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ZOOLOGICA.
Original-Abliandliiiigen
dem Gesamtgebiete der Zoologie.
Herausgegeben
Dr Carl Chun in Leipzig.
Fünfzehnter Band.
1902.
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
Alle Rechte vorbehalten.
Carl Georgi. Univtrsitäts-Buchdruckerci in Hr. nn.
PRINTED IN GF/
Inhalt.
Heft m.
Die Wirbel der Land -Raubtiere, ihre Morphologie und systematische Bedeutung. \'on
Dr. Ernst Stromer von Reichenbach. Mit fünf Tafeln. l'X)2.
Heft 37.
Zur Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der Säugethiere, zugleich ein Beitrag zur
Stammesgeschichte dieser Thiergruppe. II. Theil: Phylogenie. I.Heft: Die Familie
der Erinaceidae. Von W. Leche. Mit 4 Tafeln und 59 Textfiguren. 1902.
Heft 38.
Duftorgane der männlichen Schmetterlinge. Von Karl Gottwalt Illig. Mit fünf Tafeln. 1902.
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ZOOLOGICA.
Oriffinal-Abliandluiiffen
dem Gresamtgebiete der Zoologie.
Herausgeg"eben
von
Professor Dr. Carl Chun in Leipzig.
Heft 36.
Die Wirbel der Land-Raubtiere,
ihre Morphologie und systematische Bedeutung
bearbeitet von
Dr. Ernst Stromer von Reichenbach
in München.
(Mit fünf Tafeln.)
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STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Die
Wirbel der Land-Raubtiere,
ihre Morphologie und systematische Bedeutung
bearbeitet von
Dr. Ernst Stromer von Reichenbach
m München.
Mit fünf Tafeln.
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Alle Rechte, insbesondere das der Uebersetzung, vorbehalten.
Carl Georgi, Universitills-Buchdruckerei in Bon
Vor-wort.
Die vorliegende Abhandlung zerfällt in vier Teile, in dem ersten (A) wird eine möglichst
genaue Beschreibung der knöchernen Teile der Raubtier -Wirbelsäule zu liefern versucht; es
soll dadurch nicht nur eine Basis für die Bearbeitung der mit der Wirbelsäule zusammen-
hängenden Organe geschaffen, sondern vor allem Vergleichs -Material für vergleichend -anato-
mische oder embrj'ologische Studien gegeben werden, indem es wichtig erscheint, den Charakter
und den Grad der Konstanz und der Variabilität der Wirbel in einer grossen, wohlbegrenzten
Abteilung der Säugetiere festzustellen, nachdem bisher nur bei dem Menschen oder bei ver-
einzelten anderen Säugetieren ähnlich genaue Untersuchungen vorgenommen wurden.
Einige bei dieser Bearbeitung sich ergebende Fragen vergleichend-anatomischer Natur,
sowie die Mechanik der Wirbelsäule betreffende Betrachtungen werden in dem zweiten Ab-
schnitte (B) erörtert, während in dem dritten (C) die systematische Stellung der untersuchten
Genera der Raubtiere, so weit dafür die Beschaffenheit der Wirbel Anhaltspunkte ergiebt,
besprochen und die systematische Bedeutung einiger Merkmale der einzelnen Wirbel angegeben
wird. In dem letzten Abschnitte (D) endlich wird versucht, fossile Raubtierwirbel des älteren
Tertiärs Aon Frankreich, so weit als möglich, zu bestimmen.
Wenn sich auch viele Fragen auf Grund meiner Arbeit nicht lösen Hessen, da zu diesem
Zwecke die Untersuchung einer grossen Zahl von Skeleten einer Art, die der Weichteile,
embryologische Studien oder mechanische Experimente nötig wären, und wenn auch die lang-
wierige Bearbeitung der Wirbel der einzelnen Arten und Genera insofern zu einem unbefrie-
digenden Resultate führte, als die einzelnen Wirbel sich für die systematische Bestimmung
meist als ungeeignet oder doch wenig brauchbar erwiesen, weshalb im letzten Abschnitte vor
allem nur Kritik an Vorarbeiten geübt und nur in wenigen Fällen ein positives Resultat erzielt
werden konnte, so glaube ich doch wertvolles Material zur Beurteilung mancher Fragen geliefert
und eine breite Basis für viele Detailforschungen geschaffen zu haben.
Die Anregung zu dieser Arbeit verdanke ich übrigens Herrn Konservator Dr. M. Schlosser
daliier, der mich auf das in der paläontologischen Sammlung vorhandene noch unbearbeitete
Material aufmerksam machte. Da ich bald sah, dass es an genügenden Vorarbeiten über die
— VI —
Wirbel der rezenten Formen fehlte, beschloss ich diese selbst zu beginnen und in der Aus-
führung dieser Absicht entstand die vorliegende Abhandlung. Herr Geheimrat Möbius in Berlin
sowie Herr Geheimrat von Zittel dahier stellten mir dazu das reiche Material ihrer Museen
mit der grössten Liberalität zur Verfügung, auch Herr Professor Neh ring in Berlin, Professor
Hertwig in München und Professor Lampert in Stuttgart verpflichteten mich sehr durch
Überlassung von zahlreichen Skeleten aus den ihnen unterstellten Sammlungen. Besonders
erwähnen möchte ich, dass ich die Skelete des Berliner Museums völlig zerlegen durfte, wodurch
mir die eingehendsten Untersuchungen ermöglicht wurden. Der dortige Kustos, Herr Paul
Matschie, war mir bei der Sichtung und Bestimmung des Materials dieses Museums in jeder
Beziehung behUlflich und ich verdanke ihm viele Aufklärung und Anregung. Ihm sowie allen
den genannten Herren spreche ich hiermit meinen wärmsten Dank aus. Es sei auch mit dem
Ausdrucke des Dankes hervorgehoben, dass ich nur mit Unterstützung aus den Stiftungen
der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften diese Arbeit, welche mich seit 1S99 be-
schäftigte, in Berlin und München durchführen konnte, und dass die Durchsicht der umfang-
reichen Litteratur, von welcher nur ein kleiner Teil als verwertbar sich erwies und citiert ist,
durch das Entgegenkommen der Beamten der Münchener Staatsbibliothek, speziell des ersten
Assistenten, Herrn Adolf Hilsenbeck, mir sehr erleichtert wurde. Endlich möchte ich noch
meine Erkenntlichkeit betonen für die zuvorkommende Behandlung, durch welche der Heraus-
geber und Verleger dieser Zeitschrift die Drucklegung meiner unerwartet umfangreichen Arbeit
erleichtert hat.
Abgeschlossen im Herbst 1901.
Dr. Ernst Stromer
in München.
Inhaltsübersicht.
Seite
Vorwort ^
Inhaltsübersicht '^^^
Einleitung '
A. Morphologie der Wirbel der rezenten Land -Raubtiere.
I. Wirbelkörper 4
II. Neuralbogen '3
III. Canalis vertebralis 2'
IV. Processus spinosus 23
V. Seitliche Fortsätze 3'
VI. Rostrale Gelenke 4^
VII. Caudale Gelenke 56
VIII. Muskelfortsätze • . . . 63
IX. Gefäss- und Nervenkanäle ""
X. Die Weichteile der Wirbelsäule "9
B. Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie.
I. Die Regionen der Wirbelsäule, die Antiklinie 7°
IL Über die Ursachen des Variierens der Wirbelzahl 7^
III. Die Maasse der Wirbelkörper 7^
IV. Zur Homologie der Teile der Wirbelsäule 80
C. Systematische Ergebnisse der Untersuchung der Raubtier- Wirbel.
Felis 87
Cynaelurus 9°
Cryptoprocta '02
Viverridae 107
Suricata "5
Arctictis ii9
Eupleres 123
Procyonidae 128
Ailurus 135
Bassariscus '39
Ursidae I44
Hyaena '51
Proteles I57
— VIII —
Seite
Mustela- Gruppe 162
Galictis 168
Gulo 173
Mellivora 177
Meles 183
Mydaus 188
Zorilla 193
Lutrinae 199
Canis 207
Nyctereutes 216
Otocyon 219
Icticyon 225
Übersicht über die systematisch am besten verwertbaren Merkmale der Wirbel der Raubtiere 229
Schiussfolgerungen 237
D. Wirbel fossiler Rauhtiere aus dem Untermiocän von St. Gerand le Puy und den Phos-
phoriten des Quercy in der pahäontologischen Sammlung in München 238
I. Wirbel fossiler Raubtiere von St. Gerand le Puy 240
1 . Potamotherium Valetoni Geoffr 240
2. Amphicyon Lemanensis Pomel 249
3. Proailurus Lemanensis Filhol 250
4. Vertebrae incertae sedis 251
II. Wirbel fossiler Raubtiere aus den alttertiaren Phosphoriten von Escamps und Bach bei
Lalbenque (Lot) und von Mouillac (Tarn et Garonne) 254
Atlas 25-t
Epistropheus 257
3. — 7. Vertebra cervicalis 261
Vertebrae thoracales 264
Vertebrae lumbales 266
Sacrum 268
Vertebrae caudales 270
Der Charakter der untersuchten fossilen Wirbel im Allgemeinen 271
Maass- Tabellen fossiler Raubtierwirbel 273
Litteratur- Verzeichnis zu Abschnitt A und B 274
Litteratur -Verzeichnis zu Abschnitt C und D 275
Tabellen zu Abschnitt A — D.
Tafelerklarungen.
Einleitung.
Da in der Littcratur, selbst in grösseren Abhandlungen, wie in Blainville 1839—64 und
in Giebel 1877, die Angaben über die Beschaffenheit der Wirbelsäule der Raubtiere nur recht
oberflächlich und ungenügend sind, habe ich vorgezogen mich in meirTer Beschreibung fast ganz
auf meine eigenen genauen Untersuchungen von beinahe 90 Skeleten, die ich grösstenteils zer-
legen durfte, zu stützen, wobei ich aber stets die vorzüglichen Abbildungen des genannten
Werkes von Blainville zum Vergleiche heranzog. Es sei hier bemerkt, dass leider die dortigen
Tafelerklärungen vielfach ungenügend, ja direkt unrichtig sind und dass bedauerlicher Weise
vor allem meist nicht ersichtlich ist, ob die einzeln abgebildeten Skeletteile zu den im Zu-
sammenhang abgebildeten Skeleten gehören. Es ist dieser Umstand bei der Bestimmung der
Art, ja oft auch des Subgenus von Wichtigkeit, weil man jetzt ja viel eingehendere Unterschei-
dungen macht als zur Zeit der Abfassung jenes Werkes. Da ich dasselbe sehr häufig zitieren
muss, so bemerke ich hier, dass ich die einzelnen Teile nach den Anfangsbuchstaben gekürzt
anführe z. B. Bl. U. PI. IX. = Blainville, G. Ursus (Atlas) PI. IX.
Um eine Nachprüfung meiner Beobachtungen zu ermöglichen, sind in den Tabellen die
Signaturen aus den Skeletsammlungen des Museums für Naturkunde (B. z. S.> und der land-
wirtschaftlichen Hochschule in Berlin (B. 1. M.), der kgl. bayerischen Akademie in München
(München), des kgl. Naturalienkabinets in Stuttgart (Stuttg.), des Herrn Professor Nehring in
Berlin (Prof Nehring) und des Autors (privat) genau angegeben. Im Text aber werden der
Einfachheit halber die Formen nach der von mir in der Detailuntersuchung angewandten Num-
merierung angeführt.
Ganz junge Formen d. h. solche mit Milchgebiss, habe ich nicht untersucht, solche, bei
welchen zahlreiche Epiphysen noch frei waren, wurden mit „iuv.", diejenigen bei welchen die
Sacralwirbel noch nicht verschmolzen waren, mit „iuv. iuv." bezeichnet, während die Skelete
von Tieren, welche in der Gefangenschaft lebten, also krankheitsverdächtig waren, mit „z. G-"
(= zoologischer Garten) oder „M.'' (= Menagerie) gekennzeichnet wurden. Leider war ich ge-
nötigt, nur allzu viele Skelete der letzteren Art zu benutzen.
Es seien hier gleich die Skelete, von welchen Besonderes zu bemerken ist, aufgezählt:
Felis tigris 4 a ist zwar fast ausgewachsen, aber auffallend klein, Felis lynx 6 dagegen speziell
in der Lendenregion ausserordentlich kräftig, Felis serval 8, Cercoleptes caudivolvulus 1, Meles
tajcus 1 a und Ailurus fulgens 1 stammen von sehr alten Tieren, zeigen deshalb besonders
scharfe Kanten und Fortsätze, letzterer ventral an vielen Wirbelkörpern zackige Verdickungen.
Dass bei Skeleten von jungen Tieren die Kanten abgerundet und die Fortsätze noch schwach
sind, braucht nicht im Einzelnen hervorgeboben zu werden. Schwächlich oder direkt osteoporos
sind Felis pardus 5, Viverra zibetha 2, Procyon lotor 1, Nasua fusca 1, LIrsus arctos 2, Mellivora
ratel 1, Meles anakuma 2, Canis lupus 1 a, corsac 7, Lycaon pictus 1,1b, Otocyon megalotis 1.
Zoologica. Heft 36. 1
9 _
Bei manchen Skeleten fehlte der Schädel, bei Bdeogale 1, Proteles 1, Mydaus 1 und Lutra
lutra 1 a der atlas, bei Felis servalina 10 der rostrale Teil des epistropheus, bei Hyaena crocuta 1
der vorletzte v. lumb., bei Ictis ermineus 3 einige Wirbel. Der Schwanz war leider nur zu
häufig unvollständig ; es ist durch besondere Zeichen in den Tabellen vermerkt, wie viele
Wirbel ungefähr fehlen.
In der Nomenklatur habe ich mich in der Hauptsache an Trouessart 1898/99 ange-
schlossen, in der systematischen Einteilung musste ich aber, hauptsächlich aus praktischen
Gründen, von ihm vielfach abweichen, ich unterscheide 1. Felidae mit Felis, Cynaelurus 2. Viver-
ridae mit Genetta, Viverra, Fossa als Viverra Gruppe, Herpestes, Bdeogale als Herpestes-
Gruppe, Paradoxurus, Nandinia als Paradoxurus-Gruppe, getrennt davon einzeln Cryptoprocta,
Suricata, Arctictis, Eupleres, 3. Procyonidae mit Procyon, Nasua, Cercoleptes, isoliert Ailurus
4. Bassaris, 5. Ursidae mit Ursus, Melursus, 6. Hyaena, 7. Proteles, 8. Mustelidae mit Mustela,
Putorius, Ictis als Mustela-Gruppe, isoliert Galictis, Gulo, Mellivora, Zorilla, mit Meles, My-
daus als Meles-Gruppe und Lutra, Enhydra als Lutra-Gruppe, 9. Canidae mit Canis nebst
Lycaon, isoliert Nyctereutes, Otocyon, Icticyon. Einer wirklichen Systematik soll diese Ein-
teilung natürlich nicht entsprechen.
Um eine möglichst einheitliche Betrachtung, speziell für die Messung zu sichern, ist die
Wirbelsäule horizontal gedacht, die Längsachse jedes Wirbels, bei dem sacrum des ersten
Wirbels, parallel dem Boden des canalis vertebralis gelegt, es ergeben sich so einfach die Be-
zeichnungen dorsal oder oben, ventral oder unten, rostral oder vorn, caudal oder hinten, sowie
lang, breit und dick oder hoch. Bei einigen Fortsätzen sind aber die letzteren in anderem
Sinne gebraucht, so bei dem proc. spinosus lang oder hoch (sagittal), breit (longitudinal), dick
(transversal), bei den seitlichen Fortsätzen aber, die sich hauptsächlich in transversaler Rich-
tung erstrecken, ist lang in dieser, breit in longitudinaler und dick in sagittaler gemeint.
Die Maasse sind alle in der Luftlinie abgenommen, was bei gekrümmten Teilen, wie der
diapophyse des letzten v. 1. oder dem sacrum natürlich Unterschiede von der wahren Länge
ergiebt, die Basallängc des Schädels ist von dem Rostralrand der Alveolen der Schneidezähne
zu dem des for. magnum, die Zahnreihe im Oberkiefer vom Caudalrand des Eckzahnes zu dem
des letzten Molars gemessen, sie sollen Anhaltspunkte für die Bestimmung der Grösse der unter-
suchten Tiere gewähren. Die Breite und Dicke der Wirbelkörper ist an den Endflächen gemessen;
wo diese schräg zur Längsachse stehen, ist demnach die Dicke oder Höhe grösser als der sagittale
Durchmesser des Körpers; die Länge ist zwischen den Ventralrändern der Endflächen median
gemessen, bei dem atlas ist die hypapophyse nicht mit gerechnet und bei dem epistropheus ist
der dens von seiner Spitze bis zu dem Caudalrande seiner Facette besonders gemessen. Wo
mehrere Wirbel gleich lang sind, wie in der Mitte des Schwanzes, ist fast stets der am meisten
rostral gelegene gemessen.
Die Maasse mehrerer auf einander folgender Wirbel können zeigen, wie variabel oft
dieselben sind, die Variabilität der Formen ersieht man am besten aus der Beschreibung
mehrerer Exemplare einer Art, die ich deshalb öfters vorgenommen habe. Doch kam es mir
ja nicht darauf an, Artmerkmale zu finden, ich habe dieselben deshalb nur in vereinzelten Fällen
hervorgehoben.
Da -ich von Anfang an darauf Bedacht nahm, durch meine Arbeit die Bestimmung
fossiler Wirbel zu ermöglichen, legte ich keinen Wert auf die Betrachtung der Wirbelsäule als
Ganzes oder ihrer Rcg-ionen und habe vor allem auf die Messung der Wirbelkörper mich
beschränkt, weil die Fortsätze bei dem fossilen Material nur zu häufig lädiert sind und deren
Messung auch zu weit geführt hätte.
Der Kürze und Übersichtlichkeit halber habe ich auch zahlreiche Form und Grössen-
verhältnisse in Tabellen zusammengefasst ; es haftet natürlich diesem System der Fehler jeder
schematischen Einteilung an: feinere Übergänge lassen sich dabei nicht ausdrücken. Die An-
gaben über die Grösse der Teile sind natürlich ganz relativ gemeint, nicht nur in Beziehung
zu der Gesamtgrösse des betreffenden Tieres, sondern auch zu der des betrefienden Teiles,
und zu der Position desselben. So würde z. B. ein proc spinosus, der an dem 1. v. caud.
als ,, deutlich" zu bezeichnen ist, bei gleicher Grösse in der Rumpfregion als „winzig" anzu-
geben sein, ebenso wäre eine hyperapophyse von der Grösse einer als ,, deutlich" bezeichneten
lophapophyse, als nur ,, angedeutet" anzuführen.
Es bedeutet in den Tabellen das Zeichen n. nicht, o angedeutet, t schwach, * deutlich,
mittellang, ** stark, lang, %* sehr stark, sehr lang, <^ winklig, -^ concav, -- convex, —gerade,
V eine sich gabelnde Leiste, K. Kerbe, V. Vorsprung, m. mindestens.
Inbezug auf die Maasse ist noch zu bemerken, dass diese wegen Abrundung der Kanten
natürlich oft nicht ganz genau sein können, sie sind ausser bei sehr kleinen Formen auf halbe
Millimeter abgerundet ; die von mir berechneten Maassverhältnisse sind darnach zu beurteilen
und nur mit Vorsicht zu verwenden.
A. Morphologie der Wirbel der rezenten Land-Raubtiere.
Die Wirbelsäule der Raubtiere, wie überhaupt der Säugetiere, zerfällt bekanntlich in
mehrere Regionen und die meisten Autoren beschreiben sie dementsprechend. Eine einfache
Betrachtung zeigt aber, dass eine scharfe Einteilung in Regionen eine etwas künstliche sein
muss, da die Wirbelsäule in ihrer Funktion und Form von den umgebenden Geweben abhängig
ist, von diesen aber das Rückenmark kaum eine Beziehung mit den für die Wirbelsäule auf-
gestellten Grenzen zeigt und auch die Bänder und Muskeln sich nur zum geringeren Teile deren
Einteilung anpassen lassen. Dementprechend existieren an den Grenzen zweier Regionen
stets mehr oder minder deutliche Übergänge, wie ja auch Flower 1888 p. 24 betont. Deshalb
wird in der folgenden allgemeinen Beschreibung vorgezogen, die einzelnen Teile der Wirbel im
Zusammenhang in nur nebensächlicher Beachtung der Regionen zu besprechen, wodurch die
vergleichend anatomischen Resultate, speziell die auf die seriale Homologie bezügHchen besser
hervortreten. Obwohl am Caudalende die einfachsten Verhältnisse herrschen, während an dem
Halse die am meisten differenzierten Wirbel sind, es also angezeigt wäre, wie Hasse 1873 in
seinen .Anatomischen Studien an dem ersteren zu beginnen, zog ich doch vor, dem allgemeinen
Gebrauche zu folgen, aber nur aus praktischen Gründen ; es darf dies nicht übersehen werden,
wenn im Folgenden von einer Veränderung eines Teiles in rostro-caudaler Richtung gesprochen
wird, es soll damit keineswegs der Beurteilung der thatsächlich stattgehabten Richtung der
Veränderung vorgegriffen werden.
I. Wirbelkörper.
L Atlas.
Der Wirbelkorper ist hier bekanntlich in eigentümlicher Weise differenziert, die ventrale
Spange des atlas (arcus ventralis) ist stets kürzer als der Neuralbogen (arcus dorsahs^, bei
Enhydra 1 allerdings kaum, meist recht kurz (oder schmal), nur l'/g — 2 mal so lang als dick,
öfters z. B. bei der Mustela-Gruppe ganz schmal isiehc Bassaris astuta Bl. V. PI. IX!), nur bei
Hyaena und den Ursidae ist sie breiter (re.sp. länger).
Ihr Rostralrand ist meist gerundet, öfters aber etwas dorsal mit einem schmalen die
rostralen Gelenke des atlas verbindenden glatten Facettenstreifen versehen, z. B. Ursidae (Ursus
arctos ferox Bl. U- PI. IX), ganz selten (bei Hyaena crocuta) ist median eine etwas conca\-e Kerbe
vorhanden. Ventral ist die Spange meist flach gewölbt, manchmal z. B. bei Herpestes stärker,
wenn sie breiter als gewöhnlich ist, aber schwächer z. B. Paradoxurus iBl. V. PI. IX). Caudal
ist der Rand wieder gerundet, hier ist etwas ventral häufig ein mehr oder weniger spitzer
Höcker oder eine Spitze (tuberculum ventrale = h\'papophyse), nach hinten wenig unten gerichtet,
meist recht klein (Bl. C. PI. IX), selten relativ lang, z. B. Cercoleptes 1 (nicht Bl. S. PI. YIU),
Canis lupus Bl. C. PI. IX. Niemals ist dieser Fortsatz zweiteilig oder kantig, er variiert etwas
in der Stärke. Die dorsale Seite der Spange wird bei dem ean. vert. besprochen.
2. E p i s t r o p h e u s.
Der rostrale Teil des Körpers ist stets durch das Vorhandensein eines zapfenförmigen
dens und der daneben gelegenen Facetten ausgezeichnet, welch letztere zusammen mit den
praezygapophysen besprochen werden sollen, obwohl sie diesen ja nicht entsprechen. Der ent-
wicklungsgeschichtiich zu dem atlas gehörige Teil des Körpers verschmilzt übrigens sehr früh
mit dem des epistropheus, denn ich fand nie eine deutliche Grenze, deshalb zog ich die
Grenze für die Messung an dem stets deutlichen Caudalrand der ventralen Facette des dens.
Dieser konische Zapfen endet meist ziemlich stumpf, seltener spitz, z. B. Putorius, Ictis, ist
meist etwas bis deutlich länger als die Spange des atlas, doch variiert seine Länge und Form
etwas, indem er bald relativ lang und schlank, z. B. Proteles 1, Viverra tangalunga 1 Taf II
Fig. 2 a, bald kurz und speziell an der Basis breit ist, z. B. Cercoleptes 1, Bl. S. PI. VIII.
Dorsal ist er mehr oder weniger gewölbt, manchmal etwas verdickt, z. B. Enhydra 1, Taf. III
Fig. 13, Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX, ventral stets gewölbt und mit einer Facette versehen,
die stets et\\-as rostralwärts sieht. Der dens selbst ist meist ein wenig nach oben gerichtet,
seltener etwas, z. B. Arctictis Bl. S. PI. VIII.
Die caudale Endfläche ist stets mehr oder weniger oval z. B. Cynaelurus 1 Taf I Fig. 0
im Gegensatz zu Mydaus 1 Taf. III Fig. 4, ein wenig bis etwas concav und meist etwas nach
oben gerichtet, z. B. Felis, seltener sehr wenig, z. B. Viverra-Gruppe (Viverra Taf. II Fig 2a),
bei Mydaus 1 sogar nicht, öfters aber deutlich, z. B. Hyaena crocuta (Bl. H. PI. IVj.
Die Dorsalseite ist wie bei allen weiteren Hals- und Rumpfwirbeln im Ganzen flach,
meist aber in der Mitte der Länge concav und hier mit einer medianen schmalen Längsbrücke
\'ersehen, welche wohl eine Verknöcherung an dem lig. longitudinale dorsale ist.
Ventral ist der Körper hinter den rostralen Facetten meist plötzlich eingesenkt z. B. Canis,
seltener allmählig und schwach Ursidae, Arctictis 1, Bl. S. PI. VIII oder in der Mediane nicht
z. B. Lutra brasiliensis 3. Im rostralen Teile ist er stets sehr wenig oder kaum gewölbt, im
caudalen meist mehr, seltener auch hier nur sehr wenig gewölbt z. B. Zorilla 1, Mydaus 1.
Indem nun der Körper neben der Mediane meist tiefer eingesenkt ist, bildet diese
einen „Längsrücken", der bald breit gerundet, bald schmal und scharf und dann als
„Längskamm" erscheinen kann z. B. Arctictis 1 im Gegensatz zur Viverra-Gruppe. Öfters
fehlt er ganz z. B. Galictis 1, M3'daus 1, oder ist auf eine „Längsleiste" reduziert, z. B.
Melursus 5. Meist beginnt er sehr schwach hinter dem Caudalrande der Facetten, manchmal
ist er hier aber ein wenig verdickt z. B. Cynaelurus, und tritt erst auf dem Caudalteile als
dicke Erhöhung, also nicht durch Einsenkung der lateralen Teile des Körpers entstanden, auf,
ganz am Ende fast stets mehr oder weniger sich verdickend und verbreiternd, selten dabei ganz
verflachend z. B. Felis domestica 1, Ailurus 1 oder nur schmal erhöht z. B. Bdeogale 1. Häufig
ist hier eine beginnende oder deutliche Gabelung vorhanden z. B. Felis caracal 7, Bl. F. PI. XI,
selten aber läuft zugleich die Leiste median bis an das Wirbelende, sodass eine dreiendige
Gabel, entsteht, z. B. Cercoleptes 1. Öfters sind nur die Gabelenden als Höckerchen deutlich.
z. B. Enhydra 1 oder es ist nur der caudale Teil des Kammes entwickelt, z. B. Gulo L häufig
auch zugleich das rostrale Drittel desselben scharf, so bei vielen Canidae, Hyaena z. B. C. lupus
Bl. C. PI. IX, Hyaena crocuta Bl. H. PI. IV.
Wie fast an allen Wirbeln geht die Ventralfläche ohne Grenze in die gewölbte Seite
über, die nichts Besonderes bietet, ausser dass hier bei Cynaelurus dicht hinter dem rostralen
Gelenk ein dessen Rand paralleler schwacher Wulst sich herabzieht (Taf I Fig. 9, Felis jubata
Bl. F. PL XI).
Auch abgesehen von dem rostralen Teile ist der Körper des epistropheus stets einer der
längsten der Wirbelsäule und ausser bei Mydaus 1 meist viel länger als breit, wie die Maass-
verhältnisse der Tabellen zeigen.
3 — 7. vertebra cervicalis.
Fast stets ist der Körper des 3. v. c. kürzer als der des epistropheus, meist deutlich
kürzer, selten z. B. Mydaus 1, Lutra lutra gleich lang und meist nimmt von hier die Länge bis
zum 7. V. c. allmähhg ab, z. B. deutlich bei den Canidae; öfters ist aber erst der 7. v. c. etwas
kürzer, z. B. Cryptoprocta 1, Ursus, Putorius, selten nimmt die Länge nicht ab, z. B. Cercoleptes 1,
Mydaus 1 oder sogar zu, z. B. Fehs leo 3 und besonders Enhydra L Die Breite der rostralen
Endfläche nimmt auch meist ab, sehr häufig aber auch nicht, z. B. Ursidae, fast alle Mustelidae,
die Dicke dagegen nimmt in der Regel zu, doch giebt es auch hier viele Ausnahmen, z. B.
die meisten Procyonidae, Mustela.
Die Endflächen sind meist deutlich oval, besonders die caudale des 7. v. c, in der Regel
aber werden durch die erwähnte Maassveränderung und durch Abrundung der Ecken die
rostrale am 6. und 7. v c. und die entsprechenden caudalen am 5. und 6. v. c. ungefähr kreis-
förmig, bei den Formen aber, in welchen die Breite nicht ab- und die Dicke nicht zunimmt^
bleiben sie oval, so bei Mustelidae, Paradoxurus-Gruppe.
Sie stehen meist etwas schräg zur Axe, indem die rostralen etwas nach unten, die cau-
dalen entsprechend nach oben sehen, die caudale des 7. v. c. jedoch ist sehr häufig recht wenig
schräg gestellt, z. B. Ursidae, oder auch senkrecht, z. B. Fehs serval <s. An letzterer sind
seitlich öfters halbmondförmige flachvertiefte, nach hinten wenig aussen gerichtete Facetten für
das capitulum der 1. Rippe angedeutet, z. B Fehs domestica 1 oder deutlich, z. B. Ursidae,
Meles anakuma 2 Taf III Fig. 16. Die rostralen Flächen sind stets ein wenig, z. B. Putorius
oder etwas gewölbt, selten deutlich, z. B. Hyaena, die caudalen sind entsprechend vertieft.
Ventral ist der Körper des 3. — 5. v. c. ähnlich wie am epistropheus meist in der rostralen
Hälfte kaum, in der caudalen mehr oder weniger deutlich gewölbt und zugleich in der Längs-
richtung etwas concav, seltener ist er hier fast platt, z. B. Felis leo, tigris, Mydaus 1, am 6. v. c.
ist er aber fast stets flach oder kaum gewölbt und häufig etwas concav, am 7. v. c. wieder
meist ein wenig oder etwas gewölbt, auch etwas concav, selten platt z. B. Zorilla 1.
Neben der Mediane sind alle diese Wirbel sehr häufig etwas mehr concav, so entsteht
wie am epistropheus die Anlage zu einem Kamm, der aber auch oft, so bei Ursidae, Procyo-
nidae ganz fehlt. Wenn vorhanden, ist er am 3.-5. v. c. ähnlich wie meist am epistropheus
rostral ganz schwach, erst caudal stärker oder überhaupt nur hier entwickelt, z. B. Canis lupus
1 Taf IV Fig. 4. Die am epistropheus vorhandene Verstärkung des caudalen Endes ist stets
vorhanden, ebenso sehr häufig die dort schon oft angedeutete Gabelung z. B. Viverra tanga-
lunga 1 Taf II. Fig. 1, am 5. v. c. wird die Verdickung fast stets breiter oder die Gabelung
weiter und deutlicher, z. B. Felis serval S, häufig läuft hier auch eine schwache Medianleiste
bis zum Ende, so dass drei Gabelenden vorhanden sind, z.B. Bassaris 1. Manclimal sind aber
nur die Gabelenden als rostralwärts verlaufende Höckerchen ausgebildet, z. B. Melursus 5,
Putorius, Ictis.
Am 6. V. c. ist nur selten ein scharfer Kamm vorhanden, z. B. Viverra tangalunga 1
Taf. II Fig. 1, der bei Canis corsac 7, niloticus 8 am Caudalcnde sogar eben verst.ärkt ist,
häufiger ist hier eine caudalviärts ganz verlaufende Leiste vorhanden, z. B. Felis serval 8, Pro-
teles 1. Am 7. v. c. ist öfters ein etwas gerundeter Rücken, seltener ein scharfer Kamm vor-
handen, der an beiden Enden meist verflacht, z. B. Herpestes 1, 2, manchmal am Rostalende
verstärkt ist, z. B. Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 1, sehr selten am Caudalende z. B. Proteles 1.
Manchmal sind am 6. oder 7. v. c. neben der Mediane in der caudalen Hälfte zwei parallele
Längsleistchen oder deren eben verdickte Enden angedeutet, z. B. Hyaena, Lutra felina 2.
Bei Galictis, Zorilla 1 bilden diese am 7. v. c. eine schwache Kante an der Grenze der Ventral-
und Seitenfläche. Die an letzterer unter der Diapophyse öfters vorhandenen Reste der ventralen
Wurzel derselben sollen mit dieser unter V besprochen werden.
vertebrae thoracales.
Die Zahl der v. th. ist keineswegs so constant, wie die der v. c, sie beträgt meist 13,
oft auch 14 oder 15, seltener 12 oder 16. Aus später zu erörternden Gründen unterscheide ich
V. th. V. wahre Thorucalwirbel, den v. th. i. oder Ü.-W. d. h. den Übergangswirbel und v. th. 1.
thoracolumbale Wirbel, welch letztere zu den Lendenwirbeln überleiten.
Der Körper des 1. v. th. ist meist kürzer als der des 7. v. c, seltener ebenso lang oder
sogar länger z. B. Procyonidae, Enhydra 1 ; bei Arctictis, manchen Procyonidae und Mustelidae
ist er sogar länger als die mittleren v. c. In der Regel ist er aber der kürzeste präsacrale
Wirbel, bei Canis niloticus 8 und Otocyon 1 ist allerdings der letzte v.l. so kurz wie er und bei
Hyaena und Proteles werden die v. th. v. bis etwa zum 8. v. th. noch kürzer, auch sonst ist
öfters bis zum v. th. i. keine Verlängerung zu bemerken, z. B. Canis lupus 1 a, niloticus 8, sehr
selten auch bis zum letzten v. th. nicht, z. B. Viverra tangalunga 1, Mellivora ratel 1. Meist
nimmt aber in der Brustregion die Länge allmählig zu, wobei jedoch an verschiedenen Stellen
meist mehrere Wirbel gleich lang bleiben; besonders vom v. th. i. ab ist die Verlängerung in
der Regel deutlicher, doch giebt es auch hier vielfach Ausnahmen in allen Familien. Da der
Thorax häufig nicht ganz zerlegt wurde, liess die Breite und Dicke sich leider oft nicht oder
nur ungenau feststellen. Im Allgemeinen ist die erstere am 1. v. th. grösser als am 7. v. c,
nimmt dann ab, um erst an den v. th. 1. wieder deutlicher zuzunehmen, die Dicke dagegen ist
am 1. V. th. meist geringer als am 7. v. c. und nimmt dann bis zuletzt zu, doch giebt es auch
hier viele Ausnahmen.
Meist übertrifi't die Länge zuerst nur wenig die Breite, erst an den v. th. 1., wo beide
Maasse in der Regel zunehmen, finden sich oft gestrecktere Formen, z. B. Mustela Gruppe, bei
vielen wie den Ursidae, Hyaena aber besonders breite und kurze Wirbel, sehr häufig sind sie
ungefähr so lang als breit, z. B. meiste Canidae.
In der Form leitet der 1. und 2. v. th. zu dem 7. v. c. über. Die rostralen Endflächen sind stets
eben gewölbt, nur die des 1. v. th. von Hyaena deutlich, die caudalen eben vertieft. Der dorsale Rand
ist gerade oder besonders an den v. th. 1. ein wenig concav, seitlich ist der Rand wie stets convex.
aber an den v. th. v. durch die sich anschliessenden Rippenfacetten ein wenig eingebuchtet,
— 8 —
ventral ist der Rand zuerst etwas, dann stärker convex. An den letzten v. th. gewinnen speziell
die caudalen Endflächen oft das Ansehen eines Rechteckes mit abgerundeten Ecken oder sind
ziemlich queroval, letzteres auch am 1. v. th-, aber hier lateral verschmälert, an den mittleren
V. th. sind sie meist recht wenig oval. In der Regel stehen die Endflächen senkrecht zurAxe, diel,
rostrale sieht aber häufig eben bis etwas nach unten, z. B. Felis serval 8, Mustela, ebenso sind
ort auch diejenigen der letzten v. th. gestellt, während die caudalen hier oft eben nach oben sehen,
z. B. Ailurus 1. Dadurch dass hier die caudalen Endflächen nicht oder nur ganz wenig schräg
stehen, die rostralen aber mehr, wird der Längsdurchmesser dieser Wirbel an der ventralen
Seite etwas verkürzt, was mit der dorsalen Krümmung der Wirbelsäule in dieser Region zu-
sammenhängt.
Ventral sind die Körper zuerst nur etwas oder wenig, selten z. B. Mellivora 1 kaum,
dann aber stets deutlich gewölbt, fast stets sind sie dabei zwischen den beiden Epiphysen eben
bis etwas eingesenkt, z. B. Felis lynx 6 Tat. I Fig. 6a, selten neben der Mediane deut-
licher z. B. von 1. und 2. v. th. von Proteles 1. Auch sind die wie sonst gewölbten Seiten
an den v. th. 1. unterhalb der Basis des pediculus und hinter der rostralen Rippenfacette oft
mehr oder minder deutlich eingesenkt, z. B. Felis serval 8, Ursus (Felis lynx 6 Taf. I Fig. 6a).
Ein Kamm fehlt meist oder ist nur als gerundeter Medianrücken angedeutet, schärfer
und deutlicher wird er nur manchmal an einigen v. th 1., z. B. Viverra, oder am 1- und 2. v. th.,
z. B. Eupleres 1, Hyaena, Proteles 1. Manchmal sind an der rostralen Epiphyse des 2. v. th.
oft auch das 3. und 4. von einander massig weit entfernt zwei winzige Höckerchen caudalwärts lang
auslaufend, so bei den meisten Canidae, bei Felis serval 8, Mydaus 1, Enhydra 1 vorhanden;
bei Meles sind ähnliche Eckchen etwas hinter dem Rostralrand am 1. oder 2. v. th.
Die Rippenköpfchen gelenken zuerst stets mit zw-ei Wirbeln, erst an den v. th. 1. nur mit
einem, daher sind an allen v. th. rostrale Facetten, an den v. th. v. aber auch caudale; letztere,
wie wir p. 0 sahen, öfters auch schon am 7. v. c; sehr selten fehlen diese schon am letzten
v. th. V., z. B. Felis serval 8, manchmal sind sie noch am v. th. i. vorhanden, z. B. Lycaon 1, Ib.
Die facies costalis rostralis ändert demnach auch ihre Form und Lage allmählig ab.
Zuerst liegt sie seitlich, ziemlich dorsal neben der rostralen Endfläche, von ihr kaum abge-
grenzt, ungefähr halbkreisförmig, flach vertieft und sieht nach vorn massig aussen eben unten,
z. B. PI. U. PI. IX, ihr Caudal- und Ventralrand ist hier oft etwas vom Wirbelkörper abgehoben,
manchmal ein wenig verdickt, z. B. bei manchen Lutra, allmählig wendet sie sich mehr nach
aussen und grenzt sich deutlicher von der Endfläche ab und rückt so neben und hinter deren
Seitenrand, an den v. th. 1. oft auch ventralwärts, wobei sie an den \-. th. 1. ungefähr kreis-
förmig, flach bis flach vertieft wird und zuletzt nach aussen unten sieht, z. B. 10., 11. v. th.
Felis lynx 6 Taf. I Fig. 6a, 13. v. th. Canis vulpes 5a Taf. IV Fig. 7. Ihr Dorsalrand ist
hier oft etwas erhoben, z. B. 13. v. th. Cynaelurus, selten auch ihr Ventralrand etwas verdickt.
z. B. 15. V. th. Gulo 1. Die hier häufig dorsal von ihr caudalwärts ziehenden \^orsprünge wer-
den erst unter V besprochen, da sie z. T. mit der diapophyse in Verbindung zu bringen sind.
Die facies costalis caudalis befindet sich stets am dorsalen Seiteneck der caudalen End-
fläche und ist ganz flach vertieft, nach hinten wenig aussen sehend und deshalb von jener nur
eben, von der Wirbelseite stets deutlich abgegrenzt; zuerst breit, ungefähr halbkreisförmig
wird sie "schmaler, oft zuletzt nur sichelförmig. Sehr selten ist ventral von ihr zuerst auch eine
kleine Verdickung, z. B. am 1.— 4. v. th. von Hyaena 1, 2 vorhanden.
— 0 —
An dem v. th. i. fehlt sie, wie erwähnt, fast stets; selten schon an ihm, z. B. Fossa 1,
meist erst an dem 1. v. th. 1. tritt nun an der Körperseite ziemlich weit oben an der caudalen
Epiphyse ein meist rundliches rostralwärts auslaufendes Höckerchen auf, das allmählig an die
Ventralseite herabrUckt, z. B. Felis lynx 6 Taf. I Fig. 6a, Canis vulpes 5a Taf. IV Fig. 7.
Diese Höckerchen, tubercula psoatica, sind, wie die Tabelle zeigt, in ihrer Stärke variabel,
fehlen manchmal an dem ersten v. th. 1. oder ganz, z. B. Ursus, selten sind sie spitz nach hinten
unten vorspringend, z. B. 14. v. th. Ictis ermineus 3.
vertebrae lumbales.
Die Zahl der v. 1. steht im Wechselverhältnis mit derjenigen der v. th., indem sie zusammen
allermeist 20 zählen, es sind deshalb meist 7 v. 1. vorhanden, häufig auch 6 oder nur 5, selten 4.
Wie schon in der Regel bei den v. th. 1., so nehmen hier die Körpermaasse noch weiter
zu, so dass die v. 1. die stärksten Wirbel innerhalb der ganzen Wirbelsäule darstellen. Eigen-
tümlich ist, dass die Maasse des 1 v. 1. oft sehr stark diejenigen des letzten v. th. übertreffen,
so besonders bei vielen Felis, z. B. Felis lynx 6, manchmal ist hier aber auch eine Abnahme
zu konstatieren, so öfters der Dicke, z. B. Felis lynx 6, Ursus maritimus 1. Die Länge nimmt
hierauf zu und zwar in der Regel bis zum drittletzten v. 1., der vorletzte ist dann ein wenig
und der letzte deutlich kürzer, und zwar oft so kurz oder selbst kürzer als der 1. v. 1., z. B.
Mustela-Gruppe, fast alle Canidae. Von dieser Regel giebt es aber viele Ausnahmen, besonders
häufig ist der vorletzte v. 1. so lang als der drittletzte, oder er ist sogar ein wenig länger,
manchmal ist die grösste Länge schon eher erreicht, z. B. bei Paradoxurus 1, Mellivora 2 und
in seltenen Fällen ist der letzte v. 1. nicht kürzer als der längste, so bei Procyon 1, Mj'daus 1,
Zorilla 1.
Die Breite nimmt in der Regel bis zu dem letzten v. 1. zu, doch giebt es auch hier viele
Ausnahmen, indem z. B. der längste v. 1. nicht breiter als der erste ist, so bei den meisten Lutra,
oder der letzte v. 1. nicht breiter als der längste, z. B. bei Mellivora. Auch von der Regel, dass
die Dicke bis zu dem längsten v. 1. zunimmt, giebt es viele Ausnahmen, z. B. bei meisten
Canidae ist der längste v. 1. nicht dicker als der erste, noch häufiger ist der letzte v. 1. nicht
dünner als der längste, z. B. meiste Viverridae, Mustela-Gruppe.
Wie die Tabellen zeigen, ist also der längste v- 1. einer der längsten Wirbel der ganzen
Wirbelsäule, sein Verhältnis zu dem ersten v. th., der ja einer der kürzesten Rumpfwirbel ist,
variiert aber ziemlich, der letzte v. 1. ist im Gegensatz dazu der breiteste oder einer der
breitesten Wirbel, ebenso ist auch die Dicke bei den längsten v. 1. meist am bedeutendsten.
Das Verhältnis von Länge und Breite ist sehr verschieden, der längste v. 1. ist ja meist mehr
oder minder länger als breit, während der letzte meist nicht oder nur wenig gestreckt ist,
aber bei Formen, wie Hyaena, Ursidae ist die Breite stets viel bedeutender als die Länge,
während z. B. bei den Viverridae auch der letzte v. 1. etwas gestreckt ist.
Die Endflächen sind stets recht deutlich queroval, an den letzten v. 1. natürlich am
meisten, ihr Dorsalrand ist fast stets ein wenig concav und ihr Lateral- und Ventralrand bildet
einen ventral nicht sehr convexen breiten Bogen. Die rostralen Endflächen sind eben bis
wenig convex, die caudalen ebenso concav, meist stehen beide ziemlich senkrecht, an den vor-
deren V. 1. sind aber, ähnlich wie bei den v. th. 1., die rostralen Endflächen manchmal, z. B.
Felis Serval 8, Canis vulpes 5 a Taf. IV Fig. 7 ein wenig, die caudalen eben schief gestellt.
Zoologie«. Heft 36. 0
- 10 —
Die Wölbung der Ventralseite ist stets eine recht massige, oft ist speziell der letzte v. 1.
in seiner caudalen Hälfte sehr wenig gewölbt, z. B. Felis domestica 1. Fast stets sind dabei
die Wirbelkörper zwischen ihren Epiphysen ein wenig bis etwas eingesenkt, auch sind sie bis
auf den letzten meist neben der Mediane, oder seitlich unter der Basis der diapophyse etwas
deutlicher concav. Dicht neben der Mediane befinden sich meist mehr oder minder deutHche
Getässlöcher.
Wie die Tabellen zeigen, fehlt ein Kamm vielfach völlig, bei fast allen Felidae, Hyaena
und Canidae ist er aber vorhanden und zwar an den mittleren v. 1. am stärksten, fast nie je-
doch an dem letzten v. 1. (Felis tigrina 13).
Meist ist es nur ein gerundeter oder scharfer MedianrUcken, doch ist nicht selten sein
Rostralende etwas erhöht, z. B. 3. v. 1. Genetta felina 2, oder verdickt 3., 4. v. 1. Pruteles 1, Canis
lupus la, Ib, sehr selten etwas gabelig, z. B. 3. v. 1. Meles taxus la. Das Caudalende verflacht
dagegen fast stets, ganz selten ist auch hier eine Gabelung vorhanden, z. B. 3. v. 1. Canis
adustus 4. Öfters ist nur das Rostralende des Kammes entwickelt, z. B. 3.-5. v. 1. Hyaena
crocuta 1 a, oder Andeutungen seiner Gabelenden, z. B. 3.— ö. v. 1. Canis lupus 1, es ist dieses
also hier im Gegensatz zu dem Verhalten an dem 2.-5. v. c. der stärker entwickelte Teil des
Kammes.
Wie an den v. th. 1. sind an dem Caudalrand fast stets die nach hinten unten gerichteten
tubercula psoatica vorhanden, meist allmählig schwächer werdend und bei der so häufigen
Siebenzah] der v. 1. bis zum 3. oder 4. v. 1. vorhanden, nur ausnahmsweise bis zu dem letzten v. 1.,
z. B. Zorilla 1. Selten sind sie spitzkonisch, z. B. Mustela-Gruppe, meist mehr oder minder ge-
rundet. Sie sind zuerst an der Ventralseite von einander meist ziemlich weit entfernt, in der
Regel rücken sie dann sich ferner ganz an die Seite, selten nähern sie .sich etwas, z. B. 2., 3. v. 1.
Mydaus 1.
Selten sind noch weitere VorsprUnge vorhanden, die dann stets sehr schwach sind, so
bei Felis hmx 6 rostral und dorsal von den tubercula psoatica am 2. — 6. v. 1. je ein ganz
schwaches Höckerchen oder caudal von der Basis des pediculus oder der diapoph3'se ein Längs-
leistchen, z. B. 4., 5. v. 1. Cynaelurus.
vertebrae sacrales.
Meist sind 3 Wirbel zu dem sacrum verwachsen, selten sind nur 2 vorhanden, dagegen
ist häufig am Caudalende ein 4. Wirbel mehr oder minder innig verbunden, bei Ursidae sogar
noch ein 5., nur ausnahmsweise mehr. Die Angliederungen und Übergänge an dem rostralen
Ende sind seltenere Besonderheiten, die aber gerade viel Interessantes bieten.
Die Axe der Sacralwirbel bildet oft eine Gerade, z. B. Genetta dongalana 1 Taf II
Fig. 4 a, häufig aber ist sie durch Senkung des Caudalendes eben bis etwas dorsalconvex, z. B.
Canis lupus 1 Taf IV Fig. 6, was besonders bei den Ursidae deutlich hervortritt.
Der 1. V. s. ist meist deutlich, seltener etwas kürzer als der letzte v. l, ziemlich selten
ebenso lang, z. B. Hyaena crocuta la, Melursus 5, oder gar länger, z. B. Ursus, die weiteren
V. s. nehmen dann in der Regel etwas an Länge ab, doch giebt es hier sehr viele Ausnahmen
und Variationen, indem bald alle gleich lang sind, z. B. Fossa 1 oder nur der 1. und 2. oder
einige der folgenden, sehr selten der erste und dritte, der 2. aber kürzer, z. B. Bdeogale 1.
Die Gesamtlänge des sacrum ist natürlich darnach wie nach der Wirbelzahl recht verschieden,
- 11 -
bei Canidae z. B. recht gering, bei Ictis relativ gross. Die rostralc Breite ist in der Regel
grösser, die Dicke geringer als am letzten v. 1., doch sind Ausnahmen recht zahlreich in allen
Familien; an dem Caudalende sind beide Maasse stets deutlich oder etwas geringer, jedoch
in recht verschiedenen Verhältnissen, das natürlich sehr von der Zahl der v. s. abhängig ist,
z. B. Zorilla lybica 1 und zorilla 2.
Die Endflächen sind stets deutlich queroval, besonders die rostrale meist sehr stark,
z. B. Felis caracal 7 Taf. I Fig. IIa, massiger z. B. Nasua fusca 1 Taf. II Fig. 18, ihr Spinal-
rand ist fast stets gerade, der Seitenrand deutlich convex, der Ventralrand meist kaum, selten
etwas convex.
An der caudalen Endfläche sind die Seitenränder stark, der Ventralrand etwas convex ;
in den meisten Fällen stehen beide Flächen senkrecht, manchmal sieht aber die letztere eben
nach oben, die rostrale ebenso nach unten, z. B. Ursus.
Ventral sind stets die Grenzen der einzelnen v. s. mehr oder minder deutlich, der 1. v. s.
zeigt hier meist eine breite platte Fläche, die öfters eben concav ist, selten ist er etwas ge-
wölbt, z. B. Hyaena brunnea 2 und recht selten durch Einsenk ung neben der Mediane mit
flachem Medianrücken versehen, z. B. Proteles 1. Die schmäleren folgenden Wirbel sind meist
etwas gewölbt, selten ist der 2. v. s. flach, z. B. Mydaus 1, Icticyon 1, Ursidae, bei letzteren
auch der 5. v. s. Oft ist der 2. und 3. v. s. nur wenig gewölbt, z. B. Canis, meist aber deut-
lich und zwar vielfach der 2. mehr als der letztere, z. B. Felis caracal 7; er ist dann oft neben
der Mediane so eingesenkt, dass er kantig erscheint, z. B. Felis caracal 7, Cynaelurus 1 b. Seit-
lich und ventral sind diese Wirbel meist nur wenig eingesenkt, der grösste Teil ihrer Seite ist
aber, speziell an dem 1. v. s. von den Seitenteilen eingenommen.
Recht selten sind ventral schwache Vorsprünge vorhanden, so öfters an dem Caudalrande
des letzten v. s. finden sich massig weit zwei flach gerundete Höckerchen, z. B. Felis pardus 5,
Cryptoprocta 1 ; bei Meles anakuma 2 sind solche an dem Rostralrande des 4. v. s., während bei
Hyaena crocuta 1 an der Ventralseite des 2.-4. v. s. zwei parallele Längsleistchen angedeutet sind.
vertebrae caudales.
Wie aus den Tabellen ersichtlich, schwankt die Zahl der v. cd. in weiten Grenzen, von
8 bis über 30; die Wirbelkörper werden gegen das Ende zu recht klein, aber keineswegs
allmählig in gleichmässiger Weise. Der 1. v. cd. ist nämlich stets ziemlich kurz, selten sind
nun die nächsten gleich lang z. B. 1.— 4. v. cd. Mydaus 1, Enhydra 1 oder eben kürzer, z. B.
Hyaena, Gulo 1, sondern meist nimmt von ihm aus die Länge langsam zu bis zu einem ungefähr
in der Mitte der Schwanzlänge, bei langschwänzigen Tieren aber vor ihr gelegenen Wirbel ; diese
Zunahme ist recht verschieden, bei kurzschwänzigen Formen wie Hyaena, Ursus sehr gering, bei
den anderen oft sehr bedeutend. Meist sind mehrere Wirbel dieser Region ganz oder fast gleich
lang, dann erst erfolgt eine allmählige Verkürzung bis zu dem letzten v. ed., der bald stumpf-
konisch, z. B. Ursidae, bald, und zwar meist, dünn und sehr spitz, z. B. Canis vulpes 5a,
Bassaris ist.
Die Breite nimmt von dem 1. v. cd. bis zu dem letzten gleichförmig ab, die Dicke aber
meist in der ersten Hälfte nicht, hier sogar in der Regel eben zu, so dass sie hier so gross
oder selbst grösser als die Breite wird, erst in der letzten Hälfte nimmt auch sie allmählig ab.
— 12 -
Während der erste v. cd. nicht oder nur wenig länger als breit ist, sind die weiteren
natürlich stets mehr oder minder gestreckt, der längste v. cd muss selbstverständlich um so
schlanker sein, je höher seine Reihenzahl ist.
Die rostralen Endflächen sind stets ein wenig gewölbt, zuerst deutlich oval, sie werden
dann mehr oder minder rasch ungefähr kreisförmig, die ersten sehen meist ein wenig, selten
etwas nach unten, oft aber sind sie wie die weiteren senkrecht gestellt z. B. Herpestes 1, 2.
Die caudalen Endflächen sind zuerst auch sehr deutlich queroval, sie werden dann
aber stets langsamer als die rostralen kreisförmig oder bleiben bei manchen kurzschwänzigen
Formen stets ein wenig oval ; sie sind flach, später sogar eben convex, z. B. 7. v. cd. Felis
tigris 4 Taf I Fig. 10, und stehen senkrecht.
Die dorsale Seite des Wirbels ist, so lang der can. vert. vorhanden ist, wie bisher
flach oder sogar in Mitte der Länge eingesenkt, dann aber stets deutlich gewölbt, nur an
einigen Wirbeln kurzschwänziger Formen, besonders in ihrer caudalen Hälfte, recht flach, z. ß.
5—9. V. cd. Hyaena crocuta. Selten sind, wie bei Ursus, z. B. Bl. U. PI IX einige v. cd.
neben der Mediane eingesenkt, so dass ein dorsaler Medianrücken in der Diaphyse vor-
handen ist.
Die Ventralseite ist zuerst nur wenig oder etwas, dann stärker gewölbt, selten sind die
ersten fast oder ganz flach wie bei Ursus, manchmal sind jedoch einige der mittleren v. cd.
gegen ihr Caudalende zu flach gewölbt, z. B. 5.-7. v. cd. Felis domestica 1. An den ersten
ist die Diaphyse kaum, später mehr eingesenkt, an den gewölbten Seiten zuerst auch nicht.
In der Mitte der Schwanzlänge kann aber die öfters stark gewölbte Ventralseite eben kantig
erscheinen, z. B. 10. — 16. v. cd. Fossa 1, oder es ist hier am Caudalrande ein winziges rostral sehr
lang auslaufendes Knöpfchen vorhanden, z. B. 8. — 11. v. cd. Felis caracal 7, oder seltener ist eine
Andeutung einer Kante mit den x\usläufern der noch zu erwähnenden rostralen Höcker ver-
bunden, z. B. 7.— 10. V. cd. Lutra lutra 1, 1 a. Durch Reste der seitlichen Fortsätze können
übrigens manchmal auch die Seiten kantig erscheinen, z. B. bei Ursus.
Die als Seltenheit schon am Caudalrande des letzten v. s. vorhandenen zwei flachen
Höcker .sind an einigen der ersten v. cd. ziemlich häufig, sich massig nahe vorhanden, aber
nie stark; das eben erwähnte mediane Endknöpfchen mancher v. cd. könnte vielleicht durch
Verschmelzen dieser entstehen, da z. B. Cynaelurus 1 am 13., 14., 16., 18. und IQ. v. cd. dieses,
am 15. und 17. aber zwei winzige sich nahe liegende Höckerchen besitzt.
An dem Ventralrande der rostralen Epiphj'se treten ähnliche Höckerchen fast immer
auf, aber meist erst am 3., 4. oder 5. v. ed., sie sind zuerst meist sehr schwach, sich massig nahe
und gerundet, stets laufen sie caudalwärts ein wenig aus, sie werden deutlicher und rücken
sich näher, selten fehlen sie wie bei Ursus ganz oder fast ganz. Wenn nicht stark, sind sie
gerundet, knopfiormig, erheben sie sich höher, so werden sie seitlich etwas platt und sind bald
stumpf bald spitz, z. B. Arctictis 1, Canis, Lutra. Sie springen nach unten, wenn stärker auch
etwas nach vorn und aussen vor, z.B. Lutra Bl. M. Fl. IX. Ihre Ausläufer convergieren meist;
indem sie selbst sich näher rücken, bildet ihre Basis meist bald einen gemeinsamen Vorsprung,
in welchem sie sehr allmählig aufgehen, in der Regel bis nahe an das Schwanzende noch an-
gedeutet, selten bleiben sie stets getrennt, z. B. Nasua 1, 2, Mustela 1, 2.
Sie dienen zum Ansätze der chevrons, mit welchen sie an einigen der vorderen v. cd.
öfters verwachsen, z. B. 9. 10. v. cd. Suricata 1, 6. v. cd. Canis lupus Bl. C PI. IX, so dass
13 —
ein Ring entsteht; sind aber die chevrons ventral getrennt, so bilden sie in diesem Falle nur
eine Verlängerung der Höcker, z. B. am 11. v. cd. Suricata 1, meist bei Lutra, z. B. 8. v. cd.
Lutra vulgaris Bl. M. PI. IX , wodurch diese dann abnorm stark erscheinen.
II. Neuralbogen.
Abgesehen von dem atlas und epistropheus, die ja besonders differenziert sind, und von
den mittleren v. ed., wo sie rudimentär werden, entsprechen die Neuralbogen in ihrer Länge
und Breite stets ungefähr den Verhältnissen der Wirbelkörper, da ihre pediculi ja an deren
dorsalem Seitenrand, allerdings selten in dessen ganzer Länge entspringen. Ausser an einigen
V. c. geht der meist senkrecht oder wenig geneigt aufsteigende pediculus ohne deutliche Grenze
in das Dach, die lamina, über, das ausser an dem epi.stropheus stets einen deutlichen, aber sehr
verschieden langen Rostralrand, dagegen fast nur an den v. c. und dem 1. v. th. einen eigenen
Caudalrand besitzt, indem der letztere weiter caudalwärts von den in der Mediane zusammen-
stossenden medialen Rändern der postzygapophysen gebildet wird.
1. Atlas.
Der Neuralbogen, arcus dorsalis, an dessen Basis die seitlichen Flügel entspringen, bildet
stets ein einfaches Gewölbe, das ziemlich breit und nie längsgestreckt ist. Fast stets ist es
länger als die ventrale Spange, nur bei Enhydra 1 Taf. IIL Fig. 14 nicht, hier ist es besonders
kurz, sonst meist mittelkurz, seltener etwas länger, z. B. Mellivora 1 Taf. III. Fig. 1 a.
Sein stets recht langer Rostralrand, der meist ziemlich gerundet in die Medianränder
der Gelenke übergeht, ist bald sehr lang, z. B. Suricata 1 Taf. IL Fig. 8, Enhydra 1 Taf. III.
Fig. 14, bald relativ kurz, z. B. Felis leo Bl. F. PI. XI, Hyaena Bl. H. PI. IV. Er ist bald gerade,
bald schwach concav, stets etwas gerundet, manchmal dorsal wulstig in ganzer Länge verdickt,
z. B. Cuon javanicus 2, 2 a, Galictis 1, sehr häufig ist median eine kleine Kerbe, z. B. meiste
Canidae, und darüber eine kleine rauhe dreieckige Grube vorhanden, neben welchen sehr oft kleine
Vorwölbungen sich befinden, z. B. Felis tigris Bl. F. PI. XI, Canis aureus Bl. C PL IX. Häufig
ist auch eine mediane Wölbung nach vorn vorhanden, z. B. Meles taxus BL S. PL VIII, En-
hydra 1 Taf III Fig. 14, selten stärker nach oben, z. B. Nandinia binotata 1 ; bei Felis lynx 6
ist der Vorsprung ziemlich breit, sonst nur ein gerundeter Höcker. Ein ganz oben hinter der
erwähnten Grube öfters befindlicher ähnlicher Höcker soll erst später besprochen werden, da
er dem proc. spinosus entspricht.
Selten ist das Dach in der Längsrichtung etwas eingesenkt, z. B. Hyaena brunnea 2,
Mellivora 1 TaL III Fig. 1 a, dagegen ist öfters eine flache mediane Längsrinne vorhanden, z. B.
Cuon javanicus 2, 2 a, Felis leo Bl. F. PL XI.
Der Caudalrand, nur bei Zorilla 1, Taf. III Fig. 9, 9 a deutlich, bei Enhydra 1 Taf III
Fig. 14 eben von dem Dorsalrand der Gelenke getrennt, ist auch recht lang, meist ganz scharf,
selten, z. B. bei Zorilla 1, stumpf oder wie bei Icticyon 1 und Mellivora 1 TaL III Fig. 1 wulstig verdickt
und bei letzterer eben aufgebogen. Wie die Tabellen zeigen, ist er meist mehr oder weniger concav,
seltener stumpfwinkelig oder gerade, recht selten median flach convex oder beiderseits neben
- 14 —
der Mediane schwach convex, nicht häufig ist auch hier eine kleine Mediankerbe vorhanden
z. B. Felis jubata Bl. F. PI XL
2. E p i s t r o p h e u s.
Der pediculus steigt eben median geneigt empor, ohne Grenze in das stets sehr ge-
Mölbte Dach übergehend, ein Rostralrand des letzteren ist kaum zu unterscheiden, indem die
über den Gelenken beginnenden Ränder der pediculi ohne Grenze bis zu dem stumpfen Ventral-
rande des proc. spinosus laufen und der Caudalrand ist meist so eng mit demjenigen dieses
Fortsatzes verbunden, dass er besser dort besprochen wird.
Der pediculus ist stets viel kürzer als der Wirbelkörper, da sein Rostralrand ja an dem
dorsalen Rand des Gelenkes, sein Caudalrand auch sehr oft etwas vor dem Körperende ent-
springt, z. B. Mverra-Gruppe, Enhydra 1 Taf III Fig. 13, Arctictis Bl. S. PI. VIII. An seiner
ebenen Lateralseite ist bei vielen Felis und bei Melursus 5 deutlich, sonst fast nie angedeutet
nahe dem Caudalrande eine mehr oder minder tiefe Einsenkung vorhanden, z. B. Fehs pardus
5, 5a, tigris 4, 4a, Bl. F. PL XL
Der hohe Rostralrand ist bald relativ nieder, z. B. Proteles 1, Felis jubata Bl. F. PL XI,
bald sehr hoch, z. B. Bassaris 1, Enhydra 1 Taf III Fig. 13, meist mittelhoch. Meist steigt er mehr
oder weniger deuthch concav nach oben, seltener zugleich etwas nach hinten, dann vielfach fast
gerade, z.B. Felis leo Bl. F. PL XI, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12a, Enhydra 1 Taf III Fig. 13.
Der Caudalrand ist stets nieder, deutlich niederer als der Rostralrand, manchmal ganz
besonders nieder, z. B. Hj'aena crocuta 1 a, Bl. H. PL IV, er steigt nach oben eben hinten und
ist meist deutlich concav, seltener eben concav, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7 oder ziemlich
stark concav, z.B. Nandinia 1.
Je nach der Länge des Wirbelkörpers, dem Ansätze des Caudalrandes und der Concavität
beider Ränder ist natürlich der pediculus in der Mitte seiner Höhe mittellang, z. B. Felidae,
Hyaena, oder recht kurz, z. B. Suricata 1 TaL II Fig. 7, Procyonidae, Enhj'dra 1 Taf III
Fig. 13.
Das hochgewölbte Dach überdeckt nie den Rostralteil des Wirbels, caudal überragt es
ihn eben meist, in seiner Länge verhält es sich ähnlich dem pediculus.
3. — 7. vertebra cervicalis.
Am Neuralbogen ist hier deutlicher als sonst der aufstrebende pediculus und das mehr
oder minder flache, in der Hauptsache horizontale Dach getrennt, der Gegensatz zu dem
epistropheus ist also recht schroff. Der pediculus steigt hier nach oben bis zum 7. v. c. auch
etwas nach aussen und ist lateral flach oder etwas eingesenkt, sein Rostralrand entspringt stets
ganz oder fast vorn am Wirbelende, nach oben eben vorn zur Ventralseite der praez\"gapophyse
laufend, ist stets etwas concav, massig bis nicht scharf an den letzten v. c durch den auch
bis oben sich hinziehenden Rostralrand der diapophyse verdeckt, er ist zuerst sehr nieder, wird
aber bis zum 7. v. c eben höher.
Der Caudalrand, zuerst ganz oder fast ganz am Wirbelende, ist am 7. v. c. stets deuthch
vor ihm, z. B. Zorilla lybica 1 TaL III Fig. 11, meist ein wenig concav, am 7. v. c. aber manchmal
fast gerade, z. B. Hyaena crocuta 1,1a und nach oben eben vorn gerichtet, stets ein wenig
höher als der Rostralrand. Er ist wenig scharf und endet an dem rostralen Ende der caudalen
Facetten.
— 15 —
Durch die normale Körperverkürzung, aber auch durch das X'orrücken des Caudalrandes
wird natUrhch der pediculus, der am 3. v. c. verschieden lang ist, bis zum 7. v. c. stets deutlich
kürzer. Das Dach ist am 3. v. c. meist kaum, bis zum 7. v. c etwas gewölbt, selten ist es stets etwas
gewölbt, z. B. Zorilla lybica 1, Icticyon 1, oder stets kaum gewölbt, z. B. Hyaena, neben der
Mediane ist es häutig in der Mitte der Länge eben bis etwas eingesenkt, z. B. 3.-5. v. c. Cuon
Javanicus 2a Taf. IV^ Fig. 3. Gegen die Wirbelaxe ist es fast stets ein wenig vorgeneigt,
selten wie bei Hyaena deutlich, z. B. 6. v. c Hyaena Bl. H. PI. IV.
Es ist immer ziemlich breit, die Länge aber ändert sich und ist recht wechselnd. In der
Regel ist es am 3. v. c mittellang, wenig länger als breit und wird bis zum 7. v. c. deutlich kürzer,
z. B. Felis, oft wird es hier sehr kurz, z. B. Procyonidae, Nandinia 1, 2. Manchmal ist es aber
am 3. V. c. etwas mehr gestreckt, z. B. Proteles 1, viele Canis, oder selten auch hier schon
sehr kurz, nur eine Spange, z. B. Mydaus 1, Enhydra 1, sehr selten stets ungefähr gleich
lang bleibend, z. B. Zorilla lybica 1.
Der stets recht lange, scharfe Rostralrand ist bald gerade, bald schwach bis etwas
concav, sehr selten schwach convex, z. B. 3. v. c Zorilla lybica 1; 5., 6. v. c. Ursus maritimus 1.
Häutig sind an ihm, speziell am 3. v. c. dicht an der Mediane zwei winzige oder schwache nach
vorn ragende Spitzchen oder Eckchen, die oft in einen kleinen Vorsprung verschmelzen, z. B.
viele Felis, selten eine breitere Convexität bilden, z. B. 4.-7. v. c Mellivora 1. Selten ist
dorsal am Rand an der Basis des proc. spinosus ein kleines, rauhes, dreieckiges Feldchen,
das nach vorn etwas oben sieht, vorhanden, z. B. 4. — 7. v. c. Hyaena.
Während dieser Rand sich zwischen den Caudalenden oder der Mitte der rostralen
Facetten erstreckt, liegt der ebenfalls sehr lange Caudalrand dicht vor oder an den Enden der
caudalen Facetten, er ist normaler Weise ebenfalls scharf und meist etwas bis w^enig concav,
sein Verhalten wird aber sehr durch die an ihm an den meisten v. c. vorhandenen später zu
besprechenden Fortsätze, die hyperapophysen, beeinflusst. Diese liegen normaler Weise am 3. v. c.
dicht an oder auf dem Medianrande der postzygapophysen und werden allmählig rudimentär,
meist bis zum 5. oft aber auch bis 6. oder 7. v. c, sehr selten 1. v. th.; dabei rücken sie sehr
häufig eben oder etwas medianwärts. Der zwischen ihnen liegende Teil des Dachrandes ist
nun fast stets mehr oder minder concav oder winkelig und bildet so eine breite bis schmale
„Kerbe", die im allgemeinen caudalwärts seichter und rudimentär wird. Bei den meisten Felis,
z. B. 3.-7. V. c. Felis domestica 1, wird sie caudalwärts enger, bei Canis jedoch nur seichter.
Selten ist sie schon am 3. v. c. kaum angedeutet und der Rand hier ganz wenig concav, z. B.
Bdeogale 1, Suricata 1, oder derselbe ist massig stumpfwinkelig, z. B. Arctictis 1.
Am 6.-7. V. c. oft auch 5. v. c. ist der Rand meist einfach schwach bis etwas concav,
z. B. Cryptoprocta 1, oder ganz stumpfwinkelig, z. B. Cynaelurus, Nandinia, selten tiefer concav
oder winkelig, z. B. Hyaena, Proteles 1, oder fast gerade, z. B. Canis mesomelas 3, Zorilla 1, ganz
selten neben der Mediane eben convex, in dieser spitzwinkelig, z. B. 7. v. c. Fossa 1. Bei einigen
Canidae ist der Raum der Kerbe an den vorderen v. c. von einer rauhen, ziemlich dicken
Knochenmasse ganz oder nur neben den hyperapophysen erfüllt, z. B. 3 v. c. Canis lupus,
Icticyon 1, Cuon javanicus 2, 2 a Taf. IV Fig. 3.
Der zwischen den prae- und postzygagophysen sich erstreckende Lateralrand ist je nach
der Dachlänge mittellang bis kurz, wird also in der Regel vom 3.-7. v. c. kürzer. Meist ist
€r an den vorderen v. c. gerade und scharf und wird bis 6. und 7. v. c. concav und gerundet,
— 16 —
z. B. Felidae, nicht selten aber ist er nie gerade und schon vom 3. v. c. an mehr oder weniger
gerundet, z. B. Suricata 1, Putorius, Lutra, nur in wenigen Fällen auch am 6. v. c noch scharf,
z. B. Paradoxurus 1, Proteles 1 oder hier und am 7. v. c. noch fast gerade, z. B. Cryptoprocta 1.
Die an ihm, speziell am 3. v. c öfters auftretenden Vorsprünge werden später besonders
besprochen.
vertebrae thoracales.
In der Brustregion leitet der 1. und meist auch der 2. v. th. den Neuralbogen allmählig
in die typische Form desselben an den v. th. v. über und der v. th. i. und die sich anschliessen-
den Wirbel diese wieder in die Form der v. th. 1. und v. 1. Lamina und pediculus sind hier
nie scharf getrennt, denn die an den v. th. 1. wie v. 1. öfters vorhandene Längskante verbindet
nicht die Gelenkfortsätze, sondern läuft von der metapophyse zu der anapophyse.
Der Rostralrand stets ganz vorn ist zuerst sehr nieder und nicht scharf, wird aber bis
zu den v. th. 1. ein wenig höher und scharf, er läuft am 1. v. th. wie an den v. c. an der
praezygapophyse ventral aus, dann aber bis zu dem Rostralende der Facette. Er ist am
1. V. th. etwas concav, sonst fast oder ganz gerade und richtet sich stets ein wenig oder
eben nach vorn.
Der Caudalrand, an den v. th. v. gerundet, an den v. th. 1. ein wenig schärfer, ent-
springt an dem 1. v. th. stets ziemlich vor dem Wirbelende, am 2. v. th. näher an ihm, dann
stets etwas vor ihm, er verläuft an dem v. th. v. meist von dem 2. v. th. an ohne Grenze in
den Lateralrand der postzygapophyse, sonst ventral zu deren Rostralende, er ist höher als der
Rostralrand, besonders an den v. th. v., an seiner Basis stets etwas concav und steigt nach
oben wenig, vom 2. v. th. bis letzten v. th. v. etwas hinten, zugleich ist er, speziell an den ge-
nannten v. th. V., eben bis etwas medianwärts gerichtet.
Der pediculus ist speziell am 1. v. th. stets, an den v. th. v. Aveniger, in seiner unteren
Hälfte etwas nach aussen gerichtet, in seiner oberen aber nicht, an den v. th. 1. steht er ziem-
lich senkrecht. Er ist entsprechend der Körperlänge und dem Ursprung seines Caudalrandes
am 1. v. th. wie am letzten v. c. immer sehr kurz, wird dann allmählig länger, um an den
v. th. 1. stets mindestens eine massige Länge zu erreichen. Seine Lateralseite ist im Ganzen
flach, abgesehen von den Seitenfortsätzen und deren Rudimenten, die besonders beschrieben
M'erden.
Das Neuraldach ist an den v. th. v. stets etwas gewölbt, an den v. th. 1. aber meist
recht wenig, seine Breite ist natürlich etwas von der der Wirbelkörper abhängig, ebenso wie
seine Länge, am 1. v. th. ist es daher kurz, wird aber dann etwas gestreckter, siehe 2., 3. v. th.
Procyon 1 Taf. II Fig. 16, Canis lupus 1 Taf IV Fig. 5. 10. 11. v. th. Ictis nivalis 2 Taf III
Fig. 7, Fehs lynx 6 Taf. I Fig. 6. An den v. th. 1. ist es meist etwas gestreckt, häufig deutlich
gestreckt, z. B. 0.-12. v. th. Felis caracal 7 Taf I Fig. 1, auch bei kurzwirbcligen Formen oft
nicht breit oder kurz, z. B. Ailurus 1, selten breit und kurz, z. B. Melüvora 1, Mydaus 1.
Schon an dem 1. v. th. steigt es caudalwärts ein wenig an, an den v. th. v. wird dies
deutlicher, z. B. 3. v. th. Putorius putorius 1 Taf III Fig. 2 bis zu dem v. th. i., z. B. 10. v. th.
Felis lynx 6 Taf I Fig. 6a, dann aber wird es meist durch Hebung seines Rostralteiles bis zu
den letzten v. th. 1. ungefähr horizontal, z. B. 13. v. th. Canis vulpes 5 a Taf IV^ Fig. 7, manch-
mal aber steigt es auch hier caudalwärts noch ein wenig an, z. B. Hyaena, 15. v. th. Bl. H.
PI. IV, Proteles 1, Ursidae, Mydaus 1.
- 17 -
Sein Rostralrand zwischen dem caudaien Drittel der Facetten ist je nach deren .Ab-
stand sehr verschieden lang; am 1. v. th. stets sehr lang, am 2. v. th. meist deutlich kürzer,
dann sehr kurz, von dem letzten v. th. v. an aber meist wieder eben länger, aber hier stets
relativ kurz, z. B. 2., 3. v. th. Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 5, 0.— 12. v. th. Felis caracal 7 Taf. I
Fig. 1, sehr selten ist er schon am 2. \. th. recht kurz, z. B. Enhydra 1, manchmal aber wird
er hier langsamer kurz und nie ganz kurz, z. B. Procyon, Nasua, Hyacna, 2., 'o. v. th. l'rocyon
lotor 1 Taf. II Fig. 16.
Er ist am l.v. th. bald fast gerade, z. B. Genetta 1,2, Zorilla 1, bald sehr wenig concav,
z- B. Herpestes-Gruppe, oder deutlich concav, z. B. Cryptoprocta 1, Mydaus 1, oder stumpf-
winkelig, z. B. Meles, Otocyon, selten ist ein Medianspitzchen vorhanden, z. B. Genetta 1, 2;
bei Gulo 1 sogar ein kleiner Zwickel.
An dem 2. v. th. ist er meist mehr oder weniger concav, ebenso wie an den weiteren v. th.,
z. B. 2., 3. v. tii. Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 5, oft auch ist er am 2. v. th. stumpfwinkelig,
z. B. Procyon lotor 1 Taf. II Fig. 16, selten tief winkelig, z. B. Lutra lutra 1, 1 a, oder fast
gerade, z. B. Genetta 1, 2, Zorilla 1. Auch hier ist manchmal ein Medianspitzchen vorhanden,
z. ß. 2. V. th. Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 5.
BeiHyaena. schwächer bei Proteles 1, ist wie an den v. c. dorsal zuerst an, später eben
vor der Basis des proc. spinosus die p. 15 erwähnte kleine rauhe Fläche ausgebildet.
Der Caudalrand zwischen den Caudalenden der postzygapoph3-sen ist nur am 1. v. th.
noch fast stets massig lang, sehr selten z. B. Enhydra 1, hier schon kurz, an dem 2. v. th. ist er
meist schon rudimentär und bleibt es, da dann die postzygapophysen in der Mediane zusammen-
stossen, selten ist er hier massig kurz, etwas concav noch vorhanden, z.B. Zorilla 1, Procyon 1
Taf. II Fig. 16. An dem 1. v. th. ist er meist etwas concav, z.B. Cryptoprocta 1 oder etwas
stumpfwinkelig, z. B. Herpestes 1, 2, Nandinia 1, 1 a, manchmal wenig concav, z. B. Zorilla 1.
Selten ist hier noch ähnlich wie am 7. v. c, ein kleiner Zwickel als Rest der Kerbe der v. c.
vorhanden, z. B. Felis tigris 4, Bassaris 1.
Durch das Näherrücken der postzygapophysen verschmälert sich natürlich das Dach
caudalwärts, meist allmählig vom 2. v. th. an, seltener erst vom 3. v. th. an, z. B. Procyon,
Nasua, sehr selten schon vom 1. an, z. B. Enhydra 1. Von dem v. th. i. an aber gewinnt sein
Caudalende durch die Entfaltung der postzygapophysen wieder grössere Breite, so dass es an
den V. th. 1. so breit als das Rostralende ist.
vertebrae lumbales.
Die Neuralbogen sind hier ebenso gestaltet wie an den v. th. 1., ihre Veränderung ist
nur gering.
Der Rostralrand des pediculus, stets ganz vorn, scharf und gerade, steigt ziemlich senk-
recht an, nur ist er ein wenig bis kaum vorgeneigt, er endet an dem ventralen Rostralende
der Facetten.
Der Caudalrand, mäs.sig scharf, an seiner Basis eben oder etwas concav, entspringt
stets etwas, an dem letzten v. 1. deutlich vor dem Wirbelende und steigt nach oben eben hinten
und innen zu dem Rostralende der caudaien Facetten.
Beide Ränder sind nicht sehr nieder, der caudale eben höher als der rostrale, am letzten
Zoologica. Heft 36. 3
— IS —
V. I. sind beide fast stets ein wenig niederer. Siehe z. B. 1. v. 1. Canis vulpes 5 a Taf. IV
Fig. 7, 1. und 6. v. 1. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX!
Der pediculus steht im Ganzen senlcrecht, ist lateral flach und entsprechend der Körper-
länge stets mittellang bis ziemlich lang, an dem letzten v. 1. allerdings meist deutlich kürzer,
doch selten hier kurz, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX.
Das Neuraldach ist kaum gewölbt, speziell an dem letzten v. 1. meist ganz flach,
z. B. Felis, stets ist es vorn und hinten gleich breit und meist auch gleich hoch, nur manchmal
steigt es caudalwärts eben an z. B. 1. v. 1. Hyaena Bl. H. PL IV, 1. bis vorletzten v. 1. Ursus.
Die Breite und Länge hängt natluiich etwas von den Verhältnissen der Wirbelkörper
ab, daher ist das Dach meist etwas, an den längsten v. 1. oft ziemlich stark gestreckt, an dem
letzten v. 1. fast stets breiter und kürzer, hier manchmal noch etwas länger als breit, z. B.
Ictis nivalis 2 Taf. III. Fig. 8, meist ungefähr so breit als lang, z. B. Felis Bl. F. PI. XL Selten
ist es an allen v. 1. breit und kurz, z. B. Mellivora 1, Mydaus 1.
Der Rostralrand zwischen dem caudaleri Drittel der rostralen Facetten ist wie an den
V. th. 1. stets concav, meist ziemlich kurz und wird bis zum letzten v. 1. eben länger, hier oft massig
kurz. z. B. 6. v. 1. Ictis nivalis 2 Taf III Fig. S, im Gegensatz zum 7. v.l. Nandinia binotata la
Taf II. Fig. 12, manchmal relativ lang, z. B. 7. v. 1. Otocyon megalotis 1, Bl. C. PI. IX, aus-
nahmsweise vom 1. V. 1. an relativ lang, z. B. Mellivora 1. Bei Hyaena ist dorsal an dem Rand
beiderseits neben der Basis des proc. spinosus ein rauhes Feldchen ähnlich wie an den v. th. 1.
Ein Caudalrand fehlt wie an den letzteren, höchstens könnte man öfters an dem letzten
V. 1. einen sehr kurzen eben concaven Rand, der in die Innenränder der postzj-gapophysen
übergeht, erkennen, z. B. Canis Bl. C. PI. IX.
vertebrae sacrales.
Der Neuralbogen schliesst sich in seiner Form ganz an den des letzten v. 1. an, er nimmt
an dem sacrum vor allem an Grösse ab, während seine Gestaltung sich wenig ändert. In der
Regel verwachsen die laminae bei den ausgewachsenen Formen völlig, nur in der Jugend sind
mediane mehr oder minder grosse Lücken vorhanden, z. B. Proteles 1 Taf. I Fig. 7, manchmal
aber bleiben diese dauernd erhalten, z. B. Ailurus I Taf. II Fig. 15, oder doch Spuren davon,
z. B. Hyaena crocuta 1, 1 a, Bl. H. PI. IV, manche Ursus, Bl. U. PL IX.
Der 1. Rostralrand ist stets ganz vorn, gerundet, etwas concav, niederer als am letzten
V. L, z. B. Felis planiceps 9 Taf I Fig. 4a, caracal 7 TaL I Fig. Ha, an den folgenden v. s.
ist er ähnlich, aber allmählich niederer, hier mit dem Caudalrand dorsal zusammentreffend zur
Bildung der foramina sacralia.
Der massig scharfe, stets mehr oder minder deutlich concave Caudalrand entspringt
stets etwas, an dem letzten v. s. öfters deutlicher vor dem Wirbelende, z. B. Felis caracal 7
Taf. I Fig. 11, Cryptoprocta 1 TaL 1 Fig. 12. Er ist ein wenig nach hinten und innen
gerichtet.
Die ganze Seite des 1. und 2. pediculus, sehr selten auch des 3., z. B. Mydaus 1
Taf. III Fig. 5, ist von dem Ursprung der Seitenteile eingenommen, öfters aber der oberste
Teil am 2. v. s. nicht mehr, z. B. Felis caracal 7 TaL I Fig. 11 und am 3. und den folgenden
v. s. nur die Basis.
- 19 -
Das Dach des 1. v. s. ist stets breit und flach, sehr selten etwas gewölbt, i. B. Enhy
dra 1, es wird an den folgenden schmaler und fast stets gewölbter, seltener kaum gewölbter,
z. B. Ailurus 1 Taf II Fig. 15, Ursidae, und steigt an dem letzten v. s. manchmal caudalwärts
eben an, z. B. Meles taxus 1, la. Direkt hinter dem Caudalrand der 1. rostralen Facetten ist
es öfters mehr oder minder deutlich eingesenkt, z. B. Felis caracal Bl. F. PI. XI, C3-nae]urus
1, 2, Bassaris 1 Taf. III Fig. 3.
Der 1. Rostralrand liegt wie an den v. 1., ist stets mindestens mittellang, bald sehr lang,
z. B. Ursidae Bl. U. PI. IX, Canis, Bl. C. PI IX, meiste Felis, bald mittellang, z. B. Bassaris 1
Taf III Fig. 3, oft auch relativ kurz, z. B. Felis planiceps 9 Taf. I Fig. 4, meiste Viverridae,
Zorilla 1 Taf. III Fig. 10a. Meist ist er deutlich concav, z. B. Mustela Gruppe, Bassaris 1
Taf III Fig. 3., seltener ziemlich concav, z. B. Ailurus 1 Taf II Fig. 15, Enhydra 1, öfters auch
wenig concav, z. B. Ursidae, Bl. U. PI. IX, und selten stumpfwinkelig Meles taxus 1 a. Selten
ist eine winzige Medianspitze vorhanden, z. B. Felis serval S, Proteles 1.
An dem letzten v. s. stossen meist, wie an den v. 1., die Medianränder der postzAgapo-
physen zusammen, seltener ist wie bei den Ursidae ein meist unregelmässiger Caudalrand vor-
handen oder ein ganz kurzer eben concaver zu unterscheiden, der in die postzygapophysen-
Ränder übergeht, z. B. Hyaena brunnea 2, vulgaris Bl H. PI. IV, Mellivora 1.
vertebrae caudales.
Die Neuralbogen schliessen sich in ihrer Form zuerst ganz an den des letzten v. s. an,
sie werden allmählig rudimentär, bei kurzschwänzigen Tieren natürlich rascher als bei den
anderen, die Art und Weise ihres Schwindens ist aber eine sehr wechselnde. Wie die Tabellen
ergeben, ist ein geschlossener Neuralbogen meist nur bis zum 4. bis 6., bei einigen Formen der
Viverra-Gruppe aber bis zum 12, bei den Ursidae dagegen nur am 1. v. cd. vorhanden.
Der Rostralrand des pediculus fällt zuerst mit dem der hier ganz selbstständig werden-
den praezygapophysen zusammen, ist also ganz vorn und gerade und ein wenig vorgeneigt.
Durch die relativ rasche Erniedrigung des Rostralteiles des Neuralbogens wird er bald rudi-
mentär, manchmal verliert* dieser ja ganz den Zusammenhang mit den praezygapophysen, z. B.
7. V. cd. Felis tigris 4 Taf I Fig. 10, seine Rudimente, abgesehen von den kurzschwänzigen
Formen sogar meistens.
Der etwas höhere, deutlich concave Caudalrand entspringt etwas oder deutlich vor dem
Wirbelende und steigt nach oben etwas hinten und innen zu dem Rostralende der Facetten,
nach deren Verlust geht er in den Lateralrand der Rudimente der postzygapophysen über.
Indem nun die Wirbelkörper stets mehr oder minder an Länge zunehmen, der pediculus aber
nicht oder nur wenig, entfernt sich sein Caudalende immer mehr von dem des Wirbelkörpers.
Nicht selten wird allerdings der Neuralbogen auch caudal so nieder, dass der Lateralrand der
postzygapophysen mit dem Körper verwächst, wodurch der pediculus bis zu dem Wirbelende
verlängert erscheint, z. B. bei Cryptoprocta 1.
Der pediculus ist demnach an dem 1 v. cd. stets mittelkurz, bleibt dann entweder gleich
lang, z. B. 1. — 6. v. cd. I.ycaon oder wird, und zwar meistens, etwas länger, z. B. 1.— 5. oder
6. V. cd. Canis, seltener kürzer, z. B. 1.— 5. v. cd. Mellivora 1, 1.— S. v. cd. Enhydra 1, recht
selten sehr kurz, z. B. Felis tigris 4, 4 a Er ist stets ein wenig nach innen geneigt und geht
in das Dach über. Dieses ist am 1. v. cd. ziemlich flach, meistens nur wenig oder nicht gestreckt
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und steigt meist caudahvärts eben an, häufig- sich dabei nicht verschmälernd, z. B. ZoriUa lybica 1
Taf. III Fig. 10a, oft aber auch hier sich etwas verschmälernd, z. B. Felis lynx 6.
Die Reduktion des Neuralbogens erfolgt nun auf verschiedene Arten. Am häufigsten
ist der folgende Vorgang. Das Rostralende des Neuralbogens wird niederer, das Caudalende
immer schmaler, in der Regel wird zugleich auch ebenso wie der Wirbelkörper der ganze
Neuralbogen schmaler und länger, so dass sein First allmählig kantig wird, z. B. Bl. V. PI. IX,
Nandinia binotata 1 a Taf. II Fig. 10 und der canalis vertebralis ganz allmählig zuwächst. Der
stets etwas conca\'e Rostralrand wird dabei natürlich kürzer und meist tiefer concav, z. B.
Nandinia 1 a Taf II P~ig. 10 oder tief spitzwinkelig, z. B. 5.-8. v. cd. Lutra brasiliensis 3, (7., N.
v. cd. Taf IV Fig. 2). Dadurch, dass der Rostralteil des Bogens zugleich besonders nieder
wird, löst sich sein Rudiment ganz von den praezygapophj'sen los und bildet dann eine caudal
wärts etwas ansteigende Leiste, deren erhöhtes Ende die auf dem Wirbelkörper angewachsenen
postzj'gapophysen-Reste bilden. Manchmal ist dabei der concave oder spitzwinkelige Rostral-
rand noch zwischen der Basis der praezygapophysen angedeutet, z. B. 7. v. cd. Nasua 1,
Galictis 1.
Ein Caudalrand des Daches kann höchstens an dem 1. v. cd. bei manchen Canis ähn-
lich wie am 3. v. s. unterschieden werden oder ist lang und unregelmässig bei Ursus, sonst
stossen die postzygapophysen zusammen. Wo sie verschmolzen oder rudimentär sind, endet
das Dach dann einfach stumpf oder spitz, z. B. 3., 4. v. cd. Cynogale Bl. V. PI. IX. Die durch
diese Art der Reduzierung entstandene „Neuralleiste" ist an einigen der mittleren v. cd. meist
vorhanden und wird allmählig schwächer, z. B. Viverra- Gruppe, häufig aber fehlt sie gleich
nach dem \'erwachsen des can. vert., indem die auf dem Wirbelkörper angewachsenen post-
zygapophysen-Reste rostralwärts nur sehr kurz auslaufen, z. B. vom 10. v. cd. an Crypto-
procta 1, 5. v. cd. Ailurus 1.
Oft hält nun die \'erlängerung des Neuraldaches nicht .Schritt mit der des Wirbel-
körpers, so dass das Ende des ersteren nicht mehr bis über das Körperende reicht und hier
rudimentär wird, z. B. Felis caracal 7, Cynogale Bl. V. PI. IX. Dies leitet über zu einer
selteneren Art der Reduzierung, bei welcher der Neuralbogen kürzer wird, der can. \ert. aber
nicht ganz eng, so dass zuletzt eine schmale Spange ungefähr in der Wirbelmitte vorhanden
ist, z. B. 7. V. cd. Felis tigris 4 Taf. I Fig. 10, 7., S. v. cd. Lutra brasiliensis 3 Taf. W Fig 2,
die dann \öllig verschwindet oder in kleinen Resten noch an einigen v. cd. angedeutet ist,
während die am Dachende vorhandenen postzygapophysen-Reste sprungweise auf das Wirbel-
ende versetzt erscheinen.
Manchmal erscheinen übrigens die auf die erste Art der Reduzierung entstandenen
Reste nicht als eine, sondern als zwei caudal eben ansteigende, schwache Leisten, die entweder
bis an das Wirbelende reichen und dort in den postzygapophysen-Rudimenten endigen, z. B. Felis
tigrina 13, Canis lupus Bl. C. PI. IX oder nur in der Mitte des Körpers \orhanden sind, z. B.
8. — 11. v. cd. Cercoleptes 1, wie ja auch Rudimente bei der zweiten Art der Reduzierung in der
Wirbelmitte vorhanden sein können.
Als Au.snahme ist übrigens zu erwähnen, dass schon an einem der ersten v. cd. die beiden
laminae median nicht zusammenstossen können, später aber wieder ein normales Dach bilden,
z. B. 2. v. cd. Ailurus 1, Meles taxus Bl. S. PI. VIII.
Dies leitet einigermaassen zu der dritten Art der Reduzierung über, die sich fast nur
— 21 —
bei Formen mit kurzen Wirbein und ziemlich reduziertem Schwänze findet. Hier wird nämlich
zuerst das Caudalende des Bogens nebst den postzygapophysen rudimentär. Das breite flache
Dach wird schmaler, seine laminae stossen median nicht mehr zusammen, es sind sodann zwei
von den praezygapophysen nach hinten etwas medianwärts geneigte Lamellen, die spitz enden,
vorhanden und diese reduzieren sich rasch zu blossen Leisten, z. B. Hyaena, Protelesl, ('siehe
Bl. H. PI. IV!), bei Proteles 1 verschmelzen diese am 11. v. cd. zu einer Kante, während bei
Ursus diese schon eher als stumpfe Mediankante des Wirbeikörpers erscheint, z. B. 4., 5. v. cd.
Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX.
III. Canalis vertebralis.
Dieser von dem Wirbelkörper und dem Neuralbogen umschlossene Kanal bietet im
Ganzen nur wenige Besonderheiten, im Allgemeinen ist sein Verhalten, wie es Strauss DUrk-
heim 1845 I p. 465, 466 für die Hauskatze genau angiebt. Doch bietet er immerhin in seinem
Beginn und in seinem Ende bei vielen Formen etwas abweichende Verhältnisse.
1. Atlas.
Er ist hier stets sehr weit, ungefähr kreisförmig, seltener eben queroval. -Sehr selten
ist sein Lumen unten hinten durch den etwas vorspringenden Medianrand der caudalen Facetten
ein wenig eingeengt, z. B. meiste Lutrinae.
Am Boden ist stets die breite, transversal etwas runcave fovea dentis, , neben der
sich eine rauhe, meist etwas vertiefte Stelle befindet, deren dorsalen Abschluss oft ein
kleines median gerichtetes Spitzchen bildet, das die Ansatzstelle des ligam. transversum be-
zeichnet. Das fast stets vorhandene kleine Gefässloch, welches sich mehr oder minder hoch
ober dieser Stelle befindet, soll im Zusammenhang mit den anderen Gefäss- und Nervenkanälen
des Atlas besprochen werden.
2. E p i s t r o p h e u s.
Der Kanal ist hier zwar fast stets ebenso hoch als der im atlas über dem lig. transversum
befindliche Teil desselben, seine Breite ist aber geringer, so dass er in der Regel recht hoch
gewölbt erscheint. Relativ recht schmal, z. B. bei Hyaena, Bl. H. PI. IV Proteles 1 Taf. I
Fig. 8, auch bei Zorilla 1 Taf. III Fig. 12, dagegen relativ breit bei Procyon 1, Nasua 1, 2
<Taf. II, Fig. 19), vielen Ursidae, von letzteren erscheint er z. B. bei Ursus maritimus 1 und Melur-
sus 5 eben breiter als hoch.
3. vertebra cervicalis bis letzten vertebra lumbalis.
Im 3. V. c. erscheint der Kanal nicht schmaler aber niederer und wenig gewölbt, bis
zum 7. V. c. wird er weiter, vor allem gewölbter, z. B. 7. v. c. Meles anakuma 2 Taf. III Fig. 16.
Die Breite wird dann ungefähr bis zur Mitte der v. th. wieder eben geringer, um dann langsam
bis zum letzten v. 1. zuzunehmen, die Höhe aber wird bis weiter hinten eben geringer, dann
bis ungefähr vorletzten v. 1. grösser, um am letzten v. 1. meist deutlich abzunehmen. Sie ist
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innerhalb der v. 1. stets geringer als die Breite und der Kanal ist hier wie schon an den v. th. 1.
recht wenig gewölbt, besonders am letzten v. 1. z. B. Felis catus 2 a Taf. I Fig. 5, Mydaus 1
Taf. III Fig. 6.
vertebrae sacrales.
Am 1. V. s. übertrifft die Breite die Höhe noch mehr als am letzten v. 1., aber in ver-
schieden starkem Maasse, z. B. Felis caracal 7 Taf. 1 Fig. IIa im Gegensatz zu Felis plani-
ceps 9 Taf. I Fig. 4 a. Häufig ist hier wie bei ersterer der Kanal kaum gewölbt, oft aber doch
etwas, z. B. Viverra, Nasua, Mydaus 1. Innerhalb des sacrum nimmt dann besonders die Breite
stark ab, sehr selten nur wenig, z. B. Meles taxus la, Mydaus 1, die Höhe aber meist kaum,
daher erscheint der caudale Ausgang fast stets etwas gewölbter als der rostrale, kaum jedoch
bei Ursidae, Mellivora 1, Putorius, selten ist er so gewölbt und schmal, dass er fast so hoch
als breit ist, z. B. Felis domestica 1, serval 8, Cryptoprocta 1, meist ist er ziemlich breiter
als hoch.
vertebrae caudales.
Wie oben p. 19,20 ausgeführt, schwindet der Kanal in der Schwanzregion verschieden
rasch und in wechselnder Weise. Meist wird er schmaler und niederer, zugleich sehr häufig-
länger und so zuletzt zu einer winzigen Röhre reduziert, die allmählig verwächst. Manchmal
aber wird \'or allem die Länge reduziert, der quere und besonders sagittgle Durchmesser
weniger, so dass er zuletzt nur von einer schmalen Spange umfasst ist, um dann plötzlich ganz
zu fehlen, z.B. 7. v. cd. Felis tigris 4 Taf. I Fig. lu. Bei der letzten Art der Neuralbogenreduktion
ist er zuletzt eine dorsal offene Rinne zwischen den Bogenresten, z. B. Hyaena Bl. H. PI. IV,
ähnlich auch, wenn wie bei vielen Canis, z. B. C. lupus Bl. C PI. IX zwei Neuralleistchen vor-
handen sind.
Fora mi na intervertebralia.
Der zwischen dem atlas und epistropheus, dorsal von dem proc. spinosus des letzteren
begrenzte und oberhalb der Gelenke befindliche Zwischenraum lässt sich wegen der besonderen
Differenzierung mit den echten for. interv. nicht vergleichen. Diese sind an den vorderen v. c.
ziemlich eng und werden bis zum Beginn der Brustregion, am 7. v. c. und 1. v. th. recht weit,
dann gegen das Ende derselben sehr eng, hier wie an den meisten \-. 1. noch besonders durch
die anapophysen verengt. Erst mit dem Schwinden derselben und durch das Vorrücken des Caudal-
randes des pediculus werden sie am letzten v. 1. wieder weiter. Am sacrum werden sie bekannt-
lich durch das Verwachsen der Seitenteile in foramina sacralia ventralia und dorsalia getrennt,
von welchen die ersteren meist weiter sind. Im Allgemeinen nehmen diese caudalwärts an
Grösse ab, häufig aber lässt sich durch die besondere Grösse oder die mangelhafte laterale
Begrenzung der letzten foramina noch erkennen, dass die Verschmelzung der zugehörigen
Wirbel keine vollkommene ist, z. B. Canis lupus Bl. C. PI. IX.
Ihre Weite ist übrigens variabel, so sind sie z. B. bei Hyaena, Bl. H. PL IV, relativ recht
weit, während sie bei Formen mit sehr reduziertem Schwanz wie Ursus, z. B. arctos ferox
Bl. U. P-1. IX dorsal recht eng, z. T. winzig werden können.
Die relativ massig weiten foramina intervertebralia der v. cd. bieten nichts Besonderes,
nur kommt es manchmal vor, dass kurz vor dem Schwinden des Neuralbogens die Enden der
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postzygapophysen mit dem Körperende verwachsen, dann bleibt zwischen dieser Stelle und dem
Caudalrande des pediculus nur noch eine sehr kleine Öffnung als Rest des foramen, z. B. 7. v. cd.
Bassaris Bl. M. PL V.
IV. Processus spinosus.
Dieser dorsal in der Mediane des Neuraldaches entspringende und fast stets auch
liauptsächlich dorsalwärts ragende Fortsatz ist nur selten in transversaler Richtung zweiteilig,
und zwar nur am v. th. i. in einigen Fällen, sonst ist diese Teilung höchstens am Ende oder
an seinem Caudalrande angedeutet; im übrigen ist er aber in Form, Richtung und Grösse
recht wechselnd.
1. Atlas.
In den meisten Fällen fehlt hier jede 'Andeutung eines Dornfortsatzes, nicht selten ist
aber nahe am Rostralrande hinter der hier öfters befindlichen rauhen Grube ein meist recht
kleiner gerundeter Höcker, tuberculum dorsale, vorhanden, z.B. Zorilla 1 Taf. III Fig. 9a, Felis
tigris, jubata Bl. F. Fl. IX, Enhydra 1 Taf III Fig. 14, der wohl ein Rudiment eines proc. spin. dar-
stellt. Fraglich ist dies von dem p. 13 erwähnten ganz am Rostralrande manchmal befind-
lichen und stets etwas vorspringenden und vorgeneigten Höcker, z. B. Meles taxus Bl. S.
PI. VIII, Arctictis Bl. S. PI. VIII. Nie dagegen fand ich an der in Ellenberger 1895 p. 4 ange-
gebenen Stelle, nahe am Caudalrande, auch nur eine Andeutung eines solchen Fortsatzes.
2. Epistropheus.
Stets ist hier ein mittelhoher massig bis ziemlich langer, meist scharfrandiger Längs-Kamm
vorhanden, der sich seitlich nie sehr scharf vom Neuraldach abhebt, rostral dasselbe stets
deutlich bis sehr deutlich überragt, caudal oft von ihm nicht deutlich abgehoben ist und auch
hier meist das Dach, sehr häufig auch das postzygapophysen-Ende überragt. Am Rostralende
ist er nur selten etwas verdickt, am caudalen jedoch meist ein wenig, häufig sogar mehr oder
weniger stark. Seine Länge ist natürlich, abgesehen von der seiner vor- und rückragenden
Enden, von der des Neuraldaches abhängig, z. B. gering bei Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 a,
Enhydra 1 Taf III Fig. 13, gross bei Bassaris 1 Bl. V. PI. IX.
Der rostral vorspringende Teil ist stets eine dorsoventral mehr oder minder hohe „Platte",
die meist bis oberhalb der Basis des dens vorragt, manchmal noch weiter, z. B. Proteles 1,
Canis aureus Bl. C. PI. IX, seltener nicht so weit, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 a, En-
hydra 1 Taf III Fig. 13. Ihr Ventralrand bildet die Fortsetzung der dorsal zusammenlaufenden
Rostralränder der pediculi, ist stumpf und verschärft sich rostralwärts, bei Mellivora 1 ist er
an seiner Basis breiter als gewöhnlich. Er verläuft oft eben bis ein wenig nach oben, z. B.
Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 2 a, Felis Bl. F. PI. XI., meist aber etwas nach oben, z. B.
Icticyon 1 Taf IV Fig. 9, selten massig nach oben, z. B. Ursus maritimus 1. Der Oberrand
des Kammes bildet auch den der Platte, er ist hier manchmal fast horizontal, z. B. Ursus
ornatus Bl. U. PI. IX, häufig aber eben oder etwas nach unten geneigt, z. B. Enhydra 1 Taf III
Fig. 13 oder etwas herabgebogen, z. B. Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 2 a, dadurch und
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durch das verschiedene Verhalten ihres Ventralrandes endet die Platte bald mehr oder weniger
spitz, bald breit gerundet. Manchmal ist übrigens ihr Oberrand rostral ein wenig oder etwas-
verbreitert, z. B. Cuon javanicus 2, 2 a, Icticyon 1 Tat". IV Fig. 9.
Der Dorsalrand des Kammes ist in seiner Hauptlänge fast stets ganz scharf, sehr selten
eben stumpf, z.B. Viverra 1, 2Taf IIFig. 2a, meist ist er ziemlich gerade, selten eben bis deutlich
convex. z. B. Viverra tangalunga 1 Taf. II Fig. 2 a, Arctictis 1, Bl. S. PI. VIII. Häufig ist er
ungefähr der Axe parallel, z. B. Felis, meist aber steigt er caudalwärts eben an, oft sogar
etwas, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 a. Ziemhch selten senkt
er sich caudalwärts ein wenig, z. B. Cuon javanicus 2, 2a, Otocyon 1, 1 a, Bl. C PI. IX, während
er bei Viverra 1, 2 hier etwas herabgebogen ist.
Sein Caudalende ragt meist ziemlich horizontal bis etwas nach oben hinten vor, selten
liegt es schon eben vor dem Dachende, z. B. Viverra 1, 2 Taf II Fig. 2 a, Otocyon 1, 1 a, Bl.
C PI. IX., öfters ragt es nicht so weit als die postzygapophysen nach hinten, z. B. Arctictis 1,
Bl. S. PI. VIII, Proteles 1, Bl. C. PI. III, oder eben so weit als diese, z. B. meiste Canidae, Bl.
C. PI. IX, Icticyon 1 Taf. IV, Fig. Q, meist aber überragt es diese mehr oder weniger, z. B.
Felis, Bl. F. PI. XI, Mustela, Bl. M. PI. IX, Ursus Bl. U. PI. IX.
Sehr häufig ist dieses Ende eine seitlich platte Spitze, deren Ende meist etwas gerundet
ist, z. B. Nasua Bl. S. PI. VIII, Suricata 1 Taf. II Fig. 7, manchmal ist sie recht kurz, z. B.
Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 12 a, öfters auch dorsoventral nicht schmal, z. B. Enhydra 1 Taf. III
Fig. 13, recht häufig ist sie dorsal etwas verdickt, z. B. Lutra, Bl. M. PI. IX, wie überhaupt der
Dorsalrand gegen sein Ende zu häufig etwas verdickt wird, z. B. viele Canidae. Öfters ist nun
diese Verbreiterung stärker, so besonders bei Ursidae, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX.,
häufig entsteht durch sie ein dreieckiges Feld, das flach oder eben concav ist, z. B. Hj^aena,
Bl. H. PI. IV, Cynaclurus 1, 2. Bei Canis cf adustus 4 ist dieses durch eine Längsfurche
schwach quergeteilt.
Um nun die wechselnden Verhältnisse des Caudalrandes, der bei einem rückragendem
Ende des Kammes oft zugleich dessen Ventralrand ist, auseinander setzen zu können, müssen
wir den Rand des Neuraldaches mitbetrachten. Dieser ist stets deutlich dorsal convex und
meist auch in der Längsrichtung eben bis etwas concav, seltener, z. B. Ailurus 1, Cryptoprocta 1,
Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 nicht concav. Er endet in der Regel auf dem Medianrande
der postzygapophysen, ist aber hier meist so gerundet und dick, dass er fast deren ganze
Dorsalseite einnimmt, z. B. Mydaus 1 Taf III Fig. 4., wobei dann nicht selten der Rand zuletzt
als kleine Kante etwas nach unten vorn auf dem Lateralrande der Gelenkfortsätze ausläuft, z. B.
Canis lupus Bl. C. PI. IX, Icticyon 1 Taf IV Fig. 9. Häufig sind seine Enden aber noch durch
die später besonders zu besprechenden hyperapophysen verstärkt, z. B. Suricata l Taf. II Fig. 7,
in andern Fällen allerdings sind diese in der Mitte der Länge des Dachrandes als Ver-
dickungen, Ecken oder Höcker vorhanden, z. B. Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 12, Icticyon 1
Taf. IV Fig. 9.
Im einfachsten Falle nun ist der Kamm hinten hoch, aber nicht oder nur sehr wenig
verdickt und sein Ende ragt nicht rückwärts vor, dann fällt sein einfacher scharfer oder eben
stumpfer.Caudalrand meist eben concav ziemlich senkrecht oder nur eben nach vorn zur Mediane
des Dachrandes, der scharf oder eben stumpf, am Medianrand der postzygapophysen endet, z. B.
Ailurus 1, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12. Sehr selten bildet der Caudalrand des Kammes einen
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nach hinten convexen Bogen, z. B. Bdeogale 1. Springt nun das Kammende hinten vor, so
verläuft dieser Rand natUrhch mehr oder weniger nach vorn, wie es meist der Fall ist, z. B.
Genetta 1, 2, Suricata 1 Tat. II Fig. 7, Procyon 1, Nasua, Tat'. II Fig. 10.
Der auf den postzygapophysen meist verdickt endende Dachrand ist nun häufig in seiner
ganzen Länge stärker verdickt, es befindet sich dann an ihm eine rauhe, etwas vertiefte Fläche,
welche nach hinten unten oder fast nur nach hinten sieht; deren Dorsalrand ist meist mehr
oder weniger scharf, ventral ist sie bald deutlich von der Decke des can. vert. abgegrenzt,
z. B. Felis, Taf. I Fig. 3, 9, bald kaum, z. B. Nasua, Taf. II Fig. 1'), wobei sie in letzterem Fall
hauptsächlich nach unten sieht. Ist nun der Kamm an seiner Basis, z. B. Felis catus, planiceps 9
oder bis zu seinem Oberrande verdickt, z. B. meiste Felidae, Canidae, Ursidae, Hj-aena, Pro-
teles, so wird sein Caudalrand auch breit und die rauhe Fläche dehnt sich auf ihn aus, indem
sie bald nach hinten, z. B. Canis, Icticyon 1 Taf IV. Fig. N, 9, Hyaena brunnea 2 selten ein
wenig nach oben, z. B. Proteles 1 Taf. I Fig. «, häufig etwas, z. B. Felis concolor 11 Taf I
Fig. 3 oder ziemlich nach unten sieht, z. B. Cjmaelurus Taf. I Fig. 9. Sie ist median fast stets
eingesenkt, manchmal hier mit einer Kante versehen, z. B. Canis vulpes 5, 5a.
Ihre Seitenränder, welche in den dorsalen Dachhinterrand übergehen, sind meist scharf,
ihr Übergang in den Dachrand ist öfters ein sehr allmähliger, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. .S,
Hyaena, Bl. H. PI. IV. Sie fallen von den oberen Ecken des verbreiterten Kammendes, die
manchmal ein wenig oder etwas verdickt nach aussen hinten vorspringen, z. B. Cynaelurus
guttatus 1 Taf I Fig. 9, Hyaena, Bl. H. PI. IV, nach unten, meist ein wenig nach aussen und
mehr oder weniger vorn. Ist das Kammende sehr nieder und vor dem Dachende gelegen, so
sind sie natürlich etwas nach hinten gerichtet, z. B. Otocyon, Bl. C PI. IX.
3. — 7. vertebra cervicalis.
Der proc. spin. ist hier stark von dem des epistropheus verschieden, vor allem nie sehr
stark, meist zuerst ganz schwach, dabei in der Regel schlank, stets einfach und unvermittelt
aus dem Neuraldach aufsteigend. Der Rostralrand ist wie an allen weiteren Dornfort-
sätzen einfach und scharfrandig, der Caudalrand meist auch, z. B. Felis domestica 1, Lutra
lutra 1, 1 a. Am 7. v. c. ist der letztere jedoch meist stumpf, öfters auch schon am 6. v. c, z.B.
Genetta, Viverra, seltener am 5.-7. v. c, z. B. Cynaelurus 1, 2, noch seltener am 3. und 4. v. c,
z. B. Paradoxurus 1. Bei Canis vulpes 5 a ist er am 6. und 7. v. c. in der Mitte der Höhe etwas
abgestumpft und bei Viverra 1, 2 am 3. und 4. v. c. stumpf und in zwei dem Dachkerben-
Rand entlang laufende Leisten gegabelt, auch am 7. v. c. sind selten einmal nahe der Basis
zwei solche Leistchen, z. B. Mustela martes 2.
Während am 3. v. c. der Rostralrand in der Regel hinter dem Dachrande entspringt,
ist dies an den folgenden nur ziemlich selten der Fall, z. B. 4.-7. v. c. Mellivora 1, Zorilla
lybica 1 Taf III Fig. 11, 5. v. c. Cuon javanicus 2a Taf. IV Fig. 3, der Caudalrand ist manch-
mal am 4.-6. v. c auch nicht ganz am Dachende, z. B. meiste Canidae. Darnach und je nach
der Dachlänge sind die Dornfortsätze natürlich verschieden breit, z. B. relativ schlank bei
Procyonidae, breit bei Proteles 1, Bl. C. PI. III, Lutra 1, la, 2, Bl. M. PI. V, IX. Der Dornfort-
satz des 3. V. c. ist ziemlich häufig relativ breit und oben breit gerundet, z B. Felis leo Bl.
F. PI. I, onga Bl. F. PI. II, aber fast häufiger läuft er, wie meist die folgenden, gegen das Ende
mehr oder minder spitz zu, z. B. Gulo Bl. M. PI. III. Der 4. und 5. Dornfortsatz ist meist am
Zoologica. Heft 3t\ a
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Ende wenig schmaler, oft aber auch massig spitz, der 6. und 7. aber laufen fast stets in eine
stumpfe oder scharfe Spitze aus. Dieses Ende ist manchmal ein wenig verdickt, z. B. Galictis 1,
nie aber zweiteilig. In einigen Fällen zieht sich seitlich am proc. spin. ein winziges Leistchen
schräg nach vorn unten herab, z. B. 5.-7. v. c. Ailurus 1. Häufig ist übrigens am 3. v. c. nur
eine scharfe Längsleiste vorhanden, seltener auch am 4. v. c„ z. B. Mydaus 1, Cuon javanicus 1, 2
Taf IV Fig. 3, auch sonst sind die Fortsätze bis zum 5. v. c. meist sehr klein, erst am 6. und 7.
werden sie etwas grösser, z. B. Mustela foina Bl. M. PI. IX, doch bleiben sie auch hier oft
noch recht nieder, z. B. Proteles 1, Bl. C. PI. III. Am 7. v. c. sind sie aber meist mittelhoch,
z. B. Felis leo Bl. F. PI. I.
In Betreff ihrer Richtung ist zu beachten, dass diese dadurch beeinflusst ist, dass das
Neuraldach meist mehr oder minder vorgeneigt ist. Am 3. v. c. sind sie meist senkrecht, häufig
aber auch etwas rückgeneigt, z. B. Bdeogale 1, Bassaris 1, Melursus 5, am 4. jedoch nur selten
schwach rückgeneigt, z. B. Paradoxurus 1, Gulo 1, sonst schwankt hier das Verhalten sehr
zwischen senkrechter Stellung und geringer bis deutlicher Verneigung, ebenso wie an den
folgenden v. c. ; der proc. spin. des 7. v. c. ist übrigens nur selten ein wenig vorgeneigt, z. B. Lj'caon,
Gulo 1 und sehr selten ist der des 5.— 7. v. c. ebenso rückgeneigt, z.B. Cercoleptes 1, manchmal
jedoch der 7, z. B. Ailurus 1, Meles, häufiger ist er dafür in seiner oberen Hälfte ein wenig
rückgebogen, z.B. Hyaena crocuta 1, 1 a, Meles, Bl. S. PI II, was seltener auch schon vor-
her der Fall sein kann, z. B. Arctictis, Bl. S. PL IV.
vertebrae thoracalis.
Am Beginn der Brustregion gewinnen meist ziemlich plötzlich die Dornfortsätze ihre
grösste Höhe, werden hier auch besonders stark, nehmen aber dann stets ab, so dass sie am
V. th. i. manchmal fast ganz rudimentär werden. Hier ändert sich meist deutlich ihre Richtung,
die an den \- th. v. stets mehr oder weniger nach oben hinten war, in eine eben bis etwas
noch vorn gewendete, an den v. th. 1. gewinnen sie dann wieder an Stärke, aber vor allem
an Breite, nur wenig an Höhe. Am 1., auch 2. v. th. wie am v. th. i. sind sie übrigens öfters
nicht so stark seitlich platt wie sonst, am ersteren z. B. bei Hyaena sehr wenig. Der fast
stets vorhandene Gegensatz der proc. spin. der \. th. 1. gegen die vorhergehenden lässt es
also praktisch erscheinen, diese getrennt zu besprechen.
Am 1. V. th. ist der Dornfortsatz wie an den v. c noch ziemlich scharf von dem Neural-
dach abgesetzt, indem dieses aber dann speziell im caudalen Teile gewölbter und schmaler,
zugleich auch caudahvärts ansteigend wird, erhebt er sich hier bis zu dem v. th. i. ohne
scharfe Grenze.
Der Rostralrand entspringt am 1. und 2. v. th. fast stets ganz vorn, selten ein wenig,
z. B. 1. v. th. Ictis nivalis 2, ermineus 3, oder etwas hinter dem Dachrande, z. B. 1. v. th.
Mellivora 1, 1., 2. v. th. Zorilla Ij-bica 1, dann jedoch verläuft er in der Regel rostrahvärts
immer mehr, so dass der proc. spin. ganz auf das caudale Dachende beschränkt wird, z. B.
Felis, Taf I Fig. 1, 6, selten verläuft er kaum, z.B. 1.— 8. v. th. Arctictis 1, 1.— 5. v. th. viele
Canis, 11. v. th. Procyon 1.
■Der Caudalrand aber befindet sich stets ganz am Dachende, er ist meist scharf an
seiner Basis aber meist etwas verbreitert, so dass er das ganze Dachende einnimmt. Am 1. v. th.
ist er übrigens sehr häufig stumpf, z. B. Lutra brasiliensis 3 Taf. IV Fig. 1, selten mit zwei
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scharfen parallelen Rändern versehen, z. B. Mustela martes 2, auch am letzten v. th. v. ist er
öfters stumpf, z. B. Putorius und häufig am v. th. i., z. B. Hyaena, hier manchmal mit einer an
seiner Basis divergierenden Gabelleiste versehen, z. B. Felis serval «, Enhydra 1.
Nicht selten befindet sich bei einigen der ersten v. th. an seiner unteren Hälfte eine mehr
oder minder deutliche Verbreiterung des proc. spin. eine „Platte", die stets hinten scharfrandig
und convex begrenzt ist, z. B. 3. v. th. Putorius putorius 1 Taf 111 Fig. 2, 2. v. th. Felis leo
Bl. F. PI. I.
Die Breite der Dornfortsätze wechselt, bald sind alle ziemlich schlank, z. B. Felis do-
mestica 1, lynx Bl. F. PI. III, bald relativ breit, z. B. Felis serval 8, Meles, Mellivora, Bl. M. PI. IL
Der des 2. v. th. ist meist breiter als der erste, die folgenden werden in der Regel schmaler, oft
recht schmal, die letzten der v. th. v. aber meist wieder eben breiter. Gegen das Ende zu
werden sie meist alle eben schmaler; ausser öfters am v. th. i. ist dieses aber nur sehr selten spitz,
z. B. 1. V. th. Ailurus 1, Mephitis chinga Bl. M. PI. I, meist ist es stumpf gerundet, an den
späteren v. th. v. aber meist kurz abgestutzt, z. B. Gulo Bl. M. PI. III. Manchmal sind die
Ecken des abgestutzten Endes am 2. v. th., seltener auch am 1., etwas vorspringend, z.B. Felis
serval 8.
Häufig ist übrigens das Ende eben bis etwas verdickt, am 1. und 2. v. th. ist diese Ver-
dickung bei Hyaena und Proteles, nur am 2. v. th. bei Canis mesomelas 3 etwas in die Quere
gestreckt, z. B. Hyaena crocuta Bl. H. PI. IV. Nur am v. th. i. kommt es manchmal zu einer
Gabelung des Endes, z. B. 10. v. th. Fehs lynx 6 Taf I Fig. 6, die fast nur bei Felis öfters sehr
deutlich ist.
Der Dornfortsatz des 1. v. th. ist meist bedeutend höher als der des 7. v. c, selten nur etwas,
z. B. Paradoxurus, Bl. V. PI. II, Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 1, Cercoleptes 1, bei Gercoleptes
Bl. S. PI. V sogar nicht höher. Bald ist er hier sehr hoch, so meist bei Felis, Canidae und Hyaena,
meist mittelhoch, so bei den Viverridae, Mj'daus 1 Bl. S. PI. I, häufig auch relativ nieder, so
fast stets bei Mustehdae, Cercoleptes, Ursus. Sein in den Tabellen angegebenes Verhältnis zu
der Länge des Wirbelkörpers schwankt natürlich darnach und nach der Streckung des letzteren,
z. B. Mustela-Gruppe im Gegensatz zu Gulo, Meles, besonders hoch ist es bei Hyaena.
Manchmal ist der proc. spin. des 2. v. th. ebenso hoch als dieser, selten sogar eben oder
etwas höher, z. B. Herpestes Ichneumon 1, Proteles 1, Ursus, z. B. arctos ferox Bl. U. PI. II,
sehr selten ist der 3. noch eben höher, z. B. Melursus 5, Otocyon 1. In der Regel nimmt aber
die Höhe ab und zwar um so deuthcher, je grösser sie war, z. B. stark bei Hyaena, sehr
wenig bei Ailurus 1, Bassaris 1, so dass der Dornfortsatz am v. th. i. meist recht kurz, z. B.
Felis leo, tigris Bl. F. PL XI, seltener mittelkurz, z. B. Felis lynx 6 Taf I Fig. 6 ist, manchmal
sogar ganz fehlt, z. B. Ictis nivalis 2 Taf III Fig. 7, wie aus den Tabellen ersichtlich ist.
Am 1. V. th. ist der Fortsatz meist sehr schwach oder schwach rückgeneigt, manchmal
schon etwas deutlicher, z. B. Meles, Bl. S. PI. II, sehr selten recht deuthch, z. B. Mydaus 1,
Bl. S. PI. I, seltener steht er hier senkrecht, z. B. Felis serval 8, Proteles 1, Bl. C. PL III, dann
neigt er sich immer mehr rückwärts, nur bei Mydaus kaum mehr, so dass er, wie die Tabellen
zeigen, an den letzten v. th. v. oft sehr stark rückgeneigt ist. Am v. th- i. jedoch ist er meist
wieder weniger rückgeneigt, meist nur etwas, selten, bei manchen Felis, noch sehr stark, z. B.
Felis lynx 6 Taf I Fig. 6, hier öfters fast horizontal, z. B. Felis yaguarundi 14, als Ausnahme
ist er hier schon eben vorgeneigt, z. B. Enhj'dra 1.
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Sehr häufig sind übrigens mehrere proc. spin., speziell der mittleren v. th. v. in ihrer oberen
Hälfte eben bis etwas nach vorn gebogen, z. B. 4.-9. v. th. Felis eyra 12; 4., 5. v. th. Viverra
civetta Bl. V. PI. IV. Sehr selten sind dagegen schwache Rückbiegungen, z. B. 1. v. th. Bde-
ogale 1, Meles taxus, Bl. S. PI. II, 6., 7. v. th. Hyaena brunnea 2.
Die Dornfortsätze der v. th. l wie der v 1. sind stets scharf von dem Neuraldach ab-
gesetzt und seitlich platt, speziell an der Basis mehr oder minder breit und nie sehr hoch.
Der Rostralrand erhebt sich an den v. th. 1 zwar meist ganz vorn, ziemlich steil, speziell
am 1. v. th. 1. ist er aber sehr häufig nicht ganz am Dachrand oder verläuft nur an seinem
basalen Teile zu ihm aus, z.B. Felis lynx 0 Taf I Fig. 6, 6 a, selten ist er hier noch weit hinten,
z. B. 11. V. th. Genetta felina 2, was bei Mellivora 1 an allen v. th. 1. der Fall ist.
Der Caudalrand ist oft ganz hinten, z. B. Ursidae, häufiger aber verläuft er, besonders an den
letzten v. th. 1. ein wenig oder etwas vor dem Dachende, z. B. 11., 12. v. th. Felis caracal 7
Taf. I Fig. 1, nicht selten sogar ziemlich weit \or ihm, z. B. 12.— 14. v. th. Nasua, Putorius; er steigt
meist mehr oder minder schräg nach oben vorn auf seine Basis verläuft dabei oft in die später
zu besprechenden Gabelleisten Öfters ist nun dieser meist scharfe Rand stumpf z. B. Ursidaf,
Mydaus 1 oder zweileistig, z. B. Suricata 1, 14., 1,5. v. th. Meles.
Die Basis der Dornfortsätze ist demnach stets massig breit und wird meist entsprechend
der Dachlänge breiter, oft sehr breit, z.B. .\ilurus 1, Zorilla lybica 1. An dem 1. v. th. 1. con-
vergieren die Ränder nach oben zu meist deutlich, so dass dieser in der Regel mehr oder
minder spitz endet, z. B. Felis concolor 11 Taf I Fig. 2, lynx 6 Taf I. Fig. 6a, oft aber auch ist er
oben wenig verschmälert, so dass er gerundet, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. II, oder kurz
abgestutzt, z. B. Meles taxus Bl. S. PI II, endet. Die späteren Dornfortsätze sind oben weniger
verschmälert, manchmal kaum, z. B. Ailurus 1, sie sind daher abgestutzt, je nach ihrer Breite
kurz bis mittellang, zugleich, sehr häufig etwas verdickt, z. B. 13., 14. v. th. Cercoleptes 1, nicht
selten sogar ziemlich stark, z. B. 14., 15. v. th. Lutra felina 2.
Der Dornfortsatz des 1. v. th. 1. ist meist recht schwach, während die folgenden stärker
werden, öfters ist er niederer als am v. th. i., z. B. Nandinia, Hyaena, Proteles 1, Bl. C. PI. III.
Die folgenden werden meist höher, manchmal jedoch nicht, z. B. Procyon 1, Ailurus 1, Hyaena;
meist sind diese zwar nicht hoch, aber doch deutlich höher als die hier aufragenden rostralen
Gelenkfortsätze, manchmal jedoch kaum höher als diese, z. B. Mellivora 1, Bassaris 1, Bl. M. PI. V.
Wie die Tabellen zeigen, sind sie in der Regel zuerst meist senkrecht oder eben, später
deutlicher vorgeneigt, z. B Felis caracal 7 Taf I Fig. 1, der Grad der Neigung wechselt je-
doch, selten, z. B. Otocyon 1, 1 a, sind sie überhaupt nicht vorgeneigt oder gar eben rückgeneigt^
z. B. 12. V. th. Mellivora 1, meiste Ursidae; in diesen Fällen ist eine Antiklinie also kaum oder
nicht vorhanden.
vertebrae lumbales.
Der Dornfortsatz ist hier im Ganzen ebenso wie an den letzten v. th. 1. ausgebildet, er
gewinnt hier nur an Stärke und Höhe, meist zeigt sich aber schon an den letzten v. 1. eine Ab-
schwächung, auch ändert sich hier häufig die Richtung.
Der Rostralrand erhebt sich in der Regel steil ganz vorn, seltener fast vorn oder weiter
hinten, z. B. 4.-6. v. 1. Arctictis 1, 1.- 5. v. 1. Melursus 5, 1.— 4. v. 1. Zorilla lybica 1, 4. v. I.
Taf III Fig. 10a.
— 29 —
Während der Caudalrand meist etwas verläuft, z. B. Felis, oft deutlich, /.. B. 1.— 5. v. !.
Mustela, seltener stets ganz hinten am Dachrand entspringt, z. B. 1. — 6. v. 1. Enhydra 1, erhebt
-er sich am letzten v. 1. allermeist ganz hinten, selten verläuft er auch hier, z. B. 6. v. 1. Jctis
nivalis 2 Taf IIl Fig. 8, er steigt meist mehr oder weniger schräg nach oben vorn an und ist
in der Regel scharf manchmal aber, speziell am letzten v. 1. stumpf, z. B. 1., 2. v. 1. Mydaus 1,
7. v. 1. Crj'ptoprocta 1 Taf I Fig. 12 oder eben zweileistig, z. B. 1., 2. v. 1. Suricata 1, 7. v. 1.
Cynaelurus, Bl. F. Fl. XI- Die Breite der proc. spin., die natürlich einigermassen von der Dach-
länge abhängig ist, ist wie an den v. th. 1. verschieden, nach oben zu sind die ersten Dornfort-
sätze in der Regel sehr wenig, die späteren deutlicher verschmälert, daher sind die Enden zu-
erst mehr oder weniger lang abgestutzt, dann gerundet, z. B. 6., 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12
oder spitz, z. B. 5., 6. v. 1. Putorius, Ictis nivalis 2 Taf III Fig. 8. Manchmal erscheinen alle
proc. spin. relativ schlank, z. B. Fossa 1, Mangusta Ichneumon Bl. V. PL I, manchmal breit,
z. B. Melhvora 1, Bl. M. PI. II, je nachdem die Verschmälerung stets etwas oder kaum vor-
handen ist. Die Enden der ersten proc. spin. sind übrigens meist etwas, oft sogar sehr stark
verdickt, z. B. 1-, 2. v. 1. Paradoxurus 1, die weiteren weniger, die der letzten kaum oder nicht,
selten etwas. Die starke Verdickung der ersten kann übrigens an ihrem Caudalende Zeichen
einer Querteilung besitzen, z. B. 1. — 4. v. 1. Suricata 1, indem zwei Eckchen rückragen, auch
am letzten v. 1. kann eine solche in seltenen Fällen am Ende angedeutet sein, z. B. Cynaelurus
<= Felis jubata) Bl. F. PI. XI, Canis lupus 1, la, Ib, (nicht Bl. C PI. IX).
Was die Länge betrifft, so sind bald alle relativ recht nieder, z. B. Mellivora 1, Bl. M. PI. II,
Putorius (Ictis), Bl. M. PI. IV, bald hoch, z. B. Fossa 1, Eupleres 1, Melursus 5, aber auch die
höchsten sind nur mittelhoch. In der Regel nimmt die Höhe allmählig ein wenig bis zu dem
drittletzten oder vorletzten v. 1. zu, dann mehr oder weniger deutlich ab, z. B. Felis, Canis,
selten nimmt die Höhe bis zum letzten v. 1. zu, z. B. Eupleres 1, Cercoleptes 1, öfters nimmt
sie zuletzt nicht ab, z. B. Arctictis 1, Bl. S. PI. I\'. Der Dornfortsatz des letzten v. 1. ist daher
bald mittelhoch, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. II, bald recht klein, z. B. Viverra genetta
Bl. V. PI. IX, nur bei Eupleres 1 so hoch als am 1. v. th. Was die Richtung anlangt, so sind
meist die ersten ähnlich wie die letzten der v. th. 1. ein wenig bis etwas vorgeneigt und die
weiteren immer weniger, z. B. Felis, meiste Canis, so dass die letzten sehr wenig vorgeneigt,
z. B. Meles, Bl. S. PI. II oder senkrecht sind, z. B. 7. v.l. Icticyon 1., 4.-7. v. 1. Cynaelurus. Der
Grad der Vorneigung ist aber verschieden, so sehr gering bei Hyaena, recht deutlich bei Fossa 1.
Es giebt aber vielfache Ausnahmen von dieser Regel, so sind sie, z. B. bei Cryptoprocta 1, Suricata 1,
alle ziemlich gleichmässig vorgeneigt, die hinteren sogar mehr, z. B. bei Fossa 1 ; bei Putorius (Ictis)
werden sie bis 3. oder 4. v. 1. schwach, dann aber wieder etwas vorgeneigt, bei den Ursidae sind
vielfach schon die vorderen proc. .spin. fast senkrecht, die letzten eben rückgeneigt, bei Mydaus 1,
Bl. S. PI. I sind die vorderen eben, der letzte etwas rUckgeneigt. Als Seltenheit ist bei Canis
niloticus 8 der 7. proc. spin. oben eben rUckgebogen.
vertebrae sacrales.
Hier wechselt die Form, Richtung und Grösse der Dornfortsätze so stark, dass es un-
möglich ist, alle Fälle anzuführen, es zeigt sich eben, dass in Reduktion begriffene Gebilde recht
variabel sind. Bemerkenswert ist übrigens, dass nicht selten der erste proc. spin. schwächer
d. h. dünner, schmaler oder niederer als die folgende» ist, z. B. Gulo 1, Cryptoprocta 1 Taf I
- 30 —
Fig. 12, während natürlich meist eine allmählige Reduzierung von dem ersten bis zum letzten
Dornfortsatz zu beobachten ist.
Die Rostral- und Caudalränder erheben sich in der Regel steil und scharf an den Dach-
enden, selten ist der erstere am 1. v. s. nicht ganz vorn, z. B. Arctictis 1 Taf 11 Fig. 9 oder
der Caudalrand am letzten v. s. nicht ganz hinten, z. B. Bassaris 1 Taf. III Fig. 3, dieser ist
auch häufig stumpf, z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, selten zweileistig, z. B. Cynaelurus, oder
sogar dreileistig, z. B. Felis serval N, indem noch eine Medianleiste vorhanden ist.
An dem ersten v. s. convergieren meistens beide Ränder nach oben, so dass dieser spitz,
z. B. meiste Felis, Ailurus 1 Taf. II Fig. 15, oder gerundet, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 10
endet, seltener ist er hier kaum verschmälert und abgestutzt, z. B. Lutra-Gruppe. Der Dorn-
fortsatz an den folgenden v. s^ aber ist in der Regel oben nicht oder nur wenig schmaler, ab-
gestutzt und verdickt, z. B. Enhydra 1, seltener ist der zweite gerundet, z. B. Lutra brasiliensis 3,
oder der dritte spitz, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7.
Alle sind seitlich platt, an ihrer Basis breit, der dritte meist deutlich schmaler als die
vorhergehenden ; manchmal sind nun alle deutlich getrennt, z. B. Mustela-Gruppe, öfters aber
sind einige oder alle an ihrer Basis verbunden. Diese stets scharfrandige Verbindung kann
höher werden, z. B. Felis caracal 7 Taf I Fig. 11, 2. bis 3. v. s. Fossa 1, manchmal so hoch,
dass alle Dornfortsätze nur einen welligen Kamm bilden, z.B. Canis lupus 1, la, 1 b, Taf IV
Fig. 6, dann ist der Oberrand etwas verdickt. Recht selten, z. B. Lutra felina 2, sind nur
die breit abgestutzten Oberenden der proc spin. verbunden oder die breit abgestutzten proc.
spin. in ihrer ganzen Höhe, z. B. Mellivora 1.
Die Höhe der Dornfortsätze ist sehr wechselnd, in der Regel sind sie deutlich niederer
als am letzten v. 1. und werden bis zum letzten noch niederer, z. B. meiste Felis, Viverra-
Gruppe, z. B. Genetta dongalana 1 Taf II Fig. 4a, Proteles 1 Taf I Fig. 7, selten ist der
1. Dornfortsatz so hoch wie am letzten v. l, z. B Mydaus 1 Taf III Fig. 5, 6, wie erwähnt,
ist manchmal dieser niederer als der zweite proc. spin., z. B. Suricata 1, nicht selten sind alle
Dornfoi"tsätze fast gleich hoch, z. B. Cryptoprocta 1 Taf I Fig. 12. Die Höhe ist überhaupt
meist mehr oder weniger gering, selten sind sie relativ hoch, z. B. Lutrinae, manchmal sind
fast alle zu platten, etwas längsgestreckten Höckern reduziert, z. B. Ursus, ü. arctos ferox Bl. U.
PI. IX, 4. V. s. Hyaena crocuta 1, Bl. H. PI. IV oder nur als Längsleiste angedeutet, z. B.
2. v. s. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 10a, 2., 3. v. s. Ailurus 1 Taf II Fig. 15.
Ebenso wechselnd ist auch die Richtung der Dornfortsätze, meist sind sie eben bis
massig vorgeneigt in abnehmendem Masse bis zum letzten, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7 oder
sie sind alle fast senkrecht, z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, Genetta dongalana Taf II Fig. 4a.
Manchmal ist der letzte eben bis etwas rückgeneigt, z. B. 3. v. s. Canis adustus 4, Meles
taxus 1, 1 a, sehr selten ist der erste massig rückgeneigt, z. B. Paradoxurus 1 oder der 1.
schwach bis 3. massig rückgeneigt, z. B. Arctictis 1 Taf II Fig. 9.
vertebrae caudales.
Bei- vielen Formen, wo der Dornfortsatz schon am sacrum rudimentär wurde, fehlt er
hier ganz, z. B. Procyon 1, Ailurus 1, Ursidae oder ist nur als Längsleiste, z. B. 1.— 3. v. cd.
Putorius putorius 1, viele Canis, seltener als gestreckter Höcker, z. B. Hyaena angedeutet-
- 31 -
Häufig bildet er nur einen kleinen convex begrenzten Kamm, der rasch zu einer Längsieiste
reduziert wird, z. B. Felis domestica 1, Suricata 1.
Sehr häufig bildet er aber am 1. v. cd. noch einen ähnlichen nur kleineren Fortsatz als
am letzten v. s., relativ gross ist er bei Lutrinae, Eupleres; bei Zorilla lybica 1 Taf. TU Fig. 10
sogar deutlicher als am letzten v- s. Meist ist er rostral und caudal scharfrandig, seltener
caudal stumpf, z.B. Felis serval S oder etwas zweileistig, z. B. Cynaclurus 1. Meist entspringt
er etwas hinten am Neuraldach, z. B. Cryptoprocta 1, seltener in der Dachmitte, z.B. Nandinia,
Taf. II Fig. 10 oder in ganzer Dachlänge, z. B. Lutra. Sein Ende ist fast stets abgestutzt oder
gerundet, oft eben verdickt.
Meist ist er senkrecht, z. B. Proteles 1, häufig etwas rUckgeneigt, z. B. Herpestes 1, 2.
Arctictis 1, selten vorgeneigt, z.B. Fossa 1, Lutra, z. B. 1. v. cd. Lutra vulgaris Bl. M. PI. IX.
Es schwindet dann mehr oder minder rasch dahin, wie die Tabellen zeigen; meist geht
er in eine Längsleiste oder Kante über, die dadurch, dass das Neuraldach sehr schmal und sein
First kantig wird, nicht mehr zu unterscheiden ist, z. B. Viverra-Gruppe. Bei Formen, wie die
Lutrinae und Eupleres, wo er zuerst relativ stark war, bildet er eine höhere dorsale Zuschärfung
des schmalen Daches wie sonst und ist noch länger erkennbar als gewöhnlich.
V. Seitliche Fortsätze.
Unter diesem Namen fasse ich die verschiedenen, höchst mannigfaltig gestalteten Fort-
sätze zusammen, welche teils an der Seite des Wirbelkörpers teils des pediculus entspringen
manchmal am 1. v. s. in ihrem Ursprung auch auf die Seite der praezygapophysen übergreifen,
wie sie auch an den v. th. v. Beziehungen zu diesen aufweisen. Es sind also die als proc.
lateralis, transversus, costarius, accessorius (p. p.) massa lateralis (p. p.) oder diapophj-se
und anapophyse, an vielen v. th. v. auch als metapophyse bezeichneten Teile.
1. Atlas.
Die an der Seite des Atlas-Ringes entspringende Platte, der ,, Flügel", ist im ganzen flach
und horizontal. Auf der V'cntralseite allerdings nicht selten ein wenig concav, z. B. Meles taxus
1, la, manchmal auch auf der Dorsalseite, z. B. Felis planiceps 0. In der Mehrzahl der Fälle
ist sie nach hinten au.ssen zu eben geneigt, sehr selten in dieser Richtung eben nach oben ge-
richtet, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 9.
Als Grundform kann man ein mehr oder minder längliches Rechteck ansehen, dessen
«ine lange Seite dem Atlas-Ringe hinter dem rostralen Gelenke anliegt und neben dem caudalen
Gelenke ihn meist nach hinten etwas überragt, z. B. Felis tigris, jubata Bl. F. PI. XI, Ailurus 1 Taf II
Fig. 14. Man unterscheidet so an ihm ein (laterales) „Rostraleck", ein (caudales) „Aussen-" und
„Inneneck" als freie Ecken, wovon allerdings das letztere meist stumpfwinkelig und mehr oder
weniger reduziert ist, so dass dann von dem meist etwas spitzwinkeligen Ausseneck ein einfacher
Caudalrand bis neben das Ende der caudalen Facette zieht. Da nun stets die Basis des Flügels
ihrer Länge nach wie bei den Querfortsätzen des 2. — 6. v. c. von dem foramen oder besser
- 32 -
canalis transversarius durchsetzt ist, so kann man den Fortsatz als aus einer dorsalen und
ventralen ,, Wurzel" entstehend denken. Erstere ist in der Regel die breitere, indem ihr
Rostralrand meist dicht hinter dem rostralen Gelenk, ihr Caudalrand direkt neben dem Ende
der caudalen Facetten, nur bei Canidae und Ailurus 1 Taf. II Fig. 14 weiter vorn sich ansetzt,
während der Rostralrand der ventralen Wurzel stets mehr oder weniger weit hinter dem der
dorsalen sich befindet, z. B. Galictis 1 Taf. III Fig. 15, ihr Caudalrand aber stets ganz hinten
am caudalen Gelenk. Das Rostraleck des Flügels gehört also dem dorsalen Teile an ; das
Inneneck aber, wie öfters deutlich sichtbar, z. B Mellivora 1 Taf. III Fig. 1, Ailurus 1 Taf II
Fig. 14 der ventralen Wurzel, während der zum Ausseneck sich hinziehende Teil des Flügels
aus der Vereinigung beider W^urzeln entsteht, er ist auch der stärkste und konstanteste Teik
während die anderen reduziert sein können, z. B. Lutra inunguis Bl. M. Fl. IX.
Grösse und Form des Flügels wechselt nun sehr, vor allem ist dies an den Ecken er-
sichtlich, nicht selten ist hierin der rechte und linke Flügel etwas verschieden, z. B. Bassaris
Bl. M. PI. IX.
Der Rostralrand entspringt in der Regel recht nahe hinter dem rostralen Gelenke, z. B.
Canis, Bl. C. PI. XI, Ursus, Bl. U. PI. IX selten etwas weiter hinten, z. B. Otocyon 1, 1 a, Taf. III
Fig. 18, Enhydra 1 Taf. III Fig. 14. Bald ist er recht kurz, z. B. meiste Canidae, Ursus, bald
etwas länger, z. B. Ailurus 1 Taf. II Fig. 14, sehr selten relativ lang, z. B. Lutra felina 2, En-
hydra 1 Taf. III Fig. 14. Oft ist er gerade und verläuft nach aussen, z. B. Procyonidae, Ai-
lurus 1, Bassaris 1, oft aber auch ein wenig concav etwas nach vorn, z. B. Felidae, fast alle
Canidae, Ursidae. Je nach diesen Verhältnissen liegt das Rostraleck bald mehr hinten oder
neben dem Gelenk, bald ziemlich seitlich, springt etwas spitz vor oder ist ungefähr rechtwinkelig
und der Raum zwischen der Lateralseite des Gelenkes und dem Rostralrande, die „Seitenkerbe",
ist sehr eng und schmal oder weit geöffnet, diese Verhältnisse, sowie die sehr häufig vorhandene
Überbrückung der Kerbe werden gesondert unter IX besprochen.
In seltenen Fällen ist übrigens die ganze Partie des Rostraleckes reduziert, sodass der
Rostralrand ohne Grenze in den Lateralrand übergeht und etwas nach hinten verläuft, z. B.
Otocyon la Taf. III Fig. l.s, Lutra lutra 1, Bl. M. PI. IX. Bei Lutra inunguis Bl. M. PI. IX
bildet der letztere dann ein Eck, statt convex nach hinten umzubiegen, dieses ist also nicht dem
Rostralecke äquivalent.
Der Lateralrand ist übrigens seltener gerade als ein wenig conve.x, sehr selten concav,
z. B. Ursus cf. tibetanus 4, er läuft auch meist nicht nach hinten, sondern mehr oder weniger
zugleich nach aussen, z. B. Ursus arctos ferox Bl U. PI. IX im Gegensatz zu Viverridae BL
V. PI. IX, seine Länge ist auch ziemlich verschieden z. B. Bassaris 1, Bl. V. PI. IX, Galictis 1
Taf. III Fig. 15 recht gering, Proteles, Bl. C PI. III ziemlich gross, meist ist er mittellang.
Die Form des Rostraleckes ist natürlich auch durch die Richtung dieses Randes mit-
bedingt, wie erwähnt, ist es bald ungefähr rechtwinkelig, z. B. Cercoleptes 1, Bl. S. PI. VIII,
manchmal ein wenig stumpfwinkelig, z. B. Galictis 1 Taf. III Fig. 15, Arctictis 1, Bl. S. PI. VIII.,
recht häufig etwas spitzwinkelig, z. B. Canis, Bl. C. PI. IX. Manchmal ist es ein wenig aufge-
bogen, z. B. meiste Canis Alopecoidea, wie auch der Rostralrand in seltenen Fällen dorsal
etwas aufgebogen sein kann, z. B. Felix lynx 6.
Das caudale Ausseneck, in seiner Form natürlich auch von der Richtung des Caudal-
randes abhängig, ist stets mehr oder weniger gerundet, seltener fast rechtwinkelig, z. B. Suri-
- 33 -
cata 1 Taf. II Fig. S als mehr oder weniger spitzwinkelig, z. B- deutlich spitz Proteles 1. Bl. C.
PI. III, Ursus arctos ferox Bl. U. Fl. IX. Als Seltenheit kann auch hier der Rand eben auf-
gebogen sein, z. B. Ursus arctos L', ',',.
Der Caudalrand verläuft häufig ohne Andeutung eines Innenecks bis neben das
Gelenk, dabei allmählig ganz stumpf werdend und zugleich stets ein wenig bis etwas nach vorn
gerichtet, z. B. Felis caracal Bl. F. PI. XI, Hyaena crocuta 1, 1 a, Bl. H. PI. I\'. In seltenen
Fällen ist nun an dem ventralen Teile dieses stumpfen Randes ein etwas nach unten gerichtetes
stumpfwinkeliges Inneneck vorhanden, z. B. Mellivora 1 Taf III Fig. 1, Ailurus 1 Taf II Fig. 14,
meiste Lutrinae, z. B. Enhj'dra 1 Taf III Fig. 14, bei Lutra lutra 1 ist es sogar .spitzwinkelig.
Meist ist aber der Rand einfach und scharf und bildet ein nur nach hinten vorspringendes
stumpfwinkeliges, z B. Felis tigris, leo Bl. F. PI. XI, selten fast rechtwinkeliges Inneneck,
z. B. Felis domestica 1, jubata Bl. F. PI. XI. Dieses ist bald dicht neben dem Gelenk, z. B.
Suricata 1 Taf II Fig. .S, bald mehr lateral gelegen, z. B. Otocj'on la Taf III Fig. \H.
In seltenen Fällen ist durch Abrundung der Ecken der caudale Teil des Flügels einfach
convex begrenzt, z. B. Felis jubata Bl. F. PI. XI links, Paradoxurus 1, Bl. \'. PI. IX.
Je nach der Ausbildung dieser Partie springt der Flügel deutlich, z. B. Felis tigris Bl.
F. PI. XI, Zorilla lybica 1 Taf III F'ig. 9a, oder nicht hinter dem Facettenrand nach hinten vor,
z. B. Felis caracal 7, Bl. F. PI. XI, kaum bei Ailurus 1 Taf II Fig. 14.
Der Flügel springt seitlich bald recht wenig, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 9a, bald
recht weit vor, z. B. Enhydra 1, Otocyon la Taf III Fig. 14, lö, meist nur mittelweit. Bald
ist er also mehr längsgestreckt, bald kurz und breit. Auch seine Grösse ist recht verschieden,
so ist er bei Hyaena und den meisten Ursidae recht gross, bei Formen wie Xasua, Bassaris,
Otocyon recht klein.
2. Epistropheus.
Gegenüber dem Flügel des atlas ist hier der seitliche Fortsatz fast stets recht klein,
relativ gross nur bei Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 9a und IL'a, seine Grösse schwankt hier
ziemlich, z. B. Nasua fusca 1 Taf II Fig. 19, Viverra tangalunga 1 Taf. II Fig. 2a, fast stets
lassen sich aber an ihm zwei Wurzeln und deren gemeinsame Fortsetzung, die diapophyse,
unterscheiden, nur bei Mydaus 1 Taf III Fig. 4, Bl. S. PI. I ist der Fortsatz ganz oder zu einem
sehr kleinen spitzen Höckerchen an der Wirbelseite reduziert.
Die dorsale Wurzel entspringt an der Seite des pediculus meist nahe der Basis, selten
z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12, 12a höher oben dicht unter der Basis der postzygapophysen,
sie ist seitlich platt und nach unten etwas aussen und hinten gerichtet. Ihr Caudalrand be-
findet sich meist direkt neben dem des pediculus, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7, häufig aber
auch etwas davor, z. B. Canis campestris Bl. C. PI. IX, ihr Rostralrand entspringt mehr oder
weniger weit hinter dem rostralen Gelenk.
Sie ist bald relativ breit (in longitudinaler Richtung), z. B. Viverra tangalunga 1 Taf il
Fig. 2 a, bald sehr schmal, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7, Enhydra 1 Taf III Fig. 13, fast stets
mehr oder minder schmaler als die ventrale Wurzel, welche an der Wirbelkörperseite entspringt,
sich nach aussen eben unten richtet und eine flach concave Ventralseite besitzt.
Ihr Caudalrand entspringt fast oder ganz hinten am Caudalende des Wirbels, sehr
selten etwas davor, z. B. Otocyon megalotis Bl. C. PI. IX, während ihr scharfer Rostralrand
bald deutlich hinter dem Gelenk sich ansetzt, z.B. Enhydra 1 Taf III Fig. 13, Mustela, M.foina
Zooloffica. Heft 36 5
- 34 -
Bl M. PI. IX, bald bis dicht hinter und unter dessen Rand als scharfe Leiste ausläuft, z. B.
Genetta, Viverra, Taf. II Fig. 2 a, Bl. V. PI. IX, in seltenen Fällen sich sogar an diesem ansetzt,
z. B. Mellivora 1, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12a, Icticyon I Taf IV Fig. 9. Ihre Breite ist
natürlich demgemäss recht verschieden, nie ist sie so schmal als oft die dorsale Wurzel.
Die diapophyse, welche aus der Vereinigung beider entstanden gedacht werden kann,
hat eine flach gewölbte oder flache Dorsal- und Aussenseite und eine flach concave \'entral-
oder Innenseite, welche die Fortsetzung der betrelTenden Flächen der dorsalen und ventralen
Wurzel bilden. Ihr ^^charfer Rostral oder Ventralrand ist die direkte Verlängerung desjenigen
der ventralen, ihr Caudal- oder Dorsalrand meist diejenige des Caudalrandes der dorsalen
Wurzel, z. B. Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 12, 12 a, falls der letztere aber mehr rostral liegt,
diejenige des Caudalrandes der ventralen Wurzel z. B. Canis vulpes 5a, campestris Bl. C. PI. IX.
Selten ist die diapophj'se schon an ihrer Basis schmal, z. B. Cercoleptes 1, meist ist sie
hier mehr oder weniger breit und verschmälert sich gegen das Ende allmählig. Dieses ist meist
ziemlich spitz, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7, seltener stumpf gerundet, z. B. Hyaena, Bl. H. PI. I\',
Proteles 1 Taf. I Fig. 8 oder ganz abgestumpft, z. B. Enhydra 1 Taf. III Fig. 13, in seltenen
Fällen erfolgt die Verschmälerung am Ende ziemlich plötzlich, z. B. Cuon javanicus 2, 2a,
Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 2a, in andern, bei welchen wie oben erwähnt, die ventrale
Wurzel direkt am Gelenk sich ansetzt, erscheint die diapophyse ihrer ganzen Länge nach an
der Ventralseite verbreitert und ihr Ende breit abgestutzt, so dass unter dem diapophysen-
Endeck ein ungefähr rechtwinkeliges Ventraleck ist, bei Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 12 a, Icticyon 1
Taf IV Fig. 9, Mellivora 1. Ein ähnliches, aber spitz nach unten ragendes Eck ist bei Melursus 5
vorhanden.
Meist ist die diapophyse nur recht massig lang, selten ziemlich lang, z. B. Arctictis 1,
BIS. PI- VIII, häufig recht kurz, z. B. Procyon 1, Nasua fusca 1. Suricata 1 Taf II Fig. 19, 7.
In der Hauptsache ist sie nach hinten aussen etwas unten gerichtet, doch ist ihre
Richtung sehr wechselnd, so ist sie häufig wenig nach unten gerichtet, z. B. meiste Felis und
Canis, Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 2 a, selten sehr wenig, z. B. Cuon javanicus 2, 2a,
Mellivora 1, Mephitis chinga Bl. M. PI. IX oder stark, z. B. Proteles 1 Taf. I Fig. 8. Öfters ist
sie auch nur wenig nach aussen gerichtet, z. B. Crj'ptoprocta 1, Genetta, Viverra, Taf. II
Fig. 2, Bl. V. PI.. IX. Ihr Ende ist meistens ein wenig nach hinten gebogen, z. B. Viverra genetta
Bl. V. PI. IX.
Je nach Länge und Richtung überragt demnach die diapophyse das Körperende nicht.
z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7, eben Genetta, Bl. V. PI. IX, oder etwas, z. B. Arctictis 1, Bl. S.
PI. VIII, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 a.
3.-7. vertebra cervicalis.
Die dorsale Wurzel ist am 3. v. c. stets mittelbreit, seltener ziemlich breit, z. B. Canis,
Proteles 1, und wird in der Regel bis zum 6 v. c. ziemlich schmal, am 7. v. c. jedoch wieder
eben breiter und hier dicker, seltener ist sie am 6. v. c. wenig schmaler als vorher, z. B.
Bdeogale 1, oder wie bei Mustela und Putorius am 6. und 7. v. c kaum schmaler, z. B. Mustela
foina Bl. M. PI. IX.
Sie entspringt eben über der pediculus-Basis, ragt nach unten aussen, am 7. v. c. fast
- 35 -
stets weniger nach unten, ihr scharfer Rostralrand verläuft nach oben massig vorn zuerst in
den des pediculus aus, später aber bis an die Ventralseitc der praezygapophyse, /.. B. 7. v. c.
Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 1, ihr meist etwas concaver kurzer Caudalrand setzt sich
eben vor oder an dem des pediculus an, am 7. v. c. ist er meist stumpf. Die Oberfläche der
Wurzel sieht zuerst vor allem nach aussen, an den letzten v. c hauptsächlich nach oben.
Die ventrale Wurzel, welche an der Seite des Körpers entspringt, ist meist nur bis zum
6. V. c. vorhanden, am 7. v. c. nur öfters in Rudimenten, ihre Breite ist von der Wirbcllänge
abhängig, da ihre Ränder ganz an den Enden der Wirbelkörper entspringen.
Sie wird in ihrem Verhalten beeinflusst durch die Verbindung mit der lamella inferior,
welche selten schon am epistropheus, wie wir p. 34 sahen, fast stets aber vom 3. v. c. an als
ventrale Verbreiterung der diapophyse auftritt und bis 6. v. c. grösser und selbständiger wird.
Diese Lamelle bildet die Fortsetzung der ventralen Wurzel; deren Rostralrand geht in den der
Lamelle über, ihr Caudalrand endet zuerst an dem der diapophyse, aber am 6. v. c, wo das
Caudalende der Lamelle selbständig wird, geht er in deren Caudalrand über, siehe 6. v. c.
Lutra inunguis Bl. M. PI. IX. Es ist hier eine nach oben zur Ventralseite der diapophyse sti'e-
bende sehr schmale Brücke nahe am Rostralende der Lamelle vorhanden.
Am 7. v. c. sind manchmal Reste der ventralen Wurzel an der Körperseite unter der
diapophyse als Längsleistchen, z. B. Suricata 1, Putorius 1, Ictis 2, 3, seltener unten am Caudal-
rande der diapophyse ein winziges Eckchen vorhanden, z. B. Mustela 1, 2.
Die diapophyse geht also am 6. und 7. v. c. eigentlich nur von der dorsalen Wurzel aus,
weiter vorn steht sie aber auch mit der ventralen noch in engem Connex. Sie ist am 3. v. c
fast stets deutlich stärker als am epistropheus und massig lang, selten kaum stärker, z. B.
Zorilla lybica 1 und wird bis 6. v. c mehr oder weniger kürzer und schwächer, am 7. v. c. aber
wieder stärker und länger, hier bald nicht sehr lang, z. B. Canis, bald ziemlich lang, z. B.
Procyon 1, Cercoleptes 1, meist mittellang.
Ihre Breite wechselt etwas, ist nie gross, z. B. mittelbreit am 3. v. c. von Canis lupus 1
Taf IV Fig. 4, am 6. v. c. ist sie ziemlich schmal, am 7. wieder meist mittelbreit, z. B. Lutra bra-
siliensisS Taf. IV Fig. 1, Viverra tangalunga 1 Taf II Fig. 1.
Ihr Rostralrand, zuerst mehr Ventralrand zu nennen, wird durch die Verbindung mit
der lamina beeinflusst, er steht mit dem der dorsalen Wurzel in Verbindung und ist normaler
Weise scharf der ebenfalls meist scharfe Caudalrand ist schon am 3. v. c. die Fortsetzung
desjenigen der dorsalen Wurzel, wenn auch zuerst derjenige der ventralen in ihn ausläuft.
Das Ende ist meist etwas verschmälert, am 3.-6. v. c. häufig in eine stumpfe Spitze,
seltener ist diese schärfer, z. B. Ictis 1, 2, Mustela foina Bl. M. PI. IX, recht häufig ist das Ende
aber dorsoventral platt und queroval, z. B. Cynaelurus 1, 2 und wird dann oft etwas schräg
gestellt, z.B. 5.-7. v. c Gulo 1, (siehe 6. v. c. Gulo Bl. M. PI. IX!), seltener senkrecht-oval, z. B.
6. V. c Ailurus 1. Am 7. v. c. ist es nur selten deutlich verschmälert und gerundet, z. B. Zorilla
lybica 1 Taf III Fig. 11, in der Regel abgestumpft und etwas verdickt, häufig mit Ecken ver-
sehen, wovon speziell ein nach hinten oben gerichtetes am häufigsten und deutlichsten ist,
während vorn ein schwächeres scharfes Endeck des Rostralrandes, ventral nur ein recht
schwaches Eck manchmal auftritt ; so erscheint das Ende hier oft dreieckig, z. B. Meles taxus
1, la, Bl. S. PI. II, Lycaon. Sehr selten ist auch am 6. v. c. ein spitzes Eck ventralwärts ge-
richtet unten am Ende, z. B. bei Zorilla lybica 1, ähnlich wohl auch bei Bassaris Bl. V. PI. IX.
— 36 —
Meist ist übrigens das Ende am 3. v. c. eben, bis 6. \'. c. deutlicher nach hinten oben gebogen,
z. B. Mustela foina Bl. M. PI. IX.
Die diapophyse selbst ist am 3. v. c. in der Regel nach hinten massig aussen wenig bis
etwas unten gerichtet oder auch nach aussen massig hinten, z. B. Felis, Ursus, seltener nach
aussen und nur etwas hinten, z. B. Hyaena, Canis lupus 1 Tat". IV Fig. 4, bis b. v. c. richtet
sie sich dann allmählig nach aussen wenig hinten nicht oder eben unten, am 7. v. c. dann nach
aussen wenig bis etwas unten eben vom, z. B. Felis. Selten ist sie am letzteren ein wenig
nach hinten gericiitet, z. B. Viverra tangalunga 1 Taf. II Fig. 1 oder massig nach unten, z. B.
Mellivora 1, Lutra lutra 1, 1 a, Bl. M. PI. \', bei Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 11 sogar stark
nach unten. Bei wenigen Formen ragt sie selbst nur etwas nach unten, ihr Ende aber horizontal
nach aussen, z B. Mydaus 1, Lutra felina 2 oder letzteres mit stumpfem Fortsatz ganz nach
unten, z. B. Enliydra 1, Lutra brasiliensis 3 Taf I\' Fig. 1.
Die diapophyse ist fast stets platt, am 6. v. c. allerdings oft kaum, ihre Dorsalfläche,
am 3 —5. flach gewölbt, am 6. und 7. häufiger flach, sieht je nach der Richtung und Drehung
des Fortsatzes bald in der Hauptsache nach oben, z B. fast stets am 6. u. 7. v. c , bald mehr
nach aussen, z. B. meist am .3. v. c, zuerst auch fast stets etwas oder ein wenig nach vorn,
am 7. V. c häufig eben nach hinten. Die \'entralfläche verhält sich entsprechend, sie ist am
(j. und 7. \. c. meist etwas gewölbt.
Die unlere Lamelle ist eine Platte, welche in der Hauptsache nach unten ragt, zuerst
nur eine Verbreiterung der diapophyse in dieser Richtung darstellt, dann aber selbständig wird,
ihr Rostral- und Caudalrand, letzterer allerdings nur am 6. v. c, gehen in diejenigen der ventralen
Wurzel über, ihr constantester Teil ist ihr i ventrales i ,,Rostraleck", von welchem ihr „Ventral-
rand" in der Hauptsache nach hinten zieht, um dort meist in dem „Caudaleck" zu enden. Der
Übersichtlichkeit halber müssen wir diese einzeln in ihrer Entwickelung verfolgen.
Das Rostraleck befindet sich am 3. v. c am Rostralrand der diapophyse meist dicht
unter der Mündung des canalis transversarius, z. B. ^^iverra tangalunga 1 Taf II Fig. L
selten hier schon tiefer, z. B. Gulo 1, Ailurus 1, es ist stets seitlich ganz platt, meist schmal
und spitz, oft ziemlich lang und sehr spitz, z. B. Mustela, Bl. M. PI. IX., seltener fast recht-
winkelig, z. B. Gulo 1, diese Spitze ragt hier nach vorn etwas unten, wenn tiefer gelegen weniger
nach unten. In der Regel rückt sie nun allmählig bis 6. v. c. tiefer und ragt nur mehr nach
Aorn, wird so zugleich dorsoventral breiter, ihr Ende stumpfer, selten rückt sie nicht tiefer,
z. B. Proteles 1, Hyaena crocuta 1, 1 a, Bl. H. PI. IV. Meist wird ihr Ende etwas gerundet,
seltener bleibt es spitz, z. B. Enhydra 1, manchmal wird es senkrecht abgestutzt, so dass ein
Ober- und Untereck entsteht, z. B. 6. v. c. Felis tigris, leo Bl. F. PI. XI, seltener etwas schräg
abgestutzt, z. B. 4. v. c. Lutra vulgaris Bl. M. PI. (X. Bei einigen Formen ist übrigens das
Rostraleck ziemlich reduziert, so fast ganz bei Arctictis 1, zu einem stumpfwinkeligen Eck bei
Ursus, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX, 3., 4. v. c. Mydaus 1, Bl. S PI. I, Arctictis Bl. S.
Fl. IV.
Der \'entralrand verläuft in der Hauptsache nach hinten, zuerst aber je nach der
Richtung der diapophyse mehr oder weniger auch nach aussen und häufig etwas nach oben,
am 6. v. c. aber manchmal etwas nach unten, z. B. Ursidae, Hyaena crocuta 1, la, Bl. H. PI. IV.
Er ist meist ziemlich gerade oder ein wenig concav, speziell am 6. v. c. ziemlich variabel, wie
die Tabellen zeigen, hier öfters in der Mitte der Länge ziemlich concav, z. B. Felis leo Bl. F.
- 37 -
PI. XI, manchmal aber hier auch ein wenig convex, z.B. b. v. c. Proteles 1, BI. C. PI. III, Canis
aureus El. C. PI. IX. Sein Caudalende ist am 0. v. c. häufig ein wenig nach oben gebogen,
z. B. Hyaena vulgaris Bl. H. PI. IV.
Je nach seiner Richtung verläuft er am 3. v. c. bald ungefähr dem Rostralrand der
■diapophyse parallel bis unter deren Ende, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX, bald schon
in Mitte der Länge in diesen aus, z. B. Mustela foina Bl M. PI. IX, am 4. und 5. v. c. verläuft
-er seltener auf die letztere Art, in der Regel reicht er hier bis unter das Ende der diapophyse.
Unter diesem entsteht nun das Caudaleck, das am 3., oft auch 4., seltener 5. v. c. manch-
mal nicht oder nur eben angedeutet ist, z. B. Canis lupus Bl. C PI. IL Wie p. 34 erwähnt, ist
in seltenen Fällen schon an der diapophyse des epistropheus eine entsprechende Ecke vor-
handen, manchmal ist es schon vom 3. an recht deutlich, dann spitzer als sonst, z. B. Melursus ,■"),
und ragt hier nach hinten unten, oft ist es bis 5. v. c. nur massig spitz, manchmal aber ziem-
lich breit und deutlich nach unten vorspringend, z. B. Proteles, Hyaena, Ursus, sein Caudal-
rand steigt dann etwas concav an die Ventralseite des diapophysen-Endes. Am 0. v. c. wird
€S aber stets ganz frei von diesem, ragt nach hinten und sein Caudalrand länger werdend,
steigt nach oben wenig innen mehr oder weniger vorn an in denjenigen der venti^alen Wurzel
übergehend. Das Eck selbst ist variabel, bald lang und spitz hinten vorspringend, z. B. Crj^pto-
procta 1, Bassaris 1, Bl. V. PI. IX, bald sehr wenig spitzwinkelig und kurz, z. B. Felis leo Bl.
F. PI. XI, besonders häufig massig spitz und etwas gerundet, z. B. Canis lupus Bl. C PI. IX.
In vielen Fällen ist am 6. v. c. an der Medianseite der Lamelle eine Kante vorhanden,
welche schräg nach hinten unten zu dem Ventralrand dieses Caudaleckes sich herabzieht, z. B.
Felis catus 2b, Suricata 1, Canis vulpes 5, öa.
Die Lamelle selbst ist demnach je nach der Länge ihrer Ecken bald relativ kurz, z. B.
Nasua 1, 2, Bl. S. PI. VIII, Cercoleptes BI. S. PI. VIII, bald ziemlich lang. z. B. Bassaris 1, Bl.
V. PI. IX, meist mittellang. Sie ragt in der Regel bis zum 6. v. c immer mehr ventralwärts,
manchmal ziemlich stark, z. B. Hyaena, manchmal relativ wenig, z B. Bassaris.
Ihre Medianseite sieht stets etwas bis stark nach innen, an den ersten v. c. weniger
iils am (). v. c, wo sie in der Hauptsache nach innen sieht, sie ist etwas concav bis fast flach
und geht in die Ventralfläche der ventralen Wurzel und durch diese in diejenige des Wirbel
körpers über, z. B. Viverra tangalunga 3 Taf II Fig. 1, am 3.-5. v. c. auch in diejenige der
diapophj'se, deren \'erbreiterung sie ja anfänglich bildet.
vertebrae thoracales.
Die Seitenfortsätze der Brustregion sind \or allem durch das Auftreten freier Rippen
beeinflusst. mit deren tuberculum das Ende der diapophyse in Verbindung tritt. Sonst ist diese
zuerst derjenigen am 7 v. c. sehr ähnlich, wie dort fehlt jede Spur der unteren Lamelle; die
selten vorhandenen Reste an ihrer Ventralseite, welche man vielleicht als solche von ventralen
Wurzeln deuten könnte, sollen erst im .Abschnitt IX besprochen werden.
Die diapophyse ist nun in der Regel nur bis zum v. th. i. an der Seite des pediculus
•entspringend vorhanden, an den v. th. 1. nur selten oder nur als Rudiment, hier zugleich bis an
■die Basis des pediculus, manchmal sogar noch unter sie rückend. An den v. th. v. ist sie nur
etwas oder wenig dorsoventral platt, ventral und dorsal gerundet, ihre stumpfen oder wenig
— 3.S -
scharfen Rostral- und Caudalränder setzen sich dicht an diejenigen des pediculus an, wobei
am 1. V. th. rostral eine Kante bis unter die praezygapophyse zieht. Die diapophyse ver-
schmälert sich dann ein wenig, ihr Ende aber ist ganz stumpf und etwas verbreitert, da es die
fossa transversa, die Facette für das tuberculum costae, trägt, z. B. Canis lupus 1 Taf IV Fig. 5,
Lutra brasiliensis 3 Taf. IV Fig. 1.
Diese zuerst etwas unten am Ende befindhche Facette verschwindet, wie die Tabellen
zeigen, meist am v. th. i., bei manchen Gruppen ist sie aber noch weiterhin, selten sogar bis
zum letzten v. th. l, wenn auch recht klein noch vorhanden, z. B. viele Canidae. Sie ist zuerst
gross, etwas längsoval und concav und sieht nach unten etwas aussen und wird bald flach>
kreisförmig und kleiner, sieht zugleich mehr nach aussen, zuletzt oft auch ein wenig nach vorn
und ist zuletzt oft winzig und nur auf einer Seite angedeutet, z.B. 12. v. th. Cercoleptes 1, Ursus
arctos 2.
Die diapophyse ist am 1. v. th. fast stets deutlich breiter und kürzer als am 7. v. c,
z. B. Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 1, selten relativ lang und schlank, z. B. Arctictis 1, wird
manchmal dann noch etwas breiter, z. B. Bdeogale 1, nimmt aber in der Regel an Länge und
Breite ab, so dass sie zuletzt nur ein Höcker ist. An den letzten v. th. v., speziell aber
am V. th. i. kann sie jedoch, von oben gesehen, durch die auf ihr befindlichen Fortsätze
wieder recht breit erscheinen, z. B. 10. v. th. Felis lynx 6 Taf I Fig. 6, 6a.
Sie ragt nach aussen wenig oder sehr wenig unten, vom 2. v. th. an in der Regel ein
wenig nach vorn, z. B. 3. v. th. Canis lupus 1 Taf IV Fig. 5.
An den v. th. 1. fehlt sie, wie erwähnt, meist ganz, selten ist sie hier noch Trägerin
einer Facette, aber häufig ist aussen an der Basis des pediculus noch eine kleine Rauhigkeit,
ein ganz kleines Höckerchen, z. B. 11. v. th. Felis lynx 6 Taf I Fig. 6a, das bei Ursidae und
Canidae stets etwas deutlicher bald spitz, bald dorsoventral etwas platt und stumpf tiefer und
dicht an den Dorsalrand der' rostralen Rippenfacette rückt, z. B. 1.3. v. th. Canis vulpus 5a
Taf IV Fig. 7, meist ist es dorsal und etwas caudal von ihm, z. B. 11., 13. v. th. Canis lupus
Bl. C. PI. IX. Es ist also wohl eine hier öfters vorhandene Kante oder Leiste, die sich in der
Regel zum Ventralrande der anapophyse, z. B. Felis serval 8, sehr selten zum tuberculum
psoaticum, z. B. 11. v. th. Felis lynx 6 Taf I Fig. 6a, hinzieht und unter weicher der Körper
stets ein wenig eingesenkt ist, mit diesem Rudiment der diapophyse in Zusammenhang zu
bringen.
Sehr selten ist nun am 1. oder 2. v. th dorsal und rostral in Mitte der Länge ein
winziges Spitzchen oder Eckchen, nach oben vorn gerichtet, auf der diapophyse, z. B. 1. v. th.
Lycaon, manchmal auch eines am Caudalrande der fossa transversa nach hinten gerichtet, z. B.
Cynaelurus 1, häufig aber ist der Dorsalrand dieser Facette am 1. v. th. etwas verdickt und
caudal an ihm ein Spitzchen nach oben hinten, das meist bis 2. oder 3. v. th. schwindet, z. B.
1., 2. V. th. Ursus, U. arctos ferox Bl. U. PI. IX, 2. v. th. Procyon 1 Taf II Fig. 16, selten noch
weiter besteht und sich dann später in die anapophyse umbildet, z. B. Felis lynx 7, serval 8.
In der Regel tritt am 3. v. th. ein fast stets deutlicher Doppelhöcker allmählig dorsal
auf die diapophyse; sein oberer oft seitlich etwas platter Vorsprung ragt zuerst nach oben
etwas innen, sein rostraler nach vorn etwas innen, letzterer ist fast stets schwächer, z. B. meiste
Canis, C. lupus 1 Taf IV Fig. 5. Es giebt nun hiervon viele Abweichungen, indem selten schon
am 2. v. th. der Höcker heraustritt, z. B. Arctictis 1, Ursus cf tibetanus 4, oder hier sogar
- 39 -
schon am Ende der diapophyse ist, z. B. Mydaus 1, Bl. S. PI. I, Enhydra 1, welch letzteres
Verhalten sich am 3. v. th. öfters findet, z. B. Mustela-Gruppe, Fossa 1, Ailurus 1. Recht
häufig ist der Höcker auch nicht geteilt , sondern einfach rundlich oder schräg von
innen nach aussen längsgestreckt und teilt sich erst später, z. B. viele Felis, 2., 3. v. th.
Arctictis 1.
Im normalen Falle rückt nun der rostrale Vorsprung ganz an das Ende der diapophyse,
wo er nur nach vorn wenig spitz vorragt und allmählig deutlicher wird, so dass er am v. th. i.
seitlich platt vorn gerundet, meist bis ober das Rostralende des Körpers vorragt, z. B. Felis
lynx 6 Taf. I Fig. 6a, hier aber meist schon etwas bis massig nach oben, z. B. Felis leo B\. F.
PI. XI, sehr selten schon vom 3. v. th. an mehr nach oben als vorn, z. B. Nyctereutes 1, bei
Ictis als Seltenheit am 10. und 11. v. th. zugleich etwas nach aussen, z. B. Ictis nivalis 2
Taf III Fig. 7.
Am 1. v. th. 1. ist der Vorsprung dann meist plötzlich an den sich hebenden Lateralrand
der rostralen Facette gerückt und verstärkt von hier an als ,,metapophyse" die praezygapophyse,
wie bei dieser noch beschrieben wird, z. B. Felis caracal 7 Taf I Fig. 1. Manchmal ist aber
noch der Zusammenhang mit der diapophyse zu erkennen, indem der Rostralrand der meta-
pophyse als Kante bis zu dieser herabläuft, z.B. 12. v. th. Cercoleptes 1, oder indem bei Canis
lupus 1 am 11. V. th. noch ein Teil des Vorsprungs auf der kleinen diapophyse sitzt. In einigen
Fällen ist auch ein Übergang insofern vorhanden, als hier die metapophyse sich nicht ganz
am Ende der am v. th. i. oder 1. v. th. 1. recht kurzen diapophyse erhebt, z.B. 13. v. th. Hyaena
brunnea 2, 11. v. th. Arctictis 1 und der sich eben hebende Lateralrand des rostralen Gelenkes
sich an die Medianseite des Vorsprungs anlehnt, z B. 12. v. th. Procyon 1, Nasua fusca 1.
In vielen Fällen ist übrigens der rostrale Vorsprung der v. th. v. sehr schwach und
wird bis zuletzt kaum oder nicht stärker oder fehlt fast ganz, z. B. 3.— 11. v. th. Ursidae, viele
Mustehdae, z. B. 3.- 7. v. th. Putorius, Bl. M. PI. VII.
Der obere Vorsprung des Doppelhöckers, in diesen Fällen also fast allein entwickelt,
sehr selten recht schwach, z. B. Nasua, rückt, falls er nicht von Anfang an dort war, oben an
das Ende der diapophyse, ragt nur mehr nach oben und wird niederer und längsgestreckt, er
entwickelt sich an den letzten v. th v. zu einem „Verbindungsrücken" zwischen dem rostralen
Vorsprung und der inzwischen entstandenen anapophyse, der also quer über das Ende der dia-
pophyse hinzieht, z. B. Felis caracal 7, lynx 6 Taf I Fig. 1, 6. Nur bei Ictis fehlt er am 10.
und 11. V. th., z. B. Ictis nivalis 2 Taf III Fig. 7 und bei Eupleres 1 am 11. v. th., sonst ist er
hier stets vorhanden; manchmal ist er aber auch noch mehr oder minder deutlich und allmählig
schwindend an den v. th. 1., ja bei einigen Felis bis zum 3. v. 1. vorhanden (siehe Tabellen!),
obwohl hier der rostrale \'orsprung schon als metapophyse oben am Gelenk sitzt und die
diapophyse verschwunden oder fast ganz reduziert ist. Er trennt hier also einen dorsalen und
seitlichen Teil des Neuralbogens, z.B. 11. v. th. Felis lynx 6 Taf I Fig. 6, 6a, aber natüriich
in anderer Weise als der Dachrand der v. c.
Ungefähr am 6. bis 8. v. th. entwickelt sich nun an der Caudalseite dieses oberen Vor-
sprungs ein winziges Spitzchen nach oben hinten gerichtet, seltener ist dieses, wie p. 38 er-
wähnt, schon vom 1. \-. th. an vorhanden, und in manchen Fällen dreht sich das spitze Ende
des Vorsprunges selbst allmählig nach hinten, z. B. vom 7. v. th. an Herpestes 1, 2, Nandinia
1,2, Hyaena. Dieses Spitzchen wird nun allmählig deutlicher, ragt nach hinten, am v. th. i. meist
- 40 -
schon bis neben den Rand des pediculus und ist meist spitz, seltener stumpf, z. B. 10. v. th.
Felis Ij'nx Taf. I Fig. 6a- Sein Grössenverhältnis zur metapophj-se wechselt dabei sehr. Am
V. th. i. ragt es nun vielfach eben nach oben und oft, ebenso wie am 1. v. th. 1. mehr oder
weniger nach aussen, meist aber nur etwas, selten wie bei Ictis, z. B. Ictis nivalis 2 Taf. III
Fig. 7, nach aussen massig hinten, zugleich ist es hier manchmal dorsoventral etwas platt,
z. B. 12. V. th. Enhydra 1 während der Fortsatz sonst seitlich platt ist. Mit der starken Ver-
kürzung oder dem Schwinden der diapophj'se an der Grenze der \'. th. 1. entspringt dieser Fort-
satz ebenso sehr an der Basis der diapophyse wie von der Seite des pediculus, z. B. 11. v. th.
Caiiis, und dann nur an dieser dicht neben dem Caudalrand, ragt also zuletzt als „anapophyse"
in der Hauptsache nach hinten, wobei sein Dorsalrand, wie oben erwähnt, oft noch mit der meta-
pophyse verbunden ist, während am 1. v. th 1. eine etwas rauhe Kante auf seiner Seite noch
auf seine Verbindung mit dem Rudiment der diapophyse hindeuten kann, z. B 11., 12. v. th.
Cani.s vulpes 5a, 12. v. th. Fossa 1.
Diese anapophyse wird stärker und länger, in der Regel bis zum letzten v. th., ist fast
stets mehr oder minder seitlich platt, verschieden breit, ihr Ende spitz oder gerundet, z. B.
Felis caracal 7 Taf I Fig. 1, Canis lupus Bl. C. PI. [X. Springt sie zuerst etw^as mehr seitlich
vor, so ist ihr Ende manchmal eben zurückgebogen, z. B. 12. v. th. Lutra. Ihr Ventralrand setzt
dicht über der pediculus-Basis, ihr Dorsalrand in einiger Entfernung von der postzygapophyse
sich an. Zu dem ersteren zieht sich, wie p. 38 erwähnt, manchmal eine Leiste hin, sehr selten
ist an seiner Basis eine Verdickung, z. B. letzter v. th. Meles, Lutra, öfters in Mitte seiner Länge
ein Eckchen nach unten, z.B. 12., 1.3. v. th. Ursus maritimus 1, arctos 2, 11. v. th. Felis lynx 6
Taf. 1 Fig. 6 a. An ihrer Aussenseite ist manchmal eine rauhe Längsleiste, z. B. 13., 14. v. th. Meles.
Die Länge ist ziemlich verschieden, bald ragt sie nur bis ober den Köiperrand, z. B.
13. V. th. Canis vulpes öa Taf IV Fig. 7, bald schon am 11. v. th. bis unter das postzA'gapophysen-
Ende, z. B. Felis concolor 1 1 Taf 1 Fig. 2, oder sogar noch weiter, z. B. Nasua fusca 2, 13. v. th.
Canis lupus Bl. C. Fl. IX.
vertcbrae lumbales.
So eng sich die v. 1. in ihrer Gesamtform wie auch in der ihrer anapophysen an
die V. th 1. anschliessen, so stark ist der Unterschied ihres Querfortsatzes von demjenigen der
v. th. Er ist hier fast stets dorsoventral beinahe ganz platt und ragt mehr oder weniger nach
vorn und meist unten und sein Ende ist nie verdickt, sondern meist spitz oder abgestutzt.
Nur bei der Minderzahl von Formen, wo eine kleine diapophyse noch an den letzten
V. th. vorhanden ist und wo dieselbe wie z. B. bei Canis vulpes 5a Taf IV Fig. 7 relativ tief
herabgeruckt ist, geht die diapophyse des 1. v. 1. in diese über, denn sie entspringt meist
an der Stelle, wo am letzten v. 1. die rostrale Rippenfacette, respektive deren Oberrand
war, z. B. Canis vulpes 5a Taf. IV Fig. 7, also ziemlich tief an der Seite des Wirbelkörpers,
rückt dann allerdings sehr häufig bis zum letzten v. 1. höher bis eben an die Basis des pediculus
z. B. Gulo 1, Bl. M. Fl. IX, Hyaena, nicht z. B. bei Fehs (Taf I, Fig. ö), selten entspringt sie
schon am 1. v. 1. fast an dieser Stelle, z. B. Ursidae und rückt dann an die pediculus-Seite,
z.B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX und nur bei Mellivora 1, Mydaus 1 Taf III Fig. 6, Bl. S-
PI. I entspringt sie von Anfang an an der Seite des pediculus. Doch ist gerade bei letzteren
auch kein Übergang zur diapophyse der v. th. vorhanden, da diese an den letzten v. th. 1. fehlt
- 41 -
oder, wie hei den meisten Ursidae, nur als Höckerciien vor der Basis der anapophyse an-
gedeutet ist.
Der scharfe, selten am letzten v. I. eben stumpfe Rostralrand entspringt fast stets dicht
an dem Rostralende des Wirbels oder des pediculus, nur am 1. v. 1. manchmal nicht ganz vorn,
z. B. Viverra-Gruppe, Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX. Der ebenso scharfe Caudalrand setzt
sich je nach der Länge des pediculus und der Breite der diapophyse bald deutlich vor dem
Caudalrande des ersteren an, z. B. Canis, bald nahe oder dicht an ihm, z. B. 1.— 5. v. 1.
Ailurus 1, 7. v. I. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, was natürlich besonders an dem meist so kurzen
letzten v. 1. der Fall ist. Manchmal zieht nur eine Kante von ihm nach oben hinten, welche in
den Caudalrand des pediculus oder den Ventralrand der anapophyse verläuft, z. B. 1.— 5. v. 1.
Lutra felina 2; 2., 3. v. 1. Proteles 1 Bl. C. Fl. III.
Die Breite der diapophyse ist recht verschieden, bald ist sie stets ziemlich schmal, z. B.
Canidae, Genetta dongalana 1, bald breit, z. B. Viverra tangalunga 1, Ailurus 1, Proteles 1. In
der Regel ist sie zuerst nicht breit, wird allmählig breiter und bleibt an den letzten v. 1. gleich
breit, z. B. meiste p-elis und Viverridae, oder wird sogar noch breiter, z. B. Cryptoprocta 1
Taf. I Fig. 12, selten hier deutlich schmaler und so öfters sehr schmal, z. B. Cynaelurus (Bl. F.
PI. IV), Canis oder doch massig schmal, z. B. Ailurus 1, Hyaena Bl. H. PI. IV.
Die Länge ist ebenso verschieden, sie ist am l.v. 1. in der Regel ziemlich gering, selten
ganz gering, z. B. Putorius putorius 1, oder massig, z. B. Herpestes Ichneumon 1, Bl. V. PI. I,
und nimmt dann mehr oder minder zu, meist bis zum vorletzten v. 1., so dass die letzte diapophyse
bald ebenso lang, z. B. Viverra, Nandinia, bald eben kürzer, z. B. meiste Felis, als an diesem
ist. Die relative Länge der letzten diapophysen ist sehr verschieden, sehr gross ist sie nur
bei Felidae, Canis und Otocyon, sonst nur mittelgross, bei vielen Formen, z. B. Bdeogale 1
Taf II Fig. 3, Procyonidae, Meles, Proteles 1 Taf. I Fig. 7, Ursus, sogar gering.
In ihrer Grundform ist sie gegen das Ende zu nicht verschmälert, sondern parallel der
Wirbelaxe abgestutzt, so dass hier ein Rostral- und Caudaleck entsteht, z.B. 1.— 4. v. 1. Mangusta
Bl. V. PI. I. Da sie nun fast immer mehr oder minder vorragt oder vorgebogen ist, w-ird das
erstere mehr oder minder spitz, öfters ziemlich lang ausgezogen, das Caudaleck aber stumpf-
winkelig; an den letzten v. 1. wird dann dieses meist so stumpf und gerundet, dass die dia-
pophyse einfach in das spitze Rostraleck auszulaufen oder vorgebogen zusein scheint, z. B. Taf. II
Fig. 3, 5, 6; ein noch deutliches Caudaleck ist hier selten vorhanden, z. B. Cercoleptes Bl. S. PL \TII.
Häufig ist übrigens speziell am 1. v. 1. das Ende einfach gerundet, ebenso ist das Rostralende
am letzten y. 1. öfters nicht sehr spitz oder gerundet, z. B. Canis lupus B. C. PI. IX. Bei Canis
ist ferner häufig die Abstutzung der mittleren diapophysen schräg, so dass das Rostraleck
eben nach innen, das ebenfalls spitze Caudaleck nach aussen unten ragt.
Zuletzt sind, wie erwähnt, die diapophysen in das Rostralende vorgebogen, selten gerade
oder ganz wenig gebogen, z. B. Suricata 1 Taf. II Fig. 6, viele Canis, Otocyon und Ursidae.
Der Grad der Vorbiegung schwankt sonst auch ziemlich, sehr oft sind die letzten säbelförmig,
z. B. Prelis, selten nur in der äusseren Hälfte fast winkelig vorgebogen, z. B. Hyaena brunnea 2,
vulgaris Bl. H. PI. IV, Nasua fusca 1, leucorhynchus 2.
Häufig ist übrigens am Caudalrande der letzten diapophysen im ersten Drittel oder in der
Mitte der Länge ein plattes Eckchen, z. B. 5., 0. v. I. Cercoleptes 1, 5. v. I. Lutra inunguis Bl M. PL IX,
7. v. 1. Viverra, Genetta dongalana Taf. 11 Fig. 5, das manchmal breiter und gerundet ver-
Zoologica. Hcfl 36. fi
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breiternd Avirkt, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf. IFigf. 12; es kann, wie ein Vergleich von Cerco-
leptes 1 mit Cercoleptes Bl. S. PL VIJI zeigt, wohl als Vertreter des Caudalecks aufgefasst
werden. Manchmal zieht quer über die Dorsalfläche zu ihm ein schwaches Leistchen, z. B. U. v. 1.
Cynaelurus 1, 2. Diese ist meist flach, am letzten v. 1. manchmal Hach vertieft, z.B. 7. v. 1. viele
Canis, oder flach gewölbt, z. B. 5. v. 1. Hyaena brunnea 2, 7. v. 1. Canis lupus, Bl. C PI. IX.
Die Richtung der diapophyse ist ziemlich wechselnd, in der Hauptsache erstreckt sie
sich nach aussen vorn und unten in verschiedenem Maasse, zuletzt kommt ja meist die Vor-
biegung, die zugleich fast stets auch eine geringe Biegung nach unten mit einschliesst, z. B.
Taf. I Fig. 5, mit in Betracht.
Zuerst ragt die diapophyse meist nach aussen wenig vorn und unten, dann immer mehr
nach vorn und unten, so dass sie zuletzt meist etwas oder deutlich, z. B. Suricata 1 Taf. II
Fig. 6, Proteles 1 Taf. I Fig. 7, Felis catus 2 a Taf. I Fig. 5 nach unten ragt, selten stets nur
recht wenig nach unten, z.B. Paradoxurus 1, Bl. V. PI. II, Ursidae, Hyaena, Mydaus, Bl. S. Pl.l.
Die Richtung nach vorn ist auch verschieden stark, meist ragen die letzten diapophysen deutlich
nach vorn, z. B. Felis, manchmal aber nur etwas, z. B. Meles, Bl. .S. PI. VIII; .Suricata 1 Taf. II
Fig. (\ oder selten nur sehr wenig, z.B. Arctictis 1, Bl. S. PI. VIII, Hyaena crocuta, Bl. H. PI.
IV, wobei in letzterem Falle, wie oben p. 41 erwähnt, zugleich das Ende stark vorgebogen
sein kann.
Daher ragt die letzte diapophyse bald viel mehr nach vorn als aussen, z. B. Ictis ni-
valis 2 Taf. III Fig. 8, bald ungefähr ebenso viel nach aussen als nach vorn, z.B. Nandinia la
Taf. II Fig. 12, bald viel mehr nach aussen als vorwärts, z. B. Ursidae. Je nach ihrer Länge,
Richtung und Biegung ragt sie an den letzten v. 1. bald weit vor das Rostralende des Wirbels,
z. B. Felis, Canis, bald nur etwas, z. B. Procyon 1, Meles, Hyaena, oder nur ganz wenig oder
nicht, z. B. Arctictis 1, Bl. S. PI. VIII, Mydaus 1, Bl. S. PI. I, meiste Ursidae.
(Anm. Die wenigen Formen, welche am 1. oder letzten v. 1. anormale Verhältnisse
der diapophyse zeigen, werden, wie alle diese Fälle im 2. Teil dieser Arbeit beschrieben
werden.)
Die anapophyse schliesst sich, wie oben erwähnt, ganz an diejenige der \-. th. 1. an, wird
aber allmählig rudimentär. Sie entspringt an derselben Stelle wie bei den ^•. th. 1., nur wo die
diapophj^se von der Seite des pediculus ausgeht, also bei Mellivora 1 und Mydaus 1, entspringt
sie am 4. v. 1. respektive 3. und 4. v. 1. an deren Basis.
Sie ist bald seitlich platt, z. B. Fossa 1, bald stiftförmig, z. B. Ailurus 1, oder wird letzteres
bald, ihr Ende ist meist spitz, zuletzt bildet sie nur noch ein Eckchen oder Spitzchen oder ist
nur als kurze horizontale Kante an der pediculus-Seite dicht am Caudalrande angedeutet.
Selten ist sie zuerst ebenso stark oder sogar stärker als am letzten v. th., z. B. Viverra,
Nandinia, Bdeogale 1, meist schwächer, und wird, wie die Tabellen zeigen, sehr verschieden
rasch rudimentär. Sehr selten ist sie von Anfang an oder sehr rasch rudimentär, z. B. Mydaus 1,
Cynaelurus 1, 1 b, Bl. F. PI. IV (nicht bei Cjmaelurus 2), und nur bei Zorilla lybica 1 Taf. III
Fig. 10 ist am letzten v. 1. noch ein winziges Spitzchen an der pediculus-Basis als ihr letzter
Rest vorhanden, sonst fehlt sie hier stets. Die manchmal an dieser Stelle nach hinten aussen
ragende Spitze, z. B. 5. v. 1. Procyon 1, 0. v. 1. Mustela foina, 4., 5. v. 1. Meles Bl. S. PI. VUl ist
ihr nicht homolog, da bei Meles taxus la, anakuma 2 am 4. v. 1. das wahre Rudiment der ana-
pophyse über dieser Spitze noch vorhanden ist.
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Die Länge der anapophyse ist demnach schon am 1. v. 1. recht verschieden, doch ragt
sie hier meist noch hinter den Wirbclkörper, oft bis zum Ende der postzygapophysen, z. B. 1.
V. 1. Cryptoprocta 1, 1.— 4. v. 1. Bdeogale 1, sie wird dann in sehr variablem Maasse kürzer.
Öfters ist sie übrigens zuerst ein wenig bis etwas nach oben gerichtet, z. B. Viverra,
Nasua, meist aber und stets an den weiteren v. !. nur nach hinten eben oder kaum aussen.
vertebrae sacrales.
Die verschmolzenen seitlichen Fortsätze derv. s., die pars lateralis, den Seitenteil bildend,
stehen stets am 1. v. s., meist auch an einem Teil des 2. v. s., sehr selten auch des 3. mit dem
ilium in direkter Verbindung, sie sind daher an den ersteren besonders entfaltet, während sie
caudalwärts schwächer werden und in ihrer Form zu den Fortsätzen des 1. v. cd. überleiten.
Dem entsprechend nimmt ihr Ursprung aml.v. s. nicht nur die ganze Seite des pediculus,
sondern auch, wie meist auch am 2. v. s., die des Wirbelkörpers ein, dann aber wird der Seitenteil
dorsoventral platt und entspringt nur an der Basis des pediculus. Häufig greift übrigens sein
Ursprung am 1. v. s. an der Lateralseite der praezygapophyse hinauf, bei Mydaus 1 Taf. III
Fig. 5 auch am 2. v. s.
Man kann an dem Seitenteil eine glatte Dorsalfläche, welche an das Neuraldach sich an-
schliesst, und eine an die V^entralfläche des Körpers sich anschliessende Ventralfläche unter-
scheiden, welch letztere stets ohne Grenze in die nach vorn mehr oder weniger innen sehende
Rostralfläche übergeht, die an die Seite der Wirbelendfläche angrenzt, Taf. I Fig. Ha, 4a. Am
1. V. s. und je nach den Verhältnissen auch am 2. und 3. v. s. ist dann eine rauhe Seitenfläche
vorhanden, an welcher sich die facies auricularis befindet; an ihr kann man einen Rostral-,
Ventral- und Caudalrand unterscheiden, während die Dorsalfläche lateral von dem Seitenrand
sich begrenzt wird, der zuletzt in einem Caudaleck endet, dessen Caudalrand sich an der Seite
des letzten v. s. ansetzt.
Die Dorsalfläche in der Hauptsache horizontal und am l.v. s. meist in einer Ebene mit
dem Neuraldach, ist am 2. v. s. bei Felis öfters ein wenig bis etwas nach aussen geneigt, z. B.
Felis domestica 1, am 3. v. s. sehr häufig eben nach aussen hinten. Sie ist häufig als mehr
oder minder schmaler Streifen an allen v. s. vorhanden, häufig aber auch am 1. v. s. ganz oder
fast ganz unterdrückt, je nachdem hier der Seitenteil deutlich seitlich vorspringt oder kaum
oder auch an den praezygapophysen hinaufragt, z. B. Felis planiceps 9 Taf. I Fig. 4 im Gegen-
satz zu tigris, caracal Bl. F. PI. XI oder Otocyon la Taf. III Fig. 19. In letzterem Falle bildet
die pars lateralis meist eine laterale wulstartige Verstärkung der praezygapophysen, z. B. Felis
caracal 7 Taf. I Fig. 11, Ha, Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 6, öa, welche die metapophysen er-
setzen kann, wenn sie bis oder sogar über den Oberrand des Gelenkfortsatzes aufragt.
Der Seitenrand ist in diesen Fällen hier also dorsalwärts mehr oder minder stark convex,
was sehr selten auch am 2. v. s. der Fall sein kann, z. B. Mydaus 1 Taf. III Fig. 5, Hyaena.
Im Übrigen ist er da, wo er die Grenze von Dorsal- und Seitenfläche bildet, nie sehr scharf,
er wird es erst, wo die pars lateralis dünn wird, Taf. I Fig. 11, Taf. IV Fig. 6.
Er verläuft in der Hauptsache von vorn nach hinten und meist eben innen, seltener kaum nach
innen, z. B. Ailurus 1 Taf. II Fig. 15, oder etwas nach innen, z. B. Nasua fusca 1 Taf. II Fig. 18a;
je nach der Ausbildung der Dorsalfläche berührt er das 1. foramen sacr. dorsale, z. B. Taf. III Fig. 19,
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oder ist dicht neben ihm, z. B. Taf. II Fig. 17, häufig auch weiter entfernt, z. B. Taf. I Fig. 12.
Meist läuft er am 1. v. s. nach hinten etwas innen, am 2. v. s. bildet er sehr oft eine etwas
verdickte laterale Convexität oder ein Ecl<, z.B. Taf. I Fig. 12, 11, oder es ist eine solche Ver-
dickung oder Convexität an der Übergangsstelle zum 3. v. s. vorhanden, z. B. Taf. I Fig. 7,
Taf II Fig. If), sonst ist der Rand gerade oder eben concav.
Am letzten \-. s. läuft er in den Lateralrand des Caudalecks aus, welches fast stets
deutlich nach hinten oder hinten aussen vorragend und dorso\entral platt, sehr vei"schieden gestaltet
ist. Sehr selten ist es dorsal eben gewölbt, z. B. Lycaon 1, häufig dagegen ventral etwas, z. B.
meiste Canis, Taf IV Fig. 6; selten hier eben kantig, z. B. Felis caracal 7 Taf. I Fig. 11. Sein
scharfer Caudalrand, zugleich auch derjenige des ganzen Seitenteils, setzt sich meist etwas bis
deutlich \-or dem Wirbelende an, z. B. Taf I Fig. 12, selten dicht an ihm Taf II Fig. 17, Ursus
arctos ferox Bl. U. Fl. IX.
Selten ist das Eck so reduziert, dass es kaum vorragt oder fast rechtwinkelig ist, z. B.
Mydaus 1, Mellivora 1, Procyon 1 Taf II Fig. 17, in der Regel ragt es nach hinten vor bis
hinter das Wirbelende, wobei es manchmal eine einseitige Verbindung mit dem seitlichen Fort-
satze des 1. v. cd. durch Verwachsung bildet, z. B. Enhydra 1.
Sind übrigens nur zwei v. s. vorhanden, so ist es meist recht klein, z. B. Zorilla lybica 1
Taf III Fig. 10, 10a, selten lang, z. B. Suricata I.
Bald ist es kurz und breit, z. B. Lutra Ultra la Taf III Fig. 17, bald lang und schmal,
z. B. Genetta dongalana 1 Taf 11 Fig. 4. .Sein Ende ist bald gerundet, bald stumpf abgestutzt,
seltener spitz, z. B- Mustela, Bl. M. Fl. IX, sehr selten ist es dorsoventral fast ZMeiteilig, z. B.
Felis concolor 11, manchmal eben aufgebogen, z. B. Genetta, selten eben nach unten gebogen,
z. B. Herpestes 1, 2, in einigen Fällen ist sein Lateralrand eben aufgebogen, z. B. Lutra lutra
1 a Taf III Fig. 17. Seine Richtung ist auch sehr wechselnd, meist ragt es nach hinten etwas
aussen, nur manchmal kaum oder nicht nach aussen, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7, Ursus,
selten auch mehr nach aussen als nach hinten, z. B. Genetta dongalana 1 Taf. 11 Fig. 4. Je
nach dem Ursprung, der Länge und Richtung des Ecks überragt es bald den Wirbel hinten
nicht, z. B. Arctictis 1 Taf II Fig. ') oder etwas, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7, springt bald
deutlich neben den Seitenrand vor, z. B. Nasua fusca 1 Taf II Fig. 18 a, bald eben, z. B. Ailurus 1
Taf II Fig. IT) oder nicht, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7.
Die rauhe Seitenfläche sieht nach aussen und kaum, z. B. Lutra lutra 1 a Taf III Fig. 17,
bis etwas nach oben, z. B. Otocyon la Taf III Fig. 10, sie greift nur bei Suricata 1 und der
Mustela-Gruppe kaum auf den 2. v. s. über, sonst stets etwas, z. B. Felis caracal 7 Taf I Flg. 11;
bei Ursiden, Proteles 1, Mellivora 1, Meles und Zorilla 1 Taf III Fig. 10 dehnt sie sich bis zum
Ende dieses Wirbel und bei Mydaus 1 Taf III Fig. 5 sogar bis auf den 3. v. s. aus, ist also ver-
schieden lang; die an ihrem Ventral- und Caudalrande befindHche facies auricularis, meist etwas
unregelmässig lang oval, manchmal in einzelne Partien geteilt, z. B. Taf. III Fig. 10, reicht häufig
nicht ganz bis an den Rostralrand, z. B. Canis lupus 1 Taf IV Fig. 6 und ist je nach der er-
wähnten Ausdehnung der Fläche bald auf den 1. v. s. beschränkt, z. B. Mustela, bald mehr oder
minder mit ihrem Caudal- und Oberende auf den 2. v. s. ausgedehnt, bei Mj'daus 1 sogar auf
den 3. v.s. Sie reicht an dem Caudalrande häufig bis zu dem Seitenrande hinauf, z. B. Taf I,
Fig. 7, 11 und hier je nach den oben erwähnten Verhältnissen öfters bis dicht an das 1. for.
sacr. dors.
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Entsprechend den Aufbiegungen des Seitenrandes greift natürlich die rauhe Fläche
häufig mehr oder minder an der Seite der 1. praezygapophyse in die Höhe, /.. B. Taf. I Fig. IIa,
Taf. ni Fig. .5, Taf IV Fig. 6, bei Mydaus 1 Taf III Fig. 5 auch an derjenigen des 2. v. s. Bei
Nyctereutes procyonoides 1 ist aussen an ersterer eine kleine Facette, während die eigentliche
iäcies auric. hier wie sonst am Ventral- und Caudalrand sich hinzieht.
Der Rostralrand der Seitenfläche fällt in der Hauptsache nach unten und meist ein
wenig hinten, scharfrandig, aber fast nie gerade herab. Seine Richtung und Gestaltung ist
ziemlich wechselnd, in der Regel aber ist er im oberen Teil nach vorn convex, dann folgt,
meist ungefähr in Mitte der Höhe eine Kerbe, die allerdings oft fast ganz oder ganz verwischt
sein kann oder sich nur als flache Concavität zu erkennen giebt, und unter ihr ein vorspringendes
Eck, z. B. Canis lupus 1 Taf IV Fig. 6, welch letzteres auch sehr häufig ganz reduziert ist.
Nicht selten verläuft aber der Rand einfach convex nach unten, z. B. Hyaena brunnea 2, selten
ist er last gerade, z. B. Nyctereutes 1 oder eben concav, z. B. Galictis, bei Hyaena crocuta 1, la
aber bildet er in Mitte der Höhe ein einfaches Eck nach vorn und bei Mydaus 1 Taf III Fig. 5
läuft er fast gerade nach hinten unten.
Je nach diesen Verhältnissen bildet er mit dem Ventralrande bald ein fast rechtwinkeliges,
bald ein stumpfwinkeliges, übrigens stets gerundetes Eck oder geht gebogen in ihn über. Dieser
ist recht verschieden lang, meist nicht sehr lang und in der Regel etwas con\-ex, seltener
deutlich convex oder stumpfwinkelig, z. B. Arctictis 1, manchmal fast gerade, z. B. Ailurus 1,
bei Genetta felina 2 in Mitte der Länge sogar concav und geht in den Caudalrand sehr selten
fast rechtwinklig, z. B. Enhydra 1, meist stumpfwinkelig und gerundet über.
Der Caudalrand steigt je nach der Länge des genannten Randes und entsprechend der
Ausdehnung der Seitenfläche bald sehr steil an, z. B. Arctictis 1, Mustela, Enhydra 1, bald sehr
schräg nach hinten oben, z. B. Proteles 1, Mydaus 1 ; wo er übrigens in den Seitenrand über-
geht, verläuft er fast stets mehr nach hinten als nach oben an dessen Ventralseite, z. B. Taf I
Fig. 11, Taf IV Fig. 6.
Die rauhe Seitenfläche ist so bald relativ hoch und kurz, z. B. Canis, bald relativ lang,
z. B. Proteles 1, Mydaus 1, in ihrer Gesamtform natürlich sehr wechselnd.
Indem der Rostralrand meist etwas vor den Wirbelkörper vorragt, seltener eben, z. B.
Bassaris 1 Taf III Fig. 3, oder kaum, z. B. Ailurus 1 Taf II Fig. 1.5, Mydaus 1 Taf III Fig. 5,
sieht die flache oder eben convexe Rostralfläche meist etwas, seltener kaum nach innen, in
ihrem ventralen Teile stets mehr oder weniger nach unten, wodurch sie allmählig in die Ventral-
fläche des Seitenteiles des 1. \-. s. übergeht, welche je nach dem ventralen Vorspringen des
Ventralrandes der Seitenfläche mehr oder weniger stark nach innen sieht, selten sehr wenig,
z. B. Ailurus 1, Lutra lutra 1, 1 a, felina 2. Da sie zugleich auch allmählig in der Richtimg
zu dem l.for. sacr. ventr. abtällt, so ist sie in longitudinaler Richtung convex, in transversaler
mehr oder weniger concav, also sattelförmig. Sehr selten ist dies auch bei der Ventral-
fläche des 2. v. s. der Fall, z. B. Mellivora 1, Meles taxus 1, la, während diese wie jene der
folgenden v. s. in der Regel nur flach gewölbt nach unten sehen. Alle gehen sie aber in die
Ventralseite der Körper ohne jede Grenze über, z. B. Bl. M. PI. IX, H. PI. \\\ U. PI. IX.
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vertebrae caudales.
Die Seitenfortsätze entspringen hier fast stets etwas tiefer als am sacrum, nämlich eben
unter der Basis des pediculus, nur am 1. v. cd. von Mydaus 1 noch an derselben.
Ausser bei Formen mit reduziertem Schwanz, wie Hyaena und Ursidae, wo sie sehr
rasch oder von Anfang an verkümmern, ist der zuerst einheitliche Querfortsatz meist an den
ersten drei v. cd. ziemlich gleich gross oder wird manchmal sogar stärker, z. B. Froteles 1,
1. 2. v. cd. Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 10a, dann erst mehr oder minder allmählig rudimentär,
in seinen Resten bis nahe an das Schwanzende noch angedeutet. Dabei zerfällt der zuerst eine
einheitliche schmale oder breite ungefähr horizontale Platte darstellende Fortsatz in einen
ganz rostral und einen ganz caudal an der Wirbelseite befindlichen kleinen Fortsatz, von
welchen jeder für sich allmählig rudimentär wird. Es lässt sich hierbei erkennen, dass der
caudale Fortsatz in der Regel dem Hauptteile des Querfortsatzes der ersten v. cd. entspricht,
während der rostrale zuerst nur als Eck oder Spitze, oft sogar überhaupt nicht an diesen an-
gedeutet ist.
Wie erwähnt, sind alle diese Fortsätze horizontal, nur ist an den ersten ^•. cd. das Ende
manchmal eben nach oben, z. B. meiste Felis, Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 10a, seltener eben
nach unten, z. B. 2. v. cd. Lycaon pictus, gebogen- Manchmal ist hier die Ventralseite ein
wenig gewölbt, z. B. Felis, in seltenen Fällen sogar kantig, z. B. 1. v. cd. Felis lynx 6, sonst
sind alle diese Fortsätze dorsoventral platt. Ihre Grösse schwankt etwas, bei Formen mit
kräftigem Schwanz wie den Lutrinae, Taf IV Fig. 2, sind sie natürlich besonders gross.
Der nicht scharfe Caudalrand ist häufig im Anfang nicht ganz am Wirbelende, später
ganz hinten, der Rostralrand ist am 1. v. cd. bald ganz, bald nicht völlig am Wirbelende und
mit der allmähligen Verlängerung des Wirbelkörpers rückt er dann immer weiter von dem
Rostralendc des Körpers ab, so dass der Querfortsatz bald an das caudale Wirbelende be-
schränkt ist, z. B. Taf. II Fig. 10. Durch die Abtrennung des rostralen Fortsatzes wird aber
natürlich dieses Verhalten sehr modifiziert.
Der einfache Fortsatz zeigt nun zwei Grundformen, indem Rostral- und Caudalrand
ungefähr parallel nach aussen sehr wenig oder nicht nach hinten sich ziehen und das Ende
parallel der Wirbelaxe abgestutzt ist oder der Caudalrand wenig, der Rostralrand mehr sich
nach hinten richtet, so dass beide zu einem spitzen oder gerundeten Ende sich vereinen. So
entsteht die abgestutzte Form, z. B. Nandinia la Taf. II Fig. 10, 2. v. cd. Zorilla lybica 1
Taf III Fig. 10a; 7., N. v. cd. Lutra brasiliensis 3 Taf. IV Fig. 2, welche von sehr verschie-
dener Breite sein kann, oder die häufiger auftretende, spitz zulaufende Form, z. B. 1. v. cd.
Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 10a, Felis Bl. F. PI. XI. Vermitteln können Formen, wo die
Abstutzung schräg von vorn innen nach hinten aussen erfolgt, z. B. 1. v. cd. Hyaena crocuta
Bl. H. PI. IV oder auch solche, wo schon die Basis recht schmal, die Convergenz der beiden
Ränder gering und das Ende nicht spitz, sondern gerundet ist, z. B. 1. v. cd. Hyaena vul-
garis Bl. H. PI. IV, oder auch, indem ein nicht breiter, abgestutzter Fortsatz etwas nach
hinten gerichtet ist, z. B. 2. v. cd. Viverra genetta Bl. V. PI. IX. Beide Grundformen können
übrigens an demselben .Schwanz vorkommen, ebenso wie auch die Übergangsformen.
Ist nun, wie öfters, der rostrale Teil nicht angedeutet und tritt er erst später selbst-
ständig am Wirbelende auf, so erfolgt die Rückbildung des zulaufenden Querfortsatzes, der
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mehr oder weniger hinter den Wirbel rUckragt, iiäufig auch etwas rückgebogen ist, z. B. Felis
caracal 7 Bl. F. PI. XI, einfach durcli Verkürzung und dadurch, dass der Fortsatz, wie (jben
ausgeführt, ganz neben das Caudalende des Wirbels beschränkt wird, z. B. Cynogale Bl. V. PI. IX,
wo er zuletzt nur ein rostral etwas verlaufendes Knöpfchen darstellt, während sein stumpfes
Ende bald nicht mehr rückragt. In derselben Weise erfolgt auch oft die Reduzierung des ab-
gestutzten Querfortsatzes, z. B. Mustela foina Bl. M. PI. IX.
Sehr häufig findet sich nun dorsal am Rostralrande des spitz zulaufenden Quertbrtsatzes
ein Eckchen oder Spitzchen nach vorn und aussen oft auch eben oben ragend, bald in Mitte
der Länge, z. B. 1. v. cd. Canis vulpes Bl. C. PI. IX, bald mehr an der Basis, z. B. l.,2. v. cd.
Lycaon pictus, seltener mehr am Ende, z. B. 1. — 3. v. cd. Cercoleptes 1, welches dann in regel-
mässigstem Falle stumpfwinkelig werdend allmählig an die Basis rückt, sich dabei mehr nach
aussen wendet und dann von hier langsam an das Rostralende des Wirbels wandert, zuerst noch
mit der Basis des caudalen Fortsatzes verbunden, z.B. 1.— 7. v. cd. Paradoxurus 1, 4. — 9. v. cd.
Nandinia 1 (nicht 1 a), 2.-4. v. cd. Mangusta Ichneumon Bl. V. PI. IX.
Sehr oft ist das Eckchen übrigens nur an einigen der ersten v. cd. angedeutet, z. B.
2. V. cd. Cynogale Bl. V. PI. IX oder fehlt zuerst ganz und tritt gleich frei näher am Wirbel-
ende auf, an das es bei langschwänzigen Formen meist am 8. bis 10. v. cd. herantritt, wie die
Tabellen zeigen.
Geht die zuerst abgestutzte Form des Querfortsatzes in die spitz zulaufende über, so
kann an letzterer auch das rostrale Eckchen angedeutet sein und sich mehr oder minder rasch,
wie eben beschrieben frei machen, z. B. Bassaris 1, Bl. V. PI. IX am 5., 6. v. cd. (inBl- ist der
3.-6. nicht 1.— 4. v. cd. abgebildet). Manchmal kann aber das Rostraleck der abgestutzten
Form, indem allmählig die Abstutzung schräg verläuft, stumpfwinkelig werden und median-
■ wärts rücken, so dass die spitz zulaufende Form mit dem sich von der Basis lösenden
ros.tralen Fortsatz entsteht, z. B. 3.-7. v. cd. Lutra 1, la, 2 (siehe Bl. M. PI. IX, Lutra vulgaris
8. V. ed., wo die \^erbindung der zwei Fortsätze noch erhalten ist!).
In manchen Fällen jedoch wird die abgestutzte Form einfach kürzer, zugleich aber breiter
(in longitudinaler Richtung) und das Ende wird durch eine rasch tief werdende Concavität ge-
teilt, so dass zwei ungefähr gleich grosse, nach aussen ragende Fortsätze entstehen, von
welchen der eine nach vorn rückt, der andere durch schräges Verlaufen seines Rostralrandes
rasch klein und gegen sein Ende zulaufend wird, z. B. 7. — 11. v. cd. Lutra brasiliensis 3 Taf IV
Fig. 2; 4. — 7. V. cd. Nandinia la Taf. II Fig. 10. Bei diesem Vorgang entspringt natürlich der
Rostralrand des ungeteilten Fortsatzes länger als sonst dicht am Wirbelende.
Der auf diese verschiedene Art frei gewordene oder direkt frei auftretende rostrale
Fortsatz, die diapophyse, gewinnt rasch seine grösste Stärke und wird dann rudimentär,
er ist nur ein plattes, nicht breites Eckchen mit abgestutztem Ende oder nach vorn ge-
wendeter Spitze, das bald relativ gross ist, z. B. Cercoleptes 1 bald nur klein, z. B. Canis,
manchmal stärker als die rostralen Höcker der Ventralseite und die Reste der praezygapo-
physen, z. B. .s. v. cd. Lutra vulgaris Bl. M. PI. IX, meist aber schwächer als letztere. Er
wird je nach seiner Stärke eher oder später als der caudale Fortsatz rudimentär, wie die
Tabellen zeigen.
Wie die letzte Art der Teilung des Querfortsatzes zeigt, kann man dessen Rostraleck
als dem später selbständigen rostralen Fortsatze homolog betrachten, es ist auch nicht selten
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schon an den ersten v. cd. mit einem vorragenden Spitzchen versehen, z. B. 3. v. cd. Bassaris 1,
Bl. V. PI. IX. Auch das Caudaleck der abgestutzten Fortsätze läuft übrigens häufig in ein
ähnliches rückragendes spitzes Eck aus, z. B. Nandinia la Taf. II Fig. 10.
Besonders häufig tritt an dem spitz zulaufenden Querfortsatze der ersten v. cd. ein
von dem Rostraleckchen nach hinten auslaufendes L,eistchen auf der Dorsalseite auf, z. B. 2. v. cd.
Cynaelurus, das oben am Ende in einem Knöpfchen oder Eckchen endet. Letzteres ist dann
in der Regel bald allein vorhanden und lässt das Ende des (caudalen) Fortsatzes dorsoventral
eben zweiteilig erscheinen, z. B. 4.-7. v. cd. Cynaelurus, 5. v. cd. Felis leo, onca Bl. F. Fl. I, II.
Es ist manchmal bis ziemlich weit hinten noch angedeutet, z. B. bis 13. v. cd. bei Felis pardus c>.
Am Caudalrande der ersten Querfortsätze kann übrigens noch ein weiteres Spitzchen
sein, z. B. 1.— 3. v. cd. Ictis ermineus 3, bei Herpestes ist ein solches nahe am Ende, öfters etwas
nach oben gerichtet am 1.— 15. v. cd. vorhanden, z. B. Mangusta Bl. V. PI. IX. Sehr selten
tritt auch rostral ein sekundäres Eckchen auf so am 1. v. cd. von Otocyon la ventral am Rostral-
rande nach unten etwas vorn gerichtet und bei Felis pardus 5, 5a ist vom 8. v. cd. an direkt
ober dem kleinen rostralen Fortsatze ein winziges Eckchen an der Körperseite.
Bei Formen mit stark reduziertem Schwänze, wie Ürsus, ist übrigens der Querfortsatz
einfacher als sonst, indem er von einem stark convexen Rand, der vorn und hinten an der
Seite des Wirbels sich ansetzt, begrenzt wird. Indem nun dieser Bogen immer flacher convex
wird, reduziert sich der Fortsatz zuletzt zu einer stumpfen Seitenkante, über und unter welcher
der Körper eingesenkt ist. Da auch, wie p. L'l beschrieben, der Neiu^albogen hier zu einer
Mediankante reduziert wird, erhalten diese v. cd. ein charakteristisches dreikantiges Aussehen,
z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX.
VI. Rostrale Gelenke.
Abgesehen vom epistropheus, dessen rostrale Gelenke denjenigen der übrigen Wirbel
nicht entsprechen, werden die Facetten stets von den praezygapophysen getragen, wenn diese
auch manchmal so rudimentär sind, dass die Facetten fast ganz auf dem Neuraldache aufsitzen.
Diese praezygapophysen befinden sich normalerweise an den Rostralecken des Neuralbogens,
mit dem Schwinden desselben am Schwanz werden sie jedoch zu selbständigen Fortsätzen am
Rostralende des Wirbelkörpers, aber ohne hier noch Facetten zu tragen. An sehr vielen Wirbeln
befindet sich an ihrer Lateralseite eine Verdickung oder ein Fortsatz, die metapophs'^se. Die
Gestaltung, welche diese Teile in den verschiedenen Regionen annehmen, ist für diese ziemlich
charakteristisch.
1. Atlas.
Die Grundform der Facetten ist ungefähr rhombisch, wobei die dorsalen Ecken stets
gerundet sind, die rostrale ventrale ganz stumpfwinkelig gerundet, oft ganz abgeflacht, die
caudale ventrale Ecke aber spitzwinkelig ist. Stets ist die Facette ziemlich concav in sagittaler,
eben bis wenig concav in longitudinaler Richtung und sieht nach innen massig vorn. Das
spitze caudale V'entraleck verlängert sich häufig ziemlich medianwärts, z. B. Felis pardus 5, 5a,
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oft so stark, dass es mit demjenigen der anderen Seite zusammenstösst, so dass ein schmaler
nacli oben vorn sehender Facettenstreifen dorsal am Rostralrande der ventralen Spange die
beiden Gelenke verbindet, z. B. Ursidae, 1^1. U. PI. IX. Ihre Begrenzung im foramen vertebrale
ist nie scharf vorspringend, nur dorsal hebt sich der Rand fast stets ein wenig ab.
Die Gelenkfortsätze befinden sich an den Seiten des atlas-Ringes, ihre gegenseitige Ent-
fernung am Neuralbogcn ist bald sehr gross, z. B. Suricata 1 Taf. II Fig. <S, Enhydra 1 Taf III
Fig. 14, bald relativ gering, z. B. Felis tigris, Bl. F. Fl. XI, wodurch sich die wechselnde
Länge des Rostralrandes dieses Bogens ergicbt. Bald springen sie vor diesen recht deutlich
vor, z. B. Enhj'dra 1 Taf. III Fig. 14, bald nur wenig, z. B. Felis caracal 7, Bl. F. PI. XI, selten
gar nicht, z. B. Mellivora 1 Taf III Fig. 1 a, Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX, meist nur etwas,
sonst aber heben sie sich von dem atlas-Ring nicht ab.
Ihr scharfer Rostralrand ist etwas variabel, er ist natürlich stets ein seitlich convexer
Bogen, bald ist er einfach und verläuft ventral allmählig in den Rostralrand der Spange, z. B.
Suricata 1, Procyon 1, meistens aber bildet er unten bei deutlicher Ausbildung des rostralen
Ventralecks eine mehr oder minder deutliche Convexität, z. B. Arctictis Bl. S. PI. VIII, Meles
taxus Bl. S. PI. VIII, oberhalb von welcher, also seitlich, dann sich sehr häufig eine Concavität
befindet, z. B. Lycaon, Arctictis Bl. S. PI. VIII. Auch dorsal kann der Rand eben concav sein,
z. B. Felis leo Bl. F. PI. XI, so dass er in seinem ganzen Verlauf wellig erscheinen kann, z. B.
Cryptoprocta 1, was aber oft rechts und links verschieden ist.
2. Epistropheus.
Die rostralen Gelenke befinden sich hier im Gegensatz zu allen anderen Wirbeln an
der Basis des Rostralrandes des pediculus. Die Facetten sind stets etwas bis deutlich gewülbt
und sehen meistens nach aussen etwas bis mä.ssig vorn, in ihrem dorsalen Teil oft auch eben
nach oben, manchmal auch mehr nach vorn als nach aussen, z. B. Mydaus 1 Taf III Fig 4,
Cynaelurus 1 Taf I Fig. 9. Ihre Grundform ist ein rechtwinkeliges Dreieck, z. B. Taf IV Fig. 9,
dessen rechter Winkel ventral und lateral liegt und dessen oberes Eck oft deutlich spitzwinkelig
ist. Fast stets sind aber die Ecken mehr oder minder abgerundet, manchmal so, dass die
Facette etwas schräg oval, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 7 oder sogar kreisförmig erscheint,
z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 12 a.
Das Obereck befindet sich bald direkt an dem Rand des pediculus, z. B. Taf II Fig. 2 a,
bald ein wenig neben und hinter ihm, Taf IV Fig. 9, es ist meist etwas gerundet, z. B. Taf II
Fig. 7, oder ganz abgerundet Taf III Fig. 12 a, 13, seltener spitz Taf II Fig. 2 a, bei Mellivora 1
sogar breit abgestutzt. Von ihm verläuft der laterale und zugleich caudale Rand nach unten und
meist ein wenig bis etwas vorn, bald ziemlich gerade, z. B. Taf IV F"ig. 9, bald etwas convex,
z. B. Taf III Fig. 12a, 13 zu dem Ausseneck, das stets ein wenig, z. B. Taf IV Fig. 9, oft ganz
gerundet ist. z. B. Taf III Fig. 12 a.
Sehr häufig ist das Ausseneck gerundet-stumpfwinkelig, z. B. Taf II, Fig. 2 a, wobei es
ganz abgerundet werden kann, z. B. Taf. II F"ig. 7; von ihm läuft dann der Ventralrand ziem-
lich gerade oder eben convex nach innen massig vorn in der Regel in den Caudalrand der
Facette des dens aus, mit welchem beide Ränder zusammen dann einen nach vorn convexen
Bogen bilden, z. B. Bl. S. PI. VIII.
Zoologica. Heft 36. 7
- 50 -
Der mediale Rand bildet die Fortsetzung des pediculus-Randes, ist meist eben concav
oder gerade, seltener convex, z. B. Taf. III Fig. 12 a, und läuft nach vorn unten eben innen,
meist neben dem dens verlaufend, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. Fl. IX.
Durch dieses Verhalten der Ränder ist das Inneneck der Facette fast nie abgegrenzt,
sondern bildet einen schmalen Verbindungsstreifen zu der transversal gewölbten Facette an der
ventralen Seite des dens, welche nach unten etwas oder wenig vorn sieht. Manchmal ist aber
doch eine convexe Abgrenzung der seitlichen Facetten vorhanden, z. B. Zorilla lybica 1 Taf. III
Fig. 12a, Enhydra 1 Taf. III Fig. 13; bei Lycaon pictus 1, la und Lutra, z. B. Bl. M. Fl. IX,
ausser Lutra brasiliensis 3 ist die Trennung der Facetten sogar als Furche deutlich.
Je nach dem Grade der Abstumpfung und Abrundung des Ober- und Aussenecks ist die
Facette natürlich oben oder unten bald schmal, bald breit, bald relativ hoch, bald nieder, bald
im ganzen breit, bald schmal.
Die Gelenke sind wenigstens teilweise stets etwas von dem pediculus und Wirbelkörper
abgehoben. Das Obereck ist allerdings nur manchmal etwas von dem Bogen abgesetzt, z. B.
Proteles 1 Bl. C. PI. III, Cynogale Bl. V. PI. IX, der Lateralrand demnach oben meist kaum,
in seinem ventralen Teile je nach der Entwickelung des Aussenecks etwas, z. B. Suricata 1
Taf. II Fig. 7 oder deutlich, z. B. Ailurus 1, meiste Canis, Bl. C. PI. IX.
Der Ventralrand ist oft nur wenig, z. B. Mydaus 1, Icticyon 1, Arctictis 1, Bl. S.
PI. VIII, meist aber deutlich von dem Wirbelkörper abgesetzt, in der Mediane stets weniger
als seitlich, da hier der Wirbelkörper nicht so eingesenkt ist, manchmal hier ganz wenig, z. B.
Lutra inunguis Bl. M. PI. IX.
3.-7. vertebra cervicalis.
Die mittelgrossen Facetten sind in der Hauptsache flach, manchmal eben concav, z. B.
3. V. c. Cryptoprocta 1, 3.-7. v. c. Arctictis 1, oder eben gewölbt, z. B. 3.-5. v. c. Bdeogale 1,
6., 7. v. c. Meles anakuma 2, sie sind meist am 3. v. c. wenig oder kaum längsoval und werden
bis 7. V. c. ovaler, z. B. Cuon javanicus 2 a Taf. IV Fig. 3, oft zuletzt durch geringe Conca-
vität des Medianrandes eben nierenförmig, z. B. manche Felis, 5.-7. v. c. Mustela 1, 2, 5.-7.
V. c. Nyctereutes 1,° seltener sind sie schon vom 3. v. c. an massig oval, z. B. Paradoxurus 1,
3., 4. V. c. Mustela-Gruppe oder stets sehr wenig oval, z. B. Felis lynx 6, Arctictis 1, Hyaena
brunnea 2, Mydaus 1.
