an Goetlie 1, 318; '^Katharins
dachte emetlitth ant' einen öffentlichen Bruch'. Derselbe in der Ab-
buidlnng Über die Unruhen in Prankrwich H, 129; Laokcwn 17
g^en Ende: 'Kr dacliV djiraiif, einen Phtn hineinzaleji-en. und sann
auf Mittel, wie er' — — Die zuletzt luigefulirte Stelle zeigt den
Bedcntuni;yabergang In 'sinnen', der die gleiche Construclion mag
hervorgerufen liaben. Ähnlich steht es mit ' verirepsen ' (Schuchardt 1 1 S l
und erinnern': heiDen*. 'lassen' nnd lehren' werden mit Dativ ver-
bunden/zeigen ' and 'iieugon ' (Zeugnis ablegen) gern verwechselt. Das«
wr llialect das Impcrfert nicht kennt, erschwert den Schülern
Kr7Jlhlen bodeutpnd. Wie unter dem Streben, dem Imperfect sein
Recht zu geben, gerade das Perfect zu leiden hftt. zeigt Schuchardt
S. 124. ort wird auch Imperfect atutt PluS'iiunmperfoct gesetzt.
Dar in lebhafter Rüde iiiitrtrlicho Tompuswechsöl steht d»r Schrift
nicht immer gleinh wolil an. Offenbare Abneigung zeigt der Dialect
gegen den Conjunctiv (Schuchardt 122): die Verba de^ Meinem« nnd
Wönschens, umgekehrt die dos Zelgens und Wissent^. die indirecte
Frage und Redt-, dii; Finalsätze sind daher besonders ins Auge ZQ
fassen , »benso der Unterschied /wischen Conjnnctiv Präsentia und
Prftt«rit), Real und Irreal. In die directe Rede schiebt der Dialect
gern "^sagt' ein, was die .Schritt in vollem Umfang nicht nach-
ahmen wird. 'Nachdem' erobert sich immer woiteti* Gebiete auf
Kosten vnn 'als' und 'da' (Schuchardt 114): 'uacbdem wir einige
Tage gewartet hatten und er nicht wiederkam*, 'nachdem sie fertig
mm
in (1«T Scbule. Von «T. SdmÜ,
hatte*. 'nacLdem dicsvakriaC
lOi nehmenden MafiregtlD Bin'v w
Tvmin bestimmt batt«* Scbiilir it
i#niif 11. 78. -Sonst wird m Teo^ird-
m' ^sagt, statt bis' und ' wUiRof 'bn
. Attcb boi Schiller häofig. InuHr «hr
n VergWichuQf^ssätzoii : 'beettr nt\
s\\c\i' kommt besondere in Zaito^
.•ntli'.'li wnhiMrechtigt, aocfa bei DidiUa
-n cegen die neuere Knnst wie Jolian etpb
-HS wir ein bischen klSrer frind «te «'
.^1. das gibt nichts wie dnoimes Zmi'
."d Merck sagen — Wahrheit and Diditof
. liatte, wie sie gewöhnlich za suuuls
' Freytag setzt 'wie' statt 'ah\ oa lii»
leo. wo man sonst 'denn' zn gebranchea pflift:
, -m:» als Itpntscher* Hraotf.ihrt 4, 6.1: '«b Uo
«or.d . wie als Kreondin ' Graf Waldemitf i
- nenleii eint^deitet durch 'am damit': üb
Verkurzong um zu* tritt auch bei venctite
er schickte mich in die i>tadt, uro etvu a
Im in die Hütte, uui sich zu erholen' —dit
■iht^t wurde von ihm verlassen, um sifik po
-M'ben' ScIiiUcr II, 105. 'Er lud den HMWf
- vor, um sich über die Klagen lu ntkt-
-.1 is'fgen ihn habe' derselbe in der Cfiittfttl-
- lix 11, 58. Vom CoBdicionaÜs spricht Schnclwrdt
'u .Nachsatz ist allgemeiner Oebranch, nach Teo^nl-
»n abvr doch wohl nicht zulAsüig' — 'Subaid in
-'.'II and des Marschalls — mit MonlraorcDc; ta-
ir, so erkannten sie den König von Spanien il*
• ;llev 11. 98.
. ^uut ein wohl nicht auf dialectischen KinUiHA
■ licndes'als auch': 'kenntlich durch den Sdii
- -niiijuscfa'. Doppelte Negation (Schuchardt 1
dud nichts davon' Qoellio au Schiller 1, l<>i^.
-4. 'Die Wielaudisctie ÄuQoning habe ich nicht g^
lits davon gehört' Derselbe I. 268. 'Keinen tiiff^
li an Faust habe ich noch nicht gemacht' 2, 3*'-
..'t-DÜich individuelle, also Stjllstische im cdj^
jbergaugen'). obgleich sich auch dies rabhcici
cliilfH
v-«?4 4m d«r Jugeod eig<^DÜJl)mlicbe Übertriebone der DmNr
' .ti«e. die heftig steigfmdcn Adjertivt-. die AambttW
t t^rterfrai^e. Nor Debeobpi mag die Heiaerining 8^<*^f^
-1
ni lioctht;. besonder» der
idwOrter Verwender), was '
s[irachtii'ben Charakter je».
ilircn fln*"
ddioB BW*
;„vnkiniJj «»
Sl&TodentscIie« ond DiilectiBcbcs in der Schule. Von J. Schundt, 699
¥
Ueße, da es einen individuellen Stil heute kanm mehr vlbt. Aber
eine B«trachtaDK spnit-lilicher Ei^ntliumlichk«itpn von Gymnasial-
eehftlem wire ?.n Inckeiitiaft , welche nicht die Einßfisso der alten
!^prarhen mit heranzieht. Das Griechische allerdings, das erst sp&t
eintritt, an scliriftliche Übang geringe Änfordeningen stellt und
dem Deutschen iu syntaktischer Beziehung eo nahe verwandt ist,
scheint, soweit des Unter/ei ebneten Beoliachtang'en reichen, auf die
Schreibart der Studierenden keine Wirkung zu machen. Um)>o grö-
ßere das Lat«inisctiP, und es wird sich schwerlich behaupten lassen,
dass es ein günstiger Einfluftg ist. Schon oben bei den Pronomina
ließ sich eine sulche Beziehung nicht abweieen. Wenn Stifter.
Wttiko 3, 400 sagt: 'Der Kaiser und die Kaiserin trugen ihre
Knmen auf den Häuptern ', eine Wendung, die man gerade in
Sehn lern rbeit<^n b.iu6g treffen kann, so erinnert dies anlTftUig an
den lateinischen Gebrauch- Kbenso die weit verbreitete Sitte, zwei
einander nicht beigoordneto Adjectiva durch 'und' vo. verbinden:
viele und schöne'. Ein scheinbar so ralkstliüiiilicb sieb gebender
Scbriiteteller wie Hebel htildigt ihr vielfarh. Wenn Schiller an
Goethe achreibt 2, idOti: Ihre neulicfae Vorlegung hat mich mit
einem großen und Tomehmen Kindnick entlassen', lAsst sich die
Partikel noch rechtfertigen- So auch in dem Satx 11. 113: 'Zwar
batten sich Katholische und lU'formierte schon lange vorher in ein-
celncn und kleinen Eilruitreii gegeneinander versucht', obwolil der
Gedanke gHwi&s nidit Htt(<, Kenn d;is'und' wegbliebe. VolIßiidB
fiberfißssig ist es 11, 128: 'Abnr unter dem Schleier dieser erkün-
stelteii Eintracht entwickelten sich die Keime zu einem neuen und
wüthenden Bürgerkrieg', 11. 138: 'in diese Stndt, welche sich in
kurzer Zeit mit einer kriegerischen tiud zahlreichen MHitnscbaft an-
föUte'. w<.) man diu beiden Adjeriiva nur umzustellen bruucht. Und
11. 140 spricht Schiller selbst von den 'Leidfitsrliaften eines fana-
tischen rohen Haufens', an einer Stelle, wo man sicher 'und'
erwartet hAtU. In diesen Znsnmrnenhang gehOrt die Xeignng zu
Synonymen: 'wünschen und verlangen', 'leicht und berjuenr, 'zu-
frieden und genugsam', 'deutlich und klar*, in denen sich ein Best
asintii-cher Khetoreiikunst zu uns verirrt zu haben scheint. Fremd
ist auch eititi Fügung wie Lati'iii und Griecthinch. welche Spruchen'.
För undentsrh halten mtVhte man auch die WortsteUnng ' Hans,
als er', wenn sie nur nicht gar so hänrig erschiene. Wiui zitierte
ist aus Grimms Märchen tüu Hans im Glück. Guethe gebraucht
die«» Stellnng ung**mein oft, aber, irrt Unterzeichneter nicht, vor-
man ahiir koiiie Folgcninifcii fOr d^n Gebrauch der Gegenwart daraus
riehen «iärfen Stifter netgt mm rnri^niatt. Er Hagt z. IJ. Nachaommer
3. 128: 'Die eingt'lcgto Arbeit bcfuiid sich nicht bloß naf der Duninsicbt
iProatet. sondern üucli nuf den St-itiMitbeilen und den Priciwn der Sioien*.
uelegeDtlich bildet er nttic Wnrter: Ter Vatr brHtimmt« nach zu altera
WinenscbfiftiT im ril (gemeinen' NncbBommer 1, \h. Heutmtagc sagt man
'Wis«n«hafllcr\ wie man ancli VcrptDler' «agt und 'Eisenbiibner'.
L
700 SUrodentfichea und DialcctiiKbcs in der Scbale. Von J. Sckmiit.
vie^nd in seiner leUten Pertode. Ancli bei Gniftav Preftu^ ist
nicbt selten. Ans Schiller vergleiche maii II, 137: 'Nicht Uni
stund es an, so mtuflte der Prinz Ton rond'i selbst seine Zntln
in Bochellca Mauern suchen. KatJiarina, nra demselben alle iliitf!
zum Krieg zu rauben, forderte von ihm die Wiedererstattung 'icr
beträchtlichen GeldsuriLiuea'. Aas dem Lateinischen sitammt das
Fntomm exactum, das Gerundiv — Schiller an einer sdion ob«
citiertf>n Stelle 11, 78: ''die xn nehmenden Maßretreln* — der
aasgedehntc Uebrandi der Participin Porrecti — 'Ancb die
fährer der Ifeformicrten verstreuten sieb nach abgeecfaloseeo
Frieden jeder in seinu Pn>vin'£ auf seine Schlosser' Schiller 11. 135
— wahrend die Partictpia Prflsentis ve mach 15»» igt werden. Die
Particiiiia P«rt'ecti werden oft so rerwendot, als ob man ibiieB
wie im Lateinischen die Flexion anmerkte: 'Er hatte die Trümmer
der geschlagenen Armee iu kurzem wieder unter .seinen Fahneo
versiimmelt — — Durch «ii^-Uschf) Truppen vcrtitärltt und
engli&cheu) Geldo befriedigt. Itihrtv er sie in die Normandi
Schiller n, l'J3. 'Da schlug Iaut«r stein Her?., und gerährt e:
Bank ihm die riötc' Thwidor Krtnicr 'Kduard und Veronica' 1. t
Bang. Vielleicht steht damit in Zosammenhang der beliebte Ge-
brauch der Vorbalsnbstantivn und di-s substAnti vierten Inßnitirs:
''Die ZunickeeiDdung in üciii Land', '^nach Vollbriagnng di-s Taireä'
Stifter. Studien 3, 8 — 'Ordnung und Aufräumung desselben' ^des
Schlafziiiiniers) Naclisnramer 1, 5, 'sie setzte ihr Abwischen fort
nnd ihr stetes Aussohtlngen des Tuches beim offenen FtMistf-r'
Studien 3, II, \s war kein Anschicken zu einem Begen' Nach-
sommer 1, lOO; 'die Erscheinung von einem friedlich Besitz nehmen*
den Herrn wird Ihn^n einige Tage Unterhaltung geben" Gvotbe an
Schiller 2. 377, 'Ks thnt mir rec-ht leid zn hören, dass Ihr zu
Hauspbleiben kein freiwilliges ist' .Schüler an G'>ethe 2, 430. Ver-
dank.'ii wir dae 'desto' vorCouiparativon, besonders in Finalsätzen
nicht auch dem Lateinischen? — 'Cm den Triumph der waliren
Kirche über die falsche desto glftnxender zu machen' Schiller 11»
101. l'n^weifelhaft durch das Lateinische heeinllusst ist der
ausgedehnte Gebrauch der dasg-SAtze stritt des Infinitivs: 'bitten,
dass er mJlgo', und Wendnngpn wIp: 'viin ihm glaubte er, daas
Br". Über dio phraseolngisclipn Wrba Sehuchardt 128 und über
das Znröckweichen des Infinitivs derselbe 11. Aus dem Lateini*
scbeii stammt denn anch die Neigung zu NebeiittHtzen, wd mit
einer Adverbialbestimmung ausxukitmmen w&re . die Ein^chiebong
von Zwischenslitzon, um möglichst viel Gedanken aof einmal »or-
7.ubringen, ohne Bncksicht darauf, ob es Haupt- ■>der Kebenge-
danken sind, und die vielfach undeutscbe Art der Satzverbindung.
(Vgl. Lyon in der Zs. f. d. deutschen Unterricht 1, 241 ff. Übwr
die Wörter auf -ung ebenda 353. Schiller. 'Lohrprobcn und Lehr-
gflnge' 14, !>'i.) Zu Anfang der Schuhieit verbinden die Scbnli-r
die Sätze, meist Hauptsätze, gar nicht, höchstens mit 'da', 'auch'.
der
m
Zn T. Livios. Tod A. Zingerle,
roi
I
I
vie es sie der Dialecfc lehrt und wie es im Anfang' der Sprachent-
wicklnnii^ der Fall gewegen sein müg-, npSter laifisi>n sie sich vom
Liiteinischen leiten. Darann folgt, daes der Latein ontorri cht den
Unterschied ^om Deutschen iiuincrfort bc-tfineo soll, und die Forde-
rung, jeden Abschnitt der fremden Lectiiro. nachdem er darcbge-
arbeitet voiden . den Schülern in einer vrht deutschen Übcräetzong'
Tor/nführen. ist Vühlberechtigt (Schuchardt 91). Aber p» wird Ja
auch BOTJel Deutsches gelesen. Nur ziiTie). Denn erwSijren wir,
■was alles auf den sprachlichen Ansdmrk der Schüler Trirkon mag.
BO ßndeii wir außer der Umgaii^gspracbe uiit iliren beiden Factoren
und außer den Fremden Sprachen, eine «ider die andere moderne tritt ja
auch gelegentlich hinzu; 1. die Bibel (leider nur wenig], 2. die
SchulbScher. deren jedes einen andern Stij vertritt, und das deutsche
Le«ebnch. welches das nberste Sprachmustr>r für dio Lernenden dar-
Btellen sollte, trägt mit seines tausenderlei Bruchstücken aus den
Terscliicdensteii Autoren zur Sprachverwirrung hesonders bei, 3. die
Privatlectüre , tn sondern in die oHicielle ans der Soliulhihliothek.
die vtm einheitlicher Oestaltiing anch weit entfernt ist, und was
den Schfllern das Hann bietet, endlich 4. die Zeitungen. Fürwahr,
der Deutschunterricht hat genug zn thun, wenn er all diesen Ein*
Aussen nur mit einigem Krfolg begegnen will.
Wien. .Johann Schmidt.
Z a T. L i V I u s.
leb habe vor kurzem in dieser iCeitschrift (1888. S. 498 ff.)
bai Besprechung von M. Müller« Aungaba der ßücber 31 — 35
mehrere Vermuthnngen und Bemerknnfren xn besonders umstrittenen
Stellen de^ MI. und :{2. Rncliet; nittgetheÜt ; ich lasse nun, wie
ich dort sclilieiilinh .-uikflndigte, hier nfirh einige zu den folgenden
Büchern in der kuatijiesten Form folgen.
■ XX3ÜIL 21. 5 könnt« für die HersteUnn^r romia in tueo-
rem ac tiitents (Goeller, vgl. dann Weissonbom cd. Teubu. p. X,
Hadrig^ praef. p. X) der auch sonst tlieilweise in den Phraaeo
Ähnelnde PaAsus Hör. Eplst. U, 2, ISA nicht ohne Bedeutung sein
(WoT. /ioitu3 8ntt^ rieinim^ ninahUis hoJtjtejf, Comis in uxortm; Liv.
unirnm fitlrtn iMjciid pratstiHt, iimhij^ itt ii.nirent ac iilefo;^ , . . .,
mitis ar muniffai^ amicis fuii). Selbst vpratAndlich bin ich weit
davon entfernt, hier etwa au eine Wechael Wirkung zu denken, abar
die beiderseits sichtlich an einen flemeinplat;^ anklingenden Phrasen
dftrften die palüographipch leichte Herstellung de* cotnis in iLroretn
auch bei Llvius noch mehr eEiipfeblen. ~- XXX.in, 24, 6 bat man
aua dem verderbten n^ die in neuester Zeit entweder /^r eos die»,
oder to amui oder «vx/cm unno gemischt; mir schiene puläographiscb
n&her liecrend fi/ä^m Uinpvn\ das bei Liv. gerade in dieser Partie
bei Ähnlichen Übergängen nicht ungeroe auftritt. (Vgl. z. B.
XXm, 49, 6 Aetniorum t/uoque eodent tempore alienati ab aocie-
J
ro3
Zn T- tlnns. Ton A. ZingfrU.
I
UU« Romano (ou'mt sunt oder XXXIV, 29, 1 KofUm fert temfMi
L. QviTKtius maritiiTwe onte oppidn . . . rerepit mit eiDem an d
oben genannten Stelle bei unserer VermnUiong sich ergebeodrA
Comnü eodem temjAtr^ j)ostulautthus, ul obw. Vg-l. auch cap. 42. 1).
— Sollte vialloicht XXXni, 28, 7 dio Lei^art B Zeuj-ijipu$ ft
cvnstanti onimo doch, wie man Echon pinmal rermathcte. anf
Annabme eines Wortausfallcs fähren und zxt lesen sein : Z. eiato
ronutanti rtnimoi" Vgl. Cic. de off. I, 18, Gl onimo ma^no eitsii»^
Die Hen'orheboiig des stolzen Trotzes vftre der Stelle angemesfieo.
— XXXIU, 86. 3 möchte ich HndrigB Ergänzung (1884) rogm
per agroa opptfsnit, nlioa loicht ändern in myo» }>alantta opprrwt,
atioe m'ii BOcksicht auf VU. 17, 9 muftm fM/piihfvrrs n^rurum
ragos jtahntfs opprfssit. Da es sich hier nur um ein** aherrati
r«8p. um einen Au»l'ull wegvn der zwei aliits h.indelt, kommt
dem dazwischen zu Rrgitnienden nicht mehr Kdcksirbt anf Pa
graphisches, sondern anf doti lirian. Sprach gebranch in Betrac
— XXXm. 41, 7 ist mit Kreyssig wohl ohne Bedenken ena
ZQ scbreilien (enaret 6) statt des nun nach Mngant. gewühtilicti
gehaltenen emtrerit; vgl. XLIV, 28, 12, wo aus der alte Vindob.
zugebotd steht. — XXXIII, 43, 9 kann ich doch nie recht daran
glauben. d»ss der Stelle: et P. Vurrin J.aetap. nd Etrunam rirm
Pisas äfCftn luitia jvditum et tjuimjettti equites fx üa/tifo crtrrii
dtrreti durch einfache Tilgung der Worte atl Ktt^triom endgillij
geboUen sei. Vgl. Weissenborn - 1{. J. Müller zu XXIV. il.
aitigutaa C. Terentio praronsuU ad Pieenum et M. Vaterio
ctassetN ciim Brimdisium rfiinqui. Im ad Einifiam steckt wo!
nur ein Versehen; sollte ad atsi/jdiam oder ähnliches berzustcUei
sein? Vgl. XXXV, 13, 5, wo auch das ab tergo wenigstens fonn
an §. b unseres Capitels anklingt fPi^is, ut ai> ttrgo Liffuri»
esset). Über Pisa „als Grenzfastimg gegen die Ligurer" WeiBseni
bom-Mül!er zu XXXIV, 56, 1. — XXXIV, 2, 2 scheint aich, wetn
man nach genauer Sammlung alles überblickt, die von Hertz in der
adn. crit. p. XXIV an letzter Stelle mitgetheilto eigene Conjector
coniittriv noH putuimtts am meisten z« empfehlen; es ist nimlich
»usiinrre nnti putuimus nicht Uloi^ Lesart der Mogunt.. sondern
auch jüngerer Handschriften und aller alten Ausgaben, und da
kann das oinlachQ »oh patuimtis im Cod. B, dessen Hanptfehl«'
ao oft naive Wnrtanslassungen sind, trotz aller Achtnng für dies«
Handschrift nicht mehr sichere Grundinge von Conjectoren bilduL
Vielmahr erklärt «ich der Ausfall des coiUirifre vor non in B nach
so vielen anderen Beispielen einerseits ebenso leicht, wie anderer-
seits die Kntwickelting des «uxtinerf aus einem verderbten cütinere,
das ich bei Hilar. selbst in Handschrilten des 9. Jahrh. fand, in
den jflngeren Codices und alteu Ausgaben. -- XXXIV, 5, 9 möchte
ich an der Wii.>derhoIang des Wortes uria nicht AnstoG nehmen.
da dieselbe offenbar rhetorischen Zwecken dienen soll. — XXXIV, 7, 4
ist iniitstam erat durch ed. Hasil. 153^) eingeführt; die Lesart der
Zu T. Lifiiw. Von II. J. Müller.
703
^
Hondficbrift«!! (B) in hü iu6tatn und äfrT ältesten Ausgaben non
iuiUam kannte «s bei genanerBeoliachtnng der FohUrcntwickelongen
fast iiälier le^eii, non ittaltim zu schreiben. — XXXIV. 33. 0 wird
die Entstehung des rerderbten piihixit in in den tueiäteii Handschriflen
(aacS B) statt videftat enim keine Zweifel mehr erwecken, wenn noch
in Rlt«n Ausgaben (?.. B. I'ar. l-MO) die bekannte Al)kiir?.ung
Tidebat .11. gelesen wird (vgl. Wattenbach S. HJ). — XXXV, 18, 6
hat viclläicbt, vmn die in meiner n&cbst«D3 erscheinenden Aas-
gabe dargestelll« Überlierenug nnbftl'angen nberblickt wiid. dt«
Lesart der ed. Par. 1513 scirp cum /erarum tiunln am meiste«
fär sich ; nicht nur wird die Wortstellung so gefälliger, sondern
es dürfte auch das /erum /eninim in B sainnit Anhang and In
den alten Aui-^'aljen dadtm-b erklärt werden; ond zudem scheint
das tum unten nac^li iran , welches man gerne mit M bezeichnet,
wenn man den Quellen nachgeht, eiiiigermaüen problematisch zu
sein. Vgl. auch die Angaben Drakenborchs z. St. Eigentlich nach-
weisbar irt dieae Herabsetzung des tum erst seit der ed. Basil. 1.^35.
— Sollte XXXV, 19, 4 ace dem seltsamen Schwanken der Ober-
liofermig zwisclien inuetiüim und /tue w-niam und bei den hier
Torliegendün Verbältnisseu auf ein iÜeo utm'arn zu üchlie&en und
dasselbe vielleicht doch dar einfach streiclienden Emendation reniam
Torzniiehen sein? Has Terschärlende Wort wäre im Zusammenbange
dieser Rede pH6s>F^nd und Uico ist bei Liviuis bekanntlich nicht
nnbelflgt. - XXXV. 42, 3 hat man bei Vereleichudff der Stella;
XXXIV. 'iO, b geniäs nicht umsontit bezügli^ih der yiares aptrtae
gezweifelt; nptnf (aus ai'fae, wie z. B. nuch Ed. Farm. 1480
schreibt. palAographlscb leicht abzuleiten) därft« vielleicht diesen
Widersprach am eiiifachston be&eitigen. Vgl. auch Itrakenborcb zu
XXXIV, -iG, 4. ^ Erfreulich war es mir auch hier mehrfach, neuere
Conjecturen ausgezeichneter Forscher durch ulto Ausgaben besULtigt
zu sehen; so ?.. It. XXXIV. 82, 12 das von Miidvig gebilligte,
aber ihm nicht näher belegbare (vgl. Ausg. 1864 S. XIII) praduci
tU migeri durch ed. Par. 1610; XXXIV, 32. 3 H. .1. Müllers nos
darch ed. Pami. 1480. Par. 1510, Lngd. 1537; XXXV. 49. 7
Madrigs noti qua dnrch ed. Par. 1510 (diöse leicbt&ste Verbesserung
nehme ich ohneweitora in den Toit anQ. XXXIV, 9, 10 gehört ita
pari nicht neueren , sondern Lov. 3 und, wie e£ scheint, allen
, alten Ausgaben zu u. dgl.
^H^ tnnsbruck.
^^m wmis.
^V mOgli
Anton Zingerl«.
Zu T. Livina.
21, 6, 18 ö( expartß altera ripar. vis ingms tquitum inßumen
inmisM. Zu dem Worte ripa^ , das doch gewiss so auffAlIig wie
möglich ist, bemerken H'i'ilfflin, Lnterbacher und Tückinif nichts;
ohne Zweifel hätte Weißenbom gut gethaa, ihrem Helepiele zu
folgen. Nur bei Riemauu tliidet sich eine Notit, nämlich dass ripa
TW
Za T. UritiA. Ton U. J. MOter.
hier in einem seus collectlf zn stehen scheine (wiodorholt ttoi
S. 240), und disso ist als eine versuchte Kettortg benierkenav«!
Aber seine beiden CitaU sclieinea mir ohne Beweiskraft zn sein;
b«i Ulpian Dig. 43, 12, I, 0 wird nur eine jnrit<tlBcho DcGnitic
des Begriffes /**>i gegeben, wobei nicht einmal nolhwendtc
Bedeutung = les denx rive» du flenre angenommen werdt^n innä
und bei Ovid am. 2. 17, 31 begegnen wir einem dichtertschi
AoBdrucke (ripa iahuniur eadem = nxlern alrro), der (ür
Stelle nicht 2nm Vergleich herangezogen werden kann. — Ie|
streiche riiiae.
21, 8, 4 glaubt Theodor Berndt, N. .lahrb. r. claes. PH
1888, S. 304 dos hinter cnejtti öberlieferte sitttt gchötzcn za könne
indem t-r .,die W^rte tnnUifariam »/tutitwri ri>'/rf/ stmt ale Paren-
these anffasst und annimmt, da»« in der Hndnng von mvUi/artnm
vielleicht ein iam verloren gegangen ist"- Es \UaX sich nicht klar
erkennen, ob der V^r. die Einlögung des iam für nftthig hftjl.
öder ob nach seiner Ansicht die Pnrenthese auch ohne inm bestehen
könnte. Ist letzteres der Fall, dann dnrlte drpsp« (inni) wohl
Torgeschlagen werden; mir srbetnt das Wort Tdr die Pt
als solche weder rinrch den Sinn noch durch die Frirm geforde
zn werden. Das« non su/ßcit^lutnf mit ad omnia tufmia attjue
fiimla ztisamnien annehmen ist, habe ich dadurch sichtbar zu mach«
gesaclit. daSB ich mul/iforiat» sHstineri coepti in Eominaia ein-
schloß. Dies ist »uch gcwissermaäeu uine Parenthese, nnr In der
Form von der Berndt'schen verschieden ; denn während man sidi
vor m. il. cofpti fiunt etwa ein etenim oder »kjhi zd denken hat
ist j&DdS ^^ j}ojttqnam m. <l. eoepti sunt oder rum m. d.
tsaent oder quia m. d. ro^'pti emnt. In dietier Verschiedenheit ic
wohl dar Qnind zu finden, weshalb die Herausgeber das fiutü d(
Hss. tilgen zn mflssen glaubten').
Ist ßenidts Vorschhig :iach abznlelincn, so mnss ich es doc
loben, dasB er das handschriftlich äberlieferte .?im^ nicht so ohne weitere«!
preisgeben will; denn nichts berechtigt uns, daran zu zweifelB«
dass dieses srtnt auch in P gestanden hat, nnd ich selbst bin von
dem Participinm roepti an dieser Stelle nie ganz überzeugt gewesen.
Wie wäre es, wenn wir einen vüllstAndigen Zwi-^iflienMitz r«n-'
stmierten und ^t*A'7 ntttUifnriam dixtitieri cofpti mtnt schrieben?
*> B. tadelt, rlass ich obi^i> :^teUc zu 24, 7, 10 citiert hah«. w«
in ihr die Verbindung des Participioms coe^tus mit einem Inf. piiss. «r
duKh Conk'ctur g'.'womien sei. Wenn da« em richtjger Oesicbtspiinkt ii ,
dann wird man mit dftn Citaten überall nehr vorsichtitr ««^in inflsMo:
denn von welchi-r Conjectur lÄsst sich sageii. das» sie ananirt'>r>lich sicher
Mi? Wßb. nmpfi m. E. dvn Tvit, woirbcn seine Ausgalo vnth&It. citieren,
anbckfkmnicrt darum, ob andere Ausgaben eine ander«' I.a. bieten. Ood
er kann, dflnkt mich, solch«.- Sttitlen. an denen df-r Wortlaut durch Con-
jectur taeigestellt ist, um so unbedenklicher citter^n. wi.'il vr e» ducek
Zeichen kenntlich gemacht hat, wenn eine La. kiitüch unächor ist.
Zu T. LiTiDs. VoD H. J. Jlütter. 705
23, 36, 10 Termisst F. Fügner mit Eecht bei prodigiis
ein Participium und schlägt vor, expiandis vor expiaiUiqHe einzu-
fügen. Ich finde in meinem Handexemplare angemerkt : primo
nuspiciifi i-epetendts, dein protHgiis {procwrandis) , was mir besBer
gefällt, weil der Rhythmus der Worte dafür spricht nnd procurare
der eigentliche stehende Ansdnick ist.
23, 40, 7 steht in CM: ae recepit; ea occaeio Hampsicorae
data est.., was Wßb. keiner Erkl&ning bedürftig erschienen ist.
Wfl. abAr sagt: „«a lateinischer Sprachgebrauch statt eo, dadnrch",
und diese Bemerkung zeigt mir deutlich, dass ein Fehler in der
Überliefeinng vorliegt. Ich wage zu bezweifehi, dass hier ein
lateinischer Sprach gebrauch vorliegt und ift tirtior, ea causa usw.
in Vergleich zu stellen sind. Ich meine, dass die Überlieferung
60 zu lesen ist: se recep Uea oecasio. ., und emendiere: se rerepif ;
ita orcdsio Hampnirorae data ent . .
3t, 18, 7 lässt sich der in den Ausgaben vorliegende Wort-
laut schwerlich halten. Die Verbindung via leti ist, wie ans Wßb.'s
Anni. hervorgeht, ohne alles Bedenken, da L. das Wort letum auch
sonst gebraucht hat und ria mortis sich z. B. 27, 49, 2 findet. Aber
dass per otnnes vias leti so viel sei wie omni ^enere leti (vgl.
1, 5], 9), ist zwar bisher von allen Herausgebern angenommen
worden , aber der eine , der in der Lage war sich darüber auszu-
sprechen OV'*^-)» schweigt wohlweislich ganz und würde auch
schwerlich imstande gewesen sein, den Ausdruck durch ein beweis-
kräftiges Analogen zu stützen: die Zusammenstellung des Wortes
ria im übertragenen Sinne von „Art" mit der Präposition per, die
gleichfalls an sich schon zum Ausdruck der Modalität dient, scheint
mir völlig unstatthaft. Ich nehme außerdem an der doppelten Be-
zeichnung des Tödtens {leti und interßcerent) in der hier vorliegenden
Verbindung Anstoß. — Warum hat man denn eigentlich laeti, die
La. des B, die sich auch in jung. Hss. nnd sogar im „vetus über**
dos Sigonins findet, verschmäht? Im allgemeinen wird doch in den
Hss., namentlich wenn sie späteren Ursprungs sind, ein ae leichter
mit bloßem e geschrieben als umgekehrt e zu ae geändert. Passt
die Bedeutung nicht in den Zusammenhang? Nach dem vorher-
gehenden tnnta rnlw rahiex multitudinetn inroKtt wäre ein Ausdruck
wie „in ihrer Leidenschaft (Raserei)" vielleicht besser am Platze;
aber darum kann es sich doch nicht handeln, was etwa besser oder
L'eeigneter gewesen wäre, wenn laeti nur eine Krklärang zulässt.
Cnd warum sollen die Abydener nicht freudig in den Tod gehen?
Ihre Weiber und Kinder haben sie erschlagen, damit sie nicht der
Willkür des Siegers preisgegeben werden; schließlich geben sie
sich selbst freudig den Tod. weil sie nicht in die Gefangenschaft
und Knechtschaft gerathen wollen. Die Bedeutung von laeti ist,
wie es mir scheint, ganz gat am Platze. Aber jier omnes vias
passt nun nicht in den Satz, und darin liegt ganz offenbar die
Veranlassung, dass man iHi vorzog.
Z«iUehrirt f. d. liiUTr. <;rMiB. I88B. VIII. n. IX. B«n. 45
VOft
Za TbcopliruL Von X. SümpirU.
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mnaf^M
macht r^^
Ich ficfaUg« vor, die Stella fDlgcBdenDafiea la leMn: nf..
mupdi otf ittfdm amiturum /»AerorfftrfNf di9r*trrtretü p<r ammn
fitu w^uff il)*! 'o^' intfrncerrnt. An 1 5 SUiIlai Oudet sich dtr
j^ndndc fMr rüm //»^r rio«, per omn<« vias) \m L^ nb«ra]l nm
frffick gttnocht (i. B. 2, 23, 8 ;vr omnet cias furriiurf 9. 24. \2
J.JWI ■■ wwllinr jwr r«u; 38, 23, ] f-vwfi/ »«ei per riaa); geradwo
lahÜM und die Stellen, an denen jter mit einem Sabstantiniffi tu einen
V«ft«B btDXBtritt. das mit di» znsanuD engesetzt ist (so bei dimit-
$frf, düicm* disperser*, disperfire. dispon^rt, disripare, dittri'
imtrtf diriderr and Aosdrflcketi verwandter Bedestnn^) ; eine Wert-
endlich, wie hier t/»rr nmnM rios steht in B hinter
hD» i£t in der rberlicferoLg des B Oft«' vorzunehmen ond
itD worden.
Sl. 36, 7 Kt rregatret gi'mul et H^jUgtntia rum atufi
ti^a erst« et hat man bisher für unhaltbar erklärt und
X. Möller schreibt, um t» zo halten, (socordia} *i
4 mylafm/M DBcfa dem Vor^an^ vcti H. A. Koch, der an i
«■IMa SlaUe ttmeriiaa eiufügui wollte'), [(b glanbe .-lach toeiner-
mMi. 4m* das rf in der äberiieferten Fassnn^ des Wortlaut«
iMMiMidM ist, habe aber zugleich das Gefäfal. dass die
Wdiig. »Ines Eweiten Snbstanüvs den Ausdrack öberUden
)»fclfillfi ist ein Wort für „Xachläsfiliarkeit'* in diesem kuneo
SvlH Tvnuiiehen. Aber »o wie hier findet sich sirnui bei T/. nie
fMUUt, und das ist för mich ausschlaggebend, um F. Fngnsr
ftMMiiliiiinnin. der eine I^mstellon^ für nothig hält. Er schlagt rar
i4 fnwrr/vl [tt] ntghgtHtio simul rum itudaria /touli, und hif>rd
«M« tlu fehlerhaft« et sehr scbCn als Dittographie erkl&rt. F^I'
£«m4* Wortfolge, bei der zugleich et erhalten bleibt, scheint pr<^
^iJMer: h^ enuceret cum ondaria simul et neißegentia ho«ti (= MOn
««Ahn mtdaeia Sfd etiam ncjletjentin). Ilestimmciide Gründe für die
•te* «>def andere La. an sich werden sich laum ai]g«)>en lasHOf
i)H U sowohl äimul cum zu verbinden liebt (1, 31, 3. 6; 8, 31.
«b nx^ '»mm/ et gern anwendet (1. 45. l ; 29. Sb, 7; rgl. 21, hi. 9%
tOviiM bei Sallust; Tgl. Cat. 2, 5. 33, 4: lag. 91. 2 mit lug. 20.
i. »,*• «•>. ?^- 8*. 3.91, 1. 92. 2. 94, 1. 97. 1. Mir kam es daruf
Mb 4m überlieferte et zu erhalt«n.
Hvrlin. H. J. Müller
Zu Theophrast.
C|ttr< c*p. IV xai ägtOTdiv di «p« toii ihto^vyCfH^ i^fkt-
Xtiv vwd« b«kanntlich öfter mit Hinweis auf Uinliche PbrusD
^MHiuitUiOb b»l Xenophon, vgl. K}Tnp. vm. 1, 38; Anab. I, 9, 27)
^ KrgAiuimg eines Objectsac^usatives m ifißaUlv theila vor*
t) Iw Aohaug bei WGb.' (8. l»-'.) tat io der lettten Zeile der Be-
kuA0 H difsar M. tementan, seettritaa and »ocordiu n Inen.
Zu Theophrast. Von A. ZingtrU. 707
geschlagen, tht>ils wirklich im Texte Torgeiiommen. Die bieherigen
Versuche waren aber paläographisch ferne liegend nnd 0. Ribbeck
ließ sie dämm in der trefflichen kritischen Behandlnng dieses
Capitols, die er seinem Agroikos (Leipzig 1885) S. 66 anfügte, mit
Recht als nnfmchtbar beiseite. Aber einigen Zweifel dürfte diese
Stelle immerhin anch noch in Znknnft erwecken, nicht etwa in
erster Linie wegen bisher betonter Paralleletellen, sondern noch
mehr, wie mir scheinen will, bei näherer Prüfung der ÜherlieferungB-
verhältnisse im sich nnmittelbar anschließenden. Es fo!gt nämlich
und ist als anerkannt richtige Lesart längst sicher festgestellt:
xal xö^avxos t^i^ 9vqav vjtaxoüfftti a^drög; wenn nnn aber
da die zwei Farisini, unsere sonst besten Vertreter dieser
Partie, die Worte xal xoipuvTos aaslassen, die übrigen Hand-
schriften bei der Erbaltnng dieser Worte ein trjv &vgav xal
x6il)avT g: xrjv d^vgav bieten, so ist das kaum so einfach zu er-
klären, wie es in Ussings Ausgabe S. 80 geschah. Wie sollte
namentlich in den sonst, trotz aller hier in Betracht kommenden
Umstände, v erlässlichsten Handschriften gerade xal x6r{faifTo$
zwischen dfißakstv und trjv &vQav ohne irgend eine Ver-
anlassung Infolge von Buchstaben- oder Klangähn-
lichkeit ausgefallen sein? Vielmehr dürften alle Erfahrungen
in Handschriften darauf weisen, dass hier eine Art aberratio
die Grundlage aller Versehen bildete. Sollte vielleicht zu schreiben
sein : dfißaletv (^vgöv) oder {tbv xvgöv) ? Tfvgog als Viehfutter
ist bereits aus der Ilias bekannt genug, und zwar in ziemlich an-
klingenden Phrasen (z. B. IL VUI, 188 nvgbv i&rjxEv) und wir
erhielten so zugleich nicht nur den allerdings wünschenswerten
Objectsaccusativ, sondern vielleicht auch noch eine hübsche An-
spielung, die ZQ der ohnehin so her\'orgehohenen Thierlieb-
haberei des Agroikos gut passen wOrde. Fast bestätigend für
diese Auffassung erscheint mir, was Lenz Botanik d. Gr. u. R.
S. 250 der Besprechung der homer. Stellen anfügt: „Ich kenne
auch einen reichen Bauer, der seinen Pferden Weizen statt Hafer
gab." Ein Einblick in den Index remm bei Schneider V, 492 s v.
Ttvgbg dürfte dieser Conjectur theilweise auch entgegenkommen und
für die Char. seihst sei nur die Nennung der nvgol IH, 10 erwähnt.
Innsbruck. Anton Zingerle.
45*
Zweite Abtheilunio:.
Literarische Anzeigen.
Gesrhichte der griechischen Literatur bis auf Alexander den
Großen toq Dr. KiriSittL Zw«it«r Tbeil. Hflodien lB8t\ Hitfodtr
AcJreraana Ai*b SS. - DritWr Tbdl mit Geoanlreguter. im.
521 SS. gr. 8*.
D«r erste Band des Torlie^endeo Werkes wnrda benits mk*
ffibrlicb Ton d<>ni L'nter7«ichnet«n in dieser Zeitschrift (Jahrpani:
1684 S. 814 — 833) in Fünstigem Sinne b«Bprocbei): aacfa die beiden
folgenden, das W^rk vorUnfig abschließenden Bände haben unsere
Enrartangen befriedigt. Es ist in denselben wieder ein gutes Stdck
ehrlicher deutscher Geistesarbeit niedergelegt and dem Verfaster
gelnngen. den reichlichen Stoff zeitgemfiß. venn aacb vielleicht
manchmal in allza moderner, joomalistiscber Form zn bebandeln
and so manche run Scharfsinn zcngende neoe Hypothesen oder
Bamerkuageo allenthalben anzabringen. Uit großem FleiA ist ferner
der sonst die Literatargeschichten erdräckende gelehrte Apparat
ge8icht«t und trotz seiner relativen Vollständigkeit genießbar ge-
macht, indem das bibliographische Materini mit der eigentbchen
Literator^eschicbte in organische Verbindnng gebracht wnrde. Das
Werk darf deshalb den Ansprach machen, von »llen fdr die Saebe
sich Interessierenden gebürend berück« ichl igt zn norden.
Die Auordnang der beiden letzten Bände ist die, das» im
zireiten Bande die Prosa bis aaf Alexander den Großen, im dritten
Bande dagegen erst die Poesie bebandelt ist. Die Prosa thsilt
Sittl in die Geschichte der Keredsainkeit — Toreret werden aber
die wsten Sophisten (Proiagoras, Prodikos, Hippias n. a.) behandelt
— des Dialogs fPlato). der Geschichtsschreibung und der Fach-
literatur (Naturforscber, Pythagoreer. Mathematiker, Astronomen,
Mediciner und Vertreter der militfiriscben Literatur). Der die Poesie
behandelnde letzte B&jid beginnt mit der Geschichte des heroischen
Epos iu der Zeit zwischen Humer und Perikles, geht dann anf die
Lehr di eil tung, die n ach elassi sehe Zeit der nicbtchorischen Ljrik.
schließlich anf die Chorijrik über, am hierauf in ausgedehntestem
1 mit der Geschichte der Tragödie nnd
(S.
-491)
Droysen^ HeerBrewn o. Krlegführang der GriecbtMi, ang. t. V. ThutH9ft. 700
Komödie 7.a befassen. EiniBre Acgabea übor die Anfänge d^s Münos
beüL-hliel^en den Band. Scbließlicb sei noch mit oiDeiii Worte das
Generalregister eruäliiit, das zweckentsprechend xo sein fiKheiiit.
UfltcT den Prosaikern ist Aristoteles tod der Darstellung' ans.
geschlossen, weil er „der wahre Arche^tes des gelehrten Zeitalters
ist und unoiidlich viele Schüler Jahrhundorte lang von seinen Ideen
'/.ehren". Auch „Deinarchfis und die phrHseiihafte Geschichtsschrei*
bung der Isokratoer sind von der f'lassicität ausgeschlDssen. weil
die Periode nicht mit einem Uissklang enden darf'. Wir glanben
den Verlaaser recht xu verstehen, wenn wir annehmen, dasa er nar
die Blütezeit der griechiBchnR Literatur bebandeln wollte and des-
halb hinsichtlich der genannten Autoren so eiclnsiv vorgieng. Hätte
aber da nicht ans demselben Grande der Verfall des Epos und der
lyrischen Poesie ungeechildert bleibon sollen? Da nun damit der
Verfasser ebensowenig wie Kcfereut einverstanden wilre. so wäre «s
für eine zweite Auflage, die das Werk sicher erleben wird, dar
Wunsch des Unterzeichneten, dass jene Lücken ausgefüllt würden.
Von Interesse [nag »schließlich die Mittheiinng sein, dass der Ver-
fasser auch an die Be.-irbeitnng einer Geschichte der nachclassischen
Literatur denkt.
Wien.
A. Engelbrocbt.
1. Dr. H. Droysen. Heorwcsen und KnogfQhriing der (Jriechen
(K. F. Her in an na Lehrbuch der grieohisclieu Antiquitäten.
II. Bd. 2. AMhoiliingi. Frcihurg i. B. 18*8. Akademischt? VfrEagsbuch-
hiiDdlaag Ton J C. B. !ü<>lir (FaDläiebeck). I.Hilfte (mit einer Tafel).
gr. 8". VllI u. Ift-Ii-S. Mk.:).
2. Dr. Iwan ÄUiUcr. Haiidhucli der classisohon Altorthums-
wissensehaft. Sechster Halbband. •■Hthalti'ml: Dr. Adoll' Bauer.
'Die griechischen Kriegaalterthüiiicr', und
3. Dr. Iwan MClller . Die griechischen Privataltert liümer.
XOrdlingt-n 1887. Verlag der C. U. Bcck'Bchen Buchbaiwünng. S. 225
bis 480 li Mk. 7.
1. und 2. Seit Hüntow nnd KOchly „Geschichte des grie-
chischen Kriegswesens von den ältesten Zeiten bis auf Pyrrhos",
Aai-aal852, sind zwar mohrero Arbeiten griißcron oder geringeren
Omfanges eracbionen. welche denselben Gegenstand beliandelton uder
xun Theite berührten : doch gehrarh es bis \oy kurzem an einor
aelbstfindigen und gnlndlicheu Neubt^arheitung, welche insbesondere
auch den inzwischen reicblloh angewaclisenen Schati'. von Denk-
mAlem berücke iclitigt liätto. N'on liegen zwei anerkennenswerte
Arbeiten vor, die unabhängig von einander und zu gleicher Zeit
«nlstaudun, zunächst iu der verschiedeuartigeu Anordnuug des
SUjfifea nebeneinander ihren eigenthümlichen Wert besitzen: Dr. H.
Droysen, „Heerwesen und Kri^fähmng der Griechen". 1. Hälft«,
710 DrotfUH, Heerwesen a. Kri^gfObrung der Griechen, aog. f. V, ThtuMtr
nnd Dr. Ad. Bauer, ^Die ^riecbisclicn Krie^salterthäm«-" in Iw.
SläUerb Handbuch der cUäsischeD AlterthnniBvisBenschal't.
Drojstn ordnet den Stoff mehr in systematischer, Baoer nidir
in chronologißcher Weise. — Bei ersterem zerlSUt dw bisher er-
schienene I. Theii in vier Dächer: a) Waffen, Trapi>«aart«n, Ele-
raentarUktik, b) Hvenrescn uod KriegföbniDg bis auf Philipp tod
Makedunifn, c) Hcervesen nnd Exiegröhniug der makedonisch«)
Zeit, ii) Ueeneseo und Kriegführung der bellen istischen Zeit. Dar
zweite Theil soll a) das tieschätzwesen , &) den Angriff nnd die
Verlheidigung der befestigten Flfltze, c) die Kriegsmarine und den
äeekriflg behandeln. Die zvrei Haupttheüe von Bsaers Bncli fftbrcn
die f'berschrift: .1. Griechische Zeit, B. Makedonisch -griechiMlie
Zeit; der erslere ist in fdnf L'nterabtbeilnngen: 1. das beroiKli>>
Zeitalter, 2. Spartn nnd der Pe]c>[H>nne8. 3. Athen and seine Bnii-
desgenosscn. 4. Theben und der b6oti£che Band. 5. SicUien; der
zneile in drei L'nterubtbeilungeu : 1. die Makedoiieu. 2. Alexander
der GruUe, 3. die Xuchfulger Alexanders des Großen geschieden.
I>i« Auslühmng im einzelnen nimmt natürlich auch bei Droysen auf
die Chronologie, he/iehongsweise die verschiedenen StaaU-n, bei
Bauer wiederum anf die Systematik entsprechende Bäcksicht. Biet
leigt scbon die froher erwähnt* Brcitheihng des Capit^ls „Hmt-
wesen und Kricgföhrnng" bei Dioysen, so auch C. IV .,Die Orga-
nisation der Heere" : §. B Athen, §. 9 Sparta, %. 10 die SMdnerheen.
Für Bauer f^^nugt e?, auf die beiden Abschnitte von „Sparta nnd
der Feloponnes" : a) „Per spartanische Kriegsstaat" und h) „Sparta
und die pcloponneBischeSyminncbie im Kampfe mit.Uhcu und Theben"
za verweisen. Jener behandelt zunächst „Gliederung nnd Taktik der
Hopliten, Oberbefehl", ferner „SeemAcbt und Kriegsjnstiz'- ; dieser:
]. den Heerbann dfr Hopliten. 2. die Reiterei, 3. Leiclitbowaffliete
and Troß, 4. Seemacht, Tt. Oberbefehl, 6. Bewaffnung und Taktik,
7. Festlingskrieg, 8. Si^ldner, Bnndestruppen, andere Pelopönnesier**.
Gleichwohl dürlte eehon aus der hier versuchten Beschreibung der
Bisposttitm beider Bücher klar geworden »ein, dass bei Brorsen der
Entwicklungsgang der einzelnen Erscheinungen: der Terschiedenen
Waffen* und Truppengattungen, der Etementartaktik, der Beeres-,
oi^anisation usw. deutlicher hervortritt; bei Hauer hingegen
was die verschiedenen Zeiten, be?.. die eimelnen Provinzen im Kri
Wesen geleistet haben, lebbnfier vorderen wärt igt wird. Droy
bietet aisu eine ttystematische Uartütellnng des gricchiscboo
Kriegswesens im allgemeinen, Bauer eine DarstelluDg dw*
Kriegswesens der einzelnen griechischen Staaten; Je Daoh-
dem man in der einen (»der anderen Weise schnell Belehrung fladu
will, wird man zu diesem oder jenem Bucliö greifen.
Was nun die weiteren L'nteriichiodc in der Behandlung des
Stoffes im allgemeinen anlangt, so gibt Buu«r in einer Einleitung
eine übersieht und Wfirdignng der in Betracht kommenden antiken und
literarischen Qnellen. die bei Droysen, wenngleich nicht mit derselben
eren
^res-^^
das^l
\j>n)/itn, ITeerweten n. Kriegffllining der Griccben, nn^. t. V. I'humgrr. 711
AufdbrlicblteU. an verseil k'dcnen Stellen gegeben nrird, die der Quellen
L B. S. 1 ff., 35 f., 153 A. 1 : dieser blnwiedenun dehnt seine Be-
tnrhlangen anch aaf die heileuiätische Zeit au». wAhreud diesellie b«>i
Biurkeine eis;enÜicheßerQck8ichti«:ung findet. Ein weiterer rnterschied
iiischtQ beiden Schriften liegt darin, da^s Drnytien in den Anmer-
kiBgen die Streitfragen eingehend behandelt, wiilireiid sich Bauer
ttirprechend dem Plane seines Baches in der Ueziehnng bestimmte
Scbnnken setiLen luui^ste. Beiden Werken iet das Lob gründlicher
I*iirchforschnng und sacbgeuiüßur Vorwertiiog der Quellen und der
Literatur rückhuttlos zuzuerkennen. Zu dietier Rrklflniiig glaubt
lieh Ref. nac|f genauer Dnrclisicbt und {'ontn-la beider Arbeiten
bnwhtigt. zumal er in einzelnen Partien seine eig-enen Qcellen-
ukI Literatarsammlnngon znrattie ziehen konnte und gewisse Fragen
BdtMtJindig vor dem Erscbeioen jener Schriften durchgearbeitet hatte.
Von Einzelnheiten sei Folgendes erwähnt:
DroTsen trifft S. 68. A. 1 keine sicberö Entscheidung, ob zur
tlit des peloponnesi sehen Krieges in den Lochen Spartiaten niid
PoiSkeii Tereinigt waren. wÄhrerd er ffir die Zeit der Pereerkri^e
4« Frage überhanpt nicht boräbrt; Bauer bezeichnet es hingegen
|S. 'i44 f.) geradezu als Irrtlmm, wenn aus Herod, IX. 10 (Anfang)
11 (Ende) K^^chlüss)!» nurde. dass jlu der von diesem geechil-
n Zeit Spurtalter und FeriCken eine getrennte Heeresorganiss-
Üon «ebabt hätten, und bemt't sich im diesem Zwecke auf Thnc.
iV8. ]. Xen. Hell. HI 5. 7. V 1, Ti mit dem Bemerken, das»
Hell mr Zeit des pelopornesischen Kriege^das Contingentder Spar-
tät*n und dati der Periöken nacheinander aUKmun-chierten, ohne
^ hierans eine getrennt« Organisation derselben gefolgert wer-
to konnte. Ab«r wenn auch Gilberts Annahme fAlterth. 1, 75),
^ erat zur Zeit des pelaponnesischen Krieges die Organisation
"T [•i>eh«n auch anf die PcriOken ausgedehnt und diese non mit
^ Bürgern in dieselben Abtheilungon aufgenommen worden nien.
'^dtig vare — eiue Annahme, die äleh durch nichtt« erweisen läset
^ im allgemeinen fraglich erscheint — wäre noch zu bedenken,
**Ä die Tb okvdiden- Stollen mit der ans HerodDt nicht gleich be-
WhfliH werden kennen. Bei Thnkydides handelt es sich nm Falle.
•* der Fdbter des Spartiatonheeres an einem bestimmten Orte die
^Pfien aus dem PeriCken- und Bundesgenossengebicte erwartet.
Di« eigentliche Formierung des Heeres konnte also noch immer an
'*»B (^treffenden Sammelpunkten statttinden. Herodot hingegen er-
*UIt. dass die Spartaner in einer Xacht das Bürgerheer und am
'^l^den Tage das l'erißkenheer, beide antt Sparta abgehen liefieo :
*« Vi)rt.,*reitnngen zur Höstung beider waren jedenfalls schon in
**0 Tvrberg'-b enden Tagen getroffen worden. Demnach erscheint e*
WraUion. wenigstens für die fllt**re Zeit eine getrennte Heeree-
"^anisation für Spartiaten und Perirtken anzunehmen , eine Ein-
ptbtnng. die auch bei anderen griechischen Staaten ihr Analogon
indem es fflr einen Beisassen geradezu als Auszeichnnng galt.
^ "^anisa
Bricbtanf!
7 12 MitUn\ Handb. der class- AlterthaniswisKtiKcfaAft, bog. t. V. Vmmm.
in deu Beiheii der Bürger initzuk&Diiifen'). und die nflndi in
excloaiven Charakter der SpurtAiier vollkommciii entsprftdK.
Baners VArsnch (S. 247 f.) die Schilderang- XenoptMoi lA
der des Tlmkydides in der ^Veis« y.n Teremig^^o, ab ob heidi «•
derselben Heeresorganieatioii t>präc)ieti, m[i88. wie es auch Manm
S. 69, A. 2 im atltremeinen thnt, entsrliicden icarückgewipset ia^
den . da uns nichts bereoliUf^t , Thukydidefi üngentniigkeit im-
8chn>it)Rn »der t>iLe Verderbnis in der Überliefenuig' unadian,
vtPliTtPhr, wie auch Stelifen, de Spartanonitn ro militari. S. I, o«
Keclit hervorhebt, die Vorsicht es erheischt, die Xnchricbtoo d«
einzelnen Antoren in ihrer Giltiirkeit auf bestimtnX; ZeitriBro* ii
beschränken. Ans demselben Grunde ist der von G. Mälltf Is fa
Jubrb. r. Pliilol. LXXV, &. 99 rerUicidifcto und nnter anderw wt
von Bauer, S. 247 A. 3, gebilligt« Vorschlag, hei Xen rep. Lic,
XI, 4 ..iojfayorg diio" anstatt des fiberliefertef) „koittyovi rrr-'
TKQK^" r.\\ schreiben, ab'/tilehnen, 7nmal die von allen Xraujibi«-
Handschriften gebotene Lesart auch bei Stob. Sermon. XLIV, M
wiederkehrt und trotz, der Verworrenheit der Stelle einen K««t hWi
Überlieferung' bieten kann. So lani^'e uämlicli die Valltahl dtfl
ßüriir«r erhalten war , konnte sie wohl eine srr&Oer« An/Jkl ntt]
Loihen stehen als spAter. da sie so geschwächt waren. And
seits mu88 man sich mit Stehlen a. a. 0. 8, 0 IT. und Biiuer 9-341
(regen Hrnysen S. 70, A. 4 n. a. (nr die bei Sl^ib. a. «. 0.
stätigte Lei^art ^ickinx^v fiOQäv (gegenüber Trohuxüv ftofät^
entscheiden, so dass die angexogene Xenoi« bonstelle zn IaQl«n bitte
ixtiVTi} df TMV üxltrtxöv fioQäv ix^i TtoliftaQx^*' ^»«' ^f'
yoiv xi^aagui' „dnhxtnüv^' scheint schon d^r im rffanspthen-
den Satz^: „orrtj yt fii/f xazmxfvcnsutvav fio^u^ dtili^r *i
xai ln:iicav xai V7ii.iztxc>i'" klar au ^^fi; proebene tiegentiU twi-
sehen IxaBlg tinA 6n)JTat r.n verlangen; hingegen wAre jr^iliiutö'
ein unnflthiger Znaatx. Wenn Baoer S. 24R behauptet, dai» •'''
Krieg^sstarkd der spartanischen Mora feststand, so wollen wir n«'')'
etwa auf Plut. Pelop. 17 vorweisen, aas dem wir entnehmen ktiEint«'*'.
dass die Alten die Stärke der Mora bald auf &00, bald aof ^O*"
oder 900 bestimmten, sondern au Xt-n. Hell. IV 2, 16 i-rina»"-
eine Stelle, aus der wir die GrOl^ der Mora aaf 10UQ Mann 1"^
rerhnen binnen. Ferner geht ans Xen. Hell. VI 4, 17: flr
ToiTot» (fQot-Q^v ftip {ipatvop oi Iffoffoi xalv vnoioi^*
ft6Qaiv fiixQt röf riTragaxomft ^<p' ijßris ' *Ä ?'«<> Äp^U^fl
its toirg ^axfttc; «JS/pJ itiv Jiivr* xal zQittxoiTK (i</* ^ßlf\
iOTffttrevoiTu hervor, dii».<, wie natürlich, in verschieden« 2«t"'i
die Aufgebote eine verschiedene Anzahl von Alt*>rHoInpsen nmfa****'
woniach sich die Starke der einzelnen Abtheilungen änJwttr **
urtheilt auch Droysen S. 72 f.
'^ Vgl, c. a. C. T. A. II 1, 17fl: aroaitialfai avtüf äJ rA' »'*•(
jjl^
I
I
Matftr, Die Giganten nnd Titanen, an^ez. t. A. Xittgerle. 713
Doch gontiii'' hicnnit. Ks Vann ja nicht der Zveck dieser
Zeilen soin. all diejenigen Stellen zu besprechen, die nach des Bef.
Urtheil L'nsicbercs oder minder Itlcbti^es bieten ; iveiß ja jeder, der
anr dem Gebiete der &:rierhi8chorL Anti^guitAten arbeitet, wie schwer
<g ol't ist , bei der LöckenhaftiKkelt nnd mannigfachen l'nznrer-
liasigkeit der Qoetten zo üicheren He«ultaten zu e:elangen.
Heide Bücher seien den Fanhgenossen aofs w&rm&te erppfohlen
und die Verwalter Jtr Lehrerbibliothekea an G)Tnna8ien auf die-
selben aufnierksum ^^macht,
3. Es präbrigt mir noch, auf Iwan Mflllers tiriechische Privat-
silterlhnmer hinznwoisen , die eich in Bßinem Handbache der Alter-
tbnniskünde an Baacrs Kriegsalterthümcr anechließen (S. S34 bis
480&). Ks ist nicht nüthiir hervor/nhehen. dass Möllers Arbeit za
den bestell ihrer Art zahlt. Ref. will tiur ale die Vorzöge dieses
Buches, darchitichtigA Tjispogiticn, klare Darlegung, gnlndlirhe Diirrh-
forschung der (Jncliwi und eingehende Verwortnng dpr weitschicb-
tigon Literatur herrorheben. Kinen ßigecth'amlichen Wort besitit
dasselbe in der niöglicliRt genanen Verrolgnng des Entwickelungs-
gauges der einzelnen Institutionen, wto insbeeondere diu-in. dass
HüUer sowohl die Ergebnisse der S(>rachvergleichung, wie die der
Aasgrabaiigen znr Darstellung der Torhistori sehen Zeit mit Erfolg
g-enutzt hat.
Wien. Ostern 1888. Victor Tlinmser.
[Die Giganten und Titanen in der antikeu Sage und Kunst,
von Maiiniiliari Mayer. Berlin 1387. Weidninna'itche Buchhuudlung.
IV und 4U SS. 10 Mt
I „ ..„.^^
der bildUchcn Damtellungen der Gigantotnactiie, welche nun nach
neueren und uanienttirh nach den pergameni sehen Kiitdeckongen
gewiss einem Bedärfnisse entsprach, anrh don Versnrh einer zti-
sammen fassenden r>i>TitnTig A^a Kntwickelungsgangeä der aai die
Oiganten nnd auf die im Verlanfe mit denselben bekanntlicb häufig
■ TerwechsC'll^'n Titanen und Aloadea bezüglichen Mythen in der
Irtteratur vorangetchickt. Ks ist dieser erste Thrill, worüber uiaii
sieb bei der Art des StofTes nicht wundem kann, sogar ein wenig
ansgedebiiter geworden als dpr xweite. and wir stehen nicht an,
nnch hier neben dor, einen dunerTiden Wert sich sichernden. Samm-
lung d^s von allen Seilen äeiüig hi-rangezogeneii Maturials mit
, Kiiisciiinss des rpigraiihisrhen (vgl. ?.. B. K. (13, 78. 82 usw.). das
K Streben eines ruhrigm Forschf;rR an/nerk^nnen, das auf diesem
schwierigen Gebiete niehrraeh neu anregen dürfte. Manches freilich
wird trot7. dCT geistreichen Corabination anf Zweifel stoßen, manches
wäre Tielloicht bei anderer Anlage höbscher hervorgetreten, wie
dies der Verf. schlteßlich im Vorwort selbst eingesehen zu haben
■cheint. Wir gestehen offen, dass Qfter die so ungemein hAnfigän
714 Matfer, Die tiigaotrn and Til
Hin- nnd Knckweise ofan« Angabe einer Sütem
and dpn IrischeTi Kindrnck snlbet dem an d«
«Obnteii einigermaGei] v(-rfcüiDineni ; dio sichtlich a
faltigkt^it der Formeln hilft äb<j diesen Übelstafl
binüDS (so z. B. S. 24 „was spfiter erkl&rt sein
TOD nuch die Rede sein wird", S. 26 ^welche
beschAftigen irerden'', S. 37 ^wir werden BpSU
B. 60 „wir kommen damaf znräck", S. 64 „d
wird darüber Anfschlnss 7.n geben haben". S.
auf diesen Punkt noch zurück'' u. d)?I-).
Daäs di^r Heranü^eber neben dem alten Qdj
die nenerf* Literatur beherrscht, bedarf kanm eJil
tind man begegnet gelegentlich in Einxelpnnktcnl
nnngen gegenüber anch einer kurzen Polemik (i
Flach, S. 82 gegen Jordan □. dffl.); doch kOnntft
vo iferade der ZaEammenbang daranf führt, d
gäbe oder genauere Sirbloiig vönschen. In d
konnte wohl der Paesos in Boschers my
noch nennenswert sein ; S. 9 bei der Bern
betiod. Thoogonie wftre jetit ein Kinblick in d
(Leipzig 1884) nicht onnütz gewesen, der gezei
Zageh«'>rigkeit dieses A^'crses nicht nach wie vor
S. G2 (Tgl. S. 146) hätte die ziemlich schroffe
gerade Coeus von den KCmern uligemein z'
gerechnet norde, gt-wt^s schon durch Ovid Melb
Titanida Coeo Latoiiam) and durch einen EinbUql
tare einige Milderung errabren; wenn dann einmatf
ROmer Statin? als einzige Quelle genannt wirdB
nicht ganz zur Strenge zu stimmen, mit der j
griechisrhen Quellen richtig gesichtet wird: ha£
des Janus S. 82 dürfte trotz der AbweichuDg \
(Hermes der AVindgott S. 119) eine kleine Eri
haben, znmal da derselbe dem Verf. vielieicfat für
die den Janas anch nicht aneschliefilich als Son:
zngleich als mit Jappiterkreisen sich deckend beton:
BerähruDgspunkt geboten hfitte; S. 251, wo die ]
zum 31ythos von der Bergeaufthännung erwfthnt sii
scbliefilich die zusammenfassende Darst«Ilang .,i
Q. 40 am liebsten genannt gesehen. Bei der ii
und mehrfach eigenartig durchgeführten AuffaMn
als der Vertreter einer grauen Vorzeit, als mytbis
AntMhthonen, welche dann von den Heroen, d.
Tcrirotenen OriechenstAmmen. nach schweren Kän
und bald als Ahnen, bald phantastisch als fabel
brtracbtet wurden (vgl. S. 17. 16, 27, 48). würde n
Anlige för den Entwickelungsgang der Forschuni
^lOtang fröheter mehr oder weniger anf ."olcbei
^
[siZhfer, de trjlUb. ia tris. lon^t p. usn uw.. »ng. r. S. Mekler. 715
|Wiak« doch nicht ganz nnenvänscht sein; den S. 19 Aber G. Her-
■um und SchCmaan und üb^r einen zu en^reii Gesichtskreis oin-
gefil^n Bemerktingen lieQe sich etira die eine odir andere, wemi
«idi Inirze Krwcitvning (z. B. bei Kinck Kcl. d. Hell. I, 30)
uniben.
Wir mßctiieu die Partie itber die Giganten and Aber die
Aloiüen als eine der geluug^ui^ten des erstell Tbeilcs bezeichnen
nd, wenn es hier nicht xa WRit tühren würde, anch noeb auf
MMücht Kinzelheiten, z. B. auf di«^ Dar^teltunii; ^^ewi^ser L'nter*
•ditidongspanktc zwischen den griechischen Oigant^^ii und den
Fumattischen Uiesen (S. 6 B.), der Gexiohungen gewisser Gigantcn-
gtwblediter mm Gebiete der Demeter a. dgl. specioll anfnaerksam
mubic. AVlr wollen damit nicht gesnt^t haben, iäsa das Capitel
iin die Titanen und das daran sich schließende weniger durch-
dicht sei, i'ielmohr zeigt «ich da die Cdinbinationxgatie mehrfach
in auffallenderer, aber, wie nnrt scheinen will, nicht äherall gleich
ilKFreogender Weise. Gegen die AnffrtRsang, dass die Titanen
•iyenUich nor alte, von den Oljropicrn im Verlaofe Terdr&ngte
[BBd Ton der theogonlschen l>ithtung dann wieder in ihrer Art
rertete Elerr.eiitiirLrotlheitcu seien, hiibeii wir zwar nicht das
''Tiogste einzuwenden, da wir die Sache \m Wesen auch immer
*hnl]cli fassten, namentlich Uezflglich de« Kronos; aber oh die
H5p<i«tiifien des Sonnengottes überall so weit ausgedohnt werden
wffen, wie ts hier z. Th. geschieht, möchten wir doch bBzweiföltt,
^>^xiMo wie die da wieder auftretend© Auffassung der Aphrodite
>^ einer ursprünglichen MondgUttin (S. 148), Wenn wir schließlich
^*Ox inhaltreichen, aber im ersten Theile wenig nhersichtlichen
^cbe ein etwas genaueres Register wönschen möchten, als e&
^ 411 — 413 geboten ist, so glauben wir nur im Interesse des
^QCbM selbst und zugleich der Forscher m sprechen, die dasselbe
nicht loßerachtlufisen därfen. Druckfehler fielen auf S. 76. Z. II
(BUdo»fg), S. 141. Z. 20 („die Rossen").
E lansbrnck. Anton Zingerle.
^igofredus Reiter, de syllabarum in trisemam longitiidiuein
■ productarum usu Aeschyl^o et Sophocleo. (Oi^ertationani
pUIöloganmi Vindobotiennani vol. I, p. 135— 23£.;i Leipzi^'-Prag 1887.
Auf August Apels lang verkannter oder verdammter Lehre
"UJwid, nimmt der Verf. die (taxpic zQiarifto^ und ttTQäoijfAOg
iftr eine sehr weitgehende antistrophlsche Aequivitlenz bei den
"K^bteni der älteren Trag'ldie in Anspruch : dies in Körz-c der Kern
^d das Ziel der Abhandlunsf, die. wie scluxi hieraus ermessen wer-
kaon, im Gegensatz tn einer Jahrhunderte alten Theorie und
was mehr sagen will — Praxis , höchst corservativ verfährt.
D*r Gedanke, dass die dreizeitige und im ionisch -dochmiachen
^•biet die vierseitige Linge vollen Füßen xu entsprechen bef&hlgt
•■HU
wt
TIW & Jtnfrr, 4t ijUab. in tris. lougit. p. an usw.. Mag y. S. Meilrr.
M, wbd in vif-r Capitdn, die jedan Leser f(3»««ln, wo nidit be-
dtcbvti, inethodUch durchg^efälirt. Ein bieturiBcbes gebt Toraat
Soticu Joh. H. Voss weist auf die Dedeutnn;^ der Fermate fSr du
4wtaehM Ter6 bin. niid Apcl selbst gibt in den ^Actollcm" ein pnkti-
uto«« B«i«|>i«] lür jene liberior respoosio : Den heiligen Dienst Dmu»
Xhan s BiH seiender Hand der Menscbün Brost, ganz wie Sopb.
0. K. 067 irpotfAt^Ji TO^ xdXai xic npuf ü<pm' ^^^^ xic rj)» t'
«^AVMKV. »»' rfri'K. yevov. Hermann lebrt erst: „Ks könnra
^ CUMile irripchisclior Vors« nicht tou der Musik entlehnt sein,
«0«ileni uiufc^kehrt masste die Masik ihre Gesetze von den Verses
^amvbiueu*' . neigt ulrer fiplitor immer entschiedener zar rh^-th-
BiKb>-u Theorie Apels hin; fast den cmpekehrten We^ geht gletrh-
wUm W^i-kh. Wie dann in imnipr erneuter, irecbselseitiger Präfong
^ Wenijjeu, war ans die National gniiiimatiker lehren, and der uns
lOrihtfMideli Mele das bestim inende Wesen des Rhythrnns in immer
iMttvf* Btlwchtung tackt, ContinnitJit und ÄquabUiUt immer sdtli-
•Mi^«r sich iiurdrflnKvH. wer err^lirt es nicht er5t wieder in des
Mlur«MFU Tak*'»'^ '" einem zweiten nud dritten Capitel beschreitet
\^ W( den inductivon Pfad und weist mithin Stelle ffir Stell»
M/n Vvr«uobv nb, Termeintlicben Mangel der EntsprechnnfiT dnn'h
iwllA^e hK«r (Mler We^''^Atlnle dort .luszufrleichen. Ks könnt«
;onnte nicht
«tu
»uch der lief, hierbei sein Theil abbekam, doch «eifi
u>r Oi^sWIsrhaft. Ein viertes Capit«l dient als CoroUar,
' antlehrndon Einblick in die PhTsiologie and Psrcbl
M.-. „i.>ibmliomenon, wenn der Aosdmck gestattet ist: ein«
vAiithch uim^rwirft e$ den Vocalgebalt der ror^^bebaff
\ Mir nnJ Positionsl&nge, nach Kiite^^orien geordoi
I Cborsicht, andererseits deren Antheil an den
iiJcn befcriffltchen Functionen und somit
ipifex. Der Vt-rf. gruppiert Threnetim-h • EnktigdH
cä-;toi-, rdlat'Vtnv % namentlich S'ta (22t
^>-<^l bei SopbO; sodann Begriffe der Zeitdaner {al*
'.< [fu-fiäv) und der All- and Vielheit {ntcv-xt
iii'ii von Personen unl Diugm. Toneichnisse «
- ' lialtene Note mit twstimmten aii^ftara. der repe-
<h aurtritt, HO daas beide einander slötzea^ macbra
h«>
irrid ifewichtiife Zeugnisse, ron Aristotele« ange-
•■- iiuiigato Beziefanng zwi&chen Form und IrJtalt des
i«a, K**!^^* diese Art der Venrendunir mehrzei
Thwrie der Alten keine Hilfe tindel. kann der T
1*1« Sache mnse also för aioh selber üprecbui.
i^ltb 4if »tn*'n äberzeugungstren ansrnfen : Dos Ei
1« :tj»4M?B : Ein Kukuksei! — je nach den Vorstellnngsir.
"tHctTmit^eu und Aufgaben der Kritik der meli
,. .r„ -,.— lU« sich gebildi-t haben. Bei*, weiß sehr vo
.hLj
Prammrr, Cornelii Taciti ab excefBO usw., angez. t. J. ^f^iiler. 717
wie nahe genätf hif^r der KinvaTid der Befangenhfiit liegt, ond hat
deshalb die Schrift so vomrtbeilsias als ihm möglich war .gelesen,
kann sich aber troU allodoni uicht dazD verstobei), etwa Fers. 859
toodcog zJa^tios aQiE xrägag (• „«-«-J-^ — «i-) gleichitt-
stellen mit 865 fp Tt^deaovxas ayov olimvs (^ _ • « _ ^ j:. — ),
nm nor t<in Beispiel adb Tielen tw vAhlon (S. 24). Da indes der
Veif. seine Untersnchung anf Karipides t\x erstrecken verspricht,
tbon wir %\iX, ein endgiltiges l'rtbeil uocb zurdckzulialteii.
Wien. S. Mekler.
Cornelii Taciti ab oxccssii divi Augiisti libri qni su|>ersunt.
Schotanun in onun v<li<lit ItTnatiD;; Prammer. Pars firior. I.ibri
1— Vr. Vindobonao MDCCCLXXXVilX uomptibuB ci typiü Caroli
Gerold filii. XXXX et 2h'£.
Dem Texte dieser Aas^abe ist roraui<ir['F>rhickt eine literar-
bi^itoriBChe Skizze in '1 Capiteln: I über die K'iroischen tieschioht-
schreiber vür Tacitae. U aber LAbeo nnd Schriften des Tacitn»;
ferner eine Fraefatio critic.i tind die Argunientii der 6 Bücher.
alles in lateinischer Sprache abgefafist- Die Argumenta gelten ziem-
lich allgemetn als zweckmäßig für die Schule und eine Rechen-
schaft über die Abweichangen des vorliegenden Textes von anderen
Ausgaben war onentbehrfich. Auch das wird jeder gutheißen, dase
der Scbük-r mit dem Leben des Scbriftstellere und mit seinen
Werken einigennaüen bokannt gemacht wird. Dagegen vermag Kef.
die Zweckmäßigkeit des 1. Cnpitels der literarhistorischen Skizze
nicht einzusehen. Ks gibt ein ziemlich vollständiges Verzeichnis
aller SchriltstelJer, die sich vor Tacitus aar dem Gebiete der Ge-
Bchichtschreibung versncht hüben. Zunächst wäre doch die ganze
Zeit vor Sallufit und Livias imszuschlicßen gewesen, oder wenn der
Herr Verf. doch einmal bii^ unf die ersten Anfänge zurückgeben
wollte, hätte er sich nXv Aufgabe setzen inÜMsi'n. eine wirkliche
Entwicklungsgeschichte di?r Rßmischen ilistoriographie in fiber-
sichtlicher Klarheit zn entwerten, wie es z. It. in der vortretflicben
Einleitnng Wnlffiine zum 21. Ilucb des Livins bis auf eben diesen
Geschicbtschrciber geschehen ist, indem von den ersten Anfängen
an die nach nnd nach in Inhalt und Form erzielten Fortschritt«,
die verschiedenen Uicbtuiigen^ die eingeschlagen wurden, in innerem
Zusammenhange dargestellt werden und gezeigt wird, wio alles
die« zusammen zu der abschließenden großartigen Leistung des
Livias hinfährte. Daran hatte sich dann in gleicher Behnndlangs-
weise diu weitere Entwirklung bis anf Taiutus anreihen müssen.
Eine solche Einleitung würde gewisi joder Lehrer willkommen
beißen und ihre Leetüre seinen Schnlem änfs wfirmste cmpfehten,
wöhrend die magere nnd dürftige Skizze Pramraers dem Schaler
schwerlich Interesse abzugewinnen vermag, tibrigens ist os nicht
bloß dies, was ans bei der Leetüre des Capitels unbefriedigt gelassen
t
71 U S. Reiter, de sylUb. in tri», ku
ist, «ird in vi^r Capiuln, di«> U-
■!. ilviff.
Btachen, metfaotliach du:<'
Scbon .loh. H. Voss wp.
deutschen Vers hin, and A|
seht» Uoispiel für jene lih
Altars = mit scgnendor I
0. K. 667 jigoaätifH to
f
dip ÜOEötzo griochischpr
sondern ani^ekehrt mutt'
hernehmen", noiif*
mischen Theorie Ajti ;
zeitig' BAckh. Wit> i
dee Wpniffen, yrtm v^
Torliegf-nden M<'lo il i
hellere Ueleochnit".
gonder sich ati'
ji"infstenTn«(ui
d'T Verf. den
.die Yeräücho ab, »^
[Ziig-abe hier oder ^^«r
[fthlen. daes u'
l-er sich in t'»'-'
ind gewi'ili
i lovrie dpR I
»Bcits niViri
'■teion ■
"«inoi 1 I
"Ausdmrk : •
^&og *1l'.«
wie tti-u
boi A. ■
ithv).
i
■>'lnit im t«-
-T der anri.i ■- li^'.m
■ ii'Mthichtgchreibeni >■,■
- 1 .u den GcMhii'btT.*ti"
I »fein di* wichtijrelvn liv*-
!•' des Volk«s bruhtu, m
<<Mi*is ntir einem angfoliBd*
-Ibar dif'nt«n dun di(
I ' d^a (ifschfhuM) aif
' prairtische Kedörfnls Aoch »f
als sich die Mittel di« T
n und diA PoDtiflc«ä doch
^11. trat der arspräni^lidi aJ'
) Vorder^oud und die Votiü
iTir die Nachwelt. Wif r<jrfUiidif
;■ or. 2, 12. 52 über di» S«i*
' '/«i«' retinmdnr causa ah ii
i'. Mtfinm püHtifitrm pfwxii
■w mand'ihat li/fm's pcniifex
--9 •■< propon^jof Uthitlam tlomi,
«. Tnd trenn Herr rrammer mit der
-^SB Anordnung- d»;! Stoffes bei d^ii mM
•^Ofi auf dpii Vorgang d«r P'>Dtifi»
.«« ^e^b«D erachtet, »o ist du jt hA
:iakelt jedenrulls dio usuelle litmilitrt^
- laots, unli^r dem m;m b^kanntlicb b»Ui!-
ucbtschnitheni von Fsbius Pidor \>i> rw
jcä wohl bis 7nm Zeit;Ut<vr des Sollil n-
^ tfo Vorgänger des lierodot e«it Crwtf
Ip^ia^en zQsamnieuxnrasei'n pflegt
» ««htfe Einsflitigkvit der AuffassuD); ma^
_. ^«tfinnf der Anfänge der Komischen OesdileH-
^ iä wif4 nftmlich fOr die auffallAnde Tbslntk
vi iteige seinor Nachfolger sich der grirtM-
«ik die mangelhafte Aosbildong der latoiniidn
':»bw)hl sich der Herr Verf. für djeae ÄawW
- Srhwegler berufen kann, so mnssi« vM
li« einzig mßglirhe RrkUning jenur T^
•^ri'id, wenn übertiaupt. nicht alleiii ^'
NitMch. Wflifflin haben in dsniL««-
1 '<n ond in der Anreganf^, itn*
.LiQug der grieohischrt) Kbiusxäit
jmn r rvi'uüdun and diese ErU&ning dorfU wtiA
UBS nun Texte. Die Ändemngen, weUli* ^
- * Tfln den übrigen gangbaren A
Ih-ummer. Cornelii TacUi n1j esceuu usw.. angrs v. J. JilüUer. 719
genommen hat, bescbrtnkw sich grüß temh eilt; anfcontrover^e St9U«n,
Tind wenn dipsflhen auch keineswpg« überall aU iik'thwendig aner-
kannt werd<^n können, ko wird man doch in eiii<>r ansdrüi.-klirh für
die Schule bestiruoiten Ati^^abe einen weniger strengen Mriijstab
anlegen und mancbes gntheiüen dürfen. Wo die Überliefening ent-
weder an'ATreifeltinft rerdorben it>t, oder ivo steh schwerwiegende
Bedenken gegen die Lattnität geltend martieii, da mag eine S(*hul-
unegabe auch solchen Ändorangen Kaum gi>nnen, wolclie nirht aU
wahrscheinliche Horstellnng des l'rsprfinglichnn sich ausgeben lassen.
Daraber tiiiiau.s aber »ollt« sie nicht gehen und Dicht nnter dem
Voi^eben, den Text lexbar /a machen, df^n SchriftslitUer corrigieren.
Dies bat }[err Prammer, wie uns scheint, nicht vOllig vermieden,
So will er nicht glauben, dass Tacitus 1, 7. 4 habe fcfareiben
kOnsen nr hfti e.rces9u prineijfis n^u tristiotr» jtrimordh ohne
essent DUd OS ist ja gewiss die Ellipse ungewGhnlicli. Aber sie iiridet
i<ich nicht bloß an einer zweiten völlig gleichen Stelle boi dem*
«olben Tacitus, sondern ps sind auch mehrere Stellen aua dem filteren
Plinius und Jnrenal nachgnwit^seu, die sich nicht wuentUrh von jenen
TWterscheiden und ef sind KIlipsen von est und «sset in anderen Con-
JTLQCttonalaSizen bei Tacitae, dorn älteren und jüngeren Plinius nach-
gewiesen, die nicht minder ungewöhnlich sind. — 1. 11. 2 wird
daa Asyndeton c' ili^ rurie disscrthat de maijnUudwe imperii, rua
IhodnfKi nicht anerkannt und die Kepetitio hergestellt: de sua
modtatia. Das ist nun aber doch keineswegs einer der auffallen-
deren und an güwiibnUc hören Fälle des zweigliedrigen Asyndeton;
es aind gleiche und anätODigsre bei Tacitud. dem ilUeren nnd
jflngeren Plinius nachgewiesen. Sul) nun da überall go.lndort, werden?
Oder so!l man hier deshalb indem, weil stta trmiif>,tia auch irrthüm-
lich aU Abintivns modi aufgefaset warder. ist? Ich dAchte, für den
Sohfiler genüge das Komma, urn Missverständnis v.u verhüten. Oder
soll Conformität der Glieder hergestellt werden, wie die Einsetzung
TOD in 3, 3, 5 nun apud auclor^'» ttkot, non in duirna actornm
scriptum reperio kOnute vermuthen lassen, bei einem Schriftsteller,
dessen variandi studium in dem rroonmimn p. XV hen'orgehoben
ist? Eher könnte man hilligi>n, dasg 1, SO, 7 tit timi fijrfdi tentnria,
congretjari tnU'r nr, lix intarl »iijwi ;«wa«rt/ das Asyndeton beseitigt
und mit Bitteir mm wJederboU ist, weil ein drittes Glied mit tiV
folgt. Da WQsste ich keine genau zutreffende Parallele anzufahren.
Aber nicht jede Singalarltät ist als solche schon verdächtig.
Wenigstens Ähnliche Mischnngen von Asyndeton nnd Partikel oder
anaphorisclier Wiederholung sind ja nachgewiesen, auch liegt darin,
daes PIX, nicht mu folgt, wie 7. B. H. 3, 18, 4 eine Erleicbternng
and. Boweit die Negation beinn zweiten Gliede verrnisst wird, durfte
doch die Nichtwiederholniig von ntni im zweiten und dritten Gliede
eines Fragesatzes nicht weniger auffallend aein, wie sie sich bei
Seneca findet, Do ira 2, 33, 5 Quid Ulf Priamm'* mn disnimu-
iaett iram ac rftjin ifmva atmpUrm e^t^ /une^tam per/usamfu*9
720 3lHlter. h. Anuei S«D«cfte Kotentift«, avgn. r. J/. IVIccAoim.
cruort jiii maiium ad ue suum rtUtäU, cenarii? — 1, 21 B iiU
, . .rirrr ntüäo Homtna singulfttum, modo eentnriam quisi/iie ctftM
manipularis erat, cofiorti-tn, Itgionem hat der Herr Ilemtunber
mit Ke7.zeDbenrer die Stellung g-eüiiderl: cuim yuL^qn^, nnij «g ist
ja hinl&nglich bekannt, dass gich quisqut g-eme dem B«IxtiT-
prODOmen anacbließt Aber doch nicht aassshmRlog. Würde ja dodi
aacli, wenn das Foesessivpronomen statt des BeUtivsaUe« stünde
die gfWÖhnUche StellQUg modo «iwm t/uisqu« centurinm hier ann-
Iftssig und die andere m«/» nmtvnam qtiisque suam zu «ihlen
sfrin, die aber wieder nicht recht passend wäre wetron der starken
BetODDng des Possessirpronomens. Die Änderung Ile 7. zeu bergers bat
aber da« Misfiliche. dass der Ant-chluss der weiteren Objecte tvhor-
teni, Iffionem gestört wird. Sohin war die nberüefert« StaDnns*
beizubehalten.
Wir wollen ond können in dieser kamen Anzeige das V«r-
zeicbnis der Stellen, an denen nach unserer Anaicht ohne zwio-
ganden Qmnd die Überllefcnuig geändert ist. nicht ven-üUstAndig«».
müssen »her, weil alle augeführten Fälle dem ersten 2>rttiel des
ersten Boches angehrtren, der Wahrheit gemäß con&tutieren, diBf
es nicht in gleichem Verhältnis alle 6 Bächer hindurch fortgabt
Der Bmck ist correct ond die Ausstattung gut.
Innsbruck. Joh. Maller.
L. Annaei Renecao oratorum et rbctomm sententiac divisiones
colores edidit H. J Müller. Vindob. MDCCCLXXXVin. TemDskv
tBibl. Schenkl.) XXXXIIII ii. 628 SS. fl. 8.40 = Mk. M. ''
Nachdem Bursian den Rhetor Seneoi aus dem Staub« der
Vergessenheit herrorgezogen ond seinen Text vermittelst der zwei
besten Haiidscbriften, des Antrerpiongis (A) und Bnixellensis (B),
sozusagen neu geschaffen, KieHltng die gewonnene Grundlage
durch sorgfältige Nachprüfung vielfach berichtiget und durch vor-
treffliche BeitrAgB das von Bursian erfolgreich begonnene Werk der
Emendation bedeutend gefördert hatte, entscliloss sich U. J. Mällert
den aJigefangenen Bau der eiidgiltigen Vollendung zuzuführen. Zo
diesem Zwecke wurden die Handschriften A und B von ihm selbst
neu verglichen, der Vaticanas (V) von dem Unterzeichneten zum
erstenmale vollständig cnllationiert. Indem su ein klares Uild der
Crhandschrilt (C) geschaffen wnrde, stellte es sich zugleich lieraos,
dass der von Bnrslau und Kießllng für eminent wichtig angesehene
Toletanus (7^ lediglich eine Abschrift des Vaticanus and nunmehr
für die Kritik wertlos ist Von nnch gröGerer Wichtigkeit ist die
Ton Müller gemachte Entdeckung, dass die Correctaren in 7"(=t)»
welche für die Kritik von erheblicher Bedeutung sind, zum größträ
Theil in jungen Handschriften sich vorlinden und vom Corrector
zweifellos aus solchen gezogen wurden , nämlich , abgesehun von
einem noch unbekannten C(»dei , entweder ans dem Vaticuius r
Müllrr, L. AnDiBt SeD«cfte imtentiae, ang. t. JV. Pelschmiff. 721
S8M. XV oier ane dem mit dies«»! gennn fibcreicsti mm enden Bm*
xellenaie D sa^c. XV. D ist von Meiler volleUnditr vorglicben and
seine s&mmtlicben Lesarten verzeichnet worden. Dumit ist nnn der
kritische Apparat in aasreii-heuddter VollatandlKkeit hergestellt. Denn
an der Auffindung jener Handtu^hnft, vrelcbe r nebein v oder D ror-
lag, ist wenig gelegen, und die Ausbente ans anderen jungen Hand-
schriften dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine «ehr nnbe-
deutende sein. Eine nicht goringere Mähe und Sorjirfalt wurde auf
die Codices der Excerpto verwendet. Die Haupthaudschrift M Ue^
in TollstSndiger Nenvergleichnng- durch 0. Schenkt vor; außerdem
hat Müller eine große Zahl jüngerer Codices ttieils selbst Ter«
glichen, tbeils von anderen Tergk'ichen lassen. Aber der Horaas-
geber bat nicht nur die ausreichendste Grandlage für weitere For*
schuntfen >^schuffen, sondern aach die Richtigkeit, beziehungsweis«
Lt^sbarkeit des Text«« erheblich gefordert. Schon die Nendurrh-
fdrschting niid Erweitening de» handfirhritllirhftii Material»* ergab
nicht selten tbeils die echte Lesart, theils don Hinweis auT die-
selbe. Dann htii Müller selbst für die Emendation sohr viel gcthao
ond die uiassen halten Conjoctaren, welche seit dem Erscheinen von
EießUngs Ausi^abe (1872) zum Theil von den berDfenston Kritikern
beigesteuert wurden waren, in besonnener Weise für die Wieder-
berstellang des Textes vorwertet. Allerdinirs wird man , um ganz
objectiv zu urtheilen, dan;hang nirlit alle Verbes«enmg8 vorschlage
unterschreiben können, welche in den Text gesetzt wurden; do^rh
]&s8t kein Tbeil des Buches verkennen, dasa die Lesbarkait des
unter den ungünstigsten umständen aaf uns gekotninenen Werkes
^anz bedeutend gewonnen hat. Dies bleibt aber unter di>n einmal
obwaltenden Verhfiltnissen die ILioptsachp, weil die sichere Wieder-
herstellung des Urtoxtes bei der .Inßerst verderbten Überlieferung
nn sehr vielion Stellen schwierig oder eelbst unmöglich itit. Die
Ortliograpliic hat dur Herausgebor einheitlich gestaltet. Nach den
Handschriften werden zwei i im Perfect darcliwegs in i JLUsanimsn-
gezogen, einzelne Füilo der Nichtiit>tiiinilatii.>ii det< d vor t nicht be-
rücksichtiget. Kbenso ist die an sich richtige Form etiamnum in
BV p. 142, 2 (A Milt hier) gegennhpr dem an zahlreichen Stellen
äberlieferten iitiinnnnnc nicht aufgennnunen worden. Aufmerksam
niacbcn mCchto ich auf iiuchstchcnde Schreibungen: nee... quidem
p. 6. 130, p. 109, 140, 1». 305, 10. iuvonalis p. 21, 10 A',
p. 446, SMS coico p. 281, 5C, msus p. 304, 3 AB , deiecvro
p. 808. 8 AB, djstinguntur p. 384, 1 7 AD. Die Ausstattung des
Buches läset niclits zu wänschen übrig, der Druck ist von seltener
Correctheit. Im Texte selbst habe ich außer p. 303, 14 (mlsi
ti>nim statt misit enim) kein ein7.ige.>4 Versehen bemerkt. Auch im
Apparat finden sicli sehr w<»nige nnd ganz geringfngigft; p. 42
gehört die Ziffer 10 hinter male A; p. 62. 8 versteht man sit V
nicht; die Bemerkung gehört m sie Z. 9; p. 126, 2 lies
iadici tale; p. 43 steht die Ziffer lü am linken Rande um drei
ZBiuclirift r i. iMtr. Üjmu. 13S8. VIU. U. IX. Ueft. 46
720 MtUler, L. Arnuä Seaecw »un
. ftDf • T. A fiftJM/T.
eruore ßli manum ad <» awm
. . .ritrrc nunlo nomina k'-i-: ■'
mainpuhwis rrat, rofi'"-
mit Bexzenberger di« SU'il
}& hinlänglich UekauDt, i
pronomen anschlifläi. Ab<r
auch, wenn das Po^sesfi-
die gcwOhnticIie Stellung
\&ssig und die andore ■
seiu, die ahvr wl^er n'v <i
BetODQDg des Fossessivir
aber das Hisalicbo, daas
tfTH, letjiohem grsWrl y
beiy.abehalteD.
Wir wollen
leichnis der St. " '
genden Grand i
möaapn a!i(?r,
ersten Baches .i
68 nicht in ^i
Der Dni*k .
Inn8bra<;ir,
lUiw (.Uli
•VtAm TU
and
""•nngcn rant Tttt* »u-
71 id tu murii is Üb
11'. \b ride, «■ Mi Br
iMPrni^ alimnQta i nuofiei
- ad [ratnm, Ild
iiior. 2S, 13^
lun penclitaiitis frwn; r|l
i:>. li pQdiciUam cartTdiitu Btv
iioludo r/iu»i uiutroDimm im^m
:.Ti' richtig: vgl. 50. 1. — W,
fi nach d« CberliffeniBir ■
-^Mi; vgl. 15, 13. -
I tit<rnnt. 111. II BU|tv
n nl couvivia poptilie itutnusur
' fty nsqae. 1 1 7. 7 in b« rldw:
; Tgl. 146, 5. — Ift7. 4 ii*»-
. ti) in prirato Asrvr' 812, 18 qw
— 370, 13 oroDia iUqne ksotUi
- 448. 4 sed ts{e*p)ii» UMfiL
Annaei '■'
colorr
(BibL S,hi
JJjirli')'"'
^Vergessfiiili
ili,
Inrrli
rfffln
vms, pleni quid honoribo« aiuü
> H trita quid arUbos a«laj?
M. Petßcheniir.
ostitutionis oraioriae libri duodiOB-
•t^ter. vol. I etil. Hyürnt rt Prifit (BAI
jtjtt fcferont G. Freytag tt F- Trnipaly-
wm»t- "^"^ QaiDtiliantscheu Tcit«s ist nidit fffM*
■"'tea bat es zwar ni« gefehlt : vidvbt Mt
A ans denselben £U£ajniDengeUai;t^i>'!' ^'
_;^_ijCU«a Mangel einer Einriebt in das ViiU^
.^ sail ihren relativen Wert der WiIIlBr « '
^ and die Kritik erscIiTcrt. bis K. Hals ^i*
■« J. I866,'6it durch eine sorgrAltige SicWaif .
t«enal9 und richtige Bcurtbeilniik: dt» f***"
i«knAca mit detu Wüste von Variaotd) '^I^Ä
.^nkk in engere Bahnen geleitet hat. I'"*''^!
oxpickt« für die Text*sgestaltung der Arotf*^!
XI. dem leider die drei iftt/ten Hdchfir »••'*
■L»n. nnd der sehr m Her6*B»'*
! isL-hriUen reprftsenl - : ieRclii»^«»
.Meister, U- Fftbi QnintUuni institatioiiis or., tag. t. A. Goldbacher. 723
überliefenmg. so dass sich dieselben also nicht bloß rücbslchtlich
der Lücken theilveise ergjlDzeD. sondern anch in Bezog aof die
abveicbenden LesearteD jeder derselben ihr eig-enthnmUcber Wert
znkomoat, so dass die Kritik keiner entrathen kann, sondern beide
in gleicher Weise heranznzieben genijthiet ii^t. Bei einer Reihe
anderer Handschriften lAsst femer die Gemeinschaftliclikeit der
Lücken sofort erkennen, dass sie der Familie des Bn angehören.
Sie bieten aber neben diesem nor weniir Gewinn und von einigen
ist sogar mit grofier Wahrscheinlichkeit anzonehmen. dai^s sie. sei
es direct oder indirect anf jenen als Qa*^lle znrückirehtn. Za diesen
letzteren gehört ancb der Bambergensi^ (B<rj saec. X. der jedoch
in auderer HiDsiebt einen speciellen Wert hat: in demselben sind
nämlich durch zugesetzte Pergamentblätter die Lücken von einer
späteren Hand ans einem Codex der Fantilie des A aa^treföUt und
diese Ergänzungen (6) müssen als bet^t«^ Übcrlieterane der in den
beiden Hanpthandscbnflen fehlenden Theile angesehf-n werden. Die
grofie Zahl der jungen Handscbriiten ist ziemlich wenlos , wenn
sich darin ancb hie und da etwas brauchbares, sei e> durch Con-
jector oder als Best guter f berlielemng finden mag. Diese allge-
meinen Anschauungen Halms über den Wert und das Verhältnis
der handschriftlichen tberliefemng theilt aach der Verl', der vor-
liegenden Ausgabe, aber dessenungeachtet 'nlf-ibt r.foh ein wf-ites
Feld für selbständige kritische Arbeit oiTen: denn da die t'ber-
liefemng der Haupthandschriften nicht selten von einander abweicht,
ist die Wahl oft dem Sprachgemble ond snbjecti^eii Knnesi>en an-
heimgestellt, und da der Text dieser Handschriften cürrumpiert
genug ist und keine so sichere Stütze biet*rt, dasa man sich darauf
verlassen könnte, so tritt auch nicht selten die Verlockting heran
zQ scheinbar besseren Lesearten. wenn sie sich aQ<-h in minder
glaubwürdigen Handschriften und alten AnsL^aben finden, <>der irar
zu Conjeciören zu greifen.
Mit dem Halm'schen Texte verbuchen zeiirt nun die neue
Aasgabe eine Terhältnismäßig sehr -jrolie Zahl verschiedener Lese-
arten, die am Schlosse der Aus^raW S 3-*if> — 3G2 sonrtältiLr zn-
sammengestellt sind. Moriz Kideriin hat sie in seiner Anzeitr«^ in
der Xeaen philoloeiscfaen Rundschau 1^h7 ?=. ^0 — i'l und 134—138
und in der Wochenschrift für clas>isclie Phüi-loerie is-^T S. 43 — 4*+
für die Bücher I — IV und XII nacii den iJnliriken sicher", 'wahr-
Bcbeinlich', 'zweifelhaft' und 'verfehlt' Hjneetheiit und ito.-].ri.chen
tind ist zu dem BesuHate gekomm-rr. di\:^=- <ler Text de$ i^iiintilian
durch dicM nene Ausgabe bedeuteiul u'ewonr.eii liiib>- und dt^r Her-
aosgebff dem Ziele um ein trut*-- Stn^-k liäh'-r i:ek'<.>mmen sei als
sein Vorgänger Halm. Freilicii ist ein .-oh.fitjs Urtheil immer auch
etwas snbjectiv und ein get'enseitiL't-s Ai-wäL''-;. sciiw^'r. wo u-m s*'»
vielen Tertnderungen manches t:-iits<;iii>.-den bess'-r. manche^ aber
aach schlechter gemacht ist. NunK-iitli<'}i kann ich nicht umhin.
auf einen Punkt hinzuweisen. da>s nämlich durch ein strer.L'ert-s
4ii*
724 Meister. M. Fabi QuiDtiüsni institationiB dt . aog. *. A. GMhAh.
7^
u er I
FesthAlton an der Überlief emng und durcb ^O&er» EoUnhoBkil
in der Aufnahme Ton Lesearten jnn^for IIand8Chrift«'n and ikv
Ausgaben nnd von Conjertnron die Ansgabe nicht wenig iconiia
hätte. Di<!& zn zei^t^n n'ill ich. was mir bei der Lectöre bMoiM
aalTällig war, rücküichtlicb der ereten zwei Bücher karz beuidioM
nnd was ich dazu xu bemerken habe, aasein andersetzan ; Tidnidt
gelingt es mir. auch ein Scherflein znr F^ststellonGT nnd KnunditioD
des QaintitianJBchen Textes beizutragen.
Im Prooomitim des I. Uuchee g. 4 gua^i jH-rfn-tis onwj «tt»
gettfre ihietrinafi sumtnam t» e/oi/uimliu tnanum impoumfut toA
Meister nnch Halcns Vorgänge das öi In Klamtii^rn gewtit. Afiir-
diuics ist die Stelle nar in jungem Handschriiten rorhandio, di*
filteren siud da läckenhaft, und dus vorangehende m igt der
dächtigung des in sehr günstig, aber in rloqunUia ist ti:
handschriEtliche 1' herlief enmg und will beachtet sein, irofeni
grammatische Ansdntck entsprechend ist; und du ist er. Ei
dieselbe Constmction wie X 1. 97; ja da dem QnintiHan, «u
oHtNe alitui ijfttt»!f doctrimtf neiiot, ron der rlof/urnfia nicht irctwini
ist, sondern einen nuthnoiidigeii Theil derttelben. ihre Gmndlu^*
bildat, 80 ist in etoqutntin jedenfalls noch passender als der AbL
eloqveniia, der in dieser l'bruse erst noch xu belegen ir*ii. —
Ebenso ist I 1, 5 ft haue ipsa Htatfis ftertinctrittr hatrtut, f^tf
detgriora futii die Leseart des A mit Hulm fettt/.nhiilten; da» ?!•«'
der jüngeren Hdschr. und alten Ausgabe» iet mxa leicht tieire-if-
liche Corroctur. l/af bezieht sich nnf guae nniibuM auimi» f*"^'
repiwus zurück; hei der LeRenrt '/»i;^ nürdo man eher *» enmten
Über das fehlende eo hat schon Kiderlin anf III 7, 13 (wo Uel6t«rdA*
in den alten Ausgaben eingesetzt« ev nicht hatte der Überii(r<'^^'*
vorziehen sollen); IX 4, 143 ('/wo est dulciv», tHO/ji» /-
XII 9, 20 hingewiesen. — Auch iiuf der folgenden Seile 1 : l '
ist das handschriftliche hiß- mit L'nrecht dem hinr tn der Aiit^^''^'"
des Begins genichen. Freilich gt«ht bald darauf g. 3'^ Hif •("'
aeeidit und ebenso tl 1, 3, aber XU 10, 10 Ist AiV /"-'<"•-'
iietidfsse unbestritten. — Warum wurde I 2, 3 die gaot anb«d(fik'
liehe ÜborHoferung fiiomsi poitet, nolu gegenüber ä«t Cot^ectar dff
Badias p<tssti falten gelaftsea? — I i. 6 ist es » gewi^ ^
einfach wegzustreichen und die Leseart des Bn ut oftimim Ut
trotz Kitschis Bemerkung im Rhein. Hus. XXII S. fiOR^fiO? ioek
recht beachtenswert; vielleicht Ist elwa^; ausgefallen; him enim »>f
uptitmtim difimuti ut | nut oj^timum ('/] ofnmuw. Aacb itn»"
ich mich im folgenden Paragraph von der Noth wendigkeit, dv
et k- in ut /- ZQ lindem . nicht überzeugen. Man schreibt itieMi
Paragraph gewöhnlich so: an ruffms atiar faiuwiettl tprarlrfü^
(Upirati*mi» notam, <fuae ai ntcessaria rut, ftinm nMtntritm "*
IKKlt), ut /,■.... et q .... et nostrorUM u/tmut. Da hlUj* ■**
die ParenthesG nnr mühsam nnd schleppend an da« Vonai«!**^
an. Viel entsprecheudor verbindet man die Bemerkung ib» ^** '
--■'- ■^-
r, M. Fabi Qaiotiliani institutJonis or., ang. t. A. Gotäbachcr. 725
mit dein, was äb«r k, q nnd x gesagt wird, indem man ohne
Änderung schreibt: an rnrt^us aÜae itdundi-ttt: pnteltr iUam aspi-
rationh miam, qum «i nerf^ntifia rsf, ffiam i-OMtrnriam sibi /tosri'i,
tt k. . ,. H q UBw, Wor das nt siebt «nt-bchren zu können glaubt
— ich halte ee nicht für nothwcndig' — , der kann «s nach
rrtiiiHilent leicht und enteprecheiid eiiifüfifen. — I 4, 14 möchte
ich die aosdröcklichd Bezeichnung des Subjecte (ipjfa) neben a/trri
nicht wegstreichen; dna rurangebende ipaa hat einen and«rn Zweck
nnd sUirt daher dnrrhans nicht. — 15, 51 ist es sicherer mit
Halm bei der Li'seart des A accidtnt zu bleiben ; die«ielb«i ist
gewiss lectio dirficilior nnd g. 45 quititfuid eonim aiUri sufndet
bietet ein g'iuiz entsprechendem Analogon. — I 5, 54 ist Eiderllns
Conjectnr i»/totiot'ittum wenigstens äberflfisaig; ja noch mehr: man
erweist doch eher der ars grammatica eine Khre als dem soloecis-
mos. — I 6. 5 dürfte ihmms aus itomui corruinpiert sein, da in
den §§. 5 — 11 außerdem simik noch viermal vorkommt mid nie
ohne DatiT. — Warum musate I 7, 10 der üb^rlielerte TonceBsiv-
satz efiam ul hoUi ponatur der gewaltgaraen (.'onjeetnr Keils etiam
Mb! sota pmtfiui' platzmachon? — I 7, 2a erwähnt Quintilian für
dicam, faciam eine alte Futnrform, wie sie auch Cato Censorins
reechrieben habe. Nach den m&Dc'eb<<ndei! Hnndsclirifteu lautet diese
Form dire, forie, und so Ist auch zu iichreiben, nicht dit-etn fadem.
Denn auch durrh Festna wird diese Form an vier Stellen bestätigt
(vgl. Kuhnors aasführl. lat. Gramm. I %. 179, 1). Zudem bcruit
sich QointUian an unserer Stelle auf eine Schrift des Messalla 'do
g Uttera' ; was liegt daher nflher a^s der Gedanke, Mess&lla habe
den häufigen Abfall des schließenden h mit dem des m in diesem
Falle verglichen? — I 11, 17 schreibt Meister uti für ut. Haud-
Bcbriftlich ist dies keineswegs begründet, da In (Hn) nur ein nicht
nngewi^hnliches Versehen für ut (A) ist nnd das ut in im spSten
cod. Lassbergianus eine Verbindung jener beiden Lescarten reprä-
sentiert. — II 4, 2 ist die gute Leseart der Handschriften hiaUtriea
durch die der alten Ausgaben hi»torin verdrAngt worden. Ks
b:indelt sich hier um narrattoiium ttpecies'. deren Quintilian drei
ansetzt: zwei die der Poesie angeh'^ren, 'l'abula et argnmentum',
und drittens die 'hist<^Tia' , Nun f.ihrt er fort yrammutiiit autem
poetieas dfdiwus; aptid rhntofmt itiUittm «H histon'ra (d. i.
narrationis spocies). — U 4, 83 ist rt vor ijenera unhultbar und
von Stoer mit Recht verdächtigt worden. Vielleicht wflre so abzu-
helfen: nnm etsi ijenera sunt tt'ia , w quUkm usw. —
U 8. 3 ist ailiuv'ireniut öberflössi gerweise in adiurormt ge&ndert;
der Wechsel des gratiimatitichetj Subjects Ist durcli das vi>ran-
gehende quo IcHdtrcni bimeicbond vermittelt; vgl. §. 4 pniecep-
tortnt « eommiidattirum sitnjulia, ut in eo, qtoi gurnjue tminef.
prorehaiur. — \l Vi, 9 ist der Conj. *i/, den man als Potentiali»
ZD erklaren versucht, unmöglich. Das hat auch Heister eingesehen
nnd in den 'addendis^ S. 3f>2 des 11. Bandes Bechers Coigecfc
720 Meiutrr. M. Fabj QuiotilUitii institutionifi or, xag. r. A.. Gtl^aAp,
tut gutgeheißen. Piilaographisch leiclit^mad sprachlich ugamMtir
ißt aber ,^V, wie Gibson vermuthete. — 11 14, 3 ist dorcli li»
QBglücItlich« Conjectur Kiderlins entclellt worden. Was sdH iwni
pirnlien hinter <n-jt rkflorira^ wenn es nicht ein Bei^iiiel für dj«a
ist? Dahor gohtirt ut an die St«lld, wo es im A steht, nlvilick
vor tiarj« piratifu. Pagegen ist ars rheistrira nicht Beispiel ••
dem der appoflilionelle Gebranch von rhetorira selbst. — Vi\h,h
steht wieder eine Conjectur Kiderlins im Test«, nämlich t«mt.
an sich gan?. gilt, aber duch zn gewaltsam, um das baadsckr^
liehe ftiam , da» dem Sinne nach ganz, entspricht and nur danl
seine Stellang etwas anffallig igt. zu TerdrSngen. — II 16. '■ al
egtrf mofjistratm Überlielömng der Familie des A, denn w thM
aacb von zweiter Hand im Bg. Warum scheut man davor lar^k?
Sprachlich ist «6 Ja durch XU 1. 16 artu» tujbilisvime emtuktm
hinreichend geflchötxt — Auch die Conjectur confyeor (Ar «wAfcr
(II 17, 19) rauchte ich nicht sogleich für „sicher" erkllr»o, ti»
es Kiderlin thnt. niese Stelle hat mit einer freilich auch siflt
ganz nnangefocbti>nen bei Cic. Tusc. 1 15. 31^ große ÄbnlieUat
(Tgl. Kühner ausföhrl. lat. Gramm. 11 §. 36. 4). — Sdilirflieh
machte ich noch auf einen evidenten Textfefaler aufmerksam inidMi,
der bisher unbemerkt geblieben itit. II 18. 3 moss es nämlicb tonte
Rhetorik doch heißen jyotest aliguando ipsa rei per at hupf^it^
fssf contenta ; ein Blick auf S- 1 ai-tium aiiar p^tnitae in insfittiim*.
id est (yjfjtiitionc tt afstimalione verum und namentlich im w.
riiius Studium Habet, intellectu rmtrnta lassen keinen Zweifel (Urtl*
aufkommen.
Nicht selten ließe sich dem Verständnißse durcli eine rifbiir«
Bezeichnung des Satzgefüges nachhelfen. So stehen nain^ntliclt
öfters die Zeichen der Parenthe«e, wo sie störend oder w«ipi
überfiössig sind. I 4. 9 ißt schon besprochen wordeo. OW*
darauf §. 13 i&t oln Acakoluth anzunehmen, aber keine Parnt^^
15,^ Ist sogar der Ciiasalsatz in Parcntbes« gesetzt Dsd TM
seinem ihm nachfolgenden Hauptsätze durch Doppelpunkt gctrtaSt
Gleich darauf g. 8 stehen wiedemm Zeichen der Parenthese, w^n*^
eie doch etwa» später c. h^ 41 in gleichem Falle fehlen. EndliiA
möchte ich auch II 4, 30 die Zeichen der Parenthe«e eirti<rt*
und den Satz als Hauptsatz zu den folgenden Causals&txen v^>^^
nacli copulatux ist dann Strichpunkt zu setzen. Der 0«d*nk«i)r**
ist der: Gemeiuplfttze, die man ausgearbeitet im Vorrath biti ^
sie bei Gelegenheit immer wieder einllieOen zu lassen, mäMcn b«"
Kedner selbst fastidium erwecken wegen der Wioder^ulior ^
pudorero, weil doch einzelne ZuhOrer die Wiederholnng b«?***
könnten, und dabei bleibt noch immer der Umstand itmi« « ff^\
das3 auch ein solcher Gemeinplatz erst n<»ch mit dem jedenat^
Gegenstände In eine engere Verbindung gebracht werden
denn geschiebt das nicht {aliotfuiu, wie nach Spalding gewfcn^
vird), so erscheint er wohl nicht .so fast als eingefdgl. ^äL
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Tn«hr angehängt, weil «r gRgtn das andere absticht und meist
ohnehin nar h erbeige? ogfiii wird, weil er bereit liegt, nicht weil er
am Platze ist. — H 7, 1 scheint nnr durch ein Versehen ein
Komma hinter profecUts bingcratben zu sein; aber wozu trennen
denn c. 9. 14 die Editoren du lactando pn^nando'ptf durch ein
Komma von titutli« hie J'nitf U. 20, 9 gehilrt diie Fragezeichen
doch hinter ertdamug ond hinter appt-lUt Schlasüpankt.
Dnch genug der Bemerkungen. Ferdinand Meister ist dorch
seine vielen nnd verdienstrollen Arbeiten über Qaintilian bekannt
genng, als das» ich noch zn sagen branchte, welch tiefes Stadinm,
welche ^enane Sitprarische Kenntnis und vollkommene Yertraatbeit
mit dem Autor diese Ausgabe in allen ihren Thellen erkennea
Ifisst; sie entspricht den Erwartungen, die man von ihrem VerfasMr
begen mosste. Besonders hervorzuheben ist aber noch die Sorgfalt,
mit der er die alten Ausgaben durchstöbert bat; er that dies u. a.
anch in dem anerkennenswerten Bestreben, für die nicht ans Hand-
scbrirten gezogenen Leaeart^n die älteste Quelle zu finden nnd so
jedem seinen Antheil in der Herstellung des Quintillanischen Textes
zn sichern.
Druckfehler sind sehr selten; die Ausstattung entspricht allen
AnrordemDgen.
Daü X. Buch wird aoch in separatem Abdrucke aosgegeben-
L Graz. A. Goldbaober.
Corpus scrtptKjrum cccloslasticorutn Latinoruin. v.d. XV. Com-
modianicarminaed. B. Dombart. Vindobonae 1887. XXIV. '250 pp. 8*.
Der letzte Herausgeber dos Comraodian verdiente das Lob,
welches ihm Dombart p. XVH spondet, dasa er anf gnlndlichster
Kenntnis des Vulgärlateins eine methodisch einsichtige Arbait ge-
£cbalTen habe. Aber dorch die neue Ausgabe ist die seine^ voll-
stSndig überllQgelt. Zum ersteumale en^cheint jetzt Cotiimodiaii in
seiner ursprünglichen cnanflgi^giichenon i-iestalt — non ille qnidem
tereos atqno timatur? at sui ipsins panto simitior p. XXHI — /.mn
erstenmole gewinnt man den Kindmck. dass wir anf sicherer hs.
Grundlage stehen. Denn soviel auch Ludwig dnrcb Kenntnis der
Sprache und Einsicht in die Suche fordert«, ^iel mehr bot das
neu hinzugezogeim Material der Bibliothek von Cheltenham. Nach-
dem Sedlmayer beide Hs. geprüft hatte, föhrte Knf^U die aaUer-
ordentlich schwierige Losung mit Kl^o^eDdom Erfolge durch. Wer
KnOlla Verdienst um diese AnsgabB völlig erkennen will, der lese
die letzten fiO Verse des carnien apologeticum, und er wird anch
zugleich den Fortscliritt der Kritik seit Ludwig in nnce fassen,
Dombart hat mit Sorgfalt nnd GIdck den schwer ^n fassenden
Text behandelt. Die Schwierigkeiten bAulten sieb bei diesem Autor,
dem man als quasiversifex und einem der ersten Vertreter dos
echten ValgArlateins weder von der metrischen noch einer fe«ten
^i BVI.W1I 1 um
?Sd Corpus scriptonim eccleslastäcararo Litiiionini, Uig. r. J. Simmt.
iprachlicbcn Basis ans beikommen konnte. Hier Diowito ik Km-
Bcbeiiiung von Fall za Fall l&diglich aaf die Indiden de» TtOn
Hlbet getroffea worden. Nichtsdestoveni^r ist der WpflluA in
Originals uuf jeder Seite glücklich viederlierKt^stellt, di* gfoA'
lichRn Sonderburkoit«n des auch Crtlicfa noch nicht mit äberun^wta
Granden nntprgAhrarhten Dichters') sind gewahrt gebliabeD. Di»
Vonred« beticbäftigt sich mit der Gesrhicht« des Text«8 in uriOtT'
Ucbstor Weise nnd behandelt die Frage nach den Vorbildtri ui
der älteren Literatur. Dass Tcrgilianische ond bonuiscb« &H'-
m&eenzeu häufig sind, ist nicht sonderbar. AnffäUtger mi B*-
rnhmngen mit Lucrez. Nach der Äusicht des Hernasgeben MMi
sich aach aus den Elegikeni Anklänge geninnun. Ans der l'ktru^
kommt Teriallian (wie schon Gennadins angibt) und CypnaB (nkkt
der jängere Lactani) in Betracht, da man von Papiaa (den gM(^
falls Gennadins nennt) viel zn wenig weiß, am sich ein XJjihtä n
bilden. SorgrAltige indices scriptonim, nominoni und varbonui *
locutiotiLLm schließen die verdieostrolle Aasgabe ab.
Lobend zu erwübiien ist die typtigraphif^cho Aosstattiiii$ in
Boches. Um auch dein, der die Hs. nicht tifiint. «ine nifigÜcbf:
gctrene Tcrsteltung von dew thateftchlichen IJe<:ta]idfr xn gita.
sind in großer Anzahl neue Zeichen und Buchstaben g«
worden, so dnss ein ürthoil eronglicbt wird.
Wipn. J. M. Stowj
Corpus scriivtortini ecclesiasticonim LaUnonmi. VollVlPtÄ*
cbri&tiuui minores. Viudohonac 1868, F. Tenipskv. 63!> 8S.
Der XVI. Band des Corpus srriptonini ecclesiasticonim Uö-
nomm ist ein Sammelhand, der kleinere cbnstliche pirlitaDfn
enthalt, und zwar die Gedichte des Panlious v. Pcriguens rw. Ä-
Petfichonig, die Gedichte des Orienlins in der BeaibeHiiiS ^
R. Ellis. des Paulinus v. Pelln Kocharisticos rec. G. ßnmdt«. ^
Cl. Marias Victor Alethia uiid den Cento der l*Toba, bnrNittt
von C. Schenkl.
Während nnn die Werke der genannten Pichter dem T. Jrf"'
hundert angehüren, ist der Centfl der Pichlerin Proha um die SlW»^
IV. .Iiihrhnnrierts verfasst. Der Entstehung nach gehören di» f'*
der Dichter der Provinz, und zwar dem südlichen Qallin ^
während der Cento der Proha aller Wahrscheinlichkeit n»cb iß
Bom entstanden ist. In stofflicher Hinsicht berühren eich W ^
Gedicht des Cl. MaHus Victor, Alethia nach der Benennifflir ^
neuesten Herausgebers C. Schenk!, und der Cento der DieW*^
Proba, indem beide Gedichte biblische Stoffe behandeln. Die Ven>'
') Die rSthselhiifUj fbcntchrift von Inrt. II. XXXVin: S«»''^
OASRI — (de antiijuitiia tradita huiu» ainbi^ aocaboÜ (am» in<**f
ouidquam dubiUliun «agt D.) — dflrft« wohl nichto andcrM mB *"
XUMJiX t'(oinniüdiani). .-i SK /(pgo).
Corpus scrij'toraia ecdesiaäticonmi LätiQpnuu, utg. v. J. Ilutmer. 729
»
fication eines in Proea geschriebenen Heiligenlebens (die vita Mar-
tini) enthalt daü gleichnamige Gedicht des Paalinns tod Perigueux.
Kine Art Autobiographie ist der Kucharisticas iea PnolinQä von
Pella. irährend das dem Orientius sicher ang«liOrcnde Gtdicbt. das
ComiDODltoriiun zur didaktltsctien Diclitungsurt tu zählen ist. Dem
Labalte nach müstien die beiden letztgeuanntuii GedichU' als die an-
üehendüten ^uwie för die allgemeine nnd Cnltnrgesrhichte bedeu-
tendsten gelten.
Sämmtliche Dichtungen sind anf Gnind vermthrten oder doch
revidierten handscbnlUirhc-n Apparates nach den Grundsfitzen der
modernen philologischen Kritik mit Fleiß nnd Geschick bearbeitet,
80 dass die gebotenen Text« in vielen nnd vesentlichen Punlcten
von den älteren Ausgaben abweichen. Die VorbesserangeD erstrecken
aicb selbst bis zu den Titeln. Wahrend nämlich das Gedicht Cl.
Marias Victor In den letzten Ausgaben den Titel Commentarii in
Genesini fährte und unter diesem Namen auch in der Literatar-
geschichte aul'gefülirt vnrde, bat Schenkl dem Gedichte nun den
nrsprängliohen , hatidt>fhriftlich Le7.engten Titel Alethia zurück-
gegeben, eine Name, der uns in der späteren mittoUate in i sehen
Literatur irieder begegnet, indem Theodolits in seiner bekannten
Ecloga Pseustis als Vertreterin des Heidenthums, Alethia als Ver-
treterin des Cbristentbums im Wettstreit auftreten Iflsst. Des
PauliiiDs V. Pella Gedicht hat Brandes mit dem richtigeren Namen
Eucbaristicos bezeichnet, vsbnnd «s bisher in der l:'ürm Encha*
risiicon bekannt war. S&mmtUcbe Gedichte begleiten mehr oder
weniger niiifaiigreiche Kiuteitungen, in denen Fragen über die Dichter
und Uire Werke erörtert nnd die Geschichte der handscbrlltlichen
ÜberliefBiung klar gelegt wird, nnter den Texten stehen kritische
Koten, sowie Verzeichnisse dor nachgeahmten Dichteretetlen ; sehr
wortvolle Didices erhöhen den Gebrauch dc-r Kdltlorien.
Was nun smnüchpt den Text de« Paolinus v. Periguenx an-
langt, t<o gull d^rtielbe bisher als sehr ver«alirIot>t. Die Ausgtibn
Jorets, die von Daum-Migne wieder abgedruckt worden ti>t, fuüt,
wie Petsch^nig nachgewiesen hat, anf einer llandschrit't der
schlechteren Sorte. Der jilngste Heransgeber hat zum erstenmal die
ältesten Handschriften znr Kritik heraogoKOgen* anter denen der
Codex Vat. Beg. 582 s. VIU/IK den ersten Rang einnimmt. Unter
den Hatidschrifteii, die deui Herausgeber nur dem Namen nach be-
kannt waren, nennt er auch einen Mediomontanus, über dessen
Alter ich auf Grund des Schweigens Zaiigeme isters nicht behaupten
möchte certti eum vetnstis aduameriitidum nou esse (praef. p. 8).
Tetschenig hat mit seinem reichlichen handschriftlichen Apparat
□nd den F]nieiid:ttionen älten^r and jüngerer Philologen (unter
letzteren v. Hiirtc-l und Brandes) den Text an sehr vielen Stellen
verbessert, nnd wenn tUs Gedicht gleichwohl noch an Dunkelheiten
und Schwierigkeiten leidet, so sind diese Gehrechen nunmehr auf
Rechnung des Autorin, nicht seines Hetnusgebera m schieiben. Die
n»OH»«
Mcl«9i*sCic«nmi I^tinoTam. vtg w J. //■
P^ sind wotü überlegt, wran auch nicht imm«- notb-
iMiili: md kvfttriicb AberT«ng«nd, vi^l p. IS, 11 ppcfanti I. 219
«ft 0, ftT fiBTa IV. 78 derit; It. 100 entspricht der f berlteferaQS
h^niMB mfhr die Form inprMeam als incloBam, das P. co^jici^rt
tel; Q, 607 Word« in >;MCliickt«r Weis« vis ing^entia, inwadia
imifcVatan- oluw dasB ein zwiDgeodcr Grnnd zTir Beseititrnu^ da
fl^ntiihniiT in «neben v&re. In orthographisch en Din$r«ii hat
«Mt P* 9ikr oonaertattv iseieigX; er bat nicht ireira^, die dorrli
#»kMl«vnd ältesten HandEChrift«n bezeugten Fonnen wt» «inerülia,
ll^tQKii di«p«iit (v^l. den Indei ortbof^'-) in den Text zn setno.
Hir m. 197 beg^erneQ wir der Form ommatait. die anrb in den
MiMhu ortb<M<T. bitte Aubiahme finden Bollen. Der Index aartonm
tat Bit Pkiß zngammeDiresteUt; ich fng« zar Ertränzang d«6M]b«n
kteat: I. 496 prona Taimltas = Sed. P. c. IV. 6; l\\ 128 infectain
Mli t«n«Di = Sed. P. c. III. 190.
Dm Comnioaitorioni des Orientins. dessen Lebenszeit EQü
mM WiikncheiLlichlcoit in den Anfang de^ V- Jahrhnndert« reriegt
«wA> warst nnvoUatfiDdii^ nuch einem Codex Aquiciiictensre tod
IMrtW in Jahn 1600 ediert. Erst Martine gah anl' Grand des
IVJm Turonensiti, der später dnrch den Biblioklepten Libri in die
Awfc^ttfnbain'Bche üibliotbek gekommen ist, im Jahre 1700 das
Wark ToUitAndig herans. Aar der Baeis dieser ilandschriilen, A
UKd B ifffnannt. and mit Benntzonc' der Conjectnren von Commi-
VtWt Bitrth. ItAhrens nnd f. Si^beiikl hat Kllis den Text des Ge-
4MtlW vorsichtig' revidiert and verbesftert. Wie viel ab«r der Kritik
tu dtoMm Gedichte noch za thun übrig gelassen ist, das bezeugen
iJU* nicht seltenen mit der crax pbilulogica Tersebenen Stellen. Rs
t«t ein Verdienst des neae&ten iferansgebers zu kritischen l'nler-
Mcliuu);«!! an^erej^t zu haben. In der That hat bald nach dem
KfiMMltoo der Ansgabe J. Hilberg in den Wiener Studien S, p. 165
Qtttrflg« g:eliefert Ich gtaobe die Verse 'iL*) und 216 als ni<-bt-
V(4Nterb( rrklliren zn müssen unter der Voranssetzang, dass lllam
(Ua Sum»ot wie oft in späterer Zeit im Acc. stehe; denn dus das
ttMtielert<> intoreunt richtig ist. dufär bfir^t T. 243.
In Ki'harfsinnigtir Weise handelt W. Ernndea In der praefatio
JHtti Kuobaristicos über die Abstammung des PaaUnoi! von PcUa.
\iii\ytit\> eingehend eti'^rtert er die Verskunat des Dirhters, die er
fitui' Ihre SvhwAchen zu verbftllen, für besser erklArt als sie bis
)«|4| f«bal(iui worden ist. Tnter den Vorbildern des Dichters findan
nii 4iulAohst Vergll, dann Ausonius. Pnnlinus v. Nola, Javencoa
(Utd Mvdulina- Kar zvei UandBcbriften dieses Dichters sind bekannt
CMiOdMit vc'ß diesen ist die eine, nach welcher Margarini de U
|iw 4u Gvdtoht zuerst Paris 1579 her nasgegeben hat, rer-
«k^ilktt- Oi» «weite bofindet sich in Bern (cod. 317 s. IX) and ist
\vH HnUldM tarn erstenmal zcr Kritik des Punlinns Pel'meus her«
mi^v*i«j(wt word«n. Mit florgfftltjger Wahrung der Cberlieferung hat
vkt utnuri Her«u«gtib*r das Gedicht des Panlin in kritisch sichenr
J
«wlesiasticorom Latinonnn, ung. ». J. Uttimer. 731
Tonn henrestellt und dem Texte genaue Indiens beig-eg-eben. Der
AnRchlnss an Sedulius ist aicbt in dem Grade evident als Brandes
.iDZunehmen g-eneijpt ist (praef. p. 280). Für die genane Angabe
der Imhationsstellen sind wir dem Herausgeber zu besonderem
Danice verpSichtet.
Das Gedicbt des ClaTidius Marias Victor vnrde nacli einem
Codex Lngdonensis im Jahre 1536 von Ga^'De heramtgeKeben.
1 560 erschien die Ausgabe von W. Morel, der einen codex Tnro-
nensis (jetzt Parisinna 755H) benutzte. I>a der von Gagn« benutzte
Codex verschollen ist. Gagne selbst die Haudscbrift in wUlkär-
licbster Weise beliandelte. so doas aoa seiner Aasgabe mit Sicher-
heit auf die Überlieferung jener Handschrift nicht geschlossen
worden kann, hat C. Scherkl nur aaf den genannten ParismuB
als handschriftliche Quelle sich stfltv.on kennen. Der none Heraas-
geber dörlte ein übriges cethan haben, dass er den interpolierten
Text Oagoes vollstündig sinin Abdruck gebracht hat. Den Verfasser
der Aletbia ideutiliciert Schonkl mit großer Wahrscheinlichkeit mit
<lem Ton Gennadius de vir. ill. c. 61 erwähnten Victorinus oder
Victorias, rhetnr Maüsllienstg. Im Vereine mit Cetschenlg hat der
Fli-raoegeber eine namhafte Zahl von Verbesserungen in den Text
gesetzt c>der anch nnr in der Adnotatio critlca angeführt. Doch
dürfte die Cberliefcrung nicht überall anzufechten sein, wo es that-
sSchlicIi geschehen ist, z. B. I. 290. wo Schenk! aus dem öber-
liefcrten in^dicas pccna, medica pascna herstellte, wfihrend sieb bei
richtiger Worttheilong medica specoa ergibt
Auf Marins Victor folgt das unter dem Namen S. Panlini
epigrauima bekannts Gedicht, das in dcrselbeti Pariser Hnndschrift
wie die Aletbia erhalten ist.
Groües Verdienst hat sich C. Schenkl um die BehandEung der
lateinischen Cfiitononliteratur erworben, Indem er mit der sorg-
JUItigen und abschließenden Kdition des Centoder Proba die quellen-
nt&ßige üntorsnchung der andern flberlieferten Oentonen verband.
Leider hat sich ans der gesammten Untersuchung für die Kritik
der Vergirscheii Gedichte so gnt wie nichts ergeben, was wohl
a priore .angenommen werden konnte and imn aus dem iudex
scriptanimm Viririli:iiiarum i|u;ie In auctoribua legmitur bei Schenkl
p. 638 f. vtMlig ersichtlicti ist.
Per neue Herausgeber der Proba hat das Epigramm 'Roma*
lidnm ductor' vom T^xttt getrennt und dasselbe mit Recht dem Schreiber
angewiesen, qui haius Iib<»lli exemplar imperatoris Arcadii inssu
splendide, tali prooemio ornatnm ilti obtulit eodem nindo quo lihrarÜ
Dicnill c^idicem a so confoctnm Thoodosio alteri. Zum Vergleiche
hatte auch jenes Epigramm h»>rangozogon werden kennen, dos in
einigen Hand &clirif teil am Schlüsse der Biographien des Cornelius
NepoB steht (vgl. Lachmann, Kleine Schriften, Nr. X). Cm die Geschichte
der handschriftlichen ÜberlLeferung des Cento Proha« zu vervoll-
ständigen, will ich hintufügen, dass die Ansgabe des Henr. Stephanus
732 BiHg, Eist. Apollonii Regia Tvri « oodiee P&nsino, oog. t. E.
vom Jahre 1 578 mit Vers (i86 scfalieOt, Koranf ein Kpilo^ des llfiraoe-
gebers mit foig^endem Inhalte feiert: In uno eomm quae ad hnios e*a-
tonis editioiiöm adhibuimtis oxemplürinm et eo qnidem minos meododo,
impresso in oppido Mercturiuii (at ibi vocatur) Antverpien^i. per
GerardDiu Leonis anno Domini I4R9, rersQs iUe: Acripit aetfr-
Dumqne tenet yer »ecnla noni«n, Centonem noii dandit, qnamvi^
aptissirna »ioe esse claumila videatur, sed ei Tersas nnrem SQbian-^
gnntnr, qni praeterfiDani qnod ad Chiisti ascensionem non pertini
de qua in proxime praecedentibos agitvr Torfiibn» , sunt eiasut
nt abesse potins debero vid«>antur. Ne tai»en aliquis, qni roa
legisset, non integrum Centonem nos dedigge qaerfr^tor, eos hki
subseripeimus. Ks io\gen die Verse GB7 — 694 mit dem eingescho-
benen Verse nach 689 Somper hfmas noroenqne tnnm laudMqiv
uianebnnt, den auch die Codd. HbC und die editio princeps Tan.
V. J. 1472 enthalten.
Der vorliegende XVI. Band des Ccrpns seript. eccl. Lat. iti
bei Torapsk}' in Wien nnd Prag erschienen and nnterscheidet eich
in der fiuöeren Ansstiittung aufs vortbeilhafteste von den fröheno
in dißtäer Sammlang verCfTentliditen Bänden.
Wien. Job. Hoomei
Historia ApoUonü Regis TjTi e codice Parisino 4955
et ci>]iiij)entario critiio in»traiit Michael Ring. Phil. Dr-, Acadet
Reg. Posonictisis Prof. I'. O. Posonii et Lip»itto MDGCCLXXXVmr
Impensis Sigisimindi Steinen. 8". Ott SS. Preis Mk. l 75.
Bekanntlicb ist die lotuto von Alexander Riese im Jahr»
1871 besorgte kritische Ausgabe der sp&tlateiniscbon „Hie
Apollonii Regia Tyri" keineswegs anf einheitlicher Grundlage
geführt. Im richtigen Bestreben, von den von einander nur allznsc
^weichenden Uecensionen des Textes, eo weit es angieng, üf
dnrrh innere Kriterien am besten beglanbigte seirem Texte sa-
gmndn 7.n legen, war Riese genOthigt, verschiedeno Theile dos
Werki'S Hiif vorschiodenon, durchaus nicht gleichwertigen Textae-
recen8ion>en anf7.ubaueii , wodurch es des einbeitlicbeii Charalctarii
teriiuitig gieng. P. 1 — 14, U; 42. 4—47, Ifi; 54, 7—60, IS
seiner Ausgabe beruhen auf dem Lanrentianns pt. LXM nnm. 4D
(A, saec. IX/X), der Rest ist groCentheits anf die Rerension B"
gegründet, von welcher Jedoch der schlechtere Oxoniensis Coli.
Magd. Sft (ß, Piier.. XF) allein das ganj.e Werk enthftlt, während
der Vossianns form, quadr, l]a (h, saec. IX/X) bloß p. 1 — 43, 17,
und die beste Handschrift dieser Recension, das Fragm. TogemseeDE
(B, saec. X), gar bloß p. 22, 22—24, 7: 28. 21— ao, 13;
12—49, 22: 53. 21-L8, 9 enthält. Rieaes Text gibt nun
Werk nach der Hs. A, nnd wo diese fehlt nach der Recension B",
zu deren Controle und Ergänzung die durch den vollständig er-
haltenen C(>d. Sloanianus 1619 {y^ saec- XI) repräseutierte dritte
Sinff. Hist. Apcllonii R«^b TTri e codice Parinno. ang. v. E. AM. 733
Becension dient, velclie aus den HecenBioDea Ä" (so bezeichncD
wir die Kecension, welche bei Kiese bloß durch den läckenhaflen
Cod. A Ti-rtreten i^t) nnd R" t-ontaminiert ist, daneben aber aach
V(Hi ZnsilUcn und Interpolationen nicht frei ist
Unter solchen Umständen ist es buchst eiüreulich, dass endlich
eine Hundachrift entdeckt wurde, welche die ganze Beconsion A"
«ntlialt. Dr. Michael Eing^. Professor an der Pres^bar^er kgl. Rechts-
akadamie. durch seine Abhandlungen über die Curttus-OroHlus- und
Catoll-Haiidsctirilten d^s ungarischen Nation alronaeoms, sowie durch
seine krllisrlien Beitrag'« zu Comeltas Nepos als metbodiBCher und
srhar [sinniger Textkritiker, durch seine 'Altluteinischen Studien'
(Pressburg und Leipzig 1B82) als auf der H6he der Wissouscliatt
stehender, wenn auch in seinen Combinationen wenig Maß halten-
der Sprachforscher und durch seine in des Keferenten Lithics-Ans-
gäbe veniffr^ntlicbten Emcndationon zu Damigoron de lapidibns (IB81)
«Is genauer Kenner des Vulgärlateins bekannt, eotdeckte im Jahre
1874 in der Bibliothek des Uugarischeu Nation almuseocis zu Buda-
I>oat mit einer alten Vergilhandsehrift zusajumongebundenc Frag-
mente eines ehemals deui Werdener Kloster angehCrigen A|>ollonius
'miuscodex (Baoc. XI), p. 86, 6—38, 2; 40, 16—61. 17 ed. Kiese
nach der ICecension A". wie es schien, enthaltend. Auf diese
wertvoll« Krgänzunjj dos Ricse'flchcn apparatus criticus lenkte zuerst
Ref. 1877 iu der ungarischen Zeitschrift 'Egjetemes PbiloWgitü
Kiizh'inv' (Tt, S. 28, 29) dio 6ffentliohft Aufmprksamkeit. In den
beiden darauffolgenden .lahren besorgte ich Hing CoUationen und
Specimina von italienischen und englisclien Hundschrift«!, und
vermittelte ich ihm durch H. Omont Specioina der Pariser Haod-
schrifteu. während die Wiener, Leipziger, Erfurter und andere Hand-
sdirifteii von Ring selbst verglichen wurden. L'uter allen diesen
Handschriften ragte namentlich der später von Hing aolbat sicherlich
genan copierte Cod. Paris, lat. 4^Tih (saec. XIV ex., P) hervor, der
von Anfang bis zn Knde der Kecension A" angeh{\rt, wÄbrend dos
Budapester (Wordener) PragUient (W), die Leipiiger Handschrift
Nr. 431 (saec. XI, L] und die erste Hand im Cod. Vat. 1984 (saec.
X, V) nach Rings Tl^terzeugung aus den Recon8ion*«n \'* und B**
contaminiert swi, iniinerhiu aber zur CiMitrolH der Codd. AP mehr
als B" y beitragen und somit alle von Riese benutzten Hand-
schriften, mit alleiniger Ausnahme des Lnnrentianns, an Güte über-
treffen. Auf Grund eines auch andere interessante Handschriften
nrntaäsenden so wertvollen Ajiparates beabsichtigte Ring eine große,
kritische Ausgabe des Apolloniiisromans mit vollständigem Texte der
Terschiedenen R»censioneu '/:U veröffentlichen; doch sollte es leider
nicht zur Anslnhmng seines groß angelegten Planes kommen. Seit
mehreren Jahren von einem schweren Nervenleiden seinem Berufe
entfremdet, musste or sich damit bescheideu, einen Brucb-
theil, wenn auch den wichtigsten Theil , seiner Studien in
,dem oben angeführten Bnche -/.n ven'fTentlichan; ist ja anter
'M kmt, HiA iyAliwI :
Tvn ecvficei
-K.E.ÄM.
■wUmr %fitf xmwtiu Ei Mt fi» ccb fir £c Kritik die
wfcr wigihgf§ Stacht ni wcIcmm ncfit sie v^rtB^ncM bmmhbb
4« WcttM » vtnl^ch oMBiiaitar Otateft votfiist ■!>« »alcto
TCÜcffiti krtticbeii «rf ■prartrüfHw FmAnffen eöM rieben &vii-
hff« MctcL
hmim fcaAoi ahar te- steh jifcwh«gg Pa«M nter kXM
igllBriigM VmMaikm imm AbwUMi gafancMa Aibük nsnif-
«adw Ua^ in. — Ton ÄiitriicMiüfB «ttUm icfa deg Übttotnd,
4iu der «■mmUritti nilintt Unter imm Text» BMrt ni dm
ia Tote md in dtn X(4tB di» coriMinodMrcBdea ZaUso adir
hfti% ntcbt stimmen. Sdir iMriDi itt uck di« graC« Amahl tod
Drackfehlem im Text«, toq dann \A d» wictrtigvnn in der An-
■«rtime immoieMMle *].
BedenkliclMr {bI, dassdieAbweichmi^a der Handschriften tob
Texte nicht immer genaa rerreichnet »nd. Von W wollt« Ring' mr
^e „selecta Tarinaa" mittheilen, docb iit p. h9, YJ- die posüirf
Angabe „com mis. . .W" anricbti^; ntm feblt in W. Hingeg-<>D be-
absichtigte er mit seinen Angaben aber cod. A absolute VoUständlg-
keit: trotzdem ist ea ihm nicht gehingui Intbücner zu ver-
meiden. Ich tbeUe ans meiner von Bing benätzten Narhrerglei-
dinng dieser Flandscbrirt, sowie an« Rieses Apl>arat folgende, vna
grüßten Theil Treilich belandose Xacbtr&ge mit : S, 20 seil A „stimn-
lante" bieten, doch liest man dort etim,nlant« (cnrr. m*). —
3, 20 ooUoqDinml conloqoium A. — 3, 21 lib.] lioidinis A' <coit._
m. 2). — 4,23 immanitate] ioimanitate A- — b. S6 .Aare habt m'
nach Ring; die Hs. hat hai^. — 6, 16 Antii^rhns] anthiocas
— 7, 4 nach aliud ist in A nach Ring „rasnru qainqne fere U
ramm", in dieser scheint nrsprönglich oiiW (so) gestanden m sein.
— 7, 20 Äntiochol anthiw» A. — 7, 26 Inctnl lucluni A. —
7, 27 Anti<*hia] antbiochia A- — 8, 3 Antiochiam] anthiociam A.
') Kacb p. 7, 16 ist eine ganze Zeile aofgeralleo: Tantiu Dunqo»
am»r civium suonim «rg» euni erat — H.5 iienam. — H.S'i remuan-
QOe. — 21. II Innpore steht tweiniaL — 21. 20 cardicellos (1. ««lic.''.
— 24, 20 niip/ias - 25. 20 tn (1. in). — 31. 7 U'^rimis - 81. 19 »o]o
(t nolo). — 31. 12 i»Kcnti il. ingenti) — SS. 2 i-niia est enixa (dw
zweit« enixa ist zu strdchenl- — 34. Mzt* Zeile peccrtivit — 3."->, 23
»j± — 37. 8 inter floctos maria et proccllo prriiL — 88, 22 vemüiu
(l renalid). — 40. 2 pate/U (l> patebit) — -40, 9 steht tuam iwoimit.
— 40, 15 fMfttinae. — 43, 1 fermiaae. — 48, 7 Alitvlenrfe. — 43. 'JA ritnt<^
(L tertc). — 44. Ü andifiit. — 45, 13 f7de8 — 1,1, 22 nach et mnt 1
«C eoant) irt et raut tu etroicben. — 45. 24 n/iellari — 4Ö. i» nideret
0 Tid,) — 40. 2Ü qalüf (1- joia). — 47. 8 f.irmuli. — 48. 7 >absai«l»
(nach Rieeee Vermattiiing, p. X\, wftrc eigeatlicfa die? die richtige Form des
Wortee, doch schreibt «ocli Ring »onst subiiaiiMiuro). — 51. 2 abtcende.
— 52, 24 coTcnit —56. 14 ipec (1. spei}. —57. 2 steht omncs zweimal.
— 60. 4 munerib.«. — CO, 15 suceptaa. — Öl, 10 Ar^istrate. — 63, 17
reftotieas (1. roütitueni).
1
Sing, Hist. ApoUonü Regis Tjri e codice Paiiiino, mg. t. E. Abel. 735
— 6, 13 steht anch in A nicht amici eius, sondern bloß amici.
— 9, 16 panperrime] pauperrim? A. — 10, 13 Antiochns] anthio-
cns A. — 11, 1 Antiochi] anthioci A. — 11, 19 sed habere et
A^ (nicht sed. habere). — 11, 20 et fehlt in A. — 53, 26 ut regt
Kin^ ohne Variante, regi ut Bieee mit A. — Anch hat King nicht
genng conseqnent die falschen Angaben Bieses aber A berichtigt.
F. 4, 22 hat A »t oidii, nicht ut ut vidit, welche Lesart anscbei*
nend aaf das bei Biese im Texte stehende ut audivU zurückgehen
würde. — P. 9, 18 fehlt inAnach Aaiesdas "^ OTi pretium. — P. 10,
7 hat A cicUnte (Biese weiß nicht, ob er civitate oder patria hat).
— 10, 7 fehlt et xor Strang. — 42, 6 fehM dabit vor mulier. —
42, 16 steht cumque anch in A. — 45, 4 iacrimas A (nicht lacrytwta).
— 45, 11 altnm A (nicht alatum). — 45, 19 snfficicit A nach
Biese, sufßciat die übrigen Codd., was Biese auf Grand jenes snf-
ficir-tY natürlich aufnahm; doch hat anch A aufficit. — 54, 6 fnlgor
A, nicht /»^igrMr. — 56, 26 qui auch A, nicht civi. — 57, 1 et
vindicet s^ de uno auch A, nicht ad vindtcem deum. — 57, 7 tfuirsia
auch A, nicht tnrsia. — 57, 15 restra pietaie anch A, nicht restram
pietatem.
Nicht durchwegs befreunden kann ich mich mit der Art, wie
Bing seine CoUationen mittheilt. Soweit A vorhanden ist, theilt er
anch aus P alle Varianten mit, selbst die rein orthographischer
Xatur (wie e statt a«f im Genetiv); doch lesen wir zu Caput Xu die
Notiz : „hin{; nsque ad cap. XXIV codicis P mediocria vitia voca-
bulaque prave scripta silentio praeteribimus", begreifen aber nicht,
warum diese sicherlich übertriebene Sparsamkeit gorade bei solchen
Capiteln angewendet wird, wo P nach Kings Überzeugung die einzige
sichere Grundlage unseres Textes ist, oder warum sie nicht überall
dort eintritt, wo A fehlt, eine Consequenz, die freilich durchaus nicht
zu billigen wäre.
Desgleichen bedauere ich , dass wir so wenig von den Hss.
LVW erfahren, die doch nur in geringem Maße von der Becen-
sion B" inhciert sind. Wir lesen S. 66, dass Bing die Hss. LVW
„ad docendam intor A" et It" que miscendi rationem eomm in
postrema parte libelli (usque ad caput LI) [von wo an?] passim
adhibuit, in ceteris partibns non nisi ad emendandum cod. P
attulit." Doch finden wir auch in den letzten Capiteln Varianten
citiert, welche für die Mischung der beiden Becensionen nichts be-
weisen, nnd im übrigen Apparat vermissen wir nur allzuhäufig die
Angabe, aufweiche Autorität hin Ring von der Haupthandschrift P
abgewichen ist. Auch dienen die wenn anch falschen Varianten
von LVW oft zum Beweise, dass wir es in P nicht mit bloßen
Schreibfehlem vom Ende des XIV. Jahrhunderts, sondern mit fehler-
hafter alter t'berliefernng zu thun haben. Ich schreibe z. B. die
Varianten lier. die ich mir aus W zu p. 51 ed. Bing notiert habe:
p, 51, 1 ne hortamento 1. caream {raream statt careat auch P). —
2 abscede {absccnde bei Ring ist wohl Druckfehler). — precor U
736 Jiinff, Bist ApolloQÜ R<-^s Tjri e codic« Paiirieo, sog. v. £. AheL
statt deprfcor (prto ßy). — 4 tarsia. — Ti voce] qninqa». — 6
tacita eed aonant iho»p*'3 frhlt). — 7 «*'»iw/ fehlt (in P fehlt par
hospes sinml et/) — 9 asseris. — im ea patrh King, mit weldi«
Handsclirirt? P hat in mca ptiiria , wofür mit ßy in tua p. zu
schreiben sein wird, W im hoc. — nihü mim rtije fehlt. — 13
Bonat. — hospis. — cnra domo sna W und fiy, welche Cberein-
stimmnng gregea die Aaslassung von sua (om. P King) zo zeu^uo
scheint. — Nach currit hat nicht bloß P, sondern auch W die Glosse
id est Hud'i. ^14 admimta pnella incitat explanationem (-firm
ancli P) nt agnosceret vere. — 15 rum Tehlt. — »^om qDaost —
17 dei (dei Tehlt in P!) eripe ricina (die Glosse rip>^ hat ancb in
P das Wort semptr verdrängt). — proCundn. — 18 cane st toosU
nigriore confoso colore (so richtig, ? hat mhre). — 19 sunt
{litHiuar fehlt). — 20 ad eatn fohlt. — Vor amiea steht rt. —
21 . 22 ccntros snos ad caeloa mittit cantus tibi^ {»empft- fehlt). —
22 ipiiii fehlt. — iiqaaR) flnTiornni. — 28 coltocatar habet hvc
nigriorem perTusum coloreni nnntii snnt {ifunt anch P !) flatnE qöi
per eas transeant
Es fragt sich nan, nach welchen GnmdBätzen Bing hei Be-
constmierung" des ursprünglichen Textes verfahren ist? Sch'^u der
Titel des Buches „Historia A. B. T. c cod. Par. 4955 edtdit" nsw.
bereitet nn« darauf vor, daas Bing bei fieiner Arbeit sich vor/.öglicb
und mit Kecht an die «Hein volIstAndIge Pariaer TTandschrifl
gehalten hat. Doch glaabo ich, dass Ring auf die übrigen Hand-
schriften . welche [itit P mehr oder wenij^er nahe verwandt sind.
mehr Gewicht hatte legon sullen. Namentlich gilt die« von A, den
Hing nobst 1' für den einzigen Vertreter der reinen Kecension A"
hftit, und der dem tini vier Jabrhanderte jüngeren P mindestens
ebenbürtig ist. Ich bin deshalb der .Vnsicht, dass an allen Stellen,
wo der von dem Vcrdachto der Connivonz mit der RecensioD B"
ganz freie Codex A gegen P mit dieser Kecension B" überein-
stimmt, oder w!> innere Gründe zu Gnnsten der Lesart von A sprechen,
wir nnbediiagt letzterer den Vorrus? gehen müßaen. Hier einige Bei-
spiele: P S, letzte '/sWtt: ßoretM (go P, nt/dum A und Rieses Hsa.)
Tirginitatis eripnitj vgl. p. 43. 7 t« eripe nodnra virginitatis eios,
■ — p. 39. 10 arripiam (l'^s eripiam mit Rieses Hss.) nodum virgi-
nitatis eins. — P. 4. 20 mortis remediuju mihi placet AB", mortis
r. placet P. Bing. — 5. 16 ingresmusqiie AB/3, ingressus Pb Bing.
— P. C. 22 Ifisst Ring mit P (gegon A) Tytum vor in patrium
aus, doch steht ^/^c^ (so) auch in hji. — P. 6. 22 inqairas P
und Ring, inqnires A, quaere hß, Inqairo Riese; vgl. Thielmann
(Über Sprache and Kritik des lateinischen Apolloninsromaues, Spater
1881), p. 52, wo inquireit mit einem Hinweis auf Kaulen, „Hand-
bnch der Vnlgata" p. Ifl4. vcrthcidigt wird. — P. 7, 4 Cnmque nihil
atiad invenisset P und Bing, Et dum (cum h§) aliad non inveniuet
Ab|8. — P. 8, 7 sq, fugere quidem potest, sed non effngere potest
P, fngire qa. p. sed effugire uou potesi A mit geAlligerer Wort*
JUtOonp. — P. 8, 12 etiam P and Ring, etiani et A; vgl. TbSel-
mann p. 51. — P. 9, ß (ina de causa P ond Ring, qua ex cansa
A; loUteres liest man aucti p. 10, 4. — P. 42, 24 sermonis P
^«nd Ring, sermonis mel A and Biesoa Hss.
F Etwas schwieriger gestalten sich di{< Verhältnisse dort, wo
-A fehlt nnd P den Hss. LVW und Heu. der zweiten odi-r dritten
Becension gegenöberüteht. Hier wAre allenfalls die Annahme mflg*
lieb, dass die CbereiDstimninng von LVW mit den »ndorcn Becen-
sionen äuf Interpolation leniht, von welcher P frei geblieben. Immer-
hin »ml die Sporen einer solchen InterpuUtion verhältnismäaig so
selten und tnta Theile') auf einzeln« Jlsä. beschränkt, dass ich
geneigt bin, wenigstens an den folgenden Stollen für die Urspräng-
licbkeit der von den „deterJoree" überlieferten Lesarten einzustehen.
— P. 13. 18 ist in „vitae auiiliuni precor Ipraesta mihi ut vivam]"
pitevr Ton Ring binzngefägt; LT bieten „deprecnr Titan auiilinm"
nnd auch in Rieses Hss. lesen wir „dejireror vltam". Hing scheint
die Form prte^r bloG deshalb vorgezogen und deshalb vor prae^a
eingeschaltet zu haben, am das Ausfallen des Wortes durch Iluplo-
graphic erklären -m können. — P. 50, 13 rogavit abscedere Ring,
rogavit P. rogavit me ut al^scederem (- ercr W) LW, richtig; auch
[^Biesoa Hss. haben „rogurit ut discoderem". — P. 58. 21. 22 in
kiner Inschrift: „Universus populos militinensium hominum amorem**
'liW, worin „un. p. Mitylenenniuni üb nimium anioreni'^ steckt. Mittfl.
fehlt in V und wurde von lüng weggelaesen. ohne Zweifel, weil
ßy imitier MtlUtm- }<tHtt Mittfimr bieten, und stell liiedurch der
tjberschuBS in der Leeart LW als interpoliert aus ßy erweist.
Doch ist es, Toransgeseict , dass LW auch an anderen Stellen
KMilüene. statt des in A" erhaltenen Mit^Une bieten'), nicht unmög-
lich, dass Miii(hmm'nm auch an dieser Stelle ein in P bloH aus
Terseheo ausgefallenes MiltfUiwnaium voraussetzt Denn doss ein
solchen in A" ur^^prüuKlich gestanden, dürfte unb^enklich ange-
nommen werden; in rsophiamen ptleirt der Name der Stadt, welche
das Oecret erlassen, stets angegeben zb werden; vgl. p. 38, 17
und 44, 24 cives Tarsi, p. 11, 17 Tarsia civitas, gleichfalls In
^BEhrendecreton. — P. 59, 5 „ingredero templum Dianae cum filia**
^Bf und King. „ingr. t. D. cum ülia tna et gonero tuo" LW, „intra
t, D. cum filiu et K^nero tuo" ßy. Ich halte den Zusatz tt ^entro
tuo für richtig; vgl. p. 58. 27 sq. cum genero et fili«, — p. 59, 9
•) Aber blüQ xam Hietlt;: »eho t. B. p. 59. 20, wo P allein du
Richtig'.' bewahrt lo haben scheint: ut omnes caaa» snos . . . exponeret P
(enarraret /, enatrarc W. mtmret h); vgl. p. 5d, 7 nmnes oasua tuoa . . .
fxpotic. — übrigens bemerke ich, dan die Im folgenden mitgetheilten
kntiscben Bemertnugen zum lirüTitcD Tbeil auf dem von Ring mitgetbeilten
Apparat basieren; ücllint von den von mir für Ring Tctgtichenco Hand-
gcnriftcii besitze ich - mit Auüniihme einer genauen Coll&tion rleeCod.A
. ~— nar aocli einzelne Speciinitia.
't Hier Kei^t eicL wiederum, wie antul&Dglicb die von Ring w»
^IiVW mitgethciltu selccta Tariütat» ist.
Z«tuekrin r. i. itUn. Ormn. le». Vlll. n. IX. B«a 47
738 Hiay, Hift. Apollenü Rtgi» Tni « cödire Parisino, «Dg. v. E.JM.
flliam et eeoenim, — p. S9, 27 cum filia saa et g'dnero, — p. 61.
22. 23 mm luarito et filia ot genero. Eonu der Verf. enr&hm den
Schwiegersohn in Verbiiidaiig mit den äbrigen Familienmit^Uedefi),
vo er ihn nur kann. Für die Leaart ron P scheint zwar p. 60,
_17 sq. zu sprechen. «•> es mit Remg" auf ansere Stelle btu&t:
(luor) ftanr jiliom parvulam, putin comm te, magna Diana, /mio»-
iri in somniä angelo admooent« »«»w/i, postqoam in navi
iam pepertt, emisit spiritom", ohne dasa des Scbwiegvrsotmes Kr-
wifanimg feechftbe. doch konnte von ihm — ^aobe ich — liei der
EnUüass tod der Geburt der Tochter nicht recht die Rede sein.
— P. 59. 15. 16 „Erat enim efßgie satis decora et omni casti-
tatis amore aitsaeta. at noUa tarn {^ata esset Dianae nisi tpsa."
So Bin!? nach P, nnr ist mnni Rin^ Coniector Rtatt onmium (so
PT) oder honiinum (so LW). Im übrigen: »adfi. et nnllara tarn
grata esset diana aptam habebant nisi ipsam** W, ^nnllam tarn
i^ratam esce diana aperia habebant nie! ipsa" V, „noUain diasa
tarn gratam habeiet at ipsam" L. In Kieses Hss. (fly) liest man:
.,Erat enim «ffigie decora et ob nimium castitatis amorera aiwar»-
bant (so y, elTerebant ß) onmes niülam esae tarn gratam Diana*."
Ähnliches bot aach die Kecenttion A". Da« umnium {/luminum).
wdchee Ring in omni Ändert«, ist aas oi* nimhim (so ßy) entetaa-
den; vgl. p. 58, 22, wo LW gleichfalls hotninum ^tt des oh
ttimium der Hs. P haben. Ist demnach vi* nimium die ursprüng-
liche Leüurt, so musy mit ßy nmomn geschrieben werden, and
l&sst sich dann anrh assu^ta ut nicht mehr hattfn. an def^eon Stelle
du den Scliriftzägfn nach sehr Ähnliche aasereimtur treten mmü.
Von diesem Verb hängt ein Acc. c. Inf. ab, welchen ich aus VVi
und ßy folgendermaßen zusammensetze: „nuUam tum gratam aast
Dianae nisi ipsam." Das aptrlu (apiam) haftrbant. welchee in V1V
TOT »ist ipsam steht, iet wohl nichts anderes als eine ursprAnglich
dem oanMfa ut üb erschri ebene Correctnr asserefnitur (asaereAant f K
welche in verdorbener Gestalt an nnrechter Stelle in den Text ge-
geiathen ist. Die Hs. L halte ich hier für willkürlich corrigiert.
— P. 61, 1 — ^3 „Itomm cum redivi, ut involverer luctn, post matri$
at(|ae filiae mortem cupient! exitum, vitaui mihi reddidistt." So
Uing nach P. wo jedoch iturmn — iurtu keinen rechten Sinn hat
Riesa liest mit ßy: „Et dnm redivi%-o Inctn involrerer. mori
cnpienti flliam meam reddidisti'-. dem Sinn nach jedenfalls richtig.
Vgl. hieniit VW (was steht wohl in L?): „Et (qu08 V) cum redi-
Tivo loctn [redJTtvos luctns V) itemni poflt matiis atqne filie (falilt
in W) involvere (volvere W) mortem rupienti (cupienteni m* W\
exitam (tunc V) raddidissem (reddit mihi letitia V)". Die Bocension
A" wird somit orsprünglich wie folgt golantot haben : „Et cnn
rodivivo lactu iterum po.«t matris atgne Otiae invoUerer moftem,
cupienti exitum fiüam uiUii reddidisti". — P. 61, 11 „to es qaem
nav/ragum adamavi" LVWjS}', sehr treffend, vtin/raiptm fehlt in
P King.
Iting. Hist. ApolJoDü Regit TttI e codict- Pariaino. ang. t. A'. Abfl. 739
Ich glaabe ferner, das» Ktng die xweit« und dritte Receneioo
liSnßgor zur EmendatiOTi des Ton der Uecenßion A" gebotenen
Textes hätte boranziebon sollen. An einigen Stellen hat Bing dies
getban, z. B. p. 61. 13 eccc est A". baec est ßy, baoce est Ring:
— 12, 26 „timc Bibi qaisqae rapit" die Rec^naion B;- und King,
„tuijc DnoBqaisquQ Bibi rapuit" A": — 44, 26 eius pietatis causa
y nnd Hing, „piotatje eins causam" A"'). An anderen Stellen
jedoch hat er nicht einmal auf bessere Lesarten der anderen Kecen-
sionon biogewiej-on. geschweige denn, diiss er sie in den Text auf-
genommen hätte. So p. 4, 23 „eam bland« ^ermoue ronloquio re-
7i>cat" A" Hing, «eani bl. sermoniR conl. r." Kiese mit den übrigen
Handecbriften. ~ P, 12, 25 „Triton terribiUs cornu cantabat in
undie". Biese vielleicht richtiger „Tr. terribUi c. c." nsw. — P. 13,
\b Kiese mit ^y; ..sncourre niido naufrago »on humilibua (nata-
libus add. y) ycHi/o" , Ring nitt P : ..snccurre uaufrago et egeno,
non humiiUnin natatihus cognato^. Vergleicht man eogtmto mit
(fenito nnd mit regü» natalihun ort» (p. hö, 3). so dürfte sich
pmgnato statt cogiiatii als richtige Lesart ergeben. — P. 14, 13
mft ein Knabe die Lente ins Gymnasium : „Andite peregrini , in-
genuL et servi, gymnasinm patet." So Ring nach P. Anders tmd
vielleicht richtiger Bieses Handschriften: „Atalitt cices, uadite pere-
griui, ii/jefi et irgenui, gyimi. p.*" Oder stand zu jenen Zeiten das
'Gymnaitinm in Kyrene auch Sclaren offen? In P mag das andite
t'ices darcli Uaplographie ausgel'alloix sein. — P. 14, 20 sq.
P und Ring: „ApoUoniua . . ludente rege sQsttilit pilum et sabtili
velocitute remJsit ru]nissatiu/»e uec cader« pas!«tts e5t/' Hier ist
nach rtmissaiHtjite offenbar das in Ri6f>es Handschriften erhaltene
rursm neloritis repercusait (oder etwas ähnliches) ausgefallen. —
P. 17, 5 bittet Archistratis den Apollonin»: „indica mihi omnes
casus tuos" (>o P Ring), oder: „Indica mihi nomen et casus tuos"
(so BiE*ses Hssj, worauf ApoUonius antwortet: „si nomen qtmeris . . .
»i de tbesauro quaeris . . ." und sclieinen auch die Worta, die der
König weiter unten (p. 17. 12) an Beine Tochter richtet: „cum et
nomen et casus adoloscentis agnot^cerea" Rieses Um. Recht zu geben;
p. 59, 6 „omnes casus tuos . . oipone" und p. ] 7, 9 „Apol-
ionins... aniversos casus euos exposnit" ist das o^ine» (unipergos)
besser als an unsen-r Stelle in der Situation begründet. — P. 17,
12 „cum et nomen et oisu« adolescentis agnosceres, vetores ei
ronoTssti dolores" Ring, „dum es (so) nomen" usw. P, dum vis
n. et c. adol. urire" üsw. Biese llss. Crsprfinglich violleicht „Dum
'IS n. et c. ad. afjnoscere*' ww. — P. 29. 16 „DJicipulus medici,
aspectn adolescens «cd quantum lugenio sen^^x" Riese mit ß, et
fflr s«d Ring mit Pb; auch hier durfte ein Fall von Haplograpbia
') Za p. 28, 7 liest nun >ut scripai, et P- ; — xa p. 24, SO «peto
scripsi, puto P>; — zu p. 64. 14 f&d tc venirem gcriusi. advenircm P«;
— zu p. C-'), I -regem scriysi, rex P*. Doch ist an den betreffenden Stellou
die richtige Lesart aacb in Rieses Handschriften enthalten.
■17*
740 Bing, Hirt. Apollonii Regia T^i e eodice P&risino, ang^- ». K.
TOriiegen (adoicscen« sei). — P. 33, 22 Bie Amme Ljcom bi
erst anf dem T<>dt«Qbette ihrer Schutzbefuhlenen Tharaia du 6«^
heimnis ihrer Herkunft eDÜiöllt. neshalb ihr Thareia 6agt: «Car»
natrix, teti^tor deum, qaodsi fortasse alii^ni ca^ag mihi eveniitent
anteqaam haec mihi referres , ego nescissom stirpem DativiUUs
meae." Uier ist achon dem Sinn« nach offenbar ^tibi eTenisrnDt" m
schreiben ; vgl. Kieses Uss- : „si prins senectae tun^ natnraliter
accidlsset qaam hacc mihi referree. ego originem oataliam meonnn
nesBiaeem.*' — P. 40. 11 sq. „audi caetu infirmitatis meae tcI
originem stetnmaium consldera" Bing, P hat origine st^ntmtum;
Tgl. p. 32, 24 „andi stemmata originis taonun nataJitmi'% wo? gluich-
falls 3l*nnata orüjinr bietet. Es wird daher ancb an nnt^erer Stelle
originis sirmmaia zu schreibcm sein , obwohl auch Biesos Uss
„natalinm meorum originem'^ haben. Oder war vieUeiclit auch hier
„natalinm meornm orjginis stemmata** das Ursprängliche? — P. 52, 1
„longa feror velox formma Hlia silvae" King nach P, formow
Bieses Hss. nnd alle Hss. des Symphosins; auch in der Para-
phrase des Räthsels p. &2. 10 ist „fortnosor (formoii^a P Bing) ßlüi
silrae" zu schreiben. — P. 52, 2 .,innümerB. . . stipata c^rta"
P Bing, „innumeris at. catervis" Eiesea Hss., ivonir auch die Para-
phrase in V King p. 52, 11 süpaia m/^rcis, sowie der Cmstant)
spricht, dass dieselbe Lesart aurh in der besten Ha. des Sjm-
phosins steht. — P. 52, 13 Nachdem Apollonios mehrere BAUtsel
der Tharsia gelöst, gibt sie ihm „influiuiiiata pnidentiu tjuarstionum"
noch andere atif. So P ond Ring. Besser BiesM Hss. : „iuAamoata
pradentja ^</i///o}ium.''
Zum Schlüsse mßge hier noch eine Reihe von Bemerlnuigw
zn einzolnen St^^Ilen des Textee stehen.
P. 7. 7 secttndo P, ideo A, sed ideo Ring. Ich glaub«, dass
das «rcHnd'o der Hs. P ans ido» (rdö) verlesen ist. — P. 6. 23 a.
26 liest man bei Rin^ hatt; an erster Stelle ave P, an zvciter
•
ave AP; hingegen hat Bing p. 5, 16 (wo habe A), 9, 27 und
•47. 10 ave ediert. — P. 10, 25 und 1 1, 6 liest Ring mit PA
ävea Tbarsis, in welcher Fonn Riese und Sittl eine ttclaviscfae
Transscription von Tagaeii; erkennen, während Thielmann Tar$i
an ihre Stelle setzen will ; anlTalUnd ist nun, dass Ktng p. 62. 3,
wo L, und p. 62, 15, wo LW dio Form Ttir.tis bieten, mit den
äbrigen Hss. Tarsi schreibt. — P. 1 1 letzte Zeite dum . .
napigat Ring statt rium . . »arigarrt der Hss. Anch sonst rer-
ft>lgt Ring dum mit dem Coninnctiv, obgleich es doch sp&t- ttod
kirchenlatoinisch ist. — So 27, U dam deÜne[re]ntTir, — 16, 16
achreibt er „cum hortaretnr" mit V, obwohl PL und Rieses Hs».
„rfi/m hortaretur" haben, — 25, 21 „c«w laadarent" Ring mit
L, ^dum landarent" P and Rieses Hss. — P. 12, 1 „Est
mntata Sdea, pelagi incertnm c«cidit tnui" King gegen die
Hacdschrirten (in welchen „mntata est pelagi ßdes carta non
TtMf. Ilist. Apollonü Re^a TjTt e cadic« Pariaino, ang. T. E. Abel. 741
«cÜeM" steht) mit schlechter Intcrpunction ; vg]. 45. 14 „mmata
ttt ptlagt fides**, welche Stolle auch gogon die ron lüng vnr)^-
selihi^fl Worifolge ZeugTiis ablegt. — P. 13. 18 mid 31, 9 sehe
-Uk küien Omnd „praesta mihi ut vivam" resp. ..et collocavit"
^A lotvpolation aaszascheidon. — P. 20, 3 ..sed regioa sni iam
MsB s^nicia cnni apolonio'' l\ wo wir iiut Stmichung' dp« Wortes
nydmvi, welches nrsprängflich Glusse 7a sui (Apollonü) gewesen
HIB moebie» einen ganxen Ilf^xametor gewinnen, dem sich die fol-
fdijs in Hexametern gebalteneErzahlnugpässendanschließt: — „sed
itii iam dodom eaucia cura reglna" L. „sed reglnae saticia Apol*
hm iun cura" Rinir. was kaum '/.n verstehen ist. — P. 20, 8 er-
itott King „amfns ab amore'', gibt jedorh in den Anmerkungen
tn Jnetnsa ab amore'" ergänzt zu haben. — P. 22, .'i „nomen
iMddin n<in legit ffnixl volobat et amabaf Ring nach L,
ivt übrigen (aach P) haben 'iHtm, nnd dürfte elier mit Kiese fim
todi mwifti einzuschalten sein. — P. 2i>. 17 sq. liest King mit P,
Ml mit Ausscheidung zweier Interpolationen : .,Int«rpositi8 autem
Lilbns atque mensibns. cum haberet puella mAnsQ iam sextu tiunte
jtintricDlnm derortnatam |est] advenit ieius gponsus) res Apollonins.
Cu gpaUatnr in littore iuncta sibl puelinhi ridit navem speciosis-
nnuB." Hier oinss anch das sinnlose udrntit und der Fnnkt nach
^. gestrichen werden, da Apollonius seine Frau seit der Hochr-eit
tttrtiupt nicht verlassen hatte; vgl. auch Kieses Text: hinter-
^iÜB autem diebiis aliquot et mensibua cum iam puclla haberet
liitricalDm formatum , i^exto mense aestivo ti^inpore dum ex-
tpiliantor In litore, rideiit navem specioBissimam''. — P. 51,
18 eq. ist das Kätbsel vnn dem Kohr bekaniitltch an-s Svmphosias
psonmeii und zwiir aus deräelbeii Kerension di^t^solben, welche uns
•■ der AntbologiaLatiua vorliegt (vgl. Baebrens, Poetat* Latini Minores
IT, p. 25 sqq.). Wir mÜEtsen mithin in Fällen, wo die Recension A"
^ Apolloninsromans mit der ältesten Kecen^on der Aenigmata des
^pbosiofl in fehlcrbaften Lesarten übereinstimmt, uns jeder Emen-
teion enthalten, damit wir nicht etwa den Verf. statt der Abschreiber
wriperen. P. 51, 18 hat nun P „dnlcis amica rjpe semper vicina
imAmdis" ri<;htig, denn dasselbe steht in den besten Handschrit'ten
^ Sjrrnph- , „dulcis amica d^i ripe vicina pröfnnda" W, dar rail
te interpolierten y Kecension das .Symph. ftbereinstiramt. Ripae gilt
^ als Jambus. Dass aber der Verf. des Äpolloniusromans in der
^'•Wk und Prosodie nicht besonders bewandert war. beieagt nament-
*fc die Art, wie er p. 51. 14 sq. ein Aenigma diss Syiuphosius
'«idilimmbessert. — P. 51. 21 muss mit S (bei Synipb.) und PW
^ sinnlose sunt für sum hergestellt werden. — P 53. 1 belflt
*>T(wi Anker: „scnitor aquas medias, i'im/ia quoque mordeo tarru**.
^k dankt diese Lesart besser als die bei Symph. überiieferte:
'^•« qaoque m. t. — P. 53. 4 sq. hätte Bing angeben sollen.
*iu die Ton ihm als Interpolation ausgeschlodenon Worte: „est
Qbt in mtdiü magnu, quem nemo videt (1. veretur). Nuda domns
743 Ring, l^i^t Apollonii Regis Tvri e cotlice Parisino. tag. r. £. Abd.
sei nados convenit hospea" nrsprönglicb Torinnten zo dam p.
14 sqq. anfgenomnmnen Aeni^iiia sind, welche an aarechter
in den Test gerathen sind; ein ähnlicher Fall p. 12, 18. — P. 53,'
11 liest Ring: „(psa gravis non snm . Ijmphae mihi pondns io-
huret;" F hat: „Ipsa gr. n. mm s&d lymphi m. p. Inlierent", die
'Bn* des Sympb. „IpsA gr. n. ema sed aqna (so S. agttae div
dbrigen) ra. p. Inhaeret". Bass dasselbe in A" gestanden, beveiet vohl
da8 »td vor Hmphae, welch Ietit«r«8 Wort aaa 53, 14 elagedningta
ist — P. 68, 20 schreibt Binjf aas Rieses Conjectnr nmUt
ampta, doch Bteht ojintti anch in den nicht Interpol ivrlen Si
phosios-Haüd^chriften. — P- 57. 4 sqq. ist wohl za lesen: „Fil
tribanal intens iu ri>ro et inducns Apoltoiiios (so Riese mit da
Mehrzahl seiner Handschriften; indoentfts Apolloninm AP, indaent«
ApoUonio RinEr) renalem veütoni.. detonso capitc diadema ioposoit 1
(eo A, iraponnnt ei P, iniponento Ring) et {rt Tehlt in A und bei '
Ring, steht in P and wurde schon von Biese eingefögi) com fiüa
aaa Tbarsia tribanal ascendit." — Andere Stellen 7.u besprecbeD ,
wtirde mir Thieiinanns ') Abhandlnug Gelegenheit bieten — eine
Arbeit, welche Ring leider bei der Ausarbeitnng ver^e-esen bat
ta berflck sichtigen (gekannt liat er sie)') — doch habe ich ohnehin
scbon rast 7.n lange hei dic^^er Aaegab« rerwiült. Ks erfibrig^ iumJ
aar ncich rachdrücklicbBt 7.n betonen, dnss Rings Aaegabe d^|
Apolluniueromans die erste Ausgabe dieses Werken ist, welche dll-
ältestft Reccnsion dc^sselben in ihrer ganzen Aiisdehnnng enthStt und
somit W(>iteren Forschnngen der Kritiki^r nnd Sprachforscher eiot
sichere Grnndlage bietet. Wie viel der Text darch Entdeckiug
des Parisinas gewonnen, ergibt ein BUck in die bei Riese hkü
ans scblechterüTi Flandscbriften edierten Partien, zwei Drittel det
ganzen Werkes; — wie viel die Aasgabe zur genaueren Kenntnii
der Arbeitsweise nnscres Scl]rift8tel1^rii nnd zq der des VnlgArlatdlU
beitragt, ersieht man ans einer Vergleichnng mit Thielmani»
Schrift, dessen Ansführnngen dnrch Rings Ausgabe bald berichtigt,
bald bo8t£itigt wordoD, nnd wird in Detailunteraachangen wohl bald
des weiteren auseinandergesetzt werdon. Leider hat sieb aber dal
Princip des notiuni iireiuatur in anntun bei dieser Publication oidit
bew.^brt, aiid möi-Bcn wir iinlrichtig bedauern, da^ä der Heraaa-
gftber seine Arbeit nicht scbun vor mehreren .Inhren zn einer Zeit
Ittr den Druck fertigstellte, wo er noch auf jener Hohe gelsti^co
') Dereelbd vertheidigt p. 7, 17 u pobliro («o AP, publica Bing),
enipäeblt p. 9, 8cQioto (<]uaDtnTn AP, <|aiDli King): p. 0. 11 fagae prM-
Bidiuni m»nd« tiogi' pr. m. .AP, (Qgac schreibt aorb Riog): p. 11. 18
base (vasae A, tmr P, haiä Ring); p. 11, 19 «edAverit <t«tdaTerat RituE);
p. !i6, 24 HC], et eccc claucü navium jiraeparat i äubj«ct Tyritm Apollomaa}
com maltis smiatü evcnurn« i^taiu provinciain tn 9cbri.-ib(;n a. dg). OL.
'i Anrh Erwin RhedcB Vorschlag (Der griechiicht- Ronmn und sdiK
Vorlinfpr, p. -ll^i c.28 statt -ned potJUR Opera tncKaturOü' mit dea Qefta
Kein. «Bed ERam potinx opera meTcatoriB« xa schreibet) wiid nicht crwtfaat
rittch, Zum Voi-alismus d«i bi.TO(lot. Dialekt«, tag. v. Fr. Stolj. 743
Ina stand, ron welcber auch st'im zahlreichen, In dioaein
icb* zarstreaten, zum Ttieile tischet scharlsinnig^n Emendationcin
ebrenTollrs /.engTiis ablegen.
Budapest Engen Abel
ritäcb A.. Zum Vocaliäniiis dee faerodo tischen Dialektes.
Hunborg 1888. 74 8S. (Programm der Qslehrtcnscbule des Johan-
neomfl.)
liie Arbeiten von Wockleln, vun liernerden. Cauer liaben ge-
i. dus die Inscbriltvn aucli zur Ht^rstelJun;; der Texte der
:b«n Scbriftsteller mit Krfolg Iieranf^er.u&'en werden krmnen.
5iiD lind wir allerdings bezüglich der attischen Inschriften nettans
am b«4ten bestellt, sonohl was riie /..ihl derselben, als auch ihre
Ditierbarkeit anlangt. Konnte ja doch Meigterbans sogar eine
..Gnunniatik der attischen Inschrirten" erscheinen lassen, nachdem
UrMts ton Itamberg in seinen ..Thntsacben der Fonitenlelire des
ittischen Dialektes" eine Heihe interessanter Nachweise aas dam
Corpos Lnscri|)tiüUQtn Atticurum crbratiit hattß. Die Inschriften
uniachrn Iiialektes sind allerdings weder sehr zahlreich, nocb —
w dtr HaD|itm»8se — anch nmfanigrcich. Indes dass ans ihnen
auch lör die Ileretellnng des Textes der Schriftsteller ionischen
Diälrirtes sich etwas gewinnen lasse, konnte man schon nas Ermanas
B«ibeiHing in Curtiiis' Stadien V, 251 ff. ersehen, und Meridorf
kitte in seineu Arbeiten über de» Dialekt des Herodot gerade in
4» Frage der Conlraction die Inscliriften znrathe ziehen sollen.
Ku braucht ja niclit mit WIhniowitz eine vollständige, allmöhlicb
'*r Bicb gegangene „Verncuerung" des Textes autunebuien , aber
■lus er wesentliche Veränderungen erfaliren hat, ergibt sieb un-
^itjg HOS der stark auseinander gebenden Ühorlioferung in unseren
HwiJschriften. Solcher Widersprach vertrlgt sich nicht mit dem
^•danken einer einheitlichen Abfassung durch einen und denselben
ä(4riiteteller, er kann iinr dorcb einD längere Zeit andaownde
^*ndhche Tradition, wie dies ium Thcil bei der Sprache der'bome-
'l'chfto Gedichte der Fall ist, oder durch dio /.eltlicbe und Örtliche
yrsehiedenheit der Verfasser erklärt werden. Kercdot bat aber gany.
Ucbf-r kein 80 buutschecktgejf, übertriebenes Ionisch geschrieben,
''^ es nach nnseren Handschriften der Fall gewesen sein mässte,
•wdern keinen anderen als den milesischen Dialekt oder, noch
K*<UiDer ausgedrückt, den der festlSodi sehen ionischen Städte, ans
'wen Üenkraälem wenigstens bis zur Stunde, li'Ot/. Herodots An-
S>b« (I 142) and neueren Veriuutliungen, keine Spuren weseut*
'^i dialektischer Coterschtede ausfindig gemacht werden konnten.
*l Recht bat daher Fritsch, nachdem dnrch das Krscheinen von
ff' Btcbtels Buch „Die Insrhriften des iimischen Dialekts" (GM-
1887) eine sichere kritische «fnindlage gegeben war. unter
klicber Ablehnung von Steint) entgegenstehender Moinong
744 ^VtftfcA» Zorn VocaUsmas de« lierodot Dialvkt^s, ang. r. i>. fUc
«inig« auf den Vocalismiui des herodotischen Dialekts bezfl^d)«-
Fragen anf Gnindl.ige der epigraphisrhMi rborlieferung neaerdtD^
untei-sacht Ticd ist dahei za entscliioden stichhaltigen Ergebnis»«!
gelangt. Der Ilaopttheil der rorliogendon Arbeit besch&Äi^ sieb
dooiit. die Scbroibuni; dor Nomina auf -i;(0- (= urf^r. -r^Iio-) Dod
die von -sio- in Abloitun^üsilben gegenüber att. -£io- festen
etelleii. Man wird nicht umhin kOimen, nach den sorg-fältigeo Zu-
«immensteUnn^'en, dip der Verf. gemarht hnt, für die von n>-
StAmmfln herkommenden Nomina und ebenso die patronymiBChtt
Bildauj^'eii, welche von den eben erwähnten Xoniinalst&mmen her-
geleitet sind, die Schreibung mit -ij- als die fdr Hcrndot einxig
berechtigte anxnerkennen. Anrh geht weiter aus denselben herror^
dass eine nicht nnbeträchtüche Anzahl von Blldtingen , für welch
gteiclifalLs die Schreibung tjio- als die beglaubigte emiceen isi
deti Aasgang -tjio auf dem Wege unaktgi scher Beeinflassnng toi
den eben em-fDinten ro»;elrocbten Ableitungon der ev-St&inme und
einigen von f-V^rben herkommenden Bildungen (t. B. o/xifio;
neben otx7j-^a) bezogen bat. Übrigens dörfte eich empfehlen
t'fjari i^a xoltreva} (Trpacfi'-ojUCEi lud einige andere
Verba auf -f tiiö, zu denen Ornndw^irter auf -f uy nicht vorli<^«D,
als AnalogiebUdong^n zu fȊseii. Ohne mich sonst anf Einxelbeiten
«inzalassen, wiederhole idi nochmals, dass das Ergebnis der Unt«--
sacbung in der Haoptsachu sicher steht. In einem .Anhange wird
Merzdorfg Theorie Aber st} nnd ij bei dm Vcrba contracta richtig
gestellt und durch die inschrlfUichon Nachweise über das Vorkommia
von Formen mit -etj- überhaupt erh&rtet, dass in allen Fällen b«i
Herodot die coiitnihierten Former) zuschreiben sind; nbrigens batt«
in dieser Hinsicht bereits P>mann branchbare Ergebnisse gewonnen,
die geeignet waren, den nlteingewnrzolten In^Iauben von dw Vor-
liebe dea ionischen Dialektes 1'nr die offenen Formen auf die be-
rechtigten Grenz,on eiiLT.nsehrilQkcn. Ks wird weiter das inschrift-
Tiche Vorkommen der l>ativo auf -oiffi und -oig. -rjKit and -atf
besprochen. Wenn ich den Verfasser richtig verstehe, so (rIaQbi«rmit
Wilam'owitz (Honi. Unters. 317, Anm. 26) noch an die Möglichkeit,
die kflrzeren Formen ans den Iftngeron durch Verlnst des anslanten-
den -t erklären t.u kflnnen. Die nenere Sprachwissenschaft bat
längst unwiderleglich bewiesen, dass diese scheinbar so einfache
Erklärung lautgeaetzlieh unmöglich ist, sondern dass in den Formen
anf -oM» und -oig die Vertreter zweier nrspränglich rersrhiedoner
Casus (LocatiT und Instrumentalis) Torliegen. Diese durch die Sprach*
Wissenschaft erschlossene Thatsacbe findet ja auch dnrch das histo-
rische Vorkommen der Formen ihre BestAtigung, indem beide von
der ersten inschriftlicheu Überliefernng an nebeneinander vorkommen.
Hingegen sind die Formen auf -ijg, -aii; wegen Ihres Ihaisftcfa-
lieh Rpäteren AnCtretens Neubildungen nach den Fennen anf -otg.
Vgl. 0. Meyer, Gr. Or." 377. 380; Bragmann. Gr. Gr. §. 91. In
einem weiteren Excurse wird noch über das inschriftliche Vorkommen
J'6tit, Die Auaspnche des Lat«iniNcben, ang«z. t. Fr. Stoh. 745
Ton lepös nnd Ipög gehandelt und zum Schlüsse emo seiht dankens-
werte Znäammenstellnng ober den Ausfall des zweiten CompoDenten
der DiphttioDge ai, tt, ot vor Vociüeu iceg«ben.
Durch di«ie knne Skizziening' des Inhalts mßclit« ich das
Interesse der betlieiliieten Kreise anregen, die Schrift selbst in die
KAnde zu nehmen and lur die Kenntnis des herodoti scheu Dialekte«
Nutzen daraus za ziehen.
Pötzl R., Dio Aussprache des Lateinischen. Leipiig i>i38. Wil-
helm Friedrich. IM SS,
ÄQoh der Auäsjirachü des Luteinischen ist endlich ihr Heil
geworden! In Herrn POtzl ist d&r Retter erstanden, der mit kun-
diger Hand ans die Wege vreiet in diesem dankein Gebiete , das
zn erhellen viele niitnnter doch recht achtbare Gelehrte vergeblich
sich bemüht habrn. Mnss man sich dabei nicht wnndens. dass
dem eifrigen „Forscher" ein Uoch voIIatJindig unbekannt geblieben
ist. das freilich von einem der von Hrti. P. bestgehasateo Philologen
heratamuit, aber ihm, der über gar manche elementare Dinge ganz
und gar nicht unterrichtet; ist, doch znr Aofklfirnng hatte dienen
können? Seelmanns Buch „Die Aussprache des Latein** kennt
der Verf. «nserur Schrift überhaupt gar nicht. Damit ist schon
genug gesagt. Denn wer eine Arbeit von wissenschaftlicher Bedeu-
tung schreiben wollte, musste sich doch selbstverständlich mit der
neneaten Bearbeitung des von ihm behandelten Gegenstandes bekannt
machen, am daxn Stellnng zu nehmen. Aber Hrn. P.s Arbeit hat
eben gar keine wissenschaftliche Redeutung und ist ein würdiges
Seitenstück zu Engels Buch über die AQ&spniche des Griechischen,
das dem Verf. ofifoubar als Evangelium nilt. Mit Engel theiU der
Verf. den hohen St»ndpunkt, der ihn Kleinigkeiten übersohsn lässt.
mit Engel sind ihm die Philologtin ein Grenel, imr ist er in seinen
Aussprächen etwas gemiUiigter and nicht von so durchschlagender
Grobheit, wie sein griechisches Vorbild. — Das Rnch wird wenig-
rnheil anrichten, ich moss .iher doch meine Verwunderung dsrüher
aussprechen, wie ein so «londea Machwerk einen Verleger finden
konnte. Tberall Oberflächlichkeit und Halbwissen in erschrecklichem
Hafte: so ist unserem Verfasser, der nmn^ Schrift mit einem Citut
aas Ernst Cartius' „Alt^rtliinii und Gegenwart" beginnt, dieser
Gelehrte ein „Altmeister der Sprachwissenschaft.*' Und
von einem solchen Scribler messen »ich Manner, wie Diez, Corssen
Q. a. wie Schulbuben zurechtweisen lussen ! —
In einem zweiton Aufsatz legt der Verf. seine Gedanken „Aber
die Lehruiethude beim Unterrichte In den classischen Sprachen"
nieder und empfiehlt die Annahme einer praktischen Methode, von
der er sich so großen Erfolg versprirlit, da»s die nach ihr heran-
gebildeten Schüler den Wilhelm Teil und andere moderne Dramen
ins Lateinische werden übertragen k5nnen )?). Auch die Wiederein-
J
746 JCiUftfhardt, CODJogition osd Sprach rergleichong. anff. t. Fr. SuU,
fftbrnoiT der Scboldrameii sch«int ihm Ton ^Toßem Vorthtü. Zan
Schlosse Verden „Booi'h-Ärkoasy'fl Heisterscbaftssjstoin'^ nnd
„die Uteiniscben (bäz. ^echischen) Cnterricbteb riefe Ton Prof.
Oitmb. Baonaventnra nnd Dr. A. Schmidt" empfobleD. Sollte
dies Tidk'icbt der Hauptzweck dee AolutzcG sein?
M. E n g e 1 b a r d t . Die lateinische CoDJugatioD nach den
Ergebnissen der Sprachvcrgleichimg dargestellt. BerUa 1887,
WfldniuiQ'eche Bm^bhanJIang. VIII u. 140 SS.
Es ist eine anleugbar« Thatsache, diss das lateinische Verbkl-
ftvfitem eine Keihe der erhwierigsten Probleme darbietet . deren
L^tsang noch darchans nicbt roU&tändig sicher ist. Ecf. hat is
seiner Laut- und Formenlehre in dbcreicbtiicher Weise die Gründe
lOuiDtnengesteUt. welche die Umgestaltanf? des lateinischen V- - '
Byitoms ram größeren Theile veranlaest habeu , trotzdem aber . l
noch vieles dankcel. Und ganr. besonders bezeicbnond ist es, da&&
gerade augenscheinlich junga Bildungen der Erklärung viel grOCen-
Schwinri^keitcn bieten, als die altererbten indogermanischen. So
hat das Inlvinischo Perfectum auf -r), -ui nach des Bef. zum Theil
im AnsclilUBSO an Ostboffa Darstellung ') gegebenen Erklamagsrer-
tuoh drei neue ErkUninf^cn erfahren , die nach meiner Meinong
die Sache auch nicht viel weiter fordern. Yom romanistischen Stand-
Sunkt aas bat W. Meyer in Gräbers Zeitschrift für rom. Phil. Vi
3il r, diesem Tempns beiztikouujrn gesucht, wobei es ihm froilidi
vornehmlich nur um dio Erklärung der Flexion zu thon war. ohne
dui er den Versuch machte das cbarakteriatischo c zn erkl&rea.
Xu einem ]irincipiell äberein stimmen den Ergebnis sind W. SchnUe
In Kuhns '/eitscbrifL 28, 206 f. nnd Q. Curtius in seiner letzten
Arbeil in den Rcrichten über die Verhandlungen der kgl. sächsischen
Oea. d. Wies. 1 HK.'). S. 421 f. gelangt, indem diese beiden Gelehrten
«]» l'rform dieses Tempus ein Participinm des Perfects ausettten.
t. H, *amAves *audives 'delüves usw. Aus der Verbindung diese«
PATtioipinms mit dem Verbum esse wird dann die Kntstehunfr der
Flexion atnuvi aniavisti usw. abgeleitet , wobei freilich die beiden
QcU«hripii maimigfacli verschiedene Wege gewandelt sind, von denen
anatroitig der von Schulz:« eingesrhlageue als der wahrscheinlichere
erkUrt werden mneste. Indessen bl(*ibt abgesehen von vielen anderen
Uadenken im einzelnen ein hauijtsftclilirhes, das anch Windisch in
dem NekruU'g von Q. Curtius (lliogr. Jahrbuch der Altertbnms-
viUuiineohftft X [18861 S. 126) richtig hervorgehoben hat. wonn er
flHfft: ntlt'h'pn sein« (Cniiins) Erklärung des genannten Perfecl-
obart»''*''" ""^ dem sanskritischen Participalsufflx vftns vas kann
uiHtl einwenden, dass dieses im Sanskrit nur dem alten ans der
Lkt ««(
M Ich benOtse diese Of'lepFnbeit, um b«ricbtigcnd zu erwUtoen
iHflne l»t«in. Latit- iind Fonne^nlfhre S. 9S2) , dofs domui omnittd
' 'd^'iiiAvl nirtckg^fahrt werden kann.
4
Eiigelhardt, Conjngation und SprachTergleichong, ang. t. ^V. Stolz. 747
Wurzel gebildeten Perfect znkam, nicht aber denominativen Verben,
während im Lateinischen gerade die denominativen Yerba, wie lau-
dare cnstodire auf diese Ferfectbildong mit vi beschränkt sind."
Dieses Bedenken bat meiner Erinnerung nach auch Schuhe nicht
beseitigt. Wir stehen also eigentlich anf demselben Standpunkte
wie früher. Ich habe diesen Fall berührt, um zu zeigen, ein wie
schlüpferiges und gefährliches Gebiet das lateinische Verbnm ist,
und kehre nun zu Engelhardts Buch zurück. Die Tendenz desselben
ist eine durchaus löbliche, wenn man bedenkt, dass von den Er-
gebnissen der wissenschaftlichen Forschung des letzten Decenniiuns
fast nichts in den Kreis der Schule gedrungen ist. Man begnflgte
sich, wenn man überhaupt auf eine wissenschaftliche Erklärung
eingieng, mit den Ergebnissen der Corssen'schen Forschung, welche
unbeschadet der großen Verdienste des eben genannten Gelehrten
heute entschieden um ein Bedeutendes überholt ist. Bef. glaubt den
Beweis hiefür durch seine Laut- und Formenlehre in Iwan Müllers
Handbuch der classischen Älterthumswissenschaft erbracht zn haben,
die freilich von Fehlem und Mängeln nicht frei ist, aber der
Hauptsache nach den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaft
gerecht werden dürfte. Engelhardt hat sich im ganzen den Aus-
führungen des Ref.n angeschlossen, manchmal mit größerer
Sicherheit behauptend, als es Bef. zn thnn gewagt hatte, z. B. in
der Annahme der aorist-präsen tischen Natur der Präsentia stare und
dare, in der Erklärung des Conj. Imperf., die Ref. ausdrücklich als
einen Versuch bezeichnet hatte.
Aus dem Gesagten erhellt, dass der Unterzeichneto bei Be-
sprechung des Engelhardt' sehen Buches häufig über sich selbst zu
Gerichte sitzen mnsste, was man ihm trotz aller Selbstverleugnung
wohl gütigst nachsehen wird. Indessen wird Jedermann, der in
Engelhardts Darstellung des lateinischen Verbums Einsicht nehmen
will, sich der Überzeugung nicht verschließen können, dass das
Verständnis des lateinischen Verbatbaues durch die Forschungen der
letzten Jahre beträchtlich gefördert worden ist, woran jene nicht
oft genug gemahnt werden können, welche mit hochnäsiger Gering-
schätzung darauf herabschauen zu können vermeinen.
Wenn demnach der Ref. von der Kützlichkeit unseres Buches
im allgemeinen überzeugt ist, so darf doch auch nicht verschwiegen
werden, dass in demselben eine nicht ganz unansehnliche Reihe
von irrthümlichen und missverständlichen Behauptungen sich findet,
welche bei einer allfälligen zweiten Auflage beseitigt werden mässten.
Einige findet der Leser in der Recension des Buches in der „Neuen
philologischen Kundschau" 1887, Nr. 14 (S. 222 f.) aufgezählt, auf
die ich in Kürze venv-eise, ohne mein Referat durch Aufzählung
anderer dortselbst übergangener Versehen und Fehler weiter aus-
dehnen zn wollen.
Innsbruck. Fr. Stolz.
748 Tegffr, Lateinische SchalATDOB^ik, aog«. v. J. Gollinff,
Der freie formelharie iDfiuitiv der Limitation im Griechischen.
Von Dr. L. Qrfinewnld, Ic. Ktudienlehrer in Speyer. WQnburjrlSBB.
A. Stobers Verla^bandlung. S7 SS. 8*. — Beitrage zur liiKtorücben
Srntax der eriecbischen Sprache heratugegeben von 31. Sduutt
Heft 6. (Bantf 11. Heft 3.) Mk. 1.80.
IiiAnltive, welche nicht aU unmittelbare Bestimmong' eia«
)s, sondern eines ganiea Gedankens gefühlt Verden, nennt
6r&newald freie Infinitire. Da es Rieb ihm im vorl. nur am den
formelhaTUn (r^branch derselben handelt, su bleiben Oebrancbs-
veisen wie der Tnäiiitiv des Zweckes u. u. ausgeschlossen. — Dil
Reibe der behandelten F^lle eröffnet Sxmv sJvat, woraaf tivai mit
prftpositionalen nnd .-idTerbialen Ausdrücken [(rö) xath roöfo
(Ivat. zb rvp elvai], alsdann die Vorbindongen ökiyov. fitxQoG,
itoXXoi deiv folgen. In Cap. II werden die Infinitive (wg) doxeiv,
Hxdaai, aviißdX?^iv, axoii<fai, läslv^ iidivai. und vereinzslta
Wendongen Ähnlicher Bedeutung zosanunengefasst. In Cap. III endlich
kommt (t. anf jene Art des freien limitierenden Infinitivs 7n sprecbeo,
welche es mit der näheren Hestlmmong nicht der Oeltnng ein««
GedHukens. sondern der Aasdmckswoise, in die ein Gedanke ein*
gekleidet ist, zu thuti hat. Hieber gehCireu {Ixoq) ilmiv mit und
ohne wf, wg Xöya ilnsiv, mg (tfi-rtofiioj, ffvi'cAdrn, axlAg,
ötit ß^ax^biv, iv xetpaXuiaiy t&kr}^ fj^ tv ^[Uv avtotSt tfi'*'
Dies die sämmtlichen Fälln des freien formelhaften Inflnitin
der Limitation, dessen Vorkoniinen hei den geleiiiensten Autoren der
Verf. durch Heraiiiiehmig aller eititwh lagenden Stelleubelege nach*
weist, wie denn G. überhaupt durc)i seine exacte ArbcitsweiH
Sctanzcns Schüler venüth. Von besonderem Interesse findet Bef.
die Erklärung der behandelten Erscheinungen. G. bespricht die
Natur des freien limitativen Infinitivs, erörtert die Frage nach dar
Zugehörigkeit des Artikels bei t6 xot' ifii ilvai u. &„ begrOodet
die Ansicht, wonach dttv bei 6Xiyov u. a. als Infinitiv, nicht als
Particip zu fassen ist, prüft die Bedeutung der Partikel ü^ beim
Infinitiv, und dies alles in einleuchten der Weise. Vermissen dfirfte
man einen gelegentlichen Blick (etwa S. 33) auf das hIoQe avvelövu
(^ ag avv£l6vTt sixeiv), avvzBfiötni (vgl. Behdantz' Index x.
Demostb. unter 'Ktllpse'), abiebnen die Textgestititnng xai aot
xcctayBläv (st. xawj'iAa), äj yi (loi doxstv^ üp&äs xots Plat
Gorg. 482^ (S. 15); denn (3; yt fioi doxtiv ist nach Vahlen
Zeitscbr. f. d. 0. G. 1872 S. 524 eng mit dpÜtit^ zu verbinden
('meines Bedanken» mtt Recht'), und so bleibt xaraysiäv ohne
Hegen s.
Lateinisclie SchnlsynonvimlE. Von Dr. Tegge, Berlin 1887,
mann. IV und 88 Sd. gx. 8'. Mk. 1.
I
Nach Tegges Studien zur lateinischen Synonymik, in welchen
das baldige Erscheinen der Scbulsynoujmik nach den dort anf-
r^Miellten QmndsfltzeTi in Angeicht gestallt w.tr, innsstc man darauf
;iw|iaimt sein, vie der Vorr. aoino Thcorion Ins praktische über-
wlxcD werde. — Wa« nun T.s Synonymik ziiD&cfasl von allen
ihren VorgftnKem nDt^racLoidet, das hi die Disposition, welche als
Eiotheilnnrsjjnind den Cnterscliied der Dnterrichtastnron einführt,
>tatt nach dem Herkommen rein äiiOerlich in nlphnhetischer Folge
die Gruppen 7,a vonoiclmen. Si> entfallen eb^n anf Sexta 12, auf
iiiiniu 13. 8nf Quarta 14. auf Unter-Tertia 17. auf Ober-Tertia
^ i9, auf CnterSecunda 20, auf Ober- Sectmda 20, auf Unter-Prima
^■85. zoeainiDon 150 Nainmeni, (voruach der in den Studien auf-
^M ^teilte Kanon nm 20 Nummern reduciert t^rsclleiFlt. Diese Ter-
f IbulQnhf konnte jedcch nirhi. in der Weise dnrchg^eführt worden,
d»a jwleemal alle einer ürnppe angehörigen Begriffe einem Schal-
j&lire zugewiesen wurden. Ks erscheinen z. ß. neben iniiaicus und
bostis auch adversarius und infcstus. jenes jedoch mit IIb dieses
Bit Ib bezeichnet. So versteht T. 'die Erweiteraug dos ganr^n
Gebietes der Synonymik in concen tri sehen Kreisen' (Studien S. 249).
Aber auch Verbindungen nnd Phrasen, deren eine verhsltnismäflig:
lMtr&<btlicbe Anzahl hinter den erläuterten .Synonymen zugelassen
wird, werden auf verscbiedene JahrPBcnrso rerthoilt, und so ent-
lieht neben der Synonvmik eine Art Phraseologie. Dass weiter noch
der sog. Antibarbarus angeschlossen und äußerlich (erst daB Deutsche,
dtiui dag Lat.) als solcher erkenntlich ist, sei gleich hier em'Ahnt.
Die Methode der Erklflrnng ist die analytische. Kiu lat.
I Btispiel mit gegenühersfehender deutscher ÜbersetEUiig ergibt die
{darch den Dnick heriiorgehoböni*) Defiuitinn dor Synonyma, worauf
£• eben bezeichneten />ns&tze (Phrasen, Antibarbnrus) folgen. Als
basoBderer Vorzug Terdient bei dem immerhin schwierigen Material.
^ djft Synonymik zq verarbeiten hat, die elementare Darstellung
''■nfO^ehoben zu werden, die bisweilen so wenig wortkarg ist,
^8S sie den roiUidlichen Unterricht des Lehrers vollständig nach-
^■nt. M.-m sehe beisplelshalber die gelungene Entwicklung der
'."lonynia von timere 46):
Die fciijen (tim-Lli). Sngstlichon Soldaten fflrcht*n (ümcnt) Gefahr
^^ Tod im B«waBstsein ihrer Schwäche, i. B, als Clsar gegen Ariomt
*"$- Cbar konntti von äicb ni<(ucrv sogen, wenn or das Bvdiruken be-
'^luieo woUt«, das» der Krieg vom .S«^nat und Vnlk nicht Iieschlossen
T**": denn er erkannte tind ermaß richtig die (Jefabr and dachte
?''^cr nach, lic abruwchrt-n und atch davor xu hüten (cavere). Einige
?" Heere, die mcht recht fdr feijte gelten wollten and statt des wirk-
■^bfeu Gninde« (dif Gennanön!) AnftflGcnte flEcht'Cn, «ästen, $e ttott ht/attm
l^f* i- b- für sie eei der Feind nicht etwas so Booes and Fhrfurcht«-
^U<!e, dam aie auch aar Scheu rot Ihm hfitU.>u.
, Von dieser Seite de« Itnches wird namentlich der jängere
***lirfer manchen Gewinn /.iehen.
p In anderer Hinsicht lassen sieb Bedenkon nicht unterdrücke!).
'^Üicfa, was sich gegen die Vertheilung des Stoffes nach Classeo-
«'^UBen einwenden läsat, dass mau synonymische Übuugen vor •
Teggr, tikteinitcbe Schal synonym ik, anget, v. J. GoUing. 741}
»im
kcb
750 AI somrao (»ontefice Leone IIL omaggio glub., nng. r. K- Wotkt.
nitüml, wo der Unterricht Gelegenheit gibt, und nicht durch ein«'
Canon sicti binden kann, der möglicherweise die Yomahme dleitr
oder jener Qrupp« tr&tz pasfiender Anlässe in einem b«stimiBtHi
Schuljahre rerbietet, verliert an Bedeutung, nenn man sich da»
Capitel der Studien : 'Thellnng' der Synonrnia n»ch ClasüenpenseD*
vor Augen hfilt. Mit T-s Abgrenzmig sind jedenfuUs nur dil
iußeraten Zeitpunkte fixiert, bis /.u welchen die bezägltchen Syno-
nyma Eigenthom des Schülers sein sollen. Anders steht es uüfij
einem zweiten Bedenken. 'Der sog. Antibarbarus ist mit der Svno-
nymik verwoben'; ganz recht, soweit ein Verweben natürlich und
ungesucht sich ergibt, wie 4] tirls, oppidum, wo passend du
Verbot urhs zu jifrsouificitrt'n, angebracht ist, oder 44) aptw, id^
iteits, wo 'günstige Gelegenheit' durch amjtia (warum nicht auch
ma^tta'i) (irrasio gegeben iFt, oder endlieh J]0) meminifSf, nwör-
fiari, wo Wendangen fiir '(sich) ins Gedächtnis xuröckroTen' (man
löge noch hinzu in tMmoriam redi^ere odf>T it^lut^re) eich finden) i
aber reine Willkör ist es, Begriffe wio 'sehr berühmt werden' «j
'rühmlich — unröhmlicb' mit /actum und facinun 20), 'Zufrieden-
heit', 'iinzufrieiiön' u. ä. mit quivs, requies asw. 100), die Am
drficke Tür 'im geringsten', 'nicht im geringsten', 'nicht weni(
mii quifiem, miient 148) znsaDimenzubringen. Da sich ein gleicht
von den eingestreuten Fhraaen behaupten ISast (man rergl. 7(
itstis xmiSyti; wo jioiiere^ rep<mert, d^ponfrc ttsiem unt^rscbiedelt*
werden), so wird die Forderung berechtigt sein, das Buch von
iVemdarÜgon Zuthaten, die von der Hauptsache abführen und die
Erreichung seines eigentlichen Zwackcs in Frage stellen, zu be<
freien; Gelogenheit biezn wird die ohne Zweifel bald erfolgends
zweite Auflage bieten.
Olmütz. .T. GolHng.
At sonimo pontefice Leone llf. omaggio ^iubilare delia biblio-
teca Vaticana. Koma MDCCCLXXXVIU.
Da die ganu katholische Welt zum .^Ojfthrigen Priestar-
kUlLam des großen Papstes \.w XUI. Geschenke über Gcachenkttl
ito, so wollten auch die Iteamlen der vaticoniscben Bibliotheken
hinter anderen nicht zurückstehen und brachten deshalb dem heiligen
Vater, cnius Providentia nouis disciplinae omnes incrementis floront
ntquc in gloriae fastigiom adsnrgunt, wie es auf dem Widmongs-
blatte heißt, das oben genannte Werk dar. Der Inhalt desselben
ist folgender:
Epigrafo dedicatoria dettata dal Rtiio p. Francesco
Tongiorgi. Sanctns Komanas aelerum mclodorum Princepa,
Cantica sacra ex codicibus Mss. Monasterii 8. loonnis in Insula
Patmo primom in lucem «didit Joannes Baptista Cardinatii
Pitra.
AI somino pontefice Leone III. oma^io giob., ang. t. K. Wotke. 751
D^r gelehrte und tiin die Wisseuschaft hochrerdieDte Cardinal
veTOfifentlicht hier drei griechische Gedichte mit lateinischer Über-
setzung des h. Bomanns auf den ersten MArtTrer, den h. Stephanos,
die er in 2 codd. s. XI fand, welche ihm der Logothet Äristarchis
ans jenem Kloster sandte. Der Yerf. tboilt hier nur den Text mit,
indem er es sieb vorbehalten, über Sprache nnd Metrik jener Ge-
dichte spster zn handeln. Eine genane Bescbreibnng der Hand-
schriften, von denen übrigens die eine nnr eine Abschrift der
anderen ist, gab Sakkelion in Fitras Analecta I, p. 677. sq.
Pergamene parptiree Vaticane dl enangeliario a caratteri
di oro di argento. Memoria di Gniseppe Cozza-Luzi. Nach
einer kurzen AnfzAhlang der bekannten biblischen Forporband-
scbriften folgt eine sehr genaue Beschreibung der oben an-
geführten Fragmente ans dem Evangelium des h. Matthäus,
welclie zu den bekannten Stücken auf Patmos, in London and Wien
gehören, woran sich dann die Abweichungen von der mit geringer
Sorgfalt angefertigten Ausgabe Tischendorfs (Monumenta sacra
inedita Lipsiae 1840) anschließen. Am Ende spricht der Terf. den
auch vom Ref. gehegten Wunsch aus, dass alle oben aufgezählten
nnd zusammengehörigen Stücke von neuem mit der nöthigen Sorg-
falt herausgegeben werden möchten.
Leone xm e la biblioteca Vaticana per Hsgr. Stefano
Ciccolini. Der Verf. geht, nachdem er die üübere Oeschichte der
Bibliothek kun gestreift hat, zn den vom jetzigen Papste getroffenen
Veränderungen nnd Anordnungen über, unter denen Bef. nur auf
die in Ausführung begriffene Katalogisierung der im Yatican be-
findlichen Handschriften, Aldinen und Elzevire hinweisen will.
De codice Aetbiopico quem Leo XHI F. M. a Menelik rege
Ab;ssiniae acceptum dono dedit Bihliothecae Apost. Vati-
canae. Monitum F. loannis Bolliz S. J. Der allen Fremden,
besonders solchen deutscher Zunge dnrcb seine groüe Liebens-
würdigkeit wohlbekannte Terf. skizziert hier kun zwei für
das Fapstjnbiläom vorbereitete Werke, von denen das eine unter
dem Titel Disquisitio dogmatica liturgica de forma Eucbaristiae
diesen Stoff mit Herbeiziehung von mehr als 20 verschiedenen
Sprachen abschließend l)ehandeln wird, während das andere die
Edition eben jener Handschrift, welche unter der Aufschrift Orgänon
Denghel ein Loblied auf die Jungfrau Maria enthält, bilden solL
Vom letzteren Werke folgt eine kleine Probe.
La Biblia offerta da Ceolfrido Abbate al Sepolcro di
S. Fietro codice antichissiuio tra i superstiti delle biblioteche
della Sede Apostolica. Memoria di Giovanni Battista deBossi.
Der berühmte Verf. faest hier seine eigenen, dann F. Corssens,
Wordsworths und Horts Arbeiten über den bekannten Codex Amla-
tinns kurz zusammen und kommt dnrch neue Folgerungen zu dem
jetzt wohl unumstößlichen Besultat, dass jene Handschrift nicht
um die Mitte des sechsten, sondern am Ende des siebenten
752 AI Bommo poDtefice Leone III. omigg^o ginb,. utg. v. K. VT^Al
oder gar im Beginne des achten Jabrhnndertt gudmitg
worden sei. Dass diese Tbatsache aach för die palippi^UicW
WisMnscbaft von anendlichem Werte ist, verstebt sirb too mAa
und wird aach noch dorch AussprÖche Belielvs erfalrtH, V«tir
aber weist De Bossi nach . dass unser Coän auf Custtdffft
Mliiblia corporis graiidioris" zunickg-eht, indem die Zaidnmif 4»
jfidiscben TabernakalH mit Cassiodors Anordnoogen ^d« ioatil Üi.
litt c. V" and Beds« Beschreibung in seinem Bache fibv tem
Tempel Salomons c. 16. der eine Bibel Caseiodors ges«faai. &tf—
einstinunt, and tbot so evident diir, dass wir in dittca Cotac
den ältesten lateinischen Biboltext erhalten babta. Dik»
Referenten scheint diese Abhandlung' den grrißien wisnuebft—
Lieben Wert nnter ihren Genossinnen zn haben.
Da die noch folgenden Aufsätze nicht in das Arbeitsfr^M #:*
Bec. gehören, so sollen hier nur die Titel derselben an^fälut nttita .
Topografia e Monumenti di Bouia aeüe pitton » imtxf
di Sisto y della biblloteca Vaticaua. Hemoria di Enrico
Stevenson.
lacobi Kdesseni de üde adrersos Neetorinm camM. Es
Ms. Sjriaco Vaticano CLXXUI edidit et latinitate donavit Cao-
Uarianns Ugolini.
II Trittico a Smalto dipinto donato da 8. Saititl
Papa Leone XIII al maseo sucro della bibUuteca Vaticana Uhuttil*
dal prof. Cosimo Storuaiolo.
I>i alcnni notenoli sigilli contenati nella eoUeüM
sfragistica della biblioteca Vaticana per Nicola Scagliosi.
T)'ws(} 9 Abhandlungen sind in einem sehr »chOnco B»rf*
groß Folio vereiuigt, auf feinem Papier gedruckt nnd n)t& na-
rändert. Außerhalb dieses Bandes werden noch, wie p. VU up'
kündigt wird, mehrere selbständige Pnblicatianeo am ^IficbfD
Anlaas erscheinen, von denen hier folgende angeföhrt werdm Bfiß*'
Eine Ausgabe dür Commontare des Theodoros Prodroooa ^
den Gerichten des Cosmas ans Jernsalem und loannes ***
Damascns von Stevenson sen. Fortsetzung der „Nooa ^
trnm hibliotheca Ang. Mais" durch Cozza-Loxzi, dir f(
die von ihm gefondenen Paliropsestfragmente der Geograph*'*
Strabos veröffentlichen wird. Katalog der grlech. Codd. dfr ^*
ginensis durch Stevenson sen.. Biographie das Baronias. ^^^
faaat vom P. Gon. Calenzlo. Edition des groAen AgrptiBt?''^
Papjrufi der Vaticana durch Oratio Marucchi, di« bersits
schienen ist.
Indem sich aach die Wissenschaft den geleluiai V«rir. ^^~z^^
Bandes nicht minder als dem großen F'i4>8te, der ihr beraitiriD^^^
die Schfttzo seiner Kesidenz zugänglich gemacbt bat, mm
Dank vorpflichtet fäblt, mass sie nur um so lebhart«r bedaueni,
dieses herrliche Werk nicht dem Bocbbandel öbergebaa worden
Kom. Dr. Kari Wotl
tf-
ni, f^^H
i
Berger, Orendel ein deutsches Spielmannsgedieht, ang. r. S. Singer. 753
Orendel ein deutsches Spielmannsgedieht, mitEmleitaneaiid Aa-
merkangen heraasgegeben tod Arnold E- Berger. Bonn 1888. Edaard
Webers Verlag (Julius Flitter) 1888- CXV und 192 SS.
Unser Gedicht hat vor dieser bereits zwei Ausgaben erlebt.
Die eine von v. d. Hagen (Berlin 1844) liefert einen nngenanen
Teitabdnick der Handschrift Tom Jahre 1477 (H), die andere von
Gttmüller (Zürich 1858) erkennt richtig den Druck Tom Jahre
1512 (D) als die bessere Überlieferung, goht aber mit dieser
Überlieferung unter der vorgefassten Meinong einer ursprünglichen
vierteiligen Strophe so willkürlich um, dass man in seinem Texte
unser Gedicht kaum erkennen und denselben überhaupt nur als die
Carricatur Lachmann -MülIenhofTscher Teitherstellaugen bezeichnen
kann. Aach die vorliegende Ausgabe entspricht durchaus nicht den
Erwartungen , die man selbst unter Berücksichtigung der größeren
Schwierigkeiten, die sich bei einem Gedicbte des 12. Jahrhunderts
in den Weg stellen, von einer solchen neuen Edition zu hegen be-
rechtigt ist. Ja, ich glaube, dass das germanistische Publicum dem
Herdnsgeber für einen gnten Textabdruck von D, oder sogar von H
viel mehr Dank gewusst hätte, als für eine solche „kritische" Ausgabe,
die einen Text des 12. Jahrhunderts in den Laut- und Flexions-
formen des 16. Jahrhunderts wiedergibt. So haben wir in seinem
Texte weder D , noch H , noch V , die gemeinsame Vorlage dieser
beiden — die doch nach des Herausgebers Ansicht, S. XXXUI S.,
die Kennzeichen des 13. Jahrhunderts tragen mdsste ~- und gewiss
nicht das Original. Freilich wäre Herr B. auch einer solchen echten
Textherstellung, die alle Eigenthümlichkeiten des 12. Jahrhunderts
zur Geltung brächte, gewiss nicht gewachsen gewesen, denn sowohl
in sprachlicher (vgl. z. B. seine Beschreibung des Druckes S. Y ff.),
als in metrischer Beziehung (Cap. H. Metrik. S. XXXIX ff.) weist
seine Vorbildung die erheblichsten Lücken auf. Was natürlich nicht
verhindert, dass derselbe (Beitr. XI, 460 ff.) ganz revolutionäre
metrische Theorien aufgestellt hat.