Sie sehen alle in der Hauptsache nach oben eben vorn und in der Regel am 3. — 5. v. c.
sehr wenig bis wenig, am 6. und 7. v. c. etwas nach innen, doch kommen Abweichungen manch-
mal vor, indem z. B. bei Herpestes 1, 2 und vielen Canidae die Facette des 3. v. c. etwas
nach innen sieht.
Mit ihrem Caudalende befinden sich die Facetten auf dem Neuraldache, mit ihrem Haupt-
teile aber auf den vorspringenden praezygapophysen, deren Länge natürlich von ihrer Streckung
etwas abhängig ist, weshalb sie an den letzten v. c. in der Regel mehr vorragen als an den
ersten, z. B. Taf. IV Fig. 3. Die praezygapophysen ragen von den Ecken des Neuralbogens
nach vorn eben unten und aussen, selten etwas nach unten, z. B. Hyaena, sie sind von einander
entsprechend der Länge des Dachrandes stets weit entfernt, bis zum 7. v. c. in der Regel eben
weiter, z. B. Felis.
— 51 -
Ihre Ventralseite ist immer ein wenig gewölbt, der scharfe, stets etwas convexe Lateral
rand je nach der Richtung der Facette sehr wenig bis deutlich hoher als der ziemlich gerade
oder wenig concave Medianrand, wird also meist vom 3. bis 7. v. c. höher. Das Rostralcnde ist in
der Regel convcx, öfters aber lässt die Facette den vordersten Teil frei, der dann spitzer als
sonst ist und nach innen vorn wenig unten ragt, z. B. 3., 4. v. c. Arctictis 1, 4., 5. v. c. Cuon javani-
cus 2a Taf. IV Fig. 3.
Eine Verdickung an der Ventral- oder Aussenseite der praezygapophysen die ,,meta-
pophyse" fehlt öfters ganz oder ist nur als grössere Wölbung dieser Fläche angedeutet,
z.B. bei fast allen Mustelidae, Bassaris 1, meistens ist sie aber wenigstens an den mittleren v. c.
deutlich. Es ist hier bald ein etwas rauher Längswulst, z. B. 4. bis 6. oder 7. v. c. Hyaena,
4., S.v. c. Ursus (4.-6. v. c. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX) bald ein seitlich vorspringendes
Eck, z. B. 4.-6. V. c. Proteles 1, 4., 5. v. c. Cuon javanicus 2a Taf. IV Fig. 3, manchmal aller-
dings nur ein rauhes, kleines Höckerchen, z. B. 4., 5. v. c. Cryptoprocta 1 oder eine stärkere
Wölbung, z. B. 4. — 7. v. c. Mydaus 1 dicht unter dem Lateralrande, meist nicht bis zum Rostral-
cnde reichend vorhanden. Am 3. v. c. wo die metapophyse sehr oft ganz fehlt, z. B. Lycaon,
ist sie meist ein gerundeter, z. B. viele Felis, seltener eckiger seitlicher Vorsprung, z. B. Pro-
teles 1, Cuon 2, 2 a, Taf. IV Fig. 3, am Dachseitenrande dicht hinter der praezygapophyse,
manchmal auch an deren caudalem Teile befindlich, z. B. Felis catus 2, 2a. Sie rückt dann
bis 4. oder 5. v. c. an die Seite des Gelenkfortsatzes vor, bei einigen Canis aber zeigt sie zugleich
Beziehungen zu einem später (im Abschnitte VIII) noch zu besprechenden Fortsatze.
vertebrae thoracales.
Die Gelenke machen hier eine zweimalige Veränderung durch, indem sie zuerst aus
der Form der v. c in diejenige der v. th. v., sodann aus dieser in die der v. th. I. und v. 1.
übergehen, ersteres findet meist am 3. v. th., letzteres am 1. v. th. 1. statt, und zwar ist die
Aenderung in der Regel keine allmählige.
Die Facette ist am 1. v. th. ähnlich wie am 7. v. c. flach, selten eben concav, z. B.
C3-naelurus, Nandinia, Melursus 5, am 2. v. th. jedoch fast immer deutlich in transversaler
Richtung concav, seltener wenig concav, z.B. Paradoxurus 1, Procyon 1, recht selten fast oder
ganz flach, z. B. Arctictis 1, Nasua 1, 2, Mydaus 1, vom 3. v. th. an dann flach bis kaum ge-
wölbt, erst an den v. th. 1. wieder in der Regel etwas concav, am 1. v. th. 1. jedoch häufig
auch flach, z. B. 11. v. th. Felis lynx Taf 1 Fig. 6, Fossa 1, Lycaon 1, la.
Während sie am 1. v. th. meist ziemlich längsoval, seltener fast kreisförmig, z. B. Cynae-
lurus 1, la, 2, meiste Ursus und mittelgross ist, w-ird sie am 2. v. th. kleiner und in der Regel
fast kreisförmig oder sogar eben queroval, z. B. Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 5, Procyon 1 Taf. II
Fig. 16, sehr selten langoval, z. B. Proteles 1, dann vom 3. v. th. an noch kleiner, oft sehr klein,
ganz selten, z. B. 10. v. th. Ailurus 1 sogar ganz rudimentär. Sie ist hier bald ungefähr kreis-
förmig, z. B. Meles taxus 1 a, bald etwas längsoval, z. B. 3.— 11. v. th. Arctictis 1 oder schmal
schräg oval, z. B. 3.-10. v. th. Felis domestica 1, Herpestes 1, 2, 10. v. th. Felis lynx 6 Taf. I
Fig. 6. An den v. th. 1. wird sie wieder grösser und ist meist ungefähr rhombisch oder etwas
oval, z. B. 11. v. th. Herpestes 1, 2 oder kreisförmig, z. B. 14., 15. v. th. Hyaena crocuta 1, la.
Sie sieht am 1. v. th. ähnlich wie am 7. v. c. nach oben massig innen kaum vorn, sehr
selten nach oben innen, z. B. Galictis 1, am 2. v. th. in der Regel mit ihrem lateralen aufge-
bogenen Teile nach oben innen, öfters aber auch nur etwas oder wenig nach innen, z. B.
- 52 —
Cryptoprocta 1, Nasua 1, 2, Gulo 1, recht selten wie sonst erst vom 3. v. th. an nicht mehr
nach innen, z. B. Arctictis 1, Enhydra 1, Ursus cf. tibetanus 4. Vom 3. v. th. bis zum v. th. i.
sieht die Facette nach oben eben aussen kaum vorn, doch giebt es an letzterem manchmal Ueber-
gänge zu dem Verhalten an den v. th. 1., indem z. B. am 11. v. th. von Ursus cf. arctos 3 die
beiden Facetten nach oben etwas innen, am 12. v. th. von Proteles 1 nur die rechte ganz wenig
nach innen, am 11. v. th. von Felis planiceps 9 beide nur nach oben sehen.
Am 1. v. th. 1. sehen sie zwar meist nach innen oben, z. B. Felis caracal 7 Taf. I Fig. 1,
oder seltener sogar stärker nach innen, z. B. 11. v. th. Nandinia 1 a, Paradoxurus 1, sehr selten
kaum nach oben, z. B. 12. v. th. Arctictis 1, doch giebt es auch hier Übergänge, indem sie hier mehr
nach oben als innen, z. B. Felis concolor 11, oder nur wenig nach innen, z. B. 12. v. th. Lutra
lutra 1, la oder sogar kaum nach innen sehen, z. B. 12. v. th. Procyon 1. Bei Felis lynx 6
Taf. 1 Fig. 6 sehen sie hier sogar nach oben vorn und am 13. v. th. von Hyaena crocuta 1 rechts
nach oben eben vorn, links nach oben massig innen. An den weiteren v. th. 1. sehen sie in der
Regel noch stärker nach innen, häufig nur ihr ventraler medianer Teil nach oben, sehr selten
alle nur nach oben innen, z. B. 11.— 14. v. th. Herpestes 1, 2.
Dem verschiedenen Verhalten der Facetten entspricht natürlich das der praezA'gapo-
physen, ihr gegenseitiger Abstand ergiebt sich aus der Länge des Rostralrandes des Neural-
daches. Am 1. v. th. sind sie demnach von einander weit entfernt und springen deutlich bis
stark vor. meist ein wenig nach aussen, seilen eben bis etwas nach unten, z. B. Mangusta
Ichneumon Bl. V. PI. IX. Sie sind ventral gewölbt, ihr Lateralrand etwas convex und deutlich
höher als der fast gerade Medianrand, vorn sind sie gerundet, sehr selten mit einem Eckchen
nach vorn etwas unten versehen, z. B. Lycaon 1, la. Ib. Selten ist der Lateralrand stärker
gegen den medianen erhöht, z. B. Paradoxurus 1.
Am 2. V. th. sind die Gelenkfortsätze sich in der Regel deutlich genähert, sehr wenig
vorspringend, ihr Lateralrand aber stark convex ziemlich aufgebogen; manchmal ist er aber
nur etwas aufgebogen, z. B. Procyon 1 Taf. II Fig. 16, selten wenig oder nicht, z. B. Nasua 1,
Gulo 1, Hyaena crocuta la.
In einigen wenigen Fällen \erhalten sich die praezygapophysen sogar hier schon wie
sonst erst am 3. v. th., z. B. Arctictis 1, Mydaus 1, Enhydra 1- Von dort an nämlich bis zum
V. th. i. sind sie sich fast stets sehr genähert, selten nur allmählig sich nahe gerückt, z. B.
Ailurus 1, Procyon 1 Taf II Fig. 16, oder sich nie ganz nahe, z. B. Hyaena, Proteles 1 und
zugleich fast rudimentär, indem die Facetten in der Hauptsache auf dem Neuraldache sitzen
und nur dünne kleine Ecken eben, z. B. meiste Felidae oder etwas, z. B. Nasua 1, 2, seltener
kaum, z.B. Canis vulpes 5a, vorspringen, z. B. Taf I Fig. 1, 6, Taf II Fig. 16, Taf III Fig. 7,
Taf IV Fig. 5.
Erst vom v. th. i. an rücken die praezygapophysen ein wenig weiter von einander, sehr
selten aber ist ihre Entfernung relativ gross, z. B. 13., 14. v. th. Mellivora 1, in der Regel sind sie sich
massig nahe. Zugleich springen sie vom 1. v. th. 1. an etwas mehr vor, so dass sie zuletzt
etwas vor den Wirbelkörper vorragen, z. B. Canis vulpes 5 a Taf. IV Fig. 7. Vor allem aber
ist charakteristisch, dass sich mit der Richtungsänderung der Facette die Lateralseite des Fort-
satzes hebt, so dass von hier an die praezygapophysen in der Hauptsache nach oben ragen.
Der Lateralrand wird so zum convexen Oberrand, der Rostralrand verläuft nach unten, wo
dann der Rand des pediculus seine Fortsetzung bildet, der Medianrand verläuft ein wenig nach
- 53 —
innen, und der Caudalnmd läuft nach unten mehr oder weniger hinten auf der Grenze von
lamina und pediculus aus.
Am 1. V. th. 1. ragen die praezygapophysen in der Regel viel weniger nach oben und
sind überhaupt kleiner als später ; bei Formen, deren Facetten hier erst recht wenig nach
innen sehen, ist ihr lateraler Teil entsprechend wenig erhoben, z. B. 12. v. th. Procyon 1, Cer-
coleptes 1, bei Ursus cf. arctos 3 ist dies aber schon am 11. v. th. der Fall, bei Proteles 1 am
12. V. th. nur rechts. An den weiteren v. th. 1. ragen sie übrigens je nach der Facettenrichtung
manchmal ein wenig bis etwas, z. B. Herpestes 1, 2 nach aussen. Ihre flache Aussenseite geht
hier ohne jede Grenze in die des pediculus über.
Eine Verstärkung der praezygapophysen durch metapophysen fehlt wie am 7. v. c. am
1. und 2. V. th. meistens, selten einmal ist am 1. v. th. die Lateralseite stärker gewölbt, z. B.
Ursus cf tibetanus 4 oder ganz vorn oder aussen ein Eckchen, z. B. Hj'aena crocuta 1, la,
vulgaris Bl. H. PI. IV, oder ganz oben am Lateralrande des 2. v. th. ein winziges Knöpfchen,
z. B. Paradoxurus 1, L5'caon, das oft in eine schwache Leiste auf die diapophyse ausläuft, z. B.
Viverra tangalunga 1. Bei Ursus jedoch findet man hier fast stets eine schwache Verdickung,
welche bei Melursus 5 schon halb, bei Ursus cf. tibetanus 4 schon ganz auf die diapophyse
gerückt ist. Dies sind also Übergangsstadien zu den schon oben p. 39 beschriebenen Ver-
hältnissen, wonach die metapophyse an den v. th. v. am Ende der diapophyse sich befindet
und erst am 1. v. th. 1. in der dort erörterten Weise sich wieder mit dem Gelenk verbindet.
Wie Taf. I Fig. 2, 6a zeigt, erhebt sich hier die metapophyse frei nach vorn oben, auch
wenn die praezygapophyse nur sehr wenig wie in Fig. 2 oder nicht wie in Fig. 6, 6a nach
oben ragt. Nur in Fällen, wo die Facetten stärker nach innen sehen, ist die Verbindung mit
der praezygapoph3'se hier schon eine innige. Sonst ist dies erst weiterhin der Fall, wo die
metapophyse oben am Rand des Gelenkfortsatzes sich befindet, diesen bald nicht, z. B. Suricata 1,
Zorilla 1, bald etwas bis deutlich überragend, z. B. Felis lynx 6, Cr3'ptoprocta 1. Zugleich ist
hier die metapophyse meist ziemlich dick und gerundet, z. B. Taf. I Fig. 1, seltener seitlich
etwas platt oder nicht dick, z. B. 12. — 14. v. th. Bdeogale 1 und mehr oder weniger vorgeneigt,
auch eben bis etwas nach aussen gerichtet, z. B. 12. — 14. v. th. Arctictis 1, selten deutlich nach
aussen, z. B. 11. v. th. Herpestes ichneumon 1.
Manchmal ragt aussen vorn nahe ..am Oberende ein winziges Spitzchen nach vorn aussen,
z. B. 12. -14. v. th. Mustela martes 2. Rostral- und Caudalrand verlaufen hier in diejenigen der
praezygapophyse, selten ersterer bis herab zur diapophyse, letzterer manchmal bis zur ana-
pophyse.
vertebrae lumbales.
Die rostralen Gelenke schliessen sich in ihrer Form ganz an diejenigen der v. th. 1. an.
Die Facetten sind fast stets eben bis etwas transversal concav, seltener fast flach, z. B. meiste
Ursus, 7. V. 1. Lycaon la, und sind ungefähr von oben vorn nach unten hinten oval oder fast
kreisförmig. Ihr Rostralrand ist manchmal eben concav, z. B. 7. v. 1. Nandinia 1 a, meist fast
gerade ; am Rostralende des Medianrandes ist oft ein Eckchen mit einem winzigen vorragenden
Spitzchen, z. B. viele Felis, 1. — 3. v. 1. Hyaena crocuta 1.
Die Facetten sehen in der Regel hauptsächlich nach innen, nur ihr ventraler Teil nach
oben, seltener sehen sie sehr wenig" bis kaum nach oben, z. B. Melursus 5, Mustela martes 2
- 54 —
oder etwas nach oben, z. B. f\ v. 1. Suricata 1 Taf. II Fig. 6, oder nach innen oben, z. B. 4. v. I.
Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 10 a. Manchmal sehen sie bis zum letzten v. 1. etwas weniger
nach innen, z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, Ursus, manchmal aber auch mehr, z. B. Fossa 1,
Icticyon 1, manchmal an den mittleren v. 1. weniger als an den ersten und letzten, z. B. Felis
domestica 1. In der Regel sind sie alle gross, selten relativ klein, z. B. Felis eyra 12.
Die praezygapophysen ragen stets wie an den v. th. 1. in die Höhe, den Wirbelkörper
überragen sie nach vorn nur etwas ; ihr Rostralrand geht in denjenigen des pediculus über, ihr
Caudalrand verläuft wie bei den v. th. 1. und ihr Oberrand ist wie dort convex. Ihr gegen-
seitiger Abstand ist nie gross ausser am 7. v. 1. von Otocyon 1, Bl. C. PI. IX, meist wird er
bis zum letzten v. 1. eben grösser, selten ist er von Anfang an massig gross, z. B. Mellivora
1, Mydaus 1. Sie ragen nach oben etwas vorn eben, z. B. Melursus 5 oder etwas nach
aussen, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf I Fig. 12 je nach der Facettenstellung.
Wie an den v. th. 1. sind an ihnen in der Regel metapophysen, welche fast stets nicht
ganz am Rostralende sich befinden und mit ihrem Caudalrande in denjenigen der praezyga-
pophysen auslaufen, selten an den ersten v. 1. bis zur anapophyse, z. B. Felis lynx 6. Sie sind
meistens zuerst ebenso dick und gerundet wie an den letzten v. th. 1. oder sogar noch stärker, z. B.
Fossa 1, Gulo 1, und werden dann allmählig seitlich platt und schwächer, so dass sie zuletzt
oft nur angedeutet sind oder seltener sogar fehlen, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 6. Manchmal
sind sie übrigens schon anfangs nicht dick, z. B. Nasua 1, 2, seltener sind sie stets nur
schwach, z. B. Mydaus 1,5. v. 1. Taf III Fig. 6, sehr selten nur angedeutet, z. B. Ictis nivalis 2,
6. v. 1. Taf III Fig. 8.
Den Oberrand der praezygapophyse überragen sie anfangs in der Regel etwas, später
weniger, zuletzt oft gar nicht, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf I Fig. 12, selten überhaupt nie,
z. B. Zorilla 1 oder zuerst stark, z. B. Felis tigris 4, 4a. Meist sind sie nach oben etwas bis
massig vorn gerichtet und eben oder wenig nach aussen, selten etwas nach aussen, z. B.
7. V. 1. Cryptoprocta 1, selten auch ist ihr Oberende eben zurückgebogen, z. B. 4.-6. v. 1. Cuon
javanicus 2.
Während sie zuerst oben gerundet sind, werden sie später häufig abgestutzt und in der
Längsrichtung breiter, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf I Fig. 12, selten sind sie oben spitz,
z. B. 2.-6. V. 1. Putorius putorius 1. Ein winziges Spitzchen, wie an den v. th. 1. ist aussen
vorn öfters vorhanden, z. B. 1.— 4. v. 1. Viverra tangalunga 1, selten richtet sich auch vom
Caudaleck des abgestutzten Fortsatzes ein solches nach hinten, z. B. 4. — 7. v. 1. Canis niloticus 8,
Otocj'on 1 a.
vertebrae sacrales.
Am 1. V. s. verhalten sich die Gelenke in der Regel wie an den v. 1., weiterhin aber
bilden sie durch Verschmelzung mit den caudalen Gelenken die proc. obliquomamillares.
Die mittelgrosse Facette am 1. v. s. ist bald etwas concav, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III
Fig. 10a, bald eben bis kaum concav, z. B. Cryptoprocta 1 Taf I Fig. 12, Felis caracal 7
Taf I Fig. IIa, selten flach, z. B. Nasua fusca 1 Taf II Fig. 18, 18a, meist ungefähr kreis-
förmig oder eben queroval. .Sie sieht meist nach innen etwas oben, z. B. Taf II Fig. 18 a oder
massig oben, z. B. Taf. I Fig. 12, oder auch nach innen oben Taf. I Fig. IIa, Taf III Fig. 17,
selten nur sehr wenig nach oben, z. B. Bassaris 1 Taf III Fig. 3, Ailurus 1 Taf II Fig. 15
— 55 -
oder nur massig bis etwas nach innen, z. B. Ictis nivalis 2, Lutra lutra 1. Bei Meles taxus 1 a
sieht sie rechts nach innen wenig oben, Hnks aber ist sie abnorm, flach, dreieclcig, sieht nur
nach oben und befindet sich auf einem dünnen horizontalen Dachvorsprung.
Der gegenseitige Abstand der praezygapophysen entspricht der schon p. 19 besprochenen
sehr verschiedenen Länge des Dachrandes, im übrigen verhalten sie sich wie an den v. l,
überragen stets etwas den Wirbelkörper, ihre Höhe wechselt je nach der Richtung der Facette,
sie ragen demnach bei einer Form wie Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 6a höher als etwa bei
Lutra lutra la Taf. III Fig. 17.
Wie schon oben p. 43 erörtert, sind sie bald nur an ihrer Basis, bald an ihrer ganzen
Aussenseite mit den Seitenteilen verbunden, bald sogar von ihnen eben überragt, was natürlich
eher der Fall ist, wenn die praezygapophysen nieder und von einander weit entfernt sind.
Dicht am Oberrand sind übrigens nicht selten metapophysen als kleine Längswülste,
z. B. Lutra lutra 1, la Taf. III Fig. 17, selten ihn etwas überragend, z. B. Ailurus 1 Taf. II
Fig. 15, manchmal rechts und links verschieden deutlich. Ragt der Oberrand des Seitenteiles
hier besonders hoch, so kann er sie verdecken und einigermassen vertreten, z. B. meiste Ur-
sidae und Canidae, doch kann die metapophyse dabei auch noch erkennbar bleiben, z. B. Canis
lupus 1 Taf. IV Fig. 6, 6 a.
An den weiteren v. s. sind bei jungen Tieren die meist nach innen massig bis etwas
oben sehenden Facetten und manchmal auch metapophysen noch erkennbar, z. B. Proteles 1
Taf. I Fig. 7; die bei erwachsenen Formen vorhandenen proc obliquomamillares rücken sich
natürlich allmählig etwas näher, sie sind meist seitlich etwas platt und oben spitz, z. B. Taf. II
Fig. 4, 11, 15, seltener stumpf, z. B. Taf. III Fig. 5, ragen meist nach oben massig vorn und
aussen, befinden sich dicht hinten am Medianrande der for. sacr. dors. und werden caudalwärts
niederer. Manchmal sind sie relativ deutlich, z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, meist schwach,
öfters nur gerundete Höckerchen, z. B. Procyon 1 Taf. II Fig. 17, Bassaris 1 Taf. III Fig. 3,
manchmal fehlen sie sogar ganz, z. B. meiste Ursidae, Gulo 1, Bl. M. PI. IX, Meles taxus 1,
Bl. S. PI. VIII, Otocyon la Taf. III Fig. 19. Nur bei Mydaus 1 Taf. III Fig. 5 ist auch der
proc. obliquomamillaris am 2. v. s. eng mit dem Seitenteile verbunden, sonst stets frei.
vertebrae caudales.
Die Gelenke haben hier zuerst meist wieder so ziemlich die Form wie an den v. 1.,
selten sind diejenigen des 1. v. cd. mit den postzygapophysen des letzten v. s. verschmolzen,
z. B. Lycaon Ib. Wie die Tabellen zeigen, fehlen die Facetten aber manchmal schon am
1. V. ed., z. B. Ursidae, Hyaena crocuta 1, 1 a (nicht Bl. H. PI. IV), meist werden sie bis zum 4. oder
6. V. cd. winzig, bei Viverridae und besonders bei Arctictis 1 sind sie sogar noch länger er-
halten, zuletzt oft nur auf einer Seite. Zuerst sind sie in der Regel etwas concav, später flach,
z. B. Cryptoprocta 1, Nandinia la Taf. II Fig. 10 und längsoval bis kreisförmig, später meist
nur letzteres.
Sie sehen zuerst nach innen etwas bis massig oben, z. B. Taf. II Fig. 10, selten mehr
nach oben als nach innen, z. B. Meles taxus 1, Enhydra 1, dann meist mehr nach innen.
Die praezygapophysen sind einander zuerst relativ nicht sehr nahe, ihr gegenseitiger Ab-
stand wird natürlich mit der Verschmälerung des Neuraldaches geringer und sie selbst wie
— 56 —
die Facetten kleiner, z. B. Taf. II Fig. 10. Ihr Verhalten zum Neuralbogen ist hier auch noch
wie an den v. 1., sie ragen zuerst meist nach oben massig- vorn etwas aussen, z. B. Nandinia 1,
la Taf. II Fig. 10, seltener sogar mehr nach vorn als oben, z. B. Mellivora 1, Bl. M. Fl. IX, und
ragen so mehr oder weniger vor den Wirbelkörper, dann aber werden sie steiler und richten
sich weniger nach aussen.
In der Regel sind an ihnen lateral metapophysen, den Rostralrand eben frei lassend und
zuerst nur die Aussenseite verdickend, anfangs meistens schwach, dann deutlicher, indem sie
zuerst nur eine gerundete Verdickung bilden, mit dem Schwinden der Facetten aber deren
Oberrand immer mehr überragen und zugleich seitlich platt und oben abgestutzt werden, z. B.
Felis tigris 4. Manchmal ragen sie schon am 1. v. cd. etwas über den Facettenrand in die
Höhe, z. B. Nandinia la Taf II Fig. 10, manchmal aber auch weiterhin nicht, z. B. Felis
caracal 7, Putorius. In der Regel richten sie sich zuerst auch etwas nach aussen, später we-
niger, öfters aber auch stärker nach aussen, z. B. 6. — 11. v. cd. Arctictis 1, 4.-7. v. cd. Cer-
coleptes 1. In einigen Fällen fehlen sie an den ersten v. cd. auch ganz, z. B. 1.— 3. v. cd.
Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 10 a.
Indem nun die Facetten schwinden und zugleich auch die Neuralbogen rudimentär
werden, bilden sich die Fortsätze um, vor allem verschmelzen die abgestutzten, seitlich
platten metapophysen vollständig mit den praezygapophysen, deren Oberende sie bilden, z. B.
Taf IV Fig. 2, und diese proc. obliquomamillares werden selbständig, indem sie sich frei ganz
vorn am Wirbelkörper erheben, als seitlich platte, oben abgestutzte, nicht sehr breite Fortsätze,
an die sich, wie p. 21 ausgeführt wurde, bei manchen Formen caudal zuerst die Rudimente des
Neuralbogens anschliessen. Sie sind zuerst recht deutlich und werden dann sehr langsam bis nahe
zum Schwanzende rudimentär, aber bleiben auch als kleine Knöpfchen im Gegensatz zu den ven-
tralen Höckern fast stets getrennt, nur selten verschmelzen sie zuletzt, z.B. 17., 18. v. cd. Mustela,
Ursidae, oder rücken sich ganz nahe, z. B. 14., 15. v. cd. Meles 1, 2. Bei den Ursidae bilden
sie übrigens schon vom 2. v. cd. an nur gerundete, bald sich vereinigende Höcker, z. B. Ursus
arctos ferox Bl. U. PI. IX, während diese bei Gulo 1 vom 5.— 11. v. ed., aber stets getrennt
sich finden. Manchmal ist median zwischen ihnen ein winziges Knöpfchen oder Längsleistchen
eben erkennbar, z. B. 14.— 17. v. cd. Suricata 1.
In der Regel ragen sie anfangs nach oben etwas vorn, wenig aussen, dann werden sie
steiler, manchmal ragen sie auch etwas nach aussen, z. B. Mustela 1, 2, Lutra Bl. M. PI. IX,
Taf- IV Fig. 2. Bei einigen Canidae sind sie einander zuerst an der Basis recht nahe und
ragen hier etwas bis massig nach aussen, z. B. 5., 6. v. cd. Nyctereutes 1, 6. v. cd. Canis vulpes
Bl. C. PI. IX, später aber wie sonst wenig bis nicht.
VII. Caudale Gelenke.
Wie bei den rostralen Gelenken müssen wir auch hier die Facetten und ihre Träger,
die postzygapophysen, unterscheiden; die auf den letzteren öfters vorhandenen VorsprUnge,
welche den metapophysen der rostralen Gelenke entsprechen würden, sollen erst im folgenden
Abschnitte besprochen werden, da sie manche Beziehungen zu anderen Wirbelteilen zeigen.
— 57 —
Im Allgemeinen müssen natürlich diese Gelenke in Form, Richtung und gegenseitiger Ent-
fernung den Verhältnissen der rostralen Gelenke des nächstfolgenden Wirbels sich anpassen,
es muss also vor allem auf diese verwiesen werden.
1. Atlas.
So wenig wie die rostralen Gelenke am epistropheus entsprechen natürlich diese den
caudalen der folgenden "Wirbel, schon ihre Lage und Richtung zeichnet sie ja aus.
Die Facetten sind flach oder ganz flach concav und sehen meistens nach innen massig
hinten, selten mehr nach hinten, ventral gehen sie stets in die nach oben eben hinten sehende,
transversal ein wenig concave fovea dentis über. Diese ist rostral geradlinig begrenzt, seitlich ver-
läuft die Begrenzung nach hinten etwas aussen oben in die mediane Grenze der caudalen Facetten
aus. Letztere haben eine ungefähr halbkreisförmige Grundform, wobei die eben genannte Grenze
die Basis bildet, z. B. Ursus arctos ferox Bl. U. PI. IX. Diese ist in der Regel ziemlich gerade
und steigt nach oben eben hinten, selten ist sie convex, z. B. Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 9. Sie
springt in letzterem Falle ein wenig gegen das lumen des can. vert. vor, z. B. bei den meisten
Lutrinae. Im Übrigen ist die Facette immer durch einen nach hinten aussen mehr oder minder
stark convexen Bogen begrenzt, der ventral und median in den Caudalrand der fovea dentis
verläuft, welcher oben am Caudalrande der ventralen Spange sich hinzieht. Ist übrigens der
Medianrand etwas convex, so erscheint die Facette etwas oval oder kreisförmig, z. B. Zorilla
lybica 1 Taf III Fig. 9.
Die Gelenke befinden sich an der Grenze der dorsalen und ventralen Spange des atlas,
ihr gegenseitiger Abstand variiert natürlich etwas, ist aber stets ziemlich gross, in der Regel
jedoch geringer als derjenige der rostralen Gelenke, speziell, wenn diese unter sich weit ent-
fernt sind, z. B. Suricata 1 Taf II Fig. 8. Selten ist er sogar eben grösser, z. B. Felis leo
Bl, F. Fl. XI.
Das dorsale Eck des Gelenkes liegt fast stets ganz an dem Caudalrande des Neural-
bogens, z. B. Taf II Fig. 8, 14, selten ist es eben von ihm abgesetzt, z. B. Enhydra 1 Taf III
Fig. 14 und nur bei Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 9, 9 a durch eine tiefe Furche von ihm ge-
trennt. Der scharfe convexe Caudalrand spi'ingt meist hinten ein wenig vor, z. B. Taf II
Fig. 8, Taf III Fig. 14, 18, seltener kaum, z. B. Galictis 1 Taf III Fig. 15, oder nicht, z. B.
Cryptoprocta 1, Proteles Bl. C. PI. III, Canis lupus Bl. C. PI. IX. Dicht an ihm setzt sich stets
der Caudalrand des Flügels an.
2. Epistropheus.
Die Facetten sind flach oder flach concav, selten eben gewölbt, z. B. Nandinia 1, 2,
Arctictis 1, meist oval, z. B. Taf II Fig. 2 a, seltener kreisförmig, z. B. Taf I Fig. 9, sie sehen
nach unten eben hinten oft kaum aussen, z. B. Lutrinae, Bl. M. PI. IX, meist wenig aussen,
z.B. Nasua 1, 2, Taf II Fig. 19, seltener etwas nach aussen, z. B. i\rctictis 1, Felis concolor 11
Taf I Fig 3.
Die postzygapophysen springen von den caudalen Dachecken nach hinten etwas aussen,
eben bis wenig nach oben vor, wie in der Regel den Wirbelkörper hinten deutlich überragend.
Nur wo der Dachrand deutlich concav ist, wird natürlich ihr Rückragen deutlich erkennbar, z. B.
Enhydra 1 Taf III Fig. 13, ihre Höhe über dem Wirbelkörper ist von der des pediculus-Randes
abhängig, z. B. Taf II Fig. 2 a und Fig. 7, ihr gegenseitiger Abstand ist stets ziemlich gross.
Zoologica. Hefl 36. g
- 58 —
Dtr Rand ist scharf und convex, stösst rostral mit dem Caudalrande des pediculus zu-
sammen, die Oberfläche sieht nach oben und eben bis etwas nach innen, ist flach gewölbt,
aber in der Regel, wie schon p. 24 ausgeführt, meist ganz durch das verdickte Ende des Dach-
randes, z. B. Zorilla 1 Taf III Fig. 12, oder durch die hyperapophysen eingenommen, z. B.
Suricata 1 Taf. II Fig. 7, manchmal ist aber der laterale Teil unverdickt, z. B. Enhj^dra 1
Taf. III Fig. 13, Canis vulpes 5a.
3.-7. vertebra cervicalis.
Die Facetten sind meist flach, öfters auch alle oder z. T. flach gewölbt, z. B. 3. v. c.
Cryptoprocta 1, 3.-7. v. c. Arctictis 1, seltener eben concav, z. B. 3., 4. v. c. Bdeogale 1, 3.
bis 7. V. c Lutra felina 2. Sie sind zuerst massig gross, werden aber in der Regel bis zum
7. V. c. kleiner, z. B. Meles, manchmal jedoch nicht, z. B. Proteles 1, sie sind etwas oval bis
kreisförmig. Entsprechend dem Verhalten der rostralen Facetten sehen sie nach unten eben
hinten wenig aussen, später aber etwas nach aussen, z. B. 7. v. c. Meles anakuma 2 Taf. III
Fig. 16, selten massig nach aussen, z. B. 7. v. c. Lutra brasiliensis 3 Taf. IV Fig. 1, ganz selten
am 7. V. c. weniger nach aussen als vorhe •, z. B. Mydaus 1.
Die postzygapophysen verhalten sich ähnlich wie am epistropheus, ihr gegenseitiger Ab-
stand wird bis zum 7. v. c. in der Regel eben grösser, hinter den Wirbelkörper ragen sie aber hier
weniger als anfangs. Gegen den caudalen Dachrand ragen sie nur, wo dieser deutlich concav
ist, z. B. 3. V. c. Canis lupus 1 Taf. IV Fig. 4, deutlich nach hinten, sonst wenig, bei Formen
wie Cuon, Taf. IV Fig. 3 sogar überhaupt nicht.
Da ihre flache bis flach gewölbte Oberfläche in der Dachebene liegt, ausser wo das
Dach stärker gewölbt ist, schliesst sich der Seiten- und Caudalrand des Daches einfach an den
convexen Rand der postzygapophyse an. Nur selten ist dieser lateral eben aufgebogen, z. B.
Ursidae, 7. v. c. Meles anakuma 2 Taf. III Fig. 16, wenn die Facette mehr als sonst nach
aussen sieht.
vertebrae thoracales.
Die zweimalige Formänderung der rostralen Gelenke muss sich natürlich auch an den
caudalen finden, sie tritt hier sogar deutlicher hervor, da sie nicht durch Verstärkungen, wie
die metapophj^sen, verdeckt wird.
Die Facetten sind am 1. v. th. meist etwas bis deutlich gewölbt, z. B. Lutra brasiliensis 3
Taf IV Fig. 1, seltener eben gewölbt bis flach, z. B. Cynaelurus 1, 2, Ailurus 1, vom 2. v. th.
an kaum concav, am v. th. i. aber meist wieder etwas gewölbt, z. B. Felis caracal 7 Taf. I
Fig. 1, seltener flach, z. B. 11. v. th. Fossa 1, Gulo 1, auch an den v. th. 1. sind sie in der
Regel etwas gewölbt.
Während sie am 1. v. th. noch massig gross und eben längsoval bis kreisförmig sind, sind
sie an den weiteren v. th. v. klein, meist schmal oval, seltener kreisförmig, erst vom v. th. i. an
werden sie wieder grösser, meist ziemlich gross und sind in der Regel etwas unregelmässig kreis-
förmig, z. B. 11. v. th. Felis concolor 11 Taf. I Fig. 2, seltener eben oval, z. B. 11. v. th. Felis
lynx 6 Taf. I Fig. 6a.
Am I.V. th. sehen sie in der Regel nach unten, meist eben hinten massig bis etwas aussen,
z. B. Taf IV Fig. 1, seltener wenig nach aussen, z. B. Nandinia 1, oder eben nach aussen, z. B.
— 59 —
Nasua 1, Gulo 1, Mellivora 1, oder stärker nach aussen, z. B. Viverra 1, 2, bei manchen Formen
hier schon wie sonst an den weiteren v. th. v. nach unten eben hinten innen, z. B. Ursus cf.
tibetanus 4, Arctictis 1, Enhydra 1. Am v. th. i. aber sehen sie wieder meist nach aussen
etwas unten oder nach unten aussen, z. B. Felis Bi. F. PI. XI, manchmal nur wenig nach unten,
z. B. Paradoxurus 1, selten hier nur eben nach aussen, z. B. 11. v. th. Procyon 1. Ähnlich
sehen sie an den v. th. 1. nach aussen etwas unten, z. B. Ailurus 1, oder nur wenig, manchmal
auch massig nach unten, z. B. Fossa 1.
Die postzygapophysen sind am 1. v. th. meist noch ähnlich wie am 7. v. c. aber sich
näher, selten sich schon sehr nahe, z. B. Arctictis 1, Enhydra 1 und klein, in der Regel deut-
lich, kaum hinter den Wirheikörper rUckragend und nur etwas, z. B. Taf. IV Fig. 1 oder nicht,
z. B. Mustela foina Bl. M. PL IX hinter die Basis des proc spinosus. Die Oberfläche ist in der
Regel flach, der convexe Rand ist lateral öfters eben aufgebogen, z. ß. Canis vulpes 5a,
Hyaena vulgaris Bl. H. PI. IV. Dann aber rücken die postzygapophysen sich meist rasch
ganz nahe und eben höher unter die Basis des proc. spin., wobei sie immer mehr den Wirbel-
körper überragen. Ihre flach gewölbte Oberfläche sieht hier etwas nach aussen und geht so-
wohl in die des Neuraldaches als in die Seitenfläche des proc. spin. über. Der allein sichtbare
Lateralrand und ein Teil des Caudalrandes tritt anfangs etwas convex noch hervor, später
flacht er sich ab und verläuft ganz in den Caudalrand des pediculus, z. B. 9. v. th. Felis
caracal 7 Taf I Fig. 1 und in den des proc. spinosus, so dass hier die postzygapophysen ganz
rudimentär werden. Erst am letzten v. th. v. entfernen sich öfters die Facetten eben von ein-
ander, es tritt dann der Seitenrand hier wieder wie anfangs, z. B. Taf IV Fig. 5, Taf. III Fig. 2,
etwas convex hervor, z. B. 9. v. th. Mustela 1, 2.
Wo natürlich, wie bei Nasua 1,2, Procyon 1 Taf II Fig. 16, die rostralen Gelenke sich
nur langsam näher rücken, ist dies auch bei den caudalen der Fall. Nicht selten sind die
ersteren sich ja nie ganz nahe, dann tritt auch stets der Seitenrand der postzygapophyse
etwas convex neben der proc. spin.-Basis hervor, z. B. Nandinia 1, la, Hyaena, Bl. H. PI. I.
Mindestens der mediane Teil des Gelenkes ist aber auch hier unter die Basis des proc. spin.
gerückt.
Erst am v. th. i., von wo an die Facetten in der Regel hauptsächlich nach aussen ge-
dreht sind, treten die Gelenke wieder deutlicher hervor neben der proc. spin.-Basis, z. B. Taf I
Fig. 1, selten schon etwas rückragend, z. B. Taf III Fig. 7, als meist kleine ohrförmige Fortsätze,
deren stets ein wenig bis etwas gewölbte Oberfläche mehr oder weniger nach innen sieht. Der
laterale Rand wird so mehr oder weniger nach oben convex, während der mediale mit dem
der andern Seite median zusammenstösst, am v. th. i. allerdings oft noch unter die Basis des
proc. spin. verläuft, z. B. Felis caracal 7 Taf I Fig. 1.
Diese ohrförmige Gestalt behalten die folgenden postzygapophysen bei, sie werden aber
meist wie die Facetten grösser, ragen deutlicher hinter das Dachende eben nach oben und zu-
gleich eben bis etwas nach aussen, indem sie je nach dem gegenseitigen Abstände der rostralen
Gelenke mehr oder weniger divergieren, so sind sie sich bald sehr nahe, z. B. Ailurus 1,
Galictis 1, bald sehr weit, z. B. Mellivora 1, meist nur mittelweit von einander entfernt.
Je nach der Richtung ihrer Facetten ist natürlich ihre Oberfläche mehr oder minder
stark nach innen gedreht, doch geht sie nach vorn stets ohne Grenze in das Neuraldach über,
da sie in der Längsrichtung etwas convex ist, z. B. Taf I Fig. 1. Der nach oben convexe
— 60 —
Lateralrand ist dabei oft noch besonders aufgebogen, z. B. Viverra-Gruppe, 11. v. th. Felis
concolor 11 Taf. I Fig. 2.
Caudal ist der Rand stets deutlich convex, die median zusammenstossenden Ränder
bilden meist eine deutliche Concavität, z. B. Felis caracal 7, seltener ist diese massig breit, z. B.
14., 15. V. th. Mydaus 1, öfters recht eng, z. B. Putorius, manchmal sogar spitzwinkelig, z. B.
Enhydra 1, bis stumpfwinkelig, z. B. Lycaon. Meist wird natürlich diese Concavität zwischen
den Gelenken allmählig weiter, da deren gegenseitiger Abstand grösser wird, doch ist ihre
Breite ja auch von dem Grade der Drehung derselben abhängig.
Entsprechend den Ausnahmeverhältnissen der rostralen Gelenke am v. th. i. oder 1. v.
th. 1. müssen natürlich auch die caudalen an den vorhergehenden Wirbeln sich verhalten, so
sehen am 10. v. th. von Felis lynx 6 Taf. I Fig. 6. 6a die flachen Facetten nach unten hinten,
während die postzygapophysen ohne erhöhten Lateralrand seitlich eben hervortreten, bei Felis
planiceps 9 sehen erstere nach unten wenig hinten eben innen, bei Felis concolor 11 aber nach
unten massig aussen etwas hinten, wobei hier die kleinen Gelenkfortsätze schon einen schwach
erhöhten Lateralrand haben. Ähnlich ist es am 11. v. th. von Nasua 1, 2, wo die Facetten
kaum nach aussen sehen, und links am 12. v. th. von Hyaena brunnea 2, während rechts hier
normale Verhältnisse herrschen. Diese und andere Formen bilden also teilweise Übergänge
von den v. th. v. zu den v. th. 1.
vertebrae lumbales.
Die Gelenke verhalten sich hier wie an den v. th. 1. Die ziemlich grossen Facetten sind
etwas, z. B. Felis domestica 1, bis kaum gewölbt, z. B. Canis vulpes5a, annähernd kreisförmig
bis schwach oval und sehen nach aussen wenig unten, z. B. 6. v. 1. Ailurus 1, oder etwas z. B.
3. — 5. V. 1. Mellivora 1, bis massig nach unten, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12,
selten nach unten etwas aussen, z. B. 6. v. 1. Lutra lutra 1.
Die ohrförmigen postzygapophysen überragen den Wirbel hinten stets deutlich, sie sind
nach hinten sehr wenig bis wenig aussen, z. B. Bdeogale 1, Ailurus 1, Bassaris 1 oder etwas,
z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta, 1 Taf. I Fig. 12 bis massig aussen gerichtet, z. B. 7. v. 1. meiste
Felidae, Bl. F. Fl. XI (nicht F. caracal) und Canidae, wobei sie allmählig ein wenig sich von
einander entfernen und zuletzt häufig deutlich stärker divergieren, z. B. meiste Felis Bl. F. Fl. XI,
Canis Bl. C. PL IX, oft aber auch nur etwas, z. B. 7. v. 1. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, oder
wenig, z. B. Bdeogale 1 Taf. II Fig. 3.
Sie sind bald alle ziemlich kurz, z. B. Ailurus 1, Suricata 1 Taf. II Fig. 6, bald lang,
z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12, am letzten v. 1. werden sie oft etwas länger als vorher,
z. B. meiste Felis und Canidae. Daher ist ihr gegenseitiger Abstand speziell am letzten v. 1.
recht verschieden, er entspricht natürlich demjenigen der Gelenke des 1. v. s.
Die Oberfläche ist stets von vorn nach hinten convex, sie ist je nach der Richtung der
Facetten mehr oder weniger stark nach innen gedreht, wodurch die Gelenkfortsätze, von oben
gesehen, bald schmal bald breit erscheinen, z. B. Taf II Fig. 5, 6. Der Lateralrand ist stets
nach oben convex, oft noch besonders aufgebogen, der Caudalrand einfach convex. Die Median-
ränder bilden mit einander wie an den v. th. 1. meist einen concaven Bogen, dessen Weite
natürlich von dem gegenseitigen Abstand, aber auch von dem Grade der Drehung der postzyga-
pophysen abhängig ist; deshalb wird er am letzten v. 1. oft viel weiter, z. B. meiste Felis Bl.
— 61 —
F. PI. XI und meiste Canis Bl. C. PI. IX; oft ist er aber stets eng concav, z. B. Aiiurus 1 oder
mittelbreit, z. B. Zorilla lybica 1 Tat'. III Fig. 10a, 7. v. 1. Cryptoprocta Taf. I Fig. 12, 6. v. 1.
Ictis nivalis 2 Taf. III Fig. 8, oder auch eng spitzwinkelig, z. B. 1.— 6. v. I. meiste Felis, 6. v. 1.
Suricata 1 Taf. II Fig. 6, wenig weiter, z. B. beim 6. v. I. Bdeogalc 1 Taf. II Fig. 3, 5. v. 1.
Proteles 1 Taf. I Fig. 7, am letzten v. 1. manchmal auch stumpfwinkelig, z. B. Felis tigris
Bl. F. PI. XI.
Bei Meles taxus 1 a ist natürlich entsprechend dem oben VI p. 55 erwähnten anormalen
Verhalten der linken Facette des 1. v. s. auch die des 6. v. 1. nur nach unten gerichtet und die
postzygapophyse kurz, ihr Lateralrand nicht höher als ihr Medianrand.
vertebrae sacrales.
Da, wie oben VI p. 55 ausgeführt wurde, die Gelenkfortsätze der v. s. eng mit einander
verwachsen, sind nur am letzten v. s. freie caudale Gelenke vorhanden.
Sehr selten sind hier die Facetten schon ganz geschwunden und die postzygapophysen
nur winzige rückragende Eckchen, z. B. meiste Ursidae (Bl. U. PI. IX), meist sind die Facetten
zwar klein, aber noch deutlich, manchmal sogar noch relativ gross, z. B. Arctictis 1 Taf. II
Fig. 9, Lutra lutra la Taf III Fig. 17. In der Regel sind die Facetten gewölbt, seltener flach, z. B.
Nasua 1,2, Hyaena, Lutra, meist oval, seltener fast kreisförmig, z. B. Nandinia 1, 2, Arctictis 1.
Sie sehen bald nach aussen unten, z. B. Zorilla lybica 1 Taf. III Fig. 10a, bald nur massig,
z. B. Nandinia la Taf. II Fig. 11, oder etwas nach unten, z. B. Cryptoprocta 1 Taf. I Fig. 12,
selten nur eben nach unten, z. B. Aiiurus 1 Taf II Fig. 15, Mydaus 1 Taf III Fig. 5 und manch-
mal auch nach unten etwas aussen, z. B. Herpestes, sehr selten eben aussen, z. B. Enhydra 1.
Die postzygapophysen überragen den Wirbelkörper stets deutlich oder etwas, ihre Grösse
entspricht natürlich derjenigen der Facetten, ihr gegenseitiger Abstand dem der rostralen Ge-
lenke des 1. V. cd. In seltenen Fällen sind sie übrigens mit diesen verwachsen, z. B. Ursus
arctos 2, Meles taxus 1. Bald sind sie massig gestreckt, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7, Hyaena
vulgaris Bl. H. PI. IV, bald sehr kurz, z. B. Gulo 1, Bl. M. PI. IX, Hyaena crocuta Bl. H. PI. IV.
Meist sind sie einander an der Basis ganz nahe, manchmal aber hier durch ganz kurzen
Dachrand getrennt, z. B. Arctictis 1 Taf II Fig. 9, Canis campestris ßl. C. PI. IX, Ursidae,
sie ragen bald massig nach aussen, z. B. Hyaena brunnea 2, vulgaris Bl. H. PI. IV, bald etwas,
Proteles 1 Taf I Fig. 7, bald nur wenig, z. B. Hyaena crocuta, Bl. H. PI. IV, Procyon 1 Taf. II
Fig. 17, d. h. sie sind von einander bald weit, bald sehr wenig entfernt.
Ihr convexer Lateralrand ist fast stets höher als der mediale, nur manchmal etwas aufge-
bogen, die Oberfläche eben convex ist meist ein wenig bis deutlich nach innen gedreht, selten kaum,
z. B. Enhydra 1, Mellivora 1, daher erscheinen die postzygapophysen, von oben gesehen, bald
schmal, z. B. Aiiurus 1 Taf II Fig. 15, bald breit, z. B. Arctictis 1 Taf II Fig. 9. Caudal sind
sie convex, selten spitz, z. B. Canis lupus 1 Taf IV Fig. 6.
Die Medianränder bilden seltener mit dem Dachrand einen weit concaven Bogen, z. B.
Hyaena vulgaris Bl. H. PI. IV, Arctictis 1 Taf II Fig. 9, häufiger allein eine massig breite
Concavität, z. B. Proteles 1 Taf I Fig. 7, Bassaris 1 Taf. III Fig. 3; vielfach ist diese auch
recht eng, z. B. Aiiurus 1 Taf II Fig. 15, Nandinia la Taf. II Fig. 11 oder spitzwinkelig, z. B.
Lutra lutra la Taf III Fig. 17.
— 62
vertebrae caudales.
Nur bei einigen Formen mit reduziertem Schwänze, wie Ursidae und Hyaena crocuta.
fehlen die Facetten schon von Anfang an, sonst werden sie, wie die Tabellen zeigen, an den
ersten v. cd. rudimentär entsprechend dem Verhalten der rostralen Facetten.
Meist sind sie zuerst gewölbt, dann flach, seltener von Anfang an flach, z. B. Putorius,
meist oval, z. B. Cynaelurus, Ailurus 1, seltener fast kreisförmig, z.B. Herpestes 1, 2, Nandinia,
Taf. 11 Fig. 10, und sehen nach aussen massig unten, z. B. erste v. cd. Nandinia, Taf. II Fig. 10,
oder etwas, z. B. Fossa 1, manchmal auch wenig nach unten, z. B. 1., 2. v. cd. Ailurus 1, öfters
nach aussen unten, z. B. Genetta 1, 2, Viverra 1, 2, selten jedoch nach unten eben bis etwas
aussen, z. B. 1., 2. v. cd. Lutra lutra 1, la.
Die ohrförmigen postzygapophysen werden allmählig wie die Facetten kleiner, selten
sind sie zuerst an ihrer Basis von einander etwas entfernt, z. B. 1., 2. v. cd. Mellivora 1, Bl. M.
PI. IX, meist, wie gewöhnlich sich hier ganz nahe, aber etwas bis ein wenig nach aussen diver-
gierend, später weniger, z. B. Nandinia, Taf II Fig. 10. Ihre flach gewölbte Oberfläche sieht
wie bisher je nach der Facettenrichtung eben his massig nach innen und je nachdem erscheinen
die Gelenkfortsätze schmaler oder breiter. Der Lateralrand ist nach oben etwas convex,
manchmal sogar zuerst etwas aufgebogen, z. B. 1., 2. v. cd. Cryptoprocta 1. Die Medianränder
stossen meist etwas concav, später aber spitzwinkelig zusammen, z. ß. Taf II Fig. 10, Bl- V.
PI. IX. Nie sind die postzygapophysen lang, meist mittelkurz und überragen nur etwas oder
wenig den Wirbelkörper, z. B. Zorilla lybica 1 Taf III Fig. 10a.
Im regelmässigsten Falle werden sie mit dem Schwinden der Facetten zu einer am Dach-
ende befindlichen, aus zwei ein wenig divergierenden Spitzen bestehenden „Endgabel", die je
nach der Wirbel- und Neuraldachlänge bald eben noch den Wirbelkörper überragt, z. B.
8., 9. V. cd. Cryptoprocta 1, 7. v. cd. Nandinia la Taf II Fig. 10, oder ober seinem Ende
z. B. 4. V. cd. Mustela foina Bl. M. PI. IX, oder vor ihm sich befindet, z. B. 7. v. cd. Felis
tigris 4 Taf I Fig. 10, Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 2 und nun auf dem Wirbelende,
z. B. 7., 8. V. cd. Nandinia, seltener etwas vor ihm, z. B. 8. — 11. v. cd. Cj-naelurus 1, 2 an-
wächst, in letzterem Falle dann rasch an das Ende rückend. So entsteht die kleine „Gabel-
leiste", die nach vorn kurz ausläuft, oder wie III p. 20 erörtert ist, das erhöhte Ende der
Neuralleiste bildet.
Häufig ist aber die Endgabel am Neuraldach rudimentär, z. B. 5. v. cd. Mustela foina,
4. v. cd. Gulo luscus Bl. M. PI. IX. Die Gabelleiste am Wirbelende erscheint dann ohne
allmähligen Übergang, nachdem sie an einigen v. cd. fehlte, z. B. am 5., 6. v. cd. Felis Ij'nx 6,
selten ist sie hier unregelmässig, indem nur die eine Hälfte vorhanden ist, z. B. 8., 9. v. cd.
Felis concolor 11, 7. v. cd. Lycaon 1, la. Bei einigen Formen konvergieren die kurzen T.eist-
chen nicht, sondern laufen parallel, wie p. 20 erwähnt, manchmal in zwei Neuralleistchen aus,
z. B. 8.— 11. v. cd. Cercoleptes 1, 6.— 10. v. cd. Cuon 2, 2a, 7. v. cd. Canis lupus Bl C. PI. IX.
Die Gabelleistchen sind nie hoch, manchmal ragen sie auch etwas nach aussen, z. B.
7.— 12. V. cd. Canis vulpes 5a, an ihrer Basis nähern sie sich bald so, dass diese eine kleine
gemeinsame Erhöhung bildet, in welcher sie allmählig aufgehen, selten bleiben sie getrennt,
z.B. 11.— 16. V. cd. Felis tigris 4. In einigen Fällen sind sie übrigens von x\nfang an verschmolzen,
z. B. 6.— 12. V. cd Felis servalina 10, vom 7. v. cd. an Galictis 1, Gulo 1. Bei Suricata 1 ist
- 63 -
nur am 9. v. cd. eine Gabelleiste, später endet die Neuralleiste fast unverdickt, bei Enhydra 1
sind sie auch vom 9. v. cd. an kaum mehr angedeutet.
In den Fällen, wo die Reste des Neuralbogens sich an die praezygapophysen anschliessen,
sind die Rudimente der postzygapophysen zuerst als Endeckchen der Neuralleistcn vorhanden,
z. B. Hyaena Bl. H. PL IV, Ursidae, um dann meist ganz zu fehlen, selten sind sie hier später
noch angedeutet, z. B. bei Melursus 5 am 5.-7. v. cd. als ein Höckerchen hinten auf dem
Wirbelkörper, wie sie ja überhaupt bei kurzschwänzigen Formen eher reduziert sind als sonst,
was aus den Tabellen ersichtlich ist.
VIII. Muskelfortsätze.
Ähnlich wie an den rostralen Gelenken häufig metapophysen sich befinden, welche aber,
Avie wir p. 53 sahen, von diesen in bestimmten Regionen auch abrücken können, so finden sich
auch an oder dicht bei den postzygapophysen, speziell in der Halsregion, Höcker, Eckchen oder
Leisten, aber es sind dabei zwei Vorkommnisse scharf zu unterscheiden. Die einen Vorsprünge
befinden sich nämlich an der Medianseite der postzygapophysen, rücken sogar an den caudalen
Dachrand und zeigen öfters Beziehungen mit dem Caudalrande des proc. spinosus, Mivart 1865
p. 545 nannte sie hyperapophysen, sie ragen in der Hauptsache nach hinten oben. Die anderen,
bisher damit verwechselten, sind stets sehr klein, finden sich nur an den v. c. und am 1. v. th.,
und zwar am Dachseitenrand oder an der Lateralseite der postzygapophysen, seltener auf
ihnen, sie ragen nach aussen oder oben vorn und zeigen in seltenen Fällen Beziehungen zu
den metapophysen oder auch den hyperapoph3rsen, ich nenne sie „lophapophysen" (Xocpo? = Nacken).
Am Atlas ist übrigens nie eine Andeutung solcher Vorsprünge zu sehen.
a) Hyperapophysen.
Epistropheus.
Die häufig so eigentümliche Gestaltung und enge Verbindung des Caudalrandes des
proc. spin. und des caudalen Dachrandes mit der Dorsalseite der postzygapophysen wurde schon
oben p. 24 und 25 eingehend beschrieben und es wurde dabei schon erwähnt, dass meistens am
Dachrande in Mitte der Länge, häufig auch ganz auf dem Medianrande der postzygapophysen
Höcker seien, z.B. Viverra tangalunga 1 Taf. II Fig. 2, 2 a, Icticyon Taf. IV Fig. 9 im Gegen-
satz zu Suricata 1 Taf. II Fig. 7 oder Bl. M. PI. IX. Diese ragen bald nach hinten, z. B. Taf IV
Fig. 9, oder hinten oben, z. B. Taf. II Fig. 7, bald, aber seltener, mehr nach oben als hinten, z. B.
Mustela-Gruppe, Bl. M. PI. IX, sehr selten geteilt mit einem Eckchen nach hinten, einem nach
oben, z. B. Canis vulpes 5.
In der Regel ist es ein nur selten spitzer (Taf II Fig. 7), konischer Höcker, oft aber nur
eine Verdickung am Dachrande, z. B. Taf III Fig. 12, oder nur ein plattes Eck desselben, z. B.
Felis concolor 11 Taf. I Fig. 3, manchmal auch nur eine Biegung des Randes nach hinten, z.B.
Proteles 1 Taf I Fig. 8. Dies letztere Verhalten zeigt vielleicht an, dass die bei manchen Ur-
sidae, z.B. Melursus 5; seitlich convexen Caudalränder des proc. spin. die hyperapophysen er-
— 64 —
setzen können. Kaum der Fall ist dies aber bei den vorspringenden Ecken des proc. spin.-
Endes von Hyaena, da hier gleichzeitig- nahe an den postzygapophysen schwache hyperapo-
physen vorhanden sein können, z. B. Hyaena vulgaris PL H. PL IV.
Auch sonst fehlen hyperapophysen manchmal völlig, z. B. Felis tigrina 13, Mydaus 1
Taf. III Fig. 4, Enhydra 1 TaL III Fig. 13, Arctictis 1 (nicht Bl. S. PL VIII). Je nach ihrer Stel-
lung, Richtung und Stärke ragen sie über die postzygapophysen nicht, z. B. Taf. III Fig. 12,
Taf II Fig. 2, oder ein wenig, z. B. Taf II Fig. 7, Taf IV Fig. 9, nach hinten vor.
3. vertebra cervicalis bis 1. vertebra thoracalis.
Wie die Tabellen ergeben, fehlen hyperapophysen am 3. und 4. v. c. nur sehr selten,
z.B. Procyon 1, Arctictis 1, Mydaus 1, am 5. v. c. aber sehr häufig, später sogar in der Regel.
.Stets werden sie vom 3. v. c. an schwächer, indem sie zuerst meist konische stumpfe Höcker
darstellen und dann zu eben, zuletzt nicht mehr verdickten Rückbiegungen des Dachrandes werden,
oder es sind zuletzt oben am Dachrand ganz flache Verdickungen, die nicht mehr rückragen.
Am 3. V. c. befinden sie sich auf oder dicht am Medianrande der postzygapo-
physen, wo sie oft bis zuletzt bleiben, z. B. 3. — 5. Nandinia, meiste Canidae,- manchmal rücken
sie aber ein wenig medianwärts, z. B. Felis serval 8, Lutra felina 2, häufig stärker, z. B- meiste
Felidae, Ursidae, Bassaris 1, wodurch die p. 15 erörterte Verengerung der Kerbe des Dachrandes
bedingt wird. Wie dort erwähnt, ist in seltenen Fällen diese Kerbe ganz oder z. T. mit rauher
Knochenmasse ausgefüllt, z. B. Cuon javanicus, Taf IV Fig. 3. Am 3. und 4. v. c. zeigen sich
übrigens selten Beziehungen zum proc. spin., indem von ihm Leistchen längs des Kerbenrandes
zu den hyperapophysen laufen, z.B. Viverra 1, 2, Canis mesomelas 3.
Am 3, 4. V. c ragen sie bald nach hinten eben bis wenig oben, z.B. Bassaris 1, meiste
Canis, oder etwas nach oben, z. B. Cryptoprocta 1, bald auch stärker nach oben, z. B. H3'aena,
Canis lupus, Mustela, BL M. Fl. IX. Manchmal sind schon hier nur schwache Verdickungen
oder Dachecken, z.B. Bdeogale 1, Cercoleptes 1, Zorilla 1, manchmal auch sehr starke Höcker,
z. B. Mellivora, Lutra lutra, Canis lupus; an dem letzten v. c. und am 1. v. th. sind sie nur
selten, dann fast stets nahe der Mediane vorhanden, z. B. Felis domestica 1, Bassaris 1, bei
Felis leo 3, 3a sind am 1. v. th. nur ganz feine rUckragende Spitzchen vorhanden. Je nach ihrer
Stärke und Richtung ragen die hyperapophysen zuerst etwas, z.B. 3. — 5. v. c. Bassaris 1, wenig.
z. B. 3. v. c. Herpestes 1, oder nicht, z. B. Genetta, Viverra, hinter den postzygapophysen Rand
vor, später natürlich nie mehr.
vertebrae thoracales und lumbales.
Während der 1. v. th., wie wir sahen, sich an die v. c. anschliesst, ist an den weiteren
v. th. V. infolge der Verkümmerung der postzygapophysen keine Andeutung von Vorsprüngen
daselbst vorhanden. Erst vom v. th. i. ab finden sich wieder solche, welche wir ihrer Lage
nach mit den hyperapophysen vergleichen können, wenn sie auch anders gestaltet sind. Der
Caudalrand des proc. spinosus läuft nämlich hier nicht selten in zwei schwache divergierende
Leistchen aus, welche oben und median auf den postzygapophysen öfters mit einem winzigen
Spitzchen oder Knöpfchen enden, das manchmal auch allein erhalten ist. Diese „Gabelleisten"
sind, wie aus den Tabellen ersichtlich, an dem v. th. L, den v. th. 1. und vielen v. 1. oft vor-
— 65 —
banden, selten deutlich, z. B. v. th. 1. Felis serval 8, Lutra 1, la, 2. Nur das Caudalende des
Leistchens ist z.B. vorhanden am 2.-6. v. 1. Felis e\Ta 12, 1. — 4. v. 1. Mustela foina 1.
Ob auch die p. 27 erwähnte Gabelung- des proc. spin. am v. th. i. oder die am Cau-
dalrande der proc. spin. der v. th. 1. und besonders am letzten v. 1. vorhandenen zwei Leisten
und die angedeutete Teilung des Endes (siehe p. 2<S und 29!) damit in Zusammenhang zu bringen
ist, erscheint nicht ganz sicher, ist aber wahrscheinlich.
vertebrae sacrales und caudales.
An den v. s. wie den ersten v. cd- sind Gabelleisten nur selten ausgebildet, z. B- 1. — 3.
V. s., 1., 2. V. cd. Felis serval 8, 3. v. s. Cynaelurus 1, la, 2. — 4. v. cd. Canis lagopus 6. Sehr
selten ist an den postzygapophj'sen des letzten v. s. je ein winziges rückragendes Spitzchen vor-
handen, z. B. 3. v. s. Canis lupus, Taf. IVFig. 6, manchmal aber sind diese dorsal ein wenig ver-
dickt, z. B. 3. V. s. Felis servalina 10, 1.— 5. v. cd. Felis leo 3, 3a, 4. — 7. v. cd. Cryptoprocta 1,
was wohl als schwache Andeutung von hj'perapophysen aufgefasst werden kann.
b) Lophapophysen.
Epistropheus.
Wie p. 24 erwähnt wurde, biegt sich das manchmal schart kantige Lateralende des Dach-
randes in einigen Fällen auf den dicken postzygapophysen nach vorn und läuft so als rauhes
Leistchen zu dem Rostraleck des Gelenkfortsatzes aus, z. ß. Viverra tangalunga 1 Taf 11
Fig. 2a, Felis leo 3, ßl. F. PI. XI, Canis lupus 1, campestris Bl. C. PI. IX. Vielleicht kann
man dieses Leistchen als Andeutung einer lophapophyse auffassen.
3. vertebra cervicalis bis 1. vertebra thoracalis.
Am 3., 4. V. c, sehr häufig auch am 5. v. c. fehlt jede Andeutung dieser Vorsprünge
oder es sind nur ganz schwache Eckchen oder Leistchen vorhanden.
Nur selten zieht von den hyperapophysen ein ganz schwaches Leistchen nach vorn
aussen über die Dorsalfläche der postzygapophysen zu deren Rostraleck, z. B. 3.-5. v. c. Meles
taxus 1, la; 3.-6. v. c. Hyaena; ganz selten ist ein solches nur oben am Lateralrand der post-
zygapophysen vorhanden, z. B. 3., 4. v. cd. Felis pardus 5. Öfters aber ist an dem Dachseiten-
rand ein schwaches nach vorn aussen gerichtetes Eckchen, bald dicht vor dem caudalen Gelenk,
z.B. 4. V. c. Ailurus 1, 3., 4. v. c. Mustela foina 1, Bl. M. PI. IX, bald in Mitte der Länge, z. B.
4. V. c Genetta dongalana 1, Nandinia 1, 2 oder nur etwas vor jenen ausgebildet, z. B.
4. V. c. Canis lupus 1, la, Canis vulpes 5, 5a.
Wie nun p. 51 ausgeführt wurde, befindet sich die metapophyse am 3. v. c häufig als
Vorsprung am Dachseitenrande eben hinter den praezygapophysen. Bei einigen Canis-(Thooidea-)
Arten scheint nun dieses Eck am 3. v. c. zugleich auch der lophapophyse zu entsprechen, in-
dem es sich am 4. v. c. teilt und einerseits als metapophyse an die Lateralseite des rostralen
Gelenkes, andererseits als lophapophyse an dem Dachrand nach hinten rückt, z. B. Cuon java-
nicus 2a Taf IV Fig. 3; Mivart: Canidae p. XVI Fig. 3 bezeichnet deshalb auch die letzteren
VorsprUnge als metapophysen.
Zoologica. Heft 36 q
— 66 —
Am 5. V. c. ist das Eckchen in der Regel dicht vor dem Rostralende der postzygapo-
physe gelegen und nach oben aufgebogen, caudalwärts etwas auslaufend, z. B. meiste Canis,
Nandinia, Gulo 1, Melursus 5, selten ist hier nur ein Leistchen am Lateralrande, z. ß. Felis
Serval 8 oder zur hyperapoph.vse sich hinziehend, z. B. 5., 6. v. c.Hyaena. Am 6. v. c. bis 1. v. th.
ist in der Regel die lophapnphyse vorhanden oder deutlicher als bisher, doch kann sie, wie aus
den Tabellen ersichtlich, auch hier fehlen z. B. Arctictis 1 oder nur am 1. v. th., z. B. Ursidae,
Nasua, Enhydra 1.
Meist ist hier ein Eckchen oder Spitzchen nach vorn oben gerichtet oben am Rostraleck
der postzj'gapophyse, z. B. 6., 7. v. c. Viverra zibetha 2, Ailurus 1, 6. v. c, 1. v. th. Canis
lupus Bl. C. PI. IX, 7. v. c. Meles anakuma 2 Taf III Fig- 16, seltener rückt es hier ein wenig
medianwärts, so dass es vor der Mitte des Gelenkes, z. B. 6., 7. v. c Fossa 1, Otocyon,
Icticyon 1 oder sogar vor dessen Medianrand sich erhebt, z. B. 7. v. c. Felis lynx 4, serval 8,
Cryptoprocta 1. Ist im letzteren Falle die lophapophyse statt als caudal auslaufendes Eckchen, als
Längsleistchen ausgebildet, so kann dieses bis nahe an den Caudalrand reichen, wodurch wieder
eine Beziehung mit der hyperapophyse angedeutet ist, z. B. 6., 7. v. c. Lutra lutra 1 ; 5.-7. v. c.
Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 1.
IX. Gefäss- und Nervenkanäle.
Ausser dem III p. 21—23 besprochenen can. vertebralis und den for. intervertebralia
(sacralia) finden sich speziell in der Halsregion noch andere Kanäle oder Löcher, welche eine
besondere Beschreibung verdienen.
1. Atlas.
Am Medianrande der rostralcn Gelenke ist stets eine concave enge Kerbe, die aber in der
Regel massig breit überbrückt ist, so dass der Rostralrand des Neuralbogens zu dem Medianrande
des Gelenkes ununterbrochen verläuft. Nur rechts bei Lutra felina 2 und beiderseits bei Cynae-
lurus 1, 2, nicht aber bei Felis jubata Bl. F. PI. XI, ist die Brücke nur durch zwei sich ent-
gegenstrebende Spitzchen angedeutet. Manchmal ist übrigens die Brücke ziemlich schmal, z. B.
Procyonidae, Nasua, Bl. S. PI. VHI, Suricata 1 Taf II Fig. 8. Sehr selten ist dorsal auf dem
Caudalrande der Brücke ein ganz schwaches Höckerchen vorhanden, z. B. Lutra lutra 1, Bl.
M. PI. IX.
So ist also die rostrale Kerbe fast immer als foramen obliquum ausgebildet. Von ihr
aus führt nun zu der schon p. 32 erwähnten „Seitenkerbe", die sich zwischen dem Gelenk und
dem Rostralrande des Flügels befindet, eine meist ganz flache Furche, welche also dorsal hinter
dem Gelenkfortsatze nach aussen zieht. Je nachdem die Seitenkerbe tief oder seicht und die
Brücken über die Kerben schmal oder breit sind, ist diese Furche relativ lang oder kurz, z. B.
Arctictis Bl. S. PI. VIII im Gegensatz zu Felis leo Bl. F. PI. XI.
Indem der Caudalrand der rostralen Brücke öfters lateralwärts über das Gelenk scharf-
randig ausläuft, kann diese Furche eine scharfe rostrale Begrenzung erhalten, z. B. Taf. III
Fig. 14, 18, Cercoleptes Bl. S. PL VIII, selten ist auch caudal eine zum FlUgelrand ziehende
scharfe Grenze vorhanden, z. B. Enhydra 1 Taf III Fig. 14. Sind nun beide Kerben über-
— 07 —
brückt, so kann die Furche etwas tiefer als sonst und sowohl rostral als caudal jjut begrenzt
sein, so dass man nur eine quer-ovale oder rundliche (irube sieht, z. B. Hyaena, Proteles, Suri-
cata 1 Tat'. II Fig. N, Zorilla iibyca Taf. 11 1 Fig. '^a.
Je nachdem nun der Rostralrand des Flijgels, wie p. 32 ausgeführt, dicht oder
weiter hinter dem Gelenk entspringt, und mehr oder weniger nach vorn oder nur nach aussen
verläuft und je nach seiner Länge, ist natürlich die Kerbe eng und nicht tief, z. B. meiste Ca-
nidae, Bl. C. Fl. IX, oder eng und tief z. B. meiste Ursidae, oder mehr oder weniger weit, z. B.
Nasua Bl. S. Fl. VIII, Galictis 1 Taf III Fig. 15, selten so weit wie bei der Lutra-Gruppe, z. B.
Lutra 151. AI. PI. IX, Enhydra 1 Taf III Fig. 14 und bei Otocyon la Taf III Fig. 18.
Häufig ist nun auch diese Kerbe überbrückt, manchmal nur ganz schmal, z. B. Ursus
maritimus 1, cf tibetanus 4, Putorius (Ictis), Bl. M. PI. IX, Gahctis 1 Taf. III Fig. 15, öfters
massig schmal, z. B. Cercoleptes 1, Bl. S. PI. VIII, Cryptoprocta 1, öfters breit, z. B. Ursus arctos
2, 3, Suricata 1 Taf II Fig. 8. Diese Brücke entspringt nun bald mehr oder weniger median-
wärts vom Flügeleck, z. B. Cercoleptes 1, Bl. S- PI. VIII, Galictis 1 Taf. III Fig. 15, Suricata 1
Taf II Fig. 8, bald dicht neben ihm, z. B. Genetta felina 2, Bl. V. PI. IX, oder an ihm, z. B. Ursus
arctos 2, 3, arctos ferox Bl. U. PI. IX, Zorilla Iibyca 1 Taf III Fig. 9a, und zieht sich nach vorn
etwas innen zur Lateralseite des Gelenkes, selten bis neben dessen Aussenrand, z. B. Ursus
arctos ferox Bl. U. PI. IX. So ist also bei allen Viverridae, Hyaena, Proteles, vielen Ursidae
und Mustelidae, sowie bei einigen isolierten Formen auch hier ein foramen ausgebildet.
Von der Seitenkerbe aus läuft nun stets eine Furche ventral an der Flügelbasis nach
hinten eben bis etwas innen, sie ist meist recht flach, z. B. Canis, Nasua Bl. S. PI. VIII, seltener
tief, z.B. Felis domestica 1, Hyaena crocuta 1, la und je nach der Länge der Flügelbasis und
der des can. transversarius bald recht kurz, z. B. Cercoleptes Bl. S. PI- VIII, bald lang, z. B.
Nasua Bl. S. PI. VIII, meist mittelkurz, z. B. Galictis 1 Taf III Fig. 15.
Diese Furche vertieft sich in den rostralen Eingang des can. transversarius, der des
weiteren die Flügelbasis durchsetzt und in der Regel ganz hinten dicht neben dem Caudal-
rande der caudalen Facette mündet, z.B. Mellivora 1 Taf III Fig. 1, Ursus arctos ferox Bl. U.
PI. IX. Öfters ist aber die caudale Mündung durch geringe Verschmälerung der dorsalen Flügel-
wurzel von oben eben sichtbar, z. B. Lutra, Bl. M. PI. IX, Mephitis chinga Bl. M. PI. IX. Nur bei
Ailurus 1 Taf 11 Fig. 14 und allen Canidae, Bl. C. PI. IX, Taf III Fig. 18 endet die dorsale Wurzel
viel weiter vorn, so dass der Kanal schräg nach oben die Flügelbasis durchsetzt und dorsal
neben der Mitte der caudalen Facette mündet. Der Kanal ist so bald sehr kurz, z. B. Canis
lupus, bald lang, z. B. Mellivora 1 Taf III Fig. 1, 1 a. Manchmal ist übrigens dieser Kanal recht
eng, z.B. Cuon javanicus 2, 2a, Mellivora 1 Taf III Fig. 1, Zorilla Iibyca 1 Taf III Fig. 0, bei
Otocyon 1 a Taf III Fig. 18 sogar fast rudimentär.
In der Regel führt nun ein meist recht enges Loch von der rostralen Kanalmündung
aus oder eben davor, z. B. Taf III Fig. 15, in den canalis vertebralis, durchbohrt also den Neu-
ralbogen. Selten ist es relativ w^eit, z. B. Hyaena, Felis concolor 11, öfters winzig, z. B. i\rctictis 1,
Bassaris 1, manchmal fehlt es auf einer Seite, z. B. Suricata 1, Ursus cf arctos 3, Nyctereutes 1
oder beiderseits, z.B. Ailurus 1, Mellivora 1, Cuon 2, 2a, Zorilla Iibyca 1.
Seine innere Mündung liegt meist nahe vor der Mitte des medianen Randes der caudalen
Facette, selten tiefer, z. B. Genetta, Viverra, manchmal aber auch höher als das Dorsaleck
dieser Facette, z.B. Nasua 1, 2, Enhydra 1. Bei letzterer verbindet eine winzige Öffnung diese
— 68 -
Mündung mit dem foramen obliquum. Die äussere Mündung ist übrigens manchmal durch eine
Spange zweigeteilt, z. B. Lutra brasiliensis 3.
Bei Zorilla libyca 1, wo dieser „canalis oder foramen arcus atlantis" fehlt, umzieht eine
tiefe, schmale Furche den Dorsalrand der caudalen Facette, in ihr mündet lateral der canalis
transversarius Taf. III Fig. '*, 9a. Bei Mellivora 1 endlich führt an der caudalen Mündung des
letzteren ein kleines Loch durch den dorsalen Rand des Flügels Taf III Fig. 1, la und bei
Enhydra 1 Taf III Fig. 14 ein ganz winziges durch den caudalen Rand der dorsalen Furche.
2. E p i s t r o p h e u s.
Das nur bei Mydaus 1 Taf III Fig. 4 fehlende foramen transversarium bietet nicht viel
Besonderes, es ist manchmal sehr eng, z. B. Zorilla libyca 1 Taf- III Fig. 12, 12a, Cercoleptes 1,
Bl. S. PI. VIII, selten weit, z. B. Enhydra 1 Taf. III Fig. 13 und ist je nach der Breite der
Wurzeln der diapophyse, speziell der dorsalen, bald sehr kurz, z. B. Lutra, Bl. M. PI. IX, Enhydra 1
Taf. III Fig. 13, bald mittellang, z.B. Viverra tangalunga 1 Taf. II Fig. 2a, und je nach diesem
Verhalten, sowie entsprechend der Wirbellänge liegt seine rostrale Mündung bald dicht, z. B.
Taf. II Fig. 7, Taf III Fig. 12 a, 13, bald deutlich hinter dem Rand des rostralen Gelenkes, z.B.
Taf. IV Fig. 9, Taf II Fig. 2 a.
Nur bei Genetta felina 2 und einseitig bei Viverra 1, 2 durchbohrt ein enges Loch die
pediculus-Basis am rostralen Ende des canalis transversarius, es würde also dem foramen arcus
atlantis entsprechen.
3. — 7. vertebra cervicalis.
Der canalis transversarius ist fast stets nur bis zum 6. v. c. vorhanden, selten sehr eng,
z. B. Cuon javanicus 2, 2 a, wird bis dahin etwas weiter und in der Regel entsprechend der
Verschmälerung der Wurzeln der diapophyse kürzer.
Am 7. v. c. ist nur bei Meles anakuma 2 Taf III Fig. 16 die Basis der diapophyse durch-
bohrt, doch ist die Öffnung \iel enger als die vorhergehenden foramina trans\ersaria. Wie
aber schon V p. 35 erwähnt, sind am 7. v. c. manchmal noch Reste der ventralen Wurzel zu
finden, und es ist hier auch unten an der Basis der diapophyse öfters eine glatte Längsrinne
als Andeutung des Kanales noch vorhanden, z. B. Herpestes 1, 2, Mustela-Gruppe, Mellivora 1.
vertebrae thoracales verae.
Auch unten hinten an der Basis der diapophyse der ersten sechs v. th. v. ist eine cau-
dalwärts schwächer werdende Längsrinne manchmal vorhanden, sie geht caudal in die an der
pediculus-Basis in den can. vert. führende flache Rinne über, z. B. Mustela, Galictis 1, Lutra
lutra 1, la.
Vom pediculus-Rand aus geht nur in seltenen Fällen eine ganz schmale Brücke über
die letztere nach unten eben hinten zum Seitenrand der Körperoberfläche, z. B. 1. — 9. v. th.
Putorius putorius 1 Taf. III Fig. 2, 9., 10. v. th. Lycaon 1 b, öfters ist sie nur als Eckchen ange-
deutet,-z.B. 6.-8. v. th. Lycaon Ib. Ebenso kann auch über die an der Basis der diapophj-se
befindliche Rinne zur Körperseite eine ganz schmale Brücke gehen, z. B. 1. v. th. Lutra
felina 2, 2. — .5. v. th. Putorius putorius 1 Taf III Fig. 2.
- 69 —
Weiter als bis zum 7. oder H. v. th. fLutra) ist diese Rinne aber nie angedeutet, an
allen anderen Wirbeln fehlt jede Spur von ähnlichen Gebilden.
X. Die Weichteile der Wirbelsäule.
Das richtige Verständnis der knöchernen Wirbelsäule kann natürlich nur gewonnen
werden, wenn man auch die zugehörigen Weichteile untersucht. Da ich selbst derartige Un-
tersuchungen nur in sehr beschränktem Maasse vornehmen konnte, verweise ich in Bezug auf
die vor allem wichtige Muskulatur auf die Arbeit von Windle und Parsons 1897, 1898 und die
daselbst zitierte Litteratur. Merkwürdigerweise ist aber dort unter anderem die sehr bekannte
Anatomie des Hundes von Ellenberger nicht berücksichtigt, welche über viele Details Auskunft
erteilt, in mancher Beziehung aber, wie noch mehr Mivart: The Cat IHSI, an Exaktheit etwas
zu wünschen übrig lässt. In dieser Beziehung ist als am vorzüglichsten die umfangreiche Ana-
tomie du Chat von Strauss-Dürkheim hervorzuheben, in welcher sich die genauesten Angaben
über den Verlauf und den Ansatz der Bänder und Muskeln finden, doch ist leider die Benutzung
dieses Werkes durch die eigentümliche Nomenklatur des Verfassers sehr erschwert und her-
vorzuheben, dass Bänder und Muskeln nur nach ihrem Faserverlauf allzu schematisch geteilt
und auch ganz schematisch gezeichnet sind.
B. Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie.
I. Die Regionen der Wirbelsäule, die Antiklinie.
Da ich leider keine Studien der Mechanik und Entwickelungsgeschichte der Wirbelsäule
und der dazu gehörigen Weichteile machen konnte, muss ich im Folgenden viele berührte
Fragen ungelöst lassen und kann nur Beiträge geben, die bei weiteren Arbeiten brauchbares
Material abgeben können.
AVie schon eingangs des Abschnittes A dieser Arbeit ausgeführt wurde, ist die Gliede-
rung der Wirbelsäule in Regionen notwendiger Weise eine etwas künstliche, trotzdem hat aber
diese Einteilung ihre Berechtigung, •\\ie schon aus der ziemlich grossen Konstanz der Zahl der
Glieder in den einzelnen Regionen her\"orgeht. Welcker (187S) will die Wirbelsäule nur als
Ganzes einer andern homolog erachten, nicht die einzelnen Glieder mit derselben Reihenzahl,
in einer späteren Veröfi'entlichung (1881) aber nimmt er den 1. v. s. ,,den Stützwirbel" vert.
fulcralis als fix an und betrachtet die ganze rostral davon gelegene Partie als einer andern
homolog, gleichviel, in wie viel Glieder sie zerfällt; diese vergleicht er mit den Abschnitten
eines Maassstabes und nimmt an, dass 26 präsacrale W^irbel das ursprünglichste Verhalten
darstellten. Dwight (1901 p. 325) schlicsst sich dieser Anschauung, wenn auch mit Vorbehalt,
an, merkwürdiger Weise ohne Rosenbergs Ansicht über die Verschiebung des Beckens zu
verwerfen.
Dem gegenüber zeigten meine detaillierten Beschreibungen im Abschnitte A doch wohl,
dass einerseits die mannigfaltigsten Übergänge an den Grenzen aller Regionen, auch von den
v. 1. zum 1. V. s. und von diesem zu den folgenden v. s. stattfinden und dass andererseits jedes
einzelne Glied mehr oder weniger bestimmt charakterisiert ist, dass also keine Gleichartigkeit
wie bei den Abschnitten eines Maassstabes besteht und dass viele Wirbel, nicht nur der atlas
und epistropheus, sondern z. B. auch der letzte mit der unteren Lamelle und der erste mit einer
freien Rippe versehene Wirbel (der 6. v. c, 7. v. c. und 1. v. th.) mindestens ebenso scharf
charakterisiert und in ihrer Reihenzahl sogar konstanter als der 1. v. s. sind, was alles gegen
die Ansicht Welckers spricht.
Obwohl der letzte Hals- und der erste Brustwirbel in ihrer Gesamtform sich sehr gleichen
und eine Art Übergang von der Hals- zur Brustregion bilden, ist doch sowohl nach meinen
Befunden, wie nach allen benutzten Litteratur-Angaben die Zahl der v. c. eine völlig konstante,
denn weder Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 1, wo am 7. v. c. ein Rippenrudiment eben erkenn-
bar ist, noch ein Arctictis binturong, den Mivart (Aeluroidea 1882 p. 461 Fig. 1 ) abbildet, welch
- 71 -
letzterer deutlich ausgebildete Rippen besitzt, bilden eine Ausnahme von dieser Regel, da die
Rippen des 1. v. th. bis zum sternum reichen müssen (Flower: Osteologie 1■'S.S^< p. 24, 25).
Nach Rosenberg (1899 p. 49, 50) würden übrigens beide Fälle ein primitives X'erhalten
darstellen, ebenso wie als Andeutung eines solchen die Gelenkung der ersten Rippe auch mit
dem 7. v. c. (A. p. 6) zu betrachten wäre.
Die darauf folgende Abteilung der freien Rumpfwirbel zählt bei den meisten Raubtieren
20 Glieder und es sind wohl nur Ausnahmen, wenn z. B. Zorilla lib\'ca 1 Taf 111 Fig. 10, Cuon
javanicus 2, Nyctereutes procyonoides 1 nur 19 besitzen, wie bei ersterer schon daraus hervor-
gehen dürfte, dass der 4. v. 1. noch eine Andeutung einer anapophyse hat und so lang als der
längste V. 1. ist, was bei einem normalen letzten v. 1. nicht der Fall ist. Allein Mellivora scheint
normaler Weise nur 19 solcher Wirbel zu besitzen, Flower: Osteologie 1888 p. .^0 zählt sogar
nur 18. Wir sehen also, dass die von Welcker, wie oben erwähnt, als primitiv angesehene
Zahl von 26 präsacralen Wirbeln bei den Raubtieren nur recht selten ist und sich bei Formen
findet, die man kaum als primitiv ansehen darf
Noch seltener beobachtet man bei den Raubtieren mehr als 20 freie Rumpfwirbel,
Flower: Osteologie 1888 p. 50 giebt für Mephitis 22 an, sonst für einige Putorius 21, auch
Pagenstecher: Die Jagdhyaene 1870 p. 211 nennt einige Formen mit 21 freien Rumpfwirbeln,
wie ich auch bei Suricata 1 und Canis niloticus 8 fand.
Diese Reihe von Wirbeln wird nun fast allgemein in die freie Rippen tragenden v. th.
und die nur mit einer diapophyse versehenen v. 1. eingeteilt, aber .Strauss Dürkheim 1845 1
p. 480 und Giebel in Bronn 1877 p. 261 zogen die Grenze in der antiklinen Region, am „diaphrag-
matischen" Wirbel. Die gewöhnliche Einteilung ist jedoch die praktischere, da nicht nur am
montierten Skelet, sondern auch am lebenden Tiere die Rippenzahl sich unschwer feststellen
lässt, während der antikline Wirbel oft recht undeutlich oder überhaupt nicht ausgebildet ist
. (z. B. nach Alezais 1898 p. 6S7 bei Cavia coba3'a) und zwar nicht nur bei den Bären, sondern
auch bei manchen anderen Raubtieren. Am Bezeichnendsten ist ja, dass Giebel, der selbst
diese Einteilung vorschlug und „sorgfältig" (Bronn 1. c. p. 239) gezählt haben will, nicht einmal
beobachtete, dass bei F^lis die Grenze bald am 10., bald am 11. v. th. zu ziehen sei, obwohl
doch schon Blainville dies bemerkt haben muss, da er in seinem Atlas Felis PI. XI bei Felis
caracal und jubata den 10., bei Felis tigris, leo und pardus jedoch den 11. v. th. abbildete.
Charakterisieren wir nun die antikline Region näher, so finden wir, dass die Wirbel-
körper hier keineswegs kleiner als vorher sind, wie Giebel 1. c. p. 2.37 behauptet, nur die
Breite wird ja normaler Weise bei den v. th. v. geringer, dafür nimmt aber die Dicke und
Länge zu (siehe A. p. 7i; selbst bei Hyaena und Proteles, wo der v. th. i. kürzer als der
1. V. th. ist, bildet er doch nicht den kürzesten Brustwirbel, indem dieser einige Wirbel rostral
davon sich befindet. Caudalwärts vom v. th. i. nimmt ja allerdings das Volum der Wirbelkörper
meist deutlicher als vorher zu.
Ein wirkliches Kennzeichen der antiklinen Region besteht aber am Wirbelkörper inso-
fern, als von hier an die caudalen Rippenfacetten fehlen und gewissermassen als ihr Ersatz die
tubercula psoatica erscheinen ; in der Regel ist ja der v. th. i. frei von beiden, doch giebt es
davon zahlreiche Ausnahmen, so dass dies kein zuverlässiges Merkmal ist (siehe A. p. 8, 9).
Am Neuralbogen ist nur bemerkenswert, dass sein Dach, das bis dahin caudalwärts
sich verschmälerte und anstieg, in dieser Gegend, aber meist allmählig, vorn und hinten gleich
- 72 -
hoch und gleich breit wird; doch sahen wir ja (A. p. 16), dass manchmal noch bis zum Beginn
der V. 1. das Dach caudalwärts eben ansteigt.
Wie wir ferner (A. p. 28) sahen, bietet das vor allem als Merkmal benutzte Verhalten
des proc. spinosus auch keinen sicheren Anhalt, indem nicht nur bei den Bären die Rückneigung
fortdauert und ganz allmählig verschwindet, sondern auch sonst sich öfters Übergänge finden.
Im typischen Falle allerdings, der ja am häufigsten ist, befindet er sich am v. th. i. ganz hinten
oben am Dache, ist rückgeneigt und besonders klein und tritt vom 1. v. th. 1. an wieder in die
Mitte des Daches, wird senkrecht gestellt oder sogar vorgeneigt und zugleich stärker.
Weiterhin ist in der Regel am v. th. i. zum letzten Mal eine mit einer fossa transversa
versehene diapophyse vorhanden, während sie an den v. th. 1. fehlt oder nur rudimentär ist;
doch giebt es auch davon nur allzu viele Ausnahmen, z. B. sämtliche Canidae (A. p. 38).
Besonders kennzeichnend ist aber das Verhalten der Gelenke: Die rostralen Facetten,
bisher flach und nach oben eben aussen und vorn gerichtet, w^erden in der Regel etwas concav
und sehen mehr oder weniger stark nach innen, die caudalen \'erhalten sich natürlich ent-
sprechend und die vorher rudimentären prae- und postzygapophysen werden nicht nur deutlich,
sondern ändern auch ihre ganze Form und Richtung, indem die ersteren hauptsächlich in die
Höhe ragen, sich zugleich ein wenig von einander entfernend und letztere nach hinten und
etwas aussen sich richten mit ohrförmiger Gestalt und gewölbter mehr oder weniger nach
innen gedrehter Oberfläche. (Siehe A. p. 52 und 5Q.)
Beide Gelenke bewahren von hier an die so gewonnene Crestaltung in der Hauptsache
bei, aber wir sahen auch hierbei (A. p. 52 und 60), dass Übergänge und Anomalien in der
antiklinen Region nicht selten sind. Nach dem Verhalten der rostralen CTclenke richten sich
natürlich auch die metapophysen einigermassen, die bis dahin vorn an dem Ende der dia-
pophyse sich befanden, am 1. v. th. 1. aber oben an die Seite der praezygapophysen rücken,
wobei es ja manchmal auch Übergänge giebt (A. p. 39), was bei dem „Verbindungsrücken",
der zwischen metapophyse und anapophyse fast stets am v. th. i. eine deutliche Kante darstellt,
noch häufiger der Fall ist, indem dieser oft noch an den \'. th. 1., ja sogar noch an den ersten
V. 1. vorhanden ist (A. p. 39).
Im typischen Falle besitzt also ein bestimmter Brustwirbel weder caudale Rippenfacetten,
nach tubercula psoatica, ein caudalwärts ansteigendes und eben verschmälertes Neuraldach,
einen meist recht kleinen, rückgeneigten oder eben senkrecht stehenden proc. spinosus, der ganz
hinten oben am Dach sich befindet, während sein Rostralrand nach vorn verläuft, ferner eine
kurze kleine, mit flacher, kreisfiM miger fossa transversa, metapophyse und anapophyse nebst
Verbindungsrücken versehene diapophyse und endlich sind hier die rostralen Facetten wie
bisher flach, nach oben gerichtet und sitzen in der Hauptsache auf dem Dache, während die
caudalen schon nach aussen gedreht sind und die postz3'gapophysen neben der Basis des proc.
spinosus ohrtörmig hervortreten, z. B. 10. v. th. Felis caracal 7, Felis lynx 6 (bis auf caudale
Gelenke) Taf. I Fig. 1, 6, 6a.
Speziell in seinen Gelenken bildet also dieser Wirbel eine Art Übergang von den v. th. v.
zu den v. th. 1. und deshalb nenne ich ihn „Übergangswirbel", er ist identisch mit dem vertebra
interrnedia (v. th. i.) von Lucae (1873 II p. 40()). Giebels diaphragmatischer Wirbel entspricht,
wie ein Vergleich der Wirbelzahl-Tabellen zeigt, in der Regel deml.v. th. 1., der sich normaler
Weise durch nichts Besonderes vor den weiteren v. th. 1. auszeichnet. Letztere sind identisch
— 73 -
mit den vert^bres lombaires costinifcres in Strauss Dürkheim 1845 I p. 4S0, ich rechne sie aber
trotz ihrer grossen Ähnlichkeit mit den v. I. aus den oben angedeuteten Gründen noch zu
den V. th.
Die Bedeutung der antiklinen Region liegt vor allem darin, dass bis hierher die Ur-
sprünge der ventralen Lendenmuskeln (m. psoas) reichen und dass der Zug der dorsalen Spinal-
muskeln, wie die meist hier wechselnde Richtung der proc. spinosi beweist, an dieser Stelle
umkehrt und hier sich ungefähr aufhebt, dass ferner die in der vorderen Brustregion durch
ihre Artikulation mit zwei Wirbeln und der diapophyse so fest angefügten Rippen hier viel
freier beweglich werden, dass aber andernteils die bei den v. th. v. mögliche Rotationsbewe-
gung der Wirbel von hier an durch die Stellung der Facetten der prae- und postzygapophysen,
auch durch die meist bis neben den pediculus des folgenden Wirbels rückragenden anapophysen
fast ganz verhindert wird, wie dies die Tabelle in Lucae (1872 I p. 337) und die Arbeit von
Hughes (18^)2 p. 265 ff.) klar beweisen. Nicht ganz zutreffend dürfte aber die Angabe des ersteren
(1873 II p. 415) sein, dass der Schwerpunkt des Körpers bei den Raubtieren an dem vertebra
intermedia liege. Allerdings muss wohl die Schwerlinie ungefähr in dieser Region die Wirbel-
säule treffen — der .Schwerpunkt liegt ja ventral von ihr — aber es erscheint mir sehr fraglich,
ob dies an dem genannten Wirbel der Fall ist, indem z. B. sowohl bei Hyaena, die eine so ge-
waltig entwickelte Nackenmuskulatur und einen so reduzierten .Schwanz besitzt, als bei vielen
Lutrinae, wo umgekehrt der Schwanz sehr stark, die Nackenmuskulatur aber keineswegs kräftig
ist, der 12. v. th. als Übergangswirbel ausgebildet ist.
Immerhin spricht Strauss Dürkheim 1845 I p. 485 mit Recht hier von einem „noeud du
mouvement" und ich erachte es für mindestens ebenso wichtig, die Lage dieses Punktes bei
jeder Form anzugeben, Avie die Zahl der Wirbel der einzelnen Regionen. Es ist übrigens zu
beachten, dass der v. th. i., wie die Tabellen ergeben, stets in der Region der rippentragenden
Wirbel und in der Mitte oder etwas hinter derselben innerhalb der freien Rumpfwirbel liegt,
dass aber, wie meine Messungen beweisen, das letztere \"erhältnis sehr durch die oft so starke
Streckung der v. 1. verschoben wird.
Meist ist der K». oder 11. freie Rumpfwirbel v. th. i., manchmal auch der 12. und es
finden sich Andeutungen durch Fortbestehen der RUckneigung des proc. spin. und der fossa
transversa für eine weitere Verschiebung nach dieser Richtung, a\ ährend man kaum Spuren
findet, welche den 0. Brust-Wirbel als v. th. i. charakterisierten als höchstens den Umstand, dass
bei Felis serval 8 die caudale Rippenfacette schon hier, und dass bei Cryptoprocta 1 die fossa
transversa rechts am 10. Wirbel fehlt. Warum übrigens bei dem sonst so einheitlichen Genus
Felis bald der 10. bald der 11. Wirbel zum v. th. i. wird, während bei Canis ganz constant der
10. es ist, kann ich auf Grund meiner Untersuchungen nicht erklären.
Häufig wird übrigens bei einer grösseren Zahl von rippentragenden Wirbeln ein späterer
Wirbel zum v. th. i., su bei Lutra mit 14 v. th. der 11.. mit 15 jedoch der 12. v. th. und es ist
bemerkenswert, dass in der Regel dann die v. 1. weniger als sonst gestreckt sind, so dass also
zwei Umstände zusammenwirken, um die antikline Region caudalwärts zu verlagern.
Wie meine Tabellen über die Wirbelzahl im Vergleich mit anderen, z. B. Giebel in Bronn
1.S77 p. 245 und Flower: Osteologie 1888 p. 75 ergeben, ist die Zahl der rippentragenden Wirbel
nur massig konstant, indem sie häufig mit derjenigen der v. 1. alternierend schwankt. Zweifel-
hafte Fälle sind aber doch recht selten, z. B. Ursus arctos Flower 1. c. p. 75, wo an einem
Zoologica. Heft 36. jq
— 74 —
Wirbel nur noch rechts eine .Rippe ist, oder Melüvora nitel 1, wo am 1. v. 1. die diapophyse
links abn(n-mer Weise etwas nach hinten gerichtet ist, während sie rechts ganz fehlt und dafür
eine freie Rippe vorhanden ist, die nicht nur an den Wirbelkörper, sondern auch an die Lateral-
seite der anapoph\^se eingelenkt ist. Eine Art Übergang bilden weiter noch die wenigen, später
zu erörternden Fälle, wo an die diapophyse sich eine bewegliche oder festgewachsene Rippe
anschliesst.
Während nun die Felidae und Canidae ziemlich constant 13 v. th. und folglich 7 v. 1.
haben, verschiebt sich bei den Viverridae das Verhältnis häufig zu Gunsten der v. th., was bei
den anderen Gruppen Regel ist; so dass wir hier 14 v. th. 6 v. 1. oder 15 v. th. 5 v. 1. finden,
recht selten aber 16 v. th. 4 v. 1., z.B. Aonyx leptonyx Flower: Osteologie 1888 p. 75, Hyaena
striata Pagenstecher: Die Jagdhyaene 1870 p. 211. Anormal schon durch die oben p. 71 be-
sprochene Vermehrung der Zahl der freien Rumpfwirbel sind endlich die seltenen Fälle, wie
Galictis vittata mit 10 v. th. 5 v. I. oder Mephitis mephitica mit 16 v. th. 6 v. 1. Flower 1. c,
ebenso aber auch die Fälle mit nur 12 v. th., da hier, wie oben p. 71 ausgeführt, die Zahl der
freien Rumpfwirbel zugleich nur V) ist, eine Zahl, die aber auch, wie wohl bei Melli\'ora durch
Ausfall in der Reihe der Lendenwirbel bedingt sein kann.
Was nun das sacrum anlangt, so erweist sich die von Gegenbaur geforderte Einteilung in
sacrale und pseudosacrale Wirbel aus dem Grunde als unpraktisch, weil sie nur auf Grund
embryologischer Studien durchgeführt werden kann (z. B. für Katze und Hund siehe Frenkel
1873 p. 412-414!).
Wie meine Beschreibung (A. p. 44) zeigt, artikuliert das ilium stets in der Hauptsache
mit dem 1. v. s. aber selten nur mit ihm, in der Regel greift die Facette ein wenig bis etwas
auf den 2. v. s. über, selten bis zu dem Ende von dessen Seitenteil und nur bei Mydaus meli-
ceps 1 Taf. III Fig. 5 auch auf den 3. v. s. (Das als Abnormität vorkommende Übergreifen
der Facette auch auf den letzten v. 1. w'ird später erörtert.)
Als geringste Zahl fand ich 2 v. s. einige Male, aber nicht bei Felis tigris, Hyaena und
Proteles, für welche Flower: Osteologie 1888 p. 62 und 74 sie angiebt, dies scheinen nur Aus-
nahme-Fälle zu sein, wie auch Nehring 1886 p. 202 für Galictis nachwies, 3 v. s. sind bei den
meisten Formen die Regel, doch erfolgen in vielen Fällen Angliederungen am Caudalende, wo-
bei sich alle möglichen Arten von Übergängen beobachten lassen, indem z. B. bald nur die
Wirbelkörper verschmolzen sind, bald nur die Neuralbögen und Gelenkfortsätze, bald nur die
seitlichen Fortsätze und diese oft nur einseitig. Manchmal lässt nur noch die besondere Cxrösse
der foramina sacralia oder die Selbstständigkeit des proc. spinosus auf eine solche secundäre
Angliederung schliessen. (Siehe Meles taxus Bl. S. PI. VIII, Mellivora capensis Bl. M. PI. IX,
Mangusta Ichneumon Bl. V. PI. IX, Canis lupus Bl. C. PI. IX!) So ergeben sich für viele
Formen 4 v. s., für die Ursidae sogar 5 v. s. als Regel, bei Ursus maritimus 1 ist sogar ein
6. V. s. beinahe ganz angegliedert und Giebel in Bronn 1877 p. 245 führt sogar 6 — 7 v. s. für
einen Ratelus an. (Die viel seltenere Vermehrung der v. s. am rostralen Ende wird später
besprochen.)
Am meisten scheinen Formen mit nicht sehr kräftigem oder direkt reduziertem Schwänze
zu einer solchen Vermehrung der Zahl der v. s. zu neigen, es spricht das für die von Rosen-
berg 1876 p. 16'), 170 geäusserte Ansicht, dass der Einfluss eines stark funktionierenden
Schwanzes die Loslösung der letzten v. s. begünstige, während bei einem rudimentären
- 75 -
Schwänze diese nicht oder nur in geringerem Grade erfolge. Bei den Bären mag übrigens
auch noch der Umstand für die Bildung resp. Beibehaltung der \''er\vachsung vieler Wirbel
mitwirken, dass sich diese Tiere häufiger als die anderen auf die Hinterextremitäten stützen.
Wie übrigens das Beispiel von Herpestes ichneumun 1, Bl. V. PI. IX und umgekehrt von Ursus
ornatus Bl. U. p. 26 mit 4, Ursus americanus Flower 1. c. p. Tö mit nur .3 v. s. beweist,
giebt es von der erwähnten Regel nicht selten Ausnahmen, was natürlich ihren Wert sehr
vermindert.
Die Zahl der v. cd. endlich, die sich leider nur allzu oft nicht feststellen lässt, ist natür-
lich durch das eben erwähnte etwas variable Verhalten an der Grenze des sacrum beeinflusst,
schwankt aber ausserdem, wie meine Feststellungen im Vergleich mit früheren sicher ergeben,
sehr häufig bei einer Art um 1 — 3 Glieder. Übrigens sind bei den oft winzigen letzten v. cd.
nicht selten einige innig verwachsen, was leicht zu einer Fehlerquelle beim Zählen Veranlas-
sung giebt.
Die Zahl der v. cd. ist bei den verschiedenen Formen ausserordentlich verschieden, als
geringste fand ich «-9 v. cd. bei Ursus arctos, was in der Litteratur bestätigt wird, die höchste
gefundene Zahl von 34 v. cd. bei Arctictis binturong 1 wird noch durch 35 bis 3(i bei Para-
doxurus nach Giebel in Bronn p. L'45 und Flower 1. c. p. ()6 übertroflen; die häufigsten Zahlen
sind wohl 1') bis 25.
Die Länge des Schwanzes wird, wie aus der Wirbelzahl und den Maasstabellen hervorgeht,
nicht nur durch die Zahl der Wirbel, sondern auch in erheblichem Maasse durch deren Streckung
beeinflusst, so hat z. B. Ailurus fulgens 1 und Canis vulpes 5 a einen sehr langen Schwanz
durch die grosse Streckung der mittleren v. ed., während bei Paradoxurus, Arctictis und Cer-
coleptes, welche einen Greifschwanz besitzen, die grosse Wirbelzahl bei sehr massiger Streckung
der einzelnen Glieder die Ursache der Länge des Schwanzes ist. Der eigentliche Grund der
so verschiedenen Ausbildung des Schwanzes ist übrigens noch keineswegs festgestellt; im All-
gemeinen wird ja ein langer, d. h. vielgliedriger Schwanz als primitiv angesehen, doch dürfte
dies kaum auf die mit besonders vielen v. cd. ausgestatteten eben genannten Formen anzu-
wenden sein, es erscheint vielmehr höchst wahrscheinlich, dass bei diesen eine Vermehrung,
wie bei anderen Formen eine Verminderung der Glieder stattgehabt hat.
Bei einigen wenigen Formen, den Lutrinae, dient der wohl entwickelte, mit starken Fort-
sätzen ausgestattete Schwanz sicher als eine Art Steuer beim Schwimmen, ähnhch vielleicht
auch der Schwanz manchen kletternden Formen beim Sprung; bei Cercoleptes, Paradoxurus
und wohl auch Arctictis soll er als ein allerdings meist nicht sehr vollkommener Greif- und
Kletterschwanz dienen, ein Sprungschwanz wie etwa bei dem Känguru kommt dagegen nicht
vor. Eine gewisse Bedeutung hat der Schwanz übrigens öfters um Gemütsbewegungen aus-
zudrücken, wie wir bei dem Haushunde so gut sehen können und ein langer, mit einer End-
quaste versehener, wie bei Felis leo, noch besser ein buschiger Schwanz wie bei Canis vulpes
dient als Fliegenwedel, letzterer vielleicht auch beim Schlafe zum Schutz gegen Kälte.
Die Reduzierung des Schwanzes bei den Ursidae kann wohl auf denselben Ursachen
beruhen, wie bei den ja auch felsenkletternden Pavianen, vielleicht spielt auch der von den
Bären öfters eingenommene aufrechte Gang eine Rolle, wobei zum Vergleiche an die anthro-
poiden Primaten erinnert sei. Nicht recht zu erklären ist aber, warum der wie die Wildkatze
— 76 -
doch auch hauptsächlich auf Bäumen lebende Luchs einen so reduzierten Schwanz liat und
ebenso wenig, warum die steppenbewohnenden Hunde und Hyänen zwar ungefähr die gleiche
Zahl von v. cd. (circa 20), letztere aber infolge der Kürze der Glieder einen ziemlich kurzen
und auch schwachen Schwanz besitzen.
II. Über die Ursachen des Variierens der Wirbelzahl.
Nachdem schon eingangs p. 70 die Ansicht von Welcker über die Segmentation der
\Vn-belsäuIe als unwahrscheinlich zurückgewiesen wurde, müssen wir uns nun der so schwer
zu lösenden Frage zuwenden, ob eine direkte Aus- und Einschaltung von Wirbeln, eine Spaltung
oder ein Schwund von Segmenten, eine unregelmässige Segmentation oder nur eine \'erschie-
bung der Grenzen der Regionen anzunehmen ist, eine Frage, zu welcher als wichtigste Litteratur
Baur G. 1.S91, Dwight 1*X)1, Leboucq H. 1894 und 1896, Papillaut M. G. 1898 und Rosenberg C.
1876, 1896 und 1899 zu nennen sind.
Dieses Problem ist ja auch bei dem so genau untersuchten Menschen noch nicht end-
giltig gelöst, wenn auch feststehen dürfte, dass das Becken in der Entwickelung rostralwärts
wandert. Ausser embryologischen Studien sind ja, wie Papillaut 1. c. mit Recht betont, ein-
gehende Untersuchungen sowohl des Skelets wie der zugehörigen Weichteile vor allem der
Nerven nötig, um völlige Klarheit zu schaffen, doch glaube ich immerhin auch auf Grund meiner
Untersuchungen nicht unwichtige Beiträge zur Beurteilung der Frage bringen zu können.
Vor allem darf das, man kann wohl sagen constante Schwanken der Zahl der v. cd.
als Beweis dafür angesehen werden, dass hier eine Vermehrung oder Verminderung der Seg-
mente sehr leicht stattfindet; wie oben p. 75 angedeutet, dürften Formen mit sehr vielen v. cd.
wie Paradoxurus und Arctictis doch wohl dafür sprechen, dass eine nicht unbeträchtliche Vei"-
mehrung der Wirbelzahl im Laufe der Phylogenese stattfinden kann, denn es ist doch höchst
unwahrscheinlich, dass die Vorfahren der Raubtiere so viele Schwanzwirbel besassen und dass
dann nur Reduktionen stattgefunden hätten. Ebenso kann man das so häufige alternierende
Schwanken der Zahl der v. th. und v. 1. als Beweis dafür anführen, dass wenigstens an der
Grenze dieser beiden Regionen eine Verschiebung sehr leicht stattfindet, wie dies ja auch am
Caudalende des sacrum so oft zu beobachten ist.
Dagegen führten wir schon p. 70 aus, dass an der Grenze von Hals- und Brustregion
nur höchst selten Anzeichen einer solchen Verschiebung vorhanden sind ; etwas häufiger sind
aber wieder derartige Schwankungen am 2. und 3. v. th., wo ja in der Regel die erste Form-
änderung der Gelenke stattfindet und gar nicht selten in der antiklinen Region, wie ja oben
eingehend ausgeführt wurde. Besonderes Interesse verdienen aber Fälle von Anzeichen
einer Verschiebung am Rostralende des sacrum. So greift bei Otocyon megalotis 1 die
rauhe Seitenfläche links auf den sonst normalen 7. v. 1. über, während das sacrum bemerkens-
werter Weise nur 2 Wirbel zählt, wie es auch bei Otocyon Bl. C. PI. IX der Fall ist. Otocyon la
jedoch hat ein wie bei den übrigen Canidae normal ausgebildetes sacrum (Taf III Fig. 19) und
es ist zu beachten, dass gerade Otocyon 1 nur 19 v. cd. hat, während Otocyon la sicher mehr
— 77 -
besass und auch Bl. C. p. 28 und Flower: Osteologie INSS p. 74 dieser Gattung 20 bis 22 v. cd.
zusprechen. Rosenberg 1876 p. 153 nimmt ja an, dass gleichzeitig mit dem Vorrücken des
sacrum am Schwanzende Wirbel verloren gingen, es würde also mit dieser Ansicht in Einklang
stehen, dass wir bei Otoc3'on 1 nichts von einer Compensation der Wirbelzahl in der benach-
barten Region bemerken.
Bei Suricata tetradactyla 1 ist ein überzähliger letzter v. I. vorhanden, dessen diapo-
physen sich aber sehr eng an die Seitenteile des 1. v. s. anlegen, während nur 2 v. s. vorhanden
sind Da diese Form normal 3 v. s. besitzt (Bl. V. p. 28; Flower 1888 p. 74, Gray: Catalogue
I8ö2 p. 78; Giebel in Bronn p. 245), dürfen wir diesen Wirbel wohl als einen noch nicht assi-
milierten 1. V. s. deuten, wenn auch von einem eigentlichen Übergang keine Rede sein kann.
Erwähnt sei übrigens bei dieser Form, dass Flower 1. c. ein Exemplar mit einem \'. th. mehr
als gewöhnlich anführt, das aber im Übrigen normale Wirbelzahlen hat.
Bessere Anhaltspunkte als diese Formen giebt Zorilla libyca 1, welche einen v. 1. weniger
als gewöhnlich (Bl. M. p. 17; Gray Catalogue 1862 p. 95; Giebel in Bronn p. 245) und noch dazu nur
2 v. s. hat, für welch letzteren Fall Blainville M. p. 17 übrigens auch ein Beispiel anführt.
Die Zahl der v. cd. wird für diese Gattung als zwischen 21 und 24 schwankend angegeben.
Nun ist bei meinem Exemplar der 1. v. cd. dadurch anormal, dass er auft'ällig schwache
seitliche Fortsätze hat, man könnte ihn deshalb wohl als einen frei gebliebenen oder gewordenen
3. V. s. ansehen; vor allem aber zeigt der dorsale Teil des Seitenteiles am 1. v. s. durch ein
^•orspringendes spitzes Eck eine aussergewöhnliche Ähnlichkeit mit der diapophyse des letzten
V. 1., wozu noch kommt, dass dieser noch eine Andeutung einer anapophyse besitzt und so lang
als der längste v. 1. ist, was alles wohl so zu deuten ist, dass hier der normale letzte v. 1.
zum 1. V. s. und der letzte v. s. zum 1. v. cd. geworden ist. (Siehe Taf. Ill Fig. 10, lOa!)
Das bisher Angeführte spricht demnach für die Richtigkeit der Ansicht, welche vor allem
Rosenberg vertritt, ein Beweis dafür aber, dass die von diesem angenommene Verschiebung
an der Grenze der Brust- und Halsregion in caudaler, an den anderen Grenzen aber in rostraler
Richtung erfolge, kann auf Grund meines Materiales nicht gebracht werden.
Es wurden aber auch zwei Fälle beobachtet, welche sich besser mit der Annahme einer
Einschaltung von Wirbeln erklären lassen. Canis niloticus 8 nämlich ist in Zahl und Ausbildung
aller Wirbel völlig normal, zwischen dem letzten v. th. und 1- v. 1. befindet sich aber ein über-
zähliger Wirbel, der sich in seiner Grösse (13 mm lang; und Gesamtform zwar ganz seiner Um-
gebung anschliesst, an dem aber die rechte diapophyse nicht wie sonst am 1. v. 1. nach vorn,
sondern nur nach aussen gerichtet und die linke dick und stark, mit langer gebogener Rippe
verwachsen und nach aussen etwas hinten kaum unten gerichtet, also anormal ist. In ähn-
licher Weise ist Genetta dongalana 1 Taf II Fig. 4, 4a, 5 im Ganzen normal, speziell auch am
letzten v. 1. und letzten v. s. Am Rostralende des sacrum befindet sich aber ein überzähliger,
etwas schief gewachsener Wirbel, dessen Körper, Neuralbogen und postzygapophysen nicht
mit den entsprechenden Teilen des 1. v. s. verwachsen sind, während die Seitenteile ähnlich wie
sonst am 1. v. s. ausgebildet sind.
Es ist hier auch darauf zu verweisen, dass ja manchmal ein v. th. 1. zu wenig sich
findet, z. B. bei Cuon javanicus 2 a, Nyctereutes procyonoides 1, ohne dass sonst sich Abwei-
chungen \on den verwandten Formen oder Andeutungen finden, welche für eine stattgehabte
Verschiebung der Grenzen der Regionen sprächen, man könnte hier also eine einfache Aus-
— 78
Schaltung eines Segmentes annehmen, \\enn auch von einem Beweis hierfür ohne genaue em-
bryologische Untersuchung natürhch keine Rede sein kann. Vielleicht würde Mellivora für
diese ein günstiges Objekt bieten, da diese Gattung anscheinend regelmässig einen freien
Rumpfwirbel weniger hat als die anderen Raubtiere. Dass übrigens Mellivora ratel 1 einen anormal
ausgebildeten l.v.l. besitzt, wurde schon p. 74 ausgeführt, zu erwähnen ist dabei noch, dass bei
dieser Form ein 4. Wirbel am Caudalende des sacrum nicht ganz fest angegliedert ist, wie auch
bei Bl. M. PI. IX noch zu erkennen ist, während bei Melli\-ora ratel 1 a schon der 2. v. 1. so
lang als der gestreckteste v. 1. ist. Man kchintc dies ddch wohl als Andeutungen einer statt-
gehabten Verschiebung auflassen.
III. Die Maasse der Wirbelkörper.
Was die so auffällig wechselnde Länge der Wirbelkörper anlangt, so fanden wir ' A p. 4 ff.),
dass diejenige der Spange des atlas in der Regel sehr gering, die des Körpers des epistropheus
aber ziemlich gross und dass dann der 3. v. c. deutlich kürzer sei. Diese Verkürzung hält
dann meist bis zum 1. v. th. an, worauf wieder eine ganz allmählige Streckung eintritt bis zum
drittletzten, seltener vorletzten v. 1. Der letzte v. 1. ist dann wieder deutlich kürzer, ebenso
die weiteren Wirbel bis zum 1. v. ed., worauf wieder eine oft sehr bedeutende Streckung, meist
bis zum 8. oder 10. v. cd. Regel ist, dann erst erfolgt eine endgiltige allmählige Verkürzung. Eine
ähnliche Gesetzmässigkeit lässt sich auch bei den Breiten- und Dickenmaassen feststellen und,
wenn auch stets Ausnahmen sehr häufig sind, so müssen doch, wie das Verhalten in allen
Raubtiergruppen zeigt, gemeinsame Ursachen zu Grunde liegen, die wir im Folgenden theoretisch
klarzulegen versuchen wollen.
Die Kürze der .Spange des atlas ist wohl durch die' hier erforderliche grosse Beweglich-
keit begründet, die Stärke des epistropheus aber dadurch, dass an ihm zahlreiche an der Be-
wegung des Kopfes und des atlas beteiligte Muskeln einerseits, sowie viele mit den weiteren
V. c, deren rostralen .Vbschluss dieser Wirbel ja bildet, in Verbindung stehende Muskeln an-
dererseits sich ansetzen.
Bei der Kürze des letzten v. c. und v. 1., sowie des 1. v. cd. wirkt vielleicht der Um
stand mit, dass hier Grenzen leicht beweglicher Teile an starre -vorhanden sind, denn ähnlich
wie der atlas an den festen Schädel, so grenzt der 7. v. c an die dui-ch die Rippenverbindung
mit dem sternum relativ starre rostrale ßrustregion und die beiden anderen Wirbel an das
feste und am Becken nur wenig bewegliche sacrum. Da ferner die Bewegungen der Wirbel-
säule durch Kombination vieler sehr geringfügiger Verschiebungen der einzelnen Glieder ent-
stehen, ist es natürlich für eine freiere Beweglichkeit von Vorteil viele kurze W^irbel zu haben,
während eine grössere Festigkeit erreicht wird, wenn nur wenige lange Glieder vorhanden sind-
Es sei hier nur an den langen vielgliederigen Greifschwanz von Cercoleptes im Gegensatz zu
dem ebenfalls langen von Canis vulpes erinnert, den wir ja schon oben p. 75 erwähnten. Viel-
leicht wirkt der berührte Umstand auch im Thorax bestimmend mit ein, da durch die Kürze
und grosse Zahl der einzelnen Glieder die durch die Rippenbefestigung bedingte geringe Be-
weglichkeit jedes einzelnen im Ganzen einigermassen kompensiert wird. Ausserdem kommt aber
— 79 —
hier natürlich die Zahl und der Abstand der Rippen, welche von der 'rhoraxfunktion (speziell
wohl v(Mi der Atmung) abhängig' sind, beeinflussend in Betracht.
Beachten wir nun aber den schon oben p. 73 erwähnten Umstand, dass bei Raubtieren,
die viele v. th. haben und deren y. th. i. zugleich auch weiter caudalwärts liegt, in der Regel
auch die v. 1. wenig gestreckt sind und dass diese Formen überhaupt plumper und weniger
beweglich sind als solche, welche nur 13 v. th., den 10. oder 11. als v. th. i. und 7 z. T. sehr
gestreckte v. 1. besitzen, so werden wir zu einem dem obigen gewissermassen entgegen arbeiten-
dem Gesetz geführt. Das letzterwähnte Verhalten läuft nämlich auf möglichste Verlängerung
des für die Beugebewegung so wichtigen Lendenabschnitts hinaus und es kommt hier der Um-
stand in Betracht, dass die geringe Bewegung, die ein Glied gegen das andere ausführt, bei
grosser Länge desselben einen grösseren Endausschlag giebt als bei einem kurzen Glied. Dieser
Umstand ist natürlich auch bei der stärkeren Streckung der Halswirbel, deren Zahl ja so auf-
fällig konstant ist, wie auch beim Schwänze in Rücksicht zu ziehen. Bei der Stärke der v. I.
ist übrigens auch noch zu beachten, dass diese die einzige feste Verbindung zwischen der
rostralen und caudalen Rumpfhälfte bilden, also besonders kräftig sein müssen.
Schwer zu erklären ist, warum am Ende der Lendenregion die Wirbel in der Regel
so plötzlich und stark verkürzt werden, die oben angedeutete Ursache reicht ja hierfür kaum
zur Erklärung aus. Auch für die Veränderungen der Breite und Dicke sind die Gründe nicht
ohne weiteres klar, es ist nur an die eigentümliche Erscheinung zu erinnern, dass im Schwänze
die Breite kontinuirUch abnimmt, die Dicke aber meist zuerst eben zunimmt oder sich lange
gleich bleibt. Ohne genaue Studien über die Rolle der einzelnen Bänder und Muskeln und
ohne Experimente über die Mechanik der Wirbelsäule kann man ja nicht hoffen, diese Erschei-
nungen genügend zu erklären; ich verweise hier deshalb nur auf die Arbeiten von G. H. Mej'er
1873, Lucae 1.S72, 1873 und Hughes 1892.
Bemerkenswert ist hier übrigens noch das Ergebnis meiner Messungen, dass bei un-
ausgewachsenen Tieren nicht nur das Verhältnis von Länge und Breite eines Wirbels, sondern
auch das der Längen verschiedener Wirbel von demjenigen bei erwachsenen Formen ziemlich
verschieden ist, ich kann aber nicht behaupten, dass bei den besonders gestreckten Wirbeln
dieEpiphysen länger frei blieben als bei den anderen, habe jedoch diese Frage nicht weiter ver-
folgt. Was übrigens die Längenverhältnisse der einzelnen Regionen anlangt, so verweise ich
auf die in Cuvier 1835 I p. 1.S4, 185, Mivart 1882 p. 475ff., 1885 p.397ff., Canidae 1800 p. XXIIfl'..
Lucae 1872 p. 333 gemachten Angaben, es spielt ja dabei ausser den Maassen der Wirbelkörper
auch die Dicke der Zwischenwirbelscheiben eine Rolle, weshalb ich mich darauf nicht einlassen
kann, da ich darüber keine Beobachtungen anstellte.
In betreff der Krümmungen der Wirbelsäule, mit welcher die oft schräge Stellung der
Endflächen zusammenhängt, kann ich auf die genauen Angaben in Strauss-Dürkheim 1845 I
p. 463 PI. XI verweisen. Es ist daraus ersichtlich, dass die schräge Stellung der genannten
Flächen in der Halsregion dadurch bedingt ist, dass diese, schwach nach vorn convex, bei der ge-
Avöihnlichen Haltung des Tieres ziemlich steil nach oben ansteigt. Mit der dorsalen Convexität der
Rumpfwirbelsäule ist zu erklären, dass an der Grenze der Brust- und Lendenregion die rostralen
Endflächen häufig etwas ventralwärts sehen, während die caudalen hier ganz oder fast vertical zur
Wirbelaxe stehen, wodurch die betreftenden Wirbelkörper dorsoventral ganz schwach keil-
förmig werden.
— 80 -
Die im Hals meist so deutliche Krümmung- der Endflächen, welche bei Hyaena besonders
auffällig ist, kann man wohl auf die besondere Beweglichkeit, speziell auf die Rotationsbe-
^\■eg■ung dieser Region zurückfuhren. Dass endlich im Schwanz nicht nur die rostralen End-
flächen gewölbt sind, sondern auch die caudalen flach oder gewölbt, wobei die Intervertebral-
scheiben besonders dick sind und die ineinandergreifenden zygapophysen, welche sonst die Be-
wegung hemmen, reduziert sind oder fehlen, muss natürlich die Bewegung nach jeder Richtung
sehr erleichtern.
Die bei einer Art oft so verschieden starke Krümmung des sacrum kann ich leider nicht
erklären, mit Geschlechtsunterschieden kann sie kaum zusammenhängen, soweit meine Be-
obachtungen reichen.
IV. Zur Homologie der Teile der Wirbelsäule.
Bevor ich im Folgenden Beiträge zum \^ergleich der einzelnen Teile der Wirbel gebe,
möchte ich gegenüber einer Bemerkung von Holl 18S'2 p. 198, der die „Muskelhöcker" der
Ouer- und Gelenkfortsätze als secundär und für den Vergleich „bedeutungslos" bezeichnet,
doch darauf hinweisen, dass die Muskeln in ihrem Verlauf und ihren Ansätzen sich auch gesetz-
mässig entwickeln und verhalten und dass die embryologischen Befunde, auf welche sich Holl
fast ausschliesslich stützt, doch oft recht vieldeutig sind, wie schon der Gegensatz seiner An-
schauung mit derjenigen von Rosenberg 1.SQ9 'beweist. Wenn mich auch die Ontogenie der
Formen bei dieser Arbeit nicht beschäftigte, möchte ich hier vorerst doch einige Beobachtungen
betrefis der Epiphysen anführen, welche, wie Flovver 1888 p. 21 richtig erwähnt, sehr lange
mit den Diaphysen un\erwachsen bleiben. Am ersten verschmelzen sie naturgemäss im sacrum,
am Schwänze scheinen sie auch eher zu verwachsen als in den übrigen Regionen, ich habe je-
doch diese Verhältnisse nicht weiter beachtet. Erwähnenswert ist nur noch, dass die Epi-
physen stets vollständige Scheiben darstellen und dass die so häufig vorhandenen Ender-
höhungen des Kammes am epistropheus, den v. c. und den mittleren v. 1., ferner die tubercula
psoatica, sowie die rostralen und caudalen (chevron/ Höcker des Schwanzes auf ihrem Rande
entstehen, ebenso wie sich die caudalen Rippenfacetten des 7. v. c und der v. th. v, an der
Epiphyse befinden, während die rostralen nur an den ersten v. th. v. ganz wenig auf sie über-
greifen und im übrigen der Diaphyse (oder Neuralbogenbasis':') angehi'iren.
Betreffs der nie starken medianen Fortsätze der Wirbelkörper welche als hypapophysen
zusammengefasst werden, ist nur wenig zu bemerken, sie sind ja eigentlich nur an den v. c
und den mittleren v. 1. manchmal deutlich, wobei zu erwähnen ist, dass bei den ersteren ihr
caudales, bei den letzteren ihr rostrales Ende am stärksten entwickelt zu sein pflegt. Während
der entsprechende Fortsatz am atlas stets ganz einfach ist, findet sich in der Regel an den
folgenden Wirbeln eine bis zum 5. v. c. weiter werdende Gabelung des Caudalendes, an den
V. I. aber ist ein entsprechendes Verhalten nur sehr selten zu beobachten.
- Die meist nur winzigen sonstigen Fortsätze der Ventralseite der Hals- und Rumpfwirbel
lassen sich kaum mit einiger Sicherheit mit den oben genannten in Beziehung bringen; die seit-
lich oder unten am Caudalende der v. th. und ersten v. 1. meist vorhandenen Höckerchen,
- 81 -
welche zum Ansatz von Sehnen des psoas minor dienen und deshalb tubercula psoatica heissen
sollen, haben nichts mit den hypapophysen zu thun, sie kommen ja gleichzeitig mit diesen vor,
ohne irgend welche Verbindung zu zeigen.
Über die Homologie der paarigen Höcker, welche am Schwanz den chevrons zum An-
sätze dienen, der parapophysen (Baur H. 1894 p. 119), kann ich auf Grund meiner Untersuchungen
nichts Neues bringen. Es ist hier nur zu erwäimen, dass die rostralen Hückcrchen an den
ersten v. cd. in der Regel fehlen, dass hier aber vielfach, allerdings sehr schwache Hückerchen
am Caudalende der Wirbel sich finden, manchmal beide zugleich, z. B. Felis leo 3, und dass
letztere auch am letzten v. s. schon angedeutet sein können, z. B. Felis pardus 5, Cryptoprocta 1.
Bei Meles anakuma 2 fand ich übrigens am 4. v. s. sogar rostrale Höckerchen, was im Hin-
blick auf die Ausführungen von Rosenberg 1896 p. 319 ff., der annimmt, dass an den frei werden-
den, ursprünglich letzten v. s. sich chevrons oder doch homodyname Gebilde neu bilden könnten,
von Interesse ist. Zu der Publikation von Sabatier 18')') p. 932 ff. über diese Fortsätze möchte
ich nur bemerken, dass die chevrons bei den Raubtieren nur anfangs rein intervertebral liegen,
bald aber nur mit den rostralen Höckern sich verbinden, ja manchmal mit diesen verwachsen
(A. p. 12, 13). Es ist eine ähnliche kleine Verschiebung, wie bei den Brustrippen, deren capitulum
ja zuerst auch intervertebral liegt, an den v. th. 1. aber nur mit einem Wirbel rostral sich \er-
bindet. (A. p. 8).
Die Neuralbogen dienen nicht nur vielen Muskeln als Ansatzstelle, sondern auch vor
allem zum Schutze des Rückenmarkes gegen den Muskeldruck; wenn aber die dorsalen zwischen
je zwei Bogen bei den v. c. und v. 1. meist vorhandenen Lücken bei den v. th. v. durch das
dachziegelartige Aufeinanderliegen der Bogen und beim sacrum durch deren Verschmelzen
geschlossen werden, so beruht das auf anderen mechanischen Ursachen, nicht auf dem Be-
dürfnis grösserer Schutzbedürftigkeit in diesen Regionen, indem in der ersteren infolge der
besonderen Funktion des Thorax und in der letzteren wegen der Verbindung mit dem hinteren
Extremitätengürtel grössere Festigkeit erforderlich ist. Warum in seltenen Fällen, z. ß. bei
Zorilla libyca 1, auch die Neuraldächer der v. c. sich fest übereinander legen, ist einstweilen
unerklärbar.
Die Ursachen der verschiedenen Art der Reduktion der Neuralbogen am Schwänze
lassen sich natürlich nur im Zusammenhang mit dem Verhalten der musculi levatores caudae und
deren .Sehnen erklären, es soll hier nur hervorgehoben werden, dass bei den langschwänzigen
Formen die Rudimente des Bogens sich in der Wirbelmitte, meist bis an das Caudalende
reichend, finden, z. B. Viverridae, während sie sich bei den kurzschwänzigen Formen, wie
Ursidae und Hyaena an die praezygapophysen anschliessen.
Die Gestaltung und Weite des canalis vertebralis entspricht natürlich der Ausbildung
des Rückenmarkes, ebenso wie die Grösse der foramina intervertebralia von derjenigen der
Nervenwurzeln abhängt, weshalb diese Lücken am Caudalende der Hals- und Lendenregion
am weitesten sind, da hier die Nerven für die Extremitäten heraustreten. Die foramina sacralia
sind übrigens, wie schon p. 74 erwähnt, öfters nur deshalb besonders weit, weil die Seitenteile
der Wirbel noch nicht ganz verwachsen sind. Speziell die dorsalen zeigen aber manchmal insofern
eine Beziehung zur Entwickelung des Schwanzes, als sie bei Reduktion des letzteren rudimentär
werden können. Dass dies aber nicht Regel ist, beweisen die weiten foramina sacralia von
Hyaena Bl. H. PI. IV.
Zoologica. Heft 36. jj
- 82 —
Was die processus spinosi anlangt, so fanden wir diese fast stets einfach oder nur mit
angedeuteter Querteilung versehen ; wo sie direi<t gabeiig sind, wie manchmal am v. th. i.
einiger Felis- Arten, ist dies darauf zurückzuführen, dass hier der Fortsatz ausserordentlich stark
rückgeneigt und nicht sehr kurz ist und deshalb bis zu dem aufrecht stehenden proc. spin. des
1. V. th. 1. zurückragt, diesen mit seinem gabeligen Ende womöglich umfassend, z. B. Felis
lynx 6 Taf. I Fig. (•>.
Wie die vorspringende Platte des proc. spin. des epistropheus gewissermassen den
fehlenden oder nur angedeuteten Dornfortsatz des atlas ersetzt, so kann auch das so häufig
rückragende Ende des ersteren für den meist rudimentären Fortsatz des 3. v. c. einigermassen
ergänzend eintreten. Die Dornfortsätze des 3.-7. v. c. sind ja überhaupt schwach oder doch
nicht stark entwickelt, da die Muskeln des Nackens, um den Hals nicht zu sehr zu belasten,
vor allem an denjenigen der ersten \-. th., \\o auch das wichtige ligamentum nuchae entspringt,
sich ansetzen, weshalb diese besonders stark sind. Am besten tritt dies ja bei Hyaena mit
seiner auftällig mächtig entwickelten Nackenmuskulatur hervor, z. B. Bl. H. PI. I, bei vielen
anderen Formen ist dies aber nur recht wenig ausgeprägt, z. B. Arctictis Bl. S. PI. IV.
Das Verhalten der proc. spin. der Brustwirbel wurde schon oben bei der Besprechung
der Antiklinie p. 72 erörtert, es sei hier deshalb nur darauf verwiesen, dass die Antiklinie bei
Formen wie Felis, die häufig den Rücken zum Sprunge krümmen, weitaus am besten ausge-
prägt ist, viel weniger bei den Hunden und am schlechtesten bei den plumpen Bären.
Das Verhalten der Dornfortsätze von den letzten v. 1. an schwankt ziemlich, speziell
am 1. V. s. Im Allgemeinen sind sie ja hier bei starker Schwanzentwickelung, z. B. bei den
Lutrinae besonders kräftig, bei rudimentärem .Schwanz, wie bei Ursus auch rudimentär, es ist
aber bemerkenswert, dass sie z. B. auch bei dem so langschwänzigen Ailurus schon am sacrum
ganz reduziert sind. Am Schwänze sind sie übrigens stets der zuerst schwindende F'ortsatz.
Betrefls der schwierigen Frage der Homologie der seitlichen Fortsätze, bei welcher ich
vor allem auf Retzius 1(S4'^) und Hasse : Anatomische Studien I 1873 verweise, kann ohne em-
bryologische Studien natürlich nur wenig Neues gebracht werden, meine Untersuchungen können
in der Hauptsache nur Bekanntes noch bestätigen.
Dass der hauptsächlich aus der „dorsalen diapophysen-Wurzel" entspringende Querfort-
satz des atlas, epistropheus und der v. c. am 7. v. c in denjenigen der v. th. übergeht, ist
überall klar ersichtlich. Der letztere aber verkümmert an den v. th. 1. oder fehlt hier gänzlich.
Der an dem 1. v. 1. auftretende wieder deutliche Querfortsatz befindet sich nun, ausser bei
sehr wenigen Formen wie Mellivora, Mydaus, stets ziemlich tief unter der Bogenbasis an der
Stelle, wo an den v. th. 1. das Rippenköpfchen artikulierte, während ja die diapophyse der v. th.
bis zum \-. th. i. oder noch weiter gelenkig oder durch Bänder mit dem tuberculum costae ver-
bunden war. Baur 1894 p. 120 wollte den letzteren F"ortsatz als epapophyse unterschieden
wissen, was aber keinen Anklang fand.) Die Verhältnisse sind hier also denjenigen bei den
Physeteriden ähnlich, wie sie Flower: 1888 p. 54, 55 beschreibt, doch ist zu beachten, dass die
rudimentäre diapophyse an den v. th. 1. in der Regel etwas ventralwärts rückt und oft als
Leiste sich bis zu dem Dorsalrand der rostralen Rippenfacette hinzieht. Dass der Querfortsatz
der V. 1. demjenigen der v. th. also nicht einfach gleichwertig ist und Beziehungen zu den
Rippen besitzt, geht weiterhin auch daraus hervor, dass am 1. v. 1. von Hyaena brunnea 2
eine Rippe mit ihm verwachsen ist, ebenso, wie p. 77 erwähnt, an dem überzähligen Wirbel
— 83 -
von Canis niloticus 8, dass bei Fossa fossa 1 links an ihm eine i^leine freie Rippe sich be-
findet, und dass endlich bei sehr vielen Formen die Zahl der v. th. und v. 1. alternierend
schwankt, je nachdem hier freie Rippen oder Querfortsätze vorhanden sind.
Beachtenswert ist übrigens die Richtungsänderung dieses Fortsatzes, der sich an den
V. c. stets mehr oder weniger nach aussen hinten richtet, vom 7. v. c an aber fast nur nach
aussen oder auch eben nach vorn, während er an den v. 1. stets mehr oder weniger nach vorn
sich wendet, im Gegensatz zu den Brustrippen, die etwas nach hinten gerichtet sind; zu er-
wähnen ist auch der Gegensatz der kurzen fast horizontalen und wenig \orspringenden dia-
poph3'sen an den letzten v. 1. plumper Formen wie der Bären zu den langen vor- und ab-
wärts gekrümmten oder gerichteten bei Katzen und Hunden.
Dass die dorsale Partie des Seitenteiles am 1. v. s. der diapophyse der v. 1. entspricht,
lässt sich wohl mit Sicherheit bei den p. 76, 77 angeführten Fällen erkennen, vor allem bei Zorilla
libyca 1 Taf III Fig. 10, 10 a, dagegen kann ich es auf Grund meiner Beobachtungen nur als
wahrscheinlich bezeichnen, dass auch die nach vorn vorspringende und die for. sacr. seitlich
umfassende Partie des Seitenteiles der folgenden v. s. ihr gleichwertig ist. Dadurch hätten
wir dann einen Übergang zu dem an dem Seitenfortsatz der ersten v. cd. allerdings oft
rudimentären oder fehlenden rostralen Eck oder Spitzchen, das sich dann in der A. p. 47
beschriebenen wechselnden Art und Weise selbständig macht und dann allmählig rudi-
mentär wird.
Wenn übrigens die eben besprochenen Fortsätze bald an der Seite des Wirbelkörpers,
bald an der Bogenbasis oder sogar über derselben entspringen, so ist dies deshalb nicht von
prinzipieller Bedeutung, weil ja auch die Seiten des Wirbelkörpers von den Bogenstücken aus
verknöchern. Anders wird dies allerdings an den hinteren v. cd. sein, wo ja die Neuralbogen
ganz fehlen, ich konnte darüber natürlich keine Beobachtungen an meinem Materiale machen.
Bei der Besprechung eines anderen seitlichen Fortsatzes, der anapophyse i;= proc.
accessorius) gehen wir am besten von der Stelle seiner stärksten und t\'pischen Entwickelung,
der Grenze von Brust- und Lendenregion aus. Die anapophyse entspringt hier stets an der
Seite des pediculus dicht neben dessen Caudalrand und ist hauptsächlich nach hinten gerichtet.
An den v. th. 1. wird sie dann rostralwärts immer schwächer und tritt in der Gegend des
V. th. i. oder schon am 1. v. th. 1. mit der diapophyse in \^erbindung, indem sie caudal an ihr
von ihrer Basis an ihr Ende rückt, auf welchem sie als ein nach hinten oben gerichtetes Spitz-
chen immer kleiner wird und sich meist nur bis ungefähr zum 6. v. th. verfolgen lässt. In
selteneren Fällen bleibt dieses aber noch weiter rostralwäits erkennbar, so dass man sogar
das am 1. v. th. oft vorhandene ebenso gerichtete Spitzchen, nach Hasse 1. c. p. 96 auch das
am 7. V. c. meist deutliche Eck des Endes der diapophyse mit einiger Wahrscheinlichkeit mit
der anapophyse in Verbindung bringen kann.
Caudalwärts von unserem Ausgangspunkt nimmt die anapophyse mehr oder minder
rasch an Stärke ab, wobei die Ursache dieses variablen Verhaltens nicht zu erkennen ist, da
selbst bei einer eng begrenzten Gattung wie Cynaelurus die grössten Unterschiede bestehen
können. Am letzten v. 1. fehlt sie ausser bei der anormalen Zorilla libyca 1 (siehe oben p. 77)
stets. Nur in den sehr seltenen Fällen, wie Mellivora 1 undMydaus 1, wo die diapophyse ganz
am pediculus entspringt, tritt sie wieder mit dieser in Verbindung, indem sie zuletzt von deren
Basis entspringt. Doch darf dies nicht als ein Beweis dafür angesehen werden, dass, wie Hasse
- 84 —
1. c p. 07 Fig. 30 d glaubt, das an dem Caudalrande oder an dessen Basis bei den letzten v. 1.
häufig vorhandene Eck auf die anapophyse zurückzuführen sei, denn dieses kann gleichzeitig
mit deren Rudimenten vorkommen, z. B. 4. v. 1. Meles anakuma 2.
Es lässt sich also auch die nach hinten ragende dorsale Partie des Seitenteiles derv. s.,
welclic zuerst die Ibramina sacralia seitlich mitumgrenzen hilft, am letzten v. s. aber das meist
deutliche Caudaleck bildet, nicht mit der anapophyse homologisieren, wenigstens nicht auf
Grund meiner Untersuchungen. Diese Partie des Seitenteiles geht aber unzweifelhaft in den
Hauptteil des Seitenfortsatzes der ersten v. cd. über, welcher in der A. p. 46 ff. beschriebenen Weise
von der diapophyse gelöst, auf das Caudalende des Wirbels beschränkt und dort reduziert wird.
Da unseren Ausführungen von A. p. 43 ff. über die Artikulation des ilium mit dem sacrum
und über die sonstigen Verhältnisse von dessen Seitenteilen nichts mehr hinzuzufügen ist, Avollen
wir gleich auf die viel erörterte Frage nach der Bedeutung der „ventralen diapophysen-Wurzel"
und der „Lamelle" der v. c. übergehen, wobei auf die interessante Arbeit von Leboucq 1896
p. 1—47 und deren Litteratur- Verzeichnis zu verweisen ist. Stets sind die genannten Teile am
6. V. c. am deutlichsten entwickelt und im engsten Zusammenhang, während hier die Verbin-
dung mit der diapophyse am schwächsten ist. Rostrahvärts wird dann die Lamelle rasch
schwächer, ihr Rostraleck erhält sich aber fast stets deutlich bis zum 3. v. c. In seltenen
Fällen ist die Lamelle als ventrale Verbreiterung der diapophyse auch noch am epistroplieus
erkennbar, z. B. Icticyon 1 Taf. IV Fig. 9, Zorilla libyca Taf III Fig. 12a, und dies leitet wohl
dazu über, dass am atlas die ventrale Wurzel und das ihr zugehörige caudale Inneneck des
Flügels, welch letzteres manchmal, z. B. bei Lutra, Mellivora Taf III Fig. 1 wie das Caudaleck
der Lamelle etwas nach unten gerichtet ist, sich mit den genannten Teilen der späteren v. c.
in Vergleich bringen lassen.
Caudalwärts vom 6. v. c. fehlen aber ganz plötzlich die homologen Teile, und nur selten
finden sich Andeutungen davon. Die starke diapophyse des 7. v. c. soll ja durch \'erwachsung
mit einer Rippenanlage, welche auch bei den genannten Teilen vertreten ist, entstehen, ich
kann hierbei nur Lutra brasiliensis 3 Taf IV Fig. 1 anführen, wo ebenso wie bei Enhydra 1
das Ende dieser diapophyse eigentümlicher Weise nach unten gerichtet ist, wobei sich rechts
noch die Verwachsungslinie erkennen lässt, und auf den von Mivart 1882 p. 461 Fig. 1 ange-
führten Fall von Rippen am 7. v. c. von Arctictis verweisen. Dass sich Reste der ventralen
Wurzel der diapophyse hier noch öfters linden, wurde A. p. 35 schon auseinandergesetzt, in-
teressanter sind die A. p. 68 beschriebenen, z. T. überbrückten Rinnen an der Ventralseite der
diapophysen der v. th. v., welche sich bei manchen Mustelidae finden. Diese Vorkommnisse
sind geeignet Material zu der von Leboucq 1896 erörterten Frage nach der Unterscheidung
eines foramen costotransversarium und transversarium zu liefern. Man vergleiche nur mit
Fig. 2 Taf III die Fig. 14 Taf. IV in Hasse 1873 und Fig. VII p. 10 in Leboucq, wo ausser
einer freien Rippe an der Basis der diapophyse noch ein schmal überbrücktes foramen trans-
versarium ist! Mit letzterem möchte ich auch das enge Loch in der rechten diapophyse des
7. v. c. von Meles anakuma 2 Taf. III Fig. 16 vergleichen, denn auch hier kann von dem nor-
malen Kanal für die arteria vertebralis nicht die Rede sein, dieser beginnt auch bei dieser
Form mit viel weiterem lumen erst am 6. v. c.
Bezüglich der Gelenkfacetten der Wirbel ist wenig mehr zu bemerken, nachdem deren
vom 3. V. th. V. bis zum v. th. i. normaler Weise vorhandene Richtungsänderung schon oben
— 85 -
p. 72 besprochen wurde, es sei nur noch hervorgehoben, dass die rostralen Facetten des atlas
ventral manchmal mit einander verbunden sind, z. B. Ursidae, dass die caudalen nie von der
fovea dentis getrennt sind und dass die rostralen Facetten des epistropheus nur höchst selten
eine Grenze ge^'en die Facette des dens zeigen, z. B. manche Lutra, Bl. M. PI. IX. Dass diese
letzteren Gelenke den übrigen nicht gleichwertig sind, braucht ja nicht erst hervorgehoben
zu werden.
In bezug auf die praezygapophysen soll nur betont werden, dass die Ansicht von Strauss
DUrckheim 1845 I p. 478. wonach sie am 3. v. th. auf die diapophyse hinausrücken, nicht ganz
richtig sein kann, indem hier oder selten schon am 2. v. th., wo die erste Gelenkänderung statt
hat, die rostralen Facetten mit ihrem Rostralende bis zum v. th. i. stets noch auf mehr oder
minder deutlichen, allerdings kleinen und dünnen vorspringenden Ecken des Neuraldaches, also
auf rudimentären praezygapophysen aufsitzen, ebenso wie sich ja neben der Basis der proc.
spinosi hier meist noch die Andeutungen von postzygapohysen erkennen lassen.
Der so verschieden grosse gegenseitige Abstand der praezygapophysen soll hier nicht
weiter besprochen werden, am 1. y. s. wechselt er ja, manchmal bei einer Gattung, z. B.
Felis. Noch variabler ist hier das Verhalten zu dem Seitenteile (A. p. 55i, ohne dass ich etwa
Beziehungen zu den Geschlechtsunterschieden finden konnte.
Die verwachsenen Gelenkfortsätze der mittleren v. s. wurden nach Hasse 1873 p. 70
proc. obliquomamillares genannt, obwohl hier nur selten ein Mitverschmelzen von proc. mamil-
lares (metapophysen) sich konstatieren lassen, wird. Anderer Art sind die gleich benannten Fort-
sätze des Schwanzes; hier konnten wir A. p. 56 wirklich feststellen, dass mit den praezj'ga-
pophysen fast stets metapophysen nach dem Schwinden der Facetten innig verschmelzen und
dann sehr langsam rudimentär werdende, meist getrennt bleibende Fortsätze bilden, welche
hier du-ekt vom Wirbelkörper sich erheben, während sie vorher an den Rostralecken des.
Neuraldaches sich befanden. Die Reste der postzygapophysen sind hier stets viel schwächer,
verschmelzen auch fast stets mit einander und sind bei geringerer Schwanzentwickelung über-
haupt kaum oder nicht ausgebildet; sonst werden ja auch sie zu Fortsätzen des Wirbelkörpers,
nachdem der Neuralbogen geschwunden ist.
Den proc. mamillaris oder die metapophyse finden wir wie die anapophyse in ihrer
typischen Ausbildung an der Grenze der v. th. und v. 1. und zwar als eine Verstärkung oder
Verdickung lateral und dorsal an den praezygapophysen. Diese wird in der Regel caudal-
wärts schwächer, ist am 1. v. s. manchmal ganz durch den aufgebogenen Rand des Seitenteiles
verdeckt, an den proc. obliquomamillares des sacrum nur ausnahmsweise erkennbar, an den
ersten v. cd. aber in der Regel wieder deutlich, wobei sie hier aber bald vcillig mit den prae-
zygapophysen verschmilzt.
Rostralwärts \-on dem Ausgangspunkt wird die metapophyse ebenfalls schwächer und
rückt dann, wie Hasse 1873 p. 96 richtig angiebt, am \-. th. i meist plötzlich an das Ende der
diapophyse, doch fanden wir ja auch einige Formen mit allmähligem Uebergang {A. p. 39),
welche klar beweisen, dass der rostrale Endhöcker der diapophyse, der bald nur noch nach
vorn, nicht auch nach oben ragt, der metapophyse entspricht. Dieser wird in der Regel all-
mählig schwächer, fehlt manchmal sogar an den meisten v. th. v. ganz oder geht zuletzt in
einem gemeinsamen Vorsprung auf, der am 3. v. th., selten schon am 2. heraustritt (A. p.38).
Bemerkenswert ist nun aber, dass am 1. und 2. v. th. sowie am 7. v. c. nur höchst selten eine
— 86 -
deutliche metapophyse an der praezygapophyse vorhanden ist, besonders an den ersteren finden
sich höchstens nur schwache Andeutungen einer solchen.
Erst an den mittleren v. c. kann sie wieder stärker werden, hier gemäss der Stellung
der Gelenkfortsätze hauptsächlich nach aussen ragend. Am 3. v. c. ist sie aber etwas caudal-
wärts verschoben, so dass sie sich oft ganz am Seitenrand des Daches befindet, und hier finden
sich in seltenen Fällen die A. p. (x> erörterten Beziehungen zu den sogenannten lophapophysen.
Mit dem Fehlen normaler Gelenke müssen an den vordersten Wirbeln natürlich auch meta-
pophysen fehlen, wir dürfen die bei Cynaelurus Taf I Fig. *^ an der Rückseite der rostralen
Gelenke vorhandenen schwachen Rauhigkeiten nicht mit ihnen in Vergleich bringen.
Am 3. V. th. tritt nun, wie A. p. 3S, 30 beschrieben, ausser der metapophyse ein mehr dorsal
gelegener, zuerst etwas medianwärts geneigter Höcker heraus, welcher stets mit der meta-
pophyse eng verbunden, häufig sogar zuerst ganz verschmolzen ist und an dessen Caudalende
sich allmählig die anapophyse entwickelt. Er selbst wird an den letzten v. th. v. und am
V. th. i. zu einem nur ganz selten unterbrochenen Verbindungsrücken beider Fortsätze, der
auch nach dem Schwinden der diapophyse noch erhalten und bis fast zur Mitte der Lenden-
region angedeutet sein kann. Er bildet hier einen Ausläufer des Caudalrandes der metapophyse
und zugleich auch der praezygapophyse zum Dorsalrand der anapophyse hin und ist deshalb der
Höcker wohl dem caudalen Teile der praezygapophyse homolog zu setzen. Am 3. v. th. bleibt also
nach dieser Auffassung ein Teil der praezygapophyse als Facettenträger erhalten, aber die caudale
Partie des Fortsatzes, sowie die mehr rostral gelegene Verstärkung, die metapophyse, rücken
auf die diapophyse hinaus und treten hier in Beziehung mit der anapophyse. Diese hinausge-
rückten Partien bilden zusammen den lateral aufragenden Teil der praezygapophj'se, an
welchen sich der die Facette tragende am 1. th. 1. anlegt, wie man z. ß. bei Fig. 1, 2, 6, 6a
Taf. I deutlich sehen kann.
Zu der A. p. 63 ff auseinandergesetzten Unterscheidung von zwei Arten von Muskelfort-
sätzen, welche mit den postzygapophysen in Verbindung stehen, ist hier kaum mehr etwas hin-
zuzufügen. Hasse 1873 sowohl wie Mivart, welche diese Fortsätze beschrieben, hielten sie nicht
auseinander, so nennt letzterer z. B. in The Cat 1881 p. 43 die lophapophysen des 6. v. c. auch
hyperapophysen, in The Canidae WX) p. XVI Fig. 3 aber metapophysen, Ellenberger in seiner
Anatomie des Hundes 1891 p. 7 Fig. 4 bezeichnet sie sogar als proc. accessorii, an Beziehungen
zu den richtigen proc accessorii, den anapophysen ist ja aber gar nicht zu denken.
C. Systematische Ergebnisse der Untersucliimg der Raubtier-Wirbel.
Die einzelnen Wirbel eignen sich meistens recht wenig zu systematischen Bestimmungen,
sichere Resultate erhält man nur, wenn man die vollständige Wirbelsäule betrachtet, wobei die
Kombination der geringfügigen Charakteristica der einzelnen Teile eine gute Bestimmung ermög-
licht. Es soll hier übrigens betont werden, dass ich eine nur auf die Beschaffenheit der Wirbelsäule
sich stützende Systematik für ebenso verfehlt halte wie jede auf der Ausbildung nur eines
Organes beruhende Einteilung. Im Folgenden sollen also nur Beiträge zu einer Systematik
der Raubtiere geliefert werden, wobei vor allem auf die Feststellung von Gruppenmerkmalen
und auf die Bestimmung der Stellung einiger isoliert stehender und fraglicher Formen, wie
Ailurus, Proteles, Bassaris u. s. w., Wert gelegt wird, während eine Unterscheidung von Arten,
ja selbst von Untergattungen nur ausnahmsweise \ersucht werden kann. Zu letzterem Zwecke
hätte ja viel mehr Material, als mir zur Verfügung stand, untersucht werden müssen, ich konnte
sogar einige wichtige Gattungen, wie Mephitis, Cynogale u.a., in den von mir benutzten Samm-
lungen nicht oder doch nicht in geeignetem Zustande erhalten. Meine systematischen Aus-
führungen beziehen sich also nur auf die von mir untersuchten Skelete und die damit ver-
glichenen, welche Blainville in seinem Atlas abbildet. Die in den Vorbemerkungen des ersten
Teiles dieser Arbeit erwähnte vorläufige Einteilung der rezenten Raubtiere soll übrigens auch
hier beibehalten werden.
Felis.
(Abbild.: Ganzes Skelet: Felis leo, onca, lynx Bl. F. PI. I— III).
Meine Angaben über Grösse und Form der Elemente der Wirbelsäule zeigen auf das
deutlichste, welche Mannigfaltigkeit in dieser so weit umfassenden Gattung herrscht, eine Aus-
scheidung von Untergattungen ist nach meinen Befunden nicht möglich, da die Variabilität zu
gross ist und die Constanz einiger anscheinend charakteristischen Merkmale sich nur bei sehr
grossem Untersuchungsmaterial feststellen Hesse.
Schon die Grössenangaben beweisen uns die bei dieser extremsten Fleischfresser-Gattung
herrschende Mannigfaltigkeit, indem wir hier alle Übergänge von den stattlichsten Raubtieren,
welchen sich nur die Bären und z. T. die Hyänen an die Seite stellen dürfen, bis herab zu so
— 8<S —
kleinen Formen finden, dass nur noch manche Viverridae und vor allem Mustelidae an Grösse
deutlich zurückstehen.
Was die Wirbelzahlen anlangt, so fand ich zwar recht constant 13 v. th., 7 v. 1., 3v. s.,
es werden aber in der Litteratur (Gray 1862 p. 63, Giebel 1877 p. 244, Pagenstecher 1870 p. 211,
Flower 1888 p. 73) Fälle von 14 v. th., 6 v. 1. auch <S v. 1., 2 v. s. und einmal auch 4 v. s.
angeführt, so dass also eine sichere Unterscheidung von Felis und Formen mit 14 v. th., 6v. 1.,
3—4 V. s. sich nicht machen liesse.
Die Zahl der Schwanzwirbel beträgt meist 20—25, doch kann sie bis auf 14 (Felis lynx
Flower 1. c. p. 73) sinken und bis auf 27 (F. longicaudata Bl. p. 47, macroscelis Gray 1. c p. 72,
leo Giebel p. 244), ja sogar 30 (F. pardus Giebel 1. c) steigen, so dass nur Raubtiere mit sehr
wenig (z. B. meiste Ursidae) oder sehr viel (Arctictis, Cercoleptes) v. cd. sich darnach unter-
scheiden Hessen.
Bemerkenswert ist, dass bald der 10., bald der 11. v. th. als v. th. i. entwickelt ist, der
letztere meist bei den grossen Formen, aber nicht bei F. concolor 11 und ganz typisch gerade
bei der kleinen F. planiceps 9, auch nicht etwa nach den Untergattungen verschieden, so dass
die Bedeutung dieser Verschiedenheit dahingestellt bleiben muss.
Atlas.
(Abbild.: Bl. F. PL XI; Mivart: The Cat 1881 Fig. 21; Die Figuren in Strauss-Dürkhcim 1845
Atlas PI. XII sind stark schematisiert.)
Die ventrale Spange ist wie bei den meisten Raubtieren ziemlich schmal, ventral etwas
gCAvölbt und vorn und hinten gerundet, eine hypapophyse ist meist angedeutet, nie deutlich ent-
wickelt. Der stets viel längere Neuralbogen bietet, wie die Tabellen zeigen, alle möglichen
Variationen in der Form seiner Ränder, wobei sich wohl Artcharaktere finden Hessen. Be-
sonders häufig tritt an dem Rostralrande eine von zwei Vorsprüngen begrenzte kleine Median-
kerbe auf, z. ß. F. tigris Bl., leo Bl. PI. XI, doch scheint dies kein constantes Merkmal zu sein,
ebenso wie das Vorhanden.^ein eines tuberculum dorsale (proc. spin.), indem letzteres z. B. bei
F. leo 3 vorhanden ist, während F. leo Bl. PL XI eine flache mediane Längsrinne besitzt.
Der Flügel ist stets massig gross und meistens deutlich länger als breit, seine Gesamt-
form ist ziemlich variabel, doch sind manche Verhältnisse recht charakteristisch. So entspringt
der dorsal öfters etwas verdickte Rostralrand nahe hinter dem Gelenk, ist fast stets ziemlich
kurz und verläuft etwas nach vorn, selten kaum nach vorn, z. B. F. tigrina 13, so dass ein
etwas vorspringendes Rostraleck entsteht, das nur selten, z. B. F. pardus 5a, servalina 10,
etwas stärker lateral gelegen ist; die caudale Partie des Flügels variiert sehr, ragt bald deut-
lich nach hinten, z. B. F. lynx 6, scrval 8, bald kaum F. leo 3, 3 a, Bl. PL XI, zeigt meist ein
Inneneck, z. B. F. tigris Bl. PL XI, manchmal aber auch nicht, z. B. F. caracal Bl. PL XI, nie
ist dieses aber nach abwärts gerichtet oder deutlich als nur der ventralen Flügelwurzel zuge-
hörig erkennbar.
Von den Nerven- und Gefässkanälen ist kaum sehr charakteristisch, dass die rostrale
Brücke fast stets mittelbreit, die flache dorsale Furche meist sehr kurz und der can. transver-
sarius' mittellang ist, dagegen ist bemerkenswert, dass der letztere stets ganz hinten mündet
und dass die meist schmale, massig tiefe Seitenkerbe nie überbrückt ist. Das Verhalten des in der
Regel sehr kleinen, bei F. concolor 11 aber ziemHch weiten for. arcus atlantis erscheint zu variabel,
— 89 —
um andere als höchstens Artmerkmale zu geben, es mündet im can. vert. meist unter der Höhe
des Dorsaleckes der caudalen Facetten.
Die rostralen Gelenke sind ventral meistens weit getrennt, bei F. pardus 5, 5a aber fast
verbunden, die Gestaltung ihres Randes variiert, er verläuft ventral nicht einfach in den
rostralen Rand der Spange, sondern bildet hier eine Convexität, worüber er seitlich öfters ein
wenig concav ist. Dorsal springen die Gelenke gegen den Neuralbogenrand oft stark vor,
z. B. F. leo 3, 3a, tigris 4, 4a Bl. PI. XI, oft nur schwach, z. B. F. caracal 7, Bl. PI. XI, doch
variiert dies, indem sie bei F. catus 2a, b nur schwach, bei F. catus 2 aber stark vorspringen.
Ihr Abstand von einander ist wohl eher zur Arttrennung verwertbar, indem er bald sehr
• gross, z. B. F. domestica 1, catus 2, 2 a, 2 b, bald relativ gering ist, z. B. F. leo, tigris. Die
caudalen Gelenke, deren Aussenrand stets ein wenig rückragt, dürften, wie überhaupt bei den
Raubtieren keine systematischen Anhaltspunkte gewähren (ausser in seltenen Fällen, wie bei
Zorilla libyca 1 Taf. III Fig. 9).
Epistropheus.
(Abbild.: Bl. F. PI. XI; Mivart; The Cat IHSl Fig. 21; Taf. I Fig. 3).
Während der nie sehr kurze oder breite dens kaum irgend welche s\'stcmatische An-
haltspunkte gewährt, ergeben die Maassverhältnisse des Wirbelkörpers trotz ihrer \"ariabilität
doch die Möglichkeit, Felis von manchen andern Raubtieren zu trennen und wohl auch in
Gruppen einzuteilen. A ist gleich 1,63—2,83, wobei nur F. leo und pardus unter 1,8 und nur F.
yaguarundi 14 über 2,5 haben, so dassalso die meisten Felis einen massig gestreckten Körper auf-
weisen, wodurch sie sich deutlich von den Ursidae und anderen trennen lassen. B gleich 1,77 — 2,61,
wobei die meisten Felis über 2 haben, lässt sie einerseits von den Procyonidae und den meisten
Mustelidae trennen, andererseits von Hyaena. Die caudale Endfläche sieht stets etwas nach
oben, die Ventralseite des Körpers ist caudal stets gewölbt, hinter den Gelenken bald etwas ein-
gesenkt, z. B. F. Serval 8, bald fast nicht ^vertieft, z. B. F. catus, leo, tigris ; meist ist ein scharfer
Kamm vorhanden, doch kann er auch ganz fehlen, z. B. F. pardus 5, 5 a, sein Caudalende ist
oft deutlich gegabelt, z. B. F. caracal 7, Bl, serval 8, aber etwas variabel in seinem Verhalten,
es sind also hiernach höchstens Artunterscheidungen möglich.
Der pediculus ist stets massig lang, sein Rostralrand nur massig hoch, sein Caudalrand
nie ganz nieder, ersterer steigt meist concav in die Höhe, nur sehr selten ist er gerade und
rückgeneigt, z. B. F. leo Bl. PL XI, bemerkenswert ist die nicht selten vorhandene Einsenkung
an der Seite des pediculus oberhalb der dorsalen Wurzel der diapophyse, z. B. F. tigris 4, 4 a,
Bl., die aber variabel ist, z. B. ist sie bei F. leo 3, 3a vorhanden, bei F. leo Bl. PI. XI nicht.
Sie findet sich sonst bei Raubtieren nur selten, so angedeutet bei manchen Canidae, deutlicher
bei Melursus 5.
Der proc. spin. ist ziemlich lang und nur massig hoch, sein Oberrand gerade und im
Ganzen horizontal, der Ventralrand der Platte meist auch, so dass diese in der Regel massig
hoch und vorn breit gerundet endet, nur öfters durch Herabbiegen des Oberrandes etwas spitz,
z. B. F. caracal Bl. PI. XI, was vielleicht Arten charakterisieren kann. Das Caudalende ist
nie sehr hoch, einfach und ragt fast stets deutlich hinter die postzygapophysen, kaum bei F.
catus 2 b, caracal Bl. PL XL, was von vielen Raubtieren wie Viverra, Hyaena, Canidae unter-
Zoologica. Heft 36. ^q
— 90 -
scheidet. Charakteristisch ist hier nun, dass stets eine mehr oder minder hohe rauhe Fläche,
die mehr oder weniger nach hinten unten sieht und von dem can. vert. sich deutlich abgrenzt, an
dem Hinterrande des Daches und der Basis des proc. spin. vorhanden ist, was von Viverridae,
Procyonidae und Mustclidae, welche eine solche nicht besitzen, trennen lässt. Das Verhalten
der Dachränder, die manchmal auf die Seite der postzygapophysen als rauhes Leistchen aus-
laufen, z. B. F. leo Bl. PI. XI, und ebenso der hyperapoph^^sen, die selbst bei einer Art variieren,
z. B. F. caracal 7 und Bl, bietet im übrigen keine besonderen Anhaltspunkte.
Auch die Querfortsätze bieten wenig Charakteristisches, sie variieren etwas in Form,
Richtung und Länge. Die dorsale Wurzel ist nie sehr schmal, stets ganz am pediculus-Caudal-
rande, so dass die rostrale Mündung des can. transv. stets deutlich hinter dem Gelenke liegt.
Die ventrale Wurzel läuft zwar öfters bis dicht unter das Gelenk aus, aber nie zu dessen
Lateralrand, die diapophyse selbst ist massig schlank, läuft fast stets spitz zu, und ragt meist
nach hinten etwas aussen wenig bis massig nach unten, in der Regel bis hinter das Kürperende.
Die rostralen Gelenke, wie bei den meisten Raubtieren in die Facette des dens über-
gehend, variieren etwas in ihrer Form; ihr Obereck ist meist spitz, selten breit gerundet, z.B.
F. leo Bl. PI. XI, und nur selten vom pediculus ein wenig abgesetzt, z. B. F. planiceps 9, das
Lateraleck ist wohl entwickelt, das Gelenk deutlich abgesetzt vom pediculus und Körper, die
Facette des dens aber nur recht wenig. Von den postzygapophysen ist nur erwähnenswert,
dass ihre ganze Dorsalseite von dem verdickten Ende des Dachrandes eingenommen ist.
3.-7. V. c.
(Abbild.: ö. v. c Bl. F. PI. XI.)
Die Köi per werden in der Regel bis zum 7. v. c. kürzer und rostral schmaler und
dicker, die Endflächen sind hier rostral stets weniger oval als am 3. v. c, alle stehen etwas
schräg zur Axe, nur die 7. caudale manchmal nicht, z. B. F. serval 8, an ihr sind selten
Facetten für das capitulum der 1. Rippe angedeutet, z. B. F. domestica 1. Im Maasverhältnis
C. 0,82 — 1,58 erscheint F. domestica, leo, tigris und pardus (unter 1,1) als kurzwirbelig, es
lassen sich darnach nur ziemlich extreme kurz oder gestrecktwirbelige Formen trennen, wie
Mydaus 1, Enhydra 1 und Genetta. Bei dem Verhältnis D. 0,85 — 1,58 kann man so ziemlich
dieselbe Gruppe mit kurzen Wirbeln (unter 1,15) unterscheiden, nur gehört hier auch F. catus
dazu ; Felis ist darnach von Formen wie die Ursidae oder Genetta deutlich zu trennen. Bei
den Formen mit kürzeren Wirbeln ist speziell am 3. — 5. v. c. die Ventralseite nicht so in der
Längsrichtung concav wie bei den schlankeren, die Kämme sind dementsprechend schwächer,
oft nur ihr Caudalende angedeutet, das übrigens häufig deutlich gegabelt ist, z. B. F. lynx ö,
caracal 7. Dies und der manchmal auch am 7. v. c. vorhandene Kamm kann wohl zur Art-
unterscheidung dienen, durchgreifende Unterschiede \on anderen Gruppen finden sich hier
aber nicht.
Vom Neuralbogen ist erwähnenswert, dass das Dach, welches etwas vorgeneigt ist, am
3. V. c. nie sehr lang, am 7. v. c. aber auch nie sehr kurz ist. Sein Seitenrand ist am 3.-5.
V. c. gerade und scharf, am 6. und 7. v. c. concav und gerundet, an seinem Rostralrande sind
am 3. V. c stets, an den weiteren v. c. manchmal ein bis zwei Medianspitzchen, der Caudal-
rand ist stets zwischen den hyperapophysen concav oder winkelig, diese „Kerbe" wird caudal-
- 91 —
Avärts enger, fehlt aber am 5.-7. v. c. nicht selten, was wohl mit zur Artunterscheidung- ver-
wertbar sein kann.
Der proc. spin. ist am 3. v. c. nur ein sehr kleiner, ziemlich senkrecht stehender Kamm,
wird aber bis zum (>. oder 7. w c. mittelhoch, etwas vorgeneigt, an letzterem manchmal oben
etwas rückgebogen. Seine wechselnde Höhe und Breite an den mittleren v. c. kann wohl mit
zur Arttrennung dienen. Die Wurzeln der diapophj'se, von welchen die dorsale, am 3. v. c.
stets mittelbreit, bis zum 6. v. c recht schmal wird, bieten nichts Bemerkenswertes, ebenso die
diapophyse selbst, welche am 3. v. c. nach hinten etwas unten und aussen, am 7. v. c. aber
nach aussen wenig unten gerichtet ist. Ihr Ende ist dabei meistens queroval und lässt öfters sogar
ein rostrales und caudales Eckchen erkennen, z. B. 4.-7. v. c. F. domestica 1; das letztere ist
am 7. V. c. oft besonders stark, wobei manchmal auch noch ein ventrales Eck vorhanden ist,
so dass dann hier das Ende dreieckig erscheint, z. B. F. tigris 4, 4 a.
Auch die untere Lamelle, welche am 3. v. c. nur sehr schmal, am 6. v. c. aber stets
eine recht deutlich entwickelte Platte ist, bietet nur wenig systematisch Brauchbares, da ihre
Form ziemlich wechselt. So zeigen die Tabellen, dass der Ventralrand am 6. v. c so variabel
ist, dass er selbst zur Trennung von Arten nicht verwertbar ist, am 5. v. c. verläuft er manch-
mal etwas nach oben zum Ende der diapophyse, z. B. F. caracal 7, sodass hier ein Caudaleck
völlig fehlt, meist aber entwickelt dieses sich regelmässig vom ?>. v. c. an. Das Rostraleck ist
auch recht verschieden gestaltet, so springt es bei F. serval M am 4. v. c. spitz vor, bei F.
tigris 4 a aber ist es hier gerundet, bei F. catus 2 abgestutzt. Das letztere ist anscheinend am
5. und 6, V. c. recht konstant der Fall, wäre also noch am ehesten für Felis charakteristisch,
doch ist bei F. planiceps 0 auch hier das Eck nur ein wenig abgerundet. Die an der Median-
seite am ö. v. c. öfters recht deutlich ausgeprägte schräge Leiste, z. B. F. yaguarundi 14 ist
übrigens systematisch nicht verwertbar.
Sowohl die rostralen wie die caudalen Gelenke bieten kaum etwas Besonderes,
höchstens kann zur Arttrennung mit verwertet werden, dass die rostralen Facetten manchmal,
z. B. bei F. domestica 1 lang und fast nierenförmig werden, manchmal und zwar seltener wenig
oval bleiben, z. B. F. Ij'nx 6. Die metapophysen sind am 4. v. c. stets deutlich entwickelt und
am 3. und 5. v. c. meist vorhanden, an ersterem in der Regel eben caudal von der praezyga-
pophyse, bei F. catus 2, 2 a aber an ihr selbst. Ihr Verhalten an diesen und an den letzten
V. c. kann vielleicht mit zur Artunterscheidung benutzt werden, ebenso wie das der lopha-
pophysen, welche am 3.-5. fast stets ganz fehlen, und am 7. v. c. meist in die Mitte des
Neuraldaches rücken, und das der hyperapophysen, die umgekehrt an dem letzten v. c. in der
Regel fehlen, an den ersten aber mehr oder minder deutlich entwickelt sind und dann fast
immer medianwärts rücken.
v. th.
(Abbild.: Bl. F. Fl. XI; Mivart: The Cat 5. v. th. 10., 11. v. th. Fig. 16, 17; Taf I
Fig. 1, 2, 6, 6 a.)
Der 1. v. th. ist in der Regel kürzer als der 7. v. c, öfters aber nicht breiter und nie-
derer; die Länge nimmt dann bis zum v. th. i. stets etwas zu, an den v. th. 1. bald nicht
mehr, bald deutlicher als vorher, die Breite, welche wie stets zuerst abnimmt, wird zuletzt
— 92 —
deutlich grösser, die Dicke nimmt stets zu, zuletzt allerdings meist nicht mehr. Deshalb über-
trifft an den letzten v. th. v. und meist auch noch am v. th. i. die Länge deutlich die Breite,
am 1. \. th. und an den letzten v. th. aber meist nicht oder wird, wie bei F. tigris 4, 4 a,
pardus 5, 5 a, sogar von dieser übertroffen. Durch diese Verhältnisse ergeben sich aber kaum
gute Unterschiede von den meisten Raubtieren, nur die stark kurzwirbeligen Formen, wie
Hyaena und die Ursidae, lassen sich darnach leicht unterscheiden. Auch die sonstigen Merk-
male der Wirbelkörper, fast alle aus den Tabellen ersichtlich, sind systematisch kaum ver-
wertbar; die rostrale Endfläche am 1. v. th. sieht bei manchen Formen wie F. domestica 1,
Serval 8 ein wenig nach unten und an den v. th. L, welche fast stets hinter den rostralen
Rippenfacetten etwas concav sind, zieht sich öfters eine Leiste zur Basis der anapophyse, z. B.
F. serval 8, selten zum tuberc. psoaticuin, z. B. F. lynx 6, servalina 10, was vielleicht die be-
treffenden Arten mit charakterisieren kann.
Am Neuralbogen bietet der pediculus, wie überhaupt, nichts Bemerkensw-ertes, das Dach
ändert seine Form in normaler Weise und ist an den v. th. 1. ziemlich horizontal und massig ge-
streckt. Sein Rostralrand am 1. v. th. sehr lang, am 2. kürzer, wird au den weiteren v. th. v.
oft ganz rudimentär, er ist am 1. v. th. meist etwas concav, am 2. stumpfwinkelig oder concav;
der Caudalrand am 1. v. th. besitzt sehr häufig einen kleinen Medianzwickel, z. B. F. domestica 1,
tigris 4; ein Unterschied von der Mehrzahl der Raubtiere ist hier also nicht vorhanden.
Charakteristischer ist die grosse Höhe der ersten proc. spin., welche am 1. v. th. meist
2,5—3 mal so lang (hoch) als der Wirbelkörper sind, wie aus den Tabellen ersichtlich, w^obei es aber
auch Ausnahmen giebt, wie F. tigrina 13, bei welcher der Wirbelkörper gestreckter als sonst
bei Felis und der proc. spin. nur massig hoch ist- Weiterhin ist auch die aus den Tabellen
ersichtliche starke Rückneigung der proc. spin. der letzten v. th. v. und die meist recht deut-
liche Vorneigung derjenigen der v. th. 1. zur Unterscheidung von Felis von vielen Raubtieren,
letzteres Verhalten, z. B. zu der von Hyaena, Ursidae, Mellivora, Melinae und Canidae ver-
wertbar. Am V. th. i., wo sich, wie schon im Abschnitte A an verschiedenen Stellen hervor-
gehoben wurde, gerade bei Felis öfters Variationen zeigen, schwankt auch speziell der proc. spin.
sehr in Grösse, Form und Richtung, wie z.T. in den Tabellen angegeben ist; ist er hier relativ
lang und stark rUckgeneigt, so gabelt sich sein Ende, z. B. F. lynx 6, eyra 12, yaguarundi 14,
vielleicht kann dies Arten charakterisieren helfen. Die vorderen proc. spin. enden meist in stumpfer
Spitze und sind schlank, selten relativ breit und abgestutzt, z. B. F. serval 8; auch die fast
stets abgestutzten proc. spin. der v. th. 1. sind nie besonders breit und nieder, wenn auch nicht
hoch. Die mittleren an den \-. th. v. sind übrigens nicht selten etwas aufgebogen, und am
Caudalrande der ersten ist öfters eine kleine Platte vorhanden, was aber höchstens Artunter-
scheidungen stützen kann.
Die diapophyse bietet in ihrem \^erhalten nichts Besonderes; wie die Tabellen ergeben,
ist sie an den v. th. 1. nicht oder nur schwach angedeutet und trägt nur bis zum 10. oder 11.
V. th. eine fossa transversa, was von Ursidae und Canis unterscheiden lässt.
Die Fortsätze an der diapophyse der v. th. v. sind gerade bei Felis recht variabel in
ihrem Verhalten, so ist an den hinteren v. th. v. bald der rostrale, bald der dorsale Höcker
stärker entwickelt, ein nach oben hinten gerichtetes Spitzchen oben am Ende der 1. diapophyse fehlt
bei manchen Felis, meist ist es vorhanden und lässt sich manchmal als in die anapophyse über-
gehend verfolgen. Erwähnenswert ist nur, dass am 3. v. th. stets der in der Regel kaum ge-
— 93 —
teilte Vorsprung heraustritt und nur selten hier schon fast am Ende sich befindet, z. B. F. eyra 12,
die erste Umformung der rostralen Gelenke findet also konstant hier statt, während die Lage
des V. th. i., wie p. <S8 erwähnt, gerade bei Felis schwankt.
Auch die am v. th. i. an den pediculus rückende anapophyse bietet keine Besonder-
heiten, sie ragt höchstens ein wenig nach aussen und ist an den letzten v. th. stets am kräf-
tigsten ausgebildet. Der Verbindungsrücken ist gerade bei Felis, wie die Tabellen zeigen, öfters
an den v. th. 1., ja manchmal noch an den ersten v. 1. vorhanden, was vielleicht Arten gut charak-
terisieren kann.
Von den rostralen Gelenken ist nur erwähnenswert, dass sie an den mittleren v. th.
sich meist ganz nahe rücken und dass in der antiklinen Region sich öfters \'ariationen finden,
z. B. bei F. lynx 0, planiceps 9, concolor 11. Dass die mctaphysen an den v. th. 1. die Facetten
bald nicht, bald deutlich überragen, kann höchstens mit zur Art-Unterscheidung dienen, ebenso
bieten auch die caudalen Gelenke, welche vom 3. v. th. an stets rudimentär werden und an
den V. th. 1. nie stark divergieren, kaum etwas Charakteristisches. Noch weniger ist die am
1. V. th. vor dem Lateralrande der postzygapophyse fast stets vorhandene lophapophyse oder
das Auftreten der Gabelleisten an den v. th. 1. systematisch verwertbar.
V. 1.
(Abbild.: ßi. F. PI. XI; Mivart: The Cat 5. v. 1. Fig. 18; Taf I Fig. 5.)
Der 1. V. 1. ist stets länger als der letzte v. th., und zwar oft auffällig, z. B. F. tigris 4,
pardus r>a, lynx 6, fast immer auch breiter und nicht selten auch dicker; Dicke und Breite
nimiTit dann in der Regel bis zum letzten v. 1. zu, die Länge aber nur bis zum 5., selten ist
der 6. noch ebenso lang oder gar länger, z. B. F. catus 2b, der letzte ist stets deutlich ver-
kürzt, doch meistens länger als der 1. v. 1. micht z. B. bei F. yaguarundi 14). Der 1. v. 1. ist
meistens deutlich länger als breit, bei F. leo, tigris (4 a), pardus und domestica aber nicht oder
nur ausnahmsweise, am längsten v. 1. schwankt das Verhältnis sehr von 1,05 — 2,05, auch hier
sehen wir F. leo, tigris, pardus und domestica 1 weniger gestreckt als die übrigen Felis, wobei
sich ihnen aber F. concolor 11 anschliesst. Infolge dieser Variabilität lassen sich darnach von
Felis nur extreme F"ormen wie Hyaena, Ursus, Mellivora einerseits, Ictis andererseits trennen.
Im Verhältnis F finden sich ebensolche Schwankungen von 1,73 — 2,62, wobei nur F. leo 3,
tigris 4 unter 1,M und nur F. domestica 1, catus 2, 2 a, 2b und lynx 6 über 2,3 haben, also eine
ganz andere Gruppenbildung innerhalb Felis sich ergeben würde als sonst, und sich nur Formen
wie Ursus, Hyaena, Proteles, Mellivora und Lutra unterscheiden liessen, da dieses Verhältnis
auch sonst bei den Raubtieren stark schwankt. Der 7. v. 1. endlich ist nur bei F. leo 3, 3 a,
pardus 5, 5 a breiter als lang, sonst in der Regel ungefähr so lang als breit, selten wie bei F.
catus 2, 2 a, 2 b deutlich gestreckt, was hier einen Unterschied von F. domestica 1, wie auch
sonst in vielen Verhältnissen ergiebt.
Über die sonstige Gestaltung der Wirbelkcirper ist kaum etwas zu bemerken, ausser
was in den Tabellen über den Kamm und die tuberc. psoatica angegeben ist, ersterer ist an
den mittleren v. 1. fast stets deutlich, nicht bei F. catus 2b, pardus 5a, und öfters rostral etwas
verstärkt; vielleicht kann es Arten ein wenig charakterisieren, wenn er sehr stark, z. B. F. eyra 12,
yaguarundi 14, ausgebildet ist gegenüber Formen wie F. leo 3, 3a, pardus 5, 5a, wo er sehr
— 94 —
schwach ist. Eine schwache Längsleiste, welche bei F. tigrina 13 hinter der Wurzel des pedi-
ciilus, und ein ganz kleines Höckerchen, das bei F. lynx 6 am 2.-6. v. 1. über dem tuberc
psoaticum sich befindet, sind vielleicht für diese Arten charakteristisch.
Das Neuraldach ist ausser am 7. v. 1. stets ziemHch gestreckt, nie breit, der proc spin.
an den ersten v. 1. ähnlich wie bei den v. th. 1., ziemlich oder doch deutüch vorgeneigt, dann
immer weniger, sodass er zuletzt wenig oder nicht vorgeneigt ist. Er ist stets nur sehr massig
hoch, am 3. oder 4. am stärksten, sein zuerst lang abgestutztes Ende wird zuletzt schmaler,
sein Caudalrand verläuft meist \or dem Dachende, am 7. v. I. ist manchmal am Ende oder an
dem Caudalrande eine Zweiteilung angedeutet, z- B. F. concolor 11; dies und die wechselnde
Breite und Neigung kann vielleicht Artunterschiede stützen, sonst ist hier kaum etwas Cha-
rakteristisches gegenüber der grossen Mehrzahl der Raubtiere.
Die diapophj'se bietet mehr Bemerkenswertes, sie entspringt stets unterhalb der pedi-
culus- Wurzel, auch an den letzten v. 1., und ihr Caudalrand verläuft ungefähr in der Mitte der
Wirbellänge. Sie ragt stets etwas bis massig nach unten und speziell an den letzten v. 1.
nach vorn, zugleich wird sie hier säbelartig gebogen und ungefähr bis zum 4. v. 1. ziemlich
lang, später kaum kürzer, sodass sie hier oft um -/g Wirbellänge vorspringt. Ihre Breite
nimmt auch zu, sodass sie am 5.-7. v. 1. am breitesten ist, nie hier schmal wird. Der Grad
ihrer seitlichen Richtung wechselt hier aber ziemlich, z. B. F. leo Bl. gegen caracal Bl.
Diese etwas wechselnde Richtung und das Auftreten \on Eckchen am Caudalrande der
zwei letzten diapophysen, z. B. F. domestica 1, serval 8, kann vielleicht Artunterschiede
stützen, im übrigen lassen sich Formen mit kurz bleibender diapophj-se wie die Pro-
cyonidae, Ursidae u. a. oder mit wenig vorspringender, z. B. Proteles 1, Arctictis 1, und nur
wenig oder nicht nach unten ragender, z. B. Paradoxurus, Ursidae, Hyaena u. a., oder mit
zuletzt deutlich verschmälerter diapophyse, wie Cynaelurus, Hyaena, Canis u. a., ziemlich leicht
von Felis unterscheiden, ebenso auch solche Formen, wo sie vom pediculus entspringt, wie
Mellivora und Mydaus.
Die anapophyse ist meistens lang und stark und wird erst an den letzten v. 1. rudimentär,
doch ist sie manchmal auch recht schwach entwickelt, z. B. F. caracal 7, sodass dies kein
brauchbares Merkmal ist, wie schon aus den Tabellen ersichtlich sein dürfte. Der schon bei
den V. th. I. erwähnte Verbindungsrücken, manchmal auch an den ersten v. 1. noch vorhanden,
kann auch nur höchstens Arten mit charakterisieren helfen, auch die stets concaven, rostralen
Facetten, die in ihrer Richtung etwas wechseln und zuletzt meist stärker nach innen sehen als
vorher, bieten nichts besonderes. Die stets vorhandenen metapophysen wechseln sehr in ihrer
Stärke und ihrer Höhe, dürften also auch kaum systematischen Wert haben. Dasselbe gilt
von den caudalen Gelenken, nur ist hier zu erwähnen, dass sie nur wenig divergieren, am
7. V. 1. aber länger werden und in der Regel stark divergieren, bei F. planiceps 9, caracal Bl.,
aber auch hier wenig, bei F. caracal 7 jedoch stark; sie sind also variabel und systematisch
unzuverlässig, ebenso wie die meist vorhandenen Gabelleistchen.
V. s.
(Abbild.: Bl. F. PI. XI; Mivart: The Cat p. 45 Fig. 22; Taf. I Fig. 4, 4a, 11, IIa.)
Der' 1. V. s. ist stets deutlich, oft ziemlich kürzer als der 7. v. 1., der 2. und 3. v. s. sind
oft fast gleich lang, aber kürzer als der 1. v. s., und dieser ist in der Mehrzahl der Fälle breiter
— 95 —
und niederer als der 7. v. 1. Das Verhältnis G. 1,71—2,32, wobei die Mehrzahl unter 2,1 hat,
lässt von den meisten Canidae einerseits und den Viverridae, Nasua, Putorius u. a. anderer-
seits unterscheiden, während das Verhältnis H. 1,31—2,37, weil F. pardusS, 5a unter 1,6, F. leo,
tigris und ^'aguarundi unter 1,8 haben, keine Trennung nach der einen Seite erlaubt, und auf
der andern, abgesehen von Ursus mit 5 v. s., am höchsten unter allen Raubtieren ist. Beide
Verhältnisse vai"iieren aber, wie aus den Tabellen ersichtlich, in ziemlich grossem Maasse.
Die Endflächen sind meist recht deutlich oval, doch übertriflt manchmal die Breite die
Dicke nicht besonders, so rostral z. B. bei F. caracal 7, caudal bei F. 3'aguarundi 14; die häufig vor-
handene Krümmung des sacrum scheint zu variieren, indem es z. B. bei F. catus 2, 2 a etwas, bei
F. catus 2 b nur eben gebogen ist, und nicht mit Geschlechtsunterschieden zusammenhängen, indem
z. B. F. lynx 6 ein gerades, F. tigris 4 a ein gekrümmtes sacrum besitzt, während beide 9 sind.
Vielleicht für Artcharakterisierung brauchbar ist der Umstand, dass der 2. und 3. v. s. ventral
bald nur wenig gewölbt sind, z. B. F. domestica 1, bald sehr stark, z. B. F. concolor 11, wobei
der 2. v. s. manchmal eben kantig werden kann, z. B. F. caracal 7, tigrina 13.
Eventuell ist ebenso das Verhalten des can. vert. brauchbar, der rostral stets sehr
nieder und kaum gewölbt, caudal aber im Verhältnis viel stärker gewölbt erscheint, und zwar
hier bei einigen Formen, z. B. F. domestica 1, serval 8 fast so hoch als breit, in der Regel
aber wie bei den meisten Raubtieren viel breiter als hoch. Das Neuraldach am 1. v. s. flach
und breit, an den weiteren schmaler und gewölbter, am letzten oft caudalwärts eben ansteigend,
bietet nur wenig Besonderes. In seltenen Fällen, z. B. F. serval 8, concolor 11, ist es hinter
den rostralen Facetten eingesenkt, was eventuell diese Formen charakterisieren mag, sein
Rostralrand ist in der Regel lang und concav, wodurch ein Unterschied von vielen Raubtieren
gegeben wäre, manchmal ist er aber nicht sehr lang, z. B. F. planiceps 9, caracal El., und der
Grad seiner Concavität variiert, er ist z. B. bei F. tigris 4 tief, bei F. tigris Bl. massig concav.
Die for. sacr. dors. sind übrigens stets mittelgross, bei ungenügender Verwachsung, wie bei
F. tigris Bl., sogar oft recht gross.
Die proc. spin. sind zwar klein, kleiner als am 7. v. I., aber stets deutlich und völlig
getrennt oder nur an der Basis verbunden; der 1. läuft meist spitz zu und ist schwach \ov-
geneigt, der 2. und 3. stumpf am Ende verdickt und schwach vorgeneigt oder senkrecht, selten
ist der 3., wie bei F. yaguarundi 14, oder sind alle drei, wie bei F. eyra 12, rückgeneigt. Meist
sind alle scharfrandig, nur bei F. serval 8 ist der Caudalrand des 3. proc. spin. breit und mit 3
parallelen Leisten versehen. Formen mit verkümmerten proc. spin., wie Ursidae, Procyon 1,
Ailurus 1, oder relativ grossen, wie Enhydra 1, oder solche mit eng verbundenen, wie viele
Canidae, lassen sich also von Felis unterscheiden, sonst aber sind die meist etwas variablen
proc. spin. der v. s. systematisch kaum gut verwertbar.
Sehr auffällig ist die grosse Variabilität der Seitenteile bei Felis. Die rauhe Seiten-
fläche sieht stets ein wenig nach oben, ihr oft deutlich, oft aber bei derselben Art, z. B. F. catus,
nicht gekerbter Rostralrand springt stets nach vorn vor den Wirbelkörper vor, ihr Caudalrand
steigt ziemlich steil, ungefähr zur Mitte des 2. v. s. an, die facies auricularis greift in der Regel
wenig oder kaum auf den 2. v. s. über, nur bei F. catus etwas mehr. Bald legt sich nun diese
Fläche direkt an die Basis der 1. praezygapophyse an, z. B. F. domestica 1, catus 2 b, bald
ist ihr Dorsalrand nach oben convex und eng mit dem Gelenkfortsatz verwachsen, z. B.
F. concolor 11, eyra 12, yaguarundi 14, bald ist er horizontal und durch eine schmale Fläche
- 06 -
davon und von dem 1. for. sacr. dors. getrennt, z.B. F. catus 2, 2 a, planiceps 9. Diese schmale
Oberfläche ist, wie bei Raubtieren Regel, am 2. und 3. v. s. stets vorhanden, bei einigen Fehs
aber, z. B. F. domestica 1, catus 2, 2a, eyra 12 am 2. v. s. stark reduziert und so nach aussen
geneigt, dass sie ohne Grenze in die Seitenfläche übergeht, was sonst bei Raubtieren nicht
vorkommt. Das Caudaleck am 3. v. s. ist stets deutlich entwickelt und ragt nach aussen und
meist massig nach hinten, z. B. F. caracal 7, BL, seltener stärker nach hinten, z. B. F. do-
mestica 1, tigrina 13, sein Caudalrand ist bald am Wirbelende, bald relativ weit davor, z. B.
F. concolor 11, sodass das Eck den Wirbelkörper mehr oder weniger Überragt, bei F. con-
color 11 jedoch nicht. Ventral ist dieses Eck meist flach gewölbt, manchmal sogar eben kantig,
z. B. F. catus 2, caracal 7, meist ist es schlank, selten wie bei F. lynx 6 breit, sein Ende meist
spitz oder gerundet, selten abgestutzt, z. B. F. yaguarundi 14, die Ventralseite am 1. v. s. ist
übrigens stets deutlich sattelförmig : dies, das stets wohl entwickelte Caudaleck und das geringe
Übergreifen der fac. auric. auf den 2. v. s., sind also noch am ersten für Felis charakteristisch.
Infolge der verschiedenen Ausbildung der Seitenteile erscheint natürlich das sacrum, von oben
gesehen, bald in der Längsrichtung ziemlich gleich breit, z. B. F. caracal Bl, bald deutlich
verschmälert, z. B. F. planiceps 9 Taf. I Fig. 4, stets jedoch massig gestreckt, nie so kurz wie
bei Canis oder so breit wie z.B. bei Proteles 1.
Die rostralen Facetten sind meist flach, seltener etwas concav, z. B. F. domestica 1,
concolor 11, und sehen in der Regel stark nach innen, die praezygapophysen ragen dement-
sprechend mehr oder weniger in die Höhe, sie sind von einander meist weit entfernt, bei F.
planiceps 9, caracal Bl. aber nicht, wie schon oben bei Besprechung des Neuraldachrandes an-
gedeutet wurde, meist sind sie durch metapophysen ein wenig verstärkt; wo aber, wie bei F. con-
color 11, der Dorsalrand des Seitenteiles besonders stark aufgebogen ist, kann dieser sie ver-
treten. Das variable Verhalten des letzteren zu den praezygapophj'sen ist ja oben schon be-
schrieben, es ist hier also nur noch zu erwähnen, dass am 2. und 3. v. s. stets mehr oder
minder deutliche proc. obliquo-mamillares vorhanden sind.
Die caudalen Gelenke am 3. v. s. sind stets wohl entwickelt, ihr Divergieren variiert
etwas, sodass die Medianränder bald spitz-, bald stumpfwinkelig, bald concav zusammenstossen;
es lassen sich also hier kaum irgendwelche Unterschiede von den meisten Raubtieren finden.
V. cd.
(Abbild.: Bl. F. Fl. XI; Taf 1 Fig. 10.)
Der 1. V. cd. ist in der Regel ungefähr so lang als breit oder wenig länger, seltener
breiter als lang, z. ß. F. tigris 4a, das etwas variable Verhalten dieses Verhältnisses gestattet
kaum irgendwelche systematische Unterscheidung.
Bei dem längsten v. ed., meist dem 9. oder 10., seltener 6.-8., schwankt das Verhältnis
I sehr von 2,5 bis 5,25, wobei nur F. lynx 6 unter 3 und nur F. caracal 7, yaguarundi 14 und be-
sonders tigrina 13 über 4 hat. Kurzwirbelige Formen wie Hyaena, Ursidae, Mellivora, Meles
u. a. lassen sich darnach wohl trennen, andererseits aber nur extrem gestreckte wie Ailurus 1,
Canis vulpes 5 a. Auch das Verhältnis K schwankt natürlich sehr stark von 1,4 — 3,4, wobei
nur F. lynx 6 und servalina 10 unter 2 haben, auch hier lassen sich Formen wie Hyaena, Ur-
sidae u. a. einerseits, Ailurus 1 andererseits unterscheiden.
— 97 -
Die rostrale Endfläche des 1. v. cd. ist meist deutlich oval, seltener, z. B. F. eyra 12,
tigrina 13, nur etwas; sie steht meist etwas schief zur Axe, selten senkrecht, z. B. F. plani-
ceps 9, yaguarundi 14, später wird sie stets ungefähr kreisförmig und bald senkrecht gestellt,
die caudale Endfläche wird langsamer kreisförmig. Die Wirbelkörper werden ventral gewölbter,
oft fast kantig, auch dorsal werden sie gewölbt, bei F. lynx 0 allerdings wohl sehr wenig. Die
an einigen der ersten v. ed., bei F. pardus 5 schon am 3. v. s., auftretenden schwachen cau-
dalen Höckerchen sind nicht konstant vorhanden, wie aus den Tabellen ersichtlich, die rostralen
werden zwar deutlich, aber nie sehr stark, meist bleiben sie knopfförmig, seltener werden sie
seitlich etwas platt, wenn sie stärker sind, und zuletzt verschmelzen sie in der Regel zuerst an
der Basis, dann ganz. Auf ihre etwas wechselnde Stärke lassen sich kaum gute Artunter-
schiede gründen.
Der can. vert. ist in der Regel bis 5.-8. v. cd. vorhanden, selten nur bis zum 4. oder
bis zum 9. v. ed., das Neuraldach ist am 1. v. cd. flach, der hier wohl entwickelte Neuralbogen
wird in sehr wechselnder Art reduziert, meistens auf die bei Raubtieren häufigste, indem der
Bogen niederer und schmaler, sein Rostralrand tiefer concav wird, sodass zuletzt durch Ver-
wachsen des ganz engen can. vert. eine caudalwärts ansteigende Kante oder Leiste vorhanden
ist, z. B. F. domestica 1, pardus 5, 5a. Manchmal aber reicht hier das reduzierte Dach nicht
bis über das Wirbelende, z. B. am 5. — 7. v. ed., F. caracal 7, und dies leitet zu den Formen
über, bei welchen der kurz gewordene Neuralbogen in der Wirbelmitte schwindet, z. B. F. tigris,
lynx 6, was sich sonst bei Raubtieren nur sehr selten findet, bei F. tigrina 13 sind als Reste
am 6. und 7. v. cd. zwei parallele, dann verschmelzende Leistchen, ähnlich wie bei manchen
Canis vorhanden; es lassen sich darnach also wohl Arten oder auch Gruppen trennen, sonst
aber von Felis nur die Formen wie Hyaena, Proteles, Ursidae u. a., bei welchen die Neural-
bogenreste sich an die proc. obliquo-mamillares anschliessen.
Der am 1. v. cd- stets wenigstens als kleiner Kamm vorhandene proc. spin. kann höchstens
Artmerkmale abgeben, wohl auch von Formen mit relativ starken, z. B. Enhydra 1, oder ganz
reduzierten proc. spin., z. B. Ursidae, unterscheiden. Die diapophyse fehlt an den ersten Quer-
fortsätzen oder ist nur als Eckchen oder Spitze an deren Rostralrande angedeutet, als solches
dann rostralwärts wandernd, um zuletzt am Wirbelrostralende, das sehr verschieden rasch er-
reicht wird (siehe Tabellen), als kleines seitliches Eckchen aufzutreten. Dieses ist, selbst wo
es am stärksten ist, schwächer als die proc. obliquomamillares, aber länger als die unteren
Höcker und wird langsamer rudimentär als die caudalen Querfortsätze, bietet aber im übrigen
wohl keine systematischen Anhaltspunkte. Bei F. pardus 5trittaberam 8.— 15., bei F. pardus 5a
nur am 8. und 9. v. cd. darüber noch ein kleines Knöpfchen auf, was wohl diese Art charak-
terisieren mag.
Der caudale Querfortsatz, am 1.— 3. v. cd. ungefähr gleich stark und hier am Ende
meist eben aufgebogen, wird dann rasch rudimentär, sodass er ungefähr vom 10. v. cd. an in der
Regel nur noch als nach vorn verlaufendes Knöpfchen neben dem Wirbelende angedeutet ist.
Sein Caudalrand entspringt nur anfangs nicht ganz hinten, sein Rostralrand nie ganz vorn, und
letzterer verläuft stets mehr oder weniger nach hinten aussen, ersterer nicht so stark nach
hinten, sodass der Fortsatz spitz zuläuft, was von manchen Raubtieren unterscheiden kann.
Er ist mehr oder weniger schlank und platt, ventral öfters gewölbt oder sogar kantig, z. B.
F. lynx 6, caracal 7, bald gerade, z. B. F. domestica 1, serval 8, bald rückgebogen, z. B. F.
Zoologica. Heft 36. 13
— 98 —
tigris 4, Bl. F. caracal Bl, seine Richtung und demnach auch der Grad seines RUckragens
hinter den Wirbelkörper variiert etwas. Oft verläuft dorsal von dem diapophysen-Spitzchen
aus eine Leiste zum Ende des Fortsatzes, z. B. 2. v. cd. F. serval 8, später ist nur deren Ende
als Eckchen auf dem des Querfortsatzes vorhanden, sodass dieses eben gabelig erscheint, z. B.
3._13. V. cd. F. pardus 5, 3.-8. \. cd. F. tigris, was wohl Arten mit charakterisieren mag.
Bei den mindestens bis zum 3., höchstens bis zum 7. v. cd. vorhandenen rostralen Fa-
cetten kann eventuell auch ihr früheres oder späteres Verschwinden Arten mit charakterisieren ;
die praezygapophysen zuerst mehr oder minder vor- und auswärts geneigt, werden bald steiler
gestellt, die an ihnen stets vorhandenen metapophysen überragen sie dann meist, manchmal
jedoch nicht, z. B. F. lynx 0, caracal 7, bevor sie mit ihnen zu den pi-oc. obliquomamillares
verschmelzen, welche nur wenig bis etwas seitlich ragen und stets getrennt bleibend, sehr
langsam rudimentär werden, zuletzt dabei oft nicht mehr grösser als die ventralen Höcker,
z. B. bei F. caracal 7 schon vom 10. v. cd. an. Es bieten sich hier also kaum Unterschiede
von den meisten Raubtieren, ausser von Formen wie die Ursidac.
Wie die Tabellen zeigen, sind die Reste der postzygapophysen meist noch als Gabel-
ende am Neuralbogen vorhanden, verw^achsen dann je nach dem Verhalten desselben bald mit
dem Wirbelende, z. B. am 7. v. cd. von F. domestica 1 oder ein wenig davor, z. B. F. tigrina 13,
oder fehlen an einigen v. ed., z. B. 8. v. cd. F. tigris 4. Später sind dann in der Regel auf
dem Wirbelende die in ihrem Verhalten etwas variablen Gabelleistchen, welche zuletzt ver-
schmelzen, vorhanden, irgend welche Besonderheiten sind hier kaum zu bemerken, \ielleicht
fehlen sie bei F. lynx 6 ganz, so dass hier auch kein durchgreifender Unterschied gegen
Formen, bei welchen sie nie entwickelt sind wie Ursus, vorhanden wäre.
Cynaelurus.
(Abbild.: ganzes Skelet (Cynaelurus) Felis jubata Bl. F. PI. IV.)
Diese Gattung schliesst sich in ihren Wirbeln in jeder Beziehung eng an Felis an, es
existieren nur wenig bemerkenswerte Abweichungen, während bekanntlich sonst manche Unter-
schiede von Felis und z. T. ÄhnHchkeiten mit Canidae bestehen, z. B. in den Muskeln (.Windle
und Parsons: 1898 p. 182—183). Es sollen daher im Folgenden nur die Differenzen von Felis
hervorgehoben werden. In der Zahl der W'irbel verhält sie sich wie die langschwänzigen
Katzen, die der v. cd. wird übrigens verschieden angegeben 21—26 (Bl. F. p. 48, Flower 1888
p. 7.3, Giebel in Bronn p. 244, Gray 1862 p. 69), meistens sind es wohl 23—24. In seinen Maassen
schliesst sich Cynaelurus den Katzen mit gestreckten Wirbelkörpern an, nicht aber den
extremsten, nur im Verhältnis G. gehört es zu diesen.
Um grössere Sicherheit zu gewinnen, habe ich übrigens neben den in den Tabellen ver-
zeichneten zwei Formen noch zwei junge Exemplare Cyn. la (B. z. S. 21193 aus Sennaar) und
Cyn. 1 b (B. z. S. A 3963 z. G. aus Afrika) flüchtig mit verglichen, da es auffällig erschien, dass
die ersteren in allen Maassverhältnissen sich ganz nahe stehen, in der Entwicklung der anapo-
physen der v. 1. aber stark von einander abweichen, so dass der Gedanke an eine spezifische
Verschiedenheit nahe gelegt wurde. Nach meinen Befunden dürften übrigens zum mindesten
(X) _
Varietäten von Cynaelurus zu unterscheiden sein, wobei die in ßl. 1'. PI. IV abgebildete Form
eher zu der afrikanischen Abart gehören dürfte, während Blainville F. p. 185 sie als wahr-
scheinlich aus Indien stammend bezeichnet.
A 1 1 a s.
(Abbild.: BI. F. (jubata) Fl. XI.)
Im Ganzen wie bei Felis; an dem Rostralrande des Neuralbogens, ist stets eine von
zwei kleinen VorsprUngen begrenzte Kerbe vorhanden, der Caudalrand variiert in seiner Form,
ein proc. spin. ist nur bei Gyn. 1 angedeutet, der Flügel ist ähnlich wie bei den Felis domestica 1
entwickelt, nur springt er caudal wenig vor, seine Caudalecken sind mehr gerundet und sein
deutlich vorspringendes Rostraleck, das nur bei Gyn. El. abgestutzt ist, liegt ein wenig seit-
licher vom Gelenk. Die rostralen Facetten sind bei Gyn. 1 nicht, bei Gyn. 2 ventral fast ver-
bunden, die Gelenke springen stets deutlich vor und sind von einander nicht weit entfernt.
Der can. transv. ist relativ kurz, besonders bemerkenswert ist, dass nur bei Gyn. BI. ein sehr
schmal überbrücktes for. obliquum vorhanden ist, bei allen andern Gynaelurus ist hier eine
tiefe unüberbrückte Kerbe, was sie von sämtlichen Raubtieren unterscheidet.
Epistropheus.
(Abbild.: BI. F. (jubata) BI. XI; Taf I Fig. 9.)
Der Körper ist ventral in der Mediane nur etwas eingesenkt. Der deutliche Kamm ist
in der Regel vorn ein wenig verdickt, bei Gyn. 1 und BI. am Gaudalende deutlich gegabelt,
bei Gyn. 2 aber hier verflacht. Bemerkenswert ist ein anscheinend charakteristischer kleiner
Wulst an der Rückseite der rostralen Gelenke, welcher deren Seitenrand parallel herabzieht.
Am pediculus ist nur bei Gyn. 1, Ib die bei Felis so häufige Einsenkung zu beobachten,
der can. vert. ist übrigens nicht sehr schmal. Der proc. spin. verhält sich im Ganzen wie bei
Fehs, die Platte ist vorn gerundet, das caudale Ende springt jedoch nur bei Gyn. BI. hinten
spitz vor, sonst ist es stark verbreitert, die Ränder laufen von ihm scharf auf die Seite der
postzygapophysen aus, und hinten ist eine grosse rauhe Fläche nach unten hinten sehend ent-
wickelt. Bei Gyn. 1 (Taf. I Fig. 9) ist zugleich oben neben dem Medianende je ein Eckchen vor-
handen, so dass eine gewisse Ähnlichkeit mit Hyaena (BI. H. PI. IV) entsteht, wobei hyperapo-
physen fehlen, während diese bei Gyn. 2 und BI. über den postzygapophysen deutlich entwickelt
sind. Die ventrale Wurzel verläuft kaum nach vorn, die diapophyse ist bei Gyn. 1,1a und
BI. recht kurz, bei Gyn. 1 b und 2 aber länger und hier das Ende last horizontal. Die rostralen
Gelenke sind oben ein wenig vom pediculus abgesetzt, schmal und ziemlich hoch.
3.-7. v. c.
(Abbild.: 6. v. c. F. (jubata) BI. F. PI. XI)
Der ventrale Kamm ist bei Gyn. 1 deutlich, am 3.-5. v. c. gegabelt, bei Gyn. 2 nur
schwach, hier nur am 5. v. c. eben gegabelt. Am Neuralbogen ist wie bei Felis am 3. v. c. stets
- 100 -
ein rostraler X'orsprung, caiidal am 3. und 4. v. c. eine tief concave, am 5. v. c. eine flache und
undeutlich begrenzte Kerbe vorhanden. Der proc. spin. ist bei Cyn. 2 relativ breiter als bei
Cjm. 1 und Bl. Die diapophyse am 3. v. c. nach aussen etwas unten hinten gerichtet, hier und am
4. v. c. mit querovalem Ende, ist bei Cyn. 1 relativ kurz, bei Cyn. 2 länger und schlanker. Die
untere Lamelle ist am. 3. v. c. fast nur als spitzes Rostraleck entwickelt, dann aber bildet sie
eine deutliche vorn stets abgestutzte Platte, an welcher nur bei Cyn. 1 am 5. v. c. ein stumpf-
winkeliges Caudaleck vorhanden ist., w^ährend sonst der Ventralrand einfach zu dem Ende der
diapophyse aufsteigt, am 0. v. c. ist dieser bei Cyn. 1 und Bl. sehr wenig, bei Cyn. 2 deutlich
concav, das Caudaleck ragt hier sehr wenig nach hinten.
Die rostralen Facetten sind stets langoval, die metapophysen sind am 3. v. c. hinter den
praezygapophysen meist kaum angedeutet, sonst bei Cyn. 2 schwächer als bei Cyn. 1 entwickelt.
V. th.
(Abbild.: 10., 11. v. th. F. jubata El. F. PI. XI.)
Stets ist der 10. v. th. als v. th. i. ausgebildet, nur ist wie bei Felis concolor 11 noch
am 11. V. th. eine mit fossa transversa versehene diapophyse vorhanden. Der 1. v. th. ist
übrigens bei Cyn. 1 so verkürzt, dass er breiter als lang ist, die v. th. 1. sind stets etwas ge-
streckt. Die 1. rostrale Endfläche steht etwas, die 2. kaum schräg zur Axe, bei Cyn. 1 ist an
den V. th. 1. ein schwacher Kamm vorhanden, sonst ist nur erwähnenswert, dass die 13. Rippen-
facette bei Cyn. Ib etwas vom Körper abgehoben ist. Am Neuralbogen ist der Rostralrand
stets deutlich concav, vom 3. v. th. an sehr eng concav. Der proc. spin. ist zuerst hoch und
schlank, jedoch nicht so sehr wie meist bei Felis, er wird bis 3. v. th. noch eben höher und ist an
den letzten v. th. v. und auch am v. th. i. recht stark rückgeneigt, besonders bei Cyn 2, Bl.;
einige an den mittleren v. th. v. sind oben manchmal aufgebogen, das Ende ist hier meist eine
einfache stumpfe Spitze, nur der etwas breitere proc. spin. des 2. v. th. ist in der Regel abge-
stutzt, an dem Hinterende der ersten drei proc spin. ist übrigens meistens eine Platte angedeutet.
Am V. th. i. ist ausser bei Cyn. 1 das Ende etwas gabelig, der proc. spin. am 11. v. th. steht
immer senkrecht, die weiteren aber sind vorgeneigt, der 13. proc. spin. endlich ist stets ziemlich breit.
Die diapophyse ist bis zum 11. v. th. vorhanden, dann nur am 13. v. th. von Cyn. 2 als
rauher Höcker angedeutet. Wie bei Felis sind am Ende der ersten öfters kleine Spitzchen,
von welchen sich eines bei Cyn. 1 in die anapophyse überführen lässt. Diese rückt vom 11. v. th.
an allmählig an den pediculus, ragt auch am 11. v. th. nur sehr wenig nach aussen und ist bei
Cyn. 1 b und 2 zuletzt etwas länger als bei den anderen Exemplaren. Der am 3. v. th. heraus-
tretende Doppelhöcker entwickelt sich normal, die metapophyse ist am 10. v. th. stumpf und
etwas nach oben gerichtet, der Verbindungsrücken ist nur bei Cyn. 1 am 11. v. th. noch vor-
handen. Die metapophyse ragt am 11. v. th. dick, oben spitz etwas über das Gelenk, dann ist
sie in der Regel platt und sehr hoch.
V. 1.
(Abbild.: 7. v. 1. F. jubata Bl. F. PI. XL)
Der 1. v. 1. ist gegen den letzten v. th. ziemlich stark verlängert und deutlich gestreckt
wie alle weiteren bis auf den 7. v. 1., der so lang als der 1. v. 1. eben bis etwas gestreckt er-
— 101 -
scheint. Tubercula psoatica sind nur am 1. und 2. v. 1. vorhanden, darüber ist aber, oft auch
noch an weiteren v. 1. ein schwaches kurzes Längsleistchen, das etwas charakteristisch sein
dürfte, aber z. B. bei Felis tigrina 13 auch vorhanden ist. Der Kamm ist speziell am 4. v. 1.
rostral etwas erhöht. Die proc. spin., zuerst breit, werden deutlich schmaler, sind am 1.— 3. v. 1.
vorgeneigt, dann senkrecht, massig hoch, an den letzten ist der Caudalrand bis zum Ende zwei-
leistig, was ziemlich charakteristisch ist, aber z. B. bei Felis concolor 11 auch zu beobachten ist.
Die diapophyse ist schon am l.v. 1. relativ lang, wird dann ziemlich lang, am 7. wieder
etwas kürzer, ragt zuerst nach unten aussen massig vorn, dann mehr nach vorn und ist zuerst
gerade, am 4.-6. v. 1. schwach, am 7. deutlich gebogen, bei Cyn. 2 aber hier weniger als bei
den andern. Die 7. diapophyse ist stets säbelartig und im Gegensatz zu Felis viel schmaler als
die 6 , sie ist ziemlich charakteristisch. Auf der 6. ist übrigens stets dorsal in Mitte der Länge
ein schwaches Querleistchen. Die anapophyse ist aufiälliger Weise bei Cyn. 1, Ib und Bl.
schon an den ersten v. 1. rudimentär, bei Cyn. la ist wenigstens am 1.— 3. v. 1. eine kleine
Spitze, während sie bei Cyn. 2 am l.v. 1. noch stiftförmig so lang als die postzygapophysen rück-
ragt und erst bis zum 4. x. 1. reduziert wird, sich also wie bei den meisten Raubtieren verhält.
Vielleicht ist hier ein Unterschied der afrikanischen und indischen Form vorhanden.
Die stets vorhandenen metapophysen werden caudalwärts breiter, sie ragen bei Cyn. 1
immer massig in die Höhe, bei Cyn. 1 b, 2 aber nur am 1.— 4. v. 1., dann immer weniger. Die
postzygapophysen divergieren meist massig, ihre Dorsalseite sieht mehr nach innen als in der
Regel bei Felis, am 7. v. 1. di\ergieren sie immer sehr stark.
V. s.
Der 1. \'. s. ist viel kürzer als der 7. \. 1., die weiteren v. s. noch etwas mehr. Der
2. v. s. ist wie bei manchen Felis ventral etwas kantig, der 3. aber nicht sehr gewölbt. Das
Neuraldach zeigt bei allen untersuchten Exemplaren noch Lücken in der Mediane, ist zuletzt
flach und, wie manchmal bei Felis, hinter den Facetten eingesenkt, und steigt am 3. caudalwärts
etwas an ; sein Rostralrand ist concav und sehr lang, die 2. for. sacr. dors. sind grösser als
die ersten. Der can. vert. ist vorn nieder und breit, caudal aber so hoch als breit (hier nur
bei Cyn. 1, Ib sichtbar). Die weit getrennten proc. spin. stehen ziemlich senkrecht, der 1. und
2. ist halb so hoch als der des 7. v. 1., der 3. niederer und am Ende verdickt, zugleich caudal
deutlich zweileistig.
Die Seitenteile sind ähnlich wie bei Felis concolor 11 entwickelt, durch sie erscheint
das sacrum von oben massig gestreckt und caudalwärts nicht verschmälert. Am 1. v. s. steht
die rauhe Seitenfläche ziemlich senkrecht, ihr Dorsalrand ist hoch aufgebogen und ganz mit
den praezygapophysen verwachsen, an dem kaum vorspringenden Rostralrand ist die Kerbe
bei Cyn. la kaum angedeutet, sonst schwach entwickelt, der Caudalrand steigt steil zum Be-
ginn des 2. V. s., so dass die facies auric. auf den 1. v. s. beschränkt ist, hier nicht bis zum
1. for. sacr. dors. reichend. Die Oberfläche ist am 2. v. s. nur schwach nach aussen geneigt,
nur bei Cyn. 1 ist hier eine kleine seitliche Verdickung, sonst verläuft der Seitenrand ziemlich
gerade nach hinten, wo dann das Caudaleck ihn seitlich überragt. Dieses ist platt, nicht lang,
ragt nach aussen sehr wenig hinten und unten, bei Cyn. Ib aber etwas nach oben, sein
Caudalrand entspringt etwas vor dem Wirbelende ; bei Felis concolor 11 ragt es übrigens auch
nur sehr wenig rückwärts, sonst bei Felis mehr.
— 102 -
Die praezygapophysen des 1. v. s., von einander weit entfernt, ragen massig in die
Höhe, der Dorsalrand des Seitenteils lässt ihren Oberrand noch irei, es sind keine metapo-
physen daran, die proc. obhquom. sind klein, die postzygapophysen des 3. v. s. stossen an
der Basis nicht zusammen und divergieren nur wenig, fast stets sind Gabelleisten vorhanden
ähnlich wie bei Felis serval 8.
V. cd.
Die Endflächen stehen stets senkrecht, der ventral gewölbte Körper ist bei Gyn. I
vom 6., bei Gyn. 2 vom 5. bis etwa 13. v. cd. caudal etwas abgeflacht, dorsal jedoch immer
gewölbt, dann ist an weiteren v. cd. meist ein winziges Knöpfchen vorhanden, bei Gyn. 2 am
15. und 17. v. cd. sogar zwei, vielleicht ist dies gegen Felis etAvas charakteristisch. Die rostralen
Höcker sind schon am 10. v. cd. auf einem Vorsprung, vom 20. an verschmolzen.
Der Neuralbogen wird wie bei vielen Felis reduziert, indem sein Rostralrand tief concav
ist und sein Ende etwa vom 6. v. cd. an nicht mehr bis über das Körperende reicht, sodass am
8. V. cd. die postzygapophysen vor diesem aufwachsen. Am 10. v. cd. sind, wie selten bei
Felis, als Rest zwei parallele, caudal erhöhte Leistchen vorhanden, dann nur ein Ausläufer der
Gabelleiste bis etwa zum 14. v. cd. Der proc. spin. ist schon am 1. v. cd. nur ein Höcker,
bei Gyn. 1 caudal schwach zweiteilig.
Die diapophyse ist zuerst als Eck am Querfortsatz angedeutet, fehlt dann und tritt bei
Gyn. 1, la am 8., Gyn. 2 am 6., Gyn. 2b schon am 5. v. cd. als seitliches Eckchen am Körper
auf, stets viel schwächer als die proc. obliquom., w'enig grösser als die ventralen Höcker. Der
caudale Querfortsatz ist zuerst gerade, es ist auf ihm am 2. und 3. v. cd. eine dorsale Leiste,
dann öfters ein Eckchen am Ende, z. B. bei Gyn. 1, vorhanden, wie auch bei manchen Felis.
Die rostralen Facetten bleiben ungefähr bis zum 5. v. cd. erhalten, die metapophysen
sind zuerst dick, ragen oft stark seitlich, dann mehr nach oben, die proc obliquom. vereinen
sich ungefähr am 21. v. ed.; die wenig divergierenden postzygapophysen, am 5.-7. v. cd. eine
Endgabel bildend, dann aufwachsend, aber erst bis 11. v. cd. an das Wirbelende rückend, wo
diese Gabelleistchen am 14. v. cd. verschmelzen, können gegen Felis nichts Gharakteristi-
sches bieten.
Oryptoprocta.
(Abbild.: Ganzes Skelet Gryptoprocta ferox, Milne Edwards 1867 PI. 1.)
Mein Original-Exemplar ist ausgewachsen und macht einen normalen, kräftigen Eindruck,
das von Milne Edwards et Grandidier 1867 p. 314 ff. beschriebene und abgebildete Tier war
aber erheblich grösser, z. B. Schädellänge 140 gegen 104 mm, Gesamtlänge 1 '/,, m gegen 1 m
circa, noch grösser ist die Differenz von dem grössten Exemplar des British Museum (Mivart:
Aeluroidea 1882 p. 194), das ungefähr 2 m lang sein soll, auch sonst sind Unterschiede vor-
handen, indem z. B. diese Autoren (und nach ihnen Flower 188.S p. 73, Giebel in Bronn p. 245
und Mivart: Aeluroidea 1882 p. 464) 29 v. cd. angeben, während ich nur 24 fand. Es wäre also
nicht unmöglich, dass hier Arten oder doch Varietäten zu unterscheiden wären.
- 103 —
Die systematische Stellung von Cr3fptoprüCta ist bekanntlich strittig, indem Mivart I. c,
Winge (1896 p. 5<S), Windle and Parsons (1898 p. IHi) und andere sie den Viverridae anschliessen,
während die erstgenannten Autoren hauptsächlich auf Grund des Baues des Schädels und der
Zähne, und neuerdings Filhol (Compte rendu Acad. Sc. de Paris T. 118 b p. 1060—1062) auf Grund
einer Untersuchung der Eingeweide sie als Vertreter einer besonderen Gruppe den Felidae
anschliessen. Wenn nun auch manches, z. B. viele Maassverhältnisse der Wirbel, für die letztere
Ansicht spricht, so muss hier doch betont werden, dass in der Hauptsache die Ähnlichlceit mit
den Viverridae bei der Wirbelsäule vorherrscht.
Abgesehen von der eben erwähnten verschiedenen Zahl der v. cd. scheint übrigens
Crypt. konstant die von mir angegebenen Wirbelzahlen zu zeigen. Im folgenden soll der Kürze
halber mein Original-Exemplar als Crypt. 1 von dem der erstgenannten Autoren Crypt. M. E.
unterschieden werden.
Atlas.
(Abbild.: Milne Edwards 1. c. PI. 9 Fig. 8.)
Die massig schmale Spange bietet ebenso wenig Besonderes als der Neuralbogen. Ein
sehr deutlich von den Felidae und vielen anderen Raubtieren unterscheidendes Merkmal ist
<iber, dass das Rostraleck des Flügels ziemlich lateral gelegen ist und nicht vorspringt, sondern
stumpfwinkelig, Crypt. M. E., oder gerundet, Crypt. 1, ist, und dass hier die Kerbe wie bei
allen Viverridae überbrückt ist; allerdings ist die Brücke, in der Mitte des Rostralrandes ent-
springend, nur sehr schmal. Im übrigen ist von dem flachen horizontalen Flügel nur zu er-
-wähnen, dass ein caudales Inneneck stets völlig fehlt, während das Ausseneck deutlich spitz-
winkelig ist, bei Crypt. 1 ziemlich, bei Crypt- M. E. nur ganz wenig rückragend.
Die rostralen Facetten sind ventral weit getrennt, die Gelenkfortsätze aber dorsal ein-
ander ziemlich nahe, stets deutlich vorspringend. Bei den Kanälen endlich ist nur zu bemerken, dass
die dorsale Furche bei Cr}'pt. 1 kurz und rostral gut begrenzt, bei Crypt. M. E. aber infolge
der Breite der rostralen Brücke ganz kurz ist, und dass der enge can. transv., welcher ganz
hinten mündet, fast so lang als die Flügelbasis ist, während das foramen arcus, wenigstens bei
Crypt. 1, im can. vert. fast am Eck der caudalen Facette mündet.
Epistropheus.
(Abbild.: Milne Edwards 1. c. PI. 9 Fig. 9.)
Er schliesst sich im Verhältnis A den massig gestreckten Felis an, während die Vi-
verridae (natürlich mit Ausnahme von Suricata und Arctictisj stets einen gestreckteren Wirbel-
körper haben; im Verhältnis B unterscheiden sich beide Familien nicht, Crypt. gehört auch
hierin zu den mittleren Formen.
An der Ventralseite des deutlich eingesenkten, caudal gewölbten Körpers ist bei Crypt. 1
nur ein schwacher, bei Crypt. M. E. (I. c. p. 329) ein anscheinend starker Kamm vorhanden, die
caudale Endfläche steht etwas schief Der oben wie meist gradlinig, horizontal begrenzte proc.
spin., welcher sich auf dem in seiner Länge und in der Begrenzung des pediculus nicht von
Felis zu unterscheidenden Neuralbogen erhebt, besitzt eine ziemlich stark vorspringende und
— 104 -
spitz zulaufende Platte mit fast horizontalem Ventralrand, und ein etwas verdicktes, eben hinter
die postzygapophysen rUckragendes Caudalende, dessen Caudalrand wie der des Neuraldaches
zwar stumpf ist, aber die für Felis gegenüber den Viverridae so charakteristische rauhe Rück-
fläche nicht besitzt.
Die beiden Wurzeln der diapophyse enden weit hinter dem rostralen Gelenk und um-
schliessen ein ziemlich enges for. transv., die dorsale ist bei Crypt. M. E. ziemlich schmal, die
diapophyse selbst ist lang und schlank und eben gebogen, bei Crypt. 1 nach hinten sehr massig
aussen und etwas unten, bei Crypt. M. E. aber ziemlich stark nach aussen gerichtet, nur bei
ersterer spitz zulaufend. Die rostralen Gelenke sind ungefähr dreieckig, dorsal wenig, sonst
deutlich abgesetzt. Die postzygapophysen sind dorsal nicht wie bei den Felidae bis zum
Lateralrand durch das Ende des Dachrandes verdickt, die hyperapophysen befinden sich an
dem letzteren ein wenig oberhalb davon, sodass also die caudale Partie des Neuralbogens
gegen die Zugehörigkeit zu den Felidae spricht.
3.-7. v. c.
Wie bei dem Verhältnis A, so auch bei C, unterscheidet sich Crypt. von den hier be-
sonders stark gestreckten Viverridae und schliesst sich ganz den nur etwas gestreckten Felidae
an, nach D sind beide Familien nicht zu trennen, doch gehört unsere Gattung auch hier zu
den wenig gestreckten Formen im Gegensatz zu der Viverra-Gruppe. Der 7. v. c. ist übrigens
nur wenig kürzer als der 3. v. c. und rostral, wie bei Felis Regel, bei \"iverridae aber Aus-
nahme, auch etwas schmäler als der letztere.
Die Endflächen stehen alle deutlich schief zur Axe, ventral fehlt bei Crypt. M. E. (1. c.
p. 330) ein Kamm, bei Crypt. 1 ist er wenigstens am 4. v. c. deutlich entwickelt. Das Neural-
dach verhält sich wie bei Felis, nur ist sein Seitenrand stets gerade und scharf, wenn auch am
7. V. c. ein wenig stumpfer als vorher, und der Rostralrand, am 3. — 5. v. c. etwas concav, besitzt
keine Vorsprünge; caudal ist am 3.-5. v. c. eine deutliche, nicht sehr breite Kerbe vorhanden,
während später der Rand einfach deutlich concav ist. Der proc. spin., am 3. v. c. bei Crypt. 1
fehlend, bei Crypt. M. E. sehr schwach, wird bis zum 7. v. c. deutlich, läuft spitz zu, ist gerade
und wenig vorgeneigt.
Die am 3. v. c. relativ lange diapophyse ragt nach aussen wenig hinten, eben unten,
bei Felis hier mehr nach hinten, am 7. v. c nach aussen eben vorn und unten, ihr Ende ist
stets einfach gerundet oder längsoval. Das Rostraleck der unteren Lamelle ist stets schlank
und spitz, nie, wie bei Felis Regel ist, abgestutzt, ein Caudaleck ist am 3. und 4. v. c. nicht
oder nur ganz schw-ach entwickelt vorhanden, am 6. v. c. ragt es stark nach hinten, der be-
sonders am 5. und 6. v. c. ziemlich lange Ventralrand ist eben oder nicht concav, bei Felis ist
die Lamelle dorsoventral meist höher und das Caudaleck am 6. v. c. nicht so lang Die rostralen
Facetten am 3. v. c. eben oval, werden bis zum 7. deutlich oval, metapophysen sind am 4.-6.
V. c. nur als Rauhigkeit angedeutet, bei Felis meist stärker entwickelt, die hyperapophysen
sind schon am 3. v. c. neben den postzygapophysen vorhanden und schwinden bis zum 5. v. c
V. th.
Von den Maassen der "Wirbelkörper ist nur zu bemerken, dass der letzte v. th., wie bei
den meisten Felidae und Viverridae, ein wenig gestreckt ist. Der 10. v. th. ist in jeder Be-
— 105 —
Ziehung als v. th. i. entwickelt, sonst ist von dem Wirbelkörper wie dem Neuralbogen kaum
etwas erwähnenswert als dass die 1. rostrale Endfläche etwas schief steht, dass der Rostral-
rand des letzteren am 1. und 2. v. th. concav ist und dass das Dach an den v. th. 1. deutlich
gestreckt ist.
Der proc. spin. des 1. v. th. ist zwar bei Crypt. 1 viel höher als am 7. v. c, bei Crypt. M. E.
nur etwas, aber nicht sehr hoch und stark, im Verhältnis zur Körperlänge ähnlich wie bei den
meisten Viverridae, während Felis in der Regel ein viel höheres Verhältnis hat. Er ist wenig
rückgeneigt, bis zum 10. v. th. wird die Rückneigung speziell bei Crypt. 1 sehr stark, die Vorneigung
andenv. th.l. ist auch deutlich, also die Antiklinie recht ausgeprägt. Alle proc. spin. derv. th. v.
sind schlank, die des 1.— 3. v. th. mit einer Platte versehen, derjenige am v. th. i. ist bei Crypt. 1
sehr klein und gabelig, bei Crypt. M. E. deutlich, an den v. th. 1. smd sie nicht sehr breit und
nicht sehr nieder, und ihr Caudalrand xerläuft weit vor dem Dachende.
Die diapophyse und die auf ihr befindlichen Vorsprünge verhalten sich normal, nur sind
letztere schon am 3. v. c. am Ende der diapophj'se, während sie bei Felis in der Regel all-
mählich hinausrücken, ein Verbindungsrücken ist nur am 8. — 10. v. th. entwickelt. Die anapo-
physe befindet sich am 10. v. th. schon an der Basis der diapophyse, bietet aber sonst nichts
Besonderes. Auch die rostralen Gelenke verhalten sich normal, am 3.— 10. sind sie sich aber
nie so genähert wie meist bei Felis, die metapophysen ragen nur am 11. und 12. v. th. deutlich in
die Höhe und werden zuletzt recht dick; die postzygapophysen sind im Gegensatz zu Felis
auch am 3.-9. v. th. noch eben seithch sichtbar, am 11.— 13. v. th. sind sie stark nach aussen
gedreht und divergieren etwas.
V. 1.
(Abbild.: 7. v. 1. Cryptoprocta ferox 1, Taf. I Fig. 12.)
Sowohl der 1. wie der 7. v. 1. sind etwas länger als breit, letzterer dabei eben länger
als der 1. \-. 1., der 4.-6. v. 1. sind fast gleich lang, das Verhältnis E ist, wie meist bei Felidae
und Viverridae, massig hoch, F- ähnlich wie bei letzteren und einigen, sonst kurzwirbeligen
Felis. Die tuberc. psoat. sind relativ stark, der Kamm dagegen nur schwach entwickelt. Der
Neuralbogen v&rhält sich wie bei Felis, die proc. spin. sind bis zum 7. v. 1. stets recht deutlich
aber nie breit, oben nur kurz abgestutzt, der Caudalrand am 7. zwar stumpf, aber einfach, bei
Crypt. M. E. sind alle, bei Crypt. 1 nur der 1. deutlich vorgeneigt, die weiteren nur etwas.
Die diapophyse verhält sich ähnlich wie bei Felis, wird aber bis zum 7. v. 1. deutlich
breiter, sodass ihr Caudalrand hier weit hinten entspringt, sie wird bis zum 6. v. 1. ziemlich lang,
am 7. ist sie eben kürzer, säbelförmig, weit vorspringend und auch etwas nach unten gerichtet,
am Caudalrand durch ein plattes Eck verbreitert. Die zuerst lange anapophyse wird, wie
meistens bei Felis, bis zum 6. v. 1. rudimentär; die metapophj'sen sind stets deutlich, zuerst
dick, dann etwas platt, ragen aber nur anfangs in die Höhe über die Facetten. Die postzyg-
apophysen, etwas divergierend, am 7. \'. 1. nur wenig mehr, sind relativ lang, bei Felis in der
Regel nicht, ausser am 7. v. 1., wo sie aber dann zugleich fast stets stark divergieren.
Zoologica. Heft 36. J4
— 10()
V. s.
(Abbild.: Cryptoprocta ferox 1, Taf. I Fig 12.)
Der 1. V. s. ist viel kürzer als der 7. v. 1.. die folgenden v. s. aber sind kaum kürzer.
Im Verhältnis G schliesst sich Crypt. zwar wieder an Felis an, aber nur an die wenigen
Formen mit höherer Zahl, welche also den Viverridae am nächsten stehen. Bei H aber steht
sie entschieden bei letzteren, indem nur Felis pardus ein ebenso niederes Verhältnis zeigt,
während es bei diesen Regel ist. Sonst bietet der eben gebogene Körper, der am 2. und 3. v. s.
ventral deutlich gewölbt ist, nichts Bemerkenswertes; der Neuralbogen mit seinem relativ
kurzen, ziemlich concaven Rostralrand kann höchstens von der Mehrzahl der Felidae unter-
scheiden, die for. sacr. dors. sind, wie dort, wohl entwickelt und der can. vert. ist caudal fast
so hoch als breit, wie öfters bei Felis der Fall ist.
Etwas charakteristisch sind auch die deutlichen, getrennt stehenden und ziemlich gleich
hohen proc. spin, die etwas niederer als die proc. spin. des 7. v. 1. sind, ein kurz abgestutztes
Ende haben und bei Crypt. 1 ziemlich senkrecht stehen, während sie bei Crypt. M. E. eben
vorgeneigt zu sein scheinen. Die Seitenteile besitzen, wie bei allen Viverridae, eine recht deut-
lich entwickelte, horizontale Oberfläche, wodurch das sacrum, von oben gesehen, massig breit
erscheint, während bei Felidae die Oberfläche am 1. v. s. nicht oder doch nicht so breit ent-
wickelt ist. Der Seitenrand, welcher am 2. v. s. ein deutliches Eck bildet, verläuft etwas un-
regelmässig nach hinten, wo ein massig breites, plattes und ziemlich grosses Caudaleck nach
hinten aussen ragt, während der Caudalrand deutlich vor dem Wirbelende sich ansetzt. Die
rauhe Seitenfläche ist also sowohl von der praezygapophyse wie von dem 1. for. sacr. dors-
weit getrennt, sie steht ziemlich senkrecht, ihr etwas vorspringender Rostralrand hat, wie mei-
stens bei den Viverridae, kaum eine Kerbe, sonst ist sie wohl so ziemlich wie bei Felis aus-
gebildet, auch greift sie, wie dort Regel ist, nur eben ein wenig auf den 2. v. s. über. Die
praezygapophysen, mit ganz schwachen metapophysen versehen, ragen .frei in die Höhe und
sind einander relativ nahe; die proc. obliquomamillares sind ebenso wie die wenig divergieren-
den, aber sich nicht sehr genäherten postzygapophysen recht deutlich, was wohl mit der starken
Entwickelung des Schwanzes zusammenhängt.
V. cd.
Die mittleren v. cd. sind ziemlich stark verlängert, wie es sowohl bei Felidae als bei
Viverridae nicht selten der Fall ist. Die Endflächen der ventral und dorsal gewölbten Wirbel
stehen immer senkrecht, ventral befindet sich am 11.— 13. v. cd. am Caudalende ein nach vorn
lang auslaufendes, winziges Knöptchen, und etwa vom 5. \. cd. an treten hier am Rostralende
die zwei Höckerchen auf, welche bis zum 10. so gross als die proc. obliquomamillares werden
und erst am 20. v. cd. verschmelzen. Der Neuralbogen wird sehr langsam, lang, nieder und
schmal werdend, ähnlich wie bei Felis domestica 1 reduziert, wobei er aber bei Crypt. M. E.
am 10. V. cd. nicht ganz bis zum Wirbelende reicht, später ist er nicht mehr angedeutet. Der
proc. spin: ist am 1. v. cd. zwar relativ gross, am 2. jedoch schon rudimentär; die diapophyse
ist, wie häufig bei Felis, am 1. und 2. v. cd. als Eckchen am Querfortsatz angedeutet, um dann
erst am 6. v. cd. fast frei an dem Wirbelkörper aufzutreten, sie ist am 7.-9. v. cd. relativ
— 107 —
gross, vom 10. v. cd. an fast grösser als die proc. obliquom., vom 17. an aber nur eben an-
gedeutet.
Der caudale Rand des Querfortsatzes ist stets ganz hinten, der Rostralrand aber schon
am 1. V. cd. nicht ganz vorn, der Fortsatz läuft wie bei Felis gegen sein linde zu, ragt nach aussen
hinten und ist zuerst etwas rückgebogen, anfangs stark, vom 12. an jedoch ganz rudimentär.
Die rostralen Facetten sind, wie bei den langschwänzigen Viverridae, länger vorhanden als
bei Felis; die proc. obliquom., vom 0. an etwas nach aussen gerichtet, sind relativ klein und
bleiben bis zum 22. v. cd. weit getrennt. Die metapophysen und postzygapophysen bieten
wie meistens nichts Bemerkenswertes.
Viverridae.
(Abbild.: Ganzes Skelet Viverra civetta Bl. V. PI. IV, Mangusta (Herpestesj ichneumon
Bl. V. Fl. I; Paradoxurus typus Bl. V. PI. II.)
Um die Beschreibung abzukürzen, werden hier wie im Folgenden sich nahe stehende
Formen, so weit ihre Wirbelsäule nicht Besonderheiten aufweist, zusammen besprochen. Es
werden hier als Viverridae die Viverra-, Herpestes- und Paradoxurus-Gruppe zusammengefasst;
Zu der ersteren gehören die Genera Genetta, Viverra und Fossa, alle durch z. T. be-
sonders stark gestreckte Wirbel ausgezeichnet (Viverra zibetha 2 ist krankhaft), von der Her-
pestes-Gruppe untersuchte ich nur Herpestes und Bdeogale, es sind hier die zahlreichen Ab-
weichungen von Herpestes ichneumon 1 und H. ichneumon Bl. auffälHg, so dass eine Unter-
scheidung des letzteren als H. numidic'us F. Cuv. nicht unwahrscheinlich ist, auch ist zu be-
achten, dass H. caffer 2 stets viel gestrecktere Wirbel besitzt als der erstere. Paradoxurus
und Nandinia endlich wurden fast nur wegen der Ähnlichkeit ihrer Massverhältnisse zusammen-
gestellt, im übrigen zeigen beide Genera keine besonders nahen Beziehungen zu einander;
Nandinia schliesst sich zwar gut an die anderen Viverridae an (Anm. : Auch Winge (1896 p. 52),
der die nahen Beziehungen zu Amphictis hervorhebt, erkennt an, dass das Skelet in vielen
Punkten den Viverridae gleiche), doch finde ich in der Beschaffenheit der Wirbel keine Stütze
für die Ansicht von Carlssohn (1900), dass sie eine Mittelstellung zwischen Viverrinae und
Herpestinae einnehme. Meine beiden Originalexemplare zeigen übrigens zwar im Schädel und
Gebiss kaum Unterschiede, in der Wirbelsäule z. B. in der Zahl der v. cd. jedoch sehr deut-
liche, so dass hier vielleicht doch eine Varietät abzutrennen ist. Noch mehr und auch im
Gebiss verschieden ist Paradoxurus hermaphrodita l von P. typus Bl., so dass letzterer ziem-
lich sicher als var. niger (Trouessart p. 329) unterschieden werden muss.
Die Wirbelzahl ist bei der Viverra-Gruppe in der Regel dieselbe wie bei den bisher beschrie-
benen Formen, bei Viverra wechselt wie bei Felis die Lage des v. th. i. zwischen dem 10. und
11. V. th., Viverra civetta soll nach Bl. V. p. 3 aber 14. v. th. 6. v. 1. haben, sonstige Ausnahmen
sind offenbar auch nicht selten, so besitzt Genetta dongalana 1, eine von Hemprich und Ehrenberg
1835 aufgestellte, in der späteren Litteratur, speziell in Trouessart, aber unbeachtet gebliebene
Art, vor dem sacrum einen überzähligen Wirbel, wie im y\bschnitte B dieser Arbeit auseinander-
gesetzt wurde; Gray (1862 p. 71) nennt dafür eine Genetta senegalensis mit nur 6 v. 1., Flower
— loy —
(188S p. 73) eine G. tigrina mit 2 v. s., was auch bei Viverra zibetha 2 sich findet. Die Zahl
der V. cd. schwankt zwischen 22—30, Bl. V. p. 3 und 10 macht hierüber übrigens wieder-
sprechende Angaben bei V. civetta, welche nach seiner Abbildung wohl 23 v. cd. haben kann,
wie Mivart (Aeluroidea 1882 p. 483) angiebt.
In der Herpestes-Gruppe scheinen 14 v. th. 6 \-. 1. häufiger zu sein als 13 v. th. 7 v. 1.
(Bl. V. p. 22, 24; Flower l.sy8 p. 74; Giebel p. 245; Gray 1N62 p. 73—75; Mivart: Aeluroidea
1882 p.483; Pagenstecher 1870 p. 211), Giebel 1. c. führt bei einem H. sanguineus sogar 15 v. th.
5 V. 1. an; als v. th. i. ist bald der 10. bald der 11. v. th. ausgebildet, am sacrum ist sowohl
bei H. Ichneumon Bl. V. PI. IX als bei Bdeogale 1 der 1. v. cd. durch seine Querfortsätze mit
dem 3. v. s. verbunden, also eine i\rt Übergang zu 4 v. s. vorhanden; die Zahl der v. cd. end-
lich schwankt ähnlich wie bei der ersten Gruppe von 21 zu 31.
Bei Paradoxurus und Nandinia sind wieder 13 v. th., 7 v. l, 3 v. s. und der 10. v. th.
als V. th. i. die Regel (Bl. V. p. 17, 26; Flower 1888 p. 73; Giebel p. 245), doch hat Paradoxurus
auch oft 14 V. th. 6 v. 1. (Gray 1862 p. 80; Mi\-art Aeluroidea 1.882 p. 483), Pagenstecher (1870
p. 21) führt einen P. musanga mit 14 v. th., 7 v. 1. und Giebel 1. c. auch 4 v. s. an. Die grosse
Zahl der v. cd. schwankt in der Regel um 30, doch hat sowohl Nandinia 1 wie P. musanga
Atlas.
(Abbild.: Viverra (Genetta) genetta, Mangusta (Herpestes) ichneumon, Paradoxurus typus
Bl. \\ PI. IX; bei Bdeogale 1 fehlt leider der atlas.)
Die Breite der ventralen Spange wechselt, sie ist bei G. dongalana 1, H. ichneumon 1
und bei Nandinia sehr gering, in der Viverra-Gruppe stets gering, sonst massig, bei Paradoxurus
und Nandinia ist eine kleine hypapophyse vorhanden. Der Neuralbogen ist bei letzterer
kürzer als bei Paradoxurus, bei H. ichneumon Bl. länger als sonst in der Herpestes-Gruppe,
sein Rostralrand besitzt häufig eine kleine Mediankerbe, bei Nandinia 1 aber einen spitzen nach
oben vorn ragenden Höcker, während ein proc. spin. kaum je angedeutet ist, der Caudalrand
ist stets concav, bei Nandinia allerdings nur schwach concav.
Der Flügel ist flach und nie sehr gross, sein Rostraleck springt nur bei der Viverra-
Gruppe eben vor, sonst ist es stumpfwinkelig, bei Fossa, Viverra und der Paradoxurus-Gruppe
etwas mehr als bei den andern seitlich gelegen; bei diesen etwas innerhalb, sonst meist dicht
an ihm führt eine für die Viverridae sehr charakteristische Brücke, die nur bei Paradoxurus
mittelbreit, bei G. dongalana 1, genetta Bl. sogar sehr schmal ist, über die Seitenkerbe an die
Seite des Gelenkfortsatzes. Der Aussenrand verläuft fast stets sehr wenig nach aussen, das
spitze, manchmal etwas gerundete Ausseneck ragt daher fast nur nach hinten vor, ein Inneneck
fehlt stets völlig; manchmal ist diese Partie übrigens einfach convex gerundet, z. B. Fossa,
Viverra zibetha 2, genetta Bl.
Die rostralen Gelenke sind ventral stets weit getrennt, ihr Rand ist hier meistens etwas
nach vorn convex, dorsal ist ihr gegenseitiger Abstand nur bei der Viverra-Gruppe massig,
sonst nicht gross, sie springen hier ausser bei Herpestes ichneumon 1, Bl. deutlich vor.
Der can. transv. mündet stets ganz hinten, er ist nur bei Genetta und \^iverra sehr
lang, bei Paradoxurus mittellang, sonst nicht lang und ausser bei ersteren rostral durch eine
— 109 —
tiefe Furche fortgesetzt; bei der Paradoxurus-Gruppe erscheint diese wie die dorsale Furche
als mehr oder weniger ovale Grube. Das for. arcus mündet im can. vert. in mittlerer Höhe,
nur bei Fossa tief unten.
Epistropheus.
(Abbild.: Viverra (Genetta) genetta, Bl. V. PI. IX; Viverra tangalunga 1, Taf. II Fig. 2, 2a;
Mangusta (Herpestes) Ichneumon, Paradoxurus typus, Bl. V. PI. IX.)
Sehen wir hier wie im Folgenden von den Maassen der Wirbel der etwas krankhaften
Viverra zibetha 2 ab, so zeichnet sich die Viverra-Gruppe durch die Höhe des Verhältnisses
A aus, die nur bei Proteles, wenigen Felis und Canis erreicht wird ; bei den anderen Formen
ist es allerdings nur massig hoch, bei Nandinia deutlich niederer als sonst bei den Viverridac,
jedoch noch höher als bei Formen wie die Procyonidae und Ursidae. Das Verhältnis B gestattet
keine Trennung von den Feüdae, es ist bei Bdeogale und Nandinia niederer als bei den an-
deren Viverridae, bei Genetta felina 2 aber im Gegensatz zu A auch nicht sehr hoch.
Der dens bietet wie fast stets nichts Charakteristisches, die caudale Endfläche steht m
der Regel wenig schief, bei Fossa jedoch etwas, der Körper ist hinter den Gelenken etwas
bis deutlich eingesenkt und mit langem scharfem Kamme versehen, der selten caudal etwas ge-
gabelt, nur bei H. Ichneumon 1 hier verflacht ist. Der pediculus ist massig, bei der Herpestes-
Gruppe nicht lang, sein Rostralrand ist stets etwas concav, sein Caudalrand entspringt bei
Paradoxurus und V. genetta Bl. weiter vorn als meistens, seine Basis ist bei der Viverra-
Gruppe, z. B. bei G. felina 2 manchmal vom can. transv. aus von einem engen Loch durch-
bohrt. Der Oberrand des proc. spin. ist bei Viverra und bei H. Ichneumon Bl. deutlich, bei G.
felina 2 nur eben convex, sonst wie meistens gerade und fast horizontal, rostral aber öfters
eben, bei den genannten Formen etwas herabgebogen. Der Ventralrand der deutlich bis stark
vorspringenden Platte ist meistens ziemlich horizontal; diese selbst massig hoch, bei Genetta
aber meist nieder, endet ausser bei Fossa, Herpestes, Bdeogale und Nandinia spitz. Caudal
ist der Oberrand nur bei H. cafi"er 2 ein wenig \erbreitert, bei Viverra biegt er sich charakter-
istischer Weise zu dem Dachrand herab, in welchen er bei V. zibetha 2 sich gabelnd verläuft,
sonst ist das schmale Caudalende des proc. spin. nicht nieder und ragt als seitlich platte Spitze,
bei Bdeogale als Convexität deutlich, besonders bei Herpestes, weniger bei Paradoxurus,
nach hinten vor; der Caudalrand ist einfach, meistens scharf, der Dachrand nur etwas stumpf,
nur bei Paradoxurus 1 ziemlich stumpf und concav, bei Nandinia und Herpestes Ichneumon 1
aber nur wenig concav, eine rauhe Rückfläche fehlt also hier im Gegensatz zu den Felidae.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist meist recht breit, bei Nandinia und manchmal
bei Herpestes aber sehr schmal, und bei ersterer nicht ganz hinten am pediculus, die ventrale
läuft ausser bei der Herpestes-Gruppe stets bis dicht unter das rostrale Gelenk aus, was wohl
diese Gruppen charakterisiert. Die diapophyse variiert in ihrer Länge, sie ist z. B. bei H. cafter 2,
Paradoxurus und Nandinia 1 kurz, bei Fossa lang; sie ist in der Viverra-Gruppe an der Basis
meist breit und läuft spitz zu, bei V. tangalunga 1 aber bleibt sie breit, nur ihr Ende wird
plötzlich spitz. Sie ragt nach hinten wenig bis etwas aussen, bei H. Ichneumon 1, Bl. massig
aussen und sehr wenig bis etwas unten, nur bei H. caffer 2 und Bdeogale ziemlich nach unten.
Die rostralen Gelenke sind oben meist ein wenig, seitlich und ventral deutlich abgesetzt,
bei Nandinia 1 a ist auch eine Grenze gegen den dens zu angedeutet, meist sind sie durch Ab-
- 110 —
rundung der Ecken schräg oval, manchmal aber auch unten breit, z. B. bei V. zibetha 2. Die
postzygapophysen sind nur bei V'iverra durch die Dachrandecken verdickt, bei Herpestes und
Bdeogale aber sitzen auf ihnen die höckerformigen hyperapophysen, während diese bei der
Viverra-Gruppe und Paradoxurus weiter oben am Dachrande als Rückbiegungen sich befinden
und bei Nandinia ganz fehlen.
3—7. V. c.
(Abbild.: 3.-7. v. c Viverra tangalunga 1, Taf II Fig. 1; 6. v. c Viverra (Genetta) genetta,
Mangusta (Herpestes) ichneumon, Paradoxurus typus, El. V. Fl. IX.)
Das \''erhältnis C ist bei der Viverra-Gruppe höher als bei allen andern Landraubtieren,
abgesehen \on einigen Canidae, in der Herpestes - Gruppe variiert es stark, wie A ist es bei
Nandinia am niedrigsten, aber doch noch höher als bei Formen, v^ie die Procyonidae, Ur-
sidae, Lutrinae oder Cryptoprocta 1. Der 7. v. c. ist zwar deutlich kürzer, aber m_eist nicht
schmaler als der 3. v. c, deshalb ist D niederer als C. bei der Viverra-Gruppe jedoch immer
noch höher als sonst bei Raubtieren, und stets viel höher als bei Procyonidae und Ursidae.
Die Endflächen stehen massig schief, die 7. caudale bei Viverra und Genetta allerdings nur
wenig, bei Bdeogale nicht, sie ändern ihre Form wie meistens, bei Paradoxurus und Nandinia
jedoch bleiben sie queroval, bei letzteren sind am 7. v. c. Rippenfacetten eben angedeutet. Bei
diesen ist nur der 7. v. c. ventral etwas gewölbt und der Kamm nur bei Paradoxurus, wie in
der Herpestes-Gruppe, am 3.-5. v. c deutlich entwickelt, bei der Viverra-Gruppe aber ist er
stark, auch am 6. und 7. v. c. vorhanden, was selten der Fall ist, bei G. felina 2, V. tanga-
lunga 1 am 6. V. c. caudal, am 7. rostral ein wenig verdickt.
Das Neuraldach schwach vorgeneigt und meist neben dem Seitenrand etwas eingesenkt,
am 3. v. c. massig lang, bis zum 7. kurz, besonders bei der Paradoxurus-Gruppe recht kurz
Averdend, besitzt am 3.-5. v. c, bei Paradoxurus 1 auch noch am 6. v. c. meist einen geraden,
scharfen Seitenrand, bei Bdeogale jedoch nicht. Sein Rostralrand ist meist deuthch concav, bei
Viverra, Fossa und in der Regel am 7. v. c. jedoch nur schwach concav, der Caudalrand hat am
3._5. V. c. in der Regel eine deutliche, massig breite Kerbe, bei Herpestes aber nur am 3.
und 4.V. c, und bei Bdeogale auch hier nur angedeutet, sonst ist er stumpfwinkelig oder concav.
Der proc. spin. ist zuerst meist etwas rückgeneigt, später etwas vorgeneigt bis senkrecht, ent-
springt zuerst oft nicht in ganzer Dachlänge und läuft hier bei Viverra 1, 2 caudal in Gabel-
Idsten aus, ist meist schlank und oben spitz, nicht gross, bei Herpestes caffer 2 recht klein.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist in der Viverra-Gruppe stets recht breit, die
ventrale bei Herpestes am 7. v. c. manchmal noch angedeutet, die diapophyse selbst ist meistens
massig lang, bei H. caft'er 2 relativ kurz, bei H. ichneumon Bl. am ö-, bei der Paradoxurus-
Gruppe am 7. v. c. ziemlich lang, ihr Ende meist gerundet oder queroval; sie ragt am 3. v. c.
nach aussen hinten massig bis wenig unten, bei Viverra und Genetta mehr nach hinten als
aussen, am 7. v. c. nach aussen wenig, bei Fossa, Nandinia la, Herpestes und Bdeogale
etwas unten. Das Rostraleck der unteren Lamelle springt meist spitz vor, ist aber oft auch
gerundet oder abgestutzt, z. B. 4.-6. v. c Viverra, Paradoxurus, 3. v. c. H. ichneumon 1, der
Ventralrand ist nie sehr lang, gerade oder schwach concav, ein schwaches Caudaleck ist am
3. v. c. nur bei Viverra und der Paradoxurus-Gruppe vorhanden, am 4. und 5. fehlt es aber
^
— m —
nur bei H. ichneumon 1, calTer 2 und am 4. bei Fossa, am 6. ragt es deutlich, bei Nandinia
wenijj nacli hinten vor, die Lamelle ist also nicht stark entwickelt.
Die rostralen Facetten, zuerst massig- bis wenig oval, werden bis zum 7. v. c. in der
Paradoxurus-Gruppe nur massig oval, sonst sehr lang oval bis fast nierenförmig; metapophysen sind
nur an den mittleren v. c. bei der Viverra-Gruppc gut entwickelt, sonst sehr schwach, am 3. v. c.
hinter den Gelenken nur bei V. tangalunga 1 und Fossa. Die hyperapophysen, auf oder dicht an
dem Medianrande der postzygapophysen befindlich, sind bald deutlich, bald, wie bei G. dongalana 1
und bei der Herpestes-Gruppe, recht schwach entwickelt, bei letzterer nur am 3. und 4. v. c.
V. th.
(Abbild.: 1. v. th. Viverra (Genetta) genetta, Mangusta (Herpestes) ichneumon, Paradoxurus
typus. Bl. V. PI. IX.)
Wie erwähnt, ist ausser in der Paradoxurus-Gruppe bald der 10., bald der ll.v. th. als
V. th. i. entwickelt und es finden sich Übergänge zwischen den beiden Fällen. Der 1. v. th.
ist ausser bei Nandinia und H. ichneumon 1 kürzer als der 7. v. c, besonders in der Viverra-
Gruppe, und besonders in dieser länger als breit, nur bei Paradoxurus 1 eben breiter als lang.
Meist nimmt dann die Länge und zuletzt auch die Breite in normaler Weise zu, bei V. tanga-
lunga 1 aber die erstere, bei G. felina 2 die letztere nicht. Alle hinteren v. th. sind etwas oder
doch ein wenig länger als breit, was von vielen Raubtieren unterscheiden lässt. Ausser bei
Bdeogale und der Paradoxurus-Gruppe steht die erste rostrale Endfläche etwas schief, nicht
selten, besonders in der Viverra-Gruppe, ist ventral am L v. th., manchmal auch an den letzten,
ein schwacher Ivamm Aorhanden, die caudale Rippenfacette findet sich oft noch am 10. v. th.,
und von der rostralen zieht sich am letzten v. th. häufig eine horizontale Leiste' nach hinten,
z. B. bei Nandinia, Bdeogale. Das Neuraldach verhält sich normal und ist an den v. th. 1. ge-
streckt und horizontal, sein Rostralrand ist am L und 2. v. th. bei Genetta und Herpestes kaum
concav, sonst schwach bis stark concav oder winkelig.
Der proc. spin. ist am 1. v. th. ausser bei V. zibetha 2 und Paradoxurus viel höher und
stärker als am 7. v. c, nur mittelhoch, das Verhältnis L ist ausser bei Fossa niederer als
bei den meisten Felis, doch immer noch höher als bei der Mustela-C-ruppe. Er ist hier schwach,
nur bei H. ichneumon Bl. und Bdeogale etwas rückgeneigt, die Antiklinie ist ausser bei
Fossa sehr gut ausgeprägt, wie aus den Tabellen ersichtlich. Am 1. v. th. ist er bei Bdeo-
gale etwas rückgebogen, bei H. ichneumon Bl. caudal mit einer kleinen Platte versehen, die
sich auch bei Nandinia an einigen v. th. findet, das Ende ist hier stumpf, später auch manchmal
spitz; an den v. th. v. ist er bald schlank, z. B. bei G. dongalana 1, bald relativ breit, so bei
V. zibetha 2, am 1. v. th. 1. manchmal noch sehr klein, und ganz hinten am Dach, z.B. bei G.
felina 2, ein Zeichen des Überganges zum 11. v. th. als v. th. i.; an den v. th. 1. ist er nur
bei Paradoxurus ziemlich breit, nicht hoch, bei der Herpestes-Gruppe klein.
Die diapophyse ist mit Facette ausser bei G. dongalana 1 und Nandinia am 11. v. th.
noch vorhanden, bei G. felina 2 allerdings winzig, bei Viverra ist sie dann noch am 12. bei
Bdeogale bis 14. als Höckerchen angedeutet. Der Höcker auf ihr ist am 3. v. th. oft schon
ganz am Ende, z. B. G. dongalana 1, Fossa, Paradoxurus-Gruppe, bald einfach, z. B. Genetta,
Nandinia 1, bald schon geteilt, z. B. Herpestes-Gruppe, Nandinia la. Der rostrale Vorsprung
entwickelt sich dann ganz normal, ragt am 10. v. th. bei der Herpestes-Gruppe sehr wenig,
— 112 -
bei Nandinia schon massig- nacli oben, am 11. bei Bdeogale etwas. Die anapophyse entwickelt
sich bald wie gewöhnlich an den letzten v. th. v., bald z. B. bei Herpestes und der Paradoxurus-
Gruppe durch Rückbie.ouny des Endes des oberen Vorsprunges, sie ragt am 11. oder 12. v. th.
meist etwas nach aussen und wird dann sehr lang. Der Verbindungsrücken fehlt ausser in
der A'iverra-Gruppe an den v. th. I. fast immer und ist auch in dieser nicht konstant entwickelt.
Die rostralen Gelenke verhalten sich stets ganz normal, nur sind sie am 1. v. th. von
H. Ichneumon El. etwas nach unten gerichtet. Sie rücken sich am 3.— 10. resp. 11. v. th. sehr
nahe, bei der Herpestes-Gruppe sehen ihre Facetten an den v. th. 1. stark nach innen. Die meta-
pophysen sind am 1. und 2. v. th. manchmal schwach vorhanden, z. B. bei Fossa, Para-
doxurus 1, an den v. th. 1. werden sie dick und ragen meist etwas ober die Facetten, am 11.
v. th. von Nandinia und H. ichneumon 1 auch ziemlich seitlich, wobei bei letzterem ihr Rostral-
rand zur diapophyse herabläuft, eine Andeutung des bisherigen Zusammenhangs mit dieser.
Die postzygapophysen werden an den v. th. v. ganz rudimentär, an den v. th. 1. sind sie oft
stark nach aussen gedreht, z. B. Herpestes - Gruppe, hier bald sich sehr nahe, z. B. Bdeogale,
bald etwas divergierend, z. B. Herpestes, Nandinia.
V. 1.
(Abbild : 7. v. 1. Viverra (Genetta) genetta, Bl. V. PI. IX; 7. v. 1. Genetta dongalana 1, Taf II
Fig. .5; (j. V. 1. Bdeogale puisa 1, Taf II Fig. 3; 7. v. 1. Nandinia binotata la, Taf II Fig. 12).
Der 1. V. 1. ist selten, z. B. bei Paradoxurus 1, nicht länger als der letzte v. th. Die Länge
nimmt dann bis zum drittletzten oder vorletzten, die Breite fast stets bis zum letzten v. I. zu,
bei jenem ist übrigens der 3.-6. v. 1. fast gleich lang. Der 1. v. 1. ist ausser bei der ja krank-
haften V. zibetha 2 stets deutlich länger als breit, das Verhältnis E ist besonders in der Viverra-
Gruppe so hoch, dass es nur bei einigen Mustelinae erreicht und nur bei Ictis Ubertroifen wird,
bei H. ichneumon 1 aber ist es relativ nieder, bei Paradoxurus 1 im Gegensatz zu A und D
niederer als bei Nandinia, nach F. lassen sich nur wenige Formen, wie Cynaelurus, Cercoleptes,
Ailurus einerseits, Hyaena, Proteles, Mellivora andererseits unterscheiden. Der letzte v. 1. ist
nur bei Nandinia 1 eben kürzer als der 1. v. 1. und charakteristischer Weise meist etwas bis
deutlich gestreckt. Ein Kamm ist nur bei H. caffcr 2 und in der Regel bei der Viverra-Gruppe
vorhanden, am 3. v. th. meist rostral ein wenig erhöht, die tuberc. psoatica sind manchmal,
z. B. bei Bdeogale kaum entwickelt. Das Neuraldach ist auch am letzten v. 1. etwas, bei der
Viverra-Gruppe deutlich gestreckt. Die proc. spin. wechseln in Form, Grösse und Richtung,
sie sind z. B. bei H. caffer 2 alle sehr breit und nieder, bei Paradoxurus breit, bei H. ichneu-
mon 1, Bl. schlank, bei Fossa 1 schlank und hoch, bei V. genetta Bl ist der letzte sehr nieder.
Meist werden sie bis fast zum letzten höher und oft steiler gestellt, z. B. G. dongalana 1, Para-
doxurus, oft aber zuletzt mehr vorgeneigt, z. B. Bdeogale, H. ichneumon oder alle sind wenig,
z. B. V. civetta Bl. V. PL II, oder ziemlich, z. B. Fossa vorgeneigt. Das Ende zuerst abgestutzt,
wird zuletzt meist gerundet oder spitz, bei der Herpestes-Gruppe aber bleibt es meist abge-
stutzt, der Caudalrand ist fast stets ganz scharf
Die diapophyse zuerst unter, dann an der Basis des pediculus entspringend, ist am l.v.l
meist nicht- ganz vorn, ihr Caudalrand setzt sich bei der Viverra-Gruppe stets vor dem des
pediculus an, bei Paradoxurus und der Herpestes-Gruppe verläuft er aber oft in den Vcntral-
rand der anapophyse, z. B. 1.— 5. v. 1. H. ichneumon Bl, sie ist zuerst ausser bei \'. tanga-
— ii;; —
lunga 1 schmal und wird bis zuletzt breiter, bei H. ichneumon 1, Bl. am 1. relativ lang sonst
klein und wird länger, aber nie sehr lang, besonders bei Bdeogaie nicht, bei Nandinia bleibt
sie am 5.-7. v. 1. ungefähr gleich lang, bei Felidae und Canidae wird sie meist länger. Zu-
letzt wird sie stets etwas und nur bei der Viverra-Gruppe stark in das Rostraleck vorgebogen
und ihr Caudaleck abgerundet, doch sind am 6. und 7. v. 1. öfters Eckchen am Caudalrande, z. B.
bei H. ichneumon 1, Bl. nahe am Ende, bei Bdeogaie mehr an der Basis. Sie ragt zuerst
wenig, dann meist nur etwas nach vorn, nur in der Viverra-Gruppe stärker, bei der Para
doxurus-Gruppe ragt sie zuletzt mehr nach aussen als vorn, meist ragt sie etwas bis deutlich
nach unten z. B. Herpestes, höchstens etwas bei Bdeogaie, Nandinia, selten wenig, z. B. Para-
doxurus 1, 7. v. 1. V. gcnetta Bl. Die anapophyse ist stets recht gut entwickelt, in der Viverra-
Gruppe ist übrigens am 1. v. 1. öfters noch ein Verbindungsrücken angedeutet.
Die metapophysen, zuerst wohl entwickelt, zuletzt meist rudimentär, gewähren keine
systematischen Anhaltspunkte. Die postzygapophysen divergieren bei Bdeogaie, Paradoxurus 1
wenig, bei Fossa deutlich, sonst etwas, sie werden am letzten v. 1. in der Viverra-Gruppe
zwar länger und von einander wx'iter entfernt, aber ihr gegenseitiger Abstand ist auch hier
nicht gross, besonders bei Bdeogaie, was von den meisten Felidae unterscheiden lässt.
V. s.
Abbild.: Viverra (Genetta) genetta, Bl. V. PI. IX; Genetta dongalana 1, Taf II Fig. 4, 4a; Fossa
fossa 1, Taf II Fig. 13; Mangusta (Herpestes) ichneumon, Bl. V. PI. IX; Nandinia binotata 1 a,
Taf II Fig. 11).
Da der überzählige Wirbel am Rostralende des sacrum von G. dongalana 1 schon im
Abschnitte B dieser Abhandlung (p. 77) kurz beschrieben wurde, soll er hier nicht weiter be-
rücksichtigt werden; im Übrigen sind ja fast stets nur 3. v. s. vorhanden, von welchen der 1.
meist breiter und ausser bei H. ichneumon 1 etwas bis deutlich kürzer als der letzte v. 1. ist,
während die weiteren meist wenig kürzer werden. Bei Bdeogaie ist aber der 3. wieder so
lang als der 1., bei Nandinia der 2. und 3. unter sich gleich lang. In den Verhältnissen G und
H unterscheiden sich die drei Gruppen nicht von einander, nur in letzterem die Herpestes- und
Paradoxurus-Gruppe und in beiden steht Paradoxurus wieder über Nandinia. Nur das erstere
lässt eben von Formen, wie Felis, Cryptoprocta 1, Mustela, deutlich von vielen andern, wie
Hyaena, Proteles, Canidae unterscheiden, H weniger deutlich von den letzteren. Der Körper ist
nur bei Bdeogaie und Paradoxurus 1 ein wenig gebogen, ventral am 1. v. s. nur bei
der hier ja anormalen G. dongalana 1 gewölbt, am 2. und 3. aber meist deutlich, nur bei Bdeo-
gaie sehr wenig. Der Rostralrand des normalen Neuraldaches ist stets nicht lang, meist
massig concav, bei G. dongalana 1, felina 2, H. ichneumon 1, Bl. und Bdeogaie aber nur ganz
wenig. Der can. vert. ist rostral meistens breit und nieder, caudal zwar mehr gewölbt, aber
auch breiter als hoch.
Die proc. spin. sind zwar deutlich niederer als am letzten v. 1., aber nicht sehr klein,
meistens isoliert, manchmal aber, z. B. Bdeogaie, am 1. und 2. v. s. bei V. tangalunga 1, am
2. und 3. V. s. bei Herpestes etwas verbunden. Oft stehen alle ziemlich senkrecht, oft etwas
vorgeneigt, z. B. Bdeogaie oder nur z. T. vorgeneigt, z. B. am 1. v. s. Herpestes. Fossa,
Nandinia la, 3. v. s. Paradoxurus 1 oder sogar rückgeneigt, z. B. 1. v. s. Paradoxurus 1, 2. und
3. v. s. V. civetta Bl. V. PI. IV, so dass höchstens Arten sich darnach unterscheiden lassen.
Zoologica. Heft 36. -.=
— 114 —
Die hurizontalc Obcrlläche der Seiunuik- ist stets woiil entwickelt, hei der Herpestcs-
Gruppc ziemlich breit; ihr Seitenrand in der l'aradoxurus-Gruppe am 1. v. s. eben dorsal convex,
vom 1*. V. s. an ausser bei Ikleogale scharf, läuft meist nur nach hinten, am 1. v. s. manch-
mal ein \venii>' nach innen, später nur bei Fossa und Nandinia, am 2. v. s. bildet er ausser
bei der Viverra-Cruppe eine schwache seitliche Convexität. Das sacrum erscheint so von
oben gesehen nur bei der V^iverraGruppe massig gestreckt, sonst relativ breit und nur bei
Fossa und Nandinia caudahvärts ein wenig verschmälert. Das platte Caudaleck ist bald
sehr breit, z. B. G. lelina 2, Herpestes-Gruppe, Paradoxurus, bald relativ schmal, z. B. G. don-
galana 1 und endet bald breit gerundet oder abgestutzt, z. B. G. dongalana 1, Nandinia, bald
spitz oder stumpf zulaufend, z- B. H. caffer 2, Paradoxurus 1, verbindet sich bei der Herpestes-
Gruppe meist mit dem Rostraleck des Querfortsatzes des 1. v. cd. und hat seinen Caudalrand
öfters, z. B. bei Bdeogale, Nandinia 1, dicht am Wirbelende. Es ragt bald sehr deutlich seit-
lich vor, so bei Nandinia und der Viverra-Gruppci bald nur etwas bei Paradoxurus, bald kaum
in der Herpestes Gruppe, meist ragt es etwas bis massig nach hinten, in der Viverra-Gruppe
oft wenig, so dass darnach die Gruppen sich unterscheiden lassen. Die steil stehende, nie lange
rauhe Seitenfläche ist ausser bei Bdeogale fast ganz auf den 1. v. s. beschränkt, nur bei
dieser läuft ihr Caudalrand fast bis zum Ende des 2. v. s., stets ist sie weit von den praezyga-
pophysen und dem 1. for. sacr. d. getrennt, und nur bei Bdeogale reicht die facies auric
deutlich auf den 2. v. s. Ihr Rostral- und Ventralrand ist meist einfach convex, ersterer springt
bei der Herpestes-Gruppe kaum vor, letzterer hat bei Ct. felina 2 eine deutliche Kerbe, der
Caudalrand steigt meist ganz steil an.
Die frei aufragenden praezygapophysen sind von einander nur recht massig oder nicht
weit entfernt, \\as von den meisten Felidae und Canidae unterscheidet, metapophysen fehlen
oft oder sind nur schwach, z. B. Paradoxurus-Gruppe, die proc obliquomam. sind fast stets
deutlich ebenso wie die postzygapophA'sen, welche meist einen spitzen Winkel oder eine enge
Concavität mit einander umschliessen, nur bei V. genetta Bl. ist letztere nicht eng.
V. cd.
(Abbild.: 1. — \. v. cd. \'iverra (Geaietta) genetta, 1.— 5. v. cd. Mangusta (Herpestes) Ichneumon,
Bl. V. PI. IX; 1.-7. V. cd. Nandinia binotata la, Tat". II Fig. 10).
Der 1. \'. cd. ist normaler Weise bei den \'iverridae eben bis etwas üingei- als breit,
die Verhältnisse I und K, ziemlich variabel, sind nur mittelhoch, bei dem langschwänzigen
Paradoxurus bezeichnender Weise nicht hoch. Die erste rostrale Endfläche steht nur manch-
mal ein wenig schief, z. B. bei Paradoxurus 1, die Körper werden bald cylindrisch, ventral meist
eben kantig, die rostralen Höckerchen sind nur an einigen v. cd. von G. dongalana 1, \'.
zibetha 2 massig stark, bei Bdeogale aber meist recht schwach, sonst deutlich entwickelt.
Der Neuralbogen wird stets schmal, lang und nieder w-erdend, wie bei Felis domestica 1, aber
sehr langsam reduziert. Der proc. spin. ist zuerst meist in der Mitte des Daches, senkrecht
und deutlich, wird aber bald rudimentär, bei Bdeogale, Paradoxurus 1 ist er schon am 1. nur
ein kleiner Kamm und bei Viverra und Paradoxurus Bl. V. PI. II schon hier hinten auf
dem Dach.
Die' seitlichen Fortsätze variieren, so ist die diapophyse zuerst meist als Eckchen oder
Spitzchen rostral am Querfortsatz und rückt von da, allerdings dabei oft ganz rudimentär
- 115 -
werdend, an dessen Basis und neben das Wirbclendc, z. B. Herpestes, Nandinia 1, manchmal
aber, z. B. bei V. zibetha 2, Fossa, Nandinia la, schnürt sie sich etwa am 5.-7. v. cd. als
rostrale Hälfte des breit abgestutzten Fortsatzes ab, in diesem Falle relativ stark und bis weit
hinten erkennbar. Der caudale Querfortsatz ist zuerst meistens nicht breit, gegen sein Ende
verschmälert und etwas nach hinten gerichtet, bei Genetta ist er zwar schmal, am Ende aber
nicht verschmälert und bei G. felina L' nur sehr wenig nach hinten gerichtet, bei der Herpestes-
Gruppe, ausser bei H. caffer 2 und bei Nandinia 1 a, jedoch breit und am Ende abgestutzt,
wenig bis kaum rückragend, nur das Caudaleck ist hier spitz nach hinten ausgezogen. Dann
wird er bald breit und abgestutzt, z. B. bei Fossa, bald schmal und etwas rückragend, z. B.
Herpestes Ichneumon, bald bleibt er breit, z. B. Nandinia 1 a. Beide Formen von Nandinia sind
hier also recht verschieden. Für Herpestes scheint übrigens ein nahe am Caudaleck des Fort-
satzes am 1. bis etwa 15. v. cd. nach hinten ragendes Spitzchen charakteristisch zu sein, bei der
Viverra-Gruppe ist das Ende am 3.-5. v. cd. eben herabgebogen, oben auf ihm ist manchmal
ein Eckchen vorhanden.
Die rostralen Facetten bleiben ausser bei G. dongalana 1 ziemlich lange erhalten, die
metapophysen sind hier stets gerundet und dann abgestutzt vorhanden, die proc obliquom.
sind nie gross, doch stärker als die unteren Höcker und bis weit hinten getrennt erkennbar.
Die Rudimente der postzygapophysen, allmählig am Wirbelkörper festwachsend, bilden meistens
eine kleine Gabelleiste, bei H. Ichneumon 1 und Bdeogale verschmelzen sie aber sogleich zu
einem Höckerchen.
Suricata.
Diese Form, welche hauptsächlich Herpestes nahe steht, unterscheidet sich von diesem
und allen Viverridae sehr stark durch die Kürze ihrer Wirbelkörper. Die normale Zahl der
Glieder in den einzelnen Regionen ist offenbar 14 v. th 6 v. 1. 3 v. s. 20 oder 22 v. cd. (Bl. V.
p. 28; Flower 1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862 p. 78; Mivart: Aeluroidea 1882
p. 483j; bei meinem Original-Exemplar ist jedoch der 1. v. s. noch als v. 1. ausgebildet (siehe
Bp. p. 77!^ und Flower 1. c. erwähnt ein Exemplar mit einem überzähligen v. th.
Atlas.
(Abbild.: .Suricata tetradactyla 1, Taf 11 Fig. 8).
Die ventrale Spange ist sehr schmal und gewölbt, der Neuralbogen ziemlich kurz, sein
Caudalrand gerade. Der kleine Flügel, eben nach hinten aussen geneigt, ist ungefähr recht-
eckig, indem sein fast rechtwinkeliges Rostraleck ziemlich weit seitlich liegt, wobei innerhalb
davon eine breite Brücke vorhanden ist, der Aussenrand kaum nach aussen verläuft und neben
dem Eingang des can. transv. ein kleines rechtwinkeliges Inneneck, welches sonst den Viverridae
fehlt, sich vorfindet, so dass auch das Ausseneck fast rechtwinkelig wird.
Die rostralen Gelenke sind ventral weit getrennt, ihr Rand verläuft hier allmählig in
den der Spange, dorsal springen die Gelenke deutlich vor und sind von einander weiter entfernt
als sonst bei den Viverridae. Der can. transv. ist so lang, dass die tiefe ventrale Furche nur
116 -
als runde \'erticfung- erscheint, ähnlich auch die dorsale Furche, die rostrale Brücke aber ist
im Gegensatz zur lateralen ziemlich schmal, das winzige for. arcus ist nur links vorhanden.
E p i s t r o p h e u s.
(Abbild.: Suricata tetradactyla 1, Taf. II Fig. 7.)
Der kurze Körper unterscheidet sich im Verhältnis A deutlich \on allen Viverridae.
Canidae etc und schliesst sich Formen, wie Felis pardus, Nasua oder Lutra an, in B aber den
andern Viverridae. Die caudale Endfläche ist deutlich schief, der Körper ventral nur sehr
wenig eingesenkt und eben gewölbt, der schwache Kamm am Ende dreigabelig. Die Kürze
des Körpers prägt sich auch sehr in der des pediculus aus, dessen Caudalrand höher als
meistens ist.
Der hohe proc spin., etwas demjenigen von Mangusta ichneumon Bl. V. Fl. IX ähnlich, be-
sitzt einen caudalwärts ansteigenden Oberrand, der vorn plötzlich herabgebogen ist, um die
hohe, wenig vorspringende, vorn gerundete Platte zu begrenzen. Das Caudalende springt als
sehr deutliche unverdickte Spitze hinten vor, der Caudalrand ist ganz scharf, auch der concave
Dachrand ist nicht stumpf. Die dorsale Wurzel der diapophyse ist schmal, die ventrale läuft
bis dicht unter das Gelenk aus, was in der Herpestes-Gruppe nicht der Fall ist, die kleine dia-
pophyse, spitz zulaufend, ragt nach aussen hinten etwas unten. Die rostralen, oben nicht
schmalen Gelenke mit gerundeten Ecken sind dorsal nicht, ventral im Gegensatz zu den Viver-
ridae nur sehr wenig abgesetzt. Die postzj-gapophysen sind wie bei Herpestes nur durch die
hyperapophysen verdickt.
3.-7. V. c.
Der 3. wie der 7. deutlich kürzere und schmalere v. c. ist ähnlich wie bei manchen
Felis ungefähr so lang als breit. Das Verhältnis C und D unterscheidet also deutlich von Viver-
ridae etc. einerseits, wie Ursidae, Gulo, Mydaus etc. andererseits. Die Endflächen ändern wie
meist ihre Form, die 7. caudale ist nur wenig schief, ventral ist stets ein schwacher Kamm
vorhanden. Das Neuraldach ist etwas vorgeneigt, schon am 3. v. c. kurz, am 7. noch kürzer,
hier also sehr kurz, sein Seitenrand ist nur am 3. und 4. v. c. gerade und scharf, sein Rostral-
rand stets gerade, der Caudalrand ohne Kerbe schwach concav und am 7. v. c. fast gerade.
Der proc. spin., stets die ganze Dachlänge einnehmend, wird aus einer Leiste am 3. v. c.
zu einem kleinen, fast senkrechten, oben stumpfen Fortsatz am 7. v. c. Die dorsale Wurzel der
diapophyse ist natürlich wie der pediculus stets kurz, die ventrale ist wie bei Herpestes am
7. V. c. noch angedeutet. Die diapophyse ragt am 3. v. c. mit stumpfem Ende nach aussen
massig hinten unten, am 7. v. c mit senkrecht ovalem Ende nach aussen etwas unten. Die
untere Lamelle hat am 3. v. c. eine relativ breite rostrale Spitze, am 4., 5. v. c. jedoch ist ihr
Rostraleck stark abgestutzt und am 0. gerundet, ihr kurzer W-ntralrand ist gerade, am 0. so-
gar schwach convex, ihr Caudaleck, am 4. und 5. v. c. nur angedeutet ragt am 6. spitz rück-
wärts. Die Lamelle ist so stets kurz und ragt nie tief nach unten. Die metapophysen und
hyperapophysen sind, wie manchmal in der Herpestes Gruppe, nur sehr schwach entwickelt,
letztere nur rechts am 3. v. c deutlich.
- 117 -
V. th.
Der 11. V. th. ist als Übergangswirbel ausgebildet. Der 1. v. th. ist eben länger als der
7. V. c, die letzten sind deutlich länger, der 14. so lang als breit, bei Viverridae allerdings meist
gestreckt; jedoch bei Nandinia la auch kaum. Die rostrale Endfläche des 1. v. th. steht wohl
senkrecht, sonst ist nur erwähnenswert, dass das Neuraldach vom 12. v. th. an rostral sich
hebt und an den v. th. 1 nur wenig gestreckt ist, während sein Rostralrand am 1. und 2. v. th.
ein wenig stumpfwinkelig ist.
Der proc. spin. des 1. v. th. ist zwar doppelt so hoch als der kleine des 7. v. c, aber
nicht sehr hoch, das Verhältnis L ist jedoch in Folge der Kürze des Wirbelkörpers ziemlich hoch
wie bei manchen Felis und übertrifft so das aller Viverridae und sehr vieler anderer Raubtiere.
Er ist wenig rückgeneigt, die Antiklinie ist recht deutlich ausgebildet. An den v. th. v. sind alle
proc. spin. schlank mit stumpfem Ende, caudal zuerst mit nur angedeuteter Platte versehen, am
12. ist nur ein niederer Kamm, die weiteren sind klein, breit, abgestutzt und caudal unten zwei-
leistig. Die diapophyse ist am 12. v. th. nur als winziges Hückerchen angedeutet, auf ihrem Ende
befindet sich am 3. v. th. der Doppelhöcker, dessen rostraler Vorsprung bis zum 10. spitz ist und
erst am 11. v. th. stumpf massig nach oben ragt. Die Verbindung mit der anapophyse, welche
sich aus dem Ende des oberen Höckers entwickelt, existiert nur bis hierher; die anapophyse, an
den V. th. 1. stiftfürmig, ragt am 12. und 13. v. th. etwas nach aussen.
Die rostralen Gelenke verhalten sich normal, die metapophysen sind am 2. v. th. deut-
lich und bilden an den v. th. 1. nicht hochragende Verdickungen, während sie sonst am 2. v. th.
kaum entwickelt und an den letzten v. th. hochragend sind. Die postzygapophysen werden an
den V. th. v. ganz rudimentär, an den v. th. 1. sind sie sich nahe und ihre Oberfläche sieht
weniger als sonst meist der Fall ist, nach innen.
V. 1.
(Abbild.: 6. v. 1. Suricata tetradactyla 1, Taf II Fig. 6.)
Der 1. V. 1. ist wie sonst bei den Viverridae länger als breit, jedoch nur recht wenig,
die Länge nimmt nur bis zum 4. v. 1. zu, der 4. bis 6. ist nämlich gleich lang, der 7. fast so
kurz als der 1. v. 1. Das \^erhältnis F ist ganz wie bei den Viverridae, E aber niederer als
selbst bei Herpestes ichneumon 1, ähnlich wie bei einigen Felis-Arten, jedoch noch deutlich
höher als bei Hyaena und Ursus. Der 7. v. 1. ist deutlich breiter als lang, wie manchmal bei
Felis, nie aber bei den Viverridae, doch ist ja dieser Wirbel, wie eingangs erwähnt, überzählig,
eigentlich ein frei gebliebener 1. v. s. Ein Kamm fehlt ganz, auch die tuberc. psoat. sind rudi-
mentär. Das Neuraldach ist nur wenig gestreckt, die proc. spin. klein und breit, sind am
letzten v. 1. viel schmaler und eben höher, alle abgestutzt, die ersten am Ende und am Caudal-
rande mit angedeuteter Gabelung versehen, ähnlich wie am letzten v. 1. von Cynaelurus, viel-
leicht ist dies charakteristisch, der Caudalrand der letzten proc. spin. ist aber wieder scharf
und einfach. Die ersten sind sehr deutlich, der 7. nur noch deutlich vorgeneigt.
Die 1. diapophyse ist kurz, sie wird bis zum 6. v. 1. länger, aber nie lang, sie ist zuerst
schmal, später aber breit, daher am 5.-7. v. 1. so breit als der pediculus lang ist. Sie ragt
zuerst nach aussen eben unten kaum vorn, dann deutlich nach unten aber nur wenig nach
vorn und bleibt dabei gerade, während nur das Rostraleck am 2.-7. v. 1. spitz etwas vorspringt,
— 1 18 —
was von allen V'iverridac unterscheidet, wo die diapophyse nie so stark nach unten ragt und
zuletzt stets \\enigstens etwas vorgebogen ist. Das Caudaleck ist stumpfwinkelig, nur am 6.
und 7. V. 1. gerundet, die 7. diapophyse legt sich caudal übrigens dicht an den Seitenteil des
sacrum an. Die anapophyse ist zwar stets nur stiftfürmig, aber lang und wohl entwickelt.
Die metapophj'sen, zuerst deutlich, am (). und 7. v. 1. fehlend, sind gerundet und ragen
kaum in die Höhe, die postzygapophysen bleiben sich stets nahe, auch an den letzten v. l,
ihre Oberfläche sieht kaum nach innen.
V. s.
Der 1. und 2. v. s. ist gleich lang, ersterer eben kürzer und schmaler als der 7. v. 1.,
die Verhältnisse G und H, natürlich mit denjenigen von Formen mit 3. v. s. nicht vergleichbar
sind niederer als hei Zorilla libyca 1 und bei der (krankhaften) Viverra zibetha 2 und ziemlich
verschieden von denjenigen bei Otocyon megalotis 1. Der Körper ist fast gerade, der 1. ventral
wie gewöhnlich flach, der 2. ziemlich gewölbt. Der Rostralrand des Daches ist wie bei den
Viverridae relativ kurz, die beiden eben verbundenen proc. spin. stehen senkrecht und sind recht
nieder, also kleiner als sonst bei den Viverridae. Die Oberfläche des Seitenteiles ist aber ganz
wie bei diesen entwickelt, der Seitenrand am 2. v. s. seitlich convex, dann scharf, läuft nicht
nach innen, so dass das sacrum caudalwärts nicht verschmälert erscheint. Am 2. v. s. ist ein
ziemlich langes, spitz zulaufendes Caudaleck, das nach hinten wenig aussen ragt, wie ja auch
in der Herpestes-Gruppe das Caudaleck seitlich kaum vorspringt. Der bei meinem Original-
Exemplar schlecht sichtbare Rostralrand der rauhen Seitenfläche springt vor, ihr Caudalrand
steigt massig steil zum Beginn des 2. v. s. Diese und die facies auric verhält sich also wohl
wie bei fast allen Viverridae.
Die praezygapophysen, in geringem Abstand von einander, ragen nur wenig in die Höhe,
die proc. obliquom. sind gerundet, die postzygapophysen divergieren etwas und stossen spitz-
winkelig zusammen.
V. cd.
Der 1. V. cd. ist deutlich breiter als lang, was bei den normalen Viverridae nicht der
Fall ist und der längste schliesst sich in seinen Verhältnissen an Arctictis an und ist weniger
gestreckt als bei den normalen Viverridae (ausser Viverra zibetha 2). Die Wirbelkörper werden
bald stark gewölbt, ventral vom 9. an fast kantig, hier sind caudal zuerst zwei, vom 8. — 14. v. cd.
nur ein Höckerchen. Die rostralen Höcker werden stark, sind am 9. und 10. mit den chevrons
zu einem Ring verwachsen, dann zu spitzen Vorsprüngen. Der Neuralbogen wird wie bei allen
Viverridae reduziert, sein Rostralrand wird aber dabei nie tief concav und sein Rudiment ist
als Kante bis etwa zum 18. v. cd. noch erkennbar. Der proc. spin. ist schon am 1. v. cd. nur
ein recht kleiner Kamm, dann aber noch länger angedeutet. Die diapophyse ist zuerst wie bei
Viverra zibetha 2 und Nandinia binotata 1 a als Rostraleck des breit abgestutzten Querfort-
satzes angedeutet und schnürt sich wie bei diesen am 6. und 7. v. cd. ab, ist dann relativ gross
und bis weit hinten vorhanden. Der Querfortsatz hat seinen Rostralrand lange fast vorn am
Wirbelende, dem Caudalrand fast parallel und ragt nur wenig nach hinten, sein Ende ist
zuerst breit abgestutzt, am 3. und 4. jedoch gerundet und relativ schmal. \"om 8. \-. cd. an ist
— 119 -
er nur noch als KnöpiclKn angedeutet, ein Eckchen dorsal am Ende ist zuerst merkwürdiger
Weise fast nach vorn gewendet und dreht sich dann erst nach hinten.
Die rostralen Facetten sind wie bei den Viverridae lange erhalten, die metapophysen
zuerst ganz schwach, nie dick und hochragend, die proc. obliquom sind bis weit hinten stets
getrennt, ragen etwas nach aussen und sind fast kleiner als die diapophysen. Die postzyg-
apophysen wachsen am 8. v. cd. am Körper an, bilden aber hier nur am 9. eine Gabel, sonst
endet die Neuralkante einfach erhöht.
Arctictis.
(Abbild.: Ganzes Skelet, Arctictis binturong, Bl. S. PI. IV).
Arctictis wird von vielen Autoren, z. B. Blainville (Subursi p. 25 ff.), Zittel (1893 p. 644), zu
den Procyonidae, von anderen aber, z. B. Flower (1869 p. 29j, Mivart (Aeluroidea 18S2, p. 168),
Winge (1896 p. 58) zu den Viverridae und zwar in die Nähe von Paradoxurus gestellt. Speziell
durch die Kürze seiner Wirbelkörper unterscheidet er sich auch von den typischen Viverridae
und schliesst sich besser den ersteren an; wie aber Suricata zeigt, giebt es auch kurzwirbelige
Formen, welche sicher den ViveiTidae am nächsten stehen; deshalb bin ich geneigt, mich eher
der letztgenannten Ansicht anzuschliessen, da Arctictis in der That in mancher Beziehung Para-
doxurus ähnlich ist. Die Wirbelzahl scheint normal 14 v. th. 6 v. 1. 3 v. s. 34 v. cd. zu sein
(Flower 1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 245), doch sind Ausnahmen häufig, so zählt Bl. (S. p. 27)
.14—13 V. th. 6—7 V. 1. 32 v. ed., Flower (.1. c. p. 74) und Mivart (Aeluroidea 1882, p. 483) 14 v. th.
5 V. 1. und letzterer nur 31 v. ed., Gray (1862 p. 78) endlich 13 v. th. 6 v. 1. und 33 v. cd. Die
Zahl der v. cd. ist also stets wie bei Paradoxurus und Cercoleptes sehr hoch.
Atlas.
(Abbild.: Arctictis binturong, Bl. S. PI. VIII).
Die ventrale Spange ist, besonders bei Arctictis BL, nicht schmal, ventral gewölbt, der
Neuralbogen ist deutlich länger, sein Rostralrand ist massig lang und besitzt bei Arctictis
Bl. einen Medianhöcker, ähnlich wie Nandinia 1 hier eine Spitze hat, der Caudalrand ist
massig concav.
Der Flügel springt seitlich ziemlich stark vor, wie es bei Viverridae und Procyonidae
nicht der Fall ist und ist grösser als in der Regel bei letzteren. Sein deutlich stumpfwinkeliges
Rostraleck liegt relativ weit seitlich, innerhalb von ihm führt, wie bei den Viverridae, eine
schmale Brücke über die Kerbe, bei Cercoleptes ist diese allerdings auch vorhanden ; der Aussen-
rand läuft deutlich nach aussen, ein Inneneck fehlt wie in der Regel bei Viverridae, das caudale
Ausseneck ragt daher spitzwinkelig, aber abgerundet nach hinten aussen vor.
Die rostralen Gelenke, ventral völlig getrennt, springen dorsal in massig weitem Ab-
stand sehr wenig vor, ihr Rand ist seitlich concav und ventral convex. Der can. transv. ist
wie vielfach bei Viverridae wenig kürzer als die Flügelbasis, die Furchen sind bei Arctictis
- 120 —
Bl. nicht so tief als bei Arctictis 1, speziell die dorsale auch länger als bei diesem, das foramen
arcus mündet im can. vert. hoch oben.
E p i s t r o p h e u s.
(Abbild.: Arctictis binturong, Bl. S. PI- VIII).
Im \"erhaltnis A steht Arctictis nur wenig über den Procyonidae und Suricata 1 und
deutlich unter den Viverridae, in B. schliesst er sich den Formen mit niedererem Verhältnis bei
den letzteren und den Procyonidae gut an. Die caudale Endfläche steht kaum oder sehr wenig
schief, ventral ist der Körper nur wenig eingesenkt, aber etwas gewölbt, der Kamm ist be-
sonders bei Arctictis 1 nicht scharf. Da sein Caudalrand bei Arctictis Bl. weit vor dem Wirbel-
ende entspringt, ist der pediculus hier relativ kurz, bei Arctictis 1 nicht. Der proc. spin. ist
bei beiden Exemplaren in mancher Beziehung auffällig verschieden, massig hoch, sein Ober-
rand ziemlich horizontal, aber etwas convex, was charakteristisch sein dürfte. Die hohe Platte,
vorn gerundet, besitzt bei Arctictis Bl. einen etwas nach vorn ansteigenden Ventralrand und
springt sehr deutlich \or, bei Arctictis 1 ist dies nicht der Fall. Das Caudalende ragt bei
beiden nicht hinter die postzygapophysen, ist bei Arctictis Bl. spitz und eben zweiteilig, der
Caudalrand wohl stumpf, bei Arctictis 1 aber fast rechtwinkelig, einfach, der Rand scharf,
ebenso wie der hier tief concave Dachrand; das proc. spin. Ende ist also bei letzterem dem
von Paradoxurus hcrmaphrodita ziemlich ähnlich, bei Arctictis Bl. aber von allen \"iverridae
und Procyonidae durch seine Gabelung verschieden, vielleicht nur abnorm.
Die untere Wurzel der diapophyse läuft im Gegensatz zu der vieler \'iverridae nicht
nach vorn aus; diediapophy.se ist sehr lang, ziemlich gerade, schlank und spitz, bei Procyonidae
in der Regel kurz, sie ragt nach hinten massig aussen etwas unten. Die rostralen Gelenke,
oben und besonders aussen abgerundet, sind dorsal ein wenig, vom Körper auch nur wenig
abgesetzt im Gegensatz zu den meisten \'iverridae. Die postzygapophysen sind nur bei Arct-
ictis Bl. durch hj'perapophysen verdickt, bei Arctictis 1 fehlen diese, hier ist der Seitenrand
etwas höher als der mediale, was selten der Fall ist.
3.-7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Arctictis binturong, Bl. S. PI. VIII.)
Im Verhältnis C und D schliesst sich Arctictis ganz an die Procyonidae an, doch ist
es bei .Suricata 1 nur wenig höher; der 7. v. c. ist kaum kürzer und nicht schmaler als der 3. v. c.
Die Endflächen sind wie in der Paradoxurus-Gruppe und bei den Procyonidae stets deutlich
oval, ziemlich, am 7. v. c caudal nur wenig schief. Ventral sind die Körper meistens sehr
wenig gewölbt und der Kamm ist nur ganz schwach. Das Neuraldach, etwas vorgeneigt, ist trotz
der Kürze der Wirbel am 3. \-. c. mittellang, am 7. kurz, sein Lateralrand nie ganz gerade,
nur wenig scharf, ähnlich wie bei Bdeogale puisa 1 im Gegensatz zu den meisten Viverridae;
sein Rostralrand ist etwas, am 3. und 4. v. c. sogar massig concav, sein Caudalrand wie bei
.Suricata 1 ohne Kerbe ist stumpfwinkelig, am 7. v. c. aber nur ein wenig.
Der proc. spin. wird bis zum 7. v. c. mittelhoch, ist bei Arctictis 1 nur am 3. v. c, bei
Arctictis Bl. .S. PI. IV aber am 3. bis 6. v. c ein wenig rUckgeneigt oder rückgebogen und
— 121 -
bei diesem am 7. v. c. reiaüv stark. Die dorsale Wurzel der diapophyse bleibt bei Arctictis 1
bis zum Ci. V. c. ziemlich gleich breit, bei Arctictis Bl. wird sie wohl ein wenig- schmäler, am
7. V. c. ist bei einem von Mivart (Aeluroidea 1HS2 p. 461 Fig. 1) beschriebenen Exemplar eine
freie Rippe ausgebildet, bei Arctictis 1, Bl. aber ist keine Andeutung einer solchen vor-
handen. Die diapophj^se ist relativ lang, hat ein stumpfes Ende und ragt am 3. v. c. nach
aussen massig hinten etwas unten, am 7. nach aussen etwas unten. Die untere Lamelle ist
besonders bei Arctictis 1 recht schwach entwickelt, indem hier am 3. bis 5. v. c. nur eine Ver-
breiterung vorn unten an der diapophj'se ist, während bei Arctictis Bl. das Rostraleck stumpf-
winkelig sehr wenig vorspringt, am 4. und 5. v. c. aber auch ein kleines Caudaleck entwickelt
ist. Letzteres ragt am 6. v. c. spitzwinkelig etwas nach hinten, das Rostraleck ist auch hier,
besonders bei Arctictis 1 stumpfwinkelig und der kurze Ventralrand gerade bis eben convex.
Die rostralen Facetten sind auch am 0. und 7. v. c. wenig oval, die metapophysen bilden
am 4. — 7. v. c ein dickes Eck aussen an den praezygapophysen, während die hyperapophj'sen
nur am 3. und 4. angedeutet sind und die lophapophysen ganz fehlen, was von manchen Formen
unterscheiden kann.
V. th.
Der 11. V. th. ist als Übergangswirbel entwickelt, doch ist sein proc. spin. bei Arctictis 1
oben vorgebogen, bei Arctictis Bl. S. PI. IV sogar vorgeneigt. Der 1. v. th. ist nicht nur
länger als der 7., sondern auch als der 3. v. c, was sonst nur bei Procyonidae, Mydaus 1 und
manchen Lutrinae vorkommt, eben breiter als lang, die letzten v. th. sind etwas länger und
breiter, wie bei Suricata 1 und Cercoleptes 1 so lang als breit. Die Endflächen stehen alle
senkrecht, die tuberc psoat. sind schon an der Seite des 11. v. th. angedeutet; das Neuraldach
ist an den v. th. 1. deutlich gestreckt, sein Rostralrand ist am 1. v. th. massig, am 2. ziem-
lich concav und hier relativ kurz.
Der proc. spin. des 1. v. th. ist bei Arctictis 1 viel höher und stärker als der des 7. v. c.
bei Arctictis Bl. nur wenig, da der letztere hier relativ stark ist, er ist nicht sehr hoch, das
Verhältnis L ist wie bei Nasua und den meisten Viverridae, speziell Paradoxurus ; er ist massig
platt, am Ende ganz stumpf und etwas rUckgeneigt, der 10. ist massig rückgeneigt, der 11. bei
Arctictis Bl. etwas vorgeneigt, bei Arctictis 1 aufgebogen und dadurch senkrecht, alle sind hier
massig breit, gerade, am Ende abgestutzt und der Rostralrand verläuft erst vom 9. v. th. an
vorn auf dem Dach. An den v. th. 1. sind sie breit, kaum bis massig vorgeneigt.
Die diapophyse ist bis zum 11. v. th. erhalten, aber schon vom 2. v. th. an rückt der
Höcker alimählig auf ihr Ende und ist erst vom 4. v. th. an undeutlich zweiteilig, was wohl
bei einigen Mustelidae, nie aber bei den bisher besprochenen Formen oder den Procyonidae
vorkommt. Die metapophyse springt am 10. v. th. wenig, am 11. ziemHch stark nach oben
vor, die anapophyse entwickelt sich am Ende des gestreckten oberen Vorsprunges, der bis zum
11. V. th. einen Verbindungsrücken bildet, ist am 11. v. th. schon an die Basis der diapophyse
gerückt und ragt hier wie am 12. v. th. etwas nach aussen.
Die rostralen Facetten sehen schon am 2. v. th. nach oben kaum aussen und vorn, und
schon von hier an sind die praezygapophysen rudimentär, an den v. th. I. sind an ihnen dicke,
kaum hochragende metapophysen. Die postzygapophysen verhalten sich natürlich entsprechend,
Zoolopica. Heft 36. ^q
122
sie werden vom 1. v. th. an langsam rudimentär, an den v. th. 1. divergieren sie deutlich; loph-
apophysen fehlen auch am 1. v. th.
V. 1.
(Abbild.: 7. v. 1. Arctictis binturong, Bl. S. PI. VIII).
Der I.V. 1. ist ziemlich länger und breiter als der 14. v. th. und kaum länger als breit, wie
bei Suricata 1 und den meisten Procyonidae, die Länge nimmt dann bis zum 5. v. 1. ziemlich
zu, die Breite nur ein wenig bis zum 6. v. 1., das Verhältnis E ist wie bei Herpestes Ichneumon 1,
während die Wirbel der meisten Viverridae viel, der meisten Procyonidae etwas mehr gestreckt
sind, bei F. schliesst sich Arctictis besser an die Viverridae an, der letzte v. 1. ist deutlich
länger als der 1. v. 1. und etwas länger als breit, wie meistens bei diesen und den Procyoni-
dae. Ein Kamm fehlt; das Neuraldach ist stets deutlich gestreckt.
Die proc. spin. sind, speziell an den ersten v. l, ziemlich breit und am Ende abgestutzt
zuletzt gerundet, werden höher und sind zuerst deutlich vorgeneigt, zuletzt senkrecht. Die
diapophyse zuerst klein, wird bis zuletzt breiter und länger, aber nicht lang und massig breit,
sie entspringt zuletzt an der pediculus-Basis und ihr Caudalrand setzt sich hier dicht an dem
des pediculus an. Die 1. diapophyse ragt nach aussen wenig vorn und wie alle kaum nach
unten, was von den meisten Raubtieren unterscheidet und an Paradoxurus erinnert, die späteren
sind dann etwas in das Rostraleck vorgebogen, das bei Arctictis 1 ein wenig, bei Arctictis Bl.
nicht vor den "Wirbel ragt, bei Paradoxurus aber etwas; das Caudaleck ist dabei fast stets
ganz gerundet. Die anapophyse ist zuerst stark entwickelt, fehlt aber stets schon am vor-
letzten V. 1.
Die metapophysen ragen nie in die Höhe, die postzygapophysen divergieren etwas, am
letzten v. 1 aber nicht deutlich stärker als vorher, wie auch in der Regel bei Viverridae und
Procyonidae der Fall ist.
V. s.
(Abbild.: Arctictis binturong 1, Taf II Fig. 9).
Der 1. V. s. ist nur wenig kürzer als der 6. v. 1. und die weiteren v. s. verkürzen sich
auch nur wenig, die rostrale Breite des 1. v. s. übertrifft aber deutlich die des 6. v. 1. In seinen
Verhältnissen lässt sich das sacrum von den Viverridae und Procyonidae, welche darin sich
ziemlich gleich verhalten, nicht unterscheiden.
Der Körper ist gerade, seine Ventralseite am 2. und 3. v. s- ziemlich gewölbt. Das
Neuraldach steigt am 3. v. s. caudalwärts ein wenig an, sein Rostralrand ist kurz und concav.
Der can. vert. ist rostral nicht sehr breit und etwas gewölbt, die for. sacr. dors. sind relativ
sehr gross. Die proc. spin. sind nicht klein, der 1. bei Arctictis Bl. kaum, bei Arctictis 1 etwas
kleiner als am letzten v. 1., alle nur recht massig breit und am Ende abgestutzt oder gerundet,
ganz isoliert, zuerst kaum bis zum 3. deutlich ruckgeneigt, was wohl gegenüber vielen Formen
charakteristisch ist.
Die Seitenteile sind ganz wie bei \1elen Viverridae entwickelt, ihre breite horizontale
Oberfläche, deren unverdickter Seitenrand der Wirbelaxe ziemlich parallel läuft, lässt das
sacrum recht breit, caudalwärts nicht verschmälert erscheinen. Das platte, sehr breite Caudal-
eck am 3. V. s. ist am Ende gerundet, nicht lang, ragt nur wenig seitlich und nicht hinten vor.
- 123 -
indem sein Caiidalrand deutlich vor dem Wirbelende sicii ansetzt ; ParaUoxurus ist hierin nicht
sehr verschieden. Der ungekerbte Rostralrand springt kaum vor, er stösst mit dem massig
steil ansteigenden Caudalrand winkelig zusammen, letzterer verläuft ungefähr zur Mitte des
2. v. s., so dass hier zum Unterschiede von den Viverridae ausser Bdeogale puisa 1, ähnlich
wie bei den meisten Procyonidae die facies auric, welche bis zum Seitenrand hinaufreicht, deut-
lich auf den 2. v. s. übergreift, nach Blainville S. p. 27 soll aber bei Arctictis Bl., wo der 3. v. s.
noch nicht verschmolzen ist, nur der 1. v. s. mit dem ilium verbunden sein.
Die praezygapoph3'sen ragen wie bei den Viverridae frei in geringem Abstände von
einander in die Höhe, die metapophysen sind nur angedeutet, die proc. obliquom. deutlich aber
nicht spitz ; die postzygapophysen relativ gross, in ziemlichem Abstand von einander, begrenzen
eine breite Concavität.
v. cd.
Der I. V. cd. ist ähnlich wie bei Suricata 1 oder Procyon 1 breiter als lang und der
längste zeigt ähnliche Verhältnisse wie bei den ebenso langschwänzigen Paradoxurus und Cer-
coleptes, doch steht Suricata 1 hierin ebenso nahe. Die Körper sind ventral nie stark gewölbt
im Gegensatz zu den Viverridae, die rostralen Höcker sind stark entwickelt und sehr lange
unverschmolzen erkennbar. Der Neuralbogen wird wie bei den Viverridae langsam rudi-
mentär, er fehlt vom 12. v. cd. an völlig, bei Arctictis Bl. vielleicht schon eher. Der proc.
spin. ist am 1. v. cd. deutlich rückgeneigt, was wohl gegenüber vielen Formen charakter-
istisch ist, bei Arctictis 1 hier schon recht klein.
Die diapophyse, zuerst kaum angedeutet, tritt erst am 7. v. cd. als Eckchen am Wirbel-
körper auf und ist vom 12. v. cd. an ungefähr so gross als die proc obliquom. Der Rostralrand
des Querfortsatzes entspringt von Anfang an hinter dem Wirbelende, dieser ist aber am 1. v. cd.
massig breit, am Ende breit abgestutzt und ragt kaum nach hinten, am 2. zwar breiter, aber
etwas rückgebogen mit einer rückragenden Spitze am Ende, vom 3.-5. v. cd. ist auf diesem
ein Eckchen, vom 17. v. cd. an ist der Fortsatz nur noch als Knöpfchen angedeutet.
Die rostralen Facetten bleiben hier besonders lange erhalten, bei Arctictis Bl. allerdings
nur bis zum 9. v. ed., wie bei einigen Viverridae, die metapophysen ragen erst vom 6. v. cd.
an ein wenig in die Höhe und zugleich etAvas nach aussen. Die proc. obliquom. sind relativ
klein, bleiben aber bis zum 32. v. cd. getrennt erkennbar. Die postzygapophysen verwachsen
bei Arctictis 1 am 11., bei Arctictis Bl. wohl am 9. v. cd. mit dem Wirbelkörper und bilden
bei ersterem eine bis zum 24. v. cd. erkennbare Gabelleiste, dann ein Höckerchen.
Eupleres.
Diese eigentümliche Gattung wurde früher zu den Insectivora gerechnet, auch Giebel
(in Bronn p. 243) zählt sie noch bei diesen auf, aber schon Blainville (V. p. 31) stellte sie zu den
Viverridae, worin ihm von den anderen Autoren gefolgt wird. Während er jedoch die Be-
ziehungen zu den Herpestinae betont (auch Trouessart: Catal. p. 341), hält P. Gervais (1874
p. 250), und Mivart (Aeluroidea 1882 p. 192), Eupleres für den Vertreter einer besonderen Gruppe,
— 124 -
wobei ersterer Genctta als am nächsten stehend ansieht, auch Winge (1896 p. 58) betont die
Beziehungen zu \''i\erra. Auf Grund der Untersuchung der Wirbelsäule kann ich der Ansicht
von Gervais nur beipflichten, doch ist dabei daran zu erinnern, dass ich die madagassischen
Herpestinae nicht untersuchte. Verhältnisse, die Eupleres mit allen Viverridae gemein hat,
sollen übrigens im Folgenden nicht besonders erwähnt werden.
Die Zahl der Wirbel ist 13 v. th. 7 v, 1. 3 v. s. 20 v. cd. (P.Gervais 1874 p. 24S; Giebel
in Bronn p. 243; Flower 1888 p. 74; Mivart: Aeluroidea 1882 p. 483), doch zählte Mivart 1. c.
22 y. ed., was mit meinem Befunde übereinstimmt-
A t 1 a s.
(Abbild.: Eupleres Goudoti, P. Gervais 1874 PI. VII Fig. 3, 3a.)
Die ventrale Spange ist nur massig schmal, vorn und unten etwas gewölbt ohne hyp-
apophyse. Der massig kurze Neuralbogen hat einen etwas concaven Caudalrand.
Der Flügel ist kleiner als sonst bei den Viverridae, abgesehen \-on Suricata 1, sein
Rostralrand liegt bei Eupleres 1 weiter hinter dem Gelenk als bei Eupleres Gervais und läuft
kurz eben nach hinten, das stumpfwinkelige Rostraleck springt nicht vor und liegt weniger
seitlich als bei Genetta oder Herpestes und die nicht sehr schmale Brücke führt direkt von
ihm aus über die massig weite Kerbe. Der nicht lange, eben convexe Aussenrand verläuft
sehr wenig nach aussen und das spitzwinkelige Ausseneck springt nur hinten etwas vor. Der
stumpf werdende, nicht lange Caudalrand läuft etwas nach vorn ohne Inneneck, so dass der
Flügel dem von Genetta oder Herpestes im Ganzen recht ähnlich ist.
Der Rand der rostralen Gelenke ist ventral convex, dorsal springen sie in massigem
Abstände von einander nur wenig vor, während sie bei der Viverra- und Paradoxurus-Gruppe
deutlich vorspringen und bei letzterer, wie bei der Herpestes-Gruppe ihr gegenseitiger Abstand
geringer ist. Das for. obliquum ist bei Eupleres 1 weiter als sonst, die rostrale Brücke schmaler
als bei der Vi\erra- oder Herpestes-Gruppe, ähnlich wie bei .Suricata 1, die dorsale Furche
ist bei Eupleres Gervais kürzer und besser begrenzt als bei Eupleres 1, die ventrale massig
tief und kurz und der can. transv. nur halb so lang als die Flügelbasis, also kurz.
Epistropheus.
(Abbild.: Eupleres Goudoti, P. Gervais 1874 PI. VII Fig. 4, 4ai.
Das Verhältnis A ist wenig niederer als in der Herpestes-Gruppe, B wie bei Genetta 2
oder Herpestes 1. Die caudale Endfläche steht wenig schief, der Körper ist mit einem ganz
scharfen durchlaufenden Kamm versehen, der bei Eupleres Gervais schwach ist. Der pedi-
culus ist nicht sehr lang, sein concaver Rostralrand eben rückgeneigt
Der niedere lange proc. spin. ist dem von Genetta recht ähnlich, sein gerader horizon-
taler Oberrand nur bei Eupleres Gervais vorn herabgebogen, die niedere stark vorspringende
Platte endet deshalb nur bei diesem spitz. Das unverdickte, spitz rückragende Caudalende
ragt bei Eupleres 1 wenig, bei Eupleres Gervais nicht hinter die postzygapophysen und der
kurze scharfe Caudalrand läuft nach vorn massig unten zu dem bei ersterem wenig, bei letzterem
etwas convexen, eben stumpfen und unverdickten Dachrande, der am Innenrand de^ Gelenke
— 125 —
endet. Die obere Wurzel der diapophyse ist bei Eupleres 1 sehr schmal, die ventrale bei
Eupleres Gervais nicht ganz hinten, sie läuft wie bei der Herpestes-Gruppe nicht nach vorn
aus, der can. transv. endet daher deutHch, bei ersterem weit hinter dem Gelenk. Die diapophyse
ist wie öfters bei Viverridae klein, schlank und spitz, ihr Ende ist rUckgebogen, sie ragt nach
hinten etwas aussen unten, bei Eupleres Gervais aber sehr wenig nach unten. Die rostralen
Gelenke sind aussen ziemlich, oben etwas gerundet, hier etwas, sonst deutlich abgesetzt. Die
postzygapophysen sind wie bei Genetta und der Paradoxurus-Gruppe ganz unverdickt, da
hyperapophysen völlig fehlen.
3. — 7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PI. VII Fig. 5.)
Das Verhältnis C ist wie bei Paradoxurus 1, der 7. v. c. ist dann wenig kürzer und
schmaler als der 3. v. c, D nur so hoch wie bei Herpestes caffer 2. Die Endflächen stehen
etwas schief, die 7. caudale wohl nur wenig, die letzten sind wie bei der Viverra-Gruppe
mehr kreisförmig. Ventral sind die Körper am 3. — 5. v. c. caudal gewölbt, am 6. flach, am
7. v. c. wenig gewölbt und neben der Mediane eingesenkt. Der Kamm ist am 3. — 5. v. c.
caudal recht hoch, aber nur am 5. verdickt und eben gegabelt, am 7. vorn und hinten ver-
laufend, nicht wie bei der Viverra-Gruppe auch am 6. vorhanden. Der pediculus endet schon
anfangs etwas vor dem Wirbelende, ist nie lang, das seitlich zuerst eingesenkte, wenig geneigte
Dach ist zuletzt etwas gewölbt, schon am 3. v. c eben breiter als lang, zuletzt ziemlich kurz, sonst
aber ähnlich wie bei der Viverra-Gruppe. Sein Rostralrand ist wenig bis eben concav ohne
Vorsprünge, der Caudalrand mit massig enger, ziemlich concaver, am 5. spitzwinkeliger Kerbe
versehen, während an dem eben stumpfwinkeligen Rande am 6. und 7. v. c. noch ein spitzer
Zwickel angedeutet ist. Der Seitenrand wird erst vom 5. v. c. an wenig concav und stumpf
Der stets in ganzer Dachlänge entspringende, scharfrandige proc. spin. ist am 3. v. c. ein sehr
kleiner Kamm und wird schlank, oben stumpf, bis 7. v. c. mittelhoch und etwas, am 6. v. c.
sogar massig vorgeneigt, am 7. jedoch senkrecht.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist nie breit, aber auch nie schmal, die diapophyse
ist am 3. v. c. nicht stark, schlank, spitz mit rückgebogenem Ende nach hinten aussen wenig unten
gerichtet, am 6. und 7. mit querovalem Ende und Eck nach hinten versehen, auch am 7. nicht lang
und ganz wenig nach unten gerichtet, was wohl charakteristisch ist. Das Rostraleck der Lamelle
ragt stets deutlich vor, am 3. und 4. v. c. lang und spitz, dann breiter und vorn abgestutzt, der
lange Ventralrand verläuft am 3. v. c. in die diapophyse, ist stets wenig concav, am 6. von Eupleres
Gervais aber gerade; das Caudaleck am 3. nur angedeutet, ragt am 5. schon deutlich spitz nach
unten hinten, am 6. nur bei Eupleres 1 stark nach hinten. Die Lamelle ist also am 5. und 6. v. c.
ziemlich lang. Die zuerst fast kreisförmigen rostralen Facetten werden langoval, metapophysen
fehlen im Gegensatz zur Viverra-Gruppe völlig, hyperapophysen sind wie bei Herpestes nur am
3. und 4. V. c. am Dachrande, aber in Mitte der Länge vorhanden, die lophapophysen vom 5.
an oben am Eck der postzygapophysen rücken medianwärts, sind aber dann rudimentär.
- 126 —
V. th.
(Abbild.: 13. v. th. Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PI. VII Fig. 6, 6a.)
Der 11. V. th. ist als v. th. i. wohl ausgebildet, doch sind an ihm schon tuberc. psoat.
unten angedeutet und fehlt der Verbindungsrücken auf der diapophyse. Die Masse der Körper
sind wohl ähnlich wie bei der Viverra-Gruppe, der 13. v. th. scheint übrigens bei Eupleres Gervais
länger zu sein als bei Eupleres 1. Die Endflächen stehen wohl ziemlich senkrecht, die Wirbel sind
nur am 13. v. th. von Eupleres 1 seitlich eingesenkt unter einer horizontalen zur anapophyse
ziehenden Leiste. Am 1. v. th. ist ein deutlicher scharfer Kamm, am 2., 3. und 13. nur eine
Mediankante vorhanden, bei der Viverra-Gruppe sind diese schwächer ausgebildet. Die Rippen-
facetten endlich verhalten sich normal.
Das Neuraldach ist dadurch bemerkenswert, dass es am 1. v. th. ziemlich kurz ist, und
noch am 12. etwas, am 13. ein wenig caudalwärts ansteigt, während es sonst bei den Viverridae
zuletzt horizontal ist; an den v. th. 1. ist es massig gestreckt, sein Rostralrand am l.und2. v. th.
massig conca\'. Der proc. spin. des 1. v. th. ist zwar deutlich höher und stärker als am 7. \-. c,
aber wie bei den Viverridae nicht hoch. Er ist am v. th. i. relativ nicht kurz, am 12. klein, am
13. wieder so hoch wie am 11. massig hoch, zuerst wenig, bis zum 11. deuthch rückgeneigt, am
12. senkrecht und am 13. wenig vorgeneigt. Alle sind schlank, besonders der 11., scharfrandig,
am 1—7. V. th. caudal mit Platte versehen, oben kurz abgestutzt, sonst normal, am 12. ist der
Caudalrand fast hinten, am 13. aber verläuft er in eine Gabelleiste vor dem Dachende, das Ende
ist am 12. spitz, der 13. ist aber relativ schmal und kurz abgestutzt, was ziemlich charakteristisch
ist. Die diapophyse ist ganz normal, am 3. v. th. tritt ein schräg gestreckter einfacher Höcker
heraus, der sich erst am 4. v. th. teilt. Der rostrale Vorsprung wird bis zum 10. v. th. eben stärker,
am 11. ragt er dann breit, seitlich platt und stumpf deutlich nach oben, der VerbindungsrUckcn
aber ist nur bis zum 10. schwach vorhanden und fehlt, wie erwähnt, am 11. schon völlig, wie es
sonst nur sehr selten, z.B. bei Ictis Taf III Fig. 7 der Fall ist. Aus einem schon vom l.v. th. an
vorhandenen Eckchen entwickelt sich die anapophyse, die hier schon deutlich nach hinten w-enig
aussen ragt, erst am 12. und 13. etwas mehr nach aussen, also nicht so seitlich wie bei Ictis;
sie ist stets schlank.
Die rostralen und caudalen Gelenke sind völlig normal, erstere vom 12. v. th. an hoch
aufragend, die metapophysen eben, am 13. etwas höher, die postzygapophysen werden an den
V. th. v. fast ganz rudimentär, sind an den v. th. 1. deutlich gedreht und divergieren etwas,
indem sie eine kleine Concavität umschliessen.
V. 1.
(Abbild.: 7. v. 1. Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PI. VII Fig. 7, 7a.)
Die Länge der Körper nimmt vom 1. bis zum 5. v. 1. zu, der 6. ist so lang als der 5.
Alle sind deutlich gestreckt, die Verhältnisse E und F so ziemlich wie bei Nandinia 1 a, der
7. V. 1. ist zwar nur wenig länger als der 1. v. 1., aber wie bei der Viverra-Gruppe gestreckt.
Ventral ist am 1.— 6. v. 1. ein vorn und hinten verflachter, nur am 3. und 4. scharfer Kamm vor-
handen, die tuberc. psoat. sind normal, ebenso das horizontale deutlich gestreckte Neuraldach,
das am 7. v. 1. von Eupleres 1 nur etwas gestreckt, bei Eupleres Gervais aber hier länger ist,
während sein Rostralrand zuletzt nicht so kurz wie meistens ist.
— 127 — '^•
Der proc. spin., am 1. stärker als am 13. v. th. wird bis zum 7. v. 1. höher und hier so
hoch wie am l.v. th., was sehr charakteristisch ist; doch ist er auch bei Fossa 1 ziemlich hoch,
und dort wie hier ziemlich schlank. Alle proc. spin. sind scharfrandig oben kurz abgestutzt, zuletzt
gerundet, ihr Caudalrand verläuft zuerst in eine Gabelleiste; sämmtliche sind etwas vorgeneigt,
bei Eupleres Gervais der 7. sogar massig geneigt. Der Caudalrand der diapophyse entsprin,gt
stets etwas oder deutlich vor dem des pediculus. Zuerst schmal wird sie bis zum 7. v. 1. mittel-
breit und länger, zuletzt länger als meist bei den Viverridae, zugleich bleibt sie bis zum 6. v.l.
gerade, am Ende abgestutzt, erst am 7. ist das Caudaleck ganz abgerundet und eine Vor-
biegung vorhanden, aber schwächer als in der Viverra-Gruppe. Sie ragt zuerst etwas nach
vorn etwas bis massig unten, dann nur etwas nach unten aber deutlich nach vorn, am 7. mehr
nach vorn als seitlich und weit vor den Wirbel. Die anapophyse ist zwar schon am 2. v. 1.
stiftförmig, bleibt aber bis zum 5. lang. Die metapophysen ragen nur anfangs etwas ober die
Facetten. Die postzygapophysen sind deutlich gedreht und divergieren etwas, sie entfernen
sich etwas von einander, so dass die deutliche Concavität zwischen ihnen etwas weiter wird,
am 7. sind sie auch länger als vorher, ihr gegenseitiger Abstand aber nur wenig weiter als bei
den Viverridae.
V. s.
(Abbild.: Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PL VII Fig. 8.)
Der Körper ist fast gerade, der 1. breiter und kürzer als der 7. v. 1., die weiteren wohl
ebenso lang. Die Verhältnisse G und H sind ähnlich wie bei Paradoxurus 1, ventral ist nur
der 2. und 3. v. s. etwas gewölbt, der can. vert. ist nieder und breit, das Neuraldach am 2. und
3. V. s. gewölbt, zuletzt caudalwärts kaum ansteigend, und sein etwas concaver Rostralrand ein
wenig länger als bei den meisten Viverridae, doch kaum länger als bei Fossa 1. Die proc.
spin. sind unter sich ziemlich gleich hoch, aber im Gegensatz zu dem des 7. v. 1. massig klein,
nicht breit, nur der 2. und 3. eben verbunden, diese beiden rostral verlaufend. Der 1. ist spitz
und senkrecht, der 2. wenig, der 3. etwas rückgeneigt und oben kurz abgestutzt.
Die horizontale Oberfläche der Seitenteile ist besonders bei Eupleres 1 relativ breit in
ganzer Länge entwickelt, ihr Seitenrand verläuft am 1. v. s. nach hinten, dann plötzlich ganz kurz
nach innen, was wohl charakteristisch ist, hierauf scharf nach hinten kaum innen und ist am 2.
etwas seitlich convex. Das sacrum erscheint daher von oben gesehen breit nicht lang, bei Eupleres
Gervais aber deutlich gestreckter als bei Eupleres 1, caudalwärts bei beiden kaum verschmälert.
Die Caudalecken sind gross, platt, breit und am Ende gerundet und ragen nach aussen etwas
hinten, ähnlich wie bei Nandinia la Taf II Fig. 11, während in der Herpestes-Gruppe das Eck
nie seitlich deutlich vorragt. Vorn ragt der Seitenteil nur wenig vor und ist ventral nur wenig
sattelförmig. Die steil stehende rauhe Seitenfläche ist wohl so wie normal bei Genetta ausge-
bildet, ihre fac. auric. greift kaum auf den 2. v. s. über.
Die rostralen Gelenke sind von einander ein wenig mehr entfernt als meist bei den
Viverridae, metapophysen sind nur angedeutet. Die proc. obliquom sind am 2. v. s. recht deut-
lich, am 3. klein. Die kurzen breiten postzygapophysen sind deutlich gedreht und divergieren
stark, ähnlich wie bei Viverra genetta Bl. V. Fl. IX eine weite seichte Concavität um-
schliessend.
- 128 -
V. cd.
(Abbild.: 4. v. cd. Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PI. VII Fig. 9.)
Der 1. V. cd. ist ungefähr so lang als breit, das Verhältnis J so nieder wie bei Viverra
zibetha 2, K niederer als bei allen Viverridae, der Schwanz ist also kürzer als bei allen Viver-
ridae. Ventral sind die Körper deutlich gewölbt, die rostralen Höckerchen nicht stark ent-
wickelt, schon am 15. v. cd. verschmolzen. Der Neuraibogen wird zwar ganz ähnlich wie bei
allen Viverridae reduziert, sein Rostralrand ist aber zuletzt nicht tief concav und das Dach nicht
sehr verlängert, so dass es nicht bis zum Wirbelrande reicht. Am 11. und 12. v. cd. ist nur der
rostrale Teil der Neuralleiste noch angedeutet. Der proc. spin. ist am 1. \-. cd. relativ gross,
wie am 3. v. s. ganz hinten am Dach, vorn verlaufend, schmal, abgestutzt und etwas rückge-
neigt und wird so nur sehr langsam kleiner, ähnlich wie bei Lutra auch die letzten Reste des
Neuraldaches noch zuschärfend, aber stets ganz hinten und rückgeneigt, hierin also wie bei
Arctictis, wo er aber viel eher schwindet.
Die diapophyse ist am 1.-3. v. cd. nur als Eckchen oben mitten am Rand des Quer-
fortsatzes angedeutet, dann am 7. v. cd. plötzlich gross an der Wirbelseite, wie wenn sie als
Rostralteil des Fortsatzes abgelöst wäre, ähnlich wie bei Fossa 1 oder Lutra brasiliensis 3
Taf. IV Fig. 2 so lang als der Querfortsatz, vom 12. an aber schon knopftormig. Der Rostral-
rand des letzteren ist nur am 1. — 3. v. cd. fast vorn und läuft hier schon etwas bis massig nach
hinten, der Caudalrand auch etwas, der Querfortsatz ist daher nie breit und ragt etwas nach
hinten, vom 7. v. cd. an aber nur nach aussen; er ist nie gross, wird vom 4. an kleiner und
ist am 9.— 11. nur links noch vorhanden, also viel eher rudimentär als bei den Viverridae. Sein
Ende ist schon am 1- v. cd. spitz, nur am 2. breiter gerundet, vom 7. an stumpf, caudal am
2. — 6. mit etwas nach unten gerichteter Spitze versehen und zugleich am 4.-8. oben mit einem
winzigen Knöpfchen; ein zweites Caudalcck wie bei Herpestes fehlt aber.
Die praezygapophysen sind zuerst sich nicht nahe, ragen aber nur wenig nach aussen,
die metapophysen sind anfangs recht schwach ; die proc. obliquom. ragen nur wenig nach aussen,
sind am 7.— 10. v. cd. kaum grösser als die diapophyse, dann aber grösser als alle andern Fort-
sätze und bis weit hinten getrennt angedeutet. Die postzygapophysen rücken sich auch nur lang-
sam nahe, am 6. ist nur noch die rechte erhalten, dann endet der Neuraibogen einfach spitz.
Vom 11. — 14. v. cd. ist aber hinten auf dem Körper eine Gabelleiste, die jedoch nur am 11. in
die Neuralleiste ausläuft.
Procyonidae.
(Abbild.: Ganzes Skelet, Procyon lotor und Cercoleptes caudivolvulus, Bl. S. PI. III und V.)
Die hier zusammengefassten Formen bilden eine ziemlich einheitliche Gruppe, Cerco-
leptes weicht allerdings in der starken Entwicklung seines Schwanzes und sonst in einigen
Punkten von Procyon und Nasua ab. Die Masse des ersteren sind leider nicht recht brauch-
bar, da mein Exemplar etwas krankhaft ist; bei Nasua unterscheidet Trouessart (Catalogus
— 12') —
Mam. p. L'öOj nur 2 Arten, ich kann auf Grund meines Materiales keine Slclluntr einnehmen imd
führe deshalb die sich im Ganzen recht ähnlichen Nasua fusca 1 und leucorhynchus 2 ebenso
wie Nasua coati Bl. als besondere y\rten an.
Für Procyon darf man als regelmässige Wirbelzahl wohl 14— 15 v. th., 6—') v.l., 3 v. s.,
18 V. cd. annehmen (Bl. S. p. 14, 15; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862
p. 105, 106), doch zählt Giebel bei einem Procyon lotor auch 13 v. th., 7 v. 1., 19 v. ed., Mivart
(Arctoidea 1885 p. 397) 16—20 v. cd. und ich fand 4 fest verbundene v. s.; für Nasua gilt so ziem-
lich dasselbe (Bl. S. p. 18, 19; Flower 1888 p. 75; Giebel 1. c. p. 245; Gray 1. c. p. 107; Mivart
1. c. ; Pagenstecher 1870 p. 211), doch kommen nach Flower 1 c. hier auch 2 v. s. vor, und die
Zahl der v. cd. ist stets höher, meist wohl 20 — 21, wird aber sehr verschieden angegeben, nach
Giebel I. c. von 19 bis 27 schwankend, was sehr auftälhg wäre. Cerco'eptes endlich scheint
als Regel 14 v. th., 6 v. I., 3 v. s. und 30 v. cd. zu haben (Bl. S. p. 21; Flower 1888 p. 75;
Giebel in Bronn p. 245), doch giebt Gray (1862 p. 107) 15 v. th., 5 v. 1. und 25—29 v. ed., Flower
I. c. 26 — 29 V. cd. an, sodass also in dieser Familie die Wirbelzahlen stark variieren, abgesehen
vom sacrum, das fast stets nur 3 Glieder zählt.
Atlas.
(Abbild: Nasua, Cercoleptes caudivoivulus, BIS. PI. VIII. Blainville erwähnt S. p- 20, dass er
keinen Unterschied zwischen dem Skelet der braunen und roten Nasua gefunden habe, er giebt
leider nirgends an, von welcher Form die einzeln abgebildeten Wirbel stammen.)
Die ventrale Spange ist nur bei Nasua schmal, aber auch sonst nicht gerade breit; bei
Cercoleptes mit deutlicher hypapoph^^se versehen; der Neuralbogen ist stets recht kurz, sein
Rostralrand ist median bei Nasua und Cercoleptes Bl. eben mit einer schwachen Convexität
versehen. Der Caudalrand ist gerade, seltener eben concay. Bei Suricata 1 ist der Neuralbogen
ähnlich, bei den Viverridae und Arctictis aber deutlich verschieden.
Der Flügel ist stets eine kleine Platte, die seitlich wenig, hinten nur selten ein wenig
vorspringt, was von vielen Formen, z. B. Arctictis, unterscheidet. Das Rostraleck springt nie
vor und ist stets fast rechtwinkelig, bei Cercoleptes ziemlich, sonst nicht sehr weit seitlich ge-
legen, daher ist die Kerbe ziemlich weit offen, was von Felidae und Viverridae unterscheidet,
bei Cercoleptes aber ist sie wie bei letzteren überbrückt, wenn auch nur sehr schmal und deut-
lich innerhalb von dem Rostraleck. Der relativ kurze Aussenrand läuft nur wenig oder kaum
nach aussen, das Ausseneck ist daher auch meist nur wenig spitzwinkelig, oft fast rechtwinkelig,
falls noch ein stumpfwinkeliges Inneneck in einiger Entfernung von der can. vert. Mündung vor-
handen ist. Bei Nasua 2 und Bl. fehlt allerdings jede Andeutung eines solchen.
Die rostralen Facetten sind ventral im Gegensatz zu den Viverridae fast, bei Procyon
lotor 1 sogar ganz verbunden, der Rand der Gelenke ist hier nur bei Nasua ein wenig convex,
dorsal aber ist deren Abstand gross, sie springen hier ausser bei Nasua Bl. deutlich vor. Der
bei Cercoleptes sehr enge can. vert. hat seinen caudaleri Eingang wie bei den Viverridae stets
ganz hinten, ist bei Procyon 1 und Nasua Bl sehr kurz, bei Cercoleptes Bl. aber fast so lang
als die Flügelbasis, die ihn fortsetzende Furche ist immer ganz flach, ebenso die dorsale, welche
Zoologien. Heft 36. 17
— 130 —
aber bei Prucvon 1 und Cercoleptes rostral scharf begrenzt ist, die rostrale Brücke ist ausser
bei Cercoleptes sehr schmal, was von \iclcn Formen unterscheiden kann. Das foramen arcus
mündet stets hoch oben im can. vert.
Epistropheus.
(Abbild.: Nasua. Cercoleptes caudivolvulus, Bl. S. PI. VIII; Nasua fusca 1. T. II Fi.o-. 10)
Durch seine niederen Verhältniszahlen ist der Körper leicht von den bisher beschrie-
benen Formen zu trennen, nur bei A von einigen Felis und Suricata 1, bei B von Felis plani-
ceps 9 und Nandinia binotata nicht. Das letztere Verhältnis ist übrigens sonst nur bei den
Mustelidae ähnlich nieder. Der dens ist ausser bei Nasua Bl. stets kurz, stumpf und relativ
breit, die caudale Endfläche mehr oder weniger schief, bei Procyon 1 nur sehr wenig, der
Körper ist nur bei Nasua Bl. und Cercoleptes hinter den Facetten deutlich eingesenkt und nur
wenig gewölbt, der Kamm meist sehr schwach, nur bei Cercoleptes 1 caudal höher und hier
gegabelt. Der pediculus ist, entsprechend der Wirbellängc, ziemlich kurz, sein Caudalrand
meist relatit hoch, der can. vert. ist relativ breit (bei Cercoleptes war dies nicht zu kon-
statieren).
Der Oberrand des meist ziemlich hohen proc. spin. ist nur bei Procyon lotor Bl. S. PI. III
convex, steigt caudalwärts etwas, bei Cercoleptes aber kaum an und ist hier oft ein wenig
verdickt, vorn ist er nur bei Nasua 2 und Procyon Bl. abwärts gebogen. Der Ventralrand
steigt öfters, besonders bei Cercoleptes nach vorn in die Höhe, die Platte ist daher vorn bald
gerundet, bald spitz, ausser bei Nasua nieder und springt nur bei Procyon ziemlich stark \^or.
Das Caudalende ragt stets als seitlich platte Spitze hinten vor, besonders stark bei Nasua Bl.,
bei Cercoleptes aber nicht bis hinter die postzygapophysen, der Caudalrand ist zwar nicht
scharf, aber stets einfach und hoch, der Dachrand ist ziemlich scharf und etwas concav, nur
bei Nasua ventral rauh. Das Caudalende ist also ähnlich wie bei manchen Viverridae aus-
gebildet.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist ausser bei Nasua recht schmal, die ventrale
läuft nicht nach vorn aus, der besonders bei Cercoleptes sehr enge can. transv. mündet infolge
der WirbelkUrze meist ganz nahe hinter dem rostralen Gelenk; die diapophyse ist nur bei
Cercoleptes 1 mittellang, sonst sehr kurz, meist sehr schlank mit spitzem Ende und ragt nach
hinten aussen wenig oder etwas unten.
Die rostralen Gelenke sind meist oval, aussen stark, oben oft breit gerundet, z.B. Cer-
coleptes, und meist oben ein wenig, unten etwas oder deutlich vom pediculus und Wirbelkörper
abgesetzt. Die postzygapophysen sind k;ium durch den Dachrand verdickt, doch sind ausser
bei Nasua Bl. und Cercoleptes schwache hypcrapophyscn auf ihnen, bei Cercoleptes 1 aber
sind die.se als platte Eckchen des Dachrandes über ihnen.
3.-7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Nasua, Cercoleptes caudivolvulus, Bl. S. PI. VIII. )
Der 3. v. c. i.st bei Cercoleptes 1 wie bei den Ursidae etwas, sonst ähnlich wie bei
Arctictis nur wenig breiter als lang in starkem Gegensatz zu den Viverridae, der 7. v. c. ist
— 131 —
oft nicht kürzer und nie schmaler als der 3. v. c, vveni<f bis deutlich breiter als lang, daher
weder von Ursus noch von Suricata und Arctictis hierin verschieden. Die Endflächen sind
wie bei der Paradoxurus- Gruppe und bei Arctictis stets queroval, massig schief, caudal am
7. V. c. wenig schief gestellt und hier bei Nasua 1, L' und Cercoleptes 1 mit kleinen Rippenfacetten
versehen. Ventral sind die Körper nur sehr wenig gewölbt und vom Kamm nur bis zum
5. V. c. die Gabelenden als Knöpfchen angedeutet. Das Neuraldach ist am 3. v. c. mittelkurz und
■wird bis zum 7. sehr kurz, sein Seitenrand ist nie gerade, aber bei Nasua am 3.-5. v. c. bei
Cercoleptes 1 bis zum 7. v. c. ein wenig scharf, der Rostralrand ist meistens fast gerade, der
Caudalrand besitzt bei Cercoleptes 1 eine nicht breite Kerbe und ist concav, am 7. v. c. nur
sehr schwach, sonst ist er stumpfwinkelig ohne Kerbe, wie auch bei Arctictis der Fall ist.
Der proc. spin. fehlt bei Procyon 1 und Cercoleptes am 3. v. c, ist dann klein, schlank
und spitz, am 0. v c. von Nasua Bl. und Cercoleptes Bl. an seiner Basis relativ breit, meist
ziemlich senkrecht oder schwach vorgeneigt, am 7. v. c. von Cercoleptes Bl. aber relativ stark
und etwas rückgeneigt, bei Cercoleptes 1 nicht stark und nur wenig rückgeneigt. Die dorsale
Wurzel ist so breit als der pediculus lang ist, die ventrale reicht am 6. v. c. von Cercoleptes
Bl. ausnahmsweise nicht bis zum Wirbelende. Die diapophyse, am 3. v. c. massig lang, ragt
bei Procyon und Cercoleptes nach aussen massig hinten etwas oder wenig unten, bei Nasua
aber nach hinten aussen etwas unten, am 7. v. c. ist sie ausser bei Nasua ziemlich lang, ihr
Ende sonst stumpf, hier meist dreikantig, bei Cercoleptes hier etwas aufgebogen, sie ragt hier
nach aussen etwas, bei letzterem wenig nach unten. Das Rostraleck der unteren Lamelle bildet
bei Cercoleptes stets nur eine kleine vorspringende Spitze, bei Nasua 1, 2 nur am 3.-5. v. c.
bei Nasua Bl. auch am 6. v. c., bei Procyon ist diese z. T. stumpfer, am 5. v. c, bei Nasua 1, 2
aber am 6. v. c. ganz abgestumpft, so dass sie hier nicht vorspringt. Der Ventralrand ist
meistens gerade und kurz, das Caudaleck ist ausser bei Cercoleptes erst vom 4. v. c. an ent-
wickelt, am 6. V. c. meist recht spitz rückragend, aber nicht lang. Die Lamelle ist also nicht
stark entwickelt, bei Cercoleptes auch am 6. v. c. klein.
Die rostralen Facetten sind meistens oval, wohl nie stark oval, die metapophysen sind
bei Procyon und Cercoleptes deutlich, bei Nasua schwach entwickelt, hyperapophysen sind am
Dachrand am 3.-5. v. c, bei Procyon 1 nur angedeutet, bei Cercoleptes 1 sehr schwach vor-
handen, sonst fehlen sie ganz, Formen mit starken hyperapophysen lassen sich darnach
also unterscheiden.
V. th.
(Abbild.: 2. und 3. v. th. Procyon lotor 1, Taf 11 Fig. 16.)
Der 11. V. th. ist zwar stets Übergangswirbel, doch deutet manches auf eine Verschie-
bung zum 12. hin. Der 1. v. th. ist nicht nur stets etwas länger als der 7. v. c, sondern auch,
ausser bei Procyon 1, sogar eben länger als der 3. v. c, was sonst sehr selten der Fall ist.
Alle V. th. sind meistens ungefähr so breit als lang, der 1. v. th. aber bei Procyon 1 und Cer-
coleptes, der letzte nur bei ersterem breiter als lang. Die Länge nimmt nur bis zum v. th. i.
zu, die Breite an den v. th. 1. nur bei Procyon 1. Die Endflächen stehen wohl alle senkrecht; das
Neuraldach ist an den v. th. 1. nur etwas gestreckt, sein Rostralrand verhält sich bei Cercoleptes
normal und ist am 2. v. th. schwach concav, bei den andern Formen am 1. v. th. fast gerade.
— 132 —
wird bei diesen dann deutlich concaver und im Gegensatz zu den meisten Raubtieren nur ganz
allmählich enger.
Der proc. spin. des l.v. th. ist meist viel höher als am 7. v. c, aber nicht hoch besonders
bei Cercoleptes, das V^erhältnis L ist ganz ähnlich wie bei den Viverridae, nur Cercoleptes 1 steht
hierin noch unter Genetta felina 2. also deutlich unter den andern Procyonidae; der 1. proc.
spin. ist stets etwas rückgeneigt, manchmal auch rückgebogen, sein Ende massig spitz, bei
Cercoleptes stumpf, die weiteren sind dann deutlich rückgeneigt und meist am Ende kurz ab-
gestutzt, bei Cercoleptes bis zum U. v. th., sonst hier nur mehr etwas rückgeneigt, wobei bei
Procyon 1 der Rostralrand kaum verläuft. Der proc. spin. befindet sich am 1. v. th. 1. meist in
der Dachmilte und steht ziemlich senkrecht, bei Nasua 1 aber ist er fast rückgeneigt ebenso wie
bei Cercoleptes Bl. S. PI. V, wo er noch hinten auf dem Dach sich befindet; an den weiteren
V. th. 1. wird er dann etwas vorgeneigt, zugleich etwas breiter und höher werdend, am Ende
abgestutzt und caudal bei ProcN'on 1 stumpfrandig.
Die diapophyse mit Facette ist, wenn auch sehr klein, ausser bei Nasua am 12. v. th.
noch vorhanden. Am 3. v. th. tritt der Doppelhöcker heraus oder ist, wie bei Cercoleptes 1
hier schon ganz am Ende, sein rostraler Vorsprung bei letzterem schwächer als der dorsale,
entwickelt sich wie sonst und ragt am 11- v. th. etwas oder w'enig nach oben. Der dorsale,
bei Nasua anfangs sehr schwach, bleibt nur bei Nasua 1 und Cercoleptes 1 am 12. v. th. noch
als schwacher Verbindungsrücken erhalten, die anapophyse lässt sich wie bei Eupleres 1 meist
vom 1. V. th. an, wo ein winziges Spitzchen am Ende der diapophyse ist, verfolgen, sie ragt
am 12. V. th. meist etwas, bei Procyon 1 sogar massig nach aussen und auch später oft noch
etwas nach aussen.
Die rostralen Facetten sehen bei Nasua 1 am 2. \-. th. sehr wenig nach innen, ebenso
am 12. V. th. von Cercoleptes 1, hier bei ersterer und bei Procyon 1 sogar kaum nach innen.
Deshalb ist der Seitenrand der praezj'gapophysen an diesen Wirbeln hier nur sehr wenig er-
hoben; bei Nasua und Procyon rücken sich übrigens die Gelenke vom 3. w th. an nie so nahe
wie sonst und sind auch nie ganz klein. Die metapophysen ragen am 12. v. th. stets in die
Höhe, sind aber nur bei Nasua 2 schon ganz eng mit den praezygapophysen verbunden. Die
caudalen Gelenke verhalten sich natürlich entsprechend, die postzygapophysen werden an den
V. th. V. nie ganz rudimentär, bei Procyon und Nasua werden sie natürlich nur ganz langsam
einander genähert, an den w th. 1. di\ergieren sie jedoch stets etwas.
V. 1.
(Abbild.: 6. v. 1. Nasua, Cercoleptes caudixohulus, Bl. S. PL WU.)
Der 1. y. I. ist nur bei Procyon 1 deutlich breiter als lang, sonst eben oder wenig länger
als breit (\iellcicht sind diese abweichenden Verhältnisse von Procyon lotor 1 nur pathologisch,
da dieses Exemplar etwas krankhaft ist), die Länge nimmt dann bis zum \orletzten \-. 1. zu, die
Breite meist bis zum letzten. Das Verhältnis E in der Regel = 1,5 lässt von der Paradoxurus-
Gruppe nicht unterscheiden, bei Procyon 1 aber ist es gleich 1 , so dass nur Hyaena, Melli\ora
und Ursus noch darunter stehen, F ist ähnlich hoch wie bei vielen Vivenldae, bei Cercoleptes 1
sogar noch deutlich höher, wie son.st nur bei Ailurus und vielen Felidae. Der letzte v. 1. ist
— 133 -
etwas länger als der 1., bei Procyon 1 bezeichnenderweise genau so gross, wie der längste, vor-
letzte V. 1., sonst stets etwas länger als breit wie bei Arctictis, bei welchem aber die Verhältnisse E
und F deutlich niederer als bei den normalen Procyonidae sind. Ein Kamm fehlt fast stets, die
tuberc. psoat. sind nur bei Cercoleptes 1 deutlich. Das Neuraldach ist deutlich bis etwas gestreckt.
Die proc. spin. sind zuerst klein, breit, abgestutzt und massig, bei Nasua nur wenig
vorgeneigt und werden bis zum letzten v. 1. höher, schmaler, oben gerundet und fast senkrecht
bei Cercoleptes aber hier noch schwach vorgeneigt und bei Cercoleptes Bl. sehr nieder. Die
diapophyse entspringt nur bei Cercoleptes zuerst nicht ganz vorn, ihr Caudalrand ist meist erst
an den letzten v. 1. dicht an dem des pediculus, bei Procyon ßl. S. PI. III jedoch anscheinend an fast
allen v. 1.; sie ist anfangs meist recht kurz und wird nie sehr lang und höchstens massig breit, nur
bei Nasua Bl. zuletzt sehr breit. Die erste ist nach aussen etwas vorn und etwas, bei Procyon wenig
unten gerichtet, die späteren ragen stets etwas nach unten, bei Cercoleptes auch ein wenig
mehr nach vorn, ausser bei Procyon biegen sich die letzten stets in das spitze Rostraleck vor,
bei Procyon nur sehr wenig, dieses springt also bei Cercoleptes deutlich, bei Nasua etwas, bei
Procyon nur ganz wenig vor den Wirbel vor; das Caudaleck bleibt dabei häufig bis zum
letzten v. I deutlich, hier allerdings meist in halber Länge des Caudalrandes, bei Nasua Bl. S.
PI. VIII aber ist eine V^erbreiterung nahe der Basis des Caudalrandes. Stets ragt also die dia-
pophj^se zuletzt mehr nach aussen als nach vorn, was von vielen Formen unterscheidet.
Die anapophyse ist gut entwickelt, bei Procyon lotor 1, Bl. ist sie noch am 5. v. 1. als
rückragendes Spitzchen vorhanden, das fast an der Basis der diapophyse entspringt, da diese
hier an den pediculus heraufgerückt ist. Die metapophysen ragen zuerst oft ziemlich stark
in die Höhe, zuletzt nur bei Procyon 1 und Nasua Bl. etwas. Die postzygapophysen divergieren
stets etwas, am letzten v. 1. aber nur bei Nasua 1, 2 etwas stärker und sind hier etwas länger
als vorher (bei Nasua Bl. kaum), aber auch hier ist ihr gegenseitiger Abstand nicht gross.
V. s.
(Abbild.: Procyon lotor 1, T. II Fig. 17; Nasua fusca 1, T. II Fig. 18, 18a.)
Der 1. V. s. ist meist etwas breiter als der letzte v. 1. und meist nicht viel kürzer, die
weiteren sind nur wenig oder nicht verkürzt. Procyon lotor 1 mit 4 v. s. bildet eine Ausnahme,
bei den übrigen Formen -variieren die Verhältnisse G und H stark, G ist bei Nasua wie bei
den Viverridae, bei Cercoleptes 1 aber viel niederer, H ist stets wie bei den Viverridae nieder.
Nasua 2 ist übrigens wohl nur deshalb so verschieden von Nasua 1, weil bei ihm die rostrale
Breite geringer als sonst ist. Der Körper ist nur bei Procyon 1 gerade, sonst ein wenig ge-
bogen, ventral am 2. und 3. stark, bei Procyon 1 am 2. nur etwas gewölbt. Caudal sind hier
übrigens manchmal wie sonst an den ersten v. cd. zwei Höckerchen angedeutet.
Das Neuraldach ist bei Nasua hinter den ersten Facetten ein wenig eingesenkt und hat
hier noch Medianlücken, sein Rostralrand ist etwas concav, der can. vert. ist wohl in der Regel
rostral nicht sehr breit und etwas gewölbt, caudal stets breiter als hoch. Die proc. spin. sind
nicht verbunden und stehen fast immer senkrecht, nur der 3. bei Cercoleptes Bl. ist etwas
vorgeneigt. Nur bei Cercoleptes 1 sind sie fast so hoch als am 6. v. 1., mittelbreit und ab-
gestutzt, bei Cercoleptes Bl. und Nasua sind sie kleiner, hier nach oben verschmälert und bei
Procyon lotor sind sie sehr reduziert, bei Procyon 1 sogar am 2. bis 4. v. s. nur als Leisten
vorhanden.
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Die Seitenteile besitzen wie bei den Viverridac eine horizontale Oberfläche, doch ist
diese am 1. v. s. besonders bei Procyon nur sehr schmal und bei Nasua neben den praezyga-
pophysen eben emporgewölbt. Der Seitenrand verläuft nur bei iXasua etwas nach innen, ist bei
dieser Gattung am L'. y. s. ein wenig verdickt, bei Cercoleptes 1 etwas seitlich convex, bei
Procyon 1 gerade und nicht scharf und endet bei dieser Form in einem seitlich nicht, hinten
kaum vorspringenden, also sehr wenig entwickelten, gerundeten Caudaleck. Auch bei Cerco-
leptes 1 ist dieses kurz, läuft spitz zu und ragt kaum seitüch, bei Nasua jedoch ist es lang,
nicht sehr breit, am Ende gerundet oder spitz und ragt stark seitlich, etwas nach hinten. Das
sacrum erscheint so von oben bei Nasua vorn ziemlich breit, caudalwärts deutlich ver-
schmälert, bei den anderen Formen aber nicht breit und unverschmälert, nicht lang ausser bei
Procyon 1. Der Rostralrand der rauhen Seitenfläche springt oben kaum vor, wohl aber bei
Cercoleptes 1 in der Mitte der Höhe, eine Kerbe ist nur bei Nasua angedeutet, ventral ist der
Rand meist wenig convex, die Ventralfläche stets nur wenig sattelförmig, caudal steigt der
Rand bei Procyon 1 etwas unregelmässig fast bis zum Ende des 2. v. s., bei Cercoleptes 1 steil
zu dessen Mitte und bei Nasua steil zu dessen Beginn, die rauhe Fläche ist stets etwas, bei
Procyon 1 aber viel länger als hoch und reicht demnach verschieden weit auf den 2. v. s., ebenso
natürlich die fac. auric, welche bei Procyon 1 auch dicht, bei Cercoleptes 1 sehr nahe an das
1. for. sacr. d. heranreicht.
Nasua ist demnach durch das caudale Convergieren der Seiteni-änder und die rostrale
Breite der Seitenteile, Cercoleptes 1 vielleicht durch deren Rostralrand, Procyon durch die Ent-
wicklung der Seitenfläche von den Viverridae zu unterscheiden.
Die praez3'gapophysen sind wie bei den Viverridae von einander wenig entfernt, nur
bei Nasua an der Basis mit den Seitenteilen verbunden, ihre metapophysen schwach; die proc.
obliquem, sind nur bei Cercoleptes 1 spitz, sonst gerundet und zuletzt schwach, die postzyga-
pophysen sind ausser bei Procyon 1 massig gross, aber einander meist ziemlich genähert.
v. cd.
Der 1. V. cd. ist ausser bei Procyon 1 ungefähr so lang als breit. Es ist beachtenswert,
dass bei dem langschwänzigen Cercoleptes die Verhältnisse J und K deutlich niederer sind als
bei Procyon und besonders Nasua. Die längsten Wirbel sind hier eben wie bei Paradoxurus
und Arctictis nicht sehr gestreckt und die Schwanzlänge ist durch die grosse Zahl der Glieder
bedingt. Die 1. rostrale Endfläche ist meist etwas schief gestellt, die Körper werden nur am
7.— 11. V. cd. von Nasua 2 fast kantig, die rostralen Höckerchen sind nur bei Cercoleptes 1 stark
entwickelt, hier am 9.— 16. cd. seitlich platt und breit, kaum nach aussen ragend.
Der Neuralbogen wird bei den Viverridae reduziert, wobei sein Rostralrand ausser bei
Procyon 1 tief concav wird, jedoch reicht er am 6. v. cd. von Procyon Bl. nur bis zur Wirbel-
mitte, bei Nasua fehlen vom 7. v. cd an Reste desselben, bei Procyon 1 jedoch sind am 6. v. cd. bei
Cercoleptes 1 am 8.— 13. \-. cd. zwei parallele Leistchen vorhanden. Der proc spin. ist nur bei
Cercoleptes 1 und Nasua am 1. und 2. v. cd- noch relativ deutlich, sonst hier schon rudimentär.
Die diapophyse ist zuerst bei Cercoleptes als Spitze nahe der Basis sonst höchstens als
spitzes Rostraleck am Ende des Querfortsatzes vertreten, später am 3. bis 6. aber stets an
dessen Basis, von wo sie nach vorn rückt und bei Cercoleptes eine relativ starke spitze Ecke
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bildet. Der Querfortsatz ist bei letzterem von Anfang an nicht sehr breit, am Ende schmal
oder spitz zulaufend und etwas rückgebogen, sonst aber am 1., bei Procyon 1 auch am 2.
V. cd. breit, am Ende abgestutzt und nicht nach hinten gerichtet, erst dann schmaler und rück-
gebogen. Dorsal am Ende ist bei Nasua und Cercoleptes an einigen v. cd. wie häufig ein
Eckchen vorhanden.
Die rostralen Facetten sind nur bei Cercoleptes relativ lange vorhanden. Die'proc.
obliquom. sind nicht hoch, ragen bei Cercoleptes fast immer etwas nach aussen, sonst nur
anfangs und rücken sich zuletzt recht nahe. Die Reste der postzj'gapophysen sind einander bei
Procyon 1 am 6. und 7. v. ed., bei Cercoleptes 1 am S.— 11. v. cd. parallel, bei Nasua aber bilden
sie wie meistens eine Gabelleiste, später verschmelzen sie und sind stets bis weit hinten noch
angedeutet.
Ailurus.
Ailurus, dessen systematische Stellung strittig ist, wird vielfach mit Ailuropus, dessen
Skelet mir leider nicht zur Verfügung stand, in eine Unterfamilie gestellt (Mivart: Arctoidea
1885 p. 393, Trouessart: Catalogus p. 247) und bald den Procyonidae, bald auch den Ursidae
zugerechnet, nach der Beschaffenheit seiner Wirbelsäule muss man ihn entschieden von den
letzteren trennen und ganz in die Nähe der ersteren stellen, an welche Winge (1896 p. 65) ihn
auch anreiht. Die Wirbelzahlen sind meistens 14 v. th. 6 v. 1. 3 v. s. 18 v. cd. (Flower 1888 p. 75;
Gray 1862 p. 106; Hodgson 1848 p. 574; Mivart: Arctoidea 1885 p. 397), Hodgson (1848 p. 477)
will aber neben Ailurus fulgens noch eine Art unterscheiden, der er 15 v. th. 5 v. 1. zuschreibt
(Giebel in Bronn p. 245), 1847 p. 1122 jedoch zählt er 13 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 22 v. cd. und schreibt
dann ,,Ribs are 13 pairs, whereof 5 pairs of false and 11 true". Es dürften hier wohl Druck-
fehler vorliegen, und auch bei diesem Fall 15 v. th. zu zählen sein. Im Übrigen fand ich die
kurzen Bemerkungen, welche Hodgson (1848 p. 478) über die Wirbelsäule von Ailurus macht, bei
meinem Exemplar bestätigt.
Im Folgenden sollen übiigens Formverhältnisse, die Ailurus mit allen Procyonidae ge-
mein hat, nicht weiter erwähnt werden.
Atlas.
(Abbild.: Ailurus fulgens 1, T. II Fig. 14.)
Die ventrale Spange ist massig schmal, während sie bei den Ursidae stets relativ breit
und unten platt ist. Der ziemlich kurze Neuralbogen mit schwach concavem Caudalrand spricht
auch eher für eine Verwandtschaft mit den Procyonidae als mit Ursus. Das Rostraleck des
relativ kleinen Flügels springt nicht vor, ist fast rechtwinkelig und liegt deutlich seitlich, wäh-
rend es bei Ursus stets spitz vorspringt und nahe am Gelenk gelegen ist. Der nicht sehr
lange Ausscnrand verläuft ziemlich gerade und wenig nach aussen, weshalb das massig spitz-
winkelige Ausseneck seitlich nicht vorragt. Ein vielleicht gegenüber den Procyonidae charakteristi-
scher Unterschied ist, dass das stumpfwinkelige Inneneck nahe an der Facette liegt, deutlich
nur der ventralen Wurzel der Platte angehört und etwas ventralwärts gerichtet ist, was sonst
nur selten, so bei Mcllivora und Lutra \ orkommt.
— 136 —
Die rostralen Facettt-n sind ventral getrennt, iin^ Rand verläuft hier, dorsal ist der Ab-
stand der Gelenke gross, wobei sie deutlich vorspringen. Sehr charakteristisch ist, dass der
caudale Eingang des can. transv. dorsal deutlich vor dem Flügelende liegt, was sonst nur bei
den Canidae der Fall ist, der rostrale liegt nahe hinter der massig weiten Seitenkerbe. Die
Furchen sind flach, die rostrale Brücke massig schmal, ein f'oramen arcus fehlt ganz.
Epistropheus.
Im Verhältnis A unterscheiden sich die Procyonidae und Ursidae nicht, bei B schliesst
sich Ailurus wohl besser den ersteren an, denn bei den Ursidae ist dieses normaler Weise
viel höher. Im Ganzen bietet der epistropheus viel weniger Charakteristisches als der atlas.
Sein dens ist kurz und stumpf die caudale Endfläche etwas schief, der Körper ist ventral
deutlich eingesenkt und caudal gewölbt mit schmalem, am Ende fast verlaufenden Kamm. Der
pediculus ist mittelkurz.
Der proc. spin. ist nicht sehr hoch, sein Oberrand gerade, horizontal und caudal etwas
verbreitert, die massig hohe, nicht lange Platte ist vorn breit gerundet, ihr Ventralrand fast
horizontal, das Caudalende ragt im Gegensatz zur Procyon-Gruppe nicht nach hinten, sondern
ist fast rechtwinkelig, der nicht hohe Caudalrand ganz stumpf aber einfach, der Caudalrand
des Daches ist ganz scharf und nach vorn kaum concav und zeigt nur ventral eine rauhe
Fläche, welche in das Gewölbe des nicht sehr schmalen can. vert. übergeht, während bei den
Ursidae speziell das Caudalende ganz anders entwickelt ist. Die sehr schmale dorsale Wurzel
der diapophyse entspringt ein wenig vor dem Rand des pediculus, der massig enge can. transv.
endet nahe am Gelenk. Die kurze, oben gewölbte diapophyse läuft spitz zu und ragt nach
aussen massig hinten etwas unten, ihr Ende ist rückgebogen. Die ovalen rostralen Gelenke
sind oben kaum, unten aber scharf abgesetzt. Die h^^perapophysen sind als Ecken des Dach-
randes oberhalb der seitlich unverdickten postzygapophysen ausgebildet.
3.-7. v. c.
Der 3. v. c. ist \\ie bei der Procyon-Gruppe nur eben breiter als lang, bei Cercoleptes
und den Ursidae deutlich breiter, der 7. v. c. ist eben kürzer und schmaler, letzteres ist bei
den Procyonidae nicht der Fall, das Verhältnis D ist wieder deutlich höher als bei den Ursidae,
ebenso wie bei Nasua.
Die Endflächen werden zuletzt wohl weniger oval, \\ ährend sie bei den Procj'onidae
stets oval bleiben, die 7. caudale ist wenig, die andern sind deutlich schief gestellt. Ventral ist
nur der 7. Körper ein wenig gewölbt; zwei gerundete Höickerchen caudal am 4. v. c, wohl Andeu-
tungen des Endes eines gegabelten Kammes eilnnern an die Procyonidae. Das etwas vor-
geneigte Neuraldach am 3. v. c. nicht lang, wird nicht so kurz als bei diesen, sein Rostralrand
ist wahrscheinlich immer wenig concav, der Seitenrand immer concav und gerundet, caudal ist
am 3.-6. v. c. eine massig \veite concave, am 7. nur angedeutete Kerbe vorhanden, was von
den meisten Procyonidae unterscheidet.
Der proc. spin. ist stets sehr klein, zuerst fast vor-, am 7. v. c. eben rückgeneigt, meistens
spitz. Die diapophyse endet am 3. v. c. spitz, dann etwas stumpf, am 6. und 7. v. c. aber senk-
recht oval, ragt am 3. v. c. nach aussen etwas hinten und unten, am 7. nach aussen wenig
unten und ist hier ziemlich lang.
— 137 —
Das stets spitze, nur am 6. v. c. weni.i,-- verbreitete Rostraleek der unteren l.amelie liegt
schon am 3. v. c. relat:v tief am Rostralrande der diapophj-se, der mitteliange X'entralrand ist
im ganzen gerade, das spitze Caudaleck ist vom 3. v. c. an vorhanden, die Lamelle ist also
deutlich entwickelt.
Die rostralen Facetten sind stets oval, die metapophysen nicht sehr entwickelt, am
7. V. c. kaum, die hyperapophysen aber deutlich, am 7. kaum angedeutet, am 3. v. c. auf, dann
neben dem Rand der postzygapophysen, lassen also von den Procyonidae unterscheiden.
V. th.
Der 11. \-. th. ist ziemlicli gut als Übergangswirbel entwickelt. Der 1. v. th. ist so lang
als der 7. \-. e., wohl etwas breiter als lang, die Länge nimmt dann bis zum 14. \. th. deutlich
zu, so dass dieser im Gegensatz zu den Procyonidae und noch mehr den Ursidae deutlich ge-
streckt ist. Die Endflächen sind am 1. und an den letzten \. th. rostral eben schief gestellt.
Das Neuraldach ist an den v. th. I. schmal und deutlich gestreckt; sein Rostralrand am 1. und
2. V. th. etwas concav, wird wie bei der Procyon- Gruppe nur ganz allmählich kürzer und nie
ganz kurz.
Der proc. spin. des 1. v. th. ist zwar doppelt so hoch als der des 7. v. c, aber relativ
recht klein, das Verhältnis L ist wie bei Procyon, also viel niederer als bei den Ursidae. Er
ist wie der 11. proc. spin. etwas rückgeneigt, die übrigen werden zuletzt massig rückgeneigt;
nur er läuft spitz zu, die andern sind alle abgestutzt, nie schlank, z. T. relativ breit, nur am
2. V. th. mit angedeuteter Platte versehen. Die proc. spin. der v. th. 1. sind breit, nieder und
scharfrandig, alle abgestutzt, am 12. fast rückgeneigt, dann schwach vorgeneigt, während sie
bei den Ursidae nie vorgeneigt sind. Die fossa transversa ist schon am v. th. i. rudimentär, die
diapophyse selbst aber noch an den letzten v. th. als gestreckter Höcker angedeutet. Der
Höcker tritt am 3. v. th. ungeteilt auf sie heraus, erst am 4. werden seine zwei Vorsprünge
kenntlich, der rostrale ragt am 11. v. th. seitlich platt und stumpf massig in die Höhe, der dor-
sale bildet zuletzt einen sehr deutlichen, noch am 12. erhaltenen Verbindungsrücken, an ihm
entwickelt sich vom 8. v. th. an die anapophj^se, welche nur wenig nach aussen ragt und nie
breit ist.
Die rostralen Facetten sehen am 2. v. th. nur etwas nach innen, vom 12. v. th. an sehr
stark und werden an den mittleren V. th. z. T. ganz rudimentär, sie rücken sich wie bei der
Procyon -Gruppe nur sehr langsam näher und nie ganz nahe; die metapophysen ragen an den
v. th. 1. etwas bis deutlich in die Höhe. Die postzygapophysen treten schon wieder am 10. v. th.
deutlich neben der Basis des proc. spin. hervor und sind dann einander nahe und sehr stark
n;ich aussen gedreht.
V. 1.
Der 1. V. 1. ist wie der letzte v. th. stärker gestreckt als bei den Procyonidae, die Länge
nimmt dann bis zum 5- v. 1. zu, das Verhältnis C und F ist fast ganz wie bei Cercoleptes, das
letztere also recht hoch, hier also der Unterschied \on den Ursidae \ie\ grösser als am
rostralen Ende der Wirbelsäule. Der letzte v.l. ist eben länger als der erste, wie meist bei
Zoologica. Heft 36. IS
— 138 —
den Procyonidae etwas länger als breit. Die Körper besitzen Iceinen Kamm, aber zuerst dcut-
liclne tuberc. psoatica. Das Neuraldach ist stets deutlich gestreckt. Die proc. spin. sind ein-
fach und scharfrandig, ihr Rostralrand ist meist nicht ganz vorn, alle sind abgestutzt, zuerst
breit und nieder, dann deutlich höher, am 5. und 6. v. 1. am höchsten und hier oben etwas
schmaler, am 1. sind sie etwas, am letzten kaum vorgeneigt.
Die diapophyse ist am 1. massig, dann bis zum 5. v. 1. sehr breit, am 6. deutlich schmaler,
sie wird bis zum ö. wenig länger und ist auch am 6. v. 1. nicht lang, hier entspringt sie eben
an der Basis des pediculus, zuerst eben unter ihr, ihr Caudalrand ist stets etwas bis ein wenig
von dem des pediculus entfernt. Sie ist anfangs breit abgestutzt, ihr Rostraleck wird immer
spitzer, das Caudaleck bildet am 4. und ,^. v. 1. auch eine Spitze nach hinten, am 6. ist es kaum
angedeutet, so dass die diapophyse hier in das Rostraleck ausläuft. Sie ist wenig nach
vorn gerichtet, dann mehr, zuletzt deutlich vorgebogen, fast wie bei Cercoleptes, und ragt
etwas vor den Wirbel, zuerst wenig, dann kaum nach unten. Die Verschmälerung der
letzten diapophyse und ihre geringe Neigung nach unten unterscheiden von den Procyonidae,
manche Ursidae verhalten sich hierin ebenso, aber bei diesen ist die Vorbiegung und das Vor-
ragen geringer.
Die anapophyse, stets stiftlörmig, ist wohl entwickelt, die rostralen Facetten sehen alle
sehr stark nach innen; die metapophysen, bis zuletzt deutlich, ragen fast stets in die Höhe,
sind aber nur am 1. v. 1. dick. Die caudalen Facetten sehen auch am 6. v. 1. nur wenig nach
unten. Die postzygapophyscn bleiben sich nahe, speziell am 4. und 5. v. 1., und sind stark nach
aussen gedreht.
V. s.
(Abbild.: .\ilurus fulgens 1, T. II Fig. 15.)
Das sacrum hat manche Ähnlichkeit mit demjenigen \on Procyon lotor, aber kaum
welche mit dem der Ursidae. Der 1. v. s. ist breiter und deutlich kürzer als der 6. v. 1., die
weiteren sind ungefähr gleich lang. Das Verhältnis G ist ähnlich wie bei Cercoleptes, H aber
wie bei Procyon und Nasua fusca 1, Proteles ist in beiden recht ähnlich, sonst aber stark ver-
schieden. Der Körper ist schwach gebogen, ventral am l.undo. v. s. eben, am 2. etwas ge-
wölbt. Das Neuraldach ist sehr nieder und flach, steigt nur am 3. caudalwärts ein wenig an
und hat einen kurzen ziemlich concaven Rostralrand; der can. vert. ist vorn und hinten recht
nieder und kaum gewölbt.
Auffällig ist, dass trotz der grossen Länge des Schwanzes, ähnlich wie bei Procyon
lotor 1 nur der proc. spin. des 1. v. s. spitz zulaufend, etwas vorgeneigt und nur ein Drittel so
hoch als der des 6. v. 1. entwickelt ist. Die horizontale Oberfläche der Seitenteile ist am 1. v. s.
etwas besser entwickelt als bei jenem, ihr Seitenrand verläuft wie dort ungefähr der Axe des
sacrum parallel, so dass dieses massig breit, etwas gestreckt und caudalwärts nicht ver-
schmälert erscheint, er bildet aber hier in der 2. Hälfte des 1. v. s. und am Ende des 2. eine
seitliche Convexität und ist bei letzterer wie meist ganz scharf Das Caudaleck ist hier besser
entwickelt:, platt, am Ende gerundet, aber nicht lang und ragt nur wenig seitlich, etwas hinten
vor, jedoch kaum bis zum Wirbelende, sein Caudalrand setzt sich deutlich vor diesem an. Der
convexe mit deutlicher Kerbe versehene Rostralrand springt hier ein wenig vor, der Ventral-
- 13'^ -
rand ist fest gerade, der Caudalrand steifet slcil bis hinter die Mitte des 2. v. s. Die steil
stehende rauhe Fläche mit tac. auric. reicht deshalb bis zu dessen Mitte, ventral ist hier der
Seitenteil wie bei den Procyonidae nur wenig sattelförmig.
Die praezygapophysen, mit metapophysen versehen, verhalten sich wie bei jenen, die
proc. obliquom. sind wenig deutlicher als bei Procyon lotor 1 entwickelt und spitz, die post-
zygapophysen deutlich rückragend und stark nach aussen gedreht, umgrenzen eine enge
Concavität.
V. cd.
Es ist bemerkenswert, wie hier im Gegensatz zu Cercoleptes die grosse Länge des
Schwanzes durch die starke Verlängerung seiner Glieder bedingt wird, während deren Zahl
ja kaum grösser als bei Procyon ist, der 1. v. cd. ist allerdings nicht gestreckt, die Verhältnisse
j und K sind aber höher als bei den allermeisten Raubtieren. Die Körper werden ventral
bald stark gewölbt, aber nicht kantig, die rostralen Höckerchen sind am 7. v. cd. etwa so gross
als die diapophj'sen, am 10. wie die proc. obliquom. Der Rostralrand des Neuralbogens ist
stets tief concav; am 2. ist dieser abnormer Weise in der Mediane nicht geschlossen und schon
am 5. v. cd. nur noch durch ganz schwache Leistchen caudal von den proc. obliquom. angedeutet.
Ein proc. spin. fehlt wie bei Procyon lotor 1.
Eine diapophyse ist am L— 3. v. cd. in Mitte der Länge des Querfortsatzes als Spitzchen
angedeutet, vom 6. v. cd. ab an der Seite des Wirbels fast so stark wie die proc. obliquom.,
dann schwächer werdend vorhanden. Der Rostralrand des Querfortsatzes ist anfangs ganz
vorn, verläuft aber ziemlich nach hinten, sein Caudalrand zuerst auch deutlich; er ist nie sehr
breit und läuft massig spitz zu nach hinten aus.sen, vom 5. v. cd. an aber ragt er abgestutzt
nur nach aussen, ist hier schon kurz, vom 9. v. cd. an nur noch als Knöpfchen angedeutet.
Die rostralen Facetten sind schon am 3. v. cd. nur mehr angedeutet, die metapophysen
ragen hier gerundet in die Höhe, die proc. obliquom. sind massig nieder und ragen wenig
nach aussen, sind am 12. schon knopfförmig, aber getrennt, die postzygapophysen sind schmal,
ihre Rudimente bilden vom 5. bis 9. v. cd. eine schmale Gabelleiste.
Bassariscus.
'Abbild.: Ganzes Skelet Bassaris (= Bassariscus) astuta, Bl. M. PI. V bis.)
Blainville M. p. 31 wies dieser Form eine intermediäre Stellung zwischen seinen Muste-
lidae und Viverridae zu, auch Schlosser (Die Affen, Lemuren etc. des Tertiärs 1887 p. 336) weist
auf Beziehungen zu diesen beiden Formenkreisen hin, die meisten Autoren stellen sie aber zu
den Procyonidae 'Flower: Proc. zool. Soc. 1869 p. 31 ; Mivart: Arctoidea 18S5 p. 393; Troues-
sart: Catal. p. 249; Winge: 1896 p. 65). Der ja stets systematisch besonders wichtige atlas
spricht auch am meisten für diese Ansicht, doch ist die Mustela-Gruppe hier von den Procyo-
nidae nicht sehr verschieden und im Übrigen weichen die Form- und Maassverhältnisse ziemlich
von denen der Procyonidae ab und gleichen besser denjenigen der andern genannten Familien,
so dass mir die Stellung, welche Blainville dem Genus zuerkannte, richtiger zu sein scheint.
— 140 —
13 V. tb. 7 V. 1. 3 V. s. scheint die normale Wirbelzah! zu sein (Bl. M. p. 31 ; Flowcr: IHSS
p. 75; Mivart: Arctoidea 1<S85 p. 397), docJT giebt Bl. nur (^ v. 1. an und fand nur 22 v. ed., sonst
werden 23 gezählt und ich fand 26; bei den Procyonidae dagegen zählt man nur ausnahms-
weise 13 V. th. 7 V. 1.
Atlas.
(Abbild.: Bassariscus astuta, Bl. V. PI. IX.)
Die ventrale Spange ist recht schmal, aber ventral nur wenig gewcilbt, der Neuralbogen
ist kurz, sein Rostralrand wie bei den Procyonidae ziemlich lang, der Caudalrand ist bei Bas-
sariscus Bl. gerade, bei Bassariscus 1 concav.
Der kleine flache, horizontale Flügel gleicht sehr dem der Procyonidae, doch sind auch
die Mustelidae hierin recht ähnlich. Der ganz kurze Rostralrand verläuft nach aussen, das
nicht vorspringende Rostraleck ist bei Bassariscus 1 massig stumpfwinkelig, bei Bassariscus Bl.
last rechtwinkelig, die seichte massig weite Kerbe ist im Gegensatz zu allen Viverridae und der
Mustela-Gruppe nicht überbrückt. Der kurze Aussenrand läuft massig oder sehr wenig nach
aussen, das Ausseneck ist demnach spitz- oder fast rechtwinkelig, ragt hinten nur sehr wenig
vor, von ihm aus läuft der Caudalrand, an welchem ungefähr in Mitte der Länge ein kleines
Inneneck vorhanden ist, nach innen wenig vorn.
Die rostralen Gelenke sind nicht nur dorsal, sondern im Gegensatz zu den Procyonidae
auch ventral w^eit \'on einander getrennt, sie springen etwas vor. Der ganz hinten mündende
can. transv. ist bei Bassariscus 1 kaum halb so lang, bei Bassariscus Bl. fast so lang als die
Flügelbasis, die ihn fortsetzende Furche, ebenso wie die dorsale ist ganz flach, die rostrale
Brücke massig schmal, das for. arcus atlantis endlich mündet im can. \(jvt. ziemlich hoch oben.
Epistropheus.
(Abbild.: Bassariscus astuta, Bl. Y. PI. IX.)
Das V^erhältnis A und B ist massig höher als bei den Procyonidae, ersteres ähnlich wie
bei Mustela, letzteres aber höher als dort wie bei anderen Mustelidae, z. B. Zorilla oder bei
manchen \'iverridae. z. B. Bdeogale, Nandinia. Der dens ist nicht lang, die Endfläche steht
etwas schräg, ventral ist der Körper deutlich, auch median eingesenkt und caudal deutlich
gewölbt, bei den Procyonidae ist beides schwächer ausgeprägt, der durchlaufende Kamm
ist schwach.
Der pediculus ist relativ kurz und sein concaver Rostralrand höher als bei den \'iver-
ridae in der Regel der Fall ist. Der lange Oberrand des proc spin. ist gerade, \'orn eben
herabgebogen, der Ventralrand läuft hier etwas nach oben, die niedere Platte endet daher
spitz. Das Caudalende ragt als ziemlich lange unverdickte Spitze nach hinten, ähnlich wie bei
manchen Procyonidae und Mustelidae, ihr einfacher eben stumpfer Caudalrand verläuft mehr
nach vorn als unten zu dem ganz scharfen nach vorn eben concaven Caudalrande des Daches,
der nach oben hoch convex ist und auf der Medianseitc der postzygapophysen endet.
Die dorsale Wurzel ist massig schmal, die ventrale läuft kaum nach vorn aus, die dia-
poph\'se ist raittellang und schmal und ragt nach hinten aussen etwas unten, ihr spitzes Ende ist
bei Bassariscus Bl. nach hinten gebogen. Der enge can. transv. endet im Gegensatz zur Mustela-
— 141 -
Gruppe dicht hinter dem rustralen Gelenk. Dieses ist oval, dorsal sehr wenig-, im Übrigen
deutlich abgesetzt. Die postzygapophysen sind unverdicivt; hyperapophysen sind als dünne
Dachrandeckchen bei Bassariscus 1 etwas ober ihnen, was von der Mustela-Gruppc unterscheidet.
3.-7. V. c.
(Abbild.; 6. v. c. Bassariscus astuta, Bl. V. PI. IX.)
Der 7. v. c. ist zwar kürzer aber nicht schmaler und dicker als der 3. v. c, deshalb ist
er nur wenig, der letztere aber deutlich gestreckt wie manchmal bei Viverridae und Muste-
lidae in starkem Gegensatz zu den Procyonidae. Die Endflcächen sind wie bei letzteren und
den Mustelidae alle oval, und stehen alle schräg, ventral ist der 7. v. c. und der 3. — 5. wenigstens
caudal gev\-ölbt und bei diesen ein wenn auch schwacher Kamm am Ende dreigegabelt vorhanden,
was bei den Procyonidae nicht der Fall ist. Das Neuraldach ist am 3. v. e. mittelkurz und
wird bis zum 7. v. c. nicht sehr kurz, sein Seitenrand ist stets concav und kaum scharf, der
Rostralrand gerade, caudal ist eine tiefe bis zum 7. v. c. eng werdende Kerbe vorhanden. Der
proc. spin. ist bei Bassariscus Bl. M. PI. V an seiner Basis breiter als bei Bassariscus 1, aber
auch hier ausser am 3. v. c spitz, meist senkrecht, bei letzterem aber am 3. v. c. etwas, am
5. — 7. eben rückgeneigt, recht klein bis zum 7. v. c- wenig höher werdend.
Die dorsale Wurzel ist bei Bassariscus 1 nie sehr breit, am 6. v. c nicht schmal, die
diapophyse stets mit rückgewendeter Endspitze versehen, ragt am 3. v. c. nach aussen massig
hinten etwas unten, am 7. nach aussen etwas unten, bei Bassariscus Bl. V. PI. IX ist am 6. v. c.
unter ihr ein nach aussen gerichtetes Eckchen. Das Rostraleck der Lamelle springt stets
deutlich vor, ist spitz, nur am 4. und (). v. c. von Bassariscus 1 eben abgestutzt, der Ventralrand
ist meist ziemlich gerade, bei letzterer aber am 6. concav, das Caudaleck bis zum 5. v. c. recht
klein, am 6. v. c. aber lang und spitz rückragend, so dass die zuerst nur im Rostralteil deut-
liche Lamelle hier sehr lang, aber nicht tief ragend ist.
Die rostralen Facetten sind o\al; metapophysen fehlen ganz wie bei fast allen Muste-
lidae, während sie bei den Procyonidae und Viverridae meistens vorhanden sind. Die am
Dachrande belindlichen hyperapophysen dagegen sind wohl entwickelt, am 6. und 7. v. c. aber
nur als Dachrandecken, sie rücken deutlich medianwärts.
V. th.
(Abbild.: 1. v. th. Bassariscus astuta, Bl. V. PI. IX.)
Der 10. V. Ih. ist als v. th. i. ausgebildet, während es bei den Procyonidae stets, bei den
Mustelidae meistens der 11. ist. Im Gegensatz zu den Procyonidae ist der 1. v. th. eben kürzer
als der 7. v. c., vom 5. v. th. an nimmt die Länge dann zu, der letzte v. th. ist etwas länger
als breit, er ist bei der Mustela- Gruppe ein wenig mehr, bei den Procyonidae nicht gestreckt,
bei Ailurus allerdings auch etwas. Die Endflächen stehen wohl alle senkrecht, tuberc. psoat.
sind erst \-om 12. w th. an \-orhanden, sonst ist am Körper alles normal.
Das Neuraldach steigt noch am 11. v. th. caudalwärts an, es ist an den v. th. 1. massig
gestreckt, sein Rostralrand ist am 1. und 2. v. th. fast gerade und wird normal eng im Gegen-
satz zu der Procyon-Gruppc, am Caudalrande des 1. v. th. ist noch eine Mediankerbe, wie selten
- 142 —
auch bei Felis der Fall ist. Der proc. spin. des 1. v. ih. ist zwdr ziemlich stärker als am
7. V. c, aber relativ nieder wie bei den meisten Mustelidae, während er bei den Viverridae und
der Procj^on-Gruppe massig hoch ist, das Verhältnis L steht über dem von Cercoleptcs und der
Mustela- Gruppe und gleicht dem von Zorilla, Procyon und manchen Viverridae. Der proc.
spin. des 2. v. th. ist eben höher, der 10. nur bei Bassariscus 1 noch deutlich, die weiteren klein,
nicht sehr breit. Der 1. ist bei Bassariscus 1 schlank, oben spitz, bei Bassariscus Bl. massig
breit, ganz stumpf endend, die weiteren sind alle stumpf, zuletzt kurz abgestutzt, caudal scharf-
randig, .stets ohne Platte. Der 1. ist etwas rückgeneigt, die Antiklinie recht deutlich, nur der
11. von Ba.ssariscus 1 steht senkrecht.
Die diapophy.se ist im Gegensatz zu den Procyunidae nur bis zum 10. v. th. vorhanden,
am 3. V. th. tritt ein erst am 4. deutlich geteilter Höcker heraus, dessen spitzer Rostralteil bis
zum 10. V. th. normal sich entwickelt, aber nicht nach oben ragt und dessen dorsaler Teil bis
dorthin einen Verbindungsrücken bildet. Die anapophyse, schon vom 2. v. th. an angedeutet,
ist hier noch klein und ragt am 11. schlank und spitz etwas nach aussen.
Die rostralen Facetten sehen am 2. v. th. nur eben nach oben, am 11. nach innen oben,
die praezygapophysen sind am 2. relativ hoch, am 11. aber nieder, an den v. th. v. sich nie
ganz genähert. Die metapophysen sind am 11. platt, am 13. dick und ragen kaum hoch Die
postzygapophysen sind an den v. th. v. stets etwas sichtbar, an den v. th. 1. stossen sie massig
spitzwinkelig zusammen.
V. I.
Die Länge nimmt hier nur bis zum 4. v. 1. zu, der 4.-6. ist gleich lang, der 7. ist wie
bei Ailurus 1 wenig länger als der erste, bei den Procyonidae etwas, der 1. und 7. v. 1. sind etwas
länger als breit, wie etwa bei Ailurus, das Verhältnis E und F ist ganz wie bei den Procyo-
nidae, nur letzteres dort meist höher, Cryptoprocta 1 verhält sich hier ebenso, auch manche
Viverridae ähnlich, die Mustelidae sind aber besonders bei F deutlich verschieden, E ist dort
nur bei Zorilla ebenso. Die Wirbel sind ventral alle gewölbt, ein Kamm fehlt aber ganz.
Das Neuraldach ist deutlich, am 7. v. 1. etwas gestreckt. Die proc. spin. zuerst nieder,
werden etwas höher, besonders bei Bassariscus 1, hier sind sie aber am 6. und 7. wieder etwas
niederer als vorher. Der scharfe Caudalrand läuft meist nahe an das Dachende aus, oben sind
alle etwas schmaler, zuerst abgestutzt, an dem letzten v. 1. spitz oder gerundet; zuerst deutlich,
zuletzt wenig oder etwas vorgeneigt, unterscheiden sie sich von den zuletzt meist senkrechten
proc. spin. der Procyonidae.
Die diapophyse entspringt erst zuletzt an der Basis des pediculus, ihr Caudalrand läuft
oft bis zu dem des pediculus oder zur anapophyse aus. Sie ist zuerst ganz kurz: und mittel-
breit und wird bis zum h. v. 1. länger und breiter, ist hier und am 7. v. 1. ziemlich breit, aber
massig kurz, ragt zuerst nach aussen etwas vorn und unten, dann etwas mehr nach vorn und
wird in das immer spitzer werdende Rostraleck vorgebogen, während das Caudaleck allmählich
bei Bassariscus 1 bis zum (>., bei Bassariscus Bl. M. PI. V wohl schon eher durch Abrundung
schwindet, am letzten v. 1. ragt sie also deutlich vor den Wirbel, aber fast mehr nach aussen
als nach vorn, Cercoleptes ist hierin nur wenig verschieden. Die zuerst massig breite an-
apophj'se ist wohl entwickelt.
— 143 —
Die kaum hochragenden, zuerst dicken metapophysen sind nur bis zum 6. v. 1. vor-
handen; die postzygapophysen bleiben sich nahe und sind wenig nach aussen gedreht, am
7. V. 1. sind sie deutlich weiter von einander entfernt; aber nicht sehr weit, sie sind auch hier
nicht lang und umschliessen einen massig spitzen Winkel.
V. s.
(Abbild.: Bassariscus astuta 1, T. III Fig. 3.)
Der 1. V. s. ist deutlich kürzer und eben breiter als der 7. v. 1. Die weiteren werden
noch kürzer. Das Verhältnis G und H ist ganz ähnhch wie bei Ailurus, ersteres auch wie bei
Cercoleptes und Mustela, aber deutHch niederer als bei den Viverridae, nach dem letzteren
lassen sich diese Formen nicht trennen. Mit Ailurus bestehen sonst übrigens kaum Ähnlich-
keiten. Der Körper ist eben gebogen, ventral am 2. und 3. v. s. etwas gewölbt.
Das Neuraldach ist am 1. v. s. ganz flach, dann gewölbt, hinter den Facetten ganz
schwach eingesenkt; sein concaver Rostralrand ist nicht lang wie meist bei den Mustelidae,
während er bei den Procyonidae und den meisten Viverridae kurz ist. Die massig kleinen,
kaum an der Basis verbundenen proc. .spin. werden bis zum 3. v. s. kleiner, stehen senkrecht
oder sind eben vorgeneigt, am Ende abgestutzt, nur am 1. von Bassariscus 1 spitz.
Die horizontale Oberfläche der Seitenteile ist ziemlich schmal, ihr Seitenrand, zuerst
nicht scharf, verläuft am 1. v. s. etwas nach innen nahe an das 1. for. sacr. d., dann erst ziemlich
gerade nach hinten, so dass das sacrum von oben etwas gestreckt und caudalwärts ein wenig
verschmälert erscheint. Schon vom Beginn des 3. v. s. an läuft der scharfe Rand ein wenig nach
aussen in das sehr breite deutliche Caudaleck aus, das mit gerundetem Ende nach hinten etwas
aussen ragt, und so zur Unterscheidung von den Procyonidae, weniger von Ailurus dienen
kann. Das schmale spitze Eck bei der Mustela -Gruppe ist auch deutlich davon verschieden,
bei den Viverridae ist das Eck aber öfters ebenso gestaltet. Neben der Basis der praezyga-
pophysen ragt der Seitenteil des 1. \'. s. etwas seitlich, aber nur ganz wenig vorn Aor und ist
ventral massig sattelförmig im Gegensatz zu den Procyonidae; der Rostralrand ist stark convex,
ebenso der Ventralrand und der Caudalrand steigt steil bis eben \or die Mitte des 2. v. s.,
daher ist die Seitenfläche höher als lang und die facies auric. greift im Gegensatz zu der der
Mustela- Gruppe und fast aller \^iverridae ähnlich wie bei den meisten Procyonidae deutlich
auf den 2. v. s. über.
Die flachen Facetten sehen stark nach innen, die praezygapophysen ragen frei und ohne
metapophysen in massigem Abstände von einander in die Höhe, die proc. obliquom. sind am
3. V. s. schon ganz rudimentär. Die schmalen postzygapophysen ragen nach hinten etwas
aussen und sind weiter von einander entfernt als bei den Procyonidae.
V. cd.
(Abbild.: 3.-6. v. cd. Bassariscus astuta, Bl. V. PI. IX. Blainville bezeichnet sie als 1.— 4.v. ed.,
sie gleichen aber vollständig den 3.-6. meines Original-Exemplars, ausser dass sie etwas kürzer
sind. Es sind also bei jenem wahrscheinlich die ersten v. cd. verloren gegangen, wodurch sich
auch die Differenz in der Gesamtzahl der v. cd. ausgleichen würde.)
Sehen wir von Ailurus ab, so ist das Verhältnis J \-iel höher als bei allen Procyonidae
und den Mustelidae, ausser Zorilla, während es bei den Viverridae öfters ebenso hoch ist,
— 144 -
K jedoch ist umgekehrt höher als bei allen Viverridae, während die Procyonidac und Muste-
lidae z. T. nicht \iel darunter stehen und Ailurus wieder darüber. Die Körper sind ventral,
wie fast immer gewölbt, die rostralen Höckerchen werden ziemlich stark und divergieren
am tS. — 13. V. cd. etwas, vom 0. rcsp. 10. an sind sie stärker als die diapophx^sc und die proc.
obliquomamillarcs.
Das Neuraldach wird wie meistens reduzieit, am .S.— 10. v. cd ist es nur als schwacher
Ausläufer der Endgabel angedeutet. Sein Rostralrand ist erst am 7. v. cd. spitzwinklig, vorher
wenig bis etwas concav. Der proc spin. ist am 1. v. cd. viel kleiner als am letzten v. s., nicht
breit, abgestutzt und wird bald zu einer Leiste reduziert.
Die diapophyse ist an den ersten v. cd. höchstens als Rustraleck des Querfortsatzes
angedeutet, am 5. v. cd. aber als Eckchen an dessen Basis und am 6. v. cd. schon ganz vorn
an der Wirbelseitc zuerst spitz, dann abgestutzt und fast so gross als die proc. obliquom. Der
Rostralrand des zuerst langen Querfortsatzes ist am 1.— 3. v. cd. fast ganz vorn und läuft dem
Caudalrand parallel eben nach hinten, das Ende ist hier abgestutzt, vom 4. v. cd. an läuft er
aber etwas nach hinten, so dass der kürzer werdende Fortsatz spitz zuläuft Vom 8. v. cd. an
ist dieser nur nuch ein Höckerchen.
Die rostralen Facetten sind wie bei den Procyomdae länger als bei den Mustelidae er-
halten; die metapophyscn ragen kaum in die Flöhe. Die proc. obliquom. sind nicht gross,
ragen nur wenig nach aussen und sind vom 13. bis 20. v. cd. nur als Knöpfchen vorhanden. Die
postzygapophysen divergieren bei Bassariscus 1 ein wenig mehr als bei Bassapsciis Bl., sie bilden
am 6. V. cd. eine deutliche Gabel, die dann am Wirbelende festwächst, dort erst am 15. in einen
Höcker verschmilzt und noch bis zum 18. angedeutet ist, also länger als bei vielen "Raubtieren
erhalten bleibt.
Ursidae.
(.=\bbild.: Ganzes Skelet Ursus maritimus, arctos ferox, arctos, Bl. U. PI. I, II, III. i
Die von mir untersuchten Ursidae — Tremarctos und Aeluropus standen mir leider mcht
zur Verfügung — bilden eine recht einheitliche Gruppe ziemlich grosser Formen, deren Wirbel
meist leicht von denjenigen der übrigen Raubtiere schon durch ihre Grösse und die Kürze der
Wirbelkörpei- unterschieden werden können. Melursus schliesst sich ziemlich eng an Ursus, vor
allem wohl an Ursus cf tibetanus 4 an, zeigt aber doch einige charakteristische Unterschiede,
im übrigen genügt mein Material nicht, Subgenera zu unterscheiden. Die von mir gefundenen
Wirbelzahlen für Ursus 14 v. th. 6 v. 1. Melursus 15 v. th. 5 v. I., wobei der ll.v. th. als wenig
deutlicher Übergangswirbel entwickelt ist, und 5 v. s. S— 12 v. cd. sind auch nach den Litteratur-
angaben die normalen. Wie bei Ursus maritimus 1 zu sehen ist, schliesst sich übrigens nicht
selten an das sacrum caudal noch ein Wirbel mehr oder minder fest verbunden an (Bl. U. p. 3,
11, 22, 24; Flower 1888 p. 75, 76; Giebel in Bronn p. 245, 246; Gray 1862 p. 102—105; Mivart: Arc-
toidea 1885 p. 397; Pagenstecher 1870 p. 211). Sonstige Abweichungen von der Norm sind aber
auch nicht selten, es ist allerdings wohl nur ein Versehen, wenn Bl. U. p. 3 für Ursus arctos
nur 5, p. 11 aber u v. 1. angiebt, auch hält dieser Autor p. 22 wohl mit Recht die Angabe von
— 145 —
Cuvicr für U. maritimus von 13 v. th. 6 v. 1. 7 v. s. für irrig, doch zählt auch Gray 1. c. p. 102
und wohl nach ihm Flower 1. c. bei einem U. americanus nur 3 v. s. und letzterer bei zwei
Exemplaren von U. arctos 4 v. s. und bei zwei von maritimus 15 v. th. ö v. 1., Giebel 1. c. endlich
bei letztcrem 13 v. cd. Es ist also ijerade die so charakteristisch scheinende hohe Zahl der v. s.
keinesweg-s konstant, eher noch die stets geringe Zahl der v. ed., nach welcher eine Trennung
von vielen Raubtiergruppen möglich ist.
Atlas.
{.\bbild.: Ursus arctos ferox (= horribilis), Bl. U. PI. IX.)
Die relativ breite ventrale Spange, die unten ziemlich flach ist, scheint recht charakter-
istisch zu sein, der Längsdurchmesser des Neuralbogens ist hier nur massig länger als der-
jenige dieser Spange zum Unterschiede von den meisten Raubtieren. Der Bogen ist übrigens
nicht kurz, bei Ursus arctos 2, cf. arctos 3 relativ wenig gewölbt, sein Rostralrand ist bei Ursus
ferox Bl. ganz gerade, sonst schwach concav, der Caudalrand ist ziemlich verschieden gestaltet.
Ein proc spin. könnte höchstens als Rauhigkeit manchmal angedeutet sein.
Der flache Flügel ist ziemlich gross, nur bei U. cf. tibetanus 4 relativ schmal und springt
mit seiner caudalen Partie ausser bei U. maritimus 1 ziemlich seitlich und ausser bei U. arctos 2,
cf. arctos 3 deutlich hinten vor. Indem sein Rostralrand stets dicht hinter dem Gelenk entspringt
und meist sehr kurz nach vorn etwas aussen verläuft, springt das Rostraleck stets sehr deut-
lich spitz vor und liegt nahe hinter oder neben dem Gelenkfortsatz und es entsteht so eine
schmale, meist nicht tiefe Kerbe, was für die Ursidae charakteristisch ist. Diese ist nun vom
Eck aus bei U. maritimus 1 nur links, bei U. cf. tibetanus 4 nur rechts sehr schmal, bei U. arc-
tos 2, cf. arctos 3 und ferox Bl. aber beiderseits breit überbrückt, AX'odurch bei letzterem der
Flügel -Aussenrand einfach ganz vorn am Gelenkrand zu entspringen scheint. Während also
das Vorhandensein oder Fehlen einer Brücke bei den bisher beschriebenen Formen konstante
charakteristische Merkmale bildet, wechselt hier dieses Verhalten in auffälligem Masse, kann
also hier höchstens zur Trennung von Arten dienen. Der Aussenrand des Flügels verläuft nun
meist ziemlich gerade, nur bei U. cf tibetanus 4 deutlich concav ungefähr nach hinten aussen,
w^ährend er bei anderen Gruppen anscheinend konstant nur wenig nach aussen gerichtet ist,
z. B. Procyonidae, dann ist er meist nach hinten gebogen zum Ausseneck, das nur bei U. mari-
timus 1 stark abgerundet ist, sonst aber nur etwas gerundet nach hinten aussen ragt. Der
Caudalrand läuft von hier nur bei U. ferox Bl. lang und ohne Inneneck etwas nach vorn neben
das caudale Gelenk, sonst ist ein bei U. maritimus 1, Melursus 5 fast rechtwinkeliges, meist
stumpfwinkeliges Inneneck in einiger Entfernung von dem Gelenk vorhanden.
Die rostralen Gelenke sind ventral stets deutlich verbunden, ihr Rand verläuft hier
meistens, dorsal ist ihr Abstand von einander nicht gross, sie springen hier wenig, bei U. ferox
Bl. nicht vor. Der can. transv. ist eng und ziemhch lang und mündet stets ganz hinten, die ihn
fortsetzende Furche ist nur bei U. maritimus 1 flach und nicht sehr kurz, die dorsale oft flach
und relativ lang, bei U. ferox Bl. aber kurz und wohl begrenzt ; die rostrale Brücke ist breit,
das winzige for. arcus atlantis mündet im can. vert. in wechselnder Höhe.
Zooloeic.T. Heft 30. 19
— 14ö —
Epistropheus.
(Abbild.: Ursus arctos ferox (horribilis), muritimus, Bl. U. PL IX.)
Das \'erh;iltnis A ist, abgesehen von dem etwas krankhaften U. arctos 2, ähnlich wie
bei den Procyönidae und manchen MusteHdae, die Höhe von B erhiubt aber eine deutüche
Trennung- von eben diesen. Der dens ist nicht breit, aber dick und stumpf, die caucale End-
fläche nur wenig schief gestellt, der Körper ventral nur allmählich eingesenkt, nur caudal etwas
geAvölbt, ein Kamm nur kurz manchmal angedeutet, dafür sind- am Caudaknde in ziemlichem
Abstände vcm einander öfters zwei Höcker vorhanden, z.B. U. cf tibetanus 4, Melursus 5. Der
pediculus ist ziemlich kurz, sein Rostralrand nicht sehr hoch, meist ziemlich concav, sein
Caudalrand nur bei Melursus 5 ganz hinten am Wirbelende und hier ist aussen vor ihm eine
Grube wie öfters bei den Felidae vorhanden.
Der proc. spin. ist nicht nieder, sein Oberrand steigt stets caudalwärts ein wenig bis
etwas an und ist bei U. maritimus 1 ein wenig wellig gebogen und rostral etw-as verdickt. Die
Platte besitzt ausser bei U. maritimus 1 einen ziemlich horizontalen Ventralrand, i.st massig
hoch, ihr Oberrand ist selten allmählich herabgebogen, sie endet bald spitz, bald breit geiamdet
und springt meist ziemlich vor. Das Caudalende des Kammes ist stets deutlich verbreitert,
eben gewölbt oder platt, bei U. cf. tibetanus 4 hochgewölbt und ragt ausser bei diesem besonders
bei Melursus 5 hinter die postzygapophysen. Die Ränder laufen von ihm aus meist etwas seit-
lich con\ex oder fast eckig, z. B. Melursus 5 nach unten und gehen dann seitlich concav in die
Dachränder über, welche auf den postzygapophysen dick gerundet enden. Bei U. ferox Bl.
allerdings sind sie zuletzt nicht dick und bei U. maritimus Bl. sind typische hyperapophysen an
ihnen oberhalb der Gelenke, während diese sonst fehlen. Stets ist aber eine mehr oder weniger
conca\-e, hohe und breite rauhe Fläche, die nach unten hinten sieht, vorhanden in ähnlicher
Weise wie bei den Felidae, Hyaena, Proteles und Canidae, nur ist sie bei den ersteren und
den letztgenannten wohl nie so hoch.
Die obere Wurzel der diapophyse ist massig breit, ihr Caudalrand setzt bei U. mari-
timus Bl. sich dicht unter der postzygapophyse an, die ventrale läuft kaum nach vorn aus, aber
der can. transv. endet infolge der Kürze des Wirbels oft dicht am Gelenk. Die diapophyse ist
meistens kurz und ungefähr nach hinten aussen unten gerichtet, an der Basis breit, gegen das
Ende nur bei U. cf arctos 3, cf tibetanus 4 ein wenig verschmälert; dieses ist bald gerundet,
bald spitz, in letzterem Falle deutlich rückgebogen, wobei bei Melursus 5 ventral an ihm ein
spitzes Eck deutlich nach unten ragt.
Die rostralen Gelenke sind dorsal nur bei ü. arctos 2 und Melursus 5 etwas, unten nie
sehr deutlich abgesetzt, ihr Ausseneck ist massig gerundet, oben sind sie meistens breit gerundet,
nur bei U. maritimus 1, Bl. schmaler. Die postzygapophysen sind bei Melursus 5 nahe ober dem
Körper, in der Regel dorsal ganz verdickt, bei U. ferox Bl. jedoch nur wenig.
3.-7. v. c.
(Abbild.: 3.-7. v. c. Ursus arctos ferox (horribilis), 4. v. c. (?j U. maritimus, Bl. U. PL IX,
in der Tafelerklärung ist fälschlich der 6. v. c. angegeben.)
Das niedere Verhältnis D unterscheidet die Ursidae von den meisten Raubtieren, nur
wenige haben ein noch niedereres wie Enhydra 1 und Mydaus 1, Gulo und Cercoleptes ein eben-
— 147 -
solches, doch stehen die übrigen Procyonidae, Arclictis 1 und andere nur sehr wenig darüber,
der 7. v. c. ist etwas i^ürzer, wenig dicicer und im Gegensatz zur Mehrzahl der Raubtiere breiter
als der 3. v. c, so dass das Verhältnis D besonders nieder ist wie sonst nur bei Procyon 1 und
Mydaus 1. Die Endflächen bleiben wie bei den Procyonidae alle querovai, steheii schief, die
7. caudale nur wenig, an ihr sind stets deutliche Rippenfacetten vorhanden, was von manchen
Formen wie Hyaena und den grossen Felis -Arten unterscheidet. \'entral sind die Körper
ausser am 6. v. c. zwar gewölbt, aber ein Kamm ist nur bei U. cf. tibetanus 4 und Melursus 5
am 3.-5. resp. 4. v. c. durch zwei Endhöckerchen angedeutet.
Das etwas vorgeneigte, flache Neuraldach am 3. v. c nur mittellang, wird bis zum 7. v c.
ziemlich kurz; sein Seitenrand ist stets gerundet, sein Rostralrand meistens fast gerade, am
Caudalrand befindet sich eine am 3. v. c. massig concavc, dann stumpfwinkelige Kerbe, die bei
U. arctos 2 noch am 6. v. c. vorhanden ist, sonst ist der Rand zuletzt stumpfwinkelig. Der proc.
spin. am 3. v. c. bei Ursus arctos ganz reduziert, sonst meist ein kleines senkrechtes Kämmchen,
bei Melursus 5 hinten am Dach und rückgeneigt, wird vom 4. — 6. v. c. in der Regel kaum höher, ist
hier klein, oben spitz, meist senkrecht, bei U. maritimus 1, BI. ist er breiter als bei den andern;
erst am 7. v. c. ist er ausser bei U. cf. arctos 3 deutlich oder etwas höher, ziemlich schlank
unti gerade, nur bei U. maritimus 1 relativ breit.
Die dorsale Wurzel ist am 3. v. c. massig breit und wird dann schmaler, die diapoph^'se
selbst ist hier nicht lang, aber breit und läuft stumpf zu, nur bei ürsus arctos 2, cf. arctos 3 ist
sie am 3.-5. v. c. am Ende meistens queroval ; sie ragt zuerst nach aussen massig hinten unten,
am 7. V. c. ist sie länger und ragt nach aussen wenig, bei U. maritimus 1 sehr wenig unten, ihr
Ende besitzt hier oft Ecken. Das Rostraleck der unteren Lamelle ist nie spitz und springt
stets nur wenig vor, wobei es bis zum ö. v. c. meist nicht oder wenig tiefer herabrückt, der
gerade, am 6. v. c. meistens etwas convexe Ventralrand verläuft deshalb in der Regel etwas
nach unten zu dem Caudaleck, das aber bei U. arctos 2, cf arctos 3, cf. tibetanus 4 am 3. nicht,
am 4. meist nur schwach ent\\ickelt ist, während es sich bei U. arctos ferox Bl. und Melursus 5
als spitzes Eck bis zum 3. v. c. resp. epistropheus verlblgen lässt. Am 6. v. c. ragt es meist
ziemlich stark nach hinten etwas unten. Die Lamelle ist hier also nur in ihrem Caudalteile deutlich
entwickelt, das wenig entwickelte Rostraleck erscheint gegenüber vielen Formen charakteristisch.
Die rostralen Facetten sind kreisförmig, nur zuletzt manchmal etwas oval, was auch
charakteristisch sein dürfte; die metapophysen sind ausser bei Melursus 5 wohl entwickelt,
manchmal schon am 3. v. c. aussen an den praezygapophysen angedeutet. Die hyperapophysen
sind auch gut entwickelt und rücken meistens ein wenig medianwärts, am 5. v. c. sind sie aber
nur bei U. cf tibetanus 4 noch gut entwickelt, die lophapophysen jedoch sind nur bei Melursus 5
deutlich.
v. th.
(Abbild.: 1. und 14. v. th. Ursus arctos ferox fhorribilisi, Bl. ü. PI. IX.)
Der Übergangswirbel ist immer nur wenig ausgeprägt, er scheint konstant der 11. v. th.
zu sein. Der 1. v. th. ist bald eben kürzer, bald länger als der 7. v. c. und ausser bei U. mari-
timus 1 sogar schmaler wie dieser und wie alle weiteren v. th. viel breiter als lang; bei den
V. th. 1. nimmt die Länge meist nur wenig, die Breite sehr stark zu, auch die Dicke etwas, so
dass auch diese zuletzt die Länge meistens deutlich übertrifl't. Die rostralen Endflächen sind
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nur am 1. und dem letzten v. th. eben schief, der Körper ist an letzteren ausser bei Melursus 5
seitlich etwas eingesenkt, selten ist hier unten ein Medianrücken, auch die tuberc. psoatica sind
nur sehr wenig entwickelt, die caudalen Rippenfacetten sind nur bei U. maritimus 1 am 10. v. tn.
noch \orhanden.
Das Neuraldach steigt auch an den letzten v. th. caudalwärts noch ein wenig an und
ist hier wenig oder etwas gestreckt; sein Rostralrand ist zuerst meistens concav, bei U. mari-
timus 1 am 1. V. th. aber massig spitzwinkelig, bei U. cf. tibetanus 4 am 2. ziemlich tief concav,
am 3. ist der Rand nie ganz kurz, wird es aber dann bis zum 10. v. th. Der 1. proc. spin. ist
stärker und höher als der des 7. v. c, der '2. in der Regel noch ein wenig höher, aber ausser
bei Melursus 5 sind die proc. spin. nicht hoch, das Verhältnis L ist aber natürlich nicht nieder,
da die Wirbel hier ja sehr kurz sind. Alle sind etwas oder ganz seitlich platt, bei Melursus 5
etwas schlanker, bei U. maritimus 1 breiter als bei den übrigen, zuerst etwas, dann deutlich
rUckgeneigt; vom v. th. i. an werden sie wieder höher, massig hoch und breit, oben abgestutzt,
aber im Gegensatz zu den meisten Raubtieren erhebt sich stets der etwas stumpfe Caudalrand
ganz hinten, der Rostralrand rückt nur allmählich wieder an das Dachende und die Rück-
neigung wird nur ganz allmählich schwächer, so dass höchstens der letzte proc. spin. manchmal
fast vorgeneigt ist. Eine Antiklinie ist hier also ebenso wie bei Mellivora, Mydaus und einigen
Canidae kaum angedeutet.
Die diapophyse ist schon am 1. v. th. kurz und an den v. th. 1. vor der Basis der ana-
pophyse als Höcker noch angedeutet, meist am IL', w th. noch mit fovea transversa versehen,
bei U. arctos ferox Bl. fehlt sie allerdings am 14. v. th. ganz, sonst ist das Vorhandensein der
diapophyse an den \-. th. 1. selten, bei Canidae aber noch mehr ausgeprägt. Der Höcker tritt
meist ungeteilt am 3. w th. heraus, bei U. cf tibetanus 4 aber als Doppelhöcker schon am 2. v. th.,
sein rostraler Vorsprung ist stets ganz rudimentär, erst vom 8. v. th. an eben vorgewölbt,
zum Unterschiede von den meisten Raubtieren, wo er an den v. th. v. deutlich ist, am 11. v. th.
ist er bei U. ct. arctos 3 median schon mit den praezygapophysen verbunden. Der obere End-
vorsprung entwickelt sich zu einem bis zum letzten v. th. deutlichen Verbindungsrücken, sein
Ende wölbt sich vom 7. v. th. an rückwärts und bildet die nur bei Melursus 5 spitze anapophyse,
welche nur am 12. v. th. etwas nach aussen ragt.
Die rostralen Facetten sind bei U. cf. tibetanus 4 schon am 2. v. th. wie sonst erst am 3.
fast nur nach oben gerichtet und sehen bei U. cf. arctos 3 schon am 11., sonst erst am 12. etwas
nach innen, bei U. arctos 2, cf. arctos 3, cf. tibetanus 4 aber sehen sie am 12. stärker als sonst
nach innen. Die praezygapophysen verhalten sich entsprechend, sind am 1. v. th. kürzer als sonst,
an den v. th. v. sich ganz nahe gerückt im Gegensatz zur Procyon-Gruppe. Die metapophysen
sind am 1. v. th. .selten deutlich, am 2. v. th. bei Melursus 5 schon halb, bei U. cf. tibetanus 4
ganz auf die diapophyse gerückt, vom 12. v. th. an ragen sie stets stark nach oben und sind
meist recht dick. Die postzygapophysen verhalten sich entsprechend den rostralen Gelenken,
werden an den v. th. v. ganz rudimentär und ragen an den \. th. 1. nur wenig nach hinten.
V. 1.
(Abbild.: 1. und 6. v. 1. Ursus arctos ferox (horribilis), BI. U. PI. IX.)
Der 1. v. 1. ist wie der letzte v. th. viel breiter als lang und auch ausser bei U. cf. tibe-
tanus 4 ziemlich dicker als lang. Die Dicke nimmt bis zum letzten, die Länge aber nur bis
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zum 4. V. 1. zu, der letzte \. 1. ist in der Regel so lang wie der erste. Bis auf U. et', tibetanus 4
sind alle v. 1. dicker als lang, noch mehr aber stets breiter als lang. Im Verhältnis E lässt
sich nur Hyaena und Mellivora vergleichen, F aber ist höher als bei diesen, ähnlich wie bei
Meles und Zorilla, die Felidae und Procyonidae nebst Ailurus sind in beiden Verhältnissen
stark verschieden vun den Ursidae. Die Wirbel sind ventral bis auf den letzten ziemlich ge-
wölbt und nicht selten mit einem Rücken versehen, tuberc. psoat. aber sind nur bei U. cf. tibe-
tanus 4 deutlich.
Das Neuraldach steigt auch hier caudalwärts noch ein wenig an, am letzten \. 1. aller-
dings kaum mehr, ist wenig gewölbt, relati\' breit und kurz, am letzten v. 1. breiter als lang. Der
proc. spin. ist, besonders bei U. maritimus 1, breit und mittelhoch, bei Melursus 5 höher als bei
Ursus, sein Caudalrand ist oft stumpf, das Ende abgestutzt oder gerundet, er ist am letzten
V. 1. schmaler und niederer als vorher, seine Neigung wechselt, ist aber stets gering, meist ist
er zuerst senkrecht oder sehr schwach vor, am letzten v. 1. etwas rückgeneigt, bei U. arctos 2,
cf. arctos 3 jedoch ziemlich senkrecht. Sonst ist speziell an den ersten v. 1. die Vorneigung deut-
licher, die Ursidae sind also von den meisten Raubtieren hierin verschieden.
Die diapophyse entspringt zuletzt an der Basis des pediculus, ihr Caudalrand stets an
dem des letzteren, ihr Rostralrand zuerst nicht ganz vorn. Sie ist zuerst meist recht kurz, bei
U. arctos ferox Bl. und Mellivora 5 aber relativ lang und wird dann länger, jedoch nur bei
letzterem ist sie mittellang, sonst ziemlich kurz, am letzten v. 1. ist sie wieder ein wenig verkürzt,
hier ist sie ausser bei U. cf tibetanus 4 auch schmaler, bei Melursus 5 recht schmal, vorher
stets mittelbreit. Recht charakteristisch ist, dass alle nur wenig bis sehr wenig nach unten,
kaum bis wenig nach vorn gerichtet sind, wobei nur die letzte diapophyse ein wenig vor-
gebogen etwas vor den Wirbel ragt. Das Ende ist in der Regel gerundet abgestutzt, am
letzten v. I. wenig spitz, das Rostraleck springt nur bei U. cf tibetanus 4 etwas spitz vor, bei
Melursus 5 ist die 1.-3. diapophyse schräg abgestutzt.
Die anapophyse ist am 1. v. 1. noch mit der metapophyse verbunden und ragt nur bei
einigen Formen bis hinter den Wirbel, ist meist etwas seitlich platt und wird in der Regel schon
bis zum 3. v. I. rudimentär. Die metapophysen sind ausser bei Melursus 5 stets dick und ragen
meistens deutlich in die Höhe, besonders bei letzterem und wenig bis etwas nach aussen. Die
postzygapophysen divergieren deutlich, besonders am letzten v. 1., sie umschliessen eine Con-
cavität, die am letzten v. I. weiter ist als vorher.
V. s.
(Abbild.: Ursus arctos ferox (horribilisi, Bl. U. PI. IX.)
Der 1. V. s. ist nicht so dick, aber meist breiter und länger als der letzte v. I., der 2. und
3. wird dann kürzer, während die weiteren v. s. meistens ziemlich gleich lang bleiben. Infolge
der grossen rostralen Breite ist das Verhältnis G trotz der Zahl der v. s. nicht höher als bei
manchen Raubtieren mit nur 3 v. s., z. B. manchen Viverridae, Nasua, Lutra, dagegen ist H
höher als sonst. Die wahre Länge des sacrum ist übrigens grösser als die in der Luftlinie
gemessene, da es stets deutlich gebogen ist, ventral ist der Körper des 1., 2. und 5. v. s. flach,
an den mittleren aber ein wenig gewölbt.
Das Neuraldach ist sehr nieder und flach, häufig mit Medianlücken versehen, sein Rostral-
rand meistens breit im Gegensatz zu den Viverridae und Procyonidae und sehr massig concav,
sein Caudalrand am ">. v. s. meist unregelmässig- ; der can. vert. ist sclir nieder und rostral sehr
breit, die for. sacr. dors. sind recht klein, besonders die L'.— 4. von U. maritimus 1. Die proc.
spin. sind alle sehr nieder, der 1. meist hinten auf dem Dach, in der Regel sind es nur platte
längsovale Höcker, was \'on den meisten Raubtieren unterscheidet.
Die schmale Oberfläche der Seitenteile bleibt vom 2.-5. v. s. ungefähr gleich breit,
ist an den letzten etwas nach aussen geneigt und bei U. arctos 2, cf tibetanus 4 links zwischen
dem 4. und 5. v. s. unterbrochen. Ihr nicht scharfer, aber unverdickler Seitenrand ist im Ganzen
gerade und ^•crläuft etwas, bei Melursus o wenig medianwärts, an den letzten v. s. oft kaum.
Er ist am 1. \'. s. in breiter Convexität emporgebogen, am '_'. nur bei U. arctos 2, cf tibetanus 4
seitlich schwach convex, daher wölbt sich der Seitenteil des i. v. s. stets bis zum Dorselrand
der praezj'gapophyse empor und springt hier deutlich seitlich vor und das lange sacrum
erscheint ausser bei Melursus .'i caudalwärts deutlich verschmälert. Rostral springt der Seiten-
teil kaum bis etwas vor und ist \entral ziemlich stark sattelförmig. Die rauhe Seitenfläche ist
von der praezygapophyse und dem 1. for. sacr. dors. durch die gewölbte Oberfläche getrennt,
ihr Rostral- und Ventralrand ist convex, ihr Caudalrand steigt schräg zum Beginn, bei U. ma-
ritimus 1 zur Mitte und bei Melursus 5 sogar zum Ende des 3. v. s., so da.ss die facies auric.
stets weit auf den 2. x. s. übergreift. Das Caudaleck am 3. v. s. ist ähnlich wie bei Procyon
lotor 1 nur wenig entwickelt, ragt nie seitlich, meist ist es ungefähr rechtwinkelig, wobei der
Caudalrand dicht am Wirbelende sich ansetzt.
Die meist flachen rostralen Facetten sehen nach oben innen. Die praezygapophysen er-
heben sich in ziemlichem Abstand von einander nur wenig, meist sind ihre metapophysen durch
die Seitenteile ersetzt. Die proc. obliquom. sind sehr klein oder fehlen, caudale Facetten besitzt
nur U. cf arctos 3, daher sind auch die postzygapophysen ganz oder zu kleinen spitzen \'or-
sprUngen verkümmert.
v. cd.
(Abbild.: \.—(>. v. cd. Ursus arctos ferox ihorribilis', Bl. U. PI. IX.)
Der Schwanz ist nicht nur in der Zahl der v. ed., sondern auch durch deren Kürze und
in den Fortsätzen reduziert. Die Verhältnisse j und K sind so nieder wie nur selten, z. B. bei
Hyaena, Mydaus, Enhydra. Die 1. ro.strale Endfläche ist wenig schief, der 1. und 2. v. cd. ventral
platt, die späteren sind meistens gewölbt, rostral sind in ziemlichem Abstand von einander zwei
kleine Höckerchen, welche bei U. cf tibetanus 4 und Melursus 5 später verschmelzen. Das Neural-
dach ist am 1. meist flach, nieder und breit vorhanden und fehlt vom 2 v. cd. an, seine
Rudimente laufen von den proc. obliquom. nach hinten, hier zuerst in Eckchen endend, später
rücken sich diese Leisten näher und bilden dann an einigen v. cd. ausser bei Melursus 5 einen
Medianrücken, neben welchen der Körper eingesenkt ist. Ein proc. spin. und eine diapophyse
fehlt, nur bei Melursus 5 ist letztere als Eckchen vorhanden.
Der Querfortsatz entspringt an der ganzen Wirbelseite, er ragt nur am 1. v. cd. von
Melursus 5 mit wenig spitzem Caudaleck caudal eben \-or, sonst ist er durch einen einfach
seitlich convexen Rand begrenzt, dessen Krümmung immer flacher wird, so dass zuletzt nur
eine stumpfe Seitenkante vorhanden ist, welche mit der Neuralkante einige v. cd. dreikantig
erscheinen lässt.
- 151 -
Sehr kleine rostrale Facetten hat nur U. cf. arctos 3. sonst sind nur niedere proc. obliqu.
in ziemlichem Abstand von einander vorhanden, welche als gerundete Höcker bald sich nähern
und verschmelzen. Postzygapophysen sind nur bei U. cf. arctos .) als Gabel am Dachende,
bei U. maritimus 1 als Spitzchen, später vielleicht als Eckchen der Neuralleistchen angedeutet
und nur bei Melursus 5 als ein Vorsprung am 5.— 7. v. cd. hinten auf dem "Wirbel.
Hyaena.
(Abbild.: Cianzes Skelet Hyaena vulgaris (striata), Bl. H. PI. I.)
Unter den drei \ou den meisten Autoren unterschiedenen Arten von Hyaena steht
brunnea der striata so nahe, dass Bl. H. p. 21 beide vereinigt, auch ich überzeugte mich bei
allerdings flüchtiger Betrachtung zahlreicher Schädel der Berliner Sammlung, dass man kon-
.sequenter "Weise crocuta in mehrere Arten zerlegen muss, wenn man die beiden genannten
Formen von einander trennt i siehe Matschie, Sitz. -Ber. Ges. nat. Fr. HXOü Nr. 1 !i. Auch in der Wirbel-
säule lässt sich H. brunnea 2 von H. vulgaris (= striata) Bl. nicht wohl trennen, aber beide
deutlich in einer Reihe von Formverhältnis.sen von H. crocuta. Es spricht dies also für eine Zwei-
teilung des Genus Hyaena, die ja schon von manchen Systematikern vorgenommen worden ist.
Meist scheint Hyaena 15 v. th. 5 v. 1. 3—4 v. s. zu besitzen (Bl. H. p. 8; Flower 1888 p. 74;
Giebel in Bronn p. 244; Mivart: Aeluroidea ISSS p. 462; Pagenstecher 1870 p. 211) ; es ist wohl
nur als Ausnahme zu betrachten, wenn Gray (1862 p. 69) für H. crocuta und brunnea 15 v. th. 6 v. 1.
anführt, doch scheint erstere meistens 4 v. s. zu besitzen, letztere aber ebenso wie. striata zu
einer Ausbildung von 16 \ . th. 4 v. 1. zu neigen. Die Zahl der v. cd. endlich wird recht ver-
schieden angegeben, als höchste Zahl nennt Blainville (H. p. 15) für H. crocuta 23, als niederste
Gray (1862 p. 69) nur 17, 18—20 dürften wohl die Regel bilden. Besonders hervorzuheben ist,
dass Hyaena sich dadurch auszeichnet, dass sie einen stark gestreckten epistropheus hat,
während die weiteren "Wirbel immer weniger gestreckt werden, so dass sie im Rumpf, speziell
in der Lenclengegend fast so breit und kurz wie bei den Ursidae werden, welchen Hyaena
auch in seiner Schwanzreduktion ähnelt.
Atlas.
(Abbild.: Hyaena vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PI. W.)
Die ventrale Spange ist ähnlich wie bei den Ursidae mittelbreit und ventral flach, bei
H. crocuta 1, la rostral mit schwacher Kerbe, caudal mit angedeuteter hypapophyse versehen,
was vielleicht von H. striata und brunnea unterscheidet. Der Neuralbogen ist nicht kurz, meist
relativ lang, bei H. brunnea 2 wohl pathologisch in der Längsrichtung ein wenig concav, sein
Rostralrand bei letzterer und H. vulgaris Bl. mit einer m.edianen Convexität versehen, ist stets
kurz, der Caudalrand ist meistens gerade, nur bei H. crocuta Bl. eben, vulgaris Bl. etwas concav.
Der grosse flache Flügel springt stark nach aussen hinten vor, sein relativ langer
Rostralrand verläuft stets massig nach vorn, so dass das zum Unterschiede von den Ursidae
ziemlich seitlich liegende Rostraleck deutlich vorspringt, wobei es aber bei H. crocuta immer
— 152 -
abgerundet ist. Die so entstehende tiefe, aber nicht breite Kerbe ist nur in Mitte der Länge
des Randes bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. sehr schmal, bei H. crocuta etwas breiter überbrückt.
Der Aussenrand stets etwas convex und verläuft etwas bis massig nach aussen, das spitzwinkelige
Ausseneck, ausser bei H. brunnea 2 stets etwas gerundet, ragt deshalb meistens deutlich nach
aussen, nur bei H. crocuta Bl. wenig; von ihm aus läuft der relativ lange Caudalrand nach
innen \orn, bei letzterer nur etwas nach \-orn, wobei nur bei H. brunnea 2 nahe am Gelenk ein
Inneneck angedeutet ist.
Die rostralen Facetten sind auf der oben abgeschrägten Ventralspange fast bis zur
Mediane ausgezogen, bei den Ursidae verbunden, ihr Rand ist \entral etwas convex, dorsal
springen die Gelenke in geringem Abstände von einander, ausser bei H. crocuta Bl. deutlich
vor. Der enge mittellange can. transv. hat nur bei H. brunnea 2 einen von oben sichtbaren
caudalen Eingang, die ihn fortsetzende ventrale Furche ist nur bei dieser llach und nicht ganz
kurz, die dorsale aber stets sehr kurz und tief, die rostrale Brücke breit. Das grosse for.
arcus atlantis mündet im can. vert. bei H. crocuta 1,1a tief unten, bei H. brunnea 2 hoch oben.
Epistropheus.
(Abbild.; Hyaena vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. Fl. IV.)
Die Höhe des Verhältnisses A unterscheidet Hyaena völlig von allen Procyonidae, Ur-
sidae und den Mustelidae ausser Mustela und Putorius, die von B von allen andern Raubtieren
abgesehen von einigen Canidae. Der nicht breite und meist stumpfe dens ist nur bei H. brun-
nea 2 ziemHch lang, die nur etwas ovale caudale Endfläche steht deutlich schräg, der Körper
ist ventral bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. deutlich, bei H. crocuta nur allmählich hinter den
Facetten eingesenkt, caudal stets gewölbt, der Kamm ist \-orn und hinten etwas verstärkt, in
der Mitte der Länge aber ganz schw^ach. Der mittellange pediculus zeigt bei H. ^"u]garis und
crocuta Bl. aussen eine Grube wie bei manchen Felis, sein concaver Rostralrand ist nicht sehr
hoch und sein Caudalrand ausser bei H. crocuta 1 sehr nieder.
Der ziemlich gerade Oberrand des proc. spin. steigt ausser bei H. vulgaris Bl. caudal-
wärts eben an und ist \orn fast immer herabgebogen, während der Ventralrand hier fast
horizontal ist. Die mittelhohe Platte springt stark vor und endet nur bei H. crocuta 1 gerundet.
Am Caudalende gabelt sich der Oberrand, seine Enden meist etwas verdickt, ragen nach hinten
aussen oben etwas vor, jedoch nur bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. eben hinter die postzyga-
pophysen, sie umschlicssen ein dreieckiges concaves Feld, das nach oben, bei H. crocuta la
auch etwas nach hinten sieht. Von diesen sehr charakteristischen Ecken aus verlaufen die
scharfen Ränder seitlich concav nach unten und hier als Dachrand auf die Seite der postzyga-
pophysen, zuletzt besonders bei H. crocuta verdickt. Dadurch entsteht ein hohes massig
breites, concaves Feld, das nach hinten, bei H. crocuta 1 a auch eben nach oben sieht, also
etwas an Ursidae und Cynaelurus erinnert.
Die niemals breite, öfters sogar sehr schmale obere Wurzel der diapophyse entspringt
nahe am Caudalende des pediculus, die ventrale nur bei H. brunnea 2 ganz an dem des Wirbels,
sie läuft nicht rostralwärts aus, der can. transv. endet also weit hinter dem Gelenk. Die
diapophyse ist nur bei H. crocuta 1, brunnea 2 ziemlich lang, ragt nach aussen hinten unten, ihr
meist etwas spitzes, oft auch stumpfes Ende ist nur bei ersterer etwas rückgebogen und ragt
nur bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. eben hinter den Wirbel.
— 153 -
Die rostralen Gelenke sind ventral nur bei H. brunnea 2 und vulgaris Bl. scharf ab-
gesetzt, sonst nur etwas, iiir Ausseneck ist convex gerundet, oben sind sie bei H. crocuta an-
scheinend stets breiter gerundet als bei den eben genannten Formen. Die postzygapophysen
sind bis nahe an den Seitenrand verdickt, diese Verdickungen sind aber nur bei letzteren eben
als hyperapophysen rückgebogen.
(Abbild.: 6. v. c. Hyaena vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PI. IV.)
Das mittelhohe Verhältnis C lässt Hyaena leicht von den Procyonidae, Ursidae, Meles,
Lutra etc. einerseits, den meisten Canidae etc. andererseits trennen, die Länge nimmt dann erst
am letzten v. c. deutlich ab, die Breite jedoch nicht, daher ist D viel niederer, also wie bei Meles
und Lutra, doch deutlich höher als bei den Ursidae. Die Endflächen stehen alle recht schief,
sind nie sehr oval, die rostralen sind stärker gewölbt als sonst bei den Raubtieren, die cau-
dalen etwas concav; ventral sind die Körper nur hinten am 3. — 5. v. c. etwas gewölbt, wobei
ein ganz hinten breit verdickter Kamm vorhanden ist, während am 6. und 7. v. c. hier nur zwei
sehr schwache Höckerchen und bei letzterem ein Medianleistchen sich finden. Das flache, neben
dem Seitenrand meistens eingesenkte Neuraldach ist zuerst mittellang, am 7. v. c. aber ziemlich
kurz, stets deutlich vorgeneigt. Sein Seitenrand ist gerade und scharf, am 6. und 7. v. c. weniger
als vorher, sein Rostralrand ist auch meistens gerade, an ihm ist dorsal fast immer ein rauhes,
kleines dreieckiges Feldchen, das nach vorn etwas oben sieht vor dem prcc. spin. gelegen. Die
Kerbe am Caudalrand ist tief concav, nur am 3. und 4. v. c. von H. brunnea 2 sehr schmal, sonst
breit, meist am 6. v. c. und stets am 7. ist der Rand auch ohne sie tief concav oder winkelig,
was wohl etwas charakteristisch ist.
Der proc. spin. entspringt, ausser am 3. v. c von H. brunnea 2 stets in ganzer Dachlänge,
ist daher zuerst sehr breit, zuletzt viel schmaler, scharfrandig, wird vom 3. bis 7. kaum höher, nur
am 7. V. c von H. crocuta 1, la massig höher, und ist am Ende stets schmaler und gerundet bis
spitz, stets vorgeneigt, zur Dachebene allerdings meist senkrecht gestellt und zuletzt bei H. cro-
cuta oben etw^as rUckgebogen.
Die zuerst massig breite dorsale Wurzel wird am 6. v. c. bei H. brunnea 2, vulgaris Bl.
recht schmal, die massig breite diapophyse ragt am 3. v. c. nach aussen etwas hinten unten
mit stumpfem Ende, das auch am 6. v. c. kaum aufgebogen ist, am 7. v. c. ragt sie wenig platt
und mit stumpfem verdicktem Ende nach aussen etwas unten. Das Rostraleck der Lamelle
ist am 3. v. c. nur eine kleine Spitze, am 4. und 5. v. c. aber relativ tief gelegen stumpf- oder
rechtwinkelig, wenig oder nicht vorspringend, am 6. v. c. bei H. crocuta hoch oben spitz klein,
bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. aber sehr breit abgestutzt; der Ventralrand ist nur am 3. v. c.
und 4. von H. crocuta la mittellang, sonst am 4. und 5. v. c sehr kurz gerade bis convex, am
6. V. c. von H. crocuta wieder lang, etwas concav nach hinten unten verlaufend, bei H. brunnea 2,
vulgaris Bl. nicht so lang und fast horizontal, ein Caudaleck ist am 3. v. c nur ganz schwach,
tehlt am 4. v. c. von H. crocuta 1 a, sonst ist es hier und am 5. v. c. gross und ungefähr recht-
winkelig, am 6. V. c. von H. crocuta viel spitzer und stärker rückragend als bei den andern
Formen. Die Lamelle ragt also in der Regel am 4.-6. v. c. stärker als meist nach unten, ist
aber nur am 6. v. c. mittellang und hier in beiden Hyaena-Gruppen stark verschieden.
Zoologica. Heft 30. 20
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Die roslralcn Facetten sind kreisförmig bis oval und lassen meistens ein rostrales Eck
der praezygapophjsen frei, während aussen meist metapophysen nur als Längswulst entwickelt
sind. Die hyperapoph\'sen aber sind wohl entwickelt, sitzen am 3. v. c. nur bei H. brunnea 2
median an den Gelenken und schwinden in der Regel bis zum 0. v. c.
V. th.
(Abbild.: 1., !_• und 15. v. th. Hyaena vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PI. IV.)
Der IL', v. th. ist als Übergangswirbel entwickelt, doch deutet manciies auf den 13. als
solchen hin, indem die fossa transversa noch vorhanden ist und die rostralen Gelenk-Facetten
oft nur sehr wenig medianwärts sehen. Der 1- v. th. ist wie meistens kürzer als der 7. v. c-,
die Länge nimmt aber dann im Gegensatz zu fast allen Raubtieren noch weiter bis zum 7.
oder y. V. th. ab und dann so langsam zu, dass der letzte v. th. ausser bei H. brunnea 2 nicht
länger als der 1. v. th. ist. Die Breite verhält sich aber normal und nimmt an den v. th. 1. sehr
zu, daher kommt es, dass der 1. v. th. nur wenig breiter als lang ist, die weiteren es aber
immer mehr werden. Der letzte v. th. ist daher ähnlich wie bei den Ursidae deutlich breiter als
lang, die Dicke aber ist am 1. v. th. grösser als am 7. v. c. und an den letzten v. th. geringer
als anfangs, so dass sich ein deutlicher Unterschied von den Ursidae ergiebt, wo der letzte v. th.
dicker als lang ist. Die rostrale Endfläche ist zuerst etwas schräg gestellt und gewölbter als
sonst, später jedoch wie gewöhnlich. Ventral sind die Körper vom 2. w th. an stark gewölbt und
meistens neben der Mediane eingesenkt, so dass ein Medianrücken vorhanden ist, bei H. brunnea 2
ist dieser am 1. v. th. scharf Die caudalen Facetten sind bei H. crocuta 1 noch am 12. v. th.
vorhanden, unter ihnen ist am 1. — \. v. th. ein flaches Höckerchen, die tuberc. psoat- sind nur
schwach entwickelt.
Das Neuraldach ist am 1. v. th. sehr kurz, an den v. th. 1. steigt es immer weniger caudal-
wärts an und ist hier breit und sehr wenig gestreckt. Der concave Rostralrand ist am 3. v. th.
nur wenig kürzer als am 2. v. th., stets ist median wie an den v. c eine kleine rauhe Fläche aus-
gebildet, der Caudalrand am 1- v. th. ist ziemlich conca\-. Der proc. spin. des 1. v. th. ist sehr
lang und stark, daher ist das Verhältnis L viel höher als bei allen anderen Raubtieren und
seine Grössenabnahme bis zum 12. v. th. deutlicher als sonst. Von hier an bleibt er ziemlich
gleich hoch und zwar bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. im Gegensatz zu H. crocuta ziemlich klein.
Er ist zuerst schwach, bei H. crocuta Bl. deutlich rückgeneigt und bei H. brunnea 2 etwas rück-
gebogen, wird bis zum 10. v. th. massig, dann weniger rückgeneigt, am 13. meist senkrecht, aber
bei H. crocuta 1, brunnea 2 noch fast rückgeneigt, zuletzt senkrecht bis eben vorgeneigt, so dass
die Antiklinie nicht recht ausgeprägt ist. Der Rostralrand rückt dabei vom 13. an allmählich
\'or, der Caudalrand ist stets ganz hinten, letzterer ist zuerst unten breit und nie scharf Der
proc. spin. ist am 1. v. th. dick, sein Ende zuerst stark in querer Richtung verdickt, dann ein-
fach stumpf an den v. th. 1. abgestutzt, auch hier ist übrigens der proc. spin. nicht sehr breir.
Die diapophyse ist am 13. \'. th. sehr klein, aber noch mit Facette versehen, auf ihrem
Ende ist am 1. — 3. v. th. ein kleiner Höcker, zu welchem am 1. und 2. v. th. eine rauhe Leiste
von der praezygapophyse hinzieht. Der vom 3. \-. th. an allmählich herausrückende Höcker ist
nur bei H. brunnea 2 schwach zweiteilig, sein rostraler Teil entwickelt sich wenig, ragt am
12. V. th. noch nicht, am 13. deutlich nach oben und ist hier in der Regel schon mit der praezj'ga-
- 155 —
pophyse verbunden, bei H. crocuta 1 aber nur links. Der dorsale Vorsprung rückt sehr lang-
sam an das Ende der diapophyse, sein Ende wölbt sich dann nach hinten, wo<lurch die ana-
pophyse entsteht, die bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. am 12. noch recht klein ist, am 13. stets
noch von der diapophyse entspringt und bis hieher, bei H. brunnea 2 bis zum 14. v. th. noch
schwach mit der metapophyse verbunden bleibt und höchstens ein wenig seitlich ragt.
Die rostralen Facetten verhalten sich wie sonst, sehen am 13. v. th. meist massig nach
innen, bei H. brunnea 2 und rechts bei H. crocuta 1 aber kaum. Die praezygapophysen sind
am 2. V. th. recht klein, am 3.— 12. sich nie ganz nahe, am 13. bei den eben genannten Formen
kaum aufragend, daher hier noch wenig oder kaum mit den metajiophysen \erbunden. Diese
sind zuletzt dick, am 15. v. th. von H. brunnea 2 und wohl auch vulgaris Bl. etwas platt, und
ragen etwas in die Höhe. Die postzygapophysen sind an allen v. th. v. sichtbar, am 12. relativ
klein, an den w th. 1. umschliessen sie eine Concavität oder einen stumpfen Winkel, indem sie
etwas divergieren.
V. 1.
(Abbild.; 2. und 5. v. 1. Hyaena vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PI. IV.)
Durch die Ausbildung der diapophyse des 1. v. 1. von H. vulgaris Bl. H. p. 14 ist ebenso
wie bei H. bnmnea 2, wo eine Rippe angewachsen ist, ein Übergang zu den v. th. vorhanden.
Der 1. V. I. ist nur bei H. crocuta 1 deutlich länger als der 15. v. th., hier etwas, sonst ziemlich
breiter als lang; die Länge nimmt dann bis zum 3. v. 1., die Breite bei H. brunnea 2 nicht zu,
die Dicke bei H. crocuta 1 sogar ab. Das Verhältnis E ist eben höher als bei den Ursidae, etwa
wie bei Mellivora, F ganz besonders nieder wie nur bei dieser und bei Proteles; der letzte
V. ]., ungefähr so lang als der erste, ist stets sehr deutlich breiter als lang, bei H.. crocuta la
eben, sonst etwas länger als dick, bei den Ursidae ist dieser noch breiter und ausser bei
U. cf tibetanus 4 dicker. An den Wirbelkörpern ist öfters ein Medianrücken vorhanden, die
tuberc. psoat. sind auch hier ganz schwach.
Das Neuraldach ist mittelbreit, wenig, am letzten v. 1. nicht gestreckt, steigt am 1. v. 1.
noch eben caudalwärts an und besitzt stets neben der Basis des proc. spin. ein rauhes Feldchen.
Der proc. spin. entspringt stets in ganzer Dachlänge, ist bei H. crocuta mittelhoch, bei H. brun
nea 2, vulgaris Bl. kleiner und breiter, bleibt sich ziemhch gleich bis zum 4. v. 1. und wird am 5.
schmaler und etwas niederer, ist oben stets abgestutzt und wenig, am 5. öfters nicht vorgeneigt.
Die diapophyse entspringt zuerst eben unter, dann an der pediculus- Basis, ihr Caudal-
rand dicht an dem des pediculus, dabei öfters in den Ventralrand der anapophyse verlaufend.
Sie ist am 1. v. 1. von H. brunnea 2, vulgaris Bl., wie erwähnt, anormal entwickelt, sonst ragt
sie hier kurz und abgestutzt nach aussen kaum vorn wenig unten, sie wird dann mittellang,
bleibt bis zum 4. v. 1. abgestutzt und ragt hier nur etwas nach vorn, nur bei H. brunnea 2
hier etwas vorgebogen. Am 5. v. 1. ist sie besonders bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. schmaler
als vorher, bei ersterer dorsal eben gewölbt, bei H. crocuta in ein gerundetes Ende etwas
vorgebogen und bei H. crocuta 1 caudal mit Eck versehen, bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. mit
last rechtwinkeligem Caudaleck versehen und in das spitze Rostraleck ausgezogen, daher stark
vorgebogen erscheinend; sie ragt also hier stets ein wenig bis etwas vor den Wirbel und kaum
nach unten zum Unterschied von der Mehrzahl der Raubtiere. Die massig entwickelte ana-
pophyse schwindet bis zum 3. v. 1.
— 156 —
Die wohl entwickelten metapophysen ragen bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. meist-jns deutlich,
bei H. crocuta wenig oder nicht in die Höhe. Die Icurzen und dicken deutlich divergierenden
postzygapoph\'sen sind am 5. v. 1. etwas länger und von einander cntlernter als vorher, aber
sich doch rekitiv nahe.
V. s.
(Abbild.: H. vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PL IV.)
Der 1. V. s. ist stets schmaler und niederer als der 5. \-. 1. und ausser bei H. crocuta la
kürzer, die weiteren werden noch kürzer, doch ist der 3. und 4. bei H. crocuta 1 gleich lang.
Das Verhältnis G ist — natürlich abgesehen von letzterer — wie bei manchen Felis ziemlich
nieder, aber doch höher als bei den Canidae, H. dagegen ist mittelhoch und daher höher als
bei den \'ivcrridae, Procyonidae etc. Die caudaie Endfläche ist nicht sehr oval, der Körper
bald deutlich z. B. H. crocuta 1, bald nur eben z. B. H. crocuta la gebogen, ventral am 1. v. s.
nur bei H. brunnea 2 flach, an den weiteren stets stark oder doch deutlich gewölbt, wobei am
2.-4. V. s. bei H. crocuta 1 zwei parallele Längsleistchen vorhanden sind.
In der Mediane des niederen und flachen Neuraldaches sind öfters noch un\-erwachsene
Stellen, das Dach des 4. v. s. von H. crocuta 1 ist sogar ganz frei, der Rostralrand ist massig
concav und relativ kurz zum Unterschiede^ von den Ursidae. Der can. vert. ist sehr nieder,
die for. s. d. shid bei H. brunnea 2 und vulgaris Bl. gross, bei H. crocuta aber auch nicht klein.
Die proc. spin. sind massig klein und etwas variabel gestaltet, aussev am 2. und 3. v. s. von
H. vulgaris Bl. alle isoliert, am 1. am Ende meist gerundet, sonst abgestutzt, bei H. crocuta und
vulgaris Bl. stets verdickt, am 4. w s. \"on H. crocuta 1 nur ein verdickter Höcker, meist senk-
recht, nur am 1. ^•. s. \'on H. brunnea etwas vor- und am 2. manchmal rückgeneigt, alle ziem-
lich breit.
Die horizontale Oberfläche der Seitenmasse ist in ganzer Länge massig breit entwickelt,
der Seitenrand \erläuft caudalwärts ein wenig nach innen, das sacrum erscheint so kurz und
recht breit, caudalwärts ein wenig verschmälert. Der Rand ist nur bei H. crocuta 1 a vorn am
1. V. s. ein wenig aufgebogen, sonst stets etwas an der Stelle, wo das Caudalende der facies
auric. an ihn heranreicht, am 2. v. s. ist er dick, an der Grenze zum 3. v. s., bei H. crocuta Bl.
auch am 3. v. s. ist er etwas seitlich convex. Die deutlichen, aber nicht grossen Caudalecken
laufen ausser bei H. crocuta la stets spitz zu und ragen nur bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. ein
wenig, bei crocuta aber kaum seitlich, der Caudalrand setzt sich bald dicht an, bald vor dem
Wirbelende an. Die Seitenmasse springt am 1. v. s. neben der Basis der praezygapophysen
deutlich seitlich vor, ebenso auch etwas nach \orn, und ist unten stark sattelförmig. Der
Rostralrand ihrer steil stehenden Seitenfläche ist bei H. brunnea 2 einfach nach vorn convex,
bei H. crocuta 1, la aber deutlich winkelig, der Ventralrand gerade, scharf umbiegend in den
nur bei H. brunnea 2 ganz steil zum Beginn, sonst fast zum Ende des 2. v. s. ansteigenden
geraden Caudalrand. Die rauhe Fläche ist bei dieser dadurch kürzer als bei H. crocuta 1, la
und die facies auric. reicht bei ihr nur wenig, sonst stark auf den 2. v. s., wobei H. vulgaris Bl.
sich vielleicht an H. brunnea 2 anschliesst, so dass auch hier die zwei Gruppen von Hyaena zu
unterscheiden wären.
Die rostralen Facetten sehen meistens nach oben innen, die frei aufragenden, in der
Regel mit deutlichen metapophysen versehenen praezygapophysen erheben sich in relativ
— 157 —
geringem Abstand von einander und sind bei H. crocuta ziemlich nieder. Die proc obliquom.
sind Islein, die caudalen Facetten selir klein, die postzygapopliysen divergieren bei H. brunnea 2
und vulgaris Bl. sehr deutlich, bei H. crocuta sind sie kürzer und sich recht nahe.
V. cd.
(Abbild.: 1., 4. und 5. v. cd. H. vulgaris (striata), crocuta, Bl. H. PI. IV.)
Die V. cd. werden zuerst ein wenig kürzer und die längsten sind wie meistens auch bei
Ursus nur wenig gestreckt und kaum länger als der erste. Die Körper sind \-ei)tral stark
gewölbt, dorsal und caudal bis etwa zum 9. v. cd. etwas platt. Unten ist manchmal am Caudal-
ende ein flacher Vorsprung, rostral sind bei H. crocuta 1, la vom 3., bei H. brunnea 2 erst vom
8. V. cd. an gerundete, bald \erschmelzende Höcker vorhanden.
Das breite niedere Neuraldach wird bei H. crocuta bis zum 4. v. cd. ganz kurz, aber
nicht sehr schmal, bei der andern Gruppe wird es schmaler und reicht länger bis ober das
Wirbelende, zuletzt sind die Reste wie bei den Ursidae im Anschluss an die proc. obliquom.
vorhanden. Der proc. spin. ist nur am 1. v. cd. als ganz kleiner Höcker vorhanden. Die
diapophyse ist öfters an der Basis des Querfortsatzes, dann an der Wirbelseite als ganz kleines
Eckchen vorhanden. Der Querfortsatz selbst entspringt zuerst nur bei H. crocuta an der
ganzen Wirbelseite und ist hier daher breit, sein Rostralrand läuft hier convex nach aussen hinten,
der Caudalrand wenig nach hinten, das Ende ist spitz, bei der andern Gruppe ragt der schmale,
am Ende gerundete Fortsatz etwas nach hinten, dieser Fortsatz wird dann allmählich, bei der
letzteren erst am 4. deutlich kleiner und ragt bald nicht mehr nach hinten.
Rostrale Facetten sind bei H. crocuta schon am 1. v. cd. sehr klein, bei der andern
Gruppe länger erhalten, stets sind hier dicke metapophysen vorhanden, die praezygapophysen
ragen nur bei letzterer etwas nach aussen, die proc. obliquom. bieten nichts besonderes. Die
postzygapophysen sind bei H. brunnea 2, vulgaris Bl. deutlich divergierend bis zum 3. v. cd.
vorhanden, bei H. crocuta in der Regel nur rudimentär.
Proteles.
(Abbild.: Ganzes Skelet Proteles Lalandii (cristatus), Bl. C. PI. III.)
Blainville C. p. 34 rechnet Proteles cristatus Sparm. zu den Canidae, Flower (Proc. zool.
Soc. 1869 p. 474fl'.) jedoch in die Nähe von Hyaena, jedoch als Vertreter einer besonderen Fa-
milie, Mivart (Aeluroidea 1882 p. 203) schliesst sich dem letzteren im Ganzen an und auch ich
kann ihm auf Grund der Untersuchung der Wirbelsäule nur beipflichten. Zu den Canidae
existieren hier kaum Beziehungen, eher zu den Viverridae (Winge 1896 p. 38, Windle and Parsons
1898 p. 18.3), speziell in den Massverhältnissen der Wirbelkörper geht Proteles in ziemlichem
Ab.stand, aber ungefähr parallel mit Hyaena. 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 22—24 v. cd. dürften wohl
am häufigsten bei Proteles vorhanden sein, den v. th. i. fand ich wie bei Hyaena weit caudal-
wärts im 12. v. th. und die facies auricularis bis zum Ende des 2. v. s. reichend, daher ist es
einigermaassen auffällig, dass häufig auch 14 v. th. (> v. 1. und nur 2 v. s. sich finden (Bl. C.
— 158 -
p. 36; Flower 1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 244; Mivart: Aeluroidca 1882 p. 483), ebenso ist be-
merkenswert, dass Bl. I. c. nur 21, Flower (1888 p. 74) aber sogar 26 v. cd. zählt, umgekehrt wie
bei Hyaena scheint hier also die Zahl der v. th. und v. s. häuhg unter der Norm zu sein, die
Zahl der v. cd. aber wie bei jener stark zu variieren.
Atlas.
(Abbild.: Proteles Lalandii (cristatus), Bl. C. PI. III.)
Da bei meinem Original-Exemplar der atlas leider fehlt, kann ich nur nach der Abbildung
in Bl. Angaben über diesen Wirbel machen. Ob hier wie bei Hyaena die ventrale Spange relativ
breit ist, lässt sich leider nicht erkennen, der Neuralbogen ist ziemlich lang, sein Caudalrand
schwach concav, ein proc. spin. fehlt.
Der nicht sehr grosse Flügel springt wohl deutlich hinten, aber nur sehr wenig seitlich
vor, sein Rostralrand entspringt weiter hinter dem Gelenk als bei Hyaena und ist nicht kurz
und etwas nach \orn gerichtet, so dass das Rostraleck zwar vorspringt und etwas seitlich liegt,
nicht aber neben dem Gelenk wie bei Hyaena. Von ihm geht eine breite Brücke über die
Kerbe, was einen deutlichen Unterschied von allen Canidae und Felidae bildet. Der fast gerade
massig lange Aussenrand verläuft nur wenig nach aussen, so dass das ziemlich spitze Caudal-
eck wie bei manchen Viverridac fast nur nach hinten ragt. Von ihm läuft der gerade Caudal-
rand ohne Eck nach vorn innen.
Die rostrale Brücke ist breit, die kurze dorsale Furche wenigstens rostral gut begrenzt
und die Mündung des can. transv. ist ganz hinten, \-on oben nicht sichtbar, ein Verhalten, wie
wir es bei Hyaena und den Viverridae, nicht aber bei den Canidae finden. Die rostralen Ge-
lenke endlich springen in geringem Abstände von einander nur wenig vor, während sie bei
den Canidae fast stets weit \on einander entfernt sind.
Epi stropheus.
(Abbild.: Proteles cristatus 1, T. I Fig. 8.)
Das Verhältnis A ist deutlich höher als bei Hyaena, so hoch wie sonst nur bei einigen
Canis und Formen der Viverra- Gruppe; B ist auch wie bei den letzteren, während hier Hyaena
infolge der Kürze des 1. v. th eine sehr hohe Verhältniszahl hat. Der lange dens ragt kaum
nach oben, die etwas schief stehende Endfläche ist nur etwas oval, ventral ist der Körper in
der Mediane nicht, daneben nur allmählich eingescnlct, nur caudal etwas gewölbt, der Kamm
unterbrochen und am Ende verflacht.
Der pedicuius ist in Anbetracht der grossen Länge des Körpers nicht lang, sein relativ
niederer Rostralrand deutlich concav, sein Caudalrand nicht nieder, wie er es bei Hyaena in der
Regel ist. Der proc. spin. ist lang und nieder, sein gerader Oberrand fast horizontal, nur \'orn
eben abwärts gebogen, der Ventralrand verläuft nur bei Proteles Bl. eben nach oben, die Platte
ist nicht hoch aber sehr lang, vorn gerundet oder ein wenig spitz, auch bei Hyaena springt
sie ja ziemhch stark vor. Am Caudalende gabelt sich der Oberrand, jeder Schenkel läuft nach
hinten aussen eben unten, dann nach unten wenig hinten zur Mitte des Caudalrandes der post-
zygapophyse, so entsteht ein vom can. vert. deutlich abgegrenztes concaves breites und hohes
Feld, das nach hinten eben oben sieht ähnlich wie bei Hyaena, auch die bei dieser verdickten
— 159 --
Ecken sind wenigstens angedeutet, der Unterschied von den Viverridac und Canidae ist hier
also recht deutlich.
Die obere und untere Wurzel der diapophyse ist fast gleich breit, ganz hinten, also weit
von dem rostralen Gelenk entfernt, die gerade ziemlich lange diapophyse, welche stumpf ge-
rundet endet, ragt stärker als meistens nach unten; die rostralen Gelenke sind oval, dorsal
deutlich, ventral aber nur wenig abgesetzt, bei Hyaena crocuta auch nur etwas. Bei den post-
zygapophj'sen ist höchstens der Lateralrand unverdickt, hyperapophysen fehlen ganz, der
Dachrand ist scharf, nicht wie bei Hyaena verdickt.
ö.— /. V. c.