Dass D den Vorzug vor H verdient, haben schon Wacker-
nagel, Fundgruben I. 213, Littg.'' I. 231, Anm., und Ettmüller
in seiner oben erwähnten Ausgabe erkannt. Schlagend nachgewiesen
ist dies in den vortrefflichen Untersuchungen von Harkensee („ünter-
Buchungen über das Spielmannsgedicht Orendel'', Kiel 1879), auf
die sich B. mit Kccht durchweg stützt. Doch ist neben denselben die
Kecension von Vogt (Littbl. f. germ. u. rom. Phil. L 441) zu be-
achten, wo die meiner Ansicht nach allein richtige Auffassung der
metrischen Form unseres Gedichtes, die auch für den längeren Oswald
und König Kotlier zutrillt, sich fmdet, nämlich die, dass es in Beim-
paaren mit verlängerter Schlusszeile geschrieben sei, ohne dass die
Anzahl der vt>rhergehenden Keimpaare bestimmt wäre. Es scheint
mir diese Anschauung den Vorzug vor allen den anderen, von vier-
zeiligen (Ettumller a. a. 0.) , sechszeiHgen (Schade Crescentia), .
Moroltstrophen (Simrock, Orendel S. XXVI, Berger S. XLHI) zu
Zetttchhft f. i. Sit«rr. QymD. 1886. TUI. n. IX. Hafl. 48
754 Bn-ga; Orend«! ein deutoches SpieliDftnn8g«dicbt, ma^. t. S .%«».
verdiptieii. sowie ancb vor den Tbeorien «iner mebrfacliflii ^t«'
arbeitnng' . entweder erst in Langzeilen , dann in Beiininina (Sa-
rock, difi Nibpluniceiistrophe und ihr UrspruDg) odsr «rst ia Laf-
xelleti. dann in Moroltstrophen, dann in Reiinpaarai (HubtM
a. a. 0.) oder er«t in Moroltstrophen, dann in Hild«bnniütnffam>
dann in ßeimpaaron (StrobI, Wiener Sitzcngtiber lebte 77, Ai' l)-
Da«s diese Theorie anch aar die Textconstraction Ki «tto
Einflnss geübt hat, ist übrigens weniger wichtig, als da«s via
Proflaanflöönng vom Jahre 1512 (P) za viel Wert beilegt, Hx wfct
dieselbe nicht nur herbei zur Bestatigang von anderweitig ibtr-
Ueferten Lesarten, ju er begnügt sich nicht einmal damit ia eailfto
Fftllen gegen H und D eine Leeart aus P einzuÄeiren, soadm fr
verunstatti^t neinen Ti<xt sogar mit langen KinsrIialtnngrD aas ?•
wodnrch derselbe ein abentenerliches Aussehen frhillt. 1)» letxUi*
ist nnn durchaus nnznlässig, denn nach der f beneagimg, 4m iüb
Jedem in diesen Sachen Unterrichteten anfdr&ngen mass. ist nickl
U ein verkünter. vielmehr P ein erweiterter Text. Dio angehlic)«!
Beime beweisen gar nichts dafür, wenn sie so wenig sufllDifW
Natnr sind, wie die von Hrn. ß. al? Beweis Hnfrefahrten. Z. El-
J» di'rsvIfM-H seit fiett der nlt iitrv künüj AtiniffJ tiUAc ^miA if
altf sfitie land vud kHtmiijr^.icft (S. 11). Hier soll ntin der Mm
gemnt ; hnt beweisen, dass wir es dabei mit einem tüten Beetaad-
thoil des Gedichtes zu thnn haben (S. XIV). Ja wie soU der vom
Prosaiker denn sagen? Cnd von dieser Art sind alle Keimb«li^.
Auf solche Weis« will ich mich anheischig machen nachznweiMiu
dass die Predigten Bmdcr Bertholds ursjiriinglich in Venw t^
schrieben seien. Keime in ProsaaoßfiSQUgen kCnuen ja aUarii»^
zum Beweis herangexogen werden. al)er dus masa auf ganz u^i**
^Veise geschehen . etwa so wie es vcm DOnges „l'episod« dt B*^'
ganf^, (Marbnrg 1H79. Heitbronn 1880) S. 29 ff. mit Erfolg ^'
sucht worden ist.
Für eine Lesart von D ist es fernerhin darchans kein BflW<^
wenn P damit äberein stimmt, denn es ist ans der Cbereinstinm^^^,
des Titels (S. XIII) mit Sicherheit zu schließen, dass P außer se^*''^'
eigentlichen Vorlage noch D gekannt hat Außerdem ist » dsf^*^
«as nicht richtig, wie U. in der Anmerkung xn M576 sagt. 4^
diese die einiige Stelle sei, wo P einen Fehler mit D thetlt, v
mehr ist dies meiner Ansicht nach, die ich hier freilich nicht nf^|
hegränden kann, ebenso 506 — 509. 557. 650. 1001. VlÜh. 1^
2280. 2ß01. 3018. 3606. 3614. der PalL
Was die Sage anbetrifft, so stehe ich trotz des An&atz» ^.
Beer (Beitr. 13, 1 ff.) und der Br^rt^rongen B.s auf den 61«^'
paukte der geni:üf>n M allen bofTesc he n Aoffassoog, die sidi ^^^
wohl mit der nebenher i^t^hond^n Kimtirfcnng antiker Sigcnelen^''''
(fgL Heiniel Am. f. d.A. IX. 256. O. Keller. Ticns ÄoreJü <^*'
riBgWl tax Zeit der K.Mner. Bonn 1871. S, 33 ff) fe)ma»tf
' Die WeUsagiing der Sehfrin, anget. t. F. Dttivr. 755
; Dass dieselben aus ein«r Fassung des ApolloniusromanBS
pnommen sein mA^n (S. XC IT.), ist sehr woht mOgücb.
POrtscbach. S, Singer.
t spö. Die WeissagUDg der Seherin, km dcni Altnordisoben
ibenetxt und erl&at'tTt tod Andreas Hennler. Berlin 1887. Qeoig
»cimer. 59 SS. Ö*. Mk. l-StL
Schon Uflllenhoff hat dnrch eine Übersetzung , velcbe er
kn Volo 8p(r - Texte beifügte, auch dem des Altnordischen Un-
Sgen das VerstiUidiiiB seiner Unterencbangen im 5. Bande der
I lU ermöglicheu ^esaclit.
Die vorlipgtiiido äciirift H.6 will Müllenhoffs Arbeit einem
grjjßeren Kr^^it^e /.ngAnglfch macbpEi . irnJem Rie dem Texte
der Übersetzung der Vi>Ifi 8p6 eine Einleitung voranspcbickt,
be die Beenitate der MällenhofT' sehen Forecbung in populärer
k wiedergibt. Für die KrklArimg der Stelle 'sül skein sunnan
lar ateinu' v. 4. und lür die BestJmmnng des Altera der Volo
"iflnutit H. die Recensinu Hnfforj-s GGA. 1885, U ff.
In der Kiiileitnni;^ bespricht der Verf. nach orientierenden
erknngen Aber die Lieder -Kdda nnd derer \V>rt ftlr die nor-
^e und Tfeiterhin gernianißche Mythulogio die Bang-Bngg'ecbe
Dtbese und führt die wichtigsten der von Mfill^nhotT dagegen
!«bnchten Gründe an. Dero Leaer wird aber nicht recht klar,
3ang nnd Bngge lu ihrer Ansicht kamen. Durrb eine etwas
inere Besprechnng der Übereinstimimingen zwischen der Vylo
. und der äibyüinischen Orakoldicbtimg hätte dem leic^ht abge-
ton werden kOnnen.
Bei der Altersbeatimmung folgt H. den trefflichen Ausfäh-
Ipen Hofforya. Die neueren Unterauchoiigeii über die Alliterations-
rik Ton Sievers P. B. B. X scheinen jedoch nicht berurksichügt
Min. denn nach ihnen kann von einer fortschreitenden Beftin-
nng der Eddametrik durch die Skaldenpoc^sie nicht mehr ge-
fcttn werden, wodurch Hofforys Bestinnmong des relatlren Alters
Eddalieder zwt'lfelhaft wird.
über den Ort der Abfassung erfährt der Leaer nur. daas es
f*egen sei. obwohl die einfache Begründung, dasH elmi r. 41
* bit 'Kancb*. afr:^il r. 9 nur mit 'BulSe* übersetzt werden
P , in welcher Bfldentnng die Worte nar im Norwegischen be-
k«r sind, allgemein verst-lndlich gewesen wäre.
I über die Mdtlonboff'scbeD Atb<:ito8en hiindelt H. mit £«cbt
[sehr flüchtig, da sie scineni Pnblicain nicht verständlich sein
ptdn. Mit einer Inhaltsanalyse, bestimmt dem Leser das Ver-
lllta der folgenden Übersetzung zu erleichtern, schlieflt die Ein-
Die Mängel der Übersetzung sind bereits von Heinzel Ant.
304 hervorgehoben worden. Mitunter weicht der Terf. TOn
48 •
L
756 Socüi, Schriftsprache n. Dialekte im Deuttcheo, ftsg. t. fi. 3/. Wrrmer,
MöJlcnhoff ab. aber, wie mir Bcheint, nicht mit Redit Tito«! enn
Btta hvat? übersptxt II.: rerstpht ihr mich nwh, oder wie? Dnge^eo
Möllenhoff: Wipfiet ilir bis hieher? ond weit*r? Auch im Hrndlo-
Ii6d 'vommz at viti svA, villtn enn leingra*? findet sich die Schei-
dung zwJBcben dem bisher Erzfthlten und dem nun Folgenden ; hvat
steht also wohl für 'hvat nö fjigir.* V. 24 wird varjfr fälschlich
mit 'Wolf* wiedergegeben; bei Uullenhoff 'Unhold.' auf NMhng-s:!,
bezogen, nicht anf den Fenrisülfr, an den jed«r Unbefangene hüj
H.8 üborsctzmig denken mnes. lEleiro A. ^inge r. 33 wird von H.^
au zwei Stellen seiner Schrift rt^rschiedeu aufgefasst: S. M
Äsen konunen zu Häuf'; vgl. dagegen S. 28 (Kinleitong): *WUi-
rend im Rieäenluude Aufmhr tobt und die Zwerge rathlos vor dn
eigenen Wohnungen irren, sammeln sich die Aven an gewohntar
Stätte.'
Wien.
Ferd. Dettvr.
Seh riftspr acht- und Pialekte im Deutschen nach Zeugnissen
alter untl neuer Zeit. Bcitrigc tor Geschieht« der dentKbeii
Sprache von Adolf Socin. Hcilbronn 1888. Verlag tdd Qebr. Ben-
nmg«r. XII und M4 SS. gr. 8".
Das vorliegende Buch lässt sieb auf das Wärmst« besondNT
den Gymnaeiallehrern empfohlen , da es in bequemer Weise die
Urkunden für dir- ftnGere Geschichte der deutschen Sprache dar-
bietet. Socin stellt äbersichtlich das Verhältnis der Scbriftfipraebe
zu den Dialekten seit den ältesten Zeiten dar, er charakterisiert
die verschiedenen Bemähangen, sei es einen Dialekt zur xon'lf,
in erheben, sei »a dl)«r den Dialekten eine dialektfreie GemeiD'-
sprache zu schaffen. Natnrlich luQt er anf den zahlreichen , weit
verstrenten Vorarbeiten, welche jedoch zo einer Gesammtdarstell
benützt werden, der ersten, die wir haben, bloß auf dem Gebiet»
des alemannischen bietet der Verf. eigene selbständige Uotar-
sucbungen. Glücklich wählt er seine Beis|)iete, wie denn das ganxe
Werk Geschicklichkeit im Zii»ammeiif»S£eu zeigt. Natürlich konnten
die Eesultate grammatischer Hückscbtüsite nicht unbeachtet bleiben,
da sie besonders fdr die ältci^ten Epochen das einzige Hittel dar
Erkenntnis sind. Vielleicht hfitte Socin noch einen Schritt weiter
zurück tliun und /.eigen kOnnen, vie sich das urgermanisclie vum
indogermanischen abk'iste; dann hätten wir eine voUctAndige 0«-
schichte der deutschen Sprache von den ältesten Zeiten bis zum
gei^wärtigen Augenblick, natürlich in bloßen fiußeren l'mribsen,
erb alten.
Socin beginnt mit den frühesten Nachrichten über die Sprache
der Germauen bei den antiken Schriftatellurn ; des Namens Otrtmnni
gedenkt er nur beiUuBg, kürzlich bat Ludwig Laistner über des
TaciteischcQ Ausdruck incento uomitte öbenengend gehandelt
Zs. XXXII. 934 ff.; Tacitos sagt aosditcklicfa Germania« roeahu-
m, RchriflffpriLcIie u. üiatekie ini't>eub<ict)en, luig. T. J?. JV. Werner. 757
Bftwv r«ir#n« ^^ nupff ndditum (Germ. cap. 2), jedesfalle deaten
■ Mioa Ausdruck« daraal' hin, dose die Germanen erst za seiner Zeit
«ich als Eiubeit tu fühlen b^^anoen. Auf den innigen Zusammen*
hang' Qnter den Geniiuneu werden wir durch die kirctilichen Aus-
(Mcke hingewiesen, wpkhe wntirgchoinlich von den Ooten geprägt,
rm den anderen Stämmen ilbernomtnen wnrden TKaamer in der
29. VI. 401 ff.). Daa irAren also die ersten Zeichen einer Schrift-
fprachv, welche über den einzelnen Dialekten steht. Eb sind prak*
tischt« Bedflrrnisse, welche diese Uerühemahme technischer Aos-
<!r&cbe xu erU&ren vermögen, and &o haheu wir ans wohl äher-
baiapt das Rnlatehen einer v'eniejnaamen dialektfreien Schriftsprache
n «Tklflren. Auch während dt^r altbnchdßiits^^hen Zeit hat die frän-
iiB<:he Herrschaft eine Scirilt^prache zustande gebracht, d. h. es
inii-«ie das Frftnkische 7.nr Hofsprache erhoben ; es war wieder nnr
das praktische Bedärlnis des nenen Keginiontee Schnld daran.
leider war die Einigung aber keine voUsUindigo, die Dialekte
bwr-echeu frei, freier als in irgend einer Zeit der deutschen Ent-
■iclclang. Wir hegreifen dies ganz, leicht, denn allmählirh traten
diXKialg die einzelnen Dialekte in die Literatur ein, es ist ein
Z«icfcen weiterschreitendor Cultnr, dass nan von den verschiedenen
4«o-t«cb«n Stämmen die Muttersprache geschrieben wird. Ähnliche
lUachang der Sprachformen , wi^ Im Ilildebrandäliede würden vir
K*'Wie auch fdr die ältesten Denkmäler der andereu Dialekte beob-
■cb^ui krmnen, weim uns dieselben erhalt«n wären ; wir mäsaten
«tt Fortschreiten der neuen Kunst, die eig<^ne Sprache anfxuzeschnen,
">u einem Stumme weiter, jedesialls im Za&ammenhange mit der
Cbriatianisitirung tlnden. leider fehlen U[iä die l>ocuitient(f: ir^^eiidwo
nUBs auch die Aneignung der liiteii]j»c:hen Schrift Htatl^efunden
lutbcn, nur vennfVgen wir nicht mehr zu erkennen, wo dies geschab.
J^desCalU ist es bereits ein Zeichen größerer Entwicklung, dass
"ir eine Herrschaft des Frünkiechen beobachten kflnnen nnd doch
ist es interessant dass die fränkische Hofsprache, so viel wir
Mhen, hauptsächlich noch Norden hin gewirkt hat, dort warjedes-
t^e die Kunst der schriftlit^-bttn Fixierung iiix-h ganz. jung. So
geht Sprachgeschichte uiid Culturge.schichte Hand in Hand, worauf
Socio immer die nöthlge Kücksicht nimmt.
Was das Mhd. betrifft, ist Socin ein Vertheidiger der von
^^cfamann und seiner Schute nachgewiesenen Schriftsprache, welcher
*** ün eigenes Capitel widmet. Kr gibt einen Überblick aber die
'''^d« pro et contra, nur wftre es gut gewesen, aucli im einzelnen
*** von ihm aufgenommene fremde Eigenthum zu bezeichnen, denn
^*t«achlich sind auf S. 9« ff. ganze Stellen wörtlich aus ßödigers
"•cöiujon von Weinbolds mbl Gramm. (Anz. V, 45 ff.) entnommen,
^ne dass Bl^digers Name genannt würde, Sociu hätte sich die
^^clamation BMIgers in einem Eingesendet der DLZ. 1888.
*P' 727 erspart. Gegen Einen Grund, welcher immer für Waltbers
***^ftrreichisch& Heimat aitgeiübrt wird, mischte ich mich aussprechen;
758 Soein, Schrifupracb« u. Dialekte im Dntsctien, ang. ▼. R. M. Wemer.
aiTM
Ki'tdiger sagt Anz. V, 47: "^WalUior zftigt nns ein^n eUiu|:eD
mundurtlicben Reim, nnd der ist '^Bterroicfaiscb : mithin vinl er ein
Österreicher gewesen sclo". Es ist der fieim im Vers 84, 18; die
8t«ll6 stellt in einem der bekanntesten and am iveiteeten TerlH«i-
teten Qediclite WalUiers, in welchem er den Herrn Opferstock an-
redet, der geschickt sei, ans den Deutschen ThSrinnen nnd Karrflo
in machen ; darin citiort nnn Walthcr die angeblichen Worte,
Papstes :
fr etil utta dannc teie Jat ridte sU cencnrTfii,
uns in frfiiUeiit aher alU pfarren.
Bollte dies nicht ein Zug rolksthöiD lieber Komik sein?
Walther nicht absichtlich in diesem Gedichto> , nnd in diesem Ge-
dicht allein, den Keim diale-ktiseli gewählt haben? Ich glaube,
Walther macht einen Witz und daniuf scheint mir aach die Schrei-
hang in 0 hinzudenten, wer weiß, ob nicht gerade dies eine jedflT'
mann verständliche boshafte Anspielung var. Da«8 die Form rer-
trarren^) nicht bloQ (österreichisch» sondern anch bajeriscb ist«
zeigt Aventins Grammatik Lnss mich tint>eneam, me ttn's&tim
(Schnieller IV, Ißö). Gerade in der komtschen Literatur finden
von jeher Verwendung des Dialektes, es beweist gar nichts
Waltherf ^storreichische Heimat, dass er in einem satirischen
dichte gerade einen Österreich i»ch(- bayerischen) Keim braucht. W&ra
die vorgetragene Ansicht richtig, dann wSre der Keim bei W'altber
ein nener Beweis fflr die mhd. Schriftsprache, denn nur wenn es
eine solche gab, konnte ein dialektischer Heim komi^ciie Wirkung than.
Unter den Zeugnissen l'ftr das Wiedererwachen der Dialekt«
zu Aasgang des Mittelalters hat sich Socin die interessante Hand-
Schrift entgehen lassen, deren Steinmeyer in der Zs. 26, 24:
Anm.*) gedenkt; ihre verschiedenen Theüe stammen wohl ans d
40er Jahren des 15. Jahrh. nnd wir lesen: hie hat end dit! Ri
satit atuptstini. die er den hlnstter franrn hat gtschriehtin. md
gtdeutschet »arh dnn ijcsprethe aU tz in franrlt^i laude ffttrühniü
tJtt zu rfden. l>anü weiter : ttid ist gedevtscfiet nach dem ije
als eu eiseaa^ yeuvnheit i^ deut9eh zu rtdett. endlich : yrdeufaekH
nach dem geaprerhe ah zu Xtiratberr/ vnd da bei/ in /rancktn
lande »jetevnheit ist deutsch zti reden. Leider ist die Hs. sellMt
noch nicht aaf den Dialekt hin untersucht, aber wir sehen ungleich
neben den absichtlich dialektisch abgefassten Theilen das gleich-
förmige Deottfch der Sahscriptionen, welche von verscbiedenw
Händen herrühren. Vgl. auch Germ. H, 462 ff.
Socin verfolgt dann die Ausbildung der Oemolnspracbe, welohd
die VorlÄuferln unserer iiiid. Schriftsprache ist; also znerst die
Kntvirkelung der Eanzleis])riiche unter EinQosa des md. Dialekte*
3 Au&erhalb de» Keioiea steht bei Welther 44, 29 unvetworrenf
n ist LichniBOii nirht '>ingcfalleDr hier nach Analoge von 34, 18 etwa
nnvericnrren einiufflhn-n.
^
Soci», Schrifk^rache u. BiaUkte im Peatscben, Mg. v- R. M. Wcmtr. 759
T(Hi Böhmen und des bayerisch -Österr«) eh i sehen, dann den Kampf
dieser Kanzleisprache mit den anderen Itialokten, ihre Krhebnng^
zum 'rechten gemeinen I>eat8ch' ; es folc:t di«t Bedeotting Luther«;
fär die deutarhe Sprache; ihm and seinem Oentsch stehen noch
l&Dgere Zeit die süddenteche Keichsspracho *), der alemannische und
der niederdeutsche Literaturdialekt KB^onüber. «eiche erst tm 17. Jabr-
bondeit unterfifcbcn ''). Socin berührt sich in dieser Darstellnng^ mit
einem Büchlein von Friedrich Klufre, von welchem in dieeem Jahre
schon die zweite Äuflat^e erschien, Vun Luther bis Lessing. Sprach-
geecbichtliche Aufsätze. Mit einom Kärtchen. Straüburg 1888, Ver-
lag Tou Karl J. Trübner (XI und l&O SS. S"). und mit den lJnt«r-
suchuugeii Kuurad Burdacbs. Einen Beleg für den Ausdruck H<ich-
deuttdie ilutternp räche vermisse icli hei Socin wie bei Kluge (vgL
S. 21- 40. 99), ich ßnde Ihn zuerst in 'Historische Bovse Beschrei-
bung dreyer vornehm -berühmten Königs Söhne .... Hievor Ton
Christoph Armenio de lioville Ans Persisch in Italienisch: jetzt
aber in hochteutscho Muttersprache ver£ety.et durch Carulus a Li*
benat. 1630. Leipzig, In Verlegung- Jvhm GroOeu Buchf.' Dlesi-
Übersetzung des Giaffer kennt weder Goedeke Grandriss IP, 479
noch Scherer QF. 21). In der Vorrede sagt der Übersetzer, das
italienische Vorbild des wohlgeäbten Sprachmeisters Christoph Arme-
mos IsicJ de Koville hübe ihm so gut gefallen, ihifui ir/is deut^ber
A'a/i'o« «^ meinen •jeliehtfn Vaterhndr ^u nuU urttl vryrtzUykfU
in meint M$ifltrHprat:hi/ ztüirifujen und ifonniijlirJi in Dnirk zu-
la99tn/ ftewQijen icortUn,
Sowohl Socin als Kluge Ueüen sich das Material en^'ebeu,
welches Stranltzkys Schriften darbieten; in Wien war es Mode, tqi-
') Das einsi^re deutsch«.' Sebriftstück, weldici Kroaea im dritten
Anbang lu Bi^intt ßi'schlcbtft der Karl-Franzcrui-IiniTcmtAt in Gras (1880
S.611 f.) aus dem 16. Jabih. mittheilt, zeigt et and uu fUr mhd. i und
H, m far mbd. ei [nttm. rulbtratl- aincH), ru für in, mc fflr mbd. uu
{gucllea) aoch «hon Umlaut lic \giuUer\, ferner die Ponara remumen,
getouuHfH, WHtjtH. tUe l'rmneH Patres.
*) Da nur bi-i iiorgf<igi:i7i Keitbalteo jeder xunilij* nnfstoßenden
Stelle tu hoffen ist. da«» eiiiv volUtSadige Sauitnlung (ttt» Materials lu-
staade kommt, ko notiere ich folgende BemerlnmgAn Michael Lindeoers
in eainem Katii{K>ri \bh6 iLirhtensteins Neudruck Uibl. des Htuttf. lit.
Tereins Bd. ]t>8); S. 62; '»v tcir einmal .-« einamlrr uder £u»itmmeH
jkdmeti oder »uff horhteutseh rtrsdtrnuht wurden'. 8. r29: ml rii>
haipr drüber rr»rlirin-keu. da* tr nit twfi^rett kuud, du» wf ttuff
hoch'trMtKch mhet/jin*' . hlerfOr Mgt LindcQvr S. 130 auch: 'dafl «tW*
ein reiche juntfkfrotv dttrtdtrr bekUltelt hat, daK int nuff teutilcl
hegchi$seu', Ibniich 8. 16!J: nh ei» blej/rtt rogeletn Mrt, dun auf}
hoch kuh hatßV. FQr Diatektwortf findeu wir hei ihm gleichfalls Zoog
Misee; 8- 128 »gt er: ' dtinn r» ist ein 'jede kHW ein Wi rirnei», tri r
die Schw-tiftitr »aßen, der Zatatx kann sich nar auf die Form
gttnHf nicht auf da« Sprichwort bexiebea: S. 14) hurtig tcxe ei» khu
imf «ifMT drcpj.'CH vder uuff nchw!<itnifch ftinjcN. S. 181 Iwcn wir:
*iu}ai/ amfrniilitser, die man gotuttcH au/' f ifut teittKch brilleu nennet.
l-'ndlich t'>rancht er S. 140 die Form: diu mußt der oberricbler run tinem
ladkHceht hören, der teutsch mit tm rtaete wr aller well.
TIM* LSntiH, Schriftsijrache o. Dialelcte im neut*cbeii, ang. t. R. Jf- TTmcr.
•cbiwi«!» Dialekt« xn komischen Zirecken nof der Bofanfl n bi-
»AlKtD, ith hab»' in den Wiener Ntodnicken Uelt 6, S. XXI f. m
>^wibi8che Strophe bus Ktirr-Beruardona bsi. Arien mitgtiluOL
in ^frnnitxlc}-5 Rei3«b*^sfhrfiibuD^ spricht 19, 8 ff. ein Scli»ih.
wob«i sein Dialekt nachg'cahint wird. VherhaQpt kommt d« W*
niictiiuclie Dialekt zu kun, woran freilich die geringen VonAtitei
Sclitüd bind. Die Böhnenetöckc ki'>iinten jeden/alls eboDuo ti« i*
uden>n Werke von Osterreidiem ansirebentet werden, gtnA» bir
öat »ich am laiif^8t«n eine nicht streng schriftmäDig« Sprache nd
in iler Literatnr i^ehulton '). Wie »rhwer wird ea noch Endt du
Tonern .lahrhnnderts einem ro «orarfSltigen SchriftsteUer wie Alrinfir
sich dem eemeinen Deutsch anznpassen. Interessant in dies« B*-
xiehnnK ist sein Urief vom 29. Juli 1785 an Nicolai (Dnnredndl^
Im Auscblnss an den r>. Band der ßeisebeschreibong. Darin MR
«6: ti'as Sie ivn drr yröstmtheih evrmieMMtsi^en ICrzuAuitf, iit
Pracht, äfr Spielsucht, insonderheit after m» tter iv^MiidlAf
iJHH'is3enheit und VergtUmmluiuj der detituchf» Spracht- iia^ ii
nur zu wahr; Ihre l.fhr«, dans sieh die öst^rrtichivrhrt' Sfhritl'
.iteUer hrmuders in Acfd nehmen sollen^ tjoldurrth. Irh hnb* 'i**
ijroti*-H Theil tnfineä ijtbeus mit Erlrmung meinrr ^wUrrßpntrit
zutjebracht und meine, ich hStte sie ziemlich in meiner Gmä',
imlesscH srhieirhi sieh oft seihst in meine Schriften manchnui «•
Wnrt tider eine Wetidttng, die mir off nur *« spät, einem atitm
aöer, der in Gffjenden ist, uv man rein spricht^ fvjleiek il4'
fallen, litia^ Sie nffenlmre Schnitzer in Ihr Ididätm
ib" ich nicht gebiUigt. Mich dätu-Jd ein Schnitzer und
Tiatismiis in'iren streifertey: Jede Prorinz seihst die am W*
tricAt, hnt einige eigene Wiirter und mnnefte daron dir dii S*tk
coiUvmmen nuancirtn, verdienten allcrt/ings durch^hem aw/rm^
■) In einem Heftchen Der entdeckte CMneval oder die
FaitDacbts-Freude der HeutiKvn Welt; Eotworffen ron den ABtot
MarrenCaleudera. Ente Ma«querade. Wien/ caflndon ber Johann 0*1
Onhl 1709 24 SS, 4 ■ tfnde ich z. B fol^tndf I>iak-ktAii9drflcki>. S 3
Muscheri itiul Sartellrn Suf^ftcit. Munit-St-muiel. ihr HViti ütt mf
KliiHem, dasn etncm möchte der iJuctcI ac/ci ■"■'■" ■'■- 1.< Sai
Ttthne [achlanke] ynrren. jiutllelr Xarrrn. leinv ^ Jl'*f"''*Z^
Xarren ue'jnd (= aind). hedienen sieh vieler rcrt" >< fl^Jtdg^^
mit seiner rermasetikerlr» Km-ren. q(eichu-ohl hat «»cä iUt \C^^^\
2'raschei gexpreuttet. mit brenuenten Torschen mnd J-^ackeiit- mm»
trachte nur den Cntcrsehird der I.arrm/ leas abffemuffir Kititmf
ichetle AHtjen vas trcnzende Ltffieni... .was ffrosse Gosclmtl
kmoprigte ytisen sieht man nicht hm und irtedrr auf denm Jti
wie die Bairisehe Taschen Veiti. eittcH , . . pctpreellrtat S-htrrtfi.
einen grausamen ZUschern. mit kosthar utrn Fn/tihin^f'-Oeieitf,
rvrister Music/ goiäiHen und ffesrhmüfklen Kletdern. Tattdm.
der Fruit Ctdintr der hoffiirttgen Xasehen mit der i{rü*ten M*
<fiil K*f'hfi-^tr-tti'eh. ijeforchtttt. ein nusoefchiptf f'^ppen.
Stuhen-KatrfH. Au wrhe vte Iir^t*tfllnf Bloderu^rrek rrnoffei
uuin. h\t}'!trH kumven kvllem und poltern, larnftuttelrr. die .
)ialvkt und Idiom.
Socin, Scbriftspravhl'u. Dialekte im Deutschen. »og.T.Ii.Al. Wemw. 761
nun und xtir Srhriftgpraehf erhn/mi zu irerdm. Aber eUi Schnitser
und :iimal ein Bu grolter ah a Mann oder Aar ^att hin jtf<jNti
tjder K tfrr Ueibt twvj ein Schuitctr und i»f nicht tterth in einem
Idiotikon ^Ji fiteheii.' (Nicolai denkt vemänftiger. wenn or inter-
linear bemerkt: Eine ProüincidU Art ouscusjnrcfien.) Weil wir
betj dieser Maierir gind, so irüi ich Ihnen noch ein^ Bemerkung
miUheiffn, die mich urnndert, dass Sie, der xirJi iiher diesen Punkt
so viele Mähe t/egt'fren hat, nicht itelkat sie gemacht haben. Alle ä
lauten bey unsertn }*n/,f.t (torf}ehmeni und gemeinem) u>ie ein sehr
helles a: als Garten iiird in der rielfachen Zahl nicht Gärten
attsgetproehen, nirndfrn Garten, dait a afier viel hfiler als jene»
der einfachen Zahl, /iaher Kommt auch fiaberl, Madel, Kaste» etc.
l'cd Im Uriet'o vom 3. Jnly 1787 sagt Alxioger in Beziotinng aar
Blumaoers Acneis*): Ha« ich, . .am meisten daran tadle und uwon
kein Product der Blufnauerischen Muse frey ist, ift die nusserste
Vemachlö'ifsigung der Sprache, der Versißcation und des Reimes;
da ist aber nicht Ein einziger Fehler den die Faulheit mit dem
ehrenrtMeu Xahnien einer jiuet in ehe n Fretjhfit U'lcifi hat, der
sich nicht auf jeder Seife fände. Itas ist nicht die Methode ««-
sterblich zu irenlen. Man sey der beste Kopf «o *fird man doch
ohne die gr>i»te Anstrenffung Unverdrossenheil und Feile Jtwm
claasisehi-r Schriftsteller werden und wer sieh das nicht
tjetraut, der soll Hefter gar zu Hause bleifmi. Doch ich lamme
ins Schnalzen und ron meinem Gegenstands ab. Hzt da ßlumatter
eine Art Glück ijemurht hat, mire rs Zeit zu .studieren. (Nicolai:
Das ist sehr uxihr), um dem Vaterlande Schriften zu liefern, die
es mit denen eines Hagedom, Uz, Ramler aufbewahren künnts.
Aber nach seilten Grundsätzen dem großen Haufen zu gefaUen
und rixu diducere rictum atidiforis iritil er ihr nie ein solches
liefern. Mag er es also Ideiben lassen und meiner Pedanterie
spotten, ich wenle sie nie ableget!, am u-enigsteti it-zl, da ich eine
zweyte Außage meiner Geitirhte i-eran-ttnlte. Sie Können nicht
ffhuhen, wie unzufrieden ich mit Sprache Versificazion und Beim
meiner erstcren Gedichte bin, und ich uHll mein Haupt nicht sanft
legen, bis ich sie ron dieser Seite qanz tadelfrey gentackt habe.
Ein großer Theil ist schon umi/earfteitel, und ich irerde es jungen
Schrift»teU*>rn zur Warnung sngi'n, ui'r ifUt ich gbtuhte en gemacht
zu hoben, uitd wie srhr ich mich in tncincr Metftiung bffrog . Am
26. Ortober 1787 klagt Alxtiiger: Ich lege die letzte Hand an
meine (Ifdscide. . . ,irh habe jetzt drey Jahre mit einer Mühe daran
gefeilet, tcovon unsere Geschwindsehreiher keinen Begriff liabett.
Ihr Herren, die fast alles so trie ihr es sprecht niederschreiben
könnt, biltfrt euch grir nicht ein, uie schiver es ijrf gut zu schreiben,
wenn man ewig schlecht reden hört. Am 20. Julius 1798 schreibt
«r: Ich habe die Orilte 'jeliftfit ilrm II. Th. [Heiner Gediclite] einije
') Vgl DLZ. 1385 Sp. 1173 f.
7G0 SoctH, Srbrirtspnclie a. Dl*]«l>tc iti
a. U(:. V- S. M VFfne
scliiedone Dialekt« zn koutlsclinn
imWeii, ich Iiabe In den ^'*'
.'M:linäbjäctie SirOph« aits '
in StrHiiitxkys lleis' i ■
wobei üein I'Jlalflkt i .
reinhische Dialekt 7ti
Schuld sind. Die \i<
acderon Werke von '
hat sich am Iflni' *
in der Literuttir
ToriKeu .luhrhaii'l
sieb dem f^pm^ii'
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'■■■.-H sfhrrihen und rHrnn; m
• rfti Itrijtii/lfrU hrfiitK* alt
' '- uml ntir ditjmi^,iv
. <i*int Merdrn , Ramltr M
I' itnii(i' ünricbtiiik-ritm htt. im
i.vV.t tu tUn erstrn ThfU yteUilim
m Form FCit Variauie» veriauit
^^ btndbt«, reineß Deutsch za schMbn.
• tia Ton Uayzu vom 28. OetoUr iT-*
n welchem ea von Adelaiur i-'
■■ Sprttrhfursfhrr mehr prjrrhnit, «ii
richtiger jür das viele Gute dat^
. ils irJi, ich, der mit eiiwr eiffn^
- H-rHi-wr (gedr. cin^m) M'i^trrlitn^ ■**■
.•njßrhrfihni u?n(jrt. O ra int einr nä4tfM
<itan im Sprtrhen fast h
.-htt, ih'n Uuhn» rima rr " ■
— ri>/ mühmiMtrt Sarin; als nch mum
_ -mtar denrH rintyr lirftcr ihrr Fthlrr ff
.^mMm, o/v »irh nach Itrsstrm Mutiirru hUdm
j m^'trr difsf, und trkmtte in ihrem ^nu*
- WoklfMt, die un* durch rin llwrtwW
^^ iuMmtHrnirnitUii'} riurr i;Oii;rtt titstHgdßf-
&t. Sr fagt seinem Gedicht Aiimerknn^tii bb,
■•iu AdeluDg recht ff rtiifen aoUeii, idi »«*'
- .-tf-wH^" Aosfülininfreii äb«r »vnh qui! »«■*.
■JM T«rtheidigQi>fr vüu Ang^tdrukm nnd Jim^
^ AjHk Min xweitas Epos der HliombefU tf^
damit man seine Achtnn:; för GiBMiT-
I Brachstäcke ') baudoln *Toa doi yoUixt*
«wAbvctuiiU a 4t>5— 474 i»t »ivm HUtM gf«te''=
■ Am Hmtut tirrftrhn irh ./t> ;rwjiAim«uMl«iMV
5iiJ IT Wr (im Anfu., -•«Mte 4a ^i>W"
>*> ItiiiW l>«fiDitian. V . in dicMr U- V^
M%MtcUt hltl>^ -il- ' |. -'. .^if»*»
M> raco dco Ilidi. il ■■"
_ 4n ffiktss vcnnriJtra. Doch «.
Ä
Hocin, Schriftspradie a. Dialekte im Deuteehen, sag. t. li. M. Werner- T63
Preybeiten' (1791, 449 ff.)- «^ «rtheidigt den 'Gebranch der Ober-
deotschen Mcndart so wohl in Reflenöürten, aU auch im Conjugriren",
aber mit Berofun^' ttuT Uz oiid Wieland, und di« Verwondong
'iltarer oder UDpewöbnlichtrer Formen* z. B. : AmjvnbraueH, Trutz,
veraShnrn, Grbäu, SchÖm (für ScbOnheÜ) oäw.
AUu Alxinger bat eich mit vollem fiewn«st«iein um eeinr
Sprache bomüht, und ntui hrire man die Worte Senmes in d<?r Vor-
rede ZQ seiner neuen Ansf^abe des Bliomberis, Trelcbe er für Gdscbeu
dorcbsab, Ober Äiiingors Sprache S. IV f.: Die itctmtclUen IVröjt-
df-rum/tH betrefft» nur die- Sprache und dm Verstau; /)i>
oiierdeutfvhc Forvt dt-r Wörirr hatte trh nic/tt ijnn: rerbamten
dör/en, da sie u/tsfirm l'er/assfr zu sefir (igen ist, und Ai w
üMch eon unsent besten Dichtern nicht rtrworfen und oft gebruucht
leirä: wo aber das Grammatici cvrtant einen Sotocrisni hätte ent'
aehuldigen mwjiww, habe ich dw-h lit^r linen Auadrurk geu-ühlt,
MO ich Form und Ktnuff für rein tjnnumatiswh hitU. Waa Seume
danmter verstand, iii6gen ein paar Beispiele zeigen; im ersten
Gesang 1,5 bei Aixinger (A): 0 ■•vhet meinen Held! Kr ist
allein in einer ueiien Welt, dafür S(enme) : SeJtt, meines Lebeng
Held Ist gam fdlein in einer weiten Weit, 3, 5 uvnn der KdU
gleich die erslerrn bejocht Ä : urnn der Edle gleirh die erstem
unterjocht S. ß, 8 Am Uumenreirhen Fuß (!) der Scheide A: Dort
an der btutnnnrichrn Scheide S. 12. 2 daa^ ich, ein langer
Schtceiyer, Dir dein Oeheimniß wrrnthielt A: Dass ich 30 lange
xhtceige l'ml das Oeheimniß dir so lange rorenthielt S. 17, 5
Der IRegen zwar hört unteriveilen auf A: Dtr Hegen /lört zuur
öfters auf S. 18, 3 die das Meer ummdmeti A: Die am Mnrt
$POhMii S. 18, 7 ZUM Vormund aufiesteUt A: AU Vormvtid o«-
gestellt S. 21, 7 «/rix hontiir üchun nur einem Gvft gelingen Ä: das
konnte nun nitr (iitrm Gott tielinifen S. 25, 5 Verschwendet nicht
mit Ei^tenfinne An mir alleiti den Schatz rtm eurer Minne, An
mir. die darum .... A Au mich . . An mich 8. Es kann mir
nicht beifallen, die Vergleichnug der beiden Texte dDrchzulühren,
mir kam es nur darauf an, zn zeigen, da£s selbst AlxingerH Sprache
trotz aller seiner Benmhnng am classiscbe Üeinbeit nicht tadellos
war; freilich ist mimche Ändernng Seutncs nicht nOlbig.
llofTeDÜich werden auch für i&s österreichische Sebiet der
deutfichoii Sjiraclio rüstig© Forschor erstehen, hier gilt os Ldcken
unserer Kenntnis anszufälli?». So gedenkt Socin wohl der Versuche
Voß'i den Dialekt der Literatur wieder zu gewinnen, mit keinem
Worte sind Lindemayrä lltere Lnstspielo in obor&stenreichischsr
Mundart erwähnt; freilich waren sie nicht epochemachend, wie die
phitideutschen Idyllen VoU' oder die alemariiüschen Gedichte Hobels,
aber jedeäfallK h euch ten »werte ZeugnisHe für das rege Dialektleben
anf bayerisch-österreicliiächem Boden; auch war Lindemayrs Absicht
weder eino parodistl«;rhe noch eine sprachlich - cutturhistohscbe,
Bondero eine e.cbt künstlerisch-volksthöoiliche. Lindemayr ist im
764 Socni, Scliriftcpracbe u. Dialclite ito Dcat»cbcu, ang. t. B. it. WfTHtr.
Gegensätze zu seinen Dialekt werken in Jen hochdentecli gewhri*-
benen theologischen Werken 'ein inerkwördigi» Beispif^l ft«r Vm-
bildong der in Söddeatechland nhlirhen Sprache durch di« Ein-
wirkung der HsAcbsischon" Sehr irtspr ach e (Pins Schoiieder io d«
biographisch- literarischen Einleitung za seiner Ausgabe von Muru
Lindemayrs sämmtUchcn Dichtungen in obderennsischer Volk«-
mnndart Linz 1875. S. 11 f.). Lindemayr gibt ein getreoee BQd
des Dialektes, er verwahrt sich nicht wie VoD gegen den Ge-
danken, al8 habe er eine besondere Mundart aufgerafft. Voß voUU
'einen schüchternen Kacbball der sassischen Bnchsprath»
wagen, die von allen Niederdeutschen /.nm öffentlichen Vortrag
gebrancht wurde, und neben der hochdeut«chen als sanftere Sebweeter
fortxublühen verdient hätte'. Voß knöpft also bei dem im 17. Jahr-
hundert abgebrochenen nicderdeatschen Literatunltalekt« wied«' an.
(Tgl. die ciiierto Stelle in der Detitscbon National -Literatur Bd. 4ÜI
S. LH.)
Schon 1783 erschien das geistliche Fastnarhtsptel Sebastifl
Sailers, dessen schwäbisches Original bei Merkens und W«itbr«cbt
(Deutscher Humor neuer Zeit 1879. S. 91 ff) nougedmckt wurde,
unter dem Titel : Adams und Krens ßrscbaffnng und ihr Sünden-
fall. Kin geistlich Fiifitnacbtspiel mit Sang und Klang: aus dam
Schwäbischen ins Österreichische versetzt. (87 SS. 4"). In Östar*
reich war die Tradition niemals abicenssen, man hatte fortwährend
ita Dialekt gedichtet; gan?. ebenso wie aul' niederdeutechem ood
alemannische DI Gebiete; deshalb bc';^'innt nun auch auf diesen drei
Gebieten 7.uerät wieder reges dialektit<che« Liieratiirleben ; für dai
bayeridch-^sterreichiscbe hat dies Sucin nicht gezeigt.
Ks ist natürlich, dass sich in seiner Darstellnng Lfiokcn
ändec, diesolben werden t^ich gerade auf Omnd solnes Wedtee
ausfüllen lassen; und wenn Socin als Schweizer dem AlemannisetuD
größere Beachtung schenkt, so ist dies nicht nur rerzeiblich, nn*
dem BOK'nr erwünscht exempU gratia, er fülirt hier aus intimster
Kenntnis Dinge vor, welche sich überall in Deutschland wieder-
holen. Möchten sich nur auch anderswo so äeißige nnd begeisterte
Arbeiter tindon, wie in der Schweiz und in Kied erdeutsch land. Be-
sonders wir in Österreich haben sehr vieles nachzuholen and wir
sollten bei der systematiecben Zuräcbdrängung der deutschen Sprache
in unserem Vaterlande doppelte Kraft uurbieten. Leider geschieht
so gut wie gar nichts;. AuGer Nagis Arbeiten ist mir seit Jahren
nichts Einechtllgiges nntergekommon. In Obcn'tsterreich ist der Stelx-
hameraueschuss thätig, er publiciert Dialektgedicbte. Erwähne leb
noch Schucbardts Festschrift 'Slavodoutsch und slavoitalietiisch'
und diu kleinen Publicationen von H. F. Wagner 'Das Volks-
Schauspiel in Sat/.barg' u. dgl., dann dürfte ich nicht Tiel tv-
gessen haben, der Wiener mßcbte sagen: 's is zwar nit viel, aber
*B freut einen doch !
Lemberg, 28. Jnni 18BR.
R. M. Werner.
Pfeiffer, Klingers Paust, angei. t. F. FroacK 765
KliDgers Faust. Eine literarhUtoriscbe üntersochaDfl;. Inaoearaldiuer-
tation von Dr. phil. Geoi^ Joseph Pfeiffer. Wtlnbarg 1887. SS. 108.
Die vorliegende Schrift ontersncbt die wiederholt aufgeworfenen
Fragen nach der Entstehnngazeit and nraprnnglichen Gestalt des
Klinger'schen Paoet. In der letzteren Beziehung wird sich Znver-
lässiges Wühl schwerlich ermitteln lassen, es sei denn, daas ein
glücklicher Zafall uns des Dichters Handschrift oder directe Äuße-
mngen in Briefen Klingers oder seiner Zeil^enossen in die Hände
spielte. Der Verf. entscheidet sich für die Ansicht, dass der
Klinger'sche Faust als Boman entworfen sei und das Bindeglied
zwischen den Dramen nnd Orphens darstelle. Er führt einige nicht
zn nnterscb ätzende Gründe an, nnd nnr die Behauptung, dass der
Faust Klingers für die scenische Aufführung erhebliche Schwierig-
keiten geboten hätte, scheint mit Hinblick auf das Drama der
Sturm- und Drangperiode weniger stichhältig zn sein. Die Frage
nach der Abfassungszeit wird in der sorgfältigsten Weise erwogen.
Der Verf. hat die ganze mit Klingers Faust direct und indirect im
Zusammenhange stehende Literatur sehr gründlich durchgearbeitet
und zu dem bisher Bekannten manches neue Detail hinzugefügt,
desgleichen auch manche neue Gesichtspunkte für die AufTassung des
Elinger'schen AVerkes aufgestellt. Zumal wurden die Beziehungen
zwischen dem Faust und den Jugendarbeiten, den von Klinger
benutzten liietorischcn Quellen und das Verhältnis zu den Dichtungen
Wielands, dem Volksbuche und dem Puppenspiele gründlich er-
örtert.
Offenbar strebte der Verf. darnach, eine abschließende Arbeit
zu liefern, weil er sich nicht damit begnügte, die eigenen Unter-
suchungen mitzntheilen, sondern stets die Meinungen seiner Vor-
gänger angibt. Deshalb ist seine Abhandlung allerdings ein sehr
bequemes Nach seh lagewerk geworden, doch hat er sich vielleicht
gerade ans diesem Grunde des Vortheils begeben, das seiner Arbeit
Eigenth um liehe klarer und in schärferer Gliederung hervortreten zu
lassen. Auffallend ist, dass der Verf. auf die späteren Romane
und besonders auf die Betrachtungen so wenig hinweist. Ich ver-
muthe, dass er die darauf bezüglichen Untersuchungen dem am
Schlüsse angekündigton zweiten Tbeile seiner Arbeit vorbe-
halten hat.
Das unleugbare Resultat, zu welchem die Arbeit führt, ist
der aus inneren und äußeren Gründen erbrachte Beweis, dass
Klingers Faust nicht aus einem Gusse gearbeitet ist, dass sich
ferner der Dichter bereits in Deutschland in den Siebzigeijahren
mit der ersten Conccption desselben beschäftigte, in späterer Zeit
interpolierte und änderte und endlich (vielleicht durch das Erscheinen
des Goethe'schen Faustfragnientes bewogen) im Jahre 1791 das
Werk, das ihn sü lange beschäftigt hatte, in einer äußerlich durch-
aus nicht tadellosen Gestalt der Öffentlichkeit übergab, um daran
die Reihe seiner folgenden Romane zu knüpfen.
76fi Seuffert. Deutachc Litcnturdei
T. F. Pro$eh.
tom-
i
Deiiteclie Liieraturdenicmdc des 18. und 19. Jahrhuoderti
Id Neudmcken IierftUfit^figeben von H«nibard Seaffert Die MutrwM.
Lostepi«! Ton K. 0. Leesing- ITeilbronn IdST. Verlag von GebrOder
Henoingcr. S8.XX, 113.
Die NoQaaHg:ab« dieses wenig' gekannUn Stackes steht mit
des Ileranpf^ebers Arbeiten „Karl Gotthalf Lessin^** und „Die Stara-
oDd Drangkomödie" in ZiiEaniinonhang. Die Einleitnn^ nimmt
diese beiden Schriften wioderboll Bezug* Ttnd bringt, diese er^äo
oene Beobachtungen über das Drama. Über den Ästhetischen
dieeee Stackes wird m-in sich keiner TftuRchnng hingehen dörfi
trotzdem einzoino Sitimlioncn gut orfmideji nnd mehrere Charaktm
wohl angelegt nnd gut ansgefübrt sind: doch die Composition des
Qunxeu ist im lose nnd zu breit. Das Stück leidet wie fast aJk
Dramen der GeoieKeit an einer zu großen Fülle von Sceneu mid
Motiven, besonders gegen das Ende tritt die Terflacbung imn«
mehr 7,ntage. — Dass wir es mit einftm Lustspiele, welches imiff
den KinfiSssen der Triigndie steht, -/,n thun haben, hat der Honos-
gcber richtig liorroi^ehoben. Auch der Zoearamenhaug mit den
dramatischen Leistungen des Bruders, besonders mit dessen Emüia
Galotti, norde mit Becbt betont.
Hier noch einige Details : Die Heldin, die wohl mit Hinblick
auf Kouaseana nene Heloise Julie heißt, erinnert sehr stark an die
Gräfin Orsina. Mit dieser hat sie Klarheit des UrtheilB, Entschlossen-
lieit» einen fast männlichen Math und die tücfjtige Aosbildnng ihres
Geistes geniein^aiti. Ihr Verrührer Mannhof erinnert an den Prinzeti
and Marirelli y.ugleich. Elisabeth Iheilt mit Emlli» die zärtliche
Liebe zu ihren BUern und den kindlichen Gehorsam. Ihre charakter-
lose Mntter besitzt in sehr erhöhtem MaGe die Eitelkeit Claadias.
Otto repräsentiert die ehrenhafte Gesinnung Odoardos tmd Appunis.
anch die in dorn Charakter dos Letzteren angedeatete Nator-
■chw Innerei.
Unter den Verführungsdramen der Zeit, wolcbo dar Hens*-
geber in der Kinleltung S. IV aurätirl, wäre (außer Gretchoi in
Faust) noch „Das leidende Weib^' Elingers za nennen. Dass
anch dieses Stiick za den Quellen unseres Dramas geh'Vrt, bat der
Herausgeber fibersehen. Auch mag nicht unerwähnt bleiben, daM
dieser Ocschmacksrichtang der Zeit anch 0. K. Lessuig eelo«
Tribut zollte. Wio die Verfährung, so Ist auch das Terlaiaen der
Brant ein Thema der Zeit (man vergleiche Weisslingen nnd Maria,
(Harigo und Maria).
Auch die Beziehungen zur „Neuen Heloise" {s. oben) Uasw
noch weiter verrolgen, als der Hernusgeber dies ohnehin schon geft.
hat. Die B.inemsrone (II, 1)). in der wir den tranlicben VtfIcAlir
des Gutsherrn nnd der Landicute boobachten, stammt aus Boiuaeus
Schildening in diesem Werke und in .,EmU". Derartige Darstellinigin
spinnen sicli fort bis in die späteren Romane Klitigers.Dle Roussaali-
sche Polemik gegen die Bunbgelehraamkeit dnrrhzieht nicht hielt
M
^
Frouer, Neabocbdcutscbe Grauimatik, angex. t. Jt. Lähvrr, 767
B« fgUM Storni- uiid Draiigperiode. sie Dndel sich auch in Lessinge
nilia Ralottt (Marinplli über disOrBina). — T5ie rialien Bei'.iehontjen
riBcliöii iii<*PPni Stücke and dem Ipidpnden Weibe Klingera wnrdfn
tbon ob«n erwähnt. Anch Klingers leidendes Weib snciit dnrch
asinikvit und arboiteatnes Loben ihre Irßhore Srbiild m sahnen.
Yen* ichiie schließlich noch ; Anst)ielTine;on anf die Physiognomik
iLnchtBs Worten S. 10. Z. 12 f. — Die Klndersceueo sind den
der Zeit sehr gelflufig^. — Die Äuspiflunaren uaf Amerika
riien aar den Zusammen baii$f mit Klinkers „Starm und Drang"
1(1777) hin. Di^ stoffüchen nnd sprarhlichen Vorbilder hat der
lugebcr in der Einleitung mit Sorgl< ^nsammen gestellt.
Wien. Dr. F. Presch.
frabochdentsche Grainmatik mit bcBonderer Röi-lcBicht auf den
rnt«rricbtaii höheren Scliuk-n, mgU-icli ftln Loitfuden far akaiitiiiiscbt
Voitrige »(»II Dr. Ludwig Fmiier. 2. AHflgJibc. Heidp-lbcrg 1887.
Cul Wintera I'niversitäbibticbhiindtuug. XX n. 832 RS. l'r br. 4 Mk.
Fraoers nhd. Grammatik hat sich bereits ein solche« Ansehen
dass sie in akadeuiit^chen yo^le^Qng'en mit Achtang genannt
in Schulinstractionen empfuhleci wjrd. Nachfolgende Besprecliang
2. Ausgabe dürrte pbf^nralls den Beweis erbringen, da&s vir es
•inere rortrefTlichen Hnch /n tbnn haben.
Olpich das Vorwort (ans dem Jahre IKHl) ist »ehr lesenswert.
[ßiriD mhm sich zwei Elnleitiingen (die übrigens im Kegister nicht
eicbnet ütnd), die Perioden der deutschen Spracligeschi^^hte und
ortliograiihische Frage betreffend. Die bis 1870 reichende, erst-
ait tJbersicht vereinigt in innsterhafter Weise gntes, sprach-
liichtliclies Wissen nnd ni^thige Künie. Die Liebe 7nr dentschen
%ncJie, von Besonnenheit getragen, erhellt schon hier überall, wie
er, aoa jeder Zeile; s. lu B. S. 4. In der zweiten Kinlcitung,
die ortbi>graphii^rhe Frage, gibt der Verf. zuerst ein Bild der
S>ali«iUbestrebnngeii anf diesem Gebiete, billigt das Vorgehen der
SdiQlTerwaltmtgen, und hofft, das» Ton diesen Ansätzen ans dnrch
**K«ra Einigung endlich für alle Sehnten Deutschlands und Deutsch-
••Wrreichs eine einheitliche Sohulortlioirraphie erreicht werde, die
'OnUlicb auch Ins gro!3e Piililicum dringen därfte. Kr empfiehlt
^■rcbaas ein maßvolles Vorgehen, und gibt selbst Scrormvorschlago.
*üü|tiB ans diesem Capitel hat allerdings nur für Würtcmberg Gel-
^^ (S. 7). Auf die Rechtschreibung kommt Frauer gelegentlich
Bodi Bfter r.n sprechen. Eine Interpnnction.ßlehre hingegen enthält
^ Bach nicht.
Wir wenden nns non dem reichhaltigen Lehrstoff der eigent-
^^m Grammatik zu. der in drei Haupttbeilen vorgetragen wird:
Piiruieiilchre, II. Satzlehre, IIL Stillchre. Die Methode des Lebr-
1(8 hat manchet! Eigenthtnutiche, unter Umständen Empfehleng-
So wird zumeist, namentlich in der Formenlehre, nicht von
Bcgil oder Deßnition ausgegangen , sondern eine Anzahl gat
768 Frautr, Neobochdeatscbe GrauuoKtilc, ongei. r. Jt. Lolmtr.
□ng und
gewählter Beispiele ronmgeschickt, aus denen d&s Spracbgwrtj
gewonnen werden nrnss, auf Aas auch Horch Üburschriitn
Frag^cn ansdrücklicb hingewiesen wird. Dies setzt natdriicta bm
nmsicliiige Leihing dnrcb den Lehrer voraus, fVir den äberbaopt
das gehaJtfolle Buch schon dnrrh hiatorische Parallalen tind &-
kl&ningen, eingestrenta Winke, Vorfnhmng verschiedtaer Theori«
Q. ft. mebr berechnet erscheint, als fftr den Schäler. Die Rnckadii-
nähme aaf den Unterricht an höheren Schalen macht es waü»
selbstversUndlidi. duss gewlsiio erRunmatiäche Voricenntnisse Tonu*
gesetzt werden. Ein oigenthnmlichor Vorzag des Bnchea ist du
b&ofige, znm Theil ejstematifiche Heranziehen dt&lectiscbpr Spnd-
eigenthüinÜchkeiten ; namentlicli die alemanniBchen nnd niederritt)-
dentecben Mundurtt-n eiud in zahlreichen Beispielen, sogar in
znsanimenh anwenden S]tr»<:I) proben ans Hebel , Kenter and VoDa-
mrirchen vertreten. Leider erscheint in beiden Beziehungen der eben-
bärtige baieriscb-rtfitirreichische Dialect arg verkürzt, was der Vw-
breitnng dos Dnches ICintra^ tlian uiass. Bei der Durst«llang der
Laote vermiBstß ich anch eine kurze, phonetische Beschreibung und
Eintheilunfi:.
Der UiLt^rscbiod zwischen organischen und nnorgante
Bildungen ist dem Terf. jederzeit klar. Der An^druck 'ni
inäüi^', dem man zuweilen begegnet, darf in einer Sohl
matik nicht betremden. Wiederholt werden den praktischen Zielen'
visscnscbaftliche Zogeständniese gemacht, die der Scbnlmann nnr
billigen kann. Iliehor geh'^rt es, wenn bei der Brechung und
Toca]theorie die ältere, leichter fasslirhe Darstellung festgehalten
wird, wenn bei der Lehre von der Lautverächiebung, beiio Herao-
zicben altdentscher Formen maßgehalten nnd au/ Beispiele and
Aufgaben durchgängig ein großes Gewicht gelegt wird. So fehlt
es aucli nicht an Böckblickeii und Übersichten, und ZeitongS'
dautscb, sowie fehlerhafte ächülerarbeiteu geben wiederholt Anlass
7.Q belehrenden Xotiv-en. Dagegen dürlte es den Kahnien einer
Seh olfjram matik äherBteigen. das« dar Verf. so hänlig zwiachen
sicheren und zweifelhaften Ergebnissen der Sprach forsch nog einen
ansdrücklicb en Unterschied macht.
Vielfach begegnen wir Parallelen und ZusamnienateUangcn,
die man sonst in Schulbüchern nicht findet. Nicht nur altdeutsota«
(besonders ahd.) Formen , auch Lateiniscü nud Griechisch, ja selbst
FranzÖ8i8i:h und Englisch werden an geeigneter St<?lle zum Ver-
glücbe faeran^'ezügen. Die Bedentongslebre kommt nicht zu
Namenetymologien werden gewürdigt. — Literaturangaben raeic
Franer grondsAtj-lich, nor Grimm wird öfter genannt. Klares Vc
ständnis wird äberall angestrebt, daher auch fremde Termini
Manchmnl ist er bei solchen Verdeotschangen nicht glücklich ,
z. B. wenn Interjection mit 'Füllwort' gegeben wird, oder §. i;
für Iniperfectuni, Perfeet. Flnsquamperfect gesetzt wird: erste, zweit«,
dritte Vergangenheit. Vgl. hieröber jetzt Gelbee VorschUge inLj(
Frauer, NeobocbdentBcbe Graimnatili, angez. t. B. Löhner. 769
Ztschr. f. d. deutschen Unterricht. I. 482 ff. Die Wortbildnng wird
nicht Zusammenhangend behandelt, sondern von Fall zn F^ vor-
getragen, was seine Vortheile und Nachtheile hat, S. 61 wird
stechen nacheinander als Beispiel für einfache nnd abgeleitete
Wörter angeführt. Die Lehre von der Betonong scheint mir nicht
mit der gebürenden Gründlichkeit nnd Änsführlichkelt behandelt zu
sein. Dies tritt schon bei der Betonung der Silben hervor, ebenso
bei den zusammengesetzten Wörtern, deren oft abweichende Be-
tonung nicht erwähnt, noch weniger zu ordnen und zu erklären
versucht wird. Desgleichen gibt ein späterer Paragraph nur unge-
nügenden Äufschluss über die so wichtige Satzbetonung. Außer-
dem habe ich zum ersten Theil noch folgende Einzelheiten zu
bemerken:
S. bS, letzter Absatz scheint mir besserangsbodfirftig.
S. 89 n. 0. lässt uns der Verf. im Unklaren über die Natur
des gothischen Bednplications ai. Bäthlicher wäre gewesen, ai:=$
zu schreiben.
Selten muBs man den Vor^-urf erbeben, dass zu viel Gelehr-
samkeit und Kritik aufgeboten wurde, wie bei der Erklärung des
lei bei Zahlwörtern. Zur mutbmaßlichen Etymologie vergleiche man:
Kluge, Wörterbuch s. v. = lei.
S. 160 begegnet ausnahmsweise eine gereimte Begel über
den Gebrauch gewisser Präpositionen , der ich aber keinen Ge-
schmack abgewinnen kann.
Ungewöhnliche Ausdrücke finden sich : S. 59 : ird e n isch,
S. 63: ableitcrischer Natur.
Zu Seite 88 ist S. XII ein Druckfehler angemerkt, wobei
aber richtig zu stellen ist Z. 18 v. u. Audi S. 60, Z. 9 v. u. soll
es heißen: §. 107. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass neben
der gewöhnlichen Eintheilung der Hauptwörter nach ihrer Bedeu-
tung auch die vorgenommen wird, dass zwei Hauptarten der Sub-
stantiva : Anschauungsnamen und Morkmalenamen mit Unterabthei-
lungen aufgestellt werden. S. 126 ff.
In der Syntax, auf die schon in der Formenlehre wieder-
holt verwiesen wurde, geht der Verf. — wie jetzt so allgemein —
vom Prädicat. als vom Hauptbestandtheil des Satzes aus. Das
Subject wird zu den Bekleidungen des Prädicats gerechnet, der
Terminus copula nicht vermieden. Bemerkenswert ist die Einthei-
lung der Satzbekleidungen je nach dem Zusammenhang mit dem
Prädicat in nominale , adverbiale und attributive Bekleidungen,
welchen drei Kategorien auch die Eintheilung der Nebensätze ent-
spricht. Dagegen werden eigene Prädicatsätze nicht anerkannt.
Eine ausführliche Darstellung erfährt die Lehre der Casus,
Präpositionen und Adverbialsätze. F. sieht sich auch in der Syntax
öfter veranlasst, die ältere und neuere Theorie einander gegenAber-
zustellen, und daran Kritik zu üben. Dankenswert sind u. a. die
g§. 137 — 155, in denen die Bedeutung nnd richtige Verwendang
Zeitschrift f. d. UUn. Üjmv. 18B8. VIII. n. IX. Heft. 49
770 Niclitragz.Ant.T.BrQgitiannBGniniir.d.Terg:I.Sprachw.,V-Ä JtfnwyrrJ
der Tempora and M<>di in Haupt- und Kobäns&tzen ansföbrUch be-
sprochen wird. Auch die Wurt- und Satzstellang wird hmck
Bichtig:t. Intoret^saiite ZuEuiunieuiitaUaiij^en lür die Schale eotl
§. 184 „Welche rerschiedene Bedeatnnifen kann ein und dasselbe
Fügewort Laben V" und §. 18r> „Vergleichnng der Ffigowört«r
den Präpositionen'*. In g. 204 vemiäßs& ich eine Warnung vor ii*m
häaÜKen Mi&fibraacb, an das und gloicb das Prfidicatsverb des M-
genden Satzes anzureiben. Die Perioden theüt er §. 211 aus Zvei
mfißigkeitsgninden ein in nackt«, bekleidete und zusammen^'-esetzt«:
der folgende Paragraph gibt Periodenbiider. Aach dieser Theil w
hält frucbibaro Aut'Kuben nnd Hei&ijiele in Fülle.
I>er dritte Hatipttheil, die Stillehre, isi eine irertroU«
Zngabo. die allen Grammatiken zu wünschen wäre. Den Stilrv^do
muss nachgertlliiut worden, dass sie sieb von Peduuterie und Üb
treibung fernhalten, und die Haupt er fordoniisse einer g'uten Sehr*"!
weise kor', und doch LTscliöi>fend, theoretisch und namcntli'
praktisch bchandfilri. Drei Tlaujitgesichtspunktp werden anfcrestellt
t*bersch;i«lichke)t der Heziehnugcn, Wohlklang der Bede, wiiksa
Hervorhebung. Slfhr als früher verfolgt F. die Methode, aus Stil
fehlem das Kichtjge gewinnen zn lassen. Anch die brennende
Tagesfrage der Fremdwörter wird g'ewfirdisrt und ein maßvoller
Standpunkt einfreuoiuuien. Auf die rheturischeu Kunstgesetze wird
wlederhuH Kücksiclit genommen, das rhythmische Clement im Sats
und Periodcnbim anerkannt, und manche feine, zutreffende Bern
kung angefügt. Sogar in die P^^tetik spielt schließlicb da« BqcIi
hinüber, insofern Bild, Gleichnis und Metapher knn berührt werden,
nie Metapher wird definiert als „ein Bild, das nirlit eingesteht, dass
es ein Bild sei". Gegenüber den Regeln über falsche BeKiehoQgcn
sei Voreicht in der l>urchrfi!imng empfohlen.
EreinBier. Dr. Itndolf L&hner.
in
icfaV
«I. ^1
Nachtrag zur Anzeige von Bnignianns Grundrias der V
gleiclieudeu Spracliwissonscliait. (Siehe oben 8.128(1.).
Die oben abgedruckte Anzeige lag im Manuscripte seit
October 1887 hei der Kedaction dieser Zeitschrift, was mir didse
gewiss bereitwilligst bestätigt. Daraus erhellt sohou zur Genüga,
daas sie voUstAndig unabhängig von den in dem FestgmOe an
Otto von K{)btlingk enthaltenen Aufsätzen ist.
Zn meiner großen Freude ersehe ich aus dem Aufsatie a. a. 0.
S. 100, dass mein verehrter Lehrer Johannes Schmidt Ober den
dat. 8g. der o- und äSklujme die.<?elbe Meinung hat, der ich oben
Aasdruck gegeben habe, dass nftmlicb die Erscbeinongen zur An*
nähme eines indogermanischen Sandhis ü Oi (Schmidt weist auch
5 vi nach), i äi berechtigen. Hinzufügen will ich nur. dass auch
das litauische noch inehrfacb u (aus Ä := idg. •'■) neben ui im
A
14 achtrag z. Anz. r. Bragmanns Grnndr. d. Teigl. Sprachw., v. R. Meringer. 771
der masc. o-St. zeigt. Bezzenber^er Zar Geschiebte der 11t. Sprache
S. 127, Knrschat §. 525. Ein sonderbarer Znfall wollte es, dass
zur selben Zeit, als Schmidts und meine Meinung im Drucke er-
schienen, jene idg. dat. auf ö auch ans dem Vedischen nach-
gewiesen wurden, n. zw. in derselben Festschrift Ton Aufrecht
S. 1 f. Er lübrt aus dem B. V. an: sakhyä, ratnadhejä, püunsyä.
Aufrecht erklärt dieses yä aus yäya: die dem Tone nach
stärkere Silbe yä habe das folgende anklingende schwächere ya in
sich aufgenommen. Ich finde diese Erklärung nicht klar und ein-
leuchtend. Allerdings muss es auffallen, dass solche dat. auf ä
gerade nur von ya-St. erhalten sind, und ich glaube auch, dass
man diesen Umstand bei der Erklärung nicht aus dem Auge lassen
darf; aber neben diesen yä-Formen sind die regelrechten auf yäya
noch oft genug bewahrt. Lanman S. 337 fuhrt an: märtiäya 25,
sur^äya 11, sakhyaya und sakhiäya 29mal. Möglich ist allerdings,
dass in einem Tedischen Dialekte yäya zu yä wurde, wie consuetudo
aus ^consuetitndo. J. Schmidt toc. II 435. Für wahrscheinlicher halte
ich aber eine andere Erklärung. Ich nehme an, das Altindische hatte
einst den Sandhi n äy (später daraas äy-a), bei ya-S. entsprechend
yä, yüy. Dieses letzte wurde in einem beschränkten Gebiete nicht
zu yäy-a wegen der Unbeliebtheit solcher Formen, yäy verlor sich
aus demselben Grunde, ans dem äy verschwand und zu äy-a ge-
macht wurde. So könnte in einem kleinen Sprachgebiete äy-a:
yii gegolten haben. Erwähnt sei hier, dass Eluge Kuhns Zeitschr. 25,
S. 310 einen dat. maryäi aus dem B. V. nachweisen wollte. Solche
Formen wie die von Aufrecht angeführten waren übrigens schon
auf indischem Boden gefunden und bekannt; ich verdanke den
Nachweis der Güte G. Bühlers: Vgl. Archaeol. Survey of India
V 61. 62 Nr. 4. Auch S. 86 postscr.
Das Seitenstück zu den ä-dat. der ya-St. finde ich beim loc.
Offenbar hat sich hier aus einem ähnlichen Gmnde der uralte loc.
sano (salnav vor Voc.) gerade in der Vorbindung sänav ävye oder
sanav avy:'iye erhalten. Die um das i vermehrte Form sanavi ist
hier nicht eingedrungen, weil in sänavy avyäye eine Reihe von
Silben mit y angelautet hätten.
Auch Miklosich hat in der genannten Festschrift eine Frage
behandelt, die ich oben in gedrängter Kürze dargestellt habe. Er
fasst bloß die Lautgmppe kt ins Auge. Aach M. hält german. j^
für lautverschobencs kt. Über eine Anzahl von Fragen hat er sieb,
nur das Thatsächliche constatierend, leider nicht geäußert, so übier
die Frage, ob slaw. t ans kt ohne Mittelstafe hervorgegangen. Die
Frage nach diesen Mittelstufen ist das eigentlich Interessante bei
den Lautgruppen kt, pt und ihren Nachfolgern. Denn dass solche
Mittelstufen bei Processen wie kt^ft; kt^jt; kt^t asw. ange-
nommen werden müssen, scheint außer Frage za stehen.
49»
772 Naehtragr.Anz.v.Bruginann8GruDdr.d.vcrgl.Sprachw.,T.Ä.J/mj«j»7
Unter den Gelehrten , welche für die oben S. 133 enr&liolc
Verlmr7,iing8theorie eintreten, ist anch Otto Bremer zu ceasn.
Aach er kommt anf die Desprechnng: der fraglichen Kr«cheiDtiog«Q
g^cleg'eotlich derAnzci^'o des Bruguann'scbeD GraDdrieses. Tg*]. Ber-
liner philol. Wt'Clieiischrift 1887, S. 502 Anm. „Es mag- iantd
hin^viesen werden, sagt er, dass eine. .Lauterscheinun^ venaath-
lich in die Zeit der idg. Sprach Wissenschaft («Jc) hinaafreictt
nämlich die Ton Rrngmann S. 462 — 467 besprochene Köming
langer Vocale vor \, v, Liqnida oder NasaJ + ConB." Bremer fährt
dann einige Beispiele, daniiiter sehr irenig nenc, an. Die Beredt-
tigang der ßehanptnng Br.s sehe ich nicht ein, da die Kflmtog
flberhanpt nnr in den earopäiscbea Sprachen erscheint und aacb
hier dnrchaus nicht immer vgl. rt"s, got, acc. pl. gibos, dal sg.
Ai^xra, noj«. ^ijrtö nsw. Die arischen Sprachen zeigen immer di«
LAnge des Tocale, meist mit Schwund des Sonanten fai, ras, sikht,
güm, acc. £t(vü6 . . .), seltener mit Erhaltung desselben (gäös,
vfkäis usw.). Wie erklärt Br. hier die Erhaltung der Lfinge? Kr
sagt kein Wort darüber. Bremer bat auch gelegentlicfa von dnn
Sandhi im noni. der tar-St. gesprorhen. Damit Ist seine Terkärzangs-
theori« nirht zusammen znre im er, denn mit dieser könnt« er blofl
einen gesetzmäßigen Wechsel er ür vor Voc^nl, er ör Tor Conson.
erklären. S. 503 hvUt er eine idg. DecUnati»ii *me3 'mC-naes (Vonat)
an. woraus mir herrorzngehei; scheint, dass er Schmidts Meinong
TOn dem Schwnnd des u nach C- vor aiislantendcm s theilt. Damit
stimmt aber S. 502 wieder gar nicht, denn dort sieht er in gol.
thaiiB, kret. TÖVt; qsw. die verkiJn,teii Formen xu altiud. Un,
triri(;-ea. Ei« idg. •tAns hÄtto zu •tu» werden müssen, ond zwar
anch für Bremer, wenn er "mi"8 aus *mwis entstehen lässt. Aach
die übrigen ItAispiele Br.s Eege ich mir anders znrecht. In goi
TindB, äßfvr-. Tentas nimmt Schmidt Ablaut za TA-ot- an: Idg.
T6:Tt~; dieselbe Erklärung ist zulässig liei ai. maus: got. mimt,
prTiyas: itlif^. ai. pärshnis zn TCrtQva. t>ie Sonanten des Altind.
Tor dem Coneon. sind hier secundärw Entstehung. Anf welche Art
BJe hereinkamen, ist nicht immer zq sagen, schwerlich immer vai
dieselbe. Schwierig sind die betreffenden Verhältnisse des s-Aorists.
J. Schmidt Kuhns Zeitschr. 27. S. 322. Nach ihm ist nrgheeh.
*ifp&v(S(t, *ixäX<ta (i^ijt'U, fffijÄaJ, anzusetzen. Hier blieb der
Sunant erhalten wie iti idg. acc. ^vidrensm. Darnach k<^nnt« auch
ai. a^n'niaham (vielleicht auch aniisham) uralte Si>nant«n haben').
Wo sonst die Sonanten erscheinen (z. B. ai. lirautsam). da können
sie aus dem dual und p!.. der ursprünglich nach Scbmidt dieselbe
Vocalstufö halte wie das med. (ctfrr/0c : sisx«aav}, stammen. Wann
also idei^, itext^a, dixl, düxt auf Vrddhi- Diphthonge zoräck-
') \ersl. oben 8. 139 Aom.
Kachtrag z. Aoz. t. Bragmanns Grondr. d. reigl. Sprachw-, t. S. Mermger. 773
gehen, so sind die letzteren eben nicht nrspränglich. Dass in den
Details noch viele Schwierigkeiten zaräckbleiben, kann nnd soll
dabei nicht geleugnet werden. Bremers Anmerkung weiß ich mir
in keiner Weise znnatze za machen; ich finde sie voll von inneren
Widersprüchen. Nur mit einem idg. acc. pl. *tün8, »vrköns ließe
sich etwas anfangen. Ich würde einen Sandfai öns, öe annehmen; die
erstere Form läge in altind. Tfkän vor, die letztere im lit. vilkäs.
Got. vulfans, *kvxovc; mögen immerhin Verkflrzang haben, wie
Tavg ans *zävg entstanden Ist, denn die Verkürzung langer Tocale
vor consonantgedecktem Sonanten in den eoropfiischen Sprachen
igt ja in den Fällen, wo der Vrddhi-Diphthong idg. verschont blieb
oder in integrum restituiert wurde, möglich. Man gewänne dabei
eine Erklärung von altind. vrkän, das zu ähan (du schlugst ans
1. , .
*ahans) nicht stimmt. Wer erklärt aber rafminr iva, Bünunr
yuvanyunr nt . . . ? —
Kürzlich hat Collltz im American Journal of philology, vol. IX
Kr. 1. S. 6 Änm. hierher gehöriges behandelt. Er constatiert, dass
die altindischen Dualformen auf äu durch meinen Aufsatz Kuhns
Zeitschr. 28. 217 ff. „endlich die langersehnte Aufklärung" ge-
funden haben; als weitere Folgen der dort angenommenen Erkl&-
rungsart bezeichnet er die Möglichkeit die indischen loc. wie agnä
und agnäu zu deuten und bemerkt dabei, dass auch -äu und -ä im
Perfcct so gedeutet werden müssen. Die letztere Erkenntnis gereicht
Collitz' Scharfsinne und seinem wissenschaftlichen MaUie zu hoher
Ehre. Diesen Muth habe ich in der obigen Anzeige Brugmanns
nicht gehabt, obwohl ich an der Sache selbst schon seit Jahren
nicht mehr zweifelte. Meine Anm. Zeitschr. 28. 218 constatiert nur,
dass die Behandlung des üu im Bik von der des Duals ganz
verschieden ist, was aber Collitz zutreffend erklärt. Ich habe bis
jetzt des Ferfects nicht erwähnt, um zuerst das Klarere zur An-
erkennung kommen zu lassen. Gibt man im pf. einmal Sandhi zu,
dann muss man weiter das üu von alten u-W. ausgehen und auf
i-W. übertragen sein lassen (wie agnäu die Endung der u St. hat),
endlich auch auf ä-W. Diese Übertragung nnd das vollständige
Fehlen der Person alendung leuchten nicht so schnell ein. Ich
hoffe bald darauf genauer zurückzukommen.
Auch zu der Frage nach den altindischen med. asp.
nnd dem h habe ich etwas nachzutragen. Ich habe im Jahre 1885
mich mit der Frage beschäftigt und damals Hofforj über die
lautphysiologische Seite um Äufscbluss gebeten. Nach einiger Zeit
erhielt ich von ihm einen ausführlichen Brief, den ich verwertete,
leider aber nicht copierte. In meinen damaligen Aufzeichnungen
notierte icli nur bei der betrefTenden Stelle, dass ich einen Brief
H.'s benützt hätte. Bald darauf erbat sich H. den Brief zurück
und ich sandte ihn ab. In den letzten Ferien geriethen mir in
Anssee jene Aufzeichnungen wieder in die Hände und ich benfttzte
774 Kacbtragt. Ai]i.T.BnigmBDiisGnindr.d.TOigl.SpnLchir.,v. Jf. JfcriH^rr.l
sie bei der Anzeige dea Brugmaiin'srh«!) Bocheg, ohne ueb
2% Jahren mehr t^enau za wigsen, whs ich eigentlich H. rer-
danke. Da mir seine Sommcradresse nicht belcannt war, konut« ich
mir nicht sfifort darüber (Jewissheit vwschaffeD. Bei der Corrttnor
hoffte ich die i^ache ordnen /.u kOniien. Der Aat'fiutz büeh tangei
liegen : als endlich die Aushängebogen erschienen. miuRt« die Cor-
rtctiir leider bescbletmigt werden. Ich ächlckte uborH. einen Abxof.'l
mit der Bitte, mir tu sagen, wai; sein Eigentlmni wäre, ich bitU
mich nicht von vorneherein auf ihn bemfen, weil ich ihn nicht
etwa för ein Missvevatändnis oder eine von der Reinigen ab-
weichenden Aaffasgmig verantwortlich machen wollt-e, nnd sagt«
zugleich, ich wolle die Sache in einem ohnehin nAthigen Nachtrage
klarlegen. H. w;ir so liebenswürdig, mir jenen Brief vom 21. Jbmer
1685 wieder zn senden nnd mir nach den Abdmck. so weit er
hier in Betracht kommt, za gestatten. Damit möge ihm werden»
was in der That sein ist. Er schrieb damals:
Eine „allgemeine'* Ansicht Ober das Wesen der med. aapir.
gibt es nicht; wfUirenrl die meisten Forscher sie für Verbindungen]
von tCn. Vei-schlnsslanton mit nachfolgeudeui h utisehen, halten fie
bekauDtlich andere für identisch mit den tön. Affricaten. Sierers
eigene AusfübrungeiH^houetik" 130 — 131) sind »n erbärmlich und
leichtfertig, das» es nicht nAthig iitt, nAher darauf c<in7ngohn: die
Definition, die er anfstellt, ist so widerspmchsToIl. dass sie sich ]
selbst widerlegt (die med. asp. sind nflmlich nach ihm tränende '
Verseil lussl ante mit iiacht'o]j,'endem „tönendem Hauch"; — als ob
ein Haucb nicht eo ipso tonlos vräre!).
Was meino eigene Ansicht betrifft, so meine ich, dass An« '
lautsverbindungcn wie y + A, </ -j- A, A -f- A sehr wohl sprechhar
sind; es ist nicht schwerer hinter einem tioenden VerschluG&laiit
ein A als z. B. ein s hervorzubringen. Vergl. hiermit die Ans-
rührnngen von Bumpelt, Kut. Syst. 139 — 141. Eine ganz andere
Frage ist es jedoch, ob die idg.. bezw. altindischen med. aspir
solche Verbindungen von g, d, b mit nach folgon dem A wareo.
Diese Frage lässt sich nach meinem Daförhalten nur mit Hilfe der
alten Prütifakbyas entscheiden. Aach fällt die — noch nicht ge-
nügend aufgeklj^rto — Xatnr des altind. A hierbei schwer ins
Gewicht. S&kr. A gilt bekanntlich immer als tt^nend und übt aaf
benachbarte liautc einen ahnlichen Einfluss hus wie die sonstigen
tönenden Consonantcn {vgl. gvedapr. XI— XII, XXXIX — XLI,
DCCXI— XIV. DCCLXXXn, atharravcda-pr. 12. 13 nsw.). Im
rgi-edapr. DCCXXI wtirden scgar h nnd visarga einander als tOnuii)
nnd tonlos gegenübergoatellt wie g und k cfr. Cvatas Commentar
zur angegebenen Stelle, Kegniers Ausgabe, S. 305. Es sind, wie
mir scheint, nur xtvei Möglichkeiten vorhanden: entweder ist|
das indische A wirklich eine tOnende Spirans gewesen nnd die
med. aspir. mithin Verbindungen der tonenden Verschluss laute mit
DiekmaHH, Franz. q. engl. Schalbibliothek, angez. t. ä. Brandl. 775
diesem tönenden h, oder das indische h war wie das heatige
enropäische intermediär, d. h. es wurde mit halbge5CFneter Stimm-
ritze gesprochen (vgl. die in meiner Streitschrift S. 30 angeführte
Literatur), und die med. aspir. waren al&o Terbindangen der tOn.
Terschlosslaute mit nachfolgendem „europäischen'' (vulgo tonlosem)
h. Wenn ich letztere Annahme für die wahrscheinlichere halte, so
beruht dies darauf, dass das taittirlyapr. II, 4 — 6 in der That
das h als intermediär definiert (ganz wie Czermak und Brücke das
europfiische /i definieren), und ferner II, 47 angibt, dass es die-
sellje Articulationsstelle wie der nachfolgende Vocal habe , was ja
— wie schon Eempelen sah — eheufalls beim heutigen europäischen
Ji zutrifft (s. meine phonetische Streitfragen S. 555). Dass das
altindische h von den Grammatikern ohne weiteres zu den tönenden
gerechnet wird, erklärt sich meines E. zur Genüge daraus, dass es
stets wie ein tönender Cons, functionierte (was aber mit Visarga
nicht der Fall war), und diese seine Function erklärt sich wiederum
daraus, dass es fast immer tOnenden Ursprungs ist. Nach meiner
Meinung ist skr. h also phonetisch identisch mit Visarga und nur
functionell davon verschieden; beide sind mit unserem heutigen ?i
gleichwertig. Die med. aspir. sind also tönende Verschlusslaute mit
nachfolgendem intermediären (d. h. „europäischem") ä.
"Wien, Jani 1888. Dr. Rudolf Meringer.
Auswahl englischer Gedichte, für den Scholgebrauch zusammen-
gestellt von Ernst Gropp nnd Emil Hausknecht. Französische
und Englische Schulbibliothek, herausgegeben von 0. Dickmann.
Bd. XI. Leipzig 1887, Itengcr'ache Buchhandlung. XII u. 245 SS. 8».
Englisches Lese- und Übungsbuch, Unterstufe, von Willi. Vietor
und Franz Dörr. Leipzig 1887, B. G. Teubner. XXII u. 289 SS. 8'.
Zahlreiche Schulmänner waren in der letzten Zeit bemüht,
Lesebücher für den EngHtschnnterricht zusammenzustellen und so
die ohnehin ethisch gefärbte Literatur des Inselvolkes noch mehr
für die Fassungskraft der Jugend zu durchsiebten. Zwei neue und
besonders schöne Leistungen dieser Art sollen hier nicht unerwähnt
bleiben,
G r 0 JI p s und Hausknechts „Auswahl" zeichnet sich
erstens dadurch iius, dass auch die noch lebenden Dichtergrößen
Teniiyson. Browning, Matthew Arnold und Morris sammt den Ame-
rikanern i>tark berücksichtigt sind, so dass die Literaturkenntnis
unserer Mittelsclinlen nicht von vornherein eine veraltete werden
muss ; zweitens dnrclt den wirklich feinen Geschmack, mit welchem
überall Proben von Tiefsinn, classischem Gehalt und doch leichter
Verständlichkeit uu»;gcsucht wurden. Von Ulatt zu Blatt begegnet
man da lieben, sonst selten gedruckten Bekannten, Da sind Keats'
herrlicho Verse auf ..a thing of beauty", Shelleys .,Cloud", Brow-
nings ,,Piper of Hamelin" , Kingsleys „Three Fishers" n. a. m.
77G Coitantino Socia. it Uimifmo nel r^gno uiiiu&te, ang. r. C. JüJjf.
Cowper. Wordsvorth und Coleridgo k&imten «robi mehr mit Eruo
niseen ihrer eigensten Domäno, der lieimi'schon Lainlscbaltslyrik^i
vertreten 8ein; aber daa ist vielleicht subjectiver Gesrlimark. D
Büehleiii hat überdies bio^aphische Nutiaen ober jeden darin ent-
haltenen Dichter, graQen Dmrk and bequemes Format. Kurz,
ist ein TorirofFHcher Vhrbehelf fdr die oberste Classe utsei
Mittolscbolen.
Xoch orif; ineller ist das 'Engliache Lesehneh'
Vietor und Dflrr. Es ifit eine Sammlunt,' der hflbFchesten Kinder-
reinie und drolli^&tttn EinderjjreEcbicbten, Immer zuj^leicb mit eioeot
tieferen l'nter^'rund von Lebensweisheit der nm so mehr fmppie
je anepmcbsloser die Oberflarhe ist. Der Streit von Kanne. Unter
ta8f<e und TbeelOffel. der Fall der Redotheilc, das Fest der Fei
Warnen sind fein pointierte Märchen, wirkliche MUrchfn mit Hythen
Phantasie, olino Allegorie und dabei so gut vorgctriL^en, wie di
vou vVüdersfu. Der Paddlui?, an welchem tausend HAnde gearbeii«t
haben , iüües einen Eniiben nachdenken machen über den Zosam-
menhanc: der fjp8ell?chaft. Die Kinderhriefe ober London geben
mehr Anscliannug uls ein Itftdeker, die Ileschreibnngen englischer
Spiele kSnnen anf nnsere Jngond nnr dm goeflndesten Ginflass
haben, und Thomas Hoods Brief an ein kleines Müdchen im Seebad
Ist ein Meisterstück von oboneo naivem als weittrag^udeni llnmor,
und auch das Heroische d^s gewöhnlicbou Lebens ist reichlich ve
treten. ÄlÄnner wie Wordsworth, Dickens und Oarlyle haben beig»-
steaert. I>as Uacli wird von den Zehnjährigen verschlungen werden
wie Zucker. Ein Wörterrörzolchnis mit genauer Angabe der Aos-
sprache erhöht »eine Nützlichkeit.
Herronnheben ist schlieOlicb , dass aji diesen beiden LeM-
bSchem sogenannte gelehrte Anglisten mitgewirkt haben, am ersten
Prof. Hansicnecht, der vorher ein paar neue Uomanzen mit allem
philologischen Rüstzeng beransgab, und am zweiten Prof. Vietcrr,
bekannt als VerL einer peinlich genauen Phonetik. Die Liebe nnd
Belesenheit, mit welcher beide Forscher die iienengliscbe Literatur
auch für die Schule aa37.ubetit«u helfen, kann nor als ein gutM
Zeichen ffir düs Zusammenwirken nnd Bildnng^streben in den
Anglistenkreisen gedeutet werden.
Prag. A. Brandl.
i
CosUntino Socin, il Mimisino neH regDO aniniale. Roren<to 1687.
"npografift KoTeraann (Ditta V. Sottoäleia) . S.S. IGT ond T, lithogr.
Taf^ mit zahlreichüci Abbildungen. Preii Ü. l W.
Der Verf. vorliegenden Werkes, eeineni Fache nach als tfldi-
Philologe bekannt, behandelt in demselben in eingebender
e eine höchst interessante Eischeinong auf dem Gebiet« der
Tbierwelt, auf welche die modenie Xatorwissenschafl erst seit den
letzten Decennien n&her aufmerksam gemacht hat. Er geht dabei
I
Costantino Socin, il Mimismo nel r^^o animale, ang. r. C. Jülg. 777
von der allgemeinen Bemerkung ans, dasB alle lebenden Wesen
Formen und Gewohnheiten annehmen, die mehr oder weniger ihren
Lebensbedingungen angepasst sind, damit sie so den Kampf um
das Dasein desto wirksamer aufnehmen kOnnen. Je vollkommener
diese Anpassungen sind, desto großer ist die Aussicht auf Er-
haltung der eigenen Existenz.
Unter den zahlreichen Waffen nun, mit welchen die Katur
ihre Wesen für den Kampf ams Dasein ausgerüstet hat, nimmt
der Mimismus als mächtige Defensiv- und Offensivwaffe zugleich
ohne Zweifel den ersten Bang ein.
Unter „Mimismas" versteht man jene Eigenthümlichkeit in
der Thierwelt, vermöge welcher
1. sehr viele ThJere eine sehr ähnliche, ja manchmal sogar
identische Farbe aufweisen, wie sie die Ortlichkeit, in der sie leben
und wohnen, besitzt;
2. andere Thiere nicht allein Farbe, sondern auch (xestalt
von anorganischen Gegenständen nachahmen, endlich
3. wiederum andere Farbe und Gestalt von organischen
Wesen nachbilden.
Diese Nachahmung nun nennt man in der modernen Natur-
wissenschaft niimicry, eine Bezeichnung, welche znerst von dem
berühmten englischen Naturforscher H. Bates eingeführt und nun
allgemein angenommen wurde. Im Deutschen dürfte diesem terminus.
ganz so wie ihn Socin in das Italienische „niimismo" Übertrager,
hat, am besten die Bezeichnung Mimismus entsprechen. Zum
gleichen Stamme gehören im Deutschen die Wörter: mimisch,
Mimiker, Mimik; im Griechisclien (itfieia&at, fiC(ii]<Jig, (il^og;
im Lateinischen mimus, mimicns, imitari; im Italienischen mimo,
mimica, imitare; im Französischen inimique, imiter und alle diese
dürften wohl wahrscheinlich auf die Sanskrltwunel niä (mä-mi,
mi-mc) zurückzuführen sein.
Der Verfasser theilt nun, wie aus dem oben Gesagten erhellt,
sein Werk in drei Hauptkategorien, und zwar: 1. in den Örtlichen
Mimismus (mimismo topico) S. 11 — 77, 2. in den anorganischen
Mimisnins (mimismo anorganico) S. 79 — 97, und 3. in den orga-
nischen Mimismus (mimismo organico) S. 99 — 133.
Sodann folgt S. 133 — 144 ein recht anziehender philosophi-
scher Anhang, der uns Andeutungen über die verschiedeueu Prin-
cipien, Methoden und Gesichtspunkte bringt, von welchen man in
der Wissenschaft im allgemeinen und bei Behandlung des Mimismus
im besonderen auszugehen hat. S. 145 — 150 bietet uns ein wert-
volles, alphabetisch geordnetes Begister aller in dem Werke citierter
Autoren (die Zahl derselben belauft sich auf mehr als 160),
worunter sich die Namen der berühmtesten Gelehrten und Nator-
forscher der Welt vorfinden, und aus welchem man einen Einblick
in die umfassende , gewissenhaft zurathe gezogene einschlägige
Literatur erhält.
77S CoKtontino Soein. U Himisino nd rogno aniiiule, uig. f. C-
Endlicb folgt oocb S. 161 — 167 ein obenfalls alphabetUrkj
angelegtts Iat«misches Xamenaregister nller in dem Wm-Icc t<
koninenden Tbiere mit jocl«Gmaliger Hinzurögmii^ der b^treffenditl
Söitenxahl, wo diosßlhßn genannt nerdon. Letzteres ist anch ballD
Segistcr der Autoren der Fall, so dnss man sich mit der grl^fitni
Bequemlichkeit überall schnell zureobttindpn kürnn, weoD man in
dieser BezieliQiig etwas naclizuechlugon «angeht.
Was zunächst den iirtlichen Mimisnius anbelangt, so z<
dieser wiederam in drei Theile, und zwar 1. in den conctaat
Uimifimus (mimistno cost^nte), 2. in d^n v erfinderlich eu Mimismi
(mimismo variubile] und 8. iii dcu ejxtcieUen Mimisuius (mimUmo
speciale]. Con&taiit ist der Mimii^inus, wsiin uns Tbit^rdie Farbe von,
einfönniger Gegenden, wie t. B. ton Wüsten, ewigen Schnee- onil
Eisfeldern, Gewässern und Meeresgründen conctant bewahrt. Yi
ftnderlich ist der Mimismns, wenn d:iB Thier seine Furbn di
jew£«iljgen Örtlichkeit, in wclclio «b kommt, anpussl oder difselt
mit dem s^unelinicriden Alter oder dem Wechsel gewisser Jahres-'
xeiten veräjidert.
Speriell ist dor Mimibmns, wenn das Thier die Farbe gerade
jenes Gegeuätundea bewahrt, aui' welchem es sieb gewöhnlich anf-
hftlt. wie X. B. die Farbe von Grftsem, Käsen. Bl&ttern, Blumen-
kronen. Ästen, l:.'inden, SchilT, Binsen, Moos, SteiDen, Uanrni.
Felsen, Schlamm, Sand nsw. Meistens dient hier der rmstaad,
dass die Farbe des Tbipres mit jener der nächaien ITragebüng har-
moniert, da/.u, nm da.sKelbQ den gierigc-n Blicken des Feindes zl
entziehen und es y.u schätzen. In vielen Fällen jed')ch handelt
sicli nicbt darum der Veri'olgong zu cnlrinucn. sondern rieUni
dämm, mit Hilfe der Farbe dorn Feinde, der sich arglos nähert,
Hinterhalte nngosehen autzulaueni und ihn plotzttcb za überraller
Die zweite Hauptk:ilegorie bUdet, wie gesagt, der anorgi
nierhe Mimismus.
Hier ahmt das Thier nicht nur in der F,'irhe. sondern aorh
in der Form uod GrfliJe Gegenstände der leblosen Katar nach.
t. B. Butter. Bluinei), kleine Zweige und Rinden, oder es Tereaehl
sich künstlich in Jene Gestalten zu verwandeln, indem es sich Mf
zusagen ..todt stellt".
Purcb den organischen Mimisnins etiiilich ahmt das Thier"
nicht nur Farbe, sondern auch Fnrm nnd Größe anderer Tbioro
nach, die zur gleichen Art, Gattung, Familie. Ordnung, Classe, ja
selbst zu ganz verschiedenen Kelchen geh<'»ren, so dass es von dt
verfolgenden Feinde für seinesgleichen gehalten wird und nnvei
sehrt bleibt. In jeder dieser Abtheilnngen führt uns der Verf. eil
Reibe der schi^nsten und interpssant<5ten Beispiele vrr Augen,
aus allen Classen der lebenden Natur, ja sogar vom Mf-nscheu selbs
hergenommen sind. Und alles das geschieht mit einer (*)i(Tsichtlichlcei
und Ordnung, die als ein Hauptvorzug des ganien Werke» bezeichni
werden darf. Denn außer der allgemeinen übersichtlichen F.intheiluoi
Costantino Socin, il Mitnismo ncl regno animale, aog. t. C. Jälg. 779
in die genannteo Haaptkategorien zerfällt wiederum jede einzelne
Kategorie in sechs sich immer in der gleichen übersichtlichen Ord-
nung wiederholende Unterabtbeilnngen, nämlich in den Mimismns
1. bei den Insecten, 2. bei den Pigchen und anderen Wasserthieren,
3. bei den Amphibien, 4. bei den KeptÜien, 5. bei den T^geln*
6. bei den Sängeibieren. Obgleich sich nnn über den Mimismns
seit den letzten Decennien in zahlreichen, natnrhistori sehen Werken
und Zeitschriften viele zerstreotc Eemerknngen vorfinden, eo wird
man doch vergeblich nach einem Werke snchen, welches alle Er-
scheinungen und Thatsachen, die sieb anf diesen interessanten
Gegenstand beziehen, so soi^fältig gesammelt und in ein so über-
sichtliches, zusammenhängendes System gebracht hat. Schon dieser
Umstand allein mnss dem Werke Wert und Bedeutung verleiben,
da sich ebi-n die über diesen Gegenstand mannigfach zerstreuten
Bemerkungen natürlich nicht in den Händen eines jeden einzelnen
befinden können. Dazu kommt noch die den Leser stets [fes-
selnde, von poetischem Hauche durchzogene Darstellungsweise, in
welcher man ebensosehr den scharfsinnigen Philosophen wie den
feinen Beobachter und warmen Naturfreund, nicht minder den be-
geistei-tcn Dichter (der Verf. ist auch durch seine zahlreichen
Dichtungen bekannt, von welchen mehrere Proben auch in dieses
Werk passend eingeflocbten sind) als den genauen and sachkundigen
Philologen erkennt. Ja man mnss über das Geschick und die
Gewandtheit staunen, mit welcher der Yerf. als Philologe nator-
historische Gegenstifnde zu behandeln weiü, seine vielfachen eigenen
Beobachtungen und Urtheile in dieser Sichtung verwertet, neue
Gesichtspunkte aufstellt und mannigfache Anregungen bietet. Nicht
minder anziehend wie die Sprache ist anch die äußere Form und
Ausstattung des ganzen Werkes. Der Druck, in welchen tiich leider
mehrere Druckfehler eingeschlichen haben, ist sehr schOn und
deutlich. Am Schlosse des Werkes finden sich auf fünf lithogra-
phischen, sehr fein auegeführten Tafeln zahlreiche sehr gut gelungene
Abbildungen, welche die im Texte vorgeführten Beispiele namentlich
für den Laien, der sich die einzelnen Fälle nicht immer so leicht
vergegenwärtigen kann, recht anschaulich illustrieren.
Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dass der Hr. Verf. in
seiner allzugroßen Bescheidenheit seinem Werke insofeme keine
eigentlich wissenschaftliche Bedeutung beilegt, als es weder ihm
noch der Wissenschaft überhaupt bisher gelungen ist, die wahre
und eigentliche Endursache des Mimismns selbst zu ergründen. Er
verspricht uns jedoch in seiner Einleitung demnächst ein größeres
Werk über diesen Gegenstand zu veröffentlichen, von welchem vor-
liegendes nur einen Theil bildet. Diesem Werke können wir nur
mit Freude entgegensehen.
Trient. Dr. Carl Jülg.
780 Streit, Zar Oesch. d«s 2. ptiniscben Krivgos. an^. r. J. Hohrmon^
Zur Geschichte des zweiteo punischen Krieges in Itali
naßb der Schlacht hei Cannä vun Dr WUhekn Str*iL Boritn
1887. Verlag von S. Cakan-. vni und 5" SS.
D«r Verf. bat sich die Aufgabe gestellt, die Hvianische Damel
lang deB hanniballschen Krieges in Italien nacb der Schlacht bai
CaoDä dnrcb genanere und acbärrere neran7,i?hnng der aiiderw
Torhandenen Kacbricbten und durch eingehende Pröfong th
iuneron Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit ihrem Werte uali
ÜDwerte nach zu beurtheilen.
Die Frage, welche Quollen Lirius in diesem TbeiJe sein«
G-eechichtswerkea benctit habe, lässt der Verf. onerörtert. — Er lis«
sich voD folgendL^u Gesichtspunkten leiten: Xacb der liriantscbeD
Darstellung sind die KOmer seit dem verbängniBToUen Tag« bei
Cannä Hannibal in strategischer und taktischer Beziehnag tb
legen. Darnap]i bliebe es anerkUrlicli, wie er »irh noch 14 Jai
in Italien behaupten und bis zum letzten Augenblicke die Krie
führung im freien Felde festhalten konnte. Ks finden sich jed
meint Verf. S. 4, Sjfuren einer durchaus anders lautenden
liefening, welche die Uvianiachen Eümeraiege entweder nicht kemtl
oder auf unbedeutende Verialle einschränkt oder geradezu in rnmiscfae
Niederlagen verkehrt. Im directen Widerspruch zu Liviue steht dl<
Angabe bei Polybins XV. 11. 6. 11. 12. 1«, 5. Justin XXXI.
9, Nopos Harnibal I, 1. Diodor XXIX, 19, 20. das« Hannibal bis
zum Unglückstaee bei Zana onbcsiegt geblieben sei. Doch wÜl
Verl'. S. 5 diese Behauptung wenigstens In dieser unbedingten
Form nicht gelten lapsen, und mit UechL Denn wenn Polybitw
solne Nachrichten aus Silen, der den Krieg im hacnibaliscbeB
Lager mitmacht« (Xepos Haimibal IH. 3), geschöpft hat, wie der
Verf. S. b üben? inst im Eilend mit Karl Böttcher^) aimtmmt. so ist die
Vermuthung, dass seine Darsteltiuig eine för Carthago parteiische
Färbung angenommen habe, bereclitigt, ja es ist nicht ausge-
schlossen, dass Folrbius die Thaten anderer rOmischer Feldberren
in Schatten gestellt bat, nm den Sieger von Zanin in noch güa-
zanderem Lkhte erscheinen zu lassen. I
Zaerat führt derVerf, allgemeine Gründö gegen die Glaubwürdig-
keit der livianiscben Darstellung ins Treffen. Von S. 18 an unter-
zieht er die einxeliK-n KrJegBereiguisse, wie sie Lirius ortäblt,
einer kritischen Untersachoiig, und er kommt S. &6 zu dem Schloss*
ergehnis. dass die liviaoische Darstellung des italischen Eri^M
von 216 au nicht viel weniger mit Fabel und Fälschung dorcfa-
setzt ist als die letzten Btcher der ersten Dekade. L'm die
Unhaltbarkftit der tivianischen Darstellung im allgemeinen zu erweisen,
stellt der Verf. S. 15 die Behauptung auf, das« die Trappen,
die Hannibal nach Karthago überführte, und auf die er bei Zama
b«i^
I
■) Die Quellen des Lirius im XXI. und XXII. Bach. V. Supptraient-
band der Jabrbflcber fQr clasM«che Philologie S. SiO.
Streit, Zur Gesch. des 2. pnniachen Krieges, ug- t. J. Hohrmoser. 781
sein ganzes Vertrauen setzte, ans Veteranen bestanden, die den
ganzen Krieg gemeinsam dnrcbgemacht hatten, eine Hebaaptnng,
die $.16 und 17 mit Variationen wiederkehrt. Als einzige Stütze
daiür dient ihm Polybins XV, 11, 6, wo Hannibal vor der Schlacht
bei Zama die Keihen seiner Krieger durchmasternd dieselben auf-
fordert, eingoilenk zu sein der sechzehnjährigen Waffengenossen-
scbaft und der gegen die Kömer erfochtenen Siege {u,vr}eif^rjvai
(ilf rijs Jigbg ä^h^lovg inzaxttiöexaitovg avvr,&tiag, (ivt}-
09flvai dk roö srXtj^ovg xOjv srpoyfyowSrwv «vzolg xgbg fto-
fiaiovg üyaivtov. Damit stimmt aber auch Livins XXX, 32
nberein'). Und doch läset Letzterer XXX, 33, 6, wie Verf. S. 8
annimmt, das hannibalische Heer groOectheils ans Italikem be-
stehen. Ans der Ansprache Hannibals läest sich keine Folgemng
ziehen ; sie ist nur darauf berechnet, das Ehrgefühl and die Kampf-
lust seiner Soldaten anzufachen durch den Hinweis der bisher er-
rungenen Eriegser folge, wenn aach die Zahl deijenigen, die daran
theilgenommen, eine sehr geringe sein mochte. An und für sich ist
es aber unmöglich , dass ein so schwaches Heer, wie es Hanntbal
nach der Schlacht bei Cannä noch zn geböte stand, 14 Jahre im
Felde stehen, zahllose Schlachten und Gefechte nnd unter mannig-
fachen Entbehrungen und Strapazen Kreuz- und Qnerzüge durch
feindliches Gebiet machen kann, wenn nicht die Verlaste fort und
fort ergänzt werden, wobei natürlich der ursprüngliche Mannschafts-
stand immer mehr zusammenschmilzt. Der Verf. will S. 15 die Mög-
lichkeit, dass Hannibal den italischen Krieg wesentlich mit seinen
ursprünglichen Truppen durchgefochten, damit erweisen, dass er
behauptet, in den Schlachten des Alterthums hätten die Verluste
in ganz nnverhältnismäliigem Grade den Besiegten getroffen, und
zweitens Ilannibal habe die italischen Hilfstruppen auf die gefähr-
lichsten Posten gestellt and auf diese den Haupttbeil des Verlustes
abgelenkt. Beide Behauptungen können die Probe einer vorurtheils-
losen Erwägung nicht bestehen. Denn wenn wir auch viele Eömer-
siege, die uns von Livius und den römischen Annalisten überliefert
sind, als Übertreibungen oder Erfindungen des römischen Chauvi-
nismus verwerfen niüsii;on, so müssen wir doch zugeben, dass viele
Unternehmungen Hannibals scheiterten. Überhaupt reichen die Er-
folge, welche Hannibal nach der Schlacht hei Cannä über die Kömer
davongetragen haben mag, nicht entfernt an die in den drei ersten
Kriegsjahren erfochtenen Siege. Der zweiten Behauptung aber wider-
spricht, was der Verf. S. 10 ff. nachweist, dass Hannibal die italischen
Bundesgenossen, welche nur bedingungsweise sich ihm angeschlossen
hatten, keineswegs rückäicbtslos für militärische Zwecke ausbeuten
durfte, um sie niclit zum Abfall zu verleiten. Am ehesten würde
') Poen'js sedecim annomm in terra Italia res gestas, tot duees
Romanos, tot cxercitus occidione occisoa, et sua cuique decora, nbi ad
insignem alicuius pugnae memoriae militem vcnerat, referebat.
T8£ Streit, Zur GckIi. de» 2. pnnüdieii Krifgt», utg. r. J. Itolirmtur.
si» ein« so opfflmngsvone Voranstelloog in d«a Schliidit«n am
Abfall getrieben haben. Der Verf. ^nd^t Am ail^eineinen Bevcü fir
die rnhaltbarkeit des IiTianisdif'n ]tericbU>s auf den Satz, Hasm*
bals Hwr habe bis znr l«Uteii EnUcheidangEScblacht grvGradwOs
ms Vetoanen bcatandeu. £r berechnet S. 6 C die V'^ritut«, vricAe
Hasnibal von Cannft bis za seiseoi Abzöge aus Italien nach du
Angaben du Liriaa erlitt«n haben soU, aof 120.000 Uaiin;
Bter, mit Kelcbem er narfa AMka öbersetzte, lof 20.000. Sou
mÖBSf^D, wie Verf. berechnet, die oeki^cben Landschaften im La
des Krieees mindestens 100.000 Streiter geliefert haben. Eine
starke iQanepmrbnabnie der Bondesgenossen hAlt aber der Verf. fOr
nntu^lflicb ; die Ver«tärkiu)gen . welche Hannibal ans Karthago er-
hielt, erecbeinon ihm gleichfaÜB kaom nennenswert. Wenn daher
daa Heer, welche« Uannibal aoa Italien in die Schlacht bei Zun
fibrt, großentheila aaa Teteraueo besteht, wie der VerL beweisen wiD,
so kennen seine Verlust« nicht so bedeutend ^wesen sein, wi»
Lirios sie darstellt, und damit wäre die Unbaltharkeit der annali-
stJBchen Tradition, d. h. des livianischen Ucrichtea im allgemein
erwiesen. Die Boweisföhrnng wäre sehr scbün, wenn der Cardi
pnnkt, auf welchen sie sich stäxzt, nicht auf so &chw:tchea Füfl
stünde. So aber trftgi die ganze ErOrt«nu)g nichts zur Lösung dat
gestellten Aufgabe bei.
Zar kritischen Bctrachtnng der einzelnen Kri^ggereif^isse.
wie sie ans von Livins erzählt werden, öbargehend, behandelt d
Verf. S. 18 ff. den erwten Kampf bei Xola (Liv. XHU. 1C>). I
Einzelnheiton des Kampfes haben wohl wenig Ansprach auf Glaub
wördigkeit; wir haben nnr an der Thatsacbe fest /.uh alten, doss da
Versuch Uaiinibals sich Nolaä za bemächtigen, durch Marcelltu
vereitelt wurde, und das war. wie auch Ilin«^ IL 2V^ xugiht, bei
d^r Wichtigkeit des Platzes immerhin ein bedeutender Erfolg. Ob
nun der Verlust Haiiutbals 2600 Kann (Lirins bemerkt dam: 'rix
e(|aidem ansim adfirmare*) oder weniger betrug, bleibt ziemlicJl
gleichgiltig ; denn es war, wie Livins richtig bemerkt, för die R^mer
damals schwieriger, nicht besiegt zu werden, wie später zu siegen.
Wiawohl sich der wirkliche Sachverhalt aus der Darstellung d
Livios, wenn man von den Kinzeliiheiten des Kampfes absietit, her-'
aasfinden Iftsst. so ghiubt der Verf. S. 19 das nichtige bei Zon
IX, 2 gefuudeii zu haben. Daniach hätten die Bewohner von Kolft
sich an Hannibal anecbließen wollen, als sie aber sein sinnlose«
und grausames Verfahren gegen die Xureriner erfuhren, hätten sie
iieimlich den Marcellua herbeigemfen. und d^ii Angriff Hannihala
iiuf die Stadt /.uruckge wiesen. Dieser Bericht enthält, so knn er
Ist) theiU anerkannte Lügen, theils L'ngenauigkeiten. Erlogen ist,
wieder Verf. a. a. O.A. 1 selbst zugibt, die Xncbricht, dass HaD-
uibal die mit Naceria abgeschlossene Capitolatioo treulos gebroch
dn
in(4|^|
oalS
ifleoS
kr™
se.
^
') Mit Livins stimmt Flut. MarceUas r. 11 Obereio.
Streit, Zar Geach. des 2. panischen Krieges, ang. t. J. Sohrmoser. 783
ferner dass sSrnrntliche Noianer sich anfänglich an Hannibal an-
schließen wollten, dann aber den Marcellos herbeiriefen. — Viel-
mehr war es der Adel, der ohne Wissen des Volkes, welches mit
Hannibal sympathisierte, den Marcellas herbeirief. Der Aasdrnck
xal ol XcjXavoi — kä^ga i^tTjydyovTO tiw MaQxellov xcrl
TÖv 'j4vv{ßttv iiQoeßakövxa tri itoXei fisra tccvta &jttö<Savxo
berechtigt weder zn dem Schlüsse, daas Hannibal von der inzwi-
schen eingetretenen Besetzung dorcb Marcellns keine Kenntnis hatte,
noch dass hier von einem Aasfalle gar keine Bede sein kOnne. So
erklärt Egelhaaf ') den ersten Kampf vor Nola für ein Aasfalls-
gefecht. Mit Recht tadelt der Verf. S. 19 ff., dass Livins eine Nieder-
lage des Dictators Janias Fera, welche bei Zonaras IX, 3 n. A.
berichtet wird, verschweigt, und verwirft die Nebennmstände, die
ans Livius (XXIII 17—19; 36, 37) von der Belagerang von Casi-
linnm und von Hannibals vergeblichem Angriff auf CamS erzählt.
Wenn aber der Verf. S. 21 die Angabe des Livios (XXm, 37), dass
Hannibal vor Cumä bei 1300 Mann eingebüßt, für übertrieben
hält, nnd nnr die stationes an dem Kampfe betheiligt sein lässt,
so kann man wohl dagegen folgendes einwenden : Wie konnte Han-
nibal hoffen, mit bloßen Vorposten eine befestigte Stadt zu erobern?
Es ist ja bei Livins a. a. 0. auch von einem ungeheueren Bela-
gemngsthurni die Rede, den Hannibal gegen dfe Stadt in Bewegung
setzen ließ. Der Thurm wird nicht bloß eine hinreichende Besatzung
erhalten haben , sondern es masste auch eine ausreichende Be-
deckongsmannschaft zu seinem Schatze bereit stehen. In welchem
Liebte müsste uns femer Hannibals Kriegführung erscheinen, wenn
schon ein so geringer Verlust von nicht einmal 1300 Mann im-
stande ist, ihn von einem gefassten Vorhaben abzubringen.
Während Ihne H, S. 227, A. 181 den zweiten angeblichen
Sieg des Marcellns vor Nola für eine Variante des vorjährigen er-
klärt, kommt Streit S. 24 zu dem Ergebnis, daas Marcellus mit
Hanno, welcher das Beobachtungscorps vor Kola befehligte, während
Hannibal mit dem grüßten Theile des Heeres die Umgebung Ter-
wüstete, ein glückliches Gefecht bestand. Diese Vermuthung igt
sehr ansprechend und verdient, der geistreichen Oombination Egel-
haafs a. a. 0. S. 464 vorgezogen zu werden'). Dass der dritte
Kampf vor Nola (Liv. XXXIV, 13) als ein ziemlich getreuer Ab-
') Analekten zur Geschichte des zweiten panischen Krieges in
Sjbels historiacber Zeitschrift, Bd. 53, S 464.
*) Letzterer combiniert LiviuB XXIII, S. 42—46 mit Plut. Mar-
Cflloa c- 12 und kommt dabei zu folgendem Ergebnis: Marcellug greift,
während der größte Thell von Hannibals Heer ain Beate aaszog, plötzlich
an und wirft den vorhandenen Theil des karthagischen Fu&volks Ober den
Haufen. Als aber die detachierten karthagischen Abtheilungen darch Ordon-
nanzen zarQckberufen in den Kampf eingreifen , fObrt MaicellaB seine
Trappen, welche schon daa feindliche Lager erstürmen wollen, nach Nola
zorück. Der anfängliche Sieg verwandelt sich schließlich in ein ohne Ent-
ßcheidang abgebrochenes Treffen.
7^4 Streit, Zur Q«k1). des 2. panisch«!! Krirgcs. aag. t. J. ßolnonn.
Uatflch des ersteo vom Jahre 216 der reinen Erfindiuif; Uftbkv
wie Bcbou Diue U, 227 f. A. 181 dargetban hat. wird u
S. 25 noch genauer begröndct. Gegen die livianischi« Da
TOQ der Einnahme Arpi's durch die R^mer erhebt der Verf. S.I7I
rolgendf Bedenken: Ks erscheint ihm DnglHobUch, das« derr^nisdi»'
Consnl Fabius aaf dio Verwendung von IPOO ftpanlschen Überiinftn
der übrigen {tunischen HesaUong von 4000 Mmdu Treien Abiai; ce-
wahrte, ferner dass Uanuibul überhaupt ejno so starke Beutu&g
in die Studl gelef^t habe, endlich billt er den AbraU vo
Spaniern für eine psychologische t'niuOglichlceit. Die MAj
wenigstens des Abfalls mJ^chte ich nicht in Abrede stellen, ist
doch öftere von gpanischen nnd nnmidischcn ÜberlÄafem di* Rf
Eher erscheint mir die Verwendnng der spanischen überUofrr
Gunsten ihrer bisherigen KrieKskutneradeu als eine psrchoHiKl
l'nmiJglicfakeit. Ihnen musst« wohl vor allem daran liegen.
Zeugen ihrer schmählichen Fahnenäncht mnndtodt tn niacW Cl
das erscheint mir als weiterer Grand, weshalb der Bi
Appians, Hannib. 31, dass Fabins Maiimns die pontscb« Bt-
satzong (ooov^ svq€ ^i^i'Of) habe nicderuiacben Inäsen, 4fc
Vorzag verdient.
ijber Hanuibals Versuch im Jahre 211, den Capnanero darct
Sprengung des rönii&chen Belagcrungsringes Lnft y.u machea, DifuTt
ans Living XXVf, 5, t> zwei abweichende Bericht«. Nach den «n>.
velcben Friedersdorff') mit großer Wahrscheinlichkeit auf Cwfiu
Antipater zurückführt, worde der gleichzeitige Angriff HuBtkali
und der Capnauer auf die römischen Verschaazongen siegnid n-
rfickgeecb lagen. Hannibal büßt dabei 6000, die Capaaner SOM
Mann ein. Nach dem anderen seien Namidier and Sputi« in*
rCniische Lager eingedrungen, die Elephauten hfitt«n die Z^ o»-
geworfen und die Zagtbiere ecbea gemacht. I<«ut^< in italiK^
Kleidung hatten die n^oiischen Soldalen in ihrer Sprache Ulfiö-
lich im Namen der CühsuIu zur Flucht auf die nSchsUn Bere» *«^'
gefordert. Aber der Betrug sei rechtzeitig entdeckt, di« Fiin^
niedergemacht, die Elephanten darch Feuer aus dem I-agcr gMcki-af-ii'
worden *). Livins legt auf die Einzelnbeiten seiner Bericht« t^*
keinen besonderen Wert, fj schließt uiit den Worten: Hi'O oltia'*'
utcunique initani finitumqur est, ante dedttionem Capnae pK>äi>*
fnit. Der Verf. zieht S. 29 nnr den ersten Bericht in Itlrwigoflff- T***
deu Ginzelnheiten deaeelbon alte Wahrscheinlichkeit fehlt, i^i*^
eigentlich nur von dem Angriffe der einen spanischen CohoTt» ^
Rede ist, nach deren Veraichtimg Hannibal sofort joden wiī'*
Versuch aufgibt, ist nicht tu leugnen. Wenn aber der Verf. behup****
') Du 26. ßnch des Livitu.
Binms in llanenburK von 1874, 8. & ff.)
') Gani Ähnfich schildert Appian Haim. c. 41, 42 «»«"-r j-
i Angrift', wetcben Hannibal anf seinem ROcktng von Ron •■> "^
de« Falvius Flaccus gemacht haben soll.
des sUdtbdin GfV^
-rf
Streit, Zar Gesch. des 2. paniscben Krieges, ang. t. J. Bohrmoser. 785
dasB Hannibal mit seioen Trappen — meist Kelterei und Leicht-
bewaffnete — Oberhaupt keinen Angriff auf die befestigten Stel-
lungen der Römer wagen konnte, so mass man wohl fragen, warum
Hannibal überhaupt nach Capna gezogen ist? Das Gelingen eines
Angriffs auf das römische Lager, wenn gleichzeitig die Capnaner
mit der punischen Besatzung einen Ausfall machten , kann wenig-
stens Hannibal nicht für onmOglich gehalten haben. Dass Hannibal
die römischen Schanzen angriff, wird uns durch Polybius IX» 3
bestätigt: Als alle Versuche den Appias zu einer Schlacht zu ver-
locken, vergeblich waren , unterzog Hannibal das feindliche Lager
einer förmlichen Belagerung (rf'Aoj iyiyvszo nokioQxCa ituQa-
jtlijatov To (Jvftßaivov). Während die Beiterscbwadronen ihre
Wurfspeere in das feindliche Lager schlenderten, machten Infanterie-
colonnen auf dasselbe einen feindlichen Angriff und suchten die Yer-
schanznng zu durchbrechen {tav (tkv ijcjtiov iTCKpegofiivatv tatg
ikatg xai fiezä XQuvyilg siöaxovTi ^ovxcav sig r^v xaQSfi-
ßoXrjVf xmv öh nt^^v 7CQ06Jti7Ct6vx(ov xal dttt<Jxäv xb X'^Q^'
xaaa :tstQ(0(ieva)v).
S. 29 — 36 behandelt der Verf. Hannibals Zug gegen Rom, eine
Streitfrage, die vermöge der einander widersprechenden Berichte
des Livius und Polybins den Forschem viel Kopfzerbrechen ver-
ursacht und nach meiner Ansicht eine endgiltige Lösung noch nicht
gefunden hat. Denn während die Mehrzahl dem Polybius folgt,
haben doch namhafte Forscher, wie Ihne, Neumann, Hospatt dem
livianischen Berichte den Vorzug gegeben; nur scheinen mir die
Gründe, die sie dafür anführen, nicht erschöpfend. Der Verf. glaubt
8. 35 die unbedingte Glaubwürdigkeit der polybianischen Darstel-
lung damit erweisen zu können, dass er äußere nnd innere Grunde
für die Verwerfung des livianischen Berichtes beibringt. Doch selbst
wenn wir Livius durchaus verwerfen müssten , so bleibt uns des-
halb die kritische Prüfung des polybianischen Berichtes nicht er-
spart und eine genaue Betrachtung desselben wird ergeben, dass
der Bericht des Livius, wenn wir ihn alles ans Wanderbare und
Anekdotenhafte streifenden Beiwerks entkleiden, noch mehr Glauben
verdient, wie der polybianische.
Über Motive and Zweck, welche Hannibal zum Zuge gegen
Rom veranlassten, stimmen Livius XXVI 7, 4 und Polybius IX^ 4, 7
fast wörtlich überein. Hannibal hofft durch Überraschung einen
Theil der Stadt zu gewinnen, und durch die Bedrobnng Roms das
Belagerungsheer entweder ganz oder theilweise zum Abzüge von
Capna zu bewegen, wodurch sowohl ihm als den Capuanem Gele-
genheit geboten wäre, gegen die getheilten Streitkräfte einen glück-
lichen Schlag auszuführen^). Man möchte glauben, da wo zwei
') Der Verf. will S. 30, 31 einen unterschied zwischen Livius 33CVI,
7, 4 and Polybius IX, 4, 7 herausfinden, der in der That nicht vor-
handen ist.
ZeiUcbrift f. i. SaUrr. 0;mn. ISBS. VIU. n. U. Haft. 50
786 ^reit, Zur Gescb. des 2- puoiHrhen Krieg««, \ug. t. J. Sttltraäm.
sonst 60 abweirheiifle Derichte eine so auffallende ÜberetuttiniBni^
xeigeQ , mßsctte man ihnen wohl unbedingt fol^n. Cod ittV
ist dies nicbt d«r Fail. Die eigentliche Ab.^irht Uannibals \fi imI
mehr lo der ifede des P»bltiB Maximns*) trefl'cnd bewtclinit. Ha
haben sowolil Peter, ßömisclie Geschichte 1. S. 40.5, als ndi
Hominsen I, 688 richtig erkannt. Ersterer e^i: ^Hannilul m
gegen liom nicht sowohl in der Huffnun^, Kom durch Cberructaif
nehmen zu kfbnnen, als vielmehr am die r&mii^chen Hwre gun Ate
theilweise von Capua abzuziehen." Ganz in demselben Sinn« sihkM
sich Slommsen ans: „Seine Hoffnang, sagt ar, war einzig damf
gestellt, dasE im ersten Schreck ein Theil des BoUgeniiigiiiNM
Ton Capua nach Kttm luarschieren und ihm also OeleginbHt fiMa
werde, die Blockade zu sprengen".
Wenn Hannibals Zug gegen Bom nur den Zweck Tcdtif*»«
den Capuanem Luft zn machen, so lAsst sich d>imit wohl d«r Ü
niEche IVricht in Einklang bringen, nicht aber der des Polft!
Denn wenn er das Belageningsheor von Capna weglockwi »ofl'
durfte er nicht auf doni weiten Umwege durch Samnlum Dfi<J
tiefsten Geheimnis gegen Kom zieheu , so duss sein antrvuttf*
Krscheinßu vor dessen Mauern in den ROmem sogar die BMonFn^
erweckte, Hannibal müsso das Helagerungeheer vor Capos benits
vernichtet habeu-). Und wie konnte er hoffen, die Proconsoln nun
Anfgcben der Belagcmng zu bowogeif, wenn diese Über di» Vota
drobendo Gefahr in völliger Tnkenntnis bleiben?— Ja nadiPoly-
bius haben sie nicht einmal an den Senat die Mi^ldnng g»lnjrd>
lassen, dass Hnnnibal von C'apna abgezogen sei. wiewohl fi* uhn
Tage dazu Zeit hatten. Nach Livins dagegen bleibt dm Pro-
consuJu von voniherein nicht der geringste Zweifel, dass Hunib*]
einen Angriff auf Rom beabsichtige. Sie ersehön es Uioila i» <i'
Bichtung seines Marschris auf der via latinu. und ihn* An^ic
wird noch durch Überläufer, welche wohl Hannibal enüendi-I liib
mochte, bestirkt; Hannibal läsüt sich auf dem Har»'be ZtA.
lagert zuerst am Voltnmiis, verheert die Umgebungen von Te«
Casinnm und tVgeilae, ein Verfahren ganz dazu angethan, wn d»*
Pelagerungshcer von Capn» wegzulocken. D^iss nun freülcb lUn-
nibal weder auf Folvius Flaccus, der auf der uppischcn Stjofi*
noben ihm herzieht, einen Angriff macht, noch sieb blttuci>0*l'
nach Capua zurückwendet, um die Bluckudu zu sprengen, ds» tu"
dar
i
') Livins XXVI, 8 -qui ad Cannas victor ire Iftiuco •& tibem
aaVag non esset, emn a Capua repuUum Fpeni potiundke nrbb ^^^^
ci-pissc! non ad Roiiiam nbsidendam sed ad Ca)>ua{< libvranda» <>""'
dioDeiu ire.
*) Polvb. IX, t> f/>- iXoax*^^ OvPfßq rfi(in/qi' xol tf-öjiar ffi*
tovi xterit T»;r ttöXti" (2) nft toi nimyuinoi ulifruh'in fil-i ""■
xfvai i^i iVfUttu;- tirorttf/oion; Sf ttvoz äfiti *a\ roiffiiiJj, .--
aiy oiiir tf mrV ft'tiffiof; ixi tocovior f)~j-i«tu mi jMUtJ«^»*?^
fttj Ol) TÜr jr»fj Xantiir arftamnAiiuy irnultsüfjTuir,
Streit, Zar Geacb. des 2. pamBchen Ertegea, ang. t. J. StArmoser, 787
zwar mit Verf. S. 32 befremden. Allein möglich ist es immerhin,
dass Hannibal von dem Harsche desselben in völliger Unkenntnis
erhalten wnrde. Der livianische Bericht geht von der Voranssettiing
aas, dass ein unerwartetes Erscheinen vor Born gar nicht in Han-
nibals Absicht lag. Demnach wird die Behanptong des Verf.s S. 32,
dass derBell)Q in keiner Weise mit den zngnmdc gelegten Uotiven
der Handlung stimme, hinföllig. — Hannibal erreicht durch sein
langsames und verwästendes Vorrücken auf der via latina, was er
damit bezweckte, indem ein Theil des Belagemngsheeres zom Schutze
Korns herbeieilt, was freilich weder von ihm noch von den Capua-
nem benützt wird. Freilich müssen wir viele Einzelnheiten des
livianischen Berichtes mit dem Verf. S. 32 ff. verwerfen, wie die Ver-
wendung der 1200 nnmidischen ÜberlAufer in Bom, die zweimaligd
Verhinderung des Kampfes durch einen Sturm, die Absendung von
Verstärkungen nach Spanien usw. Wenn wir aber die Überzeugung
gewonnen haben, dass Hannibal durch seinen Zug auf Bom bloß
schrecken und dadurch den Capnanem Luft machen wollte, so
müssen wir in der Hauptsache der Darstellung des Livius den
Vorzug geben. Kur dann müssen wir dem Polybins folgen , wenn
wir voraussetzen, dass hannibal Bom wirklich überrumpeln wollte.
Doch abgesehen von der falschen Supposition enthält der polybia-
nische Bericht viele Dinge, welche keinen Anspruch auf Glaub-
würdigkeit haben. Dahin gehOren: 1. Dass Hannibal sich bis auf
eine Meile an Bom heranschleichen konnte, ohne dass weder die
Kömer, noch das Bclagerungsheer von Capna früher seine Absicht
merkten. 2. Dass zum Schutze Borns keine andere Streitmacht vor*
banden war, wie zwei nen ansgehobene Legionen. 3. Dass die
Gonsuln es wagten, mit diesen wenigen, ungeübten Truppen den
kriegsgeübten Veteranen Hannibals auf offenem Felde entgegenzu-
treten, ohne dass dieser es auf die Entscheidung einer Feldschlacht
ankommen ließ. Es ist demnach viel wahrscheinlicher, dass die
Körner frühzeitig von dem bevorstehenden Anmärsche Hannibals
Kenntnis hatten, und zu seiner Abwehr anch einen Theil des Bela-
gerungsbeeres von Capna heranzogen. Ich kann deshalb das ver-
werfende Urtheil, welches der Verf. über den livianischen Bericht ftUIi,
nicht theilcn, weil es sich auf die Voraussetzung stützt, dass Han-
nibal Rom durch Überraschung gewinnen wollte.
Die weiteren Erörterungen, in denen der Verf. S. 37 — 44 die
Darstellung des Livius XXVH, 2; 12—15; 25—29; 40—43
kritisch belcuclitet, dürften schwerlich einem begründeten Einwand
begegnen. Die Zweifel, welche bereits Ihne und Nenmann gegen
ihre Grianb Würdigkeit ausgesprochen haben, werden vom Verf. be-
stätigt und noch genauer begründet. Er behauptet S. 44 , dass
der eigentliche Grund zu Neros fo^enschwerem Entschlüsse, im
Jahre 207 mit den Kerntrappen seines Hannibal gegenüberstehen-
den Heeres nach Norden zu eilen, um sich mit Livius Salinator zu
vereinigen , gar nicht in der von Hasdrubal drohenden Gefahr ge-
50*
7A8 Streit, Zar Gesch. des 2. panischen Kriegen ang. t. J. Rohnnm.
sucht werden kOane. nod sieht darin S. 45 das offenbare GesUivlaii,
dass er (Nero) sich aoOerstande Tühlt«. den zu UcfäitbtendfiO T«-
marsch Hannibali) zu hindern. Man kann hier nobi eiawrndra. *h
konnte »r daiin dem Hcffre, weichet: llannibiü (;egenöb«rFtio<l, ifie
bellten KrAite («ntzichen. ohne dass Hannibal den gefQrchtel« Vm-
etofi nach Korden nur versochte? [Ho Sache liegt, g-laabe ich. tia-
fach g«nn^: die ßriefe, in welchen HasdrubiU seineu Brode: uf-
fordert, eich in Vmbrien mit ihm za vereinigen^ werden aar^ebogaa.
Den RCmem nmsste daran liegen, gegen eines der bftidfn piinii^«D
Heere vor ihrer Tereinigung einen vemirbtenden Schlag aanifikna.
Die ilF-färchtung, Livins Sallnatnr krmnte dorch die äberlifl«!»
Kri^eniHclit llnsdmbals flbenrältigt werden, erweckte in Neru 4co
Entsohlnss. zn seiner Unterstützung berbeiiuellen. keineswep Fnckt
vor Hanuibal '). Hasdrobals Streitmacht mu&e bedeutend grSfttf
wesen sein, wie die HannibaJs, nur sein Feldhemigenie toac
letzteren noch furchtbar. Nach Appian Hannib. c. 52 hatte
bal bei seiner Ankunft in Rtrarten 46.Ü00 Mann Fußvolk, äOC
Retter und 15 Klepbanten. Nach Urins XXVII, 49 werdta
Metauros allein 56.000 Feinde getCdtet. 5400 gefangen gninsstB-
3o übertrieben dieöo Angab« sein mag-), so müssen wir docli dt*
Streitkrälte Hasdmbals bedeutend höher veranschlagen, *\t 4K
welche Hanoibal noch zur Verfügung hatte. Und durch den Usler-
gang Hasdmbals and Reines Heeres Kard Hannilmls letzte HcSinuv
auf ein^ ausgiebige Verstärkung rernichtet, und er hr*rte ron otn)
an auf, den Römern furchtbar zu sein.
Auch die erste Schlacht bei Eroton vom Jahre 204, «aM
Hannibal nuch Liv. XXIX, 3fi, 4 gegen den Conenl 1'. SenfMi*
Tnditanns über 4000 M.-mn eiubfiOt,~will der Verf. S. 53 bOckiMi
als ein unentschiedenes Trelfen gelten lassen. Dagegen glaubt tfU*
nehmen zu können, dass die zweite Schlacht bei Kroton voo Jiki*
203, wobei Hannibal nach Valarios Antias eiuen Verlust ton WW
Mann erleidet, Lir. XXX. 19, 1 1. sogar zu rnguiihten der Rdmcraa»-
gefallen i>ei. Es ist ihm offenbar darum zu ibnn, H:iQuilKJ ^^
Sieger vom italischen Kriegsschauplatz scheiden zu lassen. Z>ilii>^'
(Die letzten Jahre des zweiten panischen Krieges, S. ri2 li fi(^'
die Schwierigkeiten, welche die livianiscbe Darstellung biet*!. *b'
einem viel einfacheren und natürliclieren Wege zu lösen. Kt i*'
*j Dies ist bei Zoitarw deotlicb ao^asprochen. IX r. '.'
3* 216. Aai (I N^outr ... in y^ntufiatu lo Mtt{m roi* jfa«,
ntuipOfnu li.1^ tov u'tv Hyrißm jnti itf^iörijat , 4ti0tt; Jt, ft ' **
.//oi'ior öHadoovßo^ TÜ .tln9ii xttjaßiäanxiu. uiytt TOrij-u« /löl"^*^
») NachPohb. XT. 3 8> wcMpd am Mctaonn lOÖOf» futljg.
und Kalten getodtet Die>j« Angabe ■cheint fa«t n garing. otn d]# "'^
grc&e Freude Aber den crrungeafu Sieg erklSitich xa fiudvn. Pol .
uitio*), ücTt nnriai rrir llviißfiv, ur fiültaim nftürtQor hpop
tört UtiJt Iv 'tralta rouiCtiy naofimi. Oewiss ein geiricfatigei
Ar die CDiuIinglichkeit der Hanniboliscfaen ätrehJavt«.
Kienits, Yerbandl. d. 7. dtach. Oeographeatages, ang. t. J. Pfosdintit. 789
wirft die zweite Schlacht bei Ejoton, sowie den wiederholten Über-
tritt der italischen Ortschaften Consentia, Clamp«tia oew. zu den
Bömern (Lir. XXX, 19, 10) und erklärt sie für Wiederholnngen
der res gestae vom Jahre 204 (Liv. XXIX, 38). Die Gründe, wo-
mit der Verf. (S. 49 A. 1, S. 52 A. 2) diese Ansicht bekämpft;
scheinen mir nicht belangreich.
Schließlich sncht der Verf. S. 58 die Angabe des Livins XXX,
20, 6, dass Hannibal die italischen Truppen, welche sieb weigerten
ihm nach Afrika zn folgen, im Tempel der Jone Lacinia habe hin-
morden lassen , zn widerlegen ; denn er will keinen dankten
Flecken anf dem hehren Bilde des karthagischen Helden lassen.
Wenn Hannibal die italischen Desertenre mit dem Tode bestrafte,
so that er damit nnr seine Pflicht als Feldherr, und man kOnnte
ihm höchstens Entweihong des Heiligthnms zum Vorwurf machen.
— Die Italiker beweisen dnrch ihre Flucht in das Heiligthnm der
Jnno Lacinia, dass sie ihr Leben für verwirkt halten. Wenn Appian
(Hannib. 59) nnd Diodor (XXVIH, 12) die That, welche Lmas mit
knrzen Worten verzeichnet , mit schanerlichen Details ausmalen, so
kann dies keineswegs als Beweis gelten, dass die Niedermetzlang
der renitenten italischen Soldatesca nur baßerfüllter Annalisten*
Phantasie entstamme.
Es ist nicht zu leugnen, dass der Verf. durch seine fleißige and
lesenswerte Arbeit viele BlOßen der livianischen Gescbichtadarstellnng,
die ja auch schon früher erkannt worden sind, aufgedeckt hat, allein
wenn er an demselben gar keinen guten Faden flndet, so gebt er
denn doch zu weit.
Salzburg. J. Bohrmoser.
Verhandlungen des siebenten deutschea Geographentages in
Karlsruhe am 14.. 15. und 16. April 1887. Unter Mitver-
antwortlicfakeit von Prof. Pr- H. Wagner in Qottingen, Mib^lied
des Centralau98chasaes, herausgegeben von Dr. 0. Kienitx in Karls-
ruhe. Alit 2 Karten. Berlin 1887. Verlag von Dietrieh Reimer.
gr. 8. 214 3.
Die Verhandlungen des siebenten deutschen Geographentages
wurden auggezeichnet dorch die Ansprache Sr. kgl. Hoheit des
Großherzogs Friedrich von Baden in der fünften Sitzang am
16. April 1887: „Ich danke für die liebenswürdige Aa&iabme, die
Sie mich in Ihrer Mitte finden ließen. Ich scheide von Ihnen mit
dem Wunsche, dass sich reiche Früchte aus Ihrer Thätigkeit
ergeben machten, nnd wünsche und hoffe, dass Sie der Stadt Earis-
rube und dem ganzen Lande Baden ein freaadliches Andenken
bewahren werden.*' Eröffnet wurden die Verhandlungen durch den
Geheimrath Dr. Hardeck, Vorsitzenden der badischen geographischen
Gesellschaft und des Vorbereitangsaasschnsses, der eine Ansprache
an die Versammlung richtete; in ebenso freundlicher Weise wurde
790 Kiettiti, Vcrhandl d. 7. dtecb. 6eosniph<'iitafN. ui^.T.^.PrtKbkjJ
OL ^
sie von Hoft^tb Dr. jQsfc. Hector der tochnisclien Hocbschiüf, anl
von Oberbürc'prmeister Lauter IwgTUGt.
Der siebente dontechp Öeographentag war sehr tjat btndrt
(er zäblte 402 Tbelln^hmer) und bot wie alle Jahn tim fiBt
belvbrender Vorträge und VerbuDdlQDgen-
Es wurden 14 Vorträge gebalt«!), mid xwiir: 1. Btrickt <hr
Centrakoinmiitsion für vrissenscbaftllche Landesknndä von tVotttb-
land. Kr8tait«t von Prof. Dr. A. Kirchhoff in Halle. 2. Die d«l-
sehen Lande st »nneeBung^n, Von Prof. L>r. Jordan in HttDOtw
3. Der natörlicbo Stromban des deutschen Oborrboins. Von BU'
director .Max Honsclt in Karlsnib(^. (HierT.a eine Karte.) 4. D
Naturbedingonf^en der culturgescbicbtlicben Kutwickltmg in
Rheiuebene und im Scbwar/.wald. Von Prof. Dr. Eberhard Qfdwt
iu Earlsnibe. 5. Über Marokko. Von Prof. Dr. Itein in ficuL
ti. Keisebeobachtnngen ans Optafrika. Von PanI Keichard in BwUn.
7. tJopr den .Stand iler ß-eoi^niphi schon Krfr-rschnng des dMt«ba
Schntzgebietos in Södwestarrikn. Von Missionsinspector 0. G Bätow
in Berlin. B. B«ricbt ^er den Fortgang der Besirebni^ n
Gtmsten der antarktische u Forscbong. Erstattet von Üduiaint^
Dr. G. XouDiayer iu Hamburg. (Hierxn eine Karte.) 9. Emir«
ßesaltate der erdmairnetisrhen Stationen im .Sy^t^me der intffluä^
nalen Polarforschung. Von Dr. Kschenhageii in Hamburg. 10. Bii»
GebiriTPgmppierang. Von Dr. Angußt Böhm in Wien. IL Pi»
Erweckang des allgemeinen Verständnisses für die astrMiü«ii«A»
Geographie. Von Keallebrer Hang in Berlin. 12. tjberdicPAnlefVi;
des geographischen Studiums und Unterrichte. Von Prof- A. StaiM
in Angsburg. 13. Über die Nothwendigkeit der Atlaseinheixio to
einzelnen (.'lassen. Von Oberlehrer 0. Perthes iu Bielefeld. 14. IV
Karten zeichnen in der Schale. Von Wilhelm Krebs in Aitoiw
Von den schal geographischen Fragen (U — 14| boten (*•'
Anlass zu ErArteruiigen ; die eine von Oberlehrer Perlhi-i (Btrlf*!^
„ober die Xotbwendigkeit der Atlaseinbeit in den einüelnen Cliict'''''
fand ihre Krledlgnng In der Anniihme einer Kesointion ; „Per d«W*>*
Geographentig hfilt es ans inneren Gründen fflr nüst»ttlia(t, «ä**
dem geographischen l'ntcrrichte iu einer und derselben CUsie t'*
schlcdeno Atlanten 'zugrunde gelegt werden** ; die andere „dsi *^
tenzeichnen in der Schale" von Krebs fAltonal. worin der Vtri**^
oinc Ton ibui «n^ge arbeitete Methode, basiert auf eintr teraindtC^^
Projectionslelire. befürwortet, wnrdo von Prof. Dr. A. Kirthhftff
von Ortfischalrath Sallwörk (Karlsrohe) bekämpft, Prof. D«'-
KirchhofT erklärte, er wnndere sich, dase ^ Hr. Krebs schon
einem Jahre geographischen ruterrichtes gelungen sei, die n
Erfahrangen zu sammeln, um dieselben als reife Frncht dm
echen Geographentage zur Prüfung vorzulegen. Ihn (dwi
habe langjdlirige Praxis gelehrt^ daas das einfaclist« Zbi
b«8te sei. Ganz entschieden müsse insbesondere Verwah
gelegt werden gegen das Hineinziehen der ProjocUon:
Kienitz, Verhandl. d. 7. dtsch. Geographentages, ang. t. J.Ptaachnik. 791
in die unteren Classen. IVie könnten Schüler stpreometrische, ja
trigonometrische Begriffe anwenden, ohne noch eine Ahnung zu
haben von Stereometrie oder Trigonometrie. Der Vortragende, so
schließt Prof. Dr. Ä. KirehhofF, richte sich selbst, indem er betone,
viel Zeit müsse auf diese kunstreiche Ausarbeitung nach seiner
Methode verwendet werden. Nur aber diejenige Methode sei zulässig,
für welche die Massenerfahrung vieler Jahre den Beweis erbracht
hat, dass nach ihr ohne viel Zeit and Kunstaufwand der Schüler
das Kartenbild sich energisch eingeprägt hat, es seihst schaffend.
Der Eeallehrer Mang (Baden) sprach in Anknüpfung an die
von ihm constmierten Apparate, ein Tellarium und ein Riesen-
horizontarium. über die Erweckung des allgemeinen Verständnisses
für die astronomische Geographie und hob hervor, dass nicht bloß
in den Schulen der Unterricht in der astronomischen Geographie
gepflegt werde, sondern dass anch in weiteren Kreisen durch Be-
lehrung des Publicams das Verständnis des Himmels angebahnt
werden solle.
Prof. A. Stauber (Augsburg) referierte über den Inhalt seiner
Preisschrift mit dein Thema: „AVelches sind die Mittel, welche
anzuwenden, und die Maßregeln, welche zu ergreifen sind, um das
Studium der Geographie volksthümlicher zu machen und den
Unterricht in derselben in den Unterrichtsanatalten aller Grade zu
fördern."
Die mit diesem Geographentage verbundene Ausstellung,
welche in erster Linie die Entwickelung der süd westdeutschen Topo-
graphie darstellen, von der neuesten Literatur aber vorzugsweise
die Schriften über die deutschen Schutzgebiete berücksichtigen
sollte, befand sich in fünf großen Sälen und zwei Durchgangs-
zimmern der großherz, technischen Hochschule. Sie zählte fünf
Abtheilungen, und zwar eine historische, welche die Geschichte
der Erd- und Völkerkunde und insbesondere die Entwickelung der
Kartographie veranschaulichte, eine topographische, die sich
naturgemäß im wesentlichen auf die Darstellung Badens, Wärtem-
bergs und der Schweiz beschränkte, eine ethnographische,
welche vorzugsweise die deutschen Schutzgebiete berücksichtigte,
eine pflanzengeographische, die besonders reichhaltig war,
und worin auch Proben der ersten Emteerzeugnisae der jungen
deutsch -ostafrikanisrhen Stationen ausgestellt waren, endlich die
Abtheilnng für Schulgeographie, worin der neue geographische
Verlag reich vertreten war.
Von Richard Kieperts Schulwandatlas, der seiner Vollendung
entgegengeht, erschienen im Jahre 1887 die XVL Lieferung, Rass-
land (polit.) 1 : 3,000.000, 4 Bl. und XVHI. Lieferung, Skandi-
navien (polit.) 1 : 1,500.000, 4 Bl.
Wien. J. Ptaschnik.
792 Grube, Im mag. Verfa. d. Quadr. d. Entf. w. Kr&fte, ang. v. f rMchan/
Vorlesimgou über die im umgekehrten Verbaltnisse des Quadra
der EntlernuDg wirkenden Kralle vod P. G. Le>jeun<
' Dirifhlet. H^raUKgeg*ben von Pr. F. Orabc, Obericbror «a d«
k. Doraschulc tu Schle»iirig. Zweite Auflag?. Leipzig 1887. Druck oäl!]
Vorlag von B. G. Tcubn^r. VIU u. 18-1 SS. 8.
Diricbletg Vorlesungen ober den Potential and dessen Anwvndaiifj
auf die mathematisflK* Phrsik , Tcelcbe von ihm regelmäßig* nnt
obigem Titel ab^balteu wenden, i^r^ilt^n als das bn-öhmtcate CoUef ii
des der Wissenschaft zu t'räh entrissenen Mathematikers; ee scher
daher ganz äbcräne^ig, dem vorliegenden Bnche empfehlende Worte'
zu widmen. Dennoch dörfte das Erscheinen einer neuen AoS^e
einige Bemerkungen rechtfertigen. Der verdien atTollf> Heran itgeber
Hr. Dr. Grabe, „dem es vergönnt war. noch sänimtliche Vf-r-
lesnngen Dirichlets zti bOren", hat ancli in der nenen Aoflage
„an dem Grundsatz. Diricblet seihst reden ?.n lassen, feet^ehilten".
Die Vorlesungen sind in ungeftnderter Form (nach einem Hell«
1856 — 18G7) mitgotheiU. die Zusätze hat der Herausgeber sämmt-
lieh den Aniüerköngcn einverleibt. Der Haupltext enthalt im
ersten und dritten Abschnitte die Theorie des Potentials einer einen
Ifaum orfflllenden Masse und einer Flfiche, In den Qhrigen fönf
Abecbnitten die Anwendungen auf düs Ellipsoid, djp Theorie der
Kugell'unctionor, Anfgaben ans Klektrieität und Krdmagnetisnios,
sowie allgemeine Probleme und Sätr.e in pMug auf eine mit Masse
belegte FlSche. Die .Anmerkungen enthalten hißtorisrhe Daten. Er=,
Iftutemngen einzelner nchwieriger Stellon des Textes nnd die Hil
theilnng d&s berühmten Dirichlot* sehen Beweises der Convergei
der Kugelfunctiön-I^ihen. Fßr eine dritte Anüagc wäre viellei<
noch eine Bercicberung der Anmerkungen ratlisam: z. H. die Bi
rechnung des Potentials eines bomogoiK-n rtlipsoides. der Bewc
des Legen dre'sdieu Satzes Ober EDgälfunc-tioiieii usw.
FSr den Text selbst mnä nur wenigf> Andemngen n6tbij
Der Dirichlet'sche Beweis des Abel'schen Satzes S. 75 ist nicl
vollkommen strenge, indem bei einem vorausgesetzten Grenzäber-'
gang e von a ( 1 auf a ^ 1 znerst s„ _ i a" vemacblassigt wird,
welcher Fehler nur dadurch compenalert wird, dass dann (1 +a
-\- tt' -\- ■ ■) {i ~ tt} — \ gesetzt wird. Diese Bedenken lassen 8lch_
aof folgende Art beseitigen: Setzt man (statt 7' nnbegrentt)
so wird
ü = {1— k) 8,-\-a (1— b) «, -i-. . + o —» (I — o) *« — 1.
Wächst ri, so fallen a^^ «« + !• ^^n + p mit B znsanunen, «f
wird daher
V = a"(l — a) (1 + a -h . . + «^*) B + «-+'' fi = a^B;
die Abrieen Theile des Beweises bleib«! unverändert. S. 84 ist in
UlUtr, Die Elemente der ebeoen TrigoDometric, bd?. v. F. WaIhntiH. 793
'der Definition für die Knir'?irunctioii das Wort „^fiehlossenfl" äber-
fläeslg. S. 112 fehlt iiacb ivn Worten „Es war" das Snmmen-
zeicben. S. 142 zireitc Zoüp mn ob(*n ist ^außer" statt „inner"
zn setzen. S. 167 ist statt de« Satr.es ^dass die Kolben O und U
confergierea" lu setzen: „dass die Beihe l.iix a^f** cönvergiert."
G-raz, im Jänuer 1888. Dr. Job. Fri&chaaf.
Die Elemente der ebenen TiigouoDietrie mit einer Sammlung
von Aufeaben und deren Lösungen «n Dr. flnb^rt Muller,
Prur. Bn dem L^ceom n Metz. Metz 1887, G. Scriba. HofbucbhAndler.
Da die Strecken in der Planimetrie nicht nach Bichtnng and
Torzeiclien nnterschiodon werden, so hat anch in der Trigonometiie
die Bezeicfannug Sinus und Cosinus mit positiv und negativ, je
nachdem sie in der einen oder andern ßichtaiig aufgetragen werdent
keine feste 6mndlaij:fi. Es drncltt si<-h die» deutlich in dem um-
stand^ aus, dass einige Autoren, nm VVissem^chaftlichkoit und
Gründlichkeit in die Darstellung zu bringen, der Trigonometrie
einiges ans der analytischen Geometrie, z. B. Be^timmong der Lage
eines Ponktes mit Hilfe der rechtwinkligen Coordinuten voraus-
schicken und darauf eine Do&nitton der Wink elf unctioncn gründen,
welche für nllc gpiXteren Entwicklungen aasriicbt.
Der Verf. zei^t non in diesem Werkeben, dass man {nach
dem Vorgänge von K. Bultzer) durch die Aufstelinng dta Principes
der Ausnahmslofligbeit diesen Nothbehelf nicht Jfra&cht und damit
auch ein Fortschreiten vom Leichteren zum sAwierigeron ermög-
licht, indem sich die gonlometrisclicn Formeln einfach und natnr-
getn^ uns der Trigonometrie entwickeln und die Erweiterung der
Delinitioneii auf erhabene nnd ut^gutive Winkel erst an i&s Ende
der Trigonometrie fällt. Der Inhalt des WerkchenB ist in kurzem
nachstehender.
Der erste .Abschnitt enthält die Winkel functionen auf Grund
des rechtwinkligen Dreieckes und die Anwendung derselben zur
Anflfisung diese» Dreieckes. Dar zweite Abschnitt bringt die trigo-
nometrischen Formeln tür das schiefwinklige I.ireieck, wobei nach
dem Principe d^r Ansnahniislosigkeit g<^Ragt wird, das« man nnter
dem Cosinus eines stumpfen Winkels den Wert zu verstehen hat,
welcher dem C'oninns d(>8 spitzen Nebenwinkels entgegengesetzt ist,
wie OS anrh trhon K. Baltzer in seiner Trigonomt^rie gethan hat.
Der dritte Abeclinitt bringt die Formeln für die Functionen der
Summe nnd der DiflV-ronz zweier Winkel sammt deren wichtigeren
Anwendungen; ein Anhang endlich enthalt die Erweiterungen der
Functionen, welche in der Trigonometrie nicht unbedingt nothwendig
sind. 181 Aufgaben sind mit dem Lehrstoffe organisch verbunden
und bieten reichlich Material zur Einübung dpr Formeln und hin-
reichend Gelegenheit zur Vertiefnng des Htodinms.
794 £ricr. Die Eiemcnte der Kcgelacbnitt«, ang. v. !•'. Watlcnttn.
Originell wie die Element« der Planimetrie und Stereomeln^
sind auch die Elemente d»r Trigonometrie behftsdelt und haben
wie die erRt*rpn gegrändeten Ansiirnch auf die Beachtung der
Fachcoltegen.
Lehrbuch lier jrathftniatik Rir höliere Lehranstaltcu von Dr. Fr. W.
Frauk«n1)Acli. ni- Theil. Die ebüuc Tri^onoiuetrie. Mit 19 Figorcn
und zAhlrcicht^n Übnngsbeispielen. Liegnitt 18äT. VcrUg roa B.
Krurabhaar.
In dem ersten Abschnitt« dieses Werkchens bringt der Verf.
alle Sätze ans der Planimetrie, welche geviesermaGen den Über-
gacg la der öonioiiietrie Lüden und bei der Ableitung der gonio-
metrischen Formeln Verwendnng- finden, so speciell die Kleiuentp
der Projection sichre, den Terallgemoinertcn pvthagoroiBcheii I.ehrsat?.
die Bestiffluinng des FlScheniiibnltes eines Dreieckes ans den drei
Seiten, den einem Dreiecke eingeschriebenen Kreis, den goldenen
Schnitt und den ptulomftiächen Lehrsatz. .\nr die Projvc tioualehre
sind dann die Definitionen der Winkelfnnctionen gegrfludet, und
zwar i;o. das» sie im folgenden keiner Knreiterang bedErfen.
In der nun folgenden Goniometrie beschrankt sich der Verf.
in der Entwicklnng von Formeln auf ein Miiiimam, was sicbeiüch
vielTucfa Billigung Gnden wird. Wenige grandlegende Formeln
müssen sich die Schüler ein für alletiial einprägen, nllos übrige
kaan mit Kecht der prakti;^clicii Kinubniig überlasson werden. Di«
Ableitung der Formeln für sin (a J= ß), r'm (« dz ß) ist anf den
ptolemäifichen Satz gegründet nnd dabei i^t mit bestem Erfolge dtr
Satz verwendet, dass die Chordo eines Winkrls gleich ht don
doppelten Sinns des halben Winkels. Der dritte Thcil dieeat
empfehlenswerten Leitfadens enthAlt die eigentliche Trigonometria.
Dieselbe iet, wie die ganze Arbeit überhaupt, knn nnd bändig, rie
bescbrAnkt sich auf die Ableitung der Fund:ituenUlsAt7.e, dodi bietet
sie ein immerhin rocht reichhaltigem Ühnngttmnterial.
Die Elemente der Kegelschnitte» in synthftischor BohaudhiDg.
Zqid GrtbrftTicho in der Gpnn&sialpriniA bearbeitet von Dr. W. Erlcr,
Professor am kgU Pftdagogiora in JCflllirh&a. Dritt« Terbesserte Auf-
lage. Leipzig 1887. Druck und Vvrlag fon B G. Teubner.
Im Jahre 1877 Toröffentlichto Herr Prof. Dr. Erlor in der
Hoffjuann'scben Zeitschrift diese Arbeit, um damit den Beweis ni
liefern, dass die Element« der Kegel schnitte sich leicht anf synibeti-
HChem Wege mit sehr kurzem Zeitaufwande in der Gymnaeialprima
behandeln lassen. Der Aufsatz fand derart Beachlang, dua ein
Separat» bdmck erscheinen musste nnd jetzt, trotz der inzwiKiMB
erschienenen, den gleichen Gogenßtand behandelnden guten W».tU
schon eine dritte Auflage nothweudlg wurde. Das günstige rr'.ln-'!-
welches diese rasche Verbreitung des Leitfadens erweckt, wird bri
einer Durchsicht desselben bestätigt Soitohl die methodisch«« V"
1
Jiuschf Samml. von Aufgaben a. d. Gfametrie, ang. ▼■ F. WnUenttH 7f>5
bandlong* wie auch die Anordnon^ und die Ansvahl dps Lehrstoffes
müssen als j^eluDijeii faezeiclincl werden. lu einer einfacbon nnd
klaren Weise, welche der KtsäenscbaftlicUen Strenge cbensu £ecb-
□an? trägt nie dem durchscIinittlicheD Fassungsi'ermAgeR der
Schüler, werden die wichtitreren Eigenschaften der Parabel, ElUpse
und der Hyperhel hexaglirh der Brennpunkte ond der Tangenten
zum allgemeinen VerRtändniese gebracht. Ivin kleine« Schlnsscapitel
fasst hieraaf »Ile drei Kegelschnitte zusammen nnd bringt eine
Anzahl recht instmctiver Vcrgloichan*fen. Lct7.tero erhöhen mit-
aammt den r.nhlreichen mei«4 conetmctiven Anl'gaben nicht unbe-
deutend den Wert diesei; emprehlens werten Leitfadens.
Sammlitoß von Aufgaben aus der Geometrie, und 2war ans'
der Planimetrie, ebenen und aphürischcn Trigononiotrie,
Stereometrie und aDalytisohcD (»eometrie der Ebene. Zmu
Gebrauche nn Gynina^it-n, l"{i>aUrhal<!ii. hriheren .Staatogev^rltedcbnlrn
und i(un Seibst{>tudiuin. Zuf>amniongestelIt uud herauigegeben von
"M, Rof cbi w. Li'hi'cr im der k. k. Staate gi'wcrbescliult; in Bielitz.
Wien 18**". Vorlag von A. Pichlera AVitwß nnd Sohn.
Die große Bedeutung und Wertschfitiung der geometrischeu
Aufgaben findet ihren prägmiiiten Anedrurk darin, dass die neuerni
speclellen Lehrbücher der Gi>(imetrie fast ansnahmslos ein recht
reichhaltigeR Übangsmnt(>riat r>nthalten und das» für die einzelnen
Partien der Geometrie ausgezeichnete Sammlungen von Anfgabeu
exisüeren. Diese Lehrbücher behandeln aber meist nur einzeln«
Futien, auch baxieben sielt diese Sammlungen meist nur auf beson-
Gebiete der Geometrie mit Ausnahme j'^ner Sammlungen, die
Zwecke der Wiederholung in der obersten Classe und für diel
irit&tspräfung bestimmt sind. Aus diesem Grunde iät der Lehrer
an Anstalten, wo ein and dasselbe Lehrbuch dem ganzen geometri-
schen Cnterrlcht in den oberen Clossen zugrunde liegt, genötliigti
sich entweder mit dem natargemiUi kargen AufgabenstoJl'e diesei
einen compeiidifisen Lehrbuches xu begnügen oder aber er ronssl
zu dem zeitraub endi-n und mnncbmal nnverlAs suchen Dictieren seine'
Zoftucht nehmen.
Das Torliogoode Werkchen will nun für solche Fälle Abhilfe
BchalTeu und ein Übongsmaterial bieten, das alle Gebiete der
Geometrie, die an den Miltelscliulon gelehrt werden, gleichmiUiltf
nmfasst und dem jevrciligen Wissen und Können der Schaler ange-
passt ist. Es entbfl.lt im ganzen 1803 Anfgabenntimmcm nud
zwar entfallen auf Planimetrie 712, auf Gouiometrie und Trigono-
metrie 336, auf StLTQometrie 407, auf sphärische Trigonometrie 81
nnd auf die analytische Geometrie der Ebene 267 Nummern. Die
Aufgaben der Pliinimi*trüe .siriil theils Itechnnngs- nnd Construc-
tioneanfgaben, tbeils Lehrsätze, (är die mit Hilfe des durcbge*
DOmmenen Lohrstoffeß die Beweise zu erbringen sind. In einer neuen
Aoflage, die ds^ bntuchbare Büchlein wohl bald erfahren därfte.
bnii -
'4
79G IffiUruMHH. SaromloDg geometr. Aufgaben, ang. r. J. O. Wml
soll aber der Äotor die Anrpaben, volcbe in dem kleinatea L
badie vorkommen und vorkomoien mössen, nie z. B. die Fvnd*^
mentalcoiistrtictiouen weg'laittteii und dafür einii^e schvieri^n Auf-
gaben aut'nehmeiu Auch würde es dem Werkclien nur znm Vortbeüe
gereichen, wenn an einigen Beispielen die Terschiedpnen UilfeniitM
der LQsung Ton Constructionsanf gaben klargelegt nnd, da die Suam-
long ja fär die Schaler bestimmt ist-, bei einigen, AoTgalien knru
Andeutungen znr Lösong gegeben worden. Wie dies atutnfäbnii
ist, dafür biiften die auägezeicliDot«Q Sammlnn^'eu von Beidt (pl
metrischo Aufgaben; Broglaii, Trewendt). Iloffmann (planimetri
Anfirabon; Paderborn und Münster, SchJ^nlngb), Lieber und tob
Lübmauu (geometrische Coustroctionsanfgaben ; Berlin , Simi
n. A. genug Anhaltspunkte. In der Trlgoiiomctrie wäre es an
wenn der Antor zu einigen Aurgaben kurz das ganze Kesnltat odi
doch einen Thfil degsalben hinznfügf^n und wenn er eine kleine
Tafel vollständig berechneter recht- und schiefwinkliger Dreieck«
aufnehmen uiOchte, wie dies z. B. in den Sammlungen von Beidt,
Lieber and Lühmann, Jildt nnd in den Lehrbüchern von Wiegand.
Bpfmanu, Foanx usw. der Fall ist.
In der Stereometrie wären die Aufgaben, welche farigono-
metrlache Kenntnisse erfordern, besonders m bezeichnen, da in den
Gymnasien der l'nterricht in der Stereometrie dem in der Trigono-
metrie voransgoht. Auch hier wie in den beiden folgenden Partien.
sphärische Trigonometria nnd analrtiache Geometrie der Kbone, wän
die Aufnahme des Resultates bei den schwierigeren Aufgaben for
das Bnch ohne iCweifel nnr ein Gewinn.
Da an Schulen, an denen dem geometrischen Unterricht ein
Lehrbuch mit karg zagemes^enem Cbungsstoffe zugrunde liegt, ein
compendiöses Aufgabonbnch ein Bedürfnis ist, 90 wird das nett
antgesUtteie und handliche Wvrkcben sich rasch einen Frenoden-
kreis erverben und doiuselbeii lüicher erweileni, wenn die Fach-
eoUtgen dott^elbe in Verwendung nehmten und die im Dnterricbt«
gemachten Hrfahrnngen dem Autor mittheilen.
Wien. Dr. F. Wallentin.
Sammlung geonietrisrlier Aufgaben von Dr H. Heilerm&ao.
Director iIl-s RtialgvmnaKiuTiiK 2U Ksscn. 1- Tbeil, 5. AdA. II. Tbeil.
3, Aufl. Essen, BWVker. Preis Mt IGO.
era^^
Der 1. Theil dieser Aufgaben ja mmlaiig enthält Kxempel, d
Lösung ohne Anwendung der Lehre von der Proportionalität der
Linien vollzogen werden kann. w.lhrend zur Auflösung der AofgiU»«
des 2. Tbeiles die Lehre von der PropertionalitAt d«* Linien and
Flftchen erfordert wird. Die im 1 . Theilo vorhandenen Aufgaben werden
wieder in solche gatheilt. die ohne Anwendung und solche, die unter
Anwendung der Eroiäletire lösbar sind. Im allgemeinen bat es sich
der Verf. zur Regel gemacht, keine .\ullÖ»nng zn geben; nor
Lichtblau, Geometr. Constractionsaafgalieii, mg. y. J. G, WaUeutm. 797
gewigseo, scbwieriger zq behandelnden Fällen wurde eine solche
angedeutet; doch ist bei den meisten Aafgaben in einer Klammer
bemerkt, wie viel AnflOsxmgen sie zolässt, nnd dieser Vorgang ist
gewiss zu billigen.
Nach der Ansicht des Referenten hätte den geometrischen
örtern mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollen, ja es wäre
vortheilhaft gewesen, die bieher gehörigen Aufgaben in einem eigenen
Abschnitte zu vereinigen. — Naturgemäß erfordert die Lösung der
Aufgaben des 2. Theiles ein vertiefteres geometrisches Wissen und
es wird zweckmäßig sein, die meisten Exempel dieses Tbeilos in
der obersten Classe der Mittelschulen zur Behandlung zn bringrai.
Die Anzahl der in beiden Büchlein Torhandenen Exempel ist
eine sehr große und man reicht für mehrere Jahrgänge mit dem
gebotenen Übungsmateriale aub.
Kef. empfiehlt diese „Sammlung geometrischer Aufgaben^ znm
Unterrichts gebrauche aufs wärmste.
Sammlung von geometrischen Constrnctioiisaufgaben zum
Gebrauche au Seminarien, sowie zum Selbstunterrichte.
Von B. Wiese und W. Lichtblaa, kgl. SemiDarlehrer. Mit 145 in
den Text gedruckten Holzschnitten. Hannover 1885. Verli^ von 0.
Meyer (Gustav Prior). Preis 2 Mk. 80 Pf.
Der Sammlungen von geometrischen Constmctionsaufgaben
wäre fürwahr schon genug. In den letzten Jahren wurde der Bücher-
markt mit derartigen Erzeugnissen derart überschwemmt, dass man
im Interesse des Unterrichtes nur wünschen kann, es möge — wenn
die darauf bezugnehmenden Bücher nicht so originell wie das von
Petersen verfasste angelegt sind — dieser Beproductlon (zum
großen Theile haben wir es mit einer solchen zn thon) Einhalt
geschehen.
In dem vorliegenden Buche tritt das Bestreben der Autoren
deutlich hervor, das auf die Lfisung von Constmctionsaufgaben be-
zQgliche Lehrziel so weit herabzndrücken, dass diese ohne die Hilfe
des Lehrers gelöst werden können und dass die Selbstthätigkeit
mächtig gefördert werde. Aus diesem Grunde wurden in jedem
Abschnitte mehrere Aafgaben , welche als Masterexempel fungieren,
gelöst und die übrigen Aufgaben, wenn sie nicht allzu bedentende
Schwierigkeiten bieten, nur mit einem Hinweise auf die früheren
Lösungen versehen.
Die Lösung der Aufgaben wurde nur auf Grund der geo-
metrischen Analyse gegeben, was gebilligt werden mnss ; nur hätte
Bef- gewünscht, dass die von Petersen aufgestellten Theorien,
die sich bei der Behandlung einer geometrischen Constructionsaof-
gabc nützlich erweisen, etwas eingehender dargestellt worden wären.
Es muss an dieser Stelle betont werden, dass das Bestreben jedes
Lehrers der Planimetrie und in noch höherem Grade jedes Verfassere
708 Jtfrr fciM, RleinpauU Anw- 1- pnkt Be«liDeD. uttg. t. J. G.
riner Sammlang' too Constractioiisanl^ben darauf eertdtt«t Mio
mos&t die Principipn der Ldson^ einbritlich darznlegen, da im Hit-
gegeogesetzten Fall« das AnfiOseo solcher Anfg'aben in eiii Zofills-
fepi«l ausartet und als solches wertlos ist. Dieser wiclitic^n Fori«-
rang ist JD dom vorliegenden Buche niclit überall Heolinang ^
tragen worden. Ebenso i^t der An » eiiüung dor Algebra auf
die GeoQit'trio zti vreuj^' Kaum gegOiiiit; g^radi* dieser
der ge<imetri sehen Analyse darf als Vorbereitung für die analvti
Geometrie nicht ftieiniätterlich bedacht «erden.
Mit der EintheiloDg des onifanin^ichen älaterials kann dir
Kef. sich vollständig einverstanden erklären: die Trennung der A
gaben, zn deren Li^sung die Lehre von der Proportionalität
Ähnlichkeit erfordert vird, von jenen, bei welchen diese Li
nicht verlangt werden, ist zweckmäßig nnd zwar zuvörderst
einem Unterrichte, der eich aof mehrere Jabresstofeu vertheilt.
der geometrischen Constinctioiisauf^abe, die Bectification der E
linie Torznnehmen, mehr Aufuierksumkeit als sonttt geschenkt
ist zu billigen; wünschenswert wflre eine ejcteJisivera Beh.in«]!
der Lehre von der Qnadratnr des Kreisei« pewesen. Als entschieden t
fehlt muss man die zn spute Beräcksichttgnng der geom etr ischen
Orter bezoichnen, welche eine der ersten Kollen in allen Couatnc;
tionsproUemeu ein:Lunehmen berufen sind.
Dr. Ernst Klcinpaurst^he AQweisung znm praktisch
Rechnen. Ein methodisches Handbacli fflr den Cnterrioht und Sei
nntomcht im Rcvhiioii 1., S., 3. HefL Pflnfte umri'arbcitcte
erwejtort« Anflage ron l>r. F. Merteoa. Bremen Imfl. Dmck qbI
VerloK von AI. Ueinsini.
Mit dieser Anweisang znm praktischen Kechnen stehen Auf-
gaben, welche vor kurzer Zeit bereits in 12. Anflage erschienen
Bind, in engster Verbindung; beide Schriften ergänzen sich aud
werden nebeneinander gebraucht werden müssen. In den „ A n-
weisnngen" Hilden wir neben theoretischen Begründungen überall,
dem Titel des Buches entsprechend, die Theorie durch die mann
faltigsten Beispiele iltnstriert. Dass vorzugsweise die borge
liehen Eechnungearten gepflegt wurden, wird man nur bUIi
können; denn die Rechnungen, welche diese Grenze Überschrei
Bind ohnehin genugsam in xnmcist trefflichen Lehr- und Übun
bdcbcrn erCrtr'rt, Der Be.-^rboiter der neuen Auflage hat iB
geschickter Weise mehrere Änderungen an der früheren Annage
vorgenouimon und duduroh den Wert des Buches, welcher von
Kritik schon oft anerkanntworde. wosenUich erhöht. Eine „Anweis
zum praktischen Rechnen ist gewiss orl'orderlich; ohne eine so!
artet der Unterricht in ein Kxperinientieron ans uud dies ist
der Schule mit .'illen Mittehi zu bekAmpfen ; der Schüler darf
niemals znm Objecte von Versuchen gemacht werden. Kin i^rewiss'
harter Leiirer wird sich redlich Mühe geben, dem Schüler den
inag^
St ^
Mertetts, Kleinptals Aav x. iiralt- Rocbuco. aog. t. J. G, WaltetittH. 790
«toff nach eingehender Vorbereitung' und Erwägung' darzale|f«n, er
wird aber dabei ffut tlmn. sich an die Krfahninii;en älterer Lehrer
7n haiton nnd diese Krfahrnngpii wird er den „Anweisnngen"
entnehmen kAnnen. AlUrdings wäre es üd rüji;en, wenn der Lehrer
hierbei seine Selbständigkeit opfern vürde; dies würde nicht im
ItitereBB« eines gedeihlichen Unterrichtes liegen. Bei. I)«tracht«t
daher von dem darfreletrten Stand]iuntcte uns die ihm Torliegende
Schrift ale ein IlilfBmittel. durch welches dem Lehrer vs ernulglicht
wird, sich in schwierigeren didaktipchnn Fragen Kath zu holen,
nachdem er selbst über die zwf.kmütJiirsle DarsleUung des Lehr-
stotTes, der jeweilig xur Kr^rtemng gelangen solL nadigedarht hat.
I>ie Anlage def Buches ist auch eine derartige, da!<s trotz der
Ausführlichkeit der Darstelluiig dem schon mehr erfahrenen Lehrer
noch Spielrsnm genug gelassen wird, selbstfindig zu arbeiten ond
7.0 schaffen.
Das erste Heft umfasst das Zahlengebiet von 1 bis 20,
jenes von 1 bis 100 und vlu) 1 bis 1000; dem Schüler wird in
langsaniom Tempo der BpifrKr der Zahl nahegelegt und das An-
schreiben von Zahlen vorbereitet; erst dann kt^nnen die vier ürund-
rechnnngsarten in gantrm, unbenannten Zahlen, die elDfachsieii
gemeinen Brüche, dio Dccimalbi'üche, das Rechnen mit Zehnteln
lind Hunderteln vorgenommen werden. Daran reihen sich Übungen
mit benannten Zahlen.
Im zweiten Hefte wird das im ersten Vorgetragene wesent-
lich erweitert nnd befestigt; hier sind es die Zahlen- und {
Ziffernsysteme, welche in erster Linie berückf^ichtigt werden.
Die vier Grmidrechnungsarten werden noch einmal aufgenommen
und als eine Erweiterung das Potenzieren herbeigezogen; ao&erdem
sind es die ßechnuugsvortlieile, welche an dieser Stelle ihre geeignete
Behandlung erfahren. Die nachfolgenden Theite enthalten das
Heebnen mit mohrsortigen Zahlen (Ufickslchtnahme auf die Zeit-
rechnung) und das lU'cIinen mit gemeinen Brüchen und Decimnl-
brnchon in erweiterter Form.
Das dritte Heft it-t dorn praktischen Kechnen. besser gesogt
dem kaufmännischen Hechnen gewidtiiet. Xach einer detnillierten
Betrachtung der Verhältnis. so und Proportionen werden dlo Pnicent-
rechnungeii. dio Misrlinng-t-, Münz- nnd GesellschaftHrcchnunir, die
Wechaelrochnung, dio Terminr'>rhnnng, das Wesfutlichste über
Wareiicalculaüonen und Contocorronle gelehrt. In dipseri Purtien
wird überall auf die Itechnungsvortheile :inlmerks;Lin gemacht. Eine
willkommene Beigab'.« des Baches bildet die sehr gelungene Dar-
stellung dos Quadrierons und thibiereiis und de« Kitdicierens. Diese
SÄtM werden auf einige einfacLore Aufgabtin der Geometrie (Plüchen-
und K'in'Tbereclinung) angewendet. Das vorliegende Huch wird
auch in dvr Mittelschule mit Vortheil iingewendH werden und Kef.
möchte wünschen, dass überall in den unteren Clusscn derselben
i
m
I««
i
8(MI Seeger, Die Elemente it^r Geometrie, angez. t. J. f*. ITallrM«
Die Klemeiite der Geometrie, für Jen Schoiunt^rricht \iri.- ,m
TOD IL Seeger, Director des Rcalgvnuiasiuius zu G&strow Uit iil'i
gorentafelü. 8. Aadagu. Wismar 1&87, HinstoriTsdio btidilaii^ta;
Der Verl", des Tcriieg-enden Lehrlinrlies üt PiammcUu nU
von dem didaktisch ricbtig'en Gftdanken ans, da«s ein bteondfiH fit-
wicht beim L'nterricbte in der Planimetrie darauf ich le^ wi, im
der Schüler mit deu allgemeinen Aull>}auiit;äiu(9tbod«o, imk
welche ganze Reihen von Aofgaben erledig't vrerdeo, vertriol
macht werde. Bei einem Unterrichte in der Geometrie, der «fi
reich sein soll, darf nicht — wie es leider in sehr vielen h
bächeni ge^hieht — Lehrsntz an Lehrsat/ gereiht wenlm, ttw
daes der innige Zn&ammenbanfif der einzelnen fi^elehrtea ?tm
hervortritt; ein derartiger Unterricht värde nnr darauf biiuuliBJrG.
dem Schüler eine bedeutende Gedficbtnisarbeit, die »br blctt
die Kräfte dcasclben über»teigen kann, aofzuhörden. Au 4i««
Grande wird im modernen Cnterrichta der Geometrie di« rfiii
Euclidische Methode, welche früber fast aaBBctiUeSUcb coltiT
wurde, immer mehr and mehr in den Uintergrand gedrloA.
in dorn vorliegenden Bache finden wir mehrfache AnkUn^ u
jetzige Methode, die albrdLugs iu demselben nicht voU6tfcu4i(C pblt-
gegriffen hat. An vielen Stellen tritt die jiraktiBCbe Metfawle drotÜtb
hervor and insbesondere in den zalilreicben dem I>ehrbarbv l-t'a*-
fügten Aufgaben wird der Schüler von dieser Methode ir*I*iW-
Dasö der Verf. vieles der Thfttigkeii des Lehrers, die dMwl« ia
der Schale entfalten mass, aberlAsst, aiuss gebÜli^'t werden; ein rfäM*
Wort 7.Qr rechten Zeit Yerui^g luebr lU wirken als tosföbilklM
Eröriernngen im Lehrbncbe.
Im ersten Abschnitte kommen die geoinetrlwhai Grad'
gebildd und deren elementare Kigcnsohaflen lor Sprocbe; ^'
zweite Abschnitt handelt von der Congniem. der fbeuM VifB^
Zur Lehre von der Congniän/. wäre /.u bemerken, d;iä5 ümge Tki^
reme, wie z. B. folgeodes: „Zwei rechtwinklige Dreifdv >*'
congment, wenn sie in der HvpotennB« nod eindr Kathete 0*-
einetimmen" als specielle Beispiele allgemeiner Lebrsltu kU»
aafigcatellt werden sollen. Anerkeanong verdient, du« i*
Betrachtung der centrischen Symmetrie und des grounctn'^
Systems überhaupt die gebärende Aofinerksaiiikeit zotlirü wai^
Iu dem Absclinitt«, welctier von der Congnienz der Figuren bH^
wird auch die VergleJchung tou Pl&cbenrlninen vorgaioiiiiHB ^
es werden auch hier die metriechen ConsMjiunzeD ans den VJ^
goreischen Lehrpatie gelogen. Im dritten Abschnitt« (Itt^*
von der Ähnlichkeit) werden sehr zweckentsprechend die f^
meotalproportionen zwischen Strecken, Winkeln nnd Fliobeft ^
eiert und dabei wird die perspectiviscbe Lvg« ähalicbor Sytt"'
berücksichtigt. Gelegentlich der Betracbtong der Ähnlidikni ^
Kreise wird der Satz anfgestellt, da«« die KreiBlinien steh «w >^
ien, die FlAohen der Kreise sich wie deron Qudmt» TtfW*"'
Wapicnit, Lelirtmcb der Mathematik, uig. t. J. G. WaUentiH. 8(>1
dieser Satz hätte eine eingehendere KvOrtemng^ erfahren sollen, xnmal
«r die Btuis der Cyklometrie bildet.
Till vierten Abschnitte vird gezeigt, wie die Algebra
BQf die Geometrie angewendet werden kann; besser wftre dieser
Abechnitt seinem Inhalte entaprecbpnd mit „rechnende Geometrie**
•»der „metrische Kelationen der ebenen Fi^ren" fiberÄcIi rieben worden.
Die Üarsteltang dieses Abachnitteg ist dorchwe^fi als gelangen in
bezeichnen; insbesondere wnrde di« Kertification nnd Quadratur
des Kreises in einer den didaktischen Fordemngen Tollkommen
ent.3prof'hprdfin Weise bebandelt. Von dftn Kfthtrong'sconstnictifinen
des Finranges de« Kreises wird auch jene von Kochansky
erwähnt. Die eigentliche Anwendang der Algebra auf die Geometrie
ist sehr sinnroich dargestellt.
Im fünften Abschnitte werden dem Schüler einige Er-
ninfcrenschaften der neueren Geometrie Torgeführt. Die Theurie
der harmonischen Strahlen, der Polaren und deä I*oti>s am Kreise,
der Potenilinie zweier Kreise, die Lehre von den KreisberÜhrungen
werdon an di(«er Stelle eri^rtert. [n einem Anbange werden mehrere
Krgnn/.nngen gegeben, die zTim Tbeüe in den rorangehenden Teit
g^Ort b&tten, wie 7.. B. die Betrachtung der CommensorabiUt&t
nnd Incommeiisurabilität zweier Strecken.
Der zweite Haupttheil des Buches ist den zahlreichen
Anfgaben gewidmet. Dieselben sind ibr(>r Beschaffenheit nach znm
itroJJen TheileCmistnictionsanfgaben imdschlieCeu sicliandenLehrteit
formell und inhaltlich an. Mit Kecht but der Verf. besonderes
Gewicht auf die Behandlung der Probleme mittelst der geumetrischeu
ftrter 'gelegt. Auch finden sich mehrere Aufgaben Über rechnende
Gsvroetrie in dnm rnrÜpgenden ßnche, deren AnflOEongen in
Köne angegolif-n werden. Kinige der anhangsweise gegebenen ßxempel
hätten in dc^n Text gohOrt. so z. B. die Aufgabe, eine gegebene
Strerko nach btotlger Proportion zu tbeilen, da diese Aufgabe das
Fnndiimnnt für einiire Theoreme und mehrere andere Aufgaben bildet.
Die zahlreichen, dem Buche beigeifebeneu Figuren sind in
gut ansgoführten Tafeln vereinigt. Das Buch wird sich in der
Scbtile r^'Cht nätzlich erweisen, wenn en der Lehrer versteht,
aus dem irnmerhir luofangreirhen Matoriale die geeignete Auswalil
zu treffen und mf^hrfach zerrissene Partien passend zu ver-
einigen. Dil- Ausblicke in die neuere Behandlung der Geometrie
wird man billigen; nnr hätte die ,\nwendiuig derselben in schärferer
Weise betont werden &oDen. Im allgemeinen wird sich das Bach
ohnft Zweifel die Sympathien der Fachgenossen erwerben.
Lebrliiich der Mathematik IQr die obcreD Classon der Mittel-
SCllllIfMl. Von A. Wupienik, Professor am k. k. Staatsobergymnn-
Kium in Graa. WiL-n 1887. Vi^rlag von Karl Graeser.
Man kann im Interesse des mathematischen Unterrichtes es
nnr billigen, dass der Verf. des vorliegenden Lehrbuches den
«tlttuM*! f. d. <*lcrr. firran. 16W. VIIL n. U. Heft. Jl
i
bnb4NH
iiBukl|
809 Wapitttik, Lehrbnch Atr MatbematOc, ang. t. J. G. WuOnti».
Lehrstoff ans der Arithmdtik und Geometri« (nr die tibvm Chws
der Gymnasien auf das Wt>sentUchste beschränkt hat, wdtm m
das gebiften wnr<1e, was ilor Scbölnr unbedini^ w'tss^n mau. vu
gewiBM wettergehende Er^rternngon, die mit Tnancbem Jahti;iDf(
recht gnt durch irourhcitet werden k&niien, nicht aber im allKoeioa
mit Erfolg' gelehrt werdan köQUon. nicht berücksirhtif[t nrin
Durch eine derartige Beschrftckung des Lehrstoffes war es anlf-
licht das bedeiitendn Material in einem Bache von nur vagiBk
drei und ein halb hundert S^'lten zu Bammeln. Dbr GmndnU. im
nicht die Mass«, sondern die Klarheit der SegrifTe und der buÜHl»
und ><trenge Zasauimenliang dereelben die Mathematik für Au Um-
nasimn wertvuH mache, hat den Verf. bei seiner wobldarcbduhM
Arbeit geleitet. Bef. wird im weiteren Verlaufe des rorli
Gntacbtena allerdings 7.eig4«n, daaa die Kednction dea Lehnt«
an manchen Stalten eine alhn weitgehende war. dass in den
manches Termis^t wird . was ohne Zweifel in demeetben tiMi
Platz finden sollen. In Anbetracht der jetzt mehr als Host ai-
tretenden Discnssioneu gewis&er Uiiterrichtsfragen allgeoHioir wd
specioller Natar durfte eine veuaue Analyse des in den fii
gebotenen LehrstotTes nicht unerwünscht sein.
Kine Frage allgemeiner Ait, die heute in v
Sinne beantwortet wird, ist die: Soll das Lehrbuch Aafgaba
halten oder nicht und in weichem Tnifange? Die Instmctii«« ft
den Öjtnnasialrniterricht beantworten diese Frage dahin, dau tu
„Ausführungen in Heispielen dem Worte des Lehrers öberiilM
oder dem l'bnngsbache zuweisen'*. An miB«ren Grinnasieii W*
zum Theil das erstero, tum Th(*il auch das letztere statt; m^iÄf
Ist aber das in den neueren Anllagcn wieder rv<bt bnnctttf*
Hoänik'sebo Lehrbuch in Anwendung, tn welebcm uhk^d»
Übungsaufgaben den thwretischen Theil begleiten. Bef. sfirUit
sich für den letztoren ^loduB aus ; denn das Dirtiorf^n ron Uo'upieJis«
welche entweder als I'rftparation oder als fVnsam anstrearlpci»'
werden sollen, erfordert ziemliche Zeit, die so dem l'nterrricht^'eDlwjw
wird, andererseits zeigt sieb — insbesondere in großen Clisan —
dass mancher Schäler das Diotierto nnrichtig orfaast hat aod tn
der Bearbeitung der betreffenden Aufgab« oft auf Schwifritctfif^
stöOt, welche er mit seinen Kräften nicht überwinden kann. An*^
▼erhält es sich, wenn dem Schüler ein gedruckter T»rt >örii*^
der keinen Zweifel zulAast, Dem Gehranche elnos eigtoea ^lOg^
bnches kann Ref. auch nicht beip&ichten; donn die beiasu w
^ijßeren Übnngsbüchor, wie jenes altbewährte nnd in der bJÖ**
matischen Literatur einzig dastefaende Übangsboob des hcfätolA
Mathematikers nnd Astronomen Beis, legen dem ScbBler. n^
tive ii's.'^en Eltern ein Dwiterielles Opfer auf, das mancbe 4a9^
immerhin empfindlich treffen mag. Mit vollem Rochto seberkl**"
CnlerrichtsTerwaltung diesem l'mstande ihre Aufmerk*amlpit. ''_*
Voraussetzung ausgehend, duss jede geistig« und m^üTiM
Wapimik, Lehrbuch d«r Matbcmstik, aag. t- •/. G. Wailnttin. 8<)3
Ötwrbürdimg za verbaoneu sei. Aas diesen Gründen hält Bif(. d«n
W^, dem theoretischen und erläntomdpn Ti*xt« paeeende and dem
gcTÄdd angestrebten Zwf^cke ontsprechend** tlbnngsanf gaben beizn-
g«beD, als das gwignetst«. Dieser Ansicht bat anch der leidf^r
za früh der Schnlti enfcrisseae Lehrer dos Bef. A. Gernorth ^-
buldigtr der in seinen Grundlebren der ebonea Geometrio ^rade
in den Übungsaufgaben bisher Unerreichtes geleistet hat. So viel
aber diesien Punkt!
Mindestens soll aber das Ivehrbnch KaRterbßispiele enthalten :
jede Theorie mass durcb ein entsprechendes Beispiel anschaulich
gemacht Verden. Unmf^gticb 7. B. kann man es biltigeu, dass die
Lehre von den Gleichungen in einem Lehrbuche abg<>liandelt wird,
ohne dass die Eigenschaften der Wurzeln derselben oder der Weg,
auf welchem man zu denselben gelangt, an einem Beispiele demon-
striert werden. Ein solcher Vorgang, welcher — wie wir zu unseren)
Bedauern sagen niüsseu — auch in dem Wapienik'scben Boche
eingehalten wird, ist nicht viel verschieden von der ohne jegliches
Kxperimnnt gestützten phjaikalischwn Theorie. Unsere Jugend —
nnd cü ist ihr Glück — ist nicht ^n das .\bBtracte gewi^bnt, son-
dern gewinnt dorn Concroten mehr Interesse ab. Dem Einwurfe.
der dem ß«r. gemacht worden dürft«, dass ja der Lobrer dazu da
seir an der Hand von Beispielen die Theorie zu erlftnteru, begegnet
der Ref. mit der Brmorkung. dass das Lefarbnch auch /m Bepeti-
tionen bestimmt ist und das3 der Schüler die Eigeuthümliohkeit
des Becbimngsmodus stets vor Augen haben muss, ger&de so vie
ihiu dio grammatikalischen Kegeln einer Sprache dareh geeignete
Übun gäbe i spiele erläutert sein mdssen; würden in einer Gmmmattk
die Begeln allein nebeneinander hingestellt sein, so würde man
dieselben als Unding bezeichnen. Mit demselben Rechte muss
ein Lehrbuch der Mathematik mindestens Mnsterbei-
spielo enthalton!
Wir wenden uns nach diesen allgomeincn Bemerknngen zur
Besprechung der Arithmetik, wie sie uns in dorn vorliegenden
Boche entgegentritt. Der erste Abschnitt enthält in recht
gelongener Ausführung dio Lehre von den ümndoperationen. Der
zweite Abschnitt umfasst die Zahlonlehre nnd hier fordert die
Darstellung zu einigen Bemerknngen heraus. Die Tbeilbarkf>it
der Zahlen hätte zunächst allgeoiein behandelt worden sollen; daran
— -|— r- reihen sollen;
der Satz der Instructionen, „dass der Erlegung algebraischer Aas-
drücke in Factoren besondere Sorgfalt zuzuwenden sei", wurde
nicht beachtet, obwohl die Wichtigkeit der Factoren leriegang schon
im nilcbsten Abschnitte bei dör Behandlung der Brüche gebieterisch
gefordert wird. Die OponiHonen mit gemeinen Brüchen sind zweck-
entsprechend dargofltellt. Dasselbe gilt auch von den mit Deci-
malbrüchen ansgoführten Becbnungen; insbesondere ist in dem
51»
bitte sieb die Besprechung der Ausdrücke
804 Wa/Henik, Lehrbocfa d« ^UitaraiBtilL mg. r. J. G- WmUmtm.
betreffenden Absctuuttc recbt klar die EntetoboDg rein periodiieher
nnd gemiitcht periodischer Decuoalbillobo gezei^ worden. Du
Rechaen mit anTon&tfl.Ddigeii Decimalbrüc h en iitt gm
anberäckfticbtigt geblieben; die eogt-auinten CoirectnTrediniiiigm
bat der Verf. nirguids bohanddt nnd das ist der scbwcnt»
Mangel, welchen Kef. in diesem Lehrbache bemerkt bat. Hier,
sowie in der Warrellebre ist vom abgekürzten Bechnen nicht die
Rede, und docb »pielt diee in den praktischen Becbnangen üa»
hedeatende Rolle. Ref. kann nnmCglich glauben, dasa dor Verf.
die Meinang hegt, dass das ITnterg^'uinn^inra der richtige Ort Mi,
auf den Genasigkeitegrad usw. bei den praktiscben KMhnangto
einzagehen. Derartige Betrachtungen sollen im Cntergymnasiiui
caltiviert werden, im Obergymnasinm sollen cie die ttf'fere Bt-
gründang, die theoretische Weibe erbalten. Andere Lehrbücher, wie
•enes von Frani Watlentin, Haberl, zum Theil aach Mo^nik.
wenden diesem Gegenstände — nnd wir meinen mit gatem Becbte —
ihre Aufmerksamkeit zn. Ausgehend von dem Theoreme, daaa zw«
Gr{>ßeii. welche zwischen denselben Grenzen liegen, deren Differenz
beliebig klein gemacht werden kann, einander gleich sind. hlltt*n
einige Bemerkungen über das Bechnen mit Irrationalzahlen gemacht
werden ßollen. Von den vielfachen Anwendungen der Proportione-
tehre auf praktische liechnungen, wie Procent-, Termin-, Ketten*
rechnung u. dgl., bat der Verf. abgesehen und rielleicht mit B«cht,
da die Lehre von den Oleicbnngen Gelegenheit bietet, aaf diMe
Anwendungen in Beispielen einzugehen. Die Lehre ron den Deter-
minanden wird zwar von den Lrißtrnctitinen nicht gefordert, doch
ist Ref. der in den letzteren angesprochenen Ansiebt, daas _ef
immerhin vönscbenswert sei, dass das Lehrbuch die Elemente diaser
Lehre enthalt«, damit die reiferen und begabteren Scliülcr mit den
Begriffe dieser arithmetidcben Gebilde und ihren vresentlichsta
Kigenschalten bekannt wenlt*n kennen". Recht klar und Aber-
sichtlich ist die Ansziehung der Qnadrat- und Cubikwarzeln aus
dekadischen Zahlen behandelt; daaselbe läset sieb von der Auf-
suchung der Brigg'scben Logarithmen sagen. Die goniometrische
Losung quadratischer Gleichungen b&tto an eine andere Stell
gehört nnd anders behandelt werden sollen, damit dem Schäler
Art der Substitution einlenchte. In der Lebre von den diopban-'
tiscfaen Gleichungen wurde auch der Methode von L a g r an ge
gedacht and dies mit gutem Hechte, da dieselbe eine vortheilbaft
Anwendung der Eettenbrach lehre zeigt. S. 116, Z. 12 v. o.,
es statt l/x'' .... hx beißen. Dass der Verf. dea Gleichungen de
3, und 4. Grades keinen Raum widmet, sei billigend hervorgehoi
Der LehrstotT der 6. ond 7. Gymnasialclasse ist ohnedies auf
Maximum getrieben, so dass eine weitere Excursion auf diei
Gebiet die Kr<e des Sclinlcrs übersteigen wdrde. Der Lebi
find«t — wenn er vill — immerhin in der analytiscbcu Oe(
Qelegonboit, einige allgemeine S&tze der Lehre von den Gleic
Waitienil; Lehrbnch der UatliemaUk, ang t. J. G. WaHnttin. 80r>
anscbaulicli darzustellen. Gelen^entlicli der Bebandlouf? der geometri-
sclitn Progressionen hätte die Conäequeiiz der miendtichui zeomü-
•trischen Reihen nicht unerwähnt bleiben sollen. Die Zm!Ms/.inseii-
rechriuug, ferner die CumbliiutDrik, der binomische Lehrsatz and
die Kleroente der \VahrscheinIkhke)t5rechnnng Verden iu einer dem
Unterrichte vollkommen entaprech enden Weise To^eföbrt. Die
Seometriscbo DnrtiteUuDg der complexen Zahlen und die Moivro'sche
BinomialTormel. sowie deren Anwondang ^ur Boreohnang der nteu
Wurzel ans der imsitivon ond negativen Einheit wird in einem
Anhange gegeben. Der indirecte BoweiB, daee — wenn iwei
complexe Zahlen einander gleich sind — die reellen und imaginSren
Tbeile derselben einander gleich sind, hfitt« durch einen dirccten
öberzengeudereii Beweis eraetU werden können.
Die Darstellung der Geometrie, welclie wir in dem vor-
liegenden Bache antreffen, ist im allgemeinen eine sehr überaicht-
liclie. Auch hier wurde der Lehrstoff ftbcnlalls auf das Mini-
ninm reduclert: unter die nngodentete Gren:;e herabgehen, bieQe
dem geometrischen Lehrstoffe schweren Schaden zof'agen. Nor in
der sphärischen Geometrie und Trigonometrie ist der
Verf. weiter gegangen, als es wünschenswert erscheinen mag, and
xwar zum Theil auf Kostpn der Kegel sehn ittslebre, wie Ref. an
einer späteren Stelle auszoföbren Gelegenheit haben wird. Ra würde
für das Gyinnasinra ein- für allemal genügend ficin. die drei Grund-
Tormcln der sphärischen Trigonometrie aus der dreiseltigon Ecke
zu deducieren und alle weiteren daranf bezugnehmenden Dlscuasionen
ferne lu lajisen ; der Hauptzweck, nämlich dHs Verständuif eines
Tbeiles der in der 8. Classe von.nnfihmonden Astronomie, wird
erreicht, ja noch mehr : der Schüler ist in den Stand gesetzt, gewisse
Winkelherechnungen an k^irperlichen Gebilden auszuführen. Kher
sollte ein wenig Raum der Anwendung der Trigonometrie in der
sogenannten praktischun Geoiuetria zugewendet worden, was
leider in dem vorliegenden Buche nicht gescbehen ist. Die neuere
Geometrie wurde duruhwegä nicht berfickslchtigC; wenn auch die
eigeutlicht» projpctivischo Gecmetrie dem Schüler unserer Gymnasien
nicht vorgeführt werden kann, en gibt es immerhin eiiiiga Sätze
derselben, welche, im Sinne der Kuclidischen Geometrie behandelt,
nicht etwa der Unriositat halber erwähnt worden sollen, sondern
deshalb, um Qmppen von SAt7.on und Aufgaben einer einbeitticben
Beliandlnngnnter:tiehen zu kennen, Aus dem Grunde der Zeitersparnis
soll man derartigen Abweichungen von unserer bereits stark vor-
knßcbertcn Schnlgeometrie nicht ous dem Wege gehen. So z. B.
wird dos Theorem von Ceva gestatten, die merkwürdigen Punkte
des Dreieckes im hübschen Zusamineiihango dem Schüler mit einigen
Worten vurrufülircn: die I'undamentalsten Sätze über geometrisch«!
Potenzen, Polaren werden sich im weiteren Unterrichte nützlich
erweisen; allerdings rniiss der Lehrer in diesen Theilen vollkommen
bewandert sein und sich einen freien Blick bewahrt haben, um der
8<)6 it'apietkik, Lehrbuch der Mathematik, ong. v J. fi. WallnUt
betrefTcnden DarstAUviig das noUiweiidige belebend« Motntf n
verleihen. Der Wpp, den der L^-Iirer pinschlasren könnte, «etr. «i
einige Partien der neaeren Geometrie im EncÜdiEcheD Si
ytmehmeD gedenkt, ist recht bemerkenswert in einer klein«
von W. Fuhrmann: „Einleitung in die neuere Geoi
Torgezeichnet.
In dem Abschnitte, welrher nber die Planimetrie
findet der Kel'. folgendes orirähnenswurt: Die ToÜBUndige Asfl!
einer CoBstmctionsanfgabe hfitt« an oinem oder einigen VulcfM-
si)ielen demonetriert werden seilen, vor7Üglicb vflren DreiedcKn-
structionen das passendste Mittel zur LAsnng gevtaen. Bn^i
ntwrsicbtlicb sind die Sfitze von der Flächen vervleicfamtg u&d k
Derechnang des FlächentDhaltes dargestellt Die ProporticsilittL
der Strecken anf die Plachenrergleicbnngen rn stötsen, hftit M.
Tür das zweckmftGigste; solchti Betrachtungen besitzen die m9»
überzeDgende Kraft. .Sonrohl die Congmenz- als inch die ikifitk-
keitssiltze sind zn venig scharr her^oi^eboben; dem Bef. sdwik^
es keineswegs überäüsslg zn sein, jederzeit die Gründi^ in Cn-
gnien?. oder der Äbulichki>it anrh typisch herTortmt«! m Usm:
•i^in bischen Pedaiiit>rie hat man beim mathematischen CnlimrMe
gewiss noch nirht scbAdlirh gefonden. Die Anwendung der Äii-
licbkeitssätTo auf die rechnende Oeomotrie, insbesondere die C;^
metrie wurde in zTrockent£prechender Welse vorgetragen. TerpWid»
snehte Qef. in dem vorliegenden Buche nach einigen AnfpibM. o
welchen di^ Anwendung der Algebra anf die (■••(tmilri*'
erlftntert wird ; leider wnrde dieses Gebiet, welches nach d«ii 4fc«
einstiminendon Ansichten der Schnlmftnner gepriemt werd«ii mA ■
keiner Stelle berücksichtigt. Gerade in diei^er Orapp» i<a) Asf-
galwn kann der Scbiil<'r teigen. wie der TurectragMii* Lehrttofl ^
Planimntrie von ihm verarbeitet wurde, wie derselbe sein «P'
geworden ist. Gleichzeitig kAnnen derartige Exeotpel lU giME*
uetste Vorbereitung för die analytische Geometrie fflü»"**
werden. Es liegt kein Grruid vor, demselben in dem dem Üntani****
xugrunde gelegten Li*brbache keinen Raum zu gftnnen.
Die Einleitung in die St<^reumetrie wurde in der übG^*
Weise gegeben; recht hübsch Qndon wir die Dir^t^llnng der tflS**
meinen Eigenschaften der Polyeder, sowie die Theyrie d«r K*rp*'''_
Pen Satz ton Cavalieri würde Kef. nicht als Axioa u»**'
derselbe moss bewiesen werden, ähnlich wie es t. B. vot> ^ ^T|
pitzky in seiner Stereometrie geschehen isC Dun ''•**"'^^
Petraciitungen in dem Abschnitte, welcher (S. 247) von dflft ^^
hiltnii^sen der K»nminfaalte der Körper handelt, in giinx korter W^**
dargelegt werden kftnnen.
Entsprechend dem Wunsche der InstmctioD«» in drr Gooioo^^
die analytische Methode unzawendeo, ron der eindenttg« ^
stimmong eines Punktes durch die Cartestscben Coordinalaa ^
iin und die WinkelfnncUonen ab Verhiütuisu der Mm
wfffT, Anff. fQr den RecbeDPoterr-, eng, T. J. fr. WaUrtttin, HO?
sogenannten Projectionsdreiecks zu deÜniireD, hat der Verf. in lehr
gelungeDer VSTeifw diesen Abschnitt darij^s stellt. Entschieden zn
wenig ist fiher dio KntBtetiODg^. ülinrictitiing nnd dcti Gehrancli
der trigonometrischen Tafeln jresai^; Ober die trigonometrischen
Functionen kleiner Winkel - — and dieser Fall kommt oft genug
in der angewandten Uathematik zur Sprache — finden wir keinerlei
Rrwährmnir. Recht nnAbersichtlich ist die Auflösung recht- und
schiefwinkliger Dreiecke behandelt worden und gerade hierin ist bei
dorn Srhnler in hohem Grade Getäntigkeit 7.n erstreben. Die Auf-
nalime der im §. 458 gegebenen Aufgabe, den Badias des einem
Dreiecke ein- und umgeschriebenen Kreiseti zu änden, nimmt sich
in Anbetracht des L'rostandes, dav wichtigere Dinge vernachlässigt
wurden, sonderbar ans.
Die analytische Geometrie der Ebene enthält in der
vorUegenden Bearbeitung vieles inhaltlich and formell Schätzens-
werte. So ist es sehr zu billigen, dass der sogvnamite» Nnrmal-
form der Gleichung einer Geraden die gebärende Aufmerküuiukoit
geschenkt warde. Waa soll aber alle»! tlienretisrhe Detail nützen,
wenn dessen Anwendung nicht gezeigt wird? Gerade in der analy-
tischen Geometrie fohlt Ref. rocht die das ganze Bach dnrchr.iehende
trockene Darstellung. In der Kreielehre hätte der Durcbscbnitt
einer Geraden und eines Kreises in allgemeinster Weise betrachtet
wwden sollen. Der Schüler lernt an keiner St«lle deutlich kennen,
was die P'^ncidenz der Glelchnngen ^^woier analytischen Gebilde
bedeute. Die Quadratur der Kllipsc und Parabel ist unterblieben,
ebenso <lio Aafstellang der Polargleichungeii der Kegelschnittslinien
im Einzelnen. Die Forderung der Instructionen, dastt „bei allen
UntersncbuDgau die unnüttelbare Anschaulichkeit angestrebt and zu
diasem Zwecke, sowie auch lar Verein iachung des Calcöls die ana-
Ijrtiseho Flehandlnng durch synthetische lleirachtangen unterstützt
werden soll", finden wir hitT nicht ri-alisiirt. focht schön behandelt
i$t derSobloseabschnitt, in welchem der geometrische Ort der Funkte,
deren Distanzen von oineut gegabenen Punkte und einer gegebenen
Geradt-n ein geg«beni>s Verhältnis haben, gesucht wird und die
Sclinitte eines Kegels und einer Ebene betrachtet werden.
Aus den vorhergehenden Zeilen dürft« erhellen, dass Eef.
das sorglültig gearbeitet« und typisch vortrertlich ansgestatte Buch
nicht unbedingt filr den Cntenichtsgebrant-h emplehlen kann.
I
Anfgahen fflr den HechennDterricht in Oymnasien, Lateio-
inni llealschillen. Neue Folge. Erstes DSndchen: Die vier Oroad-
rcchnoDR^arti-n. bearbeitet von Hermann Slockma^er and W. L.
Pick. .-!■ Li?hrf.TttU5gabe. B. Aiugabe fOr diu ScbOlpf. Heilbroiin
1687. AIb..rt Soheiirlens Vorlag
Die Verf. suchten bei der Bearbeitung der vorliegenden zwei
Bftndchen dahin zu wirken, dass die Schüler bei Erleniung der
einzelnen licrliiinngfijirten ein vnllkonimfn klares V^ftlflndnis dpr
f
HOS Steiner, Simmlung von MaUritiUCragen. uig. ». J. O, IfaUntn
auszuführen dt- n Operation besitzen, dus sie in derselbeo kau Iä-
sictierbeit anrhommeii la«scn, das» fiowobl im Schreiben ile wb
im Sprtcheu die den Penkgesptzoo entsprwliendft Form etitgtbalw
werde. Kiii wesentlicher Vortheil der vorliegenden Sdirift m
vielen uiidtTen. an welchen wahrhall kein Mauvrel ist ist auch ia.
dass die Anlage derselben bo gehalten ist, dass sie niue irMig«<('
Vorhereitnnf; iTir die allgemeine Aritbmpttk ah^eben kann. J
Schaler soll in dem, was er in d^r allgemelnpn Arithmetik
IffiTien hut, nichts »nderee als alte, ihm lin^«t bekannt" U
erkennen, die aber nun eine nene, i'är ihn hr>ch6t anzii^litmd» F«!
Bnnehiuen." Demgemäß wnrde überall der .Vnschaaun^ Uechi
getragen oiid insbesondere ist die Position der einzelnen ZilTorn nim
dekadischen Zahl jederzeit ia Krwätrunv y;v7.0f;eü.
Die beiden Torllej^enden Bächer sind l'ür den rnt«nkk'. •
der ersten MittelttchulcUsse oder einer ftquiralonten Clause butäwl;
die Lehreran^gabe erthillt sämmtliche An/graben nobst Anflöeni?«
DTid Erl5uu>rongen : die Schülerausgabe enthält nnr die pchrifüitiffl
und eii»en Thcil der mündlichen .\nfc'abcii, [*m dii* i,'l*ickMitip
Benätzung m erleichtern, sind die Nummern der Grujipeti uni is
einzelnon Exempel in beiden Buchern dieselben.
Vfsut den Inhalt hf-trifll, ^o sind vorzagsweiKe Aarpben mit
unbenannt«>n Zahlen ant'genommen worden; von Anri;'al>«n miH*-
iiannton Zahlen wurden vorlSnfig nur jene beröfksichtiirt «tai"
Übcrsichtlifhkoit in die Aanjon springt; 3ie haben den Zw«](, fl«
Schüler mit den wichtigsten Münzen. MaQen und (jewidilcii (d-
trant zu machen. Die Anlage de» BncheJ« ist eine durartiiw. ^'
dem Kopfrechnen dnrchwegg der gebärende Raum g'^sKthnrt it^-
In den vier Abschnitten werden Aufgaben der Addition, Jw i>^^-
traction. der Multlplicution und der Division, sowie der ÜfUKi
ge.'itelit. I*er I'nterschiod dor beiden zuletzt gonanntrn Ojjemtisms
ist durch treffende Beispiele recht klar gemacht.
Die beiden Bücher sind für einen ersten gnindlegenderi l'*»'
rieht in dtr Zahlenlehre recht gat y.ii empfehlen.
SamTiiliHig von Matiiritfits^agen aus der darsWl ' ^'■''"
nietrie. >fach den ofßi-u-llcn Jahresberichten der Off.
fl<'hnl>>n Österreichs iiiüariiiiieiiee)it'>11t von J- Steiner, i. k. "'*J
li«!utenant im 3. (ieaiert^f^imente und Lehror an d«r k- k USf"'
Uberrealstliuk". Wien 1&H7. A. Holder.
Dem Ueispielo anderer folgend, welche die MatoriÜttfnfW
aus der Mathematik, die an den verschiedenen HitteUcha)«iig*<*^
wurden, sammelten, hat der Verf. mit Cnterstätzong desk.k-K««**"
Kriegsministeriums die vorliegende .Vufgatjensaoimloiig aJ« I'"^*''r
?.Giii Studium der descriptiven Geometri»' für die Zflgliflp« "*]
k. k. Militär- Oberreal iich nie zusamuiengeiitüllt und die Bftifpi^_
angeordnet, dass durch dieselben eine bequeme WifdfrbelW
geteaiumten Lehrstoffes ermöglicht wird.
Lßger, Itccbenbach ffir Gewerbescbalen, aiig. r. J, (f. Wailetttin. 800
Pi« Exempel beziehen sich im ersten Theile aof die ortho|S>oiiale
Projt^ction der kr»rperIiclieD Gebilde; diese wird in Anwendung gebracht,
Bin Vcnftimdlung^anfffftben zu Ißsen. Aof^aben über Durcbdnnt;uujr«n
KU bewiiltif^eii und ScIiattenbestimmun^eD vonEuuehnieii ; der zweit«
Tlieil der Anffcaben handelt vfrn der Anwendang der centnilen Pro-
j«ction und der Perspectire; In letzterer Hinsicht wurden aocli
einig-e Kxempel der malerischen Perspective gewidmet. Aach größer*
praktische Aufgaben zieht der Verf. in den Babmen seüior kleinen
Schrift. Durch geoit^neto Angaben ist (•rsiclitlich gemacht, an
welcher Anstalt nnd in welchem Jahre die betroffende Aalgabe
gestellt wurde.
Die kleine vorliegende An f gaben Rammlang dürrte einem mehr-
fach gefäblten and auch ausgesprochenen Itedärfnisse entgegen-
kommen nnd wird zur Pflrdcmng des Unterrichtes in der dar-
BtoUenden Geometrie beitragen.
I
m,
Rechenbuch fflr Gewerbeschulen und höhere Lehran stalten,
sowie zum Selbstunterrichte und xur Fortbildung im Ge-
acbriftsrechu*»!!. Bearbeitet »on J. Löscr, Oberlehrer am Gyra-
nasioiii i« Baden Badt'Ji, Weinhcim 188^. Ackermann,
Die Arithmetik mit besonderer BerückfiichtigiiDg der praktischen
Bachnnngsarten, einige geometriäcbe Bvrecbnungen bezuguebraend
auf die B^^timnning des Fläclienmhalt«s vun ebenen Figuren, die
berfläcben- und Volumsbostimmung v^n Körpern, endlich eine Reibe
cu iuatructlven Aufgaben ubijr das Wur/elautj/jfhcn und dur Lehre
von den Proportionen bilden den Inhalt der kleinen Schrift. Den
zahlreichen, jedeni Abschnitte beigegebeueu Exempeln ist ein
erUatemder Text vorangMchickt, Bedanerlich ist es, dass das
Messen nnd Tlieilen nicht genug scharf voneinander geschieden
wurde; S. H ist sogar vom „Theilen oder Mensen" die R«de.
Gerade in derartigen Büchern, welche einPtn pripädL'iitischen l'nter-
ricbte zagrundo gelegt werden sollen, müsse« di« Begriffe mit großer
Pracislon i'eslgestellt werden. In der Entwicklung der Bnichlebre
bfttte die '/ihlenliuie gute Dienste geleistet In der Lehre von der
abgekarrten Multiplication nnd Division mit Deciinid Kahlen hätte
angegeben werden sollen, wie man die xnverliLssige Stelionanzahl
bMfcimrot; denn derartig«) Betrachtnngen müssen in don prak-
tischen Kechnungen jedt^neit angestellt werden Recht öbersichl-
licfa ist das aber die praktischen Berechnungen Mitgetheilte;
in dem betrcnenden Abschnitte werden recht wertvolle Winke
gegeben.
£ii den „geometrischen Berechnungen** wird die Ent-
stebting der wichtigsten Ciirren gelehrt nnd deren Haupteigen-
schaften angegeben ; vor »Dem Ist es aber die FlSchenberechnong.
welche «ingehend besprochen und geübt wird. Bin Abschnitt handelt
Ton der Oberllachenberccbnung der KOrpcr, ein zweiter daran sich
^^B I vu ^AVi \J
810 MhUct, Lehr- n. Übutigib. d. ElenieDte^om. uf. v. J. Ü. WaiUmtw.
schlieäender von dtr Cabattir derBelbeii. Ui»r ici in erster Lini«
Ruf ttie praktischen Bedörfnisge ßöcksicht genommen wurden und
die theoretischen Kri'rtemnRöi treten in den Hintergrund; «liei
kann in Anbetracht dea Zwetkos. welchen dies Buch verfolgt, nur
tfebilligt irerden. Hit großer Klarheit ist d»9 Uädicieren dur^e-
slvllt, ebenso die wesentlichsten EigenschalWn der ProiMirliuac»,
nelctie übrigeiiH hätten vurangesteUt werden kennen, da eine GrDjipe
der „praktiflchan KechnangBarten" riel leichter mit deren Hilf«
hfttte gelQst werden kilnneii.
Jedenfalls entspricht das vorliegende Büchlein dem Zwecke.
welclieii der Verf. im Auge hatte, volllciimmen. Als den einzigen
Mangel, welcher sich unangenehm fählbar macht, bezeichnet Hef.
die Nichtberücksichtigung des Becfaneiis mit tiiiToIlstflndIgen Deci-
iimltahlen, welche in einer uftclieteii Auflag« nicht fehlen sollte.
tehr- und Cbuugsbuch der ElomcDtargeonietrie, den netic^tfl«
Ansichten gem&Q bearbeitet von It. U. Mfliler. I. Thell: (jainurun.
Oldenburg I86(>. Gvrhard Stalling.
Die vorliegende Schrift enthält den geometrischen Lehrstoff
in dem Umfange, in welchem er in der I . nnd 'l. Gymnu^ialcJasct
der österreichischen Gymnasien vorgenommen 7U werden pßegt: doch
ist die Darstellung in manchen Punkten eine zu dürfllge. S«
Ist z. B. nicht gezeigt, diiss die LOsuug der Aufgabe, ein
Dreieck ans zwei Seiten und dem der l:teinen Seite gegenäbtr
IJogendeo Winkel 7.n construieren. eine zweifache sein kann ; ebenso
dürfte dus über die Congriten? der Dreiecke Gesagte dorn Bcdörf-
iiissD drr Schule nicht entsprechen. Vcrmisgt werden nnch die
Tbei>reme über die Innen- und AuQenwtnkel eines Dreieckes. Dit
in den er-sU-n fünf Paragraphen gegebene Vorbereitung erscheint:
zu dfirftig. als dass die im nSchsten Parngrnpho gegebenen Con-
stractiOMsaufgaben mit Krfolg geiCst werden kannten. Das eb
Oesef U iSsst sich auch auf die Behandlung der Vierecke übertrage:
Zu gedrängt und in eng beschrankt erscheint dem Ref. ancli
di« Lehre von der Fl&chenberechDung ebener Figuren und di«
rigentlich einer höheren Unterrichtsstofe nngehörende Lehre von der
Berechnnng kfiri>(^>'li^^''^'' Gebilde. Die Behuirdlung dos inatbemati-
schtn Lobrstoffes im UotergyiunnslDm darf der Natur der Sacfa«
entsprvi'bend keine rein wissenschaftliche wie in den oberen Classeo
dieser Schalen sein; doch eine solche Behandlung, wie die in dem
vorliegeiidpn Boche Angezeigte, welche jeder Wissens cbaflUchkelt,
baar ixt, die sich andererseits auch nicht auf die Anschauung alöU
wird uiHD unter keiner Bedingung gutheißen kAnnen.
W i • n.
1
I
I
Kaon der ünterricbt im Französischen an unseren
Oytunasien obligat gemacht werden?
(Schiuss Ton äeite iHü).
Uoser« Realw'hula hat 25 Stunden lar Verfügung. In Di-utschland
i$t, nach PreufjciiE Vorgang im Jalire 1882, fast Qbonill eine Vermebning
der StondeiiiaU eingetreten. BanTn »tebt mit aeineD 8 Stunden jetit
AlUin da; in den anderen Staatvn erfreut Hieb du Frz. einer StnndeQ-
laiil, die sieb nm die 20 bewegt; Prcaßen gibt ihm 21, ebenso die kleinen
initt4:>l(leutacben Staaten. Sacbaen 20, Bnden 18 (s. Fotb a. &. 0. S. 16 IT.).
Du» ein AnunaQ von ü oder 8 Standen dorcbam nicht gfnQgt,
DIU etvaa balbwegs die MCilie Lohnendes, gi<Bcliwi-igä dtion da» vorhin
aufgestellte LehrtieS ku erreidien, darflber kaon not^rr praktiadiea 8cbul-
tiiäunvru kein Zweifel üiiwalten. Wenn vicLi fQr da» Frz. keine grOßore
Stundenzahl erülvrigen Ubit all «twa tf— 8, dann fQhre man es lieb«
nicht ein. Was mit einer Midi geringen Stundenzabl erreicht werda
kann, das beleuchtet recht drastisch Jas vernidiiende I'rtbeil, das Uni-
¥er»itfit8prtife**or Brcymann in Mfincbeu flbw die KeoDtniiac der bayeri-
flcb4;n Gyinnaitialaliiturientvn aus dem Fn. fällt; er aagt {S. 24 seiner
Sdirift -Wlln&chti und Hotfnongcn dhv.-, MOncfaen 18tS5): -Dass im Frz.
auf dem (lymnasium nichts geleistet wird und bei den bestebendc-n Ein-
ricbtungen selbst von einem tüchtigen Lehrer nicht« gtdoistet werden kaiu),
daw die Oj-moasißlnbitiirienteu weder die einfacbstcQ Fragen auf frz. ttaUeo.
uoob die an sie gerichteteo Fnigeu leicht und ohne zu stocken oder jong-
frBolich zu errütlicn beantworten krinnen. dass sie «reder sicbt-re Kenntnis
in der Foniienlebrc. geschweige ileun in der Syntai be«it«en, noch die
einfachsten Gedanken auf fra. xn Papier zu bringvr . ja dasa sie nicht
einuial sechs Wörter hintereinander correct auszusprechen imstande sind,
das zu beweisen muche ich mich nach den an hiesiger Uuiver^itAt seit
sieben Jahren gemachten Krfahrungen zu j«dcr Zeit und bei jedem n«n
in die Hochschule eintretenden Stndfnten anbeicchig-- Difi ScbUl^r, Ober
deren Kenntnisse im Frz. ein so vomichtendcs IJrthcil abgegeben wird,
kommeu von den bayerischen GjmoBitien, wo dem Fix. 8 fitnndui, je
812
Der CDtcrricbt im PrsnzOsücben. Von St, Kapp.
2 in den rier letzten GymnaBialjatiroii xu^wiesen sind- Hat m&n
Liwt. h<ii uns denselboa Veraucl) antiutclU'o. iodem man etwa in dm fii
obenten Clasaea je 2 Stunden dem Frz. zuweift? Da» Ergebota Ttrde,
denen bin icb ticber. im allf^emeinen kein anderes sein aU in Baj'eni:
du Urtheil anserer UoirerHitit^profeesoren Qber djcr Vorbildung nuym
GTmD&siftlabitnrienten im Frz. würAv nirbt riel gänttiger lauteit. als Im
eben ai^efQbrte d«s Fror. Breyxaann Mit 8 Stunden, auf vier Jahre fcr
tbcilt, Ibist «icb nach der alton coDstractiv-Bvotbetischun Mvthod« allen
falls div Parmeolebrc nnd riullcicbt nocb die Syntax bewiltigen; fDi
eine anegiebigore Lectflre. för die Voniahnip aller jener Cbaogcn, die tut
OoirObnung von Ohr und Zungrc an die fremde Si^racbe.. auf Weclmng
eines lebhafteren SprachtccfGhls hinzielen, bliebe dabei durcbatts kebe
Zeit; und auch eine Methode, die mcbr oder veniger den Reformldeen
folgt, «flrde nkht daa oben gesteckte Ziel erreichen können; anch u«>
cnd gerade sie besondern, braucht Zeit and, zumal sufangs, fiel Zeit
Paraas folgt also, da«a 8 Stunden bei weitem nicht ab jesea Hi£
TOD Standen bezeichnet werden kCnnen. daa icb oben das Eiisteosniinininm
für das Frz. gt.-nannt habe. Als solches kann nar eine Stundenzahl gelten,
die nicht erheblich antcr da» Anjimaß herabsinkt, das dem Vn. an anaerea
Realschulen nnd an der gro&en ^lebriAhl der dent«chen GymnaMeo in-
gewieseil erscheint, also oiigefähr 20 Stunden, Heber mehr als weniger.
Die erst« Fordernng demnaeh. die im Interesse der lebeDskiflfligai
thitwicklong des Fix. gestellt «erden m&sste, ist eine StandenzafaL
die nicht gar viel unter 20 sinkt.
Eine zvrcite Forderung betrifft den niOgUcbst frtiben Beginn des
frz. Unteirichtes.
Das (iyiiinaaliim übernimmt seine Schaler in einem Alter, in welebem
der natärlicbü oder empirische Weg der Spracherlemang rersdilosnen, dn
nsttnclives Sichhin einleben in die Sprache nicht mehr mOglieh ist Es
mnsB also xn irgend einer kdustlicben Methode gegriffen werden, wobd
allerdings nicht aasgcschlusscD zu werden braucht, dass dies« Methode
einzelne Vorzflgc der natOrlicbcn, so weit es beim sehulmäöigcn rnter-
ricbt eben angebt, za rerwerten suche. Ganz abgesehen aber ron der
Methode ist es eine von Pidagogen wie NiebtpSdagogen anerkannt« That-
saehe, dass in der Ältersstnfo unserer Gymnasiasten die Jahr»? 10 — H
oder I& nir die Erlernung jeder Si'racbc, sie sei eine cluselHche oder ein«
moderne, weitaus di«? gfinstigsten sind. FQr das Eiuprfigen der Fol
and die Aneignung eines ausreichenden Wartvorrat)i*'s bietet das Knal
alter vom 10. bis zum 14. Jahre die besten Vorbedingnngen nicht bloC
wegen der größeren Frisch«; des Gcdlchtuisüe» , Kondem auch, was oicl
va nnterMbfttzen ist, wegen der entgegenkommend«;n Bereitwilligkeit^
der anch trocken« 'llieile der Grammatik (nnd welche Sprache hfttte de
nicht?) bewältigt werden. In dem Maße aber . als die SchQler dem
Lebensjahre n&h*T rQcken . tritt im allgemeinf^n auf beiden genannt«^
Gebiot«n der Sevk-nth&tigkoit. wenn es sich uui Erleninng einer Sprache
bandelt, ein Rackgang. eine Erschlaffung ein. die sich ]>»Tohologiseh gant
gut erkllren läist und mit der wir beim rntcrrichte rechnen
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Welch« Mflb« rauht es oft den Philologen, welche drakonischen Mittel
tnöwen »ie oft nnwcndeD , um Schüler in den obenten Olosaen daxu m
hrin^D, cinitelne.Tbeile der latvinl>icht.'Q oder grii^chischea Graroinatik
grandUdi lu wiedcriiolen, um gelau«ne oder entst&ndeoe LQckeo atu-
lafOllen!
Ist Dun indglichst frlUier Be^nn fflr den Sprach nnterricht im all-
gemeinen schon sehr wfinAchenüvert, ho mnsji dieso Forderung erst rocht
nacbdrScklicb betont werden, wenn ea sich am eine moderne Sprache
bandelt . die der Lernende bis zu einem gewissen Orodo in Wort und
Schrift einnial beherrschen Rolt. Zu den Ansprflehen, welche die Einpri-
gung der Formen bei der tlrlemong jeder Sprache an GedSchtnis und
Willcnsthätigteit stellt, koiiimt W-im Frt. noch die Forderung, die iächwie-
rigkeitcD der Aussprache xu bewältigen; Ohr und Zange niflsien durch
Tiele, kebmrrlich fortgesetzte Übangeo gewübnt werden, die fremden Laute
genau aufiofasiien und mi'>glich»t genau wiedenugehen. Von den Scbwie
ri^keiten. die da einem gewissenhaften Lehrer ^ntKegcntrt'ten, von dein
Grade «on Gednid und Anwisuer, die er snin rnterricht mitbringen muw
und — nicht verlieren darf, davon knnn eich nur der eine rechte Vor-
fttellung machen, der entweder selbst nnterricbtet oder einem solchen
rnterrichte beigewohnt bat Die Schwierigkeiten des fn. Unterrichtes
sind im ersten Jahre besonders wegen der Aiusprache bedeutend gr^'l^er.
als die, frelcbi.1 der Li-hrer der clasaisrhen Sprachen xq bewilligen bat,
Beibat wenn lettterer es mit der Qrtbofpie ne]u genau niiiimt: denn selbst
In diesen Ftlle handelt cn si^b docli baiipt«£Lc blich nur darum, die SchOler
au die Beacbtnng der (^uantitllt der Vocale und den Wortaccent zu ge>
wObncn- Aber der Sditller brauiht z. R. im Lateinischen nicht einen
einzigen Laut bervore abringen, den Ibm nicht seine Muttersprache bietet;
es müsatc denn jemand auf eine Unterscheidung von otTencni und ge-
sohlosaenem r oder o, ron tönendem und tonlosen n a. dgl. in der Aus-
sprache der Schaler dringen: aber so weit wird wohl auch der eifrigste
Vertheidiger der drthor-pie nicht geben- Ganz anders liegen die Ding«
im Frz. Dos erste frz. Wort, das dem Schüler ans Ohr klingt, k.inn ihm
einen Laut bieten, den sein Ohr nie veroommen, den s^ine S[irachwerk-
ZL'Uge nie hervorgebracht haben- Diu feineu Unterschiede in der Aus-
epractas der Vocale. der tönenden und tonlosen Cnnsonanteu. der Nasal-
bute usw., das sind Dinge, die im ersten Jahre dem Fn. lernenden SchtUer
baigebracbt weiden mOsscn, tbeorctisch wie praktisch; e< mass daa Kennen
und das Können erzielt werden; dünn anf eino mCtgUcbat correctet echt
nationale Aosaprathe mnss von :illt>ni Anfange hingearbeitet werden, sonst
iieht sich der Lehrer auf den höheren Untcrricbtsstafen anf Schritt ontl
lYitt gehetiimt: bleibt ja dach ohnehin noch manches zu venroUkammnen
ttbrig- Um nun aber dieser Furderung zu gentigen. niÜsseD dlo
Spracborgane noch bildsam genug sein, um sich den fremden Lauteo an-
beipiemen lu kennen: auch das Ohr iuu»3 schuf genug sein, mii feine
Unterschiede in derAnssprache genau aofxarassen. Beide Fähigkeiten dind
aas phvsiologischcn Gründen im jagendlichen Alter in höherem MaQe vor-
banden, als in Bi>lkteren Jahren. Die zweite Forderung lautet
Dar Vabfiitli ha
ftUo: F«r da« FfL iit beivaderi in BioblKk «afdleAnt-
ipraobe ein m&rlichat frehcr Beginn dei Dnierriebte)
nfiihlg.
Au 4^ Am Qmt^m «sM licfa dua öim neue Fordannf
Weu a<r Bigiu «m fa. fTil^iiihlw proAe Schwietifrkntan bcniUt.
*B»n nr Brwthi^M^ i— Ifca mAt/k viel Oe^uld and Aoaduar t^b
Sette dn I ihua amA läd Z«it g^Oit. m mut dringend gewftuckt
**''**• ^si* 4er Cateniefat mH ämtr aiOflirtet groC^en wOchentUAeB
Bi iit öw ■aHfcniirhll|tn didaktiacbe Fordemgi
■■•fM«*'** gro&ea Stand enuhl hf-
QbaaAcavkkl m gleidien ThtQ«
. beginnt man io der Be^ mit
im «nfeen Jahre and loindat
So Ult nun es i. B. nät dm
Idi «%d« M nim fUr einen didakÜadMi
im Vtf. ^Too ibgdieu ond etwa die i&
nrf cne Beilie tod Jahren gicicfa tt-
16 HInMdaB ttr das Frz. lur VerfOgoaf
«tWaU ylawfa ««r«« tvbckan der Venlieiluog 2+2-2
+ * + * + ?* a+« ■ad4 + 4+8 + S + 8-t-2. to würde ich mirk
^^^ ^^ Mar cnnM Kder Loirer. oi
jeder Ldirer. obacvaüer« ftr die iweite VeitheiloBp»
Bt «ftUra». 4« 1^ foo, didaktiack« OeüchtsponL-te ans aoitrettiff dii
K**'*^^n te- Ela gitadUcber Betrieb tiacr Sprache ist nur dann ndf-
^^^ *■■■« HÜ daer rdatiT hoben StmdflBiiaU beginnt darum mflios
drilt« PorderaoK ^är daa Frx.: Der fr« Unterricht unai mit
•fa«r «ftcllchft hoben Stundenzahl beginnen.
Ba RMate ferner vernüeden vodaa, aof der nnteren Stuft* ebeBM.
*!• avT Aer njttlena, die Zahl der w«dMntlichen Standen aof 2 herab-
toattüäLtn; mter 8 »nie lie nicht berahsioken. auScr etwa, wenn ra
MhoB «lebt aadcr» aagdit. aof der hc^httea Stufe. So lange ei sieh om
*■* nC^UHw SpracfaerierBong . um die Kinftthrung in Formenlehre ond
**'"*■■ bandelt, wird durch das ZwaistaDdaafTitetu der inner« ZoBannBaa
■»■gl fliB« der weaentlieheB Bedingnogen fte dnen Erfolg im Spracbinttf-
■*<^ in eehr einfifiodHcber Weise qnterbrschen und ein intensirer, mb
^«ntriertcr tlnterrieht«betrieb unmogljeh gemacht Die dorcb daa Ima-
ttandesiTitem berrorgerufen« Venettelnog and Zerq>Utt«ning l&srt einea
"VChtbringendcn Betrieb der Sprache selbst anter der Vorsiusetnng dei
^^*rtca 1>ehren nnd der betten Uethode nicht xq. Dieiee Zweiatandea-
■7>^ni in den hnberen Clsssen ixt es denn aacb. wogegen, fcmti aller
Anerkennung fElr das, was dorch die Bcorganifation rom Jahr« 1889 fttr
den frs. Unterricht an don pren&itiehen G^innasien geerhehen ist, doch
*'^ laute Klage erhoben nnd dringend Abbilfi* gefordert wird. Zam foUea
VersUndnis des folgenden eei voran^eachickt , dass an den prerafiiatbeo
OymnMi..-n gegenwärtig der fre. rnterricbt in folgender Weise tob
" -1' rcrtheüt irt: 4 + 5+2 + 24-2 + 24-2 + 2. Foth 'a. a. 0.
ioi^ert lieh nun Aber diese Vertheilang ao: »Von IIP aof-
t^ I bat man Qberall an der Terhlngnisrollen ZweitaU f«rt-
L
Der rnt^rricbt im Franzü^wcbon. Voo St. Kopy. 815
gebalten. Hier ab«r steckt der FandamentAirubler. der d«r j^dsunratra
OrgaDiaktton d«9 frz. Unterrichte in s&nimtUchen dentschen Stuten mit
venigen Äiisnahmeii ai)g«liart«t hat ond der ihm nocb «nhaftet. Der irr-
thOinllcbe Glnube, dass es möglich sei. die in. Sprache mit einiger Aiu-
sicht auf Erfolg in xwei Wochenstnnden, »e\ es anf welcher Clasienstufe
efl wolle, xa lehren, Ltt es, der die miserablen Resnltate verflchotdet und
der sie so lin^e rerscbulden wird. aU er nicht eiiicr betisercn Einiicbt
Platx gemaeht bat. . . . Die frz. Spra<'he von 111' — I. d. b. durch »echfi
Jahre in zwei Wocbenstonden lehren xu vollen, ist eine reine UnmSgUcb-
keit. Dieser äatz iriias Axiom wi>rdc>n : vtine die Anorkonnung diesen Säties
Dfltzen alte anderen Mittel nichts. Das» rorhcr in dpn beiden enten
Jahren der Unterricht lnt<,'nsivcr hctriebon wird, ist ja recht ichßn; die
Bi?saltatif dieser Einrirhtnng kommen aber nicht xum KfTect, wenn in den
folgenden Jahren keine Zeit gegeben wird, die gewonnenen grammatischen
Kenntnisse nicht nur zu beft^igen , sondern anob noch wesentlich za er-
wtfitem.» Jeder, der Erfahrung im Spracbunterriclit hat. wird diesen
Worten nur tustiiimicn kOnncn. die classischcn l'büologen za allererst
Damit gUnbe ich denn binliLngllcb meine vierte Forderung
begrOndet za haben, die da lautet: Die aufeineWochü entfallende
Stundenzahl darf nicht anter drei herabsinken; für die oberste
Stofe kann iillonfalls eine Ausnahm« gemacht werden.
Eine eigentlich selbst« erst&ndItcbH Forderung iH es cndUcti, diu
der frz. rnt(>rricht nur Lehrern anvertraut werde, welcln; sich die Lcbr-
befiUiigiing erworbon baben. In Preußen hat man in dieser Beziebtug
traurige Rifahninge» gemacbi. S<j oft bis zur Reorganisation ron 18K2
l)«i den Dirccturenconferi'nzen der Zuvtand des frx. Unterrichtes zur Bi"
nprecbnng kam. immer wurde unter den Ursachen des Dicht befriedigen-
den Erfolges ancb der Umstand herrorgeboben, dass der Unterriebt in
den R&nden ron Lehrern li*'gi\ di>i nirbt vMlkommen befähigt seien. Dir.
Dr. Weck 8)iracb sjrb als R.-f«rent übür den frz. Unterricbt hei der V.
Directorenconfercnt der Proviuz Posen 1879 (3. 13S; in folgender Weise
Aber diesen Punkt aus : «Die mangelnde Qualiflcation der Lehrer hildflt
einen stehenden Qrund der Klage; und nicht qoaliädert sind so riele
1. weil sie keine facultas, 2. weil sie keine Lnst haben. Beide negative
Eigenschaften treten bald einzeln, bald vereinigt auf. Cm so »chlimmer
wird der Fall, wenn der betreffende Lehrer Jas Frz. nnprOnglich gar
nicht in aeinem Hauptfach gewählt, somit auch dio anf der UniversitAt
rieh bietenden Gelegenheiten zur Ausbildimg in diesem Unterrlcbteiveige
nicht benutzt, sondern nur unt*.'r dem Zwange aallerer VerbfiltniBse ungern
und widerwillig diesen Unterriebt Qhcrnoinmen bat" Der Mangel an be-
f&higten lychreni hatte vor zwei bis drei Decenni^cn seinen (irnnd darin,
doss nur an wenigen rnivendtlten Lehrkanzeln und Seminare fOr die
nodemen Sprachen bestanden. Das ist nun in Deutsrhland und ebenso
auch bei uns anders geworden. An Qelegenheit, sich die Lehrbefäbigting
fOr moderne Sprache zu erwerben, fehlt ea ancb bei ans nicht mehr. Abor
dt>ch mOsstt: im Falle, dass das Fix. obligat werden sollte, era.stlich Vor-
sorge getroffen werden, daas uns die unerfrealichen Erfahrungen, die man
B16
Der Untorricht im FfBozOsucben. Von St. Kupp.
in Dentsebland mtt nicht (lualißcierten Lehrern gemaobt bat. möglicbft
erspart blieben. Die Ziele, die dem Prs. als obligatem Lehrfacbe am Gnn-
naaiara gesteckt werden mOssttn, würden die Vetvendung vieler von Jenen
Lelireni. die jetzt frz. Cnterricht ertfaeilen, onmöglieb machen. Die Col-
legen von der Ke^Rcbole wQrden schon der heberen Stondenzahl «eg«fi,
abgesehen ron anderen Scbwisrigkeiten , nicht mehr anshilfsireise ver-
wendet werden können. Das Gymnasinni w&re dann anf seine ^geaen
Kr&fte angewiesen. MOgUch, das» manche von den Gyninasialprofe^sorco
sich dann daza entscblosstn, die PrISfang ans Fn. abzulegen; viele «flr
den aber wabrscfaeinticb daranf venicbten, eich dieser immerhin nicht
leichten Aufgabe zu untcrzit-hcii . zamal da ja der tn. Üntenicht dann
nicht iticlir besonders entlohnt wOrd«. Und doch müsste anf die aUm&blicbf
Anstellung ron wirklieb benbigtcn Lehrern, wie gesagt, gedrungen werden,
wenn man aach, wie natärlich, fttr die erste Zeit diese Forderung nicht
mit alUr Strerge durchfahren k^innte. Mit diener die Qualiflcation der
Lfhrer betreffenden Fordt-rang stehen einige Andernngen in engem Zo-
ll anunen bang, welche an der jetzt geltenden Prüfungsvurscbrift f&r Candi-
daten dos Gymnasial- und Realschallehramtes vom 7. Februar 1384 nach
meiner Meinung vorgenommen werden mOasten; ich denke da vor allem
an die Bestimmungen Ober die PrtJbngngrnppen, besonders Art V g ttnd k.
Die Verbindung swcier modemer Sprachen (für die deataeh-sla-
viscben Lfinder meist Fra. und Engl.) als Hauptßcber ond Deatsch oder
irgend eine andere Landessprache als Nebenracb. dann die Verbindung:
Deatscb als Hauptfach mit einer anderen modernen Sprache als Hanpt-
&ch und einer anderen modemcQ Sprache als Nebenfarh — das sind An-
forderungen, denen srhr schwer Gentige geleistet werden kann. Ganz "bar
KQcknicbt Adf den vielleiefat ciLmal eintretenden stArkercn Bedarf an
Lelu-em des Frz. fQr die Gymnasien sollten, ncbcn1>ei bemerkt, diese Vor-
deningen jetzt schon herabgemindert werden. Mit Rücksicht auf diaMOf'
licbJceit, dass die Comniiesion .mcb ejmnat Candidateu des frx. Spnck-
facbes ffir die Gymnasien zu approbieren haben kannte, würden aicfa anifer-
dem not b maitcberlei Keneruiigen in der ZiwaniitienstelluBg der PrOifanp-
groppen empfehlen, auf deren Besprechung ich hier nicht eingeben tUI.
Nur dos sei noch besond<;ra betont, dass ich bei der zuk-tzt genannteo
Gruppe TOD Candidaten die gymnasiale Vorbildung als notbwendig an-
sehen wflrde. Ich habe mich oben Aber die relative Eignung von Candi-
daten rtlr das fn- Hprachfach , je nachdem sie vom Gjmiusiam oder von
der Realschule kommen, au.>igeBprocfaeni was ich dort sagte, bat seil*
Geltong nmficbst fQr die zukOnftigcn Lehrer des Fn. an RcaUcbalen. An
dem Oymnasiani aber fDr den frz. Spracbuntcrricbt eventuell l^efarer an-
nistellen, die etwa zwei J..bre lang Latein, und Griech. zum Zweck einer
nicht zu amgebenden Prüfung getrieben haben , dagegen b&tt« ich ein
entschicdcDfs BedciikcD. (cb meine, der Li-brer des Fn. am Gymnasiua
mOast« wenigstens auf dcrsclb-.n Hohe der classiscfaeo BUdong stdwii, vi*
seine ScbDIer; bei tfinoin Lehrer mit Realschalvorbildung wOrden ddi abtf,
selbst wenn er seine MaturitStsprltfung aus Lit und Griech. gut bectaa-
den faAtie, doch vielleirht hi<^ und da klinget aeigen; et kOnnt« sich
Der Cutemcbt im Franz&siscbcn. Von St. Kapp.
R17
Binden gvb?n. di« ibm in dm Au^rn d«r Schüler schaden wftrden, sollt«
«oiut im Frz. anch nocL so tüctitig s^in. Bei der engon Bnietiuoe
b«o Fr«, und Lat-. anr die hinzuwds<.'n gvrndc am Gvninasiuni äich
0«]«renhelt bititvt. wtlrdc ein solcher Lehrer gewiss oft in diu mi»-
le Ittfp kommen. Dekbrnng von S'-inen SchOlem aiin«bin«n zu tmtii'Hen.
Was aomt noch Aber di«- Erzietnng dner gtiti^n Qiialiftcatioc der
rer in «agcn w4rt'. i. B. dbor Aufenthalt iti Frankreich, nWr prik-
he t^miigcn im FraniCsiscb sprechen an der CnivrsiUlt usw.. d«« hftngt
nrit detn Gegenstand meiner Unter^uchanz nicht so eng znsainmefl. dua
ich hier usfObrllcbar daraof einsu^ehtiii braucUü. 31ir lag es nur oh, du
wu icb a!» fünfte und hetzte Pordi^rnng aafst«llte, in ninigon
Worten loerWotem: ich forninlier« die Fonierang m: Der frz. Sprach-
Bat« rrirht am GTiniiasium darf nur Tollkommen befähigten
ILefarern mit gymnasialer Vorbildung an vertraut werden.
Unterjochen wir nun, ob und inwieweit unser Orninaaintn diese
FonlemngtiD bewilligen körnt'-', ohne daBs wmtt-ntliche Äcdeningen an
■riner jf-tiigen I.ehrverfaspiing TOrgenommen werden. Über den Gedanken,
4«« Vn. einfach durch Beseitigung d'.-s Gri*ch. Itanm ^n schaffen, habe
lA mich Bcbon oben auüge^prochcn : ich wiederhole: ich wäre L-ntscliieden
AVK«n, dais da» Frz. aaf diesem Wege den Zutritt in> Gjmnasium
Wt^iie. Ki blieben dann iwoi ilOfflichkeiten zu urwilgt-n, wie die angc-
*Wir 2t) Stunden (s. Forderung I för das Frz. hcrljeigcachaft't werdön
kfiiiQt«n.
KnnneD diese 20 Standen dadurch gewonnen werden, dasH einzelnc-
"•?*Ujt4ndtf von ihrem Standenausmaß etwas abtreten? Dies« Frage
»•*"'*ii bpiM (dl! zugleich auch beantworten, und zwar mit einem ent-
Wu^dfn^n Nein. Da Ton den Vertretern aller Fächtr ohne Ausnaiime
F"*"*!» jahrein die Klagö erh^iben wird, daes sie nur mit MOhe, manch-
*" &ocb gar nicht, das Lehrziel erreichen ktjnncn, würde man sich doch
•*™*r Ucherlicb machen, wynn man Cber die Mflgliclikeit einer Ab-
"t*"* ton Stunden »eiten» irgend '.incs Faches in Kr&rterungun eiu^lien
*^''^*;. &o wie wir Philologen erklären, dass das uns zugewiesene Stunden-
'^^Attfi nar eben knapp hinreicht, utii in den claÄB. Sprachen etwa« ni
*^K]en, maa der Aufgabe Ach Gymnasiums entspricht, so wflnleii aarJi
^ Vertreter der anderen Färber mit aller Entschiedenheit fiich gegen
**•• "Veningemng der Stundenzahl wehren; und ich glaube luit vollem
^ht, obwohl ich mir in Bezug auf die sog. realen Fächer kein maO-
Sebend«s TTrtbeil beraoinebmen will. Niemandem wird e», meine ich,
fcente mehr einfallen, den Realien die Stellung, die sie sich an unserem
^TBuiatrium nai'h nnd nach erlcSmpft haben und die ich kein Bedenken
***?« ab einen Vorzug onseres Gymnasiums zu bezeichnen, wieder in
"*iöneB. Kura also, von einer Verringenmg der Stundenzahl in einzelnen
^Wiem kann nicht die Rede sein.
Also eine Vermebning der Geaammtstundenzabl, eine Vermehrung
^ Ufeflhr 20 Standen? Die Vonicbt gebietet, die Antwort nicht gleich
** get)«>n. sondern ent xu erwftgen, welche Folgen ein Zuwachs
** ithmunden hatte. Seit Jahren ertönen von allen Seiten Klaganrfi
TUJg
eich I
Ton J
nrfe I
818
Der Unterricht im FruiK&siacheo. Von St A^aj-r>.
4
fibör (lit Überl>ttrdung uii6M0r Jugf-nd an den Hittelachal«&. a»t 4»
Thema .Cbcrbflrdunjr- ist dar Mittelj'unkt einer kleinen liMitatp-
worden. (Vgl. eine der lettteo Besprccbangt-n dieser Frage in FfktiB*
-KiiilioitÄmittelschuli; und GjTnnasiaJrefonn-, Wien 188y. S. IW 1, Bi
gtcht oiiio ÜI)erbllrdungV Man l>rBncbt gcvisE nicht einen BevoB fit itf
Bvfltehen durscibcn in jedeiii rKingvscndet-' unsorer Tice»hUtW it
sehen, in welch':m irj^viid ein Vater xm^ in inßglirJist grellen VtAa lii
(juulüo seines unter der Schultyrflnn'^ f>curzendcn Solinei Mtiildot, b
Tiden P&Ilcn wUrde sieb t)«i genauerer Cntersuchnn^ der Sache btov-
At*:llen. daes an der angeblichen Überbfirdung der Mangel «Btwfd«
Befähigung Dberliaiipt, oder an PleüJ, an Aufmt'Tk^Mnikeit. u wnU»*
(liger Zcitwiitbvilunj^ und yar oft auch hiUÄliche Vcrlifiltoissi- den pH»
llieil dur Si.'buUl tragen. Abvr mit dieser skeiitücbi-'n Hattang gi^dA*'
dt^mrtigcn Kundgebungen ist die Frage der Cberb&rdung do<:li nocbrielt
abgetliHu. Wenn lällat atu der Mitt« tod Fa«bniännera. die im $M
leben drin stehen, Klagen öhor f^bcrbfirdung gcbOri werden, wenn
di.T Unt'jrrichtaverwaitang Mariregelu verfflgen, deren Ud ei ii^
bOrdung zu beheben oder la verhüten, dann wird man wali]
mdsaeii, dius wir mit mtsurvn AusjirQcben an die LeifttungsflUügfcdt
Jugend niiadofltens bia hart au die Gremie des ZulieaiguD gebniiitB
aind und dass es auch Torkomincn mag. daai infolge der NiclitbeattoDf
gewisser didaktischer Vorschriften jene Grenze manchmal fibuntliritten
nnd wirklieb eine CbcrbQrdung enengt wird. Nur soW main nicht fokÜ
geben, ans diesen einzelne» FälU-n gleich verallgcmeinerad zu derSdili'-
folgcrun;,' zu eilen: unsere Jugend beflndet «ich in einem foitwlhrdii«
Zustande der Ül'i;rburdurig, leb gUube, daj<is es einem mittdlnlAig ^
gabtcn Schüler, der dem Untcrricbte tu folgen imstande (rt, ärt bcv*
ders »eine Zeit eluzutbeileu ver»t«bt, der nicht ontcr dem Eintw
stCreudet bäusUchcr Vvrh<niBHU nieht, noch immer gelingt, den
ding» hocbgespannlufl Anforderungen gcnQge zu I>-i»t«n, ohne i»*
durch seine küqierüfbe Entwicklung in empfindlicher Wei« JcdWI
wird. V)*ss die !• rtztgenannte RficJcniclit auf das leibliche W'ehl b*^
nicht in dem voUin Maße geübt werden kann, als oa tn wtUtMhtf v''^
dm hi freilieb tief zu beklagen, moss aber als eine nothwendlg« (^*'*'
<|uenz unserer Cultnrcntwicklung hingcnomiuen werden. SKtsscti wir ^
alle für den Genus« dee Herrlichen nnd Großartigen, das niu du 1^- '*''''
hundert bietet, in irgend oiner Are Linen Tribut intrichtcn. Bvfto ^
nurda/Qr, dass der iSibut. den iinEor« Jugend zu zahlen hat, nicht idi**''
wiege alti die Vortheile, die sie dafUr erringt-
Bel der CberbOnlungäfragc wird vvn solche», die das Betiekea ^
selben knrtweg leugnen, gewöhnlich auf die Vcrbültnisae in DrtWÜw*
hingewiesen, wo that«&cblich die wöchentliche Stundenzahl au dtn Mit*^'
schalen aller Kategorien etwas höher ist all b^i ans. Damit tA >^
meine ich, nicht viiil bewiesen. Denn ontcna wird in U«illKlilta<l "
möglich noch riel mehr aber Übcrbärdung geklagt. Und dann niw* t^
wie *« Itofrath Pnif. .Scbenkl bei der Enqui tecomraisisioii 1570 ^f**"
heiTOrgehvbeu hat, in Jicthnung gciugt-n werden, da» an den ^— ****
Der Unteiricbt im Französischen. Von St. Kapj). 819
Gvnuiasien das Lehiziel in den Bealien theilwoise nicht so hoch ist aU
bei ans. Ein Gegenfiberstellen bloG der Stnndoniahlen entsche det da
nicht; in dieser ffinsicfat ist onser GTUinasinm mit seinen normalen IM
vCcheDtlichen Stunden in 8 Classen freilich noch immer gflnstiger gestellt,
als die Gymnasien anderer Staaten, t. B. Deutschlands, iro die Zahl
zwischen 225 und 279 schwankt (Tgl. hierflber Frohnau a. a. 0. S- 4 ff.^-
Selbst wenn man (was Frohnau nicht thut) das Zeichneu nnd eine zweite
Landespracbe za den 194 Standen hinznzfthlt, erreichen wir nicht gna
die Ziffemsmnme der an dentschen Gymnasien in der Schule zuzubrin-
genden Zeit. Aber trotz der bei uns etwas geringeren Ziffer der Schul-
stunden wird man durch den Hinweis auf die deutschen Gymnasien die
Klagen Aber Überbärdong nicht rerstummen machen.
Wir bewegen uns eben, wie ich oben sagte, mit unseren Anfor-
derungen an die Leistungsfähigkeit der Jugend ganz knapp an der Grenze
des Tom hygienischen Standpunkte ans Zulässigen, so knapp, dass dann
nnd wann aus rerschiedencn Grflnden wirklich eine wenigstens zeitweilige
Überbfirdung eintreten kann. Diese Ansicht dOrften mit mir fiele Schul-
männer tfaeilen.
Wenn diese Ansicht nun so ziemlich, wie ich glaube, den that-
sächlichen Vertiältnissen entspricht, wer wird dann den Muth besitzen,
eine Vermehrung der Gesanuntstundenzabl um ungefähr 20 neue Stunden
zu befürworten? Schon bei den Verhandlungen der EnquOtecommission
von 1870 wurde Ton mehreren Seiten auf die drohende Überlastung der
Schaler im Falle der Obligaterkläning des Frz. nacbdrQcklich hingewiesen
(Tgl. die Reden des Hofratbes Prof. Schenk! S. 56 ff., der L -S.-Insj'ectors
Holzinger S. 84 ff., des L.-S.-Inspectors Marek S. 90), und es hat viel-
leicht unter allen den Bedenken, die damals gegen das Frz. vorgebracht
wurden, keines den ablehnenden Beschluss des Plenums so beeinflus$t,
als die drohende Gefahr einer ÜberbOrdung.
Doch nehmen wir einmal an, man wollte heute die Bedenken wogen
der ÜberbQrdung nicht so ernst nehmen, den hierüber erhobem-n Klagen
mit dem Hinweis auf die gesteigerten Anforderungen der Zeit entgegen-
treten and dem Frz. dennoch einen Platz ontcr den obligaten F&chem
anweisen. Ich denke mir aber, wohlgemcrkt, dieses Vorgehen noch immer
nicht jeder pädagogischen Einsicht, nicht jedes Madstabes fQr das haar,
was TemQnftigerweise von der Jugend verlangt werden kann; ich denke
nicht an ein willkflrliches Festsetzen von Stundenzahlen, das alle und jede
Rflckaicht auf Bedenken p&dagogischer und hygienischer Art fallen lässt.
Untersuchen vrir nun, wie es bei dieser Annahme mit der Erfüllung
der^oben aufgestellten Forderungen stßnde.
Das Frz., sagte ich oben, soll möglichst früh und mit einer mög-
lichst großen Stundenzahl beginnen.
Das Frz. in I., also gleichzeitig mit dem Lat. beginnen zu lassen,
dagegen erhebt sich ein sehr gewichtiges pädagogisch-didaktisches Be-
denken, das auch im Hinblick auf das Griech. für den Beginn des Frt.
in III. seine volle Geltung behielte; zwei Sprachen gleichzeitig zu be-
ginnen, geht durchaus nicht an.
52»
H20
Der L'atcmclit im Fraxa{>ii«chea. Von 8i. Kapp.
E» Uifrbrn also 11. oder IV. Hi«r wardc zwtr keine CoQIaloo rait
dner aoderen «benfall« n*>a eintrctfoden Spncb« itattfinden, ab«r die
«l>cl]4Mitliebc Stoüdenzabl wDrdti dcx-b «o betricbtlicb gest<*ijirrt vcrdea
mOsscD, dasi auch jemand, der vorilafiir <lie Kbgeo tber CbvrbQrdmig
rocli airht so «mst oimmt. scblivGlich bvdi-nklicb «erden nnd xrir Clier-
tengun^ kornmon mQ^tc-, d&s« die rb«rbärdunfr ilaxiti cnb>-strcitbar vor-
band«» wire. KechnfO wir zasammt-n: die II. hat jetxt 23, die IV.
25 Standen^ daza Frz- mit mindestens 4 St im <M>.Ton Jabr«, wroo raA^-
lieh mit 5: dst gibt 27 |28l. resp. ^0 (30) Standen. Dan tritt aber lo
vielen Gymnasien j«tzt schon der obligat« Zacbcnunterricht, and « iit
gnüe WabrarbWnUebfc'eit Torbanden, dass du !Ceicbn<.'n in nicht gar ftTDCr
ZcH in den i]nt<?ron C^a*«en aller Gjmniwien r.ltligot wird; wenn rtwas
Bvfri^di^^ndvfi erreicht wi-rden &oll, wird man 3—4 Standen dafür an-
Hctzen mOssen. and damit sind wir beieits bei 30 oder 31 Standen fSr
die U .. bei 32 odt-x 38 l^ die IV. angelangt. Das sind Stondcnzafalrs,
weicht* fOr dlenes Alter di-r vemOnftigt Pftdagoge ebenso Terwfrfen wird
wie der Kygiemier; solch'? Leistungen mnthen wir nicbt einmal anacra
Obcrff^-Dinasiastcn za, von denen doch ein grr>(jeres Arbritsqaantum okae
allzn «npfindlicben Kacbtbeil für die kUrperlirbe Entwicklang gefordert
werden kann. Cnd dabd habe ich immer nur solch« üstcrreicbiacbe Gtsh
n&xien im Ange, an denen keine zweit« Landessprache gelehrt ni werden
brancht. Zu welcher H<;he wQrde aber erst die Stundenzahl an Roldia
Anrtalten antchwellen, an denen eine zweite oder aelbst dritte Lande«-
?[>racbe oblig.it i^t; wir kfimen da bis xn 3-1 oder S6 Stunden. Niemand
wird es wagen, einen derartigen Vorschlag auch nur im Emate fu machen.
i;««:chw6]gs ihn tn Ttirtheldigeii and die Möglichkeit «einer DnifiMtlhraag
m beweisen. E« steht also fest, dnss fQr das Fn. in den unteren
Classeii unseres Gymnasiums kein Eaam vorhandrn ist; die
8tundL<nzabl wOrde so uniichwelteu, dass eine an verantwortliche Cberv
lastnng der Jagi-nd sich crgSbe. Fdr div IL und IV. habe ich das nfTen-
mAfiig narhgewie«on: fOr die I. nnd III. gilt natürlich genan daaaelbaij
ich kann aber den Nachweis fflr dieae beiden Ota^^en nnterlaaaan, wett'
adion der gleichzeitige Beginn de« Lal. resp. des Griech. dieeelben all
augeeignet ^Ir den Anfang des Fr2. eTsebeinfn l&sst.
Wie kommt es aber, könnte ein eifrigtr Verfechter des Fn. em-
wenden, daas da« an auneren Gymnasien unmöglich sein sollte, waa i»
deutschen Gymnasiam sich durch eine lange Reihe von Jahren als dnrcb-
fai.rbar erwiesen hat? Es beginnt dort wirklich der fn. rntcmcht bi
einer der unteren Claijsen: im 2. Gymnasial] ahre !□ Freuden. Sachsen.
den kli.>in(.'ren iiüttetd<;ut»chen and den meirten norddeatscfaeo
im S'. Jahre in Baden, Hessen, Oldenbnrg: im 4. Jahre in WOittam'
and Brannfrhweig. Die Stundenzahl fttr das 1. and '2. Jahr schwankt
zwischen .') und ^. Nur Bayern bildet, wie schon oben bemerkt ward«^
eine onerfrenliche Ansnahme; man beginnt dort erst im <>. Gymnaaial-
jähre mit nur 2 Stunden (vgl. die Znsamme ustellutig bei Foth a. a. (X
S. IS ff.). Nach dem Vuq^'ange Froußens im Jahre 1882 hat man in den
maiaten deutschen Staaten dem frc L'uUtrriebt in den xwel eraten Jahrea
1
Der rDt«rricbc im Franröswchen. Von St. Kapp.
821
2—8 Stuudeu ittgelegt. Wie war ilfts möglich? Hau vorlebe dcii B^nn
des Oriecb. in du 4. Grmnasialjatir (in ProaGen dorth dt« «rwühnt«
CircularTcrordiitiiig vom 31. Märi \9S2\. So wnrde es mSglieh. zwei For-
deraitf^n. die im lnt«re&»e de» Gedeihtn« des frt. rntnrichtvs ficstellt
wordvn tntle»eu : iiiOfjIicbst frfUiiT Aiifatis und rnttg:lirh>t gnüv Stuudeu-
lahl ir den ersten Jabr«n. w crfnilpn.
Ein« Ge^nfibereiellang der Standenzibl In den er>t«n 4 .Tahrrn
oneeres und dM preoßiactacn GniinafinniR cr?ilit nun allrntingü «in PIm
auf Seite der prenßiscbfit Grirnasicn: toi uns: 99. '23. 2-1, 2-*; in Preußen
28, 30. 80, 80. Das PIm ist aber, wie ich gleich zpi^n w*rde. nnr ein
BcheinbaTöS, nnd man ilarf aus dieser Gepen Ob erste! lung allein weder
einen Schlags auf die größere Leifilong^r^hrgkcit der deutaehen G.i'm-
nasia«ten neben, uucb daraas die Möglichkeit einer neuerlichen Mebi-
belaatung aiwcrer Sehtller im rnttrgiinnRüium folgern.
Während n&iiilicti die auf unser Gymnasium bexeglicben Zahlen
Zeichnen und Turnen Bus?cblier*eii. sind in den für daa preiiWsche Grm-
naalum gegebenen Zahlen der in VI.. V. und IV. obligate Zeirlienmiter-
rirht und der durchwegs obligate Tnmunt*rricht inbegriffen Wenn nun
ancb das Zeichnen bei nns noch nicht Qlicrall obiigat und das Turnen
ein freier Gegenstand ist, so werden wir doch mit Böcksicbt darauf, dan
ziemlich ^iele Gymnasien das Zeichnen bereits obligat hoben und viel-
leicht alle M bald bekommen werden, und dan dtr Turnunterricht in
der Regel, wie es ja nur zu wQn^cben ist, von üehr Tjelen Schülern !>«•
lUcM wird, wir werden, sage ich. mit BOcksicht darauf je ? — ti Stunden
XU der Sluudentahl unserer unteren Classen hinmizuffigen berechtigt sein,
nm die richtige Basis für den Vergleich mit den preuGi^-hen Verbfiltnis^en
XQ gewinnen. Thun vir dies, so haben wir in un-<eron unteren Cia^<;en so
ziemlich dieeclben Stundenzahlen wie in Preitf^en; ja wenn wir nicht-
deatscbfi Ojninasien hei nun in Rechnung nieben. 90 kommen wir mit
der zweiten Landessprache sogar zu liObcren ZifTem. Der Unterschied in
der Stundenzahl ist also nur ein scheinbarer. Ein wirklicher, nicht weg-
mlragneader Unterecbied besteht aber darin, dass in der oben angege-
brnen Stundenzahl der prenßiaehen Gymnasien das Frt. inbegrifl'-n ist.
während wir unsere Stundenzahl in den unteren Classen hetrftohtlicb Ober
dM Stundeuauamarj der entsprechenden Clas-^en am prcußi-icheii Gym-
naahim hinaus vermehren mdssteti, wenn wir dem Frz. eine analoge Stel-
lung an unserem rntergymtiasium geben wollten- Wie kam man nun in
PienDen doch daan, dem Frz. eine Terh&UnismSi^ig m gfln^tige Stellung
in den unteren Classen anweisen zu können, ohne doch jene» hohe Stnnden-
ausniai") zu bean$|<ruclieD. dBH wir im gleichen Falle den Schnlern unseres
rntergymnasiums auferlegen niQssteuV Ein Büttel habe ich schon oben
erwähnt: die Verlegung des Beginne» des Oriech. in das 4. Gymiiasial-
jobr. Femer ist das Stunde na usmaG in mehreren Ffichern geringer als
hei uns. sv im Deutschen in allen 4 unteren Classen, theilveise auch In
Geographie und Geschichte. Solche Zugeständnisse können wir
aber bei unserer gegenwärtigen Lehrrcrfassung ileni Frx.
flatachieden nicht machen nnd auch der Hinweis auf das preußische
R2ä
Der Unterriclit tm Fniitindsebea. Von St. Kapp.
Gjmnnnani macht mkli in ineiucr Aasiclit lücbt irre, dass anter d«i
gegenwArtigen V^rhilltnissen für ita» Frz. am Unter;}-»-
nasium kein I'Uti ist.
Wior steht es iniObci^mnasiumV Bind da did Aussiebten gOnstig«.
das." dem Frz. j:*!fiflBenJ Ratmi goscliatlen werde, obn« die flonatigeLebr-,
Terfaesun^. &ii!>erlicb wenigstens, irgendwie in sUren? leb uiuss aan bie
gleich, ebtr ich in der CLtereuchung weiter gebe, micb dahin
oprecfaen. dass ich d«n Beginn Ucä Frz. i-nt im Obergrninasiam nnr ab
eln^n Nr)th>'-i'biL>ir ansehen tcöniit«.-, für den ich mich nicht b«£onders
gei&tern. soiuieni d'-ii ich inir emjifehlen wftrde, wenn eine befriedigender
Löaunit der Frage garir aupgescblosson wäre.
Über üaä lf;iiji'll'jileiiken, das gegen die Aufnahme de« Vn. lol
das rntergymnasiniii äpriebt. nämlich die Besorgnis Tor einer xn groüen
Belostting der SchQIer, ki'nnte man «ich rielleieht, ich sage TioUeichtij
hinwegsfitien, wunn es sich um Schüler des Ohf-rgriiiuasiiim« bandelt 'DU
Klage wegen Überbilrdnng wird ohne Zweifel iniiiei«t mit Rückaicbt an
daq noch weniger leitttmgsr&hige, kOrperliebcr Erholung niebi bedOrftigi
Alter der UtitergviliiiasiLii'tL'ii erhoben: bei diesen IcAtia man s<^ar in eil
»einen Fällen die Tbatsarlie der Cberbfirdong zug«9tchcn. Daa wird an
kaniii anders werden, so lauge vir, besonder« in grOCeren ?^tftdten. dt
Tenchiedene Rfick^irhtan gent'jthigt sind oder ans wenigstens bertinunc
lasse», eine Anzahl TOii SchUleni mit bis in die IV. hinauf mnebnien,
fQr das Studiuii) im Olicrgviiinn^iuin nii-ht die Beffibignng besitzen, die'
aber von ihren Eltern docli lieber ins Gymnasium gwichictt, als in der
Börgersehule geln-fSi-ti werd^rn, woJiin sie eigentlicb geboren. Pör sulcbe
Scbnlcr beginnt die Cbcrbttrdung, und twar die qnaÜtative, die aus dem
Mangel au binreichciil'-r Beruhigung entspringe ade, gleich mit der erstas
Clas!!« nnd steigert j>ich von Jahr zu Jahr, bist endlich der Scblius der
IV. dem Schfller und — dem Lehrer Erlösung bringt-
Wenn aber in Ende der IV, mit entsprecbcDder Stri-n^e fot^'i
gegafig<'n wird, dann iat zu erwarten, daas ScbUlor des UbergvnmaBtuntll
nur ausnaliiiid weise einer (luaUtatiren ÜberbQrdung zum Upfer fallea
werdeu. Die Gefahr einer quantitativen Überbtlrdung aber kAnnt«
Ubergji'iiniasiaeten nueb immer eintreten. Üb die 2T> Standen, die jede
der 4 Clasaen ansetes Obergymn&sinnis angewiesen sind, das Maximal
der LtMStungfiflbigkeit darstellen, da» wir von jungen Leuten itti Alt
von LS — ly Jähret beaneii)ruclien können, ob je 4 Stunden Fr», dazu (c
wäre dae «cbou weniger als Fordenuig I beaoej:>rucbtt) eine Überbürde
mit sich brächten, darüber dürften die Ansichten ticI mehr getheilt seil
als fiber die Frage, ob der Hinzutritt deF Frz. im l'ntorgriiinaaiuni cii
DberbQrdting xur Felge b&tte. \VjUireud dort wobl alle Fftdagogea
Frage bejabcD, durften Helleiebt manche eine >lehrbelaatiuig der Ut
g}-nina«i asten dorch etwa 4 Standen aU nicht geradezu unxalliaig
sehen. Dieser Ansiclit ni^ige idi niieh auch zd. allerdings nicht mit der
zurersichtlichen Kntschiedirnheit, mit der man in Fragen, wo man aieb
auf allgemeine, als beweiskrfifiig anerkannte Th»t3achen bcrnfen kann.
Goin Ja oder Nein abgibCt aber wenn nnr allein die CberbOrdungsfng«
I
den St«m Jes Anstoßes bildete, so vQrdv ich ui^^n: wenn <lit> Wichtig-
keit des Frz. f^r du prtkttacbe Leben wie fQr diu intellectuHle Aosbil-
dnng so ^rt)& Ut, das» tnan auch den SchOlern uoseres Ovriinfteiams diese
Vorth«ne lokommeu lassen will, «o rnuas man oben di«.* Mehrltclsstiing
von etwa 4 Standen p'T Claei^e nick i.'cfallvD iasK«D; den Vortheil einer
TerbiltniaiiifiGig gvriagen StaDdvnt&hl kann man cidit zngleicb mit dem
Vortheil dos fnt. L'nterrifhteB haben ; -yoti can't at the saroe tinw tat
yoar cake and have it", wia dar Knglünder treffend sagt.
Aber ich habe noch andere Hcdonken gogeD diese Lcsang der
Frage; ivb nanntu dieselbe oben einen Nothbebdf, dem {ch nicht freudig
ttwtimnieo konnte. Hier meine Grflnde.
Bei EinfOgung des Frz. in den I^hrplan diis ObergTmnairiums
mflssten mehrere der oben aufgestauten Forderung<.'n unerfflllt bleilien.
Vorerst die Stondentahl. Ich halw nur je 4 Stunden fflr jede CAuat
angenommen: das gibt 16 Stunden, üh damit das, was ich ohen als
Lehniel des Fnt. hexoichnet habe, erreicht «erden kann, darQber hin irh
sehr im Zweifel. Wir hätten t^ aUerdiiig« mit jungen Teilten zti tbun,
di'.' infolge eines durch 4 Jahre gfnos^encn Lat-'inunterrichtes eine tüch-
tige Grundlage f^r da« Fn. mithrüchten. Feh unterschätze diesen Vurthdl
kcine8wek.'S : nur mCehte ich auch hier, wie schon ohon. davor wamoii,
sich diaaen Vortheil allzu groß vorxnHtellcn: um ilaii Fn. m xu er)*>men,
dafts es ihm einen Nntxen fflrs praktiflcho Lfh.-« ahwirfl, dazu braueht
auch dn Gymnasiast initaamuit «einem Lat. zii^mlich viel iiciL Ob
t6 StuDilen das gen&gende .Maß wär>'n. wt mir wenigsten« sehr iwi'tfeU
baft. Abt.'r noch ftin anderes tiol gcwichÜgerRs Bedenken bah« if:h In
der V. haben trir junge Tteute, die fiher jenes Alter, in welchem luhendo
Sprachen leicht erlernt werden, sumeist bvreitÄ hinaus sind. Ciomdc die
Aneignung einer guten Aasspracbe strißt ini Alter von 15- Irt Jtthr«n
schon auf bedeutende Schwiorigkeiten; abgeuehun davon, dattti iH': Spruch-
Organe etwas ron ihror Bildsamkeit etngebQCt haben, stehen gcnide in
dar V. die meisten Knaben in der Periodo des Stiminwechsals. Es gibt
da bei der Erlernung di-r Aii<)s]>rafhi> sehr groCo Schwierigkeiten zn he-
wältigen, wenn sie Oberhaupt ganz hewlUtigt werden kennen, und dar
Vortheil, den der Lehrer aus diT nekiinnt^hafl sein*'r Schiller mit dem
Lat. ziehen kann, wird dureh die alluiühUch auftretende t'nhotiiiüßigkeit
der 8prach9rgane zum grüßen TheU aufgewogen. Jene Collegen, welche
frx. Unterricht am tijmnasiom erthellt haben, werden an Obergym-
noftasV-n, die sie als AnfAiiger Qbt:rfiahtiK*ii, gewiss derartige Erfahruiigvn
gemacht haben^ Damm al»o nannte ich die EinfObrunt; deij Frz. erst im
Ub«r^mnasiQra einen Kotbbeheir, der dem Zwecke nicht rollstilodig eot*
flprecben wflrd«.
D&ü Ergahnts aaii den bisherigen Darlegungen ist also kcfn fßr
das Frz. gflnstiges. I^nter der Voraussetzung, das« der jotitt
'^eatebendc Lt-hriilan unberäbrt hleihc, ist fOr da<i Frz. am
Untergymnasiuni geradezu kein Platz; der Platit aber, der
^- ihm im Obergyoinaiiam tr<)tz einiger Bedenken allenfalls
^L «iflger&arat werden könnt«, bietet nicht alle Vorbvdin-
J
834
Ver Unterrklii im Fr»iiiö*i«fhefi. Von St. Kttf^j,,
gangen TQr eine gedeihliche Eotvickclong tl«a Fr«iii]
slscben.
Qil>t e* *1>«T nicht v1«neicfat einai uxiaeu W•|^ der n
\Mang, und zwar zu einet btrfriad^ndeB Ltenng diMcr Fng«
konnte?
Ich g-Uabe j», obwohl ich mich keinen Tiiischangen dArtbirr Idt-,
gebe, dftHs man diesen Weg nicht twfort betreten, sondern einige
Inochen winl, um dch tun der Nothirendij*keit lo Qbcrx<.'Og«ii. dvt u
er mm Ziele fluni, in dieser spedellen Krage ebenso vi« in mehrereo]
undercn. die aaDcrdem noch du (i.TDLnuüUweseD betreffen.
Wenn Hi&n erstens an der jctiigen Orgmnisation unser«« Qti
nuinuis inMvrit festhalten will, dau kein Gegenstand in si.-inem Stondei
auiunuG eine Verkömng erleide, wenn man iveit^s dem Fn. sei
Itmom iQweiscii will, daM es »ich als gleichberechtigtt^r Factor al^eneip
Bildung iu den Organismus unseres Gvmnasiuiiis (.-inffigen kann. w(
man endlich drittens lu ein^ir Zeit, in welcher das Klagelied von
ÜberbOrdting der Jagend Tun allen Seiten t-rtCnt, daror xorQrkfrbea
dorcti Vertnehrung der Stundenaahl mit neocn Anforde rnng<^D an dl
Leistungsf&higkeit der Jagend heranintreteo : dann koinmt man nc
wi^ndig za der Schlossfolgenmg, das«, nni allen drei Anforderungen wt'
genflgeo, der Rahiui^n unaercs Gjuioasiams eu eng ist. daaa man den
aclit Jahren ein neuntes wird hinsufSgen mOssen; kora die Hoffnaui
f&r da« Frz. liegt in dem sukQnftigen nennclaisigen Gji
nasium, weil nur divses ibui sein Eiistenxmintmam sii g4
w&hren imstande sein wird.
Das ncunclajBsige Crmnasiani! Der Gedanke ist dnrchan« ki
neuer; er wurde in den letzten Jahren oft aoagesprochen. Er liegt
auch Bo nahf . Schon die fortwtbreoden Klagen Ober CberbQrdung mt
unter anderen Aoswt^cn auch an diesen denken lauen. Wenn alle Mitt
die««« GtMpenat tu b&nnun, nicht fruchten sollten, weder die Tnügllchfti
Conccntratlon de« Dnterrichteg, noch die strengste Einhaitang der gi-»i*t
liehen Kordamngen, noch die unnachsichtige Au&seh«idnng unffihtj
Elemente ans Avm Schiilennuterial: was bliebe dann, fall» da» Bildang»-
niveaa nicht herabgedrQckt werden itotl, anderes Übrig aU die Erwei-,
terung des Gjrniuasiwn» auf nenn Jahrci' Um so notbwendiger wird
£rweitening ndi aufdrängen, wenn man nebstdem auch noch gewksa^
Ford<.'run[*en der Zeit, und der Unterricht im Frz. gehört dato, entgegen- !
konmien will.
In diesem Gedankengang« bewegt« sich jene oben orwihnte II«l«i
welche der Herr Untcrricht«itdniiiter I6S6 im Abgcordnetenhaoi'e gchalt«
hat Ks Htii mir gestattet, den Schleus derselben nach dem sU-nognqdi-
tcbcn Protokoll wicdvrzDgehcn: »Es müBseti Erlcicbtenmgen gefdiaff«n
«erden; «8 ist die Zdt gekommen, dann xn denken, eine Beform d»
Luhriilanes der Ojnnnaüden aniustrcbtin: es ift die Zeit gekommen, dann
EU denken, gewissen Ford-.'rungen Kudmung zu tragen, welch*- das Lfbrnj
erhebt und jenen WOnschen gerecht zu werden, welche die BeTOlkcrunfl
mit Keclit stellt. Aber alle« dasjenige, was geicbehen soll, inoss ron
Der Unterricht im Franiösischen. Ton
Zapp.
idiatn auBgpbcn, dan das BildungfiÜTeau in der Mitteljchnl« meht
benbg«drflckt werde; es mass da8««lb« mindestens auf der 'biiherigen
Habe verbleiben und ich hcdaoere es. sohnn heute ausApret-hi^n zu mtl&sen.
da.48 ich hiezu kaum einen anderen Weg kenne als die Zeit, wrlclie am
G/mnasimn luzulihugcK Ist, im Int^Tosse der Jugend selbst lu verlftngem-
K» ist also nifigUch. dass die Frage des uvnnctauigen GTmnuitun»
atn Jetn Bereiche der akademischen Krtjrt^nmg bald auf den Boden der
Ipulamentari'cben nnd facbmänniik^hi^n Behandlung versetzt wird.
\Vi;lcbi.' Bi'Urtbeitun^ wird dor Plan da finden? Wenn man eich
auf den &usschlicr>li<:h i'ldagogiscb-didaktisihen ^tandpnnkt stellt, so wird
man nicht umhin k&nnen, dsü nenncI&sFigo Gymnaiiium als den geeignetsten
W*^ zur Losung vieler Schwierigkeiten anEnerkeiinen, nüt welchen uniwr
H Gymnaaiulvcsen jetzt zu k&in[>fen bat- Aber der [»ftdagogiscb-didAktisehe
H Btandpaakt wird, decsen kann man ziemlich sicher »ein, nicht der einzige
sein, reu dem aus io dieser Frage entschieden werden wird. Es i^t ja
nicht lu leiten, daas eine Rrweitemng des Gpnnaafaicuraes von 8 aaf
9 Jahre eine MaCn^e! wSre, die auch sehr tief in die nkünondichen
»Verh<nivc eingriß'«, und die ökonamiscben Interef«en werden sicher
Qure beredten Anw&tte in den VcrtretungskOrpern Snden.
Dem Hinweis auf CeaUchland und Frankreich, die beide das neos-
churige Gyninasiam schon längere Z^it haben. wQrde itiun vielleicht uH
dem Einwarf entgegentreten: Ueide Linder haben gtirnftigere ökonomische
YerhSItnisst;; «ie künnen sich den Lqxus des oeuncIaMigen GymnasiamB
gOonen: wir ktinneii es nicht, wir sind nicht reich genug.
Inzwischen hat das neuacIaKsige Gymnasium an Geb. J. Frohnau
(wohl PsKodonTtn?) in seiner oben erw&bnteB Schrift einen sehr beredt«n
nnd wannen Verfechter gefunden. Wenn ich aach nScM mit jedur Kinzel-
bcit in seinen Dftrlegungen einverstanden bin. so stimmen wir doch io
dem Hinweilt auf Aiv Notbweudi^kcit des neuuclussigen Gjinnasinnis über-
ein; er kommt dazu vuin Gv^icht^punktr.- der angestrebten Einhoitsschnte.
»ich von dem des frz. S;>rachiiiit«rrii-btcs,
Doeh welches Los ancb dein Plane des nonnclassigen Gjmnasiama
bei QDS beschic-den s^in mug, uine^t steht fQr mich fest, dass die Zukunft
nad die Hoffnung de^ frz. Si)racbunterrichte8 anf dieser Erweitemiig
QDMrefl Gyninasioms beniht
Es bleiUt mir nun noch flbrig dunelegen, wie ich mir das Frz in
den Lehr).<lan des nennclasaigen Gymnaniuiiie eingefügt denke.
Da ein Jiihr ztiwQcbHej so könnten dem Frz. ohne Schwierigkeit
die ungcffihr 20 Stunden gewährt werden, die ich ab sein Existeoi-
Biinimum bezeichnet habe; «s blieben dann noch ungefBhr 10 Stunden
VerfQgun^. um in anderen Gegenständen, beconders in den nnierea
»n Rntlastungen eintret<>n zu lassen. Die erste auf ein genflgendes
Anmnaß an .'^timden bezügliche Forderung konnte deouiaeh ohne Schwie-
rigkeit bewilligt werden.
Die Bweite Frage wäre: In welcher Classe soll das Fr7. beginoeoY
wftre ein pädagogischer Misegriff, wenn man Fn. gleichzeitig mit
['Lat beginnen lielVe; es lüge auch gar keine NOthigung dazu vor.
8S8
Der Untenidit im FnniAtiKlien. Von £K. Kupp.
Aber da« aoilere Frage kdniit« «i^seworfen wvrdcn: Sollt« nu
mcbt Frz. ror Lat. begiiuKo lusen, Fn. in t., L>t- in II.? [n der Hut
Mt difi Fordemng. der fremdspracfalicfae rnterrirht solle mit eüMr modena
8pr&rbe. nicht mit I^t bf^nneD, von mehreren S>^it«n atri^MteOt «or
den: unter andern von Osteodoff in seiner Schrift: -Mit welcher Sprüh*
beginnt xwerkniißigerweise der fremdsprwUidie Unterricht ?• DftsMl-
dorf IdiS. Dvr Oi'danke «r^cheiat nen aa^^aDminL-D und durch dna
M?nge neuer Grflnd? oatemotzt in V{(lck*.'K Schrift: -Die RefiDnn i»
hch«reo ScbalvoüeDs auf Grand der 09tieBdorrKhen Tfa«se nsv- (Beriia
1687.) Aach lAttniann. der oinst die OsteadorTflcbe Tfaete bekimpftc
erikllrt iieh jettt dafür 'U<>tetprogratiini des k. Gymnasianu in <^t«f«fr«i
1B86, vbeMo Frabnau a. a. O.).
Es wOrde mich hier zo weit TOn meinem Gegenstände abfBfam.
wenn ich mich anr eine eingehende Betprechnn^ dieses gewisaacfar inten>-
»nten pädaifo^scben Themas einlassen wollt«. Nor meinen Siandpunkt
fn dieier Frage, ohne ausrilhrliche BegrQndang. xa kennzeichnen id mir
geitattet.
Ich Teriteane darchatu nicht, das-i die Iteihenfolge : Fn.-L*t. den
tbeoretiocben Forderongän einer auf pürcbologischrn Orands&teen anfg«>
bauten roterncht^methode bess'-T entspricht, als die umgekehrte : irb
gestehe zu, ÜM^ beim Frz. der Apperceptiunffproeeas riel Öfter and leiehta
in Wirksamkeit treten kann, als beioi Lat, dass femer bei jener SpnulM
das Material Rlr die inductire Behandlung auf der ersten rnt^niehtsatvft
naturgemäßer berhei^eachBlTt werden kann, als beim LaL .\her ich kann
dem Rauptargument der Vertreter der OstendorTfloben Th^^e nicht xn-
stimmeD, der Uebauptung nümlich, I.at «ei fQr Knaben ¥on tebn Jahren
absolut zu schwierig. Ich liin noch immer der An-ticht. daw germde du
Lat- wegen seines weder zu großen, noch ta geringen Ab»tandea Ton da
Muttersprache alti pfidagogisches Mittel EurEizielung einer tflcbtigen gram*
matifichen Schnlung den Vorzug Tor jeder anderen Sprache rerdient Wem
es nicht allen SchiUero der 1- gelingt, den gesetzlichen ADfordemogaD in
I<at. zu genflgen, so spricht dos nicht »^o ohne w^ittTf» ftkr die Gegner;
denn, niii utur auf eine« binzuwei^en, erreichen denn au Realschulen alle
c^diQler im ersten Jahre des frz. Unterrichtes das vorgeatecktc Ziel? Ki
Ftehen mir zwar nicht ausreichende statistjnche Angaben zur VerfAgungT
aber nach Grkundignngcn, die ich «ingezogen, dOrfte der l'ercentsatt roa
nicht genQgendeu Ltiistungen aas Fn. am £ndu d<.-r |. Claaae der Real-
schule nicht viel geringer jetn, als am OrninnHinm in dergleichen ClaiM
aus Latein.
Fflr möglich halte ich es mit Lattmann i.a. a. O. , im neonduÖfM
Gymnasium trotz des Beginnfs mit Frz- noch immer in einem ach^lh-
rigea CuTBUs das jetzige Ziel im Lat. zu erreichen, aber ich möchte ia
den Conce^sionen gegenQber den fortwährenden Angriffen auf dat Gjm-
nasium doch nicht fo weit gehen, dein Latein, dati in erster TJnic dem
bumanintischen Gmnasium seine Signatur gibt, »eine Stellung zu GunileO
des Frz. zu rauben; denn darauf Hefe »chüefdicb in ihrer weiteren Ent-,
wicklang jene Maßregel hinaus.
r
I
Der Unterricht Im FranzOslscIien. Von St. Kayp.
827
K
Wenn das Fn. aho aocb im Deunclassi^-n GruiDaiioiii «rst nach
dem Lat. angefang^-n ver<leD soll, in welche flasse würde der Aofaug am
sweckmlßigsten verlegt werden?
In einer der b&bercn Clasaen ent la be^nnen, dagegen würden
dieselben Bi^denken spreehen. die ich gegen den Beginn in derV. Ctasse
iDseres jetzigeu Gymnasiums rorbracbte- Und diese Bedenko» wßrdu ich
auch nufrecbt crhaKen. wenn man gleich ungefähr 20 Stunden dem Fn-
•einräumte ; der NacbÜieil eines etwas in sp&ten Beginnen» ist damit nicht
TollatSndig wettgemacht- Das neondassige Gymnasioin wftro
aber meines Eracbtens in der Lage, dem Frz. eine Stellung
xc gewähren, die den oben aufgestellten Forderungen ent-
spricht Ich habe schon daran erinnert. da*R man in PrenCen kein
Bedenken getragen hat, uro dem Fix. genOgenden Kaum zu ver^chafTen.
den Anfang des Griech. am ein Jahr hin aufzurücken. Man lltst es dort
im vierten Jahre beginnen und die Befarchtungen, die von mancher Seit«
-bob«n worden sind. da?s nun da^ Lehrdel im Griech. in sechs Jahren
vnd bei gleichseitiger Uerabsvtzung der Stnndenzalil von 42 uof 40 nicht
erreicht werden durfte, scheinen sich nicht als begründet erwiesen zu
haben, '/um Gedeibi^n des frz. Unterrichts im O^Mimasium halte ich es
nun ffir unerlisslicb, do^s er im Untergrmnaeium beginne: da er aher aus
den vorher •.-rOrti.-rtcn Gnlnden nicht in I- beginnen kann, die U. sich
de8gt':icben wegen der dann eintretenden zu großen Belastung der Schiller
als angeeignet erweist, so lefae ich die III. als jene Classc an, in welcher
aui ri'rthcilhaftesten dur Anfang gemacht werden konnte. Ersteoa sind
die Scbltler der 111. nucfa nicht Ober das Alter hinaus , wo Spracborganc
und Ohr fttr die Krlcmung einer lebenden äi»rBch<- die beste Eignung be-
sitzen and zweitens haben sie an dem durch zwei Jahre hindurch geuM-
senen [.ateinnntvrricht eine gnte Grundlage für den frz. l'nterrfoht ge-
wonnen. Dan Frz. aber gleichzeitig mit dem Qrieeh., dos gegenwirtig in
ni. nntritt, bcginm-n zu losnen , geht aus didaktischen und schutbygie-
niscbeo Gr&ndeu nichl an. Konnte nun, frage ich. das orcnluvlle
neunclaisige Gymnasium nicht dem Beispiele des prenO.
Gymnasianis folgen and tlen Beginn iles Griech hinan f-
rQeken, und zwar, damit ich meinen GeJanken gleich vollst&ndig
atisdrQcke, nicht bloß nm ein, sondern um zwei Jahre? Ich
glaube ja und ich hoffe, dasit ich imstande sdn werde, den Freunden de»
Griech., zu denen ich mich ja elionfalls rechne, jede Besorgnis wegen
einer VerkUnuiDg dieses GegonstandL*H zu liGnchmen: ich werde versocben
darzuthnn, daas trotz dieser Verscbiehnng das ncunclossigc Gymnasioin
dem Griech. eine solche Stellung sichern kann, daas es nicht den ge-
ringsten Abbrach erleidet and seine. ^bttnrianten nach einem fnnQfthrigeu
Conus im Griech. ebenso viel wissen krönen , als nnsere jetzigen nach
einem sechsjihrigen. Ich erkISre anxdrflcklich. dass ich den Vorschlag
sofort fallen Ii*-Ae. wenn man mir tilierzeugend nachwies«, doss nach meinem
Vonchlage das Lehrziel im Griccb. sich nicht erreichen UcOe. Zwingende
Baweise allerdings kann man in solcbt^n liingen oft ebensowenig dafOr
wla difegen vorbringen; fttr discntierbor aber halte ich meinen Vorsehlag.
^
828
D^r Cnt«rricbt im Franx^ificben. Von St. Kapy.
Meine BebinptDng irt kUo, dui trotz des Beginnes in V. bei W'aii-
tMg der Tollcn Stand«nzat\| um neunclas^igfin Ormnasiaro du beatige
Lehrziel im Griech. gloicb gut erreicht werden könnte. Die TertbeÜni^,
die ich rorechlflge. wäre ; e-l-ß + fi + S+S^SS .Stunden.
Treten wir der Sache etwas nfiber. AvI eiotn Eiuwaml bin ich
gefasat und bin aogar objcctiv f^enKg. ibni einige Berecbtigung zutn-
ge»tehen. Man wird sagen, ifchüliT ilrr V. seien bereiti Qber dai Altw
hinaus, in wi-lohenL man mit Leiohtigkeit and otine Cnttut granimaü»die
Formen dem Gedächtnisse einprägt- Ich gestehe natürlich la, dass SebOler
der V. nicht mehr dieselbe Koceptionsfribigkeit in Beiug aof den for>
mellen Theil haben, wie Tertianer, aber da^ dii<8elb« im Alter tod nnge-
rShr \^ .Tabren schon no weit geüchwunden .»f-in sntite. dass man den
Beginn cinur ueneii Sprache mit ihnen dairbaus nicht mehr wogen dftrfle.
das la^se ich mir doch nicht einreden; ich rechne vielmehr daranf, dan
der allenfalls eingetretene KQckgang in der Receptionsf&higkclt fOr Forma
durch daa zielbcwui>sti> Streben and den energischen Willen, wie wir n«
bei einem i^uintaner Torau.iiusetzen berechtigt sind, genfigeod auCge-
WOgen werden dfirfte.
Da die Stundenzahl genau dieeelbe bliebe, so künnt« das XiAt-
pensuii). wns Grumniutik und Lectftre butrifTt. im selben l'mfange doicb-
genommen w-rden wie jetzt.
In drei äemestein wflrde die Formenlehre und in meÜtwUidie
Weise im Anschlnss an das Leaebach das WirhtigRte ans der SyntiiX doKb-
genommen srin . so daas im 4. Semester an die Lectttre Xenoftboita ge>
gangell werden könnte. Die auf dii- Fonnenlelire verwendete Zoit wfirdc
genau dieselbe sein, die jetzt darauf verwendet wird: deim nach SLoae-sterti
gerechnet, entfallen jetzt ilnraof Tier Semester mit i -|- R -{- ■( -^ 4 » 18
Stunden; nach meineiii Vrirschlagc würden in drei Semestern G -^ Ü •*■ 6t
also ebenfalls 18 Stunden dieser Aufgabe gewidmet sein. Irh glaube ab«T.
dasa nach meinem Vorschlage diese Aaf^be sogar heuer gelSat wenlea
k(>nnte als jetzt AVelrher Lehrer des Griech. hat nicht in 111. and IV.,
besonders in stark besuchten Classen, die Erfahrung gemacht, dast m
bei manchen Schalem trotz aller MQhe nicht zu genOgendun Leistung«!
zu bringen isti theila sind da« solfhe 8chfil<.'f, die fOr den Spracbuntcr*
riebt Oberhaupt wenig Befähigung hahea und in den unteren CUsaen anc^
im Lat nur mit Noth -duichge kommen " sind. — theils solche, wdtha
wissen, dasx sie jedenfalLa rait Schiusa der IV. austreten werden und dud
im Griech. gerado nm so viel than. als aie ftlr genOgend tum «Duitb-
komniea» ansehen. Derartige SchOler bilden nun in lU. und IV. dneo
sehr llHtigen Denunschuh fQr den Fortschritt dt-r Qhri^en und dem Var-
hatidefisein solcher Flenicnte ist ei ja xnniei.irt ziizntu'hreiben. da«$ e« in
stark bc&uchten Classen sn oft nicht gelingt, das vorgeschriebene Lebrüel
in III. zu erreicben. Diesem Ubelstand wtre nun abgeholfen, wenn das
Qrieeh. erst in V. begftnne. Wenn sam Scblosae der IV. mit entiprechca-
der Strenge Torgcgangeo and gesicht'^t nilrde, so hStte man es inV. mit
SchQleni zu thun . die darch genügende Leistungen im Lat vier Jahr«
hindnich ihre Itefähigung fOr den Sprachnnterricbt dargetban hätten nnd
die v«itar infolt^e dieecs Lateiiiaotvrrielitcs dae »o gediegene Orandlgg«
fflr das On««b. mitbrlcbten , dass man gewin nscber wQrde Torgebvn
können, als es in der III. mCgltcb ist. rnn&l wenn man noch in Rechnung
siebt, däst die Zabl der Scbtller in der Hegel eine geringere sein irärd«
Die gröficre geistige Üeife wörde es femer ermßglicben, Ufa rntt-rricht
in der Formenlehre zu einem intensirertn zu iDaelicn. Wie oft firdft der
l.elirer des Qriech. Sei der Fcmienbildung Verunlaasan^, die SebQler hi«
nnd da einen Blick in das spracbgeKbicbtIiche Gebiet tbnn za lanen,
ihnen die Sprach« als einen lebensvollen, allm&hlirben V^rADdernngen unter-
worfenen Orgsaismua TorzafQbren ! In der V*. wdidcti sotcbc Hinwrife
gtiwiu auf ein allgemcinerea und tieft-Tes Verstlndnis rei-bnen können kls
in der III.
Ebensowenig Ablrueh wtlrde die Lectdrc erleiden; die dnranf m
verwendende Zeit wQrdv ja genau dieselbe «ein wie jetzt l'nd vielldebt
mit noch mehr ßecbt als bei der Formenlehre und Syntax konnte in der
LectQre diu grOCere geUtige Reife der ScbQlcr geradezu ald ein Vortheit
geltend gemacbt werden, der auK der Vcrlt-gnng dcB Grit;ch. in di*- fOnf
oberst<>n Classen entspränge. Um die von tiefem sittlirben Ernste getragene,
gewaltige Spracbü eines Denostbenee, die feine Di&li-ktik einest Flato, die
einfache, t-cblichte Erfaabenbeit eines Sophokles rencehen und wenigstens
annihemd würdigen zn kennen, dazu gebürt schon ein gewiner Grad
goirtig*?r Reife, den erst das vorsch reitend e Alter albnahltcb ertengt;
wenn nun nns^Te übergrmnasiairten nm uncefÄhr ein Jahr spiter an jene
Autorin berantrSten, so Fpricht die Wahrscheinlichkeit dafür, dasa sie auf
Gnnd größerer geifitjijer Keife es mit besseretii VeraiAndnis thaii wßrden.
Da* Griefh. wflrde alR« durrh die Vi>rlegiing in die fOnf oberen
Classen nach meiner Ansicht durchaus nicht« verlieren, im Gegentbeil
würde sieb sogar die Möglichkeit eitJOs intenoivcreii Betriebes ergehen.
Auch Doch von einem anderen Geficbtspnnkte aus llsst sieht der
fragliche Vorschlag vertbeidigen, obwohl ich mir nicht von daher ein
Argnment von aasseblaggeb ender Bedeutung holen will.
Dia ZwBtstnfigkeit unseres GjrmnafiiumR, die in dor hei am fihlitben
Bezeichnnng Ober- und Untergymnasium ihren Ansdrock findet, ist eine
jener Eig«nthflmlichkeiten unseres G>'muasiulweit<;ns, die sich trotz intmcber-
Itfi Einwendungen dagc>g<;n (vgl. die Debatten Qber die 9. Frage bei der
EnquOtccommission IS70) durch mehr als ein Menscbenalter bewUirt und
so eingelebt hat, das« auch weitgehende Reformer sie nicht ganz ta be-
seitig'.-n wagen. Diese Zwei^ttiligkeit, för gewisse LehrfÜcher, wie Natur-
geschichte. Opschichw, rUjsik geradezu ein didaktisches Aiiom, entspricht
auch ganz den praktischen BedOrfhissvn, Einer großen Anzahl von SebDlem,
welcfatf aus Mangel an BeAhigung fUr das hif^bere Studium oder ans
anderen Gründen am Ende der IV. das Gymnasium vcrlässt, wird so ein
relativ abgescbloesem-r Krel!< von Kenntnissen aus einzelnen FAcbem
mitgegeben. Aucb in Zukunft wirl mau wohl kaum emstticL daran denken,
eine Einrichtung, die sich im ganzen gut bew&hrt h&t, preiszugeben.
I>arum ui>Jchte ich auch im ngonclaaaigen Gymnasium die •! unteren
Classen in einer engeren Verbindung unter dam Namen Untergymmisiam
830
Der Cntcrricht im FranzOsUcbcn. Von St. Kapj:
vömnt sehen, an das tticti dsDii das fonfclassige Ob^rgvuiniuiuni u-
sdilic&eii würde. E$ würden alao aucli da tu Ende der IV. eine gnit
Anzahl von Schttl«rn das Gymansinm verlftssen, um «ntveder direct ini
praktisvlie Lfbi^n i.-inzutrct«n oder um Anstalten aarxiisiicben, di< ^1
jedenfalls frillier mit dem praktiwjhen Leben in B^rfihrung l»ring*u werden«
als OS dits Gymnasium Uiut, s- B. MilitäriiildungsanstalteD. Uandols- onl'^
AckvrbauGchulen, Lehri-Tbildungtianstalt«» osw. Woraus kijnnen nun, frage
ich. diese jungen L*.'ut«. die sidi dem iinktiacben Lvbvn zuwenden, tii
dieses melir Nutaen ziehen, aus dem Griecli-, das sie nacli d«r jetiigfD
Binrietttmg mitDebmen. odor aus dorn Frz., das sie in Zukunft statt da
Griecb. mitnebmcn würden? Auch der begeistertste Freund des Griech. wird,
wohl iiicbt umbin künnen, diese Frage zu Gunsten des ¥tz. xu
Worten. FQr diese jungen Leutr fflllt der Orwinn. den sie an fonnalc
Bildung aus dem griecb. I'nterrlcht gezogen habon können, riel weniger
ins Gewicht aln die Mogliclikeit der |<ntkti'^c]i(>n Verwertung ibter fii.
Senntuissc*. die sie nach zweijibrigom Unterriebt initncbmcn worden. Irt
es auch nicht« Abgeecblosscnes. so ist es wcniggteus eine soUde Grand-
läge, iiuf der weiter gebaut werden kann: manche jener An&talt^n, an
welche absolvierte Quartaner libtirlreten, haben entweder Fn. in ihrem
Lehrplan oder geben n-Ltiigätens Gelegtmbeit. sich darin wviter zu bilden,
w&hrend fflr eine Wi^iterbildniig im Griecb. nirgends Gelegenheit geboten
iüit, weil m flir den Beruf der Zöglinge der betrefTenden AnstaJten keiot'
weitere Wichtigkeit bat. Ich betone aber nocli einmal, daes mich bei
meinem Vorschla^'e, im neunclamgen GTmnaeiuin das Griecb. erst in T.
beginnen zu lassen, nicht in erstt^r Linie die Itttcksicbt auf den grODarai
praktischen Nutxcn leitet, den die aus IV. aUBtretenden Schaler tos dem
Frz. ziehen würden, snndem die Notb wendigkeit, das Frz. in einem AlUri
XU bc-giuncn, das noch verhSltnitimfiiJig gOustigc Bedingungen fdr ditj
Aneignung einer guten Ausapruchc gcw&hrt; der lebenden Sprache mfiiittj
jedenfalls der Vortritt ror der todten gelassen werden.
Sollten indessen die Bedenken, di(> man gegen den Beginn da
Griecb. in V. besonders im Hintilick auf die Aneignung der Formcolefaf#1
und vielleicht auch eines ausreichenden Wortschatzes hegen dQifle. alfl
so 8Chwerwieg<.-nd befutide» wenien, dasa man sich mit meinem Vuti>j
schlage durchuuti nicht befreunden konnte, w bliebe dann anter andent'
noch der Ausweg, das Griecb. in IV. beginnen xu lasaeo, wie <?« jettt
aUgcmein an den deutschen Gymnasien geschieht Was in Deotgchland
möglich ist^ wfirde wohl auch bei uns sich als dnrcbfflbrbar erweiie*-
Nor wflrde ich mich dann entschieden dafOr aussprechen, dass man Ott
der Krthfiluiig von Dispensen vom Griecb. für jene BchDler, die mit
Schluss von IV'. das Gymnasium Terlassen wollen, freigebiger acin sollt«,
all jetit; dar rnterricht im Griech. wBrde nur gewinnen-
Wlire der Beginn des Frz. in 111. und der dvs Griech. in V. «iu-i
uial zugestanden, so hilttc die Einfflgung de« Frz. in den QrgaoisDiMJ
de« DcTinclassigen Ojmnasiauis wuitcr keine Schwierigkeiten. Ilan
n nur aber, glaube ich, gerne erlassen, mit einem voUst&ndig aug*
urbutcten Stundenplan hier aufzotreten; nor eine Skiize erianbe ich
Der Votarrivlit iia FranzOsisclien. Von St. Kapp.
831
I
beiiufagüTi, nie idi mir die Verthellang dtf. Fn. angefAbr denke. Iti Ml.
und IV. konnte das Frz. einfach den vom Grii^eh. gertnmten Platz ein
Bebn>en; in V., VJ. and V]]. wUrde ich ihm je 8 Stunden und in VHt
und IX je 2 Stunden znwcisen: da» ergäbe 5 -^ 4-i-34-3+3-f2-+-2
= 22 Stunden. Dieser Stundenplan wQrdc div Eintlidlnng des ganten
I^brgan^B in drei Stufen ennOgUcben: 1. Stufe III., IV. Formenlehre
und Sjntai weeentlicb im Ansohlius an den Lesestoff; 3. Stnfe V., VL,
iystematiscbe Grammatik; 3. Stufe VII. VIII.. IX. I^tOre.
Wenn man Itt-rcit wäre, an dorn nennclossigen Gyuiiiasiunj dem
Fri. die«« Stellung einruräoinen, dann Taren die oben in Bt-nig auf
Gtnnfknausniai; und Vertlieiinng ge8&?IIten Forden]ngf>n erfQltt und eine
Grundlage für eine vrfn-ulicbe Kntwickclung des Frx. an onsereni G^m-
nasium gewonnen.
Schlimm stunde es freilich auch dann noch mit der letxten For-
derung, die Qnaliflcation der Lt-hrer ln-treffend. Die Unterricbtsvem'iiltung
kann, wonn die ge8i?tKg''bfndrn Factoren zustimmen, den GTiini&siaIccrR
Ton 8 auf 9 Jahre erweitern und dauii dem Fnt. den lu seiiivr Ent-
irick?lung nOtbigen Uaiiin gewähren- Abvr WDbi'r würde man sofort die
qualiticierten Lehrer ni:bnien? Es steht zwar nicht inebr so arg wie im
Jahre 18T0, wo btü den Verbandlungen der KnquOteeommidsidn der ab-
lehnende BeBehlu«s betreffs de« Frz, Tom LandeB»chnIinspectr-ir Wretschko
besondere durcli den Hinweis auf die UinuCglichkeit untcrstQtit wurde,
die nöthigc Anxihl befibigter Lehrer zu finden, zumal da man m der
Zeit eben erst dif modernen S| taclten in der Itealschulc obligat gemacht
halte und alle veffflgbaren Lehrkräfte fSr diese ronrendet werden musstea.
Vm etwas liaWn sich jetzt die Dinge gebessert; die Mehrzahl der Real-
Kbulen ist mit lefUbigtcn Lehrkräften versehen, freilich aber noch nicht
alle. Unsere Mittcbihulen fahren oben infolge der oben dargelegten Ver-
Ultnlsse den Uni vi-rsi taten nit-ht eine hinreichende Zahl von gut vorbe-
rdteten Candidatin ffir da» Fach de: moderne» Sfiraeben zu: darum ist
oacb l'/i Deeennicn noch nicht einmal der Bedarf fflr die Bealsrhnlen
follstAndig gedeckt. In welche Lage wOrde die- Unterricbtaverwaltung aber
nun kommen, wenn auch die Gymnasien mit einer den Anforderungen
fOr d>3n obligaten fiz. Unt'^nricht an Beßlliigong und Zahl entsprerhenden
Ketlie von Lehrern versorgt werden mOasten?
.\n^ceichts dit'st;r großen Schwierigkeit kann ich mich nicht der
Erkenntnis »erschließen, da»s, s^elbst wenn man Über alle Bedenken hin-
weg die Erweiterung des Grinnaiiiumi zu einem neunclassigen beacbtOaie
und 80 dem Frz. den nothigen Raum gewährte, der nicht gleich zu be-
hebende Mangel an bcf&higten Lehrkrfifton die sofortige Einführung des
Fn- ganz nimiOglich machen würde. Es mtiüetc fOr eine Reihe von Jahren
ein Provisorium geschaffen werden, durch das weiiigstens in»t.'fem eine
Wandlung xom Besseren angeb&hut würde, dass nach und nach eiuulne
Gjntnasiun ordentlich ann dem Krx. vorbereitete AWtorieiiten in grOOerer
Kahl an die riiiver»itiit entlassen kirnnten, wo sieb dieselben mit Erfolg
dem Studium der rom&ii. Phnol»gie widmen wflrdeii, nni eich nach einigen
Jahzeu wiederum als voUkonman befübigtL- Lehrer des Frz. dem Gym-
K Jalizeu
832
Der UiiUTricbt üu FianiiimcbeD- Von St. Kupp.
n&sium tax Verffigang zu steHäD. Es wdnle «olil eine Reiho von Jahr«
dauern, ebe «a alle Ijpanaslen rereorgt wflrden, aber irli sehe keio«
anderen Weg, der ohne große Kosten suni Ziele fohren kOnute. W«
mao an niar-^cbtiiiicr SWlk- oinmal Üü Üb«reeagtmg geviDnen FoUte.
Fn. «(-•) von solcher Wichtigkeit, diiss man es nicht länger dem Ojm-'
nosium vorenthalten dürfe, dann wird man angesichts der Fordening.
<lie8e Cbenoi^ting in eine encsprecbunde 'fhat iimxiHetEen, «irh dotÄ
nicht fort und fort in dem circiiliia vitio8«8 bewegen können: Wir kOnnen
das Frz., so achr wir auch seine Bedeutung anerkennen, nicht obligat
inachen, weil nicht gcnog WfShi^ Lehrer da sind; befihigte tA-hrcr
stod aber dexhalb nicht in geiiQ<;ender Zahl da. weit das GrintiasiaB
keine oder zu wenige CandiJaten fOr das fn. äprachfach heranbildet
Aas dle«eni ZirkeUchluss itiGsste man zundcliBt berau^Kukonunen traeJiten,
iM}nst ist die Lnsang drr Schwierigkeit in!< rnbegrenzt« binaai«ge0cbf>Wa.j
Aus den Torangebenden Erörterungen, denen raao. holTe ich, deQj
Charakter mSglieliBter Objtctivilfit und schonungsvolk-r Rfick^iicht für di
Bestt-bende zuerkennen wird, hat &ieh denn also meines Erachtens dit'
That«acbe ergeben, das» die Lcisong der Frage, wie anter Wabrnng der
wesentlichen Elemente unserer GyninaidallebrrerfaABnnir der Unterricht in
Frz. obligat gemacht werden kl^nnti-, TorlAuflg noch nicht möglieh ist;
nor um den Preis der Erweiti^nng de« GjinnaBitras auf 9 Jahre lie
sich die Maßregel durchführen. Wird der Preis nicht zu hoch er^cbeioeafj
Zum Schlüsse stelle ich die leitenden Gesichtspunkte meiner Uot
sQchung susaiiiinen:
1. Der gegenwärtige Betrieb des Frz. au tiHseren Gi-mna^ien ab
sog. frvieu Gegenstandes entspricht im aUgeniciJuen auch hescheidcnca
AnfordsniDgen nicht: er vermittelt weder jenes Maß von Kenntnissen,]
das fflr du praktische Leben sehr wilnüchenKwert ist. noch jenes, das fttr
dos Stadium der modernen Sprachen an der Universitit nfitbtg Ist.
2. In beiden Beztebungi'n krmnte nur die EiufQhrung dea ohUgata
Unterrichtes eine grfimilich.' Befisi-ning sibaffen.
5. Unser Gymnasium mit siiner gegen wbrtigen Lebrverfa-sung biet«!]
in den unteren Clasaen dt.m Frz- kciui.-n Kaum: die Einführung des Fts^J
im Ubergrmnasium w&re wohl niOglich, aber weder im Inter«Me des Vt%.\
selbst, noch Im Interesse der anderen Untcrrichtsf&cber wünschenswert,]
4. Nur durch die Erweiterung des Gpuna^iiims auf 9 Cliissen künnt«
die Frage der Ubl^itterklftrang des Frz. befriedigend gelOtt w«rda, wifl
nur dos oeauelossige oirtnnasium In der Lage wftrc, den im Intsr««« 4«
Frz. zo stellenden Forderungen :äine au.<igeni>mmen) sofort xu entsprechen.
b. Infolge der .\afnabnie des Frz. wflrde sich die Veileguf des
Beginnes des Griech. nach V. ^odcr wenigstens nach IV.) als nltUdg
«zweiHn.
6. Diese Verl^ung kDnnte ohne wesentliche Schädigung des
ststtfinden.
7. Der Furdening betreffs der vollkommenen Benhigung der
konnte keinesfalls sofort entsjiroehen werden.
Wien. K\m\ 1688. St. Kaffl
tsprecoen.
K«iff des j
la nBlUg
wGriech.^1
erLd»|^|
Vierte Abtheilung,
Miscellen.
Literarische Miscellen.
Isokrates' ausgewählte Reden, erkl. von Otto Sehn eider. II. Bdcbn.
Panegyrikos und Philippos. 3. A^. bes. von Mai Schneider.
Leipzig 1886. Teubner. VII nnd 188 SS.
Es war des neuen Herausgebers aasgesprochene Absicht, die Arbeit
seines verstorbenen Vaters möglichst unangetastet zu lassen. So bieten
denn die Anmerkungen, in welchen ein überaus reiches Material zar
Erkenntnis des Isokratischen Sprachgebrauches und Stiles angesammelt
ist, das alte Gepräge, wenn man absieht von der sehr angemessenen
Neuerung, dass die textkritischen Erörterungen zusammengefasst und als
-kritischer Anhang- angeschlossen erscheinen. Hier finden wir auch vom
jetzigen Bearbeiter die Änderungen, welche er an einigen Stellen des
Textes — sie sind in der Vorrede 8. VII namhaft gemacht — vorge-
nommen hat, besprochen. Die meisten derselben betreffen die Wiederfaer-
stelluDg der vom Urbinas gebotenen Lesart, wozu die Ergebnisse der
neuesten Forschungen, insbesondere die CoUationen von Martin und
Baermann Anlass gegeben haben- In Hinsicht auf die sprachliche Seite
der Erklärung wird man die vermehrten Hinweise auf analoge Erschei-
nungen bei Demoetbencs, desgleichen auf den Index der Rchdantz "sehen
Dem.-Ausgabe mit Freude begrüßen. Letzterer hätte Qbrigens noch Öfter
herangezogen werden kOnnen, z.B. S. 119* zu Panegyr. §.64, an welcher
Stelle aal^erdem tt. 21 derselben Rede zu vergleichen war, wo dieSeteung
des Partie, nach iiauv sich gleichfalls durch Attraction erklärt. — Phil.
§. 57 ist mit Recht die von 0. Sehn, aufgenommene Conjectur Halters
(■.vTil^yinni; 7no; beseitigt; Ref. wünscht jedoch eine pracisere Paesung
in der unter dem Text gegebenen begründenden Erklärung Ober die Be-
deutung des von ArrMyav abhängigen Satzes mit mc ol>. Um die Ent-
stehung dieser von unserem Sprachgebrauch verschiedenen Ausdrucksweise
zu begreifen, muss man daran festhalten, dass der abhängige Satz zu-
nächst das enthält, was der tlvTtX^ywv der Behauptung eines andern
widersprechend entgegenstellt, also eine wirkliche Aussage bietet, natür-
lich in einer Form, welche, wie dies sonst der Fall ist, derjenigen der
directen Rede sehr nahekommt. Nach unserem Sprachgefühl würde ein
einfaches Hyur genügen. Charakteristisch ist die folgende Stelle, wo mit
uuiiteßijTtii: nach welchem bekanntermaßen ebenfalls tag ov folgt, i-^ytiv
verbunden ist: PI. Euthyphr. 8 C: oi joXfiiaai liytiv oi'd' liutpiaßiittir,
(üi Ol'/'', tlntu tiiUxoiai y€, Sotiov 3(xi}v. Hier konnte in gleichem
Sinne auch ttviiÄi'yni' tr^- ur/l xtI. stehen. Aus Demosth. ist zu vergleichen
8, yi; 16, 4 u. 14; 22, 12'). An der vorliegenden Stelle hat nun freilich
') Statt m "V findet sich nach vvx ünuniiv Acc. cum Inf. mit
fi^ Ol' Dem. 24, 24.
ZciUchrift r. d. hUzT. Ojmn. 18S8. VlII. n. IX. Haft. 53
834
MisccIUn.
Taokntet» der Bt-hanptung der nvtii.fyorin nicht di« t-rwartct-; Form
geloben: li,- or (initititi tavra «(Kr'if * .". flondMH am deren Verkobrtheit
stlrkir zu betonen, aiin der votHUSgel) enden Beweisföhrnng den rhetöri-
^ben GegonsAtx nufgunnmmcii: ij xtin» nc /eiXt«4iiit(ia-, dies bat die
AnderoDg df« abliftn?igf?n Satzes vennlas^t
Folgende DnickverittibL'ii biit Kcf. zoffillig w&brvenominoii : S. 13 itn
Texte leiste Zeile nm»^: S- H Ann. Z. 19 t. h. ^»fir« statt ifyiiro:
S. 15 Anm. '/.. U ist 23 2U tilgen; S. 126 Anm. '/.. 7 hat -9 m beiCen:
Xsokr. ts 48.
Wien. Frunz SUmuczka.
üippart (jtsorg. Dr.. Drei Episteln des Q. Horatius Klaccus.
I. 6. 10. 16. Lateiniseh and deutscli mit Coinini>ntar. Prag 1885.
8*. 64 SS.
Biese Schrift iat nach emur BemerkuDg de« Verf. io dem VonroTt
(3.4) -du Ergebnis lau gj Übriger Studien, welche im Anschluss in Vor
Ipsangen fiber llorax gemacht und schon vor cineni Jahn«hnt {also toi
1S75) zum Ahschlusa gebracht imden". Uraurflnplich nur nis Minosctipt
gedruckt, ist sie •.'nit Mitte I$S~ in de» llucli!iaiid<;l tcekoniintn- Si?
enthilt zuriÄchst <\fn_ latoinischf^ii Text der droi Itriora mit gegenflher
gedrufktcr deutscher llbf^rsfitiung, die jwar getreu, doch im Metnun wie
im AuEdruck nicht immer gescbiiiackToll ist. Es folgt von S. 13 ui der
Commentar. in welchem der Verf. den doii]telteri Zweck Terfolgt. ftegvn
Ribhecks und Dfldcrleir« (KrBgenil vorkrhrtf Äufstellimgen and Krsli-
ningen zu polemisieren unu, was ümi dit- Hauptäache ist, den Beweis jo
crljringen, dasg Horax auch im gt-reiften Alter nicht TöUig in das Lager
der .Stoa flbergeg&nzen sei. sondern an d<'r reinen Lehre Kpikors feA-
gcb<cn habe. WAnrend nun gegcnwürttg «ine Polemik geg<;n Kibbeck
rnid Dcderifiin als antiquiert erscheinen mag und demnach die darsof
bezQglichen ErOrtenmgen des Camtnentara, so richtig sie an und fär »ich
sind, einen besonderen Wert nicht heansprucli'm können. dQrfeu die
namentlich aus Ciceron Schiift«n ceholten Nachwei<ie und Belege fElr du
Vorhandensein epikureischer Anscnaunngen in den drei Bricren den Ad-
spnch auf vnll« Beachtung erheben. Dies gilt bc<K>nder« von dem nil
udmirari de» sechsten Briefes, d^r flbcrhaupt sehr gut ftrklSrt und In
■einem Gi'danki>nzii4ammenban;,'e urlfioti-rt ist. dann von den SchlnsfrefKCa
der sechzehntan 1-Jpistel. An einiget! Stellen wären Kürzungen oder
Streichungen angi-zuigt gewesen. So erachte ich die KoUzen Ober dw
Sahinnrii S, ■'»! f. aU riberflü-isig, desgleichen die Bijmerkung iw antoena»
16, 15: i-amo<>nQs Ist taSuäg Epitheton von Städten und Land ri haften*.
ß. 31 hilt der Verf. noch an der LA. ut fost. 16, b an ni- Die letztere
Stelle ist in Keller» Kpitegomeni» voUkciinra'-n richtig erläutert. Den
Literarhistnriker wird die nt«uK riypothesc S, ^ interessieren, nach welcher
Aristit» Foscus ein Grieche iit/nnv; aus •hioxo; wäre: ob am dem
lokriachen oder kariscben, wird nicht gesagt.
Graz. M. Petscbenigr.
Die schönsten Lustspjolt' der Griechen und Römer. Zur Ein-
fUirung in die antike Konißdie nacherzählt und erl&ateit tvn
Br. Arthur Fränkel. Holk a. d. S. 1888. Waisenhaus. 8^. 365 SS.
Die Ttlniischen Komiker, einstmals Grundlage alles latelnisehai
ITntOeriohtW, iiind mehr infolgt.' socialer Verhättoisae. zum Tbeile aber
auch ans völlig fiberfiuüsigen pädugo^Kchcn Bcdeokeleien heute g&niürh
ans der Schale verbannt, und damit ist die Kenntnis der ganzen Utcntor
der Komödie auf einen so geringen Stand gekommen, duss man ktLbntidi
MUcellen.
K:t.%
deo iproßüD Meistern ile.« IIui
der Antik«
kanu. von den (prolicD Meistern des liumars
jehildi-'t«- beatsatAge gM nlcbt#. l)«»)» wenn erhun
lere Komddie and ilire lateinischen NachbilduDgcn uiibekasat gcwonleii
Bind, so ist aocix weit weniger zu enrArt<.>n, das» der ObcrflAcliiic-likeitt-
gcist der Zeit sich in dit- jmaiitaHtifichen Irrgärten aristopb&nift'.ber Kunst
Terlieren wird Es geht diesen Meistern so, wie es I.e*sinir in dem b«-
kannten Epi^amme vi-n Klopsto^lc ssgt- Iti dt-iu vorlii-genatin Buche int
d«r Vtrsucb ^iiiiacht, die Hauwterscheinungen beider Literatureo bist»-
riscli zu erUutem und durch AuszUgt! einiger b&deiit«nden Komödien in
den Oeist der Autoren fo viel als niftghcb einzufQhren Die Aufgabe ist
ieitgernil& und lohnend; die DurchfQliruitt; anerkennenswert HiBtoriacb>
anti<iimriHehi' NoUzeu Qber dt« Sache. dii!> Drama, das Theat«r and die
Staauverfiif^sung leiten ^'iii: tttclitige Jnbaltsougabun der Rttt«r, Wcsjven.
Vögel. Wolkun, l-'iTisdie und Ekklefliazasen bilden den Haupt bestand de*
Bache«. Ein litcrarhistoriticber Kicurs Aber die Weiterbildung der KomOdie
aof griecbiächem Bodcu führt zur Botnichtang de.» römischen Lustepiels.
all dessen HauiittT.'clivinunzL-n von PUtitusdieHeiiftrbmeii und dio ÄuIulariB.
dann ton Terenj die AtielpEoe. Pbormio nnd Hie Andria in leb^-ndigen Au«-
sflg«D geboten sind. Alles zeugt von Verständnis und Liebe zur Sach«.
F& SraQlerbibÜDtbeken tat das Werk ab iniie iiothwendigc Cnrftnzung
des in der Schule Oebotenen la ci>i)ifehlen ; deuii den Ter»duedeueu
Ißdilfipfrigkeiten ist der Verf. mit Tairt aus dem Wege gegangen.
Wien. J. M. Stowasser.
ih
dr.
tll
»b
<1a
die
iftteiDischc Formonlcbre fQr Sexta und Quinta. Vun Dr. E. Bro-
niig. lit'hrur an der Gelebrtenschuie de« Jobaiin<fUTiis zu Uamburg.
Leipiig 1037. H. G. Teubner. 53 HS.
GiDc wbr kara gcfas.'itc latciniüchc Furmi-nlckre, die den StofT fOr
beide» erste» Classeo des Gymnasiums auf <S3 Seiten znsammen-
drüugt! AUa f^in Ideal fQr diejenigen, die in <lcr Ktlrze der Gramniatik
fkllein das Heil des l.atcinunterricht^-s erblicken. Wie hat das der Verf.
TaW xustande gebracht? Ganz •<infacli. dau «r dem ScLOler nicht« als
daa Puradigina bif>t<;t, alte Erklärung aber dem Lehrer Ub>'r1^tit- So be-
ginnt er: g. 1. Substantiva. Wa« atii.'r Substantiva sind, steht nirgends:
hier niuss also di^r Lehrer herhalten: Zeile 3 uiaHculitia, ohne Erkläraog
Uiv. Damit ist nun der LebratafT nicht bcBChr&Qkt; denn diese Bejgr^
nißflsen dem Knaben erläutert word'n: gewiss kann daa dem Unter-
riebte Qbertaiisen bleiben: deshalb bleibt es doch Lehrstoff. Dit! Hehand
lung de» Lehrstoffes zeigt große rurichtigkeitun. So tbeilt der Verf.
Diens-ae usw. oder eerv i, serv-um otler a» ium. onimal-ia, ßruct anm, res (I}
r-ei asw. ab. waa dem Schflier ßine total unrichtig Vorttellung ron
Stamm, Endung, Auslaut beibringt l>io Qenui^r^eln der dritten Decli-
natioR nüfh nuch der allen Schablone ohne Rucksicht auf die gru&e Var-
tehiedrnheit gcwiti.^nr Enduugun : so stoben virtus i Dentatatonint i und
teUu.>< (H-Stairini), ciriis •« Stamm) orbia (i Stamm) auf einer Stufe! Die
Auswald de» SlufTi:« selbst ist vielfach nicht stirlihilltig: hu sind schon
in der ersten aLlgetncEnn-'n Kegel die Monat« als ruascuüna venicichnet, ob-
wohl niv sieb nur in der classiachen Zeit als Adjei'Uvu finden! Beim
AccasAtiT auf im fehlt turrim, dafür sind der Voc. dens nnd lacabu an-
nftkbrt: bei der unrngi^ltnäßigen Comparation sind xoerst bonuiasw., dann
die Aclj' auf ilis angefQlirt, unter diesen iiocli gracilis, Quantititfangaben
»ind finOerel niBiigL-Llmft. vidfath falsch: su fia aber liuut, fiani u. a. Uelnt
Verb, liest man nofb den Imperativ im Tassiv trntz Harre; natarlich auch
dasSupitium. Bvi den unri^gehnftGig^n Verben (so nennt der Verf. die Verba
mit der abweichenden Perfect- und SupiDbildiing) ist die AuitwabI wiUkQrlidb ;
80 liest man iv> s|ii)me. ncaiiiy kratxe ein. vello, ico nsw , oliwubl sie
tr Gvinnasialleitflrc nicht vorkommen: poto liest man unter der Auf-
836
UiBcelUn.
»cbrifi Perfectc aaf ni Supintum. Knri und gut. Gewinn wirä Üeti
Beluuidluu^' dea Latcinittcbtrn anf den iinUrfiUn Stufen nicht lirintreni dts
Arbeit rohe auf keiner ftifheren bum and zielit nicht einiiul dk b«-
Itannten K#«Dltate d«r Statistik auf diL-üt-ia Gcbirt« hdan: von einer
«olidt-n wisKt-nscbuftlicht-n Gruudlafre i«t keine Redo. — Nur in iwd
Punkten stimm.^ ich iJem Verf. boi, n&iiiUcb, wenn er die W<1rter auf o
der 8. [)«ol. iint«r die Femininn ^inreilit und »einer Behandlang der V
aof io nacb der H. Cunj. Di^cb hievon an andt-rer Stelle.
Fragebflchlein Kur lateinischen Syntax im Aoacblusse an
T. Schultz' Kleine lateiniache Sprachlehre als Lernbehelf,
baarbeitet von Emanuel Feichtiager. Pudt^rbom u. Münst^rr 1888^
iJchCniDgb.
Den Zweck dienea BQchleins stellt der Virf. im Vorwort« a)t
drdfacben hin. «Dieses Büchlein will dem Schüler cnnöfflichen , 1
Beispiele der Grammatik in corrctter Übtn«;tsun(; lu äbea ui
daraoä die Regeln abzuleiten: 2. nirb selbst in exaniiDiuren und
dadurch zur TolLen Sicberbeit vorzubereiten: 3. Endlich zu repetieren.-
Es folgt deniKeniäQ der bezoicbneten Grammatik von Pangrapb la
Paragraph, brin^ die deutsche Uberaetsuiij,^ der lateinischcD Bei^ek
und faftpt dpn Inhalt jeder Heikel in einer kurzen Praffe zuaammeii. Mit
letztffrcm körnte man sich tinterstanden erkllrcn. obwohl es doch ecbwer-
lieb einen Scbfilrr auf dieser Stufe gobeu wird, der stth nicht selbst dio
Frage richtig zu stellen TennCchte. Dass der Schiller aber hier jed«
BeiBpiel Qbeniatzt tindet, halte ich nur fQrach&dUcb; denn dienelheD tind
irabrlit'h so leicht, dass sie sich der Schüler selbst ohne MQfae eber-
aetit'n kann, und bei den »chwieriperen ist e« Pflicht des Lehrerf za
helfen. Ich 6ndo die Arbeit nicht g&m ohne Nutzen; aber sie
gehört meiiicR Kracbtona nicht in die Hand des Tertianers uod Quar-
taners; dem schadet sie eher, als sie ihm nfitzt; mindestens raubt üt
ihm daa Interesse am L'ntcrrichtL-- Aber der UberKymnaBiaat nag
yoD Zeit zu Zeit das Bncbelchen durchnehmen, die deutscbt-n Beis ' *
IDS Lateiniscbe flbcraetzen, ^eine Übersetzung durch die Grammatik c
troliertn und «ich Büchtferti^'ung ablegen, warum 80 zu Dber^euen
AUo ledi^'licli fElr Beputitioiieu im Obergyitinasium acheiuC mir da« Bach
geeigm't- — Über die Auffiissung der syntaktischen Erscb-jinungtn k
man natürlich mit dem Verf. nicht rtcbten, da er im GeHtIge der
Schul tz'üc heil Graniinatik steht: iiv^e aber folgt ganz nnd gar da btf-
kömmliehen SchnVilont-. - Die C)rtbogra]ibie ist dio deut«:Lv, die docli
nicht gar so uni-rbeblich von nnBerer abweicht, als daas nicht auch dioH
Berfickaichtigung verdient hatte.
1
De
lelf, '
i888^J
uiTS
Lernheft wnd Ropetitorium zur lateinischen Syntax Ton J.Latt-
mann und H. Ü. Müller. G{>ttiiigen 1837. VandcnfaOck u. RoprwbtJ
Verlag.
Das Streben nach ciiLvr kungefusüten S,Tntai bat die Verfasw
TcranlasBt. diejerigen Funkte denielben im Auezuge aus ihrer bekannten
Grammatik mit einigen Bfisvielen versehen zusammen za£ tollen, die nach
ihrer Ansiebt zunicbst den Memi.>nerstoir fOr die betreffenden Lehrstofea
uiamachen. Sie bieten nicht» als ein Stiebwort zu dem betrofTenden
Paragraphen, die etwa zu lernenden Wörter ond Beiapiele. Fflr den r n t e r
rieht bieten sie oßVnbar zu wenig, da derselbe einer bestimmt (ornin-
Iterten Bi-'g«! nicht cntbcbr^-n dnri; man kann in demnclben hOrbsteas
für den Lehrer einen Fühn-r fiir die rii'htire Auswahl erblickeD. fOr dtn
Scbfller ein Kepetitorinm. obwohl derselbe nach meiner Anificht am
leichtesten dort den StofT wiederholt» wo er um vom Anfange un ^lenA
'4
Ufsceilen.
837
S^i
'Grandlag« fdr (Iva rutcniclit in isr lafemiscbeD Sjntax aaf
^fleo ftlr sie bestimmten Stufen des Oymnftsiuius halt« ich das Bdchlein
^ _Tiel ZQ ina^er. and da n keine Hegel biflt«t, ist es such kein
■ Lembeft. leb glaube, dass der Ünt^rricfat in der latelnischeQ
Kof einer Stafe erthcilt wird, wo er durchuiu nicht inebr im
üen Mcmnrif^ren i-intclner R^cetn bt-Kteben darf. Also hdchntens neben
der Grammatik hat dii« Dlichlein seinen Platz und ala Repotitorium mag
09 dem ScbOler die Sondoniflg d^r Haupt- und Nobensachcn erleichtern.
Als Ersati aber für die -Sviitai der Granitnatik. etwa mit Verbindung
der Fonnenlebre, m{lcbte ic'b dasselbe niebt g'elten lassen.
Wien.
Aug. Schcindlar.
Carl Schöddekopf. Karl Wilhelm Hamlor bis zu seiner
VorhiiiduDg mit Lessing. Iiiauguraldissertatiou zur Krlaii-
Igung der philosopliiaclifii DoetorwOrde aii der L'uiversit&t
Leipzig. WolfenbüUel 1886. Dreck tob Jul. Zwisslcr- VI n. 85 SS. 8».
•' Eine sorgfSItiei.- und uiiiliiTe Arbeit, leidtrr noch nnroUendet. Der
Verf. bt^nQtit den nandfichnftliehen Nacblass Ramb-rx und ein mQbaam
«iworbenes, schwer zueAn>;licbea ^llaterinL von Krstlinri^d rucken und Zeit-
scbrifteti- Von den gedruckten und uiigedruckt«n ijut*llc]i i^bt i,<r in dem
Vorworte eine Zuaunmensteünnp und genaue Rerbenxrhnft. Der Anbaag
entb< ein sorgflUtigea bibliograpliiscbea Verzeichnis der Kamlor'flchet»
Schrifton and als höchst erwdnsrhtc Zugabe ein Autoren Verzeichnis xd
den in Ramler'i Ifriscbc Anthologien aufgi-numincnon Stöcken. Ebenso wie
der Fleiß, mit welchem weh der Verf. «olchcn mübeTollen Arbeiten unter-
Kffieo bat. verdieilt auch seine Sacbknnntnis und Umaicbt in dem biogra-
phiaeboD BrucbatDck alles Lob. Zur literarhistorischen Charakteristik bietet
die FrOfaxeit Ramlers noch wenig Gelegenheit: doch sind die Grundlagen
nr dieselbe in Ramlers Cbamkter und AnUgeo bereits richtig und sctuarf
geioren and auch die literariM?hcn Kinflfliae genOgend angedeutet, ans
welchen der Verf. die dichterische Kntwlckelung seines Helden künftig
ableiten wird. Bis zum Erscheinen jener größeren Arbeit bleibt die vor-
lieKode DiMiertation die nufscblu-isreiclittte Quelle über Riimler« Leben
und Wirken bi-^ in diu Mitte der uOer Jahre.
Wilhelm Lindemanns Geschieht« der deutschen Literatur.
Sechste Audage. 1. Abtbeiluog: Von den filteatcn Zeiten bis zum
Anfang de» 1«. Jutirhuiiderti. Herouagegeben unter Mitwirkung von
Dr- F. Brüll. Krtihurir i. Br. 1887, Herder'scle Verlagabucbhandlong.
VIII a. 871 SS. a*. Mk. a.-IÜ.
Den landlftntigen Literaturgeschichten, welche das hei ihren Vor-
sftBgcra Gelesene wiederküuen, ist die vorliegsiide dadurch ilberlegen.
oass ihre Verfasser die wissenschaftliche Liti.'nitur selbst zu kennen und
in benatzen streben. Atlerdiiigs ist die BenQtiung nicht immer eine
kritische und in so schwierigen Kragen, wie in der Nibelangetifrage,
wissen sich A\t> Verfasser «cbwor zu rathou und zu helfen. Mancbestaal
lindet man auch bloße Titclongabcn von BqcIktii ; dann wiederum rer-
steckte und iK-imlichL' Citate nach dem Wortlaute. Aber sowi^hl die Eio-
tbeiluDg de>: Stoffes alü die BeH|irecbu]ig der einzelnen Dichtungen und
Dichter darf im ganzen als gelungen bezeichnet werden und nirgend)*
tritt in aufdiingli'.'lier udtir gar geliüssiger Wi.'i«c der Stand^junlct
berror, wcleht*r in hinderen Verlagsartik'-ln dii>flt;r Firma den (reisinnigaB
Leser so '>ft abntofit. Das Buch kann LeJarenden und Lernenden besteoa
empfohlen werden.
K38
Muc«UeD.
Schillers Jungfrau vo» Orleans, neu erklärt Ton Dr. _
Fri«dricb Eytiell- Bumorer 1880, Veriag vod Carl Merer tOratin
Prior). 3tM &S. 8«. Mk. 3.
Dir auf dem Gcbictv der lii^toriiicben For8cbiiii{( Qber diit -Jacgfran
Tun Orl<>ao8' woblbiikanrite Verf. lierert hier iitm aaafOhrliche, bis im
«inielne gehende Zer^lkdi-ning nml Krläutemng Ton ScbiUers romanüsfbr-r
Tragödie. Auf daa Vcrbältiiia des Dichkra zur (lescliichtc wird dio Ilau^t-
räckstcbt grnomnieii; zu deti spracblicbt-u Erläat«rangen baupt^ächÜch die
Bibel herbf^igeiogcn. Eine kurie Entstebungsgc schichte des Stackes Klltfl
wird vem^isst.
Wien. J. MIdoi:
SchOninghs Ausgaben deutscher Classikor mit Commcniar. IIT.
iToethea Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel ffir die Zwecke
der Schule erläutert und rnttluidiüch In-arbeit^t Ton Dr. H. Vockeradt
2. Aufl. Paderborn und Münst^^r. Fi;rd. Scbüningh. 18S7.
In dem Vorworte zur xwciten Auflage betODt der HcrauFgeber, dm
die TOrtiogende Anflaire nicht eine rermehrte und Terbesserte, «ondmi
eine Teriiiinderte uii<l, wie er hofft, gleichfalls Terbesserte wire. Die
KflrzMugi-ii beziehen aUh auf den Abetrlcfa zahlreieber AnmerkoDgeD. abtr
auch 8o i«t noch viel sehr Gnthebriicbe« fibrig geblieben. So bt M
gane flberflQi:jiig. auf eine Alliteration aondrtlcklich anfmerküam in macbea.
Wer wird ferner im Zweifel gein. dasa unter dem vSterUchen Haf€B
etwas änderet als Arr Hafi-ii des Vaterlandes zu verstehen sei ugw. Dtm
der HerauAgplicr in einer Iftngeren Anmerkung Franz Kerns bekannt«
Schrift -DcDtschc DraiiH'n aUSctiaUectQre* benQttt hat, ist antuerkexiDeii-
Ebenso er^heint ea zweckmUßig, da?fl die in der ersten Ausgabe läS
Anhang tnitgetbcilten Denkspittelie im Text« durch seiperrten Druck her-
Torgehobeti worden. Mit den Fragen de» uiethodischen Anhanges koontc
icb uiirb diesmal ebensowi-nig befreunden aU bei der T)nrehsicht der erstes
Angabe. Das Fragen muss doch dem Lehrer ttberlassen werden! Wu
lum Verüt&ndniüso den StDcke» uuthweudig ist. sollte in ziiMnmeii-
bftngcnder Dar^tf-llung aU Einleitung oder Anltang mitgetbeilt verdcfl.
In dieser Beziehung können die beiden in 4)sterreich erscbpinenden
Satnmlungen commentierter Schule! BüKikvr aii Muster aufgestellt werd-'U.
Zu loben ist es, dass sieb S. 103 ff. eine genaue Inbältiaiirabe von
Euripides' Drama ntphigenie unter den Tauriirri'. findet. Die Gesrlüthts
der Goetbe'Bchen Iphigeni« bildet den ächluss.
Wallenstein. Eiu dramatisches Gedicht von Friedrich V(
Schiller. Mit ausfübrlicht-n Erläuteningen fOr den SeholgebrauC
and das PriTatutudJuiii von Dr. A. l'uubf. Soininardircctor in Wi
dort. Paderborn u. Miln^ter. 1865. Druck und Vertag Ton F. ScbOnlnglk'
Dieses Btleblein zeigt im allgemeinen den Charakter der ttbt
Sehöninch'schen Ausgaben. Di«: im Anbange gegebenen Erkl*ran(_
liSuflg mirrh die Form der Frage eingeleitet. In vielen FiUeo
nicht der Heraoigeber. er zieht e.t vielmehr Tor. seine (iewAhrsT
sc eitleren. Uotcr dem Texte befinden sich brauchbare saebliebe, beson-
den htstortsche Anmcrkiuigi'it, von den eprachlirhcn i>iml freilich viele
tkberStlBsig. Den ScblnM bilden Sentenzen, die an>t dem Drama geattgen
worden und Anfantzthemen (!], zu denen zuweilen Bemerkungen Ober die
Art der Au^ifAhrutig e<.-eetit xind, auch enthält der Anbang dne klare
Intaaltittbf reicht der drei Stocke, gegen welche allerdings das B«denkeB
xa erheben ist, ob sie in einer Schulausgabe geduldet werden daif. *
I
F rogTRimiiL'iuchau.
Schulatis^'aben deutscher Classiker. ITT. Minna von Barnhdm
odf^r das SoldateoglDck. Kin Lustspiel von (tolthold
Ephraim Lessing. Mit kuncn KrlSuteningt-n, Frapi^n nnii Auf-
(.iiWd xur Auregnn? tk-fereu Eindnugenti in das Verstfinditi» de«
Inhalts versehen ron Dr. J. Chr. Gottlob Sclinmann, Reg- n. Scbal-
rath in Trier. Trier 1885. Verlag von Heinrich StephanoB. Preis brosch.
hb Ptg, eteg. cart. 70 Pf.
Das vorII*^enHti dritte Heft der Trierer St^hulausgaben deaticher
Classiker gehfirt einer SainmEuiif; an, als deren Princif*ien in Efino
folgende bezeichnet v^-rdtrn: ^currecte, zuvcrlSanige Teile nach b«w&hrtvn
historisch-kritittehen Aufgaben. Ausscheid oiik aller Stellen, welche da<3
Sittlirlik^it9>:i.Tühl v-'Hetxen k^^iintcn nnd Anleitung tu selbständiger Auf-
fas'-uui^ det» LehnitctTes». Über die vorliegende Ausgabe tit mit RflckMcbt
auf diese Grands&tie nachstehendes zn bentirrken. Im Texte sind einige
nicht consequent darcbgefQhrte Modemiiaieruugeii des Ausdruckes wahr-
xunchmvn, so daes Rtf. nicht iu der Lugi.- ist. zu (.'iit»icht;idi.'i), ob die-
selben dem HeransgeWr oder dem Setier inr Last fallen. Die bekannte
UstOCige Stelle im I. Acte ist getilgt. Die Anmerkungen sind im gamen
recht brauchbar und glflckt icherweise nicht ^o xahlreiOi wie in den tDeiaten
Schulausgaben. Trotzdem kannte noch einige« gestrichen Trenleo : dies
gilt namenttieh b^zDglich der VerdeuLichung allgemein bekannter Fremd-
oder Lehnworte- Weniger einverstanden bin ich niit den tYag'/n. welche
»ich an die einxcliu-n Sceneii aiiBchlii.-l^eri und diu tu d>-n Mund des
Lehrers, aher nicht in da» Schulbuch gehnren. Zamal ist es «ehr «torend,
daas dieselben in dem Teite und nicht in L'inem Anhange .--tchen. Die
historische Viirbemerkung ist sehr knapp, aber etwas gar zu flQehtig.
Einige sich auf dit- Entstehung des Dramas beziehende Notizen aas Erich
Schmidts Lessing Bd. I sollten eottcbieden nachgetragen werden. Befrem-
dend ist die Xamonsfomi Ephraim Gotlhold Leasing {ü. 3).
Wien.
Dr. ¥. Pro ich.
Pro^rauiDienschau.
105. Beniosthenes' Rede vom Kranze, in daa Polnischf abarsetzt
von Prof Ludwig Malecki. Jahrcttb. des Gvmn. in Keu-äaudec fflr
das Jahr 1887 f^. 3 -83. 8».
Der Übersetzung wird eine kurze historischa Einleitung Ober die
der Rt'de lognmde liegende Sachlage »o rausgeschickt (Ü. S--*»). Man ver-
»lisst hier besonders eim' Aufklftmng Ober den Teit, welchem der Uter-
Sftzer folgte, anilerdem eine KrESnterang über das betreffr;nde gerichtliche
Verfahren, Ober die Disposition der Rede und ftbcr die Bedeutung der
in die Bede eingelegten Urkunden. Ja. es steht sogar diu Aiigube S. 4,
i. ^ f. mit der Nachricht in der Urkunde g. 118 in einem unerklftrten
Widenpraebo.
Die Übersetsung — »(t viel mir bekannt ist, die ente polnische —
tot im ^oßen nud ganzen gelungen, im einzelnen aber von Mängeln Dieht
frei. Hie und da kommen langp Satxgefflge Tor, welche dia pohische
Sprache kaum Tcrtrfigt (gg. 6 f.. Ö5, 126. 141), tßd manche Ausdrücke
nnd R*.' de wen düngen widerstru-itcn dem polnischen Sprachgebrauch [gg. 11:
ntiyTtiäii ft-rf-tti ^^ w ogranlczono^ci uriiystu, lü: rot',- Jiny' rui« TÜ
nfttiyutnit ().iy}^avi = pny .■iwio'yym etynle, 26: löv uttniv yftöyor
= roiedzyciasie, 43: ot* ytip ^i; f>ri «c txouiri = nie mogli^cie co innego
nesjniä, CO: xqö mv nukntvtaSttt x«\ ürty^ynour /^i^^pried mojaiii
wyitapieniem jako mi^z stanu i jako muwca, 90: ta uKttiJÜstt = aby
pn^na^, 95: üixan^ania^; -^ zto»tiwe donosv, 143: ovtAi ianr ... tti
k
840
Propnkimn^nMliJiu.
if^p rw ptyiatu* ntriof »rjrwi- = on jeden jest wiiu, 1-H : txmli^i
rt =3 brliiiclo pn<>nl[4dzeiu, l-**!): rvr ftuä raita tUtoltalAi^r amärt»
= wex^lkit.^j pot«n iia-itapioof^j lajnbr u. ».
Handiinal ist ilie überveliung tu frri. wie §^ 4: ttAnßotuit<H
= ftoi BeMih«ideDhett, IS: vxoxolruut = tritt mit einer Tbt^at«nnukc
»üf. 47: XifonriXajciiit == inowirfi «ie mit Kotb, 214: niaxt^i .Tr */ nrtt
xlvoiÄor ytytr*i99m twt Ttotiyiithtar ^;'(*t«*roi ^^ dft alK* Jen* Krnj
nisse gleichsam im Meer» *lfr VergwsMÜieit l>r^rmb*-D li^'^on u. djfl. K
flUt 11- a. auf, dasi in der CbersetzonK cinu clanittchen Werkes B«d4
veoduDg^n. wie: -Geld in der Ta>cbf babcn, GM aaa der Tanrhe tnc-l
geben- sich wiederholen ($$. 82. 1)9.
xoir^}-77/<r< ist in der trbenetzung fal*ch nur anf Philipp bi^togen «unlc
48: tir* tlttvro^itrwr usw., .^1 : itrfar. «'4: fVr« oi- utut'ttnunfi vaw. falatti^
dorch einen Impcratir Qb«n(«tzt. l!*!: «lu' u'r virtXt'cfißarl eüi'ttiata9m.i
(in ov^f^'nofSni iit Sabject skitiur), 329: iif^mr bezpicbuet nicht die
ntuedoniMbe Part«i. »onacm gerade Athens Feinde.
Dnickfihlfir kommen auch ror, wie §§. 28, 89. 91. l»9. 201,
276, 291.
lOG. Aristoteles* Poetik, in das Polnische ßbtrertit nn-i erlint^rt
Prof. Staninlans SiedlKcki. Jabreab. des St. Annen-Ovmn. in Krak:
für das J. 1887. 55 SS. 8'.
Die recht ecbwierizo Aufgabe ist hier wohl zom cntemnale in der
poloiKhen Ltterator, und iwar im ganzen glücklich und gewiMenhaft
gelost worden.
Dffr Verf. stbickt »einer Übcrsctmng zuerst einige erlStifernd^ \m>
kritische BcnitTkniifron tlbi.T die gept-nwrirtij:..' tit-^tult der Aristo! cliwU
Poetik roraus (S. 1— 2(. liefert dann eine wohl frwopen>r kriti«'
Übersicht dcB Inlmlt».'.'« dieser Sflirift [S. 2 — 1). und herleitet endlii.
alle dunkleren und g4:bn'ierigoTi.-n Stellen seini^t Olcmvtzmitr in lfanlicb„
Weise, wie esDr-Km-bel in seiner dfut«(hen überset^^lnJI Stuttgart 184<>)
getban hat, mit bflndigen unter dem Teite gedruckten Erläutenin
(8. 7-55;.
Die f bflr^txnng fußt im ganzen auf dem ffriechiscben Text« d<
3, Vablen'»(b<rn Aosgabe (Leipzig iStjot, do<.>li sind in dieselbe dif* Co:
Tecturcn dicfles Gelehrten, welchi; er iti den frflhi'ren Ausgaben vorgebrai'^
in der letzten dag<>gen tbellweiee aufgegelien hat, meisten« nnffronomni
(Tgl. cap. 6, \h. 18. 26>. Ea sind das gewChnUch ainngeiiiäCe Erg^
zungt-n iQrkenhaft überlieferter Stt-Ueii, wt-lche die Lesbarkeit der Üb
actmng Bi-hr fordern, der T^xt aber wenig findem. und di««er Uma'
hat wohl den Verf. dazu bi^etimmt. dass er dieselben in den Erll
tcrungen nicht angemerkt hat Auch »onst Tcmiistt man noch A
kllmngen, namentlich Qber die Quellen, au? welchen der Verf. achüpft
Die Übersetzung ist treu, meist wSrtlicb; hie und da hat nntcr
dem Streben nach Wdrtlicbkeit sogar die Deutlichkeit gelitten (cap. 4
Rnde; cap. <* Ant: cap. 12 Anf. u. Endo, ducb »iml im nllgenwiaeo die
S«'hwierigkciteii und Gefahren der freieren V^bersftiurg cinei «o eedrin^
und inbaltftchweren Satibanes. wie der Aristoteliscbc, nicht zu vt-rk^nn«
Don Druck der Arbeit, welche anch in einem KeparatAbdrack
Khi«nen int. fand ich ganz corroct.
i
I'rograuinienBdiaa.
H41
^^QII
107. De inflcitivi apud Catiillum ngiirp&tionp scriptit Sttnülaio
BedDarskL Jabrnber. des Grmn. in Tanov fOr das Jabr i887.
S. 3—59. 8'.
Nach einer kurr^'n B^merkang Über die TerBcbi«dent:n, die Bvd«u-
ig lies lu.ti:iiiisL'lii.-ii Intinitivä l>etr<.'tTi:ndcti Ati)ticbl«u der Oelvbrt«;!)
(S 3 f). fete-llt Prof. n«Hlnar«ki »ftmmtii<.Ii<' lufinitivf. welche in Catnilf
Gedichten vorkommen, in folgeiidon 7 AbBchniUen zMammen: 1. dir in-
fitfitiro merii uoiiithatipi n prattHto, 2. t/e urcustittro tt i«/r'»ii/iro,
qnihuH cvHtiiictur nmntutti iubiectum, S. de infinitiro mero uccutativi
ri proedito, 4. He aceusatim et tnfinitiro, quibit* rerbi fittiti otiieftum
emittHetur. ö. ilt nottnuatiro t^nm tn/rniftru, G. rle »ONitiindVu cum iu-
fiiiitiro a (irnecnrutn murr rfpetft'dn, 7. (/<■ infitiitiro fum adi^eHri»
imu:to. Ander« AiU'q de» Infinitivs, wie den iuftnitütin hitloricus uad
exrlamntufuts, hat dor Verf. bei Catult nielit rorgcraiidoii.
Die betri'ffF-nden ^tell«n aus C&tntl weFcTon nacli der Augab«
Lachmannn (U<>rl. 1ST4' ang:egeh<.-n und mfi<itenK anirffQhrt: liic und da
Verden diese Citato dnrcb inirze. nucL dt.'u ncuesli-n namhaften ^auima-
tiscben Wc-rkt-u und Ahhaiidlungen tiiii,'fli.-gto BunLCrkungcri uiitfrbroi'hen;
beBondcr» oft wiid Dracgors lUstorisrhe SjuTax der lat, Spr 'Lpig. 1681)
bcrfleksicbtist. und das in derselben auf den Gebrauch Ae» InÜmÜ^t
Bczfigliche durch ncae. sowohl nua Cntull als andi aas anderen Ctaesikcni
geflchiiitfte BuwciestelU-n berichtigt und vervollBtündigt Der Vfrf. bemerkt
XD Knut', docs die Dissertation Si-ngerü Aber den Infinitiv Lei <'atulliu.
Tibullux und Propertius (i^peier 18$(}.i zu spflt in seine HSiide gelauet^.-
und deswegf-n jiicbt verwertet werden könnt«. Ein iudcr rertun bildet
d>en äebltiiw di-r Ablmndlang (8. 38 f.r
Der Weit der Arbeit Hegt vonOgücb in dem flciCig geaammelteii
Material, welcbee dieselbe fDr Unttrsucliungt-n auf dem Gebiete des
lufinitivs darbietet, ihre Schattvrseite bildet dagegen die Weise, iii
welcher der Verf. ku läen vcr&eliiedcnen AiibicMcn der Grlehrten öbt-r das
\S'e8en des lateinisehcn Infiititivd Stfllnng nimmt Ich bcrQbre hier nur
daa Wichtieitte. Die Untersuchung wird durch die Bemerkung eingeleitet
iS. 3 f. und Aniii j, daes unter den Uvlcliiteu zwei AnsiebUn tiber die
Bedeutung des lateinisohpn Infinitivs lifirselien, die einen beschränken
die Fu;:ction des Intimiivri auf zwei Ca&ns, den Nondnativ and dm AecD>
sativ. die anderen, vom ^lracbveIglcit■hend^■n Standimiikte ausgehend,
leiten den.'«(^lbeii aus einer ursi'rüng liehen Subtttuulivferiii . und iwar aus
einem Dativ des Zwecken her und schreibi-n ihm demgemaCi mancberl«
andere Functionen xu. Der Xvrf. scheint von der L'nTeiaOhnliehkeit dieser
beiden Ansichten aberzeugt zu nein, und dui.-h i-teht die Suchr m allge-
meinen »u, dttis die erste Ansicht den tbatsächlJclieii, bistorischtin Stand-
punkt der lateinisciieii Sprache vertritt, während die andere iliren ror-
Jii£tcirii;elii.-n Zustand, dctiscn Spuren «c hi« und da noch in der histori-
neben Zfit zu finden glaubt, berQckaielitigt. Der Verf- «i-nlftcheidet sich
uuo, ohne eine Brandung »einer Ansicht nur zu vcratidien, dafür, daa«
der Iateini5cb« lobnitiv zwei Ca«us. den Nominativ und den Accusattv
vertritt Denmtcb bleibt er dieser Ansicht nicht treu, da er unter »einen
7 Kuiteewrien des Inhnitiv» nur die 4 «-Tstiui dieier Ansicht Rechnung
tragcn.lfiaht und die ö letzten ganz flu&erlich und ohne ein Wort {Iber
diese Änderung geiiagt zu hnbi-n. an dieselben anreiht, waa umaoniehr
b«rrenidet, da selli»t tlcr Inlinitiv nach Adjectircn, die regelrecht ander»
construiert werden, al> ein Accu»atLv der Beziehung aufgefasst werden
kann, worauf auch die Verbindung': -•<' tiu/uns' hiuweiiit.
Daa Latein, in welchem der Verf. sclireibt, int zwar fiorgfSltig und
laeistent corrcct. stcllcnweiae aber doch hart oder fehlerhalt (vgl. 3. 3:
eii£Hf^ cnsuvm iHirhm pluF, j'urltm wiuu» tribunui : S.4: intrjndt-mu*;
— mtontm trtitfvim: S. ^t Ann. 3: >;M(ie ro.v , . coiitpanita (?) ; $• 2S:
■vermin rur/oin/i ident raUl, qttad copiatn sui facere ; S.20: mnotiont;
W2
— rrtUint npbi»: — poni §Uhntur t?>: S.90: rix e^mmemaran jm-
tamuß; ß. 31: ßf»f nfiuuHiar: — proprium ndtri t*%c e/mt^ndimiU;
fi. SS: ailtultssct auch niletHr rase; — der gutta S«U: Jam amtegium
ad ran «(!.>.
108. Johann Strojek. Teiresias in der griecbischen Fof
nnd seine Bedeutung. Jahresb. des Gymn. voa .Sanok ffir
Jahr 1887. Poln. S. l-ll. 8'.
Der Verf. ftellt xw&r nicht kIIc. atn-r doch die wklitiifsteo M^tlieB
de« Alterthuns Aber TeiKsiaa xa§amnieD 'S- 1— 3- lihlt kurx dj« Stt-
suche einer etTmoIogiscb«n Deutung des Nam«Ds dieses Schrn auf. cbar
aber di-n Wrrt derftelben in ortbeileo (die AbkiUin^ tOD tifijur hi wohi
DühAltbar). und mtvickält endlich der Keihe nach die Rollen! velrbe don
Tdmiaa in den Tragödien (iiJ('iiot> ri\Mtrroi und '.Irnyorri dea Sopho-
kle«, wie auch i» a«rn 'tfUrtuoiu und Hiix/nt d<?<> Korifiidcs infaUea.
Ohne auf die kflniUlprärhe Redcotang dicMr Kollen im orcaiufrhfn Bu
der obgenannu-n TrajjrCdira cinzugehtQ , wcrdtD da lüc ibat5a(hen ein-
fach nacherzählt (ä. 4—9/. Die Abtaaodlunz endigt mit der Kn&lduig
Ober daa Auftreten des Teiresias in der uJjMee Homers, weirbea ia
Terf. intbfimlirh Scbßpfer des Mythus über Teiresiaa nennt {S- 9).
109. Das FamilienlebeQ der I^Diner im Alterthom ron Prof.
Czjcikiciricz. Jahresb. des Gynin. ia Tamopol f&r das J. U
Poln. 51 88. 8».
Die Abbaadlang berichtet auf Grund der namhafteTten Werke
neueren Zeit Aber die Einrichtung de? römischen Hauses. Aber die prii
rechtliche Stellang des Haniraters und der Hausmatter in der Kam'
aber die drei Arten dt-T Ehe nnJ die Hochieitfeier. Ober das Wesen
Arroeation und Adoiition. ober rOmisch«* Benfnnungen, Ober die Sittlic
keit bHder Qcs<:blecot«r im allgemeinen, Ober das Krziebnngs- nnd (ctiol-
vcsen in Rom. Dieselbe ist in L'iner fließenden, wenn auch von Verst&Ceo
nicht freien (8. 5. V. 18 f ; 8. 10, V, 1 o. 22; S. 18, V. V8 f.: S. 21.
V. 11 u, 2t); S. 27, V. 15; S, 37, V. 21 n, &., i-olnisfhen Bursche al-
fffaast ond dgnet rieh wohl dazu. Ober die behandelten Partien ir»
'ainilienleben» der alten BOnier in weiteren Lescrlcreisen Liebt lu rer-
breitcn. Von MSngeln ist aber die Arbeit nicht frei Zuent gibt sie nicht
alles, was ihre Aufschrift erwarten l&est: es ft'hlen nlmlirti sanzc Par-
tien über die TlauFgorSthe, Abi-r Kleidung. Nahrung. Smelo, tlediennng
D. dgl. bei di-ri alten ROniern. Partien, die mit dem i'ainilienlebcn in
demselben cn^en /unamnicnhanüe stehi>n, wie das Ober die WohnluMii«r
im ;illeeinL-in>>n Bemerkt«. In Verbindung damit steht einr* ßbcrfaaopt
unglejumtai^igi.- B«:handluDg des bearbeiti-ten ätolTes. Archaistische«,
Cluaiacbce und Nai-bclaaiischea (Tgl. dos S. 27—30 Ober die Fnon
Gesagte ), SichiTes und Prablematisches <aBB Orid Trist IV. 10,60 wirds.B.
8. 19 Koffilgert. dass dieser Dichter »or dem 14. Lcbenfijahre geheiratet hat.
und der Ton Seneca Frgm. 13, 70 mitgetbeilte Auj>8|irucU der jruigeren
Porda wird B- 2-1 zu einem bei den KOmern anerkannten sittlichen Omad-
«atie erhoben). WesenÜicfaes und Zc^Uigcs <S. 6. Abs. I: S 8. Abs. 3:
8.15 tuE.) wird nirbt streng Ton einander unterschieden oder wenigftens
nicht in das richtige Licht gestellt. Der Verf erklärt S. B und 50. «r
habe in seiner Abhandlung die Probe eim-s fär die Scbu^ugend genieß-
baren, die Lectüre der Classiktfr ffirderudcn Handbuchet, dessen Aus-
arbeitung er fQr die Zukunft in Anssicht stellt, liefern wollen. Aber
feseben daron, dass sieb in der Abhandlung Ti«le8tell>'n vorfinden S
4. 25, 26. 28. 29. 30i, welche gegen das zarte sittliche (lefWd
Scbnijngend TentoOen, hat der Verf. dem Grundsätze keine eribrdt
-•mnenäcbau.
ft43
SchulLadi wesvntlicb auf die
^'*ii GebrÄoeli<> und Erochei-
ille.« ■ndert' in zweiter
.>:litipeD VeratSndnisse
tltcn. Krnczkiewicz.
>nscellcn.
Progr. des
■ n -eine 188'j erBchicncneScluil-
I ..II Itj^iirthinttm eina Anzahl von
:,!. s..in W'rfahren Re^cn die von Ter-
• 11 vinjfelietui xii rtchtfertigcn. Der
< if. ein tresrntlicb polemiscber. Wenn
ir S<;hiiliia.<)^abe aof jede Weis« einen
K hAth* rlas Verfahren eine gewisse
' r mich darauf fcrzichtoji, dcmScliQlcr
■■iikpen: denn wenn auch die zweite
(rciiicli «tark flberarbcitet und intern olii'rl
i, ri Itvtfacht kcimmen kann, po dOrrcn doch
■'.liir Cüdii-en dieser Clasne eine gans eipfinthflmliohe
kl uU Lpaart^n, «andern bloß als (.'■orrecturt-n mittel-
:r ilutiÄriiseher Golehrten iirff<r5eht!n uod beurtheilt
Cttt. 18. ! ein Liusieiiai« wirklich «/lior/ jyMant vris-
dnrh mjorl gar Ice'int» hand<;rhriftli>rhe Qevähr. Ks
nur eioo faltrbe Annahme des Verf., wie ein Blick in
tn>^hezei»?t: denn darn^tch hat er <lt 'jxa quoit lYrisnitHe
jftt kvinf8W<;g:s finc Bt-merkung, die Dit'lzstrb gemacht hat,
eUiit't. Aber gesetzt, das« dai, vias der Vi^rf. «nnimmt.
r «<!r Wollte der Leiart (ilauhen schenken':' Wir« es nicht,
schon fie qu4t nicht erkllren läflst, besser rtr (jua rc in
wie dieti einige Henius^cher getban IiaWnV Cat. 50. 2 kann
FlotAtt^hung der Corrertor ritpei* it^pcrns leicht begreifen. ZneiHt
in ritpes g#3ndert, dann ns^iera in »rifirrtia. [dj;. W, 4 i^t
Mnd. 802 (Obrijfen« auch im Gud. 272) natürlich bloße Correctur.
rilt nocb Ton vielen Stellen. Weiterhin findu ich nicht, dtua
LVert bei der ne«pre*bung der Sti^Ilen auf die ErklAmngen der Ifer-
genOgend eingeht und dieselben widerlegt, sendem die Scbnrie-
vtclfaeb durch eint-n Machtsprucb -»innlos". •unriiCg^lich-> er-
rodurch do<b niemand flberzeugt werden kann- So wird z. B.
59, 'i rt ab dexttra rttpit aapera diu Erklärung Fabrii« einfaßt mit
Worten abgefertigt: »Nun, wenn diese« Verfahren nicht kflnatlich
^cwalUani iirt, dann sind alle grauimatisclic Handstreiche erlaubt. '-
'■fs^-ht 'ich ron selbst, das« es noch genug Stellen gibt, bei denen
cbwi^riflkeiten nicht erledigt sind. So t. B. ist es, wie der Verf. nach
■er annimmt, mi)[,'lich, dang lug. (K'i. 3 ein Satzglii^ nach remvrata
eicbt durch ein Honioioteleutou. iud<-ni nta am Ende stand) aas-
tet; wenn er aber auch de n.r(irr. .nmsuti glattweg in de uxo-
f..etmKuUre Sndem will, so wird man ihm achwertich folgen, lug.
. 10 wlrc ptrmi.rtio rrrum, was der Verf. vorsehläirt. beBondonä bei
mn wrnig ans|TCcbend; ea ist jedenfalls au ein Bild, wie 'aiftiai
»'■li.-, mi-tct-Tur mare" m dt^nken. Cat. 41, ii wÖn- ra erwlgen, ob man
(•>( -r.jt ,1er bloßen Streichung von Fafgtttanum aiwreicnt-n könnte;
"irr gemeint int, cigibt sich aus dem Zuüamiiicnbange. Sind wir
11- u mit der Kichtung des Vprf. nicht eioveratanden, so empfehlen
r
844 Progninim ntlait.
I
urOfen und sich durob sie bestimmen liuMn für die Erlclünrng und B«ekt>
fertigung des Qherlleferten Text«« weiterhin tlifltif; zu «ein. In töiun
AuhlnKe gibt der Verf eine }nt>(>c Anzahl rou Kr^nztmgeo ODd B«-
ncbti^iuiuvu zu dfiu [itd^x uoniinum io Dintem Aasgiiht: dvrCommenlarit
Cftcears >It> lidlo GaIH^'o. welche mit der lekaont«» Akribie des V^ n-
samiitengctragen sind und dem Hernus^pber gavm miu willkginaiMi
•«in werden.
Wien. Kut Schenkt
111. Jos. Soro. Beiträge ztir lateinischen (trnmmatik. Progr.d«
k. k. Obergrmn. der Franpiscan«r lu Hall ISST.
Der erste dieser BeitrS;;e ist betitelt: fDcr Inönitiv b^i Stlliut,
Flonis. Eutiop und Ponius-. Aus welcbom Gniiide der V»frf. «lirter Ab-
handlung gerade dies« vier rOmiKcben Schriftsteller hernuK^p^ifTen hxl.
um sie 10 dem an gedeuteten Zwecke nu»zubcuten. ist mir wentgstens
nicht klar geworden und auch ron ibm selbst nirgends aoffedeutet Alu
wird wohl ittum ein intH-ri:?r Orund vorhanden. eond<.-ni wahrsclieinUctMr-
weise deni Zufall es zoiuschreihcn sein, dijs die rier genannten Schrift-
steller zu diesem besonderen Zwecke vereiaigt sind. Der Vorf. geht daToa
008, dua di^r Inüditiv uri*)>rOti glich dvr Dativ t;inc<* Vt-rbalnoiuens iit.
wobei er sich allerdings niif besfiere Autoritäten hAtttr bi^mfen kOonni.
ftls auf Kochs Schul groiiimatik (die Auflage ist nicht aogt^gehcni. Ick
man gleich hier bericiiitigontl bemerken. da»8 die InÜiiitive tneil-t Dalirr
tbeila LiKBtiro «ind, wuvuu dt-r Verf. sieh bfttte tibcneug«u kOiinen an
deni von ibrn benntztcn Hanilbuch d. rLass. Altertbamswiss. S. S. dS >nd
288. Indes tbut dies zur Sache veuig, da die datirische Fanction dM
Inhnitiva die einzig kerrsclicude geworden ist. Das aus den vier genaniita
Autoren gewuunene iUaterial ordnet nun der VerF. in der Haaptxadw
nach den von Schmalz Handbuch 2, S. 319 ff. aogegebt-ueu Gerichts-
|iunkten. Kr hiltte ganz gut AU.sdrOrk1ieh hervorbttbi-n können, dass des
finale Gebrauch des Infinitivs der urs^irßnglicbe sei, wobei auf die
ganz analogen ^crUültnis»c des Grieebi^chcii hingewiesen werden konnte
Hier rftcht es sieh eben, das» die beselirfinkte Zahl dieser vier Autoren
gewihlt wnrde. weil die äporen des Ünslen G«braiicbee der Nator der
Sache nach mehr l><.'i filteren Schriftatellern zu Sachen sind (rgl- Srbntsli
a> a. U.}. Allerdings i»t beiden Verben inaturarc, fcxtinure. propcrare. die
der Verf. an die Spilic stelll, dt-r Inünitir urfi[nOnglii.li rin final«, wiril
aber in den meisten Filllen gewiss nicht mehr als solcher gefählu son-
dern als Accusativobject Wenn man ron diesem Bedtrnken »bsieht. darf
man die Arbeit als einr fleil^ige statistische Zu^iuiiiiix-rittellung des äprtdh
gehraoehe« des InBnitirs bei den gvnunnten ScbrirLstellera bezeichaeo,
Als ungenau nmsi ich die falgenden Angaben bezeichnen: S- 16 moss M
statt -aniuius urdet- hei^t.'n -animo nrdero-, wie aus der angezogOMB
Stelle Sali- lug. 'ü'. j hervorgeht- Bezaglicb der S. II namhaft g«niaeht«B
Schrift vüii lli-yiiachrr btMiierke ich, daas dieselbe unter dctn Titel: >Was
ergibt sich aus dem Sprachgebrauch Cfisars im Bellum galiicuni fAr die
Behandlung der Ukteiniichen Srntat in der SehuleV- ini Jahre IdSi In
zweiter Auflage i'rsclüenen ist. Drockfehler sind S. lU, Z. 5 r. o. i-qoe*
für -qoae-, S. 13, Z. '21 r, o. »aeniDinostique- für ..aenininosiqae". &. Ik
Z. 4 r. o. •prcliorem* för »pretiu rem-.
Der zweite dieser fieitr>> fährt dt>n etwas sonderbar klingendea
Titel: -Übersicht Über die Formen bei Klorus und Pcr^ius- und cnlhfiU
ein Vcneiclmii der bei den genanntt-n Schriftstellern voritommvoden be-
nietkenswert>-'n Purinen der SuMlantiva, Adji^cUra. /ahlw<'Vrtt>r, Pronümiaa
und Verba. Kine solche Zu-iammonstellnng ist, wie alle derartigen Arbeiten,
eufera sie rolIsUndig und ^enau sind, nir bestiuinite Zwck-- stet« wel^
vull und willkomioen la beißen. Falsch iind die S 37 gebraurbten Termini
I
''njenschnu. 943
''-- för die beiden Genetive
it.ißen liddc Fonusn 8eäb-
: I iit^äpricht griechisch Qtn
■ li o«;U) Cluster von dcarum
i -y.g ist, Teiche du ittere.
Fr. Stolz.
:iM':i.'iaBhi8che3 aus Tirol-Vorarlberg.
!.■ in Budwoit. 1887. 4S SS, Mit einem
\ H-rit icrfmit in zwei Theüe. Der erste (8- 1—20)
^ Oljt-r lids Alter und die Verlireiturjf des
ri.l bi^srli&fti^ Mch dann mit den Niuncn
\vic CS Dnterforcbcr in BDiocm l'rßf^nmm-
vorhandene slavischti Ansiedlungen vciscn.
■'chcinen Pstigler bereit« im Laufe des
I i'Li Bein. Die Komanen in Vorarlberg hielten
. ■•.■..A die deutschen Laute in SOdtirot l>ereits
.'>i\ Tt-rklaiigt'n. Der iwoiti- Tbe^il dor Arbeit
■ rhiedc der etinelnßn Mundarten Tirol« und Vor-
' io das leige|Lrei<«]iü Kärtchen. Dio Bi^prechang
II ist freilich etwas iimger ausL'ofnlleu, zum Tfatil
reti die Vnntrhtiiten fOr diese heiklen Bestiminongen sehr
ami fast durcbiret; noch fehlen. an<l>arerseitn aach dea-
Vrrf. die B^-üch iiffting dca nCtbigen Uateriales an eeinetn
It^ortf nicht iiiögüch war. HuHc-iitlich wird die Arbeit
ober die tjyrachv de» svg- Mviuharter Urbui», des
mtOD großen Denlimales einer tiroIisHien Mundart, nirlit
itif Elcb irnrten lassen.
Arbeit PatiglerH ist fOr weitere Kreise lewnswert, and er wird
gonhgende Anzahl von Keparatabtflgen auf biMierem Papier
machen Inisen: Bonst. furcht« ich. wird in zwt-i Jiihrzi-'hntCH
Staub und A»cfae von diesem Program maufsatie ftl»rig sein.
Gras. Ferdinand KhuU.
L. Hirsch, Das Gpmis der fr an7.5si schon Substantivn
litbesonderer ßcrncksicbligiia^ desLateiüischeii. XIL Jahres-
benebt der Staat^-Unterrealschalu im T. Bei., Wien 1887. 8^ 38 SS.
I>iM« vorläotip nur in ihrem I. Theil vollendet vorliegende Arbeit
zwar wenJfT neue Ergebnisse, welche Übrigens bei diesem achon
tbeitct«n Tbeina auch kaum zu, erwarten sind, cmpHohlt sich
die Ühersicht1ich<> Anordnung des Stoffen und die fleißige
von Iteleg^tellen.
In~der Kinleitong föhrt der Verf. den G^-fchU-chte wandet dt-r Sub-
ra bvim (.'bc-rgaug auk dem Lat- ins Fn- auf zwei Ursachen KOrtlek:
Itwanken de^ GcüchlechtL'Ji im Lat. selbnt and die OeniubeBtimmung
uisBri-ifitandenor Analogie, zu weich letzterem Vorgang uft dio
[nUltung Anlaas bot (Bdpl.: lat. Neutra auf -- «i = lat foir. sing.
- «1 Am ftrg«ten war dieses Schwanken im XVI. Jahrb.. wo dor
11. organiich entwickelten Sprache durch die Bcstrobuiigen
■1 xUW neue Elemente zugefObrt wurden; die Academie
iij« ^int: (hum daran, allniäbtich leidlich Ordnung m itcbalTen.
H4(i
Prop-mmneiuclMu.
t tn 1
D&r Verf. gruppiert die ron ihm besprocbeneo tJuWtAntiTa
er zun&chst zwisi;ben dem nsttlrlidicn uiid dctn graninialiscLea O
unterscheidet, aber «Is CbergAUg Ton dein einen zum andern jeno Gnpfi
Ton Sabirt. einschiebt, bei denen für die (jeschlechtsbestiiuiiiuog ein Biöf-
liegendes semeintanie« A))|itfllatiTuin (flunua. Tentus. terra, nrb* on.)
inaCgcbend war. Dii-jonigen äubst, deren Genus im Lat nodi den Au-
f;angfi bestimmt wiirdr*, sind mit ilireii ftt. A<-quivalenten nach den fftnf
ftt. Declinationen und innerhalb der dritten Derl, wieder nach den Asi-
SftDg geordnet; mit den Parisjllabis auf -is schließt der vorliegende
er Arbeit FUr die Etynndogie und die Belcgstdk-n sind oaiArlirli
erster Linie Diez nud Littr«- zurathe gesogen worden.
Auf iS '2G i-^t iixfUTÖ^ unrichtig mit «abifesondert-' iriedr^Etgel
(Tielletcbt Druckfehler für aot^etrocknet?).
114. A. RomanoTsky. Historiscli-statistisclie Cnterstic'
über den Infinitiv bei L^ifontaiae. Programm der gr. or. <>
realschule in Czeniawitz. 18S7. 8. 39 SS.
PiUingßgiselie Rücksichten haben den Verf. bewogen, bei sHwj
rnt^rfiinhiing nur in Fällen, wo e« die nnumg&ngllehe NothwendigWt
erkebcbte, auch »Üe ^Cunteü» [.afantaine« xu bcrficksicbtigt-n : in
Hauptsache el£tzt «ich also das Ergebnis der Arbeit aoT die -fables*.
glnnue nun allerding«, das-i dicises Kr^ebni^ im großen und gnnien nidl
erheblich verscbiedeD ausgefallen vrftre, wenn auch die -Cont«-«- mit n
den Kreis «Ut ßeobnchtuDg heretngeiogcn worden w&reo; aber da der
Verf. eine BtntifitiRche Untersuchung vornehmen wollte, würe es mein ~
Erachtens doch gut gewissen, nm dieselbe nifiglichst genau nnd toIMId^
durchzafQbrcn, die pUdagogiitchen Itedcnk^n in den Hint'irtfrund 1
ZQ la9«cu ; sie sind ja ehneaies. wie mir scheint, nicht tio ücbwenrii^
Wenn der Verf. ja schon mit KQcksirht auf Sclifller, dcut:n vine pTogin
arbviT. in die Hntid falten kann, es nicht wagen wollte, die )nr.-St<>lIin
aus den Contes im Wortlaut lu eitleren, nnn so hMte (>r si<4 wenigat«
«Is rtatistbche Beleg*- mit den entsprechen den „/ifTem verzeichnen koni
Dana llStten wir wirklich ein« slaliBtiwhe l bersicht Qbor den Inf.
Lafontaine, w&hrend dW vorliegende Arbeit dixh eigentlich ztinäcbit
Inf. in den „fehle«- behandelt Es ist das ungefihr m, wie wenn j«mi _
zu einer L'nterüuchang Ober den Gebrauch dea Inf bei Moljvro nur «n
oder das andere .'^tDck des Dichters sich faeraassuchte und die andern ,
beiseite ließe. ^^M
Mit dem Vorangebenden will ich aber durchaus nicht gesa^ hab^^l
dasi die Arbeit, die ßbrigcus nur in ihrem L Theil vorliegt, in dicf^^
Gestalt keinen Werl habe; im GegmtJieil. ich seht; sie als einen r^rht
aclilttens werten Itt^ilrag za unserer Kenntnis der historischen Entwick-
lung der nfn. Syntax an und meine einkitcndfu Bemerkangon haben nur
den Sinn, das'-'der Wert der Arbeit durch Einbeziehung der -Ccnte«-
noch erhobt worden wÄre.
Das aus den -fablei- mit gnOera Fleiß gecaminelte Material hat
der Verf. in der Weise verwertet, aaaa er ea nach den verschiedenen ijo-
taktischen Functionen, die der Jn6nitiT im Satz haben kann, aogeoruM^
hat. Er beginnt mit den bei L. TOrkomnicHdenBubBtftntiviertfn Inönitireii:
dann folgt der Inf. als .Snhject, als Prädicat, al« Objcct So weit der
Torliu^ende Tbeil der Untenuchung: derSchlun wird den prilpositionateB
lind den sog- «.'lliptiRcfaen Inf. bebsndeta. Wo *,•» angt^me^en er»«hieB
lund bei der etwa.« nrchai!<ifr<.-n(l<'n Ndgnng Lafontaines findet steh oft
Anlassi, da wird auch ein vergleichender Blit'k auf das Af^. goworfooi
doch bt-achränkt sich hier der Verf- nieistentüeii» auf die Chrestomathie
von Hart-^ch. Die Belegstellen för den Gebranch de« Inf. im einteloen
»eheinen rolliälilig, was die Fable« betrifft, gesammelt zu sein.
m
r Mfl I
-•itnen schau
847
(ler irntfraiichuniT nklit Tiel
''■«' Auffassaug de« Verf.
■!! -l)va(i- als ncu-
virttretfl dann «inen
• \ Vi tut ^(!zwoii|;cii und
■ Vir .lii' Form hcaa, nie
i!.ii(U-n Inf. docli lU
. ir.iniifhfiniien bcau zw
,r lii'*tii ."praclijre brauch
II Inf. gelidrigOB attribu-
I ^ '-rf. u'olil Recht hitbfii,
:iiimor nur leau vraclicint,
> ...i1^ <ler Inf. mit Pronomina
■ine)- A-bvr troUdciM gclil Ai*:
■nli-', dnch «uf einen ^ubstiinti-
< ;l zu f&RSendea attributive« AdjectiT
lU- im Ital. HVer un bei parlar. Wie
i i'-ilonun syntuktiHchi'n ErscbeiiiunKtn.
>> ursprünglichen VerhSItnisdCH beider
"«■■Ivlun^n von m und n in fntn». Wörtcni,
r i(«liliäb«nB Vereeben wirken störend-
I )ie Uedin^Dgssätze im l^anzOsiseben.
'^"iiuit dür Comm.-Obcrrealscbule in BObroiseh-Leipa.
>HlJe&t sieh die Arlieit an Kliippericb« Unter-
ni^'ungMiUe im Afn. an iviT^vRcntlicbt im IILBd.
u' fr»M. Studii-n). Dadurch, dasa der Verf. die
I lis bis in die ncurrani. Periode fortführt, stallt
^ :iiL Lilie willlcommcue FortiietzuDK uiid Ergänzung jenes
ibni^ae bietet si? allerdings nirlit : noch vt>tüi«nt die soi^-
»on Uelegstellen för dit vprechied^nen Formen der
11 Anerkennung. Die Untersuchung, die biü jel7.C nur
Reifte vorliegt, bvbuudelt im I. CaiPitel ilte vnllitLäinligeii
f<tttt^'-jfQi;e der Wirklidik^it und dc-r Nicht Wirklichkeit. In
ItelQ gedenkt der Varf-, wie das Schema der KintbcUung
t^ütvnucliung zu Kude lu fflhrcii. Was die Bediuji;ungs8ätte
Chkeit betrifft, so ergibt die Vtitersurhung, dass nich da im
gpjt der I'eriodo Ai-e Afrz, nicht viel geändert hat. Dagegen
reich der irrealen Bedinganns Stic das ICfri. eine Bcilic von
BbÜdet, die dem Afrz. iioi-a fremd waren.
Fril?. Bork, Rtntnig zur MftSiodik il^s graniiiiatigi'htm
'nterrichtesim Französischen, vornehmlich in der obersten
blasse der Realscliule. XIV. JabresWricht der k, k. Staatareal-
ehule in Tvschca 1887. Ö. 3-^ SS.
Wir liabeB es hier mit einer Arbeit zu thuu, die ibretii ire*ent-
Inhalr nach unmittelbar aus der Schulpraxis herausgeirachsen ist.
rVerf. schildert, auf weh-be Weise er mit einer in Bezug anf Qrun-
1[ aebr m-lmii'Uen VII. Ctasse der R«alMcbut« der Forderung der In-
tiooen gerecht wurde^ die Hauptiiunkte der Svnt«! an Beispielen,
■ der LeetQrt^ entb'hnt oder Ti>n den Schflicrn selbständig gebildet
i, ZB wiederholen. Von der srsteiriatischen I>urchnahme der in den
n drr ^'buler beündUehen örammatik wurde abgc«cbcu und zur
R^i
a« den Conj'anctir
dnseo Bebermrta^; tmA
der in ilen Gmi—fttiii
wird, hut der Tof. ia
Bahczurteken xamekt,
Wm^hs des Conhawtin u
at Prinzipien- iähit ia4a
Zvo<:k rotlkoinin«D emidt
i*i»ff«. in der »ich der Ved. nä
, ^ ia der VII. Clas^e als em^Ü-
.^^-^^^■n liM«i: dt'nn divse pur
-^^ ^p v^ Klbst zugesteht, ma ämgt
Vorgniiff 6nJeD. di*n der Tut j
- des Cid für dio F<>rdenuifr i*T^
r aatzbar tu machen. S. I^ ff)
^ ^ • i *ae d^goises-tu ri(^n de re (]u't
«>jflK Jar loveraioD durcli^enomiiten; dun
.9 ^ptB ao. die aof diese Weise in Ver-
^mta^ w>d dnrrli weit>rre B«letf e ans Gi
0g0 ^nb da eigentlich gmt in den VkaA
^^ ^aM t!t wobl berechtigt, ob bd dm
MVa A* LectOre and bei dem ft^nnlicben
-atfw ein lebhaftes Interesse an dm
-•«ÜMeB ja »o vDrlintnmcn, als ob >k
^ Ae Brlecc fftr g:ewis('.- srntaktüd»
«!■■ bei oie^ein Bttrict» der Lecttie
-^ Saie des front Uoterricbtee n *t-,
:^mAmt Sprache %n gewOluKn, U)
. «te dv^s das Bedenkliche, dai In
« «fw S l^y. and nor der Wunsch. «ciBea
3^ Jia adt^V^ Sicherheit in .h-r Granunilik
.^^dka. an« als Entächuldigno^ diene»;
.^ a'« ftot'T
^^imsut (S. 11 (T. . g'?ine Ansiebt Ql<er
'VacSeftknt. die Fordt-rungen derselbea ndt
. - damli'gen- Die Stelln^, dl«
:. LT gehaltenen Darlegnogen diM
« mjBMX. fr aber Anbinger der alten gnm-
«A * wdk Kdne Bebaudlunif der LectSr«
^^. i CVr Vergleiche im Neafiranzö-
^ k. k. SUats-Obemalscbsle ii
, Jk
I«st41t. eine gr<W>crc Anzahl ?on
tb< bwiet, tusammeniariVllea; «r
•iC wdt aciaer Arbeit etwas VoUstin-
■Mik«Bea«vertem Flei&t aas den
^ Fkiaaea i*t hie nod da. wo es
EHe geaammeltan Vergleich«
^ _ — «*■ awtbc, in denen eiaen
^ ^ Vtift«^ nüt rumifte beigefftgt iiA,
^ «yvV: die zweite solche, in denen
- ^^UNAI <t- B- •' Recorder commr ehjea
^ S^aiiAh ia denen der \>^lcicb siebt
licllfttl.
K4i»
wloh«r gekennzeichnet cncheiut.
*> ist (se paraner n. dg].) oder
■■ dem Zusanimenbuiff er-
•T"!«! 1 o. U die älpha-
''■füt liegende eclioii
* dem SAohsVhen
irf. etwa üaran
•rli vorschtHgcn.
. de« rnnterielfen
tümm«n f>ind, zu
114' Vergleiche gaoz
11 und Wctieiis der
.. in Fuünoten Winke
.nfirefiükii: 6. 43 winl
■VläniLg ecgt,'I».'n: po-
':.-(>!> it^t wolil zu denken
II vom Vfrf. citieiton Ver-
. \if\. Übrigens Sacha unter
1 •; drauintiqups de Voltaire.
I t:t der Cotiimunal-Übcrrealsclmle
:t'> SS.
ilrroDg dee Zastandes. in welchem
|'>ri VorsBOgern Corneille und liacine
' iiiitcrsiicoen. welche Stellung Voltuin-
: iii^t, iniriefem t-rauf die Kntnicldung
uicacr Einflase ein FortGcbritt tu nennen
.i^bt er lanichat die bedeatend?ti>n Tni<
ki< > etct«r BttcluichtnaLuju aur die Nc-U4.-rungen,
fttfng oonveutionellei) Chnratter dt-r rlassi-
wie praktierh eintrat Kr ant^rscheidet dabid
: ooU'hi;, in denen dem ßicbtor das griechische
i'T Auffaät>ung, mdsste Juiu geaet»t werden) nie
i|'i. Mr'rrt]*^ u. a.; dann solche, die entschieden
litrlijicht'n Theaters, besonders .'■hakesptiares ent-
-11 Werken V. bekanntlich infolge seines uiifrei-
KngUnd genauer bekannt, geworden ist. Dabei
[. faobvQ, das» V., trotzdem dagg er an der clamschen
Jnut« manch«'!) aniizaRetzcn batt«, dueh durch die
itll™ XU atuik featgehuUen war. als dws er imstande
l!'' *.?T(yÜa Shakes[)i-are9 voll und unetngc«ohr&okt zu fOhteTi
^^ Waa er darum von Shakespeare herObemimmt, das
^TTT innerste Wesen di5r Tragtldie : wo er sich durth die Wahl
''f. njit tlt Dieasen will, stallt er ihm i-ntfichieden nach.
_ flMort de Ccsar- niichweist. Iii die dritte Urnppe Ter-
ieoe licmlicb zabbreii-hen TragAdien, die ihre Fabel der
/.8 aelbat verdanken ; er liebt auch mit Recht hervor,
«et Tragödien den Charakter von Tendenzstflcken tragen,
titer manchen sc-ititr iihilüaopbiecht'n Ansichten von der
'Kingong beim Publicum zu rerscbalfen suchte uod f«ni«r,
'iiQ Uaa ruiiiantische KUnient sieb geltend mache-
[Voltures Tbätigkeit als KomOdiendichter betrifTt. so behandelt
inelb« xiemlicb knrz. H&sa V. die KiihrkomOdic venirtbeUt^-
KD Komödien unKefäbr diNclben Absichten verfolgt«, wie in
Jen, dieiteK UrtOAÜ ist etwas za allzeineio gehalten. Aus der
lea Analyse einiger KomDdien lütst sieb allerdings da»
i; «. JNUri. UjaB. IK8. VUI. U. U. He». &4
Pf-
84R
flier die
; einnininit,
:jori für tfinc Du'cltwfttef
■TkUrt; Y. b&b« dcB fr-
in ?icb Itarsr- d»« ElAMii
->rnvi]le und Haan" is ftm
l'.T vntv uaoli ibntoi.
Z3-« Mt'tct dio Arlirit «ohl vH
^ > Bedeutung al« dnutiÜMk«
»i.9 ein Tadel an)ref>^-hen wmit^
:.!«3i V-^ i» nnservn Scboloi n
laalTst^ mt'brerer Dnuaes
.;arfi('btc, am eine od«r
rorrect and eleinnt; dtewa
fa qu'il s'y t-tviid > keinen Eiirttlf-
-'V-r die Hamburger Rrania-
r^. i.'ITieiL XV. Jabrv«lcricht Jt
^ '*ru, 1887. 8». 84 SS.
_ . ülriMt einer Arbeit bezvirbneo soll, m
^^Mf* tti"^ Cnrneilltfs .^nsicbten Aber du
j^Bh» n denen de« Arii^totcks; dmn diesr«
^' "^A doch in LT-iU-r l^inif die sebr b«*rb'
•« ivi selb^ndtgem rrtbcil dDrchgefBbru
aach da^i Verii&lbÜJ Lewings n
; Cadet, verst«bt sich roo selbst.
^ Kflnv folgender: Ausgebend von der
. die Ari^tot^-les in seiner Poftik gibt.
iib, d&si Leasing in d. H&iub- Dnun.
Texti- dca Aristoteki aufgestellt
Wmt* «obl keine zusamnK-nbftnitod^
fßtH, sich aber doch an versefadeaenai
^juia InCert. Im wdtereo ontenadit
At eoostitaicrcndeu Merkmale der Tra-
!-:> n ftber die -Karbahmang tan lUnJ
Mb* sieh Ober die BescliallVnbcit der
^0ß. Mig<eapn>cbeD , so btibe L. ioi 7^ St.
Cji nacbgewinen.
Ikigftdie) Btehen die Tielnmvtntt
^^«if*»Mt rigr Ttür TOfoi'rotr rrn-'/ij/ncri
ta^ rifaiiuchong t)a-4 Etfi'bni^ dera^ll;
^n/fo, mit cninte (statt tat
Btcfa I.. darin, dus «r anch die
■mkm 4«s anderen der beiden Affecte ib
tnfiflcbt'n Zweckes aoaebe; L. hab«
; dieser beiden Begriffe auf die
Wthrend in der Katbaratarrage C
haldifct'*. indem vr die Wirkang der
«M »alrlt^n L'.>idenscbaften erblickte, wie
liabr L richtig erkannt, dau
4m Ariftoteliacbtm Definition genannten
IK der i'beraotxung von ttitr ruioi'iwr
^ ^^0f MMtesiicbrndcn ScbriH Oder die Katbarv«-
r aar« fär iNf bildet «inf eingebende F.r
ProgrannDenfchftu .
B5t
Im IV. C^p. (>Difl tragische Fabel-) dreht »cli d'ni Unt«r9Ui^huiig
um die Eif*enscliaft«Ti. welche die Helden d«r Tragödie haben inQssen,
UD(t um aiv H^-'bTliHfl'enboit der fär den tragiischcn Zw«.'ck l>rduchtart-D
HandtnnK^r. Der Verf. xeigt uns liter L., wie er. in den meisten Punkten
mit A. Oberairfitiirimi'nd. in stniuT scliarfkri tischen Wnise C. inrechtweirt,
der sich, um seine Drairen auch tht;or^tisch unacfecLthar za machen, di«
AriatuteliscbciL Gruudi^&tze in Si-br eigeninlchti^er \V<.-isv turccbt geUf^
bat- Die Arbeit iftt ?ine sebr tfli:hti;{e, auf einem sorgfAltigen Studium
der betrefffnden Autoien und der eInscblSgiffen Literatur beruhende
Leistung:, und es ist nur der Wunsch aasnspreriien. dasi die Fortsetzong'
den ErwurtuiiKcij eutsprvchen iiiOgc, die der I. Thtü errejjt Leider kaüD
Bef. diese» Lol' nicht ganz uneingeschrSiikt spenden. Die Form der Arbeit
ist n&nilicb ki-wv $o einberliche, wie en zu wtluscbeii vräfj; als Belege
nur: xf'ufi'untv (S. 1- Und Ifl); mtöitor (S. 8 und Ki); peut-^tre A. o a
eu (S. 271; C. bült sich au dem Texte fS. 31); . . . ■wHbrend er. .
das wahrbaft Tragische in einem ungtQckllcben Ausi^ao); gesetzt . .
hatte (S. 32).
120. Dr. Franz Detela, Des Platitus Aulularia und Molieres
Avai'e. Programni dei k. k. Staata-Ol'ergvnm. ku Wicner-Jfeiietadt.
1887. 8*. 33 SS.
Obwohl das Thema ein oft behandeltes i^t, so ist di« Torliegende
Bearbeitung desselben doch nicht ohne Verdienst; sie zeichnet sich ebenso
durch di-'n siehcrt-ii. iiiethodischen Gang der Ontt-rsuebung. wie durch
SethfttJlndigke-it de» UrtheiU trotz getiemender BerQcksichUgnng der ein-
schlägigen Literatur aus.
Um das Verhältnis der Arare zar Aalolaria festiast^lleii, BcbU^
der Verf. den Weg ein, dass er aunäehst eine eingehende Analvse beider
Stücke tfibt (Ö 4 — M). Dann stellt or die beiden Stocke einanüer gegen-
über und verglicht ric in lEQcksicht I. auf die Intrigue, 2. am die
Charakteie. Es etellt sich dabei becau'<. daea die Handlung iui Avare viel
refclier und rerwiikflter, dabei aber doch lugleirh auch fester gafügt ist
alt in der AuLulari» : iin Arare ist keine einzige Scene leer oder Qber-
BOssig; an kotnL«cbcr Kraft ist da» StOck Kcinvni Vurbild eutachiedmi
ßberlfg^-n (S- 1 t--3(!i, DiLsseLbegtlt aber ancb in Bezug auf die Charaktere.
Mit Uoobt wei«t da der Verf. darauf bin, wie Tlel tiefer HoUere dm
Charakter des Geizigen faxat. als Platitus, dt;r im Kuclio doL-b nur eigent-
lich einen xiemlicb butinloseii Knicker in »einer Ang^t um seinen Schatz
leicbni-t. während MolÜ-re den Ilar|mgon tu fa«t allen Personen seiner
I'mgebung in Conflicte g^Tathen lisat , die stellenweile ein tragisch-
enutea Gepräge annehmen. Plautus huttc eine vcrhältuisniälJLg leichte
Aufgab«;, »einen Eiiclio durch eine Rt-ibe kuiiii8cb{>r Situationen liindiircb.
zuratiren ; Tiel nu-lir Kunnt erf<>rdi^rte es aber, einen Uarpagon, der nicht
mehr rein komisch ist. zum Mittelpunkt einer Konx'rdie zu machen, und
wenn »V auch xelbst Molii^o nicht gans gtduugen ist, das tragische
Element, das in seinem Harpagon liei^t. deu /wecken der KomOdie unter-
zuordnen, so bat er doch euie wirkliche Cbtiraktciküniödie getchaffen.
während das Plautiniäcbe Stflck sich nicht Ober eine Sitaationakom*>die
erhebt
Das GcsainTntergebniK seiner Arbeit faast der Verf. so zusammen:
Uoliere habe fast alli». was bei Plautus brauchbar war. in sein StQck
aufgenommen: da er aber ein brpberes Ziel verfolgte, so hAtten üini diese
Enuebnunguti nicht jgeuüat: diu Kntlehnnngen seien aber in so geschickter
Weisa mit dem ('brieten zu einem organischen Ganzen verbunden, dass
inui sie erst dann au Entlehnungen erkenne, wenn man den Plautus zur
Hand nehme.
L
54'
ProgmmmenHc hat] .
d
121. Jobann Dassenbachcr. Amyot als Tbersetzer Uer Le-
bäQBbescbreibiing des Perikles von Pliitarcfa. proKnnm if»
\. k. denWh*n Obergyinn. der Kleinscit« in Prag. 1887. 8*. 5SSS.
AmyoU Übersetzong der Biographtfn Phrtirclw ninmit in dw Ge-
Mhicbte oer EntwicUun); der fn. Pro» eiacn bei vorragend eti Platt ein;
obwohl Amjot noi-b anderefl ecbrieb. bat ihn docb die AcadctDJtf tnat^üiK
eerado v«»n dieser tb«rs«tKang unter die clauischen Srhrirtsu>l]Fr är*
aVI. Jabrliandt-rta t-ingcreibt. Ound Wjderspnnh \ft ihm diese Ehr? frei-
lieb nicht zutbeil gcworfleo; >:* worde an sviiier Obersttzunj; von %äato
ZeitgfMiosht-n schon allerli'i hi^kriit^lt. Argi'esichts dieser wider>[>rerheitd«n
l'rtlicile bat es nan der Verf. anternoramen. an drr Biographie dv
Perikli'S da« Verhiltnis Aravots zu «einem Orieinal einer genaueren Unter-
lacbting za unterziehen ond xu einem eelbetlndigeo Urtheil aber Amyott
Vcnlienot zu g^lan^en.
Per eim-ntluhen ünterrachnng gehen (S. ' — 31) innlcbst iwei
literarhistori-icho Kicurae voran, in aenen das goisUge Lt>ben der scf;.
R«DaiFsaiic« in Italien und Frankreich rtfras eingehender im Anscblo^s
an bekannt« Werke (Geig'-r. Voigt u. ^i gescbildort wird. Die»e beiden
Eicnree haben wohl ihrcBerechtignng, da dieBedcntnng der Amyotietben
l'lutareh-ÜbtTsetzung Tflr die frz. Literatur nur in ihrem Zofammenbanr
mit dur ganzen Zeitstr^mmig vollständig gewürdigt werdon kann : dorn
will fü mir (scheinen, als ol» ibr rmfang (Sl SS ) nicht in dem ricbtigen
VerliältniRt>o zu dem wesontlicben Theil der Arbeit stehe und nur die
RQfksicht auf die Schaler der höheren Classen. denen der Verf. mit Kiner
Arbeit einen tieferen Blick in ein sehr iDteressantes, beim Geschichts-
nnterricht aber dorh nur cnnz allgemein behandeltes Gebiet eroffbeo
will, mitg man als Kut!^cb^Ul)guDg gelten lassen. Diei' umKomehr, als ditt
bt-'iJen Excurse so abgefasst sind, doss sie in klarer, übersichtlicher WeiM
die KnU-^tebung qikI Ausbreitung jener geiF<tigen Bowcgang scbildeia.
Treffend i!<C der Gegensat?. iwiRchen den Zielen Act HomaDtsmoi in
Italien und in Frankreich cbarakterisiert: in Italien sind sie mehr idcali-
ftixh (Kt-nntnie der cla?s. Autoren, Streben nai:h echter Latinitit. Ge-
lingfichfitzung der Muttersprache), in Krankreich mehr praktii^cfaer Art
(Auabildung der Volkssfiraehe, der Herhtswissipnschaft usw. . Damit bat
sieh der Verf. den Übergang zu ('ap. Hl. -Anijot und seine i'bers^-lrung-,
gebahnt. Nachdem er noch eine Darstellung der Lebensrerhältni^i« A.i
f' egeben. kommt er liicrauf (3. 87) zu dein Kern der Arbeit. Er stellt
ler in einer Keibi* ri>n Citaten dom Uriginul die Cbertetzung zur Seite:
diese Citatc sind nach gewissen Gesirbt^i^ankten za<(ammengeat«Ut;fft
bieten die ontiT A gesauimelten solche Beispiele, wo diu CberMtian^
Ziu&tz« enthSlt. die anter B solche, wo sich Auslossongen tlndi'n, unter
G ioiche, wo Amyot gfgenOber einer langen Periode aeinee OrigtnaU inr
Zürtegung in mehrere angereihte Hauptflitze seine Zuflucht nimmt. Unter
I) sind Ffiltc veranjicbaulicbt. wo A. idiomatiFebc Ausdrücke des Originals
durch eine weitlftutigere Übersetzung dem Vertt£ndni».4e seiner Leser
I ttaheturflcke» «ucht. E (gr{>>cb. Fra^ei&tze durch Awsageilitze wieder-
gegeben) konnte ganz gut unberflcknichtigt bleiben. Untn F, G und H
hnngt der Verf. Stetk-n. an denen die Cbersetiang ihm nngenau oder
aleht scharf genug oder ganz verfehlt zu sein scheint. In jedem einzelnen
Punkt niOcbto Ref sich hier nicht mit dem Verf. einTcretanden erkl&rfn;
nur gestattet der Rahmen einer kurzen i^nzi^ige nicht in Einzelnheiten
»Inztigtihen. Im weiter^'n hebt dann der Verf. herror, wie marirotl A. sich
in Bezug auf die hesonderi im XVI. Jahrhundert beliebte Verwendung
von Neologismen zejgt Alfi Hauptergobnio der Untersuchung stellt der
Verf' bin, dasfl A.fl Übersetzung sich durch Treue, leichte VeretAndlichkeit
mÄ schone* FnmiöBiseh auMdcbnet ond deshalb wohl da« Ansehen Ter-
■icll^ du sie best« noch genießt, wihrend die meisten Übersetzer des
IVl- Jahrhunderts im XV». bereits vergessen waren.
I
Programnieusciulii.
853
Die Corr^ctnr tisst einig«« zu «Qns«b«n. vgl fehlende oder
nnrichtige Accente im gri«ch. Tc-xte, Tacitus Annutfa. ^fyof-;, TrtQtfiftaT-
ra,- u. a. m.
122. Hans von Vintler, Die Maximen des Herzogs vod La
Rocbefoucaald. Programm der k. k. Oberredsrbnle in Innsbruck.
1887. 8». 32 SS.
In der Einleitung (S- 1— 6| schitdvrt der Verf. in gro&tiii ZQgen
den Cbarnkter d*.'r literariürlien newegung, fcelrhe in der Mitt<> de«
XVII. Jahrtmndi^rt* Frankreich i'rgrilTcn hatte, und di« Stellung, welche
darin La R, einniramt,. Die SS. 8—16 enthalten einen Abriss der LebuDs-
niebichti' und eine Übersiehe der anderen «eniger bekannten Werke
lia B-'s. Vcn S. 17—27 bringt der Verf. eine ziemlich gro&e Anzahl ein-
telner niaximes in deutsch fr Übersetzung. Während aber bekauntlioh die
Anordnung im Original auf den inneren Zuftiunmenhang keine Rflckslcbt.
tiimmt, bat der Verf. in pasüender Weise seine Auswahl nach gewissen
allgemeinen Oesicbtspunktvn getroffen: a» z. B. finden wir bt;i ibni jene
inaximes vereinigt, die sieb auf die Eigenliebe, auf die Frcundxcbaft. auf
die Flauen usir. beiiebiin. Den .SeblusH der Arbeit macbt eine Zntammen-
stellung der sehr sieb widersprechenden Urthcile der Zeitgenossen Ober
die -Maxinies- : es rrgibt eich dariius, dass di-n Z<-'itl;^■nll•^s•.'n Lu R.s
ebenso, wie unn norh beute, du Baeb Abstoßend und doeS ziigl<'-ich wieder
fesselnd erschien. Du eigene Crtheil fasst der Verf dabin lusanunen,
dass die -Maiimeeo wohl im einzelnen einen reichen Schatz von Lebeiu-
erfahruog und scharfen psrcbologischen Beobachtungen bergen, das« sie
aber da, wo ihr Verf. airä anniaaa«, da.« letzte Wort aber die sittliche
BefiLhigong des Heoschcn gesprochen tu haben, abstoßend und verleitend
wirken trotz ihrer blendenden Fonii.
I
123. Konrad Paacb. Des Prometheiia riötterlMldnis. Dmma-
tiücbc^ Gt'dieht vnnDon Pc^dro Calderon de ]a Barca. Mit Ein-
leitung, theilweiser Lbersetiung. Anmerkungen und einem tnetriseben
Anhange. XIII. Jahresbericht de» k. k. Staatsgrmnaaiums in Ilemala.
1887. ö^ y? SS.
Kid sehr dankenswerter Beitrag zur »Weiterung unserer Kenntnis
der Calderoirscbcn Muse. Trotzdem auf Goethes und der Koinantiker An-
regung bin dir reiche draniatirtche Literatur der Spanier in, ihren bedeu-
tends^Ti Scbiiiifungeo dem deutschen Publicum durch gute Übersetzungen
und nelfach auch durch Uarntellang aufderBflhne nübi>r gerückt norden
ist, birgt dieselbe doch uucb gar niaucheti. wn6 wenigriteus vuiti literar-
Uftojäicheo üesirbt«]) unkte aus IntereMKc erweekt, wenn es Aicb auch
veDigfflT migliet erweist, direct von der Bahne aus auf ans xu wirken.
In dTeic Kategorie ucbOrt Calderunn nLaeelalua de I'rometeo*. ein mytho-
lugisches tchftuswel, von welchem bis j«.'tzt eine deutflche UberseUang
noch nicht er»cbiciicn war. soweit mir Dorer (-Cnlderon Literatur tn
Devtsc^land-) hieraber Auskunft gibt. Der Verf. hat es nun untern ummeD,
diese liflcke dadurch ausxufGillen. da«3 er hier eine metrische Übi^rsetzoDg,
freilich mit HinweglasKUiig der komischen StcUeD, veröffentlicht- Ftlr die
Wahl gerade dieses Slfleke», das nicht eben zu den beuten C-s gvhOrt,
war dem Verf. mit ICQcksicht auf den Leserkreis einer Progratiimarbeit
der Stoff maljgdbend, welcher der Mjrthulogie der Griechen enuiommuD,
aber freilieb in ganz selbständiger Weise von Caldertm für seine drama-
tischen /.weoke umgestaltet worden ist. Worin die HigentbüniUehketten
der CalderoQ'scIien Anffunsung der Pmmetlieu^sage besteben, dartber
spricht sieb der Verf. in der Kinleltung zu seiner Übersetzung des weitena
Prometheus ist bei C. nicht so sehr der trotzige Titan des Mythos
»fitnia
PrograoiowntchaB.
■ond dt Aeschjleifoht'D Dramiu. al» vielmebr tlcr Vi^ttri^^ter ätt Idnl».
kOnstieriscbeD i^tre'beas der Ucnerfalitit im G«geiisatx tm -^Ar^-r.: t\tg jta
Xatf rioilc-ii iinct) jagenden Brader Gpiinetbeus. Da»! <' > ia
Verf. vcminthet, nel>t>n diesem GfpmFati aacb riMh ifiti- . dI»-
Uch (U'D zwiacben ChristentbuDi und Hcidenthum. in den imdta br^n
TerkOtpeni wollte, klin);t ^ehr plausilicl. Wsondcn wenn nu ofv^
dftM die AbfassDDfi diese« Dramas in jen'' Zeit rÄllt. vo C. sicü b^tbU
ffftni einisr gewissen mjBtischcn Hiclitun^' liingcffvbfQ bitte, die e* lifhr,
in d«r Mvtbolc^c der Ältcii vorabucnde Hinweis« lof du Cbristdithci
hcraosmtfnden.
Ncn zar Üb^nr«tznng. Pieselbe entspricbt in TortrriTliclirT ^nm
den sehr hoh«ii l''ordcninfjf». d-ie der Verf. an »ich «elbst *is fltfwUff
gestallt batt*!. Ich iK-niK' dit-w Forderungen st-hr höbe: ^s wir d
nftirilich nicht etwa blo& darum xu thiin, sinngetreu und mit y
Xuhempflndang in ii^end einer ac|bi<{f;cwfibltcn m«tri.<rh«n Kr>rm
Bftzen, eondeni er schloss sich auch Schritt für Schritt mit der f«ift-
Ud]!<t«n Genauigkeit selbst in Bezug auf die künstlorisch*- Form d 'i'
Original an. Eint wenn min letztere» zur Hand nimmt uiu] V'
nun siebt, wie vi dämselbcn in der wecbiselndcn SUbt'nz.tS,<
ia den ktm^tvolU'n Rciinvcr^icbHnguDgen, in den Assonanzen ^Wi.
wenigatcu» nabc zu kommen weir»._ dann kann rnan die-"«; Ln*tin_
kommen «Erdigen und mnsn dem Übentetznngntalente des Verf. die
Tcrdiente Anerkennung «ollen. Wenn ich vorhin sjigte, dass di<! t\-'.t-
aetxQog dem Original in der Form wenigsten!« nahe kommt, to nidBt l'b
da» zuiiiLchit von den Asscraiizen. So mu«ftc natOrüch die kÜnc^DJ'
AffonaiiK im Deatscb<!n nich in der zweiten SilHo mf>ist mit detn iIubiiI'ü
c beffrflgtn: z. B. entapricht in der *.-twa 2tiO VeiSf langen EnihU«
dee Froiuetbcus im I. Act (S. 121 der B^an. Asstwnanx u-ti im PfBlKÖ«
meist H-e. in dem Zwiegespr&eh zwischen Pallas and der ZwiPtruM
(II A. 9. Srenc) int för^die Assonanz r-n in der rbcrtelionL' i' ff
wShlt Geg-i-nüher einem Übergetzw. der so jorgfaitig darauf bciUtl« fl.
der kUnatleriscbcn Form seinea Originals gerecht ta werden, »irc d
kleinliche yergclei, wenn inaii einzelne Stelleu bcratubobe, an dfon '1<t
Sotzbau etwas schwerfÄllig ist oder ein iiasseiidiTes Wort hUte ««iW
werden können. Üer (iberBetzer legte sich eben Fesnelij an. die Me »i
d^ aU l!:nt<icbuldigung gelten mQsacn. Nor ein Beispiel, dai iv^toät
zeigt, wii; genau es der Verf. mit der Form uimint Wanini «x um*
[füiifis Tuda'> mit ..pfeifen, lilndüeh mden- (S. II) dberactlte. dt it^
-rohen- ihm gewifs anch aehr nahe lag, wurde mir er*t kür, als kk ^
merkte, dass ihm 'rohcnu nicht in die Assonanz tt-r gepaart IlltKi ^
welcher er die Ai-sonsna u-a dea Originals wiedergibt. E» ließ*» '^
derartiger Stellten noch mi^hrcre finden, aber es vt&rv anbillig. wfCsSW
dem wahrlich nicht niedrigen Ziele, da5 f^ich der Verf. ge.«te»tlutte, di
hwTontDbebt'n. Der Vürf. stellt einmal, wie er im Anhang dirtfjt, tk
kflnstlerische Fttrm auch im Drama sehr hwb; ob er tf'ie nicht alla ^
stelle, daiQber lieOe sich vielleicht mit ihm rechten: abernaDi^
anerkennen, daaa er seinen theoretiBcbrn Forderungen in dleer 1^
Setzung vollkommen, gerecht geworden int und data diraelbe er w«U ■'^
dient, neben den l'b«ra«tzungen eine» Schlegel oder Grir* grunl ^
werden.
Wien. ^ 8l SifF
124- Schmidt Job., Aristotelis et Herborti praecept*. V^*^
ad psj'chologiara spcrtant. iatcr 3e <?oin)iar.intar. Pwfti»
k. k. akademiifchcn (*jmn. in Wien 1^87.
Der Verf. ancbt nachzuwej.*cn. dass die Ftrrhologie de» *******
\tr HerliartVben rielfacbe Ahnlichkeitea ha&e. Es worden M,
4
ProgrammeDficbaa.
SÖS
Tiafh Ipsprofhcn: die Lehr*? von *ler Association timl Reproduction ihr
Vorst^lluDpen. der TrAnm, Westn und Sitt der S*elf. der Intellect, die
Frage der Willenflfrriheit und VerantwortJichkeit und lum Scblmse iHc
von Ht^rtiart bokauntUcli iristi^rt«: Thooriv dct SetlcnTcmiOgcna. Die
Arbeit ist fleißig und gründlich- Aar>er der Schrift ^n» K'iyf}; sind aiirb
die kleineren i>B_vcbo logischen Schrirten des Aristoteles benOtit, über
welch« der Verf. ?or einigen Jabren im Progrumm dt-B Kliinseitner Gym-
aasiuros In Prag eiju* verdienstliche Arbeit geliefert hat Nicht überi-in-
atimmen kann irh imt der Aciff&flsung von Eth. Nicom. X. '->. 'S: dort
baadelt es sieb n&mlicb nicht um die g-^genseitice llemniDn^ verAcbie-
dener Lastfcfalile, sondern um den £iaflu.it<, den Lu!<t und Unlust auf
die Wahmehmnng Oben. Man krmnt« dabei eher an die Herbart' ecbc
Appercejttion denken, dor pbilwophbchf Standpunkt des Verf.s icheint
mir etvas einfeili^. Es macht den Eindrick, ab ob der Verf. die Bedeu-
tuag der Ari»t«teli sehen PuTcholt^e nur darin erblicken wollte, doM sie
in einigen Punkten mit d-zrllerbarfsebeu übereinMtimiiit Das aber, glaube
ich. ist iioeh za K«rb]iiti«ni(«i'h gedacht. Iii« Ppvchologie des Aristoteles
ist sowohl historiücl) aU auch Racblich eine »o heVrorragende Erscheinung,
dass fie der fßr manebtn immerhin xw<:if<flhaflen StQtxe der Herbart-
ihnüchk'/it niclit bedarf- Ihre größte Bedeutting liegt Qbrigens Tielleicfat
in der Fa^-Ming de* ."^eelenbegriffe*, welche bfkanntÜcb toti der Herbart* sehen
gaux TetäcbiedcD ist
Wien. W. .Ternsalem.
I
325. Dr. Aßt, Priniozii-, Cberden Ocbraiicli uml OitRedentunp
desWorU'S Idoo bei den bedeutendsten I'hiloso|then. pro^.
des Iglauer Oyam. t. J. 1887. SS. 28—2.
Es iift mit einigem Grunde zd Termuthen, <\nm Platon die Begritte
niebl bloß als er»t<-T hvposta«iert. sondern auch im (jii^ensatie lu dLU
Aoscbauungen seinoH Lehrers Sokrates b^postasiert hnbc. Wenn wir niim-
lieh Xenophcns Berichte vollen filanbcn «c henken dfirfen, so war Sokrate«
weit davon untfcmt. ircend wtkhe Eigenncbaften der Dingo, etwa die
sittlich guten oder »chk-chten. fUr nbsolut gut oJer st-blecht ta eikläten,
da nach seiner Ansicht aWe Bcgriifi.- bloß ri'lativcn Wert beeitien: vgl.
Xen. Mem. 111 8. 2; IV 2. 15 und IV 2, 31 fl". Fernen« hat Platon seine
Idevu höchst wubncbdnticb zunfiibst ku ethiacben Zwecken iind an»
ethischer Uheneugung tu absoluten metafibysisthen Wcsi n erhoben, da
ihm seine und des gemeinen McnschL-nverVtandt-i sittliche Anschauung
Ton der sophistischen, die allen ethiscben Cntcreehied nacb dem ErTolgc
allein beniaß. so divergent erschien, dass er gerade auf diesem, ich meine
auf dein ethiEcht^n rteidc-ta in d6n absolntcn Ideen f'uw ganz natOrliche
und nothwendige Erlti^iing von allen sitttjcheii Zweifeln erblickte. Und
auf d«.'m ethischen Gebiete- bewegen Dich bekanntlich die kleinsteit l'ialoge,
diese ethischen Einzelabhiiadlungen. ohne Zweifel Platimi sehriftit^'Uerische
Erstlinge. Vom ethtschi-n Guhitte ttbcrtritg er die fdeen auf das p»<;cbo-
lopsche, erkenntni^lheoretigch^.• und natuq>hiIo80phigche Qebiet; vgl- seine
crdl^ten von der Td>f!enlehre diirchZAg^nen Schriften; die Poltt«ia, den
Ffailebo^ den tcphistes, den Parmenides und Timaio». Bezeichnend i^t,
dass die Ideen sich heutzutage gerade auf dem Gebiete der wissenschaft-
lichen Ethik am Iflrg^ten zu bebanpten gewuat haben; Tgl. Herbart«
Ethik und die seiner Ödiufo. — Die Iteaction gegen die Platonischen Ideen
erfolgt« jedoch rascher, als sich deren ÜchOpfer dessen versah, nümlich
aus dem Sch'ir>e «einer eigenen Sehule. durch Plat-tins eigenen Schßler
Aristoteles, der die Ideen zu Vilotlen -Formen- degradierte, sie Ton Ihrer
aetheriscben Hche in den Dan»tkreis der materiellen Dinge herabsog.
daneben aber bei der Unfruchtbarkeit seines im ganten doch nnr kiiüsdiea
L
ond üicht^cden Geistes die •formtojc Muteiie-, velcli«
ihren GegeosatE zu ilen Mevn aiifi;i:»tcllt hatU* (Philrlt., Tim . ja ü-
vcrpönU-n IJeen wlbst »nt^r der J1«ske Aer -Enti'!«-.! ' t p te
Identität mit den ld<.>i-n nicht« rU dt«^ ibsolute iiict;ii -''Üdi;
fehlt«:-, Wibehielt. Gemtie die Stellun^ahme de? Aristot«lf.- lu tm-mÜtK
g¥wi1brt uns luL'hr 11I3 irgond oine Seit*' de« bcrtlhmtrii P^ripatfÄm
«inen Einblirk in dfsscn GeDinnang und Können. Diener Kinblirk alki
iRt nicht Ton der erft'enlichfiton Art: vgl. Aristoteles' viederbolte Müif
Polemik ce^en die Pl&ion. Idvt-n in der Melanhysik! — \ «n iln Jn--^.
latioin:ii dieser beiden Geister nun: Ton den Ideen, der fonul
den Fonnen und Kntelffhiin haben die Philosophen durch ■'
hindurch gezehrt. \Vori>;e TcrmtK'hten, n^cb weni>rere wast^n ts. Mir a
z. B. ein Galilei tbat. sich von denselben zu ctnuni'ipieren I>rr @tn)i
iwi«chen den Nomiiialivten nnd Realisten, hitzig nnd zogleich g^-fliirlirt
bcwegfte sich baupti«ftrhlirb diu diestf Ideen ; bandelte ei '>ich iiyih b*
eine psrcbokeisi-h. crkenntuisthco retisch und inetoj'bvsiscb «chWht il-
jcegrtnzt'-'. daüor iinfmchtburc Streitfrage. CoiKP-ter-- öeBlaltunp g(«üiB
der Strt^it um die Ideen dnrrh Locke'« nnd I,<?ibniz' Polfmilc. Dir rWf
jedoch, welcher einen ernsten Verünch machte, die IdeenK-hn? ricM« n
pricisiercn, das an derselben Apriore |Uri]>nlngliclie) and TransrtMa-
tale < Entgegengebrachte i za ecbiiideu, war Kant, nach Hitii drr \it^ft
Kriticumufl. — Diese Bemerkungen wollte ich der Besjtrvchung der hWf
angezei^en Abhandlung, welche die TwechselvoUe Geschichte- aer Idm.
wie sie der Verf. richtig bezeichnet (S. 4). zum Gegenstande bat, w-
ausschicken, eines Tbeina. das so recht aus dem Herzen der epecolalira
Philosophii? herau-iffcgTifFen ist. Der Verf. skizziert nun, vom tbitlld-
licben Gebrauche ues Wortes i-Idec' ausgehend, deu sehr dehnbmii B»
l^rifT desselben, der so xiemlich alte Art-.-n und Cta»«'-n der |»rchiKk(a
Functionen umfa^st, alito ein Terminut^ fßr Alles Geistige in, unif leickMt
dann lu umfassenden Zttgen die Wandlangen und Be^tTsaniftiftaKt
der Idee im philorophlachen f^inne von l'Iaton angefangen Ms boana
den beutigtin Aual&Dfem der Herbart'^chen Srhtüe: Zimmermaiiti nid
Lazarus. — Aus diesen reicbbaltigen. sor^AKig «usamiurogetrapA*
und wohldurchdachten Diit'Tn wollen vir hier nur einige wenig«, i^"
wichtigere Einzelheiten herrorheben und nilher beleuchten. Zonlchrt Ak
Platonische Ideenkhre, welche den AnsgaDmiunkt bildet nnd Ithi'^
noch de» BSÜiselbaften genug bietet. — Der Verf. bat die ter»chi«il««i
Deutungen der PUtoni-tcnen Idee eingebend fS .'1— IS' behandelt. oW
seine eigene Auffnsrung im besondern darzulegen- Ki^cht ^t «ti ä*
Widerlegungen ciaiger Deutungen, so besonders der Lotxesrken. nA
welcher die Ideen als absolute Gedanken amoseben sind, wihrttd w
Ideen von Piaton sicherlich nicht bloß von ihrer psjcboIogiwbeB. mi^*
auch Ton ihrer meto pfar tischen Seit«, nämlich als constittdercode Pn*
ci[)ten der Wlrkliobkeit oder der sinnlichen Dinge betrachtet ni ■»
gt^stelltwiirilcn. Lotze'» Ansieht wideratreitet itlTi-n dm im Parroenld« ■■*■
gesprocbi'nt'ii Definitionen der Idt-en iParm. p. 132II bis 133). — Tuft
man die psychologische and metaphrüiscbe Eigcnicbafl der Idvenf^clB'*
DegrifTe zusammen, so dOrfle man zu einer Auffassiini! derselben gd^i^
welch.» allen Bedeutungen, die ihnen Piaton beilegt, nnd nfftckk w
modernen Naturanscbauung und l'hilosophic gerecht wird. — Ein« «»^
liebe Beschäftigung mit Platons Ideen, welche ihre AnzlebonpkrtJt i*"
mala Terliercn. \i»»i mir dieselben als Katurgesette (nicht .S»^"
krftfte) erscheinen, in jenem Sinne dieses Wortes, den ihm t. B. B'™*
hultz gibt. Helnholtz veriteht unter einem -Natorgeseti- einen ivxn
Beobachtung der Natur gewonnenen -Begriff-, -wulclicr eine Btiy
Ton Vorgingen oder Ereignissen omfasst»- So «- B. b*«'
du TlllllilMMililiill der LlchUtrablen- -alle PUle in airb, «0 ug'
Faibe aof die irgendwie gestaltet« Überfielw *■"
^
rk gesrlrten duTcLsicbligfu Substanz falletf (Poj>iil.-wi<iy. Vortrige
T«rt 1. S. 13). rnter -rTaturgesitz- ist somit di« sotjcctir and
taplm<-h objectiT aufp-efasjt« Oriänung der PhÄnomcne 80 verstehen. — In
der That bctcichnct Piator die Idvcu als intelligibk, bint^^r den Erjifhei-
nuiigea stcbendr. sie coiiäCttiiivrenJc. unvcrfttidcrliclie. durch Ic^rifTliche
Anschatinng einheitlich gewordene, dau^-rade, durch de» Veri^tand «Hein
perripierbAre und auf dcn-iclben zurückwirkende , Qnt«r »ich (unserer
fieuti;,'<.'U AuffasijUtig des •Gi.'^ti.'tzfH dvr KrartuiuBi-tiuug- untfi^recbend)
V'.Thunilene, dabei in injstfriiises Diinki-l ihrer Wirlungs weise gebtlUtö
Wfsf-n, welche dit- nianiiigriitiv'< n KtM-hoinungen durch ihr ZuGaniinen>
wirken herrorbringcn. ohnt s.lbsl geschaffen zu sein, Venrittler twiechen
der intcIUgibkn. d. h. durcli die Vvriiunft allnn aurgefasstcn und der
sichtbnn.'!] und waLm«bnibaren Welt. Wesen, di*: so gut das ganz*! AU
als die Mciifchonscole Lcrfiliron (daher die -Auamnesis»), deren BinStus
alk' KriM-h ein fingen der Xatnr, die ihnen lucligcbildet ist. sowie des
nieniich liehen Geistes, so nanientUch die Aatbetisrhen und ethivcben Vor-
etollungen (das 8rhr>ne. ilos Gute) unterworfen sind. Diese aus den
größeren Dialogen, die wir oben angeführt haben, leicht bolegbaren Eigen-
schaften der Platonischen Ideen stimmen zum fifgriffe der Natargesetze
atn beateu. Wer *ich von die»ttT Deutung nSher überzeugen wllT, dem
emiifehl'.' ich besonders di« Erwfigung zweier Stellen: Tim. p. 3ÖB— D»
und BoiJ. p. (81 B. Man wende nicht ein. dies öci eilte modernisierte
Zurechtlegung der PlatoniRcben Ideen nach neoerer i^eit entdeckten
DaturwiMcii8clmfi1ich<?n Anschauungen und deiibalb unhaltbar: dann inäsete
man auch D^-mokritB Atome. Anaximeiics' Atlier. Hfraklitn ewiges Werden
Qod sein« KrafUnftgleichiing und uianchi-s Andere, dein ^loell [ir&cis«
Katurgeaetze, die ent in neuerer Zeit entdeckt wurden, vijllig entsprechen,
ablehnen. Die großen Principien werden in der Wissenschaft in der Regel
feahut, beror sie cxnct uiiehgewicaeo wenicn. — Aus der AuffassuDg
er Ideen als ^atargcsctze laa&en sich aacb dieAporien. deuen bereite
PlatoD bei seiner Idoeolehre begegnete und denen wir nicht minder als Platon
begeben, leichter bereifen and erklärlicher linden : di>- große Anzahl
der Ideen (so viel Dinge, so ri«l Ideen, Pami.). viel zu gniC geg«ntlb«r
den Natargesett<.-iL 1 die lüctheiis udfr dag Zusainuienwirktn uiebreret
Ideen an einer und derselben Ersclieiniing (Lys., Lach . F.iithydoro'^ —
ein aucii hi^ute niicht beseitigtes Küthsel. wie "denn die Natnrkrlfte in
den Erscbeinnrigen lu dieocD bestimmten, so verKchiedcncn Wv^enheitcD
aich »erbindcn; femt-rs die ZwischenstelSong der Ideen zwischen Gott und
der foniilosen Materie (Timt. d. h. die Frage nach dein Ursprünge der
Zwecke und der zweckmäßigen (iestalttLng der Natur: die Art und Weise
des -Werdens'^, d. h. der Vi.-riliidemngen bei dem Prineip der identischen
Quulititen — wortiber uns jetzt das Prindp der Kraftausglcichung (wie
es Sjiencer nennt, oitr der Kihaltung der Kraft, wie es Andere nennen)
und das der Kvolution nur noIhdQrftig belehrt: die Herantiebuog der
Mathematik (AriÜuiR-tik und Oeonictiic) zur KrklSrunc der StofTTcrtfaei-
long und der ([Oalittttiven rnterschicde (lim. p, 53C — 55C) ein zwar
esnz richtig Cftncipierter, aber sehr unTollkomraen ausgefAhrter. offen-
bir di-n Pythagoreem nachgemachter Verpurh. Augtiiieht» dieser den
-Nnturgesetien- nah-kommenden tJedeutung der Ideen wniidert es mich
keineswegs, wenn ihnen Platon itn äophii<tes fftlschHcb auch Leben und
Bewegung, kurz eine zweckbewu^ste cunstitulipe Wirksamkeit zuschreibt.
Die itii Souhifttes ber^-ortretende Abweirhong von der fionrtjgen Atiscbautmg
der Idee bostebt also in deren Deutung als Naturkräfte statt Natur-
gesetze, nnd ist ab ein vorübcrgebenaer Erkl4rung8Vcrsucb Piatuns an>
zusehen, da ihm sonst das Verbfiltni» sniAcben den Ideen und der Wirk-
lichkeit in Bezug auf deren Wechselwirkung, wie er selbst sagt. rÜthsel-
haft erscbiini i-ischwer anzugeben und wunderbar- Tim. ]<■ 'lOC). Atlerdio^
ist die Deutung der Idee im Sopbistes eine von der Metbeii« und Mimens
rUfj Fro^an:ini>iL<cllSD.
niB ftbvdcliond« : dcim Aass Aic Ietzl«ren twi-! Ait<:D Tr.ti'
Tfrit'-g rwisrhen der Matcrii- und rlpn M«"*"« dir Platon gi-liot
M ftM ffstgesetiten sind — frciHcb nicht minder dankel »Ib fi« H<n
«Art — . du enphcD vir ans den fr11b<:«ten sowie nf-äUf^tin Stirk"-.
nUma: dorli SVidcnjtrlirhe 6nd<.>n »icb in Platon m^hrniaU- Vtm iv-l
4fo ■Dicht geKrhofr^nen- Ideen mit Hottes Existenz and Wirltts>kii
■Seht reini«a Troll«n. vird niemaad «onilcrti. der je von LrWi
sinilig erdachter, aber ebeos^t iti ß<^iiii; uuf Ciotttv ^Virk'i.nil
9«aacnl durx-bgeföbrter -prft»taMliert«r Harmonie- irrh^rt hat. AI
ncn in PiatAiu Ideen, meiner AufTouung nacb. einige nun bn«
aber dmoebeo freilich auch aiehrcre ganz naialftn^jiclic Klomr-M".
ikbts wäre verkehrter als Platons Idt-i-n fflr ett«'! IJimg<'9jiin»t* rtkUrs
lU «ollen. ' — EbenKO sor^ltie aln Platonn Idomlebre behaoile'i it*
Verf.. ir"'nn arnrb nicht in glcicbem IWange. die Obrißen ideiliftiKir:.
Philpwpheine. Überall bestrebt hidi derselbe, wenigpr im An»<hI«H »
de» Teit aU an den Oedankengang de» Wsprocbenen Pbi(oa(:'pb>>n dr*«^
Stelluni^ zu den Ideen darzuthun. — Vor Prira. hatte bemt« Vt-üst
-Über die Aofrassunf; des Ausdrucks -Idee* bei den ^on90iAflei
Denkern von Plato bis auf Hoecl- (Pnig-Kfustidt. Gymn.-¥i9fr. U6
denielbon Stoff, jednrh IQrkenbait ,z. 6. ohne Hrrbart tu ervihiMa) ^
handelt, «ibrend Prim. den GeireDstand nach jeder Kiebtoof ids a
Crtert and nur die franzr^aiscfaen Idealisten Gculinx und UnlebtaBC^j
weni^ b«riirlEsiebtigt — Die angezeigte Abbandlang i-niftiehlt si4
Wien.
Jobano Pijl
126. Ein Beibri^ zur Bestimmung von gomeioik'biftlic
BerOhronden ao zwei Linien zweiter Ordniitig. Von Prrf»i
Ernst Lindentbai. Progr. der k- k. deutjchi-n Staats-ObfrrralHfc
in Triot för das Schuljahr 1S86/87.
Der schon im H. Jahresberichte defSfilbvn Anstatt begostiOHn»-
piammaufsatz tindet im Toriiegenden il7. Berichte) seinen AbidkhP
Naclidcm der Verf. Qhcr Mooabragger. der eine cinachlijQjrr Sj^tlfnf*
bdiundelte. einige [lolvtiilttche Bemerkuiigi-'n geniacdt hat. r
swei Haapt«Atze aus seiner frfihcicn Abbandlune und L
Scbloue. daM bei beliebiger AoBabme d«r Blld^Wne es lü It Ufi
DnmOglicb i!>t, die Aurgabe »an zwei in d'^rtctben Ebene ffetugcM Ktfci-
schnitte die gemeinsch;tftlieb«n Tangenten la lieben' auf dvo riafkhtf*
Fall lorflcknifUhren, in welchem die beidt-n Ki-gelscboitt'^ donA ff*
Kreise enetzt encheinen. Eine Vereinrachong ond LOanng der AafjnW 0^
imn der Aotor in fOnf bc-«'nderen F&llen, wobei er manehea bitte *
erörterte Problem möglichst klar and flbi-r^rbtiirh brbjintr't Ei «d b(
bei nur aaf die im I\ . Abschnitte S. It< ff. r«cht Torl^
der Cyliuderdächea verwiesen. Besonder» betont der ^ <
Seiten, dass di« geioeiaachartlichen Berflbrcnden zwci-r Aq^ixiZiA
nach wie tot. am einfadiztea und genaileaten aof rein nicebaniirto
Weg« zo tioden seien. Jcdeafalb wird man di-m Anior Becbt C'M
mOasen, wenn er h«-r\-orfaebt, data lelbst in bestbrlegmioidvCa ■"■^
twchen Si-hrift.n Unrichtigkeiten Torkomtnen. Wire es abcnla c- B> il*
bt«9c'r. Seite und Zeile des Iti. Bande» de^ lirunert'KbeB Ak^t* **
kdc eine -bandgreiäjcbe Unrichtigkeit« tu fiodea iit <^
fragen, wie es im allgemeiiteu -mit der BeiMkmW ^
iauginirer SchwingangL-n ciun imtginiica Aw^lL
Profp-aniinemcfaati-
127. Vorschläge zu ciaer Reform der BchaßdluDg der analy-
tisohoii Geometrie an der Slittelschule. Von Prof. Heinrkh
DrAsch. Progr. der k. k. St^U Obürri'alMhnle in StejT. 18St! o. 1^7.