Wie bei Hyaena ist der 7. v. c. kürzer und dicker, aber nicht schmaler als der 3. v. c,
sowohl das Verhältnis C wie D ist aber deutlich höher als bei dieser, so hoch wie bei ßdeogale
puisa 1 oder wie bei manchen Canidae. Die Endflächen stehen deutlich schief, die caudale am
7. V. c. nur etwas, die rostralen sind nicht so stark gewölbt wie bei Hyaena, ventral ist nur
der Körper des 7. v. c. etwas gewölbt, alle aber sind neben der Medianlinie eingesenkt, daher
mit einem scharfen Rücken versehen.
Das flache wenig vorgeneigte Neuraldach ist am 3. v. c. mittellang, am 7. v. c. viel kürzer,
aber nicht sehr kurz, sein Seitenrand stets scharf und gerade, am Rostralrand, der am 4.-7. v. c.
etwas conca^- ist, sieht man kaum eine Andeutung des für Hyaena so charakteristischen rauhen
Feldchens, der Caudalrand endlich ist ziemlich tief winkelig, kaum zu einer Kerbe eingeengt, da
die hyperapophysen am 3.-5. v. c. auf dem Innenrand der postzygapophysen sich befinden. Der
proc. spin. entspringt wie bei Hyaena stets in ganzer Dachlänge und wird bis zum 7. v. c. kaum
höher, ist aber hier entsprechend der grösseren Dachlänge viel breiter als meistens, oben ge-
rundet, wenig vorgeneigt, durch seine Breite also wohl charakteristisch.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist nie schmal und am 7. v. c relativ sehr breit,
diese selbst endet stets stumpf, ragt am 3. v. c. nach aussen massig hinten etwas unten, am
7. V. c. nach aussen etwas unten, wobei sie im Gegensatz zu der von Hyaena völlig dorsoventral
abgeplattet ist. Das stets wenig vorspringende und wenig spitze Rostraleck rückt bei Proteles 1
bis zum 6. v. c. nicht, bei Proteles Bl. jedoch wie gewöhnlich tiefer herab, der meist gerade, bei Pro-
teles 1 am 6., bei Proteles Bl. am 4. und 5. v. c. convexe Ventralrand verläuft deshalb bei ersterem
nach hinten etwas unten, bei letzterem mehr horizontal, das Caudaleck entwickelt sich vom
3. V. c an recht- oder stumpfwinkelig und ragt am 6. etwas spitz nach hinten. Die Lamelle ragt
also am 4. und 5. v. c. wie bei Hyaena deutlich nach unten, ist aber hier nicht so kurz.
Die rostralen Facetten sind stets ziemlich oval, fast nierenförmig, bei Hyaena nur etwas
oval, die metapophysen sind am 3.-6. v. c. recht deutlich und zwar am 3. v. c. am Dachrand
als Eck hinter dem Gelenk.
v. th.
Wie bei Hyaena ist der 12. v. th. als Übergangswirbel entwickelt und ebenso wie bei
dieser werden die Wirbelkörper bis zum 8. v. th. kürzer, so dass selbst der letzte v. th. nicht
so lang als der erste ist und die Dicke i.st hier auch am 1. v. th. grösser als am 7. v. c, an
den letzten v. th. aber geringer. Die Breite jedoch ist im Gegensatz zu Hyaena und den
— 160 -
meisten Rauhtieren am letzten v. th. noeli eben geringer als am l. v. th. Alle sind untjeiähr so
lang als breit in deutliehem Unterschiede von Hyaena, ähnlich wie bei manchen Canidae. Die
rostrale Endfläche des 1. v. th. steht nur wenig schief, ventral ist der Körper am 1. und 2. v. th.
wie bei Hyaena neben der Mediane eingesenkt und hier ein scharfer Medianrücken deutlich
ausgebildet, die tuberc. psoat. sind auch bei Proteles nur sehr schwach entwickelt.
Das am 1. v. th. massig lange Neuraldach wird wie meist an den w th. 1. deutlich ge-
streckt und horizontal, sein concaver Rostralrand wird normaler Weise kurz, aber wie bei
Hyaena nie ganz kurz und an ihm ist wie dort ein dreieckiges Feldchen. Der proc spin. des
I.V. th. ist viel stärker als der sehr niedere des 7. v. c, aber nicht so hoch als der des 2. v. th.
und überhaupt nicht hoch, so dass das Verhältnis L nur halb so hoch als bei Hyaena und
niederer als bei allen Canidae und fast allen Felidae ist. An den letzten v. th. ist der proc.
spin. nicht besonders klein, die Grössendifferenz der ersten und letzten Dornfortsätze also relativ
gering in starkem Gegensatz zu Hyaena. Der erste steht senkrecht, die weiteren werden etwas
rückgeneigt, am 12. nur ganz wenig, bis zum letzten wieder etwas vorgeneigt, dabei ist der
ausser am 1.— 15. v. th. stets scharfe Caudalrand immer ganz hinten und der Rostralrand ver-
läuft bis zum 12. v. th. nur wenig, so dass auch die vorderen proc. spin. alle massig breit sind,
diese enden meüst stumpf, die letzten abgestutzt, der des 1. v. th. aber transversal abgeplattet.
Die diapophyse ist nicht wie bei Hyaena und den Canidae an den v. th. 1. noch vorhanden,
am 3. V. th. rückt ein schwacher gerundeter Doppelhöcker heraus, dessen rostraler Teil bis zum
U.V. th. sehr schwach sich verwölbt, am 12. aber als stumpfer Höcker massig nach oben ragt
und dessen dorsaler Vorsprung auch nur eine niedere Verbindung mit der anapophyse bildet.
Letztere ragt erst am 12. etwas nach hinten \-or, am 13. massig, dann wieder nur sehr wenig
nach aussen und ist nie lang.
Die am 1. v. th. lang ovalen rostralen Facetten sind xom 4. y. th. an recht klein, am
12. sieht die rechte schon ein wenig nach innen, vom 13. an sind beide fast nur nach innen
gerichtet. Die praezygapophysen sind daher am 1. v. th. lang, am 3. — 12. sich nie ganz nahe und
an letzterem rechts eben erhoben, vom 13. v. th. an sind sie von nicht dicken metapophysen
etwas überragt. Die postzygapophysen sind vom 2. v. th. an recht klein, meist aber eben seit-
lich sichtbar, vom 12. \-. th. an stark nach aussen gedreht und hier sich nahe.
V. 1.
(Abbild.: 5. v. 1., Proteles cristatus 1, T. 1 Fig. 7.)
Während die Dicke unverändert bleibt, nimmt die Länge bis zum 4. \ . 1. zu. Im Gegen-
satz zu Hyaena ist der 1. v. 1. ein wenig, der 4. ebenfalls wenig länger als breit, etwa wie bei
Suricata tetradactyla 1 und manchen Canidae, das Verhältniss F ist aber ebenso auffällig nieder
wie bei Hyaena, der letzte v. 1. ist wenig länger als der erste im Gegensatz zu Hyaena crocuta
und fast allen Canidae und so lang als breit. Am Wirbelkörper des 3. und 4. \. 1. ist ein scharfer
Kamm, die tuberc. psoat. sind aber auch hier schwach.
Das horizontale Neuraldach i.st ziemlich, am 5. v. 1. nur wx'nig gestreckt, ein rauhes
Feldchen oben vorn auf ihm ist nur schwach ausgebildet. Der proc. spin. bleibt in der Regel
mittelhoch, bei Proteles Bl. ist er aber am 5. v. 1. niederer als vorher. Alle entspringen wie bei
Hyaena in ganzer Dachlänge mit scharfen Rändern und -sind am Ende abgestutzt, werden bis
— 161 —
5. V. 1. etwas schmaler und sind alle deutlich, bei Proteles ßl. zuletzt wohl weniger vorgeneigt,
sind also etwas ähnlich wie bei Hyaena crocuta, aber mehr vorgeneigt.
Die diapoph\'se entspringt zuerst deutlich, am '). w 1. kaum unter der Basis des pedi-
culus, also tiefer unten als bei Hyaena, ihr Caudalrand verläuft an den letzten \ . 1. zu dem des
pediculus und zeigt bei Proteles 1 an seiner Basis ein rUckragendes Eckchen. Die kleine mittel-
breite diapophyse des 1. v. 1. wird bis zum 5. v. 1. sehr breit und bis zum 4. länger, aber nicht
lang, ragt zuerst wenig nach vorn und unten, später etwas, das Caudaleck wird am 4. und 3. v. 1.
ganz gerundet, das Rostraleck spitz, so dass die diapophyse in dieses vorgebogen erscheint. Die
breite, nur etwas vor den Wirbel ragende und nur etwas nach unten gerichtete diapophyse
des 5. V. 1. ist gegenüber Hyaena, den Canidae und vielen andern Formen recht charakteristisch.
Die anapophyse ist sehr schwach entwickelt, was wohl auch systematisch verwertbar ist.
Die rostralen Facetten sind deutlich concav, die metapophysen alle seitlich platt und
oben gerundet, etwas hochragend. Die postzygapophysen ragen mehr nach hinten vor als bei
Hyaena, sie divergieren auch am .">. \. 1. nur etwas, so dass ihr gegenseitiger Abstand hier nicht
gross ist.
V. s.
(Abbild,: l'rutelcs cristatus 1, T. I Fig. 7.)
Der 1. V. s. ist deutlich kürzer als der f). \. I., die weiteren sind noch kürzer, die Breite
ist dieselbe, die Dicke aber eben grösser als am 5. v. 1. Das V^erhältnis G weicht von dem der
Canidae und Hyaena einerseits und dem der Viverridae andererseits deutlich ab, H aber ist
wie bei Hyaena, Mustela martes 1 ist in beiden sehr ähnlich, sonst aber existieren mit dieser
Form keine Beziehungen. Ventral ist der im Ganzen gerade Körper am 1. v. s. etwas, am 2.
und 3. massig gewölbt und an ersterem durch seitliche Einsenkung in der Mediane mit Kante
versehen, was sonst kaum der Fall ist.
Die bei meinem jungen Original -Exemplar noch unverschmolzenen Ncuraldächer sind
kaum bis etwas gewölbt, der concave Rostralrand des ersten ist wie bei Hyaena relati\- kurz.
Der can. vert. ist wenig gewölbt, nicht sehr nieder, die for. s. d. sind ziemlich gross. Die proc.
spin. sind natürlich völlig isoliert, entspringen in ganzer Dachlänge und sind nicht sehr klein,
höher als bei Hyaena, bei F^roteles 1 viel kleiner als am 5. v. 1., bei Proteles Bl. wohl kaum; sie
stehen ziemlich senkrecht, nur der erste \on Proteles 1 ist etwas vorgeneigt, er läuft oben ge-
rundet zu, während die anderen abgestutzt sind.
Die Oberfläche der Seitenteile ist ziemhch breit, aber neben dem 1. for. sacr. dors., viel-
leicht nur beim jungen Tier, fast ganz reduziert, die Seitenränder c(in\ergieren nach hinten zu
etwas, das sacrum erscheint so \on oben gesehen wie bei Hyaena breit und kurz, caudalwärts
verschmälert. Am 1. \erläuft der nach oben wenig convexe Seitenrand etwas nach innen dicht
an das 1. for. s. d., dann etwas nach aussen, ist an der Grenze zum 3. v. s. ziemlich verdickt,
dann erst scharf und wieder etwas nach innen gerichtet. Das Caudaleck (beiderseits lädiert)
massig breit, ragt wie bei Hyaena crocuta kaum seitlich, ist aber grösser als bei dieser. Der
Seitenteil springt am 1. \. s. neben der Basis der praezygapophyse stark seitlich, etwas nach
vorn vor und ist ventral am 1. und 2. v. s. ziemlich sattelförmig, links bei Proteles 1 allerdings
noch nicht ganz fertig ausgebildet.
Der Rostralrand bildet ähnlich wie bei Hyaena crocuta 1, la ein deutlich vorspringendes
Eck, der Ventralrand aber ist con\ex und biegt allmählich in den ganz schräg ziemlich gerade
Zoologica. Heft 36. 21
— 162 —
zum Ende des 2. \-. s. aufsteigenden Caudalrand um, die steil stehende Seitenfläche wird so
viel länger als hoch und die facies auric. reicht bis zum Ende des 2. v. s. und nahe an das
1. for. sacr. dors., ist also weiter als bei Hyaena ausgedehnt.
Die rostralen Facetten sehen stark nach innen (bei Hyaena nicht), die trei ziemhch hoch
ragenden praezygapophysen sind \on einander nicht weit entfernt, mit metapophysen versehen,
die proc. obliquom. sind deutlich, die caudalen Facetten nicht sehr klein, die postzj-gapophysen
schmal, deutlich rückragend, wie bei Hyaena brunnea 2 oder vulgaris Bl. von einander weit
entfernt, aber fast nicht divergierend und umschliessen eine Concavität.
V. cd.
Der Schwanz ist nicht stark aber besser als bei Hyaena entwickelt, wie schon aus der
grösseren Höhe der Verhältnisse J und H her\orgeht, von welchen das erstere ziemlich hoch,
das letztere allerdings noch recht nieder ist. Ventral und dorsal sind die Körper vom U.v. cd.
an fast kantig, rostrale Höckerchen sind erst vom 8. an \'orhanden und nur schwach entwickelt,
vom 16. an verschmolzen.
Durch X'erkürzung des pediculus und des Daches wird letzteres auf die Wirbelmitte
beschränkt, ist aber schmal und gestreckt im Gegensatz zu dem \'on Hyaena. Am 10. v. cd.
laufen \on den proc. obliquom. zwei parallele Leistchen nach hinten, weiterhin fehlen Reste.
Der Rostralrand des Daches wird dabei bis zum 9. v. cd. tief concav, der proc. spin. ist zuerst
noch deutlich und senkrecht, erst am 4. oder 5. ganz reduziert.
Die diapophyse ist nur an wenigen Wirbeln, so am 12. v. cd. als kleines Eckchen vor-
handen, also wie bei Hyaena nvu^ rudimentär. Der Querfortsatz ist am 1. — 3. v. cd. stark, sein
Rostralrand ist zuerst fast ganz vorn und läuft massig nach hinten, sein Caudalrand nur etwas,
deshalb ist der Fortsatz nicht breit, am Ende gerundet und ragt nach aussen massig hinten,
etwas ähnlich wie bei Hyaena \'ulgaris Bl. H. Fl. IV, er wird dann sehr langsam kürzer und
abge.stutzt.
Die rostralen Facetten werden bis zum 6. v. cd. rudimentär, metapophysen sind hier nur
angedeutet, die proc. obliquom. ragen am 7. w cd. kaum, dann stets massig nach aussen und
bleiben bis zum 22. v. cd. ganz getrennt. Die postzygapophysen sind zuerst wohl entwickelt,
am 6. V. cd. aber nur als Gabelende, dann fehlt jede Andeutung von ihnen.
Mustela- Gruppe.
(Abbild.: Ganzes Skelet: Mustela (Putorius) putorius, Mustela foina Bl. M. Fl. IV.)
Die früher in der Gattung Mustela zusammengefassten Formen: Mustela, Putorius und
Ictis bilden eine ziemlich einheitliche Gruppe, nur Ictis zeigt einige Besonderheiten. Von den
übrigen Mustelidae, welche sehr mannigfaltige Formen umfassen, unterscheiden sie sich vor
allem dadurch, dass sie ziemlich gestreckte Wirbelkörper besitzen, wobei ihnen aber Galictis
und Zofilla recht nahe stehen. In den meisten Fällen sind hier 14 v. th. 6 v. 1. 3 v. s. vor-
handen (Bl. M. p. 3, 4; Flower 1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862 p. 90—94; Mivart:
Arctoidea 1885 p. 397; Nehring: Gahctis 1886 p. 203; Pagenstecher 1870 p. 211 1, selten sind 15 v. th.
- 163 —
5 V. 1. oder gar 13 v. th. 7 v. 1. gezählt wurden. Einige Male werden auch p-älle mit einem über-
zähligen freien Rumpfwirbel erwähnt, 15 v. th. 6 v. 1. oder 14 v. th. 7 v. 1., in einem Falle für
Ictis nivalis 13 v. th. 6 v. 1. 2 v. s. (Flower 1. c.j, also zwei Wirbel unter der Norm, 4 v. s. scheinen
aber nie vorzukommen. Die Zahl der v. cd. wird als recht stark schwankend angegeben, so
von Giebel 1. c. für Mustela martes 15—1'), von Nehring 1. c. jedoch für Mustela 21—22 und für
Putorius 13 — 18, Formen mit mehr als 20 und weniger als 15 v. cd. dürften aber wohl nur Aus-
nahmen bilden, Mustela scheint in der Regel 18—20, Putorius putorius 18, Ictis nivalis 15—16
und ermineus 17 — 18 v. cd. zu besitzen.
Atlas.
(Abbild.: Mustela foina, Bl. M. PI. IX.)
Die ventrale Spange ist stets sehr schmal, besonders bei Ictis, die hypapophyse in der
Regel winzig klein. Der Neuralbogen ist nicht lang, sein Caudalrand bei Mustela gerade bis
schwach concav, bei Putorius und Ictis deutlicher concav, ein proc. spin. fehlt völlig.
Der Flügel ist immer klein und springt hinten nur bei P. putorius 1 und I. nivalis 2 etwas
vor. Da sein bei Ictis recht kurzer Rostralrand nicht nach vorn, sondern fast ein wenig nach
hinten verläuft, springt sein Rostraleck nie vor und ist stumpfwinkehg bis fast rechtwinkelig.
Es liegt ausser bei Ictis deutlich seitlich und über die so entstandene relativ weite Kerbe führt
in Mitte der Länge des Randes, bei Ictis von dem Eck aus eine sehr schmale Brücke, die nur
rechts bei I. ermineus 3 fehlt, also ziemlich charakteristisch zu sein scheint. Der Aussenrand
ist kurz, meist gerade, bei M. foina 1, Bl. \orn etwas concav und verläuft nur wenig, bei Ictis
etwas nach aussen, das Ausseneck ist in der Regel fast rechtwinkelig, der scharfe Caudalrand
xerläuft gerade nach innen und besitzt stets ein deutlich der ventralen Wurzel angehöriges
Inneneck, das nur bei P. putorius 1 nicht ganz nahe am Gelenk liegt. Der Flügel ist also im
ganzen dem \on Cercoleptes ziemlich ähnlich.
Die rostralen Facetten laufen nur bei P. putorius 1 bis nahe zur Mediane aus, ihr Rand
ist nur bei diesem und bei M. martes 1 ventral etwas con^ex, dorsal springen die Gelenke in
ziemlichem Abstände \'on einander stets deutlich vor. Der mittellange can. transv. wird durch
eine flache, ganz kurze Furche fortgesetzt, seine caudale Mündung ist manchmal \on oben
eben sichtbar, die dorsale Furche ist rostral öfters scharf begrenzt, die rostrale Brücke mittel-
breit, also auch in den Kanälen ist Cercoleptes ähnlich, durch seine breite ventrale Spange
aber leicht zu unterscheiden.
E p i s t r o p h e u s .
(Abbild.: Mustela foina, Bl. M. PI. IX.)
Die Höhe des Verhältnisses A unterscheidet \on allen übrigen Mustelidae, den Pro-
cyonidae etc., während B ebenso nieder wie bei allen Mustelidae ist, wobei Ictis eine besonders
niedere Verhältniszahl zeigt. Der dens ist nicht kurz, die Endfläche in der Regel etwas schräg
gestellt, die ventrale Einsenkung des Körpers deutlich und der Kamm scharf. Der pediculus
ist mittellang und sein concaver Rostralrand massig hoch.
Der gerade Oberrand des proc. spin. steigt nur bei P. putorius 1, I. ermineus 3 caudal-
wärts ein wenig an und ist nur bei M. foina 1, martes 2 rostral eben herabgebogen. Der
— 164 -
Ventralrand steigt hier nur bei M. foina Bl., P. putorius Bi. M. PI. I\' und I. ermineus 3 deutlich
nach oben, daher endet die deutlich vorspringende mittelhohe Platte nur bei diesen spitz. Das
Caudalende ragt stets als etwas verdicJcte Spitze, nur bei P. putorius 1 etwas stumpf frei nach
hinten, der stumpfe einfache Caudalrand läuft also nach vorn unten zu dem concaven scharfen
oder stumpfen Dachrand, was von Formen wie den Felidae und Canidae leicht unter-
scheiden lässt.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist meist schmal, die \entrale läuft nicht nach \-orn
aus, die diapophyse selbst ist schmal, läuft spitz zu und ragt meistens massig nach unten, bei
P. putorius 1, Bl. M. PL IV mehr nach hinten, ihr Ende ist ausser bei Ictis rUckgebogen. Die
rostralen Facetten sind in der Regel wenig oval, ausser bei M. martes oben ziemlich gerundet,
aussen meistens etwas, und dorsal ein wenig, ventral deutlich abgesetzt. Die postzj'gapophysen
sind nicht nur durch das gerundete Ende des Dachrandes, sondern auch durch die direkt auf
ihnen sitzenden hyperapoph3'sen verdickt.
3.-7. \. c.
(Abbild.: 3.-7. v. c. Mustela foina Bl. M. PI. IX.)
Der 3. v. c. ist deutlich, besonders bei Ictis gestreckt, unter den Mustelidae nur bei
Galictis barbara 1 und vielleicht Zorilla ebenso, nur bei der Vi\erra- Gruppe und manchen
Canidae mehr, sonst meistens weniger, der 7. v. c. ist in der Regel etwas kürzer, aber nicht
schmaler und bei Mustela auch nicht dicker als der 3. v. c, auch er ist besonders bei Ictis
dcutHch gestreckt, bei M. martes 2 allerdings nur etwas, so dass ausser den genannten iVIuste-
lidae auch Lutra darnach nicht zu unterscheiden ist. Die Endflächen sind alle oval, aber bei
Putorius und Ictis die letzten doch weniger, und stehen ziemlich, die caudale am 7. v. c. meist nur
wenig schief. Ventral sind die Körper nur am 3.-5. \'. c. caudal eben gewölbt, ein Kamm ist
nur durch Endhöckerchen oder als Leiste angedeutet. Am 7. \-. c. sind seitlich unten bei
P. putorius 1 je zwei Längsleistchen, bei Ictis nur je eines.
Das Neuraldach ist am 3. v. c. mittellang, am 7. nur bei Mustela ziemlich kiu"zer, aber
nie sehr kurz, sein Seitenrand ist nur bei letzterer am 4. — 0. \. c. etwas scharf der Rostral-
rand schwach concav bis gerade, der Caudalrand meistens efvvas concav und am 3. — 5. v. c. stets
mit concaver Kerbe versehen, die bei Mustela bis zum 7. v. c. enger wird. Der proc. spin. ist
am 3. V. c. oft fast ganz reduziert, entspringt dann selten in ganzer Dachlänge, ist klein, unten
breit, oben meist spitz, erst am 7. \-. c. etwas höher und hier caudal oft stumpfrandig, meistens
senkrecht oder etwas vorgeneigt.
Die dorsale Wurzel der diapophyse bleibt charakteristischer Weise bis zum 7. a'. c. ziem-
lich gleich breit, \-entral ist an letzterem stets eine glatte Rinne als Andeutung eines can.
transv., oft noch von Eckchen, den Resten der unteren Wurzel, begrenzt. Die mittellange
diapophyse ragt am 3. v. c. nach hinten aussen etwas unten, am 7. nach aussen etwas unten,
ihr Ende ist bis zum 6. w c. meist spitz und rückgebogen, am 7. stumpf. Das Rostraleck der
Lamelle ist eine scharfe, zuerst etwas nach unten gerichtete Spitze, welche bis zum 6. v. c. tiefer
rückt und so etwas breiter wird, aber nur ausnahmsweise abgestutzt ist. Der Ventralrand
verläuft am 3. v. c. bei Ictis sehr kurz in den der diapophyse, sonst ist er ihm mehr parallel
und länger, conca\- bis gerade, auch am 6. \-. c. nicht sehr lang. Das Caudaleck ist nur bei
- 165 —
Mustela am 3. v. c. entwickelt, sonst auch am 4. und 5. v. c. ziemlich klein, am 6. ragt es stets
massig spitz etwas nach hinten. Die Lamelle ist also auch hier nicht gross und ragt nicht
tief nach unten, am 3. — 5. v. c. ist sie, besonders bei Ictis, recht klein, und nur ihr Rostraleck
deutlich.
Die rostralen Facetten sind schon am 3. v. c. stark oval, zuletzt bei Mustela fast nieren-
förmig, daher sind bei dieser die praezygapophj'sen lang; metapophysen fehlen oder sind nur
angedeutet, wie bei allen Mustelidae ausser bei Mydaus meliceps 1. Die hyperapophysen auf
dem Medianrand der postzygapophysen sitzend, schwinden meistens bis zum 5. \-. c, bei Mustela
foina 1 rücken sie aber medianwärts, lophapophysen sind am Rostraleck derselben Gelenke
manchmal sclion \om 3. \'. c. an vorhanden.
V. th.
(Abbild.; 1. und 14. \-. th. Mustela foina, Bl. M. PI. IX; 3. v. th. Putorius putorius 1, T. III Fig. 2;
10. und 11. V. th. Ictis nivalis 2, T. III Fig. 7.i
Während bei Putorius und Ictis der 11. \-. th. deutlich als Übergangswirbel entwickelt
ist, erscheint bei Mustela bald der 10. bald der 11. als solcher ausgebildet. Der 1. v. th. ist
meist nicht kürzer, aber eben breiter als der 7. v. c, die Länge nimmt erst an den a-. th. 1. etwas
zu, die Dicke ist hier bei Putorius und Ictis geringer als am 1. v. th., die Breite bei Ictis ni\alis 2
sogar am letzten v. th. auch. Die \. th. sind alle etwas gestreckt, bei Ictis deutlich gestreckt,
was \on sehr \ielen Raubtieren leicht unterscheiden lässt. Die rostrale Endfläche ist am 1.,
13. und 14. V. th. ein wenig schräg gestellt, der 1. Körper ist ventral platt oder wenig gewölbt,
die caudalen Rippenfacetten sind bei Mustela nur bis zum 9., sonst bis zum 10. v. th. deutlich,
und die tuberc. psoat. meistens spitz, stets erst \om 12. v. th. an entwickelt.
Das Neuraldach fängt bei M. foina 1 schon vom 11. v. th. sonst erst vom 12. an horizontal zu
werden, es ist an den \. th. 1. gestreckt, sein Rostralrand wird wie gewöhnlich bis zum 3. v. th.
ganz kurz, nur am 2. von Ictis ermineus 3 ist er noch relativ lang, am 1. meist gerade, am 2.
wenig bis eben concav. Der proc spin. des 1. v. th. ist zwar \'iel stärker als der kleine des
7. V. c, aber wie bei allen Mustelidae nicht hoch ; das Verhältnis L ist demnach recht nieder,
besonders bei Ictis lässt es von fast allen Raubtieren ausser Galictis, Mellixora und einigen
abnormen Formen unterscheiden. Dieser proc. spin. ist eben bis kaum rückgeneigt, die weiteren
dann deutlicher, am 11. ist er nur bei M. martes 2 etwas rückgeneigt, bei M. foina Bl. M. PI. IV
senkrecht, bei M. foina 1 sogar schon vorgeneigt, an den weiteren \'. th. stets deutlich vor-
geneigt, so dass die Antiklinie wohl ausgeprägt ist. Vom 3. v. th. an wird er kleiner, fehlt am 11.
oft ganz, an den v. th. 1. ist er wieder massig klein entwickelt. Am 1. \'. th. ist er breit, oben
oft ganz stumpf, sein Caudalrand bei M. martes 2 eben zweileistig, am 2. und 3. ist bei Mustela
hier in der Regel eine Platte entwickelt, das Ende ist meistens stumpf; an den v. th. 1. ist die
Breite nicht sehr gross, der Caudalrand läuft lang aus und das Ende ist abgestutzt, am 11. von
M. foina 1 und am 1 2. von Putorius und Ictis aber spitz.
Die diapophj'se ist immer bis zum 11. v. th. vorhanden, meistens auch ihre Facette, bei
I. ermineus 3 aber letztere hier nicht mehr. Sehr charakteristisch scheint nun zu sein, dass an
ihrer Basis, wie am 7. v. c, bis zum 6. v. th. eine glatte Rinne vorhanden ist, welche caudal
und lateral durch ein Eckchen begrenzt, manchmal auch sehr schmal überbrückt ist, in einigen
— 166 —
Fällen sogar doppelt, nämlich ventral und caudal von der diapophyse. Der Höcker ist am
3. \-. th. stets schon ganz am Ende, aber nur bei M. foina 1 gleich zweigeteilt, sonst erst später.
Der rostralc Vorsprung entwickelt sich bei Mustela normal, sonst ist er ganz schwach, er
ragt am 10. etwas nach oben, bei Ictis aber hier und am 11. v. th. etwas nach aussen. Der
dorsale Vorsprung bildet wie sonst den Verbindungsrücken bis zum v. th. i., ist aber bei
P. putorius 1 hier von einem Loch durchbohrt und fehlt bei Ictis am 11. .sogar völHg, was
wohl charakteristisch ist. Die anapophyse entwickelt sich vom 4., bei letzterem erst vom
7. V. th. an und entspringt bei M. foina 1 und Ictis schon vom 11. an vom pediculus, ragt hier
meist etwas nach aussen, bei Ictis jedoch hier und am 10. v. th. deutlich nach aussen, ist spitz,
dann breiter und stumpfer, und oft etwas nach oben gerichtet.
Die rostralen Facetten sind nur bei I. ermineus 3 am l.v. th. lang, sonst nur etwas
oval, sehen bei M. martes 2 am 11. schon eben nach innen, bei M. foina 1 nach oben innen, sonst
erst am 11*. Die praezygapophysen verhalten sich dem entsprechend, sie sind vom 3. v. th. an
sich sehr nahe. Die metapophysen sind bei M. foina 1 schon am 11., sonst erst am 12. an ihnen,
dick, eben bis ef-was hochragend. Die postzygapophysen sind an den mittleren v. th \-. fast
ganz reduziert, divergieren an den v. th. 1. wenig bis et\\as und umschliessen hier eine bei
Mustela deutliche, sonst enge Concavität.
V. 1.
(Abbild.: 1. und 6. v. 1. Mustela foina, Bl. M. PI. IX; 6. v. I. Ictis nivalis 2, Taf. III Fig. 8.)
Die Länge der Körper nimmt meistens nur bis zum 3. v. 1. zu, der 3. bis ,'). ist fast gleich
lang, erst der 6. kürzer, die Breite nimmt nur bei I. ermineus 3 nicht zu. . Der 1. v. 1. ist
etwas, bei Ictis aber stark gestreckt, das Verhältnis E ist bei letzterem höher als bei allen
anderen Raubtieren, bei Mustela etwas niederer als bei Putorius aber immer noch höher als
bei fast allen andern Mustelidae, Bassaris, den Procyonidac, Hyaena, Proteles, den Ursidae und
fast allen Canidae, während F umgekehrt bei Mustela höher als bei Putorius und Ictis ist und
eine Trennung von Formen wie Mellivora, Zorilla, Lutra, Hyaena, Proteles einerseits, und den
Procyonidac, Bassaris, Cynaelurus etc. andererseits erlaubt. Der letzte v. 1. ist wie bei den
Canidae und meisten Mustelidae kürzer als der 1. v. 1. und etwas bis sehr deutlich gestreckt
zum Unterschiede von Formen wie Gulo, MelHvora, den Lutrinae etc.
Die Endflächen stehen z. T. ein wenig schräg, ein Kamm fehlt, dafür ragen die starken
tuberc. psoat. spitz nach hinten vor, bei M. foina Bl. allerdings scheinen sie zu fehlen. Das
horizontale Neuraldach ist recht deutlich, auch am letzten v. 1. gestreckt. Der kleine proc.
spin. wird bis zum 3. oder 4. v. 1. eben höher, dann meistens wieder niederer, ist nie hoch,
zuerst recht deutlich vorgeneigt, dann weniger, so dass er bei Mustela zuletzt fast senkrecht
steht, bei Putorius und Ictis wird er hier aber wieder etwas vorgeneigt (.Bei I. nivalis 2 ist
er am 6. v. 1. abgebrochen.) Alle sind scharfrandig, unten breit, oben schmaler, zuerst abgestutzt,
dann gerundet oder spitz, ihr Caudalrand läuft in der Regel lang vor dem Dachende aus.
Die diapophyse entspringt stets unter oder eben an der Basis des pediculus, ihr Caudal-
rand deutlich vor dem des letzteren, doch läuft am 1. und 2. v. 1. von M. foina 1 und Bl. eine
Leiste von ihm zur anapophyse. Sie ist immer platt und nicht breit, am 1. ^■. 1. bei Putorius
und Ictis sehr klein und wird bis zum 5. oder 6. v. 1. länger aber nicht sehr lang, ragt zuerst
nach aussen etwas unten und vorn, später mehr nach vorn und ist am 5. und 6. v. 1. in das
— 167 —
spitze Rostraleck vorgebogen, so dass sie hier recht deutlich vor den Wirbel ragt, weniger
seitlich als nach vorn, wobei sie säbelförmig ist. Doch ist manchmal auch hier noch das Caudal-
eck vorhanden, z. B. bei P. putorius 1. Die anapophyse ist am 1. noch massig breit und ragt
meist etwas nach oben, dann erst wird sie langsam rudimentär.
Die rostralen Facetten sehen zuletzt bei M. martes 2 stärker als sonst nach innen; die
metapophysen sind nur bei Mustela gut entwickelt und anfangs dick;' bei I. nivalis 2 fehlen sie
fast ganz. Die postzj-gapophysen divergieren ausser bei P. putorius 1 etwas, am 6. v. 1. mehr
als vorher und sind hier auch länger, ihr gegenseitiger Abstand ist auch hier bei Mustela nur
massig, sonst nicht gross.
v. s.
(Abbild.: Mustela foina, Bl. M. PI. IX.)
Der 1. V. s. ist deutlich kürzer, ineist eben schmaler und ebenso dick als der 6. v. I., die
weiteren v. s. sind nicht oder nur wenig kürzer als der erste. Wie im Verhältnis E, so auch
in G steht Mustela unter den andern Formen und Ictis ist so hoch, dass es selbst die Ursidae
mit ihren 5 v. s. übertrifft. Formen wie die Canidae, Gulo und Mellivora sind darnach auch
von Mustela zu unterscheiden. Im Verhältnis H steht Ictis ziemlich unter Mustela und Putorius
und verhält sich wie die Procyonidae und die meisten Viverridae, während es bei jenen deut-
lich höher, ähnlich wie bei den Canidae ist. Der Körper ist nur bei M. martes 2 eben, bei
I. ermineus 3 etwas gebogen, ventral am 2. und 3. v. s. gewölbt.
Der Rostralrand des Neuraldaches ist bei Mustela sehr massig, sonst nicht breit, und
massig, bei P. putorius 1 tief concav. Nur bei diesem ist der 1. und 2. proc. spin. verbunden,
sonst sind sie ganz isoliert, scharfrandig, meist nicht sehr breit und am Ende abgestutzt, nur der
3. von I. ermineus 3 ist spitz. Der erste ist ausser bei M. foina 1 und P. putorius 1 so hoch als
der des 6. v. l, die weiteren sind aber meist recht klein, nur bei M. martes 2 nicht, alle senk-
recht oder wenig vorgeneigt.
Die horizontale Oberfläche der Seitenteile ist recht schmal, ihr Seitenrand verläuft nur
bei Mustela etwas nach innen, sonst sehr wenig oder kaum, so dass das sacrum von oben ge-
streckt und nur bei Mustela caudalwärts etwas verschmälert erscheint; vom 2. v. s. an ist der
Rand unverdickt und bildet hier nur bei Mustela ein stumpfwinkeliges seitliches Eck. Das
Caudaleck am 3. v. s. ist massig lang, schmal und spitz zulaufend und ragt massig bis etwas
nach aussen, wobei sein Caudalrand sich vor dem Wirbelende ansetzt. Der Seitenteil ragt
neben der Basis der praezygapophyse nur wenig, bei Putorius und Ictis sehr wenig seitlich,
kaum nach vorn, ist aber ventral deutlich sattelförmig; der Rostralrand läuft meist etwas
concav nach unten statt wie sonst convex, ventral ist der Rand kurz und stark convex, caudal
fast senkrecht und steigt hier zum Beginn des 2. v. s., so dass die fast senkrecht stehende
Seitenfläche hoch und kurz ist und die facies auric. nicht auf den 2. v. s. reicht, was von vielen
Formen unterscheidet.
Die rostralen Facetten sind nur bei Mustela etwas concav und sehen verschieden stark
nach innen, der Abstand der frei aufragenden praezygapophysen ist nur bei diesen mittel-
gross, sonst nicht gross; proc. obliquom. sind nur bei I. ermineus 3 deutlich, sonst sehr
schwach entwickelt, die postzygapophysen aber sind stets wohl entwickelt, sie divergieren bei
M. foina 1, martes 2 deutlich, sonst nur etwas oder wenig.
— KxS —
V. cd.
(Abbild.: 1.— 5. v. cd. Mustela foina, Bl. M. PI. IX.)
Der 1. V. cd. ist bei Ictis gestreckter als sonst, daher ist das Verhältnis K hier viel
niederer als bei Mustela, T ist bei allen ziemlich hoch gegenüber den übrigen Mustelidae ausser
Zorilla. Die rostrale Endfläche steht zuerst etwas schräg, ventral sind die Körper bald stark
gewölbt, die rostralen Höcker werden bald stark, divergieren bei Mustela etwas vom 7. v. cd.
an und sind hier noch am 17. v. cd. getrennt, bei Ictis viel eher reduziert.
Das zuerst flache und breite Neuraldach wird schmaler, niederer und kürzer, sein
Rostralrand ganz schmal und bei Mustela tief spitzwinkelig, so dass das Dach vom 4. oder 5.
V. cd. an nicht mehr ober das Wirbelende reicht, sein schmales Rudiment ist hier in der Mitte
des Wirbels. Der proc. spin. ist am 1. \. cd. in der Regel klein, platt und senkrecht und wird
bis zum 3. v. cd. rudimentär, bei P. putorius 1 ist er es schon am 1. v. cd.
Die diapophyse erscheint erst am 6. oder 7. v. cd. an der Wirbelseite und bildet hier ein
deutliches spitzes Eck, meist so gross als die ventralen Höcker, das dann kleiner wird. Der
Rostralrand des Querfortsatzes ist nie vorn am Wirbel und dem Caudalrand ziemlich parallel,
der mittellange, ziemlich schmale, am Ende abgestutzte oder gerundete Fortsatz ragt hier
nach aussen wenig bis massig hinten, er wird vom 4. an rasch kürzer und ragt nicht mehr
nach hinten.
Die rostralen Facetten schwinden bis zum 4. oder 3. v. ed., die metapophysen sind hier
meistens kaum entwickelt, die proc. obliquom. ragen zuerst etwas, dann kaum nach aussen,
sind später kleiner als die ventralen Höcker, nur bei Mustela zuletzt verschmolzen. Die
postzygapophysen di\ergieren zuerst nur bei Mustela etwas, sonst wenig, dann ist meist eine
kleine Gabel am Dachende und vom 6. oder 7. v. cd. an eine solche auf dem Wirbelende, hier
bald verwachsend und nur bei Mustela lange angedeutet.
Galictis.
In der Regel wird diese Gattung mit Gulo in Verbindung gebracht, es sind aber nicht
unerhebliche Unterschiede in der Gestalt der Wirbel vorhanden: die Zahl der v. cd. ist viel
grösser als dort und die Massverhältnisse sind stark verschieden, hier sehr ähnlich denjenigen
der Mustela -Gruppe, bei Gulo jedoch wie bei der Meles-Gruppe. Da ich nur ein Skelet unter-
suchte, möchte ich CTalictis also mit \'orbehalt von (tuIo trennen und an die Mustela-Gruppe
anreihen.
Die Normalzahl für Galictis barbara ist 14 \-. th. 6 v. 1. 3 v. s. 23 — 20 v. ed., selten findet
man auch 15 \-. th. 5 v. 1., tür Galictis \'ittata und crassidens ist dagegen das letztere Verhalten
das normale, wobei Ct. vittata manchmal sogar 16 v. th. also einen freien Rumpfwirbel über
die Norm besitzt. Die Zahl der v. cd. jedoch ist für diese Arten niederer, nämlich 20 — 21, für
crassidens sogar nur 18 (Bl. M. p. 15; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862
p. 95; Mivart: Arctoidea 1885 p. 397; Nehring: Galictis 1886 p. 201). Bei der von Blainville
(M. p. 15) untersuchten Form waren übrigens nur 2 v. s. vorhanden, der 1. v. cd. aber in seiner
Form diesen eng angeschlossen.
169
Atlas.
(Abbild.: Calictis barbara 1, Taf. IJI Fig. 15.)
Die ventrale Spange ist ähnlich wie bei Gulo im (iegensatz zur Mustela- Gruppe massig
breit und ventral ziemlich flach, der Neuralbogen ziemlich kurz, doch länger als die Spange,
sein Rostralrand relativ kurz und dorsal gewölbt, während er bei der Mustela -Gruppe mittel-
lang ist; der Caudalrand ist etwas concav.
Der ventral ein wenig concave Flügel ist recht klein, fast breiter als lang, ragt aber
caudal etwas vor. Sein relativ langer Rostralrand entspringt etwas hinter dem Gelenk und
verläuft etwas nach hinten, das Rostraleck liegt daher deutlich lateral, aber weit hinten und
ist etwas stumpfwinkelig, die Kerbe ist im Gegensatz zur Mustela- Gruppe sehr weit, aber wie
dort sehr schmal überbrückt, weit innerhalb von dem Eck. Bei den Lutrinae ist diese Partie
oft ganz ähnlich gestaltet, bei Gulo läuft der Rand nie so nach hinten. Der recht kurze fast
gerade Aussenrand läuft nur wenig nach aussen, das Ausseneck ist nur wenig spitzwinkelig
und der scharfe Caudalrand läuft nur in seiner medialen Hälfte etwas nach vorn, indem er in
einiger Entfernung vom Gelenk ein stumpfwinkelig gerundetes Inneneck besitzt, das seiner
ventralen Partie angeh<'Jrt, aber kaum wie bei den I^utrinae nach unten gerichtet ist.
Die rostralen Facetten sind nur durch einen sehr schmalen Streifen eben verbunden, ihr
Rand ist ventral convex, die Gelenke springen dorsal in geringem Abstände von einander deut-
lich vor. Bei der Mustela- Gruppe ist der Abstand gross und ventral keine \^erbindung vor-
handen. Der massig enge can. trans\-. mündet ganz hinten, ist etwas kürzer als die Flügelbasis
und durch eine deutliche Furche fortgesetzt. Die dorsale Furche ist rostral wohl begrenzt und
die rostrale Brücke sehr breit, das for. arcus mündet im can. vert- relativ tief
Epistropheus.
Das Verhältnis A ist wenig niederer als bei Mustela, viel höher als bei den übrigen
Mustelidae, B verhält sich wie bei Putorius putorius 1, bei Gulo ist es etwas höher. Die End-
fläche steht etwas schief, der Körper ist deutlich aber nicht plötzlich hinter den Facetten ein-
gesenkt, ohne Kamm im Gegensatz zu der Mustela -Gruppe.
Der pediculus verhält sich wie bei jener. Der gerade Oberrand des proc. spin. ist rostral
und caudal ein wenig verdickt, steigt caudalwärts ein wenig an und ist rostral herabgebogen.
Da zugleich der Ventralrand etwas nach vorn ansteigt, ist die rostrale Platte spitz und kurz
im Gegensatz zu den meisten Mustelidae. Das seitlich platte Caudalende ragt deutlich nach
hinten, der ganz scharfe Caudalrand läuft nach unten etwas vorn zu dem ebenfalls scharfen
nach vorn ziemlich concaven Dachrande, der auf den postzygapophysen gerundet und durch
hyperapophysen verdickt endet, wie es bei den Mustelidae meistens der Fall ist.
Die beiden Wurzeln der diapophyse sind ziemlich gleich breit und ganz hinten, der enge
can. transv. endet daher weit hinter dem Gelenk. Die mittellange diapophj'se ragt nach unten
hinten und aussen, aber ihr spitzes Ende ist rUckgebogen. Die ovalen rostralen Gelenke sind
lateral ganz, oben massig gerundet und nur etwas abgesetzt.
Zoologica. Heft 36. 90
170 -
3.-7. V. c.
Das Verhältnis C und D verhält sich ungefähr wie bei Putorius putorius 1; wie bei den
Mustelidae Regel ist, nimmt die Breite nicht ab und die Dicke nicht zu, daher sind alle End-
flächen queroval, etwas schief, die caudale am 7. v. c. nur wenig, letztere ist mit schwachen
Rippenfacetten versehen. Ventral sind alle Körper ziemlich platt, am 4. und ö. mit zwei End-
höckern versehen und am 7. von der Seite des Körpers kantig abgesetzt, was wohl eine
Andeutung der hier bei Putorius vorhandenen Längsleisten ist.
Das wenig vorgeneigte Neuraldach ist am 3. v. c. massig gestreckt, am 7. nur etwas
kürzer und stets ein wenig bis etwas gewölbt. Sein Seitenrand ist stets concav und ganz ge-
rundet wie meistens bei der Mustela- Gruppe. Der Rostralrand ist gerade bis wenig concav,
der Caudalrand im Gegensatz zu jener ohne Kerbe, am 3. v. c. concav, dann deutlich stumpf-
winkelig. Die proc. spin. entspringen ausser am 3. v. c. alle in ganzer Dachlänge, sind aber
nicht breit, oben verschmälert, alle scharfrandig, stehen senkrecht und werden bis zum 7. v. c.
mittelhoch.
Die dorsale AVurzel der diapophyse ist am (). und 7. v. c. mittelkurz, am 7. v. c. ist keine
Andeutung eines can. transv. wie bei der Mustela -Gruppe vorhanden. Die diapophyse ragt am
3. V. c. nach aussen hinten etwas unten, am 7. nach aussen etwas unten, ihr Ende ist oval, am
6. und 7. aber schräg o\al. Das Rostraleck der Lamelle ist am 3. und 4. v. c. relativ gross und
spitz, dann aber breit gerundet oder abgestutzt, also breiter als bei der Mustela -Gruppe und
bei Gulo, der Ventralrand läuft meist ziemlich der Axe parallel, ist mittellang und gerade, am
6. wenig concav, das Caudaleck ist bis zum 5. v. c. klein und spitz, erst am 6. ragt es lang und
spitz hinten vor, so dass die Lamelle hier lang ist, aber nicht tief ragt.
Die zuerst ovalen rostralen Facetten werden wie bei der Mustela -Gruppe zuletzt fast
nierenförmig ; metapophysen sind nur am 4. — b. v. c. angedeutet, die hyperapophysen engen
den Dachrand nicht zu einer Kerbe ein, sie bleiben bis zum 5. v. c. auf den postzygapophysen
und rücken nur auf ihnen eben medianwärts.
V. th.
Wie bei Putorius ist der 11. v. th. in jeder Beziehung als v. th. i. ausgebildet. Der 1. v. th.
ist nicht kürzer, aber eben breiter und dicker als der 7. v. c, erst vom 9. v. th. an nimmt die
Länge, zuletzt auch die Breite zu, die Dicke aber nicht. Der 1. v. th. ist wie manchmal bei
der Mustela -Gruppe nur wenig, die letzten wie dort deutlicher gestreckt. Die Endflächen
stehen senkrecht, die Ventralseite ist zuerst sehr wenig gewölbt und die luberc. psoat. sind
wie bei der Mustela-Gruppe erst vom 12. v. th. an, zuerst ganz an der Seite vorhanden.
Das am 1. v. th. mittellange, an den v. th. 1. ziemlich gestreckte Neuraldach verhält sich
normal, sein Rostralrand ist am 1. und 2. v. th. nur wenig concav. Der proc. spin. des 1. v. th.
ist viel stärker, aber nicht viel höher als der des 7. v. c, seine geringe Höhe und sein Ver-
hältnis zur Wirbellänge ist wie bei Mustela imd Putorius, er wird bis zum 11. v. th. klein, dann
wieder höher, ist aber hier stets nieder. Er ist zuerst wenig, dann etwas rückgeneigt, am
12. V. th. senkrecht, dann deutlich vorgeneigt, stets scharfrandig, zuerst hinten mit Platte ver-
sehen, am 1. v. th. relativ breit, dann schlank, dann zuletzt massig breit und oben abgestutzt;
— 171 -
der Caudalrand verläuft hier nicht so wie bei der Mustela-Gruppe und an den v. th. v. ist dort
die Rückneigung' stärl'Cer.
Die diapophyse ist wie ttei jener bis zum 11. v. th. vorhanden und wie dort bis zum
0. V. th. unten an ihrer Basis die Rinne, die am 1.— 5. v. th. schmal überbrtkkt ist. Der Höcker
ist am 3. v. th. schon fast am Ende und teilt sich erst am 4., sein rt)Straler Vorsprung ent-
wickelt sich wie sonst und ragt erst am 11. etwas nach oben, der grössere dorsale \''orsprung
bildet nur bis hieher einen deutlichen Verbindungsrücken. Erst vom 6. an entwickelt sich an
ihm die anapophyse, die am 12. etwas nach aussen ragt, mittelbreit und nicht sehr lang wird.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. nur etwas oval, sonst normal, am 3. — 11. sich
ziemlich nahe; die metapophysen ragen vom 12. an etwas in die Höhe und hier auch etwas
nach aussen, sie sind zuerst nicht dick. Die postzygapophj'sen werden an den v. th. v. sehr
reduziert, an den \ . th. 1. sind sie stark nach aussen gedreht und di\'ergieren nur sehr wenig.
v. 1.
Der 1. V. 1. ist wie bei iVlustela deutlich gestreckt, die Länge und Dicke nimmt dann
nur bis zum 4. v. 1. zu. Das Verhältnis E und F ist wie bei Mustela resp. Putorius, nach letzterem
ist jedoch Gulo nicht zu trennen. Der letzte v. 1. ist wie dort kürzer als der erste und nur
etwas gestreckt. Die Endflächen stehen z. T. ein wenig schief, die Körper haben wie bei der
Mustela-Gruppe keinen Kamm, die tuberc. psoat. aber sind hier gerundet.
Das Neuraldach ist wie dort gestreckt; der proc. spin. wird bis zum 4. ein wenig höher,
dann kaum niederer, ist hier relativ nicht klein, zuerst deutlich, am 6. eben vorgeneigt. Ziem-
lich breit, erst am 0. schmaler, ist er zuerst abgestutzt, am 5. und 6. gerundet, und stets scharf-
randig, wobei der Caudalrand nie so lang wie bei der Mustela-Gruppe verläuft.
Die diapophyse entspringt stets unter der Basis des pediculus und ihr Caudalrand nur
am 6. v. 1. dicht an dem des letzteren; sie ist am 1. v. 1. mittelbreit und kurz, wird bis zum 6. v. 1.
kaum breiter aber massig lang, ragt zuerst nach aussen etwas unten vorn, dann mehr nach vorn
und wird vom 4. an deutlich in ihr spitz vorspringendes Rostraleck vorgebogen, wobei ihr Caudal-
eck von hier an ganz gerundet ist, so dass sie zuletzt säbelförmig, nicht breit deutlich vor-
springt und mehr nach vorn als aussen ragt. Die anapophyse ist wohl entwickelt, also auch
hier kein Unterschied von der Mustela-Gruppe vorhanden.
Die metapophysen sind wohl ausgebildet; die postzygapophysen divergieren wenig, am
6. V. 1. etwas, sind massig, am 6. stark nach aussen gedreht und umschliessen am 6. v. 1. eine
tiefe Concavität.
v. s.
Der 1. V. s. ist deutlich kürzer und eben schmäler und niederer als der letzte v. 1., der
2. und 3. sind gleich lang. Die Verhältnisse G und H verhalten sich wie bei Mustela und
Putorius, Ictis einerseits wie Gulo andererseits ist stark verschieden. Der Körper ist eben
gebogen, ventral nur am 2. und 3. v. s. gewölbt.
Der Rostralrand des Neuraldaches ist concav, der can. vert. rostral sehr nieder und
breit, die for. s. d. sind ziemlich gross. Die völlig isolierten proc. spin. sind viel niederer als
am 6. v. 1., mittelbreit, am Ende schmaler und meist gerundet, und stehen ziemlich senkrecht.
- 172 —
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist neben den praezygapophysen kaum ent-
wickelt, dann aber bis zum 3. v. s. gleich breit, denn ihr Seitenrand läuft fast gerade nach hinten,
nur am 2. v. s. ist er ein wenig verdickt und seitlich convex. Das sacrum erscheint so von oben
gesehen etwas gestreckt und unverschmälert. Das breite kurze Caudaleck mit gerundetem Ende
ist nach aussen hinten gerichtet, springt aber seitlich nur wenig, hinten sehr wenig vor, sein
Caudalrand läuft nach innen eben vorn, hierin ist die Mustela-Gruppe also deutlich verschieden,
Gulo viel weniger. Der, Seitenteil des 1. v. s. springt vorn und seitlich kaum vor, ist aber
ventral ziemlich sattelftirmig. Der Rostralrand läuft wie bei der Mustela-Gruppe flach concav
nach unten, ventral ist der Rand stark convex, caudal ganz steil und die steil gestellte Seiten-
fläche ist also wie dort hoch und kurz, fast ganz auf den 1. v. s. beschränkt, ihre facies auric.
ganz, diese ist von dem 1. for. sacr. d. getrennt.
Die rostralen Facetten sehen nur wenig nach oben, die praezygapophysen ragen frei
in geringem Abstände von einander empor und sind mit metapophysen versehen. Die proc.
obliquom. sind deutlich; die nach aussen gedrehten postzygapophysen divergieren wenig und
bilden einen spitzen Winkel mit einander.
\
V. cd.
Der 2. und 3. v. cd. ist eben kürzer als der erste und der 8.— 12. ist fast gleich lang, das
Verhältnis l ist wenig niederer als bei der Mustela-Gruppe, sonst bei den Mustelidae ausser
bei Zorilla viel niederer, K ist wie bei Putorius oder Ictis nicht sehr hoch. Die 1. rostrale End-
fläche steht ein wenig schief, ventral sind die Körper stets gewölbt, hier caudal am 8.— 18. v. cd.
mit winzigen Knöpfchen versehen und rostral vom 3. an mit den zwei Höckern, welche vom
7. an stark und am 18. noch getrennt^. sind.
Der Neuralbogen wird bis zum 0. y. cd. wie bei Mustela reduziert; von da an fehlt jede
Andeutung. Der proc. spin. ist im Gegensatz zur Mustela -Crruppe schon am. 1. v. cd. nur
angedeutet.
Ebenso ist eine diapophyse nur am 7. — 17. v. cd. als ganz schwaches Eckchen an der
Wirbelseite, nie deutlich wie bei Mustela. Der Querfortsatz wird auch schon vom 3. an kürzer
und ist vom 9. an nur als Knöpfchen angedeutet. Sein Rostralrand ist zuerst fast vorn, läuft
nur am 2. v. cd. dem Caudalrand parallel, sonst etwas nach hinten, daher ist nur hier der Fort-
satz breit abgestutzt, während er am 1. und 3.-5. spitz zuläuft und etwas rückgebogen ist,
dann aber ist er wieder abgestutzt.
Die rostralen Facetten schwinden erst am 5. v. ed., die praez\'gapophysen ragen hier
stets etwas nach aussen mit gerundeten, dann abgestutzten metapophysen versehen; die proc.
obliquom., relativ breit und nicht hoch, ragen etwa bis zum 10. v. cd. auch etwas nach aussen,
sind vom 8. an kleiner als die unteren Höcker, aber noch am 18. getrennt. Das Neuraldach
endet tim 6. v. cd. einfach spitz, dann ist bis zum 11. v. cd. nur ein einziges Knöpfchen auf
dem Wirbelende, während bei der Mustela-Gruppe die Reste der postzygapophysen lange
erhalten bleiben.
- 173 —
Gulo.
(Abbild.: Ganzes Skelet, Gulo luscus, Bl. M. PI. 111.)
In den Massverhältnissen, wie auch in seinen Wirbclzahlen schliesst sich Gulo viel
besser an Meles an als an die Mustela- Gruppe oder an Galictis, auch Mellivora steht ihm
hierin nahe, die letztere zeigt aber viele Besonderheiten, welche von Gulo leicht unterscheiden
lassen, während Meles auch in der Gestaltung der Wirbel nicht sehr verschieden ist. Da ich
aber viele Formen der Mustelidae nicht untersucht habe, begnüge ich mich damit, auf diese
Beziehungen zu Meles hinzuweisen, ohne Crulo dieser Gattung direkt anzureihen.
Die Normalzahl der Wirbel dürfte hier 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 15 v. cd. sein (Bl. M. p. 22;
Flower iHSSp. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gra}^ 1862 p. 96; Mivart: Arctoidea l<S85p. 397; Pagen-
stecher l<S70p. 211), doch werden öfters auch 14 v. th. 6 v. 1. und nur 14 oder 16 v. cd. gezählt.
A'on Gulo luscus la wurden übrigens nur die Wirbel- und Masszahlen berücksichtigt, da er
sich in seinen Formen kaum \on Gulo luscus 1 unterschied.
Atlas.
(Abbild.: Gulo luscus, Bl M. PI. IX.)
Die \'entrale Spange ist wie bei Galictis relativ breit, aber ventral gewölbter; der Neural-
bogen ist auch relativ kurz, sein mit schwacher Kerbe versehener Rostralrand jedoch von
mittlerer Länge, der Caudalrand sehr schwach concav.
Der Flügel ist von mittlerer Grösse und springt caudal und seitlich vor, ist also nicht
so klein wie bei Galictis und der Mustela-Gruppe, sein Rostralrand ist wie bei ersterer zwar ziem-
lich lang, läuft aber nur nach aussen, so dass ein stark seitlich liegendes fast rechtwinkeliges
Rostraleck und eine weit offene Kerbe entsteht, welche wie bei Galictis 1 innerhalb des Ecks
sehr schmal überbrückt ist. Der nicht sehr lange, gerade bis eben convexe Aussenrand läuft
nur wenig nach aussen, das ziemlich gerundete Ausseneck ist daher wenig spitzwinkelig ; der
mittellange Caudalrand läuft nach innen und bei Gulo 1 wenig, bei Gulo Bl. etwas vorn, wobei
nur bei ersterem an seiner ventralen Partie nahe am Gelenk ein Inneneck angedeutet ist.
Die rostralen Facetten laufen ventral bis nahe an die Mediane aus, ihr Rand ist hier
schwach convex, dorsal springen die Gelenke in massigem Abstände von einander etwas vor.
Der can. transv. mündet ganz hinten und ist nur halb so lang als die Flügelbasis, die ventrale
wie die dorsale Furche ist im Gegensatz zu Galictis 1 flach, die rostrale Brücke nur massig
breit und das foramen arcus mündet im can. vert. vor dem Facetteneck.
Epistropheus.
(Abbild.: Gulo luscus, Bl. M. PI. IX.)
Das Verhältnis A und B ist wie bei Meles, erstcres aber bei Gulo 1 besonders nieder,
wie überhaupt Gulo 1 abgesehen von dem längsten v. cd. kürzere Wirbel hat als Gulo 1 a. Der
dens ist ziemlich lang, die Endfläche deutlich oval und etwas schief gestellt, der Körper ventral
deutlich eingesenkt, vom Kamme ist aber nur das dreifache Gabelende angedeutet. Der pedi-
culus ist nicht kurz, sein Rostralrand massig hoch, bei Gulo 1 nur wenig, bei Gulo Bl. etwas
- 174 —
concav; der can. vert. isl nicht so schmal wie bei den meisten Raubtieren, also ähnlich wie
bei Meles im Gegensatz zu Galictis.
Der gerade caudahvärts weni,<>' steigende lange Oberrand des proc. spin. ist vorn nur wenig'
herabgebogen, der Ventralrand steigt nur sehr wenig oder wenig nach vorn an, die relativ niedere
Platte endet daher nicht sehr spitz. Das deutlich verdickte Ende des Kammes ragt hinten lang
vor, sein einfacher stumpfer Caudalrand läuft deshalb nach vorn und unten, während er bei
Galictis scharf ist und nur etwas nach vorn läuft. Der Dachrand ist auch hier scharf deutlich
concav und auf den postzygapophysen durch die hyperapophysen- Höcker verdickt.
Die ventrale Wurzel ist hier breiter als die dorsale, beide enden aber deutlich hinter dem
Gelenk, die diapoph3'se ist nicht schmal, läuft ein wenig oder ganz spitz zu und ragt nach aussen
hinten unten, bei Gulo Bl. etwas mehr nach hinten. Die rostralen Facetten bei Gulo 1 fast
kreisförmig, bei Gulo Bl. oval sind oben nur etwas, sonst deutlich abgesetzt.
3.-7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Gulo luscus, Bl. M. PI. IX.)
Die \^erhältnisse C und D sind etwas niederer als bei Meles, aber nur wenig gegenüber
Mellivora, der 7. v. c. ist hier nur wenig kürzer und eben dicker, aber nicht schmaler als der 3.
Die Endflächen sind deshalb alle deutlich oval, stehen schief, am 7. v. c. caudal nur wenig,
hier befinden sich wie bei Meles deutliche Rippenfacetten. Ventral sind die Körper etwas, am
7. aber nur sehr wenig gewölbt, ein Kamm ist nur durch Endhöckerchen bis zum 5. v. c. angedeutet,
am 7. V. c ist unter der diapophyse eine Längsleiste wie bei manchen Mustelidae.
Das Neuraldach ist schon am 3. v. c. breit und kurz, am 7. kürzer, aber nicht sehr kurz,
seitlich öfters eingesenkt. Sein stets conca\'er .Seitenrand ist umgekehrt wie meistens am 3. — 5.
weniger scharf als am b. und 7. v. c, der Rostralrand ist ziemlich gerade und der Caudalrand
wie bei Galictis am 3. v. c. etwas concav, dann etwas stumpfwinkelig ohne Kerbe, da die hyper-
apophysen ganz auf den postzygapophysen sitzen. Der proc spin. ist am 3. v. c. bei Gulo Bl. M. PI. III
klein und etwas rückgeneigt, bei Gulo 1 nur angedeutet, entspringt dann stets in ganzer Dach-
länge, steht meist senkrecht und wird bis zum 7. v. c. schlank und massig hoch, bei Gulo 1
rückgebogen.
Die dorsale Wurzel ist am 3. v. c. relativ schmal, sonst, besonders am 7. v. c. massig
breit, also eher wie bei der Mustela- Gruppe als wie bei Galictis, die diapophyse endet zuerst
stumpf, dann oval, zuletzt wie bei jener schräg oval, ragt am 3. v. c. nach aussen hinten etwas
unten, am 7. nach aussen wenig unten. Das Rostraleck der Lamelle liegt schon am 3. v. c.
relativ tief ist bei Gulo 1 fast rechtwinkelig und springt hier später etwas spitz vor, bei Gulo Bl.
aber ist es spitzer, der mittellange Ventralrand läuft stets ziemlich horizontal und ist meist
gerade, das Caudaleck ist wie bei Galictis am 3.-5. v. c. recht klein, am 6. v. c. ragt es wenig
spitz nach hinten. Die Lamelle ist also deutlich entwickelt, ragt aber nicht tief herab.
Die am 3. v. c. massig ovalen Facetten werden zuletzt stark oval, metapophysen sind
nur ganz schwach entwickelt.
V. th.
(Abbild.: 1. v. th. Gulo luscus, Bl. M. PI. IX.)
Zwar ist hier auch der 11. v. th. als v. th. i. entwickelt, aber das Verhalten der diapo-
physe und des proc. spin. deutet auf den 12. als solchen hin. Der 1. v. th. ist im Gegensatz
— 175 —
zu dem der meisten Mustelidae eben länger als der 7. v. c, aber wie bei diesen ebenso dick und
bei Gulo la wie bei Males nicht breiter als jener. Die Länge und Breite nimmt erst an den
letzten v. th. etwas zu, die Dicke aber kaum. Die ersten wie letzten v. th. sind etwas bis
deutlich breiter als lang, der v. th. i. aber nicht. Bei Meles sind die Wirbel nicht so kurz, bei
Mcllivora aber ziemlich ebenso. Die Endflächen stehen bis auf die letzten senkrecht, ventral
sind die Körper gewölbt ohne Kamm und tuberc. psoat, die 15. rostrale Rippenfacette ist etwas
von dem hinter ihr eingesenkten Körper abgehoben.
Das Neuraldach ist am 1. v. th. breit und nicht lang, auch an den v. th. i. mittelbreit
und nur etwas gestreckt im Gegensatze zu Galictis, auch steigt es noch am 15. v. th. caudalwärts
eben an, sein Rosti-alrand ist am 1. und 2. v. th. gerade. Der proc. spin. ist im Ganzen dem
von Galictis recht ähnlich, am l.v.th. etwas höher und viel stärker als am 7. v. c; infolge der
Kürze des Wirbels ist das Verhältnis L natürlich viel höher als bei jener, ganz wie bei Meles.
Der proc. spin. wird bis zum 12. v. th. ganz klein und dann erst wieder etwas höher. Er ist zuerst
wenig, dann etwas rUckgeneigt, am 11. und 12. v. th. fast senkrecht, zuletzt etwas vorgeneigt, bei
Gulo Bl. M. PI. III aber ist er am 1. etwas und am 11. auch noch rückgeneigt. Sein Caudalrand
ist zuerst oben stumpf, unten mit Platte versehen, am 12. — 15. v. th. stumpf und nahe am Dach-
ende. Der proc. spin. des 1. v. th. ist platt und breit, oben abgestutzt oder gerundet, auch die
weiteren sind nie schlank, am 15. aber nur mittelbreit, abgestutzt, nur der 11. und 12. von Gulo 1
und 13. von Gulo ßl. enden spitz.
Die diapophj'se mit Facette ist wie bei Meles noch am 12. v. th. vorhanden, eine Rinne
ist an ihrer Basis kaum angedeutet. Der Höcker ist am 3. v. th. einfach und ganz am
Ende, sein rostraler Vorsprung ist sehr schwach, erst am 10. und 11. ragt er et\\as nach vorn,
der Verbindungsrucken ist noch am 12. v. th. zum Unterschiede von der Mustela-Gruppe und
Galictis vorhanden, die anapophyse vom 6. v. th. an, sie ragt am 12. — 14. v. th. etwas nach
aussen und bei Gulo 1 auch nach oben, bei Gulo Bl. wohl nicht.
Die rostralen Facetten sehen am 2. v. th. nur etwas, am 12. nur sehr massig nach innnen;
die praezN'gapophj'sen sind am 1. v. th. nicht lang, am 2. und 12. v. th. wenig erhoben, die
metapophysen ragen am letzteren noch kaum ober die Facette und sind auch weiterhin nicht
stark. Die postzygapophysen bleiben an den v. th. v. stets ein wenig sichtbar, ragen am 11. v. th.
kaum hinten vor und divergieren dann recht deutlich, einen stumpfen Winkel umschliessend,
wobei am 12. und 13. v. th. der Rand des proc. spin. deutlich gabelig auf sie ausläuft, was
wohl von Galictis und der Mustela-Gruppe unterscheiden kann.
(Abbild.: 5. v. 1. Gulo luscus, Bl. M. PL IX.)
Der 1. \-. 1. ist wie der letzte v. th. etwas breiter als lang, also wie bei Mellivora, die
Länge und Dicke nimmt dann bis zum 3. v. 1. zu. Das Verhältnis E und F ist ähnlich wie bei
Meles, während hier Mellivora deutUch darunter bleibt, ausser bei Mydaus 1 ist übrigens E sonst
bei allen Mustelidae höher als hier. Der letzte v. I. ist wie in der Regel bei diesen kürzer als
der 1. V. 1., aber so deutlich breiter als lang wie nur bei Mellivora. Wie bei dieser sind die
Körper ventral gewölbt ohne Kamm und tuberc. psoatica.
Das horizontale Neuraldach ist am 1.— 4. v. 1. massig, am 5. v. 1. aber kaum gestreckt.
Der mittelhohe proc. spin. wird zuletzt nur bei Gulo 1 etwas niederer, ist etwas bis schwach
— 176 —
vorgeneigt, scharfrandig und breit, zuletzt oben schmaler, daher hier gerundet, der Caudalrand
läuft nicht wie bei der Mustela-Gruppe aus.
Die diapophyse rückt bis zum 5. v. 1. dicht unter die Wurzel des pediculus, ihr Caudal-
rand läuft bis zu dem des letzteren aus, sie ist am 1. v. 1. mittelbreit und kurz, wird bis zum 4.
etwas breiter und mittel lang, am 5. eben wieder schmaler und kürzer, sie ragt zuerst nach
aussen sehr wenig unten kaum vorn, dann etwas nach vorn, bei Gulo Bl. M. PI. III wohl auch ein
wenig mehr nach unten, das Caudaleck wird vom 3. v. 1. an gerundet, das Rostraleck spitz, so
dass sie zuletzt in dieses etwas vorgebogen erscheint, deutlich vorragend, aber nicht mehr nach
vorn als nach aussen im Gegensatz zu Galictis und der Mustela-Gruppe, wo sie auch mehr
nach unten ragt. Am 4. v. 1. ist übrigens am Caudalrande ein Eckchen nicht weit aussen. Die
anapophyse ist wie meistens wohl entwickelt.
Die rostralen Facetten sind gross, die metapophysen platt, (.)ben gerundet z. T. etwas
hochragend. Die postzygapophysen sind bis auf die letzte ziemlich nach aussen gedreht,
divergieren nur xim 5. v. 1. deutlich und umschliessen eine enge, hier eine massig breite Con-
cavität, besonders bei Gulo 1 ist diese zuletzt breit.
V. s.
(Abbild.: Gulo luscus, Bl. iM. PI. IX.)
Der I.V. s. ist wenig kürzer und eben schmaler und niederer als der 5. \. 1., die weiteren
sind fast ebenso lang als er. Das Verhältnis G ist wie bei Mellivora, bei Meles und besonders
Galictis höher, Haber ist höher als bei all diesen, so hoch wie bei Mustela foina 1. Der Körper
ist wenig gebogen, ventral nur am 2. und 3. v. s. gewölbt.
Der concave Rostralrand des flachen Neuraldaches ist im Gegensatz zu Galictis massig
lang, der can. vert. wie dort breit und sehr nieder, die for. s. d. sind relativ weit. Die isolierten
proc. spin. sind massig klein und ziemlich gleich hoch, breit und abgestutzt, nur der 1. spitz,
wenig oder nicht vorgeneigt.
Die horizontale Oberfläche der Seitenteile ist wie bei Mellivora Bl. M. PI. IX neben den
praezygapophysen nicht, dann aber deutlich entwickelt. Der Seitenrand \'erläuft wie dort und
wie bei Galictis nach hinten, ist nur am 2. v. s. etwas seitlich convex, so dass wie bei jenen
das sacrum von oben mittellang und unverschmälert aussieht. Die breiten nicht langen Caudalecken
laufen aber zum Unterschiede von Galictis ganz spitz zu nach aussen hinten gerichtet, aber
seitlich nur recht wenig vorspringend, ihr Caudalrand läuft nach innen etwas vorn. Der Seiten-
teil des 1. v. s. springt also seitlich nicht vor, auch vorn kaum oder nicht, ist aber ventral etwas
sattelförmig; der Rostralrand verläuft ähnlich wie bei Galictis concav nach unten, hier springt
aber dann ein Eck spitz vor, der Ventralrand ist nur wenig convex, der Caudalrand führt steil
zum Beginn des 2. v. s. Die rauhe Fläche steht steil, ist nicht lang und greift eben auf den
2. v. s. über, deutlich von dem 1. for. sacr. d. getrennt.
Die rostralen Facetten sehen nur massig nach innen, die praezygapophysen ohne met-
apophysen, an ihrer Basis von der rauhen Seitenfläche berührt, ragen deshalb wenig in die
Höhe, -ihr gegenseitiger Abstand ist massig gross, proc. öbliquom. fehlen ganz im Gegensatz
zu Galictis. Die kleinen postzygapophysen divergieren wenig, sind sich aber nicht sehr nahe,
bei Gulo 1 schmaler als bei Gulo Bl.
- 177 —
V. cd.
(Abbild.: 1.— 4. v. cd. Gulo luscus, Bl. M. PL IX.)
Wie bei Galictis 1 ist der 2. und 3. v. cd. eben kürzer als der erste, aber nur der N. — 10.
fast gleich lang und das Verhältnis I und K deutlich niederer als bei jenem, jedoch höher als
bei Mellivora oder Meles. Die Körper sind ventral gewölbt, die zwei rostralen Höcker knopf-
förmig und nicht stark.
Der Neuralbogen wird bis zum 4. v. cd. sehr schmal, aber nicht kürzer und verwächst dann
zu einem sehr schmalen Kamm, der \-om 7. v. cd. an ganz fehlt, sein Rostralrand ist bei Gulo 1 tief,
bei Gulo Bl. nur massig concav. Der proc. spin. ist am 1. v. cd. klein, oben gerundet und etwas
vorgeneigt, am 2. und 3. schon ganz schwach.
An den ersten v. cd. kann man vielleicht das bei Gulo Bl. etwas spitz vorragende
Rostraleck des Querfortsatzes als Andeutung der diapophyse ansehen, am 5. bildet sie ein stumpfes
Eck an der Wirbelseite, hier noch mit scharfer Kante zum Querfortsatz versehen und wird dann
besonders bei Gulo 1 rasch schwächer. Der Caudalrand des Querfortsatzes entspringt zuerst nicht
ganz hinten, der Rostralrand bis zum 4. v. cd. fast ganz vorn, beide laufen einander ziemlich parallel
nach aussen, daher ist hier der Fortsatz massig breit und abgestutzt und ragt nicht nach
hinten, am 4. ist er kürzer, am 5. schon ganz schwach und dann nur angedeutet. Diese rasche
Reduzierung unterscheidet von Galictis wie von vielen anderen Formen.
Die rostralen Facetten sind nur bis zum 3 v. cd. vorhanden, die metapophysen hier
gerundet und nicht hochragend; die proc. obliquom. divergieren zuerst etwas und werden bald
knopfförmig, sind am 6.-9. v. cd. kleiner als die diapophysen, vom 8. an kleiner als die unteren
Höcker. Die postzygapophysen bilden am 3. v. cd. noch eine kleine Endgabel, dann endet das
Neuraldach einfach und es ist nur bis zum '). v. cd. ein Knöpfchen auf dem Wirbelende, ähnhch
wie bei Galictis vorhanden.
Mellivora.
(Abbild.: Ganzes Skelett Mellivora capensis (ratel), Bl. M. PI. II.)
Blainville (M. p. 23) stellte Mellivora zwar zu Mustela, betonte aber die Beziehungen zu
seinen Subursi, zu welchen er ja auch Meles zählte. Von den meisten Autoren wird sie nun
in die Nähe von letzterem gerechnet (Mivart: Arctoidea 1885 p. 394, 395; Trouessart: Catal.
p. 256), wohin sie auch nach der Beschaffenheit ihrer Wirbelsäule am besten passt. Doch zeigt
sie einige Besonderheiten, welche z. T. auch bei Mydaus 1 sich finden, z. T. aber sie ganz
besonders charakterisieren. Konstant scheint hier eine geringere Zahl der freien Rumpfwirbel
gegenüber der Norm der übrigen Raubtiere zu sein, indem bald 14 v. th. 5 v. 1., bald
15 V. th. 4 V. 1., einmal sogar nur 14 v. th. 4 v. 1. gezählt werden (Bl. M. PI. II; Flower
1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Mivart: Arctoidea 1885 p. 397). Bei Mellivora 1 ist übrigens
wie schon B p. 74 ausgeführt wurde, eine Art Übergang von den v. th. zu den v. 1. vorhanden.
Die Zahl der v. s. ist wohl ursprünglich 3, oft verschmilzt aber am Caudalende noch ein
Zoologica. Heft 36. 23
— 178 —
Wirbel mehr oder minder fest, die Angabe von Giebel 1. c. von 6—7 v. s. berichtet aber
wohl nur von einer Abnormität. Die Zahl der v. cd. ist ungefähr 15—17, bei Mellivora la
aber höher.
Atlas.
(Abbild.: Mellivora ratel 1, Taf. 111 Fig. 1, la.)
Die ventrale Spange ist wie bei Gulo nicht schmal, ventral aber ziemlich flach; der
Neuralbogen ist sehr charakteristisch, er ist ziemlich lang, dabei in der Längsrichtung ein
wenig concav, sein Rostralrand hei Mellivora 1 gerade, bei Mellivora la eben concav und sein
Caudalrand nach hinten etwas convcx, eben aufgebogen und nicht wie sonst scharf, sondern
ziemlich dick.
Der Flügel ist ziemlich klein und ragt hinten kaum, seitlich nur etwas vor. Sein kurzer
Rostralrand läuft nur nach aussen, das stumpfwinkelige bis fast rechtwinkelige Rostraleck liegt
daher nicht so seitlich wie bei Galictis oder Gulo und die von ihm ausgehende Brücke ist dick
und nicht so schmal wie bei diesen. Der eben convexe Aussenrand läuft bei Mellivora 1 etwas,
bei Mellivora 1 a kaum nach aussen, das Ausseneck ist wenig spitz und der mittellange Caudal-
rand läuft ganz stumpf und breit werdend nach innen sehr wenig vorn und besitzt nahe an
der Facette ein deutliches hauptsächlich nach unten ragendes Inneneck, das sehr charakter-
istisch ist.
Die rostralen Facetten sind wie bei Meles deutlich verbunden, ihr Rand ist ventral kaum
convex, dorsal springen die Gelenke nur bei MeUivora la ein wenig vor, ihr gegenseitiger Ab-
stand ist hier gross. Die Kanäle sind sehr eng, ein foramen arcus fehlt, der can. transv. mündet
ganz hinten, doch durchbricht ein kleines Loch den dorsalen Rand seiner caudalen Mündung,
er ist ziemlich lang, die Furchen sind ziemlich tief und die rostrale Brücke ist breit.
Epis t r o ph c US.
Die Verhältnisse A und B lassen nicht \'on Gulo unterscheiden, letzteres ist bei Melli-
vora 1 a höher als sonst bei den Mustelidae, doch ist es bei Gulo 1 a und Meles anakuma 2 nur
wenig niederer; bei Mellivora 1 aber ist dieses deshalb nicht so hoch, weil hier der 1. v. th.
relativ lang ist. Der dens ist kurz und breit, die Endfläche deutlich schief, der Körper ventral
nur allmählich eingesenkt, bei Melli\-ora 1 caudal mit dreifachem Kammende versehen.
Der massig hohe wenig concave Rostralrand des kurzen pediculus steigt etwas nach
hinten an, der Caudalrand entspringt ganz am Wirbelende, der can. vert. ist zum Unter-
schiede von Gulo und Meles ziemlich schmal. Der gerade Oberrand des relativ hohen proc.
spin. steigt caudalwärts nur ganz wenig an und ist vorn meistens herabgebogen, der Ventral-
rand steigt in der Regel etwas nach vorn oben an, er ist an seiner Basis auffällig breit, was
wohl charakteristisch ist, die massig hohe Platte endet daher spitz, bei Mellivora Bl. M. Fl. III
etwas gerundet. Das deutlich verdickte Caudalende ragt hinten stets deutlich vor, der einfache,
ganz stumpfe Caudalrand läuft dann nach vorn unten zu dem eben stumpfen kaum concaven
Dachrande, der auf den postzygapophysen etwas verdickt endet.
Infolge der Kürze des Wirbels und der Breite des rostralen Gelenkes endet der auch
hier sehr enge can. transv. erst dicht an diesem, die \entrale Wurzel der diapophyse setzt
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sich am Gelenkrand selbst an. Die diapophyse ist nicht lang, breit, abgestutzt oder wie bei
Mellivora 1 am Ende plötzlich in eine Spitze verschmälert, gerade, wohl ähnlich wie bei Icticyon
durch eine Andeutung der unteren Lamelle so verbreitert. Sie ragt nach hinten massig aussen
sehr wenig unten.
Die rostralen Facetten sind bei Mellivora 1 kaum mit der des dens verbunden, vom
pediculus ein wenig, sonst nur sehr wenig abgesetzt, fast kreisförmig, dorsal sehr breit. Die
postzygapophysen sind seitlich sehr wenig verdickt, da hier die hyperapophysen nicht wie bei
den meisten Mustelidae auf ihnen sitzen, sondern als schwache Verdickungen oberhalb am
Dachrande sich befinden.
3.-7. v. c.
Das Verhältnis C verhält sich ungefähr wie bei Meles, der 7. v. c. ist nur etwas kürzer,
aber nicht dicker und sogar eben breiter als der 3., deshalb ist D wie bei Gulo niederer. Die
Endflächen sind auch hier stets oval und deutlich, am 7. caudal nur etwas schief gestellt. Am
7- v. c sind ganz schwache Rippenfacetten vorhanden. Ventral ist nur der 3. — 5. v. c. am
Caudalende etwas gewölbt, hier mit zwei Höckern als Gabelenden des Kammes versehen.
Das breite Neuraldach ist am 3. v. c. so lang als breit, am 7. kürzer, seitlich zuerst
etwas eingesenkt, sein Seitenrand ist bei Mellivora 1 stets gerade, aber nicht scharf, bei
Mellivora la und Bl. ein wenig concav; der Rostralrand am 7. v. c etwas concav, besitzt
bei Mellivora 1 am 3. — 6. v. c. eine breite mediane Convexität, der Caudalrand ist gerade, aber
am 3.-6. mit flach concaver eben enger werdender Kerbe versehen, was von Gulo unter-
scheiden kann. Der proc. spin. entspringt charakteristischer Weise stets deutlich hinter dem
Rostralrand, wie es ähnlich auch bei Zorilla der Fall ist, ist mittelbreit oben gerundet bis spitz,
wird bis zum 7. massig hoch und steht ziemlich senkrecht.
Die zuerst massig breite dorsale Wurzel ist am 6. und 7. v. c. wenig schmaler, die
diapophyse ist nicht lang oder breit, ihr Ende stumpf und verdickt. Sie ragt nach aussen
etwas hinten sehr wenig unten, wird bis zum 6. wenig kürzer, am 7. stärker und ragt hier deutlich
nach unten. Das Rostraleck der Lamelle ist am 3. wie sonst eine einfache Spitze, dann aber
ist es breiter und mehr oder weniger deutlich zweispitzig, wie es bei Cuon javanicus ähnlich
der Fall ist, es ragt stets etwas vor. Der mittellange Ventralrand ist gerade bis schwach
concav, das Caudaleck wird vom 3. bis zum 5. v. c. nur etwas stärkc:r, am 6. ragt es deut-
lich aber stumpf gerundet nach hinten. Die Lamelle ist also schon vom 3. an wohl entwickelt,
ragt aber nie tief nach unten.
Die rostralen Facetten sind kreisförmig bis oval, also wie bei Meles nicht so gestreckt
wie bei den bisherigen Mustelidae, metapophysen und lophapophysen fehlen ganz, die bei Melli-
vora 1 ziemlich starken hyperapophysen befinden sich dicht neben den postzygapophysen, nicht
auf ihnen, wie bei Galictis und Gulo der Fall ist.
V. th.
Der U.V. th. ist als v. th. i. wenig ausgeprägt, ähnlich wie bei den Ursidae ist ja hier
die Antiklinie kaum oder nicht vorhanden. Der 1. v. th. ist nur bei Mellivora 1 eben länger
als der 7. v. c, bei dieser bleibt dann die Länge bis zum 1. v. 1. die gleiche, während sie bei
Mellivora la wie normal ein wenig zunimmt; an den v. th. 1. nimmt die Breite deutlich, die
- 180 —
Dicke eben zu. Die v. th. v- sind alle ungefähr so lang als breit, der letzte v. th. aber wie
bei Gulo etwas breiter als lang, während er es bei Meles nur wenig oder nicht ist. Die Endflächen
stehen gerade, die Körper sind ventral anfangs platt, tuberc. psoat. fehlen wie bei Gulo ganz.
Am 11 V. th. sind übrigens recht schmale caudale Rippenfacetten vorhanden.
Das Neuraldach ist stets relativ breit und kurz, an den v. th. 1. sehr breit, sehr wenig
länger als breit und flach gewölbt, was gegenüber den meisten Raubtieren charakteristisch ist,
vom 12. v. th. an steigt es übrigens caudahvärts kaum mehr an. Sein stets concaver Rostral-
rand ist schon am 2. v. thT relativ kurz, nie ganz kurz, an den v. th. 1. recht kurz. Der proc.
spin. ist am 1. v. th. nur etwas höher und stärker als am 7. v. c. und nicht hoch, sein Ver-
hältnis zur Wii-bellänge ist ähnlich wie bei Mustela und viel niederer als bei Gulo oder Meles,
da der 1. v. th. nicht so kurz ist wie dort; der proc. spin. des 2. und 3. v. th. ist übrigens eben
höher und stärker als am 1. v. th.; die proc. spin. vom 11. v. th. an bleiben recht nieder. Sie sind
zuerst etwas, dann deutlich rückgeneigt, vom 11. an allmählich weniger, so dass sie erst zuletzt
senkrecht stehen. Alle sind massig breit, der 1. bei Mellivora Bl. M. PI. II breiter als bei Melli-
vora 1, die proc. spin. der v. th. 1. sind nicht breiter als die der v. th. v., alle abgestutzt, der
Caudalrand ist stets ganz hinten, an den v. th. v. scharf, dann stumpf der Rostralrand auch
an den v. th. 1. deutlich hinter dem Dachrand, was sehr charakteristisch ist.
Die diapophyse mit Facette ist im Gegensatz zu Gulo und Meles nur bis zum 11. v. th.
vorhanden und schon am 2. v. th. tritt der flache Höcker heraus, ist aber erst am 3. deutlich
und eben zweigeteilt, bei Mellivora Bl. M. PL II tritt er wohl erst am 3. heraus. Sein Rostral-
teil ist bis zum 11. v. th. kaum entwickelt, bei Gulo ja auch nur schwach, der scharfe Ver-
bindungsrücken ist auch wie dort noch am 12. v. th. deutlich und die bis zum 11. sehr kleine
anapophyse ragt hier ebenfalls am 12.-14. v. th. etwas nach aussen.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. ungefähr kreisförmig, sehen am 2. nur eben
nach innen, bei Mellivora Bl. aber wohl mehr, am 12. nur etwas nach innen; die praezygapo-
physen springen dementsprechend am 1. v. th. nur sehr wenig vor, ragen am 2. nur bei Melli-
vora Bl. etwas, sonst kaum nach oben und sind sich hier schon näher als gewöhnlich, während
sie an den v. th. 1. sich nicht so nahe wie sonst sind. Hier sind dick gerundete metapophysen
an ihnen, sie am 12. v. th. etwas überragend. Die postzygapophysen verhalten sich entsprechend,
sind schon am 1. v. th. sehr klein, dann ganz reduziert und divergieren vom 11. v. th. an deutlich,
eine weite Concavität umschliessend, sind also hier von einander weiter als bei Gulo entfernt.
V. 1.
Die Länge und Breite nimmt bei Mellivora 1 bis zum 3., bei Mellivora la nur bis zum
2. V. 1. zu und bleibt dann gleich, nur der .5. ist eben rcsp. etwas kürzer, der 1. v. 1. ist breiter
als lang, die Verhältnisse E und F sind deutlich niederer als bei allen Mustelidae, nur Lutra
ist in letzterem ähnlich, beide verhalten sich ungefähr wie bei Hyaena, der letzte v. 1. ist wie
bei Gulo deutlich breiter als lang. Die Endflächen stehen z. T. eben schief, ventral sind die
Körper ziemlich gewölbt ohne Fortsätze wie bei Gulo. Das anormale Verhalten des 1. v. 1. von
Mellivora 1 ist schon B p. 74 erwähnt, es ist ja hier rechts noch eine Rippenfacette vorhanden.
Das Neuraldach ist in charakteristischer Weise stets breit, kurz und flach und sein
Rostralrand relativ nicht kurz. Der proc. spin., bei Mellivora 1 niederer als bei Mellivora Bl,
wird bis zum b. v. 1. ein wenig höher, ist ziemlich breit, zuletzt besonders bei ersterer schmaler
— 181 —
als vorher, am Ende lang abgestutzt, der eben stumpfe Caudalrand ist auch hier ganz hinten
und der Rostralrand nie ganz vorn. Die meisten sind bei Mellivora 131. und 1 a eben rück-,
bei Melli\-ora 1 aber eben vorgeneigt, der 5. steht bei letzterer senkrecht. Der proc. spin. ist
also wohl recht charakteristisch gegenüber den meisten Raubtieren.
Die diapophyse entspringt zuerst eben an, am 5. sogar ober der Basis des pedicLilus,
was auch sehr charakteristisch ist, ihr Caudalrand setzt aber erst zuletzt an dem des pediculus
sich an. Sie ist kurz und nicht breit, wird nur eben breiter und etwas länger, auch zuletzt
also nicht lang oder breit, am 1. v. I. von Mellivora 1 ist sie wie B p. 74 erwähnt anormal, schon
vom 2. \". 1. an etwas vorgebogen, ihr Caudaleck dann gerundet, sie läuft also spitz etwas vor-
springend in das Rostraleck aus, kaum nach unten gerichtet, mehr seitlich als nach vorn ragend,
hierin also Gulo nicht unähnlich. Die anapophyse ist schlank und wohl entwickelt, sie ent-
springt am vorletzten v. 1. bei Mellivora 1 eher von der diapophyse als vom pediculus, bei Melli-
vora la, Bl. ist dies aber nicht der Fall.
Die praez5rgapophysen sind sich nicht so nahe, wie sonst Regel ist, die metapophysen
sind nicht stark gerundet, ragen wenig bis nicht in die Höhe. Die postzygapophysen diver-
gieren wie an den v. th. 1. stark und umschliessen so eine besonders am ."i. v. 1. breite Concavität.
v. s.
(Abbild.: Mellivora capensis (ratel), Bl. M. PI. IX.)
Der 1. V. s. ist etwas kürzer und niederer, aber nicht schmaler als der letzte v. 1., die
weiteren sind etwas kürzer, der 4. bei Mellivora 1 so lang als der 3. Bei 3 v. s. ist G niederer
als bei Meles, so wie bei Gulo, bei 4 v. s. auch deutlich niederer als bei Meles anakuma 2, H
aber ist niederer als bei Gulo und Meles, bei Mellivora 1 trotz 4 v. s. besonders nieder wie bei
Ictis, bei Mellivora 1 a wie bei Mustela martes 2. Der Körper ist bei Mellivora 1 eben gebogen,
ventral am 1. und 2. v. s. flach, dann ziemlich gewölbt.
Das Neuraldach ist auch an den letzten v. s. nur wenig gewölbt, am 4. v. s. bei Melli-
\ora 1, Bl. noch unverwachsen, \\as bei der Grösse der letzten for. sacr. und der Isoliertheit
des proc. spin. bei diesen Exemplaren darauf hindeutet, dass hier ein Übergangsstadium vor-
liegt. Der massig lange Rostralrand ist bei Mellivora 1 etwas, bei Mellivora Bl. deutlich concav,
der can. vert. rostral gewölbter als meist der Fall ist, was vielleicht \-on Gulo unterscheiden
kann, dessen sacrum sonst in Vielem ähnlich ist. Die massig kleinen proc. spin. werden bis
zum 4. noch kleiner, der 1. von Mellivora 1 und der 4. ist isohert, ihr Rostralrand nicht ganz
vorn, die andern nehmen die ganze Dachlänge ein, sind eng verwachsen, oben nicht schmaler
und abgestutzt, ein wenig rückgeneigt, nur der 4. etw'as, der 1. von Mellivora 1 steht senk-
recht. Diese enge Verwachsung unterscheidet Mellivora von den meisten Raubtieren.
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist am 1. v. s. kaum entwickelt, erst vom 2.
an bildet sie einen bei Mellivora 1 schmalen, bei Mellivora Bl. etwas breiteren Streifen. Der Seiten-
rand läuft ungefähr der Axe parallel, ist am 3. etwas seitlich convex, erst dann ein wenig
medianwärts gewendet und bei Mellivora 1 erst hier scharf, am 1. und 2. bildet er eine flache
Convexität nach oben. Bei nur 3 v. s. erscheint das sacrum nur wenig gestreckt und caudal-
wärts nicht verschmälert, breiter als bei Gulo, erst am 4. v. s. ist es eben schmaler. Der
Seitenteil ist hier zum Unterschiede von den bisher beschriebenen Mustelidae mit den praezyg-
apophysen bis nahe an deren Oberende verwachsen, während die 1. for. s. d. dicht am Seiten-
- 1.S2 —
rande liegen. \'orn springt der Seitenteil nicht, seitlich hier nur bei Mellivora 1 eben vor, der
Rostralrand fällt convex nach unten, der Ventralrand ist deutlich convex, der Caudalrand
scheint zu variieren, er steigt bei Mellivora 1 bis fast zum Ende, bei Mellivora la nur zum
Beginn des 3. v. s., bei Mellivora Bl. anscheinend nur zur Mitte des 2. v. s. Jedenfalls greift die
steil stehende Seitenfläche mehr als bei den bisher beschriebenen Mustelidae auf den 2. v. s.
über, die facies auric. reicht aber nicht bis zum Seitenrand hinauf, ventral ist der 1. etwas, der
2. kaum sattelförmig, das Caudaleck ist bei Mellivora 1 sehr kurz, sonst sehr ähnlich wie bei
Gulo spitz zulaufend und seitlich kaum vorspringend, sein Caudalrand läuft kaum bis etwas
nach vorn.
Die rostralen Facetten sehen bei Mellivora 1 stark nach innen, bei Mellivora Bl. nicht
sehr, der gegenseitige Abstand der praezygapophj'sen ist gross, aussen sind sie mit den Seiten-
teilen verwachsen, ohne metapophj'sen; proc. obliquom. fehlen wie bei Gulo ganz, nur am 4. v. s.
treten sie noch hervor, die postzygapophysen sind hier recht kurz, sich nicht nahe und
umschliessen eine flache Concavität.
V. cd.
(Abbild.: 1.— 4. v. cd. Mellivora capensis (ratel), Bl. M. PI. IX.)
Der 1. v. cd. ist deutlich breiter als lang im Gegensatz zu dem aller andern Mustelidae, das
Verhältnis J ist eben niederer als bei Meles, K aber wie bei diesen, Gulo ist in beiden deutlich
höher. Die Körper sind ventral deutlich gewölbt, hier ist caudal am 9. — 13. v. cd. ein winziges
Knöpfchen, rostral sind vom 5. v. cd. an die zwei knopfförmigen Höcker vorhanden.
Der Neuralbogen \\ird im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Formen, wie bei
Meles und ähnlich wie bei Hyaena reduziert, indem die Reste sich an die proc. obliquom. an-
schliessen. Das Dach ist zuletzt nur eine schmale Spange in Mitten des Wirbels, bei Mellivora
Bl. M. PI- IX aber schon am 3. v. cd. ganz reduziert, am 4. wieder normal. Sein Rostralrand
ist dabei concav. Der proc. spin. ist bei Mellivora 1 klein, platt und senkrecht, bei Mellivora Bl.
wohl nur ein kleiner Kamm, der schon am 2. v. cd. ganz reduziert ist.
Die diapophyse ist nur bei Mellivora 1 rechts am 10., 12. und 13. v. cd. als Knöpfchen
angedeutet, also ähnlich schwach wie bei Meles, schwächer als bei Gulo ausgebildet. Der
Rostralrand des Querfortsatzes entspringt zuerst ganz vorn und läuft dem Caudalrand parallel
bei Mellivora 1 kaum, bei Mellivora Bl. wenig nach hinten, das Ende des nicht sehr breiten
Fortsatzes ist gerundet abgestutzt, vom 3. oder 4. v. cd. an wird er deutlich schwächer, bei
Mellivora 1 vom 10. an nur noch als Knöpfchen angedeutet. Bei Gulo ragt der Fortsatz nicht
nach hinten und wird rascher reduziert, bei Meles ist er ähnlich.
Die sehr kleinen rostralen Facetten schwinden schon am 3. v. cd. Die metapophysen
sind gerundet, die proc. obliquom. sind nicht breit, grösser als die untern Höcker und vom
7. V. cd. an grösser als der Querfortsatz. Die kurzen postzygapophysen sind bei Mellivora 1 nur
am 1. und 2. v. cd. vorhanden, bei Mellivora Bl. noch am 4. als Gabelende.
- 183
Meles.
(Abbild.: Ganzes Skelet Meles taxus, BIS. PI. II.)
Blainville (S. p. 2) rechnete dieses Genus zu seinen Subursi, es besteht mit den Pro-
cyonidae ia auch eine gewisse ÄhnHchkeit vor allem in der Kürze der Wirbel, aber selbst die
Mass\erhältnisse zeigen bedeutsame Unterschiede, besonders E bis H und in diesen wie in der
Gestaltung der Wirbel schiiesst sich Meles viel besser an die kurzwirbeligen Mustelidae an,
zu welchen er ja von allen neueren Autoren gestellt wird.
Die normale Wirbelzahl scheint für Meles taxus 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 15—18 v. cd. zu
sein (El. S- p. 5; Flower hSS^s p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray Wi'l p. 99; Mivart: Arctoidea
1885 p. 397; Pagenstecher 1870 p. 211), selten scheint ein v. th. zu wenig vorhanden zu sein,
häufiger sich am Caudalende des sacrum noch ein Wirbel anzugliedern, z. B. bei Meles taxus 1,
Bl. S. PI. VIII. Bei Meles anakuma fand ich dasselbe, aber regelrechte 4 v. s. und die Zahl der
V. cd. eben grcisser.
Atlas.
(Abbild.: Meles taxus, Bl. S. PI. VIII.)
Die ventrale Spange ist wie bei MeUivora nicht schmal und \entral ziemlich flach, der
Neuralbogen aber ist ziemlich, sein Rostralrand mittellang, der Caudalrand in der Mediane
gerade und oben am ersteren befindet sich stets ein Höcker, wohl eine Andeutung des JDroc. spin.,
welche den bisher beschriebenen Mustelidae völlig fehlt.
Der mittelgrosse Flügel ragt stets mit seinem breiten Caudalteile hinten etwas vor, sein
Rostralrand ist recht kurz und läuft gerade nach aussen, so dass zum Unterschiede von Formen
wie Galictis und Gulo ein deutlich stumpfwinkeliges Rostraleck nahe hinter dem Gelenk ent-
steht, von welchem aus eine schmale Brücke über die nicht tiefe und nicht sehr weite Kerbe
führt. Der etwas convexe Aussenrand läuft hier zuerst massig nach aussen, dann fast nur
nach hinten zu dem ungefähr rechtwinkeligen gerundeten Ausseneck, von welchem der scharfe
relativ lange Caudalrand nach innen läuft, um erst nahe am Gelenk ein stumpfwinkeliges, oft
abgerundetes Inneneck zu bilden. Von den bisher beschriebenen Mustelidae hat also nur Gulo
den caudalen Teil des Flügels ähnlich stark entwickelt, bei jenem ist aber der rostrale nicht
so schmal wie bei Meles. Bei den Procyonidae ist der Flügel \iel kleiner und der Aussenrand
läuft dort nie so nach aussen.
Die rostralen Facetten sind wie bei Mellivora ventral gut verbunden, ihr Rand ist hier
eben convex, dorsal springen die Gelenke in ziemlichem Abstände von einander, bei Meles
anakuma 2 etwas, bei M. taxus sehr wenig oder nicht vor. Die Kanäle sind eng, der lange
can. transv. mündet bei ersterem ganz hinten, bei Meles taxus aber eben vor dem Flügelende,
jedoch nicht so weit davor wie bei Ailurus oder den Canidae, wo er auch stets sehr kurz ist;
die dorsale Furche ist rostral gut begrenzt, die rostrale Brücke nicht breit, das bei M. ana-
kuma 2 anscheinend fehlende foramen arcus mündet bei M. taxus im can. vert. vor dem Eck
der Facette.
— 1,S4 —
Epistropheus.
(Abbild.: Meles taxus, Bl. S. PI. VIII.)
Die A'erhclltnisse A und B sind ähnlich wie bei Gulo und Zorilla, die Procj'onidae und
Ailurus sind darnach nicht zu unterscheiden. Der dens ist nicht schlank, die Endfläche steht
etwas schief, der Körper ist Aentral bei M. taxus deutlich, bei M. anakuma '1 allmählich ein-
gesenkt, hier caudal gewölbt und mit schwacher am Ende stets in drei Enden auslaufender
Medianleiste versehen.
Der pediculus ist nicht sehr kurz, sein Rostralrand wenig bis etwas concav, der can.
vert. ist wie bei Gulo nicht so schmal wie bei den meisten Raubtieren, aber doch nicht so
breit wie bei Nasua oder Mydaus. Der gerade Oberrand des hohen proc. spin. steigt caudal-
wärts etwas an und ist vorn herabgebogen, der Ventralrand steigt kaum oder nur sehr wenig an,
die massig hohe Platte endet spitz, seltener etwas gerundet und springt deutlich vor, bei den
Procyonidae meistens weniger. Caudahvärts wird der Oberrand etwas verbreitert, bei M. taxus
Bl. nur sehr wenig, das Ende ragt sehr deutlich hinten vor und der ganz scharfe Caudalrand
läuft nach vorn unten zu dem scharfen oder wenig stumpfen concaven Dachrand, der auf den
postzygapophj'sen wie bei den meisten Mustelidae durch die hyperapophysen-Höcker verdickt
endet, während der Caudalrand hei den Procyonidae nicht scharf und die hyperapophysen nie
so stark sind.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist meist schmal, die ventrale verläuft nicht nach
vorn, der can. transv. endet aber trotzdem infolge der Kürze des Wirbels nicht weit hinter dem
Gelenk, die diapophyse ist besonders bei Meles taxus kurz und schlank, bei diesem spitz und
ragt nach hinten aussen massig unten, bei M. taxus Bl. aber nur etwas nach unten.
Die rostralen Gelenke unten breit, oben wenig schmaler und. gerundet, sind nur ventral
und seitlich deutlich abgesetzt.
3.-7. V. c.
(Abbild.: (>. v. c. Meles taxus, Bl. S. PI. VIII; 7. v. c. Meles anakuma 2, Taf III Fig. 16.)
Das Verhältnis C und D ist ungefähr gleich 1, also gleich nieder, während bei Gulo
und Mellivora D niederer als C ist, bei Procyonidae ist allerdings öfters dasselbe wie bei Meles
der Fall, doch sind die Verhältnisse hier ein wenig niederer. Der 7. v. c. ist bei Meles eben
kürzer und dicker, nicht schmaler als der 3. v. c, was bei den Mustelidae ja Regel ist. Die
stets ovalen Endflächen stehen etwas, die 7. caudale nur wenig schief an letzterer sind stets
deutliche Rippenfacetten, die auch bei Gulo und den meisten Procyonidae nicht fehlen. Ventral
ist nur der 3. — 5. v. c. caudal etwas gewölbt, ein Kamm nur öfters als Leiste angedeutet, an
diesen Wirbeln aber stets sein schwaches Gabelende.
Das breite eben vorgeneigte Neuraldach ist am 3. v. c. nicht gestreckt, am 7. deutlich
kürzer, aber nicht so kurz wie bei den Procyonidae, sein stets concaver Seitenrand ist am
4.-7. y. c. von M. anakuma 2 scharf, wähi-end er bei M. taxus meist von Gefässlöchern durch-
bohrt fst, der Rostralrand besitzt am 3. v. c. einen Medianvorsprung, der Caudalrand ist deut-
lich concav oder stumpfwinkelig, am 7. v. c. nur ganz flach winkelig, nur bei M. taxus 1 a ist
er durch median rückende hyperapophysen zu einer Kerbe eingeengt. Der proc. spin. am
— 185 —
3. V. c. wie meist ganz nieder, wird bis zum 7. v. c. kaum mittelhoch, ist meist scharfrandig-,
nur am 7. stets und bei M. anakuma 2 auch am 4.-6. v. c. caudal stumpf, er entspringt in
ganzer Dachlänge, wird aber schlank und spitz, am 7. ist das Ende etwas abgeplattet, am
4.-6. ist er eben vor- am 7.x. c. rückgeneigt oder rückgebogen.
Die dorsale Wurzel ist am 6. und 7. v. c. schmäler als vorher, die diapophyse ist massig
lang, am 6. nur wenig kürzer, ihr Ende stumpf gerundet, am 7. v. c. fast dreieckig, sie ragt
am 3. V. c. nach aussen massig hinten etwas unten, am 7. nach aussen wenig unten, bei M. ana-
kuma 2 ist hier rechts in ihrer Basis ein schmal überbrücktes sehr enges Loch. Das Rostral-
eck der Lamelle ist eine nicht lange Spitze, die langsam, besonders bei M. taxus, breiter wird,
der mittellange Rostralrand ist stets fast gerade, das Caudaleck wird vom 3. v. c- an grösser,
ragt am 6. v. c. deutlich, bei M. taxus Bl. und anakuma 2 ziemlich stark rückwärts; die Lamelle
ist also vom 3. v. c. an wohl entwickelt.
Die rostralen Facetten sind nur bei M. taxus am 6. und 7. v. c. oval, sonst kreisförmig,
also ähnlich wie bei Mellivora, die metapophysen höchstens als kleiner Längswulst vorhanden.
Die hyperapophysen sitzen wie bei Galictis und Gulo auf den postzygapophysen, nur bei
M. taxus 1 a rücken sie medianwärts, lophapophysen sind stets \'orhanden.
V. th.
Während bei M. taxus der 12. v. th. deutlich als v. th. i. ausgebildet ist, erscheint bei
M. anakuma 2 der 11. als solcher, nur ist am 12. noch die diapcphyse vorhanden. Der 1. v. th.
ist in der Regel eben kürzer, bei M. anakuma 2 sogar schmaler als der 7. v. c, bis zum v. th. i.
nimmt die Länge kaum zu, bei M. taxus la sogar eben ab, dann erst ein wenig zu, die Dicke
ebenfalls nur sehr wenig, nur die Breite nimmt hier etwas zu. Der 1. v. th. ist so lang als
breit, der v. th. i. meist eben länger als breit und der letzte v. th. bei M. taxus ein wenig breiter
als lang, bei M. anakuma 2 eben länger als breit, während er bei Gulo, Mellivora und den Pro-
cyonidae etwas breiter als lang ist. Die Endflächen stehen ziemlich gerade, ventral ist der
1. v. th. ganz flach, die weiteren sind gewölbt, am 1. z. T. auch 2. v. th. finden sich hier rostral
zwei winzige nach hinten auslaufende Eckchen, die tuberc. psoat. sind nur bei M. anakuma 2
schon am 12. und 13. v. th. vorhanden, die caudalen Rippenfacetten fehlen bei diesem am 11. v. th.
Das Neuraldach verhält sich normal, ist an den v. th. 1. horizontal, nicht schmal und nur
etwas gestreckt, sein Rostralrand ist am 1. und 2. v. th. etwas stumpfwinkelig und wird dann
ganz kurz. Der proc. spin. ist am 1. y. th. viel stärker und höher als am 7. v. c, aber nicht
hoch, das Verhältnis L ist wie bei Gulo und der Procyon - Gruppe deutlich höher als bei Melli-
vora, bei M. taxus ist der 2. proc. spin. eben höher, bis zum 12. wird er dann recht klein, dann
wieder etwas höher. Der proc. spin. ist zuerst etwas rückgeneigt, bei M. taxus auch rück-
gebogen, später deutlich rückgeneigt, hier bis zum 12., bei M. anakuma 2 aber am 11. nur noch
etwas, dann steht er senkrecht und wird ein wenig vorgeneigt. Alle sind massig breit, die
letzten nur w^enig breiter, nur der 1. ist oben schmaler und stumpf oder spitz, die andern sind
alle abgestutzt. Bei den Procyonidae sind sie an den v. th. v. nicht so breit, wohl aber bei
Mellivora ähnlich. Der Rostralrand verhält sich aber hier im Gegensatz zu dieser normal, der
Caudalrand ist am 1. v. th. und an den v. th. 1. stumpf, z. T. mit zwei Leisten versehen und an
den letzteren fast ganz hinten.
Zoologica. Heft 36. 24
— 186 —
Die diapophj'se mit Facette ist am 12. v. th. wie bei Gulo und manchen Procyonidae
stets noch vorhanden. Der Höcker ist am 3. v. th. bei M. taxus seitUch platt und fast schon
am Ende, bei M. anakuma 2 spitz und noch weiter innen, nur bei letzterem vom 4. v. th. an zwei-
geteilt, so dass hier der rostrale Vorsprung- sich eher entwickelt; dieser ragt am IL, bei M. taxus
auch noch am 12. v. th. nur ein wenig nach oben, der Verbindungsrücken ist nur bis dahin
deutlich, bei M. taxus 1 a aber auch noch am 13. und 14. v. th. angedeutet. Die anapophyse, vom
6. oder 7. an sich entwickelnd, wird bei M. anakuma 2 länger als bei M. taxus und ragt nur bei
ersterem am 11. und 12. v. th. etwas nach aussen, sie ist an den v. th. I. lateral rauh und am
letzten v. th. nahe an ihrer Basis mit einer Verdickung versehen.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. nur bei M. taxus eben oval, sonst normal, an
den \ . th. \-. sich sehr genähert. Die metapophysen an den v. th. 1. sind gerundet und ragen
nur bei M taxus 1 a etwas hoch. Die postzygapophysen werden an den v. th. y. ganz reduziert,
sind an den v. th. 1. deutlich nach aussen gedreht und divergieren zuletzt etwas, eine deutliche
Concavität umschliessend.
V. 1.
(Abbild. : 5. v. 1. Meles taxus, Bl. S. PI. \'ni.)
Der 1. V. 1. ist eben bis etwas länger als der letzte v. th , bei M. taxus la sogar eben
schmaler und stets dicker, die Liuige und bei M. taxus auch die Dicke nimmt bis zum 4., die
Breite bis zum 5. v. 1. zu. Der 1. v. 1. ist im Gegensatz zu Gulo und Mellivora nicht breiter
als lang, das Verhältnis E ist nur bei dem auch sonst etwas von den andern abweichenden
M. taxus 1 a kaum höher als bei Gulo oder Procyon, bei den übrigen Procyonidae noch etwas
höher als bei Meles, F ist wie bei den meisten Mustelidae deutlich niederer als bei den Pro-
cyonidae und höher als bei Mellivora. Der letzte v. 1. ist im Gegensatz zu dem der meisten
Mustelidae wie bei den Procyonidae etwas länger als der erste v. 1., ungefähr so lang als breit,
hierbei aber ein wenig variabel, ausser bei Procyon ist er dort etwas länger als breit und bei
CtuIo und Mellivora breiter als lang, also hiernach zu unterscheiden. A'entral sind die Körper
ziemlich gewölbt und öfters mit einem Medianrücken A'ersehen.
Das Neuraldach ist nicht schmal und deutlich gestreckt, am 5. v. 1. eben gestreckt, bei
M. taxus hier breiter als vorher. Der proc. spin. wird ein wenig höher, am letzten nur bei
M. taxus eben niederer, alle sind mittelbreit, der letzte, bei M. taxus Bl. S. PI. 11 schon der 4.
eben schmaler, am Ende abgestutzt, zuletzt gerundet, sie sind etwas vorgeneigt, bei M. taxus
aber zuletzt fast senkrecht, der Caudalrand ist nur am 1. v. 1. stumpf und verläuft dann ein
wenig vor dem Dachende.
Die diapophyse entspringt zuerst eben unter, am 5. v. 1. an der Basis des pediculus, ihr
Rostralrand ist nur am 1. und 2. v. 1. von M. anakuma 2 nicht ganz vorn, der Caudalrand bei
diesem ganz, bei M. taxus nicht ganz an dem des pediculus. Am 5. v. 1. ist an der Basis des
letzteren stets ein plattes Eck, spitz nach hinten aussen ragend, manchmal auch schon am
4. v. 1., das wohl charakteristisch sein dürfte, bei den Lutrinae sich aber auch findet. Stets ist
die diapophyse relativ breit und kurz, bei M. taxus Bl. allerdings nicht sehr breit, sie wird bei
M. anakuma 2 bis zum 5. v.l. eben breiter, bei M. taxus aber am 4. und 5. eben schmaler; am 1.
sehr kurz, wird sie bis zum 5. nicht lang und bleibt bis zum 4. v. 1. am Ende breit abgestutzt,
erst am 5. ist das Caudaleck ganz gerundet und die diapophyse in das meist nicht sehr spitze
— 187 -
Rostraleck vorgebogen. Sie ragt am 1. v. 1. wenig nach V(irn, sehr wenig unten, dann wenig
nach unten und zuletzt etwas nach vorn, aber nur etwas vor den Wirbel, weniger als bei Gulo
und Mellivora, die aber Meles in der geringen Abwärtsneigung des Fortsatzes ähnlich sind,
wobei sich die Procyonidae von ihm unterscheiden. Die anapophyse ist nicht stark entwickelt,
manchmal aber noch am 4. v. 1. als Eckchen ober der diapophyse angedeutet.
Die metapophysen sind nicht stark und werden bis zum 5. v. 1. schwach ; die caudalen
Facetten sehen am 5. v. 1. stark nach aussen, die postzygapophysen di\ergieren etwas, am 5.
mehr als vorher und sind hier massig weit von einander entfernt, sie umschliessen eine deut-
liche, am 5. weitere Concavität.
v. s.
(Abbild.: Meles taxus, Bl. S. PI. \'IIL)
Der 1. V. s. ist eben breiter und bei AI. taxus auch niederer als der 5. v. 1., nur wenig
kürzer, die folgenden werden noch kürzer, nur bei M. taxus 1 ist der 2. deutlich kürzer und der 2.
und 3. V. s. gleich lang. Bei 3 v. s. ist das \^erhältnis G nur etwas höher als bei Gulo und Mellivora
und niederer als bei Galictis, Putorius und den Procyonidae, H aber ist wie bei den meisten
Mustelidae höher als bei den letztgenannten. Der Körper ist nur bei M. anakuma 2 eben
gebogen, vom 2. v. s. an ventral gCAVölbt, hier sind bei diesem am 2. eine Mediankante und am
4. zwei rostrale Höckerchen angedeutet.
Das Neuraldach ist bei M. taxus auch am 3. v. s. nur sehr wenig gewölbt, sein Rostral-
rand etwas stumpfwinkelig oder concav ist bei diesem lang, bei M. anakuma 2 aber nicht sehr
lang, der can. vert. ist breit und nieder. Der 1.— 3. proc. spin. ist an der Basis eben verbunden,
der erste ist etwas niederer als am 5. v. 1., die weiteren werden zuletzt recht klein, sind aber
breit und abgestutzt, nur der 1. von M. taxus 1 und der 2. von M. anakuma 2 ist am Ende
gerundet; bei letzterem ist der 1. und 2. ein wenig \orgeneigt, bei M. taxus der 1. und 3. eben
rückgeneigt, die anderen stehen senkrecht.
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist am 1. v. s. nur bei M. taxus la und ana-
kuma 2 schmal entwickelt und nur bei M. taxus Bl. neben dem 1. for. d. s. sehr schmal, erst \om
2. V. s. an ist sie stets wohl entwickelt; ihr Seitenrand ist am 1. v. s. bei M. taxus 1, Bl. eben
nach oben convex und läuft hier eben bis etwas nach innen, dann in der Hauptsache nur nach
hinten, ist aber bei M. taxus am 2., bei M. anakuma 2 an der Grenze zum 3. v. s. etwas seitlich
convex, vom Ende des 2. v. s. an dünn. Von oben gesehen erscheint das sacrum mit 3 v. s.
bei M. taxus nur wenig gestreckt und caudalwärts kaum verschmälert, bei M. anakuma 2 aber
etwas verschmälert. Das Caudaleck ist stets klein, breit und kurz, mit gerundetem Ende ver-
sehen, bei M. taxus Bl. mit dem Querfortsatz des 1. v. cd. verwachsen, bei M. anakuma 2 ganz
kurz, nicht bis zum Wirbelende ragend; seitlich ragt es stets nur sehr wenig oder kaum vor,
es ist also nicht so spitz wie das sonst ähnliche Caudaleck bei Mellivora. Am 1. v. s. ragt der
Seitenteil rostral nicht vor und nur bei M. taxus la, anakuma 2 etwas seithch, ventral ist er
hier sattelförmig. Der Rostralrand läuft convex nach unten, manchmal mit Kerbe versehen
der Ventralrand ist etwas convex, der Caudalrand steigt ziemlich steil zum Ende des 2. ^'. s.,
so dass die nur bei M. taxus 1 sehr steil stehende Seitenfläche mit ihrer facies auric. bis zu
diesem reicht, nur bei M. taxus Bl. von dem 1. für. s. d. ein wenig entfernt. Mellivora ist auch
hierin im Gegensatz zu Gulo, Galictis und der Mustela- Gruppe nicht sehr verschieden.
— 188 -
Die roätralen Facetten sehen meist stark nach innen, bei M. taxus la anormaler Weise
links nur nach oben, wobei hier die praezygapophyse auf ein horizontales Dacheck reduziert
ist. Sonst sind diese Gelenkfortsätze bis zur Dachhöhe frei, bei M. taxus 1 Bl. aber bis etwas
darüber mit dem Seitenteil verbunden, stets mit schwachen gerundeten metapophysen versehen.
Die proc. obliquom. sind nur bei M. taxus 1 a, anakuma 2 klein und spitz vorhanden, die postzyg-
apophysen bei M. taxus weit getrennt, bei M. anakuma 2 einander nahe, umschliessen bei ersterem
eine breite Concavität, bei letzterem einen spitzen Winkel.
V. cd.
(Abbild.: 1.-4. v. cd. Meles taxus, Bl. S. PI. VIII.)
Bei M. taxus ist im Gegensatz zu M. anakuma 2 der 1. v. cd. breiter als lang und der
2. — 1. kürzer als dieser. Das \^erhältnis I und K ist ziemlich wie bei Mellivora, ersteres eben
höher, letzteres eben niederer. Die rostrale Endfläche steht zuerst etwas schief, ventral ist
der Körper hier nur etwas, dann stärker gewölbt. Die rostralen Höcker sind gerundet und
verschmelzen bald, sind also nur schwach entwickelt.
Der pediculus wird bis zum 4. v. cd. kürzer, das Neuraldach ist bei M. anakuma 2 am
1. V. cd. schon schmaler als bei M- taxus und wird dann schmaler, ähnlich wie bei Mellivora
reduziert an die proc. obliquom. sich anschliessend, seine Reste sind höchstens bis zum 6. v. cd.
vorhanden. Der Rostralrand ist dabei nur deutlich concav. Der proc. spin. ist bei M. taxus
am 1. V. cd. grösser als bei M. anakuma 2 und eben rückgeneigt, bei letzterem senkrecht und
schwindet am 2. oder 3. v. cd.
Die diapophyse ist zuerst höchstens als Rostraleck des Querfortsatzes angedeutet, dann
bei M. taxus vom 7. oder 8. v. cd. an als sehr kleines Eckchen an der Wirbelseite, bei M. ana-
kuma 2 nur angedeutet, also nur eben stärker als bei Mellivora. Der Rostralrand des Quer-
fortsatzes ist bis zum 3. oder 4. v. cd. ganz vorn, dieser hier breit, bei M. taxus Bl. am 2.-4. relativ
schmal, vom 3. an wird er kürzer, vom 7. an kleiner als die proc. obliquom. Seine Ränder
laufen einander parallel wenig, später kaum nach hinten und sein Ende ist stets abgestutzt, nur
am 1. V. cd. von M. taxus Bl. ragt das Caudaleck spitz deutlich nach hinten. Sonst ist auch
hierin Mellivora ganz ähnlich.
Die rostralen Facetten sind nur bis zum 2. oder 3. v. cd. vorhanden und sehen bei M. taxus 1
nur nach oben. Die metapophysen sind hier gerundet; die proc. obliquom. sind bei M. taxus
etwas nach aussen gerichtet, vom 8. an kaum grösser als die unteren Höcker und verschmelzen
etwa am 14. v. cd. Die postzygapophysen sind noch am 5. oder 6. y. cd. auf dem Wirbel als
flache Gabel angedeutet.
Mydaus.
(Abbild.: Ganzes Skelett Mydaus javannus (meliceps), Bl. S. Fl. I.)
Schon Blainville (S. p. 9) stellt Mydaus neben Meles, worin ihm die späteren Autoren
folgen (Mivart: Arctoidea 1885 p. 394, 395, Trouessart: Catal. p. 2,55, Winge 1896 p. 70), in der
Wirbelsäule findet man aber vor allem Ähnlichkeit mit Mellivora und ausserdem einige Eigen-
— 189 -
tümlichkeiten, welche diese Form vor allen andern Raubtieren auszeichnen, als welche vor
allem das Fehlen des can. transv. am atlas, die völlige Reduktion der Seitenfortsätze des epi-
stropheus und die Ausdehnung der rauhen Seitenfläche des sacrum bis zum Ende von dessen
3. und letzten Wirbel hier schon zu erwähnen sind.
Die Normalzahl der Wirbel dürfte 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 10— 12 v. cd. sein, doch findet
man auch 14 v. th. 6 v. 1. (,B1. S. p. 11; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Mivart: Arc-
toidea 1885 p. 397). Die Zahl der v. cd. ist also ähnlich gering wie bei Ursus, noch etwas nie-
derer als bei Mellivora.
Atlas.
Da bei meinem Original -Exemplar dieser Wirbel leider fehlt, kann ich nur nach Blain-
ville (S. p. 10, PI. Ij erwähnen, dass der Neuralbogen recht kurz und der Flügel wohl ähnlich
wie bei der Procyon- Gruppe sehr klein und flach ist, sein Rostraleck nicht vorspringt und
die seitliche Kerbe massig weit und unüberbrUckt ist, und dass die rostrale Brücke recht
schmal zu sein scheint.
Nach Giebel 1. c. p. 263 scheint übrigens die ventrale Spange nicht schmal zu sein,
woraus sich ein deutlicher Unterschied von den Procyonidae ergäbe und ist als Besonderheit
kein can. transv. vorhanden. Da auch bei manchen Mustelidae der Flügel ziemlich klein und
die Seitenkerbe nur sehr schmal oder nicht überbrückt ist, scheint der atlas nicht gegen die
Zugehörigkeit von Mj'daus zu dieser Familie zu sprechen.
E p i s t r o p h e u s.
(Abbild.: Mydaus meliceps 1, Taf. III Fig. 4.)
Durch seine Kürze und Breite unterscheidet sich der Körper leicht von dem aller
anderen Raubtiere, das Verhältnis B ist aber doch noch höher als bei manchen, z. B. Ictis,
manchen Lutrinae. Der dens ist kurz, breit und stumpf, die sehr stark ovale Endfläche steht
im Gegensatz zu den übrigen Raubtieren kaum schief zur Axe und der Körper ist ventral
kaum eingesenkt, fast platt, wobei caudal nur zwei Höcker in weiter Entfernung von einander
angedeutet sind.
Der pediculus ist natürlich auch recht kurz, sein ziemlich hoher Rostralrand eben rück-
geneigt, der can. vert. ist relativ sehr breit, also wie bei Nasua, während er bei Meles nicht
so breit, bei Mellivora wie sonst relativ schmal ist. Der gerade Oberrand des hohen proc.
spin. steigt caudalwärts etwas an, der Ventralrand der massig hohen Platte auch etwas nach
vorn zu, diese ist hier am Ende gerundet. Caudalwärts ist der Oberrand etwas verdickt, das
nicht spitze Ende ragt deutlich nach hinten vor, sein stumpfer einfacher Caudalrand läuft nach
vorn unten zu dem etwas concaven eben gerundeten unverdickten Dachrande, der auf den
postzygapophysn ohne hyperapophysen gerundet endet. Diese caudale Partie ist demnach der-
jenigen bei Mellivora ähnlich gestaltet.
Sehr charakteristisch ist, dass die seitlichen Fortsätze ganz fehlen oder zu einem kleinen
Höckerchen an der Rückseite der rostralen Gelenke reduziert sind, dass also hier auch ein
can. transv. fehlt, was sonst bei keinem Raubtiere der Fall ist.
— IQO —
Die rostralen Gelenke sind gross und sehr breit, ihr Rand lateral stark convex, oben
breit gerundet, hier kaum, seitlich deutlich, ventral aber nur eben abgesetzt, die postzyg-
apophj'sen dagegen sind auffällig klein.
3.-7. V. c.
Wie der epistropheus ist auch der 3. v. c. so kurz und breit wie sonst bei keinem Raub-
tier, der 7. \'. c. ist nur eben dicker als er, wie in der Regel bei den Mustelidae nicht schmaler,
aber auch nicht kürzer, wie bei den Procyonidae und Lutrinae häufig der Fall ist. Das Ver-
hältnis D ist ebenso nieder wie bei Procj'on lotor 1 oder den Ursidae. Die stets stark ovalen
Endflächen stehen nur eben, die 7. caudale kaum schräg, hier sind wie öfters deutliche Rippen-
Facetten vorhanden und ventral in Mitte der Wirbellänge zwei gerundete sehr schwache
Höckerchen, im übrigen sind die Körper \entral stets platt und ohne Fortsätze.
Der pediculus ist wie das Neuraldach stets sehr kurz und wird bis zum 7. v. c. kaum kürzer;
letzteres ist im Gegensatz zu dem der meisten Raubtiere etwas gewölbt, sein Seitenrand ist concav
und gerundet, der Rostralrand meist gerade, der Caudalrand schwach, am 7. sehr schwach
concav, wobei am 3.-5. v. c. eine etwas concave nicht breite Kerbe angedeutet ist. Der proc.
spin. entspringt meist in ganzer Dachlänge, ist nur caudal am 7. v. c. stumpfrandig und ist bei
Mydaus 1 und Bl. auffällig verschieden ausgebildet. Bei ersterem am 3.-5. v. c. rudimentär, am
6. senkrecht klein, am 7. etwas stärker und etwas rückgeneigt, bei letzterem am 3.-6. v. c.
nicht sehr klein, etwas vorgeneigt, am 7. ein wenig rückgeneigt und am Rostralrand durch ein
vorspringendes Eck verbreitert.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist stets sehr kurz, besonders am 6. v. c, am 7. aber
am stärksten. Der can. vert. ist normal, die diapophyse selbst ist relativ lang, ihr Ende stets
stumpf gerundet, sie ragt am 3. v. c. nach aussen sehr massig hinten wenig unten, also mehr
nach aussen als meist der Fall ist, am 7. ist sie stärker als \-orher, dorsal gewölbt und ragt nach
aussen etwas unten, ihr Ende aber, wenigstens bei Mydaus 1 horizontal nach aussen. Die untere
Lamelle scheint rostral ähnlich reduziert zu sein wie bei Arctictis, besonders bei Mydaus 1.
Das zuerst ganz stumpfwinkelige kaum vorspringende Rostraleck wird am 5. und 6. v. c. recht-
winkelig oder eben spitz vorspringend, und liegt hier relativ tief der gerade \^entralrand ist
nur sehr kurz, das Caudaleck bis zum 5. v. c. recht klein, am 6. v. c rechtwinkelig oder eben
spitz rückragend, so dass die Lamelle hier etwas nach unten ragt, aber sehr kurz ist.
Die rostralen Facetten sind nur sehr wenig oval oder kreisförmig; im Gegensatz zu
allen Mustelidae befinden sich aussen an den Gelenken am 4.-7. v. c. deutliche gerundete metapo-
physen, lophapophysen aber fehlen und die hyperapophyscn sind am 3.-5. v. c. am Dach-
rande nur angedeutet, während sie bei den Mustelidae in der Regel auf den postz\'gapophyscn,
bei Mellivora allerdings neben diesen sitzen.
v. th.
Der 12. v. th. ist nur massig deutlich als v. th. i. ausgebildet, da wie bei Mellivora die
Antiklinie der proc. spin. fehlt. Der l. v. th. ist wie sonst nur bei Arctictis, den Lutrinae und
einigen Procyonidae der Fall ist, eben länger als der 3. v. c, die Länge nimmt dann nur wenig,
die Dicke nicht und die Breite zuletzt auch nur wenig zu, so dass der letzte \-. th. nicht einmal
so breit als der erste ist, was auch nur selten bei Raubtieren, z. B. bei Proteles 1, Ictis nivalis 2
— 101 —
vorkommt. Der 1. \-. th. ist etwa wie bei Gulo deutlich breiter als lang, der v. th. i. so lang-
als breit und der 15. v. th. nur eben breiter als lang im Gegensatz zu Gulo und Mellivora, wie
bei Meles und den meisten Procj'onidae. Die Endflächen stehen senkrecht, ventral sind die
Körper zuerst nur sehr wenig gewölbt, rostral hier am 2. und 3. w th. nahe bei einander zwei
winzige Knöpfchen, und caudal vom 14. an die tuberc. psoat. sehr deutlich, während die caudale
Rippenfacette am 11. v. th. nur noch rechts schmal vorhanden ist.
Das Neuraldach ist am 1. v. th. recht kurz und ziemlich gewölbt, am 12.— 15. v. th. relativ
breit, doch eben länger als breit, also hier ähnlich wie bei Mellivora, es steigt noch am
15. V. th. caudalwärts eben an. Sein Rostralrand ist am 1. massig, dann tief concav, sonst
normal, vom 3. v. th. an ganz kurz. Der proc. spin. ist am 1. v. th. viel höher als am 7. v. c,
mittelhoch, also höher als sonst bei den Mustelidae, das Verhältnis L ist auch höher als bei allen
Mustelidae, Procyonidae und Viverridae. Er wird bis zum 12. nicht ganz klein und dann
wieder eben höher. Im Gegensatz zu den übrigen Raubtieren ist er am 1. v. th. schon sehr
deutlich rückgeneigt, so dass er später kaum stärker rückgeneigt ist, vom 12. an wird er steiler
gestellt, vom 13. an senkrecht. Sein Rostralrand ist normal, sein Caudalrand stets ganz hinten
am 1. etwas, am 11.— 15. sehr stumpf Im Gegensatz zu Melhvora sind die proc. spin. der
V. th. v. massig schlank, am Ende meist gerundet und erst von dem 12. v. th. an massig breit
und abgestutzt.
Die diapoplwse trägt am 12. v. th. nur rechts noch eine kleine Facette, am 2. v. th. ist
schon deutlicher als bei Mellivora ein dicker Höcker, der dann fast ungeteilt bleibt, bis an das
Ende herausgetreten. Noch am 11. v. th. ist er kaum vorgewölbt, erst am 12. ragt er etwas
nach oben vorn, bei Mellivora ist ja die rostrale Vorwölbung ähnlich schwach entwickelt.
Dorsal ist der Höcker erst am 12. v. th. etwas zu einem Verbindungsrücken gestreckt, der
dann gerundet auch am 13. noch vorhanden ist. Die anapophyse ist auch erst spät erkennbar,
bei Mydaus 1 am 12. klein, bei Mydaus Bl. hier noch kaum entwickelt, sie ragt am 13. und
14. V. th. massig nach aussen, dann nur sehr wenig und ist bei Mydaus 1 am 15. v. th. schon
schwächer als vorher.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. etwas oval, am 2. sehen sie schon nach oben
■wenig aussen, am 13. nur etwas nach innen. Die praezygapophysen verhalten sich entsprechend,
sind am 2. schon wie sonst am 3. v. th. reduziert, also noch mehr als bei Mellivora, rücken
sich dann ganz nahe, an den v. th. I. aber relativ weit auseinander, hier sind gerundete etwas
bis kaum hochragende metapophysen an ihnen. Die postzygapophysen sind schon vom 1. v. th.
an reduziert, aber nie ganz, vom 12. \'. th. an relativ weit von einander, wenig nach aussen
gedreht, eine flache, später deutliche Concavität ähnlich wie bei Mellivora einschliessend.
V. I.
(Abbild.: 5. v. 1. Mydaus meliceps 1, Taf. III Fig. 6.)
Der 1. V. 1. ist eben niederer als der 15. v. th., die Dicke nimmt dann bis zum 5., die
Länge und Breite nur bis zum 4. \-. 1. zu. Der 1. v. 1. ist wie der letzte v. th. nur eben breiter
als lang, der 4. und 5. so lang wie breit, wie bei Procyon lotor 1 unter sich gleich lang, das
Verhältnis E ist aber auch bei Meles taxus 1 a ebenso, F schliesst sich auch an die Mustelidae,
speziell an Meles an, während es bei den Procyonidae deutlich höher ist. Dass der letzte v. 1.
— 192 -
etwas länger als der erste und so lang als breit ist, unterscheidet ihn von fast allen Muste-
lidae, nur Meles und manche Lutra verhalten sich ähnlich. Ventral sind die Körper ziemlich
o-ewölbt und hier am Rostralende des 3. v. 1. zwei sehr kleine Knöpfchen nahe beisammen, am
Caudalende des 1.— 3. v. 1. die sehr schwachen tuberc. psoatica vorhanden.
Das Neuraldach ist ähnlich wie bei Mellivora stets relativ breit, ein wenig, am 5. v. 1.
nicht gestreckt, dabei aber stets caudalwärts eben ansteigend ; der can. vert. ist am 5. v. 1.
noch gewölbter als sonst der Fall ist. Der proc. spin. wird bis zum 4. ein wenig höher, am 5.
ein wenig niederer, bei Mydaus Bl. wohl nicht; er ist ziemlich breit und wird am Ende bis zum
5. V. 1. etwas schmaler, bleibt aber stets abgestutzt, sein nur anfangs stumpfer Caudalrand ist
stets ganz hinten, sein Rostralrand im Gegensatz zu Mellivora ganz vorn. Bis zum 4. ist er
senkrecht bis eben rUckgeneigt, am 5. aber etwas rückgeneigt.
Die stets recht kurze diapophyse entspringt ähnlich wie bei Mellivora au der Seite des
pediculus, ihre Ränder fast an allen v. 1. an den seinigen, dabei ist sie nie dünn und nie ganz
platt. Am 1. v. 1. ist sie sehr kurz, nicht sehr breit und wird bis zum 4. v. 1. etwas breiter und
länger, am 5. eben schmaler, ihr Rostraleck ist erst am 4. und 5. etwas spitz, ihr Caudaleck
hier gerundet. Sie ragt am 1. — 3. v. 1. nur nach aussen eben vorn, dann ein wenig nach unten,
am 4. ist sie eben vorgebogen, am 5. deutlich und hier etwas abwärts gebogen, so dass sie
hier eben vor das Wn-belende ragt. Die diapophyse ist also recht charakteristisch ausgebildet.
Die anapophj'se entspringt ähnlich wie bei Mellivora zuletzt fast von ihrer Basis.
Die rostralen Facetten sehen zuerst massig, am 5. v. 1. nur etwas nach oben; die met-
apophysen sind nur schwach entwickelt und ragen nicht hoch. Die postzygapophysen divergieren
stark, besonders am 5. \\ 1., sind wenig nach aussen gedreht und umschliessen eine breite
Concavität.
v. s.
(Abbild.: Mydaus meliceps 1, Taf III Fig. 5.)
Der 1. v. s. ist sehr wenig kürzer, breiter und dicker als der letzte v. 1., die weiteren
werden etwas kürzer. Das Verhältnis G und H ist ähnlich wie bei Meles, die Procj-onidae
sind in beiden stark verschieden, Mellivora weniger. Wie bei Melhvora 1 ist der Körper eben
gebogen und ventral am 1. und 2. v. s. ganz flach, am 3. aber nur eben gewölbt.
Das Neuraldach ist stets ein wenig gewölbt, am 1. v. s. hinter den Facetten eingesenkt
und steigt caudalwärts eben an, sein concaver Rostralrand ist mittelbreit, der can. vert.
rostral nicht so breit und gewölbter als sonst, ähnlich wie es bei Mellivora der Fall ist. Die
proc. spin. stehen isoliert, sind scharfrandig, am Ende et\Aas schmaler und gerundet, zuerst so
hoch und breit wie am 5. v. 1., dann niederer und schmaler, am 3. v. s. sehr klein, alle ein wenig
oder eben rückgeneigt. Sie sind also im Verhältnis zu der schwachen Ausbildung des
Schwanzes ;im 1. und 2. v. s. nicht klein.
Die Oberfläche des Seitenteiles ist charakteristischer Weise kaum entwickelt, da der
nie dünne Seitenrand dicht neben den Gelenkfortsätzen des 1. und 2. v. s. nach hinten wenig
innen läuft, so dass nur am 3. v. s. eine kleine etwas nach hinten geneigte Oberfläche \"or-
handen ist. Das sacrum erscheint so von oben recht kurz und caudalwärts ein wenig ver-
schmälert. Der Seitenrand bildet übrigens im ganzen einen etwas unregelmässigen nach oben
convexen Bogen vom 1. bis 3. v. s., an letzterem ist ein Caudaleck kaum entwickelt, es ist recht-
— 193 —
winkelig, ragt also seitlich und hinten nicht vor, ähnlich wie bei Procyon iotor 1. Der Seiten-
teil ragt am 1. v. s. vorn nicht, seitlich nur wenig vor, verdickt hier die praezygapophj^sen
lateral, lehnt am 2. v. s. sich an die proc. obliquom. an, was sonst nie der Fall ist, und ist
ventral am 1. nicht, am 2. wenig sattelförmig. Der Rostralrand läuft kaum convex lang nach
hinten etwas unten, der Ventralrand ist etwas convex und geht in den schräg zum Ende des 3. v. s.
steigenden Caudalrand über, so dass die ziemlich steil gestellte Seitenfläche die ganze Länge
des Seitenteiles einnimmt und ihre facies auric. bis zum Ende des 3. v. s. reicht, was sonst bei
Raubtieren nicht vorkommt.
Die rostralen Facetten sehen nach oben innen, die praezygapophysen ragen in massigem
Abstände von einander nicht sehr hoch und sind aussen bis fast zum Oberrand mit dem Seiten-
teil verbunden, die proc. obliquom. am 2. v. s. sind stark und dick, am 3. aber sehr klein und
spitz. Die postzygapophysen ragen sehr wenig nach hinten, sind stark nach aussen gedreht
und umschliessen eine weite Concavität.
V. cd.
Die V. cd. werden erst vom 4. an länger, das Verhältnis I ist so nieder wie bei Mellivora,
K noch niederer, ähnlich wie bei vielen Ursus. Die Körper sind ventral zuerst nur etwas
gewölbt, dorsal am 4.-7. v. cd. nur sehr wenig. Die gerundeten rostralen Höcker verschmelzen
am 10. v. ed., der pediculus wird bis zum 3. v. cd. sehr kurz, das zuerst flache und etwas
gestreckte Dach bis dahin zu einer schmalen Spange reduziert; weiterhin sind nur Leisten
hinter den proc. obliquom. vorhanden. Der Rostralrand wird bis zum 3. spitzwinkelig aber
nicht sehr eng. Der proc. spin. ist bei Mydaus Bl. wohl kaum, bei Mydaus 1 aber am 1. und
2. noch etwas entwickelt.
Eine diapophyse fehlt ähnlich wie bei Mellivora ganz; der Rostralrand des Querfort-
satzes ist bis zum 3. v. cd. ganz vorn, der Caudalrand läuft hier eben nach vorn, dann kaum
nach hinten, der erstere eben nach vorn, dann etwas bis kaum nach hinten, der Fortsatz ragt
also am 1. v. cd. eben nach vorn, sein Rostraleck ist spitz, das Ende abgestutzt, dann ist dieses
spitz und ragt nur nach aussen, nur am 3. v. cd. eben nach hinten, später wird es abgestutzt.
Der Fortsatz wird vom 1. v. cd. an kleiner, am 7. ist er so gross als die proc. obliquom., dann
fehlt er plötzlich ganz, ähnlich wie er auch bei Gulo plötzlich rudimentär wird.
Die rostralen Facetten sind nur am 1. und 2. v. cd. vorhanden, die metapophysen hier
gerundet, die proc. obliquom. sind relativ schlank und ziemlich vorgeneigt, dann rasch kürzer,
ragen etwas nach aussen, sind am 8. so gross als die unteren Höcker, weiterhin knopfförmig.
Die postzygapophysen sind bei Mydaus 1 nur am 1. v. cd. kaum rUckragend vorhanden, bei
Mydaus Bl. wohl noch länger angedeutet.
Zorilla.
Während Blainville (M. p. 17) diese Gattung in nahe Beziehung zu Mustela brachte,
wurde sie von den meisten neueren Autoren mit Mephitis verglichen und zu den Melinae
gestellt (Mivart: Arctoidea 1885 p. 394, 395; Trouessart: Catal. p. 258). Nach der Beschaftenheit
der Wirbelsäule nun, welche übrigens einige Besonderheiten bietet, scheint die erstere Stellung
Zoologica. Heft 36. ne
— 104 —
besser gerechtfertigt zu sein, wenn auch in mancher Beziehung, so vor allem in einigen Mass-
verhältnissen und in der Zahl der v. th. mehr ÄhnUchkeit mit Males und den sich an diese
anschliessenden Formen vor allem Mellivora besteht.
Die normale Wirbelzahl dürften 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 21—24 v. cd. sein (Bl. M. p. 17, 18;
Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862 p. Q5; Mivart: Arctoidea L885 p. 397), nach Giebel 1. c. sollen
bei Z. mustclina (= zorilla) auch 16 v. th. 4 v. 1. vorJ-Loniraen und ich fand für Z. libyca 1, wie
schon B p. 77 ausgeführt wurde, nur 4 v. 1. 2 v. s. Auch B]ain\i]le 1. c. und Mivart 1. c. fanden
übrigens nur 2 v. s., es lässt sich aber leider nach deren Angaben nicht feststellen, ob etwa
Z. libyca als Regel 2 v. s. und vielleicht auch weniger v. cd. besitzt als Z. zorilhi. Letzteres
dürfte kaum der F"all sein, da Mivart 1. c. 23 v. cd. zählt, Gray 1. c. für Z. zorilla nur 22, jeden-
falls läge die Zahlendiflerenz in der gewöhnlichen Variationsgrenze. Z. zorilla 2 wurde übrigens
nur gemessen.
Atlas.
(Abbild.: Zorilla libyca 1, Taf III Fig. 9, 9a.)
Die ventrale Spange ist wie bei der Mustela- Gruppe sehr schmal und ventral gewölbt,
der Neuralbogen ist auch hier nicht lang, der Caudalrand eben concav, oben auf dem langen
Rostralrande befindet sich ein Höckerchen, wohl eine Andeutung des proc. spin.
Der Flügel ist recht klein und ragt caudal etwas \'or, wobei er sich nicht wie meist
eben nach hinten aussen neigt, sondern in dieser Richtung eben ansteigt. Der ganz kurze
Rostralrand verläuft eben nach vorn, das fast rechtwinkelige Rostraleck liegt daher dicht hinter
dem Gelenk, wobei \on ihm eine sehr schmale Brücke über die Kerbe geht, so dass diese
Partie ziemlich wie bei Ictis gestaltet ist. Der fast gerade Aussenrand läuft wenig nach aussen,
das Ausseneck ist deutlich spitzwinkelig und der stumpfe Caudalrand läuft ohne Inneneck nach
innen etwas vorn, hier ist also ein vielleicht konstanter Unterschied von der Mustela- Gruppe
vorhanden.
Die rostralen Facetten sind ventral verbunden, ihr Rand verläuft hier, dorsal springen
die Gelenke in ziemlichem Abstände von einander vor. Um die kreisförmigen caudalen Gelenke
zieht sich Aom can. vert. zur caudalen Mündung des can. transv. eine sonst bei den Raubtieren
nicht vorhandene tiefe Furche, ein foramen arcus fehlt dafür ganz. Der sehr enge can. transv.
ist mittellang und endet in dieser Furche ein wenig vor dem Flügelende, die ventrale sehr kurze
Furche ist nicht, die dorsale aber ziemlich vertieft, die rostrale Brücke mittelbreit. Die Kanäle
sind also bis auf die ungewöhnliche caudale Furche ähnlich wie bei der Mustela -Gruppe
entwickelt.
Epistropheus.
(Abbild.: Zorilla libyca 1, Taf III Fig. 12, 12a.)
Das Verhältnis A und B ist wie bei Meles, letzteres jedoch bei Z. zorilla 2 so nieder wie
bei Mustela. Der kurze und plumpe dens unterscheidet aber von letzterer und die Endfläche
steht auffällig schräg zur Axe, auch ist der Körper venti-al nur wenig eingesenkt und hier
zuletzt nur wenig gewölbt, ein Kamm kaum angedeutet, der Körper ist also am ersten dem
von Mellivora ähnlich.
— 195 —
Der Rostralrand des nicht sehr kurzen pediculus ist hoch, fast gerade und etwas rück-
geneigt, der Caudalrand ziemlich nieder, der can. vert. schmal. Der proc. spin. ist massig hoch
und kurz, sein gerader Oberrand steigt etwas hinten an und ist rostral und caudal etwas stumpf,
der sehr kurze stumpfe Ventralrand steigt nach vorn etwas. Die niedere etwas spitze Platte
ragt nur recht wenig vor, ebenso springt das Caudalende hinten nur ganz wenig vor, der nur
oben stumpfe hohe Caudalrand verläuft deshalb nur sehr wenig nach vorn im Gegensatz zu
allen Mustelidae, bei welchen die Platte fast stets, das Caudalende stets deutlich vorspringt.
Der nach vorn kaum concave scharfe Dachrand ist auf den postzygapophysen etwas gerundet
und besitzt wie bei Mellivora über diesen sehr schwache Verdickungen, die hyperapophysen.
Die dorsale Wurzel der diapophyse entspringt dicht unter dem caudalen Gelenk, während
die ventrale wie bei Mellivora erst am Rand des rostralen Gelenkes endet und der sehr enge
can. transv. wie dort dicht hinter diesem mündet. Auch die diapophj-se ist ähnlich wie bei
Mellivora, sie ist relativ lang und bleibt gleich breit, ihr Ende ist abgestutzt, sie ragt nach hinten
etwas unten massig aussen.
Auch die rostralen Gelenke gleichen Mellivora, sind kreisförmig, kaum abgesetzt, aber
von der Facette des dens eben abgegrenzt. Im epistropheus sind also eher Beziehungen zu
Mellivora und ähnlichen Formen ausgeprägt, kaum solche zur Mustela-Gruppe.
3.-^7. V. c.
(Abbild.: 7. v. c. Zorilla libyca 1, Taf III Fig. 11.)
Das Verhältnis C ist nicht so hoch wie bei der Mustela-Gruppe oder Galictis, aber
diesen doch näher stehend als den übrigen Mustelidae, die Länge und im Gegensatz zur Norm
dieser Familie auch die Breite ist am 7. v. c. ein wenig geringer, D ist daher sogar eben höher
wie C, wie es hier sonst nur bei Lutra lutra der Fall ist, so hoch wie bei Putorius putorius 1.
Die stets ovalen Endflächen stehen deutlich,- am 7. caudal nur etwas schräg zur Axe, ventral
sind alle Körper platt, nur am 3. und 4. v. c. caudal eben gewölbt. Vom Kamme ist nur die
Endverdickung angedeutet, am 7. v. c. sind die Seiten ähnlich wie bei Galictis von der Ventral-
seite kantig abgesetzt.
Das Neuraldach ist am 3. v. c. kaum gestreckt, wird nur sehr wenig kürzer und ist
wenig vorgeneigt und wie bei Mydaus stets gewölbt, sein Seitenrand ist am 3. und 4. v. c. gerade,
etwas scharf, dann concav gerundet, der Rostralrand am 3. convex, sonst gerade, caudal befindet
sich am 3.— 6. v. c. eine mittelbreite etwas concave Kerbe, am 7. v. c. ist der Rand hier fast gerade.
Sehr charakteristisch ist, dass vom epistropheus an sich der Caudalteil des Neuraldachs etwas
über den rostralen Teil des nächstfolgenden legt, wie es sonst nicht häufig z. B. bei Cuon der
Fall ist. Der proc. spin. erhebt sich ähnlich wie bei Mellivora nur in der caudalen Dachhälfte,
was wohl neben der Dachwölbung sehr charakteristisch ist. Er ist stets spitz, senkrecht und
schlank, am 3. winzig und wird bis zum 7. v. c. mittelklein, hier caudal stumpf
Die dorsale Wurzel ist mittelbreit, am 6. wenig, am 7. etwas schmäler, der can. transv. wie
bei der Mustela-Gruppe und Galictis noch am 7. v. c. als Rinne unter der diapophyse angedeutet.
Die massig spitze diapophyse ragt am 3. v. c. nach hinten massig aussen eben unten, am 6. ist sie
sehr kurz, ventral mit hakenförmigem Eck nach unten zu versehen, am 7. v. c. mittellang, platt,
spitz und hier nach unten massig aussen gerichtet, also mehr nach unten als sonst, doch ragt
— 1% —
sie bei Meliivora liier auch wenigstens deutlich nach unten. Das Rostraleck der Lamelle springt
am 3. und 4. v. c. nur etwas vor, dann ist es rechtwinkelig tief gelegen, der Ventralrand ist
gerade am 3. und 4. v. c. länger als später, das Caudaleck vom 3. v. c an deutlich, eigentHch
ja schon wie bei Meliivora am epistropheus angedeutet, dann spitzer und tiefer rückend, am
6. nur sehr wenig nach hinten ragend, wenig spitz, die Lamelle ist also schon vom 3. v. c. an
deutlich, aber zuletzt recht kurz, während sie bei Meliivora mittellang ist und auch bei der
Mustela-Gruppc ihr Rostraleck mehr vorspringt.
Die rostralen Facetten sind stets sehr wenig oval, ihre Gelenke springen nur wenig vor,
metapophysen fehlen wie meist bei den Mustelidae, ebenso lophapophysen. Die hyperapophysen
sind nur sehr schwache Convexitäten des Dachrandes, während sie bei den meisten Mustelidae
ausser bei Mellixora und Mydaus auf den postzygapophysen sitzen.
V. th.
Ähnlich wie bei Meles ist bald der 11. bald der 12. v. th. als v. th. i. entwickelt, doch
deutet im ersteren Falle Einiges schon auf den 12. als solchen hin. Der 1. v. th. ist nur bei
Z. libyca 1 etwas kürzer als der 7. v. c, die Länge nimmt dann ein wenig, später kaum zu,
die Breite bei dieser zuletzt auch kaum. Der 1. v. th. ist eben länger als breit, also ähnlich
wie bei Galictis, der v. th. i. und der letzte v. th. ist etwas gestreckt, also auch wie bei der
Mustela-Gruppe und Galictis im Gegensatz zu den kurzwirbeligen Mustelidae. Die rostrale
Endfläche steht am 1. und den letzten v. th. ein wenig schief, ventral ist der 1. kaum, der
2. wenig gewölbt, die caudalen Rippenfacetten sind am 11. noch angedeutet, die tuberc. psoat.
werden erst vom 13. an deutlich, was auf den 12. v. th. als v. th. i. hindeutet.
Das Neuraldach ist an den v. th. 1. horizontal und massig gestreckt, sein Rostralrand
am 1. und 2. v. th. gerade, an letzterem kaum kürzer als am 1., dann aber normal, ganz kurz,
a'so stark von Meliivora verschieden. Der proc. spin. ist am 1. v. th. zwar doppelt so hoch als
am 7. V. c, aber doch relativ klein, das Verhältnis L so hoch wie bei Bassariscus steht in der
Mitte zwischen dem von Mustela und Galictis und dem von Gulo und Meles. Er wird bis zum
12. v. th. ganz nieder, dann eben höher, ist also an den v. th. 1. sehr nieder, hier zugleich breit,
an den v. th. v. aber schlank. Am 1. ist er eben rückgeneigt, die Antiklinie ist im Gegensatz
zu Meliivora und Mydaus deutlich wie bei der Mustela-Gruppe. Der Caudalrand am 1. mit Platte
versehen, ist hier und an den v. th. 1. stumpf, zuletzt fast verlaufend. Der Rostralrand ist wie
an den \-. c. am 1. und 2. deutlich hinter dem des Daches, erst am 13. ganz vorn. Das Ende ist
an den v. th. v. gerundet, an den v. th. 1. lang abgestutzt. Die Breite des proc. spin. an letzteren,
sein zurUckgerückter Rostralrand am 1. und 2. lassen leicht von der Mustela-Gruppe unterscheiden.
Die diapophj'se mit Facette ist nur bis zum 11. v. th. vorhanden, unter ihr ist anfangs
wie bei der Mustela-Gruppe eine Rinne vorhanden. Der Höcker ist am 3. v. th. ganz am Ende,
einfach wie bei den meisten Mustelidae, seine rostrale \'orwölbung ist wie vielfach bei diesen
rudimentär, erst am 9. erkennbar, am 11. recht deutlich, etwas nach oben ragend. Der \'er-
bindungsrücken ist bis hierher scharl und deutlich, die anapophyse vom 6. an vorhanden. Sie
ragt am IL— 13. v. th. etwas nach aussen und ist nie breit.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. etwas oval, am 12. sehen sie massig nach innen,
die praczygapophj'sen springen am 1. nur etwas, am 2. v. th. kaum vor, sonst sind sie normal,
also von Meliivora ganz verschieden. Die metapophysen sind an den v. th. 1. nicht stark und
- 107 —
ragen kaum hoch. Die postzj-yapophysen bleiben an den \'. th. v. hinge deuthcli, an den v. th. I.
sind sie nur etwas nach aussen gedreht und sich nahe, aber entfernen sich alhnähiich von
einander, also auch hier ist keine Ähnlichkeit mit Mellivora vorhanden.
V. 1.
(Abbild. 4. v. 1. Zoriiia libyca 1, Tat. III Fig. 10, 10a.)
Wie schon B p. 77 ausgeführt wurde, ist bei Zorilla libyca 1 der letzte v. 1. zum l.v. s.
geworden, was oftenbar nur eine Anomalie ist, der 4. v. 1. entspricht also nicht dem letzten
V. 1. der normalen Formen, sondern dem vorletzten. Die Länge und Breite nimmt bis zum
3. V. 1. ein wenig zu, der 4. ist diesem gleich, der 5. (bei Z. zorilla 2) wieder nur so lang als
der 1. V. 1. Bei Z. libyca 1 ist der 2. v. 1. schon fast so lang als der 3., wie es bei Mellivora la
auch der Fall ist. Der 1. v. 1. ist etwas gestreckt wie bei der Mustela-Gruppe, ebenso ist das
Verhältnis E ungefähr so hoch als bei dieser, F jedoch deutlich niederer nur wie bei Mydaus,
aber immer noch höher als bei Mellivora. Der 5. v. 1. endlich ist (bei Z. zorilla 2) auch etwas
länger als breit, also wieder wie bei der AIustela-Gruppe oder Calictis. Die Endflächen sind
meistens ein wenig schräg gestellt, die Körper ventral gewölbt ohne Kamm, die tuberc. psoat.
sind sogar am 3. und 4. v. 1. seitlich noch angedeutet.
Das Neuraldach ist wie bei der Mustela-Gruppe stets deutlich gestreckt, am 4. v. 1. nicht
breiter als vorher; der proc. spin. zuerst recht nieder, wird bis zum 4. v. I. etwas höher, ist
zuerst etwas vorgeneigt, zuletzt senkrecht, .sehr breit am letzten nur halb so breit und hier
oben gerundet, sein Rostral- wie Caudalrand sind nicht ganz an den Dachenden, auch ist
letzterer stumpf, also verschieden von der Mustela-Gruppe, wo er scharf lang ausläuft.
Die diapophyse entspringt am 1. v. I. unter, am 4. an der Bogenbasis und gleicht wie
hierin auch sonst ziemlich derjenigen der Mustela-Gruppe, nicht der \-on Mellivora; ihr Caudal-
rand setzt zwar etwas vor dem des pediculus an, aber eine Kante zu diesem ist angedeutet.
Sie ist zuerst nicht breit und sehr kurz, wird breiter und länger, aber nicht breit oder lang,
und ragt zuerst nach aussen wenig vorn, zuletzt sehr deutlich nach vorn etwas aussen unten, vom
2. v. 1. an ist ihr Rostraleck spitz, das Caudaleck wird bis zum 4. v. 1. ganz gerundet, so dass sie
am 3. und 4. vor- und auch ein wenig abwärts gebogen und etwas vor den Wirbel ragend viel
mehr nach vorn als nach aussen gerichtet ist, ähnlich wie es z. B. bei Ictis der Fall ist. Die
am 1. V. 1. schon stiftförmige anapophyse ist am 3. und 4. v. 1. noch als Eckchen an der Basis
des pediculus angedeutet.
Die sehr schwachen metapophysen am 1.— 3. v. 1. ragen nicht in die Höhe; die post-
zygapophysen sind nur am 4. v. I. deutlich nach aussen gedreht, sich stets nicht sehr genähert,
aber auch am 4. ebenso wie vorher, sie umschliessen stets eine deutliche Concavität.
V. s.
(Abbild.: 2 v. s. Zorilla libyca 1, Taf. III Fig. 10, 10a. In Fig. 10 ist das Caudaleck
des Seitenteiles falsch gezeichnet.)
Dass das sacrum bei meinem Original-Exemplar anormal ist, wurde schon oben aus-
geführt, deshalb ist es systematisch nicht recht verwertbar. Der 1. v. s. ist bei Z. libyca 1
deutlich kürzer als der 4. v. I., der 2. wenig kürzer, nur bei Z. zorilla 2 ist der 1. eben schmaler
- 198 —
als der letzte v.l. und bei diesem sind die Verhältnisse G und H wie bei der Mustela- Gruppe,
letzteres so nieder wie bei Ictis. Bei Z. libyca 1 ist der Körper gerade, ventral nur am 2. v. s.
eben gewölbt.
Das Neuraldach ist am 1. v. s. wenig gewölbt, nicht sehr breit, sein concaver Rostral-
rand kurz, der can. vert. ist rostral nicht sehr breit und gewölbt, caudal viel breiter als hoch.
Der proc. spin. ist am 1. v. s. fast wie am 4. v. 1., nur etwas niederer und ein wenig vorgeneigt,
am 2. ist nur eine Leiste vorhanden, was wohl anormal ist, da am 1. v. cd. wieder ein kleiner
proc. spin. auftritt.
Die Oberfläche des Seitenteiles ist vorn deutlich, neben dem 1. for. sacr. d. nicht und
dann nur sehr schmal entwickelt, ihr unregelmässiger nie dünner Seitenrand verläuft nämlich
am 1. V. s. etwas nach innen, dann erst nur nach hinten; das sacrum erscheint so von oben
wenig gestreckt und caudalwärts verschmälert. Das Caudaleck ist nur eine recht kleine nicht
platte Spitze, nach hinten wenig aussen ragend. Neben den ganz frei aufragenden praezyg-
apophysen springt der Seitenteil also deutlich seitlich und mit spitzem Eck nach vorn vor, welch
letzteres entschieden der diapophyse des 4. v. 1. entspricht. \'entral ist hier der Seitenteil sattel-
förmig, am 2. v. s. aber nicht. Unter dem Eck ist der Rand concav, der Ventralrand deutlich
convex, der Caudalrand steigt dann schräg zum Ende des 2. v. s. Die fast senkrecht stehende
Seitenfläche ist demnach lang, reicht an das 1. for. s. d. heran und die facies aur., die in einen
ventralen und caudalen Abschnitt geteilt ist, reicht mit letzterem bis zum Ende des 2. v. s. neben
das Caudaleck, es ist also eine gewisse Ähnlichkeit mit Mydaus 1 \-orhanden, nur dass dort
3 v. s. vorhanden sind und die Oberfläche reduziert ist.
Die freien praezygapophysen sind sich relativ nahe, metapophysen fehlen, die proc.
obliquom. sind deutlich, die postzygapophysen ragen spitz nach hinten sehr wenig aussen.
V. cd.
(Abbild.: 1. und 2. v. cd. Zorilla libyca 1, Taf. III Fig. 10, 10a.)
Der I.V. cd. ist eben länger als breit, das Verhältnis I ist viel höher als bei allen Mustelidae,
besonders bei Z. zorilla 2, wo es viel höher ist als bei allen andern Raubtieren, K ist bei letzterer
auch höher als bei Z. libyca 1, jedoch steht hier Mustela kaum zurück. Die 1. rostrale Endfläche
steht eben schief, der 1.— 3. v. cd. ist ventral nur wenig gewölbt, die rostralen Höcker sind am
5. und 6. V. cd. durch Verwachsen mit den che\rons verlängert und stark, verschmelzen am
16. v. cd. und sind stets eben gi"össer als die proc obliquom.
Der pediculus wie das Neuraldach wird länger und schmal, der Rostralrand enger aber
nicht tiefer concav bis zum 6. v. ed., von da an fehlt der Neuralbogen. Der recht kleine proc.
spin. am 1. v. cd. steht senkrecht, am 2. und 3. v. cd. ist nur eine Leiste vorhanden.
Die diapophyse ist am 1. v. cd. als Eckchen an der Basis des Querfortsatzes angedeutet,
dann erst vom 8. v. cd. an der Wirbelseite bis zum 18. so gross als die proc. obliquom. Der
Querfortsatz ist am 1. v. cd. auffällig klein, läuft spitz nach hinten aussen zu, am 2. viel länger und
Avird dann langsam kürzer, am 7. so gross als die proc. obliquom. und vom 12. an knopfförmig.
Am 2. und 3. entspringt der Rostralrand eben hinter dem Wirbelende und läuft dem Caudalrand
parallel nach aussen, das abgestutzte Ende ist hier etwas aufgebogen, der Fortsatz aber nicht
breit, erst vom 4. an läuft der Rostralrand etwas nach hinten, das Ende ist aber stets etwas
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abgestutzt. Abgesehen vom 1. v. cd. sind also die seitlichen Fortsätze so ziemlich wie bei der
Mustela-Gruppe entwickelt.
Die rostralen Facetten sind noch am 5. v. cd. vorhanden, die metapophysen erst am
4. und 5., die proc. obliquom. sind klein, vom 12. an knoptförmig. Die postzygapophysen-Reste
sind lange angedeutet.
Lutrinae.
(Abbild.: Ganzes Skelett, Lutra vulgaris (lutra) Bl. M. PL V.)
Wenn auch Enhydra in wichtigen Verhältnissen sich an Lutra anschliesst, so sind doch
die Unterschiede so deutlich, dass man beide nicht vereinigen darf, wie" Blainville (M. p. 30) that.
Es erscheint auch fraglich, ob Lutra selbst nicht in Subgenera zu teilen ist, L. brasiliensis 3
weicht wenigstens in manchen Punkten von den andern Arten ab, Trouessart (Catal. p. 282)
allerdings vereinigt alle Formen. Die Gruppe schliesst sich auch in der Beschaffenheit ihrer
Wirbelsäule an die so vielgestaltigen Mustelidae an, an welche sie ja schon von Blainville an-
gefügt wurde (Bl. M. p. 26; ]\Ii\-art: Arctoidea 1885 p. 394, 395; Trouessart: Catal. p. 281; Winge
1896 p. 70). Die normale Zahl der Wirbel dürfte für Lutra lutra 14 v. th., 6 v. 1., 3 v. s., 23—26 v. cd.
sein (Bl. M. p. 27, 30; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1.S62 p. 100, 101; Lucae
1872 I p. 333; Mivart 1885 p. 397; Pagenstecher 1870 p. 21 li, doch führt Flower 1. c. ein Exemplar
mit 2 und eins mit 4 v. s. an. L. felina und brasiliensis besitzen aber in der Regel 15 v. th.,
5 V. 1., 3 V. s., während die Zahl ihrer v. cd. als zwischen 20 und 28 schwankend erscheint, was
wohl auf ungenauen Angaben beruht, indem manchmal v. cd. verloren gegangen sind. Enhydra
dagegen hat wieder dieselben Wirbelzahlen wie L. lutra, jedoch nur etwas über 20 v. cd.
(Bl. M. p. 30; Flower 18S8 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862 p. 102; Lucae 1872 p. 333;
Mivart 18S5 p. 397), doch giebt Blainville nach M. Martin und nach ihm wohl Giebel 1. c. nur
13 V. th. an, Gray 1- c. einmal nur IN v. cd. und öfters werden 4 v. s. gezählt, während ich den
1. V. cd. rechts mit seinem Seitenfortsatz an den des 3. v. s. angewachsen fand.
t-'
\tlas.
(Abbild.; Lutra vulgaris (lutra), inunguis (capensis), Bl. M. PI. IX; Enhydra lutris 1,
Taf. III Fig. 14. Bei L. lutra la fehlt der Atlas.)
Die nicht sehr schmale, ventral wenig gewölbte \-entrale Spange ist öfters mit einer
deutlichen hypapophyse versehen, der Neuralbogen ist ausser bei L. vulgaris Bl. und brasiliensis 3
recht kurz, bei Enhydra 1 sogar so kurz wie die ventrale Spange, was sonst bei keinem
Landraubtier der Fall ist, oben auf dem langen, bei letzterer sehr langen Rostralrand ist ausser
bei L. vulgaris Bl. stets ein gerundeter Höcker oder ein Knöpfchen, nie eine Kerbe vorhanden,
der bei Enhydra 1 auch sehr lange Caudalrand ist kaum oder schwach concav.
Der Flügel ist nicht gross, bei Enhydra 1 klein und ausser bei L. brasiliensis 3 deutlich
breiter als lang, ziemlich seitlich und deutlich hinten vorragend, rostral aber meist reduziert,
wie es ähnlich nur bei Otocyon 1 a und Gahctis 1 der Fall ist. Ausser bei L. felina 2 entspringt
der gerade Rostralrand weiter hinter dem Gelenk als gewöhnlich und läuft dann bei Enhydra 1,
— 200 —
L. felina 2 lang, bei L. brasiliensis 3 nur massig lang nach au:.sen, bei ersterer auch ein wenig
nach hinten, so dass das ungefähr rechtwinkelige oder wenig stumpfwinkelige Rostraleck be-
sonders bei den ersteren stark seitlich liegt; von ihm aus läuft dann der gerade, ausser bei
L. brasiliensis 3 kurze Aussenrand nach hinten ganz wenig aussen. Bei den andern Formen
fehlt aber das Rostraleck völlig und beide Ränder gehen ineinander über, indem sie mittellang
nach aussen hinten, dann umbiegend, bei L. inunguis Bl. sogar ein stumpfes Eck bildend kurz
mehr nach hinten laufen, die Kerbe ist daher stets sehr weit, wie sonst nur bei den oben ge-
nannten zwei Formen. Das bei L. lutra 1, Bl. ziemlich gerundete Ausseneck ist stets ungefähr
rechtwinkelig, der scharfe lange Caudalrand läuft zuerst nach innen, bei L. lutra 1 auch etwas
nach hinten und besitzt ein nur dem ventralen Teil angehöriges Inneneck, von welchem an er
ausser bei Enhj-dra 1 ganz stumpf mehr oder weniger nach vorn läuft. Dieses liegt nur bei
L. inunguis Bl. weit vom- Gelenk und ist hier ganz stumpfwinkelig, sonst sehr deutlich, bei
L. lutra 1 sogar spitzwinkelig und ist stets ein wenig bis etwas nach unten gerichtet, was sehr
charakteristisch ist, da es sonst nur bei Mellivora und eben auch bei Ailurus 1 der Fall ist.
Die rostralen Gelenke sind ventral nie verbunden, ihr Rand ist hier nur bei L. felina 2,
brasiliensis 3 convex, dorsal springen sie besonders bei Enhj'dra 1 in grossem Abstände von
einander meist deutlich, bei letzterer stark vor. Die caudalen Gelenke ragen bei L. lutra 1,
felina 2 und Enhydra 1 mit einem Eckchen ein wenig gegen das lumen des can. \ert. vor, was
vielleicht charakteristisch ist, sehen bei letzterer nicht so stark wie meist nach innen und sind
bei ihr dorsal von dem Neuralbogen deutlich abgesetzt, aber nicht wie bei Zorilla 1 durch eine
Furche umgrenzt.
Die Kanäle sind bei L. brasiliensis 3 und besonders bei Enhydra 1 weit, die rostrale
Brücke, bei L. felina 2 rechts fehlend, ist meistens mittelbreit, bei L. lutra 1, Bl. dorsal mit einem
Höckerchen versehen, die Furchen sind ganz flach, die dorsale aber oft rostral wohl begrenzt,
bei Enhydra 1 auch caudal durch eine von einem A\'inzigen Loch durchbohrte Kante, der can.
transv. ist bei dieser recht kurz, bei L. brasiliensis nur halb so lang als die Flügelbasis, bei
L. felina 2 lang und mündet ausser bei Enhydra 1 dicht ober dem Caudalrande des Flügels.
Das for. arcus mündet im can. vert. bei L. felina 2 tief unten, sonst in massiger Höhe, bei
Enhydra 1 ober dem Facetteneck und ist hier links durch ein Loch mit dem for. obliquum
verbunden.
Epistropheus.
(Abbild.: Lutra vulgaris (lutra), inunguis (capensisi Bl. M. Fl. IX; Enhydra lutris 1,
Taf. III Fig. 13.)
Das Verhältnis A ist meist etwas höher als bei Meles, bei L. felina 2 aber nur so hoch
wie bei Mellivora und bei Enhydra 1 wie bei Gulo 1, wahrscheinlich auch bei L. inunguis Bl.
ähnlich nieder, B ist bei L. brasiliensis 3 so hoch wie bei Mustela, bei L. felina 2 niederer als bei
allen Mustelidae, während es bei L. lutra und Enhydra 1 zwischen beiden vermittelt. Der dens
ist nur bei L. brasiliensis 3 relativ breit, bei Enhydra 1 dorsal etwas verdickt, die Endfläche
steht nur ganz wenig bis kaum schief, und ist bei letzterer nur etwas oval, ventral ist der
Körper nur neben der Mediane stark eingesenkt, caudal gewölbt, ein Kamm nur bei L. lutra
und felina 2 scharf, bei letzterer am Ende gegabelt.
— 201 -
Der pediculus ist besonders bei Enhydra 1 recht kurz und meist sehr hoch, bei dieser
ist sein sehr hoher fast gerader Rostrah-and ein wenig- rückgencigt, der can. vert. ist zwar hoch
aber nicht schmal. Der proc. spin. ist hoch und ausser bei Enhydra 1 lang, sein gerader Ober-
rand steigt nur bei dieser caudalwärts deutlich, bei L. vulgaris Bl. etwas an und ist nur bei
L. brasiliensis 3 rostral herabgebogen; da der Ventralrand meist fast horizontal ist, endet die
Platte nur hier spitz, sie ist mittclhoch und ragt bei L. felina 2, Enhydra 1 wenig, sonst deutlich
bis stark vor. Das Caudalende des Oberrandes ist stets verdickt, bei L. brasiliensis 3 mit seitlichen
Eckchen versehen, bei Enhydra 1 ist übrigens auch das Rostralende etwas verdickt. Ersteres
ragt nui bei L. brasihensis 3 nicht bis hinter die postzygapophysen zurück, endet meist stumpf
gerundet, seitlich platt, sein hoher Caudalrand ist nur bei dieser ganz stumpf, bei Enhydra 1
unten stumpf und wenig bei letzterer massig nach vorn gerichtet, sonst läuft er scharf nach
vorn unten zu dem nicht oder eben stumpfen und etwas, bei Enhydra 1 deutlich concaven
Dachrande. Letzterer ist ausser bei dieser auf den postzygapophysen wie meist bei den
Mustehdae durch deutliche höckerförmige hyperapophj'sen verdickt.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist ausser bei L. vulgaris Bl. sehr schmal, die \-en-
trale läuft nicht nach vorn aus und entpringt bei Enhydra 1 nicht ganz hinten und der weite
can. transv. mündet infolge der Kürze des Wirbels ausser bei L. brasiliensis 3 nahe am rostralen
Gelenk. Die diapophyse ist bei letzterer und besonders bei Enhydra 1 nicht lang und ragt
nach aussen etwas bis wenig hinten eben unten, bei Enhydra 1 mit nach vorn gewendeter
Oberfläche -imd am Ende abgestutzt, sonst ragt sie meist schlank und spitz nach hinten aussen
und massig unten.
Die rostralen Gelenke sind stets breit, oben gerundet, nicht schmal, sehen bei Enhydra 1
stärker als meist nach vorn und sind ausser bei L. brasiliensis 3 von der Facette des dens
abgegrenzt, was sonst nur selten und undeutlich z. B. bei Lycaon der Fall ist, dorsal sind sie
nur bei dieser etwas, seitlich und unten stets recht deutlich abgesetzt.
3.-7. v. c.
(Abbild.: 4. v. c, nicht 6., wie Blainville in der Tafelerklärung angiebt, Lutra vulgaris (lutra),
6. V. c. Lutra inunguis (capensis) Bl. M. PI. IX; 7. v. c Lutra brasiliensis 3, T. IV Fig. 1.)
Das Verhältnis C ist bei Lutra kaum höher als bei Meles, bei Enhydra 1 wie A und D
deutlich niederer, nur wenig höher als bei Mydaus 1, bei L. lutra 1 ist es übrigens wie alle
folgenden etwas von dem bei L. lutra 1 a verschieden. Der 7. v. c. ist dann im Gegensatz zu
den meisten Raubtieren eben, bei Enhydra 1 sogar deutlich länger als der 3. und wie meistens
bei den Mustehdae nicht schmäler, bei L. brasiliensis 3 und Enhydra 1 auch nicht dicker,
D ziemlich variabel ist daher nur bei L. felina 2 niederer als C, bei Enhydra 1 so nieder wie
bei Mellivora sonst wie bei Meles, nur z. T. etwas höher. Die wie bei allen Mustehdae stets
deutlich ovalen Endflächen stehen etwas schief, am 7. caudal wenig, hier sind bei L. lutra 1,
brasiliensis 3 und Enhydra 1 schmale Rippenfacetten vorhanden. Ventral sind die Körper bei
letzteren nur am 3.-5. v. c. caudal eben, sonst etwas gewölbt, am 7. v. c. nur wenig, ein scharfer
Kamm ist nur bei L. lutra 1 am 3., 4. und 6. v. c. vorhanden, bei L. felina 2 und Enhydra 1 am
3. — 5. nur sein Caudalende.
Das Neuraldach ist am 3. v. c. eben, am 7. wenig gewölbt, bei Enhydra 1 aber stets
etwas, bei dieser ganz besonders kurz, am 4.-6. nur eine Spange, am 7. sogar eben länger
Zoolot^ica. Heft 3h. 26
— 202 —
als vorher, sonst aber am 3. eben breiter als lang, am 7. wenig- kürzer und nicht sehr kurz.
Sein Seitenrand ist concav und nie scharf, sein Rostralrand fast gerade, bei Lutra meist mit
Medianspitzchen versehen, der Caudalrand ist concav und zuletzt stumpfwinkelig, bei Enhydra 1
nur ein wenig, er ist bis zum 5. mit einer deutlich bis etwas concaven Kerbe versehen, die ausser
bei L. lutra enger wird und bei L. felina 2, brasiliensis 3 winkelig bis zum 7. v. c. vorhanden ist.
Der proc. spin. ist am 3. v. c. bei Enhydra 1 rudimentär, sonst klein und wird bei L. brasiliensis 3
und wohl auch bei dieser (hier am 6. und 7. v. c. abgebrochen) mittelgross, sonst nur etwas
höher, ist meist mittelbreit, scharfrandig und senkrecht, nur bei L. vulgaris Bl. zuerst etwas
rückwärts, bei L felina 2 später etwas vorgeneigt, bei L. brasiliensis 3 am 7. v. c. eben rück-
geneigt.
Die doi'sale Wurzel der diapophyse ist nur bei L. lutra stets mittelbreit, sonst schmal,
die ventrale ist am Körper des 7. v. c. ausser bei L. brasihensis 3 und rechts bei Enhydra 1
noch als Längsleiste angedeutet, wie es gerade bei Mustelidae öfters der Fall ist. Bei
letzterer ist der can. transv. stets auffällig weit. Die diapophyse ist am 3. v. c. mittellang, am
6. bei Enhydra 1 nicht so kurz wie meist, am 7. speziell bei letzterer lang, sie ragt stets ziemlich
nach aussen, am 3. \-. c. nach aussen massig hinten etwas bis wenig unten, am 7. nach aussen
etwas, bei Enhydra 1 wenig unten ; ihr Ende ist meist stumpf nur manchmal oval, am 7. v. c.
stets oben mit einem Eck versehen und hier in der Regel horizontal nach aussen gewendet,
bei L. brasiliensis 3 und Enhydra 1 aber nach unten abgebogen und bei ersterer rechts sogar
noch nicht ganz verwachsen, was sehr charakteristisch sein dürfte. Das spitze Rostraleck der
unteren Lamelle wird meist nicht oder wenig breiter, nur bei Lutra manchmal etwas abgerundet
und bei L. felina 2, brasiliensis 3 am 3. v. c. ganz stumpfwinkelig und reduziert. Der meist
ziemlich gerade Ventralrand ist in der Regel lang, bei L. lutra am 3. v. c. meist etwas conca\'.
Das Caudaleok ist am 3. und 4. v. c. meist schwach, am 5. deutlich und spitz, am 6. nur bei
L. lutra ziemlich stark; die Lamelle ist also wohl entwickelt, bei Enhydra 1 am 6. v. c. schwächer
als bei Lutra.
Die rostralen Facetten werden bei Lutra meist deutlich oval, bei Enhydra 1 sind sie
nur am 4. und 5. v. c. oval, metapophysen sind nur bei dieser angedeutet, also rudimentär wie
bei fast allen Mustehdae. Die hyperapophysen sind zuerst recht deutlich auf den post-
zygapophysen, bei dieser nur am 3. deutlich dicht neben ihnen, bei ihr und vom 5. v. c. an bei
L. felina 2, brasiliensis 3 rücken sie ein wenig medianwärts. Die lophapophysen, bei Enhydra 1
und L. felina 2 rudimentär, liegen am 6. und 7. v. c. als Längskante weiter medianwärts als sonst.
V. th.
(Abbild.: l. v. th. Lutra vulgaris (lutra), inungujs (capensisi, Bl. M. PI. L\;
1. V. th. Lutra brasiliensis 3, T. IV Fig. 1.)
Bei L. lutra ist der 11., sonst der 12. v. th. deutlich als v. th. i. entwickelt, doch fehlt bei
Enhydra 1 an letzterem schon die diapophyse. Da der 1. v. th. nur bei L. brasiliensis 3 kürzer
als der 7. v. c. ist, ist er ausser bei dieser auch nicht kürzer als der 3. v. c, bei Enhydra 1
sogar deutlich länger, was sonst nur selten, z. B. bei einigen Procyonidae der Fall ist, bei
L. felina 2 ist er sogar schmaler als der 7. v. c, die Länge nimmt dann nur sehr allmählich, bei
Enhydra 1 bis zum 7. \-. th. deutlich, dann kaum mehr zu. Die Breite wird an den v. th. 1. deut-
lich, die Dicke oft nur sehr wenig grösser.
- 203 —
Wie die Tabellen ergeben, sind die \-. th. meist ein wenig gestreckter als bei Meles, bei
Enhydru 1 aber ist der 1. v. th. ähnlich u-'e bei Gulo breiter als lang. Die rostrale Endfläche
des 1. V. th. steht nur bei dieser ein wenig schiel' und der Körper ist hier und bei L. felina 2
ventral wenig, bei den andern etwas gewölbt; bei ersterer am 2., bei letzterer am 3. v. th. sind
ventral zwei schwache caudalwärts verlautende Höckerchen vorhanden und bei dieser ist
ventral von der rustralen Rippenfacette fast stets, bei L. lutra la nur am 1.— 5. v. th. eine kleine
\'erdickung, die caudalen Rippenfacetten fehlen am 11. v. th. nur bei L. lutra 1, la. Die tuberc
psoat. sind nur bei Enhydra 1 schon am 13. v. th. schwach entwickelt, sonst erst vom 14. an.
Das Neuraldach ist normal, bei Enhydra 1 am 1. v. th. nicht sehr kurz, an den v. th. 1.
deutlich bis ziemlich gestreckt, sein Rostralrand ist am 1. v. th. bei jener und bei L. brasiliensis 3
fast gerade, sonst stumpfwinkelig, am 2. \ . th. bei letzterer wenig, bei L. felina 2 deutlich concav,
bei L. lutra 1, la massig spitzwinkelig, dann ganz kurz, bei Enhydra 1 aber schon vom 2. v. th.
an ganz kurz und tief concav. Der proc. spin. ist bei L. lutra 1 am 1. v. th. wohl anormal schwach,
bei L. brasiliensis 3 nur etwas, sonst deutlich stärker als am 7- v. c, aber nicht hoch, das Ver-
hältnis L ist nur bei Enhydra 1 höher als bei allen Mustelidae ausser Mydaus 1, sonst kaum
so hoch als bei Meles. Der proc. spin. wird ausser bei Enhydra 1 bis zum v. th. i. recht nieder,
dann aber ausser bei dieser und bei L. lutra wieder mittelhoch. Er ist zuerst bei Enhydra 1
eben später massig, sonst meist etwas und dann stark rückgeneigt, die Antiklinie ist nur
massig, bei ersterer nur schwach ausgeprägt, bei L. brasiliensis 3 ist noch am 13. \". th. der
proc. spin. fast rückgeneigt. Sein Rostralrand ist bei Enhydra 1 am 13. und 14. v. th. nicht ganz
vorn; der Caudalrand bei L. brasiliensis 3 zuerst ganz stumpf, ist ausser bei Enhydra 1 zuerst
meist mit Platte versehen bei dieser an den v. th. 1. ganz hinten und etwas stumpf, sonst
läuft er hier fast stets in eine deutliche Gabelleiste aus. Der proc. spin. ist an den v. th. v.
bei L. lutra breiter als bei den andern Formen und hier wie bei Enhydra 1 oben gerundet
oder abgestutzt, bei jenen meist spitz, bei L. brasiliensis 3 am 1. und 2. v. th. etwas quer-
\erdickt, an den v. th. 1. ist er oben stets abgestutzt und bei letzterer und Enhydra 1
ziemlich breit.
Die diapophyse ist ausser bei L. lutra 1 und Enhydra 1 am 12., bei L. brasiliensis 3
sogar noch am 13. v. th. mit Facette vorhanden, bei Enhydra 1 am 13. als deutliches Eck
angedeutet. Bei Lutra ist wie bei Mustela am 1.— 6. v. th. unten an ihrer Basis eine Längs-
rinne vorhanden, die links am 1. v. th. von L. felina 2 schmal überbrückt ist. Bei L. bra-
siliensis 3 ist schon am 2. a". th. au( ihrem Ende ein seitlich platter schwacher Höcker durch eine
Leiste mit der noch deutlichen praezygapophyse \erbunden, bei Enhydra 1 aber ist hier der
Höcker am Ende ungeteilt schwach gerundet ausgebildet, sonst ist er erst am .3. v. th. oben
am Ende, nur bei L. lutra la deutlich zweigeteilt. Der rostrale Vorsprung bleibt dann aber
wie bei vielen Mustelidae rudimentär, erst am 12. ist er deutlicher, bei Enhydra 1 nach oben
vorn gerichtet. Der Verbindungsrücken ist bis zum 12., bei L. brasiliensis 3 aber bis zum 14. v. th.
deutlich, bei Enhydra 1 ragt er am 12., statt wie sonst nach oben, seitlich vor. Meist \om 6. v. th.
an neigt sich das Ende des oberen Vorsprungs nach hinten und wird zur anapophyse, bei
Enhydra 1 ist diese schon vom 4. an angedeutet; sie ragt nur am 1. v. th. 1., bei letzterer am
12. V. th. etwas nach aussen und ist bei dieser hier dorsoventral platt.
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. sehr wenig oval, bei Enhydra 1 kreisförmig, am
2. v. th. sind sie hier wie bei Mellivora 1 schon wie sonst am 3. ausgebildet, im übrigen normal,
— 204 —
an den \-. th. 1. sehen sie ausser bei L. lutra 1, la sehr stark nach innen. Die praezygapophysen
springen dem entsprechend am 1. \ . th. nur etwas, bei Enhydra 1 sehr wenig vor und sind bei
dieser am 2. v. th. schon reduziert, sich dann stets sehr genähert, am 12. v. th. sind sie bei
L. lutra 1, la nicht hoch. Die metapophysen sind an den v. th. 1. massig dick und gerundet,
meist etwas hochragend. Die postzygapophysen bleiben an den v. th. v. stets sichtbar, nur bei
Enhvdra 1 am 11. kaum und sind ausser bei L. lutra 1, la an den v. th. 1. sehr stark nach aussen
gedreht, eine enge Concavität, bei Enhydra 1 aber einen tiefen spitzen Winkel umschliessend.
Die lophapophysen fehlen am 1. v. th. meist ganz, bei L. brasiliensis 3 aber liegen sie
weiter medianwärts als sonst.
V. 1.
(Abbild.: 5. v. 1. L. inunguis (capensis), 6. v. 1. L. vulgaris antra), Bl. M. PI. IX,
letzterer ist nicht auch >von oben-, wie in der Tafelerklärung angegeben ist, abgebildet.)
Die Länge der Körper nimmt meist nur bis zum 3. v. 1. zu, der 3.-5. resp. 3. und 4. sind
fast gleich lang, der letzte v. 1. ist ausser bei L. brasiliensis 3 kürzer als der erste. Die Dicke
nimmt manchmal bis zum letzten v. 1. zu, die Breite zuerst sogar manchmal ab, die Verhältnisse
der K(")rper sind daher ziemlich variabel, der 1. ist meist etwas länger als breit, bei L. lutra la,
brasiliensis 3 jedoch nicht, das Verhältnis E ist bei diesen auch niederer als bei den anderen,
bei Meles schwankt es in derselben Höhe, nur bei L. felina 2 ist es höher als bei allen andern,
doch niederer als bei Zorilla, F ist bei Enhydra 1 so hoch wie bei Mustela, sonst viel niederer,
sogar niederer als bei Meles; der letzte v. 1. ist meist ungefähr so lang als breit, bei L. lutra la
und Enhydra 1 aber etwas breiter als lang. Die Endflächen stehen z. T. ein wenig schief, ventral
ist durch Einsenkung neben der Mediane der gewölbten Körper an den meisten v. 1., bei
L. lutra 1, la auch am letzten ein LängsrUcken vorhanden, die tuberc. psoatica sind bei Lutra
recht schwach, bei Enhydra 1 aber noch am 5. ganz seitlich gelegen vorhanden.
Das Neuraldach ist deutlich, bei Enhydra 1 ziemlich gestreckt, am letzten ausser bei
dieser flacher, etwas, bei dieser nur eben gestreckt. Der proc. spin. wird bis zum 3. oder 4. v. 1.
höher, dann nur bei L. felina 2 und Enhydra 1 eben niederer, ist stets massig hoch, bei diesen
aber ziemlich hoch und schlanker als bei den andern, bei welchen er ziemHch breit ist. Der
Caudalrand ist nur bei L. brasiliensis 3 und Enhydra 1 stets ganz hinten, die letzten proc. spin.
werden deutlich schmaler, alle sind oben abgestutzt oder zuletzt gerundet, bei L. felina 2 etwas
vorgeneigt, sonst zuerst wenig, dann sehr wenig, bei Enhydra 1 am 1. und 6. v. 1. sogar kaum
vorgeneigt.
Die diapophyse entspringt auch zuletzt nicht am pediculus, ihr Caudalrand verläuft aber
stets fast oder ganz zu dem des letzteren, wobei an seiner Basis speziell am letzten v. 1. oft
wie bei Meles ein spitzes Eckchen ist, z. B. L. vulgaris, inunguis BL, Enhydra 1. Sie ist, be-
sonders bei L. felina 2 stets breit, wird zuerst breiter, am letzten nur bei L. lutra 1, la,
Enhydra 1 eben resp. etwas schmaler, hier ist sie bei L. inunguis Bl. schmaler als sonst. Zuerst
kurz, wird sie bis zum 5. v. 1. nicht sehr lang, hier bei L. felina 2 eben kürzer als am 4. Das
zuerst deutliche Caudaleck ist auch am letzten v. 1. manchmal deutlich, z. B. bei L. felina 2, bei
L. inunguis Bl. spitz rückragend wie am 4. und 5. v. 1. von Enhydra 1. Die diapophyse ragt
bei Lutra stets wenig, bei Enhydra 1 zuletzt etwas vor, wird aber bei allen zuletzt immer
— 205 -
stärker in ihr Rostraleck vorgebog-en, so dass sie liier meist eben mehr \or als seitlich ragt.
Bei Lutra ragt sie dabei stets wenig nach unten, bei Enhydra zuletzt etwas. Die anapophyse
ist am 1. V. 1. schon stiftförmig, massig schwach entwickelt.
Die rostralen Facetten sehen bei L. lutra 1, 1 a weniger stark nach innen als bei den
andern Formen, die metapophysen ragen nur bei L. brasiliensis .3 und Enhydra 1 zuerst etwas
in die Höhe und werden zuletzt ganz schwach. Die ausser bei L. lutra 1, la und am (). v. 1.
\-on Enhydra 1 sehr stark nach aussen gedrehten postzygapophysen sind einander nur bei letz-
terer sehr nahe, am letzten v. 1. stets deutlich weiter, massig von einander entternt und
umschliessen eine deutliche Concavität. Bei Lutra laufen auf ihnen meist deutliche Gabel-
leisten von der Basis des proc. spin. her aus.
V. s.
(Abbild.: Lutra lutra 1 a, Taf III Fig. 17.)
Der 1. V. s. ist nur bei L. lutra la etwas, sonst wenig kürzer als der letzte v. 1. und
ungefähr so breit und dick wie dieser, die weiteren v. s. sind nicht oder nur sehr wenig kürzer
als er. Das .stark variable Verhältnis G ist meist ziemlich hoch, besonders bei L. brasiliensis 3
höher als bei allen Mustelidae ausser Ictis, bei L. lutra la und Enhydra 1 allerdings nur eben
höher als bei Mustela martes 2, H dagegen ist bei letzterer am höchsten, so hoch wie bei Ictis,
sonst recht nieder wie öfters bei Procyonidae und Viverridae. Der Körper ist gerade bis kaum
gebogen, ventral nur am 2. und 3. v. s. stark gewölbt, wobei aber bei L. lutra 1, la am 1. und
2. V. s. ein Medianrücken angedeutet ist.
Das Neuraldach des 1. v. s. ist stets hinter den Facetten eingesenkt, bei L. felina 2 eben,
bei Enhj'dra 1 etwas gewölbt, sein Rostralrand ist deutlich, bei dieser ziemlich, bei L. lutra 1
nur etwas concav, bei Enhydra 1 kürzer als bei Lutra. Der can. vert. ist rostral bei L. felina 2
und Enhydra 1 nicht sehr breit und etwas gewölbt, auch caudal bei ersterer und bei L. bra-
siliensis 3 gewölbter als bei L. lutra 1, la. Die for. sacr. dors. sind nur bei Enhydra 1 klein.
Die ausser am 3. v. s. von L. felina 2 in ganzer Dachlänge entspringenden proc. spin. sind deut-
Hch niederer als am letzten v. 1., mittelhoch, bei Enhydra 1 sogar relativ recht hoch, was sehr
charakteristisch ist, alle scharfrandig, oben abgestutzt, bei Lutra oft eben schmaler, hier bei
L. felina 2 alle, bei Enhydra 1 nur am 1. und 2. v. s. verwachsen, bei letzterer am 2. und 3. v. s.
unten verwachsen und stehen senkrecht oder eben vorgeneigt, bei Enhydra 1 zuerst etwas
rückgeneigt.
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist bei 1^. lutra 1,1a am 1. v. s. kaum, beiEnhj-dra 1
schmal, sonst besonders bei L. brasiUensis 3 wohl entwickelt, ausser bei diesen ist ihr Seitenrand
vom Beginn des 2. v. s. an scharf; er läuft im ganzen nur nach hinten, bei Enhj'dra 1 aber am 1. v. s.
etwas nach innen bis dicht neben das 1. for. sacr. d., dann gerade nach hinten. Das sacrum erscheint
so von oben bei Lutra mehr ( ider weniger breit und unverschmälert, bei Enhydra 1 aber vorn breit,
dann verschmälert, vom 2. an gleich breit bleibend, aber nicht breit. Der Seitenrand ist \orn
bei L. lutra 1,1a ein wenig nach oben convex, bildet bei Lutra am 2. v. s. ein schwaches seit-
liches Eck und ist neben dem 2. for. sacr. d. eben, bei L. felina 2 etwas concav. Bei Enhydra 1
ist sein Caudaleck links reduziert, rechtwinkelig deutlich vor dem Wirbelende gelegen, rechts
breit und verdickt mit dem Querfortsatz des 1. v. cd. verwachsen, bei Lutra ist es kurz, sehr
— 206 -
breit, am Ende gerundet oder abgestutzt und ragt nach hinten etwas aussen, bei L. lutra 1, la
aber nur sehr wenig seitlich. Am 1. v. s. ragt der Seitenteil ausser bei L. lutra 1, la deutlich
seitlich vor, vorn springt er ausser bei Enhydra 1 nicht vor und ventral ist er ausser bei dieser
nur wenig sattelförmig, sein Rostralrand fällt etwas convex, bei dieser und bei L. brasiliensis 3
mit Kerbe \-crsehen nach unten, der Ventralrand ist convex, bei Enhydra 1 aber fast gerade
und der Caudalrand der fast senkrecht stehenden Seitenfläche steigt steil, bei letzterer senk-
recht bis last zur Mitte des 2. v. s., bei L. lutra 1, la zu dieser. Die Seitenfläche ist also nicht
lang, aber auch nicht sehr kurz und ihre facies auric. greift eben, bei Enhydra 1 etwas, bei
L. lutra 1, la deutlich auf den 2. v. s. über.
Die bei L. felina 2 längsovalen rostralen Facetten sehen nur bei dieser und L. bra-
siliensis 3 stark, sonst massig bei L. lutra 1 sogar nur etwas nach innen, die Höhe ihrer
praezygapophysen ist dem entsprechend verschieden, ihre gegenseitige Entfernung ist bei Lutra
massig gross, bei Enhydra 1 geringer, sie sind bei L. lutra 1, la bis fast zum Oberrand mit den
Seitenteilen verschmolzen und ausser bei L. felina 2 und Enhydra 1 mit metapophysen versehen. Die
proc. obliquom. sind nur bei letzterer schwach entwickelt, die postzygapophysen bei Lutra stark,
bei Enhydra 1 aber sehr wenig rückragend und kaum, bei L. brasiliensis .] stark nach aussen
gedreht; sie umschliessen bei dieser eine tiefe, bei Enhydra 1 eine ganz flache Convexität, sonst
einen spitzen Winkel.
V. cd.
(Abbild.; 1., <S., 12. und 18. v. cd. Lutra vulgaris (lutra), Bl. M. PL IX, der 1. v. cd. ist auch von
oben gesehen, der 12. oben und unten verkehrt abgebildet; 7.—'). v. cd.
Lutra brasiliensis 3, Tai". IV Fig. 2.)
Der Schwanz ist bei Lutra stets recht kräftig, bei Enhydra nicht stark entwickelt. Der
1. V. cd. ist nie länger als breit, der 2. bei Lutra eben kürzer als er, bei Enhydra 1 wird erst
der 4. länger. Das Verhältnis I ist nicht hoch, ungefähr wie bei Meles, bei Enhydra aber nur
wie bei Mydaus 1, K ist bei letzterer auch etwa wie bei Mydaus 1, bei Lutra aber höher,
ungefähr wie bei Gulo.
Die 1. rostrale Endfläche ist nur bei L. lutra und wohl auch bei Enhydra 1 etwas schief
gestellt, ventral sind die Körper bei Lutra zuerst nur etwas gewölbt, bei L. lutra vom 7. v. cd. an
z. T. eben kantig, die rostralen Höcker sind bei Enhydra 1 am 7.— 12. v. cd. zwar recht deutlich
aber stumpf, bei Lutra aber werden sie durch Verwachsen mit den chevrons spitz etwas nach
vorn und aussen gerichtet und sind sehr stark, bei ersterer schon vom \rx an verschmolzen,
bei dieser oft am 20. v. cd. noch nicht.
Der Neuralbogen wird stets bis zum 7. oder 8. v. cd. kurz und schmal auf die Wirbel-
mitte reduziert, bei L. vulgaris Bl. hier median nicht geschlossen, sein zuerst deutlich concaver
Rostralrand wird tief conca\- bis spitzwinkelig, bei Enhydra 1 aber bis zum 6. v. cd. schwach
concav, später fehlen Andeutungen des Bogens ganz. Der proc. spin. ist zwar am 1. v. cd.
kleiner als am 3. v. s. aber deutlich, bei Enhydra 1 relativ gross, bei L. brasiliensis 3 breit,
sonst mittelbreit oben abgestutzt und eben bis etwas vorgeneigt, bei Enhydra 1 aber eben
rUckgeneigt, dann senkrecht, caudal stumpfrandig und rostral nicht ganz vorn. Er wird dann
stets sehr langsam reduziert, so dass er den First des schmalen Neuraldaches bis zuletzt
zuschärft, also ähnlich wie bei Eupleres 1, wo er aber schmaler und rückgeneigt ist.
— 207 —
Die diapophyse ist am 1. — 3. v. ed., bei Enhydra 1 bis zum 5. v. ed., als das meist mit
vorragender Spitze versehene Rostraleek des Querfortsatzes angedeutet, fehlt dann meist, um
bei L. lutra 1, 1a als breites, bei L. felina 2 als kleines Eckchen am (">. und 7., bei Enhj^dra 1 am
8. V. cd. vor dessen Basis zu rücken, bei L. brasiliensis 3 aber als dessen rostrale Hälfte sich
abzuschnüren. Sie bildet dann ein abgestutztes sehr deutliches Eck an der Wirbelseite, bei
Lutra bis weit hinten stärker als die proc. obliquom., bei Enhydra 1 aber nur am 9. stärker,
\om 14. \'. cd. an nur angedeutet. Der Querfortsatz entspringt an den ersten w cd. an der
ganzen Wirbelseite, ist also recht breit, bei Lutra auch lang, seine Ränder laufen hier einander
parallel nach aussen, das Ende ist breit abgestutzt, an den Ecken meist mit Spitzen nach \orn
und hinten versehen, erst vom 4., bei Enhydra vom 6. v. cd. an läuft der Rostralrand etwas nach
hinten, wodurch das Ende schmaler wird. Ausser bei dieser und L. felina 2 erscheint er dann
bei dem Ablösen der diapophyse wieder stark verbreitert, dann erst klein, abgestutzt und
rasch schwächer, bei L. brasiliensis 3 aber ist er vom 12. v. cd. an stärker als alle andern
Fortsätze.
Die rostralen Facetten bleiben bei Enhydra 1 nur bis zum 4. v. ed., sonst länger erhalten,
die bald abgestutzten metapophysen ragen bei dieser auch etwas nach aussen, sonst nur
wenig. Die proc. obliquom. sind breit und ragen bei Lutra stets, bei Enhydra 1 nur am
6. und 7. V. cd. etwas nach aussen, fast immer getrennt bleibend. Sie sind kleiner als die
diapophysen, bei L. brasiliensis 3 aber \om 13. w cd. an nicht, bei Enhydra 1 nieder und schon
vom 10. V. cd. an nur knopfförmig. Die postzygapophysen umschliessen bei Lutra einen spitzen
Winkel, bei Enh\'dra 1 eine flache Concavität, da sie hier sehr wenig rückragen, dann fehlen
sie bei der letzteren an einigen a-. ed., ihre Reste, die Gabelenden, verwachsen bei dieser am 8.,
bei L. felina 2 allmählich am 6.-8. v. cd. mit dem Wirbelkörper, wo sie nur an einigen v. cd.
eine kleine Gabelleiste bilden.
Canis.
(Abbild.: Ganzes Skelett: Canis vulpes und lupus, Bl. C. PI. II und IJI.)
Was die Wirbelsäule anlangt, so Hessen sich hier vielleicht Formen wie Canis lupus
oder Cuon javanicus von den übrigen unterscheiden, doch ist die Gruppe in der Hauptsache
eine ebenso einheitHche wie Felis, eine Trennung von Thooidea und Alopecoidea ist nur
angedeutet und zwar in so geringfügigen Merkmalen, dass sie nicht mit einiger Sicherheit
durchführbar ist. C. adustus 4 ist dabei eher den ersteren zuzurechnen ; Lycaon, der wegen
seiner abweichenden Zehenzahl in der Regel von Canis getrennt wird, kann nach der Beschaffen-
heit seiner Wirbelsäule nicht davon, speziell nicht \on den Thooidea unterschieden werden,
dagegen bietet Nyctereutes einige Besonderheiten, weshalb er eigens beschrieben werden soll.
Die Zahl der Rumpfwirbel ist wie bei Felis ziemlich konstant 13 v. th. 7 v. 1. 3 v. s. (Bl. C.
p. 6, 13, 25; Flower 1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 244; Gray 1862 p. 81—88; Mivart: Arctoidea
1885 p. 397; Canidae 1890; Pagenstecher 1870 p. 211j, doch fand ich als Ausnahmen bei Canis javani-
cus 2a nur 12 v. th., bei C. niloticus 8, wie schon B p. 77 ausgeführt wurde, einen überzähligen
Wirbel am Ende der Brustregion und bei Lycaon Ib den 1. v. cd. teilweise mit dem sacrum
— L'08 —
verwachsen, wie es noch fester bei C. lupus Bl. C. PI. IX der Fall ist. Endlich werden von
Flower 1. c. und Paiienstecher 1. c. bei je einem C. vulpes 14 v. th. 6 v. 1. gezählt, was Giebel 1. c.
bei domestizierten Hunden des öfteren auch fand. Der letztere giebt eigentümlicher Weise
gerade bei Canis bald den 10. und bald den 11. v. th. als diaphragmatisch an, während ich im
Gegensatz zu dem V^erhalten bei Felis, völlig konstant den 10. v. th. als v. th. i. entwickelt fand.
In der Zahl der v. cd. findet man keinerlei Unterschiede zwischen den Thooidea und Alo-
pecoidea, so giebt Bl. 1. c. für C. lupus zwar nur 17— LS, Pagenstecher und Flower jedoch 19
und 20 \-. cd. an, während bei C. vulpes 18—20 gezählt werden. Die niederste Zahl 16—17 v. cd.
' führt Flower 1. c. für C. primaevus (javanicus) an, die höchste fand ich für C. vulpes 5a mit
22 v. ed., meist werden 19—20 gezählt, die Zahl der v. cd. schwankt also bei Canis in viel
engeren Grenzen als bei anderen ähnlich formenreichen Raubtier- Gattungen.
Atlas.
(Abbild.: Canis vulpes, aureus, lupus, campestris, Bl. C. PI. IX.)
Die ventrale Spange ist nicht sehr schmal, aber nie breit, ventral mehr oder minder
gewölbt und die hypapophyse sehr klein bis deutlich. Der Neuralbogen ist stets mittellang,
median an dem Rostralrande ist meistens eine kleine Kerbe, neben welcher bei den Alopecoidea.
C. javanicus 2a, C. aureus BL, nicht aber bei C. vulpes BL jederseits eine kleine Vorwölbung vor-
handen ist, während hier bei C. vulpes 5, campestris Bl. dorsal ein kleiner Wulst sich befindet,
der sich bei C. javanicus 2, 2a dem ganzen Rand entlang zieht. Bei den letzteren, wie bei Lycaon,
angedeutet wohl auch bei C. lupus Bl. und campestris Bl. ist dann eine flache Längsfurche in
der Mediane vorhanden, ein proc spin. fehlt aber stets. Der scharfe Caudalrand ist gerade bis
tief concav oder etwas stumpfwinkelig und manchmal auch mit einer Mediankerbe versehen.
Der mittelgrosse Flügel ist immer etwas länger als breit und horizontal oder ein wenig
nach hinten aussen geneigt, er springt massig seitlich und etwas bis deutlich hinten vor, nur
ausnahmsweise hinten nicht, z. ß. bei C. corsac 7. Sein Rostralrand entspringt dicht hinter dem
Gelenk und verläuft in der Regel sehr kurz concav etwas nach vorn, nur bei C. corsac 7 ist er
nicht so kurz und fast gerade, sind kaum nach \orn gerichtet, das Rostraleck ist daher fast
stets dicht neben dem Gelenk und springt etwas spitz vor und die Kerbe ist eng, aber nicht tief;
es sind wohl nur Ausnahmen, wenn bei C. lupus BL, Lycaon Ib das Eck etwas gerundet oder bei
C. corsac 7 seitlich gelegen und nicht \orspringend ist, in der Regel ist diese Partie also gegen-
über den Procyonidae und Mustelidae charakteristisch ähnlich wie bei Felis gestaltet. Der mittel-
lange Aussenrand, ein wenig, seltener etwas convcx oder gerade läuft nach hinten etwas aussen,
selten wenig aussen zu dem meist beinahe rechtwinkeligen Ausseneck, das manchmal, z. B. bei
C. lupus 1, Ib, Lycaon 1 stark gerundet, manchmal z. B. bei C adustus 4, campestris BL deutlich
spitzwinkelig ist. \^on da läuft der scharfe, mittellange Caudalrand nach innen oder auch etwas
nach vorn, selten ein wenig nach hinten, z.B. C. javanicus 2, 2 a, C. mesomelas .3, vulpes 5a, um
meist ein deutliches Inneneck zu bilden, das nie nach unten vorspringt und selten dicht am
Gelenk liegt, z. B. C. lagopus 6, campestris BL, manchmal aber auch ganz fehlt, z. B. C. adustus 4,
corsac 1.
Die rostralen Gelenke sind ventral nie verbunden, dorsal ausser bei C. aureus Bl. ziem-
lich weit von einander entfernt und springen bei den Thooidea meist sehr wenig, bei den
- -M') —
Alopecoidea recht deutlich vor, wobei aber C. aureus BL, mesomelas 3 und C. vulpes Bl. Aus-
nahmen bilden. Ihr Rand ist seitlich oft concav und ventral convex, manchmal verläuft er
aber auch gerade. Die rostrale Brücke ist nur massig breit, seitlich ist zum Unterschiede
von den Viverridae nie eine solche vorhanden, die ganz flache mittellange dorsale Furche ist
nur selten rostral gut begrenzt, z. B. bei C. adustus 4, Lycaon 1, la, die ventrale ist auch mittel-
lang und ganz flach und der sehr kurze can. transv. läuft schräg nach hinten oben, was ausser
bei den Canidae nur bei Ailurus auch der Fall ist. Er endet also stets deutlich oben vor dem
Flügelende. Bei C. javanicus 2, 2a ist er ganz eng, hier wie bei C. adustus 4 fehlt ein for. arcus,
sonst mündet dieses im can. vert. in der Höhe des Facetteneckes.
Epistropheus.
(Abbild.: Canis vulpes, aureus, lupus, campestris, Bl. C. PI. IX; Canis mesomelas 3,
Taf IV Fig. 8.)
Das Verhältnis A ist ausser bei C. lupus 1 b, lagopus 6 hoch, bei einigen Thooidea sogar
sehr hoch, wenn auch nicht so hoch wie meist bei der Viverra-Gruppe ; Ursidae, Procyonidae
und die Mustelidae ausser der Mustela- Gruppe lassen sich darnach unterscheiden, B ist auch
bei einigen Thooidea ganz besonders hoch, alle Mustelidae und Procj'onidae, nicht aber die
Ursidae stehen deutlich darunter. Der mittellange dens ist dorsal manchmal etwas verdickt,
z. B. bei Lycaon 1, la, die Endfläche steht stets etwas schief und ventral ist der Körper immer
deutlich eingesenkt und hinten gewölbt, der Kamm ist hier bei allen Thooidea in der Mitte
seiner Länge unterbrochen, bei C. aureus Bl. allerdings kaum ganz, während er bei den
Alopecoidea scharf durchläuft und am Ende nur schmal verdickt wird. Bei C. adustus 4 sind
daneben nach \orn zu convergierende Leistchen vorhanden.
Wie der Wirbelkörper, ist natürlich auch der pediculus lang, sein concaver Rostralrand
ist nicht hoch, der Caudalrand nicht sehr nieder, der can. vert. ziemlich schmal. Der proc.
spin. ist zwar lang, aber relati\- nieder, besonders caudal gegenüber den Mustelidae, Procyo-
nidae und ähnlichen Formen. Sein gerader Oberrand ist meistens horizontal, senkt sich
manchmal sogar eben nach hinten zu, z. B. bei C. javanicus 2, 2 a, adustus 4, selten steigt er ganz
hinten ein wenig an wie bei C. niloticus 8. Rostral ist er in der Regel etwas herabgebogen,
bei C. javanicus 2, 2 a dabei sich verbreiternd. Der Ventralrand steigt in der Regel ein wenig
nach vorn an, die mittelhohe Platte, meist sehr deutlich vorspringend, endet bald spitz, z. B.
C. vulpes 5, 5a bald mehr oder weniger gerundet, z. B. C. vulpes Bl. Das Caudalende ver-
breitert sich etwas, bei C. lupus und Lycaon deutlich zu einer kleinen dreieckigen Fläche,
welche bei C. adustus 4 durch eine Längsfurche geteilt und öfters eben nach hinten geneigt
ist. Nur bei C. vulpes Bl. ragt dieses Ende ein wenig, bei Lycaon Ib eben hinter die post-
zygapophysen vor, sonst charakteristischer Weise nicht. Von den im Gegensatz zu Hyaena
nie vorspringenden Ecken der genannten Fläche faflen die kurzen Ränder ziemlich senkrecht
zum Dachrande, dann läuft dieser nach aussen unten und umbiegend auch etwas nach vorn
zur Mitte des Seiterirandes der Gelenkfortsätze, bei jungen Tieren, z. B. C vulpes 5a, Lycaon Ib
ist dieser letztere Teil aber noch ganz gerundet. So entsteht caudal am proc. spin. eine mehr
oder weniger schmale rauhe Fläche, die nach hinten, selten ein wenig unten sieht und ventral
in die unten am Dachrande befindliche, in der Regel kaum nach hinten sehende, übergeht.
Zoologica. Heft 36, 27
— 210 -
Erstere ist median öfters vertieft, z.B. bei C. javaniciis 2, 2a, Lycaon Ib, öfters aber auch mit
einem Wulst versehen, z. B. bei C. vulpes 5, 5a, niloticus 8. An der Biegung- des Dachrandes
befinden sich die mehr oder weniger entwickelten hyperapophysen, die bald nach hinten, bald
mehr nach oben ragen. Gegenüber den Mustelidae, Viverridae und Procyonidae ist diese Partie
also sehr charakteristisch, auch die anderen Raubtiergruppen sind darnach zu unterscheiden.
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist bald sehr schmal, z. B. C. lupus 1, vulpes 5, 5a,
BI., bald recht breit wie bei C. adustus 4 und entspringt manchmal vor dem pediculus-Ende, z. B.
C. campestris BL; der bei C. javanicus 2, 2a sehr enge can. transv. endet aber stets deutlich
hinter dem rostralen Gelenk, die sehr breite ventrale Wurzel läuft in der Regel ventral bis an
dieses aus, manchmal aber nicht scharf, z.B. Lycaon oder auch gar nicht, z.B. C. javanicus 2a,
corsac 7.
Die meist schlanke, bei C. javanicus 2, 2a mittelbreite diapophyse ist nur bei manchen
Alopecoidea nicht sehr lang, lauft meist spitz zu, bei C. lupus und Lycaon aber nicht sehr und
ragt in der Regel ziemlich nach hinten sehr massig aussen wenig bis etwas nach unten, bei
Cuon jedoch kaum nach unten und bei C. lupus ein wenig mehr seitlich als sonst. •
Die rostralen Gelenke sind bei Lycaon 1, 1 a, kaum bei Ib ähnlich wie meist bei Lutra
vom dens abgegrenzt, ihr Ausseneck ist meist deutlich, selten z. B. C. corsac 7 ganz gerundet,
das Obereck liegt verschmälert neben dem Rand des pediculus, daher ist die Form meistens
ungefähr dreieckig, selten oval, z. B. C. corsac 7, doch ist das Obereck manchmal auch gerundet,
z. B. Cuon, C. lagopus 7, es ist dann etwas, sonst nur eben abgesetzt, ventral und seitlich ausser
bei C. corsac 7 ist das Gelenk sehr deutlich abgesetzt. Die postzygapophysen sind dorsal stets
durch das Dachrandende verdickt.
3.-7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Canis vulpes, aureus, lupus, BI. C. PI. IX; 3. v. c. Canis lupus 1, Taf IV Fig. 4;
3. — 5. V. c. Canis javanicus 2 a, Taf IV Fig. 3.)
Das Verhältnis C ist stets mittelhoch, etwa wie bei der Herpestes- Gruppe, bei C. adustus 4
sogar sehr hoch, bei der Mehrzahl der Raubtiere ist es niederer, nur bei der Vi\-erra ■ Gruppe
z. T. höher, der 7. v. c. ist stets deutlich kürzer und meist schmaler und dicker als der 3. v. c,
D ist ziemlich variabel, daher lassen sich nur ziemlich extreme Formen wie die Viverra-Gruppe
einerseits, die Ursidae, Procyonidae, Gulo etc. andererseits darnach abtrennen. Die rostralen
Endflächen sind stets ein wenig gewölbt, zuletzt fast kreisförmig und stehen deutlich schief, die
caudale am 7. v. c. nur etwas, an ihr sind selten Rippenfacetten, z. B. bei C. lupus Ib, Lj'caon 1 a.
Ventral ist der 3.-5. v. c. hinten ziemlich gewölbt, der 6. ziemlich flach und der 7. bei den
Alopecoidea etwas, sonst deutlich gewölbt, bei diesen sind alle hier seitlich etwas eingesenkt, daher
stets ein scharfer durchlaufender Kamm, am 6. nur eine scharfe Leiste vorhanden, während
bei den Thooidea nur am 3. — 5. seine Endverdickung da ist. Bei Cuon sind ausserdem am 7.
bei Lycaon 1 b am 6. v. c. nahe der Mediane zwei kurze Längsleistchen angedeutet.
Das stets ein wenig vorgeneigte Neuraldach ist nur zuletzt ein wenig gewölbt, am 3.
et\A'as bis sehr deutlich gestreckt, z. B. C. adustus 4, am 7. viel kürzer, aber nicht sehr kurz.
Seitlich .ist es häufig etwas eingesenkt, sein zuerst gerader scharfer Seitenrand ist am 5. — 7. v. c.
etwas concav und gerundet, rostral ist am 3. v. c. meistens ein Medianvorsprung, caudal am
3. — 5. V. c. eine concave bis spitzwinkelige, breite bis enge, seichter aber nicht enger werdende
— 211 —
Kerbe vorhanden, welche jedoch am 3. v. c. von Cuon, C. mesomelas 3 und Lycaon la, Ib fast
zugewachsen und bei erstercn auch am 4. und 5. ganz eingeengt ist. Am 6. ist die Kerbe nur
selten angedeutet, der Rand etwas concav oder stumpfwinkelig, bei C. mesomelas 3 gerade,
am 7. meistens stumpfwinkelig. Der proc. spin. ist am 3. v. c. fast immer, am 4. öfters bei
den Thooidea, 7.. B. Cuon, C. mesomelas 3, adustus 4 nur als Leiste angedeutet, dann meist
klein, spitz zulaufend und nicht breit, etwas vorgeneigt; erst am 7. entspringt er stets in ganzer
Dachlänge, ist sehr massig hoch und meist wenig vorgeneigt.
Die massig breite dorsale Wurzel der diapophyse wird bis zum 6. v. c. deutlich schmaler,
am 7. wieder ein w^enig breiter. Die diapophyse wird bis zum 6. deutlich kürzer, am 7. wenig
länger, sie ist hier nicht lang, bei Mustelidae hier in der Regel länger. Sie ragt am 3. v. c. bei
C. lupus, mesomelas 3 und Lycaon nach aussen massig hinten wenig unten, bei ersterem sogar
nur etwas nach hinten, was recht charakteristisch ist, ihre Oberfläche sieht nach oben, das
Ende ist queroval, sonst aber ragt sie wie meistens nach hinten massig aussen wenig unten
mit mehr nach aussen gewendeter Oberfläche, am 4. ist sie nur bei C lupus und Lycaon noch
ähnlich wie am 3. v. c, sonst ragt sie mehr nach hinten, am 7. nach aussen wenig unten; das
Ende ist am 6. stumpf oder schrägoval, am 7. fast stets dreikantig. Das Rostraleck der Lamelle
bildet wie meistens eine schlanke Spitze, welche tiefer rückend etwas breiter, gerundeter und
am (). nicht sehr vorspringend wird, am 4. v. c. bei Lycaon Ib, am 4. und 5. bei Cuon ist es aber
etwas abgestutzt und mit zwei vorspringenden Spitzchen versehen. Der Ventralrand verläuft
nur bei C lupus und Lycaon am 3. v. c. kurz etwas nach oben zur diapophyse, sonst lang und ihr
ungefähr parallel, er ist meist gerade, am 5. und 6. eher kürzer als vorher, nur bei C. \-ulpes BL,
lagopus 6 deutlich concav. Das Caudaleck ist bis zum 5. v. c. ziemlich schwach, nie spitz, am
6. meist ziemlich gerundet oder wenig spitz, also nicht sehr rückragend. Die Lamelle ist also
nicht stark, ihr Caudalteil nur wenig entwickelt.
Die schon anfangs meist ovalen rostralen Facetten sind zuletzt fast stets ziemlich o\al
bis eben nierenförmig, nur bei Lycaon Ib wenig oval. An den praezygapophysen ragt vorn
öfters ein Eck etwas nach innen vor, aussen sind am 3. v. c. nur bei C. niloticus 8 metapophysen,
bei Cuon und C. mesomelas 3 ist aber hier wie bei Proteles und öfters auch bei Felis ein deut-
liches Eck am Dachseitenrand dahinter, das der metapophyse und hier auch der lophapophyse
entspricht. Am 4., 5. und meist auch 6. v. c. ist die erstere aussen als Längswulst, seltener als seit-
liches Eck, z. B. Cuon, C. niloticus 8 vorhanden. Das oben erwähnte Eck am 3. v. c. rückt bei jenen
Formen in der Hauptsache caudalwärts vor die postzygapophyse, bei den Alopecoidea ist es
schon anfangs hier, vom 5. an nach oben aufgebogen als lophapophyse. Die zuerst meistens
starken hyperapophysen werden bis zum 5. v. c. ganz schwach und sind dann selten noch
angedeutet, sie ragen zuerst bei C. lupus nach oben, sonst vor allem nach hinten und sind nur
bei diesem am 3. und 4. auf, sonst dicht neben den postzygapophysen.
V. th.
(Abbild.: 11.? v. th. Canis vulpes, 1., 10., 12. und 13. v. th. Canis lupus, 10. v. th. Canis campestris,
Bl. C. PI. IX, die Tafelerklärung 1. c. p. 154 ist ungenau; 2. und 3. v. th. Canis lupus 1,
Taf IV Fig. 5; 13. v. th. Canis vulpes 5a, Taf. IV Fig. 7.)
Der 10. V. th. ist hier nicht so sehr wie bei Felis als v. th. i. ausgeprägt, da die
Antiklinie schwach ist, am Körper oft noch schwache caudale Facetten sich vorfinden und die
— 212 -
diapophyse mit Facette stets auch noch an den v. th. 1. vorhanden ist. Der 1. v. th. ist nur bei
C. niloticus 8 so lang als der 7. v. c. und nur bei C. lupus la nicht niederer und fast stets auch
breiter, die Länge nimmt dann erst weit hinten wieder zu, so dass manchmal der v. th. i. noch
nicht länger als der 1. v. th. ist, die Breite nimmt zuletzt meist deutlich zu, die Dicke manchmal
eben ab. Der 1. v. th. ist meistens ungefähr .so lang als breit, nur bei C. lupus Ib etwas kürzer,
bei C. Aulpes 5 etwas länger. Der v. th. i. ist in der Regel ein wenig oder etwas länger als
breit, bei Lycaon aber deutlich und bei C. lupus 1 b, niloticus 8 nicht, während der letzte v th.
wieder so lang oder eben länger als breit, nur bei C. lupus breiter als lang ist. Die 1. rostrale
Endfläche, wie die letzten, steht öfters eben schief, der 1. v. th. ist ventral nur etwas gewölbt,
eine Mediankante ist am 13. v. th. manchmal vorhanden. Fast stets sind rostral am 2., manch-
mal auch am 3. v. th. zwei winzige Knöpfchen nahe bei einander vorhanden. Die caudale Rippen-
facette ist manchmal noch am 10. v. th. angedeutet, z. B. bei Lycaon 1, Ib, umgekehrt finden
sich bei C. lagopus 6 hier schon tuberc. psoat., letztere sind übrigens nie stark entwickelt und
fehlen am 11. v. th. oft noch ganz.
Das Neuraldach ist normal und an den v. Ih. 1. massig gestreckt, sein Rostralrnnd ist am
1. und 2. \'. th. meistens concav, seltener stumpfwinkelig, dann ganz kurz. Der proc. spin. ist am
1. v. th. viel höher und stärker als am 7. v. c. und ziemlich hoch zum deutlichen Unterschiede
von allen Mustelidae und Procjonidae, sein Verhältnis zur Wirbellänge ist ausser bei C. lagopus 6
recht hoch, im Durchschnitt sogar höher als bei Felis. Er wird dann bis zum 10. v. th. klein,
selten ganz klein oder nicht sehr klein, z. B. Lycaon, am 11. — 13. ist er ungefähr gleich hoch,
nicht nieder. Am 1. sehr wenig, dann deutlich rUckgeneigt, am 11. meist eben, ist er am 12.
in der Regel senkrecht und zuletzt nur wenig vorgeneigt, so dass die Antiklinie zwar vor-
handen, aber nicht stark ist. Der Rostralrand ist am 11. und 12. v. th. selten, z. B. bei C. me-
somelas 3, corsac 7 nicht ganz vorn, sonst normal, der Caudalrand ist am 1. etwas stumpf,
manchmal zweileistig, z. B. bei C. vulpes 5a, dann scharf, öfters mit angedeuteter Platte ver-
sehen, an den y. th. 1. meist ein wenig auslaufend, bei C. lupus und Lycaon aber ganz hinten.
Der proc. spin. ist zuerst schlank, nur massig, dann ganz platt, am Ende gerundet oder stumpf,
dann etwas abgestutzt, am 2. \-. th. von C. mesomelas 3 eben querverdickt zweiteilig, am 10.
meistens spitz, vom 11. an mittelbreit, zuerst oben schmaler, dann kaum schmaler, nie spitz.
Die diapophyse ist charakteristischer Weise bis zum letzten v. th. vorhanden, an den
V. th. 1. allerdings recht klein und zuletzt meist ohne Facette, hier zugleich etwas tiefer an die
Wirbelseite rückend, nur bei den Ursidae ist dies auch regelmässig der Fall, aber auch sonst
ist ja die diapophyse öfters noch an einem oder einigen \-. th. I. vorhanden. Am 1. v. th. ist bei
Lycaon stets ein Spitzchen oben vorn in Mitte der Länge, am Ende sind hier selten welche,
am 3. ist immer ein normaler Doppelhöcker vorhanden und sein Rostralteil ausser bei C. adustus 4
stets schon ganz am Ende. Dieser wird dann langsam stärker und ragt am. 10. nicht oder nur
sehr wenig nach oben, aber deutlich nach vorn. Der dorsale, zuerst stärkere Vorsprung wird
niederer und bildet bis zum 10. einen meist nur schwachen Verbindungsrücken «am ll.V v. th.
von C. vulpes Bl. ist dieser anscheinend noch vorhanden). Caudal von ihm entwickelt sich etwa
vom 7. V. th. an die anapophyse, die am 10. nocii kleiner als die metapophyse ist und dann all-
mählich an den pediculus rückt, am 12. meist noch durch eine Kante mit der diapophyse ver-
bunden ist und in der Regel nicht sehr lang wird. Am 11. ragt sie etwas nach aussen, selten
etwas nach oben, z. B. bei C. adustus 4 und ist meist nicht breit und spitz.
— 213 —
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. selten fast kreisfürniig-, z. 11 bei Lycaon 1, la, sonst
normal, zuletzt gross und stark nach innen gewendet. Die praezygapophysen sind auch völlig
normal, am 3.— 10. sich sehr genähert und sehr klein, an den v. th. 1. hoch. Die metapophysen
sind am 11. v. th. nur bei C. lupus 1 zum kleineren Teil noch auf der diapophyse, zum grösseren
schon wie sonst ganz oben am Gelenk dieses wenig überragend, dann sind sie sehr dick und
ragen etwas höher. Die postzygapophysen sind an den \'. th. v. fast ganz rudimentär, an den
V. th. 1. stark nach aussen gedreht; sie sind sich hier nahe, zuletzt etwas weiter und umschliessen
meist einen stumpfen, seltener einen wenig spitzen Winkel oder eine Concavität.
(Abbild.: 7. v. 1. Canis lupus, campestris, Bl. C. PI. IX; 1. v. 1. Canis vulpes ')a. Tat'. IV Fig. 7.)
Der bei C. niloticus 8 zwischen der Brust- und Lendenregion eingeschaltete überzählige
"Wirbel ist, soweit er bemerkenswert ist, schon B p. 77 beschrieben, er soll hier deshalb nicht
weiter berücksichtigt werden. Der 1. v. 1. ist selten deutlich länger als der letzte \'. th., manch-
mal eben schmaler und bei C. lupus la eben niederer, bis zum 5. v. 1. nimmt dann meist nur
die Länge deutlich zu, dann ab, die Breite nimmt' zuletzt ausser bei C. niloticus 8, Lycaon la
zu, die Dicke aber häufig nicht. Der 1. v. 1. ist meistens eben bis wenig länger als breit, bei
C. lupus 1 a, 1 b aber etwas breiter als lang, das Verhältnis E ist bei C. lupus ziemlich
nieder, bei Lycaon ähnlich, sonst besonders bei den Alopecoidea mittelhoch, doch kaum so
hoch als bei Mustela. Formen wie Ictis und die Viverra • Gruppe einerseits, Hyaena, Ursus,
Mellivora andererseits sind darnach deutlich zu unterscheiden. F ist auch bei C. lupus niederer
als bei den anderen Canis, bei Lycaon aber kaum hTiher, bei Hyaena, Proteles, Mellivora ist
es niederer, bei den meisten Felidae höher. Der b. v. 1. ist kaum oder nicht kürzer als der 5.,
der 7. v. 1. ist nur bei Lycaon 1 ein wenig länger, sonst kürzer als der 1. v. I., bei C. niloticus 8
sogar eben kürzer als der 1. v. th., der hier relativ lang ist, er ist nur bei C. lupus deutlich,
sonst eben breiter als lang, nur bei C. javanicus 2 eben länger als breit. Die Endflächen stehen
meistens kaum schief, die Körper sind ventral massig gewölbt, ein Kamm an den mittleren \-. 1.
ist bei den Alopecoidea meistens deutlicher als bei den Thooidea, rostral öfters verdickt, bei
C. adustus 4 am 3. v. I. auch caudal eben gegabelt, auch die nie starken tuberc. psoat. sind im
Ganzen bei den ersteren deutlicher entwickelt.
Das Neuraldach ist recht deutlich gestreckt, bei Lycaon am 6. v. I. schon weniger, am
7. ist es stets breiter, flach, nicht oder nur eben gestreckt. Der proc. spin. wird bis zum
3. oder 4. seltener 5. etwas höher, dann niederer, ist massig hoch, zuletzt oft recht nieder. Die
Richtung wechselt, meist ist er bis zum 5. etwas vorgeneigt, dann senkrecht, selten am 7. v. I.
eben rückgeneigt, z. B. bei C. lupus 1, lagopus 6, bei Cuon sind alle etwas vorgeneigt, bei Lycaon
der 1. etwas, dann bis zum (^. deutlich, der 7. wenig vorgeneigt. Der Caudalrand ist nur am
7. v. I. öfters etwas stumpf und ganz hinten, vorher verläuft er meist etwas vor dem Dachende.
Unten sind alle massig breit, oben aber wenig, zuletzt deutlich schmaler, abgestutzt, am 6. spitz
oder gerundet, am 7. ganz kin-z abgestutzt oder gerundet, bei den Thooidea hier manchmal
mit angedeuteter Teilung versehen.
Die diapophyse entspringt zuerst, wo am letzten v. th. die Rippenfacette war und rückt
dann bis dicht an die Basis des pediculus, ihr Caudalrand entspringt stets, auch am 7. v. L
— 214 —
etwas vor dem des Neuralbog-ens, der Rostralrand ganz vorn. Sie ist nie breit, am 7. v. 1. sogar
ziemlich schmal, was sie gegenüber sehr vielen Raubtieren charakterisiert. Am 1. ist sie ausser
bei L^xaon 1 a, wo sie nur ein Höckerchen ist, relativ deutlich und wird dann bis zum 6. v. I.
ziemlich lang, am 7. etwas kürzer, nur bei Otocj'on, Eupleres und den Felidae ist sie ebenso
lang. Sie ragt zuerst kaum bis wenig, zuletzt aber deutlich nach vorn und stets etwas bis
massig nach unten, ist aber am 0. und 7. nur eben bis etwas Aor- und abwärtsgebogen, selten
z. B. bei C. vulpes 5a fast gerade, also schwächer als meist gebogen, ragt aber stark vor und
ist so recht charakteristisch gegenüber der Mehrzahl der Raubtiere. Das Ende ist meistens so
schräg abgestutzt, dass das etwas spitze Rostraleck eben nach innen, das auch meist spitze
Caudaleck nach aussen hinten etwas unten ragt, was ziemlich charakteristisch ist, besonders
am 6. ist es aber gerundet und am 7. ist das Ende nur bei C. lagopus 6 ebenso gestaltet, sonst
einfach spitz oder gerundet. Die 7. diapoplwse ist dorsal bei den Alopecoidea meist platt und
eben vertieft, bei C. lupus, Lycaon etwas gewölbt und bei Cuon am Rostralrand oben mit
Kante versehen. Die anapophj'se ist meist schon am 1. v. 1. stiftförmig, selten lang und wird
dann meistens bis zum 6. v. 1. rudimentär.
Die rostralen Facetten sehen nur sehr wenig nach oben, zuletzt meist eben mehr, z. B. bei
Lycaon, bei C. vulpes 5, 5a aber ist es gerade umgekehrt, die stets vorhandenen metapophysen
werden bald platt und ragen deutlich, dann wenig hoch, bei C. corsac 7 am 4.-7. v. 1. kaum.
Die postz3-gapophysen sind fast stets stark nach aussen gedreht und divergieren deutlich, ent-
fernen sich bis zum 6. nur eben, am 7. sehr deutlich von einander, hier werden sie zugleich
auch länger. Sie umschliessen eine meist deutliche, am 7. aber eine weite Concavität.
V. s.
(Abbild.: Canis vulpes, lupus, campestris, El. C. PI IX; Canis lupus 1,
Taf IV Fig. 6, 6 a.)
Der 1. V. s. ist etwas bis deutlich kürzer als der 7. v. 1., meist auch eben breiter und
niederer, die weiteren sind etwas kürzer, oft aber der 2. und 3. gleich lang. Das stets niedere
\^erhältnis G ist gegenüber allen andern Raubtieren ausser den übrigen andern Canidae sehr
charakteristisch, doch ist es bei Gulo und Mellivora nur recht wenig höher, H ist bei den
Alopecoidea deutlich niederer als bei den Thooidea, so hoch wie nur bei den meisten Felis.
Hyaena, Proteles und einem Teil der Mustelidae, nur bei den Ursidae ist es natürlich noch
höher. Der Körper ist fast gerade bis deutlich gebogen, ventral nur am 2. und 3. ein wenig,
seltener etwas, nie aber stark gewölbt.
Das zuenst flache Ncuraldach ist manchmal hinter den Facetten eingesenkt, z.B. C. lupus Ib,
niloticus 8, später deutlich gewölbt, sein stets sehr langer Rostralrand ist deutlich bis sehr wenig
concav, letzteres besonders bei den Alopecoidea, aber auch bei C. campestris BL, ein Caudal-
rand ist am 3. v. s. meistens eben angedeutet. Der can. vert. ist rostral breit und nieder, die
for. s. d. verhalten sich normal. Alle proc. spin. sind immer ziemlich klein, besonders am 1. v. s.
scharfrandig, meist senkrecht, seltener z.T. schwach vor- oder rückgeneigt; bald ganz eng ver-
bunden, z. B. bei einigen Thooidea, so dass sie bei C lupus und Cuon nur einen welligen Kamm
bilden, meist nur etwas, bei C. niloticus <S aber ganz isoliert, sind sie fast stets breit und oben
gerundet oder abgestutzt, sehr selten, z. B. am 1. v. s. von C. vulpes 5, 5a spitz.
- 215 -
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist stets nur am 2. und 3. v. s. entwickelt,
der Seitenrand verläuft aber im ganzen nur nach hinten, das sacrum erscheint so von oben
gesehen kurz und caudalwärts nicht verschmälert. Vorn ist der Seitenrand an der Aussen-
seite der praezygapophysen stets hoch aufgebogen und verläuft dann ein wenig nach innen
dicht an das 1. for. s. d., diese Partie ist also gegenüber den meisten Raubtieren sehr charakter-
istisch, am 2. V. s. ist er horizontal meist etwas verdickt und hier sowie an der Grenze zum
3. V. s. etwas seitlich convex, hier aber dann dünn. Das Caudaleck ist meistens lang und nicht
sehr breit und ragt nach hinten etwas, bei den Alopecoidea massig aussen, also neben den Seiten-
rand, bei C. campestris Bl. aber ist es kurz und ragt nicht nach aussen. Ausser bei C. adustus 4
ist es ventral stets etwas gewölbt, das Ende meistens eben nach unten gebogen spitz oder
gerundet, selten ganz stumpf. Das Eck bietet also für Canis im ganzen wenig Charakteristisches,
da es zu variabel ist. Vorn überragt der Seitenteil die praezygapophyse eben, ausser bei
C. niloticus 8, Lycaon 1, la und springt seitlich kaum, rostral nur ganz wenig vor, ventral ist
er hier bald ziemlich, bald nur etwas sattelförmig. Der Rostralrand fällt ziemlich lotrecht
nach unten, ist breit concav und besitzt unten oft ein deutlich vorspringendes Eck, z. B. C. lupus 1,
C. vulpes 5, 5a, oft ist dieses aber auch ganz gerundet, z. B. C. lupus la, Ib, der Ventralrand ist
meistens kurz und convex, selten zuerst concav, z. B. C. javanicus 2 oder gerade, z. B. Lycaon la,
der Caudalrand steigt dann meistens sehr steil, selten weniger steil, z. B. C. javanicus 2a,
corsac 7 ungefähr zur Mitte des 2. v. s., selten mehr zum Beginn, z. B. C. lupus la oder fast zu
dessen Ende, z.B. C. mesomelas 3, vulpes 5 a. Die stets ganz steil stehende Seitenfläche ragt
also aussen an der praezj'gapophyse empor, nicht dicht an das 1. for. sacr. d. und greift
deutlich auf den 2. v. s. über, ist aber meist deutlich höher als lang, ihre facies auric. reicht
nie bis zum Rostraleck und caudal nur wenig, seltener etwas auf den 2. v. s.
Die praezygapophysen sind nicht sehr hoch, ihre Entfernung von einander ist gross,
was von sehr vielen Raubtieren unterscheidet, die metapophysen' sind gewissermassen durch
die sie verstärkenden Seitenteile ersetzt, aber manchmal, z.B. bei C. lupus 1, Bl. doch erkennbar,
die proc. obliquom. sind recht schwach, am 2. v. s. oft ganz reduziert, z. B. C. lupus 1, vulpes 5a.
Die postzygapophysen sind oft recht klein, z. B. bei C. lupus, meist an ihrer Basis nicht zu-
sammenstossend und sich daher nicht sehr nahe, umschliessen also eine breite Ccncavität,
selten z. B. bei C. adustus 4 einen spitzen Winkel.
V. cd.
f Abbild.: 1., 5., 6. v. cd. Canis vulpes, 1., 2. 6., 7. v. cd. Canis lupus ßl. C. PI. IX,
bei letzterem ist der 1. v. cd. ziemlich eng mit dem 3. v. s. verbunden.)
Der 1. v. cd. ist nur bei C. corsac 7 so lang als breit, sonst eben bis etwas breiter als
lang, das Verhältnis 1 ist ziemlich hoch, aber sehr wechselnd, ebenso wechselnd ist K, letzteres
ist im ganzen bei den Alopecoidea höher als bei den andern Canis-Arten. Formen wie Hyaena,
Ursus etc. lassen sich darnach leicht abtrennen. Die 1. rostrale Endfläche steht oft eben schief,
ventral ist an den gewölbten Körpern manchmal vom (\ oder 7. an ein lang auslaufender winziger
caudaler Vorsprung vorhanden, z. B. bei C. lupus 1, la, niloticus 8; die rostralen Höcker sind
öfters schon am 2. und 3. v. cd. angedeutet, später sind sie stark, seitlich etwas platt, stumpf oder
mit einem Eck nach vorn versehen und ragen etwas nach vorn und aussen, sie sind am 4., 5.
— 216 —
oder 6. v. cd. manchmal mit den chevrons zu einem Ring venvachsen, nie aber durch sie so
verlängert wie bei Lutra.
Der pediculus wird bis zum 5. oder b. \. cd. länger oder doch nicht kürzer, das Neural-
dach wird nieder und schmal, sein zuerst concaver, bei Lycaon kaum concaver Rostralrand
wird bald tief concav bis spitzwinkelig, bald bleibt er massig concav, das schmale Dach reicht
so zuletzt bis oder fast bis ober das Wirbelende, hierauf sind bei den Thooidea an einem oder
zwei Wirbeln zwei parallele am Caudalende erhöhte Leistchen, dann erst die gewöhnlichen
Gabelleistchen vorhanden, während sie bei den Alopecoidea von Anfang an auftreten. Bei
C. vulpes 5a, Bl. sind aber am 6. v. cd. vor der Gabel auch zwei parallele Leistchen da, so dass
der Unterschied nur ganz gering ist. Ein proc. spin. fehlt oder ist nur als Höcker oder
Leistchen angedeutet.
Die diapophyse ist am 1., manchmal auch am 2. v. cd. als Eckchen am Rostralrande
des Querfortsatzes nahe der Basis oder in Mitte der Länge, bei Thooidea wohl auch als
Rostraleck am Ende vorhanden, fehlt aber dann ganz, um später schwach, manchmal ganz
schwach, z. B. bei Cuon, Lycaon vorn an der Wirbelseite als kleines Eckchen aufzutreten, stets
kleiner als die andern rostralen Fortsätze. Der Querfortsatz ist am 1.— 3. v. cd. ziemlich ver-
schieden entwickelt, er ist hier gleich lang, nie sehr stark, sein Rostralrand entspringt nur am
1. V. cd. ganz vorn und läuft bei den Alopecoidea und bei C. adustus 4 dem caudalen ziemlich
parallel nach aussen etwas bis massig hinten, bei den anderen aber am 1. v. cd. nur wenig
nach hinten, daher ist der Fortsatz bei den ersteren von Anfang an schmal und am Ende
kaum schmaler, bei letzteren aber breit, am Ende abgestutzt, wobei das Caudaleck spitz rück-
ragt, dann wird der Fortsatz langsam kürzer und kleiner.
Die rostralen Facetten sind nur bis zum 3. oder 5. v. cd. vorhanden, die praezygapophysen
rücken sich hier an ihrer Basis immer näher und ragen dabei immer mehr nach aussen, meist
sind metapophysen an ihnen, die proc. obliquom. ragen dann bei den Thooidea stets sehr wenig,
bei den Alopecoidea aber anfangs an einigen v. cd. stark nach aussen, sie werden dann sehr
langsam kleiner. Die postzygapophysen bilden zuletzt am Dachende eine kleine Gabel, die
öfters zugleich am Wirbel verwächst, z. B. am 5. v. cd. von C. mesomelas 3, adustus 4, dann bei
den Thooidea wie bei Felis tigrina 13 die Enderhöhungen der parallelen Leistchen und später
die Gabelleistchen, welche ungefähr bis zum 15. v. cd. schwinden.
Nyctereutes.
Diese Gattung, welche ursprünglich mit Procyon in Beziehung gebracht wurde, schliesst
sich zwar in der Hauptsache gut an Canis, speziell an die Thooidea an (Mivart: Canidae p. 134;
Trouessart ; Catal. p. 30öi, zeigt aber einige Besonderheiten, so an den diapophysen der \-. 1.,
am sacium und in der Schwäche des Schwanzes, es sollen daher diese Abweichungen be-
sonders besprochen werden, während hier wie bei den anderen Canidae die mit Canis gemein-
samen Formverhältnisse nicht berücksichtigt werden. Die normale Wirbelzahl ist wohl wie bei
Canis, Ich fand jedoch nur 12 v. th., Flower 1888 p. 74 aber 14 v. th. 6 v. 1., die Grenze von Brust-
und Lendenregion ist also hier ziemlich \ariabel, auch die 15- 17 betragende Zahl der v. cd.
etwas (Flower 1888 p. 74 ; Gray 1862 p. 89).
217 —
Atlas.
Der atlas ist ganz wie bei Canis, der Rostralrand des Neuralbogens ist dorsal sehr
schwach \erdickt ohne Kerbe, der Caudalrand etwas concav. Der Flügel gleicht dem von
C. campestris Bl. C. PI. IX, die rostralen Gelenke springen in massiger Entfernung von ein-
ander deutlich vor. Die rostrale Brücke ist ziemhch schmal, das for. obliquum eng, der can.
transv. so kurz, dass er nur als Loch erscheint, und das nur rechts vorhandene for. arcus
mündet im can. vert. dicht hinter dem for. obliquum.
Epis tropheus.
In seinen Maassverhältnissen schliesst er sich ganz den nicht extremen Canis-Arten an.
Die ventrale Einsenkung des Körpers ist deutlich aber allmählich, der hinten gegabelte Kamm
ist wie bei den Thooidea unterbrochen. Der horizontale, caudal nur eben verdickte Oberrand
des proc. spin. endet noch weiter vorn als selbst bei C. campestris BL, von seinen Ecken laufen
die Ränder scharf nach hinten massig unten, dann etwas nach aussen, um ober den Gelenken
deutlich rückragende, unverdickte Ecken, hjqierapophysen, zu bilden und dann gerundet zur
Mitte des seitlichen Gelenkrandes auszulaufen; so entsteht eine wohl sehr charakteristische
concave schmale, nach oben hinten sehende Fläche, die zwischen diesen Rändern liegt. Die
sehr schmale dorsale Wurzel der diapophyse entspringt deutlich vor dem Ende des pediculus,
die ventrale läuft bis unter das rostrale breite und ovale Gelenk aus, die diapophyse, nicht
sehr lang und schlank, ragt nach hinten massig aussen wenig unten. Die postzygapophysen
sind unverdickt, da die Dachrandenden schwach sind im Gegensatz zu Canis.
3. — 7. v. c.
Die Verhältnisse C und D sind so nieder wie bei Lycaon 1, ventral sind die Körper nur
am 7. V. c. und caudal am 3. — 5. ein wenig gewölbt und an letzteren sind wie bei den Thooidea
die Gabelenden des Kammes vorhanden. Das Neuraldach ist schon am 3. v. c. nur wenig gestreckt
und wird bis zum 7. sehr kurz, sein Seitenrand ist nur an ersterem scharf und gerade, caudal
ist am 3. und 4. v. c. eine breite etwas concave Kerbe, dann ist der Rand etwas concav, am
7. V. c. kaum stumpfwinkelig. Der proc. spin. ist am 3. y. c. rudimentär, am 4. eine breite oben
convexe Platte, dann schlank ; die diapophyse ragt am 3. v. c. nach hinten massig aussen wenig
unten, ihre Oberfläche sieht aber hier wie bei manchen Thooidea mehr nach oben als aussen,
am 7. V. c. ist sie wie bei Canis kurz. Das Rostraleck der unteren Lamelle ist stets schmal
und spitz, der Ventralrand lang und gerade, das Caudaleck erst am 5. angedeutet. Die schwachen
metapophysen sind aussen unten an den praezygapophysen, auch die hyperapophysen sind nicht
stark, sie sitzen auf dem Innenrand, die lophapophysen am Rostraleck der postzygapophysen.
V. th.
Wie bei Canis ist der 10. v. th. als v. th. i. entwickelt. Die v. th. v. sind eben länger als
breit, erst vom 9. an nimmt die Länge ein wenig zu, die Breite mehr, der letzte v. th. ist wie
bei manchen Thooidea eben breiter als lang. Der Rostralrand des Neuraldaches ist am 1. und
ZooIoKica. Heft 36. 28
— 218 -
2. V. th. etwas concav, der proc. spin. ist zuerst hoch wie bei Canis, an den v. th. 1. aber niederer
als dort, er ist schon am 1. v. th. massig rUckgeneigt, am 11. kaum mehr, am 12. senkrecht,
die Antiklinie ist also ganz schlecht ausgeprägt. Sein Caudalrand ist stets ganz hinten, fast
stets scharf und ohne Platte, der proc. spin. ist schlank, an den v. th. 1. aber breit. Die fossa
transversa ist hier nur bis zum x. th. i. vorhanden, die diapophyse selbst aber als Höcker bis
zum 12. \-. th. Der rostrale Vorsprung des Doppelhöckers bleibt bis zum 9. v. th. schwach, erst
am 10- ragt er massig nach oben wenig vorn vor. Der hier deutliche Verbindungsrücken ist
am U.V. th. noch schwach \orhanden, die anapoph3'se ragt hier etwas nach aussen und die
Facetten sind noch klein, sie sehen hier wie am 12. v. th. etwas nach oben; an den mittleren
V. th. v. sind ihre Träger ganz rudimentär.
V. 1.
Die Maassverhältnisse sind ähnlich nieder wie bei C. lupus oder Lycaon, der 7. v. 1. ist
wie bei Lycaon 1 länger als der 1. v. 1., eben breiter als lang. Ein Kamm ist nur am 4. v. 1.
angedeutet, die tuberc. psoat. noch am 5. Der zuerst niedere proc. spin. wird zuletzt so
hoch wie bei Canis, am 7. nicht niederer, ist etwas, am 2. — 4. v. 1. nur wenig vorgeneigt, an
seiner Basis breit, am 4. sehr breit, da er stets in ganzer Dachlänge entspringt, oben abgestutzt.
Die diapophyse am 1. nicht ganz vorn am Körper rückt an die Basis des pediculus, sie
ist platt, nie breit, wird bis zum 4. v. 1. breiter und dann, im Gegensatz zu Canis, nicht schmaler;
zuerst kurz, wird sie nur mittellang, sie ragt am 1. v. 1. kaum nach vorn wenig unten, dann
etwas nach vorn und unten und ist am 5. — 7. v. 1., im Gegensatz zu Canis, deutlich vor und
abAvärts in das spitze Rostraleck vorgebogen, während das Caudaleck wie meistens ganz
abgerundet ist. Sie ragt also zuletzt deutlich voi-, mehr als nach aussen. Die anapophyse ist
zwar nie breit, aber am 6. v. 1. noch deutlich, also stärker als bei Canis. Die rostralen Facetten
sehen nach innen oben, die metapophysen ragen stets in die Höhe, die postz3'gapoph3'sen sind
sich nie sehr nahe, am 7. nicht so von einander entfernt wie bei Canis.
V. s.
Der 1. V. s. ist nur wenig kürzer als der 7. v. 1., das Verhältnis G ist wie bei den
höchsten von Canis, H wie bei den Thooidea höher als bei den Alopecoidea. Der Körper ist
gerade und wie oft bei Canis am 2. und 3. v. s. ventral kaum gewölbt.
Der Rostralrand des Neuralbogens ist mittellang und deutlich concav, die proc. spin.
werden kleiner, sind aber höher als meist bei Canis, nur an der Basis verbunden, nicht breit,
oben gerundet oder abgestutzt, senkrecht. Die Seitenteile sind wie bei Canis entwickelt, aber
am 1. V. s. nur bis zur Mitte der Höhe der praezygapophysen aufgebogen. Die ventral ge-
wölbten kurzen, stumpfen Caudalecken ragen kaum nach aussen, ähnlich wie bei C. campestris
Bl. Der Seitenteil des 1. v. s. ragt nicht vor und ist ventral wenig sattelförmig, der Caudalrand
der steil stehenden Seitenfläche läuft schräg fast bis zum Ende des 2. \-. s., diese ist also so lang als
hoch und ihre facies auric. reicht bis zur Mitte des 2. v. s., ausserdem ist aber oben vorn, also
aussen- an der praezj^gapophyse eine kleine, sonst nicht beobachtete Facette vorhanden. Der
gegenseitige Abstand der letzteren ist nicht so gross wie bei Canis, die proc. obliquom. sind
klein und die sehr kleinen und schmalen postzygapophysen umschliessen einen spitzen Winkel.
219
V. cd.
Die Verhältnisse I und K sind deutlich niederer als bei Canis. Der Körper ist \entral
am 1. und 2. v. cd. wenig gewölbt, die rostralen Höcker sind am 7.-9. v. cd. deutlich, dann fast
so gross als die proc. obliquom. Der Neuralbogen wird wie bei den Thooidea reduziert, sein
Rostralrand wird nicht tiefer concav, am 7. ist nur links eine Leiste als Rest, dann nichts
mehr angedeutet. Ein proc. spin. fehlt ganz. Die diapophyse ist wie bei Canis nur recht klein,
am 1. und 2. v. cd. nahe der Basis des Querfortsatzes angedeutet. Dieser wird schon vom 1. v. cd.
an kleiner, ist hier gross und ragt deutlich nach hinten, an der Basis wie bei den Thooidea
breit, am Ende aber verschmälert, vom 2. v. cd. an laufen seine Ränder etwas nach hinten, das
Ende ist abgestutzt, vom s. v. cd. an ist er nur angedeutet. Die rostralen Facetten sind bis
zum 4. V. cd. vorhanden, die metapophysen abgestutzt, die praezygapophysen und die proc.
obliquom. am 5. und 6. v. cd. ragen deutlich nach aussen, dann erst wenig, letzteres Verhalten
findet sich bei den Alopecoidea. Die postzygapophysen fehlen am 5. und 6. v. ed., am 7. und 8.
sind ihre Reste rudimentär, erst am 9. — 12. a". cd. sind Gabelleistchen vorhanden.
Otocyon.
(Abbild.: Ganzes Skelett Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C. PI. I.)
Otocyon schliesst sich im ganzen gut an Canis an, kaum aber besonders an die Alo-
pecoidea, sow'Cit sich in der Wirbelsäule Unterschiede von den Thooidea finden lassen. Einige
der untersuchten Exemplare weisen nun Besonderheiten auf, weshalb diese Gattung eigens
beschrieben werden muss. Otocyon 1 und Bl. stimmen nämlich in den meisten Punkten unter-
einander und mit Canis überein, beide besitzen aber nur 2 v. s., der stärkere Otocyon la
weicht aber in bemerkenswerten Verhältnissen ab, hat 3 v. s. wie normal bei Canis, aber eine
ganz abweichende Form des Flügels am atlas und den 11. v. th. als v. th. i., auch besitzt er
wohl mehr v. cd. als Otocyon 1. Otocyon Bl. vermittelt allerdings ein wenig, indem z. B. der
proc. spin. hier am 11. v. th. auch noch rückgeneigt ist und er auch mehr v. cd. als Otocyon 1
hat, doch sind die Abweichungen von Otocyon la so gross, dass hier wohl eine andere, neue
Art vorliegt, w^elche auch im Gebiss, speziell in der Zahl der oberen Molaren von der süd-
afrikanischen bisher bekannten abweicht, wie ich nach ilüchtigem Vergleich der Schädel
mehrerer Exemplare konstatieren zu können glaube.
Die normale Wirbelzahl ist wohl 13 v. th. 7 v. 1. 3 v. s. 19—22 v: cd. (Bl. C p. 28; Flower
1888 p. 74; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862 p. 90), doch finden sich, wie erwähnt, öfters nur
2 V. s., wobei jedoch bei Otocyon 1 der 7. v. 1. halb als 1. v. s. ausgebildet ist und giebt Giebel 1. c.
für ein Exemplar 15 v. th. 4 v. 1., also ganz abweichende Zahlen an, bald werden 19 bald 21 — 22
V. cd. gezählt, doch vermittelt die Angabe von 20—21 in Blainville 1. c.
— 220 —
Atlas.
(Abbild.: Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C. PI. IX; Otocyon megalotis la, Tat". III Fig. 18.)
Die ventrale Spange ist breiter und unten flacher als bei Canis, der Neuralbogen ist
lang, sein Rostralrand nur mittellang ohne Kerbe, der Caudalrand wenig, bei Otocyon 1 aber
ziemlich tief concav, nur bei Otocyon Bl. ist median eine Längsfurche vorhanden.
Der horizontale Flügel ist nicht sehr gross, bei Otocyon Bl. wie bei Canis, bei Otocyon 1
etwas, bei Otocyon la aber stark abweichend, bei ersteren caudal wenig, bei diesem deutlich
vorspringend, stets etwas länger als breit. Der sehr kurze Rostralrand entspringt nur bei
Otocyon Bl. wie bei Canis dicht, sonst deutlich hinter dem Gelenk und ist bei jenem und bei
Otocyon 1 etwas concav nach vorn gerichtet, so dass ein spitz vorspringendes Rostraleck
nahe an oder deutlich hinter dem Gelenk und eine kleine, bei Otocyon 1 ziemlich weite Kerbe
entsteht, während bei Otocyon la der gerade Rand ein wenig nach hinten läuft und daher wie
bei manchen Lutra ohne Eck stumpfwinkelig umbiegend in den Aussenrand übergeht, so dass
die Kerbe ganz weit oflen wird. Bei den ersteren läuft der fast gerade Aussenrand wenig nach
aussen, das Ausseneck ist wenig spitz, fast rechtwinkelig, bei letzterem wendet sich der Rand etwas
convex nach aussen, das Ausseneck ist deutlich spitzwinkelig nach hinten etwas aussen vor-
springend. Der scharfe Caudalrand läuft bei jenen nach innen, nahe am Gelenk ein deutliches
Eck bildend, während er bei Otocyon la nach innen etwas vorn läuft und in Mitte der Länge
ein ziemlich stumpfwinkeliges Eck hat.
Die rostralen Gelenke sind zum Unterschiede von Canis ventral eben verbunden, ihr
Rand ist hier wenig convex, dorsal springen sie deutlich in massiger Entfernung \on einander
vor. Die Brücke über das enge for. obliquum ist bei Otocj'on Bl. schmal, bei Otoc3'on 1 mittel-
und bei Otocyon 1 a ziemlich breit, die Furchen sind flach, die ventrale ist sehr kurz, der can.
transv. sehr eng, enger als bei Cuon, bei Otocyon 1 fast vci-kümmert, das for. arcus endlich
mündet im can. vert. in mittlerer Höhe.
Epistropheus.
(Abbild.: Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C PI. IX.)
Die Verhältnisse A und B sind wie bei Canis, bei Otocyon la aber höher als bei
Otocyon 1, besonders B. Die Endfläche ist nicht sehr oval, der Körper ventral nicht scharf
eingesenkt, hier caudal deutlich gewölbt, der Kamm wie bei den Thooidea unterbrochen, bei
Otocyon Bl. aber nur caudal vorhanden, vielleicht weil dieser noch unausgewachsen ist. Der
gerade Oberrand des proc. spin. senkt sich eben caudalwärts oder ist horizontal, nur bei Oto-
cyon la vorn eben herabgebogen, der Ventralrand steigt hier aber wenig, sonst etwas an, die
Platte springt ziemlich vor, ist bei diesem massig hoch ^•orn gerundet, bei den andern niederer,
vorn fast spitz. Das Caudalende ist ähnlich wie bei Nyctereutes nur eben verdickt ober der
Basis der postzygapophysen und sehr nieder, die Ränder laufen von ihm nach aussen etwas
hinten wenig unten, dann sind ausser bei Otocyon Bl. oberhalb des Innenrandes der Gelenke ver-
dickte Ecken, hyperapophysen vorhanden und von da läuft der Rand gerundet bis zu deren
Seitenränd. An dem etwas concaven Dachrand und hinten am proc. spin. ist also nur eine
niedere rauhe Fläche, die nach hinten sieht, vorhanden.
221
Die breitere dorsale Wurzel der diapophyse ist nur bei Otocj'on 1 a nicht s^anz am Ende
des pediculus, die ventrale nicht ganz hinten, sie läuft nur bei diesem bis fast unter das Gelenk
aus, der can. transv. ist auch hier sehr eng. Die an ihrer Basis breite diapophyse läuft spitz
zu, ist kurz, bei Otocyon la mittellang und ragt nach hinten unten massig aussen, bei diesem
aber nur massig nach unten mit rUckgebogenem Ende.
Die rostralen Gelenke sind breit, nicht hoch, ihr Ausseneck ist bei Otocyon la deutlich,
sonst mehr gerundet, dorsal sind sie gerundet und etwas, sonst deutlich abgesetzt. Die post-
zygapophysen sind bis auf den Caudalrand wie bei Canis verdickt, bei Otocyon Bl. allerdings
wohl nur sehr wenig.
3.-7. V. c.
(Abbild.: 6. v. c. Canis (Otocyon i megalotis, Bl. C. PI. IX.)
Das Verhältnis C ist bei Otocyon la wieder höher als bei Otocyon 1, ziemlich hoch wie
oft bei Canis, der 7. v. c. ist deutlich kürzer und dicker, aber bei Otocyon la nicht schmaler als
der 3. v. c. D ist deshalb bei beiden gleich, so hoch wie bei vielen Canis. Die Körper sind
ventral nur am 3.-5. v. c. hinten etwas gewölbt, ein Kamm ist nur angedeutet, also wie bei
den Thooidea schwach ausgebildet.
Das Neuraldach ist stets sehr wenig gewölbt; sein nie ganz gerader Seitenrand ist zuerst
scharf, am 6., 7. gerundet, rostral ist am 3. v. c. ein Medianvorsprung, caudal am 3.—."). eine
massig breite concave Kerbe, am 7. nur bei Otocj^on 1 a ein schmaler Zwickel vorhanden, sonst
ist der Rand concav oder stumpfwinkelig. Der proc spin. ist recht schwach entwickelt, am
3. V. c. wie meistens bei Canis nur als Kante vorhanden, bei Otocyon 1 auch am 4. nur eben
höher, hier auch am 5. und (j. nur knopfförmig, bei Otocyon la, Bl. aber wird er bis zum 6. eben
höher, ist vorn am Dach und ein Avenig vorgeneigt; erst am 7. ist er etwas höher, aber noch
klein, oben spitz, senkrecht bis eben vorgeneigt, caudal eben stumpfrandig.
Der can. transv. verhält sich normal. Die zuerst mittellange diapophyse ist am 6. v. c.
massig kurz, am 7. nicht länger, ihre Oberfläche sieht am 3. und 4. v. c. wie bei manchen
Thooidea mehr nach oben als nach aussen, ihr Ende ist hier queroval, am b. spitz, am 7. drei-
kantig, sie ragt am 3. v. c. nach hinten massig aussen etwas unten, am 7. nach aussen wenig
unten. Das Rostraleck der Lamelle ragt deutlich vor und wird stumpfer, aber nur wenig breiter.
Der Ventralrand läuft bei Otocyon 1, Bl. am 3.-5. v. c. nach hinten etwas oben in die diapophyse
aus, am 6. concav nach hinten, ist bei Otocyon la aber am 5. und 6. lang, fast horizontal und
kaum concav, das Caudaleck ist am 5. noch ganz klein, am 6. bei Otocyon 1 a lang und ragt
spitz nach hinten, sonst weniger, bei Otocyon 1 sehr wenig. Am 6. v. c. ist also die Lamelle
nur bei Otocyon la lang.
Die metapophysen befinden sich erst vom 4. an, schwach werdend, aussen unten an den
praezygapophysen, die lophapophysen sind am Rostraleck der postzygapophysen; die deutlichen
hyperapophj'sen auf deren Innenrand werden bei Otocyon 1 bis zum 6. rudimentär, bei Oto-
cyon la sind sie aber am 5. und 7. v. c. als Dachrandecken angedeutet.
V. th.
(Abbild.: 1., 10 und 13. v. th. Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C. PI. IX.)
Wie schon erwähnt, ist bei Otocyon la der 11. v. th. regelrecht als v. th. i. ausgebildet,
während es sonst bei allen Canidae der 10. ist. Der 1. v. th. ist normal, die Länge nimmt dann
222
bei Otocyon 1 erst nach dem 10., bei Otocyon la nacli dem 8. v. th. etwas zu, ebenso nimmt
zuletzt die Breite, die Dicke aber nicht zu. Der 1. v. th. ist ungefähr so lang als breit, der
V. th. i. und der letzte v. th. aber ein wenig länger als breit. Die Endflächen stehen senkrecht,
ventral ist der Körper am 1. v. th. sehr wenig gewölbt, an den v. th. 1. ist eine schwache Median-
kante angedeutet, am 2. v. th. nur bei Otocyon 1 die zwei rostralen Knöpfchen wie bei Canis.
Die caudalen Rippenfacetten sind bis zum 0. re.sp. 10. v. th., die tuberc. psoatica dem entsprechend
vom 11. resp. 12. v. th. an vorhanden, letztere ziemlich lateral gelegen.
Das Neuraldach ist an den v. th. 1. deutlich gestreckt und steigt hier bei Otocj'on 1 a und Bl.
noch eben caudalwärts an, sein Rostrahand ist am 1. und 2. v. th. etwas stumpfwinkelig. Der
proc. spin. ist am 1. v. th. viel höher und stärker als am 7. v. c, bei Otocyon 1 aber etwas
niederer als am 2. v. th. und nicht sehr hoch, daher ist hier das Verhältnis L viel niederer als
sonst bei Canidae, normaler Weise ist es wohl wie bei Otocyon la ebenso hoch wie dort.
Bis zum 10. V. th. wird der proc. spin. dann bei Otocyon 1 ziemlich klein, bei den anderen aber
bis zum 11. nicht so klein, dann wieder mittelhoch. Der 1. ist etwas, die späteren deutlich rück-
geneigt, der 10. bei Otocyon 1, sonst der 11. ist noch etwas rückgeneigt, die späteren stehen
dann ziemHch senkrecht, die Antikhnie ist also wie oft bei Canis schwach. Der Rostralrand
ist normal, also bei Otocyon 1 vom 11., bei Otocyon la vom 12. an wieder ganz vorn, der
Caudalrand ist fast immer ganz hinten, ohne Platte und nur am 1. v. th. zweileistig. Der proc.
spin. ist an den v. th. v. schlank, besonders bei Otocj'-on 1, am 2. stets breiter als am 1., am
Ende stumpf oder eben abgestutzt, am v. th. i. gerundet, an den v. th. v. oben stets verschmälert,
daher nie recht breit und kurz abgestutzt.
Die diapophyse ist wie bei Canis bis zuletzt vorhanden, ihre Facette aber nur bis zum
11. v. th., also bei Otocyon la wie sonst normal nur bis zum v. th. i. Der Doppelhöcker am
3. v. th. ist wie bei Canis, aber nicht am Ende, der zuerst deutliche rostrale Vorsprung wii'd
schwach und ragt erst am 0. und 10., bei Otocyon la am 10. und 11. etwas nach vorn, nicht
nach oben. Der obere Vorsprung nie ganz am Ende, bildet am 10. resp. 11. v. th. den \"er-
bindungsrücken, vom -S. an entwickelt sich an ihm die anapophyse, welche bei Otocyon Bl.
aber am v. th. i. noch rudimentär ist und am 11. resp. 12. v. th. etwas nach aussen ragt.
Die rostralen Facetten sind am 1. v- th. bei Otocyon 1 noch eben nierenförmig, bei Oto-
cj'on la aber wenig oval, sonst normal, sehen bei Otocyon 1 am 11. nach innen oben, bei
Otocyon Bl. wohl weniger nach innen, bei Otocyon la aber erst am 12. nach innen eben oben.
Daher sind die praezygapophysen hei den ersteren wie bei Canis am 11. etwas erhoben, bei
Otocyon la aber erst am 12. hier stets deutlich hochragend und die metapophysen sind hier
massig dick aussen daran, während sie bei ersteren diese am 12. und 13. etwas, bei Otocyon la
am 13. stark überragen. Die postzygapophysen verhalten sich entsprechend, sie sind am 10. v. th.
bei Otocyon 1 und Bl. noch recht klein, nicht rUckragend, vom 11. an aber stets deutlich und
stark nach aussen gedreht umschliessen sie eine ziemlich deutliche Concavität.
V. 1.
(Abbild.: 7. v. I. Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C. PI. IX.)
Der 1. \-. 1. ist bei Otocyon la so lang als breit, bei Otocyon 1 etwas länger, das Ver-
hältnis E ist niederer als bei den Alopecoidea, wie bei den meisten Thooidea, F ist wie bei
Canis, wie schon B ist es bei Otocyon la höher als bei Otocyon 1. Der 6. v. 1. ist bei letzterem
— 223 -
kürzer, bei ersterem so lang als der 5. x. 1., der 7. ist noch kürzer, aber nur bei Otocyon 1 wie
bei Canis Regel ist, kürzer als der 1. v. 1. und etwas, bei Otocyon la nur eben breiter als lang.
Die Endflächen stehen senkrecht, die Körper sind ventral etwas, am 7. von Otocyon 1 kaum
gewölbt, da dieser schon halb als 1. v. s. entwickelt ist, bis 5. oder 6. mit Medianrücken ver-
sehen, hierin also eher den Alopecoidea ähnlich, die tuberc. psoat. sind schwach.
Das Neuraldach ist recht deutlich gestreckt, am 6. bei Otocyon 1 weniger, am 7. ist es
breiter und flacher; bei Otocyon 1, Bl. ist es hier nicht länger als breit, bei Otocyon la nur wenig.
Der Rostralrand wird bis zum 7. v. 1. etwas länger und ist hier bei jenen länger als bei Otocyon la.
Der proc. spin. wird bis zum 5. v. 1. höher, dann etwas, bei diesem nur eben kürzer, ist relativ hoch,
am 7. V. 1. von Otocyon 1 aber recht klein. Er ist zuerst wenig, bei Otocyon 1 a kaum, dann etwas
vorgeneigt, am 7. v. 1. von Otocyon 1 aber nur sehr wenig. Ausser bei diesem ist der Rostral-
rand stets ganz vorn, der scharfe Caudalrand verläuft meist ziemlich weit vor dem Dachende,
am 1. und 7. \-. 1. aber wenig oder nicht. Daher ist die Basis am 1. breit, dann schmrüer, oben
sind die proc. spin. stets verschmälert, daher nicht breit, massig kurz abgestutzt, dann kürzer,
am 7. V. 1. aber, bei Otocyon Bl. schon am 6. spitz.
Die diapophyse ist nie breit, bei Otocyon 1 sogar ziemlich schmal, zuletzt kaum schmaler
als vorher. Sie ist am 1. von Otocyon 1 relativ lang, bei Otocyon la kurz und wird bis zum 5. oder
6. V. 1. ziemlich lang, am 7. nicht kürzer, bei Otocyon Bl. ist das Ende stets gerundet, am 7.
wenig schmaler, sonst fast stets abgestutzt und zwar bei Otocyon la schräg wie bei Canis,
auch am 7. ist bei diesem das Caudaleck noch deutlich stumpfwinkelig, also etwa wie bei Canis
lagopus 6, das Rostraleck springt nur etwas spitz vor tbei Otocyon 1 ist hier die rechte diapophyse
abgebrochen, die linke anormal ausgebildet, wie später ausgeführt wird). Wie bei Canis ist
also die diapophyse auch zuletzt nur sehr wenig gebogen, bei Otocyon Bl. allerdings etwas.
Sie ragt am 1. v. 1. nach aussen wenig unten etwas bis wenig vorn, später deutlich nach vorn
etwas unten und dadurch deutlich vor den Wirbel. Die anapophyse ist bei Otocyon 1 a massig
entwickelt, bei Otocyon 1 und besonders Bl. aber auffallend schwach, hier schon am 2. v. 1.
kaum mehr angedeutet, also viel schwächer als bei Canis.
Die rostralen Facetten sehen stets sehr stark nach innen, die praezygapophysen rücken
bis zum 7. v. 1. etwas, bei Otocyon 1, Bl. sogar deutlich auseinander, was sonst bei den Canidae
nie der Fall ist. Die metapophysen sind bei Otocyon 1 a stark entwickelt, abgestutzt und sehr
hochragend, sonst gerundet nur etwas, am 7. v. 1. wenig hochragend. Die postzygapophysen
sind deutlich nach aussen gedreht, entfernen sich bis zum 6. etwas, am 7. deutlich von einander
und sind hier in der Regel auch länger, bei Otocyon 1 aber sind sie hier kurz, weniger nach
aussen gedreht. Sie umschliessen zuerst einen spitzen Winkel oder eine Concavität, welche
bei Otocyon 1 a bis zum 7. v. c. ziemlich weit wird, sonst ist sie am 6. schon relativ weit, am
7. bei Otoc3'on 1 nur etwas weiter.
V. s.
(Abbild.: 2 v. s. Canis (Otocyon; megalotis, Bl. C. Fl. IX; 3 v. s. Otocyon megalotis la,
Taf. III Fig. 19.)
Der 1. V. s. ist bei Otocyon 1 wenig, bei Otocyon la etwas kürzer, bei letzterem breiter
und niederer, bei ersterem aber schmaler als der 7. v. 1. Die weiteren v. s. sind kürzer. Bei
3 V. s. ist das Verhältnis G und H wie bei Canis, letzteres wie bei den Alopecoidea, bei 2 v. s.
224
ist der grosse Unterschied von G und H gegenüber Zorilla libj^ca 1 ^ind Suricata tetradactyla 1
bemerkenswert. Ventral ist nur der 2. bei Otocyon 1, der 3. v. s. bei Otocyon la etwas ge-
wölbt, also wie bei Canis. Das am 1. flache niedere Neuraldach ist bei Otocyon la hinter den
Facetten etwas eingesenkt, sein mittellanger Rostralrand ist deutlich, bei Otocyon 1 wenig
conca\-, der can. vert. rostral nieder und breit, die for. sacr. verhalten sich normal, nur sind bei
letzterem links zwischen dem 7. v. 1. und 1. v. s. durch Verwachsung der beiderseitigen Seiten-
fortsätze auch for. sacr. gebildet. Die proc. spin. sind nur an der Basis verbunden, der 1. oben
spitz, die weiteren gerundet oder abgestutzt, alle ziemlich senkrecht, bei Otocyon 1 recht klein,
bei Otoc\'on la zwar viel kleiner als am 7. v. 1., aber am 1. und 2. v. s. massig klein, am letzten
stets klein. Der Caudalrand ist am 3. stumpf
Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist wie bei Canis am 1. v. s. nicht entwickelt,
am 2. und 3. deutlich, deshalb sieht das sacrum bei 3 v. s. ähnlich wie dort kurz, aber caudal-
wärts ein wenig verschmälert aus. Der Seitenrand ist vorn stets aufgebogen, bei Otocyon 1
aber nur etwas, läuft dann ein wenig nach innen zu dem 1. for. sacr. d., dann bei 2 v. s. nach
hinten, bei Otocyon 1 a ist er aber am 2. v. s. wie bei Canis etwas verdickt und seitlich convex,
am 3. ein wenig conca\' und scharf Das Caudaleck ist bei 2 v. s. recht kurz breit, am Ende
gerundet und ragt nur bei Otocyon 1 etwas nach aussen, bei Otocyon Bl. kaum. Bei Otocyon 1 a
aber ist es lang, massig schmal, ventral wenig gewölbt, am Ende nicht schmaler und abgestutzt
und ragt nach aussen massig hinten, also mehr seitlich als sonst bei Canidae, wenn es auch
bei Alopecoidea oft deutlich seitlich ragt. Am 1. v. s. ragt der Seitenteil bei Otocyon 1 bis
über das Ende, bei Otocyon 1 a nicht bis ganz zum Oberrande der praezygapophyse empor
und ragt hier seitlich nur eben, bei Otocyon Bl. kaum, rostral nicht vor, ist ventral etwas
sattelförmig. Der Rostralrand fällt wie bei Canis in der Mitte concav, darunter nach vorn
convex fast senkrecht nach unten, der kurze Ventralrand ist convex, der Caudalrand steigt
steil bei Otocyon 1 bis hinter die Mitte, bei Otoc3'on 1 a bis zum Ende des 2. v. s. Die rauhe
Seitenfläche greift also deutlich auf den 2. v. s. über, ihre facies auric. aber reicht zwar dicht
an das 1. for. sacr. dors., aber nur eben bis etwas auf den 2. v. s. Die Fläche ist wie bei Canis
höher als lang, sieht aber bei Otocyon 1 a mehr nach oben als dort. Bei Otoc\-on 1 ist aber
links der Seitenteil insofern anormal als er auf die diapophyse des 7. v. 1. übergreift, indem der
Rostralrand nach vorn unten läuft bis zum Rostralende des 7. v. 1., dessen praezygapophyse
dabei aber ganz frei bleibt, der Ventralrand ist mittellang, der Caudalrand steigt ziemlich steil
fast zum Ende des 2. v. s., die Seitenfläche wird hier daher fast so lang wie hoch und ihre facies
aur. ventral bis ganz vorn am 7. v. 1. ausgedehnt, reicht nicht bis zum 2. v. s.
Die rostralen Facetten sehen bei Otocyon 1 a nach innen oben, sonst nur massig nach innen,
die praezygapophysen sind deshalb nur bei jenem hoch, eben höher als der Rand des Seiten-
teiles, mit metapophysen \'ersehen, stets weit von einander entfernt. Die proc. obliquom. sind sehr
klein oder ganz reduziert, die postzygapophysen bei Otocj'on Bl. sehr klein, sonst deutlich, bei
Otocyon la länger und deutlicher divergierend als bei Otocyon 1, BL, bei jenen deutlich nach
aussen gedreht, sie umschliessen eine bei Otocyon Bl. schwache, sonst deutliche Concavität.
V. cd.
(Abbild.: 1., 5. 6. und 7. v. cd. Canis (Otocyon) megalotis, Bl. C. Fl. IX.)
Der 1. V. cd. ist etwas breiter als lang, die Verhältnisse I und K sind bei beiden ziemlich
— 225 —
hoch wie vielfach bei Canis, bei Otocyon la aber höher als bei Otocyon 1. Die rostrale End-
fläche steht zuerst etwas schief, der Körper ist anfangs ventral wenig gewölbt, vom 7.— 11.
oder 14. aber fast kantig, die rostralen Höcker, bei Otoc^'on la mit den chevrons am 3.-5.
V. cd. einen Ring bildend, werden deutlich, aber nie stark, bleiben Jedoch lange unverschmolzen
(bis zum 17. oder 18. v. ed.).
Der Neuralbogen wird wie bei Canis reduziert, sein Rostralrand tief concav und ausser
bei Otocyon Bl. spitzwinkelig, am 7. v. cd. sind ausser bei diesem zwei parallele Leistchen an-
gedeutet, ähnlich wie bei den Thooidea. Der proc. spin. ist nur bei Otocyon 1, Bl. am 1. v. cd.
hinten am Dach, senkrecht und sehr klein noch vorhanden.
Die diapophj'se ist bei Otocyon la am 1. und 2., bei Otocyon 1 nur am 2. v. cd. als
Eckchen oder Spitze, bei Otocyon Bl. aber am 1. als breites Eck am Rostralrand des Quer-
fortsatzes, später bei ersterem an der Wirbelseite z. T. deutlicher als sonst bei Canidae, am
8. — 11. V. cd. so stark wie die proc. obliquom. vorhanden, bei Otocyon Bl. C. PI. I wohl auch,
bei Otocyon 1 aber nicht. Der Querfortsatz ist nur bei Otocyon Bl. am 1. y. cd. durch das
erwähnte Eck verbreitert und kurz, sonst ist sein Rostralrand zwar hier vorn, läuft aber wie
der caudale etwas nach hinten, so dass der schmale Fortsatz am Ende stumpf wie bei den
Alopecoidea etwas nach hinten ragt, wobei er zuerst auch etwas rückgebogen ist. Bei Oto-
cyon la ist rostral auch ein ventrales Eckchen nach unten vorn gerichtet, in Mitte der Länge
vorhanden. Der Fortsatz wird vom 1. v. cd. an kürzer, vom 9. an knopfförmig.
Die rostralen Facetten sind bis zum 5. oder 6. v. cd. erhalten, die praezygapophysen ragen
hier stets deutlich nach aussen, die metapophysen werden allmählich deutlicher und höher, die
proc. obliquom. sind bei Otocj'on 1, Bl. am 7. einander an der Basis recht nahe und ragen deut-
lich, bei Otocyon 1 a aber nur etwas, wie dort vom 8. an nach aussen, sind stets grösser als
die ventralen Höcker und bis zuletzt getrennt. Die postzygapophysen divergieren zuerst deutlich,
am 7. sind ausser bei Otocyon Bl. am Wirbelende zwei parallele Vorsprünge, erst vom 8. an
die Gabelleistchen vorhanden.
Icticyon.
Wie die bisherigen Formen schliesst sich auch Icticyon in der Hauptsache gut an Canis,
speziell an Cuon an, bietet aber doch in der Ausbildung der seitlichen Fortsätze des epistro-
pheus, der v. 1. und der v. s. sowie durch die Schwäche seines Schwanzes bemerkenswerte
Unterschiede davon, so dass er besonders behandelt werden muss (Mivart: Canidae p. l^O).
Normaler Weise besitzt er wohl 13 v. th. 7 v. 1. 3 v. s. 13 — 15 v. cd. (Flower 1888 p. 74;
Giebel in Bronn p. 245), doch zählt Giebel 1. c. 15 v. th. 6 v. 1., also ganz abweichend von der
Norm, ähnlich wie er es auch für einen Otocyon megalotis thut. Es liegen hier wohl nur Aus-
nahmefälle vor.
Atlas.
Der Neuralbogen ist ähnlich wie bei Mellivora 1 ausgebildet, lang, sein langer fast
gerader Rostralrand ist dorsal etwas wulstig verdickt, der Caudalrand ist auch dick, aber
gerade und nicht wie bei jener aufgebogen.
Zoologica. Heft 36. 29
— 226 —
Der Flügel verhält sich wie bei Canis, ist wenig länger als breit und ragt caudal kaum,
seitlich hinten mehr als bei jenem vor. Der gerade lange Aussenrand läuft nach hinten aussen
zu dem spitzwinkeligen aber stark abgerundeten Ausseneck, von welchem der mittellange
gerade und stumpfe Caudalrand ohne Eck nach innen wenig vorn läuft.
Die rostralen Gelenke sind ventral ganz getrennt, ihr Rand ist hier convex, darüber concav,
dorsal ist ihr gegenseitiger Abstand gross, sie springen aber wie bei Mellivora 1 nicht vor.
Die ventrale Furche ist relativ lang, ein for. arcus fehlt ganz. Hiei'in, wie in der \'erdickung
des Rostralrandes des Neuralbogens und dem sehr schwachen Vorragen der Gelenke ist
übrigens C. javanicus 2, 2 a (Cuon) von allen Canidae am ähnlichsten.
Epistropheus.
(Abbild.: Icticyon venaticus 1, Taf IV Fig. 9.)
Die Verhältnisse A und B sind wie bei Canis, bei Cuon 2a aber hüher, der Körper ist
ventral nur wenig eingesenkt, doch hier zuletzt deutlich gewölbt, der Kamm wie bei den
Thooidea unterbrochen, sein caudaler Teil jedoch nur angedeutet.
Der Oberrand des proc. spin. ist gerade und fast horizontal, rostral langsam herabgebogen
und hier wie bei Cuon verdickt, der Ventralrand steigt etwas nach oben, die nur massig vor-
springende Platte endet daher spitz, caudal endet der etwas verbreiterte Oberrand ober dem
Ende der postzygapophysen, von da laufen die Ränder ähnlich wie bei Cuon zu dem Seiten-
rand derselben, in Mitte der Länge mit rückragenden hyperapophysen versehen, so entsteht
wie dort eine niedere rauhe Caudalfläche, da das proc. spin.-Ende sich wenig über das
Dach erhebt.
Die nicht breite dorsale Wurzel der diapophyse entspringt dicht vor dem pediculus-Ende,
die ventrale jedoch läuft ähnlich wie sonst nur bei Mellivora 1, Zorilla libyca 1 scharf an den
Gelenkrand hin, der sehr enge can. transv. endet aber wie bei allen Canidae deutlich hinter dem
Gelenk. Die diapophyse ist ähnlich wie bei jenen Formen breit, bei Cuon übrigens auch mittel-
breit, gerade, ain Ende nicht schmaler, abgestutzt, ihre Oberfläche sieht kaum nach oben, sie ragt
nach hinten massig aussen etwas unten.
Die rostralen Gelenke sind unten breit und nur wenig abgesetzt, oben schmal, ungefähr
dreieckig wie in der Regel bei Canis, ihr Obereck ist wie bei Cuon etwas gerundet, aber nicht
abgesetzt.
3.-7. V. c
Das Verhältnis C ist etwa wie bei Lycaon massig hoch, bei Cuon 2 a höher, der 7. v. c.
ist deutlich kürzer und schmaler als der 3., D ist ungefähr wie bei Cuon. Der 6. und 7. v. c.
ist ventral kaum, der 3.-5. nur caudal gewölbt. An letzteren ist nur das Kammende, am 5.
seine weite Endgabel, am 6. eine dünne Leiste vorhanden, ähnlich wie bei den Thooidea.
Das Neuraldach ist stets etwas gewölbt, sein Seitenrand am 3.-5. fast gerade und
scharf, dann concav gerundet, caudal ist die Kerbe am 3. und 4. v. c ähnlich wie bei Cuon und
C. mesomelas 3 bis auf einen Medianzwickel verwachsen, am 5. aber deutlich winkelig, am
6. und 7. ^•. c. ist der Rand fast gerade. Der proc. spin. ist am 3. und 4. v. c. nur ein niederer
Kamm, am 5. ein gestreckter senkrechter Höcker, am 6. wenig höher, caudal hier scharfrandig,
— 227 —
erst am 7- etwas höher, spitz, scharfrandio- und oben rücko^eneigt; er ist also nur recht schwach,
ähnlich wie bei Cuon.
Die diapophyse ragt am 3. v. c. wie meist bei Canis mit stumpfer Spitze nach hinten
massig aussen wenig unten, das Ende ist am 7. v. c. stumpf und dick. Das Rostraleck der
Lamelle ist von Anfang an relativ tief gelegen und nicht schmal, ragt aber deutlich spitz vor,
am 5. ist es ähnlich wie bei Cuon abgestutzt, am 6. spitz aber kurz, der zuerst lange X^entral-
rand ist meist eben convex, am 6. kurz, das Caudaleck ist erst am 5. klein \orhanden, am 6.
ragt es spitz nur wenig nach hinten.
Die rostralen Facetten sind nur o\al, metapophysen sind aussen am Gelenk am 4. und
5. V. c. als Eck vorhanden, die lophapophj'sen ähnlich wie bei manchen Thooidea am 3. und
4. V. c. in Mitte des Dachseitenrandes, dann bis zum 7. v. c. bis auf die Mitte der postzygapo-
physen gerückt, die hyperapophysen befinden sich am 3. — 5. v. c. neben dem Innenrand der letz-
teren und ragen nur \\enig nach oben.
V. th.
Wie meist bei den Canidae ist der 10. \-. th. deutlich als v. th. i. entwickelt. Der 1. v. th.
ist kürzer als der 7. v. c, die Länge nimmt dann langsam zu, an den v. th. 1. auch die Breite
etwas. Der 1. v. th. ist wohl ungefähr so lang als breit, der v. th. i. und letzte v. th. eben länger.
Der 1. V. th. ist ventral noch wenig gewölbt und die tuberc. psoatica sind am 12. und 13. nur
recht schwach.
Der Rostralrand des Neuraldaches ist am 1. und 2. v. th. deutlich concav. Das \"erhältnis L
ist wie öfters bei den Thooidea recht hoch, der proc. spin. wird bis zum 11. kleiner und bleibt
dann nieder, ist hier kleiner als bei Canis. Am 1. eben rückgeneigt, dann recht deutlich und
noch am 10. massig, ist er an den v. th. 1. senkrecht, erst am 13. schwach vorgeneigt. Sein
Caudalrand ist ohne Platte, nur am 1. v. th. stumpf, am 12. und 13. nicht ganz hinten. Der proc.
spin. wird an den v. th. 1. breit abgestutzt, aber am 11. und 12. läuft er nach oben gerundet zu.
Die diapophyse ist wie bei Canis noch am 12. deutlich, am 13. v. th. nur als Höckerchen
ober der Neuralbogenbasis angedeutet. Am 3. v. th. ist nur der dorsale Höcker nahe an ihrem
Ende deutlich, der rostrale bleibt im Gegensatz zu Canis wie bei Otocj'on und Nyctereutes bis
zum 8. V. th. rudimentär, erst am 9. und 10. v. th. ragt er etwas nach vorn. Der Verbindungsrücken
ist normal, am 11. noch eben angedeutet, bei Nj'ctereutes 1 hier ja noch deutlich. An ihm
wölbt sich vom 8. — 10. v. th. die anapophyse hinten vor, die erst am 11. spitz wird, hier nicht
wie so oft nach aussen ragt und am 12. und 13. durch einen rauhen Rand mit der diapoph}\se
verbunden bleibt.
Die normalen rostralen Facetten sind am 1. v. th. oval und sehen ^•om 11. an stark nach
innen, die praezygapophysen sind hier noch klein, die metapophysen noch kaum ganz oben mit
der Basis noch auf den diapophysen. Die postzygapophysen umschliessen am 11. eine deut-
Hche, dann eine enge Concavität.
V. 1.
Die Länge nimmt hier nur bis zum 4. v. 1. zu, die Breite bis zum 5., die Dicke nicht.
Der 1. v. 1. ist wenig länger als breit, die Verhältnisse E und F sind niederer als bei Cuon,
etwa wie bei Lycaon. Der 5. v. 1. ist so lang als der 4., der 6. eben, der 7. aber deutlich kürzer
— 22S —
und wie meist bei Canidae kürzer als der 1. v. 1., so lang wie breit. Die Körper sind ventral
wenig gewölbt, ein Kamm fehlt wie bei den Thooidea, die tuberc. psoatica sind nur angedeutet.
Der stets niedere und breite proc. spin. wird bis zum 5. eben höher, dann wieder eben
niederer. Der 1. ist sehr schwach, die weiteren etwas, der (>. wieder kaum vorgeneigt und der
7. senkrecht. Der Caudalrand ist meistens fast am Dachende, am 7. v. 1. stumpf, alle proc. spin.
sind unten breit, nben schmaler und abgestutzt, vom 4. an schmaler, bei Canis sind sie nicht
so breit und nieder, wohl aber bei Nyctereutes.
Die diapophyse ist am 1. v. 1. nicht ganz vorn, sie ist zuerst massig klein, wird bis zum
6. breiter und länger, aber nicht breit und nur mittellang, am 7. etwas schmaler und kürzer,
ist also nicht so lang wie bei Canis. Sie ragt am 1. v. 1. nach aussen eben \'orn, erst am 2.
eben, dann wenig nach unten, also weniger nach unten als sonst bei Canidae, vom 2. an ragt
sie auch etwas nach vorn, jedoch nicht so deutlich wie bei Canis, ist aber vom 4. an stets ein
\\'enig" bis etwas vorgebogen, so dass sie zuletzt doch deutlich vor den Wirbel ragt, wenn auch
nicht so sehr als seitlich. Alle sind platt, das Ende ist zuerst gerundet, vom 4. an ragt das Rostral-
eck etwas \ov, des Caudaleck fehlt und ist nur am 7. v. 1. in Mitte der Länge ganz stum'pf
angedeutet. Die anapophyse ist nur am 1. noch deutlich, dann rudimentär, also viel schwächer
als bei Canis, wie manchmal bei Otocyon.
Die rostralen Facetten sehen nur am 7. v. 1. sehr stark nach innen, die metapophysen,
zuerst dick, dann platt, werden bis zum 7. v. 1. schwächer. Die postzygapophysen zuerst nur
etwas, am 6. und 7. \-. 1. stärker nach aussen gedreht, entfernen sich allmählich von einander,
am 7. aber ziemlich weit.
v. s.
Der 1. V. s. ist deutlich kürzer und etwas breiter als der 7. v. 1. Der 2. ist kaum, der 3.
etwas kürzer als der 1. v. s., das \'erhältnis G ist deutlich höher als bei Cuon, wenig höher
als bei manchen andern Canidae, H aber ist ungefähr wie bei Cuon. Der Körper ist nur sehr
wenig gebogen, ventral nur am 3. v. s. etwas gewölbt, dieser ist übrigens nicht ganz ver-
wachsen, obwohl das Tier nicht jung ist.
Das Neuraldach ist wie öfters bei den Canidae hinter den Facetten deutlich eingesenkt,
sein Rostralrand ist concav. Der 1. und 2. proc. spin. ist wie öfters bei den Thooidea ganz ver-
schmolzen, etwas niederer als am 7. w 1., eben rückgeneigt, oben lang abgestutzt, der Rostral-
rand steigt schräg nach oben hinten, der Caudalrand ist senkrecht, am 3. v. s. aber ist nur eine
Läng.sleiste vorhanden.
Am 1. V. s- ist im Gegensatz zu allen andern Canidae die horizontale Oberfläche des
Seitenteiles Aorhanden, aber recht schmal, am 2. und 3. auch nur schmal. Der Seitenrand ist
nämhch nicht aufgebogen, er läuft horizontal am 1. v. s. eben nach innen dicht neben das
1. for. sacr. d., ist am 2. wie bei Canis etwas seitlich convex, dann scharf und läuft hier nur
nach hinten. Das sacrum erscheint so von oben gesehen schmaler und gestreckter als bei den
andern Canidae, caudalwärts aber kaum verschmälert. Das Caudaleck ist klein, relativ schmal
und spitz und ragt kaum seitlich, ist also .schwächer als bei Canis. Der Seitenteil ragt neben
der Basis der praezygapophyse nur sehr wenig seitlich, vorn kaum vor und ist ventral ziem-
lich sattelförmig, bei Canis weniger. Der Rand fällt vorn convex nach unten etwas hinten,
also nicht concav senkrecht nach unten wie bei Canis, ventral ist er deutlich convex und
-_ 229 —
steigt caudal steil fast zum Ende des 2. v. s. Die (nur schlecht sichtbare) Seitenlläche rayt
also nicht wie bei Canis an der praezygapophyse in die Höhe, reicht aber wie dort dicht an
das 1. for. s. d. und greift deutlich auf den 2. v. s. über, auch die facies auric. wird wohl deut-
lich auf diesen übergreifen.
Die rostralen Facetten sehen nach innen massig oben, die praezygapoph^'sen fast ohne
metapophysen ragen frei in mittelgrossem Abstände von einander in die Höhe, die proc.
obliquom. sind deutlich, die postzygapophysen endlich wenig nach aussen gedreht, breit, sich
nicht sehr genähert und umschliesscn eine deutliche Concavität.
V. cd.
Der 1. V. cd. ist wie vielfach bei Canis etwas breiter als lang, das Verhältnis I ist zwar
höher als bei Icticyon aber niederer als sonst bei Canidae, K aber viel niederer als bei allen
Canidae etwa wie bei Gulo oder Lutra. Der Körper ist zuerst ventral sehr wenig gewölbt,
die rostralen Höcker am 5. — 15. v. cd. sind am 6.— 12. relativ stark, stärker als die proc. obliquom.
ragen aber nur wenig nach aussen, bei Canis etwas.
Das Neuraldach wird wie bei Canis reduziert, sein Rostralrand wird dabei nur etwas
tiefer concav, dann sind in der Wirbelmitte am ö. und 7. \'. cd. zwei parallele schwache Leist-
chen wie bei den Thooidea vorhanden. Der proc. spin. ist nur am 1. v. cd. als Längsleiste
angedeutet.
Die diapophyse ist nur am 7.— 13. v. cd. an der Wirbelseite als gerundetes Eckchen, also
wie bei Canis recht schwach entwickelt. Der Rostralrand des Querfortsatzes ist schon am
1. V. cd. nicht ganz \'<)rn und etwas nach hinten gerichtet. Daher ist dieser im Gegensatz zu
dem der Thooidea schmal, am Ende nicht schmaler, abgestutzt, gerade und ragt wie am 2.
massig nach hinten, wird vom 1. v. cd. an kürzer, am 3. spitzer, dann stumpf und ist schon
am (\ \. cd. knopfförmig, also schwächer als bei Canis.
Die rostralen Facetten sind bis zum 4. \-. cd. vorhanden, die metapophysen hier als ge-
rundete Verdickungen, am 5. sind die proc. obliquom. relati\- weit von einander entfernt, nicht
platt und ragen nur wenig nach aussen, sie sind etwa bis zum 15. getrennt erkennbar. Die
postzygapophj'sen bilden einen spitzen Winkel mit einander, vom 4. an endet das Dach einfach
spitz, auch sonst sind sie später im Gegensatz zu Canis nicht mehr angedeutet.
Übersicht über die systematisch am besten verwertbaren Merkmale
der Wirbel der Raubtiere.
Bekanntlich stehen sich in der systematischen Einteilung der Landraubtiere zwei
Hauptanschauungen gegenüber, indem einerseits nach Blainville mindestens sieben Familien
unterschieden werden, während nach Mivart 1882 p. 205 und 1885 p. 393, Cope 1884 p. 890 ff.,
Flower und Lydekker 1891 und Winge 1896 p. 46 ff. drei resp. zwei grosse Unterabteilungen zu
unterscheiden sind. Während die erstere Ansicht vor allem durch die Untersuchung des Ge-
bisses gewonnen wurde und durch die Ergebnisse der Paläontologie, bei welcher ja vorzüglich
die Prüfung von Zähnen in Betracht kommt, sehr gestützt wird, beruht die letztere haupt-
— 230 —
sächlich auf der Betrachtung der Formverhältnisse der Schädelbasis, der Ohrregion und der
Nasenhöhle der rezenten Formen, wobei die Beschafi'enheit mancher Organe der Weichteile
zur Bekräftigung der so gewonnenen Resultate herbeigezogen werden kann.
Die Untersuchung der Wirbelsäule der rezenten Raubtiere ergiebt nun keinerlei Anhalt
für die Richtigkeit dieser letzteren Ansicht, wohl aber lassen sich die aus ihr gewonnenen
Resultate gut mit der Systematik \ on Blainville vereinen, wenn auch im Detail mancherlei
Abweichungen sich ergeben, vor allem in Bezug auf die Stellung einiger etwas isoliert stehender
Formen. Ferner muss hier betont werden, dass in der umfangreichen Familie der Mustelidae,
für welche Mivart: Arctoidea 1885 p. 3Q3 eine Dreiteilung durchführte, nach der Beschaftenheit
der Wirbelsäule nur eine Unterfamilie, die der Lutrinae, wohl begründet erscheint, während
die übrigen mannigfaltigen Formen sich nicht in der von Mivart gewollten Art auf zwei
Gruppen verteilen lassen. Auch die von Winge 1896 p. 69, 70 durchgeführte Einteilung lässt
sich kaum mit meinen Ergebnissen vereinen; da ich aber mehrere wichtige Gattungen wie Mephitis,
Helictis, Taxidea nicht untersuchte, \'erbietet sich natürhch ein Versuch einer andern Ein-
teilung von selbst. Wie schon C p. 87 erwähnt, halte ich es auch nicht für angebracht, auf die
Beschafi'enheit der Wirbelsäule allein eine Systematik zu begründen.
In einer Beziehung scheint übrigens die Wirbelsäule sich für eine Zweiteilung der Raub-
tiere ^'erwerten zu lassen, nämlich bei Verwertung des Verhältnisses \-on Länge und Breite
der Wirbelkörper. Dieses ist z. B. bei dem epistropheus = 1,05—1,68 bei den Proc^'onidae,
Ailurus, den Ursidae, Gulo, Mellivora, Meles, Mydaus, Zorilla und den Lutrinae, nur bei Nasua 2
und einigen Lutra über 1,6, bei den übrigen Raubtieren ist es = 1,63—3,5, wobei es nur bei
Felis leo und pardus, Arctictis 1, Suricata 1, Galictis 1 und Canis lagopus 7 unter 1,8 ist. Auch
bei den weiteren Wirbeln Hesse sich eine solche Zweiteilung in Formen mit gestreckten und
solche mit kurzen Wirbelkrirpern durchführen, aber abgesehen davon, dass es zahlreiche A'er-
mittelnde Formen giebt und dass Hyaena und Zorilla nach den Lendenwirbeln zu der entgegen-
gesetzten Gruppe gehörten, wie nach dem epistropheus, überzeugt man sich leicht, dass so ganz
nahe verwandte Formen auseinander gerissen würden, ja, dass man bei umfassenden Genera wie
Felis oder Canis eine solche Zweiteilung vornehmen kann, z. B. Canis lupus und Lycaon gegen-
über Cuon und Canis mesomelas 3 etc. Eine Einteilung nach diesem Prinzip würde also noch
unnatürlicher sein, wie es die einst von Cuvier vorgeschlagene in plantigrade und digitigrade
Formen war und man kommt zu dem Resultat, dass bei den meisten Familien Formen mit
gestreckten und solche mit kurzen W^irbeln vorkommen, dass einige, wie die Ursidae und
wohl auch die Procj^onidac nur solche der letzteren Art umfassen, während die Hyaenidae
eigentümlicher Weise im Halse gestreckte, sonst aber recht kurze Wirbel besitzen. Diese Ver-
hältnisse sind demnach bei der Unterscheidung einzelner Genera oder Gruppen recht brauchbar,
zu einer allgemeinen Systematik aber ebenso wenig wie etwa die Zahl der Wirbel in den ein-
zelnen Regionen zu verwerten.
Im folgenden sollen nun einige der wichtigsten Formverhältnisse der Wirbel hervor-
gehoben werden, welche sich zur Unterscheidung grösserer Abteilungen von Raubtieren brauchen
lassen. Wir werden dabei häufig auf das Ergebnis stossen, dass Merkmale, die in einer Gruppe
höchst variabel sind, im übrigen so konstant zu sein scheinen, dass man sie systematisch wohl
verwerten kann und dass Unterschiede, die physiologisch nur von sehr geringer Bedeutung
sein können, oft sehr konstant und deshalb systematisch wichtig sind.
— 231 —
Atlas.
Es ist wohl für einige Gruppen höchst charakteristisch, dass die ventrale Spange relativ
recht breit ist z.B. für die Ursidae und Hyaenidae, während sie bei der Mustela- Gruppe und
Zorilla im Gegensatz zu den übrigen Mustelidae sehr schmal ist, wir finden aber nur zu viele
vermittelnde Formen: bei den Viverridae (im weitesten Sinne) solche mit breiter Spange wie
Paradoxurus und Arctictis, wie solche mit sehr schmaler wie Nandinia, Herpestes und in der
Viverra-Gruppe vermittelnde Formen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Länge des Neural-
bogens und dem gegenseitigen Abstände der rostralen Gelenke. Nach dem letzteren Ver-
hältnis findet man wohl, dass bei Hyaena, Proteles und der Paradoxurus -Gruppe, sowie bei
Cryptoprocta und Galictis die Gelenke einander nahe sind, während ihre gegenseitige Entfernung
sonst meist massig gross, bei Suricata, der Procyon- Gruppe, Enhydra und anderen sogar sehr
gross ist, Canis aureus Bl. C. PL IX macht aber eine Ausnahme unter allen Canidae und bei
Felis finden wir zahlreiche Formen von beiderlei Art. Manche Formen erscheinen auch dadurch
charakterisiert, dass ihre rostralen Gelenke ventral verbunden sind wie die Ursidae, Mellivora,
Meles, Procyon, es giebt aber hier in fast allen F'amilien (ausser den Viverridae) vermittelnde
Formen, bei welchen die Facetten nur bis nahe zur Mediane auslaufen oder nur ganz schmal
verbunden sind, z. B. Felis pardus, Galictis, Zorilla, Otocyon.
Auch die Grösse des Flügels ist nur in beschränktem Masse systematisch zu ver-
werten, so ist er z. B. bei Hyaena, Arctictis 1 und den Ursidae gross, bei allen Procyonidae
klein, die meisten Raubtiere haben aber einen Flügel von mittlerer Grösse. Ob sein Rostral-
eck deutlich seitlich gelegen ist oder dicht an dem Gelenke liegt, ebenso auch, ob ein caudales
Inneneck vorhanden ist oder nicht, lässt sich kaum systematisch gut verwerten, da- zu viele
Ausnahmen und Übergänge vorkommen, dagegen bietet der Flügel sonst recht brauchbare
systematische Merkmale, die wir der Übersichtlichkeit halber in einer Tabelle zusammenfassen.
Rostraleck
Seitenbrücke
vorspringend
nicht vorspringend
hreit-mittelbreit
sehr schmal
fehlend
Felidae
_
Felidae
—
Cryptoprocta
Cryptoprocta
—
—
Viverra - Gruppe *
sonstige Viverridae
meiste Viverridae
Viverra-Gruppe p. p.
—
Cynogale Bl. V. PI. IX*
Eupleres
Eupleres
—
—
—
Suricata, Arctictis
Suricata, Arctictis
—
—
—
Procyon, Nasua
—
—
Procyon, Nasua
—
Cercoleptes
—
Cercoleptes
—
—
Ailurus, Bassaris
—
—
Ailurus, Bassaris
Ursidae
—
Ursus p. p.
Ursus p. p.
Ursus p. p. Melursus
Hyaena
—
Hyaena p. p.
Hyaena p. p.
—
Proteles
—
Proteles
—
—
—
Mustelidae
Mellivora
meiste Mustelidae
Mydaus
—
—
—
—
Mephitis Bl. M. PI. IX
—
Lutrinae **
—
—
Lutrinae
meiste Canidae
Canis corsac 7, Otoc3-on^ia**
—
—
Canidae
Das Rostraleck springt kaum
** Das Rostraleck ist meist ganz reduziert.
— 232 -
Als weiterhin selir charakteristisch kann hier noch angefügt werden, dass bei Mellivora und
den Lutrinae, weniger stark bei Ailurus das caudale Inneneck des Flügels etwas nach unten
ragt und dass bei letzterem und allen Canidae die caudale Mündung des canalis transversus
deutlich, bei Zorilia 1 und Meles taxus ganz wenig oben vor dem Ende des Flügels liegt.
Diese Merkmale zusammen mit den anderen weniger konstanten oder unwichtigeren
lassen den atlas als den am leichtesten bestimmbaren und am meisten charakteristischen aller
Wirbel erscheinen.
Epistropheus.
Auf die schon bei der Beschreibung der einzelnen Genera genugsam berücksichtigten
Maassverhältnisse der Wirbclkörper soll hier wie im Folgenden keine Rücksicht mehr ge-
nommen werden. Das Verhalten des dens ist kaum recht brauchbar, eher noch, ob der Wirbel-
körper hinter den rostralen Gelenken plötzlich eingesenkt ist oder nicht, für einige Formen ist
auch die relativ grosse Breite des can. vertebralis charakteristisch, z. B. für Procyon, Nasua,
Mj-daus, Meles und Gulo; auch die diapophyse in ihrer Richtung, Länge und Breite und ihre
Wurzeln sind nur in beschränktem Maasse systematisch zu \-erwerten, etwas eher noch der
Umstand, ob che ventrale Wurzel bis an das rostrale Gelenk ausläuft oder sogar an ihm sich
ansetzt, so bei Mellivora, Zorilia und Icticyon oder nicht, doch giebt es dabei öfters Übergänge
und Ausnahmen. Etwas zu verwerten ist auch der Umstand, dass ein ventraler Kamm fehlt oder
ganz schwach ist bei Felis pardusö, 5 a, Procyon, Nasua, Ursus, Enhydra. Galictis, Gulo, Melli-
vora, Mydaus und Zorilia (bei Lutra brasiliensis 3 ist er wohl nur noch schwach, weil das
untersuchte Skelet einem jungen Tier angehört), dadurch sind diese Formen gegenüber den
übrigen einigermaassen zu charakterisieren.
Besser brauchbare Merkmale findet man aber nur am Caudalende des Xeuraklaches
und des proc. spinosus. Das letztere ragt erstlich bei den meisten Raubtieren nach hinten und
oft auch ein wenig nach oben weiter als die postzj-gapophysen zurück, hei \'iverra, Ailurus,
Hyaena, Proteles und den Canidae aber nicht, doch giebt es Ausnahmen, indem es z. B. bei
Felis catus 2b, caracal Bl. F. PI. XI nicht, bei Canis vulpes Bl. C. PI. IX, Lycaon pictus Ib eben
rückragt und viele vermittelnde Formen, bei welchen es nur sehr wenig oder kaum so weit
rückragt, z. B. Cynaelurus p. p., Bdeogale, Paradoxurus, Cynogale Bl. V. PI. IX, Arctictis, Cer-
coleptes, Zorilia 1 und Lutra brasiliensis 3. Zweitens ist meistens der Dachrand scharf oder
stumpf und das Caudalende des proc. spin. deutlich von ihm abgesetzt, mit mehr oder minder
scharfem, einfachem massig hohem bis hohem Caudalrande. Durch Verbreiterung des Caudal-
endes des proc. spin. entsteht aber bei vielen Formen eine rauhe Rückfläche an dem Dach-
ende und dem proc. spin. und die Ränder des Daches und des proc. spin. gehen ohne Grenze
in einander über, dadurch sind die Felidae, Ursidae, Hyaena, Proteles und die Canidae cha-
rakterisiert und unter diesen sind die Ursidae, Hyaena und Proteles durch die Höhe dieser
Rückfläche gegenüber den andern, besonders gegen die Canidae ausgezeichnet.
3.-7. V. c.
Die starke Krümmung der Endflächen ist für Hyaena charakteristisch, etwas syste-
matischen Wert hat auch die mehr oder weniger schräge Stellung derselben, ferner unter-
— 2a3 —
scheiden sich Paradoxurus, Nandinia, Arctictis, die Procyonidae (ohne Ailurus), Bassaris, die
Ursidae und Mustelidae von den übrigen Raubtieren dadurch, dass ihre rostralen Endflächen
am 6. und 7. v. c. ebenso queroval sind, wie am 3. — 5. v. c, während sie sonst hier fast kreis-
förmig werden. Dass am 7. v. c. deutliche caudale Facetten für die ersten Rippen sich finden,
erscheint zwar für viele Formen mit kurzen Wirbeln, z. B. für die Ursidae, Gulo, Meles und
Mydaus, als konstantes Merkmal, doch treten diese Facetten in allen Gruppen vereinzelt, oft
nur angedeutet auf Auch der ventrale Mediankamm ist nur mit V^orsicht systematisch zu ver-
werten ; bei schwachen und unausgewachsenen Tieren fehlt er ja oft, während er bei den nor-
malen wohl ausgebildet ist. Am 7. v. c. ist ein solcher nur bei einigen Felidae, fast allen
Viverridae, Suricata, Arctictis, Eupleres, Proteles und bei den (Canis) Alopecoidea vorhanden, bei
Hj-aena nur rudimentär, sonst fehlt er hier. Im Gegensatz dazu ist er bei vielen andern Formen
am 3.-7. v. c. ganz schwach oder nicht entwickelt, so bei Felis leo, tigris und pardus, Crypto-
procta, den Procyonidae, Ailurus, den Ursidae, fast allen Mustelidae, den (Canis) Thooidea,
Nyctereutes, Otocyon 1 und Icticyon, doch bilden Meles taxus la, Lutra lutra la und Otoc3'on la
Ausnahmen.
Das Neuraldach wird bei vielen Formen an den letzten v. c. besonders kurz, so bei
Fossa, Paradoxurus, Nandinia, Suricata, den Procyonidae, Ursidae, Hyaena und Nyctereutes,
selten ist es an allen v. c. recht kurz, z. B. bei Mydaus, Enhj-dra, doch giebt es speziell im
ersteren Fall viele vermittelnde Formen, z. B. Eupleres. Das Verhalten der Dachränder ist
auch nur in beschränktem Maasse systematisch verwendbar, da es zu viele Übergänge und
Ausnahmen giebt. So ist z. B. der Seitenrand bei last allen Viverridae am 3. — 5. v. c. scharf
und gerade, bei Bdeogale aber concav und gerundet, bei Suricata nur am 3. und 4. gerade
und scharf und bei Arctictis wohl nicht gerundet, aber stets ein wenig concav und umgekehrt
ist er bei den Mustelidae in der Regel concav und gerundet, bei Zorilla libyca 1 aber am 3. und
4. V. c. nicht, bei Mellivora wenigstens nicht concav und bei Gulo sogar am 6. und 7. nicht
gerundet.
Dass die Formen der Herpestes- Gruppe in der Regel, ferner Suricata, Eupleres, Bassaris
und alle Mustelidae ausser Mydaus keine metapophj^sen besitzen, kann mit zur Charakterisierung
dieser Formen dienen, doch fehlen diese Fortsätze öfters noch in der Jugend bei andern Formen,
z. B. bei Lycaon la.
Sämtliche übrige Fortsätze der Halswirbel können in ihrer Stärke, Richtung und Form
nur zur Charakterisierung einzelner Formen oder kleinerer Gi'uppen, nicht aber zu einer
systematischen Bestimmung im allgemeinen verwandt werden.
1. V. th.
An dem 1. v. th. ist vor allem der proc- spinosus und zwar hauptsächlich durch seine
Höhe charakteristisch. Er ist bei Hyaena besonders hoch, bei den Felidae und Canidae nor-
maler Weise ziemlich hoch, bei Cercoleptes, Bassaris, Ursus, Proteles und den Mustehdae
ausser Mydaus relativ nieder, sonst mittelhoch. Dies prägt sich auch etwas in seinem Yer-
hältnis zur Wirbellänge aus, das nur bei Hyaena über 4 und nur bei einigen Felis und Canidae
über 3 ist, sonst zwischen 2 und 3 schwankt und bei Cercoleptes, der Mustela-Gruppe, Galictis
und Mellivora als Regel, bei Felis tigrina 13, Genetta felina 2 und Lutra lutra 1 wohl nur ausnahms-
weise unter 2 ist. Natürlich ist es auch von der Länge des Körpers abhängig, wie besonders
Zoolofica. Heft 35. 30
— 234 —
bei den Mustelidae hervortritt in dem Gegensatz von Gulo, Meles, Mydaus und Zorilla zur
Mustela- Gruppe und Galictis oder in demjenigen von Suricata zu den Viverridae.
Die weiteren v. tli. v. bieten nur recht wenig charakteristisches, so in seltenen Fällen
durch die relative Breite des Rostralrandes des Daches am 3. v. c bei Procyon und Nasua,
durch die Breite und Neigung des proc. spin. und durch das Verhalten der Höcker an dem
Ende der diapophyse, doch scheint speziell das letztere nur allzu oft zu variieren. Zu erwähnen
ist z. B., dass der rostrale Vorsprung am Ende der diapophyse bei den Ursidae, Mellivora,
Mydaus, Zorilla und Icticyon bis nahe vor den v. th. i. nicht, bei andern Formen wie bei Pu-
torius, Ictis, Gulo und den Lutrinae nur sehr schwach und bei Hyaena, Proteles, Nyctereutes
und Otocyon nur schwach entwickelt ist.
V. th. 1.
Abgesehen von der Streckung des Körpers ist hier manchmal diejenige des Daches,
das Vorhandensein oder das Fehlen eines Verbindungsrückens und die Breite und Höhe des
proc. spin., mehr aber noch der Grad seiner Vorneigung charakteristisch. Meist ist er zuletzt
etwas bis deutlich vorgeneigt, bei den Ursidae, Mellivora, Mydaus, Nyctereutes und Otocyon
aber nicht und bei Fossa, Hyaena, Enhydra, Canis und Icticyon nur eben oder sehr wenig.
Als weiterhin charakteristisch ist hier noch anzuführen, dass bei den Ursidae und Canidae
ausser bei Nyctereutes die diapophyse fast an allen v. th. 1. noch relativ deuthch ist, was aber
auch bei Ailurus und ausnahmsweise bei Felis catus 2b der Fall ist, während sie sonst hier
fehlt oder nur ain 1. v. th. 1. noch entwickelt oder nur als Höckerchen oder Rauhigkeit an-
gedeutet ist. Es ist zu beachten, dass hier die Ursidae und Canidae, welche nach Ansicht der
Paläontologen nahe verwandt sind, in der Entwicklung des proc. spin. und der diapophyse sich
recht ähnlich sind und ferner, dass auch Ailurus, der ja mit den letzteren die eigentümliche Rich-
tung des can. transv. am atlas gemeinsam hat, in letzterer Beziehung den Canidae gleicht.
V. 1.
Das Fehlen oder Vorhandensein eines ventralen Kammes ist hier kaum systematisch
zu verwerten, man kann nur feststellen, dass die Felidae, die Viverra-Gruppe, Eupleres, Hyaena,
Proteles, Meles, Enhydra und Canis ausser Canis lupus und Cuon, sowie Lycaon in der Regel
an einigen v. 1. einen mehr oder weniger deutlichen Kamm oder Rücken besitzen, während er
sonst nur ausnahmsweise oder nur an einzelnen v. 1. oder nur angedeutet vorhanden ist.
Die Streckung des Neuraldaches besonders am letzten v. 1., sowie die Breite und Höhe des
proc. spin. sind oft auch systematisch zu verwerten, die Richtung des letzteren ist hier aber
nicht so konstant wie an den v. th., speziell an den letzten v. 1. ist öfters die Höhe und Richtung
variabel. Die proc. spin. sind bei den Ursidae, Mellivora und Mydaus senkrecht gestellt oder zuerst
eben vor, zuletzt rückgeneigt, bei Hyaena und Enhydra stets sehr schwach bis kaum vorgeneigt,
bei den Felidae, Procyonidae, Ailurus, Arctictis, den meisten Mustelidae und Canidae zuerst etwas
bis deutlich, dann in der Regel weniger, zuletzt sehr wenig oder nicht vorgeneigt, bei den
übrigen Raubtieren aber auch noch zuletzt etwas oder deutlich, so in der Regel bei den Viver-
ridae, Suricata, Eupleres, Proteles, Putorius, Ictis, Cuon, Lycaon und Nyctereutes.
— 235 —
Bessere systematische Anhaltspunkte giebt die diapophyse; sie ist besonders an den
letzten v. 1. charakteristisch. Nur bei Mellivora und Mydaus entspringt sie stets an der Seite
des pediculus, sonst anfangs an der des Wirbelkörpers, rückt aber meistens bis zum letzten
V. 1. eben an die Basis des pediculus, bei den Felidae, Proteles, Galictis, Gulo, Lutrinae, Canis
und Otocyon aber nur bis dicht unter sie, wobei natürlich Übergänge zwischen den letzteren
Formen existieren. In der Regel ist sie zuletzt mehr oder weniger deutlich vorgebogen und
säbelförmig, aber bei Suricata, Arctictis, Eupleres, den Ursidae, vielen Canis und bei Otocyon
nur wenig oder sehr wenig. Bei den Felidae, Eupleres, Canis und Otocyon ist sie zuletzt
ziemlich lang, meistens nur mittellang, bei Bdeogale, Suricata, Arctictis, den Procyonidae,
Ailurus, Mydaus, Zorilla, Meles, Mellivora, Proteles und Ursus kurz, doch ist natürlich die
Grenze gegen die Formen mit mittellanger diapophyse nicht scharf, solche wie Cercoleptes
und Bassaris vermitteln z. B. Ebenso existieren Übergänge zwischen der Mehrzahl der Raub-
tiere, wo sie zuletzt etwas nach unten ragt und den Formen, wo sie nicht oder nur sehr
wenig nach unten ragt. Zu den letzteren gehören Paradoxurus, Arctictis, Ailurus, die Ursidae,
Hyaena, Gulo, Mellivora, Meles und Mydaus. Doch kann man im Zweifel sein, ob man Para-
doxurus und Meles hierher, Lutra und Icticyon aber zu den übrigen Raubtieren rechnen soll
da bei diesen die diapophyse zuletzt ein wenig nach unten ragt.
Natürlich beeinflusst von Länge und Vorbiegung, vor allem aber von ihrer Richtung
ragt die diapophyse zuletzt meistens stark oder deutlich vor den Wirbelkörper, bei Bdeogale
Suricata, Arctictis, Procyon, Nasua, Ailurus, den Ursidae, Hyaena, Proteles, Meles und Mydaus
aber nur wenig oder sehr wenig, auch hier vermitteln Formen, wo sie nur etwas vorspringt
und noch mehr Übergänge findet man zwischen solchen, wo sie deutlich mehr nach aussen
als nach vorn ragt, wie z. B. bei Ailurus und den Ursidae und jenen, wo sie mehr nach vorn
als aussen ragt, wie z. B. bei Ictis und Zorilla. Ihre Breite und ihr Ende ist bei nahe ver-
wandten Formen oft verschieden, systematisch wichtig ist nur, dass sie am letzten v. 1. bei
Cynaelurus, Ailurus, den meisten Ursidae, Hyaena, Enhydra, Canis und Icticyon deutlich
schmaler als vorher, meist recht schlank wird, während sie sonst eben breiter oder schmaler
oder ebenso breit wie am vorletzten v. 1. ist.
Von weiteren Merkmalen wäre nur noch der gegenseitige Abstand der postzygapophysen
des letzten v. 1. als für grössere Gruppen charakteristisch hervorzuheben, er ergiebt sich aber
aus den im Folgenden zu besprechenden Verhältnissen am sacrum.
v. s.
Die Wölbung des 2. und der folgenden v. s. an ihrer Ventralseite ist in manchen Gruppen
z. B. bei Felis zu variabel, um gute systematische Anhaltspunkte. zu geben, in andern Familien,
z. B. bei den Ursidae und Canidae scheinen diese allerdings konstant nur wenig bis etwas, nie
stärker gewölbt zu sein. Nur in ganz beschränktem Maasse ist die Breite und Wölbung des
can. vert. oder die Grösse der for. sacr. dors. systematisch verwertbar, ebenso auch der proc.
spin., dessen Verhalten hier meist schon zu variabel ist, wie es bei rudimentär werdenden
Organen der Fall zu sein pflegt. Eher verwertbar ist dagegen die durch den verschiedenen
Abstand der rostralen Gelenke bedingte Länge des Rostralrandes des Neuraldaches. Dieser
Rand ist sehr lang bei Felis, Cynaelurus, Cynogale Bl. V. PI. IX, den Ursidae und den Canidae
— 236 —
ausser N^xtereutes, doch giebt es bei Felis Ausnahmen wie Felis planiceps 9, caracal Bl. F.
PI. XI, ebenso wie Cynogale andererseits eine Ausnahme unter den Viverridae bildet. Bei
diesen nämlich, wie bei den Procyonidae, Hyaena, Proteles, Putorius, Ictis, Galictis, Zorilla
und Enhydra ist der Rand recht kurz, bei den übrigen Raubtieren, also auch bei Eupleres,
ferner bei Bassaris, Mustela und den sonstigen Mustelidae, sowie bei Nyctereutes ist er aber
von mittlerer Kürze.
Die Seitenteile der v. s. ergeben auch manche wichtige systematische Anhaltspunkte,
doch variiert ihr Verhalten oft auffällig und m mancher Beziehung existieren auch oft Über-
gangsformen. So ist bei der Mehrzahl der Raubtiere neben der Basis der frei aufragenden
praezygapophyse die horizontale Oberfläche des Seitenteiles des 1. v. s. schmal oder deutlich
entwickelt, bei den meisten Felis aber, bei Cynaelurus, den Ursidae, Gulo, Mellivora und den
Canidae ausser bei Icticyon ist der Gelenkfortsatz eng mit dem hier autgebogenen Seitenteil
verwachsen, dies ist aber auch bei einigen Meles und Lutra der Fall, bei Felis planiceps 10
jedoch nicht, so dass dieses Verhalten keine sicheren Schlüsse erlaubt, x-luch hierin wie in der
Länge des Rostralrandes des Neuraldaches verhalten sich übrigens die Ursidae wie die Mehr-
zahl der Canidae.
Die Ausdehnung der rauhen Seitenfläche, speziell der facies auricularis ist auch nicht
so konstant, dass man ihr Verhalten zu sicheren systematischen Bestimmungen verwerten
könnte, doch giebt es wenigstens eine gute Stütze bei dem Bestimmen. Nur bei Mydaus reicht
sie bis zum Ende des Seitenteiles des 3. v. s. und nur bei den Ursidae, Proteles, Meles, Zorilla
und z. T. bei Mellivora bis zu dem des 2. v. s. meistens nur ein wenig bis deutlich auf den
2. V. s., bei vielen Formen aber ist sie ganz oder fast ganz auf den 1. v. s. beschränkt, nämlich
bei Felis ausser Felis catus, bei Cynaelurus, Cryptoprocta, allen Viverridae ausser Bdeogale
und Arctictis 1, Nasua, der Mustela -Gruppe, Galictis und Gulo.
Das Caudaleck endlich ist leider nur zu oft variabel, um systematisch gut verwertbar
zu sein, es ragt bei den Felidae, der Vi verra- Gruppe, Nandinia, Eupleres, Nasua, den meisten
Canis, Lycaon und Otocyon 1, la deutlicher seitlich als bei den übrigen Formen, doch giebt es
nicht nur unter den Canidae Ausnahmen, sondern auch in der Viverra- Gruppe vermittelnde
Formen und solche auch in der Mustela -Gruppe, bei Lutra, Bassaris, so dass man sich auf
dieses Merkmal nicht verlassen kann.
V. cd.
Da an den Schwanzwirbeln alle Fortsätze rudimentär werden, so kann es nicht ver-
wundern, wenn man hier besonders häufige Variabilität und nur wenige sichere systematische
Anhaltspunkte findet. Vor allem prägt sich natürlich auch die verschiedene Stärke des
Schwanzes in der der Fortsätze aus, so sind die zwei ventralen Höcker am Rostralrande bei
den Ursidae rudimentär, bei Lutra sehr stark, der proc. spin. ist bei letzteren und bei Eupleres
lange erhalten, bei jenen von Anfang an ganz reduziert. Bei den kurzschwänzigen Formen
wird auch oft der Neuralbogen in der Weise reduziert, dass seine Reste Ausläufer der proc.
obliquomamillares bilden, so bei den Ursidae, Hyaena, Proteles, Mellivora, Meles und Mydaus
und bei diesen und manchen andern kurzschwänzigen Formen, wie Felis lynx 6, Icticyon fehlen
dann auch die Gabelleistchen, die Reste der postzygapophysen, auf dem Wirbelende oder sind
- 237 —
nur rudimentär. Sie sind übrigens auch bei Felis servalina 11, Galictis und Gulo nur schwach
entwiclvclt. Sonst wird der Neuralbogen ja meist nieder, schmal und lang und reicht bis
zuletzt an das Wirbelende oder nahe hin, nur bei Felis ist die Art seiner Reduktion auffällig
wechselnd.
Die diapophyse ist an den ersten v. cd. zu rudimentär und variabel, um irgendwie
systematisch gut verwandt werden zu können, auch die Art ihrer Loslösung von dem Quer-
fortsatz wechselt völlig, z. B. in der Viverra-Gruppe, bei Nandinia 1 und 1 a. An den mittleren
V. cd. ist sie z. B. bei Lutra recht stark, bei allen Canidae aber ziemlich schwach entwickelt, bei
manchen Formen gar nicht oder nur ganz schwach, z. B. bei Ursidae, Hyaeiia, Proteles, Melli-
vora, Meles, INh'daus, Cuon und Lycaon. Die Form und Richtung des Querfortsatzes der ersten
V. cd. endlich ist auch bei vielen Gruppen eine wechselnde, z. ß. bei Canis, Hyaena, bei andern
zwar, wie bei den Felidae ziemlich konstant; eine brauchbare Systematik kann man darauf
ebenso wenig stützen wie auf die des Caudalecks der Seitenteile am sacrum.
Schlussfolgerungen.
Der atlas giebt also m verschiedener Beziehung die besten systematischen Anhaltspunkte,
die einzelnen weiteren Wirbel gewähren aber nur recht wenige: Der epistropheus vor allem in
der Beschaffenheit des Caudalendes seines proc. spin. und in den Maassverhältnissen seines
Körpers, der letzte v. 1. ebenfalls in diesen sowie durch seine diapophyse und den Abstand der
postzygapophysen und der 1. v. th. in der Höhe seines proc. spin.
Das Resultat der systematischen Betrachtung der Wirbel ist demnach ein recht un-
günstiges; es war aber deshalb kaum anders zu erwarten, weil die Wirbel im Innern des
Körpers liegen und in der Hauptsache bei allen Raubtieren gleichbleibenden Funktionen dienen,
also von äusseren Einflüssen, von einem Wechsel in der Ernährungs- oder Bewegungsweise
sicher viel weniger betroffen werden als etwa das Fell, der Schädel, die Zähne und die Extre-
mitäten. Es ist in dieser Hinsicht bemerkenswert, dass der atlas, der an den Schädel angrenzt
und deshalb die kompliziertesten Funktionen besitzt, noch am meisten systematisch-verwertbar
sich erweist.
Von diesem Gesichtspunkte aus ist der Schluss wohl nicht unberechtigt, dass auch bei
den anderen Säugetieren, vielleicht auch bei allen vierfüssigen Wirbeltieren die einzelnen Wirbel,
von wenigen abgesehen, recht geringen systematischen Wert haben und meist sogar nicht genauer
zu bestimmen sind, ein Schluss, der speziell für die Paläontologie von Bedeutung ist.
D. Wirbel fossiler Raubtiere aus dem Untermiocän von St. Gerand le Puy
und den Phosphoriten des Quercy in der paläontologischen Sammlung
in München.
Bei der Untersuchung fossiler Wirbel kommt als erschwerend vor allem der Umstand
in Betracht, dass die leicht zerbrechlichen Fortsätze nur allzu häufig- lädiert oder ganz_ ab-
gebrochen sind und dass in den Fundorten, aus welchen eine grosse Zahl von Wirbeln vor-
liegt, diese alle isoliert und völlig durcheinander gemengt vorkommen. Abgesehen davon nun,
dass sich auch wohl erhaltene vereinzelte Wirbel nur zum geringeren Teile systematisch sicher
bestimmen lassen, ist hier zu bedenken, dass jedes Raubtier 35 bis 50 einzelne Wirbel besitzt,
welche nach seiner Verwesung zerstreut und verschleppt werden können, so dass es nicht
unmöglich ist, von einem Fundort einzelne Wirbel einer Form zu erhalten, von welcher kein
Schädel oder Gebiss vorliegt, und dass beim Sammeln und Erwerben dieser Fossilien der
Zufall auch eine grosse Rolle spielt. Als Beweis dafür kann ich anführen, dass bei dem aus
den Phosphoriten stammenden nicht geringen Material sich nur ausnahmsweise mehrere Wirbel
als sicher zu einer Wirbelsäule gehörig bestimmen Hessen.
Noch wichtiger aber ist, dass zwar durch meine Vorarbeiten die Verhältnisse bei den rezen-
ten Raubtieren wohl ziemlich klar gestellt sind, dass \\ir aber über die anderen Säugetiergruppen
keine so eingehenden Beschreibungen besitzen. Gerade bei einzelnen Wirbeln ist es nun oft sehr
schwer, überhaupt festzustellen, ob sie zu den Raubtieren gehören und bei dem mir vorliegenden
Materiale sind ja Wirbel von diesen neben solchen aller möglichen Huftiere, Nagetiere, Insekten-
fresser, Beutelraubtiere und vor allem auch von Creodonta vorhanden. Die Schlüsse aber
von den Verhältnissen bei den rezenten Formen auf diejenigen bei fossilen werden um so
unsicherer, je weiter man zurückgeht, nicht nur weil stark abweichend gebaute Formen vor-
kommen, sondern weil sich auch grossenteils die Grenzen der in der Jetztzeit scharf geschiedenen
Gruppen verwischen. Es sei hier nur auf die Ausführungen von Schlosser (Die Aften u. s. w.
1887 p. 225 ff.) über die Beziehungen der ältesten Canidae, Mustelidae und Viverridae zu ein-
ander und über die der ersteren zu den Ursidae verwiesen und um ein hier besonders passendes
Beispiel anzuführen, die Angabe von Scott (Canidae 1898 p. 340fl'.) citiert, wonach Daphaenus
in den v. 1. und im sacrum Ähnlichkeit mit Felis besitzt, sowie diejenige (1. c. p. 337 und 376),
dass bei den ältesten Canidae der can. transv. des atlas ebenso wie sonst bei den Raubtieren
verläuft. In der Litteratur über fossile Raubtiere ist nur recht wenig Brauchbares über die
OJ
— 239 —
Wirbel zu finden, denn Filhol (1876, 1877 und 1879) und Schlosser (1887), Avelchen wir die um-
fangreichsten Veröfi'entlichungen über die europäischen Formen verdanken, bringen nur ver-
einzelte Angaben und Abbildungen, die amerikanischen Forscher aber: Cope (1877 und 1884),
Scott (1886 p. 158 ff., 170, 172 und 175 ff.; 1887 p. 153; 1895 p. 508 ff; 1898 p. 336 ff und 375 ff.)
und Wortman (1894 p. 136 ff.; 1899 p. 132 und 143 ff.), bei welchen die hier in Betracht kommen-
den Raubtiere des älteren Tertiärs am eingehendsten beschrieben werden, berücksichtigen die
Wirbelsäule zwar mehr, vor allem aber diejenige der Creodonta, weniger die einiger Canidae
und Nimravidae und es erscheint bei den letztern Autoren fraglich, ob ihre Angaben über die
Zugehörigkeit der beschriebenen Wirbel zu bestimmten Formen stets genügend begründet
sind. Es sei hierbei nur angeführt, dass die Creodonta sich im Ganzen speziell in den Hals-
wirbeln gut an die Carnivora anschliessen sollen, in den Gelenken der v. th. 1. und v. 1. aber den
Huftieren gleichen, indem sich diese wie bei letzteren umfassen, während sie bei den Raubtieren
höchstens etwas concav resp. convex sind (Cope 1884 p. 330, 357; Scott 1886 p. 170, 181; 1895
p. 510), dass jedoch nach Wortman (1894 p. 1,39) und Osborn (1900 p. 276) Patriofelis ganz ab-
weichend gestellte Gelenke zeigen sojl, während Oxyaena wiederum nach diesen (1899 p. 143
und 1900 p. 276) meistens solche wie die echten Raubtiere zu besitzen scheint. Ferner sei hier
an die Verschiedenheit der Angaben über die Wirbel von Hj'aenodon erinnert, die sich in der
ersten und zweiten Arbeit von Scott über dieses Genus finden (1886 p. 180; 1895 p. 508 ff.).
Vor. allem wird von den genannten Autoren bei der Beschreibung der Wirbel viel Wert
auf systematisch ganz unwichtige Punkte gelegt, z. B. auf die Art der Krümmung der Facetten
am atlas und epistropheus, Avährend die entscheidenden Merkmale nicht erwähnt werden und
speziell Scott macht zu allgemeine Vergleiche, z. B. mit F'elis, ohne anzugeben, welche Felis-
Arten er dabei in Betracht zieht, was seine Vergleiche fast wertlos macht, wie man wohl
zugeben muss, wenn man die aus meiner eingehenden Beschreibung der Wirbel von Felis
hervortretende grosse Variabilität der Form derselben berücksichtigt. Endlich bildet Cope
zwar ziemlich häufig Wirbel ab, doch sind diese zum grossen Teile in so schlechtem Erhaltungs-
zustande, dass man nur die auf sie verwandte Zeit und Mühe bedauern muss ; Reste in einem
Zustand wie z. B. die in Wheelers Report PI. XXXVIII (Cope 1877) abgebildeten stellen doch
höchstens einen Ballast für die Wissenschaft dar. Der Geologe hat ja wohl ein Interesse, alles
mögliche fossile' Material zu verwerten, für ihn können ja auch völlig unbestimmbare Reste,
wie z. B. die Flyschalgen wichtige Leitfossilien abgeben, und der Paläontologe muss allerdings
auch darnach trachten, ein möglichst vollständiges Bild der fossilen Fauna zu erhalten, sein
erstes Ziel sollte aber doch sein, ein möglichst richtiges Bild des Baues jeder Form und
darnach ihrer systematischen Stellung zu gewinnen, durch Mitverwertung fast unbestimmbaren
Materials bringt er nur ein ewig unsicheres Element herein, das hauptsächlich störend Avirkt,
statt die Erkenntnis zu fördern. Nach meiner Ansicht hat es auch nur wenig wissenschaft-
lichen Wert, irgend einer Form ohne sichere Begründung nur nach der Grösse und dem
Erhaltungszustande Skelettteile zuzuweisen; speziell Wirbel sollte man nur dann, wenn sie ganz
besondere Merkmale aufzuweisen oder in dem Falle, wo sie im Zusammenhang gefunden sind,
oder nachdem sie in sicherer Zusammengehörigkeit schon beschrieben sind, identifizieren, aber
bei Fundorten, wie den Phosphoriten des Quercy ist die grösste Zurückhaltung geboten, sonst
erhält man ähnliche Resultate wie Filhol, der zwar nur recht wenige Wirbel bestimmten Formen
zuteilte, sich meiner Ansicht nach aber dabei mehrfach völlig irrte.
— 240 —
Ich werde mich daher im Folgenden, abgesehen von einer Kritik der bisherigen Angaben,
darauf beschränken, von charakteristischen, genügend gut erhaltenen Wirbeln, welche wohl zu
Raubtieren gehören können, eine Beschreibung zu liefern und darnach ihre Stellung gemäss
dem Vergleich mit den rezenten, also den systematisch sicher bestimmten zu besprechen und
im Allgemeinen Vergleiche des Baues der Wirbelsäule bei den fossilen Formen mit denjenigen
bei den rezenten zu ziehen suchen, aber nur in Ausnahmefällen Wirbel einer bestimmten Form
zuweisen. Von wichtigeren Wirbeln sind übrigens in den Tabellen die Maasse angegeben.
I. Wirbel fossiler Raubtiere von St. Gerand le Puy.
^'on diesem bekannten Fundorte untermiocäner Formen liegt mir eine ziemliche Anzahl
von Raubtierwirhein vor, ^^•elche aber in keinem Verhältnis steht zu der Zahl der dort ge-
fundenen Raubtierarten, denn der grösste Teil derselben lässt sich mit ziemlicher Sicherheit zu
einer einzigen Form, Potamotherium Valetoni Geofir. stellen, so dass nur vereinzelte Wirbel
für die übrigen Raubtiere dieser Lokalität verbleiben. Leider sind die best erhaltenen Wirbel
von Potamotherium zu einem Skelet zusammengestellt, so dass sie nur schlecht zu untersuchen
sind und macht Filhol, der einige hierher gehörige Wirbel abbildet (1879 PI. 8 und 13; 1881 PI. 4)
zum Teil keinerlei Angaben im Text.
1. Potamotherium Valetoni Geoffr.
Atlas.
Filhol (1879 PL 8 Fig. 1, 2) bildet einen atlas mit abgebrochenen Flügeln ab, welchen er
zu Potamotherium Valetoni stellt, ohne aber im Text darüber Angaben zu machen. Die mir
vorliegenden acht Exemplare zeigen mit diesem und unter sich vieles Gemeinsame und in der
Hauptsache die Merkmale der Lutrinae, besitzen aber andererseits bemerkenswerte Besonder-
heiten und auffallende Differenzen untereinander. Ich bezeichne sie der Kürze halber mit
den Buchstaben a— i, wobei a der best erhaltene von mir Taf. V Fig. 4 abgebildete, h der
im Skelet befindliche und i der von Filhol abgebildete ist. Die Länge der Spange beträgt
bei a— h 5,5—6 mm, ihre Dicke 3,5, bei d 4,5 mm und der Abstand der Lateralränder der
rostralen Gelenke 29— 31,5 mm, bei d aber nur 27,5 mm. Ausser bei i ist die ventrale Spange
nicht sehr schmal, also wie bei Lutra, ventral etwas gewölbt ohne hypapophyse, ihr Rostral-
rand zeigt eine meist etwas gewölbte nach unten vorn sehende Fläche, während bei i diese
wie öfters bei Raubtieren, z. B. bei Ursus etwas nach oben, bei d kaum nach unten sieht. Der
Neuralbogen ist wie bei Lutra kurz, sein Caudalrand etwas concav, der Rostralrand im Gegen-
satz zu Lutra nicht lang, besonders bei d und die Neuralbogen -Oberfläche fällt nach vorn
schräg ab mit einer breiten rauhen, bei e und i etwas vertieften Stelle in der Mediane versehen,
während bei b, c, und d in der caudalen Hälfte eine mediane Längsrinne vorhanden ist. Eine
derartig in der Längsrichtung nach oben convex erscheinende Oberfläche des Neuralbogens
konnte ich bei den i-ezenten Raubtieren nicht beobachten.
— 241 -
Der mittelgrosse Flügel ist dorsal flach, hier caudal wie bei allen Lutrinae etwas nach
unten geneigt, ventral ist er neben der Spange vor der ganz kurzen ventralen Wurzel ziemlich
concav eingesenkt, was allerdings in der Figur von Filhol nicht recht hervortritt. Eine derartig
tiefe Flügelgrube fand ich bei den rezenten Raubtieren nicht, wohl aber bei einigen später zu
beschreibenden "Wirbeln aus den Phosphoriten. Wie in der Regel bei Lutra ragt der Flügel
recht deutlich seitlich und etwas hinten vor und ist nur so lang als breit. Sein Rostralrand
ist nicht lang, entspringt hinter dem Gelenkfortsatz und läuft eben bis ein wenig nach hinten,
so dass das (nur bei a erhaltene) Rostraleck deutlich stumpfwinkelig ist, was gut zu Lutrinae
passt. Der nicht lange Aussenrand läuft etwas nach aussen, das Ausseneck ist nicht spitz, son-
dern ganz abgerundet, der relativ lange scharfe Caudalrand läuft nach innen und bildet wie
bei Lutra ein deutliches stumpfwinkeliges etwas abwärtsgeneigtes Inneneck, meist nahe, bei d
aber weiter entfernt vom Gelenk und ward dann besonders bei d ganz stumpf
Die rostralen Gelenke sind wie bei Lutra ventral getrennt, nur bei i anscheinend ver-
bunden, ihr Seitenrand ist gerade, dorsal springen sie deutlich vor und sind sich hier mehr
genähert als bei Lutra. Die caudalen Gelenke bieten nichts Besonderes. Die Kanäle sind meist
mittehveit, der can. transv. aber bei d nicht weit, bei c und g dagegen ziemlich weit. Die rostrale
Brücke ist oft sehr breit, z. B. bei a, auf ihr befindet sich wie bei Lutra lutra 1 und Bl. M. Fl. IX
bei d, e und f ein kleines Knöpfchen, die ganz kurze dorsale Furche ist flach, die Seitenkerbe
wie bei Lutrinae weit, die lange ventrale Furche ist in der Flügelgrube nur angedeutet und
der can. transv. im Gegensatz zu dem von Lutra noch kürzer als bei Enhydra 1, seine caudale
Mündung wie bei Lutra eben oben sichtbar, bei d jedoch auffälligerweise fast so weit vor-
gerückt wie bei den rezenten Canidae. Das bei a, b und c sehr weite for. arcus, vor der
Flügelmitte liegend, mündet im can. vert. oben vor dem Facetteneck, ähnlich wie bei Enhydra 1.
Trotz mancher bemerkenswerter Differenzen können wir diese Wirbel also wohl alle (d aller-
dings nur mit Vorbehalt) zu den Lutrinae stellen und sie Potamotherium zurechnen, dem sie
ihrer Grösse nach wohl angehören können, doch müssen wir dabei annehmen, dass diese Form
nicht unerheblich variierte.
E p i s t r o p h e u s.
Die drei mir vorliegenden Exemplare b, c, d gehören zusammen und unterscheiden sich
nicht in wesentlichen Punkten von dem epistropheus von Lutra, man kann sie also mit Sicherheit
zu Potamotherium Valetoni rechnen, d ist übrigens in dessen Skelett dahier eingefügt, b Taf V
Fig. 1, la abgebildet. Als bemerkenswert und verschieden von Lutra ist nur hervorzuheben,
dass der dens kurz und ziemlich breit ist; der mit einem sehr scharfen Kamm versehene
Körper ist dahinter etwas eingesenkt und die caudale Endfläche wie bei Enhydra 1 kaum
schief gestellt. Der can. vert. ist nicht schmal, aber nicht so breit wie bei Meles, der Ober-
rand des hohen proc. spin. steigt caudalwärts nicht an, seine vorn etwas gerundete Platte
springt nur massig vor, das am Ende stumpfe und etwas verdickte Caudalende ragt aber deut-
lich nach hinten, sein nicht scharfer langer Caudalrand läuft nach vorn unten zu dem bei d
etwas, bei b wenig concaven ganz scharfen Dachrand, der wie bei Lutra auf den postzyg-
apophysen durch etwas rückragende hyperapophysen verdickt endet.
Die Wurzeln der diapophyse sind nicht schmal und der can. transv. ist wie bei Lutra
weit, von ihm aus führt bei c beiderseits, bei b nur rechts wie öfters bei Viverra ein kleines
Zoologien. Heft 36. 3I
— 1?42 —
Loch in den can. vert. Die diapophyse aber, nur bei d vollständig, ist sehr kurz und mittelbreit,
hierin also der von Enhydra 1 ähnlich, bei c an ihrer Basis sehr breit, ihr Ende horizontal
abgestutzt, so dass das Caudaleck spitz riickragt, "sie selbst ragt nach unten aussen hinten.
Die rostralen, nur aussen und unten scharf abgesetzten Gelenke sind nicht vom dens abgegrenzt,
massig breit, schräg oval und sehen eben mehr nach vorn als bei Lutra.
ö. — /. V. c.
Die Zahl der mir vorliegenden v. c entspricht leider bei weitem nicht derjenigen des
atlas, sie dürfen mit ziemlicher Sicherheit zu Potamotherium gestellt werden. Es sind zwei
Stuck 3. V. c. a und d, wovon letzteres im Skelett verwendet ist, neun Stück 4.-6. v. c. und
endlich im Skelett vorhanden ein Stück 7. v. c, alle leider mehr oder minder stark lädiert, be-
sonders der proc. spin. und die diapophyse sind fast stets ganz abgebrochen. Ein 6. v. c. ist in
Filhol 187Q PI. <S Fig. 4 abgebildet. Als wichtig ist \on ihnen hervorzuheben, dass ihre Körper
alle wie bei Lutra kaum oder sehr wenig länger als breit sind, deutlich schief gestellte stets
ovale Endflächen besitzen und im Gegensatz zu den Lutrinae am 3. — 5. v. c. einen deutlichen
caudal verdickten oder eben gegabelten Kamm haben.
Das Neuraldach ist A'om 4. an ein wenig mehr gewölbt als bei Lutra, breit und kurz,
am 7. aber fast nicht kürzer als am 3., mit stets ganz concavem gerundetem .Seitenrand und
einer bis zum 5. v. c. deutlichen, concaven und massig engen Kerbe versehen, indem die hj'perapo-
physen hier zum Unterschied von Lutra stets innen neben den postzygapophysen sitzen. Der stets
in ganzer Dachlänge entspringende proc. spin. ist am 3. v. c. wohl nur leistenförmig, am 6. wahr-
scheinlich senkrecht. Der can. transv. ist stets wie bei Enhydra 1 recht weit, die obere Wurzel
bleibt ziemlich gleich breit, die diapophyse ragt wahrscheinlich schon am 3. v. c. mehr nach aussen
als nach hinten. Ihr Ende ist am 5. v. c. stumpf etwas aufgebogen, am 6. nach Filhols Figur
besonders stark nach oben gerichtet, am 7. ragt sie wohl nur wenig nach unten, leider ist hier
das für Lutrinae sehr charakteristische Ende abgebrochen; die Lamelle ist leider auch stark
zerbrochen, ihr Rostraleck ist am 3. v. c. schlank und spitz und rückt bis zum 6. tiefer, ihr
Ventralrand ist gerade bis eben convex und verläuft am 3. in die diapophyse, das Caudaleck
endlich ist wie bei den Lutrinae schon am 5. v. c. recht deutlich und spitz.
Die flachen rostralen Facetten sind am 3.-6. v. c. etwas oval, am 7. wohl auch,
metapophysen fehlen oder sind nur sehr schwach, am 3. v. c. a sind sie aber im Gegensatz zu
Lutra deutlich und gerundet an den praezygapophysen. Die lophapophysen endlich sind wie
bei Lutra am 6. v. c. medianer als sonst gelegen als Längskante vor dem Medianrande der
postzygapophysen, am 7. v. c. kaum angedeutet.
Ein 3. v. c. b, an dem leider die caudale Partie des Neuralbogens fehlt, könnte in seiner
Grösse wohl auch hierher gehören, er ist aber etwas länger als breit, mit sehr schief gestellten
Endflächen versehen, ventral ist kaum ein Kamm \orhandcn und der Rostralrand des Neuraldaches
deutlich concav (sonst nur etwas concav). Der Seitenrand ist ebenso wie bei den eben beschrie-
benen, der can. transv. auch recht weit und es sind keine metapophysen an den praezygapophysen
vorhitnden. Endlich ist die diapophyse recht lang, ragt nach aussen massig hinten etwas unten,
ihre Oberfläche ist vor allem nach oben gewendet, das Rostraleck der Lamelle kurz und deren
Ventralrand verläuft dem ihrigen entlang bis zu dem kleinen spitzen Caudaleck. Da wir
— 243 -
schon bei dem atlas eine auffällige Variabilität feststellen konnten, wäre es nicht unmöglich,
dass auch dieser Wirbel zu Potamotherium gehörte, doch kann das nicht mit Sicherheit be-
hauptet werden.
V. th. V.
Während wir in der Haisregion schon wegen der Gleichartigkeit der Umgestaltung der
Wirbel und ihrer Fortsätze mit ziemlicher Sicherheit annehmen dürfen, dass wie bei allen
rezenten so auch bei den fossilen Raubtieren 7 v. c. vorhanden sind, haben wir über die Zahl
der V. th. und die Lage des v. th. i. natürlich keine Anhaltspunkte, es ist deshalb nur eine An-
nahme, wenn in dem Skelett 14 v. th. und der 11. als v. th. i. eingefügt sind.
Es sind fünf Stück 1. v. th. a— e vorhanden, von welchen e im Skelett belindlich kaum
zu untersuchen ist, während von d bemerkt werden muss, dass er ohne Epiphysen und ziemlich
klein ist. Alle sind, wie auch bei Lutra Regel ist, ungefähr so lang als breit und es ist nicht
unmöglich, dass sie wie dort länger als der 3. v. c. sind, da wenigstens a und b länger als
der 3. v. c. a sind. Die rostrale wenig ovale Endfläche steht eben schief, ventral ist der
Körper gewölbt, bei c und d eine Kante angedeutet. Der Rostralrand des massig kurzen
Neuraldaches ist sehr wenig, bei d aber etwas concav, der Caudalrand sehr wenig, bei d kaum
concav. Der proc. spin. entspringt in ganzer Dachlänge, ist caudal wenig stumpf, mittelbreit
und wenig rUckgeneigt, wohl nicht hoch, leider nur bei a mindestens 20 mm hoch erhalten.
Oben auf dem Ende der diapophyse ist ein schwaches Eckchen, die rostralen Facetten
sind wie bei Lutra fast kreisförmig, nur bei b und c sind metapophj'sen rauh angedeutet.
Der Seitenrand der wohl entwickelten postzygapophysen ist eben aufgebogen und deren nur
bei d eben gewölbte Facetten sehen etwas nach aussen. Bei den lophapophysen zeigt sich
wieder eine Variabilität, indem diese bei c ähnlich wie bei Lutra brasiliensis 3 als Leistchen
vor dem Innenrand, sonst wie meistens vor dem Aussenrand der caudalen Gelenke liegen.
Leider liegt ausser dem im Skelett verwerteten nur ein 2. v. th. vor, welcher ganz zu
einem 3. v. th. passt, dem wie ihm die Epiphysen fehlen. Von ihm ist nur zu bemerken, dass
der Rostralrand seines Neuraldaches deutlich concav ist, während der Caudalrand schon fehlt.
Der proc. spin. ist etwas rückgeneigt, die kreisförmigen kaum concaven rostralen Facetten
sehen wenig nach innen und die normalen postzygapophysen sind schon klein. Ausser den im
Skelett verwerteten sind noch 17 Stück weitere v. th. v. vorhanden, teils vordere, teils hintere,
z. T. leider stark lädiert.
Am 3. V. th. ist der Rostralrand des Neuraldaches massig, dann ziemlich kurz und
concav; der proc spin. ist stets breit, scharfrandig ohne Platte und oben abgestutzt, am 3. etwas,
dann wenig mehr rückgeneigt, also weniger als bei Lutra, stets klein. Auf der diapophyse ist
am 3. V. th. ein Doppelhöcker vorhanden, dessen dorsaler Teil noch nicht ganz am Ende gelegen
und etwas nach innen geneigt gegen das Caudalende der rostralen Facette ausläuft, was atif
seinen Zusammenhang mit dem rostralen Gelenk hinweist. Bei Lutra brasiliensis 3 ist am 2. v. th.
etwas ähnliches zu beobachten. Der rostrale Vorsprung bleibt wde bei Lutra an den weiteren
v. th. V. recht schwach, dorsal entwickelt sich ein Verbindungsrücken mit der kleinen anapo-
physen-Spitze daran. Die postzygapophysen bleiben wie bei Lutra stets etwas sichtbar.
Der V. th. i. ist leider nur in dem Skelett vertreten, wir sehen dort die Facetten all-
mählich ihre Richtung ändern, nicht so plötzlich wie normal der Fall ist.
.'44
V. th.
Ausser den drei im Skelett befindlichen liegen noch acht Stüclv v. th. 1. vor, die wohl
sicher zu Potamotherium gehören, doch sind auch hier Variationen zu beobachten. Der Korper
ist zuerst so lang als breit, an einem etwas schmaleren letzten {}) v. th. aber wie öfters bei
Lutra etwas länger als breit. An dem 1. v. th. 1. sind die tuberc. psoatica nur ganz seitlich an-
gedeutet, ebenso an einem 2.? v. th. 1., sonst unten deutlich. Der Dorsalrand der Rippen-
facetten springt stets ein wenig \or, hinter diesen ist ausser am 1. v. th. 1. der Körper etwas
eingesenkt, aber keine diapophx'se angedeutet. Das Neuraldach ist nie schmal, aber zuletzt
deutlich gestreckt und steigt caudalwärts etwas, später wenig an, was bei Lutra nicht der Fall
ist; sein Rostralrand ist nicht sehr kurz. Der proc. spin. ist stets recht nieder, breit, zuletzt
sehr breit und oben abgestutzt, entspringt ausser bei einem 1. v. th. 1. in ganzer Dachlänge
und ist wohl stets senkrecht, bei diesem aber vorn eben verlaufend und etwas rückgeneigt, so
dass also die Antiklinie wie bei Enhydra 1 weniger ausgeprägt als bei Lutra ist, bei \\elcher
der Caudalrand auch stets in Gabelleisten ausläuft.
Die anapoph^'se ist lateral gerundet, nicht platt und ragt etwas nach aussen, zuerst auch
etwas nach oben und ist nie lang. Am 1. v. th. 1. ist anscheinend stets ein deutlicher Ver-
bindungsrücken vorhanden, dann aber nicht mehr, wie manchmal auch bei Lutra. Die etwas
concaven rostralen Facetten sehen zuerst etwas, dann meist wenig nach oben, die metapo-
physen sind gerundet, nicht sehr dick, kaum hochragend und die postzygapophj'sen sind
ausser bei einem mittleren v. th. 1. stark nach aussen gedreht, umschliessen eine Conca\'ität und
sind sich nicht sehr genähert. Der letztgenannte Wirbel ist auch dadurch \erschieden, dass sein
Körper einen \'entralrücken hat und der Rostralrand seines Neuraldaches recht kurz ist, sowie
dass vor der Basis seiner anapophyse eine kleine Rauhigkeit nach vorn zieht, er dürfte wohl
einer X'arietät unserer Form, angehören.
V. 1.
Ausser den sechs im Skelett verwandten, aber nicht richtig zusammengesetzten Wirbeln
ist noch eine grössere Anzahl v(jn v. 1. vorhanden, die mit einiger Sicherheit zu Potamothe-
rium gerechnet werden dürfen.
Unter diesen sind nun i ausser im Skelett) 4 Stück längste und 4 leider stets lädierte
letzte V. 1. vorhanden, von welchen einer b, dessen Epiphysen fehlen. Taf V Fig. 3 abgebildet
ist. Bis auf die letzteren sind die Körper stets etwas gestreckt, die längsten sind 17 bis 18 mm
lang, das Verhältnis zur Breite ist 1,24 bis 1,33, das zum 1. v. th., diesen zu 11 resp. 12,5 mm ange-
nommen, 1,44 bis 1,54, also wie bei Lutra. Wie bei jener Regel ist, ist der letzte ungefähr
15 mm lange v. 1. stets ungefähr so lang als breit und wohl kürzer als der 1. v. 1. An den
ersten sind deutliche tuberc. psoatica vorhanden und an den meisten durch seitliche Einsenkung
ein manchmal scharfer Medianrücken, der auch an dem letzten \-. 1. angedeutet ist- Das nie
ganz horizontale Neuraldach ist nicht schmal, jedoch deutlich, am letzten nur etwas gestreckt,
sein nie ganz kurzer Rostralrand ist an diesem kaum länger; der can. vert. ist am letzten v. 1.
recht nieder und breit. Die leider meist abgebrochenen proc. spin. entspringen in ganzer Dach-
länge, sind daher sehr breit, oben wenig schmaler und abgestutzt, massig nieder, caudal scharf
- 245 -
oder eben slumpl und alle wohl senkrecht, also deutlich \erschicden von Lutra, wo sie hüher,
vorgeneigt und meist caudal verlaufend ausgebildet sind, in letzterer Beziehung aber ähnlich
wie bei Enhydra 1.
Die diapophyse entspringt zuerst ziemlich unter, zuletzt dicht unter, bei einem v. 1. sogar
eben an der Basis des pediculus, trotz ihrer Breite setzt sich ihr Caudalrand zuerst etwas vor
dem des letzteren an, doch läuft von ihm meist eine Kante zu dem Ventralrand der anapophyse,
die wohl besser als bei Lutra entwickelt, nie sehr lang, aber an den längsten v. 1. noch deutlich
ist. Die diapophyse wird wie bei Lutra nicht lang, ragt zuerst oft etwas, meist wenig nach
unten und wenig nach vorn, wird aber an den letzten v. 1. unter vollständiger Abrundung des
Caudalecks deutlich vor- und eben abwäits gebogen, so dass sie hier etwas vor den Wirbel
aber weniger als bei Lutra vorragt und ein wenig mehr nach unten als dort, worin wieder
Enhydra 1 ähnlich ist.
Die rostralen wenig concaven Facetten sehen etwas, an mittleren v. 1. auch massig nach
oben, die oben gerundeten deutlichen metapoplwsen ragen kaum über sie auf; die postzygapo-
physen sind deutlich nach aussen gedreht und divergieren deutlich, am letzten v. 1., wo sie
leider nur bei b und d erhalten sind, ein wenig mehr, nur bei b sind sie hier auch ein wenig
länger. Sie umschliessen eine deutliche Concavität, sind einander nie recht nahe, zuletzt bei d
kaum, bei b wohl etwas weiter entfernt, wobei hier ihre flachen Facetten nach unten aussen
sehen. Also ist auch an dem letzten v. 1. eine \''ariabilität angedeutet.
V. s.
Ausser dem im Skelett verwandten stark lädierten sacrum e liegen noch mehrere d, f
und g vor, von welchen g mit nur 2 v. s. einstweilen noch ausgeschieden sein soll. Das Taf V
Fig. 2, 2 a abgebildete d ist nicht normal, indem hier der Körper des 1. v. s. unverwachsen ist,
die l. for. sacr. dors. auffällig gross sind und links an dem Seitenteil ein offenbar der diapo-
physe entsprechendes Eck nach vorn etwas unten ragt (leider z. T. abgebrochen), was alles
dafür spricht, dass hier ähnlich wie bei Zorilla libyca 1 Taf III Fig. 10, 10 a ein Übergang von
einem letzten v. 1. zu einem 1. v. s. vorliegt, wie in dem Abschnitte B p. 77 besprochen wurde
und dass darnach die Ausdehnung der rauhen Seitenfläche auf 2 v. s. als anormal anzusehen ist.
Alle die genannten Stücke weisen nun gemeinsame bemerkenswerte Züge auf und stimmen
auch in ihrer Grösse ziemlich zusammen und zu Potamotherium, andererseits aber zeigen sie
ausser einigen Unterschieden unter einander, die weniger auffallen, da ja auch bei Lutra das
sacrum ziemlich variabel ist, auch starke Abweichungen von dem typischen sacrum der letz-
teren. Ein Anpassen an die caudalen Gelenke der zu Potamotherium gerechneten letzten v. 1.
ist leider nicht recht möglich, da diese fast immer abgebrochen sind, doch passen diejenigen
von d in ihrer Stellung und Grösse ziemlich gut zu dem sacrum f. Wir dürfen also wohl
dieses und das ihm in der Hauptsache recht ähnliche d und e zu Potamotherium stellen.
Auffällig ist vor allem die Höhe des Verhältnisses der rostralen zur caudalen Breite, das
bei denLutrinae so charakteristisch nieder ist. Die caudale Endfläche ist übria^ens stets wenig
oval, die rostrale bei f und d weniger als meistens bei Raubtieren. Der Körper ist stets gerade,
bei f ist der 1. und 3. v. s. gleich lang, bei d aber der 1. und 2. v. s., dort ist der 2., hier der
3. kürzer. Ventral an dem kaum gewölbten 1. \". s. ist bei d und e durch seitliche Einsenkung
— 246 —
ein so scharfer Medianrücken ausgebildet wie niemals bei den rezenten Raubtieren, wo er nur
selten gerundet angedeutet ist, z. B. bei Lutra lutra. Die weiteren v. s. sind starl< gewölbt, nur der
2. bei d bloss etwas. Das Neuraldach ist dadurch bemerkenswert, dass es am 1. v. s. ein wenig
caudalwärts ansteigt und ein wenig gewölbt ist, was bei Enhydra lutris 1 einigermassen ähn-
lich der Fall ist, am 2. und 3. ist es gestreckt, horizontal und etwas gewölbt, sein Rostralrand
ist bei d und f etwas concav und kürzer als bei Lutra. Der can. vert. ist wie bei Lutra lutra 1
stets rostral und caudal recht nieder, die for. sacr. aber sind grösser als dort.
Die proc. spin. sind nicht so stark wie bei Lutra. (Leider sind sie bei e alle, bei f am 2.
und 3. V. s. ganz abgebrochen.) Am 1. v. s. erhebt sich der proc spin. in ganzer Dachlänge, oben
abgestutzt fast wie bei Lutra lutra senkrecht, am 2. v. s. ist er bei d wohl niederer, eben und
am 3. etwas rückgeneigt. Die horizontale Oberfläche des Seitenteiles ist bei d vorn am l.v. s.
wohl entwickelt, bei f aber nur recht schmal. Der nur bei d ganz vorn etwas aufgebogene
Seitenrand läuft nach hinten sehr wenig innen, bei d am 1. v. s. etwas nach innen. Das sacrum
sieht von oben daher gestreckter als bei Lutra aus, bei d etwas ähnlich dem von Enhydra
lutris 1. Nur bei e ist am 2. v. s. ein schwaches Seiteneck ausgebildet und das bei e leider ganz
abgebrochene, sonst stets lädierte Caudaleck ist ausser bei f breit und wohl länger als bei Lutra^
ragt nach hinten etwas aussen und nur wenig neben den Seitenrand. Vorn ragt der Seitenteil
wenig vor und nur bei d stark seitlich, er ist ventral wie bei Lutra nur etwas sattelförmig.
Der oben stets convexe Rostralrand läuft fast ohne Kerbe bei d und f nach hinten unten, der
Ventralrand ist nur bei f ziemlich convex und der Caudalrand steigt bei d sehr schräg zum
Ende des 2. v. s-, bei f zu dessen Mitte. Die stets steil stehende rauhe Seitenfläche ist daher
recht verschieden lang, bei f ähnlich wie bei Lutra lutra bis zur Mitte, bei d wohl anormal
bis fast zum Ende des 2. v. s. ausgedehnt.
Die kreisförmigen flachen rostralen Facetten sehen massig, bei d jedoch nur wenig nach
oben, so dass die stets frei autragenden mit gerundeten metapophj'sen versehenen praezygapo-
physen bei letzterem steiler stehen als bei den andern, wobei sie stets sich mehr genähert sind
als bei Lutra. Die proc. obliquom. sind recht deutlich, die postzygapophysen, bei f und e ab-
gebrochen, sind klein, einander massig nahe, sehr wenig rückragend, also schwächer als bei Lutra,
was ebenso wie die geringere Grösse der proc. spin. auf geringere Entwicklung des Schwanzes
hindeutet. Ihre Facetten sehen wenig nach unten.
Das letzte hierher gehörige sacrum g, nur aus 2 v. s. bestehend, aber sicher keinem
jungen Tier angehörig, zeigt nun bemerkenswerte Ähnlichkeit mit den eben beschriebenen, ist
jedoch rostral zu schmal, um etwa dem 1. und 2. v. s. dieser gleich gesetzt zu werden und an
einen der vorliegenden letzten v. 1. zu passen. Wie Schlosser (Neues Jahrbuch für Mineralogie etc.
1898 II p. 128) richtig erkannte, zeigt es aber auch Beziehungen zu einem in dem Oberoligocän
von Frankfurt a. M. gefundenen und von Kinkelin [WHj p. 41—49 Taf. IV Fig. 7—11) genau be-
schriebenen und abgebildetem sacrum h.
h ist nicht nur grösser als g, sondern auch caudalwärts stärker verschmälert und
niederer, auch ist bei ihm der 2. v. s. länger als der 1., bei g umgekehrt. Übrigens ist die Ver-
schmälerung bei den 2 v. s. von Otocyon megalotis 1 ebenso gross wie bei h, auch bei den
3 V. s. von Enhj'dra lutris 1 und bei den oben beschriebenen sogar noch grösser, während
Kinkelin 1. c. p. 48 annahm, dass sie bei Raubtieren nie so stark sei. Die Endflächen sind be-
sonders caudal wenig oval, also wie bei d und f, die rostrale ist bei g im Gegensatz zu h
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nicht gewölbt, ventral ist bei ersterem der 1. v. .s eben, der 2. deutlich g-ewölbt, bei h sind zwei
parellele Längsleisten mit einer Furche dazwischen angedeutet (1. c. p. 44;, wie bei Raubtieren
sehr selten, z.B. bei Hyaena crocuta 1 der Fall ist. Das Neuraldach ist am 1. v. s. wohl normal,
am 2. bei g gestreckt und mit einem schmäleren proc. spin. als bei d versehen (bei h abgebrochen),
am 1. Ivann der proc. spin. bei g ähnlich wie am 2. v. s. von d gewesen sein, bei h aber ent-
springt er wie am 1. \-. s. von d und f in ganzer Dachlänge. Der etwas concave Rostral-
rand des Daches ist bei h genau so kurz wie bei d und f, bei g jedoch noch kürzer.
Die Seitenteile sind nun bei g und h caudal am 2. v. s. mit dem gleichen nur rück-
ragenden Caudaleck versehen, das nicht platt und am Ende mit einer Art P"acette versehen ist.
Bei einem in meiner Privatsammlung befindlichen sacrum eines jungen Meles taxus 3 ist am 2. v. s.
ein genau ebenso gestaltetes Eck vorhanden. Der dem betreffenden folgende Wirbel ist eben noch
nicht verschmolzen, das Rostraleck seines Seitenteiles berührt aber jenes Eck und ist noch ein
wenig dagegen beweglich, ein Zustand, der wohl ausnahmsweise hier bei den erwachsenen
Tieren erhalten blieb. Bei g ist übrigens der Seitenteil auch am 1. v. s. recht bemerkenswert,
er springt hier nur links seitlich ein wenig vor, rechts legt sich die rauhe Fläche dicht an die
praezygapophyse an und der Rostralrand ist vorn abgeplattet, so dass auch hier offenbar der
seitliche Fortsatz mit dem des vorhergehenden Wirbels sich berührte, jedoch ohne zu ver-
schmelzen und ohne eine glatte Grenzfläche wie caudal am 2. v. s. zu bilden. Im übrigen ist
der Seitenteil des 1. v. s. bei h fast ganz wie bei f gestaltet, g weicht jedoch in so fern ab als
der Seitenrand etwas nach oben convex ist, so dass der Seitenteil bis zur Mitte der Höhe mit
den praezygapophysen verschmolzen ist, ein Verhalten wie es sich bei Lutra ja auch öfters
findet, ausserdem ist hier der Rostralrand der rauhen Seitenfläche nicht so nach hinten ge-
richtet wie bei jenen und der Caudalrand steigt senkrecht zum ersten Drittel des 2. v. s.
Die rostralcn Facetten verhalten sich bei g wie bei f, bei h sehen sie mehr nach innen,
aber nicht so stark wie bei d, die praezygapophysen sind wie erwähnt bei g durch Ver-
bindung mit den Seitenteilen verschieden von denjenigen der andern Exemplare. Die metapo-
physen sind hier ebenso nur schwächer als bei h. Die proc. obliquom sind wohl deutlich, die
nur bei g erhaltenen postzygapophysen wie bei d, nur etwas kleiner und nicht rückragend.
Es ist schwer auf Grund des vorhandenen Materials eine Entscheidung über die Zu-
sammengehörigkeit dieser Wirbel zu treffen, das sacrum h von Frankfurt gleicht allerdings
so dem sacrum f in Grösse und Form, dass wir es wohl unbedenklich dessen 1. und 2. v. s. ent-
sprechend erachten dürfen; g hat nun mit h sehr viel, vor allem die eigenartige Gestaltung
des Caudalendes der Seitenteile gemeinsam, rostral weicht es aber in Grösse und Form
deutlich ab und zeigt auch eine schwächere Entwicklung seiner proc. spin. als bei d. Viel-
leicht lässt sich eine Lösung der Frage darin finden, dass wir g dem 2. und 3. v. s. von d
vergleichen, dann wäre der GrössenunterschieJ des rostralen Teiles von h und auch die
schwächere Entwicklung seines 1. proc. spin. erklärlich, ebenso die Andeutung der Anlehnung
•eines vorhergehenden Wirbels an den rechten Seitenteil, denn auch bei d sahen wir ja den
1. V. s. noch nicht ganz normal ausgebildet. Wir müssten aber dann weiter annehmen, dass
sich bei g caudal ein weiterer Wirbel ebenso wie bei h mit seinen Seitenfortsätzen anlehnte,
der aber hier als 1. v. cd. zu bezeichnen wäre; bei Enhydra lutris 1 ist ja auch der 1. v. cd.
durch seine Seitenfortsätze teilweise verwachsen, also ebenfalls eine Andeutung der Verbin-
dung mit dem sacrum vorhanden. Auf diese Art wären d— h durch Übergänge verbunden
— 248 —
lind müssten alle einer Form, Potamotherium, zugerechnet werden — zu Castor, auf den
Kinkelin 1. c. verweist, bestehen bei h sicher keinerlei Beziehungen — doch kann dies nur mit
Vorbehalt geschehen und nur dadurch mehr Wahrscheinlichkeit gewinnen, dass ja auch im
atlas bemerkenswerte Differenzen von Lutra und manche Variationen sich fanden. Die Angabe
von Schlosser (Die Aflen u. s. w. p. 346), dass Potamotherium nur 2 v. s. habe, wäre demnach zu
berichtigen, es sind normal wie bei allen Lutrinae 3 v. s. vorhanden, wie aber nicht selten bei
vielen Raubtieren manchmal auch nur 2 v. s.
V. cd.
Die im Skelett verwandten v. cd. sind nicht ganz richtig zusammengestellt, ausserdem
liegen mir nur 11 vordere und mittlere v. cd. vor. Der Ivörper ist bei dem 1. v. cd. a so lang
als breit, d.h. 10,,Tmm lang, 10 breit. Die längsten v. cd. sind 17— 18 mm lang, 7— 8,5 breit, es
sind also die Verhältnisse ihrer Länge zur Breite und zu der Länge des 1. v. cd. wohl so ziem-
lich wie bei Lutra. Die Endflächen stehen alle senkrecht, ventral ist schon der 1. v. cd. deutlich
gewölbt. Ähnlich wie bei Lutra werden die rostralen Höcker dann recht stark und ragen etwas
nach vorn und oft deutlich nach aussen.
Der Neuralbogen ist schon am 1. v. cd. schmaler als bei Lutra und wird dann wie bei
dieser im Anschluss an die praezygapophysen reduziert, indem er zuletzt nur bis zur Wirbel-
mitte reicht, während ganz hinten schon die kleine kurze Gabelleiste auftritt. Der proc. spin.
ist kleiner wie bei Lutra und rückgeneigt, wird aber ähnlich wie bei Lutra reduziert, indem er
bis zuletzt den Neuralbogen zuschärft.
Die diapophj'se ist zuerst wie bei Lutra nur durch das Rostraleck des Querfortsatzes
angedeutet, sie schnürt sich vielleicht wie bei Lutra brasiliensis 3 ab, doch sind die ent-
sprechenden v. cd. nicht vorhanden. Sie bildet dann ein recht deutliches Seiteneck am Wirbel,
das aber an den längsten v. cd. schon schwächer als die proc. obliquom. ist. Der Querfortsatz
ist, wie bei Enh3-dra lutris 1 nicht so lang wie bei Lutra, aber zuerst recht breit und ragt hier
am Ende abgestutzt nach aussen, wobei das Caiidaleck etwas nach hinten vorspringen kann.
Später ist er schon an v. ed., wo der Neuralbogen noch vorhanden ist, schwächer als die
diapophyse. Die rostralen Facetten sind schon am 1. v. cd. klein, metapophysen fehlen an den
ersten ^". ed., die praezygapophysen und die proc. obliquom. ragen wie bei Lutra etwas nach
aussen; letztere sind an den längsten v. cd. kaum schwächer als die unteren Höcker, aber die
postzygapophj'sen sind schon an den ersten v. cd. kleiner als bei Lutra, sich näher und nicht
rückragend, also schwächer als selbst bei EnhA'dra 1.
Der Schwanz ist also recht ähnlich wie bei Lutra ausgebildet, aber fast schwächer als
bei Enhydra lutris 1.
Potamotherium \'aletoni Geoffr. tUgt sich demnach in seiner Wirbelsäule im Ganzen
gut in die Lutrinae ein und schliesst sich dabei ziemlich an Lutra, weniger an Enhydra an,
zeigt jedoch in seinem atlas und sacrum auffällige Differenzen von den Lutrinae und von allen
rezenten Raubtieren und erscheint in vielen Beziehungen stark variabel.
— 249 —
2. Amphicyon Lemanensis Pomel.
Atlas.
Filhol (1879 PI. 13 Fig. 1) bildet einen ziemlich grossen atlas ab, den er zu dieser Form
stellt. Der Neuralbogen ist ziemlich lang, sein Caudalrand sehr wenig concav, die gegenseitige
Entfernung der etwas vorspringenden rostralen Gelenke ist nicht gross, besonders charakteristisch
ist aber, dass das Rostraleck des Flügels vorspringt und von ihm eine sehr breite Brücke über
die Seitenkerbe bis direkt an den Lateralrand der Gelenke führt, wie es ähnlich bei Ursus arctos
ferox Bl. U. PI. IX der Fall ist, wo aber die letzteren nicht vorspringen. Schon wegen seiner
zu geringen Grösse kann dieser atlas nicht zu Amphicyon Lemanensis gehören, auch giebt Blain-
ville iS. p. 84) an, dass der atlas von Amphicyon major ganz dem des Dachses gleiche, der vor-
liegende lässt sich aber kaum mit jenem, eher mit dem von Bären vergleichen. Vielleicht
gehört er zu einer Art von Cephalogale etwa brevirostris Bl. sp. (für C. Gcoffroyi PL 17 Filhol
1. c. i.st die gegenseitige Entfernung der rostralen Gelenke zu gross).
Epis tr op heu s.
Von dem epistropheus, welchen Filhol (1879 PI. 13 Fig. 2—4) abbildet, liegt mir auch ein
Exemplar vor, doch zieht sich bei diesem \-on dem oberen Eck des rostralen Gelenkes eine
ganz schmale Brücke nach hinten zur Mitte der dorsalen Wurzel der diapophyse. Ein ebenso
gebauter, aber deutlich kleinerer Wirbel ist hier auch aus den Phosphoriten von Bach bei
Lalbengue (Lotj stammend vorhanden. Wie schon die Ausbildung der Kanäle beweist, haben
alle .sicher nichts mit Raubtieren zu thun, es sind typische .Suiden -Wirbel, die z. T. vielleicht
zu Palaeochoerus gehören.
Ein anderer mir vorliegender epistropheus a, Taf V Fig. 5, 5a abgebildet, kann dagegen
wohl zu Amphicyon gehören. Er ist etwas gestreckter als der in Bl. (S. PI. XV ) abgebildete
und als bei den Ursidae, aber weniger als bei den Canidae. Die Endfläche des Körpers steht
wenig schief der dens ist kurz, breit und stumpf und der Körper hinter ihm nicht, seitlich aber
deutlich eingesenkt, caudal gewölbt und mit einem scharfen vorn und hinten verdickten Kamm
versehen. Der Neuralbogen und der massig schmale can. vert. bietet nichts Besonderes, der
proc. spin. kann wohl bei dem in Bl. 1. c. abgebildeten Stück ähnlich gewesen sein. Er hat
eine vorn gerundete massig hohe Platte, einen ziemlich horizontalen stumpfen, caudal sich
langsam ein wenig verbreiternden Oberrand, dessen leider abgebrochenes Ende sicher rUck-
ragte; von ihm aus laufen gerundete Ränder nach unten wenig vorn etwas aussen ohne
hyperapophysen auf die postzygapophysen, so dass deren Seiten und Hinterrand unverdickt
bleiben. Die so entstandene Rückfläche erinnert am meisten an Ursus, z. B. arctos ferox Bl. U.
PI. IX, sie sieht aber nur etwas nach hinten und geht in das Gew^ölbe des can. vert. über.
Die beiden Wurzeln der diapophyse sind mittelbreit, die ventrale läuft nicht nach vorn
aus, der massig enge can. transv. endet etwas hinter dem Gelenk, wie auch bei dem Exemplar
in Bl., die leider nur halb erhaltene diapophyse ist breit, ihre Oberfläche sieht massig nach
oben, ihre Richtung war wohl nach hinten massig aussen etwas unten. Die rostralen Gelenke
sehen mehr nach vorn als nach aussen, sind unten breit, oben schmal, hier nicht, sonst gut
Zoologica. Heft 36. 32
— 250 -
abgesetzt, bei Blainvilles Figur sind sie oben nicht so sclimal. Die fast flachen caudalen Facetten
sehen nur wenig nach aussen.
Die Ähnlichlvcit mit dem von Blainville abgebildeten Wirbel, die Grösse und die Be-
ziehungen mit Ursus machen es fast sicher, dass dieser epistropheus Amphic3'on zugehört, der
ja eine Bären -ähnliche Form war. Beachtenswert ist, dass der von Eyerman (I8O61 zu Tem-
nocyon ferox gestellte und (1. c. PI. XI Fig. 5) abgebildete epistropheus in der Ausbildung des
Caudalrandes des proc. spin. den oben beschriebenen ähnlich zu sein scheint, wenn er auch
sonst in Melem abweicht.
2. V. th.
Leider liegt nur noch ein einziger, wahrscheinlich hierher gehöriger Wirbel, ein 2. v. th.
ohne Epiphysen vor. Die Maasse seines ventral stark gewölbten Körpers sind 20?, 20?, 16?, der
massig lange Rostralrand seines Neuraldaches ist concav, auch ein kurzer concaver Caudal-
rand ist vorhanden, während dieser meistens bei Raubtieren, z. B. bei allen Canidae hier schon
rudimentär ist. Da der schlanke, wenig platte proc. spin. mindestens 5.5 mm hoch war, kann das
Verhältnis seiner Höhe zur Körperlänge ähnlich hoch wie bei Canis gewesen sein. Er ist wenig
rUckgcneigt, caudal oben gerundet, unten mit Platte \-ersehen und an der Basis seines Rostralrandes
ist ein schmales hohes rauhes Feldchen A'orhanden, ähnlich wie das für Hyaena charakteristische
dreieckige Feldchen wenig nach oben sehend, wie ich es bei Canidae nicht beobachten konnte.
Die diapophyse ist kurz und breit, die rostralen Facetten sind fast flach und sehen nach innen
etwas oben, metapophysen fehlen und die postzygapophysen sind recht klein. Bei der Dürftigkeit
des vorliegenden Materials und bei dem Mangel an Litteratur- Angaben kann dieser Wirbel
natürlich nur mit Vorbehalt zu Amphicyon gerechnet werden, zu welchem er seiner Grösse
nach gut passt.
3. Proailurus Lemanensis Filhol.
Atlas.
Ein atlas, den Filhol (1S<S1 p. 40, PI. 4 Fig. 15) abbildet, sehr kurz beschreibt und zu
Proailurus lemanensis stellt, gleicht in seiner Grösse und der Form seiner Flügel auffällig dem
oben p. 240 beschriebenen \"on Potamothcrium, weicht aber wieder in wesentlichen Punkten ab,
so ist sein Neuralbogen mittellang und anscheinend oben nicht convex, der Rostralrand des
Flügels läuft nicht nach hinten und sein caudales Inneneck ist wohl nicht wie bei den Lutrinae
etwas nach unten gerichtet, die rostralen Gelenke springen fast nicht vor und die Mündung
des can. transv. ist von oben nicht sichtbar. Mit dem atlas von Cryptoprocta besteht aber
noch weniger Ähnlichkeit, dort ist ja die Seitenkerbe überbrückt, das caudale Ausseneck des
Flügels deutlich spitzwinkelig und das Inneneck nicht entwickelt. Speziell die rostrale so
charakteristische Partie des Flügels ist nicht wie bei den Viverridae oder Felidae ausgebildet,
bei den Mustelidae lassen sich eher ähnliche Verhältnisse finden. Schlosser (1. c. p. 461) betont
ja au.ch, dass Proailurus Beziehungen zu den letzteren zeige, es wäre dies also mit meinen
Befunden zu vereinigen, falls der atlas wirklich zu den übrigen Resten von Proailurus gehört,
was ich ja nicht beweisen kann.
— 251 —
3. und 5. V. c.
Vielleicht ist ein 3. v. c. c, zu welchem eventuell ein etwas kleinerer 5. v. c. zu rechnen
ist (beiden fehlt die caudale Epiphjrse), zu Proailurus zu stellen. Ihr Körper ist etwas gestreckt
und die Endflächen sind ziemlich schief gestellt, im Gegensatz zu Cryptoprocta ist aber ein am
5. V. c. sehr hoher Ventralkamm vorhanden. Das neben dem Seitenrand etwas eingesenkte
Neuraldach erscheint dadurch ziemlich breit, dass sein Seitenrand ganz scharf und gerade i.st,
der Rostralrand ist wie bei Cryptoprocta concav und caudal ist auch eine conca\-e Kerbe, die
am 5. V. c. enger als am 3. v. c. ist, da die deutlichen hyperapophysen an letzterem halb auf,
an jenem neben den postzygapophysen sitzen. Der proc. spin. ist am 3. v. c. wohl ähnlich wie
bei der von Milne Edwards abgebildeten (1.S67 PL 7) entwickelt, am 5. entsprang er wie bei
Cryptoprocta 1 in ganzer Dachlänge (leider hier wie die seitlichen Fortsätze abgebrochen).
Die dorsale Wurzel der diapophyse ist am 3. v. c. wie bei Cryptoprocta 1 breit, am 5. v. c.
deutlich schmaler, die diapophyse ragt ähnlich wie bei dieser nach aussen etwas hinten wenig
unten mit hauptsächlich nach oben sehender Oberfläche, ist aber nur mittellang, die Lamelle
ist wie dort nur durch ihr etwas nach unten ragendes Rostraleck vertreten. Die wenig ovalen
Facetten sehen aber am 3. etwas, am 5. v. c. wenig nach innen, nur an letzterem sind aussen
deutliche metapoph3'sen vorhanden.
Abgesehen von manchen deutlichen Unterschieden, so vor allem in der Entwicklung des
Kammes finden sich hier also eher als bei dem atlas Vergleichspunkte mit Cryptoprocta, vor
allem in der Ausbildung der seitlichen Fortsätze, irgend welche sichere Bestimmung möchte
ich natürlich auf dieses geringe Material nicht wagen.
v. 1.
Während v. th., die hierher zu rechnen wären, nicht vorliegen, können die in Filhol (1. c.
1881 PI. I) abgebildeten mittleren v. 1. nach seiner Angabe wohl zu einer Cryptoprocta ähnlichen
Form gehören.
4. Vertebrae incertae sedis.
Vier mir vorliegende vordere und mittlere v. 1., in Grösse und Erhaltung gut zu dem
3. V. c. c stimmend und wohl zusammen gehörend, lassen sich zwar in manchem mit den v. 1. von
Cryptoprocta 1 vergleichen, weichen aber in wichtigen Punkten wieder so ab, dass sich nichts
bestimmtes über ihre Zugehörigkeit sagen lässt. Ihr Körper, 15 resp. 14 mm lang, ist nur 1,3—1,4
mal länger als breit, bei jener an den mittleren v. 1. gestreckter, wie bei ihr sind aber deutliche
tuberc. psoatica und ein gerundeter Medianrücken vorhanden. Auch das Neuraldach verhält
sich ähnlich und ebenso die schlanke anapophyse. Dagegen entspringt der massig grosse,
oben gerundete scharfrandige und etwas vorgeneigte proc. spin. in ganzer Dachlänge, ist also
unten sehr breit, breiter und weniger vorgeneigt als bei Filhol (1. c PI. I) und auch die (leider
stets abgebrochene) diapophyse ist an der Basis sehr breit. Sie ragt zuerst wenig nach vorn
und unten, dann deutlicher und gebogen nach vorn. Die Facetten sind stets ziemlich gebogen,
die postzygapophysen weniger nach aussen gedreht als bei Cryptoprocta 1, umschliessen stets
- 252 —
eine deutliche Concavität. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass diese Wirbel zu Pro-
ailurus gehören, auch geg-enüber den Herpestinae, an welche manches erinnert, sind solche
Unterschiede vorhanden, dass man die Wirbel kaum zu einem Angehörigen dieser Gruppe
stellen kann.
Ganz unsicher ist auch die Stellung einiger wahrscheinlich zusammengehöriger Wirbel,
welche, alle ohne Epiphysen, sich durch die Kürze ihrer Körper auszeichnen. Es ist e!n 6. und 7.
V. c, bei welchem die ovalen Endflächen sehr wenig schief stehen und das etwas gewölbte
Neuraldach sehr kurz ist und drei wahrscheinlich hintere ^•. 1., deren Neuraldach und proc. spin.
am ersten noch mit dem breiten Dach von Mellivora oder Ah'daus sich vergleichen lässt, wovon
sie aber die am Körper entspringende diapophyse unterscheidet. Diese Wirbel deuten auf das
Vorkommen ziemlich differenzierter Formen hin, mehr lässt sich einstweilen nicht sagen.
Ausserdem liegen noch ein ziemlich kleiner v. th. 1. und ein massig kleiner weniger ge-
streckter ]. v. 1. und einige v. cd. vor, von welchen sich nichts bemerken lässt, als dass sie zu
keiner der oben beschriebenen Wirbelserien gehören können. Ein mittlerer v. cd. ist durch
seine extreme Länge bemerkenswert, seine Maasse sind 31,5; 5; 5, nur Zorilla zorilla 2 hat
ebenso gestreckte v. cd.
sacrum und l, + 2. \'. cd.
Ein aus 3 v. s. bestehendes sacrum b nebst 2 v- ed., von welchen der Körper des ersten
mit dem des 3. v. s. verwachsen ist und zu dem wahrscheinlich ein erster und dritter v. s. c,
deren Epiphysen fehlen, zu stellen sind, gleicht in seiner Grösse und in manchen Formverhältnissen
sehr den zu Potamotherium gerechneten Wirbeln (s. p. 245), weicht aber doch in anderer Beziehung
so stark ab, dass es nicht dazu gehören kann. Die Verschiedenheit des \^erhältnisses der
Länge zur rostralen Breite würde allerdings eine Trennung nicht rechtfertigen, da dieses bei
Lutra noch mehr schwankt, auch das Verhältnis der letzteren zur caudalen Breite ist nur ganz
wenig höher als bei Potamotherium, was damit zusammenhängt, dass der Körper hier rostral
breiter ist als dort, speziell bei b zu breit, um zu einem der letzten v. 1. jener Art zu gehören.
Der 1. V. cd. ist etwas gestreckt, bei b ist am 1. v. s. eine ebenso deutliche Kante vorhanden,
wie bei d und e, und der 2. und 3. v. s. ist stark gewölb;. Das Neuraldach verhält sich
ebenso wie dort, nur ist es am 2. und 3. v. s., sowie an den v. cd. schmaler und sein Rostral-
rand am 1. v. s. gerade.
Die proc. spin. sind schwächer entwickelt als bei Potamotherium, schmaler und schon am
1. V. s. etW'Es rückgeneigt, am 2. v. s. und 2. v. cd. sogar ganz reduziert. Die Oberfläche des
Seitenteiles ist ähnlich wie bei f ausgebildet, also am 1. v. s. ganz schmal, das Caudaleck aber
breit wie bei d, die Ausbildung der Seitenfläche ist jedoch anders, indem der Rostralrand hier
etwas convex nach unten wenig hinten \-erläuft, ohne Aor den Körper vorzuspringen, der\'entral-
rand nur bei c etwas convex ist und der Caudalrand steil zum Beginn des 2. v. s. steigt, so
dass die facies auric. im Gegensatz zu derjenigen der Lutrinae auf den \. v. s. beschränkt ist.
An den 2 v. cd. ist der Seitenfortsatz zwar auch breit, abgestutzt und ragt nicht nach hinten, ent-
springt aber nicht in ganzer Wirbellänge und ist am Ende aufgebogen.
Die rostralen Gelenke des 1. v. s. verhalten sich wie bei f, ebenso die proc. obliquom.
und postzygapophjrsen wie bei Potamotherium und es müssen noch am 3. v. cd. Facetten vor-
handen gewesen sein.
- 253 -
Wenn auch das sacrum g, dessen Seitenfläche wie bei b ausgebildet und dessen proc.
spin. nur wenig stärker als hier ist, einigermaassen vermittelt und Potamotherium, wie aus den
Verhältnissen des atlas zu schliessen ist, stark variabel war, dürfen wir diese Wirbel ihm doch
kaum zurechnen. Mit dem sacrum von Cryptoprocta lässt es sich erst recht nicht vergleichen,
kann also kaum zu Proailurus gehören. Zu Herpestes Lemanensis Pomel oder priscus Filhol
könnten die Wirbel ihrer Grösse nach wohl gehören, die Ausbildung der Seitenfläche und der
Caudalecken am sacrum ist ja wie dort, auch die der Seitenfortsätze der v. cd. recht ähnlich.
Das sacrum ist aber viel schmaler als bei Herpestes oder Bdeogale, die Verhältnisse des
Körpers sind verschieden, auch die Ausbildung der proc. spin. ist ganz abweichend, es scheint
also auch die Zugehörigkeit zu diesen Formen nicht wahrscheinlich und eine Bestimmung der
Reste auf Grund des vorliegenden Materiales unthunlich.
sacrum von GenettaV
Das aus 3 v. s. zusammengesetzte sacrum a, ohne Epiphysen, Taf. \^ Fig. 6, 6a ab-
gebildet, passt in Grösse und Maassverhältnissen ganz zur Viverra- Gruppe und in seiner
Form sehr gut zu Genetta. Sein gerader Körper ist ventral am 1. eben, am 2. und 3. v. s. recht
deutlich gewölbt, sein Neuralbogen, noch mit un\'erwachsenen Lücken versehen, ist weniger
gewölbt als bei Genetta, sein etwas concaver, median gerader Rostralrand eben länger und der
can. vert. caudal auch weniger gewölbt als bei Genetta. Die proc. spin. sind ganz isoliert, leider
nur der 3. erhalten, welcher relativ nicht sehr klein, nicht breit, oben abgestutzt und senkrecht
ist. Die Seitenteile \'erhalten sich ganz wie bei Genetta, so verläuft der Seitenrand wie bei G. don-
galana 1, und die Caudalecken wie bei Viverra genetta El. V. PI. IX und die vorn und unten
convex begrenzte rauhe Seitenfläche steil stehend und kaum länger als hoch ist wie dort auf
den 1. V. s. beschränkt. Die Facetten der frei aufragenden pi'aezygapophysen sehen massig
nach oben, also mehr nach oben als bei Genetta, die postzj-gapophysen verhalten sich wie bei
Genetta dongalana 1 Taf II Fig. 4, nur sind sie weniger nach aussen gedreht.
Die hauptsächlich am Neuralbogen vorhandenen Unterschiede sind kaum genügend, um
das sacrum zu einem andern Genus als Genetta zu stellen, misslich ist aber, dass das sacrum
oft recht variabel und nicht so charakteristisch ist, dass man ganz sichere systematische Schlüsse
aus seiner Form ziehen kann, und dass in unserem Fall nicht nur keine Genetta fossil gefunden
ist, sondern dass auch keiner der sonst vorliegenden Wirbel ganz dazu passt. Denn der p. 252
erwähnte kleine 1. v. 1. würde wohl in seiner Grösse und Form zu dem sacrum und zu Genetta
gehören können, aber sein Körper ist viel weniger gestreckt als bei dieser Gattung. Aus den
Phosphoriten liegt mir übrigens auch kein sacrum vor, das diesem sehr ähnlich wäre, vor allem
ist keins der in ihrer Form einigermaassen in Betracht kommenden ähnlich stark gestreckt.
Man kann also einstweilen nur den Schluss ziehen, dass das sacrum zu einer Genetta oder
zu einer diesem C-enus nahe stehenden Form etwa von der Grösse der G. felina 2 gehört, die
aber noch nicht gefunden oder noch nicht richtig erkannt ist.
- 254
IL Wirbel fossiler Raubtiere aus den alttertiären Phosphoriten von Escamps
und Bach bei Lalbenque (Lot) und von Mouillac (Tarn et Garonne).
Wie in der Einleitun,y erwähnt wurde, ist es bei dem jetzigen Stande unseres Wissens
nur ausnahmsweise mögh'ch, die in den Phosphoriten zerstreut gefundenen Wirbel bestimmten
l""ormcn zuzuweisen, es sollen daher im Folgenden nur einige charakteristische Wirbel be-
schrieben und im Übrigen der Charakter des vorhandenen Materials im Allgemeinen be-
sprochen werden.
Atlas.
Es sind leider nur 15 Exemplare dieses Wirbels A — P vorhanden, von welchen A von
Mouillac Tat'. V, Fig. 10, B von Mouillac Fig. 9, C von Escamps Fig. 12, H von Mouillac Fig. 14,
[ von Escamps Fig. 11, M von Escamps (?) Fig. 13 und P von Mouillac Fig. 15 abgebildet sind.
Abgesehen davon, dass die Flügel meistens lädiert sind, sind alle wohl erhalten; nur P ist bloss
durch die rechte .Seitenmasse vertreten. Die ventrale Spange ist nur bei A relativ breit, bei
B — G schmal, sonst nur massig schmal, ventral bei ersterem flach, bei D— G und I stark, sonst
etwas gerundet, nur bei 13 init kleiner, bei F und G mit angedeuteter hypapophyse versehen.
Sie ist rostral ausser bei A gerundet, caudal oft scharfrandig. Der Neuralbogen ist bei B und
11 relati\' sehr lang, bei A mittellang, sonst mittelkurz, besonders bei L, bei P kann er sogar
recht kurz gewesen sein. Der meist ziemlich gerade Rostralrand ist öfters, z. B. bei A, B und
H mit einer medianen Kerbe und kleinen Vorsprüngen daneben versehen, nur bei L ist ober
ihm ein gerundeter Höcker als Andeutung eines proc. spin. vorhanden; der Caudalrand ist
stets scharf, bei .\, B, 1 und K fast gerade, bei L wenig, bei M und N tief concav, sonst
deutlich conca\-, nur bei H median stumpfwinkelig und daneben etwas convex.
Der Flügel ist dorsal flach, bei F eben concav, nur bei H eben, bei P etwas am cau-
dalen Teile nach unten gerichtet, ventral bei 1— L neben der Spange und vor seiner hier sehr
kurzen alxr dicken \entralen Wurzel concav eingesenkt, so dass eine Flügelgrube entsteht,
wie sie bei den rezenten Raubtieren nicht, wohl aber bei dem atlas von Potamotherium Vale-
toni von St. Gerand le Puy zu beobachten ist. Er ist meist von mittlerer Grösse, bei B und H
jedoch klein, sein Rostralrand entspringt meist hinter dem Gelenkfortsatz, bei I jedoch und noch
mehr bei K und L, weiter vorn an seiner Seite und läuft meistens kurz etwas concav nach
aussen eben vorn, bei B jedoch viel mehr nach \orn und bei M— O nach aussen eben hinten, bei
P lang nach aussen ein wenig hinten, und ist bei letzteren gerade; daher liegt das Rostraleck bei
dem letzten sehr weit, bei M— O etwas seitlich und ist hier stumpfwinkelig und die Seitenkerbe
weit offen, während es sonst etwas spitz vorspringt, eine kleine concave Kerbe begrenzend, bei
B jedoch deutlich xorragt, so dass die Kerbe tief und schmal, wie öfters bei Ursidae oder
Hyaena wird. Kur bei A führt eine breite Brücke über die Kerbe bis an den Seitenrand des
rostralen Gelenkes. Der gerade oder wenig convexe Aussenrand läuft nach hinten eben, seltener
z. B. A und E etwas au.ssen und ist meistens mittcllang, bei I und E jedoch ziemlich lang und
bei H und P kurz. Das caudale Ausseneck ist meistens fa.st rechtwinkelig und gerundet, bei
A jedoch ragt es deutlich spitzwinkelig nach aussen massig hinten und bei M— O ebenso nach
hinten etwas aussen. Der mittellange Caudalrand, nur bei P sehr lang, ist stets scharf, nur
nahe am Gelenk stumpl' und läuli nur bei M— O ohne jedes Inneneck gerade nach vorn innen,
sonst ist dieses meistens last rechtwinkelig, bei li jedoch stark abgerundet und bei A und P
ganz stumiifwinkelig, nur bei A nahe am Gelenk und nur bei diesem und bei P deutlich der
ventralen FlUgchvurzcl angehörig, bei P auch etwas nach unten gerichtet. Der Flügel ist also
meist etwas, bei E und I deutlich länger als breit, bei P jedoch breiter als lang und ragt nur
bei diesem, weniger bei A stark seillich, hei A, B, G, H und P wenig, sonst deutlich hinten vor.
(Bei D, G, K, L und N ist er übrigens so lädiert, dass sich nur wenig über ihn sagen lässt.)
Die rostralen Facetten sind nur bei A ähnlich wie bei den Ursidae und andern Raub-
tieren durch einen breiten Streifen verbunden und nur hier ist ihr gegenseitiger y\bstand dorsal
nicht sehr gross, sonst massig gross. Der Rand ist hier, ferner bei C, D und H — P seitlich etwas
concav, ventral convex, bei den anderen aber ziemlich gerade; dorsal springen die Gelenke bei
A und H sehr wenig, bei B wenig, sonst etwas bis deutlich \()r. Von den caudalen CJelenkcn
ist nur erwähnenswert, dass sie bei B infolge der grossen Länge des Neiu-albogens hinten weniger
hervortreten als sonst, während sie bei K und L und besonders bei P ähnlich wie bei Enhydra
lutris 1 \ on dem Bogen eben bis etwas abgesetzt sind und dass die Facetten bei K aber auch
bei I und L und wohl auch bei P weniger nach innen sehen als meist der Fall ist.
Die Kanäle sind massig eng oder nur mittelweit, die rostrale Brücke ist bei A und 11
breit, bei I— L sehr schmal, sonst massig schmal, die dorsale Furche ist meistens flach, nur
bei I— L eben vertielt und verkuift bei L dicht hinter dem Gelenkrand, die ventrale ist bei B
ganz reduziert, nur bei M— O ein wenig vertieft, meist massig kurz, bei H— L aber sehr lang
entsprechend der Länge des can. transv., der bei B fast so lang als die Flügelbasis, meist jedoch
etwas kürzer, bei H— L sehr kurz und bei M- P halb so lang als diese ist und stets ganz hinten
mündet, wobei aber bei B, C, E, I— L und P die Mündung von oben eben sichtbar ist. Das
foramen arcus fehlt bei B und G, geht sonst von der Mitte der Flügelbasis aus und mündet
bei C— F und M — O im can. vert. unterhalb, bei A und H vor dem oberen Eck der caudalen
Facette, bei I— L und P dicht ober demselben.
Bei der Besprechung der sj'stematischen .Stellung dieser Wirbel will ich gleich vorweg-
nehmen, dass der atlas Flügel P in auffälliger Weise demjenigen von Enhydra lutris 1 Taf III Fig. 14
gleicht, nur ist die dorsale Furche nicht wie dort caudal durch eine Leiste begrenzt und die ventrale
Wurzel des P""lügcls dick, was aber bei einer in der Münchner Skeletsammlung vorhandenen
F.nhydra auch der b^all ist, und ausserdem ist der Flügel last doppell so gross als bei Enhydra,
gehörte also einer recht stattlichen Form an. Wegen der Unvoll-ständigkeit des Stückes und
weil mir kein hiehcr zu rechnender weiterer Wirbel vorliegt, lässt sich leider ausser diesem
Hinweis nichts feststellen. Unter den übrigen Exemplaren las.sen sich nach der Entwicklung
des Rostralteiles des Flügels mehrere Haupttypen unterscheiden, bei A ist eine ähnlich wie
hei Ursus arctos ferox Bl. breit überbrückte Seitenkerbe voi-handen, auch .sonst ist hier in
der Verbindung der rostralen Facetten, der Grosse der Flügel u. s. w. manche Ähnlichkeit mit
den Ursidae xorhanden, die ventrale Spange ist aber nicht so breit wie dort und der Flügel-
aussenrand läuft weniger nach aussen, in mancher Beziehung ist auch der (jben p. 249 be-
sprochene und von P'ilhol (\H79 PI. ]'.', i'ig. ].; abgebildete atlas \on .St. Gcrand le Pny ähnlich,
doch ist dort die hypapophy.se deutlich, der Neuralbogen relativ kürzer, die dorsale b'urche tiefer
und kürzer und .springen die Gelenke mehr vor. Es ist also am wahrscheinlichsten, dass der
— 256 -
atlas A wie jener einem bärenähnlichen Caniden, der wenig grösser als Meles taxus war, an-
gehörte, aber wohl einem andern Genus als jener.
Der zweite Typus ist nur durch den kleinen atlas B vertreten, welcher in Grösse etwa
dem von Suricata tetradactyla 1 entsprechend sich in keine der rezenten Raubtiergruppen
einfügen lässt, die rostrale Flügelpartie ist nämlich wie öfters bei Ursus oder bei H\'aena aus-
gebildet, die ventrale Spange jedoch schmal und der Flügel klein, der sehr lange can. transv.
ist auch bei Viverridae, Cercoleptes und Mustelidae zu finden und ein ähnlich langer Neural-
bogcn bei Mellivora oder Icticyon, von allen Formen unterscheidet sich der atlas aber wieder
durch die andern genannten Verhältnisse.
Am meisten ist der dritte Typus vertreten, bei welchem das Rostraleck des Flügels
und die Seitenkerbe ähnlich wie bei den Felidae oder Canidae entwickelt ist, nämlich bei atlas
C — L, der can. transv. verläuft aber bei keinem wie bei den letzteren, womit übereinstimmt,
dass nach Scott (Canidae 1(SQ8 p. 337 u. 376) bei Daphaenus und Cynodictis gregarius aus den
White River beds und nach Wortman auch bei Phlaocyon (Canidae 1899 p. 132) dieser Kanal
wie gewöhnlich und nicht wie bei den rezenten Canidae sich verhält. Bei diesem Typus lassen
sich aber drei Gruppen scharf trennen: bei der ersten, welche durch C — G vertreten ist, wovon
E so gross wie bei Otocyon la, die andern kleiner als bei Felis domestica 1 und G eben grösser
als B ist, ist der Neuralbogen mittelkurz, der Flügel wohl entwickelt, hinten deutlich vorspringend
und der can. transv. mittellang; die zweite ist nur durch H vertreten, einem atlas so gross
wie etwa bei Canis vulpes 5 a, hier ist der Neuralbogen auffällig lang, der Flügel klein und der
can. transv. sehr kurz; die dritte Gruppe endlich zeigt wohl eine ähnliche Ausbildung des Neural-
bogens und des Flügels wie die erste, aber einige recht bemerkenswerthe Eigentümlichkeiten:
nicht nur dass die rostrale Brücke so schmal wie selten bei Raubtieren ist und dass wenigstens
bei I und L die caudalen Facetten dorsal \-om Neuralbogen abgesetzt sind, sondern auch darin,
dass die Flügelgrube deutlich ausgebildet ist ebenso wie bei dem atlas von Potamotherium von
St. Gerand le Puy, der aber sonst ganz abweicht, und dass endlich der Rostralrand des Flügels
auffällig weit \-orn entspringt. Im Übrigen sind die letzteren Wirbel in Grösse und Form etwas
von einander verschieden, I ist ungefähr so gross wie bei Canis \-ulpes 5a, K etwas grösser als
bei Galictis barbara 1 und L etwas grösser wie bei Mellivora 1.
Es ist nach dem oben Erwähnten nicht unwahrscheinlich, dass die erste Gruppe Caniden
zugehört und zwar Formen, welche dem Cynodictis der White River beds (Scott 1898 PI. XIX
Fig. 13) nahestehen, also vielleicht auch Cynodictis Arten, doch sind die Neuralbogen stets
kürzer als bei den Canidae und bei der erwähnten Form und der Flügel ist bei letzterer eher
wie bei atlas H ausgebildet und gleicht wie dieser sehr dem von Felis (Cynaelurus) jubata
Bl. F. Pl.Xi. Einen derartig langen Neuralbogen wie bei H fand ich jedoch nie bei den rezenten
Felidae, während unter den Canidae Icticyon und vielleicht auch der genannte Daphaenus (Scott
1898 p. 337) hierin etwas nahe stehen; es werden also alle diese Wirbel wohl eher Canidae als
Felidae zugehören, H allerdings einer ziemlich abweichenden F"orm. Ganz unsicher bleibt aber
wegen der erwähnten Eigentümlichkeiten die Stellung von 1— L; der atlas von Hyaenodon,
wie ihn Scott (1895 p. 508) beschreibt, ist zwar in der Kürze des Neuralbogens und der Aus-
bildung der Flügelgrube vor dem sehr kurzen can. transv. ähnlich, weicht aber durch die be-
sondere Dicke des ersten, den offenbar anders gestalteten Flügel und die Überbrückung der
Seitenkerbe (atlanteo-diapophysial notch) deutlich ab.
— 257 —
Von dem vierten und letzten Typus, bei welchem das Rostraleek des Flügels wie bei
den Procyonidae und Mustelidae nicht vorspringt, sind ausser dem schon oben besprochenen P
noch M, der so gross ist wie C und die kleineren, wohl sicher zu einer Art, die etwa so gross
ist wie Suricata 1, gehörigen Exemplare N und O vorhanden. Wie meistens bei den Viverridae
fehlt bei ihnen das caudale Inneneck des Flügels völlig, von der Frocyon-Gruppe unterscheiden
sie sich durch die völlige Trennung der rostralen Facetten, die grössere Länge des Neural-
bogens und den massigen gegenseitigen Abstand der rostralen Gelenke. Wahrscheinlich ge-
hören sie also zu den primitiven Mustelidae, welche noch Beziehungen zu den Viverridae zeigen.
Abgesehen von dem Bruchstück P lässt sich also kein atlas mit dem einer rezenten
Form in nahe Beziehung bringen, es finden sich recht verschieden gestaltete Typen, aber
nirgends ist die Seitenkerbe wie bei den Viverridae und den meisten Mustelidae überbrückt
oder der can. transv. wie bei. den Canidae ausgebildet; natürlich sind diese negativen Ergeb-
nisse recht unsicher, da das \orliegende Material nicht sehr umfangreich ist, indem es wohl
nur einem Dutzend Arten entspricht, aber meine Befunde im Zusammenhang mit den erwähnten
von Scott und Wortman machen es höchst wahrscheinlich, dass der eigentümliche Verlauf
des can. transv. bei den Canidae (und wohl auch bei Ailurus) das Ergebnis einer späteren
Differenzierung ist, die übi'igens wie p. 241 erwähnt, wohl abnormer Weise, bei Potamotherium
Valetoni (im Untcrmiocän) sich auch manchmal angedeutet findet. Über die Überbrückung
der Seitenkerbe lässt sich deshalb kein ähnliches Urteil fällen, weil sie ja bei dem atlas A
sehr wohl ausgebildet ist und sich nach Scott (Dinictis 1889 p. 220) bei Dinictis felina, nach
Wortman (Patriofelis 1894 p. 138) auch tei Hoplophoneus und wie erwähnt auch schon bei
Hyaenodon findet-
Epistropheus.
Es liegen 23 Exemplare, allerdings einige stark lädiert, vor, welche wahrscheinlich Carni-
voren oder Creodonten angehören, sie sind der Einfachheit halber wie die bisherigen Wirbel
mit den Buchstaben A— Y bezeichnet. Es ist nun recht bemerkenswert, dass nur der grösste N
nach Grösse, Gestalt und Erhaltungszustand mit einiger Sicherheit zu dem atlas L von Escamps
gehört, während sonst keine genügende Gew'ähr für eine derartige Zusammengehörigkeit vor-
handen ist, indem bald die Facetten, bald die Farbe der Wirbel nicht ganz zu einander passen,
wenn sie auch in der Grösse sich einander anschliessen. Zu dem atlas A, B oder P ist übrigens
sicher kein passender epistropheus in dem Material vorhanden. Die Exemplare A— C sind
so gross wie bei Meles taxus oder anakuma 2, O ungefähr wie bei Canis vulpes 5a, S und
G wenig, die andern alle deutlich kleiner.
Das Verhältnis der Länge zur Breite des Körpers ist nur bei B blos über 1,5 und nur
bei A— C, E, F und vielleicht auch N etwas unter 1,9, also bei den meisten recht hoch, bei H
sogar über 2,8, also so hoch wie bei Felis serval 8, es fehlen also so kurze und breite Wirbel
wie sie die rezenten Ursidae, Procyon, Gulo, Mellivora, Enhydra und andere besitzen. Es sollen
übrigens nur einige interessante Exemplare des epistropheus genauer beschrieben werden, von
den übrigen genügt es, die wichtigsten Merkmale anzugeben.
A— E von Mouillac. wovon A— C ungefähr so gross wie bei Meles taxus, D und E etwas
kleiner sind (A ist Taf V Fig. 8, 8a abgebildet), besitzen mit einander grosse Ähnhchkeit und
gleichen auch sehr dem epistropheus von Meles, Lutra oder Potamotherium Valetoni. Der
Zoologica. Heft 36. 33
— 25S -
den» ist nur bei D massig' schlank, nie kurz, der Körper hinter ihm kaum, seitlich etwas ein-
gesenkt, caudal gewölbt, stets mit einem deutlichen hinten nur bei C etwas verdickten Kamm
versehen und die Endfläche etwas schief. Der can. vert- und Neuralbogen verhält sich wie bei
Potamotherium. Der scharfe horizontale Oberrand des hohen proc spin. ist vorn stets herab-
gebogen, die hohe deutlich vorspringende Platte endet daher spitz, das Caudalende höchstens
ganz wenig verdickt ragt hinten sehr deutlich vor, der einfache stumpfe und lange Caudalrand
läuft nach vorn unten zu dem nur wenig stumpfen Dachrand, der wie bei Potamotherium wenig
nach oben convex, in der Längsrichtung etwas concav ist und zum Unterschied von jenem und
Meles auf dem Innenrand der postzygapophysen völlig unverdickt und ohne hyperapophj'sen endet.
Die beiden Wurzeln der diapophyse enden etwas hinter dem rostralen Gelenk, der can. transv.
ist nicht weit, was von Potamotherium unterscheidet und die nur bei B erhaltene gerade
massig lange und nicht sehr breite diapophyse, welche wohl spitz zuläuft, ragt nach hinten
massig aussen wenig unten. Die rostralen Gelenke sind dadurch bemerkenswert, dass sie
ausser bei D sehr breit, nieder und wenig oval sind und besonders bei A weniger nach aussen
als nach vorn sehen, wodurch sie sich von denjenigen des Meles und Potamotherium unter-
scheiden, ihr Rand ist oben etwas, sonst sehr deutlich abgesetzt, lateral stark convex. Die
ganz unverdickten postzygapophysen springen weniger als bei den genannten Formen seitlich vor.
Nach Scott's neuerer Beschreibung (Hyaenodon 1895 p. .508), welche von seiner früheren
(1886 p. 180) in wesentlichen Punkten abweicht, besitzt der epistropheus \'on Hyaenodon viel
Ähnlichkeit mit den vorliegenden, so im Wirbelkörper, den rostralen Facetten und den post-
zj-gapophysen, doch sind als Unterschiede die Dicke der pediculi, die geringe Höhe des proc.
spin., seine Verdickung am Caudalende, die Weite des can. transv. und die geringe seitliche
Richtung der diapophyse zu erwähnen. Wenn es also auch nicht unwahrscheinlich ist, dass
A — E zu Formen gehören, welche dem von Scott (1895) beschriebenen Hyaenodon nahe stehen,
so ist leider einstweilen kein sicheres Urteil möglich, die Wirbel könnten ja auch zu Mustelidae
gehören, denn die Unterschiede von Meles oder Potamotherium sind auch nicht sehr bedeutend.
Unter den übrigen Exemplaren des epistropheus findet sich kein mit diesen vergleich-
bares ausser dem epistropheus G von Escamps, der aber in wesentlichen Punkten abweicht
z. ß. an dem stumpfen Caudalrande des proc. spin. mit einer Längsrinne versehen ist.
Wie schon Scott (1886 p. 180, 181) ausführt, hat der von Gaudry (1878 p. 17) mit Vorbehalt zu
Hj-aenodon gestellte epistropheus von La Salle bei Caylus nichts mit dieser Form zu thun. Er
gleicht wie der erstere auch schon erkannte, auffallend demjenigen von Didelphys, unterscheidet
sich aber, abgesehen von seiner Grösse, von jenem durch den Mangel einer Kerbe über dem
rostralen Gelenk, durch die ähnlich wie bei Icticyon venaticus 1 Taf IV Fig. 9 ausgebildete
diapophyse, das dicht am Gelenk mündende for. transv. und die ober den postzygapophj'sen an-
gedeuteten hyperapophysen. Immerhin ist nicht unwahrscheinlich, dass Filhol (1877 p. 262, 263
PI. 23 Fig. 398— 4CX)), der einen gleichen von Reynal stammenden Wirbel abbildet. Recht hat
mit der Annahme, dass dieser epistropheus einem grossen noch unbekannten Didelphyiden an-
gehört, welchen er Didelphys insignis nennt. Es ist aber nicht gut möglich, dass die von ihm
ebenda abgebildeten kleinen Exemplare von epistropheus (PI. 23 Fig. 392—396), von welchen auch
einige'aus Mouillac stammend in der hiesigen Sammlung vorhanden sind, ebenfalls zu Didelph3'S
gehören, ihr abnorm grosser proc. spin. ist ganz anders gestaltet und caudal so rückgewölbt,
dass am 3. v. c. unmöglich ein proc. spin. ähnlich ^vie bei Didelphys ausgebildet sein konnte
— 259 —
(Filhol bildet übrigens keinen 3. v. c. ab und in seiner Fig. 396 und 397 sind die poslzygapophysen
nicht erkennbar).
Unter den rezenten Säugetieren der Münchner Sammlung fand ich keine recht ähnliche
Form, auch in Flower (Osteologie) und Hasse (Anatomische Studien) ist nichts derartiges er-
wähnt, Erinaceus ist entfernt ähnlich, aber der proc. spin. nicht so abnorm. Übrigens müssen
die kleinen Formen, welchen diese Wirbel angehören, in den Phosphoriten nicht sehr selten
sein, da mehrere etwas verschiedene Stücke gefunden sind.
Wie sich ein atlas direkt mit dem einer rezenten Form vergleichen Hess, so ist auch
ein epistropheus S von Mouillac vorhanden, der ganz auffallend dem des rezenten Canis gleicht,
wie schon bei flüchtigem Vergleich von Fig. 7, 7a Taf V mit Fig. 8 Taf. IV und dem in Bl. C. PI. IX
abgebildeten epistropheus von Canis campestris hervorgeht. Der Wirbel, fast so gross wie bei
Canis vulpes 5 a, hat ventral einen nur schwachen aber ununterbrochenen Kamm, das so
charakteristische Ende des proc. spin. (oben lädiert) und des Daches ist ganz wie bei jenen,
sogar die etwas nach vorn aussen laufende Kante ist auf den poslzygapophysen wie bei Canis
lupus Bl. C. PI. IX vorhanden und caudal am proc. spin. ein kleiner Medianwulst wie hei Canis
vulpes 5a, ebenso sind auch die hyperapophysen genau wie bei diesem ausgebildet und der can.
transv. ist so eng wie bei Cuon javanicus 2, 2a. Der einzige Unterschied ist, dass die Wurzeln
der diapophyse, die wohl der von Canis campestris gleich gerichtet war, deutlich vor dem
Ende des pediculus und des Wirbels entspringen. Bei der dorsalen Wurzel ist dies ja bei der
letztgenannten Art auch der Fall, bei der ventralen jedoch bei Canis und allen rezenten Raub-
tieren nie in solchem Grade, wenn sie auch wie bei Otocyon megalotis Bl. C. PI. IX etwas vor
dem Wirbelende sich ansetzen kann. Sicher ist dieser Unterschied aber nicht so bedeutend,
um eine Zugehörigkeit des Wirbels zu Canis unwahrscheinlich zu machen, die nach allen
andern Verhältnissen angenommen werden muss. Leider liegt kein weiterer ähnlicher epistro-
pheus vor und kein atlas oder 3. v. c. passt dazu, wie überhaupt kein typischer, unbedingt zu
Canis gehöriger Wirbel ausserdem mir vorliegt, auch gleicht weder der epistropheus von
Daphaenus oder Cynodictis gregarius (Scott: Canidae 1898 p. 337, 338 und 376) aus den White
River beds noch derjenige von Galecynus geismerianus (Cope 1884P1. LXXa Fig. 11, 12) oder
Temnocyon ferox (Eyerman 1896 Taf. XI Fig. 5) diesem epistropheus und echte Canis sollen erst
vom Pliocän oder Obermiocän an auftreten (Schlosser 1887 p. 249; Wortman, Canidae 1899 p. 139),
während in Mouillac höchstens noch untermiocäne Formen sich finden. Es muss also auch
hier ebenso wie bei dem atlas P einstweilen der Hinweis auf die nahe Beziehung zu einer
rezenten Form genügen.
Der zu dem grossen atlas L recht gut passende epistropheus N von Escamps ist leider
stark lädiert. Bemerkenswert ist an ihm, dass der can. vert. nicht so schmal wie meistens
ist, dass am pediculus aussen eine Einsenkung, wie sie sich besonders häufig bei Felis findet,
vorhanden ist und dass das leider abgebrochene Caudalende des proc. spin. offenbar caudal
vorragte und nicht wie bei den bisher beschriebenen Formen von dem Neuralbogen deutlich
abgesetzt war, so dass wohl eine rauhe Rückfläche, nach unten etwas hinten sehend und in
das Gewölbe des Neuralbogens übergehend, ausgebildet war. Ferner läuft die ventrale W^irzel
der diapophyse bis an das Gelenk aus und die dorsale ist sehr breit, der can. transv. beginnt
dicht am Gelenk und führt von da ein wenig medianwärts, so dass er caudal eben in den
can. vert. mündet, was bei den rezenten Raubtieren nie der Fall ist. Die hoch ovalen rostralen
— 260 —
Facetten sind \-on derjenigen des breiten dens wie manclimal bei diesen eben abg-egrenzt, sehen
massig nach vorn und die Gelenke sind nicht sehr abgesetzt. Auch hier finden sich also wie bei
dem atlas Eigentümlichkeiten gegenüber den rezenten Raubtieren, es ist also nicht sicher, ob diese
Wirbel Carni\-oren zuzurechnen sind. Beachtenswert ist nun, dass zu dem von L nur wenig
verschiedenen atlas K der von dem vorliegenden so völlig abweichende epistropheus B einiger-
massen passt. Da letzterer womöglich doch zu einer Hyaenbdon nahestehenden Form gehört,
der atlas K jedoch nicht, kann dieser Umstand mit als Beweis dienen, dass dieser atlas nicht
zu dem epistropheus B gehört, trotzdem sie in Vielem zusammenpassen und zeigen, wie grosse
^'orsicht bei der Zusammenstellung einzelner Skeletteile geboten ist. Unter den fossilen Wirbeln
des gleichen Zeitalters scheint der epistropheus von Daphaenus nach der Beschreibung von
Scott (Canidae 1<S9S p. 337, 338) noch am meisten Ähnlichkeit zu besitzen, die rostralen Gelenke
und der dens weichen jedoch sicher etwas ab und die Ausbildung des Caudalrandes des proc.
spin. bei jenem ist nicht die gleiche, da Scott von einer Kerbe zwischen ihm und den post-
zygapophysen spricht. Leider ist seine Beschreibung insofern hier ganz unklar, als er diese Partie
mit derjenigen von Katzen und Vi\erren gegenüber den Hunden vergleicht, während erstere
doch hier von einander viel mehr verschieden sind als die Katzen und Hunde unter sich. Auch
der epistropheus von Temnocyon ferox (Eyerman 1896 PI. XI Fig. 5) gleicht in seiner Grösse
und manchen Formverhältnissen dem vorliegenden, weicht aber in der Gestaltung seiner
rostralen Gelenke und des can. transv. deutlich ab, es muss also davon abgesehen werden, die
systematische Stellung dieses Wirbels zu bestimmen.
Von den übrigen Exemplaren des epistropheus, so weit sie genügend erhalten sind, ist
wenig Besonderes anzuführen, nur die Ausbildung des so charakteristischen Caudalrandes des
Neuralbogens soll im Folgenden kurz beschrieben werden. Die kleinen Exemplare F, T, V
von Escamps und U von Mouillac repräsentieren hierin ungefähr den Typus der Viverridae.
Das nicht hohe Caudalende des proc. spin., nur bei U ein wenig verdickt, ragt als seitlich
platte stumpfe Spitze hinten vor, der einfache eben stumpfe Caudalrand läuft nach vorn massig
unten und der bei F ähnlich wie bei A— D nach oben sehr wenig convexe, nach vorn stets
etwas concave Dachrand ist nur bei F ganz scharf, sonst etwas stumpf und endet fast unver-
dickt auf dem Innenrand der postzygapophysen, wobei nur bei U ober diesen hyperapophysen
angedeutet sind. Die Exemplare H von Escamps und I von Mouillac sind von diesen hier nur
darin A-erschieden, dass der nach vorn wenig concave Dachrand scharf ist und unter ihm eine
rauhe Fläche in das Gewölbe des can. vert. übergehend und nach unten eben hinten sehend, eben
ausgebildet ist. Bei P von Mouillac, Q, R und O von Escamps verbreitert sich der nach vorn
etwas unten laufende stumpfe Caudalrand des proc. spin. unten ein wenig und geht so mehr
allmählich in den scharfen Dachrand über, der mitten auf dem Caudalrande der postzyga-
pophysen endet, wobei die nach unten etwas hinten sehende rauhe concave Fläche schon auf
die Basis des proc. spin. übergreift. Der Dachrand ist hier übrigens bei P und Q dicht ober
den postzygapophysen etwas rückgebogen, es sind also hyperapophysen ausgebildet. Vielleicht
schliesst sich diesen hierin der oben beschriebene epistropheus N an. Bei K— M endlich ist
das Ende des proc spin. ein wenig höher als bei diesen, nicht seitlich platt, ragt aber ebenso
nach hinten und sein ganz stumpfer Caudal- resp. Unterrand geht beiderseits in scharfe, nach
unten etwas vorn etwas dann massig nach aussen laufende Ränder über, w^elche mitten auf
den postz3'gapophysen enden, deren Caudalrand frei lassend. Die rauhe Fläche greift also
- 261 —
hier noch mehr als bei den vorigen am proc. spin. hinauf, sieht aber auch nur etwas nach hinten
und geht in das Gewölbe des can. vert. über.
Wir sehen hier also allmähliche Übergänge von einem Verhalten, das an Viverridae
erinnert, zu einem, das sich am besten mit dem bei den Felidae vergleichen lässt. Es muss aber
hervorgehoben werden, dass bei keinem der Phosphorit -Wirbel die rauhe RUckfläche deutlich nach
hinten sieht und von dem Gewölbe des can. vert. gut abgesetzt ist, ausser bei dem zu Canis
gehörigen S. Bei keinem der mir vorliegenden Wirbel ist also diese Partie wie bei den meisten
Felidae ausgebildet und nirgends ähnlich wie bei Hyaena, Proteles oder Ursus, auch dem p. 249
beschriebenen W^irbel von Amphic\-on gleicht kein einziger, wenn auch die letztgenannten in
der Ausbildung des Dachrandes nicht sehr verschieden sind. Bei allen vorliegenden Exemplaren,
ausser bei S, dürfte das Caudalende deutlich rückragen, nirgends findet sich eine Andeutung
dass der Oberrand convex ist und ähnlich wie bei Vlverra zu dem Dachende herabläuft.
3.-7. v. c.
Sehen wir zunächst von den eigentümlichen von Schlosser (Die Affen etc. p. 176) zu
H3"aenodon gerechneten v. c. ab, so liegt eine ziemlich grosse Zahl von v. c. vor, welche alle
gegenüber denjenigen der rezenten Raubtiere kaum etwas Besonderes bieten und leider nach
dem jetzigen Stand unserer Kenntnisse nicht näher bestimmt werden können. Es deutet bei
ihnen nichts darauf hin, dass mehr oder weniger als 7 v. c. vorhanden waren oder dass der
Übergang vom 7. v. c. zum 1. v. th. mehr als bei den rezenten Raubtieren ausgeprägt war.
Es sind 23 Stück 3. v. c. vorhanden, von welchen nur ein kleiner 8 mm langer B von
Bach (1898 IV 22 efj so lang als breit ist, während bei dem grössten A von Escamps (1879 XV 25)
die Maasse des Körpers 24,0, 18,5, 10,5 also das Verhältnis C (Länge zur Breite) = 1,29, bei einem
andern = 1,2 ist. Bei all den übrigen deutlich kleineren 3. v. c. ist es = 1,35—1,7 nur einige
Male höher bis 1,85, es fehlen also so kurze Wirbel wie bei Mydaus, den Ursidae und Procyonidae
etc., aber auch so gestreckte wie bei der Viverra- Gruppe. Nur von einem 3. v. c. C von
Mouillac (1898 IV 10), dessen Maasse 11?; 8; 6 sind, kann mit einiger Sicherheit behauptet werden,
dass er zu einem der vorliegenden epistropheus, nämlich zu D oder E gehört und es muss hier
gleich erwähnt werden, dass er von dem von Scott (Hyaenodon 1895 p. 508) beschriebenen 3. v. c.
von Hyaenodon in den wichtigsten Punkten abweicht, denn er ist nur eben opisthocöl, wie bei
den normalen Raubtieren, sein can. vert. relativ hoch und seine deutlich ovalen rostralen
Facetten sehen nur etwas nach innen. Im Übrigen ist von diesem Wirbel nur zu erwähnen,
dass der scharfe ventrale Kiel wie am epistropheus caudal kaum verdickt und der Caudalrand
des Neuraldaches ganz gerade (ohne Kerbe und hyperapophysen) und sein Seitenrand concav
und gerundet ist und dass die diapophyse nur massig nach hinten ragt.
Bei allen Exemplaren des 3. v. c. ausser bei dem grossen 3. v. c. A. ist stets ein scharfer
oft sehr deutlicher Kamm vorhanden, der sich caudal häufig gabelt. Von den leider meist
lädierten seitlichen Fortsätzen ist nur zu bemerken, dass die diapophyse in der Regel mehr
nach aussen als nach hinten ragt, ihre Oberfläche hauptsächlich nach oben wendend und dass
von der untern Lamelle meist nur das spitze Rostraleck entwickelt ist.
Bemerkenswert ist, dass metapophysen und lophapophysen stets völlig fehlen, dagegen
sind hyperapophysen ausser bei C deutlich aber nie stark nach hinten wenig bis etwas oben
— 262 —
ragend halb auf dem Innenrand der postzygapophysen oder wie bei A median \-on ihm vor-
handen.
Vom 4.-6. V. e. ist auch nur wenig- Besonderes zu erwähnen. Das Neuraldach ist nie
sehr kurz, am 4. und 5. v. c. meist, am 6. nie mit einer Kerbe am Caudah-ande versehen, meta-
pophysen sind aussen am Gelenk häufig vorhanden, aber nie stark, hyperapophysen sind am
4. und 5. v. c. meistens, am 6. nie vorhanden, aber nie auf oder an den postzygapophysen,
lophapophysen sind am 6. v. c. meist vor deren Rostraleck deutlich entwickelt.
Unter einigen grösseren mittleren v. c. B von Escamps und Bach ist ein 5. v. c. dadurch
bemerkenswert, dass das Rostraleck seiner unteren Lamelle sehr breit nach vorn massig unten
ragt und der Ventralrand deutlich concav nach hinten läuft zu einem unter dem Ende der
diapophyse recht deutlich nach unten ragendem Caudaleck, das am meisten an Melursus 5
erinnert. Der Wirbelkörper ist aber wie bei allen andern v. c. mehr gestreckt als bei den
Ursidae. Ein ebenso grosser 6. v. c, an welchem der Caudalrand des Neuralbogens ziemlich
spitzwinkelig ist, hat an der diapophyse ein nach unten ragendes Eck, wie selten bei den Raub-
tieren z. B. bei Bassariscus BI. V. PI. IX, während das Ende selbst stark nach hinten oben gebogen
ist. Endlich besitzen 2 mittelgrosse 4? v. c. C von Bach (1898 IV 28), welche nicht oder nur
ganz wenig gestreckt sind, ein ganz flaches Neuraldach, das deutlich länger als breit ist, einen
fast geraden Rostral- und einen wen'g concaven kaum scharfen Seitenrand und einen nur
sehr w-enig concaven Caudalrand ohne Kerbe und Vorsprünge, was bei den rezenten Raub-
tieren nur selten z. B. bei Bdeogale 1, Suricata 1 der Fall ist. Ein zu dem 3. v. c. C passender
weiterer v. c. ist übrigens leider nicht vorhanden, auch keiner, welcher nach Scott's Beschreibung
(Hyaenodon 18*^5 p. 509) zu Hyaenodon gehören könnte.
Unter den 15 Exemplaren des 7. v. c. ist kein bemerkenswertes, nur bei dem grössten
A von Bach (1898 IV 2b), dessen Maasse 17,5; 19; 14 sind, ist das Verhältnis von Länge und
Breite ein wenig unter, bei vier andern wenig über 1, sonst = 1,33—1,5, es fehlen also auch hier
Extreme wie bei der Viverra Gruppe einerseits, den Procyonidae, Ursidae etc. andererseits.
Die Endflächen stehen etwas bis wenig schief, die rostrale ist fast kreisförmig bis deutlich
oval und an der caudalen sind selten schwache Rippenfacetten, nie deutliche wie bei manchen
rezenten Raubtieren vorhanden. Selten ist der Körper ventral nur Avenig gewölbt, meist etwas
und dann seitlich eingesenkt, so dass in der Regel ein Medianrücken vorhanden ist, was bei den
rezenten Rauhtieren nicht häufig der Fall ist. Der etwas gewölbte Neuralbogen ist stets kurz,
aber nie sehr kurz, nie ist eine Andeutung eines can. transv. oder einer ventralen Wurzel vor-
handen und die leider nur an zwei Stücken vollständig erhaltene diapophyse ragt wohl meist
nach aussen wenig unten mit querovalem Ende.
3.-7. v. c. eines Musteliden? von Mouillac.
Von Mouillac liegt eine grössere Anzahl von v. c. und v. th. v. vor, welche alle sicher
zusammengehören, indem sie durch die besondere Ausbildung ihres Neuralbogens und proc.
spin. ausgezeichnet sind, worin .sie sich mit keinem Säugetier recht vergleichen lassen, ausser
mit Zorilla libyca 1, die aber bei weitem nicht so abnorm ausgebildet ist und in vielem Anderen
völlig abweicht. Schlosser (Die Affen etc. p. 176 T. V) rechnet diese Wirbel zu Hyaenodon,
nach der Beschreibung, welche Scott (1886 p. 180; 1895 p. 508, 509) von den Wirbeln dieser
— 263 —
Form giebt, können sie aber unmöglich dazu gehören, denn sie besitzen weder einen scharfen
ventralen Kiel oder eine lange diapophj-se am 3. v. c. oder einen hohen proc. spin. am 7. v. c,
noch stark nach innen sehende rostrale Gelenke, wenn diese auch wie dort sehr weit von
einander entfernt sind; auch erwähnt Scott nichts von der so auffallenden Ausbildung des
Neuralbogens und seine allerdings ungenügende Abbildung (1895 p. 530 Fig. 10) lässt auch nichts
davon erkennen. Leider passt kein einziges der mir vorliegenden Exemplare des epistropheus
zu diesen Wirbeln und es ist nicht sicher, ob der ja auch durch starke Entwicklung seines
Neuralbogens ausgezeichnete atlas B von Mouillac (Taf. V Fig. 9) dazu gehört. Die grössten
Wirbel, von welchen Schlosser 1. c. einen 7. v. c. a) Taf. V Fig. 42, 48, 52 und 56 abbildet, gehören
wohl zu einer Form von der Grösse von Felis domestica 1, die andern etwas kleineren Arten
an. Es sind ausser einem Exemplar, dem die Epiphysen fehlen, nur 2 zusammengehörige
a) und ß) des 3. v. c. der kleineren Art vorhanden, mehrere des 4. und 5. v. c, dann sechs Stück
des 6. V. c. und fünf des 7. v. c. a— e), wovon der 7. v. c. a) ein 5. und ein 6. v. c. zu der grossen
Form gehören.
Wie aus den Tabellen ersichtlich, ist das Verhältnis von Länge und Breite am 3. v. c
wie bei Zorilla libyca 1, am 7. v. c. aber stets niederer, besonders bei f—e) nur etwa so hoch
wie bei Meles und es ist beachtenswert, dass ausser bei a) die Länge des 7. v. c. stets geringer,
die Breite und Dicke aber grösser als am 3. v. c. ist, es scheint also wie selten bei den rezenten
Raubtieren, z. B. bei den Ursidae, die Breite vom 3. bis zum 7: v. c. zuzunehmen. Die stets
deutlich schräg stehenden Endflächen sind wie oft z. B. bei allen MusteUdae alle deutlich quer-
oval, sonst normal, am 7. v. c. ohne Rippenfacetten, also wie bei Zorilla libyca 1, ventral sind
aber die Körper nicht so platt, am 7. v. c. stets ein wenig gewölbt, an den 3. v. c. mit der End-
gabel und an einigen 5. und 6. v. c. sogar mit einem Medianrücken versehen, während dieser
am 7. V. c wenigstens angedeutet ist. Hier ist die Wirbelseite nicht wie bei Zorilla kantig ab-
gesetzt, sondern die Kante ist höher oben unter einer Längsrinne, es ist also eine Andeutung eines
can. transv. und einer ventralen Wurzel der diapophyse wie öfters bei den Mustelidae vorhanden.
Das sehr wenig vorgeneigte Neuraldach ist schon durch seine abnorme Breite auffällig,
sein Seitenrand ist scharf, zuerst seitlich ein wenig convex, dann gerade und stets etwas nach
oben aufgebogen, das Neuraldach wie oft daneben eingesenkt, aber median wie bei Zorilla
libyca 1 stets wieder etwas gewölbt. Wie dort nur am 3. v. c. ist hier stets am Rostralrande
eine deutliche breite Convexität, die am 3.-6. v. c durch einen medianen Einschnitt eben geteilt
ist und über welche sich noch mehr als bei Zorilla der Caudalteil des vorhergehenden Daches
legt. Der Caudalrand ist anders gestaltet, indem er zwischen den Enden der postzygapophysen
ziemlich gerade und stets mit kleiner bis sehr kleiner spitzer Kerbe versehen, sich hinzieht
(am 7. v. c. a) Schlosser 1. c. Taf V Fig. 52 ist er zerbrochen). Der proc. spin. am 3. v. c. nur als
Längsleiste ausgebildet, erhebt sich wie bei Zorilla stets nur in der caudalen Dachhälfte und
ist meist nur sehr klein, am 7. v. c. caudal stumpfrandig.
Die dorsale Wurzel ist am 3. v. c. breiter als bei Zorilla, sonst sind diese Teile ebenso
entwickelt, die nicht lange diapophyse ragt aber nach hinten aussen wenig unten, am 7. v. c.
nach aussen wenig unten, ist stets dorsoventral platt mit vor allem nach oben sehender Ober-
fläche. Sie hat am 6. v. c. kein Eck nach unten, am 7. eines nach vorn und eines nach hinten
etwas oben. Das Rostraleck der unteren Lamelle ragt stets mehr vor als bei Zorilla und wird bis
zum 6. V. c. breit und abgestutzt, der zuerst gerade lange Ventralrand ist zuletzt öfters concav.
— 264 —
länger als bei Zorilla, das Caudaleck ist nicht wie dort entwickelt, erst am 4. v. c. angedeutet,
ragt aber am 6. deutlich nach hinten.
Die flachen stets kreisförmigen rostralen Facetten sehen wie bei Zorilla schon am 3. v. c
etwas, dann aber oft massig nach innen, die Gelenke springen wie dort nur etwas vor, ihr
gegenseitiger Abstand jedoch ist auffällig gross, die metapophysen fehlen wie in der Regel bei
den Mustelidae, die postzygapophj-sen ragen caudal gar nicht vor. Die hyperapophysen sind
ähnlich wie bei Zorilla wenig verdickt und rücken sich am Dachrande allmählich näher, die
lophapophysen sind bis zum 6. v. c. wohl durch den convexen aufgebogenen Seitenrand ver-
treten, am 7. V. c. aber als Eckchen an ihm vor den Gelenken, während sie bei Zorilla fehlen.
V. th. V. eines Musteliden? von Mouillac.
Leider lassen nur noch \-. th. v. sich mit Sicherheit an diese eigentümlichen Wirbel an-
schliessen, während bei den weiteren "Wirbeln kein rechter Anhalt geboten ist, um sie hierher
zu stellen. Von den vier Stück 1. \-. th. a— bj passt leider keines ganz an einen der vorliegenden
7. V. c, denn a), in Schlosser 1. c. Taf. V Fig. 53 abgebildet, ist zu klein, um zu dem 7. v. c. a) oder t)
zu gehören, ebenso ß) der grösste 1. v. th. eben zu klein für den 7. v. c. ai, nur der 1. v. th. t)
passt so ziemlich zu dem 7. v. c. -(). Von den zwei vorhandenen 2. v. th. a) und ß) passt a) in
allem an den l.v. th. a), ferner sind noch ein 3. v. th. und ein v. th. i. aj, sowie 6 Stück mittlere
v. th. v. vorhanden. Der 1. v. th. ist wohl kürzer als der 7. v. c, stets eben breiter als lang,
der V. th. i. ist deutlich länger und etwas gestreckt. Die stark ovale rostrale Endfläche steht
am 1. v. th. etwas schief und dieser ist ventral Avenig gewölbt, wobei bei a), t) und h) zwei
parallele Längsleistchen angedeutet sind, während am v. th. i. ganz oben seitlich schon tuberc.
psoat. angedeutet sind.
Der Neuralbogen ist auch hier stets so charakteristisch breit wie an den v. c, sein
Rostralrand am 1. und 2. v. th. gerade und an letzterem wie bei Zorilla wenig kürzer als am
1. V. th., auch am 3. v. th. noch mitteflang und nie sehr kurz, am 1. v. th. mit einem winzigen
Medianeinschnitt versehen, der Caudalrand ist am 1. v. th. wie an den v. c. fast gerade, am
2. v. th. nur bei a) noch entwickelt, was darauf hindeutet, dass hier wohl spezielle Unterschiede
herrschen. Als Besonderheit ist jedoch zu betonen, dass am 1. v. th. stets noch der Seitenrand
ein wenig scharf ist, was bei den rezenten Raubtieren nie zu beobachten war. Der proc. spin.
ist leider nur am 1. v. th. a) und h) fast, am 2. v. th. a) und einigen hinteren v. th. v. völlig gut
erhalten wie bei Zorilla stets nur in der caudalen Dachhälfte. Bei dem 1. v. th. b) ist er nun be-
sonders klein, wohl ein Artunterschied gegen den 1. v. th. a), wo sein Längenverhältnis zum
Wirbelkörper aber auch niederer als bei Zorilla, etwa wie bei Mustela ist. Er steht senkrecht
und wird dann klein und nur massig rückgeneigt, also weniger als bei Zorilla 1. Er ist scharf-
randig, mittelbreit, am 2. v. th. breiter, läuft am 1. v. th. oben wohl zu, dann aber ist er ab-
gestutzt, am 2. v. th. am Ende mit Eckchen vorn und hinten wie öfters bei Raubtieren versehen
und am 3. v. th. unten mit einer Platte, er ist breiter als bei Zorilla 1.
Die diapophyse ist normal entwickelt und es ist keine Rinne unter ihr vorhanden, am
v. th. i. ist ihre Facette aber schon geschwunden. Am 3. v. th. ist wie bei Zorilla 1 oben am
Ende "ein einfacher deutlicher Höcker vorhanden, dann aber ist im Gegensatz zu dieser der
rostrale Vorsprung wohl entwickelt und ragt am v. th. i. wohl etwas nach oben, ebenso ist der
Verbindungsrücken und die anapophyse normal ausgebildet.
— 265 —
Die rostralen Facetten sind am 1. v. th. kreisförmig flach und etwas, bei t) wenig nach
innen gerichtet, sonst normal, nur am 2. v. th. a) deutlich, bei ß) wenig nach innen gerichtet. Die
praezygapophysen, ohne metapophysen, sind zuerst besonders weit von einander entfernt und
ihre Rudimente auch an dem 3. v. th. a) und einem der v. th. v. sich nicht so genähert wie meistens.
Die postzygapophysen ragen am 1. v. th. hinten nicht vor, ihr Abstand ist hier gross, sonst
sind sie normal wie bei Zorilla, nie ganz reduziert, am v. th. i. relativ gross, kaum rückragend,
ihre flachen Facetten hier nach aussen unten gewendet. Stets sind am 1. v. th. vor ihrem
Rostraleck lophapophysen normal entwickelt.
Da Scott (Hyaenodon 1895 p. 509) auch hier nichts von der besonderen Entwicklung des
Neuraldaches erwähnt und von einer besonders starken Ausbildung der diapophyse und
wenigstens bei Hyaenodon horridus von einem starken proc. spin. spricht, ist keine Wahr-
scheinlichkeit gegeben, dass die eben beschriebenen v. th. wie auch die v. c. zu einer verwandten
Form gehören, es bieten ja auch die caudalen Gelenke am v. th. i. keinen Anhalt, dass an den
V. th. 1. die Gelenke anders wie bei den Raubtieren entwickelt seien, wie es bei Hyaenodon der
Fall sein soll. Auch in der Beschreibung der v. c. und v. th. anderer Creodonta (Scott 1886
p. 159, 170; Wortman: Patriofelis 1894 p. 138, 139, Oxyaena 1899 p. 143) findet man nur ganz
andere Verhältnisse, nie eine Angabe über eine ähnliche Ausbildung des Neuralbogens, daher
ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese Wirbel zu einem Creodonten gehören, bei Mustelidae,
vor allem bei Zorilla libyca 1, finden sich noch am meisten Vergleichspunkte, vielleicht gehören
sie also zu einem der in Mouillac nicht selten vorkommenden Mustelidae, der allerdings dann in
der Wirbelsäule keineswegs primitiv, sondern ganz eigenartig differenziert wäre. Sollte aller-
dings der atlas B zu ihnen gehören, was nicht unwahrscheinlich ist, so würde dies sehr gegen
die letztere Annahme sprechen.
V. th. V.
Bezeichnenderweise passt keiner der sonst vorliegenden acht Stück 1. v. th. A—H recht
zu einem der 7. v. c. und nur einer D sicher zu einem der acht Stück 2. v. th. ; weiterhin sind
noch neun Stück 3. v. th. vorhanden und eine nur massige Anzahl weiterer v. th. v. Von all
diesen ist nur wenig Bemerkenswertes zu erwähnen. Der Körper ist am 1. v. th. bald etwas
länger als breit, bald etwas breiter als lang, z. B. bei D, ventral stets etwas gewölbt ohne Vor-
sprünge, am 2. V. th. sind hier aber bei dem dazu passenden D rostral wie öfters bei Canis
zwei winzige Knöpfchen vorhanden und bei zwei anderen A und B eine deutliche Längskante,
welche bei A rostral gegabelt ist, was ich bei rezenten Raubtieren nie beobachtete.
Bei den sich auch sonst recht ähnlichen 1. v. th. A und B ist an dem Rostralende des
Neuraldaches ganz wie bei Hyaena ein dreieckiges rauhes Feldchen nach vorn wenig oben
sehend vorhanden.
Der proc. spin. ist am 1. v. th. nur bei A und E fast ganz erhalten, sein Längsverhältnis
zum Körper ist hier ungefähr 2,5 — 2,2 und er ist schlank wie etwa bei Felis oder Canis, meist scharf-
randig und wohl stets wenig bis sehr wenig rückgeneigt, später oft mit caudaler Platte ver-
sehen und oft stark rückgeneigt und nie besonders breit. Die diapophyse verhält sich normal, nie
ist eine Rinne unter ihr, der Höcker ist am 3. v. th. meist geteilt auf ihrem Ende. Die Gelenke
verhalten sich normal und ausser bei C und D sind am 1. v. th. stets lophapophysen entwickelt,
nur bei E etwas mehr rostral gelegen als normal der Fall ist.
Zoologica. Heft 36. 34
266
V. th. i.
Acht Stück V. th. i., welche sicher zu Raubtieren gehören, sind völlig normal entwickelt,
acht andere aber, ebenfalls normale v. th. i., weichen dadurch von denjenigen der rezenten Raub-
tiere ab, dass ihre fossa transversa etwas nach vorn sieht (bei diesen nur ein wenig), es ist
daher nicht sicher, ob sie zu Raubtieren gehören. Der proc. spin. ragt stets deutlich oder
etwas nach hinten, die metapoph\'sen nicht oder wenig nach oben, selten etwas und der Ver-
bindungsrücken ist stets deutlich.
V. th. 1.
Die Zahl der mir vorliegenden v. th. 1. ist relativ grösser als die der v. th. v., etwas Be-
sonderes ist an ihnen kaum zu beobachten. Der Körper ist fast stets ein wenig bis etwas
länger als breit, nur ein grosser 1? v. th. 1. B von Escamps (1879 XV 25 1— n) hat die Maasse 18,5;
19,5; 13,5, es finden sich also auch hier keine kurzen Wirbel wie sie die Ursidae, Hyaena etc.
besitzen. Nicht selten ist eine Mediankante vorhanden und bei sehr vielen eine Einsenkung
hinter der rostralen Rippenfacette, von welch letzterer sich dann eine rauhe deutliche Kante,
wie öfters bei den rezenten Raubtieren nach hinten zieht. Das gestreckte Neuraldach ist ausser
am 1. \'. th. 1. ziemlich horizontal, der nie sehr breite, oft relativ hohe proc. spin. hat einen
scharfen etwas vor dem Dachende verlaufenden Caudalrand, steht zuerst meist senkrecht und
wird wenig, dann etwas bis deutlich vorgeneigt, die Antiklinie scheint also wohl entwickelt zu
sein, wenn auch vielleicht oft nicht so gut wie bei Felis.
Bemerkenswert ist, dass eine diapophyse nur bei einem grossen 1. v. th. 1. A beiderseits,
bei einem mittelgrossen D nur rechts mit Facette vorhanden ist und nur bei einem kleinen
V. th. 1. C als Eckchen vor der anapoph3^sen Basis angedeutet ist. Sehr häufig ist aber am
1. V. th. 1. z. B. bei A und D, oft auch an weiteren ein Verbindungsrücken vorhanden. Es ist
also anscheinend weder an der Grenze von v. th. v. zu den v. th. 1. noch an der zu den v. 1.
ein Übergang vorhanden, wie er sich öfters bei den rezenten Raubtieren fand, speziell die
Antiklinie scheint wohl entwickelt zu sein.
Um nicht ein völlig unsicheres Element hereinzubringen, werden hier wie bei den v. 1.
solche Wirbel, deren Facetten sich wie bei den Huftieren umgreifen, die also nach den Angaben
von Cope, Scott und Wortman eventuell zu Creodonta gehören, nicht berücksichtigt, deshalb
können sich in meinem Material keine echten Hj^aenodon -Wirbel (Scott: Hyaenodon 1895 p. 510)
befinden. Wohl aber sind von Mouillac zwei mittlere v. th. 1. a) und ß) vorhanden, zu welchen
vielleicht noch ein weiterer t) gehört, welche in Grösse und Aussehen wohl zu den oben be-
schriebenen eigentümlichen v. c. und v. th. v. gehören können. Die Maasse von a) sind 9,5;
8,5; 4, die von ß) 10,5; 8,5; 5, sie sind also etwas gestreckt, bieten aber gar nichts Besonderes,
ihr mittelbreiter proc spin. ist etwas bis deutlich vorgeneigt, sein eben stumpfer Caudalrand
läuft unten in eine Gabelleiste aus, die anapophyse ist breit und bei a) ein Verbindungsrücken
angedeutet, die postzygapophj^sen sind nur etwas nach aussen gedreht und ihre Facetten kaum
convex. Zorilla libyca 1 ist hier durch die Breite und geringe Höhe der proc. spin. und ihre
schlanke anapophyse deutlich verschieden.
— 267 —
v.l. eines Musteliden? von Mouillac.
Bei einer kleinen Anzahl von v. 1. von Mouillac, welche sich wahnscheinlich an diese
anschliessen, ist leider kein letzter v. 1. vorhanden, auch finden sich bei keinem Exemplar des
sacrum genügend Anhaltspunkte, um es mit einiger Wahrscheinlichkeit zu der eigentümlichen
Form stellen zu können. Diese v. 1. bieten wie die v. th. 1. gar nichts Bemerkenswertes, ihre
Körper sind stets etwas gestreckt, das Verhältnis von Länge zur Breite meist = 1,3 — 1,4, bei
den längsten aber bis 1,68 steigend, ist höher als bei Zorilla, etwa wie bei Mustela, ein Kamm
fehlt. Der leider nur selten erhaltene proc. spin. ist an der Basis mittelbreit, oben schmaler,
abgestutzt, nicht hoch und stets etwas bis deutlich vorgeneigt, sein scharfer oder stumpfer
Caudalrand verläuft stets vor dem Dachende und fast immer in eine enge Gabelleiste, wie an
den V. th. 1. ist also Zorilla libyca 1 hier deutlich verschieden.
Die diapophyse, auch nur selten ganz erhalten, entspringt an der Körperseite, zuletzt
eben unter der Basis des pediculus, ihr Caudalrand stets deutlich vor dem des letzteren. Sie
ist nie breit, zuerst sehr klein und ragt am 1. v. 1. nach aussen etwas vorn unten, an einem
mittleren v. 1. ist sie ähnlich wie bei Zorilla oder Ictis vorgebogen, an späteren ragt sie aber
mehr seitlich als bei diesen, doch deutlich nach vorn. Die zuerst breite anapophj'se ist an-
scheinend wohl entwickelt und schwindet langsam. Die rostralen Facetten wenig concav, sehen
nur wenig bis etwas nach oben, bei zwei grösseren v. 1. aber, die vielleicht nicht dazu gehören,
massig nach oben, die zuerst dicken metapophysen ragen wohl nie in die Höhe, und die ausser
bei den genannten zwei Wirbeln massig nach aussen gedrehten postz3'gapophysen divergieren
nur wenig, bei diesen etwas.
Sollten diese Wirbel, was sehr wahrscheinlich ist, zu den eigentümlichen v. c. und v. th. v.
gehören, die oben beschrieben wurden, so fällt auf, dass sie gar nichts Besonderes zeigen, aber
M'ie jene lassen sie sich am besten mit Wirbeln von Mustelidae, wenn auch nicht mit den-
jenigen von Zorilla vergleichen. Leider ist ja der noch am meisten unter diesen Wirbeln
charakteristische letzte v. 1. nicht dabei.
v. 1.
Da unter den zahlreichen übrigen v. 1. leider die diapophyse und der proc. spin. meistens
abgebrochen ist und die anapophyse ja häufig schon am vorletzten v. 1. fehlt, kann natürlich oft nicht
entschieden werden, ob ein letzter oder vorletzter v. 1. vorliegt, es dürften gegen 20 Stück letzte
V. 1. vorhanden sein. Die vorderen v. 1. sind alle etwas gestreckt, bei den grössten Wirbeln ist
das Verhältnis von Länge und Breite = 1,3— 1,5, bei einigen mittelgrossen steigt es bis auf 1,7 — 1,85,
auch die letzten v. 1. sind fast alle ein wenig bis etwas länger als breit, nur zwei kleinere so
lang als breit und nur einer E von Bach, dessen Maasse 10?; 12?; 7? sind (die Epiphysen fehlen
ihm), ist etwas breiter als lang und noch dadurch ausgezeichnet, dass die diapophysen bei ihm
am pediculus entspringen und die postzygapophysen sich relativ nahe sind (leider ist kein zu
ihm gehöriges sacrum vorhanden). Auch hier fehlen also stark verkürzte Wirbel, wie sie Ursus,
Hyaena etc. besitzt.