Die Tfndciiz, welche der Verf. in dieaetn Proi^raniinaafMtEC, in
dem er die Dicticu tine» Lebrliuchea der wiahtisrli''n G*^in«triu Tör
HitteUctaulen fef<th£!t, v<>rfDl);t, wird gi'^wüs ron jedem FachmAane f^ebtlligt
wrrdea. Die Betonanfc des neii>in äUndpnnkteR, auf «eichen die- aualjr-
tische Qcbiuctrif.- den ScbQkT stellt. Kcscliivlit iii dem Torli*.'genden EI&-
bnrat in der Wfiset das« der Scbfller that^idilirh gctwungcn wird, den
Btfgriff der Coordinat-i^n im algt'braiscben Sinoe xii fasten. Auch »od
die Beisiiitfle, welche der Autor gilit, «o gnwählt. ilaj*» dur ScliQlcr die
eaUprecBende Zeicbnuntr vollständig zu abi'rblickeii imatande ist. so diua
er sich der gcgun /zeitigen UtitentQtzung und Coutniltr von Itcchnnng und
CoostTUCtion grradem crfrtrwn kann. Seine Au!tfnhningea beginnt der
Verf. mit dt-r -Bedcatane und Anwendung der Vorai-icbeu in der Geo-
metrie' and gebt darauf f^cbrittweije sor LageDbcslitnmane ein'.*» Panktea,
femtT lu Aurgaben bezQglicb der Strecke und der Strahlen Ober. Mit
besonderer Gröndlichkeit — wie dies nur im lot^^resae der Sache rflhmend
berrorgehoben werden kann und auch den JnMructionen für Gjnioaaien
und dem Xonnallchrplan fftr Realsehulen entspricht — bchamielt er im
zweiten Abschnitte aas CB|fitel: -Gleichung und Curve- und gibt aorb
eine initraetive Tafel mit II Figuren bei. Nachdem er noch einige
treffende Bemerkungen tlber die invene Fiagc: -Curve und Gleicbong'
gemacht hat. g'.-ht er zur Betnicbtang der geraden Liuie über, um dieses
CApitel mit der Coordinatentranf forniatlon rorläufig im Anfaatze ffir das
Schuljahr 1886 zu «chÜL-i^on. Im letzten Jahresberichte setxt nun Herr
Drasch den analTtiscben Lehratoff in der Wcik- fort, dass er die Er-
örterungr'D Aber das Oeradenpaar an die Spitz« gtt'Wt, Allordingi int die«o
Betrachtung d«r natOrlkbat« Cbcrnng xu den Curven II. Ordaang. abpr
für diere Frßrtemngen, dio glflekltcfaerveise re<-bt kuti gehalten iind, wird
man an derMittcU<.buIe lehoD ein exquisites Schaicrmaterial Torausaetzen
müssen. Namcntlieh nimmt »ich der dritte* Artikel — Ü. 4U — , der dl«
Gleichung .f'-f-y'^O behandelt. fQr den Schüler nur dogmatisch aus,
was gegenflber der aonetigen Bearbeitung de« .Stoffes, bei welcher dO'
fache Anschauung und tutn^cbes Denken in schöner Harmonie vereinigt
sind, faKt unangenehm anff&Ut £« wSrc fiberbaopt rortii'^ilhaft, wenn der
Verf. jene Cagiitel. welche an Avi MlUelacbnlc fil>erban[it nnr noter
gOnstigen Vcrbältniuen — grr>(^ere Stundenzahl an der lieatschnle, besserei
äehtÜermaterial usw. — durcbircnoniiueii \v>;rd<.'U kOnnen, mit kleinerem
Dtncke geko'nnzeiehnet hitt^. Namentlich wird sich am Gymnasium in dem
Segebenen Stund enaiumaCe kaom die vom Verf. betonte BerQcksichtigung
c3 harmoniüchcn Vt-rhältnisscs in der Torli^enden AuMdt-hnung durch-
fahren la-Hfren. wenn auch zugegeben werden niust. das* die Wfirdignng dieses
Verblltniisei namentiteta flkr den abgebenden Mathematiker von besonderer
Wichtigkeit ist. Die BehaDdiong der CtirT<>n II. ürdnang wird gewus den
BeifuU d>.-!t Fachniaoneiäuden. da bei derselben vor allem die •.inbchsten
Probleme besonders beiftcluiebtigt eracheioea. In richtiger Erkenntnis,
du* die BdM&dluig de« BerUhrvagsproblema auf Grund der allgemeinen
Kr^isgleicbiiiig den fihn«fi«i auf 9S Pnicbieiten aaigedebnten Stoff altzn
8<?hr verbreitern wftrdi-. bat der Verf. dieses Capitel wegi^lusen. Dafür
hat er die Berfick.<^iebtigiiDg de^ barmoDisrben VerbÜtnisses in master-
gUtiger Weite durchgefBhrt. Srbtie(ilirh moge noch herrorgehoben werden,
dasa der Autor mit dies*fr Arljeit aich um die ecbolmiuife Behandlung
dieier schenkten and wichtigsten Partie der Mathematik gewiss ein
Roße« YerdieiiBt erworben bat and dass Sf^loe Behandlnng des Stoffe«
D«xt)glicb Inhalt und Anordnong «ioeo entschiedenen Portscbritt bedeittct.
Wien. J. Kesaler.
stiDMB fcgCD Eöd* Ati S^oMAets, WM flie aaefc na 4cr !
genttctt vcrda ihi» hxt derScbtkr n M%«a. «w «r «■ Kntk
ias SHHSters durch MlbetiÜMfi^ei AiMta «»wm kat)
die tOutAen Mittri. ^
l«3»l« dem Scfadn^äÄte np»d« .Ti;«^ «rf^rSSi
«M ftfar BkM «taftMO. da e!a« mUtTb^tttg^ «e StamT
Aasc^ vcft «wadvdlca wflcdt. Bi «d kkr aar ^^
dar Virf in sänetn VöncfaUife. «eaa dkaer Aaa ricbttna Kern ^
■edenfiOla n«l n «eit geht. Er setet n Bcrivt V«c^^
SeiAlen vanaa. tlriniriiariif ad aar kcacrkt« d^ 4^ T_f
der SdAlar bIm ia (Mb» I 1-1* (■>*• ia da Vn. Cbae*
b«niti svd Snaicr kac IBu gthi» «wdia kt) Woner *
Ifoör TJrr römr öjr' Mfor-f Üt/rta miroa i toSii*r »mw i
Drai. Ol T 1. 1 Mao»ihm otußatui^,, «n* *"*-*h'^t»
dartbM aofsohreibciL Dcf^cbcii vüd 3. 9 i«v neta»
di* VoipripantioB aar dkHaBpthiaitiiiMMi n 'riiiiU^uL ^h^ a^"
«W «ff
ArWit.
wM. ftr
bdgebimcfctca Pirobcn gcka tfcfnaiiii «bcr
Aadcnneiti vbciBt aai d« Varf. dfe
d«« ScMlar dard die Pripaialioa ia dar Begal
Tid acfewiadscr n kaUeih ab sie thafatfhBA iM.
AWr a» d« »MB AiMk iMtfcM Mfid» Ahkkfei kervw
ckriKbe« Baitnkn. 3^ttcl«ii> la fiad«, »Mirhr. ab mSlfVDt^
oni SehAd«r x«ntkc gcfafea «ad.
t% Q&iatiliaaas lattlt »rat XU, 10, 6i.
Ia der AUudloD^ -Kritische 6<^Mrfcaaccn zan Xn. B«c^ te
QvintiHuDS' a 406 diewr Z«jtMlinrk bnaft nchKiderlia da dctl»
tBOTkiue IV xn, 10. «1 aof maae Attsgxb* L«^«% nd Piw I886«7.
Ldder bAt gkh aa dicNr StaUc da VfiMbea »wiawarito linaiMliliilia
wdi^ i b rr*t MMfc PirtkrtafcME de« Dracfca Wm^T^ZIb
B"»Uii Ph»t r. Meittcr.
Kntge^usgen und £rwiderangen.
Entgegnung.
m:i
H. Sedlma^er besijrach in dieser SCeitscbrift mein« AMiandluug
'OC. 15*i6- 1ÖT8' und erKl&rte. die BegriindoDg meiner Ansicht, das in
jenem Sta.>>iiiion enthaltene Gebet sei nur an die Eciiidna nnd an den
Aidoneut gerichtet, vräre nicht (lbeni.'u<»i*n(J. Durdi Oiiposition gelangen
wir in zureifi'lh&fUn ?'fil]en zur Wuhrlioit odur wc-nigetetia xur KröQt«n
Wahr^cheinlkhkeit. Nur aim Hieiicrii (^ninde stelle ich die zirfli Kragen:
Wari ist nntQrlicliLT. in den Qb<.T!it'f<frtt.>a Text laehrvru ^anx wLllkttrlichc
Conjecturon, k- H. finrraitt et. fxinrvnnt, taiai st. *ftfsf, »/*/ st. »'»'^^t»,
nUrvttrfir dt. ihi iii-Kinr anfjtunchnien, ^niivmt sttiti unverändert ra
Ia>>8«n, zn 1)hi>nietzon: 'Ist &s mir ^estattt-t. die nn<^icbtbare QOtUn nnd
den AidoneUA mit Bitten anza^hcn, $o bitte ich, Aidanenn. . . . (Str.)>
o nntetirdiscli'.> 'iottinncn, o K<.-rbL-ro8. o Sobii der Ge und des TartaTM,
...(Ant.)' und zu behaupten: Das Gebet ist an diu PcrB«|}bone. den
Aidoneii», di^ Erinyen und den Kerberos jrerirhtef — woran« «oU der
Leser «ntntilimi-'n, dass 'die nnsicbtbarc Göttin' I\'nc]>bone aei. woraus
mII er entnebmen, da»^ er bei ^9-'<$'im »uti. du et doch bd Tietc ant«r-
irdiBcho Göttinnen irab. an die Erinycn zo di-iikcn hübe, mit welchem
Rechte kann jemand b<*han|iten, ilaa.'i in der Antiiitrci|ibft nar div Grinyen
und der Korburos anj^enifcn werde, da doch die Worte /Vt,- jiui »n't
Tttmüitoi- nicht ignoriert wi.Td<;n kOnnen. oder hat man bei diesen WOrtnn
an den Tbanata<i zu denken? — oder aof Grund eines Principe, das sieb
Auf viele Humlerte von Ktbleni In der beiten Handschrift «tOtzt, nor an
einigen wenigen Stellen Änd(;ningen den Textes vonunehmcn, iX.x96vmt
iHKi^y^itriff !}**'' ZU lesen [vgl. Ph. ö86 '^lottAtu (I.A tiroti^ma)]. va
flbfrseixen : 'Ist es mir gestattet, die unsichtbare Gfjttin nnd (len Aidonens
anradeben, so Mtt« ich. Aidonens (Str.). o aoterirdisehe Göttin be-
sanftige den Kerberos. Tucbter der Ge und des Tartaros, sorge daffir,
dass der immer schlaflose Hund dum Cid. nicht feindlich i7nt|(Cf;entrete'
und zu b«bHU]tti'ii: 'Dax Gebet Ux nur an zwei Gottheiten (;eriL-htet, den
Aidonens (den t^lrstcn des nftchtÜcben DunkeU, den G^i-rcchten Gott) und
die Ecbidna (die unsichtbare, unterirdinche Güttin. die Tochter der G«
nnd des Tartarosi? Wu« ist uatdrlicbcT. den ('lioi beten zu lassen:
'Irt M mir gestattet, xwei Gottht-iten anzurufen, sn rufe ich diu zwei
Gottheiten nnd die Krinven und den Kerberos |und den Thanatos] an*
oder ihn sagen za lassen: *lHt es mir gestattet, zwei Gottheiten an-
xurofen, so rufe irli die zwei Gottheiten an'? —^ Außerdem niuss ich
noch folgeudes bemerken: Das Asyndeton rioj'*'' f'm/' vlity rü befremdet
weni^r, veno man es mit K. tl32 /ü xtXn'M versrleicbt. Dts Fron. poss.
itl nicht nar bei SupLutdca. sondern auch bei Xenophon und anderen
Schrirtstellem büuiig, ja bei tiiv und einem NiLinen seh r h Aufig zn
ergänzen, x. U. UC. Srü, I I8S. Xen. An. 2. S, 3 und 1, 1, 'J tiraßa/rti
.'. Ai'rjov ^L«,^w^ Tifjat'tffffrnr tK t/flor {■= (.1; lür ittiioi' tpilor orrit).
Was diff Stellung des r.'i hinter ri-ir betrilTt, urtheile ich so: Steht w;
häufig hinter fincm Nomen {vgl- Ilom. II, 2. 190. 76-4, Sonh. Ph. 7lt2 ittttf
iirni töi iitJtit'iti u. a.j und ist m ^^ öu — was H. Sedlmayer nicht in
Abrede stellen kann — so kann auch m hinter einem Nomeni daher auch
hinter rlör stehen.
Anch hStte ich fj^ewtinscht, H. Scdlmaver bStte in seiner Kerenston
jenes Princiu, von dem ich bei der Cunititüicning de« Textt>s der Sotib.
Trag, ausgetie. berUcksichlirt: er kann Bbencugt sein, dass mir aas
UrtAetl eines tticbtigen Kritikers nicht gleirhgiltig ist.
J. Holub.
Erwiderung.
Zu der Torstebenden Eotgegnnng bemerke ich nur, dass ich auf
Ifenu Kolabs Aufsatz bei der Besprechung seiner Scipfaoklesausg&ben
L
864
EntgegnuDgea mi ZrnAenngtn.
noch einmal ZDrOclckoinmen verde; fflr jrttt besrhr&nkc kb nid
meine groß« BerriediguDg Qbor den Ton der Kntgegnang MumpT^a
der oroso angvnehnier berührt, ah nibig? and rein sacblicbe ErWcrar ~
eloer Streitfrage beretti am der MckI« gekommeo zq »in scbefam.
Wien. H. St Sedln*;«
EntgegmiDg.
Herr Prof. Job- Schmidt sagt in Jincr ZdtBchrirt iS- litS ff.)
meine •Dvntscbtt Vorbcrcitungfiscbale fflr angebeade ünoDtÜl
-Referent kßnnte sich also das Torlie^ende Bucii nur etwa in drt
Ton Votksicbullehrem denken, wdcbe die TorgeArbla^t-ncii Cbun^ w-
werten wollten. Aber auch zu diesim Zwe<-k. r>t>irt>hl e$ »dt gTOdenFkit
aoaeearbeitet ist. kann Ref. ea vorläurij? nicht empffblca wcfca ääft
irrefflbrcnden Betrtiininungen Aber die D<.<cUi)atiou der Sabrtuttn m
Adjectiva." — kb consiatiere nan zunüi.'h.'tt. data ich nti(b in iima
Ponkte ganz nach den im k. k. Schal lücber-Verla?« in Wien ni fof
erschienen eil Li-biiiann'sehi'n Siiratblflcbi-m fbr Cistern-icbiscbe a%'aD(i»
Volkserbiilen gerichtet habe und d»ss aUo nicht ich vs bin. der int-
fihrende BestimoiungeD Ober die Dccünatiun der Substantiva iind AdiNun
erUsst, sondern di« von den b riit<-rrirbt<ibebi>rdea ailgt'uu'in eiogfAbAi
und approbierten L«hrbQcher fAr VolkicschuIeQ (vgl. nach Ixiaaum »
Lebrerbildnngftanstalten eingeführte deut<icbo Grammatik nir LtlffiiU-
dangaanstaltcD}. Von der Qcrecltigkeit8li«be des lli^rm Ref. mtH'
ich nun. dass er dieses sein obciticrti-s Urtheü. welches er tinög v^
allein mit Rflrksicht auf die erwähnten vennciotlich .irreflUinrndTfi' ^
■ttnmiungen fibi-r die Decllnation der Substaotira und AdjertjtB {.tOlü
bat, — g^ttroD dem Grundsätze: -cesiante causa c^ssat eiXentof ~ Bi^
äcieren verde, k-h ^'laubc. dau er die.t aniao leirbter werde tbnii kteM
aU ja riiviu Buch vijn den Organen (ZciUchriftvm d«« .1'r.urK-Q LiaJn'
lehrerfemnes in Bfthttien, des oberfisterreichiscben, d>' - . i Ltfcrr-
Tereinee. des deutsch Diäbriscben, des iteieruiürkifchLti i i < itj. h»
schterischcn Scbulblatte. vom Dr. Dittcs'achen Pädag^igiom. m If
bayerischen liebrengeitniig und der Bcrliu» -Dcat«cben SdnibdUIV*
gerade von lUesem eng begrtiniten St&ndpnnlcte der Braocbbarktil ndp*
Bncbes fflr die Hand von VolkMchallehrem aas geprtift ud dnLikniii
der VoUcBscbule einstimmig vftnnisteQti empfohlen wm^e.
Uie».
Karl B»lilfaf
Erwidoruag.
Wenn Herr R. nicht imstande ist, die Kehler eüutuebu.
ihm nachweist, dann wia^ ihm nicht vorliuäg. aondera d«loi>it
F&higkeit aar Abfassung eines Lehrbuches abgesprochen werdn.
Wien. J. SckniH
Berichtigung.
S 211, Z. 8 V. Q. lies Xiebohr st Winbakr.
Erste Abtheilung.
Abhandlungen.
Prosodische Bemerkungen.
{Unter Hinweifl auf die Technik zweier Goethe'acher Veree.)
Es ist eine bekannte, schon von den alten Technikern aas-
gesprochene Lehre, dass bei der VerBification neben dem Yocal-
gehalt der Silbe auch ihr Consonantengehalt in Betracht zn ziehen
ist. Eine feinfühlige Erörterung hierüber gibt Dionys v. Halicar-
nass, indem er im 15. Capitel seines Werkes negl övv^itfecag
övofidztjjv von dem Worte 6d6g durch Hinzufügung je eines Con-
sonanten stufenweise zu den WOrtem PöSoc;, zgÖTCog, fftgötpog
aufsteigt, bei welchen zwar selbst nach dem Hinzutritt dreier Con-
Bonanten das o kurz bleibe, die Silbe aber jedesmal ein ver-
schiedenes Zeitmaß bedinge. Ein Gleiches finde bei den Natur-
langen statt. Eine nur aus dem Tocal ij bestehende Silbe mnsste,
um vier Consonanten vermehrt — Dionys führt das Wort aali^v
an — doch wohl länger genannt werden als die frühere bloß ein-
lautige (ftfi'gcjv ccv dijjcov Xsyotro elvai rtjg ^igotegag ixsivrjs
fiovoygaiiudTov) *).
Dieselbe Auffassung finden wir in einem lieferate des Gram-
matikers Marias Victorinus (vgl. Gramm, lat. ex rec. Henr. Keil
Vol. VI, p. 39), welches eine Meinungsverschiedenheit zwischen
„Metrikem" und „Mneikem" betrifft. Wenn man in dem Worte
TJiersumlrns das erst durch Position lange aber von Haus aus
kurze e durch ein langes e (>f) ersetzt denke, so erscheine dieses
<) Ich bemerke, dass Dionrsius. der bei dieser Untersuchang eanz
am Einzelwortc hiiftot — während doch bei der metrischen Composition
den Verses die einzelnen Worte sich gewissermaßen lu einem größeren Sprach-
kOrper zu8ammenscblie&<.-n und einander in ihrer prosodiscnen Beschaffen-
heit beein&ufien — , nicht darauf geachtet hat, dass solche Consonanten-
hSufung zu Beginn der Silbe nicht auf diese, sondern auf die vorher-
gehende Silbe einwirke. Dies lehrt beispielshalber ausdrflcklich der Gram-
matiker Fom|)eius in seinem commentum artis Donati p. 112, 19 K. nam-
que in uDa<]ua(]ue syllaba litterae praecedentes non seqaenti sjllabae
prosunt, sed anteriori sjllabae id est priori...
Zflitoohrjft r. d. eatorr. GjDin. 1888. X. Heft. 55
8üfi
FroBodiHhe Bemerkungen. Ton Siegfried Heiter.
fi durch KinvirlniiLg der beiden ihm folgenden Consonanten ooclil&ogw.
Dasaelb« eei äer Fall bei dem griechischen i]yi.tf.ucnivoi; im Veigleicfa
zu äfitpitSfiivog- Was aber die „brevi brcviores syllubas" anlang«,
80 Hfli das kurze ffrtis, wievohl es einen natarkurzen Voeal enthalte,
iJUiger als die aus einem bloßen u beetebend« Silbe. Freilich eracbein«
80lclie Distinctioiieii dem beschränkten Geiste de» Urammatikers al«
eine „scmpnlositas". welche er den Musikern und liythuiikem öber-
I»88e. Und hieran achlieJlt er die alberne Bemerkung, die im Wort-
laut lolgtin iri.'ig: „Kam qnod »d nos attinet, sotemuB pleras^ine
sjUabam ratione pare« esse, apatio autem et xuno impare8. nt dici-
mns omneB Germanos longo« esse , «{uantria non sint omnes eios-
dem etaturae: sie dicemns etiam has eyllabas in geuer« ms«, oon
in spatio longamm svn brovinm syllabamm."
Diese Lehren der »Iten Khvthmiker falten amso scbnerer inf
Gewicht, als sie dtircli neuere Kenner, welche anabhäULriif von
den Yorscbriften der Alton dasselbe lehrten, eine merkwürdige Be-
stätigung erfahren haben. 80 sagt Karl I'hilipp Moritz in seinea
interoEsanten and schr>]i gear.hriebenen „Versuch einer deatsclieo
Prosfdio" (1781},') dass der Vers dann besßer ins Ohr falle, wann
man bi<i der Silben&tellung anch mit auf die Buchstaben einige
Bückeicht nehme und es so ernzurichton buche, dass eiod Silbe mit
einem Dlphtlioiig oder mebr^rmi Consonanten nicht zn oft als eiii*
kurze Sittio neb>en einer andern »tehe. die sich nach der Anzahl
und BeschafFwnbeit ihrer einzelnen Laute leicht^jr und in kürterer
Zeit aussprechen lasse and doch nun einmal bloß der SteQtmg
wegen langer al« die erste gedehnt wordon müsse (S. 102). So wi
..Wonnegesang". wohlklini^etider als ,,Mntter Natur*', weil sich in
dam let7.teren zwischen die beiden kury.en Silben in der Mitte ivei
Consonanten drilngen, dio die fichncll*- Aussprache derselben hemmen
und erschworon. SVeil nun hni den Alten so etwas der Kegel nach
nicht stattfüiido, so fließe Silbtiimaß und Wohlklang bei ihnen in
eins zusammen, oder vicbnehr die Gesetze des Wohlklangs schrieben
ilinen selbst ihr SUbonmaD vor (S. 14). ..Und was macbt den Vers-
bau der Alten," ruCc er aus. „so unnachahmlich schCn, als ab«D
die sorgfflltigi^to ßeohachtuuK des natürlichen Sill)enmaOK.
wekheü sich auf die Zahl der auszusprechenden einzelnen liant«,
oder anf die leichtere oder »chwerer« Articulation derselben gründet?
Nirgends findet da die Stimme einen Auicnthalt, trenn sie Sbtf
kur?. auszusprechende Silben leicht hiiiweKsclildpft; und wo sie uf
einer Silbe verweilt, da thnt sie es unwillkürlich, weil sie entweder
ijurch mehrfache C'onsonanz g«hemm^ oder durch den lang tönandea
Diphthong schwebend erhalten wird" (S. 11).
DieSL- Tliatt:achen babon endlich durch die sebarfeinnii
Experimente Brücke's, welcher sich bei der Messung der VtfM
einer .sich mit gleicbmaßigtr Geschwindigkeit drehenden Kymo-
'■) Mir liegt die neu«> Aoflage ßerKn 1815 vor.
Pro8t>dJsehe Bvnierkangan. Von SUgfried Seiter.
807
graphion-Trunimel bedient« (vgl. 8. 28 der ph.Taiul. Gracdl. der
ntid. Verskiinst), eine gewichtig« Stütze erlmlten. Zum Schloaee
seinee Bäcbleins (S. 71 ff.) stellt Bracke eine Kangordnang der
Silben nach ihrem L&Dtgebalte aur. Ähnlich wie Weetphal im Äii-
achlnss an die Doctrin der alten Ubytbiniker eint- Sc:ita der uatör-
Uchen Silbeuwerle der Griechen aufstellt'). Obcnun gt«Ut Brficke
die Silben, wekhe aus einetn iHOgen Vocale und fünf Coneonanleii
ztiBanimifn gesetzt «ind, /.. U. jttiwfa lÄr />/'«.';'■■■*. Dann folgen die
Silben, welche Aineii lungen Vocal und vier Coneonanten wie scUfix
oder einen kurzen Vooul and fünf Cousonauteu haben wie »chuari.
Weiters Silben mit einöm langen Vocale und drei ConBonanteit
{hart) oder einem kurun Vocale and vier Consimanten (/rist). Daraaf
folgen die Silben, welche aas einem langen Vuiale nnd /.wei Oon-
Bonanten (/laar) oder aas einem knr/«n Vocale und drei (-i>n»ßnanten
beateben {fnV], Dieaer Gnippe schließen sich /.unitchet diejenigen
Silben an, die aus einem laog«n Vocale imd einem CoQSOiiauteii
oder aus einem kurzen Vocale und zwei Consouauteu boeteheu.
Endlich die übrigen Silben, welche aus einem langen Vocale und
einem Consonanton, aus einem kunen Vocale und zwei oder einem
C'insonanten, i*tier gar nur aus einem Voralo beijtt-ehen.
WiG vcrliält sieb nun derlei Theorien gegenöbor die lebendige
Praxis der Iliclitcr? Solche Vorschriften kflnnen dooh wohl nicht
dem massigen Hirn dßr Grammatiker entsprungen. mflSKen vielmehr
ans dem dichterischen l'sus abstrahiert sein, indem ja fär die
antike Productioii ebenartgnt wie für die moderne Gottfried Her-
manns Satz ^ilt: „Uiftciptinam artis ara ipsa priiMedJt", dfe aus-
übende Kmist geht der Theorie vorau«.
Dass, am ein antikes Beispiel heraus^cugreifeti. die droizcitigen
Lftngen der cborischen Metra des Aeschylus und Sophokles mit
besonderer Vorliebe diircli »olche Silben xuni Ausdrucke gebracht
sind, welche auch ihrer prosudiechen Natnr nach kräftiger ino Ohr
tialen , dies glaube ich im vierten Capitel meiner Arbeit fiber die
dreizeitigen Längen bei den genannt^'n IHrhtf^rn h'ftwjfiRen zu haben*).
Haan aber aacb aneero tnodornen l>ic)iter, die nittQrgem&ß in
metrischeD Dingen bei weiteui nicht so sobtil eind wie die antiken
Dichter, ea nicht versdtuifibteii, sich bei ihrem lebendigen Schaffen
von den Tliooretikoni Kathii zu erholen und yo auf dai^ HchCnaUt
Theorie and Praxis ku Terbinden, dafür haben wir an Srhillor und
Ooetbs claasische Zeugen. Krsterer schroibt nämlich un öootbe jden
23. Augufit 171(4). dass er die kleine Schrift von Moritz mit großem
Interesse gelegen hübe und derselbigeu einig« eehr wichtige B«-
lahnuigeu verdanke. „Es ist eine wahre Freude,^' fAhrt er fort,
„sieh von einem inRtinktartigan Verfaliren, welches auch gar leicht
'} Vgl. Hossb&ch • Wotpbal U. Bd. (2 AnB.) ». 72 IT.; 111. Bd.,
^1. AbUilg. (3. Aufl.) ä. 9t}.
')Tgl, IMss. phflol. VindobonCDMB Vol. I (1887) 8. 191 ff.
55»
868
ProiodJscfae BemerkDngen. Von Siegfried Beiter.
irrefähren kann, eine dontlicbo Rechensdiaft zn geben und so
fühle dorch Gesetze zn berichtigen. Wenn man die Morilz'sdMR
Ideen verfolg, so siebt man nach und nach in die Anarchie dar
Spracbe ein« ga scbrme Ordnong konuDen, und entdeckt sieb bei
dieser Gelegenheit gleich der Mangel and die Grenze nnstrer
Sprache sehr, so erfährt man doch auch ihre Stärke nad weiß am,
vie and wozu man sie zn brauchen bat" Und Goethe schrabt
einige Jahre früher (10. Jannar I7K7) ans llom, daran, vantm er
die Proea seit mehreren Jahren bei seinen Arbeiten rorgezogeo, sei
doch eigentlich Schuld gewesen, dass nnaere Prosodie in der grOßt«
rnsicberheit »chwebe . . . Iphigenia in Jamben za übersetzen, hätte
er nie gewagt, wäre ihm in Moritzens Prosodie nicht ein lotsten
erschienen. „Hier ist denn doch ein Anhalten , nnd wenn andi
damit nicht alles gethan wäre, so hat man doch iodesseo lioeo
Leitfaden, an dem man sieb hinschlingcu kann." Er habe MonfaMm
Maximen Öfters zuratbe gezogen und sie mit seiner Kmpfindmig
äbereinstimmeud getroffen.
Mit welchem Ernst Goethe gearbeitet, wie er nicht bkifi
■«prachUcfa, sondern anch metriech den Vers immer wieder feilt und
Ittet, wie er den sprOden SprachstofT zn meistern sucht, bis tf
'Ibm die endgUtige Prägung verleiht, dafür m^gen die folgendin
zwei Belege zeagen, ivelcbe einen willkommenen Einblick in
die Werkstälte des Dichters gestatten, wie er niis nicht zn oA
gegCnnt ist Unter den Gedicbton „antiker Form eich näbemd"
lesen wir in dem Epigramm „Herzog Leopold von Braauscbneig"
(178&) den folgenden Eexanieter:
-Hilfreich werde dem Volke! »o wie Do ein Sterblicher woUteit.*
Dieser Vers musste sich jedoch manche Cmgeetaltnng gefall»
lassen, bis er in diese Form gegossen wurde '). Die ursprünglich«
Fassung lautete:
■Se; dann hülfreicb dem Menschen, wie Do e« SterbUcben wärest'
In der ersten Ton Goethe selbst henrasgegebenen Saranilon^
seiner Schriften (1789). wo das Gedicht im 8. Band» S. 219 «-
scheint, bat der Vers die Gestalt:
mSvj dann bolfreich dem Volk«, wte Da es Sterblicher wolltest*,
wozu ficmays folgende richtige Bemerkung macht: »Es mussten
sich die Verse noch eme metrische Nachhilfe gefnllon lassen, eh«
ei© dem Antor als vdllenHet galten. Der Daktylus ..hülfreich den*"
gab seinem Ohre Anstoß. Dieser musste beseitigt wf^rden; dadimh
konnte :.ugleich das Wort. d.-»s den Hauptbogriff trägt, sich enl-
schiedener herausheben. Und so bildete sieb die endgiUtge Leeart.
^e in der Cotta'scben Ausgabe vom Jabre 1806 Q, 14S) zuefrt
erscheint"
N
'f Vgl. Strehlke« Anmerkui^ in der Bempel'BChen Aunabe
und Michael Bemays in der '^Heilige zur A%. 2tg.>^ IwS,
Mfincbcn. 1. October.
Zq CTprion. Ton M- Manitius.
860
r
Das zweiU Beispiel betrifft di« Stelle iu den „Römischen
legien" (XV t. 28). wo es heißt:
„Höbe äoQoe, du weilst und da beschaaest dein Rom!
aOr&fi«ree stbest du niclit» uqJ wint oicfata Grit<c« neben.
.Wie ee dein Priester Floraz ia der Entiflcknog renpracb^
Die Lesart „Prie^r Horaz'* erscbeint in allen filti?reD Ausgaben,
irfthrend die „TolUUUidige Ausgabe letzter Hand", welche bei
Loeper mit C bezeichnet ist '), „Priester Properz" schreibt. „Zu
dieser letzteren Lesart,*' sa^ Goethe bei Eckermann (2. 1 35. 6. Aufl.),
„habe ich mich durch GöttÜng^) verleiten lassen. Priester Pro-
perz klingt rMem schlecht, nnd ich bin daher für die frühere
Lesart^).*' Wir freuen niis, dass hier Goethes jk^esundes Gefühl tür
metrische Glatt« den — übrigetis auch sachlich miBtichhaltigeii —
Einvjind des Philologen besie,L''t bat. indem ja die Apustrophe an
die Hohe Sonne sich viel passender auf Hör. Carm. Saec. v. 9 be-
lebt: Altne $ol...po^«iB niliil urbe Koma Vise>re maitis.
Mit Goethen also ist nnsore oben angeregte Frage ent-
schieden. Gocthen, dem praktischen Dichter, mis dessen Werken
die Poetik und Metrik ihre Gesetze bereichert oder ziuu mindesten
so oft ihre besten Muster /.ur Erläuterung derselben schöpft, galt
«8 keine undankbare Arbeit, deu Gesetzen der Metrik nachzugeben
TUid sie in seinen eigenen Poemen mit bewusster Absicht anzu-
wenden.
Goetho hat es nicht verscbmäht, das reichste Genie mit dem
Samen der kritischan und philolf^ischen Wissanscbaft ta befrachten.
I
W i e n.
Dr. Siegfried Reiter.
Zn CypriaD.
In der dem Bischöfe VValrun von Naumburg zi^eschriebenen
Schrift „Liber de uaitate eccleeiae cunserviuida" finden sich neben
einer großen An'/.uhl von Citaten aus Augustin , Leo und Gregor
anch eine Reihe von Stellen, die dem CyprJHti von Karthago ent-
lehnt sind. Da jeuer Tracbat um das Jahr lO'JÜ verfasst ist, so
') V^t. T. Loepers Aniiiärkuiif; xu die«eQi Vfs& fm 1. Band toü
«Goethes Werke, taeraoflgageben im Aortrag«: der GniOhorzogin Sophie von
Sachnen». Weimar 1687. 1. Band S. 4-Jl.
') GOtUiug schreibt aii Ooetbe. 22- April IS^T: .mnss Horas wohl
dem Propen wcicbcn; denn Euür Exci-II*:'»! bitten woÜ den Vera diesee
ichten im Sinne !II 21. 17 oiiinia Roraana? cedent miraeula terrae."
*} Ich bemerke, daes es ^icli geradezu wie ciuQ Parallelstelle lieit.
wenn der Grammatiker Puiiipeiua p. US, 4 K. sa^, der Vera -lex ima
est qoodcnnque Telis" klinge leichter aln -Ifx pnnia est ..- In solcbeo
Fitlen. wo ein naturlanzer Vocal durch folgende Consonanz Überlastet
Mi, mQsae das folgende Wort TOcaUsch aoUatcn .ut depereat aliquid de
illa Humum-, damit diese Anhäufung einigermaßen verschwinde. Die«
bitten jenn zu bp&rhten, welche ihn> Veree glatt uod tlßssig gestalten
1. VbL RDcb Harte! Hom. Stud.' S. 99 ff.
^^ wollten. Vgl
870
tu Crpriaa. Von 31. .VautfiiM.
biiibMi vir es mit einer (^"prian hau tisch rift tod spitMFteos saee. H
zu tban, dctin die Länge der citierteo Stellen setzt e« aaCer ZwetM.
dass dem Walram eine HandscbriTt vorgelegen bat. Yielleiclit sioi
in letzterer mehrere Werke des C;prian Tereinigt frewesen, dem
Walram brinL't ««Ertliche Anrährongen ans .de ratholirae ecclwiw
raitate" (T. i- 7- n. 3. 17. 19. 28. 29.81.41.42). ^delapato'
(I, 7. U, 2ft), „de tKtno patientiae** (II. 29. 38), „de irI« et lirwn*
(IL 29) und „de dominica oratione" (IT. 84). Man ersieht adias
a06 dieser ZtssammenstelloD^, dass die Citate ans der zneret g*-
nannten Schrift CTpriana hedentend vorwiegen and es ist nidit
nnmßglioh. dass Walram dnrrh den Titel derselben rar BfüennoDg
seines Buches bewogen wnrde.
Was non den Text der dem C}-prian ontlehnteo Stöcke an-
geht, so ist znnficbst zo beklagen, dass der von Hottan im Jahn
]&19 aufgefundene and 1520 veröffentlicht« einzige Cndex spnrios
Terschwanden ht (cl*. Waltrami nt ridetnr Liber de nnitate eedas.
«onaerT. recognovit W. Srhwenkenbecher, Hannor. Babn. 1863,
p. VI. VII). Ee ist darnach nicht mehr fe^tzastelkn. ob Hatten
eine fehlerfreie Abschrift geliefert bat nrd ob einige von den Al>-
weicliangen, die sich in jenen CvprianEtellen finden, auf Lese-
fehlern Huttens oder Walmms beruhen. Denn sämmtliche spiteren
Ausgaben des Baches gehen auf die editio princeps nnd nicht auf
die Handschrift zurück.
Zweitens mass henroi^ehoben werden, daas Walram meiit
wörtlich und ohne Änderungen abschreibt, wenn er seinen Qnellea
grftOare Stärke entlehnt. Wir werden daher den gn'iCten Theil der
sich bei ihm Torfindcnden Abweichungen schon anf Kechnnng aeiner
Cyprianhandschrift zu setzen haben. Dies Verh<nls ergibt sich
einfach ans solchen StelleD, welche Walram doppelt anfährt; er
kann daher dort leicht controliert werden. So bringt er de lapsii
c. 4 (od. Hartcl I. 239 1. 12^240 1. 2) za I, 7 nnd II. 28. In
beiden Abschnitten sind eine Reihe Abweichungen constant (de-
fleuda est plaga; Ismentanda est iactnm; rulnere valneratur; tm-
muniB ac liber f^isse). Dagegen ßndet sich I, 7 iacnlis illiiiE
grassantis und ir, 28 iacalia illis grassantibns. Es i^t kanm nifle-
lieh, dass Walram erst das eine and dann das andere aos der-
selben Handschrift gelesen bat. and zwei Handschriften hat er
sicher nicht znrathe gezogen. Zudem wird iUius als Variante be-
zeugt bei W (Tlartel); schon dadarch rerdient die Lesart in I, 7
den Vorjög, denn Walrams Cv'prianhandschrift — Ich nenne die-
selbe der Kdrze halber von jetzt ab C — zeigt mit W noch Often
Verwandtschaft. So bleibt kaom etwas anderes äbrig, als dass
Hotten die AbbreTiatareii an der zweiten Stelle nicht richtig aof-
gelöst hat. Ich mflchte daher auch hier achreihen ..illina grassantia'^
I, 7 äberliefert „voce jtromat", D, 28 voce depromat; daraus
hervor, dase C das richtige „depromat" gehabt hat; anf I, 7 in"
munis nnd H, 28 inmnis kann man kein Gewicht legen. Vi
Zu CjpriMi. Ton il. Manitius. 871
Übereiiistiinmting ^ibt die Doppelstelle (de cath. eccl. onitate c. 5;
Hartel I, 213 1. 14— 16) II, 3 und 11, 19, wo beiderseits vor
episcopi ein 'nos' eingeschoben nnd das 'ipsum* hinter qaoqne ans-
gelassen wird.
leb gebe nnn die Collation von Walrams Gyprianstellen mit
Harteis Ausgabe, die in Klammem den Lesarten beigesetzten Bncb-
staben bezeichnen die Codices (Hartel), die mit Walram überein-
stimmen.
Walram II, 17 p. 72 1. 36—40 = Cypr. ««. eccl. 3 p. 211,
13—17; C: ac templa (WGMKv), eicogitavit (M') scismata (SW)
corromperet veritatem.
n, 3 p. 44 1. 36—42 = nn. eccl. 4 p. 212, 18—213, 5;
5 p. 213, 14 — 16. C: eins originem (B) potestatis, exordinm
eccieaia nna (V) qnam scilicet onitatem maxime nos qnoqne
nnum (cf. W. H, 17 p. 76 1. 22—25).
I, 7 p. 15 1. 3—5 = nn. eccl. 6 p. 215, 2—4. — p. 15,
7. 8 = ib. 6 p. 215. 9, 10; C: tenet legem H, 42 p. 134,
39—135, 9 = un. eccl. 9 p. 217, 24 — 218, 9; C: est eccieaia
simplicitas et obtinenda imitetnr fratemitatis aequetor OTibns
et agnis serpentnm.
n, 31 p. 107, 25—31 = nn. eccl. 12 p. 220, 18—25.
I, 7 p. 14, 42-15, 3 = un. eccl. 13 p, 222, 2— 5; — I, 7
p. 15, 5. 6 = un. eccl. 14 p. 223, 8 — 10.
n, 28 p. 100, 38—46 = un. eccl. 15. 16 p. 240, 8—16;
C: Buo Christns docuit clades exnrgere (Bt) polnlare (W)
hereticae pravitatis.
II, 29 p. 102, 35-103, 3 = nn. eccl. 17, p. 225, 24—226,
11; C: qnisqnis fuerit (Gv) an sibi aliqnid esse cum qui
adversus (KM) facit et qui se a clero illicitis neecire
qnoniam dei innititnr.
II, 41 p. 128, 4—20 = un eccl. 18. 19 p. 227, 2—20;
C: imposnernnt praeceperat deus appetunt illic ecclesia
(B) impngnatur qni hereses et scismata certe peccans
hie cotidie.
n, 29 p. 104, 33—105, 11 = un. eccl. 23; C: caelestis
agnoscite quam accepenmt a (G) decipiat vos criminis
trahitnr nnns Christus et plebs in (WQBv) glntine (glntinaa
B) unam corpns qnicquid ab unitate disc.
I, 7 p. 15, 13—29 (cf. H, 28 p. 99 f.) = de lapais 4
p. 239, 12 — 240, 2; C: deflenda est plaga lamentanda est
iact. voce promat vnlneratur iacnlfs illius. Immnnis ac Über
fuisse a p. i.
n, 28 p. 100, 3—37 = de lapsis 5. 6. 7 p. 240, 3—241,
16; C: lucis ac Inminis (1. et 1. WBt) qnoniam traditam prope
dixerim facult. incambebant sacerdot. est religio ministriB
872 2m C^pma. Tob JT. Mnuitnu.
(St) eomqtta e«t in t. b. simplicniin (t) iaa^vn — iMBbn
Christi omitit Walmm. «ttam peianre (WKr) r»iiffl saeenliinm
(BtW) 8. eli^ODt fi«i et d. Tel fandw fnndibiis n^tn
immeniona remediis sacTJoribiu sattem (St).
n, 29 p. 104, 17 — 20 = de bomo patieiUiae \h p. 407.
26 — 408. 2; C: opwa ac martTria in cadectibiu ngiäs.
n, 38 p. 119, 36—38 = de bono paL 15 p. 408, 13—15:
C: ecce, ecc« probaTÜ apostohis mc an. patientia interraiieDte.
n. 29 p. 104, 21. 22 = de bono pal 16 p. 408, 27 — 409, 1 :
C: de in qnid dicam et de d. de simnlatiooe.
n, 29 p. 104, 24—32 =<U zehrt liatre 12 p. 427, 1—10:
C: noB Tero meminifiee qni se christiannm alind «et qaam
pnev. ipM moneat et
n. 34 p. 113, 20 — 25 = df dcminica oratiome 24 p. 285.
16 — 22; C: secnndnm qnod — testator ommskih pro donini
nonüne.
Hieraus gebt faerror. dass Walrams CTprianhandschrift lidi
Tirifacfa der Vnigata (t) anscfaliefit, sonst aber oft da* Übnüefernng
Ton B and \V gleicbkommt.
KiederlOssnitz bei Dresden. M. Hanitins.
Zweite Abtheiluu^.
Literaiisch« Änzeigeü.
Platonis dialogi secuiidiim Tlirasjrlli tetralogias dispositi. Post
Carolnm Fridoric-Oin Kj-niiannum recogiiovil HartinUB WohIr»b.
Vol. I. I.ipsiae, MDCCCI.XXXVIl, in af-diUns B. G. Tflnbneri. XLU
und bbö fag.
So bedentond anch Hennanns Ausgabe ohemals gewesen ist,
so wurde sio doch durcli die rege Forechong aaf dem Gebiete pla-
tonischer Textkritik wahrend der letzten y.ehn Jabre überholt, nnd
«B war Kobl ein dringendes BedürfniEi, diese Ausgabe einer ein-
gebenden Revision 7.11 nnt«r7iehAn. Dass U. Wotitrab, dessen
Arbeiten 8chnn oft allseitige Anerkennung gefunden haben, der
geeignete Mann ist, diese mühevolle Aufgabe zu äbomebmen, darfiber
d&rftc vohl kein Zweifel herrsclißn.
Dia textkritischen Griiiid8äC/.t* hat der Herr Verf. In s«inor
Schrift „Die PlatonhajidHchriften und ihre gegenseitigen Beziehungen*'
ansführlldi dargelegt, nnd so beechränkt er sich in unserer Aus-
gabe darauf, in der Vorrede auf diese Schrift zu verweisen. Was
die Andemng betrifft, die Wohlrah an der Hermann 'sehen Ana-
gäbe vornahm, so wgre zunächst in orwfthnen, dass er den Com-
mentarius crlticus mit Hücksicbt auf dio veränderte GestaJtung des
Textos utDgcarboiti't und den kritischen Apparat nicht unwesentlich
b«reicbert hat. Dabei ließ er Heriuanns Bemerkungen, die ihm für
die Textkritik nätzlieh erschienen, selbst dort 8t«ben, wo er von
Hermanns Ansicht abweicht, und tilgt« nur das, was erwiesener-
maßen falsch war. Eine nillkocintiene Beigabe erhielt der Comraentar
dadurch, dat>ä Wohlrub an die Spitze der kritischem Noten zu den
einzelnen Dialogen die in Betracht kummenden Hand seh riften an-
fährt und die Verwandtsch.ift derselben powie deren Wert für die
Kritik durch Stenimata ersicbtltch macht. Freilich wfire es noch
wünschenswert, wenn der Herr Verf. wenigstens die wichtigsten
Coi\jectnren auch dort angeführt hätte, wo er selbst der hand-
schriftlichen Überlieferung folgt.
I
874 Ogw«i,\ ^okratM im Vtrbältnia za ecüier Zrit, aog. t. F. taattitkj^
Die Bevision des Textes bcrnlit im allg^niein^n auf i)«r SuJ^
sdbriftenramUl« a, und die zahlreichen Änderung«!, di« öA 4«
Verf. an d«m Hermaon'&cheQ Texte vORunehiaen genAtlti^ nb,
sind zom jc^roßeri TheÜe uuf diu Bi-mcksichtigüng der LeuiM
die<!er Handitchrirtengnippe zurörkzuführen , wie er denn uct nt
derselben Ornndla,?f> manches, was Hennann ans dem Texte p-
wiesen hatte, wiederherstellte
Die Äußere Ansstattnn^ des Unche? ist eine entspncbuic,
an Dnjckfeblem sind dem B«r. mir Äußerst wenige aiirf,'e«n<en.
4BB achreibt der Verf. im commentarias crit. dilla dij xd tefte
Critoni tribui cum Butmauno, während diese Worte im Texl» d*9
Sokrates beigelegt erscheinen, was wohl iu der Absicht de« Verf.
lag. Jedenlall» ist diese Stelle sehr strittig. Cron and Schut
weisen diese Worte dem Griten 7.n, letzterer streicht du roA-
folgende tfimri yitp &v, zieht aber auch noch äXriQ^ '■iyf^ ^
Uede Critons. Ref. liest die Stelle folgendermaßen: KP. h^Xa i'i^
aal TceOTa, a 2^»iQaxi$. XSl. öAij&i; liyt^^, — Ans Vem^
blieb ÖDE tlnovzf^ im Texte sieben, w&brend sich der Verf in
den krii. Bemerkungen für li^^ik^mTa^ entschieden hat, ir^
Lesart er anrh in die conimentierte Ausgnbe des PhaedM alt-
genommen hatte.
Sokrates im Verhältnisse zu seiner Zeit ' f , ::,i.i
I)r. Joseph Oe<'irek. k. k. Professor am deat- -.771^
in T.emhorg. Lemberg 1^88. Sclbstverlig. 8*. i-- ^.'■
Das Bach, das an dieser Stelle knre besprochen werden ipU>
besteht aas fünf zusaiiinieohftngendeu Vorträgen, die vom H«m
Verf. im Mmtatu März 1876 zum Besten des rutersUitzaogsvmiiu
dQrftigar Schäler des k. k. Obergymn. in Budolfswert gshalliA tad«
wie dar Verf. in der Vorrede bemerkt mit großem Beifall ttti'
genommen worden.
Nach einer korzen Einleitung, in der die Bedeatung *•*
Studimus des fernen Alterthums und dessen KinOues auf utw*^.
liebe Wissenscbafton hervorgehoben und gewürdigt wird.
ans der Verf. ein Bild der Vacht Athens wfthrend der Per
und die rasche Entwicklung dieser Stadt nach Besiegnng
waltigen Nationalfeindes nnd gebt sodann zor DarsteUung d<
Per8{)ii]ichkeit des groAen Weisen Sokrates über, deswn Gebort ^ '
diese Blnte7,eit Athens fÄllt. Zunächst bespricht der Vprf. den B» - '
dungfigang dea jungen Sokmtes in klarer und vcrsijuidlich« Wti^^
und macht nns mit den wichtigsten Persönlichkeiten bikMi^*''
welche auf die geistige Entwicklung des großen Weisen bltib«*^*'
Einfloes gewonnen liatt«n, and kommt dadurch auf dra bishetif^^
Forschungen der Griechen auf dem Oebtal« der PhiloMphi
sprechen, die er im zweiton Vnrtmge nAber entwickelt,
dieser Abschnitt einen karzen Ahriss der Oeflcbic^te der t«
tischen Philosophie bildet. Im dritten Vortr»^ fährt nas dir Vi
ur ^n^l
>g des l^H
sphie '^flj
Ogörci, Solcratca itn Verhlltni« la soEn^r Zeil, itng. r. F. Lauesisktf. 875
den Sokrates als Philosophen and Lebror vor. Sein Charakter, seine
Lehren, seine Methode werden in anschaulicher Weise geschildert,
und diese Schildemn^r wird durch eine 'Oberset/unir gr^&erer Par-
tien der Lobrede dee Alcibiades auf den großen Meister aus Piatons
Symposion ergänzt. Im viertfln Vortrage tritt nns Sokrates als öe-
mahl nnd Familienvater entgegen, und das Verhältnis des Weisen
zu seiner Gemahlin Xanthippe bietet dem Verf. Oelcgenlieit, dieses
Capitcl durch Aafnahme Tcrecbiedener Erzählungen und Anekdoten
zu beleben nnd intcr^^ssart zu gestalten. Zum Schlusä det« Vortrags
entwickelt der Verf. die f-ntl'emtore nnd nShero Vcranlassnng zur
Anklag« gegra Sokrates nnd geht im fünften Vortrage zur Dar-
stellung des Processes solbit über, bei dei^sen Besprechung er die
Leser mit den scböusten Tbeilen der A}io1ogie Piatons in einer
■ galongenen Übersetzung bekannt macht. Den Schluss bildet die
Betrachtung des Sokrates im Gef&ngnis, seine Weigerung, sich Aar
Todesstrafe daroh Flucht zn entziehen, nnd sein heldenmiitbiger
Tod, wie ihn Plat/tn in dem Dialogo Pbaedon nnvergleictilich
schön nnd rührend geschildert hat.
Der Verf. hat die Aufgabe, die er sich ge.^iteltt hatte, mit
der Pere^^nlichknit de8 Sokrates weitere Kreise vertraut zn machea,
in glücklicher Weise gelöst. Der ZuhCrer, beziehungsweise Leser,
sieht die Person de« Sokrates ganz plasUsoh vor sich, er kann
den Bildungsgang und die Leiirth&tigkeit des großen Meisters
schrittweise verfolgen, wr wird in den Process desselben genau
eingeweiht nnd sieht ihn Am Heldentod sterben für Wahrheit und
echtes Wissen. Auch in die eigentliche Lohrweisc, in dessen Lehr-
metoode, erhAlt der Leser einen tieferen Einblick durch gelungene
ÜherHet7.ungen ansgewftlilter Partien ans verschiedenen platonischen
Dialogen, ho wie er ans der Apologie, die der Verf. zum großen
Tbeile wörtlich wifdergibt, dip wahre SeelengröDo des großen
Weisen kennen k-men kann. Belebt wird die Darstpllnng dnrch
eino Menge interessanter Notizen ans dem Lebern det:' .Sokrate«, die
der Verf. mit groCem Fleiße gesammelt hat, nnd dnrch zahlreiche
Eicurse, die dem Leser verschiedene Seiten des politischen und
privaten Lebens der Zeitgenossen de« Sokrates erticMitiCen.
Die Darstellong ist, dem Zwecke dieser Vorträge entsprechend,
populär, doch nicht unwiseenscbaftlicb, mid da der V«'rf. unter
dem Text« überall die Quellen angibt, so bildet da« Buch einen
schätzenswerten Beitrag znr Geschichte des Sokrates und seinerzeit.
• Es wäre nur zu wünschen, dass dieses Buch, auf das der
Verf. sehr viel Fleit nnd Mühe verwendet hat. nicht nur bei den
Fachgenossen, sondern auch in weiteren Kreisen entsprechende
Beachtung finden möchte.
Nikolsburg.
Dr. Franx Lauctizk]r>
B7K Weidner, L^aUc ontionea scIeeU?, uigei. t. ». Älviuala.
Lysiae orationes selectae. Für den Scbulgebraach haaawMbo m
Andreas Wcidocr. Leipsig 1888- G. FreyUe. VI u^lW Ä htb
geh Mk. 1 '25.
In der Einleitong: wird in mOgUcfast«- Kürte aü» Cluiü-
teriiftik der zehn Bedner dee atÜBchen Eanon« ^eliaffft tmd m«
Obersicbi äb«r das Leben des hyslas und Rpine Wirkrankiit ik
Bedner and SchriftstelleT entworfen. Das« die KiDleitnnf dmtsdi
abgefaest ist, kann vom Standpunkte der Schule nur gtbiShfi
werden. Es folgt bieranf der Text von 1 4 Eeden , welcbe dum
geordnet sind, daes die leichteren und kirxeren den Anfang bÜd«;
□ach dem Wunsche des Herausgebers soll ancb die SdnDidfa*
mit solchen beginnbu, um das YerstÄndni^ schwennr Bi^ a
erleichtere. Was Veranlassuni? und Zirack jeder Rede betrifft, ni
in einleitenden Bemerkungen in passender Weifie anseinandeff-Wte.
Gegen die getroffene Aoswabl ist nichts einzovenden : mit Bk^i
hat aach die Bede ritip rvf* 'E^atoö&h'ovs fävifv AoflukiBr
Refonden. Um den Scfaülem Gelegenheit zo geben, sieb Uw £•
der Einsetzuar der DreiOir ffleendeD Partcikftinpfe n. orioilaia.
welche d^ii histortiichon Hintergnmd mehrerer BMeo bilta. if*
ein Abschnitt an.«< dem 2. Boche der SenophoQtiBchen Hellaika n-
geschlossen. üieraaf eine Übersiebt dber die ÄndenmccB. & ^
Hmnsgeber an dem Tom Palatioas gftbottneo Tttte recgUMMi
bat. am Schlosse eio erUArender Index nnm ac ooaiBn. ii
volcbeo auch zalitreicbe VerdeotscbiuigeB — mibmter mihiifti
Wartas — ron griechischen Eigennamen nigmounm «id.
Das Hanptg«wicht bei der BeartbeDanf möht TU^titt M
dies«r Ausgabe will Weidner selbst auf die Ffflfff4nti^ Am hju»-
texte« gelegt wissen (Von*, p. IT and VI). Cnd in der Ital *«
man die Zahl der gaäDdorteo Stellen in Bäckaic^t tJebt. «tri £>
Toili^^da Ansgmb« Tieb n«ne Aur^nng bietan. Smi ü 9>A
xunaist eigene Ougectiiren . die der J^raBBgdMr ia mie tf**
gMkigeiD MaA« in den Text eingefägt hat <der B«t kit ii <ir U
Bed« allein deren nngef&br 40 geiftbltO. mag anck hiabei milatm
eine oder die andere Vermotliiiitg Alteren Crspraags intMaB&l**
waiae anter der ueaeo Flag^ vOTgefökrt wardao. 5ib U »ß^
diBga nicht za über!>ehen. daäs Frenndca der CaiQ«otBnüktttik I«*^
•in sehr ergiebii:«^ Feld darbietet; ja aagimMa des Cartai^
daas ans eigentlich nur eine einxiga mat^^kmdt HaiiHwtoK^^*
Verllffng steht nnd «Kfa diese kelnetwtgs ""
ist. aiDd wir sogar diraaf angtwieean, Tiilfidl _
Hand anziil^cD. Leidor sind die ErgeböiaBt aiasr ittmtifm ^"^
krüik in der Bagal ubafriadigwd: aar wenigt Iimm m* ■*
vOUig dichere ITiiafiiigwi besaidmen. in im BÖitoB fll* *"
fafben sie Eich bdcfasteos bis ni aiiiiB gvvimi Gni itr Warnt'
triieiciicbkeit, nicht seHen spottet «sw YarduMl
BcUntsncbee. 6« erfclArt sich 4en fit FOa tcb Ta
jpkk u «iBMba SteUen der LyriMiKb«
iVeifiufr, Ljaiae oratJooos selcctA«. äuget, t. Ft. SUtmectka. 877
wie wenige von diesen können ort ernstlich in Beträcht gezogen
werden ! ßerht mi8i<licli jiteht die Sache unter solchen Verhältniesen
for den Verfaes^r einer Sehn I ausgäbe, der sich dieA&Cgabe gesetzt
hat. jeden AnstoC m beseitigen und den Schülom einen glatt lee-
!>ar*»n Text in liefern. Von diesem Bestreben wird er niOglicber*
weise veranluset werden, \\ä. tind dort Änderuiiriron, Erg&DZun£;en
a- dgl. vorzanebmen, die «inem wie Bens chaftlichen Beddrfnisfie uicbt
entsprechen. Ton diest^m Standpunkte aus mag man luancbfls, was
das Weidner'scbe Buch bietet, eiicl&rcn, wird aber den thatsftch-
lichan Gewinn för die Emendation des Lyslastextes nicht allznhoch
TeranicfalafeD kOnnen. Die folgenden Bemerkungen, welche die
B«cension der 12. Rede betreffen, inOgon das Gesagte bestätigen
QOd zeigen . duss ~ abgesehen von einer Aniahl beachtenswerter
Vorschläge — eine ReUie von Coiijecturea gewichtigen Bedenken
uterUegt
§. b. H^iozQtiitti. statt des überlieferten XQttsia^tti , das
rioen atimUigen Wechsel der Constroction bedingt, ist wegen des
toransgeh enden iroitjoni passender als das von Kajser vorgeschla-
pene iz^oTgima^at. — 21. Die meieten Heraosgobor streichen mit
Becbt t(}s' Tt6kttai; rf; 7i6ket, wie W. schreibt, ist ein ebenso
matter, als entbehrlicher Zusatz. — 25. Weder die Worte tvtt ftij
hco^ävafiiv, noch f] dixata sind zn beseitigen. Freilich enthalten
sie nicht, wie Froh berger- Geban er meint, einen unn^tbigen Wort*
rticbtbmu. Vielmehr ist das VerhOr ironisch gef&rbt: Eratostbenes
igt sich in so zweideutigem Lichte . doas selbst in dem Falle,
als man an sein Widerstreben gegen die Befehle der Dreißig glauben
wollte, es kanm gbmblich erscheint, dass «r lautere Absiebten gegen
Polemarch nnd dnsüen K.-uiiilie gehegt habe. — 2K. orx otfi
2p^v«t. §. 8^ nnserer Bede zeigt dieselbe Gegendberstellnng von
dlwi>v nnd ole<s9ai xQ^vm. Übrigens steht auch in solchen Fällen
dtiv M. ~ 29. (cvTOts statt des überlieferten avtijg- Beides glüch
unpassend; das Wort ist am besten ?.ü streichen. — 31. rtva toi^
(or TovTOiff. Wie ia» folgende i^ntTf zeigt, ist t'^ä;; als Subject
XU ^xfiv zu denken; dahpr wird mit den anderen Herausgebern
toi; zu lesen sein. Vertauachung der Formen des Artikels und des
pTDoomen demonstrativom sind in den Handschriften sehr häutig.
— oldav statt ilötv halte ich des Tempus wegen för bedenklich.
— 32. »o*s' ädlxctg S:7ioXoyov(iivois kann Hof. nicht acceptiereo.
In dem ganzen Abschnitte von §. 27 an ist er> Eratosth. allein,
gtgta den sich die Anklage wendet datier wäre es hier nicht am
■Plafeo, von der Verthoitügnng der „Archonten" zu sprechen. Ferner
ist M gewagt, ovi?MfißKV6iv hier in anderer Bedeutung zu fassen
«^ in» Vorhergehenden (20. und 30.) and Im Nachfolgenden (84);
l^***»n scheint ein Gegensatz zwischen cvkl. und ^i^fi-r^v ytt'i-
ftt baobsichtigt zu sein. Oebiiuers Vorschlag ist jedenfalls ün
■> Zu den bei Frohb. angefahrten Bmpielen kommt Aiwtu IIL 253.
878 WeitinfT, hyiäu orttiont» «elKtac, Atig«x. ▼. Fr. Sttmt
glöcklicberer Versncb, die wahre clieinlicfa verderbte Stelle n hvSm.
— 35. Den zahlreichen Emendationen für das felileritade r^^
fiivovs oder tupovtitvovg der Houdsckr'JteD lügt >V. <>m« nnt
binza, indem er y' aigonfüimvi schreibt uud ti9povg ror imp
etnscIüfibL Tom palfio^raphischon Cesichtüpoukte iKt ten« Andanbr
wohl beacbteiiBwert, doch einiifiehli Rieh nicht die Auletnandtffdft
der nirbt xusamniengehilri^eii Wörter moitQyovg und ^ifrpfl
Auch dem Sinne nach spricht Frohb.B <)i«rr(i'0/i*i'Ot':: niHir
ein Ausdruck, der eine recht wirksame Points enthlll. — 38. jq
xgsaßBvCaviea x6Xi:$ m).. Im Falut. isi vor s6ktt; such dai
■Qsgefallen, es kanu iilso auch eine ^rOCere Lacke vorhulBi p-
wesen sein, welche W. durch obi^ Worte recht passend uuftOt
— 43. Ich mache hier den Vorschlag, die Wort*? fvat'tia ii to
^uftipn nJ.ti»H a-pftTTowe^ zo streichen. Im vorigen Psnpipli
sind sie am Platze sowesen, hier bilden sie einen recht estb<to-
Ucheu iSnsatz, der auch zu den vorhergohonJen , sich trenia «rt
sprocfaendeD Gliedern schlecht paest, und ihre Wiederkehr Dnuitttl
bar nach g. 42 wirkt stftrend. — 49. Die öberlivfert« BcbrntiBaf
ot>4^M iX<iTT<a Wjroi/ halt« ich nicht für DriE]trünglicb. Man bn
hier nnr den Gedanken erwartim: „sie waren ebenso echolAtf.
wenn sie echwiegen". Deshalb scheint mir am bc«te« Weatmuau
Ei^flniDng iltcTxa aixiav tlxov 7.n entsprechw). — 50. }hA
ivuvxiov^tvo? fögt W. nicht anpassend vnl^ Siitfa^ivnxK )\\BtL
— Ibid. W.s Anderang des CberliefertAQ {i%Bli'u t avrh i ifpfM)
genügt nicht; ebensowenig, was Msber die HeTBoegeber seit Sup^
boten; denn ixeiv« tisst sich nicht ohne USrte recbtTeftieeu . dit
ganze Scblussrolgcmng aber ist Kiemltch sinnlos. Der Znumms-
bang scheint vioIiLehr Folgendes /.a verlangen; Hat Erat, in b-
teresse des Tberumenes Opposition gemacht, dann befanden M
offenbar die Dreißig mit ihm nicht immer in voller ÜbvriBlIiB
mnng nnd er konnte anch ohne persönliche Gefahr einen Wiki-^
spmch riskieren. Ich schlage daher vor, zn lesen : ^i i%timt(
Tovrec Torrw ^gt^xs- — 51. JJach dtedpopHi schiebt <V. w
ein. ohne diese Conjectnr im Anhange tn erwähnen. Ich halte 4i"<i
Mittel, dem zorst'jrten Znsamnieabange aufz-abelfen. nicht i^k'^A'
lieh. Der Herausgeber scheint an eine Verl'iudanfr des /«^ *"
den ersten Sat/.e ^11' oirtag fihf xrl. xu denken ; jed:<ch ^^'
Btnbt die [Ingleich artigkeit des Inhalts der Auknfipliing darrt) <"-
— Im folgenden bessert W. in ansprechender Weise: ä*6ti9*'
vfitv rh x««A ffptfgotKn. — S9. Wu» W. mit seinen TerBUxT
Ä(»ö,' ällt'jlav iaaa&ai oi$ nutpÖTtgot ivi »otfor will . b»k**
Kef. nicht zo verstehen, hftlt aber anch, was Pro'! ' i^■Jrfl•••
stein hieti-n, für nicht überzeugend. Der handechti \*Af^
hilft ata natörlicheten der Einnchnb von ^tliui' ah, dcti FriW**
(«antragt ; a^ dfitp. Sdo^av wäre dann za indem in öft^tf''^
iSrf^«»' oder Ido^ev. — .'i4. Für ai'tov^ ansprechend ror; *
avxovs. — 55. J\ Tots ^$ (?<iT<Oj' geetricheti. — 60. Vor 'ö'-
I
i*r- .
WridHrr, TiTüiM orationea leleeUe, uigez v. Fr. Slanueaka. 879
'ixayovTt^ ergänzt W. idiäiK^ re xat. — €1. Die Vulg. «fffftntt
daä im V&liit. uusgefalleiie ov ror dii. CnnCthi^ ist W.8 Änd«nniK
acr' ovx old' ürt. ~ 62. ■ä^ttxcä vor xaziy/ugöv füllt in sinn-
g'cmäßer Weise dio von Gebuuer äberzoag'end nachtj^ewiesene Läclc«
ans. Hivhcrea I&set sicli natürlich nicht (>nnitt«ln. ^ tiS. if/ :tö}.(i,
das alle Herausgebor streichen, vemantjelt W. in t^ 3V«A(T£ia (nicht
orwihnt im Anhang^e!). Dieser Ausdruck wird zvnr bei Lysias irie-
derboU auch von der Olijfarchie (cobraucht, ist aber hier minder
pagfteiid. da man in V<>rbliidiiiiLr mit nidro^ tttätl de» Alslractuui
da6 Concretnm verlang das nbri^'ens aus dem Zusammenhange «ich
TOB selbst ergibt. — 68. Das Überlieff^rte ra-Oxa weist auf die
angeküudijii^n Diiterbandluii^en des Theramenes mit den Sp&i'tan«na
(vgl. den folg. 8.) hin and ißt unanstdliig. Wenn W. statt dessen
t(xUm Torscblftgt, fragt man sich vergebpns, was Theram. außer
dem gflnstipen Friodensschlnsae norh angftdsutet haben könnte. —
78. tthioi yefer'tjutvip scheint der Schreibung de« Falat. beaser
^- )tu entsprechen als der Genetiv, den Itciske hersteUto. — 85. Qeg«n
^Pdie Abhängigkeit des lußnitivs von äAtiä tsriv und fthnlichen
^^ Wendungen obwaltet kein Bedenken: fast dieselben Worte kehren
XXn. 19 wieder. Ich halt* daher den Kinscbub von iJ6re fär
weniger wahrsuht^inlich hIk Reiskt^s Coi^jectur i x zäiv yre:ipay-
(UPOV. — 8K. ]{ef. wpist die von Gebaner gegeben«^ und jetzt
auch Ton Pnbr angenomrneiie Krklärung der Worte -*r*p«j /jouai
»tijg xayic zßtv i^d^fultv rtfici^as zurück, theils aus sprachlichen
Grdnden, welcha Bchon von anderer Seite eingewendet worden sind,
theils auK liückaicht auf den Zusammenhang mit dem Früheren.
l>i(>aer i«t nämlich l'olgi^nder. „Ks ifft einfältig, zu erwarten, dus
ihr die OreiGig begnadigt, während sie die Freunde ihrer Opfor
hindern wuUen. dipst-n die letito Ehre zu erweisen. Jenes werf«
die Bicbter int Interesse des Staates nicht zugeben, dieses heißt
aber, die Hache noch nach dem Tode fortfict7.en, obwohl doch die
Opfer der Dreißig oben durch den erlittenen Tod (lektvt^öttvrse
rov ß(oi'} bereits das hArhste Maß der ICaclie seitens jen^r durch-
gekoKtet haben. GfVnnen nnn die Dreißig diesen nicht einmal die
ȟblichen Khren nach dcu^ Tode, sn gestatte man ihn4>n jetzt aacli
nicht den Heistaud ihrer Freunde, der Ja im Grande nichts anderes
ist, als ihr Traoergeleite". Erklärt man in diesem Sinne den Zn-
sammenhatig der Stolle, dann behält Ttiffiti; i^nv aeino gewöhn-
liche Bedcntnng. und bedarf es auch nicht der ran W. vorgeecblm-
genen Änderung x. roO {Mov Tidga? iiovai^ Tfjr . . . tifttogUtv,
wekbe übrigens von sprachlichen Bedenken nicht frei ist. — 91.
oitfetv statt s;|^fi(r emiifiehlt sich, dagegen ist xoitjmtf unuötbig
geändert in 3tmt}<sft.
■ An Druck versehe II ist dem Kef. nicht«* von Belang aufge-
fallen; die äußere Ausstattung zeigt dieselben Kigonachalten m»
die Gibrigen Ausgaben aus dem gleichen Verlage. Im Interesse der
«0 3MU, K. TUfi Goenma «nümm MtoctM, u^. t. a. KwnmtMr.
ABgn d«r Schäfer w4n eis wc&igw gÜBSOidM P&yier nd dM
Kimis^ der Dmckzeilen wviuefaMKWtft-
Wleii. Fruz SUmvcikt.
■cfaolanuB
I Q. Ligmno. Ro »(« IM»»
M. Tolli Ciceronis orationes seUctae
NobL VoL V-pro T. Annie Xilaae.Br
taro ontioD«t.yiDdnbo&M «t Pr^a« 1888. F.Ttffl^aky. AV ilIOSS ^*
Ein uniM von Xobl herutigcgibeDM B&ndcb«Q der taim
CiMfM darf TOD Tomberem too Seite aller P)«nnde der Sefanftn
CSeovi einer freoDdlicheD Aufnahme sich« sein ; to «elir babfls die
biabtt enchienenen Bändcheu allu dnrdi skenf^ kriÜMbe Mekbode,
■orgfllt^sle BenötzuniT der Literstor and äb«dies durch muKb«
ediOne Vermotbtmg des Heransg^berB sieb anagezeicbnet. Di« JUa-
^abe kündet stcfa am TitelblatI als lonächst fnr die Zwed« dir
Schule bestimmt an. and aie ist diesem Zwecke aocb. aoveit dias
bei einer reinen Terian^abe eben mfii^ich ist, ganz gm tmgtfUti
insbaeondcre durch die ßr die Fassungskraft und die CenntBisii
des Schülers zan&chst berechneteD Argtimeute ; anch des Aacdnite
Arg^nmentnm zur MHonlana bat aoa dieeem Grande manche Um*
gaiUltiui^D, beziehungsweise Kürzungen erfahren; doch wa« lief.
aebon bei Besprecbnng früherer Bändrhen der Nohrüchen Ausgabe
xo bemerken sich veranlasgi sab , daas dieser Ansgabe eine ober
die Uelbutr RewöbnUcher ScbnlausgabeB weit hinaußraicheode
wisseoscbartiiche Bedeotong zukomme, das gilt garade na
dam vorliegenden B&udcbeu iii hervorragendem Mafia. Die Ansgahe
Nobls verdient neben der glücklicherweise nunmehr TolUt&ndig tot-
liegenden C. F. W. Müller'echen Ansgab« dar Heden Ciccros niebt
ttox volle ßeacbtong, sondern sie scheint mir in mancher Bezieboo;
ancb neben Möllers Ausgabe geradezu unentbehrlich, um zu einen
richtigen Urtbeil über gewisse Ponkte der Kritik dieser Beden rQ
gelangen. — Was den krititicheij Aiiparat betrifft, so standen Nobl
für seine Ausgabe äoüerät genaue uenerliche Collationen zwei
wichtiger Handschiiften zu gebota, dee Salisbnrgensis S (saec- X
den er selbst Terglicb. und eines bisher wenig bekannten codi
Barberinns B (saec. XUI). dessen genaue Collation vr Carl L
mann verdankt. Es sind daher die Angaben über Variantea der
HandscbrifUn. aber auch sonstige kritische Bemerkungen an vielen
Stellen bei Nohl reichhaltiger, beziehungsweise genauer als bei
MflUer, so zn p. Mil. 2 et iugtiasimi, puUtfet, 3 fnu; r. «., 6
faeiat, 7 «rrore, 8 »editioae, 15 et de rc^ 17 ttnetUvr^ 20 rtl
mta, 25 et, 27 erat difficiU, 29 apetit und an zahlreichen andern
Stollen , wo bei Mdller in der adnotatto gar nichts bemerkt wird,
wäbreud Xobl uns genauer infurmiert. — Was nun die Wert-
schätzung der Hss. zur Kede pro Milone betrifft, so scblieCt slcli
N. mit vollem Kecht noch inniger an deu cod. K|rfnrtensis] an als
selbst Müller, der ja ancb demselben nächst P(alim[»$. Taurin.) d
i
obl
i
üoM, H. ToUi Ctceranu orationt:« vclectac, ung. r. A. Kornitztr. 881
höchste Bedeutung b«imisRt. Rr Xo\^ dieser Hs. nAmlich insbeeon-
dere auch In der WortetoUnng, die ja hiö und da durch das Zeugnis
de6 Pal. Tanr. ntiterstfitzt vird. in anderen Fällen als die exi|iii-
eitere oder dein ciceroni sehen Sprach gebntucli mobr entsprechende
eich empfiehlt. Als solche Abweichangen in der Wortstellung von
der Ausgabe Müllere führe ich an: §.11 in/er fici iure fMjsse. —
M.: iure i, p., g. 23 jterspiiere pogsUis argunienttK — M.: rt. p. p.f
§. 26 dktÜahai palam — M.: p. d., ib. eripi ifUoni — H: V. e.,
§. 32 faeere nihil — M.: ». /.. §. 39 dtcn'tum df tue Capuae —
H.: de ine d. ('., §. 46 e^e ti nutw. — M.: d /. w., % 53 «i«-
atare ndhue — M. : n. r. , %. Ä5 in rmnitatu nu^rttm nihil —
M.: 't. ». '■. nihil, %. 67 rnntpui cerle in hoc — M.: m. i. A. r..
Ks. 69 nie nliqumuh dies — M. : a. i. rf., |. 82 interßerrt stele-
Hro^um — iL stellt inierf. vor non nuderrt, g. 95 roeem sibi pnie~
Hwrtü — U.: ». F. ;). — In der praefaUo p. 7 stellt N., nin die
^^esondere Gfite des cod. S. so erweisen, Irarz die Stellen zosaiumen,
an denen E allein (in drei Fullen von V nnterstfltzt) das Uichtige
bietet. Vol!stA::dig stimme icb mit N. äberein. wenn derselbe anch
S. 6 nach K allein «in schreibt, Volg. — anch MnUor — sftl si,
ebenso nach derRelben He. §. h'i ml ptujmmditm — Volg- ml puijmimx
da im Grande beides m^^glich, verdient die Leeart in E den Vorzog.
%. 69 fk/m — Volg. rW«; — in pareuthesi sei hier bemerkt^ dase
weder hier die gawias sehr bemerke ns werte Variante des cod. E
(ride9), nocb oben S- &3 die Variante dersolb^n Hs. ml ptujmtu/um
bei Möller in d«r adnotatio verzeichnet sind. — §. 82 mm (E) amnfMtr,
Vnlg. '/!»«/. Gerade an diesBr Stelle verräth sich das in E erhal-
tene und von X. recipi^t« ttw\ gegenüber der Vulg. (/um/, ho gut
»anch dies dem Sinne entsprechen mag. als die ursprüngliche Les-
art. Das nnmiHelbar Torausgehende id lud var Ändorang dee qttom
hl qitoil mmilirh ein, während umgekehrt die Entstehung jenes on-
gewOhnlicheren (»tu aus dem viel leichter verständliclien nnd so
nahe liegenden 71/w/ minder leicht erklärlich wäre. Auch S- •>9
flcheidet N. da.*! in E allein fehlende (/« nervo vor '/imeri ntt/nrninf
ans. Wahr iHt. daas der Beisat?, hier ganz gut fehlen kßnnte
nnd dass die Worte nicht nur durch das Fehlen in E. aondani
anch durch dir« schwankende Lesart in den öbrigen Hss. de eerei«
B, de serro TS iminerliin verdächtig sind. — g. H mficht« Nohl
nach den Worten r/uo nnntt Saturnini non (so die besten Uss.) ein-
f&gen: »itte san^uine nuut depulna. Anfällig ist ei« jedenfalls, dass
Jenes not* in den besten Ilse, sich Hndet, and wenn auch die ynl-
gata das Wort einfach beseitigt, so kann die Stelle doch noch nicht
ala geheilt betrachtet werden. — 8. 15. g. E. scheint mir die Ein-
achiebung von puninulum nach juteritom (mit Lehmann) nicht nnr
iberflössig, souderu stj^rend %m sein. PompeioG hutte den Antrag
^e«tellt, daas über die an der appischen StraGe verübte Ermordung
dM Clodins eine Untersndiung angestellt werde. In der Formolie-
.jmig dieses Antrages wollten viele schon ein rrtbeil dee Pompäna
Sflu<h(irt r. 4. t.un. Oyna. Ita». X. K<fl. Ö6
T^i'oftl, M. TtilU (vicerotüs ontioaei Belectae, ang. t. vt JT^mit
«( ife rr «r d« (<a«<9a (§. 1 5) fisdcD. Dem gogfaifiber soeht Ckm
gwkdft die von Pompeivs ang:eordn6t« L'ntcrsncbncg zq OvniUo
dis AttgaUafftoa timolMf«a. Milo selbst g-cstetie ja offen «lieTMtai
das Ckidiits «üi; dailarck eei jedw ZweiJel au der Tbitudiftfa
T6dtang^ selbst ond darüber, wer der Tb&ter sei. aoaigetchto— ^
>V«iiD (rleicbwobl der mit dictatorischer Mactitt'elQgnis. nls»
Haebt aber Leboi and Tod au8ge8tatt«te Poui|i6ia£ n»cb eil
sadwig dee Falles beantrage, so gebe er, sagt Cicero, dl
äta Kditem einen FiDgäneig, dass. trotzdem die Tf^dtini^
üari durch Milo infol^ des Oest&ndiiisses des .\ii)fuli1uL't4<D rnrn
••i. dock von ^eseui rielleicbt ein« aui-rüichetide > .-ungte'
Tlkat Ttrsiicbt werden kunoe und dass daher die MCl ivfni-
sfReehong nicht ans^esdilass«! sei, vidit etiain in citnt«wim* (ul
ilds tarn« defensionetn sosripi posse. Und damit b-tge l'uni^fOi
■•eh an, in welcher Ricbton; die rntersacbang sich bewegen ai»
Et handle sieb oflnilich darum, in ergitndeo, valcbee dii» Virio
lassoDg der TCdtnng des Clodiu geweeeo — rumaam ict<nnt
quarendam, ob Dämlich nicbt vielleicht Kothwebr ihn dazu gfträks
habe; es könne aber nicht Zweck der UnteisachuD^ sein, die Thit-
Sache anüer Zweift^l zn stylen, dass an der appiscb«o Blnle
Clodioa erschlagen worden nnd das« Ullo der Tbftter sei - su
interitam qaaerendnm ; dann wSre die Untersnchnog äberfiässigf, *»]
ja Milo aüfit das freiwillig eingeeteb«, und ein solches EmiIim
halte Pompeias, wie eben sein Verhalten teige. oSeubar lor T«
urtbeilnng noch nicht für aoereichend. Dies ist. wenn tdi nicil
irre, der Sinn der DarKtellnng Cicero«, ond in diesem GedmlM-
xDsammcnhang ist für jenes /^i'miVWmin kein Ploii'.. — S S'-' ^'""'^
N. das Ton H:Uce, Kayser and Eberhard als Glvsae aas^«Mhi(4lBi
P. Lentolns durch Verweisung aoT äbnlicfa« Beispiel«, wo dieifv»-
sition in derselben Stellung begegnet; hier ist de or OL 9H volil
ein Drockfeblcr. dort Godet :<ich ein denutiges Bei^piftl tikhi. —
Xicht instimmen kr>nDte ich %. 39 dam Verdachte, das in E Ut*
leodc cwNHi.* in dem Satze tmiim ^umtfHtiam aeitatu» 6mpit <^
aai%m mtu t/rarixsitmam aaatttu r«t sei aneoht. Das Woft schsitf
mir hm gerade weeeoUicb nnd erst dann die SUlle j«B« T*
gm tu entsprechen, in dem Cicero von den xn seinen QasM
gtfiMSten Beschlössen xa sprecbsn pfifft; Cice>ra nimmt ti iM(
im Mukd ain «saig toU and spricht so geni von der EiaMio-
aif keit de« ganzra Seaalea bei juem iüilaaac, womO^kA "
dam «instimiBigwi Einlntea gant Italieos, des gaaun SttäM *
satnsQ GoBatea. Man Tu^leiebe nM:h in dan^Mn Rsde di« Suflü
g. 36 totiu$ iCalia« coDcnrMs, quem nsa mIds conciunS; i^
i)tti r«Ni*/ar italia* cnpienti et eins fidea implurasti sigavi ^^
«i ftd De rtstttaundun Boürn concorrenDt; erat. p4)«t. nd. i> **
1 3 MB toiUs posi diMSSSKn iiis«m me nmirwr»» nteartf^
\'b. 5. tmmtmt Ttstir rcnstHMu» d* tatiU ■*a ftUL ib> 24. 4*^
stias mihi acdden potoit, quN qaod tm ''^'
Kohl, M. TviÜ Ci»TOoU oratioacs tclcdae. ao^. t. A. KoTMitser. H83
vistis, nt cuneti ex omni Itulia, qai rem jmblicam salram velleat,
ad nie regtitiieiidtim venirant — nt senatas omnis«^ om n ifiun agris
atqne oppidia rives faiamtfue Itatiatn ad nnias salntein dafendw-
dam excitvet. — ib. 26. quo qnidem die cnin vos CCCCXVD sena-
tores essetis, ma^lstratas antem omnes adess«iit, dissensit anns;
ib. 29 non äoIntD apad tos, qui omnes idem si-ntiebatiK; pro
Sest. 74 com omnes certatim aliuiqu« olio gravins do mea salate
dixisa«t, ficretque sine ulla tarittate flisces$iü. Ib. 107
habait de »ödem me P. Lentntt)<> cunsul cüntiorem; ronruraus tut
popu/i Romani lactuB, »nincs onüned, io/a in illa CüotJODe Ilalia
eonstitit, Egit causam i^untmacumgravitatctHntaadprobutioneominaro,
nihil ut unqaam videretur tarn populäre ad popoH Romani aores
urcidit^se. Die angefährlGn Stellen inOgen geinlg(>n, om zn zeigen,
da«8 das so charaktfrintische omnin an unserer Stelle trotz aeines
Fohlens in K nicht anz-utasten ist. — §. 48 scheidet N. jene»
mein« Eracbtens einfach sinniridri^o auihci'ie, das wohl nar siner
OloRso zu cnput seine Entstebnng verdankt, mit Recht ans. wenn
auch Möller daran festbält. — %, 47 wärde ich i(> tfiti (Richter)
oder iitsis qui (Eberb.) dem Vorschlag K.a coiwirti qui rorziefaen.
— Der Schreihang tum nftfue muta »alitudo eet §. 50 vermag-
icb nicht bsiznpflichten, weil dann der Satz tum n^qw — HiUmftn,
der ja nnr eine bp^rändende Ausfühmng des voraosgehenden Satzes:
ftuslhtiii.<ir-t — iorii.f. als oin ziemlich selbständijji-s Qlied erschiene:
auch vürde dann die TO^ebnriliii^^ Abfolga der Ulieder primum,
deitulr, lirriiipie durch jenes fum gestört. Es ist tum entweder zn
streichen (Kberh.) oder mm dafflr /,n schreiben. ^ j|. 5H hat N.
recht, wenn er das directe Zengnis des Oellins N. A. L 16. 1&. fflr
^*ernoiatur bober anschlägt, als Holbfit die KineUmmlgkeit der oodd.,
^Püe versa^in/i/f bieten (ebenso Mällor), das auch Gellius i» UbHi
. minu» iicruraU scripfii» fand. — §. 59 streicht N. das an wech-
selnden Stellen In den Hss. begegnende Clwiiu", üchwerlicb mit
ßAchi; ib. zieht N. die Lesart in CS domiMis der Lesart der öhrigen
Hss. (ioniini vor. Ich halte </o»if^)t fär passender, weil dann, ebenso
wie itidignum objectif, nicht vom Standpunkt des Betroffenen
geugt ist, auch enteprechr-nd das zweite Qlied ein solches rrtheil
eotbält. - Die schwierige Stolle §. 67 gestaltet N. nach 0. Wolff
and Lehmann folKondormaßeR; cum tarnen, ei mMuttur etiam noDO
Milow/. non iam cet. - §. 103 but X.b Venimthmig ii, per tjum
(nach T), Vnlg. hi p. q. — viel fflr eich ; wie zaltlreich die Verwech-
selungen der beiden Pronomina auch in E sind, zeigt N. an meh-
reren Beispielen — P- Lig- 33 schreibt N. aiqu't hie, oodd. at^ue\
ib. 36. M (alilfUF rin's nach ACBG, Volg. M ac talibna v. ; eine
Ähnliche Stelle citiert X. aus der Rede pro Plancio 29 ttit ririj*
'^4alihiii> m ; vgl. auch ar. Pbit. FI. 71 quihu« rehun tantig iaiibtt»
tin. ib. 38 liest N. ("</ mt nach B. wofür allerdings anch ul
in AO spricht.
884 .VoM, X. lUB Cktn^
1^. T. jL £ir»te
Zahlnkh« noA sind 4m AbnäctaBfea KoUs na 4mim-
gab« MfiOera in ia Bm!« ^»r» rqr i>Mi(«ni. Sm baboi Ana Qni
dttio. dau X^ mtgegcn 4«r Aaskfat MftDen (nd Halw) 'a fo
HiBdidinfhodMM e a«i XobI) (^ e(adiana>, B(0«UiriMBi)Bl
Ffalioisis)). «ozn noch A<mbnräitu) Imuit, dk b«Mit wa-
Usfening zn erk«ia«ii gbnbt. Entl^ mB, dm XüUcr nIM ■
etwa 37 Stellen jüoui Lesart«i), die ia d€B genanatan Ufa. ncfe Ma.
den Vorzog gibt Tor der im &Ug«oeiiica roo Ihn Mbcr gewifclBhi
HandscbhfleocUsse^ (bei Nobl) [— B(a«iBbIae«uia). D{Q9ämti
E(rfart«oaif). S(aDBb<irgenfii3j] imd daai Aaae latslare CbMt flv
an 18 SteUan aUeio da» BieliUge bietet, s« ist ia d« TU
nidit abzaseben. vantn MäUer an den veiter noefa in Bitntt
koauDendm 30 StaDen, an denen zumeist zvei m aieb gleich gct
ml^Uebe Lesarten einander gegenäb«niteben, «cb geganfib« da
Leaarten in aA dnrcbans abiebnend verhalten hat — Bkb^ U-
mcskt ü. zn dem %.b in fi äberlieferteo intra ttom^Kticc« pariäo
dies TärdeiorAofrassnng verIeit«D, alsobCicero in sotnemeigMO
Hanse die Bede gebalten h&tte, nicht im Hauae Cftaare, dtaa diiM
Silin die vier Wände des eigenen Haoses' bat dar Anadrad rfa»*
gtici p., vgl in CatU. II. 1, m. PbiL XII. 24; darum K-faniU S.
mit ^s. der anderen Classe intru parifie,s. — Gau eigenartig itt uÄ
% 21 die von N. gleichralls redpierte Leaart derselben UandsAnfta-
claase: traitfitp, Vnlg. h-a»AfFrri; fmnsire ist ein eo Ubaer. dibä
aber ao b«zoichii ender Aosdrack, daas er eiaem Abscfareiber aa^
lieb zugpinothet werden kanu. — Uabadingt würde id) aiA
%. 84 lär dm in ABC äberÜef^rte dutimun entacheiden gegco Anw
ridimm E, Halm. Möller {pidimuf, durrm FBDS). Ich wiS 4r
8chwankend<>n St«tlnng der Worte in den Hae. gar kein fitviAt
beilegen; aber erwägt man die Stelle genau, ao wird man, %\v^
leb, finden, dass non/wrimM« dem Sinne entspricht; fww — tWiM*
und Dfrsatnio ri'ti-ri /nVcw würden bei der gewOhnlicfam Lmrt in
sobarfen Gegensatz gestellt; aber nur Gldcb artiges kann aiaioAr
gegMiäbergestellt werden. Kine richtige Antithese kaao iäit
nor besteben zwischen diifitnuf and cideri jtotrtit; der Aaff't-
ttnug. dem Drtheile des in Freiheit geborenen KAmtn —
— dueimm kann allerdingn das Urtheil eines anter einem
talischen Despoten von Jagend aar lebenden Hcnechen ^t
gestellt werden. N'ur wenn thteinut« gelesen wird, versteh«)
Worte : Hbcri in sumni» pop. Eom. libeitate nali. Di«* f«»"
können doch mirafiglicli zu dem 'Gesehen haben' (dnceis r«/rtii"«>
in irgend eine vemünl'tige Beziehung gebracht werden; ab« n«
erweisfrn sich sofort ala dem Sinne trefflich «ntKprechend, wenn ta ^
das in den Worten r/f»i^n/i'.<sjfNiint in rietoria ifwimu^ tküsgtsftvif^
UrthiMl «ine Begrandnng abgeben. Denn derjenige» d«iD^'*
heit g&boron nnd aufgowachMn ist besitxt allerdings ein» «Wrf*^
■""■Endlichkeit, eine größere FoinfQhligkoit für die kaStnst*
di'fipoti sehen Herrscliercbarakters , als ein in KjwoUbc^
lonahoH
viriiA^H
Me%$iner, M. Talu Cie«roms Ladius de am., ug. t. F- J. Drechsler. 8ft&
Lebender. Riim AbuUrbe Begränduiij^ dörfte. vie mir scbeint, »och
N. im Äoge haben , wann er in der praefatio p. VII kort bumerkt,
dass MO« — tyiii tn ti(ihnH.f nicht paseen würde'). — Ich führe
nocb lolgMide AbWßichQDR^en N.s vom MöUer'schen Texte der Kode
p. Deivtaro an, wobei ich bloße ÄndemngeQ dcrWortstellon^ äber-
gehe: g. 2 et ab sreietf — ab fehlt bei H. , 5 omnis >jrutio —
M.: omni» me*i vr., 8 tjuoriqn^ — M. : runnjue, 11 owihm — M. :
tmmnqu^, 15 iudican — M. : indicca, 17 uf — U. : ^fi, 19 .v(i«/if
— H. : Htmper, 20 moderate — M. : modeste, 23 (jui mitmi es;*en/
— H. . qnw mitrisset , 26 »iinf in iUo rege — M. : in itlo sunt
rtyiae, 29 pmendorum — M. : depon., 80 nnte — M. : antta, 36
praeteritum — M. : praetermissum, das vielleicht aus %. 84 z. E.
sich eingeschlichen haben konnte: ib. ad extremum — ü.: ad
extremam rawtar partetn ^ 36 ist N.s Schreibung cum für Volg.
cwn poateaqunm nicht wahrscheinlich, weil die Entetehung der Cor-
roptel völlig nnklar wäre, — Was von der sorgHllUgen Anlage
und Belcbbaltiglcoit des kritischen Apparates oben gesagt wurde,
gilt insbesondere anch für die aduotatio zu dieser Itede, die aa
nicht wenigen Stellen, wo Bemerkungen sehr wünschonswert sind,
Müllers aduotatio ergänzt nnd so berichtigt; so t. B. §. 21 xu
perduintf ib. zu tmujtirr, 24 nuita in rr, .14 ducimuit (dumm
ridimug) a. a. m.
Zum Schlüsse sei iiochuiiUs hervorgehoben, dasa Nohls Aas-
gabe, die von conseqnentem Festhalten einer strengen kritischen
Methode zengt, ein nnentbehiüches Hilfsmittel {tx die Kritik dieser
Beden genannt werden mnss.
Nikolsbarg.
Alois Kürnitzer.
I
M. Tulii Cieeronis Laelius de amicitia. kqt den SchulKebmucb
tirklftrt von Dr. Carl Meii)9D«r, Prof. am henogl. CarliigyiiiDiiBiiim
zu Bernburg. Leipzig 1887. Dreck und Verlag von B. G Teiibner.
70 Seiten.
Die vorliegende Ausgabe des Laelins ist nach denselben
Gmxidtiätzcn wie die des Cato Diaior (11. Auflage 1865] ^earlieitet.
Als Huupthand8chrift i^ilt dem Heraasgeber der codex Parisinas.
Aber zwischen diesem nnd der nrsprüii glichen Überliefemng U^e
ein Zeitraum von niindest(>Dfl bnndert Jahren, in dessen Verlauf
jener naturgemflß Verderbnissen mannigfacher Art ausgesetzt war.
In erster Linie seien es Interpulationea, die in den Text einge-
'I ^0 katt« ich nber die Stelle geurtbcilt und uiein Keferat war
bereits abgescMoMeu , als ich aus n'xavz durch die FreundUcbkr'it KoUb
mir fibermitti^lten Nummer der -Wochenschrift ftlr claiMiinohe Philologie*-
vom 28. September 1^87 m meiner Freude eraah, daiis Sohl dort in einer
A»eige des HL Bandee von Mfllk-ni Aus|;a)>e der Beden Ciceros das
dmeimu* an diooer Stelle im wesentlirben mit denselben Orfloden zu
stutzen sucht, wie ich es oben guthan.
886 Meisäncr, M. TnlU Cicerotna taelioi de am.. «Hg. v. K /.
§. 5 schreibt M.
/'rf« amicitia) loqitftur.
leicht venniesen kannte,
nicht den ganz und
dmngen sind, andererseits bAtt4>D aber auch die Ab&chrab« nuilM
Wßrter flbersehen und infolge daseen auägvlns^eti , etii Pttnkt, 4bi
nach M.s Meinung nicht immer diejpni^p Beachtung »t'i'uta iti
Kritik zotheil geworden, die er verdientf?). Der Constitnieniiig iv
Textes ist die Edition von C. F. W. MnUer (Teabner 1879^ or,
gründe gelegt, ohne Aaae aber dessen conservativer Standpiuikt
behalten worden wäre. Daber differieren denn beide Aosgabd
einer niclit mibetrftclitliclien Anzahl von Stellen , indem der Ti
statt der handschrii'tlichen t)b erlief ernng tbeils seine eigenen b fe*
Jahrb. f. Phil. n. Pädag. 18ß. 136. Bd. p. .I4f— 557 nAhir ai-
geführten Venonthniigen . theile die anderer Kritiker recipiert biL
— Im Nachfolgenden mßgen einige ÄndcmngBvorschläge Iran b»^
sprochen werden.
nach Beier? Vorgang : iiw»f La/tin» . .1
Dase man den Znsatz an dieser St
ist allerdings w.ihr. nnr darf man deibA
gar unkritischen Satz aufstellen, da«
alles etna Entbehrliche und nur mit größerer CnisUndlidikeit vai
Breite des Ausdruckes DargeeteQte, so lauge es weder den Gedisim.
noch den Sprurh gebrauch verletzt, schlankweg ane dem Teil n
verbannen sei, ein Irrthum, ror dem man «ich nicht gfDOjr Üi-
.icht nehmen kaoii. Uer InconcinnitSt und Iteration, woran sich H.
banpta&cbtich stAßt, begegnen wir bei Cicero nicht an dieser Stdl«
allein, and der letzteren speciell in einer viel stärirareo Form't.
Die Alten kannten wohl die Gesetze der Euphonie, aber iwisckn
Theorie und Francis zeigt sich , wie Kraffert (Kakopbonlea in lat
Z. (. 0. W. 12) durch viele Belegstellen nachgcwie«en bat^ hM
bei den besten Antoren ein Abstand und ^Yidersp^lch , der l*
Knphonie für die Textkritik im allgemeinen nicht .■»!? maügebfoiÄ
Factor gelten lassen kann, Cnd wenn scblieSlich der Heniiic*^
meint, es könne nicht wundemehmeD, daas das Wort amieitiat^
Gloeee in den Text gedrungen .sei , da ja die gante Schrift t»
der Freondechaft handelt, demnach die Bexiefanngen zu dem IVcrU
natnrgemiß sehr zahlreich sind, m mnss .«g anderersntt«
nur aafl'allen, wenn es der detectiven Kunst M.s nnr an iviidli
die ThAtigkeit de» Interpolators aufzudecken gelungen ni »sIb Kkari»!
nbnlich hier and noch einmal zu Knde desselben Paragraphen (8- ^
bleibt ad amifit iam in der Ausgabe iittact), doch auch dort oir M&(i*-
bar. Denn die Stellung des tst wird von Seyffen p. 34 durch 1^'
lelen gerecbtf artigt, und M.s Einwand widerlegt ebenso wMilr«
,*} Vgl. p. Balb. 4ä: Itaque cum pauci» mtmii jxut l*anc dw
äQuativunu iKcrrima äe civitate tf»aeftw ...rtmMel. »ntm f«i#
Tui df (tietlcraUn ciVila(i&M rwet riritalr tlnnatug, ut Mdww*
cocodwr' jVam .. uhus ex %«, ipto* C Vnrii^ ttvilmte tloMOtd.
f. Cluent. H8: Jubet Ur ea, t/ua lege htuc ijwujitxo arntttPi^'
jltätcem nuaeittiimis... cum tw iutliahu« . . n» (Mm(/mI im'*'*
IKOercrc tle irtwito; de An. 1. 39: Phil. 1. 8: tli. II. 1
Mt\9»ner, M. TulU Ciceronü Laelint dv am., ang. v. F. J. DrethnUr. 887
fdie eitterte Catostelle %. 3 etwu fdr nnsar« Stelle b«veist. Die
Relation des quam anf disputfitin atifr kann keinen An^enbliok
zweifelhaft erscheinen. §.13 schreibt M. nach Halm nnd Haiter
rui tton tut» hfk; tum Uliul, uti plfrisqve . . .\süm richtig. V^l.
des Bef. Vermothung t/Hi. . ,i(km muijmt »nsü oder settiir (Ztscbr.
f. A. G. 1865, p. 726). g. lA schiebt H. nach introieram in ritam
ein. Parallele Beispiele f^iden t^ich bisher allerdin^ nicht bei
Cicero (doch kann die» nor znfAllifr sein), wohl aber bei Livias,
SaUastias, Cortiaa [y^\. Nftgelebuch p. 246). So lesen wir 7.. B.
Liv. 19. 26: yworf mi fmns/crrruium (sc. Mturn in Aj'rinMm) ei
ßniendum in A/rira btHum sc transirt rnhjarti-itt, dessen Analogie
M. damit bestreitet, dass Miitm finirv eine Fortsetzon^ des Mium
tmnitferre sei, so daiis beide Handlangen als eng verbunden xu
»denken sind. Daraar ist 7,n erwidern , das an unserer Stelle fxir«
w fita den naiärlichen Abschinss des iniroire bildet, und daher
bier beide Verba in einer ebenso innigen Zusaaioiengehdrigkeit
■teben als dort. Gegenüber den anderen Bedenken M.a ist feetxo-
K]iult«n, dass das Hauptgewicht des Gedaiikena wie auch der Con-
■ Irast nur auf tit pr. intr. aic. pr. ex., nicht auf in rit., «r rita
ruht, daher es für den Sinn genfigte, den BegrifT mta nur einmal
zu setzen. Daes diefi aber im -/.walten Gliede geschah , hat anch
seinen Qrnnd. Dem die Unteren chnn gen ober die KUipse") haben
ergeben, dass in der Regel dasj>:<nige Glied, welches dem Schrei-
benden aU daß logisch wichtigere crBChien, das vottsländigo, das
andere das elliptieche ist. Zn beachten Rind auch die von Seyffert
berührten Falle bei Cicero, wo bei der Verbindung zweier Verba,
welche ein verschiedenes Object rerlangen, dasselbe beim letzten
ansgelassen wird und oft mit aluer anderen Präposition sappliert
worden luuss. so de or. 26. 26: id mr mm nuniti aiihurUtiur ad
^Ldisj'ufftiufum w/ itinin ihtrrrH /st: a f/ispudimh)- Dass aber bei
■ Cicero auch Ellipsen Yorkommen, in denen das eUiptische Glied
d«n eorreepondiorenden voranfgaht, zeigen Belege wie Phil. 2. IS.
88: «d 0t fyo (nc. ptiteliam) , quid ilU (k. fm\lirei et speetaret)
et eonira HU, ijuid ego a^Htirem et spfctnrtm, videiat; ib. 2. 86:
n«qw wrf tu soltts (st: ad tunm rupies) »ed ad st4am qulsifue
ntpiei. Aus dem Gesagten scbeint her\-oniugehen, dass wir. nenn
auch für unsere Stelle kein genau entsprechendes Aualogon existiert,
noch kein Recht haben, dieee für Cicero allerdings vereinzelte Form der
Ellipse einfach in eliminieren, zumal dieErgfinzung nicht hart erscheint
and das Verständnis der HUlpae sieb hier ans den grammatischen
und logischen Beziehungen der Satzthetle mit gröCerer Leichtigkeit
ergibt, als in anderen compliciorten Fjillen. %. 41 Terniuthet M.
mrpti tnim in die^ rts qmif, was in gar nichts die Schwierig-
keiten der Stelle mindert. Auch ist die Conjunction für den Ge-
'i Vgl. G. Wiehert: 'Über die Enjinrnng elliptiscber Satztheile
, aus correspöndiercnden . Progr. Guben I8dl S.
HHK Meütnta-, U. Tulii Cicvionis Lacilius de uo-. nag. t. F. J. Drt
danken göwi«s äberfiAssiif- %. 64 wird mit We^losBnug des ai ioter-
pUUgfiert: haec duo connncutit ; uut in bonis rebus eont^mtiunt . . ^,
M.8 Begrändungf halte ich mehr Tör sophistisch als wahr. Pleri^
deQt«t n&mlicb wohl aat ein Factara der Krrahnmg bin, uor
dieses dordi den foli^enden Couditionalsati: xn keiner blofieii An-
nalime oder Hypotliosis b er abgedrückt, vielmehr specialisiert diwrr
nur die beiden Fälle, in denen jene« Factmn aich re;Uii(iert. Bn*^
duo aber weist imr auf das folirende aud xwar. wie H. selbit
durch die Version 'folgende zwei Fälle' andentet. anf etwas Ujpo-
thetisches hin. Gegen die Logik des Gedankengan goa ist nicht«
einiDwenden : Die meisten Menschen machen aich in zwei PftUea
des WankelmnÜics schuldig, entweder wenn sie . . . g. ß8 liest
itpem atl/erunt, jore ut . . . Die roiitroveree Frage ist eine rein
matische. ob n&mlich der ßegrilT de» lIofTens statt des acc. c.
«/ regieren kann, M. meint, spem afferf ui komme in der das-
stscben Prosa gar nicht, bei Schriftstellern des spftteren Lateins
nur selten vor. Letztere Behauptung ist entschieden unwahr, wie
dies die vod Seyffert p. 439 gebotene Btellensammlung beweist
Aus rlassisclier Zeit ward sperare ui früher zweimal citiert, aber
Qn. Cic. pet. <:ons. 5. B. liest man jet^t uut haheanl aal hnhet
spen^ttt, nnd Caes. b. civ. 3. H.S will man /lor tiierJans ut reBti^
toleren, obwohl die Sache noch dubios bleibt >). Mit Sicherheit
ISsst sich die Structur erst seit Livius nachweisen, wo wir 24. 27S:
ut mliitm r^Uent ft/rannum sperare nott potetvt leeen. Beräck-
sichtigen wir aber Coiis^ctionen wie rotwedant ut (Lael. V. 18).
rtrum e^et ut (ib. \l\. fiO; vgl. MadT. de (in. IT. 3. H. p. 144 sq.).
enr&gen wir femer Möllers ObserratioD, dass oft, wie de or. 1.21.
96 optart, wenn es einen Sinn geben soll, mit 'sich Hoffnung auf
fetwas machen* übersetzt werden muss, und nehmen wir dazu die
Verwendung der Structur in der silbernen Latinität, so werden wir
doch Wohl noch anstehen, diese für Cicero wohl singulare Gebrauchs-
weise ohne Scmpel auazumerr.en. §. 67 streicht M. mit Ileier «ar
dt^heut als Glosse, weil es auch auf ut ta rina . . . bei-ogen werden
mfieste, iras eine AbsurditAt des Gedankens ergäbe. Ich glaube,
die Frage erledigt sich einfach so, daes wir nicht fssr debent, un-
dem autit zu ergänzen haben. Ich verweise nur aus dem Gedtdti>
ttisae auf die Ähnliche Stelle Liv. 42. 40. 3: orationis aeerhi-
tatf-m . . . utrunque fst subito , sicut tnidici cum saiufis rat
Iristiorn remedia ndhUvtit , wo allerdings Hariint , um die band*
schriftliche Lesart ad nMuntum zu führen, meint, es müsse jfir
nifdici orafiotiia oc^bitatem subcunt hinzugedacht werden. Ks ist
aber ohne Zweifel sieut mrdici (*-. /nnuttt), cum . . . adJiifjerU n
interpretieren. Der Gedankenconoex ist klar: Ks soll bei Freond-
'] Vgl. Hasse z. Koiit. Vorl. p. 558. A. 488, der lu obiger Ca«tar-
stelle bemerkt, dass dabei Wunedi und Absicht zugmiid« liege, nnd
Klklm. Lir. Sjnt. p. S31 vergleicht mit Liv. 34, 27 eben den Hassoa au
Caes. b. c. 3. 85, «wo Nipperdej ohne Grund xjMrcfau« aufnimmt«
f'3fei$stier, M. Talii CiceroniB Laeliiu de am., ang. t. F. J, Drechsler. 88fl
Schäften kernen Überdros» ^eben, Im Gegentheil soll dia älteste
Freundechaft die angenebmsta sein, gerade wie Weine, die das
Alter Tertragen, die tiehlirtititfn sind. %. 68 echrcibt M. hi ipso
tquo, wohl nicht mit l'nrecbt. Dagegen rerdftcbtigt er mit Bied
ohne Grund ^uht, das ohne Zweifel aas der Lesart der besten
Codices, dos Pariser •/ni in ipso und des Möncbener, der ans
bloßem Verseben i/mie in ipso hat. zu r^^titniereu ist. Die Iteration
des^Ki'ri bildet nach dem oben Gesagten keinen Grund zur Athetese, so
wenig, wie die Bemerkong M.b, dass qvi», da Ja in ip^^o *s(^ar'
schon enthalten sei, überflÄsaig und im Sinne von ifuin etiam nur
selten nachznweisen sei. Vgl. hierüber Mil. 98: ijuin hoc tempore
ip9o . . . (vlehramur ; Fam. 7. 30: quin hinc ipse frolare cupio;
Att. 14. 21: quin etiam hik'. ijyao tempore. . . Sonach möchte ich
conserrativ quin in ip»» eqtio beibehalten '). %. 74 propomert
der Herausgeber hon^^t/itvii. Ob dies aber Momrasens a^Mimattdi
Torznzieben sei, mnsa sehr dahingestellt bleiben. Es ergSbe sich
zt&mlich dann lolgonder Sinn: itutric-s w jmedagogi alio qttoihm
modo hontatiuuli sunt (sc. 'fuam a/ü honesfandi sunt). Nun passt
aber honeitare, wie 31. selbst unsdrücküch bervorbebt, eben nur anl'
die nutrites et ftaedatjo^i , die ja in der Kegel bei den KQmem
Sctaren waren, für nih«nrtehende Personen , unter denen doch die
aiii ZQ verstehen eind , gebruocbte der liömer eher einen Uegriff
wie nJfve, aniaro, fUli'jfre (vgl. Seyff. p. 486)*). g. 7G scheidet M.
dimittendig als Glossem ans. Fasat man aber in in dem auch vnn
M. concedierten Sinn, wobei es sich handelt am 'wd e« gilt' (vgl.
Seyff. p. 171), so waltet gegen den Sinn kein Uedenken: 'bisweilen
tritt in der Freundschaft ein nicht m umgehendes l^nglöck ein, wo
66 gilt , den Freund seh urtebnnd zu iCseu.' Die Zulässigkeit der
Phrase amif. dimitfere jedoch, die M. negiert, ist hinreichend ge-
sichert durch die analogen Wendungen : Plane. 94 : t/tiaiH (Uber-
totem) etjo ncjw fiinnsi . . .; Verr. 5, 149: P^jssemus haur. in-
iuriam i/piominiitwjtte innlfam iniputiitamque dimitlerrf Att. 14,
11 : curam; Caes. b. c. 3, fi9: itiudium et iracuntiiam; ib. 1, 78:
omnem rei /rmnentariaf sjtem. §. 77 will U.: at f^um lionitat*.
Aber die Lesart der Handschriften uurton'ftite lässl, wie Müller
p. 474 ge/.eie:t hat. eine genügende Erklärung zu. Übrigens wüsste
ich nicht, wie dann rftfiviter njit, das durcli at zum Folgenden in
Gegensat;! ge8tellt wird, zu übersetzen wlire. Es heißt doch sich
aaf würdige Weise' benehmen, g. 81 eliminiert M. ttgrestiim«, weil
es nicht Landüiioro' bezeichnen könne, wofür Cicero terrtsfri^m
gesetzt hätte. Aber abgesehen von der geschraabten Erklärung der
*) Der Reichen Ansicht begegnsta Ich, als du Uanuicript von
OlmBtz brrcita eingeschickt war, bei H. Deiter, Wo^. f. kl. Philo! 1688,
Nr. 11, p. 329.
') Ans dieRcm Grundu k&nn ich Deiter nicht h<>iitt!mnien, der
ho^testttndi alldn uuter Bämmtticheu Conjecturea U. billigt.
890 Meisittter, H. Tclü Ckeronis Laclio« de am., »ng. v F J.
Interpolation hindert nns doch d«r Sinn der Stelle t^ nkU, itaB
des allKenieinen Begriffe« 'Landthiere' den Bpociellen 'FeldftWiv'
aofzimehmen. Aof eine strict« Kintheilnng der Tbiere roo süliii
ihres Elemeotefi kommt 06 ßr den Gedanken ^ant und frv vääa
an. §. 89 schiebt M. ohne Grtmd nimit-um vor nnnifas «n. 0«ib
die Interpretation der Stelle bei SvyC. p. 515 ist ohne alle €ar¥-
reimtheit oder Widersprach. ^. 91 fögt M. i/f^m vor .tu* vis, (t-
stützt anf do off. II. 51: »ec tarnen uf ht>r futßeiutum nt ihw
t'st huU'fi'iutn rfti'jioni . ■ . Dieses fieispip] belegt aber bM fi*
Besponsion von ut - Htm , nicht aber das cnmulierte ¥t am
hab,, und ^rade aus dem eif^enthnmlicben Zosammeutreffcii dw
sie erklärt es Seyffert, dass fiahcndum nicht, vie irenOfaulirb,
sie zur RinführoDg des Hiotersatzes neben sieb hat. Wenn
Naack fnr die Ellipse des sie nucb ut heranzieht de off. I. II:
tit iftSf J''cif iilew fihi renffo /aciemlum, wo idetn einem tie iA»
gleicbxnhalten sei, so irrt er, da wir hier lEeinf Klli})ise. teodm
eine Anakolnthie der Ltode zn statuieren haben, infoln
häcfi^ dem ut statt .<*> ein Pronomen wie ulem, id, kor
Vgl. de log. U. 6. 14; wrf ut vir dorthximus fedt Pluto, id m
rredo tsae faciendum; de an. 4. 18. 34: «/ Phitlias pottat .
absolvtrc , hnic simtHs est stipieiitin. §. 96 rerdAchUgt M.
Gerhardt tuid andern »on rofuUrm. Aber die Ai^aroent« tisd ü
zwingend nnd die f berlieFernng hinreichpnd erplicabel Vgl 8fj€
p. 5S0. Für beachtenswert hingegen halt« ich U. Äadema;«:
3. 33 alias ftecunJis alias) aiitvrsis rrbvs^ g. 84 prrdufti «wd;
g. 41 qttoqu« itiüdo und §. 63 die Kxegese: nmü-i/ia ts alifm
partr perirt. anim . . . = der dnrch die Pretindschaft einigenuS«
erprobte Charakter.
Diese kritischen MeinungSTerscbiedenbeilen eoUen kei
den Wert und die Branchbarkeit der Aufgabe für Zwecke dtf
scbmäteru oder in Abrede stellen. Im Gegonthtvil bietet
mentar neben den für das Verständnis der Lectöre berechnet«!!
mit richtigem Maüe ansgewählten Bemerkungen eine Fälle tu» isitrK-
tiven stilistischen Wiuiten, so daas der strobsanu^ Schaler du
Bnchlftin nicht ohne erfieblichen Katzen und ohne Bereichemni! WD»
spracEilichcn WisscDs Schatzes aas der Hand legen wird. Nor p- •<
wftre M.s Bedenken gegen den Schlussab: dea ^. 22 in den AlÄlDf
za verweisen. Übrigens bat meines Erachtens Sevff. p. \b% IK^
hier das Biclitige getroffen. Eine voraasgeschickte Kinleitnn^ <irM<
tieft in bündiger Weise über die Genesis der Schrift, die Cfciwk'
toristik der sprechenden Personen und die Gliederang des UiihO
Der Druck hält sich von stufenden Feblern frai.
i
ceiiMn^^
dellMH
net«d iM^H
Arnau.
Franz J. Drechilrr.
Liitkerva, C. Sallustj Crispi Bellotn ritüiDoe, ang. v. Eä. Hauter. 891
G. Sallnsti Criapi Belliiai Catilioac «cholanin) in asum rccoenovit
GostaTDfi T.inkerai. Rditionem Berandaio cnrarit Philippai" Klim-
flcha- Vindobona«. Suinptibas et tjpis Caroli Gerold filii. 1888. Vni
a 56 SS 8*. Pivis citri. SO kr.
Wie von dem ant dem Gebiete der Sallnstkritik wohl t>e-
wuderten und selbst thiltigen Heransi^eber zu erwarten stand, ist
für diese Xeaaoäage die t^anze seit Linkers erster Ausgabe (IHAS)
erecbieneoe reiche Literntnr gewissenhaft benätxt worden. Nicht
nur der Titel der Scbri/t erscheint nach Prof. Kd. Wölfflins flber-
zengender Darlegung verÄndert, sondern es ist auch dem rom ersten
Herausgeber nicht selten zn snbjectiv bebandeltcn Texte die hieher
best« Itritieche Ansgabe von H. Jordan (3. Anfl. 1887) zngnindo
gele^. Ton dieser weicht KI. an 39 Stellen ab, an welchen er
grÖüteDtbeils schon vdn Linker oder nndern Kritikern fKortt«.
Örnter, Nipperdey, ß. SchöU. Wlrz, Dietecb, Weseaberg, Scheludler,
Meuset n. a.) gemachte Vorschläge oder von itinen gebiUigte Les-
arten Hufnininit. Von eigenen Vermnthnngeii hat er drfti in (ien
Teit gesetzt: '22, 2 iVywi? «w (lirtUoufrt fefliMfi (eine ('orabination
vi>D BergtES und Scheindlars Conjectoren) ; 31. S et snf rrpur-'
gandi «imul, si und 35, 3 et-permluerat; Anßerdem wird 13. 1
nach des Heraasgebers Erörtening (in d. Zeitscbr. 1878, S. 166 ff.)
gegen den Paris. P marin eoHstruiia (iinstalt ronstratn) geschrieben.
Diese Handschrift verläset derselbe (mit Linker. Weinhold, Boei^e,
F. Vogel u. a.) be^ionders an einigen Stellen der Beden und gibt
den Leearten des alten Vatic. 38C4 {quae ret/eg 51, 4; infi^a H
niiuorm daa. 5; seiicrior 15; ftaulum 52, 18 und pnatpere das.
29) den Vorzug. Dieses Vorgehen scheint nicht nur manch sprach-
licher Grnnd zu empfehlen, sondern tn. G. auch die Gate der Vor-
lage des Vatic. iielbst; stimmt doch derselbe in der rpistuia Ponijmi
mit dem vom Orlöaner Palimpseste äb&rllorerten Wortlaut« auf-
Tallend nberein. Woit conservatirer als Linker verbjUt sich aber
Kl. in der Annahme von Glossemen; so l&sst er gdgen jenen and
Meiser 20. 14 nnch m beide Ula nnangetaetet and befreit 4G eine
Reihe von Wörtern nnd 48. 1 nmiurutionv i>atefacta nach interm
von den Klammern. In gleicher Weise beobachtet der Heniusgeber
gegen Linkers LImstelluug von Cap. 27. 3 — 28, 4, wolrhe vom
Holländer .1. G. Ottema (Leenwarden 1855) und o. a. von Dietecii
berflrwortet worden ist, «ine ablehnende ILiltnng nnd nimmt lieber
mit der Cberlieferung eineu chronologischen Irrthuni Salluste an.
So zeigt die neue Ausgabe im allgemeinen eine möglichst schonende
ond vorsichtige Textesgestaltnng, indem sie mit vollem Kecht jene
UHChwcr zu besehriffenden (in siiier erst jtlngst erschienenen Schu!-
augabe Atark prakticiertcn] Hausmittel verschmäht, durch welche
BaUnstfi eigenartiger Stil auf Kosten der Oberliefemng und der
Wahrheit leicht etv^as glatter und scb algerechter gestaltet werden
konnte.
L
892 Lifleru», C. SallosU Crispi Brlltun CktiUn*«, uiff- t. t'd. ÜMif
Die specielle B«haDdlang einiger Stollen mJ^ge von bin
Intanue tör die Ausgabe Zeugnis ablegen.
Catil. 19, 5 wird mit mebreren Heransgebeni imperia
muUa ant^ti jnfrpexios statt des fibeiiiererten atüf geeefariA«.
Aber welchen Anstofi sollte ante als Adverb, gehen? Oebnackt
doch Sallnst nicbt bloß po^ ganz gev&bnticfa so, soiidAin beinn»-
licfa ancb ante, z. B. log. 50. ,** nnte iam docti alt l
eguite»; 62, 2 cwttuUm /adum ante aceeprmt. und zwar, vii
unserer Stelle, nach Fonuen tod tHuttva lag. 7€%, 6 Bomani m
anU tahort proeliisifue faiigati, posf — ; lOB, 2 mtätts anU im»
P$ttatifius fx}^rtns. t?berdie8 Terarcacht antea ein rterfecbes naif
schOiies ^^oioTfkfvxov auf -n.
Während Kl. friiber 31. 5 mit Jordan disaitnuhttdi tvm
aut mi fxpuiyandi »icut tHrgio laces^ittif /oM (d. Zteebr. ISFV,
S. 625) vertbeidigt bstt«, liest er jetzt nach theilweiet*) «l|:wi
CüOjtdaj ilissimulatttii causa tt svi tTpviyandi simtilf li «iryw
laeemtus forri statt der beetsn rberliefemog ut fP; a*ä C) m
rj^mrijondi Jti»/ (P, n eivsa: C nicut oder-i) itirgiit l. f. Aberrftf-
»imuhtre nnd «rpunjart « scheinen mir nicht copnlau? n t»-
knöpfende . sondern als tiegensStz« cn trennende Glieder n ata.
CatlUnu beabsichtigt sich za stellen, als ob er von einer Veradivft-
rung ganz nnd gar nichts wässte — deebalb ?or allea sein Eoai«
in den Senat nnd sein nnbefangenes, eichereff Anftreten — «te
aber »ich förmlich za verantworten, falls er doKb Erdrtenuig ■hm*
Tfaaten. besonders aber durch beltige, Ijeleidigende AnsAU» ■
Wortwechsel herausgefordert wärde. Ich stimme darnach flr 9^
uid gebe zn erwägen, ob nicbt in der Überlieferong des Codex P Bvk
W das Compendiom i -^^ uel stecken könnte. Zar Stetganmg ^
SaU. orat. Lep. Ib uitum omnihvs ßnrm natura mel fem mtftu
etattiit, das. lä, log. 58, 8.
Als eigene Vermntbong ist 35, 3 der Vorschlag «( o^^i
nominibus librralitas Oregtiüae »uis filiaequr topü* p^rtdutr»
(Codd. -rrt) al^ Parenthese ni fassen boiuerkensweri. da ssfdiwC
Waiae das öborlioforte et geechötit wird. Ähnlich bat schon Sdnali
nam tt alitnis n ptrsolwrtt geschrieben. Mit dieeen stJniD*
ich zwar nicht in der Ansicht, nam sei in ergftnzvn setHiodiC
(ich Terweise anf lug. 52, 3 rf iam tiir uespfr rrai), volil »b«
besflgUcb der Haltbarkeit des CoDJnnctivs überein; denn dniA*
IftMt sieb gani gnt als Potential der Vergangenheit toeseo.
Die Ton El. 37, 5 aoTgenommene Conjeetnr itrm alU, fw
dtdeecra patrimoniis amissis alebanlHr stammt nicht, «ie i^
liidcrrpatttia »criptvrae verzeichnet ist, von J. Prammer, Bonto»
?on dam nngenannten Receiisenten i& Sallostan^alie GeoriT' ^^'^
(tweite Anfl. ron J. F. Frazer. London 1834) im Phitolog. AbWS«'
1885, S. 340.
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*) 6» hatte scboo Jordan in der enten Auflagt nach P* ToiMWWlf ■
Linkerus, C- Sallnati Criapi Bellum Catilinae, aatg. ▼. Ed. Bauter. 893
51, 27 nimmt El. nicht seinen früheren Torschlag ex re
äuf, sondern streicht rebus mit Linker nnd B. Scholl (Hermes XI,
S. 332 ff.).
Vielleicht war mit dem Vatic. 52. 18 interUius statt attentius
zu schreiben, da Sallnst attendere sonst nicht im Particip gebrancht,
wohl aber häufig intentus {intentior auch Ing. 55, 3), and weil,
wie Prof. Wölfflin richtig bemerkt, hüentius zu dem folgenden
infirmior einen passenderen G-egensatz bildet.
56, 5 schreibt Kl. nach Prammer InUrea seruitia repudia-
haty cuius generis initio ad eum tnagnae cöpiae concurrebant
statt des handschriftlichen cuius fnttio ref. Der Ausfall von yeneris
scheint mir aber recht nnwahrscheinlich ; wenn man vom secnn-
dären Standpunkte glatterer Schnllectüro ans eine Änderung für
nOthig hielte, würde meines Erachtens seruttium (SERUITIU' ; col-
lectivißch z. B. Cic. Verr. V, 9 ; de har. resp. 25) weit eher in
Betracht kommen, da es dem überlieferten sentitüt (SEBÜITIÄ)
anch paläographisch weit nilher liegt. Aber die Tradition aller
guten Handschriften wird noch eigens dnrch PrJscian (ü, p. 164 H.)
bestätigt. Warum sollte man Sallnst, bei dem die Sjuesis des
Numerus in ausgedehntem umfange erscheint (s. Schmalz, Lat.
Syntax S. 252), diesen Fall absprechen? Mit dem coUectiviscben
seruitia (vgl. Cat. 44, 6) ist ja das Sclavenvolk bezeichnet, das
in echt rOmischer Denkweise als Beaitztham gefasst und somit
ähnlich construiert wird wie bona bei Liv. XLII 8, 7 placere
seiiafui M. PopUfivm cotisulem Ligurev. . . .restifuetr in lihertatem
honaque iif Ix, quiilqviti eins recnperart posait, reddantur curare,
ein Beispiel, das Prammer (p. XI) gleichfalls oline Grund hinweg-
schaffen will. Als bekannt kannte doch der ganz ähnliche Gebrauch
der Volkssprache gelten, das» nach Angabe einer Geldsumme oder
einer sonstigen Zahl im Plural die darauf bezüglichen Kelativa oder
Demonstrativii collectivisch ins Neutrum singulare gesetzt werden,
z. B. Plaut. Trin. 40.'i (s. Brix z. St.), Cato de r. r. 144, 3 fjui
oleam fegeri/, f/ui dejMtrfarit, in singulaif flefxir/ofioncs SS. N. II
deiivcentur ncijUi- itl thfjcbitur (das. 83 u. a.), Ter. Haut. 63
iinnos se.rai/iufa natus en auf plus eo (Hec. 421), vgl. Cic. Verr. IV, 20
frifici mfMii'nn LX niilia enipl/i jtopulo Homauo dare debebant. .;
abs te so/o mnissum est (ad Att. IV 15, 7), Nep. Timoth. 1, 2
Afbeniensfs M ff ('(' fnlentti rotisumpsvrnnt , id i/le sine idla
jiublira iiiipensii /lopido restituif; daher ebenso von Personen
Liv. XXI 59, 8 nh niutra parte sesrentis jüus jteditibus et dimi-
diuin eins eguifum cecidif, XXXXIV 1, 1 cum qainque milibus,
quod serum fraiecfun/s erat, Brundisium pcruenif u. v. a. Bei-
spiele, an welchen Madvig (Emend. Liv. S. 386, Anm.) mit Unrecht
gewaltsame Änderungen vornehmen will. Wie weit selbst über diesen
Gebrauch noch die Volkssprache hinausgeht, können viele Stellen
aus Catos de r. r. zeigen, so 5, 7 srabiem pecori et ttimentia
ctiueto: id ex faw et si impluit fieri sUet, 9 prnta inrigiua, si
894 Lmkaiu» C SaJSaati Crifpi Betisa PiHliw— ,
T. £d.ilM<(T.
aquam habthU^ ifi ftatiiwimum foeita, 25 trit hra famüimg, fm»d
bOai (». noch B, 1 ; 81 und f<7). Vni damit l&aet skb te
bnoeli pronominaler NS'endongen im DeotBcben, nie ^«/oroit, «ror«
TergI«icheD, weJc^e gleirhrallc ans dem Yolkümoiide BMh «ad siA'
in dit SctirifUprache cta^rongai stod. l. B. Widand XX, 211:
Man gibt ans Bollen toII bvrrlicber g«h«imDisraifb«r
Spräeb«, davon wir freilich das ^Venig«te rerikflii
oder Scbitler 501^
tM^^
Docb welcher Ffir>t«n koniflicfae TOcbter
ErblQhen denn ftD dieiei Lsodes GreDxen,
DaroH ich Kunde nie reroabin?
I
Mit Meiner (Blätter f. d. bayer. Gvmna«i«lschiilir. XX. 487j hil
femer derUeransgeber 57, 4 imyeJiloe in fnga ^eechrieben nnd Msit
seine in d. Ztscbr. f. 0&t«rr. Gtoid. 1879, S. 625 f. gegebene &-
Ulbiuig Tun eif»edi(tis (= nru imptditi^nli*) nnd die AnnahiK
ooocMeiTer GebraachE weise von rnngino ertrritu — meiner
nach zti rascb — aufgegeben.
59, 3 bah« ich die Fassong ijtst rum liberti* H eolonl
fitupter iUfuiUtm ad»i-nU, welche, wenn man ron Jüngern, inter-
polierten Codiceb absieht, eine genügende handt^chrUUicbe Gevibr
nicht besitzt, auch dem Oedaukeu nach für nicht besaer ab dae
gnt bezeogte caUmibtL* (in PC culonibv» verschrieben). Die eaUmUt
meist handfeste Lente, bilden Aammt den (iUrti die fär das za-
sammengelanfene Gesindel Catilina« cbarakteriKtiscbe Leibgarde
desselben. Die Kennang von unbeetiuniten ctd<mi aber, welche nao
als Snllanittche Veteranen «m den Coloiiien Etnirien« dentet, wärdi
nach Anföhning der reiiturhnM, der fuoatti und der bestbewafl^eto)
gemeinen Soldaten der ersten Schlar.btlicie, welche sieb doch ancb
wohl zum Tlieit ant^ die^n Cotonicn relcratiertf>n. nur recht unklar
wirken. Wm\ dan Krieg^volk Catilinas anp den uniärsten Volk»-
olaasea zusammen gewürfeH ist, kann H. Petreios dattselb« in
seinem Appell an die Soldaten als htrtmes inermi bezeichnen. Ein«
Parallele bildet dit Stelle ans H. Philipps Bede in den Hi!<tt>r. (§. 7)1
at funr erat Lepidiis latro rum ralonihua et jtauria sicartUj
quorunt nemo Hiunio tttefeeile ui/am mutnuei'ü.
Wir gestatteten ons die.'ce meist viel besprocheoen nnd an-
gefochtenen Stellen zur ErJJrtening heran cnzieben, am vielleicht
aoch ein wenig zur Feätstellung der vvahrbett beizutragen.
Außer dnrc)i den verständig und gewlHsenbaft contttitniertsn
Text zeichnet sich die Aoä^'abe durch groCen, klaren Druck, ge-
nlliges, handlichen Format nnd hohe Correctheit aus. Auch in der
Orthographie ist m<^glich8te Consequenz beobachtet '). So k<}uncn
*) Kaum erwibnemwprt ist. daa» 39. 6 auQfcumiuf, sonst aber,
die Fonu auf -cumtiur (ao 14, 2; 37, 10; 38, 31 rcrnrrndet erscbdfltij
Auffälliger sind die AbtheilunBen po-strema (M, 10) und coit-Nori (das. 10:1
aber 51, ''i2 }>u-blicac: 14, 4 nJeee-brif). Der Oebrauch von J im ludm
{C. JuiiHS, b. Jmtia$ Brutu» usw.) rtatt / wfin' kOo(ti(r xa vemimd«s-J
r
Zittgerte. T- tiri ftb nrbe condita libri, uiget. r. ./. Oolling. 895
wir das Bfttidchen lär den Schnlfrebranch sehr etnprehlen and haben
aar noch d«ii Wunsch, dass der Inder nominum, ■welcher jetzt
bloQ kablo Citat« bietet, mit kurzen Erlauternngon und Erkläningen
•kirft in der Weise, wie sie AI. Eornitzer den im ;;leiclien Verlage
«nchienenen Ciceroaas traben beigegeben bat, uaegextaUet werde;
aacb wfire die HeröcIcMichtigiing der Quantität bei rieten X&man
iÜAr den Scholgobranch angezeigt.
' Wien. Kdmitnd Haoler.
T. Livi ab iirbe condita libri. Edidit AntoriuB Zingcrle. Para I.
Ijbrr I— V. Editio maior. Vindabonae et Pragne, Swmi'toB fi-rit F.
I TeLipflkr. Lipri»«- S. f. G. Frertag. MDCCCUütXVIlI. IX u. 2äÖ Si
, 8V 75 kr. (im 20 Pf.)
!P. Livi ab urbe condita libri. Sebolamm in onum edidit AntAniun
Zingerle. Para I. l,ib.I-V. Kditi« minor. Kbd. MDCCCLXXXVIII.
_ V 11. 251 SS. 8'. GO kr. '1 Mk.J
^B Ziugerles Verdienste um die Livianische Textkritik und
HmcieU seine anf die erste Dei-ade be7Äglich«n Stadien . deren
^^nmntlicbe Ergebnisse die „kleinen philologiecbeo Abhandlungen"
(H«rt [I — IT) and diese R^Atter bei verschiedenen Gelegenheiten
hten, sind zn bekannt, :ijs dass sie noch einer Charakteristik
n. Aach wftre nach fingerlos Chrestomathie über die kri-
e Grundlage vorliegender, zar 'Bibliotheca ncriptoraiu Qrae-
et liomanoniuk editü curante Carolo ScheDkl' gehßrigen Aa&-
pmb« Wi>niger /.n bemerken, wenn der ileraasgeber in dieser Bezie-
hung nicht jetitt etwas unders als ehedem dächte. In dor Ab-
Mb&tzQQg der beiden HundschriftcDcIasBen der ersten Decade nimmt
_Ar J. H. Müllers Standi>ai)kt ein : dem Veronensis, dessen Leaurteo,
^■ftweit sie in Betracht koiiuiien , vollstAndig in Apparate nach
Hpomntsen notiert send, wird nur secund&re Bedentnnir gegenüber
HwT Nicomach i sehen tiberlieterung beigelegt, aber letztere siebt Z
durch den Medicens nicht so gnt vertreten als man gewOboUcb
anoiinmt. Kr erklärt in der Znrücksetzung desselben gegen andere
Handschriften diesmal mitunter ziemUcb weit gegangen zu sein,
inmui äich gezeigt hat, dasf der Med., auch wo er abweichend
von anderweitiger Überlioi'erung das ffichtige bietet, regelmftßig
eben nur mit jüngeren ITandüchriften oder älteren Aosgaben 7,a-
iammentrifft.
L'm zunäcbst anf die unter dem 'J'eite angebrachte AdnotaUo
critica einzugehen, so enthält dieselbe nebst einer verlässlichen
Skizze der t'b erlief rrong ein möglichst klares und vor allem rich-
tiges BUd der gelehrten Forschung. Z. betrachtete es als eine seiner
Aufgaben, den kritischen Apparat von falschen Angaben zu befreieu.
Die alten Ausgaben wurden daher abermals verglichen, als neues
iiandscbriltlicbes UUfsuiiUel wurd(> ein dem Stifte S. Paul in Kärnten
g'ebi>riger Podex (C) ans dem 1 3. Jahrhundert heran gerogen. Durch
4iMeD Codex, welcher bisweilen an ein und derselben Stolle beide
ti. Uri ab urbe cvndita libri, angex. «. J. GaUms
falMnnBttCoea vireinigi bietet^ im gaaxou jedocb d«r Nicnu-
(Uaeba ntt« steht, wird einerseits wie Beihe von LwErta akn
Aafifesit nd Conjecturen ?.uni enttenmsle bandi^chrirtlicb beitltift
aadnseU eicA eelbstindige. nicht vftrtlosa t'berüeff^rantr priSMh
ügL — AbTi>ich«>nd von seinem Verrahren in der Aa<;g-^ A«r
AjMn Dveadfe legt nnn Z. bei scfavor verderbt«n SteUen eine A»
«riH tiwrlitnniFnTtcir VermutfaiingOQ vor: alle Eiuf&Ue der Eilbä-
«jrikMkntä zu veneichneu , bat er niH Recht uDcb jetzt mto-
hmm. T« cimi 30 Coi^'ectnren Cobeta in der Mnamosfo» S. f.
l(l<SS)h S. 97 — 102 Tanden nur zwei BeröckBicbtigimg. Di^efa
flitt Äi Ausgabe eine nennenswerte Hereicberang an K-
MMCMi zn I 8. f>; 24, 7 (s. Addenda): 42. 2; 55. 9; 11
12; «1. 7; lU :59, 5 (s. Addenda); 50. 10; IV 58. 9.
Sowie diese Beiträge anf die Textgestaltang oiugewiiM bikM«'
«tat «ich Z. äberbaapt nicht mit äbertriebenem ConsenrBtiSBti
Mfik berechtigte Bedenbeu verschlossen. Nirgi^nd aber wüd Jv
fbafiafcnmg Gewalt ungethan , die nach fremdem VoTBcfalag* *itt
tUfmtr Conjecttu- vorgenommenen Ändeningen sind leicbt und, n
M «Dem Kenner des Livins wie Z. nicht andere nt ernrtMi irt.
4v«b den Sprachgebrauch des Schriftstellers geschöm. wie dm
aitk andererseits dio knappen, vielfach nnr in CitAteu Ui
tadetttangen, mit welchen der gebotene Text hin und witdtr ti
Aiidtgt wird, meisterhafte Eenotnis der Liviaulschen Sprache t
^m. Um diti Stellen zu Qberg«ben, »n denen Z. zoerrt ein«
«ftrifUiche Lesart in den Text gesetzt hat (z. 6. I, 57, 6, » v
Ml C tnthrhani st, feifltaut liest), sei v<>r. allem anf seine «ifim
VmnDthiingen verwiesen, welche. hftuGg von einer AndfOtni; ^
Ciadee ihrer Sicherheit begleitet, eich im Texte oder nur il
krttiscben Note finden: I 14, 7; 21, 1; n 3. fi; 6. 2: 17,
n, 2; 48, 5; in 20, fi; 39, 5; 50, 10; IV 9. 8; 43. tt
15, 11: 18, 2; 27, 2; 34, 5; 44, 7.
Die Achtung, welche nach dem Gesagten Z.s Leietung
hindert den Bef. nicht, in einigen Punkten outerg^rdiieter
tnng seine abweichende Aniiicbt aaszusprechen. Die .Yndani^ ^
■berlieferten Formen descrtlnf, thscrijmty dtfcriptio l 20. 6i
&; IV 4, 2 in dhrri/tiJ nsw. dörft« mit Vahlen zn Ci>- Uß.
5, 13 abzulehnen sein: der Begriff der geregelten Gliedenuif
sieb ohnt' Mühe ans der unzweifelhaften Verwendung von ätxrütrf
ftr 'abreißen, einen Plan entwerfen' herleiten.— IV. 34. 5 idnft*
Z. statt nMinit mit dem Veron. uMicnn't wegen di-s vorao|«IWft-
il«n rffiitj-it. AUoin ein derartiger Wechsel der Tempora in (»•**
nierten Bfit^en Ist bei den griechischen nie lateinischen Htftorft*^
ttWAS durchaus gewfihnlicbes. Ans Herodot isei erwftbiil: I ^
•^ovrat — iQiVTo, V 42 üxlft — xtfT»/y^oiiü, VI 4 d
rovUi — dittf^iipttr: aia TW
2; VID 85, I. Vgl P(ff*
M
tfftUltUt
Zinnie, T. Liii ab nrbe rondiU libri. uiget. t. J. Golling. 8D7
I
I
historia ThQO>didea p. 105. Kdr Sallost t^I. Badsiäbaer. de Sal-
lostil geoere diceudi p. 33 f. . für Napös Lnpas, Spracbgebr. d.
C. N. S. 133. lur Livics Prackcuborcb ru m 46. 9 und Pabri
zn XXn 21. S. Man selie aar: V 49, 4 mstruit — procidit;
%. 6. vintuntur — afttinuit — eapiuniur — reJirtus (est)', §. 7
redit — appellabatur^). Ref. verweiRt auf diese Freiheit der
Historiker un so dringender als er bei Z. wiederholt cioe Aus-
gleichung- der Tempora gegen die Ilse, bemerkt zu haben glaabt.
— V 8, 18 ut qttoiquf ^ndütm privatim avt ijratia orrupaperwtt,
adwni. Z. nimmt di« Lesart jüngerer Codd. ucruparetvnt. aof.
Allein vgl. XXXMI 4H ptisfrfmm M qtuysquf adeptt mtnl, cae-
üunt und Caes. b. c. 1 '^. 8 »l quisqtie — dixit, — cvniaudatur.
— V 12, 4 rrsqtu- mUifia !ta }>rmptre tjrrfrviit-Hr. So Z. mit der
besten Cberliefcmug. Gleicbwobl glaabt Ref., dass milUiae tn
schreiben sei. Xicht als ob Luterbacbers Kote: 'Der Abi. dieses
Wortes vird son^t nicht in der Bedeiitaug 'im Kriege' gobrancbt,'
das richtige trftfe; denn Orid sagt Fast. IV ;18H hatu- ego miiitm
Mdem, tu i)ocf pamsti; allein »ingnlAr bleibt jenes militia immer-
hin, und man vird sieb fnigen, wamm nicht Livias das gewöhn-
liche in bcUo gebraucht bat. Die Antwort, welche zogleich die
Sache erledigt, wird sein, weil ihm mHi/iae aus §. I vorgeschwebt
hat. Ein gleiches Bewaudlnis hat es mit dem Gebraocb von miiUitu
bei Ci<ero Legg. III, S- 6 and 8, insofern sich dort die Verbindung
dumi — mitifiae wied«rboH in den amgebenden Partien findet.
Ohne diesen Grand sagt Fronte, ep. ad Ver. II 1, p. ISl ex. ed.
184K (p. 12B Nah.) 7«» de rfbnn mHitiae a w tjestitf nihil toqui
poiS^nt"*). — V 17, 10 mitritrrre diitrordiae — raeplae. Z. nimmt
Weissenboms eoejtetv auf. Bedenkt man, daas nach WAlfflin, Livian.
Kritik H. 21 Llvins im Gegensätze in ric«ro mit einer einzigen
Ausnahme bei ßeri immer forpttm mnt gebraucht, so wird man in
miteifccre rorptae eine Übertragnug der ConstmcUon durch Siane«-
verwandtschaft anzunehmen berechtigt sein und Madvigß Frage
(Kleine pbilolog. Schriften S. 3C4''] : 'Liegt ein an tieri «rinnero-
dea Oefähl zum Grunde beim ganz iiuomalen disrordiae m. e.
f=^ mite» ßerii'i* bejahen. — V 42, 6 vordient der von Tüclring
gebilligte Vorschlag Schidels: lux deiwU Noetem inquiftnm {in-
quiftay in>*f>'itt*i f^f Krwfthnong.
In der fär die Schulo beetimmten Ausgabe ist der toD-
idige Text ohne kritische Noten abgedruckt; voran geht eine
gehaltene Praefatio über die vom Heraasgeber befolgten Grund-
satze der Toxtgeataltung.
Olmütz. J. Golling.
*) Zn den Bainpidl^a anfCallendster Art , welche oben Jahiv. Id85.
S. 826 angefülirt gind. filfte man noch imprrat mepitque Tw- Ao. I 39.
ducit udäi'hl'jH'- ebd. XV 26.
■) Sal- Ing. K4 ist mtUtiae Genetiv, wie Ref. bei anderer Gelegen-
heit xa xeigcn gedenkt.
MUehrifl t i. «»mit. Ornu. W». X. Bafl. S7
t4.IUri.T<
imtMäA,Bm$.r.J.M.i
BagrAßug d«r XXIX. Tersaiuhi|
nd Sdnümiaaer. Dwnboln m te
■ i«7. no 83. 4\
IL FMhrtrift d« CaaUMeiml« in ZBrieh. zar BmtU«m «.
Zkicfc ISffZ. 119 GS. r.
D«B 1887 in Urieh ntnniMttMi Phtlolograi ward* mwU
V« te rwnoiUt, ab ran dr CiiihiMilida ein« wertvoll flrife
im Biftiiftiift gehntw, dann iwctaar Inbfttt hier in KAi» »•
Dift FMUehrift d«r Cnirareiak Uitat »iiie eiagehoid« JUta
ibcr & TirfiBiBti 4« griachjMhw Philoiopbr-n rott Prot
Axmld BMg, Mm Hamgn'mUm TmimadeB dar TeniuiiBilaBf,
6m kider wifW <ii Inangts 0«tdiick eralH bat. Di»
Tvd* tehv T<B Dr. Tk. H^;^ m wuMoav Tbeilen eiid(
lUbct. Dit Im DwgMi* amSbtmahAm Tistameiite, dann
Jdacst «csi — tkm mü Canshi — u^egriffen ward«,
Ti«kr Hhwidit BadMtoig. Ak OoeitSMnte g€>ben sie AaTMhl
«kc Aans«! ib«r «tot Smht wkbkifir jtochtofaigM nod
zBckkh «ioM EakUttk in dia — «ft aetir bMidicftDUe — Hiu-
Ucbkelt Uinr TgfiMif. Hag bebaodak dm jnnsliacba Pn«» aü
SröndliduUr DsdagiSf dM SacbveriMhes, in dar Ti«rtiaAbhMl>
km; wild wvtf«OiB Jfateial for dit Kchtfaeit der Taatanwnli
dacch Hinwaia auf gtmiam indiridatU« Zi^ nauuBingctai«
(Seite 2-J).
Der bekjjut« Verfasser det TeduMlogie Vr<>{. X>r. Hhjcd BlioM
^t TOB S. 22 — 39 ein« eracböpfeod« Bekatidluar der Verwintav
Ton „Schwel«!, Alus osd AsfdiaH im Aitertbnm*- , di« a
Tielgebraoriiteo Bocbe n&r bwliafiy bah&adelt wurden. Dua N
iQteTessanun Aofgchläaaait dalwi lücbt fehlt. Terstebt sich rm
Von besonderan Interesse ist ProF. Dr. Adolf KAgi» Aiämi
lang dbec ,.Alter und UerbiBft de» gamiuiscbeQ äoUa^ortbiili''
Wu zu «rwarten eund, dasa oftnlich (wie nnbewiraea »eboa vt^
fach behauptet woide) die Ordaüea ^eueinaamer Brauch ialuh-
gannanen aeiea , das wird in kunaa Zfigen mehr allfraoiHt m-
dantud allerdings, aU in die Einselubaiteii eingebend {Ü. 40-M|
endgiitig erwiftBao. Die iodiecbH] Bechtsböcher eticuDta ii Ai
«iazeln^n Zögen fast aufs Wort mit den deutschen Beebtsqadbi.
tiriechen (Soph. AdL 263 ff.) und Rnmor (Acr. ad Bor. tp.H, U^l
haben ««nigatans Rrw4hnaQg«L
S 60—90 behanddlt Jacob Ulrich den wenig bakautü '^
tieni8ch«D Xovellist^n Pietro Fortini (gestorben 1&A2>. Die Serdl*
eaiumloog Fortinis . die als Hanoscript aof der SladtbthliolUk A
Siena verwahrt wini, iut wiederholt ak FoQdgmbe ffir oMÜtfH
Kofellau behandelt worden. Mit der Anlage dea OasMii, der mlfi*
Einhchtung. dem Inhalte dar Norellen selbrt — der sbeAmW* '
die schlimmsten Geschichten aller I.iteraXQren ariimert — ffft* **
tretehrti> Verf. ObärTSöchend reiche Anskuoft
FeftMfcoift d. PhDoL-Venumiilsiig in Zöridi, ug. r. /. M. Sumatitr. 8M
8. 91 — 101 handelt Prof. L. Tobl«r ftber „die toxiealiscbM
CnterBchiede der deutschen Dialekte mit bes<Hidenr Jtäckaieht at£
die Schweiz", Tobkr weist auf die Bedentan; der Ter^chendoi
lexiodiscben Statistik hin, die f&r die Diatektologie niehti gctte-
gffflB bedeute , ale eine mntbaiaSlicbe Darsteümig der Wortiertrei-
toBg. Es ist hier In beecbräQkt«m Banme anmöglicbf den aarepn-
den (ledanken die breitere Ansfdbmng za geben, die sie Todiesen.
Ein nach EnÜebonnga- oder besser ÜbeieinstiDuniingsgnippeB Tcr-
schiedeoer Kat^orie gefertigtes Veneiduus seltoer ScbweiMnr6tfBr
beleuchtet die Ansicbten des TeiT.s and zeigt iJin praktisdw Aat-
föhrbarkeit.
Nicht minder anziehend ist die zweite der beiden Fest-
schrilten. Dr. Hans Win. der verdioite Bearbeiter des WeidmaB-
sdien Saunst (9. AiA.) bespricbt „die stoffliche md zeüüd» Güe-
dening des Belliun Ingortbiniun' (S. 31). Eine eingebende Betraeb-
tnng lährt zu den — allerdings nicht neoea — Bceidtate, dase
nicht sachliche, sondeni lediglicb kAnstleriscfae nd poiitische
Oesichtspankte d«n Scnriftsteller leiteten. Atier dies Beeobat at
eben för die AstheiiKfa« and Uterariscbe Wirdigung Sallasis wichtig
genng. am eine besondere Aoirahnnig im einzelnen za rerdisDea.
S. 32 — 38 bietet Pnif. Dr. Alfr. Snrtver einen ^Beitng zn
einer £efonn der äcbnlejntaz dis lateittisdien fnllnitiTt'*, nnd
zwar in Fwm öner rein graonnatisdien DariteUnng. Icfa ge-
stehe gerne zo, da« die Aac^dnong ÜcbtroD mid planmiflig ixt;
aber fir eine -Scfanbjntai'' finde idi hier ebeosccehr zn rief aU
zn w<Hüg. Za nel StAff aimlieb und zn wcoig Erfclflnmg, wie das
bei allen Grammatiker, ofac« jede Ac^mahme der FaU ist. Mit den
endloMS Verbalrtil»*^ w?:fi v«4er .Sroiler noch L«brer etwa* anzo-
langea . dae belebec-i« E^eaient - di^ Dariegnnjf der Fricrr^flec —
lebit hier wie tMnS.. Sv durch 'Ua Ao/gebec dw StÄiät^TÄHe
and durch eis ec«T^Jcfa«e Torrncces der t'a^tkr.üvz. iiXzhV.lajn-
ele<cecte »iri -ie=. ScLÜer -Le z'/tb-.trt Kbatiit rfryJiaS; werd-ec-
\V9TUirfce tif»f^\zvsz*^ abwt-ccecder C'^trtnict.'oc«, — zs. die*
in paieulbes: fe^izeftrea — T*rw*rf«. t.ti i'Jt '^xUt.:sS;*£ Btrk-
sicfc* aaf den 0*!SK der Mroerfpra/.te. Lhtn:! fc:L.d aodi 5^.s.ir^in-
titec WT* die A':^.. t. irl \Ai L^sur. Grinjr.tasi-'sset- L*crj^ i, x.
ichf.li 4ara=. a&czweesn. weü i:e r^n. '-„-«ii* xnivcö ßt«c
Sie sitd ,** dxt i^r T*rTr;z*£drt* fciiitim?«. 4w trvoAm
C<«.fCraclke . w.fir 4w i«**A Ütwei.» ;l :i.'*t rweJiatÜK As5-
tretet: 23erL
I«^. H*-=r>± ffTSer rli/: i:t S- ;'^ 1*^ el^e t-Ä.rÄt* Ai-
des M.-ifciaheri''. Et ?*i=r: >t feri, i-u tvz. xz. '.XLiaii »i-
icfcet 'ir:!?: 4w X.'tbi-icrun cc '.iz^Tvz. :.*«>. Lt.".i-aa cnSer-
g'trfe« «si awjet'jT f.-reÄdc. w:rc (> «>* ait Aeo: Üii^am
900 Mütter, Act« gpminarü phil- ErtingenoE. ang. t. J. M.
der Kenzeit ToUbcrechtigt und dorch Grrichtnng eigener Lehrkaoieln
anerkasm.
Den Scblnga der Festschrift (S. 97 — 119) bildet eine «rinn
Keschriebeue Abtiondluiig „aber Jcremias Gotthell's £rz&faliuig<ai ood
Bilder an» der Schweiz" von Prof. Dr. Jul. Stiefel. Während die
meisten Beurtbeüer Qotttieirs (Bitzius*) grßQere Werke znr 6nmd-
tage des L'rthoilü machten, hebt der Verf. henror, dass gende m
den kleineren von didiictischon nnd politisch - socialen Teodeoua
Ulibeeinllasätf^n Krzjihlnngea das eigentticli diefatchscbe TerdJei
OotthelfB XU suchen aei, und führt diesen Oedanken in soigflltil
Analvse der betreffenden ErKÖhlnngen ans.
Acta seminarii phUologiei Erlangcosis. Edd. Iw.Muelleret Agg.
Lach«. VqL qnart. ErUngao i. ae. A- Deicberti. HDCCCLXXXVt
562 SS. gl. 8«.
Die reiche Mannigfaltigkeit des vorliegonden Bncbes wQrdi
von dem Becensenten eine Vielseitigkeit ert'ordem , wie sie «aU
känm jemand besitzt. DemgemAfi begnägt sich der Unterzeichnet«
mit der bescheideneren Aufgabe des Ref.n, den Inhalt des Baodei
in Kfirze zu ekizzieren. S. 1 — 57 handelt A. Böhner de Arrlaiu
dicondi g«nore. Wenn man Arrian mit Xenophon tvk Tei^leicbn
pflegt, 60 i&t dieser Vei^Ieich berechtigt durch eine gewisse Ofiowiii-
samkoit der Studien. Von der Dictioii hat er nicht zo gelten. Arrian
Hcl>f)prt vric alle Nachclassiker (vgl. M. A. Kreliug: De nsQ poSti-
cornm vocabulomm apnd »icriptores Graecos serioros. Traiecti ad
Bh. J. L. Beijers 188(>) ans poetischen Quellen, denen nnmittelbar
Herodot und dann Thukydides an die Seit« treten. Ja nicht bloß
in der Wortwuhl, auch in der Furineii gebung und der Syntax tritt
dieser EiuGuüs hervor. Die Atihaiidlung ist klar, das Bcenttat
sicher , wenn auch theilweiae von andpren schon betont (Tgl. S, 2.
J3. 5, 6). S- 57 berichtet C. Wnnderer über einen Cvpriancodex
(s. XIV) auf der Angsborger Stadthibliothek, den W. v. Hartcl nicht
benätzt bat. Die vier mitgecheilten Varianten lassen noch kein
Urtheil zu. S. 59 — 160 bringen einen lateinischen ansföbrlichea
Sprach- und Sachcommentar zu des Demosthenes Bede pro Pfaor-
mioue von G. Hättiier. Besonders aoCtnerksam zu machen wire uf
die adnotatio critica 75 — 83 und eine appendli dher Geldwechsler
in Athen 154 — 160. Der C'ummeutar ist wirblich erklärend und
durchaufi selbständige Lcistong. Es belehrt einen heutzutage bf*
sonders angenehm, wenn man sieht, dass ancb die erklärende 8«H«
der philologischen Tbätigkeit noch ~- fast machte ich sagen wieder
— Vertreter ßndet. Sie ist zu Ungunsten der Sache in den letotca
Zeiten viel za sehr vemacblAseigt worden, nnd es ist gut» daai
wir noch die alten boll&ndiscben SchioQker haben, um uns wenig-
stens tbeilweise zurecht zu finden. — S. 161 — 221 bandall H.
Braun in ecbr fleißiger Arbeit über die Frage: Procophu Caesi-
riensis qnat«nae imitutus s>t Tbac;didem. Dass solche NachAhmong
MüSer, Acte seoiioam phil. ErUngrnsis, uig. t. J. Sf. Stotpaster. 901
T^rhanden se<i. vraiafit« mau lanKst, ihren Umfang nnd ihre Tiefe
gvnan bestimmt tu haben bleibt d-as VerdieuRt d^r darc-b nichtigen
Arbeit; die Pra^e ist leider von einem anderen Verfasser noch eia-
maJ — wenn anch anders — behandelt worden (Dawe, Programm
Jerer li^85). Auf Grund der echten Schriften versacht nun B- zn
tinem Schlüsse anl' den Atitor der vielbesprochenen \4vixdota za
kommen , die unter des Procopius Xiimeu a^he. B. wAre geuoigt
auf Gmnd der allerdings sehr zahlreichen Übereinstimmungen für
die Urheberschaft des Procopius einzutreten. Eine Notiz von Iw.
Malier ZD Galen 1 58. VI dient als Blattfnller S. 222. S. 228—2.19
bMet C. Wtinderer eine Reihe einleuchtender Coniectarae Polybianae
frgl. acta eem. Erl. II 212), die ant' genaaer Kenntnis des Spruch-
gsbnnche« bemhen ond zaglelcb eine Teitgescliichte in nuce bieten.
Eine zweite Notiz von Iw. Maller über eine NachuliiDuiiir dea Plato
bei Galen X. 4 fftllt .S. 260. Von S. 261—34« hohandolt H. Beckh
in außerordentlich muhtiamer Arbeit de Geoponiconim codicibns
manaBcriptiH. Die aämmtlichen so zahlreichen iiandst^hrifien werden
beschrieben, gruppiert und ein Ktemnm irewennen. das freilich com-
pUciert ist. aber doch im ganzen ein übersichtliches Bild der Übor-
Ueferaiig gewährt Jedenfalls Hegen die Verhftltnisee gerade bei
diMen Schriftstellern so schwierig, wie kaum anderswo, und schon
dämm mäfiste der seltene Fleiß des Autor» volle Anerkennimg Gudan.
Inwieweit das gebotene Stomma anfechtbar iät, kann man ohne
eigene Kenntnis der Ilsfi. natürlich nicht beartheilen. S. 347—394
bringt Th. GoUwitzer obscmatloDCs criticae in loliani Imporatoris
contra Christianos libros, die eine rnmasse Stellen der gemde nicht
allzn omfungreichen Schriften deä streitbaren Philosophen in sehr
Endlicher und einleuchtender Welse behandeln. Auch für die An-
ordnung der Fragmente (bei Cyrilla») werden nent* Gesichtspnnlcte
gefonden. Pie Abhandlnng ist für Jeden, der sich mit dem Anti-
galil&^r beiscbiUtigen wiU, unentbehrlich nnd lehrreich.
W&brcnd so die griechische Literatur, and namentlich die
SpItUnge, reiche Vortretong in dem Bache ünden, kommt das Latein
in ganzen etwa^> dürftig weg. Zwei Abhacdlon^en and eine Mii-
oelle von Iw. Müller sind alles, wenn man von der oben erv>ähnten
Kacfaricht aber den Cypriancodex absehen will. Prof. HüUer macht
nimlich daranf anfmerksam, dass das italienische pontico, ponti-
citA seine Bedentnng erhält dnrch den — Uhabarber, den die grie-
cbifiofaen Ärzte ^ä itomiKÖv nennen (S. 456). Vorher gehen (Seite
395 — 455) qnaestioncs Inoenalianae. Ton verschiedenen rbeto-
riBcben Oeeicbtapunkten ttw liefert der Verf. wertvolle Beiträge zur
WArdigong des Jnvenal und zur Betrachtung seines Sprachgebrauches;
dar zweite Tbeil der Abhandlung gibt kritische Bemerkungen zu ein-
zelnen Stellen in objectiver Erwägnng der textlichen Schwierigkeiten
aaf Grand eindringender Kenntnis des Sprachgebrauches. Als ein
SUck Torarbeit zn einer Zukuitftssjntax wird auch die grammatiscli-
kbtiscbe Abbandlang von Dr. E. Beichenhart: 'Der Inßnitir bei
DOS KahU, Zar Ectw. der cods- Ded. in Öenn.. aag. t. B. Mtrm^ir,
Lacretios' ihre Wertecbatzimg b«apspnichM) kfiiui«n, di« sieb
aiB «ein Beitrag im Erg&nzang Ton Dr&grn bist. SjnUi'
kifldig^t. Im gacun uiid großen er^ribt iicb am den nmfa
SteUflUUiBmlmigeD für den Kinsicfatigen allerdings kein
de«, nniH Besoltat ; docb ist «s inunerbin interessant, di« Eitvid^
iB&g des SprMhgebraucbeä bei einam Antor auf einen Blick ra
äbsrsaben.
Alles in allem kOoueii vir di«sani vierten Bande der
daaaelbe nacbrühmen, wue vir von seinem Vorgänger sa^eo kDDBt
(1»S8 er ein rübrueodeb ZeuKU'S ablege von dem gevi
ZBsammcQ&rbeit«!! roa Lebm and Schüler zn Erlangen. £r
sicher ein glücklich» Gedanke dor akademiechan Lebrer an dW^
Erlanger hofaea Schal», die in den Seniinarien onr zn oft dorcb
Zereplitternng vergeudet« Kraft und Arbeit zusammenrnraffea und,
(lein Korterbritte der Wissenschafl dienstbar zq machen. Ein fänft
Band vird vdhl bald nachfolgen.
Wien. J. IT. Stowasaer.
Zur EohticklöDg der ron«onantiwlien Pedination im 6
nischen. Von Dr. Bendiard Kahle. Bt^rim 1887. F. Wndline.
W Seiten.
Der Gedanke die Beste der germanisrhen Deklination der
B(»(ianti8chen Stämme (mit Ansscbloss der anf n und r) zu &aram<
und ZD bearbeiten, ist «lin äußerst glücklieber, und sine Arbfil. die
bloü gevissenhaft aufgez&bU und zusauiiuengesteUt hätte, w&re
Bcbon des grr>ßten Beifallä Hieber gewesen.
Leider kann man nicht einmal dieses Lob der Abbaudlutf
Kab)es spenden. Sin ist so ßächttg gemacht, das« man schon nach
der H&lftf) derselben absolut radde ist, sich mit ihr veiter tu en
Weise zu bofaseen. Hoffentlich nimmt der gewiss {ÜdgQ Verf. s^i
Thema bald wieder mit mcbr Ausdauer vor.
Bis j«t7t scheint mir der Antor sich zn anb*deaklicb
sorglos den Problemen gegenüber rn stellen. Seine Ansichten ö'
Prjncipien der Sprach geecbicbie beleacbtet der folgende Pasntf
(8. 29): ^Dei Dat. ag. mosste mys lauten, eine Form, die \mdA
%U Verwecbslongän Anluss geben koniil« mit dem Ähnlich kUngui-
den nom. acc. pl. Diee war vielleicht der Grund, weshalb dl* Spra-
ojunden sich, um eine UndentUcbkeit zu vermeiden, nach
neoen Bildung umsahen. .... Man näblte also eine so'
nach der fem. ü-Decl. und schuf die Form mtis, wozu dann iKich
oiQ ectspr (gebender gen. sg. müsar trat." Wie g&nzlicb vor-
nrthsiUlos er den Dingen gegenübersteht, erweist S. 46, «a
ex seine Ueinung über „Buche, Buchstabe, Bach" znm Besten gibt
.^ieu essbare Fmcbt nnn (der Buche), so sagt er, nannian dii
Germanen bok — ; den Banm, der sie trag bOkä — ; das eine war
ein WnrzelRouen. das anders mit Sectmd&rsnfiSx a abgel«it«t; vgl.
iff Zur Entw. der mdb. Decl. im G«nn., id^. t. Ä.. Jtf*rrn7cr. !>03
, Nonünalsoftix a nnd iL S. 282. Als iinn die (cermaiißn die
BoDOischrift kennen lernten, (>rsrhi«n<>in ihnen A\a StAhf der Roch«
■Is du geeignetste Übject um ihre Koidien daranf zu ritren. Sie
nunten daher dieee St&be entweder „ Buchen stab** oder Bio über*
tra^dn die Bezeicbnmig des einen Prodncte der Bnche tml dae jetzt
IB den Vorderj^nrnd ihrer Cnltur tretende. Den Be^'riff, den wir jetzt
mit „Bach" verbinden, lernten sie erst spater kennen und beMich-
neteo itm entweder aU eine Uenge von ßtirbKiahen mit dem Pln-
nüis oder aber sie bildeten mit d^m Hnch CoUecttve bildenden f^ectni-
lUrsnftix a ein Nentr. Vgl. Zimmer a. a. 0. 208 ff. Aaßerdem vnrde
raob der ganze Uacm fflr den Stab gesetzt — rg]. gr. ^oi^j; fQr
Schild — wie im gotblgchen , so dass •bökä aach gleich bdk ge-
•Mxt mrde Da icti nun genngflam gezeigt za haben
glsobe, schließt der Verf. uiierecfaätterlich , auf welche Weise die
Mnen vocal. Fonueii an Stelle dar alten conson. traten . so will
ich mich hier wie fernerhin mit einer Auftilhlnng der Formen nach
oonson. Declination begnügen, nm nicht ermädender Breite an-
beimznfallen."
In den Zneammenetellnngen let nicht einmal die Literatur
fanügend herbeigezogen. B. 2 spricht er von altind. ucc. pädam,
Fir welchen er mit Ostboff Analogiebildimg nach der o-Declination
annimmt. I>U8 Saussnre die Lfisnng wo anders gesnclt und Job.
Schmidt wo anders gefuiid>en hat (Zs. 27, S. 262) verschweigt
Kahle. (Warum Gustav Mever. «riech. Gr.», §. 21, das Uefiultat
Schmidts ablehnt, weiß ich nicht.) K. but es auch fertig gebracht.
\m deiner ganzen Abhandlung die Scbritl von Priti'. Borg aber die
ilteren nordischen Hnneiiinschrifttin nicht ein einzigebmal zu be-
fragMi. obwohl sie ihm bei verschiedenen Gelegenheiten die bsolfiSl
OiaDste h&tte erweisen kennen.
^ S. 6 behauptet K. , dass im Germaniftrhen die alte Btamm-
Hostafong bei pod - bis auf die eine Spnr In ags. faet Schritt
geschwunden ist. Er äbersleht dabei, dase das Germ, auch die in
xMi] ai^ erhaltene idg. Stammform ped- noch besitzt in ahd.
f*zz«ra und seiner Sippe. Auch über die für sein Thema mitb-
tigtten Vorfragen gehl er mit grr^ßter Bnbe hiiiw>frg; bei sokhen
Gelegenbeittin nimmt er etwa» ihm passende» a n. Über die
änfler«t schwierige Frage, in welcher Farm Nasalis sonans im ür-
gennantschen erschien , verliert er kein Wort. , Fnr den Anstaut
oiauDt er german. nm an, schreibt also, acc. f^-nm. Das ist
gflwiss falsch; es müsste mindestens füton lauten, wie go<th.
than-a beweist. Dative plur. wie urgerm. „*aahtami, brastomi.
bBgnnt" li.sst er nach einwn Osthoff'schan Gesetz lantgt^etzUch
•nttfaeo. Er nimmt offimbar nach langer Stammsilbe idg. -mmi
m, iroraiB uoi, um geworden sei, waä ja nicht undenkbar ist.
Aach hier ist fftr ihn die Sachs mit einer .^Annahme'' erbdigt.
8rtD6 OrandvoraQSsettung, dass conson. und n- Stämme im nrger-
laaDJachen im acc. sg., dat. und acc. Plural in Bezug auf Endong^
90i KaMc, Zur Entw. der com. D«cL in Qcrai., ang. r. S. JVmn^.
zasamniHJiEieleu , ist in Bezu^ uni die beiden ersten Caeng noch
zweifelhaft. Methodisch rerfeblt scheint es mir aach zu sein, «enn
or die tirfpningrliche conaon. Declination&art oines Stammes erwoisiO.
vill and dazn auch Formen anführt, die ebnisoTrofal einem D-StanuDl
angehören kCnnen. So sind unter all den Formen von hand-, dit
er S. 25 unTührt, lür ehcmallgo cons. Flexion eigentlich nur be-
weisend uhd. dat. ig. haut. an. iiuiii. pl. heudr. Es scheint mir
auch anmethodiscli für jeden Stamm . von dem gua Türei
conson. Formen rurlieKan, gleich crgerm. conson. Declination an-
zasetzen. Wenn nach meistens der Wof^ von der conson. Declina*
tion zur n-DecUnation fülirte, so konnten doch die rennittelnden
Formen ebenso den ÜWr^ang von der u-DecIin. 7,ar con«. ermflp-
lichen, wie wolil im altnord. l'Otr die Wßrter linpr nnd nagl nach
sich gezogen hat. Betreffs K.s nom. pl. "hröthriz die Brüder Tgl.
Burg. Htmeninschr. S. 131. Wag der Dativ „vintra-ao" auT S. 20
heißen soll, verstehe icb so wonig. als das „N»chnirkeD des i-Cin-
lantes" auf S. 23. — Bei mos S. 27 wäre J. Schmidt, Zs. 25. 21
zu erwähnen gewesen. Vjyl. aber jetzt G. Meyer, Gr. Gr.^ g. 319.
Kable hat da« seltene Kunststück geleistet, einen Stil tu
schreiben, der selbst für eine grammatische Ahhandlnng g'ant tm-
zol&Dglich ist. S. 48: „Der Brauch des goth. nnd an. scheint
darauf hinzuweisen, dass das Wort ursprüngUeh Plnraletantnm sei."
S. 27: „Vm nnn den Reigen aller für ein fem. mfiglichen Declina-
tionsarten zu schließen, begegnen wir wieder im afr. ein
acc. pL banden". S. 29: „Auf jenes Iils hat nnn, sowohl im an.
wie ags., das lantlich nnd begrifflich so nahestehen
Wort müs derartig eingewirkt, . . , .'*. S. 28 bietet K. d
ueaen und sehr nfithigcn Terminns „ Stimm vocil", S. 3 spricht
von „Mangel an HaupttonigkeJt'*. S. 82 : .,Da8 germ. Wort gehört
XU uralt ererbten cons. St&uiinen das im gr. als )'ü| . ... be-
gegnet"
Der Druckfehler sind in dem Büchlein eine Unzahl. Ktnige
sind ZQ gut, als dass sie verschwiegen werden könnten. (Goth.)
„meuup" (S. 3); „ara. dohtrik" (S. 8); (altind.) „nackt-" (S. 32);
„OtCried" (S. 23). Auf S. 2G erscheint ein mhd. nom. pL. hcnti.
auf S. i 1 ist als gen. von fotus bloß ' angegeben
Wir hoffen von einer Umarbeitung und Erweiterung der Arb^t,
zn der Kahle sich gewiss verstehen wird, das Beste. Bis jetzt ist
Kahles Schrift thoilweise nicht besser gebaut als ein KaiteohniSt
da8 umzuwerfen bekanntlich schon die Erschütterung dea Laebeu
hinreicht.
Ohne Gedanken ist das Büchlein gewiss nicht; aber es sind
zumeist erste Gedanken, nnd Kahles erste Gedanken sind nicht
tietser als Lessings erste Gedanken. Kahle hat w. selten für rith*
Uoh gehalten auf die Xacbfolger derselben zu warten.
Wien. Dr. Kudolf Merioger.
J?. HUdehroHtl, Vom deat0cb«n SpncbuDt^rricbt, &i^. t. It. IMmer. 90ö
KodoltUildebraDd. Vom dcntscbon Sprachunterricht in der
Schule und vou deutscher Krziehuag und ßildmig nber-
baujtt mit einem Anhang fiber dio FrenidnOrier und einem
neuen Anbang flber da.«) Altdeutsche in der Schule. Dritt«
_ Auflage. Uipzig u. BvrliD 1887. J. Klinkbardt VITI u. 276 SS. & 1 .80-
^ Dieses rühmlicbat bekannte, umimebr in dritter Aadag'e aos-
gtgrabene ßnch behandelt in ti&ini^ni Hauftttb(%ili> ztinäcbst folgende
vier Thesen, die ich mit de8 Vnrf.s eigenen Worten anfdhren will:
1. Der Sprach untorri cht sollto mit der Muttersprache zngloich den
EnhaU der .Sprfiiii«^, ihren Lebensgehalt voll nnd frisch and iranii
eifMsen. 2. Der Lehrer des Deatscben Bollto nichts lebren, was
die Schaler selbst ans sich finden kC>nnen. 3. Das Hanptifewicht
sollte auf die gesprochene Spruch« gelegt werden. 4. Das Hoch-
deutsch sollte gelehrt werden im Anachluss an die Volkssprache
EBaussprache.
Diese gesanden Spracbgrundeätze, deren Bicbtigkeit — wofem
nicht einseitig vorgeht ~- heute in der Theorie wohl zumeist
anerkannt wird, und die Knni Heile des Gegenstandes unch in der
Praxis immer tiefere Wuueln fassen, werden in der dem Verf.
eigenen, überaus lebhaften. her7.1ichen, von Überzeiigung getragenen
Weise an lahlroichen trelTenden Beispielen dea breiteren erörtert
und dem Leser eindringlichst zu Qemnthe geführt. STstematischo
ToUsiäudigkeit, scharfe Gliederung lehnt der verdiente Gelehrte
ansdrncklirh ab, so dass diu einzelnen Absrimitte leicht in einander
äbergreifen nnd selbst 'Wiederbolnngen nicht vermieden sind.
ft Obwohl der gesaiuiiit« deutäche Sprachunterricht herangezogen
Ittrd, 80 behandelt das Ituch doch mit Vurliebe die elementare
Stufe der Volksschule nnd der unteren Mittelschulclassen, überall
«nseitig formelte Verstandestbfltigkeit , Abstrantion , Pedanterie,
Belastung des Uedflchtnisses mit todtem Wissen verwerfend, da-
gegen den Gmndsati nachdrücklich verfechtend, dass der Schöler
aicbt sowohl eine groGe Menge Gelehrsamkeit uafspelcbem solle,
als vielmehr durch eigäne Geistesarbeit einen Ein-
blick in das innere Leben seiner Muttersprache, in
ihr geschichtliches Werden und Wachsen gewinnen
aOge. dass neben Verstand und üedächtnis auch Gemüth, Ge*
fÄhl und Phantasie ihre gesande, reichliche Nahrung fordere
und in der Schale «erhalten müsse- „Natur nnd Leben ancb in der
Schale" hiutot sein Wahlspruch. Besonders anregend nnd belehrend
ist hiefür das V. Capitel. 'Vom Btldergehalt der Sprache und seiner
Verwertung in der Schale*.
Vom Lehrer insbesondere fordert H. mit Becbt Liebe zum
?ach nnd Beruf, itissenscbaltlicbc Durchbildung und in pädago-
Ciacber Beziehung, dasa «r den L'nterricbt belebe, ihn den Schülem
'«ftsetnd zu gestalten wisse und an geeigneter Stelle auch für echte
Eeiubildung rerwert«.
^ni
906 if. Jiildtbruiui, Tom deatscbfiD Spncbuutemcht, «Dg. v. Jt. h«*Htr* '
Der erste Aobaog' „Von den FreiudwOrtem und ihrer B^knd-
bnig in der Schule" vird passend mit Gctttiies Worten: „Der
Bntsche ist gelehrt. Wenn er sein Dentcch verstebt — — " elr-
geleitet und gfRchlofteen. Hild«hruid gehört mit dieeea von fröbKT
her hftJcannter Aufsätze zn den bedeutendsten Vorkämpfern för die
Keiuheit der deutschon Sprache, die er, naiueiitlich vom natioD^eo
Standpunkt aus, mit allen Waffen des Geistes und Witzee fft^eo
anberechtigtö Eindrbgling'e vertbeidigt Der Sehnte wird in
diesem Kampfe ebenfaUs Ihr Platz angewiesen.
Der Scblnssanfsat?, ..Vom Altdentscben iß der Scbnle" Irilt
mit gTob&T W&rme und Entschiedenheit für die U'iedereinfüfanuif
des Ubd. (überhaupt des Altdeutacbun) in deu bcheren Schalen ^
und zwar mit empirischem Lehrffanii; und — Hildebrands Hletbodt
entsprechend — mit Beschränkung anf wabrbait Bildendes. Die
KBblreichea Qegner der Abschaffang dieses UnterriobtszweJges werd»
darin nene Stützen för ihre Uestrebungen finden. Mir selbst scheint
die Sache — wenigstens für unsere üsterroicbi sehen Schulen —
noch nielit spruchreif zn sein (vgl. meine Bemerkungen in den
Stimmen über den (^sterr. Üymu.-Lebrplan, Wien 1886, S. 200 fg.),
weshalb ich mich an dieser Stelle auf obige Worte beschrAnke.
Gf^gennber der zweiten Auflage fehlt es nicht an Verbeese*
rangen nnd Ergänzungen, und der eben erw&hnte zweite Anbaog'
ist ja gan?. nen hinzugekommen ; »nch ein geschickt gearb^tstea
Uegigter wurde beigegeben. Doch scheint es mir, als ob mancbeii]
nicht mehr recht /.eltgfMiiäl^ sei, da manche ttbelntfiiide, die Tiel-'
leicht noch vor zwanr-iM* Jahren bestanden, als der VltI'. ans eigenem
Anschanung sprechen konnte, honte gottlob nicht mehr 'imtreffen.
80 dass eine gründlichere t'berarbeitnng, beziehungsweise NeogeaUl*
tang solcher Partien wohl wünschenswert gewesen wäre.
Aber nicht nur von Sprachunterricht ist die Rode, anch voQ
Eraiebung und Bildung überhaupt (zorÜberbürdnngsfrage a. 8. 1 97 fg.).
Wahre Schal- und Lebensphllosophie spricht ans jeder Zeile, xmä
mOgen anch manchmal des Verf.s Anschauungen zu ideal erscheinen,
goldene KOmer gereifter Kinsicht sind ea doch, die von edler Ge-
sinnnnfT nnd Liebe zur Jugend Zengnis ablegen. Die Sprache des
Bnches ist von wohithuender Frische, oft Horder'scber Lebondigkeit,
dnrch Bilder belebt, darch Itumor gewßnt, auch wo sie etwas breit,
oder archaistisch wird, anziehend, bei lautem Vortrag besonders wirktam.
Cberblicken wir das CJesagte. so müssen wir anfrirhtij
wünschen, das gediegene Bcch mi'ige anch fernerhin Lehrkreise,
Instructionen, nnd tot allen die Lohrer des Dentsrhen selbst gfluitlg
beeinänsaen. Nicht alles wird man in die Schule QbertngeO
kennen , specielle Ansicht nnd Erfabrang, beschrankende VerhUt-
nisse anderer Art werden ihren Einßnss üben, aber imm» virfij
noch genug übrig bleiben, ühb zum Segen för Schale und MeiHcIl*
heit befolgt werden mag.
Hochwald, im Angnst 1887. Dr. Rndolf Löbnsr.
JCrm, Leitf. f. d- Anfuig«i)nt«rr. in d. d. Gr»inm.. ang. ?. R. Lohiicr. 007
ELoitCaden für den Aofangsuntorricht in der deutschen GruD-
matik Ton Fraux Kern. Berlin l:^^ Nicolai>cbe Verl^tbnchluuid-
long. SO ys.
Die filnfte Directurenversanuuluog in der Provinz Sachsen
und die deutsche Satzlehre. Begl«itwortc tu dem Lcitf«d«D
fßr den Anfangsunturrlcbt in der deutsobeo Grunmfttik Ton PrtDi
Kern. Berlin 1688. Nici^l&i'acht: Wrlagabacbbandlong. 31 SS.
Kerns ^Leitfaden" ist Tür die nnt^reton Classen d« Gysana-
limofi bMtlmmt, um dann durch desselben Vorl'»SEers Grandriss der
^stuhen Satzlehre ubgclOst zu werden. Die BeslimniUD^r des Lehr-
buches für den Anfäti^stinterrichl in der deutscheu Gramm&tik
^_ mvllte es nüthig, das Haaptgewicbt auf die Fonnenlehre zu rer-
^Bkgtn; aber aacb diese bietet nur das WiclitigetA '); selbstveretftnd-
j^^üdi ist die Darstelkng dßr Satzlebr*» für dioae Stufo ebenfalls nor
ganz •loDientar. Was sr dieser Graminatik neu ist und ihr beson-
deren Wort verleibt, ist das An»g«:4ieD vom Satze aoch in dor Be-
b«DdIuug der Foniienlfllire. Kera überträgt auf dies« seine auf dem
Gebiete dar Satzlehre su frai-htbar«u Aiiädmuuiigeu, und der Versnob
moM aU gelangen bezeichnet Verden. Die Fonnenlebro wird jetzt
klar oiid äbersichtlicb, der Zutiamnienhang zviscben Formen- nnd
Satzlehre ist hergestellt : wir unterscheiden jetzt nnr die L«hre vom
einlachen und vom xnsa mm engesetzen Satze.
Die Absichten , welche Kern zur Abfassung des Leitfadens
, Ktirten. nnd die Gmndsätzo, die ihn bei derselben leiteten, be-
spridit er eingebender in dem oben an zweiter Stell« angof&hrien
Schriftcben; dessen Hauptaufgabe ist es aber, za den Bedenken
Stellung zu uebmen. die Propst l'rbuii, der bei der Magdebnrger
Uirecturttucon leren/, über den Unterricht In der neuhoch deutseben
Grammatik reierierte, gegen Kerns ttel'orrasn anf dem Gebiete der
^m Sfttzlebre vorbrachte. Kerns Folemik ist maßvoll nnd glücklich.
^m Urban wird tbat<i&chlicb Pnnkt für Punkt widerl^, nnd Kern
^P nimmt dabei Anlass , seine Anschaoongon immer mehr zu b^irrAn-
^^ ita and zu befestigen , wenn er auch soinen froheren Schriften
iretrMiüber nichts weseuUlch Keoes mehr za sagen weiß. Aber
lüchtiges kann nie oft genug wiederholt werden, zumal wenn ea
Uta ist and, wie im gegebenen Falle, an Stelle jahrbondertealter
4Mcha«angen und Anttdrücke zn treten hat. Man wird ett dämm
iauoer wieder mit Freuden begrnllen, wenn Kern selbst mit seinem
sahtffös Geiste und seiner gewandten Feder Probleme der deutschen
S^iElebr» bespricht. Seiner unermüdlichen Thfttigkeit , vor allem
^ar natörticb der Bichtigkeit der von ihm aufgestellten Theorie
isl 91 ta danken . dass diese in immer «eiteren Kreisen Anerken-
nwif findet, und principielle Gegner derselben, wie PropHt Urban
immer seltener werden dürften, zamal dieser selbst so trefTlIch ib-
^^kS
] Darum bitte der S. Zasats zu g. 6, Aam. 4 (S- 9) ffigUck weg-
iben können.
908 Kern, Leitf, L d. AufangBnotorr. l d- d. Oimnun., aag. r. R, l/»mn
gefertigt worden irt. Die AiierlcenDiuig sclieiiit mir freilich fomL
wenigstens in Österreich , nur ein« tbeoretieche za !»in. Otsc»
Grammatiker wenigstens haben sich aof die Einfährun^ von Ero
Neuerungen norh nicht eingelassen, wir besitzen a]»o noch tu
Lehrbuch, mit dem man an Qsterreichischen Srhulen Sacdtbv
nach Eeni£ ÄaltaBSong treiben könnte. Per ..Leitfaden'' selbst iit
für österreichische Gymnasien im atlgcmoinen nicht brancbbv. ih
er „ein Hilfsbuch lür den Unterricht in der Muttersprache' iü
(Leitfaden, Vorredp), mithin zumal in der Formenlehre em« Mac*
Dinge dem Sprariigelühl fiberlAsi^t und eine scboti TorbandenePnüi
im Gebrauciie der dentschen Sprache voranssetzt, nnd danna sr b
Schalen verwendet w.>rden kann, deren Schaler darchgehuds *»«•
scher Mnttersprache sind. Immerbin ist es aber jedem Lebnr wHf-
lieh , iß der Lehre von der Syntax die Kern'scbeo Neaerugn R
erproben: ntid wenn, wie es vorauesichtlich isS, dieser Vemc^ UB
Erleichtemng des Cnterrtchtee in dieser Materie darüinn wird,
wenn es immer mehr ond mehr Lehruii zweifellos werdes «tri
daas man bis jetzt einen weiteren , befic-hwerliclierea und dm
manchmal gar nicht ?.\xxi\ Ziele führenden Weg eingeschlagen tiik-,
dann werden anch die Terfiiseer unserer Schulgrammatiken nie
umhin kfluuen, den kür^pren uud bequemeren Weg zu weiMD,
dem mau zu einer sicheren und correcten Kenntnis der dsateta
Satzlehre gelangt. Seem&ller hatte vollkommon recht, ab tr A
Kern schrieb (Üegleitwort S. 16). diies die netieo gnmmitwfta
Lehrbücher aoa Kenis Arbeiten wesentlichen Vortfaeil wünltn liikN
können und ziebeu müssen. Oh aber das Gros der Labnr 4«
Deutschen an listerreich lachen Gymnasien sich mit Kerns Tbeanen
bekannt und vertraut gemacht hai, ist mir freilich mehr als nr(iM-
hält; es ist fnr dieselben noch m wenig Propaganda bij nw
gemacht worden, einige kurze, wenn auch anerkennende Dfspi»-
chongen in den letzten Bänden der Gymnasial-ZelUtchrift dkta
schwerlich die allgemeine Aufmerksamkeit der b«theiI));teo Eni» ■>
dem nötfaigen Maüe auf sie gelenkt haben, und dämm ist M vüi'
im Interesse der Sache änCerst erwänsrht, die mir gebotfine GflbgtS'
faeit einer Besprechung Kem'scher Schriften dazu benätzen n kflODA«
um wieder einmal mit Kachdmck die Wichtigkeit nnd den Sut**
difiser Neuerung hervorzohehen. Dass Kerns Satüehre eben «**
Neuerung ist und mit den alten „harmlosen und beqneiBCO ud *
langer Schulpraxis erpr"bten" (L'rban in seinem Beferat : ». Beff^**"
wort S. 27) Anschauungen nnd Ausdrucken ziemlich radical '^'^^
fährt, wird doch wohl kein triftiger Grund gegen sie sein. E< '^^
nur die Probe; wem schon Kerns Schriften selbst nicht mr lEC-^^
sind, der kann seine Lehre ans Ilerrmanowskis dank ensw Arier, *!
sammenfassender übersieht Über dieselbe in den JahrbAcheni ^
Philologie and Pädagogik, 1887, n. Ahth . S. ^42 ff. ood 577
kefloeo lernen. Herrmuiowskl spricht aoa Erfahrung, «r bi
un
Ktm, Leitf. f. d. Anfangeautvir. i- d. d. Gnatm^ ang. v. H. Ltitmtr. 909
Bchiedonen Classfln nach Kfun nnteirichtet, nnd darum ist sein gün-
Bti^fi L'rtheil doppelt mal>gebend.
Der wichtigst« Einwnrr, der geg^n die neue Lehre geltend
gemacht werden dürfte , wird wohl nur der sein, dass in manchen
F&Uen jene Parität r.viscben deotsctier und lateinischer Grammatik,
die eben dadurch entstanden i^t, dass die dentecüe Grammatik bei
ihrem Entstehen sich an die ausgebildet« lateinische anlehnte nnd
von ihr nicht mehr losznkommen wusste, die aber beim Unterricht
in der lateiniFclien Sprache so gute Dienste leistete, wird entbehrt
werden müssen. Kern kennt z. B. keine „zusammengezogenen" S&t?^;
wie beqaem war aber dieser terminns. wenn es in der Prima galt,
Fügungen wie „C'atilina und seine Genossen" übersetzen zu lehren,
wo man darauf hinweisen konnte. „Genossen'* sei das Sabjoct eines
zweiten &at»s. „seine" beziehe sich aber aof Catilina, also nicht
anC dM Snbject desselben Satzes und müsee daber mit eins über-
setzt werden. Ein anderes Beispiel: Kern wäre jetzt geneigt, das
nntlertierte prädicative Adjectir , das formell mit dem Adverb zn-
«ammenfällt, nnd dessen Unterscheid ang vom Adverb in manchen
FftUen schwer fftllt, dem Schüler als Adrerb Tor7nföhren (cf. Zn-
stand nnd Gegenstand S. 109); doch spricht er selbst hier von
Schalen, in denen keine fremden Sprachen gelehrt werden, and
meint, dort wAre dieee Unterscheidung eine unnütze Quälerei. Im
„Leitfaden" hat er aber die alte, zugleich vom SUindpiinkte der
historischen nraininalik allein berechtigte Auffassung des rrSdicats*
adjectivs beibehalten und dentet nur in der Anm. i\x §. 139 durch
Fragen die formelle Identität desselben mit dem Adverb an.
Das würc ein Punkt, wo thatsflchlich der Unterricht in der
lateinischen Sprache wesentlich erschwert wflrde; wie würde man
den Primaner dazu bringen , im Lateinischen zwischen Prfldicats-
a(j(}ectiT and Adrerb zu nnterscheiden? Doch wie gesagt, so radical
will Kern selbst in dif-sem Falle in der I'rniig nicht vorgehen, nnd
dieser Funkt tirincht also nicht bedenkliches Kopfschfittela bei den
Philologen herrorzurufen. Aber eine oder die andere liebgewordene
Bntaprechung zwischen lateinischer und deutscher Grammatik wird
schon noch verloren gehen, wenn man deutsche Grammatik nach
Kam lehrt, nnd ich fürchte, dass das ans diesem Umstand ge-
schöpfte Bedenken in der Periode der Parallelgrammatiken umso
schwerer in di# Wagsi^hale fallen wird. Ist es aber wirklich ein
emsUicbes Bedenken? SulI miui den l'nterricbt in der deutschen
Sprache an deutschen Schulen, also den Unterricht im Hanptgegen-
Stande bloß damiii erschweren, weil die schlechtere, nncorrectere
Auffassung für die Erlernung einer fremden Sprache gelegentlich
praktischer ist als die bessere, richtigere? Wird es Jemandem ein-
falleUi eine solche Fordoning zum Zwecke der leichteren Erlomhar-
keit einer moderuen Sprache zu stellen? Und vollends, wird der
Kachtheil. den die Aneignung der fremden Sprache hiebei erffthrt,
nicbl weitaus aufgewogen durch die Vortheile, die der Aneignung
10 Kern, LetlT. f. d. AitfAftg«iint«iT. i. d. d. Gnram.. Uig. t. St. iJimn
der Matterspracbe daraos erwachsen? Tnd cIbb ist es ja buiiMd
lieh, was Kerns Satzlehre auszeichnet, dass s\e dem ScMttv Aw
anerkannt schwere Partie wesentlich leirht und klar madiL Mi
gerade darin sehe ich anrh ein Kriterium für ilte Hichtig^keil ttl
Genialitat de« Omndpriiirip«». nns ilnni dit Dari^llani^ dM- (tSM
Satzlehre i>rgBiiiBch und ohne Zwang emporwiehst.
Dass man aber, wenn Tnim auch, wie ich, Kerns 9ftäfh
niachender Neocnin;^ Freudi^^st boietimmt ond sie in allem «WBl-
licben als richtig* anerkennt, in Einzelheiten amdeffer M^flwi| Mb
kann, wird niemanden wimdern. der bedenkt, dnsa es tmr oÄttt
ist, wpnn ein völlig neuer Aofbaii ein« Systems nicht glsid tl
allen Tlieilen g-Ieich vollendet ist; m ist vielmehr zu staanso. hm
di« etwaigen Correcturen nnd BesseronenTorwhl&ffe kein« iff
Kaoptpunkte treffen, sondern ^ich auf minder wirMig-e Pmikte, tM-
fach noT auf die Kamcngebnng, die freilich nur ein Reflex d« Arf-
fassQU}; der betrolT^nd<;n Sprachenerscheirrtiüg ist , beecfaTlBlRi
mää&en. So wib-de ich der oben erwSbDten Aufrassong des pftffV-
tiven Adjectlvs als Adverb nicht beistimmfU. Kiitr wesetrtliclM ft-
leirhterunR; für die Unterstufe wftre wohl damit gewonnwi,
wie dnrch die Beseitigung des Prfipesitionalobject««, d«««
srheidnng von einem adrerbiell gnbr»nclit«>n Prftpu^tioni
oft große Schwierigkeiten macht, meist aber wertlos ist. Ich aeiN
aber, daes sich diese ursprüngliche Krisicbterang nRchtrftgUti rii
eine Erschwerung geltend roacben wärde. Kern selbst nrikUlri»
nur für den „AnfangTsnuterricht*' gölten lassen (ZuiHnnd und ßffW-
stand S. ]0B), und meint also selbst, das« num rt>r(freo SriiÄtt
die histcnsch richtige Anfrassong mitzotheilen habe. SoUte es iht
auch praktisch sein, etwas zu lehroo. was man spSter niaiaM
wird und mus^'i Vnd später mos s das gesebeben, wenn d«rS<Mto
Hittelhoch deutsch lernt und von seihst den rirhlig«>n SufanrlA
herausllndet , auf den er öbrigens auch vom Lateinischen •■> bil^
geführt werden kann. In diesem Falle darf man also die anlklf-
licbe MQbe nicht scheuen; man erspsit sich eine spitere, oni AM
S«büler bleibt das Bewusstsern erspart, frflher etwas geleni *
haben, was sich ihm nachderhand als anrichtig erweUt.
Weit unwesentlicher als die Frage nach dar BtehtiKlMU ^^^
Assohauung ist die, ob Kern recht thut, wenn er du Awi*^
Olgeot unr auf da« Accus ativobject bescbrftnkt. „Jede Handh^^
heißt es im Gnlndri»^8, %. IU>, „setzt einen Geg'cnstaiid ,
welchen sich die Handlung richtet (Object), voraas". Es
wohl nicht benreifelt werdt^n, das» der Acrusatir an sich beio ^^
recht Tor Genetiv oder Datit bat, und dass viele Verb* dM Os^S^
stand, auf den sieb die Handlnng bezieht, im Üenettv i>dtr
bei sieb haben. Kern beuiehnet also bloft eiiMi AoBScfanitt na
WH Object ist. mit dem Nmen Ot|}ecil. WanimY Fbwi sind
EDsative Objsct, welche bei der VarWTn ■ --w
iselawort werden {f^. Granilrtes %.
ÜdEMrA, FovUiii^-KcKlit Lehrb. der engl. Sprache, »Dg. v. A. Jfrandt. Oll
B«HtimniuDg ist ziemlich willkörlich , aber Dicbt eiumitl safiächUe-
llend ^Itig , da Kern anrh (s. dios. Aninerlrang) die Accosative bei
Verben, die nicht ins Passiv verwandelt werden können, Olyectire
nenot, z. B. ich scbämö mich. Ich glaobe, man soll den Namen
Object beibebaltäu, dann aber ancb aui' Gen. mid Dativ ausdehnen
(votti Pr&poeiUonBobject will ich aus praktiacüon Rücksichten t^-
sehen}, oder man lasse den Namen ganz weg und spreche aaob
vom Accnnativ 7.nin Verb, wie man von einem OenetiY and Dativ
zun) Verb spricht , Bezeichnungen, mit denen aber, dflnict iciicb,
nicht alles gesagt ist.
Der Terminus „Accusativ mtt dem Inüniliv". mit dein Kern
FögDMgen wie: 'ich «ehe ihn laufen' bezeichnet, scheint mir auch
nicht glQcl[lich. Das Neuhochdeutsche kennt keinen Act. c. Inf.;
die ealflprechende dentsche Constmction deckt sich nicht mit dm*
gleichbenannten lateinischen ; im Dentschon kann eine solche Con-
stmction nnr von ein^m transitiven Verb abhAngen, im Latoiniecb«!
aocb von eiuoiu Intransitiv ; im Deatsohen sind Accosativ nnd In-
finltivr jeder für sich, vom Hauptverb aus zq erfragen, im Latei-
nischen bilden Accu&aliv und Infmltiv ein Qannes. das als solches
vom Hauptverb abhängt. Wir. babeu zwei Acrusative, einen Objecta-
uud L'ntdicatsaccDsativ, vor uns, gi^uau wie in den anderen Fällen,
die Gmiidrisit %, S3, A. 3 angeiührt sind; wanun also den einen
Fall überhaupt durch einen besoii^leren Namen auszeichnen? Wamni
vollende dnrrh einen Nanien, mit doin der Gjmnasiaft etwas anderes
211 bezeichnen pllegt?
Ich will mit all dem nnr gesagt haben, dass man in eln-
xebaen Punkten nicht mit Kern zu gehen braucht und doch wünschen
kann, dass seine Art der Behandlong der deutschen Sprachlehre so
bald als möglich auch an üsterreic bischen BlitteLschoIen sieb ein-
bflrgere.
Karl Tomanetz.
Foelsing-Kocli. Lehrbuch der engHschen Sprache. Theill:
Rlementarbucli der englischen Sprache von Dr. J. Foelaing; 23. ver-
beaierte nnd vermehrtu AuHAge Ton Dr. Jehn Koch. Berlin 1687,
Ttthg von R. EnaliD. 213 ^. 8*. Mark 1.80. Einband JO Ptg.
Theil II: Mittelstufe. Abtheilung A: Hngtiichofi Lesebuch nebst
fortlanfvudeji Fragen und »acblichcn uod »tinicIilicheD Antnorkungeiii
von Dr. John Koch. 18fiB. 87ü SS. 8'. Mk- 4. Kinband 3Ö Pfg. —
Abtheilung ft: Knngcfasete Oraramiitik nubst ul^unguii zum cndischen
Lvuebucb, vf^n T>t- .lohn Koch. 188^;. 12*89. Mk. 1..M). Finband
25 Wg. — Abthdluni^' C: WOrtervflneicbnia znro enicIUchen Leus»
buch, uiit Cnt^rtitQttiing von Dr. C. Xhiem boarbeitui von Dr. Jolu
Kocb. 1887. 150 S3.
Foolsing-Kocb ist ein bedentendes Schulbuch de» Englischad
in drei Theilon, von welchen mir z^ei vorliegen, litx er^te Theil
erfreut sich seit Jahren einer großen Uehebtheit in preußi^tchen
Hittelschulen uiad llefie sich auch in den unserigen im ersten
L
912 A'odt, rniMig Firk UfaW Acr aib}. apncbc. u^.
Jahrgng 4m m$^adtm üalmUile Torlrcfflicli verwfodca. Stist
büd» EuptT«nlg* tM: 1. «ow fite Einlntiuig äb«r die mt
ItKkco Laote, ««M ib IftPuhilM W«iM tod den iUMmta
4OTtaek«D Unten tmftfmfpm vird (dia BMchraibtni; des tb tudir
nsiaiMMUDW); 3. dii Twaktax. daa ScUl« sofort kd engiacH
8itn httunsffikm oad äa au dM Büb^iIki die gnauulikb«
Bageb hOmI hwiialw la laiffciii Es iat ein knappf«, ld elsia
Jahr leicht xo b«viHigndaf Bac^ in w«icfaem die Sprach» vtrt-
IJeh als eine l«fc«adi|Fa gttetnt wird. Dr. John Kncb scheint te*
diae aaf die YtAuamnag jadv mmm Aoflaci« »o eifrif b«4ubL
da» ich einig« WtaMte tiirtiaii lalkbte, und zwar in pkDB^
tiacher Beziehon;. Tor aDtoi tcMnt M air bedenUicb. den Sdiik
nber die Vertheihiog der Laite aif £a Mhr vefBchiidvMB Voal
scfareihtmg«) gar keine BjrtMatiicta AnAanft zn geben; wi> nC
er da t. B. bot and böte , avtara and natanJ , cow and mw >
mit Siebn^eü soodani lern«? Fenw ist di» Aassimebe oft »eb
för ein SilbenleMo ab fir dai Ereie Won zageeehnittcn . l B.
gtekb auf S. 9 «xamiae = agzilBln (statt tg7A|Diin) mä coiMd
= km«a} (statt knuüi): Tgl. Sweate .Elamentarbncfa'' 1 JüA
& 144 L Endlich soUl«. wi« lajacbwi bstonten und anfasbatn
Worttfanlen, so auch xvicchcs batonten and anb«4oirt«n SattUKiln
gw<dii6dea werden. Es ist nhr sdita, den Scbdler »ogleich Silii
lernen xn lassen : inmihlich aber aiaai umb ihn doch aacb tum,
wie die Alusprache von o<, to, an. vu vw. je nacb de« &ta-
acoant wech^lt. Vit der Eiascbahaag «öügvr Paragraph« wln d»
Mcfat geboUes. Beifägu will ich noch, dass die V«rIi^^«badlMd-
hmg bei erster EinfAbraog gnfte Toctbrila gewihrt : sie gibt &
den dritten Theil des Barbstrages Ezempian gratis; ibo i. R
bei MnoiD Betng tob SO Exemplaren werden 10 asentgitlttek
mitgeUefwt.
D«r iwcite Tbeil hat ebenfalls riel gntee and praktiKhH.
steht aber noch nicht aa( der HOba des ersten. Abermals iit ibr
Leseatoff (Abth. .-I) xagnmde gtlegt; die Grammatik {tM. B\
geht Aar Lectäre nicht TOtan, scmdara folgt ihr mit den dMtfl-
aii|^i5cben Obongsbeispielen nach. Es moss keine kleine A(W>
gewesen sein, die gegenseitige Bäcksichtnahmt immer Üu <■
halten, and ich xweifle, ob ein derartiger X^ehrgang bei der 9j^
ebenso erspriefilicb ist wie bei der Formenlebre. Je aehr Ltlmr ^
dem Antor mit ihren Erfahrungen xur Seite treten, desto besMr, *^
denn öberfauapt ein tdehUges Scbulbacb selten gant von (to**
Eiazigcn geaiacht wird. AnfKeraUen ist mir noch die fait M*
•cfaüefiliobe Betonung de« realen BUdongsstoffins in der lagn^
der Leaestätte. Englische Geographie, Geecbicbte and N■^
beschiaibnng fällen mehr als zwei Drittheile; die Poesie wtri ^
20 Seiten mit 16 StäcUein abgetfaan. Gerade lof der Beala«^
nuit den neneren Sprachen doppelt dte Aufgabe n. dtB (Msi^
nach der bomanistischaü Seite hin xn erglnian.
Mkhter, AnnalE-n dor deuttieb. Oescb. im Mittelalter, ang. t. Krünea. 913
H Der dritte TiiöU. ,,Lelirbac)i für den wissenschaftlichen Unter-
nefat in der englischen Sprache" (17. Auflage, 1878) wird dorn-
nicbgt in einer d«iii jetzig» Stunde der Wissenschaft angemessenen
Neabeurbeitang- ebenfalls von der berofenen Iland Dr. Jobn Kocbfl
ancbein«n.
Prag. A. ßrandl.
Annaion der deutschen Oeschirhte im MiHelalter. Von der Cirfln-
diing det frlnÜRchen Reiche^ hh zoin UiiUrgang der Hwhenstaufen,
mit darcbgängigür kritisrhor Rrläoternng au« den Qa<!llcn nnd I,it'.-ratar-
acffabeD. Ein Handbuch Für dos wiäaeDscnafttiche ätadiuindcrdi'ntArhcn
^ Ocscbicbt« im Mittelalter von Dr. Gustav Richter. II. ÄtitbcilUDg,
^P Annalen des fränkischen Reiches im Zeitalter der Karo-
^ linger. Zweite Uälite. Halle 1&8T. an^^ dem Verlag der Bach-
bandlnnR des Waisenhaiucs. gr. 8«. XII u. 2iyj—72S (516) SS. 10 Hk.
Die erst« Abtheilong dieses Werkes zeigte schon den wesent-
lichen Antheil Dr. HorBt-Kohls an derselben. Im Vorwort tn
dieser .\bth«ilung üiißert sich G. lEicliter folgendermaßen: „Von
der s«lb6tthntigen Mitarbeit an dorn vorliegenden Bande war ich
durch dringende Ursachen za. moinem Bedauern abgehalten. Doch
habe ich Ut-rra Dr. Horst-Kobl. moiiiooi verehrten Frouude, die
Arbeit mit umso gTO0erer Beruhigung überlassen kOniKin, je mehr
ich mich beim Fortschreiten des Boches , das ich von Bogen zu
Bogen verfolgt habe, iii meiner Übenengnng von der wisseuscbaft-
Uchen Befähigung» dem gewissenbat'ton Fleiß und der ausgiebigen
Arhflitakraft des Terf. bestärkt sab." Es ist also ausächließlich die
Arbeit norst-Kohls, die uns t'orUegt. Fand Ref. schon bei der
Anzeige dtar I. Abtht^lung reichlich Aulass in dieeem „opus opero-
nuu" den HiGneDQe^iG dos Mitarbeiters anzuerkennen, aa tindet sicli
hier, wo er ausschließlich Workm.'uin ist, noch mehr (j^egenheit,
diese Übeneugong zu g«winneu. Die nngcmeiu rftichhaltigon An-
merkungen, als fortlaufender Conimentor des knappen, ann&listiseheu
Textes dienend, ernciteru sich uiitunter ku fOnulicben Abhandlungen
Qber cbrunologiscli- pragmatisch schwierige oder strittige Thatsachen,
:ui dMion es in der geräuschvollen und wüsten Zeit von U14 — 916
Ciicbt fehlt
Der annalistiache Text ierfäUt in 8 Abschnitte; 7 davon:
ßl4 — 840; 840—843; 844— 87tj; 876— HH7; 888—911 (S. 209
\nB .5*>2) gehören der karoliugiächL>n Epoche an, während der achte
<lie Ül>erg&ngszeii, die Anliüige des deutschen Wahlroiches 91 1 — 918
%aiD Gegenstunde hat. An diese „Jahrböcfaer" schließt sieb als
^nbaog (S. 55:t — 673) die Gesammtd&rstetlung des KaroHngi sehen
Ctiaateweeens, and zwar nach folgenden fTesirhtapunkten: Hinleitoog:
^1. Begründung des Karolingischen Kdnigthnms; 2. Kmenerong
^H westlichen Kuiserthums); I. Das Kuroüngiecbe K^nigthum, bez.
Kaiserthtun (I. Titel, Symbole und Befugnisse der kf>n.. bez. kaiser-
lioben tiew^t; 1. Einkünfte der Krone: Steuer- und Finanzrer*
Z«IM«knr% t 4. AaWrt, ayrnti. IMS. X. H«fV. S8
914 SidOtr, ■— Iw *er Iw^* 6«Bft.i
&M^; », 4g HbC Mi Mtoiriwlii»
OL r»Mirti fflMtei^ te »iliiiii i
IV. dl« LlälMtlMW 9i <b iBBOiM
¥. GmdktnraMS ni BiLMiflBgi (1. fit
!■■■■% >ft te GnteisAea val fitiiJfctilile; 2.
Ocffkbt. <» 8b«Cn); TL «m IIhiimib; VIL fit Emhe.
Excnrce 1. ahm dmSAmIkmagm 4m Xanlngv ja £•
■Di 3. BcricM »V d« Btaad far h^. ftwwWnc«
dek aa. DiaMO EiMcnagta (S. 6^6 — TIA) wtOm vv
mdkfhmL Eon! liJiflittf fia gun btwidteBf oaa im
Ügmt Stand da- AaMJwiftag». .b dv nichcB Utvatar.-
«r. »dl» liek BÜ diMtf Fnir» hwrrhmigt «nd tat aDi
nd aiWuia AaBaJMvvfct dar toolingiiwhan Satt ia die
cbng fnogw fcad sieh zmelik n fisdaB. wiid mit jedam
•chwanr; «in* HypsAaM Mst dia laden ab, nd dod iat «
Iniiar irahaBff«o. aidi £• aUsaBMi« AacriEeana^ xa «niagMJl
Man amta dabar aa diaaar Stolh kaine d«m rotenackfia« t3bm\
dia KaroHngiaciHB laBalca, dou iv T«rf. besitzt nicfat du tte-]
geiügen Wtmacb. di« Zahl der Abhamdlmifeo dnitA atn« mm
ffannabreii, deren AnlatieUniign) dbt dem oidiataci F«rBeber
gttDsti^« WiderlefVBfBiriiject bieten vfirdea: «ein timiftr Zi
ist, aaf tinmd der iricfatigsten dieatr CntenncbiiDTeD eis BDd
dua Gan^e imd dem jeCzjgeo StAod« der FurM'htm^ zu rcbas.'
H. hobt mit dem AoAgan^pankte der AnnaJenfrag«, mit der.
Ton Ferz aber die ^Aooales Laari&flenM«" und ^Annale« Einbaidi"'^
V. J, 1626 an, bespricht die Kinw&nde L. Oieaebracbt» (Wettd.
Gaach. Ui.) nnd Fre&«e (184^) und keimuichnet dann Baakaa rap>j
«icbtig liin^f>st«lJt« AoBChaaiuig ober den höfischen Charakter
Ann. r. 741 — 7^H, von welcher dann ein« neue Phase der Annalaa-
frag^e ansuK^ofi;. Durch fUake, dem »ich Waitic and W^attenbacb sa^]
acbloeaen. wurde der officiaUe Charakter dieser Annalistik in daol
Vordergnind ge5cfao!>en, während «ich Stmaon (1860J vonagswtii
mit de-r Person des Forieetzers beacbSdigte and die Identität des*]
selben mit dem Verf. der „Vita, Karoli" entschieden in Abrede
W. Gieftebrechl (1865) onterücbiwl drei Portüetxnngeii der Lor»dk<
Annalen n. 788, and verneint« anch die Annahme, da»i Rinbardl
die gesammten Anoaleu t. 741 — 839 nberarbeitet habe. Kbrard
(1678) hielt an dem faöfiscfaen Charakter d?r Annalen feet tmd ver-
warf die Ansichten eines Pertz und Gie£obrccht über die Pro-
renienz and Gliedening der Annalen. — Cm eo unabsehbarer wurde
nun die kritische tJnten'nchnng oder Analyse der Annalen, eeitdc
Dänzeliitaiin (1477) nod Arnold (I87H) sich in die Jahre^gropiteiij
rertififten. und andererseits Sybel (1679) die Existenz einer irioA
kit<chen Hofannali^'tik in Abrede >itel}t«, wflhrend Stmäou (18410)'
alH deren Vcrtbeidiger auftrat und an Rnmack (1880) einen eot-
Hrhiedenen BaDdeegenoeiion Tand. IiQiiKelmann» Wege einer i^prack-
Stalin, OeKhichttt Würtembtorgs, angci. T. Krone». 915
lieben Analysis der Jahrbücher betrat Maiütius 1661/82), nm fär
Einbards Znsammenhang tmit den Ann. LanriKtt. ein« nene StQtto in
^vinncii. was auch Ton Soite Dornt (1K50 — 1H85) geschah, während
baak Bornnys (1883) ale ConJectDraUcritiker mit ebenso großem
Slreitiuutb als Selbst^olübli* die „vcrlomcn" Hornnnaleu hU &:d<
meinsanie Quelle der LaiU'Iät>908es , Moecllani , Lauroäbatn^nsefl.
Uiirbac«iise8, Alemaanici, Gufiirerbytaui, Eiuhardl, MettetiseH, Moim-
sUcenses, LaurissnnBefi miiLüreti, Cbroti. Moissluconae, ThAgari Tita,
Ann. ll«rttni;uii, Fuldenses annutHii, aU nArli^tm Aiit<titiBS dieser
Hofananlen die Sitiiienses b«7.eicliiiete und den SuhjectiTismiiG Sybele
verdammte. G. Kaufmann (1885) gieng dieser Conjectnralpolitik
Bttnays' scharf zu Leibe und mahnte ron dem Bodenlosen weiterer
Untersuch uugen üb. Bernheiui (1H86) bescliältigte »ich mit der
Benätzang der Aiinales durch Kinbard i'ür ^eine „Vita Karoll'%
indem er sich gtg'tn die krltii^che Metbodo eines Dönzelmann.
Manitlos und Dorr kehrte. D'im lu&ge als Probe genügen, wie ein-
gehend Horst allee, ^ns innerhalb dets ÜPKicbtskreises seiner Auf-
gabe lag, untersucht und würdigt. — Das Verzeichnis der benützten
HUTsmittel (715 — 722), mit den Citaten in den Anmerkungen ^u*
samiuengehalten. spriclit ebenso dnffir. HAge das gewaltige Stück
Weges, das noch bis r.üm Untergang der Stauron diese Annalen
dar deutschen Geschichte 7,u verbuchen buhen , die Kraft dus
Arbeiters nicht erschöpfen 1
Geschichte Würteiubergs. Von Paul Friedrich Stalin. ErettrBind,
LI. Haine b» 12fi8 iXVrn und KT SS.); 3. Hülft« bie HW (XIII
452—864), mit StammUfel. 8\ Gotha 1887. Perthes, je 8 Mark.
Der Sohn des Mannes, welcher sich in den Jahren 1841 —1873
h »eine „U^ürtombergisrhe Geschichte'' (I — IV. Bd.) ein blei-
bendes literarisches Denkiual gesetzt, Faul i'riedrich StäUn, der
gleich streben de Spröasliiig Christophs, bescherte den gcschichts-
froundüchcu 1.eserkr*>i3en nunmehr den 2. Band seiner Geschichte
IITärteuibergs, der uns bis uns Ende der mittel ulterlic^li«» Epoche,
bis zur türrichtung des wQrtembergischeii Herzogthums und zum
Tode des ersten Herzogs, Eberhard im Bart (14y/>.'96j das Geleite
gibt- Fünf .fahre vorher war der sTste B.ind (1882) erschienen,
dar die älteren ZoitrAurnt^ bis zum Ausgange des schwöbi*
Beben Henogthoms (1268) umfassto und sich als „Erstes Buch**
einfäbrte.
Der vorliegende, zweite Band, das xweite Buch, begluut mit
den Zeiten der Grafen Ulrich II. (f 127^) und Eberhard des
Krlaachten (t 1S25). Der Schwerpunkt dieses Zeitraumes rutit in
<Ur Stellung der Landgrafen zu den Iiahäbnrgp<m : Itudolf L,
>recht n. nnd Friedrich d. Schüncn. ^uidererseits m den KJ^nigen
lolf V, Nassau und Ludwig d. Biiyer. Namentlich sucht der Verf.
«lie politische Haltung, die historische Gestalt Eberhards aus dem
Oeaichtspunkte seiner Ziele und Erfolge gegenüber dem bartan,
58»
916 StäiiH, Oeichicbte Wörtembei^fl. angu. t. KrtmtB.
allerdm^s nicht iinbtgräBdet«Q Yerdicto der bdniglichen Part«i im
H«icbe zn rechtrertj^en , wie es beispiölsweis« in den Äoßenuigea
der gleichzeitigen Chroniken eines Peter von Zittao (Abtee roiij
KOnigseaal) ond Johannes von \VinterthDr zatage tritt. — Daniri
kommt Graf Ulrich III. (132.1 — 1344) an die Reihe, den wir lüB
einen der „getreaesten Anhänger und Kampfgenossen** K- Lodvigs
in harter Fehde mit den ITubähnr^ern crcitabreu. Hit den Gräfes.