Der proc. spin. ist nur bei einigen recht kleinen v. 1. von Mouillac klein, manchmal relativ
hoch, nie lang abgestutzt und anscheinend stets etwas bis deutlich vorgeneigt. Sein Caudalrand
ist nur bei einem mittleren v. 1. von Mouillac stumpf, am letzten wohl öfters, ausser bei diesem
— 268 —
verläuft er etwas vor dem Dachende und oft in eine Gabclleiste. Sehr selten ist an einigen vor-
deren V. 1. ein schwacher Verbindungsrücken entwickelt, die anapophyse aber ist anscheinend
stets gut ausgebildet.
Die diapophj'se entspringt fast stets zuerst ziemlich unten an der Seite des Körpers und
rückt dann bis eben unter die Basis des pediculus, nur bei dem genannten letzten v. 1. E und
einem sehr kleinen vorletzten (?) A von Mouillac entspringt sie von der Seite des pediculus,
was sich bei rezenten Raubtieren ja auch nur selten findet. Sie ist nur sehr selten breit, ausser
am letzten v. 1. und ihr Caudalrand setzt sich daher meist deutlich vor dem des pediculus an,
sehr selten an diesem, z. B. bei dem vorletzten (?) v. 1. B. Bei zwei Stück des vorletzten v. 1. C und
D von Mouillac entspringt ihr Rostralrand nicht ganz vorn am pediculus, was bei den rezenten
Raubtieren nicht zu beobachten ist. Wo die diapophyse erhalten ist, ragt sie stets etwas bis
massig nach vorn und unten und ist an den hinteren v. 1. wohl stets vor- und abwärts gebogen,
nur bei E vielleicht nicht, sie ragt also wohl fast stets deutlich vor den Körper, wie fast bei
allen Raubtieren mit gestreckten AVirbeln. \'on den übrigen Teilen sind nur die postzj'gapo-
ph^J^sen am letzten v. 1. erwähnenswert, ihr gegenseitiger Abstand ist hier meist nicht gross,
z. B. bei D, E und dem grössten letzten v. 1. F, bei manchen aber mittelgross und nur bei dem
kleinen G von Mouillac so gross, wie bei den meisten Felis und Canidae. Ein zu diesem passendes
sacrum ist jedoch nicht vorhanden.
sacrum.
Es liegen mir 21 Stück mit 3 v. s. A — V vor und nur zwei von Mouillac stammende b
und c mit 2 v. s., von welchen c mit ziemlicher Sicherheit dem 1. und 2. v. s. von V entspricht.
Es scheint also, dass die alttertiären Raubtiere wie die Mehrzahl der rezenten in der Regel
3 V. s. hatten, nur ausnahmsweise 2 v. s., dagegen scheint eine Vermehrung der Zahl bei diesen
nicht stattgehabt zu haben, da ich auch in der Litteratur keine Angaben davon fand, während
bei den untermiocänen Raubtieren ja schon eine Angliederung eines 4. v. s. angedeutet ist und
sich bei den rezenten in fast allen Familien manchmal beobachten lässt. Ein Zusammenpassen
eines sacrum mit einem der letzten v. 1. lässt sich leider nicht ein Mal mit Sicherheit konstatieren;
der grösste der letzten v. 1. F von Bach passt zwar in seiner Grösse zu dem grössten sacrum
N, dieses stammt aber von Mouillac. Zu den grössten Exemplaren N, T und L ist übrigens
auch kein zugehöriger 1. \-. cd. vorhanden.
An dem Körper, der nur bei O ein wenig gebogen ist, erscheint vor allem die grosse
Streckung und nie grosse rostrale Breite bemerkenswert, das Verhältnis \on Länge und Breite
ist nur bei L und O = 2, sonst stets höher, indem es bis 2,6, bei F sogar bis 2,84 steigt. Es ist also
höher als bei allen Canidae und Hyaena, sowie vielen Felis, das Verhältnis der rosti-alen zur
caudalen Breite ist dem entsprechend meist recht nieder, 1,2 — 1,5, nur bei S, U, V höher, bis
1,7 steigend, also niederer als bei Canidae und den meisten Felidae. Formen wie die meisten
Viverridae, Procj^onidae oder Lutrinae verhalten sich in beiden Vei-hältnissen ähnlich. Bei den
rezenten Ursidae und Canidae sind die dem 1. folgenden v. s. stets weniger gewölbt als hier.
Das Neuraldach ist normal, nie sind Lücken vorhanden. Beachtenswert ist, dass sein
etwas bis deutlich concaver Rostralrand, der meist mit grubigen Vertiefungen für den Ansatz der
ligamenta intercruralia versehen ist, z. B. bei T, P, V, c, nie so lang wie in der Regel bei den
rezenten Fehdae, Canidae und Ursidae und ausser bei S und b relativ kurz ist. Der can. vert.
— 269 —
ist rostral selten sehr nieder und breit, z. li. bei T oder etwas gewölbt, z. li. bei N und be-
sonders F, meist ein wenig gewölbt, caudal aber stets deutlich gewölbt und manchmal fast so
hoch als breit, z. B. bei Q, R und T. Die for. sacr. sind stets mittelgross. Die leider meist
abgebrochenen proc. spin. sind nie sehr hoch und nie alle reduziert, massig hoch sind sie z. B.
bei den drei grüssten Stücken L, N, T und bei V und c. Meist sind sie nur an der Basis ver-
bunden, bei den drei grössten aber wohl enger, bei anderen z. B. V, c, S und C ganz isoliert;
sie stehen in der Regel senkrecht oder eben vorgeneigt, wohl nie so rückgeneigt wie bei den
oben p. 245 ff. beschriebenen Exemplaren von St. Gerand le Puy.
Die Seitenteile, deren noch am meisten charakteristische Caudalecken leider meist ab-
gebrochen sind, bieten kaum Besonderes. Ihre Oberfläche ist nie so breit wie etwa bei Arc-
tictis 1 Taf. II Fig. 9 entwickelt, aber nur bei den grossen Stücken L, N, T und bei F nicht, bei V,
c und S am 1. v. s. kaum bis eben; am 2. v. s. ist sie bei F und N auch kaum entwickelt, da
sie hier noch mehr als manchmal bei Felis nach aussen sehend in die Seitenfläche übergeht. Ihr
Seitenrand ist nur bei V, c und F am 1. v. s. eben und nur bei den drei grossen Stücken L,N, T
deutlich aufgebogen, aber auch bei diesen letzteren nur bis zur Mitte der Höhe der praezygapo-
physe, bei N legt sich übrigens wie manchmal bei Felis die rauhe Seitenfläche direkt an diese
an; der Rand läuft meist ein wenig, seltener z. B. bei N, H nicht nach innen. Das .sacrum sieht von
oben stets deutlich gestreckt, nie sehr breit aus, manchmal z. B. bei N schmal. Wenn erhalten,
ist das Caudaleck nie lang, platt, am Ende breit gerundet, z. B. bei H, L oder schmaler ab-
gestutzt, z. B. bei B, O und ragt nur etwas neben den Seitenrand, wenig nach hinten, bei N
wohl massig nach hinten, also anscheinend nie so stark nach hinten wie bei vielen rezenten
Formen.
Der Rostralrand der steil stehenden Seitenfläche fällt meist schwach convex nach unten,
wenig bis etwas hinten, oft mit Kerbe in Mitte der Höhe versehen, aber nie mit einem vor-
springenden Eck darunter, oben ist er bei G und F etwas nach vorn convex, der wohl nur
bei F und U lange und nur bei L sehr stark convexe Ventralrand ist in der Regel kurz und deutlich
convex, der Caudalrand steigt steil zum Beginn des 2. v. s. bei N zu dessen Mitte, bei I, F und
U schräger ebendahin. Die nur bei N und F sich dicht an die praezygapophyse und das 1. for.
sacr. dors. anlegende rauhe Seitenfläche ist meist kurz, ihre facies auricularis greift nur bei N
eben, bei F, U und I etwas auf den 2. v. s. über, ein Verhalten wie bei Ursidae, Proteles oder
Meles findet sich also nicht, meist ein solches wie bei Viverridae und vielen Mustelidae.
Die rostralen Facetten sehen meist etwas bis massig nach oben und die praezygapo-
phj^sen sind nie weit von einander entfernt, meist sogar sich nahe, nie so eng wie bei vielen
Felis, Ursus und fast allen Canidae mit den Seitenteilen verbunden. Die proc. obliquom. sind
selten schwach, z. B. bei c und am 2. v. s. bei V, L, S und oft recht deutlich z. B. bei N. Die post-
zygapophysen sind wohl entwickelt, nie schmal, divergieren etwas und sind deutlich nach
aussen gedreht, ausser bei F ragen sie auch deutlich hinten vor.
Es deutet also alles auf einen wohl entwickelten Schwanz hin, auch hier finden .sich keine
Anzeichen, dass kurzwirbelige Formen wie Ursidae, Meles, Gulo vorhanden waren. Kein sacrum
bietet ÄhnHchkeit mit den oben p. 245 ff. beschriebenen, speziell bei b und c von Mouillac ist
das Verhältnis von Länge zur rostralen Breite ganz anders wie dort bei f und h, die ja auch
nur 2 V. s. haben. Wie schon oben erwähnt, gehört V und c wohl zu einer Form, recht ähn-
lich sind sich A und G, die kleinen Exemplare A, G, D, R, Q nebst B, C, K und P gehören wohl
— 270 —
alle zu nahe mit einander verwandten Formen, auch T und N stehen sich nahe, während L
von diesen mehr verschieden ist. Das von Scott (Canidae 1898 PI. XX Fig. 14) abgebildete
sacrum von Daphaenus ist T und N in Grösse und Streckung wohl ähnlich, aber rostral wohl
breiter, seine proc. spin. sind niederer, es gleicht besonders T, doch sind metapophysen vor-
handen, die bei diesem fehlen. Andererseits gleicht diesen auch ein zu Dinictis felina Leidy
gestelltes, aus den Oreodon beds von Nebraska (1897 XI q— s stammendes und in der hiesigen
Sammlung befindliches sacrum, seine Maasse sind 61; 24; 15; 16,5; 13, das Verhältnis von Länge
und Breite ist bei diesem allerdings höher, die rostrale Endfläche weniger oval, der can. vert.
rostral sehr nieder und der Seitenteil ist nur mit der Basis der sich relativ recht nah ge-
rückten praezygapophysen verbunden, seitlich und vorn etwas vorspringend. Vielleicht spricht
dies aber doch dafür, dass N und T zu Felidae gehören, speziell die .Seitenteile von N zeigen
ja Eigenheiten, die sich nur bei Felis finden; es könnte also wohl möglich sein, dass N zu der-
grossen Aelurogale interm.edia Filh. gehört, beweisen lässt es sich jedoch nicht.
V. cd.
Es ist eine sehr grosse Zahl von v. cd. vorhanden, gerade hier ist aber die Gefahr, die
Wirbel verschiedener Säugetiergruppen zu verwechseln, sehr gross; Wirbel des Schwanzendes
liegen nur wenige vor, sie gingen wohl wegen ihrer geringen Grösse in der Regel verloren.
Der Körper des 1. v. cd. ist meist ein wenig länger als breit, bei manchen grösseren aber auch
etwas breiter als lang, bei den späteren scheint stets die Streckung eine deutliche zu sein,
kurze Wirbel wie bei Ursus oder Hyaena liegen nicht vor, das Verhältnis von Länge und
Breite scheint bei allen grossen längsten v. cd. höher als 3, meist = 3,5—4 zu sein, bei klei-
neren, besonders solchen von Mouillac oft noch höher, bei einem (Mouillac 1879 XV 75 m— o)
sind die Maasse sogar 30,5; 4; 4, das Verhältnis ist also = 7,62; es ist aber dabei zu bedenken,
dass die Breite bei den v. cd. stetig abnimmt, die grösste Länge jedoch oft bei mehreren v. cd.
gleich bleibt und dass dann bei den rezenten Raubtieren stets der vorderste der längsten v. cd.
also der breiteste gemessen wurde, hier lässt sich das natürlich nicht durchführen. Immerhin
ist sicher, dass oft ausserordentlich stark gestreckte v. cd. vorkommen, wie selten bei den
rezenten Raubtieren. Sonst ist von den Körpern nichts erwähnenswert, nur dass die rostralen
Höcker anscheinend nie mit den chevrons einen VerAvachsungsring bilden, wie dies öfters bei
rezenten Raubtieren zu beobachten ist, nur bei einem grossen langen v. cd. von Escamps
(1879 XV 94 z, a, ß, b) ragen die Höcker spitz nach vorn massig unten vor, offenbar wie öfters
bei Raubtieren, z. B. bei Lutra durch Verwachsung mit den chevrons verlängert.
Das Neuraldach ist stets schon am 1. v. cd. etwas gestreckt und steigt caudalwärts
eben an, es ist nie breit und flach und wird anscheinend stets wie bei den meisten Raubtieren,
z. B. den Viverridae reduziert, nie ganz kurz oder wie bei Ursus, Hyaena und Meles zuletzt an die
proc. obliquom. angeschlossen. Sein Rostralrand scheint nur selten tief concav zu werden, der
Bogen wird so zuletzt oft sehr lang und der can. vert. eine sehr lange enge Röhre, nur bei
wenigen ragt das Dach zuletzt nicht ganz bis zum Wirbelende. Der proc. spin. ist zuerst wohl
nie ganz reduziert, bei einigen grossen v. cd. ist er sogar auffällig gross, senkrecht, oben ab-
gestutzt und bei einem so breit wie nur bei manchen Lutrinae. Er wird aber anscheinend stets
bald zu einem Kämmchen oder einer Leiste reduziert.
~ 271 —
Bei den Querfortsätzen sind zuerst zwei Haupttypen vertreten: in einem Falle entspringt
der Rostralrand nicht ganz vorn, der Fortsatz ist nicht breit und läuft massig spitz zu, ein
wenig bis etwas nach hinten gerichtet, also ähnlich wie bei Felis und Canis, im anderen Falle
ist er massig breit, am Ende abgestutzt, A\'obci dieses oft durch vor- und rückragende Ecken
verbreitert ist, und ragt nicht oder sehr wenig nach hinten. Eine vermittelnde Form findet sich
an einem grossen 1. v. cd. von Escamps (1898 IV 25), wo das Ende schräg von innen vorn nach
aussen hinten abgestutzt ist, auch sonst scheint der zweite Typus später durch Abschrägung
des Endes in den ersten überzugehen. Fälle, wo sich der rostrale Teil wie bei Lutra brasi-
liensis 3 Taf. IV Fig. 2 abschnürt, sind anscheinend nicht vertreten, doch ist die manchmal
recht starke diapophyse mit dem caudalen Fortsatz an mittleren v. cd. oft noch deutlich ver-
bunden. Nur an einem 1. v. cd. von Escamps (1879 XV 52 w) ist hier eine Abnormität vor-
handen, indem der breite Querfortsatz rechts eben nach vorn ragt (links normal eben nach
hinten) und sein Rostraleck vorn verdickt und abgeplattet ist, offenbar durch Berührung mit
dem Caudaleck des Seitenfortsatzes des vorhergehenden Wirbels, leider ist kein zugehöriges
sacrum vorhanden, man weiss also nicht, ob es 3 oder nur 2 v. s. hatte, d. h. ob hier ein 1. v. cd.
oder eigentlich ein freier 3. v. s. vorliegt.
Die rostralen und caudalen Gelenke sind wohl entwickelt und werden normal zu proc.
obliquem, resp. Gabelleistchen reduziert, auch hier zeigt sich wie in allem keine Andeutung
einer Reduzierung des Schwanzes, wie sie sich bei Ursidae, Hj^aena, Meles und ähnlichen For-
men findet.
Der Charakter der untersuchten fossilen Wirbel im Allgemeinen.
Fassen wir zum Schlüsse die wichtigsten Resultate der Untersuchung dieser fossilen
Wirbel kurz zusammen, so ist vor allem hervorzuheben, dass die wenigen Wirbel, welche sich
direkt mit denjenigen rezenter Formen vergleichen Hessen, der atlas P und der epistropheus
A— E und S alle von Mouillac stammen, von wo auch alle die eigentümlichen v. c. und v. th.
und der vielleicht dazu gehörige atlas B stammen, welche einer besonders differenzierten Form
angehören müssen. Auch der einzige letzte v. 1. G, bei welchem die postzj^gapophysen stark
divergieren und das sacrum b und c mit nur 2 v. s. stammen von Mouillac. Mouillac enthält
ja unter den Hauptfundorten der Phosphorite die meisten Formen, welche jünger sein können
als oligocän, es stimmt damit also überein, dass Wirbel von dort wie aus dem Untermiocän
^ on St. Gerand le Puy mehr Dift'erenzierungen zeigen und sich z. T. eher mit rezenten ver-
gleichen lassen, als diejenigen der andern Fundorte. Sehen wir von den ersteren Wirbeln ab,
so zeigt nur der atlas manchmal auffällige Differenzierung, z. B. H, I— L, sonst finden Avir
kaum besondere Verhältnisse. Nur der letzte v. 1. E von Bach, der etwas breiter als lang ist
und bei welchem die diapophysen am pediculus entspringen, ist wohl als Ausnahme zu erwähnen.
Sonst ist nur bei wenigen 1. v. th. der Körper etwas breiter als lang und ist sehr bemerkens-
wert, dass alle Wirbel massig gestreckt sind, nirgends finden sich so kurze wie bei Ursus,
Mydaus etc., auch in den Fortsätzen, z. B. der v. 1. findet sich keine Andeutung, dass solche
Formen vorkommen. Andererseits finden sich nur bei den mittleren v. cd. extrem gestreckte,
denn das sacrum ist wohl stets stark gestreckt, aber nie so wie bei Ictis und die v. c. wohl auch
deutlich, aber nicht so sehr wie bei der Viverra- Gruppe. Die Wirbelkörper weisen also fast
alle nur auf das Vorkommen nicht extremer Formen hin und darauf, dass speziell die Raub-
tiere mit kurzen Wirbeln die jüngeren und differenzierteren sind, was ja gut mit den Resultaten
der paläontologischen Forschung übereinstimmt.
Bemerkenswert ist auch, dass der can. transv. am atlas nie wie bei Canidae oder Ailurus
verläuft es spricht dies dafür, dass bei diesen eine Differenzierung vorliegt, das Caudalende
des proc. spin. am epistropheus zeigt nie die Form wie bei Hyaena, Proteles oder Ursus, was
mit den aus dem Verhalten der Wirbelkörper gezogenen Schlüssen übereinstimmt, ferner sind
an den v. th. 1. die diapophysen reduziert wie bei den meisten rezenten Raubtieren, ihr Vor-
handensein bei Canidae und Ursidae scheint also auch kein primitiver Zustand zu sein; sowohl
das Verhalten der postzygapophysen an allen letzten \-. 1. ausser bei dem erwähnten G von
Mouillac wie das der praezygapophysen an allen 1. v. s. beweist ferner, dass ihr grosser Abstand
bei den rezenten Ursidae, Canidae und meisten Felidae auch wohl eine spätere Differenzierung
darstellt, ebenso wie das Emporragen des Seitenteiles bis an den Oberrand der praezygapo-
physe des 1. v. s., wie es sich meist bei den genannten Familien findet. Das sacrum ist übrigens
auch stets viel mehr gestreckt als es bei allen rezenten Canidae der Fall ist und eine höhere
Zahl als 3 v. s. scheint bei den ältesten Raubtieren nicht vorzukommen, ebenso wenig wie ein
kurzer Schwanz. Die Differenzierung der einzelnen Wirbel und der Regionen der Wirbelsäule
ist aber sicher ebenso scharf ausgebildet wie bei der Mehrzahl der rezenten Raubtiere, speziell
die Antiklinie ist anscheinend nie so schwach ausgeprägt wie bei manchen von diesen. Nur
bei den kurzen Wirbeln von St. Gerand le Puy, von welchen leider nur einige v. 1. und viel-
leicht der 6. und 7. v. c. vorliegen, mag dies der Fall gewesen sein, nur bei einigen Exemplaren
des sacrum von diesem Fundort fanden wir ja auch, ähnlich wie manchmal bei rezenten, Über-
gänge zu den v. 1. und v. cd.
Da diejenigen rezenten Raubtiere, welche mehr als 13 v. th. besitzen, meistens sehr
kurze oder doch nicht gestreckte Wirbelkörper haben und bei ihnen auch die diapophj^se der
V. 1. meist nicht sehr vorragt, so dürfen wir wohl annehmen, dass die Raubtiere der Phos-
phorite wie die Mehrzahl der rezenten als Norm 7 v. c, 13 v. th., 7 v. 1., 3 v. s. und mindestens
20 v. cd. besassen. Teilt man die im Abschnitte B dieser Arbeit erwähnten Ansichten von
Rosenberg, so wäre ja nicht unwahrscheinUch gewesen, dass bei den primitivsten Raubtieren
die Rippen an mehr Wirbeln als bei den rezenten entwickelt waren, die Thatsachen sprechen
hier also gegen diese Ansicht, auch besitzen wir zum mindesten keinerlei Anhalt für die
AnntUime, dass die Phosphorit- Raubtiere mehr als 20 freie Rumpfwirbel besassen und es
erscheint ziemlich sicher, dass die Zahl der v. c. bei ihnen stets sieben war. Allerdings ist bei
all diesen Folgerungen zu beachten, dass das bearbeitete Material kein sehr grosses war und
dass neue Funde wie so oft die Schlüsse, welche nur aus dem Fehlen gewisser Merkmale bei
den bisher bekannten gezogen wurden, widerlegen können.
273 —
Maass- Tabellen fossiler Raubtierwirbel.
atlas
epistropheus
1. V. th.
arcus ventralis
Länge Dicke
Ab-
stand
der
rostra-
len
Gelenk-
rändcr
Lange
des
Kör-
pers
und
dcns
Breite Dicke
caudal
Ver-
hältnis
von
Länge
zur
Breite
Lange
Breite
Dicke
Mouillac
Escamps oder Mouillac
Escamps
Mouillac
Escamps
Mouillac
Escamps
- ?
, ?
„ ?
9
2,5
3,5
3,5
4
3,5
3
5
5
4,5
6,5
3,5
3,5
3
4
',5
2
2,5
2,5
2
2
2,5
3,5
3
3,5
',5
32
i6
■8,5
20,5
22.5
19
17
26
25
28
37
18
16
i6
a St. Gcrand Amphicyon .
b „ „ Potamolherium
A Mouillac?
B „ ?
C „ ?
D
E »
N Escamps .
S Mouillac
36,5
12
18
7,5
21.5
2C
?
20?
9
'7
8.5
22,5
?
■7
7
.7?
?
29?
25
7,5
21,5
13
12
7
'3
9
12?
?
12?
8?
II?
7?
14
y
8,5?
5,5
9
?
16?
?
10,5
6,5
1,69
1,5
1,58
1,66?
1,66?
1,54?
1,61
2?
1,88?
1,81?
2,38
a St.Gerand Potümotherium I 12,5
a* Mouillac
ß
T
6*
■2,5
12
12,5
12
"
1 1
10?
10?
6,6
7
7?
7,2
6,8
7
5,8
6
9
8,5
8,5
8?
3,5
4
4
3,'
* Die Länge des proc. spin. beträgt bei a min-
destens 11,5, bei h 7 mm.
längster v. 1.
Länge
Breite
Dicke
a St.Gerand Potamotherium
i8
■4,5
9
b .,
i8
■3,5
10
c „
■7
'3,5
9,5
d „ „
■7,5
■4
9?
3. V. c.
7. V. c.
letzter v. 1.
Länge
Breite
Dicke
Ver-
hältnis
von
Länge
zur
Breite
Länge
Breite
Dicke
Ver-
hältnis
von
Länge
v.wv
Breite
Länge
Breite
Dicke
a St. Gerand Polamotlierium
a Mouillac
ß ,
11,5
■4
12?
8,1
8 ■
10,5
10
9
6
5,8
7
6,5
5,5
3,5
3,1
1,09
■,4
'■33
■,35
■,38
a Mouillac . . .
ß „
T n ...
6 „ ...
€ „ ...
8,5
7
7,5
6,4
6,9
6,5
5,9
7
5,9
6,6
4,5
4.5
3,8
3,8
1,27
1,18
1,07
1,08
1,04
a St. Gerand Potamotherium
b „ „
d „ „ „
■5
■4?
■5
15,5
■3,5
13
15,5
.4,5
9
9
9
9,5
a St.Gerand, Genetta?
sacrum
Länge Breite Dicke
rostral
Breite Dicke
caudal
Verhältnis von
Länge
zur ro-
stralen
Breite
rostra-
1er zu
cau-
daler
Breite
indet ....
rt • • ■ '
Potamotherium
h* Frankfurt a. M.
28,5?
10,5?
5?
7?
38
17
9,5
10,5
g
16?
9?
9,5?
42,5
16
10,5
IG
42,5
16
?
■0,5
38
15
■0,5
9,5?
22,5
12
8,5
9,5
26
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10
4,5?
8
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6?
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7
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2,71?
2.23
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2,65
2,65
2,58
1,87
1,79
',5?
1,62
1,68?
1,6
■,5Z
1,58?
1,26
1,45
g und h nur je 3 v. s., c nur i. und 3. v. s.
Zoologica. Heft 36.
35
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Zittel, K. A.; Handbuch der Paläontologie I. Palaeozoologie Bd. IV. Mammalia. München 1891 — 93.
Tabelle I.
[A]
N u.
■a
El
^ ■—
O
U
u
N u
•d
U
"■6
1) Felis dome&tica ^'
Mittelfranken privat 1
13
10
7
5
3
22
10
2) Felis catus 0
Harz B. 1. M. 5117
13
10
7
5-6
3
—
—
2 a) Felis catus ^ ^'^^■
Thüringen B. z. S. A 1281
13
10
7
5-6
3
20 et)
9
9—10
2 b) Felis catus 9
? B. z. S. 4312
13
10
7
6
3
210
9
3) Felis leo ^
M ? B. z. S. 3994
13
11
7
5
3
6 +
—
3 a) Felis leo cf iuv.
z. G. Nubien B. z. S. 94
13
11
?
5
3
230
10
4) Felis tigris (^ iuv.
Java B. z. S. 19659
13
11
7
5-6
3
22
9
4a) Felis tigris 9
? B. 1. M. 3244
13
11
7
5
3
5 +
—
5) Felis pardus
z. G. Somaliland B. z. S.4966
13
11
7
5-6
3
220
10
9—12
5 a) Felis pardus (^ iuv.
Java B. z. S. 8940
13
11
7
5
3
14%
9
9-12
6) Felis lynx 9
? B. z. S. 4311
18
10
7
5
3
6 +
6?
7) Felis caracol (f
z. G.Indus Gebiet B.z.S. 7519
13
10
7
5
3
90
9
8) Felis Serval 9
JI.? ? B. 1. M. 2208
13
10
7
5
3
2 +
—
9) Felis planiceps iuv. (^
z. G. Sumatra B. z. S. 7504
13
11
7
5
3
16o
9
10) Felis servalina (J'
Loango Küste B. z. S. 25746
13
10
■ 7
5
3
130
7
[C]
1) Nanc?inia binotata ^
Westafrika B. z. S. A. 1337
1 a) Nai.dinia binotata
JaundeKamerun B.z.S, 12211
1) Paradoxurus hermaphrodita
cf' iuv. iuv. Java B. z. S. 8943
1) Suricala tetradactyla
? Stuttgart 2830
1) Arctictis binturong
Java B. z. S. 8950
1) Eupleres Goudoti §
Jladagabkar München
1) Procyon lolor .$
M. ? B. 2. S. 4512
1) Nasua fusca 9
? B, z. S. 4180
2) Nasua leucorhynchus ^ i^^.
iuv. ? B. 1. M. 4464
1) Cercoleptes caudivolvulus ^
? B. ]. M. 2861
1) Ailurus fulgens
Kepal München
1) Bassariscus astuta rj^
Mexiko München 40
1) Ursus mariiimus ^f
M.? B. z. S. 3533
2) Ursus arctos ^ iuv. iuv.
M. ? B. 1. M. 3130
3) Ursus cf. arctos (;^
z. G. B. z. S. A. 3951
13
10
7
5
3
25
13
10
7
5-6
3
28+
13
10
7
4-6
3
270
14
11
6+1
4-6
2
200
14
11
6
5
3
34
18
11
7
5-6
3
200
15
11
5
4-5
4
15+
15
11
5
4
3
20+
14
11
6
5
3
24
14
11
6
5
3
30
14
11
6
5
3
14+
13
10
7
5—6
3
26
14
11
6
4-5
5(+l)
12
14
11
6
4-5
5
8
14
11
6
4
5
9
9
9-10
8
8-11
10
10—11
10
10—13
9
9-11
7
7-9
10
10—11
8
8—10
9
9—12
8
8-9
10
'10-11
4
4-5
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**—
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Sfi
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Nh
•S
o
■o
11) Felis concoloi rj"
? B. z. S. 4170
12) Felis eyra (^ iuv. iuv.
z. G. Brasilien B. z. S. 8011
13) Felis tigrina 9
Sta. CatharinaB.z. S. A. 1511
14) Felis yaguarundi (^
Guiana B. z. S. ad. 3612
l)Cynaelurusjubatusguttatus9
z. G. Somaliland ? B. z. S. 3892
2) Cynaelurus jubatus 9
? B. 1. M, 2288
1) Cryptoprocta ferox 9
Madagaskar Stuttg. 2515
1) Genetta dongalana (^
Aegypten B. z. S. 5539
2) Genetta felina t^
Mozambique B. z. S. 14034
1) Viverra tangalunga 9
z.G. Hinterindien B.Z.S.12210
2) Viverra zibetha 9
M? B. 1. M. 1959
1) Fossa fossa i^
Madagaskar B. z. S. A. 1538
1) Herpestes ichneumon (^ iuv.
M.? B. z. S. 21869
2) Herpestes cf. caffer 9
Afrika B. z. S. 26011
1) Bdeogale puisa (^
z.G.Dtsch.O.AfrikaB.z.S.7311
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
10
7
13
11
7
13
10
7
13
11
7
14
10
6
13
10
7
14
1
11
6
5
5
5
5
5
5
4-5
5-6
6
5
5
5-6
5
4-6
4-5
3
19+
3
21+
3
19o
3
22
3
28
3
24
3
24
1+3
220
3
26
3
21+
2
21+
8
24
3(+l)
29
3
260
3(+l)
21
10
9
9—10
10
10—11
9
9-10
11
U-15
12
12-13
10
10-12
10
8-14
13
13-15
12
12—14
10
[Dl
4) Ursus <;f. tibetanus (j"
M.? B'. a. S. M. 109
5) Melursus Mrsinits 9
M.? B. z. S. 6682
1) Hyaena crocuta (^
Capland B. z. S. 7097
1 a) Hyaena crocuta <^
z. G. B. z. S. M. 115
2) Hyaena brunnea c^
■? B. z. S. 4781
1) Proteles cristalus iuv. iuv.
Capland B. z. S. 7098
1) Mustela foina i^
? B. 1. M. 4202
2) Mustela martes (^
? B, 1. M. 4201
1) Putorius putorius ^
Braunschweig Nehring
2) Putorius (Ictis) nivalis ß'
? B. 1. M. 4203
3) Putorius(Ictis)ermineuS(^iuv.
Braunschweig Nehring 8
1) Galictis barbara i^
1 B. z. S. 23093
1) Gulo luscus t^
Schweden B. 1. M. 2481
la) Gulo luscus
? Nehring
1) Mellivora ratel ^
? B. z. S. 16959
14
11.
6
4-5
5
60
15
11
5
4
5
11
15
12
5
3?
4
10 +
15
12
5
3-4
3
170
15
12
5
3-4
3
12 +
15
12
5
4
3
230
14
10
6
5
3
17+
14
11
6
4-5
3
17+
14
11
6
3-4
3
12+
14
11
6
4
3
16
14
11
6
3-5
3
14+
14
11
6
4—5
3
18+
15
11
5
3-4
3
11 +
15
11
5
3-4
3
12+
14
11
5
8
3+1
13+
10
10—12
12
7
7—10
8
8-9
9
9-10
7
7-9
9
7-11
9
8-12
8
8-10
8
8-9
8
8-10
Tabelle I.
[E]
[F]
.0
9ri
1>
•s
o
T3
1^'
1 a) Mellivora ratel iuv. iuv.
Usambara B. z. S. 7517
14
11
5
2-4
3
17$
8
8—9
1) Meles taxus $
? B. 2. S. 4329
15
12
5
4
3(+l)
154)
8
8-10
1 a) Meles taxus j/'
Braunschweig Nehring
15
12
5
4
3
—
—
2) Meles anakuma (^
? B. z. S. ad 5939
15
11
5
4
4
19
8
8—10
1) Mydaus meliceps §
Java B. z. S. 8948
15
12
5
4-5
3
lOcj)
6
6-8
1) Zorilla libyca
z. G. Nordafrika München
15
11
4
3-4
2
25
11
11—12
21 Zorilla zorilla
Kunena Nil B. 1. M. 2174
15
12
5
3-4
3
21
12
12-14
1) Lutra lutra cf
? B. z. S. 6817
14
11
6
4
3
25
10
10-13
1 al Lutra lutra
Schlesien B. 1. M. 3232
14
11
6
4
3
25
10
10-11
2j Lutra felina
Puerto Mont,ChileB.z.S.9754
15
12
5
3
3
23
9
9-11
3) Lutra brasiliensis iuv. iuv.
RioGrande do Sul B.z.S.23000
15
12
5
3—4
3
20+
9
1) Enhydra lutris tS'
? B. z. S. 17446
14
12
6
4
3
21$
8
8-9
1) Canis lupus §
Polen B. z. S. 6602
13
10
7
5
3
17$
7
7-9
1 a) Cauis lupus ^
? B. z. S. 2945
13
10
7
4-5
3
170
7
7-9
1 b) Canis lupus
Metz Lothringen Nehring
13
10
7
5
3
—
—
2) Canis (Cuon) javanicus 5
Burmah B. 1. M. 2519
2a) Canis (Cuon) javanicus (^
Indien B. 1. M. 1718
3) Canis mesomelas (^
z. G. Deutsch S. W. Afrika
B. z. S. 11163
4) Canis adustus ^
z. G. Westafrika B. z. S. 8335
5) Canis vulpes §
Schlesien? B. 1. M. 3022
5al Canis vulpes
Mittelfranken privat 3
6) Canis lagopus ^
Ostgrönland B. z. S. 1672
7) Canis corsac 5
M. Russland B. z. S. 7099
8) Canis niloticus (^
? B. z. S. A. 2810 ■
1) Lycaon pictus ^
z. G. Abessynien B. z. S. 4548
1 a) Lycaon pictus ^ iuv.
z. G. Ostafrika? B. z. S. 7315
Ib) Lycaon pictus t^
Abessynien B. 1. M. 2209
1) Nyctereutes procvonoides ^
Japan B. z. S. 14643
1) Otocyon megalotis ^
Südafrika B. z. S. A. 105
1 a) Otocyon megalotis ^
Somaliland B. 1. M. 4965
1) Icticyon venaticus §
Surinam Stuttgart
Ol
El
0
13
10
7
5-6
12
10
7
5
13
10
7
5
13
10
7
5
13
10
7
5
13
10
7
5
13
10
7
5
13
10
7
4-5
13
10
1+7
5
13
10
7
5-6
13
10
7
5
13
10
7
5
12
10
7
5—6
13
10
6+1
5
13
11
7
5-6
13
10
7
4-5
3
19
3
170
3
9 +
3
160
3
—
3
22
3
12 +
3
20
3
20
3
16+
3
20
+1)
14 +
3
160
2
19
3
180
3
160
8
6—8
9?
9
8-10
9—11
9
9—11
9
9—10
10
10—12
9
8—10
11
9—11
Anm,: In diesen wie in den folgenden Tabellen sind, z. T. abweichend von den Angaben anf Seite 3, folgende Zeichen verwertet:
m. mindestens, n. nicht, o angedeutet, 0 schwach, klein, + deutlich, mittelgross, 4= stark, lang, ^ sehr stark, sehr lang (in der Tabelle I be-
deutet o 0 + + ij; sehr wenige, wenige, mehrere, viele, sehr viele fehlende v. ed.), <q^ winklig, ^-- concav, ^ convex, — gerade, y eine sich
gabelnde Leiste, K. Kerbe.
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1) Arctictisbinturong
B, z. S. 8950
1) Paradoxurus her-
maplirodita (f iuv.
iuv. B.z.S. 8943
1) Nandinia binotata
J B.z. S.A. 1337
la)Nandinia binotata
B.z.S. 12211
1) Herpestesichneum.
cf B.z.S. 21869
2) Herpestes cf. cafTer
9 B.z. S. 2G011
1) Bdeogale puisa (j'
B. z. S. 7311
2) Genetta felina (f
B. z. S. 14034
1) Viverra tangalunga
9 B. z. S. 12210
2) Viverra zibetha 9
B. 1. M. 1959
1) Fossa fossa ^f
B, z. S. A. 1538
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„ na „ von vorn
„ 2 II. V. th. von der Seite
„ 3 epistropheus von hinten
„ 4 sacmm von oben
„ 4a „ von vom
„ 5 7. V. 1. von vorn
Fig. 6
FcHs caracal 7
„ 6a
" 7
Felis concolor n
8
» 9
Felis planiceps 9
„ 10
Felis catus 2a '
,. 12
von oben 1 tj , , ,
der Seite ^""''^ '^'""^ ^
Proteles cristatus i
10. und II. V. th.
10. iinil 1 1. V. th. von
5. V. 1. + sacrum von oben
epistropheus von hinten J
epistropheus von hinten Cynaelurus (jubatus)
guttatus I
7. v. cd. von der Seite Felis tigris 4
7. V. 1. + sacrum von oben Cryptoprocta ferox i.
Erklärung zu Tafel II.
Flg.
I
2
2a
3
4
4a
5
6
7
3. bis 7. V. c. von unten j
epistropheus von hinten ,■ Vi\erra tangalunga I
„ von der Seite )
6. V. 1. von oben Bdeogale puisa i
sacrum von oben j
von der Seite ■ Genetta di>ngalana i
7. V. 1. von oben J
6. v. 1. von oben |
epistropheus von der Seite \ Suricata tctradact>-la i
atlas von oben 1
sacrum von oben Arctictis binturong i
Fig.
10
1 1
12
i,S
■4
i,i
16
17
18
i8a
19
1. bis 7. v. cd. von oben
sacrum von oben
7. V. 1. von oben
sacrum von vorn
atlas von oben
sacrum von oben
2. und 3. V. th. von oben
sacrum von oben
sacrum von vorn
„ von oben
epistropheus von hinten
> Nandinia binotata la
Fossa fossa i
Ailurus fulgens i
> Procyon lotor i
( Nasua fusca i
Erklärung zu Tafel III.
Mellivora ratcl l
Fig. I atlas von hinten
la „ vor? oben
2 3. V. th. von der Seite Putorius putorius l
3 sacrum von oben Bassaris astuta i
4 epistropheus von hinten \
5 sacrum von der Seite Mydaus meliceps l
6 5. V. 1. von vorn J
7 10. und II. V. th. von oben
8 6. V. I. von oben
9 atlas von hinten
9a „ von oben '} Zorilla libyca l
10 4. V. 1. bis 2. V. cd. von der Seite )
Ictis nivalis 2
.1.
Fig. loa 4. V. 1. bis 2. v. cd. von oben
1 1
12
12a
13
14
15
16
17
18
19
Zorilla libvca l
Enhvdra lutris l
7. v. c. von der Seite
epistropheus von hinten
„ von der Seite
epistropheus von der Seite
atlas von oben
atlas von unten Galictis barbara i
7. v. c. von hinten Meles anakuma 2
sacrum von oben Lutra lutra la
atlas von oben
sacrum von oben
1 Otocyon megalotis
Anm. : Fig. 7 und 8 Taf. III sind in doppelter, alle anderen Figuren in natürlicher Grösse gezeichnet.
Erklärung zu Tafel IV.
Fig. I 7. V. c. + 1 . V. th. von der Seite
„ 2 ~. bis 9. \. cd. von oben
3 3. bis 5. \'. c. von oben
4 3. v. c. von unten ]
.■ 5
Lutra brasiliensis 3
Cuon javanicus 2a
Canis lupus i
Canis lupus i
Fig. 6 sacrum von der Seite
„ da „ von \'orn
„ 7 13. v, th. + I. v. 1. von der Seite und eben unten
Canis vulpes 5a
„ 8 epistropheus von hinten Canis raesomelas 3
„ 9 epistropheus von der Seite Icticyon venaticus i
Erklärung zu Tafel V.
(Die Originale zu Fig. i— 6a stammen aus dem Untermiocän von St. Gerand le Pviy (Allier), diejenigen zu Fig. 7 — 15
aus den Phosphoriten des Quercy, zu Fig. 11 — 13 von Escamps (Lot), die andern von Mouillac (Tarn et Gar.), Fig. ö
und 7 ist aus Versehen nicht horizontal gestellt.)
Fig.
I
la
,5
4
5
5a
6
6a
epistropheus von der Seite N
„ von huiten Potamo-
sacrum von der Seite (links) I therium
„ von oben | Valetoni
letzter v. 1. von oben Geoffr.
atlas linke Hälfte von oben und unten
epistropheus von der Seite ] Amphicyon lema-
„ \i)n hinten J nensis Pomel
sacrum von der Seite
von oben
Genetta ?
g- 7
, 7'L
epistropheus
von der Seite (1
von hinten
nks) 1 p
, «
,,
von der Seite
, 8a
,,
voir hinten
, 9
atlas
rechte
Hälfte von oben
und un
, 10
„
» X »
, 1 1
,,
,,
., 1-2
„
> 13
„
,. 14
•. 15
Seitenmasse von
oben
Canis?
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Zooloyira Heft XXX\^.
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Zoologica Hefi XXXVI
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Zoologie a Heft XXXVI.
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Zoolocjica Heft XXXVI.
Tnf. V.
A.BirkmaieT, iah
Verlag von Erwin Nägele, Staägoj-t
Klein £ Volbert gedr
ZOOLOGICA.
Orio^inal-Abhandliino'en
^^LiLlX ilMllltll^cXLLX.^
dem GesamtgelDiete der Zoologie.
Herausgegeben
von
Professor Dr, Carl Ohun in Leipzig.
Heft 37.
Zur Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der Säugethiere,
zugleich ein Beitrag zur Statnmesgeschichte dieser Thiergruppe.
\'on
Professor Dr. Wilhelm Leche,
Direktor de^ zoologischen Instituts der Universität zu Stockholm.
Zweiter Tlieil: Phylogenie.
Erstes Heft: Die Familie der Erinaceidae.
(Mit 4 Tafeln und 59 Textfiguren).
-•-iÄi
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Zur Entwicklungsg-eschichte
des
Zahiisystems der Säugethiere,
zugleich ein Beitrag zur Stammesgeschichte dieser Thiergruppe.
Von
Wilhelm Leche.
Zweiter Theil: Phylogenie.
Erstes Helt: Die Familie der Erinaceidae.
Mit 4 Tafeln und 59 Textfiguren.
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Alle Rechte, insbesondere das der Uebersetzung, vorbehalten.
Universitäts-Buchdruckcrci von Carl Georgi in Bonn.
Einleitung. Aufgabe der vorliegenden Untersuchung.
Die Phj^ogenie im grossen Stil, d. h. die Versuche, die Herkunft der höheren sj'stema-über die Me-
tischen Kategorien in der Organismenwelt festzustellen, haben, falls sie unter gehöriger Berück- ^^°^^^ ^^^
Starames-
sichtigung aller in Betracht kommenden Instanzen ausgeführt sind, jedenfalls eine nicht zu unter- geschichte.
schätzende Bedeutung. Diese Versuche geben nicht nur eine Art Bilanz unserer jeweiligen Kennt-
nisse von dem allgemeinen genealogischen Zusammenhange der Organismen ab, sondern durch
sie erscheinen auch wichtige morphologische Fragen in neuer Beleuchtung, neue Probleme und
neue Arbeitswege werden durch sie angebahnt. Bin ich somit weit davon entfernt, den Wert
solcher die Abstammung der grossen Hauptgruppen der Tierwelt behandelnden Arbeiten zu
verkennen, so müssen wir andererseits wohl zugestehen, dass bisher in keinem Falle der ge-
nealogische Zusammenhang zwischen den grösseren Kategorien, den Typen und Klassen,
wissenschaftlich unanfechtbar nachgewiesen ist. So wissen wir z. B. von dem Ursprünge der
Wirbeltiere — eine bekanntlich seit mehreren Jahrzehnten fleissig ventilierte Frage — oder
von demjenigen der Säugetiere — einem grade auf der Tagesordnung stehenden Thema — un-
gefähr so viel, dass ein anti-descendenztheoretischer Mephistopheles ein gewisses Recht hätte,
uns vorzuhalten:
,,Und wollt ihr recht ins Innre gehen,
Habt ihr davon, ihr müsst es grad gestehen,
So viel als von Herrn Schwertleins Tod gewusstl"
Ja, eigentlich nur in den Fällen, wo die paläontologischen Quellen besonders ergiebig geflossen
sind, können wir uns rühmen, dem genetischen Zusammenhange einzelner Famihen oder —
ausnahmsweise — Ordnungen unter den Wirbeltieren, wenn wir unsere Betrachtungen auf
diese beschränken wollen, auf die Spur gekommen zu sein. Und in der That : die einst so im-
ponierenden, reich verzweigten Stammbäume sind im Laufe der Jahre immer mehr zu Stamm-
,, Büschen" verkümmert, deren jeder von einer Wurzel X ausgeht; oder mit anderen Worten: je
mehr sich unsere Kenntnis der anatomischen, embryologischen und paläontologischen Thatsachen
erweitert und vertieft, desto deutlicher werden wir in immer zahlreicheren Fällen gewahr, dass die
uns bekannten lebenden und ausgestorbenen Wirbeltiere nicht als Stammformen, sondern als
Seitenzweige einer Ahnenreihe zu betrachten sind, dass sie sich nicht von einander ableiten
lassen, sondern ihrer Mehrzahl nach in einer gänzlich hypothetischen Urform ihren Ahnherrn
zu verehren haben. An eine gradlinige Ableitung einer Klasse, Ordnung etc. von einem be-
kanhten Repräsentanten einer anderen Klasse, Ordnung etc. kann im allgemeinen nicht gedacht
werden; streng kritisch angelegte Forscher erhalten als Resultat ihrer Bemühungen oft nur
ZooloKica. Heft 37. 1
2
den Nachweis einer näheren Übereinstimmung- resp. Verwandtschaft zweier oder mehrerer
Gruppen, während die Stammform nach wie vor unbekannt bleibt').
Solche Resultate wirken wenig befriedigend, denn ganz abgesehen da\-on, dass die Stamm-
form nur hypothetisch erschlossen wird, so leidet die ganze Untersuchungsmethode an dem
Fehler, dass sie die Descendenztheorie als erwiesen voraussetzt, anstatt
Belege für dieselbe zu liefern.
Diesen Thatsachen gegenüber können wir uns nicht verhehlen, dass die bisher an-
gewandte Methode unzulänglich, dass unsere Fragestellung in irgend einem Punkte nicht korrekt
ist. Der wesentlichste Mangel scheint mir auf der Hand zu liegen: die Phylogenien im
grossen Stile arbeiten mit Abstraktionen, nicht mit dem von der Natur selbst
Gegebenen.
Jetzt, da von verschiedenen Seiten Stimmen laut werden, welche die Descendenz oder
wenigstens die Möglichkeit, eine Descendenz nachzuweisen, in Frage stellen oder verneinen,
scheint es mir ganz besonders geboten, an geeigneten Beispielen zu zeigen, dass die Annahme
eines genealogischen Zusammenhanges der Lebewesen, also die Annahme der Her-
kunft einer Form von einer anderen, die einzige ist, welche mit Thatsachen
und Logik übereinstimmt. Gelingt dieser Nachweis, so hat derselbe, wenn auch keinen
mathematischen, so doch weit mehr als den bloss heuristischen Wert, welchen man ihm hat
zuerkennen wollen.
Aber eine solche Beweisführung muss, wie ich schon vor Jahren hervorhob, an dem
ansetzen, was die Natur selbst unmittelbar giebt, also nicht an den Kategorien der zoolo-
gischen Systematik, denn in diesen liegt ja eine Abstraktion, etwas Subjektives. Die einzigen
Reahtäten der organischen Natur aber sind die Individuen, die Einzelformen. An diesen
arbeitet und modelt die Natur, nicht an unseren Typen, Klassen, Ordnungen etc. Nur durch
das Studium der Einzelformen können wir uns bis zu einem gewissen Grade von den be-
engenden Abstraktionen befreien, welche sich die Biologie durch die sj'stematischen Kategorien
auferlegt hat, nur dadurch können wir hoffen, einen Einblick in die Arbeitsmethode der Natur,
in ihr Weben und Treiben bei der organischen Formenbildung zu thun.
Da nun die experimentelle Untersuchungsmethode nur in seltenen Ausnahmefällen für
Fragen der Descendenz in Anwendung kommen kann -') , so giebt es kein anderes Mittel,
i) Von den zahlreichen Beispielen in der neueren Littoratur, welche diesen Satz illustrieren, greife ich eines
der allemeuesten heraus, und zwar eine Arbeit, welche unter durcliaus kritischer und scharfsinniger Berücksichtigung
aller wesentlichen Instanzen ausgeführt ist, nämlich Semons Untersuchung über die Genealogie der Dipnoi. Sein
Schlusssatz lautet: „Entweder die Dipnoer und die Amphibien sind dem gleichen, wenn auch ganz kurzen Stamme
entsprossen. Oder aber die beiden Zweige entsprangen für sich, wenn auch in allernächster Nähe (jedenfalls viel näher
als die Zweige der Amphibien und Crossopterygier) der gemeinsamen Wurzel, vermutlich Urselachier mit amphistylem
Quadratum. Obwohl ich der ersteren ALiffassung zuneige, gebe ich doch zu, dass bis jetzt keine Rede davon sein kann,
in dieser Frage eine sichere Entscheidung zu treffen." Um jeder Missdeutung vorzubeugen, will ich als meine Über-
zeugimg betonen, dass man zur Zeit wenigstens in dieser Frage nicht weiter kommen kann, als der besagte Autor ge-
kommen ist.
2) Dies wird auch von den Vertretern der neuen anal}'tisch-e.\perimentellen Methode in der Morphologie ein-
gestanden. . So sagt Driesch. (99, pag. 46: alle Litteraturnachweise sind am Schlüsse der Arbeit gegeben): „Noch
einmal soll hervorgehoben werden, dass ich die Probleme, welche die Phylogenetiker meinen bearbeiten zu köimen,
nämlich die Probleme der Spezifität, der Umwandlung, im Gegensatz zur Entwickelung sehr wohl sehe, aber ich sage:
das Experiment zu ersetzen, als die systematische Untersuchung der Formenwand-
lungen, wie sie bei Individuen auftreten, betreffs deren genetischen Zusammen-
hanges kein Zweifel bestehen kann, resp. von deren realer Verwandtschaft wir uns Ge-
wissheit verschafft haben. Eine solche Individuengruppe fällt wohl im allgemeinen mit dem zu-
sammen, was gemeinhin als „Art" aufgefasst wird. In den individuellen Formenwandlungen aber,
in den individuellen Variationen, offenbart sich die Geschichte der genetisch zusammenhängenden
Individuengruppe, der Art. Durch derartige methodische Untersuchung möglichst vieler, ein-
ander nahestehender „Arten" gewinnen wir Anhaltspunkte für die Beurteilung der Modifikationen
von Art zu Art, um allmählich immer höhere Kategorien, immer weitere Formenkreise in den
Bei-eich unserer genealogischen Forschung zu ziehen. Die hierbei anzuwendende historische
Methode fordert aber unbedingt, dass das fragliche Objekt, soweit möglich, in allen Instanzen
der Biologie: vergleichender Anatomie, Embryologie, Paläontologie, Zoographie und Ökologie
(vornehmlich Zoogeographie) geprüft wird').
wir können diese Probleme zur Zeit nicht erfolgreich in Angriff nehmen, und nur wir könnten es; was jene geleistet
zu haben glauben, ist nur Schein, was sie höchstens geleistet haben, Vorarbeit." — Wenn Driesch ferner (pag. 45)
behauptet: „Es giebt nur eine leistungsfähige Methode, und das ist die unsere; alles was sonst als Methode ausgegeben
wird, verdient diesen Namen garnicht", so ist erstlich daran zu erinnern, dass von seinem absprechenden Urteile der
historischen Methode nicht nur die morphologische Genealogie, sondern auch, und zwar in gleichem Masse, andere
Wissenschaften, wie Philologie, Archäologie etc. betroffen werden. Femer liegt in Drieschs Auffassung ein Verkennen
eines tiefgewurzelten psychologischen Dranges, welcher sich auch auf wissenschaftlichem Gebiete nie verleugnen wird:
so lange die experimentelle Methode eingestandenermassen uns kein „Wissen" betreffs des genealogischen Problems
bieten kann, so wird man, anstatt auf den Moment, wo sie sich hierzu imstande sieht, thatenlos zu harren, sich mit
den zu Gebote stehenden Methoden eine „Meinung" in dieser Kardinalfrage zu verschaffen suchen ; denn noch nie hat
sich der menschliche Geist durch die Unmöglichkeit, die absolute Gewissheit zu erlangen, von dem Streben danach
abhalten lassen. Beide Methoden, denke ich, werden wohl noch lange, und zwar zum Heile der Wissenschaft, neben
einander hergehen. Die eine dieser Methoden mit Driesch als unwissenschaftlich unterdrücken zu wollen, das scheint
mir — unwissenschaftlich. Dass D. den faktisch vorliegenden Resultaten .unserer Forschung mit solchen Aussprüchen
gerecht geworden ist, davon wird er nur Wenige — trotz aller seiner Begriffsbestimmungen! — überzeugen können.
Auch Drieschs Kritik des sog. biogenetischen Grundgesetzes ist nicht zutreffend. „Warum durchläuft der
Säugetierembr}'o ein Fischstadium? Antwort: Er thut es garnicht, sondern er und die Fischembryonen durchlaufen ein
Stadium, in dem sie sich recht ähnlich, wenn schon immer noch von einander zu unterscheiden sind." „Insofern das
Unähnlichwerden (i. e. im Verlaufe der Ontogenese) auf Hinzutreten neuer Merkmalsarten beruht, scheint mir
das Vorhandensein grösserer Ähnlichkeit auf früheren, durch wenig Merkmalsarten reprä,sentierten Stadien,
weniger der Ausdruck eines „biogenetischen" Gesetzes, als der eines allgemeinen Raumgesetzes zu sein, und die That-
sache, dass Formen von vielen Merkmalen solchen mit nur ganz wenigen Charakteren, im Embr\'onalstadium, wo sie
selbst sehr wenig Merkmale besitzen, ähnlicher sind als später, fällt unter denselben Gesichtspunkt." Um die von D.
selbst angeführte Frage betreffs der Ähnlichkeit des Säugetier- und Fischembryos aufzugreifen, so ist z. B. ohne wei-
teres klar, dass das Vorkommen der Anlage eines Kiemenapparates oder — vorsichtiger! — von Kiemenspalten und
-bögen bei Säugetierembryonen doch wahrlich nicht der „Ausdruck eines allgemeinen Raumgesetzes" sein kann! Es
hat eben der Säugetierembr3'o andere Merkmale, durch welche er dem Fische ähnlich wird, nicht bloss weniger
Merkmale als das ausgebildete Individuum — und für diese Thatsache reicht Drieschs Erklärung nicht aus.
Selbstverständlich ist mit diesen Bemerkungen keine Kritik der gesamten von Driesch vertretenen Auffassung
gegeben oder beabsichtigt. Es schien mir nun geboten, zu einer Ansicht Stellung zu nehmen, welche durch die Bedeu-
tung mehrerer Arbeiten ihrer Vertreter niemals ignoriert werden kann, wenn man sich über biologische Methodik aus-
zusprechen hat.
i) Besonders ist vor Überschätzung einer dieser Disziplinen auf Kosten der übrigen zu warnen.
Zoologischer- und noch öfter anatomischerseits wird die Paläontologie nicht immer in gebührender Weise be-
rücksichtigt. Und doch ist die Paläontologie — trotz ihrer notwendigen Lückenhaftigkeit — die im strengsten Sinne h i-
storische Disziplin der Biologie und als solche unsere wesentlichste Direktive und Kontrolle bei allen Stammes-
— 4 —
So etwa gestalten sich die theoretischen Forderungen, welche man an eine erfolgreiche,
wissenschaftlich massgebende genealogische Studie zu stellen hat. In der Theorie ist diese
hier vorgeschlagene Methode wohl nicht ganz neu — leider aber in der Praxis.
In der Praxis dürfte man ausserdem einige besondere Rücksichten zu nehmen, resp.
sich oft gewisse Beschränkungen aufzulegen haben.
Zunächst ist zu bemerken, dass sich nicht jede Tiergruppe — zumeist infolge der Lücken-
haftigkeit unserer betreffs derselben zu erlangenden Kenntnisse — in gleichem Masse zum Ge-
genstand einer solchen Untersuchung eignet. Unleugbar bieten die Wirbeltiere und unter diesen
wiederum die Säugetiere für eine erfolgreiche genealogische Beurteilung den meisten niederen
Tieren gegenüber wenigstens einen wesentlichen Vorteil, welcher den Nachteil, der in ihrer
grösseren Komplikation liegt, reichlich aufwiegt. Da die ältesten bekannten Säuger aus dem
Trias und Jura zum grössten Teile jedenfalls sehr primitive Formen sind, ist man den histo-
rischen (d. h. paläontologischen) Anfängen dieser Klasse bedeutend näher gerückt als denen
der grossen Mehrzahl anderer Tiere, und darf man aus diesem Grunde hoffen, dass sich
einstmals auch jene Anfänge offenbaren werden, während die historisch zu erschliessenden Ur-
formen der meisten niederen Tiere vor der Bildung der ältesten heute bekannten geologischen
Ablagerungen gelebt haben müssen und deshalb uns wohl stets unbekannt bleiben werden.
Ferner ist von den Wirbeltieren ein morphologisch viel wertvolleres paläontologisches Material
(Skelett, Zahnsystem) als von den meisten Wirbellosen erhalten geblieben.
Bei Tieren von so komplizierter Organisation, wie es die Wirbeltiere sind, wird man
sich selbstredend bezüglich der Bearbeitung der individuellen Variationen auf ein oder einige Or-
gansysteme beschränken müssen — und das meist ohne Schaden, da anwendbare Resultate
nicht von allen zu erwarten sind, oder doch der darauf verwendeten Mühe auch nicht annähernd
entsprechen würden. Selbstredend sind alle Organsysteme — wenn auch in etwas wechselndem
Grade — bei Untersuchung der Arten, Gattungen etc. zu berücksichtigen.
Das Zahn- Wenn ich das Zahnsystem zum Ausgangspunkt der genealogischen Untersuchung einer
System als S;iugetiergruppe wähle, so ist das nicht nur motiviert, sondern geradezu geboten durch den
punkt genea- Umstand, dasssich auf dieses Organsystem in a usgiebigerer Weise als auf irgend
logischer ein anderes die drei Instanzen der historischen Methode: vergleichende Ana-
tomie, Embryologie und Paläontologie anwenden lassen. Das Gebiss ist nämlich,
wie ich bereits früher (93, 95) hervorgehoben habe, das einzige Organsystem der Wirbeltiere,
an dem es möglich ist, die Ontogenese, wie sie sich im sog. Milchgebiss ') offenbart, und die
wirklich historische Phylogenese (d. h. Stammesgeschichte, gestützt auf paläontologische, nicht
bloss vergleichend-anatomische Befunde) direkt mit einander zu vergleichen. Mit anderen Worten:
wir sind imstande, die individuell frühere Entwicklungsstufe (d. h. das Milchgebissj mit der
Unter-
suchungen.
geschichtlichen Forschungen. Es ist jedenfalls als gänzlich unstatthaft zu bezeichnen, irgend einen genealogischen
Versuch zu wagen, welcher gegen sicher beobachtete paläontologische Thatsachen verstösst oder diese ignoriert.
Dadurch, dass wir die Befunde der indi\'iduellen Variation unter die Kontrolle der Paläontologie stellen, dürften
die Bedenken wegfallen, welche man gegen die Verwendung der ersteren für die Genealogie angeführt hat (vergleiche
besonders Scott 94).
1) Da hier und im Folgenden nur von den Zähnen der Dentition II und III ( vergleiche die Ausführungen
in dem ontogenetischen Teil 95) die Rede ist, so habe ich, um jeder Missdeutung vorzubeugen, die alten, wenn auch
weniger korrekten Benennungen Milch- imd Ersatzzähne gewählt.
historisch früheren (fossile Formen) direkt zu vergleichen, ganz abgesehen davon, dass selbst
bei fossilen Tieren nicht selten das Milchgebiss der Untersuchung zugänglich ist. Wir haben
somit im Zahnsystem einen vorzüglichen Prüfstein für die Tragweite des biogenetischen Satzes.
Ferner besitzen wir zur Zeit wenigstens von den historisch ältesten, d. h. den mesozoischen
Säugetieren keine morphologisch brauchbareren Reste als das Gebiss. Schliesslich ist dasselbe
ganz besonders zum Studium der individuellen Variationen geeignet, da es äusserst plastisch
ist, gefügiger und vollständiger, als die meisten anderen Organe, auch dem leisesten Impuls von
aussen nachgiebt.
Fügen wir hierzu die äusseren, aber nicht zu unterschätzenden Umstände, dass das
Gebiss leichter und in grösserer Menge anschaffbar, sowie rascher präparierbar als die übrigen
Organe ist, so kann nicht bestritten werden, dass das Gebiss den theoretisch und praktisch
bestmotivierten Ausgangspunkt für die genealogische Untersuchung der Säugetiere bildet. Erst in
zw^eiter Linie kann das Skelett Berücksichtigung finden ; es eignet sich weniger zum Ausgangs-
punkt der fraglichen Untersuchungen, teils weil die Paläontologie ein viel sparsameres Material
dafür liefert, teils weil seine Abstufungen von „Art" zu „i\rt" aus naheliegenden Ursachen meist
weniger scharf markiert sind.
Es versteht sich von selbst, dass unter Anwendung der im Obigen dargelegten genealogi- Aufgabe dei
sehen Arbeitsprinzipien der zweite Teil meiner Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der''°''''^sendei
Unter-
Säugetiere sich zu etwas mehr gestalten muss, als einer blossen Darlegung der Phylogenese des suchung.
Zahnsystems. Der hier vorliegende Anfang dieses Teiles enthält somit auch nur die Bearbeitung
einer einzigen Tierfamilie, der Erinaceidae. Mehrere Gründe haben mich bestimmt, mit dieser
Gruppe den Anfang zu maclien. Abgesehen von den rein äusseren Umständen, dass ich von
ihr ein verhältnismässig grosses Untersuchungsmaterial besass resp. mir verschaffen konnte ^),
sowie dass die ontogenetischen Grundlagen ihres Zahnsystems durchaus gesichert sind -), spricht
für diese Wahl, teils dass von dieser Familie reichlichere paläontolologische Reste als von den
anderen noch heute lebenden Insektivorenfamilien vorliegen, teils dass die Familie sehr verschie-
dene Formen umfasst, teils endlich dass das Vorkommen vieler Arten in einer der hierher gehörigen
Gattungen das Studium der Artenbildung besonders begünstigt. Eine Tiergruppe mit sowohl ausge-
storbenen als lebenden V'ertretern bietet bei stammesgeschichtlichen Untersuchungen augenschein-
liche Vorteile solchen Gruppen gegenüber, welche nur ausgestorbene oder nur lebende Formen
umschliessen, denn im ersten Falle fehlt uns der vollständige Einblick in die Gesamtorganisation,
welcher nur am recenten Material zu erlangen ist, und im letzten die Leitung und historische
Kontrolle der Paläontologie. Also auch von diesem Gesichtspunkte sind die Erinaceidae ein
günstiges Objekt für unsere Zwecke. Dass ich eine Familie aus der vergleichsweise indifferenten
Insektivorengruppe als Ausgangspunkt für diese Untersuchungen wählte, bedarf wohl keiner
besonderen Motivierung.
1) Allerdings ist die zu Gebote stehende Individuenzahl (siehe unten) für statistische Feststellungen durchaus
ungenügend; dagegen dürfte sie, wie aus der nachstehenden Darstellung ersichtlich, ein ziemlich vollständiges Bild von
den Formwandlungen, der Variationsbreite des Gebisses bei einigen Arten geben.
2) Leche (95, 97) und Wondward (96).
— 6 —
In Übereinstimmung mit den oben vorgeführten Auseinandersetzungen geht also die
vorliegende Arbeit darauf aus, an dem hier gewählten Beispiele zu prüfen, wie
weit man zur Erkenntnis des stammesgeschichtlichen Zusammenhanges vor-
dringen kann mit dem Zahnsystem als Ausgangspunkt und durch alleinige Be-
nutzung des derzeitig vorliegenden Materials von vergleichend-anatomischen,
embryologischen, paläontologischen, zoographischen und zoogeographischen
Thatsachen, sowie durch vergleichende Abwägung und Kombination dieser
Thatsachen, ohne die Zuflucht zu hypothetischen „Ur"-Formen zu nehmen — jenen
wesenlosen Gestalten, an denen höchstens ihr Erzeuger, selten die Wissenschaft Freude erlebt.
Ich gebe mich der Hoffnung hin, dass das, was durch Anwendung dieser Methode das errungene
Gebiet an Ausdehnung etwa eingebüsst, es an Sicherheit der Resultate gewonnen hat. Damit
habe ich mich natürlich des Rechtes nicht begeben, die Möglichkeit der Lösung von Fragen,
für deren Beantwortung noch kein genügendes Thatsachenmaterial vorliegt, durch Hypothesen
anzudeuten, glaube aber das Hypothetische als solches überall scharf bezeichnet zu haben,
so dass eine Vermengung mit dem faktisch Ermittelten ausgeschlossen ist.
Die Anordnung der Darstellung schliesst sich dem Gange der Untersuchung an. Das
Zahnsystem bildet den Ausgangspunkt, es werden die individuellen Variationen und die Form-
veränderungen desselben bei den verschiedenen Erinaceiden geschildert und daraus Schlüsse
auf die Genese dieses Organsystems gezogen. Hieran reiht sich die Untersuchung der anderen
Organe, von welchen das Skelett und die Muskulatur, als für die vorliegende Aufgabe am wich-
tigsten, die meiste Berücksichtigung gefunden haben. Schliesslich werden alle diese Thatsachen
zusammen mit den zoogeographischen Befunden für die Erkenntnis der Genealogie unserer
Tiergruppe verwertet.
Dagegen habe ich mich, gemäss den oben dargelegten Prinzipien, jedes Versuches ent-
halten, über die Herkunl't der Erinaceiden (resp. ihres Zahnsystems) oder über ihre genealo-
gischen Beziehungen zu anderen Insektivoren eine Meinung zu äussern. Solche Versuche würden
nämlich zur Zeit nur in Hypothesen ausmünden; Grundlagen für eine wissenschaftlich be-
friedigende Lösung dieser Fragen müssen erst durch die von gleichen Gesichtspunkten ge-
leiteten Untersuchungen auch anderer Tierfamihen, zunächst aus der Ordnung der Insektivoren,
geschaffen werden.
Solche Grundlagen zu schaffen, wird die Aufgabe der folgenden Abschnitte dieser Arbeit
sein, deren Bearbeitung teilweise schon in Angriff genommen ist ^). Gestatten äussere Verhält-
nisse, dieses Programm einzuhalten, so wird sich also der zweite Band zu einer Serie von Unter-
suchungen gestalten, welche zwar in ihren materiellen Grundlagen von einander unabhängig
sind, von denen aber jede nachfolgende die vorhergehende voraussetzt, indem die in der vor-
hergehenden Untersuchung gewonnenen Erfahrungen und Resultate mit den neu erworbenen
Ergebnissen verbunden werden. Mit jeder neu untersuchten Tiergruppe erweitern und vertiefen
sich also die Resultate, es gelangen immer höhere und höhere Kategorien zur genealogischen
Beurteilung. In der Fortsetzung dieser Arbeit, wenn es sich also um die genealogischen Be-
ziehungen grössere Formenkreise handelt, wird es dann auch geboten sein, Organsj^steme,
welche, wie das Centralnervensystem und das Urogenitalsystem, für den Aufschluss über die
i) Vgl. Lethe 97.
— 7 -
verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb einer einzigen Familie nicht unmittelbar fördernd
sein können, in den Kreis der Betrachtungen zu ziehen.
Solchen gegenüber, denen das schliessliche Resultat der vorliegenden Arbeit: die Er-
mittelung der Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb einer einzigen Tiergruppe etwas dürftig
erscheint, möchte ich ganz besonders betonen, dass es meines Erachtens vor der Hand nicht
das Ziel der phylogenetischen Forschung sein darf, von allen möglichen Tierformen — selbst
wenn dies ausführbar wäre — Genealogien festzustellen und eine vollständige Ahnengalerie
des Tierreichs zu errichten. Bedeutungsvoller ist es zunächst jedenfalls, Einsicht in die allge-
meinen Umwandlungsgesetze, welche alle Descendenz regeln, und in ihre Wirkungen auf das
Entstehen der Tierform.en zu erlangen. Und diese Einsicht kann uns, avo das Experiment nicht
anwendbar ist oder versagt, nur die mit Hülfe aller historisch-biologischer Instanzen ausgeführte
Untersuchung einzelner geeigneter Tiergruppen gewähren.
Aus den vorhergehenden Erörterungen dürfte schliesslich auch erhellen, dass weder
diese noch die folgenden Arbeiten Monographien, in denen die gesamte „Naturgeschichte"
der fraglichen Tiergruppe abgehandelt wird, vorstellen sollen. Ich habe deshalb auch, wie ich
hoffe, erfolgreich der Versuchung widerstanden, neue, aber für die vorliegende Aufgabe: Er-
forschung der Stammesgeschichte der Erinaceidae, nicht verwertbare Thatsachen vorzuführen.
Verschiedene Untersuchungsbefunde sind darum unerwähnt geblieben.
Aus äusseren Gründen — behufs Erleichterung und Vereinfachung der Darstellung —
nehmen wir schon hier ein Resultat der nachfolgenden Untersuchung vorweg und teilen die
Erinaceiden-Gattungen in zwei, als Unterfamilien zu bezeichnende Gruppen, nämhch:
1) Gyinniirini: mit Necrogymnurus, Galerix, Lanthanotherium, Tetracus, H}--
lomys und Gymnura;
2) Erinaceini: mit Palaeoerinaceus und Er in accus.
Von diesen sind Hylomys und Gymnura nur durch lebende, Erinaceus sowohl durch
lebende als ausgestorbene Arten vertreten, während die übrigen Gattungen fossil sind : Necrogym-
nurus aus dem Obereocän, Galerix und Lanthanothei-ium aus dem Mittelmiocän, Tetracus
aus dem Oligocän und Palaeoerinaceus mit Arten aus dem Obereocän, Unter- und Mittelmocän.
Für die vorliegende Untersuchung habe ich folgendes Material benutzen können:
i) Necrogymnurus ca}'lvixi
2) „ minor
3) Galerix exilis')
4) Hylomj's suillus
a) Für das Zahnsystem:
1 unvollständiger Schädel, l Oberkiefer,
12 Unterkieferhälften in verschie-
dener Erhaltung (Phosphorite des
Quercy).
2 Unterkieferstücke (ebendaher).
6 Unterkieferstücke in \'erschiedener
Erhaltung (Grive-St.- Alban) ;
div. Oberkiefer- u. Unterkieferhälften
(Steinheim).
12 Schädel, davon 2 mit Milchgebiss;
ausserdem i embryonaler Schädel an
Schnittserien untersucht.
Zoütomisches Institut Stockholm.
Naturalien-Kabinet Stuttgart
Zootom, Inst. Stockholm; British Mu-
seum London ; Zoolog. Museum Am-
sterdam; Reichsmuseum Leiden.
Un t er-
suchung s-
m .a t e r i a 1.
i) Für Tetracus vergleiche Filhol (8j), für Lanthanotherium Filhol (91').
— 8
5) Gymnura rafflesii
6) Palaeoerinaceus edwardsi')
7j Erinaceus jeidoni
8) „ collaris
9) „ albulus
lo) „ auritus
17) Erinaceus algirus
18) „ europaeus
17 Schädel, davon 4 mit Milchgebiss;
ausserdem 2 junge und l embryo-
naler Schädel an Schnittserien un-
tersucht.
I Unterkieferfragment (Saint - Gerand
le Puy).
I Schädel mit Milchgebiss.
4 Schädel.
8 Schädel, davon 3 mit Milchgebiss.
26 „ „ 4 „
1 1 ) Erinaceus
pictus
,
I-')
micropus
I
13)
senaarensis '')
25
14) „
deserti
5
15)
frontalis
I
10)
albiventris
15
Schädel.
davon 7 mit Milchgebiss.
3 ..
34 Schädel, davon 3 mit Milchgebiss.
82 „ „ 24 „
i8a) Erinaceus (europaeus) dealbatus 2 Schädel.
i8b) „ „ chefoo^) i „
Zoot. Inst. Stockholm ; Brit. Mus. Lon-
don ; Reichsmus. Leiden ; Zoolog.
Mus. Kjöbenhavn ; Naturhist. Mus.
Lübeck; Zoolog. Mus. Utrecht.
Zoot. Inst. Stockholm.
Zoot. Inst. Stockholm; Reichsmuseum
Leiden.
Zoot. Inst. Stockholm.
Zoot. Inst. Stockholm ; Reichsmuseum
Stockholm^); Mus. f. Naturkunde
Berlins); Landwirtsch. Hochschule
Berlin ; Naturhist. Mus. Braunschweig ;
Reichsmus. Leiden; Zool. Mus. Kjö-
benhavn.
Zoot. Inst. Stockholm.
Reichsmuseum Stockholm.
Zoot. Inst. Stockholm ; Reichsmuseum
Stockholm"); Mus. f. Naturk. Berlin;
Landw. Hochschule Berlin; Reichs-
mus. Leiden ; Zool. Mus. Kjöbenhavn.
Zoot. Inst. Stockholm.
Zoot. Inst. Stockholm; Reichsmuseum
Stockholm; Naturhist. Mus. Braun-
schweig; Landwirtsch. Hochschule
Berlin; Zool. Mus. Kjöbenhavn.
Mus. f. Naturkunde Berlin.
Naturhist. Museum Braunschweig.
Für Untersuchung des Schädels konnte ein Teil des hier aufgezählten Materials be-
nutzt werden.
i) Die Beurteilung des Palaeoerinaceus stützt sich vornehmlich auf Filhol (711) für P. edwardsi und (gi) für
P. cayluxi, sowie auf Gaillard (99) für P. intermedius.
2) Sundevalls Originalexemplare von E. platyotis und aegyptius.
3) Ehrenbergs Originalexemplare von E. libycus.
4) = E. platyotis Dobson (vergl. im Folgenden); Schädel ^ E. algirus Dobson.
5) Sundevalls Original exemplare von E. heterodactylus.
6) Für die nur in einzelnen Exemplaren bekannten Erinaceus raacracanthus, niger, megalotis und sclateri habe
ich die Angaben von Blanford (76, 78), Dobson (82) und Anderson (95) benutzt. Nach anwendbaren Literatur-
angaben ist das Gebiss der fossilen Erinaceus- Arten beurteilt worden; ich verweise für Erinaceus priscus aus dem Unter-
miocän (nur Unterkiefer bekannt) auf Schlosser (87); für E. arveriiensis aus dem Untermiocän (Unterkiefer; die Be-
stimmung des von Blainville abgebildeten Oberkiefers scheint zweifelhaft) auf Gervais (59); für E. sansaniemis aus
dem Mittelmiocän (oberer P4 und Unterkiefer) auf Schlosser (87), Deperet (87) und Gaillard (99); für E. oenin-
gensis aus dem Mittelmiocän (Oberkiefer) auf Lydekker (86).
— 9
1) Hylom\'s suillus
2) Gymnura rafflesü
,5) Erinaceus
collaris
4)
albulus
5) .-
auritus
6) „
raicropus
7) >.
algirus
8) „
europaeus
l) Hylomys
suillus
2) Gymnura rafflesü
3) Erinaceus pictus
4) .. algirus
5) „ europaeus
b) Für das Skelett ') ."
3 Skelette.
2 Skelette u. einzelne Skelettteile eines
dritten.
I Skelett.
8 Skelette.
I Skelett.
I
1 >.
4 Skelette und diverse Skeletteile.
c) Fü)' die Weichteile :
5 Exemplare.
I Exemplar.
I
Mehrere Exemplare auf verschiedene
Organe untersucht.
Zoot. Inst. Stockhi)lm.
Zoot. Inst. Stockholm ; Zool. Mus. Am-
sterdam.
Zoot. Inst. Stockholm.
Für die gütige Überlassung von Untersuchungsmaterial habe ich meinen Dank den
Herren Professoren W. ^/«sn/5-Braunschweig, E. i'Vaas-Stuttgart, A. Htibrecht-Vtrecht, F. Jen-
^»?^-Leiden, H. y?/;/^(?rs^/^Kjöbenhavn, H. Z,e»5r-Lübeck,' K. i/öö«/s-Berlin, A. Nehring-'Q&xXyn,
F. S;/^^Y^Stockholm, Herrn 0. Thomas-London, Prof. M. T'P'(!'ö(?r-Amsterdam und Dr. H. Winge-
Kjöbenhavn auszusprechen.
Meinen besonderen Dank schulde ich der Universitätszeichnerin Fräulein Elsa Roseniiis,
welche mit verständnisvoller Sorgfalt die Mehrzahl der Abbildungen ausgeführt hat.
Mit gewohnter Liebenswürdigkeit ist der Herr Verleger der „Zoologica" meinen Wün-
schen entgegengekommen.
gezählt.
i) Die Schädel der auf die Skelette inid die Weichteile untersuchten Exemplare sind bereits oben imter a mit-
Zoologica. Heft 37.
Das Zahnsystem.
Ich gebe zunächst eine Übersicht über die Zähne im Milch- und Ersatzgebiss einer
jeden Unterfamilie. Wo thunlich , sind schon hier, um die Übersichtlichkeit zu erleichtern,
die sich unmittelbar aus den mitgeteilten Thatsachen ergebenden Resultate zusammengefasst.
Diesem Abschnitte folgt eine Darstellung der historischen Ausbildung des Zahnsystems der
Erinaceidae, teils des Zahnsystems als Ganzen, teils der einzelnen Zähne; hieran schliessen
sich Untersuchungen über die stammesgeschichtliche Bedeutung des Milchgebisses und über
einige allgemeine Fragen, welche durch das Studium des Zahnsystems beantwortet werden.
Für die einzelnen Zahnteile ist eine Terminologie gewählt worden, welche nicht miss-
verstanden werden kann und von keiner theoretischen Voraussetzung ausgeht.
Thatsachenmaterial.
I. Gymnurini.
Die Zahnformel der zur Verkalkung kommenden Zähne ist bei den lebenden Gymnurini :
1. 2. 3. 1. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
I. 2. 3.1) I. 2- 3- 4-
p) C P M.
I. 2. 3. I. 2. 3. 4.
1. 2. 3. 1. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.ä)
Das Milchgebiss der fossilen Necrogymnurus und Galerix ist nicht bekannt; die
Formel ihres Ei-satzgebisses ist dieselbe wie die der recenten. Das vollständige Gebiss von
Lanthanotherium und Tetracus ist nicht bekannt.
Litteratur Selbständige Darstellungen des persistierenden Gebisses von Gymnura haben früher
über das „ggebcn Blainvillc (39i, Owen (40)^), Giebel (63), Mivart (66) und Dobson(82); das Milch-
Gebiss der * *
Gymnurini.
i) Oberer Id 3 nur bei Gymnura beobachtet.
2) I bedeutet Schneide-, C Eckzahn, P Prämolar und M Molar; die entsprechenden Milchzähne sind als I d,
C d und Pd bezeichnet.
3) In dieser Formel sind die Milchzähne durch kleineren, die Ersatzzähne durch grösseren Dmck angegeben.
4) Blainville und Owen bilden offenbar dasselbe Exemplar ab.
- 11 —
gebiss ist untersucht worden von Thomas (92), Wood ward (%) und mir (97). Das persistie-
rende Gebiss von Hylomys hat Anderson (74) beschrieben, das Milchgebiss ich (97;. Die
Litteraturangaben über das Gebiss der fossilen Gymnurini sind in der folgenden Darstellung
berücksichtigt.
Zähne des Zwischen- und Oberkiefers.
11 ist höher') als 12 und 13, bei Gymnura (Fig. 7) fast doppelt so hoch als 12, beiobereSchnei-
Hylomys (Fig. 1) ist der Unterschied geringer. Während II bei Gymn. fast den Habitus <ie^ähne des
eines Raubtier-Eckzahnes hat, ist er bei Hyl. mehr prämolarenartig mit nur angedeuteter oderaen Gebisses,
(seltener) vollständig ausgebildeter hinterer Basalspitze, von welcher ichbeiGj'mn. nur einmal,
und zwar nur einerseits, eine Andeutung fand.
12 bei Hj'l. besitzt manchmal (2 Exemplare) eine hintere Basalspitze, bei Gymn. ist sie,
wenn vorhanden, nur angedeutet. Bei keinem Exemplare von Gymn. finde ich die von Dob-
son^) beschriebene vordere Basalspitze.
13, der schwächste der Schneidezähne, hat im nicht abgenutzten Zustande bei Hj'l. eine
deutliche, bei Gj^mn. eine schwächere hintere Basalspitze. Der Zahn wird bei älteren Indivi-
duen von Gymn. durch Abnutzung gegen den unteren C regelmässig auf einen Stumpf redu-
ziert oder fällt aus.
Von den Schneidezähnen des Necrogymnurus sind nur die Alveolen bekannt, und
soll, nach diesen zu urteilen, 11 stark entwickelt sein (Filhol 84 pag. 1); über die oberen
Schneidezähne bei Galerix wissen wir nichts.
Die Milchschneidezähne (Fig. 3, 5, 12a) zeigen ein anderes Grössenverhältnis, als die per- obere Schnei-
sistierenden : Id 1 und Id 2 sind etwa gleich hoch. Beide sind mit einer hinteren Basalspitze, «^«^ähne des
M i 1 c h-
stärker bei Hyl. als bei Gj^mn., versehen; Id 2 zeigt bei einem Exemplare von Gymn. ausser- gebisses.
dem eine schwache vordere Basalspitze. Die Wurzel des Id 2 bei Hyl. (Fig. 5) ist mit einer Furche*)
versehen; die übrigen persistierenden und Milch-Schneidezähne haben ungefurchte Wurzeln.
Id 3 dürfte bei Gymn. regelmässig, wenn auch stets rudimentär, auftreten. Auf allen
Stadien, wo er überhaupt zu erwarten, konnte ich ihn nachweisen: so an einem Schädel von
45 mm Basilarlänge (Fig. 12 a)'') und in den Schnittserien eines neugeborenen und eines etwas
älteren Tieres ^). Hierbei ist zu bemerken, teils, dass bei den fraglichen Exemplaren der Zahn
jedenfalls nie das Zahnfleisch durchbrochen haben würde, teils, dass seine Ausbildung individuell
variiert, indem er bei den beiden ältesten Individuen relativ gross und mit Schmelz versehen
ist, während er beim neugeborenen Individuum eine ganz winzige, schmelzlose Zahnscherbe
repräsentiert. An meinem Material von Hyl. habe ich allerdings keinen verkalkten I d 3 ge-
i) Mit Zahnhöhe ist hier und im folgenden die Ausdehnung des Zahnes in vertikaler Richtung, mit Zahn-
länge diejenige in der Richtung des Kiefers gemeint.
2) Dobson (82) pag. 20.
3) Wo von einer Furche an der Wurzel die Rede ist, wird stets eine solche in \-ertikaler Richtung gemeint.
4) Auf dieses Exemplar stützt wohl auch Thomas (92 pag. 505) seine Angaben.
5) Von Woodward (g6 pag. 565, Fig. 10) ebenfalls in Schnitten nachgewiesen; er bezeichnet das von ihm
untersuchte Exemplar von 205 mm Totallänge als Foetus, was sicher auf einem Irrtum beruht.
— 12 —
funden; dagegen sprechen die Befunde beim Embryo entschieden dafür, dass auch bei H}!.
auf den betreffenden Stadien ein solcher auftritt.
Zusammen- Aus dem Obigen ergiebt sich zusammenfassend Folgendes. Schon bei Necrogymn. ist
fassung: gjj^g Differenzierung der oberen Schneidezähne vorhanden, indem der vorderste stärker als die
obere Schnei- r-v-r-
dezähne. Übrigen ausgebildet ist. Die Differenzierung der beiden ersten Schneidezähne ist mehr ausge-
prägt im Ersatz- als im Milchgebiss. Es lässt sich in dieser Beziehung eine vollständige Diffe-
renzierungsreihe nachweisen, deren einer Endpunkt im Milchgebiss bei Hyl., der andere im
persistierenden bei G y m n. liegt : I d 1 und I d 2 sind in Grösse wenig verschieden ; hieran
reihen sich II und 12 bei Hyl., sowie Id 1 und I d 2 bei Gymn., während II bei Gymn.
erhöht, eckzahnartig und bedeutend grösser als I 2 ist.
Oberer Auch dic Eckzähne bei Hyl. und Gymn. stellen verschiedene Differenzierungsstufen dar:
Eckzahn. ^^^ Hyl. (Fig. 1) ist C vollkommcu prämolarenartig, nicht höher als I 1, mit schwacher vor-
derer und stärkerer hinterer Basalspitze, sowie mit zwei Wurzeln, während C bei Gymn.
(Fig. 7) mit einer typisch eckzahnartigen Krone, welche keine ausgesprochenen Basalspitzen
trägt, das Vorkommen von zwei divergierenden Wurzeln verbindet. Cd bei Hyl. (Fig. 3, 5)
ist schwächer als C mit nur einer gefurchten Wurzel ; Cd bei Gj'mn. (Fig. 12a), ähnlich dem
C derselben Art, der aber im Verhältnis zu den Schneidezähnen kleiner und mit einer ge-
furchten oder ungefurchten Wurzel versehen ist.
Necrogymn.^) hat einen zweiwurzeligen und, nach den allein vorhandenen Alveolen zu
urteilen, ziemlich kleinen C.
Bei Galerix hat C fast die Kronenform von Gymn., aber der Zahn ist nicht höher als
P4; zwei Wurzeln wie bei den übrigen Gymnurini (Fig. 20).
Oberer Prä- P 1 funktioniert schon zusammen mit den Milchzähnen. Bei Hyl. (Fig. 1, 3, 5) ist er
fast ebenso gross wie P 2 mit schwacher vorderer und stärkerer hinterer Basalspitze. Die
Wurzel variiert bedeutend:
a) zwei völlig getrennte Wurzeln bei 1 Individuum (Fig. 3);
b) eine stark gefurchte Wurzel beiderseits bei 2 Individuen (Fig. 1);
c) eine stark gefurchte Wurzel einer-, ungefurchte anderseits bei 2 Individuen (Fig. 5);
d) eine ungefurchte Wurzel beiderseits bei 6 Individuen-
Bei Gymn. (Fig. 7, 12a) ist P 1 stets (aber in wechselndem Grade) kleiner als P2 mit
schwachen Basalspitzen und einer Wurzel.
Nach Filhols-) Angabe, ebenso wie nach einem mir vorliegenden Stücke, hat P 1 bei
Necrogymn. zwei Wurzeln.
Auch bei Galerix hat der Zahn zwei Wurzeln (Fig. 22) ^).
Wo od ward*) ist der Ansicht, dass der hier beschriebene Prämolar bei G\'mn. dem
Milchgebiss angehört, da an der Lingualseite seiner Anlage ein Schmelzleistenende auftritt; ein
P 1 würde somit fehlen. Ganz abgesehen davon, dass ein solches Verhalten unseren bisherigen
molar i.
i) Filhol (84) pag. 1, Fig. 9, 11.
2) Filhol (84) pag. 2, Fig. 9, 11.
3) Dies in Übereinstimmung mit Fraas (70, pag .5) und nach Durchsicht von 14 Kiefern (aus Steinheim) mit
Alveolen. Schlosser (87 pag. 117) und Deperet (87 pag. 42) beschreiben den Zahn als einwurzelig.
4) Wood ward (96) pag. 566.
— 13 —
Erfahrungen widersprechen würde'), geben die von mir an den Schnittserien der jungen und em-
bryonalen Individuen beobachteten Thatsachen ein anderes Resultat. Bei den beiden neugebo-
renen Tieren finde ich allerdings ebenso wie Woodward lingualwärts von der Zahnanlage ein
knospenartiges Schmelzleistenende, welches aber nicht den Habitus der Anlage der permanenten
Zähne trägt, sondern vielmehr mit den Schmelzleistenknospen lingualwärts von Molaren und von
solchen Zähnen übereinstimmt, die in der Regel keine Nachfolger haben, wodurch die fragliche
Zahnanlage eher zu einem persistierenden als zu einem Milchzahn gestempelt wird. Ferner
wäre es höchst unwahrscheinlich, wenn sich aus jenem Schmelzleistenende ein Zahn (P 1) ent-
wickelte, welcher, wie es faktisch mit F 1 der Fall ist, zusammen mit den davorstehenden
Milchzähnen (Id 1, Id 2, Cd) funktionierte, da bei diesen Zähnen bereits die Verkalkung weit
vorgeschritten ist, während die Anlage von P 1 doch eben erst erfolgt sein sollte. Auch lässt
sich der Umstand, dass die fragliche Zahnanlage fast, aber nicht ganz so weit entwickelt ist
wie die genannten Milchzähne, mit denen P 1 später zusammen funktioniert, nur mit der An-
nahme vereinbaren, dass aus dieser Anlage ein P 1, kein bald wieder verschwindender P d 1 her-
vorgeht. Fügen wir schliesslich hierzu die Thatsache, dass beim Embryo die fragliche Zahn-
anlage noch nicht differenziert ist, während an den oben genannten Milchzähnen die Verkal-
kung bereits begonnen hat — ein Umstand, welcher der Deutung der x-lnlage als Milchzahn
(als P d 1) sehr stark widerspricht — , so dürfte es als sicher zu betrachten sein, dass bei
Gymn. der vorderste Prämolar ein PI ist, während Pd 1, wie ich es früher für Canis und
Phoca nachgewiesen^), nicht mehr angelegt wird.
P2 (Fig. 1,7) stimmt nahe mit PI überein und zeigt bei Hyl. dieselben Schwankungen oberer Prä-
in der Wurzelbildung wie dieser (zwei, eine gefurchte oder ungefurchte Wurzel), doch treten '""^" ^•
die entsprechenden Zustände (z. B. die Zweiwurzeligkeit beider Zähne) nicht notwendig bei
demselben Individuum auf; bei Gymn. stets eine Wurzel.
Bei Necrogymn. (Fig. 16) undGalerix (Fig. 20) stimmt P2 mit dem bei Hyl. überein
und ist mit zwei Wurzeln versehen.
Pd 2 (Fig. 3, 5, 12a) ist rudimentär, stiftförmig und durchbricht nicht das Zahnfleisch;
doch ist er (wenigstens bei Gymn.) grösser als Id3 (sieheobenpag.il). Pd2 ist weniger rudi-
mentär bei Hyl. als bei Gymn., funktioniert aber — entgegen der Angabe Thomas' s) — bei
keinem. Bei einem erwachsenen Individuum von Hyl. (Fig. 1) ist er vielleicht, stärker aus-
gebildet, nicht von P 2 verdrängt worden, sondern vor ihm stehen geblieben.
Bezüglich des Ausbildungsgrades der dritten Prämolaren nimmt Pd3 sowohl bei Hyl. (Fig. oberer Prs
3, 5) als Gymn. (Fig. 12a) die tiefste Stufe ein: Innenhöcker und Innenwurzel fehlen, die Krone re-
lativ länger als bei P3 der entsprechenden Arten. P 3 bei Hyl. (Fig. 1) ist nur wenig grösser als
P 1 und P 2 mit doppelter oder (einmal) einer gefurchten Wurzel. Hieran schliesst sich Necro-
gymn. (Fig. 16, 17), wo P 3 ebenfalls nur wenig grösser ist als P 2, aber einen massig grossen Innen-
höcker und -Wurzel besitzt; er zeigt eine aufi"allende Übereinstimmung mit P d 3 bei einigen
Erinaceus-Arten (vergleiche unten besonders E. auritus und albulus). Bedeutend kräftiger
molar 3.
i) Vergleiche hierüber Teil I dieser Arbeit (95) pag. 143
2) Vergl. hierüber Teil I (95) pag. 60, 72.
3) Thomas (92) pag. 505.
— 14 —
ist P3 bei Gymn. (Fig. 7,0); er ist viel grösser ') als P 1 und P 2, mit stark abgesetztem Innen-
höcker und mit Innenwurzel versehen; bemerkenswert ist, dass bei einem Exemplar (Kjöben-
havns Museum) mit wenig abgenutzten Zähnen der Innenhöcker doppelt ist, was bei dem ab-
gebildeten Exemplar (Fig. 0) nur angedeutet ist^); die Innenwurzel ist durchaus einheitlich.
Am reichsten ausgebildet ist P3 bei Galerix (Fig. 20, 21): zwei gut entwickelte Innenhöcker
und eine sehr starke, tief gefurchte Innenwurzel ^); Dank der bedeutenderen Stärke des hinteren
Basalhöckers ist die Krone relativ länger als bei Gymn.
Zusammen- Wir haben also innerhalb der Gruppe der Gymnurini zwei Differenzierungsstadien
fassung: ^j^g dritten Prämolars kennen gelernt: li mit einfachem oder doppeltem Innenhöcker und dazu-
Oberer Prä- ° ^^
molar 3. gehöriger Wurzel bei P3 von Necrogymn., Galerix und Gymn. und 2) ohne Innenhöcker
und Innenwurzel bei P3 von Hyl., sowie bei Pd 3 von Hyl. und G^'mn.; somit ist die Überein-
stimmung im Milchgebiss grösser als im persistierenden Gebiss.
Oberer Prä- P4 bei Gymn. (Fig. 7, 9) vermittelt mit seiner starken hinteren Basalspitze und den
molar 4. ^^^^ ausgebildeten beiden Innenhöckern den Übergang von PS zu Ml. Mehr dem Ml als dem
P3 ist P4 bei Necrogymn. (Fig. 16, 18) ähnlich. Bei Hyl. (Fig. 1) tritt P4 als völliger Fremd-
ling (d. h. ohne jede Vermittelung durch P 3) in der Prämolarenreihe auf P 4 selbst ist jedoch bei
allen wesentlich gleich gebaut, nur ist bei Hyl. die vordere Basalspitze stärker als bei Gymn.
und bei Necrogymn., bei welch letzterem dieselbe nur angedeutet ist. Stimmt bei Galerix
(Fig. 20, 21) fast vollständig mit P4 bei Hyl. überein; die Wurzel wie am P3.
Pd 4 bei Hyl. (Fig. 3, 5) und Gymn. (Fig. 12a, 13a) unterscheidet sich durch bedeuten-
dere Länge im Verhältnis zur Höhe, sowie durch die viel schwächere Ausbildung des Innen-
teils {der Innenhöcker) von P4; durch den letztgenannten Umstand weicht auch Pd 4 mehr
als P 4 von M 1 ab.
Obere M 1 und M 2 (Fig. 9, 16, 21) verhalten sich bei allen übereinstimmend, nur ist die für alle
Molaren. Erinaceidac charakteristische Zwischenspitze bei Necrogymn. und Galerix etwas stärker
als bei den beiden lebenden Gattungen. M3 entspricht bei Gj'mn., wie jugendliche Individuen
(Fig. 10) beweisen, einem vollständigen Molaren, d. h. die hintere Hälfte enthält dieselben Ele-
mente, wenn auch in verkleinertem Maassstabe, wie die vordere. Die M3 bei Hyl, Necro-
gymn. und Galerix stimmen unter sich vollständig überein und haben eine schwächer aus-
gebildete Hinterhälfte als bei Gymn.
Zähne des Unterkiefers.
Untere Bei Hyl. (Fig. 2, 4, 6) unterscheiden sich die Schneidezähne und der Eckzahn des Milch-
schneide- gebisscs nur durch geringere Grösse von den entsprechenden persistierenden Zähnen. Bei
zahn e un d ^~,
Eckzahn. Gymu. (Flg. iS, 12b) dagegen sind Id und Cd nicht nur kleiner als I und C, sondern auch ihr
Grössenverhältnis ist ein anderes, indem C d im Verhältnis zu den I d niedriger als C im Ver-
hältnis zu I ■*).
i) Die Kleinheit des P3 in BI ainvili e - Owens Abbildung kann nicht als normal angesehen werden, sondern
ist der Abnutzung oder einer Beschädigung zuzuschreiben.
2) Vielleicht kommt stets beim intakten P 3 ein doppelter Innenhöcker vor.
3) Dies nach Untersuchung von mehreren Oberkiefern mit Zähnen aus Steinheim und Grive-St.-Alban. Fraas
(70) und Deperet (87) fanden ebenfalls eine Innenwurzel am P3, während Schlosser (87) keine Alveole für die
Innenwurzel an diesem Zahn (= P 2 Schi.) gesehen hat.
4) Einige Autoren schreiben dem unteren C bei G}ninura \öllig irrtümlich zwei Wurzeln zu.
— 15 -
Von den unteren Schneide- und Eckzähnen bei N e c r o g y m n., welche bisher nur nach
den Alveolen bekannt waren, sind an meinen Stücken 13 ("oder müghcherweise 12) und C er-
halten (Fig. 14, 19). Dieses Material lässt zunächst die Thatsachc erkennen, dass C im Ver-
hältnis zu 13 etwas stärker als bei Hyl. ist und in der Kronenform besser mit diesem als mit
Gymn. übereinstimmt. Ausserdem unterscheiden sich C und 13 von Hyl. dadurch, dass sie
nicht die stark geneigte Lage wie bei Hyl. haben, sondern mehr senkrecht zur Längsachse
des Kiefers stehen. Von allen andern Gymn urini weicht Necrogymn. nach Filhols
Angabe und Zeichnungen der Alveolen ') in dem bemerkenswerten Umstände ab, dass die
Schneidezähne vom 3. zum 1. an Grösse abnehmen, somit I 3 der grösste, I 1 der kleinste ist.
An zwei mir vorliegenden Kiefern vonGalerix (Fig. 23) habe ich konstatieren können,
teils, dass die Anzahl der Schneidezähne drei^) ist, teils, dass dieselben vom 1. zum 3. an
Grösse abnehmen, sowie dass sie alle eine Lage etwa wie bei der recenten G y m n u r a
haben. x'\n F i 1 h o 1 s Exemplar von Lanthanotherium^) verhalten sich die Schneidezähne
ganz wie nach der Beschaffenheit der Alveolen bei Galerix zu erwarten ist. 13 bei G a-
1er ix — an einem Stück im Naturalien-Kabinet zu Stuttgart erhalten — ähnelt, abgesehen
von der Grösse, am meisten dem 13 bei Gj'mn. C bei Galerix und Lanth. erreicht fast
die Grösse desselben bei Gymn.
C hat bei allen eine Wurzel.
In Bezug auf das Verhalten der Schneide- und Eckzähne zu einander können wir Ibl- zusammen-
gende drei Modifikationen unterscheiden:
*' Untere
fassung:
Untere
1) I und C verhalten sich in F"orm, Grösse und Richtung übereinstimmend: Hj'lomysschneide-und
/T-.. n\ Eckzähne.
(Flg. 2).
2) C zeigt im wesentlichen die Form der I, unterscheidet sich aber durch bedeutendere
Grösse und andere Richtung von diesen: Necrogymnurus (Fig. 14, 19).
3) Form des C und sein Grössenverhältnis zu I etwa wie bei Carnivora: Galerix,
Lanthanotherium, Gymnura (Fig. 8).
Die morphologische Beurteilung ergiebt sich von selbst, wenn man die älteste
Form, Necrogymn. mit seinen aufrecht stehenden Zähnen, zum Ausgangspunkt nimmt. Von
diesem sind die übrigen durch Differenzierung nach zwei verschiedenen Richtungen hin aus-
gegangen: einerseits ist die bei Hylomys auftretende Form durch Egalisierung der I und C
entstanden; anderseits sind die bei Galerix, Lanthanotherium und Gymnura (bei welcher
Form diese Entwicklungsrichtung kulminiert) anzutreffenden Befunde durch eine entgegen-
gesetzte Differenzierung: Verstärkung des Unterschiedes zwischen 1 und C, abzuleiten. Schwie-
riger ist der Unterschied in den Grössenverhältnissen der Schneidezähne bei Necrogymn.
einer- und den übrigen Gymnurini anderseits zu verstehen.
PI ist beiH}^. (Fig. 2) etwa gleich gross wie P2 (oder nur wenig kleiner), bei Gj'mn. unterer Prä-
(Fig. 8) deutlich und beständig kleiner; bei Necrogymn. (Fig. 14i ist PI viel kleiner als P2. """'^"^ ' ""''^•
PI bei Galerix (Fig. 24, 25) wie bei Hyl., aber kleiner im Verhältnis zu P 2. PI hat
1) Filhol (84) pag. 6, Fig. lö.
2) Dies in Übereinstimmung mit Schlosser (87) und Gaillard (gg) entgegen Fraas (70) und Deperet (87).
3) Filhol (qi') pag. 23, PI. I Fig. 14.
— 16 —
bei allen eine Wurzel, ebenso P2 bei den recenten und Lanthan., während er bei Necro-
gymn. und Galerix zweiwurzelig ist.
Für die Auffassung des ersten Prämolaren als P 1 sprechen ebensolche ontogenetische
Befunde, wie sie oben (pag. 13) in Bezug auf den oberen P 1 dargelegt wurden; Pd 1 fehlt also.
Einen rudimentären, schmelzlosen Pd 2 bei Gymn. habe ich ebenso wie Woodward auf
Schnitten nachgewiesen; er ist hier noch schwächer als im Oberkiefer. Dass ein verkalkter
Pd 2 auch bei Hyl. vorkommt, ist dadurch gesichert, dass P2 stets später als P 1 durchbricht
(Fig. 4, 6).
■Unterer Prä- In Bczug auf P 3 bcstchen ähnliche Differenzen zwischen Gymn. und Hyl. wie im
molar 3. Oberkiefer. Bei Gymn. (Fig. 8) ist er viel stärker als PI und P 2, die Krone ist viel höher
im Verhältnis zur Länge; zwei Wurzeln sind vorhanden. Bei Hyl. (Fig. 2) ist P3 gleich gross
oder kleiner als P 2, eine gefurchte oder ungefurchte Wurzel. Dass die Schwäche des P3
bei Hyl. auf Rückbildung beruht, darf jedenfalls schon daraus geschlossen werden, dass Pd3
'Fig. 4, 6) — mit einer gefurchten oder ungefurchten Wurzel — grösser ist. Pd3 bei Gymn.
(Fig. 11, 12b) ist viel niedriger und länger als PS. Bei Necrogymn. (Fig. 19) ist P3 ebenso
gross oder grösser als P 2, hat zwei Wurzeln und stimmt am besten mit P 3 bei Gj'mn. überein,
unterscheidet sich aber durch den Mangel einer vorderen Basalspitze von allen anderen. Bei
Galerix ebenfalls zweiwurzelig, ist er einer auffallenden Variabilität unterworfen: bald (Fig. 25)
etwa ebenso gross wie P 2, bald (Fig. 24) bedeutend grösser.
Unterer Prä- Ebenso Wie der obere P4 kontrastiert auch der untere P4 bei Hyl. (Fig. 2~i durch seine
molar 4. Qj-össe Stark gegen die vorhergehenden Ante - Molaren '), bei Gymn. (Fig. 8) ist er nicht
oder wenig höher als P 3 und zeichnet sich durch das Vorkommen einer labialen Nebenspitze
an der Hauptspitze aus. Da besagte Nebenspitze weder bei P d4 desselben Tieres (Fig. 12b) noch
bei einem anderen Erinaceiden gefunden ist, muss sie bei Gymn. als ein Neuerwerb betrachtet
werden. Pd4 ähnelt sonst bei beiden P4, ist aber länger und weniger hoch; bei Hyl. verhält
sich P4 zu Pd4 ganz wie bei Erinaceus (vergleiche unten). Bei Necrogymn. (Fig. 14)
stimmt P4 am besten mit P4 und Pd4 bei Hyl. überein: Pd 4 ähnelt er in der längeren
Kronenform, P4 in der Schwäche der vorderen Basalspitze. Bei Galerix bald hohe Krone ohne
deutlichen Innenhöcker (Fig. 24), bald niedrigere mit Innenhöcker (Fig. 25); die erstgenannte
Kronenform scheint mit dem kleineren P3 vergesellschaftet zu sein (siehe oben); stets vordere
Basalspitze -j- Der Bau des P4 beiLanth. ist mir nachFilhols Darstellung nicht klar geworden.
Entwicklung Bcsonderc Aufmerksamkeit verdient das Auftreten des Innenhöckers am vierten Prä-
des Innen- ^qJ^j.. ^^^^ angedeutet ist er amP4 von Necrogymn., Galerix (p. p.) und Hyl., etwas
hockersund ° a j i \r- r ' ^
der vorderen Stärker am P d 4 von Hyl. und Galerix (p. p.), wiederum stärker am P4 bei Gymn., noch
Basalspitze stärker bei Tetracus'), bei welch letzterem P4 sich dem Pd 4 bei gewissen Erinaceus-
xA^rten anschliesst (Fig. 75. 76); am P4 von Erinaceus erreicht er seine höchste Entwicklung
(siehe unten). Auch die vordere Basalspitze hat eine entsprechende Entwicklung aufzuweisen:
nur angedeutet am P4 von Necrogymn., schwach am P4 von Hyl., stärker am Pd 4 von
.l) So habe ich alle vor dem ersten Molaren stehenden Zähne, einerlei ob Milch- oder Ersatzzähne, bezeichnet.
2) Die abweichenden Angaben betreffs der unteren Prämolaren in Fr aas' Arbeit (70, pag. 5, Fig. 3, 5) sind be-
reits von Schlosser (87) richtig gestellt.
3) Filhol (82) PI. 6, Fig. 8.
2.
3.
1.
2.
3. 4,
2_
3-
C
I.
P
2.
3- 4-
2.
I.
2.
4-
2.
3.
1.
2.
4,
- 17 —
Hyl., Galerix und Gymn. und am P4 von Gymn., wiederum stärker bei Tetracus, erreicht
sie ihr Culmen bei Erinaceus (siehe unten).
Die unteren Molaren sind bei allen wesentlich gleich gestaltet. Bei M3 ist stets — auch untere
bei Tetracus — die hintere Hälfte nur wenig kleiner als die vordere und wird von einer be- Moi^fen.
sonderen Wurzel getragen.
II. Erinaceini.
Die Zahnformel für diese Unterlamiiie ist, wenn wir alle zur Verkalkung kommenden
Zähne mitrechnen:
1. 2. 3. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
M
1. 2. 3.
Abgesehen von den zahlreichen Beschreibungen des persistierenden Gebisses bei Eri-
naceus europaeus haben Angaben über dasselbe bei den übrigen Arten gemacht: Sunde-
vall (42), Blanford (78, 88), Anderson (78, Q5), Dobson (82), Lataste (85) und de Winton
(97). Das Milchgebiss von E. europaeus ist untersucht vornehmlich von Rousseau (39),
Sahlertz (71), Tauber (72), mir (95, 97) und Woodward (96).
Zähne des Zwischen- und Oberkiefers.
II, der höchste der Schneidezähne, unterscheidet sich von Id 1 hauptsächlich durch oberer
seine bedeutendere Grösse. Ausserdem ist bei E. europaeus die Abnutzungsfläche am I d 1 schneide-
fast gerade caudalwärts gerichtet, während sie bei 1 1 meistens schief medialwärts schaut.
Ähnlich ist das Verhalten bei E. albulus. Dieser Unterschied ergiebt sich daraus, dass der
gegen diesen Zahn wirkende untere Id 2 kürzer als 12 ist, sodass ersterer nur gegen die
hintere, letzterer auch gegen einen Teil der medialen Fläche des oberen ersten Schneidezahns
wirken kann. Aus demselben Grunde verhält sich I 1 bei E. algirus, deserti und albi-
ventris wie I d 1 bei E. europaeus. Die relative Grösse des I 1 schwankt jedoch: der Zahn
ist relativ grösser bei E. algirus als bei E. europaeus, wiederum relativ kleiner bei E. au-
ritus, pictus, micropus, senaarensis, deserti und oeningensis ').
Während meistens nur eine ungefurchte Wurzel vorhanden ist, bietet je ein Exemplar
von E. micropus (Fig. 57) und albiventris beiderseits, von auritus einerseits die bemerkens-
werte Thatsache dar, dass die Wurzel mit einer bei den beiden erstgenannten Formen recht
starken Furche versehen ist; über die Bedeutung des Befundes siehe unten.
Bezüglich der Lage des kleinsten Schneidezahns, 12, bei E. europaeus ist zu bemerken, oberer
dass, da er lingualwärts von dem in der Zahnreihe stehenden Id2 — oder genauer: lingualwärts Schneide-
von dem Winkel, welchen I d 2 und 13 bilden — durchbricht, er beim jugendlichen Tiere etwas lin-
gualwärts von der Zahnreihe steht und erst im Verlaufe der postembryonalen Entwicklung allmäh-
lich in die Zahnreihe vor dem 13 hineinrückt; Fig.28— 30 illustrieren diesen Vorgang. Bei E. auritus
und albulus ist keine so stark ausgeprägte Lageveränderung während der individuellen Entwick-
lung zu beobachten. Dagegen verbleibt der stark reduzierte 1 2 bei E. algirus, pictus (Fig. 31),
i) Lydekker (86) pag. 24.
Zoologica. Heft 37.
— 18 —
m i c r 0 p u s und a 1 b i v e n t r i s (Fig. 32) in derselben Lage wie beim jugendlichen E. europaeus.
Diese V'erschiedenheit in der Lage hängt meist mit dem Ausbildungsgrade zusammen, welchen
der Zahn eiiangt: bei denjenigen Arten, wo er sich in die Zahnreihe stellt, ist er stärker, bei
denjenigen, wo er die Lage des jugendlichen Stadiums von E. eurupaeus beibehält, schwächer
ausgebildet. Sowohl was Lage als Ausbildung betrifft, treten nicht geringe individuelle Schwan-
kungen auf. Die Kronenform ist, wenn am vollständigsten entwickelt und nicht abgeschliffen,
dreispitzig, indem sich vom Cingulum eine vordere und eine hintere Basalspitze erhebt; selten
sind beide Basalspitzen so deutlich, wie bei dem abgebildeten Exemplare von E. auritus
(libycus Fig. 33) und bei einem algirus. Eine Teilung der Hauptspitze fand ich beiderseits
bei einem E. europaeus. Nur einmal unter 54 Exemplaren von E. europaeus fand ich
die Wurzel einerseits mit einer Furche versehen ; dasselbe ist bei einem der beiden untersuchten
E. d e a 1 b a t u s (Fig. 34) der Fall.
I d 2 stimmt mit I 2 überein, ist aber kleiner.
Oberer 13 Spielt hier durch seine starke Ausbildung eine ganz andere Rolle als der schwäch-
schneide- \[^]^Q^ resp. rudimentäre 13 der Gymnurini. Stets viel grösser als 12, zeigt er im übrigen eine
zahn 3.
beträchtliche Variabilität. Nehmen wir zunächst Rücksicht auf diejenigen Arten, von denen
ein Material, genügend gross, um eine befriedigende Einsicht in die Variationsbreite dieses Zahns
zu gestatten, vorliegt, und sehen wir einstweilen von E. e u r o p a e u s ab, so erhalten wir fol-
gendes Resultat.
E. algirus: bei der überwiegenden Mehrzahl sind zwei Wurzeln, bald einander parallel,
bald divergierend verlaufend, vorhanden, bei einigen wenigen tritt eine Verwachsung an der
Basis ein; nur bei einem Exemplar (von 34) findet sich eine Wurzel ohne Furche (Fig. 39) ^). Die
Krone variiert völlig unabhängig von der Beschaffenheit der Wurzel, wie ein Blick auf die
Figg. 37—39 lehrt: die gleich grosse Krone wird bald (Fig. 38) von zwei, bald (Fig. 39) von
einer Wurzel getragen, und Kronen von verschiedener Ausbildung (Fig. 37, 38) können von
gleich gebauten Wurzeln getragen werden. Wo die Krone am grössten, ist sie mit deutlich ab-
gesetzter hinterer Basalspitze versehen.
E. deserti und senaarensis (Fig.65a) haben alle (mit Ausnahme von je einem Exem-
plare) zwei völlig getrennte Wurzeln.
Nach m.einen Exemplaren, ergänzt mit den in der Litteratur-) vorliegenden Angaben,
ist auch bei E- albiventris, auritus, albulus, collaris und pictus das Vorkommen zweier
getrennter W'urzeln am 1 3 das gewöhnliche, und Individuen mit einer gefurchten Wurzel
kommen nur ganz vereinzelt vor; nur bei E. albiventris fand ich 1 Exemplar mit einer unge-
furchten Wurzel. Die Krone zeigt im allgemeinen keine der Wurzel entsprechende Modifikation.
Dass sich E. jerdoni (Fig. 58) und micropus (Fig. 57) ebenso wie die vorigen verhalten, ist
wahrscheinlich, wenn auch aus Mangel an Material nicht sichergestellt'').
Bei dem mittelmiocänen E. oeningensis sind am 13 wahrscheinlich zwei Wurzeln voi"-
handen*).
i) De Win ton (07) giebt bei einem Exemplar drei Wurzeln am I3 an (!).
2\ Brauchbare Angaben bei Anderson (78, 95) über I3 bei E. collaris und pictus.
3) Unter vier (von Anderson, Dobson und mir) untersuchten Exemplaren von E. micropus waren die
beiden Wurzeln selbständig bei zwei, verwachsen bei den beiden anderen Ex.
4) Lydekker (8ö) pag. 24.
— 19 —
Bei E. europaeus, wo der hintere Kronenrand des 13 eine zusammenhängende Schneide
ohne ausgcpräg-tc Basalspitze darstellt, zeigt die Wurzel ein den übrigen untersuchten Arten
entgegengesetztes Verhalten: unter 79 Exemplaren fand ich keines mit zwei Wurzeln und nur
11, wo die einheitliche Wurzel mit einer in ihrer Ausbildung sehr variablen Furche ausgerüstet
ist (Fig. 42, 40, 46). Auch die 3 Exemplare von E. dealbatus und chefoo hatten eine ge-
furchte Wurzel. Die Krone bietet bei E. europaeus keine nennenswerten Abänderungen dar.
Einen rudimentären verkalkten Id 3 fand Wo od ward an zwei (neugeborenen?) Indi-
viduen von E. europaeus, durch welchen Fund die von mir im ersten Teile dieser Arbeit
vertretene Ansicht, dass der persistierende I 3 dem Ersatzgebiss angehört, bestätigt worden ist.
Einen lehrreichen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Zahnsystems gewährt die oberer Eck-
Untersuchung des oberen Eckzahns. Es bewegt sich nämlich innerhalb einer einzigen Art, E. eu-^^''" '^^^ p*"'*
ropaeus, die Gestalt dieses Zahns zwischen derjenigen eines Prämolaren von einer den be- Gebisses.^"
nachbarten Zähnen ähnlichen Beschaffenheit und derjenigen eines fast typisch ausgebildeten
Eckzahns. Der Übersichtlichkeit halber unterscheiden wir vier Hauptetappen dieser Umbildung,
wobei wir \on einem Stadium ausgehen, auf welchem der Zahn ausgeprägten Prämolarcharakter
aufweist :
Ij Krone mit Cingulum, sowie mit vorderer und hinterer Basalspitze ausgerüstet, ebenso AusbUdungs-
lang oder länger als bei P 2. Stets zwei getrennte Wurzeln (Fig. 40, 41). Stadien des c
beiE. euro-
2) Krone mit schwachem Cingulum und schwachen Basalspitzen, kürzer und meist höher paeus.
als bei P2. Eine Wurzel mit starker Furche (Fig. 42).
3) Krone nur noch an der Lingualfläche mit schwachem Cingulum versehen, keine Ba-
salspitzen oder nur Andeutung einer hinteren, mehr oder weniger gebogen, kürzer aber höher
als bei 13 und P2. Zwei parallel gebogene Wurzeln (Fig. 44, 43a). Der Zahn giebt also C bei
Gymnura (siehe oben pag. 12) in verkleinertem Maassstabe wieder.
4) Krone wesentlich wie im Stadium 3, aber e.i n e gebogene Wurzel mit verschieden aus-
geprägter (nach Dobson selbst fehlender) Furche (Fig. 45, 43b). Also: der Zahn weist den
Eckzahntypus auf
Ich bemerke ausdrücklich, dass die hier aufgestellten Stadien durch zahlreiche Zwischen-
glieder verbunden sind, sodass eine einwandsfreie Rubrizierung sich bei manchen Individuen
nicht vornehmen lässt. So bestehen z. B. zwischen Stad. 3, welches ich in dieser Ausbildung
nur bei 2 Exemplaren angetroffen habe, und Stad. 4 alle Übergänge, indem die Wurzeln sich
von der Kronenbasis anfangend, an einander legen. Sehr lehrreich sind solche Individuen,
bei denen C auf der einen Seite Stad. 3, auf der anderen Stad. 4 repräsentiert (Fig. 43 a, b).
Überhaupt ist eine für beide Seiten verschiedene Differenzierung keine Seltenheit. Aus solchen
Fällen erhellt besonders deutlich, dass die Umwandlungen der Krone und der Wurzel nicht in
demselben Tempo zu erfolgen brauchen, weshalb eine gleichartige Krone mit verschiedener
Wurzelbildung gepaart angetroffen werden kann.
Was die Häufigkeit der verschiedenen Formzustände betrifft, so sei bemerkt, dass unter
57 darauf untersuchten Schädeln 28 zwei freie Wurzeln und 29 eine gefurchte Wurzel hatten '■).
i) Die betreffenden Angaben lauten bei verschiedenen Verfassern sehr verschieden; ein beschränktes Unter-
suchungsmaterial ist wohl die Ursache hievon. Sahlertz fand wie ich selbst etwa ebenso viele ein- wie zweiwurzelige C,
Anderson(Q5) meistens nur eineWurzel, wogegen Mivart(66), Lil Ij eborg (74) und DobsQn(82) eine doppelte
— 20 —
Von 23 Individuen, deren Geschlecht bekannt war, waren 12 Männchen und 11 Weibchen;
bei allen Männchen gehörte C dem Stad. 2 oder 4 an, d. h. er hat eine Wurzel. Von den Weib-
chen gehörten 4 dem Stad. 1, 4 dem Stad. 2 und 2 dem Stad. 4 an. Soweit sich also nach diesem,
etwas spärlichen Material urteilen lässt, ist der Prämolarenhabitus beim weiblichen Geschlecht
häufiger als beim Männchen, wo er in seiner reinen Form (= Stad. 1) unter dem vorliegenden
Material ganz fehlt,
c bei E. ai- Vou Intcrcssc ist das Verhalten des C bei dem E. europaeus so nahe stehenden')
girus. g algirus: alle untersuchten Exemplare haben zwei Wurzeln; die Krone ist entweder nach
dem Piiimolarentypus (= Stad. 1 von E. europaeus) gebaut, oder nähert sich durch
Schwächerwerden der Basalspitzen und grössere Höhe dem „Gymnura"-Typus, ohne jedoch
die Eckzahnform des Stad. 3 von E. europaeus (Fig. 44) völlig zu erreichen. Ein Exemplar
hat so stark divergierende Wurzeln, wie es sonst nur bei Milchzähnen der Fall ist.
c bei den Bei den einander nahe verwandten E. senaarensis und deserti verhält sich C sehr
übrigen Eri- j^onstaut : stcts zwci Wurzclu und eine Krone, welche durch geringeres oder stärkeres Hervor-
treten der Basalspitzen geringere oder grössere Ähnlichkeit mit dem Gymnura-Eckzahn zeigt
(Fig. 65a), also bald mehr Stad. 1, bald mehr Stad. 3 des E. europaeus sich nähert, ohne
letzteres zu erreichen.
Wesentlich auf dem Stadium 1 des E. europaeus bleiben, nach dem voriiegenden Ma-
terial zu urteilen, E. europaeus, chefoo, frontalis, albiventris, auritus, albulus, col-
laris, pictus^), micropus und jerdoni (Fig. 58).
Oberer Eck- Wie ich bcrcits früher') nachgewiesen, kann Cd schon bei 83mm langen Jungen von
zahn des £ europacus vcrschwindcn, ohne Spuren zu hinterlassen. Dass er anderseits viel länger per-
Milch-
gebisses. sistiercu kann, hat schon Sahlertz'*) gezeigt, und ich finde ihn bei Schädeln des E. euro-
paeus von 33 resp. 40 mm Länge, was einer Körperlänge von etwa 140 mm entspricht (Fig. 46);
auch bei einem E. albiventris fand ich ihn auf einer Seite. Dass er, wie Sahlertz meint,
manchmal garnicht als verkalkter Zahn vorhanden sein soll, muss ich auf Grund der von mir,
wie später von Wo od ward an Schnittzähnen gemachten Beobachtungen bezweifeln. Unter
den rudimentären Zähnen des Milchgebisses ist er der noch am besten ausgebildete: er ist
nadeiförmig, mit scharf markierter Krone und einfacher Wurzel.
Atavistischer Bei cincm Exemplare von E. europaeus mit persistierendem Gebiss findet sich zwischen
oberer Prä- Q y,.,^ P2 jedcrseits ein Zahn, etwas aus der Reihe labialwärts gedrängt, im übrigen aber
gut ausgebildet, welcher jedenfalls fungiert hat (Fig. 47). Er ähnelt am meisten einem ,,Eck-
zahn"-artigen P 2 (vergleiche unten) : hohe Krone, Cingulum, schwacher hinterer Basalhöcker
und durchaus einheitliche Wurzel. Da kein Grund vorliegt, diesen Zahn als einen der be-
nachbarten fremden Dentition zuzurechnen, darf er wohl als dem P 1 der Gymnurini, welcher
Zahn den Erinaceini sonst gänzlich fehlt, homolog betrachtet werden.
Wurzel als das häufigere Vorkommen angeben. Alle Angaben, dass E. europaeus nur einwurzelig oder nur zwei-
wurzelig sei (Blainville 3g, Blasius 57, Owen 40, Sunde vall 42), beruhen darauf, dass dem Untersucher nur
einzelne Schädel voriagen.
i) Vergleiche über die Verwandtschaft von E. europaeus und algirus luiten.
2)' Anderson (95) fand jedoch tmter 4 Exemplaren von E. pictus eines ntit einwurzeligem C.
3) Leche (95) pag. 32.
4) Sahlertz (71) pag. 378.
— 21 —
P2 macht innerhalb der Grenzen der Art E. europaeus ähnliche, wenn auch weniger oberer Prä-
umfassende Wandlungen wie C durch: aus einer Form mit langer Krone, deutlichem Cingulum, "noiar 2-
starker vorderer und hinterer Basalspitze, massig hoher Hauptspitze, gefurchter oder unge-
furchter Wurzel (Fig. 40, 42) geht er durch Reduktion des Basalbandes, Schwund der vorderen
Basalspitze und Höherwerden der Hauptspitze in eine schlankere, „Eckzahn" -ähnlichere Form
mit einer Wurzel über (Fig. 43a). Bei der überwiegenden Mehrzahl der untersuchten Exem-
plare ist eine Parallelentwicklung des C und P 2 nachzuweisen, w^enn auch die Umwandlungen
des P 2 nicht mit Notwendigkeit gleichzeitig mit den analogen, aber tiefergreifenden des C er-
folgen. Ausdrücklich sei bemerkt, dass die fraglichen Umwandlungen hier wie bei C nicht vom
Alter des Tieres abhängig sind. Die Furchung der Wurzel ist unter 58 Exemplaren nur bei
16 beobachtet worden.
Wie für C, gilt auch für P 2, dass E. europaeus das modernste Stadium repräsentiert,
während die übrigen Arten mehr den primitiveren Zustand bewahrt haben '). So hat P 2 bei allen
Exemplaren des verwandten E. algirus zwei Wurzeln und meist eine ausgeprägte Prämolaren-
Krone; ebenso verhalten sich die nur in einzelnen Stücken untersuchten E. frontalis (Fig. 59)
albulus, pictus und jerdoni. Von 15 untersuchten E. albiven tris hat bei 14 Exemplaren
P2 völligen Prämolarenhabitus und zwei Wurzeln; 1 Exemplar (,,heterodactylus") hat rechter-
seits ebenfalls zwei Wurzeln, linkerseits nur eine ungefurchte Wurzel, während die Krone
beiderseits gleich lang ist (Fig. öOa, b). Die 8 untersuchten E. albulus haben zwei Wurzeln.
Von 23 E. senaarensis haben nur 4 zwei Wurzeln (Fig. 65a), während 19 eine gefurchte
oder ungefurchte Wurzel mit schwacher „Eckzahn"-ähnlicher Krone (Fig. 64) haben, 3 E. d e-
serti haben zwei, 1 eine Wurzel. Von 26 untersuchten E. auritus haben 17 zwei, 9 eine
stark gefurchte Wurzel; die Krone verhält sich gleichartig. E. collaris nähert sich, nachdem
allerdings völlig unzureichenden Materiale (4 Schädel und Dobson's Figur VII) zu urteilen, E.
europaeus, indem 3 Exemplare eine ungefurchte Wurzel, 2 Exemplare zwei Wurzeln haben;
bei E. micropus, dealbatus und chefoo ist nur eine Wurzel gesehen worden ^i.
P d 2 ist höchstens als winzige Zahnscherbe vorhanden '').
Da nicht nur bei Necrogymnurus, sondern auch bei den ausgestorbenen Erin accus- Historische
Formen, von denen die Oberkieferzähne resp. Alveolen bekannt geworden sind (Palaeoer.^"'"'"'^'''"^^
desoberenPz.
edwardsi und intermedius, E. oeningensis)') P2 zwei Wurzeln hat, unterliegt es keinem
Zweifel, dass das Zwei- Wurzel-Stadium und eine diesem entsprechende prämolarenartige Krone
den primitiveren Zustand bei den recenten Erinaceus-Arten darstellt, während das Auftreten
nur einer Wurzel und die eckzahnartige Krone ein von jenem abgeleitetes, moderneres Produkt
ist. IVIanchmal lässt sich am P 2 erkennen, dass in diesem Differenzierungsprozess die Krone
der Wurzel voraneilt.
Schon Dobson (82) und Anderson (95) haben die grosse Verschiedenheit in der Aus- oberer Prä-
m o 1 ar 3.
i) Bezüglich näherer Begründung, was im vorliegenden Fall als der primitive Zustand anzusehen ist, verweise
ich auf das Folgende.
2) Aus obigen Befunden geht hervor, dass Dobsons Angabe (82 pag. 39), dass P2 bei allen Arten ausser
bei E. europaeus eine doppelte Wurzel besitzt, nicht richtig ist. Auch Andersons allgemein gehaltene Angaben
(95 pag. 417) stimmen nur teilweise mit meinen Resultaten überein.
3) Woodward (96) pag. 562.
4) Wie sich E. arvernensis verhält, ist nach B lainv ill es Abbildung und Beschreibung nicht sicherzustellen.
22
bilduno- des P3 bei verschiedenen Arten hervorgehoben; doch stimmen die Angaben des erst-
genannten Autors nicht in allen Stücken mit meinen Befunden überein. Bei P a 1 a e o e r. e d-
w a r d s i M und i n t e r m e d i u s -,), E. oeningensis^), europaeus (Fig. 40, 42), d e a 1 b a t u s,
chefoo, algirus, frontalis, auritus, albulus, collaris, niger*), macracan-
t h u s '■>) und m e g a 1 o t i s ") ist P 3 allerdings niedriger als die anderen Prämolaren, steht aber in
der Zahnreihe und hat einen starken Innenhöcker und drei Wurzeln (zwei labiale und eine
linguale). Die Verschmelzung der drei Wurzeln, welche bei einigen dieser Arten (E. euro-
paeus, auritus, collaris) vorkommt, ist als ein meist erst in höherem Alter sich vollziehen-
der Vorgang zu betrachten. So hatten z. B. 24 unter 4«^) untersuchten Individuen von E. euro-
p a e u s verwachsene Wurzeln, und mit einer Ausnahme gehörten alle den ältesten Tieren der
Untersuchungsreihe an (Fig. 45). P 3 weicht also in dieser Beziehung von C und P 2 ab, hei
denen die Verschiedenheiten sowohl vom Alter unabhängig sind, als in gewissen Beziehungen
zur Kronenbildung stehen, was bei P3 dieser Arten nicht der Fall ist. Da die Wurzelver-
schmelzung sowohl bei Weibchen als bei Männchen vorkommt, kann sie auch kein Geschlechts-
charakter sein. Bei keinem Exemplare des dem E. e u r o p a e u s nahe verwandten E. a 1 g i r u s
ist die fragliche Wurzelverschmelzung beobachtet worden.
Schon bei den oben genannten Arten treten vereinzelte Individuen mit reduziertem P3
auf; so fehlt z. B. bei einem E. auritus („libycus", Fig. 61) der Innenhöcker gänzlich, und
nur eine Wurzel ist vorhanden. Die übrigen Arten (E. albiventris, senaarensis,
deserti, pictus, micropus) weisen verschiedene Grade der rückschreitenden Entwick-
lung des PS bis zu seinem völligen Schwunde auf. Verhältnismässig gut ausgebildet ist
P3 meist bei E. albiventris: er steht noch in der Zahnreihe, ist aber, obgleich mit Innen-
höcker und Innenwurzel versehen, relativ und absolut kleiner als bei den erstgenannten Arten ;
bei einem Exemplar ist der Innenhöcker nur angedeutet, und seine Wurzel hat sich höchst
wahrscheinlich mit der vorderen labialen verbunden; bei einem anderen Exemplar ist der Zahn
noch kleiner und nach aussen gedrängt. Von 4 E. deserti fehlt er bei einem Exemplar und
ist klein, nach aussen gedrängt und mit zwei Wurzeln und einer Spur der inneren Wurzel ver-
sehen bei einem anderen Exemplar.
Unter 20 E. senaarensis lassen sich an diesem Zahne folgende Stufen von rück-
schreitender Entwicklung unterscheiden :
1) zwei labiale Wurzeln und eine mehr oder weniger gut ausgebildete, aber immer kleine
Krone: 5 Exemplare;
2) einerseits zwei, anderseits eine Wurzel: 2 Exemplare;
3) beiderseits eine Wurzel und meist stiftförmige Krone (Fig. 65a): 6 Exemplare,
4) einerseits ebenso, anderseits fehlend: 3 Exemplare;
5) beiderseits fehlend: 4 Exemplare.
Bei E. pictus und micropus ist er stiftftirmig, einwurzelig und aus der Reihe nach
aussen gedrängt; bei dem vorliegenden E. micr opus-Exemplar, wie auch bei dem von An-
1) Filhol (70).
2) Gaillard (99).
3) Lydekker (86).
4)' Anderson (78).
5) Dobson (82).
(j) Anderson (95).
derson abgebildeten') Exemplar ist er spurlos verschwunden, was nach Anderson bei er-
erwachsenen Individuen stets der Fall ist; immer soll er bei E. micropus schwächer als bei
pic tus sein-). ,
P d 3 unterscheidet sich vom P 3 dadurch, dass er in allen Dimensionen kleiner ist
ist und dass der Innenhöcker bei ihm mehr oder weniger stark reduziert ist. Doch herrscht
in dieser Beziehung recht grosse Verschiedenheit nicht nur bei den verschiedenen Arten, son-
dern auch innerhalb der Grenzen derselben Art. Am vollständigsten ausgebildet ist P d 3 bei E.
auritus und albulus: der Innenhöcker ist als eine schwache Differenzierung (d. h. Erhöhung
des Cingulum) vorhanden; drei Wurzeln wie bei P3. An diese schliesst sich ein E. euro-
paeus (Fig. 49a, b) mit ebensolchem Innenhöcker, aber vordere labiale und Innen wurzel ver-
schmolzen. Wesentlich ebenso verhalten sich 3 E. albi ven tris. Zwei Wurzeln und nur
angedeuteten Innenhöcker haben 2 E. a 1 g i r u s. Bei anderen Exemplaren von E. europaeus
ist die Krone durch vollständigen .Schwund des Innenhöckers verkleinert, und die Wurzel ist
vollkommen einheitlich geworden (Fig. 50a, b). Bei E. jerdoni ist Pd 3 in anderer Richtung
ausgebildet : Innenhöcker und -wurzel fehlen, der Labialteil aber hat sich verlängert und hat in
Übereinstimmung hiermit zwei Wurzeln (Fig. 58); seine Ähnlichkeit mit P3 und Pd3 von Hy-
lomys (Fig. 1,3,5) ist aufi'allend.
Dass bei 7 untersuchten E. senaarensis mit Milchgebiss P d 3 postfötal gänzlich
fehlt, steht ja in bestem Einklänge mit der stark reduzierten Form des P3 bei derselben Art;
dagegen kommt ein reduzierter Pd 3 bei E. deserti vor, wo, wie oben nachgewiesen, auch
P3 Aveniger rückgebildet als bei senaarensis ist.
Aus der Untersuchung der Formveränderungen, welche P3 bei den Erinaceini aufweist. Entwick-
geht hervor, dass dieser Zahn hier in rückschreitender Entwicklung begriffen ist. Er ist näm-^"°^"^*°^ "^^^
oberen Prä-
hch, sowohl was Kronen- als Wurzelteil anbetrift't, bei der Mehrzahl gleichzeitig zu klein molar 3.
und zu kompliziert, als dass man eine Entwicklung in entgegengesetzter Richtung an-
nehmen könnte. Solche Zustände, wie der stifttörmige P3 bei E. senaarensis, deserti,
micropus aufweist — ganz abgesehen vom gänzlichen Fehlen — , können ausserdem inner-
halb dieser Familie keine Vorstufen für die progressive Entwicklung eines Prämolaren abgeben ;
dazu ist die Gesamtdentition viel zu difterenziert.
Müssen wir also die höchst ausgebildete Form des P 3 (mit Innenhöcker und Innen-
wurzel) als die ursprüngliche für die Erinaceini annehmen, so will das nichts anderes sagen, als
dass bei den Erinaceini diese Form des P 3 ererbt, nicht erst innerhalb der Gruppe erworben
ist. Dies Resultat wird historischerseits bekräftigt: bei den bisher bekannten ausgestorbenen
Arten gehört P3 zu der am vollständigsten ausgebildeten Form. Zu ermitteln, woher dieses
Erbstück kommt, wird die Aufgabe des vergleichenden Teiles sein.
Wie bei Hylomys tritt auch bei Erin. P4 gänzlich ohne vermittelnden Übergang in der Prä- oberer Prä-
molarenreihe auf. Er zeigt bei allen Arten einen übereinstimmenden Bau; bei allen sind zwei molar 4.
labiale und eine breitere linguale Wurzel vorhanden, welche letztere an der Medialfläche ge-
furcht sein kann. Einige Exemplare von E. europaeus (Fig. 4S, 54j unterscheiden sich jedoch
von der Mehrzahl (Fig. 40, 53) dadurch, dass die Aussenwand durch Vergrösserung der hinteren
i) Anderson (78) PI. Va.
2) Anderson (78), Blanford (78), Dobson
- 24 —
Basalspitze länger und dass dementsprechend auch die hintere labiale Wurzel länger und ge-
furcht ist; der Zahn ist im \"erhältnis zur Höhe länger als bei der Mehrzahl. Bei E. algirus
und collaris zeigt der Zahn dieselbe Form wie bei Fig. 40, 53.
P d 4 unterscheidet sich von P 4 dadurch , dass die Labialkante im Verhältnis zur
Höhe etwas länger, etwas schärfer und die Hauptspitze etwas weniger spitzig ist; ein wich-
tigerer Unterschied ist aber, dass die beiden Innenhöcker viel schwächer sind, und dass hinter
dem hinteren Innenhöcker das Cingulum mehr oder weniger stark verbreitert ist (Fig. 5S, 51,
52,55,62 vergl. mit 63). Einige E. europaeus (Fig. 51,56) weichen insofern von der gewöhn-
lichen Form (Fig. 55) ab, als die hintere Innenspitze mit angrenzendem Cingulum stärker ent-
wickelt ist, wodurch der Hinterrand nicht concav ist wie sonst, sondern gerade, dem Vorderrande
des M 1 ohne Lücke anliegend. Die Lingualwurzel ist nicht gefurcht, was dagegen bei der hin-
teren labialen der Fall sein kann (Fig. 46); bei einem Exemplar fand ich die letztere einerseits
sogar völlig- zweigeteilt (Fig. 51 b), während beim anderseitigen P d 4 diese Wurzel ungeteilt
war, dagegen fand sich zwischen den beiden labialen Wurzeln eine kleine vom Cingulum aus-
gehende Wurzel (Fig. 51a).
Von dem von Schlosser') beschriebenen oberen P 4 aus dem Obermiocän von Günz-
burg, der von ihm in der Tafelerklärung als „wohl sansaniensis" bezeichnet wird (welcher Iden-
tifizierung Hofmann beistimmt), verdanke ich der Güte des besagten Forschers eine Kopie der
V. Me 3^ er sehen Originalzeichnung (Fig. I)^). Aus dieser Zeichnung ebenso wie aus Schlossers
Beschreibung') geht auf das klarste hervor,
dass dieser Zahn völlig mit P d 4, nicht init
P4 der recenten Erinaceus-i^-rten übereinstimmt.
Dasselbe gilt von dem P 4- des E. p r i s c u s aus
demUntermiocän von Weissenau*) sowie höchst
a
de £
Textfig. I. Erinaceus sansaniensis. Obermiocän von Günz-
burg. Oberer p 4; ab von der Labial-, c ii von der Lingual- und wahrscheinlich auch von demselben Zahn bei
e f von der KauflSche, a, d. e '/j , b, c, f 2/j nat. Gr. Nach v.
Meyers originaizeichnurg. P a 1 a c 0 c r i u ac 6 u s intemiedius aus dem
Mittelmiocän von Grive-St.-Alban =). Wir ma-
chen, da es höchst unwahrscheinlich ist, dass diese drei fossilen Zähne alle dem Milch-
gebiss entstammen, schon hier auf die sehr bemerkenswerte Thatsache aufmerksam, dass P 4
der ausgestorbenen Erinaceus-Arten, von denen man diesen Zahn kennt, nicht mitP4,
sondern mit Pd 4 der lebenden am nächsten übereinstimmt-),
überzähliger Bei einem E. micropus fand ich zwischen P4 und Ml nach innen von der Zahn-
Prämoiar. ^eihc cincn Zahn, welcher ebenso stark abgekaut war wie die benachbarten. Es hat sich
i) 87 pag. 97.
2) Alle Te.Ktfiguren sind mit römischen Ziffern bezeichnet.
3) „Ausserdem zeigt dieser Zahn noch eine talonartige Verbreitung des Basalbandes hinter dem zweiten Innen-
tuberkel, die ich an keinem anderen Igel beobachten konnte'' (Schlosser 87).
4) Schlosser (87) Taf. IV, Fig. 9.
5) Anders ist Gaillards (99) Abbildung und Beschreibung dieses Zahns (pag. 16) kaum zu deuten: „Son
diametre antero-posterieur est, par rapport ä son diametre transverse, beaucoup plus fort que chez celui" (i. e. bei E.
europaeus).
6) Wie sich E. oeningensis in diesen Punkten verhält, lässt sich aus Lydekkers Abbildung nicht mit Sicher-
heit ersehen.
- 25 —
dieser Zahn, wie ich schon früher') nachzuweisen versucht habe, aus dem neben P4 befind-
lichen freien Schmelzleistenende entwickelt und gehört deshalb einer jüngeren Zahngeneration
an als letztgenannter Zahn. Falls diese Deutung rii;htig ist, liegt hier somit ein
Fall von progressiver Entwicklung vor.
Die Molaren verhalten sich bei allen gleich. M 3 hat bei jüngeren Individuen aller un- obere
tersuchten Arten zwei Wurzeln, welche bei älteren zu einer verschmelzen.
Mol aren.
Zähne des Unterkiefers.
12 trägt bei E. europaeus ziemlich konstant eine schwache Furche an der Lingual- umere
fläche der Wurzel. Id 2 unterscheidet sich von 12 nur durch geringere Grösse; die Wurzel Schneide-
zahne.
ist nicht gefurcht °i.
1 3, der schwächste der unteren Ante-Molaren, ist überall gleich entwickelt mit deut-
licher hinterer Basalspitze, welche jedoch bei E. jerdoni fehlt. Wird olt so stark abgenutzt,
dass nur ein Stift übrig bleibt; fällt auch häufig gänzlich aus.
Bei einem E. albiventris (Fig. 72) ist linkerseits zwischen 12 und 13 ein überzähliger überzähliger
Schneidezahn eingeschoben, welcher kleiner als 13 ist, aber sonst völlig mit diesem überein- Schneide-
zahn.
stimmt. Ich muss es vor der Hand unentschieden lassen, ob wir es hier mit einer atavistischen
Bildung, derselben Zahngeneration wie 1 3 angehörig, zu thun haben, oder mit einem Zahne,
der sich — trotz seiner Lage in der Zahnreihe — aus dem starken Schmelzkeim, welchen
ich früher in der Ontogenese bei E. europaeus^i medialwärts von 13 nachgewiesen, aus-
gebildet hat und der somit einer jüngeren Zahngeneration angehört. Im ersteren Falle wäre die
Deutung des vordersten Schneidezahns als 1 2 unrichtig, da dann die ganze Reihe der Schneide-
zähne vorhanden und der überzählige Zahn 1 2 wäre.
Zwischen den verschiedenen Arten besteht kein greifbarer Unterschied in Bezug auf C unterer Eck-
und P2 (Fig. 65b, 66, 72, 73). C schliesst sich in seiner Form an 13 an; an dem schwächeren ^*''° """^
. Prämolar 2.
P 2 kann ausser einer hinteren Basalspitze auch eine vordere vorhanden sein. Das schon bei
13 bestehende Missverhältnis zwischen Krone und das Vorkommen nur einer Wurzel —
erstere erscheint zu gross im Verhältnis zur letzteren — tritt hier noch schärfer hervor.
Gaillard C^X), pag. 15— 16) bemerkt, dass bei E. sansaniensis und bei Palaeoerina-
ceus intermedius — nach den Alveolen zu urteilen — 13 und P3 im Verhältnis zu C kleiner
als bei E. europaeus sind.
Bei einem E. senaarensis kommt rechterseits lingualwärts von der Zahnreihe zwischen überzähliger
P2 und P4 und diesen Zähnen unmittelbar anliegend ein kleiner Zahn vor, welcher von der Prämoiar.
Labialseite nicht sichtbar ist (Fig. 74). Er nähert sich dem Habitus eines der vorderen Prä-
molaren (PI oder P2 oder mehr noch P3) bei Hj^lom^'S (Fig.4): schwach verlängerte Krone
mit vorderer und hinterer Basalspitze und starker Wurzel. Der Zahn ist weniger stark diffe-
renziert als C und P3. Entweder gehört er einer jüngeren Zahngeneration als die persi-
i) Leche (95) pag. 43, Textfig. 8.
2) Filhol (7g) führt als Unterschied von Erinaceus europaeus an, dass I2 bei Palaeoerinaceus ed-
wardsi und E. arvernensis länger sei als bei ersterem; doch ist er auch bei den lebenden E. auritus und algirus
relativ länger.
3) Leche (95) pag. 43, Fig. 29, 30.
Zoologica. Heft 37. 4
— 26 -
stierenden an oder er ist als Ata\ismus zu deuten. Auf diese Frage werden wir im verglei-
chenden Abschnitte zurückkommen.
Unterer Prä- Pd 4 tritt wie der entsprechende Zahn des Oberkiefers bei E. europaeus in zwei
molar 4 des ziemlich gut Unterschiedenen Formen auf:
\i5j.g^ A) (Fig. ö6) bei 5 Exemplaren ist an der ganz intakten Krone die vordere Partie (vordere
Innenspitze Zittel; Paraconid Scott) schwach zweispitzig und bildet keinen Kegel, sondern
eine Schneide, welche in die Hauptspitze (vordere Aussenspitze Zittel; Protoconid .Scott) über-
geht, so dass Protoconid und Paraconid nur durch eine ganz schwache Vertikalfurche an der
Labialfläche von einander getrennt sind.
B) (Fig. 68 — 70) bei 1 1 Exemplaren ist die vordere Partie einspitzig, schlanker, einen
Kegel bildend, welcher durch eine Vertikalfurche an der Labialfläche scharf von der Haupt-
spitze abgesetzt ist.
Die übrigen Exemplare von E. europaeus bilden Zwischenformen zwischen diesen Ex-
tremen. Form A stimmt durch die Beschaffenheit ihrer Vorderpartie am nächsten mit INI 1
überein, während Form B dem Nachfolger (P 4) etwas ähnlicher ist als Form A.
Pd 4 bei E. algirus, auritus, albulus, senaarensis und albiventris weichen von
Pd 4 bei E. europaeus dadurch ab, dass sowohl das Paraconid (Scott) als der Innenhöcker
(= vordere Zwischenspitze Zitt.; Deuteroconid Scott) schwächer ausgebildet sind. Am schwäch-
sten sind besagte Zahnteile bei E. jerdoni (Fig. 73), wodurch dieser Zahn vollkommen mit
dem entsprechenden bei Tetracus (Fig. 75 verglichen mit Fig. 76) übereinstimmt.
Unterer per- P4 Unterscheidet sich von Pd4 vornehmlich dadurch, dass er stets sowohl absolut als
sistierender -^y^,|^ im \^erhältnis zu seiner Länge höher ist als der letztere, und dass der Innenhöcker meist
Prämolar 4. "
etwas stärker ist. Der Unterschied zwischen P 4 und P d 4 tritt fast immer sehr deutlich
hervor, vergleiche z. B. das Verhalten bei E. albulus (Fig. 26, 27). Durch das starke, nach
vorn gerichtete Paraconid zeichnen sich E. europaeus (Fig. 67), che fco, frontalis und
niger') aus. Bei deserti, senaarensis (Fig. 65b), albiventris (Fig. 72), collaris
(Fig. 77), pictus undmicropus ist die ganze Krone kürzer, weil das Paraconid lingualwärts ge-
rückt und etwas schwächer ist, so dass es in der Lateralansicht teilweise von der Hauptspitze
verdeckt wird. Eine etwa vermittelnde Stellung nehmen E. algirus (mit individuellen Schwan-
kungen!, auritus, albulus (Fig. 26) und einige albiventris (als heterodactylus bestimmt) ein-).
Eine Parallelentwicklung der P d 4 und P 4 ist also nicht zu verkennen.
Bei 2 E. europaeus finde ich beiderseits zwischen den Hauptwurzeln eine dritte kleinere,
welche unmittelbar unter der Hauptspitze ausgeht (Fig. 71).
Prämolar 4 Bci P a 1 a c o c r. cdwardsi^) und intermedius stimmt P4 besser mit Pd4 als P4 der
bei den aus- recentcn Formen überein, indem der Innenhöcker nur angedeutet und das Paraconid niedriger
gestorbenen
Erinaceini. ^Is bei dem letzteren ist; da das Paraconid nach Filhols Abbildungen ausserdem deutlich
vor der Hauptspitze liegt, kann auch P4 bei E. collaris, albiventris etc. nicht zum \'er-
gleich herangezogen werden*).
i) Nach Bhinfords (;8) Fig. 4.
2) Der verschiedene Bau des P 4 bei den verschiedenen Arten fintlet in der bisherigen Litteratur keine
Beachtung.'
3) Filhol (79) pag. 13, Fig. 25, 27.
4) Wie sich P4 bei Palaeoer. cayluxi verliält, Icisst sich aus der Mitteilung F i 1 h o Ls nicht entnehmen. Von
— 27 -
P4 bei E. priscusM kommt durch das niedrige Paraconid dem P d 4 der recenten Formen
jedenfalls näher als dem P 4.
Auch bei E. arvernensis stimmt P4 nach Gervais' Abbildung") und Dep^rets Be-
schreibung^) am meisten mit Form B des Pd 4 bei E. europaeus überein.
Bei E. sansaniensis dagegen stimmt er nach Dep^ret vollständig mit P4 bei E. eu-
ropaeus überein; nach Depdrets x^bbildung^) zu urteilen, scheint mir aber die Übereinstim-
mung mit solchen Formen wie E. auritus, welche Depdret wohl nicht vorlagen, entschieden
grösser zu sein.
Aus vorstehender Untersuchung ergiebt sich die bedeutungsvolle That-
Sache, dass der untere Prämolar 4 bei allen bisher bekannten ältesten Erinaceini,
nämlich denen aus dem Untermiocän (Palaeoer. edwardsi, E. priscus, arvernensis)
und dem mittelmiocänen Palaeoer. intermedius, das Gepräge des Pd 4 der heute
lebenden Arten trägt, und dass erst im Mittelmiocän bei E. sansaniensis die Form
des P4 der modernen Erinaceus-Arten entsteht.
Die Molaren aller Erinaceini verhalten sich gleich; nur Ml bei E. arvernensis soll untere
eine von den übrigen abweichende Gestalt zeigen ä). ' ° *'^*°'
Palaeoer. intermedius dagegen bemerkt Gaillard (qg, pag. lö) ausdrücklich: „Du cote interne, le troisieme denti-
cule (= Innenhöcker) n'est represente que par un pli de l'email reliant la grande pointe ä l'angle postero - interne
de la dent."
i) Schlosser (87) Taf. IV, Fig. 6.
2) Gervais (5g) Fig. loa.
3) Deperet (87) pag. 147.
4) Deperet (87) PI. XIII, Fig. 11.
Historische Entwicklung
des Zahnsystems bei den Erinaceiden.
Im ganzen Gebiss sind es eigentlich nur die beiden vorderen Molaren, welche auch
einer oberflächlichen Untersuchung die nähere Verwandtschaft zwischen Gymnurini und
Erinaceini verraten: besonders ist eine zentrale Zwischenspitze (Fig. 13a, 16, 21) an diesen
Zähnen allen Erinaceidae eigen, während sie den anderen Insektivoren fehlt. Die übrigen Re-
gionen des Gebisses sind dagegen innerhalb der beiden Gruppen so verschieden, dass erst die
methodische Verfolgung der Umwandlungen der einzelnen Komponenten den genetischen Zu-
sammenhang aufdeckt.
Schon das Ende der Molarenreihe ist recht verschieden : M3 ist bei den Gymnurini nicht
oder nur schwach, bei den Erinaceini dagegen sehr stark rückgebüdet. Bedeutungsvoller aber
ist der Reduktionsprozess, verbunden mit Differenzierung, welcher sich in der Ante - Molaren-
reihe vollzieht. Da dieser Vorgang uns den Zusammenhang zwischen dem Gebiss der Gym-
nurini und dem der Erinaceini erschliesst, fassen wir hier, gestützt auf die im vorigen Ab-
schnitte niedergelegten Thatsachen, zunächst den Entwicklungsgang des Erinaceiden-Gebisses
als Ganzen ins Auge, um die Umwandlung des Gebisses der einen Form aus dem der anderen
kennen zu lernen. Hierauf prüfen wir die Ausbildungsart der einzelnen Zähne, insofern sie
Belegstücke für oder gegen die vorher dargelegte Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems
unserer Tiergruppe als Ganzen abgeben.
Ausbildung Wie ich schon früher (''I^, 00) nachgewiesen habe, ist das Zahnsystem innerhalb ver-
er vordereng(.j^jg(jg,-,gj- Qj-uppen vou Säugeticrcn (z.B. Plagiaulacidae, Phalangistidae, Tillodontia,
Schneid c~
Zähne und Inscctivora) cincr Differenzierung unterworfen, welche in ihrer Allgemeinheit dahin charakte-
ückbiidung risicrt werden kann, da.ss die vorderen Schneidezähne eine höhere Ausbildung er-
ermiit erenj^^j^ ^^ währcud in d cms c Ib cn M a assc die mittleren Ante-Molaren physiologisch
entlastet und morphologisch reduziert werden. Es liegt hier somit ein Fall von jener
Reduktionsart vor, bei der durch die höhere und intensi\ere Arbeitsleistung, welche einzelnen
Teilen eines Organsystems auferlegt ist, diese differenziert, höher spezialisiert werden, wäh-
rend andere Teile eben dadurch gänzlich entlastet und so rückgebildet werden, dass sie schliess-
lich gar nicht mehr zur Ausbildung gelangen'). Als bezeichnend tür diesen Vorgang kann
i) Vergleiche Leclie (03) pag. 530.
— 29 ~
ferner angeführt werden, dass im Unterkiefer I 2, nicht I 1, eine dem oberen II') entsprechende
Ausbildung erlangt, während der untere I 1 in demselben Maasse reduziert wird, wie 12 sich
entfaltet. Ferner ist für diese Differenzierungsart charakteristisch, dass bei höherer Ausbil-
dung dieselbe im Unterkiefer stets weiter fortgeschritten ist als im Oberkiefer. Übrigens kann
dieser Vorgang bei verschiedenen Tiergruppen in etwas verschiedener Art zum Ausdruck
kommen, wie schon ein Blick auf die Gebisse derjenigen Insektivoren lehrt, welche durch ihn
beeinflusst worden sind: Uropsilus, Urotrichus, Erinaceus und Soricidae.
Aus meinen Untersuchungen über die Ontogenese des Zahnsystems hat sich nun aber
ergeben, dass bei Reduktion des Gebisses das Milchgebiss in höherem Masse von
derselben betroffen wird als das Ersatzgebiss, somit früher als dieses schwindet.
In völliger Übereinstimmung hiermit steht dann, dass in einem Zahnsystem, in dem die oben
genannte Difterenzierungsart sich geltend macht, der Zahnwechsel bei den von der Reduktion
betroffenen Zähnen, d. h. bei einigen AnteMolaren, gänzlich unterdrückt ist (d. h. dass keine
verkalkten Milchzähne auftreten).
Die hier geschilderte Reduktion des Milchgebisses ist jedenfalls nicht ohne Beziehung
zu einer allgemeinen Erscheinung: wenn durch besondere Anpassung das Ersatzgebiss einen
höheren Grad von Differenzierung erreicht, so ist es verständlich, dass das Milchgebiss einer
mehr oder weniger ausgesprochenen Rückbildung zunächst in der Grösse seiner einzelnen
Componenten anheimfällt; dies ist, wie ich früher (97) nachgewiesen habe, der Fall bei Tar-
sius, Indrisinae und Chiromys unter den Halbaffen, ohne dass hier die ursprüngliche An-
zahl wesentlich vermindert wird. Für die gänzliche Unterdrückung des Milchgebisses infolge
hoher Differenzierung des Ersatzgebisses können die Soricidae als Beispiel dienen.
Auf diese Weise habe ich denn auch früher den Schwund der Milchzähne der mittleren Der rück-
Ante-Molaren bei Erinaceus erklärt. Jedoch reicht jedenfalls die physiologische Entwertung ^^^''^^'^''^^'^^^^j^"'
hier nicht aus, um alle Einzelheiten dieser Erscheinung zu erklären. So ist es von diesem Ge-cherAnte-Mo-
sichtspunkte aus nicht verständlich, weshalb Id3^), welcher dem stark ausgebildeten 13 ent-'»"" !"*' .^"'
spricht, bis auf ein winziges Rudiment verschwunden ist, während dem viel kleineren 12^ ein ererbt,
gut ausgebildeter I d 2 vorausgeht. Ganz derselbe Einwand erhebt sich betreffs P3 im \'^er-
gleiche mit P 2. Die Erklärung dieser Befunde bei Erinaceus erhalten wir erst, wenn wir
auch das Verhalten bei den Gymnurini heranziehen. Dann zeigt es sich nämlich, dass der
Verlust, resp. die Rückbildung des IdS und Pd2 bei Erinaceus ein von jenen er-
erbter, nicht etwa erst von Erinaceus erworbener Zustand ist, da gerade diese
Milchzähne bei den Gymnurini schon äusserst verkümmert sind. Die Rückbildung
der fraglichen Milchzähne bei den Gymnurini hat aber in der Schwäche der ent-
sprechenden persistierenden Zähne ihre vollgültige Ursache*).
Bezüglich der unteren Zähne bei Erinaceus reicht dagegen die physiologische Ent-
wertung allein aus, um sowohl den gänzlichen Verlust gewisser mittlerer Ante-Molaren des
i) Nach Wort m ans Untersuchungen (g7)'soll bei den Tillodontia auch oben I 2, nicht I i differenziert werden.
2) Im Folgenden werden der Kürze halber die oberen Zähne als I i, Id i, P2 etc., die unteren als I i, Id i,
P I bezeichnet.
3) Hierüber wie über C d siehe auch das Folgende.
Übrigens sind auch bei einigen anderen Insektivoren die Ursachen der Rückbildung des Milchgebisses wohl
nicht ausschliesslich in dem vorher geschilderten Differenzierungsmodus zu suchen, wie denn überhaupt die frag-
- 30 —
Ersatzgebisses, als auch die Unterdrückung der Milchzähne bei den vorhandenen Ante-iVIolaren
zu erklären, denn die Zähne ohne entsprechende Repräsentanten im Milchgebiss sind offenbar
in gewisser Beziehung rückgebildet. Doch mag auch hier erbliche Anlage die Rückbildung
teilweise unterstützen, da P d 2 schon bei den Gymnurini nur als ein schmelzloses Rudiment
vorhanden ist.
Zum Ausgangspunkt für eine vergleichende Sichtung des Zahns^'stems der verschiedenen
Mitglieder einer Tiergruppe ist a priori natürlich dasjenige Zahnsystem zu wählen, welches fol-
gende drei Forderungen erfüllt:
1) es muss selbstverständlich einem der historisch ältesten Repräsentanten angehören;
2) es darf, verglichen mit dem der übrigen Mitglieder der Familie, weder offenbar rück-
gebildet, noch
3) in einseitiger Richtung differenziert sein.
^e<:f°- Schon eine flüchtige Bekanntschaft mit dem Gebiss eines der ältesten bekannten Eri-
;>mnurus. ^^(^gjf}^]-,^ N cc r ogv mu ur u s, genügt, um uns zu überzeugen, dass sein Zahnsystem diesen
Anforderungen in eminentem Grade genügt. Es enthält die für das unreduzierte Gebiss der
Placentalier gewöhnliche Anzahl Zähne von jeder Zahnart; zeigt keine auffällige Rückbildung
oder Spezialisierung irgend eines Zahnes; geschlossene Zahnreihe; C (wahrscheinlich) sehr wenig
differenziert; die unteren I und C haben nicht die geneigte Lage wie z.B. bei Hylomys, son-
dern stehen mehr senkrecht zur Längsachse des Kiefers; vordere Prämolaren gleichartiger aus-
gebildet als bei den übrigen Gymnurini; alle Prämolaren ausser PI mit zwei Wurzeln. Da,
wie gesagt, Necrogymnurus ausserdem zu den ältesten bekannten Erinaceiden gehört, und
da es sich zeigen wird, dass das Zahnsystem aller übrigen bisher gefundenen Familiengenossen
von dem seinigen zwanglos sich ableiten lässt, so müssen wir, soweit das Zahnsystem
in Betracht kommt, Necrog. als den Stammvater der übrigen heute bekannten
Erinaceiden betrachten.
Von Necrogymnurus aus haben sich die Gebisse der übrigen Gymnurini in zwei
verschiedenen Richtungen entwickelt. Die eine Richtung ist von Galerix, Lanthanothe-
rium und Gymnura, die andere von Hylomys eingeschlagerf worden.
^'aierix. Die mitGalcrix beginnende Reihe wird Necrogymnurus gegenüber dadurch gekenn-
zeichnet, dass die Ante-Molaren, besonders die oberen Schneidezähne, die oberen und unteren
Eckzähne und Prämolaren höher und kürzer, somit schlanker geworden sind. Hierbei ist aus-
drücklich zu bemerken, dass das Zahnsystem des mittelmiocänen Galerix dem obereocänen
Necrog3'mnurus viel näher steht als die recente Gattung Gymnura. Bei Galerix iFig. 20 — 25),
ebenso wie bei dem gleichalterigen Lanthanotherium, hat die besagte Ausbildung eben erst
begonnen: so nimmt Galerix (resp. Lanthanotherium") in der Ausbildung der unteren Schneide-
und der oberen und unteren Eckzähne eine Mittelstellung zwischen Necrogj-mnurus und Gym-
lichen Erscheinungen nicht nach einer Schablone zu beurteilen sind. Vielleicht hat Winge (82) das Richtige getroffen,
wenn er in der rasch erreichten VoUwüchsigkeit der Spitzmäuse die nächste Ursache des Ausfalls des Milchgebisses
bei diesen Tieren sieht. Femer ist es mir nicht verständlich, weshalb unter den Talpidae das Milchgebiss bei Talpa,
Scalops und Condylura rückgebildet, während es bei Urotrichus ausnehmend stark ist (vergl. meine früheren
Mitteilungen q-j).
— 31 —
nura ein; PI und PL' haben bei Necrogymnurus und Galerix zwei, bei Gymnura eine
Wurzel; dagegen ist vielleicht Galerix in der Ausbildung desP3 noch etwas über Gymnura
hinausgegangen.
Einen Beweis für die Herkunft des Gymnura-Gebisses von dem des Necrogymnurus Gymnura.
haben wir im Milchgebiss des ersteren. In diesem haben sich nämlich Zeugnisse dafür erhalten,
dass das Ante-Molarengebiss dieses Tieres einst mit dem des Necrogymnurus näher über-
einstimmte als heutzutage: die Dift'erenzierung der oberen Schneidezähne ist mehr ausgeprägt
im Ersatz- als im Milchgebiss ; C d und C d kleiner im Verhältnis zu I d als im Ersatzgebiss ;
Pd 3 bei Gymn. steht vermittelnd zwischen P3 bei Necrogy mn. und dem bei Gymn. ; Pd3
bei Gymn. stimmt am besten mit P3 bei Necrogymn. und Pd 4 bei Gymn. besser als P4
mit P4 bei Necrogymn. (vergl. Fig. 12, 13 mit 14— 19)^).
Als ein Einwand gegen die Ableitung des Zahnsystems der Gymnura von dem des
Necrogymnurus kann die stärkere Ausbildung der hinteren Hälfte des M3 bei der letzteren
Form schwerlich angeführt werden. Die Verlängerung der Kiefer, durch die sich Gymnura
auszeichnet, hat nämlich eine progressive Entwicklung dieses Zahnes verursacht. Die Voraus-
setzung für eine solche progressive Ausbildung, nämlich die Schmelzleiste und ihre knospen-
förmigen Wucherungen am Ende der Zahnreihe, habe ich schon früher nachgewiesen-). Für
das thatsächliche Vorkommen auch sekundärer Vergrösserungen werden unten Belege angeführt
werden.
Es lässt sich somit völlig zwanglos das Zahnsj'stem von Gymnura als ein
Differenzierungsprodukt von dem des Necrogymnurus ableiten, und zwar höchst
wahrscheinlich unter Vermittelung von Galerix'j, welcher ja auch zeitlich zwi-
schen Necrogymn. und Gymn. steht.
Lanthanotherium ist, nach den allein bekannten Unterkieferzähnen zu urteilen, als Lanthano-
eine von Galerix sich abzweigende Form zu betrachten, von letzterem nur durch Reduktion "lenum.
der vorderen Prämolaren verschieden.
Ein anderer Entwicklungsgang, von Necrogj'mnurus ausgehend, ist, wie er\\;ihnt, vom Hyiomys.
Zahnsystem des Hyiomys eingeschlagen worden, wobei es sich aber weniger weit von dem
Ausgangspunkt entfernt hat als das Gymnuragebiss (Fig. 1-5): Wir erkennen dies zunächst
im Gesamthabitus des Zahnsystems des Hyiomys, indem die drei Ante-Molarenarten il, C, Pi we-
niger von einander verschieden sind, somit die Differenzierung weniger weit gediehen ist als bei
Gymnura^j. Ferner stimmen P 1 und P 2 des Hyl. mit denjenigen bei Necrogymnurus
i) Über die stammesgeschichtliche Bedeutung des Milchgebisses siehe meine früheren Ausführungen (q5 pag. 140)
und unten.
2) Leche (g;').
3) Der einzige Grund, Galeri.K eher als eine Nebenfomi, anstatt als eine Zwischenform zwischen Necrcjg.
und Gymn. aufzufassen, sollte in der erwähnten höheren Ausbildung des ^_3 zu suchen sein.
4) Für die Ansicht, dass das Vorkommen einer Basalspitze an den oberen Schneidezähnen bei Hyiomys
ursprünglich, nicht erst von diesem Tiere erworben ist, sprechen folgende Thatsachen. Eckzahn und vordere Prä-
molaren sind ebenfalls mit Basalspitze ausgerüstet, während diese bei Gymnura fehlt; sie ist im Milchgebiss stärker als
im Ersatzgebiss und kommt im ersteren auch bei Gymnura vor; eine solche Basalspitze kommt auch an den oberen
Schneidezähnen anderer Insektivoren (Centetidae, Talpidae) vor, bei welchen sie ebenfalls im Milchgebiss (Cente-
tidae) stärker ausgebildet ist als im Ersatzgebiss (Leche 97). Leider fehlen annoch die paläontologischen Zeugnisse
für die endgültige Entscheidung dieser Frage gänzlich.
— 32 —
viel besser überein als die der Gymn., wenn auch die oben (pag. 12) angeführte starke Varia-
bilität der Wurzel bei Hylomys offenbar darauf hinweist, dass der alte Zustand der Zwei-
wurzeligkeit auch bei Hylomys im Verschwinden begriffen ist. Schliesslich steht M 3 bei
Hvlomvs auf derselben Ausbildungsstufe wie bei Necrogymnurus, während er bei Gym-
nura mehr ausgebildet ist (siehe oben).
Das Hylomys-Gebiss hat sich aus dem des Necrogymnurus entwickelt vermittelst
eines Vorganges, welcher bei den Erinaceini kulminiert: Schneidezähne und Eckzahn im
Unterkiefer haben eine stark geneigte Lage erhalten, die Kronen der ersteren sind verlängert,
der Eckzahn ist ihnen ähnlich geworden und teilt ihre Funktion wie bei den Erinaceini; der
letzte Prämolar (P4) oben und unten ist stark ausgebildet, während die übrigen Prämolaren,
verglichen mit denen des Necrogymnurus, etwas rückgebildet sind'); P4 bei Hylomys
bildet, wie unten näher dargelegt werden soll, den Übergang vom P4 bei Necrogymnurus
zu dem bei den Erinaceini.
Erinaceini. D a s Z a h u s y s t c m der Erinaceini ist wesentlich als eine Wei t erb il-
d u n g d e s H y 1 o m y s - G e b i s s e s in der a n g e g e b e n e n R i c h t u n g — durch die
sich gegenseitig bedingenden Vorgänge der höheren Ausbildung und der
R ü ck bi Idung — aufzufassen. Die wesentlichen Momente dieser Differenzierung sind
folgende: II ist höher und schmäler geworden, hat die Basalspitze eingebüsst, 12 ebenso;
letzterer zeigt sogar ziemlich konstant (bei Erin. europaeus) eine Furche an der Wurzel,
was wohl als progressive Bildung zu deuten ist. Auch P4, durch die Stärke der hinteren Ba-
salspitze (verglichen mit dem \'erhalten bei Gymnura) dem P4 bei Hylomys zunächst sich
anschliessend, ist stark ausgebildet und erlangt innerhalb der Art Er. europaeus eine weitere
progressive Differenzierung (siehe unten). Ebenso erreicht P4 bei den Erinaceini eine höhere
Ausbildung als bei irgend einem Gymnurinen; auch mit Bezug auf diesen Zahn ist der Über-
gang von dem Verhalten bei Hylomys, hier unter Vermittelung von Tetracus, leicht dar-
zulegen (siehe unten). Ferner setzt sich hier der schon bei Hylomys eingeleitete Vorgang
im vorderen Teile des Unterkiefers fort: Schneidezähne, Eckzahn und vorderster Prämolar sind
einander ähnlich geworden, haben die geneigte Lage und das hiermit zusammenhängende Miss-
verhältnis zwischen Krone und Wurzel erhalten-), während unter gleichzeitiger Verkürzung
des Kiefers die minderwertigen Zähne verschwinden. Die mittleren Ante-Molaren im Unter-
kiefer sind also jedenfalls zugleich rückgebildet und differenziert (umgebildet).
Auch die Molarenreihe ist, wie erwähnt, in beiden Kiefern verkürzt durch die starke
Rückbildung der M 3.
Gänzlich unterdrückt sind im Ober- und Unterkiefer der bereits bei Gymnurini stark
1) Vergleiche Näheres im folgenden Abschnitt. _ _
2) Es mag hier bemerkt werden, dass eine Umwandlung des C zum Habitus und zur Funktion des I, und
wohl auch zu anderem Gebrauche, sich mehrmals in der Säugetierreihe vollzogen hat; so, um nur einige bekannte Bei-
spiele zu nennen, bei Wiede rkäuern, H albaff enund unter den anderen Insektivoren bei den Tupaiidae und
bei Talpa. Und zwar ist diese Umwandlung des C entweder von dem Verschwinden (die meisten Wiederkäuer)
der der Reduktion des C begleitet. Dort, wo ein C physiologisch unentbehrlich ist, hat sich der vorderste P zu einem
eckzahnähnlichen Zahn ausgebildet (Halbaffen). Hat C wie bei Tragulidae, Mosclius etc. einen Funktionswechsel
erfahren (d. h. ist nicht länger Greiforgan), so übt dies natüriich keinen Einfluss auf C aus. Über die Genese dieses
Verhaltens bei Talpa siehe meine früheren Mitteilungen (07, pag. 525).
Ol
33 —
abgeschwächte P 1, sowie ausserdem im Unterkiefer ein Schneidezahn und noch ein Prämolar.
Ich habe angenommen, dass von den drei unteren Schneidezähnen der Gymnurini II bei
den Erinaceini unterdrückt ist. Hierfür spricht kein morphologischer Befund bei den ersteren,
sondern nur: 1) das Vorhandensein einer von mir (95) und von Woodward (96) beobachteten Knospe
an der Schmelzleiste vor der Anlage des vordersten fungierenden Schneidezahns, welche von
mir wie auch von Woodward als Anlage eines Tl gedeutet wurde'); 2) die Reduktionsart
bei den übrigen In sekti vor en, wo nachweisbar bei der Reduktion der unteren Schneidezähne
immer 1 1 schwindet. Für die Alternative, dass die beiden unteren Schneidezähne der Erinaceini
dem Fi und 13 der Gymnurini homolog sind, spricht dagegen bisher nur der von mir an
einem Erin. albiventris (Fig. 72) gemachte Fund eines ,, überzähligen" Schneidezahns zwischen
den beiden gewöhnlichen.
Der vordere untere Prämolar bei den Erinaceini hat alle nur möglichen Deutungen er-
fahren 2). Wir schliessen die Deutung desselben als P 1 als vergleichend-anatomisch kaum begründbar
aus und sehen uns zunächst die Gründe an, welche für seine Homologisierung mit P 2 sprechen.
Erstens spricht hierfür der Umstand , dass bei
Erin. europaeus zwischen den beiden unteren
Prämolaren mit zunehmendem Alter, w'ie es scheint,
stets eine Lücke entsteht, hervorgerufen durch
stärkeres Kieferwachstum an dieser Stelle, und
nicht etwa durch Abnutzung der Zähne (Fig. 11,111);
Auch bei E. niger^), auritus, Palaeoer.
cayluxi^) kommt diese Lücke vor. Zweitens
würde man auch, wie schon oben bemerkt, das
Vorkommen eines überzähligen Prämolars lingual-
wärts von der Zahnreihe zwischen den beiden
konstanten unteren Prämolaren bei einem E. se-
naarensis (Fig. 74) für die Auffassung, dass der
sonst fehlende Zahn P2 ist, verwerten können;
der fragliche Zahn hat bemerkenswerter Weise
ein primitives Gepräge — einem der vorderen Prä-
molaren bei Hylomys ähnlich — , also nicht übel
den an einen atavistischen Fall zu stellenden Anfor-
derungen entsprechend. Ferner spricht der Umstand,
dass P3 bei Hylomys kleiner als P2 sein kann,
dafür, dass bei Rückbildung P 2 sich länger als P 3
erhalten wird. Für diese Deutung des vorderen
unteren Prämolaren bei den Erinaceini spricht Textfig. ii und in. Erinaceus europaeus. untere Zahn-
reihe lU eines jüngeren, II eines älteren männlichen Tieres.
schliesslich auch die Ontogenie: Woodward'^) hat Etwa --ii^ nat. Gr.
1) Leche (q5) pag. 41 und Woodward (96) pag. 561.
2) Dobson (83) deutete ilin als P l, Zittel (c)i) als P2 in der Abbildung Fig. 481, als P3 im Text, Wood-
ward (96) als P 2, ich (9^=;) als P 3.
3) Nach Blanfords Abbildung (78).
4) Nach Filhol (91) Fig. i, 2.
5) Woodward (96) pag. 562, Fig. jh.
Zoologica. Heft 37. 5
— 34 —
nämlich zwischen der Anlage der beiden unteren Prämolaren eine Schmelzknospe nachgewiesen,
welche er wohl mit Recht als den Rest eines unterdrückten P3 deutet.
Für die Deutung des vorderen unteren Prämolaren als P 3 spricht eigentlich nur, dass
die Reduktion im allgemeinen zuerst die vorderen Prämolaren angreift und dass P3 bei Nee ro-
gymnurus stärker ist als P 2.
Nach Obigem kann es somit als recht wahrscheinlich erachtet werden, dass der vor-
derste untere Prämolar bei den Erinaceini dem P 2, und nicht, wie ich früher angenommen,
dem P^3 der Gymnurini entspricht.
Das das Gebiss der Erinaceini auszeichnende Moment ist also: Es sind in dem
eigenartigen Zahnsystem der Erinaceini zwei Kraftpunkte in der oberen und
unteren Zahnreihe entstanden, welche Kraftpunkte durch II resp. 12 und P4
repräsentiert werden. Hiermit ist aber dieser Differenzierungsvorgang keines-
wegs abgeschlossen: im Oberkiefer bildet sich, wie unten des Näheren nach-
gewiesen werden soll, innerhalb der Art Erin. europaeus durch Entstehung eines
wirklich „Eckzahn"-artigen oberen Eckzahns, allein oder zusammen mit dem
ähnlichen 13 und P2, noch ein dritter Kraftpunkt aus.
Historischer Oben ist gczcigt wordcu, wic das Zahnsj'stem der Erinaceini aus dem des Hylomys
Zusammen- hergeleitet werden kann. Nun haben wir aber auch zwei Zeugen, welche wenigstens an-
sehen dem deuten, wie sich dieser Übergang historisch vollzogen hat.
Gebiss der Können wir uns auch zur Zeit keine exakte Vorstellung von dem Zahnsystem des Te-
Gymnurini j j. ^ (- ^ g machcn, SO schciut dasselbe doch eine bemerkenswerte Weiterentwickelung des N e c r o-
u n d E r 1-
naceini. g y m n u r u s ■ Typus in die Er in aceus-Richtung zu sein: in der Ausbildung des P4 nimmt
es eine Zwischenstellung zwischen Necr ogy mnurus-Hylom y s und dem einfachsten Ver-
halten bei den Erinaceini (Fig. 75, 76 ; vergleiche auch unten) ein, während die Ausbildung des
M3 noch völlig mit derjenigen bei den genannten Gymnurini übereinstimmt.
Neuerdings hat G a i 1 1 a r d ') , ohne von dem hier behandelten stammesgeschichtlichen
Gesichtspunkte beeinflusst zu sein, hervorgehoben, dass die unteren Prämolaren bei den ober-
eocänen und untermiocänen Palae oerinaceus-Arten weniger rückgebildet sind als bei dem
mittelmiocänen Palaeoer. intermedius, bei dem letztgenannten wiederum weniger als bei
den fossilen Er inac eus- Arten und Er. europaeus. Also hat sich innerhalb der Gattung
Palaeoerinaceus ein Differenzierungsvorgang, welcher zu der modernen Erinaceus-
Form führt, vollzogen.
i) 99 pag. 17.
Historische Entwicklung- einzelner Zähne.
Im beschreibenden Teile ist bereits die Geschichte einzelner Zähne, insoweit sie aus
dem Verhalten in jeder der beiden Unterfamilien erschlossen werden konnte, behandelt. In
diesem Abschnitte verfolgen wir, nachdem im vorigen die Musterung des Gebisses als Ganzen
uns in gewisser Beziehung einen Leitfaden für die Beurteilung seiner einzelnen Komponenten
gegeben hat, die Ausbildung aller derjenigen Zähne, welche einer stärkeren Umwandlung inner-
halb der Familie unterliegen.
Der dritte obere Schneidezahn ist bei den heutigen Gymnurini rückgebildet, und hier- oberer 13
von wird, wie ich früher darlegte, der Milchzahn in höherem Maasse als der Ersatzzahn be- ^' ymnu
troffen. Bei G y m n u r a (Fig. 7) ist die Ursache dieser Rückbildung augenfällig : die überaus
starke Entwicklung des C hat die Ausbildung des 1 3 (und Id 3) unterdrückt. Bei H y 1 o m y s
(Fig. 1) ist 13 sehr wenig rückgebildet, aber nichtsdestoweniger fehlt Id3 gänzlich, was die An-
nahme nahelegt, das 13 einst mehr rückgebildet gewesen ist als heute. Was diese Reduktion
bei Hyl. bewirkt hat, ist an dem Hyl.-Gebiss, wie es heute vorliegt, nicht abzulesen; die Er-
klärung bietet sich aber, sobald wir den historischen Vorgang berücksichtigen. Aus unserer
früheren Untersuchung geht nämlich hervor, dass der jetzt schneidezahnähnliche C bei den
necrogymnurusartigen Vorfahren des Hyl. eine stärkere Ausbildung als bei dem heutigen
H y 1. gehabt haben muss , weshalb es keinem Zweifel unterliegen kann, dass derselbe Um-
stand, wie bei Gymn., auch bei Hyl. einst die Reduktion im Gebiete des 13 verursacht hat.
Die oben geltend gemachte Anschauung, dass ein rückgebildeter Zahn wieder stärker entwickelt
werden kann, leitet ihre Berechtigung aus dem Umstände her, dass, sofern die Schmelzleiste
nicht zerstört ist, stets noch weiteres Material für einen Zahn abgegeben werden kann^). Eine
vollkommene Parallele zu unserem Falle bietet übrigens das Verhalten des vordersten Prämolars
bei manchen P i n n i p e d i a : kein Pd 1 und ein kaum oder wenig rückgebildeter P 1 ; das
Fehlen des ersteren ist jedenfalls (von Creodonta?) ererbt.
Wie ist nun aber^ bei den Erinaceini entstanden? Schon oben haben wir darauf aufmerk- oberer 13
sam gemacht, dass die Thatsache, dass ein so kräftiger Zahn wie 13 des Erinaceus nicht
oder nur durch eine Zahnscherbe im Milchgebiss repräsentiert ist, während beispielsweise der
bei
Erinaceini,
i) Vergleiche auch unten.
— 36 —
fast rudimentäre 1 2 einen wohl ausgebildeten Id2 zum Vorgänger liat, nicht anders erklärt
werden kann, als dass hier kein von den Erinaceini erworbener Zustand, sondern ein er-
erbtes Verhalten vorliegt — ererbt von einer Form, bei der K3 so schwach gewesen ist, dass
Id3 schon gar keine Existenzberechtigung gehabt, sondern unterdrückt worden ist. Dies ist
nun in der That — wie wir gesehen — bei denCymnurini der Fall und wird somit das
Fehlen des I djj bei E r i n a c e u s durch die Annahme einer Ableitung desselben von dem abge-
schwächten 13 bei Hylomys verständlich. Von diesem Zahne entstand somit bei den Erina-
ceini J^ durch progressive Entwicklung M- Ein J_3, welcher den Übergang zwischen den Zu
ständen bei den Gy.mnurini und Erinaceus vermittelt, ist aber bisher nicht bekanntgeworden.
Vielleicht wird es sich einmal zeigen, dass eine solche Form wie Tetracus diese Lücke aus-
füllt. Jedenfalls erscheint es bis auf weiteres annehmbar, dass 13 bei den Erinaceini in
seiner heutigen Gestaltung kein Erbe, sondern ein Neuerwerb ist. Dass 13 bei allen ur-
sprünglicheren Erinaceus Arten in Form eines prämolarenähnlichen, zweiwurze-
ligen Zahnes (Fig. 58, 65a) auftritt, ist im Zusammenhange mit dem Umstände zu
beurteilen, dass auch der nebenstehende C bei diesen Tieren eine entspre-
chende Gestalt hat, wie denn überhaupt ein prämolarenartiger, zweiwurzeliger
13 nie ohne einen entsprechend gebauten C vorkommt. Belege hierfür bieten Petro-
dromus, Tupaia melanura, Galeopithecus. Ebenso wie C kann 13 innerhalb der Grenzen
der Art E. europaeus die Prämolarencharaktere verlieren: die Basalspitze verschwindet und
die beiden Wurzeln verwachsen (Fig. 42, 40, 46). 13 teilt auch bei E. europaeus das
Schicksal des C; beide stehen offenbar unter der He rr s ch aft desselben
Agens.
Oberer E n t g c g c n d c m V c r h a 1 1 c u bei 13 ist die Prämolaren natur des Cmit
"' seinen zwei Wurzeln bei den Erinaceini jedenfalls ein Erbstück von
den Gymnurini. Der Nachweis aber, dass für C ein prämolarenartiges, zweiwurzeliges
Stadium bei den letzteren das Primäre ist, ist leicht zu eiliringen.
Wir konstatieren zunächst, dass alle Gymn urini zweiwurzelige C haben; ferner
dass sich aus der tj'pisch ausgebildeten Eckzahnkronenform, wie sie z. B. bei den Raub-
tieren auftritt, keine Ursache der Zwei-Wurzeligkeit ableiten lässt. Denn wenn das Bedürfnis
der stärkeren Befestigung einer solchen Kronenform das Auftreten von zwei Wurzeln hervor-
zurufen vermöchte, so würden Jedenfalls solche gewaltige Eckzahnkronen wie bei den M a c h a i r o-
dinae, Din ocer ati dae, Tragulidae, Moschus etc. eine doppelte Wurzel erworben
haben. W i r m ü s s e n vielmehr annehmen, dass die Z w e i w u r z e 1 i g k e i t eines
hohen, schlanken, s o m i t t y p i s c h e n E c k z a h n s e i n C h a r a k t e r ist, \\' e 1 c h e n
er von einem früheren P r ä m o 1 a r e n s t a d i u m als Erbe übernommen hat.
Andere mir bekannte lebende Tiere, welche eine solche Eckzahnkrone mit einer doppelten
Wurzel im Oberkiefer verbinden, sind Choer opus, Talpa, einzelne Lemur-Arten^t ; bei
einem H y 1 o b a t e s s y n d a c t y 1 u s ^) linde ich den Cd mit stark gefurchter Wurzel versehen.
Dass obige Anschauung auch für diese Fälle gilt, halte ich für wahrscheinlich, wenn auch
noch nicht für gesichert.
i) Über die Möglichkeiten einer progressiven Entwicklung vergleiclie unten,
2) Leche (97'). Zittels (gi) Angabe, dass Myrmecobius zweiwurzelige C haben sollte, ist irrtümlich.
3) Im Zootom. Institut zu Stockholm.
- 37 -
Unter den mesozoischen Säugetieren dagegen kennt man nach Osborn (88) den oberen
Eckzahn bei drei Gattungen; bei zwei derselben (Triconodon ferox, Kurtodon pu-
sillus) ist er hoch, typisch, eckzahnartig, mit doppelter Wurzel ausgerüstet. Bedenken wir
lerner, dass der u n t e r e C bei den mesozoischen Säugern alle Übergänge von prämolarenartiger
Krone bis zu hoher typischer Eckzahnform darbietet'), wobei die erste re Kronen form
immer, die letztere sehr oft mit doppelter Wurzel vergesellschaftet ist, so
dürfte die Annahme, dass auch im Oberkiefer die Zweiwurzeligkeit das Primäre ist, den \'om
Prämolaren Studium ererbten Zustand darstellt, auf der Hand liegen-}.
Es muss aber betont werden, dass diese Auffassung bei den Gymnurini immerhin
nicht die Thatsache erklärt, dass Cd bei H y 1 o m y s und G y m n u r a nur eine (oder höchstens
eine gefurchte) Wurzel hat. Liegt hier eine Rückbildung der Wurzel des Cd vor, veranlasst
durch den grossen Keim des C, oder sollte der Cd als eine Umbildung eines Id zu erklären
sein? Ich muss diese Fragen unbeantwortet lassen, umsomehr als ähnliche Befunde mit schein-
barer Launenhaftigkeit auch bei anderen Tieren auftreten').
Wenden wir uns jetzt zu der Beurteilung des C bei den Erinaceini, so ist bereits her-
vorgehoben worden, dass die Zweiwurzeligkeit ein Erbstück von den Gymnurini ist. Auch
hat C nicht nur bei der Mehrzahl der heutigen Erinaceus-Arten, sondern auch bei allen
ausgestorbenen (Palaeoer. edwardsi') und intermedius^). Er. arvernensis'^jund oenin-
gensis') zwei Wurzeln.
Betreffs der ursprünglichen Beschaffenheit der Krone, welche mit den zwei Wurzeln ver-
gesellschaftet war, ob diese mehr präraolar- oder mehr eckzahnartig gewesen, lassen uns
die paläontologischen Zeugnisse im Stich, da bisher keine C von den genannten historisch
ältesten Er in aceidae — ausser Galerix — gefunden sind. Dennoch lässt sich auch diese
Frage mit befriedigender Präcision beantworten. Wie ich schon früher des Näheren nachge-
wiesen, muss, wenn eine Region des Gebisses in physiologischer Beziehung entwertet wird,
dieser Umstand naturgemäss eine Reduktion der betreffenden Zähne zur Folge haben, und zwar
äussert sich diese Reduktion — wenigstens zunächst — in der persistierenden Dentition nur in einer
geringeren Ausbildung der betreffenden Zähne, während sie in der Milchdentition völlige Unter-
drückung derselben bewirken kann. An sich ist es auch vollkommen begreiflich, dass, wenn
ein Teil des Gebisses überhaupt überflüssig oder physiologisch minderwertig wird, die
schwächere und weniger wertvolle Milchdentition früher als die stärkere, besser angepasste
Ersatzdentition schwindet"). Nun ist, wie wir gesehen. Cd durchaus rudimentär, wenn auch
i) „In the Stonesfield Slate genera, the canine is usually small, and resembles a large premolar, but in the
(ither it assumes large proportions in the Upper jurassic genera" (Osborn 88).
2) Dieser Ansicht ist auch Osborn, während Schlosser (go) die Anwesenlieit von zwei Wurzeln bei den
mesozoischen Säugern als eine, allerdings schon sehr früh eintretende Spezialisierung auffasst.
3) So habe ich beiSolenodon ebenfalls einen zweiwurzeligen C und einen einwurzeligen C d gefunden, wäh-
rend bei Leniur bald dem zwei wurzeligen Cd ein einwurzeliger C folgt, bald das Verhalten umgekehrt ist (Leche
97 und 97').
4) Filhol (79) pag. 15.
5) Gaillard (99) pag. 16.
6) Blainville (39) pag. 103.
7) Lydekker (86) pag. 24.
8) Vergleiche meine früheren Ausführungen (95) pag. 39 — 40, 72, 143 — 144.
- 38 -
in etwas wechselndem Grade'). Ferner kann aber ein Zahn wie C auf dem Stadium 3 oder 4
bei E. europaeus (siehe oben pag. 19), mit anderen Worten: wo er als Eckzahn ausgebildet ist,
unmöglich als physiologisch entwertetes Organ betrachtet werden. Der rudimentäre Zustand des
Cd kann also nur dadurch erklärt werden, dass bei den Vorfahren unserer Eri nac eus- Arten
C eine schwächere Ausbildung als auf besagtem Stad. 3 oder 4 gehabt hat. Schwächer aus-
gebildet und physiologisch minderwertig ist jedenfalls der prämolaren artige C auf dem
Stad. 1 bei E. europaeus, auf welchem Stadium, wie wir gesehen, auch die Mehrzahl der
übrigen Erinaceus- Arten steht. Also : nur unter Umständen, welche einen nicht aus seiner Um-
gebung herausdifferenzierten d. h. prämolarenartigen C hervorrufen, kann Cd rudimentär geworden
sein. Das Rudimentärwerden des Cd setzt also ein abgeschwächtes Präniolaren-, aber kein
Eckzahn-Stadium voraus; dass das Eckzahnstadium nicht mit Rudimentärwerden des Cd ver-
gesellschaftet ist, wird übrigens durch die andere Gruppe dieser Familie, die Gymnurini be-
wiesen (siehe oben pag. 12). Da auch Hylomys einen Cd hat, ist anzunehmen, dass das Prä-
molaren-artige Ausgangsstadium der Erinaceini noch schwächer war, als C bei Hylomys.
Durch Verbindung der beiden Thatsachen 1) Zweiwurzeligkeit des C bei
den historisch ältesten Erinaceiden; 2) den rudimentären Zustand des Cd, sind
wir somit in den Stand gesetzt nachzuweisen, dass für C bei Erinaceus das Prä-
molaren- und nicht das Eckzahn-Stadium das Primäre ist.
Nach dem vorliegenden Material
zu urteilen, ist E. europaeus die ein-
zige Art, bei der dieser Zahn durch
einen Differenzierungsprozess, dessen
Etappen wir in der individuellen Va-
riation wiederfinden^), von einem Zahn
Textfig. IV-VII. Erinaceus europaeus. C des Oberkie- mi t Pr ämol a r CUk r OUC UU d Z W ci gCt r Cn U-
fers von vier verschiedenen Individuen, um die Variationsbreite tCU WurZClu sich ZUT wirklichen Eck-
dieses Zahnes zu zeigen; in Fig. IV — VI ist ausserdem P 2,
ebenfalls stark variierend, dargestellt. Etwa 2/j nat. Grösse. zahukrOUC mit cinCr odcr ZWCi WurZClu
(wie bei Gymnura) herausgebildet hat
(Texthg. IV— VII), wodurch die fragliche Gebissregion jedenfalls eine differente
Funktion erworben hat; einzelne Repräsentanten anderer Erinaceus-Arten können
sich diesem Differenzierungsgrade nähern, ohne ihn zu erreichen»). Die ausser-
ordentlich grosse Variationsbreite des C bei E. europaeus — vergleiche Fig. 40,
43, 45 — weist jedenfalls darauf hin, dass innerhalb dieser Art die Entwicklungs-
vorgänge in besonders lebhaftem Flusse sind, und dass die „Eckzahn"-Form des
C bei E. europaeus ein relativ moderner Zustand ist-
Eine Vergleichung der hier gegebenen Abbildungen der verschiedenen Entwicklungszu-
stände des C bei E. europaeus beweist zur vollen Evidenz, dass bei diesem Zahne die eine
Wurzel durch Verschmelzung von zweien, nicht durch Unterdrückung der einen entstanden ist.
i) Vergleiche oben pag. 20.
2) Bezüglich der Einzelheiten vergleiche oben pag. 19.
j) Nach dem, was wir heute von der Lebensweise der verschiedenen Erinaceus - Arten wissen, ist besagter
Unterschied schwerlich auf eine Verschiedenheit in der Diät des E. europaeus und derjenigen der anderen Arten zurück-
zuführen (vergleiche auch unten).
- 39 —
PI im Oberkiefer ist ursprünglich (Necrogymnurus) noch so stai'k, dass er zwei oberer und
Wurzeln hat; aber schon bei Hylomys sehen wir diese allmählich (Fig. 1, 3, 5) zu einer ver- ""'«'" ^ '■
schmelzen. P 1 ist während der Stammesentwicklung der Erinaceidae zwei verschiedene Male
zugrunde gegangen: einmal bei Lanthanother ium'), einmal bei den Erinaceini. Wahr-
scheinlich ist ein Zahn, welchen ich im Oberkiefer eines E. europaeus beiderseits zwi-
schen C und P2 gefunden habe (Fig. 47), atavistisch als der den Erinaceini sonst gänzlich
fehlende PJ^ der Gymnurini zu beurteilen.
P2 verhält sich in den niederen Zuständen (Necrogymnurus, Galerix, Hylomysi Oberer P2.
wesentlich gleich und ist zweiwurzelig, aber schon bei Hylomys fangen die beiden Wurzeln an zu
verschmelzen. Wie schon oben (pag. 21) bemerkt, beweisen die fossilen Funde, dass das Zwei-
Wurzel-Stadium und eine diesem entsprechende prämolarenartige Krone den primitiveren Zu-
stand bei den recenten Erinaceus-Arten (Fig. 59, 65a) darstellt. Innerhalb mehrerer Arten ist
aber eine Variabilität zu konstatieren, welche auf ein Schlankerwerden der Krone und eine Ver-
wachsung der Wurzeln hinausläuft (Fig. 64, 60a, b), und innerhalb der Grenzen der Art E. eu-
ropaeus geht eine dem Nachbarzahne C ähnliche, wenn auch weniger umfassende Wandlung
auch mit P 2 vor sich, indem das Basalband der Krone und die vordere Basalspitze schwindet,
die Hauptspitze höher, „Eckzahn"-ähnlich wird und die beiden Wurzeln verwachsen (Fig. 40,
42, 43 a; Textfig. IV— VI).
P3 ist der vorderste Zahn der Reihe, an dem bei Necrogymnurus ein Innenhöcker oberer P3.
(deuterocone Scott)^) mit entsprechender Innenwurzel auftritt (Fig. 16, 17); hierzu kommt im
Laufe der weiteren Entwicklung bei Galerix (Fig. 21) undGymnura ein zweiter Innenhöcker
(tetartocone Scott) hinzu, und gleichzeitig vergrössert sich der hintere Basalhöcker (tritocone
Scott). Bei den Erinaceini vollzieht sich, von einem Zustande etwa wie bei Necrogym-
nurus ausgehend, wie ich oben (pag. 22) nachgewiesen habe, ein rückschreitender Entwick-
lungsgang, welcher schliessHch zu der gänzlichen Unterdrückung des Zahnes (E. deserti,
micropus) führt. Bei allen ausgestorbenen Erinaceini ist er relativ stark ausgebildet, die
Reduktion tritt erst bei den recenten Formen und zwar in verschiedenem Masse auf; vergleiche
Fig. 40, 61, 65a.
Vom ausschliesslich vergleichend anatomischen Standpunkte könnte man zu der An-
sicht gelangen — und diese würde wohl auch von diesem Standpunkte aus als berechtigt erschei-
nen — , dass die verschiedenen Rückbildungszustände, welche P3 bei den Erinaceini auf-
weist, als eine historische Entwicklungsserie aufzufassen seien. Nichts desto weniger wäre
diese Auffassung falsch. Die vergleichende Anatomie giebt hier, wie so oft, wenn sie sich
allein überlassen wird, ein Trugbild. Die Berücksichtigung der Gesamtorganisation lehrt
nämlich, wie wir weiter unten sehen werden, dass besagte Rückbildungsreihe Arten verschie-
dener Gruppen, welche nicht von einander abgeleitet werden können, umfasst.
Schliesslich haben wir die Frage zu beantworten, wie die einfachste Form des P_3
bei den Gymnurini nämlich P3 und Pd3 bei Hylomys und Pd3 bei Gymnura (vergl.
oben pag. 13, Fig. 1, 3, 5, 12a), aufzufassen ist. Dass der Zahn des Hylomys in seinem heu-
tigen Zustande in beiden Dentitionen das Produkt einer rückschreitenden Entwicklung ist,
scheint mir ausser Frage gestellt. Die Rückbildungsvorgänge an den vorhergehenden Prämo-
i) Vun Lanthanotherium ist nur der Unterkiefer bekannt.
2) Scott (92).
- AO
laron ^siolu- obiii pnii'. 12 — to^i sowie aiKh an 1\> selbst Aultrotcii nur ciiur \Vurzol\ soino
Sohwäelu- voryliclu'ii inii iKni T 1 und sohliosslioh die sclii' starke Reduktion dos cntsprochcMKlon
/alins im l'nterkiol'er sind auiienlallii;.
nie trüluT jivseliilderte \"ariabilil;it der vorderen rranu>kiien bei 1 1 \ 1 o m y s bekundet
alsi», dass sein di-biss in dieser Reijion nov-l\ in besonders lebhatlem l'nibildunysiiansie be-
S'ritVen ist. b^sseheint somit dureliaus annehmbar, wenn aiieh noehnielil beweisbar,
dass die 1 1\ lomy sX'orlaliren, zur /.eil als die lirinaeeini sieh von ihnen abzweig-
ten, einen vollst iindiijer als heute ausgebildeten Po — wie /.. B. der bciNeerogym-
nurus gehabt haben. Pio autVallende Ahnliehkeit des l^do bei Er. jordoni (Fig. ö8^
mit To und IM .5 bei llylomys il~ig. l, 3, 5) miiss also von diesem Cesiehtspunkte als ein
konvergenter Reduki ionsvorgang, nieht als ein genetiseher Zusamnienhang beurteilt
werden.
Sehwerer verstiuullieh ist dagegen der eint'aehe Hau des IMo ,ohne InnenbCiekcr bei
l". yninura. ha hier irgend eine \"eranlassung zur .\nnahn»e einer RUekbildung durehaus
nieht vorliegt, kr>nnte nur an Rüeksehlag auf eine Form, iilter als N eerogy mnu rus, ge-
daeht werdei\. Ob diese etwas w(»hlteile Ihpothese das Riehtige getrolVen hat. muss ieh da-
hingestellt sein lassen.
iMx-ir. 1- 1 IM /.oig1 bei den riytnnurini wenig l'ortsehritte, nur ist bei der ältesten Form
A'eerogy runurus^ die vordere Basalspilze noeh kaum angedeutet, wHhrend sie bei den jün-
geren, besonders bei 1 1 y l o m y s, gut ausgebildet ist. Bei den F r i n a e e i n i sehliesst sieh der Zahn
zunJiehst an den von lly li>my s an, während beiGymnura die hintere Basalspitze viel
sehwiieher ist; vergi. l'-ig'. 1, 7. Eine weitere progressive DitTerenziorung, hervorgerufen dureh
die hohe physiologisehe Bedeutung" dieses Zahnes, ert;ibrt er bei einzelnen Individuen innerhalb
der Art. F. europaeus dureh \'erl;ingerung der hinteren Basalspitze und Wrl.tngerung und
b^urohimg der hinteren labialen Wmvel vFig. 48, 04^; beird4 kann diese Wurzel sogar geteilt
sein oder es kann eine accessorisohe Wurzel liinznkoninien (Fig'. v^la\
In Bezug" auf die l'nibildungen der I, C und B l verweise ieh aut" die obigen Fröri^^
rungen,
x'ivtcK-i r --, P- ist bei Xeerogymnurus und aueh noeh bei Galerix zweiwurzelig, bei l.aniha-
notherium t,ira Zusammenbange mit dem ^"erluste des TP und Cymnura einwurzelig mit
gleiehzeitiger Erhöhung der Krone. Bei llylomys bildet er den Übergang zu den dilVeren-
ziertenl^- der Frinaeeini.
v'"««-"--. r ; p:? bat bei Neerogy mnurus noch keine \xn\lere Basalspitze tparaoonid Seott^ erlangt;
viiese tritt erst bei Galerix aut, dem sieh Gvmnura anscbliesst. Wie schon oben nachgfo-
wiesen, ist er rUckgvbildet bei llylomys (Fig. 2"» und fehlt wabi-scheinlicb bei den Erinaceini.
i'nicr«'! »>4. Bei P 4 ist der phylogenetische Verlauf besondei-s kkir. Überall von bober physiolo-
gischer Bedeutui\g\ kann er w eder im Milch- noch im Frsatzgebiss irgend einer Rückbildung aus
gesetzt sein. Wir können hier vielmehr einen allm;lhligen progressiven Entwick-
lungsgang konstatieren, welcher bei Necrogymnurus anfängt und bei Erinaceus
europaeus kulminiert, und zwar manifestiert sich diese Entwicklung-, wie bereits
oben nachgewiesen, vorzugsweise in der allmJlhligen Ausbildung- des Innen-
höckers vdeuteroconid Scotts und der vorderen Basalspitze ^paraconid Scott\
welche beide Bestandteile innerhalb der Familie erworben sind.
— 11
Wir rrluilUn, vom N t"i' roij v m n u r u s aus.iiolu-iul iiiul ikk'Ii ik-r jniadwi'isi'ii AuslMliluiiy
der tVa,L;lii.-luii lUstaiultrilo i^i'oiiliu'l, l.iliiriulr /uri l'iitw iikluiiL^sirilu-n:
r.i ln'i i\ i'i Ml " \ 111 u in US : 1 niiciiliiirkii iiimI \oi.|iir ri,is,ilspit/,c lUii .uiiMili-iihi ^l'i;•, i |)-
r.| l.ri (;;ilt'ii\ ^(■inigo Exemplare): InnenhOeker wie I' I l"'i llvl.imys; InuenliöcKn wie Nc. locviim, vuuleu-
N<Mo;4vmn.. vorilcre Hasiilspitzo st.'liker (Fi};. -•.(). Il.i'i.il'.pii/e schwaih (Kig. j).
l'.| Ixi ('■all rix (einige Kxeinplaie, Fig. 25).
Till l>ri ('i\iünur:i (l'"ij;. 1 -• li. i.il'V
r.i ., „ iKig.s).
IM I liii 1 1 V Idiuys ^)•'ig. .|, (1).
r I lui TcliiicuH (Kig.75), l'il I l'fi l'.i in ,11 1-us jer-
iloiii (l'V ■/'')•
IM I lui li'.i i 11,11 ciis .illiuliis ^l'"ig. .'.j), auiitiis, seii,i-
a 1 r iisis, a Uli \ r 11 1 li'., ,1 1 1; i 1 US.
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llirivu brnurkr irli, dass siili PI Ini (i\ iiiiuiia au.'s.'^rri.Uni tluirli dt ii Ncucrwcrb
i'inn- labialen NilHiLspit/r an diT I lauplspil/c xnr alUn aiulrrni aus/cieliiu-l, wojticsrcn die
üben f^edaelUi'ii /ahnhe.siandli'ili' bi'i 1' 1 de.^^ I'!i-. emopaeus die JKieiisle .Ausbiklinif.^ cilanyen.
Welelie Cdieder der !• r i n a e i' i n i in dei- oben anyi'lidnleii Keilie in dit' loi tlaulende hislmische
l'"nl\viekluni; einteilen, nnd welelie al.s .Si'iiiMi/.wei.tit' ausi^e.selialtet werilen niil.ssen, kann erst
die rieiiieksiehtii^nni^ der C.e.sainlort^anisahdn liilseheidenM,
\) Scott (i).', pag, .|J-') glauliC hei iliu lnssilrii l.tups, M e si ulrel es, l.eplielis eine i iU ksi liieilriiilr Aus-
liiMuiii', ilei l'i,'linol,iien kiinslalicreu zu l;i"mnen; ilncli selieinl inii dei liisloiiselie Zusaninunliang dieser l''iiiniiii luuh
nielil genügend aul'geld.'lrl, um diese AulTassung zu liegiimdm. ImiIsi liiedeii irrig ist Seiitts JJeli.iuplung, dass die l'n'l-
niolaren bei J.eptielis und t.jyninura übeveinslinimen.
/ooloKlcn. lieft 37.
Stammesgeschichtliche Bedeutung des Milchgebisses.
Einige allgemeinere Fragen.
Die Erinaceidae gehören zu denjenigen Säugetieren, bei denen das Milchgebiss fungiert,
bis das Tier eine ansehnliche Körpergrösse erreicht hat und somit auch in seiner Lebensweise
nicht erheblich vom völlig ausgewachsenen abweichen dürfte. Hierdurch erklärt sich denn auch
zur Genüge die allgemeine Übereinstimmung der Milch- und der entsprechenden Ersatzzähne
in dieser P'amilie. Aus eben diesem Umstände geht aber auch hen-or, dass die etwaigen Unter-
schiede , welche das Milchgebiss dem Ersatzgebiss gegenüber auszeichnen , von stammes-
geschichtlichem Standpunkte aus um so bedeutungsvoller sind, als sie schw^erlich durch An-
passung bei ihrem heutigen Inhaber erworben sind.
Schon früher habe ich nachzuweisen versucht, dass das Milchgebiss der Säugetiere
einer historisch älteren Zahngeneration angehört, somit eine historisch frühere Phase in
der Entwicklung des Gebisses als das Ersatzgebiss offenbart'}.
Dies ist auch jedenfalls richtig. Nur dürfen \\ir dabei nicht vergessen , dass das
Milchgebiss nicht der phylogenetischen Forschung zu Liebe ein totes, unveränderliches Do-
kument bleibt, sondern sein eigenes Leben lebt, d. h. sich anpasst. ^^'ir müssen es deshalb
als eine unserer wichtigsten Aufgaben betrachten, bei den einfachen Zahnformen zu entscheiden,
ob diese Einfachheit ursprünglich oder durch Rückbildung entstanden ist. Wie wir aus unserer
bisherigen Untersuchung bereits erkannt haben, reicht für die Beantwortung dieser Frage oft die
Musterung des einzelnen Zahnes nicht aus; die vergleichende Sichtung des ganzen Zahn-
systems musste in vielen Fällen den Ausschlag geben. Ferner haben wir uns überzeugt, dass
starke Rückbildungsprozesse in einigen Teilen des Gebisses gewirkt haben und z. T. noch wirken.
Die entsprechenden Milchzähne werden hierdurch so stark betroffen, dass es teils niemals zur An-
lage eines verkalkten Zahnes kommt, teils nur Zahnscherben, nie funktionierende Organe ent-
stehen-). Aber auch bei einigen funktionierenden Milchzähnen, wie Cd und Pd3 der Erina-
ceini, haben wir die Wirkungen der Rückbildung nachweisen können.
'i) Leche (95) pag. 140. Rütimeyer (63) gebührt aber meines Wissens das Verdienst, zuerst erkannt zu
haben, dass das Milchgebiss geologisch jüngerer Formen dem Zahnsystem älterer Formen näher steht als das Ersatzgebiss.
2) Solche Thatsachen haben Woodward (96 pag. 591) zu folgender Behauptung veranlasst: „the living In-
sectivora are specialized forms tending towards a Monophyodont condition, in which the preponderating dentition is the
- 43 —
Der Verlust des Pdl ist ein viel älteres Ereignis als derjenige des Id3 bei den Gym-
nurini, da ersterer nicht einmal embryonal auftritt, was bei letzterem der Fall ist. Das
Fehlen des P d 1 ist, nach den (oft ungenauen) Angaben zu urteilen, überhaupt bei den Säuge-
tieren die allgemeinere, und das Vorkommen desselben die seltenere Erscheinung').
Wir haben ferner gesehen, dass sich das Milchgebiss bei den Gymnurini vollständiger
erhalten hat als bei den Erinaceini, dass also erstcre auch in dieser Hinsicht ein ursprüng-
licheres Verhalten darbieten.
Als sicher von jedem Rückbildungsprozesse verschont haben wir folgende Elemente des
Milchgebisses kennen gelernt: Id (mit Ausnahme von 1^3 der Gymnurini), Pd4, FöA bei
allen, sowie Pd3 bei Gymnura.
Von allgemeiner Bedeutung ist es nun, dass mehrere der letzterwähnten
Zähne ein altertümlicheres resp. ursprünglicheres Gepräge bewahrt haben, als
die entsprechenden Ersatzzähne. Wir haben hierfür teils historische, d. h. paläontolo-
gische, teils vergleichend-anatomische Beweise. Unter Hinweis auf die in den vorhergehenden
Kapiteln angeführten Thatsachen heben wir hier folgende Befunde hervor:
a) Pd3 und Pd4 bei Gymnura stimmen viel besser als die entsprechenden Ersatz-
zähne mit P3 und P4 bei Necrogymnurus überein (vergleiche Fig. 8, 12b, 14).
b; P4 der ausgestorbenen Erinaceini stimmt, soweit man diesen Zahn bisher kennt,
nicht mit PJ> sondern mit P d4 der lebenden Erinaceus-Arten Uberein (vergleiche pag. 24).
c) P4 bei den ältesten luntermiocänen) Erinaceini, sowie bei dem mittelmiocänen
Palaeoerinaceus intermedius trägt das Gepräge des P d 4, nicht dasjenige des P4 der
lebenden Arten, während erst beim mittelmiocänen Er. sansaniensis die Form des P4 der
modernen Erinaceus-Arten auftritt (vergleiche oben pag. 26).
Die am wenigsten ausgebildete Form des P d 4, welche bei einer lebenden Erinaceus-
Art vorkommt (Er. jerdoni), stimmt vollkommen mit dem P4 des oligocänen Gymnurinen
Tetracus nanus überein (Fig. 75, 76).
d) Wie oben (pag. 21— 23, 39) nachgewiesen, ist der von der Rückbildung angegriffene
obere dritte Prämolar der Erinaceini mit am besten ausgebildet bei Er. auritus und albulus.
Bemerkenswert ist deshalb, dass P d 3 bei den letztgenannten vollständig mit P3 bei Necro-
gymnurus übereinstimmt'
■ 2\
replacing or permanent set." Dass der Ausspruch in dieser Fassung jedenfalls unbegründet ist, beweisen, wie ich früher
(97) nachgewiesen habe, die Tupaiidae, Macroscelididae, Urotrichus, Centetidae, Solenodon und
wie ich nach der Pubhkation jener Arbeit gefunden — auch Potamogale, bei denen das Milchgebiss stets sehr gut
entwickelt ist und manchmal (Centetidae) eine grössere physiologische Rolle spielt als bei der Mehrzahl der übrio-en
Säuger. Von einer Tendenz zum Monophyodontismus kann somit bei ihnen nicht die Rede sein.
i) So fehlt Pd I bei den Creodonta (ob bei allen?), Carnivora und der Mehrzahl der Artiodactyla.
Nachgewiesen ist er bei Macrauchenia, Dichodon, Oreodon, Sus (manchmal), Tapirus, Rhinoceros, Hyrax
sowie (nach Schlosser 90') bei Paloplotherium und Palaeo th e rium. Unter einen allgemeinen Gesichtspunkt lässt
sich diese Unterdrückung des P d i kaum fassen. Jedenfalls kann in manchen Fällen an eine Unterdrückuno- des P d i
durch den stark ausgebildeten Eckzahn gedacht werden ; in anderen Fällen ist wohl der Verlust des P d i mit der Ent-
wertung des P I in Zusammenhang zu bringen. Ob nicht historisch ältere Tierformen den P d i regelmässiger bewahrt
haben, bleibt noch zu untersuchen.
2) Dies steht offenbar in keinem Widerspruche mit unserer oben (pag. 40) ausgesprochenen Auffassung, dass
die Übereinstimmung zwischen dem am stärksten reduzierten Pd 3 (bei Er. jerdoni) und Pd 3 bei Hylomys
eine Konvergenzerscheinung ist.
— 44 —
e) Idl und Id2 bei den beiden recenten Gj^mnurini — die oberen Schneidezähne
der fossilen sind nicht bekannt — sind etwa gleich hoch, während 1 1 und I 2 sehr verschiedene
Höhe aufweisen; ferner sind die Milchschneidezähne bei Hylomys auch in ihrer Form den-
jenigen bei Gj'mnura ähnlicher, als die Ersatzzähne sind (Fig. 1, 7; 3, 5, 12a). Die Differen-
zierung der beiden vordersten Schneidezähne ist also im Miichgebiss weniger weit vorge-
schritten als im Ersatzgebiss, oder mit anderen Worten, die fraglichen Milchzähne stehen auf
einer ursprünglicheren Entwicklungsstufe als die Ersatzzähne.
Bevor wir das Zahnsystem verlassen, seien hier noch einige Fragen von allgemeinerer
Tragweite, welche durch das Studium des Zahnsystems der Erinaceidae beantwortet werden,
hervorgehoben.
über die pro- Schon in dcui crstcn Teile dieser Arbeit habe ich eine Frage von kardinaler Bedeu-
gressive Ent-^^^^^ ^-y^. ,;}}£ Ej-gchliessung der Stammesgcschichtc der Säugetiere berührt. \\)n massgebender
Wicklung des
Zahnsystems. Seite (Kowalcvski 76, Schlosser, Scott 94, Wortman) ist der Standpunkt vertreten
worden, dass die Zahl der Zähne und der Skeletteile (Kowalevski) bei den Säugetieren zwar
abnehmen, aber niemals zunehmen kann '). Es ist dies offenbar nur ein Spezialfall der sehr
allgemeinen Ansicht, dass die Vergrösserung eines Organteils immer von der Rückbildung
resp. dem Untergang anderer begleitet sein muss. dass also wenigstens bei höheren Tieren
eine Entwicklung der Qualität nur auf Kosten der Quantität möglich ist. Diese Auffassung
hat sich selbst jenseits der Grenzen der eigentlichen Morphologie verbreitet''').
Gegen die Allgemeingültigkeit dieses Satzes bezüglich des Gebisses habe ich mich
schon damals (95) ausgesprochen, während im Skelet das Auftreten von Neubildungen ohne
gleichzeitige Reduktion anderer Teile bereits von A. Carlsson (91) in einer auf meine Veran-
lassung vorgenommenen Untersuchung nachgewiesen war. Ich erinnerte daran, dass paläonto-
logisch schon seit langem festgestellt ist, dass im Laufe der geschichtlichen Entwicklung einzelne
Zähne bei den .Säugetieren sich progressiv au.sbilden, ohne dass andere gleichzeitig" rückge-
bildet würden, was also damit gleichbedeutend ist, dass neues Zahnmaterial zugekommen ist.
Schon dieser Umstand berechtigt zu dem .Schlüsse, dass auch neue entwicklungsfähige
Schmelzkeime aus der Schmelzleiste entstehen können, ein Schluss, welcher durch direkte
Beobachtungen bewahrheitet worden ist: bei mehreren Säugetieren sind — ausser den An-
lagen der regelrecht bei dem betreft'enden Tiere auftretenden Zähne — Schmelzkeim-ähnliche,
von der Schmelzleiste ausgehende Gebilde oft in grosser Anzahl nachgewiesen worden. Die
überwiegende Mehrzahl derselben muss allerdings zugrunde gehen. Ich sah hierin den Aus-
druck eines kaum bei einem anderen Organ in so greifbarer Weise hervortretenden Entwick-
lungsgesetzes: „ebenso wie jeder Organismus weit mehr Abkömmlinge erzeugt, als zur Ge-
schlechtsreife gelangen können, werden während der Ontogenese weit mehr Organkeime (in
i) Auch E. Rosenberg hat neuerdings in seinen gediegenen Untersuchungen über die Schneidezähne des
Menschen hierfür sich ausgesprochen (g5pag. 271): „Sicher wird man die grössere Zahl von Zähnen in einer bestimmten
Abteilung einer zur Vergleichung benutzten Zahnreihe als den Ausdruck priraiti\eren Verhaltens ansehen dürfen." ,, An-
haltspunkte für die Annahme einer im Laufe phylogenetischer Entwicklung geschehenen Neuentstehung von Zahnindi-
viduen bei einigermassen höher differenzierten Formen fehlen dagegen."
2) Beispielsweise führe ich hier einen Ausspruch Lombrosos (94 pag. 4) an: „Jeder Fortschritt vollzieht sich
auf Kosten von Organen, die dabei der Rückbildung und Entartung verfallen."
- 45 -
diesem Falle: Schmelzkeime) angelegt, als zur Ausbildung kommen können. Nun versteht es
sich aber von selbst, dass, falls ein Zuwachs in der Zahnzahl dem Tiere vorteilhaft sein kann,
falls durch sekundäre Verlängerung der Kiefer Platz entstanden, und falls alle übrigen Voraus-
setzungen für das Zustandekommen neuer Zähne vorhanden sind, eine oder mehrere dieser
„,, überzähligen"" Anlagen, welche sonst resorbiert worden wären, zur vollständigen Reife ge-
langen können. Es kann somit eine progressive Entwicklung in der Anzahl der Zähne erfolgen,
ohne dass man von Atavismus zu reden berechtigt ist."
Diese damals ausgesprochene Auflassung, dass das Zahnsystem der Säugetiere
sich rein progressiv differenzieren kann, und zwar sowohl durch Erwerbung neuer
Bestandteile der Krone und der Wurzel, als auch durch Entstehen neuer Zahn-
individuen, ist durch neue Befunde bestätigt worden.
Zunächst einige Beispiele aus der vorliegenden Untersuchungsreihe, welche mit voller
Evidenz die Vergrösserung des Zahnes ohne gleichzeitige Rückbildung anderer Teile des Zahn-
s\'stems beweisen. Wie wir oben (pag. 40) gesehen, ist eine solche Vergrösserung in der histo-
rischen Entwicklung des.P4 bei den Erinaceidae ganz unverkennbar. Es sind hier im
Laufe der Stammesentwicklung Zahnteile (deuteroconid und paraconid) hinzugekommen, welche der
ältesten Form fremd waren. Nicht minder beweiskräftig ist P4 bei Erina ceus: einzelne Indi-
viduen des E. europaeus unterscheiden sich von allen anderen E r i n a c e u s • x'lrten durch Ver-
längerung des hinteren Kronenteils und der entsprechenden Wurzel, welche ausserdem eine Furche
erhält; bei Pd 4 kann es sogar zur Teilung dieser Wurzel oder zur Entstehung einer äusseren acces-
sorischen Wurzel (Fig. 51 a) kommen. Dass auch in einer solchen accessorischen Wurzel, welche
ich ausserdem je einmal am Pd 4 von E. europaeus (Fig.71), Cynogale bennetti und Feli s
domestica, sowie zweimal am 5. unteren Backenzahn von Halichoerus grypus gefunden
habe, eine Neubildung und kein Atavismus vorliegt, ist einleuchtend. Wahrscheinlich ist
auch das ziemlich regelmässige Vorkommen einer Furche an der Wurzel des 1 2 von E.
europaeus sowie das gelegentliche Vorkommen einer solchen am 1 1 von E. micropus
(Fig. 57), albiventris und auritus als der Anfang derZweiwurzeligkeit, somit als eine rein
progressive Bildung, hervorgerufen durch die starke Kronenausbildung dieser Zähne, zu beur-
teilen. Die Wurzel teilung des voi"dersten unteren Schneidezahnes bei den Soricidae, welche
jedenfalls durch die gleiche Ursache hervorgebracht ist, berechtigt zu dieser Annahme.
Was zweitens das Entstehen neuer Zahnindividuen im Laufe phylogenetischer Ent-
wicklung betrifft, so ist allerdings meines Wissens bisher kein paläontologischer Beleg — mit
Ausnahme etwa der Z a h n w a 1 e — dafür erbracht worden. Doch dürften die embryolo-
gischen Thatsachen (siehe oben) wie auch folgende Befunde über die Realität dieses Vor-
ganges keinen Zweifel zulassen. Ausser den bereits früher (95) angeführten Fällen von Ver-
mehrung der Backenzähne bei den Phocidae betone ich hier folgende Befunde:
1. Als eine vollkommen regelmässige Erscheinung habe ich früher (Q7') starke Knospen der
Schmelzleiste hinter und neben dem letzten Molaren (M3) beiHalbaffcn nachgewiesen. Ob
die Möglichkeit der Zahnwerdung, welche in diesen Proliferationen gegeben ist, verwirklicht wird
oder nicht, beruht, wie schon erwähnt, unter anderem auf der Länge des Kiefers, welche be-
kanntlich auch durch andere Momente als die Anzahl der Zähne beeinflusst sein kann. Die
Ausbildung solcher Knospen zu einem vierten Molar ist besonders oft bei den Anthropo-
morpha (von .Selenka bei Pithecus und Gorilla, von mir bei Troglodytes) und bei
— 46 —
Semnopithecus (von mir) beobachtet worden. Da nun bei diesen Tieren kein Atavus nach-
weisbar ist, auf den ein 4. Molar zurückzuführen wäre — denn die Säugetiere der Sekundärzeit
sind in diesen Fällen doch nicht verwertbar! — , so ist jeder Verdacht eines Atavismus hier
ausgeschlossen.
2. Es ist keine seltene Erscheinung, dass beim Vorhandensein eines M 4 gleichzeitig
M 3 über das gewöhnliche Maass hinaus sich ausbildet resp. vergrössert^). Selbstverständlich
ist diese Vergrösserung des oft rückgebildeten M 3 ein durchaus progressiver Entwicklungs-
vorgang ').
Muss es somit als festgestellt angesehen werden, dass ein Zahn während der Phylo-
genese nicht nur rückgebildet, sondern auch vergrössert werden kann, so kann auch der An-
nahme einer im übrigen unantastbaren phylogenetischen Serie daraus kein Einwand erwachsen,
dass sie die sekundäre Ausbildung und Vergrösserung eines reduzierten Zahnes voraussetzt.
Wenn wir somit in der vorhergehenden Untersuchung uns gezwungen sahen, die sekundäre
V'ergrösserung rückgebildeter Zähne wie des 13 bei Erinaceus und des MS bei Gymnura
— falls letzterer bei den Vorfahren von Gymnura (Necrogymnurus und G a 1 e r i x) wirk-
lich rUckgebildet wurde, was allerdings nicht erwiesen ist — anzunehmen, so befinden wir uns
nicht im Widerspruche mit den Thatsachen^).
Atavistisch,- Von Neuerwerbungen durch Atavismus dagegen habe ich während der vorliegenden
Untersuchung nur zwei einigermassen unanfechtbare Fälle feststellen können, nämlich bei einem
E. europaeus, der jeder sei ts im Oberkiefer einen Zahn besass, welcher den sonst bei den
Erinaceini fehlenden PJ^ repräsentierte (siehe oben pag. 20 Fig. 47), und bei einem E. se-
naarensis, wo in der einen Unterkieferhälfte höchst wahrscheinlich der sonst verlorenge-
gangene P3 auftrat (siehe oben pag. 25 Fig. 74).
Das veriiäit- Schon vor längerer Zeit (93) habe ich die Aufmerksamkeit auf die für die Beurteilung
'''\'' *'/'''"' "der historischen Entwicklung der Zähne bedeutungsvolle Thatsache gelenkt, dass Krone und
Zahn-Krone o o
und -Wurzel Wurzel nicht im gleichen Tempo abändern. „Aus rein mechanischen Gründen treffen alle Im-
bei den Um- pylse in crstcr Instanz die Krone. Die Veränderung dieser wiederum zieht dann Veränderung
des Zaiines.' ^^^' Zahuwurzcl mit sich. Im ersten Stadium der progressiven Entwicklung wird also die Krone
vergrössert, während die Wurzel zunächst die einfachere, schwächere Form beibehält. Und
umgekehrt: ist ein Zahn überflüssig (oder minderwertig) geworden und fällt der regressiven
Entwicklung anheim, dann äussert sich dies in erster Hand durch Verkleinerung der Krone,
während die Wurzel länger eine relativ höhere Komplikation bewahrt." Die vorliegende Unter-
suchung hat einige wertvolle Belege für diese Auffassung ergeben. Ich erinnere hier an 13
bei E. algirus, wo die Krone ganz unabhängig von der Beschaffenheit der Wurzel variiert:
die gleich grosse Krone wird bald (Fig. 38) von zwei, bald (Fig. 30) von einer Wurzel ge-
tragen, und Kronen von verschiedener Ausbildung (Fig. 37, 38) werden von gleich beschaffenen
W^urzeln getragen. Wertvoller sind jene Fälle, in denen die Richtung, in welche sich die Ent-
wicklung des fraglichen Zahnes bewegt, vollkommen klar liegt, wie z. B. bei C und P2 des E.
i) Vergleiche hierüber besonders Bateson (94) pag. 218, 250, 270.
2) Ich muss mich hier auf diese Andeutungen beschränken, werde aber in einer späteren Arbeit eingehender
mit den Erscheinungen der Neuerwerbungen im Säugergebiss mich zu beschäftigen haben.
3) Scott (92) pag. 370, 373 vertritt eine ähnliche Ansicht, wenn auch die von ihm angeführten Thatsachen
kaum geeignet sind, die Fragen zu beantworten.
— 47 —
europaeus; bei diesen lässt sich nämlich oft deutlich erkennen, dass im Differenzierungsprozess
die Krone der Wurzel voraneilt.
Übersehen wir zum Schluss das Resultat, welches die vorhergehenden Untersuchungen
in Bezug auf den genetischen Zusammenhang der Erinaceiden - Form ergeben haben, so lässt
sich dieses graphisch folgendermassen darstellen:
Erin. europaeus.
Erinaceini.
Gymnura.
\.
Lanthanotherium.
(Tetracus ?)
Galerix.
Hylomys.
Necrogymnurus,
Ausdrücklich betone ich aber, dass diese Auffassung sich ausschliesslich auf ein
Organs}'stem, das Gebiss, stützt. Um die Gültigkeit dieses Resultates zu kontrollieren, müssen
wir nun auch die übrigen Organisationsverhältnisse, insofern sie die aufgeworfenen Fragen zu
beantworten fähig sind, sowie die zoogeographischen Befunde in den Kreis unserer Unter-
suchungen ziehen.
Das Skelet.
Genaue Beschreibungen des Skelets liegen, ausser den zahlreichen, mehr oder weniger
vollständigen über Erinaceus, von Blainville (39), Mivart (06) und Dobson (.S2) über Gym-
nura, von Anderson (74) über Hylomys vor. Da aber Dobson kein Skelet von Hylomys
und Anderson keins von Gymnura zu Gebote stand, so findet sich in der Litteratur keine
auf Autopsie gegründete Vergleichung der genannten Formen vor. Manche morphologisch
wichtige Punkte sind deshalb den oben genannten Autoren entgangen. Meine Aufgabe ist
nicht, eine erschöpfende Darstellung des Skelets und der übrigen Organsysteme zu geben, son-
dern sie beschränkt sich auf die Untersuchung der in genealogischer Beziehung mehr oder
weniger verwertbaren Momente.
Schädel.
Allgemeine In der allgemeinen Konfiguration des Schädels bilden der langgestreckte verschmälerte
. ^°"' Gymnura-Schädel und solche verkürzte und verbreiterte Erinaceus-Schädel wie manche
Ilguration. -^
von E. deserti, die beiden Extreme, während Hylomys und Necrogymnurus eine ver-
mittelnde Stellung einnehmen.
Der Schädel der neugeborenen Gymnura nähert sich dagegen in bemer-
kenswerter Weise dem des Hylomys und Erinaceus (Textfig. VIII— XI).
inter- Während die ursprüngliche Form des Interparietale beim erwachsenen Erinaceus und
parietale, j^^. ^^^_ gj-^yf^^.}^ggr,gj^ Gy m u u r a — wahrscheinlich durch das Auftreten der Crista sagittalis —
alteriert wird (Textfig. VIII), verhält sich das Interparietale beim ausgewachsenen Hylomys
(Textfig. X) und auch noch beim jugendlichen Erinaceus (selbst nach dem Zahnwechsel,
Textfig. XI) wie bei der neugeborenen Gymnura (Textfig. XI): der Vorderrand wölbt sich
in regelmässigem Bogen in die Parietalia hinein. Hylomys hat also noch im erwach-
senen Zustande diejenige Form des Interparietale beibehalten, welche Gym-
nura und Erinaceus nur im jugendlichen Alter zeigen.
Sutura Die Naht zwischen den Frontalia und Parietalia (Sutura coronahs) ist bei ganz jungen Indi-
coronaiis. ^-^^^^^ ^jj^j. Erinaccidcn ein vollkommen regelmässiger Kreisabschnitt ohne Fortsätze des
einen oder anderen dieser Knochen. Diesen Zustand bewahrt fürs ganze Leben nur Hyl.
(Textfig. X). Bei den reifen Gymn. und Erin. schicken die Frontalia jederseits der Mittellinie
Fortsätze nach hinten in die Parietalia. Bei Gymn. (Textfig. VIII) sind diese Fortsätze lang
und schmal. Bei E. europaeus habe ich nicht zwei Individuen gefunden, wo die fraglichen
— 49 —
Prozesse völlig gleich beschallen sind; oft ist der rechtsseitige anders als der linksseitige ge-
staltet. Doch sind Form und Ausbildung von einer gewissen Reifestufe an vom Alter viiilig un-
viu
f
"•^
IX
u-
X
\
Textfig. VIII. Gyninura rafflesii, altes Tier; IX dieselbe Art, neugeborenes Tier; X Hylomys suillus, altes Tier; XI Eri-
naceus europaeus, fast erwachsenes Tier. Schädel von der Dorsalfläche. Fig. VIII Yi natürl. Gr.; die natürliche Grösse der
übrigen ist durch die beigefügten Linien angegeben.
abhängig. Bei manchen, auch ganz alten Tieren, ist der fragliche Fortsatz nur durch eine
ganz schwache Unregelmässigkeit an der Sutura coronalis angedeutet (Textfig. XII). Bei an-
deren schieben sich breite Fortsätze in die Parietalia ein. Bei wiederum anderen können die
Zoologica. Heft 37. 7
— 50 —
Fortsätze zwar klein, aber ganz von den Stirnbeinen getrennt und rings von den Scheitel-
beinen umschlossen sein (Textfig. XIII) ; bei anderen strecken sie sich durch etwa die halbe Länge
der Scheitelbeine, wobei der hintere Teil der Fortsätze abgetrennt ist und somit (sekundär)
einen besonderen Knochen darstellt (Textfig. XIV).
Ähnliche Zustände bieten E. algirus, albulus und senaarensis dar. Dagegen sind
bei je einem darauf untersuchten Exemplare von E. albiventris und micropus die Fortsätze
kaum angedeutet.
Also: die embryonale Form der Sutura coronalis behält nur Hylomj's im
erwachsenen Zustande bei, ihm nahe stehen vielleicht solche Formen wie E. albi\ en-
tris und micropus.
XII
XIII
XIV
Textfig. XII— XIV. Erinaceus europaeus. Die Gegend der Sutura coro-nalis von drei verschiedenen ausgewachsenen Individuen.
Schwache Vergrösserung.
Nasaiia. Die Länge der Nasenbeine bei E. europaeus ist bedeutenden Schwankungen unter-
worfen: bei der Mehrzahl der völlig erwachsenen Individuen reichen die Nasenbeine ebenso
weit oder fast ebenso weit nach hinten wie die Oberkieferknochen (Textfig. XV); nur bei we-
nigen Exemplaren, welche als erwachsene bezeichnet werden müssen, sind die Nasenbeine be-
trächtlich kürzer (Textfig. XVI). Bei der Mehrzahl solcher Schädel, die, wenn sie auch ihrer
Grösse nach als ausgewachsen betrachtet werden könnten, doch durch zu deutliche Nähte
ihre relative Jugend bekunden, sowie bei allen jungen Tieren mit noch nicht vollendetem Zahn-
wechsel reichen die Nasenbeine stets viel weniger weit nach hinten als die Oberkieferknochen
(Textfig. XVII), wenn auch individuelle Schwankungen nicht selten sind.
WesentHch ebenso verhalten sich E. algirus und senaarensis.
Bei Hyl. und Gymn. (Textfig. VIII, X) reichen die Nasenbeine viel weniger weit nach
hinten als die Oberkieferknochen. Der jugendliche Charakter des Erinaceus ist also
bei den Gymnurini bewahrt.
Die Form resp. die Breite der Nasenbeine zeigt bei verschiedenen Individuen von
E. europaeus ein etwas verschiedenes Verhalten, indem die Nasenbeine bei manchen in ihrer
vorderen Hälfte eingeschnürt sind, während sie bei anderen etwa überall dieselbe Breite haben.
- 51 —
Dies beruht ;iber nicht auf einer wesentlich verschiedenen Breite der Nasenbeine, sondern auf
der grösseren oder geringeren Ausdehnung, in welcher die Nasenbeine von den Zwischenkiefern
überlagert werden. Ein ähnliches Verhalten treffe ich bei E.algirus an').
In bezug auf die an die Nasenbeine stossenden Teile des Zwischenkiefers und des Stirnbeins Processus na-
(Proc. nasalis intermaxillae und Pruc. nas. frontis) ist beim erwachsenen E. europaeus eine ^^''^ mter-
maxillae et
ausserordentlich grosse Variabilität zu konstatieren: bald sind diese Fortsätze so stark ver- frontis.
längert, dass sie sich berühren (Textfig. XVI), was hauptsächlich von der Grösse des Inter-
maxillare abhängt, welches in diesem Falle den Lateralteil des Nasenbeins überlagert (siehe
oben); bald und meistens sind besagte Fortsätze so kurz, dass sie durch ein grösseres oder
kleineres Stück des Oberkiefers von einander getrennt sind (Textfig. XVIII). Diese Verschie-
denheiten sind völlig unabhängig vom Geschlecht und werden auch nicht mit Notwendigkeit
vom Alter hervorgerufen.
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX
Textfig. XV— XX. Erinaceus europaeus; XX Erinaceus algirus. Vorderteil des Schädels von der Dorsalfläche.
Schwach vergrössert,
Vor dem Zahnwechsel sind aber die besagten Fortsätze immer so kurz, dass keine Be-
rührung stattfindet; die später bei manchen Individuen vorkommende Berührung derselben
wird also durch ein stärkeres Wachstum verursacht, während die meisten Individuen den
jugendlichen Charakter mehr oder weniger unverändert bewahren.
Bei E. algirus berühren sich unter 21 untersuchten Exemplaren, bei welchen der
Zahnwechsel vollendet ist, die besagten Fortsätze jederseits in grösserer oder geringerer Aus-
i) Deshalb wird der von de Winton (qy) angeführte Unterschied zwischen E. europaeus und algirus be-
treffs Beschaffenheit der Nasenbeine hinfällig.
— -v> —
Processus
postorbitales.
Crista occi-
pitalis und
sagit tali s.
dehnung bei 17. Bei den 4 Ex., wo äusserlicli keine Berührung zu sehen ist, ist ein Fortsatz
des Maxillare über die Berührungsstelle hinübergewachsen und verdeckt sie. Bei 4 Ex. mit
Milchzähnen ist die Berührungsstelle besonders breit und völlig exponiert (Textfig. XX). Bei
dieser Art findet somit eine Berührung des Intermaxillare und Frontale stets statt, bedingt
durch die grössere Ausdehnung der besagten Knochen, verglichen mit dem Verhalten bei
E. europaeus. Hier liegt somit ein wirklicher, wenn auch nicht in jedem Falle vorkom-
mender Unterschied zwischen diesen beiden verwandten Arten vor: bei E. europaeus wird
die fragliche Berührung durch später auftretende Wachstumsverhältnisse bedingt, während
dieselbe bei F.. algirus von Anümg an vorhanden ist.
E. a u r i t u s und a 1 b u 1 u s verhalten sich wesentlich wie
F. algirus; auch E. senaarensis bieten ähnliche Ver-
hältnisse dar, wenn auch die lang ausgezogenen Fortsätze bei
der Mehrzahl einander nicht völlig erreichen.
Mit der Jugendform von E. europaeus dagegen stim-
men die — allerdings nur in einzelnen Exemplaren — unter-
j^m ■^^^ suchten E. micropus, pictu,s, albiventris, frontalis,
f^^ /^\\ j e r d o n i und c o 11 a r i s überein ; bei den 4 Exemplaren von
-' * ^* E. d e s e r t i sind beide in Textfig. XM und XVIII dargestellten
Zustände von E. europaeus repräsentiert.
Bei der sowohl individuellen als spezifischen Variabilität
der hier behandelten Region innerhalb der Gattung Er in a-
c e u s können die von F i 1 h o 1 aus diesen Schädelteilen ent-
nommenen Merkmale') durchaus keinen Unterschied zwischen
E r i n a c e u s und Palaeoerin accus begründen.
Bei Hyl. und Gymn. sind — wohl im Zusammenhange
mit der Verlängerung des Gesichtsteiles — die betreffenden
Knochen weit getrennt, obgleich die Fortsätze stark ausge-
zogen sind.
Die Proces.sus postorbitales sind stark ausgeprägt bei einigen Exemplaren von E. de-
serti (Textfig. XXI), schwächer bei anderen und bei E. s en aar ensis, pictus und mi-
cropus, noch schwächer oder nicht nachweisbar bei den übrigen untersuchten Erinaceus-
Arten. Bei Palaeoe r inaceus sind sie deutlich markiert-). Auch bei Hylomys treten sie
deutlich hervor (Textfigur X), während sie bei Gj^mnura fehlen. Also steht in diesem
Punkte Hyl. zwischen Erin. und Gymn.
Hylomys unterscheidet sich vonGymnura durch das Fehlen der Crista occipitalis und
sagittalis, von denen die erstere bei G3'mn. eine gewaltige Grösse erreicht; bei Hyl. nähern
sich nur im hinteren Teile die Schläfenlinien einander, ohne sich zu berühren (Textfig. VIII, X).
Sowohl bei Necrogymnurus als Palaeoer inaceus sind besagte Cristae vorhanden. Bei
allen Erinaceus-Arten kommt es zur Ausbildung einer Cr. occipitalis, die aber weder hier
noch bei Necrogymnurus und Palaeoerinaceus dieselbe Stärke wie bei Gymn. erreicht
Auch eine Cr. sagittalis kann bei Erin. auftreten und bei alten Individuen der grössten Art
Textfig. XXI. Erinaceus deserti
iWj nat. Gr.
1) Filhol (79) pag. 17—18.
2) Filhol (79) Fig. 26, 27.
(Er. europaeus) eine recht ansehnliche Entfaltung erreichen, welche derjenigen von G3'mn.
fast gleichkommt. Bei den meisten Erinaceus-Arten kommt es aber nicht zur Bildung
einer deutlichen Cr. sagittalis ').
Bei der Beurteilung der Bedeutung der Crista sagittalis ist im Auge zu behalten, dass
bei verwandten Tierlormen diese Crista im allgemeinen nur dann zustande kommt, wenn die
Kiefer vergrössert sind und gleichzeitig das Gebiss sich verstärkt oder wenigstens sich gleich
bleibt, da die Hirnschädelfläche in solchem Falle nicht genügenden Raum flu- den Ansatz des
sich entsprechend vergrössernden Musculus temporalis abgiebt. Lehrreiche Belege für diese
Auflassung tinden wir innerhalb der Gruppen der Primates und Carnivora^). Vergrösserung
resp. Verlängerung der Kiefer dagegen, begleitet von regressiver Entwicklung des Gebisses,
führt nicht zur Entstehung einer Cr. sagitt. Schlagende Beispiele hierfür sind Hernie entetes
verglichen mit Centetes und Eupleres verglichen mit anderen Viverriden.
Ausserdem ist zu bemerken, dass innerhalb derselben natürlichen Formengruppe (z. B.
der Gattung oder der Art) keine Cr. sagittalis zustande kommt, resp. äussert schwach aus-
fällt, falls die Schädelgrösse unter einem gewissen, für verschiedene Gruppen natürlich ver-
schiedenen Masse stehen bleibt; die Zwergarten innerhalb der Gattung und die Zwergindi-
viduen innerhalb der Art aber entwickeln keine oder nur eine äusserst schwache Cr. sa-
xxn xxra xxiv xxv xxvi
Textfig. XXII Gymnura rafflesii: XXIII Pal aeoerinace us edwardsi; XXIV N ecrogy m n ur us cayluxi; XX\' H y-
lomys suillus; XXVI Erinaceu^ europaeus. Aufsteigender Ast des Unterkiefers. Fig. XXII 1/^ nat. Gr., XXIII — XXVI
schwach vergrössert.
gittalis, auch wenn sie, gebührend vergrössert, eine solche haben würden. Dies erklärt
sich aus dem bekannten Faktum, dass unter den Säugetieren kleinere Arten verhältnissmässig
mehr Hirn haben als grössere, auf gleicher systematischer Stufe stehende ^1. Aber mehr Hirn
bedingt eine relativ grössere Hirnkapsel und diese wieder bietet dem Muse, temporalis eine
relativ grössere Ansatzfläche, so dass eine Cr. sagitt. nicht erforderlich wird. Hierdurch er-
klärt sich, weshalb kleinere Arten mit relativ ebenso starken Kiefern und Zähnen wie grössere den-
noch keine Cr. sagitt. produzieren. Da nun H y 1 o m y s , der kleinste aller Erinaceiden —
Tetracus, nur nach einem Unter kieferfragment bekannt, kann hier nicht berücksichtigt wer-
den — , eine solche Zwergform ist, so verstehen wir, weshalb dieser Form die Cr. sagitt. fehlt,
i) Der von de Winton (97 pag. 955) angeführte Unterschied in Bezug auf das Verhalten der Cr. sagittalis
bei E. europaeus und algirus existiert nicht.
2) Die Beobachtung vonSelenka (gSpag. 37), dassSchädel mit grosser Hirnkapsel dem Muskel eine so breite
Ansatzfläche bieten, dass die Cr. sagitt. erst in vorgeschrittenem Alter zur Ausbildung gelangt, kann natürlich in keiner
Weise als ein Einwurf gegen die oben ausgesprochene Auffassung verwertet werden.
3) Vergleiche besonders Dubois (98).
— 54
Processus
coronoideus
m andibulae.
Die T y m p a-
nalregion.
ja nicht einmal die ganze Hirnschädelfläche vom Muse, temporalis in Anspruch genommen
wird (Textfig. X).
Mit der Ausbildung der Cr. sagittalis in nahem Zusammenhange steht die Form und
Grösse des Processus coronoideus des Unterkiefers. Nach der (relativen) Grösse der Ansatz-
fläche für den Muse temporalis und nach der Form jenes Fortsatzes geordnet erhalten wir
folgende Reihe: Gymnura (Textfig. XXII), Palaeoerinaceus (Textfig. XXIII), Necrogym-
nurus (Texfig. XXIV), Hylomys (Textfig. XXV), Erinaceus europaeus (Textfig. XXYT)
und die kleineren Erinaceus-Arten ohne Cr. sagitt. Der Zusammenhang zwischen der Entwick-
lung der Cr. sagittalis und der Grösse des Proc. coronoideus geht aus dieser Zusammenstellung
deutlich hervor. Nur die Grösse des Proc. coronoideus bei Hyl, der ja keine Cr. sagitt. hat, mag
auffallen. Dass aber Hyl. dem Muse, temporalis eine relativ grössere Ansatzfläche am Proc.
coronoideus darbietet als die nicht mit Crista sagitt. versehenen Erinaceus-Arten, ohne ihm
gleichzeitig eine Cr. sagitt. zu geben, beruht oft'enbar darauf, dass nur der Hirnschädel, keines
wegs aber der Proc. coron. relativ grösser ist bei den kleineren, als bei den grösseren Arten.
P^ür die relativ kürzeren Kiefer der kleineren Erinaceus-Arten braucht weder am Gehirnschädel
noch am Proc. coron. für den Muse. temp. eine Vergrösserung der Ansatzfläche zu erfolgen.
Mit Bezug auf die Bildung der Tympanalregion unterscheiden wir bei den Erinaceus-
Arten zwei Hauptmodifikationen:
XXVII
XXVIII
Textfig. XXVII Erinaceus algirus; XXVIII Erinaceus collaris.
'^ll natürl. Grösse.
Hinterer Teil der Basis cranii. Etwas mehr als
1) Bei E. europaeus, algirus, frontalis und albiventris schliesst sich an
den hinteren Rand des vom Basisphenoid gebildeten Daches für den Annulus tympanicus („tym-
panic ring of basisphenoid" Parker) eine schwache, erhabene Leiste des Petrosum an, welche
Leiste somit nach hinten das Dach für den Annulus abschliesst und sich wie das Basisphenoid
diesem anlegt (Textfig. XXVII).
Für diese Gruppe charakteristisch ist ferner, dass der Processus mastoideus und postgle-
noideus nur massig koncaviert sind. Vom Proc. mastoideus geht medialwärts ein stabfürmiger
— 55 — /■
Fortsatz aus, welcher mit einem Gelenkkopf endet, dem eine Gelenkfläche an der äusseren Peri-
pherie des Annulus tympanicus entspricht; von dem recht ausgiebigen Bewegungsvermögen
des Annulus kann man sich an jedem nicht getrockneten Schädel überzeugen. Der Raum,
welcher vom Proc raastoideus und postglenoideus, sowie dem vom ersteren ausgehenden Fort-
satz begrenzt wird, ist eine Fortsetzung des Tympanum lateralwärts : die Membrana tympani
geht vom medialen Rande des Annulus auf den stabförmigen Fortsatz des Proc. mastoid. und
dem auf diesem liegenden Tympanohyale (siehe unten pag. 55), sowie auf die Ventralränder des
Proc. mastoideus und postglenoideus über.
2) Bei auritus, albulus, senaarensis deserti,niger'), collaris,micropus,
p i c t u s und j e r d o n i hat sich das vom Basisphcnoid gebildete Dach stark vergrössert und
zwar auf Kosten des horizontalen Teiles des Basisphcnoid, weshalb die Intertympanalregion
des Basisphcnoid sehr verschmälert ist. Die oben erwähnte Petrosum-Leiste hat sich hier zu
einer dünnen Lamelle erhoben, welche dieselbe Höhe wie die Basisphenoidlamelle erreicht
(Textfig. XXVIII).
Proc. mastoideus ist etwas und Proc- postglenoideus bedeutend vergrössert und beide sind
an der Veritralfläche stark ausgehöhlt. Nicht nur vom Pr. mastoid. (wie in Gruppe 1), sondern auch
vom Proc. postglenoid. geht ein medialwärts gerichteter Fortsatz aus, mit welchem der Annulus
tymp. gelenkt ist. Durch diese Einrichtung wird das Tympanum in noch viel höherem Grade
vergrössert als bei Gruppe 1. Innerhalb der Gruppe 2 können wiederum zwei Differenzierungs-
stadien unterschieden werden: bei E. micropus, pictus, deserti und senaarensis sind die
Aushöhlungen im Proc. mastoid. und postglenoid. zu weiten, blasenfijrmigen, auch an der Lateral-
fläche des Schädels hervortretenden Räumen ausgebildet, wodurch diese sekundäre Abteilung
der Paukenhöhle der ursprünglichen an Grösse etwa gleichkommt; das Extrem wird von E.
deserti und senaarensis repräsentiert. Bei den übrigen (auritus, albulus, collaris,
jerdoni,niger) ist die sekundäre (laterale) Abteilung der Paukenhöhle wenigerstark entwickelt^).
G y m n u r a und H y 1 o m y s schliessen sich in bezug auf die Bildung des Tympanicum-
Daches an die Gruppe 2 der Erina ceus-zVrten an, da an dem Dache das Petrosum in her-
vorragender Weise teilnimmt; die sekundäre Vergrösserung des Tympanum fehlt dagegen.
Necrogymnurus steht in bezug auf Bildung des Tympanicum-Daches Hyl. und
Gymn. viel näher als dem Erinaceus, nach Fi 1 hol (84 Fig. 9 und 11) zu urteilen. Der
einzige bisher beschriebene Schädel (Filhol 79) von Palaeoerin accus edwardsi ist
wohl nicht genügend gut erhalten, um ein Urteil in der vorliegenden Frage zu gestatten.
Filhol's Ausspruch „Les bulles tympanics dtaient trfes-döveloppdes, globuleuses et allongdes ä
leur sommet, comme sur le dernier genre" (d. h. Gymnura) beweist sicherlich nur, dass
Filhol keine solche Schädel wie von E. auritus etc. oder deserti, senaarensis etc., son-
dern nur E. europaeus untersuchte, die einzige Er inaceus-Art, welche er überhaupt in
dem fraglichen Aufsatz zum Vergleich herangezogen hat.
i) Nach Andersons Figur zu urteilen.
2) Anderson (95) teilt die lebenden Erinaceus-Arten in solche, bei welchen die „Pterygoids" an der Ver-
grösserung des T3-mpanum teilnehmen (E. pictus, micropus, deserti, senaarensis, macracan thus) und solche,
wo dies nicht der Fall ist (die übrigen). Hierbei ist aber zu bemerken, dass E. micropus und pictus sich in dieser
Beziehung kaum von der letzten Gruppe unterscheiden, sodass die erste Gruppe nur deserti und senaarensis (und
Er. macracanthus, dessen Schädel ich nicht kenne) umfassen würde. Andersons Gruppierung ist also wenig
glücklich.
— 56 —
Tympano- All der Stelle des Petrosum, wo dei- knorpelige Teil des Stylohyale mit dem Petrosum
hyaie. sich Verbindet, geht bei E. algirus, albiventris und senaarensis von diesem Knorpel,
kontinuierlich mit ihm verbunden, ein lateraler Fortsatz ab, welcher, an beiden Enden knorpelig,
in der Mitte verknöchert, dem vorher erwähnten Fortsatz des Proc. mastoid. unmittelbar auf-
liegt und dieselbe Länge wie dieser hat. Es leidet keinen Zweifel, dass dieses Stück dem
Tj'mpanohyaleV) entspricht. Bei E. auritus und europaeus konnte ich dieses Tympanohyale
nicht als gesondertes Stück nachweisen; vielleicht ist es mit dem Fortsatz des Proc. mastoid.
verschmolzen.
Lamina late- Die Lamiua lateralis processus pterygoidei ist bei Hyl. relativ stärker entwickelt als
rahs pro- j^^j Qymn. Und stimmt völlig mit Erinac. überein, wodurch die Fossa pterj-goidea bei Erinac.
cessus ptery-
goidei. und Hyl. viel weiter wird als bei Gymn.-). Necrogymnurus schliesst sich bezüglich der
Fossa pterygoidea, nach Filhols Figuren^) zu urteilen — im Texte wird davon nichts er-
wähnt — , an Hyl. und Erin. näher als an Gymn. an.
Fossa Wie Filhol (79) bemerkt, ist die Fossa gutturalis bei Palaeoerin. edwardsi viel
gutturahs. (jj.gjjgj- j^jg j,gj £ europaeus — und ich kann hinzufügen: als bei den meisten lebenden Eri-
nac eus- Arten, welche sich in dieser Beziehung gleich verhalten; sie stimmt besser mit dem
Verhalten bei Hyl. und Gymn. überein, was, wie aus Filhols Abbildung und Beschreibung
hervorgeht, auch bei Necrogymn. der Fall ist.
Grube im * Als schr charakteristisch für Erinaceus ist die Grube im Basisphenoid („Cavit^ am-
Basiphenoid. pyjj^jj.gu pjihol) ZU bezeichnen. Dieselbe fehlt bei Palaeoer. und allen Gymnurini^). Diese
Grube ist eine von unveränderter Schleimhaut (niciit Drüsen) ausgekleidete Erweiterung des
Pharynx unmittelbar hinter der Ausmündung der Choanen. Eine völlig gleichartige Bildung
kommt bei Ericulus und Centetes unter den Centetidae, sowie beiden Emballonurini unter
den Chiroptera vor. Über ihre Bedeutung (Luftreservoir?) wage ich mich nicht auszusprechen.
Paiatina. Die Ausdchnung des horizontalen Teiles der Palatina hinter der Crista transversa
ist bei E. europaeus recht grossen individuellen Schwankungen unterworfen, erreicht aber
nie dieselbe Grösse wie bei dem verwandten E. algirus. Letzterem schliessen sich in dieser
Beziehung E. m i c r o p u s , frontalis und albiventris an, während die anderen unter-
suchten Arten mehr oder weniger ausgesprochen eine Mittelstellung einnehmen. \^on zwei
Gymn. ist die eine mit grosser hinterer horizontaler Platte, die andere ebenso wie bei allen
H y 1 o m y s - Individuen mit einer kurzen solchen versehen.
Foramen op. Das Foramcn opticum bei Gymn. ist sehr klein und bildet die äussere Öffnung eines
ticum und ziemlich langen Kanals, der in das Schädelinnere führt. Getrennt von der Fissura sphenoidaiis
sphenoidj, ig (= Foramen lacerum anterius) ist das s. g. Foramen subopticum. Die äusseren Mündungen
1) Howes (96).
2) Filhol (84 pag. 16) sucht nachzuweisen, dass Palaeoerin. edwardsi in bezug auf die Beschaffenheit des
Proc. pterygoideus Gymn. näherstehe als Erin. Ihm muss aber ein in der fraglichen Region beschädigter Schädel von
Gymn. vorgelegen haben, denn die fraglichen Apophysen sind bei Gymnura ebenso gut wie bei Erin. ausgebildet.
3) (84) Pl.I Fig. 9. II.
4) BeiHylomys spricht Ande rson (74) und nach ihm Dobson (82) von einer Grube im Basisphenoid. Auch ich
habe früher (96) — verleitet zunächst durch die in dieser Beziehung fehlerhafte Fig. 2 bei Anderson — unter den
Merkmaleiv, welche Hyl. von Gymn. trennen, auch dieses angeführt; nach Durchsicht meines heutigen, ziemlich reich-
lichen Materials finde ich, dass an der fraglichen Stelle sowohl bei Hyl. als Gymn. eine Koncavierung nur ange-
deutet ist.
— 57 -
des F"or. opticum und der Fiss. sphenoitlalis sind weit von einander getrennt; zwischen ihnen
öffnet sich das For. subopticum.
Hyl. unterscheidet sich von Gymn. durch folgende Merkmale: 1) Das For. opticum
ist relativ bedeutend grösser und kommuniziert nicht durch einen besonderen Kanal mit dem
Schädelinneren; 2) die äusseren Mündungen des For. opticum und der Fiss. sphenoidalis sind
von einander nur durch eine schmale Knochenspange getrennt. Das For. subopticum liegt
ventralwärts vom For. opticum und vor der Fiss. sphenoidalis.
In diesen beiden Punkten stimmen Hyl. und Erinaceus miteinander
überein, unterscheiden sich aber darin von Gymn. Bei E. europaeus t^iesst das For. sub-
opticum mit der Fiss. sphenoidalis zusammen, ist dagegen bei E. collaris von ihr getrennt
und in derselben Lage wie bei Hyl. Bei E. collaris bildet das For. opticum die äussere Öff-
nung eines kurzen Kanals.
Der von Albrecht (80) zuerst als Proatlas bei E. europaeus beschriebene Skeletteil „ProatUs".
zeigt in seinem Vorkommen folgendes Verhalten. Unter 38 Schädeln von E. europaeus hatten
4 einen völlig getrennten Proatlas, der in einer tiefen Incisur des Occipitale superius durch Binde-
gewebe — einen Teil der Membrana obturatoria dorsalis — befestigt war; bei 30 Schädeln war
diese Incisur, aber kein Proatlas vorhanden'); bei 4 Schädeln war weder eine Spur von Proatlas
noch von einer Incisur nachweisbar. Algirus hat ebenso wenig wie die anderen von mir
untersuchten Arten einen freien Proatlas aufzuweisen; dagegen ist bei einigen Exemplaren der
letztgenannten Art deutlich zu sehen, dass ein Proatlas mit dem Occipitale superius ver-
schmolzen ist. Bei jerdoni, albulus (einige Exemplare) und auritus ist eine tiefe Incisur
vorhanden, bei collaris, pictus, micropus, senaarensis, deserti, frontalis und albi-
ventris sowie bei Hyl. und Gymn. fehlt auch diese^).
Nur für E. europaeus und collaris lag mir ausreichendes in bezug auf das Geschlecht Oeschiechts-
be-stimmtes Material vor. Mit Hilfe desselben Hess sich folgendes feststellen: untersch.ede
am Schädel
1) Der weibliche Schädel ist etwas grösser als der männliche. derErina-
2) Beim Männchen ist die Länge des Schädels im Verhältnis zur Breite bedeutender als ceus-Ai ten
beim Weibchen iTextfig. XXX— XXXI, XXXII— XXXIII). """^ nura.^^"""
3) Beim ausgewachsenen Männchen von E. collaris schnürt der Hirnteil sich nicht so
scharf vom Gesichtsteil ab, wie beim Weibchen (Textfig. XXXII, XXXIII). Bei E. europaeus
tritt dieser Unterschied nur im jugendlichen Schädel (Textfig. XXIX) hervor, beim völlig er-
wachsenen (Textfig. XXX -XXXI) verschwindet er.
Vielleicht sind die bedeutenden Unterschiede bei den vorliegenden Schädeln von E.
deserti (Textfig. XXI und XXXIV) ebenfalls auf Geschlechtsunterschiede zurückzuführen.
Bei Gymnura ist der männliche Schädel grösser als der weibliche.
i) Ob er überhaupt niclit vorhanden, wie ich glaube, oder ob er durch die Präparation entfernt worden war,
muss ich unentschieden Lissen.
2) Ausdrücklich sei bemerkt, dass die hier erwähnten Verschiedenheiten nicht Altersverschiedenheiten sind.
Zoologica. Heft 37.
58
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- 59
Rumpfskelet.
Gymnura
,
flylomys
1
Erinaceus albulus.
E. au-
ritus.
E. col-
laris.
E. mi-
cropus.
E. al-
girus.
E
euro
laeus.
a
iDob-
son 1
b
c
(An- b
derson)|
c
a
b
c
d
e
f
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a
h
c
d
Brustwirbel . . .
'5
15
15
•4
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M
15
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14
15
15
15
15
15
'4
14
14 >)
•5
'5
15
■5
15
Lendenwirbel .
6
6
5
6
6
6
4
5
5
4
4
5
4
5
5
5
6
5
6
6
6
6
Sacral Wirbel . ,
7
5
5
4
5
5
3
3
3
4
3
3
3
3
4
3
4
4
-
3
3(-4)
3
Schwanzwirhul .
=3
27
24
'4
'3
'3
12
13
12
13
II
II
1 1
13
'I
■3
11
'4(?)
5-6«)
'3
13
■3
Wirbelsäule.
Zunächst geht aus dieser Tabelle hervor, dass bezüglich der Anzahl der Schwanzwirbel
Hyl. mit allen Erinaceus-Arten viel besser übereinstimmt als mit Gymn.
Die bedeutendere Anzahl der Dorso-Lumbahvirbel (Gym., E. europaeusi steht viel-
leicht in Beziehung zu der bedeutenderen Kürpergrösse.
Die Processus spinosi der Halswirbel sind bei Hyl. und Er in. viel schwächer als bei Halswirbel.
Gymn., was jedenfalls im Zusammenhange mit dem viel leichteren Schädel der ersteren steht.
In der Gesamtform des Atlas und des Epistropheus stimmt Hyl. viel besser mit Erin.
als mit Gymn. überein, wie sich dies besonders in der Gestalt des Proc spinosus des Epi-
stropheus und des Neuralbogens des Atlas ausspricht, welcher bei Hyl. und Erin. die ge-
wöhnliche Spangenform beibehalten hat, während er bei Gymn. breit dachförmig (mit stark
ausgehöhlter Spinalfläche) geworden ist.
Die Processus spinosi und transversi der Lendenwirbel bei Hyl. sind länger (d. h. grösser
in der Richtung von vorne nach hinten) geworden, so dass sie fast an einander stossen, was
weder bei Gymn. noch Erin. der Fall ist.
In einem wesentlichen Punkte, dem Vorkommen eines alle übrigen an Grösse überragen-
den Proc. spinosus am 2. Brustwirbel, welcher einen nach vorne gerichteten fibrösen Anhang
trägt (ganz dasselbe Verhalten findet sich bei Mus, Cricetus, Hesperomys), stimmen Hyl.
und Gymn. vollkommen überein, während diese Bildung bei Erin. gänzüch fehlt. Auch die
Proc. spinosi der übrigen Brustwirbel sind bei Hyl. und Gymn. relativ gleich stark entwickelt;
die von Dobson ^82) und mir^) früher gemachte Angabe, dass die Proc. spinosi und transversi
aller Wirbel bei Erin. und Hyl. sehr kurz, bei Gymn. sehr stark sind, ist also nicht in diesem
Umfange aufrecht zu halten.
Auch das Vorkommen von Hypapophysen an Hals- und Lendenwirbel unterscheidet Hypapo-
Hyl. und Gymn. von Erin. physen.
Intercentra habe ich bei E. europaeus, algirus, collaris, albulus und micropus imercentra,
an den hintern Brust- und vorderen Lendenwirbeln, bei Hyl. an den Lendenwirbeln gefunden.
Es ist zu bemerken, dass die Intercentra sehr spät auftreten, so dass sie bei Erin.- undHyl.-Indi-
i) Nach Dobson (82) hat auch E. deserti 14 Brustwirbel.
2) Die rudimentären Schwanzwirbel sind von Dobson (82) nicht mitgezählt worden.
3) 96 pag. 141-
Lenden-
wirbel.
Proc e ssus
spinosi.
- 60 -
viduen, bei denen schon das permanente Gebiss völlig entwickelt, aber Epi- und Diaphysen
noch getrennt sind, entweder fehlen oder nur vereinzelt auftreten. Auch individuelle Schwan-
kungen kommen vor: so können sie bei gleich alten Individuen derselben Art (E. europaeus,
albulus) bald vorkommen, bald fehlen; von zw^ei völlig erwachsenen Hyl. fehlen sie bei dem
einen. Bei zwei alten Gymn. fehlen sie gänzlich.
"Während Hyl. in allen wichtigeren Punkten des Wirbelsäulenbaues mit
Gymn. übereinstimmt, unterscheidet er sich von letzterer in einigen Merkmalen
von teilweise geringerer physiologischer Bedeutung und stimmt mitErin. überein.
sternai- Sehr charakteristisch verhalten sich die Episternalia. Dieselben — von Anderson (74)
gebiide. .^|g ^^praccoracoid" aufgefasst — sind bei Hyl. und Gj^mn. paarige, starke, verkalkte Knorpel
von etwa dreieckiger Gestalt, welche sich mit der Dorsalfläche des Manubrium verbinden,
während sie beiErin. viel unansehnlicher sind. Das Manubrium sterni ist bei Hyl. und Gymn.
im vorderen Teile stark verbreitert, im hinteren stark verschmälert,
in seiner ganzen Länge mit einer Crista versehen'), welche bei Erin.
fehlt. Die erste Rippe, deren Knorpelteil verkalkt, ist bei Hyl. und
Gymn. an ihrem sternalen Ende in zwei Fortsätze gespalten, welche
die laterale Ecke des Manubrium umfassen. Eine solche Gabelung ist
bei Erin. nicht vorhanden oder höchstens angedeutet.
Das Mesosternum verhält sich in seiner ganzen Form überein-
stimmend bei Hyl. und Gymn., hat aber 5 Segmente bei Gymn.,
4 bei Hyl., 4 oder 3 bei Erin.
Textfig. XXXVI. Gymnura Das Xiphostcmum ist bei H}^. und Gymn. gut entwickelt, spatel-
raffiesn. Manubrium sterni, förmig aus cincm knöchcmen und einem knorpeligen Teile bestehend.
Epistemum.ClavicuIa, Rippe 1,2. ° r o
Vi nat. Grösse. Bei Erin. ist das ganze Xiphosternum stark reduziert.
Gliedmassen.
Scapuia. In dem Gesamthabitus der Scapula stimmen Hyl. und Gymn. überein, doch ist bei
Hyl. und Erin. der eigenartige Fortsatz, welcher bei Gymn. von der Basis der Medialseite
des Metacromion ausgeht, nur angedeutet.
Humerus. Dcr Humcrus ist bei den Gymnurini sowie bei E. micropus, albulus, und nach
Dobson bei auritus und deserti mit einem Foramen entepicondyloideum versehen. Dieses
Foramen kommt auch bei Palaeoerinaceus intermedius vor-i, scheint aber bei dem
gleichalterigen Er. sansaniensis zu fehlen'). Es fehlt bei E. europaeus und algirus;
bei E. c o 1 1 a r i s ist es durch eine Incisur vertreten.
Carpus. Bei den Gymnurini zeigen die verwachsenen Naviculare und Lunatum stets eine
scharfe, deutliche Verwachsungsfurche, während diese bei Erin. verschwunden i.st.
Metacarpus. Die GymDurini unterscheiden sich von Erin. durch das Vorkommen einer tiefen
Grube an der Dorsalfläche des Capitulum metacarpi IL— IV.
Becken. In bczug auf die Gestaltung des Beckens stimmen Hyl. und Gymn. vollkommen über-
ein und unterscheiden sich von dem Becken des Erin. besonders durch die eigentümliche Gestalt
1) Auffallenderweise spricht Dobson (82) den Gymnurini eine Crista sterni ab.
2) Gaillard (99) pag. 17, Fig. 10.
3) Deperet (87) pag. 147.
— 61 -
des Tuber ischii, die grössere Länge des Ramus descendens ischii und durch die starke Ver-
längerung des Ramus ventralis pubis, wie dieses aus einer Vergleichung der nachstehenden
Figuren XXXVII und XL ohne weiteres erhellt. Mit dem Gymnurinen-Becken stimmt nun
gerade in den oben hervorgehobenen charakteristischen Partieen das best erhaltene Stück des
Beckens von Galerix (Naturalienkabinett zu Stuttgart) völlig überein (Textfig. XXXVIII),
wogegen mit dem Becken von Tupaia (Textfig. XXXIX) oder Macroscelides, welchen Gat-
tungen man früher Galerix zunächst anschloss (siehe unten), durchaus keine Übereinstimmung
vorhanden ist.
Ebenso wie schon früher vonErinaceus berichtet worden, finde ich auch bei Gymn.,
dass der Symphysenknorpel beim weibHchen Tiere einer bedeutenden Verlängerung fähig ist,
woraus eine Beckenerweiterung resultiert.
XXXVII
XXXVIII
XXXIX
XL
Linke Beckenhälfte: Textfig. XXXVII Hylomys suillus; XXXVIII Galerix exilis (Steinheim), Js Ischium, P Pubis, Gl Crista
lateralis; XXXIX Tupaia javanica; XL Erinaceus micropus. l/i "^t. Grösse.
Der Femur bei Gymn. ist im Verhältnis zum Crus kürzer als bei Hyl. : Femur.
Gymn.: Femur (grösste Länge) 57 mm, Crus (grösste Länge) 67 mm.
Hyl.: „ >, „ 18 „ „ „ „ 32 „
Diese Verschiedenheit deutet auf eine etwas verschiedene Bewegungsart hin.
Die Verwachsungsstelle der Fibula mit der Tibia liegt bei dem einen Exemplar von Crus.
Gymn. weiter distalwärts als bei dem andern. Dieses Merkmal darf daher nicht als Unter- '
Scheidungsmerkmal zwischen Gymn. und Erin. herangezogen werden, wie dies Dobson (82
pag. 41) thut.
Bei einem Gymn.-Exemplar (unter drei untersuchten) ist der Astragalus an der Dorsal- Astragaius.
fläche seines Collum mit einer sehr tiefen Grube versehen; bei den beiden anderen ebenso wie
bei vier Hyl.- und allen Erin.-Exemplaren ist diese Grube seicht.
Der Metatarsus der Gymnurini zeigt dieselbe Eigentümlichkeit wie der Metacarpus Metatarsus.
(siehe oben pag. 60).
Muskulatur.
Eingehende Untersuchungen über die Muskulatur von Erinaceus und Gymnura
hat Dobson (82) angestellt; derselbe stellt auch in einer Tabelle (pag. 58) die Unterschiede
in der Muskulatur dieser Tiere zusammen, welche Zusammenstellung jedoch, wie wir sehen
werden, mehrere nicht zutreffende Angaben enthält. Abgesehen von einigen Mitteilungen über
die Hautmuskulatur von Erinaceus, haben ausserdem Meckel (25i, Cu vier Laurillard
(49) und ich (83) die Muskulatur dieser Gattung untersucht, während Parsons (97) die Glied-
massenmuskeln von Gymnura bearbeitet hat. Über die M3'ologie von Hylomys liegt bisher
ausser einigen Angaben in meiner vorläufigen l\htteilung (96) keine Untersuchung vor.
Ich bemerke ausdrücklich, dass ich aus meinen Beobachtungen über die Muskulatur
nur solche Momente hier vorführe, welche Material für die Beurteilung der verwandtschaftlichen
Beziehung der drei lebenden Erinaceiden-Gattungen zu einander abgeben können.
Haut- In betreff des Muse, orbicularis panniculi sei bemerkt, dass ich weder bei Hyl.
muskuiatui. ,.,q(.}^ Gvuin. Spurcu dicscs für Erin. so charakteristischen Muskels habe nachweisen kcinnem
M. latissimus E)er M. 1 a t i s s i m u s d o r s i verhält sich übereinstimmend bei H y 1. und G y m., indem die
(lorsi. Insertionspartie ungeteilt, anstatt doppelt wie bei Erin., ist. Im übrigen stimmen die Befunde
mit Dobsons Darstellung überein, ausser dass der Muskel auch von der Crista ilii entspringt.
M. spienius Der M. splenius capitis verhält sich bei Hyl. wie bei Gymn.: er entspringt von den
capitis et ersten 2—3 Halswirbeln, während der Splenius colli fehlt. Bei Erin. dagegen sind Splenius
colli. . . , ,,. , ,
capitis und colli verbunden,
ji. digastri. Der M. digastricus entspringt bei allen wie gewöhnlich; im übrigen ist sein Verhalten
cus. verschieden.
Bei Gymn. (Textfig. XLI) erstreckt sich der Muskel ventralwärts vom Mylohyoideus und
verbindet sich in der Körpermitte auf einer Strecke von 3—5 mm mit demjenigen der entgegen-
gesetzten Seite. Da der den Mylohyoideus bedeckende Teil des Digastricus viel dünner als der la-
terale ist, so erscheint dieser als die eigentliche Fortsetzung des Ursprungteiles. An der schmälsten
Stelle, etwa in der Höhe des Kehlkopfs, wird der Digastricus von einer Sehne durchquert, welche
schief nach vorne und innen verläuft und sich in den zur Medianlinie gehenden hinteren Muskelrand
fortsetzt, um sich mit derjenigen der anderen Seite zu verbinden. Die Insertion am Unterkiefer
reicht vom Vorderrande des Processus coronoideus bis zum Vorderrande des P4. Dobson
(82 pag. 25) hat bei seinem Exemplare eine vollständige Spaltung in eine tiefere und eine ober-
- 63 -
flächliche Partie gefunden; von meinen beiden Exemplaren ist eine solche Spaltung nur bei
dem einen in geringem Masse vorhanden, bei dem anderen nur einerseits schwach angedeutet.
Bei Hyl. stimmt der M. digastricus in seinem allgemeinen Habitus mit dem Verhalten bei
Gymn- überein, ist aber schwächer. Bei dem einen Hy l.-Exemplar stösst er aber nur am
Hinterrande seines Medialteiles mit dem Gegenüber zusammen; bei den beiden anderen verhält
er sich in dieser Beziehung wie bei Gymn. Die Insertionspartie am Unterkiefer ist kürzer:
sie reicht vt)m Vorderrande des Proc. coronoideus bis zum Hinterrande des M 1. Eine hori-
zontale Spaltung ist nicht beobachtet.
Bei Er in. findet keine Vereinigung der gegenseitigen Muskeln in der Medianlinie statt,
doch ist der Muskel im vorderen Teile breiter, als aus Dobsons Abbildung') hervorgeht.
Die Ausdehnung der Kieferinsertion wie bei Hyl.
Aus einer vergleichenden Untersuchung erhellt somit, dass der M. digastricus bei
Hyl. viel weniger differenziert ist als bei Gymn. und sich somit dem Ver-
halten bei E r i n. näher t.
Der M. mylohyoideus bei Gymn. (Textfig. XLI) besteht aus zwei Teilen:
1) einem vorderen, kürzeren und dün-
neren ; er entspringt unmittelbar hinter dem
vorderen Insertionspunkte des M. digastri-
cus (siehe oben) und erstreckt sich etwa
10 mm nach hinten ;
2) einem hinteren, längeren und dicke-
ren Teil, dessen Vorderrand von dem Hin-
terrande des vorigen überlagert wird. Wäh-
rend Teil 1 sich am Ventralrande des Un-
terkiefers inseriert, erfolgt die Insertion
des Teiles 2 viel weiter dorsalwärts. Wäh-
rend die Fasern von Teil 1 durchaus trans-
versal \'erlaufen, haben diejenigen des Tei-
les 2 einen schrägen Verlauf nach vorne
und aussen.
Bei Hyl. ist der M. mylohyoideus voll-
ständig einheitlich, mit gleichförmigem Fa-
serverlaufe und von gleicher Dicke. Er
fängt 5 mm hinter der Symphysis mandi-
bulae an (.etwa am vorderen Insertions-
punkte des M. digastricus).
BeiErin. besteht der M. mylohyoideus
aus zwei Teilen, welche aber nicht den
beiden bei Gymn. homolog sind:
1) Der vordere Teil erstreckt sich von unmittelbar hinter der Symphysis mand. bis zum
vordersten Ansatzpunkte des M. digastricus, so bei E. auritus und bei Dobsons Exemplar
Textfig, XLI G y m n ur a r affl e sii. Muskulatur des Unterkiefers von
der Ventralfläche. Mus. digastricus ist nahe der Mittellinie durchge-
schnitten und der linksseitige nach aussen umgelegt. ^/^ nat. Gr,
M. mylo-
hyoideus.
i) Dobson (82) Taf.II Fig. 7.
- 64 —
von E. europaeus; bei dem von mir untersuchten Exemplare von E. europaeus erstreckt
er sich bis über die vorderen Ansatzpunkte des M. digastricus hinaus, von letzteren ventral-
wärts überlagert.
2) Der hintere Teil langt unmittelbar hinter Teil 1 an; sein Vorderrand ist von diesem
überlagert.
Teil 1 bei Erin. entspricht offenbar dem M. transversus mandibulae, wie
ein solcher für die Nagetiere charakteristisch ist. Dieser Muskel, welcher bei den
Gymnurini fehlt, ist bei Erin. im Zusammenhange mit der Ausbildung der vor-
deren Schneidezähne entstanden als ein Differenzierungsprodukt des M. mylo-
hyoideus. Hiermit steht auch der Umstand im Zusammenhang, dass die Unterkiefersymphyse
bei Erinaceus verhältnismässig bedeutend kürzer als beiden Gymnurini ist. Eine gewisse
Beweglichkeit der Unterkieferhälften gegen einander bei Erinaceus ist nicht
zu verkennen. Die Ursache der Differenzierung des Mylohyoideus bei G ymn. ist mir nicht klar
geworden. jedenfalls repräsentiert der Muskel bei Hyl. den ursprünglichsten
Zustand.
M. cieido-oc- Der M. cleido-occipitalis entspringt bei Gymn. fleischig vom Schlüsselbein; seine runde,
cipitaiis. yj-arke Insertionssehne verschmilzt mit dem Vorderrande des M. trapezius, um mit diesem an
der Crista occipitalis zu inserieren.
Bei E. europaeus entspringt er nicht fleischig, sondern mit einer dünnen Sehne; der
platte Insertionsteil geht m eine dünne Aponeurose über, welche sich an der Crista occipitalis
unmittelbar ventralwärts aber völlig getrennt vom Trapezius festsetzt.
Hyl. vermittelt diese beiden Zustände, indem bei ihm der Muskel bezüg-
lich des Ursprunges mit Gymn., bezüglich der Insertion aber mit Erin. über-
einstimmt.
M. omo- Der M. omo-hyoideus ist bei Erin. mit einer Inscriptio tendinea versehen; eine solche
hyoideus. fgj^j^ ^gj ^jgj^ Gymnurini.
ai. serratus Bei E r i u. sind der M. serratus anticus major und der M. levator anguli scapulae völlig
anticus ■"^Jo'' getrennt, während sie bei Gymn. verwachsen sind, was mit Dobsons Befunden überein-
et levator an-
ouii scapulae. Stimmt. Bei Hyl. finde ich die Verhältnisse wie bei Gymn., nur insofern mehr mit Erin.
übereinstimmend, als die Verwachsung im Insertionsteile nicht so innig wie bei Gymn. ist.
Bezüglich der Bildung des Cremastersackes siehe den Abschnitt über die Geschlechts-
organe.
M. rectus BezügHch dcs Verhaltens des M. rectus abdominis und pyramidalis habe ich drei
abdominis. fj y j.. ^„id zwci G y m u. -Exemplare untersucht. Wie ich schon früher (83 pag. 56) nachgewiesen
habe, findet bei Erin. eine Kreuzung der beiderseitigen Recti statt, und zwar ist diese Kreu-
zung starken individuellen Abänderungen unterworfen, indem bald drei, bald vier Ursprungs-
bündel vorkommen, bald der linksseitige, bald der rechtsseitige der oberflächlichere ist. Ähn-
lich verhält sich Gymn.; bei dem einen Exemplare spaltet sich der rechte Muskel sogar in
drei (ungleiche) Muskelbündel, zwischen denen die zwei Bündel des linken hindurchgehen. Bei
allen drei Hyl. verhielt sich der Muskel einfacher: der rechte spaltet sich in zwei Schenkel,
welche den linken ungeteilten umfassen
M. pyra- Der M- pyramidalis fehlt bei meinen Exemplaren von Gymn. gänzlich; Dobson') ver-
midalls.
i) 82 pag. 2y.
— 65 —
misste ihn ebenfalls oder fand ihn durch ein Paar ganz schwache Muskelbündel vertreten.
Bei Er in. ist er, wie ich früher (83 pag. 62) nachgewiesen, schwächer als bei den übrigen von
mir untersuchten Insektivoren (Tupaia, Centetes/ Soricidae, Talpinae, Myogale).
Er variiert jedoch nicht unbeträchtlich: bei zwei Individuen, einem Männchen und einem Weib-
chen von E. europaeus war er bandförmig, etwa 12mm lang, bei einem anderen Männchen
bedeutend breiter, wenn auch nicht länger. Bei Hyl. ist er stets vorhanden und relativ stärker
entwickelt als bei Er in.; er verhält sich ganz wie bei letzterem, bedeckt den Rect. abdominis
teilweise und reicht 7— 9 mm kopfwärts. Hyl. schliesst sich also in hczug auf das Ver-
halten dieses Muskels viel näher an Erin. als an Gymn. an.
Bei Gymn. fehlt bei meinen beiden Exemplaren wie auch bei den von Dobson und -m. coraco-
Parsons untersuchten jede Spur eines M. coraco-brachialis. Bei Hyl. dagegen (zwei Exem-
plare) ist er vorhanden und entspringt mit langer Sehne vom Processus coracoideus; das
dünne, platte Muskelband geht in eine lange, dünne Sehne über, welche etwa in der Mitte des
Oberarms inseriert; es entspricht also einem Coraco-brachialis longus. Bei Erin. (Dobson hat
11^ — 12 Arten untersucht) kommen sowohl Coraco-brach. longus als brevis gut entwickelt vor;
bei E. pictus fand ich jedoch nur den ersteren, welcher bei Erin. viel stärker als bei Hyl.
ist. Auch in bezug auf diesen Muskel stimmen also Hyl und Erin. überein, wäh-
rend Gymn. sich abweichend verhält.
Bei Gymn. geht die Sehne des M. palmaris longus medial vom Os pisiforme und inseriert ^^. paimaris
an der Palmarfascie. Bei Erin. gleitet die Sehne des hier sehr variablen Muskels M über das loig"«
Os pisiforme; doch fand ich bei einem E. pictus keine Beziehungen zu diesem Knochen. Bei
Hyl. (ein Ex.) verläuft der Hauptteil der Sehne medialwärts vom Os pisiforme, während ein
kleinerer Teil über das Os pisiforme hinwegzieht. Also .steht bei Hyl. das Verhalten der Sehne
ziemlich genau in der Mitte zwischen dem bei Gymn. und Erin.
Der M. psoas minor ist bei Gymn. (2 Ex.) viel schwächer als der Psoas major oder Iliacus -m. psoas
internus, er entspringt vom 1.— 3. Lendenwirbel und inseriert mit platter Sehne am Processus m">°''-
ileopectineus. Wesentlich ebenso verhält ersieh bei Hyl. und Erin. Aus der von Dobson ge-
gebenen Beschreibung und Abbildung^) geht hervor, dass der Autor ofl'enbar diesen Muskel bei
Gymn. übersehen, dagegen einen Teil des Ps. major oder Iliacus int. als solchen aufgefasst
hat. Wenn daher Dobson^) in seiner Zusammenstellung der Unterschiede zwischen Gymn.
und Erin. angiebt, dass Ps. minor bei Gymn. am Femur, bei Erin. am Becken inseriert, so
ist dieses Unterscheidungsmerkmal hinfällig.
Auch der M. quadratus lumborum verhält sich bei allen drei Formen wesentlich gleichartig, m. quadratus
weshalb ich auch Dobson's Angabe, dass der Muskel bei Gymn. schwach sowie unterbrochen ">" '"'""'•
zwischen letzter Rippe und Ilium sei, während er bei Erin. gross und kontinuierlich zum Ilium
reiche, nicht bestätigen kann.
Der M. femoro-coccygeus ist bei Gymn. und Hyl. gut vom Glutaeus maximus differenziert; m. femoro-
bei Gymn. ist er auch völlig vom Biceps getrennt, während sein distaler Teil bei Hyl. mit '^°'='=>'seus.
diesem Muskel verbunden ist. Bei E. europaeus bildet er bei einem Exemplare eine mit
1) Vergleiche Dobson (82) pag. 50.
2) 82 pag. 31, PI. II Fig. 5 ps'.
3) 82 pag. 5g.
Zoologica. Heft 37.
— 66 —
dem Glutaeus maximus zusammenhängende Muskelmasse, bei einem anderen ist er nur in
seiner Ursprungspartie mit ilim \er\vaclisen; seine hinteren Fasern sind stets mit dem Biceps
verbunden.
M. tenuissi- Ein M. teuuissimus l^ummt bei den Gymnurini vor, lehlt aber bei Erin..
■""5- Bei den G^-mnurini entspringt der M. semitendinosus mit zwei Köpfen, von denen der
tendurs'üs. oberflächliche von den Schwanzwirbeln, der tiefe vom Tuber ischii entspringt. Bei Hyl.
unterscheidet er sich vom Verhalten bei CTymn. dadurch, dass 1) Ivcin Teil des Biceps mit
ihm sich verbindet, 2) dass die Insertionslinie weit auf das mittlere Drittel der Tibia hinab-
reicht, während sie bei Gymn. kaum das proximale Drittel überschreitet, was auch fürGymn.
von Parsons') angegeben wird. Bei Erin. unterscheidet er sich durch das Fehlen des von
der Wirbelsäule kommenden Teiles; dass dieser Umstand nicht mit der Reduktion des Schwanzes
bei Erin. in Causalnexus gebracht werden kann, erhellt schon aus der Thatsache, dass einer-
seits Tupaia (langer Schwanz) und Centetes (reduzierter Schwanz) den Wirbelsäulenur.sprung
besitzen, anderseits Macroscelides (langer Schwanz) und Erinaceus (reduzierter Schwanz)
desselben ermangeln. Die Insertion verhält sich bei Erin. wie bei Gymn., aber abweichend
von H 3^1.
M. sarioiius, Dobsou") gicbt als Unterschied zwischen Erin. und Gymn. an, dass, während ersterer
graciiis, gia- gjjjgj^ doppelten Sartorius besitze, dieser Muskel bei Gymn. rudimentär sei, während bei beiden
cilis accesso-
rius. nur ein Graciiis vorkomme. Diese Deutung ist irrig. Bei Erin. und Gymn. sind ebenso wie
bei Hj'l. ein .Sartorius sowie ein doppelter Graciiis (Graciiis und Graciiis accessorius) vor-
handen, wie ich dies durch Untersuchung der Innervation habe feststellen können. Bei allen
diesen Gattungen verhalten sich die Muskeln wesentlich übereinstimmend. Für Gymn. giebt
Parsons') dieselben Befunde an.
1) 97 pag-3iQ-
2) Dobson (82) pag. 59.
3) Parsons (q/) pag. 320.
Das Integument.
Die Hand- und Fussballen sind bei den Gymnurini viel schärfer ausgeprägt als bei den Eri-
naceini, bei welchen letzteren übrigens die einzelnen Arten in Ausbildung und Anzahl der Ballen
nicht unerhebliche Verschiedenheiten darbieten. Die grössere Breite der Hand bei den Erinaceini
steht im Zusammenhang mit der Teilung des proximalen Ballens, welche bei mehreren Arten er-
folgt; eine solche Teilung kommt bei den Gjnnnurini nicht vor; im übrigen ist eine allgemeine
Hand- und
K 11 ssb alle n.
XLII
XLin
XLIV
Textfig. XLII Palmarfläche der Hand von Gymnura raffle sii. XLIII Palmarfläche der Hand und XLIV Plantarfläche des
Fusses von Hylomys suillus. XLII etwa i'/2 na*. Gr.; XLIII und XLIV etwa 2. nat. Gr.
Übereinstimmung zwischen den beiden Unterfamilien nicht zu verkennen. Hyl. (Textfig. XLIII,
XLIV) ist durch die stark ausgesprochene Keilform aller Ballen, sowohl der Vola als der Planta,
vor Gymn. (Textfig. XLII), wo dieselben distalwärts abgerundet sind, ausgezeichnet; auch die
Querfurchen an Vorder- und Hinterz eben sind bei Hyl. schärfer ausgeprägt als bei Gymn.
— Unterschiede, welche jedenfalls mit einer Verschiedenheit in der Art der Bew^egung im Zu-
Zitzen und
A n z a li 1
der Jungen.
A n a 1 d r ü *
D i ffere n-
zierte Haut-
partie und
Hautdrüse
bei Hylomys.
— 6« -
sammenhang stehen. Bei allen Erinaceidae ist die Calcaneusreg-ion behaart, am schwächsten
bei Gymn. ■).
Bei Erin. europaeus kommen 5 Paar Zitzen vor, von denen das erste Paar axillar, das
letzte inguinal liegt; dieselbe Anzahl fand ich bei E. pictus (Männchen), während bei E. sena-
arensis (^Weibchen) nur 4 Paar vorhanden waren; bei einem weiblichen E. collaris fand ich
einerseits 5, anderseits nur 4 Zitzen. Bei Hy]. und Gymn. ivon jedem
wurde ein Weibchen und ein Männchen untersucht) kommen 3 Paar
Zitzen vor, ein axillares, ein thorakales und ein inguinales-). Die An-
zahl der Jungen in jedem Wurfe ist bei E. auritus4''), bei deserti 8*)
und bei E. europaeus 2 — 10; bei einem Hylomys finde ich 2 Embr3'0-
nen im Uterus; über Gymnura bestehen keine Angaben.
Bei Hj'l. (Textfig. XLV) finden sich kopfwärts vom Anus zwei
warzenförmige, schwach behaarte Erhöhungen, welche je einen -Aus-
führungsgang der Analdrüsen tragen ; diese selbst, gut ausgebildet, liegen
der Ventralfläche des Rectum an. Bei Gymn. (Textfig. XLVI) liegen
die fraglichen Warzen in einer Tasche unmittelbar \'entral von der Anal-
öffnung; an der ventralen Peripherie ihrer Basis liegen die weiten Mün-
dungen der Analdrüsen, welche sich wie bei Hyl. verhalten. Bei Erin.
sind, makroskopisch wenigstens, keine Analdrüsen nachzuweisen ; auch
Leydig und Dobson erwähnen sie nicht.
Als eine Eigentümlichkeit für Hyl. ist eine differenzierte Haut-
partie ^) zu verzeichnen, welche die hintere Rumpfspitze ringförmig um-
fasst, die Analgegend einschliessend, und sich auf die Rückenfläche er-
streckt mit einem Radius von 8 mm, von der Schwanzwurzel an gerech-
net. Diese Partie zeichnet sich durch den Mangel der gewöhnlichen Be-
haarung aus; dafür ist sie mit kurzen, dicht stehenden, weichen Här-
chen und mit warzenähnlichen Hautfortsätzen versehen. Die Haar-
bekleidung des kopfwärts liegenden Körperteils ist so lang, dass sie die
fragliche Hautstrecke völlig überlagert. An der Dorsalfläche der Schwanz-
wurzel wird von dieser Hautpartie eine Falte gebildet, welche die Schwanz-
wurzel in Form einer Art kurzer Scheide umgibt. Bemerkenswert ist
Textfig. XLVI. Gymnuia der Umstaud, dass auf der Rückenfläche der Hautmuskel genau da auf-
raffiesii. Ausmündungs- YiQyt wo die beschriebene Hautpartic anfängt. Diese Differenzierung der
stellen der Analdrusen und ' i- o =>
Analöffnung. -'/, nat. Gr. Haut kommt bei beiden Geschlechtern vor, doch ist die Stelle beim Weib-
Textfig. XLV. Hylomys
suillus. Ausmiindungs-
stelle der Analdrüsen und
Analöffnung. 2*/^ nat. Gr.
1) S. Müller (3g) ist der einzige, welcher einige spärliche Mitteilungen über die Lebensweise des Hylomys
gegeben hat; er erwähnt u. a., dass ein Exemplar auf einem grossen Kaffeestrauch gefangen worden ist. Herr Charles
Hose (Baram, Borneo) hat mir auf meine Anfrage gütigst mitgeteilt, dass Gymnura niemals auf Bäumen klettert, son-
dern in hohlen Bäumen und zwischen Baumwurzeln haust. Falls mm in der That Hyl. ein \'orzugsweise auf Bäumen
lebendes Tier ist, würde dieser Unterschied in der Lebensweise den Unterschied in der Bildung der Ballen, sowie auch
denjenigen in dem Verhältnisse zwischen Ober- und Unterschenkel erklären.
2) Dobson (82 pag. 5) giebt für Gymn. und Hyl. nur zwei Paare an.
3) Nech einem E.xemplare im zootom. Institut zu Stockholm.
4) Latasie (85) pag. 203.
5) Cfr. Anderson (74) pag. 455.
— 69 —
chen viel dichter behaart als beim Männchen. Mikroskopisch unterscheidet sich diese Haut-
partie hauptsächlich nur durch grössere Dicke der Epidermis von der kopfwärts befindlichen
Haut. Die Papillen werden ausschliesslich von der Haut gebildet. Der Drüsenreichtum ist
derselbe wie bei den behaarten Teilen.
Bei Hyl., und zwar bei beiden Geschlechtern, kommt jederseits des Rectum eine etwa
10 mm lange und 3 mm breite, nierenförmige Drüse vor, welche der Haut unmittelbar anliegt.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt, dass hier eine Hautdrüse vorliegt, deren Ausfüh-
rungsgänge in der oben beschriebenen differenzierten Hautpartie jederseits lateral vom Anus
ausmünden.
Bei Gymn. und Er in. fehlen diese Bildungen. Dagegen scheinen bei Solenodon')
entsprechende, aber bisher nicht näher untersuchte Einrichtungen zu bestehen.
i) Peters (63) pag. 3.
Glandulae
ubmaxillaris
et
retro-
lin
gu aus.
Die Verdauungs- und Atmungsorgane.
zungg Bei Erin. sind 3 Papulae circumvallatac, bei Hyl. und Gymn. ein Paar langgestreckter
Pap. circumv. vorhanden.
Die Gl. submaxillaris und retrolingualis sind bei Erin. europaeus etwa gleich stark aus-
'gebildet und unregelmässig halbkugelformig ; der Befund stimmt vollkommen mit Ranviers
Beschreibung') überein. E. algirus und auritus verhalten sich wie E. europaeus. Bei
Gymn. sind beide Drüsen relativ und absolut kleiner als bei Erin. Bei Hyl. sind dagegen
die Drüsen viel grösser als bei Erin. und Gymn., reichen bis in die Nähe des Sternum und
sind mehr abgeplattet; die Submaxillaris ist bedeutend grösser als die Retrolingualis, welche
last ganz unbedeckt von dieser vor der Submaxillaris liegt.
In bezug auf diese Drüsen stimmen somit Gymn. und Erin. überein, während Hyl.
isoliert steht.
Glandula Auch die Parotis ist bei Gymn. am schwächsten, bei Hyl. am stärksten ausgebildet,
parotis, ggj Hyl. bedeckt sie den Dorsalrand der Submaxillaris und erstreckt sich nach hinten bis in
die Nähe des Schulterblattes. Bei Hyl. ebenso wie bei Erin. ist sie kompakt, während sie
bei Gymn. viel dünner ist und aus wenig mit einander zusammenhängenden Lappen besteht.
Bei Erin. ist sie relativ schwächer entwickelt als bei Hyl.
Die stärkere Ausbildung der Parotis bei Hyl. könnte die Annahme nahe legen, dass
Hyl. sich in höherem Masse als die anderen von Vegetabilien ernährt, da diese Drüse be-
kanntlich bei Säugern, welche Pflanzenfresser sind, die grösste der Speicheldrüsen ist. Hierzu
ist aber zu bemerken, dass auch bei dem ausschliesslich von animalischer Kost lebenden Maul-
wurfe die Parotis eine ähnliche Ausbildung erfährt und bis zum hinteren Rande des Schulter-
blattes reicht.
Länge des Lcidcr warcn nur an einem der von mir untersuchten Hyl. -Exemplare der Darmkanal
Darmkanals. ^^^^^ Auncxa teilweise erhalten. Ich beschränke mich deshalb in bezug auf die Verschieden-
heiten dieser Organe bei den Gymnurini und Erinaceini auf folgende Bemerkungen.
Die Länge des Darmkanals verhält sich zu derjenigen des Kopfes und Rumpfes bei
Hyl. wie 5 : 1, bei Gymn. wie 6 : 1 nach Dobson-), wie 5 : 1 und 5'/;, : 1 bei zwei von mir unter-
suchten Gymn. -Exemplaren. Dobsonfand, dass bei Erin. europaeus die betreffenden Zahlen
10 oder 12:1, bei E. macracanthus 6:1 sind. Dies stimmt nicht gut mit den von mir er-
haltenen Resultaten überein; ich finde nämlich, dass die Länge des Dai'mkanals zu derjenigen
des Kopf-Rumpfes sich verhält
1) 86 pag. 232 Fig. 4.
2) Dobson (82) pag. 35.
— 71 -
bei E. europaeus wie 7'/i : 1,
„ ,, algirus „6 : 1,
,, „ auritus „ 5'/4 : 1-
Nach diesen Massen zu urteilen, herrscht somit innerhalb der ganzen Familie grosse
Übereinstimmung in der Beschaffenheit des Darmkanals, um so mehr, als auch Dobsons An-
gabe über die abweichende Form des Magens bei E. europaeus den gewöhnlichen Be-
funden widerspricht. Bei einem von mir untersuchten E. europaeus ist nämlich die Magen-
form ganz wie bei E. algirus und auritus, bei einem zweiten E. europaeus ist der Magen
etwas mehr langgestreckt, wie ihn OppeP) darstellt, und etwa wie er bei Hyl. und Gj^mn.
ist (der Magen meines Exemplars vonGymn. stimmt gut mitDobsonsAbbildungFig.il über-
ein). Die ganz abweichende Magenform von E. europaeus, welche Dobson^) abbildet und
beschreibt, dürfte also wohl als eine Ausnahmeform anzusehen sein.
Was die Nahrung des Hyl. betrifft, so fand .S. Müller'') im Magen eines Exemplars Nahrung.
„Reste von Heuschrecken, Käfern und Wanzen". Der Magen eines von mir untersuchten Hyl.
enthielt ebenfalls Insekten.
Der Mageninhalt bei Gymn. besteht ausschliesslich aus Insekten, hauptsächlich Blattae
und Termiten, nach Untersuchungen von Blanford^j, Dobson^) (2 Exemplare) und mir
(1 Exemplar).
Die verschiedenen Erin.-Arten ernähren sich von Insekten (E. macracanthus), ausser-
dem von Schnecken, Würmern und Eidechsen (E. collaris, megalotis, auritus); die Haupt-
nahrung des E. megalotis soll nach Hutton aus Schnecken bestehen"). Man stösst oft auf
die Angabe, dass E. europaeus sich auch von Vegetabilien ernähren soll, undDobson')
hält die nach seiner Angabe von anderen Erin.-Arten abweichende Magenform des E. euro-
paeus durch die gemischte Kost bedingt. Wie schon oben angegeben, weicht aber die Magen-
form der letzteren Art nicht wesentlich von derjenigen der anderen Arten ab, was um so
eher zu erwarten, als nach genauen neueren Untersuchungen, besonders denjenigen Tau-
bers (72), unser europäischer Igel, nur wenn ihm animalische Nahrung fehlt, Wurzeln
und Früchte verzehrt.
Die tiefen Ventriculi Morgagni, welche bei Erin. vorkommen, sind bei Gym.n. viel Kehlkopf,
seichter; in noch höherem Grade ist dies bei Hyl. der Fall.
Auch in der Form der Epigiottis stimmen Gymn. und Hyl. überein und weichen von
Erin. ab.
Der Bau der Lungen stimmt im wesentlichen bei Hyl. und Gymn. überein und unter- Lungen,
scheidet sich von demjenigen bei Erin. dadurch, dass bei den beiden erstgenannten derLobus
azygos an der Spitze am dicksten ist, während er bei Erin. an der Basis am stärksten
ausgebildet ist. Die linke Lunge bei Gymn. ist nach Dobson») und bei dem einen meiner
beiden Exemplare zweigeteilt, bei meinem zweiten Exemplar ist die Teilungsfurche nur an-
gedeutet; Hyl. stimmt darin mit Erin. überein, dass die linke Lunge völlig einheitlich ist.
i) 96 pag. 450, Flg. 352. 2) 82 pag. 60 Fig. VII. 3) 39 pag. 157. 4) 88 pag. 221, 5) 82 pag. 5.
6) Blanford (88) pag. 215— 216; 76 pag. 29. 7) 82 pag. 60. 8) 82 pag. 35.
Das Gehirn.
Von Gymn. stand mir kein Exemplar zu Gebote, bei welchem das Gehirn der Unter-
suchung zugänglich war.
Das Gehirn von Hyl. unterscheidet sich .äusscrlich nur dadurch von dem des Er in.,
dass der ventrale Teil des Gyrus pyriformis stärker ausgebildet, sowie dadurch, dass er
durch eine deutliche Furche von der dorsalen Partie getrennt ist. Beim erwachsenen E r i n.
ist diese Differenzierung kaum angedeutet, während sie nach den Untersuchungen über die
Ontogenese des Er in. -Gehirns, welche Herr G. Grö nberg im zootomischen Institut zu Stock-
holm ausgeführt hat, beim neugeborenen Er in. -Jungen deutlicher ausgeprägt ist.
Am Medianschnitt ist ersichtlich, dass der Balken bei Hyl. relativ viel länger als bei
Er in. ist. Auch ist, wie ebenfalls Sagittalschnitte erkennen lassen, das Cerebellum bei Hyl.
anders gebaut als bei Er in., indem bei Hyl. die den Vermis zusammensetzenden Blätter in
anderer und zwar einfacherer und jedenfalls ursprünglicherer Weise angeordnet sind.
Eine eingehendere Behandlung des Gehirns kann mit Erfolg erst nach Untersuchung
auch anderer Insektivoren unternommen werden.
Genitalorgane.
Schon 1883 schilderte ich den Bau des Cremastersackes bei einigen Insektivoren, unter Crem'aater-
diesen Erinaceus. Später (1890) hat Klaatsch in seiner Arbeit über den Descensus testi-
culorum auch das Verhalten bei Erin. behandelt, und neuerdings (1898) hat Weber in ein-
gehender Weise und an einem reichen Material die ganze Frage einer erneuerten Prüfung
unterworfen, wobei er alle drei Erinaceidae berücksichtigt hat.
Als Cremastersack habe ich jene hintere Aussackung der Bauchhöhle bezeichnet,
welche von einer Ausstülpung der Bauchmuskulatur gebildet wird, und in welche die Hoden
zeitweise gelagert sind. Von dem Verhalten bei Tupaia, Tulpa, Scapanus, Crocidura
und Blarina weicht dasselbe bei Erinaceus europaeus dadurch ab, dass 1) der kleine
Cremastersack dem M. rectus abdominis nahe und auffallend weit kopfwärts vom Becken liegt;
2) dass der fragliche Sack von der medioventralen Aponeurosc aller drei schiefen Bauchmuskeln
gebildet wird. Eine Folge der Teilnahme des M. obliquus abdominis externus an der Bildung
des Sackes ist selbstverständlich, dass letztgenannter Muskel nicht wie bei den oben genannten
Insektivoren eine Öffnung oder Spalte zeigt. Bei E. pictus und coUaris fand ich wesentlich
dieselben Verhältnisse, doch bilden beim ersteren Muskelfasern und nicht die Aponeurose den
Sack; Weber fand übrigens bei einem E. europaeus, dass Muskelfasern des M. obliquus
abd. internus an der Bildung des Cremastersackes teilnehmen. Bei einem erwachsenen E.
europaeus reichte der Hodensack bis zum hinteren Ende des Beckens, die Verlagerung des
Hodens ist hier grösser, selbst als in dem von Weber abgebildeten Falle'); immer ist die Grube
vorhanden, welche in den Conus inguinalis führt. Ein jugendliches Exemplar von E. jerdoni hat
ebenfalls einen stärker ausgebildeten Cremastersack; die Hoden wölben sich stark hervor.
Nach den mir vorliegenden Befunden, verglichen mit Angaben in der Literatur, kann es kaum
einem Zweifel unterliegen, dass die Hoden bei Erin. wirklich ihre Lage wechseln, wenn auch
dieser Lagewechsel geringer als bei den vorher erwähnten Insektivoren ist.
Die Befunde bei Erin. sind ziemlich abweichend von denen bei Hyl. undGymn.; von er-
sterer Form konnte ich drei, von letzterer zwei männliche Exemplare untersuchen. Die Ausgangs-
stelle des Cremastersackes liegt weiter distalwärts, und der Sack ist relativ und absolut grösser
als bei jedem bisher untersuchten Erin.; er reicht bei Hyl. bis zur Analöffnung, bei der einen
Gymn. bis zur Symphysis pubis (bezüglich des anderen Exemplares siehe unten). Der Cremaster-
sack wird von den muskulösen Partieen des Obliquus abd. internus und Transversus abd., und
zwar von Fasern, welche hauptsächlich in schief transversaler Richtung gehen, gebildet; ausser-
I) 98 pag. 37, Taf.I Fig. 8.
Zoologjca. Heft 37. 10
sack.
- 74 —
dem bekleidet der Obliquus abü. externus als Fascia Cooperi die ventrale Peripherie des Sackes.
Der muskulöse Teil des ( )bliqiius abd. externus spaltet sich an der Basis des Cremastersackes,
indem seine Muskelfasern lateral- und medialwärts divergieren, in eine laterale und eine mediale
Partie, von welchen die mediale sich mit derjenigen
dei' anderen Seite verbindet und aponeurotisch an der
Schamfiige inseriert, während die laterale vermittelst
eines gut markierten Ligamentum Poupartii an Scham-
fuge und Iliumspitze inseriert; lateralwärts wird die
Fixierung des Lig. Poupartii am Pubisrande durch
Bindegewebe verstärkt.
Aus dem in Textlig. XL\^1II dargestellten Befunde
geht auf das Unzweideutigste hervor, dass bei Gymn.
ein \>rlagerung der Testikel faktisch erfolgt. Links
liegt nämlich der Hoden in dem völlig ausgestülpten
Cremastersack, während der rechte Hoden in der Bauch-
höhle liegt und sein Cremastersack aus dem Spalt des
Obliquus abd. externus nicht heraustritt, sondern den-
selben gleichsam wie ein eingefalteter Deckel ver-
schliesst. Ob ein Zurücktreten der Hoden auch bei
Hyl. erfolgt, ist an meinem Material nicht zu entschei-
den, da bei allen drei von mir untersuchten Männchen
dieselben im Cremastersack lagern.
XIAIl
j,.>'.r,^^-,fe>«,j
XLvni
Textiig. XLVII Hylomys suillus. Ausgestülpter Creviiastersack. Fascia Cooperi nicht gezeichnet, ^j^ nat. Gr. XLVIII Gym-
nura rafflesii. Cremastersaclc reciits eingestülpt, l/i "^^- ^•'*
- 75 —
LI
Wenn wir von der hier gut ausgebildeten aponeurotischen Hel<icidun8- des Cremaster-
sackes durch den (Jbhquus abd- extcrnus absehen, so schhcsscn sich Hyl. und Cymn. in der
Beschaft'enheit des Cremastersackes und dem Verhalten des Obliquus abd. externus zu diesem
den von mir untersuchten Talpid ae und Sor i cid ae ') näher an, als es bei Er in. der Fall ist.
Der Penis ist bei Hyl. und Gymn. schwach S-fiirmig- gebogen, liat keine doppelte
Biegung wie sie bei E. europaeus vorkommt, bei E. pictus dagegen fehlt. Bei Hyl. und
Gymn. mündet der Canalis urogenitalis terminal, während bei Er in. die Eichel in zwei Teile
geteilt ist, von denen der eine conische von dem Canalis urogenitalis durchbohrt ist. Die Eichel
ist bei Gymn. (Textfig. XLIX) mit Stacheln bekleidet, welche regelmässig über ihre ganze
Peripherie mit Ausnahme der Spitze verteilt sind; an der dorsalen Peripherie sind die Stacheln
grösser als an der ventralen. Hiervon ist der Zustand bei Hyl ^Textlig. Li abzuleiten: es
haben sich eine kleine Anzahl Stacheln des dorsalen
Eichelumfanges zu gewaltigen Gebilden entwickelt,
während die übrigen klein sind und nicht nur an der
Spitze, sondern auch an der Basis der Eichel ganz
fehlen. Erin. erreicht die höchste Differenzierung: /^.-h
die beiden Eichelhälften sind unbewchrt mit Ausnahme
von zwei Reihen Stacheln, welche an der Dorsalfläche xi.ix
des den Canalis urogenitalis enthaltenden Teiles liegen, Penis von der Dorsaiiiäche. xextfig. xlix Gymnura
, , Ti r 1 1 . T- ' rafflesii; I. Hylomys suillus; LT Erinaceus
— SO nach den Befunden bei E. europaeus, pictus pictus. Fig. xi.ix Vi. l «nJ it i-^ nat. Gr.
imd auritus- fTextfig. LI).
Bezüglich der accessorischen Geschlechtsdrüsen beim Männchen habe ich im wesent-
lichen dieselben Verhältnisse wie Weber einer- und Oudemans andererseits konstatieren
können. Eine nähere Darlegung der teilweise sehr komplizierten und, was die Gymnurini betrifl"t,
durchaus noch nicht klar gelegten Befunde kann nur unter gleichzeitiger Berücksichtigung-
anderer Insektivoren morphologischen Wert beanspruchen, weshalb ich sie hier übergehe.
Nur soviel mag erwähnt sein, dass die Übereinstimmung der männlichen accessorischen Ge-
schlechtsdrüsen bei Gymn. und Hyl. gegenüber Erin. augenfällig ist.
Die Clitoris ist bei Erin. e u r o p a e u s, wie bereits von D o b s o n -) angegeben, sehr
stark entwickelt und die Glans der des Penis ähnlich; bei Gymn. ist die Clitoris sehr schwach
und einfach.
Bei Erin. ist die Schleimhaut in der gesamten Länge der Vagina mit Längsfalten ver-
sehen, während bei Gymn. nur der distale Teil längsgefaltct, der grössere proximale mit Aus-
nahme der Umgebung des Os uteri, wo starke Querfalten vorhanden sind, glatt ist.
Das Corpus uteri ist bei Gymn. viel länger als bei Erin.
Diese von m.ir konstatierten Befunde stimmen nicht mit Dobsons Angaben überein.
Bei Erin. finde ich eine Drüse, welche in die Vagina mündet, und welche wohl als
eine Bartholinsche (Cowpersche) Drüse anzusprechen ist.
Männliche
Geschlechts-
nr gan e.
\Vei bliche
G esclilechts-
o r g a n e.
i) Leche (83) pag. 45 und 54.
2) 82 pag.03.
gymnuru s.
Die Verwandtschaftsverhältnisse der Erinaceidae.
Wir geben in diesem Kapitel eine Übersicht der verschiedenen Formen (Gattungen und
Arten) der Erinaceidae, ihrer geographischen Verbreitung, ihres geologischen Vorkom-
mens und ihrer charakteristischen Merkmale, um aus diesen Thatsachen sowie aus den
durch die vorhergehende Untersuchung ermittelten Befunden die genealogischen Beziehungen
der Erinaceiden festzustellen.
Gymnuriiii. Der ältcstc Repräsentant ist, wie erwähnt, Necrogymnurus, welcher in dem Obereocän
^'^'°' des Quercy, von Hordwell (England), Headon Hill (Insel Wighti und Egerkingen (Schweiz) ge-
funden ist. Das bisher vorliegende Material besteht aus Schädel und Unterkiefer mit der Mehr-
zahl der Zähne').
Der Schädel von Necrogymnurus verbindet — nach dem etwas mangelhaften Material
zu urteilen — reine Gymnurinen-Charaktere mit solchen, welche die Erinaceini aus-
zeichnen :
1) der Bau des Tympanicum und
2) das Fehlen einer Grube im Basisphenoideum stimmt mit den Gymnurini überein;
3) das Verhältnis des Gesichts- zum Hirnschädel (etwa wie bei Hylomys) nähert sich
dem \^erhalten der E r i n a c e i n i ;
4) Necrogymn. weicht von den Gymnurini ab und stimmt mit den Erinaceini in dem
Vorkommen der für letztere so charakteristischen Ulfnungen im Gaumen überein.
Die Analyse des Schädels bestätigt somit vollkommen das Resultat, zu
welchem die vergleichende Untersuchung des Zahnsystems geführt hat: Necro-
gymnurus bildet die Ausgangsform für die übrigen Cxymnurini und Erinaceini^).
i) Bezüglich der unterschiedenen Arten ist zunächst zu bemerken, dass die von Lvdelclcer (87) aufgestellte
Art N. major von Hordwell unhaltbar und mit N. cayluxi Filhol (84) zu vereinigen ist. Die mir vorliegenden
Unterkiefer aus dem Quercy bilden nämlich eine ununterbrochene Reihe von den kleinsten, welche mit dem als N.
cayluxi von Filhol (84) beschriebenen Stücke übereinstimmen, bis zu solchen, welche sich unmittelbar an N. major
anschliessen. Hierbei ist zu bemerken, dass die Länge der Molarenreihe nicht oder sehr wenig schwankt. Da nun
Lydekker keine anderen Differenzen zwischen N. cayluxi und major nachgewiesen hat, als solche, welche in
der verschiedenen Grösse bestehen, so verliert offenbar major seine Artberechtigung. Dagegen dürfte es sich em-
pfehlen, N. minor Filhol (84) bis auf weiteres als besondere Art, Varietät oder Rasse von N. cayluxi getrennt
zu halten.
Femer habe ich durch Untersuchung zweier mir vorliegenden Schädelstücke von Cayluxothe rium elegans
Filhol (84) feststellen können, dass diese Form, wie schon Schlosser und Lvdekker vermuteten, nichts anderes
als der zu dem Unterkiefer des N. cayluxi gehörige Schädel ist.
2) Kein ernsthafter Einwand kann dieser Auffassung aus dem Umstände erwachsen, dass einer der angenommenen
— 77 —
Galerix exilis PomeP) ist im Mittelmiocän von Grive-St.-Alban, Sansan, Orldanais, oaUru.
Steinheim, Dinotheriensand in Bayern, Hahnenberg bei Nördiingen, Vermes 'Berner Jura),
Göriach (Steiermark) und wahrscheinlich im Wiener Becken angetroffen. Von ihm sind Schädel,
Unterkiefer, Schulterblatt, Becken. Oberarm, Unterarm, Oberschenkel und Unterschenkel (das
meiste von Steinheim) beschrieben worden.
Galerix ist bisher allgemein als der fossile Vertreter der lebenden Menotyphla (Tu-
paiidae, Macroscelididae) oder doch als mit diesen am nächsten verwandt angesehen wor-
den-). Schon 18S3 wies ich auf die gänzlich abweichende Form des Beckens bei Galerix und
den Menotyphla hin und betonte die Ähnlichkeit des G alerix-Beckens mit dem des Hylomys.
Durch eingehende Untersuchung auch der übrigen Reste von Galerix kann ich jetzt fest-
stellen, dass diese Gattung nicht zu den Menotyphla gehfirt, sondern ein typischer
Gymnurine ist-
Was zunächst die Zähne des Galerix betrifft, so war schon mehreren früheren Unter-
suchern ihre Verschiedenheit von denen der Menotyphla aufgefallen. Nicht nur in der An-
zahl, sondern auch in den Einzelheiten des Baues der Zähne schliessen sich diese zunächst
denen bei Necrogymnurus an; ich erinnere hier nur an die für alle Erinaceidae so charak-
f
LH LUX LIV
Rechter Oberkieferknochen, Textlig. LII M a er o sc el ides rozeti, LIII Galerix exilis (Steinheim), LIV Gymnura rafflesii
LII und LIII S/i nat. Gr., LIV i'/g nat. Gr.
teristische zentrale Zwischenspitze der oberen Molaren, welche bei den Menotyphla ebenso wie
bei allen andern Insektivoren fehlt. Auch der Schädel weicht kaum von dem der Gymnurini
ab. Besonders auffallend ist die Übereinstimmung des Oberkieferknochens bei Galerix und
Gymnura, während die Unterschiede zwischen dem ersteren und dem mehrfach zum Vergleich
herbeigezogenen Macroscelides rozeti recht bedeutend sind (Textfig. LH— LIV); dies fällt be-
sonders bei einer Vergleichung der Lage des Foramen infraorbitale und der charakteristischen
Abkömmlinge, Palaeoerinaceus, gleichzeitig mit den Vorfahren im Obereocän vorkommt. Denn ebenso wie Palaeo-
erinaceus vom Obereocän bis zum Mittelmiocän reicht, darf man wohl annehmen, dass Necrogj'mnurus viel früher
als in der Obereocänperiode gelebt hat; bekanntlich sind zur Zeit alteocäne Säugetierreste in Europa recht spärlich.
i) = Parasorex socialis von Meyer, Fraas (70); über Galerix vergleiche ferner Schlosser (87),
Filhol (91'), Deperet (87) und Gaillard (99).
2) Fraas (70) findet die grösste Übereinstimmung zwischen Galerix und Tupaia. Nach Schlosser (87)
bestehen Beziehungen sowohl zu Tupaia als zu Macroscelides, ohne dass jedoch ein direkter genetischer Zusammen-
hang zwischen den genannten Gattungen und Galerix nachzuweisen ist. Zittel (91) ebenso wie Fl o wer und Lv-
dekker (91) stellen Galerix zu den Tupaiidae, und soll er Merkmale dieser mit solchen der Macroscelididae vereinio-en.
— 78 —
Partie des vorderen Augenhöhlenrandes hei den drei Formen auf; noch mehr von Galerix
weicht Tupaia im Bau des vorderen Augenhöhlenrandes ab. Vom Schädel der Tupaia
weicht der des Galerix unter anderem dadurch ab, dass die Augenhöhle hinten offen und der
Jochbogen von keinem Foramen durchbohrt ist"). Wie bereits oben (pag. 61 Textfig. XXXVII
bis XL) erwähnt, ist die Übereinstimmung zwischen dem Becken des Galerix und der Gym-
n u r i n i vollständig, während das Becken der Menotyphla einen ganz anderen Typus darstellt.
Durch die Verlängerung des Gesichtsschädels entfernt sich Galerix von Necrogj-m-
nura und schliesst sich Gymnura an — in diesem Punkte bestätigt sich also das Resultat der
Untersuchung des Zahnsystems.
Lanthano- Da L a n t h a u o t h c r i um sansaniense-) aus dem Mittelmiocän von Sansan (nur ein
therium. Untei-kicftT bekannt) ein Ditferenzierungsprodukt von Galerix ist und wie dieser zu den Gym-
nurini gehört, so sind fossile Menotyphla bisher nicht gefunden worden 'i.
Tetracus. BczügHch T c t r a c u s nanus'*) aus dem Oligocän von Ronzon — nur ein unvollständiger
Unterkiefer bekannt — dürfte über das schon beim Zahnsystem (pag. 39) Mitgeteilte hinaus nur
zu betonen sein, dass derselbe jedenfalls als eine Zwergform betrachtet werden muss: er ist nur
etwa halb so gross wie Erinaceus europaeus, kleiner als irgend ein lebender Erinaceide.
Da nun mittelgrosse und kleine Formen erfahrungsmässig meist ein primitiveres Verhalten
darbieten als grosse"') — ich erinnere nur daran, dass alle Säuger der Sekundärzeit, mit
alleiniger Ausnahme des problematischen Tritylodon, zu den kleinsten der Klasse gehören — ,
so würde dieser Umstand gut mit der dem Tetracus in der vorhergehenden Untersuchung
zugeteilten Stellung übereinstimmen; selbstverständlich lässt sich auf Grund des heute vorlie-
genden Tetracus-Restes nur Hypothetisches über diesen Punkt aussagen^').
In der Jetztwelt .sind che Gj'mnurini durch zwei Gattungen mit je einer Art vertreten:
Hylomys suillus und Gymnura rafflesii').
iiyiomys. Bczüglich Hylomys suillus, welcher von Burma, der malaischen Halbinsel, ßorneo,
Sumatra und Ja\"a bekannt ist, hat die Untersuchung des Zahnsj'stems ergeben, dass diese
Form sich Necrogymnurus zunächst anschliesst, aber in manchen Punkten den Übergang
i) Leider ist an l'Ceinem mir bekannten Stücke von Galerix die für die betreffenden Tiere so cliarakteristisclie
Tympanalregion der Untersuchung zugänglich.
2) Filhol (91').
3) Denn dass Plesiosorex kein Tupaiide ist, darf wohl als sicher angesehen werden. Auch die Stellung des
Von Filhol beschriebenen l^seudorhynchocvon ist niclit mit Sicherheit 7,u beurteilen.
4) Filhol (82).
5) Vergleiche hierüber besonders Fürbringer (88) pag. 003 — '?''*4-
6) Andere fossile, von verschiedenen Verfassern zu den Erinaceidae gerechnete Formen sind zu wenig be-
kannt und entziehen sie sich deshalb gänzlich der Beurteilung.
7) Als Hylomvs suillus dorsalis hat Thomas (8o) eine durch etwas abweichende Färbung gekennzeich-
nete Form aus Borneo beschrieben.
Die auf Borneo vorkommende Form von Gymnura ist als G. alba (Giebel) beschrieben worden und soll
sich durch die überwiegend weisse Farbe von G. rafflesii von der malaischen Halbinsel und Sumatra unterscheiden;
bei der letzteren soll der grösste Teil des Körpers mit schwarzen Haaren bedeckt sein. Neuerdings hat mir aber Herr
Charles Hose in Baram (Borneo) gütigst die interessante Mitteilung gemacht, dass beide Formen auf Borneo vor-
kommen, dass aber die schwarze Form stets in sumpfigen Gegenden angetroffen wird, während die
weisse auf trockenem Boden lebt. Hiernach würde also von Gymnura nur eine Art mit zwei, durch die ver-
schiedene Bodenbeschaffenheit bedingten Varietäten vorhanden sein — ein Verhalten, von dem mehrere Parallelfälle bei
den Säugetieren bekaiuit sind.
— 79 —
A^on diesem zu den Erinaceini bildet (siehe oben pag. 31 — 32). Aus den in den vorig-en Kapiteln
dargelegten Tliatsachen eriiellt ferner, dassHylomys in der Mehrzalil und in den wichtigeren
Teilen seiner übrigen Organisation mit Gymnura übereinstimmt. Um genealogisch so
viel bedeutungsvoller ist es, dass er in einigen Punkten ursprünglicher als die
anderen lebenden Erinaceidae gebaut ist, während er in einer ganzen Reihe phj'-
siologisch jedenfalls minderwertiger Eigenschaften entweder vermittelnd zwi-
schen Gymnura und Erinaceus steht oder von ersterer gänzlich abweicht und
mit letzterem übereinstimmt. Für diese Auffassung sprechen folgende Thatsachen:
a) Hylomys ist primitiver als die übrigen lebenden Erinaceidae:
1. was die Körpergrösse betrift't (H. ist der kleinste unter den lebenden Erinaceidae) ') ;
2. im Verhältnis des Gesichts- zum Hirnschädel;
3. H. behält während des ganzen Lebens diejenige Form des Interparietale bei,
welche Gymnura und Erinaceus nur im jugendlichen Alter haben (pag. 48,
Textfigur VIII-X) ;
4. nur H. behält die embryonale Form der Sutura coronalis (pag. 4iS) im erwach-
senen Zustande bei ;
5. Musculus mylohyoideus ist primitiver bei H. als bei den übrigen.
b) Hylomys steht vermittelnd zwischen Gymnura und Erinaceus:
1. bezüglich der i\usbildung des Processus postorbitalis ;
2. iVlusculus digastricus ist bei H. viel weniger differenziert als bei G. und nähert
sich dem Verhalten bei E.;
3. Musculus cleido-occipitalis stimmt bezüglich des Ursprunges mitGjmn., bezüglich
der Insertion mit Hyl. überein;
4. bezüglich der Stachelbekleidung der Glans penis (pag. 75, Textfig. XLIX — LI).
ci H^'lomj's weicht von Gymnura ab und stimmt mit Erinaceus überein:
1. im Verhalten des Foramen opticum und der Fissura sphenoidalis ;
2. in der Anzahl der Schwanzwirbel;
3. Intercentra sind bei H. und E., nicht bei G. gefunden;
4. Musculus pyramidalis fehlt bei G., kommt aber bei H. und E. vor;
5. ebenso verhält sich Muse, coraco-brachialis.
Die hier vorgeführten Darlegungen berechtigen somit zu dem Ausspruche, dass H}'-
lomys nicht nur ein vermittelndes Glied zwischen den Gymnurini und Erinaceini,
sondern gleichzeitig das primitivste und am wenigsten differenzierte Stadium
unter den lebenden Erinaceidae darstellt.
Hylomys, dessen Zahnsystem nach unseren Untersuchungen die Ausgangsform des-
jenigen der Erinaceini ist, genügt somit auch in seiner übrigen Organisation allen Forderungen,
welche man an eine solche Ursprungsform zu stellen berechtigt ist.
Gegen den Einwand, dass wir nichts von ausgestorbenen Hylomys-Formen kennen,
von denen die Palaeoerinaceus-Arten abzuleiten wären, möchte ich folgendes anführen. Da
die oben angegebenen anatomischen Merkmale den heutigen Hylomys zu dem ursprünglichsten
Vertreter der lebenden Erinaceidae stempeln; da sein Gebiss sich von allen dem Necro-
l) Bezüglich der Bedeutung dieses Punktes sielie oben pag. 78.
- 80 —
gymnurus am meisten anschliesst, und da schliesslich die früher nachgewiesene Variabilität
in der Prämolarregion Rückbildungsvorgänge in dieser Region verrät, so dürfte die An-
nahme, dass die eocänen Vorfahren des Hylomys sich dem ältesten und — soviel wir
wissen — ursprünglichsten aller Erinaceidae, dem Necrogymnurus, in noch höherem Grade
näherten als der heutige Hylomys, allen Thatsachen Rechnung tragen.
Gymnura. Gymuura rafflesii, welche in Tenasserim, auf der malaiischen Halbinsel, Sumatra
und Borneo vorkommt — also ein beschränkteres Wohngebiet als Hylomys hat — , zeigt,
wie im Gebiss, so auch in anderen Zügen seiner Organisation, eine höhere Differenzierung
als Hylomys: die für einen Insektivoren gewaltige Grösse, der lang ausgezogene Gesichts-
schädel, die eigentümliche Schwanzbeschuppung u. a. Nur in bezug auf die Stachelbekleidung
des Penis scheint Gymn. einen ursprünglicheren Zustand als Hyl. zu repräsentieren. Die ver-
mittelnde Stellung zwischen Gymnura und Erinaceus, die, wie wir sahen, Hylomys ein-
nimmt, spricht ganz entschieden gegen die von Dobson (82) vorgenommene und von an-
deren acceptierte Vereinigung von Hylomys und Gymnura zu einer Gattung; über die
generische Selbständigkeit von Hylomys kann nach den in der Systematik bisher befolgten
Regeln kein Zweifel walten.
Beziehungen Die im Vorhergehenden niedergelegten Thatsachen rechtfertigen die Sonderung der
zwisc len Q^ttungcu in zwci Unterfamilien. Gymnurini und Erinaceini, welche sowohl in ihrem
den Gymn u- -^ ■ -^
rini und äusscrcu Habitus als auch in ihrer inneren Organisation sehr stark von einander abweichen.
Erinaceini. ^y^j-, (jjg Vcitcilung der ausgestorbenen Formen auf diese beiden Unterfamilien bereitet vor-
nehmlich infolge der Verschiedenheiten im Zahnsystem keine Schwierigkeiten').
Wenn nun auch eine bisher nicht überbrückte Kluft zwischen den lebenden Repräsen-
tanten der Gymnurini und Erinaceini besteht, so bekunden doch zahlreiche gemeinsame
Züffe ihre intime Zusammengehörigkeit: der Bau des Gehirns, der Tympanalregion, des Schlüssel-
beins, des Darmkanals; aber auch physiologisch weniger bedeutende, morphologisch dagegen
recht auffallende Bildungen, wie die Querleiste am knöchernen Gaumendach, die Auszackungen
an den Nasenlöchern, die Form der Ohrmuschel u. a., v'erraten den direkten genetischen Zu-
sammenhang. Hierzu kommt die oben nachgewiesene gewissermassen verbindende Stellung
des Necrogymnurus, sowie nicht minder das gleich zu erwähnende \'erhalten von Palaeo-
erinaceus.
Erinaceini. Leider sind die bisher bekannten Reste der fossilen Erinaceini zu dürftig, um
uns eine exakte Vorstellung von ihrem Bau und Habitus zu gewähren. Nichtsdestoweniger
führt das , was man von einigen der ältesten kennt , zu der Auffassung , dass diese alt-
tertiären Erinaceini viele Organisationszüge der Gj'mnurini bewahrt haben, welche bei
den lebenden Erinaceus-Arten verschwunden sind. Dies ist der Fall mit der von Filhol
Paiaeo- aufgestellten Gattung Palaeoerinaceus. Von dieser sind drei Arten beschrieben worden:
P. cayluxi aus dem Obereocän des Quercy (Unterkiefer)-), P. edwardsi aus dem Unter-
miocän von Saint G^rand-le-Puy (Schädel, Unterkiefer) ^j und P. intermedius aus dem Mittel-
1) Schlosser (87) rechnet zur Familie Gymnuridae nur Hylomys und Gymnura, während er Necro-
gymnurus und Tetracus zur Familie der Erinaceidae stellt. Dass ersterer mit Sicherheit, letzterer höchst wahr-
scheinlich den lebenden Hylomvs und Gymnura zunächst verwandt ist, dürfte nach obigen Darlegungen keinem
Zweifel unteI^^'orfen sein.
2) Filhol (91).
3) Filhol (79).
erinaceus.
— 81 —
miocän von Grive-Saint-Alban (Ober- und Unterkiefer, Oberarm) '). Der Schädel der am besten
bekannten Palaeoerinaceus-Art (P. edwardsi) unterscheidet sich durch folgende Merkmale
von dem des recenten Erinaceus und schliesst sich dem der Gymnurini an:
1. Die Fossa gutturalis ist breiter als bei E. und stimmt besser mit dem Verhalten der
Gymn urini;
2. Gaumenlöcher kleiner als bei E.;
3. Grube im Basisphenoid fehlt;
4. die Crista sagittalis und im Zusammenhang hiermit der Processus coronoideus sind
stärker als bei den recenten E.-Arten und nähern sich Gymnura (Textfig. XXIII).
Ausserdem ist zu bemei^ken, dass derHumcrus bei E. intermedius mit einemPoramen
entepicondyloideum wie bei den Gymnurini und den ursprünglicheren Erinaceus Arten ver-
sehen ist.
Filhol ist der Unterschied zwischen Palaeo erinaceus und Erinaceus viel gi'össer
erschienen, als er in Wirklichkeit ist, da er nur E. europaeus zur Vergleichung herangezogen
hat; die meisten anderen E.-Arten weichen im Zahnsystem viel weniger von Palaeo er. ab.
Nun haben wir gefunden, dass Palaeoer. in den Punkten, in denen er von Erinac.
abweicht, niedriger organisiert ist als dieser, und mit den Gymnurini
resp. — speziell i m Z a hnsj's t em — mit den am wenigsten di fferenzi er ten Form-
zuständen innerhalb der Erinaceus-Gattung übereinstimmt. Palaeoer. ist
also zugleich die älteste und die niedrigste Form unter den Erinaceini.
Wenn nun auch Palaeoer. nicht vollständig (Punkt 3) mit der Gattung Erinaceus in
ihrer bisherigen Fassung zusammenfällt, so gehen doch alle anderen Merkmale so allmählich in die-
jenigen des Erinaceus über, dass bei einer auf genealogischer Basis errichteten Klassifikation
die Palaeoerinaceus-Arten auf keine generische Sonderstellung Anspruch machen können-).
Wird dies zugegeben, so ist Erinaceus eine der wenigen noch heute lebenden Säuge-
tiergattungen, welche schon im Obereocän auftreten.
In dem heutigen Foi-menbestande der Gattung Erinaceus können folgende als be-
sondere Arten unterschieden w'erden :
1) Erinaceus jerdoni,
2)
macracanthus,
3)
niger,
4>
collaris^),
5)
albulus,
6)
megalotis.
7)
auritus^),
8)
pictus,
9)
micropus.
i) Gaillard (9g).
2) Durch den neuerdings von Gaillard (99) entdeckten Palaeoer. intermedius ist die Grenze zwischen
Palaeoer. und Erin. noch mehr verwischt worden, falls besagte Form wirklich ein Palaeoer. ist, was wohl schwierig
zu entscheiden, da vom Schädel nur der Oberkieferknochen bekannt ist.
3) = grayi (Benn.) Dob.son.
4) = libycus Ehrenberg; aegj'ptius et plat}'otis Sundevall.
Zoologica. Heft 37. 11
!. r 1 n a c e u s
— 82 —
10) Erinaceus senaarensis '),
11)
deserti -),
12)
dorsalis,
13)
frontalis ^),
14)
sclateri,
15)
16)
alhiventris ')
algirus"),
17)
europaeus.
Man kann darüber streiten, ob einige der hier angeführten Formen als Arten oder als
\"arietäten aufzufassen sind. Vom stammesgeschichtlichen Standpunkte erscheint diese Frage
jedoch ziemlich irrelevant, da alle bestimmt ^•on einander verschieden sind '^j.
Als erstes Resultat einer vergleichenden Durchmusterung dieser Arten ergiebt sich,
dass dieselben fünf Gruppen bilden, deren Mitglieder zu einander in unmittelbarer genetischer
Beziehung stehen und einander geographisch vertreten; oder mit anderen Worten: Gruppen,
deren mit einander nahe verwandte Mitglieder (,, Arten") je ein gesondertes, aber
nahe liegendes geographisches Gebiet einnehmen.
Diese fünf Gruppen oder Stämme sind, nach ihrem am wenigsten differenzierten Mit-
ghede benannt, folgende:
I. Der Jcrdoui - Staiinii.
Er umfasst:
1) E. jerdoni: nordwestliches Indien;
2) E. macracanthus: Beludschistan, Persien, südöstliches Transkaspien ;
3) E. niger: südöstliches Arabien.
Die Charakteristika dieser Gruppe sind:
a) die Tympanalregion ist massig differenziert (siehe oben pag. 55);
b) der Schädel länger im Verhältnis zur Breite als bei den anderen Stämmen;
c) oberer PS gut ausgebildet;
d) ein stachelfreier Längsstreifen in der Kopfmitte.
Von den drei Arten repräsentiert jedenfalls macracanthus') mit seinen langen Stacheln
und grossen Ohren — letztere grösser als bei irgend einer Erinaceus-Art — und seiner bedeu-
tenden Grösse — nächst europaeus die grösste der Gattung — die am meisten differenzierte
Form der Gruppe. Jerdoni, die kleinste Form, hat viel kürzere Stacheln und Ohren und
ist jedenfalls als die ursprünglichste aufzufassen, während niger^j eine Mittelstellung zwischen
beiden einnimmt.
i) = platyotis Dobson; vergleiche Näheres unten.
2) = deserti Dobson nee cranium; cranium = algirus Dobson.
3) = diadematus Dobson.
4) = heterodactylus Sundevall.
5) = fallax Dobson; algirus Dobson (nur in bezug auf die äusseren Merkmale); cranium = deserti Dobson.
6) Über die Beziehungen der neuerdings von Sa tunin (oi) beschriebenen beiden Arten E. calligoni und hv-
pomelas (Brandt) zu den anderen Arten, lässt sich bis auf weiteres nichts sicheres feststellen.
7) Blanford (76) pag. 27, PI. i.
8) Blanford (78) pag. 212, PI. 9.
- 83 —
Halten wir mit diesem Resultate die geographische Verbreitung zusammen: jcrdoni
(die ursprünglichste Form) gehört dem nordwestlichen Teile der orientalischen Region an,
macracanthus findet sich in dem angrenzenden Teile der paläarktischen Region, jenem Ge-
biete, wo sich paJäarktische und orientalische Tierformen begegnen'), während niger das süd-
östliche Arabien bewohnt, welches durch eine Säugetierfauna ausgezeichnet ist, die, wie Tho-
mas-) gezeigt hat, ausser von Formen, die dem Gebiete eigentümlich sind, auch von solchen
orientalischen und äthiopischen Gepräges gebildet wird. Zu den ersteren ist allerdings niger
zu rechnen, doch mit dem Zusätze, dass er unbedingt mit orientalischen, nicht mit äthiopischen
Arten die nächste Verwandtschaft hat.
IL Der Collaris ■ Stamm
umfasst 1) E. collaris: nordwestliches Indien;
2) E. albulus: Afghanistan mach Thomas), Yarkand, Kaschgar''), Transkaspien;
3) E. megalotis: Afghanistan;
4) E. auritus: nördlicher Kaukasus, zwischen Don und Wolga, Kirghi.'-ensteppe (so
nach Satunin; nach Pallas östlich bis zum Baikalsee"?); Mongolei, Kleinasien,
Mesopotamien, Cypern, SinaT-Halbinsel, nördliches Ägypten.
Die Mitglieder dieses Stammes unterscheiden sich, was die in bezug auf Gruppe I an-
gefühi-ten Merkmale betrifft, von dieser Gruppe vornehmlich nur dadurch, dass die Stacheln
gleichmässig den Kopf bekleiden, sodass kein nackter Streifen vorhanden ist; durch die näm-
liche Eigenschaft unterscheiden sie sich auch von allen anderen
Erinaceus-Arten. In bezug auf diesen Befund ist zu bemerken,
1) dass die fragliche mehr oder minder länglich dreieckige Stelle
bei den übrigen Erinaceus-Arten dem Zwischenraum zwischen
den Mm. fronto-cuticulares, welche vor und zwischen den Augen-
höhlen entspringen und am Rande des M. orbicularis panniculi in-
serieren, entspricht; 2) dass beim Embryo (E. europaeus) der frag-
liche Raum eine viel grössere Ausdehnung als beim Erwachsenen
hat und sich erst allmählich verkleinert (TextngurLV, LVI); 3) dass
die Anordnung der Mm. fronto-cuticulares bei auritus (und wohl
auch bei den anderen Mitgliedern dieses Stammes) ganz so wie bei
den übrigen E.-Arten ist.
Aus dem letztgenannten Umstände erhellt, dass die nackte
Kopffurche nicht mit Notwendigkeit durch die Anordnung der besagten
Muskeln bedingt wird. Schwieriger zu entscheiden ist, ob die An-
oder Abwesenheit der nackten Kopffurche das ursprüngliche Ver-
halten darstellt. Der ontogenetische Vorgang ist, dass die stacheltragende Hautpartie und die
Hautmuskulatur, die, wie wir sahen, einander entsprechen, lateral entstehen und medialwärts
emporrücken; darf man annehmen, dass dieser Vorgang den historischen \^erlauf repräsentiert,
LV
LVI
Erinaceus europ.-ieus. Em-
bryonen von der Dorsalfläche,
um die stachellose Hautpartie zu
zeigen, Textfig, LV jüngerer,
LVI älterer Embryo, ^/j nat. Gr.
i) Lydekker (9Ö) pag. 2O5.
2) Thomas (94) pag. 449.
3) Nach Exemplaren im zootomischen Institut zu Stockholm.
— 84 -
so würde hieraus folg'en, dass jenes Emporrücken bei der Mehrzahl der Arten am Kopfe
unvollständig vollzogen wäre, M'ährend es nur innerhalb dieser Gruppe zu einer vollständigen
Vereinigung der beiderseitigen Teile gekommen wäre. Die Mitglieder der vorliegenden Gruppe
wären also in dieser Beziehung weiter gegangen, würden somit ein höheres Stadium repräsen-
tieren als die übrigen E. -Arten.
Weiter differenziert als die vorige Gruppe ist die vorliegende auch darin, dass der Ge-
sichtsschädel etwas kürzer ist'). Dass der längere Gesichtsschädel innerhalb der Gattung
Erinaceus die primitivere Form darstellt, geht aus dem Vergleiche mit den Gymnurini hervor.
Dass die Stämme I und II ursprünglicher sind als die übrigen, erhellt auch daraus,
dass der untere Pd4 (beijerdoni, albulus, auritus) die am schwächsten entwickelte
d. h. ursprünglichste Form darbietet, welche mit derjenigen der G y m n u r i n i am meisten über-
einstimmt (siehe oben pag. 26, 40).
Alle Formen dieses Stammes zeichnen sich durch ihre langen Ohren aus und A\eichen
nur in so geringfügigen Organisationsverhältnissen (Fussballenbeschaffenheit, Farbe und Länge
der .Stacheln und dergl.) von einander ab, dass Dobson die Art Verschiedenheit von c o 1-
laris, albulus und megalotis beanstandet. Hier wie in den übrigen von mir aufgestellten
Gruppen scheint es mir aber keinem Zweifel zu unterliegen, dass die fraglichen Formen sich
zu getrennten ,, Arten" entwickelt haben, da die geringen morphologischen Verschiedenheiten
mit dem benachbarten, aber doch geographisch getrennten Wohngebiete zusammenfallen. Die
Mitglieder desselben Stammes sind somit das, was man als „vikariierende" Arten be-
zeichnet hat.
In diesem Zusammenhange verdient auch der Umstand unsere besondere Beachtung,
dass eine Art Parallel -Ausbildung der Formen innerhalb dieses und des nächstverwandten
j er doni- Stammes stattgefunden hat. So hat der jedenfalls am wenigsten differenzierte Re-
präsentant des c o 1 1 a r i s - Stammes, E. c o 1 1 a r i s, dasselbe Wohngebiet (nordwestliches Indien)
wie derjenige der j er d o n i- (iruppe, E. j er doni. Ferner verhält sich die am höchsten diffe-
renzierte Form der vorliegenden Gruppe, nämlich megalotis, in morphologischer wie geo-
graphischer Beziehung zu den übrigen ebenso, wie macracanthus zu seinen Stammes-Ge-
nossen : d. h. er zeichnet sich durch seine bedeutendere Körpergrösse, seine grossen Ohren und
Stacheln aus und bewohnt ein an die orientalische Region grenzendes Gebiet (Afghanistan) der
paläarktischen Region.
Dem Wohngebiete von m e g a 1 o t i s schliesst sich dasjenige von albulus zunächst an.
Von collaris unterscheidet sich albulus nur durch abweichende Färbung, längere Stacheln,
sowie durch den kleineren Processus coronoideus mandibulae; Schädel und Zahnkrone sind
A'öllig übereinstimmend. Jedenfalls mit Recht bemerkt D o b s o n 2), dass die blassere Färbung
des albulus durch dieselben Ursachen wie bei anderen Säugern, welche die trockenen, 'san-
digen Gegenden Zentralasiens bewohnen, hervorgerufen sind.
Auritus, welcher nur durch geringere Grösse und Anwesenheit eines hinteren Fuss-
ballens von den übrigen abweicht und in der Form des Processus coronoideus mit albulus
i) Jedoch ist zu bemerken, dass nach meinem Material zu urteilen der männliche Schädel von collaris die-
selbe verlängerte Form wie der weibliche von j e r d o n i und n i g e r hat.
2) 82 pag. 18.
- 85 —
übereinstimmt , zeichnet sich durch weitere Verbreitung x'or allen übrigen Formen dieser
Gruppe aus. Wenn auch sein Vorkommen in einigen der oben angegebenen Länderstrecken
noch einer Bestätigung bedarf, so kann doch mit Sicherheit angenommen wei'den, dass sein
Verbreitungsgebiet mit keinem der übrigen Mitglieder dieses Stammes zusammenfällt.
III. Der Pictiis - Stdiiini
umfasst l') E. pictus: nordwestliches Indien;
2) E. m i c r o p u s : südliches Indien, Ceylon (?) ;
3) E. senaarensis: südliches Tunis'), Massauah'), Senaar-);
4) E. deserti: Gabfes'), ,, Sahara barbaresque" •') ;
5) E. d o r s a 1 i s : südliches Arabien.
Von den beiden vorigen Gruppen unterscheiden sich alle Mitglieder dieses Stammes
dadurch :
1) dass die Tj^mpanalregion den höchsten Crad der Komplikation erreicht (vergl. oben
pag. 55;;
2) dass der Schädel viel breiter und kürzer als bei allen anderen E. -Arten ist;
3) dass der Processus postorbitalis stärker als bei den anderen Arten au.sgebildet ist
(vergl. oben pag. 52) ;
4) dass der obere P 3 rudimentär ist oder fehlt.
Von der Gruppe II unterscheidet sich die vorliegende ausserdem durch das Vorkommen
eines von Stacheln freien Längsstreifens in der Kopfmitte.
Mit Ausnahme von senaarensis (und wohl auch dorsalis) sind die vorliegenden Formen
durch kleine Füsse und kurze Zehen ausgezeichnet; besonders bemerkenswert ist in dieser Be-
ziehung die Übereinstimmung zwischen pictus und deserti^). Wahrscheinlich hat Dobson^)
recht, wenn er den Fussbau dieser Arten mit ihrer Lebensart auf sandigem Boden in Be-
ziehung bringt. Es könnte natürlich diese Übereinstimmung sehr wohl eine blosse Konvergenz
sein; bei der grossen Übereinstimmung der fraglichen Arten im übrigen, und da keine der an-
deren E.-Arten, welche (wie z.B. albulus) WUstenbewohner sind, sich diese Fussbildung ange-
eignet haben, darf man aber wohl hierin eine durch Vererbung erworbene Eigenschaft sehen.
Aus den angeführten Eigentümlichkeiten dTeser Gruppe geht unbestreitbar hervor,
dass ihre Mitglieder höher differenziert sind als diejenigen der beiden vorigen
Gruppen.
Die jetzige geographische Getrenntheit der diese Gruppe zusammensetzenden Formen —
einige gehören der orientalischen, andere der äthiopischen Region an — kann nach unserer heutigen
zoogeographischen Auffassung kein Bedenken gegen ihre intime genetische Zusammengehörig-
keit erwecken. Zwingen doch andere zoogeographische und paläontologische Befunde zur An-
nahme des ^^orhandenseins einer Landverbindung zwischen der äthiopischen und orientalischen
Region wenigstens so spät wie während der älteren Pliocänzeit. Zu Gunsten der Annahme
i) Nacli Exemplaren im zootomischen Institut zu Stockholm.
2) Nach einem Exemplare im British TMuseum zu London.
3) Nach La taste (87) pag. 5.
4) Vergleiche Dobson (82) PI. IH, Fig. 9 und 11.
5) Dobson (82) pag. 13.
— 86 -
einer solchen Verbindung wie des Golfes von Oman und Aden ist die \'erbreitiing- der Ziegen-
Gattung' Hemitragus angeführt worden: eine ausgestorbene Art dieser Gattung ist in den
Siwalikschichten gefunden Avorden, und von den drei lebenden bewohnt die eine Südindieii. die
zweite den Himalaya und die dritte das südliche Arabien'). Wenn wir von dem fossilen Vor-
kommen absehen, haben wir also in der geographischen Verbreitung unserer Stämme I (ver-
gleiche oben pag. 1*^0). und III eine Parallele zu derjenigen der Hemitragus-Arten, welche
somit als ein weiterer willkommener Beleg für die oben ausgesprochene Auffassung vorgeführt
werden kann, indem wir hier die drei Stationen: Indien, südliches Arabien, nördliches und
nordöstliches Afrika, von eng verwandten Formen besetzt finden. Dass E.-Arten nicht in den
Siwalikschichten nachgewiesen sind, kann natürlich nicht als Beweis für ihr Fehlen an den be-
treuenden Orten während der Bildung dieser Schichten angeführt werden, da Reste kleinerer
Säuger in jenen Ablagerungen bekanntlich sehr .spärlich sind. Ob der Weg über die Bab-el-
Mandeb-Strasse gegangen, wie Lydekker annimmt, oder anderwärts, lasse ich unerörtert.
Die Richtigkeit der ausgesprochenen Auffassung wird ausserdem dadurch bestätigt, dass die
afrikanischen Formen dieser Gruppe nur in Nordafrika und im nordöstlichen Teil der äthiopi-
schen Region angetroffen sind.
In völligem Einklang mit der geographischen Verbreitung haben die orientalischen
Formen längere Zeit ihre eigene Entwicklungsbahn gehen und sich ihre nahe gegenseitige
Übereinstimmung bewahren können, während anderseits die beiden afrikanischen unter sich
ebenfalls sehr nahe verwandt, dagegen von den beiden Orientalen stärker verschieden sind.
Von den beiden orientalischen Formen ist jedenfalls p i c t u s die in den meisten Organi-
sationsverhältnissen am wenigsten abgeänderte. Dies zeigt sich darin, dass 1) der obere P3 in
geringerem Grade rudimentär ist als bei micropus; 2) der Jochbogen vollkommen verknöchert
ist, während er bei micropus einen Defekt aufweist (vergleiche unten); 3* die Ohren länger als
bei micropus .sind (siehe unten); 4) die Gaumenplatte hinter der Crista transversa kleiner als
beim letzteren ist-j.
In bezug auf das unter 2 angeführte Merkmal, den zuerst von Anderson (78) nach-
gewiesenen Defekt im Jochbogen des micropus, ist zu bemerken, dass nicht nur das Jugale,
sondern auch die Enden der Processus zygomatici temporalis et maxillae unverknöchert und
nur durch Bindegewebe^) vertreten sind. Es ist somit ein lokal, nicht morphologisch be-
grenzter Abschnitt des Jochbogens, in welchem die Verknöcherung ausbleibt. Dass der Pro-
ces.sus coronoideus mandibulae bei micropus kürzer ist, steht wohl zu diesem Defekt in Be-
ziehung. Innerhalb der Familie tritt dieser Defekt ganz unvermittelt auf, da alle übrigen Erina-
ceiden mit einem wohlentwickelten jochbogen versehen sind. Dagegen ist es bemerkenswert,
dass die Rückbildung des Jochbogens gerade innerhalb der Insectivorenordnung bei mehreren
teilweise nicht näher verwandten Familien, Soricidae, Centetidae, Solenodontidae und
Potamogalidae vorkommt. Die Ursachen dieses Defektes sind noch dunkel; jedenfalls steht
er nicht in unmittelbarer Beziehung zu der Beschaffenheit des Zahnsystems, da, wie die an-
geführten Familien lehren, sehr verschiedene ßezahnungen diesen Verlust begleiten können.
1) -Vergleiche Lydekker (96) pag. 208.
2) Dobsons gegenteilige Angabe (82 pag. 14) ist wohl als ein Redaktionsfehler zu tleuten.
3) Blanford (88 pag. 218) spricht irrtümlicherweise von einem Ersatz durch Knorpel.
- 87 —
Oben führte ich auch den Besitz der längeren Ohren als eine Eigenschaft an, worin
pictus weniger abgeändert ist als micropus. Es unterliegt nämlich keinem Zweifel, dass die
starke Komplikation der Tympanalregion in ihrer Entstehung mit langen Ohrmuscheln ver-
gesellschaftet ist, wie zahlreiche Beispiele unter den Nagern und Raubtieren bezeugen, und
wie dies auch bei den äthiopischen Repräsentanten dieser Gruppe der Fall ist. Das Vor-
handensein resp. die Beibehaltung der komplizierten Tympanalregion und die Kleinheit des
äusseren Ohres bei micropus muss also als ein sekundärer Zustand angesehen werden.
Nur in bezug auf die Schädelform hat pictus sich weiter von der Stammform entfernt
als micropus.
Wie nahe übrigens die beiden genannten Arten einander stehen, geht daraus hervor,
dass in Central-Indien, wo ihre Verbreitungsgebiete zusammenstossen, pictus-Exemplare mit
der Färbung des micropus angetroffen sind').
Die drei äthiopischen Formen zeichnen sich, wie erwähnt, durch grössere Ohren, sowie
durch bedeutendere Körpergrösse von den beiden orientalischen aus.
Die beiden in Afrika lebenden, senaarensis und deserti, sind einander so nahe ver-
wandt, dass sie sogar als identisch betrachtet worden sind-). Die Unterschiede sind folgende:
1) bedeutendere Grösse des deserti;
i) Anderson (78) pag. 203.
2) Bezüglich dieser Frage bemerke ich folgendes. Durch Herrn Marius Blanc habe ich zu wiederholten Malen
zahlreiche Erinaceus-Exemplare aus Tunis erhalten, aus denen erhellte, dass ausser den beiden von La taste beschriebenen
Arten, algirus und deserti, noch eine dritte Art daselbst vorkommt, welche vollständig mit platyotis Dobson (82 pag. 12)
übereinstimmt; dieselbe Form habe ich auch aus Massauah erhaUen. Auf meine Anfrage teilte mir Herr Oldfield Thomas
gütigst mit, dass der Schädel des Originalexemplars von platyotis (aus Senaar) vollkommen mit einem ihm von mir zuge-
schickten (senaarensis) aus Tunis übereinstimmte. Die von A nde rson (95 pag. 420) neuerdings vorgenommene Vereinigimg
des platyotis Dobson mit deserti Lataste zu einer Art, aethiopicus Ehrenberg, muss, wie aus den im
Texte angeführten Unterscheidungsmerkmalen hervorgeht, als verfehlt betrachtet werden. Da nun platyotis Sunde-
vall, wie Anderson angiebt und ich nach Untersuchung des Originalexemplars bestätigen kann, nichts anderes als
auritus ist und da somit der Name platyotis irreleitend ist, schlage ich vor, den Mamiskriptnamen Grays, sena-
arensis, für die fragliche Form aufzunehmen. Die Synonymik gestaltet sich also folgendermassen : senaarensis
Gray MS.; platyotis Dobson nee Sundevall; aethiopicus Anderson pr. p.
Zur Vervollständigung der Charakteristik der beiden Arten deserti und senaarensis führe ich folgende
Schädelmaasse völlig ausgewachsener Individuen an :
deserti
senaarensis
Schädellänge von der Zwischenkieferspitze bis zum Ventralrande des Foramen
magnum
Grösster Abstand zwischen den Jochbögen
Grösste Breite des Gehirnschädels
Länge vom Foramen infraorbitale bis zur Zwischenkieferspitze
Länge der oberen Zahnreihe
45
31
22,4
13
23
46
30
2i>4
13
23
39.9
25.9
19.5
12
20,8
40,7
26
19
12
21,2
— 88 —
2) Schädel breiter hei deserti als bei senaarensis; dass bei deserti in dieser Be-
ziehung — falls hier nicht ein sekundärer Geschlechtscharakter vorliegt — Veränderlichkeit
herrscht, geht aus den in der Anmerkung mitgeteilten Maassen hervor (Textfig. XXI, XXXIV);
3) weniger starke Reduktion des oberen P3 bei deserti als bei senaarensis;
4) Füsse länger bei senaarensis als bei deserti;
5) Stacheln bei deserti mit drei dunklen Querbinden, bei senaarensis mit einer.
Fügen wir zu dem bei 5 erwähnten Umstände noch hinzu, dass die Stacheln des jugend-
lichen deserti nur eine dunkle Querbinde haben und somit mit denen des erwachsenen sena-
arensis übereinstimmen, so dürfte aus obigem hervorgehen, dass senaarensis als die am
wenigsten abgeänderte Foim betrachtet werden muss, welche nur in dem bei 3 angegebenen
Merkmale weiter entwickelt ist als deserti. In diesem Zusammenhange ist auch hervorzu-
heben, dass senaarensis näher mit den beiden orientalischen Formen — auch in der Stachel-
färbung — übereinstimmt als deserti.
Dorsalis — mir nur durch Andersons und de Wintons Beschreibung bekannt —
scheint am nächsten mit deserti verwandt zu sein.
IV. Der Frontalis - Stamm
umfasst 1) E. frontalis: südwestliches Afrika, doch selten südhch vom Orange-Fluss; Griqua
Land West, Orange-Freistaat, Transvaal, Matabele- und Mashonaland, NataP);
2) E. sclateri: Somaliland;
3) E. albiventris: Senegambien durch Central- Afrika südlich bisUkamba und nördlich
bis Somaliland;
4) E. algirus: Tripolis, Tunis, Algier, Marocco, Andalusien, Balearen-').
Dieser Stamm unterscheidet sich von den bisher besprochenen:
1) durch den einfachen Bau der Tympanalregion (siehe oben pag. 54);
2) dadurch, dass der dorsale Schädelumriss einen Bogen bildet'), dessen höchste Krüm-
mung in der Frontalregion liegt; am meisten ausgeprägt ist dies bei albiventris (Textfig. LVII),
etwas weniger bei frontalis und manchen algirus-Individuen, bei welchen letzteren dieses
Verhalten auch durch stärkere Ausbildung der Crista sagittalis etwas gestört werden kann.
Dieser Schädelform schliesst sich zunächst der jugendliche Schädel von europaeus (Text-
figur LVIII) an, während bei älteren europaeus-Individuen die Parietalregion, allerdings
vornehmlich durch Ausbildung der Crista sagittalis, erhöht erscheint. Bei allen vorher be-
sprochenen Erinaceus-Stämmen ist die Parietalregion, auch ohne dass eine Crista sagittalis
ausgebildet ist, am meisten gewölbt und überragt im Profil bedeutend die Frontalregion (Text-
figur LIX).
Auch in ihrer übrigen Konfiguration und ihren relativen Maassen stimmen die Schädel
dieses Stammes überein. Bei allen ist das Palatinum hinter der Crista transversa gross*).
Der obere P3 ist gut entwickelt bei frontalis, sclateri und algirus, während er bei
albiventris verschiedene Grade der Rückbildung aufweist (siehe oben pag. 21,i, wenn er auch
nie so i-udimentär wird wie bei den Mitgliedern des pictus-Stammes.
i) Sclater oi.
2) Nach brieflicher Mitteilung des Heim Oldficld Thomas.
3) Wie sclateri sich in dieser Beziehung verhält, ist mir nicht bekannt.
4) Entgegen Dobsons Angabe (82 pag. 7).
— 89 -
Der Hallux ist bei allen rückgebildet und bei albiventris fehlt er, weshalb man auch
diese Art als den Repräsentanten einer besonderen Gattung (Proechinus Kitzinger; Atelerix
Pomel) aufgefasst hat. Doch hat Dobson') nachgewiesen, dass albiventris-Individuen vor-
kommen, bei denen ein äusserst rudimentärer Hallux an einem oder beiden Füssen vorhanden
ist, wodurch eine Sonderstellung dieser Art unhaltbar wird.
Bei keiner dieser Arten erlangen die Ohren eine bedeutendere Grösse — dies in Über-
einstimmung mit dem einfacheren Bau der Tympanalregion.
Frontalis und albiventris stehen einander besonders nahe. Der intime Zusammen-
hang zwischen den beiden Arten, die ja auch nahe gelegene Gebiete bewohnen, bekundet sich
durch das Vorkommen solcher Individuen von albiventris (von Lagos 2) und von der Gegend
des Rudolph-Sees"), die sich in der Färbung dem frontalis nähern. Da nun die Lagos-Exem-
plare des albiventris ausserdem mit einem Hallux-Rudimente ausgestattet sind und folglich
LVII
LVIII
LIX
Profilkonturen der Schädel von Erinaceus albiventris (Texttig. LVII), erwachsenes Individuum; Erinaceus europaeus, junges
Tier (LVIIIj; Erinaceus albulus, erwachsenes Tier (LIX). Schwach vergrössert.
auch in dieser Beziehung dem frontalis ähneln, da ferner die fraglichen Exemplare von Lagos
auch durch ihren Wohnort sich dem bisher bekannten Verbreitungsgebiete des frontalis
am meisten nähern, so liegt hier ein sehr eklatantes Beispiel des Parallelismus in den geogra-
phischen und morphologischen Beziehungen vor.
Nach Andersons Angaben soll sciateri sich dem frontalis anschliessen.
Durch bedeutendere Grösse und durch integumentale Charaktere sowie durch den ge-
trennten Wohnort (das paläarktische Afrika) unterscheidet sich algirus von den vorigen. Wenn
i) Dobson (84) pag. 401.
2) Dobson (84) pag. 402.
3) Rhoads (96) pag. 544.
Zoologica. Heft 37.
12
— 90 —
alliremein angenommen wird, dass die Sahara stets eine Barriere zwischen dem nördlichen
Afrika und der äthiopischen Region gebildet hat'), so ist dies nicht so zu verstehen, dass
nördlich und südlich von dieser Barriere nicht nahe verwandte Formen vorkommen könnten.
Um uns hiervon zu überzeugen, mag an Herpestes ichneumon und caffer erinnert werden,
welche einander so nahe verwandt sind, dass sie als Rassen einer Art aufgefasst worden
sind-), und denen wcsentlicii nur infolge ihrer geographischen Getrenntheit die Würde selb-
ständiger Arten verliehen worden ist: H. ichneumon hat nämlich eine dem E. algirus ähn-
liche Verbreitung, während H. caffer im Süden der Sahara vorkommt. Es kann somit die
Verbreitungsart des algirus nicht als Einwand gegen seine Zugehörigkeit zu den äthiopischen
Formen dieses .Stammes angeführt werden.
V. Der Eiiropaciis- Stdutni
umfasst nur E. curopaeus: weite Verbreitung in der paläarktischen Region (vom westlichen
Europa (Portugal) an bis in die daurischcn Hochsteppen und das Amurland, südlich über Italien
und Südosteuropa bis in die kaukasischen Länder^); ausserdem in China (E. dealbatus) und
Palästina'). In nördlicher Richtung geht er in Schweden bis zum 63", in Russland bis zum 61"
nördlicher Breite).
Es scheint mir allerdings zweifelhaft, ob europaeus von einer anderen Stammform als
die Mitglieder des frontalis-Stammes abzuleiten ist. Der Anschluss an diesen Stamm, speziell
an algirus, ist so auffallend, dass man wohl versucht sein könnte, europaeus als ein Diffe-
renzierungsprodukt des algirus oder doch einer beiden sehr nahestehenden, aber unbekannten
Form aufzufassen. Aber teils der Umstand, dass ich nicht mit unbekannten Faktoren rechnen
will, teils die hohe Differenzierung und die geographische Verbreitung des europaeus lassen
es mir als das Vorsichtigste erscheinen, demselben wenigstens bis auf weiteres eine Sonder-
stellung einzuräumen.
In bezug auf die allgemeine Form des Schädels (siehe oben pag. iS,S;, den Bau der
Tympanalregion und den gut entwickelten oberen P3 stimmt er mit dem frontal is-Stamm
überein.
Speziell in seiner ganzen äusseren Erscheinung und der Färbung ist er dem algirus,
dessen Verbreitungsgebiet an das seine grenzt, beziehungsweise in dieses (Spanien) übergreift,
auffallend ähnlich. Während früher die weisse Farbe des algirus am Vorderkopfe und an
der Ventralfläche des Rumpfes als ein Unterscheidungsmerkmal angesehen wurde, hat neuer-
dings De Win ton'') nachgewiesen, dass algirus -Exemplare aus Marocco auch hinsichtlich
der Färbung mit europaeus übereinstimmen.
Höher differenziert als algirus und zugleich als irgend eine andere lebende
oder fossile Erinaceus-Art ist europaeus in folgenden Eigenschaften:
1) Bedeutendere Körpergrösse ; im näheren oder ferneren Zusammenhang mit dieser
Eigenschaft stehen andere Differenzierungen wie stärkere Crista sagittalis und occipitalis und
die Form des Processus coronoideus (siehe oben pag. 52, 54).
i) Lydekker (q6) pag. 255.
2) Thomas 82.
3)_Brandt-WoIdrich (87) pag. 18.
4) Nach Exemplaren im zootomischen Institut zu Stockholm.
5) De Winton (97) pag. 955.
- 91 -
2) Differenzierung des Gebisses, namentlich die hohe Ausbildung, welche die oberen 1 3,
C, P 2, die unteren P4 undPd4 innerhalb der Grenzen dieser Art erreichen. Die während der
Ontogenese sich vollziehende Lageveränderung des oberen I 2 (vergl. oben pag. 17) ist gleich-
falls hierher zu rechnen.
3) Die Rippenknorpel sind unregelmässig verbreitert, während sie bei den übrigen von
mir darauf untersuchten Arten (algirus, micropus, collaris, albulus, auritus) viel
schlanker sind und einen mehr kreisrunden Durchschnitt haben.
4) Cxrössere Anzahl der Dorsolumbalwirbel').
In betreff des Verhaltens der Processus nasalis intermaxillae et frontis ist europaeus
höher differenziert als die Mehrzahl der anderen Arten, aber nicht als algirus.
Man darf wohl diesen höchsten Differenzierungsgrad als eine Ursache der
grösseren geographischen Verbreitung, durch welche sich europaeus vor allen
anderen Arten auszeichnet, auffassen.
In den folgenden zwei Punkten ist europaeus weniger differenziert als algirus (und
die übrigen Mitglieder des Frontalis-Stammes):
1) Hallux gut entwickelt.
2) Palatinum hinter der Crista transversa klein.
Als fernere Unterschiede zwischen algirus und europaeus führe ich Verschieden-
heiten im Bau des Schulterblattes, des Beckens und der Leber -j an, ohne ihre stammesgeschicht-
liche Bedeutung bewerten zu können.
Wir stehen hier also vor der interessanten, teilweise schon von Dobson berücksich-
tigten Erscheinung, dass der äussere Gesamthabitus von algirus und europaeus eine zum
Verwechseln grosse Übereinstimmung darbietet, während zugleich eine ganze Reihe unter-
scheidender „innerer" Merkmale vorhanden ist. Mit Rücksicht auf diese letzteren scheint mir
die Übereinstimmung in der äusseren Erscheinung nicht notwendig durch unmittelbare Ver-
wandtschaft, sondern eher durch Konvergenz hervorgerufen zu sein, womit natürlich die Zu-
gehörigkeit beider Arten zu demselben Stamme nicht in Frage gestellt zu werden braucht.
i) Von lo untersuchten Individuen des coIlaris-Stammes (8 albulus, i auritus, i collaris) haben sieben ig, drei 20
Dorsolumbalwirbel; i micropus, i algirus (nach Dobson auch deserti) haben 20, während 4 europaeus 21 Dorso-
lumbalwirbel haben (dieselbe Anzahl fand auch Dobson); vergleiche die Tabelle oben pag. 59.
2) I. Die Fossa supraspinata scapulae hat eine andere Form und ist bei algirus relativ etwas grösser im distalen
Teile als bei europaeus; auch das Foramen nutritium hat eine andere Lage. — 2. Der Ramus descendens pubis und der
Ramus ascendens ischii sind viel stärker bei europaeus als bei algirus. — 3. Die Leber von algirus schliesst sich europaeus
näher an als den übrigen von Dobson beschriebenen und abgebildeten E.-Arten. Doch überragt der Lobus centralis sinister
bei europaeus distalwärts den Lobus lateralis sinister et centralis dexter; in diesem Punkte stimmt algirus besser mit
den übrigen E.-Arten übeiein. Auch in der Form des Lob. caudatus ergeben sich Verschiedenheiten zwischen algirus
und europaeu.s.
Schlusssätze bezüglich der geographischen Verbreitung
und der Genealogie der Erinaceidae.
Die heutigen 1) Die Vergleichende Untersuchung der Organisationsverhältnisse der oben behandelten
rinaceini. f,gyjg lebenden 17 Erinaceus-Arten lehrt, dass einige mit einander viel mehr übereinstimmen
als andere, und zwar so, dass diese 17 Arten sich auf 4 (resp. 5) Gruppen, welche hier als
Stämme bezeichnet worden sind, verteilen lassen, und welche Gruppen nicht mit einander durch
Zwischenglieder verbunden sind.
2) Innerhalb jeder dieser 4 (5) Gruppen stehen die Mitglieder einander so nahe, dass
von dem gewöhnlichen zoographischen Standpunkte aus die meisten nicht als „Arten",
sondern als „Varietäten" aufzufassen wären.
3) Jede Art bewohnt ein von den andern Arten desselben Stammes verschiedenes Ge-
biet. Die Gebiete aber, welche von den verschiedenen Arten desselben Stammes bewohnt wer-
den, bilden eine jetzt oder doch früher zoogeographisch zusammenhängende Region.
4) Wie erwähnt, tritt nie, so viel bisher ermittelt, eine Art auf das Verbreitungsgebiet
der anderen desselben Stammes über. Dort, wo die Wohngebiete der Mitglieder desselben
Stammes sich nähern oder zusammenstossen, können morphologisch vermittelnde Formen auf-
treten, wie solche von pictus-micropus und fr on t al is-alb i ven tr is bekannt sind.
5) In bezug auf die Stämme mit ausgedehnterer Verbreitung (wie derpictus- und fron-
talis-Stamm) lässt sich nachweisen, dass innerhalb jedes Stammes der Grad der morpho-
logischen Verschiedenheit etwa dem der geographischen Getrenntheit der Stammesmitglieder
entspricht. Beispielsweise ist anzuführen, dass innerhalb des pictus -Stammes der morpho-
logische Unterschied zwischen den orientalischen und äthiopischen Arten grösser ist, als der
Unterschied dieser Artengruppen in sich; ebenso weicht der nordafrikanisch - spanische al-
girus viel bedeutender von den äthiopischen Arten des frontalis-Stammes ab als letztere
unter sich.
6) Aus diesen Thatsachen ergiebt sich mit Notwendigkeit, dass alle Arten desselben
Stammes durch geographische (topographische) Isolation entstanden sind. Die vorliegenden
Befunde bestätigen die neuerdings von Romanes (97) gemachten eingehenden Erörterungen
bezüglich der Wirksamkeit der Isolation.
7) 'Dass in der That die Arten-Difterenzierung innerhalb jedes Stammes hier durch Wan-
derung und darauf folgende topographische Isolation erfolgt ist, erhellt aus dem bei 5 er-
— 93 —
wähnten Umstände von dem Parallelismus zwischen morphologischer Verschiedenheit und geo-
graphischer Getrenntheit. Denn wären die Arten durch Abänderung einer oder einiger weit
verbreiteten Arten entstanden, so wäre nicht einzusehen, weshalb zwischen Arten, welche geo-
graphisch entferntere Gegenden bewohnen, die morphologische Verschiedenheit grösser sein
sollte als zwischen denjenigen, welche benachbarten Gebieten angehören.
8) Die jetzige geographische Verbreitung zusammengehalten mit den morphologischen
Befunden beweist dagegen, dass die heute lebenden, durch topographische Isolation gebildeten
Erinac e US-Arten von 4 (5) Stammformen (welche wahrscheinlich teilweise dasselbe Gebiet
bewohnten), abstammen müssen. Wie aber aus den obigen Untersuchungen hervorgeht, ist
wohl keine der heutigen Arten als eine dieser Stammformen anzusprechen, wenn auch, wie
ebenfalls die vorige Analyse lehrt, solche Formen wie j e r d o n i und c o 1 1 a r i s jedenfalls nur
durch ganz untergeordnete Charaktere von ihrer respektiven Stammform abweichen').
9) Innerhalb verschiedener Stämme können Parallelformen, gleichartige Produkte durch
gleichartige Ursachen hervorgerufen, auftreten. Das sind somit Konvergenzformen, welche
nicht unmittelbar mit einander verwandt sind. Besonders auffällige Beispiele dieser Art Kon-
vergenz sind macracanthus des jerdoni- und megalotis des collaris-Stammes.
10) Als wahrscheinlich hat die vorhergehende Untersuchung ergeben, dass von allen
Stämmen, welche in der orientalischen und den daran grenzenden Teilen der paläarktischen
Region leben, die am wenigsten differenzierten Arten (jerdoni, collaris, pictus) das nord-
westliche Indien bewohnen, dass somit dieser Teil der orientalischen Region der Ausgangs-
punkt für die fraglichen Stämme bildet. Mit dieser Auffassung harmoniert vortrefflich der
Umstand, dass, wie andere zoogeographische Befunde lehren, das nordwestliche Indien die
jetzige Verbindungsstelle zwischen der orientalischen und paläarktischen Säugetierwelt ist.
11) Wie bereits oben nachgewiesen, bestätigt die heutige Verbreitung der Mitglieder
des pictus-Stammes (siehe oben pag. 85) die auf paläontologische und zoogeographische Gründe
gestutzte Auffassung einer einstmaligen Landverbindung zwischen orientalischer und äthi-
opischer Region
12) Jedenfalls enthält entweder der jerdoni- oder der collaris-Stamm die am wenigsten
differenzierten Erinaceus-Formen. Diese Auffassung lässt sich vornehmlich dadurch begründen,
dass innerhalb dieser Stämme die Arten mit längstem Gesichtsschädel, mit ursprünglichster
Form des untern Pd 4 und der Tympanalregion — besonders in bezug auf das Tympanicum-
Dach — vorkommen; in diesen Punkten stimmen sie nämlich mehr als andere lebende Er ina-
ceus- Arten mit den Gymnurini überein. Die Entscheidung dagegen, ob der jerdoni- oder
der collaris-Stamm der ursprünglichste ist, hängt davon ab, ob das Fehlen oder das Vor-
kommen der stachelfreien Kopfpartie als der ursprüngliche Zustand zu betrachten ist. Da die
obigen Überlegungen es wahrscheinlich machen, dass das Vorkommen einer stachelfreien
Kopfpartie das Ursprüngliche ist, und da ausserdem jerdoni einen längeren Gesichtsschädel
hat, so haben wir Gründe anzunehmen, dass der jerdoni-Stamm und innerhalb dieses wiederum
Erinaceus jerdoni der am wenigsten differenzierte unter den lebenden Erinaceini ist.
13) Bemerkenswert ist, dass jeder der am wenigsten differenzierten Stämme (jerdoni-
i) In welcher Weise diese 4 (5) Stämme unter sich zusammenhängen, kann zur Zeit nur durch Hypothesen
beantwortet werden, und wird diese Frage deshalb hier übergangen.
— 94 —
und collaris-Stamm)') eine geringere geographische Verbreitung als jeder der übrigen, höher
differenzierten Stämme hat.
14) Die höchste Differenzierung erlangt die Gattung Erinaceus nach zwei verschiedenen
Richtungen hindurch deserti und europaeus. Bei deserti haben die Komphkation der Tym-
panalregion und die Breite des Schädels ihren Höhepunkt erreicht. Europaeus hat sich jeden-
falls noch weiter, aber in anderer Richtung vom Ausgangspunkte entfernt, indem er durch be-
deutendere Körpergrösse, höhere Differenzierung des Gebisses und grössere Rippenzahl alle
anderen Arten überragt; diese höhere Differenzierung ist wohl in ursächliche Beziehung zu
der grösseren geographischen Verbreitung, durch die sich europaeus vor allen anderen Arten
auszeichnet, zu bringen.
Während wir uns also durch vergleichende Untersuchung der morphologischen Verhält-
nisse in Verbindung mit den zoogeographischen Thatsachen von einigen Vorgängen in der Ent-
stehungsgeschichte der heutigen Erinaceus-Arten eine vollkommen exakte Vorstellung machen
können — exakt weil diese Vorstellung unmittelbar den dargelegten Thatsachen entspringt — ,
so haben wir in bezug auf die bei 10 und 12 gestellte Frage nach der am wenigsten diffe-
renzierten lebenden Erinaceus-Art keine vöUig präzise Antwort geben können. Da innerhalb
dieser Gattung in bezug auf die bei 12 erwähnten Eigenschaften kein regressiver Entwick-
lungsgang geargwöhnt werden kann, fällt in diesem Falle die am ,, wenigsten differenzierte"
Form mit der „ältesten" zusammen. Wir haben aber für die Beantwortung dieser Frage nur
die vergleichende Anatomie anwenden können, indem wir uns auf die Gymnurini stützten,
während die Paläontologie, welche in diesem Punkte natürlich den Ausschlag zu geben hat,
uns im Stiche lässt. Die bisher gefundenen Reste von fossilen Erinaceus-Arten sind nämlich
nicht so vollständig, dass ihre nähere oder fernere Übereinstimmung mit einer bestimmten
lebenden Art sich feststellen Hesse. Doch ist zu bemei'ken, dass der einzige, bisher palä-
ontologisch zugängliche Punkt, die Beschaffenheit des Pd 4 (resp. P4), die oben vorgetragene
Auffassung stützt.
Ausgestor- In bczug auf die ausgestorbenen Erinaceus-Arten lässt sich aber feststellen, dass
bene Erina- ^^^^ _ ^^^^ ^wci glcich ZU nennenden Ausnahmen — kleiner als die kleinste der
heute lebenden Arten sind-). Dieser Umstand berechtigt nun jedenfalls zu dem Schluss-
satze, dass die unmittelbaren Nachkommen der ausgestorbenen Arten unter den kleineren der
heute lebenden Arten zu suchen sind. Dies wiederum harmoniert auf das Vollkommenste mit
dem Umstände, dass solche Formen wie jerdoni, pictus und frontalis, welche wir aus an-
deren, oben angeführten Gründen als die ursprünglichsten, jede in ihrer Gruppe, angenommen
haben, zu den kleinsten lebenden Arten gehören.
Zwei der fossilen Arten bilden eine Ausnahme, nämlich E. oeningensis und Palaeoer.
intermedius, indem der erstcre die kleineren lebenden Formen an Grösse übertrifft, wäh-
i) Etwa von E. auritus abgesehen.
2) -Ich stütze mich hierbei auf die Angaben oder Abbildungen von ImUiüI, Schlosser, Gervais, Deperet
und Hofmann über Palaeoerinaceus edvvardsi, cayluxi, Krinaceus priscus, arvernensis und san-
s a n i e n s i s.
- 95 -
rend der letztere sogar dem E. europaeus gleichkommt. Aber diese Arten gehören — be-
zeichnend genug! — zu den jüngsten der bisher gefundenen ausgestorbenen Arten').
Jn bezug auf die geographische Verbreitung der Familie der Erinaceidae in ihrer Ge- Geogra-
samtheit ist zunächst hervorzuheben, dass in der äthiopischen und paläarktischen Region nur p*"^"^'^' '^*'^-
breitung der
Erinaceini, aber keine Gymnurini vorkommen, welche letztere auf die orientalische Region Familie der
beschränkt sind. Wie aber bereits Lydekker^) hervorhebt, schliessen Gymnurini und Eri- Etinaceidae
naceini einander in ihrer jetzigen Verbreitung in der orientalischen Region aus: diese be- ^ '° ' '^^.^
■ ■■ " '^ Gesamtheit.
wohnen ausschliesslich die indische, jene sind nur in der malaischen und birmanischen Sub-
region zu finden — im Gegensatz zum Verhalten während der Eocänzeit, wo Necrogym-
nurus und Palaeoerinaceus dasselbe Gebiet bewohnten. Aus der vorhergehenden Unter-
suchung erhellt aber, dass von demjenigen Erinaceus-Stamm (i. e. pictus), welcher Repräsen-
tanten sowohl in der orientalischen Region als in Afrika hat, die orientalischen jedenfalls die
am wenigsten differenzierten sind. Schliesslich erinnere ich auch daran, dass, wie wir gesehen
haben, die in der orientalischen Region vorkommenden Arten höchst wahrscheinlich weniger
differenziert sind als die paläarktischen und äthiopischen Arten desselben Stammes.
Fassen wir die eben dargelegten Thatsachen zusammen, so können wir konstatieren,
dass die Differenzierung innerhalb der Erinaceiden-Familie (Gymnurini — weniger diffe-
renzierte Erinaceini — höher diflerenzierte Erinaceini) in einem nördlich vom Äquator
liegenden Ländergürtel von Osten nach Westen (Hinterindien — Indien — Central - Afrika)
stufenweise zunimmt. Wir erhalten also durch diese Erwägungen eine weitere Stütze für die
oben (pag. 93) ausgesprochene Ansicht, dass die indische Subregion als der Ausgangspunkt der
heutigen Erinaceus -Arten zu betrachten ist.
Wir erinnern uns ferner, dass von der jüngeren Eocän- bis zur mittleren (resp. jüngeren)
Miocänperiode die Gymnurini in Europa lebten. Seitdem sind sie hier gänzlich verschwunden
und begegnen uns in der Jetztzeit nur im tropischen Teile der indischen Region. Es dürfte
daher die Annahme gerechtfertigt sein, dass die Temperaturabnahme, welche zu Ende der
Miocänzeit in Europa erfolgte, den Gymnurini verderblich wairde, so dass sie von hier süd-
wärts wanderten, resp. nur in den besagten Tropengegenden fortleben konnten 3), während die mo-
dernen Arten der Erinaceus-Gattung eine weite Verbreitung erhielten. Wie wir sahen, leben
die am wenigsten differenzierten Erinaceus-Arten in der Nähe der Gymnurini.
Die geologische Geschichte der Gymnurini steht durchaus nicht vereinzelt da: es sei
hier nur an die Tragulinae erinnert, welche in Europa ebenfalls im Eocän beginnen und im
oberen Miocän verschwinden, um im Pliocän Südasiens wieder aufzutreten und vorzugsweise
in der malaischen Subregion fortzuleben •"). Ebenso kommt die Krokodilgattung Tomistoma
1) Sie sind obermiocän nach Osborn (oo), mittelmiocän nach Zittel (91). Lydckkers (gb) Annahme,
dass E. o e n 1 n g e n s i s die Stammform von a 1 g i r u s oder europaeus oder von beiden sein soll, lässt sich mit
dem bis lieute vorliegenden Material nicht begründen.
Der quartäre E. major Pomel wird meist als eine grosse Varietät von europaeus aufgefasst. Es ist
möglich, dass dies richtig ist; Pomels kurze Beschreibung giebt aber für Entscheidung dieser Frage keine Anhaltspunkte.
2) Lydekker 96 pag. 271.
3) Die von Lydekker (96) auf die raiocänen Gattungen Galeri.x und Lan thano therium gestützten
zoogeographischen Schlusssätze werden selbstverständlich nach meiner Darlegung der Zugehörigkeit dieser Formen zu
den Erinaceidae hinfällig.
4) Dorcatherium, „ein versprengter Reliktentypus der tertiären Traguliden" (Zittel) in Westafrika, bildet
selbstredend keinen Einwand gegen obige Parallele.
— 96 —
im Miocän Europas, in der Jetztzeit nur in der malaiisclicn Subregion vor; auch Cervulus
verhält sich ähnlich. Dass dieses gleichzeitige Verschwinden und Wiederauftreten in derselben
Region der Jetztwelt bei Gruppen mit so verschiedener Lebensweise wie Gymnurini, Tragu
linae und Tomistoma auf gemeinsamen geographischen und klimatischen Ursachen beruhen
muss, ist einleuchtend.
Schliesslich sei hier noch betont, dass das Resultat, zu welchem die Untersuchung des
Zahnsystems hinsichtlich der genealogischen Beziehungen der verschiedenen Erinaceiden ge-
führt hat (siehe pag. 47), durch die Durchmusterung der Gesamtorganisation und der zoogeo-
graphischen Thatsachen befestigt und erweitert worden ist.
Zusammenstellung einiger Resultate der vorliegenden
Untersuchung.
1) Die stamraesgeschichtliche Forschung hat nicht von den höheren Kategorien des
Systems, sondern von den Individuen, den einzigen Realitäten der lebenden Natur, auszugehen.
Für Fragen der Descendenz sind wir, da das Experiment wenigstens zur Zeit noch versagt,
auf die systematische Untersuchung von Formwandlungen angewiesen, wie sie bei Individuen
auftreten, über deren genetischen Zusammenhang kein Zweifel bestehen kann — also bei Indi-
viduen einer „Art". In den individuellen Formwandlungen (= individuellen Variationen) offen-
bart sich die Geschichte der „Art". Durch methodische Untersuchung möglichst vieler, ein-
ander nahestehender „Arten" gewinnen wir Anhaltspunkte für die Beurteilung der Modifikationen
von Art zu Art, um allmählig immer höhere Kategorien in das Bereich der genealogischen For-
schung zu ziehen. Die hierbei anzuwendende historische Methode fordert unweigerlich, dass
das fragliche Objekt, soweit möglich, nach allen Richtungen der biologischen Forschung ge-
prüft werde (siehe oben pag. 1—4).
2) Das Zahnsystem ist der am besten motivierte Ausgangspunkt für die Untersuchung
der Stammesgeschichte einer Säugetiergruppe, da sich auf dasselbe in ausgiebigerer Weise als
auf irgend ein anderes Organsystem die drei Instanzen der historischen Methode, vergleichende
Anatomie, Embryologie und Paläontologie, anwenden lassen. Denn bei ihm sind wir imstande,
die individuell frühere Entwicklungsstufe (d. h. das Milchgebiss) mit der historisch früheren
(fossile Formen) direkt zu vergleichen, ganz abgesehen davon, dass selbst bei fossilen Tieren
nicht selten das Milchgebiss der Untersuchung zugänglich ist. Wir haben somit im Zahns^'stem
einen vorzüglichen Prüfstein für die Tragweite des biogenetischen Satzes. Ausserdem ist das
Gebiss ganz besonders zum Studium der individuellen Variationen geeignet, da es äusserst
plastisch ist, gefügiger und vollständiger als die meisten anderen Organe auch den leisesten
Impulsen von aussen nachgiebt (siehe oben pag. 4 — 5).
3) Die Aufgabe der vorstehenden Arbeit ist, an dem gewählten Exempel, der in vieler Hin-
sicht für stammesgeschichtliche Untersuchungen besonders geeigneten Familie der Erinaceidae,
zu prüfen, wie weit man zur Erkenntnis des stammesgeschichtlichen Zusammenhanges vor-
dringen kann mit dem Zahnsystem als Ausgangspunkt und durch alleinige Benutzung des gegen-
wärtig vorliegenden Materials von vergleichend - anatomischen, embryologischen, paläontolo-
gischen , zoographischen und zoogeographischen Thatsachen , sowie durch Abwägung und
Zoologica. Heft 37. 13
- 98 -
Kombination derselben, ohne die Zuflucht zu hypothetischen Urformen zu nehmen (siehe oben
pag. 5—6).
4) Folgendes mag als Beispiel dienen, wie dieses Programm, welches seinen Ausgangs-
punkt von den individuellen Variationen des Gebisses nimmt und die hierbei gewonnenen Er-
gebnisse durch die Thatsachen der vergleichenden Anatomie und der Paläontologie prüft und
erweitert, sich in einigen Fällen hat durchführen lassen.
Individuelle Variation: der obere Eckzahn stellt bei verschiedenen Individuen
der Art Erinaceus europaeus eine Formenreihe dar, deren einer Endpunkt ein mehr in-
differentes Prämolarenstadium mit zwei getrennten Wurzeln, deren anderer ein typisch ausgebil-
deter „Eckzahn" mit einer Wurzel ist.
Vergleichende Anatomie: alle ihrer Gesamtorganisation nach am wenigsten diffe-
renzierten Erinaceus- Arten zeichnen sich durch einen prämolarenartigen , zweiwurzeligen
oberen Eckzahn aus; auch bei den Gymnurini, welche älter und nachweislich ursprünglicher
als die Erinaceini sind, hat der Zahn zweiWurzeln und z.T. auch eine prämolarenartige Krone.
Paläontologie: bei allen bisher bekannten fossilen Erinaceini hat der obere Eck-
zahn zwei Wurzeln (Krone nicht bekannt).
Schlusssatz: der obere Eckzahn der Erinaceidae hatte ursprünglich zwei getrennte
Wurzeln und eine prämolarenartige Krone; hieraus hat sich der „eckzahn"-artige Typus, wie
er bei einigen der modernen Arten vorkommt, entwickelt.
5) Innerhalb der Familie Erinaceidae vollzieht sich im Gebiss ein Differenzierungs-
vorgang, welcher darin besteht, dass die vorderen Schneidezähne eine höhere Ausbildung er-
langen, während in demselben Masse die mittleren Ante-Molaren physiologisch entlastet und
morphologisch reduziert werden. Durch diesen Prozess ist (unter Vermittelung von Hylomys)
aus dem Gebiss der Gymnurini das der Erinaceini entstanden.
6) Infolge von (teilweise mit Differenzierung kombinierter) Rückbildung gewisser Zähne
des Ersatzgebisses sind auch die entsprechenden Milchzähne rückgebildet resp. verschwunden.
Bei Erinaceus ist die Rückbildung resp. der Verlust einiger Zähne jedoch nicht hierauf
zurückzuführen, sondern als ein von den Gymnurini ererbter Zustand aufzufassen (siehe
oben pag. 29).
7) Das Zahnsystem von Necrogymnurus, einem der ältesten bekannten Erinaceiden,
erfüllt alle Ansprüche, welche man an die Stammform der übrigen heute bekannten Glieder
der Familie stellen kann (siehe oben pag. 30 — 31).
8) Von Necrogymnurus aus haben sich die Gebisse der Erinaceidae nach zwei
verschiedenen Richtungen hin entwickelt. Die eine Richtung ist von Galerix, Lanthano-
therium und Gymnura, die andere von Hylomys und Erinaceini eingeschlagen worden.
9) Galerix, welcher bisher allgemein zu den Menotyphla (Tupaiidae und Macro-
scelididae) gerechnet wurde, aber seiner ganzen Organisation nach ein typischer Gym nurine
ist, schliesst sich in seinem Gebiss Necrogymnurus zunächst an und nimmt eine Stellung
zwischen diesem und Gymnura ein (siehe oben pag. 30, 77—78).
10) In dem Milchgebiss von Gymnura haben sich Zeugnisse dafür erhalten, dass das
Ante-Molarengebiss dieses Tieres einst mit dem des Necrogymnurus näher übereinstimmte
als heutzutage (siehe pag. 31, 43).
11) Das Hylomys-Gebiss hat sich, wie erwähnt, aus dem des Necrogymnurus durch
- 99 —
einen Vorgang (Satz 5) entwickelt, welcher bei den Erinaceini kulminiert. In dem Zahn-
system der letzteren sind zwei Kraftpunkte in der oberen und untern Zahnreihe entstanden,
welche durch II, resp. 12 und P4 repräsentiert werden. Innerhalb der Art Er. europaeus
bildet sich im Oberkiefer durch Entstehung eines wirklichen „Eckzahn"artigen oberen Eckzahns,
allein oder zusammen mit 13 und P 2, ein dritter Kraftpunkt aus (siehe oben pag. 34, 36—39).
12) Dass sich der Übergang von dem Gymnurinen-Gebiss in das der Erinaceini auf
die oben angegebene Weise historisch vollzogen hat, dafür hat die Paläontologie bisher nur zwei
Zeugen in gewissen Befunden bei Tetracus und Palaeoerinaceus vorgeführt (siehe oben
pag. 34).
13) Die befremdende Thatsache, dass ein so kräftiger Zahn wie 13 des Er in accus
nicht oder nur durch eine Zahnscherbe im Milchgebiss vertreten ist, während beispielsweise
der fast rudimentäre 1^2 einen wohl ausgebildeten Id2 zum Vorgänger hat, kann nicht anders
erklärt werden, als dass hier kein von Erinaceus erworbener, sondern ein ererbter Zu-
stand — ererbt von einer Form, bei der 1 3 so schwach war, dass Id 3 unterdrückt wurde —
vorliegt. Solche Formen linden wir nun in der That bei den Gj'mnurini, und so wird das
Fehlen des Id3 bei Erinaceus durch die Annahme einer Ableitung von dem abgeschwächten
1 3 bei H y 1 o m y s verständlich. Die prämolarenartige Gestalt des 13 ist bei E r i n a c e u s
kein Erbe, sondern ein Neuerwerb und steht im Zusammenhang mit dem Umstände, dass auch
der nebenstehende C eine entsprechende Gestalt hat (siehe oben pag. 35).
14) Das Vorkommen von zwei Wurzeln bei C ist für die Erinaceidae das Primäre
und von einem Prämolaren-Stadium abgeleitet, was auch der Fall bei Gymnura ist, welche
eine hohe, schlanke, somit typische Eckzahnkrone mit Zweiwurzeligkeit verbindet. Inner-
halb der Art Erinaceus europaeus vollzieht sich an diesem Zahne ein Dififerenzierungs-
prozess, dessen einzelne Etappen wir in der individuellen Variation wiederfinden: von einem
Zahn mit Prämolarenkrone und zwei Wurzeln zu einem solchen mit wirklicher Eckzahnkrone
und einer oder (wie bei Gymnura) mit zwei Wurzeln; einzelne Individuen anderer Arten
können sich diesem Differenzierungsgrade nähern, ohne ihn völlig zu erreichen. Eine ähnliche,
wenn auch weniger umfassende Wandlung kann mit den Nachbarzähnen 1 3 und P 2 bei E.
europaeus vor sich gehen, wenn auch — und dies ist für das Verständnis der Entwicklungs-
vorgänge überhaupt bedeutungsvoll — nicht immer alle drei Zähne bei demselben Individuum
den Gipfel ihrer Differenzierung erreichen (siehe oben Mom. 11 und pag. 21, 36 — 38).
15) Bei P4 ist der phylogenetische Verlauf besonders klar: er besteht in einem allmäh-
lichen progressiven Entwicklungsgange, welcher bei Necrogymnurus beginnt und bei Eri-
naceus europaeus kulminiert, und zwar manifestiert sich diese Entwicklung vorzugsweise
in der allmählichen Ausbildung des Innenhöckers und der vorderen Basalspitze, welche Bestand-
teile innerhalb der Familie erworben sind (siehe oben pag. 40—41).
16) Manche Milchzähne haben ein ursprünglicheres Gepräge bewahrt als die entspre-
chenden Ersatzzähne (siehe oben pag. 43).
17) Das Zahnsystem der Säugetiere kann sich rein progressiv differenzieren, und zwar
sowohl durch Erwerbung neuer Bestandteile der Krone und Wurzel als auch durch Entstehung
neuer Zahnindividuen (siehe oben pag. 45—46).
18) Bei den Umwandlungen des Zahnes ändern Krone und Wurzel nicht in gleichem
— 100 —
Tempo ab. Die Krone eilt im pr<jgressiven Differenzierungsprozesse der Wurzel voraus (siehe
oben pag. 46).
19) Die Untersuchung der Gesamtorganisation des Hylomys hat festgestellt, dass der-
selbe der ursprünglichste, am wenigsten differenzierte unter den lebenden E r i n a c e i d a e ist
und gleichzeitig die Kluft zwischen Gymnura und Erinaceus ausfüllt (siehe oben pag. 78— 80).
20) Die alt-tertiären Erinaccini haben viele Organisationszüge der Gymnurini be-
wahrt, welche bei den lebenden Er in aceus- Arten verschwunden sind (siehe oben pag. 80— 81).
21) Das Resultat, zu welchem die Untersuchung des Zahnsystems hinsichtlich der
genealogischen Beziehungen der verschiedenen Erinaceiden geführt hat (siehe pag. 49), ist
durch die Durchmusterung der Gesamtorganisation befestigt und erweitert worden.
22) Die verwandtschaftlichen Beziehungen der lebenden Erinaceus-Arten sind schon im
vorigen Kapitel (pag. 92—95) zusammengestellt worden, sodass hier nur folgende Resultate zu
betonen sind:
a) Die heute lebenden Erinaceus-Arten bilden 4 (resp. 5) nicht durch Zwischenglieder
mit einander verbundene Stämme, deren Mitglieder (,, Arten" oder „Varietäten"), wie die morpho-
logischen Thatsachen, kombiniert mit den zoogeographischen, lehren, durch topographische
(geographische) Isolation entstanden sind.
h) Die 17 lebenden Erinaceus-Arten stammen von 4 (5) Formen ab. Jedenfalls weichen
solche Arten wie jerdoni und collaris nur durch ganz untergeordnete Charaktere von der
betreffenden Stammform ab.
c) Innerhalb verschiedener Stämme können Parallelformen, gleichartige Produkte, durch
gleichartige Ursachen hervorgerufen , auftreten. Das sind somit Konvergenzbildungen , die
nicht unmittelbar mit einander verwandt zu sein brauchen.
d) Der jerdoni- oder colIaris-Stamm enthält die am wenigsten differenzierten Formen,
und jeder dieser Stämme hat eine geringere geographische Verbreitung als jeder der übrigen,
höher differenzierten Stämme. Die höchste Ausbildung erlangt die Gattung Erinaceus nach
zwei verschiedenen Richtungen hin in deserti und europaeus, welcher letztere sich am wei-
testen vom Ausgangspunkt entfernt hat.
e) Gymnurini und Erinaceini schliessen einander in ihrer heutigen Verbreitung in der
orientalischen Region aus: erstere bewohnen nur die malaische und birmanische, letztere nur
die indische Subregion — im Gegensatz zu dem Verhalten während der Eocänzeit, wo sie
(Necrogymnurus und Palaeoerinaceus) dasselbe Gebiet bewohnten.
f) Die Differenzierung innerhalb der Erinaceiden-Familie nimmt in einem nördlich vom
Äquator gelegenen Ländergürtel von Osten nach Westen stufenweise zu:
Hinterindien — Gymnurini;
Indien — weniger differenzierte Erinaceini;
Central-Afrika — höher differenzierte Erinaceini.
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Inhalts -Verzeichnis.
Einleitung. Aufgabe der vorliegenden Untersuchung
Das Zahnsystem.
Thatsachenmaterial
Historische Entwicklung des Zahnsystems bei den Hrinaceiden ,g
Historische Entwicklung einzelner Zähne
Stammesgeschichtliche Bedeutung des Milchgebisses. Einige allgemeinere Fragen ' ^2
Das Skelet ^„
48
Die Muskulatur
Das Integument
Die Verdauungs- und Atmungsorgane
Das Gehirn
72
Die Genitalorgane
^ 73
Die Verwandtschaftsverhältnisse der Erinaceidae _g
Schlusssätze bezüglich der geographischen Verbreitung und der Genealogie der Erinaceidae 92
Zusammenstellung einiger Resultate der vorliegenden Untersuchung 07
Verzeichnis der zitierten Litteratur
loi
Tafel I.
Hylomys suüliis.
Fig. I das persistierende Gebiss des Zwischen- und Oberkiefers, Fig. 2 des Unterkiefers (British iVIuseum London).
Fig. 3 das Milchgebiss des Zwischen- und Oberkiefers, Fig. 4 des Unterkiefers (Brit. I\Ius. London).
Fig. 5 die oberen, Fig. 6 die unteren Ante - Molaren des Milchgebisses. Fig. 5 zeigt den noch unentwickelten
oberen I 3 in seiner Alveole liegend, Fig. 6 den ebenfalls unentwickelten unteren P 2 in der Alveole ; in Fig. 3 — 4 ist von
diesen Zähnen nichts zu sehen (Zootomisches Institut Stockholm).
Fig. I — 6 2^/2 der natürlichen Grösse.
Gyiumira raffle sii.
Fig. 7 das persistierende Gebiss des Zwischen- und Oberkiefers, Fig. 8 des Unterkiefers von der Lateralfläche ;
Fig. 9 obere P3 — M3 von der Kaufläche (Zoot. Inst. Stockholm). Die natürliche Länge der Zahnreihen ist durch bei-
gefügte Linien bezeichnet.
Fig. 10 oberer rechtsseitiger M 3 von der Lateralfläche, Fig. 1 1 untere linksseitige P 2, P3, P4 desselben jugend-
lichen Individuums (Naturhistorisches Museum Lübeck), ^/i nat. Gr.
Fig. 12a die oberen, Fig. 12b die unteren Milchzähne im Profil, Fig. 13a die oberen, Fig. 13b die unteren
rechtsseitigen Pd4 und M i von der Kaufläche (Brit. Mus. London). Fig. 12a und b doppelte nat. Gr., Fig. 13a und b
1V2 nat. Gr.
Necrogymniirtis cayluxi.
Fig. 14 untere C, P2 — M3 von der Lateralflächc, Fig. 15 unterer P4 desselben Kiefers von der Medialfläche
(Zoot. Inst. Stockholm). ~j\ nat. Gr.
Zoologica Heft XXXVII.
Taf. I.
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H. Bandsen & K. Bosenius del.
Lichtdruck der UgfltUHatKoRtuli vod Uurtin Kommsl » Jo,, BtuttRHrt
Tafel II.
Necrogymnums cayluxi.
Fio-. i6 Oberkieferzähne von der Kaufläche, rechterseits P 2— M 3, linkerseits M i und M 3. Die natürliche
Länge der Zahnreihen ist durch die beigefügten Linien angegeben.
Fig. 1 7 linker oberer P 3 von der Lateralfläche, ^/i nat. Gr.
Fig. 18 linker oberer P4 von der Lateralfläche; vorderer Innenhücker sichtbar. */i nat Gr.
Fig. 19 unterer I 3 von der Lateralfläche, -/i nat. Gr.
Die Originale zu den Fig. 16 — 19 gehören dem zoot. Inst, zu Stockholm an.
Gnlcri.x exilis.
Fig. 20 obere C, P2 — M 3 von der Lateralfläche. Die Figur ist nach zwei Stücken kombiniert, ^/i nat. Gr.
Fig. 21 obere P2 — M3 von der Kaufläche, "/i nat. Gr.
Fig. 22 Alveolen der oberen C, P i und P 2. ^/j nat. Gr.
Fig. 23 Alveolen der unteren I i — 13, C sowie die Pi — P4 von der Kaufläche; Fig. 24 dasselbe Stück von
der Lateralfläche.
Fig. 25 untere P 2 — M 2 von der Lateralfläche.
Die natürliche Länge der Zahnreihen in Fig. 23 — 25 ist durch die beigefügten Linien angegeben.
Fig. 20 — 22 nach Exemplaren von Steinheim (Naturalien-Kabinet zu Stuttgart). Fig. 23 — 25 nach Exemplaren
von Grive-St. Alban (Zoot. Inst, zu Stockholm).
Fig. 2O Erinaceiis alhiihis: Unterkieferzähnc eines erwachsenen Individuums (mit I2 und P4), Fig. 27 dieselben
eines jungen Individuums (mit I d 2 und P d 4). Etwa ^/i nat. Gr.
Fig. 28 — 30 Erinaccus europacus: die oberen Schneidezähne von der Kaufläche, um die Lageveränderung des I2
während der Entwicklung zu zeigen ; Fig. 28 entstammt einem jungen, Fig. 29 einem etwas älteren und Fig. 30 einem
fast ausgewachsenen Individuum, ^/i nat. Gr.
Fig. 31 Erinaceiis pictus: dieselbe Partie wie Fig. 28 — 30. 2V2 niit. Gr.
Fig. 32 Erinaceiis albivcnliis: die oberen Schneidezähne von der Lateralfläche. 7i nat. Gr.
Fig. 33 Erinaceiis auritus (libycus) : rechter oberer I 2. Etwa Vi nat. Gr.
Fig. 34 Erinaceus cmopacus (dealbatus): rechter oberer I 2. Etwa -/i nat. Gr.
F"ig. 35 — 36 Erinaceiis alliivenliis: rechter oberer I 2 von zwei Individuen. Etwa -/i nat. Gr.
Fig. 37 — 39 Erinaceiis algiriis: linker oberer I 3 von drei Individuen.
Fig. 26 — 32 und 37 — 39 nach Exemplaren im zoot. Inst, zu Stockholm, Fig. 33—36 nach Exemplaren im Mus.
für Naturkunde zu Berlin.
Zoologica Heft XXXVII.
Taf. II.
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H. Bundsen & E. Rosenius del.
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l^lahtdrticK dar HofkunBlamtali vod Uartln Hommel S Co., Ututtgart.
Tafel III.
Erinaccus ciiropacus.
Zälinc aus dem Zzvischoi- und Oberkiefer.
Ante-Molaren mit blosgelegten Wurzeln. jVs nat- Gr.
Linker C. ^/i nat. Gr.
Ante-Molaren. 2'/2 nat. Gr.
C und P 2 ; a der rechten, b der linken Seite desselben (weiblichen) Individuums. Wurzeln blosgelegt.
Linker C. -/i nat. Gr.
Linksseitige Ante-Molaren. 2V2 nat. Gr.
Linksseitige Ante-Molaren eines jugendlichen Individuums, darunter Cd und Pd4. j'/» nat. Gr.
Linksseitige Ante-Molarenreihe mit einem überzähligen Prämolaren. 2V2 nat. Gr.
P4. 2V2 nat. Gr.
Linker P d 3 ; a von der Lateralfläche, b von der Kaufläche mit den Umrissen der P 2 und P d 4.
Linker P 3 a : von der Lateralfläche, b von der Kaufläche mit den Umrissen des P 2 und P 4. Vi nat. Gr.
P d 4 a von der rechten Seite mit überzähliger Wurzel, b von der linken Seite. Demselben Indivi-
duum v/'k Fig. 49 entnommen, ^/i nat. Gr.
Fig. 52. Pd4 mit den Umrissen der übrigen Ante-Molaren und des M i. 2V2 nat. Gr.
Alle Figuren nach Exemplaren im zootomischen Institut zu Stockholm.
Fig. 40.
Fig. 41.
Fig. 42.
Fig- 43-
3/1 nat.
Gr.
Fig. 44-
Fig. 45'
Fig. 46.
,
Fig. 47-
Fig. 48.
Fig. 49-
2/, nat.
Gr.
Fig. 50.
Fig. 51-
Zoologica Heft XXXVII.
Taf. III.
H. Bnndsen del.
iiialtttfrucii dar HarkunitaBitklt von Ukitia Koiiiia*! ft Uo., UtvttgMt.
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ZOOLOGICA.
Orieinal-AbliaiuUungen
dem Gesamtgetiete der Zoologie.
Herausgegeben
viin
Professor Dr. Carl Chua in Leipzig.
Heft 38.
Duftorgane der männlichen Schmetterlinge
von
Karl Gottwalt Illig.
(Mit fünf Tafeln.)
■•^=]ÄC
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Duftorgane
der
männlichen Schmetterling'e
von
Karl Gottwalt Illig.
Mit fünf Tafeln.
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1902.
Alle Rechte, insbesondere das der Uebersetzung, vorbehalten.
Carl (ieorgi. Universitäts-Buchdruckerei in Bonn.
Einleitung' und geschichtlicher Überblick.
„Duftorgane" können sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen der Schmetter-
linge vorkommen. Man bezeichnet damit Organe, welche ein duftendes Sekret bilden und ab-
sondern und dadurch zur Anlockung des anderen Geschlechtes beitragen.
Merkwürdigerweise sind gerade die weniger häufigen Duftorgane der Weibchen, die
sich hauptsächlich in der Familie der Spinner finden, in weiteren Kreisen bekannt. Es ist ein
alter Brauch der Schmetterlingssammler, abends die trägen SpinnerAveibchen in Käfigen ins
Freie zu bringen, damit sie durch ihren Duft die flüchtigeren Männchen ködern.
Viel häufiger, aber weniger bekannt sind die Duftorgane bei männlichen Schmetterlingen;
fast in jeder Familie finden sich Vertreter mit solchen Einrichtungen.
Der erste Forscher, der das Duften gewisser Schmetterlinge wahrnahm, war Linn^;
er gab sogar einer Erebidenart den Namen „odora". Ein Duftorgan, und zwar das von Hepialus
hecta, beschreibt zum ersten Male De Geer (1), freilich ohne über die Funktion desselben Auf-
schluss geben zu können. Der Franzose Baillif entdeckte 1825 die Duftschuppen von Pieris
rapae; er nannte sie „plumules" und hielt sie für Missbildungen.
Deschamps(2) bildete sie 1835 zuerst ab, mit ihnen zugleich auch Duftschuppen von
Lycäniden. Er erkannte ihren sekundär-geschlechtlichen Charakter, da er sie nur an Männchen
beobachtete. Ihrer Funktion nach schienen sie ihm zur Atmung zu gehören.
Erst 30 Jahre später setzte der Engländer Watson (3, 4, 5, 6) die Untersuchungen über
die Duftorgane fort. Er giebt viele Abbildungen von Duftschuppen, namentlich auch von
solchen exotischer Lepidopteren. Seiner Meinung nach dienen sie dazu, Luft in die Tracheen
einzupumpen.
In den nächsten Jahren untersuchten nun mehrere Forscher jene Organe. Unter ihnen
nimmt Fritz Müller die erste Stelle ein. Ihm verdanken wir nicht nur die Beschreibung einer
grossen Anzahl sehr interessanter Duftorgane, namentlich von südamerikanischen Lepi-
dopteren (10— 17), sondern auch an einem Männchen von CalHdryas argante den direkten Nach-
weis, dass der Geruch von einem Haarbüschel des Hinterflügels ausging. Dieser Entdeckung
folgten noch mehrere, und somit war die Funktion jener Organe festgestellt.
Mit Recht fragte nun August Weismann (18), woher eigentlich die duftende Substanz
stamme. Er wies damit auf die Notwendigkeit einer anatomischen Untersuchung hin. Aber die
nächsten Jahre brachten zwar eine Reihe wertvoller Arbeiten über die äussere Morphologie
der Duftorgane, so die Abhandlungen von Aurivillius (19) und Erich Haase(31 und 32), die
Anatomie dagegen berücksichtigen nur zwei kleinere Abhandlungen von Bertkau (27 und 28)
und je eine von Thomas (38) und Reichenau (29).
Zoologien. Heft 33. ^
_ 2
Darum soll es der Zweck dieser Arbeit sein, die Duftorgane der männlichen Schmetter-
linge besonders auf ihren anatomischen Bau und, soweit es möglich ist, auch auf ihre Funktion
und Entwickelung hin zu untersuchen.
Untersuchungen über die Innervierung der Duftorgane sind von mir nicht angestellt
worden. Wie aber Guenther(42) in seiner Abhandlung „Über Nervenendigungen auf dem
Schmetterlingsflügel" darlegt, sind Nerven in den Flügelrippen vorhanden, sodass hier befind-
liche Duftorgane innerviert sein könnten. Dagegen für die zwischen den Rippen gelegenen
Flügelteile Nerven nachzuweisen, ist Guenther nicht gelungen. Es bleibt daher die Frage
nach der Innervierung der an jenen Flügelstellen gelegenen Duftorgane noch unbeantwortet.
Lage der Diiftorgane.
Die Duftorgane sind bei den Schmetterlingsmännchcn, welche solche besitzen, an ver-
schiedenen Körperstellen zur Ausbildung gelangt. "Wir finden sie z. B. auf den Flügeln als
zerstreut stehende Duftschuppen bei Pieriden und Lycaeniden, zu Duftflecken vereinigt bei
Colias, in einem Umschlage des Flügelrandes bei Hesperiden, in Flügelfalten bei Danais, an
den Beinen bei Hesperiden und Noctuen, an der Basis des Hinterleibes bei Sphingiden und am
Ende des Hinterleibs bei Danais und Euploea.
So lässt sich folgende Tabelle aufstellen, nach der auch diese Abhandlung angeordnet
ist: (An den angeführten Beispielen sind die Einzeluntersuchungen angestellt worden.)
Duftorgane der männlichen Schmetterlinge.
I. Auf den Flügeln:
A) Zerstreut stehende Duftschuppen: (Pieris napi, Lycaena icarus, Lycaena jolas.)
B) Duft flecke: (Euploea, Eurema excavata, CoHas edusa.)
C) Costalumschläge: (Syrichthus malvae, Nisoniades tages.)
D) Flügel falten: (Danais plexippus, Danais chrysippus.)
II. An den Beinen:
I. An der Tibia:
2. Am Femur:
A) An den Hinterbeinen:
(Syrichtlius malvae.)
(Hepialus hecta.)
B) Ad den Vorderbeinen:
(Pechipogon barbalis.)
III. Am Abdomen:
A) An der Basis: (Acherontia atropos, Sphinx ligustri.)
B) Am Ende: (Danais plexippus, Euploea.)
Beschreibung einzelner Typen von Duftorganen.
Zerstreut stehende Duftschuppen auf den Flügeln.
\'ertreter mit solchen Duftorganen sind zunächst die Männchen verschiedener Arten aus
der Familie der Pieridae. So können wir sie z. B. unter den einheimischen Arten finden bei
Pieris brassicae, P. rapae, P. napi, Aporia crataegi und Anthocharis cardamines. Allen ist ge-
meinsam, dass ihre Duftschuppen an der Spitze einen feinen Haarbüschel tragen, weshalb ihnen
Baillif ja auch den Namen ,,plumules" = „Federbuschschuppen" gab.
Besonders zahlreich und verhältnismässig gross sind sie bei Pieris napi ausgebildet,
weshalb ich mich bei der ferneren Betrachtung auf diesen Schmetterling beschränken will.
(Tafel 1.)
Die Federbuschschuppen haben bei Pieris napi länglich-lanzettliche Gestalt. (Fig. 1.)
Am Grunde (gr) sind sie nierenförmig eingebuchtet und mit einem für die Grösse der Schuppe
sehr zarten Stiele (st) am Flügel befestigt. Auf ihrer Oberfläche kann man feine Längsleisten (1)
von Chitin erkennen, welche sich oben in den Haarbüschel (h) fortzusetzen scheinen. An Länge
übertreffen sie die gewöhnlichen Schuppen, abgesehen von den langen Haar- und Fransen-
schuppen, bedeutend. Eine gewöhnliche weisse Schuppe ist etwa 0,210 mm, eine schwarze
0,110 mm, eine Duftschuppe dagegen bis 0,350 mm lang. Die Federbuschschuppen überziehen
die Oberseite der Vorder- und Hinterflügel als ein zarter, weisser Flaum. Sie sind so hinfällig,
dass man sie selbst bei sanfter Berührung abstreift. Bringt man den Flügel in Alkohol, so
lösen sie sich ab und schwimmen oben auf der Flüssigkeit. Sind sie schon im frischen Zu-
stande ausserordentlich durchsichtig, so erweisen sie sich, in Kanadabalsam, Glycerin oder
andere Mittel eingebettet, als völlig glashell.
Die Duftschuppen stehen bei Pieris napi in regelmässigen Reihen zwischen den übrigen
Schuppen. Schon Deschamps (2) bildet ein .Stück Flügel mit den reihenweise angeordneten
Alveolen der Federbuschschuppen ab. Bei einigen Männchen von Pieris napi fand ich je eine
Reihe, bei anderen sogar je zwei Reihen Duftschuppen zwischen den übrigen Schuppen-
reihen. (Fig. 2 : d = Alveolen der Duftschuppen, g = Alveolen der gewöhnlichen Schuppen.)
Die Alveolen der Duftschuppen sind etwas kürzer als die der gewöhnlichen Schuppen, dafür
aber breiter; erstere sind 0,009 mm lang und 0,007 mm breit, letztere 0,012 mm lang und 0,003 mm
breit. So erscheinen erstere als breite Näpfe (Fig. 3). Der Boden (b) derselben ist convex
nach aussen gewölbt. In der Mitte (m) ist er durchbrochen, und dieser Öffnung sitzt das Stiel-
chen der Duftschuppe auf Letzteres zeigt der Längsschnitt Fig. 4 bei st.
Schuppt man einen Flügel ab, färbt ihn etwa 24 bis 36 Stunden mit Boraxcarmin und
wäscht ihn dann gut aus, oder, was noch besser ist, färbt man ihn nach Heidenhain, (wobei
— 5 —
er etwa 4 Tage im Eisenalaun, 1 bis Vj., Tag im Hämatoxylin liegen und dann gut differenziert
werden muss), so sieht man unter allen Alveolen, sowohl denen der Duftschuppen wie auch
denen der gewöhnlichen Schuppen, Protoplasma und Kerne. Unter den Duftschuppen ist aber
die lebende Zellsubstanz in viel reicherem Masse zu finden als unter den anderen Schuppen.
So liegen unter ersteren meist zwei grosse Kerne. Protoplasma ist soviel vorhanden, dass
der Flügel unter der Duftschuppenaiveole aufgetrieben erscheint. Der Grossenuntcrschied
zwischen einer Duftschuppenzelle (D) und der Zelle einer gewöhnlichen Schuppe ist an Fig. 4
ersichtlich.
Diese grossen Zellen unter den Duftschuppen sondern eine leicht verdunstende, duftende
Substanz, jedenfalls ein ätherisches Öl, ab, welche durch die Schuppen austritt. Da die Zellen
bei frisch geschlüpften Weisslingen gross, bei älteren Exemplaren aber mehr oder weniger ge-
schrumpft erscheinen, so ist anzunehmen, dass es besonders kräftig angelegte Hypodermiszellen
sind, die hier als Drüsenzellen funktionieren, und dass diese Zellen allmählich aufgebraucht
werden. Eine Verbindung mit den Rippen, durch die eine Stoffzufuhr zu jenen Zellen vom
Körper aus stattfinden könnte, oder auch ein Angefülltsein des Flügellumens mit Blut ist nicht
zu entdecken. Der Duft, der von den Duftorganen ausgeht, lässt sich bei Pieris napi sehr
wohl durch unser Geruchsorgan wahrnehmen. Man braucht nur über den unversehrten Flügel
eines Männchens mit dem Finger zu streichen, so wird man an letzterem deutlich das Sekret
riechen. Weismann (18) vergleicht den Duft mit dem Gerüche von Citronen- oder Melissen-
blüten; mir scheint er eher dem Gerüche des Saftes von unseren kultivierten CruCiferen zu
ähneln.
Wie nun eigentlich das Sekret zum Austritt gelangt, lässt sich schwer entscheiden, da
sich an den Duftschuppen infolge ihrer ausserordentlichen Pellucidität mit dem Mikroskope
schwerlich etwas erkennen lässt und wegen ihrer Hinfälligkeit beim Überftihren in Flüssigkeiten
brauchbare Schnitte sich nicht anfertigen lassen.
So wird sich Weismanns (18) Ansicht, dass feine Kanälchen die Schuppe durchziehen
und an der Spitze der Büschelhaare münden, kaum sicher beweisen lassen. Ausserdem stände
dieser Fall im Vergleich mit dem Bau der Duftschuppen anderer Lepidopteren ziemlich ver-
einzelt da. Es ist an der Hand der Vergleichung eher anzunehmen, dass sich auf der Ober-
fläche der Schuppen feine Poren finden, und dass der Haarbüschel dazu dient, eine grössere
Oberfläche zu Schäften und so die Verdunstung zu beschleunigen. Ja, wenn man die Hinfällig-
keit der Duftschuppen in Betracht zieht, könnte man sogar annehmen, dass gerade durch das
Abreissen derselben dem Sekret ein bequemer Ausweg geboten würde. Hierfür sprächen ferner
ihre exponierte Lage, der dünne Stiel, ihre ziemlich lockere Anheftung in weiten Alveolen (die
gewöhnlichen Schuppen dagegen sitzen tiefer in engeren Alveolen) und endlich die Thatsache,
dass länger fliegende Falter die Duftschuppen fast ganz verloren haben. Im Falle geschlecht-
licher Erregung kann der Weissling die letzteren leicht durch Aneinanderreihen der Flügel
abstreifen, wobei gerade die Haarbüschel geeignete Angriffspunkte böten.
Ferner sind es unter den Lepidopteren die Lycaeniden, welche auf den Flügeln zerstreut
stehende Duftschuppen besitzen. Wegen ihrer eigentümlichen Gestalt sind sie schon frühzeitig
— 6 —
verschiedenen Forschern aufgefallen. Deschamps (2) und Watson (3 biso) bilden eine ganze
Reihe davon ab. In neuerer Zeit hat sie Köhler (39) an 78 Lycänaarten nachgewiesen.
Zur Untersuchung des feineren Baues der Duftorgane haben mir Lycaena icarus und
Lycaena jolas gedient.
Die Duftschuppen der Lycaeniden stehen wie die der Pieriden in regelmässigen Quer-
reihen zwischen den übrigen Schuppen; Doppelreihen habe ich nie gefunden. (Tafel I.)
(Fig. 5: dd = Duftschuppen,
de = Deckschuppen, 1 Gewöhnliche
gr = Grundschuppen. | Schuppen.)
Während die gewöhnlichen Schuppen kurzgestielt, breit, etwa dachziegelförmig sind, be-
sitzen die Duftschuppen ein längeres Stielchen und eine mehr abgerundete Spreite, sodass sie
bei Lycaena icarus spateiförmig (Fig. 6), bei Lycaena jolas schaufeiförmig (Fig. 7) erscheinen.
Bei ersterem Falter sind sie 0,065 mm lang und 0,015 mm breit, bei letzterem 0,076 mm lang
und 0,038 mm breit. Das Auffälligste an diesen Schuppen ist aber, dass auf ihnen Punkte zu
sehen sind, die, in Längsreihen angeordnet, meist durch Längsstreifen, seltener durch Quer-
streifen verbunden erscheinen (Fig. 6 und 7). Deshalb gab ihnen auch Schneider (36) den
Namen ,,TUpfelschuppen".
Da diese Schuppen noch nicht auf Schnitten betrachtet worden sind, so ist man über
ihren Bau bisher irrtümlicher Meinung gewesen. Aurivillius (19) hat ihnen den Namen „Blasen-
schuppen" gegeben; denn er und alle anderen Forscher, die diese Gebilde betrachteten, halten
sie für blasig aufgetrieben. Die Punkte sehen Deschamps (2), Watson (3 bis 6) und Weis-
inann(18) für Öfl'nungen an, die nach den beiden erstgenannten Forschern der Luft als Ein-
gang in die Tracheen dienen, während Weis mann sie für die Austrittsöffnungen des Duft-
stoffes hält. Anthony (8 und 9) dagegen stellt sie dar als Chitinknöpfchen, welche chitinigen
Längsleisten auf der Oberfläche der blasenförmigen Schuppe aufsitzen.
Aber ein Querschnitt mittels des Mikrotoms liefert ein vöHig anderes Bild. Die Duft-
schuppen der Lycaeniden haben die Gestalt eines Löffels, der seine concave Seite vom Flügel
w'egkehrt (Fig. 8 und 9). Den Stiel bildet ein feines Röhrchen, welches sich verbreitert und
in das Schälchen des Löffels übergeht. An dieser Übergangsstelle (Fig. 6 ue) hört die obere
Wand des verbreiterten Stielröhrchens auf, sodass man bei der Schale auf den Grund des
Schuppeninneren blicken kann (Fig. 6 und 7 gru). Die Beschreibung dieses Überganges kann
ich allerdings nur unter Vorbehalt geben, da die Kleinheit der Objekte und die ausserordent-
liche Feinheit der Chitinlamellen leicht zu Irrtümern führen können. Doch spricht auch die
Entstehung der Duftschuppen sehr für einen derartigen Bau. Diese sind, wie Köhler (39) dar-
legt, aus gewöhnlichen, haarförmigen Schuppen hervorgegangen. Wie alle Schuppen, so haben
, auch diese zwischen ihrer oberen und unteren Begrenzungslamelle kleine W'ände und Säulchen,
welche verhüten, dass sich die Schuppe beim Entfalten des Flügels nach dem Ausschlüpfen
blasig aufbläht.
Wenn nun bei den Duftschuppen die obere Chitinlamelle weggefallen ist, so sieht man
noch auf die Wände und Säulchen. Letztere Gebilde sind es nun, welche teils für Löcher,
teils für Chitinknöpfchen auf der Oberfläche der Schuppe angesehen worden sind, während man
die zurückgebliebenen Wände für chitinige Längsleisten der Oberfläche hielt. Bei Lycaena
carus zeigen sich mehrere solcher Längswände (Fig. 6, 8 und 11 Iw), die sich in nicht ganz
— 7 —
regelmässigen Abschnitten zu Säulchcn (sl) verdicken. Die Duftschuppen von Lycaena jolas
besitzen hier und da Querwände, die sich von einem Säulchen (sl) einer Längswand (Iw) zu
dem einer benachbarten erstrecken (Fig. 7 und 9 qw). Die Längswände weisen bei letztge-
nanntem Schmetterlinge oft Unterbrechungen auf (Fig. 6 und 10 (Längsschnitt), lw = Längs-
wand, u = Unterbrechung).
Ausserdem ist bei Lycaena jolas die obere Lamelle nicht ganz geschwunden ; an Fig. 9
kann man sehen, dass sie sich noch als feine Membran (dl) an mehreren Stellen zwischen den
Wänden und Säulchen ausspannt, sodass nur noch etliche grössere Öffnungen (Fig. 9 oe) dem
Sekret den Ausweg gestatten. Auch von den chitinigen Längsleisten, die auf der Oberfläche
fast jeder gewöhnlichen Schuppe vorhanden sind und ihnen eine feine Streifung verleihen, sind
bei den Duftschuppen von Lycaena jolas noch Reste zu erkennen. So zeigt die feine Deck-
lamelle noch diese Verdickungen (Fig. 9, 11). Auf Längsschnitten kann man sie oft über die
ganze Länge der Schuppe verfolgen (Fig. 10, 11). Auch der dunkle Oberrand, den die Längs-
wände der Duftschuppen von Lycaena icarus meist zeigen (Fig. 11, 11), ist jedenfalls als eine
solche Chitinleiste aufzufassen.
Die Wände und Säulchen erfüllen einen doppelten Zweck. Einesteils geben sie der
dünnwandigen Schale, die ja zum grössten Teile nur noch von einer Chitinlamelle begrenzt
wird, die nötige Festigkeit. Andernteils tragen sie zur Vergrösserung der Oberfläche bei und
befördern so das Verdunsten des Sekrets. Dieses wird gebildet durch Zellen am Grunde der
Duftschuppen, und durch das hohle Stielchen wird es bis zu der Verdampfungsschale der
letzteren geleitet. Wie bei den Pieriden, so ist auch bei den Lycaeniden der Flügel unter der
Anheftungsstelle der Duftschuppe etwas aufgetrieben, und die Basalzelle der letzteren besitzt
mehr Protoplasma als die der gewöhnlichen Schuppe. Die Kerne der Drüsenzellem sind eben-
falls grösser; oft sind sogar mehrere von ihnen in einer Zelle vorhanden (Fig. 10, dr und k).
Da auch diese Zellen isoliert liegen, so ist auch hier anzunehmen, dass die lebende Sub-
stanz zur Bildung des Sekrets allmählich aufgebraucht wird.
Duftflecke.
Unter allen Duftorganen sind die Duftflecke die am häufigsten vorkommenden. Wie
Fritz Müller (10) und Aurivillius (19) gezeigt haben, besitzen viele einheimische Satyriden,
unter den Pieriden mehrere Colias-Arten (21, 22), unter den Lycaeniden einige Thecla- Arten
solche Dufteinrichtungen. Eine grosse Reihe weiterer Vertreter wird sich'anschliessen, wenn
einmal die Microlepidoptera eine genauere Untersuchung erfahren. Besonders schöne und
grosse Duftflecke zeigen uns viele exotische Schmetterlinge; ich will hier nur auf mehrere
Untersuchungen von Fritz Müller (11, 13 bis 17) und Haase(32) hinweisen.
Tafel I, Fig. 12 und 13 stellen den Vorder- und Hinterflügel einer hinterindischen Euploea
dar. (Leider war es mir nicht möglich, die Art näher zu bestimmen.) Der Schmetterling be-
sitzt vier grosse Duftflecke, auf jedem Flügel einen. Sie sind matt gelbbraun gefärbt und auf
der Unterseite des Vorderflügels und der Oberseite des Hinterflügels so gelegen, dass sie in
der Ruhelage der Flügel aufeinander passen. Der Innenrand des Vorderflügels ist stark ver-
— 8 —
breitert. Vom Duftfleck bis zum Innenrande breitet sich ein seidenglänzender, feinbeschuppter
„Reibefleck" aus (Fig. 12 und 13, r).
Der Duftfleck liegt auf dem Vorderflügel zu beiden Seiten der Dorsalader (Fig. 12, do),
auf dem Hinterflügel um die Abzweigungsstelle des ersten und zweiten Astes der inneren Me-
dianader herum (Fig. 13, im), sodass er sich zum Teil in die Mittelzelle erstreckt.
Ein solcher Duftfleck ist mit Duftschuppen so dicht besetzt, dass er unter dem Mikroskop
völlig undurchsichtig ist. Die Schuppen nehmen eine mehr aufrechte Stellung ein als die ge-
wöhnlichen ; infolgedessen erhält der Fleck ein mehliges Aussehen. Eine einzelne Duftschuppe
ist lang elliptisch geformt (Fig. 14). Ihre Länge beträgt 0,232 mm, ihi'e Breite 0,049 mm.
Auflallig ist ihre bedeutende Dicke im Vergleich zu der von gewöhnlichen Schuppen. Letztere
sind etwa 0,003 mm, erstere dagegen 0,013 mm dick. Diese Erscheinung hängt mit dem weiter
hinten beschriebenen inneren Bau zusammen. Der Stiel der Duftschuppe setzt sich nicht wie
bei den gewöhnlichen Schuppen am unteren Ende derselben an, sondern etwas aufwärts an der
hinteren Seite der Duftschuppe, sodass diese nach vorn und unten eine Zunge streckt, welche
den Aussenrand der Alveole umschliesst (Fig. 14 und 16, z).
Ausserordentlich schön lässt sich nun bei Euploea erkennen, auf welche Weise der
Duftstoff" nach aussen gelangt. Unter der Duftschuppe liegt eine grosse, mehrkernige Zelle,
die als Drüsenzellc funktioniert (Fig. 16, d). Von dieser aus gelangt das abgeschiedene Sekret
durch den Stiel der Schuppe in das Innere derselben. Durch ein äusserst zartes, schwamm-
artiges Gewebe (Fig. 15 und 16, schw) wird es weitergeleitet und tritt schliesslich durch Poren
auf der Oberfläche der Duftschuppe aus. Ungefähr 2000 solcher Poren mit einem Durchmesser
von et\\a 0,0015 mm durchsetzen die Decklamelle der Duftschuppe. Sie liegen in Längsreihen
zwischen den Chitinleisten der Schuppenoberfläche. Mit starker Vergrösserung kann man sie
auf letzterer deutlich erkennen (Fig. 14, po). i\uf Quer- und Längsschnitten lässt sich auch
der Zusammenhang der Poren mit den mannigfach gewundenen Hohlräumen des Schuppen-
inneren wahrnehmen (Fig. 15 und 16, po).
Durch diesen eigenartigen Bau der Duftschuppen wird die Verdunstungsfläche ausser-
ordentlich vergrössert und die momentane Wirkung des Sekrets wesentlich erhöht. Ein zu-
sammenhängender Tropfen desselben würde wohl langsamer verbraucht werden, aber infolge
seiner verhältnissmässig kleinen Oberfläche würde er im Augenblicke des Gebrauchs von viel
schwächerer Wirkung sein. Ein tropfenweises Austreten namentlich am Grunde der Duft-
schuppe ist deshalb dadurch vermieden, dass die vorher erwähnte Zunge den Rand der Alveole
umfasst und so das Sekret zwingt, den Weg durch den feinen Zerstäuber der Duftschuppe zu
nehmen. Dass es bei der Euploea auf eine momentane Wirkung des Duftorgans ankommt,
darauf weist die ganze Anlage desselben hin. Für gewöhnlich schliesst der Schmetterling sein
Duftorgan gegen die äussere Luft ab, indem er Vorder- und Hinterflügel gegeneinanderdrückt.
Im Augenblicke geschlechtlicher Erregung aber entfernt er beide Flügel von einander und lässt
den lockenden Wohlgeruch entweichen, und dann ist sicher das Männchen im Vorteüe, dessen
Duftorgan augenblicklich am stärksten wirkt. Die sogenannten „Reibeflecke" scheinen nicht
die Bedeutung zu haben, die ihr Name angiebt, dass nämlich auf ihnen durch entsprechende
Flügelbewegungen das Sekret verrieben und zu schnellerer Verdunstung gebracht werde.
Letzteres wird durch die Duftschuppen selbst vollkommen erreicht. Die genannten glatten
Flächen Averden vielmehr ein innigeres Aneinanderschliessen der beiden Flügel ermöglichen
- 9 —
und so den Schmetterling besser vor unnötigem Verlust an Dultstoff bewahren als rauhe, mit
grösseren Schuppen bedeckte Flächen, die zwischen sich grössere Hohlräume freilassen
würden.
\^jn dem Duftorgan der Euploea seiner Lage nach verschieden, aber seinem inneren
Bau nach ganz ähnlich erweist sich das Duftorgan vieler Männchen aus der Pieriden-Gattung
Eurema, von denen ich die hinterindische Art Eurema excavata genauer untersucht habe.
Das Duftorgan liegt bei diesem Falter auf der Unterseite der Vorderflügel, zu beiden
Seiten der Wurzel der inneren Medianader [Taf. II] (Fig. 1, imd). Es stellt sich dar als ein
schmaler, langer Duftfleck von licht schieferblauer Farbe.
Er ist mit breit elliptischen, an der Spitze sanft, am Grunde etwas stärker eingebuchteten
Duftschuppen besetzt (Fig. 2). Diese sind 0,083mm lang und 0,041mm breit; ihre Dicke,
0,008 mm, ist viermal so gross wie die der gewöhnlichen Schuppen.
Auffällig ist die ausserordentliche Verdickung der beiden FlUgellamellen unter den Duft-
schuppen. (Fig. 3, lo und lu). Der Raum für die ziemlich grossen, mehrkernigen DrUsenzellen
erscheint darin wie ausgemeisselt (Fig. 3, d).
Wie bei der Euploea, so ist auch bei Eurema excavata jede Duftschuppe mit schwamm-
artigem Gewebe erfüllt (Fig. 4) und auf ihrer Oberfläche mit Reihen von Poren versehen. Letztere
sind mehr oval als die der Euploea (Fig. 2, po); ihre Länge beträgt etwa 0,001mm. Eine über-
greifende Zunge am Grunde der Schuppe ist auch vorhanden, aber nicht so gross wie bei dem
vorher beschriebenen Falter.
Was an der untersuchten Eurema noch besonders auffällt, sind kleine, gelbbraune Körn-
chen, die an der Ausmündungsstelle der Drüsenzelle, im Stiele und im Innern der Duftschuppe
sichtbar sind. Ob es verhärtetes Sekret ist, lässt sich nicht genau feststellen, doch ist es höchst-
wahrscheinlich, zumal die Körnchen des Schuppeninneren in centrifugaler Richtung immer
kleiner und spärlicher werden, ein Beweis für das allmähliche Verdunsten des betreffenden
Stoßes.
An dritter Stelle will ich noch auf die Gattung Colias etwas näher eingehen, die von
imseren einheimischen Faltern die schönsten Duftflecke aufweist.
Colias edusa, Colias myrmidone und noch andere Arten besitzen auf ihren Hinterflügeln
zwischen den Wurzeln der Costal- und Subcostaladcr einen ockergelben Duftfleck. [Taf II]
(Fig. 5, c und sc).
Obwohl mir ausser getrockneten Exemplaren nur Spiritusmaterial von ganz frisch ge-
schlüpften Faltern der Art Colias edusa mit noch nicht entfalteten Flügeln zur Verfügung
stand, so liessen sich doch gerade an diesen jugendlichen Exemplaren einige interessante Be-
obachtungen machen.
Die ausgebildete Duftschuppe ist 0,175 mm lang und 0,068 mm breit. fFig. 6). \^on
ihrem inneren Bau Hess sich an den zarten Schuppen des frischgeschlüpften Materials nicht
viel erkennen. Doch könnte man annehmen, dass sie ähnlich gebaut sind wie die Duftschuppen
"von Euploea und Eurema. Erstens besitzen sie am Grunde eine Zunge (Fig. 6 und 8, z).
Zoologica. Heft 33. o
— 10 —
Zweitens zeigt schon die junge Duftschuppe die vierfache Diclce der gleichalterigen gewöhn-
lichen Schuppe. Drittens besitzt sie im Inneren schwammartige Struktur, und viertens zeigt
die getrocknete Schuppe zwischen den stark lichtbrechenden chitinigen Längsleisten dunkle
Flecken.
HauptsächHch aber geben Schnitte des unentwickelten Flügels Aufschluss über die
Stellung der Drüsenzellen zu den übrigen Hypodermiszellen des Flügels und dann über den
Bau der Drüsenzellen selbst.
Fig. 7 stellt den Längsschnitt durch einen Teil des Duftfleckes dar ; o ist die Oberseite,
u die Unterseite des Flügels. Beide sind noch gefaltet, wie man an u ohne weiteres von der
Unterseite, an Fig. 8, f auch von der Oberseite erkennen kann. Fig. 7, gz stellt Hypodermis-
zellen dar, welche zu Schuppenbildungszellen geworden sind; bei mehreren von ihnen sind die
Alveolen (a) sichtbar. Die Hypodermiszellen (dz) der Oberseite haben eine doppelte Funktion,
einesteils haben sie die Duftschuppen (ds) gebildet, andernteils dienen sie als Drüsenzellen.
An ganz jungen, aus der Puppe auspräparierten Flügeln kann man sehen, dass die
Hypodermiszellen jeder Flügellamelle ursprünglich ein zusammenhängendes Gewebe bilden,
über dem sich später das Chitin ausscheidet. Da aber nun bei den untersuchten Flügeln, wie
Fig. 7, 1 zeigt, zwischen den einzelnen Zellen Lücken auftreten,' so drängt sich die Frage auf,
wohin die übrigen Hypodermiszellen gekommen seien.
Ein etwas später auspräparierter Flügel zeigt uns Streifen wohlerhaltener Zellen, zwi-
schen denen verödete liegen. Also ein Teil der lebenden Substanz verschwindet. Aber nicht
nur die Zellen bleiben übrig, die unter den künftigen Schuppen liegen. Ein Teil der erhaltenen
Zellen rückt mehr in die Tiefe, nimmt gestreckte Gestalt an und sondert chitinige Stränge ab,
die den Flügel von oben nach unten durchsetzen (Fig. 7, str).
Wenn nun nach dem Ausschlüpfen der Flügel sich streckt, glätten sich die Falten; die
Chintinstränge aber, die meist zu Bündeln vereinigt sind, verhindern, dass der Flügel zunächst
durch den Blutdruck, dann durch den Luftdruck sackartig aufgebläht wird. Die Strangzellen
liegen in grosser Zahl um die Duftzellen herum, sodass es zunächst scheint, als besässen diese
an ihrer Peripherie noch eine Menge kleinerer Kerne.
Ausser diesen Lageverhältnissen lässt sich an den noch wohlerhaltenen Drüsenzellen
ihr innerer Bau sehr gut erkennen. (Fig. 8 stellt eine einzelne solche Zelle im Längsschnitt,
Fig. 9 einen schrägen Flächenschnitt durch einen Teil des Duftfleckes, etwa in der Richtung
X — y in Fig. 7, dar.)
Die Duftschuppe (ds) wird in der Alveole (da) namentlich durch die Verengerung v ge-
halten. Mit dem Stiele sitzt sie einem Hohlräume (h) auf Hinter diesem, von Protoplasma
umgeben, liegt der grosse Kern (k), der, wie Fig. 9, k^ zeigt, amöboide Gestalt besitzen kann.
Rund um die Duftzelle herum sehen wir bei strz die Strangzellen, bei str die einzelnen Stränge,
die durch eine feine Haut (m) zu Bündeln vereinigt sind.
Costalumschläge.
Duftorgane mit gewissen Schutzvorrichtungen gegen allzuschnellen Verbrauch des Duft-
stoffes, wie wir sie schon bei Euploea vorfanden, treten uns bei den fernerhin zu behandelnden
Arten in immer vollkommenerer Ausbildung entgegen.
— 11 —
Hierher gehören zunächst die Flügelumschläge. Bei exotischen Papilioniden [Haase (32)]
ist häufig der Innenrand der HinterflUgel nach oben umgeschlagen und bedeckt die Duftschuppen.
Bei vielen Hesperiden [Fritz Müller (17), Aurivillius (l9j], unter unseren einheimischen z. B. bei
Syrichthus malvae, Syr, carthami, Syr. alveus, Syr. serratulac und Nisoniades tages, ist der
Vorderrand nach oben umgelegt und bildet einen sogenannten Costalumschlag.
Ein Querschnitt durch den Costalumschlag von Syrichthus malvae [Taf. II] (Fig. 10)
lässt erkennen, dass sich der Flügel unmittelbar unter der Costalader (ca.) nach oben umge-
bogen hat. Über der Ader ist noch ein schmaler Flügelrand (fr) übrig. Grosse Deckschuppen
(dsch, durch blaue Farbe kenntlich gemacht), welche teils an der Unterseite der Costalader,
teils etwa in der Mitte zwischen letzterer und der Subcostalader (sca) dem Flügel aufsitzen,
schHessen die Falte nach aussen ab. In dieser Falte liegen dichtgedrängt die Dul'tschuppen (d),
welche, etwa 0,22 mm lang, am Grunde verbreitert und oben fein zugespitzt sind (Fig. 11). Jede
sitzt in einer hügelartig vorspringenden Alveole (Fig. 12, a), unter der eine grosse, meist mehrkernige
Drüsenzelle Hegt (d). Austrittsöffnungen für das Sekret sind an den Duftschuppen nicht wahr-
zunehmen. Auffällig ist aber, dass diese den Alveolen nur locker eingelugt sind; am Grunde
derselben ist keine Cuticula zu erkennen (Fig. 12, gr). So kann man annehmen, dass das Sekret
neben den Schuppen austritt und dass letztere nur noch zur Ausbreitung desselben dienen, in-
dem sie in ihrer Gesamtheit einen Büschel mit grosser Oberfläche ergeben. Ein Teil der
Schuppen scheint aber ganz geschwunden zu sein. Denn zwischen den Alveolen mit Duft-
schuppen sehen wir noch andere, die etwa 0,003 mm hohe und breite Becher darstellen und
keine Schuppen tragen. Unter jedem solchen Becher liegt eine Zelle mit einem grossen Kerne
(Fig. 12, be). Somit scheint hier eine Rückbildung der Schuppen zu Gunsten der Duftentwicke-
lung stattgefunden zu haben.
Noch besser lässt sich diese Thatsache an Nisoniades tages nachweisen. Bei dieser
Hesperide ist der Costalumschlag noch breiter als bei Syrichthus malvae (Fig. 13). Deck-
schuppen (dsch) sind in derselben Anordnung vorhanden. In der Falte begegnen wir nun
dreierlei Gebilden. Zunächst fallen uns Duftschuppen auf, die ebenso gestaltet sind wie die
von Syrichthus malvae, gelbbraun gefärbt und etwa 0,45 mm lang sind. Sie stecken gleichfalls
in Alveolen, an deren Grunde sich keine Cuticula erkennen lässt (Fig. 14, gr). Die basalen
Drüsenzellen besitzen mehrere Kerne (d). Ferner finden wir ebensolche Becher wie bei Syrich-
thus malvae, nur mit dem Unterschiede, dass jedem eine feine Haarschuppe (ha) aufsitzt und
die Basalzelle meist zweikernig ist (Fig. 15).
Die merkwürdigsten Gebilde aber innerhalb des Costalumschlags stellen schlotartige
Alveolen dar, welche sich unterhalb der Costalrippe finden (Fig. 13 und 16, schl). Der Rand
dieser Alveolen trägt drei bis vier lang ausgezogene Chitinspitzen. Die darunterliegende Zelle
besitzt einen grossen Kern (k), und um diesen herum liegen einige kleinere (kn) (Fig. 16). Ein
Querschnitt (Fig. 17) lässt diesen Bau noch deutlicher erkennen. Die kleineren Kerne haben
jedenfalls die Bestimmung, zur Absonderung der feinen Chitinlamellen beizutragen, die sich
inand um den ganzen Zellcomplex legen (Fig. 17, ch).
Die beschriebenen drei Gebilde stellen nun GHeder einer Entwickelungsreihe dar. Die
grossen Duftschuppen ähneln noch sehr den gewöhnlichen Schuppen. Die Haare sind nur noch
— 12 —
als Schuppenrudirnente aufzufassen. Beide Gebilde dienen der Ausbreitung des Sekrets. Die
schlotförmigen Alveolen haben die Schuppen ganz verloren ; ihre Verrichtung besteht nur noch
in Abscheidung des Duftstoffes. Wir haben also hier die Übergänge von den gewöhnlichen
Schuppen mit ihrer kleineren Basalzelle bis zu gut entwickelten Drüsenzellen. Die schlotffJrmigen
Alveolen hielt schon y\uri villius (19) für rudimentäre Schuppen; freilich kannte er nicht, da
er sie nicht bezüglich ihrer Drüsen untersuchte, ihre Bedeutung für d;is Duftorgan.
Flügelfalten.
Einen Schutz können die Duftorgane fernerhin erhalten durch Einfaltungen der Flügel-
fläche, in deren Innerem die Duftschuppen verborgen liegen. Einen solchen Bau weist z. B.
das kommaförmige Duftorgan auf den VorderflUgeln von Hesperia sylvanus und Hesp. thaumas
auf Oft ist die Falte noch durch breite Deckschuppen nach aussen abgeschlossen, dies ist
z. B. der Fall bei dem Kommafleck von Hesperia comma und der Flügelfalte auf dem ersten
Aste der inneren Medianader von Argynnis paphia. [Vergl. hierzu vVuri villius (19)].
Sehr ansehnliche und komplizierte Duftorgane genannter Art besitzen die Männchen der
Gattung Danais. Haase (32) führt eine ganze Reihe derselben an; M. B. Thomas (38) giebt
eine allerdings wenig eingehende Beschreibung der Anatomie ihrer Duftorgane. Von den
Danaiden standen mir Danais plexippus und Dan. chrysippus zur Verfügung.
Bei beiden Faltern liegt das Duftorgan unterhalb des ersten Astes der inneren Median-
ader, der an cheser Stelle schwach seitlich ausbiegt [Taf IIIJ (Fig. 1, 2 und 3, ri = l. Ast der
inneren Medianader). Ohne Mikroskop betrachtet, erscheint das Organ als ein erhabener, mit
schwarzen Schuppen bedeckter Fleck. Wendet man schwache Vergi-össerung an, so erhält
man ein Bild, wie es Fig. 3 darstellt. Der erhabene Fleck erweist sich als eine Falte, deren
spaltförmige Öffnung von der Rippe abgewendet liegt (Fig. 3 oe). Färbt man die Flügel (imi
geeignetsten mit Boraxcarmin, etwa 36 Stunden lang, dann gut auswaschen), so zeigt sich eine
schwache Färbung zwischen der Falte und der Rippe, und in letzterer färbt sich auch ein
Streifen, der sich nach oben und unten auskeilt (Fig. 3, s). Grössere Klarheit über diese Er-
scheinung gewährt uns ein Querschnitt durch die in Frage kommende Partie des Flügels wie
ihn Fig. 4 darbietet. Die Falte ist innen ausgekleidet mit Drüsenzellen (dz). Zellen in der
Faltenwandung bildet auch M. B. Thomas (38) ab; aber er .stellt sie weder als lebend, noch in
zutreffender Form und Anoi"dnung dar.
Die Verbindungsbrücke zwischen Falte und Rippe ist mit lebender Substanz (Ist) ange-
füllt, die sich mit gefärbt hat. Der Streifen im Inneren der Rippe erweist sich als eine An-
häufung ähnlicher Drüsenzellen wie in der Falte (dzr).
Zunächst sei nun näher auf den feineren Bau der Falte eingegangen. Sie wölbt sich in
Gestalt eines halben hohlen Rotationsellipsoids hervor. Ihr freier Rand (r) ist ein wenig einge-
rollt. Der Flügel bildet unter ihr eine seichte Vertiefung (v). Aussen ist die Falte mit einer
dickeren (ech), innen mit einer zarteren (ich) Chitinhaut bekleidet.
An Drüsenzellen sind zwei Arten vorhanden [Taf III] (Fig. 5). Die einen sind lang,
sackförmig (Is), die anderen kurz und nach unten zugespitzt (kz).
- 13 -
Die langen Drüsenzellen münden durch eine röhrenförmige Alveole (a'i in das Lumen
der Falte. In der Alveole sitzt eine kleine, elHptische Duftschuppe (d) mit kurzem Stiele. Un-
mittelbar unter diesem besitzt die Drüse einen Hohlraum (h), durch den aber das Protoplasma
eine Zunge bis zum Schuppenstiele streckt. Letzteres zeigt in der vorderen Zellenhälfte
körnige, in der von der Alveole abgelegenen Hälfte maschige Struktur fma). In die Protoplasma-
fäden des Maschenwerks eingelagert findet man feine braune Körnchen; es ist das Sekret,
welches hier abgesondert wird. Zu grösseren Kügelchen vereinigt findet man die Substanz in
der Umgebung der Kerne, und zwar sowohl des grossen, inmitten der Zelle gelegenen Kernes,
als auch der kleineixn mehr peripher gelegenen (k,). Ob das Sekret (se) an dieser Stelle nur
gesammelt oder in grösseren Mengen ausgeschieden wird, lässt sich hier nicht nachweisen. Im
oberen Teile der Zelle sieht man, wie solche braune Körnchen auf der Protoplasmabrücke den
Hohlraum (h) überschreiten und bis an den Schuppenstiel herantreten.
Die kleineren Kerne und das sie umgebende Protoplasma sind durch eine hellere Schicht
(Fig. 9 hl) von dem Protoplasma getrennt, das den grossen Kern einhüllt, sind also eigentlich
Zellen für sich. Aber durch eine gemeinsame Chitinhülle sind sie mit der grossen Drüsenzelle
vereinigt. Ausser ihrer Bedeutung für die Abscheidung des Duftstofifes werden sie die Aufgabe
haben, jene Chitinhülie abzuscheiden. So finden wir hier ähnliche Verhältnisse wie bei den
DrUsenzellen unter den schlotförmigen Alveolen von Nisoniades tages oder wie sie uns bei den
strangbildenden Zellen von Colias edusa entgegentreten, nur dass Ictzere nicht mit den Drüsen-
zellen eine engere \'erbindung eingehen.
Die kürzeren, kegelförmigen Drüsenzellen (Fig. 5, kz) besitzen nur einen grossen Kern,
um den herum ebenfalls braune Sekretkügelchen (se) liegen. Da hier das maschige Proto-
plasma fehlt und nur körniges vorhanden ist, so ist wohl mit Sicherheit anzunclimen, dass auch
im Umkreise der Kerne xA.bscheidung des Duftstoftes, und zwar in erhöhtem Masse, stattfindet.
Bevor das Sekret die Drüse verlässt, muss es ebenfalls einen Hohlraum (hi) passieren. Der
Austritt erfolgt durch eine breite, napff'örmige Alveole, die von einer äusserst feinen, concav
gewölbten Membran (m) \'erschlossen wird. An ihrer tiefsten Stelle wird letztere von einem
kurzen, feinen Haar durchbrochen (ha), welches bis zu dem Hohlräume hinabreicht. Wie das
Sekret bei diesen Zellen zum Austritt gelangt, ob das Haar ein feines Röhrchen ist oder ob
die dünne Membran von Poren durchsetzt wird, lässt sich wegen der Kleinheit der Objekte
nicht mehr nachweisen.
Einen interessanten Bau weist nun auch der neben der Duftfalte hinlaufende Teil der
Rippe auf An einer normalen Rippe kann man folgende Teile unterscheiden: Aussen herum
legen sich die beiden Flügellamellen (Fig. 10, flo u. flu), an denen man eine ältere und jüngere
(ae und j) Chitinschicht erkennen kann. Dann folgt nach innen eine geschlossene Chitinröhre,
die eigentliche Rippe. Unter ihrer Wand liegen Hypodermiszellen, und in ihrem Lumen ziehen
sich eine Trachee und die sogenannte massive Rippe hin.
Diese Teile lassen sich auch an der Rippe neben der Duftfalte erkennen. Bei Fig. 10
sehen wir aussen die Flügellamellen (s. oben); dann folgt das chitinige Rohr der Rippe (ehr);
tra stellt die Trachee und mr die massive Rippe dar. Die Hypodermiszellen zeigen aber hier
einen ganz abweichenden Bau. Sie sind, wie schon angedeutet, zu cylinderförmigen Drüsen-
zellen (dzr) umgebildet. Sie besitzen einen Kern (k) und ihrem Protoplasma sind SekretkügeL
— 14 —
chen in grosser Menge eingelagert (se). Nach der Peripherie der Rippe zu nimmt ihr Proto-
plasma strähnige Struktur an (Fig 10 und 11, pstr).
Eine Verbindung der Drüsen der Rippe mit denen der Duftfalte scheint nicht vorhanden
zu sein; denn obgleich das chitinige Rippenrohr nach der Falte zu eigentümlich zerschlissen (zs)
erscheint, lässt sich weder ein Durchgang noch irgendwo übertretendes Sekret erkennen. Das
Organ in der Rippe ist demnach als ein selbständig neben dem Faltenorgan bestehendes auf-
zufassen; es dient dazu, die Leistungen des Schmetterlings im Aussenden von Duft zu er-
höhen.