Eberhard d. Greiner ond Ulrich IV. (1344~136ti) tritt Würtem-j
berg in eine der bewe^t«st«n Zeiten. Von besonderer Wichtigkeit
erschehit ihr Bändnis mit Herzog Rudolf IV. (1359), dem Kidam«
und geßhrlichen Xebetibnhter Karls IT., der dies nnn anch die
Wärtemberger entgelten lieB und sie bald venuilasste. in ihrer
Politik umzusatteln. Noch gcrämch voller und von dem Olanze der
Sage nnd Dichtung omwoben erscheint die Alleinregiernng daa
„BAOsebebartH" (13t)6 — 1392), welche ong der vierte Abscfaniilj
eingehend und anechaolich darstellt Den Mittelpnnkt bildet seUiEt^I
verständlich der FflrBten- nnd Städtekriog bis znr DMtinger Schlacht
(1888) und 7.nm Landfrieden von Egor (1389). St. charakieriBiert
(B. 571) Eberhard den Qreiner als ein „getrenes Ebenbild seines
Großvaters, Eberhards des Erlanchteu", als ritterlichen Haudegen,
als „einen frisclien freien Eatzhalger und KriegsmunQ'% wie ihn
Ladislaus von Snntheim benamset; allerding» deutet er, mit einigst
Znräckhaltung. aoch Kbt^rhards Schattenseiten, seine gewaltthUigtj
Selbstsucht und den eigennützigen Hass dea Genannten vider dit
St&dte an. Auf Eberhard den Greiner folgte Eberhard der Uüde
(1392—1417), dessen Zeiten das Anstohen dee Städtekriegee und
die Wirren im Reiche unter K. Knprecht nnd K. Sigismond m-
fallen. St. legt deren EinDasa anf Wfirtoraberg eingehend dar^
Weiter abliegend von den großen Ereignissen und mehr im Oeleii
der Familien- und Landcsgcschichte bewegen sich die Tage
Kegierang Graf Eberhard des Jüngeren (t 1419) and seinw SöhM^
der Krbtlieilongen von 1441 und 1442 und der getrennten Hwt-
achaft des Uracher nnd Stuttgarter Zweiges bis zum J. 1462, in
welchem der Krieg mit der Pfah losbricht und sein Ende findet
Daran schließen sich die trt^tt^n 20 Jahre der Vielhetrscha/t (1462
bis 1482). welche ^nn dem Waldshuter Kriege Sigmund« von Tirol
and den burgnndischen Händeln vorübergehend berührt werden,
Ton.ng8Weisc jedoch in inneren Wirren v<Tlaufen. Dann (1442—1406)
kommt es m dem gedeihlicheren Anlaufe der hrndesfärsUlchni
Macht seit der Atloinregienuig Eberhards im Dart nnd zu der
Erhebung der Landgrafsch&ft znm Herzogthum; das Mittelalter
Wflrtembeai^ schließt ab, oud das Land geht einer nenen Epoche und
Bedeotong entgegen.
Diesen Bnhepunkt in der Chronographie der äußeren oder
djnastiachen Landesgeirhichte nimmt St. r.nm .\asgangaji unkte einer
willkommenen Darntellnng der inneren Geschichte. Zunächst werden
Bebwaben ond Franken im allgemeinen und In ihrem VerhAltnisee
Dr. itf. Gfiatbecl; lUetb»dik d. Unten-, in Geogr. osv., ang, t. Krmtes 917
^■H Kaiser und ßeicli rorKefolirt, dann gnbt der Verf. auf die Staats-
^nchtUclie Gt>scbiclite dur würteaibcrf(iachen Grarsrbaft öbor. ho-
B^andelt die Entwicklung der Städte, der StandesvArbflltnisso. der
Bechlxbildting, — ein Capitel, das nnr 7U oft vcrnachlflssigt er-
BCbeint, anf die Gesrhicbte des Kriegsweepue, d«r kircblicheo Ver-
b<nisse, anr Dodencnltar, G(<WQrbi>, Handel, Künste und Wiasen-
»^art«n, Ldbeasweiee. Sitton nnd üebräache. So gestaltet sich ein
trotz aller Knappbeit der Darstellung farbenrelchoe Bild des »r>cialen
and dos Cdturlebfns. Der Au b ans: bescblftigt sieb mit den wich-
tig-ftren Herron. «•escbluchtern des Landes nnd ergänzt eo die terri-
tprialgpsrhirhtliche Betrachtung. KbenmaD und Bindigkeit bilden
die Hanptvonnge der Darstellung', die Ton tunfaseender QueUeu-
and Literaturkenntnis gotragon erscbclnt.
^■h*. Michael (reistbeek. Methodik des rnterriphtes in Geo-
^m ffrapilie, Gftschichte und df)nta<^hf'r Spracbe fdr Volks- wnd
^1 Mittelschnlen. Freibarg i. Br. 1B8Ö. Herdcrftche VeriAgibnehband-
■ lang. S\ 217 SS.
^R Der TerT. bdzeichaet als Ursprung des Bacbes Vorträge,
^«i« er vor den Lehranitscandidatan der Volksschule alljährlicb
va halten pliegte. Kr bestimmt es zunächst für die Kreise der
Volksschule, hofft jedsich auch, dass es sieb für angebende Lehrer
an Itittelfichnlen nätzlicb erweisen werde. Das Ganze gliedert sich
in drei Tbeile. Der erste lUllt der Geographia zu ; die 6 Capit«!
bandeln vom W^rte nnd Zwecke des geographischen Unterrichts.
Tom Material der Geographie, von den verschiedenen Methoden des
geographisch en Unterrichts, von den Grundsätzen des geographischen
Cnterricbt«, vom Kortcnzeicbnon, von der Geschichte der Methodik
dee geographischen Untcrrtchtä, von den VeranscliaulichungsmiLteln
und echlieOt mit der bezüglichen Literatur. Ähnlich gegliedert er-
scheint der zweite Theil: Geschichte, während sich der dritte:
Deatsche Sprache mit 1. Sprechen, 2. Lesen, !t. Grammatik,
4. Orthographie, ■%. Aufsatx, 6. Ltteratnr, beschäftigt. Der Verf.. ein
täcbtiger Praktiker, der sich auf geographischem Gebiete durch
methodische Schriften (s. Kobr's „Gesch. d. Methodik de.s Ge-
scbichtsaiiterrichtfi" I. 1H77). Leitfäden Tär Volks- und MittclscboIeD
und durch das Werk über die Seen der deutschen Alpen (Leipzig
1885t Duncker nnd Hnblot) bekannt macht«, nimmt nicht IHr sich
Originalität der Anschauungen in Anspruch, stellt aber klar nnd
IberMhaolicb die maOgehenden Gnindsfitze der Methodik zq-
mutoen und liefert eine reichhaltige Literatnrübersicht fär alle
drei Unterrieb tsgebiete, welche auch dem Lehrer der Mittel-
Kbule frouinit, wenn auch da und dort die Eangstellung und
die in Klammern betgetügte Wertäcbätzung oder Charakteristik
•inzelner Werke nicht immer zutreffend und imbefangen genannt
rerden darf.
918 Müller 0. Siehtfr, Grundr. d. ullfnn. Gvücltieht«, nag. r. Sr
AbrisB der allgemeinen Weltg^achichte fQr die obore Stafr
des Geschichtstintrrrirhtes ronDr Da» Mßller. romibPrrf
ani PoIjt«chliicuiii zu Karbrulic- Erster Theil : Du» Altcrlham. V AlL
liesortft von Prof. Dr. Kr. Jonpe, Dirfctor de« Gjnm aät RmI-
Abtli«iIiU)g zoOr»>iE, Berlin 188". Weidm
und «28 SS. 8". a Mk- -40 Pfg.
reidmann'Ache BochluDdloii^. VQ]
Ffinf AoHag^en eines Lohrbncbes binnen 17 Jahnm inni
der HocbÜut nnäeror sind gleicbvie dio Tfiria^shandlaatr,
Nanion ä&s Buch an der Stirne trfi^t, an sieb eine ^t« Empt
dae Würk cmpQehlt sieb aber selbst am besten. Es etiMbt ntb
vornehm über das Mittelgut. üt)er i'iv Dutxendvurc. tsd dasl n
zufolge seiner Anlai^e, sninor Behandlung' des Tfaateftclilidiu nrf
des fortlaafenden Literatnni ach weises auch nber die Grents i»
Qjmnasinms und AßT Mittelschnle äberbanpt seine Dienste lelitu
könne, hob mit Recht der Verf. ini Vorworte der 1. Änfl. t. J. IBiO
hervor. Ihm selbst war es nnr vergönnt, die 2. Änfl. (1876) n
besorgen, von der 3. ab (1880) übemahoi dies Dr. Jnnge.
Hr. Müller hat seinem Lehrbncbe eine dreilacbe Aitfils
gestellt; es soll das HJlTsbuch des Lehrers sein, andenrMitt im
Schüler da» Material für Beinen „Vortrag" odi>r sein „R«f
über einfachere, ebenere Partien bieten und dritiüns durch
Literatur- nnd Qn eilen nach weise ihn befftbigen. das in den Pui-
graphon des Lolirbnches Gebotene durch «ein Privatstnäian cn «■
weitem nnd anszufnhren. Das erkl&ri denn anch den verhiltaii-
mäülg grollen umfang des Bncbes nnd die reichlichen QuDiO'
nnd Literaturangahnn, die bis aaf die Gogeawart eorgftltig p-
sichtet und erg&nzt, nichts wichtige« Termissen lassen. Wir kSuM
nur wünschen, das» dieser Tbetl des Abrisses der „allgeiMiiM
Weltgeschichte" in seiner jüngsten Auflage den Zwecken des T*il
entsprechen und seine Verwendung den bedeutenden Ansprirta
gerecht werden ni4ge, die er an Lehrer und Schüler äteltt.
Gustav Richter, Grundriss der allgomeinon Gosohiehte f*
die oberpn Cl»3sen von Gymnasien und Rnalirvmiisätft^
Zweiter Theil, 2- Anfl. An Stolle des Graodriuiee von R'n<iiti<k
& Ana. Lei[)zig 1S87. Teubner. XI und 180 SS.
Non mnlta sod uiultuml Das bietet anch fflr den rnUrri*
der benannte Grnndriss, dessen stoffliche Gliederung beweut 4Kf
der Uerau^eber die Forderungen einer chronologisch -pragniti*^
Periodisierung mit dem, was die organtaclie Entwicklung itt ^
schichte bietet, in Einklang zu setzen verstand. B. sch«idet 4»
Gebiet des Mittelalters, dessen Begrentnngsscbir-— --^ '-n «fä^
verkennt, in 4 Perioden: 1. „Aufbau der rhr rtmiiMfc*
Welt des Abendlandes und der mohammedanischen Uoli de«.
landea. Von der Völkerwanderung bie lurAuflCbUng de«
sehen Geeammtreichee** (375 — 843); 2. „Dw drobtttdt Vi
abendl&ndiech - christlichen Cnltur und ihr« Battong
"^•^ ""^
Springer, Groiidiflge d- Kanstgescliicbte. *ng. v. J. StrsygowsJti. 910
rOmische Kais«rthuui deatnclier Nation und die iieubele))to Kirche"
(843—1056): 3. „Die Herracliaft der kirchlichen Ideen uiid der
Dopp^lkanipr zwiscban Kaisertliarn und Papsttham und zwischen
Christenheit nnd Islam. Zeitalter Har Krt<ii7.7.ü^'A, der Hierarchie
nnd des Lehnswesens, H'thepiinkt dsti Mittpl^lterf*'" (1056 — 1273);
■1. „Niedersrang de« mittelalterlichen Lebers, Hierarchie nnd L^hns-
«eseo im Kampfe mit nationaler Monarchie, städtir^chcr Freiheit
nnd selbständiger Geisti^jbildtinf?, Pestnetznng de^i lelam in Eoropa"
^254 — 1517). — Die Darütellung ist durchsichtig, bändig, knapp.
Brar oiumal (S. 51) findet sich dor Verf. Ye^^TlUsl^t, Qaelle»!>tulleu
Heranzuziehen. Dies hi \m der Cbarakteritttik Karlt; dea Gr. der
Fall, indem der Verl". Cap. 22 — 2h ans der Vita Karnli Einhards
in den Text einirebt. Sonst sind die ans nah msir eisen yiiellen-
eitato in Anmerkungen untergebracht, welcbo anch boeondere KrlAu-
lemngen bieten.
OraE. P. Kroneg.
l
ton Springer, Grtindzügo der Kunstgeschichte. Tcitbueb
snrHandaaflgahe der Vinsthistorincheii Ililderboi^n. Dritto Terhewrfrte
Auflage dea Textbacheä. H. Mittelalter- I^ipzig 188^. K. A. äecmaon.
■ Da« Unch bedarf keiner besonderen Etnrdhnuig mehr. Zuerst
TCDOnym. in der zweiten Auflage mit vollem Namen eintretend, hat
A. Springer in dem „Textbocho" xu den Seemann' sehen Bilder-
bogen ein Büchlein geschaffen, das dem AntUnger, vio dem einge-
weihten Knnfitfrennde ein Schatz der Belehmng und Anregung ge-
worden ist. Die neue, dritte Auflage geht über den ßahmen eines
begleitenden Texte« heraus. Das aagt schon der geänderte Titel
„Gmndzüge der Konstgeschiclite". A. Springer hat die Schwierig-
keiten der Anfgabe allmähtich Überwunden. Selbstbewusst gibt er
ihr nun den bezeichneiiden Namen. Die Verlagsanstalt i«t seinen
Intentionen gefolgt, bat die Wilder dem Texte untergeordnet and
einen neuen Atlas znsammenge .stellt, i>ine „Ilandauagabe'* der knnst-
bistorischen Uildorbogen. Ffir don Unterricht an Mittelschulen, an
gewerblichen nnd technischen Anstalten war das Textbuch und sind
die Orundzöge das einzige ^Verk, welches gegenüber den immer
^tthlreicher werdenden Dilettanteu-Handbüchem der Kunstgeschichte
Haf das dringlichste zum l'ntsrrichte empfohlen werden mnss.
Auch der Knnsthistoriker wird iu dieser knn.gefassten Dar-
stellung in jeder Beziehung Belehrung finden. Der fundamentale
Wert der Arbeit liegt in dem Streben nach natürlicher, einfachster
(tltederong des ganzen Stoffgebietes, nach historisch richtiger
Schäiznng der Theile, in denen trotz des scheinbar selbständig
pulsierenden Lebens der dominierende, gleichmäßige Schlag der
leitenden Zeitideen vpimommen werden sott. Das bedeutet in der
»ratnr knnsthistorischer Handbücher einen epochemachenden Fort-
ritt. Nimmt man dazn die maßvolle Auswahl und neaerdings
(ifnAi^d.Ei
n^ T. J.
Pi^mn d«r Cbaraktiiina in I)«Uil. so «tri 4«!
..'.^tmt'am sein, n aMtaB diwe Gnmdnp nr
:: itm EaDstforscbcr m aühvtirfiecai HndbKfc«
DBreteUuig' der Rtt^ffilMrfff nci^rer motoiM
und erscbdpfender TilMilw|i1iii w«rdeo. XAckb
pvapr. w^disr durch lan^* mMfiCichg Arbeit tnii] Ldir-
-ta«! JM 6«hiet der Kmii)t^c»diidbto wie kein Zveittf k-
Tijt «ioer solchen Sch^pfone; «nn t,«b«Dew«rfc trtoeil
L'« TorUogend» zweite Bäodchen. S. 113 — 3^6 d« puttts
UL («t in seinem ersten Tbeile. der Ak duistlicbf Euast 4m
i-JakitMUOiidfi bohandelt, fresentlicfa iUBf«uMtet. Ei» G«^-
dn Gliederung in der zweHcD und dvr dritten AaÄrt
vird darüber intereesuite ÄofBchlÖBse gebeü :
:!. Auflage. Textbnch. 3. Aoflifc. Ornndifif».
.<_ AltduüUichg und bvzuiUnische A. AHfhrJrtUcfae Enut
Cunst.
1. Bom.
2. OüUönüscbes Reich.
3. Küveoua.
4. Hyzantiiiische Euiiat.
B. Dia Koiut des Islam.
1. SrrteD und Ägypten.
2- Spanten und Sicilien.
I. Born.
U. Oaträmiscbes Stic
HL Bavwna.
n. Die Scfaetdai]^ da* oricotalixlN^
und occid^ntalen Runt.
I. BaatitiDiscbe Korst-
IL Die Kunst des läJam.
m. Karolingieclif* Knn^
C. Die EDtwirklon^ MtiODiUrI
waufn.
C, Die Kan»t dos Mitt«la!t«ra
seit diin Karo!in|it-m.
1. KaruUugJHcbe Kmigt. Q. (. f.
ti. 8. r.
Hau mftcbte nacb der netiön AnfsteUang die ältore gv
fär mOglicb balten, so unK^escliickt nimmt aie sieb o«bttl
aus. Titel li. vor nlletn dnrl'ta tiahnbrecbetid wirken. Dt« Q4g«lAIW'
Btcllnng der byiiautiniiiclien tuid Karolingißi:beii Knii><t ist nn HlW
Scbritt Torw&rtB. — Im 7.weitön Theile de« Bachea anb C. ist Ai
alte Kintheilang insoreme ge&ndert, als die Bedentnng d« aiddi'
sagenden Ansdrftcke „romaniseb" und „gothisdi- dtircli fibtrp'
ordnete Tittil thoilwetee abgescbw&cbt and die Behandlmig d« iA-
deudeii Künste wieder dui ArcbitektursnipiieD angescblosseQ ««ri*>
Aof das Detail einzugehen ist bier nicbl Kaum. 3tBi viri
mit Vergnögen constatioren , dass die neneste Korscbong dia *4<l-
lendste Beräcksicbtignng. wenn anob, den Onoun d«a BaobK
' ikI, biswailen nur luii aiuem stnUasden Wttt»-,
Hclilnfise macht der Rec. aaf «in Versebaii
iiüh in dt« ^Gmndzäge" eing«0efalicli«n hiL & ISS
^ - '
KoDsthiitorischi-- Bilderbogen, utget. r, J. WanHcr.
921
„Im Mitt«ltiQukte d«r Bau|>tku])[)el der Sopbienkirche thront der
lend« Christus im wvißeu. goldgestickten Opirande, von den
lichfalls ireiß gekleideten Aposteln und narb den Bogenzwickdln
im Ton zahli^ichen ITBJli^pn iimgfihftn". Diese Boschreibung passt
genao »nf die bei Salzenhi^rg (die ultchristlichen Baudeiikmaie voo
Constantinopel) (Tafel XXV , I ) in einer Kestaaratiuu gegebene
Moftaibansstattong einer Kuppel, deren ej-lialtene Begta auf Tafel
TJXl vereinigt sind. Das ist aber nicht die dominierende Haupt-
koppel der Sophia, sondern die VIeine Mitt«lhippel der sSdlic-lien
Tynaikitis. Die Haaptknppel dagegen wird durch ein radiiUee
OrnainentsTBtem gegliftdert, das oben in einem Kreise zusammen-
BchlieGt. Die innaivische Fflllung des letzteren ist spurlos ver-
Mbwnnden (Salzenberg. Text S. 99). Über den ehemais dort zur
Darstellmig gebrachten Qcgenetand haben wir nur die Nachricht
des Dueange (Constantinopolls chrlstiuna 1660, lib. m, p, 80):
„In interiori Tholi, seu. nt vocaiit. TmlH, centro ac testudine,
InsUnianns opcre Diusivo Cbriatum in irJde »edentem, orbem iudi-
canti» dfligie. describi caraTit. ut avroxzai tefitantur". Bezeugt
wÄre also nur Christas als Weltricliter auf dem RegenbogeTi thro-
nend. Damit stimmt die 8pi\terc Vorschrift des MalerbncbGs vom
Bttrg« Athos (ed. Schäler S. 393), Unter dieser Figuren -Composition
folgten, von dem umrahmenden Kreise ausgehend . die erbaltenon
Omanent- Radien und in den Pendeiitifs ChertibimgeHtalten, von
deiwn Koste bei Salzenberg, Tut'. XXXI abgebildet sind.
ft Wien. J. Strzygowski.
KODSthistorisirhe Bilderbogen, in. Supplement Üritt* und vierte
»Lieferung. Zum Mittelalter and zur Fri^brenaiäsance. Mit 16
Tafeln ond 2 Farbendniclcbildem. Preis 3 Murk
Die italienische Malerei des 1 Ti. Jahrhunderte fortsetzend,
koauuen in diesem Hefte die Florentiner : Masolin<i, Kra Filippo
Uppi, Sandro BotticcUi, Benozzo Gozzoli, Ghirlandajo nsit. zur
DinteUoiig, denen sich Lionardo da Vinci, Uantcgna. Olovanni
BcUini anHchließen. Von Bauwerken finden wir L. B. Albertis Schö-
pfungen : San Francesco in Bimlni, San Amlrea in Mautua, dann
die Bunten der Hochren aiesiuice : Cancelteria, Pal. Paniei^e in Bom,
$. Maria in UontepDiciano. das interessante Casino im Pal. Gin-
stini&tti zu Padna osw., Details der oberitatieniechen Frührenaissanoe
(vom Dom zu Como), endlich die Prachtstücke der Innendecoration
vom Pal. Spada, den Loggion des Vatican, des Cambio zu Perugia.
Zum Schlüsse kommt eine Reihe plastischer Werke des Donatello.
Andrea della Bobbia, Cirltuli usw. lo den zwei vor/:Qglich ans-
geffibrten farbigen Tafeb sind das Innere der Kathedrale von Mon-
reale nnd gothische Farben decorationen aus Frankroicii dargestellt.
Architekturen sind fast durchwegs neuen Aufnahmen bewährter
«.X
M8 Sf/fi^ftf,
Fiilnilnnw (LMfern** ^-B
<U Coat0Wx«tdMNfiC<a tctsm
difl AbfaiUiagM Mcfe I«ia
KuDStbifftoTi'wfae BOteftogco.
Kaott der nea«B Z<>it Erat«
17. jAhrlinDdpft 47 TaCdm. Ldpi
WibrcDd die IniiifUliAKteiM
b««procbaD«n Supplemaote dm Kre« änr !
4rweit«ni und tu/ diese Weis« äa «beaao bSigift ab
IIlRHtnitujiutw«rk «um Stodina dsr Knit rrhifiM, iiC h Ai%iI»
df-r „fUndtOigab«*', ein noch bilUgerm, ahm as Shiff bantaU-
ter«ii AnKcbtanngvniaterial n bieicD. 1a iam Toifisfsata lUh
iKt Huf ITTaCaln dt« gan» italiMiisd» Bs»iiirii»o in iickM».
PluNtik und Malerei bebandelt, und nun kam sagen, da« Uw
der horYomiKetideii Geister tubernduiictitigt blieb ood is de« GebiMPS
wirldiflb Chnnikter und Wesen der iulieuiMiiMi Beoaiasa» atf-
kinrt HJnd.
Kr
faH m
B.n.1
Qnindr.tl^Q der Kunatgpscbicht* tob Anton Sprinfer T*iA«i
mr n»nil««>tj.'ftW- der kuusthietorischcn BiidcrUov'rn Iintt« TitUmflt*
Aullugtf detiT«itbuch««. I.Das Altertbam I.eipxig 183S.E. A-!
Per berQbmt« Kunstgelehrte Anton Springer faal bekanriM
"b#nltM im Juhra 1879 ein „Textbnch" m Sf>einannü Ininsthiitar-
sollen lliIdnrhDg^on erscheinen lassen, das nun bedeutend bernclMii
and 7,11 oinom Irnnstge schiebt! leben Ilandbnch er«'oit«rt, io H. Aoftuft
vorlieh't. Schon dio Eiiileitnng, in welcher an der Hund der FfikU.-,
bHureete nud der Schltcm an n' sehen Aas^abnn^en gexei^ wird,
„diiK Oniiiment da^ erete Glied in der Entwicklunpsreibe demntti
KttrniKn btidvt". i:^t hCchst lesenswert. Die Kan!>t van
(?hiildA8, AsAyrien. P^rsien und PhOnizien wird ah^i^ehuidelt, M
letzterer die eigenthäniliche Miltelstellnng zwisrhen den ladra
kliir ffi'urhiltlttrt und eo manche Partie diMer KunM de» i>tNti*
dnrrh Uenfltztuig der nenen Forschongen in ein andens Udl
Ksstellt,
Bei der griechischen Knnxt konnte. Dank der cpochmnarTissila
Entdookuntreu Scbtiemtinns. ein eig-eneH fa{iit«l d»r „ToriüilodKfeis
Icit" gowidniet werden. Der ^iechi^chc Tempel wird a» to it
rorballe und Saal gegliederten . mit Säulen g«erkn4ckt«l BsPO-
hanii» der grieohlsrhen Vorceit abgeleitet, dl« Peifcfcnai» 4i>
MarmortempolH als Pivtftt gegen die alte Obcnif , 4ie MalwiiB*
liUft «robem Stein. HoU and Thoa durrb Farbe tu fcilibM kiafMdÜt
Pi» Kntwioklnng der grierhiscben Plastik b< »Hjeorr 4tf SpnA«.
der Poesie und der Philosophie gleidieo Splitt. Jk% fi«
Uch behandelten Werke der h0chi)t«D BUto 4w
PiMttk Mhließeo sirh die Schalen vm Rbote Hri v
kubtrt^ Scmtninng Ton arithnu Fragen, ang. t. J. fr. WatleutiH. 0i!3
tflmisch« Architektur und Pls^^tik und ein Capitel nbor das antike
CuBfth and werk schließen das gehaltrolle Buch, das in pinfacher
'phrasonloner Sprache uns die in den Bilderbi'-jifen darKCst^Htcu
Koii^twerke trefflich erläutert. Wir bedaoern aar. dasi^ da» alpha-
b«ti»cbe Verzeichnis dor Küustler und das Ortsre^ister der 1. Anfluge
aasfiel.
r^ Graz. Joseph Wastler.
ammluDg vod arithmetischen und algobraischon Fragen imd
Aulgaben, vcrbundurt mit einem systf^irjatisoli^n Aufbau
der Begriff«. Formeln und Lehrsätze der Arithmetik Itlr
höhere Schulen. Von Dr. Hermann Schubert. Oberlehrer an d«
Gel>.'brt>iDitcbulo de^ Ji^b an neuin» in Hamburg. Ersii-s Heft für tnitt-
lere Clafsen. Zweito ,\nflage. Potsdam 188(J. Verlag von Äug. Stein.
VerhSltniBHimig rnech ist der ersten die nun vorliegende
I Anriatre irololgt. Dieser Umstand erklärt sich durch die äußerst
freundliche Aulnahnie, nelcbe das Buch von Sinti* d(>r Facbgenossen
^Kprfabreii hat. Eine sy&temutische Darstelloiig der Aritbinttik In Ver-
l^bindnng mit einer trelllich durchKB'ührten Aufgabensaromluag, welche
genug Abwechslung bietet, ist geeignet, das Buch zu einem beliebten
nnd viel gebrauchten zu machen.
In der -/.weiten Anflage wurde hinsichtlich des Aufhaue der
Arithmetik nnd der Anordnong des Übnngsraateriale« nichts geändert:
nar kleine Verbessenmgen und Zusätze haben Plati: gefunden. Ein-
gekleidete Gleichungen wurden jetzt in noch gn'föerer Auswahl als
In der ersten Auflage gegeben. Damit die beiden Auflagen neben-
einander verwendet werden können, wnrden die in der ersten Anf-
Uge enthaltenen Anfgaben ohne Änderung der Nummern auch hier
anfgonommen und die nco hinzugetretenen Exompel durch Ergän-
zangxnnmmem gekennzeichnet. Das ist ein Vorgang, der nnr
billigenswert ist und den wir auch in einigen unserer ftsterreichi-
Bchen Aufgaben»atumlaugen eingehalten sehen möchten.
(lewnnscht hätte der Kef., dass dem abgekürzten Ket-h-
nen mit Decimalzahlen die gebiirende Anfmerksainkeit geschenkt
worden wAre. Es ist aber auch in der zweiten Auflage diesem
wichtigen Theile der praktischen Arithmetik nicht entsprechend
Bechnung getragen worden. ..Bechnet man mit derartig abgekürzten
Decimalbröclieu", sagt der Verf., ..so bleibt mau über die Genauig-
teii des Kechnens orientiert, wenn man immer die beiden Grenzen
buchtet, zwischen denen jeder abgekürzte Decimalbruch liegt."
Dieser ganx richtige Satz hätte erläutert und seine Anwendung
gezeigt werden sollen. Es wird sicherlich zum Vortheile dee von
dem Kef. hocbgeechlttzten Höchlelns sein, wenn der Antor in der
tt&cbsten Auflage das vielfach vernacbl.1i<si|rte Kechnen mit Ded-
malbröcben in ansfnhrlicber Weise berück.sichtigt.
Bezüglich der anderen Theile des Buches h&tte Bef. keine
anderen Bemerkungen zu machen als die, welche schon gelegentlicb
924 Paulus, Ta£elu i. Berechnung d. MondpliiMD, «ng. w. X ff,
dar Anzeige der ereten Auflag« anfigesprochea wurden
wtDkoniumDe Beig&bo -m jedem AbKfanitte sind die
Zusätze, welche JedsnfalU znr Uek'bong de« rnterrirhtw
Verden. Wir empfetilen auch dies« Aoflage d«ii Safa«lBlnM>
BOfs beste.
KDi
ie roduciorten Qnersummenund ihre Anwendaag zur Coi
TOQ Kechnunjjst'fgebniasipn von Friedr. Vormunj, mit
Vorworte toq Professor Dr. Förster. DirMior der kgt Stcmnltt'
lu BvrUn. Ebcrvw&lde 1886. Wolfram.
Unter der Bilduiiif dcir „redaciert«n Quorsonune** rantlMlui
die Bildung der Qaersacime aoa der Quersomme der rwrgelffttt
Zalil, die nenerltcbe Bildung der Qoerstunioe aus dw entsUndlM
Qaersnmme nsw., bis man zu einer aas einer einzigen Ztller b^
stehenden Zahl ^Mangt. Die Beehnosgecontrole mit den redsciirt«
QocrBnmmoii entspricbt dtr friiher sehr eingebärgerlen Nenntr-
probe and dürfte eine Eriinduui: der indischen Mathematiker ws:
sie lindet sif^b in beetimmter Fonu in dem 1503 gedraclrtea BMta-
bocbe von Oeorg Pecrbach. In dem rorliegeod«] Badte vM
die Anwendang der Methode der redncierten Qucrannime in te
Addition, der Snltraction . der Moltiplication. der Dirision. te
Potenzierang and der Radlrierang gezeigt and dorrb »ntspradind'
Beispiele illnstriert. Diese Methode wird . ordenllirb durcbgettl
und — dies rnosä wohl besonder« betont werden — gehörig tfti«-
retisch erlAotert. sich recht rortheilhaft erweisen.
I
TafelD lur Bprechnung der Mondphasen. Zorn 6«brauh< bäa
Cnterrirbti^ in der mathenati*dhen G«nmpbie. entworfea and adt
erkJirendem IVxt« heruegMeba voa Ch. Paalae. Profeaer ■
Ovinna^tom in Töbiagen. 'raUageo ISSö- V«rlag «od Drwk tm
Fraüi Foes.
Durch die Hennsgabe der rortiegendeii Schrift b«««KUe te
Verf., dem rnhmenswerten Streben, die Schaler xn wgwen JknA-
nuiigeo der HinmeUerscbeinongen, insbesonden «eleher, nl^
ntn mmsehlichen Leben in einer engeran B«üahuig rtriMD. vi>'
leiten einen Vorscfanb r.a leisten und biemi einen Bebvlf m Nite
Schon vor einiger Zeh hatte der Verf. in «iocni PragniuMitM*
Tabellen tnr Berechnong dar Mondphasen mitffeUMUt nad «MA
bescfar&nkte sich aber damals auf die Bereehnong <er Syiygt'i-
TOTHtabende umsichtige nnd mit gutem Geschidn tecfegWIfefli
ist als eine Krginnmg dieesr PrograsimablittODg ■*'
•eben, indem anch jene Tabellen, welche zur Bereckarav '"
Quadraturen geignet sind. mitgeOMttt wurden; dech istöei*
^ TortwigiheadMi Schrift unabkUgig und in Ihr «ne ptt*!»
0«MigWt attgMinbt worden.
In chronologischer Beziehung ift dia ttAtt"^
Arteii wfctToU. v«il ^gie emen grcAen ZeifraUi, nUnKdi 4m^
xabeu
■ besefar
BXHe T<
■Artmk
■ •ehui.
I Soscoe a. Schorlemmcr, Lehrbach d. CheaiiA, Ang. v. / G- WaOettti». 925
800 T. Chr. bis 2000 n. Cbr. tunfasst, so dass mittelBt der vor-
f^eläbrtfyn Tabellen auch dio nichtigsten Mondphasen des clasBiscben
AUörtliuiii^ berifchiiet werden kennen. Die ErlSnteningeii der Tafeln,
in welchen allerdiiiKs nicht su eehr der theoretiBch« Theil der be-
treffenden Anfg-abeu als der pruktierhe auf die Uebranchamethode
beinglicha Tlioil zur Sprache kunimt, dürften sich in der Anvendong
genogend erweisen; fär den Gebrancb der Tafeln wurden auch ent-
sprechende lieispiele beigebracht. A]b Beginn des Tag'es wurde in
Übereinstimmung mit dem Beachluase der Washinff tnner Aatro-
nome n-Conf eren/, vom Jahre 1H84 der Anfang: dos Tages am
Mitternacht festgesetzt; da der gewählte erste Meridian deijenigo
vivn Greenwich ist, so ist die berechnete Zeit mittlere Green-
wicber Zeit.
Di« Schrift wurde in drei Thelle getbeilt: Böatimnmng der
Zeit der mittler«>ii Mondphase, Hef^timmuiig der Zeit der wahren
Mondphase und Cntersuchnng, ob mit dem Ken- ond Vollmonde eine
Finsternis verbunden ist.
Daes das vorliegende, anfs sorgfältigste durchdachte and aas-
geführte Büchlein sich jedenfalls nützlich erweisen wird, ist zweifel-
los ; denn dio kleineren nstronoui scheu Tafeln bieten keine besondere
Genauigkeit and sind in der Bt-'gel derart abgefasst, dass sie einen
astronomisch durchgebildeten L^ser voraussetzen; die grollen Tafeln
aber, welche di« Astronomen gebrauchen, echieüen über das ange-
strebte Ziel hinaas. Kof. mOchto nur einigormaücn Zweifel hegen,
ob es denn möglich ist beim Unterrichte in der mathematischen
Geographie, dem der Organisation des natarwinsenschaftlichen Unter-
richtes an den Alittelschtilen fast aller Länder entAprßch(<nd kerne
große Ansdehnnng erthoilt werden kann, anf derartige in dem vor-
liegenden Bache durrhgefährte Berechnungen (*in7,ngehen ; anderer-
seits besitzen derartige Berechnungen didaktisch genommen geringen
Wert und es bieten sicti gerade in der mathematischen und astro-
nomischen Geographie Prebleme dar, denm genauere Betrachtung
nngletch weit instnictiver und wichtiger ist, als das vorgeführte
Thema. Durch diese Bamcrkangen soll der Wert der vorliegoodeu
Schrift nicht geschmälert wenlen : lief, würde die Zeit hoglflck-
wdnschen, in welcher man dem natnrwissenechartlichen Unterrichte
solche Behelfe, wie den vorliegenden, zugrunde legen könnte, ohne
fürchten zu müssen, duss in formaler oder inhaltlicher EeAiebong
dadurch das Ziel überschritten werde.
Kurzes Tiehrbach der Chemie nach den neuesteo Ansichten
der WissfinarUaft. von H. E- Roscuo nnd Carl Schorlemmer.
Mit zahlrficbi^n ciugudruckteo Holzschnitt<>n und einer Tafel in
Farbendmok- Acb&, vermehrte Anflage. Braunschweig 188ft.
Vieweg & Sohn.
Das vorliegende Lobrbncb der Chemie gebiert unstreitig xn
den besten seiner Art. sowohl was die Darstellnng des Lehrstoffes,
mti HoMCQt a. SdwHcmvKT, LAAmA i.
»ar- V. J. O. WAtm.
die din« i^ohr Iran* nnd öbenkUlirbe ot, all mnA 9^gm du nkka
Inhaltes, d«r den jtweiUgeo Vancinmgn $mi 4»m G«bicte te Cbmk
gcnasMtens angepawt ist. VonA^cli M es die orgailick«
Cbeniie, welche 9«tt der ersten in deo Sechzigwjahnii tneUttaB
Aontge bedealende Fortacbritte aartonintn hat, auf dit U« fft-
WMseubuft Kärksicbt j^enommen ward«. Wi» m benils ■ ia
früheren Audagen gcncbeben ist, vnrd« oneh ia der Twliiyfa
der tbeoretierbe Tbcü der Chemie df<m »perimenteBn lObsisM.
wodurch die Art ond Woise der wissenschaflücheD FecBdmf h
klares Licht gestellt wnrdo.
Die anorganiacbe Chemie wurde in jene der XichtnetaBi
cmd der Metalle getheilt: die orgaalecbe Chemie nnbMl d«
Allgemeine aber die Kohlen stoffvprbiudtingen, die Beechrtibaag fe
einzelnen Gruppen derselben, in sehr extensiTer Weis« die Cbw
d^r F«ttk<)rpcr nnd der verwandten wasserstoffArmeres VerbtodangM.
Ferner dio Chemie der EiwoiCkürt>er, die pbvi^iclu^iscbp Ohfini« tat
busondorer BerücksicUti^-ung des Lebens prucesees der Tbiere oi
PBui7.(<n. In einem sehr uiziehend rerfa^sten Scblnascapitel tiri
von der künstlichen Darstellung organischer Verbindangen geeprM&Mf
welche durch die bernboitp Beobaohtnng Wählers, daes Aam^
niamcjranat in wässeriger L&song eingi^d&inpft sich in ITaniifeof
rerwandelt, angebahnt wurde.
In der oi^aniRchen Chemie sind es rorzngaweise ron ni
Kmingensehaften dieser iinfstrehenden Wissonechaft die Farii
deren Boroitung und ZtisHiimienäelznng uni^rührlicb xur ^ndi»
kommt.
Das Buch» welches auch die Erörterang der in det
gangbaren physikalischen Methoden enth< and iu dem aorh te
wichtigsten lechnolo^^'ischen Processe gedacht wird, entspricht jwtia-
falls dem tieue^itea Standpunkte der Wissenschaft ood wird ia teJatf
nau«ii Form ebensowobt znr Kinfähmng in die Chemie all antli
als Nach seh lagcbnch sich sehr geeignet ent^eisen. VorrngUefa ttti
M dem Physiker — wenigstens in einigen Tbeilen — ebenso
Medlciner gnte Dienst« leisten.
Di« Veriaiirsbucfa handlang Vieweg ä Soha hat — *>
«it «!< ilberhanpt thut — aach diesem Bncbe eine aehr geOlUg» Fff**
Terlifhrn and in Anbetracht des Zwecke«, daea ea cina gn4« T«-
breitung linde, den Preis desaelbea m&fiig gehalten.
Wii-n. Dr. J. G. WslUatli.,
Dritt e A b t ü e 1 1 u u g.
Zur Didaktik und i'ffida^ugik.
über den zoologischen Unterricht am Obergym-
nasium.
Vielf&Ltit; u°d zum Theit aacb berechtigt sind die Ktagcii Ober zo
geringe Erfolge des zoologüchen Uctt^rricbtea bd der Mittelschule, ikh
f&Kig anoh die KrkUning diT UrsacUe dieser EnKbcmung. Die «üiea
■cbieben die Hauptsdiuld auf das geringe Stund onausmaß, andere auf die
oft unzuliogUehe Aosstattnng der Saninilangen, irieder anden' nuf die
niangolh&fte metbodiiche Ausbildung iiianchcr Lehrer oder wohl auch aaf
die Torhnodenen LchrbOcher. Einen anderen Qraod dee in Rodu stehondan
MiBstande« hat Herr Prof. Dr. A. Ansaerer In Graz entdeckt. Er be-
haoptet iiäD)lii.'h gelegentlich der ADZ«ige meines »Leitfaden« der
Zoologie»'), daes es der dun-h die -lustroctionen- eoipfohlene "Ver-
kehrte Weg» ist. der die Erreichung de« durch dJuvelbeti lastructiooen
vorgest4;ckten Lehrzieleü unm&glieL macht Nun, ich tncinerseit», der ich
seit Jahren ira Interesse der Krfonchurg einer mflgUchat fruchtbaren
Methode des zoologiai^heti Unterrichtes nahcza vAllig ondageacbrinkt
durch Verordnungen der Sehnt bebOrden, Terschiedeno Woge nnd Methoden
TersucTit habe und somit, abgeaehen von meiner litonuiscben ThStigkeit
doch wohl auch ein Beachtung Terdienundcs l'rtheU iii Fragen des zoolo-
gischen rnterrichts auszusprechen berechtigt und in niuiuer Steltimg
auch rer|>flichtet bin: ich ntw» ohne HQckb< erklären, dass ich die.
wie man wohl onni-kmen inus«, auf Gmnd ruiflicher Krw&gung und
unter Jditwirkung erfahrener Schnliuänner erlassenen Instructionen mit
Dogetheilter Freude alx Grundlage einer richtigen Methode des zoolo-
giscben Miltelachuluntcrrichtee begrßßt habe, ja ich muBS gleich noch
beifflgen, dais eben diese Bekanntgabe der ganz im Geiüte des natnrwiasen-
scbaftEichi^n Fortschrittes sich hev^enden Anschauungen der Dntcrridita*
hebfirde Qber Ziele und Wege de» lootogischen Unterricht^:» es war, mu
mich ermutliigte. den Versuch in machen, durch Abfassung eines Leitfadens
der Zoologie jenv meinen eigenen Ansichten so nahe rervandten Ideen
>) Z«it0chrift f. d. Oaterr. Gymn. 1888. S. 159-163.
928 Über den s(H>log. Unto^Icbt am Ubeigymnasiom. Tod V.
znm entenmale xa TerkOrpem and in der Schale einzabftrgeni. Und non
Qbonucbt mich iund wohl ancb andere) Prof- Aasserer, den irb nkbt
nur all Freand, sondern auch als Lehrer and Forecher bocharht«, mit
der Behauptang, dass das Lebrzicl -nur- auf einem Wege (erreicht
knnn, der dem dorcb di« Instructionen enijifobli'nen -eotgegengesetst'
Jft, A. gebt in seinem Widumpraeli gegen die Instmctioncn ao veit,
er (& 161} taeine angebticbe «SchwerfSlligkeit bt-i der Erörterung enl
wiekliuigigeacbicbtlicber Fragen" ubw- und meine nangleichniiAige B«
bandlang der 'I'hierBtäinme- "bauptB&cblich'' den Inatractioni-'n zur L
legt'). Wenn ich nun in dit-'^tT Sa<-be dai Wort nehme, »o geschieht Üi
nicht, tun die Inrtmctioncn zu vcrtbeidigen, nicht aus pcra&nUchi-n Hotirfn
— wer mich iconnt, wird das ftir nnmoglich halten — , sondern lediglich
hn liiterei^se der Schute, weil ee »eh hier am eine Frage Ton fuudamen>
taler Wichtigkeit bandelt, ond weil ich ferner diese Oelegenboit mbr-j
n«bniea will, um noch andere too Prof- Äusserer angegriffene wie
nad richtige Lebrprincipien tu Tert'neidigen.
Welcbes ist nach den Instructionen das Ziel des loolograchen
Unterrichtes am UbcrgymnaBiam? nDerSchOlorsoll (InstractJoaen S. 252 S.)
eine Einsicht in die Organisation nnd den Charakter der
•sjetematischen Gruppen-, oder irie ee anderwftrti (S. 253) sditj
treffend beißt, eine »nissenscbaftliche Orienticrong Ober dl«
Hanptgruppcn" erbalten. Ausdrücklich crklSren (S. 247t die Instrac-
tionen, daas die DesceudenzU-bre 'S^dcctionatheori«) ') in die Sobat«,
nicht gebort; es dQrfen jedoch, idainit die Absolventen de« Gymnasial
dem tiatiirwissi'nscbafllirhen Ideenkreis der Gegenwart ni«bt ganz fremd
tmd nntorbcreitot gctrenOb erstehen- , sichergcslelltt eiwchlfigige Tbat>"
lachen (Homologien, Anpassongen uiw.) mit Vonicbt einbezogen werdem.
Wvlcbo« sind nun die Wege zur Brreicbang dieses ZiiUw? Di«?
Inatnioiloncii rH)V>f<'hton mit dem bocbsten Organlstnua '),Ldeiu Menschen
IQ bogtnnen, vobvl ab^r (wie dies in mviueiii Buche vislTacb geschieht)
unlar rHiilAmb'U auch tülnrichtungcn der Tbieru zur ErUutening oder
toin KiMt« heranir*'*Hr'i> werden kßnnen. D.vaaf hätten dann die
WirbflihUre lu f^bce». fOr welche (nüt Einacbliuis des Heucheii)
fflnfelitbalt* Monate normiert werden. Dann kAinen in absteigeadar
ürdwutg AU"" nbriir^n TldfratAmme. and iwar so, dass bei den nie-
daratm nni elu i'*ar Formen') ohne roUstindige Entwicktnng der
Claaafnebat^altrte in behandeln wiren.
t
'I An An -Scbwerf&lUgkeit-' sind die Instroctionen absolut
aleht «ohtüd: fktls meine Dnr8ti>nung irgitndwo wirklieb schverfUlig iit,
•0 dSrfU du wohl daher kommen. dasR es in der That emeiQl
•wiwenbaften t^rer irbwer riült. Ober ansichere Stanmat-
• xiehiingen Itichtim ijinne« ein fQr nicht anreife JQnglinge
beatimmtea l'rlhi'tl anfiiusprechen.
*) Dlear iwi'l flcgrilTv «ind bekanntlich nicht gleichartig.
. *t Der Inhalt de* lücr zu Lehrenden wird in den Instnictionvn
anreh die Begriffe »Bau, ümibniDg und Pflege^ nicht er^fh^^pfL
^ ') Dtm Badeiohinunn itetlen die ln<itm(-tionen irrthdmlicherireiBai]
»u dan Protoioen.
^
über den zooIog. Unterriebt am ObergiriniiaMnm. Von V. Graber. 9i20
Prof. AulSflrer aber behauptet nun. rdau Aä* Ziel nar aof itm
__^_^ Wege erreicht wuTiien- kann, und fftgt dann noch «■
Itent »Ein Eingoh'H auf ^\e Entvicklongsgrscliichte. sei es onn
Fbjtogi^nie oder Ontogcnie, ist liier kaatn andern durcbfohtbir. als wenn
4)1«! (wie bei iva Pflanzcni von den tiiediinitcii Formen ausK^ht-'. In
iaem Falle kann man aucU -dem Wesen der Befrucbtuug- nnd den
QearhlechtSTcrhältnissen einigcnnaricD {x. B bei den CoelcDteratea) näher
treten, und die Vorrtthrung inatructiTcr Prfiparat« ejntr Polypö- oder
Skrphonitfdusc wirft ein hellen Licht in den fdecnkretit der ächGl^T und
erlaabt dem Lehrer, tich spiter, ohn«" miRBverntanden iv werden, kurt
und im Sinne der Ini^trurtionen >a fanen. riii diese Au«iclit m motivieren,
Uaminert »Ich Prof. A. besonders a» einen Passus der Int^tructtonen
<S. 2&4), worin empfohlen wird, die natarliche Gruppierung zu hegrCnden
and aber die fr>rtschrettcnde VcrToUlcommnung der Thierse hOpfuag in
syatemati^ch aiifat«i|fenJer Linia einigi^s IJcbt la rL'rl>reiton. er (Ibergeht
aber mit T&lUgem StilUchweigen den zageVtrigi^n Vorder&atz der In-
itmctionen, worin ton der Art und Weise, wie di«i zu gosnbehen habe,
di« Bede ist. Die Instnutionen empfehlen nfimlicb (atn Encie einer
gT<MW«n Abüieilung). äuT die behandelten Grupiion einen Rdckblick
ta werfen nnd ao auf dvin Wege der Veigleichung die verwandtflchift-
Ucheo Beiiehungen, soweit es sich mit den gebotenen TUatsacben tbun
llsst, in den Kreis der ErCrteninii^ zu ziehen.
Vergleichen wir mm in KGrxe die Ersprießlichkeit dur fikix»i»Ttcn
juei Wege, die ich bei meiBen VortrSgen nnd Seminarfibungen wieder-
holt abwechselnd gcgiugt:n bin. und zwar luuficht't mit KQcksicbt auf
Prof. Ansserere Bt^grdnduDg. Vor allem bestreite ich dessen Meinung,
dwa ein Ellngehen anf die Untogenic (Entwicklung des Individuums] nur
auf leinem Wege möglich sei. Ich kann ja zuerst den Menscher bi^ban-
dein und dennoch behufs beaeerer ErläutiTimg der Gewehe UDii Leibe«-
eatwicklung, wie es in uteinom Leitfaden geschieht, ein niederes Tluer,
etwa eine Meduse (falls eotsprechi;nde Präparate und Modelle vorhanden
aind) nnd eventuell die Enibrrologie des Froaches oder Hohnes 'i beraa-
lieben. Doch A. perborresciert ein solches Verfahren als »Kjatcronpro-
D-, indetii er es beispielsweise aach unmcthodisch findet, dass ich
Iwteit« bei den Vogeln die Rt- {itüien zu erwähne» wage. Ich kennte zwar
SQcfa hier die Instructionen als Schild vorbttltcn, die wiederholt furdem.
daM auf der Obtrstufe an die in den unteren Cla»sen erworbenen An-
■cbanungen angeknüpft werde: indes »ieht ja jeder Unbufangene ein, dass
^nem Seztaner Fronch, Huhn und Gideehso keine spanischen Dörfer sind.
Asaserers Hysteronp rote ran iüt in Wirklichkeit nichts anderes als ein
^daktischer KunstgrüT nnd Tcrstaßt gegen die Methode ebensowenig ala
««DB ich etwa bei der Flficlienbereehnung in der Quinta die einiger-
IC
bet<
sacl
E
') An den im Handel sehr billig zu erhaltenden Schnitten durch
die Keimecbeibe von HQhDcheQ-£mbr7onen können die Keimblltter. die
S^dong der Markrinne, der Chorda usw. ganz leicht demonstriert werden.
lactnietiTe Schnitte durch di^- Keimblaae von Insecteneiem Qtierlasse ich.
eit mein Vorratb reicht, kleineren Schalen onentgeltUch.
Zwbcknrt r. *. «>t«fr. Qjiäa. ISStl. X. Uvft. 59
930 Über den xoolo^. Cntcrricbt am ObcrgrinnMiiini. Von V. Vnbn
ua&eD icbon in d«r QQartA gelernten Gkiehaogcn oder du 'nia^tto-
echole erlernte Einmaleins xuhilfc nehme. leb »etze ja nicht die mhjt-
logi«cho KntiricUQDjf eines niederen Tliiere». «ondcra nor d«,» Tbier «dbit
Al-t bekannt Torau^, und üollte «in solciies etwa b Vcri^enaibeit («lAa
sein, Bo kann es doch sehr raseb wieder rorgeieigt werden. P» lim
Äusserer meint, derlei episodii^chc Bt-buidlnngen fielen xaAtt iwifiE
die der Qualle in meinem Leitfaden i zu dOrftig aas, ko mOobte ich 4hI
bemerken^ dass ja das Buch nicht den LehrTortrag ftai ef
eetzen, londern ihn nur leiten soll. Der Widerstreit ftgn 4i(
Instmctionca soll daun nach A. ioshesondere der Erkl&ning da >B^
fmcfatangawBMna' zognte kommen. Alich tadelt er, das» leb tbcr £w
Oioge zuerst bei den Warmem einige hücbst deeente Andontitngea naitti:
erMlbstwill CS beim aufsteigenden Weg, bei denCoeIentenit<>ntban. «ükfr
nahe bo aussieht, aU ob dieQuaUengeschlecbt^rerbiltni-ise minder brdralfi^
als die der Wttmier wiren. A. fragt, was tu thon sei. wenn der Scktln
üljcr die Bedeutung der (tod mir» abgebildeten aber nicht befpfocfacM
m&nnlicbcn Seiualorgane eines Saugwumi'TS fragt. Ich erwidere ndl da
Frage, was er tbilte, wenn er, was immerhin mOgUch ist, intarptOiat
wQrdc, wamm bloQ bei den niederen 'lliieren von St-zualoi^Aoen difB*di
war, und ob «. B. bei den S2ugern, ku denen er auf »«'inein Vftg t*^
kommt und bei denen er diese Dinge gewiss nicht aas eigi-neni AnliM
erwähnen wiriL xolcbe Werkzeuge gur nicht mehr rorkommen. oder tit
sie etwa beschaffen sind, -'
ÜDmOglicb erscheint es aber A., vor allrm aof dem foe ta 1fr
stxoetionen empfobhmun Weg die »PhylogcDie", die Entwickluaf te
Stämme zu bobandelu. Cnd hier scheint er auf den enrteii BÜrk is i»
That im Rechte zu sein: ca scheint nämlich diT Weg ron oben ui^
unten ebenso widersinnig, als wenn man die Welt- oder VfilkaigoKUdAt
mit der Neuzeit begänne und dann, dnrcb« Mittelalter sbwirt«. «ntB
den alten UJ:>)iiem, (iriechen und den orivntaliacben Vrilkrm ab«
In AVirktirhkeit ist aber diese von mir gewÄhlte Parallel»; kein«
treffend. Die zeitliche Anfeinand erfolge und das Bedingt^dn der ja
ColiurvOlker durch die ftlt«ren, also die Entwicklung des aiaea ^9
aus den andern kann Tun niemand angefochten oder galeqgMt wcria.
i-a ist eben eine Tbatsacbe. So weit sind wir abtur bekumllkh kd
den Itiieren noch nicht, und dahin werdoo wir selbst dann olouli p-
langen, wenn schon die halberwachsene Jugend rhrlogrnie treibt VoU
haben Terscbiedi'ne Forscher Stammb&ume aufgestellt, auf deaa üt
Hauptftbtbeilungen des Tbierreiches als einer gezBcinsamcu Wb/uI Ä^
»[iringende Äste erscheinen. Was wissen wir aber in Wirklicbkui. ta|*
ich, Ober die Stellung der einzelnsn Tbfflntimmc zn einander? C&ftHMV
spricht vieles dafOr, dass aus den Prototoen, den niedersten lUcriwa*'
die Co«lenterat«a hervorgiengen. Wirkliche Übergänge kenne ich abaiÜ^
und es ist sehr wohl mit unseren Erruogt^nschaften die Aniiobt wtf-
bar, dass die wirklichen Übergangsforntcn zwiavbea den Prat*- *^
Motazoen lüngst, ohne eine Spur zu liinterliLasen, veniehwonden sind. 5b
kommen >lie Stacbelhauter oder nach anderer Ansicht dl« WanHt. D>f"
über deo tooUtg. Coterricbt am Uliergymaasinii). Von V. Graber. 931
POra
•tcfacn entare trotz ntAncher Vennittlan^rflr ersuche f;aox isoliert In der
gegenwirtigen lliienchOiirunK^, denn ihre ADknDv<fan(r an die Wflnttfr
aof QmDd Ihrer LanrenfornieTi and ihr<!r Ontogerie flberfaaupt, bleiht ja
doch immer eine ubr problematinche. Dasselbe gilt aber am-h tod deii
■o«h Obrigen Stilmmon: ich wenigstens kenQt> koincn xwingeiidcD
nd, Arthropoden, MftUiiMkvn, Molliiscoidt-en iimi Timicaten, wl« viele
woHcn. von den Wünnorn und die Vertübratcn ron den Ascidicn'! abru-
leiten. Wie schwankoDd auf die.iem Gebiets noch alles ist, erhellt flbrigeBS
un bestes daraus, Asm. was vchl keiD<!>m entgangen ft«in dflrft«, fast
jeder namhafte Forscher ein eigfoe» System oder einen eigenen Stamm-
>ani nurst^llt. wobei vielfikch sogar MeinungediATercnzcn bezftglich der
gabt der Haai^tetilmnie tatage treten. Und dennoch wll nach A. auf
Phylogcni« schon in der Mittelschule eingegangen and soll ferner
ans diesem Grunde nnr mit den niederen FoTiiienrcihcn begonnen werden
kSnncn? Wohl sind die aof dem Gebiet der rerfrl<-'ich<-nden3Ioqjbologio
(incl. P*la'?»intoIogic/ in d-n lot7t('n Decennipn emiiigenen Fortschritt«
gitrßartig zn nennen, nnd ein wahrer HochgennRS ist es fQr den Eid-
geweibtcn sich an der Verwertung der nea atifgedecHen Anscbau äugen
nnd Beziehungen ein'T unendlich mannigfaltigen SrhOiifung zn betheiligen,
aber fQr die Fassungskraft v'me^ MitU'lscIiOlen', eines 1-^ bis lt> Jahre
liblenden Knaben ftind «olche I3ini,'c nicht, ne werden ihm nur den
Kopf Terwirren und ihm die Zeit zur Erlernung dexflon rauben , mim ihm
ai^enie«Ben und waü ihm nützlich ist. — Doch FchieQen wir nicht Qber dlH
Ziel hinaus. Die Instmctiunvn verlangen ja keinen Unterricht in der
Phjlopenie, irie ihn A. wünscht, sie betonen im Oegentheil wiederholt
mit Narhdrack, dass nur ThAtsicbltcheg zum Vortrag kommen soll,
Qlkl wenn S. 2^^l iIpi lustructiflnen eine Fmrtonjng gewisser leicht vcr-
stindlicher verwaudttn-haftliclier VerhSltnissc der Fonm^np-ihen angestrebt
wird. st> mutoa ja deshalb doch nicht unbedingt mit den Protozoen be-
gonitfn w<frden. Man kann doch, wie os die InstructiouL-n cmpfchleo,
owb Beendigung einer Gruppe Rflckbltcki' auf sie wvrfuo und unter Mit*
betbütigiing derSchOler einiges llber die verwandtschaftlichen Beziehungen
«wischen den höheren nnd niedrigeren Formen der Gruppe tnr Discassion
and Dur$t«Ilaiig bringen..
Übrigens wird speciell in meinem Leitfaden innerhalb
• laigcr Gruppen, deren Abatauiniuiigtiverhttltnisse xiemÜcb deatlieh
einen (eine volle tieirissheit gibt es in diesen Fragen fiberbaapt
i), wie t. B. bei den Amphibien, bei den Coclenteraton and Protoioen,
oik den niedersten Fnrmen ausgegangen und wird Dberboapt
') Hier bemerke ich. dass Äussecer mein Bach stellenweise
offenbar nur fiflchtig gelesen bat Sonst kOnnt«.' er doch
nifht behaupten, ich habe der CfaorJa bei den Wirbellhieren nur neben-
bei li^. 131 im Klcingtfdriiickt<'n j Erw^ihnnng gelhan. Rs steht doch S. \Si
bei Besprechung des Amphioxus mit gesperrten Lettern: "DaaAchsen-
skelet ist ein einfacher weicher Strang, eine Chorda, deren
gisz häutige UrnhQllung in Fig- 237 J. dargestellt ist.« An eines moes
tcfa noch i-riuncru. dass n&mlich A- einen noch der endgiltigen
ectur harrenden Probeabdrack recensiert hat.
59«
033 Über den xoolog. Untenicfat &id ObergTronasimn. Voa V. Gralcr.
an mftbreren BeispieUo die Bedentang der Ontufvaic fli
die iStammesgeschicbte erlSatert-
Da A. behaoptet, dus von dem, wai ick la iwänein hMtka
aber Wirbelthüre and Landglied eifflßcr {ImtcUnj bringe. kuB Ur
dritte Tbeit dar«hg«aoiunien nordeu kann (aitdertn Ut «« wieim st
wenig!), xugleicb aber aacb von «iuer uDgleicbmUtgeo B«ltaiidlnf ic
Thientimme Fpricbt, eo inusa man annebrnfn, dosi vt sprdeU dif tt»-
derün Tbiere aaf Kosten der bv>bcren aa8fahrlicbt.'r. als «« di« InVv
ttonen fordern, bebaod«lt vQnscbL
Ich will nun zcij^dii , ontttmi warum ee TorthotUiAfUr iA adtim
tiobetm Thieren zu b«ginn<>n nnd ilaan zweiten.* warum UtltaK mb
di? InMcten ausfnbrlicber aIs die flbrigen niederen Ahtbeiloagca n k-
8pr«cbeu sind. Zun&cbst ist es rin allgeraein geltender Orundttti.
da»s man vom Bckanntvn ausgebe nnd das weniger Bekaoirt« 4«b
mit diesem vvrgleicbe- Äussere ra Einwendung. daM man ja in dff
Botanik demoacb mit den im allgemeinen mindcrbckannien Kijploga—
beginne, ist aber uicbt sutrefTeod; denn Algen. Pilie, Flechten. Moo«««.
Riebt nnd tindet derijcblUer Qber&ll, w&hrend er außerhalb ättMak,
falls er nicht am Meere wohnt, wohl kaum in die Lage kommeB dMk
mit Protoxoen, Coelenteraten nnd Stacbelhiatem Bekaiintsebaft in mafitii
Aber selbst in der Scbnle »iebt ea in dieser HinHicbt im allgemeinte
sehr prec&r auc, denn an den wenigsten Anstalten dürfte man ht •te
Loge aein, sofort, wenn mit den Protosoeo begonnen wird, dei äckMM
eine lebende Amfibe zu zeigen, um an ibr di« AJtfIng« nnd die ümi-
ertobeinangen Uiierifichen Lebens lu demoBstriereu. Da iit dock cM
schieden, wenn man die Sache recht anpackt und sich niefat wie A« v
Recht lu bebalten, aelbst Schwierigkeiten macht, der W^ tou obMwi
unten Tiel ergiubiger. Ein SIenaehen- oder SingeivkcJet ist im ftts
Schale und jeder ScbQIer kann sieb wenigstens den Schidi^l ein« Eilh«
oder Lammes selbst prSparieren. Nun wird — alles vor den Angta ^
Scbfller — bwebriaben nnd vergUi^ben, der so widiUge Begriff d«Hsa»
logie and Analogie ergibt »ich von selbst, die fieti^migfli wtaAiBi
Orgaasysteuie xuui Skelet kOnnen xum Theil ron dieaoi wlbrt ihgilrsr
werden — die Anachauang, die VorsteUnng, das VerBtindaii UMite
Bildongen entwickelt sich — ja dertirbfller. mit dem Object 1b dtf
Hand, lernt, wie ich mich oftmals flberxt^ogt, rioles selbst »kf
Buch und ohne cnfindliche Unterweisung, and was sc 4aJnt.
dos lernt er ffir immer, er vergiast es nicht tJpeciell dte BcaAlAlFV
mit dem äkelet der Wirbi-Ithiero nnd mit dem liebiM 4er ^kafß !*■
der UittcUcbuU' gar nicht genug empfohlen werden. Die Osi#*lsff*
ist eben wegen der ilannigfaltigkait, Bettimmthtit bb'
QrOße ihrer so leicht allenthalben tu beBehaffeedeaOkjitlt
wiMtaus das Fasslichste und Bildendste, was dit Schalt •*'
natorhiatoriscbem Gebiet ihren Zöglingen bJetva kaaa
Sowie ea dich ober empfieblt. mit dem bAchatea TteBulU» **
beginnen, !>o empdeblt ea sich im aJIgeniemso, aoch faMAa^iff diM"
und deren l'nterabtheüangen mit den boehsten Pmbwb amhiiM- ^
b
I
über ita zoolog. Vnt«rricbt am Obergj'mnaAiuin. Von K. Graber. 983
erinnere beiapiclsweise an (Ue Krebst:. OeTim bitte es luancbc« ffir siiii.
mit d«n g^eDW&rti^ (ibcr noch nicht all^nirin) als nlfdertte Cnuttccfii
betrachteten Pbjllflpodei) zu beginnen; «ignet sich aber. Trage ich, um
den Sebnier mit der ganten Organisation der Krebse bekannt zu machen.
nicht doch der F1u«skrebs, den eich jeder ScbQler leicht ? LirscbafTen kann^
'eit bcMer all der so seltene Apos oder jgu als der kleine Braucfaipas?
Die Voranstellong der uns (re1&uf1geri.>n hüheri>n OrganiRmen eröffnet
aber nicht bloß da.s Verständnis fOr die einfarhfren We^en, ich habe mich
«ogmr Oberzengt. dau «ich bei Bespreehong Af^ Menschen Wee^n und
B«deotung d^r niedersten Formen besser catwickeln \&ss%, d.U wenn man
Jeich mit den U'lrttTen beginnt Lebtinde Amöben sind, wie schon he-
merkt, nicht immer zu haben, in einem Tropfen Frosch- oder Insecten-
blnt, der einem jederzeit zogebote etebt, sieht aber der Schüler mit Hilfe
ic« Hikroskopea rielv solcher ElemHntarorganiemen and lernt togleich
len halberen Organismos a\» Summe zablrciober. in imendlicber Mannig-
faltigkeit Tetbreiteter niederer Lebeiiseinheilcn bewundern. Xach den
oben Ober die didiktische Bedeutung der Osteolegie gemachten
Aodcatnngeti bedarf t» wohl kanm mehr einer weiteren BegrOndiing,
«resbalb die Instructionen die Wirbflthiere TerhSLtnismaßig Hehr aasnhr-
Ik'h behandelt wüsiir wollen; dageg^'n sei mir ein Wort zu Gomten der
Prof. Äusserer riel zu weitläufig er«cheinenden In^ectenkunde ') meines
Boeke« (und wohl nach der Obrigeni gestattet. Un!<treitig w&ren im un-
eiUMMÜcbcn Heer drr Arthropoden die Krebse, wie ich dns auch in
BiAinein Bnoh« hervorhebe, in phjlegenetlscher Beziehung weit lehrreicher
ab di« Inseeten. Die all erinteressantesten Krebüformen und Krebslanen
Anden «icli aber wohl nar in den wenigsten Scbolcabinetten. femor sind
lia meist lu klein, um den Schfiler besundt-TS für «ich einzunehmen.
Gans anders ist es nbcr bekanntlich mit den InsL'Cten. die der
ScbQlsr in tausend fiLltiger Aaswahl seLbüt sammeln und bezQgtich
ihrer oft bo anziehenden Lebens- und KntwicklnnpB weise sowie in Hinsieht
auf die doch nicht ganz zu Qbersehende prakdi^cho Bedeutung beobachten
kann- Wohl ist eine grauere Gleiehmäbigkoit in der Behandlung der ein-
idneo Thiergnippen. als ei vielfach bisher geliräucblich wur. wQnachens-
wert. und es iat Pllicbt der Schule, bei ihren ZfigUngeii (waii ich in
meinem Buch redlich versacbt zu haben glanhe) auch fQr die weniger
bekannten nnd ffir die anecheint^-nd nutzlosen Exietenien Interesse zu
efiKcken — kein Verständiger wird aber &o weit gehen, das dem Scbdler
nnAcbst Liegende aber dem minder Zugänglichen zu veni*ch!l&8«igca. Ich
«olgvtens mOcbte auf dieser Untern chtsstofc weniger darauf sehen, daes
'\ Ich conitatiere, dass die Inaecten in meinem Leitfaden TerhlH-
usni&ig nicht mehr, sondern xogar weniger Raum einnehmen als in den
meisten anderen fiflchem dieser Art. ja zum 'Fhcil iielbit weniger als in
den großen HandbQcbem. So umfaBiien z B. die Insecten in Lenni»*
cUasiBcber Synopsis der Thierkunde, neu herau^t^eben von Prof.
TT. Ludwig.' die, nebenbei bemerkt, auch mit dem Meu»:beD beginnt,
nngeffthr den vierten Theil des ganzen Werkes, vifarend sie
in meinem Leitfaden bloß den acuten Theil einnehmen.
934 Üfaex den xonlog. Unterrirht am Obergrninasiam. Von V. OrtÄer.
der Scliülfr um jc<Icii Preis sllu irklitiger«n Abtheilungen keDi)«'ii lernt,
als durauT, daes vi Dberhaaf>t für diti thierischen Bildungen and L'>t>eiut-
&ußBning«n ein inniifes und Tnr'fi-lii-tut vielseitiges Intereaa« gewinnt
Ganz besonderj spricht dann noch fügende Erwigung für d«fl
Lehrgang der Instructionen und gegen A. Katurgemäß wird, wie in jtdtta
Fachj 90 aucL in der Zoologie, leim Bc^iiiUv dvä UBtcrricbtes. wo neoi
Lebreu zu WgTQudcu iiind. langsam und bedächtig vorgegangen tud erlt
spiter in r^^chereni Teni]»]. Uaniit und mit anderen oft unTorbei^«Belian<ll
l'niständfin (Ausfall von Lchrstunden infolge außerordentli^^her Vncai)»*
tage oder der Erkrankung dei Lehrers} h&agt es zusammen, das», wu
freilich ttaunUchät TertniL-den werden sollt«, die letzten Partim des Bach«.'
Tielfarb gar nicht mehr oder ni:r ganz oberflächlich damhgeiiAninieai
werden liOiinen. Kommt dadurch nmi, fnUs man naeh den Inftmctiunen
vorgeht, die Belinndtung der Covtentorateii ond Protozoen zu kurz. 90 iit
da« gewiss eehr bcdaut'rti4.'b: weit grCDei erscheint mir aber doch noch
der Schaden, wenn bei Befolgung des unigekohrten Wege», der nach A.
der allfin richtigu sein soll, nur noch wenig Zeit fQr das Studium des
Menschen fibrig bleibt. Denn den eigenen Leib kennen and
dessen GeBundheit erhalten lernen, scheint mir doch weit-
aus das wichtigste iui geaammt«n naturbiatarischca
JagendaDterricht.
Nach alldem niOcfate ich folgendes meinen: Wenn unser Kritiker
behauptet, da59 auch mit meinem Leitfaden, obwohl er ihn merkwflrdiger-
weia« kunweg als da« -beste aller SchulbQcfaer- b<>zeid)net. das
Lehnicl nicht L-rrciclit werden kann (versucht hat c» damit no<h niemand^
so ticheint mir dies ni>cht dadorch vi^ruräacht, dass ich den -verkehrten
Lehrgang der In^trartioaen eingeschlagen habe, sondem dadurch, das
sich, der Kritiker trotz seiner «vivlj&brigen Erfahrung" Qber das ntt*''
Knal>eD von l.'i bia 16 .Tahi'cn wirklich erreichbare Lehrxlel und
aberdiehiehei anzuwendende IMethode nicht ganz klar geworden ist.
Noch habe ich ein \V«rt Ober oinwj ungemein wichtigen I'ankt la
sagen, nämlich Ober die3leth»de bei der Charakteristik der
größeren Ornpp>-n. wa^ bekannUich die Hauptaufgabe des z<ki1o-
giachen Unterrichte» am ObeTg^mnimum ist.
l'tii den Charakter einer Gra)ipe oder einer Vielheit verschiedener
Thier« kennen zu lernen, weiiS ich in v-rdliger rbereinstimmaog mit den
gerade in diesor Hinsiebt ganx aa° gezeichneten InatroctioncQ nur eine
einzige wisBonschaftliche Methode. Ks i;tt die, durch Vergleiehnng einiger')
Mitglieder der bclreQ'end^n Abtheilang die ihnen gemein^men Merkmal«
aufsosuchen. Das Vergleichen setzt aber wieder die Kenntnis der Einzel»
formen voraus. Der Lehrer wird also an eincro Bepräcentanten die Merl
male angeben, nnd zwar, da die Angabe aller Merkmale und die nacb-
trigliche Ausscheidung der för den gegebenen Fall unwesentlichen tn
viel Zeit in Anspruch nähme, gleich von Tornebereio ausschlieOUch oder
i
werdiML
') Strenge genommen mQwtcn selbslverstärdlich alle verglichen
i
m
über den loolog. Unterricht am Obergymnasinm. Von T' Gmbcr. 935
h rorwit^gentl nur «Üo cburaktcristisclien. DiescB Tereinfacht« Verf&bren
im allgemeinen auch desbatb geboten, vcil ja an den Schulen von
icten Onippco oft nur ein Vertreter in natura oder in groCer Abbildung
Torhandeu i>t. Stäben wenigsten» iwei solche mr Verfflgnng, nni dies
Ist höchst wiin«rbcn»wert, so kunii die VerglLnchong. M^llittTt-rstilBdUch
stets uut.?r MitU-thittguiig der Schflk-r, wirkücb durcbgcfübrt werden-
Speciell bei den Hauptgru)i|)üii über inuss man unbedingt mehrere Formen,
besten Repräsentanten der nSchst niedrigeren Unterabthcilaugen ver
hen und so im allgemeinen auf rein icdnctivem Wege du Charakter-
Abitrahieren.
Wie ea nun kaum zu sagen nOthig ist, motja dieser Lehrgang, wenn
;ch in abgekflrzter Form, auch im Bucb«> befolgt werden, d. h. es
en darin an der Datid der die Naturobject« vertretenden, «ie anderer-
:ta aber auch erUoternden Abbildungen die Charaktermerkinole cur
mnteltung gcUngen. Nun behauptet aber Auasercr {Ü. 161) bezOglicb
lein«« Boehesi daas darin Charakteristiken eystematiscber Einbeiten roll-
fchleo.' Das ist aber eine Unwahrheit. Wohl babe ich. und zwar
itlicb, e% Temiicden, den einziinen iiru(>pen, uid dies hfi in allao
ben inicht aber anch in den englis^^hon nnd franzCmscbeni Schul-
LefarbOchem der Fall ist, eine zaitammeiihingende kurze CbaraHori-
eine sogenannte Diagnose roranzostellen oder (was jedenfalls fflr
ie Schule vorzuziehen wäre,! ihnen folgen zu lassen- Dagegen aind bei
Darstellung des Qmppenropr&seutanteu die Orappencfaaraktcre überall
Sperrdruck derart hervorgehoben, dass eie der SchQler leicht selbst
zu einem ganien zasaminenfassen kann- Die Begründung dieser meiner
abweirheoden Methode, deren DurcbfflhniDg mir sehr viel Uilhe kostete.
auf die ich aber auch das allergrOl^te Gewicht lege, leuchtet von
•elbtt ein. £» soll eben dadurch, wie ee die Iu»tructii>m-n mit dem
grOOten Kachdrucke fordern, das so hüutige gedankenlose Auswendig-
lanen der ScbAler unmöglich gemacht nnd es sollen letztere dadurch an-
gehalten werden, Aw Diagnosi-^n und die tibersicht^tabeilen eich selbst
xaMmmcnzoatellcn- A. sagt wohl, keinem seiner Pflicht Wwussten Lehrer
wird ev elnTallen, sich toiii ScbiUcr Deünitiouen und Chorukteristikeu
ronfsagen- zu lassen; iiiJcsHen ntiuta ich, bei aller Achtung fOr die ein
tlberaus anstrengendes A.mt verfiehenden Collegen an der Mittelschule auf
Gmud ausgedehnter Erfahrungen doch rückhaltlos erkliren, daas in dieser
Richtung fort und fort so sehr gesQndigt wird, doss man jedes Mittel ver-
fOcbeo moas, diesem ollen Erfolg des naturhistorischen Unterrichtes in Frage
■teUeodra Unwesen ein Ende za machen- Der Schüler soll nur an Objecten,
Modellen und Abhildangen Zoologie ütudier^m, und er soll (was trotz
Aoaserers Verdicberung nur alUn oft ont^rlassen wird) auch nur an
Objecten, llodellen nud Abbildungen geprOft werden. Au&erdem findet
an in meinem Buche im Sinne der Inntrurtionen eine gro&e Anzahl von
ondcbtig auagewiUiIten und in mCglicbst einfacher Form durcbgeftlhrteo
Vergleichungen, und es Bcheint mir daher ein ungerechter Vorwarf
zn !«in, wenn A. behauptet, diese Art (einfacher) Darstellung und Ver-
gleidiaiig ««i fOr übergrmnasiaaten zu wenig geistig anregend und
ftlich lU«« II liiiMl«' ifal it «er a. trfl^ *«o .1 Uä
gUlcbkrtlg«! Abfefcaitt«a kctt«ht. »4cr
angtclltdcrt IB«! gUtt iit; «kmi fcgHciert«
Wm ioD tick da SeUl« lal
MlfT ämkta ? PiM« INa(no«e faat a. a.
niiUK'bp Ain[>tilbl>-ti, uf di* Raa4nitaler, laf 4t% üf fckiM,
wlf RR« «uf dir trirbellOMii Thine hepcfcrt^e»; i«f *ide
{tf iM" >tni1 Ja ducb aucb nurbt nBfr^kAcrlB lad otRaftMalvK
llikre), «of muieb« Krcbac, auf di« Laneti Tieler Iwettn ««.
f'li'b« Vorat«]lungt>n vin den WflniKrD eridUt d<^ Sebfller. vesB a dio
IU>r b"|f't: ,Dlv«rr Stumm entbält Tbi-fre. di« betOfUcb der daa^M
f|fiitii*ubei) ti>>tcme (hAbeii lie aacb unorpuiscb« ?) weit u>eiuB4(r
pb»n, iIa lauter« eiDcts mvhr oder minder beben Gind der Entiicttof
ini ftdrr nucb ganz feblen kCnntn, wie der NakrangsctuL int
und AUimon^jntem«. Alles was d> steht, kann maa Wort
ftr Wort von uJleii ilbrigen Tliicrstammeo (mmiil tod den Diedcm) «*
it«)j<>ii. Hat der ScbOU-r jdtxt nurb nur eine Abnung dkTon, was etsTn
Ulf Zu aulcbrii Vi<rk<'hrtbciton kommt man, wenn der docb *b Us
vor altrr Augr^n llrgondfl Weg der cbarakteristiichen BSntct
bvachrolbung und dor Vorgltdfhnng als in wenig witseiurhaltlldi xtA
frlaUg anmitvnd vcrlM^t-n wird. Man ist luigosirbts solcber liaSUit
vMillob ««nnoht «tuiururcii: ücalos babent, sed oon fidraL
7uiii 3i-blna«i> m'^l'btt• ii-b noch einer ErrlKoag Jüvdrvck folii«-
Kul allr aiidirrn 1.<-hnr«g('ni>tAndc dn l^bergjsiBaÄni faaboa t», IV
Hii^n ftrllirb vnt nach langen Veranphen, n eUer fectn oA itak#
)l«bvb Mcthi'do gebracht l'ad gend« auf dm Gebdfte 4a JbMt-
Nhlfhtf and ap«f{i<1l dem der Zoolog, dkae» 4It Jtgtei m idr
«Mttrwbfindan «ad dnirli aHft« gntevt%ca GmagiaMfaAaa m htfvar
rtKNid« It^lHwnrcScca. mQ te B«sif uf tckoM Md ti^Bat kaiM
C(ik(f)E«ll m vxiA^M atlk, dft aoatn fcrt nA bft tf>
WnM AttKHMiB vUmMMws itrokn 7 lotv
ZwAlf ScbulTcden ron Dr. Chr. With. Jv$. Croii.
937
sieb dann nicbt wundern, dass manche Scbolm&DUcr den p&dAgogi-
eben Wert des natargcschichtlichen Mittel si-huluntcrriclite« sebr ^ring
it<D iiad »ogu ätiniruen für dessen f;fio£lich4> AufbL-bung laut werden.
Mftcbt«a die geehrten PachgenosBeD von der Mittelschule diese Krwil-
ag wohl beherzigen und durib villlge and gewi!>BrDhaftL' Befolgung
Ittatnictionen den Ileveis lierem, dasa in der That ancfa die Natnr-
ebieht« bereits ihra Metbado bat Die mitteUt dieser Methode xd
ewinnenden Kenntnisse gt'be a dem SchaK'r die beste Grundlage fQr eine
wissenvcbaftlich*! Katurnnicbaating und sie bilden xugleicb das
te Bollwerk gegen die OberäiLcblichkcit jtner faUcbun Aufklärung,
in onaorer Zeit so bedenktich um sich gr^fL
Ciernowit«. Y. Graber.
Z^ftlf Schillreden an der kOnigl. StudienaostaU bei St. Anna
Iin Augsburg bei derjahrlichenSehluscfcier gehalten von Dr. Christian
1^'illielm jKsi'ph Croii, k. Olcrstiidifnratli und Studicnrcctor ■. D.
i Angsburg 18SH. M. Rieger. gr. 8". X und 201! SS.
f Der bochTcrdtente Sehnimann , der bei nni durch Reine AoRgaben
PUtoniArhei Dialoge allgemein bekannt ist , bietet hier eine Sammlang
Ton Reden, die er während seiner langjShrigrn Wirksamkeit an det alt-
cbrwardigen Austalt bei den ScbluAsfciem 187S— 1884 gefaalt<.n hat. Die
ztrßlf Reden beziehen »ch &xtS Terschiedenc G^eDstiode: -Zur Wittt*!«-
btchfeier« (1880), «Die Mittelschule, ihr Bcnif und ihre Gliederuog-,
^^»Die AbschafTuDg der Schnlpreise durch die Schulordnung vom 20 Aogust
^rl&i4'>. >3chule und Hau»-, -Was bieten die Schriften des classisdicn
jlUcrthums fdr die sittliche Bildung der Jugend?*, «Zu Schutt und
TVoti- (eine V'crthcidJgung de» buinanistiscben Charakter» des Gjmna*
simni), -Pflicht des Hauses and der Schule gegen die Mutterapraches
•Dtr d«ntMbfl Aofäitz-, «Das antike und moderne Drama-*, • Lessing cnd
ä§t Schnle». nGoethe und die Schute-, ifKlopatock und die Schule-. Alle
^^di^^e Reden knüpfen sich an $&a Leben der Anstalt und don rnterricfat
^Fftn and geben so rin getreue» Bild d).'s Wirkens dieser Schule. Sic »ind
fQr die Schaler wohl berechnet, in ciufucber, klarer Wi-i&e gcKcrbriebcn,
knn ond roaildg, und ron dem Geiste der ÜbDneagang)>treae, Oewisaen-
tuftigkeit und der Liebe des Amtea und der Scbfller durchdrungen. Man
wird sie gewiss mit gro&em Interesse lesen tind sich wahrlich erbaut
fohlen. Wie ein Blatt nach dem Utel andeutet, ist die Sanimlung als
-ein Scherfleiii sur Gt^där-htnisfeier fßr KOnig Ludwig !■ von Barem in
Ehrerbietung dargebracht- , dessen die letzt« , 188^ gehaltene Bede
«Klopatock und die Schote» S. 178 f. als Bewunderer dii;ie& Dichten, als
iMgcisterten Yerehrera des ctassiscben Alterthnms und Forderen alles
Outen nnd Schönen in der würdigsten Weise gedenkt.
Vierte Abt
Miscellel
rSttftungen.) Der uii> 26. Juni
k, k. UniT,-Prof, t*r. Knianut«! Michael hi
Ton luaimmcQ SÜÜO fl. zur Errichtuof; einer
StuJfnU'ii mit dem Vonugsrcolit*.' ti..T W-
VerwaltüDg und Verleihung dieser Stiftan^
tuüt«m 20 (Stiftbrief TOm & Hai 1^88. -
'/j. 0741». — Die Erlen dos vcretorlienen <
Bitter Wiener von Welten hiben lof Gl
Anordnong des Erblassers einen Betrag toi
Enicbtucg einer Stilen dicn^tiftuog gt.'vidin
8 PlÄtio it SüO fl. erriclitvt werdi-ii, Ton ir<
der drei ireltlirhen Faroltfiten der k. k-
Mnd. Das Vorschlagsreclit fdr dit'se ^Üpt
koniiucu des Erbl'iHsers vorbehalten (Stiftbi
Act Z. 11.377 V. J. U88). ~ P. Peter So'
Kalsching. hnt eino Studentenstiftung mit
betrage von je 100 fl. {^egrOndet. Ans|Tiloh
und in deren Emianglung die ^'&cbk(>^lmeo
nanieutlieh bezeichneter FaiiiilieE luid en
idiniRit«^, gleicbrsUä im Stiftbrief« angeRLhi
ist bereit« activiert (Stinbrief t. 2. Juli 1(
J. 1888). - Der lun 31. Ortober 18S4 Tcrst
li>tztn-itlig eine Stadi>ntenKtJftung zu -i PUl
lUOO ä. gegründet: dieselbe ist fQr Studie
der k. k. bc>hnii»cljcn HucliBcbulen bestimmt
genosa haben in erster Linie Verwandte, dl
Stiftbriefe namentlich angefahrter Kanilliu
ständige und dort gtjbQrtige Stadtsi'hne (I
Min. Act Z U'.SJ'.i V J. I8881. Der am 1
storbenc Ignaz Geretenkorn hat letttwil'
nnd Wegstädtl je eine StuJenten?tipcndi(
ie lOOÖ fl. gegrOudet Die Stiftungen
10. November 1887. — Min. Act Z. n.7( ,
Kram Graf Coronini-Cronberg. Landi
bat xor Feier de» 40jBihrigen Regierangijti
Kaiseri eine .Stndenten^tinendienstiftiing f
der geforsteten Grafschaft GArt-Orauskl
ii 30u (1. errichU't. Das Stiftungscapital b«
vurdo uiit ErlAss der k k. Stalthalterä t
vom 4. Angast 1888. '/.. 1"2?71 geiiplm!"» (
Die Stodierenden ans PodiUrrad iiii<I '■
1865 gesammelten Beiträge einscbli.. i lj
Haan per 100 6. im Oesammtbetrage
Pro^raininenschaa.
03»
Stud^nU'iwtiftung mit der BestiDiiming jrewidnict, Jms aus Jen 7m>>eu
d«« äUrttm^tscapit&lvs ein SchüEor einer Mittelschale mit bnbni. V.-S. lie-
tbeilt wen]?. Der Bewerber intus aus Podtbrtd selbst oÜHr aus dem
Pod^brader Bvxirki- in di*m UmfLiDgi-, wie ur im Jahn- 1805 bi^tanden
tut, ^ehArtig sein. Diese Stiftnrfr ist ntit dem Genehnii]!:ung0t4>Ke dt'S
8tiftbricfe8 ina Leb«ii petreton ;Slirtbri(;f vom 20. Juni !8^ - Mfn.-Art
Z. 17.473). ~ Siej^unu ZwcIl'. Hacdd^manti in Olmfltz. bat untiir dem
16, Februar 18S( ein Capitar in Wortpapiercn im Nominal werte von
200 fl. zur Krrii^btun}; einer den Namen -Si(^;rtniind KweigVhe Stadenten-
ttiftung- rührenden Stiftung tüT SchBler des dentachen Gjnin. in Ulnifitz
Cewiilnict. Die««.- Stiftung tritt mit il*:!» II. Januar l^i) iits Li?bcn iStili-
ri^f TOm 18. August 1868. — Min. - Art 7.. I7.8S81. - Die Br«dTer
Handcb- und Gewerbek*mmer hat lur Ft-ier des 40jlhrigL-ri Reglernn'ga-
tubiUuins Sr. V. iiud k. a[>ost. M^jestit eine StipendicnstifruTig geipllndet
Die 2 ätiftiuig8iitip<ndi«n im Betrage von je l'iO f1. jalirlirb nud fßr
anne und wUrdlge Sckfller des Grntn. in Brodj bentimnit, welrhe min-
dt:«tens «He I. Clasüe mit gutem Erfolge absolviert haben. Die Stiftung
tritt otit dem Schuljahra lUSSßß ins X«beQ (Stiftbriof Ton 18. August.
— Min-Act Z. 17.731).
tFrogrammensoban.
• Zum Gebrauche von FlEPIhei deuITistorJlfoi'n udi] Rednern.
Von J. Z veha. 23. JahrefWriclit des Leopoldstadter Communal-BMl*
nnd Obei^pnn. in Wien. 1887.
Im Anschlüsse an das Prij()Tanim vom Jahre 188(5 wird im vor-
liepfnden Anfsatie die Vprwendnng von Tittji bei Thacjdidwi, Xenoiihon
tmd bei den Kednem LTfias. Isokrates, lnaeUB, l)«'itfofth*enoH rerfolgt und
aaf «inigf Dialoge von Plato nur nach Maßgabe dca RauuRs Köcksicht
fenomnicn. Die äeißige Zoflammcnstcllung des Matcriales ist renlienet-
ieh ond bietet, obwohl die St<*lU'n meist nicbt liiivgescliriebfc sind, ioter-
CüSAOt« Details. Jedenfalls setgt sie recht inslruetiv den historischen Ver-
Innf. den der nt-braucH Ton /itoi genommen hat. Wie verechwindend
klein iat der rmfang seiner Yonvenaung W-im Dati», wo er Wi Homer
1 B. 8i<h so oft findet!' Der Verf. aeigt sich mit der neueren siirach-
g«Mbichtlii-ben Forschung vertraut, obwohl er nicht den Math bat, die
Coitscqaenivn zu xivbeu Warum bleibt er beim .\uB<lmckc nrr.r m i t
DatiT. Accusativ, Genetiv, der aus der alten Qmniiiiatik stammt, die
Doch die Aaffaiii^nng hatte, das« die PrSposilioncn die Oasua regiemn?
Die rurichtigkeit dieser Ansicht bebt der Verf. eingangs anaurückUcfa
hervor, al« nätte er wohl auch im folgenden sagen »ollen: nt^jf beim
Datir osw. Der Ca^os bi^i der l'r;^iißsition ergibt sich an« seiner Be-
xlebong, die Pr8)>osition verdeutlicht nur die Iteziebung, folglich sollte
«ine itrcng wi«':^en«ebuft liebe Darlegung dos Gebrauches der Piftpositioneii
ifigontlich darauf »usgL-ben, von der ur"|tntnglichi-n Iled'-utimg der Casus
aoa die Functionen derselben zn erläutern. Der Verf. aber bfilt sich an
dos berkönimlieben. mehr iußerlichcn Vorgang: er cntwiekelt luuBehMt die
^lle in der loealen Bt-tb-iitnng, woran die in llbertragtner sich schließen.
Von Kinzelheiten bemerke ich nur, dau i. B. bei der Stelle Plato l'haedo
J^liE eiac angehendere Bebandlcng zur endgiltigen Feststellung des
Mntea bitte fähren müssen ; ebenso war die Stelle Xenophon Hellen-
en. 3, 9 in Oritnung zu briogMi usw. Hie und da begegnen t.'u kl arbeiten
tmd FlQehtigkeiten in der sprachlic-ben Dar^tellnng; so eagt der Verf.
^L 13: Der Oumu» (bei der Piftpovilion, int durch sich itibst bedingt,
^■er S- 17: Bei dnr Behandlung des Aceusatirs mit 7itiii nioss man von
^nr fiblicbtn Bebandlungsweiee dieses Casus in einem Punkte
abweichen Doch soll durcli den Hinweis auf solche Kleinigkeiten das
Vcrdiertstlicbe der Arbeit keineswegs in den Hintergrand gedrftngt werden;
940
ProgrBicini.iudiaQ.
der Wert d«r ArWit uls Mat«riaUatnttiluDg wird Meilien. nneb VI
Omodl^o (iiTMclbcti — die R. KohnerVV BehaadloDg de» Omh
nicht nienr gelten wird.
Pfandl bei Ischl A. Scheindltr.
133. Zur Verwendung des Energie-Principes in der
Von Hans JaDUscbkc Pf^gr. d« Staats-Obirrealschole iq'
1887. 54 SS.
Der Verf. bietet uns in seiner unifangreicben Arbeit ein vrttr
Ergebnis Miner hi'ichat dankenswcrtt'n und bereit) rlelfaeh aai '
Bomtlbangen. »on der Auwendung des EnerBit-Frin'-ipe« in illn
der PhTflik zuoannuenh fingen de Danttfillungcii zu geln-D.
Die Einleitung .1. entwickelt narh einer kunen bistorisdieo SkK
Ober die Verdrängung der Stoathcorie durch die WcUentbeorie 4idler diwr
aocb die IcitondcD Gedanken der elektro-tiiHKnctisclien Tbcori«
dei Lichtes, sowohl nach ihrer a&al}tischeD ^ite wie bezteliH) dir
ph^-Mkalia^hen Erklärung der optischen Gesetze auf Grund dieser H^poÜK«
Alschnitt ß. behandelt die Licbtb ewecang in isoiropo
Medien (T. Du» einfache SchwingungsgcsttK; II- Lielit«trah)en. <•) Tn»
TerMle Welle, h) Farbenzerntreoang: JH. Ekktroiitatii^che» and eltknv-
maffnetischesMaC: IV. Fortpäansong des Licht^'B in absorbierenden Urdia.
a) DieBclbungstheorie (von 0. E. Meyer), h] Die rleklroraagnctiscbe Utit-
theorie, wobei eirh in c) bei Anfifisiing drr Gleichungen, deren Abliita^
der Verf. ald bloA Torläufige bezeichnet (S. 1'.*!, eine Formel Ar dio Br^
cbungacxponeut^n ergibt. w<.'lche die Thatsacbcn der unonnal*'n (S. 211
nicht aber der iiDriiia1'>Ei DispenKion (S. 22\ lu erkl.'irrn erlaubt; V. Cfl-
telen Absor)iti(>nftheorie auf Grund ron BcsseU Gliiihung der Pead»!-
sotwinrungen unter Annahme de« Hitschwingens des Raauünedima«, wA
Anwfinaung Jener Tfaeoric zur Erklärung der nonnalou und anormalen Dil
rersion, wobei fCr k-titc-re auf coEbt/uctiveui Wegv eine anailicr*>lt
Vorstellnnf aber den Verlauf der Absoqitious- und ßrechnngico'-fikittla
in einem Theile des Spectruma gewonnen wird: VI. lotensitMtl.
Abschnitt <'. behandelt die einfachvBrechung und Beflctit
Abschnitt i>. die Dori>elbrecbung unter Zogrundc^t^uni^ vm
lluoiio.
134. Gegen den materialistischen Kinetiamus. Vtm Prot A^ V«i
XILProgr. des P. B. Priratgxninasiains am Seminaiiam VinccBtnnJ
Brixen 1887. 42 SS.
Indem der Hr. Verf im BegrilTe ist. xunlchst ein« .
Stellung der kinetischen Gartheorie ta geben , en&blt it "auf .
^Weil bei mir, als ich mich seinerzeit fnm Kinetismus 'Vekel
Seccbi mit »einer .Cnita delle fc.iie ti^irh^-, 8" ed. Milano Trewi II
XU Gevatter gestanden nnil uiicL. wenig>teni' fOr die gesammle
niache Natur, so vollst&ndig auf jene .Seite gebnu-ht. d«*» ich »ddl ■«*
wohl erinnere, einst mit großem Behagen unci^ichtA der fiehvIaitiMM
Lehre von 'Materie uud tonn' mit einem Herrn Coltrgen oni 4lU*
'geeinigt' zu hah«n. -<die lltaterie, in. des ist was man jetzt SlalfMH,
wird nicht weit daron sein, was die Alten mairrta hie&m; aber ^1*
Form, nicht wahr, das wissen wir jetzt besser: da* sind dls b»cW
mannigfachen internen BewegungszurtAnde i ' "' l nur i««W-
baft, ob sich nicht selbst die scbeinbnren W- der RlOMitt
lediglich auf Unterschiede in den internen i ■ iOi> i.<i<-k-< < AiordfOf'
ond BewegongsEOstlnden der uAmlicben, einen l'rmatcrie, dm dbaocBHtra
Waaaerstofl'es redoeieren*- — so mr>ge di-- i;ii.-ii..-l..' «'IitBihrMk ■<*
Secchi I. 93 IT. »Wiriert werden-, - Die - l-ehaaiÄw
Öecchi« (8. 11) beatebt darin, dasa er den , Atonwiriw
rrograinmeDdcbaa.
IMl
ElaatifHUt als eine blondere »Urkraft- xuBchmbt. acndem die sfliein-
bsre At>stofJong and du Abprslkn dieser Atx>ni(! Fdbst wit^d'T auf rotie-
reiidt! Bcvc|,'un^cD lurQckJfllirt- Indem nuD der Veif. [io Cbereinstim-
mung mit Hirn -twei ClK^^t^^n von Kinutisnien- iinti>rHchoidi?t, je nach-
dem dar -tfiiip Kraftbegrifl' 8auVp'.'r aUBfje merzt- oder aber «die KliBteni
TOD Kraft ^tillscbweigcnd aod ansdracklicb an^vnoaimen bt-. von
wetcben Lt-brun die ero-tere •Materialisiniis der reinüteD und folgt-
rtcbtifaten Art . aber . . mit seinem ganzen WaluKian- (S. 20) Idt, fältt
Secchis Lebre untor eben diese ClaFse.
Beide Classen vol KluetlHiiieu liftlt der Vorf. fflr ph vsikElitclj
widerlegt durch neußre rrxperimentelle Tlntt^ifluchnngrn von flirn, -von
dem sonst ocbon ailgemein tek&nnt ist, dofs er einer der hervorrageodaten
Mitbegrllnder der in «rb an Ischen Wärmetheori*» war- (S. 24). Ea werden
eiDige Resultate tnitgetbcilt aus -Kccberdies expcrinieDtales aar la reln-
tion gui existe etitre la reiiistanro dt; Thit et sa ti-ni|ierature- (Cobnar
1882, Barth«; aus -Anah-ne i^it^menUire de l'Univers- (Paris, Qaiitbier-
Villar« 1868 : auA dem Worke Ober -Gasansflusü- and Rtußgesetze* und
aua -Die tuodeme KiDotJk und der DyDamisnius der Zukunft- 18ä7. Von
letzterer Brjtbflre nägt der Verf.. daas iu ibr -die Rtplik gegeii Clau-
Äiua' Kritik durcbgefflhrt und dieselbe Punkt fflr Punkt widerlegt irt-
(Ü. S9i; welchen die Kinwürfe Clauslus" waren und wie siü widerlegt wur-
i'in, ist oiclit raitgctheilt. — Ref. war nitbt in ilcr Lage, in die dem
Progratnmaufaatse aogrunde gelegten Original abband langen selbst Einblick
XD nehmen; er mOcbte sich daher an dieser Stelle nur eine Frage erlauben:
Der Herr Verf. bemerkt (S. 1^. 16t m den bekannten •byiiutbetiacben
Zahlen ftr dl!.' MoWkuIorgetictwindigkeiti'n". wu-lch«.- für Luft bei 15*0. —
S. S!> beißt es: 0"— gleich AS-'tin sei, riaas bierrach ■beliebig coni-
priinierte Lnft. wenn nur wieder gehörig abgekühlt, beim
Sturi ins Lc'fre unbedingt nicht mehr Ausflui»8gi'.s irh windig-
keit entwickeln dOrfte. alt böchatens hOOm. Wird esperiraent«!
dlesfalla ftioe htlhere Gaaall«(l(l^sgeflchwindigkeit bewiesen, dann ist's -~
mit der kinctisehan OastJieorte aus! Ein l^ch in sie ganaeht,
reicht Tollkommen hin. Hier iat unner HypomocblionN Nun berichtet aber
Hirn (cit- S. 3Ö]: ■ . ■ selbst fQr noch wtihl merkliche Gegen-
drucke haben wir scban Ueaehwindigkeiten bis gegen SOOOth
gehabt. Wir sehen mit einem Worte, die moderne kinetische Oastheorie
«athftlt ein fonnelleu Dementi durch die Erfkhrnng." — Ret möchte hiii-
gagon Beinerseit» frag''n, oli denn von Hirn and dem Hrn. Verf. beachtet
wradenist. dassjenehT^x-thötiscbenMütakalargeacbwindigkiMten von denen,
die sie lehren. niemHis far etwas anderes ausgegeben worden »lud. als fflr
mittlere Geschwindigkeiten, sn das$ recht wohl ein llieil der ausatrn
mondeo Molekflier den mit dieser mittleren Gt^itchwindigkeit begabten weit
Tonuacilen kann? Wo der Hr. Verf. jene GeHcbwindigkciten anführt (S. 16.
Z. 12.13 v.o.; S. 16, Z. 9 v.u.; Ö. 37. Z lU, v.o.. S. S9. Z <i v. o,|. ist
ntemalf) das WOrtehen >mittleri!' erw&hnt. Kar S. 37 ixt in anderem
Zusammenbange gesagt: «. - auch müsste es da Molekflie in Kühe — beim
absoluten NutlpanKt — and unendlicli erhitzte guben könnoit: sehr ifchwer
zn denken t- B. bei ciploniblen Gasen-.
Wonn der Hr. Virf. auf H. I von der -ki n et i weben Ga-stbeori*"
lagt: -Strenggenommen ntflsste «e eigentlich bloß »kinetiHehe QasHvno-
these- heißen; sie ist abiT so xitimUch V{>n allem Anfang mit solcner
Zuversicht und SelbetTcrätfindiichkeit aufgetreten, dabs mun den lt;tztt>ren
Aasdruck wohl nicht gar oft wird zn lesen oder xu hCrcn bekommen« —
so erlaabt sich R<>f. dem gegenüber xu berichten, dass sein hochverehrter
Lehrer, Stefan, in den Vorlesungen nie unterlassen hat. aufs N'a-hdraok'
liebste IU betonen, da»s an dor niiieclnanisehen WÄrmotlK^rie» nut, die der
dlrecten experimentellen Feabttellang xug&nglichen Gesetze def Ät^uiva-
lenx von Wlrme und Arbeit, dea nameriaehen Wertes der Atiuivalenx-
xnhl o. dgl. als Thataacben betrachtet werden dfirfen, dass dagegen
L
die kiaftiacb« hdcTpKtatiaa dtecernatsacheo dnrchanf Hrpothrat
■«L — Wie «darf Mft<^li jnna ei»e nuToraielitjge VcTvi^rhvng der
GtCHM Bwwdie« d«a phji&i&äeB BrBch«iBaiifen iin<l 'Im zu ibrer
EiÜftraae aii^;e«^lt«B «M^uwka HTpntbencD sich an^^iriflit. bit
Bef. ia dieser Zeitsduift ') b«rrito so^fhhrt, als es gslt. aia wiesea-
•chaftUcb« nod didaltiaebs BedebkÜeUnt dn an der :*pitie tod MttneJu
Lehrloch il«hend<fii Do^mu: «AUe Endudnaii^en in d•^r Pbrsik fibd
Bew^nngea- d&nale^s. Der Rr. Verf. selbst radlicb ciüert iS'-4ly «sc
BemtukniK PfanndUrt in Act ncveft«» BearbettoDg rou Pouillet-llflUai
Pfajnk ilsBä. [. Bd„ 8.23). w« T«a d«r atonditiech kin''ti!>cbea Bno-
tiuu i^nagt «ird, >das> vebr beacbteoffircrte Tereache TorUe^eo, mw»
Hjpothese dttrcb eine andere Aanahine Ober die ConstitatioB
dir Uiterie xa enetxen . .•
Wibrend aber dine Forvcber tbeils atu rein phnikalitcbeQ. theSb
vm loKi^fben nnd cr1cennttitstbcorett»rbrn GrOnJcn — jcdesf&lls also loi
reia Ibeoretiicben Motiven — bemlht sind, den «n<i««ttschjifü)iiai
öbarakter der kinr^tischea HrpotbMen uicbt ail- doni Aaee rrrlinen n
luaeo, legt die Tofliegcüde AbhaodlBBS da^^ Baapt^-vic&t aaf die (itt-
UdMB Qnd rcUgiMen Consequeaira des •kinni^cben MaterialisinnS'.
Aar 8. 32 pa^t der Hr Terf-, aaknäpfend an eiz CiUt aas I>ab<iU-
Reyinoi)i)n >S>cbcD Weltrithei>l-: •. . Prarb&taDdponkt * — Was vodca
n\tfT wßhl die Herren Uonistea t^at. wenn die Locik Af-r TTiatiachcB
ilir Spiel bcfrinnt? — Was werden ne etwa fagen. wenn die anoea ge-
»cbiirt'WlH-n Palirikfarbeitcr, sobald solcbt; Weisheit zq ibnea driast. wcbd
i)i« Ki>hi'-ri^nibrns«IaTen, naobdetn dieüp^firt^di^ int. wenn die Mascbinen
■efaloM'T und Kisendreher, sowie ihre RiminoIcklUe 'alp'tanzt haben. —
olirt rinr« f^rimmiKeDTues kommen nnd ibrc «chwcren Brecbstanj^rn oni
fkiiinici|i?li>iniitRT und ScnraabenschläMd in .nnbedioLTt ni-x-bani^rh notb-
w<in>ii)7nr W'^Ino* auf die «DenkmecbanisntiMkktiaeln'' ilir^r P<-<lrat-ker naJ
Ail'uaiiiriTf nit-diTHfhmettfm lassen , um dein aortigfcn „Molekülfall- eine
liKotliiiiiite „tnct-lunisch nothwendige Bescbleanigaa;" zu geben? Wa«
w<'r<J'-ti Hin nna«n'f — Etwa, das» solcbe Wejsbeit nur tnr die ffi^Iehrtea
KfiiH", nirbt iQr die rohen Hassen s«i? Wer nnJ was war ci> aber, wo-
durrli iU>' Mu<n«n -föb" fi^Bw^rd^i? Geerbah dies nicht, weil die .ciaet«
W|Mi»n»rhart" den .WccM«! auf den Hiinaicl- för faUch erkllrte ?•
Klrir IlniArhe. d&aü die l'b^'sik dem Materialismos Varvchab laist«,
Itixl'it ilrrHr Verf. (iäriti , doss man -Hi-berlich in der Pbvük der Sptca-
lutli)tt |{<'K<*»wBrtii; allzu at>hüld ist; daran haben aber aweifeUohne lUc
rillTirrrtftli' Hfbulcf — iHo Philosophen selber!- ,S 2-H Denn: ,üni d<B
iiiilii'itrittrtiK-n, g-emetnsauivn uiid auch nur vorUnfi^ ffesicfaer
t»-« Inlmlt Ibri'r Winst-iiscbaft ^'efragt. würden die Philosophen aimrer
'l'H|ti> wiilivUrb in luvcr Verlegenheit sein, wenn man nämlirii sirfa niebc
tiilt AvT oli'iitiiiiicli sicheren Antwort Eines b^aBgen, «ondern die CberclB-
Mllriirmmtf't, M. iillrr l[crn.-n Philo sfifibirptofetMrea aach nur ein«!! m-nnens-
wertt'h Lniidi'H fiird<'ni wollte- <S. 26». — „E« gibt uon allerdings
„U('(fi>nil'. »0 man aufriie Fragt- nucb „Philosophie- allgeniein eiaaiti
llrh Dlx'rr-iniiiimmendt* Antwort erbdlt; wo ein r^ht re«pe<iat
Hthat.]', TIM) wohiniiidamentiertL-n Kenntni5<>en in roicbgeglicdcrt^'m Znsi
ni4Tiil)ivrif,' Kiirycteigt wi:rden kann, und wo nicht da« Gestern vom H<_.,
I.Q|{ufi i;(>Kiehi>n wird, daa Deute vom Morien; iondem wo die Gelrtat-
nrlirlt von Jiitirbuiiderten Huf(;i'itapelt in tindcn, behatt>t Ton tOTeriXari^
wacbt-mlcr Olwirno . - . Ich meine da wirklich die kalbnllvch kin-hlidi«
PhiloNoptile, dir in ihrem Boliden Gnindvtock heute noch identisch mit der
»)geniinnl'n nr Utotollacb - ecbolastiachen Philosophie i^t- .S.U7).
Uriiigdiiina Dndct der Hr Tcrf. die Bedeotung der jib^^iikaUKbeB
nud BpccultttiTon Pulemik Hirns gegen den Kinetismos icbiiebüch dttia;
M Jahrgang 1887, Ö, »U.
Programmenscban. 943
loa moss die |ihpikaUsclie Wissensrhaft der peripatetiMh-scholMtiilcbeii
LnffusaDg der KOrperwcIt nach Materie nod Form, die im Dogma.
\: Satntiuitia animoe rfttioiiali^ w» iiitellpirtirac vcrc oc persehamani
»rpcri-o . . Sit forma. . Msentialiter. ffir jpilen pUnhigen Katholiken fllr
[Jmnier fcstjcthcftct bleibt, wieder mit niclir Bereit iTiIlif:koit I'lttz lE-iaen. ."
31it der AnfffbruTigTiin Stellen su^ dem lil. Augustin und der Eocyklika
hl. Vater« Leo Xlll. „ite iihiIo!f"jihiit ehrislütnu' toiii 4. Augast 187(*
'leßt die Abhandlung.
135. Zur Logik Lockes. John Lockca Lehre too den Vorstel-
loDgen; ud" dorn .Ü'm«!/ c(»»rer»r«3 human tttuUrninHilirtri'* tu-
latnmengejitellt nnd untt^rsucht von Dr. Gdnard Uartinak. Progr.
dei Landi:8 Oberpvmnaäiums zu Leobea 1887. 35 SS.
Di<» Arbeit utellt sich die Aufeabe. au-, deu in dem .Versuche Ober
den mcnscblichcu Vcntand' niedergeTegten ÜL-obachtungen Ober prccJiiache
Pbfiaoiiiene dasjenige, was specieii der Logik angehört, einer xosuameo-
fastt-nden und jiröf.'iidon Betrachtung >h unten; i*-'hen.
Zn Locke» Definition der Logik als der «Wissenschaft TOn den
[eichen, deren sich der nienschliche Geist bedient, um die
>iDge ZQ erfassen und anderfieita, am aein Winaen Anderen
initzutbeilen-, bemerkt der Verf., daes sie zu weit sei: deon nnicbt
alle Ideen und alle Worte »ind da« Gebiet der L»gik. ttondern si«.- i^t auf da«
richtige Dinktm beBehrftnkt- S-''. (Hof. m^rhte hinzufügen: ' — and
»das falsche, insoweit die Erkenntnis dea FaUcliaein» das rietitice D'-nkeu
irgendwie fördert.-) Wiowulil »un -Richtiifkcit iiUTMiTkinal der Ürtboile-'
Ist, wie .-Loeke selbst wiederhiilt narhdrQ« klich nnd mit Toüer Klarheit
ktuspricht" iS.5). bo hat der Verf. sich doch zunächst darauf bcachrlnkt,
•der Lehre rom üitheil die von den Vorxtellangen {nideas-} roraus-
iDachickea- 'ib.j.
In Locket petinition: »oldee ist, was immer das Ob jeet dea
Geiatca ist, wenn ein Mensch denkt«-; denn »fDenkthltigkeit
ohne Inhalt, ohne Object ist undeakbar"-. --Die Ideen sind
|2eichf>n für die Dinge--, findet der Verf. -die GruudlagL' für die
•bre Tom nienfteblichei] Denken gewonnen, LDfloff^rne biiTinit richtig her-
jebobcn sei. »dias die Vorstellung ein paychiBi-hes I'hftDomeD
nnd dasa sie ein immanentes Ubject, den Dcukinhnk, voraua-
'•etst- <S. dl.
Hicranf wird mnftcbst ftber Locke« Kinthei langen der Ideen im
£inxelocn berichtet; dabei beiejchnet (3. 21) dei- Verf.: »\ die Einthei-
Piaug der Idet-ii in einfache und c<jui)>lexe, ond die Dutereintbeilnog
d«r K-txteren in 1. coniplexe Ideen im engeren Sinne, 2. Kela-
'tionen. 3. allgemeine Ideen — als eine Kintheilmig -nach Ent-
jtehung. bei. Inhalt <und theilweise auch Umfang}-: h, die Ein-
tfaeilong der compb-ien Ideen (im weiteren Sinnei in 1. Modi. 2. Sab-
atanien und 3. Kelatiooen — als eine Kinthoilung nach dem -kate*
^_^ff orialen- Einthcilungsgrund: c) die Eintheitang in 1. klare und
^■dunkle. 2. deatliclie und verworrene, 3. A. reale und uhan-
^^MastiBcne, li. adäijuatL* und inadftqnatcs C. wahre nnd falsche
^^^ ala eine Kintheilin^ der Ideen Tora ätandpunkts ibrei «rkenntnis-
^^Bheoictischeii Wertes-
' Nachdem S. 6—2-1 einer ai'hr elngtOienden und durchweg mitAn-
fBlmu^ der Originalstellen belegten Darstellung der Lehren Ixickaa ga*
met Cfwcscn waren, gibt der Verf. auf den lehn letzten Seiten 3«r
jbeit di'-' Kritik einiger Hauptpunkte. Wir foliren am besten ebigea
danuu im Wortlaute an :
^Worin also lie^ das Verdienst der Loeke'schen Lehre um die
k . .? Xon, nicht im Aufbau eines togischen Systems, nicht In der
■fcvid
Hlrb
^^an
VW »«idwtt Mm« Mmt «m*
Um wMUw Mf«. «ilär A« O
MW AmIjm 4m I>«aäSu* fciJiAt •
UaUwigfN, w»4«r(li 4t«uMic«eB4«0«(Uv«
VI ««Urn, 4« «lU Wlitltdilult iMi WrfrMfl ■■■ifc<r- A
.Klo swtllM VrtriUntt »«W kk .. i« Air «wft «^ 4 —
klfid<iri)»|frft)irt«ti Ht^tloBirDsbiiif idb vrkcB«tai«i^i
\'rvltl»m, uii'l Kwnr iil'-lit ■» fbr io d«rlrt Air
iiitiijr >/< -u.l> ri.Liir, 1) B * • i-r rbro hnni9 Bod
"" ' 1 titi»'n- KrkvvDtniK Jir Fnc«
H< r)ilia(>Uvh wlril ,8 ■»'«■h Jm Betvncfi 4cr
llftNwn uiiil illo vnrhAltiiipiiiü: ;<' > ini/ith^ad« l>anttDmmf
IlMdlxliiri Vi-nllrOllllr)) i'rw&l.x
'lütfiidllliar ill'-a-ii prliii ] < ^ iiilit«!] cBUdücdeav
lii'lil ilorVorr riiih*i Klnlifiin junlir ü<lvr iiiin<U-r tiefgdiMkdes
tit||U<<tii>ri .\><r«l«||iiii^oii ItOfkaa (mo <lii- iiK'Lrf&cbs Vonrecfaclox,
Art iiriil Dnnk liilult. H 'iß. viiiin IncoiiwqMiiirn in der'
<txi Mvxii. H '21. ilitt l)ii|<|ii*)iteuti|fkeit de» WortM ^Mottut",
l't"'"»«!» Ur «l.itnict.'n IndWidiiiill.fgrifl'«, 8. 31 n. *. f..
Iii'r»..!, iIam« I.itrln. iiltirriulit nu-ilrOcklicb ton dem ttciU/n Bq^riflc .<4(r
diiii iitiKvrvri \Uh ■lli<Kriffr«-' Im Intri^obi'n Siuou t^ ti> oatwiÄtii*
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iuai'li«« bviiKritvnfDii A. 90 -St^. ^pM mA
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Pngracmiensr liau .
»45
i;tioii XI — XIV) mit Keclit angegriffen woH^n i«t, fflhrt »ier Verf. nicht
»er »03. Bondcm verweist «HettbesflgUch auf Mr- i n o n g 8 Humc-Stndien I.
Eine rnklarlieit. wclclie ilcr Vtrf darin findet (S. 80). «Ims die von
ce \teafiUX«n Reixpiete von Alistrskctionen (Weill. Men»cli) »in «idl-
in Punktt:n diffdrieren-, ohne das« -Locke diene Bei(ipi<^te.. als irgend
schieden nafrQbrt- . scheint sicli dein Ref. ziemlich einficb durch den
»ppulgcii rauch des Wortes •ahstriiliicron'' ') tu Ift-^oii : Wt-nii wir <i«» den
tontellungscomplexen Juncker. Milch. Schnee -dw Mrirktiiol Weiß [f i ob
rahtercH' . 80 bezeichnet die» das HinUnkun der Aufmerksamkeit;
k'ezia wir angt-sichts der Vorstellungen von Anton, Petor. Marie •tun den
lterscb>-idenden Merkmalen {m, «, v) tihstrohien^t-, so bedeutet dies
Ablenken der Aufmerksamkeit- D& nun aher Hin- and Ablenken
«ohl in jedem AbstractiDD-ijirocesee nothwcndig zugleich änden. and
dM» man von deni Einen »[»riebt, deutlicU genug auf da« Ander«
In^nrlMen i&t. no dürfte Rieh der Tom Verf. hervorgebflticne t'ntersckied
kranf redacieren. dasa in dem einen Beispiele das Ab-, in doni anderen
Hinb-nkeo der Aufmerksamkeit st ilUcti wägend binzagedacbt ist Der
itin Verf betonte Gegewatz zwischen den Alißtractioncn einen ein fach fn
letknialcB (WetC — ist denn Qbrigens dies auch scbLcchthin •tiinfacb-?)
\kv eines Merkmals-Coniplci es [Meo^cb) (S.30j, oder gar der ünter-
liiedc der -Kab'gttrien- (S. 31) scheint dem Ref. die GegonQbersteHang
)n zweierlei Artun von AbFftractinn nicht za bL-grllnden. — Nebenbei
1D9S R'i'f. liier ge:<tehen. du^n ihm Ql'erbaupt der Sinn and die Berecb-
_ ing der Auffas>UDg. in wt-lchcii der Verf. melinnaU iS. 8, 18, 81 u. 8. f.)
Tou dt-n -Katcgoritrn" als etwa« gani rpmissfferRtindlii-^heni and An«r-
^^anntem spricht, nicht klargeworden i:it: es liegt freilich nahe, sich hier
^Bnf das Oberein-itimnunde Vi^rgehen ko angeachcner Logiker, wie Sigwart.
^^pondt \\. A- ZQ bemfeu, doch ischvinon jene in diesem Punkte sich in einem
^BIaGc von sprachlichen ET«cheinung<.'n bt^einflassen zu la^N^^n, wie es sonst
^por eiUaxtea Nomitialisten ti^eiithlliiiUch ist: und iS'ditiinaJi&t ist ja, wie
' sebon bemerkt, weder Locke noch der Verf.
Soll nun schlifDlich der Ref. ein eigenes UrtbeU Ober den Wert der
Arl'eit Martinaks abgeti<:n. «o sei vor all^m herrorgehoben, dass sie, wie-
wohl der Geschichte der Philosophie gewidmet, sieh aufs Vortheijbafteate
Iwu 8ü vielen Monographien tfcheiribar gleichen Cbaraktvn dadurch unter-
|Mheidr>c. dahs ki'inesnegvi der sognindi' liegende fhiloNojihiüche Inhalt
Min Rachliches Interesse für unsere Zeit ber>'iti< verloren bat. Die
«Logik Locke>i- ixt vielmehr etwas, dessen Kenntnis allen Logikern,
fend lUiual allen Logiklehrem, recht sehr zu wünschi-n ii^t. 7m wünschen:
denn angeaicbts der noch immer erstutmllch verbreitoten Verkennung von
Lock«» uiats&chlichen, principietlen Leistungen (— min denke an du
iftrrheu von Lockes fScusuali^mos" trotz »einer nachdrÜeklicheD
ierong von .Sensation und Refleiion, Phänomenen der fia&eren
Inneren Wahrnehmung!) mosB von der sorgfältigen Detailarbeii,
welche Locke lo vielen, gerade auf dem Wege der -modernen- Logik lle-
Cdun Problemen «vwidmet hat. ein gleiehesSchicksa] nnverdieotcr NiÄt-
chtung iim«cimL-nr erwartet werden. W&re z. B. Locket ecavlsche Be-
mflhong um die Klärung de« Verbfittnieses zwischen -Real- and Nominal-
Wesen- (MartinakS. l3— llj) allgemein lo-acbtet worden, so kf^nuten nicht
mehrere un^-^rpr verbrt-itetaten Logik ScbuUiflcher betreffs der «wesent-
llrben- .M«'rkniale ^o bandgreiHiehen Dneiinn Icliren. — Wer nun. an
«lact« Detaüarbeit in philosophiachcu Dingen gewohnt, die Schätze, welche
lioekes -Versuch über den menschlieben verstand- »ipeciell anch für die
Lo^k birgt, zn beben wünscht, dem wird, auch wenn er bereits mit
Locke« Blieb längst vertraut ist, Marünuks Arbeit fUr jen«n 9i>ccieUen
*) Vgl. Überweg. Logik. V. Anfi. S ISO aber die Terschieboog
dieebe^lgitchen deotachen Sprachgebranches durch Kaat.
ZellMhnfl r. 4. tauir. Ot«». ISM. |X. Heft. 60
(Starbt'«, n
Vtahn, Dr.
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Hi't • " Ad.), & A«t> «n IflBB. ä. BAI» Pr. c^ Sl b.
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Ck-.- . ..,^^:q«& x^ttuMB pUm^td. T. IC Jol ISSBT^ 11-»
- — Ofi«clil»chn Cbonlmch im GnBsatik vea Cittivi m
llüfipl (17 Ad(! '' -r- AÄ Wh» I««8. a_HaUer. Pt.w^Uh.
mit Ai>«*< MiMi it' j.:->ii Gt^t>^«u<'ilM der rrfibcna AonffT bi ie-
fttllirit (NnM't. 4ll^'' :.. ... ■ ^■. i^Mfn (MiD-fiM. f. 16. Jani läS8C l Ü^/i,-
llttrn(t»ii il« bctlo PenFico Übronnu <rpilome. ]d mim mMm*
DiMt A. WDlifluiii eunun dcnou edidit F. Laaciiik;. Wia UK
)li|i Hohn Pr. cMTi. 95 kr., üievaein uteeUsgen itlfcL-Ill*-
.I«»l 1888. Z. 124051
(Inlllnit J., I*. Ovi'Hi N'MODis canoini sdecU. P<ir <ki 8(W
tfllliraurli lioraiiMogcbeo. W!t?n 1883, A. HoMer, «ll;^euieiii mplMM
iMlo.Krl. V. 18,^mil 1(H88. Z, 11.1*40).
I'ltirti (_?., \(i(ivir]lp tpiauDuin- fram-ui« bu^e rar tttia, i*
KfaunUliliru mi* Aul). llorUn 188&, P- A. Harbw, Fr. t fl.3&b |)b
Nrl, ». y4 Jtili |8»<, Z. 1.M84L
' I ' I rVuch der allnmciBen Gcaridchlc fir A*
ülci). II. TlK^l: Du ICttteUbtt a*^
iiul 6 Karten tu Pftr^eadnick. IHa HB
kr. K«>b. M kr.. Jigmda x^cIhmb <lb^
•<li).
. r ftUg«iD«bica G«HU(te* fto 4b HMraClHV
>ieU:l»ieK«iiMit 9. t» WphtM» TO IWt
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V. «11. J«nt I:
K,.i.
1
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1 .
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L«fari){kher und LrbnniUel- !>47
lit IM Abbildungen und ti Karten in Farbton ilroclc. Wien 1388, F- Toiiipskv,
>. geh- 1 Ö. '>> kr, geb. 1 tl. SO kr., aJlffctncin zugcluwn i Mio. EH. V.
* Juni 1888, Z. ll.ÖoS).
Hannak, Dr. E., Lehrbncti der Geschickt« de« Mittelalters ftlr
e QDt«reD Cluaen dor&litt«l!«cbalt;n. B. rerb. und gek. Auf). Wim 18SB,
Holder, Fr. geh. 4'2 kr., ällgemeii] zugelaseen (MiD-Grl. t. lij. Juni IHSB,
!. 12,051).
— — L«brbncb der G.?«<'hicbt« des Mittelalter« fftr die Ob«r-
cUueo d«r !ditt«lächaIoD, 3, vorb. und nek. AuB. Wiun 1888. A. UMder,
Pr. geh. 90 kr.. Bllgewiein 2ui,'tfIiW5«ii iMin -Erl. v. (!. Juni 1888, Z. 1M24).
Losertb, Dr. J., GnindriM» der allgeineinen Geschichte fttr Obor-
gpnnaaifin. Oberrcabcbulün und HatidvUakademiea. lIl.Theil: Di*' Nen>
Mit. 2. v.;rb. Aufl. Wien 1888, K. GrSaer. Pr geh. 1 fl.. allgemein lugc-
lusen iMiii-Erl. v. 2G. Miti l^SS. 'L E)48S).
Ht-'rr rtustav. I^hrbticta der vei^lei eben den Erdbeschreibung fUr
die unteren und mittleröD Clui^en der GymnaBien. RealBchulen und Tcr-
waodion Lehranstalten. Wien 1888. Gr&ser; I. Cursus: OrundzOge fQr
den ersten Unterricht in der Erdhi-.'-chr.Ml'Ong. L^. omg. Aufl.. Pr. geb.
AO kr.: II. Cursaa: Lilnd):r- und V^vlkorkunde. 11. umg. Aufl.. Pr. geb.
1 fl. 40 kr, sUgemcln xugelassen <Min.-Erl. t 29. Mai 1888, L 10.072).
Eozenn-Jarx, Leitfaden der Geographie Fflr die Mittvlscbulva
der fiiterr.-nngar. Monarchie. I. Tliftn: Alleenieinie Grnndiflge für den
«nteo geogriubiiichi^ii L'nterricbt. MH '2'J ^oliächuittcii, 9. Aufl. Wien
QDfl ülmQtz 1888, Hotzel, Pr. geb. 4-'^ kr.. allgeiti>.si] zngolassi'n iMin-
Erl. T. 28. Mai 1888. Z. 10.038).
^tieleri Schulatla-s, 67. Autt. Vollständig neu beatb. ran Dr. H.
Bergbau«, Ausgabe fQr die teterr-- Ungar Monarchie. Gotha 16SS,
J. Porthi.'s- Pr. cart. 8 fi. 10 kr., in I,oinwniid geb. S fl. 72 kr., oJlgeniein
tngeUABen <Min.-Kr]. t. 28. Mai 1888. Z. i^SSA .
Svdow- Wagner« Methodischer SchulatlM, bearh. von H. Wag-
Dcr. 6U tlaupt und 50 Nebenkarten auf 44 Tafeln. Gotha 1888, J. Peithes,
Fr. geh. 4 fl. M kr. Einzelne Karten Nr. 11. 15—21. 24—44 jv 20 Pf.,
Sr. 1-10. 12-14 k' 80 K-. Nr. 22. 23 je 4ii Pf-, allgemein zugelassen
iMin -Erl. t. 31- Hai 1888. Z. 9362».
Sydow-Habenicht. Methodischer Wandatlas. Gotha 1886. J.
Perthes Nr II: Italien, Nr. 13: Fraukrcich. Oro-bvdrographische Scbol-
wandkarten. Maßstab 1 : 7.^0.000. Preis des auf' Leinen gespannten
Eieiuplar« in Ma}i|>o 0 A. -I.^ kr. (15' Mark), allgemein zogelaasen (Min.-
Erl- T_ 19. Juni 1888, Z. n.812i.
Schober, Dr. Karl. Schulwandkarte des Erzhenogtliums Oster
«ich anter der Enns. Im Maß*' 1 : l.'><),000. Aasgeführt nnd herausgegeben
fom k k. mÜitAr-geogr. Institute. Wien 1888. l*r. eine» Exemplare auf
Per«ail aufgMpanDt ti fl., mit St&ben 6 fl. IJO kr. Zn belieben bei dem
k. k* milit&i-gvogr. Institute in Wien.
Achober, Dr. Karl, Handkaite des Erzberzogthums Oiterreich
aster der Eons. Im Maße 1:750.000. Verkleinerung der Torerwfthntcii
Wandkarte. Ausgeführt und herausgügeben tdir k. k. inilitfir-geogr. Insti-
inte. Witrn 188S- Preis eines Ejempiars 10 kr. Zu beiioben bei der K.
Lecbner'schen Hof- und XJniveraititebQchhandlung und bd derk. k. Scbul-
btl eher? erjag!"- Direction in Wien, als Lehnuittcl au Mitte Iscbiüen. die
Hantlkarte auch ats Leliriiiittel fOr die Rund der SchOler als mlftMig
tlArt (Min-Erl. v. 28. Jnni 1888. Z. 10.802|.
KOckGeorg und M aj-r Ant^n. Relief der Schweiz nachdenKorten
_ C- Vogel (Stielen" Handatlas Nr, 34) und Dufoor. SellistTerla^. Wien,
ariabilfergflrtel 41. Pr. sammt Rahmen und NamenfTeneichnis 2."> fl.
ie Lehrkörper der MittelHchulen werden hierauf aufmerkuaui gemacht
iliB-Erl. ». 31. Mai IS?*«. Z. H73:»!.
Gajdecxka J.. Lehrb'jch der allgemeinen Arithmetik für die
. und IV. Gymnavialclane. 3 gänzlich umg. Aufl. BrOnn 1688, Selbst-
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■to Maeitr« Wiwiiitift 9L vr. Aal. Hia W». C
Pr. fA. 1 ft« fck. I I. 8» kl- Olm-CiL «: 3Sl Xii laBHL r
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Ittlitaicck.
Cartiai C firmiMHfm lA
zloat rfndDU c iBislionte eaOa cmpcoomm «d mc BaiMra>
dl aiOM|iiic MfllUr TKest 1088. F. B. J^dnape Fr. pk. :! t
ScbsDkl Cirio, Kfcidai gncl PlBrtc L ad b« £i flimfi Te
sioD« iUlUna rall' amma edhiaM «fkaak di Giaian»* Mttllic- Sab
cdtitone riftfdnta Triest 1888- F. B. MiwftL Fr. g«b. 1 fl. » fe
Bchenkl Carlo, Ks«rcixi jekcl Paite II. ad w« dti Ik^ Gb«
fttliiin» mir iiltirna urijpnaie di Ontfcppe It filier. fl>eaato fdMat
riveilul« Triwt 1888, F. II. Srhirapff, Pr. ^V 1 IL 5tf kr.
Bchonkl Ciuio. Cr««tomiuiM 'li Senofoot« tmtu daB« (SüfA
dair Ankbui fl diUl« Mcmorie äocr:>iicbi- Kootb »dtaioa« ifiMdM k
Olusappe MUllor. Triebt 1B88, F. R. Srhimpff. Fr. g«b. I I. R b
Hcholtz Fcrd.. Ficcola graiamatira latnu. XonTa «dlnme MM-
Kiitii rivfldutn c corretta lulta 17* oriffintltf dal Prof- B^fNffr Fita*-
clarl, Trii'iit 1888, F. H. Schimpff. Pr. geb. 1 fl. 2rt b-
Krit«eh Maar. Graminutica della Unna tcUeaca. Quarta rcri»
TriMt IH««. K. U. Schimpff. Pr. gth. 1 fl. 75 kr.
Müller Oiufl. CorB<j pratirn di liacua trdusca. Tritft U6& F- &■
KchlnipfT, Parti) I. Tvorica dei eacni. Decrinazione. IjniaU «dtitaai v*^
Julu V Kirrvtt«. Fr. gcti. 1 fl. 20 kr. Parte II. ConiannoD*. PiitiaB*'
Quarta eiKnioD«^ rireduta o oorretta Pr. gel>, 1 fl. Sfi) \x.
Ulndoljr Am Manaalo (li atoria amrcr^ale. Trift« U9l f K
tkhlmpfl^. Votume I. Staria aiitica. Pr. geb. 2 fl. 2& kr Vataw fl- S
iiirdio eto. Fr. (f<b. I fl, Ih kr.
Fokiirnv. Hr. AI., btoria illustrata dei tr« rogoi drfb «■»
Ttiart. F. II. äcbimpir. Forte 1 Itcgito inimalc. 18Sä Fr. gx-b. M 9b
Lehrbücher uud Lehnnittd.
94U
> III. Begno minerale p«r GiovauDi Stmever. Teru ediiiono rife*
Ita et iiuni«nUta. 1888. Pr. geb. 1 tl, 25 kr, ullgenion lugelMsen ;Min-
T. 12. Joni 1888. Z. U.A(J;.
CaruvlTeodoro, Storift Ulustratadel r«^oT«Ketalöeocoii(Io 1* ope»
dott. Aloisio Pokorny. Qn&ita edizionß riTednU ed anmeDtata. Con
iDcisioni. Tricat 1888. P. H. Schimpff Pr. scb. 1 fl. 60 kr, allgemeto
' leo (Miii.-Erl. ?. 21. Joni 1888, Z. 12.125).
Cc«bitcb.
Gn^ecnberKei V., D^ünr cirkre kaiulickc pro ttrtdci ikoh'.
1888. J. Otto. Fr. geb. 1 fl. 20 kr., allgemein Eog«]««» (Min.-Er!.
i. Mai 1888. Z. !)7Il).
Srtbtk V., VpRobi-cnJ n'mvplt. Dfl ^tTrt*. Popin mocnifitTi
knako-obersk^ho pro IV. thdo ika] sttednicb. Cbrudim 1888, S. Po-
üIb Scbwiegersobn, Pr. 62 kr., iillgoniciii ziigf.-1a^»cii (Miti. - Erl. v.
Mal 1888,^. 10.2.^.1).
Tille, Dr. Ant-, C^ebnice xemrpisu nbocD^ba i rak»UikD-uhflrsk<.'ho
Skolj stHdni a üatavv uäitclakii. Srazek I. Zeinfpia obecnt. 8. Aufl.
: 1^. J. L. Eober. fr. geh. I fl. SO kr., geb. 1 fl. 50 kr., allgemeiii
" Ben iMiii.-Erl. t. lO. Mai 1888, 'l. 7904).
Jande^kaW.. Geoni«tna pro vp&i gjtaoaah. Di1 tV. Analrtickri
)nictria T rnvin^. 3. Aufi. Prag 1888. J. L. Kober. Pr. l fl., geb. 1 fl. 90 kr.,
jeiiiein zugdaM«n ^Min.-Krt. v. 10- Mai 188f<, Z. 7964).
äsTbo-kroatiflcb.
KoxfDD B.. ^kol8ki atlas brvatski priredio A. DobriloTic. Wien
HoIkI. Pr. gL-b. "•'ikr, allgciiicia zu^dassen (MiD.-Erl t. 15. Juni
Z. 8700).
Preise miilljigiing approbierter 1.4>brbficber.
Willoniitxer, Dr. Fr., Deutsche Orammatik f6r fsterr. Mittel-
laUn- 4. AdA. Pr. geh. 1 fl. (st 1 fl. 20 kr.) — Kummer. Ur. Karl F.
und Steiskat. Dr. Karl, Deuttcbe» Lesebuch fQr Osten*. Gymnasien.
n. Bd. 2. Aufl. Pr. geb. 1 fl. (st. l fl. ID kr). IIT. Bd. Pr. geb. 1 fl.
(it. 1 1 90 kr.). IV. Bd. Pr. geb. 1 fl 10 kr. (st, 1 fl. 30 kr.), V. Bd.
4. Anfl. Pr. geb. 1 fl. 20 kr. ist. 1 fl. tiO kr.). VI. Bd. 2. Aifl. Pr. geh.
1 fl. SO kr. (st. 1 fl SO kr.). VU. Bd. Pr. gob. 1 tl. 3» kr. (st. I fl. 60 kr.),
{Mic-Erl. f- 21 Juni !8S8. Z. I24.'i9). - Laiiipel Leopold, Deutachea
Leaeboeb fOr die 1. Claase Oaterr. Mitte-lecbulen. -t. Aufl. Pr. geb. 1 fl.
(Bt 1 fl. 24 kr.i. — Luuipel Leopold, Deutscben Lesebucb fQr die
8- aa»se Osterr. Mittel sebulen. 2. Aufl. Pr. geh. I fl. («t. 1 fl. 20 kr.). -
Lairipel Leopold, Deotschi^a Lttäebuch mr die oberen Classen der
ösiert (iTCiliaHen. I. TheiJ (fQr die 5. Clasae). Pr. geh. 1 fl. Sü kr. (nt
1 fl. 48 kr. . — Kgger, Dr. Alois, Dcntscte« Lehr- and Lesebuch fÖr
hflhcre LfbranstAlti*!). l. Tbdil: KLnleitnng in di>^ Literaturkunde. 8. Aafl.
Pr. gell 1 fl. 30 kr. (st. 1 fl. 50 kr.l, H. Tbeil: Literat^irkunde. 1. Bd.
8. ÄuB. Pr. geh I fl. 70 kr. (at 1 fi. S8 kr.). II. Theil: Lilemlurkunde.
2. Bd. 5. Aufl. Pr. eeb- 1 fl. Si) kr. (st 1 fl, oO kr.). (Min.-Erl. t. 23. Joni
1888. Z, I2.ri0.'>). Jahn End, Cbetiiie nerostn^ pro ijUi ^kol; ««akö,
2. Aafl. Prag l!S74. Kober. Fr. 1 fl. 80 kr [sU 8 fl. 20 kr.). (MiiL-ErL ».
U. Juli 18^8, Z. 13.970).
Vom 1. Augoat L J. wird der Vertrieb der auf Kosten des Boko-
gnechiMh'Orientalisrben RelisiitD.^fonda herau<igegt^Wnen l^ehrteito
.__ MittelBcbulen in romanischer und rntheniächer Sprache durch die k. k.
SebDlbQcbenrerlags-Direction in Wien besorgt werdtrn, s, Verordnungsblatt
3l XVI. S. 229 f.
^Bkftiser
HkrMil
VBcbnlbi
^ 3l XV
Fünfte Abth]
Verftrdiiuiigeu, Erlässe,
VerordDUDgen un
Erlus des Ministen fBr Cnltiu nnd VivA
Z. 17.291. an die Rectorate y&iiimtlicher {
Vorg«ng bcj Stellung der Anträge naf aQ
Promotion nab »iispiciis Impentom. Zw 1
Stcllong der Antrfip anf all«r^dtgrte Q<
nuffpidis Imperatuns äiidv ich tucbBtehaid
schlag auf Ocvfthniiig dic-iiT a. h. Au^zi'icfaau
Saiatc im Wege di*r k. k. Statthalterei ifßr
an das Mini^Urium fQr C. and C- za entati
Senat*; unmittelbar Qberreicfateii oder im V
und U. an denselben gelangten, an Se- k- o
teten Gesacbe in Verhandlung in nahmen a\
kann an den sflmmtlicben Facoltftten der Ui
drei an eämmtlichen FacDttäten jeder uid«
diorciidcu die Ocwilliruug dicücr a. b. Ansi
norden- 3. Dir beEftgüebe Antrag des abu
jedes Studienjahr am Schlnsee des^ellien gt^
oder zu De^nnn des nicbstfolgcndcti Studion
Vo»oblag «od nor solche Bewerber elntabe«
nnd UnivpraftütsAtudien darcbaua mit vonfl
nnd die Rtrengen Prüfungen zur Rrlangunj
mit Austtiobiiitii^ Ksiaudi-ii hüben Aul>cr(
inoralisrlies Verhalten ^Tfonlert. Unter gleicl
Studierend)' den Vorzog, deren V&t«r sich
vcrben haben, ö. Bei den betreffendeo Voi
cbendes Alt«ruiercu zwischen den einielneD 1
zu nehmen. 6. Sind niohr«re Candidaten '
tragt«n AQszeichnnng wQrdif erscheinen, so
läge des im Sinne des Puiuctc» 2 zu stdU
gleich dBrflbi.-r auszogt' rechen, in welcher '
TQrdig erachtet 7. Falls in einem Stadienji
ist, trekhsr der a- b. Amieichnong in roUe
bat die Stellung eine« Autrwes tu entMb
jahn^ liann t-in Genurh um GewUimng der
ilber beBondcre, inrolge a. h. Auftraget orfl«
richtaministcrium» in Verhandlung ^omroe
Bestiinmuugen haben vom Studienjahre 1S8(
Dnr Min. fQr C- und T'. hat dai d
Frant Meißner in Wien bisher wi
velteru drei Jahre, d. 1. bis xttm Schlt
l&ngert
Personal- und ScbQliicUi«ii-
fl5l
D«r HiD. fDr C. and D. hat der V. Clute am PriratgTinn.
ait linhniisrbcr TTnUTrirlitsspracbe in Troppau rom 3. 8«ineat«r du
f-chuljalirps l&'iTSH «Htr-i'faiigrcn auf die Dauer der Erfttllang der g«acti-
Ucben Bt'iUu^ungen üah ÖirentllehkPita recht rerlii^lien.
Das Commnnalgptin. in Unter-Mcidling wird tohi 1, Jaunar 1889
in die SUatffrorwaltnn^ QLerDomniffn und durch snccpjiftire Rr<''>tTnt]ng der
noch felilendcn Olipictassen zu einem Oberfrymn. n'rvolUtftadict werdeD
4a. h. EntwhI. t. 2.^. Jnli A. .}.).
Hit Bt.-^nn des ScliuIjahrcB 181*0/01 wird in PoU ein Staatsgymn.
mK deotat^her rnternchtuspracbe mit obligatem Zeicbcuuuterrich^' er-
licbtet werden (a. h. KiitscU. r. 7. Aognst 1 J.).
L'aa StaatAtintergjmti. mit bfibmiseher DDteiTicbtMprarhe tu Krem-
sier und das Eftaatauatcrgyinn. zu Boebnla werden eu eitieni vollständigen
Ojinnasituu erweitert (a. L. Entsebl- r. 25. Juli I. J.).
O ^1
Persootkl- uud 8cbiiliiüliz4}TJ.
Ernennungen.
(Juni tifi August).
Die Wiederwahl des k. k. wirkt, geb. Rathes. Direetors des Baua-
kOttd Staatsarcbivcs t>r. Alfri.-d Itittcr von Aru«tb zum Pr&sidenteo
ita Unlr-Prof. Hofrathes Dr. Joseph Stefan zum Viceprftaidenten
er i. Akademie der Wissenschaften in Wien anf die Kunctionsdauer von
'1 Jabi(;u wurdu betUtigt. Fc^rn-T vurden ernannt xu wirk). Hitgliedern
'et Akademie, u. k. in Act j'hilo« -bist- ClaBse: der ord. Prof. der Ge-
jeht« des Orients an der Unir. in Wien T)r. Joüepb Karabaci^k nnd
er ord. Prof. der «laT. Philologie «n d« I'niv. in Wien, k. ruM. St&ats-
rath Dr. Vrato^tav Jagic: in der matb. naturw. ClasM; der ord. Prof.
der descr and topogr. Anatomie an der Univ. in Wien Dr Karl Toldt
und der ord Prof. der V.ooXn'^ia nn der üniv. in Wien Dr. Ftiedriefa
Braaer Kodlich wurden btatStigt die Wahk-r zu correap. Mitgliedern:
in dfr phitos.-histor. ClaMe; die des P. Heinrich Denirlv, ArclÜTon
de« vaticau. Ärcbives in Koni, dann dee ord. Prof. der cinss. Philologie
an der Univ. in Inrinlirurk Dr. Johann Mßller zu correap. MiteHtviem
im tnlande, femer die Wahl des k. Legati onsratb es in Berlin Dr HHariob
Brngvch. des Prof. am College de Pranci- tu Paris Qsston Pari» und
ie» Oberregierungsratbe» und Prof. an der Univ. in Bonn Dr, Pranx
Bocheli-r zu cdm^^p. Mitgliedern im Auslände; in der matb.-naturw.
Clane: die Wahl des H^eniDgaratbe», Prof. der allg Clieuiie au der
teehn. Hochscliulc in Wicu Dr Alexander Bauer, des OliprstHenlenanta
de« Artüleriestabes und Prof. der Phy.4ik an der teelm. MilitSr- Akademie
io Wien Albert von Uberma^er, endlich des Caetos am naturhistor.
BofiiiaKiun und PrivatdocentoD für Palüontolugt': an der Unir. in Wi^
Theodor Fachs xu corrtsp. Mitgli>.'dt-rn im Inlande, di'H Directors du
pbyflikatisrhen Central- ()hservfttoriunia und Mitßliede« der k. .Akademie
der Wia'v'^nFcbaften in St. Petersburg Dr. Heinrich Wild und dea Prof.
der Pbvvik an der £eolc polytvvbLique iu Paris und Mitglieder des In-
stitut ae France A. Cornu xa correap. Mitgliedern im Auslände.
Der ord. Unit.-Prof. in Innsbruck Dr. Frie«irich Thaner zum ord.
Prof, de« Kirchcnrechte« an der Uoiv. in Graz (a. h. Entachl. v. .■). Juni
d. J). der a. n. I*rof. Dr. Uarian von SokoUiwski zum urd. Prof. der
KonitgMcltichte an der Cuiv. in Krakau (a. h Eutaclil. ▼■ 23. Jfai d. J.>,
der a o. Prof. Dr. Lothar Bitter von Diirgun zum ord. i'rof. dea
dentschtfa RechteH an der Tniv. in Krakan (a. h. Kntschl. t. Ü. Juni d. J.),
T a. ti. Prof. Dr. Anton XissL xuui orl. Prof. des Kirchcnrecbtes au
dcT roir in Iniubnick (a h. Entsch) v. 8. Jali d. J.). der Pilni
Dt. GnstKv S«i<ller zun) a- o. Prof rt«r Sta>t«rgfliDiinyiwiwBMcbift
der ÜDi«- in Wien (a. li. RnWhI. v. 9. JuK d. .1. <, rlcr PrivatdoMst Iti.
Qcorg Pick xnm ■■ o. Prof. d«r Matbetaalik an der Tnir. mit dntiAtr
Vortra^T^pratbe in Prag (a. li- Eiit<ichl v. 16. Juli d. J.). der oid. ?nL
an d«r tcchn. Hocberhalo in Lemherg Auc^t^t Witowski xam ori.^
des bcieiirhneten KachcN an der Cnir. in Knkaa (a. b. ^t»tbL T- U M
d. J->, dir Privatdocent Dr. Max Freih<:tr von Waldberg znm a. ... Pint
fdr ni;«crL' lUatsclif Spracbe und Literatur an der üiut. in Cwraoiiu
(a. h. EntÄchl. t. 18. Juli d. J.), Akt a. o. Prof. Dr. AuI-jd Bciek na
ord. Prof. der Osterr Geschichte an dei CniT, mit hohmtuchfr Wtvtt*-
ipracL« in Prag la. b. KuUclil- »- 3. Auzost d. J.|. dor a. o. Prtt Pr.
Ottomar NorSk zam ord. Prof. der Oeologic und Palaptitologie
Unir. mit hübm. Vortni(^)<pntoho in Frag- (a- fa. Rotirbj. v. I. A
der a. o. Prof. Dr. Göttlich Habcrlaadt suin trd- Prof. dn
an der Univ. in Grax (^ h. Entscbl. t. 29, Juli d. J.). der PriTitdarm
Dr. Hermann Kloti lum a. o. Pmf. der Gyiiikidogio an der Tbit ta
Innsbruck (a. b. Entschl. t. 2^. Angu«t 1. J.t. der mit di»m Tit«i <M
a. o. Tn>{. bcktcidcto Primararzt und Privatdoccat Dr. Alfnnl (Hk^
I i 11 8 kt zum a. o. Prof. der Chirurgie an der Unir. in Knkau (a. b EatKÜ.
». 31. August 1. J.).
Dem PrivatdoccnUn ou der Wiener Uoir., i^tabsartt Dr. Ftaau
Kratscbinur. vurdu der Titel eines u. o. rnlr.-Prbf. vcrÜifaci (a i
EntscbL T. 1. AoflUiit d. J.)
Die deut:!Cue Prllfungscommission fflr das Lohnuitt an Qyam4a
ood BeaUcbolen in Pra|; wurde in ihrer dennali^en ZnsaBUDCBatm
(Ar das SiudieDJ&hr \SS.-^,9& bostitigt.
Der ord. Prof. an der Univ. mit dent«fbi>r V.ir;rdiTvki<rirba ti
Prag Dr. Kicbird Maij wurde zum Miti^liide -i 'qb|«
eommission für das Lebranit an Gymnasien und H>' < .^ otl
xnm 11. Fach<;iuminat<jr ftlr Chemie ernannt.
Da.'i Mandat des Vorsitzenden der k. k. PrQfaoncfnnimKiM Ar
das Lehramt des l'umens an Uitiülschulen nnd LehrerbilduonaiiftiAtt
in Wien, des Prof. an der tecbn. Hocbscbale In Wli^n Dr. J. Eolbc o^
der dernuli<en Mitglieder dieser Comiobinon, dea ord. Prof. an der i(wa
üniT. Dr. ßrflbl und des Prof. and Directors der rniveniUtstauB'Ub
Hans II offer, wurde auf das Trienninm 18S8.'89 b)5 lg90,f>l auHMri
and an Stelle des verstorbenen Kxaminatorn fQr die praktische PrUttf
Kichard Kfimuiel der Tnriilebrer an der Staataobcrrealecfaale im VIIBd.
Wiens und Assistent an der Univerfititstontanstatt Gu»taf LlW' f**
die Zeit bis 1. Ortober 18dl ernannt.
Die PrQfunncomnÜMion ftr das Lehramt der ätctwmplM ii Pnf
wurde in ihrer iiennaligeD Zutammensetiurg fUr die natlioatfioti*
1888.89 beiiUti^
Die i^alassuBg des CnstoAadJunrten an der mi]ittrtl(^;fwb-priii(i-
Abth-'ilHnjf des k. k. naturliiBtoriecuen Hofmusrum» Dr. Fritj Bcr««»**
ala Privatdoceiit für Pctropraphie an der [ihil. Fac der Uni», in Wt
wurde büst&tigt. desgleichen die des Dr. Josef Kern als i'ritat^s'
für philoa.-tbeol. Propldeutik an der tbeol. Fac. der Univ. in lavbwL
des Dr. Andreas Walentowicz als Privatdoeent fQr Veteriiiifis***
und Veterinäriiolisei an der med. Fac. der l'niv. in fCnüuut, dtt Df
Christian Frciherm v. Khrenfels als Pritatdoceni für ritrins-iTiie o*
dea Dr. Kranz Pastrnek als Privatdocent fOr slar. I >' *"
|>1lOos. Fac. der Cniv. in Wien, des Dr. Josejih Ne* i ^^
doci-nten fit Phannakognosie an der med. Fac. df-T T'niv. In Wie»* "T
lieb des Hr. Virtor Schtffner aU Priratdoctint farfi7YtematiadkeBrf»>
an der üniv. mit deutscher Vortragaspracbc in Prajr. ,_
Die Erweiterung der venia legendi des Privfll3oceftt<n fUr d»oti*
Sprache und Literatur Dr. Maximilian Kawczjüskt nf di
I
P«nanal- and S«huInot)t«i).
9A3
iftoischeo Plrüologi« &d der pliilos- Fac. der Univ. in Lomboix vardo
ii«bniigt. deaekicnen dii' der venia leecndt des PrivaUoceDtcn fflr
'athol^e de» Nerven By»temeB an iJer med. Far. der Voir. in \Vi«n Dr.
JaliQs Iutt«r WoifDervon Janrrgc auf d&a Gebiet der I'svcliiitrie an
d«i £vn Fac, diu der venia legendi des PrivatdocL'iiti'n für Klimatulo^c
mid Balofothprapio an der med- Fäc. der It-ihm. Tniv. in Prag Dr. Karl
Cbodoansk^ auf da« (loblet der Pharmakologie and Toiologie an der
gen. Bachw-liale. ilii? der reoia legendi dea Privatdocenten f&r ollg. 0«-
Mhieht« des Mittelalters an der paibs. Far. Joi Uaiv. in Grat Dr. Antoo
Chroast auf das Gebiet der biitar. HilfsirissQDscbartcii an der gon. Fac
Der Genemi- Vi cariatsrath Dr. Anton Walter in Feldkirch iura
Hilglicde des LamU's.si'hulnithes für Vorarlberg &\it die noch Übrige Dauer
"er laufenden FnBcticßi*periyd'j («- b. Eutsehl v. 13. Juli 1. J.).
Der Landest r hu litispertor Adalbert Kotsmich wurde dem k. k.
idevsebulratbo TDr Bl^tuIlen zor Dienatleistaag lugcwieaen.
Der Prof. ain Staat« n«al- und Obcrgymn. mit bohmiflcbcr U.-S.
Frag Dr- Eduard Kästner zum Director des Staa,t«gjnin. tiiit
^bm. U.-S. in Pm^- Neustadt (a. h. Entscfal. v. 9. Jnni 1. J), dar
Director des Gvmn. in Tr*>|'i>au Friedricli 31ttiiicrzka zum Direktor des
akad- Oymn. in Wien, und dor Prof. am Oj-nm. im IX. Beiirk« in Wien
Dr. Jollann Uuemer zutn Dir<^rtor dea Staats^mn. im 11. Beiirk«-' in
Wien la. b. Enltchl v. 7. Auffuat d. J.). der DiKctor des Rtal- und Ober-
gyinn. in Cbrudim Matthias Tra til zum Director dos Real- und Oberrvnin.
mit bchm- V.S. in Prag, der Prof. am (Ibergjmn. mit böhm. U.^. in
BrQnn Kram Barto& zum Director des Untetfiyrnn. mit bohm. C.-S. in
Brflnn (a. b. Entstbl. v. 2y. Juli 1. J.), dt-r Prof. iim Olergvmn. mit
bohm. D-'S. in Brftnn Fraiu Holub lam Director dieser Anstalt ta. b.
Entschl. T. 30. Jnli) . di.T Prof- am Gymn. hei .St. Hyucirth in Krakan
Dr. Karl Petelens luiii t>irector am' Gjrnn. in Sanok, und der Prof.
dei Gvmn. in Przeraysl Micliael Zafkiewics aum Director am Unter-
ejinu. in Bochnia (a. li. Ent:ichl. v. 7. Auguot d- J.), der Prof. am Oyiiin.
m Zara Xikolaua Boglie lam Director diesür Anstalt la. h. Entäehl. t.
tJnli d. J.).
Der Director des Gymm. in Mies Dr. Anten EJler von Lcolair
de anf sein Ansucben der bisher bekleideten Stt-llo enthoben (a- b.
Entaeht- v. 24. Juni d. J.}, und demselben dne Jj«farst«llA am G}-nui. im
t Bezirke Wiens verlieben.
Dem Prof. am akad. Grmn iu Lcinberg Gregor CegHiislli irarde
Lehrstelle am Gymn. in "Pnemysl verlieben. Zum Lonrer am Gytnn.
in Ja«Io der Sapplent di^ Gyntn. in Tu-nopol Xikolaus Pleszkievicz,
zum iirov. L«brcr atu Gjrion. iu Tricot der Supplent an dieser Anstalt
ÄeoDDard Leveghi-
K Znm Prof. am rntergymn. mit deutacber D.S. in Smiehov du
^tt>f. am Grmn. in Landi<kfon Dr. Anton Benedict, zum Rellgions-
Idirer am Gymn. in Leituieritz der Rvligionsprof. am Uiitergymn- mit
denlscher U.S. in Smichov Joseph Bernhard, inm Pnif. atn Gymn.
mit dentscher U.-ä. in Prag ätephan^gasse der Prof. am Gvmn. in Lands-
krön Augustin Christ, «um Prof. am Gymn. in Dcutschiirod der Prof.
tn der Siittelacbole in Prerau Dr. Victor von Cintula. zum Prof. am
Beal- und Obergymn. in Brody der Prof. am (^mn. in Tamopol Andrea«
Czyczkievicx. zum Prof. am L deutschen Grmn. in Brflnn der Prof.
am Oymn- in Czcmowitz Kaiinund Duodarzek, tum Prof. atn Gvnin.
in Egitr der Pr>if. am Staatsgymn. in Bösen Alois Fiegl, zum Prof. am
OyniD. in Soaz der Prof. am' rnteig3rmn. io Freudenthal Johann Gir
linger. zum Prof. am Ormn. mit deutacber Ü-S. in Piag-Stepbaosgaese
der rrof. am Gyiuu in Saaa Eduard Gnad, zum Prof. am Gymn. in
Prof. am Gmin. in Trcbitscb JoMph Qostar GrBneg,
^Dkolsbni^ der
9r.4
PerBonal- niitl SetiulnoUzea.
xQDi Prof. vn Gnnn. in Linx der Prof- «n Grinn- in Eger Jobuin Bth»^
nicht, zam ReU|?ioiislehrer uo aka<l Gjntn. in Prae d«r Religiompftf.
tun Real- niiä Obcrgjuiii. in PHbrain Jos^pb Havr^nek, loni Pnt B
liyinn. mit dentnctier U.-S' in Prag-Neustadt der Prof. axo Gmat gdi
deotAcher U.S. in Pnur-Alt^Udt Dr. AdalUrt Hor«ieka. tmn'ProLia.
Julian JaToreki, tu Proff- am Gjtun. mit bAbmi-cLrr U--S. in
KoniKBSBo der Pryf- au dw Mittelsehnlo in Lfitoniiscbl Aloi* Jiri
-der Prof. an der R^abtrhole in Pardabitz Joseph Korh. der Vp>1
Bealgymn. in Wittingau Anton 8etelik ond dor Prof. am (ijam
Deut«chbrod Dr. Jobanu MacbnI. lorn pixif. am Gvmn. mit dfltilirixr
V.-S. in OlmQtz der Prof. ani Gytnn- in Anian Dr. Jnefjifa Kobm, nm
Prof. am Gymn. ia KpiT der Prof. am Gvmr. in Bozen HiTminn Sr»-
Torl, mm Prof. am Gymn. in Strji der Wof. am Real- luid Obcifo«
in Drobob'x-z Anton K wiu tko wslci, tum Prof- am II- Gmu. in l.'a>
hcrg der Prof. am Gymn. in Tarnoi»nl Peter I.ewicki. imn li^brti *tt
G^iiin. in Landskron der wtrkJ. Lehrer am G.iinn. in Mäbtiscli-WeiAiK^i
ifftrtin Miiiilik. zum Pmf. am Keal- und Obcrs^nin. in Copinwt
Hradisrh der Prof. am l'ntergrmn. in Frwodenthal Pfter Mare^cb, m
Lohrer am Gymn. mit deutsobyr U-S. in Pn^f-Alt^tadt der wirtl. I/hw
am GjTnn. in Böhmisch - L vi pu Dr. Hugo Üsterinnnn. tum Lehnr «•
Gymn. in tirtc/stiv d':T vrirkl- Lehrer am Gymn in JaroeUa SAut
PasxcynBki. ram Lehrer am fiymn. in Ciernowitt d(-r irirkL LA«
um IL deutEchcn Gvmn. in Urünn Anton Polaicbok. xani
Qvmn- in Troppau ^cr Prof. am Staatflgytun. in Boseo August P
Prof. am L Oynin. in Grai dvr Prof. am Gymn. in Ried Jo\
zum Lebrer am Gymn. in Mie« der virkl. Lehrer am ätaai
Boxen Simon Srhieüling. inra Lehrer am fiymn. in Pirnnjrsl
Lebr«r am Gymn. in ^ambor Frau Sei dl er. zum l'mf. am
Obergynm. in Peldkircb der Prof. am Gymu. in Bozen Max
von Wfilfers^rQn. mm Prof. am Ujmn. im VDL D^^iirke von
Prof. am Gymn. in Hemals Dt. Jtuiuc Steiner, xam Prof.
mit deutscher C.-S. in Prag - StepbananMc der Prvf. am G.
Mies Martin Stroh), zum Prof. am BeaT ond Obergmtn. in KlatlM iM
Prof. an der Mittelschule in Tribor Wilhelm VodaDla, zum Prof
Gymn. mit dcntschar r.-3. in Pray-Kl einsäte der Prof an der
wbulc in Beicbenberg Ednani Wenicl, lum Prof. am Gymn. lall
der Prnf am lTnt«rg)mn. in Freadenthal Alwin von Womremas
tum Prof. am Grmn.' mit bMim. r.-S- in Pra|c-Eomgafr>e der Prof.
Gymn. in Jiäm Guitar Zaba. tum Prüf- am Gymn- in Innshnuk
Prof- am Beat- onJ Obergymn- in Peldklrch Ji>oc[ih Zösinair-
Zum Prof am Gymn. in Lflibaeh der Prof- am PotcfTfina^
Kraiuborg Pranz JerdiniL-, xnui Prof. am Grum. in Trient atr PM
am Gymn. in Hovereto Dr. Anton 1 » e . zum iProf. am Ojtm. ä &•
der Prof. am Gymn. in Ctttaro Joaeph Peri<!.
Zu wirklichen Lehrern a) di« prov. Lehrer: AJo» Breindl ^
der MilteUchole in Pilsen fdr dos Gymn. mit bchm. V. S- in P"^^*!*
nae, Franz ('iAinsky von der Mitt«Udiii)e in LMtomitohl iv ^
bymn. in Junghnnztau. ffans Commenda vom Grtiin. in Lim für dio*
Anatalt, Pran» Nnb^lek vun dw Mittelschule in Prerau Hlr .U* Gp*
mit deutacber U. S- in Krciiuiitr. Johann Novak vom Gymn. in KiiO**
fßr dfls Gyiun. in Jaroalan. Dr. Qooiv Weinlllndi^r ' vom (>
VIH. Bezirke Wiens fOr du Gymn. in Ucnials. (>) die Su]'}dcat
Uieniasz v«m IIL Gvmo. in Krakau fflr >iaA ^^iti In Zfoi
Franz Byllcki vöm fU. Gvmn. in Kralan f; \tirtalt,
Ccrny Ton der Bealschale mit bObm. U.-S. fOr
Petson&l- und Schulnotixen.
955
Cblabek vom Gyinn. in Tarnow för daa Gymn. in Tftrnopol,
at Coufat Tom liniin. in Kttnig^üti för da-s Gvmn. in Deotwhhrod.
Franz Drechsler vom (jjtnn. mit doutscber U.-^. in Olmfitz fOr das
Gjmn. in Arnnu, J»sep1i Durych T«ni akad. Ormu. in Prag ffir das
Gjiiin. in Jii^fn. Jnh»RD Dsiur'iyfieki vom 8t. Hyarintlit'yniu. in Krakau
fOr ila» Kcal- und übör^rmn. in Kolotnea. AloiRFrifk Vom Gj-nin. in
Bielitz fQrdasGyniM- inß4liniis{.-b-L''i[^ia. Johann Halagarda vom llrinn.
in Str\i för diese Annitalt. Alois HartI vom Gyinn. in Kt<^d Rtr oieee
Arrtalt, Cornel Heck vom Franz Joseph-Gynin. in Lenilierp ffir daa
(■Tino, in Stnri. Ja^epli Hölzer vom Gynin. in Trii-^t für da« (iymn. in
Milirisoli-Trübau. Anton Junik vom Gjidji. in Juroiilau fOi dieae Anstalt,
Mi>*ha«l Jezienicki vom 11. Gymti. in Lomberg fllr daa Gyinn. in Tar-
nopol, Dr. Ignax Kadi^c vom Gerinn, mit b'ihm. U.>S. in ('rag'-
Eomgaas« für da» R<.'iil- and Ubergyiuo. in Kolin. Albin Kooourek rom
I. deutachen Gyiun. in Brtnii fftr daa II. di-iitsclur Gymn. in BrOnn,
Wem«! Kryn«s voin dentachen Gymn. in Pilsen fflr die Mittelschule in
KcichenWrjf. Franz Kunstova.-? 'vom Kcal- und «'Icr^n-nm. mit liöUui.
r.-S- iu Prag fßr das Gymn. in L«;itutniHchl. Karl Ludwig vom liymn.
mit deotacher U.S. in Trag Neustadt frtr da« Gyinn- in Sli^B, Simon
Matnaiak Tom St. Anna-(iynm. in Krakau für da» Untcr^nn. in Itoch-
nia. Jobann Matwij vom Gynin. in Tarnov fflr das B«^hI. uod Ober^yiim.
in Drobobyrz. Jolia« Miklnu von ilcr RealRCholi' in Wliliring fOr* daa
]. dt'Qtachc Grmn. in RrDno, Rroni^laait U rawinczir roin St Hyacintb-
G^nin. in KnJiau fflr da» Ünnti. in Wadowice. Franz Kicdermayr Tom
■i<<Qtachvn Gynm. in Pilsirn itr da» Gviun. in Landskron. Rduard Ool-cd-
niiek vom lJnt«rgyinn mit bnhm. Ü.-S. in Kreineier für das Gymn. In
Trebitflcb, Joif>.-)^h Sddck vom livtnn. in KOniggrittz ftlr die Hittcläobule
in Täbor. Baeil Ban-it vom Roal- und Obergymn. in Drobvbvcz für daa
Gymn. in Bne/anv, Vieler Schatler vom Gymn. in Rioif fflr dies*
Anatolt. Rudolf Srliantroch vmn Gymn. in Tarnopol fflr da.'< Gymn. in
Sainbor, Itadolf Schleioh T.im (iyniti- luit dcotscJior U.-S. in Prag-Klein-
»ite fßr daa G.vmn. in MftbriKch-Wcißkirchen. HtaaiiilBn« Schneider
»"»1 G^mn. in Pnteniysl fUr dicMO Anstalt, Ludwig Seh »Dach rom
Gyuin. in I>inz tÜT dun 1. deut<irhe Gymn. in BrQun, Hugo 3cbvende-
w'tfin vom Gvmn. in Marburg fllr das Gymn. in 'l'eachen, Joi<eph Sli-
dek vom Real* und Obvrgymn. in K!attau'fflr das Gymn. mit bobni. V-S.
in Pmg-Komgasae, Stuuiülaua Switatski vom IIT. Staatsgymn. in Krakaa
für das Gjmn. In Ztoozow, Mleeialans Warmski vom (Jymn. in I'rzemj'd
fBr daa Real- und Obergymn. in Droh^byrz. Roman Zawitiiiski vom
lU. Gymn. in Krukau fdr diia*; Anutalt,' Teoj'hil 7.o»e\ vom Gymn. in
WL Zn wirkl. l-.ebri>m: am Gpiin. in Deat«cb>Brod der Suppk-iit am
^ynin. in KGniggrütz Ignui Bi-ezafiuk, au Gvmn. in T.andnKron der
Supplent am Gymn. mit deutscher ü. 8 in Pmg-k'leinfiiiitö Johann K itl-
berger, am Gvnm. In I.aib.ich die Supplent^n an diener Anxtnlt Joaeph
Pichler und Ür. OakarGratzy. Zum prov. Lchrw am Real- und Ober-
inrun. in Klattau der SuppK'nt am Gytnu, mit bobm U.-S. in Prag
(Korogaaae) Johann Vohrynka. Zum Prof. am (i^nrin. im VIU- Bezirke
Wiens der Prof. am Grm'o. in Heinals Anton Horner, zum Prof. am
Gvmn. mit deotscber C-S- in Prap-Klfinscite der Prof. am Gymn. in
Ländakron Pnuiz E. Mdller. zum Xehit-r am Real- und Obergjmn. mit
.Ihm. r.'S- in Prag dor Lehrer am (iymn. in Deutach-Brod Franz Haa«.
Zn pTOviä. Ijchrem an MitttiUchuIen diu Supplt:»t(.-n : Ju«eph HOl-
JTing vom Gymn. im III. Bciirk« Wiens fiir daa Gyniij. in Linz, Gttokar
lofok vom GJmn. mit br.bm. IJ.-S. in Budwfia fflr das Real- und Obcr-
iin. in PHbraiii, Johann Polikan vom Gymn. in KCniggritz fOr diese
ilt, Jaroplav Simonidea vom Gymn. in Pr*rau för daa Gymn. in
_Prcran, Franz Ve^ovskv vom Real- und Obergymn. in Ptihrun fOr die
mit bdbm. Ü. S. in Pilaen.
Blittelachalfl mi
95G
Personal- nncl ScbulDotizca.
Der MiiL für C. tind IT. hat in G«ni&ßh«it der mit Min. GrI. it
30. Jnli 1887. Z 1004, erfolf^ten rreisaDssrhreiban^ fQr drei Jüget
tehriften in die Conimisition der Preisrichter berufen: «) Pflr die Armit
am der ftBt*rr- Geschichte; den o. 0. Prof. der österr. Geschieht«
Ünir. in Grai Dr. Ritter Krone« von Marchland. den T>ire<
theresiau. and der oriental. Akademie ReipeningBrath Dr. PreÜi«
Pidiill «u QuintenSacli den Land^-ssclulinsiiector in Wien Dr. K.
Kotriner; /») fflr die Arbeiten nlteiFffn in Österreieh-T'ngarn» : den o-
Prof- der Botanik an der Univ. in Wien Hofrath Dr. \. Kitt<-r Kern«
von Marilaan, den Landesschulinspector, in Vi^nrendung beim Min.
C. and 1'., Hofrath T)r. G. Ritter von Ullrich, den o. ö. Piff. d(
ÖfOgrapliie an der deatirhcn Univ. in Prag Dr. 0. Lenz: t-) fttr i
.\rhtiiten -Eriihluneen-: den o. fl. Prof. der Philosophie an der l'nir.
Wien Hofrath Dr. K. Zimmermann, den o. ö. Prof. des DibeUiiidiu
an der Univ. in Wi^n Hofrath Dr. H. Zachokke. den LaDdesscbnlliurp««
in Triest Dr. K. Bitter von Gnad.
Aasseichnangeo erhielten: _
Den DireetOT des Gymn. in Konif^jyrrfttz Johann Klnmpar wn:
aus AnlaM eeincr Tersetuüng in dt'n bleibenden Bobeetand die a-
Anerkennnn^ fQr seine Tieljftbrig:e päicliteifrigc Wirksamkeit ausgcsprochi
l». h. KuUchl. vom 27. Mai 1. J.).
Der Landcsachulinsfiector Jobann Kosina in Prag aus Anl
vtin ihm erbt-teiifn Vcr^etzurir in den blfibunden iCubcstand den
der eiaem^n Krone III. Classe (a, h. Entoi"hl. t. ü. Juni 1. J.l.
Der Sectionscbef fni k. k. Miniiiteriuni fQr C. a. U. Dr. Arthnr G
EnxenlierK die Wtirde eines geheimen Rathes !a. h. KntachL toi
11. Jani ). 3.,.
Dar Mibinterialrath im k. k. Ministerinni f. C- o. U. Dr- Edoui
Ritt n er das Ritterkreuz dß>) LeopoldBOrdena (a.b. KntachL v. U. Jonil. J.]
Der ord. Prof. der ötterr. Geachirhte an der l'niT. mit böhmisch«
Vortraessprache in Pratc, Be^enjursrath Dr. Wensel Wladiwoj Tomek
atu) Amass aeinea bevorstehen den Uuertrittea in den hieibendi-n ttubeeta.
das ComthDTkreni de* Frans JöBeph-Orden8(a. h. EntschL t. 17. Juni I, J.|
Der Dirti'tur des ätaatn-Real- und Oberp'nin. Tmt böhmische
Untcrrichtssprarbe in Prag Joseph Valenta anl&ßlirh Heiner Ver^etiunic i
den bleibonden Rubeatatid das Ritterkreux des Prani Joseph - Orden
(a. b. EntMhl. von) 17. Jani 1. J.i.
Der Dircctor de» I. Staatsujnin. in Graz Dr. Ferdinand Maore
den Titel eines Scbnlrftth.-s (a. hl Kntfirhl. v. 21- Joli 1. J.>,
Die ord. I'rofi*. an der Wiener Univ. nnd Mitelieder dea ohentei
SanitfltsraUies Dr. Eduard Ritter von Bofniann und Dr. Aogtwt Toff
den Titol i-ine» Hofrathe» {a h. Entscld. v. 12. An^st I. J.).
Dem a. o. Prof. dör Psvchiatric an der UniT. in Wien Dr. M,
Tieidorsdorf wurde aus Anla»s letnee Cliertritt«» in den bleibend
Ruhe.itand fflr seine vieljÄLrife'e ewprielilicLe TLfitigkeit im l.ebraiiite di
a. h. Anerkenntmp ausgesprochen (n. h. Entsclil. v. 23. Jani 1. J.'t.
Dem Prof. am Gyinn. in Laibacli Michael Wurnf^r wurde a
Anlaes der von ihm erbetenen Venteltung in don bleibenden Buhestan
die a. h. Anerkennung fttr seine vieljährig'j. eraprielMiehe Wirksamkeit i
Lehrotnte ausgesproenen (a- h- Enlscbl v. 23 Juni 1. J.).
Der Prof. am Qymn. im IX. Bezirke Wiens Karl Stejskal an
AnlasN der von ihm erbetenen Venietiune in den bleibenden Bobeftan
den Titel eines Öchiilrathea la. b- Ent chl. v. 27. Juni l. J.).
Der Director des G.vmii. bti St. Hyacinth in Krakau Tb«od<
Stablberger anlSiJHch der von ihm nacbgesnchten VerHtxung is di
bleibenden Ruhestand den Titel eines ächulrathe« :a. b. EnUiehl- vo;
29. Jnni t. J.).
Nekrologie.
NeVrologie.
957
(Juni bis Auf?ust 18S8.)
Am 1. JonI in Gont der Prof. der Chirar^e an der ÜDiv. daselbst.
Gast. Boddaert. 52 J. alt
Am 9. Juni iii Chittnicb bei London Dr. T. Uarringtoc Tnke. als
Äutoritfit in Gcbinikrankhciten bekannt, 62 J. alt.
Am 12. Juni in Stuttgart der vormaligo Prof. am dortigen 0/nin..
Christoph Zic'gicr, durch seine Ausgaben des llieokrit and Theognis
T«rdtant, im 74. Lcliemjahro.
Am 13. Juni in Krlang«n der a. o. Prof. der Psjt'biatrie. Hofratli
Dr. V. W.Hagen, 74 J. alt. und in üCttin^en der durcli seine Schriften
über Klitnatolod'' bt^kanntf^ Dr. Ad. Mfihry. im 78. I^^benajahre.
Am IG. Juni in B{.'rlia der cmttr. Prof. an der Unir. Dßqyat Dr.
Georg von Adel mann, im Altor von 77 Jabren und in Prag der a. o.
Prof. de« StrafrcchteB. I>r. Karl Janka.
Am '2D. Juni in Leiiizi;; der ord. ProtL der Theologie ao der Uitir.
daselbst Dumbcrr Dr. Karl F. A. Kahnis.
Am '23. Juni in Dresden der MosikscIirirteU-IIer Prof- Dr. Erail
Naumann, DO J. alt.
Am 2*.). Juni in Au^see der vormiilige Directar der Oberrealschnle
za SechshuuB in Wii-n, Kt-gteningsraüi Dr. Fnint Jo». Pisko, im
62. Lebensjahre.
Am SO. Juni in Laxem der Qeechicbtafor«cbcr Natianalrath Dr.
Segesser, 71 J. alt.
Am 2. Jnli in Gossensass iHroL der Prof. am PolTtecbnicam bq
BndajK-st. Ladislaos Wagner
Am 3. Juli in Hanvrau «Holstein) der licbenswQrdige Dichter Tb.
Storm im 7]. Lpbonsjiihre, und in ZDrich der ord- Prof. der Theologie
an der dortigen 1'niT.. Dr. AK>x. Schweizer, im 8L liebenRiabre.
Am W. Juli in Greif?iwa1d Aer Prof, der Anatofale an der dortigen
Vwr., l)T. Ludirig Jnl. ßud^e, 77 J. alt.
Am 11. Juli iu ii<juu der onl. Prof. in d-.T med. Fac. der dortiecn
Univ., ^ah. Medicinalratb Dr. Hüffo E- II. liöhle, im M. Lebensjahre-
Ann t2..luli in Itrfläsel der Astronom Prof. Uouxeaa de la Haje,
I« J. alt
Am 15. Juli in Budapest der Prof. der Uedicin an der dortieeD
Unir.. Dr. Koloiiian Haloga, 53 J. alt. und in Neapel der Prof. aer
Medicin nn der dortigen Unir.. Salvatore Tomniasi. im 75. Lebensjahre.
Am 19. Juli in Paria der Prof. der Naturwi9aengchaft<.-n an dvr
Sorbnnne, Tlcnrj Dobray.
Am i^'». Juli in Berlin der wirkl. g<-li. Üherrpffiertingsrath a. D-
Dr. Hornuion Boiiitz. im 74. Lebcnsjabri:. (Wir werden dem um die
WiMenschaft, die Wiener Univirsitfit. da« Gvmrasialwcsen und dieses Blatt
HO hochTerdionten Manite dfiranÄclirt einen Sachruf widmen. Anm. d. Red.)
Atn 2U. Juli in Mauer bei Wien der JCartoicruitli (ifacrulmajor a. D.
Joae|>h Kittvr ron Schoda, 73 J. alt. und in Wien der emer. Prof. der
Staatsanncikunde an der Univ. daselbst, Dr. Johann Dlauhj, 81 J. alt
Am 3*>. Juli im B^do Bertrich der ord. Prof. der Tbeolugie an der
Uttir. Marburg, Connii^torialrAtb Dr. Knut ilanke, im 74. Lcb«nsjalire.
Iiu Juli in Atbeu der Arehüok^ge Petros K uatratiades, und in
New- York der Historiker Siduev Hownrd Ga>. 74 J. alt.
Am I. August in Halle a. d. S. der a. o. Prof. der Theologie an
der dortigen Univ.. geh. Ke^erungsrath Dr. GKrauier. im83.Lebensjahre.
Am i). August in Kn-ms dar |)eo»ionierto Dircctor des Gvnuiaaiams
in M&hrisch-Trltbaa. Johann TnnAt, 67 J. alt.
Arn G. August in Breslau der ord. Prof. der Uo<;hte an der dortigen
Univ.. Dr. L. Üittler. 78 J. alt. und iu Aussee dur tOehtige Litorator-
liistorikcr Ferdinand Baab, Custoe der Hofbibliotbek in Wien.
Pnfus«r Dr. Mtum Odsträil.
El w UD A- Mi fieM» Jahrn. al» «iuige Wiener Abendbl&ttfr
4>e Kadiricht brubtea. diM cw ■aMourntw, elegant Kt^kleideter M.
SM der Eadnabuhgatw fMdA Tom rmpohlsein befallen, damuf
«snera büfebfxcitai WagrniBhaln iw nieluteii Station der freiwillii
BettuogagewUsHiaft fMn<M «ordea wi. die, nacbdein »ie T«rg«b
den Knüken Bflfe >■ hriagm iMWchK hatte, den St*.'rbt.-nd<>D io
allgetBefne Krankeakaitt fibvrfthrte. I>m unfflOcklkbe Mann, der wie äa
Fremder imgekmiuit. gHreaot tod Miner naben Familie zatod« bin-
gMonken war und de*»eo tra^tftclte« öeachid; das allgemeine Blitleid
der Stadt erregt«, war — Prof. Dr. Jobann OdstrOil.
Odstitil wude am l. Janaar des Jahies 1837 in dem scbOa
noen IfaHrtfloekoD Klobook b«i Braon aU der ervte Sohn einet 0._
MaitMn geboren. Den «nt«ii Untemrht gtnoSt er in der tTuirellwbu,
ToUnwehnle »aiaes Hömatsort«*^ tiie ^nten Aiila|;cD des Kdeikii be
Btiininten den Vater, ihn in da« Gnscannm zu ^cbifken. Barmof bnaehte
«r denäelb«n im Jahre 1&4^ p«rsfiittiob nach Tescben, damit er am dortigen
evangpU5rbeti Gimsasinm seine Stadien beginne. Hier machte Odstrfil,
wie er getegentlicb in einera Oftfprfche Ober die praktisebe Krlemonc
einer modernen Sprache scbertend oemcrkte, dii; Rnldeektutg, doi» er der
dentacben Sprache mlditj)t vei. obwohl »ich sein ätudinm nur auf das
VenttlndnU nnd das wörtliche Memorieren der deutsehen Bibel nnd
eiaei dentschen Ce^ehiehtsbnrbes epttreckt hatte. An dem Gymn:i-'.ri.
erwarb er Mch bald dnreh onenttfidüchen FlciO und tadeÜo««« I :
DchrncT) die liebe «einer Lehrer- Schon wäfarenil der CrmnaaiaUtudiPu
teigte ri eine besondere Vorliebe fBr die KatnrwissenÄebaften. die rieb
EDcAchst darin InHarte, dasa er eine groOü K&rer- und Schmetterl
nrnjnlODg anlegt«, die er noch in den spftterea Jahren weiter ftlhrte
TtnroUftiBdüt«.
Nicb£m er im Jahre 1857 die Gvuiiia:tiiUstudien mit Auszeichn'
beendet hatte, begab er idcli naeh Wien, um an dur Unirersit&t ma
miUtob natunriasenschafttiche Studien nt betreiben. Bald wurde er Zog-
UnfT des lE-k.pbjsikaliBcbän Institutcti und als solcher gab er mit seinem
Prenndc. Acm jctiigeu Uuiversitfttsprofeesor in Prag Pr- Franz Stadnicka.
H>ll)o er«tu wissens^aftliehf! Abhandtnng heraus, welche den lltfl fuhrt:
Über i'leHHitrhe Kntladnn^ und Induction );Sitzun^ber. der k. Akademia
Äfft Wl(*spnM-biirt.n in Wien. B. Xll). Kach Abeolr^rnng des Trieudoma
Wtirdt» ar lÖtW ab Supplcnt an deiselben l^hranstalt berteilt, die üin
nlohi limg« vorher al» einen ihrer i>eateD und hofTnungsvolUten SehUer
tntlaaaetl hatte Int Oetober den nflch^ten Jahrc-s unterzog er aieb der
Lehramtanrflfuntf iiu5 Mathematik und Pli>\-<ii, worauf im October 1882
wlno An»«ill«nj: uN wirklicher T-ehrer an demselben (ijinnaaiam erfolgte.
\Hß& tlrferl-' rr den emteii Programmaufsatz, wclch(;r betitelt int: Geome-
IrUrhi'x lllld bin Olli ischer Gleichungen mit imagiai^en Coefficienten und
dir iteomelriftcbc Bedeutung ihrer WarxehL 1866 erhielt er den Titel
Profetaor und In demMvIben Jahre erwarb er rieh an der Wiener Unirer-
■Itat den Grad uinoe Doctors der Philosophie.
Nachdem 0. sich im J. 18tiT mit Fil Pauline Goch renn&It
genoaii er bU Kmlc des Jahres 1S8Ö da-i GlQck eines «war »uGer
glnnilosen, aber an innerer Befritnligunp reichen Lehrericbeiu. Von d
Natur mit einer settonen Liihrgabe au<!gefltattet, aoägerttstet mit eine
Ober daa Geblot des Oyinnaninms hiuausreicbeiiden Wissen, gowaan er
bald auf dem Felde der Praxis jene Sicherheit in der Methode, die ihm
die biistun Erfolge bei seinen SchQlem sicherte. Taoscnde Ton SchfUem,
Xekrologie. 950
baren Sinn dieSchttter ibni iiewnlirt^n. davoD >eugtc jeo« reich« Blumeo-
ifieadf. di* den Sar;; des Virblirhpnen ichmflckU-. Soine VoryeKtzten an-
wkannten itmc Verdii'oato uiiJ lra<.-hti-ti ibni grotJea VprtniaeD entct-^en.
'iBi Jabtf 1873 wurde er im Auftrage de» Miniateriums f. C. u. ü. zw
WelUoMt«llang nach Wien gescbickt, dutuit rr einen Bericht flb«r die
Srhaltong nnd Ordnunii er «ich große Verdieiisto erwarb. Neben eei'ner
BNchftftining als I«hrcr am GrniDasiam und Leiter dt» Alumneiims fand
O. noch &eit und Kraft zu literarischen Arbeiten. Es rerdipnt an dieser
BM\f besonder« herTorgebohen zu werdi^n. dass er tu jenen (ijmmastal-
]«hr«rn «iblte. die seit ihren l.'mrcrFitftts^tndifn anunterb rochen und mit
ratefgertem Erfolge der Wigsenachnft ^editnt haben, oln Verdicnit, das
HUD um so hoher anzaechlagen Ut. als die kleine Land-*tadt ihm nur
wenig Anrfdfung uml wiMensehaftlich'- Hilfsiiiittel tu bieten vermochte.
Plr Mine intensive witisenschaftlichc BeHcbUTtigung: auf ilem Gebiete der
Physil^ und Hathcnmtik icugen die wertvollen Abhandlungen . die er in
den Jahren 1873 I8f*(i reröffpntlicbt«. Es sind ftOgende: 1873: Farben-
«•fbeinongen an behauchten und hesitAubt<>n Spiegehi und Glasplatten
(im Prognunm de« evang;. Gniina.*iuruB in Teichen). — If<T4: Zur Ertlä-
nug der periodischen Audoning der Elemente des Erdmagnetismus
(Siteongsher. der k. Akademie der Win. in Wien. B. LXIX. 2. Abtb.) —
1875: Einige Veraoehe Ober magnetiarhe Wirkungen rotierender kOrper-
Keher Leiter ^itl«ng>ber. der k. Akademie der Wi*s, in Wien, B, LXXlI,
2. Abth.) — 1878: Neue Methode znr Berechnung der r«eUen Warxeln
uuadrfttischer und kobischer Gleichungen. Wien, bfi Hfllder. — 1879:
Knne Anleitune zum Rechnen mit dfn iHaniüton'ncheni Qnateniionen-
Halle a. d S. bei Nebert. — 1883: Über den MechaniBinus der Fem-
Wirkung «lektnucher Kr&ft« (SitsaBgibcr. der k. Akademie dor Wis«. in
Wien. B. LSXSVIII. 2. Ablh. . - 1884: über den Mtcbanisrnns der
GraTilation nnd dea ReharrDngsTermJ>gfn9 (Stzungflber- der Ic. Akademie
der Wii.s in Wien. B. I.XXXfX. 2. Abth.). — Daneben TerfffTentlichte
er Aufsützc und Kecenüiouen in verschiedenen Kcitsehriften.
Beiche Erfahrung im Lehramte, henrorragendes Wissen In ^einejn
Fache befähigten ihn in buhem Grade zor Heraoseahc eines Lctirbuches
di-r ["hj^ik, in dessen Bearbeitung (lonäcbfit fQr die untern Classeu der
Mittels chnlen) er im Verein mit ['ruf. Kr. E, Mach in Prag nach wieder-
holter Aufforderung der Verlagwbuchhundluiig Tenjp^kv vcbritt Im Jahre
1885 enchieo das Bach, und noch in demsolbeu Jahr» erhielt es die
Bunüterielle Approbation. Die eigeoartigen Vorzflge dieties Buches, von
deDui Dicht wenige dem Verdienate OdatmU zuiuschreib^n sind, fänden
in den Lehrerkrelacn buld die geb&rende Würdigung und Anerkennung.
Der Erfolg dieses Ver<uohe» auf dem Gebiete der .■^clmlbüclerltteraiur
machten bald in fhni den Wunsch rege, ein ron denselben Principien
g«tngeneii Lehrbuch Ff)r die oberen Claasen der Mittelschulen hcraus-
zngebon. Man mu>is gei^ek'-'Q haben, wie fleißig 0- iu den letzten Zviten
die itim nur »[.'ärlicli beiiiesHeni> MoQ« la-nRtzte, um in den groAeren
T.aboratorien und [ihrsikaliachen C'abineten zu experimentieren, wie oft
er mit Zeichnern and* Stcchanikem Unterredungco pfloe; dann kann man
TÖilig emietaeu, wie hoch eich O. seine Anfgahe geetcUet batte« wie sehr
er beniQht war, dem Buche beBonileren Wert und «in eigenartiges Ge-
prige «1 geben- Die Arbeit ist in ihrem grttßercn und wicntig'jren Tlieile
abgescbloitsen. die letite Hand an dji^äclbc zu legen. Latte ihm ein graoses
Geschick nicht gekonnt. Was an der Arbeit zu thiin Qbn'g i»t. wird sein
Mitarbeiter l'rof Mach besorgen, so da«s das Bach in nicht ferner Zeit
encheinen wird als ein nachgeborner, aber beredter Zeuge von dem
» and Kennen des zu früh dahingegangenen Scbulmaaaet-
960
Nekrologitf.
w&r guii
der Faniilia
3 «-V.n./ti
...ii
Das Privatleben Odrtnib
inniger Lieb« hivn^ vr an svincoi Kindcni,
KB MlKai Wjabtteu Vat^r nnd &d 8eiD«ii
mit B&tb sBfl Tbat zur Snte stand. Suioi-- ''
gtdilicb äos mit derSoideniucbt. 8pfiter mit l^iKi-i-uiü- .
ban. Btsondenr* Aujicniiirrl; riclit*t* er mf iül- Zm-bt i
japaa«s)Mhpr Sciden^pintiT. namentlK h auf die l>i-i<J-i
deu Attacoa Yama-mai und den Attacu^ P»mri. Aer^n Hfirant Cliiu i«
Durch aeioe Verbbdung mit cnglifrhfn aod f^nI{>^i^cbc;n ü^eidoino;^
iQclitcm {[olang es ibin. das« er von der SLiciol«: d'actlimatation in Po
GraiDS d«r genannten RichcMrpiimer erhiflt. ilif nntcr N&|)o]r't>u IH-phii!
nach Europa gebracht worden waren Lanpe Znt hindorfh widmrtt c
diesen SvidenspinDern ' di<> TnflherüUstf* PQegp, da mati von iboto ttu
Uiiinftlznng aar dein S<idenmarkte, insbe«0Qderi> die nnabb4n|[i);fccK «■
Auslände erbofTtt*. Leider scfaeiterte die Accliniatisiemog dieser Bma
im Freien un dem rauhen Klima SchleHicn.'». and so worden die p»ki
Hoffnnngen wcnigaten» für das nOrdliclie OBtorrdch nicht erflült Sdm
Verdienste fanden eine ftufJere Anerkennung, indem er 187.* vn iri f
nannten Socit^W d'aeclitnatatiun in Paris eine silhemr- UedAille and db
gleiche im Jahre 1880 von der Ecblesiscben Gewerbe-, ladottbe-, \ati-
nnd foTstwirthfscbaftlicben AustrtoUung in Tesrhen crhieÜ.
Die grOCte Anerkennung fOr !<>inc Verdienste am Sdaif ad
Wissenschaft ward 0. dadurch eutheit, da^a er am 1- Janoar 18&T to
Sr. Kiceliena dem Ilerni UnterrichtsministtT Dr. v. Gaat^ch sur Di«lft
leistung tn das Miniitütium f. C. n. T. berufen «ürdt- Diowr B^nbV
folgt« bald seitens des Ackerbaumiai^terians sein-; Km-Miontig um Ena
nator fllr böhmische Sprache an der Hochschule ffir Bodenc^ltar.
Wie frQher als Lehrer, so zeigte nun 0. auch alt B«<iiBt*r 4b
größten FleiO und die panktlichste Ocnanlgkeit in der ErfttHuog dw te
nferlegtcn Verpflichturigfri. Die Interessen »ein« Pkeh»^ Tertnt ff ^
gro&er Kut»chiedenheit und mit einer g1^wiul(ro. ' < ' luriiwlsito
achaft, nhnt- Or.h« fr fibrigen» st>ine Aaitung vor n Dia(4bM>
namentlich den hnnuuüstiscben Lehrf&cbt-m, in u-.x--n -r rino tiditfp
Aasbildnng genossen hatte, jemals Terhugnct hAU«. Di« Int^rHWi W
Sehnle nlteu ihm nnter allen Cn»tSnien hetUg. die Sadie lilBd fts
immer hiiher als die Peraoti. Durch seine schlUeoarwten Rl|«whll>W
erwarb er sich bald die Zufriedenheit nnd die Aii'-rLn^nnng •«■« V»
SeMtzten. darch »ein eollcgialcs Benehmen dl« I VuitarasMA-
ie bei der Leichenfeier in epentaner und tief ■ i ^-r ivdsi »■
Aiiadmck kam.
Mitten in der Schaffensfreudigkeit, wifarrnd i'iber ifftUDiiite
TbXtipkeit. im Traom«.* einer scbiiuen Zukunft hat ihn ein t^r&*diH. o-
f:.-aliiites HeriU'iden iilötzlich da)iin g.-ri»lTt. in «chonuiiL'^TiiIl^r Vi>iv flf
bo, aber in omso srhmenticherer fAr «eine liebende FamiUc %9i >^
zahreichen, treu ergebcneii I'Veuude. Xias Leben diese« wackova i^
maones in KtLne >n beschreilien und deiu AndeaJcen in dieser ZeltoAlR
tu flberitefem, war fOr d<n L'nterzelcbnecen Schruvrx und Tnwt tv^^
Wien im Juli ISj& J«h. Flneau-
Berichtigung.
S 843, Z. 2<> T. D. lies Dietacfa'scbe st Dletx'sche asd ILH t
Dietsch st. Di.>Liseh.
') Eine Abart wurde naeb ihm benannt, wl. Eitnit in MB<1>
de la Mcti^ti: d'accUiuataUoo, n" da decembre l$7i
JT-
Hede
bei tifir
merfeier fär Hermann Bonitz am 27.0ct;ober 1888
kirn Festsaale der Universität Wien,
gehalten v>iq
* Professor Karl Schenkl-
Hochansehnliche Vorsammlang!
Ea siuJ eb«ii vier/.l>; Jabre rerflcwsttn, seit mitten in einer
8tnnal)«we^eii Zeit der K«uhaii unseres .Stodienwesens begonnen
wurde. Kaum war der unvergesfüclie Franz Exn^r Ton dem dama-
ligen Minister Frciherm von Homniarn^a nach Wien bemfen worden,
als er rasch das Werk einleitet« und Mitarbeiter herun/.oir. Rr
hatte dabei seinen Ülick vor allen :iul* einen Mann gerichtet, mit
dem er in Herün «■eiiaii bekannt geworden war, auf Hörmanu
Bonitz. In ihm fand er utl^s dag Tf^reini^, was din 8ache heischte,
ond die« l'rüieil hat sich, wie der Krf'r.lg zeigte, vollkommen ha-
wibrt. Der Gedanke, was qde tionitz war, erhebt uns in der Traner,
die vir nm den vor kurzem Verstorbenen emp^nden ; er legt uns
iber auch die Voq>flicbtuuir anf, an dieser Hochschule, welche die
Statte svines Wirken^ war. der Verdienste desselben zu gedenken und
Qnn (denn dies ist ja die Ehrengabe der Todten) Wort« des Lobes und
Oukts nachzurufen. Zu diesem Zwecke sind wir hier versammelt
und mir aJs einem !>einer Altesten Schaler ist die Kfare Kuthail
geworden, diesen (iel'nhlen Ausdmck zw Leihen.
Wenn ich zunächst ein Lebensbild des Verewigten in karxen
Zdg'en entwerfe, so wird dies dadurch gerechtfertigt, ciasa sein
Gntwidclangsgang und sein Wirken, ehe er nach Wien berufen
worde, selbst denen von uns, die ihm sehr nahe standen, nur in
gmnx allgemeinen Umrissen bekannt sein dürfte. Zudem ist es ja
- Bei dieser Rede wurden außer der SelbatbiograpMe des Ver-
«vigtCD in J. lleidematini Geschichte des grauen Klosten zu Berlin
CBerUD. Weidinanu 1874. S. 312 tf.) neuh HchrifUich^^ Mittheilangen be-
vQtxt, welche der Sprecher der Gote des Herrn Eduard Boaitx, Amta-
lichters in Berlin, ni verdanken hat
C«IUeknn r. i. AiMrr. Ujnk. ISSS. XI. HtA. fi]
1!
t ; . ,- , ...-.-firf - ■ -z-.-.Azr. ^..riitz. Von Kari .y-n^ni
f
: - . - . -Lirü. T-.'i -:n ►■•ieawnäer il*
■'-■ ■- •'lE'.'ü ^: rinn irs kreis wirc
" - '"■ ■■— .z-r-- ^■■j«'n ::äh*r i»"en"-i:
■^■- , :irr-e r^^m-i- r?[cnt. rirsprän,
" - - -■ -^r <:■■ -.e -ich sei: .113
■:•■'. r-:: nn -.l^ r^rtret^r i
_;■■- ■- "" 'I, ■i'.^banne? B'-ri
■ - -" '■■-■^r 'rrr : :,^^r:iai?h im V^.^
: — r:-i.,'-r ..;;--=■* '.h-nr.z, iJ^ -.- j^.
'■■' ■• :is'^ .11 -i.":!; Abh.iniiu:
■■■ - ■ ■^ -'IS,;:. > ■: -.ii.'nt T-n jeii-^m j
■ - ■' : ■ •■ T ^iLi'^. -r;r.es •.'iirsauii
■■■■- —r -^-..L-'r -:;:i i^n Srui".
i,'"'' ■"■i'L : iiT.r. -•■■'-ri.ijrr*?r« ^
■, -^ . - ■ ■ -•'■■;:• ■ : ,, n ; ■"r?n:r :,''**if'-n 4i-
.- "-tt: i-ic'rs Bezirk-
- " ' "■ -■ "-: IT Urbunü- ir
■r ■■•:rj-rv".TtiiH 'n L.inL'-r
- ■ -■":-■ -TC-f:: -r-ine L'ntei
■-■-■ ■ -~ ■ ~ . : 1 - :; . L-j-iii-rc .sT Hucli heni
■--. - -■ ■ -. ■ . - .;r- . — ■ - -;:::■: rm" man aus ihre
-■- -- - - . - --.-i ~ :. .: i.;i?.ei-i. ; -•■Mtir Fröinmi^
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K'iJi^'r --r*-* ' ^ .- ir^'-rsi :iiixr, r -.i;-i;; u^-r t»r rcierrich
i^lf(*s Vjit*T: :-T .:: >?: ur^:! -^iinu-ii-u in -u mmas'^ Tv^r. Dabei
•iphnlpf'Tta *ir,rr*-*r.. in T.iL-a.T .v^i^irut -r ' ^:yi W^ Jlituritäts-
(irflrtimr nM*Jrt*- F-r >^"'' i-"^ " i^i: l''im.:>!i ■.- a Kobr?rstein,
.Ijirolii tinfl f<»ne* A::'r..ihaw rnua't.'u -imi j;.a l^s nibertn Ver
VpIup!" mit j*iii*n )lÄr,r.*rr. =r"'r^^.*;. ünr-'h ia» B.*ljpl-I seines Vaten
imil iIpti (rrr»ßpn Kinfl^i?^. »•'i.-'äet ier cswrr'xut ies Eeliirions-
li^lilvi-n iti Brinilpff'rta. Schrni«i^r. ir:: ihc jasiV->te. bestimmt, ent-
^i'hicil rr pirli, nlf *r di* Unir*rä:tAl L*ip7.iir ieü-ij. da:är. Theologie
« stiiilinn»»!. 8" ''^^^ '''^ *'*'"" während des ersten Jahres Vor-
'«nnfr**« AhntTlicnlogifl und über Philosophie, wobei ilin besonders jene
v.r. IV'biirh "t"' nni^n»'^'" anxo^'en. Letzterer, damals iiocli
ede bei der Tnuerfeier fflr tUnnann Bonitz. Von Kari Seh^tii. 9611
Privatdocent, wurde, als er eben einen Vortrajf beendet hatte, von
«inera jungen Börschchen. onserem Bonitz, gebeten, er niAgf ihm,
da er das Colleg belegen wolU*, den Inhalt und Guui? der beiden
ersten Standen, die er ohne sein Verscbulden vcreüuint habe, kurz
dictieren. Lächelnd befrilli^^te Hartenstein dies Gesuch und »a
bildete sieb durch fortgesetzten Verkehr die troue Frenndschaft,
welche itpftter Ai^ beiden M&nnßr iimlg verband. Die Vnrtrftfre und
Uc'r tni^ftng Ihirtensteiiifi waren anch bestimmend für die philo-
aophischo Richtung, die Ilunitx verfolgte und an der er so fest-
llielt, däS8 selbst Tr^ndelenburgs iniLcbtiGrer KinHnss sie nicht zu
erschnttern verinocbtc. Bald ward Bonitz inne. dass dio Theologie
nicht die AafK&be «einM< Lebens sein kJ^nne. Im väterlichen Haube
empfand man dies schwer., du man i^iuen Liebliu^'siLrediinken aul'-
^ben mnsttte, und zwiu- umsomchr, al» der Sohn erklärte, ttich der
RechtawissenHchatt widmen v.n wolhm, was dem Vater i^ar nicht
behalte. Doch bald r^hlti> man sich bemhigt, ala Bonitz hesrhlose.
Philologie zn studieren. So wnrde denn da^ zweite nnd dritte Jahr
der Leipziger Zeit dieser Wisaenschaft gewidmet, wobei besonders
Gottfried Hermann, der damals in der frischesten Wirksamkeit
»liind und auf Bonit/. nnrinerksam geworden ihn zum Mitgliede
der griecbiBchen Qeeellscbat't maclite, f^>rdernd einwirkte. Daneben
worden philosophische und auch matbeinatisclie Studien betrieben,
mit jenem Kifer. der sich nie ttenna tbnt und nicht bei Halbem stehen
bleiben will. Aach trat Bimitz mit Hermann in näheren ViTkehr,
indem er in dessen Hause Aufnahme fand, and erhielt sich auch
femerfaiii bei der FiiBiilie ein frouudlichea Angedenken. Zu Ostern
1835 gieog er nach Berlin. Er wollte dort B{>ck]i und L:[ch]i]ann
mindeetens ein Jahr lang bOren. Auch wurdu er bald in das ron
Janen geleitete philuloc'it-rhe Seminar aufgenommen. Da zerstörte
seine PlAne ein schwerer Schlag, der die ganze Familie betraf, der
kn Sorauier erfolgte Tod seines Vaters. W(»hi mag Bonitz daran
Kdacbt haben, sich an einer Universität zn habilitieren ; aber jetzt
^Hir die Aoasicht auf eine Unterstätzung roin Hanse geschwunden,
die Mutter und die uiiversL>rL''ton Geschwister hutten nur eb karge«
Auskommen. Er le^e datier sogleich in Berlin die Lehramtsprüfung
ab. wobei er, eine seltene Sache, ein Vollzeugnla für fant alle Gym-
nasialGlcher erwarb, und übeniahm 1886 eine ihm angebotene Lehr-
stelle an der Blorhmann'srhen Er/.iehungsansbilt in Dresden, Im
letzten Semester seiner Leipziger Studien hatte er auf Gmnd
«iner ron der dortigen philosophischen Farnlt&t an sgesch riebeneu
Preigfrage über ein Thema ana dem Gebiet* der Philosophie eine
Scbrifl verfasst. wdcbe gekiOnt wurde und zngleich der Anlaas
wu, dasa ihm die Facultät I83i> den Doctorgrad verlieb, f^eine
aoAenrdentlicbe Lebrgabe, .'^cin reiches Wissen, seine PQichttreue
nnd sein feiner Takt verschafften ihm 1838 den Huf als Ober-
lehrer am Friedrich-Wilhehns-Gymnaßium zn Berlin, von welchem
Jt 1840 an jenes 7.nm grauen Kloster üt>ertrat. Hier fand er nun«
L '
Rede bei der 1'ntaerfeier filr Hcnuano Booitx. Von Kari SdknU.
gmi im Lehnvesen heimUch gewurdeu. die UnDe, die «n dff Uai-
titit begonnenen Studien in Platon und Aristoteles fortiBMtia.
MGcB nor so, dass er <Jii> halben NAchte znbilfe nahm. Diw Sr
in Seinigon hennruhigend« Gewohnheit, über Mitternacht hc
n arbeiten und erst spAt den Schlar zn snchen, hat er fortan bv-
bebalten, ond nur zuletzt, kaum «in Jabr vor seinem Tode, ab dii
Krftfte vcrEagten, von ihr abgiüassen. In jene Zeit f&llt seine Bi-
kanntschaft mit Franz Exner. Dieser war im Anftraf^ miHnr
Eegierong nach Berlin gekommen, oin das preußiticlie Scfaabnna
durch eipfiift Hinsicht kennen zu lernen und anf dieser Gnmdlaft,
da man eine Reform (le.s Unt^rricblawesens in Österreich liitpt
als durchaus notJiwondig erkannt hatt*. einen Bericht mit Vw-
schlagen für die Stadienhof comroission anexnarbetten. Von dm
preoßiscbeQ Hinisterinui war er an Bonit;: gewiesen wordon. 8»
entfiland denn zwischen beiden Mäuneni ein inniger Verkehr, il
walcheni die wichtigsten Fragen erörtert wurden, wobei Baalh
unsere alten Einrichtan?en durch Einen* Mittheilungen irie au
eigener Ansrhauuntr kennen lernte. Dieser hegte damals k<^ine b»
sondere lIofTnung lAr das Gedeihen der geplanten Herorm. Tiid ff
bat sich hierin nicht getauscht Obwohl er siiäter in einer m diim
Zwecke eingesetzten Commlseim. der auch sein Frennd Prefaiitt
J. A. Ziraniemiann angehörte, durch zwei Jahre nnenuädlich tkküf
war. hatte docli all diese Arbut gar keinen Erfolg. Die ComuMki
wonle 1647 aufgeMt-t und es blieb ullee beim ^Vlten. Indeseeohilb
Bonit?,, AfT auf einer Koise nacli Leipzig in Ilartf'nstein* Ibcut
mit seiner künftigen irattln bekannt geworden war. im Jahn \M2
eine habere Lehrstelle am Qymnasiuni in Stettin angenonnn«. ^
er sieb dort leichter einen HaUüisland in gründen verioocfat«. In
dieser Stellung brachte er »echs Jahre in angettlreogter vin»
Bcbaftlitiher Thiltigkeit m, mit seiner Ausgabe der Metapfafsik 4h
Aristoteles heächültigt. l>a traf, nachdem der hriefliche Vnrbbr
zwischen ihm nnd Kxner längere Zeit geruht hatte, am 3. ivf^f^
lB4(i ein Schreiben dos Letzteren mit der vertranlicben Aofnr*
ein, ob Bonitz eine Professur an der Wiener l'niversitAt nbsniiADtf
wolle, and als dieser sich nicht abgeneigt reigt«. folgte eehoo a
20. September eine ofBcielle, im Auftrag« des Miiiisteriumi it^
fasate Zoscbrift. Darin wurde aut<dräcklicli gefurdvrt, dasa Bo^
auch das Mtnihterium bei Organisation der Gymnasien nnd DidT''
litAtan mit seinem Rathe und seiner Mitwirkung, wo diiM ^
Ansprach genommen werden sollten, zu unterstätzen habe. I^i*
schrecklichen Octobertage wirkten auf den Abscbloss sMlwl ^^
Bonitz wurde nnscbltlssig, amsomehr, als ihm von mucbsr A^
entschieden abgcratben wurde- Aber Einer beruhigt« ihn dorcb A*
richtige DarsteUong der Lage. Pnd auch Q&rteastein t«r*tn>t>
nin« Besorgnisse, indem er ihm ein 'Frischauf nod Oldckaaf »'
ritC snf die ge£unde Kraft Österreichs hinweisend, dit nehr d*
um ftberstefaen würde, und als Bonitz b««ohüdfln zweifalta. (k
J
1« b«i der Tranerfeier fltr Hennumi Boniti. Von Knr} Seficukl. 905
seine Kräfte für die Lohrtbätigkeit an der Universttat ausreichen
«•rdeo, versicherte er ihn nicht bloß des Gogentheites, sondern
propbeieite ihm nuclt (fiiten Ertul^, da er in Ost^rreicli sicher
wahren Hanger uui'li Wissen anf dem Gebiete der Philologie finden
werde. Im Februar 1841* erfolgte die Ernenniinir. zu Oütom traf
BonJtz in Wien ein. Von da an geliOrte er uns durch mehr als
siebzehn Jahre an. A\» ihm 1K6(t fine Professor an der Universit&t
Bonn angehoten wurde, iiotilug er diesen elirenvotlen Kiil aas. Docli
im Sommer 1867 entechloss er sich narh srhwen?m inneren Kampf*
die Stelle eines Directors am Gymnasiuni zom granen Kloster an-
lonehmen. Seine weitere Thätigkeit 7.it schildern lunss anderen,
wslcbe die Yerhältnisse >renaii kennen , rorbehalten bleiben. Wir
beachrftnkMi uns hier diiniuf. mit wenigen Worten den Verlanf
derselben zu bezeichnen. Bald nach seiner Einröhrang in das neue
Amt warde ihm «IIa durch BOckha Tod erlediirte Direction des
pädagogischen Seminars fiir gelehrte Schulen übertragen. Auch
hielt er als Mitchell der Akademie der Wissenschaften, wozn er
ebanfalls bald ernannt worden war. soweit die« die Verhältnisse
gitUtieten, VorksuDgen an der Inivcrsitfit Am 1. September 1675
wurde «r als vortragender Kath in das Ministerium für die geist-
lichen und Schulangel egeuheiten berufen, wo er, nie die nichtigen
Reformen im preußiscben Mittetschulwesen zeigen, unermüdlich
tbStig anf dem ihm atiTRrtrauton Gebiete wirkte. Seit October 1K87
an eioem Nervenleiden kränkelnd, das immer weiter fortschritt, sah
er aicb genßthigt, der geliebten Thiltigkeit zu entsagen und um
die Versetzung In den Ruhestand nacbzusachen. die ihm am
1. April 1K88 bewilligt wurde. Bei d^r Schwere des Leiden:« sehnte
er »ich niich Krlf>siuig, welche ihm der Hinr-utritt einer Lungen-
entzflndung brarhte. Als am Abend vor seinem Tode der Amt sich
von ihm mit den Worten 'Also auf Wiedersehen morgen früh!'
jirabschiedete, antwortete er: '^Hoffentlich nicht". Er yerscJiied am
B. Juli wenige Tage vor der Vollendung seines 74. Lebensjahres.
^ Als Mann der iVissenschaft vereinigte Bonitz in sich viele
benorragende Vorzöge. Zuerst eine große Vielseitigkeit des Wisseiifl.
Er war nicht bloß in der Philologie und Philosophie vollkommen
znbanee, soudeni h:itte auch neuere deutsche Literatur, Geschichte
nnd Math»matik eingehend studiert. Dabei hesaO er eine geradezu
nnerschi'ipfliche Arhait«kraft ; nie ermattend Ichte und wehte er in
der Thätigkeit. Noch im November 18B6 schreibt er mit Be/Jehong
auf ein Unwohlsein: 'Die Freude an der Arbelt ist mir, Gott Lob,
dadurch nicht weiter verkümmert worden; ich halte es für Pflicht,
noch aniiLQfaarren, wie lange mir dieser Segen bewahrt bleibt*.
Und er vermocht« nicht minder vortrefflich nie rasch /.u arbeiten.
Dias zeigen besonders die in »o kurzer Zeit verfussten Instructionen
mm Organisationsentwurfe, auf welche wir gleich 7.a sprechen
kommen werden. Was er erfaute, das wusate er schneit sich voll-
}mmeD klar zn machen und eben so schnell in die entsprechende
966 n^de bei der TVucrfder fOr Hennann Boaitx, Vdd Karl Se^mti
Torrn /M kleiden. Alle seine Ärb6it«D zeichnen sieb darcii Uu
aod durch sie bti gen Stil» darcb die prflcise Fasflons' ans. Sr i
ein Meister in der Dialektik und bei der Folewik. die ihm oft
sehr derber \\'ii»e aur^edränfrt wurde, nußsts er die WafTe i
nnf^emeiiiem (iescbick zu führen, dabei aber immer eine edle HaJtnl
und den guUtn Ton ?.u wahren Bei der irroßen Beweglichkeit a
Sch&rfe seines Oeistes verfügte er schon als junger Manu ä^
eine Reife des l'rtheüs und eine Fftlle der Krfahrnntf, wie
fionst nur Ältt-re besitzen.
So hcn-orr-igend Bonitx ak Philol(^e war, so ist doch
Wirken als Scbulmnnn und Lelirer noch vrOßer. Kr hatt« hi«
echon in den Anfängen sein^^r Thätigkeit ein auOerordentlich
Talent geofTenbart. Für Organisation und Leitung beealJ er
Kigenschaftei). die hienu erfordert werden, in hohem Ha&e. l
wenn er auch mitunter klagte, dass dies Wirken seine wibm
schRfÜlcltc Thäti(fkeit beeinträchtige, 80 verbehlte er doch ni(
Peine besonder« VorH«be für dasselbe. Es ist daher gerochtferti]
wenn ich yiinAchBt hierüber spreche und dann den Yerewii^n
I'hilol/titren 7.11 wilrdipen versuche. Für ans kommt hier vor alh
seine Mitarboiterschäft an dem Entwürfe der Organisation
Gymnasien und Eealschulen in Österreich in Betracht. Derselbe
bekanntlich aus Berathungen herrorgegangcn, welche, seitdem Bo
in Wien eingetroffen war, durch mehrere Monate tAgtich anter d«
Vorsit/.e Kxnt^rt' abeehulten wurden. Ebenso bekannt ist es. di
Kiner und üonit?. die leitende Seele dieser Onmmission wamn. Wi
von ihnen beiden an der Feststellung der Gmndzüge der gr<~>ß
Antheil gobürt, Ist schwer lu entscheiden, zudem kpine Krage ^
Erbeblichkett. Sie hatten bereits früher in Berlin die wirbtigsi
Punkte miteinander eingehend erörtert und bei dem innigen Vi
kehre in Wien konnten sie sich leicht über alles einigen : i
werden daher nur selten eine entgegengesetzte Ansicht vertreti
haben. Vielfach brauchten sie nur anf das, was sie lange »ch
unter sich ft^stgef^ettt hatten, zarörkzu greifen. Übrigens war eiiii|p
Weeentllcbe, wie die Gliederung des Gjmna«imu8 in iwri ütldi
mit je vier Jahrescursen. schon in dem vorUuSgen, im Somta
1848 veröffentlichten Entwürfe ausgesprochen. Ulnsichtlich d
Ausarbeitung sagt Bonit:i in seiner Selbstbiographie, welche
HeidemannH Gescliichte des grauen Klosters zu Berlin cnthalti
ist, dass er den Entwurf, abgesehen von der von Einer selb
coDciplerten Einleitung nnd dem allgemeinen Theile, sammt 4i
meisten der im Anhange gegebenen Instructionen während
Munate April bis Juni 1849 ausgearbeitet und Einer zur Beviii«
vDi^elegt habe. Eine wahrhaft erstaonliche Leistung in der ktini
Zeit, zumal wenn mau bedenkt, wie scliarf und beetimmt. wie ki
und lichtvoll die ganze Fat^sung ist. Die Instmcitonen zeigen 1i
einer Fülle des Wissens und der Krfalirnng nach Inhalt und Fa:
eine vollkommene Beherrschung des Stoffes und werden immerd
b«i der Traoerfeier fitr Hcrniuin Boniti. Vun Karl Schenkl. !Hi7
iD der Oeechicbta der PAdagog-ik einen berTorragendon Platz ein-
iMbHi«n. Si» hal>«n alle Lehrer mächtig aniEfAregit, besonders aber
die jnngen für ihr Wirkf^n gerade/n begpt^tcit und hd die Dnrch*
rfamng der neacii InRlitntion wissentlich ppi'trdfrt.
Die hohe Bedetitang dos Kntwtirfes ist von allen comp«tent?n
Beartheilem, so verschiodon aocli Ihr Standpunkt war, einsUmmig
anerkannt worden. Allerdings schlo^s sich derselbe im nllgemeinen
an die LehrplüDe Denttaclikndtj an , welche ja die anderer Länder
bei weiten] übertrafen und daher iJleln als Vorbilder dienen konnten,
nnd daran» entstand das von miiiflgmistigi'n Stimmen genährtu
H&rrheTi, dat^s der Plan nicht originell, nnr eine bloSe Nachuhmanf;;
der preußischen Org-anieation »ei; aber er wich ton diesen Vor-
bildern in wesentlichen, ihm eigontbnm liehen Punkten ab. Er
suchte /.wischen den hnmanistischon nnd realistischen Lebrgogerr-
stlndon ConformitAt hennstollen, und zwar so, dass durch ihr
Zosamnieuwiiken snl' den verschiedenen Stufen iniinor eine harmo-
oiecfae Ausbildmig und ulUeiti^e Entwicklung des GeisteH erreicht
werde. Dann verlangte er nicht vun den Lehrern eine Thfitigkcit,
die sich aaf eine grftüers Zahl, ein« ganze Keihe von Pächeni
enitreckte, sondeni wies einem jeden nach seiner Vorbildung znm
Lehramt« ein bestimmtos Facli oder eine niiturmfißig gebildet«
Öroppe tn, so dass er bei edchor BesfhrfLnkung sich in seinen
6«g«ä8tan(l und dessen Methode vertit>fc-n könnt«. I'nd diese Gnind-
lilftft, vetcho für die Anordnung det> Kiria>liicn bestlnunend waren,
haben anf die (lymnasialpädayogik nnd anf dio Keformpn im l'nt^'r-
richte äberhanpt, namentlich anl' d'\^, welche in d«r nt^ncsten Zeil
in Preußen vorgenommen wurden, einen großen EinflusB ansgenbt.
Aber nicht bloO In j<»neD allgemeinen Grundsätzen mht die He-
dentnng de« Entwurfes, sondern aacb in einer ganzen Keihe Ton
BMlünmungen. welche die einzelnen Gegenstände und die Lebr-
metfaode betreffen- Auch hierin ist er vielfach ein Vorbild für die
Kinrichtiiiigen in anderen Ländern und der Ausgangspunkt für
wichtige ErOrtemni^en in den Kreisen der Schulmänner geworden.
K» geht eben im l'nterrichte nicht anders als in der Wissenschaft.
Wenn eine Erkenntnis durchgedrungen nnd Oemeingut geworden
i£t. f^agt man nicht mehr nach dem Urheber, weil sich diese Dinge
von selbst verstehen. Wir k'iniien hier nicht alle Einzelheiten an-
fahren, sondern müssen nns auf das eine uder das andere Beispiel
bMchiftnken. Da die KatniKisscrfchaften als Lehrgegeutland »n
Gymnasien in dem Plane eine ganz neue Stellung erhielten und anl'
dan verschiedenen Stufen des L'nterrichte]:« zur Geltung kommen
sollten, so mnsste bierör erst die entsprechende Methode geschaffen
werden. Die Aufgabe der unteren Stnfe bestand darin, den Sinn
ZD werken, die Anschauung zn flhen, aasgehend von dem Oewühn-
lieben und Bekannten eine Summe von Kenntnissen zu vermitteln.
wAbrend der biüberen Stufe es zufiel, das Qetemte zusammen znraaeen
in erweiterter Form »vsteuatlsch zu gestalten. So sollte sich
068 R«de b«i der Truerfdkr Ar Herauna Boniti. Von Kari Sdu^tH
d«f rotenicbt mit der wacbteoden Biäfe der ScbflJtf rtigdaUig
«ttTalteu, jeder Spmng in demnlben TermiedeD wetden. Wu im
rnteiriclit im Deatecben als Mattenpracbe betrifft, so wird als
i^mudKatz aufgestellt, (laaa der Schüler in die bigtoriache Ent-
tiickltuit? der Spracbe eiogefäbrt werden loUe, and dainacb eiw
irestomathie empfohlen, welche neben Stöcken der mitt«lbncb-
r-dentschen Diebtang Spniihproben aa^ den Altfaocbdeaiechen Bnä
(rotbiscben enthalten müsse. Ma^ man nun nb«r di« AnofdlMDg
itieftes Tbeiles des Unterrichtee nrtbeilen, wie man will, so mm
man doch dem Rntworfe das Verdienst anerkennen , dieise gegto-
wftrtig allgemein übliche Fardening nicht btofi gestellt, sondern
ancb im Unterricht« Terwirklicht zn haben. Drei Jahre spät«r (rat
die för Österreich Terfasste ari^hische Grammatik von G. CnrÜM
aos Licht, In welcher zuerst die Ergebnisse der historischen ^racb-
forscbnng' rör die Schule zwedonUlig verwertet waren. Die von
Cortiaa befolgte Metiiode ist seitdem Öberall zur Geltung g^kommeo-
Man siebt daraus, wie durch die Emuigen&charteu jener Zeit du
Sebolweaen Österreichs in die erste Beihe trat.
Weder Einer noch Bonitz wollten den Entwurf als etwu
Abschließendes hinstellen ; er sollte nicht, um Ksn«>r!i Worte in den
Vorbemeriningai zu gebraueben, die Gymnasien wie ein metaUenei
Kleid äoßerlicb umscblieGen und in nn veränderlichen Formen fest-
halten. Sie boten daa, was damals als das Beste befonden wordca
war, das Weitere dem Leben und der Entwicklung der Schul« nod
der auf sicherer Grundlaire ruhenden Erfahrung uberlastMnd. Tor
allem mnsste der Plan lebendit; werden. Es ist das nnsterblicfae
Verdienät S. E. des Urafen Leo Thun, dass er bei der Ühernahna
des Ministeriums im Juli 1849 den Entwurf nach eingoband«
Prüfung sogleich xur Durchführung brachte und im Jahre 18.^4
der bis dahin proviüorisrhen Institution die definitive SuictioD
Seiner llajestät erwirkte. Mit lebhafter Freude sab Exntr. ein-
gedenk der schlimmen Erfahrungen der früheren .fahre, alle« tu
Bewegung kommen und im regen Fortschritte sich entwickeln.
Wenn er auch nicht lange selbst mitarbeiten konnte^ da ihn schwere
Krankheit bald der geliebten Tb&tigkeit enttog, so war ihm doch noch
beschieden zu äehen, wie vollkommen sich sein Wort bewahrheitete, das«
die Organisation in das Leben der Schulen eindringen, mit ihMn
wadiseii und sich geaUlteii müsse. Er starb, wie Bonitz in Balnir
Selbstbiographie sagt, viel zu früh für die Festigung des Ottor-
reichischon Schulwesens um 19. Juni 1853, ein Opfer seiner Pflicbi-
trene und seiner Begeisterung für das Ilfichste, in welcher er db
scbweraten Bürden auf ^icb genommen hatte.
Zur DDrcbfübrung dos Planes trug riel die vom Minisberiwa
im Januar 1850 begründete Zeitschrift für Österreich iac he Gym-
nasien bei, deren Leitung Bonitz im Vereine mit dem hochverdienten
Ministerialrathf^ J. Kloxart nnd dem wie als Dichter, so als anti-
quarischen Forscher bcvährten J. G. Seidl Übertragen wurde, la
R«d« bei der Trauerfeier fßr Hermann Donita. Vor Karl Sclimii 9ä9
ihr worden die mit der neaen OrganisatioD zusammen)) Angendea
didaktiscbeo Fragen eln^hend und gründlicli basprochou; nament-
lich liefert« Bonttr von ihrer Ordadmij^ an bie zu seinen Ahjfange
eine große Zalil der j^ehultrnUoteD Aufsätze, xnmal in den ersten
Jahren, wo eH Rieh dämm bandelte, die gemachten Erfahmngen fdr
den Ausbau des PlanAs «n Terwerten, Und diese AtifsAtze allein
Bicfaem ihm fdr alle Xoit den Knhm eines der he'rrorragendsten
Schalm inner. Die Zeitschrift Jährte sber auch durch die Anzeigen
und Auszötre, welche sie bot, der Leltrer^elt eine Fülle geistigen
Materiales zu, was besonders zu jeuer Zeit, wo die Gymniusialbibli*»-
Iheken meiät noch ihm, vielfach erst in ihren Anfängen waren.
«ine große Bedeutung hatte. Sie bot Muster von kleineren wissen-
Pftftllchen Arbeiten und r^rte so die Jüngeren Lehrer an, mit
ichen Leistungen hervorzutreten.
Hier dflrfon wir nicht dee Vereines 'Mittelschule' in Wien
Tergeesen» xu dessen Mitbegründern auch Bonitz gehQrte. Entstanden
im Jahre IBGI hat sich dieser Verein, um die Worte dee Ver-
ewigten aus dem Jahre 1886 zu brauchen, 'nicht nur durch ein
Tierte^afarbuudort in frischer Lebenskraft erhatten, sondern auch
als ein wertvoller Factor im risterreicliischRn Schulleben bewährt'.
An d«i Erörterungen in dem Vereine hat Ronitz, soweit es soine
mani^acb beanspnicht« Zeit gestattete, stets anregend und bnlehrend
Antheil genommen, Endlich müssen wir. um das Bild seiner Tliätig-
keic auf diesem Gebiete /.n rer^'ollständig^en , noch erwähnen, iass
Bonitz von J869 bis 1867 bei dem damaligen l'nterrichtarathe in
^c für die Oytonaslen beätimmten Soctiun thätig war.
■ Diese allmfttiliche F.ntwicklTing des inneren Lebens unserer
VttelBchclen hat nicht bloß vieles zur Förderung der Pädagogik
beigetragen, sondern anch auf die Gestaltung dos Lehrplanes einen
grofien Eintluss aosgcübt. Do^h betrafen die an dem Entwürfe zu
verschiedenen Zeiten vorgenommenen Modificationcn nur Einzetnita
in Inneren de^i Baues, wo die Bedürfnisse der Zeit, der Fortschritt
der Didaktik und auch der Wisuenschaft eine Keaeruiig zu erfor-
dwn schienen; der Hauptbau ist anverälndert geblieben.
Zar Heranbildung von Lehrern worden vom Ministerium all-
m&lilieb Seminarien nnd Int^titnte neu begründet oder die schon
vorhandenen zweckiuMig umgestaltet nnd ern-'eitcrt. So wurde
schon im Wintersemester 18-19/■^0 das philologische Seminar an der
Wiener UniversiUlt eröffnet, das Bonit/. anfangs allein leitete. Kr
liind beim Begtmie der Übungen unter der damals noch kleinen
Zahl von Theilnehmeni mehrere, die eine ziemlich ausgebreitete
Lectüre betrieben hatten ; es fehlte aber begreiflich bei diesen
Aiit<H]idakten an jener tüchtigen Vorbildung, welche die Grundlage
wie jedes, so auch des philologischen Studiums bildet. Doch er
traf aaoh auedauernden Fleiß und jenen Hnngor nach Wissen, den
ihm Ilartenstein vorausgesagt hatte. Mit jenem seltenen Geschick,
Ju ihm eigen war, machte er sie rasch das Fehlende ergänzen
9?0 Rede bei der Traaerfcicr fOr HcrniaDD Bonita- Von Karl Schenkt,
nod lührte sie bald in das höhere Stadiom ein; sie tbtg t»
angeregt vussten den Schritt pinzuhalteD, den er ihnen Toran-
gehend gebot. Als der nene Lehrplan seine Früchte («itfaltcte.
ward die Vorbildnng, nainentlirh im Griechischen, wio eich reo
selbst versteht, eine bessere; aber bei dem rmstando. dass du
LohnLicl in den clnesieeben Sprachen an uDserco Gjrmnasien hinter
dorn der deatscben Anstalten zaräcksteht, war ond i^t noch heut-
zutage an der Universität gar iiiancbes nachzutragen. Boiiitr. ricbt(<#
immer hicranr z.nerst sein Aogenmerk citd scheate keine Mähe, oa
dieeeE Ziel ui erreichen. In den ÜbuDgen wie im persAnliduA
Verkehre niahnte er unablässig /.nr Thätigkeit. und die Studiere:
darcfa stfin Beispiel und seine uiiwidcretehlicbe AnziehangBl
btngeritise]) folgten Treadig seinem Rnl'e. Bei den vielen On-
tiouen, die ihm vnn seinen dankbaren Schülern dargebracht wordea.
Anßorte sich der bescheidene Mann stets dahin, dass er, vas ihnt
za erreichen gelungen sein möge, nnr xn einem Tbeile seiner
eigenen Frende an der Arbeit, znm größeren Theile aber ddt £^
bebong verdanke, welche dos gerammte rntorrichtsweaen
reich-l'Dgams durchdrang, und der begeisterten Hingebung,
die studierende Jugend des gciHtlicbeu wie des weltlichen Stande«
und der verschiedenen NaticnalitfiUn ihm entgegengebracht habe.
Seinem ganzen Wesen entsprechend verlangte er von seinen Scbülern
stets KlHrheit, Scharr» und Hestimmtheit im l'rtheile und Adü-
drucke; Unkliirkeit and VerschwoitmeDheit, vo immer sie iliu ent-
gegentraten, hasste er geradezo; so l'üblte er ancb z. B. gtgm
die Neuplntoniker eine entschiedene Abneignng. Bei der Interpre-
tation im S'eiinirur behielt er, so genau er auch anf das Kinzelne
eicgieng, immer den Blick anf das Ganve gerichtet Ute Wflnne
vnd der Eirer, womit er a11eB ergriff, musste sich bei den Übnngec
allen Tbeilnebmem von selbst mittheilen. Nie ward er müde xi
belehren, jedes viesenechartlicbe Streben onterstätzte er freudig;
seine Bibliothek war den Studierenden . die er als tüchtig kecnett
gelernt hatte, jederzeit zugänglich, ja er brachte selbst in die
Slnnden Bücher für sie mit. die nach seiner Meinung von ihoen
benützt werden mussteii. Und auch sonst war er mild ond götig
und halt', wo er helfen könnte.
Wer kam sich wnndem, dags bei solchen Eigenscbaften
seine Schüler ilin verehrten nnd liebten, dass sein Ged&ofatnis in
ihren Herzen auch dann nicht erlosch, als er schon seit Jabm
Östcrreirh verlsHsen hatte, dass der Bul von seinem Wirken bö
ans in roUer Frische fortdanert, da»s die Alteren den Jüngeren
von ihm erzählen und diese den Meister nicht minder als jene
echfttien, welche eeinea Unterricht genossen und den Hanch seines
ßeistee verspürt haben? Bonitz und Georg Curtius haben wieder-
holt betont, dass die Dankbarkeit uanz besonders in Oaterreidi
zuhause sei. Wir nehmen dies Lob aus solchem Munde gerne ent-
gegen und wissen die £hre, welche in diesen Worten H^, wohl
Redä bei der Tranerfcier für Hcnaann Bonitx. V«n Karl Sehenll. 971
in würdigen. Wenn nir den MAnocrn. di(> sicti om dos Stodienweseo,
den l'nteiricht . die Studierenden und damit um oiii-er Vater-
Ittiid liohe ycrdi«n)'te cncorben liub«n, den Dank a1:)Btatt«;t«D, erfüllten
wir eine Pflicht. Dasv die» Bonitz gegenüber wiederholt und unter
so groSer Theiluabme gesclah. ist daa schönste Zengnlx l'Qr seine
Bedeutung nnd seine Wirksiimkeit. AIr er den Hut nach Bonn ab-
gelebDt hatte, wurde ihm am 4. November tStjG ein Albnm äbor-
reicht, welche« ai2 Phi>t'>graphlen feiner Verehrer ans allen Natio-
nalititen, Geistlicher wie Weltlicher, ntnraeste and durch eines der
sebÖDflien Gedichte seines früheren Schülers. Robert Hamerling,
gttiert war, da« allein d«n Nanieu des Vcrewijrten atif seinen
Schwingen in ferne Zeiten tragen würde. Noch großartiger war
die Tom Vereine Mittelschule in Wien angeregte Ovation, die ihm
464 Theilnehmer zu aeinem siebzigst^^n Geburtstage Ih64 dar-
brachten. Als Festgabe ward ihm eine silberne ^latnette der Athene
PaithenoR überreicht, in welcher das nach dem bekannter Funde
recoiiBtruierte Meisterwerk dee Pheidins nachgobüdet erscheint. Der
Sockel dc# Bildes trägt ein von Professor Gouiperz verfaG^tes
griechisches Epigranim. welches Bonitz in seiner Antwort als ^ ein
Epigramm im classischen Sinne de^ Wortes' bezeichnete. Auch
hierbei hatten sich M&nnor aus Österreich und Ungarn, Vertreter
tieider St&nde und aller Xatiunalitflten vereinigt. Unter den AdresBen,
welche dem Geleierten an diesem Tage znirieng'^n. heben wir jene
der ' Deutirchen Mittelficbole' in Prag ond der Mittelschule in G rar.
birror. Endlich mössen wir noch des telegraphi sehen Grußes ge-
danken, welchen die nngemoin zalilreicbe FeKtvertiainmluiig der
'MitteLschole' In Wien im November 18Äti hei Gelegenheit der
Jeier ihres fönfundzwany-igjAhrigen Be^tAhf^nE an den Verewigten als
■itbegründer nnd Förderer die^e^ Vereines in Khrfnrcbt entsandte.
Abgesehen von der Zeit, wo Honit^ die classische I'hilolngie
ajlein an unserer rnirertüität vortrat, beschrAnkl« er sich in seinen
Vorlesungen auf das Gebiet der griechischen Sprache und Literatur.
Seine Studien, seine geistige liichtung, sein ästhetisches Gefühl
xogeo ihn zum griechischen Alterthume hin. w&hrend das ri^mische
Au nicht zu fes8eln vermochte. In seinen Collegien behandelt« er
^■1 meisten die Tragiker, Pluton. Geschichte der griechischen
rhiloBophif, Liteniturgeschichtp, Syntax, daneben Homer. Aristo-
pbanes, Thnkjdide«, l)em<i»thenes, Stnatsalt^rthÜmer, Metrik; auch
aber Werke des Aritttoteloe h.it er zweimal gelesen. Seine schönsten
und gehaitToilsten Collegien waren unstreitig die über griechische
Philosophie, über Platuiis Leben und Schriften und jene über
Aristoteles. Die frei gehaltenen, nur durch die nothwendlgen Anf-
Zeichnungen unterstützten VoKräge zeichneten »ich durch ihre
Klarheit . durch jene Sicherheit . welche auf der sorgfältigsten
Durcharbeitmig und reiflichtiten Überlegong beruht, nnd die wohl-
tbneode WArme der Überzeugung aus, verflchmähten aber jedwedea
J^Biwtmittel. Wer Bonitz nicht gehört, kann sich leicht eine An-
97Ü B«4r bä 4ir 'buerider fAr HermanD BodiU. Von A'arl
IM* wVhb
i4iB T«trag' 'Über den Urspraiig der horDerischBii F;
'Tanwiifte für eine Keihe popuLlrer VorIeeiin|
im SUitdebause vor einem (rroDeii l^abltcam
I TiitM. Migwinert hat. Es ist wahrhaft bewund ernsw
r W» 4h W«mb dtr homerischen Fntge. ihre Entwicklnii
■ ■■! tm vmukSHimm Bicbtongen, die sich dabei g^eH
te» iMiM Ar vtlbomnon Uneingeweihte dargelegt bat
frM. mA nAoanMiier Sicherheit gehaltene Vurtrag
te <i— gtitfi Wirtaag. Wie sehr diese Schrift geeignet i
•ianßbren. beweist der Umstand, dass sie,
Jahr« in der Zeitschril't für üfiterr. Gj
«■i ia Sifmtebdnicke veröffentlicht wurde, eine Keihe
IB ^Ml Im^ und hoffentlich werden deren noch mebi
OAv MflB Mhm« seine in den Schriften der Wiener Akade
*FMMiiub«n Studien' mr Hand , welche die glei
}m Behandlnng und Darstellnng offenbaren und,
M4r richtig bemerkt hat. ron hervorragender pfli
sind, oder seine ebenfalls in den Sitzoni
tondMa 4tr Aikatdeotie enthaltenen 'Sopbokleischen Studien'.
4M bvitia mIsm, wie feUi und sinnig er zn interpretieren reratM
Stt INM hat H. Haupt in der Ansprache, mit welcher er
Bstfte ab MttirUffd der Berliner Akademie begnlfitf, bervo
4m» ta <Im Aibeiten des8elben äberaU die Ansbitdung und
MMg «iKVgNAnti , welche dem Begabten der rein erkannte
ft«l4i( gith>a Bernf des Lehrers verleiht. Bei der [nterpreta^
IM AMtorM fwng Honits immer von dem Ornndsatze aas, wo d
■9|^M nr. die ganze Schrift, welche er fOr das Collegiam
«iUl WM*. II leaen. War dies bei genauer Borchnahme nicht
w pl(«gt* er den Best mehr car»oriscb eq erledigen. 2
wmA Kritik gab er das, was ihm nöthig schien, ohi
bei Eiozelnheiten aiLTznbalten. deren Br&rterun>r da
«ixten niDsa, oder gar von dem Oegenstaai
lad sich in lange Excorse in verlieren. Nie wov
kMyy dtnlgto «r daff, woranf ob ankam, oll nur
PwiiihuBg oder einem Citate, einer ^erweism
biert«t wvael« er immer das Bezeichnendste xu vAhli
^•r tkwwhiHen Die Manier derlei Dinge zu hftaTi
id QfM
«« ^ ^ te ^Mib viel gebrauchten Ausgaben der Bihlioth
kil er oft gerügt Lange Ginleituncfn lieb
MIM HOrer nach den unnmg&nifiich notl
eleicb IN mf'iioA r« und gab dann
"n>wri <!» iMün ^^ erforderlich eu Krlftuteningen. Indem
Avigte ankndpfle und die Ergebnisse reoap
ir asf Uicble und sichere Art das VeratAndn
Site OlMiiaiti war: Jedes Buch solle durch si
iwjff in der Weise, wie es der Autor selb)
VmL X^ tne er it^ *^* Schriften, welche er erklärte, etwj
Rede hn der Traaeifeier fOr Heniiann Bonitt, Von Karl S^nkl, 9711
hinein, eundom «ntwickelte bloß daa, was in ihnen lag, und ^«gm
die geistreichen Deutungen, die den ScbriftsUllern gar oft etwB^^
aafdr&ngen, was Ihnen ganz iind gar ferne lag, Iiatte er eine ent-
ichiadane AbOBigong. Die üstfaetjäcbe Interpretation blieb auf wenige,
te Bemerkungen beschränkt.
Indem nan Bonitji: an unserer Univereitat 80 alu Lehrer wirkte,
I Dan ihm vor allen das Verdienst zuerkennen, die olassigche
iÜHllogie an dieser Hochscbulo, wo sie sich einstens in der Koma-
nistenzeiC so boffhnngsvoU entfaltet hatte, um dann für Jahrhunderte
dem Siechthame zn verfallon, und bei der Bedeutung der Wiener Uni-
Tarsit&t fnr dus ganze Keieti überhaupt in unHoreto Taterlande neu
beigründet za haben. Er hat ein frisdiDa KeiB gepflanzt, Rorgsam
in seinem zarten Wachsthum gehütet, dann, als es lästig anfschoss,
mit seinen Mitarbeitern trenlich geptlegt nnd auf jede Weise sein
Gedeihen gelürdart. Die Erfolge, welrhfi er erzielte, sind wesent-
lich dorn l'niBlande zn verdankon, dass er nicht bloli ein Mann der
Wissenschaft , enndem an>:h ein so bedentender Scliolmann war.
Und es ist wieder ein Boweis fär den Scharfblick Einers, dasa er
in ihm ancb deiyenigeu erkannte, der nach den VerhAltnissen ganz
bflBonders dazu geeignet war die dasäische Philologie bei nns zn
Biuem Leb(>n zu wecken.
Allerdings bedarf es einer langen Keihe von Jahren, bis eine
Eirhe sich ganz anegebildet hat tmd in ihrer rollen Schflnheit
dasteht. Bonitz schied ace Österreich mit der bestimmten Über-
zeaguug. dass das. whh er hier gepflanzt hatte, sich in voller 6e-
snndheit und Frische regelmäßig entwickeln werde. Eine erheb-
liche Zahl tdchtiger Lehrer war gebildet, aoch für den KaehwuchB
an den llnlversitsten vorgesorgt. In den neuen Verhältnissen, mitten
onter Geschäften and Arbeiten aller Art verlor Bonitz Wien und
Min« Schute nie ans dem Augo. Kr freute sich stets der guten
Kncbrichten. die er von hier empüng, dor Leistungen, welche ihm
in dtn zngeaandten Werken entgegen traten, nnd verband aiit aner-
kennenden Worten immer seine besten Segenswünsche fär das Ge-
deihen der Wi«8en8chaft nnd Schnle in Österreich.
Es erübrigt nur nnrh die Redentung des Verewigten als
pUlologiscben Schriftstellers mit knreii Worten zu schildern. Den
Kahm , dass er einer der hervorragendsten Kenner des Aristoteles
war ond dass das Verständnis der Lehre und der Schriften dieses
Philosophen darcb ihn wesentlich get'Crdert wurde, hat die Mitwelt
ihm einstimmig zuerkannt. Hier kommt znerst seine^ vt>n Tren-
delenbnrg frendig begrüßte .\uBgabe der Metaphysik de« Aristo-
teles (lä4R/49) in Itetracht, mit welcher für die Kritik und be-
sonders für die Erkläning des Itnnhes eine neue Periode beginnt,
dann die 1847 erschienene sorgfältige Ausgabe des Onmraentars
den Alexaiidroa von Apbrodlsias zu diesem Werke, der bis dahin
in seiner zweiten Hälfte ntir in lateinit^cher Übersetzung zug&nglich
Noch wichtiger aber war sein lang ersehnter Index Aristote-
974 Bede bei der Traa«rfeivr für R«nnanit Bonitz. Von Karl ScAmH
tien», der den Äl>8cfalDS8 der großen Berliuer Aas^b« tmd du
wichtii^st« Hilfsmittel für da» Studium dem SU^iritvn l>i]det. Ein
Würtorverzeichnis. dae alle Scbritton deüselben uinlai?i^t, tierzustellM
war eine ungemein große Aafg'abe. [{onit/. bat die SainnitnnRen in
Fierlin nnd Htettin angF>leg't, diu AnsarbttiUin^ in Wien aad iferiin
darchgefAhrt, so dass der Band 1870 im Drucke beendet werden'
konnte. Die kleineren Abhandlung'on ober verschiedene Bücher div
Aristoteles, welche tboils in Pro^rammcu von Stettin, tlieils in den
SitzucK^boriclitan der WJent>r Akademie enthalten sind, /.eig-en, dus
Donit7 hier äberall znhau^e var. nnd c^nthaltt^n reiche Beitrift
xor Kuiendation und KrlänteniDg, zur Kenntnis der Sprache und
doe Stile«. Xauientlicb &li)d die Untersuch ongen über den Satxbn
hei Aristoteles von hohem ^Verte. Die«&r ist nftnilich in den Au-
gabeiL uicbt selten durch fabche laterpunction rerdnukelt Indw
nun Bonit/. die richtige herstellte, bat er nicht bloß jene StellMi
uns besser ver«t«hen gelehrt, sondern auch 7,agleicb die wahre Bt-
scbaffenheit dieses Satz-bfiues erschlossen. Nicht minder bedeQt«nd ist
das, VHS er l'ör Ptaton releistet h.*it. Schon seine Krstling-sschriA
'UisputationcB Platonicae dnae' (Dresden IH37) behandedle die
wichtige Frage über die Identität der Idee des Quten mit der Qott*
lieit bei Piaton in trefflicher Weise. Wahrhaft grundlegend ab«
für die richtige Würdigung der Dialoge sind seine 1858/60 in den
S(^rtrtBa der Akiidemie erschienenen 'Platuniscben Studien', indem
8le lehren, dass jeder Dialog ein selbständiger Orgauiäiuus oacl)
Form unH Inhalt ist nnd somit, was die philosophischen Anschjm-
ungea , die Methode, die eingewehten hietorlschen Züge, die Per-
sonen der Uotorredner usw. betrifft, für sich betrachtet wefd«B
niiiss. Mit Hecht hat U. Haupt diese Unters umhängen als ein
Beispiel echter wisgenscbaltlicher Methode bezeichnet: sie mOsMa
für immer als eine sichere Korm gelten , von der man niebt
abgehen kann . ohne in schwere Irrthümer xn verfallen. Wie
sehr diesft Arbeit in den Kreisen der Gelehrten gesehAtxt wird.
bezengt ivobl am besten der Umdtand, dass sie durch andere spater
verfassto Aufsätze vennohrt 1886 in dritter Autlage erschienen ist-
Außer dies&n Schriften und den l>creit8 erwähnten Sopbokleiscbra
Studien, die er, trotxdeni daris ein Neudruck vielfach begehrt wurde,
nicht weiter herausgab, hat er noch Atihandlungen £U Thukydidea
und Domoathenes rerlasst, die theils in den SitAungsbericbten der
Akademie, theils in der Zeitschrift für (sterroichische Gymnasien
veröffentUtht sind. Ihren Wert für die Kritik und Erklimng
der betreETenden Autoren haben die Beurtheiler dereelben und
mit ihnen die späteren Herausgeber durch sorgfältige Benättnof
des Gebotenen anerkannt. Itei dem Hinblick auf diese Leietongen
innst« tn^in all^^rdings bekhigen, i&&f Ronitz bei seinen vielen andena
Geschäften für wissenschaftliche Thätigkeit verhJlUnismüDig wenig
Zeit fand. NanientUch mass man bedauern, dass er seine Plato-
nischen Studien nicht weiter fähren konnte, and zwar umsomehr,
)e bei der Traoeifeier Ar HemaiiD OonlU. Von Karl Sdtenki. 975
er in (i«m Vorworte der dritten Aaflage bemerkt, er habe die
Erklüniug e'migcr von den übrii^en Dinlot^eQ bereit« vorbereitet and
brauche sie bloß zum Abscblass -m briiiKen. Bedenkt man aber
Irieder, was er als SohnLmann nnd Lobrer geleistet bat, dann
Iflsua dem^egenfiber solche KCagen vergtuminen.
Der kais. Akademie der Wi^Hensohaften in Wien gebArte
knitz seit 1849 als conresporidienDdee, sf^it 1H54 ale wirkliche«
litglied an , aue weicher Stellung or durch seinen Abgang' nach
krlin 1867 in die eined correspondierenden Mitglißdee im Aaslande
Ibertrat. Buss er die SitznngEberlrbte der philüEOpLiBdi-histo-
iscben Classe mit einer Reibe treffücbor Abhandlungen geziert hat,
8t schon erwähnt worden.
So hat Bcnit?. nnter nns gewirkt, tlnd so hüten wir, wie
Hamerliug »agt:
Des Manila Gedächtjals,
I Der Tanaenderi voran als ein hochragendes Bild
L D«B anfopfemdaten Tbuns erglänzt, l'iid reicher Gewinn
B Ist solch ein Bild, and zu ihm anr/nblicken
^^v£8 erquickt.
[^f HOge mir noch an) Scblnsse gestattet sein, an diejenigen
Serren. welche der philusophiacbeu Facultät als Studierende an-
pbOren. zugleich int Xameri meiner verehrten Collegen einige Worte
in richten. Dnrr,h die Weisheit Seiner U^jeatftt nnsereR allergnfldigsten
Eaifiers, der das Wirken deB Verewigten, als er von unB schied,
iserkannt und ihn buMvotl iiuägezeichnet bat, ist das gatise Unter-
ricbt.'-wesen in Östern-irii neu begründet worden; Wi!*j>eri8cliaften
bnd Künste sind zur lilüte gediehen, alle BildungsinitUd werden
mit roirber Hand iirespendet . jedeÄ pdle Streben findet Förderung
Bud linterstützung. M^gen Sie, meine jungen Freunde, dankbar
fOr diese Wohlthaten in den Jahren > die Sie hier als Z^iglinge
^serer ahna nmter zabringcn, nnermüdlich an Ihrer Au-sbildung
arbeiten und mit voller Kraft sich den Studien weiben , damit Sie
dcrtinst als Lehrer und Vertreter der WiNeenschaft mit rotier Hin-
gflibnng nnd Auroplemitg rma Ileile und y.uin Kulime unseres Vster-
luides wirken kf^nnen. Mit inniger Freude und Oenugtliuung ver-
folgen wir Ihre Fortschritte und es ist unser heißer Wunsch, dass
Kch dereinst an Ihnen uns gegenüber das erfüllen m^ge, was die
ipartiatischen Knaben abnongsvoU von sich in den WechselchOren
rühmten :
.Wir aber werden noch dereinst viel besser sein.*'
J)7-
li.'.
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•■■nuü> .i.-:-- h.-
;i'-i: KririK :i.- :
,. -li- l'..'ivrl,t._.:
hi'/wi-ili'lii.
■r i'.)r:ill»*!M'-'i:..i,
Ed. Kammer, Erititch-fiathetiseha Untenaohnngaii, ang. t. O. H«ciN«r. 977
Abhängigkeit des Dichters von M—O von den Sbiigen Oeaängen,
sowie seine geringere dichterische Begabmig nachgewiesen werden.
Was die vom Terf. hiebei in Anwendung gebrachte Methode angeht,
BO stimmen wir ihm vollkommen bei, wenn er annimmt, dasa die
vielen gleich oder ähnlich lautenden Verse bei Homer nicht znAlIig
diese Übereinstimmung aufweisen; wir sind auch überzeugt, dass
von zwei Stellen, deren eine das Original der anderen sein mnea,
diejenige, welche den Gedanken klarer wiedergibt, consequenter ge-
dacht ist und überhaupt zutreffender und schöner genannt werden
muss, das Original ist; aber wir glauben, darauf hinweisen zu
müssen, dass der Nachweis, dass von zwei gleichlautenden Stellen
die eine der anderen an ästhetischem Werte nachsteht, uns nicht
jederzeit zu dem Schlüsse berechtigt, die eine sei das Original der
anderen. Die Ähnlichkeit in Ton und poetischem Haushalt, welche
sich — wie sehr wir auch aus anderen Gründen genOthigt sind,
verschiedene Verfasser anzunehmen — ■ in allen Schichten der Home-
rischen Dichtung zeigt, lässt es ja doch wohl als sehr wahrschein-
lich erscheinen, dass es in der epischen Sprache der damaligen Zöt,
von der wir eben nur einen Theil, die Homerischen Oesftnge kennen«
außer den unzähligemale wiederkehrenden, schlechthin als formel-
haft bezeichneten Versen auch für speciellere Situationen, die trotz-
dem oh der Ähnlichkeit der geschilderten Ereignisse oft wiedo*-
kehrten , bestimmte Ausdracksweisen , bestimmte Verse gab , deren
jeder sich nach individuellem Ermessen bediente. Wenn uns daher
gleichlautende Stellen von verschiedenem ästhetischen Wert begegnen.
kann nicht der Dichter der einen wie der anderen ans dem allge-
meinen epischen Sprachschätze geschöpft haben? Der eine hat in
diesem Falle denselben zutreffender verwertet, als der andere, aber
nicht hat dieser jenen copiert; damit schwindet aber die Berech-
tigung, solche Stellen im Sinne des Verf.a zu benutzen und zu ver-
werten. Werden wir daher auch zugeben, dass die Dichter, welche
die ursprünglichen Bestände der Ilias und Odyssee fortsetzten, sich
zunächst an den besonderen Sprachschatz dieser hielten, so werden
wir doch den Versuch Original und Copie zu unterscheiden anf
solche Parallelstellen beschränken müssen, von welchen nnter keiner
Bedingung anzunehmen ist, dass sie Gemeingut der epischen Sprache
waren. Ans diesem Grunde wird wohl manche vom Verf. heran-
gezogene Stelle nicht in jenem Sinne verwertet werden können; wir
weisen z.B. hin auf Phrasen wie: oiöd' äXaoexostCtjv dxs (S. 84)
oder aQV€VTfjQL ioixäjg xdatxe<t£ (S. 82) nnd ähnliche. Anch das
weitere Axiom, welches der Verf. in Anwendung bringt, dass näm-
lich e i n Dichter ein und dieselbe Ansdrucksweise nicht das einemal
mehr, das anderemal weniger zutreffend gebrauchen kOnne, wird
wohl hier, wo wir es nicht mit einer durchgefeilten and für
die Leetüre bestimmten, sondern für den bracbetückweiBen münd-
lichen Vortrag berechneten Dichtong zu thnn haben, nur mit einiger
Einschränkung benutzt werden kOnnen. Wie weit man in all«i
Z«itH)Iitift t i. Mnr. Oyu. UM. XL Hin. 62
SK MA, Ktmnier, Kritia^h-itthutiKhc UntBimtckBOgen, ug. w. C. Bamrr
imam Packten im «iozelnen Fall« g;«b«n darr, das Usat sidi «In
^agß sehr äcliver euUcheiden. Jedenfalls k6nnt«ri wir u diwi
ffiMkbt mit größerer Sicherheit von^cbeu, wenn ans ßr aDe Q»-
alDge der Dia« tuid der Odyss«« eine eolcb« Überaidit öUr d»
Panllelstellftn verbanden mit ägtbetiscb«r Kritik, wi» sie ia VsC
Sr die Qes&nge M — O geliefftrt hat, vorl&ge. Wördo T^aUA tb
dm gesaromten Homer das ürtheil über die ParaUelsteUlo vm
grOOteo Thoil zu GuiEten deijenigen Qesänge nnsfallen, welob» Wt
aoe underen Gründen für die ecbten Theile gebaJteo w«rdeo oteük
daau k^rnnten wir jener Methode uns räckbaltelowr anri
während wir hinwiedemin durcb das gegentbeilige Kflsnltal
dringendste zur Vurtiicht gemahnt werden mäsgteD. Die«
irärdc wobl nicht ttelten der Fall Hein; findet sieb ja mIM tt
unserem M, wfilche» sich eo be«tjmmt wie wenig andere Oirtur
als von anderen (J, II) abhängig and diesen an Wert na«bilctM<
erweist, eine Stolle, die ans in Widorepracb mit ooseren
bringt: Mi70 f. ^ /J 294 ff. (S. 27). Hier erweist sidi die
in // als nngescbickt«. unzutreffende Copie von M. Ber Verl', mnol
nScblacblti Überlieleruag" an. Von einer solchen krtonte ab« w
die Rede sein, wenn dorcb die Annahme einer VerdrebODg oder T«
atümmelang der Worte oder die Weglassnng einer Wortes di* Still*
geheilt werden k'Vante, wae nicht der Fall iat. Ist .1/ 470 f.. "*»
der Verr. im 111. Capitol annimmt, eine Stelle aa£ der oniirilg-
liehen Dicbtong, wie kann in U, welcbM aach arapfdnglicfa* ?ttä»
fioibält. eine solche Verdrehung etattfindenV Ist jV470 f. wie dir
meisten Verse in M spätere Finschaltnng, wie kann ein uuitnA»
der Passes des Originals in der Copi« gewinnen? Ebeoeo bigip*
ans in der — nach des Verf.s Ansicht — echten Partie de« Jtf 443 1
ein Vergleich, der zam Thoil in ungereimter Weise dunbfefifcn tf
(V. 449), wahrend er an anderen Stelleu (A'304. 1^287) tnM
ausgeführt i«t (S. 27). Wenn wir iu beiden F&llen deeweg«, tlfl
wir aus anderen Gröuden von der OriginallUt der Stall«!) 4b>WP
ftind, die stOrenden Veree einfach als Eindringling« spitenr lÄ
als „Hcblechte Cberliefemng" ausscheiden . ao verfahren wir «D
kürt ich und mö&Gon jedenfalls tngostehen. daas wir ia uAk*
F&Ueu, in welchen die Originalitftt eben erst bewieMO wurdaa tfDk
mit der angegebenen Methode lu keinem BeaoHate kumaea UltfM*
und dleaelb« entschieden als eiua vielfach trögariad» btukki'
werden mnss.
Für die Gruppe M — O stimmen wir dem Virf. iMC^^
bfine? Urtbetts über die Parallelstallen io den meiitau FilliB bc>
k'^nnen aber nicht umbin zu bemeriien , dass «Ir a« dea dtfl**
legten Gründen die Folgcrongon, die er daraus xiehC nidtt iBOif
als twingend erachten können und daM biswvUan dvT«l tlA^
Nitsc^ii^denen Irrthtuaem bewegt. Für letztere BdiaS|ilng ^
. !j'I ;a5 als Beleg dianan, batraSuid das Gleichnis .\t29Bt^
\ :>u tT : Wif" »in Löwe von Hanger gotriebon auf Baote aai|*U;
i
r Klimm«-, Kriüscb-Afitbi- tische DnteisQchangoa, Mg. i. C. Buftner. Ü79
koiumt unter Herdao, ja er ist selbst eatachloswii , in fest«
len «in/nlaltoD : so macht OdvBsens eich aof daii Weg*, am «idi
ZQ erkandigen , io welcthj» Land er gekomnu^n itei, and t!0 kommt
•r — nntnr einoti Ifi_>igcn von Mftdchon , die bei seinem Anblick
kreischend au6oiiiandorstioben. Li«?gt hJur der Vergleich nngspnnkt,
iri« der Verf. S. 31 g-lanlit, in der Tollkülinbeit des Knlschlu&ses:
wtp der hungernde LCwe selbst in Jlürdeu einfällt, so ist Odysseos
dorol) ssiiie Kuthlage guzivungen, sieb aaf Kondscbatt — auf jede
Oefafar bin — ^a begeben, „die natürlicheD Schranken zn dorch-
br«cb«i und etwa» ganz ungewrilmliches zu vagen" — und dies
besteht darin, dass er nackend den Mädchen dich nähert und um
Hilfe bittet?! Welch ein hohles Pathos läge in einem eolchon Ver-
gleich! Wie anders nimmt eich derselbe aus, wenn wir ihn also
aaffasfieii: vie den friedlicben Berdeii ein Beute sucbeuder LAve,
ao erscheiut den scliüchternen Mädchen dor statUicbe Held! Ist
dieee letztere AufTasaung die richtige, so ergibt sich der Passatt vom
EiaCall tu die Hürden als überflüssige Auslöhrung, die die Klarheit
des Vergleiche» nur tnlbt. Hetrav^hten wir die Stelle der llias! Wie
ein hungernder Luwo selbfit in l'esto Hürden ein-^nlallen sich er-
fint, obwohl dieselben von Hirten und fiund^ vertheidigt sind:
will nur rauben oder selbst verwundet werden : so gübt Sarpedou
ungeachtet jeder Gefahr auf die von Achaeru vertlieidigto Uauer
los. Hier ist naturlich das tertJuni comparationia die Tollkühiihoit,
mit der der L<)we die vertheidigte Hürde, der Held die vertlieldigte
Hauer angreil't. Wiu kann der Vorf. dieses vöUig zutrc-ffcndc und
klare Gloichnis oinon „pmnkendeD Lappen" iieiuien? Da vielmehr
bi«r in dem „^vu6^ . . . xÜExat . . . xai i^ itvxn-öi' döfiov
iX&ftv" der Vergleichungtipunkt Hegt, während in der Odyaseu
dieee Worte überflüssig oder — wenn sie nach der Intention des
Dichters die Hanptsaclio sein Rollen — nnzntreffnnd sind, so mössen
wir gerade nach der Methode des Vorf.s den Schluss ziehen, daas
die llias hier das Vorbild fdr die Odyssee abgab, was auch schon
Iräher. wenngleich aus onznreich enden Oränden gefolgert, behauptet
worden ist. Übrigens hat Eirchhoff mit Bei;lit die überflüssigen
[*rae 133 f. als spätere, mechaiiiüche Interpolation aus der Stelle
llias bezeichnet; mit ihueo fällt die nähere Verwandischalt mit
lau Gleichnis der Dias weg, das heiJlt sie beschränkt sich auf den
einleitetiden Von;, durch den sich die Stnilo der Odyssee im höheren
G-rade mit PHl (welche Stelle die ObersichtstatieJle nicht kennt),
mit MZ99 and t 292 berührt.
Ebenso hinfällig wird die Ansiebt des Verf.s in Bezug aof
■P36 ff. = i> 274 ff. und ähnlich. In vielen Fillon wird die Ver-
mathung des Verf.s nicht gerade als irrthAmlich, aber doch als sehr
weit hergeholt bezeichnet worden müssen: Tgl. S. S8, X. 21.
Das in. Capitel enthält die Analyse des Gesanges M. Durch
diasa ist nicht blofi di«^ KrzAbInng der den Voraassetznngeo dar
tahtan llias aDerkanctenuaßen widersprechenden Mauerkämpfe in
62"
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C
9Ni) (VoK. PUtons Tärth-iiiltginngfrede, tag- T. Fr- XnucmLj
itera-Sj
:fa«nfl
an. H
ion- vi
ftnn goringen Ästhetischen Werte — weanffleich biBWi
Itklit atlxaveit^ehend (S. Hfi r.) — cbarakterifliert, tnid dt
legVDf der «inz«lnen Schicht«» die TenrotT«nbeit derselben Ua
legt, sondern noch in scliarfRinnip^er Weise oino ParÜ? (t. MS
471) herausgehoben, welche «licb ontschioden als Rest jüterer :
erweist nud tuiä den Versuch crmSgUcbt» den Drsprücglicfai
d«r Begebenheiten im Ausehloss an vi KU recunstruieron.
DSD aof Grund der Thatsacbo, dass die echt« Dias
BcbliH-hthin iHierwiUint 1ä8st, mWtai die Vorstellung eiosr
wie ^ie .V/44y — 471 vorauseetxt, als nnvureinbar mit der
liehen nias erklÄren , so wirrt man dem Verf gewiss bo
rSumen mnsson. dass diese Partie, wek-he einfach den Kinbr
Thores ohne weiteren Maoerlisuipf erzöhlt nnd so die Fli
Acbuier tu den ScbifTeii als unmittelbar nach den Ereiffnis«
geschehen T0raasset7.t. der Vorstellung der echten Dias n&her
nnd wenn anch nicht r.ar nrspröngllclien Dichtung, doch
Sbapsodie gehlirt, welche gleichsam den Cberg&ng bildet«,
liblnng Ton einem großen Üanerkampfe. wie sie in ^f Torlii
ans inhaltlichen, wie ans Asthetiflchen Gründen (n-v^b den Ai
rfersetiiutgeD des Verf.s) sieb als Prodnct späterer Fortsetzer
So ist dnrch die besprochene Schrill in btsU^t LtniA
die Krfnrschung des Gegenstandes nOtbige Haterial erbracht
wenn der Verf. selbst dasselbe mm Thoil weniger zutnrffoi
wertet bat, so kann doch nicht gelengnet werden, daas er
im einzelnen /.u neuen and sicheren Resnltaten gelangt ist,
uns die baldige Portgetning der Schrift im IntoruM der
als wfJuDschenswert erscheinen lassen.
Salzburg. Dr. CaroiUo Hoei
PlatoDS Vertbeidigungsrede des Sokrates and Kriton.
Schalg^braoch erklSii von Or. Christian Gron. 9. Anftig«.
1888. B. 0. Toulaer. S\ IM Sa
Vorliegende 9. Auflage widmet der Hr. Verf. dem k. St.]
Gjmnasinm in Augsburg, welcher Anstalt er aber ;10 Jj
Lehrer angehört hatte, and stellt im Vorworte ein« knne
long über den Lehrberuf an, den er mit dem B^nfo des
v«rgleicht. Der Plan und die Anlage des Bncbn sind ii
meiimn dieselben f^eblieben. wie in der 6. Aullage, densodl
man äberalt, da^^e der Verf. die einechlAgigen L'nterRUcboag«^
Arbeiten genau verfolgt und gettürend beräcksicbtigt
besondere ist da« gegenwartig immer mehr zur Gelfa:ng koi
Streben, dem L'nfng im Gebrauche von Fremdwörtern tu
nkhi ohne ^Virkuug auf unseren Verf. gebüebeo. und w
di« 7ahl der gebrauchten Fremdwörter im Vergleich xu dar
fvlH'tiiteii Aii!l:ii;i> bedeutend verrtntrert. So lean wir ffir
w«!»i"n Ii . - f t ; es m UBterun g ; für Kpanalepsls Wi
- -=»^^ --^mm
Cron, Piatons Vertheidigungsrede, ang. t. Fr. Lauczizky. 981
nähme; für Majorität Mehrheit; für Epexegese erklärender
Znsatz; für Protasis Vordersatz, Äpodosis Nachsatz; für
Litotes Äbschwächang des Ausdruckes, Abschwächung,
Beschränkung; für Factum Ereignis. Femer schreibt er für
uiodificiert bestimmt und näher beschränkt, für markiert b e-
toiit, für authentisch urkundlich, für deiktisch hinweisend,
für er produciert sich er zeigt seine Kunst usw. Freilich sind
noch manche Fremdwörter stehen geblieben und auch die ange-
führten Änderungen nicht überall streng durchgeführt.
Die trefflich zusammengestellte, umfangreiche Einleitung (48
Seiten), in der außer den auf Sokrates und Piaton bezüglichen
Angaben auch ein kurzer Abriss der Geschichte der vorsokratischen
Philosophie Aufnahme gefunden hat, erfahr manche Zusätze und
Berichtigungen, hätte aber in einzelnen Punkten kürzer und knapper
gefasst werden künnen. Anderseits vermisst man nur ungern neben
den deutsch angeführten Aussprüchen einzelner Philosophen und
philosophischen Kunstausdrückeu den griechischen Wortlaut der-
selben, so das bekannte xdcvra ^si und 7t6Xe(ios ndvxov (liv
jiat^p, advtov dk ßaoUevs bei Heraklit, femer den Ausdruck
aQyi] für Ürstoff, äväyxri fürNaturnothwendigkeit bei den Atomisten,
den Ausspruch vovg; diaaxojiaf ndvrti bei Anaxagoras usw. Bei
Zeno hätte vielleicht die Anführung der rier Sätze, in denen er die
Widersprüche in dem Begriffe der Bewegung kennzeichnet, ein
Interesse erweckt, dagegen hätte Melissos aus Samos ganz über-
gangen werden können. Auch der Ausdruck Hylozoismus sollte bei
der Charakterisierung der älteren ionischen Philosophie nicht fehlen.
Bei der Erwähnung der sieben AVeisen vermisst Kef. die Anführung
der Namen derselben und der ihnen zugeschriebenen Aussprüche.
Wenig befriedigt auch die allgemeine Notiz über die Sophisten,
aus der man sich kaum ein richtiges Bild ihrer Bedeutung für die
Weiterentwicklung der Philosophie wird machen können. — Durch
entsprechende Kürzungen kannte für die Aufnahme der angeregten
Zusätze leicht Kaum gefunden werden.
Der Text weicht nnr wenig von dem der vorhergehenden Auf-
Inge ab, zumeist sind es nur Abweichungen, die die Elision und
den Gebranch des v icfflxvatixöv betreffen. Außerdem liest nun
Cron 22 D Idri für t^Öeiv, 31 B el (lev xt für eI ftirrot ti. —
Femer erscheint UöB die durch die Handschriften 6.JiS (bei Wohl-
rab) bezeugte Lesart i]^(iJ: für tifiKs* mit Kecht in den Test auf-
genommen. Die Klammern, die in der 8. Auflage ziemlich häufig
aufstoßen, hat der Verf. überall getilgt, doch dürften nicht alle
wiederaufgenommenen Lesarten zu halten sein. So ist die Stelle
27 E 11 xal övGij; %oi)s i)(n6vovg offenbar verderbt, und man
muss entweder ^ streichen, was das Einfachste wäre, oder xal
und zoi's -^fiiövovg oder t\ und r. ■^. — Ebenso erfordert der
logische Fortgang des Schlusses die Tilgung des ou vor toü «itoO.
Ferner wird 33 D ri^coQSiO&ai , 49 A öxiq &(}zi, iXiysTO, nnd
083 Sekam, Bibliotheca dialog. PlfttoDiconiin, mg. T. FV. LMuexiskf-
ä2 B Sri fii] Sira^ th 'Ta^(iM> rn «treichen seJn, — SHw »•
strnctiv Bind A'w im Anhang gegebenen kritischen Bemerkung«!. Äi»
manche benierk^ne werte Winke enthalten.
Die Nuten sind an mancbon Stellen kürzer g^fasst, an andens
viedemin dorcli Znsät/.e berekliert, nn einif^n Stellen sind am»
Noten tiinzu^ekcmmen. Der g^Miauen nnd reichhaltigen ^.itutoklJ
Rchen Krklänii!;: j^epenöber ist die Erklämng- der logisdbL-ü S«fe
der Pevrpigfähritiip etwas xn karr gekommen, sonst (Ataprecben djf
Anmorkiin^en d<>n ßedärfnissf^n der S^ltnle Tollkommen and zenno
von der reichen Erfalirunj? des Hm. V«rf.8.
Noch wäre hu bemerken, das« der Druck sehr sorgHllti^ Ab»-
WBclil wtirden ist. nnri nnr äiiflerst wenia-e Druckfehler anr»«M.
Einer besi'nden^n Kiniifehlnng bi^larf wohl unser Buch nicht: te
besten Beweis för die Brauchbarkeit und allgemeine Beliebth#»it d»
selben bildet der Umstand, dass dasselbe in TerliältuismAßig' knnv
Zeit nenn Auflagen erlebt bat.
Bibliotbeßa (lialogoriiiii Platonicorum criüca adnotatiooc a
Uno J^chanzio instmctorum in arWIaniDi nMitn- — Platonü
Ex officina Bemhardi Taurhriitx. Lii^tac MDCCCr.XXXVIII. 8* 22
Die kriti.st:h4^ OcsaiiiiiiUiutigube der ])bitoniscben Piiilnire
Martin .Srhaiiz blit^b l>i;^ber ihres zierolicb hoben Preises weges
breiteren Kreisen nn/.ug&tig|jcb, und so fa8stk der verdienst rolle
Herausgeber den glücklichen ticdanken, Separatansgaben der vrith-
tigsteti Dialoge Plalons zu veranstalli^n , um auch donjenigen, die
sirh dio etwas kosts])ielige OsBamratausgabo nicht an^chafTen kdno«!!,
Gelogenbeit 7.u bieten, sich wenigstens in den Besitz einxebir
Theile dieser wertvollt-n .Ausgabe zo setzen. Xarh des Verf.s Absicht
siillen Dämlicb diese Aufgaben den Vorlesungt'n und Seminaräbaog«
und dem Scbulgebrauche dioncn, and demeutä|)recbend ist der Pn>is
derselben (für Crito 0*40 Mark) mäßiger als der mancher einfacbui
TextaUBgabe.
Die Orandsatze der Textkritik des Herrn Terf.s sind «tnen
jeden Fachmanns zu bekannt , als dass man »ia an dieser SteSil
des nÄberöH entwickeln sollte. Der Text ist auf Grundlage des
Codex Cl&rkianns sire Oxnnionsis (H. Bekkeri A.) ond des Venetas
App. 1, 1 (T, Bekkcri t.) bearbeitet, und unter dem Text« sind die
verschiedenen Lesarten dieser und der übrigen vom Verf. vergU-
ebenen Hardechriften und die bisher von verschiedener Seite vor-
gebrachten Verbesserungsvorscbi.'igfi fast voIIstÄndig verzeichnet. Da
außerdem auch die Citato aus jüngeren griecbipcben Scbrirtetellam,
welche auf den Dialog Crito bezugnehmen, nnter dem Texte attge*
führt sind, und der Appendix nebst den Varianten des Cod. Vindob.
W. »up-pl. 7., den Prof. Schenkl für den Verf. verglichen hatte,
auch ein Verzeichnis der auf die Schreibwelse und die' Formen be-
7.äglichen Abweichnngen und der in die kritiechen Anmerkungen nicht
aufgenommenen Conjecturon enthielt, so dürfte sieb kaum in irgend
einer anderen Ausgabe ein sp reichhaltiger kritischer Apparat vornndoi-
■SMumf, Bibliothpcft (Ualog. PlatonicOFoin, an^. v. FV. 7,RNomlty. 963
^_d«08Bll
Im Folg«nd«n sollen nm einige d«r wiehtif^sten Stellen kur?
fsprochen werden, an welchen Sciiaii?. ron der handschrirUicben
t^erllefenuiK abweichen i\i müsäeu glaubt«.
43D liest Schanz ^x Tovttov [län/ dyyilowl, Wohlral. mit
dem Cod. Vind. W. ix Tovttov töv dyyeh^v: Cron hat trotz der
Überxcn^ng', da«» ix an dieser Stolle nar auf eine .Sache hin-
««MD kann and fiyyel<K; fftr dyyeXia eret bei späteren Schrift-
itellem ^brancht wird, Td>v eyyilttjv beibehalten. Der Zusatz rCtv
äyyflau trägt den Stempel der Interpolatiou an eicli, nnd da die
Leeart des cod. Vindob. t. liyysXtcir nur ein Verbeaserungs versuch
Bein dflrfte, so wird man sich wohl f&r die gänzliche AnsHcheidong
d«08Blben entachließen müssen.
4&B liest der Verf. ilKo^t für das äberlieferte ßHoire,
an unser«' Stelle dem Sprachgebranche nicht entspricht L>a-
lieht H«f. keinen zwingenden Grand von der handsohriftlicli
irohl bwengten Lesart fjntV'lug 45 C übzaweichen. - 46 B hat
Scbanz uuf Grimd einer Inschrift [Corp. inecr. LQ. 843 nr. 61 15)
für ov fiovov vGv dkXic äil . . . ov vßv n(>iäTf>v ... iti den
Text anfgenümmen. — 47 A ändert der Verl', mit Hirachig das
fiberlierert« ovx Ixav^ in ov^'t x«cA(i>^ mit Itückoicht aat die
nachfolgende Wiederholung der Frage 'rctOT« avxl xaAög ?.iyiTai':
and die Antwort 'xalC>i', — SOR hat Sctanx IleindorfB ('onjectur
cdtwl für t]dixii aufgonomiDen. Wenn eich auch ijöfnn vertliei-
digeu Uast. so ereclieint üÖtxU pasgeniler, da dumit, wii* Seh.
richtig bemerkt, das noch fortdauernde Unrecht gpRchildert wird. —
50 C erscheint i^i^vtiv fär iftfiivetv in den Teit gesetzt, welche
"ndening mit Mcksicht darauf, dass ijfioi.6yiito erst durch den
Inf. hit. die richtige Bedeutung gewinnt, allo Beachtung vtnlient.
— Dagegen kann sich Ref. mit der Änderung des überlieferten
aQiaxotftfv 510 in ÜQEaxofiev nicht einverstanden «rklilreri. Seh.
meint, der Optativ eei hier nnmCglicb, du keine .Abhängigkeit von
«iner Vergangenheit vorliegt. Dem gegenubpr laest nich aber ein-
wenden , daes m g^ nicht notbwendig ist , an unserer Stelle eine
iolche Abhl^ngigkeit vorauszu-setzen, da ja nichts hindert, deo Optativ
als selbständigen Modos aufsufassen zur Bezeichnung eines blol^
vorschweben den Falles: ,^Für den Fall, dass wir etwa nii-bt gefatlen
sollten." — 54 D tilgt Scbiinz ^Ätjti/.jjtfoiTat avtär. doch «rnd
die Gründe, die er dafür angibt, nicht überzeugend. Denn wetni
alles, was uns selbstrerrttänillidi, als» üb«rflüs8ig erscheint, augge-
echieden werden sollte, dann würde man wohl sehr viele Steilen
streichen mflssen.
Die ftnOere Ausstattung des Bdchleins kann geradezu eine
musterhafte genannt werden, nnd es läset sich erwarten, dass diese
in jeder Hinsicht treffliche Aasgabe recht bald allgemeinen Anklang
tiuden wird.
Nikolsburg. Dr. Fr»nz Lancxiiky.
Oat Itirt, Zvei p«fil SUüren de« »ttea Bob, u«^. «.
2vei paHrttrhe Sitirai des tlten Rom. Em B«tn« mr >
txk. appt
S«k 4m fcutawtwi BMbe des CwuAoinu ist dift
Aber ifi* Sitb» tla Vidktaagwt dia t« jenem |^vi<
ftw Mirfill. QniatSaBS iitigw GemeiBplftti (sstin qi
■eiin Ml» »4 GfBongvk d«r ftstheCxKfaca Corapendiea
Die reifici^dc Scbcift (S. 1—35) lölirt ihn zonftchai auf
ntiam Wert zmrädc. enreitat das Beobacbtungsfeld öl
Ljtentmoi und svebt d» DefiaitioD am dem Etfaw xa
Alle DiditnDg ist entweder poeiür-enist: ffx<wdaia oder
•eberzbaft: yrloui. Zwischen beiden Arten der Diditnng-,
dact halberer Knnst. schwebt Am axovdoyiXourv, das
der Satiriker und Humoristen , deren Aofg^ e« je ist :
ridenteD dicere Tenua.
Di» verschiedenen litt^rariHcben Formen dieses axovdoyäXoiotf
in ihren HaoptTertret^m Charakterisiening. Zwei Tjrpen aathiM^er
steltnog treten banptsächlich berrör: der Henippiscbe fLacian. Vi
Seneea) and der Lnciliscbe, von Horaz Terwiesert, versch
von Per^iQü. verphiliütert endlich Ton Javenal. Als letzten Yi
der SsUre fast Birt den Claudian, und dessen Gedicht« anf
Entrupioä werden in intcrpsHanter Kr^rtening. namentlich mit
hang anf Jnvenal, besprachen (8H— 7S).
Gegen L. Maliers oft vorgetragene H)'pothe6e, dass
linit (ledicbte um das IV. Jahrhundert vßUig verlorea
seion, macht der V^rC. manches geltend, ohne doch völlig
xengen. Der Fortbeiitand ulter Bibliotheken sei gerne zngi
aber »ichitr fehlte es dem mit ergehend cd Älterthnmp an
vielgerülmtteii ^bistorlfichem Sinne", oiu die »Iten RoU^u, wann
Torhandt-n gewesen se'm soltlon, ancb zu lesen und za schftti
Was AnsoDiDS ans Ennics nnd LncQios hat, beweist gar nii
dass er sie »elbst gelesen hat, es sind Schnläoskebi uuh der
toieoschale zu Biirdigula , dnR fibrige daran ist üHtentntio c
tionib. Nicht entt das MCncheUium des Hittelalters hat jene Aula
beeeitigt: !«ie waren schon in den ersten Kaiä<^rzeiten literarii
Mnmien geworden , diä der dürftige Siimntelgeitit der Frantoi
niscbeii Grammatiker nicht mehr lebitndig machen konnte.
Damm erscheint mir anch die weitere AuyfühniiiK des Vei
dass Claadiun das XXVI. llnch des Lucilina (.^«-kiinut habe, a
stftrkerer Stützen bedürftig. Ebenso kann ich dem Verl. in der
genden KecoiistmctJon des XXVI. Buches von Lucilius (drei Std
werden angenommen: 1. öhw Diofatktinst, 2. lü-iege in Span
8- fiof«tt nmdtx^) nicht ohne sehr erhebliche Einwände fol
^i(! üanpluncho frHJlirh ist sicher richtig und schon von L. MQ
bekannt; Im einrolnen aber mi'ifste manches als zn gewagt
''üllftii.
Kohl, H, Tolli CiceroDis oraUoDe9 selectae, äug. v. A. Komitter. !I85
Die fisthutiach-historigchön Erörterungen dos ersten Thpiles
Iden dt^ti pigeniltrhen Kern des Buches and sichern itim seinen
emden Wort , nimal da der Verf. sich einer feinen ond eleganten
Sprache erfrent. Frellicli mangelt der Delinition der BHtnra »och
eins. Ist nfimlicb auch das genas proxiiuain ricbtig gefundeD (als
üsüWioyiXotov) , 80 fehlt doch eine genauer« Fixierung der diCTe-
r«ntia upecilica. Als ein MisrhgedicJit, eine Farce, ein Quodlibet
in Birts und seiner Vorgängar Sinne m&chte man die nralt« Bezeicli-
DODg satura doch kaum auffassen wollen. Sehr richtig nrtheilt dar-
über Freund Marx (dtsch. Literatuntg. 1888, Nr. 18. 662). dass
solche Bezeichnung der Übprreire einer Poesie angtibören wfirde,
aber alter naiver Volksdichtung wenig ansteht. Hat die rarTOiiische
Nainenerklärung {Paul., Diomed.) Wert, dann geht sie oicht auf das
■iszelne Gedicht, sondera satura ist das Bndi alt- Complex der an
sich namenlosen Gedichte.
Lest ira MuhlTiertel. J. M. Stow asser.
I
Tnlü Cicoronis orationes eelectae schol. in m. ed. Uenuaim
Nohl. Vol. III De imiiiriö Cn. Poinpci or.. in L-Catiliaam oratt.lV»
»Pragae 188*)- Tempsky. Editiu II. •.-om.'ctior Vindobonao ctPragae 1888-
Die zweite Auflage dieses ßändchana wurde nach verh<uis-
mftAig kurzer Zeit — nicht viel mehr als ein Jahr war seit der
«Tsten Auflage verstrichen — nothwendig. so däss sie das Kr*
scheinen des Referates über die erste AuHagt; überholte. ~ Die
Ändaningen der zweiten Auflage sind indtw im ganzen nicht naai-
kaft: auch in der adn. xiir Kede dt. imperio Cn. Pompei ist jetzt,
wie hillig, auf C. F. W. Mnllers kritische Ausgabe Bezug genommen,
was bei der ersten Auflage noch nicht durchfälirbnr war. Druck-
fehler wurden borichtigt; »teilen geblieben ist nur ein recht stAren-
der Catil. IV. 17 (S. 63. Z. 2 v. o.) : (fv! tuttdem statt >juid
tandtm. Bedeutend gekürzt erscheint in der 2. Autlage die prae-
fatio, indem die ausfährlichen Eri5rterungen, bezieliungs weise Recbt-
feiügungen zu einzelnen Stellen weggelassen wurden. Berichtigt
ist hier auch praef. p, VI (ed. 11) die Angabe bezüglich des Altere
des codex a der catil inarischen Keden. den X. jetzt nach dem über-
ein stimmenden Urtheil von E. Thomas und Lehmann nicht mehr
deui XIV. Jahrhundert (vgl. praef. ed. I. p. MI), sondem dorn
XU.,'XIII. Jahrhundert zuweist. Auch dJesea Händchen zeigt die-
aelbe sorgfSltige, streng methodische Anlage wie die bereits früher
von Nohl edierten I£eder (vgl. die Anzeige des Ref. in diesen Bl&tteru
1886. 8. 432—437. 1888, S. 8B0— 885). Was die Handschriften zur
Pompeiana betrifft, so legt Kohl anch den Lftsearten der jetzt ver-
loranen codd. Coloniensis (C) und Werdensis{W) grfißere Bedeutung
bei als Müller, der den Lesearteu dieser Handschriften kein rechtes
Vertrauen entgegenbringt. Nohl sieht iu Jenen beiden codd. Zeugen
elben HsE.-Uasse, welche gegenwärtig nur durch das eine Blatt
flt ^M, M. TüBl CieerttoiH ontionea »eltctee, «Bf. t. A. Konnts/r.
Im P («t Trarro.J Tertret«n wird. So niinint denn K. |l. 21 tpifm
mkr) die Worte nttfufi odio, %. 66 d. W. (/hi tih HrmmaA
fnmrwm 'tique oppidorum, auch S. 4r< *vntmuni »Iloin aao C4L in
ilai Taxi auf, vi6 Ber. glaubt , mit R^rht, da die^ Wort*- infei
■liMTCp— ** sind, aucb als Gl0!<seu nicht recht bMrarht«t «td«
Mna. uderpr8«it)i aber durch Abiri^n das Abschreiben ODiriaMi
IwcH aasfJiUei) konnten (Wio nach studio, d. W. tjui ah «rn. at
dntfe du Abirren auf das Tolgende qui}. Eine genaue Vnrgleidnof
4t» Qod. TAgpmgpcnsis , der mit Erfmifinsis nnd Vatieuui ^
tjmiim Bm.-CU8Sf bildet, nnd des voo demselben ab^Nchrisbaa
BDdnb^ensis lehrte den Hrrniisgoher , ■ dass Te^em«.
ttM. 4«tt. ') ?:war »na derselben gemeinsamen Qaell«
JMb s», doss T(eg.) dieselben an Gut« weit überrag. Gejorenäbfr fe
dttrabetimmtuig von ECrfort.). V(uttc.). T(efir»ms.) hftit Nobt »il
Hidit abweichende Lesearten der übrigen Hss. Tör rAllig^ ««rttM
Du Skenima der Hss. ittt nach Nohl
P(a]. Taur.) C, Wterdensis) "^
T d(-drteriorM),
Als weitere Abweichungen Ton MäUer außer den beruU fc-
DHHBtan verzeichne ich %. 6 pentiit esi beüi (M. g. cHim <■«). — {■ 7
.-Mnirit mit den besten codd. gegen denotavit der dett. — g. 18 r«^
inotbec Nohl rcftrontm i^r forum; eher kannte das hier b«3M
fffeWBS l&stige eorvm als Olosse zn nritttn tu tilgen sein (not Eb«
bardji — Ib. schreibt X. zum Theil nach Cumelisäen : mx pidilt-
«wis amissa r. poatea e. r. Hier beißt e$ io der idn. W S-
tbcht ganz genan: ;><»;? addidit Halm, dieser schrieb rletoikr
iMMft statt postea, Denerling fägte posse nach ;xier/ra ein wi|W
■ies bei ;)o^/ra nicht rcdit passenden infiniUrtii praeMfitii. —
% *f< werden die Worte mixtum — nationifnts aosgeerbledflL mU
mit Keclit, da sie irot?. aller TerbesBemn^sv<*rsnche nur »iot Ul-
kende nnd die CunriiiiiitiU stOrende Beifögnng sind. — §. 98 «vji
fiotf.tiatem nach Gollins mit gutem Gmnde vorgezogen. —
yua/i* äiV tfmperautio. — Der oben be7.eicbneten WertflcbttnHf
Col. entspricht aacb §. 46 dleConioctnr eommuni (conditio) Crrtmtim
U^ti; in den äbrigen Handschrirten fehlt commimi, tbctN tt
Vttlg. — 8- 67 wird das öborlieferte pmrtortu g«gMi An nt
Mtiller gebilligten ÄDdemoga versuch itnperatvm trefffud m Sdob
^nommen (praef. ed. I, p. VI). Ib. ittt ee wobt nitbt nCtti^
**«g adsfijui' in '»/»• ad.tegui* zo ändern. Wenn es anch in Vmtth
gohendon heißt praetorf» tocuptetnri peeunia puhlirfi, so kuia t/B
wohl roQ densefbeo praetores dann noch bebaapt«t werdta, dM
tbr« militArischen Erfolge nur Schimpf and Schunde fär das ifDOK^
Volk seien, and das ist wohl mit den Worten am — adsequi s*u^
Die RandschrifteD zd den Reden in CatHinam thaÜt H*U ■
••■ venera, dno motiorifl nntae a, ß, derterias tertinm y, nirf i**
') 2a dioKD geboren iiubesoDdcro ein Bom«iiflüi und «la
^
NtM, M. TnlU Cieeronifl oratftniea sclectefl, sag. t. A. Kormtser. 987
i.i^t a = a (Medic), A (Ambrof;). ^ (die Lpfwarton d^ von Stf-
phanoB HenÄtrt^n Codex) ; ^ = b (Benedictobnranns), 8 (Salisbarg:),
i (IndersdorTonsiß; y =^ t {T^jrerseens.), a (Broxellens). Nohl Tol^
wie Maller im garzen d» Ansicht Lehmanns, dass a die Hand
Cie«ro8 verhfiltnism&Oig am reinsten bevahn hab« ; nur dass Maller
der AactriritÜt diesf^r Handschrift ofl noch strenffer sich unterordnet,
vgl. z. B. L S. 4, wo Möller r«ro, g. 9, wo er fssr nach a allein
streicht; ebenso schreibt Möller §. 16 (atquf. §. 19 Ua ut dtjri
nach a. u. dpi. m. — Zweifello« ist der Text dieser in den Hhc-
torensclinlen besonders gelegener catil in arischen Beden ao vielfach
dnrch Interpolationen and andwe TerderbnisHe entstellt, dass hftnfig
an der M'iederheratellnng' der urapränfrüchen Lesearten venweifelt
werden moss. — So schreibt Möller I. g. 5 mit ß, y viäemus, Nohl
mit « tfidftis: beide» ist gleich gnt möglich, oino Enlscheidung
daher höchst unsicher. — Ebenso ist ib. 3- 6 obiectiv öborans
schwer zo entscheiden, ob coetus ne/arios (o) oder vorptun n.
(ß, Y Hüller) 2U schreiben sei. Doch wäre Ref. auch hier geneigt, der
HandscIirirtenclaBB« a einen höheren Wert heixulegen, and S- 5 nüt
Käcksicbt hierauf, im zweiten Falle anrh noch mit Rücksicht aof
die von Nohl herangezogen« treffende Parallc^tstelle leg. agr. II. 12.
(7/7 «Hw roHus otTvUoit nodttrt adiuttgrrr rt soiUwii»ftn die Schrm-
bnng mdeti», resp, eoftus Torznziehon. — ib. schreibt N. für dM
öbprlieferte ef pivf$ mit Weiske, »crf rt're» ita cet. Wie oft $rd and
ft in den ITandKchrin«n vartUDScht werden, ist bekannt; vgl. aoch
Möller I. c. pari. II, toI. II. prael. p. XXXV. — ib. §. '2fi rerdä^ihtigt
Nohl die Worte ijuibus — »mtk», wie mir scheint, ohne genügen-
den Grund. Mir scheint jener Aosdraclt praeclara patifntia einen
etwas ironischen Beigeechniack za bähen ; der Redner kündigt also
dem Catilinu an, dasa derselbe den ernsten Strapazen des
Soldatenlebens im Felde trar bald erliegen, dass er dieselben
keineirwegs ao leicht za ertragen imstande sein werde wie die Stra-
pazen seines liederlichen Lebens zn Kom. — g. Üf* g. R. wird
proptfr invidia* — metum trntz der Handschrifton das Kichtige sein ;
dies scheint mir ans dem folgenden fi «piis mt invidia^ metitH
berforzngehen. Die Kntstchnng der Corroptel ist bei dem voraas-
gebondea propter einleuchtend. — in Cat. U, 5 streicht Nohl suoa
militts mit R«i;ht ; dagegen waren wohl die Worte csh /'nieaiur
^. 9 (mit a. ;', lUüller) aiifzonebcnen. ~ §. 10 ist der Satz ohne
das von Mnller ans a in den Text geaetzte dfmniit zweifellos viel
kr&ftiger and gerundeter; deaerrnt kann sich leicht als Glosse ein-
geecbiicben haben. — §. 19 ist Nohls Coiüectnr mtkrimam adettt
otuüitvdinem recht probabel und geeignet die Schwierigkeiten der
Stalle zn heben; vgl. in Cat. IV. l.'> tttHniis ingenioram ade.M mtüti-
tttda mid Eberhard z. d. St. In der adn. xn der Stelle war die imnterbin
beachten 6 wort4' Vennnthnng von Heine [nuiarimn] in miätUudinf jeden-
fall« anzuführen. — Cat. HL 4 verset7,t Nohl die Wort« rum UUeris
mandaiisqtie nach 9»og cive«. In ihrem gegenwärtigen ZuaammeD-
k
988 A'oAI, U. TnlH ßceronü änÜoaiM »ekaUe, ani;-. t. A, Scrnitjir
hang» sucht <iie Worte tu verttieidigeD Luterbacher, Zeitoehrift L
d. G«. 1883, Jiibre«l>«r. p. 25 sq. Ton einer StreJcboag dtndba
Inuin geiri«5 nicbt dt« Ked« eein. ICan mtus Xohl zageb«, dM
Cicero hier die ou Senat und Volk dtf Allnhro^cr bestimniMi Rntla,
die ja för die Verschwonaen besondere grHvierend narou. wi<til «•
väboen mnsste. Aas dieseni Grande «mpticbU ■'icli ilio ['niAteltn^
II). §.6 hiliNobl AUt,f.tfkft»{AUtJ,tngum /i y) für eine Glosse. Ib. 9. IT
sdiließt er aas dar Scfareibong in a : inrftifa aimpreJtfnua^ dus •»-
r«n/cr als ErklAiusg dem otvae ongeiröbnlichen r*/mj»rtfmi»a bci-
^chheben worden sei . wftbrend die I<eeart von ß und y inr«tm
atque deprthenna eine ^chon weiter Torfrwcbritten« Verderbnis wfe.
— §. 25 leiden die Worte niifut iUae tatiKu disstnaione-i* — «/irMi^
rcf/ur 9int in der That an bo xafalreiclieii Schaden , daftB Kohl ük
Madrig folgend, ana^eechicden hat; dass Cicero zwei S&Ui tet
nnmittelbar nacheinaudar mit den Worten tUgue i/iar titmen auma
dis9tn*ümita begonnen habe, erscheint nicht recht j,rlanblich. —
Cat IV. 7 war Uällers Vennothang aid tuvegsitate aut od gui^/m
mit RScksicht anf die Dedentung der kriti&clien Ausg-ab« HAllM
iu der adn. anzoföhren. — Ib. §. 8 aahm Ncbl die scbüae B«h
Strang Uällere proposita aar: de.s}rleicheu §. 11 eiiii- Verrnntbuig
dsBBelben Gelehrten: roa a cru<i<litatis ritupetutionr poj*%äa Romam
purrjaho — , woypjjen Ref. wegen der in niaätergiUi|h;«T pTwa
nicht nachweisbaren Congtraction von purgo in diesen BUttan
schon früher Bedenken erhob und rielmehr prcJiihifio zu »chreibeH
empfahl (vgl. Zs. f. Ö. G. 1887, S. fi28. 629)'); von />w»v/t» findea
sich bei Cicero nur folgende Constmcüonen : non pun/ttr Suüa SK
de luxuria punrnvif Erurius Kogc. Am. 39, SuUam lirtittt pmr-
gapii ib. 1J7 , punjandig crifuiniMis CInent. 3 , puryja urtem
Cat. I. 10, »i jtarym rcöis «saetn jmrgatus Phil, XTV. 77, Hrutm»
purifot CofwrtTf dt inttriiu Morcrlti ad Att. XHI. 10. 3 amd
tt mihi de Sempronio pttrytts ad Faui. XU. 25. 8, doch nirgesd
fturyo mc alieui ah aliqua re. Betreffs prokibrhu vergleiche maa
Stellen wie hos vmnm protiucton a contumelUs wititum proJkibti
Caes, b. civ. I. 23, ähnlich Cic. de imp. Cn. Pomp. 38, Cus.
b. g. V. 21, 1, VI. 23. 9.
Ib. §. 12 sobreibt Nohl pmihtho, Müller pmeöeo; doch neigt
anch dieser in der adn. crit. zur S<:breibang /ira^AfAo hin. Mir
BCheiut nur das Pmeeens hier dem Sinne zu entsprechen: dwiti
Ton den Worten videof enim mihi rideri §. 11 angefangen geht
Cicero offenbar darauf ans nachzuweisen, wanuu er abweichend von
seiner sonstigen Gewohnheit in hac cmifo i^hcmmfior itit §. 1 ] ,
nicht wamm er später sich strenger and nnbengsamer erweisen
wefde. Dadurch aber erweist er sich gegenwärtig schon tls
sfrtnger Uicbter. dass er in der ganxen Hede gar kein Hehl daratts
■] Vgl. praofat meiner AnsgalM: die««r Beden (Wien, Gerold 1888)
)>• vn sq.
Zöller, Oriethische u. rAmische PriTatalterthOmer, »ng. t. Knbil»chtk. 98*
macht, d«e« der StraraotrftK ^^^ Silaniu ihm angomeeisen erscbdine;
ib. S. \9 schiebt Kob) nach Eberbard iure vor iussti ein; ib. §. 14
Termntliet er Hcburl'tiinnlg-: in >fua omnes sentire uttum atqut idem
ridtmva.
M. Talli Cicoroniß libri qni ad tem pnblicam specUnt «choL in ns-
ed. Tb Schiebe. Vol. IX. Cato Hdor de KDectote, Laoüiu de ami-
citift. Ed. II. rorrectiur. Viodobonae et Pragae MDCCGyill. Sumptus
fecit P. Tempitk;. '*'
^Hmflage nOtbii; i^r worden. Dir erntfi Anflag« ward«) vom lifir. b(tr«it8
^^MfU-ochen in diesen niilttem (1886, S. 27 — 80, woranf hier im
f all^meinen Tftnrieaen sei, Die zweite Anflae:o ist rahexn unvor-
ftltdert. nur Laetins §. 41 schreibt Schiebe jetzt i/uc/uo modo
p»jtuimm, früher '/uocumqur niixio /iftttiimm. — Cat. Maior. §. 81
h^ifit es aTich jetzt noch bei Schiebe cvrpofum vittcutis, wohl nur
«in Versehen für VnXf;. corporis rinru/is. — Der Indpx nominnm,
der anf Vollständigkeit Anspruch macht, ist doch nicht ^anz genau.
'Es fehlen: CapDii C. U. %. 10, Galliens a^er ib. §.11. Minerra
Lael. §. lä. [»Iren? asrer C. M. 8- 11.— S. .58 lies }f: Cnrins D.
1^ Der Dnicbc der ;!weitdn AnHage hat an Schärfe und Klarheit
g«genäber der ersten eingebüßt.
Nikolabnrg. Alois Kornitzer.
E. Max Zöller. Griei^hischa und römische Privatalter-
tbflmer. Breslau 18^7. Verlag Ton With. Kubner. gr. 8*. (XXI and
427 as.) Preis Q Mk.
„Wie in seinen römischen Staate- ond RechtsalterthümBrn
maX der Verf. auch im Torlif^enden Compendinm von dorn Be-
streben peleitet, den Stoff vom Standpankt der hentigon Wissen-
schaft mit DiQglicbster Vollständigkeit, aber mit Anssrhlnss des
Unwesentlichen in klarer und nbersichtlichor Form zur Darstellung
tn bringen" (S. WS). Das Buch soll, so denkt der Verf., 'den
joBgen Philologen in das Studium der Materi« einführon', anderer-
seits dem Candidatoii der Philologie nach gnindlichein Studium als
Kopetitorinm dienen', endlich 'dem Gymnasiallehrer ein zuver-
lässiges, nach den neuesten Forschnngen getwis.«enhaft gearbeitetes
Nach schlagebuch' sein (S Vf.). Ich mos« dorn gegenüber an
nieinor in dio«er Zeitschrift wiederholt geänlSorten Ansicht fest-
halten, dass Ich es für unmöglich halte, so verschiedenen Zielen
darcb einen Leitfudeii, wie es das Züllersche Buch ist, gerocht zu
werden. Die Eiuführnng in das Studium der Privataltertbümer
muss in engster Verbindung mit sorgfältiger Anatjse des Quellen-
roaterialfl stehen. Im Zf^llerschcn Leitfaden aber werden gerade die
alten Schriftsteller nar selten , bei den griechischen Alterthnmem
^^gt nie citiert oder ausgeschrieben; die fortlaufenden Citate be-
MD 3S>tUr, GriMhiuiliG a. rOaucbe PriraUlUrtbaiucr, ug;. t. JuÄ4IiAA.
ttriten sich meist auf die BabaQdlting dar «iszelsen Prags m im
seBeren Handbäcbern oder in wicbtigeren IviiuelantAniuk
md hvKen nenig^, da in den FrivataJterthaniMii weit
lo den StoEtsaltertliäDjem es toq Wert ist, lu irisseo, wia
reracfaiedeaea Forscbem die Zusammen fasroni;^ und Aaffj
eiozelnen Daten erfolgt i&t, Tiolmelir die QueUeaerklänmg laTcrte^
gronde st^t ; bildliche Darstellungen monumentaler Best«, der tmÜa
Ilanptquelle der Privatalterthumer, fehlen bis auf etnip« WMipv
GnindriEse und etwa noch die Abbildung eines Becbenbrettei;
weiee auf Abbildungen fehlen wohl nicht, sind aber spArÜ
bezieben sieb zdiq Theil anf Guhl und Konore L^bcn der
Dod BOmer, häufiger auf die Banmoieter' sehen üenk.m&l«r, fOtt
freilicli dem Verf. bei der Drucklegung' des ItucLes Dar der
Theil iLUgebole stehen kannte. Ich begreife nicht, wanua der
es nicht Tersocht bat, einen vullständigui und allgemein vtfUti
teten Bilderatlaa, etwa die 100 Tafeln des ersten Bande« du ciHb-
bistoriüchen Bilderatlas tod Tb. Schreiber (1H8&)*) n empMUflD v4
fortlaufend in verwerten. Was endlich den Text betrifft, ae
die Tfantsachen nicht durch Cntersucbnngen festgeat^t,
blo6 aufgez&bli, wie denn überhaupt das Buch w
Wert in eigeutUobeu Slmi nicht bat, und sind sie in eiaar Vee
gliedert, die wobl bestimmt ist, die GcdicbtaisariMit zu an
Ein Bach aber, das, mag es nun nonst noch so trefflidi
nicht über die Uilfsmittel, Anf&itge und Ziele der Forsctnuif
und nicht darauf ausgeht, seineu Leser tum Uitforschen
eigni)! sich meines Eracbtens nicht für die wiaseoacfaafUielM
führnng in irgend eine Disciplln.
Dieiselben Umstände verhindeni mich aber aodi, den Cja.
nasiallebrer für die „Vorbereitung anf dt« LectAic der fm-
ehtscben und lateinisches Classiker'' das ZAilerscbe Bnch sttf tf*
derer ni empfehlen. „Die größeren Uaudbächer und Specialv«t>.
sagt der Terf. (S. V), sind meist so angelegt, dass lif uns Vir
etOndnis des Einzelnen oft das Stadtam iiaar Ungeren Partie aAtt)|
machen, wlhrand der «ich vorbereitende Gymnasiallehrer am itUim
nur für den einxeben Fall sich urientiaren will". Das weiden |t«ii>
viele gerne hßrea; aber wer wird, wenn er den Zuiftand da F*-
schung anf diesem Gebiete einmal äberscbant bat, die Uin sO^
scheinende Belebrung aus einem Üncbe xiebea, da« «alM SMm
nicht durch ihr Beweismaterial stättt oder ta stttxeo tac^f D<B
macht sich gerade för den Lehrer das F«lileo der TaraninhiiilrtM
den Bilder im vorliegenden Buche peinlich geltend ; die Ttcni*
auf öuhl und Koner oder anf Baumeister untiun nichts, b bM
eioer, der eines dieser Bdcbar benutzen kann. In anti^miMft*
Dingen das ZOUersche Bncb befragen wird.
*' Dtesea Borh, daa dm Ftchgenossea nad Aea IBttüwhBlbW*;
ihe>M wirtnetene emproUea werdea darf, iit beaar benH» in tnfhr
ta. röiniicbe PriratalU-iibömar, ang. t. KuM^hek. 991
Gilt OS alwr, tilr eine Prüfong eine Reibe von Tliateachen
Ibocbanlsch dein Gedi\cbt)ii$ tinzarerleibpn, so wird meines Eracli-
tcns jeiler einigoruiaGen mit wit:sensclial1]icliem Strobon ansgostattete
Candidat Bedeuken tniKeu. aus einem Leitfaden, den er ntclt vorher
durchgearbeitet, uicbt auf die Kiclitigkelt seiner Sätze f^eprilft, kurz
Dicht verstehen gelernt hut, mit viel Mäbe und wenig UrtbeU Be-
buipttingen za lernen, die er vielleicht tliellweiee im Widerspruch
mit anderem fn'iber Angeeignetem weiß. fbrigeriK mnes ein Kepeti-
torinm, faUs es sich nicht mit der Mitthoilong unumstfiesUcber Wahr-
heiten begnügt oder nicht die s^ntlietißcbo Metbodo befolgen kaan,
«ach schon um die Lrinnerung an das Beweis luatertal wach /.u er-
halten uid tun das ebcntso lästige, wie ecbädliche L'mlenieu zu Ter-
bQten, sich strenge an ein bewährtes Bnch, das den kritischen
Apparat besitzt, anschließen; damit will ich von Hrn. ZOiler nicht
verlangen, ä&es er sein eigenes Urtheil gefangen gibt; aber wer
^Ut ihn gezwungen, einen Kolchen Leitfaden zu schreiben?
H Ten einem Kepetitorimn vorlangt man in erster Linie Uichtig-
Büt, Vollständigkeit. Beschränkung auf da« Weeentlichste und einen
^rftguantfu, ich möchte sagen: luemorierbaren Ausdruck. In Bezug
auf die beiden ersten Punkte, Richtigkeit und Vollständigkeit der
stellang, hat sich, wie nicht anders zu erwarten war, die Ge-
licklichkeit und das gi*8iindo Urtheil des Verf.» non bewährt, wa*
gerne anerkenne; die voreinzeltMi falschen oder schiefen Hehiuip-
Igen, die ich bemerkt habe, will ich als weniger bf^langreich
nicbt aufzählen. Hehr stört ee, dass der Verf. vielfach niclit die
aUmäblicbe Entwicklung einzelner Einrichtungen andeutet, sondern
obne Schoidnng von Zeiten dieselben gowissennaßiiii als danernd,
TOD Tomeberein gegt'ben, allgemein giltig darstellt, so z. II. in der
Darstellung der griechiscbon Bildungs- and rutorrichtsverbältnisse;
nnd doch handott es sich hier um Einrichtungen, deren Entwicke-
long durch einen Zeitraum von etwa taugend Jaliron zu verfolgen
war. Was die Stoff begrenzung betrifft, so liat sieb meines Erach-
tens der Verf. nicht genng beschränkt; so waren Ausführungeu, wie
die lAngere Anmerkung (unf S. 293) über das Bier, wohl besser zn
^mnneiden oder erheblich zu kinen. I>en sprachlichen Ausdruck
fbdlieh halte ich fdr nicht hinreichend knrz und gefeilt; er ist
nicht selten schwerfällig odor hinderlich, z. B. S. 27 „ein beson-
deree Instrument f^iUor), vermittelst dessen Hals, Hände und
PdQe durch fünf Öffnungen desselben gesteckt wurden" (»der
8. 41 (vom Diphros) „die erHtcre Form war. . . ein Klai)p6tuhl,
dan man sich häufig nachtragen lieG" oder S. 88 „chirurgische
Instnnnenle, wie SchrOpfkßpfe , Elrstirspritzen, Medizinen, Bade-
wannen 0. dergl." oder S. 45 „das Fase, jii&og,,.. von bedenten-
Mun Umfang und meist in einom Tboil der Erde vergraben" (statt
Boit einem Tbeilc in der Erde') oder wenn S. ri6 die ivdvfiara
Dnd die Titfftßlijttata so unterscliieden werden^ dass erstere 'heind-
-- ^- angezogen , letztere 'mantolartig umgeworfen' worden und
Stadien, ang. t. Kubitsi^tek. Q9H
" ^Die Thor« der AurelianißchoD Mauer an
■ tiiluninyen, wiche die spätere ynVi-
- Iiatte'". S. 64—115). werden die
ifistiherinischen Gebietes verfolg nnd
■ zueilt, dass die porta Aarelia aar der
H>r di>r Schenkel maaem stand, welche voui
<l>iiitil<< /.am FluH&e liefen, und Aüss ans
. iLichmak schlechtweg via Aarella genannt,
I .-TiTigen via ConieHa und via Triumpbalis aus-
.1 der ITntersachang aber die Brücken gilt wohl
m der VerT. hei einer einzelne Frage bemerkt (S. 46):
habe ich meinen früheren Ansei nandersotzangen weder
nilC^n. noch etwas tilnwegzanchmcn; sie heciteben noch
Arhier Kraft.' Ich brauche daher nur aaf meine
Altereu Abhandlung (diese Zeitaclir. 1881), S. 211 f.)
. Die Behauptungen in den spateren Thcilen dieser
im ganzen nicht nen und ihre Beweist' erscheinen mir
Rwingend, ja oft nicht einmal wahrscheinlich. Wir raflssen,
Sachen nnn liegen, doch noch die Vennehrnng des Materials
die ange«iclit« der Uferbanten im Tiber und der Nou-
in seiner Nühe kanm nasbleiben dürft». Ich halte es dabsr
da£ 'so bequeme Anskuuftsuiitter zu ergreifen, 'da«» die
c nnch nicht apracbreif sei' und bin nicht der Meinung des
t daas es sich hier nni Fr.igen bandle, 'deren Beuntwortong
cht angaben lässt.' Allerdings haben die Erwcitoningen
Wissens, die wir den beiden von Boraari (nach dem Er-
adieinen der Schrift von M.) Keiiuichten Funden verdanken, nnr
e Probleme gebracht, b'tatt die alten im l^sen : ich meine die
den voijährigen „Notizie degli acavi" (S. 32ß) mitgetbeUte Anf-
ang eines Brnckenpfeilers nnd eines Rräckenkopfös , 160 Meter
miuifwiLrts ober ponte Sisto, die 'lascia chiaramente intendero
follda e bella costraiiono propria dei tempi augnstei' und (S. 323)
In vielfacher Beziohang lehrreichen Terminationscippai) des KmseT^
idins von der Strecke atr[ig]ar|io] (in Keglon IX) ad püntem
ppfae] (bisher ^'an?. unbekannt; t<eine Identiikution mit jenen
ckenreäten hält Horäari für xweifellos richtig)').
üis Buch bietet keine erfrenÜcbe Lectnre; der Ansdmck ist
ivernillig, oft unverständlich, anch dnrcb nicht immer verstand-
e persönliche Anef&Ue nrterbrochen ; äberdies stCron häufige
lederfaolong des Gesagten und der Mangel an Oliedcnuig; es ist
nach meinem Gefühl leichter, sich durch einen ganzen Band der
Jordan'schen Topographie al» durch die doch wenig umfangreiche
Selirifl deä Verf.» durchzuarbeiten, und das will, meinu ich, sehr
sagen. Die Argument« sind vielfach so Kchvach oder so venig
') Vgl. jetzt div genaütTun Mittheilongcn Ton Boraari in Heft S
dca dieqUirigen Imllettino dolla comaiisijioui.' arc^eologJea coraonalt- di
Bäini> S. 92-9», mit einem aebr inatructtren Plan« (auf Tafel IV/V).
Mbtfhnn r. 4. «•twr. Oraa. IBSh. XL iUft. Q^
Qm MatferhoffT, GcKhkhtti^ioposr. SiaÜen. ang. t S^uUiMhA.
mtreflcnd, dase sie mitimter du Lmwt g«rad«a T*rhiaffM.
inehrwer Beiipiele gvägt eiius: S. 23 wird die iMkmanS«
nag der suUaniBchea Einnahme Bomi fiß v. Chr., wie wir ik
Appiu b. ÖT. 1, 58 luWD, zatgliedert. Sulla hat Tier H<
der ante bueixt rÄ? xloUUas xvla^ (sn die besten B
vtrderbte Kamen ist verechieden bericbtigt worden. 3cfawei|
Jordan a. a. denken (nach Flor. 2, 9, 6) an die porta
andere an die roelimonUna nod so anch Maverbßfer, oboa da«
jüier ancb nor dtircb ein WlJrtlein den L«ser daranf
macbte, dnt» e^ sieb hier nm eine verderbte Stelle nnd eine
handle; der zweite Heerbanfen nimnit rk^ xalUvas^ der dritli
ijd triv ^vXivtfv yi(fvg€tv. der vierte bleibt zrgb rürv
i$ dioJox^; dies behalte man and lee« dann bei U. nach.
'ÜDrtAnde* er 8D.t diesem Beriebt heraoeleeen will, Umstände,
du Moment der Thalsäcblichkeit nicht abzusprechen ist'!
Die Oorrectur des Satzes iet flSchtiK; aof S. 14 allein
ich nicht weniger als sieben Schreib- oder Drnckfehler
Die Bcbreibveis« M.b 'HoraU*, die ich in dieeo- Zeitschrift
bereits erwAhnt habe, findet sich auch in diesem Ltnche
fS&Dgig; ol>enso sonseqnent, nur noch wonderlicher, steht d«r
de« Dio CaasiD« ftu »bgekärzt da: ''Dio. C
Zum Bchloeso bemerk« ich. daes die an den Anrang*
Hcbrifl ffoiitelltc RrOrtemng des Begrlfb ond des Drspi
[HiiitiilctiB lUiuchtung verdient. Der Terf. betont, dass nrspi
dIo Tedinlk der Hewohner Koms nicht geong Torgescbritt«ä~
wuen »i, om eine 'gegen die Wassennassen aof längere Zeit wi
titandsf&biKv Brücke berznstellen'. Deshalb 'habe man sich
der l'rceii tut feiorUcben Begehung eines regelmäßig wieder!
nndeo Oiifnm , bei welclicr die ZnsammeugehOrigkeEt beider
BUm AiMhlrurk kommeo sollte. rorübM^ebend einer vielleicht
t>rdpk*itärtig<tu Vurrichtang bedient; das Material hatte eine
Weib*; ^ wurde von einemmale znm andemmale ') ai
(8u A\- l^w fiontem facero sei der wichtigste Theil dee
Ari^ If«w9«eii. dahw seien die mit der Erbaaong dieser Inl
\^^f, \ ' '■"•rntiton Worklonte, die PoDtific«&, zu hober sacraler Bi
f^, .1 Der Gedanke ist, wenn auch eicht gaux neu
haUv ^^> «i^ntKBtenH noch nirgend so scharf aosgesprochen
^V jeilwIlUbi «ehr at^^precbend. Seine einzige, freilich st
StAUt' («i dl« F.rz&hlnog des llacrobios (Sat. 1, II. 47 ni
catitt») ^^'** *^^'' Ai>^^u^ ^ Heraclee an der Stätte des
Uont. ** '^ punle, qui nunc soblicius dicitar, ud tempaa b
ebeniv^ ■ '*" *^'MM'«n '» da« Wasser warf, als er Gefährten \
k.M^. II Argnmente. die der Verf. fdr den alten Ziut
der rfahtbi^«^^^ tieibringt, sind wertlos.
^VieK. J- Wilh. Eubitschek.
>) BeeMtfi V«t dies roeinea Wiseeas nicht-
^Xa WblioÜK^qDc de FuItio Oniiii. ang. t. Ed. Jlauter. D95
lÜotlii'que (te Fulvio OibJdi, contributioo« a rhistoin- des
Ktiotts iriUlie et a Vt^tude de In renaissAiice. juur Pierre d c
ih^e. Atcc buit fac-eimiU'8 en photomvore, Paris 1887. P. Vioweg.
icule de ta Bil>liothi'qiie de l'Roole de» Haute«-EtQdfl8). For-
loraiBin; XVIII et 4Ü0 yigs. lü Fnnfs.
Tlr"»i .lahr» BorgfflUi^Hter Studien in doii verBchledensten Biblio-
»n bat der Verf., ein tiichtiger, ehpinsüirer Jünger der l-^t-nie
Wf df Bomft »nf die Erforschung der Tinlleicht borühmtfisten
VBibibtiotliek des XVT. Jahrhunderts, der d^s Cardinals Fulvius
ue. verwendet. Per interessanto Stoff ward ihm durch den
der PalüMf^mphle und BibDoKriipfaie Leopold Delisle nabe-
, ngch actueller aber geniatht durch dreijjlhrijfeij Aufenthalt
atKO Fanif^.'^e. in welchem jetxt das ifenatint« franzOsisrbe
gtsche Institut sich befindet , einst aber die Bibliothek
nhi und Alex. Farneses untergebracht gewesen. Doch häti«
welcher bereits eine Reihe hervorragender Beitr^ige zur
,6Dge6chichte der Konaissanee in Italien ^) und specielle Vor-
(ftr dasselbe Thecua') ;?eliefert hat. gewiss auch ohne diesen
ftoßeren Anläse eain lange vurbereitctes Werk gleich au-
KD gestalten gewusst. Dadurch, da£S er Bekanntes, so
Castiglinne, Pogi?i und Vitt. Cian ^) Klargestellte, nur flüchtig
ift und sieh an einen Leeer wendet, i\('T flher Voigts „Wjederiwle-
(fdes classlBchenAlterthums". Legrands „Bibliographie helltSniqoe"
«■ Tiraboflcbis .,Storia della letteratnra italiana" verfügt, ferner
Tcb. dass er viel bisher ungeschOpfteH Materiale auä den Hand-
briften ond alten Drucken der Vaticana verwertet, kann w uraso-
r Proben seiner großen Beledenheit nnd eindringenden Qufllen-
dien auf dem Gebiete des italienischen llamaiiismus geben und
;B ain lebendiges, um viele neue Züge bereichertes Bild von dem
ben , dem Charakter und den .A.rbeiien , beaonders aber von der
flnrhersammlnng Orüiui» liefen]. Iliro Geschichte gibt '/.ogleich
orwdnsrhte Anl'srhlnsse über mehrere gelehrte Sammler des XV. und
SVI. Jahrhunderts nnd gewährt überdies einen intcroBsanten Blick
IQ das Leben und Treiben des großen Kreises der Gelehrten und
.öiistler. mit denen Orsini und sotne Gönner verkehrten.
8oiD LeboD ist im ersten Capitel bloß skizziert. Ich kaun
OS nur bervoriieben, dass Fulvio, am II.Decetnber 1^529 wohl
natdrticher Sohn des Coiiduttiere Maerbalo Orsini geboren, in
Minor Jugend einen jähen Glöckewechsel erfahren hat. Als Chor-
ia d
') So I.cttreA tHrdiles <lr P. ^fanuce recueiltirs h la liibL Vatic
t 1683 und jangst Krasme en Italif. ßtnde enr au ^(isode de la
mainance accompogn^^e de douze lettrcu iuiiditea d'Krasmc. Paris 1S88.
•) lottert tMeditc del eard. dir Orattveilr a Fufno Orsini c al
riL SirUto, Borna l SM. T^e^ colUctions »rnntiquit^B de Fuhio (Jrsiuij
ime 1^84 {'m« gaierie de peinturc au XVJ* nieele. Leu colUci. del.
Orntni (Gaxette dv« BeauiArts. 2* p^r t. XIIX. 427), 1884.
*) Ün dcccmiin della rita di M. Pietrn liembo (1.^21 — 1581).
^^IMno 1885.
^1 63*
isg^
99G y'uÜiac, ta bIbltoUte()ae de Folrio Onlnl. uig. v. B^. St
knibe bei S. Giovanni in Laterano lernt« ihn der ^el^hii« on
Canonicue Qentil« DeUini kennen, irelch«r den aoXg-eweckUn I
studieren ließ nnd auch im Sammeleifer desBen Vorbild
Dorch ihn wurd Orsiini ßeneficiariuB, dann Canunicns, 1566 Si
des lateranensiechen CapitelR nnd schon vor 1558 bei der
Ro mächtigen Familie Famese eingeföhrl. Zuerst war er be
ditial Sant* Angelo (oder Kanaccio) Farnese, nach deseen T(
dem Alteren Bruder Alesfiandr« F. BibUotbekar nud Secretär. Iq
Stellnng- ist er nicht nur ein wohlerfahrener and trefTlichl
ratber bezüglich Anschaffungen von Handschriften, Drucken. A
nnd sonstigen Knnstverken, sondein er spielt aoch b«i den E
beBonden des letzteren eine entscheidende Rolle: er scblflgt Kl
(Pyrrho Ligorio, Taddeo Zuccari a. a.) vor and bezeichnet
passende Stoffe und deren Vertheilnng. Ton seinen an
historischen und mythn!n^i»{>h«ii Kenntnisiten zogen dieM
deren Nutzen als er bei seinem regen Kunstinteresse von
verkehiie er viel mit Giulio Clovio, dem „Baffael anter den Mi
malern", und mit dem alten, aber immer gedankentieren 1
angelo, alü dieser das Palais Faroese vollendete und das ^
Eranzgesiiose berstellte. Oraiui bewunderte die Worko diese
nisrhen Geistes nnd sammelte seine Cartons, von denen m
Krhaltnng der Gruppe „Amor und Venns" und des Frag-meiiti
^Gescbtcbte des heil. Fetms" (jetzt in Neapel) ibm 7.a veri
hat. — AuGer mit den beiden Famese stand Orsini mit
bedeutenden Kardinälen, wie Sirleto, Ant. CarafTa, Ascanio G^
nnd F^dericn Hurromeo in nahen Beziehungen: vielleicht maofati
bel'rurtitender Verkehr den letzteren znm Gründer der Ambra
Auch arter dem jöngeren Odoardo Famese blieb er Vorsieh
Sammlnngen dee Hauses, ja er vrurde selbst Lenker von
Studien. Durch den Ruf seiner Gelehrsamkeit verunlasst.
1577 der PolenkOuig Stephan Batory, auficr Muret und Si
auch Oraini Iftr die zu gründende grobe Universität 7U VViln
die Akademie zu Krakan gewinnen; aber keiner von ihnen
die gliVnzenden Anerhietnngon narh dem N'orden an. Aurh im Vi
ehrte nnd hr.rte man Ors.; er war Hitarbeiter an der großen
Übersetzung anter Sixtus V. uad fungierte seit 1581 als
chJBciier Corroctor {nicht Präfect) der Vaticaaischen Bibliothek.,
folgenden Jahre ab bezog er vom Papste Gregor Xm. ein«
liehe Pension von 200 Dnoaton, eine Art Lebensrento naf
seiner prächtigen Privatbibliotbek liegende Capital, welche
Vaticau legiert werden füllte. Dies tfaat er auch vor seinem
1^00 für den inveutarisierten Theil der Bibliothek, w&hrend
weniger wichtigen, nicht in das Invt^ntar aufgenommenen dem
teren Cardinal Lancelotti vermachte.
Orsini war ein Mann von großer Arbeitskmft, srharfem
stände und sympathischem Wesen. Nolhac vertheidigt ihn mit V
gegen den oft erhobenen Vorwurf des Plagiats; mit vrüi
m Omni, ang. v. iCd. ilauhr. 9117
r FiivlienLifrlceit and ge^n die sonstigeo
D&tin er nahm es sehr hfiiiQ|r mit
.>'i f, QQd in der Argfllegonheit des Set-
rvrKyrms, um deeeon Mittheilung ihn P.
tht« 1584 eelbst dringend ersoclil and
1>- hatte hitton lassen, bG<vei6t er eine
.'lel'.'lieii suc-bt und die er ir>@7 uulfieBticb
Luiig iäclilecbt durch Arbeitslast eutschnldi^.
DfreapondfiH'/. mit dem aufopfernden nnd «olbat-
-..-itj Bosheiten gegen seine Freunde und Ac^niai-
Sd zeigt er sich in den Verhandinngen mit doni
'■• Bembo hptreffs Ankanf«« von dessen wertvoller
m allfn Winkol/.ögon nnd Liston eini?s Amateure
L. iiiilit iiiiniler V'fifi.'iiührr dem unerfuhrcnea Großneffen
n IJumanistcn Fortiiruorra (Curteromachos). von welchem
"k dieses (jcli'hrtcn infolge von Geldnoth und einer
..tihheit in der Familie und evstützt auf f<eine eigene
r*iche Stollnng om 25 Srndi an »ich tu bringen wasste.
'■■■ diese Seite von Orslnis Charakter luÜdom nnd ab
litsinäßig hinatellen, aber soiro Wort« (S. 90) be-
iiar das Enttrogengewtzte cf 9ottt <hi< de/oufs (ombrageoi
ll^ae peu Bvide) (iont il n'est {kiv cuutumitr, mriiii if /aut
Urr qu'U les iaisse apparaUrt aisez souvent quand sa
dominante est enjeu. Je m peur rapporUr kt lea /« its
mifrrux t/ut ottt Matrf pour moi ce cöt^ d« ««i caracfire.
Cnt^rschlagUDg des von Esta^o dem Cardinal Kaiiuccio g»-
C&äarcodei und Orsinis Anweisung an eimtn Dinner des
Fameee, Scheiniiadisuchangen /.u halten, wirft einen tiefen
D auf ihn und »fTenbart eine H:LtiRucht, wt'lche sieb über
RöckRicht«n der Cullegialität nnd Frenndschal't sowie di« For-
gen der Wahrheit hinwegsetzt. Wahrscheinlich war aoch er es,
Icber beim CoHntiauieren dos alten Hediceas des VergÜ das jotzt
fehlende nnd seinent alten Vergilcodex fVat, 3225) beig«-
e Blatt entwendet hat.
Freilich das eiferäüchtige Zuitaniiiieniiallen seiner kostbaren
nluugen gereicht ilim auch iti unseren Augen tnehr zum
*) IHes xeigt unter anderem ein ScbreiWu Claude Dnpajs an Pietro
me (vom Jabro i;>T2 im Auiltroe. G 77, fol. 31^), in welchem ee
VoiM U {V. Orsini) d«« pmidrr au müt et ne roujt asHntrtf
ro^ de aea promegaej ', femei ein anderee desselben 'Tom 2S.M&rx 1574)
aa l'inelli te vk aentois ptmti d'uii re/'us qu'd vu fit, uh pcu arant
partement de Somme. de crrtnine rhofe, UiqufUe d m'acvtt offcrl
promin pnr ptusiettra foia comni' il eal ftomme fort liberal de prn-
.tsta, ä la Romaine.
") Der vertrauliche Chanütt«r dii'aer Briefe kann di-n Schreiber
nicht (•nt«chuli]igcn, «ondeni biet>^t uns nur das anßescbminktest«- und
wähnte Bild seiner Gesinnung und Denkungsart. welchä der H^'Vmer in
den reeerTicrtcD anderen, schon reridicttcn Schreiben glücklich tu rcr-
ItBilt^D weiß.
_ Gwm-
a»Cei* «• ^ Ctar
(1M&), bts ims liM^ii «r äck mT Tc
Tf CfcMM (Ptlrw OaeenM "HIkb tav»; na 4m V«
)amt Am itUtmm ffak «r mA ISM C* Sckrift 2>» MUnfa
«MM mü «Bn wtftToOM AAiag« btriM. OiwUmmJ ab«
nr dj* rtait^ Iccoographie mim /ms^m« 4< «CDy>*
muHriMm tt truditorwn {\h7ti)^MiAm, wdebt. tnkxdas <m» tf
■drwiinirt Aa*«n AuwUllaint ra vfinaebn flbng Iftaai. dw v«^
tfntaB gioO« Krfolff ball«. Bioc ftbitUcke «idiSg» Aibatt h^ wn
nalamaUacbM WtTfcl'OT»tf«aefiomajM«,gHw rrperiumtmr in mmtifmu
HUmiimatibvä ab ur6t amdUa ad Itmpora divi Amgntii fl&77X
w*Ich«« zuerst in zioalich viaMnaehafüicb«! and vollxttndifH'
WpJM den gmßen Ktoff behandelte. Die VlelBeiU^keit seizm- Sama-
lantren Ijat ihm wie keinem zuvor die Mßglictikeii g«boteij. die
Nolhac, Ia blbliothtiquo d« Futvia Omni, sog. v. Kd. Haultr. 999
Arob&ologi« nnd UilfewisBenschaften bei den philoli^ischen Untcr-
snchosircn zu verwerten.
Bit) folg^^nden Capitol (tu bis VHI) behandeln das oi^ent-
liche Studienobject des Terf.s. Orsinis B illiotlit>)i, n&h&r. Die
ilteatfl Erwerbung (1649) nar die einigür Mauuscripte des Aug.
Colocci (Cnlotias Bassos), es fol^ (l&65/6t>) die für Ort«, wenig
riUimliche der vielen Codices nnd I'apiere des gelehrten Humanisten
Carteromachoß (Fortignerra). Für erwiesene Dienste sandte ihm
Claude Pnpuj (Clandina Pntoanus) die vier alten jetzt im Vat, 32f>fi
befiudlicbi^Q Vergilblfitter, welche, wie sich ans dessen Schreiben
eixibt, aus Set- Denis stammen, später ein (beute ver&choUenes)
Blatt ans dem bombmten Uuz.ialcudex zur HI. Decade des Livius.
Von 1A74 — 1584 daueni die interessanten Verbandlnngen zwischen
Orsini und Torquato Bembo, dem Enkel Beniardos, welche damit
enden, dass alles, was in Uomboe BiblioUiek wirklichen Wert besass«
iD Orsinis Besitz gelangt. Die systernnti^ctiL' Bobandlnng der ans
dieser nnd anderen Bibliotheken (so des Tonstanlin. Lascaris, Poiii-
ponias Laetus. Polizianus] stauimetiden MauLt-oripte und der eratvn
Ton früheren Hamanisten mit Bomerkungon vcraebeneu Drucke er-
gibt wertvolle Beiträge für di»> Geschichte der berühmten italieni-
schen Sammlungen und für die Oeschicihte der Kenainsance nnd
ihrer Vertreter. Beeonders die mit vielen Lesarten zum Thml ver-
Bchollener oder verlorener Mannscriptp bedeckten Incunaboln Orsinis,
dis bisher in der Vaticana in»t guii unbeachtet geblieben sind,
wären als neue Quelle für die Textkritik wohl zu beachten.
Sehr wichtig ist die genaue nnd muhevollo C'oncordanz-
tafel der Nnmniem des Inventars Orsinis mit den jetzigen Signa-
taren der Vaticana (S. 125 ff.), eine Tabelle, welche durch die be-
schreibenden Xoten y.n dem auf S. 388 S. rorOffentllcbten Inventar
ergänzt wird; nicht minder beachtenswert int die Identtficiomng vieler
vui) Rnnuuiisteii glussierter Drucke. Diese hitilio^Täphiächen .-Vrbeitun
werden bei den wahrscheinlich noch längs zu erwartenden C'atalog-
pablicationen über die alte Vaticana Philolugen und Eunianisten
wesentliche Dienste leisten. Sind es doch über 400 zum Theil
mehrere Manuscripte itmf&ssende Bände, welche Nolhac der Kerkonft
oud der Schrift nach genao beschrieben bat. Aach neben den könf-
tigen Genenilcatalogen der Vaticana wird nach Commend. de Rossis
competentem Crtheile dieser Theil der Arbeit seinuii e igen thniuli eben
Wert nicht verlieren.
Die systematische Behandlung der griechischen Uiuin*
Scripte erfolgt im Cap. V, d»r lateinischen In den Capitetn VI nnd VTT.
Die Codices sind daselbst nach der Zeit der Krwerbnng ond ihren
rrüfaeren Besitzern ireordnet- Dadurch wird anch zum Tbeil die
Geschichte der ülteren Bibliotheken mitgeliefert, eine FöUe neut-r
bibliographiHClier Details über die gelehrtön Griechen, welche im XV.
Jahrhnn^rt nach Italien öb&rsiedelten, und über die italienischen
lomaniaten des XV. nnd XVI. Jahrhunderts tteigebracht sowie bisher
1000 Nothac, la bibliothcqw d« PoItto Onim, ang. t. £».
I'nbekanntee aber die Gi>L£chichte vieler ManuäCripte aofgedtcirt
Aafruiig ist für cineT) Mann der Kirche das völiige AassdiU
aller Kirchenächrifteteller aus seiner Bibliothek: nnr venn sie i
ein Interesse ire^en der Herkonft oder hohen Alters boten (wie
Ettsebioä und Sidonias) beließ er sie in seiner zosäcbst altclassi
Autoren gewidmeten Sammlang. Genauere Beschreibang
durch N. die äliesieo Stacke, eo unt«r den griechischen die
des Dio Caasius (Vat. 1'>N8) aus dem 78. und 79. Boche,
vor dem IX. Jahrhundert {beschrieben sind, and die astron
TaTeln des Ptolemäus aas dem Beginne des IX. Jabrhnnderts.
zeigt sich aber in der griechifrhen Paläograpbie recht d
da er die ersten für älter als 1200, die zweiten als 1000 J
erklärt, l'nter den lateinischen Codices ra^t der iteittbinu«
Terenz berror: die in denselben eingetragenen Kotizen bat K
mit (üewino nach Umpri-nliacli «.'in gesehen, aber ich glaube in
(in den „Wiener Studien" demnächst era^ch einenden) Abb
'Palfiographisches. HiatariKrhes and Kritisches zum Bembinns
Terenz' in mehreren Punkten Ober seine Angaben hinausgekom
zn sein itder dieselben berichtigt za haben. Aus aineni bi
unbeachteten Dracke gewinnt ferner Nolh. ioteressanto D
die Oesctiichte des Hedieens des Tergil, welche Ribbeck en
sind. Ferner ist es ihm ^elangeD, im Vat. 8368 Politiasos*
des damals vollständigeren Festostextes ausfindig zn machen«.'
die Yorlage für Victorias' Abschrift, welche Th. Mommsen zur Vei
bessemng des XVI. Quatemlo verwendet bat. Aach bei den latM
niBcbeo Uandscbriften greift Ors. in der palflographischeu SrJiätzong
besonders vom Xil. Jahrhundert herab fehl ; die von ihm als ianseod
jfibrij; bezeichn*?teB ('odicea sind im Dorchschnitte nm 500 J«lii
jünger, and unter autia» wird ein Mannscript des XV., unter ntui
chmimo jedes vor dem XIV. Jahrliundert geschriebene rerstandea
Das Vm. Capitel beleuchtet Fnlrius' Verdienste nm die ft]t«r«
nationalen und proven^alisclien Texte, in deren Sammsli
ur It. and P. Bembo nachahmte. Ans denselben sind die Aoto^rai^iei
Petrarcas und Boccactos besonders ben'orzuheben. Alter nach di
übrigen italienischen und franzSsischen Mannscript» dürften dd
roroitnisahen Philelogen noch manches Nene bieten.
Aaf das Inventar der eigentlichen Bibliothek fol
Anhänge. Der erste enthält das Verzeichnis der nicht dem V:
sondern dem Orazio Lancelottl vermachten, jetzt in Neapel befin
liehen, waoiger bedeatenden Handschriften- and Bücbersammlung
') So gevrimit >'olh- neue Namen too drei griechischrn Copistei
(Giorgio CrieeUi, Liunori di Bolugtta oud Gigtio Arfhilüi^Iti. and <g
beveiit, dasR die ßibliotbek den F. Bembas mindestens zwölf grierhiscbf
H*DdBchrirt«n enthielt, darunter den wertvollen Pindar de» AH. Jahrk
(V&t. 1812). den Aristidcs {\2!*^ and Dionjrs von Halic de!> IX-X Jakl
Unndert« (1300|.
J
FeHtschrifl, oogei- t. Karl Sc/MnkL
1001
die ireiteren bieten ein« Ueihe interessanter Briete an und von
Oreioi, auf welche sich der Verf. mmeist im Texte stötzt.
Die zrei Indices (S. 459 — 489) helfen den zuweilen zer-
rifisenoD Stoff und die vielen einander oft ei^Anzeuden Details zu-
suiuuesfiudeu. Dieee Verzeichnisse würden ihrem Zwecke nuuh besser
genügen, wenn sie sieb auf alle, nicht bloQ dio wichtigeren Ciiate
ausdehnten. Versehen , von denan das Sabstt mm leren der Stellen,
an welchen Ar/iUUs Statim genannt ist. Tinter Ksbi^o wohl das
Bttrketo ist, stehen nur vereinzelt.
Erwfinscbt ist endlich dio Boigabe von Schriftproben des
Petrarca, Poggio, Fomponius Laetus. Bemh. nnd Petr. Bembas,
Folitianns, Lascarie, ColoccI und Orsini.
Kun, der Verf. hat darchdrungau von dem Worte des Hnma-
niatan Manuel Chrjrsolurae oi<dh' zc'ti' äxh r^^ t^x*'^? (f'ai)i.ov
eine Arbeit geliefert, welche nicht nur den Gegenstand m&gltchst
erschöpft, sondern anch sonst für die ßtbliographie und Philologie
frnchtbar und anregend iet und sich würdig den Werlcen eines
Delisle anreibt.
LWien. Edmund Hanler.
•^stBcbritl zur Peier drs 35rijahrigon Bostchcus des proto-
staotis^hon Gymnasiums zu Strasburg. ho-rÄusgegeben ron
der Lehrerschaft deHprtite<!tanti.><chen G^nnasiums 2 Theilf in Hnem
Bande, VI und Sy? S.S. iiiij 291 SS. Straßtiurg IK^, J. H. Kd. Heit«
»(Heitx & Mandt;!», gr. 8. Fr. 10 Mark.
Der schön ausgestattete Bund ist mit einam Umschlage ge-
ziert, daesen von einem Mitgliede des Lehrkörpers sauber gezeich-
neter Rahmen mit den Bildom beröhmter SchuUnAniier und den
Ansichten des alten Straßbnrg, namentlich jener des alten Gym-
naeinms, dann den Jahreszahlen 1598 and IHsH, den Titel auf eine
sehr wirksame Woise erläutert- Die lntiaItsver7.eichniRRe zu den
beiden ThoUon zeigen, dass der erste wesentlich der Gfischichte
des Ojmnasimns gewidmet ist. Er ontbält die Aufsätze: 'Zum
Gedächtnis Johannes Sturm». Eine Studie über 3. Stnrms Unter-
richtaiiele und Schul einrieb tungen mit besonderer Berücki^iclitigung
seiner Beziehungen xn dem niederländischen Humaiiismos' von
H. Veil, 'Das Grflndnngsjahr des Straübnrger Gyrnnjisiums (1538
bis 1539)' von K. Engel, "^M. Hamael Gloner, ein Straüburger
LehrerbUd ans den Zeiten dos droißigjäbrigen Krieges' von
B. Benll, welcher Aufsatz nicht bloß das Andenken eines fast
ganz Tergessenen and wenn auch nicht bedeutenden, doch immerhin
intereaeanten Mannes erneut und die damaligen Zustände im Beiche,
in der Wiasenncbaft, der Schule nnd dem Leben der Gelehrten
getreu schildert, 'Die französische Sprache in Straßbiirg bis xn
ihrer Aufnahme in den Lehrplan des protestantischen Gymnaaiuma*
von C. Zwilling, 'Zur Strafiburger Schulkomödie' von J. Crüger,
Anhang der Neudruck des Carnüns sivo Messias in praesapi
iDoe
Feetacbrift, angfz. v. Karl ScheulL
das X. Georgiaa Calaminas (Elirich), «eldiM Stflck im Jahn U«6
n SüaAburg gespU-It und iu demäelben Jahr» daselbst bei Ü. ^jni
gtänckt wurde, 'Christoph Thomas Walliser* vnn A. R&tir. ni
Lebensbild dieses Hannes, der am Gymnasinm vx StraObon ili
Präoeptor von 1600 — 1634, als rnnstcns ordinariiu von )6W
bis 1648 virkt«, zQgloicb oin wicbtigcr Beitrag fär di« 6»-
scfaicfate der Musik, 'Das Gebäude des alten und neoes Stol'
borger Gymnasiums 1638 — 1868' von E. Salomon, 961k-
baameister, der den Neubau des GymQBäiutiis und dw dan (i>
hörigen alten Dominikanerkircbe nach den Bränden Ton 1880 Dil
1870 leitete, mit zwei Bildern, velcbe die Ansicht die»«r Ortäafa
T. J. I53H und in dem gegenvArtigen Zustande, doch mit Std
siebt auf den vollgtändigen Umban, der in niclit ronter 7Mi tiB-
zogen sein wird, darbieten. Hit diesen Aufsätzen steht noch m
achter insoreme in engerer BeKichnug, als er Denkmäler au SW-
bnrg betrifft, nämlich der 'übor die ältereu hebräischen St«t» m
Elaass' tos J. Eutlug, welcher die vierte Stelle einnimmt vd
die Inschriften dieser Steine in scbOn ansgeföbrten Tafeln Torfllnt
Während nun der erste Theil sich mit der G««chidit* im
Gvmnasioms nnd dem i^chntwosen ron Btraaboi^ beschäftigt vt-
hält der zweite gelehrte Abhandhingen, die sehr Tereohiedeoen 0*'
bieten der Wis^^enscbatX angefa^treu. n&mlicb : 'Beziehmgitt Mf
Tageeereignisse und polemische Äußerungen in Horazet» StÜtm,
chronologisch verwertet' von H. Schröder, 'Über ein Pnbta
der Kaumgeometric der Anzahl' von h. GAring, ^Ädviwiri» oi-
tica in Malala«» Chronograph iam' von H. Erdmann. wob^ in
iltslavische Cbcreetznng dieses Autors genauer verwirrtet wir<l. 'Bh
fcng xnr Ethnographie Madagaskars, mit besonderer Befädikfeb
gong derVaximba' von H. Schnaken berg, 'Cose» Tuf Hiiiia.
nebst einer Karte' von R. Hergesell und E. ßndoipb. 'Bi*
Tiefen Verhältnisse nnd die Bodenbeschaffenheit des mittUrcn Tk«W
des Ostatlantischen Ozeans nebst einer Karte' von B. Laif^o-
beck, 'AnünadTersiones criticae ad renim scriptores graeoM* m
L. K. Enthoven. Beiträge znr Kritik des Hcrodot, Dionj* m
Halikamas, Diodor, Appisn, Arrian. 'Die Kapitulation nrM>
E;iiscr Karl V. und Papst Paul m. gegen die d»titseh«i Pnl»*
stauten (],'>46)' von P. Kannengießer, 'Der Infinitiv od Oitr»
mir'schen Evangelium' ron Th. ForAmann. Wie man sieht, iM
der Inhalt der Festschrift ein sehr reicher; die AbhandhiDgai ke
mhen dorcbans anf grdndlicheo nnd sorgKlt^en Studien unil htria
f>-hT wertvolle Beiträge fär die in denselben behandelten 0«feWi
der Forechnng. Sic sind daher ebenso ein schOnea Zeagnis Rr fi<
TdchUgkeit der Lehn^rschart, die gegenwärtig am OymBaihUD «iril.
vi« der ganze Band ein Art der Liebe und Pietät fOt dii ^
witr<1iire Anstalt mii ihrer ruhmreichen Yergangenheii.
DreihnndertnndfflQfzig Jahr» sind seit der Befr^ndna; in
\jeuil verflossen , eine lange Zeit, in wekiier das Qywomn
I
i
Ortner, Beüunu* der Alte usw., KOgex. v. lt. Löhuer. 1003
Argentinens« rerschiedene Pha^^n darrh^ema<^l)t bat Kaum gegründet
hat A8 Bich sehr gedeihlich entfaltet üsd ist ffir dio Schalen
in anderen Ländern ein lenchtendee Vorbild geworden. 1 566 wnrde
es von Muximilian [I. zn eini?r Akademie erhoben, 1621 wnrdo ans
ihm heraus die UniverBJtät geschaffen. Neben di(*6er hat es eich
trotz miincher mi>rüusti?en YerbältniBSe atets ehrenvoll behauptet,
inamer treu liir polplirt« BililnnF, chriBtlichen Sinn, wariiiü Anhang'
lichkeit »n die Heimitt gewirkt. K» hat in den Zeiten, vo Elsafi
vom Kelche getrennt war, den dentsrhen Sinn und die deutsche
Sprache gepflegt und die Verbindung mit der geistigan und irifisen-
scbaftlichen EntwickEnng des ährigon Dentechlands anfrechterh alten.
Seit 18 Jahren hat für dasselbe eine neue Zeit begonnen, die eine
reiche Blüte Terheißt. So stimmen wir denn mit den Heranggehera
diese« Bandes, denen wir unseren besten Dank für diese Gabe
loUen, In den Segenswunsch ein, dass diese Anstalt immer frisch
und fröhlich gedeihen nnd ihre alte Kestimmang, der Sache der
Beligion nnd humanen Utldnng zn dienen, getrenlich erfSllen mOge.
Der Ertrag des Baches ist ffir die Witwen- nnd Waison-
cuee der Lehrer des Gymnasiums bestimmt. Auch dies mng fdr
die AnachiiiTung desselben in Betracht komm^. wenn sieb gleich das
Werk auch schon durch seinen Inhalt aU wertvoller Besitz für
rasialbibliotheken bestens empfiehlt.
Wien. Karl Schenkl.
Beiomar der Alte. Dio Nibelnof^en, Österreichs Antbcil an der
deutacben Nationalliteratur. G^.sobriebi^n von Mm Ortnor Wien
1887. Verlag von Karl Konegen. VI II und 356 SS. l'reia fl- 8.
In einer nmfÄngücben Einleitung (S. 1 — 122), die wir, ob-
wohl ihr Inhalt anf dem Titelblatte nicht ersichtlich gemacht ist.
fAglicb als 1. Tbeil des Buches bezeichnen könitcn, sacht der Verf.
in zahllosen Variationen und Wiederholungen den Beweis zu er-
bringen, da£a das Zeitalter des MinuesaiigeH die sitUsnloseste Epoche
deatecher fnlturgesrhichte sei, und dementsprechend die Blatezeil
mbd, Literatnr, soweit sie dnrrh hfllische Lyrik and Epik roprfl-
seDtiert werde (wenige Werke ansgonommen), verwerfiif-he, abscheu-
liche Poesien barvorgebracht habe. Diese Anschauung ist z. B. in
folgenden arg öbcrtriebenen Sätzen niedorgelegt.
S. 9 (diese Zeit nrnnflen wir] „alf; eine der nngläcklichsten,
tiefgeeonkensiten Perioden im Leben der Menschheit beklagen".
S. 18. „die ganze Oberflächlich keit, Leichti>innigkeit und
innere Hohlheit des bOfischen Zeitalters".
S. 20. — — „dass das Zeitalter der ..Minne" das läder-
^ebste, unsittlichste der deutschen Vergangenheit war".
Man Tgl. noch S. 3r>, 67. 7&. 76, 121, 123 fg. nnd auch
Wter. Wiederholt wird ein wahres Zerrbild entworfen.
Ortner, Raiiuiiar der Alte unr., ugei, v. Jt. lAthner.
Solche AnBctiauoDgeti gewinnt Ortner vorzugsweise
Schultr.' Höfisches Leben und aas zuhlreicben Stellcu der £
des ) 2. und 1 3. Jabrb änderte^ die er freilicb, öinseitif^ ^e
nach deo bekannton Scbattenseiten und Teriminiren bin
gezogen, ohne auch die entgegenstehenden Lichtseiten z
freundlicbcn Gej^eiibild zu vereinigen. Und doch weist jedi
alter, jede Lit«rature poche ihre Licht- und Schattenüeiten
gleicbmftfiig gewärdigt werden iroUen, and wenn wir an
mehr, gleich don Kom»ntikern. blind für das Mittelalter ood
Erzeugnisse schwärmen, «o dürfen wir auch nicht in das
Extrem verl'aÜen, und von einem voreingenommenen Standp
alles Kigon^irtige Jener Zeit vordninmen. Die eo viol ^erüfa:
jectivität dor Forsoliung muss ancb diesem Zeitalter zug-ute k<
Wu6 0. zur Stützung seiner Ansicht beibrachte, und was
Folgeraug daran knüpfte, ist. soweit es die Wahrheit trifft,
nichts mehr Neues, die einseitige und darum ungerechte Dan
aber ist ebenso abzuweisen, wie eine vage Verherrlichung Jen
Auch sonst ist seine Methode nicht durchaus za b
Heinrich von Melk. Walther, tHrich von Lichtenst^in. nerthfl
Begensburg. also Zeugnisse verschiedener Perioden mid v
denen Charakters werden ohne weitere Sichtung vorwondet.
vorgotrageneu Behaoptungen als Stütze zu dienen. Die (;ewi
Schlüsse werden rasch verallgemeinert, und so schafft s}
Verf. ein Pbimtasiebild sittlicher Verkommenheit, das er eiiu
gedachten germanischen Vorzeit entgegenstellt, und. wie ein
alterlicher Bekflmpför der „Frau Welt", mit lebhaftem Patli
mit Xntzannfiidungan auf die Gegenwart beklagt. Aof Einze
einKUgehen mnss Fachzeitschriften vorbehalten bleiben; hier i
nebet anderem stark bezweifelt, dass Gottfried von Straflbui
'Lobgesang auf Christus nnd Maria' gedichtet habe. S. S.
Der folgende Thei! (S. 123—156) beschäftigt sich
diugs mit Reinmar dem Alten von Ragenan. O. charakterisiert
auf Grand seiner Biclitungen als das idale Gegenstück der :
slUiger and erklärt die Studie als eine „Kettang" „Heimar -.
Minnea&Qger"'. (S. 154). Dm nicht zu aasfübrlich zu werd«ii
meide ich lAngore Citate nixl vi^rweise bloO auf S. 124. 147
155 fg. Ansprechende Vermuthmigeu werden über Reinman
h<nis zu Waltber geäußert. S. 147.
Wir wenden uns zur S. Abhandlung, entschieden der
tandsten von allen (S. 157—340). Hier tritt 0. loidenschaftU
die alt«, oft widerlegte Hypothese Pfeiffers ein. rlas Ni
sei das einheitliche Werk des Csterreicbischen Kflmbei
blickt man die der BeweislTihniiig gewidmeten 180 SS-,
man zwar gestehen, daas der Verf. das schwierige Thema oini
studierte, daes er gewiss manches Neue gefunden oder we
in neue Beleaebtong gerückt tial. aber die Hauptsache, den
Orttier, Iteinniar der Alte usw., anges. t. H- Löhtur. 1005
beri^er als Dichter unseres Kibelnnf^enliedes zq erweisen, ist ancb
ihm nicht g-elungen.
Seine Tboorie (von deren Unfeblbarkcit er aber derart äber-
zeui^t ist. dass er sieb wiederholt 2q verletzenden, höhnenden
Worten verdienten Forschem — besonders Scherer ^ gegdnflber
hinreisen läset) zei|i^ weni^etena, dasg die beiden großen Parteien
sich einander 7.n nähern beginnen. Denn er Tf>rfrirft nicht nnbe-
dtn^ Lachmanns Liedertheorie, anch er ^lanbt, daes alte Kinzel-
lieder im Kibelongentiedo zasammenf^eflosgon soion, nnr bestreitet
er, dass ts di(> ans^Aföhrten 20 Lieder Lachmanns feien, nnd
nimmt fär die sammelnde und ordnende Thätif^keit des Kedactors
eine intonsive dichterische Verarbeitung und Neagcstaltnng an, die
eben dem Kümberger zu danken sei. Man höre ihn selbst:
S. 184: „Das K. L. ist das vum K. anf Gnind mündlicji
überlieferter, im Volka K98unt?ener alter Heldenlieder zusammen-
gestellte, in der vun ihm auch in lyrischen Gedichten angeweo*
deten. selbsterfnndenen, kunstvollen Strophenform verarbeitete deut-
sche Nationalepos, das die Macht der treuen deutschen Liebe
besingt".
S. 237. „Der K. schuf durch tiefgreifende, künatlerieche, non-
schOpferiecbe Bearbeitung chronologisch aneiQandcr^'ereibter, aus
dem Munde von Spielleuten aufgegrifToner. sclilichter, roher Einzel-
Ueder das Epos von den Nibelungen. S. auch S. 339.
Für die Aotorschaft des Körnberger werden ausschließlich die
bekannten Strophea M. F. 8. I asvr. harangoxogen. Derselbe habe
das Epos zur Verhorrlichung and Rettung heimischer Ideale der
bereinbrecbendeu, verderblichen romanischen Poesie mit Absicht
entgegengemtetlt.
Andere Fassungen der Sage werden nidit berdcksirhtigt.
Geschichte der Sage und ITandschriflenverhftltniK werden nur gestreift.
Anlsangsweiee (S. 341 — sriO) wird auf Grund eines gewagten,
weitgehenden Analogieschlueaes das verroeintjich gewonnene KesuHat
ohne weiters auf die griechischen Volksepou übertragen, und auch
hier das Problem xn Gansten der DichteriversönUchkoit Homer ge-
löst. Der Hexameter soll seine eigene Erfindung sein! Diese Partie
hättfi Ortuöf m. E. hesser nntenirückt, denn das Vorgebrachte ist
dem grollen Principiensitreit gsgenubar ganz nnznlängüch ; und
wenn 0 früher doch als Fachmann seine Stimme erheben konnte,
in der homerischen Frage muas er Gewiegteren die Lüsung über-
lassen.
Zorn Schlüsse noch wenige Worte über das ganze Werk:
Der Verf. xeigt eich in der oinscbiftgigen Literatur bewandert, doch
verhält er sich ihr gegenüber meist polemisch. Der wenig ehr-
erbietige Ton, den er hiebei oft anschlagt, wurde bereits gerügt.
Das Positive der v\rlH]it wird durch die übertriebene, oft maßlose
Art der Beweisfrihnmg. durch Einseitigkeit und ÜbfiTSCbwenglicb-
keit stark geschädigt, sowie kühne allgemeine Sfitxe üb«r Forschung
L
10(>4 Ortner. Bainmar der Alt« diw-, anges. t. B. Uh^
Solche AiisvliauuugeQ gewinnt Ortcer Tonan
Schultz' Höfisohos Lubeu und aus lahlreicbeu St«ll"
4e« 12. and 13. Jahrtiuiiderts, die er freilieb, «m-
nach den bekaiintßn Schal tengeiUm und Vnrirn:i< *
gozogeu. ohne auch die entgegenetebeDden LirJ
Tnandlichen Gegenbild zu Teroinigen. Und dseb
ttltor, jede Liter aturopoche ihre Liebt- und ScJi;«
gleichniäßiK gewürdigt werden vollen, und «
melir. gleich den Kouiantikern, blind Tür da« y
Erzeuguisäe »cbwürmen. so dürfen vir bu^''
Extrem verfallen, und von einem voreiiigoiii> i
alles Eigenartige Jener Zeit verdammen. Pf'
Jectivit&t der Forschung mnsa auch dtoeem '
Was 0. zur Stütznog seiner Aneicbl bir
Folgerung daran knöpft«, ist. soweit m
uicbts mehr Neues, die einseltiga and i)j''
aber ist obeusu abzuweisen, wie etne v;t
Auch sonst ist seine Methode
Heinrich von Melk, AValtber, Ulrirt'
Regenobnrg, also Zeagnisse v^r-M i
denen Charaktors werden ohne w"ii'
Torgetragenen QebaaptuDgen als St.
ScblQsse werden rasch veraUgon:» <
Verf. ein Phantaslebtld sittlicher t
gedachten germanierhen Voneit ^
alterlicher Hckümpfer der ..Kr
mit Kutzanwt'udungen aai* -Ü '
einzugehen niusa Fachzeitschn
nehst anderem atark bezweifi.'
'Lobgesang aof Christas mid
Der Tfilgende Theil i-
dingfi mit Keiumar dem A!t<
auf (.Tfund seiner Dicbt.i:
«Anger und erfclArt die -
Miuficsinger"! (S. IMi
meide ich Ir<
155 fg. Ai
hiltßit) na \Vaitlt«r »
^Vir wi'ifi.lui.
t.-l
' -itng als fiirMI-
ui^'. wAcht kl
i.nt{ ttnrub, biM
>r ga
a» ^ÜMfanii ««hr
•jm- lüaniiliit kräw Z
- -m-^^aMäigß AO*«lbl nu
^^ «Mi« tiih4lt ia ftiUtt^
er Schwoiier, ang. r. F.
*et. dieLiteratarrelide.
'*«leitiing macht der Verf.
- den liffiacben und
~ Leipziger and
'•witi bat in
Klarheit
. ob
.>:poelie
Sated ans,
i iiät«D ins-
rü iSvvolov.
. , trti>plii8ch be-
i'h' Kunst« tiind
iiii^pror sinnlicben
selbst vornn*>gen
iiiliclikeit gebotenen
t« können nor das-
knit das Toretellungs-
<ii>r Künste cinerseitH
•■-n» Hegrenznng ist aber
li r menschlichen Krtcenntiii»-
iiiit einem Worte gesagt;
Hiiine als Voretellnnfc erfasst
: !p • tierischer Darstellnug gezogen
Wahrheit und Diclitang unter-
r vonächst nnr durch den Begriff
Jf'i tiei dieeom einzigen UnterRch iede
"iiU anderes werden, als eine getrenc
mit iülon jruteii oiid srhlecliten Seiten
iin diä Meinung im Ari^tutelcs gewesen
lg vielmehr blo0 andeuten wollte,
er nach ^tfirfaft,; s&tcn, uud daas
der Wirklichkeit oder, besser gesagt.
r& 'rhoinlichkeit nicht entremen dörfe. Es
^en-ri Fassung des bloß negative Bestimmungen
ischen Satzes noch etwas Erg&nzendcs binza-
B8 liegt allerdings bereits In dent Worte ^^
il TffUig kkr, d«nn die u{[ttjtii$ kann eine nutur-
-Indorte miu. Auch hier müssen wir wieder von
i'D philoKopbiEchen Standpunkte ansgohen. Das
ronsene Vorsteltnngsmaterial ist nfimlich der
Wf TT
während des Druebeft meiner ßec^nsion erschienene
»Martin U|)i:z' Buch Ton der doutc^ohi'n Poeterei", in
Bicb (riutf l!urw Gt-itclüchto der Humanisten potükeii he-
erbUtiiiä Opitit-na tu denselben, desgleichen die Ab-
voD Ugijtx behandult wird.
tCMlH Serrwa, Die Pootik Gottaclieds u. der Scbweiser, ang. T. F
i{«prodDction ffthi^. Oieeelbe kann entweder i^etreo odftr te
sein \ denn obwohl der menschliche Geist JDHOweit bescfarfti
dass er keiue Vorstellnn»?, die ober den Kreis der KrfahniQ
aasgeht, fassen kann, go tet er doch imstande, dii> vorii
Vnratalliuigen willkürlich za verbinden, nnd aaf diese Weis« v
er VorBtflllniig'Sgebilde zu scbaffen, welchen die Dccktug dar
Wirklichkeit, das complataentiiin Teritatis, fehlt. Drei rerscli
Wege sind für diM«Thätifrkeit der Phantasie mOf lieh : Abstn
Doterinination und ('ombinaljon. Mit Hilf« der Phantasie
Atch der menBchUche Geist, noch immer aaf dem Sfcacdpanli
Wirklichkeit stehend, über dennoch über denselben hinansg
neno Ideen. So kommt er helapielaweiae zur Vorstelloni^ des
liehen and zum Be^'riffe des Ideals. Hier haben wir di
>;&nzting für den ari st« telj sehen ItegrilT der ai^r^aig. Die
de£ Natürlichen soll keine unveränderte Beprodnction seiD^
auf dem Woge reinigender Tiod veredelnder PhantasietbAtig!
ütande kommen. Schiller hat den oben andeuteten. philoBOfd
Gedanken ^ani?. welcher aaf den Amtchuuont^'en der KiintiBchen
spfit«ren, am' Kant bemhenden ßaprü^cbeti Philosophie beruht, in
Abhandlmig ober den Gebrauch des Chores in der Tragftdl
röhrt. Die Leipziger und Schweizer Kritiker haben »ich freil:
jener HOhe der Anffassnng niemals em purschwingen krinnen,
Iq der Erklämng. dass der aristotelische Satz bloß auBspi
von der Dichtung sei ausgeschlossen, was in der Katar keiii
bild habe, fanden sie keine völlige Befriedigmig: dahor
Kienz- nnd Qnerzuge, die aai< dem Bestreben ent£pringen,
nur sehr nnkliir Geahntes aufzu^oichen. Die Ästhetik des 16.
Iionderte krankte übrigeoB an finer Erscheinung, welch«
Betrachtung m»denier Handbücher, wie sie al» Hntxendw
den Markt kommen, uuch lieatzutage noch machen kOnnen.
and Dichtung werden zu wenig in ihrem natorgemäßen Ztu
hange beobachtet. Aus unzureiLh^ndtfUi Material wurden und
B«ga]n abstrahiert, welche nur pnrticulare Giltigkeit haben. Wi
solche ästhetische Forderungen mit einschneidender Schärfe
treten, so muss ans ihnen niiturgemälS eine Verartheilang
reicher vorhandener Kunstwerke folgen. Man erinnere sich m
Gtfitscheds Verortbeilung Miltona. ja an seine befiuigenifl '.
Homers» welcher nach seiner Empfindung viel zu viel Frei]
aufwies, mati denke selbst daran, wie gewalts&m T/ossinga Voi
bei 6«tner Detinition des Begriffes der poetischen Handlni^
LaokiKin ist. Die einseitig ans Homer abstrahiert«! B*{C«lii I
eine Venirtheilnng zahlreicher Dichter and Dichtongsfonnw
sonders der tyriscben Gattung zur Folge.
Bei der Betrachtnng von Gottscheds eigenen Dicbtnngen
man steh davon fibeniengen, wie sehr die Kichtigkeit dieser
ins Auge springt. Das Constniierte seiner Verglficbn leigt
nAmlich dadurch in hOebst snfläUigor Weise, daes er sieh
^8 Q. der äebweiier, tag f. F. Fronch. lOOU
*hen aof (tinw höchst pedAntisch«
' ihm. dass or einem rreiltch
'" folgend, seine Kegeln
■« 0«eictit Bchlfigt.
->heo ihre Heden-
.<'hed als ein-
iner klaren
imulut der
' >.'t'ratboii. AuT
_. <vi\iv Ansichten
■ m\Mt\ der Bchveizer
^ Fragen vor. fleren
Lfssing, zniii Theile
ii-n HOiTiies behandelt, wie
■ Wir öelien, dass der Leipziger
is^ erlüllt war, dass Vorelnmßt
! ■ wäreo. Bezüglich der Schreib-
:.iVüii, daes der bluG rortnulietischen
< lEuKisen Natumucbubmuug gegenüber
i.r liecbt Igewabrt werden mässe. Allein
• •■lir für das eigentUch Stilvolle ein, ihm
< '^b conventionellen Formen des franxOei&chen
ite SUliaienmg, die er iielbst in ihrer urspräng-
nJitihKoabmen vermocht« mid duber in stetf«
lieraotzte, vor Angeii. Kine weitere charakteri-
.M^ner Poetik ist ea, da^B or bflstrcbt war, die
»Uli der Poesie von einander .streng zu Bondem. Im
iwt heatigen Aofrasenng, dass es eine nnbegren7.te
[V«D poetiscbeo Formen gebe ■) und die Grenzen selbst nur
eeieu, iat seine kritische Dichtkunst oiuü „Poetik der
lle". Das MoralitÄtsprincip, welches alle seine Aiiscbaniuigen
FoBtid beherrscht, bedingt es auch, da»s Oüttttcbed trotz
Imkan, welche die Nachahmungstbeorie in ihrer damals
ikten Aaffagsnng anwenden konnte, als die hRchRte Stule
cbahmnng die Fabel betrachtete , die ja noch Leasing mit
Uoralit&taprincip onaallCalicb verknöpfte, und deren wahres
erst Jakob Grimm ls seiner Emloitung zom ßeinlart Fachs
ifillte. Gegen das Wunderbare in der Poesie bat Gottsched von
Anfange an eine feindselige Stellung eiiigenomnieD; doch
inte er ihm vor dem Streit» mit den .Schweizern seine Ant-
inie in die Poetik nicht ganz verweigern, weil Rieh dasselbe
Boileans Überaetznng des Longin und dorob Le Bossos Werk
nicht xn erscbättenido StoUung erworben und auch Wolff,
besonden die eeit der Kiederschrift diesfr Blätter enchlr-
Sdieren.
in f. d. AabiR. Qjmji. t«n. n. ll«ft. M
laiO SeniöKi, Die Poetik OottMlioafi a. iw Sobw^üer. an^. t.,
d«- m 60 vielen FiBgen Min Orakel war, luge^ff^b^a
der Orond des WDiiderbaren in d«r Dtcbtiu^ das Wand
der Natur sei. Gotteched »Agt tun Anfange soioer ErAi
fiber du Woaderbare, die Dioiit«r nnaBtaR, am ,flie Leute
tn fe084Üu, „uicbts Geiuaiues and AUtäglichng, sonde<m tan
Beltsanie nod TortrefOicha Sachen" vorbringcu. „Es mn
Aslden viel Cnrermatlist«» begegnen, welches bald zn j}
sichten behilflich ist, bald deoselboD ZQWidor lAoJt ....
•ntetehen so viele plötzliche Verändemngen, dase man dtl
staunt, ob ob gleich allös ganz natürlich zugeht. "^ Sehr ein
etisch ist die oft eingeechSrftfl ÄoÜeniag des Pedanten, dei;
mOgo ja, wenn er otwas Wunderbaroa erzählt, zavor dio 1
mffeo, denn „ohne diese nnrde der Po«t nichts Glaabwürdig
können : denn wober wüa&te er sonst Dinge, die kein Mens«
kann''. Aus der WahrBchetulicbkcitsregel GottschcKls werda
sehr kfljntMlie Restimuiungoii abgeleitet, so das Verbot der 1
ond das Beissitesprechen auf der Bühne. Aas ihr erflieüt ]
Qesetz der Einheit von Zeit nnd Ort. ,,Die Zoscbauor ble
einer Stelle Bitzen, folglich mfiesen anch die spielenden I
alle auf einem Platze bleiben". Femer: „^Vas bat os för oim
scheinlichkpit. wenn man in dem ersten Auftritte den Hi
der Wiege, weiterhin als einen Knaben, hernach sü» eines
ling. Mann, Grelb und zuletzt gar im Sarge TorsteUen i
Kocli manches andere Bemerkenswerte lieQe sich aas di
TerT. das Buches Beobachteten anfahren. Es geoäg-e, noch
aafmerkaam zu machon. dass Gottsched keineswegs, wie ma
meint, „bei seinor Ansicht von der Lehrbarkeit der Poa
Meinung war, die natürliche Begahang des Dichters sei lUi
an sich Ünbedent^iides /.u übersehen. Vielmehr sagt er: „I
moss also einen großen Witz, einen gfitÜicben Geist iin4
erhebenden Ansdrack haben." Trotz diesem äbrigens ans
geschöpften Aussprache hatte er von der dichieriscben £n
eine tIoI zu höbe Meinung, nnd alles in allem ist das Ha^pt«
nistt dos Poeten doch der Fleiß.
Zu Anfang des zweiten Capitels wird betont, dsas die So
erkl&rien, die Thätigkeit der Phantasie sei die aJIgemeioe
logische Grandlage für die Wirkungen der Poesie. Sie
receptiv den Genuas am Konstwarke, prodoctir den Dnuij
«igeneni Schaffen hervor. Sowohl Bodmer als Breitinger wa;
poetischen Genuss sehr empfänglich, ersterer begann
dichteriitctien , nicht mit kritischen Versuchen. Richtig
Schwoizer hervor, dass die sinnlichen Eindrücke die G
die Phantasiethätigkejt sein müssen, und als den wichÜgg
hatten in dieser Beziehung die Kn^nder bereits den Gesi
he&eichuet, die Schweizer gieogen non weitor und hoben ai
Bedeutung der übrigen Sinne hervor, obschoQ sie gleichf;
Gesichstsimie den ersten Platz einräumten. Aof^dle Vriohtig
MLrda q. der äcbweiwr, uig. v. F. ^,öaeh. 101 1
.tmvr« i;M>iniQt« geJBtigo Tbätigkeit hatte be-
i"Aen. Addison nod Wolff waren ihm
,:i'r, wolctie solche \Vejfweiser bereits
< ütiiti li(ülsame Keactioa ge^en die onklui«
..•^ier, die von j^dör poetiscbeu SionUcliksit
< ihr bohles Phras«nwflrk und Ua«cti«n nach
.u' ...lull Vergleichen iiiahr bptftQbt«ii ii» klare Ge-
((Uiren vermochten. Treftänd nennt llreitingAr dio
U« Aag« der Seele. U'ir haben es also mit einer
imng in viel bShereui Sinnt- aU bei Gottsotied zn
Bi>diuc>r iß .seint^n Uetrachtangen äb«r die poetischen
ir Dichter siiiiilicJie Krult der poetischen Turetelluog
E» liegt anf dur Hand, d&a» dieses Harvorheben dea
besDiidertt das durch das Auge Ge^chantfln dazn Tiihren
Brei und Poesiö in Parallele zo stellen. Da« tl'0ra;iigche :
|)OeKit< und der bekannte Satz des äitnonidos kamen
iJcnfcichland darcb SpitY. zum erstenmale zur Geltung. In
»icli hatte der foinsinnige ])q Bos als VorlAufär Lessings ,in
Goäexit^ii^ crttiqui'S sur la Poesie et la Ftiinttir'j eine Heibe
Fragim aufgtiworfeu, die dieser etwa ein balbas Jahrhundert
in seinem Laokoon «mer uuch schärferen Prüfung uutar-
! bat Pte Schweizer Kritiker haban aber Ihre Ansichten über
nnd Malerei von dem fVaiuosen unabhi^ngjg entnickalt. Sie
[en, die Bilder dfs Dichters sollen ans vor dae »Aagc der
W* Bienen, wae> uiiii die Bilder dut Malfire vor d:i8 leibliche
.Itriiigen. Dur Haiur malet mit dem Pinnel und dan Farbari,
mit den V^ortan und dar Feder, ist ein anderer AuBspruch.
das Verhältnis der beiden K&nsLe nur sehr finQerlich and
Ijtreicbend charakterisiert. Garn, verkehrt ist die Ansicht, dass
ids Schilderung eines ciseliertan Becher« das gleiche Krgötien wie
Anblick des Kunstnerkes selbst erregen könne, deunoeh vollen
die beiden Kannte nicht unterschiedslos vermiscbeu Uftsen; sie
ben vielmelir £u trennen, wenn siü tm^en, da&s ein Object,
che« mit der Feder und den Worten in der Ittiagiuation ab-
bildet wurden i^t, eine Idee, oder zu Deutsch ein Bild, ein <3e-
m&lde beide. Femer wird im zureiten Tbeile der Kritischen Dicht-
et der 8cbweu«r sehr anslährlich von der „Zubereitung und
'rnniscbong der poetischen Farben" gehandelt and dabei insbe-
dere der Wert der schmückenden Büiw^irter her\orgehoben. Pas
Uptwerk der schweizerischen Poetik, dus Buch „tjber die Poetl&cbeii
aifiblde", fas£t den Staudpiiiikt ihrer KritlK in folgender Deßni-
/.Uäammen : „Ein poeltacbes Geiiiülde ist nichts anderes als
•ine kuu&tvolle Maehabniiuig der Xatnr, welche darin besteht, daes
taut) mittelst eines geschickten Gebrauches dar Wörter nnd der
ÜedeDsarien lebenso leblialt und entlockend Bilder in die Phantasie
UOrer nnd Xeser echildcni kunn, als diejenigen giod, welche
Ji^tor selbst giittcbit der Siiui«u in dieselbe bringt, i«dw 0ie
64«
I
1012 Serpo«, Die Poetik Gotticheds a. der Sdnreiter, tag. t. F. ProBtk.
di» Drbilder dieser in die Gegenwart fflhret; mit dem Errolge, Aus
dip \achahmiing, wenn sie ^rescliickt aasgefäbrt worden, dorcb die
Ähnlichkeit ein schStzbares Krg<'<t7.e[i geliefert.'* Die oft miklar aos-
l^esprorhenen , aber auf ricliti^j^er Eniiifindung tt^nibeiiden Ajd-
Bcbanmigen der Schweizer gipfeln also wühl in dem Gedanken,
dnas die Poesie gleich der Haierei das Kachgeabmte anseren Sinnen
80 nahe ala möglich in bringen hat; darin gleichen sieb beide
Eönste. obwohl nicht alles f^innenßllige in der Dichtung gefaUen
kann. Dass in Stoff and Form nach be6timmt«n GmndsAtzen eine
Aopwabl ZB treffen sei, ahnten «ie mehr dnrrh ein dnnkles Oefdbl,
als dass sie dasselbe in eine gesetzra&aige Form 7m bringen Ter-
mochten. Die Sohweixer blieben jedoch bei ihrer Anffassnnif^ von
der Sinnlichkeit der Poesie nicht stehen, sie rerluigien Ton der-
selben ancb, dass sie rühre und Kene« darstelle. Das Neue ist aber
nichts anderes als die Fähigkeit des Dichters, seinen Qegenstand
interessant zu machen. Endlich sehnt sich der Geist auch, die
Beeckrflnktheit dt» Wirklichen zu vei^esgen und sich dnrch schOne
Trftnine 7ü enri^t^er. Die Rinbildnngskraft, diese Quelle aller dich-
terischen Thätigkeit, soll bei den Schweizern rieht bloß reprodnctJT,
sondern auch prodnctiv werden. Das Gebiet der letzteren Art von
Phantasietbätigkeit sind die möglichen Welten, welche ein Ansfines
und eine Fortspinnung der Leibniz'ecben Theodiceen sind. HOglieh
ist, was wahr sein kann, ahne desbalh wahr tu sein. So stehen
einander das Wirkliche nnd das MA^liche, das liistorisch nnd du
poetisch Wahre gegonüber. Die Kachahmung der Natar in den
Möglichen erscheint als dos eigentliche Hanptwerk der Dichtkunst.
„Wie die sichtbare Welt der wirklichen Dinge in die materialiaehe,
historische nnd mürali»ctte eingetheüt wird, so kann man diese
Rintheitung anch von jeder mifglichen machen." Als Beispiele flr
die erstere Art von Welten dienm der Garten des Alkinoos, der
mit Hlilten nnd E''nlrhten alter Jahreszeiten geschmückt ist und
der Garten des Paradieaeß bei Hiltnn. Die Schönheit des Gartms
ist einer dichtorischen Vervollkommnimg fähig, aber trotzdem gerMh
die Kritik dor Schweizer mit Leibnizens bester Welt nicht in
Widerspruch, weil der Dichter nur einen Ansschnitt der Welt be-
trarhtet und in einem solchen einzelnen manches besser gedacht
werden könnte, wogegen im Weltenplane der Wechsel der Jahres-
Zeiten von einer derartigen Bedentnng nnd Wohlthätigkeit ist, dass
derselbe nicht geopfert werden kCmme, um einen höheren Garten-
schmuck möglich zu machen. Wer erinnert sich dabei nicht an
Klop^tocka bernlkerte Planeten und Sonnen nnd seine kleine Welt
itn Innern der Erde, zu welcher man durch den Nordpol gelangt usw.
Auch Klopstock huldigte bierLeibniz und der Theorie der Schweiirr.
Kine Krscheinting der mfigUchen moralischen Welt ist es, wann
eine Hegiordo oder Leidenschaft so tum Mittelpunkt des gesaramt«.
Charakt«;rs t'cu^"ct>t wird, dass dabei alle übrigen Eigenschi
M>ge8lrirhen werden, wie in der Satire von Caoitz ^Der Tod ^
^
SercoM, Die Poetik Gottechoda u. d«r Schveu«r. ang. f. F. I*yo»eh. 1013
Greizbalses". In das Gebiet der M^Vglicbkeit geboren außer dw
b«glanbigteii oder geglaubten Gt'»tult«ii d«r biblischen and volks-
tbämlicben Gei^t^rwell auch diu allegorischen Figuren, welche üiit
jenen iDHofeni auf einer Stufe st«hen, als siä unsichtbar gedacht
werden mid also bloß durch die Phantasie VerkArpernng erbalten
können. Eine sehr niodripe Meinnng- hat Bodraer von der Allegorie,
welche nnr den Zw&ck hat, zur Deutlichkeit der vorgetrai^oDen
Lebre beizatragen, also das Lernon leicht und zu einem „säßen
Geschäft" zq machen, während that^achlich der Allegorie und den
allegorischen Ponnen eine viel hi'ihere Aufgabe zukommon kann.
So 7.. B. In üoethes „Zoneigang'" (Dichterweihe). Die hnchsteo
Blüten der Schiller'schen „Gedankenlvrik** bewegen sich in Allegorien
hohen Stiles. Die Scliweizer verbinden endlich auch mit dem Wabr-
öcheiulicben das ''Vunderbare. Schon die Darstellungen ans der
Goisterwelt enthalten etwas A' anderbares, ja sie sind eigenüicb
der höchste Grad des Wunderbaren. Dies kann auch in Nach-
abnmngen der Wirklichkeit stattflndftn; sodann int ei? nichts anderes
als ein gesteigertes Nenes ; andererseits ist das Wanderbarn bloß
vermtunrntf Wahrscheinlichkeit. Wahrscheinliches und Wunderbares
entfernen sich beide künstlich toxi der Wahrheit, da nicht diese,
üoudern die Mü^irlichkvit das eigentliche Gebiet der Dichtttng aus-
macht. Die vollkommenste Terbiuduag des Wahrscheinlichen und
des Wunderbaren zeigt die Bsopische Fabel. So wie das Wahr-
scheinliche and Wunderbare sieb scheinbar in einem .Vidersiirnche
betindcii. 80 auch das Xüt7.]tche und da.s Erg^itriiche. Aber auch
diese beiden Element«, welche schon durch Horaz a\ti nothweiidiger
Bestandtheil der Iiiclitkunat erkannt waren, werden dadurch mit
einander verknüpft, dass in der Poesie gmndsAtzlicb alle« .^uar
Schein" sein soll. Der Poet muRs, nm Nutzen hervorbringen zu
ki'nnen, ergt'itzen, wie der Arzt die bittere Pille ntvennckert. Der
Verfasser hebt in einer Anmerkung S. II 7 Heispide ilalflr hen,-dr.
Das 2. ans dem 8. Gesänge der Noachide steht im intimsten Zusammen-
hange mit verschiedenen Stellen in Hauers philo sophiscben Gedichten.
Dell Scfaluss des 2. Cupitels bildet die Darlegung der Auffassung
der Affecte und Cfaaruktere nnd der Idee iler Verbindung von Ein-
heit und Vielheit im Wellengang und der Poei>ie. Es ist nicht zu
lengnen, dasK in alten diesen Fragen die Schweizer manches Be-
merkenswerte zntage TArderten.
Daa 3. Capitel . welches die Literaturfehde Gottschedi^ nnd
der Schweizer behandelt, beginnt mit der Darlegung der (Jegen-
siltzfl, deren princijtielle Natur den Zeitganoasen vOUig unklar war.
Pyra. der entschiedenste Anhänger der Schweizer In Sordd'nitscb-
land, hob allerdinirs richtig hervor: «Hat Gottsched wie die Züricher
das innere Wosijn der Dichtkunst erklflrt'? Hat er die Regeln der
Poesie aus der inneren Natnr dos Menschen erwiesen?'' Ihm war
es also bereits klar, dass Gottsched keinen anderen Grundsatz
hatte, als die von den Vorgfiageni äberUeterten Kegeln zn codi-
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Mar war ab« & aaf pffT^olo^Kb» OrwidlBcv ■■fcahaaii Pt
der 8diinix«r ein wirr bedaataader Fwfathfilt diMi äan
M rieb dtrtn, n leifeiL doi ficPwne m dfrSccte 4n Dil
itn9 dv EmpAidiuiff des Egbandaa «liA«bL Are PmO. var darvfl
•MMkUodgiObig. wahnnd dia GoKacheratb« «IwM Abggdilii iifiB
Min sollt« mtd dwnm aa«li (nr aBa erig*" Znten bkäMn
DefhsJb gxifbt G«*i«di»d bloß uch joDfa Lavin, die onr g«b1
abgeriehbn werdm mäMeii. om Dicfatfr n irndn. wogegta
8rti««iz«r nach Ori^rnal^n fabodec. In d«n amtn kritisctai
hclftt «8: ^Große 6«t!<t«r. die aas Eiofic^t ihre Pr«U»eit
ltfls«n Rifb darch keine Befl:«lii in aig«n Sdiraskea rwtisg«n.
iha«n die Verntnirt und Natur mtz«". BJiDptaidilkh b^ftupfl»
Oottached die ADffaasune' der Dicbtnng als paetiiche Malirtnort
tmd die Anadfthnnn^ dM Be^iffes der mAglicIiaa Writen. Dean
«rstere ^eflhrdet« dnrrh den Cottns dM SmnIirhrD, letztnr dnrfb
df<n ('altiifl des Übers innliehen dt« Herrschaft einer bloß nö«ht«nMi
Nachahmong'slninRt. Dennoch fehlt« es nicht an Berähnrnj^eponktaS.
Ihu im ipiDzen etfcdSf maj^er gehalten« 8. Capiiel sdiliefit mit den
Abschnitte: „Erste Anzeichen einer neoen Generation*', tn nvlrbein
der Besnch Klopstocks in Zürich geschildert ond das Verhittnis
Bodmers za Kwald von Kleist nnd Wieland erv&hnt wird. Da«
8eg6DBreicbe< der heftig geführten Literatorfehde be«tand dariu. daai
die jange Dichter generation den von den Scbveizem er1t&fflpn«Q
Boden letroteo ond von hier aus neues Land entdecken and er-
ubera konnte. Die Somnie des nnn abgeschlossenen Entwieklongs^
ganges xieht Bodmer in den Kenen kritischen Briefen mit den
Worten: „Wir eollen zafrieclcn sein, daro der Geschmack die ObaT-
band bekommen hat, und dies ki'nnen wir mit Recht sa^en, naclF
dem kein elendes (Jodichtchen weder mitteo in Deutschland, noch
in einem Winkel desselbon den Kopf erbeben kann, w^cbef aieM
augenblicklich ansgepr)fri.m würde. "
Wien. Dr. F. Frosch.
Ferd. Schmidt. Deutsches Lesebuch fttr die noteren uiHf
mittleren Classen höherer Lehranstalten. Wieebaden 1887»
Limbarth. XVI + 7St> S8.
Wie schon der Titel besagt, ist vorliegendes Lraebuob ffir
den Gohrauch in unteren nnd mittleren Classen hlhfrer Lehr-
anstalton bestiuimt Begrdndet irird diese Eigenthämüchkeit, .lurob-
%*ttt. Dputschm Lowbnoh, ui^i. t. K Stejitkai. lOI.'t
Indi ittdi HntBohied«! von d«n /.. B. in Oeterr«ich «in-
ll<mtBcbf>n ClaMenlesftbQctiAni onterpcbei'det, mit dtm Ilin-
ilim Il«ran8{fe4>«r „nicht gilt mfifi:lich »clieint zn be-
Kesostficke sich 7. B. ür das 12., nicht :ilMr fir
,.iiir eignen üollen^ weil die Kntwicklmig des meiivdi-
»ittes sich nicht wie did maticher BAuiiio in Jubroerin^vn
fVurrod« S. HC). Ref. ^fsäteht, dues ihm dieMr Grund
road zn sein scbeiiit. Wi« ein Bück in die Übi'reichta-
•ro^ramme l«hrt, sitien in «int]itdd«rselb(*n Class«
ift Sri [1 Altor bis 7,Ti 5 ond mebr Jahr»n schwankt. Allein
■M ««reclilä(^ da«? Die geistige Star», anf der aJIe ächäler
KL>IiAn, ist nngonhr die gleiche; mügmi aacb einze'lne derselben ihre
■ideo an Fleiß, Schtag'fertigkeit and nuchere'r AafTassung
uMCTiuetFan: der DarchschDittspriniHiiür dt-e Jahres 1887 ist am
ttkiits reifer, als eis der DurrtischDittsprimaner des Jahres 1877
gmrafien war. Wag für ein Siim liegt also in d(»r Abrassan^ der-
i»ilg«r CnivereaUasehnrlipr? Der Lehrer kann doch nicht bentf mit
dan begabten nnd tleiüigen SrhtUen) dies««, morcen mit den un-
begabten and Tanten ein anderes Gedicht behandeln? Zadem sind
aU diese Leeeböcher, weil lör mehrere Jahri;äuge bestiromi, onrerm-
Udi dick, für die erste ADScLafTon^ ziemlich kostspielig nnd ^eboD
•odlieb. ohne es zd wollen. Gelegenheit, dass Schaler Dinge lesni.
£är die ihnen fast alle Vurbedinguntten fehlen. Knaben der 1. Claase
I. B. ist die Lectöre der „Kraniche des Ibykus" (S. 562), des
„elensischen Fente8" (S. f-GI), des ^Liodew von der Glocke" (S. 6241
nlcbt nur nicht nützlich, sondern geradezu verderblicli. Denn dadorcb,
daas sie sieb in kindlichem Alter schon mit Oeisteswerken ver-
Irant machen wollen, deren VerstAndnis erst einem gereifteren Sinne
sieb erschließt, geht Ifir sie in der Folgezeit die begeiatomde Un-
mittelbarkeit des Interesses an der Sache verloren. Besonders die
Gedichte Schillers haben in ihrer Wertech&tzung unter diefiem Um-
stände zu leiden. Wer oben genannte Gedichte nicht fröber aU in
einem Alter von etwa 15 bis tO Jahren zum erstenmal Host oder
Tortragen hOrt, wird von ihnen den mächtig&ten Eindruck empfangni
nnd der schönen Übereiostimmang zwischen Inhalt und Funu unmittel-
bar bewosst werden. — Bef. kann in der Anlage derartiger LeseböcJier
wie des vorliegenden von Sclimidt nur den einen Vortheil erblicken,
dass ee den) Lehrer leichter fällt, anf das in einer früheren Classe
Ooleseiie binzuneisen; allein auch diesem Yorthoil kann dadorcb
die Spitze geboten werden,, dass die Schäler von Schule G»d Haua
strenge gewarnt WM'den. ihre Bücher nicht sofort nach Jahresächlmu
deu nftcbsten Antiquar oder Trödler gegen ein paar Kreuzer an
dan Hals 20 werfen.
■ Die Loseatöcke sind femer nicht, wie dies in Lesebücherti bänfi^
^Bcbieht, nach den Formen prosaischer und poetischer Üan-tettang
gwcbieden, sondern meist nach inhaltlich zosaramengeli^rigen Gruppen
Mirdnet. Maßgebend war also nicht der formal«, sondern der
Fr Schmidt, Dä^tsobäg Lösebncli
stoiniche (lesiciitspunkt; aiigeblicb, ^'
das Veriständnis niiiht befördern, abi"!
|]en":rni]en können, ale oh der Sclirii
arbeite" (Vorrpfls S. III). Ohne bier n-
mäßigkeit rider ünzweckinäGiffkeit a
gehen zu w.»!len. tnoss Bef- docb er
Nr. 35 Eleia Koland, 36 Eoland Sei
ßüland stofflieb £aBanim«agehOrer.,
getrennt werden sollten; dasselb« v\
der Zeit der Freiheitskriege Btamui^
stiiiidfl hüben ; 387 Vaterlandaliod
und das Jahr 1813 nach Freytig,
a85 Aolrnt" von Könier, 296
297 Schwertlied von Körner. :''
Der Trompeter an der Kat/l'
Yolk 1813 Ton Arndt, 3K(j
38fl Friihlings^riiJi an das V
Lied vom Rhein von Schfiil;-
KbsTiso wärßn dnrcb dip Oi i
soll die ihm vosi derNutu-
7,u vereinigen 1 321 Der
Zanberlehrling'; desgleich^
lebi-ndon Sängers), 351 '
der S3Dg:6Btnnst). 37^ j!
der Simü^esktmst; Fortl«!
baftf Wirkiine 'Iöe (If
iLT^iniche des Ibykut
lüBim Mecisrhen), 3.^n
Die Auswahl
ist unter dem Wfi,
HeritQsg-eber safi-t -m.
Absicht geJßitßt )i;tu*«
*^neB, wget. v. J. .SMiiiAfe>. lOlft
'rpii, indeui sio zu
' iL'^eicht in dw Hand
r ;^0gnderten TerhAltnissen
|(!t. An Themnj solcher
it II Horb« nicht, so im
l-iitscher Pichtong — kann
J Iwoine Schuld and SÜbne
■' Sdiüler dae Gediotit kemidd
I 'i ilire Bedeutunp für die Ent-
[ Tl.- von Aue: 'Der arm« H^inrieb*
■ u\ li. a. IT. 8 Die Lifbs Heinrichs
il^ Lieb« im geschlechtlichen Sinne*.
riFtifc der d*ntech(<n Ft.io nach Schil-
r Kranen' — was woiß ein Scliüier von
21. Die Liebe ist des Lebens Eem.
lüidet sich BQch vertreten in 4, Das
I Konrad; 5. Paroivale Chaniktur in ee^ner
ni oi^n*!t sich der ZireikamprTrifiUmfi mit
im SchtElersrhen Stil? — lesen die Schwer
■ ii fite? nioße Berichte ferdpm wieder: 7. Die
■ i iT Bürger. 8. I.>ie alte deutsche Volks- nnd
i Schillere Ansichten über das Genie wird ao(
_ :i >mraen. Im 2. Händchen erscheinen aalTällig :
«tea Pflrifl. Unier H. Menelaos der Rat«: 'Wahrend der
yöB Troja hat gerade MenelaoB kein weibliches Wesen
zngesellt'. 16. Der Wein und seine Wirknngon nach
S4. 35. Die Haa|>tmotive in Herders 'Lieder aas dem
che Lieder', 'Nordische Liedwr', wo wieder die Liebe
RoU« «pielt. In der II. AbtIieiliiniE: : 'Aar^aben all|^-
haltB* — die I. Abtheilung schlioüt «ich »n die Lectdre
- miterRcheidet der Verf. nicht genug zwipchpn dem, was fftr
uMtler wertvoll und heEohrend ist, und dem, worüber si(^ Helbst
!>en können. Aufgaben sotchorArt sind im I.Bändchen: 30.
Jegriff der Cn Sterblichkeit. 31. 'Begreifst da aber, Wie viel
thtig schwärmen leichter als gut handeln ist?" 34. 'Schlage
mit der Wfloschelmtli' an die Ffilnen der Her/.en an: ein Schatz
jedem Basen niht, den Pin Verständiger heben kann'. — Im
FTAndchen 6. 'Dass ihr gehorchet, ist schon gnt, doch fragt man
cÄ, warum ihr's Uiat'. 10. 'Bescheidenheit für jongen BInt «in
tn Ge8«bmeid and großes Gut', II. 'Daa Werk lobt den Ueirte/,
12. 'Bin Vollendetes bionieden wird nie dem VoUondungsdrang; Doch
^M Her/, ist nur zufrieden, wenn es nach Vollendung rang', 13. 'Frei-
)ft die große Losung, dfiren Klang durchjauchzt die Wolf, 14.
ft Natur auf alleu Wegen einen großen, ewigen Schmer?.? 1<S.
Dichter steht anf einer hfihem Warte als »of den Zinnen der
li', 16. 'Ein großes Muster werkt Kacheifernng', 17. 'hhlr Dbn-
IIMW LmmhUnbert/rf G., DisporttlMieii, MgeK « /■ StkmiäK
Itofttcm, Bßin Buch mit zweckentsprechenden Ancnerlmn^n
statten. Bei d^r Knne der Z«it and der ^roUen Anfgabe. die der
deutsche rnton-icht 7.n erfällcn hat, nin89 ininier ein , wenn aorh
klein{)r Theil der in dem Lesebacbe enthaitAn«a Stflii^ Am
bAoBlicbeo Fleißv der Schaler Überlassen warden. Bsi der Rin-
rioljtang obigen Lasobncbes ist dieso Pordtning fait imerltttt-
bitr. Vielleicht st&nde ea aucb um d«Q dasfiischen üntenicbt
am Gymnasinm beeaer bestiellt, wemi man den Scbölem airbt
Mofie Texte, sondern scbolinaßig crnimeiitierte Ausgaben lalteiniBObar
md griecliischer Scbriftsteller in die Hand gflbe. Vi«] kostbare Z«H
irlirde bei Erklämn^r dor Kealien gewonnen werden, die T^ectflr»
fdcnge rascber von statten, ein Haacb frischen Lebens dturbirabto
di« Soholstabe und risse auch die trägeren Schäler mit.
Znm Schlnssa einige H^merknngen über mehr Änfterlicln«.
ße Bind Oeilicb nnr Kleinigkeiten , die ziud Tadel benoBfordent;
sie zeigen jedoch, dass der lleramgeber nicht mit der irtnacbiw-
«nten Soi^falt an wln« Arbeit giong. So fehlen im T»xt« di*
Veriasseraanien toti Nr. 58, fi9, 71, 79. 95, \m, 113. 115. I
124, 182. 210, 262, ::»37; bei einigen ist derselhf»
Inbaltsverzeicbnis uachgetragen, bei den öbrigfin Teblt er
Nr. 74 nnd 119 sind nicht Originale, sondern fbersetznngnil
Nr. 64 Der alte Lßve ist nicht toq Lessing; 159 Die eir^
Bfirde nicht eigentlich von Liebeskind allein (ancb nicht von Herder,
wie eonet oft steht), sondern stammt aas der Sunmlang morgenUc-
discber Srzfihtungtin l'är ih Jugend, die unter dem Titel „Palm-
blAtter" in 9. Ansgabe Berlin 1N.'>7 erscliien nnd als Verfas6<T
Herder nnd Lieboskind nennt; wir haben dah^r aach koinen Grand,
die Abfnseenng eines Starkes ans den „PalmblUtem" nor einem
der beiden 3frmner -/niasprechen , wenn auch Liebeskind nach dvr
Bemerkung Herders in der Vorrede (S. XI) wohl als der eigent-
liche Err.&liler dieser Geachichteu gelten kann.
Die typographische AusKtattnng iea Buches entspricht auch
strengeren Anforderungen. Die Zahl der ümckfehler ist gering.
anffailend nnr die lotete Schreibung von 0<7the statt Qortbe fs. Zeit-
schrift f. d. Ssterr. Gyron. 1881, S. li;9).
Wien, November 1867. Dr. Carl SieJakKl.
Leuchtenberger G.. Dispositionen zu deutschen AnfsfttzeD
und Vortragen fQr die oberen Classen höherer Lehi-
aDstalten. I. Fftndcben. 4. verbMA. Auflage. 102 89. 2. B&oddtett.
3. verbeuerte Anflage. 160 SS. 8'. B«rlin IHS8. Oärtaer.
Die Abneigung gegen alle Disiwsitionsbücher ist nicht imbe-
grfindet. Sie geht von dem 6«danken aus , daas die Anfsfttu lu
der Arbeit der Schale emporwachsen sollen nnd dass eine s» eot*
stacdene Aufgabe, wonn sie selbst minder vollkommen diepomiert
»i, ^ehtbringender wirkt als eine entlohnte, der Lehrer ood
t deutMb«D Volkei, u^. f. F. M. Mayer. 1031
''•»it Tsrerbt hat' (S. 11) dädorcb vw-
^'njnng der Satrthoilp. wio sie der
1 Anfsatzo vorechläfft. müsBen
^^^ werden, abor vorwiegend
^^^^ ^ler anliält. jeden Satz
^rt Rein, dass alle
ecbon im Laur
' dem Deotsch-
itQ Zahl , finden
iiiaUk, Schreiben.
ui<i4>ri'r Gedanke des
u und Mittel gesncht
i!}BtTerstAndlich nnr eo-
L'Lus'teinnAS 7,u dienen, fQr
rii«n k&nne.' Anf die Ans-
'riht sein. Die AbhandloDg
i:;ilt sehr intoreasactc Beob-
Ktwaa auf die Spitze ge
i'ij), daas 'das obentte GräBetz
<lie Sprarhsch^nheit, nirht die
<i!i gemacht mi nnr noch auf Erd-
I .: und Benennung der Nebensätze in
! 'lereelbe n. a. die Auffassung der
<fidtheile dos HaTiptsatzes verwirft.
I; ^chölerbibliothoken nnd der K^gelung
':i"r tiienen. wodurch sie eich gewiss ein
'Unl. Au« dem 'Sprechzimmer", welches dem
"> "tngen, »owie der Kr'irlemng streitiger Fragen
I in. dasB Andresens Werk aber Sprachgebrauch
EfiL im Deatscben noch lange nicht genug Ver-
Li. S. Ilti lernt man eine Form yey^äti.-iii kennen.
J. Schmidt.
Mnllcr, Geschichte des deutschen Volkes in kun-
r-:>-htlichor Darstellung zum Qetiraach an höheren l)Dt«r-
f und lur Selbstbelehrung. 12. rcrbeaiK^rt« Auflage, be-
II riuf. Dr. Fried rieh Junge, Director de» OytnnaalDiiiB mit
i'-neilung zu Greiz. Bertin 1H87, Verlag von Pnuu Vahlcn. 8*.
EVi und 4Ö9 SS
Ihitld Möllers Geschichte des deutschen Volkes gehört tn
; Bächern, welche eine überaas weite Verbreitung gefmiden
i. Schon die 1. Auflage, erschienen im Jahre 1864, fand
\ Beifall; die nüchsteo hieben Auflagen, welche der Verf.
r la «irklich verbettserteii 7a machen verstand, erfrenteo sich
'Hi«t8 wachsenden Anerkennung. Die folgenden besorgte Herr
tor Jnngs in Oreis; die 12. ist Tor knrrem ansgegebm
1020 nütUhrand, 2«itBcbr fOrd. dnitscheii Untarricbt, ane- r.J. Schmidt.
ineniDg iet onser Blick\ 18. Was ist zu halten von d«' Eintfaei-
long der Bürger in Näbrer, Lebrer und Wefarer? 80 bleiben öbrif
diejenigen AulgaUen , wekhe lt>iuhte Sentenzen bebandeln and sidt
htig an die L«rtürf> aii»chIipiSeu. Iliezu verHendet der Tfrf. d. h.
Homer, Horaz, Philonts Apülugie und Kriton, Demoetbenes, Herd«,
Schiller und Goetbe. Zu den Homer entl(>hDt«n Themen w&re to
bemorken, dass die einzelnen ÜesAnge, wie bekannt, nicht alle
gleichwertig sind. Man kann also z. H. das 9. ßocb der üias nJcbi
obneveitere znr Charakteristik irgend oines Helden Tervenden.
Zoitachrift filr den deutschen Cnterricht. üntor Milwirkirog tod
Prof- Dr. Rudolf HildcbraDd biTautgt.'geWD voo Dr. Otto £5011.
1. Jahrgang. Leipzig 1887. Teabner. VT 0. ->G8 SS. gr. 8». 10 Mark.
Non der erete Jahrgang dieser Zeitschrift abgeschlossen vor-
liegt, ist Gelegenheit geboten, auf dmselben einen Blick zu werfen.
Das Unternehmen segelt nnter der Flagge Hitdebriinds , der ibni
in seiner gedankentiefen Weise ein Begleitschreiben mit anf den
^Veg g^eben and anßcrdf^m zwei Aufsätze ; 'Ein SchttlspaO. dabei
etwas vom Hnmor in der Sohnlo oberhanpt. anch etwas Gramma-
tisches' nnd 'Etwas vom Sprichwort in der Schale' beigesteuert bat.
Bireu Hauptzweck sucht die Zeitschrift in einem 'gesunden Ausbau
des deutschen Unterrichts*. Wie aus zwei Aufsätzen des Hersos-
gebers zu ersehen — 'das Scbrifttbum der Gegenwart nnd die Srhnl«'.
fiinigSB ans dem granimatiacbeD Unterriebt in Sexta' — wünscht
derselbe eindringlichere Beecbftftigung mit Grammatik und Stilistik in
den untern Classen. Was die Stilistik hetrifft, wären ^eine Vor-
schläge ab/.uwarteii. Ohne Zweifel können and niässeu vou der
Dnl«rKten Stute an die Grundgesetze der Stilistik den Srbniem bei-
gebracht werden, nnd ein auf die Erfahrung gegründeter Leitfaden
wird den Lehrern sehr nfltzlich sein. Den tom Herausgeber be-
lörworteten Vorgang in Heliandlnng der Grammatik kann der Kaf.
aber nur mit Mlsstrauen betrachten; der Herausgeber meint nAmlieh
S. hb, *dus» man sieb nicht mit der bloßen Erläatening der Lese-
Stöcke und einigen gelegentlichen sprachlichen Bemerkangen zu be-
gnügen habe, sondern dass sich au diese Leaestäcke ein festgegUa-
derter Gang gnunniatiecher und stilistischer Cbungen anschtiefian
mÜSDe. Das Lesebuch niuss dann eine hJnreichf^nde Zahl solcher
Lesestficko enthalten , welche fär die l'^rklärung und Kinnbnng der
einzelnen grammatischen Erscheinungen geeignet sind, und diese
Lest^stAcke mdseen in Wdhlgeordnßter Stufenfolge behandelt nnd so
in den strengen Gang eingeordnet werden, welcher für die syiracb-
liehe Schalung unerlftselich ist. Durch die mannigfaltigsten kleinen
ßbongon rnnss dann berostigt worden, was an den Beispielen der
lebendigen Bede gefunden und erläutert worden ist' Man darf
sehr zweifeln, oli om solcher Vorgang in Hildebrands Sinn ist
— 8. Frick, 'Lebrpiroben und Lehnffinge' 14. 124 — and ob
der 'alte, hoble Furinalisnme , wie er sich ans dem 17. Jahr-
IK MüiUr, GeiichiobU' des deutacheu Volkn. aof. v. F. M. Sfat/er. 1031
liandert noch bis aof niitierd Zeit vererbt bat' (S. 11) dadorcb ver-
sobeactit wird. Übangen in Restimmnng- der Satilhoile. wie sie der
Heranigeber in dem zweiten erwdhnten Anfsatzc Torechlägl;, niösaen
ja in der untersten Olasse angestellt werden, aber vorwie^i^d
beim Lateinunterricht, indem man die Schüler anhält jeden Sat^i:
ZD aiialvfiiereii. Der Heransgeber darf versichert sein, dass alle
möglichen Formen der Theüe des Satzes dadurch Bchtrn im Lanl"
des ersten Jahres gründlich eingeübt werden. Die dem Pentsch-
nnterricht gewidmeten Stunden , bei udü vier an Zahl , Sndeu
noch genuH: zu tbau mit Vorbereituns;' der Grammatik, Schreiben,
Les«n und Vortragen. Fruchtbarer scheint ein andc^r^r Gedanke des
Herausgebers, m »ollen die geeigneten Formen und Mittel geflucht
werden, wie die itjchtnn^ der '»egenwart. selbstverständlich ncr so-
weit sie geeignet ist, der Pflege reinen Kunstsinnes m dienen, fftr
die Zwecke des Unterrichts verwendet werden könne/ Aaf die Am-
rohmng dies«» Gedankens darf man gespannt sein. Din Abhandlnng
nbiir das Bchriftthum der Gegenwart «ntb< sehr intereR^ant^ Iteob-
achtnngen über moderne Scbrit'tsteller. Etwas anf die Spitze ge
trieben scheint der Grundsatz (S. 4.'>4), da«» 'das oberste 3e8«t7,
sprachlicher Dar«tellnng immer die Sprachschönheit, nicht die
Sprachrichtigkeit ist.' Aufmerksam gemacht sei nnr noch auf Erd-
manns Äofsatz über ßintbeilung nnd Benennung der Nebensütze in
der deutschen Grammatik, worin derselbe u. a. die Aul't'a«sung der
NsbeDB&t;te aU nominaler Bestaiidtfieile de» Hauptsatzes verwirft.
Die Zeitschrift will auch den Scbükrbibüotheken and der Begelung
der Privatlectäre der Schüler dienen, wodurch sie sich gewiss ein
Verdienst erwerben wird. Aas dem 'Sprechzimmer', welches dem
Austausch von Erfahrungen, sowie dar Erörterung streitiger Fragen
geöffnet ist, ereiebt man, iass Andresens Werk aber Sprachgebrauch
und Sprachrichtigkeit (m Deutschen noch lange nicht genng Ver-
breitung genießt. S. llfi lernt man eine Fonii yeyQÖtl'Gi kennen.
Wien. J. Schmidt.
Dr. David Malier, Geschichte des deut-scheu Volkes in korx-
gefas8ter tlliereicbtiichfr DiiratcUmig amn Gi>l>rauch an hfiberen Cnter-
richtsÄJistaltun und lur Selbatbelöhrnnp. 12. TcrheBserte Aoflagc be-
sorgt von Prof. I>r. Friedrich J nnffe, Director dos Qrmnaaiunia mit
RealalthtfilunjT zu Greiz. Berlin 1^7, Verlag von Fniii7 Vablen. 8".
XXXVI und iS9 SS-
David Möllers Geschichtp des deutschen Volkes gehört lu
jenen Büchern, welche eine nberaus weite Verbreitung gefunden
haben. Schon die 1. Auflage, erschienen im Jahre 1864, fand
vielen Beifall; die nftcbsten sieben Auflagen, welche der Verf.
immer ?.u wirklich verbesserten zu machen verstand, erfrenton sich
einer stets wachsonden Aoerkeunong. Die folgenden besorgte Herr
Director Junge in Greis; die 12. ist vor Inirzem ausgegeben
irorden.
i«02 JJ. Müner, Gevclü^t« de« ilaiiteebeci VoUh», Mg. «. F. MMofm.
a« Verf. bat seinen Sroff in föaf P«riud»i] gogüadtfl:
I. Deataolie Stammesgaschiclit« (bis zum J. 814) j II. diotabe
KuBorgeacliichte i^biti 1260); HI. deatecbe Färeteo- and Lkatti-
goschicht«; iV. deotoche Kefonoationsgescbicbt« (bis II
y. döQtsohc NatioQaig«6Cbiohtti (bis zoio Kiid« das deatacbr
siechen Kriegös 1871). Die DarsMlonsr hält aich von dem
Xono des Leitfadeas «b«oao fem« wi« ron wsitoobweifi^
lührlicbkeit ; sie ist lebendig, stellenweiae fesselnd, immer «au im
VFartaeii Herzon des Verfji Zeugnis gebend. Individoelle Zöge
gerne varwepdet, was bei einem bi8t4)ri5chen Scbnt- nnd
nur '/,a lobe» iat. Lier mittelalt^rltcben Cxeschichte üind 220
gewidmet ; d&B UaDptg«)wic}it Ue|^ ohne Zweifel anf der Oetet
der Neazeit; die lieforiuation wird vom protestüUitiaoheD
puukte beb&ndbtt. Colturbietoriscbe Partien sind u
Punlcteu ebiKestreut and verleiben die tvei acbOneo Abedmitt^
ober das deatacbe A\illcsIebeD im Mittaklttf (S. 121—1^ nc
S. 190 — 217) dem Buche einen besonderen Wert. Doch bUk
die deutsche Kaiücunat etwas eingebender bobandeH «wd« i
Ks geht nicht an, vom gothiscben Stil in Terbiodniiff
romaniechen and jenem Capitol zu handeln, velcbee nitoh dwfr-
x&hlmig vöui Ansgungo der Uohenstaaren eingeschoben tat: dl«
masste in dem cuHurblotoriscben AhecbniUe gesobeben, mit welubin
die Gesobicht« des Mittelalters abscbücljt In diesem AbichniK«
eipae vun der deutschen Malerei, ruu den vervielfältigendeii Knaitai
(Kupferstich und Holzschnitt), die vielleicht In DeutsohUnd ff-
lunden worden, xu erträhueii, bätte der Verf. nicht aaierlMMi
sollen. Der Nnme Albrecht Därert^ ist im gtuixen Bache oidil n
Ündeo. Das Capitel: „Deuteche Dichtung und Wisseuiichaft*' (fi.-
bta &46) ist eine unbedentende Skiize. Von den groOen
dentscher Wissensohatt und Knast im 19. Jahrhundert erftk
Leser gar nichts. Jedermann wird aber zugeben, iam w «ihb
Buche, welches nicht allein die politische Oeschichie bataandeli.
sondern auch den ÄuDemngen des geistigen Lebens BeacMuv
schenken will, duvon Erwähnmig gescbehen musste. Oorcfa tütß
Abschnitt, der d:iH geistige Lehen D«Dtj>chlands im Id. Jabrhi
behandelte, hfttte das Bach einen wArdigeu Abscbloss
Sonst sind mir nnr einige nnbedentende VorsohnD wl
S. 81 soll öS heißen: Konrad von Lothringen sachte in der S<
aoT dem Lechfelde den Abfall von seinem Srhirit^ervater
vom Vatqr) w söhnen. — S. 260 : Ungenau und >n einem fa
SchluäS43 verleitend ist der Satz: Ferdinand von Stttianaarll
Vetter des Kaisers . zog mit gewaSneten Scbaxufi amber,
die Kirchen usw. S. 2b9: Die protestantlsoheo j^deUeot« in An
togeu (4t>18) »uf das Schloss (nicht aui das Kutbapa). — & ti9
Qona|>arte gewann äfantna am .i. Febraar 1 7^7. — S. ^t&6 : SU«
Heer, das im Angngt lH09 in den Scblw^teo dv E^iM4d[ wW
lug, kam nicht von Süden her. sondern von Korden. — S. ASSl
^~-- '^
Jtrn*aint, L«hcb. tlor eiDpiriä<h*?D PajrchoU^. »Dg.>v. J. ObtrmoMn. 1023
i«t die TttfttigkeU ddfi Fürsten Eitfl vou Sc^wanenberg nicbt immer
rJKbtijf bflurtbeilt; wenigstens hätten ,die Uindemiese angedeutet
werden können, welche ihm oft genug in den Weg gelegt wurden.
— Per Säte (S. 167): Yom hoben Tauem öSnen sich nach Osten
bin die ep&ter eich vereinenden Tb&ler dar Xnr and Uran usw.
bedarf einer Verb esse rang.
I
2Me Occupution der kgl iStadt Pilsen duroh den Grafen <Enist
v«D Maasfeld 1618 — 1621. Zmai-Ut »aob Pnul Skala, bearbeitet
VW P. Oswald MüddI, Gjnniiuialprof«>-Har. Warnsdorf IS87. Druck
und Verleg von Atnbr. Opitz. 76 SS-
S. 13 berichtet der Verf. aber seine Quellen. Die ztUilroioben
.gleichzeitigen Berichte ober die Belagernug und Eroberung Pilsene
durch den Qrafen Mausfeld bat Beuß in seinem Worke: Qraf
llwisfeM im . böhmischen Kriege (Bmunscbweig lä6S) benötzt, Kine
<imUe von Wiclitigkflit ist die umfangreiche Kirohengeschichte de«
J'aal Skala von '/Aiot. welche «ich bandäcbril'ttich in der Wald-
«(«in'sohen Bibliothek zn Dui betindet und aus welcher Prof. Tief-
ilrank das Wichtigste in einem fänfb^ndigen Werke (in czecblscher
'fipfftcbe) herausgegeben hat. Da Skala iui Dieofite der Üirectcven
giaod and dann im Gefolge des WinterkÖalgB war, au befand er
■ich in der Lage, aber die Vorg&nge seiner Zeit eich genaue Nacb-
riohten zu verBchaSen. Aber obgleich er ein Theilnehmer an dem
ibObmiflchen Aafätaiide war und sein Werk im l^xil schrieb, so lässi
sich doch UU8 diesem selbst ersehen, das» er bemüht war, die
Wahrheit zu Ündeii : führt er doch bei wichtigen Begebenheiten
-ttft mehrere abwoicheude Berichte au. Hauptsädilich aus den Uit-
UieiluDgen Skalas hat der Verf. dtui Material zu seiner Darstellung
genommen, welche die Vorgänge in klarer Weise vonäbrt und
demnaob ein beachtenswerter Beitrag zur Geschichte des droifiig-
jAbrigen Krieges ist. Beigegeben ist dem Werkcheii ein Sohniben
des fiathee der Stfldt Pilsen an den Kurfüräteii vc>n Sachsen vom
25. Jänner 1619 und eine Abbildung der Stadt vom Jahre I61ti.
tiraz. F. M. Mayer.
Prof. Dr. Wilhelm Jerusalem, Lehrbuch der empirischen
Psjcbologie f(tr Qj'mnadi'-ii und höhere Lehranstalten, «owie xnr
Selbatbelebrung. Wien 1»88. PichEcie Witwe & Snha. 160 SS.
Sierait fährt der Verf. tbeilwoise ein Vorhaben aus, dessen
Plan er bereits in einem Program mauOmtze v^jin Jalire läB4 ejdz-
li^rt hatte. Dieaar Veranch, den herkömmlicbeu Herbart'schmi Stand-
punkt dar Propädeutik-Litaratnr m durchbrechen und durch eine
iiorortheilslosere und den neueren Hrfahrangen mehr entsprechende
iDarstellong tu ersetzen, kann im ganien ala gelungen be^^icbnet
•irvdeD. Wenn wir auch im einzelnen manches anders wünachtAD,
ßo JceoMO ivir ,do«h genug die Schwierigkeit, welche aus dar On-
i
1024 Jerugtilem, Ldirb. der empirisebeo Psychologie, uig. t. J. (Jb»mai
voUkotnmenbeH der Wissenschaft tmd der yerschiedenheit der Ai
sichten, sowie aus der dnrch den Zweck vorgesctinebeaen Besdirii
kasK enteprin^en. tint nicht trützdam den Versuch des Verl d
GeDOj^hnosg' zu begrüQen und B«in Werk den Fropadeutikl^hr«!
mm Scholgebrauch zu empfehlen.
Der Verf. setot in einer Einleitung Gegenstand, Anfgabe m
Methode der Psychologie auseinander. P^in Paragraph ist den B
Ziehungen zwischen pbyfiiologiscben und psychischen VorgiogI
r^ewidoiet; durch diese dürftige Behandlung der Psycbeftbysik i
nach unserer Meinung wohl zu wenig dem Interesse ßochnoa
getragen, das die neuere Forschung den physiologischen Grau
lagen des psychischen Lebens /.uwendet, sowie den Hörfolgen, weld
gerade hier die Wissenschaft aufweist. Der letzte Paragraph Ol
hält eine Eintheiliing der Psychologie.
Ober diese I-^intheilnng nun liefie sich manches BedcDkl
anssprechen. Vor allem das AuQerliche, dass sie etwas nnpralrtiM
ist, indem dadurch die ganv.i- Psychologie in zwei sehr nngluc
Theile zer^ll, von welchen der zweite nicht einmal das Vieri
des Umfangee des ersten erreicht (106 SS. und 25 SS.) DanD i
es lach gar nicht richtig, dass im ersten Tbeile nur receptii
TbUigkeiten des Bewnssteeins zur Darstellung gelangen und i
zweiten nur spontane, wie ja der Verf. dies selbst bei der Aa
meiteamkeit. Apperception , wiltkürllchen Erinnerung a^w. ricM
bttuerkt. Ferner steht dem die innige BerJebong eotgeg€D,
vwisebeu Gefühls/.u»tAuden und Willt^ni^ersch einungen besteht, wel
Cfkon (Uv PifychuluL'ie des gemeinen SprdchbewasstBeins anerke
»w der denkenden Thätigkeit die Gemnthsseit« gegw
la dem Mnugel dieser Kintheilung mag auch der Q]
KiCMw 4hm der Verf. jene Gruppe von Seelenznständen, in d
• und Willenserscboinongea am engsten verbind
#k Allecte. nicht besonders horrorhebt, sondeni sie
R QtMbleu bohandell. Auch eines andorn Mange
werden, nämlich des psychologischen Begriffs T
finMI Mrl Naturell. M:in mag über die Temperumenteulebre
fiKiMV ^nikit, so viel steht doch fest, daas es hereditäre
wMili»*"»»« iui psychischen Leben der Menschen (und auch
il«n tliM'**^ S'ibt, die man eben in jenem Begriffe auffasst.
pohtfMMNo, die selbst aal' die Charalcterbildong von Einfluss
VfiwmiMk AklMr Begriff auch bei der Gelegenheit der Anseinand
pfMmi» itfMt 4en Charakter behandelt werden kann, nicht
irftntlm iWcymiigen werdeo dar!', schon mit Rücksicht dara
mar mll ^ Ausdrucken Temperament und Naturell in der
*rh»rt »n^ 1* (MipnläreiJ Schriften sehr freigebig herumwirft.
t^t» Bemisatsein nimmt der Verf. als etwas von Tomh
Q«geb«4Mi. VWtlges, der Erklärung nicht Bedärfliges an.
(•rf&bninf »kW weist das Bewusstsein selbst als etwa« sich E
*>^kelndee, i(Ml Ausbildendes anf, nnd Dr. K. Arenarius spri
OM
L^
Ji-rusalem, Lehrb. der empirischen Psychologie, ang. t. J. Obermann. 10S5
das Bedenken gegen die Annahme eines fertigen Bewnsstseins in
einer nnlftngst erschienenen Schrift') mit den Worten ans: „Vom
Bewnsstsein. . . .ansgehen, heißt im besten Falle also, nm nicht
einen drastischeren Vergleich zu gebranchen, beim Ende anfangen!"
— Indessen kann man immerhin den Standpunkt ale dnrch den
Zweck and die Grenzen der Darstellung berechtigt gelten lassen,
wenn der Ansdrack „Bewnsstsein" nichts weiter bes£^en will als
die Fähigkeit oder Eigenschaft, sich einer Sache bewnsst za werden.
Bedenklicher aber ist es schon, wenn von einer spontanen und von
einer receptiven Thätigkeit des Bewnsstseins gesprochen oder wenn
im folgenden das Gefühl kurzweg als die Beaction des Bewnsst-
seins auf die Vorstellung definiert wird. Hier tritt das Bewnsstsein
als eine hinter den psychischen Vorgängen stehende, davon unab-
hängige Macht auf, eine Hypostasierung, nach deren Berechtigung
gefragt werden muss.
Der erste Theil der Psychologie behandelt in fünf Abschnitten
1. die Empfindung, 2. die Wahrnehmung, 3. die Voretellang,
4. Sprache und Denken, 5. das Gefühl, wahrend der zweite Theil
als f>. Abschnitt die Bewegungen und den Willen in Betracht zieht.
Bei den Empfindungen vermisst man die Erwähnung der
specifischen Sinnesenergie und die snbjectiven Sinneeempfindungen.
Dem Wahrnehmen wird mit Recht neben dem Empfinden in einem
besonderen Abschnitte eine eingehendere Behandlung gewidmet.
Vorstellung wird von dem Verf. nur in dem engeren Sinne einer
„reproducierten Wahrnehmung" gebraucht. Diese Erklärung hat das
Bedenken gegen sich, dass sie eigentlich eine zu begründende Be-
hauptung in sirh schließt. Vorstellungsbildung, Vorstellungsverlauf
und Association, Gedächtnis und Phantasie werden übrigens in
entsprechender, leicht fasslicher Weise abgehandelt. Über die künst-
lichen Mittel zur Unterstützung des Gedächtnisses so in Bausch
und Bogen abzuurthcilen, erscheint uns doch etwas voreilig, viel-
mehr würden wir vorziehen, die Nützlichkeit, ja mitunter Cnent-
behrlichkeit an geeigneten Beispielen zu zeigen, wenn wir anch
damit durchaus nicht einer systematischen Gedächtniskunst das
Wort reden wollen, Bondem uns hinsichtlich der Wertschätzong der-
selben ganz mit den von Widmann neulich ausgesprochenen An-
sichten einverstanden erklären^). In der Darstelinng des Begriffes
der Apperception folgt der Verf. Wundt, sowie auch sonst der Ein-
fluss dieses Forschers (zur Empfehlung des Verf. sei dies gesagt)
zu erkennen ist.
Das Denken wird mit Becht in engere Beziehung zum
Sprechen gebracht. Dasa die Darstellung der Entstehung and Ent-
') Dr. R. AvenarioB »Eritik der reinen Erfahrang". Leipzig 1888.
Foeaa. Vorwort.
') Widmann «Über Mnemotechnik im Unterrichte" in der Zeitschr.
„QymDasiam" vom 16. Hai 1888.
Zeitacbrift f. d. Citerr. Qjmu. 18S8. XI Haft. 6S
1026 Jerusalem. Lehrb. du empdriHhen Psjisbologit, uf . t. J,
wickinns: der Sprucbe in eineni der Propäd«ntik ^ewidmi^tts Biu^
nur sebr bdil^ifig nnd Ifickenbaft eeiii kann, ist beKrfeiÜicb. tt
b&tte aber die Verwendong der Onomatopoüe sowif der Analofpaa
der Wahrnehmung docb nicht gonx übtrc^ngen werden soUiD.
Bttras Terwnndert sind wir über die Bebauptiuig de» Verf.n), daii
es Aristoiele« gelangen i>ei, den bifault dar Lf^ik, d. i. „die G«8«tz»
des Schlie&ens fnr aJle Zeiten endgütig festznsteUen.'* Ancb und
wir bierin mit dem Verr. nicht oinrerstandeD , dass das SchliefitB
schwerer and wichtiger sei als andere logische Operatiooeo , t. 6.
Begriffe bilden. Wir sind beispielsweise der Meinmig, daes die
Ureacbe, waruni ArifltoteleB und aeine Schüler nnd Interpreten ik
lnB Mittelalter in den Naturwissenachaften so wenig ersprießlich«
Iieietnngen anrwiefieo. nicht darin liegt, dass sie nicht mit du
Schlnssfigaren zu hantieren wnssten, sondern vielmehr darin, das
sie onvoUst&ndige Anachaonngen und nicht angemsasnifl Begriffe
von dm Bingen und Vorgängen in der Natnr hatten.
Eigantbümlich aber nicht darchans zutreffend ist dos Verl«
Kinthöilong der egoistischen oder individiiF<llen Gefühle, unter denen
ancb die sonst als Atfecte bezeichneten SeelenzusUnde aogeföhlt
werden. Übrigens sind die verschiedenen Gefähle zum Tbeil r«dit
treffend charakt«riBiert, and wir beschränken ans hier auf di« Au-
steilung, dass Tür die Kntstehang des Mitgefühls eine gründlichen
ErUärnng gegeben werden konnte.
In dem AbKchuitie über die spciatane Tbätigkeit dea B«wii80i-
seins sind die Triebe recht gat behandelt. Bei der Aafz&blmig dv
Arten der Uewegangen biltten wohl die physiognomiscben besonders
erwähnt werden sollen. Das Bogobran ist dürflig behandelt; die
Behauptung, dass das Wort Begierde fast nur mehr in der
Poesie gebraucht wird, scheint un» unstichhältig. Das Strebao
wird vom Verf. gar nicht erwähnt. Man vermisst femer die An-
fdhmng der großen Leiden Schäften; wenn bloß beispielsweise die
Leidenschaft fflr das Spiel angeführt wird, so ist dies für ein Psycbolo-
giebuch denn doch unzulänglich. Der Abschnitt schließt mit einer
Ausciaandersetzong über Selbstbewnestaein , Persönlichkeit und
Charakter. Bei der Darsttillung der Entwicklungsstufen des Selbst-
bewDsstseins verdient auch das Ich als Inbegriff und Sammelplati
unserer Vorstellungen stärkere Betonnng. Auch die Hauptmerkmale
des sittlichon Charakters. Wahrhaftigkeit und Congoquenz, hätten
präcieer zuui Ausdruck kommen sollen.
Der Anhang behandelt die Unterbrechungen und St^mngSD
des Seelenlebens, insbesondere Schlaf und Traum, hypnotische
Zustände, Halucinationen and Illusionen, dann sehr knrr die eigent-
lichen Geisteskrankheiten.
Dass der Verf nicht ein Fachmann der exacton WissonscbaftsD
ist, einrennt man an einigen Einzelnheit«n. 60 an der Behauptung
(S. 10), die Kervanleitong geschehe durch einen elektrischen dtxom,
welcher sich mit der Geschwindigkeit tob i80n bis zojb Cantal-
»
Jtawugai-Iner, Tliucnd HohänaDurabiui, atig. f. l'r. Laug- lÜ'i?
«rgvi fortpflanzt und da in KnipliodDii^ nrnsotzt. Die QnaÜt&t der
Emptindnng' hängt altcrdings ab Ton der Natur d«8 Reizes (S. 15).
»her doch auch rom KcnpOndangsorgaii ! Ertahrongs mäßig gibt es
niobt fünf (S. 2r>), sondeni unendlich viele Pnare von Coraplimen-
tArfarben. Dass luttier Ohr die Klänge in einfache Töne zerlegt
(S. 28). ist eine nictit uhuoweitera richtige Behauptung; ebenso ..daas
uns die Gegenstände kleiner erscheinen, je weiter aie vun einander
•otfemt sind" (S. ;'(>); ebenso dasit die Phyxik die Pendelgasetze
taent fär da« mathematische I't-ndel feetftteUt, and dann die Ein-
flflsse ... .,defl Gewichtes, der Dichte" ... nachträglich in die
Becbnung einführt (S. 43), S. Ih t. 1 nmas es heißen Zastand
eines „Dingee" ond nicht „Begriffes".
Die gemachten Ansstellungen scheinen jödoch tbeils von za
guingem Gewichte, als dastj sie die Torweud barkeit des Bächleins
io Frage äteltea könnten, theils geben sie aus einer Varsrhiedenheit
der Ansichten and Überzeagimi^en hervor, welch« in diesem Fache
driU&rlicherweise grOCer ist als in denen positiver Wissenschaftdo.
} Wien. Dr. J. Obermann.
i
Taaseod UöbeQtiDgabeii. ZusammengeBtellt ron Prof. Dr. Heinrieb
Baomgartner. 1688.
Das dem regierenden Forsten Johann II. von und 7.a Liechton-
stein gewidmete Buchlein enthält abi^otute IlOheuoQgabtm, 1. nach
den Gebirgssy Sternen, 2. nach der absoluten HTihe und 3. in alpha-
b«tischer Reihe geordnet. Es ist demnach für den Zweck des Nach-
Mhlagene wobl eingerichtet.
Doch ist die Gruppierung nach den Systemen verworreu.
Es sind z. B. einige Berge Serbiens and Montenegros und der
Brocken im Tlarz (S. 11) bei den AlEieii, der Boc (Steiermark) in
tiner eigenen Gruppe „Croatlen'', der Keilberg und Arber in einer
Onippe „Karpatben und Sudeten", hingegen das Pichtelgebirge in
der Abtheilnng „Uontsches anßeralpines Gebiet" zu finden! Auf
ß. 22 begegnen ans, ein und derselben Abtheilnng angeh{brig: die
Tafelfichte, die Lisea Hora und der Boi^opassü
Aach sind die ^Liemllch weitgehenden Abrandongeo der
Hdben^iffern nicht passend, du sie ja nicht wie in einem Lehrbuch
aaiiwendig gelernt werdeu sollen utid für diesen Zweck Jeder die
entsprechaude Abrundung ttelbst vcniuhinen kann. Ln einer Zusam-
Vtenätelluug wie die vorliegende sacht man wenigsten:!^ über die
JlOhen Karopas gonaae and nicht beiläuflge Angaben , da es sich
oft um den Naobweis geringer ilAhenuntcrgchiede handelt. Wenn
46 z. ß. S. 8 heilit: „Stubleck (1887 m genauer!) lyOOm" und
Jiocbkabr 1900", wird man sich vergebens fragen, welcher dw
büdaii Berge bOher sei ; man würde höchstens mit Benützung d«r
in iClammer gebotenen ZiCter da« Stubleck für niedriger eckenoea ;
auch ist das HochJuUir nur lÜOÜm hoch.
66*
102t4 Ittiumgartner. Tunsoncl HOhmao^bcn. ao)^. v. ^V. Laug.
Die Abnindung ist übrit^ece tnconbequent vorf^nnmmen ; mra
Tergleichfl z. B.: öroßglockner 3800, Mti]ahacen <:S600, Olymp
aOOO, Gran Sasso 2900. Kilo Itagh 290n, ürcbschwab r> 2300.
Simj)lon:> 2000, Hochobir > 2000, Monte alto 2O0O, Hochkahr
1900. Montd'Or 1900. Rigi 1800. Snowdon 1100. Thürim
wald 700, LütticherCitadeUo < 200; — hineregen : Galenetöck Sfii
Koi>eiiGrHrteD , Südtirol 2979. HocIibOnig 2989, Sandspiize 380l
Kabbijoch 2501, Zirhit-£k'>gBl 2897. Janfecpasfi 2001, Hoher Kastm
1791» usw.
Aach wAr9 es angezeigt geweeeo. die Kategorie derMvs-
suü^feii auzuK'eben. ob burometriscli oder tri j^ono metrisch asw..
und ebenso witre die Änröhrung der Quellen für den, welrber ei
verlfisalicbe Anfklämiig wünscht, ron Bedentang. Anch ß"»;! mt
sieb, wiirnm denn der Verf. nicht die HOhenangAbon der Speclalki
der ßfiterreichlech - nngartschen Blonarchio 1 : 70000 zngmnd
gelegt hat. Eb ist mlsslich und anbcrecbtigt, von diesen Angat
ohne triftige Gründe (die dann auch aDsgesprocbeo werdeD möBStefi)
abzugehen, da sie uiitier beäte!» E arten mat«rial bilden. Aucfa die
Hr>henaiigabon von Stielers Atlas, die dorb anf den neuesten Hf
sangen beruhen nnd sorgfältig revidiert sind, stehen civlfacb
Widerspruch mit Rnnmgartrient Sammlung; ebenso die Angaben
dem großf-n Werke „Die öBterreichiech-ungariacb",' Monarchie in Wort
und Bild", ferner Meyers Hnhonziffem in seinen Rvisebücheni (die
z. B. die trofflicbdti kartograpliißchen Arbeiten des Oeuiilafittkars
Keil enthielten), Itavonstcins Angabpn in peiner onter Mitwirkung
des dftntfichen nnd BHtnrreichi sehen Alpenvereine« bearbeiteten Kart«
der Ostalpen 1 : 250.000 und hezäglich Steiermurks die Zusaui-
roenstellnug der Hßbenbestimmangen rou Zollikofer und Oobant.
Das ist ein missUcber Umstand, der den Wert der Banmgartnar-
ftches Arbeit sehr frugwördig erscheinen Iftsst.
Die Rocbti^chreibang Iftsst bei den iiichtdentschen Wßrtccn^
einige» zu wünschen Übrig; es rauss ?.. B. Grintoue statt Gl
ton«', Ojstrira statt Oistric-a. Terni VrA e:att Cemi Vn'A. .leli
statt .lelifa heißen. Matralgebirge ist bald in dieser Form, bald
wieder Älacelj und einmal sogar Matzell (S. 98) gescbriebCT; eb(
wechselt Da// ond Dajtt. Ee miias ferner Ivan^'ica statt Ivan^Vit
lilonte Oennan/entu statt Gena^/r/ento beißen.
Übrigens hAtte es den VVert der Sammlung sebr gefCrdc
wecn die Anssprache der Fremdwörter angegeben wlre.
Viele wichtige Angaben fehlem. Soll die Wahl ae
Bystematischer Ordnung gescbeheo. so mSasten folgende H^tben v(
zeichnet sein: Krcozeck in KÄniteu (2697m), Scheicbeuspiti
Steiermark (2662). das Sosutagebii^e mit dem Eo^tutnikthurm in
KAmten (2I3&), Petzen in KAmten (2114) und andere Gipfel def
Alpen; Berge des flsierreichischen Oranitplateans, wie der Viebberg
in Oberflsterreich (1111), der Manhartsberg in N)ederAEt«rr«Ich
(686), im hercjrnischen System der PlOckenstein (1375).
Baumgartner, Ttnsend Holieiiftngahen, aog. t. Fr. Lang. 1029
ab der höchste 6ipf«l des BCbmcrwaldu in östeneich ist, der
itzer Schceeberg' (1422), der Jeitcbk^u (1018). der ßeerber^
), luaeUberK (015). die Bhüii (950). der Speseart (6D0), Fvld-
^rg im Tanaaa (fiHO), der Hoheiiberfr im Hctmäbisrhen .Iura (1010)
3.; der Sulitetma (1874); der Krdschias in Kbinasien (3841).
le sajanificbe K«tte in .Sibirien (34f)0). der Klint^ch&vsk auf
kmtschatka (4800). der TallogalU anl' Ceylon (2r<38), das Katne-
raogebirg^e (4000), das Konggebirf-e (7.'jO), der Gambaraj^ara
(4250) und der Tafelberg (1082) in Afrika; der Muwia Keu (4253)
und Mautiu Lon (4200) auf Hawaii (sie sitid die hrtchttten Gipfel
TOD ganz Ft^^yueäieti:]; die Passböhü von l'anauia (80 m) ond die
Hohe der canadiscben SeeL, wenigstens des oberen und nnteren.
Aocb die Hßbe des Baikalsees n. a. wäre vünscbenswert.
^ Manche ITöhenangabeo eind absolut unrichtig: Knall-
Wn 2294 (Baumgartnor) : 2599 (Sp^cialkarte ') . Gr. Solstein
.540 : 2655, fiinka 2556 : 2441 , Kalkspitr. 2286 : 2455. Obir
2000 : 2141 , Baduha 2252 : 2065, Stuhleck 1900 : 1783, Hoch-
kalir 1900 : 1809, Travnik 1558 : 1Ö34, Heiligenblut 1249 : 1404,
Uober l'mschusa 1262:1738'), Windische Bübel 1128(!):600
(nAndich je nach dnr Ausdehnnng des Mögriffes: Maria Schnee bei
Inreck 405 ?», Platschberg* bei Marburg 504, Krenzberg bei Lent-
laeh 638), Dreieesselborg 1500 : 1332; 0onaq bei Pressbnrg 132
id Mfindtmg der M:ircb oberhalb Pre&sburgs 130!!
Aach die Hdhen auüerbulb OBterreicb-l'ngame sind mehrfach
richtig oder ongenan: SnehAtten 2858 (Bauuigurtner) : 2306
tieler), Caledonisches Gebirge 500 : 1219 (tmBenAttow), Cevenneu
llOO : 1266, Plateau von Langres 390 : 516, Xormandie und Bre-
tagne (höchste Erhebung) 280:417, Mnlahacen 3600:3521,
Sierra de Credos 2600 : 2660, Monte alto in Calabrien 2000 : 1958,
Meute Gargano 1500:1559. Veenv 1290:1220, Kilo Dagb
»00 : 2750, Schardagh 2550 : 3050, Komberg in Montenegri»
130 : 2761 . Tengrichan (bei B. Chan - Tengri) 6500 : 6400.
idokuscb 5000 : 5486. Vulcan Semeni auf .Tava 3670 : 3729,
Libanon 2000:3066, Bahr el Iluleh (besser wäre: Merorasee)
— 6-4 : + 88, TiberiasHee — 212 : — 194, Kilima - Ndscharo
5700 : 6II6. Hoher Atlas 3200 : 3476. ITfcerewesee 1200 : 1275,
Npamisee 700:893, (Ihirrborasso 6;iOO:6421, Schnet-gebirge von
ita Martha 5000 : 5500, Moant Uooker 4900 : 5100, Eliasberg
ECO : 5940, Qoito 2800 : 2900. Plateau von Aoabuac. Mexico
tOO : 2277 (nAmlich die Stadt Mexico selbst).
Die Lage vieler HAhen ist ungenau angegebm; wie:
„Mittftrspitz, Obersteier" ; „OvJova, sloreu. Steiermark"; „Hoch-
idj. Brandfitein ond Windberg iu Steiermark": „Boccadi Breota,
^ta
') Bamngartncn An^be beliebt sieh rklinelir auf dneo Pais
rtdlich vom KnalUtein.
M Selbst d«r «Died«» Wechs«!- hat doe Hohe Ton 1668 m.
1028 Baumgarhter, TaosenJ HOhenaJi(nti».
Die Abrnndung ist übrigens bic«n
Tergleiche z.B.: Großg'Iocfaiflr 3600
3000, Oran Sasao 2900. Kilo I>:i:l
Siraplon > 2000. Ht'chobir r^
1900. Montd'Or 1900, Bljri
wald 700, LotticherCitadeUe <
Boseiif^arten . Sädtlrol 2979, !'
Kabbgoch 2501, Zirt>itz1[uget ;:
1799 mw.
Aach «Are es sn^Keij*:
snni^r^n anzngeben, nh
nnd ebenso wAre die \j\(n
TerlS&slicho AarUftrao^ »
sieb, «onun denn dnr V.
der österreicbifich -
>;ele^ hat. Hb ist i:
ohne trifligo Gründe-
abzQffeben , da $\fi
Hühonan gaben von ^
Baiig«n bcrabcD V'ai
Widerspruch m'i ^'
dem groOi'ii Wim
und Bild".
t. B. tVu-
K^il /mth:i.(.
des d'-t'^-' '
der •
Dm I-'
scheu
'»V
^ DirTl
.'»radetu ai)riBbU(;
Steiermark), BlÄ-
rnei.rrelcfc), M
S. 18 (u 6ff
.1 dt« nngiroeta
' itn A&tcti). Der 8ulE{!r Beldi4
' <ni>l IftS'l 1430 m und iwl
' ni aofgelAst. Cntir da
'^ iM-iiP Helchen ^meint
i: b'ii Saus»! in St«irn)uik (S.
'ihkn dafdr andere vinl wichb
i'-ruijt! diese Angaben h&tten
MS Tiel besser gewesen, di<< Lag«
l'«Btimm(m . die sie verbiodea;
10 beim Jaafoti- , Tonale- and
*nt S. 22 angeführte ..IcäniKho* G«bv8*
:4 roDi Sandling bei Anaeee aber die p^
\ ajclite erw&bnt, da sie doch sonst tMp-
'\ nbrigcne in loben : öbeas« uuh ti»
-^j'. lür die Fauna and Flora oder ßr
i^Muw sind; vie z. B. das »gran paradivi
«. dar hohe Bonnblick, dßr ^ardiD" im «aMr
JT nähr als y.weifelhafLen mittjerpxi Hftti«
UHinationepunkt am l'latzft gewesen.
^wamnieTistoUaDg. welche im ganrMi «se ttr
£ und passende Aaswahl der n^hniiannbeD •*'*
.-iM. wenn er die erwähnten Fahler und ItUT'
tarn ^ktiscben BednrfniHao entspreriien kAau>-
Frant Laif«
- ii( ftl%«iuin bekannt ist, sollte docb bsMitt Kii>
«krf CTMben Oissr and Arbw awb "
i
Planimetrie, nag. v. F. WnUmtiu. 1031
•^e noch die Verenge des
'■nig Ton Dr. Habert M (1 1 1 e r,
■iiofipt 1887, Verlag Toa
- <!aert der hIk
• "i eine ofTene
1 <iie ailgt'mein
'. ils iiesitze. Wenn
i:- KuklidH im wesent-
ifid doch im I>aiife der
st<>lTes wie in der Beweis-
r:inien irordeTi, d&88 nar
ind venige Beveiaa nnver-
< . ' iK-u der weeeiiUichateu Eig-en-
der Starrheit — siiid neue
, wpIcIii? wieder andere Dpfiritionen
\Ht Autor vergleicht dmin die iie-
'U-f Plttnimetrie bei Enklid nnd in der
1^ nnd kommt tu folgendem Snhtnsge:
uotnetrie ist wegen der TcränderoDgeü
ir <)'.>ii] Wesen nach als Eoklidisch zu be-
Iclu den Ansprach anf Schonmig aller in
lirrlion (»der fioßorlich nach EnkÜd geführten
iiit-sellieu in manchen FfiUeu mit jenen ver-
tjteo im Widerspruch stehen. Die Beform der
M JedenfoUe in derjenigen Teranderongen volle
•ulu* die Herateliong der Einheit zwisclien den
d«iu Anfbaa de» SvsterDn bexwerkeu."
. Planimetrie, ein Bcitra« lar Methode des gäome-
i. htf-i ton T*r. Hubert Müller. Profwsor ani I.rceum
Miil. Mcu u. Diedenhofen 1887, O. ScnbA. Hön»Q.-hli«nJlcr.
°V't:rkc!ien bildet gleichsam eine praktische Anwendung
EtBtztzes der Torstefaenden Abhandtnng. In folgenden llaupt-
veicht es von der Ablieben itebandinngsweise ab : 1 . die
tiön wurde mehr betont and zam Bcneise von Sätzen
Bt* 2. die Kreialehro wurde organisch mit dem aiideni
F Terbondeu , 3. wurde das Prim:ip der Symmetrie in An-
; gebracht.
idttrcb ist es dein Verf. gBlnugen, anf den geringen Raum
Seiten nicht nur den Lehretoff der Planimetrie, sondern
ü, recht reichhaltiges Übungsmaterial zu bieten. Speciell
% das Buch in zehn Abschnitten di« Strecken nnd Winkel —
ist der Begriff der Drehung zngmnd« gelegt - - ; die ge-
len Figareii, - durcti Aufätellnng des Grundsatzes: ,,die
umlaufen «iueä Vipli^ckoH beschriebenen Dreliungen machen
line volle Umdrehung aus", ist, wie bei Peleraan, der
1030 BmtmgartHtr^ TaQBendi Ufihaning
Pass im Kalkgebirge" 00; „Sai
(Wo denn also? Bei Agram öat die Save
„Hoheafurt in Böhmen .!>29" {Ui das
Dafi Stift lip^t ja 568 m]; „Man.
WaldaihShe 350" (riclitiifer Popenberg
Lotharingen 250" (Welcher Punkt irt
riBchfl Alpenl in Montenegro"; „Oberes 1
500"; .jKeilberg, nw. Böhmen" (bess(
Vrli. gegen die kämt Grenze 142'2" (
C. TOD der Ojstricahat 2113 w, ein am
Bei maoch&D HOhon ist die L
Monte Hoaa (cottische AJpen), Gri:
stein (Sengsengfibiri^e), SchalTier
S. 11 nnd Donatiberg (llatzelg*"!
ateieriscbcn Grenze), Orsowa ("
Tieflandes), Bog^do- nnd Bttonsee
ist in einen „Suher" (S. 37, 5'.'
„Beleben" (S. 87, 61 nnd 91)
„Beleben" ist walirscheinlicli der
Die übennälÜK» Vorliebe fiir
bis 16) ist gar xn aoffalleiiid; vi
Höben, namentlich Päsae. 0''"
praktischen Wort. Auch wür« <
Pässe nach den Thälern zu
wären nndentlichg Angaben v
alppass n. ü, unterblieben.
Wo liegt denn das ui"
in Böhmen?') Wamm isr
^'nostJB0he Beschaffenheit, i
merkt ifit?
Biese Anmerknni."
Angabe jener HChen,
Meteorologie von lutcr'
bockrevier in Pieniont
glace" u. a. Stati <'i .
s.mi«ns w&r« Aar ^i
Bsmufffirtit« t;
»rchtUche Eiiitlr
iiiri
^vtiinniiuuit«n, ang-T. F. Wallenlm. U>3'A
*Ti, ood aul die Enroiteranp«n
^ dritten und vierten Carsas
n können und deshalb
VurzQg geben.
in Aoalysis,
»egriffeu,
vdii \V. Pubr-
.([^aberg. O. Pr.
.<) 96 Hegriffo
' kelt, im Abschnitte
: ' u 11 d uuientiLlaurf^b« Q
Mischlass bildet ein
: mit he80nderei] Namen
lUi den Abschnitt, die
■ i';,-wei8er vorkommen.
i(. hwogs sehr knn gegeben.
•Thor gelernt hat. Aue dem
Lii'-bt zum Stadium, Boiidem als
ii)1 wird als solcbea negon seiner
.' iiiUDfi; ftowöhl zar schnellen Orien-
.i,>!tel wie anch zur fldini^llcn I{<<«ap!-
r toITes atu der Aritlimetik. AI{?ebra
- v'i)t<! Dienste leisten.
•UlfS das Bach eine gute Aufnahme finden
wird, auch die Geometrie in derselbHi
n- <k>r Determinanten. Hit viHen Dbtingeaar
M ansioD. ProfoMor an der UiiiTcreitAt lu Gent.
iiitl;^. I.eiptig ISft"', B. G. Toubner
_;iiide Werki'hen in kurzer Zeit die zweite Äof-
:i^i. trotzdem die deutsche Literatur eine erhebliche
ut<in alementareu Lebrbnchom der Determinantentbeisrie
*9 mas8 es eben einen ihm eigenen Vorzog besitzen.
ilubt darin, daas es auf wenigen Bogen in klarer und
FeticbOT Darstellung in die wichtigsten Lehren der Deter-
Itbeorie — dieses nnuesten Zweiges der Algebra ~ ein-
dass es eine große Anzahl gnt ausgewfihlter Beispiele bringt,
rlu die Anwendung dieser Lobren in den veräcbiodenon Theilen
[I:;lvtiiittiiarmatbematil[ zeigen und dadurcli auch für die Verwen-
der Delerminuntentheorie im Hittelschul unterrichte sprechen,
luid die an vielen Stellen angebrachten literarhlstorisctien
»weise laason da« Werkchen auch als recht geeig-net zum Vor-
tiuni Tär gr■^aere Determinanten werke ersrhoinen.
Wien. Dr. F. Wallontin.
Witttk, G«oDietr. Lehr- n. Übnngsbnch. utg. t. J. G. WaUentiH. 1035
ft«bracht TTerden , dass der Verf. von dem Principe der Syrometrie
und jeneiu der Bewe^funt? amfassendcn Oebraoch gemacht bat, and
mau wird «rkeiiuen, dase er hierin den bebten MuBtom Kol^olgi ist.
Aof diese Weise war es niüpUch, die Grondlehren der neueren öeo-
metrie auf Urand der gewonnenon Theoreme einzuber-iehen. Daas
d«r Verf. biebei nur bis zam Begriffe des DoppeWerhSlt-
nieses gegangen iet. eoU DrebÜligt werden ; donn ein Hinaofi-
»cbreiton aber diese Orenzo hatte unbedin|.;t verurtheilt werden
ürtHeo. Man kann also die vorliejiend« Arbeit als einen recht ge-
lOAgeDftn Vcreticb betmchteii, die oucÜdisrhe Geometrie ina
Sinne der neueren Anschauungen zu bearbeiten; der
Verf. war bestrebt, „den Schfil(»r auR den engen Anscbaminge-
WAisen der alten Geometrie heransznrähren, sein Wieeen durch all-
genMin« Gesichtspnnkte tind Meth^idon zu Tertlefen und ihn hier-
durch r.n einftm Stodinm der wiRsenechaftÜchen Geometrie roif 20
machen, nicht ah«?r ihn in dieser Disciptin zu unterrichten." Diese
Tendenz kann man nur bllllffen; deiui ebenf^c) wie die Technik und
WisBenschaft der neueren Metliodcn eich bedienen mos«, um öko-
nomisch vorgehen xu können , mu^s auch der Unterricht neuere
p&dagof^iscbe GeR)chtspnnkt«t welche anerkannt wurden, berQck-
sichttgen.
Gleich XU Beginn der Planimetrie wird die Bowegungsrich-
tong eines Punktes bei der Entstehung einer Strecke, die Drehunjre-
ricbtnng bei der Eutßtebunjf eines Winkels berücknicbtigt; lemer
werden die Begriffe „Dreiseit". „Vierseit'', „Vielseit" eingoföbrt-
Jjy dorn Abschnitte Aber die Symmetrie der ebenen Figuren wird
■k axiale und die centrieebe Symmetrie ausführlich erCirtert
Btd dio gegenseitige Lage der ebenen }^'eometrlBchen Gebilde be-
P^rochen. wobei auch der Kiemente der Projcctiocmielire gedacht
wird. Dues der geometrische Ort »chon bald in Rflcksicht gezogen
wird, md&seu wir vollauf gutbeiiien, weil die Diction durch Kin-
fähning dieses Begriffes einen wosentHchen Vnrsrhnb erhalt; dies
tritt insbesondere in dem Abachnitto hervor, welcher sich auf die
LOsnng einiger wichtiger Oonstmctionssnf gaben beKieht.
In der Congroenz der Dreiecke und Vierecke, sowie der Viel-
•eko wird man auch eine Reihe eigenartiger Betrachtungen flnden,
f siehe bislang — trotzdem sie wegen der grollen Kinfacbheit und
tersicbttichkeit didaktisch bemerkenswert sind — sich in unseren
Lehrbüchern der Geometrie nicht eingebürgert hatten. Dies gilt anch
T?n der Einführung des Begriffes der positiven und negativen
PUcben. Ganz vortrefflich bearbeitet ist der Abschnitt ober die
.»Gleichheit der ebenen Figuren** ; nur hätten die Erftrtonu)gen
4ber die Gleichheit der FiScben mit einem Quadrate einige Kürzung
•rfahren können: dufür wäre es angezeigt gewesen, derTheilung
dsrebenen Figuren auHführMcher xn gedenken. Gewünscht bitte
dar Ref. einen strengeren und überzeugenderen Beweis dee Grenzen-
(S. 69), mittelst welchen man einen Schluss anf die Oleich-
1036 Wittek, Geometr- Lehr- a. Cbangeboch. ang- r. J. O. ITflAat«.
die fm».
dwPikn ^
« OMflV
beit zweier iTT8tional(>r Zahlün ziehen kann. Die S&tte, ««Idv «A
auf die Proportionalität der Strf>cken beliehen , h3U«ii uf Qatt
dpf grevonnonen Fläcbeneätze ungleich irert Ecbneller and dt^uw
entwickelt werden können, als dies i^cbeben ist.
Der Abschnitt über die .,Geg«D86itige Lage ibolicftat
Grßbilde", in Trelcbeiii von dem Sitnationspunkte AbnJicber VüMi
und der per8|)«ctiriscb äbnlicben Lage die Hedo iet, stx«ti «da
Kjemlicb scharf das Gebiet der projectiviacben Geometrie, kau ikt
in einer vcrbältnisiDäÜig einfachen Weise abeolviort werden: die-
selbe gilt von den Betrschtiing'ßn , welche sich aoT die Prt».
Potenzlinie, die hamiünrsche Theilting, den Pol und
beziehen.
fiecht bemerkenswert sind die non folgenden Auf]
der Älmlicbkeitflehre, unter deneu wir unter andarem di«
tjve Lösung einer «luadratischeii Gleicbnng allgemeingler Fonn ift-
treffen. — Zu wenig Aufmerksamkeit finden wir deu* ErOrtennir Ar
Relationen ge8i;henkt, welche zwischen den Seitfin einee Dr^Mfcc
den Endien des um-, ein- und der angeschriebenen Kreis« bwtita.
wie denn nberbanpt den metrischen Beziebnngen der £raii-
fi garen wenig Kanni gegO nnt wurde. So TonuMUe tt
deu Pttilemäiticlicii Lehrsatz vom 8ebuenviererke , die BaxiikiB!
zwischen der Zehnecks- und Punfecksseile u. dgl. Di« Bercchoiaip
des Kreises ist in sehr zweckentsprechender Weise dargpgtellt Zn
Schlüsse wird noch der aagenannlen Han"lj''^i''cbr'n W inkel-
meiisnng" gedacht,
Durch die Herausgabe des rorliegenden BnchM der PlaU'
metrie wurde gezeigt, wie die Euclidiache Geometrie ün SuM 4v
neueren Methoden behandelt werden und wie diese so lU-
taob Terlflsterte alte Methode m ein corroct logische« äysUm p-
bracht werden kann. Dieser Verancb ist all«r Bucbtnng W>
und der Ref. ist der vollsten Überzeugung , daea di« Behudk^,
der Geometrie In unserer HittelscbulL' in di? vutn Yen
angezeigte Bahn gelangen müsse, da die Kebraucble M
wohl den allgemeinen didaktischen OnindsAtzen, als auch
demra Betrachtonga weise ebener und k^rperlicJier gfioto
Gebilde entspricht. Dass dem letztgenannten Umstände BtcbaBV
getragen werden muss, wird jeder anerkennen, der In der Kadi-
tUschen Methode der Geometrie aufgewachsen dit> Schwierigkeit^
Eintrittes in die neueren Uethoden dersolban gefBhlL hat D*
Gj'mnaaium ist zwar nicht berafen, für Facbstadi«n fgrak-
reitet! , doch musä es eine formale Bildung womOglichat mH
Bütteln luiätrebeu, welche geeignet sind gleichzeitig d«n Wi
strebenden eine wiasenschal'tüche Basis zu biel«ii. Dies lu> At
Verl', im rollutpn Sinne dos Worte« erreicht; er hat ein •>!••
artiges, eebr bemerkenswertes Bn&h geschaffen und hat nidit —
wi»> \v:r p täglich sehen aiÜ8«en — nlt^- PiaAt vtA
wrir : ! «6 er die Torliegaude Aii '^^^ ^
}Vertheim, Elemente der Zahlenfheorie, ang. t. J. 6, WaüeiUv^. 1037
gehender fachlicher Stadien nnd reiflichen Erwägens ausgeführt hat.
dürfte Jedem klar werden, der sich der lohnenden Mähe unterzieht,
das Buch durchzuarbeiten.
Im Interesse einer zweckmäßigen Beform des geometrischen
Unterrichtes empfiehlt der Ref. das Bach auf das Beste nnd spricht
den Wansch ans, dass aach die folgenden Partien in demselben
Sinne, mit derselben Sorgfalt and Umsiebt aasgearbeitet werden
mögen. Die Ausstattung des Buches lässt nichts zu wünschen übrig.
Elemente der Zahlentheorie von Gustav Wertheim. Leiprig 1887,
Druck und Verlag von B. G. Teubner.
Ein Mangel an ausgezeichneten und ausführlichen Lehrbüchern
der Zahlentheoric besteht nicht; wir erwähnen nur die vortrefflichen
Werke von Gauss (Disqumtiones arithmeticae) , die auch ins
Deutsche übertragene „Zahlentheorie** von A. M. Legendre
und die bedeutende Schrift über diesen Gegenstand, welche von
dem kürzlich verstorbenen Analytiker Serret veröffentlicht wurde.
An einer compendiOsen, elementar gehaltenen Zusammenstellung der
Grundlehren der Zahlentheorie hat es aber bis jetzt gefehlt und wir
begrüßen daher das Erscheinen des vorliegenden Werkes hauptsäch-
lich aus dem Grunde, weil durch dasselbe dem Studierenden der
Übergang zu den oben angegebenen Werken vermittelt wird. Manche
Theile dieses Baches wurden in einer Weise behandelt, dass sie
dem Mittelschulunterrichte einverleibt werden können. Die wich-
tif^eren Theoreme und Methoden werden durch Beispiele und durch
mehr oder weniger vollständig gelöste Aufgaben, welche zum Theile
den Aufgabensammlungen von Heis, Bardev und Meier Hirsch
entnommen sind, befestigt, und dieser Vorgang wird jedenfalls ge-
eignet sein, bei dem dieses Werk Studierenden die in manchen
Partien trockene Zahlentheorie zu beleben.
Im ersten Capitel wird die Theilbarkeit der Zahlen zur
Behandlung gebracht: die Lehre von den Divisoren einer zusammen-
gesetzten Zahl, von den vollkommenen Zahlen, von dem größten
gemeinschaftlichen Divisor, von den relativen Primzahlen, von dem
kleinsten gemeinschaftlichen Vielfachen mehrerer Zahlen wird aus-
führlicher erörtert, als es in den gewöhnlichen Lehrbüchern der
allgemeinen Arithmetik zu geschehen pflegt. Die Untersuchung, wie
viele Zahlen prim zu einer gegebenen Zahl und nicht größer als
diese sind, wird in eleganter Weise ausgeführt. Dasselbe gilt von
den von Legendre angestellten Untersuchungen über die höchste
Potenz einer Primzahl, welche in das Product aller Zahlen von 1
bis n aufgeht, von den Erörterungen über die Anzahl der Zahlen,
welche einem gegebenen Gebiete angehören und die durch gegebene
Primzahlen nicht theilbar sind, sowie über die Anzahl der Prim-
zahlen in einem gegebenen Intervalle.
Die Theorie der congruenten Zahlen und deren An-
wendung (Bestimmung der Theilbarkeit einer Zahl durch eine andere),
10!W WtrÜtMm, Elemente der ZahlfiBthMiie, uig- t. J. 6.
ferner die Lehre von den Coognunien ersten Oradw (Betn«!
de« dtophantit-dieo Problems, welches an vielan instrut-tivcn
l^aben erlünt^rt wird. Zorlogang eioefi ürochw in Partialb.
AnfiOtnng ein^r CongnwDx ersten GradM mit mehreren Unbaku
tlnee Systems von roehrereo Unbakannien , Aud&song der \
sÜffltnten Gleichnnc: zveiten Grades mit zwei Uiibekaaiitoo ,
deneo die eine nar im ersten Orade vorkommt, Kmifetalnii;
müouälen Werte von x, für die der Ansdrack a -\- bx ^ ex
¥olIständiges Quadrat wird. Krört*ning des Satzes von Wi
und Fermat nebsL AnweDdimg«D dieser Sätze) bilden den 0
stand des zweiten and dritten CapiteU. Die im vie
Capitel behaodeiten Kettenbrücbe erweisen sich in der Zä
tbeori« von großem Natzen and diesem Umstände ist es zn d
da»s der Verf. die Theorie dieser Gebilde in aasröbrlicharer
Tortrofc. als wir es in den Lehrbächen der allgemeinen Arttll
finden. Den sogenannten symmetriscben Eettenbräcben «nrde b
dere Aufmerksamkeit zugewendet: als wichtige Anwendncg«
Lehr« von den Eettenbrächen wird die Verwandlung einer Irmt
uhl in einen Kttt«iibrach und die AaÜösong der von P«
stellten Qleicbnng gezeigt
Die weiteren Capit«! bezioben sich auf die Lehre
Foteniresten für Primzahlmodaln, anfjer.e von den F
rasten fär znsammengoeetzte Modalti und ab Anwendung' d
auf die allgemeine LOsong binomischer Congruen^cen; in di
schnitten tritt jederzeit neben der eachgeraftO vorgetragenen
die Krlfloternng derselben dnrch Exempel der mannigfadia'
auf. Das siebente Capitel liHsdelt von den Congro.«
zweiton Grades, iu welcliem Abschnitte der berühmte
Zahtentheorie, welcher nnter der Bezeirhnong des ^.Hecipr
satses" bekannt ist, ^geleitet wird.
Die nun folgenden Abschnitte behandeln die allgomei
aber bin4re quadratische Formen und die Dar»
Zabicn durch dioselbon. die quadratischen Formen mit negi
Determinanto (eiiigeschalt«t die voUatftndige AuflOsong der
sehen Gleictaang, die Darstellung der Zahlen als Summe ]
Quadrate und als Summe eines Quadrates und eines doppelten
drales). die quadrijtischen Formen mit positiver, nicht qtudratii
Detenninaote, endlicb jene Foruien. deren Determinanten ein Qu
oder gleich HuU ist (eiuschlieJIlicb der AaQOEUUg der allgeuM
Gleichong zweiten Grades mit zwei Dnbekannten).
Die Darstellung auch der schwierigen Probleme der Z«
theorie ist eine rMht Übf-rsichtliche und einfache und der
wflnecht, dsss das Studium dos vorliegenden Boebee den 1
genossen ebenso viel Freude tmd Anregung bietan i
wie Ihm.
SehaarlK, Naturw.-teclm. UtnBcfaaa, Uf. t. J. G. WaäenltH. 1039
rwiMen&chaftlich-techDische Umschau. lUmtrisite iwpalln
IbmoDatsscbrift über Av- Fortschritte auf den Osbictoo der ange-
wandten Natorwisseottcbaft und techniBchen Praiia. POr Qebüdete
ajler Stinde. Unt«r Retheiliganc herrorra^eoder Mftarbeitör beraos-
«geben Ton Th. Schwartze. Tngemeax m Leipzig, ill. Jahrgang.
l— 12. Heft Jana ld87. Verlag von Fr. Maukv (A. Schuuk>
Der Ref. hat b«reits früher in der vorliegenden Zeitschrift
in dicflt^r ralnri»iH9*nsrhaftHch- technischen L'niBchan zntage*
iteode Streben skizziert nnd dasselbe als sehr anerkennenswert
idinet An rein wiseenschaftlicheD Zeitecbriften , eheneo in
»leben, in wekben rein technisch« GegenatAndp und Krfafa-
mngen tioaprocben werden, ist kein Mangel und insbesondere sind
hentzTitage mehrere Jonnmle verbreitet, in welchen die Probleme
und Forschunfren auf dem (lebiete der Elektrotechnik für den
Fachmann znrechtgeiegt werden. Es ir^t aber gerade im letiten
Decenninm in den Naturwifisenschaften flberhanpt sehr viel gearbeitet
worden, die Kesnltate der meisten hier -enielten Forschnngw
bieten nicht nur für den Fachmann, sondern aocb för das große
Pnblicam Interesse, and es ist in Anbetracht des Umstandes , dass
die Bemfstbätigkeit dem EinzeUien nicht Zeit l&est, sich in Facb-
werken zn orientieren, vom Standpunkte der allgemeinen Verbrei-
der natnrwi 8« enscli ältlichen Errnngfnschafter das Erecheinen
OD solchen Zeitschriften, wie die vorliegende ist, zu begrüßen.
Pie naturwissenschaftlich- technische rmschau, deren dritter
Jahrgang nun crBCbienon ist, hat das vorgesteckte Ziel voll*
kommen erreicht. Der Leser wird mit den wichtii^sten Problemen der
natnrwissensc-haftlichen ForKchnng, dor technischen Anwendung be-
kannt gemacht ; dies geschieht in einer denselben nicht ern^ndendan
Weise , d. h. der Leeor wird wedor dtircb zu tiefes Eindringen in
die Details der Forschangsmctboden, noch durch zu detaillierte An-
gabe der technischen Einzalnheiten belastet, er lernt die Grund-
sätze kennen, welche die Bat; Is der verschiedenen Arbeiten bilden;
außerdem — nnd dies ist eine scheine Eigenschaft der vurliegeodau
Zeitschrift ^ wird er mit allgemeinen Fragen der Naturphilosophie
vertraut gemacht, welche heutzutage gerade eine Itolle spielen.
Nebenbei wird uucb der immer m&cbtigcr anschwellenden Lite-
ratur der Naturforschung gedacht und in mehr oder weniger aus-
ffihrlichen Besprechungen das Wesentlichste derselben dem Lessr
vorgeführt und dadurch eine nicht zu unterschätzende Anregung
geboten. Dero gegenseitigen Ge danken anstauscbe dienen die jedem
einzolnen Hefte beigegebenen Anskunfto und Correspondenzen. Auch
die Geschichte d^ Naturwiseenschat'ten wird in der vorliegenden
Zeitschrirt cultiviert, wie die lesenswerte Abhandlung: „Die Chemie
der alten Kgypter" zeigt. Erwähnt ttoll auch noch der Umstand
werden , dass bei den meisten Abhaudlnngen und den „KleinflroD
XJttbeilnngen" die Quellen angegeben werden, ans denen die Daten
entnommen sind; dadurch wird dem Leser das Mittel an die Hand
werk
^Kon
"jahr
1040 Hirth, Idean ftber Zcicbeounteiricbt. ang. t. J. Wiutli
gegeben, seinen GeeichtekreiB and seine EenstnisM uf
fesselnden Gebiete in ftrw«itern.
Von allgemeineren Themen , die dem B*f. bennfcnimrt
schienen. Beien erwähnt: „Natonrissenftchaft and W«ltrtlh«'~ 1'
feste Ptiiikt im Weltall**» „Botrachtan^on über die Ilarwin'schr V:
erbungslebre mit Küclu^icbt anf die neueren KeimbUduügbbr(K>tbi!Mii',
„Die mathematische Physik und die ExperimeoUlpb^rgik''- An rac
wissenHchal'tlirhen und technischen Abhandlnogta ist ubtofalU Uz
Hangel und es sei hierbei bemerkt, daas den Anwendon^ dw
ElekteioiUt, dieser in miseren Tagen »o eingebend stadienwi X^tsr
kräft, der breiteste Kaum gewidmet ist.
Öo wird Jeder, der diese Zoitschrifl kennen Kelenit hat. ^
selbe UebgewiDDen and dem Wunsche Ausdruck §;«ben. dm i*
Lebensdauer derselben im Interesse der YerhreitunK^ der Xstarviw«
Schäften eine lange sei. Die Ausstattung der ^XaturwiN^ngrluftlifb
technischen Cmschau" ist in textlicher und ligiu^Uer Beu*bimf «t«
treffliche, was bei einer naturwissenechaftlirfaen Zeitddinft ukü
hintaDgesetzt worden darf.
Wien. Dr. J. Q. Wallenlli
Ideen über Zoichenunterricht tiud küostlorisi'be B<
TOD Gooiv Hirth. Zweit« AufUge. AlOticheti und Ldp%
G- Hirths KunstTtfriag.
Georg Hirth , durch die Herausgabe einer B«ibe «na kn«-
htstuhschen Werken bekannt, welche sich raacb die tioiui h$
dentschen Lesepnblicums eroberten, bietet in dieser kleineo SeknA
reformierende Ideen über den Zeichenunterricht, die voUt Beedmi
Tordienen. Die Ausbildung des Sinnes and des GedUchtuissw 1k
chiLriikteristiscbe Fonuen, Tiolsoltif^keit, Zeichnen oacb dem lebMte
Modell — sind die Mitt«l für ein tlieures Modell nicht rurbudtti
60 zeichne man ^eine Mitschüler — -, als Zeich eurorlu^.'i ^
Origiualzeicbnnngen tAchtiger Heister aller Zeiten und >
das sind die vom Verf. aufgestellten QntndsAtze, welche nul i^r
reichen, meist sehr treffenden Krl&utemngen tecUnlscber ud kM-
lerischer h'atar versehen sind. Der feinen Ausföbrang, der mr (k
Eupferstecber und üolzschneider n<)thigeo Scbralfinnanitr. «« ir
Schwerpunkt auf der GlAtte der Linien and der BeinbtiS 4k
Scbattengebung liegt, dem Zeichnen nach leblosem Gjpa statt Bui
der Natur wird offen der Krieg erklÄrt.
Eine zweite Abtheilung enthält „Ideen Aber kfinsfltfiMt«
Bernfsbildung, welche ebenfalls manches Behentii!;en8werte otfMte
Im ganzen wirkt die mit ebensoviel Sachkenntnis als wanair B*>
geisterang geschriebene Schrift nach den Torschiedensten Bicknoy*
hin anregend und enthält zahlreiche Winke, welche bwi «iur Bi^
unseres allerdings vieles zu wünschen lassenden ZeiclianmiamAI*^
t^ lü übersehen sein werden.
Graz. J. Waitlli^
Vierte Abtheilung,
Miscellen.
Literarische Miacälleo.
DioDjsii HalicarnassoDSis Uomananun antiquitatnm quae su-
»persnnt. Graece et Latine ex receuaioue A. Kiessliug et
V. Prou. Paris 1886, Didot- *• IV -j- 7&5 SS. Pr. IS Vt.
Dm vorUegvnd*.- BanJ emptiehlt sich durch seiDe gediegCDd laßere
AtUHtattung nntl sem<3 Ran^lUcluvit allen, welche dio römische Archflo-
lo^e des DioimiaD IcenniiD lernen oder benutzen wollen, ohne geimde
eiadiingcnde Stadien tu macheo. Hinj^e^n mflMea diejenigen, welche
Qb«T die bandüehriftlichp GmnJlage i!l*m Textes Auskunft wOiucilQD. ent-
vodar auf die tah Kiflsxlin? fflr die Bibtinthecä T'^tthneiiaDk besorgte
Avsnbe noückKreiren oder die VoUcnduni; der von 0. Jkcobr begonaeneD
KeanearbeitOD^ der KieHHÜn^' sehen Auh^hIm; ubwiirtcn ; denn die Didot'sche
Edition enthält weder einen »pp&mtut) criticus unter dem Texte, noch
eiD« prftefatia. Wie dies xn^egangen iHt. ersfthlt der Verleger sollvC in
dem Imrxen Vorwort. Kiessling hatte einen Theil dea reridiertt^n Text««
^■«ingcaandt. war aber bald durauf. man weiß nicht aas welchem (irande.
^Pder Arbeit Oberdrtlßi^ geworden und bt^aotwortete alle .lu ihn gerichteten
Kttän und Uabnuneeo mit StilUirbwoi^n. Nach langem, fnichtloeem
Huren entiehlou licn endlich der Verleger, die Vollenaung der Arbüt
an Victor Proa zu Qbertragon, dem K. Eggei &\m Batbgeber zur Seite trat.
Beide starben krirz nach Vollendung der TeitenrerisiOD , ao daes e« auch
Ton dieser Seitv nicht zu dem crbofTten Kecfaenscbaftsbericbte fiber du
«ugescblagene kritische Verfahren kam. Die Folgen dieses Wechaels in
der Pet3on des Hfraujigebers lassen sieb «ueh im Ti-ite erkemiun; man
Tenni««t, wie diea TOn K. Jücohy in der Wochenschrift fftr claariache
Ffailologie IV. Nr. 18. und K. &henkl in der Deutschen Litterataneitang
?D. 8p- 1026 des Näh.?rpn nachgewiesi-n worden ist. Tom vierten Buche
U die bis dabin obwaltende (JODüäqaenz in allen wii-htiecn Fragen, k. B.
baiflglich des Hiatus- An ihre Stelle tritt eine einseitlffe Bevamgung
Cobela. wfthreud lui abrigen die TextoDrcconsion eine acSwaidwnde und
onstchere Hand verr&th. Dem Bande sind zwei Indiens, der citierten
Bchriftsteltör and der Eigennamen, beigegeben.
U. &
■w
Fritz Baumgarteo, Eid Rundgang durch die Ruinen
Ätbeus. Beilag« rani Jahresbericht de^ groahenogl. Gjiiin. zu Wert-
heim rar das äcbuljabr 1884J/87. 37 BS. 1 Tafel.
Kin«; Tortrefflicbe Schrift, welche an Wert die meisten Schal-
e hinttrr sich l&üst. Obwolil xie sich ihrer Haltung gemiß r.u-
nur an die reiferen Schüler wendet, wird ne auch von anJereti,
l«liMiarin r. d. ftiun. Otmi. isi», ll. H«n.
66
Ü:
- -- y. :- :.r.:' ...--. ^ - Ui -^rciiizr. irr !":•'■::
r - - . .'' . -.; :^ ■■■ iüiiT-r yiä-n::i: lo--
- : "- "■- 'T.-.Li it-ra ' "".arajü-
-;. ■ : '■■■': ',.r.-.— ,^r Tn.i. ule P'-^^niik. .
: : - .-: "---.. T--:che-r t.it i-!r '.
■-,...-:> : .-'.-..~~ T'.:. - -rTr.-.:! .-c. nie ^;_'-'
■ r .-_:.--:: - -. : .: - .-r-:.-^^. iUlü li- -ii
, .- 5 --. ■:. ■ !• '.~--rarir=-r -t'T.mi- -i
:^-. j: .. : ■. -: : ".-.iT:*i'::rn T^e'-'k-:- ;t ■■
->j i: -^ i~,r^-z -~ -j^-.. ■!! .■i= icH iiicik'.:: ,
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, '2-.. M:!-i^r. I.riizig Ir'jT. U ij. T'^s: r.^r. ■24'> S:?.
fc, .^t ■*j;i,:,'icri T-.n St'ili.= KrzäKlcDZ-rG is: ■:-.: '.iT?.'i::i
^ ,: ;.;,- '"iz'Trn A'iflat'J' ■T>ciii>?iien. Dl -ii-:*-: A'jflic«
. x'-«-'>i-'i '- -■»'■■' 2''' V.T(.'".';i'*bmiz 'ii'; dritw. L^::i:i '
, .,, >i iii:- Ti-ir :c W':nii'-n. „•r-rinirfüjri^'in Pariktrrii i ■«-.■:
* »,;^NJt '^u.b. iiä si<h ii.it K-cht einer ^z'^-im Verir-it
.. . . .-.» " . iir-rfi wh.1 brkannt i-t. -o wirfl os ;:-enai:-n. auf
.^d.» .»{ iu'**rr, kiUT^n Worten a>if[n-:rk=aiii i;eiiiat:bt zu hii
Dr. Franz Mave;
\ -.>vi. IWütjr un.i Lehensl>i'HrhrftihnDgt?D aus der \Vi-
jv '>i*.'iltiti. Hm Lehr- und I.i'hi'IiucIi. HannoTer 1S87. Vt^rlag
■.. Mt:\»i .i^rtaT Prion. IV iiml :t;i SS. 8". Pr. Mk. -J.-Jö. (
•m» l^Kb itt tfir einen Kwijührih'cn CarsDB — mit 1268
V'^WStt
!>ci MKi vOcheotlicfaen U'iNi-hichtaflttuuleD berechnet
Miscellen. 1(H3
Altertbum zerföllt in 61, das Mittelalter in 34, die Neuzeit in 69 -Bilder»,
wie der Verf.. vielleicht nicht ganz zntreffend, seine gedrängten, aher
anregend geechriebenen GeBchichtserzählongen nennt. Es sind somit 164
Abschnitte, äußerlich ziemlich gleichen Unifanges, von denen je einen der
Verf. jeder Lebrstonde zuweist. Ob die Rechnung auch immer in der
Praiis stimmen wird, bleibt sweifelbaft. Eines aber mass zugegeben
werden, dass eine praktische Hand das Ganze gliederte und das Klein-
gedruckte belebendes Detail den markigen Sätzen des Haupttextes zuführt-
Dr. W. Oechsli, Bilder ans der Weltgeschichte, ein Lehr- and
Letiebnch fflr Gymnasien, Lehrerseminarien und andere höhere Schalen,
sowie zum Selbstunterricht. I. Theil: Einleitung und alte Geschichte.
Zweite verm. u. verb. Aufl. Winterthur 1887, Druck und Verlag von
J. Westfehling. 8*. VII u. 300 SS.
Die zweite Auflage dieses Hilfsbaches unterscheidet sich von der
elften (v. J. 1879) durch die Neubearbeitung des Abschnittes, der die
Geschichte der Juden bebandelt, und der meisten Capitel griechischer
Geschichte Eingestreut erscheinen jetzt auch Literaturangaben, jedodi
nur gelegentlich: gemeinhin zu Beginn eines Hauptabschnittes. Die "Ein-
leitung" zerfällt in zwei Abschnitte, deren erster sich über die Urzeit
ergebt, während der zweite den «Staat" recht gemeinverständlich erörtert
Da tritt der Schweizer in seine Rechte. Das weitere gliedert sich in
«Morgenland" VII: «Die Griechen* XVI und nRom" XlKapp. Die Er-
zählungsweise ist klar und lebendig; der Sage neben der Geschichte ein
wohlabgegrenzter Baum vei^Onnt. Auch der Druck empfiehlt das Buch
als ein handliches.
Weltgeschichte in vier Bänden von Oscar Ja^er, Director des
k. Friedricb-Wilhelms-Gymn. zu Eoln. Mit zahlreichen authentischen
Abbildungen und Tafeln in Schwärs und Farbendruck. I. Abtheilung.
I. Band, Geschichte des Alterthums. Bogen 1—10. Mit 11 Beilagen
in Farbendruck und Holzschnitt und 89 erläuternden Abbildungen
im Text. Bielefeld und Leipzig 1887, Verlag von Vielhagen und
Klasing. gr. 8". Preis Mk. 2.
Der Anfang eines ^Ve^kes, das durch den Reicbthum an Illustra-
tionen in Farbendrack förmlich besticht, aber auch durch seinen Text,
der bis ins Zeitalter dfs Perikles vordringt, und in klarer, lebendiger
Darstellung weiten Kreisen das Geschichtslehen anschaulich vorführt,
einen günstigen Eindruck macht. Man fühlt überall die Sicherheit and
das Geschick eines erfahrenen Fachmannes heraus, der zu belehren und
den Leser zu fesseln versteht.
Dr. Heinrich Dittinars Leitfaden der Weltgeschichte for mitt-
lere Gymnasialctassen, lateinische Schulen , Real- und Bürgerschulen,
Pädagogien. Seminare und andere Anstalten, neu bearbeitet von G.
Dittmar, Director des Gymn. zu Cottbus. 10. Aufl., Ausgabe ohne
Karten, Heidelberg 1887, C. Winters Univ.-Bucbhandlung. VII und
236 SS. 8\ Mk. 1.80.
Im Vergleiche mit den früheren Auflagen hat die gegenwärtige,
abgesehen von der typographischen Änderung, derzufolge die Anwendung
froßen und kleinen Druckes wegfiel, auch einige Einschränkungen des
toffes erfahren. Das schulgerecbte Buch ist als Leitfaden und Repeti-
toiiom gut verwendbar,
66*
lf>44
Dr. Friedrich Hofmano, Lehrbuch der GeMhichte ftr
oberen Clafisen höherer Lehranstalten, v. neft: }imm 0»
scbirliti^ II. Von Fri^ilnch dam Großen bis lur Grtadunf ätamma
deutschen Reich». Berlin 1887. Springer. VI u. \07 38. 8'. Htl.».
VI. Heft: Br»Qiien)mfa;i(!rho O-'Mhiehte bl« xb Friedrich d« 4r.
«benda. IV u. 30 S^. 8". 50 Pf.
Das IV. Haft dietes Lehrboches varde an dÜMr SUÜ» vumüfL
Jetzt Megt mit dem V. der Äbschion vor, deiieo 6«l»It den 4«» iw
angehenden gleichwertig ist. Das wehste Heft bietet fOr den Zvcek ht
Dnt«rricbtea in der primßiachet) Vateri&nd^kande einen Abriw dar hu
Idenburgiicben GdM'bichte bis zn FVii;dri''b <l«ni GmAuD. der an natriv^
Stellen auf da« im IV. Hefte Gesagte hinweist.
ViäS
Dr. Max Thipniann, Ocnealogieo europlisrher Regi
för den Schulunterricht »vnfbwniwtiach dargestflllL B^'Htn I8>^(.
mann'Kfae Burhb&ndlong. 40 Pf.
Die Anlage dit^aer sjncbronistifchen Stauimtsfel ift recht iiiirfcn
ilieh Don >litteT8lo'?k bilden das Franken r<? ich, V 'ind f^rRii-
E|and, abgegrenit dnrch die den P^futttn eini** i dt«, vtbnal
linka England. Portugal, Spanien, bezw Italit-n. rcciiu fiaemail «i
Skandinaricn, Polen und RuHstaud in Üir>;n D^rnastien rcrtrrtfo tntbätM.
Besonder« gi'^Hchickt intiinandergewoben erscheinen die degtachro Dta*^
stii-n. U<!sondore Tabellen bieten die Ucnfalof^e de« rAmixhaa B«Mt
der Julicr and des Haaacs Bonaparte oder der Na)Ktleoiiid«n. So bM
Rieb denn auf einem Blatte der >ei<icniL> Vorrntb* ettroptbcher Bifirta
genealogien augenfällig ond Bbenicbthch hMsammen.
J
Dr. ZnrbonseD, GeschichtUcho Repetitionsfrairea und
fÜhrnogCtii. ßin Üilf-^mittcl far rnterrii^bt und Stodinm. L
Alte Geschieht«. Berlin 1887, Nicolai'scbe Verlagsl'Ocbbaodlaiig. JV
t>0 SS. II. Tbcil: Mittlere GeKhicbtc, ebenda. «4 8ä . je SC Pf.
Der Vt>Tf., der »ein«- Arbirit nU ■kaU>cbctiM--ben Verncfa* die «b
i'fin ihrer Art nennt (aUcrdine? darf man die« nicht rtr ftrfng nehnauli
die fatechetiiKbe Metbodi: ziemlich alt ist. und *■■ -■ ut-h EnK
DakB« --Ltütebiicb fDr den Gi-^cbi^btaanlerrii^bt : rra Oäma
höherer I.ehr.ingta1t«u- diesen Zwock im Aoi^i> i -„t Am Aaf
der alt«u G«.'»cbi<-hte iu 21ö, den der mittleren (• -i SM Flifa
ond .Antworten, die meist den N'agel auf d«-n K><j'i U'u -:i ond Atfär-
kangen im Gefolge habi^n, in welchen iwsn Arn nütbig^ten KrltttttfUI«
realer und Terbafcr Natur beg^net Wenn der IIT ' *■. -i- ^Nnaeit' «<t
dem Reeieter vorliegt, ond es «tebt in naher Ans-
Haoi flbar ein ree.ht cemiiendiOae« nnd brauchbar'
Grai.
.-tSelnU
F. Kr«Bf
Ober das Sonett und aeiue Gestaltung io der «ngi
Dichtung bis Milton von Dr. Karl Ltnttner, tecit«rr aa to
UniTersitat K^nigüborg- Halle 18)^. Mai Xienieyer. 6*.
Der Verf. dieser .\bhiuidlung hat nch keine In{eht<> An^ftbc p
w&hlt. und man kann Icidor nicht behaupten. daM sr iodcb Thtw
gerecht g>;wDrdrn sei. Das Branchbarnte an der ArbMi dnd avÄ &
vielen Citatc und Uteratorangaben. die t. ituammetigetrag«! Iiai. wM
freilieb Afters, und twnr nicht nnr innerhalb der aigentUclun SeacHia-
lifceratur. Wichtiges abdtsehen ist; to finden wir den Tit«l de«
MiBCellen.
1045
f;oiidcD Werkes von Cb. TomUnsoD , wormiif 8. 2 tiiid S. 83 mit »Toin-
inson a. a. O.» biiif;o«iMen wird, nirgendii cHiert, di« Schrift dex Rn-
biAchof Trencfa nicht enrüfant , and betreffs der Betiebongen Cbaacers
zu Petrarca utid Boccaccio wird S. 39, Anm. 1 nur Halluin citiort: dio
bekannten und wichtigen Schriften von Kissncr nnd ten ttrink dagegen
bleiben nngenannt . voraas sich dann allerdings di« znni Thejl nnnch-
tigen BehauptuDL^en auf dur rorberfebenden Seite fiber dnxclne Canter-
tiiir; Tales erkWen. Auch macht e^ nicht den Eindruck, cla^s L. sMg die
Pieht<^r, die er in »einer Schrift citiert, wirklich atudit-rt habe; schwer-
lirh durfte dies z- B. himiicbtlicb des mehrmala von ihm erw&bntco Dmm-
mond of Hawtbornden gescbeheu sein: ea h&tte ihm sonst oninOglicb
dieses Dichters willktLrliciie Behandiiing der Keimstellimg des Sonetts ent-
gehon können. Übrigens ist die Arbeit incinctt Rrackteu» hinsichtticb der
ganien Anlage Terfohlt. Sie pH aich anf dem 'Htel nlf« eine Untersacbiing
aber die historische Entwicklon; des enifUachfiD Sonetts zu erkennen; xo
aneb S. 8. wo m heißt, dus? der Von. den verschiedenen Pbanen der
Sonettendtchtnng Englands in der Zeit Ton Wjatt bis Hilton nein« Betracb-
tnng zuwenden wolle- Dabei mosa man znnicbst fragen: weshalb nur
dieser and nicht aueh der neueren, nicht minder wichtigen E[K>che? Die
Untersuchung Ober die neuere Xeit in der Kntwickelungsgeschicbte des
engliscbeo i^onetts wird aber nicht etwa fOr einen zweiten 'rbeil der Arbeit
in Aussicht gestellt, noch aurb wird sie ganz Qbergangen. Es werden viel-
mehr Wordsworth, E. B. Browning, Dante Gabriel Boasatti citiert und
besprochen. Hat I,. andeuten wollen, dass die haapts&chHchsten Phaaen
der Sonette ndichtuug mit Milton lom Absebluas gelangt seien, so wflrde
dies jedenfnlls eiu starker Irrthum Hein Doch auch innorliaklb des anf
dem lltel angegebenen Zeitraumes sind jene Phaiten keineswegs hinlftng-
hch klar und noch weniger eingebend charakterisiert worden.
Über Wvatt. den eisten Sonettendichter, werden nur ein paar
allgemeine Bemerkungen beigebracht; Ober Surrev nicht viel mehr, ge-
schweige denn, dass der UnCerecbted zwischen Beiden deutlich hervor-
gehoben wäre. Ebenso oberflficblich sind die Uemerkui^en Ober die son-
sügtn Sonettendicbter, wie Sidnej, Shakspere, Daniel u. A.. auch Milton
niuit auagenommen.
Dies hingt damit luaammen. d&as l.. »einer Abhandlung nach einigen
einleitenden Angaben Aber das italienische Sonett -Hegeln fQr die Form
de« englischen Sonettes« und »Kugeb fOr den Iiibalt deo englischen Sonette«»
vorangestellt hat, anstatt die ver>s>chEedenE>n Variationen der Form und des
Inhalts demselben bei den einzelnen Dirbtern wirklich zu untcnuoben und
daraus dann die Kepeln zu abätnüiiercn, unt<.-r denen aber nicht ß<jhuup-
tungen vorkommen dürften, wie «die Vene mß.i^Qn ans (sogenannten) fflnf-
ft&igen Jamben oder metrischen Accenten l!) bestehen- 8.2). Kurz, was
er bringt, bembt mehr auf dem Studium der von ihm benutzten Hilfs-
mittel, als auf deimcnigcn der eieentlicfaen engÜHchen Sf»nett<mdichtung
selber und kann daher — wir beiiftuem. die» aussprechen lu mflssen —
trotz des wissensrhaftlichen Anstrichs der Schrift keinen wissenscbafl-
licben Weit iteun^prucLeu.
Wien. J. Schipper.
Von der Sauiralung ü-auzösiBcber imd englischer ScIirilUteller
mit dentscboD ÄDmerktiogen, beransgogebcn von E. Pfundheljer
und G. LUcking. welche bei Weidmann in Berlin etsrhetat,
gind uns wieder vier Blndchen zugekommen: Histoire de France par
V.Doruj, Auswahl erkl&rt von P. Koldowe?, Z.Bftndchen: Attertlinm
and bübestes Mittelalter, ^cenes ilc 1a vie sasvage au Mejii|ue par
6- Ferry Blndchen l und 2, erklärt von H. Wingeratb, B^ranger
AiMTahl aus seinen Chansons, erkl&rt vooA. Kflbne, 2, neu bearbeitete
iLalUst. DiiM BIiMh* ««pfehlan lich dnrch diaMibcB Vtolpt. wiäß
>ur AoKhftlluittc fir tkbalcrbiUliutliekcn.
VoD PrommoB Österreichische m Profraaoreo- oad Leb«-
RalflOdor UmI mii ilor 21. Jahr^an« Mr du Stottm|ikr IttAl
irdlflcrt TDO / E. DA^Bnnbaeber, vor. Detvelb« iit ia glnäKrW«*'
wl« di« frtimeo J*hrg&Dg« uagesUttet, biete« &bar ^«Mri aül ite
Mhr wHlkoBMUene Zufri.bi;. n&fflUch eine Cbcnkiit im FmemmMbIb
iltr rtiUrrrcicbiiH'h'-n 3ilitt4'l)4chnk-ii atiil LetewbildugVMOMtca. «Mt ia
'^lifiii»li«ri|[b< der AHterrncbiR^C-* Uiadacfaalen'
Wir knitoni du baohlein beitaitt sBpJiEfaka.
Progiammensehan.
VM. Z(l. VjBoky. Eino systcmalische CbwAht d» liin^ii j
sehen ForscbungeQ vom ftlt«o j&Syita |f willig h^tafl
k. k. aUt. Obergjinn- in Bad««i». ItttTSO 9S. ™
Du Verdienst, du ndi der V«f£ Ar
vimllt-ii^rt, hoitclirinkt «icli uf
Dil' vl<>r Ilaij)itkatO);orien, nach d«^ 4m flhiff MHvitft iA. w ■
wioil'-runi in ein*' Ki^ibc roo ül
Kr4|tli8clu'.s, 2. NütnrbUurivellM. &
AlAn<r)i«« kAonto enbprech«ttd«r
Kritik irird au nicbt eing«ga»fM.
Abkbt litiort wvrdeu.
137. Jos. fiib». Cber d«o Tttteip
der Sopfaokleisohen
Pnp. dfls sIbt. CtHnnaad BmM^
ta der ISiileitaw rmMma teT
Um d« ToctEW dir
«M fcma^ du AiAifta 4m
tafs «Bd IwadeK
■Mf Un CWtfOTtCM
Are TtcmpTTciM «kck B
Stimm nmäH d« Vof. «k
Progw—MicbM-
1047
ÖQ CboruQt mit eintrr Person auf der BBhEic den Dialoe führt, auc))
die Trapndie 8ttpponi«rt Auch «precben di^ VerBe 2M— 357. '292 2Ki,
»7-298. 301, 803—307, 461— 4«4. 466-467. 469-470. 472-473, 47.'..
477. 47». 481. 4S8-4«4, 486-492. 505-006 nach Form und Inhalt
dftfßr, dU9 flie nicht vom rornpleten Cbor. londorn tiTir von eina^ncB Mit
gliedern denelben YürfTttraf^eTi mirdsn. Die Vertheilting der Partien aber
tinUT die 3 HauptrcfirUse Dt unten des Chores basiert d«r Verf. auf die obsa
«Dgedcatete inhaltlich difTereniiertt- Dn.itheiluiiK dt« Epoi^odions. Hierauf
•wvden die anderen i-horiflchen Partien benprocbMi und die vergeht «-deoeii
AasichtcD mit sacbfrt^niä&cr Kritik gsR<^ einander ab|{evof^en. Zum fünften
Komiuos 1670 — 1750 wird eine vuu J KonCiiiiikr in seiner UbursetsaDr
pr'"if>riniertp nnwabrecheioUcbe Vfirevertbeilnng mitgetheilt. wonach 167 <
Us 1678 dem I. rboreiiten. 1593-1696 dem I. Humirbdrion. 1704—170,^
dem n. Cboreaten, 17^)— I7l!3 dem II. Hemicborion. der Bett dem
ipaios lufailcD'
. Job. Zelonka, Von dem Leben und der Wirksamkeit
des RcdDoi's ADdokidcs, Obcrsctzung imd KrkläiuQg seiiior
Rede ,Vou deu Mysterien«* i^-chiichi. Progr. des k. t bobw.
Staats- Heal- und Obergymn. in KUttan 18K7. 45%.
DiMe .^bhandlang xerniltt in drei 'llieile. Der erste amfasit ein« im
OomüicbeD Kafatnen pebultt-n« Blo^Tuphle dn BedneiB. in welche gtxa
B AoMbloK an Büttner vin längerer Eicurs (8. 7^1-1) fller die politiscbea
1i«tlrien In Athen tmd eine GliAdi^rung und Inbaltitaneabe dn-Kede lu») jmv
uiartjuitar ein^'sscbobea eind. Üaran «chlieCt lidi ein Veneiduik der
nst«r Ändokidt.-9 Namen erhaltenen Scbriftco. 4!ine sumnonsebe Cbank-
^^tenatik seines genus dicoudi nnd ondlj^ «ine Zusamineastollun? der
^PfedHioDeo- Dür iweiti? Tbeil enthalt eine Übemetxanff der Amten (>9 («pital
^^ier Red« ton den Mvst^^riön, woxn der dritte Theil ein^n kri tisch -eieee-
tisdien Cemnientar gibt. Derselbci etitbült tbeila aachii^h-AntiqaariKm
Benierkan^L-u, tbc-iU kurze texikhtiacbe Noten xa jcnt-n t^tclk'D. deren
Wortlaut der V^rf. i)ivur),ni!rend Ton Blaes, d4>a8eD zweit«' Edition iLipo.
18^0) er fleiner Version iD^^nde lefifte. mit anderon (lelchrt^n canati-
toiert. Eine ui)^ene VvniiatbuuK — falln man st« dberbaupt so nennen
k»uu — stellt der Verf. nur zu g. 12 auf. w» er die Conj^ctoreo H»-]«!!«!:
-BftttMirvta noitfiiiQjfof (codd- tthußutSai' KoX^iittttynv) und II(.*II)igs :
tfrtßttlJov x^öt röy KQKfAuoyor, an^eref^ durch die Bemerkung Weia-
leüeis: puto in altero voeabulo latere nomen eiuB, caiuti Andnimacbai
(Kier erat, in altero patria ÜUub viri tu dt-r Lesart .'>i(irinrii-rn Hfi/t^iiä^ov
0bi«uii((/ot xn combinieren T9r*(-hLi^. wodnreh indes die Scbwiengkeiten
dvNelle nicht bebi^htu wcnlLU. GL-Hli.'bt ja liucl: ^elbot Wuiaweilcr. deaten
BifenthuD) diwi«' Idee ist, aufrii^htig: ijuod aiiteni iitriqut^ nrunen foetit.
nunc neacin. quia qot hi viri <)aiqu? eoram patres fnerint alinnde non Prt
Honst bringt der Aufnatz nichts Nuoes.
L JoBel'KUnieDt, Über den Eißfluss des PfleDtlicIien römi-
setaeo Lebens aof die Entwicklung uitd den Cliaraktor der
römischen Beredsamkeit tSäciiiachi. Progr. des k. k. slsr. stub-
in Trebitaob lB86j'87. 23 SS.
Niefa einer knappen Einleitung Ober den praktiacben Geist der
Tervocbt der Verr. xq detnonstrierdn, in welcher Weise die ver-
•ebiedenen Sla^stratnrsn, der Senat und diu Comitien die Kntwirklung
md Pflege der rfkmiüdien Kloquenz beviiifiaiuten. und bespricht sodann
den Cbarakter nnd die Hauptrepriüentant^'n dfrr archaiaeben itnd ctcero-
lificben Periode. Der ganxe ADf»tz, dem es an condaer DnrsteUuig
104K
PrognsnoenfichuL
ntaiicclt. liest «ich eigentJicb nur &U ein in den »wOlinlicbvn Odiw
8idi bewegender Kxctirs Ober die in du lltraift euiBcUtfaidai Hi6a
KU den Antiquitäten und der LitcreturgeBchicbte. Im Auim» IM w
ron Saa. Gust. GrOnc« tiir Secnndii Sr HeUieIccit L«o ZITI. f«£dtBir
KrieobiiMl'liP Od'' nebst deoterher Verrion aagtOgt
140. P. Krippoer. Wie gedieh die römiscbe Poesie im wirt«
.lubrhiimiert n. Cbr.';' ((cchiAch). I. Tb. Fragr. ds* LLdsrEMl
and Obcrgymn. in Prenu ld87- 21 SS.
Nach einem gedringten Olierbtick Itber da» goMoi« Zdtalta d«
rAmisdien Poesie anler Aogiutos vird die Dicfatang bt dar lA im
Tibehoa. Cali^la, Claudius und Kero bebuidelt. Du PropuB Mm
in keiner Ftiu^irlit originelle Gedanken und gehört in die KatMori« J*»*
AofB&txp, die in Musterwerken verarbeitet« Haterien wiedetttoba.
Aman. Fr. J. Drectfl'r
141. Bedjanii: M.. De Q. Horatti Flacci epistolamm tAnt
priore. Progr. des k. k- Gnnn. in Sarajero Pan l. 1883, Pm II
1887.
Der I. Tbcil bebandelt die cnrte, der IL Tbeil die swvili mai gua
kun die dritte Epistel, und iwar im Sinnv der eonwrratJTeB IBrwin
welcher der Verf. in der Einleitung eRt!icbied'>nen Aoidnick gibt Um
Haupt-infgabe ist es alao, die Atfaet<4<jD and UmrtaUimgiferMiJM im
Dt'Qfp.ß Horu-Krttiker auf ihre Beierbtigung bin n prttfeii. bMlehn^
weise ihre Nicbtbcrechtigung durch alte qm »eae BeTfHayftide n »
hirtt^n. Nach einer karten Inhaltaangabe wendet sich B. itMni MM
Hitxigfl Umst^ltung von *. 17 naeh t. 10 und in weit«ren gcfra MiONi.
der V. 19 auf die ätoiker and nicht auf Ariirtii>p bexirht and etat Ql^
Ordnung iDucrhaD) der Vers« 17 — 19 fflr oolhwendij* t-r»cbt«t AwkBlb
beokü FJnt^ehit'Iiung ron v. 20—26 iwiscben 13 und 14 wird als vnhkll
und onoOthig zartickgc^wiesen. Ansfllbrtirh wird t. '^7 bfsprDobeD rntit
ut hia ^0 me ipso r^an aolenin«- cleracnüst- Beatat. bebaöpM B,
beißt: es bleibt mir noch fibrig: bis sei weder = meis noch gvbe ff mT
den äinzülccn Vers 12, sondern anf die ganie Venreibe 11—'^ nftd;
ipae bat nicht uUi luni Gc^eotitie: elemeota sei nicbt = rixaeott^ift-
bcbe Grandsltie, eonderu ADfaugagrOade, M daM der OwbutloMnf
folgender ist: Horaz hat «ich dnrcb das Stadium pbfloaopirfaeher Wate
einen reichen Schatz ron seiner Natur ■iniiiiii— iiiieii L«lm U|0*4
net; nun bleibt ihm nur noch fibiig, um er djeee UwentMte
Lehren praktis<:fa verwertt^ und damarn sein rcicti rinrirlit^ Mte*
solche Vorschriften ancb keinen Vergleich aoabAi- Umimt
Lebrgetiätide der Stoiker, sie entbvuren doch ni :ni^ Mi
Ilorai will lieber kleine als keine Fort*chritte mwliiiii ils-il;. Natk B.
bildet dieser t. '27 ein Bindeglied zwischen dem L ond 11- IUI Ut
Briefe«, wSlirend er an der von Blbbeck aa^ewieienen Stelle nach r. V
naertrielich sei Aach ScbenUs Annahme einer I.4cke nach i. 9» faiä
keine Billigung. Im folgenden sacht der Verf. En Eoigcn. da*» di« wäkm
Umitcllungcn Bibbert der manchen Wörtern willkQrlich dne aad«( B^
deotnng unterscbiebe, weit entfernt •.iue bessere Pfignnc der Otdiata
zu erzeugen, rielin^r den Zoiianimenbang oft grwaltoam srmttM. Iß
Cnrecbt lasse Ribbeck mit t. 41 eine besonders Krflrtaritii|r h«diMa
T. 4i^--H hinge mit t. 28-40 darch kein Band »MBiaea. V. M m
fOr inteqwliert erU&rt, t. €0 f. dagegen als eine Erwcttertt^E 4et&lif*
~~~ iris, ri rvcte hdee. Endlich wird noch t. 101 ge^n Udn v<Blfe*
indem iuMBin» anf Horai als fitoikcr bexogen wird-
L
I
^ in d
■der
KoU
Progrunmerncban- 1049
Im n. Theile hat es der Verf. vorzugsneise mit Dreves id thno,
der null dem Vorgange von Lehn und Ribbeck ancb in don Briefen de«
Honu. and zirar lun&chst in Kpist. I. 1, 2, 7 eine gewiitae Tom Dichter
bcab^ichtJKte iivniiu^triacbc Gliederong der einzelnen Tbeile entdeckt lu
haben wiunt 3Jit guten Gründen wcIhI 6. diese Versuche als verfehlt
zorOck und xeigt du Haltlcwe eine« so gekftnntelten Aufbaue« der Ge-
danken- In Epiit 1 l nun föhrt Drewes Meine Ansiebt ohne Auucheidung
and ünutetlaiig dnrch, in der zweiten ubcr triuss v. H fallen. 4i.> nach
56, 82-43 nach tiS gestellt werden. B. TertheidiflftiaeM die Echtheit ron
t. 14. sodann die flBerlieferte Anoninunn der Verse. V. 82 — 43 sollen
dir Eintönigkeit der Darstellang untcHirecbcn. Eine solche scheinbare
lÜDordniuig liege ganz im Wt-^en der Horaziatheu Diehtungaweii^e wie
Bieht minder die Gewohnheit zu flbertrHbea und drastiache Wendungen
und Bild<.-r la gebrauchen- Mit Kecbt macht ferner B. darauf aufrocrksain.
4aM die scheinbar lusc VerknTlpfuDg der Gedanken dennuch \k\ näherem
Zusehen darch ein Wort oder einen Gedanken rorVreitet und vennittelt
wird, wie xwischen t. 32 und ;>0. 3S und 32, :^!i und S8, 63 und 64 an-
T«rkeDObare Bestehungen stattfanden. Dieselbe Itindrnde Kraft xchreibt
der Verf. ancb tl>'m nelfaoh angefochtenen Vera -(G zu. wii.' »«lebe Verse
TOD sprichwörtlicher Färbung auch aonst <v. M, Rpist. I :>, 12; 16, RS:
IT 1, t>3-.; gleichsam die Brocke bilden iwiscbeti größeren oder kleineren
Abechnitti'n eines Gedicbti^s. Weder Drevet)' Uinstcllung von v. 46 nucb
^6 (Lfltiohann setzt 46 vor S(>) mich dessen Ericlftmog, wie jener Vers
in di>n Text gekommen, befriedigt B Dcrsetbe nimmt hierauf t. !i7 gegen
jbbeck in Sehuti und richtet seinen AogrifT vonugswcise gegen S4:henkl.
er nicht bloß dit'sen Vers, (tondem die ganze Reihe 44~))3 f^r inter-
»liert erklärt, da die Aosoinanderüetzuag fiber die Verkehrtheit der
'eiMch«D nach 43 darchaus nicht am Platcc- iiei. Dagegen findet »e B-
rix pass«nd in einem an einen Jflneling gerichteten Briefe, da im
Tbeüe manche Fehler nnr in knai>pcT tCflnc vorgefOhit seieo, die von
Scbenkl beanständete Verschiedenheit des Tones aber in der Nator des
ToigefQhrten selbst begrCUidet sei; dieselben Gedankon wirken, in ver*
sddedenem ZuH&mmimbangf vorgebracht, nicht stnreud. Schlierilicb wird
Doch V. 70 f. gegen Lehr» Tenhoidigt. Mit einigen dflrfligi-ii Bi^nu-rkangen
ttbrr Epist I 3 endet die in fließendem Latein geschriebene Arbeit, der
man rom 3tiind]iniikte de» Verf auti eine befriedtgL-nde Durchföbruag
der gerteilten Airfgabe gerne zuorkennen wird.
^H42. Chaloupka St, De Persii satirarum Torma dialogjca
H adiectiS DOtis exogctiCO-eriticW. I»TOgr dea Stift« Oheigjum, in
■ BrannoQ 1887.
^P Der Verf bat sich iine Aufgabe gestellt, die gewiaa unsere Be-
^nefatang Terdienti-, wenn sie mit grrQerer Grfindlif^bkeit und Selbständig-
^Ttrit duKhgeflbrt wilre. Ch. aber zeigt äirh in Bezug auf die Vertheilnng
Ton Rede und Gegenrede and auf d<.'rcn BegrOndong fast durchwegs ab-
hlagig Ton n>?innchs Cotnmentar, des-sen 'Wortlaut trotx des lateinischen
Mantel« oft recht deutlich durchschimmert. Unangenehm berührt auch das
hlnfige Schwanken iwischer mehreren vorgebrachten Ansichten und recht
uBpasseod ist da« m oft wiederkehrende ni fallor an Stellen, wo doch
Dor di« Meinung eines anderen angeführt wird- Da« Latein leidet an
äiMr gewissen Magerkeit und Eintönigkeit und wei^t öfter recht nn-
logbcne Verbindongen auf (vgl- 3. 17: Horatius Parthuin depingit ab
iBgoine fermm docentera, ubi \V.'\ aiferre Ureat. ({0»« Tpuffelias adiiAtaTit).
Vor allem hätte man eine «eingehendere Beinerkurp- Ober die Bedeutung
derdialo^cben Form bei den römischen Satirikern erwartet. Dur Verf. lässt
aber lieber Tt^offel fflr sich sprechen, dessen 'Studien und Charakteristiken'
toMhaopt XQ reichlich heraogexogen wurden. So ist da« Ober Sat. DI
1060
Oam^ nor vlnr btofte Intuftauifcat»« . naterbrocbrn imth Shdkt «■
obigem Boebti. Du soft cx^etiscb-kritiKben Braietkunfca \mm ikM
Nmm. Sftt VI b veribadi|t Cli. die Lesart cmz iurm« ■ertirt ■«£:>
agrtfpm lovis«« «im». thra&tWp war « VI, 79 drpBii|:e \ai V. ?: üj
sewisa mbtigp licet Ulad et ot «olo tolle in ScbaU ni D«lniiai. V&totri
PArthi V, 4 winl nach Teuffcl TkUrt =s Wundvo, weJrbfl Her Partki
von dvni ROmrr enipAogt and miris eXMn VI, ^^ mtt Hctmidt = o-
floliuin S<-br aofnUi]; ist, data d^r V«ff. BQrbettm Atugmbe Hclit knl
deren Bentttxuog ihn gewiss nof maoebee Obeifmagrae ■gftpwta— f^
muht bitte.
Wisn. T. H»>*
143. F. LObl. Cber die Bedeutung des Stamraprindps ßr fif
Behandlung der 3. Declinatioa im lat^iniäcfacD EleiH'^aUr
unterrichte. Prof^. dea k. k. Stuto-Obengymn. in Weidoiss fb te
HohBljulir IÖ86<87. 8. 1-27.
Bs ist lieutxQtoge vrobl allseitig «Dseftanden. du» ^c wiMesKtilt
liehe B«handlnng der Spracbe ancb im E3«niciitanmt«rricbt« . mmät ha
t RQckaicht aof die int«U«ctuutle Entwicklung der Jnfrnd tknlkfc A
__iistUche Berdcksiirbtiziing rordieot In dieiwin SIjidp nabea dm Mi
""Dicbt w^niffi} FTenaeg«t)er neanrcr Utäinisdur BcfanlgnunnmHfcpo die to-
ditiODoUc Htitbode, die Toniebuilich eine mocnioniKbe uttOmiiwwtalk* nr-
fitioht. Die großen ^^cbwierigkvitcii. die sulcbetn Bp^nncD im Wrge Uäkn
und neben dem jugendlichen Alter der Lernenden Dicht «am wiispf
in dar eigootbflni liehen, die uraprflnglicbfD. ^infacbea VoxliUtidsM m
diuikelnden Ausgestaltung der lati'iDiscbL-n ä<-brine(jracbfl UffOL ^
TOD eintclnen Suarbeitfim iti so wen!? ß:leckltehcr WaIm StMrvnto
worden, dosn da» gaoxe neuere 8f»tctu in tfnii>tUi.'be Ocfahr gmrtk. ä
Bausch und Bo};i>n Ober Bürd geworfen id werden. Befonder» i<l a iw
jeher die soirenannte dritte iMclination j^ewesen. welch« iafolg« ftiv
ciffftithiliuUdieu liueaminoosetzong «ich am scbwcr^tfn in «nr wm
schiirtlichen Anford«-rungen entsifecbende Fonn 1 r' ' .i»i
Qher den i^eiitifren Horizont der lateinjgcfaen AI •:■::
greitV'u. Einigt dieser Tt:r[ehlt«n VL-rjucbc hat dci ><.n 'jg»<t--> War*
teoswert«n Aufsatzes in kuizt-n Strirb(;& gescbÜdert- Troti maoAttflit-
griffs, dur gemacht worden int, darf man jedodi kühn behai|*«. tm
■ich die Boheiduitg in eine consonantiscfae und i-DecUnatiaa. fcov. M
convoDantjseb« und i-^tAmoie ohne Schaden filr <Üi' LemeKd« ^mA
fOhren ISast, wie nun aus den BeArbcittingen ton öoldbaclicr, BiiM«.
äfe^maan o. a. «neben kann. Auf Grundlage d«r t»ii tioldbacbar in i^m
QnuBmatik gewihltcn Orup)]i«.'ning der lu der dritten DmUmÜh fl^
hrBrJIgon Snbvtantivi- zeigt nun der Verf., wie nr mit ZiUUMMkMa wr
VeraDBohaolichun^ auf der WuidtafeJ. dneot Xittel. «onaf « ^^
anderen Scbulmanneru mit Becht ein sehr ijToOia 0«wkhi legt iMmb»
aidit nur iai Elemcntarunt^rricbt, auch bn des VorinwiCUk wwm^
niacfae, sri«ohlMbc, altindi^cbe (Iruuniatik oew. habt iA ■ ab
lieh eenänden. da» der Vurtraguode «teta df« KnU*
bei der Rrlfmuiiir der dritten Declioatioa datSfaU
habe. Ich empfehle alli^n Sebalu)änii>-m .Üma nft
der Torhaadenen Uiirjtmittel bii«l: iiiilliin|iBaiai
ohIimb Enatasan wi.>hl ^i-cignel i ^ bolcr «noi lid
in das Wmcd der in B«trAU>t Itouauettdeti Endutnif«» n
und auch Tor den Augen dojenigeo Qaade find« Ütfti, «liribi Ui m
Stande fOr den EIcoKUtoninteRicbt dae ■nwchlleflU^ BaD na 4m w»
mMhanisoben Aneignung erboAMi. B«i<itidire
tu.
1051
der Unutaiid. dus aioli anf dem von (Icxn Verf. eiDKWc)ilnf;(.-Q«.'n W«fe
ftaefa ein%w Erluidit«ruiigr«n fOr die bek&iiDtlicl) »cbt Bchwierig« Erl«r-
ttuag d«r Genuarcgeln ergeben.
144. D. Bothär, Zur Heroriii des graiimiatischeu üuUrrichts.
Prugr. <ler üffentl. evaiigel. ScbaiansUlten z:i OKerschQtzeD fix das
Schuljahr I887/8B. 10 SS-
Die im Titel oamfaaft gemachte Abhaoillung enthalt etnife ihreni
Wo9«n nach richtii^o, aber keineswegs neue Gedanken nur Methode des
grammatisch nn Untern rlitff. Der etwaa unvennittelt« Hai]|itzvfrrk dtfo Aaf-
satz^'H ii^t ofTeabnr die Erklärung der ensgenannt^D .Verbs iinpereODalia",
in wolchcr «ich B. der Anffadsnng MiklMiohs anscliließl, diu ja K«g:eD-
wbtig die tne^iflt verbreitet« iat (vvl- z- B. Schmak in Iwan MnUen Hand-
hoch *2, S. 249, von Hart'^lCiirtius Griech- Gramm. HÜ. Anm. ' . Indwwn
Terdiencn die Einwi-niiungt-n. wt-lehe Panl Princi['ii'n der St>racbg<.'flcliicfat«
2> Aufl,, S- 105 f. gegen diu Aurrai>sung von der Snbjecbuosigkeit diewr
8lti<^ Torbrin^ alle Beacbtung.
I Innsbruck. Fr. Stoli.
14& Spravozdane dyreVciß c. k. giranaziä akademyönoy u LVotö
za rök akül'nyj 1086/87. ruth. (Bericht d« Direction des k. k.
akadenjiächen Oyinnariaiiis in Lemberg fOr das Schuljahr 188Ö/87).
^_ Lcuiborg 1887.
^B Der Bericht onth< zwei Arbeiten von U. La^akoTakyj:
}. wAnton Ljnb]'<} Mohjrajrckvj, aein Lebea and aeiiie B«acntag*.
— i. «Neatorts chronicon cap. 31~2>^, in Roinaiiorom iwciBonMn aoBfTWM«.
1. MohTrnTrkTJ 1811 — I87S) steht bei seinen I*andflleutcn in hoben
Ansehen: er ijrt VerfasHermehrerw Dichtungen: Skvt iiiaiijuvskj-j. PiivO'st*
rtaroho Savy ii Pijdh'ir'jii uaw. Die Bingraphie ergilnzt Mobyl'nyckyj'ii
Schriften doreh rutheoische nnd polnische Aufsitae.
2. La>'akitw!4k},i hac berifitfl im Bsricbt« ftr das Jahr 1884 den
Allfang der Chronik 'Nestors, die Capitet 1—20, lateinisch öbernetit; es
wire zu wUmtchcu, daas das gauxc Werk Iu-< Latflni^^ebe Qbertragen wQrde,
eiuWt.-rk, (Äne das wir von der Qeecliirtite OHtituropaa im frühen Mitt«I-
aiter nicbta wi^eD wflrdea. An Übersetzungen in lebende sprachen iat
kein Mangel: dtiutsch von SchtOzer, frausOsiscb ^op Leger, dlUiisch von
Smith, botiniisch von Erben. Durch eine lateinische Übertragong w&re den
Qelebrten aller V'alkor ein Dienst geleistet, denn Latein iint ?i*geQwSrtig
^aa VolapQk der gelehrten Welt und wird es wi>li] auch bleium. — Die
Uberfctiang ist richtig, niir wftnlö uns eine sich enger an die Worte de«
russischen Original« anschlieCendfl Dbertragiing boMer zusagen: statt
Olagom comitatu^ ei seie (Igor) uboedlcntern praehuit kOnnt« es heiOcn:
Olmun eoniitabutur et obo<:<diebat ei. Der Stil w&rc nach dem Muster
lAteiniaeher Obroniken zu hUden.
Wien. Mikloeieb-
146. Die Orthographie der ersten Quarto-xVusgabe von Shake-
speares nVenus and .\doni3'i und iLutTece^ von Prof Dr.
Alois WllrznAr. Jahresbericht d<;r k. k. StaatsresJ^chole am Schotten-
f«lde 1886/87. Wien 1867.
Wttrzncrs Abbaadlang ist eine sehr venlienttliche, sorgfältige Arbeit,
mleb«? einä »ertrolle nnd nothwendig'T th-^täntung bildot sd der Schrift
TOD Angnst Lnnunert «Die Orthographie der ersten Folio- Ausgab« der
I
1052
Ptogiftmmeiucb«a.
Sfatkeapeare'scheD Dramen", wonti eie sich in der Anordnniig md
rang AnKhließt ChirakterUtisch fDr die Orthoi^nphio der Sbaii
neben Keitfiberbaupt ist da« VerUucfaeD vod Schriftzeichen, velcbe
Laut bnben. Von dieaem Oe^btapnnkte aai behandelt W. mal
flpi^hl&m«nden betont«o, dann die gleichlaoUndcD oobetonten Vocala
ieraaf das stomine e, welches io der Schroibuiig jener Zfit unter d
EiiiflusK der fortwirt enden DiittelenglifloluMi Sriireibnng noch eine «o
Boll« sjnelt, obwohl ea in d#r Lautung; bereite thats&eblich 1
war and nar in gewissea F&Uen, uamcntlicb ialaaU-nd. metriach
wurde, ein Pitukt, worauf tibrig^os in der vorliegenden Abbau
anGerbalb d«r eig«ntli<jien Aufgab« liegend, nicht eingegangen
darüber dea R^-f. .XeuongliBcbe Mtiriks Bonn 1868. E.Stniaß. <{§ 29-!
Tind Ooswin KOnig: „D«r Vers in Shakeperea Dramen". StrafiiiafgJI
(i?- 61). Bctrtfffs der Consoaanten wird ztinäcbiat dai Vurtauscben "
lautender consonantiscber Schriftzeirbfn, e. B. s für c der beatigen
bnng iffrfitt fiiBttf'orc'd und umgekehrt r fQr^, HitiKitcf st tiitipensi
dann das HiniofOgen coOBonantiei^ber Scbriflscicbea (>. B- unhot
disj'ttfht, <ifc<ript. Hppon), endlich AoB- und Abfall con«onantiBob«r
leirben {dum, Ilana\ sorow etc.) bebandelt» wobei vielfaeh, ebeiiM
beim Vccaligmua, auf die maßgebenden Factorcn, welch« die G«i
der Scbrribung bveinflusst haui.'n ||ibon etliches und biatoriitcbes
Analo^ebiliiniigen, falsche Etymologie), sowie auf die einechlSgige
ratur hiDgcwiesen wird. Bemerkungen Ober Interpunction, den Qo'
dce Ap9!>trqub3, des Bindestrichs, großer Anfan^bucbstaben usw.,
den dritten Hauptabschnitt der kmien . aber inhaltreichen Abhaod]an(
In cincT Schlussbetraebtung weiit der Verf. die frühere Annahmi
das« die eriite Ausübe Ton Venue and Adonis diejinigc von Locrec
Correctheiit abtTtt^fTe. als nnbofrtmdet sarQck and constatiert, doss
OrthO]t^aTibic dieier hfiden Dichnutgen im jcanzen dasselbe Bild gewihi
wie diejßniee der Folio. Trottdem wagt W. die wicbtige Frage, oh ^
Dichter selbüt den Druck jener Ausgaben Qborwacfat habe, eo d.
Kritik iii diesem Fall also eine einigcnuaüen sichere Grundlage
CMba^aphie RhüJcsperes gebaten wftnle. nicht tu entiicfaeidei),
Tielmenr die Möglichkeit einer Entscheidung ditreer Frage tos einer Uni
sucbung der übrigen Quartos der Shaks|i(.T«'scb4)n Werke. Ob dia
gültige Deantwurtang ilf-r Fraffe dadarch erfolien würde, ist wo"
zweifelhaft und ebenso sehr, od üie in bejahendem Sinne aasf&Uen
'l^otadeui wflrde eine solche Untersuchung, sowohl für die Sprache jeou.^
Übergangszeit ßberlianpt, wie für die Sbakspcre ■ Eritjk im BesoDaerea
ontschieuen Ton \V)i-hti;.'kcit sein, vmn 8li> mit deniolben rmsirht um
Sorgfalt aosgeffibrt wiknle, welche die vorliegende Arbeit austeichnflt.
Wien.
J Schipper.
148. Die uraprilngliche Einheit des Vocalismus der QermaD
auf Grand einer Vergleiehuug der baJDwarischon Muodir
mit d<Mn Riiglisrhon von Johann Stcvrer. Professor an d«
Wiedoer CiiinMunul OherrP&lschnle. Wien 1887. In CommiFsion Toq
Alfred Udtder, k. k. Ilof und llniTcrttitltüBuchbAndler.
Nachdem der Verf. in einer fröbt-ron Arbeit (vgl. di*n rarigei
Jahrgang dieser Zeitschrift, ^. ilA ff.] zu zeigen gesucht hat. dase der
Osterrcichiacb-Baicnschvn geltende Diphthong oa tlb.T ist, al.« da« ihm
cntB|>ri.'chend? abd. rt und ags. ü, bemObt er sich Dunmt;br nachEUweisca,
daas auR diesem oa fiberhaopt alle Vocale entstanden seien nnd kummi
zu dem Schluss, tidasn en eioe Zeit gab. wo die Gennanen nicht die a»
genannten Urkanen i, a, u, sondern einiig und alkin dieLisgeix' ^-"""^nj
PrograinroeDfichau. 10ö3
wir «tehen hier b«i den Uranfäu^D des aprachUchon Lebetts, an der Wivg«
der Oennanen«.
Uao dürfte* Deu^erig nein, wie der V^irf. in diesem QbetTmachenden
Ergebnis kam. Nach einer knrxen Einleitung wird iS, •'») auf den oirent-
licnen Oec<'natand flbergegang«n. Der Verf. fordert hi^r einn genan« »«tob-
acfatanff der LautOl<ei)fSn^ und Laiitneif^neen der Mosdart lur Anf-
hellong älterer üpracblich'.T ErB^rlit-iiiang'-ii. Mas ist gt'wiss ein ricbUger
Gedanke, alier k'^inesweeo ist Hr. St., wie er zu glauben soheint. luerst
anf ihn Terfallen. Gerade die neuere Forschung j«t in dieser Richtung
tbfttig. wovon eich derVvrT. durvb einen Blick in verschiedene Binde der
'Beitrtge inr Qeflchichte der deats«rhen Sprache and Literatur' , herMU-
fi^ben TOD Paul nnd Braune. Halle. Niemeyur, flbertengen kann. Bei
einem solchen Verfahren ma99 man aber sehr auf der Hat sein, nicht tot-
fchnell vctni Ge);;en wirtigen aufs Vergangene SchlQaxe la sieben. Sprach-
Kehe Vorgang.? and Rratheinungen in froheren iteÜeo kOnnen. aber
mflssen nicht mit den hentigen gleichartig sein. Erst wenn das, was
lorgfiltige Kritik ans dein Qborlieferten SpriiL-lirnnterial erschließt, niit
den Weisungen, die wir in den lebenden ^lundart'-n in erkennt-n glauben,
ibereimtimmt. ent dann stehen wir auf aicberem Beden. — Das Verfahren
dn Vecf.s wird gleich auf der o&c)i!»t<.>D Seite deutlich. Daas dem 0«tecr.
brvad. breatiar fflr breit, breiter ^ich bediene mich derTranacription dos
Verf-i) im Stadtdiatect braad, braadar entaiiricht, gibt ihm -einen Fin-
geneig fflr die Entstehung des ä xunächst im Bajawnrischen and im Ger-
mantHcben Qberhau[it'. -Aof Qnind dio»er Beobachtung wciC» der Verf..
•dass das allgemein baj. Subatantir Uaam iBaum), Plnr. Jlanm.... aus
ebemaligem Itoam, Plur. liettm contrahiert sein maai-. Di«* letxtore Form
liege Tor in ags. brtmi. Ffir den Vi-rf acbuiut es also andenkbar zu sein.
im» ein Lant aus zwei verichledeDen entstanden «ei xi ans ui, ri aus
au) , Bogar dass die« In veracbiedpnen germanischen Dialeeten geschc^
(gemeingcnn. ä and bair. ü). In der That, pMS ondenkb&r; dann S. 2S
t. B. fflnrt er allen £m5t(j» al^ einen Beweis fOr die Behauptung, dau
alvm- I und bair. ui parulkl aus i, ri (noa älterem aO her vorgegangen
seien, an: ndie parallele KntKtebung des i und ai aas e (eti) im Eng-
Uachen. vgl. ags. he'im. nc. bim and ags. eüge, ne. ai'l Und altes das
ist dem Verf. aud«iikbttr. obwohl die Aafit-ichnungen der filteren Sprache
gana d^utiich darauf binwi-iHen. Aber waa die Tberlieferung gngün seine
Anschauungen biet<?t, das ii^t fflr ihn ftborhaupt nicht maßgebend. Im
EngUichen kijnmie der untprQiiglicLe Voca)iiin:UH, wie ihn die uiiteioge-
wanderten Bajuwarier bewahrten, erst im Verliiiift' des MittelengUschea
{outh, bnntd otc. fflr .i./, ftniiij zur Geltung; im Deutschen fcabe Ton jeher
ein« Schriftsprache bestanden, lo dass z- B. n gcxchrirbcn wurde, wtbrend
das Volk a oder»» surach [ii.'£9). Man wird nun zu begf-ifen anfangen,
wie Br. ^i- zu ho kDtini.-n Ergebnissen gelangen konnte. Wo immer ein
ou (oder ea) in der bair.-ßsterr. Mundart gesprochen wird, oder in deat-
aehen oder eugUxcbeu Denkmälern, wenn aach nur vereinzelt, sich ge-
schrieben findet, wird es als alt und erht erklirt, eine Vocalfntwicklung
ans diesen beiden Diphthongen als allein beni^hend aufgestellt iste ist
nas willkarlicb der frühiHu-uenglischen Lautgeschichte untnomraen) and
darnach alle Eraobeiiiung'.'u des deutschen und •cgliüchen Vootüwoos
«nbekfimniert um die rbtirlicfurung benrtbeilt und erklflrt- Ahd. ü Iworaas
spiter a<i\ ist bloO Contrartion aus uu |S. U). nbd. <tu fQr nihd. u ans ü
entstanden (S. 2i\ . der Umlaut uicbt die Fi>lge der Einwirkung eines i.
sondern .daa Rei^ultat einer mit den Laoten der A-RtrihL- [un — << — rfw
osw.) gleichlaufenden Veriicfaiebang aus en" ^S. 8S), and üo ist denn Hr.
St. auch im Stande, .d-n äcbleicr über dem biaherigen Gübeiinnis der »o-
genanoteii Ahlautbildung' zu heben. In die.<<er Art geht es weiter.
Wi« gewöhnlich bei tiotcben Veiimi^cn steht der Verf. iu seinem
iimen tatf einem veriilteten Standpunkt. Was in der Oermam'stik nach
ßlfies. durch gelöste KohleoBivte irird lctit«rc Tcnoindert. durch
l<j«te Luft »cnni'hrt. Wie der Verf. hcnicrkt. scht'irt hierbei der Utnstand
Ton nedentntig zti floin, djws die im Wasser gelfif.te Luft, um vieles »ftiier
tstoffftficber aU die atmosphlriich^- Luft ist. Wir haben dieae Vetsacfat-
BMKebniflB« faerronehobm, auf die Däberm Detaili> di-r AurftUmmg der
'««Der geharigen Kiperimcnte kann an dieser Stelle nicht eingegfingon
werden: in dieser Bniehung »ei auf die lea«n<iw<>rtf; Abbandlang venriesen.
|50. Prof. Franz Halnscbka, HaapteigensrfaaftCD des spha-
rischon Dreieckes. Progr. der k. k. dcot«Ii«i Staats - Oberwal-
8chale in Trantenan. 18>7. 3'. S. 24—26.
In der rorllegendeo ProKrumgiabbandlans kDQ|}ft der Varf- an
le Abbandloiig von Orulimiinu ,Über daa spbftriiicfae Dreieck,
roTon swei gleich&rtige Stflcke nnd ein GegentitUek gegebea
id*. an. um die Dot^rminatiDn dieser Aufgsbc der triproiinTni>trnKben
Sphärik zu ergficzen. Die zur AuflOsnnr des f'i'hfirischen Dreieckes noth-
wendigen Formeln werden din-rt 7nr Dednctinr der Eigt!iiiipliart<ii doi
Drei«cke«Tenr«ndet, auf welche diese Diitennination basiert irt. Die Eigen-
Hchaftea dci drebeitigen Ecke and in LniortragUDi; auf das KugeldrHeck,
die EigeDSchaft^n des letzteren werden aus den Formvln j^iffülgcrt. welcher
man in der ■phiriiw'hen Trigonometrie zu gedenken pßegt. So z. B, folgen
hl «teginter Weise ans der Qlefohnng fär Cos ^-, welche in Wonelfonn
gteeben ist. die Bexiehungen, dass die Summe der Seiten eines sphlri-
Bcufu Dreieckes zwi'-fljin w und 4 It lieg'-n, daas ferner dio Soinmc zweier
Säten grOiler ist aI5 die dritte Seite,' diese aelbdt abDr grflAer als die
Differenz der anderen Seiten, das? weiter die Winkelsumnie zwischen
2/^ und ÜU liegt, dass endlieb die Summe zweier Winkel kleiner als
der um 21i vtnuebrt« dritte Winkel ist- Ebensu wurden die Gauss'Kbn
Analogien herangezogen, um zu zeLgen, dasa, wenn zwei gluiehartige
Stflcke gleich «der nngleich sind, deren GegenstQcke ebenfalls gleich
<Hler entsprechend ungleich sind, uass weiU-r. wenn die Sumnie zweier
gleichartiger .^tQcke großer, gleich oder kleiner alu 2R i«t. auch die
Sotnine ihrer Gegensncke größer, gleich oder kleiner als 2J{ ist Die
gewonnenen Theoreme werden in geeigneter Weise vereinigt and fGr das
rechtwinklige Dreieck specialisiert. Die Anwendung der grgebcnen Sfttz«
aof den Anfli'iHuni.'afall ein^s Kugeldreieckes, in wi^lcbem zwei Seiten nnd
der der einen Seite gegenüberliegende Wiiik<:l gegeben sind, bildet den
SeUoss der sehr lehrreichen ond lesenswerten Abhandlung. Wir stiuiiuen
dem Verf. der Toiiiegenden Pnrgrammarbßit vollkommen bei. wenn er
behaaptel dass die Discnsnon der Formeln der !tpb&rincben Tri^nometrie
sehr zur Scliirfbng des Urtbeilos beitrügt und, indcni eif die Tall>.- Vcr-
traatheit mit den gonit-metriHchen Functionen und der>>n Wertet'bieten
Torausssat, «üo didaktisch e^hrTerwemibares ilildungsniittel ist. BefTinOcfate
diesen Worten auch n'xh beifQgen, dasa die Behandlung der sshirischeo
Trigonoiiietrie in der vom Verf. angedenteten Weise «bcrsicbtlicber nod
einhvttlicher gestaltet erscheint, als die anderen fiblichen, in Lehrbücher
aofigeBOinmenen Dantellungen.
Wien.
Dr. J. G. Wallentin.
EntgegDUßg.
Herr Prof. MQller hat in dJe«em Bandp S. 71 T — 720 d«ii
rooioer 8cbul&tu|fabe der Amialea de» Tncitiu becprocfa«D- leb
mir, seine Beurtticüiing in rol<{i:od«n PunkV-n richb^ m ttcllcii: L M
gute H&lfte seiner r^jcension hfl9r.häfti^ skh mit d«ii ent«n tj SÄ«
od«r ^^utlicb gar nar mit der ersten Seit« ilfrEinleitaiig. wibtnd im
Buch '^ &?it«D hat Ich wollt«: nacli den InstnictiüiKQ »«im g»drta|ftt
Obenicht aber ^lie nimisehe Historiographie- ^bc», .welefae dit niwr
Lectfire rOmiMbtT lU^tortkar gewonnaDen E«niitainfi aoffKiielii and tn
wertet-. Hitt« ich ann. wie es Herr M. wQiucbt. nach der EfnrcAav
WoUninE xom 31. Bncb des Uviti)' i-ine EatwicUangDi^clitchte da rOcd
neben Hiatorin^rrBphie bis auf Tacitua ef^geben, so w&re dii.< rrite CafCl^i
mindesteDs auf die döp]>elte Anxiüi) j&n leiten ^■kommen und h«n« k-
aüt die Grenien -einer gedringtcn Ulierslcht- weit Qt>'-»cbritt<iL t S)
tBt ein wohl nor durch die gedrSogte Kilree der Diirstelliug kvnr
gerafenes MiurcntAndnis Herrn MoJterB, wenn trr bf^banptet, daM idi &
Pontifieee i»elber tu den eigcDtUcbcn Oesebichtechreibiaii tibi*. iNn
ODter den aMnuiistae verstehe ich S. III uor div pro/tiHi und roch»«
Tom 2. poniicfaeD Kri«« an. so daaa leb der wenn auch wohlpRMiaMi
Belebrung dn Herrn BeerinseDteD aber di« Uter&diiatoriacbeBcdatHf
di<0«fl NuacB« nicht bedarf- S. I. 7. I ist TerstAmmeU aberlictet <m
trütior primordio usw. Wer sagt uns hier, dau bä trttti»r ntv i»
Silbe es und nicht auch exsent auigefalleu ist. du ein onbrkaaBtar tn-
tiker IdonjnfQgt hat? Auf so ungcwi^bntirb lebwacben FQ&oi riebl Üt
-nn^irohaBche- Ellipse- 4. T. 11, 2 vt>^llte ich mit der Sdnäbog 4
aua mutdeatia diesan Satxtb«:il starker berrorfaeben- tTbrigeus koast» WKk
du Wortchen Je gewiss leicht au«faUen. 5. I. 31, 8 kann ick nkfcl b»
ereifen. wie durch die rmstetlong von r/wtc/ur der AnschluH d« Wfitm
Objectc cohortcm, ivgionrm »o cmturunn ge^ton wird. fi> *W*
nach wie vor iwischen i-mtutin^ < < ' >>» rier Wort«- ud d^}id
des UoQptiatxes ist \U\_ m dag>i •/ < :it in deo Rclatima uip-
iftellt werden kiiui' 6. III. S. o kumnil :iuc-b nach meinem ToU w
Studium Dovandi des Sdiriftsti>llerfi zur 0«ttntig. denn wir babcs aar
variatio der PripositJoDsa-
I
Wien.
Ig. PriBB«t.
Krwideruug.
Auf die Tontchcnde Entgegnung kaim ich nur mit d«m AsainEli
d<M Bedaaenu erwidern, das* meiiie in der sdioneiidflten Wctas mp
brachten Aosneltun^ für den Herrn Hrrnoaseber TergebeBS pmm
woirden abid. Oass su wohlbefTflndet sind, whrd jeder andsn Lmt mA
ohne weitere Erörterung anerkennen.
Tnnsbrvck. Joh. MllI*!-
pf
Gl
w.
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1. Natürlich nennt man, iras sich leicht als möglich
denken lOest. Unnatärlich ist, was nicht so rorgoetcUt ist,
wie man es in dor Natnr antrifft, oder wie es ganz wohl ohne
Bcbtbeil säiner VoUkommenhoit aein kt'puute.
Qezwtin^en, affectiert, f^eküiiateU nennt man etwa»,
wenn man ilim die Mähe, die es gekostet bat, gleich ansieht oder
wenn eine ängstlich gesuchte Ordnung zu sehr in die Augen rsllt.
Kaiv nennt man etwas, wenn es in einem hohen Grade
tärlich nnd mit einor anscheinenden XachliLüigkeit verbunden ist.
Beispiele von dem, was in hohen Grade natürlich ist, be-
nders anch in Ansehung der Schreiharl findet man häufig in
Gellerts, Gleims, [9J LeGinga und Geßners Schriften.
(10) Die Schönheiten der Gflllertschen Fabeln nnd Krzählnngen
find 80 leicht, dass sie jedermann einfallen kennen, aber darnm
ch nicht jedermann einfallen.
Zum Beispiel des Naiven dienet die Fabel Johann der Seifen-
■iader ron Hagedorn und Gellerts Fabel: Das junge Mftdcheu,
ein rierzehn J:ihr und sieben Wochen."
2. Groß nennt man dasjenige, was viele andre Gegenst&nde
in sich begreift, und in gewiOer Absicht für nngi^wOhnlich zu
bauen ist.
Dahin rechnet u).in nicht nur eine ungewöhnlich lange Dauer.
QSgewöhnlicbo Kräfte, Qescbwindigkoit. Heftigkeit, sondern anch
alle nj]e igen nütz Ige patrintische und heldcnmöhtige Gesinuungen
oder wahre Verdienste. Das letztre heißt insbesondre das Kr-
bftbne des Oliaraktars.
(11J Ein Exempel zur Grf^ßo: Seele
_ — So lang, alii die Seflie
8idi die Ewigkeit «lenkt, trenn Sie in ecbncUen Gedanken
Aas eiDeni Körper entflii^ht -~
Zattoduifl r. d. ktMT. Ojma. ISSS. ZU. H*t%. 91
1058
Zwei Seholhefte Scliül«». Von J. Minor.
[10] Zweites [Beispiel] Exempel:
Jeio orliol^eu sieb nuue gcbcimimsvoUe Geaprftcbe
Zwisrbeo ihm und dem Vater Ton bofacii tiofsinnigen Innbalt.
Sfilbüt t'nBtsrbHchen dunkftl, Osspriche tdd Ding«D, die kflnftig.
Qotteii KrlOüuii^' vor aüvii Erlösten TerberrUchcn werden.
UnterdeQ sütn der Scraj>b lur äußersten Qränzß des Himm
Wie ein Wagen empor — bier fflUoD nnr Sonnen den Umk
Und gleich einem Ton Licbto K<^wClbt4:n Sthcriscben Vorhuir^
Zaeht sieb ibr Qlanv um den Hiauoel herum. Kein d&mmeriidef
Erdkreis
(12) Nabt sich des HimmeU Terderbenden Blick- Entfliehend and t
Q«bt die bowOlkie Natar vorflber. Da eilen Aw Erden
Klein, anmerktar dahin, wie unter dem Fusge des Wandren
Nii'driger Staube von Gewürmem bewohnt, aufwalk-t und hinsinke
3. Schwülstig nennt man daqenige, was aof eine
natürliche nnd übertriebne Art als p"i)ß nnd erhaben roi^ostellt
[11] 4. Nonsense und Galimathias ist, wenn etwas
eine so unnatnrliche nnd nnordenüiche Weise als groß oder erhab
vorgestellt ist, dass sLchs gar nicht als sinnlich and wabrech^
denken lässt.
(13) Folgendes Exempel dienet zur Erlautenrng* :
Da entwcbrii.-it das glänzende Lebüu
Dos Hoiligc» von Umisohen bewundert
Und binanr geschmeichelt gen IIlmmeL
5. Pti9bQ8 und Bombast ist Schwulst, wobei sich
doch noch etwas als sinnlich nnd wahrscheinlich denken
6. Kriechend nennt man, wenn ein großer nnd
Gdgenstand auf eine kleine und niedrige Art vor^stellt wi
7. Erdichten heißt etwas, das nicht wirklich ist, als vii
lieh vorsteUon.
8. Eine Fabel ist eine nadiahmeiide Vorstellong^ einer Had
Inng, oder Begebenheit
(14) [12] 9. Der Knoten ist in einer Fabel oder Handloi
die Verwicklung von Begebenheiten, welche uns in Dngewissh
erhftlt und das Verlangen erregt, den Ausgang zq wiflen.
10. Peripetie heißt in einer Fabel die Verändenuig 4
vorigen Schicksale.
11. Catastrophe heißt die vAllige AuflBsang und Ki
Wickelung des Knotens, wodurch wir aus der Ungewißheit gerifi'
werden, iadom uns der Ausgang bekannt wird.
12. Maschinen sind alle öbematOrticho Kr&fto und Wi
knngen oder {!'*) erdichtot» Wunderwerke, die in die Handlung n
eingefiochteu sitid.
13. Dio ganze Sammlung aller Erdichtungen beißt die Mjrth
logic oder die l'oetUclie Welt.
[13] 14. Costume nennt mau alles, was in Ansehung gi
wißer üaSerlicber Umstände, Sitten nnd Gebräuche als gewöhnlli
bei einem GegeaaUnd muss anganommen werden.
Zyrei Sdmifaafte Schillers. Ton J. Minor. 1059
15. Bpisode ist ein« ZwiBcben-Begebenbeit, die zvar mit
^er Hanpthandlnng in einiger Terbindong stebt, aber nichts sffnder'-
liches ZQ der Beförderang oder Verbindenmg derBelben beitrftgt.
(16) 16. Nen und originell nennt man. ein Wo-k z. E.
ein Gedicbt, wenn es entweder das erste in seiner Art ist, oder
worinnen docb die Gregenstande anf eine nene Manier behandelt
«der von einer neaen Seite TOrgeatellt werden, wenn ancb schon
AYerke von der nemlicben Art da sind.
17. Sanfte Schönheit legt man einem Gegenstande bei,
wenn seine Tollkommenheit so beschf^en ist, dass sie leichter in
nns sanfte Empfindongen hervorbringen kann z. E. Zufriedenheit,
stilles Vergnügen, oder anch ein gemäßigtes melancolische Ge-
fühl. [0]
[14] 18. Grazie ist sanfte Schönheit in einen sehr hohen Grade.
19. Beiz ist Schönheit in Bewegungen.
Exempel zur sanften Schönheit:
Ich sah den jungen Hai
Einen Kranz von Myrten
In der rechten Hand,
Als er Toin Himmel stieg
Sangen ihn die Lerchen,
Als er zur Erde sank,
Seofzten ftlr Liebe die Nachtigallen aus allen GebOschen.
Exempel znr Grazie:
Und ein liebenswardigea Paar, zwo befreundete Seelen
Benjamin und Dadaim omannten sich einander and sprachen:
Ist das nicht, o Dadaim, der holde Tortiaoliche Lehrer etc. a. b. w.
[15] 20. Lanne im Charakter nennt man ein gewißes
anfallendes and einigermaßen unschickliches Wesen, welches sich
durch Worte, Mienen, Gebehrden und Werke äußert, was an sieb
nicht gezwungen und unangenehm ist. Laune in Schriften ist
die Nachahmung eines solchen Charakters.
(17) 21. Dr olligt nennt man eine Person, die anf eine
scherzhafte Art launisch ist. D roll igt nennt man einen Einfall,
der etwas unschickliches oder sonderbares an sich bat, und eben
deswegen, weil er sonderbar ist, gefällt.
Ironie ist eine gewiße Art sich auszudrücken, da man unter
dem Scheine der Ernsthaftigkeit etwas als ungereimt und lächer-
lich vorstellt. Exempel zum Drolligten:
Im Eßen bist Da schnell, im Gehen bist Du faul.
Iß mit den FQßen, Freand, and. nimm zum gebn das Maul.
Leßing.
(18) [16] 22. Täuschung oder Illusion ist, wenn wir
uns etwas, das bloße Nachahmung oder Erdicbtnug ist, als wirk-
lich vorstellen.
23. Kontrast entstehet, wenn Verschiedenheiten neben
«inander gesetzt werden: so, dass eine dnrch die andre sinnlicher
and sichtbarer wird.
67»
»MO
Zwei 3«balhQri« Schillers. Von J. JTmor.
n
24. Dekorum. Anstand, WohlansUndigkeÜ ütt eine
stimmujt^ unsres änfierlichen bezei^ens mit den iiineHicli«ii Ti£
kommeiilieiteu. welcbe vrir besitzen oder docb nach nosram Studf^
besilun 8oUt«ii.
(19) 25. Konkraet eostabet, wenn Terscfaiedenbeitw mba
einander gesteUet verden: so dass eine dorch die andre ooohiin*
Ucher nnd siebtbarer wird.
[17] Vom Ansdrack.
Ansdrack nennt man in den Werken der Konst an«
liebe, irelcbc8 daran zuerst in die Angen flllt.
Der Ausdrnck i^t erstlich richtig, wenn die Worte paA^
das sagen, watt ftie sagen (wollen) sollen.
Zorn andren klar nennt man einen Ansdnick, veoa m iu
Gegenstand so bezeichnet, dass es nns leicht wird, ihn n ettioa«.
nnd von andern Dingen zu nnterscheiden.
Zam dritten Mahleriscb, wenn er ans einen Qtgtutui
so schildert, da»s wir ihn wie ein Oemfthlda tot ans n hak«
glauben.
(20) Zorn vierten Lebendiger oder Seil ildernier Av-
drack, wenn der bloße Ton der Worte mit dem
sie bedeuten, eine große Ähnlichkeit hat
Z. E. dus Wort Donner. Sftoslen, Rieseln n. s.
Znm fönften Lebhaft ist der Ausdruck, der »lae Enft,
aeineß NacbJnick schnell äoßert, oder schnell Rindmck nueH
[Zain] Sechst«>ns PathetiBcb nennt man denjenigen Av-
drock, welcher [IH] große Enipfindangen z K. Schrecken Tmnf-
keit n. s. w. oder heftige Gemdbtsbowegongen anteigt.
Zorn siebenden zierlich ist eine Eed«, dannaea nidit nv
die einzelnen Worte and Redensarten wohl gewftfalt aind, sOBin
auch anf die Annehmlichkeit und dso Wohlklang geaehn wurden iM.!«)
[1] Von der Eintheilnng der Poesie oder tuo dto ««r*
scfaiednen Arten der Gedichte.
Poesie der Empfindungen.
Wenn darcb eine vollkommen harmonische B«de Empfindsam
ansgedrnckt werden, so entstehen daran« lyrische Gedicht«, wilth*
nebmliob für die JUasik odar xom Singen bestimmt aind.
1. Oden sind Gedichte, in welchen ein heftiger Aflid u>-
gedrdckt wird. Dahin gehören die Hrmnen 1 teni welch» Krafa*
and Enttncken ober die Vollkommenheiten Gottec, odar tbm uin
höchst wichtige Gtgenst&nde ausdrücken.
2. Die heroischen Oden, in welches PrnfMili« vaä Rit-
zücken über großen heroischen Thateu
3. die moralischen oder phtlotophischen OdM. b
welchen EnUAckon aber die Tagend, oder Varabiifc— H
dea Lasters ausgedrückt wird.
1
i
Thantasiereicho 3. in KniiifindnnKSVolle 4. in ver-
mischte Oden. Aach können »w in Anpehong' der Schreibart,
und der Heftigkeit rtep j^fTccts in hohe nnd gemäßigte Oden
«inpetheiit werden.
[2] II. Dlo Lieder und Oesänge sind eolche lyrische
0«dicht«, in welr))«n gomflüi^ und eanfte an^enebme oder unaii-
tranebine Kmplinduui;en mitLobliafti^'keit aueK''-^c-'Vt werdcD. Higher
g«hOr«n 1. die gexBtlicheii Lieder. 2. die VolkgUeder. 3. Hora-
Pliecbe Lieder. 4. die an a kr« un tischen Oden, oder Lidder. 5. alle
diejenigen Lieder die /.tim Ke***'ll*'C^iaftIichen Vergnflgen ermuntern.
^ lU. Klegien eind solche Oedirhte, in welchtm angenehme
oder unangenehme Emptindungeii otino Lebhaftigkeit in einem melan-
cholischen Tone ansgedräckt irerdcn.
IV. Von der Oäe etammen ab 1. die Cantato 2. die
Ser enate. Beide sovuhl sind für die Musik boBtimmt. Ihr
Gegenstand sind Leideutjchafteu, welche aber nicht immer in
gleicher Heftigkeit fürt gohii. 3. Die Oper. Diese ist eine Nach-
ahmung heroischer Leidenschaften nnd ihrer Wlrkang^^n. 4. Hieher
kann man nach rechnen die Uonianze, welche eine ErzAhlang
einer abenteuerlichen, uder auch Eonst merkwürdigen Begebenheit
ist in lyrischen Tone, und in einer Altfränkischen Sprache vor-
getragen wird.
[31 Die berfibrntosten lyriscbcn Dichter sind folgende:
1. Die Qeistliche Oden und Lieder geschrieben haben
Tentscbe: Luther, Opiz, Gerhard, Geliert. Oramer, Klop-
stack, Munter. Löwen, Zolllkofer,
Fnuiioseii: Malberbe, J. ß. Boasseaa, Eacine.
2. Die weltliche Lieder gemacht haben :
leotsche: Flemming, Kaniz, Gänther, Haller, Uagadorn,
^^ Cro&egk, Kleist, Geratenberg, Cramer, Schle-
^^^^ gel, U7, -Klopstok, Geliert. Weiße, Löwen,
^^^B Zachartä, Ewald, SonnenTelB, Denis, Schmidt,
^^^" Clodius, Göthe.
Franzosen: Malherbe, Boilean, La Motte, Cbapelle,
■ Chaullca. Dorat, DesmahisC?), Voltaire.
3. Elegien Dichter.
ITaller. Elopatock, Earscbin, Bärger. HOlty. Voss.
Poesie der Handlungen.
Wenn dorch eine biirmünische Sprache Handlangen, ab schon
geschehen, oder er^ilhlnngsveifte rorg&stellt werden, so entstehen
daraus Epische Gedichte, wenn man ncbmlich das Wort Episch
in ««itlftTtflgen Verstände nimmt.
Von kleinen epischen Gedichten.
1. Die Aesopische Fabel ist ein Gedicht in welchem
i
d
U)62
Zwei SchuUieft«'
•ine kleioo erdichtete, nicht sehr
wler Thiere zum BirniUctieo Vortrag"
2. Eioe Erz&bUng iet oin
sehr verwickelte HatidliuiK der Hea
oder allegorisch ist, erzeblt wird.^
Tod« 80 aennt mBn es schlechtM
aber in echenhaflen Ton so heißt «•
3. Hioher k.inn man auch rect
Diese bat eine Handlang, oder B«
weit zum QegecBtand. Kkloge Ii
Stück, and Idylle beißt ein ang«
4. Die icoDiauzQ kann aa
so fem sie eine Krzähloiig ist. ■
Von großen episc
1. eine Epopee oder Heldeng
iii welchem eine zusammeugesettte,
uDseronleDtUch wichtig uud boroie
liebe Gesctilecbt oder doch ein gani
Ist die Anlage dazn ans eini
80 nennt tnan es eine Iteligions
aus der weltlichen Qeschichte be
Holden- Epopee,
2. wenn die Handlung, weld
wickelt, aber von geringerer Wicht
ist »06 der [61 ^chälerwelt geo(
Epopee. Hieher kann man aati
historiechen Oedichte.
3. ein Komisches Hell
dicht, in welchen eine rasammeiigei
welcher der Schein der Wicbttg]|
ist, ob aie gleich an sieh nichts |
(1) {1B| Fabeldichter: I. Di
LeQing, Lichtwer, Qloim^
i. Franzflaiscbe: La Pontal
Idyllendichter: 1. Oentachj
felfl. Blaui.
[19] 2. Französisch«: D
grais.
Romanzen dichter: Dentscl
Gotter, {2)Crottegk, L&wa^
1er, Stolberg.
Epopeendichter; Deatscbei
cbariae, Wioland, Ton Tbl
Französische: Voltiiire,
Englische: Milton, Pope.
Zwei Scbalbpfte SohiUcn. Van J. Minor.
t()«a
ItalieniBcbe: Ar'iosto, Tasso.
Körner: Vircil.
Griechen : Homerns.
(8) [20] Dramatischo Poesie. Diese stellt durcli eine
Handlungen
wenn
Tollkommen harmoniscb
unsent Ängen g%t<ch&ben.
1. in der Götter- Oper worden wnnderbare Handlnngen der
Götter in lyrischen Tone vorgestellt.
2. die Heldenoper stellt lieroisclie Handlangen hober Per-
■ sonan vor und zwar auch in lyrischen Tone.
8. die Tragödie oder das etgenUicbe Traneri^piel ist ein
solchen dramatisches Gedicht in w^^Ichen Handlangen der Helden,
nnd andrer hohen Personen die heftige Leidende halten erregen.
TorgestelU werden und iwar in lyrischen Tone.
4. das bärgcrliche Traoerspiel ist ein solches Drama, in
welchen Handlungen niedriger Personen (vorgestellt werden.] (0)
[241 ^- Hievon unterscheidet sich das sogenannte röhrende
Schanspiel welches keine heftigen Leidenschaften sondern sanfte
• Kmpfindangen erreget
6. Die Comedie oder das Lnstspiel ist ein solches Drama
in welchen Handlangen hoher oder niedriger Personen die Lachen
erregen vorgestellt werden.
7. Daa Seh ft fei spiel ist ein Drama in welchen Hand-
langen TorgeetalU werden, die ans der SchAferwett entlehnt sind.
nnd welche angenehms and sanfte RmpfindnngEün erregen.
I Dramatische Dichter.
TentBche: Schlegel, Cronegk, Geliert. LeOing, Weifte^
L'Vwen, Schiebler. Pfeffel, Götter, Gersten-
borg, Brandes, G^the, Lenx, Wieland.
■FrftDiIisiBChe: Meliere, Corneille, Haclno, Voltaire.
Crsbillon. Marivaax, Greaset. Bousseao.
ItalldnUche: Goldoni, Metastasio.
Engliscbe: Sbakespear, Steele, Addison.
• 16] (6) Wenn die Poesie dnrch eine ToUkommen harmonischo
Sprache Gegenstände vorstellet, die weder Handlungen noob
Empflndougen sind, so entstohn daraus folgende Art«n der
»Gedichte :
1. Lohr-Gedichte, In welchen S&7.e mit ihren Beweisen
oder Lehren mit ihren Dewegungsgründeii vorgetragen werden. Die
groQen Lehrgedichte bestehen oft aas einigen Büchern. Bisweilen
sind sie Episch, bisweilen dialogisch, oder dramatisch.
2. die Satire igt eigentlich nichts anders, als ein Lehr-
gedicht im Ironiechen Tone-
»[7] 3. Sinngedichte sind wmge Einfalle, die etwas
nenes and onerwartotcs haben aud in wenigen Versen vorgetragen
v«Tdui.
10 G4
Zvci Sclnilhefte Schulen. Ton J. Jiimor.
4. in poetischen Gemäblden ond Schüdernngfo
entweder gewifie NatnrbegebenbeiUtn , oder geviOe PerwiMa (7)
and ihre Gesimtangen sinnlich Torgestellt werden.
5. ia poetiscbec Briefen werden mehrentbeile mir «a
zelne Züge eines Gegenatandcs zum Vei^ndgen für eioefl "
vorgeetellt.
Lebrdicbter.
Dentedie: HalUr, Creax. Hagedorn, Cronegki Dvicili
Kästner. Witthof, Wioland. Geliert, Criarrj
Opiz.
Franz.: Racine, Cbapelle, Boilean, Voltaire.
(6) Satirische Dichter:
Dentscbc: Kaniz, Halter, Michaelie, Eloz. Rabner.
Franzosen: Boileaa. Dorset.
[S\ Kpigrammatisten:
Deutsche: Hagedorn, Kästner. GOckingk, Leßiar, EwilO
Kleist.
Die oben abgedruckte Skizze ist im Scbillor-ArehiT des
Iierm L. von Gleichen -ßaßtvnrm zu Qreiffenstein ob Bimnlan4
zwei Hund schritten erhaltnn :
1. Die lückenbafte Originalhandschrift Schillers, v^
Quartbtatter, welche seine Tochter Rmilie von Christopkloe tbt'a-
>vald erhalten h.-it. Auf diese Herkunft dentet der folgende VeniMTl:
„Ans Schillers Jagend ron seiner Handschrift von Tante BeiamU
bekommen. Sie hob es heilig auf und sah es mit irroßer
an, als sie es mir gab. Emilic von Gleichen - BaCwuno geb. xi
Schiller". Das Miuiuscript ist rnn sp&torer Hand durcbpa|;ii)t(
aber die Keihenfolife der ßlAtter i»t, wie der Inhalt und der
gleich mit der C<]pie ergibt, eine fehlerhafte. Sie sollten so
einander folgen: 9 f. 11 f. 13 f. 15 i. X'. 17 f. 19 f. y' + »'
I f. 3 f. x\ r. f. 7 f. . . . — X und y bed^atan Lücken ; JUi
sieht, dass die fehlenden QuartblAtter correspondioren und eb«ij
Folioblatte angehört hoben. Seite 4 und r. sind leer. leb habe
Seitenzahlen der Originalhandschrift im Abdrack in runden Du-
raem wiedergegebon.
2. Aus dem Nachlass Chartottens rnn Srhillor habe icb cu
Copie von Charlottens eigener Hand bi-rvorgciogeo.
besteht ans zwei Lagen, welche zosammeDgeheftet sind: a)
erste Lage besteht uns fünf QuartblAttem . welche halbbrickif
einandergefaltet sind: also 20 Octavseiten. welche aber cnt mij
der dritten ab paginiert sind. Also Seit« 1 — 18; h) die twelte *■)
drei Quartblflttern, ebenso gefaltet, also 12 Seiten. Ton dii>s«D 30
Seiten sind 24 mit unserem Texte beecfaiieben. Die secbe ktctn
fanpaginiert) enthalten ein in der Hltt« beghinendes
Zwei Scbalbcfte Schillern. Von J. Minor. |llfl5
eÜQer Übersetzong Ossians, welche ich nicbt Schillsr KO^Dschreiben
wage. Sie ist von Lottcns Hand durch corrigiert. Offenbar bedient«
sich Charlotte bei der Abschrift, oines älteren Papiers, auf welchem
dies« Os&iunbrucbstücke bereits Keschrlebcn staudea.
Diese Copie ist tou Wichtigkeit, weil in ihr aacb die ver-
lorenen Theile dar Originalhandachrift abnchrilüich erhalten sind,
welche Charlotte also noch vorg-efnnden Uab^n mnss. Aus der Vor-
gleichQDg der in beiden Handecbriften erhaltenen Theile ergibt sicli,
dasB die Copie im ganzt^n sorgf&Itig angefortigt ist. Aoslassimgen
begagnen selten: unter den ßoinanzeiidichtem l'elilt Hölty; Char-
lotte li^sst („dlalugisch fodcrj dramatisch") die Partikel weg, und
in einem Citat aus Klopstock ist ihr ein Vers entfallen. Sie bärzt
ijichillers alterthömlicrhes „dienet" in „dient" n. &.; sie schreibt
„Teutsch". wührend Schiller (vgl, Hangs schwäbischM Magazin
1 774 und 1 776) trotz aller Propaganda meistens bei „Dontsch" blieb ;
und eine Fnrm wie „anfallendes" fnr „anffallendes" hat Fielitz bereits
als Eiger.thümlichlieit ihrer Schroibung gekonuceichnet. Sie ver-
bessert den Text, nicht immer wo es nolhwendiu' ist : anstatt „ein
gemAJligtes melancholische Gefähl" setzt sie „meiancboliches'',
„entelebet" für „anstehet''. Holten bat sie parallele WArter nm-
gestellt. Bei dem börgerlichen Traner^pipl hat sie die Worte „Tor-
gMtellt werden** nnrh in der Originale andschrlfl hinzugefägt. Uei
der ..Krklärang einiger Anedrücko" hat sie die Ironie als eigene
Xnmmer 22 äugeset?! und ist d:ilter hei den fdlgeiiden Nomuiem
immer um eines voraus. Dass sich indossen der Kontrakt zweimal,
C23) und aS) wißderholt. hat sie nicht beanstandftt.
Charlotte hat das Originalhot't offenbar dorc^bgeblAttert, bis
Seite y* auf die Übeischrifl stielt „Von der Kintheilnng der
Poesie** . . . Diese Seite hntrachtet »ie als den Anfang : nährend
sowc^l der Zusaninienhaiig der Rlfitter al» des Inhalts ergibt, dass
der Corsas mit den Ktemeiiten des poetischen Aiiüdrnckea (Stilistik)
begann nnd von diesen zti der Lehre von dnn Uichtnngsgattungen
(Poetik) fortschritt. Mi ssverstand lieh hat sie dann auch dem ganzen
Hefte das Titelblatt Torgesetst: „Von der Kintheilnng der Poesie
TOD den verschiedenen Arten der Gedichte".
Die Selt4n/.ahlen dieser Copie sind dem obigen Abdruck in
^kigen Elamtnern beigegeben.
Tnten auf dem Titelblatt« hat Charlotte TOn Schiller ge-
irieben: „von Herrn HeOe": der Name ist undeutlich nnd kann
ih „Hefi" gelegen werden. Der Name kann nicht von Charlotte
lliiizilgeeet7t sein ond den Spender bedeaten : denn nach dar Be-
merlnüig auf dem Original hat ja Etniüe die Handsdirift von
Tante Bcinwald erhalten, also noch zu dun Lebzeiten Ihrer Mutter,
welche dann die Abschrift nahm. Soll der Name für „Hang" ver-
iBsen suin nnd den Verfasser bedeuten? Oder ist „vun" anstatt
„vor" gelegen worden (vgl. das 2. Schulheft) V Unter Schillers
threm und Mitschülern kommt keine Persönlichkeit mit ähnlichem
I
J
106ß
Zwei Scbnlheft« SchiUtre. Voa J. Mm
Kunu vor. — Soviel ist gewiss . dass wir sin
Dictat rar ans haben, (n Aam Citot aus Klopsledts Modic ifkm
S. 11, Original) ist „acg Li«^be i^ewnlbten'* fo „ganfatM* tv*
lesen : was sich mit Bertck^ichti^nir der sdtwtiHscfewB JkHqnAi
des Dictjerfnden („gewObten") ans «iin«tn HOrbfahr «lUiit. Kktan
ist lob. S. 18). ^wBs sie soyo wollen" anstatt ^soaen** g«tchri4a:
wiedemm eiu Hflrfebler. Das Heft ist oft aoanfmerfcsaa aadfi-
schrieben: S. 8 ßnden sieb ant«r dn Liste der EptffrtaBiQ«
spielende Kritzeleien. S. 13 stehen n^en d« Dttaitim im
Kriechenden die Kamen von acht Musen am Bands: nOUs^ iWa.
Terp«icbore, Erato, Trani-t, MelfKimene, Polvlunmia, CtUk^'; ibNS»
S. 14 neben der Deßnition d?r Fabel die Naneo too ftarOMiBa;
^Cer«e, Minerva, Diana, Heba mid Cibele**, aad 8. 14 iMte 4a
DefiDitioD der Eatastropbe: .,Uirie (?) CnbiUen."
Die Kntstehangazeit des. Heflee wird auf den TÜalUitt itt
Copi» von anderer Hand als der CbarlotteoB dnrdi die AlfiW
fixiert: „1780 geschrieben". Das iet aber immftglicli : Ami fai
Jahre 1780 war ScbiUer bereit« praktischer MedioiMr ood tatU
eine Dissertation 1779 abgeliefert So schlimm es aadb dsMti
noch mit seiner Orthographie gestanden sein nag, die Sehnitw
nnseres Heftes konnton ihm nicht mehr in die Vt4ta kean«.
S. 11 wird ^Exsembel-, S. 12 ^Eiembel" aocgeetridieo ind dnb
.Exempel" ersetzt; S 20 .^PatebUscb" in „Pafatitiscfa'' OdI dua
erst in „PathetiBch" verftadert; S. IT „angprlniBt*' in ,«nf«niBt*
Orofie nnd kleine AnfangsbacbeUben werden TerwMdiittt: •«■
Melancolisches gefdU" in „melancoUchee" nmeeschrieboL El aadd
den Eindruck, als ob das Heft von der Haad eines aadMVD, ilVi
Lehren) etwa durchcorri giert sei. Einen tcnnisw a quo n ldna>
gwfeattet die Erwähnnng Goethes und LamMa Ulm dm Ittmm-
läkern: das kann fröheetens 1776 gesdwhen ssö. fisH 1776 hbA
Hang an der Mtiitirakademie; dieser handatt sciMn ia ttintm •In-
stand der schönen VTisseasdiafton in Sebwabeo" (DIb od häfs^
1762), S. 73 f. aficbtig ftber da« NattrUohe. Pngeiww^wwi n»-
ßende n. ä. Er ertfaeilte 1779 auch ^to guter Sekraüwr btor-
ricbc (Schwftbischea Magaiin 1779. 66); fdr die S&tu, wileh» w
am Schiltsee dea Jabrw bei den Prüfungen tor Disystidiaa mI-
tMÜU (a. a. 0. 786 ff.), worden ScfatUer B&d WinkaluaB ah
BetpondiBtHi aerge^t^t nnd der Hsnoe hsaaltigto üdk fmie
Bdi an dar Debatte. Schiller mosste mt ■Miiliw SMMraIv b
den Preis kean nnd das blinde Los eatabM Sr KhMfl (Bw.
Jigeo^ialin I 1 72). Haag citiert am Uebstai Solur, v«nhrt Kkr
stock nnd b< »etbit Goethes CrtheU von da draBstbck« Ow*
de« MeMiasdicbtet» aftfrecbt; er rechnet Jolioa wo Tanoi ü dv
b«alM diBbcheu Traostspielen nnd Urih OoaUMs QMk — «••
HitM^ili Hf das Devtachland stcdi asia ^xf — ibar d« Qp-
Um. MMm das etimrat za dan ?«rteMr d« «Mf« 8Um. ia
m^kätm n- mit liemlichar WthitebiiDDcitfcaK 1
diri«. Sitotsfang^ahr ist 1779.
Zwei S(iiuUi«ft« Schillers. Von J. Mimr. 1067
Ate Prodnct Schillere ist un« das Hoft selbst «eilig vert;
iber ftla Haßstab fär die AnregODg, welche der Unterricht in der
Poetik and Stilistik an der Itfilitärakademie oineni Dichter gewähren
konnte, ist ee f^eradezu aiiscLätzbar und füllt eine bedf>nkliche Lücke
in QDserer bisherigen Kenntnis aas. Klaibers sch&ti^bares i'rogramm
Aber die Kartsakadeniie (Stuttgart 1878) gibt aber den deutschen
I llDterricbt erst aas späterer Zeit Nachricht (S. ^ß f.).
f Man siebt aaf den ersten Blick, dass der Standpunkt des
Ii«breT8 gegenöher den Fortschritten der damalifjpii Literatur ein
veralteter Ist. Nicht einmal Lessing kommt als Kritiker f:ebürend
zur Geltung: Ihn hat sich Schiller sugleich nach der D&baucbe der
„UAuber" selber erobern müssen. Weder die befinition der Fabel
(im Sinne von äTzöloyog, ebensu wie im Sinne von fiO&og), noch
wtne Lehre vom F.pigramm hat der Lehrer sich zu eigen gemacht,
trotzdem ihn Snl/.er darauf verwies; die Deflnition des bürgerlichen
Tranerspiela beruht auf J. K. Schlegel (s. unteD), also auf «tneai
Kritiker, welcher neine Eintheilong des I>rama vom Guttschedischeii
Standpunkte gab, noch ehe in Lessings Mis» Sara Sampson das
bürgerliche Trauerspiel begründet war. Auf Winkelmann, aber wob]
dufcb das Medium Mendelssohns, geht die Definition des Keizes als
r Schönheit in der Bewegnrg zurück, welche noch der Verfasser de»
kAofiiatzes ..IJber Anmuth und Würde'* fecthält. Wenn in der Lvrik
(mit Abneicbung von detn Gew&hrscnanne A. Schlegel) das Volkslied
genannt wird, s(y nit^gen hier Herders 1778 erschienene ..Volks-
iieder*' die Anregung gegeben haben, obwohl sein Name nirgends
genannt wird ; aber die Definition der Komanze als einer abenteuer-
liehen Begebenheit in einer alt l'rSnki sehen Sprache vorgetragen, zeigt,
duH der Lehrer immer noch auf dem Standpunkte Gleims und seiner
Nachfolger steht und Bürger nicht beachtet.
An die vorlessingieictie Ästhetik werden wir aber such positiv
•rinnert. Schon die Detlnitlon der Poesie als einer vollkommen har-
monischen Bede, welche durch alle Dtchtangsarten festgehalten wird,
ist Baomgurtens „vollkümmene sinnliche Rede". Die Definition des
Epos stammt ans Gottscheds kritischer Dichtkunst, we-lche dasselbe
-als ..die Nachahmung einer beröbmten Handlang definiert, die so
wichtig iet, itas sie ein grofies Volk, ja wo möglich mehr als
eines angehet**; unser Lehrer, welchem Klopstocks Messias ror
Augen schwebt, setzt an die Stelle der letzteren Wort« „das gante
Meoscbengescblecbt". Wenn er die Schönheiten der Ui-Itertscheii
Fabeln so leicht findet, dass sie jedermann hSiten einfallen kfinnen.
aber darum doch nicht eingefallen sind: i;io ist das der Urundsatz
BoiJeaas, welcher die Macht der Dichtkunst nicht in neue. unerbSrte
Gedanken setzt, sondern in KinfAlle, die jeder hat, aber nur der
Dichter zur rechten Zeit aasspricbt. Aus Boiloau, wöhl durch Ver-
mittlnng des Batteux, stammen auch die Definitionen des Natör-
Uchen, des Fböbus, des Bombastes und Gallimatbias, von welchen
bcd den Schweizern niciits verlautet, die sonst seine üewäbrsm&iuicr
1068
Zvd Scfaolbefte Schillen. Ton J. Minor,
sind. Bin« Verqaidnuig der Boildaa-Gottsebedschen Lehre mi
der Scbirei£«r zeisrt sieb scfaoD dectllcb darin, dass di« potU
Oemilde und $cbUd6niDf?en sogar als besondere Dichtan^flgM
augaselzt sind und dass das Xeoe and 0rii?inell6 wie von
Sehwnzer Krittkern besonders betont wird. Sie vird noch deotU
wenn vir den etrlcten Kacbweis fähren , daes das j^anze Heft
der SaUerscben „Theorie der itfhßnen WissenscbaftM)*' and
k. Scblegels Rearboitnn^ dee Batteox 7.nsainroenge«€bwei6t ist
In dem ersten Tbeile, der Stilistik, herrecbt der Ei
Snh.ers rer. Die Definitionen des Natärlichen , Naiven, Gr
treffen dor Sarbe, aber nicbt dem Wortlaat nach mit den en'
chenden Artikeln bei Solzer zusammeo. Während Non&ense,
mathisB, Ph'^bQS. Bombast, Kriecbend, Eoetame bei Saher
bezeichnend feblea. dürfeD die Definitionen von Grazie und
mit den Artikeln Anmoth und Grazie bei Saher verblieben wer
ebenso Illaftion nnd Kontrast mit Sulzetü Täaschang und Gegei
Die Definitionen dutt Neaen und Originellen, von Knoten and Hud
sind schon sehr fihnlich. Krdichten heißt in niiserem Hefte „e
das nicht wirklich ist, als wirklich vorstellen^; bei Snlter
mögliche als wirklich Toretollen". Die Lehre vom „Änsdracke^
iranz nach Sulzer gebalten (s. v. Ausdrack); wOrtüch wieda
sieb (ans Solzer n 739) in der Definition des Halerischon der
„dasa vir ihn wie ein Gemälde vor nns zn haben glauben**;
lebendigen (d. h. onomatopoetischen Ausdrack) definiert Sulzel
f>80) genaa so; ..schildernd heilet er, weil der bloße Tod der Vj
den Gegenstand, den sie bedeuten zn erkennen gibt.** Han
gleiche ferner nach Salier: .«Lebhaft ist was viel Leben
daa Leben aber besteht dberfaanpt in einer inneren oder eigenti
liehen Kraft der Dinge, aber eg scheint, dass nicht die OrOfle,
dem die fichnelle Änßemng dieser Kraft den Namen der Lebhaf
keit bekomme . . . Also scheint der Uegriff des Lebhaften
schnellwirkendes anzuzeigen, oder einen geringem Grad deäFearlgi
Von Pathos redet man nach Solzer bei Leidenschaften. „wi
das Gem^th mit Fnrcht, Schrecken und fmsterer Traurigkeit
fßllen." „Zierlich ist die Kede. darin die einzelnen WOrter
Redensarten wohlgewählt sind, um das, was sie aasdräcken sei
nicht nur iu völliger Leichtigkeit, sondern auch mit Annehmba
und Geschmack ausznrirtickpn ; darin ferner anch auf den W
klang und nberhsnpt anf alles, was ohne VorAnderung des SiH
den Ausdruck angenehm machen kann, gesehen worden."
In der Lehre von den Dichtungsgattungen wird nun ttati
(Einschränkung der schönen ^Vissenschiillen auf einen einzigen Qr
Bat/.; ans dorn Französischen fibersetzt und mit einem Anh<
einiger eigenen Abhandlungen vorsehen. Leipzig 17.19) in der
arbeitnng von A. Schlegel der Führer, dessen Lohren ans S«
ergänzt werden. Aus Snlzer stammt in der allgeaieinen Deflld
der Ljrik noch das Pr&dicat, daas alle Lyrik zum Gasan^
Zwei Scbulhcae Schillers. Von J. Minor. 1060
atioimt fifli. und die Betonung df>8 Leidenschaftlichen in der Deti-
□ itioii der Ode; die er^te Eintheilnng' der Ode in Hymne, mora-
lisfiie and heroische Ode ist Attoir Schleg'els Ännierkmigen (204 IT.)
«ntnommen ; die zweito in betrachtende, phantasioreicbe nsw. wie-
-dornm aas Solzor (s. t. Ode). Die Defmition des Liedas stimmt
nicht ZQ Solzer. welcher das Suigbare in demselben betont, ohne
20 beachten , dasa er In dem Artikel öb^r die L)Tik diese Eigen-
schaft im allgemeinen für die lyrisclie Dich tun grsgat ton ir gefordart
hatte; unserem Compilator mnaate bei der Zusaaimengtellnng der
Irrtbam aulfallen und er suchte Ihn, wio ee scheiot, durc-Ji eine
eigene Dolinition za schlicbicD. da auch A. Schlegol nichts ent-
Gprechendes hat Die Kintheilung des Liodos in verschiedene Gat-
tungen entspricht ivioder ganz Sulzer: nur setzt nnser Verr. das
Volkslied an die Stelle tou Salzers Nationalgesäugen und das ana-
kreontische Lied an die Stelle dpr „aanfton affectvollon Lieder",
welche dem Sinne nach dasselbe hedt^nten, unserem Autor aber durch
seine allgemeine Definition doH Liedes schon vorweggenommen waren.
»Der Cnterschiod zwischen Ode and Klegio stammt ans J. A. Schlegel
(415). welcher auch Cantato und Sonate (S. Al'i ff.) als Abkömm-
linge der Ode bezeichnet und genau so wie unser Scbulheft deli-
niert. Die Oper, welche A. Schlegel nur unter dem Drama erwähnt,
nnd die Romanze fugt un^er Heft sehr unglücklich als t'nterart
nnter die Ode hinzu : das »ItTäierische im Tone der Itemanzs be-
tont auch Buch Snlzer. Zwischen großen und kleinen epischen
Gedichten unterscheidet A. Schlegel (421), dessen Unterscheidung
der äsopischen Fabel und der Knählung (allegorisch und nicht
allegorisph) anch von Snlzer citiert wird (A. Schlegel, S. 166 f.
417). Idylle und Romanze scheint der Bearbeiter aas eigenem hin-
zugefügt zu haben. Dagegen stammt die Kintheilung des Epos in
Keligions- und Heldenepos (424 f.) wieder aus J. A. Schlegel,
welcher (42t>| auch die Schäferppopre behandelt und hier Segrais
nennt, einen in Deutschland duicli wenig bekannten Dichter, de&Ben
Name nnser Verfasser unter die Idyllen dichter eingereiht hat Die
Komaoe, welche ßattenx seihst (^7) zugleich mit den historischen
Gedichten nennt nnd ans der Keihe der Gedichte ausscheiden will,
r*;chnöt J. A. Schlegel in der widersproclienden Anmerkung (345)
za den epischen Gedichten. Auch die befremdende Uutcrabtheilong
der dramatischen Dichtungen berulit auf ßatteux-Schlegel: Batteax
theilt die TmgOdie (uicht das Drama äberfaaupt) in das lyrische
Scbansptel oder die Opi^r, und in dua heroische Schauspiel oder die
recitierende Tragödie. Kr lÄRst nur die Götteroper gelten, weIrJie
Quinault in Frankreich begründet hatte (447). Ä. Schlegel in den
Anmerkungen (394 L) will Di'ben der Götteroper noch eine heroische
oder Heldeuoper uiisetzm. Unser Compilator folgt ihm hiüiin: Göttor-
ond Heldenoper stehen (ein bedeutsamer '\Vink für den Dichter der
Semele) an der Spitze der dramatischen Gattungen und er missver-
fat seine Vorgänger bloß darin, das» er auch für die Tragödie
1070
Zwei BcbnlbefU? Schi)I«r».
den lyriBchen Ton verlangt, darch
Op*r vom Traoerepiel linierscheidet.-
Schauspiels werden nach A. Schlegel
denim anf seinen Bruder Elias berol
godicbt rechnet A. Schlegel {^79 ffj
und tbeilt es (411) in große, die
können, und in ktoinero Lehrgedichte :
werden, und kOnnt« vielleicht ancb da^
deaselben die Form eines Gespr&chs gl
mit Glücke bemächtigen*'. Die Satire re
zn dpn Lehrgedichten , von denen sie
nnterfirheide. Die j>o«tischeii Briefe df
wie nnser lieft: „worinnen der Dicht
einzelne Zage eines QcigenBtandes mit fl
ans den Gefilden der Wahrheit nach 04
bricht, für einen Freund eie in einen S
„poetischen Gemälde nnd Scbildenuigei
regung der Schweizer, hier aus ci^enai
Aof OrtginaliUt des Inliait«» dar
Anspmch erheben. Aber man rergesse
rische Prätension ist nod nnr zn pSn
Ans diesem Ge8icht«pnnkte wird man d<
Gliodemng nicht absprechen kOnnen,
ist, denn A. Schlef^el gibt uar Andeutunj
Dsünitionf^n ; nn>l man wird anch belol
in der Schule jeder Kineeitiglieit ans A
sich Ober den Parteietandpnnkt erbobui
tioneu konnte Schiller späterhin nc
uiane Gegenwart der dargesti'Illen Pfl
noch später stricter als irgend ein
aller ErOrtemngen über das Drnna gei
Noch einen Blick znletzt aoT die
anemprohlen wnrden. Ks fAllt zunächst
Literaturen zqdi Vergleiche herbeigezogen
zOsiscbo niemals fehlt Da ancb freudo
dritten Ranges, mitunter im Anschloai
worden , darf man nicht unbedingt u
Dicliter bei Schiller schlieCen. Dt>cb miui
wie Blum wohl beachtet werden, dess
Hnster Kleists moralische Gedanken mit
nnd in Wfirtemborg, wie Bacbliftridler-nJ
gelesen wurden, also sicher auch dem qM
nnges** bekannt wnrdea. AoffAllig U
Östemicher Denis und Sonnenfela, roi
IdyllHl- und Liederdichter genannt wird
noohlAssigt, tindet in der Praxis als i
laaiiker Berücke icbtignng nnd wiid atoJ
J
Zw«i Schulheft« Schillers. Von .7. Mmor. 1071
anumt, aber In «iner Oesellschaft (Qleim, GeGnarO, welche das
)b s1» UnTerstand kennzdichnet. Opitz, Caiiitz und Boileau wor-
leo Fiicher nar ans historischer PietAt f^ßnannt; die Nennung
juUlors nnd Gerbards zeigt, dass das katholische Bekenntnis des
iret«n der Dewundemng der groUeii eTangoliechen Liederdichter
fc«inen Biegel vorschob. Oellert wird oft geoannt, and als erstes
leispiel des I^aiven wturde dem Verf. der Abkandiung über das
Taive seine Fabel ..Dasjonge Mädchen" namhaft gemacht (Klee I
II f.): Der Vater schRgt dem Freier dio Tochter ab, siti »ei mit
[Tienebn Jahren nach zu jun(? znm heiratben ; sie hat schon lang
lerkt, nm was es sich handelt und ruft dazwif^^hen „rierzAhn
lahr und sieben Wochen" — schwerlich hätte Schiller spater diese
itvort in ihrer Abslcbtlichloit ale Beispiel des Naiven gölten lassen.
Lm meisten wird Klopstock genannt: sein Messias gilt nicht bloß
Muster des GroOen und Erhabenen, sondern auch der Grazie.
Wir sehen wie die Schule den EnthusiasmuB des jungen Schiller
für den Dichter nicht erstickt, sondern ß-enAhrt hat '). i.'nd endlich
findet Goethe sogar schon :il8 Liederdichter, nicht bloü ndh«ii
L«nz als Dramatiker Beachtung, wie auch das schwäbische Magazin
den Götz von Berllchlngen freondlich aofgecorainen hat.
2. Geographie.
Das zweite Heft Hegt im Archiv mit der OriginaJbaadschrift
des ersten zusammen und fährt doo Titel: „Geographisches | Bücli-
lein I vor | den Eleve | Johann Christoph Friedrich Schiller | be> der
ersten AbUieilang auf | der Solitude | den 17. Juni Anno 177S. |
Soll Deo gloria."
Dieüem Titelblatt widerspricht abf>r die erste Seite, welche
die Aufschriet trägt: ^Neuere Gengraphie and Kintheilung von giinz
Tfutsrhland. Italien, Frankreich, Danf-inark, Frenssen, Fortngal,
nnd Spanien .... zur neuen Uistoria nüzllch und vortheilhaftig.
Vor |C. GotÜieb Pöhr] ScbiUw" ; d. h. der Name FOhr ist durch-
gestrichen nnd darunter ist Scbiller geschrieben. Das Buch ge-
borte ursprünglich einem anderen : nämlich Christian Gottlieb Fchr.
einem Stat^ifarter Lieutenantasohu , welcher am 19. Jannar 1771
mit vierzehn Jahren in die Akademie aufgenommen wurde, um die
Jftgerei zn stndieren, und am 1f>. Jannar 1777 als Corporal beim
J&^r- Corps austrat (Wagner, Geschichte der Hohen Karlsschule.
1 351). Von ihm rübrt wohl auch die Handschrift her; nur das
Titelblatt und etliche zulUUige ..Memoranda" aus der neueren euro-
') Die Stellen »beo 3. 10.57 f. staumien'aUB Messias I iß.'» ff. und
188 ff. und weisen die sif&teren Lesarten der Ausgabe: Halle 1760 auf.
])tgegen wird die spätere Stelle (3- 1050) I CSl f. nach den Uteren
Drucken citiert, denn schon 1760 ist au die Stelle von Dudaini di«
Jeddida getreten.
1072
Zwei Sctanlbefte Sdülters. Vod J. Jttnor.
pftiscbeu Geschichte au( d«r letzten Säte sind von ScbiUcR
geschrieben. Eine «örtliche Hittheilnag' des Textes bttte skL'
wenn Schiller selbst der Schreiber wire, keinen Zveck; onr u
einen Hafletab rdr den Unterricht in der Akademie txt gewina.
ist 08 uns viclitig.
Das Heft erwS^ zunächst den Xutxen des StadiamsdtrGeo-
^pbie: er sei der n&mljdie wie bei der alteo Oeof^rapUe;
den offenbar vorausgehenden Unterricht in diflser wird hiemil
wiesen. Bann folgt die Geographie „I von Teutschland":
archische It^iernngsform ; beeteJit aas mehr denn 100 Sl
deren Monarchen ein gemeinsamee Obe-rbanpt wählen, dieser ist te
Rdniischo Käyser. Zar VerTollstAndigiuig des Unterrichtes tn te
ReicbBTerfassang wird der Beichstag tn Begen&borg, die Denn Kot
färsten, das Beicbsgericbt angefahrt. Folgen die Kreisfl&aa«, ius
die Ereise: ö&terreidi, Baiem, Schwäbischer, Fr&nkiecbar Efös nn
Die reirieronden Personen in DealschUnd and ihr Besitz, webM
anch die geistlichen Ffirsten, Bischöfe, Äbte, Prälaten luw. ml-
stftDdig nnd genau anfgezählt werden. Dann die (orstlicbea Utum,
die Beichsgrafen nnd Freiherren. Die freien BelcbsstAdtv nnd &
freie Roichsritterschafi Endlich die Abgrenznog d«r Knise
allem was dazu gebOrt.
Damit ist die Geographie Deutschlands bereits beendet;
Inhaltarerzeichnis heißt es weiter: „II Italia. III E^taanta.
Hispania. V Gallia. VI Dania.*' Aber dazu scheint der Ci
im Jahre 1773 nicht gelangt zu sein. Der Ldirer» «ilefa« fi>
Geographie im Jahre 1 773 in der Akademie nach dem VoIb'i
Coinpendium vortrug, war Jahn. Über die Anfordemngeo
Unterricht rgl. Klaiber a. a. 0. 5 ff. 37 f.
Man sieht, es handelt sich um politische Geographie. W«
die EioprAgong dieser Anfzeichnongen rerlangt wurde.
AnfordeniDgen an das Godäcbtais aoflerordcnUich.
Wien.
J. Min er.
Homers Oilyssoe. KrkUrt r<jii J. U. Faesi. Vi(!rt«r Band- Gesang
XVIII— XXlV. Siebente Auflage besorgt fon Job. Renner. Berlin
1887 Wvitiuiann. liSÜ SS.
2. Änhatlg 211 Homers Ilias. Scholansgab« von K. Fr. Ameis. Vlll.
Heft. ErliutetUDKca zu Gesaug XXU-XStV ron Prof. Dr. Hentze.
Neb»t Re^istLT tu der gunzen Ausgabe ron Wihuivr. Leipzig l!*S6.
Teubner. lÄ-i SS.
Homers Iliadc. KrkUlrt tou .1. U. Faeii. Frst^r Band. Gesan«
I — VI, Siüb^nttf Auflas« ^on F. R. Franko. Mit einer Karte tod H.
KieiKTt. berlin lÖÖÖ- Weidmann,. VI u. 281 SS-
Homors Tlias. KBr <ten Sohulgetiraui-b erklärt von .1. t.a Roch*.
Theil II. GeFang V— Vlll. Dritte Teruiebrte utid Terbesserte Auflage.
Leipxig le&C. TcubDcr. 163 SS.
ö. Anhang XII Homers Ilias. in. Ihft. Krlauteiangen zu Gesang
VII — IX vitu C. Hentze. Zweit« umgearWiteW Aufli^e. Leipzig
18S7. Tcubn..T. IT-I SS.
6- Anhang zu Homora Ums. IV. Heft Eriäaterungen zu Gesang
X— XII von C Hentie. Zweite berichtigte Auflage. ISSB. 166 SS.
7. Homers lliäS. n. Rand 3. U-rt. Gesang XIX XXt. Zweite bo-
ricbtigte Auflage von C. Hentze. 1887. 96 >S.
8. Homers Ilias. 11. Band. 4. Heft, (ieaang XXII— SXIV. Zweite be-
richtigte Auflage Ton C. Hentze. 1866. 151 SS-
Mit den iwei ersten Nunnoeni vorstehender Liste wurden
rei wichtige, viel benutzte und jede in ihrer Art vorzögliche Aqb-
der homerischen Epen volUtAndig. Währond aber die
ebulansgabe von Aiiietä-Heut?,e immer mehr der einheitlichen Be-
arfaeitnng^ durch den uuermüdiiclieu Fleiß Hentzes euU^egengebt,
war das Schicksal der OdvHseeaasgabe Paesis nicht so irtinstig.
Pdr den vierten B^nd ninsste Konner, dessen Name allerdings in
den Kreisen der sich mit der epischen Poesie der Griechen Be-
scbftftigenden etn^n guten Klang liut, eintreten, nachdem G. Min-
ricbB, der nach Faesi und C. W. Kayser, dio achte AnUage der
Gesänge I — XII and die siebente der Geiiäago XIII— XVUl (seit
I66Ö) besorgt hatte, durch einen frühen Tod dahingerafft worden
war (25. April 1886, 36 Jahre altj.
ZMlMhiift r. d. Umr. Gran, les^. XU. Htfl. 68
J
1074 Conimentare xn Homen UdysMe
So lie^ uns denn von den OM
hento Auflage vor. dem Andenken C
ücbBuilich mit Benütxun): van desse
t,'earbeitet. T)a ps aicb nicht um ei
nehn\cn handelt, wird di« W-rant^rorÜi
eine geringe s^in. Besonders stark j
der kritisrhe Anhang gerathenjj
reud die frnberen Binde nur recht
Dieser Anhang i»t gewiss sehr ei
nach einer gleicliiofil^ig^u Betheili
entstehen. Wie sehr der Stoff
?I»chtrag, die auch hier sich noch
sind berücksichtigt: Kanck. Caner, W
leizt«rer neben KirchhofT vor allem ^
Der Commentar hat in di(
K^ölogie elntngehen. was in denj
varde, da neues Sprachmaterial Di<
fteva sind hüuGi: ond werden ifcwigse
fügigän Verbe?Ri' Hingen sind nacbzote
H&nüreln. wie t :i70 (Text). 247 (fl
nnd "560 (Text>. 530 (Corom. itiv)^
iComm. tipocp^,}; «• 296 (Text), »12 ('
Theil anf die Lesart ä.Tttfj;«rf et
schliefien (s. ancb La Roche, Zs. f.
ist im Texte das Bekkerscbe £i
z. d. St. erweist; (/■ 41 ComiD.
•''•SS), 2 ^^ i'ffi'&Ä; d&s i ftoeh
h«ifit es in der Note: ^dyi'ü^at
vgl uydüirAtJTa ß 568". Du ist
Beitr. i. Formenlehre dos griach. Ve
0. Meyer (Bezzenb. Beitr. I 22ä)
Aor. ^iyvatja kam (Prfts. *)rnäc9).
die Form aU eine directe Pbertragnnf
(VgL AifecOM Jl599)i ^ydäxoi^r. ka
Die ^rntacttschen Beincrkiuigau
pnnkt« der gram m »tischen Wisseos^fl
Der Anhang zn den letxten V
TW) Tielen. die der trefllichen Einricbta
danken, »ehnBÖchtir erwartet wordM
singen XICII— XSn erschien in 1^
lends daa Register znr ganzen Aosgal
des Besitzes der vollst&sdigen Aoegabe
letzten Hefte des Anhanges mUe Vortttj
Anch V nnd St gaben vi«! Anljus n
die über die Com[M>8tii«a dteMT GmAb
.AnowrlniDg«)** wird in steigendem M
die Torschlftgt der Eriüker si
CotumeiiUr« xu Homers Od;»«« n. lUtde, ang. t. G. Vogrim, 1075
Cobet. Christ. Menrad. Zu *K792 moss das Citat Harte), hom.
Stnd. I, 14 ein Irrthtim sein.
Das Kegiüter zerfAllt io zvei Theile, in ein WortrAgister
(23 SK.) HTid iti ein grammatisches nnd Sarhro^nster illt SS.).
Dassetbt« wird Untorsnchnngen über Kinxelheittii homerischer Srnfcax
nnd Bedeatnngslehre künftiehin wertvolle Dienste leisten. Bei der
Menge des zu bewältigenden StolTos sind einzelne Versehen nicht
scbver anzorecbaeu. S. 144 nnter ävi'iQ ist £469 wohl 7Q streichen:
S. 162 ist xBixiÖHs; im lesen.
Die UiasaasgabB der Haupt- nnd Saoppeschen Sammlnnc
hat, angleich ihrer SchwPKterauairahe nnter 1. an F. li. Franke
einen tüchtigen Uoarbeiter geluniien, nnd ersc-heint nun znm siebenten
male von den ersten Gesängen angofangon. llißger Band wnrde seit
der 4. Auflage in dieser Zeitschrift niclit besprochen i^äber die 4.
Aoflaire erschien im Jahr$r&ng 1865, S. 201 — 202 eine knappe
Notiz). Dagegen wurden die Bändchen S nnd 4 in dieser Zeitschr.
1878, 179 ff. und HOlt fif. von Zechmeistor einer gründlichen
Renrtbeilung unterworfen, für deren lehrreirben Inhalt Kranke in
der Vorrede zur 6. Antlage (1879) sich dankbar veriifüchtet bekennt.
Und in der That ist jene Besprechung auch den Bflchem A — Z
vaf^ale gekommen, indom VVidersprnche und Unebenheiten im QefQge
<ler Dichtung rückhaltslos dargelegt worden and die Textesgeetal-
tung gemäßigten Anforderungen der sprach vergleich enden Kritiker
j^enugt. In den yoten verspürt man auf Schritt und Tritt gründ-
liche Bekanntschaft mit der Fachliteratur, wobei übrigens die knappe
and wohlerwogene FuSäung derselben angenehm berührt. Für die
7. Auflage, die sieben Seiten mehr als die 6. ^ählt. konnte auch
iWbon das tretfllche Buch Holbigä „Das homerische Epoü ans den
Denkmälern erhiutert", 2. Aufl. 1 8«7, benätzt werden.
Ist nun das Oesammturtheil ijber diese 7. Ann^abe des 1. Bänd-
cbens «in rühmendes, so werden »inzelne Bemerkungen, die dem
Bef. bei Dcuerlicber Dnrcbnnlime der betrefTenden Uesänge sich er-
gaben, nur als Beweis zu betrachten sein, wie gern sich derselbe
an der Hand dieser Aasgabe wieder in die Lectöre Homers ver-
tieft bat.
A 344 hat Franke ^a;t;f'otrTo beibehalten. Form und Syntax
sprechen dagegen. Alle Stellen, wo der Optativ nach einem soge-
nannten Hanpttempns im regierenden Satze erscheinen soll. Pind
kritisch unsicher. *) Barnes hat ^«jjfo/«!', Thiersch ^orjje'ovTftt ver-
routhot: letzteres schreiben van Locnwen und Mondes da Costa; zn
J 555 wird auf £ 300 verwiesen, aber Jtct^si'nt, beibehalten; L.
Lauge war für ^rapei.TEf, ebenso Herwerden; van Leeuweu und
Hendes da Costa schreiben: naQiixti comiptum. Für ß 190 läast
sich eine bessere Erklämng als die IterkGmroUcbe nach Monro im
') Vgl. des Ref. Orammatik des homerischen Dialcctes (Paderborn,
igb) S. 37».
HS*
1076 CoDUBenUre ra Homera Od/asoe o. Iliade, aag. r. G. Togrinx.
JuQntal of Pliilöltigy XI empfeblai. Monro behält ÖetdioatcÜüi
tnmsitiTen Sinne bei, Tenreist auf 0196 and ^286 S.; der
v&re dum: „Es ist nicht xiemlich, dich wie einen Feigling
Khrecken (mit Drohungen)" ; 210 bat Pranke kurz bemerkt: -p
fierat ist Conjunctiv", diesen Conjonctir nennt man gwöbn
Conjoncli? mit verkürztem Modnsvocal, er kehrt wieder ^423-4
K 361 . M4'2, { 4Ha fiberall nach co^ ort, wo sonst drr fa
setzende Conjonctir erscheint (/l 361 im P.irallelsalze o di x|
&if;tf( fttftTfXtJi). Mag Don immerhin wahrscheinlich gemacht
den können, dasB diese „Conjonctivö" ihr HoBtor an den Coi
formen des sigmatlschen Aoristes, wo statt dee a des Jndicat
0 und f eintritt, gcfandcn haben, bo ist es doch dem Bof.
Bcheiolicher , dass die abstracto S>ntax dem fertigen Terse
Opfer gebracht wurde. Uei aller Äcbtoug vor den vielen gelang
Versneben, Abweicliungen sprachlicher Art bei Homer spnichbistorii
ZQ erklären, ist man doch oft versucht anznnehaien, dass
Dichter jener RpopOen sich im Interesse den Versbaues Freiheil
genommen haben, die den U/lrern keineswegs anst^lOig^ gev
sein dörflen. Es wird im Griechischen kaoni ander? hergegani
sein als im Indischen nnd Persischen. Das Ergebnis solcher ]
wAgungcn i&t, dass wir in den genannten Fällen den ludicativ
keniitn, dessen syntnctischer Unterschied vom fallsetienden d
janctiv ein sehr feiner, darum schwer anfrecht zu erhaltender {
Zu V. 349 Uuttl die Note: „Vor Saaoi denke ein tdtv oder ar
Tfdi- hinein", diu ist ftlr die Schule nach dem augenblicklich
Staiidi' gruniniatwcher l-^rkenntnis wohl nOthig, würden aber
Kelaliv»At<v «HvbKrtttO behniidolt und geordnet sein, k<!>nn
auf Hoklm KrlAntOTimgeii vernichten. Wir haben einen ums
bvndcii Üelativ^kti \t>r uns, der als Satz zwar nicht biegsam i
über Joden Ca^u» verlrvtiMi kann, Kigenthnmlich ist die Note i
J 8 , wo der Text itafoxmi gibt. Die Ergebnisse der sprachvi
gU'lchpndon Kntikw acheinai für Franke noch nicht öborzeuge]
Ifpnug gctti'fwii «Q will, wie anch das Beibebaltcu von uäöisn
/; Hi>J und «»((>fi»/öffi/5 Z 3-14 beweist. ^86 ist die Lange d
Dnllv-(. die v. Hart«»! ivraiospn hat, noch nicht anerkannt. Aih
ßXijfttrt*^ .f 210 ist absonderlich erklärt, es aoU Perf. nein ni
abgeworfener Rwluplication und xunickgezogenom Accöit. ^ Si
(und ^46) Arri^Tf »dos Metrums wegen" anzunehmen ist db«
tlOssig. vonn man die gutbcglanbigte Lesart /ffrrj» aaniirau
'In V, 54D cennutliel Kr. ansprechend off ttj t' £ßXtiTog. . . st«
öjj xi-i it.- ^'^ "*^^'" f^'^^xitir wie Z 508, O 2ttr. bat locale Bl
dentung". H'i^f» Krkl&rnng hält Ref. nicht für notbwendig, es kai
Amdogieconstroction vorliegen nach den Verben des Tbeilhabel
und Vvrkoetens. Hi» ^^^ ^" '^ 478 .,'Uiov kann rweisUb'"
'*aeo werden wegen des / in ](ft'' ist müßig, da der La
ff^rade keinestrega wirksam gewesen zq sein braocht; es
"^v Clansei äein, die Drspränglicfa für einen anderen Zusamm
^a
^^^
Comnent&re za Homari OdjsseA n. Iliade, ang. t. G. Vugriue. 1077
hang berechnet war; v. 479 hat Fr. ttitoi beTOTzngt trotz Usener,
in seinem anregenden Boche aber den altgriechiechen Versbau nnd
Ladwich n 351.
Bei Besprechung der Keaaaflagen aoe dem Tenbner-
schen Verlage beginnen wir mit der vereinzelten dritten Auflage der
Gesänge V — VIII von J. La Uoche. Pie zwnito Auflage dieses Com-
mcntars wurde von dem rerewigt<>n Zechmeister aogeKelgt {2.B. f.
»0. Ojmn. 1878. S. 73ti fT.|. In Be/ng auf die Ansstetlungen, die
4orl dem Verf. gemacht worden sind und die von dem gegenwar-
tigen Bef. a\t> begründet erklärt wurden müssen, kann man die vor-
Uegfinde Neuauflage keine verbL-sserte nennen. Die Noten in
£6.128. 138. 487. Z 500, 0 96 sind geblipben wie sie waren;
von rationeller Erklftmng metrischer und syntactiHrher Kracbeinungen
»tat noch immer nichts zu verspnrpn. Der „kritische Anhang" (st
T«ichbaltig. doch emptlehlt er Lesarten, die z. B. Rzach nicht billigt.
ob mit Hecht oder Unrecht läset sich z. B. bei Z 26&. 365 nicht
leicht entscheiden. Li Z 479 wird sich nnch l'simors Ansclnander-
setTiuugcn a. a. 0. S. 23 kam» etwas Andern hissen. // 340 hat
auch LaR. tl^ geändert mit Verweisung auf A"848, eine Parallele,
die nichts beweist. Im einzebea i:<t noch auffallend: Zn E 401
die Note; ein xi(p(«i^(a von W7.I. tpa- ttldten (Aor. ^nt^vov)
gibt es nicht, nur jtiipäa9ta kOmnit vor. Dmckfehler erscheinen
in der Not« m £48 iavXevov; 150 Negation; 666 ist statt 606
r erdruckt.
Die Neuauflagen der Ameis-Hentze- Ausgabe Bind einerseits
•in Beweis für die Beliebtheit derselben, anderseits aber, da jedes
Reftt besonders des „Anhangt^s^ vermehrt und verbessert erscheint,
ein Beweis fär die eifrige ThAtigkeii, die Prof. Hentzo seinem Werke
widmet.
H Der Anhang zu Ges. VII — IX zfihlt in der zweiten Auflage
^174 Seiten gegen 112 der ersten. Die Vermehrung des Gebotene»
war bedingt durch eine niislütirllche BespriKihuug der Fragen bOheror
I Kritik, die 1)ei diesen Büicherti beo^niJere Berück siclitigung verlangt.
£0 sind denn die „EinleitTiugon" /.n den Büchern H, 6*. / um
tine namliafte Seitenzahl erweitert worden. In den Armerkungen
iat die Literatur, die seit 1875 über die Kritik einzelner Stellen
und über Bedeutungafragon sich iingesammelt hat, verwertet. Zu
diosen Anmerkungen wäre zu sagen, dass fitlävit UGi, welches
nicht hinlänglich gerechtfertigt «rachion, darch den Hinweis aol
ixvSttVov Y41 (der jetzt entfernt lütt) denn doch verlassen werden
könnte. Aristarch scheint dss Won in intransitiver Verwendung
nicht zugesagt zu haben. Fick dürfte hinr, wie auch sonst oft
richtig die Fehlerquelle anfgederkt haben. Beniglich des ttri //340
iat ZQ bemerken, dass Hentze im Texte (3, Anfiage) da^isetbe durch
Parallelstellen zn stützen sucht. Aber diese Stellen erweisen sich
bei genauer Betrachtung thoils als kritisch unsicher , theils wie
^l£ 407, a 869 als etwas verschieden, indem an diesen zwei Stellen ^m
L. J
1078 Commentare tu Homers Odynoe n. Diade, uigex. t. O. r«^vtt.
eine BMinflossnug des ModoB iin abbflngigen Satze durch d«ii
des rdgierendoi za erkennen ist. iilea dies gvfichiebt nur. nn dw
anbequeme «ffj zn beseitigen. Naber, Nnnük, Cbriet, Fick
ef|] bestehen. Hnt der Vorgang dieser Männer kein Gevirbt? D<
kommt wenig mehr in Betracht, dass Ref. sich um diew ßchwi
keit erDstllch beuiübt hat, wie vielen FachgenoaseD bekannt
dürit«. Trotz steten Nacbtorscbens hat derselbe bis beatp
triftigfii) Ge^engTündo eiiUccken k(innen.
Die zweite AoHage des Anhanj^ea xn X ^ XU enchi«ii
nach der dritten AnHuge des Comuientjirs, umlche K«r in
Zeitschr. 1H88. S. 657 anzeigen dorfte. Diese ^weito Ausgab« ttbk
26 Seiten mehr als die oret« TOtn Jahre 1878. Im aHg«Atte
ist dieser Dearbeituiig dasselbe Lob zu spenden wie dem Anhnr
zn Vn — IS. 2(ur veruisst mau in gratnmaliBcben Prageo oll itoi
Behandlung* diet^er Dinge im groQeu Zasammenbange toid Stsad-
ponkt der vergleichenden Sprach forsch nng. Der &o verdieosUicb«
£. W. Kroger ist nicht mehr xeitgemSß und aasn^ichuid. Sc
beweist die Note zu A'346 [nuo*xff>9eü\iot} Unsicherbeit, wtbnKi
das, was Rcr. in nnbownsster ü borein Btimmnng mit J. Scbniit
(E. Z. XXin, 298) in seinen ..Beitr&g^Mi". S. 12 darüber gf*
schrieben, mit allen sonst bekanntvn sprachlichen Kr^rhfinooBvn ift
Einklang zu bringen l»t. Über /l 361, .U 42 wurde Acbou Ritt-
gentlich der Frankeschon Ausgabe gesprochen. // 50 i\dnH xpö
Esst sich gegen die Besseningsvcrsncbe tou Abrens. Nauck, Cbnit
halten, wenn man np6 seiner Bedeutung geu&ß aaffastt; mu
gleiclie es mit lliobi npu und lasse ca zeitlich^ der lel'
Abstand aber Ist i^eiuer Dauer nach durch die Sprache
Toransbestinunt, er kann Terschwin(I^nd klein sein, also aas „n*
der Morgenri^the her*' wird „znr Zeit der MorgenrOthe'"- .-/."»sy iA
das itty// anfi'allend, man vermisst weniger den Conjunctir (Bekker^
Christ) als das Plnsqnamperfoctoic. *) Die Länge des i in jiöi/f^
(y^Tll) ist zwar an der ange^ogcaen Stelle au« v. HarWs bw.
fitud. L^ 68 nicht aofgeklärt; aber TtoXig hat in dar Ani« A»
ursprüngliche Länge des i, die wabrscheinlicb auf n zorflcfcgiH
bewahrt ; vöXfios {nöÄijog), irdkfi ans xoAjt-i zeiv:en den [trpbUiMV.
Zu Ji 26 in aX/-a}.oö<; scheint das i statt o einer L'mdMitung Am
Stammes in den Loeativ seinen Ursprung SD Terdaoken ood nitM
einer „lautlichen Abschwächung" {äX-uvs ist eine PanlMbiUng
ZQ «A-to^, yj^l. äXto-zgttficjv). .V/Ü6 schreibt Bz^ach nachSpitnur
Ttfratfaf ■ £tfttnsttv ist eine missUcbe Fonn, es mösate nach cor«
mittelst -öttv gebildet sein.
I>ie TextaasK'ube mit Anmerkungen der BAcher XIX —
ist gegenüber den ersten Auflagen nur wenig gt&ndcrt. Vcai
mngen ftind bemerkt worden : hie und da gedrungenere Famag
>1f>r Anmerknngen. Verweieuig aoT andere Gesiog« •" AIhicj
:bhit
iitnur
A«di^
Monro Homer, Illad, booki I— Xlt Oxford 1664. aow«-
Christ, Piatons Apclo^e A. Soknitt-s a. Kriton, ang. t. A. Seheindlcr. 1079
die EDttehDQDgcn aus dcLseltwD ; namentlich räbmi vir an dio
Noten m T 208, 2' 1, 85, 466. 484, 0 1, 2, 53, 410, 411, 417.
418 ff.; 433, 4^5, 597, 51)9.
Beenitiiu't ist di« Inftht^rlieit zwischen Nute und Text zu
Jf 16fi; 4!i2 ist ä7Tt> Tgoiti^sv lövza jetzt aafgenommen statt
rf. Tpot'ijOf ftolövTGi d^T 1. Auflage. Sonst wSre inancheB vom
atrengwissenschuftliclicn Stacdpnnktc ans zu bomorken, doch ist es
billig, aof die Niitnr der Ausgabe als Sclmlbebelf Rücksicht zu
nflhmeii. .Y 97 ist jekt das „cuncessiv" der l.AuIlaj;e (festrichon,
waa ZQ rühmen ist. Mit der Erklärung des it} ^618 katm nian
sich nicht einTerstanden erklären, -tH konnte nicht so ohno neitere»
verschwinden. Sl\ nu'rchte wohl Auto ko schreiben sein mitPepp-
mfillor „Cornm. des XXIV. Ünches", dn AOro doch niemals Aorist
win k<^nnto. Wenn statt des Ili}}M(avd6\ das dcra Dichter dea
'24. Boches zngote gehalten werden kiinn, etwas anderes geschrieben
^Lwerden dürfte, so wäre dies Tlij?.fii>ivoc.
^m In Snctien der Muduslphre enthält sich lief, dos K&heren. bis
V er auf Paragraph« coiner unter dpr Presse befindlichen Grammatik
^Ldes hoQierisrhen Diatectes verweisen kann.
Brdnn.
G. Vogrinz.
I
I
Piatons Apologie des Sokrates und Kriton nebst den Schlusa-
oapiteln dos PhaiJon. FDr den SchDlK«braucb hcrausgegebcu
Ton A. Th. Christ. Wien und Prag. Verlag von F. Ternuakr, 188Ö
B: XVII 1 und 77 SS. Pr. gob 30 kr., geb. 40 kr.
Selten noch habe ich ein Schnlbacfa in die Hand genotumen.
das mir in jeder Bexiehnng solches VergnSgen bereitet hatte, als
diese neue Plato-ADSpabe. Icli sage: in joder Beziehnng; denn
nicht nur die Kinrichtnng des Hüchleins ist mit feinem Verst&nd-
nieso für die Bodürfnissf? der Schule getroffen — die ganze Ans*
fobning ist wissenscbaltlicb und didaktisch mn&tcrbaft, nnd endltcb
das Gewand, iu dorn das alles entgegentritt, erfällt den Freund der
Jagend mit freudiger Genugthaimg: hier haben wir einmal griechi-
schen Dmck, wie er oxacter nicht gewünscht werden kann. Hier
kann sich joder, der sich dafür interpssiert — nnd welcher Lehrer
b&tte fflr eine so wichtige Sache kein Interesse? — durch einen
Blick in das Bdcblein überzeugefa. Die Einrichtung^ und Dnrcb-
fohrang derselben mag mit einigen Strichen zur Begründong metnei^
obigen Drlheilea charakterisiert werden.
Wie der Titel t^agt, enthält das Büchlein den Text der .\po-
togie des Sokrates, des Kriton oiid der Sohluäsciipitel des Phaidun ; es
verfolgt also das Ziel, die Schüler znuärhet mit der Person des Snkrates
in den schwersten nnJ schönsten Augenblicken seines Lebens be-
kannt zu machen. Darin kann man einen Tb eil der Aufgabe
der Platolectüre jedesfalls anerkennen, aber nicht die ganze;
1080 CAnHPlAtoBB Apologie d.Soknles II
denn am Piatos Geist kennen zn lern
stellerei den Nntzen zu ziehen, wie ei
80 nnübertarefflicfaer Weise dai^legt
venigstens auf einen der kleineroi
aufgezählt sind, eingegangen werden» w
wenn etwa der &iton und die Fhai^
gew&blt werden. Nnr in diesem Si
sanunenfaasnng nnd finde sie ganz prak
der Zweck inne wohnen sollte, damit i
Oetavaners ans dem Plato zn erscb&pfc
keinen Grand fär die Berecbtignng dies«
ich doch ansdräcklich, da die HOglicli
banden ist, vor dieser Anffassnng warn
wenigstens eines der kleineren Dialoi
Frende nnd des Gewinnes, den Plato i
im Sinne der Instractionen gelesen wir
Daher dürfen wir hoffen, dass der Her
Bftndchen wird folgen lassen. Doch i
znsehen. wie denn der Heransgeber sei
gäbe, die Textesconstitnlernng. gelOst I
der Text mit dem richtigen Terstftndnic
gelegt ist zwar die Becension von Mai
dem Heransgeber nicht an selbsUndigei
TOD Abweichnngm zeigen. Namentlicl
dass er dort, wo Schanz schwankt, je<
allerdings der Schale zngat« — einn
einnimmt, entweder einen radicaleren. i
klammert, ganz entfernt (vgl. 20 D (p. 4
33 D (p. 27). 3^ D (p. 30j, 49 Ä rp. !
slchtiireren. so dass er die Uberliefernng
hat (Tgl. 22 D (p. 9). 26 D (p. 16). J
selbe nntemommen. der cormpten Übei
nachzuhelfen, mit Gldek, wie mir schei
die Worte xa'i dtalsyäutro^ arrcö
Chr. nnter Benützung der VorschlSsre t
xa'i gestrichen, aber dialfyöutvng c
nftbere Bestimmung znm voraosgehende
Weniger zn billigen scheint mir Cbr.s
48 E (p. 51). Stellen, an denen allerdii
LiVsnng nicht so leicht zn finden ist.
liefenmg: rxoldßoi av ovi> tw ruö,
t6 tför Ti tisri :ipäyaa: :i69ev ai dtafi
Ol- yag dijarov ffor ye ovÖkv TÖr
xpayuarex'oun'ov ixeiru TOffaiTij ff
ei u »j T( fTparrfc ällotov ij
nimmt man mit Cobet doi letzten Sal
behält ihn bei. streicht aber xüv &k
Christ, PUtons Apologie d. Sokratea n. Kriton, ang. v. A. Scheinditr. I(t81
allerdings nicht viel gewonnen iet; denn der Anstoß liegt, vie mir
scheiot, darin, dass derselbe Gedanke zweimal ausgedröcU iet. das
eineniRl mit ovdiv xöiv ülltüv Tiigittöxepov Ttgayfta-
zsv»fiivov, das iinderemal mit fi fiij it aVp-rt^^' c(?Aoiov ij
oi xolloi: es bleibt also, will man den AnstoO gmndlich be-
seitigen, nichts übrig, als entweder die Worte ovdh' — STgayfia-
Tivofiii'ov oder el ^ifj — :toXlfii zu streiclien, damit der Sabc
glatt wird. In der Wahl aber kann man, denke ich, nicht leicht
schwanken; denn streictit man die erstoren Worte, so iet ixeit«
haltlos; aoßerdom macht dvr nachtr&^'liche Zusatz tl fit} ti ingav-
Tte iXkoi'ov i] oi :toXXoL viel ülitT den Eindruck eines Gloesems,
das orspriinglirh zur Erklänitij,' der Worta nidiv ttöv &XXcat'
ir^ptTTcitfimi^ jfQctyfiatfvottivov am Kandp stand and erat nach-
trÄglich in den Text perietli. Chr.s Verfahren beseitigt also die
Schwierigkeit nicht und hat auch die vorstAndliche Erklärung der
Entstehang 3er Vorderbnls gegen sich, wird also kanin zu halten
sein. Die /.weite Stelle 48 E (p. Gl) ist fnlgendennaßen über-
liefert: ^xa:töi(iav, äi äya&h, xotvff, xal d JCrj tx^tg dvziliyeiv
i/ioü liyovzoi;, dvilksye, xai aot it&Uifi^ai' tl 6h ftij, xuvöat
il&tjy ä fittxäpif, :tokXäxts ftot Ähytov zbv ainbv köyov, üg
j^q iv9ivde äxöVTav \-t9iivalaiP ifih &jcUvar Mg ^ya xbqI
7toX)>ov ;rotoOftai siflöttt at TaUxu nifdxxtiVy KXXh
}iil (S X 0 I' T 0 s- Kino vielbehandelte Stelle! Schanz liest mit
Battmann, Hermann u. a. itelaa'^ ßE, womit aber thatfiJLchUch nicht
viel gewonnen ist; denn der Sinn des Satzes Wi? — (Jjcovro? bleibt
iloch immer dunkel. VA\r. wendet rinn ein gewaltsames Mittel an,
um der Stelle einen Sinn abzugewinnen, indem ar scbreibt: oO$
(q. die Athener) iyot ntQl tioXäoö jfotoO^i 7(£i<fai xavx«
sgdxxew und streicht dXlu fxr; äxovzos ganz. Aber abgesehen
daroD, dasa es unhegTeinicIi erscheint, wie aus dieser Fassung,
wenn aio die nrsprfixigUche wAre, die Schreibung der Haudschriften
entstehen knnnt«, so ist es doch ganz unslaLtbalt. dem Sukrates
einen Zusatz von solcher Trivialität zu7.nniuthen. „Hflre mir auf."
soll der Sinn der Stelle nach Chr. sein, „mir immer wieder den-
selben Vorschlug '/.o machen, ich solle von hier weggehen g^^eo
den Willen der Athener; ich thäte es gerne, wenn ich eie hätt«
dbeaeden k'^unen." Das ist ungel'Ahr der Sinn diT Stolte, den die
Worte in Chr.s Pa^äung geben. Ich halte »3 für vOllig uostatthaft,
ans den Worten der Überlieferung dieseu Sinn gewimieu /.u wollen;
denn wovon hätte Sokrates die Athener überzeugen, wovon über-
reden wollen? L>och wohl, dass sie ihn nicht vomrtheilen dürftfm,
daM er unschaldig sei. Uns gibt aber doch keinen Gogent^atz zu
iat6vx<av '/t&>ii'ßitijv. Feruer passt es aoch nicht, wenn Sokr.
sagen würde : ich glenge gerne von hier, wenn ich die Athener
hätte überreden kennen ; denn hAtte er sie überroden können, so
w&re er eben nicht im Kerkor. Eudlich selbst wetiii niaii die Un-
meinitheit des Ansdrackes hinnehmen wollte, sind sprachlich noch
1062 Chrint, Platooa Apologie d. Rokrat« n. Kriton. maf.T. A.\
91
die größten Bedenk«! vorhanden: vor allem der lodieaüv
man erwartete ijrotoi^Tji' fiv. Kurz und gat, auch iu Chr^
wird man f>in«i pelnng-enen Versuch, die Scliwirn
Stalle zu lösen, tiiclii erblicken können.
Soviel öbor dio Texte^estattang', die, wie
lioben, trotz mancher Bi^enken im ganzen and groftco
ständige und von richtigem Crthell« zen^^ii'^c gcoaiuit
Dem Texte steht eine Einleitung^ vorna. die ic
da« Leben Piatos er^ilhlt und mit V' - >(>r t
seine Ited^ntnng als Philosoph nud d.v . --..>□ f.9i
cbarakterisifrt. hieranf aber sofort zur Scbiiilpruni; Av V
nnd des Zweckes der Apologie sich wendet- Hier fand
Gelegenheit, dee Sokrates St/'llong in der grriecliisohoD :
sein Vorhaltnle zn seinen VorgSnijom, oatneatlicb a
Sophisten zu schildern und die wirklichen Gründe -tob
Anklage, Huwie den ViTlanf des Prttcosses zu erkl&i
Worte über die Zeit nach Sokrates* Verurtheilun^ onwi
die Anlage nnd den Zweck de« Kriton nnd Phsi
KInleitnng ist einfach, mit durch siclitiger Klarheit
enthält alles, wenigstens in Schtagworten nngednatet,
Lectörc des Plato im Leser nothwendig voraossetit.
wird zwar hierbei seine Schüler im Stiche lassen nn
jranz auf solche f^ednickte Einleitan^^en re^^^
wird eine so verstTindig und discret (^'esch;!
Händen der Schiller als Grundlage seiner eticfneii f?rkI3
begrüßen. Dasselbe gilt auch TOm Anhange. Hier Lst mi
Grundstrichen die Technik dos Verfahrens in AfTM]tlic
tällen in Athen gezeichnet — auch hier spricht der Vi
Reihen Kürze und verstand liehen Klarheit, nirgends ein MTi
und Dberall ist das praktische Bedürfnis der ScbüW r
orlheilt, aber auch richtig hefriodicrt. Ein vcürtSndJgM
Verzeichnis unterstützt den Schüler hei der ', n i
kommensten Weise. Denn gerade bei denL.^,: :i\ia
selben die geläufigen Wörterbücher entweder ganz im
bieten ihm höchstens ein Schlagwort. Hier aber fiiidci
jenige zosammeiigesti>Ut, was ihm zum Verstlndnisw der
Stellen zu erfahren nolhwendig ist. So ist denn dio
Ausgabe ein Schulbuch, das dem BedörfniBae dee Sc^
Weise Bechnnng trägt, and erwägt man. da«8
geboten wird, so mass man wQascben. dass
mögliche Verbreitung finden m^fge.
Wien.
Krebs, Antibarbanis der latein. Sprache, ang. v. A. Goldbacher. 1083
Äntibarbarus der lateinischen Sprache nebst einem kurzen
Abriss der Geschichte der lateinischen Sprache und Vorbemerkungen
über reine Latinität von J. Ph. Kreba. Sechste Auflage in
vollständiger Umarbeitung der vom Gjranasialdirector a. D. Dr. ÄU-
gayer besorgten fünften Ausgabe von J- H. Schmalz, Großh. Bad.
Gymnasialdirector. Basel. Benno Schwabe, 1886—1888. I. Band XVI
und 744 SS.; II. Band 700 SS. Lei.-S". Pr. brosch. 20 Mk., solid
und hübsch geb. 24 Mk.
Vor mehr als einem halben Jahrhundert erschien in der
dritten Ausgabe der „Anleitung zum Lateinschreiben von J. Ph.
Krebs 1822" zuerst als Anhang der „kleine Äntibarbarus'', ein
Verzeichnis von einigen hundert Wörtern und Redensarten, die
theils -nicht classisch, theils anch ganz unlateinisch oder sogenannte
Barbarismen seien. Dies Verzeichnis fand vielen Beifall, so daes
es neben der siebenten Auflage der Anleitung 1834 auch abge-
sondert ausgegeben wurde und von nun an seinen eigenen Weg
gieng. Das Prädicat „klein" wurde bald überfiössig, denn das
Büchlein wuchs nun rasch von Auflage zu Auflage zu einem statt-
lichen Buche heran und war bereits bei seinem fünften Erscheinen
in der Bearbeitung von Allgayer 1876 ein dicker Band von 1220
Seiten geworden. Es dürfte wohl nicht so bald ein Buch sich
finden, das eine so lange Keihe von Jahren hindurch in stets zu-
nehmender Lebenskraft sich erhalten und von so unscheinbarem
Anfange zu solcher Stärke, Bedeutung und Ausbreitung sich auf-
geschwungen hätte wie der Äntibarbarus, dessen hentzntag wohl
kaum ein Philologe entrathen kann, der mit lateinischer Phraseo-
logie, Syntax und Stilistik zu thun hat. Aber wenn auf diese
Weise nach und nach eine große Masse sehr wertvollen Materials
und vortrefflicher Bemerkungen in dem Buche sich angesammelt
hatte, so hatte doch das allmähliche Anwachsen eine gewisse Un-
gleichheit zur Folge, die Fugen der verschiedenen Zusätze traten
nicht selten störfind hervor, und da die folgenden Ausgaben, nament-
lich auch die von Allgayer, fast nur dahin zielten, den Stoff zu
vermehren, nicht aber auch den bereits vorhandenen zu sichten,
60 hat sich mit der Zeit viel überflüssiger Ballast angehäuft; ver-
altete Anschauungen, Erörterungen und Polemiken über Dinge, die
bereits als abgethan gelten können, Bezugnahme auf Schriften, die
jetzt ziemlich verschollen sind oder besseren Platz gemacht haben
a. dgl. m. Machte schon dies eine Neugestaltung des Buches
wünschenswert, so kam noch hinzu, dass dasselbe durch die Fort-
schritte der philologischen Forschung im letzten Decennium viel-
seitige Berichtigung und Bereicherung erfahren konnte. Die Um-
arbeitung des Buches zur sechsten Auflage hat Herr Gymnasial-
director J. H. Schmalz übernommen, dessen Arbeiten auf dem
Gebiete der lateinischen Syntax und Stilistik volle Gevrähr bieten,
dass der Äntibarbarus in die Hände eines berufenen Fachmannes
gekommen sei. Bei der möglichsten Schonung der überlieferten
Gestalt, die sich der Herausgeber in anerkennenswerter Weise zur
10S4 Krehs, Aotibirbanu der l*t«iii. ;
Pflicbi gemacht bat, ^t «s tot aU
seitiKC-n nnd dann dorn Ganzen ein ei
Lotittir«s wurde unter andereru qhdimi
dass die Huuptvertreter der elassiscbc
öberall in den Vordergrond ^eräcl^ a
irirketnng des Sprach ^v braue bes 'am
clasetBcben Zßit wolilg^ordnet anml
Gebranch des Duches ist dii>£«r OoibI
weitere Verbessernng bestand darin, i
braQchbar und überflüssig erschien,
wurde dabei zwar taebr coneervativ
dennoch i;ab es genug, dessen das B
am für andere nothwendige Zusätze
dasselbe trotzdem noch um 220 Seite
in zwei Bünde getheilt werden roossti
mesBen. welche BiTeichening der Anti
Auflage wjedemm erfahren hat. Eine
lange ßeiho von Dfluilschriften, die
S. 689— ti!)5 aufgezählt sind und
allenthalben ersichtlich ist. Kam diei
allen Theilen des Antibarbaros zagul
hervorzoheben die größere Üerücksichti
Sprachgebranche dos Cicero and Caee
anch die Uerau/.iehiing der in letztei
betriebenen Stadien über spätere Lati
w&hrte in dieser Be/.iohnng reiche
was Tröhor fär neu lateinisch erklärt v
lieben Autoren gute Beglaubigung" (,
Buchung der Indicae dor bereits erschifli
eccl. lat. and die nachrdgenden Bäi
gewiss noch vieles in dieser Uichtuof
conU'fitari ohne Acc. dessen, den man
sichemng anfnift {■/., B. äeos), in
nicht, wie es noch im Antibart
vgl. Aug. epist. 110, 35 isijnh
die Form pwstvr noch posterus als Noi
wie bisher aUgenialn gelehrt wird, l
quia posienu dies rH steht bei Aa|
beißt es: „nie aber kommt wohl dl
responjia*' ; vgl. dagegen Aug. ep. 1
dehiiur aim. — 11 S. 650 „tvgetan
deutong iehen, tcachnnt, wie wir sagu
aber doch braucht es so schon Kvodti
Alle die zahllosen grammatisch -sl
ihrem Inhalte und ihrer Fassung zu
gebrauche entspreclieii. ihn
yf^it nnd keine zu eng sei, ist
Xreba, ÄDtibarbaros der latein. Sprache, ang. v. A. Oohlbacher. 10H5
lieii, and es Terdicni alLo Anerkonnung, nnit welcher Sacbkenntnis.
Geschicltltchkeit und Aasdautr Schmalz sich dieser Aafgabo ent-
ledigt hat. Wenn noch mBnchcB stehen gobltebcn ist. wae bfttte
b«richtijLrt werden sollen, wird sieb nleurnnd darüber wundern. I S. 76
wird noch immer adaequare alicui utit/ua tr ompf'ntik'n und als
Beispiel Caes. b. c. n 16, 3 se ririute nristris a'iat-quarr non poeee
inuäf^uni citiert. Doch i»t an dieser Stello ohn« Zweifel »e Object
Ton adaeqmre; vyl. b. G. III IJ, 'S nnd Cie. off, M, 3. — IS. 213
hene. ttvih Uitint fo/fiti. Ich will nicht dun alten Stanb wieder anf-
wühten. sondern nar bcmerkon, dass der Artikel nnklar und iridcr-
sprechend ist, Denn wenn es ^anz richtifir beißt, (K-ne oder male
tu Adjektiven oder Adverbien wio htinua und lutint- htnza-
Eosstzen sei unlateiiiiscb,, und wenn es \m oinem üolchen Adverb
ftehe, 80 ban^'ß das Adverb immer mit ttif^rf, loipti einsam*
neu, was soll dann der Znsatx. dass in dem Falle „durch /^ene
und mttle die QtinlitAt von tolint, ijrafre bezoictinet wird, sn dass
bmr hfint nirjit getrennt worden darf, da beide eng und noth-
wendiff zQsainuiPii^'eb'iren"? Vielmehr sollto es heißen: Imir be-
stimmt in dvm Falle nicht die <^aalitÄt dos hiinc, sondern des
taiine lof/ui, nnd darf daher nicht mit Inline allein, sondern nur
nlt tatine loqui verbunden werden. — IS. 270 „Mit ijmßem
irt/oltje reixen ist lateinisch wohl nur maijno, multo eomittttu (ohne
eitmi Her faeeff.^ Doch Cic pro Oloent. 68, 192 Uomnm pro-
ßeisci cum tmigiio comitat«, — CmtrmQ wird in der Bcd. Vber-
mixung I S. 329 missbillijErt. 11 S. 818 empfohlen. — Durch ein
Versehen ist I S. 3fi& für di« Constr. von iiedurere mit bbißem
AhL das Citat: cotottUf* (leiltwuntur Sali. Imj. 4'J, 1 stehen ge-
blieben; denn an der Stelle heißt es vielmehr triuinnnini »ifoniis
(iedwviulis. — Die Begel I S. 432, dass nach nfnniufn'farf, wenn
es im Gerundium steht. i;mi>i notbwendig sei, ist nicht stichtiMtig;
t. Cic. de irap. Cn. P. 7, 19 rjVtü^ num nuhii'inilttm nifiis nH
omni studio tut id br/ium inninihere. — 11 S. 122 „Neulateinisch
ist et H*c — nirc und umier — noch für nee aiit — rtw/" ; 8.
jedoch Liv. 10, 29, 2 U/rjtern quidam et nee pugnae meminixm
««• fugae; ebenso 29, 24. 10; 39. SO, 2. — n S. 189 ApnL
Flor. Kr. 2 ist offumm nur Leseart der yulgata, die Hss. beben
ejfumtm. —US. 209 ist das Beispiel « tne ortua Cic. Plane.
27, G7 nicht passend, da es an Bedeutang von einem nb ilh
(Catom prnarot ortus es oder Helgas es,it urtm ab Germania doch
«fthr vwsehieden ist. — Der Conj. in Sätzen mit aire . . . »i'iy,
abgesehen von den Fallen, wo der Conj. anderweitig bogröndet ist,
findet ßicb nicht bloß bei Nenlateinern, wie es nach II S. .^19 f.
den Anschein hat. Vgl. Draeg. bist. Synt. LI 144; .-ins Angnstins
Briefen erwfthne ich z. B. 82, 2. 199, 1; 15; 30; 52. 20-^, II.
265. 3. — £1 S. .^54 wird der Dativ des Gernndiums in classi-
scher Prosa aar einzelne Ausdrücke des Curialstiles wie iotrendo
fribendo ademf beschrankt; aber Caes. b. 0. 5, 34, 2 erani
1086 Krtbt, Antibubar« d«r Utflin. Sp^acIl4^ tng. t. A. Hol
H rirtute et »utnrro ptuputfulo pares noslri kann ytt^r^
nnr DsÜt sein. — II B. 588 „Temperare wird iu d«r
eituir Sache tnihalten selten (bei Livim) mit dem blo&oi,
bonden" leb wüaat« kein? Stelle b«i Livias, wo taui
Dat. nicht aosrpichen ward«, denn 32. WA, 3 rUu satiA
ist risu Dativf(>nn. Übrigens kann rar Jus AlUr da C(
temjterart mit Dativen wie irne. HhüHai a. dgl. «in
spiel angeführt werden als di« 7.wc-i im A&tibarbaniB
nämlich PUnt- Kud. 1254 tiiufuar tempera. — Zweirelhi
Constr. innalus in aliqtto (t S. 684) ; die Bel^stelie
di« dafür angerührt wird, Cic. de fin. T 18. 4R tnniuf n
in mottis oryni/mmV antor ist nirbt iniiäi|^(>hend, da tat
nofiü verbunden worden kann, nnd eh^nsowenii? in \>rr. 4.
in onitHts foruin itisitum atqtif intintum. i>onst aber keu
kftino Stelle fSr jene Constr., wohl aber sehr viele für die (
mit dem thttir. — Ist II S. 100 ntttltum peruniar r«
mir ist keine SteUe eriimerlicb.
Hinzofägen möchte ich noch I S. 258 anter rit
St^e Apol. dogm. PI. II c« 8 citHttatem yu'ini nnJUrn
— IS. 308 i£t boi rvinilium fst die Constr. mit dpm Get
Oberlängen ; b. Cic ad faro. 5, 20, 4 nnd Lir. 33, 6,
S. 84 soll «odifitrire doch als sehr selten be:teiclinet wei
Kei6 nnr eine Stelle dafSr Front« ep. ad. il. CapH. 4,
«d. Kaber) und an der Stelle liegt die Vermuthunt; ni
Mvulijitiiri 70 flchrf'ibeD sei. — US. 140 w&re ea anget
den B(-deutiuif;8nnters<hied von n'WHulluitt („nidit onl
ixnejiciuin und wmnuUn bcuriieio hiu7.uwei8en. .Von«
Sing, steht daher nicht in der Hitte vLwiscbeii muUus ui
BcHideni huUhs und magnug. — FAr pattiUara yfridU/icAj
wurde U S. 307 Caes. b. c .1. 83, 3 öbemhftn. — Bef
ügere U. S. 5t!D sollte aar subaudire verwiegen WAnien aod^
b«i ttffithtor nicht auf /ex, sondern AJxitlare. — In in
sehen Einleitung" war 18-4 neben der Aasgabe des Enois
L. Möller auch die des Lucilioa za erwAbnen. fl
Von Dnirkl'ehlern der früheren Aasgabe, dia Mlahin fl
sind, bemerkte tcb: I S. 118 Z. IS t. o. daa Comma faul
S:. 262 Z. 23 Liv. 24, 49, 4 statt 24. 48. 13; S. 389 Z.
45 sUtt 43; S. 545 Z. 6 r. o. 10 statt IH; S. 680 Z. 5
statt düemuivtN.
HdgMi diese wenigen Bemerknngen fär eine folg«
gab« nntibar sein! Di« rorliogende bekundet, wii m
Bofe dos Heraasgebers aocb xa erwarten war, «inen sahr
chen Fortschritt in der VorvoUkommDnng dies« f&r Lebi
für Lernende so wichtigen BurJies, und werra ucb
Schwierigkeiten, die mit einer sotfhcn Arbeit v«rt»anden sl
allen Mängeln .laf einmal abznhelfeD gestattrn, so können
mit voller Uerohigong sagen, dasa der Auiibarbanu
Sithelis, P. Ondii NaBonis Metaniorphoges, aog. t. A. ZingcrU. 1087
hatni Aaflai^e jenen Anforderungen durchans enteproche, die
'nacli dem jetzigen Stande philologischer Forschung billigerweise an
ihn gestellt werden künnf^n. \Var ar dah«r schon lange an der
Seite eines jeden Philologen ein treuer Begleiter auf den viclver-
zveigten and zum Theil versohiungenen Pradec lateinischer Diction,
so wird er in dieser neuen Gestalt gewiss nur umso villkomineiier sein.
^L Graz, im November 1888. A. GoUbacber
: P, Ovidii Nasoiiis Metaiiiori>liosRa. Aaswahl fOr Schulen Ton
^ J. Siebelifl. Birst^a Heft, 1-1. Aunag>>, zweites Heft, 12. Auflage,
y beiorgt von F. Polio. Leipzig 1888, B. G. Tcubner.
Anleitung zur Vorbereitung auf P. Ovitiii Nasonis Metamor-
)hosooH DeliJctiiH Siebolisiiiiius von F. PoUc. Leipiig 1888,
3. G. Teabner.
rftrtcrbuch zu Siebeiis' Tirociniiim Poeticnni von A Schaubaoh.
8. Anflage. Leipzig 188S. B. G- Teabner.
Kleines Schulwörterbuch zu den Motaniorphosen d-s Ovid
ton O. ICiciicrt. Hannover 1^88. Hahn'scho BuditjiiJullanK.
Polle, der die Siebetis'flche Ovidausgube bei jeder qqj6Q Auf-
einer gevisaenli arten Knvision unterzieht, ist dieBuial in den
derniiKen noch etwas -weiter gegangen als sonst; und <ia dies
namentlich auch von der Textesgestaltung gilt, so niäesen wir auch
dieser Anriage nebeii der in di(>sen Blättern, nie überall, schon
ßfter betonten Kmpfehlung wieder ein paar eingehendere Mittheilangeu
widmen, zumal da der Herausgeber auch als Kritiker einen so
ebreavollen Unt' genielSt und es dazu gebracht hat, dass diese
Schulausgabe stets zugleich die Augen der Forscher auf sich zieht.
Wir fanden nun da gegenüber der vorhergehenden Auflage (IHHfi)
nicht weniger als 48 Äudorongen im Text, und Uef. gesteht offen,
das» er einen großen Theil derselben nur mit Freude begrdßeu
kann. Und gewissenhiift«» Strebi'n ulneti besonnenen HerausgeberSf
dar eben immer von Neuem Alles durchprüft und mit den neuesten
Arboiten Anderer vergleicht, dabei auch vor dem Opfer eines einsti-
gen Lieblingsgedankcns nicht xnrürkscbeut, wird sich nirgends
leugnen lassen.
An 19 Stellen ist durch die n«neu Änderungen wieder Über-
einstimmung mit den vom Kef. einst in seine Ausgabe aufg^mommenen
Lesarten hergestellt; mehr noch nls diese Zahl erfreute der (Jmatand,
dasa es sich dabei mehrfach gerade um Punkt» handelte, wo ich
gegenüber Schwankungen oder Zweifeln den ovidischen Sprachge-
brauch oder Parullelstellen ws Feld führen konnte (z. B. 4. 404
= 11, 376: Iti. :i42 — YU, 2H0; 1 7. 43 = TU. 582; 17. 97
= Vn. 589: 32, 63 = XI, 367; 4J. 120 = XIU, 851; 47.
44 ^= XT, 464), und dass Polle in seinem gefeilten Cowmeutar,
In
■and-
Siebrlis, P. Ovidii NasDois Metamorphoaeü, ang. t. A. üingerU. U>89
H RinigfinnalSen verwiindnii haben vir Tiofl darüber, doss Folie
mch zur Aosarbeitnng Aes an zweiter Stelle genaDuten Büchleins
entschloss. Doch liest man ans dorn Vc-rwort die Qründe leicht
herans and man kano zafricden sein, daäs, weuii schun oiniiial eine
solche Arbdii gemacht werden mtjsste, .dieselbe in solche Hände
kUD. Ob dab«i die bloße „Anleitung znr ÜberttetKiing", velcbe
bei einfachen Dingen das Streben des Schülers kaum sehr frirdert,
hie nnd da nicht etwa^ 711 weit gegangen sei, machten wir zu
bedenken geben und zngleich offen ge^t^ohon, dass nir lieber dto
an erster Stollo besprochene, so erprobte Aasgabe in den H^den
liier Schüler schon machten.
Schanbachs Wi^rterbücblem zu SiebflUfi' „Tirocininm poeticam"
hat in kuner Zeit ücbou die 8. Auflage erlebt, waa gewiss für
dio Branchbarkeit am besten spricht. Dietie Antlage schließt sich
natürlich eng an die neneHte de» „Tirocininm'*. welches nnn eben-
falls Polle in seinen Sehnt« genommen hat, an and bat die Ortho-
graphie streng nach Brambach hnr^estellt.
Eicherte nones „kleines Scbulwlrtorbach" zu Ovids Meta-
morphosen hat ein ziemlich unbeätimmtos Programm ; jedesfalle
hätten im Torwort die Schulaosgaben, an welche sich das Wörter-
buch zunächst auachÜeßt. resp. ,jere Metamorphosen, welche anf
Schalen für lesbar befunden werden", bezeichnet werden sollen, am
gewisse BescbrSnkangen im ICahm^^n des Wortschatzes von vorne-
berein zn Üxieren. Wir hätten dem Verf. lieber zn einer Dmar-
arbaitang und Erweltemng des ^vollständigen Wörterbuches zn
Ovidfl Verwandlungen" vom wiflseuschaftlichen Standpunkte mit
genauer Benntzung sowohl der alteren Indices al^ d^r nenesten
Beitrflgo und mit Berücksichtigung aller b^achtpus werten Text?er.
beeseningen gcratben, die, wie Ähnliche ausführliche Arbeiten der
nenesten Zeit za andern Autoren, zu lüesonderem Danke verpflichtet
hätte. Doch muss constatiert werden, dass der Herausgeber sicht-
lich bemüht war. aus dem früheren Eichert' sehen WCrterbudie mit
Benützung dos Siebetis -Folie' sehen das für den Schüler Kothwendig-
ste knapg und übersichtlich zasauunenznstellen. In manchen Artikeln
und in Änderungen ma^ht sich Auschlnss an Siebelis-I'olle aach
im FonnoUen und in der Anordnung ziemlich stark bemerkbar,
was dem Buche nicht zum Schaden gereicht. [Vgl. z. B. tru^um
S. 74 mit Sichert vollst. \Vbch. S. 133 und Siebeüs-Pollo S. 167,
oder tcmptii, »crupv u. dgl.) Dass dabei aber nicht oberflächlich
XDwerke gegangen wurde, zeigt u. a. gerade das bezeichnende Bei-
spiel, dass im letztgenannten Artikel hei der Aaeschreibung des
fVüher im Eicherfechen W&rterbncho nicht bezeichneten Schlagwortes
audettU-m VIU. 399 der Dmckfehler bei Siebeiis- CoUe S. 232
len Einfluss übte.
Innsbruck. Anton Zingerle.
lailMlvin r. d. Uxtn. Ormt. 1««. XII. B*A.
9
1090 Holimatm, L. Bfirnt 8«io Leben O- Min Wirken, ug. i. O. ITaLtLI
Ludwig ßdme. Sein Leben und sein Wirken urh ^cn Qu
dugesteUt von Dr. pUL Michael Holimknn- Bertin 1888. V«
Ton Robert Oppenheini. Vni u. 402 SS. 8v
Eine wissenschaftliche Bißfp^phie I.ndwig BOrnes iui
der Fülle einschlägiger Vbciten , welche kürzlich b«i
der CoDtennalfeier seines Geburtstages wieder eine starke
nuig erfahren haben, zu den dankbaren Aofgaben d<r
gMchichte gesAhH werden. Gilt e« doob, dem Vomitlien
n nuclwD. BOme sei eine durchlas originelle, aller üt
Vor»assetKiuig mtbefarende Ersehe innng. Hag man nocfa m^
psychologische [nterpretation des Verf.s der 'Briefe an« Paris*
suchen, die Voraossetfnngen seines Wirkene sind damit noch
erscbOpn. Gutzkow etwa stellt am Schlosse seines Bnchw
Börne in anverkennbarem Bestehen, eine abscblleOende
ristik zn liefern, ihn mit Swift zosamiuen: kein Name, bi
er, biete passendere Ver^'ltiicliuni^ punkte. Die Parallel» Ist kl
dend; doch Gutzkow verzichtet i<elbat für sie aaf j«^Ucfae
Unterlage, wenn er zagibl, BAme habe nie Swifl geleMB,!
lieh dem Eintinsse Jean I'aals ist man nachgegangen dank'
eigenen energischen Hinweisen, nnd man hat von diesem Gtsit
ponkte aas Dim seine Stelle onter den deutschen HuMrtstn
f9r allemal gesichert, ohne über den poUtJäcben JonrBAÜllfll
tenr Jahre den Munographen der dootschen Poetacfaiwck«
g«6sen. Altein gerade die Geschichte der deatscheo HtnDii
noch nntTAschrieben ; man gedenke nur der isolierten Stelli
Jean Paul heate noch einnimmt, de«sen Terbältois zu di
keanbaren Master Hippel noch nicht ergründet ist .
geoiakr noch als Jean Panl scheint mir der von jeium
Wmim Liefatenberg, zn dessen Cabinetsstilcken
Siattre BOme würdige Pendant? geliefiF>rt hat.
Por Holzmann treten deri^teichen Probleme in zweit*
«r will vi^ehr B^ne nach den Qnellen, besser vielleicht in
Quellen daretellen. Mit lobenswertem Fleiß« hat er
als irgend einer seiner Voi^ftnger zosammengetragu , «af>
B^me gMchrieben and gedruckt vndan ist. and di«
naBohas inhtkanntva BflTneannnu war der Lohn seiner
Dankenswert ist Tor allem die aasgiebige Baifttning ^debMttlB^
teitschnften, sei «e fftr Daten aos Börnes Leben. Mi M Hr
die B^iirthfitang. welche er bei wlnen Zeitg«noMen gefteidtB kä
Indes wv dem Verf. nicht gegeben, sein reiches Hatwial pUsToB
n ordnen, ja eine eindringlichen Verarbeitong wAre driagdidst P
vAbscImii geirsMB. Jetzt mäht sich der Leeer dnnh cla» «Üv
— t«bre<*eu feitiaaleodfl Citatenretbe dorch, welche ihn sirie{i
•albeltiidig die AnalTse roRnDehmco, w^dM Pttflht 4« Vtd.t
feveeen winj di« tmrigen Folgen eolehar naaMlbodledkir Pir-
•Mhmg XMgen ekb etva aoUseUcii der ScbrUt 'Henul d« fm
(He sie T«ajilaaMiidflB Angnffi» oelinen
I
■H, L. Borne. Sein Leben a. sein Wirkoo, tuig. v. 0. WaUtl. 1091
&«iteD in AnBpmcb, das Pamphlet seibat wird acif 1\/, Seiten ab-
g;ethan. Allerdinics wirkt auch da« selbRländigfi IJrtheil Hokmanne
nicht immer «rtreuiich ; der fJegensat?., in dem Pich der Verf. mit
den AnschauttDE^en einer beBonnenen Litoratorgeechichte befindet —
icb verweise nur anf seine Bemerkang über Goethe oder über Hen-
riette Herz ond Scti leiermach er — dieser Gegensatz reiit immer wieder
za heftigem Widerspruche.
Älhngroße AbLäuf^JKkeitr nicht von ihrem Stoffe, s<mdera von
ihrem Material» kennzeichnet Holzmaanns Leistung, eine Abhängig-
keit, die 80 weit geht, gelegentlich nhne Ant'ühningazeicheu recht
anfangreiche Stellen ans Cjat-Kkow« Buchs abzndmcken. Selbstrer-
«t&ndlich mangelt Conseqnenz der Auffasfinng vClIig: S. 328 z. B.
wird Börne als der Kamann des jungen Deatscblands gereiert, noi
S. 3(>4 alü eudv'iltigeii Verdict daa l'rtheil zu erfahren: 'Börne ist
kein Wegweiser und kein Vorbild auf der Heiirstraße dar Literatur!'
Auffallend bl<^ibt bei dem sic^tUctien Streben, eine abschlie-
ßende (jaellensaminlting^ za geben, das8 der Verf. nicht des ersten
ßchriftstellerischen Planes llflrnfls gedenkt; der nie fiber den Titel
geftJrderte Roman 'Ludwig Bartol' scheint mir anch für die Numeos-
ändenmg L<3w Darnchs nicht unwichtig (vgl. S. 94, Anm. 2).
Ohne mich länger bei Einzellieiten aufxahaltea, möchte ich
im Folgeudtu an Holzmaons imzure icb ende Besprechang ron B.s
Tbeaterrecensioneu in der 'Wage' (S. 180—147) zur Würdigong
Aires Wertes einige Benißrkangen anknüpfen:
'Was Aristoteles, Lessing, ScUcgel. Tieck, MQllnur ond
Andere der dramatiacben Konst liefohlen oder verhüten, war mir
ganz fremd. Ich war ein Natarkritiker in dem Sinue, wie man einen
Baoer vor zwanzig Jaliren — ich glaube er hieß Ma.UR — der Ge-
dichte machte, einen Natnrdichter genannt h»t.' Die zweite F^Slfte
diMM 1829, ein Jahrzehnt narh AbFassnnp jen^r KeceDsionön, nie-
dergeschriebenen Bekenntnisses 3ch<>iiit mir bisher, a. a. auch von
Holzinann zu stark betont, das in den Anfangsworten liegende Bin-
gtst&aduis darüber vcrgeesen worden zu sein. Den Uangel beistimmter
feiHiseber Princlpien, welchen B. selbst xngesteht, mCcbte ich nicht
alii Torzag gelten lassen, deun er ist nicht Folge des höheren Stand-
punktes einer historist-hon l^oetik, welrhe jedes Object nach dem
ihm innewohnenden Malistahe mlsst, ohne die einengenden Gesetze
doctrinärer .\8thetik in Anwendnng zn bringen. Tielmchr scfaeint
mir Düme tbats&chlich nur durch witzige Schtlrfe dos Urtlieils seine
offenbare Unkenntnis der ästhetischen Theorien zu rerfaöllen.
Denn nnlougbar aacht er fortwährend nach einem MaOstabe
der Kritik, und in diesem Streben verfällt er wieder und wieder
in rein ätoffliche Beurtheilung. BeiBpielsweise fragt er gelegentlich
Ton Frau v. Weißenthnms 'Beschämter Eifersacbf (Nr. 35 — ich
eitiere nach den Nummern der Uerensionen): 'Ist es wahrscheinlich,
dass zwei gesittete Frauenzimmer vom Stande einem fremden jungen
Officier gleich in den ersten Minuten ihrer Bekanntschaft die Elfer •
69*
1002 HolamauH, L. B«rn«. S«hi Leben o. «ein Wi rk«n. aag. r. Q- '
sucht, did eine ihre« Ooraals, die andere ihres BrAdti^mi
Dann weiter: 'Ist e» gboblich . . .?' 'Ist es möglicb . . .
denkbar, . .?' — Wir haben einen für Börne typischen Fall :
Kamen im Aitthetischen Gesetzes der Wahrscheinlichkeit acbti
er eine Kritik ein , welche nhar das Robstofftiche nl
kommt nnd von dramatischer lUnslon nichts wüß. Um
zei^ die berühmte Bcsprechong von HoowaJds 'Bild' solohi
Aber auch das wiederholte Anwenden politisoher Anspi«Iiu)|
nor auf dem rerfeblt«n Streben nach einem Uaflstabe d(
zu benihen; dem politischen JoumalisteD lag'en bei der
tmmermanns ^Trauerspiel in T>to]' (37.) oder bei wiAdi
aprechnng von Scbiilers 'Teil' (initbesondere Nacbtr&g« SA.)'
Seitenblicke :inr die 'gnten Deutschen' sehr nabc oder
Witze wie: ''Hat man das Stück gelesen nnd peeeben,
die kleinst« Last dabei empfanden, so bleibt doch Etwas,!
Ende Freade macht: der Gedanke D&mlich: dass die
mehr sind, wo ee einem eifersöcbtig-en Grarnn eiafi
einen seiner Uuterthancn braten zu lassen. Es lie^ eti
nehmes in dieser Vorstellung.' (48.) Am schlagendsten
BOmee Dedoction der rnm6frlichkeit des antiken Obores
modernen Bohne, wie sehr er g-eneigl war, politische Kriteri
Ästhetischen Conseqnenzen zn Terworten: 'weil wir bei nnseni
archiscben Öffentlichen Krziehnng in Schauer ^-erathen und die
laden schließen, wean auch nnr drei Menschen aus dorn Yq
nämlichen Willen nnd dieselbe Meinung haben nnd sie nnl
Himmel auszusprechen sich erkfihnen.' 'Bei uns*, flbrt er ni
VerkennuDg der Konstrorm dos antiken Chores fort,
die Musik die Stelle des Chors vortreten, nnd die in uns
Eindrücke von allem Individuellen reinigend zur Idee der]
erbeben und so zum unierstCrhareD CrennsH als danenidi
werk hinstellen." (62.)
Mit dieser stofflichen Benrtheilung knüpd BOi
Decennien za spät an die von den Besten ihrer Zest
Kritik der Anfklürer an, der Nicolai nnd Weiße, der
deutschen Bibliothek und aller jener in den Xenlen arg
Recensieranstalten. Dass jedoch dieser Räckschrilt ledipl
Ton Börne selbst eingestandenen Mangel an jUtheliscber
znrückgebt, beweist klirUch sein Streben, durch einig«
tischen Schriften Lessiiigs, Scbillers, den Romuitikmi
Flitter seine Armutb zu rerdecken.
Ton den Beeprechnngen schanspielerischer Lei!
ich ab. Lessing scbon hatte nach wenigAn Reinerkungen dÜ
TCllig brach liegen lassen, ohne auch nur für jene einen Naeli
m linden : selbst die Komantik, sonst kritischer Thftttgkeii in 1
Onde zugethan, hatte auf diesem Gebiet« nicht» gvleist«^
wenn Bftttijrcr. den Börne selbst mit ircniscbem Xebensii
kenntnisreichen Beoitheiler nennt (64.J, Ifflands Spiel mit
cbeluder Eiudriu^Uolikeit zu analysieren versacbt hatte, bo wir ihm
gerade von Saite der Bomajitik verdienter Lohn 7atheil geworden.
B. hatte also freie Bahn nnd konnte seinem Wit7.e and seinem
eminenten Scharfsinne fremde Fehler aasr.nspnren , nngehindert die
Zä^el schieGen lassen. — Hieher rechne ich aacb, was U. \2.) Ahm
daa Verfehlte gehäufter Bülmonvorweisungen Süüert, die Seiltflnier-
Bprönge der ErupSndang, bei denen das Herz selbst oiaes mimischen
FarioBO den Hals breche. CostäuL und Ansstattnuf; dee ärmlichen
Frankfurter Theaters zu verspotten, war denn duch gar zu leicht.
Nicht unterschätzt werden darf^ dass B. als einer der «raten Dra-
maturgen der .Musik von Oper nnd Operette ein hesonderee Augen-
merk geschenkt hiit. Freilich hat ihm wie einstens L^^sing tiefere
Bioaicht gefehlt; allein er bat ö.bor Mozart befaenigens werte
i Worte gesagt.
Doch wo B. Dicht völlig freie BahD vor sich sieht, bleibt
er vorsichtig im Fahrwasser seiner Vorgänger: die tragödie das-
sique nach Lessing zu v«rurtheilen (3.) war nicht schwer; die
SchicksalstragCdiR wird immer von neuem benergelt, ohne dass ein
■Moer Gesichtspunkt sich eröffnete: Kotzebne war seit langem Ziel-
bUtt der schärfsteu AngritTe von Claesikem nnd Homantikem, ebenso
das rührselige Drama Ifflands. Aal Lessing'scbc Tendenzen war diesoB
b«reita von der Bomantik, vor Allem von Friedrich Schlegel m-
räcbgeführt werden. (39.) Ancli als Haupachs Geguer kämpft B.
Schalter an Schulter mit anderen. Letztlich hat er auf Freund übt-
que, auf K. A. üöttiger, nicht den ersten Stein geworfen. Über-
haupt hat die ganze massenhafte Polemik der erstou Deceunien
unseree Jahrhunderts wenig Originelles und kann der Literator-
gegchichle nur ron ihrer formalen Seite Interesse abringen : Leute
des verschiedensten Standpunktes, wie Platen, Heine, Immermaon
richten alle anf dieselben titerarischen Erscheinungen ihre nner-
mödlichen Geschosse. Die Nuancen sind verschwindend klein.
Doch auch in positiver Krifik ist B. nicht glncklich. Ver-
gebens sucht der Leser in dem berühmten Artikel über '{{eiirietta
Sonntag iu Frankfurt' (GO.) eine IndividaaUsiercndo Charakteristik:
•inige Phrasen — dann redet B., am die Sängerin zu preisen, von
dem Taumel, deu sie hervorgebracht bat. Die krankhaften AusscLral*
tungen schwärm arisch er Bewunderung geißelt B. natürlich mit der
ganzen Meisterschaft seines zersetzenden Spottes. Letztlich einige
recht schale politische Witze.
Positive ästhdtiscbe Kritik zeigt sich spärlich) nicht dass er
TOr den höchsten und schwersten Problemen zurückgeschreckt wäre.
Am Eingänge der Becension von Houwalds Bild' stellt er die
Frage: Was ist der Zweck der dramatischen Kunst?' Er ant-
wortat, es genäge, 'äöcbtig za gedenken, dass die Kunst eine
Nachahmung der Natur in dam Sinne sei, dase sie dos Schaffen,
nicht die Geschimpfe der Natur nachahmt, daas sie schafft wie.
aigäi was die Natur. Die bildende Kunst thnt es der äiißoni, die
KIM Botimtmm, L. BOrne. Sein Leben a. seüi Wiriceo. taig. v. O.
dmutiscb« der muisrblichen Katar, das helfit: der GvicJij
Bieh. Sie atoUt die Kraft and die Reisbarkeit, das
di» Leiden des Menschen dar. Wia nnn aber j»de Knfk Avrdk
Dewernae. durch de-n Stoff, aaf den sie einwirkt, Tiimtiwntf .
wie Jedes Leiden darrh eloe äaOere Kraft erregt wird , w
dranutiMlie Känstler zugleich ein bildender; er bat in enaoi V^s
nidit blofi die waltre Beschaffenheit der menscblichen, innflaii aÄ
die der gmßen Katnr, die 'Verhfiltnissd rein anftaXammu ^
treo darztutelloi.'
Die Stelle bietet eine treffliche Verwertong^ ScbdÜBp'kttv
Oencfatqmokte: ScbeUings Ästhetik ruht auf der AnBcbammfu ^
£« idetlische Writ der Ettast tuid die reelle der Object«
einer and derselben Tbfttlgkeit Baien. Die in WIUensacieB
dnctiro bewusste Thätigkeit und die im Schaffen der Welt
doctire onbewnsste TbSti^keit geben , wenn sie ohne
xogammeotreffen . die wirkliche, wenn mit BewnsetBein, die
tische Weh. Die Erkenntnis dieses Vcrbftitnissei Wim 3Eitv
Kirnet, welches ScheUlQg zuerst in seinem *Sj8tem das
talen Idealtsmos' von 1800 geoffenhart hatte, half ihm. £• ]
ahmungstheorie des Iß. Jahrfaiuiderts endgiltig zo beeaitiyi«
an ihre Stelle eine Lehre za setzMi. wücbe das Schaffen dai
lers und die ThUigkeit dir Notor auf eine H6he sieDt Taa
Oesichtspankti.^ geht Mn* an; nffBeetimramig dee C
dranutisrher und bilAwiir Kmtik baitet er sich veitcfs am
tativen Differenz der ntSkm ^ UnIm Welt, welche
seinen 'VorlesoiqrsB iher dfi» IbIfeaAi dia akademUelMa
roD 1803 in der Avtithee» tw Xaiv «ad Chachichte
hatte; jene, mgt «r Aiat« äMt» ia BmUio ane, vaa
IdMlen daretelK MlVdh vfl BBn» dia Gaaelw der
od badenden Cnaik tm 4« mwiiMgM
btidM Pactora ahleMM, dw »MaM vd 4m Uad«, der
dv OticUcbU. Wh- er^ntrin ahnramii «i» SobeDing'schaa
die ToriMTfaetÜmmt« Bamone d« ideiQea «ad raeUea WdL. m
Piiacip. weldes eidfa Q« aiff die Fnc« CffC«ben hatte: wie
die T«nl>nuii|W nglekh ak mdh rieblnid nach den ~
«Bt die OuMtlnli «b ^A TkMnd nadi deo TnnfeTiam,aa
4idrt ■wiwT
U 4« BahMO dar tiliiriiaiallim Kmatttworie
ater. wi« Lae^Bf vnd SdiDtr aie ywgawictoe> hattesi
wmt er galigarfkh dw ^aaMm ver Kaaahwg' too
(1*-) v«ria>. dass die *hlsslidie Netor nicht so gatova aaf db
Mhae gabnebt wirdMi' dflrft. oder wann «r gege« HiiaaeÜi
I'MMUttara* (15.) die 'seh«ne Brfabmg' ma FeU lihit Ifr
•ebainca di«M claasiciitiaebMl QnrodsfttM ailMOilft na ScbSv
P«»ii«cb«D OediebtMi gascMpft Nicht inawit aandb«! «r *4m
^o^ Sefaaier* (SmAtr. 5«.) gegeadber KalubM T^aMbakte* :
wa« kuB 4,„j ^^^ ^^^ Laatigea bsg^aiar DM
\
MoUmanH, L. Börne, Sein Leben o. ««in Wirken, ang. v. 0. WaUel. 1095
digerveis« klingt gerade das hier zugrunde li>pgäud9 Xeoiou (405.),
verbanden mit anderen iu der Recentilon von Ifflandä 'SpiclerD* (&.)
an: 'Was ist der Mouscliheit daran gelegen? ob uin Taugenichts
bei tielde sei oder nicht? WaR kann darauft GroGes entstelieD?
Oder meint ihr di« llühnö soll eine Possenechule sein?* usw. Dn-
willkörlich neigt man der Ansieht ?.ti, liöme habe seine besten
WalTen aos Schillers Unsonalmanach für 1797 geholt. Tendenz des
Xemeoalmanaches ist auch, wenn BCrne schreibt (38.): 'Ich kenne
nichts Abgescboiuckteroa als den Schickaalskainpf der Menschen mit
dan börgerlicbeD Gesetzeu unserer Tage als den SUiff eines poe-
tischen EnnstwerkaB zu bearbeiten.' — Wie wenig indes Hfime in
du Wesen idealistischer Knnstbetrachtnng eingedrungen iet, be-
zeugen die angeführten Äußerungen 'aber dramatische Wahrscheio-
Uchkeit, bezeugt ioGbesondero , mas er über den Chor vorgebracht
bat Man Tsrgesse nicht, dass Schiller von seinem Standpunkte ans
den antiken Chor um der höheren drauiatiscbeu Illusion willen hatte
einrühren wollen.
Von dramatiscbon Problemen berührt Bflme nur noch die
Frage der drei Kinheiten, ahne 7U greifbarer, selb^tAndiger Ansicht
durchzudringen. — Was er über die Bilder und Tropen Ilonwalds
vorbringt, kann man wohl nicht zu seinen dramaturgiacbea Kond-
gtbnngen rechnen. —
Man hat .sich bisher begnügt, die HecensiooeQ Byrnes «inzeln
za bes|)reohen : man hat seine Kritik d«s Wilhelm Teil, der Maria
Stuart, des Käthebens vnn Heilbm^nn. seine Bespri^chungen von
Immennanns ""Cardenio' und von Hauwaldg 'Hild', seine Urtheile
ober Grillpariers Ahnfrau' und '.Sappho' gelobt und getadelt,
excerpiert nnd khtisiört. Deshalb nor wenige Worte über eine der
Kritiken : sichtlich ist BOme bestrebt Goethes nnsterbliche Ergrün-
dnng des Hamlet zu überbieten, ja zu widerlegen. Er legt das
Hauptgewicht seiner Keurth«iluDg (67.) auf die Nebenpersonen; er
kritisiert mit der zerfietzenden Scliärfa seines Witzes, wo tioethe
congenial zu erklären, zv rechtTartigen gesucht hatte. Eine Ergfin-
zoog von Goethes 'göttlicher ErklflruTig, wie Hamlet wurde', hatte
Fr. Schlegel schon 1797 in seinem Auteatze 'Über das Stadium
der griechischen Poesie' durch seine Aufforderung anzubahnen ver-
sucht, nicht ZQ vergessen, was Hamlet war. (Vgl. a. 'Jugend-
sefariften', ed. J.Minor 1, 106, Anm. l.J
BOmes Frankl'urter Dramaturgie mit Lessings unsterblicher
Jiflistnng zu vergleichen, d:irf wohl als verfehlt bezeichnet werden.
Lcesing hat anf Poetik nnd Dichtung gleich nachhaltig gewirkt,
Börnes Erfolg war ein ephemerer. Leider hat tr selbst durch eine
snvorsiobtige Bemerkung gelegentlicb der Boielane Marmantels («57.)
die Zusammenstellung mit Lessing provociert: 'Ich habe Leasings
und seiner Dramaturgie erwfihnt. Dm war von einem Thealeritri-
tiker gewiss sehr ungeschickt Bich einer solchen Vergleichung hin-
zugaben.' An anderer Stelle, bei der Besprechung von Danks' 'Graf
B von Eesex* wird Leesing nicht genannt.
I
I
, Übtr W«M a. Wtrkong d. TragSdi«. hng. y. K. Ue
LVird siMund leQ^w, da&s die FraukfartarTI
: 4m OMriKttScbeD Schärfe B>:^nie8, för dii
ft tW htb«r Wichtig-keit sind. Gerne
Aaft vs lIihHiiii (S. 134) die befraimten
irtUHi fann, A BlrtWA Cnpart«iltchk«it trefflich tl
frito'fadttBtaniA«r Kritik rertheidi^ Born«
rlC^ mt^kmhÜgtxmtiit ohne den kecken TniTf
ma WUn ÜRinrebni, and gegen Clauren (36.). Ai
Bencbtifning' seines Handwariw i
Miliar Becension ron Hoawald« 'Bj|
a fi— r xn «rireisen.
Alka
06kar Wi
WB^mg d«r Tragödie. Eine tut
■vtt. Bertia 1886. Cul Doncken Verli
MA «■■■ W«t dadurch, daas sia die t|
«•ptierte faUche Theone
Srbnld and Sdbne oder
IT Darstelhing, durch eü
so riditet sich gegen si« M
(S. 21 f.): „Alles MisBliogen bend
kir WirfcUchkeit. Folglich muss aoc
Kit geviasen FaUara i
iL Diiaa kCiiuen non aebon i
is Ktaig Laar. wo der loliai
asa der AnUngaacene «otv
<IMM HaoAngaii faerror. Jed«
»■»■tfich am moraliacfaaj
*■« Weh erfolgt nicht
■•cbaaUch» Bafingimgaii. Ka
^ «B Trtilhiii dar t'nBn(iiiiiinnaluj
daa Ocaehehens io dar fl
^ BM ainaadar nicht Obig hI
Sa gafe« Baaao and Jalia nid
«liaL kalr das Bickan dar F
■d
od
wgraUe
«. Sagakt
palitwbi
aittlieha Cltfrafctar
fia
DaBOialBa««a
Mett, Ober Wewo n. Wirkung d- Tragodi«, aog. *. K. Ueberhortt. 1097
liebkeit datiUhen gp^enöber einer WdU verrotteter YorurtbeUe, die
Aber dio realen Erfifte im BesiUe bat oder vo, wie in Richard III.,
Blacbeth, Jago. aas trom achte B<'isewicbter doch «rst dann erliegen,
nacbdeiD die ibn«>n gegenütierEttehende Welt de« Goten und der Ord-
nttiig 80 Tiele materielle Kräfte an sich gezogen hat, daas sie ihnen
Anfterlicb öberlegen ist Das Entscheidende liegt überall In dem
mechanischen Oevicht der Krärte; wer die St&rke bat, der ste^t,
er sei gat oder böse, and wer dnrch seinen Fehler dieses Gewicht
£ü seinem Schaden verschiebt, det geht nnter, er sei böse oder
^t." „Das Leiden des Helden i»t durch sein Tbiui veranlaast,
aber nicht verdient."
Die neue Theorie des Verf.s ist die: Die Tragödie ist „die
dichterische Darstellnngdefl Dftmonischen" (S. 15), d. h. der onheim-
licbeo Gewalt der realen TinDeren Mächte, die dem Menseben drohend
«Dtgegentreten , sein Streben stets zu Temichtcn im Begriffe sind.
Letztere Oewalt bringt die Tragödie stets „an einem besonderen
Falle zur Anschauung" , indem sie den Helden durrh dieselbe in
Laiden stürzt und zugrunde geben Irisst. ..Ein Mensch von auQer-
^«wöbnlicher Kraß des Empfindens und WoUens Tollbringt eine ent-
•ebeidende That, dnrch welche er sein Leben in einer seinem Grund-
triebe entsprechenden Weise ko ordnen gedenkt, dadurch greift er
in den Süßeren Cansahusamraenhang ein, nnd dieser antwortet mJt
«inem völligen Hisserrolg, an dem das Lebeo des Helden zugrunde
gÄht" (S. 21).
Die erhebende Wirkung der tragischen Handlung aber erklftrt
die Schrift so: „In der Tragiidie werden wir gemUbigt, das Unheil.
welches wir Im Leben fSrchten, in der höchsten SteigoruDg, aber
auf nnsch&dlicbe Weise, well in der Seele eines anderen, dorchza-
erleben. Die Wirkung davon ist. dass wir das Bowusstsein erwerben,
den dächten 'ans Unheils gennggethan xu haben, und damit die
Furcht vor ihnen hinter uns werfe», so iass die Seele, abgewendet
Ton ihnen, einmal ganz l>ei sich sein und sich dn Rmptindung und
dem Oenuss ihres eigenen Wesens und ihrer eigenthnmlichen Kr&fte
rein hingeben kann. In dem Übergang aus dem «inen Zustande in
den anderen, d. h. in dem Übergang aus dem Hochdrucke der Er-
oiedrigung unter die objectlven Mächte, unter welche die tragische
Entwicklung uns stellt, in die Erhebung zum ungehemmten gel-
fliigen Freibeit^gefohl, mit welchem sie uns entlAsat, besteht das
Weeen der tragischen Lust" (S. 31).
Ävch dieser Theorie werden wir nicht In der Lage sein zu-
stimmen zu kßniien. Dennoch ist sie geistreich erdacht nnd in der
schon erwähnten poI«nischen Absiebt gegen die rröbere Theorie be-
merkenswert.
Innebriirk. Karl Ceberborst
Orober, Grundrin d. romamBclien Philologie, &&(?• v. .1. Mutnaiia. 1099
Tl
ib«riscbe , italische Sprachen) und jene der Eroberer (Germanen,
Araber, Slaven) zmn Qpgenstando haben. Betreffs der Literstor
fordert das lateinische SchriftthuiL eingehende Berücksichtijfiing; ODd
zwar oinmal das eig'ontlieho römische bis zor Zeit seines ftußersten
VerTalles hinunter, dünn das mittelalterliche, in welcher romaniscber
ist in unromaniscber Hölle — In fremder zo sagen , w&re zu
iel — sich birfft. Aus dem fiebiete der Greny.wisiäenschafteii sollen
je Geschichte der Staaten, der Cnitnr, der Kunst und Wissen-
schaft möglichste llerflckgichtigunß- finden. Die Darstellung der
Tbatsachen, wie sie der jetzigen Forschung erscheinen, ist zwar
ie wichtigste Aufgabe, sie bedarf indessen einer Ergänzung: es
soll noch ein einleitender Tbeil in das KntstebeQ und das allm&hliche
Bicb Entwickeln der Disciplin Einsicht gewähren (Geschichte der
romanischen Philologie) und ein hodegetischer Abschnitt die Quellen
aufzählen, aus denen wir unser Wissen schnpfpn und die Methode
angeben, nach welcher diese Qnellen in richtiger Weise w be-
bandeln sind.
Wie man siebt, ist die Ornndlago, an f welcher unser Werk
iraht, eine sehr breite; man wird kamn einen der Berücksichti-
g werten Punkt vernilssen. Sclioci die Entverfung eines solchen
Planes liefert Zeugnis einerseits von dem fortgeschrittenen Stande
der einer derartigen Behandlung fähigen Disclpliu. andererseits roD
d«m weit aussehenden Blicke des Mannes , welcher das groß an-
gelegte Unternehmen mit froher Zuversicht ins Leben rief, GrOber
war in der Tbat wie wenige dazu geeignet; seit Jahren auf den
verschiedenen Gebieten der romanischen Philologie mit Erfolg tbätig,
durchdrungen von jenem Geiste, welcher selbst das ttChcinbar Qe-
ringfügige von einem h<3herBn Gesichtapunktä aus beurtheilt, ver-
fügt er zugleich über ein seltenes organisatorisches Talent, dank
welchem er es versteht, f^r die Bestrebungen der FachgenoeieD
einen Sammelpunkt zu schaffen. Dim verdankt die romanisdie Philo-
logie in Deutacbland die Gründang (1877) einer trefflichen, dea
besten Gedeihens sich erfreuenden Zeitschrift; ihm gebflrt das
Verdienst, znr Äasfährung des in Rede stehenden Werkes den allein
richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Dass ein einzelner Mensch
allen oben angedeuteten Aufgaben auch nur in halbwegs befrie-
digender Weise gerecht zu werden vermfige, ist kaum möglich; boQ
auf allen Gebieten mehr als eine bluß rccipierende Bcrichterstaitnng
geleistet werden, so thut Theüung der Arbeit dringend noth. Die
AoBarbeitung jedes Abschnittes muss einem Gelehrten anvertraut
werden, welcher durch seine specieüen Studien daza in berror-
ragender (nicht selten in ausschlieClicher] Art berufen ist. Grober
hatte das Glück, überall willf. 'ihriges Entgegenkommen zu finden;
eine auserlesene Schar Ton Fachgenossen fand sich bereit, an dem
schönen Werke mitznarbeiten, dessen erster Band nunmehr fertig vor-
liegt. Der Inhalt desselben gliedert sieb folgendermaßen:
1100 Grober, Orundrissd. romaniecben Philologie, anj;. r. A. M*
I. (prop&deDtiscber) Tbeil. Emföbnuig' in die romanische Pbflo!
1. Oesehichte der romaniscbeii Philologie vnn G. GrAber.
2. Aufgabe und OIledenuiK derrotnaaiicbeD Philologie TonO-Orftll
IL (meUiodiscbar) Theil. Auleituug zor phtlolo^^Ucben Forschal
1. Die QaeUen der romaniseben Philologie-
A. Die schriftlichen Quellen mit rier Tafeln von W. SehmiL
B. Die mdndlichen Qaellen tod Q. Gröber.
2. Die Behacdlang der i^aeUeD.
A~ Methodik und Aufgebot] derspracbwisseoBchaftliobenFoneba
Ton O. Gröber.
B Methodik der philologuchen Forscbuttg roo A. Tobler.
HL (realer) Theil. DarfiUUQDf^ der ronuinischen Philologie.
1. Romanische Spraehvisseuacbaft.
A. Die Tormmaniitchen yolkwprachen der romaniachen Lln^
1. RelUflcbe Sprache von E. 'Windiseli.
2. Die Basken und die Ibifrer ron G. Gerland.
5. Die italischen Sprachen ron W. Deecke.
4. Die lateiniftcbe Spraehe in dvn romaoiKhen TffiMlfri '
W. Meyer.
b. Kumanen ond Germuien in ihren Wechaelbuiehanfen
F. Kluge.
6. Die arabische Sprache in den rDmaoiachon Liodeni
Chr. Serbold.
7. Die nichtUtcioiscben Elemente im Romlniachen Ton
Oaeter.
B. Die rotDanischen Sprachen.
1. Ihre Eintheilong und Au!r>cre Geschichte tob 0. GrDlwi
2. Die raiii&nische Sprach« von H llktin.
3. Die T&tA rumänischen Unndart^m ron T- Gärtner.
4. Die italienieche Sprache von F. iJ'Oridio nnd W. Meri
5. Die frauzOsiüche und proTenlaUschef^prache und ibreH
arten voo H Suchier.
6. I>a.s Catalaniidu) von k. Morel-Fatio.
7. Die spaniBche Sprache ron G. Baist.
8. Die poitBxiesisCDe Sprache von J. Coma.
9. Die fateintschen Elemente im Albanesisehen von G. Heg
Namen-, Sach- and Wortvi-rxcichniB von W. List.
Ana demselben Gnmde, welcher die Abfasfiung anseres Wer]
durch viele Gelehrte veranlasste, ergibt sich mit noch zwiiig-aod«
Kraft, dass keinem einzelnen BccenHeuten die Berechtig-ong
kommt, über alle Monographien ein Urtbeil zn fUlen. Auch h
iet Tbeilong der Arbeit ein Tinerlaseliches Gebot, lud ee ist
wönschen, dass, zumal bezüglich der größeren Beitrfige, eingehe
nericbterotuttuntif stattfinde. An dieser Stelle kann nur
Ge8ujmuteindnicko , den das Werk hervorbringt, die Rede
einigea über den Inhalt einzelner Abschnitte mitgeth^ilt Verden
ersterer Kichtnng gereicht ea mir zu aufrichtiger Frende, con
tieren zu kütnncD, dass nach dem ü herein stimmen deo l'rtheile j
FachgenossoD, welche bisher die Gelegenheit wahrnahmen,
Grnndriseea zu gedenken — einem Crtbeüe, dem ich mich
dingt anschließe — die hoch gespannten Erwartongen in r
Maße erfüllt worden sind. Gleich der erste von Gröber b
l
Qr6ber, GrandrisB d- romamKlien Pbilologi«, aog- t. A. Mits»afia. 1101
Abschnitt '0«scbicbt« der romanischen Philologe' ist ein in frroQen
Zöfi^en entworfenes und rm einzelnen sorgfältig anü^'efübries Bild
desäeii, was Tom 13. Jahrhundert an bis zn unBörer Zeit znr Kr-
forscfanng der Sprache nnd der Literatnr der romanisrhen VAlker
g:eleist«t vorden ist. Mit großem Interess« sehen vir an ons vorbei-
ziehen die ersten auf praktische Unterweismig gerichteten Vorsoche;
das ÄnfQackcm einer tieferen Erkenntnis bei einzelnen begabten
Männero, deren BestrebnjiKen wohl eine oft fiborraecbende Ähnlicb-
keit mit den unseren hatten, aber in ihrer Isoliertheit zur Begrün-
dung einer methodischen Lehre nicht führen konnten; die regere,
«enn anch noch immer dilettantisch hem entastende ThätJK^keit in
der zweiten Hälfte des vorigen nnd im Beginne unseres Jahrhun-
derts, bi» endlich mit dem AnUroteu Baynouards. des begeisterten
Pfadfinders, nnd noch weit mehr Die?.', d«R strenggearbnitfin For-
»cbent, die neue Aera beginnt. Kin bisher als 8o]chB.i nicht aner-
kanntes Oebiet wissenerhaftlicher Forschung ist erschlossen worden;
der Arbeiter auf domsf'lbijn sind im Beginne nicht viele nnd die
Freude über das rascb Gewonnene l&sst mehrfach das den Port-
scbritt hemmende Gefühl aufkommen, es sei bereits alles Erreich-
bare galeistet worden; erat allmählich mehrt ai<:h in Deutschland
und in den romanischen LlUidorn die Anzahl der Ptleger der neuen
Wissenschaft; die immer mehr anf das Sfiecielle flieh richtenden
rntersnchiingpn stoßen bei Schritt nnd Tritt auf neue Probleme
und das ßcwaastsein, die Arbeit mösse nunmehr von neuem be-
ginnen, macht sich immer mehr geltend. Die Grundfesten, welche
Diez gelegt hat, bleiben unverrückt; das Qebftnde wird anders nnd
mit peinlichster Sorgfalt neu aufgerichtet. Die Knappheit, deren
sich der Verf. hefleißigt, verdient Znstimmung ; bei Herbeiziehung
massenhaften Materials liegt die Gefahr nur zu nahe, dass Aber
dem weniger Bedeutenden das übersehen wird, worituf es eigentlich
ankcimmt. Das« der Verf. eich daraaJ' beschrAnkte, den wahrhaft
epoebemaeh enden Schriften den ihnen gebärenden Plat?. zuzuweisen
und es im öbrigen vermied, über die sonstigen Leit>tungen, beson-
ders der Neueren, zu urthellen, wird man ebenfalls nur billigen.
Auf den Abfichnitt über die äußere Beschafffinheit der srhrift-
Hcben QupJIen (Paläographie) folgt eine bündige und dabei er-
scbCipfende Betrachtung Gröbers ober die möndlichen Quellen,
worunter die Volksidiome (Unndarten) und die volkstbömlicbe Lite-
ratur gemeint sind. Die Bezeichnung will mir nicht ganz zutreffend
erscheinen, einmal woil auch die jetzige Umgangssprache der Ge-
bildeten eine — wenn auch mit der geschriebenen Sprache fast in
allen Punkten sich deckende — mündliche Quelle ist, dann weil —
wie der Verf. selbst in g. 2 hervorhebt — es sich nicht bloS um
das bandelt, was in der Oegeiiwiirt dem Volksmunds diiect ent-
nommen wird, sondeni auch um znsammenhDngendeÄttfzeicbnaiLgen
früherer Zeit nach dem Volksmunde und um gelegentliche Zeutrnisse
Aber volksthümüche Rede und Literatur.
1102 GrpAeiv GmndriiS d. romaai
In dem Abschnitte dber
wissMkSobaftlicbeß ForBchnofr' be
wie man steht, voraöglich dem «
keit widmete. Ich siehe nicht ad
Btück XU bezeichnen. Der Verf. 1
schong dce Faches eine grindlii
bespricht die empiriBChe S^
bestehende (lebende) Sprache unten
welciie die früheren Phasen einer S
räumlichen Ausdehnung verfolgt. I
nutgen über Laatpbjaiologie ibren
zunftchtft der g ß h 0 r t e Laut sie
long laatlicber Krscheinnngen. 1
compendiöeen KrsatE för das Feh]
wichtige Lehre, die man so gern
bandelt gesehen hätte. Kmiiirische
sammeln und verzeichnen die Tha
sieb als Ziel vor, deren pbyriiologii
zu ergründen. An der Hand ei
Verf. die einzelnen Krscheinnng
Fügungen, Wortvorratb nnd La
zählen und die oft convergleren^
Wirkens darzolegeo. Pass die
Proportionalbild nng asw. so h&oQ
streift wird, kann einigermafien <
Nicht bIo£ dem Homanist
über 'Methodik der pbilologiscbi
als reiche Belehrung gew&bren.
Textkritik, literarische Kritik. He
ateta nnr die wichtigsten GmndsUz
alles dorch prägnante Beispiele Ter«
SchriftUimue aller rom^iischen H
mSlera bis zn Dandets neuestem ]
lange verehren wir Tobler als oni
tuid lexJcologiBcheu Dingen; biei
seinen fein ausgebildeten Sinn füi
logie; möobte er doch die ii
Werke erweitern!
Der Inhalt der in der Bnl
echeo Sprachen' enthatteuen Absol
oben mitgetheilten Überschriften g»
Gelehrten, welche mit der ßearbai
traut wurden, nehmen in der Wisse
ein. dass jeder, der wie ich za il
den /um Lehrer steht, sich ihre
anvertrauen kann. Wenn ich an
den von Wilhelm Mever 'Die lat
iulli|
Gröber, Grondriss d. romanischen Philologe«, aop. t. A. MMsafia. HOS
Landern' hervorheb«, so geflchiebt es im Hlubticke sovohl ani die
besondere Wirhtig:keit dieses Abschnittes Tör dia Bomanistik. als
anf den Kreis der Leser dieser Zeitschrift, welche deiDselben das
lebhafteste Interesse en^egenbringeu verden. Klage über Kürze
ist hier Lob; man liest mit Gier die zweinnddreißig' gebotenen
Seit«D (die lateinische Volkssprache nimnt solbstTerst&ndicta den
bfli weitem RrOßeren Platz diu); man bewundert die Qiiho, so vieles
in 80 en^m Baume zu^umiueuzudr&.n|i;en; aber man fühlt, daas der
Verf. uns nur mit einem kleinen Brachtbeile daeseu bedenkt, wae
•r zu sagen hat. Auch kann die Cuncision manchmal zu weit
gotrieben sein ; /)i weit hPKomlard für manchen Romanisten, welcber
— ich spreche hier nur von meinem Standpunkte aus — für aus-
ftLhriicbere Darstellung dankbar wäre. Dass übrlgene dem Verf.
treibst dRs Qefäbl nieltt fremd blieb, dass manche seiner Aufstel-
lungen einer «ing&henderen BoKründuDg bedürfen, erhellt ans dem
Umstände, dass er bereits mit VerAffentllchmiK^ von Nachträgen
begonnea bat; so in der Zsitschril't für vergleich. Sprachforschung,
N. F. X, Itd.') ff., zunftchst Über Quantität und Qualität des latei-
uisehen Vccalß vor Vocal. Man wird daher Meyers Beitrag gern
als eine viel verheißende Probe eines Werkes über Vulgärlatein an-
Bchen, welches hoffentlich nicht allzu lange wird auf sich warten
lassen.
In einer Eiul';itmig zum dritten Theile bespricht Gröber vor
allem die Einthi'itung der romanischen Siirachen. Die Schwierigkeit
der Sonderang wird lichtvoll dargelegt; ein paar gengraphisch
iiolieite und historisch früh/.oitig sich abzweigende Idiome (bardisch,
Hamftniscfa) lassen sieb leicht indlTidualiaieren; bei der übrig blei-
benden Masse von Sprechweisen (so machte ii-b den treff^endon iia-
lienischeu Ausdruck 'la parlatu' wiedergeben) sind die Übergänge
zahlli'« ; nur um dem Btidörmisse nach einem festen Kintheilongs-
principe 7.u genügen, darf und muss man dia nblicbe Eiutheiluiig
iia«h Schriftsprachen beibehalten. Ks folgen Retrachtungen über die
ftaAere Gcechichte der Sprachen. Vorerst wird deren Ausbrei-
tung geschildert, wobei Tomohmlich die Gegenwart in Betracbt
kommt, ohne dass jedoch kurze Andeutungen über die früheren Za-
stända fehlten. Zur Vti^ransoliaulichung der jetzigen Grenzen dient
eine Karte. Den Schlusii macht ein Capitel 'Verwendung der roma-
niflchen Sprachen'. Der Anädruck ist vielleicht zu aligemain gehalten.
deim in mündürher Verwendung standen selbstverständlich aUe
nmtanischen Sprechweisen von dem Augenblicke an , in dem man
sie als vom Lateinischen losgelOst ansehen kann, unnnterbrocfaen
fort; gemeint ist: erstens, Verfolgung der ältesten zerstreuten Sporen
der eiUKelnen Idiome; zweitens, Schilderung der in Bezug anf ileit
and Qualität vert-chiedenen Art, in welcber die seit Jahrhunderten
im bloßen mündticben Gebrauche — wormitar nehst der Rede des
alltäglichen Verkehrs der affectische Aufdruck im Spruche, Liede usw.
la verstehen ist — stehenden Idiome hier früber, dort später m
] 104 Grdbtr, Gnmdriss d. romanischen Philologie, ug. v. ,
känstlerisch gestalteten oder rein ^Mcb&fUicb«« 8<
verwendet wurden.
Die einzelnen romanischen Sprachen sind ans
statt in dor beabsichtigten historischen, in g'eo|
fol^e behandelt; den Beigen eröffnet das Knml
giesische ecblieOt ihn. Ks kOnnto hier die Frage ai
den, ob es sich nicht empfohlen h&tt«, dem Beispiele^
alle Sprachen gleichzeitig zu behandeln. Fär diese Ansi
der NachtheiU welchen die SpecialiBierang znr Folge
zum Theile schon gehabt hat Nur zu leicht Ecbwi
Sinn Tür das Ganze; Principien werden aafj
einzelne Sprache — selbst in diesen engen
Gevalt — angewendet, welche zn den Vorgängen in an4
dnrcbaas nicht stimmen. Eine Darstellnng ntui, welcfai
romanischen ausgehend, die VoTtommnisse in den
Idiomen verfolgt, sichert vor der angedeuteten Gel
das Mittel, das was gemeinsam blieb, von dem za
die Wege der einzelnen Idiome antteinandergefaen. Tnd
fttr den Einzelnen tu groß nnd jedenfalls sehr srhwieri
ließe sie sich vielleicht unter mehrere in d<^ Weise vertl
jeder jene Punkte behandelte, welche er zum Gegei
deren Studiums bereits gemacht hfitte oder zd maobt
zogen fühlte: wir erhielten dann eine Reibe von Stl
z. B- von O'Ovidio über das Pronomen personale odi
Meyer aber die Poenultima der Proparoiytona and
düngen. Dass den Vortheileu dieser Methode maiH
gegenüberstehen, iät indessen nicht 7.u leugnen; eini
bei solcher Etnrichtang eine weit größere L'ngleichi
handlung Tiihlbar machen, als wenn all« VerhAltatsse
durch einen und denselben Gelehrten geschildert w(-rdeq|
leicht der Fall ein, dass sich Im gegebenen Augenl
zelne Partien kein mit der dazu nöthigen Eigi
ausgernsteter llearbeiter finden ließe. Wenn mao
Godanlcen an einen erwoitarten und vertieften Diez
Arbeit eines Einzelnen oder mehrerer als Ideal hii
bedarf die im Grundrisse gewählte Art der DaratoUang 1
der Erklärung, geschweifre deun. der Entschuldigung.
Da88 auch bei df»r gewählten Art der Vertheilnng
Tölh? gleiche Rehandlung nicht zn f-rreichen ist. )i»gt
man wird indc'f sen der Ansicht des It^Tan^gebers zurtinii
nicht gerade ein Gebrechen des Werkes in erblicke« Ist;
mehr dadurch Einsicht in die rerschiedeneu Methoden <
üntersuchnng erlangt. In dieftiu* Hichtang nnt«recfa<
sonders die DarstMlnng des Franr.ö.'ii sehen und Prornni
jener der anderen Sprachen. Knrhipr geht nbvraU
Wc-tr. Er ln-irinnt mit einor Tlt-Btimnmng der Spnc
G<>penwnrt und in der Vergangenheit, sowie i
Grtiher, Onindriss d. romaniscfaen Philologe. &ng. r. .4. .Vusmfia. 1 105
um dann die Lantverhältnisse zu schildern. Und zwar zneret Jene
der Schriftsprarhpn (in zwei Perioden für beide — vor dem 12.
Jahrhundert; im 12. Jahrhundert — . in anderen zwei für FrauzÖsiBch
— seit dem 12. Jahrhundert; in itr Gegenwart — ), dann jene der
Mundarten. Eine üiisauiuienhangende Darstellanc: der Entwicklung
der Laute aus denen der Quellensprachen, nehst einer Erörterung
der dabei wirkenden Gpsetze tribt Suchier nicht (er Btellt in Bexog
»of das Franzflsische eint selbständige größere Arbeit inAnssicht);
die mitgethcilten Andcntnngeu sind indeeeen wertvoll. Besonders in
dem den .Mnndarten gewidmeten Thoile gibt sich die Vertrautheit
mit dem Gegenstande kund, welche Suchier, wie kaum einem Anderen,
eigen ist. Zar Gruppierung der Mundarten schlagt er den allein
richtigen Weg ein, einzelne charakteristische Lauteracheinungen ins
Ange zu fassen, deren Abf^renxnng durch ?.wölf sauber ausgeführte
Karten veran schauliebt wird. Bezüglich der Flexion werden eben-
falls keine TolleUndigen Paradigmen gegobon . sondern nur jene
xalilnichen Vorgänge aufgezählt, in welchen die Wiedergabe der
lateinischen Form in ihrer lautget-et^-Ucheu Gestalt durch Analogie
gestört erscheint. Ebenso besprechen mehrere Absuhnitte jene lexi-
kalischoQ Elemente, welche auf Terschiedenen Wegen (Lautäbertra-
gmig. Kreuzung, Anbildung, rmdentnng usw.) der zu erwartenden
laoUichen Gestalt entfremdet werden. Ks folgt eine Keiba von um-
fangreichen Eflsaj's, wfrlrhe fiber bemerkenswert« Vorkommniese aus
dem Gebiete der Syntax und der Lexikologie (Wortbildung. Ent'
lefanong, Wortvertust) handeln, wobei auch Bedeutungswandel zur
Spruche kommt.
Die Abschnitte über die anderen Sprachen beschränken sich
dagegen anf eine mehr oder weniger ausföhrliclie, systematische
Darlegung der Laut- nnd KlexionsverbfUtnisse, wobei selbtitv erstand -
lieh das Wirken der Analogie die gebärende Berücksichtigung er-
tthrL innerhalb dieser Grenzen l6&en sie dieselbe Aufgabe wie ein
Thail der Arbeit Sucliiers, nur in anderer Art. Es ist, wie gesagt.
kein Grund vorhanden ku untoräucben. welche der zwei Behandlungs-
methoden die bessere ist, nnd zu bedauern, duss die alt; besser er-
kannte nicht ausnahmslos befolgt worden ist. Nur so viel Ifisst
sich sagen, dass änchiers Verfahren sowohl in Bezug auf die Grup-
pierung der Materie, als anf die Wahl der Belege so riel des Indi-
viduellen an sich hat, dass ein Befolgen desselben von Seite aller
Mitarbeiter manche Unzakümuilichkciten tnr Folge gehabt hätt«.
Denn entweder wj&re mau über das Schema einig geworden and
bftUe selbst betreffs der Beispiele möglichste Übereinstimmung an-
gastrabt: dann würde der ermüdenden Wiederholangon kein Ende
geveaen sein ; oder jeder hätte anderes Material anders disponiert,
nnd die allzu große Mannigfaltigkeit hätte verwirrend gewirkt.
' Van kann daher ober Suohi<^-r5 geistvolle Stndie lebhafte Freude
empfinden und sich sagen, dass man sie um keiuf^n Preis missen
machte, aber tu gleicher Zeit der Ansicht aein, dass die Art, die
iMMftn r. i. btan. Ut»> !»«• XII- ii«ft- 70
ItOB GröbifT, Gfiindriss d. rot
Laote und Flexionen zu hehandeln,
dm Zvecken des GrnndriSBes mehr
BeachriLnkaDiH: auf Pbooetik nnd Morpl
in nnBflrem Werke bleibt, wird Dien
ding's, die Syntax mit jeuer VoUst&i
ein paar Mitarbeiter bei den erw&hn
Din;; d^r CnmJ^^lichkeit; nnd nach
das Wichtigere benlrksiclitigende 0
richten sei , nia§: Vielen als eine 6
arsclieinen. Indessen die völlige Anil
dieser wichtigsten Äußerung des Spi
thflmlicb und wir b&tten frewüoscbt
Vorworte darüber geäußert hätte,
zweiteoi Auflage das Verü&umte in i
einem allgemeinen Abschnitte die 1
romanischen Sprachen , zumal Im Vei
handelt würden, tn noch liQherem 1
SBine Behandlung für dif Semasioli^
Erörterungen Sochiers nn Unteres»
gewännen . wenn die betreffenden I
in allen romanischen Sprachen verfdi
doch manches des in liede Stehend»
Gröber: 'Über Methodik der spraf
wenn auch ganz knrz angedeutete
Wenden wir uns nun tu ii
Sprar-hen, so finden wir das Italiejij||
aasrflbrlirheten behandelt. D'Ovidlfl
toitQug und die betonten Vocala in
Inmokbeit ihm die Fortsetzung unn
Ihyir «in, dam tii seine Bereitwilliirl
0»D«g«a tabilfe xu kommen, aufriebt
dwntt iBTorfaergesebenen Wechsel de
irtwias» Cafleichm&Oigiceit in der Bai
Indiridualitit der twei ansgezeiehiul
betheiligt«n, pr> sich dentlich aus:
alles erUtrend« Darstellung und Meje
ti/liten Krörtanngtn ^liolde Art : bei
kojt, bei dem Andeno zum KHchden]
regende Eile. Es ist in der That 9
Stoffes Ueyer in wenitren Seiten mib
Knappheit er die von D'Ovidio Übrig
Sprache und alle Uundart«n erledia|
arhnng des Gegenstandes war dielj
tu folifcn bleibt aber selbst für ^
eine hartf. Arbeit.
Die ausführliche Darstellung Uli
«Ode MniiffP der Belege in Conma
Fbei
Oräber, OntndriM d. Tomacincben Philologe, &ng. t. A. Mtusafit*. 1107
rd man ded so willkommener heiC«n, ajs trotr. wertToller Beitri^«
'voo 8«ite «inheimischer G«lchrtOD - — Coelbo und Gon^-alves Vianna
an nennen ist hier Pflielit — es hisht-T an einem Mittel gebrach,
aich über die »o rerwickelten and dabei docit so scLiOn icusaiuiuen-
stiiDmetnden Verbältiiisse der pvrtuj^ieäiscfaen Laute in grändlicber
Art zn orientieren. Bei dem Studiam der vortrefTlictieu Arbeit regt
flieh Qiiwillkärltch der Wunsch , das nahe verwandte Spanische in
gleicher Weise hphandelt zu 9«hen. Damit i8t nicht der leisASte
Tonrorf gegen Uaists Beitrag gemeint, welcher den Anfordernngen
dsB Omndriflses vollkommen ontspricht; es 60II nur bemerkt werden,
SS bei dcui groGeo Interesse, welches das Spanische einSiüßt rnid
'bei dem Umi^tande, dass es bisher In so geringen] Maße zum Gegen-
stände wissenBchuJtlicber Erforschaiig gemacht worden ist, grOßeras
^ Eingehen auf Einzebheiton sich empfahlen hätte,
^k Die iCrörtemngen überCatalanisch und HumAnisch sind in vollem
^Htaße berriedigend; Gärtner hat es verstanden einen sehr geschickten
^^Loszog ans seiner rätoromanischen Grammatik '^ti veranstalten.
^ Den Schlnss dos ersten Bandes macht eine Sttidie Gustav
Ueyere über die lateinischen Hldiuente im Albanesiscban. Die Auf-
nahme einer solchen In unser Werk bedarf nicht der KüchtfEjrtignng.
HAtl« doch das Albancsiucbe, sm die Worte des Terf.s anzuführan.
das Los anderer nicht- römisch er Sprachen in anderen Provinzen, der
Bonanisiening gänzlich zu erliegen, um ein Haar getheilt. 'Nor
«iie garingore Inteusität der r&mischen Herrschalt ... hat hier die
Schöpfong einer neuen romanischen Sprache in vollem Umfange
rerhindert.' Aber der Wertvorrath zählt der lateinischen Bestand-
theile so viele und so bedeutsaiite Uiid die Flexion ist *80 stark und
«igentbürotich mit lateinischen Klementsn durchsetzt, dass man das
Albanesische föglich nicht anders denn als eine balbroman ische
ICiscbsprache bezeichnen muss.'
Wer der bisherigen Inhaltsangabe des Grundrisses gefolgt ist,
wird die Übeneagung gow>>TU!ien haben, dass durch das einmüthige
Zusammenwirken ausgezeichneter Gelehrten ein Werk von bleiben-
dem Werte geschaffen wurde, von dem eine befrachtende Wirkung
iiof die weitere Entwicklang der romanischen Philologie mit Fog
und Becbt zu erwarten ist. — Ich habe mich auf ein Referat be-
schränkt und nur hie und da meinen — vielleicht nicht berechtigten
— Wünschen Ansdnick gegeben ; eino Besprechung von Kinzeln-
heiten ans jenen Partien, die mir näher liegen, würde gei^enüber
der Bedeutung des Ganzen und in Hinblick auf die Bescbaffonheit
dieser Zeitschrift, nicht am Platze sein. Mir genügt es, wenn ich
meines Zweck, auch weitere Kreise für das schöne Werk zu inter-
eMieren, erreicht habe.
Bs sei noch mit gebflrender Anerkennung der Verlagsband-
loog gedacht, welche für die würdigste Ausstattung des Werkes
sorgte. Der Preis Ist Im Verhältnis zum Geboteaea recht m&Qig.
Wien. Adolf Mussafia.
70»
1108 Jutfcr, Geschichte der Oriecben, uig«i. T- A. Ba«*f.
J&ger 0.. Geschichte der Griecben. 5. Aofla^ mit U
Aaagen. 2 OhronKtlithognphiea u. 2 Eut«tL Gttenkdi 1887J
mann. 8* 640 SS.
Die Tbateache, daSB das vorlieK^ende „för die herani
Jugend tind die Freunde historischer Lectäre" be&timinte B«d
18G5 bereits fänftnal nea aufgelegt wiird«, h'nti»t den Bowifl
dasselbe in den KrciseD. für welche es bestimmt ist. Aoenl
lud Loser gefunden hat Die neueste Auflage ist mit AbbiUi
Tersehen worden. Über EinzeUielten mit dem Terf. recfateo
halte ioli nicht rür anf^emesseü ; es mC^ icenftg-en im
zu benierkoo, dag» das Buch ^ut ufeschrieben und ton einer
B^^eiiitenui^ l'ür den Gegenstand erröllt ist. Der letztere
wie der Zweck des Werkee lassen es begreiflirJi ersohei?
mitonter irohlbegründeten Ergebnissen der Kritik die Atifns
Mgt blieb. Ich möchte nur ^n paar Bemerknngen anffi^eii
riellelcht einer künftigen Nenaufiuge zugute kommeo. Di
eine früher von dem Terf. ausgesprochene Vermuthung uJo^l
Diirte^'uiii: (3.50/1) über die Erhaltung und ursprüugücM
zeiclinaug der Homerischeu Gedichte würde mim meiues Km
in dem ^rein darstellenden Werke" auch dann leicht t«h
wenn sie minder sonderbar wftre. ~ Üer Verr. will „die grii
and lateinischen Kamensformen ohne Gewissensbisse ge
wie sie ihm in die Feder kommen*', und gesteht, „für
niDg Formen wie Plataiai , die Peloponnesoe tu gc
keinen Sinn zu haben"; ich halte es jedoch gerade mit
aur die Leser, an welche sich sein Buch wendet, nicht ^
tbeilhaft, Ter&chiedene Formen: KorkTra nebi^n Kerkynt,
sehen Kamen neben den grücieierten abwechselnd zu
davon ganz abgesehen , dass einige ia pivrsiiicbeD Kanu
falsch sind, finde ich ia deren Gebrauch oine^Verleliiuig
gestellten Grandsatxes: communis error facit iua. Wer
Athaner schreibt, kann mit gutem Gewissen uoch Thespisr
and braucht nicht die Form Thespi&er zu bilden.
CnTerstAndlicb ist die Behauptung : ..Die Persw
mittelst der kurzen Spieße, die sie führton, ihre geOocbtMifia;
in den Boden" und später der „Schild^rtann" (S. 210) za
Sern, ebenso S. 241 „vor dem melirtischen Thorc"
Graz.
Adolf Bl
Das Buch ron iinaerein Kaiser 1848 — 1888. 7ett»chrin
des «icnigilhrigeB Jabilfaims Sr. Maj. dci Kaimr« Fruit
Voo I>r. Leo SmolU. Hit 34 niostraüom n. Wien tSSB. Ti
A. Pichlera Witwe o. Sohn. 8*. IV und 2-10 SS.
Gewiss eine der beesem unter den vielen Q•l^«Cl1
die jenes Fest aller Völker Österreichs bervorgerufMi hat.
wie dem vorliegenden, die böchshoa die Barren aoa dflgki
■fSberi
I Bacb vOD QDsercu Kaiier 1848—1888, ang. w. J. I^ank. 1109
r htstorificiieii Forschung in handlicher Scheidemünze ausprägen,
'kommt Alles auf die Art der Beb-mdlung* des StofTos au. Und von
'•djesem Gesichtapiinkto aus verdlvrit der Terf. ulle Anerkennung.
Wir begegnen in dem Ruche nicht jener liebedienerischen und auf-
dringlicben Loyatitftt, die sich In rniscbem Pathos erj^eht, eiondem
ee weht ans jene echte Herzen Bwärnio und patriotische Uegeistertmg
entgegen, die in uns verwandte Kegongcn erwecken muse. Die er-
habene Person des Monarcli«!'n tritt meist in den Vordergrund der
DarfitellnDf; und nur selten bewirkt das überwuclicmde Episoden-
verk im Lnufe der Erzählung lockere Gedankonkiitipruii^'en. härtere
ginge und weitere Äbachweil^ungen. Besonders versteht os der
erf. zu y.elgen, wie nnser erhabener Kaiser anch jene Eigenschaft
groß angelegter Naturen besitzt, die »elbgt das Hissgeschick zum
Ausgangspunkt nener fruchtbringender ThAtigkeit zu ge.sta]ten weiß.
Dass in dem Werkehen die Aphorlsm&n der Anekdote Torherrscben,
wird man nicht bemängeln dürfen; es ist eben Allee nicht nur f3r
einen möglichst weiten Leserkreis berechnet, sondern auch der Be-
griffsBph&re und dem Gefühlsleben des jugendlichen Lesers auge-
passt. Uan erinnert »ich, wenn man die Geschichte dieser vienig-
jftfarigen, ron strenger PHichterlullang und Wohttbaton ausgefülltan
Begierung liest, an die Worte des alten KabeUis: „Denn werter
erachten sie ein durch Itfilde gestiftetes Andenken in den Herzen der
Lebenden, als todte Inschriften auf Ilogen, Säulen und Pyramiden,
die der Unbill des Wetters outerworren sind und nichts als Neid
«rweoken."
Kur niKh ein Wort über die Ausstattong. Wir mögen sonst
jene Bücher nicht, von denen man behaupten kann, sie seien nur
dem Einbände zuliehe gef^rhriebc^n ; wenn aber jemals, so ist bei
BOlcben Festschritten ein etwas schöneres Gewand am Platze, denn
als Festgast erscheint man nicht im Werktagskleide. .Smolles Bach
aber ist in seinem Äußeren von gcmdezu pnritauisch(>r NQcbtem-
bcit und macht den Eindruck des Grau in Grau. Anch die Illu-
strationen stehen nicht auf der Höbe der heute so Torgesclirittenen
Technik and machen zuweilen mit Hinblick auf ähnliche Erschei-
nungen im Deutschen Geicbs den Eindruck eines Häufchens Tsran-
glflckter lirackerschwirze.
Kikolshurg. Josef Frank.
Die Weltkarte des Castorius, genannt die Peutingerache Tafel,
io (Iti Farben des Original neyi httTnuseegehen und mit einleitendem
»Text« versehen von Dr. Konrad Miller, ProfesBor am RciJgjnn-
DEBiDm in Stuttgart. Ravt-'naburg 1888, Otto Mai<.T.
In den kartographischen Versuchen und Leistungen der antiken
Zeit prägt sich ein nicht geringer L'nterscbied in Bezug auf Inhalt,
Form und Methode aus. Dem Griechen lag vor allem das geo-
dfttiscfae Princip vor Augen: er sucht GrOCe und Gestalt der £rde
1I1# MiOtr, Die Weltkut« d«s CtatoriD«, ang. r W. TonmscJtet,
m «aittala und zeichnet die bekannt gewordenen Erdriam«
te« Memo. Ftfissen, Landvornprüni^eii uitd Inseln in ein k
bikn t^xdnetz ein ; in dieser Weise stellen uns die ptolernfti!
^tmMtS du höchste AasmaD des erdlnudlichen Wissens des i
ttMM dftr. Der ROmer bat aich mit theoretischen Dingen nii
kiAart; er rerfolgt allerweg-en nnr praktische Zwecke: die «
QhI^ nnd das Maß der Erdränme tritt bei ihm rdllig v
IMhr der Oenanigkeit des Straaeaiietzes. welches die wicbti;
8Mto, HAfen» Standlagor. Thermen and ProTiantorte mit«ini
nAisdat. In der arabischen Zeit treten dann beido Uichtq
hvnr: sie bat vorrdglicho Port- nnd Roatenböcber erzeugt,
Viv gleichzeitiger Anföbmng der Natarprodncte nnd Sien
■taagtt der Länder die Entremungeo aller Stationen der is
ttMfttn Welt (^eiiau aii^'fK-eben ersobeineu, Diid späterhin
iitk die arabischen Golobrter aach den ihnen wohlbekanuton 1
■las znm Muster genommen nnd die theils darch Gissnng,
tevb Beobachtung der Polh^ihen bestimmten Ortslagen in
WhUm eingetragen.
Ans römischer Zeit haben sich mehrere Itinenuia adn
arbalten, aber nnr ein oin7JgeB Itinerariom pictnm, die Tl
Pentiniferana , eine kostbare lieliqaie des praktischen Sinnet
Welterober^r. Leider f&Ut es nns schwer, ans den nnzulänf^l
Hinweisen der LilßratuT die wahre Beschaffenheit der sogenatf
^Welttafel des Augnstns'' nnd der sie begleitAnden Commeot
la ermitteln; indes nehmen einsichtige Forscher mit Tng
Beebt an, dass diese Welttafel bei allen späteren ErdbUdern
auf den confusen Abriss des Jallns Ilonorins und selbst bii
den Orbis des spAten Ravennaten hinab, nicht nnr benutzt w(
sei. sondern sogar als Qrnndlage gedient habe; übertrieben»
Stellungen Ton einer besundereii Genauigkeit und Akribie jener
tafel dürfen wir dnrchans nicht hegen. Aach in der Tabula
tingers gehen gar viele Flnss-, Gfebii^-, Länder- nnd ViJ
namen. sowie die ganie Gliedemng des Frdranmes bie tu
Angeraten Randgebieten bin , anr die aognsteieche Darste
znröck. Genauer» Straßenkarten für die römischen Proviozm
die nftchtüten Nachbarg (-biete hat wohl zuerst die kriegerische B
mngszi'it Tri^ans und seiner Nachfolger er7,eugt. Solcbs rTjni
StraQen karten hat denn anch scheu Ptoiem&cs benutzt Dies«
der Prodnction wurde fiberacs begünstigt durch die EAmpfa
riTBliaierendeu Kiiiser unlereiDander nnd zn Beginn der g^nnank
Wanderangen dorcli die stetigen Kämpfe an den Orenton dwf
mania. Die Tabniae pictae, welche die auj^steiscbe Darsteüani
otMOV(Uvr, mit den nOthig gewordenen Änderungen und zng
die nittiaal* aofge zeichneten Itinerarlen oder Poatronten in
Gemlld* T«ninigt darboten , worin die beiden Grundlagen mit
wsni^ n «inajider passten, scheinen so ziemlich alle nach
^ben Zasetaitt fabriciert worden zn sein ; die verschiedeneo 1
ODU
^ kund
■ zar ^
MÜler, Die Weltkarte des Cubiriiis, aog. r. W. Tomatcheh. IUI
tionon wichen Ton einander nur in der grOQeren oder g'eringeren
TollstäDdi|;lceit ab. Aus den Ortslisten, welcbe der Rnrennate an-
fährt, ergibt sich mit Siclierheit, daf^g derselbe eine weit vollstän-
digere Redaction des Orbia pictna beuützt bat. ulä die in vielen
Stöcken verkürzte, tnitoiitcr freilich auch in Eiuzeldiugen genaaere
Tabula; gar viele Iliiupt- tind Seitenwege lassen sich aus dem
Bavennaten gläcklich er^nzen , ebentio waren die Kandgebiete der
Erde auf seinem Kjcemplaro vollständiger beschrieben. Arabien i. B.
hat die Tabula, vielleicht we^en der Venermng ihres Südrandes,
gan-z weggelassen, wflbrond hier der Kavennate, nicht etwa einiig
and allein nach späterer KoiKle (deou zu Beiner Zelt stand das erd-
kundliche niid tupogruphisihe Wissen auf der tiefsten Stufe, und
zur Vorvollstäadlgnng des Materials war man auf Autoritäten vom
jSehlage eines Jordanes angewiesen!), sondern ?.am gnlßten Theile
alter Vorlage, dis bis aul* Juba y-nnickgriff, siebenzig Orte
und im Hothen Meere vicrnndzwaczig Inseln autVAhlt; ebenso bäJt
die Indi;i des Kavonnaten ötwa die Mitte ein zwischen dem öberaus
dürftigen Materiale der Tabula und dem reichen Rüstiieug des
PtoleniäuB, und bietet niancbe ei^'en^rtige Angabe nach alter Tor-
lage. Trotz ihrer geriogereu ToIUtftudigkeit ist aber die Tabula
reichlich g^nug ausgestattet: sie enthält über 300O Stationen aal'
einer HtraCenlänge von lOO.OOO Kilometer — eine stiunenswert«
Leistung der römischen Praiis.
Üekanntlich fehlt anf dem Fe ntiager' sehen Exemplar das erste
B«guient, ait dessen oberer Spitze möglicherweise der Titel der
Karte, sowie der Xame ihres Redactors angebracht war. Miller ver-
muthet nun. hier müsse der Käme Castorlus gestanden haben, weÜ
der Ravennato dort, wo seine Ortslisten entweder ganx oder doch
halb mit den Stationan der Tabula übereinstimmen, einigemal zwar
auch andere Antorennamen, überwiegend jedoch — - im ganzen etwa
86mal — einen gewissen Castorius Komanomm philosophus oder
cosmugraphuB als Haupt(|Uollc citiert. Da» wäre so eine Art „Ei
dea Columbus" ! Die Forscher haben ihrerseits den Ravennaten eben-
fallB emsig studiert; aber sie haben alle/elt Bedenken getragen,
an die Existenz der vom Ravennaten citierten philosophi , unter
denen die absonderlichsten, greifbar erlogenen Nanieu vorkommen,
ernstlich xn glauben. Miller theilt diese Skepsis nicht; jene Welt-
weisen gelten ihm eammt nnd sonders für Korecher', welche die
Orts- und Länderkunde nach Ihren bimsten Kräften zu bereichem
geatreht haben! Bestechend wirkt allerdings die Häufigkeit gerade
d§a Namens Castorius in jenen Citaten; sollte der Lügner, so wie
er den allbekannten lordaiies getreu citiert. auch den Redactor det
ihm vorliegenden und woh! auch allgemeiner verbreiteten Orbif
ptctos pflichtschuldig der Nachwelt renneldot haben? Sollen wir
dem LQgner in diesem Punkte Glauben schenken? Wir halten diM
für sehr bedenklich , schon deshalb weit die Redaction der Tabula
doch in weaentUcben Stücken von den Citaten dea Rareimaten ab-
1112 mUrr. T)le Wellksite da Ci
weicht. Ma^ ntm aoch „Name
bigen SmIpd der Aator CaeUirins
difls Hr. Millor nicht da» Uecht ba1
z. B. Tb. MomuiMn. ia Hoavoräneto '
Die Abfu&8iin)^2äit der Tabula
gtimmen, da auf derselben sich AI
Periodik» der üpäteren Kaiseneit rm
v&bnt, das« di« Karte so^rar noch m
Daciens festbftlt Wie man sich, ml
klftren« auf don An^dmck „Dacia resti
nias a. 296 bemreQ kann, ist uns Qi
dar Herausgeber iu sciuein Beg'leiivor
welche seine Forsubani^sweiBB nirht
scheinen lassen : mit aÜm großer
drei HHaptri»>^ii fetten (Komn, Const
fehlt leider) l'ilr die Abfassnngszet
monatliche Itegienrngszeit des b]
co[)Iuü (Sept. 365 bis Mai 306] hl
Euriof^rapb h&tte deinuach dem Frftb
orkeiumag ausg«drdckt, und dio&e Ail
zeit «af der Karte unverändert erhalt
vird «ich hüten, hqs dtöaen Vigoetlei
■Udt« arxprünglich nach Art der Moni
duieben nhßr rli etliche Spuren mO]
Zeichoiikmisl vorrathen, prAcise Folgt
vermögen «ir nicht d:i« Ki des Colnml
jedoch anerkennen, dass M. die Qescl
gut darlegt, Charakter und Alter der S
bieherigon Ansgaben entsprechend, ml
Gunsten, bewertet Zani Schlufwe st«
casammen; einige ÜBtersvchangen ttbi
lioffpntlich Ira Verlaufe seiner Stadien
uns nämlich einen aasfährlichon Coi
Aossidit — eine omrasseode AargalM
Dazu getiOrt ein« ausgebreitete Ktm
hunderte beieogten örtlichkeiten oH
Tabula besohriebenen Linder. Hat^
SchwierJftkwten ernstlich enrogen? ^
tnnf>rhnlb ein^r abeehbaren Zeit all«
werdon, wi'Iche gegenvirtig die bl»t<
benvhtigt ist? Kimge schon jetzt an
tnual im Gtbiet« dea Orients, erw«^
ta Ootton (Mgni. XH, b) bemerklfl
«•Icbw, i. e. Cattigara. nunc Eantd|
Tamhik prep« Cakotta. KoTxiaga, 4
^■krict. tit ihm also uobekmniit g^
bvfUe OB ontana Oan^w «iM Or
umlauft, Afrika in kutogr. Darateliung. ang. r. H'. Tomaschek, 1113
dörfeD t Vielleicht memi er auch , dass es in Indien eine
vfMtt'S gegeben habe? Andere werden bei dieeen Namon und
beigegebenen Zahlen an eine Binecbaltung denken» 7.um Aosdmck
Entfernungen der indiecheu Küsten von der Mondung des Tigris.
Die Karte selbst hat ei;tscliiedeue Vorzüge gevreiiüber den bis-
igen Editionen. Der Herunsgeber bat längere Zoit in der kais.
ibliotbek iti Wien, wo gich bekanntlich das einzign, aas eilf
'ergamentb tattern beistehende Original )i(>findet, gearbeitet and ver-
lieben; nie er angibt, soll es ibni gelangen sein, die Scheybsrhen
n in 800 (?), jene Desjardlns in 70 Fallen richtig xn stellen.
^uptvoRng der Ausgabe Ist ihre nngemeice Baadlidikeit; das
bUd wird In ZweidrittelgrOßo des Originals geboten and gibt dot^h
e Einzeüieiten desselben wieder, bis auf die Risse und LOcber des
'«rganienla ; stark und döutlich aorirotragou Bind die sieben Forben-
me; trot?, der Faltung in eiH' Blätter bildet die Karte doch nnr ^ine,
'g Meter tnnge Uolle und tttettt »ich dabei äußerlich :l]^ Atlas in
'. 8-Format dar. — Ein 7weiter Vorzag ist die denkbarste Billig-
itt (Karte anf Leinwand anrgozogen nebst Begloitwort 9 Harkt),
wird denn jetzt nicht nur der Specialforscher, sondern jeder
«bildete, jede Mittelschule, jeder angehende Geograph und Philo-
oge die Tabula. dieBi'S wichtige Documout der historiBObeu Topo-
graphie, eigen 7.U nennen In die Lage gesetzt. Die Tabula bietet
nocl) sehr viel Stoff zu weiteren Forschungen; niOgen sich recht
viöle und berufene Kräfte an denselben betheiligon*.
^Tiöle
ika in Itartographis^-hor Darstolhmg von Herodot bis heute;
eine Faufitkarti^ und 17 Nvboukartt-ti: entworfen und mit einem be-
gleitendiMi Tettc Tersi-hen von Prof, Dr. Friedrich UmlaDTt Wien,
Pwt und Leipzig 1887, Uartlebens Verlag.
Eiu recht braachbares Hilfsmittel für den geographischen
Unterricht wird hier von einem erfahrenen Schulmanne geboten;
d«r Schüler siebt sich mit Hilfe einer einzigen übers Icliiskart« in
stand gesetzt, die Fortschritte in der Erforschung der afrikanischen
Erdräume von den ältesten Zeiten bis heute zu fiberblicken ; er er-
kennt bald, dass bi» ins Ende des vorigen Jahrhunderts hinein
immer nur die Kästen den Gegenstand fnrte ehre iten der Knnde auß-
gemacht haben unti dass die Krforscbang des Innern wesontlich
«ine Erningcnschaft der letzten Decenuien bildet; er erkennt, dass
das ptolemftische Eartenblld in Hinsicht auf die Nilquellenregion
die Ungute Zeit maßgebend war; er fiiLdet auch bald heraus^ daas
die auf älteren Kartenbildeni übliche Ausfüllung des Inneren mit
Oebirgen, Flössen nnd Seen auf wiUkürlirhen Ansätzen bemht haben
mou. Über die Auswahl der X.irtpnbilder lieGc sich strAitßn: so
wird man das ccnfuse Bild des Fomponios Mala fOr überfiüssig
halten dörfen, und es wäre praktischer gewoeen, die Küstenfabrt
Hannos durch ein Eärtcbon zu versinnlichen; für die portugisische
Bit wäre Afrika nach Vaz Dourado darzuatellön gewesen. Den
KfSait wäre Afr
Uli
Schubert, Atloi antjqotu.
Schülern mösste auch bemerkt werde
Bildo abgesehen) die älteren Darsti
selbst herrühren, acndem aus ihren
geoio reconstmieri sind.
Atlaa antiqilUS. Bearbeitet and mit
F. W. Schubert. Wien 1887. Hol)
Gegen die Taag-liclilteit dieses
tischen Standponkte hus nicbts ein
Zahl gnlor Vorbilder war es nicht
der Stoff ist gut vertheilt die Nora
BO dass nichts Wichtiges vermiest wi
einiger Meerbncbten einzutragen); der<
aind gut aufgetragen. Am besten g<
treffenden Kartchen. In Tafel 1 1 (IIa
lien) sind in herki^m ml icher V/eise die C
einigen Cantonen von Hellas i. B. d^
dere Anftragnng der Höhen7.öge rieh
erzielen. — Tafel 7 entbftlt die V«
Dosicherbeit einiger Deutungen; eo
der Ka7Jnchim mit den Kolchem vO
bemerkt, dass es in antiker Zeit
keine Venedae gegeben hat.
Die Verkehrswoge ira Dienste dei
G C 1 1. Mit 5 Karten. Stattgut 1 '
Dieses von der Kritik aUseitigjj'
därfen wir mit Pog nnd Recht der all|
bildet doch dleWiPBenschaft von'd
und die Verkehrslehre einen wichtig
geographie, und hat der Verf. an
Thatsachen den grnndlicben Nach
stetig nach Verkörznng der Land-
bis endlich das Zeitalter des Dam
stecbang den liöchsten Fortfichritt in
Auf Einzolnheitcn einxQgehen und
wir uns wegen der Reichhaltigkeit d
sei nor, dass die älteren Perioden
duB die Geschichte des modernen
geben Zeit ab bis auf die Gegenwart \
erscheint; bei einer neuen Auflage
bAltnis herstellen müssen.
1
Geographische Abhandlungen. Hen
Penck. Bd. 11. Wien 1888, Höliol.
Unverweilt ist auf den ersten E
''^ncks herausgegebenen Abhandlungen
Boievar, L«hrbacb der Oftometrift, m^. t. J. fi. WaOenttH. 1 1 15
flUlftdi^ebietee" von Brücicner, eine „Oromotriö des Schwarz-
waldea" von Ncnmann, ©ine „Kinthoilung der Ostalpen" von Böhm
eolhielt. der zweite Band nacli^erolfft, dcs£«i] Hefte folfc^ndeo luhalt
haben: „Die Pamirsebiet«" voa Geiger, „Die Tertheilong- des Laft-
ickes über Mittel- und Südouropu" von Hanii, „Die rreachon der
lOdwasserschwiinlningeii''' Ton Soyka. Auch der dritte Rand siebt
im Ab&cblnss nahe. Nicht ntir, dass diese Abhardlnnjren wichtige
ÜB der pbysischen und doecrlptivt^n Geographie in wahrhaft
'gUtiger Weise behandeln, sio legen ebonso Zeugnis ab von
imsten wissenBcbaftlichen Geiste, der nunmehr auch bei uns
f g^eographtscheni Gebiete sieb zu regen begonnen hat Ansge-
zeichnete Loistuu^en haben freilich tmcb die vergangenen Jahr-
zehnte hflrvorgöbracht ; aber es hat — von den Central*irganen der
Hilfswissenscliaft^n abgesehen — an einem üntemehinen gefehlt.
welches die fähigsten Krlfte heranziplit and auf methodißche Be-
arbeitung ausschließlich geographischer Stoffe ond Prägen erfolg-
reich hinlenkt. Pencks Untomehmen verdient dio Beachtung aller
Stndienkroise and die workthfltigsto Pördornng.
Au dieser Stelle beben wir zwei Leistungen heraus, welche
das Unternehmen nach ihren beiden Hanptrichtungrn cltarakteri-
Bieren. 'Zuerst Hanns .,Lufti3ruclivcrtheilong''. Darin verarbeitet der
Heister der niet^orologiBchen Wissc^iischaft fiin umfasniendes Zahlen-
material, ermittelt nach einer anf Gnind der nenest/r und znver-
Useigsten Höhenziffem gewonnenen Keduction die Luftdmckmittel
TOn Aber 200 Stationen, weist ein bisher unterscbfltKtes Loftdruck-
maximnm für das Alpengebiet nach und bietet wichtige Fingerzeige
zur Beobachtung der Isobarischen Verhältnisse. — Finden wir hier
ein grundlegendes Capitel der phyBischen Erdkunde erilrtert, so be-
bandeln Geigers „Pamirgebiete" einen rein topographischen Stoff.
Die lahlreichcn Berichte englischer nni namentlich rassischer For-
sebnngsreiseuder über diese Hochlandscbaft Ceiitralasiens verarbeitet
d«r Verf. zu einem NaturgemAldc, das trotz überaas reichen Details
«ine gute Ohersiclit gestattet; diese Übersicht wird bedeutend unter-
stützt und erhebt durch die vom Herausgeber Penck ausgearbeitete
Höhenschichtenkarte, welche den gewaltigen Anfban dieser lloch-
re^on mit ihrer gletach erreichen ümwallung dem Auge aufs deut-
lichste vorfährt.
Wien. Wilhelm Tomaschek.
I
Lohrbnch der Geometrie fllr Obergyronasien. Von Dr. Prant
I Ho^vvar. k. k. GyraDasialprofeäsor and PnvHtdoreut fOr Hatliematik
f an der Universitlt zu Innabrnck. Mit 21.1 Pignren. Pr. geb. STj kr..
geb. 1 fl. 5 kr. Wien, Prag und Leipzig, F. Tempsky 18H8.')
') Von diesem Boche lit bereits eine Anzeige von F. Stoli S- 246ff.
_ a; deMenuDgeacbtet wollten wird
eceniioo die Aafnubmc nicht versagen
ea; deMenaogeacbtet wollten wir der hier vorliegenden, inbaltreicliefi
Anin. d. ft«d.
T*r'„i-:> iiiiprsiclitli- r."?. :-\
■w*..'i;-*r. «T die niir^ :-: ■
:"zr->. ijs Vftrhiiltr.ir • : '
"■"*n-..:t'.;iiiirs.i:li"'(i'^r ■;-: >■■.
". '•-.■■ ■;. (• 1) d V r </<-■::■■
. i? >-r. «Miii'n LT' !'■
.'"■ >-• -.'liiont. V." ; *•
■'■»>T--'V..*r Lohr.-iitv^ ■
."''i "i:' j: li:it, ü'>\\ ■»■■■ ■•■- -,
H« 1, ■ .ii''si'r Sti-;.-- : 1-
•i'sv H.ituilmbf l'*. •_■ -
*r?t-:-.oi;. criiinf-r. t ■ .:
iii'sr ' mul dp^r i~.-:-- ■
■■-■A.ln'rc ini'i rir.r.-- ■ -,
Hi'i aller .-. ■ l:-..
*■■:• 'nstiT Wei-*- ^•' ■. -^ -.:,
•A>'''i nlhtH I'-rr. " " -. '-: - .
S*'!tiili>rfi von :-■ >r^:"
wAriii'rt dif: fr.= :-
■,:-i.lior f'nt*!r=- ■ - l— ■: _
■.iiriiii dor f/^- ■— ■
untt'rricht«, "7 :.'.'.- . ...
^I|■^thilrnn 0* .-"'-;.-- _:
Aur7.tinf!hrr.«r.. ~ : - -
Sititi'ii an:" >-i-— .j- l __
Fl r S B n 0 ■* ■ ~ ■
hilliirt wfl*v: ^ r:.- _
Hodttor, Lehrbuch der Qeomctrie. aug. t. J. ii. Wallnitin. 1117
der EaclidUchen Geometrie im Sinne der neaert^n Methoden
kirarde in den letzten Jahren vielfach vorgenommen tind — ■wir
IkOnnen irohl sagen — mit ^ntem Recht«. Das Stane der EocHdl-
sehen Geometrie wird dadurch zum Schwinden gebracht, der Nutzen,
welcher dudarch dem Unterrichte erivücbet, Ist ein ganz enormer.
[wie jeder Lehrer sich nbenengt haben wird, wenn er mit seinen
ßchöiem Consfractions aufgaben nach den von Petersen in seiner
JTOrtrefflichen Schrilt „Mfitliodon und Theorien znr Aaf-
nOsnng geometrischer Constrnctionsanfgabea" ange-
]g«bonen Methoden goIFist hat.
Die starren Formen der alten Enclldischen Geometrie worden
tim Mittelschulunterhchte zum VorthcUe des letzteren durch die
tetrarhtnngen der in dem oben angegebenen Sinne amgestalteten
Snclidischen Geometrie erfiet/,t werden. Dies ist vom V^rf. des vor-
;enden Lehrbocbcs geschehen, nnd Kef. ist öbenongt, dass
rieileicht dieser Umstand von den Fachcollegen ani Treiidigsten
Ittegräilt werden wird. Die Lehre von der hiirmoniscben Theilang,
Won dem Poteazxentmm und der Potenzlinie, vom Pole und den
*olaren, rnn den Ähnlichkeitspunkten ist im Sinne der BacUdiscfaen
[Geometrie inebrrach belianolelt worden, und wir würden ee als vor*
leilhaft ansehen , wenn diese SAtze in Ähnlicher Weise wie in
[der konen Einleitung zur Steiner'echen synthetischen Geo-
fmetrie der Kogelschuitte vorgetnigen. dem Mittolschnlnnter-
riclite einverleiht worden wären. Es handelt «idi hier, wie bei jedem
lUnterrirhte, nicht um dif> Snmmg von BegrifTen nnd Thatsacben,
reiche dem Schiller beigebracht wird; violmolir kommt es lediglich
die Scbärfong der Verstandeakraft, nebetdem aof das Gewinnen
ron Mitteln an, um Probleme leichter 7.0 überhlicktin, mit gr^ißerer
leganz und ZeiterspamiH zu iCsen. Dass die erwähnten Lehren
rollaaf geeignet sind, zur Erreichung dieses Zieles beizutragen,
von keinem Farhmanne bestritten werden.
In den einleitenden und gmnd leidenden Theilen des vorliegen-
X^hrbuches tritt das Bestreben des Terf. deutlich zntage. der
LUBCbanng im geometrischen Unterrichte den gebdrcndca Platz
izawejiaen, und dies Ist nach der Anficht des HeL die allein didak-
«h r cht ige. zum sicheron Ziele {(ihrende Methode, wenn es gilt,
den Schaler in das Gebiet dr>r Kaumlehre einzut'flhren.
Was die Trennung dos Lehrbuches und der Cbungsbücher
^tietritft, SU stimmt derselben der Ref. nicht hoi : es erscheint ihm
reckmAfiiger, den theoretisch durchgeführten Abschnitten passend
twfiblte Aofgalien beizufügen, in welchen die behandelten Theoreme
möglichst vielseitig znr Anwendung kommen. Die für einen erfolg-
reichen mathematischen rnterricht unbedingt nothwendige Wechsel*
Wirkung zwischen Lehr- und übnngsstoff wird stets vor Angen
gehalten werden, wenn der vom Ref. Torgeachlagene Vorgang be-
folgt wird. In diesem Pankte scheint der Verf. in zu änget-
^^cbar Weise den Instructionen gefolgt zu sein, welche dbrigens
1118 Üocevar, Lehrbodi der Qoometcte. utg. v. /. G. WatUmtin.
di« Beigabe eines „geeigueten metbodiscfa angcordn«
ÜbDngBstoffes" nar als wönscfaenswert erscbvinen lassen.
Dar erste Abschnitt des vorliegenden Lehrbnches ooi
die Planimetrie aol' dem BAnme von 79 Seiten. Der I. Theil
selben bündelt vod den Kigenscbnften der Figoren und der
graenz. Der in §. 19 a) aargostellte Satz: „Wird ein rechter W
tun seinen Scheitel gedreht, so beschreiben seine Sehenkel gli
Winkel** hätte in verallgemeinerter Form aosgeäprochen
können; eines speciellen Beweises bedarl' es liei der Begmn
dieses Satzes nicht da er unmittelbar aas dem Begriffe des Wi
resultiert. Die UnterscLeidnng von direct congraeuten
invers confrruenten Fignren ßndet Eef. zweckentsprechend
wird in der He^el in den Lehriiüchem nicht gemacht. AU eil
gelangen mässen die AueHlhningen aber die axiale und centr
Symmetrie bezeichnet werden. Uittelst der Qnmdsätze der 8
metrie werden einige S&tze in eleganterer Weise dednciert,
es sonst zu gescbehen pflegt. Die« gilt z. ß. von dem Theoi
dass in einem Dreiecke der größeren von zwei ungleichen 3
der ^r^üere Winkel gegenüberliegt. Becht iubtrartiv ist
Iteweis des Satzes, dass die Rnmme zweier Dreieckawiten gi
als die dritte ist. Welche bedeutenden Vortheile die Lohre toi
Strwken- und Wiiikelsj-mmetrale bieten, welche Erspamiss« aa
nach Vornahme derselben bei der Dedaction von weiteren Sl
resultieren, zeigen die in gg. 37 und 38 vorgeröhrten EiitwicUoi
Die Definition de» Peripheriewinkels ist in dem vorliegenden B
allgemeiner gegeben als die*: sonst üblich ist; es wird ein Wi
dessen Scheitel in der Peripherie einee Kreises liegt und du
Schenkel zwei Sccanten oder eine Socante und eine Taugi
Kreises sind, ein Poripherievinkel genannt. Dies ist na:
als den zdletzt bezeichneten Winkel .,Tangentialwinkel
Die H&lie von den Parallelogrammen werden auf Grund der
metriolehre entwickelt ; diesen Vorgang wird man nur bil
kOmmn. D»8 Gleiche gilt von den Betmchtnngen, welche aa
Lehre vom regelmASigen Polygon bezt^nebmen. Kecht üben
lieb sind dis Fli^clion s&tze für das rechtwinklige Dreieck cntwi
Die Sfitze über die ProportionaliUt der Strecken hätten abgekd
dargestellt werden können. Bef. scheint es zwockentspredn
zu sein, nach Vomalime der Flächenvergleichung und auf
selbe aurbanend die Theoreme über Proportionalität der Stni
vorzunehmen; dicsolbon ergeben sieb dann in ungeirwungener
kürzerer Weise. Der hier für die Schale sehr geeignete Vo
ist unter anderen au» dem trefflichen , leider wenig
„Lehrbache der Mutbematik" von Dr. Hermann Gerlach
sehen. Dass der Verf. die einfachsten Anwendungen der
auf die Geonietrie schon in dieser Unterrichtsstufe Torführt,
gebilligt werden. Niich der Ansicht des Eef. soll mit derart
mOgliciist frühzeitig begonnen «erden. Die betre:
'aug«i|
" zoV
Hoitear, Lcbrbacli der Oeomctrie, aog. t- J. G. WalicntiH. 1119
iben Bind am zweckmäßigsten dan einielnen AbschnittoD anzQ-
'schließen and man soll nicht — wie es bislaag fast darcfawe^
gMcbab — «inen ab&:eiiODderteD, der anHlytischen Geometrie vor&n-
gebwden Äbscbnitt ober „dio Anwendnn^ der Algebra aar die
Oeoaetrie" creieron. Was ober dio KcctlGcation and Qnadratar des
Eraisee gesai^ ist, wird als sehr zweckeatsprecbeod anerkaant
werden. Die Botnerkuoir uaf S. 77, dass mau sieb bei der Be-
recbnaiig der Ladolpirschon Zahl aus VielecksbetrucLtun^eii von
einer gewissen Grenze an nich einer einrachereti Formel bedienen
kaoo, ist eine wesentUcbe, für den Kechner belan^eiclie.
IDie Grnndlehren der Stereometrie wurden anders ansge-
arbeitet, als wir es nach den anderen Li^brbdchem, woiche zum
Unterrichte an den {ksterreicbischen Mittelschalen zngelasseQ sind,
^wohnt sind. Hier wurde der uar hiUi^'en Forderang der Instmc-
tionen, dass „bei der roichen Fälle dos Stoffe», welchen die Stareo-
< metrie bietet, die Answabl und Aiiordnan^ der in den Unterricht
aafznnehmenden I^f^hreu mit großer Vorsicht g-eschelten 80II. damit
bei der diesem Zweige zng;i?messenen geringen Stundenzahl einer-
seits die Überlastting des Schülr^rs Terroieden, andererseits aber
doch ein in sich ubgeschlosseaes Ganze geboten werde", Rechnung
getragen. Allerdings wurde trotzdem dem Cbelstander dass in der
sechsten Gymoaaiakiaase durch zu bedeutende Häufung des neuen
Torznführeuden Lehrstoffes, der doch früher oder später vertieft
werden muss (Lehre von den Logarithmen. Stereometrie, Trigono-
metrie), das Lohrziet zu hoch gesteckt ist, durch daa vor-
liegende Lchrbnch nicht gesteuert und es wird nur durch Blne
neue Vertlieiluiig des Lehrstoffes, welche auf Anfnahms- and geistige
Verdaaniigsfähigkeit dar SchSler in aagemosaener Weise Kückaicht
nimmt, gehdlfen wt>rden kennen. Der Verf. bat auf daa Princip
der Dualität, nflmlich „anf die derartigp pa-irweise Zasamraen-
gehörigkeit der SAtze, dass durch Vertanschnng von Funkt and
Ebene miteinander aus einem Satzo der ibtn zugeordnet« cnteteht",
Bäcksicht geuommen und dadurch seiner Darstellung der stereo-
metriscben Grundsätze daa Gepräge der Übersichtlichkeit verliehen.
Ungern vermisäte Kef. in der Lehre von den dreiseitigen Ecken jene
SAtze, welche den Dreieck sRAtxen analog sind: „Gleichen Winkeln
liegen gleiche Seiten gegenüber" und „Dem größeren Winkel liegt
die größere Seite gegenäber". Dass der Satz von der Summe der
Winkel in etnor Ecke nicht nur auf das Drotkant bezogen, sondern
veraUgomeinert wurdo, ist zu billigeit. Besser als in den gehrflucb-
lieben Lehrbüchern finden wir die Theorie der allgemeinea Eigen-
schaf^n der Polyeder dargestellt: mit Kerht ist hier der Varf. den
Instruclionen gefolgt. In der Lehre vom Cylinder sowohl als aach
in jener vom Kegel hätte der Begriff und die Kigenschaften der
Wechselachnitte zur KrOrtemng kommen sollen; Uef. scheint
es wiclicig zu sein, dass der Schüler erfahre, dase der Kreiscylinder
und der Kreiskegel in Üreison noch durch andere als baeispanllele
1120 Uoctrar, Lehrbnch der Geoi
Scbaitte geschnitten werde. Die Ki{
in aaeföhrliclwr und öbereichtlicher Vfi
meinen Körperlebre TermlBsteo ftir sehr
toid, das im stereomeb*l8cben Untei
falls berücksichtigt werden 80II, ond zw
weU Prisma nnd Pyramide alt; spec:
Schüler erscheinen nnd er dorcb Be'
dieser drei KOrper för die Anffassa
punkte K'ewinDt. In der rnhatnr
von Cavalieri nach dem Vorgang
et&ndlicher Weise bewieseD. Übi
Torbor erwiesenen Satzes, daM
Hiebe nnd Hibe gleiche Volumina tu
Tbeorofues, dass zwei Größen, welch'
liegen, die einander beliebig nahe gt
sind, die Darstellang des Cavalieri!
anfifallen können. Die Cnbatnr dar
nicht beräcksichÜgt; diew vermisst«
von Kotationskdrpcm, welche ihren
trachtnng des Volnraens eines Körp«
eines Dreieckes om eine Achse entstohtj
welche ebenw instractiv als fAr die t
lieh ist, vom Uittelschul unterrichte
Ums^tinden befürworten. Für die Cq
der u iweit«r Stelle gegebene Bew«)
In d«r Goniometrie wurde ■
IjtiMiba BwtJMnng eines Ponktes M
naton aiagvgaaKiiL Belangreich ist
und der W^iM ab nlative GrOGen
genonaMB» BlMMiing der Beziehnng<
onan M «t^fMaünr g«balten. als «
In d«r >%t»H>rtin Trigonometrie &Bi
dootiftBd«rlC*llv«ide'8chen ode
und eintgt n» 4m Aufgaben (
BsstinaUf 4es Inhaltee eines
die lkihtv«ll Ttvounng der Problem
bemerkiuvift
In Am* analytischen Göometi
Grwlhmnf ««tt; Die Festsetzung, A
Dreieckes ABC ^liv od^r negativ U
(um den Paaki A) im poaitin*n oder
Dreiecksflieb« ir*dr«bt werden mnss, um
zofaUen, ist sehr wichtig. Die Abteitoo
in der Nomalfona und die daranf bei
90 behandelt, wl« es den strengen i
^'enstindes entspricht. — DieDorsiel
I gegebenen Gleichung derselben JtiM
J
Im kflnnen. — An Stell« der P<>Iars:)ei{-.hung der Geraden hätten
wir di» bemerkenawertftTe Gleich angsform — \- C =: l melir betont
gewünscht. — In der analytischen Geometrie de» Ereiseit rer
Riisaen wir die Beziehuncr y.w«ier dnrch ihr© Öieichantren ge-
gebenen Kreitie ; die diiraiil' be7.ii|^ehmondo Aufgabe {%. 239 b)
bietet jedeafallB keinen Ersatz für diese wichtifre Erfirtemn^. —
Die gegebene Constmction dar Kllipse. die Äofnabme der De-
dactionen der Foriiiebi t'flr Jeu Inhalt eines KUipseuSL>cU>rs und
»iaes Kllipsense^meotes t>ei anurkennend UcrTorKehobeii. — Die
ErOrtenmg der Entätehuiiji( der Asymptoten ^iner Hyperbel ist
wisseDscIiaftlirher iind correcter diirrh|?erührt, aln in den ablieben
Lefarbäcliern. — Die Quadratur einftn P;ira bei Segmentes in der
ersten angegebenen Form entspriclit den Unterrirhtszwecken nicht;
je einfacher die DarBtellnng, um so brauchbarer für dic< Schule;
dM letztere triCTl bei der bekEnaten Trapezz erleg aiig des Parabel-
segmente« zu. — Das Beruhrungsprobletu für die drei Kegelschnitte
i^t in der gewohnten Wei»f 7.ur Behandlung gekommen; besonderes
Interesse wird nan den sich daran t^rhlieOenden Constnictionsauf-
gaben entjceffenbringen. — Die knappe Hehandiung der Lehre von
der Kreistangent« und die Xlchtberürksichtlgung der Klgenscbaft
der Kreisnormale wird man nicht billigen. — An letzter Stelle
werden die Schnitte eines Kegels durch Kbeuen analytiech be-
trachtet; Tortheilhafter wäre es gewesen, das Problem ganz all-
gemein zu behandeln, indem man den Winkel der Schnittebene mit
der Seitenlinie des Kerels einfährt, nnd ans der erhaltenen Ctleichoug
durch Specialisierong deß Winkels die einzelnen Fälle zu deducieren;
«8 würden so die erliaEtonen Resultate Anspruch auf grüi^ere All-
gemeinheit haben, und dann hutte sich r.. B. hier abermals die
Gelegenheit geboten, aul den BegrifT mid die Theorie der Wechsel-
schnitte zurärkznkonimen.
Das Lehrbuch der Geometrie für Oborgymnasien, welübcs one
vorliegt, entspricht nach dem oben Mitgetlieilten iin allgemeinen
den Unterrichts /.wecken in vorzüglicher Weise und hat gegenüber
den anderen im Unterrichte verwendeten Lehrbüchern den gro&en
Vonng der übersichtlichen und klaren Darstellung, der prägnanten
Diction and der Wiesenschaftlichkeit. Itef. wünscht diesem Boche
so viele Freunde ah das Lelirbuch der Geometrie für üntergymnaBien
deBselben Vorf.s sich in kurzer Zeit erworben hat. Der Preis dee
Boehes ist sehr niedrig an^^esetzt; allerdings mam betont werden,
daaa daa vorliegende Lehrbuch erst durch zwei Hefte Aufgabensamm-
huigen ergänzt wird, so da^s der Preis des Gesammtwerkes —
und nur dieses kann heim Unterrichte Verwendung finden — sich
nahezu so hoch wie jener der anderen im Gebrauche stehenden
Bacher stellt.
In dem ersten Theile der Anfgabensamtnlung. welcher
vorliegt und dem in kurzer Zeit der zweite Tbeil folgen soll, werden
Zaioatirifl r. d Ammi. Qrmn. l»»- XU. R«rL 71
11S2 ftaefpar, Geometr. Ülianguofg-ftben, mag. t. J. H. WnlleHiim.
in zweckmäQi»;er Woise Äafgaben aas der Planimetri« tmd StarwK
meine i^estollt and hicrboi aaf die Art and Roibenfolgu der EdI-
wickelongen im Lehrbncbe Rücksicht gsnoRifflen; aoüerlicb wnrd»
anf die Theoreme im letzteren in der Art Tenriesen , dau >■>
Aaßeren Textrande die entsprechenden Paragraphennnmmem odv
Fij^ren/ahlen angemerkt worden. In anerkennender Weise niiua
doB Umstandes gedacht werden, das<; der Verf. bei der Groppi
der Terschiedeneo Aufgaben mit gro&er Sorgralt vorgegangen
dafis ferner in pussender Vortheitung Probleme, welotio (>ich aaf im,
Uewei8 ron Lehrsätzen, anf Iterhen- nnd Constmctionaanfgaben be-
ziehen, abwechseln. Andeatnngen, welche aof den Modns der Lösnoff
liezngnehmen, wurden nnr in sehr wenigen PAllen gegeben; d^
Auflösungen selbst wnrden keiner Anfgabe beigeschlossen. — Be-
sonders bemerkenswert erschienen dem Bef. die im Anhange ge-
stellten CoDstructionsaufgaben, welche nach vier AoflAsangsmethodeo
geordnet sind: dies sind die Methode der geometrlscbeo
Örter, jene der Hilf» rignren and Data, die Methode der
ähnlichen Pignren (diese ist besondere dann von Vdrtheil. weio
08 sich dämm handelt, eine Figor von vorgpachriebener Form einer
:inderen gegebenen Pignr ein- oder nnuaschreiben) und die Me-
thode der algebraischen Analysis.
Was die Aufgaben aas der Stereometrie betrifft, so lie-
gräCen wir in dem Gebotenen den Umstand, dass die Fandameatal-
und einfährenden Theoreme der Stereometrie vielfach dnrch paaseode
Kxempet berdcksichtigt worden nnd daes auch den atereomotrisebeii
Constrncti(in<taafgahän die gebärende .Vnrmerkflamkelt geschenkt
warde. In den meisten [.ehr- nnd ftbangsbä ehern wird nor i\*
Berechnong von OberflAchen nnd Itanminhalten durch Beiapielc be-
festigt, wAhrend die grandlegenden stereometriscben Theoremv nor
stdten dnrch ein oder einige Beispiele illustriert werden oder denn
Anwendung auf tasammengesetztere FAlIe gefordert wird: bei dv
Fdtle de« der sechsten Gymnaalalclasse Torbehaltenert Lehrstoffes
liegt die Hesorgnis nahe, dass man noch lange von diesem didaktisdi
incorrecten Vorgange nicht abkommen werde. Es muss in ereUr i
Linie die Zeit da sein , nm der sicherlUh herecbtigten Fordef^^H
enteprechen zu können. Auch in den slereometr lachen AafgabBO^H
die b«fite Aoswahl getroffen worden und die Gruppierung kann eben-
falls als eine zweckmAfilgn bezeiclmet wenden. Bemerkt sei noeb.
daea die Anzahl der pinni metrischen nnd stereo metrischen AofgdM
(490, resp. 275) dem Bef. genngend erscheint, nm i^j einigi
Jahre herzuhalten, ein UfflStaud, der nicht belanglos ist, da im
antgegengesetiten Falle nnr zu leicht das Aufgabenheft von Jahr-
gang zu Jahrgang verbreitet wird. Möge der tb&tige Verfasser aoob
bei der Uearbcitang der ferneren Ab.schnitte seiner AoTgabeosanB'
long in gleicher Weise far die Bedürfnisse des UnterrichtaB sorg«!
»
WiUtUitt, Tivrslell. logar. triganom. Tafeln, uatg. f. J. G. WaUcntin. \ 123
Vierstellige logaritlunisch-trigoaometriscbo Tafelu. Von Prof.
Dr. Theodor Witttttein. Zweite Aufi&^e. H&nnorer 1887, Hahn.
Zorn GebrnQrh«< b^i nenig'er goDan aaszofähronden BocIinanKen
cif^nen sieb YürtrefTlich vierstellige Tafeln, welche beqaem zu hand-
haben sind. Unter diesen uehinen die rorliejfenden Wittatein-
schen Tafeln «ine hervorragende Kall« ein; denn liior «ind auf
einem engten Kanine (17 SS.) alle Mittel in der Anordnani? nnd
Ansfähning der T.ifeln, welche dem Gebranr-he derselben r^rderllob
min Wonnen, berScksiehtigt. Die erste der Tafeln nmfasst die
Logarithmen der natörlichen Zahlen mit Angabe der partes pro-
portionales für 1—23, die zweite die Ganss'schen Loga-
rithmen der Suinmeu und Djfr«<ren/.en ; der Gebriiuch dieser sehr
bequemen Tafel ist im Anhange erläutert. Die natürlichen trigono-
metrischen Zahlen, sowie die Logarithmen derselben findet man in
der dritten und vierten Tafol v.iisanimedgestellt. Im Anhange
zur rlerten Tnfel iät eine Methode angitgobon, wie man fnr kleine
Winkel bis 10" aas dem Winkel den Logarithmus der Slnuß- und
Tnngeiitenfunctlon Guden und umgekehrt die Numemsrechnniig durch-
fOliren kann. Diese Uetliode liefert genauere Resultate ahs die
Interpolatiousroclitiung. Die fünfte und letzte Tafel bietet die
nAntilogarithmen'', dii> schneO die Zahl linden lassen, welche
einem gegebenen LogariUimus entspricht. Zum Schlüsse sind
noch einige C^ntUinten, welche theils auf rein mathematische
GrOQen theils auf geitdfitische Quacitltüten Bezug nehmen, angefögt.
Das praktisch und correct angelegte Buchleitt Bei hienut bestens
empfohlen.
Orundzßgo der mathematischen (Geographie und der Laod-
[ kartwBprojeclion. Ein Handbuch fOr Jcdea, di-r ohne Kenntnis
I der haberon Matbcnintlk sieh Über d«n Gt-gtinstand unt^rritrliU-n will.
^ Ton .^nton Steinhäuser, k. k R-<gieruageratb. Dritte v«rU'Miert«
und r.-rmcbrtt- AuflugL-. Mit 18ti HuliHchmltcu. Wien 1887, Veiiag
von Priedrii'li D»^ck.
Die zweite Auflage der viel gebrauchten „(^rnudzäge der
mathematischen Geographie und der Landkartonprojections lehre"
wurde in dieser Zeitschrift seinerzeit einer günstigen Kritik unter-
worfen. Schon damals wurde erwAbnt, daes die Form und Dur-
stvUnng des in dem Itnche Gebotenen dasselbe besonders zum
Selbststudium und zum Gebrauche für Lebraiiitscandidaten der Mittel-
und Volksfichulon geeignet macht und da«s Bücher, ia welchen
derselbe Inhalt in elementarer Weise zur Behandlung gelangt, in
der deutschen Literatur nur spärlich vertroten sind. Die neue, nun
vorliegende Auflage unterscheidet sieb von ihrer Vorg&ngerin in
den beiden ersten Abschnitten, in welcb^T^n die nOthigen Vorkennt-
nisse aus der Messkunst, Orientierung und die Land karten künde
einerseits, die mathematische Geographie andererseits geboten werden,
flu&ent woiig, wahrend in dem dritten vou der Projectionslehre
Ik
1 134 SteinJutitscr, OnindiOged. math. Geographie, ang. t. X G. WaOmiti»
w
^^p
handoJnäen and musterhaft aDSgearbeitnten Abschnitto die Ordnung
des sehr amfangreichen HJatertales derart omgestaltet wurde, dut
das Ganze oineD einheitlicheren nnd aj-stemaÜscberen Eindmck ah
in den beiden ersten AaHagen auf den Leaer macht. Aach «i^-
volle Zusätze finden vir hier, welche zum Theile anf ältare, nun
TheUe anf neuere Projectionsmetliüden Bezug nehinen. Die mathe-
matische, speciel) die analytieche Behandlung der diversen Pn-
bleme ist ganz beiseite gelassen; denn diese findet man in dei
größeren kartographischen Werken von Zf^ppriti. Heri. nnd
anderen erschöpfend dargestellt. Der Verf. hatte in erster Linie
den praktischen Kartographen Tor Angen, dem es Tomebmlicl) na
eine gediegene cnd verständliche Anweisung znr Ansführung, nicht
aber am die mathematische Krldämag der Methoden za tbon ist.
Damit soll aber keineswegs gesagt werden, daas der Verf. dn
theüretischea Betrachtangen und Erörterungen ans dem Wege gieng
TieUnehr sind, wu immer es thnnlich war* in elementarer, meist
consimcttver Weise Erklärungen mittelst einfacher, allgemein itr
stfindlichor Raisonaemeois beigAfägt. Im dritten Abschnitt
werden zuerst die perspectiv! sehen Projoctlonen (orthographische and
Btereogr^iphische), dann die externen Projectionen, die Centralpro
jectiuneii als specielle Fälle der perspectirischen Projectioneo toT'
geführt; von den nicht ptirspecttviscfaea Projectionen werden di*
Acbentreuen Projecbonen, die aequidlstanten, die erweiterten Polar-
projectionen. die Eeget projectionen in Dotracbt getogeo. Der Istxu
Absclinitt berücksichtigt aach jene Projectionen. welche bei der
Constmction von Seekarten zur Anwendung gelangen. Wir empfeblso
von Nenem das scbDn ausgeätattete Buch, dem zur Erläotenuif
des Textes viele sehr gnt ansgefäbrte Figuren beigegeben sind,
der Aufmerksamkeit der Geographen nnd jener, welche sich lör
dieses wichtige Problem der angewandten Mathematik interesaier«L
Wien. Dr. J, G. WalUntii).
Dritte Abtheiluii^.
Zor Didaktik und Pa)dag;ogik.
0. WillmanD, Didaktik als Bildungslobre.
II. Band, 1. Äbtheilung. Braunschweig 1888, Vieweg und Sohn-
Vier Jabre siiid nunmehr »eit dein ErBobcmen d^ I. Bande« der
Wmmano'schen Didaktik verstrichen. H. KuQ bat donsolbcn in dieser
Zeitcchrift im J. \88A {S- lt3 — l&l) ang(>x«igt und auf <i\f< Bedeutung
des historischen Theilen dar Arbeit, ganx beoonden aber auf don Wert
d«r Ton W. ftuxgöarbeiteteii Typen des Bi!duag«weeoiu allor Zeiten hin-
gewiesen. Wit; der Verf. nunnu'br in der Vorrede zum II. Bde. andeute^
war er durch Abspaanung seiner Kräfte xutn Aufschab der Arbeit ge-
oftthigt. Umso erfreaUcber ist es, in dem roriiegenden Bande xn sehen,
wie fruchtbar er nuD die anx der getichichtlicben Darstellung erdießenden
WeisuDg<.-n iu inuthodotogiacher B^iz au3Wt;rtct und so don didaktiechen
Ausbau KUH Rigcnctn bi-ginnt. Eh ist kein Leichtcj). im Rahmen eiaar
Anzeige Ober den Kvit-bthuni ron (äedanken. Krwl^Bnjfen und Vcirsch]&geo>
wie nie in Vi'.t Werke auftreten, auch nnr einen ÜberbliVk lu geben, mit
blul^D AnitiQtungen aber kann hier nicht gedient sein. Der Verf. galt
wohl bis lar Herausgabe des I- Bds. der Didaktik allgemein noch aU
Herbartianor streng&r ObaiTvaiiz. Wer jcdocb damalü diu Einl. den Werke«,
besonders S. 89 und 91 aufmerksam gelesen . der muMte darflber klar
geworden xetn, da«8 jener üicb zwar di(> f;ro0en Gedanken Ata Meisters
recht tnnutze gemacht, im Übrigen jödofh eine RectiScatioD der Herbfurt-
sehen Lehre sufolge rieler unhaltbarer [isjchologischer Vnrnusaettungea in
dtifMlben für dringend nothweodig hält In dem vorliegenden Bande tritt
dies noch <riel deutlicher hervor. Der Verf. weist hier geradexa alle jene
Herbart'flchen Bestimmungen ab. die etnö Untencheidang theoratischar
und praktischer Functianon der Seele (G)*irt und Oemttth\ und ebfiDM
die eines sinnlichen um] (geistigen Vennrigens unmöglich mach&D, saefat
aber xwischen den älteren Anschauungen (Pluto, Aristotcle-s) und Herbut
dadorch xa Termitteln, dasa er behauptet, ein beträchttichcr Theil
d«T didaktiacben Aufstellnngen Herbarts vertrag« eine
liOalAsnng von der püjchologiacban Theorie, auf der sie er-
wachsen sind, und lohne zugleich eine solche. Ah ßeseichnong, wodurch
die Ergebnisse der beiden tirundkrUfte zusamiaeugefasst werdeo
U3t> WiÜNiaitn, Didaktik als Bürtnnt
kODnt«n. wfthlt W. die Begriff«^ «iQedank
kreis« (lutcräwe dabei nicht im Herbart'i
äiline von -Strcluing. Begehren- o»ir. gei
ganzen hat nach ihm. wenn sie ander»
Element eint-s sittlich -retigidscD Ociankeiiki
eines »olchen steuert W. im AnschloH an ]
Im — 2ur rcnUstiscben Aaffasong im G
fortioflchreit«n- Sie lehr« mit Piaton, du
der DiDge and Qu«U« der Erkenntnia ist, n
Dingen ist nnd da« gestaltende Princip di
AuHblick nnf die Lehre, das« es aU SchOprei;
war. Pariiit ist Wji pliilofiophischer StaodjW
erhält aber i't.-ini* a-ctit" Del^i-htang ^H|
pnnktes der BUdungsarbeit im UebieoHH
concrete Name dem Verf. mehr iils ander«,
zeichnnngoti verbirgt: nnr da hofft er von i
6Qt«r fnr die Bildung nichts za TeTHL>ren.
Die engten 5 Paragraph« behandeln
motire. von Jon triebartigen angefangeb 1
cendenteo. EmibDenüwcrt sind daraits
■Lernen und Oben aaT künftige i
Dicht nnr nicht verwerflich, sonder
Oeiste geschieht, alle« Lobe« wel
and liernen FQr die Prnfang ist el
der davon beherrschten Anstalt is
WO diese onmittvlbaren Zvecke m
nicht vertreten sind, entbehrt die
tenen Kraft and der Aasdaner-
oieht bloß Bildungsstltten, soa
torien wertvoller Kenntnisse und
das Leben mit seinen idealen Qfltfl
ridi die Aufgaben der Bildung nicht v
Fordoimg anf, man müits« der Lehre «Li
wirst- die ander« g^eofiberstelleu •Lerql
ttock b«i»er >Larnfl, was Dich kriftigl
4m> H% Iderin usfepritgte individnal-^
ffIrtvWi Word* vir social- ethischen und
•iMi (Ut Interessen der GosolliK-haft«
Ukd Bansgung der Gfiter eine 9
«d— wehi g«kt dl* Bereicherung den geiiq
■ttder PestigQiig dorBeilebangen som Traalj
losigkeit verfilli bei aller FQlle dj
ioDirea Sterilität- I
Die g§ 38—40 gelten der Dantelll
'Lsbendigtis Wissen und dnrohgeisl
• ehetnungen eines gebildeten Wesen
bleibt II06 Schein, wenn sich jeno
Willmatw, Didaktik als BUdangilehre, uk- v. J. Loo$. 11S7
Wolieo xaRaniineDfinden- (S. 59). UeieterhAft i-it dif Zetchnnng
«in»» BUdongsidoftlit in §. ^9. Eine Krg&ai\iag i-rgibt sich fftr die voraus-
Uc^nätm AbbandlQDgcn in dem ikun ful^'Ctitlon Capitel -Der subjcctive
und ubjectire Factor der Hildung.« rKatargemäß kommt hier die
formale und matcriale Ansicht der Bildung lar Hpracbe. die
deni Verf. eine Vermittlang Terdanken, indem er die flinseitigt' inaterielte
Maxime: -Lehre bo. daso das Gegebene gelernt verde» durch
den Zosats enreitert wissen will: -anddase dessen Bitdnngggehalt
sur Qcitang konimo» und die ausscbliu&lich formale: -dass der
Bilduagsgehnlt snr Geltung komme" durch den Zasatz: -dass
dieser seine rechte Stelle in dem Oesainmt wachsthti m ein-
nehme und in der Forderung der ganzen geistigen Kraft
seinen Bcziebungd]>unkt suche. -
Dadurch düSü W. den ganzen Menschen, nicht bloß also seinen
Oedaaken- und Interessenkrei« gebildet wissen wQI, iiiqm er auch die-
jenigen Functionen, welche zugleich körperlicher Kutur üind, in Bi-tracht
liehen, n;inilich die vfgotutiven, tu uto riechen itnil diL' senntiren. Dadurch
aber gewinnt er neue Beziehung»)) unkte der Bildangsarl>eit-
lin §. -12 analvRiert W. den Bildung^inhalt, der in den ver-
■efaiwlencQ Bildungsinaterien enthalten ist. Seine KintheiJung ergibt
nmlehat Scbulwiasenscbaften {Philologie. Mathematik. Piiilosophie
nnd Theologie, dajt sind Stoffe, an denen die Bildong aller Art iiicli
»oaarbeitet, und auf welche alch zumeist die Anitrengnng des Lernens
und IJbens richtet, welche dem Uiiterrielit und der UnterweistiDg der
Jagend das nichtigste Ubject geben, und in welche daher I&ngst die
Traditionen der Schdler ihre Raine und Furchen gezogen, dann acces-
fori sehe Disciplinen ihistoriscbe, geographische, naturkundliche), die
mehr einem freien Bitdungsirtfeben anheim gegeben sind, dagegen in die
■cliulwütsenHebafttiche Femi schwer eingehen. Auf^erdem hat sich aber
nach W. das Bildungsbedürfnis noch eine Keihe anderer Lernmittel ge>
schaffen, wie Kncyk1ß)iädien, Keallezika u. a-, Mittel fflr die Erwerbung
eines sogenannten amoqihen, palymathischen Wissens, welche gleich-
tills noch hieher geboren. I-^ndlich einil es die Pertigknitttn, die den
Verkehr der Bildung luit der Cultur vermitteln, so die Musik. Gymnastik,
Graphik und Technik, im nächsten Faragcaph bugr<tndet W. seiner Ten-
denz gem&D, alles Im Lichte der historischen Betrachtnng ronu-
fflbren. die Turhergehende Kintheilung durch den Nachweis aus den
Stodienarstemen der verschiedenen Volker, von den Indern angefangen
bis anf den Zilier'ächen Gesiurnngsunterricbt in Deutschland heranf.
Wichtig i?t dabei, welebu Beurtbuilung W. lieni modernen Bildungswcsen
lutbeil werden l&sst Diesem sei deshalb die tConcontration- ein
Problem geworden, weil cü ihm eben sowohl an einem Einheit gebunden
Stoffe, als an einer Toncblmgonden Tendenz (wie ea etwa das theologisch«
Element im Stadienweaen des Orients oder deü Mittelalters war) fehlt.
Die Glieder des ä^rrtems des Bildnngsinhaltes bitten nahem «ine selb-
stindige Kntwieki-lung gefunden, and es badOrfe der Kon^t des Unter-
lita, am ihre Fugen und Berührungspunkte wabrtunehmen und ihrt^n Ertrag
1138 \nihtann. Didaktik tU Bllduagslchr«, ang. t. J. Lwu.
wuiigtteiM zu emer sul>jcctiveD. i>sjrchotogiscbcQ Eiobeit iniuDUMnitifi
D«r folgern]« Abschnitt Ober -dis pbilot ogisebe Elament der
Bildung- (§§. 45— 62 mit den Capitolo .die Schreibkoost-, •diaSpruk^
kiutde*. -die Spnchkanat", «die MbOna Literatur-, -die att^o Spradiea*,
-moderne Fretndspracbea-, -die UaUenprxcbe-t ist ein neoer, backt
gtämtgener Versnch. dem gerade jetzt wieder OblichcD Ziirtck'
gaUhft-birtarischen Dnt«rricbts ein Bein lu Htelleu. W., der im
and ganzen seiner Arbeit die Kotbwendigkeit der historischen Pu'
aller ^^nen»chaften betont, lie^t sich an der betreffenden Stelle fol|
malten Tcmehmen: -Zagegeben «inen Augenblick, den ezactei
Wiisenscbaften allein gebAre die Zukunft, eine» Zwiefaehen
werden ihre Tcrtretcrnicmals entbehren können: ein et! titf
derVerfflgoagOberdie Sprache als das Mittel, das Erforacht«
aaBzudrQcken and niederxulegen. ein Mittel, deasea (land-
habang wahrlich keine geringere Exactbeit verlangt all
die Forschung selbst, und andererseits des BQckblickes
auf den schon durcbmeasenen Weg mit leinen Errnngen-
schafteo and seinen Hisigriffen, zur BQrgschaft fOr die
rtebtige Oontinait&t der Forflchungsarbeit Beides aber
Termittelt die Philologie, deren ABC somit eine Aosstat-
tungfflrjede, auch die modi'rnstn Wissenschaft gewibrt*
(3. 119). Dies« Benit'rkuDgen W.« gülteu indes nur dem einseitigQn. Ar
aQfle, was nicht viucte Wig8«nscbart heißt. blOdcn Bealisiuns: das bewaiMli
lur Genflge die folgenden Oesicht^punkte Ober den BUdungiwert der
modernen Fremdsprachen nnd be:iooderB der Hutterajtrarbe.
Die Uutbematik nach ihrem foniialeii und mutetiellen GesiettU-
pnnkt XU würdigon. untomiiumt d<.T Verf. im §. 53 Wie aie in luntvrieller
Bexiebung einer Reibe ron Wi«.xenKhaften Vorbereitung gtiwabrt. so i«t
sie in formalom Betracht eine Propädeutik für die Beschäftigung mit der
Wisaenfichaft Qberbaupt, im beKandereo aber fQr die Philosophie. Dabei
venchließt er sich nicht den NacbUiellcn, welche ein erhitxtes ftlathematik-
treiben au onsereu LehrausttJten mit <tich bringt. Es sei eben oicbt la
rergessen. dass sie nur ein«« der Elemente der Bildong nnd xwar wedir
das bCchste noch daü uncntbebrlichiite sei; sie bedärfe der ErgtniOBg
dnrcfc Philolofne. Philosophie und Religionsltihre, und ebenso der Ver-
knflpfnng ihrer Materien mit andern WisBcnscbafteu. eine AoTgabe, f&r
welche die l^hrkunet nur zu wenig noch gethan habe.
Von geradezu einschneidender Hedeutang ifit, was W. Ober Philo*
sopbie und philosophischen Unterricht im nSchsten Pangraiik
beibringt; ist es doch bekannt, d&8.s di«; bctht-'iligten Kreise dbcr die Art
und DaTchfobrung des letzteren sich heute noch nicht geeinigt habet,
und darf Ef?c. wohl deshalb ausführlicher auf W^ VorschlJ^e eingekeiL
Da«s der bobere Bildungsuott-rnrbt ohne A»i philosophische EU-
meat eine LBcke habe, lebrt nach W. die Beachtung des Umstandes. dSM
die SchaldiseipliDen reihst in dem philo.-tophi8chen Unterrichte loiumiMB-
etraben. Er weist nun im einzelnen das philosophische Ferment derselben
auf und erbringt den Nachweis, dass das Verhältnis der Philosophie lut
Willntauji, Didaktik als Bütiuiigslebre, ang. t. J. Look. 1129
^LSHOschaft und tarn Unterrioht (iu einer no innigen ond Tielfftch«ti
rerknflv'funfc sei, du? zu huffeti steht, eo werde der Lefarbetriel> deni-
»Iben wieder gerecht wcrdt-D. BetrOhend freilich klingt W,i« BebBU[itiiiig,
der hcatigi' philosopbiodie Uuterricht nur ein dürftiges Versuchsfeld
etle. da» cnt in cinca Fruchtgartca anigewandelt werden laOsse.
Tiuer |)hiIo3ophi9ch-propSdeatiBcher UDterricht habe sa keinem Gedeihen
len können wegen des Üilämmu, dass er dem Streite der Syiteme
bmbleiben und doch auf dem Fulde des Streiten oricntierfin, dan« er mi-
futeiiricb und doch nicht farblos und danua kraftlos sein »olle. Dnd
denkt sich nnn W. in ponitirer Weistr die (}estaltong diost;« Unter-
fcbts? In einer A nknflpfiiiig an Arifituteles iS. H2, 1»Ö, 202).
[^CMen Lehren lieg>:n nach dem Verf. der Öcgetiwart seitlich zu fem, ab
die Unterweisung darin in die Debatten der Gegenwart verwickeln
■st«, andererseits jedoch iat sein Standpunkt ein scharf ausgeprftgter
id »ein Fhilusopbieren charaktervoll, einer rvligida-uttlicben Weltanachan-
lg verwandt, eine n&turalisttfiche abweisend. W. denkt sich eine Zu-
imensteltnng aristotelinchtr Sitze, wie sie Trendelenburg far die Logik
iben, auf die audoru Disci])linen uusgedehnt, durch eine IjsleralUticr-
ning in dvT Muttursprache und knappe Erläuterungen tug&nglich ge-
;: io gleicherweise w&re dann auch die Psvchologie und Ethik zu
earbeiten. Die meisten Bedenken werden dem WiUinann'scbcn Von-chJage
ll von der Seite kommen, wo man an die dunkeln und hchwierigen
Partien des Aristotelen erinnert, dif der Auffassung der Jugend jedenfalls
le geringen Schwierigkeiten darbieten. W. gliubl xulcben Bedenken
}D vomb^rein gegen ttbertieten zn können mit der Behauptung, dass lieh
Arist. eine IUi.'i>ge g>;haltreii'ber, charakteristischer S&tze tinde, denen
M nicht an KUrbcit und gern ein verständlich i;r Schlagkraft fehle, ferner
dass es sieb ja nicht um daa Ganze der Arist. Philosopliie, sondern mehr
ain Denkfltofft: handle.
^L Den letzten Paragraph dieses A^^Bcbnittes f&llt die Ausmittelung
^RAu Wertes des theolügiachea Unterrichten ffir die iiitilich-religi-
^Keen Zwecke der Itildung. »Die tlu-atugiiiche Wihsenftobafc der OÖenbarung
^'ünd der Autorität ist ein I^ckstein im Gebftude der WiasiinKchaften ; dämm
gcbflrt ihr in demjenigen Unterrichtt.', welcher der WisseoBchaft entgegen-
nbren soll, ihre Stelle.-
Wie oben hervorgehoben wurde, zfthlt \\. ku den accesiiori^cbea
Elementen der Bildunf?. die im IV. Abschnitt abgehandelt werden, die
Qesebicbte. die WL-ltkunde. die Naturkunde und Ak- Polvmathie. 'Die In-
■tructiunen fQr den Unterriebt au Österreichischen Oyionaflien vom J. täS4
•enthalten Tor den cigeotlicben methodiscbcn Weisungen Ober Geschicbta-
nnterricbt eine be^onderN werivolle Erörterung über den BUdangsweit
dieeef (legeDstandea. In W.s Didaktik verdichten sich die dort ausge-
s[jrochenen Orondaltzu, indL-m er auf da-s ethische und sociale Mo:nent
oaebdrAcklich hinweist. .\ls Aufgabe des Geschichtsunterrichts be*
^feicbnvt der Verf. bloß i^ine gewisse Schalung iu den elementaren Grund-
1. Übung in der BenQtzunt; der chrunologischen und sonstigen UUfs-
el und VurUbung im Lesen histuri^icher Bflcbi^r. Eigentliche Scbol-
WilimaH», Didaktik als Bildaagslebre, ang- v. /. Loo^.
tntipreche» .... ilm Dnt er rieht ist die labrendeThitigkeit
tatteigert. rcrdicbtet. zu dem DArstell«r boninit das Bin>
^rlgeo. EiDttben, Abfragen. Verbessern und viTwandte
Operationen hinzu: ladcm scblitfßt der tlntcrricfat ein Ele-
lant der Zucht in siel), indem der Unterricbtende anord-
it, aufgibt, controltiert n. s. f. Der Lebrcodc macht einen
Inhalt dei WiBsenn oder Kflnnenn zug&nglirb: der Unter-
^iebtende arbeitet denselben in die Kßpfe der Scholar
liaeio." Ffmor »tehen da die dr«t Stufen dor didaktischen Vtnnitte*
Technik, Formgebung, Or^'anisittioo oder mit anderen
Porten: LebrTerfahren, LebrK&Q;, Lebrplan — nnd was ihre
Aufgabe ist.
Pflr die Organisation des BildnngRinbaltes kommt nach W. in
Btrmcbt: 1. dor sittlich-religiCisie Kndrweok. 2. die paycho-
>gi8che Stufenfolge ond .% die Wochselbeijehaiig derUnter-
lelitsstuffc. HerbEirt batt«: die Familie ah Ausgangspunkt gow&falt,
TOD da aufwärts oacli der Seite des L<b<?rBiQiili<:hen. nach abwftrta io
Beich der KrkcQntnia and Tbeilnabme fartzuschreiten. W. setzt nun
rar gleiohfallfl in der Familie ein. schreitet von da aber geradeaas vor-
rftrta durch diu StufL'n Hoituat, Volk ond Vaterland und gewinnt
eiDC Reihe nociaU-r Vurbäude und sittliebcr Gfltvr, wi'lcho d>LT Bildangs-
rbeit ebensowohl ZicLpankte g<.-wAhreii. at? ^{uellen fOr ihre >^toffe erOff-
Mittel)>UDkt aber ist and bleibt der sittHch-religiOse
(weck. Die ibu zunächst umschließende Zoue i«t daa Gebiet desjenigen
IdungBinlialtes, welcher doa Geniath bis zor Hingebung erwärmen
IQ (betmatlich-Taterl&ndische Stoffe); um diesen engeren Dotirk «rhlieOen
ich Bildungsinbalti?, wolche dem Geist« ideale Mamente zurohren und
jleich in dem Gemilthe die Theilnahnie zu pflanren vonnPgim (phtlo-
pachex Lebrgutl. Der äußerste Ring lunfasst endlicb jene Lebrgetiet«.
lec Ertrag zuri&cbst dem WiBscn und KOnnen Eugote kommt und
tiemfitb nar in Temiitt«lter Weise erreicht
Ana diesem abgestuften Verhältnisse des Büdun^inhaltes za dem
'obenten Zwecke der UUdang ergibt sich dem Verf. fitr die Oestaltnng
dewelben eine Reihe von Folgerungen, denen nater allen die Organitatioi
des Bildangsiobaltes betreffenden Vorschriften der erste Bang sukonirat
tu dem Capitel der .ethischen CoucenCration des Bildunga-
iahaltes- ig- 65^ wird dem Religio osunterricht die centrale Stellong
iMOgßw\e»«n Dod die Angliedening an diesen darg{>than. jedoch mit d«t
ücbränkung, dass at«ta auch auf die heftondere Natur des anzulehnen-
Lebrstoffes BQcksicht genommen werde. Damit spricht aieb W
Ffanbar gegen den sogenannten Ziller'Bcbeo -GcBinnnngt-
interricht« aus. in welchem ja thats&chlich die übrigen Stoffe tarn
liloQen Commentar der tiesinnungastoffe herabgesetzt werden. Wohl handelt
sich — und das ist von W. schon in sönen - I'ldagogischen Vortrlgen-
fahrt wurden — darum, „die Fugen, in denen das menschlidt«
^Willen laaauimen hangt, aufs genaueste zu onterrachen-, aber diasHt
larbart'acbe Problem auch dahin zu erweitern, das« man die BUdangt-
iobalt« ao orgEnbierc, di«
beziehe nnd nnter deo StoffoT
Doterricbt «rat orgBsiäert» Mfttcn
stelle nun *giia uolic^gea» Lehif
TOD LebrgftageD auf: m&n fertig« Le
bebaoilclnde Stolf bertcksicbtigt win
DarcfafQhrapg neben ibtii in stel
damit in Vcrkof^fsog trete. Dat
titchen Atoinisnius bingewksM
gdgriffen bat and welober geviM fw
Teranlwst hat
Aus der Eleihe von W^ Toi
WcchselbeziehUDg unter dci
besonders bedentimgsToUe erwäbi
• le äpracbstoff. tondern
Menge zneammenbangsloaer
ist ein onorganiaierteB Mater
der EiuigungspuDkt fdr den d
aaagcdebntca pbilologiecbev
der LehimitteÜj. «Die MathematI
tik dcrNatur zu fasBi-n; sie
die Oescbichtp ihrer Wien
beide im Altertbnm wurielB
»ogar antikes Lehrgat i«t* asv
Auf den Kof nach einem conl
wortot W. im §. 37. wo er die Abstnl
nach dem psircbologiBcbeo Pri
oioderntf Cnterricbt neigt zur £ntfa
der Didaktik erträcbst dänitn die I'fl
nicht manchmal das Nebeneinander
kt^nnt--- Ea steigen daher dem Verf.
an: Der Spraebitut«rncht gliedert sl
Muttcrspr liebe boK-farAnkten, und eji
fremden Sprachen lusg'.-debnlea. DI
gaeofalfibt auf einer früheren Stnfe d
spiterou zugleich dnrcb den PoniieDo;
kuode bildet von den beiden Blemei
fasst, die Heiioitt dun nftdiBtoa Oeges
Anffauung dai andere zur rollen G«
Das bistoriBcbe Priocip d
im allgemeinen zur Kicbt«cbnar za d
werden. Wji Reihe — naeb die«eni i
falls eeboo xuui Tbeil aus seinen ■!
Biblische» Alterthum nnd hei
— vaterUndiscbe und altclai
ichichten — altcInaBiBcbe Kpi
— die Termittelteren li
Fh$eti, Drei Sebutfcstreden zum lUgienuigsjuhilSuin. 1133
edekanst, Philosophie. — Rndlirh legt der Verf. noch die BildongH-
b«it in UOckflicbt .-luf die Altertmttifen dar.
Wiv am dem Vorhergehen des wohl leicht cnichtUcli wurde, hkt
dem Verf. eine Anzaiil voa Beihen und Gliederungen der ücterrichte-
ieo ersten, retschiedeti nach dem O^sicbtspankte, ron dem tus
mtmiotuiDeD worden. Wtittin «rfrab die Bexiehong aller aar etneo
heo Uittolpunkt and die VurkRÜpfang der Lehrncher antereinander
len wohl of^ni.iiertftti Bildimgs^tnff. AHein ein eigentliche» St-ndien-
jstem oder »>in Lehrpinn vtfrlaiigt noch eine besoDden- Untersucliung
her. wie sich die Bildung nach Vfllltcm, Geschloclitem usw. differen*
iert, oad welche Stellung de in der sllgetneinea ERengung and Bewe-
ng der QQter einpimmt. D'tesea aber hat sich der Verf. ftlr den Abacbniti
om •'BildungHweaen» vorbehalten, ebcnno die AueeinanderAetzangen Aber
die Rildnngsarbeit, wie sie sich in der Praxis der Schule tolUieht. Damit
ftber wird W. ein Werk zuende geführt baben. bodeutungtToIl gonug,
flo daae man aa ihm nicht mehr wird vorbeigehen können, wo es sich
dämm handeln wird, ältere Unterrichtaeinrichtangon. auf ihren winen-
■chaftlichen tmd praktiachen Gehalt zu |>rüfen nnd fQr neue AnffitellnngOD
imd Ri^rormen aof dem Gebiete der Schule geeigsete Paßpunkte eq
gewinnen.
Prag. Dr. Jos. Loos.
k
Drei Schalfestred^D zum Regierungsjubil&um Solnor Majcst&t
des Kaisers Franit Joset 1.', kr ausgegeben von Franz Frisch.
Wien 1888. A. rjchJer« Witw« & Solin, 8-, 23 SS-
Die erste der Reden, verfasst von Prani Frisch, war, wie es
•cbeint, fOi ein« Voliu)- oder BOrgervchnle bestimmt, wAhri-nd in der
zweiten von Prof. Jacob Emprecbtinger nach einer Aomerkong in
erater Linie die Zöglinge einer Lehrerbildungsanstalt, in der dritten.
d«r«D Verfasoer h\aü mit H. bezeichnet ist. nach dem Inb^te xu ortbeilen
VUAchst die SelitUer einer Gewt-rbeschule ins Auge gefaset werden. In
dicMr Beschr&nkang erfililen die Torliegendon Reden ihren Zweck und
find geeignet, daa patriotische Gefühl in den jungen TIeneu in nihren
■nd sn pflegen.
jStiftangfln.) Der Dir«tor der k, k. \>nv CreditansUltftr Rwdc!
und Gfvcrbc in Wien Karl B. Weiß t. Weißcoball hat ein Ci^^iu-
voB 20.000 fl. in österr. Noterirt'ut« tur Errichtang einer Weifl ». WeiGen-
buU'«ch<>D Sti pendienst iftnng gewidmet, nue deren Inti^Ksaen in gloicfaen
Theüpn js ein Stipendi u tn platz fOr Hörer der Rechte und ftlr H<irtT der
Hedicin an dt>r k. k- Tniv. in ^Vje^ xu dotieren ist. Die Stiftung in
b«r«itt) gcncbmiet. (Min -Act Z. 18313 vx 188S ) — Die Oe»cbviflt«r
Stephan und Andreas Mcyna v. Hosochacki und ItTpsyna Freüo Capri.
geb. r. Kosochacki, aämmtlich Outsbcsitzer in Gälizten, baben ein
Capital von 620 1 fl. im Xcnnwcrto mr Gröndnng einer den Namni
«Dr. Michael Moya v- Ro^^nchacki- fflhrenden Stipendieiitttiftiing fär dnea
SchBler der jur. Kac. an der Unir. Leinherg, cfari<itl. Religion, gewidn«!
(Stiftbrief vom 13 Sept. 18^8 - Min-Äct Z. l'J 537 ex 18S8t. - Di«
am I. Oct. 1880 Terstorbeiie AdTaeatcnawitwe Tht'rese ?. Oafteiffer
bat letitwUlig 2000 B- t>ar zur Erricbtune einer den Namen -Pr Cm
stantin v. Gast«i^<':r' tragenden Stipendien «tirtang >.n Un -<
Studierenden am uvmnftDium in Heran rennikeht. DieStifttir
actiTJert Stiftbrief 'vom 14. 3ept. 188>^. Nr. I9.00!l. — Hin -Aa /.. k- -a^
ex 1888). — Der am "25. Mai 188* in Nachud renitorbene Professor Karl
Riebe hat letztwilliff den Batrag Ton 1000 fl xor Errirbtoug «ioer
Stadentenstiftung gewidmet Dioae Stiftung ist bereits aetirit^rt tSaflbd«f
vum 4. August ISSlj. — Miii.-An Z. 21. .''29 ex I888|. — Die am 21». Se|>t
1863 in Triet<t veratorbt-ne Witwe Anna Pecuta. geb. B«ronin Vlach.
liat nrknndlich des Tefitamcnts Wien 30. Jnni 1SG2 nnter d»r Bcieichnaiig
-Anna Witwe Pccota. geborne Baronin Vlach'scho ijtinendienniftung fSr
Castim- Hiihetituariitrti drei Stipendien fnr ätudii.'r<.-iide an Mittel- und
HochacbuLen errichtet, zu deren Gemüse in eniber l.Une Verwandte itr
Stiftetin berufen »ind. Die Stiftuug tritt unter obiger Bezeiehnung mit
dem Studienjahre 1888,89 im U'lu-n (StiftbriL-f Triest 29. Oct ISäk. —
Min. Act Z. viSOTa ex 1888. Stiftungfirai-ituI 17 350 fl.. belastetv — Die
am 29. August 1878 in Qraz Terstrrbene IViederiUe R<lle r. Kalrhberf?.
geb. Edle v. Brcniiing, bat in itirem Tt'Btamente 28 Jani 1»7.'- «ob-
atituBrlscL eine Stiftung fO,r einen elternlosen unbt-mittelten Stud<-ut<i)
erritbtflt. welche vom Studicrijabrc 1888/89 ab ins Leben tritt Stiftldff
Gra« 27. Oct. 1888, Cftpital rorUaeg 3000 fl. — Mio -Act Z- 2-i9t*'>
« 18881. — Der am ItJ. Nov. 1886 in Wy^^rorir gftatorbene Dr med.
J. MeiBsl hat letitwilllg eine Stiftung fOr HOrer der wcltÜcbea Farvl-
titen, erentut'lt aucb für Cjrmnasinl -Studieren de aus der Descendeni «dotr
Geschwister, bei Abgang solrher fUr derlei arme Studierende geigfDadA
Stiftung« apital 6700 fi. in Obligationen. Das PriUentationar«cht übt ' —
jeweilige iltösto Dewendent des Abraham Mäasl Stiftbrief Prag 7. (
1888. — Min.-Act Z. 2D.194 ei 1888).
i
Fritek, Drei SchnUertredco tarn BcgienmprjabiliDin.
ft*d«kDn«t. Philosophie. — Eodlirh legt der Verf. noch di« Bildnogs-
l«it in ROcksicht aof di« Altersatufen du.
Wie ins dem Vorfaeigebendco wobi leicht errichtHdi vorde, bftt
dam Verf. ein« Aiuafal tod Reiben und Gliederanf^vD der Untcrrichts-
ica <is«bea. Ter>chi«deD lucb dam Gesiehtspnokte. ron dem &q<
de nntCRi'^miDeo wurden. W)rir>?n er^^b die Bexiebong Uler »of einen
ethischen Mitt^lpnnkt und die VerknOpfong der l^bificher onteränuider
nnea wubl ur^pmiaiert^n Bildung^striT. All<;in ein eigentliches Stadien-
■ yalam oder ein Lehri>lBD Terian^ noch eine besondere ünb-rsiicbung
lb«r, wie sich di« Bildong nach Völkern. Geschlechtern osw. differen-
nnd welche Stellimg sie in der aUgemeincn Kneagnn^ ond Bewe-
der Guter einnimmt Diese« aber hat sich der Verf. ffir den Abscfamtt
•Bildoogsweeeii- forbehaltea, ebeoM die AnseiDanderHctzongcn Ober
i&e BfldutigBvbeit. wie sie flieh in der Pr&its der Schule vullxieht Damit
ker wirvi W. ein Werk xaende ge^lhrt faaben. bedeatangsroU ^nnj(,
dam man an ihm nicht mehr wird vorbeigehen können, wo ca sich
handeln wird, ältere CDterrichtaeiorichtnogen auf ihren wi*i«n>
liehen und praktitebeo Gehalt xn pTftfen und für neue Aofstellongen
Refonneo auf dem Gebiet« der Schale geeij^nete Fafipunkt« xu
len.
Prag. Dr. Jos. LooB.
rei SchiiUeäträdei] zum Begierungsjiibil&am Seiner Majestät
des Kaisers Fraoz Josel I.', beransgeeeban toq Fnuix Frisch.
Wien 18ö8. Ä. FichlOT Witwe & Sohn, 8% 2» SS.
Die cntti der Reden, rerfasxt ron Pranx Fri.sch, war, wie ea
nt, fBr eine VoUu- oder BQigerschale bettirnmt. während in der
▼OD Prof. Jacob Empreehtinger nach einer Anmerkang in
Linie die ZOglioge einer LehrerbildniigiianataU, in dar dritten,
Verfaaser blo& mit H. bezeichnet ist, nach dem Inhalte icu urtheilen
stmücbvtdie SeliQler eiucr Gewerbescfaule ins Auge gefasst werden- In
_di«fler Beschränkung erfüllen die vorliegenden Reden ihrcD Zweck and
geeignet, das patriotiache Gefühl in den jungen Hvzea xn nfihren
10 pflegen.
1138
HciVcrg o«t »fkUer ut0»»4 «ad iAtt
kmmU, III. «tM AaaU von BewKilM
fi« lidi lifcariJScb A ScMin n
tB twr gCBiww TtffbMw« ileh«, fitA IT. 4m
Cmumaitar Aes BwIua s«d zwciua BaAe cathilfc. Vir
rartnflA^ JUaCkbc JMbe*«»4en dca Wilfcwirtifaga.
ProgrammtaiebAU.
Idt. J. Aamaa. Weitere BemerknDgeo xa cuxtlMa
der Pintaatscbeo Apologie des Sokrates.
k. k. ObcTSTnn- xv UiWii 1887. 8- 6—19.
VUm BtOMrinac« n < SuOoi der Ap«lae;ie
dk im Torigea Jahr«ib«Mbt dsMOcB AMtalt rgatfiwlIhhiM
, eMfellKbtt UntemcbiiK«* u. Z« 33 A Tp« uor sei iJra>7«tv «
r««T(te 7/»ou» iTgL li^faeU im PUfeL 1976. S. 373 «ad VaUs n ^m
Zcitadbdft 1B72. & &ISi wM AnUy*'^ «^ BAefctfcte dantf
diM in ftllrs abrifa ia BeInciA jimiwiin Stella da Sükxal
Aber de« OnkdtMvdi keiMiw«^ iWeKldooieB odw fntir cci.
dM Stntai. di« Wfthrh«U d«« Oi^eb ra eribraebaa. >b V«
n vätermi PoTKboi d«« Sttz. •afcccbcn wird- Sebe» vir
die Stetlco am. v*, &))a. die ScbOdcnnf «aner s vr qo(c bfgiaDaad n B(
TOD dem Politiker «prieht (21 D) wmw tloyiZ'nt^,v üi* r«vrM M^r im
dr9fmiroi) tyt* ao^mrtoi^ rttii- Du ttt soriel «U Widerleg'aac ^
Onkdi. Bokr. veodei neb Dim sa aiulen nnd : liutOttr tt tat/irtw (S 1).
Dach Dicht nn< aUgemeiae AalihraBir ?en4i^ ihm: rr will im ■IniriDM
MBe IrrCahrt kLuKellea lad Iwbalb koSpft er 22 A B des Faden der
beaoBderea äebildcnnc n bH »trn yuft toi^ xiitMjmTs j!« /»j
aaufimf. IMkIwb dlM* Mdtea Erftfanin^ ift di«? von DirMtor
biiBittLlli SUfic dagoftgt. £« aar Muuagrn vaniniJinscb da* Be
aad daa Enftaii des ftfacbeadfla Wdpen itQ'-za>lril'-k«n •ebeiat-
a» aawpg obtS« taa ciiar beaandetg» ClasS'! der SIeiuebai die
txcu >. reckt, aaf ,B«mi^ Caqeetar »*r fhyxf'i; rarftckzognilte. —
In H AB rtniebtd. mü vor w avrtj fvtir 4 iJutfioitf und erUirt ra»c
«i'toiV <cBi2'<*'*P** *■* Ben( auf 2?t A /y ttttirjai tij.- /ff/iiatM.- awi-
a«> mir imig^nm* mm ytjöp*g«r. In dies richtig, w&re du PrlMBt
^«^yjü— ^iBipiob; das tot Gericfat tnHiatc «r von dem. <ru da>
~ ' «jrdöii T. Aber «ocb die oachfolg«i>de«SilBe
mMtm ia üt Gya— It. TerwÖMn also nirht auf die TUtiglEcik dca
Sife ««r «oMm nacmatL Cte^en« irt du Hetng anf *ein -Awfowebaa»,
it, fewim oiclit za Ico^eo: d^nn «vna
< £fatier die dcbeinwuaer ihr-^r Uowim
n« die Wahrfaeit, von den QherfQhrtfin abn*
8ltr- gwadiiMli |9Dl rW ^ Rii;#i] mV Ar dtil'Hur ifyttr öri
^HÜMyfyft/irTmt . . tliuttv .. ov4/r. Im nacbfolt^'iDdea ö v«l r>r'<u7p«or
MtaMI A. nur iaaovfft ttbcnewt, dui das swcitc »r* dem tmten nicbt
rCWdillteft i«t; ich mActtte or« a^ri) . . tttrlr r) iTur^uiii aln awdteN >Db
tr,
1 M tiiMft^puir fa«sen osd Qtionetxen : Pies \di^r Hus ffsgoi midu
fto B««9ii fflr die Wabrbeit meiner Bede, nod der '
^. ___ »weite Beweis Kegt
In d«r Art der ge^en micb geBblea VerleamdunK;- "tt wire demnach aa
•clfiirr HtcUe xa beluwQ. — Za 34 BC ttird die abliebe Fauung des
'•rHJjrqntfflc ^nirot/^^enOberdem sofTilligen d fttr, seioem OeffeiinUac.
In QbaneiiKender Wewe bekimpft Doch wftre z« eotgegorn, dam aorb
darin ein lli«Ra«bt«n der Ricfatcr liegen konnU. ««nn Sokr. sidi dar
Programmenscb&D. U37
bcrkOmmlkhen Venucbe, Mitleid zu orrt^gea, entachlftgt. während andere
— ü iih- — iii weniger gefihrliche Ankingeii verstriciit, derar^ge Mittel
niciit Tentthmfibten. Uio hüj^ebrAcht« ('beni^tziing fseiner persnm. WQrde
gedenkend« befriedigt nob1 nicbt; vielleicht iat t'nTov m tj^eii? —
Eine auafalirlicbc Bi-graadung üridut di« zu 37 ß vurKcschkffoDe Anderuog
itfir^flltlitat ifHiivKUJ fii'ii,- /niiritji- ^ iJlliJit,- fm ... fUT d&6 Tlll2ftr6
futti'nii- j' Siiaui; '\ . . Uiircli eint- Keibe innerer (JrQtide, die Periodflo-
fonn and durch HeraiizivbuQg d<;r Kritonstclle ■''»SC wird die Notliwendig-
keit der n>>uen Vexbindung geuhiekt begrfindet: doch ist, wsh S. selbst
nicht Ii^u^net. der Gedankengang, xwar wcni^iT nachdrflcklicb, auch b«i
der bisberiiren Lc^eort erkt.'ntjt)aT. — In 40 CDE werden mehrere Ate-
thoevn rU)pr<jhk'ii. um A.em G'^'dnnken SL'iuc einfoctitilv Form zu geben. Ein-
fach wird t\tr, rib aber auch klar und v^stÄntlUeh? fxite'tftriif ist mit
Becbt vcrdiichtigt wurden; vielleicht sallto (mit TilgiiQ^ dos nachfolgen [|«n
Jffoi) txitS'ififrof gelesen werden? — Schließlich wird zu 41 BC eine
neoe Inteqtanction vorgeecblogen. Die Verbindung rj'O^ivafa >j 2:{cucpar
ij üll'ivi ui'()6ir'^' ist 80 naturgemlß swingt^nd, da>>s, ich der beantragten
Trannang ^(avtfov ff — <VjlAo({ nicbt bciiiäicht«. Übrigens iat Försters
Verglvii-h dieser Stullu mit Fbit>jdu 91 B Uesditeiiswert. Ref. schließt
aöne Anzeige mit der Anerkennnng Ai-^ scharftm nnd sc4b ständigen Ür-
theOes, welches der Verf. La dieser Abhandlung; bekandet.
Wien. Karl Ziwaa.
1Ö2. Kadefävck R., Dve ukäzky z rukopisu o psycliologü
(Zwei Probeil aus seinem Ma.nuscn|it der Psychologie).
Progr. de» k. k. slavischen Obergymn. in OlmÖtB 1887, ti", IT SS.
Wir haben Vfir uns üir klt'iiifls Bruchstflek jpner ehrwardigen
«Philosophie der Vorzeit-, welche d«r gelehrte Jemit P. Kl^utgen in
amner unifaugrvicheu und gleichnamigen Schrift »o gcistroicb vctirit'idigt
bat und dii> besondec^ Dach der warnicn und t'iiiflussrüichsten lOiiipfuliliing
St. Heiligkeit des jetiig^n Papstes Liio Xlil. 8L-hr emsig rua der katb»-
liacfaen ücistlichkeit gepflegt wird. Ka ist ein Stßck jener metaphysischen
Pajebologle, welche gesttltzt auf kritii^rhe Logik, allgemeine Metaphysik
and chri«lioIi-flt.iTiiainrliche OfTentianing in Verbindnrg mit NamrwtMen-
«chaft, Oeschichte und Kthnograrbi'- bestrelit irt, die gehoiniuisvoUBten
Probleuie Ober da» Wesen de? Meiiscbeu m Klsen. Iri den beiden Ab-
aehnittcn, welche uns vnrtiegen um! von welchen der erAtero von der
Aufgabe, den SJethoilcn der Paycbidogii!. als der > VV iasenschaft von der
Seele", und von der Essenz der menschlichen Natur handelt, wahrend der
andere dan Wechsel verh<nii zwiecheu Leib ond Seele bL-Hpiicht, Hiiden
wir Alt<> llekaniit.<; sowohl in der Aafstöllung al» iiuch in der IlebandluDga-
weisü der letrell'end''n Probleme.
Aa» der eifrigen Bekämpfung der verschiedenen philtisonhiüchen
ond natnrwiHüenAch.imirhi'n Aiiüichteii Qber die Natur des Menflcn<;ii nnd
aas der metaphvsisch-philoMphiitchen Aasdracksweise schließen wir, da
ja alle Pul inik buh der ächulc uusgescbluHscn iüt. dass der Verf. diese
seine ['flj'ibolbgie ftlr K'reisc bestitimit bat, von welchen nie mit großem
Dank aufgenommen werden durfte.
Brtinn. J. Kapras.
153. Strnad A., Üvod do tbeorie kvadratickych traiislorniaci
rovinnych lEinloitung in die Theorie der quadratischen
Tr&nsrormatioDen in der Ebene). Jahre&b. der k. k. uberreal-
ichole in KQniggrätx 18@7. &\ 2-1 SS. ^^h
Ztitoduifl f. d. AfUn. Ojaa. idwi. XII. Httl. 72 ^^^H
L. Ü 5
1138
rragmnmetiKl]
Im ersten Theile aeioer AbhaDtllang
^er TruiHformutionen flherhanpt. bespricht
fonaation nod geht nach <rjni?«n bistoriRchi
licliini Ge^eDütandfl »einer AbfundluDi; Qb
sten nicht contocalen. dann die con)ocal<>n, i
q^uadratieohen IV&rrföriiiatiütien erki&rt Von
tuictien InversJOD und der in ihr entJial'
grOütt; Äufüicrksaxülceit jicwidniet. Außer de:
tisehen IVansfnrmation findet man in rorli
aos der allgenieinen conlocalen IHnif. unmi
die det Verf. -Traiiaforuitttiun mit Hilfe »■
ücbnitts- nennt. Der zweite Theil bandelt
Sonktvit der quadratisch verwandton Sjite:
er Curven. woran dich einige BemerkungeD
knüpfen.
Die Abhandlung empfiehlt sich zwar
und Betracfatangen, wobi abrr wie alle AI
fClarheit dea SuIb and Qtittrsichtlich« Anal
licher Beziehung hat cns nur der nach Crei
BdstenB dor vier Do|ipL>lpunkto in ouiilo<
RntaTnen und die Kehanptnng, daas die eil
eilenden Punktepamre nur bei conlocalen ^
aicht befriedigt.
l.>l. HlaTäöekA., Eartografickä (rt
jßPtionenl. Jahresb. der Coram-Ube
22 SS.
Der Verf. behandelt in dieser Arbei
projtfctionfn in ähnlicher Wei^e. wie es e
im 11. .IidireitbL'nchtt.' der k. k. Stuat«-Ob
nämlicb vom n>in graphitichen Standj
der dabei benfltzten Sätze näher eini
man in der vurli'i'irendcn Abbundlmiff
seinen DarstellungsmethodeD der Eräober
Netzi> der Iil<.-ridiane and der P&raüelkreisa'
auf Grand dieses ZtuaninienbangeB vennitteli
Kennttiis voraoagesetzt wird, conntruicrt wtir
Karu^nnetze sind in 17 n-eht nett und nr&c)
AbbaJid!nng beujenif^. Namentlich verdient
Ö Figuren, wclcue die ciniclnen porapfctiviac
neties daratellen, volles Lob. Leider kann r
Abbandlnng «icht eo günstig auiaprecbcn; de
namentlich der fgrmalvn Seite des Tettes aefa
widmet hat. Manche üktze »ind vollkomuie
anderer i;ntdockt man ent nach vit-lur Mähe,
Es wfirde uns lehr weit führen, sollt«
stoße hier aufzählen, es Kei nur auf Aiü Sät
von oben. S. 9, Z. '2 von iiut<.'n und ForUetü
Z. 16-11 V. u.. S. 13, Z. 12-13 J. 0. und Z. l
T. 0.. S. l.i, Z. 1-7 und 7.. ]-i-I5 v. o.. 3
aaf der S. 17, S. 18. Z. 14— IS t. o., S. 2£
V. 0. hingewiesen. Die DeSnitionen entbehrt
liehen Pr&ridon und Klarheit: am nnangcne
stand bei den grundlegenden Definitionen f&i
equipoUenton Ahbüdangen. Was der Verf u
iiOtEten Ausdrücken -pomörnü ehodnj« (vi-rhi
-poraJ^nii'- padobny» (verh. fihnlichj eigentlich
klar. Aus der Definition «Wenn man eina
durch ein ilnit ähnliches Theilchea auf ^
J
Frogranunennchau. 1139
Jie Abbildunic eint- conforiiic" (8. 22) kann inan »ich ktriiiL-n richti^oii
Bepiff Ton rUw^r DArfitellnngsart biliien und da« «mufiwenigpr, weil der
Veif- bei dor itiTeognphiäcbon I'rajection behauptet, -da?B (tie &uch
-bobm. -i'-) in den kleinsten Tiieilon dem Origin»!« ibniich ivl" (S. 12).
Die Behauptung, dnsüi bn der l^rojfctiotmart von de la Hire das Pro-
i«ctioiisc«ntnim fo gewählt ist. •da«e ^U-icb weit van einander enlftirnte
Paokte auf der Kugelflilciie sich auch in gleichen Abständen von einander
projicieren" iS. 81, ist falsch: doiiu os gibt kein ProjectionBCetitrum »on
dieser Eigenschaft. F^henfalER unrichtig ist die bei abwickelbaren Pr«'
iectioni'ü iweimal Torkoiriniendc Behauptucir {&. lö und IS), dass die
If-Tidiant' ceatral., die Parallclkrciso aber durch ihr» Ebunen projiciert
werden. Ohne kleinere siirhlichj' Fehler wpitpr aniufUhron. bemerken wir
nv noch, dass bei einigen contrak-n I'rojc;ctioncn jedu Angabo aber die
i{escn»oitige Lage des l'rDJectiunsccQtrumB, der ProjectiDOüebcDe oodde:
ßrdkogel fehlt
Karolin«nthal. F. Macbovec
^
155. Ben es K-, 0 liitce akroAni ballady nioravakö II (Der
Stoff der volksüinmlichen Tuähriscbeo Ballade Ilj. Progr.
der Blttvi^cben Lnndc»-Oberrenl schuld' in Prossnitz 1837. 8', 22 SS.
Im I. 'rh<:it bcfasst sich der Vt-rf. mit dem Inhalte der ?oIk»th(lm-
iiehen mährischen TlalLadi-, im 11. Theile werden dir DiApnFitlon gemäfi
Epitheta, Tropen. Figuren. AiiHlnyc epischer Lieder, PflanTflii und Tbiere,
«eiche in den Balladen auftreten, so wie die Symholik deiselticu be-
sprochen. Zu dem Zwecke werden luerst jene Epitheta aafgei&hlt. welche
dem farbenreiche entlehnt sind und stet« in gnwissen Vorbinduni^eii
wiederkehren; solche Epitht-ta sind weiß, grtin, fchwarE, roth.
änmal blau [gelb kommt nie vor). Und nic;ht nur dieitv Ei^thcta. Hondem
loch Kamen jener Bftume und Blumen, welche dem ^laven zma Symbol meiner
Qefbhle dienen, sind aU Be^weis lu bi^trachten, wie er mit eeiner Uni-
Cebung zusammengewachsen int Jeder Baum, jede Blume hat ihre Bl>-
leotung, die in mesem FaUe eine uiiheilbL-deutcndc zu aeio pflegt, wie
«■ dem Stoffe der rolkathflmlichen Ballade gani aiiK^meRSon ist Von der
Thierwelt spielen die grüCte Kolle die Hausthiere, das Pf«rd, der treaeete
Diener und Gonosso seines Herren, die Kühe, mit denen die Geliebte
K spricht ond die um ihre Pflegerin trauern; dann einige Vagel, weicht'
■ — wie flberhanpt in der VolkRpOfsie — die Holle von Boten «pielen-
^ Bodlich wird noch eine kurze Betrachtung angestellt Ober die Namen und
Anfilnge der volkethQiulicbtiu criührtächen Ballade, worauf dit- Abhandlung
mit der EtatiatiAcfaL-n Aufzühlmig der Bnlladen, die in Susüb Sammlung
■•nthalten sind, luid einer kurzäu Notiz, wokher Gegend die h'^-trcffenden
■ Lieder entsprungen sind, scbÜL-IJt.
■ Der Verf. Vieliandelt nur eine Gattung der volkflthÜrriÜeheH Poeeie
■ and zwar elno sehr beschrflnkte, so dau ihm wirklich das begegnete, wa»
tir in »einer Vorrede befürchtet -~ seiue Abhandlong ist fr&gniencti.rl8c]i.
Welchen Zweck verfolgt er bi^bei? Es handelt «ich bei dem Btudiuin der
Volkspoeaie nicht dämm, welche Bedeutung der oder jener Baum i» der
rolkatbAmiichen mähr. Ballade hat, sondern nur in welcbor B«-
deatang er Oberhaupt in der Vulkspo^L-sie vorkommt. Die Zweckloiigfceit
der Arbeit «cheint iimsn mehr eijuuleucbten, als die SvuiWUk der vuUw-
tbAmlicben mähr. Ballade keine nennenswert« Abweichungen itiifweist —
Uaine Abweichungen sind natdrlich aus dem StoCTe zu erklären. Ks wire
ttnerer 3le:nung nnch iweckniftftiger gewesen, wenn der Verf. z. B. die
Epitheta oder di« Thierwelt der ganzen böhmischen Volkspoesie hehiindelt
Ülta; das wire eine verdienstUchere Arbeit gewesen. Aber nicht nur
[der Flui der ganzen Arbeit, uondem auch die Form derselben ist sehr
1140
PrdgnmiD«iuehaD.
nunt^elbaft Der Verf. v«npricht tiiu «fcwu am Anfange, vu wir in
B«iner Arbeit vergeblich snchen. Er sagt nimlirh, er werde die Tnpei
nnä Fiiiuri^n h>!fi|iVL'ch(^n; doa ist leider nicht (geschehen, da ja eine sa-
fUUg« Bemerkung von der Metapher wie S. I6i anaere Erwartanf nidlt
befnedijri.-n kana. Dvn vt.üulichstvn Eiodmck macht aber der n&cblixiffe
Stil. Wir wollen den Leser mit dem Auftählen d«r simmtUchen FehUr
nicht behelligen, ca gcnflgt lur BertStiping unfterer Wort« nur eintelnei
aniaftihTen. An ftnig^'u Stellen ist wirklich schw<,>r zu crrathen. was unter
den Werten de» Verf. tn Terstebeu ist: uv.-itul jn(!) n duhn a nas^iü ii
zalndu (S. 12], wer wQrde im Bühiii. sa^en: niilancem ifat«^ Andnlce »
titki cbodäni [S. 13) ; belehrend in dieser Hinsicht ist der folftenoc
Satx: QTodeme antithese tyto, jakoz i jin<-. r nichi lUita TdeU2«k.
tabuti. hvisi. V'^Q*''^"^' j>i>i dot^^nt! pisn-'- poCinaji, ni2e (S. 18). Eine
solche stlÜHtische L'nbenolfotiheit findet man noeh an mehrereb Stellen
wie S. 12. 10: waa bedeutet eif^entÜch: biK je pHmdtek a t^la lidakeho
iS. 4)? Das Zeitwort miti ist tnyiaitiT und d(Kb lesen wir; dokladü
mime snad * kaede piliui iS. 5) Ahnliche Verstoß« gegen die Stilistik
and Grainmatik sollten doch in einer als Programm bestimmten Arbeit
vermieden werden. Die Formen wie nafice ;S. 7), pov^^ala 3. II),
jn (acc. sing.) sind in der Schrift^prauhe nicht zalSssig.
I5G. ^tepä.Dek J.. Gradnal litomy^lskv (ßw Leitomyschler
Gradtiali. Progr. des Gyiiin. in Leitomjschl 1887, »•, 24 SS
In der Culturge schichte des hrihinischen Volke» im XV. und XVf.
Jahrhnndert war'.'n die QeuosseaBVhaftcn der »ogenannC^n Literaten von
nioht geringer Wichtigkeit Nach dem Vorbildi^ der damatii^tm Hand
warktffztinfte gegründet nnd geordnet wirkten dieselben aar Hebung de«
Gottesdienstes durch fr«mme Ge^Hnge and Bildung der .mittun •*io oad
iintcrstQtxtcn die Srhriftkanst und die Miniatarrnal'^rei, indem sie Ge^ui|^
bQchcr (CanxiouaLe. Graduale uaw.t schAn gOHchriebcn und prftcfatig gM
SchmQckt, RUH ihren EitikQnf^en ansrhafflcn. Dt^nirtigc Genosaenscbaftcs'
entstanden fast in joder graßercn ^taJt liL-i jeder Kirche, mag aic kathb
lisch. utrai)uistjsch gder evangelisch gewesen suin. Aach die Literatto
in Li'itoitiygchl bntteu solche Oi*»&iigsl>acher. die aber durch die mtkn
Brände im .T. MiHi nnd \'tG(i ziu-ninde giengen- Man trag gleich daraaf
Sorge, ein neues prichtigw Gradnal zu beschaffen, daa aach wirklich im
J. ITttiS zu^tMode kam. Auf dii-üe« mit aller Kunst und Sorgfalt Ti-rf'.-rtigt<
GrnduaL machte sner^t der rQbwlich bekannte Schriftsteller Ant. Ribii'-k-i
I Pamätkj archaeologii k-^ XL .W) aufinorksain und wir sind Hemi iVüf
ät^päcck zu vicK-in Dank ven>flicfatet, daaa er nns mit diesem b'radoal
ofther bekannt machte.
Der Vorf besfiricht zuerst die Süßere Tcrm de« Graduals. welc]te<i
Ö4cnn hoch. 43 cm br^jit, 20 cm dick ist nnd 3t(-7 kg wiegt. Die Einband-
decken »inj, von HicbenWli miA mit Leder öl-erzo^en, awf deititn Obet-
flftche TL'ntchif^dene gcijreK<ite Ornamente zn sr'lii'n sind. Oben und unten.
in der Mitte and an Jen Kant<;n eind sie mit kuo^treicb dgrcbg^fDbrtem
MeüFingbe-tchlag Vi-rsehen. welcher mit gräncmi nnd rothem Satiunt unter-
legt ü>c. W a» den Inhalt anbelangt, eo entb&It daa Gradual ö'JO Porvamcnt
blittLT. die wie alle utni'|ai<iti sehen Canzionalc mit verschiedenen Lied
Noten und Malereien anngefflllt sind. Mit der im J 1S78 von J 3
herauiigegebenen Hvmnologia Bobentica verglichen sind im Leitora^Bclil<
Gradaal Wiiigv Lioder enthalten, die in andern gedruckten Cannona]
nicht vorkommen, die aber etienfalU mehr durch frommen, einfachen
patriotischen Inhalt als durch pootiscbcn Wert hervorragen.
Der grftßte Wert des Graduals besteht aber in den zablnk_
liiniatnrbildern und IllustrotionLm. welche es in dieser Deziebung d
berShmtestcD altbohmfarhen Catixionalcn an die Seite stellen and ftP
welche sich Bjbieka an der schon erwähnten äteUe sehr gOnatig
l^^fiü
i
I
Progratani »nHchiia.
3}rocbeD hat Dar Verf. dieflitr Abbandlunj? behandelt alle MinUturbüder
er Rcibo nach 1.39 Bilder], dann {lie IniÜRlbildcr (34 Bilder) und t;etit
«fidlicb ansipinftndcr. BUf wolobc Weis« dies koftthsre Barh i;e«cbrieb«&
oad XDSt&ndc gebracht wurde. Aue diesem llit^ile errabr<:n wir die Nata«n
jeoer Htoner, auf deren Kosten du Buch von Georg Lacbes Neiiomucky
gescbrieben und von Mat. Ornrs gL-niält worden ist
157. Masek J.. Fokus o rykiad slora, joz vydävatel^ Kos-
movy kroniky piopisuji .Zizi* lEin Versuch das Wort zu
erklären, wi^lehos die Heraiisgi'l)^r der ('lironik vou i'osiuas
.Zizi» transscribiereiil. progr. des böbmiscb^jn Gymn. in Pr»g
iNcusUdt) 1887. 8". 6 SS.
Es wurdon ttrbon Tnchrerü Veraache unt«rnoTnnivn, das bei Cosmu
TorkotDUivnde Wort Zizi (.Fontes 11 52— 53i zu erklären, »tier der beste
Bewvitt. i&ii dAü Wort uucb immer nicht hiiilftn^licli erklärt wordon ist.
sind BtritA neu aiirtuuchfindt? Rrktäru[i;;;en. Diu )lt:inan|; BrandU Zizt fHi
aaturalitas terrae zu halten, wurde run Peisker lArchir fllr »\av. Philologie
14. 121'! widiLTlegt , als auf '.'iiier Mikrhaftea baod»cbr. Lesart gu-grüiidet;
Pei^kw selbst 1,1. c ' bringt d«^ dnnlcle Wort in Verbindung mit ?,.-tr,
Zazehy und üim iat Üiii — Potioädeü. l>er Verf. der rorlicfrenden
kurzen AI>UanJluag vetgleiubt die Stelle bei Cosmas ntit einer Stelle bei
Vincentius (Fontes II. 40-() utid ^liiubt, Zizi bt^i C'^vtiias hänge ruit
principalis thrann^ hm Vincentlas zunaTiinien und sei aU Io<-. fem.
aieii = stzi nom. ^i^/a -^ der Sitz) anzu^cb'en. Qegen A.\ete Bridirong
fÜirt der Verf. selbst den bedenklichen Uiiietand an, dsKs das Wort .-aie^a
im BohmiRchen nicht Torkommt und dttus Mcb auch in clie«eiii Falle laut-
Ucbe Schwierigkeiten idte ümfinderung ie in i im XI. oder XII. Jahrh.)
darbieten.
IftS. Öapek F., K Wkladii nejdölezimsich ükonii c^sköho
gcnitiva (Zur ErklELrung der w.iVhtäg.stcn Fuiictionoii des
böhm. (lOnitiva). Prcgr. des Gymn. in WaL-Meserit^cb 1887,8M3SS.
Ple Abhandlung bombt auf der bekannten, wissenschaftlich be-
Tieaoneii Tfaatsacbe, da^s der sUvische Qmitiv die Functionen des Abla-
tin Qbfinioninien hat und einen Geeeustand lieiei>rlniet. au» welchem eine
TUtlglieit hervorgeht ; <i4>r rntirmcbitMl zwia<~hi-n Itelden Ciü^os liegt nur
darin, dasi die Beziehnng. durch di-n (Jenitiv au^gedr&ckt, innurlloh
tutd causal ist, die durch den Ablatir au^gedrCvkte dagegen fioD^r-
licb and räumlich. Die BMeutung aller Cil^us war nrKiirQiiglioit eiuv
locale. nachdem aber die Kndu]i>;en - dem Ursprünge riaen fi-lbstündige
Wörter — im Laufe der Zeit ihre Bedeutung eingebü&t hatten, wurde
die Sprache gezwungen, die rfiuirdiebc Geltung eiuK'lucr Cat^ui» durch
solche Elemente zu bezeichnen, welche den Rndangen, was die Oeltang
and den Ürgpning anbelangt, gleich waren. In diesen Klementon ist also
die anprflnglicbo Bedeutung uur Caausendungen zu suchen. PQr den
Ablativ ist es die Präposittun ot (od), nnd da im S]uvi»clien. wie bereits
eoutati«rt wurde, der Ablatir mit dum (iecitiT rerschmolz, ist dk
Prlpoaitiou ot (odi auch für die anpriliigticbc Budeatung des Geni-
tin maßgebend. Auf diesem Wege gelangt der Schriftsteller zuerst zuni
Oeoitivas separationis, der in der beutigi^n Sprache durch mancberlei sepa-
riereode Partikel (od, z, pryd, Ten unv.) verstärkt wird, in der Torhisto-
rieebeo Sprache jedoch allein zur Bezeichnung der Trennung genOgte. dann
»um QtUlitiras quantitatis, welcher orsprQnglicb als adverbiale Bestimmung
dos Bdomes im Satze fnnctüjnierte und irgend ein Ganzes, aus weldMm
eu beetimiuter Tbeil berausgemimmen «<^ird. bezeicbneto. Aus dieter
nnprOnglicben B*>deut>iiig entwickelte sieh die ((uanutalire. ALicb zu diefODi
I
H nnprongL
4
1142
Lebr^Qchcr und LobnaitteL
Qeniti? wurden mit dor Zeit TenchicdL-nc Würtchün binto^ftgt.
'Begntl dos Quantonu* unJ dvs aas dt:ni Ganten berftu:>|rcDomiu«Dii
oftoer xa bestimmen. Deasi.'U>cn Zweck b&tte uivprfiwlicb drr nii
Qenitiv vfrbuud'-ne Accttifntiv: nafili knre dro sklenic« (man Tu
Glas niut) l'ie WicbtJgk«it des bestimmten MaG<*i. das der &t
XQ biMeicbuen batte, trat aber immor m<.*br in den Vordergmad. wl
der GenitiT cndliob auf eine attrihativc BMtimniiing des AcrutatiTs
?esnDken ist. so dat« der AccuutiT (drfisklenice) den ht^rannft-nomOMaidi
heil, der GnoitiT i.krvej den Inhalt des bestimmten '1'! '■.' -iehlMt
Auf dieselbe Art li(?b[ind':ltdt.-r W-rf. nocb den Gcr)itiru<^ [ i "IjaM
d<^r Berflhrun;!;. Ek ht nthwcr d^n ganzen Inbalt und dn: ■funulii
dieser trefflichen Alihandlunz anxaf(ibrt!n, in welcher auf einal
gebe und STsteraatiscb« Weise diu wicbtijpton FunctioDCü nm!" ._
lauen de« Oenitiv* dnrcbforfcfat verdeo; wir mHrhen unser« S/ntaiiti
ur diese ^rflndlicbe nnd fleißige Arbeit aufmcrki^ain.
Prag. Johann Eaftki
159. Die Mnsik als Erziobungsniittel. Von Prof. Victor Beräoi
Progr. der k k. Staats-Oberrealsch. in Bielits, 1887^. 8% U :A
Ohne gerade Neaes xa bieten — was in der That auf diooc
Q«bietc schwer fiele — , entwickelt der Vert in gemiigiir Fonn aeiBC
Gedanken aber den itidagogitooben Wert nnd die zwccknUigBte Gb-
ricfatong dee ^Imrikunterrichtes. Du» er die Vocalmurik in enntUkker
Hinsicht Aber die Inairumeatalnranik it«Ut und ihre Pflege in der Xitld-
■cbalti wimiittent eimifit^lilt. wird CbcrAll gvwiss nur ZuBlitnrottng findei.
Aach da« Aber die Hftnamasik Gesagte rerdient Beirall. fia ist nur n
irtnsehen, d&s» auch an andern Anstalten sich nnter den Mitiglieii
des Lebrk(}r[)er3 ein ähnliches erfrcnlicbes Streben xeigen mOge.
Wien. a Sehenkl
Lehrbücher und Lehrmittel
iFortflfftxang vom Jalirgang 18S8, Heft 10. 8, M6).
D C Q 1 8 c b.
Fiacber, Dr. Franx, Lefarbnch der Kirchengeaciiiebt« flkr Ormna-
sien und sodore höhere Lebrinstalten, S. wesenü. qiit. Anil Wien IS8B,
Maver & Co. Fr geh. 60 kr. (Min-ErL t. 6. Sept 1888. 7. 17.745 1.
König, Dr Arthur, Lcbrbocb fOr den k»thoI. ßeligionjianterndl&
in den oberen Classen der (iTinn&aicD und Bealichalen. L Cunas 4. AsA.
FreibuTK i. B. 1888. Herder. Fr. 87 kr., wie die & Aufl. allgemein
lassen (Min.-Erl. v. 25. Sept 1888. Z. 10.060).
Wolf, Ur. O., Die Gescbiebte Israels fOr die iüraelH- Jngead^
Heft 8. Aufi. 2. Abdruck. Wien 1888, A. Holder. Fr 42 kr., all
xagelaMen (Min Erl. ». 8. Oct. 1888, Z, 18518). _
Uotek. J. A., Latoinisebe« Lesebuch fSr die antervn CUmob te
GyrnDattien. U, Tbeil. 6. umg. Aufi Wien 1888, Karl Gerolds Sobn. Fr.
brOBch. 50 kr, cart- Ö5 kr., mit AoaecbluH aller frUherea Aufl. aUgani''
ngelusen |Miu.-Erl. t. 27. Sept. Ib88. 2 18.024..
Q. Ilorutii Klacri eannina selecta. Scholarum in oMtai
M. Petscbenig. Kd. all. corr. Prmp 1888. F. Tempsky. Pr 75 kr..
die erste Aufl. al1gem.-in zugelassen (l[ili--Ifri. v. 26. S«pt. 1888, Z. 10.0
Bccbtel A, Kraninsisohes Elementar tmrh fftr HiU«lsohnlen. Mit
dem fhr die xwci ersten Jahrgänge nAtbigen l/bangs- nnd Leaettoff. "
UDT. Aufl. Wien 1888, KUnkhardL Fr. brosch. 72 kr. (llin.-EjL f. ». S«
1688. Z. 2l.2Wt.
, 4. AsA.
lin ngo^
«ad- IH
llgeiufl
u Pr.
-d&u
\
LebrbQcber und L«hnmttcl 1143
Hannak, Dr. E., Lclirbucb ivr i^eacliiebte <1«t Alterthurot fQr
ObercUi^fien der Mittel« chuliin. 3- rerk und gtk. Auä. wAn 18f8. A.
Holder, l'r. pv\i. l fi.. wie die zweite Aafl. &ll((etnein zuj^eUeseD >Uin-Erl.
¥. 12. Oot. 1888. Z. 20.076).
Lovorth. Dr. J.» Gniodrüs derallg. GefcbivhteftlrOWrgyiiuiMieii,
Obi^rrenl^clinlCD und Hnndelsnkademtea. J. Tbeil: X)as Altertlimn. 4. AqB,
(tiny. Abdruck der 3. unigr. Aud i Wien 1SBB, K. Grae^er. Pr. veb. I B.
32 kr-, allgemein lUKelasär-n (Min.-Bri. T. 29. Nor. 1888, Z. 30.171 .
l'atz^iT. F. W.. üiBtoriiicb<.>r Schulatlas cur alten, mittU'reti und
neaen Geschieht« in 32 Kaugit- und 5.^ Nabenkarten. 10. udt- Aafl- Wien
1888, Ä. Pichlers Wiiwi- und .Sohn. Pr. broach. 1 fl. 30 kr., geb. 1 fl.
.50 kr. (Min.-flrl. ▼. 29. Nov. 1S88, Z. 24.232).
Umlaoft, t)r. Friedrich. Kt^hrbach d.?r Qotigmiihie fflr die untereo
and mittlereo ('liBBen Cstvrr. Ojmnaaivn und KoaUchulen II. ('ursos:
LftndtfrkuDde. Im Aiihimg«: Math GcoKraphic. 2. »t-rb. Auf! Wien 1888.
Holder. Pr. geh. 80 kr., wii- di.j 1. Ann, ullgeincin ziig<jlAr-^i?ri iMin.-Eri.
T. 18. Juli 1888. 'l. lÜ4d9t.
SjdöwHabenicht, Methndiacher Wandatlas. Gntha 1888, J.
Perthes. Nr. 2: Earopa- Orohydrof^phiscbe Schal vBndkart<>. Ma£«tab
1:800 000, Preis des auf Leinen t'^^iiiaiintcn ExL'iii]i|ar'-< in Maiipe 10 fl.
80 kr . allgemein mgelasi*-!! (Min. Krl. t. 17. Dec. 1-88. 'l. 24.290).
Handl, Dr. Alois, Lifhrbach der Pdrslk fUr die ohenn Classeo
der Mittt^l-Hchnlen. 4. tim^. Autl. Mit 209 in den Teit gedruckten Abbil-
dungiin. Wien 1888, A. Hf-Ider. Ausgrabe fQr Gymnasieu. Pr. eeh. 1 fl. 3€kr.
(fegen 1 fl. 04 kr der froheren Aufl.), wie 'die 3. Aufl. allgemein wge-
laKseo (Min -Erl. v, ;U, Juli 1S88, /. 14.G40J.
/«hn Tafeln der nfltzlk'ben V>'<gf1 Mitteleuropas iniu Anschauungs-
unterrichte in der Natorguachichte. Lebet in Jiauianne. A. Pichleni Witwe
in Wien. l'r. 2b Frea-, ah Lehnuittel bi-i dem nstorgeschichtlicben l'ntei-
nchle an Mittelschulen allgetrii;in zugelassen (Min.-Krl. v. '6(J. I)ct. 18t^,
Z. 10.976}.
Hochstettvr, Dr. F.. und Bischiug. Or. A. Leitfaden der
Mineralogie und Geolocie fflr die oberwri Classeo der Mittelschulen. Mit
168 in den TexT eingüdruckten Abbildungen, 8. unrerSnd. Aufl. (Min. Erl.
T. 24. Dec- 188/, Z. 26.460k
Lesebach tum kuncgofa^sten Lehrbuch *PreiSBchrift) der Gabele-
berKer'schen Stenographie. Nucb d^'n Be<<chlQ)iseR der steniJgT. Commission
xn Dre^di^n taeransg. roiii k. nüehs atenngr. Institute. Durcbgi-s. und umff.
TOn weil. Prof. Herde und Dr. Kätasch, 61. unr. Aufl. Dresden l8w,
Q. Diatu. Pt. 2 Mk. =s 1 fl. 24 kr. {Min.-Brl. r. 14. Sept. 1888, Z. 18 820).
Italienisch.
Schultz Ferdinand. Ilaccolb> di temi per eseiciiio della siotaasi
laüna. Tradotta salla 4. ediz, originale da KaffaeDo Fomdciari, neue
wesentlich onv. Aufl. Turin 1&89, LOschcr. Pr. brtwch. 1 fl. 25 kr., geh.
1 fl. 50 kr. (Min. Erl v. 24 NoT. 1888, Z. 28.878).
— — Eserciii per la (^rammatlca latina. Nuova ediz. ronfonne all*
18. orig. per curs di K. Funiac-jari. Torino I88)K, E. Lfischer. Trieste, F.
H. Scfaimpff. Pr- geb. 1 fl. 20 kr., nie die ü. Aufl. ullgeineio zagelasKD
(lHn.-Erl. T. 6. Sept. 1888, Z. 17.260».
Noc, E, Antotogia tedesea, compilata per aso delle seoole medie.
Parte I. con un vocabulariu doUe parok cont«nute in ambo le parti, 2.
onr. Aufl., Parte 11. Sunb> della letteraturn fdesea L-tin saggi dt-i uügU-
ori scrittori, 2. rerb. Antl. Wien 1888, K Üraeser. Pr.: f. Tbeil geh.
on scntion, a. rerb. Anll. Wien IBöö, A Uraeser. fr.: 1. J'lieil geb. m
I fl. 80 kr.. 11. Thi^il geb. I 0. 60 kr, allgemein tugelassen ^Min.-Eil. ■
. T. 29. Not. 1888. Z. 20.171). M
1144
LdubBcher und Lehrmittel.
Giud«ly A.. Manaal« di storia naiTersale j»er 1k eltsn inferiori
d«ne scnok secnndario. i'&rte I.: L' anticbitä. Bidotta ad tu» delle scool«
itAli&ne Bolla nova edii. orig., per cara di F. DematUo. Wien und
1889, TempHlcT. Pr. broscli. 80 kr., gob. % kr., altgcinein togcluiä'
(Mk.-Erl. T. ^. Not. 1888, 7.. 22.6W).
Heia E.. Küccotta di Mempi i qaositi di aritinetjca cd algebra
tvdinati ad qro dcUf Bctiot» medie. VerBiooe dt A- BadimctL See. edii,j
riT. Toriiio, E- Uscher: Trieste F. H. ^chiml.fi■ 18SÖ. Pr. geb. 2 fl. 25
wie di« 1. Aofl. allgeirein xngi-'laaBen ^Min.-Krl. t. 6. üctob. 1888, Z. 19^
Vlacovicb Nicolo, Elementi di flf>ica. sperini«ntale ad OM dei coi
inferiori delle icoole müdic e deti).> »cuolc osutichc. Con 240 inciaiom ii
serite oel t«fto. See. edii. coa vari&zioui ed aggiuote. Trieat 1388, Selbt
yerlag- Pr. I fl- 60 kr., untfr An^KcbliuB Ava ffK-icfaxdtiKtrn Oebraadieti
der I. Aofl. allgemein logelasaen (Mia-Erl. t. ll.Sept 1888. Z. ia239i^
Cachisch.
P&toAka Franz. Cornclii Ni'p'vtt'i Über de fKfttentibaa
■tterarum gentium, ed. V rmit eineisi Wi.tttrbuohi: von Pato>^ka-8feaf I
mann ond mit t-iner Kartei Prag lft88. J. L. Kuber, Pr. geh. 72 kr^
geb. 92 kr-, wie dt« 4. Anfl. an Gvmn. mit bOhm. ünterricfatsspracb«
aUgemdn xngelassen iMtn. Erl. v. 6. Jan. 1889, Z. 26J573).
Rotb J, CTiieboii kniba jaxyka n^meckt-bu pro treti n 6tTrtoa
tHdu &kot stfednicb. 8. nny. Au8. Prag 1889. Tcmpskj. Pr 85 kr., geb.
t fl. (Min.Erl t. 14. Sept 1888. Z, 18,S43j. |
Blaick M., MLavnice joxjka ^eak^bo pro skoljr athednl a 6ttai
uätelsk»'. Dil I. Naoka o slovi5 iTTaro^loti}. T\ auv. Aufl Brflnn 1889.
Winkler. Pr. 1 fl , geb. 1 Q. 20 kr, allpemein zopelassen 'Min -Erl, t.
81. Ort. 1S88, Z. 2f 1451.
Tieftrunk K-, Ceskä £itanka (Ri^bmifcbeB Le«ebucb) fOr ScbOkr
der Mittelschulen . 5. uor. Aa6.. 1. Thcil. Prag, Kuber. Pr. 80 kr., gtb.
1 fl. (Min.-Eri. ?. 14. Sept 1888, 7.. 1S,311).
Herzer. Dr. J., [.'i^übnä knilm j&Kyk& franconzskt^ho I- TbeS*
3. Aafl. Prag 1889. A- Storcba Sohn. Pr. gt-b 1 fl 20 kr O. Theil. _
Aofi- Pn« 1889, A. Storchs Sohn. Pr gcb- 1 fl 20 kr. Die 3. Aufl. d^
I. Theile« wird. ebeoM wie die S. Aufl. desselben und der II. Theü, die
aber nar in der 8. Aufl. atlgemein zugelassen [Min.Erl t. 4. Augnät 18881^
Z. 14.783).
Jandefka Väcalav, ticometria pro yyifä nrnmasia. Dil IL Stereo-
nietria. 4. qiit. AdH- Prag 1888, J. L. Koben Fr. 60 kr. lUin.-ErL t.
16. Sent- 1S8K, l. 18 323).
Uastich, Dr X. and Jandedka V., Logikapro tj££j mrmnaaia.
4. on». Aufl. Prag 1889. J- L Kübtr. Pr, brosch io kr. iMin.-Erl. \.
14. SepL 188S. Z. I8SO81.
Slorentsch.
Sket, Pr. J.. Slorenischea Sprach- und Obungabach nebst Cbrefto-
natfaie nnd slvteniafh deotsrhem und deutsch Rtnrenisrliem Wrirt^rrer*
«ichni» rur den erstt-n Unterricht. 4. vorand. Aufi. Kla.Kcnfurt 188S, Verlag J
der H, Hermagoras Bui-bdruckerti Pr. geb. 1 fl. 30 kr., mit Auaschli
der enrten drei Atttl. allgemein lugelasnen (Min. Erl. v. 14. Sevt U
Z, 17.670». ^ e, » K*
Serbo-kroatiacb.
Arnold, Dr. G . Logika za .«rodoja uftüista. Agram 1888. V<
der k. Landearegierting Pr. geb. '^■'> kr., aUgemci» zugelaMen (Mln.-Bi
». 27. Oct. 1888. Z. 21.573». o -a »
Fuufte AbtheÜTinp:.
Vorortfiiuiigeii , KrliLss«, Persoiialstatistik.
E r 1 a 8 s.
Der Min. för C. und U. bat das iloin CommnnalGyriinasiam m
Pilgrarn bisher fflr flieben Clawen verliehene OfT-'ntlifhki'itsrerht auf
dl« Dauer ddr KrflUiong d«r gesetzlichen Beatimmun^'CD und unter Aner-
kennunfi des Rcciprocit&ts-FerhftltDisaea unt sinimtlicbi.- ucht Claasen
dieser AnsUtt Busgedebnt (Miu ErL r. 27. OcU 1888, Z. 21.062J.
Personal- und vS e h ii l o o 1 1 z e d.
Ernennungen.
{8(;[»U*mbrr bis Dec^mbcr.)
Der Hiniiiterialconri[jist r>r. F. J. H. Mulil-Scbedl von Alpen*
H borg iQm MioiaterialTicegecreULr und der Conceptripmictikant der Htatt-
V hilttfrei fOr B(>btiii-ti 0. Frerb. v. Villani lam Mini^tcrinkoiKipiüteii im
HiBiBtmDtu fOr C. and Ü-
Der ord. Prof- an der Untr. in Gras Dr. E. ZudEörkandl tarn
ord. Prof. der AnatoRÜe, der ord. Prof. an derselben Dniv. Dr. V. R. too
Ebner zum onl. Prof. der Histologie und der a. o. Prof- an der Wiener
üsiT. Dr. Tb. Puschniann jum ord. Prof. der Gescliirht« der Mi^dicin,
simBitlioh an der Unir. in Wien (&. h. EnUcbl. t. IU. Sept. 1 J.). —
Der B, 0. Prüf. Dr. G. Roszkowski mra ord. Prof. der BecbtaphiltJäoufaii-
ood dei VöLt[i-rre<:LUs un der Uiilr. in LvintnTg (a h Etttci'bl. v. 23. oayt.
\. J.)- — Der PriTstdflcent iJr. J. ton Mileweki zum a. o. Prof. aar
polit, Ökonomie an der Unir, in Krakau (a h. Kntschl. t. lU. Sept. L J.).
— Der a. o. Prof. Dr E. Haixuer tum vrd. Prof. der Bpecielten ni«d{-
ciniflchen Patthilogie und Tberapie nnd der PrivAtvIncent Dr. A. B^lo-
boabek zutn a. o. Prof. der allg. Chemie, beide &n dt^ Univ. mit böhm.
VortragMj>rac-he in Prag ia. b. Entacbl. v. 23. Sept. 1. J.)- — Der Privat-
doecBt Dr. J. Eteiueni^iä iura a- o. Prof. der Ph^ik an der Cniv. in
Graz (a- h. Entuchl. v. 1". Oct. I. J-1. — Diö Privatdur eilten an der
Knkaoer Univ. Dr. L. Abraham und Dr. B. Ulanowski zu a. o. ProflT.
0. nr. eraterer ftLr canonische« Recht an der Univ. iu Lvniticr^. letzterer
für cannnische;* und alt volnisrhen ll*;cht nn der Cniv. in Krakaü (a, b.
»Eatacbl. V. 10. Oct 1. J.l. — Der Privatdocent Dr. J. NJBiuB xnm
«. 0. Prof dei Bibelstadiams des neuen Ti-stanientes an der ibeol. Fac.
der üniT. in Innsbruck (a h. Ent?>rhl. v U. Nuv. 1. J.t. — Der Privat-
doc«nt Or. P. Pieni^trvk lum a o- Prof. der Lorrngologie an der Uni?.
in Krakau la. b. EntscbL r. U. Nor. I. J.).
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Vi.: .TL-ij 3'; :ii;-:3''i. £tü-r iu^'.'i^
Penoail- and äcba)notJzen.
1147
Zq Mi^liedem des niibrisclien Lftn<los$chulrAt)ii.''t fdr die niehtte
sechsiftlirige Pnnctien»p<»riode : Der Archidi»kon dt-^ Brönnisr Doiiic&pKels
Dr. y. Zeibert. der Domcapitular J. Baas in Brßiin. dfr Sui>erinten-
denten-SteHvtfrtru'ttT, Sonior und wsiig. Pfarrer lit'Iv. Conf. in Korv^in
B. Floi«fher. der Vorstand der israef. CnltasgiMUf-ind^ in Brilnn .1. R.
V. Gomperi, der Prof. &n der tcchn. Hochschule in Hrünn Bcgi'-'run^a-
r&th Q. Niesal r'>n Murendarf, der Director dea I. deut^clicn G;mn.
dwelbst I. Pokorov und der Prof. an der dortigen böbm. Lehrerinnen-
btldnnf^satutalt A- Machid (a. h. Entschl. v. 27. Sept. 1- J.).
2a Mitolicdem des Landesacbulratbea in Scblcsieu fflr die Qflcbfete
secbajUbrigc Function>'periodü: Dor deiit.Hi'bc OnlcuPi'riettcr und Probst
IQ Troppao P. J. Scbnm, der Ehrendnmherr, fflrstbi^chöfl. CrnnmiMär
and Enprieaccr zd Slcotachan J. Michalek, da SupE^^intende^t und
«Tang. Pfarror in TtscheD Dr. Tb. Faasc. d*r Fabrikant F. Qiiittner
in Troppao. ferner der Dircctor der r^hrerbildaiigsanf^talt in Troppau
Sebiüratb Dr. .1. Mich und der Director dsn Gymn. in Bielitz Dr. J.
Wsniek (a. h. Katschl. ?. 2^. Hept. 1- J.).
?ixi Milgtioderit des LundcsobnlrutheH iu DaJmuUcn ffir dio vierto
aeehsjAhrige Punftinnflperiode: D^r Erzdechant des rom. Metropolitan-
capit^-lü in Zarn 0. Kaiöeviä, der nvnina^ialprof. und griecb.-orieotal.
biscböfl. Protosingicl daeelljet C. Crkinii*, der Director der Cnterreal-
Bcbuto A. N'iffiteo in Zara und der Dirt-otnr der LehrerbildangtaoEtalt
in liorgo-Krizio P. Jokoviö (a. b. Kntflcbl. v. b. Nov. I. J.).
Der Prof. an der griecb-oriental. tbeolog. Flu:. di:r Uni?, in Ciema-
witi I. R. " Oiiciul zum Mitglicde Jt-s Luadossilnilmthcs för dii- Buko-
wina anf die noch ßbrige Daner der laufenden Functionfiperiode ia. h.
Gntüchl. V. 17. Nov. I. J.).
Zd Mitgliedern dea Kraincr LandesBCbulratbi-s fOr die oScfaste wchs-
jibrige Punctiansperioile: Der Daninrobst Dr. L. Klofntar, der Qym-
DtsiiQ-Reli^onsprof. 1'h- 'inf%T\,(if^T Director der OberrealBchnle in Laibach
Scbnirath Dr. J. Mrhal und der Uberlöhrer der I. stidt Votkaschnle
da«elbflt A. Praprotnik (a. h. Entachl. v. 4. Dec. 1. J.i.
Der Director der Lehrerbildungsanstalt in Leniherg Regitrrunjfsralb
8- SawcÄVinki und dür Prof. der tcchn. Ilochsrhuli- daselbst Dr. L.
Zajacikoweki zu Mitj^liedern dex galiiischen Landea^cbntratheB fOr
dia nficbate dreijährige FunctionupL-riodc (a. b. EntscbL v. '2h. Nov. 1. J.).
Der Bezirksbauptmann J. Kreli zum Regieningsrathe und Referenten
fßr die adiiiini«trativen und ükononiiscben Aßgelegenbeiten boini Landes-
Bcbtitratbe für Schleüicn (&- b Entaclil v L^. Svpt 1. J.).
Der Prof an der Mittelschule in Tal'Or W. Stetnmann zum
Direktor des Gvnm. in Ki'^niggrSlz (a. h. Kntsohl, v. 10, Sept 1. 3.).
Zum Lehrer am Gjmn. in Jungbiintlaa der Supjnient nm Gyrnn.
mit bübm. Unterrichtssprache in Prax (Neustadt) Axiton Setunskj'. zum
proT. Lfhrer am Gymn. mit böhni. Unterrichtflsprach* in Prag :J{ea»tadtl
der Supplent am Gymn. mit hahm. Unteiriclitagprache in Hra^' ^Komganse)
Dr. Iniiz VvBoky. der Prof. am Gvniu ia Ruvereto Stefan Persoglia
zum Hauptlelirer an der Lehrerinnen oildungsan stall in Trient, der Löhrer
am Gymn. in Wuidenan P. J.ahl zum Lehrer am Gyran. in Teschen, der
Prof. am IL Gymn. in Leinberg CbMiiena Scbnitxcl mtn Prof. am
Gymn. in Tarnow, der Prof am Gymn iu Spalato S. Katar zum Prof.
an der Roalscbal*' in Laiharh, der Lehrer am Qynin. in Cattaro M. Poli*
zum Lehrer an der Keal-ichule in Spalato.
Der gegraüvittge Dienstpoat«ntuui»ch des Prof. am G,iiiin. in GOrx
Dr. G- Bietok ond des Prof. um Gymn. in Zuaim Dr. A. Kimmerle
ward« genehmigt, dcBgleichen d>i<ii Prof. am Gymn. mit bohm Untenichta-
spräche in Bamreis J. Mikendi and des Lehrers am Gymn. in Jung-
buDzlaa A. SetanskjF.
1148
Nekrologie.
Aaszeiebnungen erhie-lieD:
Der ord. Prof ao der Üii-ol. Fac. der ünir. in Wien,
priesUr des BcoedictiDeratiftes xa den Schotten I>r A- Bidii*! dOkl
d«r cü'Mnen Kron^^ III. Cl. (a. b. Ent«chl. t. 30 S«pt 1- J)
Der MiniäUrialsecreUr im Min. fflr C. und U- Dr ¥ J B.
HBTni«rle das Ritteikrcoi des Franz Jo!>epli -Ordens |a. fa. Eni
2. Ort. I. J.i.
Per ord- Prof. der Ootcbtchte dea Oricofai trad Uuvr
schafieo &□ der Unir tu Wien Dr. J. EarabacfJc den Orden
nen Ktoiiw III. Cl. [s. h. EntecU v. 2. OcL L J.|.
T)er ord. Prof. an der TniT. in Krakaa Hofratfa t>r. T. Pttl
anUssUcb dessen übemabmc in den bl«ibeod«n KohMtmad den Bit
(B. h. Eiitschl. T. 10. ücU l J.).
D«r mit dem Tit«! nnd Charakter eines »■ o. Unir.-Prof bcUcUtU
OniT--Kanileisecret&r und PrivatdcKent an der Ünir. in Kraina Dr. Im
Crfrowioz ita Rittorkreni des Franx JoiH-rb- Ordens <a. h- BntaeU. *
a. Not. 1. J.).
Der a. o. Prof. ^ angewandte Uathematlk ond roath.-ptifB- On
mphie an der Unir. in Grat Begieran^rath Dr. K. Kriesacli an Aa
tas9 der fon demselben nachgesuchtt^n Ventetxune in den blfibemlai
RoLeetand den Orden der eisernen Krone III. Cl. a. h. EdIkU.
3. Not. I. J.).
Dem ord. Prof. an der thcol. F»c. der Ünhr. in luubrwk Dt
Taier wurd« aus Anlags seiner Vemetiung in den blcilienJen
dio a. h. Znfüedenheit mit seiner rieljähripen nflichteifrigen I>ienitl(
ansgesproebeD (a. b. EntschL v. 11. >ot. t. J.i.
Nekrolog! e.
lAognst bis XoTembor.)
Am 10. August in HßidelborE der emer. Director
BBiverBchnla daiieYbiit. Dr. Geoig Weber, dorcta seiii«
gMObidiie kllnmein bekannt, im 81. Lcbensjabre.
Am 14. August io Ilmeoaa de« D)cht«r und Sc
Friedrich Hofmann. im 76. Lebtinsjahre.
Am VJ. August in Stockboltn der Pbniker Prof. Erich ___
Am 20. ADgust in London der Muaitxchriftstcller WÜbaa
pell, 70 J. alt.
Am 21. August in Amsterdam der Prof. der KatioiulAkoo«nto
der Uni«, daselbst Dr. Viwsering.
Am iti. August in Buuu der a. o- Prüf, der neueren Spneba
der UniT. daselb« Dr.'NViIb<>lm Biscboff, iui 67. Leb^fujafare-
Am S4. Anguvt in Bonn der ord. Prof. der Phntik an der Ui
daselbst. goL Begieningsralb Dr. R. Ctanains. im 67 I>;b«BiQikl«.
Am 2'j. August im Bade OppeUdorf der Prüf, an der MltldscMs
zn Reirbenberg in Babmen Ednard Wenzel, ilii ITii litlj^iii MilliirMtfln
dOTL-b scino in den Sitzungübericbten der Akadcm>-< 'TcrhioMo« Sckztfl
'Bestimmung der Babn de» zweiten Kometen v. J 1 ihuA mIm
Abbauillun^ 'Untersuchung Ober die logiritbmi»eb>- :*4ebmrt oU
ab Lehrer DocbgeschSixt. im Alter ron ST Jabren.
Am 27. August in Fricdenan bei Berlin der Prof an dfr
Hocbschole zu Charlotte nburg (Berlin» Dr. Bmi) W i n k 1 < r
Am 28. August in Hanborg der ord. Prof. At-t, >:
an der l'niv. in Berlin. Dr. Ueora Beii<>lär. im 79. LctKJ^^AlU«, b(i
Uleäborg der Prof. ao der l^nir. Hcl<<ing6r>n Jol- Kroba ob4 ia KniM
der GeschicbtsKrbreiber Domherr Ignat Potkowskj.
beB>j
logte.
1149
I
Am SO- Aogast in Slflnrhen der Dichter und Scbriftstt^Ucr Dr. Friedricli
Beck, froher Prof. am dortigen Ludwifs^^-inn., 92 J, nlt. in Ämhcim io
Elolland der Dic-ht..T «nJ Schriftet«Iler \\illi;ni Jacol HofdvV. »ormal«
L«hr«r am Qrtnn. zu Anittt^rdam, 72 .T. alt, und im BnAs Bournernoutb
in England dar Chemiker Dr. Pct»!r (Jrieß.
Tni Aupiat der irische Gönlogo William H. Baily im 6ß. I-ebcnsjahre.
Aci 3- 8opt. in Wiiltershaiist'n der aaperintendent, Kirchcnrath Dr.
Heiorieli Scliwordt. Volks und JaKend«olirift«teIter. im 79. Leliim^jahre.
Am 11 Sefit- in New Vnrk diT Aatronnm RirJiard Proctor nnd
in Qrax der Musiluchriflstellor und Priratdocent an der UAchschnlü zu
Budai)e8t Dr. Max SchQtz.
Am 12. Soßt. in Wandsbeek der pidsgogiüche .Scbriftstoller Dr.
Jobann Sigitfinona Strodtmann. 92 J, alt.
Am 14. Sevt. in Oberstdorf der Prof. der Philosophie an der Cnir.
in Münchüii Dr- Kurl fon Prantl. im 69. Lcliynejahr«.-.
Am 17. S«pt. in der Station Rangala im Congoiitaat« der Xator-
forscber J. S. Jameson-
Am 2>.>. Se|i<t. in Gr&ningen in Holland der Prof. der lateiniKben
i^atihe und Literatur an der Univ. daseltist Dr. Emil Bat-hrons, im
40. liCtensjahre.
Am 28. S.'pt in Um a. d. D. der Hischof Dr. Ernst Mflller,
frflheir Prof- der Muralthcülogiu an de-r Üniv. in Wien, im (17. Lebensjahr«.'.
Am 30. .Sept. in Wifto der Pmer. Prof. an der hioaigen l'niv., Be-
gienrnraratb Dr. Aug. Arnibrecht, im 72. Lebensjahre.
Im Scpt<.'mt)er in London der Zoologe Philipp HenrT Qoise. in
Hamhurg der ehemalige Dirvctor der Stadtbibliothcit dasclLst Dr. Meyer
laier, el J. alt, imd in Amsterdam der Dichter A. J. de Bull, im
64. Lebensjahre.
Am Ö. üct in Jena der Prof. der claaa. Philologie m der dortigen
Univ. Hofrath Dr. M. Schmidt. Qh .T. alt.
Am U. Oct in Mflnchen der HistarieD- ond LandBchaftamalar
Prof. Wilhelm Kiefstabl.
Am 17. Oct, in ZUrtcb der Prof der Cultur- ord Kunstgeachiohte
an der dortigen Univ. Salomon Vdgjtlin. 75 J. alt.
Am lÖ. Oct in ?tlflnchi?n der Prof, an der Akademie der bildonden
Cfluste ^ iiiimurmann, IS J. alt-
.\m ]f>. Ort. in Greifi^wald dur a, o. Prfif- an dor med. F«c. das«1bat,
geh. Uedicinalrath Dr. Wilhelm tl ick ermann, im 7'J. Lebensjahre.
Am 21. Oct in Budanest der Prof. der '/oalogie ant Joaepha-Potjp-
tecbDicoin daselbat Johann Arieseb. M J. alt.
Arn 2''2. Oct in Gfinaa der ord. Prof. der allg. Pathologie ao der
dortigen Uni?. Dr. QaetaDO Salrioli, im 37. Lehenatahre, und io st.
Petersburg der Prof. der Chirur^e an der dortigen Uni». Dr. Bogda-
aowiiki.
Am 23. Oct in Ktbl der vermalige ord. Prof. an der theol Fac.
ra Qie6en Ür. Hermann H«Hse. in Jena der Schriftsteller Dr. Darid
Diatrieb, 90 J. alt, und der Prof. der ve^l Sprachwifiaenschaft ander
ÜiÜT. in Paria Dr. Murlo.
Am 28. Oft. in Ht-idclborg der ord- Prof. d^s Staatsrechte» an der
jor. Fae. der dortigen Univ.. geh. Ratb Dr. Ilennann J. F. von Srhulze-
a&Teraitz, ti-l J. alt.
Am 31. Oct in Meudon der Historiker Eroeat La Koehelle, im
64. Lebensjahre.
Im Oetober in Bergamo die als Ohorsotserin hokannte Sclirift-
stoUerin J/ln. Fosfcer und in Versailles der Lvcealprof. und Jugend-
■cbriftsteller J. Girardine, b6 J. alt.
Am 1. Kov. in Christiania der Prof. der Geologie an der dortigen
Univ. Dr. Tb. Kjerulf. 63 J. alt, In Karakol in Sibirien der durch aeme
>.
1150 N«fanlope.
Bciwn in Asien bekannte General Nikolai von Prxewalaki, im Su<
Lebensjahr«, and in Bri^hton in Gncland der NntorforBcber Renn- Lee.
Am ti. Nov. in Königsberg i P- dtr ord Prot in der phiL Fit
daselbst Dr. L. A. Siuison, im 77. I^ben<>jftfarit, und in DfiDliitg Iwi
Wien der GjmnAsialinof. und Priratdoccnt an der bie&lgen Unlr. Dr
Ädalbert Horavritz. im 49 Lcbeoejahrc.
Ani 7. Nov. in Freibai^ i B, der Prof. an der medicio. Fat, dw
dortüen Tniv. Pr Rudolf Maler, im G5. L^benajahre, und in LdbKfc
der Haler^und lllastrator Hane Speckter.
Am V Nuv. in Wien der Prof. der Patfaologiv an der hiesigeo
Univ., Rofrath Dr. U. von Bambcrger. 60 J. alt.
Am 14. Not. in Antwerpen der Tlftmisrho Dichter Jan ran Beer».
Prof. am k- AthenHum.
Aiu Itj. Nor. iu Jena der Prof. der Chemie an der dortigen Uofr^
Dr. Heinrich \Yilb- Tht;od. Gutieit. im 41- Lebenajahre.
Am 16. Nov, in Bnnn der ord. Honorarprof. di^r englischen Spraebe
und Lituratar an «lor dorti^fcn l'nir . geb. Re^ierQn|B:arath Dr. N- Deliui.
7'> J. alt. in >lün<:hen der ord. Prof- fOr Wasaerbaukunde an der techo.
Hocbi^chule daAclbst Wilhelm Frau vn bolz und in Brüseel der AnfaiTar
und BibIioth4>kar Qo<ttav Uppelt, 72 J. alt
Am 19 Nov. in Paria der Ln^tstpiiHdichtcr Edmond Godinet.
im (H). [«obviiHahre. and in Pi^terslmrg der Ohermtzer tuBsischer Dichttia-
gen. geh Rntli L. toh Jessen.
Rcgriei'ungsrath Direetor Dr. Johann Hauler i.
Am SchluMüc de« TorfloBHenen ScholjabreK, am 9. Joli d. J.. starti
Begierungsrath Dr Johann Hauler, dür Direetor dei k. k. Staatsgrmna-
shUbs im II. Bez. Wiens, ein Blaon, den die Geaehicbt« der Oiterreiclii-
ecbeo Gymnasien als einen der besten Scbolni&nner nennen wird. Sdar
Wl^e rtand im Dorfe Oberrinuiingen hfl Freiborf; ini Gfti&h<^riofitbflni
Baden. Hier erblickt« er als der Sohn biederer, nicht nnbemitt^lt<Y Land-
luute am 9. October lt!29 da« läeht der Welt UräprOnglich vom Vuter
zum Iiandnmnne bestimmt, netzte es Hauler durch Bittt^n and dnrch die
Fürsprache seinem nachmaligen (lönners, de? Preiherm tod Folkenstda,
durch, sich dein Stadium widmen tv dOrfon. Nachdem er von dem Pfarrer
seiuea Heüiiatsortee im Latein vorbereitet worden war, trat er im Herb«c
äeb JahrtMi I84'J in die H. Cl&see de» LyceuuiA zo Freibni^ nnd bracht«
es durch seinen Fleif^ dabin, daas er liach der IV. CK, indem er ein
Semester ]mvatiiri bCudierte. sogleich in die VI. Cl- eintreten könnt«. In
J. 1849 wurde Rttuler mr Zeit des badischen ,\')fstandes in die Totner-
conipagnie eingerriht, die siirh aber beim Anrllcken der Prea^ lorOdc*
zog und auflübt*:. Im Herbste desselben Jahre« hatte er dje^ Classen
des Lyceums. d. h de» Oyinna«iunis und eines zwcijährixeo phflofopbi
schi'n Cnraes, ab««lviLTt und bexog die Uni»er*it4t in rreibnrg, wo er
sich der cinssiochen Philologie xawendete. för die ihn schon am Lrceom
Prof. M. Langenbach begeistert hatte. Hier bOrte er Feaerhacn und
Baumstark, gicng aber im zweiten Jahre, da gerade damals die dunscfae
Philuiüsie in Freiburg «clilcehc bcsetxt war, ftof Anrathen d(^ Frcihertn
vnn Falk^nAteiii nach Bonn aof die gr»5e philologische lllanz.^fhule nod
zwar gerade zu der Zoit, da hier der nachmalige deoteche Kaiser Friedrich
«einen ätudii'n oblag. Hier logeii ihn unter den Profesborcn der clasal-
schen Philologie besonders IJ^ttchl und Weicker an, außerdem noch de>
jnnge Arch&ologe Ürerbeck, dur die Vortf&ge im Gipsmoseum hielt Unter
den Prafessoren too wissenschaftlichen Fächern, welche der Philologie
mehr oder minder nahestehen, waren es At<chbAcli, Hrandis ond der
Direetor der Stemtrarte in Bonn, .A.rgelander, die ihn besonders feiweltoB.
Auf Wunsch der Klteru giung Uaoler im Herbste Ii^^l vieder nach Frei-
Nekrologie. 1151
barg, wohin Bergk aaa Harburg berufen werden sollte. Da diese Be-
rufung sich Terztigerte, benutzte Haoler die Ferien 1852 za einem drei-
monatlichen Aufenthalte in Paris, wo er die Ennatschätze des Loarre
stndierte und aicb in der französischen Sprache Terrollkommnete. Im
Herbste begann Prof. Bergk in Freibui^ seine Vorlesungen, und Haaler
hCrte 2 Jahre hindurch dessen aasgezeichnete Tortrftge, besuchte das
philologische Seminar und ertheilte nebenbei noch Unterricht in einem
franzögischen Pensionate. um sich dann im Herbste 1854 dem Staats-
examen aus classischer Philologie, Deatsch, Französisch, Geschichte and
Philosophie zu unterziehen, das er sehr gut bestand. Drei Monate nach-
her fand er eine Verwendung als Lehrer am Ljceum in Freiburg and
arbeitete seine Dissertation -De Theocriti Tita et carminibaa- aus. eine
Arbeit, die allgemeine Anerk'-nnang fand. Auf Grund derselben and eines
speciellen Examens aas der Geschiente der Philosophie and aus der all-
gemeinen Geschichte wurde ihm 18ö5 die philosophische Doctorwtlrde
zuerkannt. Bis zum August dieses Jahres bekleidete er zur vollen Zufrieden-
heit seiner Vorgesetzten die Lehrstelle in Freiburg and worde dann Qber
Vorschlag Jülgs und A^chbachs vom Grafen Tban. der so viele Lehrer
aus Deutschland nach Osterreich zog, an das k. k. katholische Gymna-
sium in Ofen berufen, an welchem ei bi» Ostern 1861 in gleich belobter
Weise wirkte und die Programmabbandlung ^De fato, qaale apud Home-
ram et Virgilium perhibetar" TerOfTentlichte (1858. Als in diesem Jahre
Ungarisch als Unterrichtasprache eingeführt und die deutschen Lehrer
disponibel wurden, fand er (1861/62) eine Verwendang am Gymnasium
der k. k. Theresianischen Akademie, worde dann zur zeitweisen Dienst-
leistung dem akademischen (iymnasinm in Wien zugewiesen und bald
darauf zum Lehrer an dieser Anstalt ernannt- Am 16. Mai 1877 berief
ihn die A. h. Entschließung zum Director des im Schuljahre lä77''78 im
zweiten Bezirke Wiens zu activiereaden StaatB-Untergymnaaiuma, dessen
Erweiterung zu einem Obergymnasiam schon am 18. Hai 1879 genehmigt
wurde Seine Tbatkraft und Umsicht erhob dasselbe za einer der stftrkst-
besuchten Mittelschalen Wiens. Außer aaf diesem Felde seines Wirkens
erwarb er ^lich als Vonitzender bF;i den HatuntätsprOfungen an Ter-
schiedcnen Gymnasien Wiens (1878—1882) and als Mitglied des n.-O.
Landes-Schulrathes (1880—1882;, wie schon früher als Lehrer, die wieder-
holte Anerkennung seitens der voi^esetzten Behörden. Daneben war er
fast ununterbrochen literarisch thätig, wodurch acine ohnedies schwachen
Augen sehr in Ansprach genommen wurden. In den Jahren 1882 und
1884 musstc er sich 6taroperationen unterziehen, nach denen er aber die
L^ewohnte Thätigkeit mit rastlosem Eifer wieder aufnahm. Auch ein Lungen-
katarrh, den er sich im Jahre 1885 zu^'czogen hatte und der sich fort-
während steigerte, hielt ihn nicht ab, seine Amts- und Aatorpflichten mit
der größten Gewissenhaftigkeit noch weiter za versehen. Im März 1888
sah er li ii endlich doch genOtbigt, am Urlaub anzusuchen. Aber gerade
aui 1. Äiiril, wo derselbe in Kraft trat, erlitt er einen Schlaganfall. Die
A. h. Au-izoicbnang, mit der er am 10. Hai den Titel eines Kegierungs-
rathus erhielt, traf ihn trotz der aafopfomdsten Pflege seiner Familie be-
reits in hoffnungslosem Zustande. Am 9. Juli d. J. ward der edle Mann,
der sich in Erfüllung seiner Berufspflichten geopfert hatte, von seinen Leiden
erlöst. Der Lehrkörper, den er zu einer seltenen Einheit zu Terschmelzen
wusste. Ti'rior in ihm einen wackeren Director, die Schüler nicht nur
einen der tüchtigsten Lehrer, sondern auch ihren wärmsten Freund. Von
der Theilnabme auch weiterer Kreise zeugte die große Betheiligang am
Leichenbegängnisse in Trautmannsdorf, wo seine sterbliche HOlle raht.
Hauler war rastlos thätig. Außer seinen schweren Amtspflichten
zeigte er sich als eifriges Mitglied des Vereines -Mittelücholei', dem er
vom Jahre 1877—1881 als Obmann vorstand. Er hielt in demselben nicht
nur yerHchiedene Vortrl^e, sondern betbeiligte sich auch eifrigst an der
KrOrtorung verschiedener p&dagogisch-didaktiacher Fragen. Unter ersteren
1152
Kekrologie.
i«t beeonders bvrvorxabeben der Vortrag «t
KOsiscbea al« {ihiloloeiscben ITntcrrichUgegefl
icbul'-n- (sin 2*.'. P<>Dniar 18<j8). w-ilcher si
Denkschrift die B-gnlndoiu; von St;minäm-D :
it*liBDi»clie iiad cugliscbe Sprocbe ttn den {
«esentJich forderte.
Alf! Mitarbeiter anserer 7.«iit«rbrift li(
gelieadc Rc-ronäionvD verüchiedcscr Werke 0
Kanstgesfhictito. IH(J7 ReMßsionen einiger ]
Üntorricbt im FranEösischen, Ober welcV er
rictats- Mini uteri a ms Bericht, zu erstatten hattl
RetÄuaiou über Vogels JSV/w» iiinwtr.
üntcrdcsaen war btTvits im Jabre 18(
buch Tut A'tr zwei nnt.>rrt«n Ctassen der Gn
anstalten- entchienen, dem Dich im Jabre i8
abuig der lateinischen Santax in eintcln«
gendeii Stflekcn- :1. Theil: C:i$uslcbre, 2 Tbl
l>er Verfasner hat, gestOtzt Mif R«ine reichfl
diMflo mit Gewis^jcnbartigkcit und ToUcr HIi
beit«t«o Büchern dankenswerte und rentit
LwUdnonterriebt gebot«n. Dasselbe gilt voi
fdr die oberen Clusen der Gymnarien and
wekhe 1879 (für die V. und VI. Cl , and 1880(1
sind. HauleTs lateinische ÜbuRgtbiU'bvr, w«
baben nickt unr in Österreich iide sind aMüt
ÜbDDgsbQcher für die I. und II. Cl- die eri
bQoher gewesen^ eine große Verbreitung erla
DoQtschland und in der Scbweis iu Gebrnuoh
Ubenetzt wnnier. Pie vieiraohen Reevnaionfl
Fachsubriftcn (in iin^^ert^r /.L>it«fhrift, in Aei
der -Zeitschr. f. d. tiymnAsial weisen-, in dea
Buialt»cbulveK«n- und iiu «Ojiniiaüium") spri
MU. Die Bfirher verdienen e» auch: der V<
arbeitung und VerTollkominnung «eine beite.
Das (janiö Wesen und Wirken (>-— ^
treffnider, nicht knapper i-harakterlsl
Worte eines coiii)>f>r.entt'n Ric-btt-r»:
jnnge Schule 'im 11. Boz.i mit sidiercr H
mit Toller llingcbun); und Pfiicbttreue an
keiten und pereOnlichen LeideD seine beste
and anf seinem ['•tsten ansgehant hat, aoI
xiüie&en. ihm sichert seine eigene Arbeit ein
Annateo dtus Q^ninanialweaeuti. ihm Wwah
eine li-eue und dankbare Erinnening.-
Wien.
<Reitrfige Tfir Mttret.) Die Langet
in Berlin steht nunmehr im Begriffe, das v<
Vorbilde vim Snohs-Villattu begonnene and
pfidtRche Wörterbuch der englischen'
xn drucken — Im Interesse der Sache wl
dacbU'r Vcriagshandlane udor dem Autor Berlij
nor.h von Freunden und Keiinom de» Kiiglie
wekhe gelegentlich d'?a Gebraachpfl irgfind ein<
bucbes etwa cutetaDden sind, um so da-; net
tliunlichst nnbi' su bringen.