Die lebende Substanz in dem Flügelstück zwischen Rippe und Duftfalte dient jedenfalls
den Drüsen der letzteren als Reservestoff, zumal sie sich hinter allen DrUsenzellen hinzieht
(Fig. 4, Ist). Der Reservestoff der Rippendrüsen liegt hinter ihnen als flockige Protoplasma-
masse (Fig. 10, Isr). Das Sekret der letztgenannten Drüsen tritt durch Duftschuppen aus, die
auf der Rippe selbst stehen. Beide Schichten derselben sind an gewissen Stellen von einem
Kanal durchsetzt, der in der äusseren Chitinwand leicht s-förmig gekrümmt ist (Fig. 11 und 13, ca).
Am inneren Ende dieses Kanals liegt ziemlich an der Peripherie der darunter befind-
lichen Drüsenzelle ein Kern (kd), von dem aus sich ein Protoplasmastrang (pstg) in den Kanal
erstreckt (Fig. 11 und 13). Oft kann man in diesem Strange Sekretkörnchen liegen sehen
(Fig. 11, se). Aussen verbreitert sich der Gang zu einer trichterförmigen Alveole (a), und in
dieser steckt die Duftschuppe (d).
Eine Duftschuppe ergibt, längs durchschnitten, ein Bild, wie es Fig. 13, d darstellt. Die
der Rippe zugekehrte Wand des Stieles (uw) hört plötzlich auf, während sich die Aussenwand
(ow) in die Schuppe fortsetzt. Diese muss also an ihrem Grunde tütenförmig eingerollt sein
und so ein Ausgangsrohr für das Sekret bilden.
Da die Duftschuppen auf der Rippe nicht allzuhäufig anzutreffen sind (^gl. Fig. 3), we-
nigstens in viel geringerer Anzahl als Drüsenzellen in der Rippe vorhanden sind, so ist anzu-
nehmen, dass eine solche Zelle ihr Sekret an die andere weitergibt und dass schliesslich die
mehr peripher gelegenen Zellen (Fig. 10 und 11, kd) nur die Ausscheidung besorgen.
Mit dem oben beschriebenen Bau der Duftschuppen auf der Rippe würden auch mehrere
Beobachtungen an den kleinen Duftschuppen der Flügelfalte übereinstimmen. Fig. 6, a, b, c
zeigen ein und dieselbe Duftschuppe der Falte bei verschiedener Einstellung des Focus. In der
ersten Stellung (a) sehen wir den Grund der Schuppe schwach eingerollt; in der zweiten (b)
gibt er sich eben zu einem Rohre zusammen; in der dritten (c) ist dieses geschlossen. Ferner
hat man bei Aufsichten auf die Schuppen oft ein Bild wie Fig. 7. Trotzdem will ich diese An-
gaben über den Bau der Duftschuppen nicht als völlig verbürgt hinstellen, da einesteils die
Hypodermiszelle eigentümliche Crestalt annehmen mUsste, um ein so geformtes Schuppengebilde
abzuscheiden, und da andernteils das Chitin infolge seines grossen Lichtbrechungsvermögens
leicht zu irrtümlichen Bildern Veranlassung geben kann.
Aus einer vergleichenden Betrachtung der gewöhnlichen und der Duftschuppen lassen
sich auf die Entwickelung des Duftorgans einige Schlüsse ziehen. Auf dem Danaidenflügel
sind hauptsächlich zwei Arten gewöhnlicher Schuppen vertreten, erstens die kräftigen, ellipsen-
förmigen Deckschuppen, wie Fig. 12, a eine darstellt, zweitens die zarteren Grundschuppen mit
gezähntem Vorderrande. Den Deckschuppen ganz gleich gestaltet, aber etwas kleiner, sind
die Duftschuppen auf der Rippe. Dasselbe gilt auch von denen in der Flügelfalte, nur sind
— 15 -
letztere noch bedeutend kleiner. Das Grössenverhältnis mögen folgende Zahlen angeben: Eine
gewöhnliche Deckschuppe ist 0,125 mm, eine Duftschuppe der Rippe 0,119 mm, eine solche aus
der Falte 0,050 mm lang. (Vgl. hierzu Fig. 12; a = Deckschuppe, b = Duftschuppe von der Rippe,
c Duftschuppe aus der Falte.) So kann man wohl annehmen, dass die Duftschuppen aus den
Deckschuppen hervorgegangen sind und dass eine Rückbildung der letzteren stattgefunden hat.
Diese Annahme wird noch mehr bekräftigt, wenn wir die Umbildung der Grundschuppen
betrachten. Auf der Rippe finden wir, soweit das Duftorgan reicht, die Grundschuppen spär-
lich und nur kleinen Hypodermiszellen aufsitzend, die keine Drüsenzellen sind. In der Flügel -
falte aber suchen wir sie vergeblich. Auf einer Flächenansicht des Falteninneren jedoch
sehen wir, wie die engen Alveolen der grossen Drüsenzellen regelmässig mit den weiten Al-
veolen der kleinen DrUsenzellen abwechseln. In Fig. 8 stellt Isa die ersteren, kza die letzteren
dar. Diese Anordnung ist aber genau dieselbe, wie sie Deck- und Grundschuppen auf dem
Flügel zeigen. Sind nun die Duftschuppen und die langen Drüsenzellen aus Deckschuppen und
ihren Basalzellen hervorgegangen, so bleibt für die kurzen Drüsenzellen keine andere Bedeutung
übrig, als dass sie ursprünglich Hypodermiszellen von Grundschuppen waren, und die kurzen,
ihnen aufsitzenden Haare sind nur noch Rudimente der letzteren.
Duftorgane an den Beinen.
Diese Duftorgane bestehen, wie schon Fritz Müller (15) und Aurivillus (19) zeigen,
aus Büscheln langer, schlichter Haare, die der betreffende Schmetterling nach Belieben strahlig
ausbreiten und zusammenlegen kann. Eine Ausnahme hiervon macht in mehrfacher Hinsicht
Hepialus hecta, von dessen merkwürdigem Duftorgan weiter hinten die Rede sein soll. In ihrer
einfachsten Form finden wir solche Haarbüschel an den Hinterschienen mancher Hesperiden, z. ß.
bei Syrichthus malvae, Sj-r. alveus, Sjn-. carthami.
Bei Syrichthus malvae, der hier im besonderen betrachtet werden soll, ist es ein
gelbbrauner Büschel von etwa 2,5 mm Länge. Er ist an der Tibia des Hinterbeins, ein wenig
unter deren Gelenk mit dem Femur, angeheftet, und zwar an der dem Körper des Schmetter-
lings zugekehrten Seite [Tafel IV] (Fig. 1).
In der Ruhe ist er zusammengelegt imd in einer rinnenartigen Vertiefung an der Innen-
seite der Tibia verborgen; diese Rinne lässt sich auf Querschnitten deutlich erkennen (Fig. 3, r).
Die Strahlhaare besitzen in ihrem Inneren ein lockeres, chitiniges Maschengewebe (Fig. 6, chm);
auf ihrer Oberfläche verlaufen zarte Längsleisten. Poren zum Austritt des Sekrets, das in ein-
zelligen Drüsen am Grunde der Haare (dr) abgeschieden wird, sind nicht zu erkennen. Bei
einer Aufsicht auf die Alveolen sieht man aber, dass deren Wände gefaltet sind (Fig. 7, f), so-
dass jedenfalls dadurch dem Duftstoff der Austritt neben dem Haar gestattet ist.
Bemerkenswert ist hier noch der Mechanismus zum Aufrichten und Zusammenlegen
des Duftbüschels. Schon bei Betrachtung des ganzen Beines im durchfallenden Lichte (Fig. l,m),
noch besser auf Quer- (Fig. 2, m) und Längsschnitten (Fig. 4, m) sieht man, dass Muskeln (m)
an die Strahlhaare herantreten, welche der Tibia an ihrem oberen Ende angeheftet sind und
schräg durch den dem Femur zunächstliegenden Hohlraum derselben sich erstrecken. Jedes
— 16 —
Dufthaar weist an seinem Grunde eine eig-entümliche, flammenlinienartige Krümmung- auf
(Fig. 5 und 6, kr). Jedenfalls geschieht nun das Zusammenlegen und Aufrichten auf folgende
Weise: Zieht sich der Muskel zusammen (Fig. 5, m), so dreht sich das Haar als zweiarmig-
ungleicharmiger Hebel um eine vorspringende Kante (ka) der Alveole, und das Haar wird um-
o-elegt. Dabei drückt es aber an der anderen Seite auf den Chitinzapfen i,z) und presst diesen
nach unten. Inlblgedessen entsteht eine gewisse Spannung, die nach dem Erschlaffen des
Muskels das Haar emporrichtet (Fig. 6). Die freie Beweglichkeit wird dem letzteren gesichert
durch die Dünnhäutigkeit der Alveole (Fig. ö und (\ f). Ein übermässiges Zurückschnellen des
Haares wird verhütet durch den kräftigen, schräg nach abwärts gerichteten Chitintrichter der
äusseren Ah-eole (Fig. 6, tri).
Ebenfalls an der Tibia der Hinterbeine trägt Hepialus hecta die Duftorgane. Sie sind
von Bertkau (27) ziemlich eingehend, auch in anatomischer Hinsicht, behandelt worden, sodass
ich hier nui- noch wenig hinzuzufügen vermag. Hepialus hecta ist interessant zunächst durch
die keulig" verdickte Tibia seines Hinterbeines, dem die Tarsen vollständig fehlen. Aus einer
nach dem Körper zu gelegenen Rinne der Tibia ragt ein Büschel dicht zusammengedrängter,
langgestreckter Duftschuppen hervor (Fig. 9, d) [Taf IV].
Dieser eigentümliche Bau der Hinterbeine ist schon De Geer (1) aufgefallen. Er hielt
sie für Apparate zur Erhaltung des Gleichgewichtes beim Fluge. Ferner beobachtete er, dass
der Schmetterling, sobald er gefangen wird, die Hinterbeine fest an den Leib legt. Hiei'bei ist
ihm allerdings das Merkwürdigste an dem ganzen Tiere entgangen. Es zieht nicht nur die
Hinterbeine an, sondern es steckt die Tibia zum Teil in eine Tasche an der Basis des Hinter-
leibes (Fig. 8, ta). Hierin tritt uns eine der eigentümlichsten Schutz\"orrichtungen für das Duft-
organ entgegen.
Fertigt man von der verdickten Tibia Querschnitte an, so sieht man, dass sie mit
grossen, einzelligen Drüsen erfüllt ist. Sie konvergieren alle nach der rinnenartigen \'ertiefung
an der Tibia und münden jede in eine Duftschuppe (Fig. 10).
Diese Drüsen kann man übrigens bei Beobachtung der ganzen Tibia im durchfallenden
Lichte durchschimmern sehen (Fig. 9, dr).
Im Gegensatze zu Bertkau fand ich in den Drüsen nur sehr kleine Kerne (Fig. 10, k).
Ferner waren sie nur in der an der Mündung liegenden Hälfte mit flockigem Protoplasma (pr)
erfüllt, während die andere Hälfte einen grossen Saftraum (h) aufwies.
Auch die Duftschuppen fand ich etwas anders als sie Bertkau beschreibt. Wohl sind
sie an der Spitze keulig \-erdickt; aber sie sind nicht nur an ihrem Ende eingedrückt, sondern
nehmen infolge ihres zarten Baues, namentlich ihrer oberen Hälfte, durch gegenseitigen Druck
die mannigfaltigsten Formen an. Die Querschnitte Fig. 11, a und b sind einige Beispiele für
diese Ungestaltungen.
Die Duftschuppen sitzen in ziemlich flachen, dünnhäutigen Alveolen (Fig. 13, a); ihr Ba-
salteil '(b) ist von etwas kräftigerem Chitin umgeben. Die ganze Schuppe ist von lockerem
Maschenwerk erfüllt, zwischen dem sich in der unteren Hälfte (b) gelbbraune Körnchen, viel-
leicht Sekret, eingelagert finden.
- 17 —
Die eingedrückte Spitze der Schupre soll nach Bertkau eine Öffnung aufweisen. Nun
fand ich zwar am oberen Ende einiger Duftschuppen, ü<>v{ wo ihre chitinigen Längsleisten kon-
vergieren, eine Öffnung, wie sie etwa Fig. 12, oe darstellt. Aber erstens war ihr Vorkommen
so selten, zweitens können die vielen Faltungen der Duftschuppe so leicht zu Irrtümern ver-
leiten, dass das Vorhandensein jener Öffnung an jeder Schuppe zu bezweifeln ist. Wegen der
äusserst zarten Schuppenwandung könnte man eher vermuten, dass das Sekret durch feine
Foren auf der ganzen Oberfläche zu Tage tritt.
Mit dem an dritter Stelle in diesem Abschnitte zu besprechenden Schmetterling, Pechi-
pogon barbalis, einer niederen Eule, bietet sich uns ein Beispiel dar für das Vorhandensein
von Duftpinseln an den Vorderbeinen. Ein gleiches Vorkommen beobachteten Edwards f23),
Kirby(24), Bailey t25, 26) und Haase(31) an Catocala-Arten.
Schon durch seinen allgemeinen Bau fällt das Vorderbein von Pechipogon barbalis
auf. Coxa, Trochanter, Femur und Tibia sind langgestreckt [Taf. IV] (Fig. 14j. Dieses Vorder-
bein trägt nicht weniger als drei Duftbüschel. Der grösste von ihnen sitzt, was ziemlich selten
zu finden ist, innen am Femur, kurz über dem Tibiagelenk (Fig. 14, fb).
Die beiden anderen, ein kurzer (tbk) und ein längerer (tbl), entspringen an der Innen-
seite der Tibia, gleich unter jenem Gelenk. Die Strahlhaare sind orangegelb gefärbt. Jeder
der beiden letztgenannten Büschel sitzt einem basalen Drüsenfelde auf (Fig. 16, dzj und dz,).
Die Drüsen sind einzellig, etwa 0,017 mm lang und besitzen grosse Kerne. Oben tragen sie
eine runde, trichterförmige Alveole, der das Strahlhaar eingefügt ist. Folgen wir nun einem
solchen Haar seiner Länge nach auf Querschnitten, so sehen wir, dass es an seinem basalen
Teile zarte Wandungen besitzt. Zwischen den schwachen Chitinlängsleisten (Fig. 10, chli er-
scheint die Grenzmembran oft ganz geschwunden (Fig. 19, p), sodass eine Öffnung in das mit
feinem Maschenwerk versehene Innere führt. Diesem Befunde nach ist anzunehmen, dass der
von den Basaldrüsen secernierte Duftstoff zunächst in das Haar eintritt und dann am unteren
Teile desselben ausgeschieden wird.
Weiter nach der Spitze zu wird die Wandung der Dufthaare stärker und zeigt keine
Unterbrechungen mehr; auch das Maschenwerk im Inneren erscheint chitinreicher. Für W^eiter-
leitung des Sekrets ist demnach hier das Haar nicht mehr geeignet. Damit es aber auch diesem
oberen Teile des Duftbüschels nicht an Sekret mangele, finden sich bei unserem Schmetter-
linge noch andere Drüsen. Sie liegen in der Tibia mehr nach den Tarsen zu und münden da,
wo die äussere Hälfte der Duftbüschel in der Ruhelage sich anlegt, bei Fig. 14 etwa in der
Höhe von nzj und nzg. Diese Nebendrüsen sind, wie der Querschnitt Fig. 15 nz zeigt, grösser
als die Basaldrüsen, etwa Ü,C42 mm lang. Fig. 21 stellt eine einzelne dar. Um den grossen
Kern i.k) herum ist das Protoplasma dicht körnig, weiter nach der Mündung zu wird es
maschig (mp), bis es schliesslich radiär angeordnete Stränge (str) nach einem Hohlräume (h)
zu ausstreckt, der unmittelbar unter der Alveole (a) liegt. Dieser ist eine kleine, eUiptische,
dünnwandige Schuppe eingefügt, deren Querschnitt uns Fig. 20 zeigt. Während die dem Beine
zugekehrte Unterseite (u) eben und mehr chitinisiert ist, ist die Oberseite (o) mannigfach ge-
faltet. Dann und wann führen tiefe Einbuchtungen (e) in das mit wenig Maschenwerk versehene
Schuppeninnere. Durch diese Schuppen tritt das Sekret der Nebendrüsen aus und versorgt den
Zoologica. Hell 3:>. 3
— 18 —
oberen Abschnitt der Duftbüschel. (In Fig. 15 sind die kleinen Duftschuppen durch blaue Farbe
ausgezeichnet.)
Interessant ist hier wiederum die Schutzvorrichtung, welche diesen beiden Duftbüscheln
beigegeben ist. Über der Anwachsungsstelle der letzteren zweigt sich von der Tibia ein An-
hang (seh) ab, der sich halbrinnenfürmig um deren Innenseite legt und die beiden Duftbüschel
verdeckt. In Fig. 14 sehen wir auf den mit seh bezeichneten Anhang; in Fig. 16, seh ist ihr
oberer, in Fig. 15, seh ist ihr unterer Teil quer durchschnitten. Diese Hülse ist mit der Tibia
gelenkig verbunden; sie und die erwähnten beiden Duftbüschel können durch Muskeln, welche
man bei Fig. 14 m durchscheinen, bei Fig. 17 m im Querschnitt sieht, aufgerichtet und ange-
zogen werden.
Mittels einer Nadel kann man die Hülse emporheben und die der Tibia ansitzenden
Büschel freilegen.
Aber noch ein zweiter ^Anhang der Schiene weckt die Aufmerksamkeit des Be-
obachters. Es ist ein kurzes, spindelförmiges Gebilde (Fig. 14 .schbl), das noch über
jener Hülse der Tibia angeheftet ist. Der Querschnitt (Fig. 17) durch den oberen Teil der
letzteren zeigt uns auch jenes Gebilde etwas schräg durchschnitten. Wir sehen sein Inneres
mit einer grossen Anzahl einzelliger Drüsen ausgefüllt (drs), welche alle an der dem Leibe des
Schmetterlings zugekehrten Seite, die mit einer Menge chitiniger Zapfen (z) besetzt ist, nach
aussen zu münden scheinen. Wenigstens konnte ich keinen Ausgang der Drüsen nach der mit
unregelmässigen Chitinzähnen (Zj) versehenen Rückseite entdecken.
Über die Bedeutimg dieses Organs, das Haase mit dem Namen „Schienenblatt" belegt
hat, gehen die Ansichten der Forscher auseinander. Landois sieht es bei Acherontia atropos
als Gehörorgan an; Haase vermutet, es diene zur Reinigung der Haarpinsel ; Bertkau hält es
für eine Bürste zum Reinigen der Augen.
Das es zum Zwecke des Reinigens dient, ist nicht unmöglich, zumal da es sich auch
bei Weibchen vorfindet, wie Bertkau beobachtet hat. Damit ist aber nicht ausgeschlossen,
dass es gegebenen Falles auch noch zu einer anderen Verrichtung herangezogen werden kann.
Hierauf weisen gerade bei Pechipogon barbalis erstens der Drüsenreichtum und zweitens die
Lage des Schienenblattes hin. Gleich über dem Tibia-Femurgelenk, zum Teil am äussersten
Ende der Tibia selbst noch (Fig. 17, fb), hauptsächlich aber am Femur entspringt der dritte und
grösste Duftpinsel (Fig. 14, fb). An seiner Basis finden sich ebensolche Drüsen (Fig. 18, fbd)
wie am Grunde der vorher beschriebenen Duftpinsel; auch Muskeln (fbm) .sind vorhanden.
In der Ruhelage nun drückt sich die Tibia gegen den Femur, etwa wie die Schneide
eines Taschenmessers gegen den Griff. Der Dufcpinsel des Schenkels legt sich dabei in die
zwischen beiden gebildete Rinne. Hierbei kommt sein Endabschnitt gerade auf das Mündungs-
feld der Drüsen vom Schienenblatt zu liegen. Da nun der Femurbüschel nur Basalzellen be-
sitzt, Nebenzellen aber fehlen, so wäre es nicht unmöglich, dass hier die Drüsenzellen des
Schienenblattes die Funktion der Nebenzellen verrichteten.
19
Duftorgane an der Basis des Abdomens.
Duftorgane dieser Art haben sich besonders bei Sphingiden ausgebildet. Von Ache-
rontia atropos, Sphinx convolvuli und Sphinx ligustri sind sie schon längere Zeit bekannt.
Haase gibt eine Beschreibung der äusseren Form dieses Organs bei Acherontia atropos (31j,
ebenso Arnhart (30), der sie für Kitzelorgane hält, mittels deren das Männchen den Rücken
des Weibchens streichelt. Reichenau (29) untersuchte das Organ in anatomischer Hinsicht
bei Sphinx ligustri, Bertkau (28) bei Acherontia atropos.
Teils wegen mangelhaften Untersuchungsmaterials, teils wegen Unzulänglichkeit der
früheren Präpariermethoden ist aber den genannten Forschern manches entgangen, was ich
hier nachholen möchte.
Sowohl bei Acherontia atropos als auch bei Sphinx ligustri liegt das Duftorgan
in einer Falte, die sich längs über den ersten und zweiten Hinterleibsring da erstreckt, wo
Sternit und Tergit zusammentreffen [Tafel V] (Fig. 1).
Ein kräftiger, mit mancherlei Anhängen versehener Chitinrand (r) kennzeichnet auf den
Querschnitten (Fig. 2 und 3) die Grenze des kräftigen Tergits (t). Bei Acherontia atropos
ist das Duftorgan ein orangegelber, bei Sphinx ligustri (Fig. 1) ein weisser Haarbüschel, der
in der mit dünnem Chitin ausgekleideten Falte sitzt, und zwar in ihrem zum ersten Leibesringe
gehörigen Abschnitte (Fig. 2 und 3, fa = Falte, b = Büschel). Es gelang mir, ein Männchen
von Acherontia atropos mit ziemlich zurückgezogenem, dagegen ein Männchen von Sphinx
ligustri mit ausgestülptem Haarbüschel zu konservieren. So stellt Fig. 2 das eingezogene
Duftorgan des ersten, Fig. 3 das vorgestreckte Organ des zweiten Schwärmers dar. Die
Querschnitte zeigen, dass Bertkaus Ansicht, am Grunde der Dufthaare von Acherontia atropos
seien keine Drüsen vorhanden, irrig ist. Bei beiden Sphingiden sind Felder von ziemlich grossen
Basaldrüsen, die bei Acherontia atropos eine Länge von 0,118 mm erreichen, vorhanden. Diese
Drüsen sind, wie Fig. 4, dr zeigt, langgestreckt und haben grosse Kerne. Zwischen ihnen
finden sich noch ebenfalls cylindrische, aber kürzere Hypodermiszellen (hz) vor. Auffällig ist,
dass auch die Hypodermiszellen des angrenzenden Tergits zum Teil langgestreckt sind und
dass diese in haarförmige Schuppen, ähnlich denen des Duftbüschels, münden (Fig. 2 u. 3th)^
während die zwischen ihnen eingestreuten kurzen Hypodermiszellen (khz) gewöhnliche Schuppen
(seh) tragen. Es erweckt den Anschein, als hätten war hier einen Übergang von gewöhnlichen
Hypodermiszellen zu Drüsenzellen vor uns.
Wie das Sekret nach aussen gelangt, lässt sich nicht genau feststellen. Die Dufthaare
besitzen wieder das oft erwähnte schwammartige Gewebe; manchmal scheint es auch, als wäre
zwischen den chitinigen Längsleisten die Aussenwand durchbrochen. In der Mitte zeigt das
Haar einen Hohlraum (Fig. 5). Dass die Büschelhaare, wie Reichenau meint, Kapillarröhr-
chen seien, an deren Spitze das Sekret austritt, ist kaum anzunehmen; denn diese Ausmün-
dungsstelle wäre für die Ausbreitung des Sekrets auf der reichgegliederten Oberfläche des
Haarbüschels sehr ungünstig gelegen.
In dem zum zweiten Abdominalringe gehörigen Abschnitte der Falte liegt ein zweites
grosses Drüsenfeld. Es ist von Bertkau an Acherontia atropos entdeckt worden. Die Drüsen
— 20 —
stehen, wie Fig. 6 zeigt, dichtgedrängt. Eine einzelne (Fig. 7) besitzt cylindrische Gestalt,
einen grossen Kern (k) und vor ihrer JVlündung eine ziemlich grosse Vakuole (h). Zahlreiche neben
ihr liegende Hypodermiszellen (hz) sondern eine feine chitinige HLille ab (ch), die sich aber am
hinteren Ende der Drüsen nicht mehr wahrnehmen lässt. Die Alveole, in welche die Drüse
mündet, trägt eine sehr kleine Schuppe, von deren feinerem Bau nichts mehr zu erkennen ist.
Wir finden also bei Acherontia atropos und Sphinx ligustri ganz ähnliche Verhältnisse wie
bei Pechipogonbarbalis; die Basalzellen werden in ihrer Wirkung unterstützt durch Nebenzellen.
Der Mechanismus des Ausstreckens und Einziehens des Haarbüschels ist folgender:
Die Falte ist mit einer dünnen Chitinhaut ausgekleidet. Durch Blutdruck vermag der Schmetter-
ling dieselbe au.szustülpen, wie wir es an Fig. 3 von Sphinx ligustri sehen, (fa = Falte).
Reichenau(29) hielt die ausgestülpte Falte für einen den Dufthaaren gemeinsamen Drüsensack.
Will der Schmetterling das Duftorgan zurückziehen, so kontrahieren sich die Muskeln m, welche
an dem kräftigen Tergit einen festen Anheftungspunkt (p) haben, und ziehen die Falte zurück.
In Fig. 2 sehen wir diese bis auf die Zunge z wieder eingestülpt. Ist letzteres vollständig
geschehen, so rücken die Ränder r und rst näher aneinander und der starke Chitinsaum r des
Tergits bietet dem Duftorgan einen sicheren Schutz.
Duftorgane am Ende des Abdomens.
Wir gelangen nun zu diesen vollendetsten aller Duftorgane, wir wir sie bei Danaiden
und in noch höherer Entwickelung bei Euploeen finden.
Man kann bei Männchen der genannten Gattungen oft beobachten, wie sich zu beiden
Seiten des Körpers zwischen dem siebenten und achten Leibesringe je ein Duftpinsel hervor-
streckt, der z. B. bei Lycorea atergatis die ausserordentliche Länge von 12 mm erreicht.
Taf V, Fig. 10 und 11 sind zwei Fritz Müller (12) entlehnte Abbildungen, die dieses
Verhalten von Danais erippus und Danais gilippus zur Anschauung bringen. Auch Erich
Haase(32) erwähnt derartige Duftpinsel.
In der vorliegenden Abhandlung soll zunächst Danais plexippus einer näheren Be-
trachtung unterzogen werden. Taf V Fig. 8, ein aus Querschnitten konstruiertes Bild, stellt
die Lageverhältnisse der Duftorgane zu den übrigen Hinterleibsorganen dar. Die Duftorgane
sind langgestreckte, von einer biegsamen Chitinhaut umgebene Säcke, die vom siebenten bis
in die Mitte des vierten Hinterleibsringes reichen und rechts und links dem Abdomen einge-
lagert sind (du). Den Winkel (w) des siebenten Ringes füllen sie fast vollständig aus und
nehmen der Form des letzteren entsprechend halbmondförmigen Querschnitt an, während sie
oben im allgemeinen walzenrund sind. An die Aussenfläche jedes Duftorganes setzen sich
mehrere Muskeln an. Der grösste erstreckt sich von dem im Leibesinneren gelegenen Ende
des Sackes bis an die Grenze zwischen dem sechsten und siebenten Leibesringe, und zwar nach
der ventralen Seite (mj. Hier sind die Ringe etwas emporgezogen und verschmälert (vergl.
die punktierte Linie l), das Tergit dagegen ist breiter, sodass dadurch der Körper eine Krümmung
nach der Bauchseite erfährt. Zwei weitere Muskeln heften sich an einer kleinen chitinigen Crista
(er) oberhalb der Falte zwischen dem siebenten und achten Leibesringe an. Der eine von ihnen
— 21 —
(iTiä) verläuft nach dem Tergit des siebenten, der andere (in^) nach dem Ende des achten Leibes-
ringes. Schliesslich ist das Duftorgan noch durch eine Anzahl kurzer Muskeln (m,) im Winkel
des siebenten Ringes befestigt.
Zwischen den Duftorganen liegt der muskelreiche, von Chitin umgebene Penis (pen)
und dorsalwärts von diesem der Darm (da). Vom Penis aus können wir rücklaufend den man-
nigfachen Windungen des ductus ejaculatorius folgen (dej), in den schliesslich die beiden von
den Hoden kommenden vasa deferentia (vd) münden. Die beiden Hoden (ho) sind so zu-
sammengedrängt, dass sie als ein unpaares Organ erscheinen. Kurz über dem Penis münden
in den ductus ejaculatorius zwei Anhangsdrüsen (adr).
Gehen wir nun zu dem feineren Bau des Duftorgans über. Dasselbe öffnet sich
zwischen dem siebenten und achten Leibesringe nach aussen (oe).
Ein L-ängS'^chnitt durch die Ausmündungsstelle [Taf. V] (Fig. 9) gibt zugleich Auf-
schluss über die Entstehung des Organs. Sowohl die Chitinhaut des achten (chg) als auch die
des siebenten Ringes (ch,) gehen kontinuierlich in die des Duftorganes (chdu) über, sodass wir
dieses als eine Erweiterung der Falte zwischen jenen beiden Ringen auffassen müssen. Die
Falte streckt sich aber nicht nur weit nach oben, dabei in der Nähe der Mündung kleine Neben-
falten (nf) bildend, sondern sendet auch eine Ausstülpung (wf) in den Winkel des siebenten
Ringes.
Für die Entstehung des Duftorgans durch Einfaltung spricht ausser seiner Chitinaus-
kleidung auch die Anordnung herantretender Muskeln.
Während sich gewöhnlich in jedem Ringe zwischen Falte und oberem Rande Muskeln
ausspannen, die das Nähern der Ringe ermöglichen [Taf VJ (Fig. 8, rm), scheinen diese im
siebenten Abdominalabschnitte zu fehlen. Li Wirklichkeit sind sie aber doch noch vorhanden,
und zwar als die grossen Muskeln mj. Ihre Anheftungsstelle an der Grenze des sechsten und
siebenten Ringes ist dieselbe geblieben; die andere aber gelangte, der in das Leibesinnere vor-
dringenden Falte folgend, so weit nach oben, dass der Muskel in der Ruhelage des Duftorgans
gerade die umgekehrte Richtung annehmen musste. Auch die im achten Leibesringe ausge-
spannten Muskeln (mj) haben durch die Anheftung an die Crista des Duftorgans etwas andere
Lage erhalten; dies ist jedenfalls geschehen infolge der später zu besprechenden Funktion dieser
Muskeln als Zurückzieher des Duftorgans.
Dass die Dufttaschen Einstülpungen der äusseren Haut sind, dafür spricht ferner auch
das Vorhandensein von Schuppenhaaren in ihrem Inneren. Diese, eben die langen Haare des
Duftbüschels, sitzen am Grunde der Tasche (gr) in Alveolen. Jedes von ihnen ist mit einer
Chitinhaut umgeben, auf der sich Längsleisten hinziehen [Taf V] (Fig. 12, ha). Im Innern ist
dichtes Maschengewebe vorhanden. Irgendwelche Öffnungen sind an ihnen nicht zu entdecken;
ebensowenig findet sich in ihnen Sekret. Die Drüsenzellen sind der mannigfach gefalteten
Chitinhaut des Taschengrundes eingelagert (Fig. 12, 13 u. 14); doch fehlt ihnen an der Peripherie
des Duftorgans die Chitinbekleidung (pe). Jede besitzt einen grossen Kern (k), dem oft noch ein
kleinerer (kj) zugesellt ist. Die Alveolen (a), durch welche die Zellen ausmünden, sind nicht
vöUig rund, sodass neben dem darinsitzenden Schuppenhaar noch ein Gang (ga) frei bleibt,
durch den jedenfalls das Sekret austritt, wenigstens findet sich letzteres am Grunde der Haare
in ausserordentlicher Menge. Es zeigt dieselbe Beschaffenheit wie das bei unserem Schmetter-
ling in dem Duftorgan der Flügel beobachtete; es sind gelbbraune Kügelchen (se).
09
Die Haarschuppen mit ihren Drüsen finden sich nur etwa im oberen Drittel der Dult-
tasche. Weiter nach unten ist die Wandung derselben kahl, aber ausserordentlich faltenreich,
besonders in der Nähe der Mündung (Fig. 9).
Diese Falten sind allenthalben mit Sekret angefüllt und für die Ausbreitung desselben
von o-rosser Bedeutung. Das allmählich nach unten sickernde und auch das dem zurücktreten-
den Duftpinsel etwa noch anhaftende Sekret wird in ihnen festgehalten, sodass es an allen
Stellen der Taschenwand angehäuft ist und der austretende Duftpinsel an seiner gesamten Ober-
fläche reichlich davon benetzt wird.
Wie kommt nun das Ausstülpen und das Zurückziehen des Duftorgans zu stände?
Geeignete Muskeln für diese Funktion sind nicht vorhanden. Der obere, grosse Muskel
(mi), der allein in Betracht käme, würde das Innenende des Duftsackes der Mündung nur wenig
nähern können, überhaupt dasselbe nur umbiegen. So bleiben nur noch Luft- oder Blutdruck
als wirkende Kräfte übrig.
Das Duftorgan liegt fast ganz frei im Körper; nur durch die Muskeln (ms, m-^ und m^)
in der Nähe seiner Mündung ist es angeheftet. Wie der Querschnitt Taf. V Fig. 13 zeigt, liegt
sein ganzer oberer Teil (odu) in einem Hohlräume (h), den das umliegende corpus adiposum
(cadj frcilässt. Würde nun das Organ durch Luftdruck nach aussen gepresst, so müssten an
jenen Raum schwellbare Tracheenblasen grenzen. Aber keine der herantretenden Tracheen (tr)
zeigt derartige Bildungen. Jedoch viele der Zw-ischenräume (z), die sich zwischen dem corpus
adiposum hinziehen und Blut enthalten, münden in jenen Hohlraum (bei mue), sodass anzu-
nehmen ist, dass die Dufttasche von Blut umgeben ist. Hieraus erklärt es sich auch, dass
die Duftdrüsen gegen den umgebenden Hohlraum hin keine abschliessende Wandung be-
sitzen (Fig. 12 und 14, pej. Nur so können sie durch das sie unmittelbar bespülende Blut er-
nährt werden.
Wir sind also zu der Annahme berechtigt, dass das Duftorgan durch Blutdruck ausge-
stülpt, oder bildlich gesagt, wie ein Handschuhtinger umgekrempelt werden kann. Dem Baue
nach zu schliessen würde dies in folgender Weise vor sich gehen: Durch Zusammenziehen der
Muskeln im oberen Teile des Abdomens und die daraus resultierende Volumenverminderung
wird zunächst der Blutdruck von oben her erhöht und dadurch wird die Tasche oben einge-
drückt. Sodann ziehen sich die beiden grossen Transversalmuskeln [Tafel V] (Fig. 8, trm) zu-
sammen, welche vom oberen Seitenrande des fünften nach einer ventralen Chitincrista am
unteren Ende des sechsten Leibesringes verlaufen (crl). Hierdurch wird der Leib seitlich zu-
sammengepresst und mit Hilfe der sich ebenfalls kontrahierenden Muskeln der unteren Ringe
eine solche Raumverminderung herbeigeführt, dass die vollständige Ausstülpung erfolgt. Der
Muskel (mj an der Spitze des Duftorgans würd dabei in das Innere des umgekrempelten Sackes
hineingezogen. Hier scheint nun aber der Transversalmuskel (trm), der sich zwischen jenem
(m,) und dem Duftorgan hindurchzieht, hemmend entgegenzutreten. Jedoch der Muskel m, be-
sitzt eine solche Länge, dass er bei zurückgezogenem Duftorgan nicht mehr straff gespannt
ist, sondern Biegungen aufweist. Ferner erlährt er beim Ausstülpen des Sackes sicher noch
eine Dehnung. So ist wohl anzunehmen, dass er, trotzdem er den Transversalmuskel umgleitet,
doch noch die genügende Ausdehnung besitzt, um eine vollständige Ausstülpung des Duft-
beutels zu ermöglichen.
Auch die unteren, der Chitincrista (er) des Duftorgans angehefteten Muskeln (m., und m,)
- 23 -
werden bei dem Herausstrecken des letzteren gedehnt werden, da ja die Crista ein Stück in
das Innere des umgestülpten Sackes hineingezogen wird.
Das Zurückziehen des Duftorgans geschieht jedenfalls in folgender Weise: Sowohl der
Endmuskel (m,) als auch die unteren Muskeln (m^ und m;,) kontrahieren sich und ziehen das
Duftorgan zum Teil zurück. Gleichzeitig erschlaffen aber auch die Körpermuskeln und infolge
der Elasticität des Chitinpanzers erfolgt eine Erweiterung des Abdominallumens. Das in den
ausgestülpten Sack gepresste Blut kann zurücktreten; ja es findet vielleicht auch eine durch
die Körpererweiterung verursachte Saugwirkung statt. Ferner wird auch die Elasticität der
Chitinwand des Duftorgans selbst dazu beitragen, dass dieses wieder in seine Ruhelage gelangt.
Wenigstens können die zahlreichen Fältchen (fl), die die Wand des Organs gegenüber der
Mündung aufweist und die sie nach einer vorhergegangenen Spannung wieder zu bilden sicher
bestrebt ist, für eine solche Annahme sprechen.
Was bezüglich der Lage und der Entstehung des Duftorgans von Danais plexippus ge-
sagt worden ist, gilt auch von der hier beschriebenen Euploea. Der Bau des Organs ist aber
in mancher Hinsicht abweichend.
Am meisten fällt es auf, dass das distale Ende jeder Dufttasche medianwärts sich um-
schlägt und dadurch den Anschein darbietet, als ob ein eigentümlicher Anhang vorliege [Taf. V]
(Fig. 15, ta). Dass es sich indessen nicht um einen solchen handelt, lehrt die Anheftung des
grossen Endmuskels (mi). Das Duftorgan macht demnach im Innern des Körpers, nur eine
Biegung (g), geht in einen gebogenen Hals (hal) und schliesslich in eine Tasche über (ta). Beide
Taschen erstrecken sich von dem Duftorgan nach der Bauchseite zu [Taf. V] (Fig. 16, ta). Ihre
und auch die Innenwand des Halses (hal) ist überall mit einkernigen Drüsen besetzt (dr), die
von vielfach gefaltetem Chitin umgeben sind bis auf ihre Aussenseite (au), wo sie durch das
herantretende Blut ernährt werden. In der Tiefe der Tasche nehmen die Drüsenzellen mehr
cylindrische Form an (drc) (Fig. 17). Mehrere münden in einen gemeinsamen Gang (ga), der
in eine langgestreckte Alveole (al) führt (Fig. IS). In dieser sitzt eine äusserst zarte Haar-
schuppe (hsch), die aussieht, als wäre sie an ihrem Ende zerschlissen. Bei starker Ver-
grösserung zeigt sich, dass ihre Wandung eine Menge unregelmässiger Auftreibungen be-
sitzt (Fig. 17 und 19,aftr). Auf der Oberfläche ist ein Netzwerk feiner Chitinleistchen (chl) zu
erkennen. Ob die dazwischen liegenden Partien (zw) offen oder durch Chitin verschlossen
sind, lässt sich nicht mehr feststellen. Dass die Oberfläche nur noch ein feines Gitterwerk dar-
stellt, kann man insofern annehmen, als das Schuppenhaar sicher nur noch exkretorischen
Zwecken dient. Denn diese Haare werden nicht mit hervorgestreckt, da sie einesteils zu
zart sind und andernteils der Hals der Tasche zu eng ist. Sie leiten das Sekret von den
grossen Drüsen (drc) nach vorn, wo es gemeinsam mit den Ausscheidungen der vorderen
Taschendrüsen und der HalsdrUsen in den Hauptteil des Duftorgans übertritt, letzteres in seinen
Wirkungen unterstützend. Wie das Sekret beschaften ist, liess sich an dem untersuchten Ma-
terial nicht ermitteln. Dass die seitlichen Taschen (ta) nicht mit umgestülpt werden, geht aus
folgendem hervor; Erstens ist in der Ruhelage ihr Ende etwas abwärts geneigt. Zweitens wird
das verengte Lumen des Halses wesentlich bedingen, dass die Tasche nicht ausgestülpt wird.
— 24 —
Da die Tasche sich nicht mit ausstülpt, so ist bei Euploea auch kein so langer Endmuskel
(m,) zum Zurückziehen nötig. Weil aber in der Ruhelage des Duftorgans, wie schon gesagt,
die Tasche (ta) etwas nach abwärts geneigt ist, so weist auch hier der erschlaffte Muskel
mehrere Biegungen auf [Taf V] (Fig. 15 m^ und ta).
Der Hauptabschnitt des Duftorgans bietet oben (g) dem Blutdruck eine ziemlich breite
Angriffsfläche dar. In ihm finden wir auch die eigenthchen Dufthaare. Sie sitzen in fest sie
umschliessenden Alveolen [Taf. V] (Fig. 17, bal). Die darunterliegenden Drüsenzellen (hdr)
werden auf dieselbe Weise ernährt wie die in der Nebentasche. Die Haarschuppen besitzen
an ihrem basalen Teile eine solide Chitinwand mit regelmässig angeordneten Längsleisten
(Fig. 20). Weiter nach der Spitze zu wird die W'andung zarter, und an die Stelle der Leisten
treten unregelmässig angeordnete V^orsprünge (Fig. 21 und 22, vo). Jeder von ihnen scheint an
der der Schuppenspitze zugekehrten Seite eine feine Öffnung (o) zu tragen, durch welche das
Sekret zum Austritt gelangt. In seinem basalen Teile besitzt das Haar einen Mittelcanal; nur
an der Wandung anliegend findet sich Maschenwerk (Fig. 20). Der Spitzenteil des Haares ist
aber ganz mit solchem erfüllt (Fig 21).
Auffällig sind kleine schmutziggelbe Krystalle (ks) des regulären Systems, meistens
Oktaeder, die sich im Innern jedes Haares vorfinden, und zwar im basalen Abschnitte grössere
(Fig. 20), in der Spitze kleinere (Fig. 21). Jedenfalls haben wir es hier mit dem Sekret zu thun,
das durch den Konservierungsalkohol oder eine der bei der Präparation angewandten anderen
Flüssigkeiten ausgefällt wurde.
Dass die Krj'stalle sich noch in den Spitzen der Haare finden und dass sie dort kleiner
sind als in der Basis ist ein Beweis dafür, dass das Sekret in den Haaren emporsteigen und sich
dabei durch Austreten aus Öfl'nungen derselben allmählich vermindern muss.
Zusammenfassuno-
&>■
Aurivilh'u s (19) teilt die Duftschuppen folgendermassen ein;
1. Federbuschschuppen,
2. Spitzschuppen,
3. Haarschuppen,
4. Ghederschuppen,
5. Fächerschuppen,
6. Blasenschuppen,
7. Punktschuppen.
An der Hand der ausgeführten Untersuchungen ergibt sich nun, dass für die Duft-
schuppen der Lycaeniden der Name „ Blasenschuppen " als auf falscher Anschauung beruhend
in Wegfall kommt und an seine Stelle etwa die Bezeichnung „Löffelschuppen" treten könnte.
Ferner wäre als eine neue Gruppe die der „Porenschuppen", wie wir sie bei Euploca und
Eurema finden, anzuführen.
Die dargelegten Untersuchungen lassen uns weiterhin Schlüsse ziehen auf die phyloge-
netische Entwickelung der Duftorgane.
Letztere sind merkwürdig regellos verteilt. Während sie bei einer Art oder Gattung
vorkommen, fehlen sie einer nahe verwandten. Dies zeigt sich z. B. bei den Lycaeniden. Pieris
napi hat ein ganz anders ausgebildetes Duftorgan als der nahestehende Colias edusa. Euploea
hat ähnlich gebaute Duftschuppen wie die zu den Pieriden gehörige Eurema. Beinpinsel finden
sich bei Hesperiden und den weit im System von ihnen entfernten Noctuen und Microlepidopteren.
Danais und Euploea besitzen ähnliche Bauchpinsel wie die Sphingiden. Ja, fassen wir weitere
Kreise ins Auge, so finden wir, dass sogar bei gewissen Trichopteren (33, 40) und Coleopteren (41)
Duftorgane zur Ausbildung gelangt sind, während sie vielen Schmetterlingsarten ganz fehlen.
Aus alledem ergibt sich, dass sich die Duftorgane bei den verschiedenen Gattungen
oder Arten unabhängig nebeneinander entwickelt haben, dass man also von dem ähnlichen
Bau derselben nicht auf nahe Verwandtschaft der betreffenden Arten schliessen kann.
Es lässt sich wohl annehmen, dass sich Männchen und Weibchen einer Art durch den
Geruch erkannten, der ursprünglich vielleicht durch alle Hypodermiszellen erzeugt wurde. Auf
diesem Standpunkte sind die Schmetterlinge stehen geblieben, die keine besonderen Duftorgane
aufweisen. Bildeten sich nun bei gewissen Männchen diese Hypodermiszellen an irgend einer
Körperstelle besonders gross aus, so waren diese Tiere im Vorteile vor ihren Mitbewerbern.
Durch fortgesetzte Zuchtwahl gelangten dann die Duftorgane zu immer vollkommenerer Ent-
wickelung.
Zoologica. Heft 38. 4
— L'6 —
Der Ansicht, dass kleine Drüsenzellen ursprünglich allen Schmetterlingen, sowohl
Männchen als Weibchen, zukommen, ist auch G u en ther (42). Ob dieselben aber gleichzeitig
als Schuppenbildungszellen funktionieren oder ob sie, wie Guenther meint, neben diesen an-
gelegt werden, darüber kann nur eine eingehende entwickelungsgeschichtliche Untersuchung'
des Puppenflügels entscheiden.
Von vornherein ist anzunehmen, dass das Sekret denselben Geruch hat wie die Futter-
pflanze; denn einesteils lockt derselbe die Weibchen stark an und andernteils ist es am ein-
fachsten, wenn die von der Larve der Futterpflanze entnommenen Stoße mögliclist wenig ver-
ändert verwendet werden können. So duftet Pieris napi ähnlich wie der Saft gewisser Cruci-
feren und Acherontia atropos wie Solanum tuberosum. Wertvoll und ausschlag-gebend in
dieser Hinsicht würde eine Untersuchung an tropischen Faltern sein, da ihr Duft oft so stark
ist, dass er leicht wahrgenommen und mit dem ihrer Futterpflanze verglichen werden kann.
Den geeignetsten Ort für Anlage der Duftorgane boten die Flügel. Ihre breite Fläche,
die durch die Schuppen wesentlich vergrössert wird, und ihre Bewegungen sind der Ausbreitung
des Sekrets sehr förderlich. Und so finden wir denn auch die meisten der genannten Organe
als Duftschuppen auf den Flügeln. Dass jene Schuppen aus gewöhnlichen hervorgegangen
sind, hat Köhler (39) an Lycaeniden nachgewiesen und haben wir auch an Nisoniades tages
und Danais plexippus gesehen.
Der Vorteil, den die Lage der Duftschuppen auf den Flügeln bietet, kann aber leicht
zu einem Nachteile werden. Bei schneller Flügelbewegung wird das Sekret allzurasch \-er-
dunsten. Deshalb bildeten sich bei manchen Schmetterlingen Schutzvorrichtungen. In Flügel-
falten und Umschlägen des Randes sehen wir die nächste Ent\'\-ickelungsstufe der Duftorgane,
wie sie uns z. B. bei Argynnis-, Danais- und Hesperia-Arten entgegentritt. Dass wir es hier
mit besseren Fliegern zu thun haben, kann man in unserer Heimat \\'ohl beobachten. Während
z. B. Pieris napi einen langsamen, gaukelnden Flug besitzt, bewegt sich Argynnis paphia rasch
und elegant, und die Hesperia Arten zeigen einen fast schwirrenden Flügelschlag.
Wird die Bewegung der Flügel allzurasch, so sehen wir die Duftorgane gänzlich \-on
ihnen verschwinden. So besitzen z. B. die Sphingiden, die ihre Flügel ausserordentlich schnell
bewegen, nur noch Duftorgane am x\.bdomen.
Für die Entwickelung der Duftorgane ist ferner dieLrnährung von grosser Bedeutung.
Diese muss um so reichlicher sein, je mehr der Schmetterling auf das Duftorgan angewiesen
ist, je mehr dieses also leisten muss. Darum \\-erden bei solchen Lepidopteren, die jene Organe
besonders stark in Anspruch nehmen inüssen, die letzteren sich an solchen Körperstellen ent-
wickeln, wo eine reichliche Ernährung leicht möglich ist. Hierzu möge folgendes als Erläu-
terung dienen: Bei den Tagfaltern trägt schon die Farbe dazu bei, dass die Geschlechter sich
finden. Gar oft kann man beobachten, wie z. B. ein Pieris-Männchen einem Wanessa-Weibchen
nachfliegt, sobald es aber in seine Nähe kommt, von ilim ablässt. Den Männchen der Tag-
schmetterlinge dient zunächst die Farbe, dann aber der Geruch zum Auffinden der Weibchen
und umgekehrt. Anders ist es bei Schmetterlingen, die im Dunkeln oder in der Dämmerung
fliegen. Bei ihnen kommt die Farbe als Anlockungsmittel nicht mehr in Betracht; sie sind
allein auf den Duft angewiesen. Und so sehen wir denn, dass bei ihnen das Sekret nicht nur
von kleinen DrUsenzelien geliefert wird, die allmählich aufgebraucht werden, wie die in den
Flügeln der Tagfalter, sondern bei ihnen sind die Zellen meist grösser und im Leibe oder in
- 27 —
den Beinen gelegen, wo sie fortwährend vom Blute ern;ilirt werden und so immer weiter Sekret
abscheiden können.
Eine eigentümliche Mittelstellung zwischen Tagfaltern und Schwärmern nehmen hier
wie auch in vielen anderen Beziehungen die Hcspcriden ein. Bei ihnen sind noch Duftorgane
auf den Flügeln vorhanden, aber schon zeigt sich bei einer Reihe von ihnen die Unterstützung
der Flügelorgane durch Beinpinsel.
Drittens spielt in der Entwickelung der Duftorgane die Umgebung eine grosse Rolle.
Jeder Beobachter ist erstaunt über die hochentwickelten Duftorgane vieler exotischer Schmetter-
linge, wie wir sie bei Danais und Euploea sehen. Bei ersterem Falter ist das Flügelorgan
durch die Umbildung der Rippe erweitert; bei Euploea sind sogar vier Duftflecke vorhanden.
Ausserdem finden sich bei beiden grosse Duftorgane im Hinterleibe, die bei Euploea, wie wir
sahen, ebenfalls eine weitergehende Umbildung (Erweiterung) erfahren. Aber doch sind beide
nicht Nachtschmetterlinge, und Euploea zeigt zudem noch einen sehr trägen Flug. Beide Falter
aber leben in der heissen Zone mit ihrem üppigen Pflanzenwuchs. Die Luft ist mit Blumenduft
erfüllt. Von zuverlässiger Seite wurde mir versichert, dass man den Blütenduft Ceylons bis
weit hinaus' auf das Meer wahrnehmen kann. Soll nun in dieser Fülle von Gerüchen der Duft
der Faltermännchen zur Geltung kommen, so muss er in ergiebiger Menge zur Abscheidung
gelangen. Und aus diesem Grunde sind wohl die Duftorgane bei gewissen exotischen Schmetter-
lingen (interessant wäre ein Vergleich zwischen ihnen und solchen aus pflanzen- und daher
auch blütenduftarmen Tropengegenden) zu so hoher Ausbildung gelangt. Sie stellen das letzte
Glied dar in der Entwickelung eines der interessantesten Organe, das uns die an Über-
raschungen so reiche Welt der Insekten bietet.
Nachtrag.
In der „Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie" von A. v. Kölliker und Ernst Ehlers,
71. Band, II. Heft, Leipzig 1902, erschien kurz vor Herausgabe dieser Arbeit eine Abhandlung
von F. Deegener, Berlin, über „Das Duftorgan von Hepialus hectus". Der Verfasser hat an
reichhaltigem Material die Anatomie des Duftorgans eingehend untersucht und einige interessante
biologische Betrachtungen angestellt.
Litteraturverzeichnis.
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Nürnberg 1776 — 1783.
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sciences naturelles, Serie II, Tome III. Paris 1835.
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chester. Ser. III, Vol. II. London 1865. '
5) Watson, J.: „On the Plumules or Battledore-Scales of Lycaenidae". Mem. uf the lit. and phil. Soc. of Manch.
Ser. III, Vol. III. London 1868—69.
6. Watson, J.: „Further reraarks on the Plumulus or Battledore-Scales of some of the Lepidoptera". Mem. of the
lit. and phil. Soc. of Manch. Ser. III, Vol. III. London 18Ö9.
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12) Müller, Fritz: „Wo hat der Moschusduft der Schwärmer seinen Sitz?" Kosmos, Bd. III.
13) Müller, Fritz: „As maculas sexuaes dos individuos masculinos das especies Danais erippus e Danais gilippus".
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14) Müller, Fritz: „Os orgaSs odoriferos das especies Epicalia acontius (L.) e de Mycselia orsis (Drn)". Ebenda.
15) Müller, Fritz: „Os orgaos odoriferos na pernas de certos Lepidopteres". Ebenda.
16) Müller, Fritz: „Os orgaos odoriferos da Anfirrhaea archaea (Hb)". Ebenda, Vol. IV, 1880.
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18) Weismann, August: „Über Duftschuppen". Zoolog. Anzeiger 1878.
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22) Alpheraky: „Über die Gattung Colias". Stettin, entomol. Zeitschr. 44. Band.
23) Edwards, Henry: ,.Fans on the feet of Catocala-Moths". Papilio, Vol. IL
24) Kirby, W.: „Fans on the forelegs of Catocala fraxini". Ebenda.
25) Bailey, J. S. : „Femoral tufts or pencils of hair in certain Catocalae". Ebenda.
26) Bailey, J. S. : „Über Haarbüschel der nordamerikanischen Catocala procumbens". Stettin, entomol. Zeitschr. Band 43.
27) Bertkau, Ph.: „Über den Duftapparat von Hepialus hecta". Archiv für Naturgeschichte. Jahrg. 48. i. Band. 1882.
28) Bertkau, Ph.: „Über Dufteinrichtungen einiger Schmetterlinge". Aus „Entomologische Miscellen". Verh. d.
naturiiist. Vereins der preuss. Rheinlande und Westfalens. 1884.
_ 29 —
2g) Reichenau: „Duftapparat bei Sphinx ligustri". Kosmos. IV. Jahrg. Bd. 7. 1880.
30) Arnhart, L. : „Selcundäre Geschlechtscharaktere von Acherontia atropos". Verh. d. k. k. zoolog.-bot. Gesellschaft.
Band 2g. Wien 187g.
31) Haase, Erich: „Über sexuelle Charaktere bei Schmetterlingen". Zeitschr. für Entomologie. Neue Folge. Heft 9.
32) Haase, Erich: „Duftapparate indo-australischcr Schmetterlinge". Korrespondenzblatt des entomol. Vereins „Iris"
zu Dresden. Nr. 3, iBBo und Nr. 4, 1887.
33) Kellogg, V. L.: „The taxonomic value of the scales of the Lepidoptera". Kan. Univ. Quar. Vol. III Nr. i. 1894.
34) Schneider, Rob.: ,,Die Schuppen an den verschiedenen Flügel- und Körperteilen der Lepidopteren". Halle, 1878.
35) Mayer, A. G. : „The Develop.iient of the Wing Scales and their Pigment in Butterflies and Moths. Bulletin of
the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Vol. XXIX. Nr. 5. Cambridge, Mass., U. S. A. i8g6.
36) Borgert, Henry: „Die Hautdrüsen der Tracheaten". Jena, 1891.
37) Dalla-Torre, K. W. v.: „Die Duftapparate der Schmetterlinge". Kosmos, Jahrg. 1885. Band II.
38) Thomas, M. B.: „The Androconia of Lepidoptera". The American Naturalist. Vol. XXVII. iSgv
3g) Köhler, Fr.: „Die Duftschuppen der Gattung Lycaena, auf ihre Phylogenie hin untersucht". Zoolog. Jahrb. v.
Spengel. Band XIII. Heft 2. 1900.
40) Müller, W. : „Duftorgane der Phryganiden". Archiv für Naturgesch. 1887.
41) Brandes, G.: „Über Duftapparate bei Käfern". Zeitschrift für Naturwissenschaften. Band 72. Heft 3. Stuttgart 1899.
42) Guenther, Konrad: „Über Nervenendigungen auf dem Schmetterlingsflügel"*). Spengel, Zoolog. Jahrbücher.
Bd. XIV: Heft 4, 1901.
*) Diese Abhandlung erschien erst nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeit, sodass Hinweise auf dieselbe erst nachträg-
lich eingefügt sind.
Erkläning der Abbildungen.
Tafel I.
Duftschuppe V, l'iciis napi. —
Anordnung der gewühnlichen und der Diiflschuppen v. P. napi. -^
Duftschuppenaiveole v. P. napi. ^
Längsschnitt durch die Alveole einer Duftschuppe und einer gewohnlichen Schuppe v. P.
Anordnung der Duftschuppen und gewöhnlichen Schuppen bei Lycaena icarus. ^
DufLschuppe von Lyc. icarus. --
Duftschuppe von Lyc. jolas. —
Querschnitt durch die Duft.schuppe von Lyc. icarus.
Querschnitt durch die Duftschuppe von Lyc. jolas.
Fig. lo: Längsschnitt durch die Duftschuppe von Lyc. jolas.
Fig. 1 1 : Längsschnitt durch die Duftschuppe von Lyc. icarus.
Linker Vorderflügel, Unterseite, v. Euploea. -J-
Linker Hinterflügel, Oberseite, v. Euploea. \'
Duftschuppe v. Euploea. '','
Querschnitt durch die Duftschuppe v. Euploea. -^
Längsschnitt durch die Duftschuppe v. Euploea. ~
Fig. I
Fig. 2
Fig. 3
Fig. 4
Fig. 5
Fig. 6
Fig. 7
Fig. 8
Fig. 9
napi.
2000
l
1350
1
1400
Fig.
Fig.
Fig.
Fig
Fig. i6
d:
D:
gr:
h:
st:
g:
b:
m:
dd
de
do
Duftschuppenaiveole.
Drüsenzelle der Duftschuppe.
Duftschuppengrund.
Haarbüschel.
Duftschuppenstiel.
Chitinlängsleisten.
Alveole einer gewöhnlichen Schuppe.
Boden der Duftschuppenalveole.
Öffnung in der Mitte des Bodens.
Duftschuppe.
: Deckschuppe.
: Dorsalader, auf beiden Seiten von ihr der gelbbraune
Duftfleck.
: Innere Medianader, um ihre Verzwciflungsstelle der
Dul'tfleck.
Reibefleck.
gr; Grundschuppe.
Iw: Längswand.
q\v; Querwand.
sl: Säulchen.
ue : Übergang des Stieles in die Schuppenspreite.
grn : Schuppengrund.
11: Chitinlängsleiste.
u: Unterbrechung der Längswand.
oe: Öffnung der Duftschuppe.
dr: Duftdrüse.
k : Kern.
z: Zunge.
po: Pore.
schw: Schwammartiges Gewebe im Linem der Duftschuppe.
d: Drüsenzelle.
chli,chl2: Chitinlamellcn tles Flügels.
- 31 -
Fig.
I :
Fig.
2 '.
Fig.
y-
Fig.
4:
Fig.
5:
Fig.
6:
Fig.
7-
Fig.
8;
Fig.
9:
Fig.
10
Fig.
1 1
Fig.
12
Fig.
13
Fig.
14
Fig.
1,=)
Fig.
16
Fig.
17
Tafel II.
Linker Vordcrflügel, Unterseite, v. Eurema excavata. ,
Duftschuppe V. Eur. excavata. *'j"
Längsschnitt durcli die Duftschuppe v. Eur. exca\'ata. -
Quersclinitt durch die Duftschuppe v. Eur. excavata. \
Linker Hinterflügel, Oberseite, v. Colias edusa. -!-
Duftschuppe V. Col. edusa. ^
Längsschnitt durcli den Duftfleck, Col. edusa. -^
Einzelne Duftdrüse v. Col. edusa. -\-
Flächenschnitt durcli den Duftfleck v. Col. edusa, in der Richtung
10: Querschnitt durch den Costalumschlag von Syrichthus malvae. '-^
Duftscliuppe \'. Svrichthus malvae. ^
Teil \on Fig. 1 5, stärker vergrössert. ^
Querschnitt durch den Costalumschlag von Nisoniades tages. -^
Längsschnitt durch eine Duftschuppenalveole nebst Drüsenzelle v.
.X — V nach Fig. 12.
Nisoniades tages.
Längsschnitt durch einen Duftbecher nebst Drüsenzelle v. Nisoniades tages. -j-
Längsschnitt durch eine schlotförmige Alveole nebst Drüsenzelle v. Nisoniades tages.
Querschnitt durch Drüsenzellen der schlotförmigen Alveolen v. Nisoniades tages. ^-
st: Duftschuppenstiel.
11: Chitinlängsleiste.
z : Zunge,
po: Pore.
schw: Schwammartiges Gewebe im Innern der Duftschuppe,
d: Drüsenzellen.
imd: Innere Medianader, an ihrer Wurzel der schiefer-
blaue Duftfleck,
lu, lo: Untere und obere Chitinlaraelle des Flügels.
c: Costalader 1 Zwischen ihren Wurzeln liegt bei
sc: Subcostalader J Colias edusa der Duftfleck,
ds: Duftschuppe,
o: Oberseite des Flügels.
u: Unterseite des Flügels,
f : Falte der Oberseite.
1: Teil des Flügels ohne Hypodermiszellen.
gz: Hypodermiszellen der Unterseite.
a: Alveolen gewöhnlicher Schuppen,
dz : Hypodermiszellen der Oberseite, Duftzellen,
strz: Strangzellen,
str: Chitinstränge.
m: Haut, welche die Stränge vereinigt.
da: Duftschuppenalveole.
v: Verengerung derselben.
h : Hohlraum der Duftdrüse.
k: Kern.
k, : Amöboid gestalteter Kern.
ca : Costalader.
fr : Flügelrand.
mr: Massive Rippe.
ir: Inneres Rippenrohr.
tr ; Trachee.
dsch: Deckschuppen (blau gemalt).
sca; Subcostalader.
da: Duftschuppenalveole.
d : Drüsenzelle.
gr: Grund der Duftschuppenalveole.
be: Becher.
ha: Haarschuppe.
schl : Schlotartige Alveolen.
kn: Kleinere Nebenkeine.
ch : Chitinlamellen.
Fig. I
Fig. 2
Fig- 3
Fig. 4
Fig- 5
Fig. 6
Fig. 7
Fig. 8
Fig. 9
Tafel IIL
Rechter Hinterflügel von Danuis plexippus, Oberseite. '
Rechter Hinterflügel von Danais chrysippus, Oberseite. \
Duftfalte und erster Ast der inneren Medianader v. D. plex.
Dasselbe im Querschnitt v. Dan. chrys. ^
Drüsenzellen aus der Duftfalte. °-^
Duftschuppe bei verschiedener Focuseinstellung. ^
Duftschuppenstiel. ^
Alveolen im Innern der Duftfalte. —
Querschnitt einer langen, sackförmigen Drüsenzelle. *|^
- 32 -
Querschnitt durcli die neben der Falte liinlaufende Rippe. "-
Alveole einer Duftschuppe auf der Rippe. '"""
Deckschuppe (a), Duftschuppe der Kippe (b), Duftschuppe der Falte (c)
Lanc;sschnitt durcli eine Duftschuppe auf der Rippe. ^-
Fig. lo
Fig. II
Fig. 12
Fig. 13
Tj: Erster Ast der inneren Medianader,
fa: Duftfalte,
oe: Öffnung derselben,
dz: Drüsenzellen.
Ist: Lebende Substanz ausserhalb der Drüsenzellen
s, dzr : Drüsenzellen der Rippe,
r: Freier Rand der Duftfalte.
V : Vertiefung des Flügels,
ech : Äussere, dickere Chitinhaut der Falte,
ich: Innere, dünnere Chitinliaut der Falte,
d: Duftschuppe.
Is: Lange, sackförmige Drüsenzelle,
kz : Kurze, zugespitzte Drüsenzelle,
a : Duftschuppenaiveole.
h : Hohlraum.
ma : Protopla.sma mit niaschiger Struktm-.
se: Sekret,
k : Kern.
kj: Kleinerer Nebenkern,
hl: Hellere Protoplasmaschicht,
hj: Hohlraum der kurzen Drüsenzellen,
m : Membran der napfförmigen Alveole.
ha: Haar, der napfförmigen Alveole aufsitzend.
flo, flu: Äussere Hülle der Rippe, Fortsetzung der beiden
Flügellamellen.
ae, j: Ältere und jüngere Chitinschicht.
ehr: Chitinrohr der Rippe.
tra: Trachee.
mr: Massive Rippe.
dzr: Drüsenzellen der Rippe.
pstr: Strähniges Protoplasma an der Aussenseite der Rip-
pendrüsen.
zs: Zerschlissen erscheinendes Rippenrohr.
Isr: Reservestoff der Rippendrüsen.
ca: Kanal, unter den Duftschuppen der Rippe gelegen.
kd: Unter der Duftschuppe am inneren Ende des Kanals
gelegener Kern.
pstg: Protoplasmastrang.
uw: Innere, dem Flügel zugekehrte Wand des Duft-
schuppenstiels.
ow: Aussenwand desselben.
Isa: Enge Alveolen der langen Drüsenzellen.
kza : Weite Alveolen der kurzen Drüsenzellen.
Tafel IV.
Fig.
I :
Fig.
2 :
Fig.
3'
Fig.
4-
Fig.
5:
Fig.
6:
Fig.
7-
Fig.
8:
Fig.
9:
Fig.
10
Fig.
II
Fig.
12
Fig.
13
Fig.
M
Flg.
15
Fig.
16
Fig.
17
Flg.
18
Fig.
19
1
100
1
100
1
4h0
Linkes Hinterbein von Syrichthus malvae. ^
Querschnitt durch den oberen Teil der Tibia von Syrichthus malvae
Querschnitt durch den unteren Teil der Tibia von „ „
Längsschnitt durch den oberen Teil der Tibia von „ „
Längsschnitt durch Basaldrüsen und Dufthaare, letztere umgelegt, von Syrichthus malvae *^
Längsschnitt durch Basaldrüsen und Dufthaare, letztere aufgerichtet, ^•on „ „
Aufsicht auf Duftschuppenalveolen, die dritte ohne Dufthaar, von „ „
Zweiter und dritter Brustring und Hinterieib von Hepialus hecta. Das Hinterbein ist
leibstasche gesteckt. —
o 1
Tibia mit Duftbüschel von Hepialus hecta. ^
Querschnitt durch die Tibia von Hepialus hecta. ^
Querschnitt durch Duftschuppen von Hepialus hecta. ~f
Oberes Ende einer Duftschuppe von Hepialus hecta. -p
Längsschnitt durch eine Duftschuppe von Hepialus hecta. \-
Rechtes Vorderbein von Pechipogon barbalis. ^
Querschnitt durch den unteren Teil der Tibia von Pechipogon barbalis. ^
Querschnitt durch den mittleren Teil der Tibia von Pechipogon barbalis. -—
Querschnitt durch den oberen Teil der Tibia von Pechipogon barbalis. =7-
Querschnitt durch den an der Tibia gelegenen Teil des Femur von Pechipogon barbalis. -f-
Querschnitt durch den basalen Teil eines Haares der Tibiabüschel von Pechipogon barbalis.
n die Hinter-
— 32
Fig. 20: Ouerschnitt durch eine Duftschuppe der Nebendrüsen von Pechipogon barbalis. ^^
Fig. 2 1 : Längsschnitt durch eine Nebendrüse von Pechipogon barbalis'. ^-
cx: Coxa.
tr: Trochanter.
fe: Femur.
tb: Tibia.
tar: Tarsen
ha: Dufthaare.
r: Rinne der Tibia.
dr: Drüsenzellen.
chm: Chitiniges Maschenwerk im Innern der Dufthaare.
f: Gefaltete Wände der Alveole.
m: Muskeln.
kr: Krümmung der Dufthaare.
k; Vorspringende Kante der Alveole.
z: Chitinzapfen der Alveole.
tr: Chitintrichter der äusseren Alveole.
ta: Tasche am Hinterleibe.
fl: Flügel.
k: Kern.
pr: Protoplasma.
h: Hohlraum.
a: Alveole der Duftschuppe.
b : Basalteil der Duftschuppe, von stärkerem Chitin umgeben.
oe: Öffnung der Duftschuppe.
11: Chitinlängsleisten.
fb : Duftbüschel am Femur.
tbk: Kurzer Tibiabüschel.
tbl: Langer Tibiabüschel.
dzi: Basales Drüsenfeld für tbl.
dzj: Basales Drüsenfeld für tbk.
p: Offnungen zwischen diesen.
nz: Nebendrüsen.
mp: Maschiges Protoplasma.
.str: Protoplasmastränge.
u,o: Unter- und Oberseite der Duftschuppe.
e: Einbuchtungen derselben.
seh: Anhang der Tibia.
schbl : Schienenblatt.
drs: Drüsen desselben.
zs : Chitinige Zapfen an der Innenseite des Schienenblattes.
zj : Chitinzähne an der Aussenseite des Schienenblattes.
fbd : Basaldrüsen des Femurbüschels.
fbm: Muskeln des Femurbüschels.
Tafel V.
Fig.
I :
Fig.
2:
Fig.
3:
Fig.
4-
Fig.
5:
Fig.
6:
Fig.
7 •
Fig.
8:
Fig.
9:
Fig.
lO
Fig.
II
Fig.
12
Fig.
13
Fig.
14
Fig.
15:
Fig.
16
Fig.
17
Fig.
18
Fig.
19
Fig.
20
Fig.
21
Fig.
22
ica.
rieft
Basis des Abdomens von Sphin.x ligustri, mit Duftbüschel. Rechte Hälfte, vom Bauche ausgesehen, j
Querschnitt durch die Duflfalte und die Anwachsungsstelle des Duftbüschels bei Acherontia atropos.
(Eingezogen.) y
Dasselbe bei Shinx ligustri. (Ausgestülpt.) 'f
Basaldrüsen der Dufthaare von Acherontia atropos. ^-
Querschnitt durch ein Dufthaar von Acherontia atropos. — p
Querschnitt durch das Nebendrüsenfeld der Falte von Acherontia atropos. ^
Emzelne Nebendrüse von Acherontia atropos. ^
Lage der Hinterleibsorgane, von der Bauchseite gesehen, von Danais plexippus. -f
Längsschnitt durch die Ausmündungsstelle des Duftorgans von Danais plexippus. -j"
: Ausgestülptes Duftorgan von Danais erippus. 1 , ,
, , T^ , T^ .. 1 Nach Fritz Müller. 7
: Ausgestülptes Duftorgan von Danais gilippus. 1
: Querschnitt durch die Wand des Duftorgans am Grunde von Danais plexippus,
: Querschnitt durch das Abdomen von Danais plexippus. -f
: Längsschnitt durch eine Duftdrüse mit Dufthaar von Danais plexippus. y
; Lage der Hinterleibsorgane von Euploea. -^
: Querschnitt durch das Abdomen von Euploea. -{
: Querschnitt durch das Duftorgan mit Tasche v. Euploea. y
: Drüsengruppe vom Taschengrunde v. Euploea. "
: Dufthaar aus der Tasche von Euploea. ~
: Querschnitte durch den basalen Teil eines Büschelhaares von Eujiloea. -^
: Querschnitt durch die Spitze eines Büschelhaares von Euploea. ~^
: Stück von der Spitze eines Büschelhaares von Euploea,
38.
500
1
1325
1
— 34
Muskeln.
t: Tergit.
r: Rand desselben.
rst: Rand des Sternits.
fa: Falte.
bs: Duftbüschel.
dr: Diüsenzellen.
hz; Hvpoderraiszellen.
th: Haarförmige Schuppen.
khz: Kurze Hypodermiszellen.
rh: Rechtes Hinterbein.
seh: Gewöhnliche Schuppen.
k: Kern.
h: Hohlraum.
ch: Chitinhülle der Nebendrüsen.
p: Anheftungsstelle derselben.
zu: Noch nicht zurückgezogene Zunge der Duftfalte.
du: Duftorgane.
oe: Mündung derselben.
m^, ni^,, ms, m4,
rm, trni :
er: Chitincrista des Duftorgans.
gr: Grund des Duftorgans.
w: Winkel des siebenten Leibringes.
2 — q: Hinterleibsringe.
crl: Chitincrista am Ende des sechsten Leibesringes.
1: Richtung der Ringe nach der Bauchseite zu.
da: Darm.
pen: Penis.
dej: Ductus ejaculatorius.
vd: Vasa deferentia.
ho: Hoden, beide zu einem unpaaren Organ verschmolzen.
adr: Anhangsdrüsen.
vm: Vasa Malpighi.
fl: Fältchen der Chitinwand des Duftorgans.
g: Umbiegungsstelle des Duftorgans.
ta: Taschen der Duftorgane.
hal : Hals der Taschen.
oe: Mündung der Duftorgane.
w: Winkel des siebenten Ringes.
des Duftorgans.
oe: Mündung des Duftorgans,
chs: Chitinhaut des achten,
ch;: des siebenten Ringes,
chdu: Chitinhaut des Duftorgans,
nf: Nebenfalte
wf: Winkelfahe
ha: Duftliaare.
dr: Drüsenzelle.
pe: Chitinfreie Seite der Drüsenzellen,
k: Kern.
ki: Kleiner Nebenkeni.
a: Alveole.
ga: Alveolengang neben dem Dufthaar,
se : Sekret.
odu : Oberer Teil des Duftorgans,
h: Hohlraum um das Duftorgan,
cad: Corpus adiposum. •
tr: Tracheen.
z: Zwischenräume im corp. adipos.
mue: Mündung derselben in h.
fl: Fältchen der Chitüihaut des Duftorgans,
he: Herz,
va: Vacuole.
dr : Drüsenzellen des Halses und des vorderen Taschen-
abschnittes,
an: Chitinlose Aussenseite der Drüsen,
drc: Cylinderförmige Drüsenzellen im Taschengrunde,
ga: Mündungsgang derselben,
al : Alveole,
hsch : Haarschuppe,
aftr: Auftreibungen derselben,
chl: Clütinleistchen ihrer Oberfläche,
zw : Zwischenräume,
bal: Alveolen der Büschelhaare,
hdr: Drüsen der Büschelhaare,
vo: Vorsprünge der Büschelhaare,
o: Öffnung,
ks; Krystalle.
ha: Büschelhaar.
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Zoologica. lli'l't \XXV1
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Vkrla^ von Erwin Nägele, Stattgutt,.
ItA, Anst V Wirntr t Winur, Frankfurt '^X
ZooloQira. Hell XXXN'I
iiClN'.
17 vvn Erwin. Nij
ZDolojiirü. Hell XXXVIII
ZOOLOGICA.
Original-Abhandlungen
aus
dem GesamtgeMete der Zoologie,
Herausgegeben
von
Professor Dr. Carl Chun in Leipzig.
General =Register
zu Band 1 — 15.
Bearbeitet
Dr. F. Braem.
STUTTGART.
Verlag von Erwin Nägele.
1904.
Druck von A. Bonz' Erben in Stuttgart.
Register zu Band 1—15.
L/as Register zerfällt in ein systematisches und ein Namen- und Sacli-Register. Das syste-
matisclae ist als das Hauptregister gedacht, alles auf einzelne Formen oder Gruppen Bezügliche
suche man zunächst hier. In dem mit dem Namenregister vereinigten Sachregister haben ganz
allgemeine Schlagworte, wie Anatomie, Entwickelung und ähnliche, keine Aufnahme gefunden, da sie
einen allzu grossen Umfang gewonnen hätten, ohne erheblich zu nützen. Ebensowenig sind hier Be-
zeichnungen aufgeführt, die nur innerhalb bestimmter systematischer Gruppen Geltung haben, man
suche also z. B. Sporocyste unter Trematoden, Statoblast unter Bryozoen im systematischen Teil.
Das Namenregister dürfte alle irgendwie nennenswerten Zitate enthalten, zumal alle, in denen
die Angaben der Autoren diskutiert werden. Nur ganz beiläufige Erwähnungen, ferner Widmungen
u. dergl., sind fortgelassen.
Abkürzungen und Zeichen.
In den Verweisungen bezeichnet die erste, arabische Zahl den Band der Zoologica, die zweite,
römische, das Heft. In Fällen, wo das Heft in mehrere, besonders paginierte Teile zerfällt, sind diese
durch I, n usw. hinter der Heftzahl bezeichnet. Auf die Nummer des Heftes oder seiner Teile folgt
die Angabe der Seite, f., ff. = und folgende Seite resp. Seiten. Ein * hinter der Nummer des
Bandes oder der Seite bedeutet, dass Abbildungen im Text oder auf Tafeln beigegeben sind. Also
z. B. 2, Vn, I, 57 ff*. = Band 2, Heft VII, Teil I, Seite 57 und folgende, nebst Abbildung.
Beim ersten Heft ist die Bandzahl als selbstverständlich fortgelassen, u. ö. = und öfter.
Übersicht der in Band 1—15 enthaltenen Abhandlungen.
Band 1. Heft I. Chiiii, C, Die pelagische Tierwelt in größeren Meerestiefen und ihre Beziehungen zu der
Oberfläclienfauna. Mit B färb. Doppeltafeln. 1888.
„ IL Strubel], A., Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung des Rübennematoden
Heterodera Schachtii Schmidt. Mit 2 z. T. färb. Tafeln. 1888.
„ III. VanhöfFeii, E., Untersuch, üb. semäost. u. rhizost. Medusen. Mit 6 färb. Taf. u. 1 Karte. 1889.
„ IV. Hcckert, G. A., Leucochloridium Paradoxum. Monograph. Darstellung der Entwicklungs-
und Lebensgeschichte des Distomum macorostomuui. Mit 4 z. T. färb. Tafeln 1889.
„ V. Schewlakoff, W., Beiträge zur Kenntnis der holotrichen Ciliaten. Mit 7 färb. Tafeln. 1880.
„ 2. „ VI. Braeni, ¥., Untersuchungen über die Bryozoen des süiSen Wassers. Mit 1.5 z. T. färb. Tafeln
und zahlr. Illustr. im Text. 1890.
„ VII. Kaiser, ,T., Beiträge zur Kenntnis der Anatomie , Histologie und Entwicklungsgeschichte
der Acantocephalen. 2 Teile. Mit 10 Doppeltafeln. 1891—92.
„ 3. „ VIII. Haase, E., Untersuchungen über die Mimicry auf Grundlagen eines natürlichen Systems der
Papilioniden. 2 Bände. Mit 14 färb, nach der Natur gezeichn. u. lithogr. Taf. 1891 — 92.
„ IX. Herbst, C, Beiträge zur Kenntnis der Cliilopoden. Mit 5 Doppeltafeln. 1891.
„ X. Leicbmaiiii, G., Beiträge zur Naturgeschichte der Isopoden. Mit 8 Tafeln. 1891.
„ 4. „ XL Schmeil, ()., Deutschlands freileb. Süßwasser-Copepoden. I. Cyclopidae. Mit 8 z. T. färb.
Tafeln und 3 Illustr. 1892.
„ XII. Frenze!, J., Untersuchungen über die mikroskopische Fauna Argentiniens. I. Die Protozoen.
L Lfg. 1—4. Mit 10 farbigen Tafeln. 1892.
„ XIII. Kohl, (.'., Rudimentäre Wirbeltieraugen. I. Mit 9 färb. Doppeltafeln. 1892.
., 5. „ XIV. Kolli, C, Rudimentäre Wirbeltieraugen. IL Mit 6 färb. Doiipeltafeln. 1893. Nachtrag. 1895.
„ XV. Schmeil, O., Deutschlands freileb. Süßwassercopepoden. IL Harpacticidae. Mit 8 z. T. färb.
Tafeln und Illustr. 1893.
„ 6. „ XVI. Looli, A., Die Distomen unserer Fische und Frösche. Neue Untersuchungen über Bau und
Entwicklung des Distomenkörpers. Mit 9 färb. Doppeltafeln. 1894.
„ XVII. Leelie W., Zur Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der Säugetiere, zugleich ein Beitrag
zur Stammesgeschichte dieser Tiergruppe. I. Ontogenie. Mit 19 Taf. u. 20 Texttig. 1895.
„ 7. „ XVIII. Nagel, W. A., Vergleich, physiol. und anat. Untersuch, üb. d. Geruchs- u. Geschmackssinn
u. ihre Org. m. einleit. Betracht, a. d. allgem. vergleich. Sinnesphisiol. M. 7 z. T. färb. Taf. 1894.
„ XIX. Chun, C, Atlantis, Biolog. Stud. üb. pelag. Organismen. M. 12 Doppeltaf. u. 8 einf. Taf. 1896.
„ 8. „ XX. Zoologische Ergebnisse der v. d. Ges. f. Erdkunde in Berlin ausgesandt. Grönlandexpedition.
1) E. Vanhöffen: Untersuchungen über Arachnactis albida Sars. 2) Ders.: Die grönländisch.
Ctenophoren. Mit 1 Taf. 3) H. Lohmann: Die Appendikularien der Expedition. Mit 1 Taf.
4) K. Brandt: Die Tintinnen. Mit 1 Taf. 5) H. Lenz: Grönland. Spinnen. Mit 9 Holzschn.
(i) Kramer: Grönland. Milben. Mit 3 Holzschn. 7) Sommer: Drei Grönländerschädel. Mit
1 Taf. 8) E. Rübsaamen: Mycetophiliden etc. Mit 2 TaL 9) W. Michaelsen: Grönländische
Anneliden.
„ XXI. Schmeil, ()., Deutschlands freilebende Süßwasser-Copepoden. III. Centropagidae. Mit 12
z. T. färb. Tai. u. Illustr. i. Text. 1896. Nachtrag zu den Familien der Cyclopiden imd
Centropagiden. Mit 2 Tafeln. 1898.
„ 9. „ XXII. Piersig, R., Deutschlands Hydrachniden. Mit 51 z. T. färb. Tafeln.
„ 10. „ XXIII. Braem, F., Die geschlechtliche Entwicklung von Plumatella fungosa. Mit 8 Tafeln. 1897.
XXIV. Thiele, .1., Studien über pazifische Spongien. 2 Teile mit 13 Tafeln u. 1 Holzschn. 1898.
„ XXV. .Stoller, ,1. H., On the organs of respiration of the Oniscidae. 1899. Mit 2 Tafeln.
„ 11. „ XXVI. Wasmanii, K., Die psychischen Fälligkeiten der Ameisen. 1899. Mit 3 Tafeln.
„ XXVU. Pagenstecher, C, Die Lepidopterenfauna des Bismarck-Archipels. I. Die Tagfalter. Mit
2 kol. Taf. 1899.
„ XXVIII. Mutz. O., Das Auge der Polyphemiden. Mit 4 kolor. Tafeln. 1899.
„ 12. „ XXIX. Pagenstecher, C, Die Lepidopterenfauna d. Bismarck-Archipels. IL Die Nachtfalter. Mit
2 kol. Tat. 1900.
XXX. Müller, G. W., Deutschlands Süßwasser-Ostracoden. Mit 21 Tafeln. 1900.
,, XXXI. Michaelsen, W., Die holos. Ascidien d. magalhaenisch-südgeorg. Gebietes. M. 3 Taf. 1900.
„ 13. „ XXXII. Handrick, K., Z. Kenntn. d. Nervensystems u. d. Leuchtorgane v. Argyropelecus hemigymnus.
Mit 6 Tafeln. 1901.
„ XXXIII. Heynions, R., Die Entwicklungsgeschichte der Scolopender. Mit 8 Tafeln. 1901.
„ XXXIV. Woltereck, R., Trochophora-Studieu L Mit 11 Tafeln und 25 Textfiguren. 1902.
„ 14. „ XXXV. Bösenberg, W., Die Spinnen Deutschlands. Mit 43 Tafeln. 1901/3.
„ 15. „ XXXVI. Stromer v. Rciclienbach, E., Die Wirbel der Land-Raubtiere, ilire Morphologie und systemat.
Bedeutung. Mit 5 Tafeln. 1902.
„ XXXVn. Leche, W., Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der Säugetiere. IL Phylogenie.
H. 1 : Erinaceidae. Mit 4 Tafeln und 59 Textfiguren. 1902.
Cl-:: „ XXXVIII. lllig, K. G., Duftorgane der männl. Schmetterlinge. Mit 5 Tafeln. 1902.
I. Systematisches Register.
Botanik.
Pflanzen.
Psychologie; 7, XYIII, 13 f.
Algen.
Verticale Verbreitung im Meere: I, 58 B.
Zooc'hlorella Conductrix : 1, V, 40.
Dictyocha Messanensis: I, 60.
Spirogyra. Parasitischer Rhizopode in
S.-Zellen: 4, XII, 130 ff*.
Aethalium septicum.
Stahl's Angaben über Chemotropismus :
7, XVIII, 9.
Lemna.
Helioamöbenartiger Parasit in L. -Zellen :
4, XII, IJO*.
Salix.
Gallen: 8, XX, 117 f*.
Beta vulgaris.
Rübenmüdigkeit: 1, II, 6.
Rübenneraatode : 1, II* (Strubell).
PROTOZOA.
Protozoen Argentiniens : 4, XII* (Frenzel).
RHIZOPODA.
Systematik: 4, XII, 141 ff.
Geographische Verbreitung: 4, XII, 152ff.
Parasitäre Rhizopoden; 4, XII, 130 ff*.
140*.
Amoebina.
Rhizopoden n. Helioamüben Argentiniens:
4, XII* (Frenzel).
Aboema: 4, XII, 119 f*. 146*.
Amoeba:4,XII,22ff*. 89ff*. 121ff*.147*.
ArceUa: 4, XII, 148.
Campascus: 4, XII, 150-
Centropyxis: 4, XII, 136 f*. 148*.
Chromatella: 4, XII, 118f*. 145*.
Cochliopodium : 4, XII, 1.85 f*. 148*.
Cyphoderia: 4, XII, 1,50.
Dactylosphaerium: 4, XII, 32 ff*. 148*.
Difflngia: 4, XII, 133 ff*. 148*.
Eickenia: 4, XII, 124ff*. 147*.
Elaeorhanis: 4, XII, 72 f*. 149*.
Zoologie.
Estrella: 4, XII, 74 ff*. 149*.
Euglypha: 4, XII, 137 ff*. 150*.
Gringa: 4, XII, 115 ff*. 145*.
GuttuUdium: 4, XII, If*. 146*.
Heleopera: 4, XII, 148.
Heliosphaerium: 4, XII, 76 ff*. 128*. 149*.
Hyalosphenia : 4, XII, 148.
Limulina: 4, XII, 41 f*. 151*.
Lithosphaerella : 4, XII, 73 f*. 149*.
Mastigamoeba: 4, XII, 49 ff*. 151*.
MastigeUa: 4, XII, 38ff*. 150*.
Mastigina: 4, XII, 42 ff*. 151*.
Slicrohydrella : 4, XII, 129 f*. 150*.
Micromastix: 4, XII, 37 f*. 150*.
Nebela: 4, XII, 148.
Nuclearella: 4, XII, 63 ff*. 149*.
Nuclearia: 4, XII, 105 ff*. 149*.
Nuclearina: 4, XII, 59 ff*. 108 ff*. 149*.
Olivina: 4, XII, UOf*. 150*.
Pelomyxa: 4, XII, 21 f*. 147*.
Qaadrula: 4, XII, 148.
Rosario: 4, XII, 111 ff*. 150*.
Saccamoeba: 4, XII, 2 ff*. 83 ff*. 120f*.
146 f *.
Saltonella: 4, XII, 147*.
Stylamoeba: 4, XII, 102 f*. 148*.
Tricholimax: 4, XII, 35 ff*. 150*.
Trinema: 4, XII, 150.
Vampyrella: 4, XII, 149.
Vampyrina: 4, XII, 103 ff*. 149*.
Foraminifera.
Globigerinen. Verticale Verbreitung: 1,51.
Globigerina: I, 8.
Orbulina: I, 8.
Radiolaria.
Tiefseeformen : I, 7 S.
Phaeodaria.
Aulacantha n. sp. : I, 8 ff.
A. scol\Tnantha : I, 8 ff'. 55.
.\.nlosphaera elegantissima : I, 8 ff.
Castanellidae : I, 8 ff- 55.
Challangeridae : I, 11.
Coelodendrum ramosissimum : I,8ff. 12- 55-
C. n. sp. : I, 8.
Dictyocha messanensis : I, 8 ff'.
Monopylaria.
Cyrtidae: I, 8.
Eucyrtidiom galea : I, 8-
Acantharia.
Acanthometra Claparedei: I, 9.
6
Protozoa. Coelenterata.
Acanthometra echinoldes (?) : I, 8.
A. tetracopa (?) : I, 8. 9.
A. sp.: I, 8.
Amphilonche ovata : I, 8- 9.
Dorataspis ap. : I, 8.
Haliommatidium Mnlleri : T, 8.
Litholoplius sp. : I, 8.
Xiphacanta quadridentata : I, 8- 10.
X. serrata : I, 8. 10.
X. spinulosa : I, 8. 10.
Peripylaria.
Actinomma Asteracanthion : I, 8-
Arachnospliaera myriacantlia : I, 8.
A. oligacantha: 1, 8.
Cladococcns viminalls : I, 8.
Dictyoplegma spoiigiosum : 1, 8.
Diplosphaera gracilis : I, 8.
Discidae : I, 8.
Heliosphaera actinota: I, 9.
H. n. sp. ; I, 8. 9. 12.
Spongosphaera : I, 7.
Sp. streptacantha : I, 8 ft'.
Stylospira sp. : I, 8-
Sphaerozoa.
Collospliaera Huxleyi ; I, 8. 9.
Collozoum inerme: 1, 8 tl'.
Sphaerozonm acufernm : I, 8 ff. 61.
Sph. punctatiim : I, 8 ff-
INFUSORIA.
Untersucliaiigsmethoden : 1, V, 4 ff.
Ciliata.
Bestimmung der Zahl der Körpereilicn :
1, V, 66 f.
Holotricha.
Allgemeines: 1, V* (.Seliewiakoff).
Anophrys sarcophaga: 1, Y, 65.
Aspidisca costata: 1, V, 49.
Balanitozoon agile: 1, V, 9.
Balantiophorus miniitas : 1, V, 64 f*.
Bursaria biiUinum : 1, V, 57.
B. leucas: 1, V, 40.
B. vernalis: 1, V, 40.
Chilodon aureus: 1, V, .31.
Ch. ornatus : 1, V, 31.
Cinetochilum margaritaeeum : 1, V, 47 ff*.
Colpidium: 1, V, 39. 47.
C. Colpoda: 1, V, 42 ff*.; Zahl der
Cilien: 1, V, 67.
Colpoda cueuUus: 1, V, 43.
C. pigerrima: 1, V, 65.
Cryptochilum : 1, V, 45.
Cyclidium: 1, V, 59.
C. citruUus : 1 , V, 63 f *.
C. glaucoma ; 1, V, 60 ff*.
C. margaritaeeum: 1, V, 49.
Cyrtosomuni: 1, V, 41-
Didinium Balbianii : 1, V, 15 ff*.
D. nasntum; 1, V, 15 ff.
Dileptus Anser: 1, V, 22 ff*.
Dinophrya Lieberkühni : 1, V, 17 ff*.
Frontonia leucas; 1, V, 38 ff'*.
Glaucoma; 1, V, 39.
Gl macrostoma : 1, V, 36 f *.
Gl. pyriformis : 1, V, 35 f*.
Gl sciiitillans : 1, V, 32 ff*.; Zahl
der e'ilien: 1, V, 67.
Histiobalantium agile; 1, V, 60.
Holophrya: 1, V, 18 f.
H. brannea: 1, V, 13.
H. discolor; 1, V, 10 ff*. ; Zahl der
Cilien: 1, \, 66.
H. Kessleri: 1, V, 13.
Lacrymaria: 1, Y, 18 f.
Lembadion buUiuum : 1, V, 56 ft'*.
L. ovale; 1, V, 60.
Leueophrys carnium : 1, V, 65.
Lionotas fasciola; 1, V, 19 ff*.
Loxophyllum duplostriatum ; 1, V, 22-
Monodinium Balbianii: 1, Y, 17.
Nassnla aurea; 1, V, 28 ff*.
N. elegans: 1, Y, 25 ff*.
N. flava; 1, Y, 28.
N. hesperidea: 1, Y, 28.
N. ornata; 1, V, 31.
N. viridis: 1, Y, 31.
Ophryoglena: 1, Y, 41.
Panophrys leucas: 1, Y, 40.
P. vernalis: 1, Y, 40.
PantotricUum lagenula ; 1, Y, 10.
Paramaeciiim ; 1, Y, 51.
P. Chrysalis: 1, V, 60.
P. Colpoda: 1, V, 44.
Peridinium cypripedium: 1, Y, 54.
Peridinopsis cypripedium; 1, V, 54.
Philaster: 1, Y, 45.
Pleuroneraä Chrysalis : 1, Y, .58 ff'*.
PI. citrullus: 1, V, 64.
Prorodon griseus: 1, \', 14.
Pr. teres: 1, Y, 13 f*.
Ptyxidinm ovuluin : 1, V, 65.
Siagonophorus ; 1, Y, 19.
Urocentrum: 1, Y, 47.
U. tnrbo: 1, Y, 49 ff*.
Uronema marina; 1, V, 44 f*.
Urotrieha farcta : 1. Y, 7 ff*. 47.
U. lagenula: 1. Y. 9 f*.
U. platystonia: 1, Y, 8.
Urozona Biitschlii: 1. V, 45 ff*.
Tintinnidae.
Systematik; 8, XX, 46 ff*. Yerbreitung;
8, XX, 63 ff'. Tintinnidae der Grön-
landexpedition : 8, XX, 45 ff* (Brandt).
CodoneUa; 8, XX, 49 ff.
Cyttarocylis : 8, XX, 48*. 60 ff*.
Ptychocylis : 8, XX, 48. 59 f *.
Tintinnopsis ; 8, XX, 49 ff*. 55 ff*.
Tintinnus: 8, XX, 47*. 50 ff*.
COELENTERATA.
Anschauungen über Knospenbildung : 7,
XIX, 25 ff'.
Chemischer Sinn : 7. XYIII, 180 ff'.
Tiefseeformen ; I, 12 ff'.
SPONQIA,
pacifische; 10, XXIY'* (Thiele). Sp. von
Celebes: 10, XXIY, II, 5 ff*.
Demospongia,
japanische ; 10, XXIV, I. 3 ff*.
Tetractinellida,
japanische ; 10, XXIY, I, 5 ff*. T. von
Celebes: 10, XXIY, II, 6 ö'*.
Craniella globosa : 10, XXIY, I, 26 f *.
Cr. lentiformis: 10, XXIV, 1, 26*.
Cr. ovata: 10, XXIY, I, 27*.
Cr. varians; 10, XXIV, I, 27 f*.
Ecionema agglutinans ; 10, XXIV, II, 7 f*.
E. hilgendorfi; 10, XXIY, I, 18 f*.
Erylus placenta: 10, XXIV, I, 5 f*.
Geodia cylindrica ; 10, XXIY. I, 12 f *.
G. exigua; 10, XXIY, I, 11 f*.
G. hilgendorfl ; iQ, XXIY, I, 8 f *.
G. japonica; 10, XXIV, I, 7 f*.
G. reniformis ; 10, XXIV, I, 9 f*.
G. variospiculosa; 10, XXIY, I, 10 f*.
Isops obseura : 10, XXIV, I, 6 f *.
Pachastrella japonica: 10, XXIY, I, 19 f*.
Placina monolopha: 10, XXIY, I, 28 f*.
Sphinctrella düderleini : 10, XXIV, I, 20 f*.
Stelletta inconspicua: 10, XXIV, I, 17 f*.
St. maxima; 10, XXIV, I, 15 f*.
St. naseana; 10, XXIV, I, 16*.
St. Orientalis : 10, XXIV, I, 14 f*.
St. pisum : 10, XXIY, I, 16 f *.
St. validissima; 10, XXIY, I, 13 f*.
Tetilia australiensis : 10, XXIY, II, 6 f *.
Tetillidae: 10, XXIY, I, 26 ff*.
Thenea: 10, XXIY, I, 21 ff*.
Th. calyx : 10, XXIV, I, 24 f *.
Th. compacta: 10, XXIY, I, 24*.
Th. compressa: 10, XXIV, I, 24*.
Th. grayi: 10, XXIV, I, 23*.
Th. nueula: 10, XXIV, I, 25*.
Th. hemisphäriea ; 10, XXIV, I, 25*,
Coelentcrata.
Thenea irregularis: 10, XXIV, I, 25 f*.
Theonella swinhoci : 10, XXIV, II, 6.
Monaxonida,
japanische : 10, XXIV, I, 29 ff*. JI. von
Celebes: 10, XXIV, II, 8 ff*.
Äcanthella: 10, XXIV, I, 53 ff*.
A. aculeata: 10, XXIV, I, 54*.
A. insignis: 10, XXIV, I, 54*.
A. Simplex: 10, XXIV, I, 54*.
A. vulgata: 10, XXIV, I, 53*.
Amorphilla : 10, XXIV, I, 44 ff*.
A. adhärens: 10, XXIV, I, 46 f*.
A. compressa: 10, XXIV, I, 46*.
A. haliehondroides : 10, XXIV, I, 45*.
A. papulosa-. 10, XXIV, I, 45 f*.
A. penicillata: 10, XXIV, I, 46*.
A. renieriformis : 10, XXIV, 1, 45*.
Auletta celebensis : 10, XXIV, 11, 12 f*.
A. consimilis: 10, XXIV, I, 55*.
A. haliehondroides: 10, XXIV, I, 55*.
Axinella copiosa: 10, XXIV, I, 49*.
A. incrnstans : 10, XXIV, I, 49 f *.
A. tenuis: 10, XXIV, I, 50*.
Ceratopsis: 10, XXIV, I, 56 ff*.
C. clavata: 10, XXIV, I, 57*.
C. erecta: 10, XXIV, I, 58*.
C. expansa : 10, XXIV I, 57 f*.
C. ramosa: 10, XXIV, I, 58*.
Cliona; 10, XXIV, I, 40 ff*.
Cl. argus: 10, XXIV, I, 41 f*.
Cl. concharam: 10, XXIV, I, 42*.
Dactylella : 10, XXIV, I, 55 f *.
D. hilgendorfi: 10, XXIV, I, 56*.
Echinodictyimi cavernosam : 10, XXIV,
II, 15 f*.
GelUodes spinosella : 10, XXIV, II, 22*-
Gellius toxius: 10, XXIV, II, 21 f*.
Histoderma navicelligerum : 10, XXIV,
II, 18 f*.
Jotrochota baculifera: 10, XXIV, II, 18*.
Lencophloens: 10, XXIV, I, 47 ff*.
L. incrnstans: 10, XXIV, I, 48*.
L. perforatus: 10, XXIV, I, 47 f*.
Liosina: 10, XXIV, II, 1(5 f*.
L. paradoxa: 10, XXIV, II, 17*.
Lissodendoryx siniilis: 10, XXIV, II, 18*.
Melophlas ; 10, XXIV, II, 8 f*.
M. sarasinornin : 10, XXIV, II, 8 f *.
Papillella infrafoljata : 10, XXIV, I, 42 f.
Petrosia; 10, XXIV, II, 19 ff*.
P. chalinifomiis ; 10, XXIV, II, 21*.
P. contignata: 10, XXIV, II, 20*.
P. imperforata: 10, XXIV, II, 20*.
P. rava : 10, XXIV, II, 20 f *.
Phacellia : 10, XXIV, I, 51 ff*.
Ph. elegans: 10, XXIV, I, 51 f*.
Ph. foliacea: 10, XXIV, I, 52*.
Phacellia fasca: 10, XXIV, I, 51*.
Ph. panpera: 10, XXIV, I, 63*.
Ph. perforata: 10, XXIV, I, 52*.
Ph. pygmaea : 10, XXIV, I, 52 f*.
Phycopsis: 10, XXIV, II, 11 f*.
Ph. valida: 10, XXIV, II, 12*.
Placospongia melobesioides: 10, XXIV,
II, 9*.
Polymastia affinis: 10, XXIV, I, 31 f.
P. simplicissima : 10, XXIV, I, 32 f*.
Prosuberites sagamensis : 10, XXIV, I, 40*.
P. inconspicuus : 10, XXIV, I, 40*.
P. exigims: 10, XXIV, I, 40*.
Raspailia : 10, XXIV, I, 59 f *.
ß. foUum: 10, XXIV, I, 60*.
R. hirsata: 10, XXIV, I, 59*.
R. villosa: 10, XXIV, I, 60*.
Reniera: 10, XXIV, II, 22 f.
Rhaphidophlus : 10, XXIV, II, 13 ff*.
Rh. erectus : 10, XXIV, II, 14 f*.
Rh. seriatus: 10, XXIV, II, 14*.
Rh. topsenti: 10, XXIV, 11, 15*.
Rhizaxinella : 10, XXIV, I, 33 ff*.
Rh. arborescens: 10, XXIV, I, 35*.
Rh. cervicornis: 10, XXIV, 36*.
Rh. elavata: 10, XXIV, I, 34*.
Rh. elevata: 10, XXIV, I, 35 f*.
Rh. excellens : 10, XXIV, I, 34 f *.
Rh. incrassata: 10, XXIV, I, 36*.
Rhizochalina media: 10, XXIV, II, 19*.
Siphonella ingens: 10, XXIV, II, 23*.
Spinosella elegans : 10, XXIV, II, 23 f.
Spirastrella : 10, XXIV, I, 43 f *.
Sp. pams : 10, XXIV, I, 43 f*.
Sp. inconstans : 10, XXIV, II, 10 f *.
Stylocordyla longissima : 10, XXIV, I, 31*.
Suberites: 10, XXIV, I, 37 ff*.
S. japonicas: 10, XXIV, I, 39*.
S. placenta: 10, XXIV, I, 39*.
S. sericens: 10, XXIV, I, 39*.
S. subereus: 10, XXIV, I, 38*.
Tethya amamensis : 10, XXIV, I, 30 f*.
T. deformis : 10, XXIV, I, 29 f *.
Ceratosa.
C. von Celebes : 10, XXIV, II, 24 ff*.
Druinella ramosa : 10, XXIV, II, 24 f *.
Dysideopsis reticulata : 10, XXIV, II, 28*.
Luäariella elegans : 10, XXIV, II, 25 f *.
Phyllospongia : 10, XXIV, II, 26 ff*.
Ph. coriacea : 10, XXIV, II, 27 f *.
Ph. palmata : 10, XXIV, II, 26 f *.
CNIDARIA.
Anthozoa.
Tiefseeformen (Larven ) : I, 12.
Actiniaria. Psychologie: 7, XVIII, 13.
Actinien. Larven : I, 12.
Arachnactis albida. Anatomie und Ent-
wickelung : 8, XX, 3 ff* (Vanhoffen).
Cerianthus : I, 12; C. verglichen mit Arach-
nactis : 8, XX, 9 ff.
Edwardsia; I, 12.
Hydromedusae.
Proliferierende Medusen: 7, XIX. 1 ff*.
Tiefseeformea : I, 12.
Aeginidae. Knospung: 7, XIX, 25.
Aeginopsis (Solmundella) mediterranea:
I, 12.
Agiaura hemistoma: I, 12.
Cnnina. K'nospung: 7, XIX, 25. 28.
C. (Solmissus) albescens ; I, 12.
Cytaeis macrogaster. Knospung: 7, XIX,
45 S.
C. (Rathkea, Lizzia) octopunctata.
Knospung: 7, XIX, U ff*.; Syste-
matik : 7, XIX, 15 ff.
Dipurena dolichogaster. Knospnng: 7,
XIX, 6 ff*.
Dysmorphosa minima = Lizzia Clapa-
redei juv. : 7, XIX, 37. 43.
Geryonia (Carmarina) hastata: I, 12.
Hydra. Sinnesorgane : 7, XVfll, 182.
Liriope enrybia: I, 12.
Lizzia Claparedei. Gesamtentwickelung:
7, XIX, 43 f.; Geschlechtsprodukte:
7, XIX, 38. 41 ff. ; Knospnng : 7, XIX,
36 ff*. ; Verhältnis zn Dysmorphosa :
7, XIX, 36 f.
L, (Rathkea) Köllikeri: I, 12.
L. (Rathkea, Cytaeis) octopunctata.
Knospung : 7, XIX, ] 1 ff*. ; Syste-
matik: 7, XIX, 15 ff'.
Margelidae. Knospnng: 7, XIX, 11 ff*.
Rathkea (Cytaeis, Lizzia) octopunctata.
Knospnng: 7, XIX, 11 ff*.; Syste-
matik : 7, XIX, 15 ff".
Rhopalonema velatnm : I, 12.
Sarsiadae. Knospung : 7, XIX, 4 S*. 22.
Sarsia gemmifera. Knospung: 7, XIX,4it*.
Suiinthea (Tracliynema) eurygaster : I, 12.
Syncoryne : 7, XIX, 4.
Siphonophorae.
EntWickelung: I, 14 ff*. Knospenfolge,
verglichen mit der der Phylactolaemen :
2, VI, 44. Siphonophoren der Tief-
see : I, 1, 12 ff.
Abyla pentagona : I, 13.
Apolemia uvaria: I, 13. 51.
Calycophoridae. Entwickelung : I, 15.
Diphyes Sieboldü: I, 12 f. 17. 60. Ver-
ticale Verbreitung: I, 51.
D. snbtilis: I, 13.
Forskalia: I, 16.
Coulenterata.
Forskalia contorta : I, 65.
F. n. sp.: I, 13.
Galeolaria aurantiaca : I, 13.
Haiistemma. Altersfolge iler Tolypen-
gruppen: 2, VI, 44.; Larven: I, 16.
H. (Steplianomia) pictiim : I, 13. 65.
Hjppopüdius ; T, 52.
H. Intens: I, 13 f. ; Larve: I, 14 f*.
Monoph^-es gracilis : I, 13. 14.
M. irregnlaris : I, 14.
PliysaUa. Geschlechtsreife Jugendformen ;
I, 65.
Physophora; I, 51.
Ph. hydrostatica : I, 15 f. ; Larve: I,
15 f*.
Polyphyidae. Entwickelung; I, 15.
Rhizopliysa : I, 16.
Acalephae.
Tiefseeformen; I. 12.
Seniaeostome und rhizostome Medusen :
1, III* (Vanhcift'en).
Geograpliische Verbreitung : 1, III, 46 tT*.
Semaeostomata.
Geographische Verbreitung ; 1, III, 46 £F*.
Aurelia: 1, III, 19 S. 23.
A. aurita: 1, III, 20 f. 23. 46 f.
A. clausa: 1, III, 24. 49.
A. folpota: 1. III, 24. 48.
A. cruciata: 1, III, 24. 47.
A. dubia: 1, III, 6. 20 f. 24. 48.
A. flavidula: 1, III, 20. 24. 47.
A. fnrcata: 1, III, 48.
A. hyalina: 1, III, 24. 49.
A. labiata: 1, III, 24. 49.
A. limbata: 1, III, 24. 49.
A. marginalis : 1, III, 24. 47.
Auricoma Aphrodite : 1, III, 49.
Chrysaora: 1, III. 22.
Clir. BlosseviUei: 1, III, 6. 15*. 23. 47-
Chr. calliparea: 1, III, 23. 48.
Chr. chinensis: 1, III, 6. 16*. 23. 48.
Chr. fnlgida: 1, III, 23. 47.
Chr. helvola: 1, III, 23. 48.
Chr. isosceles: 1, III, 15. 22. 47.
Chr. mediterranea : 1, III, 6. 14 f.
22. 46.
Chr. melanaster: 1, III, 23. 49.
Chr. plocamia: 1, III, 6. 16. 23. 49.
Couthouyia: 1, III, 17 f.
Cyanea: 1, III, 17 f. 47. 51.
C. Annasethe: 1, III, 18. 47.
C. Annaskala : 1, III, 49.
C. arctica : 1, III, 47.
C. ferruginea : 1, III, 49.
C. Imporcata: 1, III, 18. 47.
C. Lamarcki: 1, III, 46 f.
Cyanea MüUerianthe : 1. III, 49.
C. Postelsii: 1, III, 49.
C. versicolor: 1, III, 47.
Dactylometra lactea: 1, III, 47.
D. pacifica : 1, III, 49.
D. quinquecirra: 1, III, 47.
Desmonema: 1, III, 17 tt'*. 23. 51.
D. Annasethe: 1, III, 17 f.
D. Chierchiana: 1, III, 6. 18 f*. 23.49.
D. Gandichaudi : 1, III, 18 f. 23. 47.
D. imporcata: 1, III, 18.
D. pendula: 1, III, 18 f. 23. 49.
Drymonema daünatina: 1, III, 46.
Dr. Gorgo : 1, III, 47.
Dr. Victoria: 1, III, 46.
Floresca palla.lia : 1, III, 49.
Fl. parthenia: 1, III, 49.
Floscula pandora: 1, III, 49.
FI. promethea: 1, III, 48.
Lobocrocis: 1, III, 15.
Medora reticulata: 1, III, 19. 49.
Melusina formosa: 1, III, 49.
Patera cerebriformis : 1, III, 47.
P. donacostoma: 1, III, 49-
Pelagia: 1, III, 6 ff*. 21. 51.
P. crassa: 1, III, 6. 10 f*. 22. 47.
P. cyanella: 1, III, 22. 47.
P. denticukita: 1, III, 22. 48 f.
P. discoidea: 1, III, 22. 47.
P. flaveola: 1, III, 13. 22. 49.
P. minuta: 1, III, 6. 12*. 22. 47.
P. neglecta: 1, III, 6. 9 f *. 21. 46 f.
P. noctiluca: 1, III, 6. 8 f*. 21. 46.
P. panopyra: 1, III, 6. 14*. 22. 49.
P. papillata: 1, III, 48.
P. perla: 1, III, 22. 47.
P. phosphora: 1. III, 6. 11 f*. 22. 47.
P. placenta: 1, III, 6. 12 ff*. 22.49.
Phaccilophora ambigua : 1, III, 49.
Ph. canitschatica: 1, III, 49.
Ph. ornata: 1, III, 47.
Ph. sicnla: 1, III, 46.
Procyanea protosema: 1, III, 48.
Sanderia malayensis : 1, III, 48.
Sthenonia alljida: 1, III, 49.
Stenoptycha dactylometra: 1, III, 47.
St. Goetheana: 1, III, 47.
St. rosea; 1, III, 49.
Ulmaris prototypns : 1, III, 47.
Umbrosa lobata: 1, III, 46.
Uudüsa stelligera: 1, III, 46.
U. nndulata: 1, III, 47.
Zygonema volntata : 1, III, 15.
Rhizostomata.
System : 1, III, 36 ff. Geographische Ver-
breitung: 1, III, 46 ff*.
Archirhiza: 1, III, 36. 39.
Archirhiza aurosa: 1, III, 39. 49.
A. primordiaUs : 1, III, 39. 49.
Brachiolophns coUaris : 1, III, 42. 49.
Cannorhiza connexa : 1, III, 39. 49.
Cassiopeia: 1, III, 25. 41.
C. Andromeda: 1, III, 25 f. 41. 48.
C. depressa; 1, III, 41. 48.
C. Hertens! : 1, III, 26. 41. 49.
C. ornata: 1, III, 27. 41. 49.
C. picta: 1, III, 25 ff*. 41. 48.
C. polypoides; 1, III, 27. 41. 48.
Cephea: 1, III, 36. 39.
C. conifera: 1, III, 40. 49.
C. diplopilus: 1, III, 39. 49.
C. Forskalea: 1, III, 39. 48.
C. fusca: 1, III, 39. 48.
Cotylorhiza: 1, III, 27. 36.
C. ambulacrata: 1, III, 40. 47.
C. tuberculata: 1,111,25.27.40.46.48.
Crambessa: 1, III, 28 f. 44.
Cr. cruciata: 1, III, 44. 47.
Cr. Dubreuilli : 1, III, 44. 48.
Cr. mosaica : 1, III, 44. 49.
Cr. palmipes : 1, III, 44. 49.
Cr. Pictonum: 1, III, 36. 44. 47. 50.
Cr. Tagi: 1, III, 44. 47.
Cr. triptera: 1, III, 44. 47.
Cramborhiza : 1, III, 25. 29.
Crossostuma: 1, III, 38. 44.
Cr. corolliflorum: 1, III. 42. 47. 50.
Cr. frondiferum: 1, III, 42. 49.
Desmostoma: 1, III, 35.
D. gracile: 1, III, 25. 35 f*. 45. 48.
Eucrambessa: 1, III, 33. 44.
Eupilema claustra : 1, III, 43. 49.
E. stapnlare: 1, III, 43.
Haplorhiza punctata : 1, III, 39. 49.
H. Simplex: 1, III, 39. 49.
Hidroticus rufus : 1, III, 34.
Himantostoma tiagellatum : 1, III, 45. 50.
H. Lesuenrii: 1, III, 45. 49.
H. lorifernm: 1, III, 45. 48.
Leonura leptura : 1, III, 46 f. 50.
L. terminalis; 1, III, 45 f. 49.
Leptobracliia leptopus: 1, Ilf, 45. 50.
Loborhiza: 1, III, 28. 41.
L. ornatella: 1, III, 25. 28*. 41. 49.
Lychnorhiza: 1, III, 28 f. 41.
L. lucerna: 1, III, 29 f. 41. 47.
L. flagellata: 1, III, 25. 28 ff*. 42. 47.
Mastigias: 1, III, 33. 44.
M. MüUeri: 1, III, 44. 48.
M. ocellata : 1, III, 25. 33 f *. 44.
M. Orsini : 1, III, 25. 34 f *. 44. 48.
M. pantherina: 1, III, 44. 50.
M. papua: 1, III, 44. 60.
M. roseus : 1, III, 45. 47.
Munorhiza Haeckelii: 1, III, 39. 60.
Coelenterata. EcliinoJei'niiita. Veniies.
Pliyllorhiza: 1, III, 3G. 41.
Ph. chinensis: 1, III, 41. 49.
Ph. punctata: 1, III, 39. 60.
Ph. trifolinm: 1, III, 41. 49.
Pilema: 1, III, 31.
Polyclonia fiomlosa: 1, III, 2G. 40. 47.
Polyrhiza homi>i)nensis: 1, III, 40. 49.
P. Orithyia: 1, III, 40. 48.
P. vesiculosa: 1, III, 40. 48.
Psendorhiza anrosa: 1, III, 39. 50.
Rhizostoma: 1, III, 31. 43.
Rh. capense : 1, III, 43. 47.
Rh. clavigerum: 1, III, 43. 48.
Rh. Corona: 1, III, 43. 48.
Rh. hispidum : 1, III, 2.5. 32 f*. 43.48.
Rh. luteum: 1, III, 43. 46.
Rh. octopns: 1, III, 32. 36. 43.47.60.
Rh. pulmo: 1, III, 25. 31 f. 43. 46.
Rh. rhopalophorum : 1, III, 33. 43. 48.
Rhopilema: 1, III, 33. 43.
Stomolophns: 1, III, 31. 42.
St. agaricus: 1, III, 31. 43. 49. 50.
St. Chonii; 1, III, 25. 31*. 43. 49.
St. fritillaiia : 1, III, 31. 42. 47.
St, meleagris: 1, III, 42. 47.
Stylorhiza octostyla : 1, III, 40. 48.
St. polystyla: I, III, 40.
Thysanostonia melitaea: 1, III, 46. 60.
Th. thysanura: 1, III, 45. 50.
Torenma Gegenbauri: 1, III, 40. 48.
T. thamnostoma: 1. III, 40. 48.
T. theophila: 1, III, 40. 48.
Toxoclytus: 1, III, 44 f.
Versura: 1, III, 38. 42.
V. palraata: 1, III, 42. 48.
V. pinnata: 1, III, 42. 48.
V. vesicata: 1, III, 42. 48.
CTENOPHORAE.
Dissogonie : I, 62 ft'. Tiefseeformen : I,
17. Herabsinken in die Tiefe : I, 50.
Grönl.andische Ct. : 8, XX, 15 ft'. (Van-
höft'en.)
Beroe. Sinnesorgane : 7, XVIII, 33 f.
B. ovata: I, 17. 50.
ßolina : 1, 17. B. bewohnt von 0\ycephalus
sp. : I, 29.
B. hydatina : I, fil ; jnv. : I, 64* ;
Dissogonie : I, 63 ft'. ; Geschlechts-
reife Larven: I, 63 f*.; Metamor-
phose : I, 63 ft'.
Cestus Veneris : I, 17. 50. 51.
Eucharis : I, 17.
Eu. multicornis: I, Gl. 62.63; Disso-
gonie : I, 62 ft".
Hormiphora plumosa : I, 17.
üoologica, Register zo Bd. 1—15.
ECHINODERMATA.
Chemischer Sinn : 7, XVllI, 175 ff. Larven
in der Tiefsee felilend : I, 17.
.\uricularia nudibranchiata. Beschrei-
bung : 7, XIX, 53 ff*. ; Ectoderm ; 7,
XIX, 68 ft'.; Bildung der Kalkrädchen:
7, XIX, 66 ff*.
VERMES.
Sinnesorgane (Geruch und Geschmack) :
7, XVIII, 143 ft'.
Tiefseeformen : I, 17 ff.
Turbellaria.
Tiefseeform : 1, 17.
Trematodes.
Amphistomum: G, XVI, 117. 146.
Cercaria cystophora : 6, XVI, 111.
C. macrocerca : 6, XVI, 63.
C. nücrura : 6, XVI, 47.
Distomum. Distomen der Fische und
Frösche: 6, XVI* (Looss); Entwicke-
lungsgeschichte: 6, XVI, 236 ft*. ; Histo-
logie: 6, XVI, 112 ff*.; Körperbedeck-
ung: 6, XVI, 112 ft'*.; Darmapparat:
6, XVI, 135 ff*.; Nervensystem: 6,
XVI, 142 ff*. ; Excretionsapparat: 6,
XVI, 155 ff*.; Genitalorgane: 6, XVI,
172 ft'*. ; Funktion derselben: 6, XVI,
221 ff.
D. armatum: 6, XVI, 32
D. clavigerum: 6, XVI, 82 ff.; Be-
schreibung: 6, XVI, 91 ff*.
D. confusnm : 6, XVI, 83 f. 91 ; Be-
schreibung : 6, XVI, 101 fr*.
n. crassicolle: 6, XVI, 82. 84.
D. cygnoides. Beschreibung : 6, XVI,
56 ff*.
D. cylindraceum. Beschreibung : 6,
XVI, 64 ff*.
D. duplicatum: 6, XVI, 17. 23. 63.
D. endolobum: 6, XVI, 82 ff.; Be-
schreibung ; 6, XVI, 84 ff*.
D. folium. Beschreibung: 6, XVI, 18ff*.
D. globiporum. Beschreibung: 6, XVI,
41 ff*.
D. hepaticum : 1, IV, 20 f. .32. 34. 47.
D. holostomnm : 1, IV, 9.
D. isoporura. Beschreibung: 6, XVI,
49 ff*.
D. isostomum : 1, IV, 36.
D. leptosomum = D. caudatum V : 6,
XVI. 2.
Distomum macrostomum. Bau: 1, IV, 29 ff*.;
Entwicklungs- und Lebensgeschichte:
1. IV (Heckert); Dotterzellen und
Eibildnng: 1, IV, 27 f.; Spermato-
genesis : 1, IV, 36 f*. ; Encystierung:
1, IV, 61 f*.; Fütterungs- u. Zucht-
versuchc: 1, IV, 25 f. Siehe auch
LeucochloridJLim.
D. medians: 6, XVI, 82 ft'. 91; lie-
Schreibung: 6, XVI, 105 ff*.
D. microstomum. Mimicry: 3, VIII,
II, 149.
I>. niiiiulosum. Beschreibung : 6, XVI,
33 ff*.
D. ovocaudatani. Beschreibung : 6,
XVI, 109 ff*.
D. palliatum: 1, IV, 31. 34.
D. perlatum. Beschreibung: 6, XVI,
24 ff*.
D. raateUus: 6, X'VI, 82.
D. retusum : 6, XVI, 82.
D. tereticoUe. Beschreibung: 6, XVI,
5 ff*.
D. variegatum. Beschreibung: 6, XVI,
71 ff*.
D. vitellilobum : 6, XVI, .56 f.
D. 'Westermanni : 1, IV, ,34. 56.
Gasterostomum : 1, IV, 60.
Leucochloridium parodoxum. Bau : 1, IV,
12 ft*. ; Vorkommen n. Verbreitung : 1,
IV, 11 f. ; Mimicry mit Insektenlarven :
1, IV, 50 f. ; Entwicklungs- u. Lebens-
geschichte: 1, IV* (Heckert); Keim-
ballen: 1, IV, 18 f*. 48 f. 52 ff.
Keimballen im Verhältnis zu Eizellen :
1, IV, .52. Siehe auch Di-stomum mac-
rostomum.
Rhopalophorus coronatus: 2, VII, I, 93.
Nematodes.
AUantonema: 1, II, 13. 25. 48.
Ascaris. Subcuticula: 2, VII, I, 38.
A, nigrovenosa: 1, II, 32 ft'.
Atractonema : I, II, 48.
Gordiidae. Metamorphose, verglichen mit
der von Heterodera : 1, II, 48.
Gordins aqnaticus. Chemischer Sinn : 7,
XVIII, 153 f.
Heterodera javaniea : 1, II, H,
H. radicicola: I, II, 10 f.
H, Schachtii. Untersuchungsmethode :
I, II, llff. ; Bau und Entwicke-
lung: I, II*; Geschlechtstiere: 1,
II, 13 ff*.; Eibildnng: 1, II, 29 f. ;
Embryonalentwickelung: 1, II,
31 ff *. ; Feuchtigkeitsbedürfnis
(Eintrocknung): 1, II, 41 f.
Sphaerularia : 1, II, 48.
10
Vermes. Brvozoa.
Strongylns paradoxns : 1, IT, 32 ff. 37-
Tetrameres: 1, II, 13. 25.
Trichosoma crassicanda ; 1, II, 47.
Chaetognatlia.
Tiefseeformen : I, 17 f.
Sagitten. Verticale Verbreitung: I, 51.
Sagitta bipnnctata: I, 18.
S. hexaptera: I, 17.
S. serratodentata : I, 18.
Acanthocephala.
Anatomie, Histologie, Entwickelung : 2,
VII* (Kaiser).
Echinorhynchus. Untersiuliungsmetboilen :
2, VII, I, 3 ff. ; Bau n. Entwiekelung:
2, VII, I, 20 ff*. ; Genitalapparat : 2,
VII, II, 19 ff*. ; Spermatogenesis : 2,
VII, II, 30ff*. ; Ovogenesis: 2, VII,
II, 83 ff*.; Embryonalentwickelung:
2, YII, II, 116 ff*.; Metamorphose,
verglichen mit der von Heterodera: 1,
II, 48.
E. angustatus: 2, VII, I, 2. 11 f*. u. ö.
E. gigas: 2, VII, 1, 2. 8 ff*, u. ö.
E. haeruca: 2, VII, I, 2. 12* u. ö.
E. moniliformis: 2, VII,I,2. lOf*. n.ö.
E. porrigens : 2, VII, I, 2. 15 f*. u. ö.
E. strumosus: 2, VII, I, 2. 16 f*. a. ö.
E. spinosus : 2, VII, I, 2. 17 f *. n. ö.
E. trichocephalus : 2, VII, I, 2. 12 f*.
n. ö.
E. nncinatus: 2, VII, I, 2. 14 f*. n. ö.
Annelides.
Keimblattbildung: 13, XXXIII, 24*; Darm-
bildnng: 13, XXXIII, 207. Grönland.
A. : 8, XX, 120 ff (Michaelsen).
Polygordius.
P. -Larven der Nordsee und des Mittel-
raeeres : 13, XXXIV, 7 f*. 9 f.
P. lactens n P. appendiculatus. Histologie
der Larve n. Entstehung des Annelids:
13, XXXIV* (Woltereck).
P. neapoUtanus n. P. triestinus: 13,
XXXIV, 7 f.
Polychaetae.
Alciopidae. Verticale Verbreitung: I, 51.
Tiefseeformen : I, 24 f.
Alciopa Cantrainii: I, 24.
A. cirrata: I, 25.
A. longirhyncha : I, 25.
Ampharete arctica : 8, XX, 129. 132.
Amphitrite cirrata: 8, XX, 129. 132.
Aphrodite' aculeata. Chemischer Sinn :
7, XVIII, 151 f.
Arenicola piscatonim. Chemischer Sinn:
7, XVIII, 150 f
Asterope Candida : I, 24.
Brada villosa : 8, XX, 129. 132.
Callizona tirubei : I. 25.
Capitella capitata: 8, XX, 127. 132.
Castalia aphroditois : 8, XX, 126. 132.
Chaetozone setosa: 8, XX, 128. 132.
Chone infundibuliformis : 8, XX, 130. 132.
Cirratulus cirratus : 8, XX, 128. 132.
Dasybranchus caducns. Chemischer Sinn :
7, XVIII, 163.
Dasychone infarcta: 8, XX, 130. 132.
Diopatra neapolitana. Chemischer Sinn:
7, XVIII, 151 f.
Ephesia gracilis : 8, XX, 126 1.32.
Euchone papulosa: 8, XX, 130. 132.
Flahelligera afflnis: 8, XX, 129. 132.
Glycera capitata: 8, XX, 126. 132.
Halla partenopeia. Chemischer Sinn : 7,
XVIII, 151 f.
Harmothoe : 8, XX, 120 ff. 132.
Leaena ahranchiata: 8, XX, 130. 132.
Leucariste sp.: 8, XX, 130. 132.
Lepadorhynchus brevis : I, 25.
Lnmbriconereis Vanhötfeni : 8, XX, 123 f*.
132.
Maldane Sarsii: 8, XX, 128. 132.
Myriochele Heeri: 8, XX, 128. 132.
Nephthys ciliata: 8, XX, 126. 132.
Nereis : 8, XX, 124 ft'. 132. Chemischer
Sinn: 7, XVIII, 151.
Nicolea venustnla; 8, XX, 129. 132.
Nychia cirrosa: 8, XX, 120. 132.
Ophelia limacina : 8, XX, 127. 132.
Ophelina acuminata : 8, XX, 127. 132.
Opliryotrocha : 10, XXIII, 7.
Owenia fusiformis : 8, XX, 128. 132.
Pectinaria: 8, XX, 129. 132.
Pholoe : 8, XX, 122 f*. 1.32.
Phyllodocidae. Tiefseeformen : I, 25.
Polydora sp. : 8, XX, 129. 132.
Protula. Chemischer Sinn : 7, XVIII, 152.
Prionospio Steenstrupi : 8, XX, 129. 132.
Sabella pavonia : 8, XX, 130. 132.
SabelliJes borealis : 8, XX, 129. 132.
Scalibrcgma inüatum : 8, XX, 127 f. 132.
Scione lobata: 8, XX, 130. 132.
Serpula. Chemischer Sinn : 7, XVIII, 152.
Spio filicornis: 8, XX, 128. 132.
Spirorhis: 8, XX, 131. 132.
Terehellides Strömii: 8, XX, 130. 132.
Tomopteridae. Verticale Verbreitung : I,
51. Tiefseeformen; I, 18 ff.
Tomopteris. Anatomie: I, 20 ff'*. ; Ovarien:
I, 21 ff*.
T. elegans : I, 18 ff*. 56.
T. euchaeta : I, 19 ff*. 55.
Tomopteris Kefersteinii : I. 18.
T. Mariana: I, 24.
T. onisciformis : I, 19.
T. scolopendra : I, 19.
T. vitrina: I, 18. 19.
T. Rolasi: I, 24.
Trichobranchus glacialis : 8, XX, 130. 132.
Vanadis crystallina : I, 24.
V. ornata: I, 24.
V. pelagica : I, 24.
Oligochaetae.
Chaetogaster diaphanus. Chemischer Sinn:
7, XVIII, 1.54.
Enchytraens littoralis: 8, XX, 131.
Lumbricus. Sinnesorgane (Geruch und
Geschmack): 7, XVIII, 146 ft'.
Nais prohoscidea. Chemischer Sinn : 7,
XVIII, 154.
Pachydrilus profugus: 8, XX, 131.
Tubifex rivuloram. Chemischer Sinn : 7,
XVIII, 154.
BRYOZOA.
Pliylactolaeraen- u. Gymnolaemenlarven,
verglichen: 10, XXIIl, 82 ff.
Knospenfolge bei Phylactolaemen und
Gymnolaemen: 2, VI, 130 ä. ; 10,
XXIII, 87 f.
Bryozoen d. Süsswassers: 2, VI* (Braem).
Systematisches: 2, VI, 2 ff*. ; Anatomie
und Entwickelungsgeschichte: 2. VI,
17ff*. ; Phänologie: 2, VI, 16; Ver-
breitung : 2, VI, 15 f. ; Fauna der Pro-
vinz Preussen : 2, VI. 2 ff.
Entoprocta.
Knospenfolge: 10, XXIII, 88 f.
Gymnolaemata.
Mesodermbildung : 10. XXIIT, 80; Para-
sitische Bryozoen in Ascidien : 12,
XXXI, 50.
Alcyonidium: 2, VI, 127.
A. duplex: 10, XXIII, 74 ff.
A. mytili: 2, VI, 46.
Bowerbankia imbricata : 10, XXIII, 75 f.
Crisia. Embryo: 10, XXIII, 80.
Ctenostomata. Oöciam : 10, XXIII, 74 ff.
Flnstra. 2, \^, 126. 126 f.
Lagenella repens : 10, XXIII, 75 f.
Lepralia nnicornis: 2, VI, 48.
Paludicella Ehrenhergi: 2, VI, 9. 14.
15. 16; P. verglichen mit Frederi-
cella: 2, VI, 11 fl'. ; Bau, Knospung:
2, VI, 124 ff*.; Cystidknospung; 10,
XXIII, 51; Winterknospen : 2, VI,
Bryozoa. Artliropoda.
11
112 f.; Degei)6neremle Pulypide: 10,
XXIII, 62.
Valkeria cnscuta; 10, XXIII, 76 f.
Phylactolaemata.
Systematisches : 2, VI, 2 ft'*. Fauna der
Provinz Preussen : 2, VI, 2 ff*. Ver-
gleichende Morphologie : 2, VI, 32 ff*.
Anatomie n. Entwickelnngs-
geschichte: 2, VI, 17 ff*. Ex-
cretionsoffnung: 2, VI, 53 f. ; 10, XXIII,
20. Gabelkanal; 2, VI, 51 ff*. Kelch-
membran : 2, VI, 55 f*. Kreislauf der
Leibeshühlenflüssigkeit : 2, VI, 65*.
10, XXIII, 95. Nervensystem : 2, VI,
47 ff*. 56 f*. ; Bildung des Nerven-
systems im Statoblasten: 2, VI, 102*.
Knospung: 2, VI, 17 ff*. Knospung
im Statoblasten : 2, VI, 104 ff*. Ent-
wickelnng des Stockes : 2, VI, 32 ff*.
Entwickelung der Einzeltiere : 2, VI,
45ff*. Polypidbildung im Statoblasten:
2, VI, 100 ff*. Bildang der ersten
PoljTjide der Larve : 10, XXIII, 52 ff*.
Darmbildung: 2, VI, 45 ff*. ; Darm-
bildung im Statoblasten: 2, VI, 101 ff*.
Entstehung der Leibeswand aus der
Knospe ; 2, VI, 20 f *. 26 f*. 30 t'*.
Bildung der Muskeln : 2, VI, 28 f *.
60 ff*. 103. Funiculus, Entstehung:
2, VI, 66 f*. 103. Statoblasten-
bildung: 2, VI, 68 ff*. Statoblasten-
bildung und Knospung verglichen:
2, VI, 109 ff Statoblastenbildung u.
geschlechtliche Fortpflanzung: 2, VI,
80 f. Keimung der Statoblasten : 2, VI,
82 ff*, untersinken der Statoblasten:
2, VI, 92 ff. Fixationsobjekte der Stato-
blastentiere : 2, VI, 91 f. Geschlecht-
liche Fortpflanzung: 2, VI,
114 ff*.; 10, XXIII* (Braem). Embryo-
nalentwickelung und Statoblastenkei-
mung, verglichen : 2, VI, 120 fl'. Zahl der
Primärpulypide der Larven : 10, XXIII,
82. Gastrnlation : 10, XXIII, 77 ff.
Alcyonella, s. Plumatella.
C'ristatella mucedo: 2, VI, 2. 13 f. 15. 16.
Phylogenetische Stellung: 2, VI, 133.
Beweglichkeit : 2, VI, 41 ff. 44. 91 f.
Anatomie und Entwickelung: 2,
VI, 17 ff*. Tektonik des Stockes : 2,
VI, 33 ff*. Gleitmembran: 2, VI, 28*.
Blasenzellen: 2, VI, 21*. 27 f*.; 10,
XXIII, 59. 82. Knospung: 2, VI,
18 ff*. Knospung bei jugendlichen
Individuen : 2, VI, 24 f *. Knospung
ganzer Kolonien : 2, VI, 43 f*. Stato-
blastenbildung; 2, VI, 74 ff*.
Schwimmring: 2, VI, 77 ff*. Zahl
der Statoblasten im Stocke : 2, VI,
93. Statoblasten am Boden der Teiche :
2, VI, 92 f. Keimung der Statoblasten :
2, VI, 83 ff*. Geschlechtliche
Fortpflanzung: 2, VI, 81. 118.
Ovarium, Eier: 2, VI, 114. 115 Hoden
n. Spermatozoen : 2, VI, 115 f*. Lar-
ven: 2, VI, 44*. 81*; 10, XXIII, 82.
Postembryonale Entwickelung des
Stockes: 2, VI, 41 ff*.
Fredericella Duplessis : 2, VI, 16.
Fr. sultana: 2, VI, 2. 9. 11 «. 15. 16.
Phylogenetische Stellung : 2, VI,
133 f. Anatomie u. Entwicklung:
2, VI, 17 ff*. Tektonik d. Stockes:
2, VI, 33 ff*. Bau d. Polypide : 2,
VI, 65 f *. Blasenzellen d. Ectoderms ;
2, VI, 27. 30. Knospung: 2, VI, 32*.
65. Statoblastenbildung: 2, VI, 76*.
78. Geschlechtsprodukte : 2, VI, 118.
Embryo: 10, XXIII, 85. Larve: 10,
XXIII, 82.
Lophojius crystallinus: 2, VI, 2. 13. 15.
Tektonik des Stockes: 2, VI, 36.
Pectinatella magiiifica. Tektonik des
Stockes : 2, VI, 36.
Plumatella. Anatomie u. Entwicke-
lung: 2, VI, 17 ff*. Tektonik des
Stockes: 2, VI, 33 ff*. Blasenzellen
des Ectoderms : 2, VI, 27. 30. Knos-
pnng: 2, VI, 29 ff*. Knospung im
Statoblasten: 2, VI, 32*. Primär-
knospen der Larve : 10, XXIII, 52 ff*.
Sekundärknospen d. Larve: 10, XXIII,
54 ff*. Statoblastenbildung: 2,
VI, 69 ff*. 75 S*. Schwimmring : 2,
VI, 77 ff*. Angeheftete Statoblasten:
2, VI, 90 f. 94. 108 f. Keimung der
Statoblasten : 2, VI, 89 ff. Entwicke-
lung der Embryonen im Statoblasten :
2, VI, 108 f *.
PL coralloides: 2, VI, 3 ff*.
PL Dumortieri : 2, VI, 2 f.
PI, elegans : 2, VI, 2 f.
PI. emarginata : 2, VI, 2. 9 f *. 15.
Tektonik des Stockes : 2, VI, 34 ff*.
Larve: 10, XXIII, 65.
PL Flabellum: 2, VI, 3, 5.
PI. fruticosa : 2, VI, 9 f *. 12. 15.
Tektonik des Stockes : 2, VI, 33 ff*.
Funiculus: 2, VI, 69*.
PI. fungosa: 2, VI, 2. 3 ff*. 15. 16.
Tektonik des Stockes ; 2, VI, .33 ff*.
Septcn : 2, VI, 40 f*. Geschlecht-
liche Entwickelung: 2, VI,
116 ff *; 10, XXIII* (Braem). Ovarien,
Eier : 2, VI, 40*. 114 f*.; 10, XXIII,
13 ff*. Hoden und Spermatozoen :
2, VI, 115 f*.; 10, XXIII, 3 ff*.
Uterusschlauch, Oöcium: 2, VI, 117
und Tafel-Erklärung zu Fig. 171;
10. XXIII, 22ff*. 73ff. Befruchtung:
10, XXIII, 19 ff*. Furchung: 10,
XXIII, 30 ff*. Blastula: 10, XXIII,
87*. 42 f*. Gastrula: 10, XXIII,
43 ff*. Pseudoblastula : 10, XXIII,
45 f*. Mesodermbildung etc. : 10,
XXIII, 46 ff*. Larve: 10, XXIII,
63 ff*. Umwandlung u. Festheftung
der Larve : 2, VI, 119 f *. ; 10, XXIII,
67 f*.
Plumatella jugalis: 2, VI, 2 f.
PI. polymorpha : 2, VI, 4 ff.
PI. princeps: 2, VI, 9 f.
PL repens : 2, VI, 2 ff*. 15. 16. Tek-
tonik des Stockes : 2, VI, 33 ff'*.
PI. vesicnlaris: 2, VI, 6. 8*. 15. Tek-
tonik des Stockes: 2, VI, 36.
ARTHROPODA.
Kürperbau, Segmentierung; 13, XXXIII,
59 ff. 136 ft'. Entwickelung der Geni-
taUen ; 13, XXXIII, 185 «. Bildung
der Geschlechtszellen: 13, XXXIII, .30.
Dorsalorgan: 13, XXXIII, 158 ff.
Darmbildung: 13, XXXIII, 199 fl'.
Keimblätterfrage ; 13, XXXIII, 212 ff'.
Coelora: 13, XXXIII, 87 ff*. Schizo-
coel : 13, XXXIII, 92 ff*. Lymphoide
Organe : 13, XXXIII, 95 ff. Haut u.
Hautdrüsen, Entwickelung : 13,XXXni,
101 ff. Entwickelung und Phylogenie
des Nervensystems: I3,XXXIU, 120ff*.
CRUSTACEA.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) : 7,
XVIII, 133 ff*. Pelagische Formen,
Schwebvermögen : 7, XIX, 100 ff*.
Tiefseeformen : I, 25 ff- ; Augen der-
selben ; 7, XIX, 248 ff*.
Phyllopoda.
Bythotrephes longimanus. Auge : 7, XIX,
252 ö"*.; 11, XXVIII, 15*. 17 ff*, u. ö.
Evadne. Auge: 7, XIX, 255; U, XXVIII,
15*. 24 f*. u. ö.
Leptodora hyalina. Auge: 7, XIX, 256;
11, XXVIII, 14 f*. 25 ff*, u. ö.
Podon. Auge: 7, XIX, 255.
P. intermedius. Auge: 11, XXVIII,
16*. 22 ff*, u. ö.
Polyphemidae. Auge: 7, XIX, 251 ff*.;
1 1 , XXVIII * (Miltz) ; Bau desselben : 1 1,
12
Crnstacea.
XXVIII, 12 ff*.; Entwickelnng ; 11,
XXVIII, 33 ff*.; Innervation: 11,
XX^^II, 40 ff*. ; Physiolog. u. biolog.
Bedeutung: 11, XXVIII, 48 ff.
Polypliemus pediiuliis. Auge: 11, XXVIII,
15*. 20 ff*, u. u.
Ostracoda.
Tiefseeformen : I, 28. Deutselllands Siiss-
wasser-0.: 12, XXX* (G. W. MüUer);
Sammeln, Untersuchen: 12, XXX, 1 ff.;
Vorkommen: 12, XXX, 6 ff.
Cypridae.
C. Deutschlands: 12, XXX, Off*.
Candona: 12, XXX, 13 ff*. 99 ff'.
Candonopsis : 12, XXX, 37 ff*.
Cyclocypris: 12, XXX, 89 ff*.
Cypria: 12, XXX, 43 ff*.
Cypridopsis: 12, XXX, 79 ff*. 99.
Cyprinotus : 12, XXX, 76 f*.
Cypris: 12, XXX, 51 ff*. 99. 101.
Cyprols: 12, XXX, 49 ff*. 99. 101.
Eucypris: 12, XXX, 53 ff*.
Iliocypris : 12, XXX, 87 ff*.
Notodromas : 12, XXX, 46 ff*.
Paracandona : 12, XXX, 36 f *.
Potamocypris : 12, XXX, 86 f *.
Cytheridae.
C. Deutschlands: 12, XXX, 90 ff*.
Lymnicythere: 12, XXX, 91 ff*.
Metacypris : 12, XXX, 95 f*.
Darwinulidae.
D. Deutschlands: 12, XXX, 96 ff*.
Darwinula: 12, XXX, 97 f*.
Copepoda.
Tiefseetormen : I, 25 ff- Deutschlands frei-
lebende Süsswasser-C, 1. Cyclopidae:
4, XI* (Sclimeil); 2. Harpacticidae :
5, XV* (Schmeil) ; 3. Centropagidae :
8, XXI* (Schmeill.
Cyclopidae.
Tiefseeformen : I, 26. Deutschlands frei-
lebende Susswasser-C: 4, XI* (Schmeil) ;
8, XXI, 148 ff. Unterirdisch lebende C.
Deutschlands : 8, XXI, 164 fl'.
C'yclops. Deutsche Formen : 4, XI, 15 ff*.
Oithona: I, 26. 27.
Rhincalanns : I, 26.
Harpacticidae.
Deutschlands freilebende Süsswasser.-H. :
4, XI, 10. 14; 6, XV* (Schmeil).
Canthocamptinae. Deutschlands frei-
lebende Süsswasser-C. ; 5, XV, 5 ft'*.
Canthocämptus : 5, XV, 15 H'*.
Ectinosoma : 5, XV, 91 ff*.
Longipediinae. Deutschlands freilebende
Süsswasser-L. : 5, XV, 5 f. 91 ö'*.
Nitocra : 5, XV, 77 ff*.
Ophiocamptus : 5, XV, 85 ff*.
Centropagidae.
Deutschlands freilebende Süsswasser-C. :
8, XXI* (Schmeil).
Boeckella: 8, XXI, 184.
Diaptomus: 8, XXI, 9. 10 ff*. 167 ff'.
Epischura : 8, XXI, 182 ff.
Eurytemora: 8, XXI, 9. 100 ff*. 181.
Guernea: 8, XXI, 185.
Heterocope : 8, XXI, 9. 78 ff*. 182.
Lamellipodia : 8, XXI, 182 ft'.
Limnocalanus: 8. XXI, 184.
Poppella: 8, XXI, 179.
Pseudodiaptomus : 8, XXI, 179 f.
Calanidae.
(Siehe auch Centropagidae.)
Oberflächenformen: I, 26. Tiefseeformen:
I, 26. Deutschlands Süsswasser-C. : 4,
XI, 11. 14.
Äetidius: I, 26.
Calanella: I, 26.
Candace : I, 26.
Cetochilus: I, 26. 27.
Dias; I, 26. 27.
D. longiremis : I, 27.
Euchaeti: I, 26. 27.
Hemicalanns : I, 26.
H. longicaudatus: I, 28.
H. longicornis : I, 28.
Heterochaeta: I, 26.
Icbthyophorba: I, 26. 27.
Leuckartia : I, 26.
Phaennia: I, 26.
Pleuromma : I, 26.
Scolecitbrix : I, 26.
Temora: I, 26 27.
T. armata: I, 27.
Undina: I. 26.
Pontellidae.
Oberflächenformen: I, 26.
Calanops: I, 26. 27.
Irenaeus : I, 27.
Ponteila; I, 27.
Puntellina: I, 26. 27. 62.
Corycaeidae.
Oberflächenfornien : I, 26. Tiefseeformen
I, 26.
Antaria : I, 26. 27.
Copilia: I, 26. 27.
Corycaens ; I, 26. 27.
Hyalophyllum: I, 26. 28.
Pacbysoma : I, 26.
Saphirinella : I, 26.
Cirripedia.
Tiefseeformen : I, 25. Nauplien u. Cypris-
stadien : 7, XIX, 98 ft'.
Archizoea gigas : I, 25.
Lepadidae. Nauplien ; 7, XIX, 77 ff*.
Bau derselben: 7, XIX, 80 ff*.; Ent-.
Wickelung der Cyprispuppe im Naup-
lius : 7, XIX, 94 ff*.
Nauplius eques : 7, XIX, 81 ff'*.
N. hastatus: 7, XIX, 81 ff*.
N. loricatus : 7, XIX. 81 ff*.
Amphipoda.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) : 7,
XVIII, 140 ff*.
Amphipoda Hyperina. Tiefseeformen: I,
28 f.
Hyperidae.
Tiefseeformen : I, 28.
Hyperia sp. : I, 28.
Mimonectes: 3, VIII, II, 4.
Phronimidae.
Tiefseeformen: I, 28 f
Anohylomera sp. : I. 29.
Paraphronima crassipes : I, 29. 56.
Phronima. Auge : 7, XIX. 242 ft'. Sekun-
däre Geschlecbtscharaktere der Männ-
chen: 7, XIX, 107 ff*.
Phr. Colletti. Männchen und Weib-
chen, Bau: 7, XIX, 111 ff*.
Phr. Diogenes = Phr, Colletti: 7,
XIX, Seite II; 7, XIX, 109.
Phr. sedentaria : I, 29. 42. Bau des
Männchens; 7, XIX, 109 ff*.
Phronimella elongata ; I, 28 f. 51.
Phronimopsis spinifer : I, 29.
Phr. Zoi-a: I, 56.
Platyscelidae.
Tiefseeformen : I, 29.
Eupronoe ; I, 29.
Eutyphis ovoides ; I, 29.
Oxycephalus latirostris : 1, 29.
0. sp.; I, 29.
Thamyris; I, 29.
Vibiliidae.
Tiefseeformen; I, 28.
Vibilia Jean Gerardi ; I, 28.
Isopoda.
Brutpflege: 3, X, 24 ff*. Genitalia, Ana-
tomie: 3, X, 1 ff*.; Eibildung, Ei-
reifung: 3, X, 9 ff'*. Sinnesorgane
Crnstacea. Archnoidea.
1.3
(Geruch und (lescliniack) : 7, XVIII,
133 f*. 140 tt*.
Anthura gracilis. BrutlameUen : 3, X, 43*.
Armadillidium. Atmungsorgane: 10, XXV,
5 f. 22 f.
Annadillo vulgaris. Antennen ; 7, XVIII,
134*.
Asellus aipiatieus. Brutpflege: 3, X, 37 ft"*.
fJenitalia ; 3, X, 8 ft'*. 29 f. ; Rich-
tungskörper; 3, X, 21 ff*. A-inficiert
mit Echinorhynchus : 2, VII, I, 1; 2,
VII, II, 136.
Cylisticus convexicus. Atmungsorgane :
10, XXV, 20 ff.
Janira Nordmanni: 3, X, 36.
Idotliea Basteri: 3, X, 36.
I. entomon. Brutpflege : 3, X, 39. 42*.
I. tricuspidata. Brutpflege : 3, X, 37.
Ligia Brandtii: 3. X, 36.
Ligidium. Atmungsorgane : 10, XXV, 6-
20. 23 1*.
Oniscidae. Anatomie u. Physiologie der
Ätmungsorgane : 10, XXV* (Stoller).
Oniscus murarius. Antennen ; 7, XVIII,
134*. Atmungsorgane: 10, XXV, 24 ff*.
Porcellio scaber. Antennen: 7, XVIII,
134*. Atmungsorgane: 10, XXV, 5 f.
12 ff*. Brutlamellen: 3, X, 14 f.
Sphaeroma rugicauda. Vorkommen : ,3, X,
2- Hermaphroditismus : 3, X, 1 ff*.
Brutpflege : 3. X, 24 ff*.
Stomatopoda.
Tiefseeformen : I, 29.
Squilla (Alima): I, 29. 51.
Schizopoda,
pelagische. Verwandtschaftsbeziehungen :
7, XIX, 181 ff. Tiefseeformen : I, 29 ff. ;
7, XIX, 137 fl'*. ; Aagen derselben: 7,
XIX, 193 ff*. 213 ff*. 242 fl'. Der
Sehvorgang: 7, XIX, 231.
Mysidae.
Verbreitung, Lebensweise: 7, XIX, 139 f
18.5 ft'. Tiefseeforuien : I, 32 f.
Arachnomysis Lenckartü: I, 32 f*. 56;
7, XIX, 169 rt'*. 188. Auge: 7, XIX,
218*.
BrutomysisVogtü: 7, XIX, 179 ff*. 188 f
Auge : 7, XIX, 217 f*.
Caesaromysis : 7, XIX, 188.
Euchaetomera: 7, XIX, 187 f.
Siriella : 7, XIX, 186 f.
Euphausidae.
Verbreitung, Lebensweise : 7, XIX, 140 ft'.
182 ft'. Tiefseeformen: I, 29 ft'. Leueht-
organe: 7, XIX, 196 ff*. Augen:
7, XIX, 213 ff*.
Bentheuphausia : 7, XIX, 182. 185.
Euphaasia. Leuchtorgane: 7, XIX, 199 ff*.
E. pellucida: I, 29 f. 51. 53. 60;
7, XIX, 183. 185.
Nematoscelis: I, 30. 32. 51. Verwandt-
schaftsbeziehungen : 7, XIX, 183. 185.
Leuchtorgane: 7, XIX, 119 ft*. Auge:
7, XIX, 213 ff*.
Nematoscelis mantis, JI,-innchen : 7, XIX,
166 ff*.
N. microps : I, 56.
N. rostrata: I, 32. 56.
N. Sarsii: I, 32.
N. tenella: I, 32.
Nyctiphanes : 7, XIX, 182. 185.
Stylocheiron : I, 51. Verwandtschafts-
beziehungen : 7, XIX, 183. 185. Leucht-
organe: 7, XIX, 119 ff*. Auge: 7,
XIX, 213 ff*. Innerer Bau : 7, XIX,
152 ff*. Eier: 7, XIX, 159 ff*.
St. abbreviatum : I, 32.
St. chelifer: 7, XIX, 162 ö'*.
St. longicorne : I, 30. 56.
St. masfigophorum : I, 30 ff*. 56.
Systematik, Bau : 7, XIX, 144 ff*.
.Sekundäre Geschlechtscharaktere :
7, XIX, 151 f.
St. Sühmii: I. 31.
Thysanoessa: 7, XIX, 183. 185.
Thysanopoda: 7, XIX, 182. 185.
Decapoda.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) ; 7,
XVIII, 1,34 ff. Tiefseef.irmen : I, 33 ft".
Acanthosoma (Sergestes) : I, 34.
Astacus iiuviatilis. Geschmackssinn: 7,
XVIII, la7 ff.
Carcinus maenas. Sinnesorgane (Geruch
u, Geschmack): 7, XVIII, 139 f.
Ephyrinae. Tiefseeformen : I, 34 f.
Miersia clavigera : I, 34 f*. 56.
Pagurus striatns. Geschmackssinn: 7,
XVIII, 135 ff.
Sergestidae. Augen: 7, XIX, 2.37 ff*.
242. Tiefseeformen : I, 33 f.
Sergestes magniflcus : I, 33 f *.
S. robustns : I, 34.
ARACHNOIDEA.
Mimicry: 3, VIII, II, 149.
Araneida.
Geruchssinn : 7, XVIII, 1,'!2. I'ie Spinnen
Deutschlands; 14, XXXV* (Bösen-
berp); Färbung: 14, XXXV, 1 f.;
äussere Körperteile: 14, XXXV, 4 f *. ;
Bestimmungstabelle; 14, XXXV, Oft'.
Grönländische Spinnen : 8, XX, 73 ff*.
(Lenz.)
Abacoproeces saltuura : 14, XXXV, 215 f*.
Acartauchenius scurrilis: 14, XXXV, 209*.
Aelurillus: 14, XXXV, 437 ff*.
Agalena : 14, XXXV, 225 f *.
Agalenoidae Deutschlands: 14, XXXV,
12 f. 222 ff*.
Agroeea : 14, XXXV, 260 ff*.
Altella spinigera: 14, XXXV, 246*.
Amaurobius : 14, XXXV, 249 ff*.
Anyphaena : 14, XXXV, 257 f *.
Apostenua : 14, XXXV, 255 f.
Araeoncus : 14, XXXV, 194 ff*.
Argenna : 14, XXXV, 244 ff*.
Argiope Brünnichii : 14, XXXV, 20*.
Argyroneta aquatica: 14, XXXV, 239*.
Artanes : 14, XXXV, 324 ff*.
Asagena phalerata: 14, XXXV, 117 f*.
Attas : 14, XXXV, 424 ff*.
Atypus : 14, XXXV, 220 f *.
Aulonia albimana; 14, XXXV, 371*.
Balkis depressus: 14, XXXV, 445*.
Bathyphantes : 14, XXXV, 83 ff*.
Bolyphantes; 14, XXXV, 62 f*.
Callilepis nocturna: 14, XXXV, 317*.
Calommatoidae Deutschlands: 14. XXXV,
12. 220 f*.
Caracladus globipes : 14, XXXV, 212*.
Centromerus : 14, XXXV, 131 ff*.
Cercidia prominens : 14, XXXV, 53 f*.
Ceratinella: 14, XXXV, 127 ff*.
Chalcoscirtus infimus: 14, XXXV, 414*.
(.ihiracanthium : 14, XXXV, 280 ff*.
Cicurina cinerea: 14, XXXV, 232*.
Cineta gr.idata : 14, XXXV, 216*.
Clubiona : 14, XXXV, 265 ff*.
Coelotes: 14, XXXV, 222 f*.
Comaroma Simonii : 14, XXXV, 126 f*.
tjoriarachne depressa : 14, XXXV, 364 f *.
Cornicularia : 14, XXXV, 184 ff*.
Crustulina guttata : 14, XXXV, 125 f*.
Cryphoeca silvicola: 14, XXXV, 232*.
llybaens: 14, XXXV, 230 f*.
Cyclosa conica : 14, XXXV, 41*.
Cyrtophora oculata; 14. XXXV, 41 f*.
Dendryphantes : 14, XXXV, 439 ff*.
Diaea dorsata: 14, XXXV, 367*.
Dictyna; 14, XXXV, 239 ff*.
D. groenlandica : 8, XX, 75*.
Dictynoidae Deutschlands : 14, XXXV,
14. 239 ff*.
Dicymbium : 14, XXXV, 155 f *.
Dieyphus: 14, XXXV, 162 ff*.
Diplocephalus : 14, XXXV, 190 ff*.
Dipoena melanugaster : 14, XXXV, 117*.
14
Arachnoidea.
Dismodicns : 14, XXXV, 156 ff*.
Dolomedes: 14, XXXV, 408 f*.
Drapetisca socialis: 14, XXXV, 90 f*.
Drassoülae Dentselilands : 14, XXXV, 15 f.
253 ff*.
Prassns: 14, XXXV, 291 ff*.
Dysdera : 14, XXXV, 319 f*.
Dysderoidae Deutsuhlands : 14, XXXV,
16. 319 ff*.
Echemus rhenanus: 14, XXXV, 301 f*.
Enoplognatha : 14, XXXV, 115 f*.
Entelecara: 14. XXXV, 179 ff*.
Epeira : 14, XXXV, 21 ff*.
Epiblemum: 14, XXXV, 419 ff*.
Episiniis: 14, XXXV, 118 ff*.
Eresoidae Deutschlands : 14, XXXV, 18.
411*.
Eresiis niger ; 14, XXXV, 411*.
Ergane : 14, XXXV, 434 ff*.
Erigone : 8, XX, 74 f*. ; 14, XXXV, 174 ff*.
Ero : 14, XXXV, 110 ff*.
Euetrioidae Deutschlands : 14, XXXV, 8
20 ff*.
Euophrys : 14, XXXV, 447 ff*.
Euryopis : 14, XXXV, 120 ff*.
Gamasomorpha loricata: 14, XXXV, 323*.
Gnaphosa : 14, XXXV, 314 ff*.
Gonatium: 14, XXXV, 158 ff*.
Gongylidiellum : 14, XXXV, 177 f*.
Gongylidium rufipes: 14, XXXV, 176 f*.
Hahnia : 14, XXXV, 233 ff*.
Harpactes : 14, XXXV, 322 f *.
Heliophanes: 14, XXXV, 414 ff*.
Helophora insignis: 14, XXXV, 90*.
Heriaeus hirsutus: 14, XXXV, 368 f*.
Heteropodüidae Deutschlands : 14, XXXV,
18. 410 f*.
Hilaira nncata : 14, XXXV, 211 f*.
Histopona torpida : 14, XXXV, 223 f *.
Hyptiotes paradoxus: 14, XXXV, 55*.
lUenus arenarius: 14, XXXV, 437*.
Kulczynskiellum : 14, XXXV, 168 ff*.
Laljulla thoracica : 14, XXXV, 92 f *.
Lasaeola: 14, XXXV, 122 ff*.
Lathys : 14, XXXV, 246 f *.
Lephthyphantes: 14, XXXV, 71 ff*.
Leptorhoptrura Huthwaithii : 14, XXXV,
149*.
Linyphia : 14, XXXV, 64 ff*.
L. groenlandica : 8, XX, 73 f*.
Liocranum : 14, XXXV, 258 f *.
Lithyphantes coruUatus : 14, XXXV, 118*.
Lophocarenum : 14, XXXV, 196 ff'*.
Lophomma : 14, XXXV, 182 ff*.
Lycosa: 14, XXXV, 371 ff*.
L. aquilonaris : 8, XX, 76.
Lycosoidae Deutschlands : 14, XXXV, 18.
371 ff*.
Macrargus rufus: 14, XXXV, 190*.
Marptusa: 14, XXXV, 443 f*.
Maso Sundevallii : 14, XXXV, 1,54 f *.
Meta : 14, XXXV, 47 ff*.
Metopobactrus prominulus: 14, XXXV
209 f*.
Micaria : 14, XXXV, 284 ff*.
Micrommata: 14, XXXV, 411 f*.
Microneta : 14, XXXV, 146 ö*.
Micryphantes : 14, XXXV, 151 ff*.
Minicia marginella : 14, XXXV, 139*.
Minyriolus: 14, XXXV, 216 ff*.
Misimiena: 14, XXXV, 365 ff*.
Misumenoidae Deutsehlands: 14, XXXV,
17. 324 ff*.
Nematogmus : 14, XXXA', 210 f *.
Neon : 14, XXXV, 446 f *.
Nesticus cellulanus : 14, XXXV, 93 f*.
Oedipns aenescens : 14, XXXV, 445 f *.
Oedothorax : 14, XXXV, 212 ff*.
Oonops pnicher : 14, XXXV, 323 f *.
Oxypoidae Deutschi.: 14, XXXV, 19. 450f*.
Oxyptila : 14, XXXV, 356 ff*.
Oxypus ramosus: 14, XXXV, 450 f*.
Pachygnatlia. 14, XXXV, 55 ff'*.
Panamomops : 14, XXXV, 178 f*.
Pedanosthetus : 14, XXXV, 137 ff'*.
Pellenes : 14, XXXV, 422 ff*.
Peponocranium : 14, XXXV, 214 f *.
Phaeocedus braccatns: 14, XXXV, 302*.
Phaulothrix Hardii: 14, XXXV, 167*.
Philaeus : 14, XXXV, 441 ff*.
Philodromus : 14, XXXV, 328 ff*.
Phlegra fasciata: 14, XXXV, 422*.
Pholcoidae Deutschlands : 14, XXXV, 12.
218 f*.
Pholcomma gibhum : 14, XXXV, 129*.
Pholcns: 14, XXXV, 218 f*.
Phrurolithus : 14, XXXV, 263 ff*.
Phyllonethis lineata: 14, XXXV, 94*.
Pirata : 14, XXXV, 405 ff*.
Pisaura mirabilis: 14, XXXV, 409 f*.
Pistius truncatus : 14, XXXV, 369 f *.
Pocadicneiuis puniila: 14, XXXV, 187*.
Poecilochroa: 14, XXXV, 317 ff'*.
Poeciloneta variegata: 14, XXXV, 91*.
Porrhorama: 14, XXXV, 149 ff*.
Prosthesima : 14, XXXV, 302 ff*.
Pseudicius encarpatus: 14, XXXV, 421 f*.
Runcinia lateralis: 14, XXXV, 369*.
Sagana rutilans: 14, XXXV, 319*.
Salticoidae Deutschlands : 14, XXXV, 19.
412 ff*.
Salticns formicarius : 14, XXXV, 412*.
Scotina : 14. XXXV, 259 1'*.
Scytodes thoracica: 14, XXXV, 218*.
Scytoidae Deutschlands : 14, XXXV, 12.
218*.
Segestria: 14, XXXV, 321 f*.
Singa: 14, XXXV, 49 ff*.
Sintula : 14, XXXV, 129 f*.
Steatoda: 14, XXXV, 113 f*.
Stemonyphantes bucculentus; 14, XXXV,
92*.
Synaema globosa: 14, XXXV, 368*.
Synageles: 14, XXXV, 413*.
Tapinocyba : 14, XXXV, 204 ff*.
Tapinopa longidens: 14. XXXV, 93*.
Tarentula: 14, XXXV, 888 ff*.
Tegenaria : 14, XXXV, 226 ff*.
Tetragnatha : 14, XXXV, 57 ff*.
Tetragnathoidae Deutschlands : 14, XXXV,
8. 55 ff*.
Teutana grossa: 14, XXXV, 114*.
Textrix denticulata: 14, XXXV, 223*.
Thanatus: 14, XXXV, 336 ff*.
Th. arcticns: 8, XX, 76*.
Theridioidae Deutschlands: 14, XXXV,
9 ff. 62 ff*.
Theridium : 14, XXXV, 95 ff*.
Thomisus albus: 14, XXXV, 339*.
Th. decipiens: 3, VIII, II, 151.
Thyrcostheniusbiovatus: 14, XXXV, 214*.
Tibellus oblongus: 14, XXXV, 338*.
Tigellinus furcillatus: 14, XXXV, 189*.
Titanoeca: 14, XXXV, 248 f*.
Tmarus piger : 14, XXXV, 370 f *.
Tmeticus: 14, XXXV, 164 ff*.
Trachelas nitescens: 14, XXXV, 256 f*.
Trematocephalus perforatus : 14, XXXV,
173*.
Trichoncus : 14, XXXV, 187 ff*.
Trochosa: 14, XXXV, 398 ff*.
Troxochrus: 14, XXXV, 202 ff*.
Tuberta mirabilis: 14, XXXV, 2.38 f*.
Uloboroidae Deutschi.: 14, XXXV, 8.54 f*.
ülohorus Walckenaerii: 14, XXXV, 54 f*.
Walkenaera: 14, XXXV, 140 ff*.
Xysticus : 14, XXXV, 339 ff*.
Zilla: 14, XXXV, 42 ff*.
Zodarioidae Deutschlands: 14, XXXV,
12. 220*.
Zodarium germanicum : 14, XXXV, 220*.
Zora: 14, XXXV, 253 ff*.
Acarina.
Grönländische Milben : 8, XX, 77 ff'*
(Kramer).
Antennophorus Dhlmanni als Ameisen-
gast: 11, XXVI, 8.
Bdella arctica: 8, XX, 79 f*.
Halacarus: 8, XX, 82.
Hermannia carinata: 8, XX, 81 f*.
Leiosoma globifer: 8, XX, 80 f*.
Rhombognathus notops; 8, XX, 83.
Rhyncholophus: 8, XX, 77 f.
Hydrachnidae. Myriopoda. Insecta.
15
Hydrachnidae.
Charakteristik der Familie: 9, XXII, 32 ff.
Geschichte der H.-Kunde : 9, XXII, I Jf.
Deutschlands H. : 9, XXII* (Piersig).
■Acercus : 9, XXII, 169 ff*. 470 f *.
Albia: 9, XXII, 489 f.
Arrenurus: 9, XXII, 272 ff*. 489*.
Atax : 9, XXII, 41 ff*.
Atractides : 9, XXII, 186 ff*. 471 ff*.
Aturus : 9, XXII, 254 ff*.
Axonopsis : 9, XXII, 24.5 ff*.
Brachypoda : 9, XXII, 249 ff*.
Cochleophorus : 9, XXII, 60 ff*. 468 f *.
Curvipes : 9, XXII, 80 ff*. 469 f *.
Diplodontus: 9, XXII, 379 ff*.
Eupatra : 9, XXII, 384 ff*.
Eylais: 9, XXII, 415 ff*.
Feltria: 9, XXII, 369 ff*.
Frontipoda: 9, XXII, 241 ff*.
Gnaphiscns : 9, XXII, 487 ff".
Hydrachna ; 9, XXII, 436 ff*.
Hydrochoreutes : 9, XXII, 73 ff*.
Hydryphantes : 9, XXII, 386 ff*.
Hygrobates : 9, XXII, 191 ff*.
Lebertia: 9, XXII, 233 ff*. 475 ff*.
Limnesia: 9, XXII, 202 ff*.
Limnochares: 9, XXII, 462 ff*.
Midea: 9, XXII, 267 ff*.
Mideopsis : 9, XXII, 262 ff*.
Oxus : 9, XXII, 237 ff*. 482 ff*.
Panisns: 9, XXII, 406 ff*.
Partnunia : 9, XXII, 410 f.
Piersigia : 9, XXII, 434 f *.
Piona : 9, XXII, 139 ff*.
Pionacercns: 9, XXII, 162 ff*.
Pionopsis: 9, XXII, 156 ff*.
Protzia: 9, XXII, 411 ff*.
Sperchon; 9, XXII, 222 ff*. 477 ff*.
Sperchonopsis : 9, XXII, 230 S*.
Teatonia : 9, XXII, 219 ff*.
Thyas : 9, XXII, 396 ff*.
Thyopais: 9, XXII, 409 f*.
Torrenticola : 9, XXII, 259 ff*.
Wettina : 9, XXII, 182 ff*.
MYRIOPODA.
Gemclis- n. Geschmackssinn : 7, XVIII,
132. Entwickelung der Angen: 13,
XXXIII, 155 ff. Keimblattbildnng; 13,
XXXIII, 18 ff*.
Chilopoda.
Drüsen: 3, IX, 2 ff*. Coxalorgan: 3, IX,
19 ff*. Gefässsystem : 3, IX, 21 ff*.
Eingeweidenervensystem : 3, IX, 36 ff*.
Henicops : 3, IX, 9. 24 f.
Lithobins: 3, IX, 1. 6 ff*. 24 f.
Scolopendra: 3, IX, 1. 9 ff*. 25 ff*. Ent-
wickelnng: 13, XXXIII* (Heymons),
Scolopendra cingalata nnd Sc. dalmatica.
Vorkommen, Lebensweise , Fortpflan-
zung: 13, XXXIII, I ff. Furchnng
n. Keimblattbildung: 13, XXXIII, 7 ff*.
Äussere Entwickelang: 13, XXXIII,
31 ff'*. Entwickelung der mesoder-
malen Organe: 13, XXXIII, 71 ff*.
Entwickelung d. ektodermalen Organe :
13, XXXIII, 98 ff*. Entwickelung
der Genitalien : 13, XXXIII, 169 ff*.
DarmbUdung: 13, XXXIII, 190 ff*.
Scutigera : 3, IX, 1 ff*. 19 ff*.
INSECTA.
Mimicry : 3, VIII, II, 6 ff. Geschmacks-
organe: 7, XVIII, 124 ff*. Keim-
blattbildnng : 13, XXXIII, 19 ff.
Orthoptera.
Mimicry : 3, VIII, II, 6 ff". 135 ff. 148.
Sinnesorgane (Geruch n. Geschmack) :
7, XVIII, 121 f. 128 f.
Blattidae. Mimicry : 3, VIII, II, 6 f.
Forficula. Geruchs- u. Geschmackssinn :
7, XVIII, 121 f. Entwickelung der
Genitalien: 13, XXXIII, 188.
Pseudoneuroptera.
Sinnesorgane (Geruch n. Geschmack) : 7,
XVIII, 117 ff. 128 f*.
Aeschna cyanea. Zunge: 7, XVIII, 130*.
Neuroptera.
Mimicry: 3, VIII, II, 11. 139. 148.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) :
7, XVIII, 118 ff. 128.
Sialis niger, mit Echinorhynchus- Larve:
2, VII, I, 37.
Hemiptera.
Mimicry: 3, VIII, II, 9 f. 148. 159.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) :
7, XVni, 123 f. 130.
Aplüdae. Grönländische ; 8, XX, 103 ff*.
Cladobius populneus : 8, XX, 116 f *.
Coccidae. Metamorphose, verglichen mit
der von Heterodera: 1, II, 48 f-
Psyllidae. Grünländische : 8, XX, 103 ff*.
(Rübsaamen).
SmiUa inflata: 3, VIII, II, 151*.
Tychea groenlandica : 8, XX, 115 f *.
Diptera.
Mimicry: 3, VIII, II, 77 f. 136 f. 148.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) :
7, XVIII, 116 f. 129. Keimblätter:
13, XXXIII, 220 ff*.
Boletina arctica: 8, XX, 104 ff*.
Braala coeca als Bienenparasit: 11,
XXVI, 8.
Cecidomyidae. Grünländische : 8, XX,
103 ff* (Rübsaamen).
Muscidae. Keimblätter: 13, XXXIII,
214 fl'. 224 f.
Mycetophilidae. Grünländische: 8, XX,
103 ff* (Rübsaamen).
Sciaridae. Grünländische : 8, XX, 103 ff*.
(Rübsaamen).
Sciara : 8, XX, 106 ff*.
Lepidoptera.
Mimicry: 3, VIII, II, 19 ff*. Sinnes-
organe (Geruch nnd Geschmack) : 7,
XVIII, 104 ff*. 129. Duftorgane der
männlichen Schmetterlinge : 15,
XXXVIII* (Illig). Flügelgeäder : 3,
VIII, I, 2 ff*. L. des Bismarck-
Arckipels: 11, XXVII* (Pagenstecher);
12, XXIX* (Pagenstecher).
Heterocera.
H. des Bismarck-Archipels : 12, XXIX*
(Pagenstecher).
Microlepidoptera.
Orneodidae des Bismarck-Archipels: 12,
XXIX, 241 f.
Pterophoridae des B.-A.: 12, XXIX, 238 ff.
Pyralidae des B -A. : 12, XXIX, 157 ff*.
Tineidae des B.-A. : 12, XXIX, 226 ff'.
Tortricinae des B.-A. : 12, XXIX, 223 ff.
Geometxina.
Epiplemidae des Bismarck-Archipels : 12,
XXIX, 129.
Geometridae des B.-A. : 12, XXIX, 130 ff*,
üraniidae des B.-A. : 12, XXIX, 123 ff.
Nocturna.
Noctuidae des Bismarck-Archipels : 12,
XXIX, 69 ff*.
Pechipogon barbalis. Duftorgane : 15,
XXXVIII, 3. 17 f*.
Botnbycina.
Aganaidae des Bismarck-Archij eis : 12,
XXIX, 44 ff.
Agaristidae des B.-A.: 12, XXIX, 65 ff*.
ArctiiJae des B.-A.: 12, XXIX, 49 ff*.
CalUduUdae des B.-A. : 12, XXIX, 29 ff.
Cossidae des B.-A. : 12, XXIX, 27 fl".
Drepanulidae des B.-A.; 12, XXIX, 33.
Hepialus hecta. Duftorgane : 15, XXXVIII,
3. 16 f *.
Limacodidae des Bismark-Archipels : 12,
XXIX, 39.
1(3
Insecta. Mollusca.
Liparidae des B.-Ä. : 12, XXIX, 39 ff.
Lymantmdae des B.-A. : 12. XXIX, 39 ff.
Psychidae des B.-A.: 12, XXIX, 25 tV.
.Saturniidae des B.-A.: 12, XXIX, 6 ff.
Syntomidae des B.-A. : 12, XXIX, 23 f.
Tinaegeriidae des B.-A.: 12, XXIX, 22 f.
Thyridüdae des B.-A.: 12, XXIX, 34 ff.
Zygaenidae des B.-A. : 12, XXIX, 24 f.
Sphingina.
Acherontia atropos. Duftorgane: 15,
XXXVIII, 3. 19 f*.
Notodontidae des Bismarck-Archipels : 12,
XXIX, 20.
Sesüdae des B.-A. : 12, XXIX, 20 ff.
Sphingidae des B.-A.: 12, XXIX, 0 ff.
242 f*.
Sphinx ligastri. Duftorgane : 15, XXXVIII,
3. 19 f*.
Rhopalocera.
Rh, des Bismarck-Archipels; 11, XXVII*
(Pagenstecher) ; 12, XXIX, 261 ff.
Acraeidae des B.-A.: 11, XXVII, 59 f.
143. 148 f.
Armandia : 3, VIII, I, 107 f.
Coliaa edusa. Duftorgane: 15, XXXVIII,
3. 9 f *.
Danaidae des Bismarck-Archipels: 11,
XXVII, 43 ff*. 138 «. 148 f.
Danais. Duftorgane: 15, XXXVIU, 3.
12 ff*. 20 ff*.
Doritis: 3, VIII, I. 110.
Euploea. Duftorgane : 15, XXXVIII, 3.
7 ff*. 23 f*.
Eurema excavata. Duftorgane : 15,
XXXVIII, 3. 9*.
Euryades: 3, VIII, I, 104 f.
Eurycus: 3, VIII, I, 105 f.
Hesperidae des Bismarck-Archipels; 11,
XXVII, 128 ff. 142 f. 156 ff.
Hypermnestra: 3, VIII, I, 110.
Leptocircus : 3, VIU, I, 103 f.
Lnehdorfla: 3, VIII, I, 109.
Morphidae des Bismarck-Archipels; II,
XXVII, 92 ff'. 143. 150 ff.
Neotropidae des B.-A.; 11, XXVII, .58 ft'.
148 f.
Nisoniades tages. Duftorgane ; 15,
XXXVIII, 3. 11 f*.
Nymphalidae des Bismarck-Archipels: 11,
XXVII, 60 ff*. 143. 1.50 ft'.
Libytheidae des B.-A.: II, XXVII, 102*.
143. 150 ff'.
Lycaena. Duftorgane: 15, XXXVIII, 3.
5 ff*.
Lycaenidae des Bismarck-Archipels: 11,
XXVII, 103 ff*. 141 f. 143. 154 ff.
l'apilionidiic. Entwurf eines natnrlii'hcu
Systems: 3, VIII, I* (Haase). Ein-
teilungsprinzipien : 3, VIII, I, 15 ff.
Bedeutung des natürlichen Systems
für die Miraiiry-Theorie ; 3, VIII, II,
82 ff. Flügelgeäder : 3, VIII, I. 2 ff*.
Grundformen der Zeichnung: 3, VIII,
I, 10 ff*. Zusammenfassung der Re-
sultate aus der Zeichnung: 3, VIII,
I, 100 ft'. Paläarktische P. ; 3, VIII,
I, 17 ff, 118. Indo-australische : 3,
VIII, I, 21 ff*. 117 ff.; Mimicry der-
selben: 3, VIII, II, 83 ff*. 144 f.
Afrikanische P. ; 3, VIII, I, 59 ff*.
118 ff. Amerikanische: 3, VIII, I,
74 ff*. 117 ft'.; Mimicry derselben; 3,
VIII, II, 89 ff*. Neotropische P.,
Mimicry ; 3, VIII, II, 146 f. P. des
Bismarck-Archipels ; 11, XXVII, 14 ff*.
136 f. 143. 146 f.
Parnassius ; 3, VIII, I, 111.
Pieridae des Bismarck-Archipels: 11,
XXVII, 31 ff*. 137 f. 143. 146 f.
Pierls napi. Duftorgane: 15, XXXVIII,
3. 4 f *.
Satyridae des Bismarck-Archipels: II,
XXVII, 94 ff. 141. 143. 150 ft'.
Sericinus : 3, VIII, I, 106 f.
Syrichthns malvae. Duftorgane ; 15,
XXXVIII, 3. 11*. 15 f*.
Teinopalpns : B, VIII, I, 102 f.
Thais: 3, VIII, I, 108 f.
Coleoptera.
Mimicry; 3, VIII, II, II ff*, 134 ff*. 143.
148. Sinnesorgane (Geruch und Ge-
schmack) : 7, XVIII, 67 ff*. 128.
Ateraeles als Ameisengast; II, XXVI, 9-
13. 42 ff. n. ö.
Cetonia aurata, infiziert mit Ecliino-
rhynchus; 2, VII, II, 139.
Clavigeridae als Ameisengäste : 11, XXVI,
47. 119.
Dinarda als Ameisengast: 11, XXVI,
38 ff. 84 f. 88 u. ö.
Dorylosthetus als Ameisengast ; 11, XXVI,
52 f *.
Dytiscns marginalis. Sinnesorgane (Ge-
ruch n. Geschmack) : 7, XVIII, 67 ff*.
Sinnesorgane der Larve ; 7, XVIII,
84 ff*. Nahrung; 7, XVIII, 67 f.
Zähmung des Käfers; II, XXVI, 82.
Ecitodulus crassicornis als Ameisengast :
11, XSVI, 50.
Ecitomorpha als Ameisengast : II, XXVI,
49*.
Homoensa als Ameisengast; 11, XXVI, 45.
Hydrophilus. Sinnesorgane (Geruch und
Geschmack) ; 7, XVIII, 88 f.
Lachnosterna, infiziert mit Echinorhyn-
chus : 2, VII, II. 139 f.
Lomechusa als Ameisengast: 11. XXVI,
9. 15. 42 ft'. u. ö.
Melolontha vulgaris, infiziert mit Ei-hino-
rhynchus; 2, VII, II, 138.
Mimeciton als Ameisengast; 11, XXVI,
49*. 53.
Myrmedonia als Araeisengast; 11, XXVI,
45 ff. 50.
Oryctes nasicornis, infiziert mit Echino-
rhynchus: 2, VII, II, 139.
Terapus als Ameisengast: II, XXVI, 50.
Xenocephalus Goeldii als Ameisengast;
11, XXVI, 50.
Hymenoptera.
Mimicry: 3, VIII, II, 10 f. 139. 143.
Sinnesorgane (Geruch u. Geschmack) ;
7, XVIII, 98 ff*. 129 f*.
Ecitopria crassicornis; 11, XXVI, .55 f*.
127*.
Formicidae. Psychische Fähigkeiten : 11,
XXVI* (Wasmann). Grundlagen der
Reflextheorie Bethes: 11, XXVI, 4 ft".
Kennen die Ameisen sich unter-
einander?: 11, XXVI, 10 ff. Wie
finden die Ameisen ihren Weg?: 11,
XXVI, 19 ff*. Können die Ameisen
sehen?: 11, XXA'I, 34 ff*. Besitzen
die Ameisen Sütteilungsvermögen ? ;
11, XXVI, 59 ft'*. Formen des Lernens :
11, XXVI, 82 ft'.
Proctotrupidae. Mimicry ; 11, XXVI, 63 ft*.
Solenopsia imitatrix als Ameisengast ; 11,
XXVI, 53 ff*. Diagnose; 11, XXVI,
126 f *.
Tetramopria aurocincta ; 11, XXVI, 56 ft*.
128 f*.
T. cincticollis; 11, XXVI, 50. 128 ff*.
Tropidopria formicaria. Beschreibung ;
11, XXVI, 129.
Tr. fuliginosa. Beschreibung: 11,
XXVI, 129.
Tr. longicornis. Beschreibung: II,
XXVI, 129.
Vespa vulgaris. Zunge: 7, XVIII, 130*.
MOLLUSCA.
Mimicry; 3, VllI, II, 78. Sinnesorgane
(Geruch und Geschmack) : 7, XVIII,
155 ft'. Tiefseeformen: I, 35 f.
Lamellibranchiata.
Sinnesorgane (Geruch u, Geschmack) ; 7,
XVIII, 168 ft'.
Mollusca. Tunicata. Vertebrata.
17
Gastropoda.
Chemischer Sinn: 7, XVIU, 16ß ff.
Heteropoda.
Tiefseeformen; I, 3ü.
Atlanta Peronii : 1, 36.
A. Qaoyana: I, 36.
Carinaria mediterranea. Chemisiher Sinn :
7, XVIII, 172 f.
Firoloida Lesuearii: I, 36.
Pterotrachea matica: 1, 36.
Pt. scutata: I, 36.
Pulmonata.
Limax agrestis. Sporocysten in der Leber:
I, IV, 19.
Succinea amphibia. Infiziert von Leuco-
chloridium: 1, IV, 5 fi*. 41 ff. Re-
generation der Fühler: 1. TV, 14.
Pteropoda.
Tiefseeformen : I, 35 f.
Cleodora snbulata: I, 35
Clio longicaudatns: I, 36.
Clionopsis Krohnii : I, 36.
Cymbulia: I, 36.
Creseis acicula: I, 35.
Cr. conica: 1, 35.
Hyalea tridentata : I, 35.
Hyalocylis striata: I, 35.
Pneumodermon : I, 36,
Spirialis: I, 51.
Sp. rostralis: I, 36. 56.
Sp. trochiformis : 1, 36. 56.
Sp. recurvirostra: I, 36. 56.
Tiedemannia: I, 35.
Cephalopoda.
Chemischer Sinn: 7, Will, 173. Tief-
seeformen-. I, 36. Verbreitungsgebiet
in der Tiefsee: I, 51-
Rossia (?) sp. : I, 36*.
TUNICATA.
Tiefseeformen : T, 37 ff
Appendiculariae.
Verticale Verbreitung; 1, 51. Tiefsee-
formen : I, 37 ff. Appendicularien der
Grünland-Expedition : 8, XX, 25 ff*.
Appendicularia sicula; I, 38.
Fritillaria borealis: 8, XX, 35 f*.
MegaloL'ercns abyssorum; I, 40 ff*. 56-
Oikopleura. Feinerer Bau der Gehänse-
anlage: 8, XX, 25 ff*.
Oi. Chamissonis: 8, XX, 42 f.
Oi. cophocerca; I, 37. 39. 40.
Oi. dioica; 8, XX, 30 f*.
Oi. fusiformis: I, 37; 8, XX, 30.
Zoologica, Register zu Bd. 1—15.
Oikopleura labradoriensis; 8, XX, 31 ft'*.
Oi. spissa; 1, 37. 38.
Oi. Vanhiiffeni: 8, XX, 33 ff*.
Stegosoma pelincidum: I, 37 ff*. 56.
Vexillaria speciosa; 1, 38.
Ascidiae.
Holosome Ascidien des magalhaensiscb-
südgeorgischen Gebietes; 12, XXXI*
(Michaelsen).
Agnesia; 12, XXXI, 4 tt'*.
AUoeocarpa: 12, XXXI, 20. 25 f. 32 ff*.
Ascidia tenera: 12, XXXI, 12 f.
Boltenia: 12, XXXI, 109 ff*.
Cholysoraa; 12, XXXI, 5 f.
Chorizocormus : 12, XXXI, 16. 19 f. 26 f.
Ciona intestinalis. Chemischer Sinn : 7,
XVIII, 173 f.
Cerella; 12, XXXI, 5 f. 10 f.
Corynascidia ; 12, XXXI, 5 f.
Cynthia; 12, XXXI, 101 ff*.
Goodsiria : 12, XXXI, 15.
Gynandrocarpa ; 12, XXXI, 29 ff.
Hypobythius; 12, XXXI, 5 f.
Molgula; 12, XXXI, 123 ff*.
Oculinaria ; 12, XXXI, 15.
Paramolgula: 12, XXXI, 135 ff*.
Polystyela; 12, XXXI, 16.
Polyzoa; 12, XXXI, 13 ff. 27 ff. 44 ff*.
Pyrosomata. Vertikale Verbreitung ; I, 51.
Tiefseeformen: I, 42.
Pyrosoma atlanticum: I, 42.
Styela: 12, XXXI, 69 ff*.
Synstyela; 12, XXXI, 16.
Thylacium; 12, XXXI, 15.
Salpae.
Tiefseeformen; I, 42.
Doliolidae. Tiefseeformen; I, 42.
Doliolum ; I, 60.
Salpademocratica-mucronata: 1,42.51.60.
S. maxima-Africana; I, 42.
Ammocoetes, s. Petroniyzon.
Argyropelecus hemigyninus. Nervensystem
u. Leuchtorgane: 13, XXXI I* (Hand-
rick). Schädel: 13, XXXI 1, 3 ff*.
Wirbelsäule: 13, XXXI 1, 5. Gehirn:
13, XXXII, 6 ff*. Spinalnerven: 13,
XXXIl, 27 ff*. Sympathicus; 13,
XXXII, 32ff*. Pinealorgan: 13, XXXII,
37 f*. Parapinealorgan ; 13, XXXII,
7*. 39*. 41*. Seitenorgansystem nnd
Gehörorgan: 13, XXXII, 41 ff*. Modi-
fizierte Muskelzonen : 13, XXXII, 60 f*.
Krohnins tilamentosus: I, 43.
Myxine glutinosa. Auge: 4, XIII, 48 ff'*. ;
5, XIV, 193 ff.
Petromyzon Planeri. Auge: 4, XIII, 1 ff*.;
5, XIV, 185 ff.
Platessa. Larven ; I, 51.
Scyllinm. Geruchs- und Geschmackssinn :
7, XVIII, 184 ff.
Typhlichthys subterraneus. Auge : 4.
XIII, .59 ff*.; 5, XIV, 204 ff.
Amphibia.
Mimicry; 3, VIII, II, 78 f. 138. 151.
Riech- u. Schmeckvermögen: 7, XVIII,
191 ff. Seitenlinie: 7, XVIII, 191 f.
Proteus anguineus. Auge: 4, XIII, (;6 ff*.;
5, XIV, 207 ff.
Ranidae. Üistomen der Frösche : 6, XVI,
66 ff*.
Siphonops annulatus. Auge ; 4, XIII,
100 ff'*.; 5, XIV, 221 ff.
Reptilia.
Mimicry; 3, VIII, II, 79 f. 138. 148.
Anguis fragilis. Zahnbildung: 6, XVII.
92*.
Tropidonotus. Auge: 4, XIll, 117 n. ö.
139 f.
Typhlopsbraminus. Auge : 4. Xlll, 137 ff*.;
5, XIV, 231 ff.
T. vermicularis. Auge: 4, XIII. llGff*. ;
VERTEBRATA.
Mimicry; 3, Vlll, II, 78 ft'. 136. 138 ff.
148 f. Rudimentäre Augen der V. : 4,
Xin* (Kohl); 5, XIV* (Kohl).
Amphioxus lanceolatus.
Sinnesorgane: 7, XVIII, 192.
Pisces.
Riech- nnd SchmeckvermBgen ; 7, XVIII,
183 ff. Seitenlinie; 7, XVIII, 191 f.
Tiefseeformen : I, 43. Distomen der
Fische: 6, XVI, 5 ff'*.
5, XIV, 231 ff.
Aves.
Mimicry: 3, VIII, II, 80 f. 136. 139. 148.
Infiziert mit Distomum macrostomum:
1, IV, 25 f. 42 f. 51.
Passer domesticus. "j Infektionsver-
Phyllopneuste. | suche mit Disto-
Sitta europaea. | mum macrosto-
Sylvia. I mum ; 1, IV, 25 f
Mammalia.
Mimicry: 3, VIII, II, 81. 136. 149. On-
togenie des Zabnsystems: 6, XVll*
3
18
Vertebrata.
(Leche); Pliylogenie des Zalinsystems:
15, XXXVII* (Lechc).
Marsupialia.
Gebiss: 6, XVII, 83 tt'*.
Didelpliys marsupialis. Gebiss : 6, XVII,
84 ff*.
Macropos nalabatns. Ciebiss; 6, XVII,
97 ff*.
Phascolarctus cinereus. Gebiss : 6, XVII,
96 f*.
Myrmecobius fasciatus. Gebiss : 6, XVII,
89 ff*.
Perameles nasuta. Gebiss: 6, XVII, 93.
Trichosurus vulpinns. Gebiss: 6, XVII,
94 ff*.
Cetacea.
Gebiss: 6, XVII, 119 rt*.
Balaenoptera boreaUs. Gebiss: 6, XVII,
122 f.
Phocaena communis. Gebiss: 6, XVII,
119 ff*.
Edentata.
Gebiss: 6, XVII, 108 ff*.
Bradypus. Gebiss: 6, XVII, 114 ff*.
Manis tricuspis. Gebiss: 6, XVTI, 116 f.
Tamandua tridactyla. Gebiss: 6, XVII,
lief.
Tatusia bybrida. Gebiss: 6, XVII, 110 ff*.
T. peba. Gebiss. 6, XVII, 110 ff*.
Insectivora.
Gebiss: 6, XVII, 11 ff*.
Condylura eristata. Gebiss: 6, XVII, 54 f.
Crossopus fodiens. Gebiss: 6, XVII, 47 ff.
Ericulas setosus. Gebiss: 6, XVII, 45 f.
Erinaceidae. Phylogenie desZahiisystems:
15, XXXVII* (Leche). Skelet: 15,
XXXVII, 48 ff*. Muskulatur: 15,
XXXVII, 62 ff*. Integument: 15,
XXXVII, 67 ff*. Verdauungs- und
Atmungsorgane: 15, XXXVII, 70 f.
Gehirn: 15, XXXVII, 72. Genital-
organe: 15, XXXVII, 73 ff*. Ver-
wandtschaftsverhältnisse: 15, XXXVII,
76 ft". Geographische Verbreitung,
Genealogie : 15, XXXVII, 92 ff.
Erinaceus; 15, XXXVII, 7 ff. Gebiss:
15, XXXVII, 17 ff*. Skelet: 15,
XXXVII, 48 ff*. Muskulatur: 16,
XXXVII, 63 ff. Integument: 15,
XXXVII, 67 ff. Verdauungs- u. At-
mungsorgane : 15, XXXVII, 67 f. Ge-
hirn: 15, XXXVII, 72. Genitalien;
15, XXXVII, 72 ff*. Verwandtschafts-
verhältnisse, Systematik, Verbreitung:
15, XXXII, 81 ff.
Erinaceus europaeus. Gebiss : 6, XVII,
11 ff*.
Er. micropus. Gebiss: 6, XVII, 43*.
Galerix exilis. Gebiss: 15, XXXVII, 7.
10 ff*. Gliedmassenskelet: 15, XXXVII,
61*. Verwandtschaftsverhältnisse; 15,
XXXVII, 77 f.
Gymnura rafflesii ; 15, XXXVII, 7 ff. Ge-
biss; 15, XXXVII, 11 ff*. Skelet:
15, XXXVII, 48 ff*. Muskulatur ; 15,
XXXVII, 62 ff*. Integument; 15,
XXXVII, 67 ff*. Lebensweise: 15,
XXXVII, 68. 78. Verdauungs- und
Atmungsorgane : 15, XXXVII, 70 f.
Genitalia: 15, XXX'Sai. 72 ff*. Ver-
wandtschaftsverhältnisse : 15, XXXVII,
80.
Hylomys suillus; 15, XXXVII, 7 ff. Ge-
biss: 15, XXXVII, Uff*. Skelet:
15, XXXVII, 48 ff*. Muskulatur: 1,5,
XXXVII, 62 ff. Integument: 15,
XXXVir, 67 ff*. Lebensweise: 15,
XXXVII, 68. Verdauungs- und At-
mungsorgane: 15, XXXVII, 70 f. Ge-
hirn: 15, XXXVII, 72 Genitalia: 15,
XXXVII, 72 ff*. Verwandtschafts-
verhältnisse: 15, XXXVII, 78 f.
Lanthanotherium: 15, XXXVII, 7. Ge-
biss: 15, XXXVII, 10 tt. Verwandt-
schaftsverhältnisse: 15, XXXVII, 78.
Necrogymnnrus. Gebiss: 15, XXXVII,
7. 10 ff*. Schädel: 15, XXXII, 52 ff*.
Verwandtschaftsverhältnisse: 15,
XXXVII, 76.
Palaeoerinaceus. Gebiss: 15, XXXVII,
7 f. 21 u. ö. Schädel: 15, XXXVII,
52 tt*. Verwandtschaftsverhältnisse :
15, XXXVII, 80 f.
Scalops aquaticus. Gebiss : 6, XVII, 51 ff*.
Sorex vulgaris. Gebiss: 6, XVII, 47 ff.
Talpa enropaea. Gebiss: 6, XVII, 50 f.
Bau u. Entwickelung des Auges : 5, XIV,
1 ff*. 240 «.
Tetracus: 15, XXXVII, 7. Gebiss: 15,
XXXVII, 10 S- Verwandtschafts-
verhältnisse: 15, XXXVII, 78.
Chiroptera.
Gebiss: 6, XVII, 74 ff*.
Cynonycteris aegyptiaca. Gebiss: 6,
XVII, 80.
Desmodns rufus. Gebiss ; 6, XVII, 77 ff*.
Phyllostoma hastatum. Gebiss: 6, XVII,
75 ff*.
Vesperugo serotinus. Gebiss: 6, XVII,
80 ff.
Carnivora.
Die Wirbel der Land-Ilaubtiere : 16,
15, XXXVI, 119 ff*.
Wirbelsäule : 15,
15, XXXVI, 207 ff*.
XXXVI* (Stromer von Reichenbach).
Wirbel fos.siler Raubtiere : 15, XXXVI,
238 ff*. Gebiss: 6, XVII, 56 ff*.
Ailurus fulgens. Wirbelsäule; 15, XXXVI,
135 ff*.
Amphicyon Lemanensis. Wirbelsäule: 15,
XXXVI, 249 f*.
Arctitis. Wirbelsäule
Bassariscus astuta.
XXXVI, 139 ff*.
Canis. Wirbelsäule
259*.
C. famUiaris. Gebiss: 6, XVII, 60 f.
Cryptoprocta. Wirbelsäule : 16, XXXVI,
102 ff*.
Cynaelurus. Wirbelsäule: 15, XXXVI,
98 ff*.
Eupleres. Wirbelsäule: 15, XXXVI, 123 ft'.
Felis. Wirbelsäule : 15, XXXVI, 87 ff*.
F. domestica. Gebiss: 6, XVII, 56 ff*.
Galictis barbara. Wirbelsäule: 15, XXXVI,
168 ff*.
Gulo Inscus. Wirbelsäule; 15, XXXVI,
173 ff'.
Hyaena. Wirbelsäule: 15, XXXVI, 151 ff.
Icticyon venaticus Wirt)elsäule : 16,
XXXVI, 225 ff*.
Lutrinae. Wirbelsäule: 15, XXXVI, 199ff*.
Meles. Wirbelsäule : 15, XXXVI, 183 ff*.
Mellivora. Wirbelsäule; 16, XXXVI, 177 ff.
Mustelidae. Wirbelsäule: 15, XXXVI,
162 ff*. 262 ft'.
Mydaus meliceps. Wirbelsäule : 15,
XXXVI, 188 ff*.
Nyctereutes. Wirbelsäule: 15, XXXVI,
216 ft'.
Otocyon megalotis. Wirbelsäule: 15,
XXXVI, 219 ff*.
Phoca groenlandica. Gebiss : 6, XVII,
62 ff*.
Potamotherium Valetoni. Wirbelsäule :
15, XXXVI, 240 ff*.
Proailurus Lemanensis. Wirbelsäule: 15,
XXXVI, 250 f*.
Procyonidae. Wirbelsäule: 15, XXXVI,
128 ff*.
Proteles. Wirbelsäule
Suricata tetradactyla
XXXVI, 115 ff*.
Ursidae. Wirbelsäule : 15, XXXVI, 144 ff.
Viverridae. Wirbelsäule : 16, XXXVI,
107 ff*.
Zorilla libyca. Wirbelsäule : 15, XXXVI,
193 ff*.
Homo.
Gebiss : 6, XVII, 124 ff*. Drei Grönländer-
schädel: 8, XX, 84 ff* (Sommer).
15, XXXVI, 167 ft'.
Wirbelsäule : 16,
2. Namen- und Sach-Register.
Die Originalmitteilungen der Autoren sind gesperrt gedruckt.
A.
Abbot. Papilio: 3, VIII, I, 81.
Adlerz, G. Psychologie der Ameisen : 11,
XXVI, 2 f. 95.
Adolph, G. E. Insektenflügel: 3, VIII, I, 7.
Agassiz, A. Organisches Leben in grösseren
Meerestiet'en : I, 1. 3.
— Tiefseeiauna : I, 46. 48.
— Tiefseeflscherei des Challenger: I, 46.
— Arachnactis ; 8, XX, 3 u. ö.
— Margelidae: 7, XIX, 16. 23.
— Lobocrocis: 1, III, 1.5.
Agassiz, L. Desmonema: I, III, 17 f.
Ahrens, A. Leucochloridium : I, IV, 6. 12.
Albert I, Fürst von Monaco. Fanna des
Meeresgrundes: 7, XIX, 2.58.
— Pelagische Tiere: 7, XIX, 211.
Alenitzin, W. Frontonia: I, V, 41.
Allman, G. J. Sarsia: 7, XIX, 5.
— Bryozoen, Längs- n. Qaermuskeln der
Leibeswand; 2, VI, 28.
— Süsswasserbrj'ozoen als Bewohner der
Oberüäche: 2, VI, 15.
— Paludicella: 2, VI, 124. 127.
— Phylactolaemata, Spermatogenesis : 10,
XXllI, 6; Eier: 10, XXIII, 17;
Knospung: 2, VI, 17; Tentakeln: 2,
VI, 55 ; Nervensystem : 2, VI, 57 ;
Oesophagus: 2, VI, 58; Statoblasten :
2, VI, 68. 74.
— Plumatella: 2, VI, 3; Plum, frnticosa:
2, VI, 121.
Anderson, J. Erinaceidae: 15, XXXVll,
21. 55. 56 u. ö.
Andre, E. Psychologie der Ameisen: 11,
XXVI, 3.
Andres, A. Echinorhynchus : 2, VII, II,
76. 88.
Anpassung, s. Mimicry.
Apstein, C. Oikoplenra: 8, XX, 31.
Arndt, R. Spezifische .Sinnesorgane: 7,
XVIII, 16 f.
Aronsohn, E. Geruch : 7, XVIII, 49 f. 55 f.
Artari. Rhizopoda: 4, XII, 70. 80.
Asper, G. Vordringen des Lichtes im
Wasser: I, 59.
— Bryozoen der Alpenseen: 2, VI, 15-
Attems, C. Maxillen der Arthropoden :
13, XXXIII, 65.
Auerbach, L. Spermatozoen : 10, XXIII,
7. 10.
Augen. Iridopigmentäre und retino-
pigmentäre A. : 7, XIX, 242 ff.
— A. der Polyphemiden : 11, XXVIII*
(Miltz).
— Entwickelung der A. bei Scolopendra:
13, XXXIII, 150 ff*.
— Gesichtssinn der Ameisen: 11, XXVI,
34 ff*.
— Zahl der Facetten im Ameisenange:
11, XXVI, 48.
— Rudimentäre A. der Wirbeltiere: 4,
XIII* (Kohl); 5, XIV* (Kohl).
Anrivillius, Ch. Lepidoptera, Duttorgane :
15, XXXVIII, 25.
B.
Baird, W. Diaptomus: 8, XXI, 37.
Balbiani, G. Infusoria: 1, V, 2.
— Didinium nasutum: 1, V, 15 f.
— Frontonia: 1, V, 38.
Balfonr, F. Peripatus: 3, IX, 31. 37 f.
Ballowitz, E. Zahnbildung: 6, XVII, 8.
108. 113.
Baltzer, C. Echinorhynchus ; 2, I, VII,
21 f. 25 f. 28. 32. 33 f. 42. 61. 91 f ;
2, VII, U, 4 f. 7. 77.
Barrois, J. Bryozoenlarven, Homologie:
10, XXIII, 82 f.
— Phylactolaemata, Larve: 2, VI, 120 f.
122 f.; Entoderm: 10, XXIII, 77 f.
Barrois, J. Darmbildung bei Alcyonidium :
2, VI, 46. 127 ; bei LepraUa: 2, VI, 48.
— Masse graisseuse bei Gymnolaemen :
2, VI, 126.
— Lepralia, Mesodermbildung: 10, XXIII,
81.
Barrois, Th. Hydrachniden: 9, XXII, 21 ff.
Bäte, Spence. Tiefseeflscherei ; 1, 45.
Bates, H. W. Mimicry: 3, VIII, II, I f.
13. 16 ff. 83. 98 u. ö.
— Papilio: 3, VIII, I, 76.
Baume. Zahnbildung : 6, XVII, 8 ff. 12 n. ö.
Behrens. Mimicry: 3, VIII, II, 4.
Beneden, van. Echinorhynchus: 2, VII,
II, 118. 133.
— Asellus aquaticus: 3, X, 9 f.
Beneden, Ed. van. Arachnactis: 8, XX,
3 u. ö.
Beneden, P. J. van. Hydrachniden: 9,
XXII, 9.
Bergh, R. S. Nervenzellen von Aulo-
stoma: 13. XXXIV, 26 1".
Berlese, A. Hydrachniden: 9, XXII, 20.
Berthold, G. Vertikale Verbreitung der
Meeresalgen : I, 60.
Bertkau, Ph. Lepidoptera, Duftorgane:
15, XXXVIII, 16. 19.
Bethe, A. Ameisen als Reflexmaschinen:
11, XXVI, 1. 3. 4 ff. u. ö.
Bidder. Geruch: 7, XVIII, 55.
Biedermann, R. Tintinnen: 8, XX, 47 fl'.
Biehringer. Sporocysten; 1, IV, 16. 19.
Bilharz. Echinorhynchus: 2, VII, I, 57.
Biocrystallisation : 7, XIX, 73 fl". ; 10,
XXIII, 81.
Bismarck-Archipel. Lepidopterenfauna :
11, XXVII* (Pagenstecher).
Blainville, de. Echinorhynchus : 2, VII,
I, 36; 2, VII, II, 1.
— Wirbelsäule der Raubtiere : 15,
XXXVI, 1.
20
Blainville
Claus.
Blainville, de. Zahnwechsel: 6, XVII, 11.
45. 50.
Blanchard, R. Trematodes : 6, XVI, 1,53. 173.
— Distomum: 6, XVl, 78.
Blanford, W.T. Erinaceus: 15, XXXVII, 86.
Blankaart, S. Cyclopiden: 4, XI, 1.
Blaue, J. Riechen und Schmecken : 7,
XVIII, 61 f.
Bloch, M. E. Echinorhynchns: 2, VII,
1, 20. 3(5.
Blochniann. Trematodes: 6, XVI, 236.
Bloomtield, J. E. Lumljricu.s, Spermatogene-
sis: 10, XXIII, 10.
Blumbei'g. Ämphistomum : 6, XVI, 142. 206.
Blutbildung bei Scolopcndra; 13, XXXIII,
78 ff.
Boeck, A. Cyclops: 8, XXI, 1.58 f.
Böhm, R. Knospung der Margeliden: 7,
XIX, 10. 14 ff. 24. 30. 33 ff.
Bösenberg, W. Die Spinnen
Deutschlands: 14, XXXV*.
Boettger, 0. Mimicry : 3, VIII, II, 78.
Bojanns, L. Echinorhynchns: 2, VII, II,
20. 71.
Boisduval. Tagfalter: U, XXVII, 4. 37.
40 u. ö.
— Papilio: 3, VIII, 1, 02.
Bovallius, C. Phronima : 7, XIX, 109 u. ö.
— Amphipoda Hyperiidea : 7, XIX, 111 f.
— Mimonectes: 3, VIII, II, 4.
Boveri, Th. Arachnactis : 8, XX, 3 u. ö.
Brady, G. S. Cyclops; 4, XI, 98 u. ö. ;
8, XXI, 149.
— Harpacticidae : 5, XV, 24 u. ii.
— Centropagidae : 8, XXI, 38. 40 u. ö.
— Ostracoda: 12, XXX, 8 u. ö.
liraem, F. Kiiospung der Hydroiden: 7,
XIX, 29.
— Untersuchungen über die
Bryozoen des süssen Wassers:
2, VI*.
— IJ i e geschlechtliche E n t w i c k e -
lung vonPlumatella fungosa:
10, XXIII*.
Brandes,- G. Trematodes: 6, XVI, 119 ff.
124. 225.
— Argyropelecus, Leuchtorgane: 18,
XXXII, 1. 52 54 u. ö.
Brandt. Soricidae, Gebiss: 6, XVII, 47.
Brandt, C. Schwebvermögen pelagischer
Tiere: 7, XIX, 100.
— Tiefseefauna des Mittelmecres : I, 49,
— Zoochlorella: I, V, 40.
— ßadiolarien: I, 61.
— Tiefsee-Radiolarien: I, 7 ff'.
— Leuchten der Radiolarien: 7, XIX, 210.
— Die- Tintinnen (der Grönland-
expedition) : 8, XX, 45 ff*.
Breitenbach, W. Sinnesorgane des
Schmetterlingsrüssels; 7, XVIII, 112.
Brauer, A. Coelom bei Scorpio : 13,
XXXIII, 141.
Brauer, F. Mimicry; 3, VIII, II, 77 f.
Braun, M. Trematodes; 6, XVI, 119.
124 f. 145. 171. 173 u. ö.
— Distomum: 6, XVI, 21.
Brunn, von. Zahnbildung; 6, XVII, 7.
Brunner, C Mimicry: 3, VIII, II, 9.
— Blattidae; 3, VIII, II, 6.
Brutpflege. Sphaeromidae ; 3, X, 24 ff*.
— Scolopendra; 13, XXXIII, 4 ff.
Bruzelius.R.M. Hydrachniden: 9, XXIl,9f.
Buchhülz, R. Baianus : 7, XIX, 84. 87. 90.
— Hemioniscus; 3, X, 24.
Bürger, 0. Darmbildung bei Chalicodoma;
13, XXXIII, 204.
Bütschli, 0. Infusoria; 1, V, 2 ff.
— Verschiebung des Mundes bei Infu-
sorien: 1, V, 34.
— Cyttarocylis : 8, XX, 48.
— Didinium Balbianii : 1, V, 16 f.
— Dileptus: 1, V, 24.
— Dinophrya; 1, V, 19.
— Lembadion: I, V, 57.
— Nassula: 1, V, 31.
— Prorodon teres: 1, V, 14.
— Urocentrum: 1, V, 51. 53. 54.
— Distomum: 6, XVI, 89. 206.
BuUar. Cymothoidae: 3, X, 1.
Bnrmeister, H. Hydrachniden; 9, XXII, 6.
— Papilio: 3, VIII, I, 2.
Burow, C. H A. Acanthocephalen : 2, VII,
I, 24. 36; 2, VII, II, 1. 21. 71. 116.
Busch, W. Sarsia: 7, XIX, 10.
— Margeliden: 7, XIX, 14-
Butler. Tagfalter: 11, XXVII, 4 f. 29 u. ö.
c.
Calandruccio, S. Echinorhynchus : 2, VII,
II, 135.
Canestrini, S. Hydrachniden: 9, XXII, 25f.
Canu, E. Eurytemora; 8, XXI, 100. 108.
— Cyclops: 8, XXI, 149.
Carpenter, W. B. Tiefenfauna des Mittel-
meeres: I, 48.
— Toraopteris: I, 21.
Carriere, J. Facettenauge: 11, XXVIII,
25 ff. 31. 33.
— Auge von Petromyzon ; 4, XIII, 4 f.
Carter, H. J. Urocentrum: 1, V, 53.
— Spongia: 10, XXIV, I, 3. 5. 47; 10,
XXIV, II, 6. 11 f.
Carus, C. G. Leucochloridium : 1, IV,
5 ff'. 12.
— Zirkulation der Leibeshöhlenflüssigkeit
bei Plumatella: 10, XXIII, 95.
I Caspary, R. Plumatella : 2, VI, 2. 3.
Cerebrum, s. Gehirn.
Chabry. Zahnbildung : 6, XVII, 6 ff. 44.
83. 108 f. 115.
Chamisso, A. von. Oikoplenra : 8, XX, 42.
Chierchia, G. Tiefseefauna : I, 46.
— Finder von Tiefsee-Siphonophoren : 1, 1.
— Medusen: 1, 111, 5 f
Christoph. Hypermnestra: 3. VIII, 1, HO.
Chun, C. Die pelagische Tier-
welt in grösseren Meeres-
tiefen und ihre Beziehungen
zu der Ober flächenf anna; I*.
— Atlantis. Biologische Stu-
dien über pelagische Orga-
nismen: 7, XIX*.
— Leuchtorgane und Facetten-
augen: 7, XIX, 191 ff*.
— Mimicry: 3, VIII, II, 159.
— Knospung der proliferieren-
den Medusen: 7, XIX, 1 ff*.
— Enospenfolge bei Haiistemma: 2, VI, 44.
— Ctenophoren: 8, XX, 15 u. ö.
— Auricularia nudibranchiata:
7, XIX, 53 ff*.
— Kalkrädchen der .\uricularien : 10,
XXIII, 81.
— Augen der Tiefseecrustaceen : 11,
XXVIII, 5 ff. u. ö.
— Pelagische Ti ef see- S chi zo-
poden: 7, XIX, 137 ff*.
— Mimonectes: 3, VIII, II, 4.
— Sekundäre Geschlechtscharak-
tere der Männchen von Phro-
nima: 7, XIX, 107 ff*.
— Nauplien derLepaden: 7, XIX,
77 ff*.
Cilien. Bestimmung der Zahl bei Infu-
sorien: I, V, 66 f.
— Wimperzellen der Polygordius-Larve :
13, XXXIV, 29 ff*.
— Cilienbildung ; 10, XXIII, 58 f*. 81.
Claparede, E. Infusoria: 1, V, 2. 8. '
— Cinetochilum : 1, V, 49.
— Cychdium: 1, V, 62.
— Lembadion: 1, V, 57.
— Plearonema; 1, V, 60.
— Lizzia : 7, XIX, 43 f.
— Tomopteris: I, 21.
— Leiiadcn: 7, XIX, 84.
— Hydrachniden: 9, XXII, 10.
Claus, C. Spiraldrehung des Stammes
der Siphonophoren: I, 15.
— System der Rhizostomen : 1, III, 36 ff.
— Evadne: 7, XIX, 255.
— Süsswasser-Copepoden Deutschlands:
4, XI, 6 f. u. ö. ; 5, XV, 17 u. ö. ;
8, XXI, U u. ö,
Claus
Entz.
21
Claus, C. Phroniiiiiden: I, 2ft; Phionima:
7, XIX, 109 u. ü.
— Platysceliden ; I, 29.
— Lepaden: 7, XIX, 91 f. 95. 98 f.
— Cladoceren-Aufce: 11, XXVIII, 15 f.
20 u. ö.
— Schizopoden-Äuge : 7, XIX, 219 u. ö.
— Euphausia, Leuchtorgane : 7, XIX,
197. 202 u. ö.
Cloquet, J. Echlnorhynchus : 2, VII, I,
20. 36. 58. 88; 2, VII, II, 21. 71.
Cobbold, F. Echinorhynchus: 2, VII, II,
118.
Coelom. KiUlung und Gliederung bei
Arthropoden: 13, XXXIII, 87 ff*.
Cohn, Ferd. Infusoria : 1, V, 2 S.
— CycUdium: 1, V, 64.
— Nassnla: 1, V, 31.
Conflgliachi und Rusconi. Auge von
Proteus: 4, XIII, 67.
Cori, J. Phylactolaemata , Reifung der
Geschlechtsprodukte : 2, VI, 118; Ex-
cretionsöifnung : 2, VI, 53 f.; 10,
XXIII, 20.
Cragin, F. W. Cyclops: 8, XXI, 155.
Craniam. 3 Grönländerscbädel: 8, XX,
84 ft'*. (Sommer).
Creplin. Acanthocephalen : 2, VII, I, 20.
24. 36. 58.
Creutzbnrg. Distomum: 6, XVI, 109.
Croneberg, A. Hydrachniden : 9, XXII, 19.
Cunningham, J. T. Nyctiphanes, Leucht-
organe: 7, XIX, 199. 203 a. ö.
Cunningham, R. 0. Aseidien : 12, XXXI,
14 u. ö.
D.
Daday, E. von. Cyolops: 4, XI, 40 n. ö.;
8, XXI, 162 f.
— Canthocamptus: 6, XV, 22 n. ö.
— Diaptomus: 8, XXI, 31 .38 u. ö.
Dana, J. D. Leuchten der Euphausien :
7, XIX, 196 f. 203
Danneil. Schmetterlinge des Bismarck-
Archipels : 12, XXIX, 2 f.
Davenport, C. B. Obelia: 7, XIX, 27.
— Bryozoenlarven, Homologie: 10, XXIII,
83 f.
— Knospenfolge bei Phylactolämen und
Gymnolämen : 10, XXIII, 88.
— Phylactolaemata, Eier: 10, XXIII, 17;
Embryonalentwickelung: 10, XXIII,
45. 50; Gastrulation: 10, XXIII, 77 ff.
— Cristatella-Embryo : 10, XXIII, 85.
De Geer, C. Hydrachniden: 9, XXII, 2 f.
Dendy. Spongia : 10, XXIV, I, 4. 47 n. ö. ;
JO, XXIV, II, 10. 13 u. ö,
Desfosses, M. Auge von Proteus: 4, XIII,
69.
Dewitz. Papilio: 3, VIII, I, 100.
Diesing, K. M, Infusoria: 1, V, 2.
— Trematodes: 6, XVI, 242.
— Leucochloridium: I, IV, 8.
— Rhopalophorus: 2, VII, I, 93. 124.
Dietze, C. Mimicry: 3, VIII, II, 20 f.
Dimorphismus, geschlechtlicher. Hetero-
dera Schachtii: 1, II, 13 ff.
Dissogonie der Ctenophoren: I, 62 ff.
Distant, W. L. Mimicry: 3, VIII, II,
130 f.
Dobson, G. E. Zahnbildung : 6, XVII,
50 f.
— Erinaceidae: 15, XXXVII, 21. 60 u. ö.
Döderlein. Spongia : 10, XXIV, I, 4 f. u. ö.
— Zahnbildung: 6, XVII, 149 f.
Dohrn, A. Archizoea gigas : I, 25; 7,
XIX, 80 u. ö.
— Ancens: 3, X, 24.
— - Asellns: 3, X, 11. 37.
— Salpa maxima in Grundnetzen: I, 42.
Doppelknospe. Phylactolaemen : 2, VI,
19 ff"*. ; 10, XXIII, 64 f*.
Dorsalorgan. Entwickelung bei Scolo-
pendra: 13, XXXIII, 1.57 f*.
Dottersubstanz bei Paludicella: 2, VI, 126.
— D. des Statoblasten : 2, VI, 76. 97 ff.
Ihre Beziehung zu den Organen des
Embryo : 2, VI, 103 f.
Dotterzellen. Distomum: 1, IV, 27 f. 39.
Dreyer, E. Kalkkörper: 7, XIX, 67. 74 f.
Driesch, H. Phylogenetische Methodik:
15, XXXVII, 2 f.
Drüsen der Polygordius-Larve : 13, XXXIV,
14 ff*. 27 ff*.
— Entwickelung bei Scolopendra: 13,
XXXIII, 98 ff*. Siehe auch Dnft-
organe.
Dabois, R. Chemischer Sinn der Mol-
lusken : 7, XVIII, 163 ff. 169 ff'.
Dul'our, L. Chilopoda: 3, IX, 2.
Duftdrüsen, Duftschuppen, s. Duftorgane.
Duftorgane der m,ännlichen Schmetter-
linge: 15, XXXVIII* (IlUg).
Dugt;3, A. Hydrachniden ; 9, XXII, 6 f.
Dnjardin, F. Infusoria: 1, V, 2.
— CycUdinm: 1, V, 62.
— Lionotus: 1, V, 20.
— Panophrys: 1, V, 41-
— Uronema: I, V, 45.
— Leucochloridium: 1, IV, 8.
— Echinorbynehus: 2, VII, II, 1. 72.
107. 117.
— Hydrachniden; 9, XXII, 8.
Duvernoy. Oniscidae : 10, XXV, 8 ff.
— Soricidae, Gebiss; 6, XVII, 47.
E.
Eberhard, E. Siagonophorns : 1, V, 19.
Ebner, V. von. Kalkkörper: 7, XIX, 73 f.
Edwards, 8. Milne E.
Ehrenberg, Chr. Infusoria; 1, V, 2.
— Colpidium: 1, V, 44.
— Glaucoma: I, V, 35.
— Lencophrys: 1, V, 65.
— Prorodon teres : I, V, 14.
Ei. Zwei Zonen im Plasma : 2, VI, 114 f*. ;
10, XXIII, 17 f*. 31 ff*. 36*.
— Chromatische Körnchen im Plasma:
2, VI, 114 f*.; 10, XXIII, 17 (*. 31 f*.
35 f*. 39 ff*. 72 f.
— Contractile Vacuolen im Keimfieck:
10, XXIII, 15 f. 71.
— Amöboide Formveränderungen des
Keimflecks: 10, XXIII, 16. 71.
— Bisquitförmige Gestalt des Keimflecks :
10, XXIII, 16 f. 71 f.
— Distomum macrostomnm: 1, IV, 38 f*.
— Verhältnis der Eizellen zu den Keim-
ballen der Trematoden : 1, IV, 52.
— Siehe auch Kern.
Eibildnng. Distomum: 1, IV, 28.
— Heterodera Schachtii: 1, II, 29 f.
— Echinorbynehus: 2, VII, II, 83 ff*.
— Tomopteris : I, 21 ff*.
— Plumatella: 10, XXIII, 13 ff*.
— Isopoda: 3, X, 9 ff*.
Eichhorn. Tentakeln der Phylactolaemen:
2, VI, 55.
— Plumatella: 2, VI, 2.
Eimer, Th. Wechselsinnesorgane: 7, XVIII,
27.
— Papilio, Zeichnung: 3, VIII, I, 11 ff.
30 fl'. 82. 112.
Eisen, G. Vexillaria speciosa: I, 38.
Eisig, H. Polygordius-Larve: 13, XXXIV,
12. 32.
— Sinnesorgane der Capitelliden : 7,
XVIII, 153.
— Speicheldrüsen der Tracheaten ; 3, IX,
15 f.
— Darmblatt bei Insekten ; 13, XXXIII,
210 f.
— ChUopoda: 3, IX, 17. 19.
Elditt. Plumatella: 2, VI, 2.
EUermann. Wimperzellen: 13, XXXIV, 33.
Emery, C. Psychologie der Ameisen : 11,
XXVI, 1 f. 80 f.
Encystierung. Distomum macrostomum :
I, IV, 61 f*.
Entz, G. Infu.soria: 1, V, 2.
— CodoneUa: 8, XX, 47.
— Nassula: 1, V, 28.
— Urocentrum; 1, V, 54.
22
Epiphysis cerebii — Goto.
Epiphysis cerebri, s. Pinealorgan, Para-
pinealorgan.
Ercolani. Cercaria armata : 6, XVI, 237.
241.
Eschericli, K. Keimblätter der Insekten:
13, XXXIIT, 213 ff.
Eschscholtz. Pelagia flaveola : 1, III, 18.
Eskimos, s. Grönländer.
Exner, S. Facettenaugen: 7, XIX, 194.
231 a. ö,; 11, XXVIII, .5. 48 ff.
Fahre, M. Scolopenilra: 13, XXXIII, 2.
— Genitalien v.Scolopendra; 13, XXXIII,
189.
Fabre-Domergue, P. Frontonia: 1, V, 41.
— Monodinium Balbianii : 1, V, 17-
— Pleoronema: 1, V, 60-
Fabricius, 0. Grönländische C'tenophoren :
8, XX, 15 u. ö.
Facettenauge, s. Augen.
Fauna des Meeresgrundes. Ernährung:
I, 49; Herkunft: I, 49.
— Pelagische Fauna der Oberfläche: I,
60 ff. Periodisches Anf- und Ab-
steigen der pelagischen F. : I, 60 ff.
Vertikale Verbreitung derselben: I,
44 ft".
— Spezialfaunen s. unter der betreffen-
den Tiergruppe.
Faussek, V. Keimblätter der Cephalo-
poden: 13, XXXIII, "212 f.
Faxen, W. Tiefseecrnstaceen : 7, XIX, 258.
Felder. Phaedyma: H, XXVII, 84.
Felder, C. u. R. Mimicry: 3, VIII, II,
83. 89.
— PapiUonidae: 3, VIII, I, 16. 22 ff.
30 ft'. n. ö.
Fettkörper. Bildung bei Scolopendra: 13,
XXXIII, 84 ff.
Fewkes, W. Margelidae: 7, XIX, 23.
Fickert, C. PapiUonidae: 3, VIII, I, 22 f.
29. 71.
FUhol, M. H. Eiinaceidae : 15, XXXVII,
56.
Fischer. Trematodes: 6, XVI, 151. 197.
Fischer, S. Copepoda: 4, XI, 6 u. ö. ;
5, XV, 22 n. ö.; 8, XXI, 22.
— Cyclops : 8, XXI, 152. 160 f.
— Centropagidae : 8, XXI, 59 ff. 88 ff. n. ö.
Flemming. Sinneszellen der Mollusken-
haut: 7, XVIII, 159 f. 167.
Flimmerepithel: 7, XVUI, 12.
Flimmerzellen, s. Cilien.
Flora, pelagische. Vertikale Begrenzung
nach unten : I, 58 ff.
Flower. ■ Säugetiere, Gebiss: 6, XVII,
67. 83.
Flügelgeäder. Lepidoptera : 3, VIII, 1, 2 ff *.
Fol, H. Vordringen des Lichtes im Wasser:
I, 58 f.
— Atrophie bei geschlechtsreifen Appen-
dicularien: I, 39.
— Oikopleura: I, 38; 8, XX, 30.
Forbes, E. Organisches Leben in grösseren
Meerestiefen: I, 1.
— Sarsiaden ; 7, XIX, 9 f.
— Margeliden: 7, XIX, 14.
— Cyclops: 8, XXI, 150. 163.
Forbes, H. 0. Mimicry; 3, VIII, II, 81.
Forbes, S. A. Cyclops: 8, XXI, 169.
Forel, A. Geruchssinn : 7,XVIII, 45. 49 50 ;
Geruchssinn der Käfer: 7, XVIII, 91.
— Geschmacksorgane der Insekten : 7,
XVIII, 125 ff.
— Fühler der Lepidopteren: 7, XVIII,
104 f.
— Psychologie der Ameisen: 11, XXVI,
1 f. u. ö.
Forel, F. A. Vordringen des Lichtes in
Schweizer Seen : I, 58.
— Auf- und Absteigen pelagischer Sfiss-
wassertiere: I, 52.
— Bryozoen der Alpenseen : 2, VI, 16.
Fraipont. Polygordius- Larve : 13, XXXIV,
29. 37.
Fraisse. Isopoda: 3, X, 24-
Frenzel, J. Untersuchungen über
die mikroskop. Fauna Argen-
tiniens, Teil 1: Die Rhizo-
poden und Helioamoben: 4,
XII*.
Frey, J. Cyclopidae: 8, XXI, 164 ff.
FriJ, J. AI. Cyclops: 4, XI, 35. 39.
— Canthocamptns : 5, XV, 19.
— Diaptomas: 8, XXI, 37.
Friedrich. Oniscidae: 3, X, 2. 13 ff.
Fromentel, E. Infusoria: 1, V, 2.
Froschammer, J. Mimicry: 3, VIII, II, 131.
G.
Gaffron, E. Distomum : 6, XVI, 143.
146 ft'. 150. Nervensystem von Dis-
tomum: 1, IV, 36.
— Peripatus ; 3, IX, 35.
Gaban, Ch. J. Mimicry: 3, VIII, II, 160.
Gaillard, Cl. Erinaceidae, Gebiss : 15,
XXXVII, 24. 25. 27.
Gallen. Grönländische G. : 8, XX, 103 ff*.
(Rubsaamen).
Ganin, J. Embryonalentwickelung bei
Nematoden: 1, II, 37 f.
Gazagnaire, J. Geschmacksorgan der
Käfer: 7, XVIII, 76.
Gebiss. Stammesgeschichtl. Bedeutung
des Milchgebisses : 16, XXXVII, 42 ff.
Gebiss. Progressive Entwickelung des G. :
15, XXXVII, 44 ff.
— Siehe auch Zahnsystem.
Geer, C. de. Hydrachniden : 9, XXII, 2 f.
Gefässsystem. Entwickelung bei Scolo-
pendra: 13, XXXUI, 78 ff*.
Gehirn von Argyropelecus: 13, XXXII,
6tt-*.
— Siehe auch Nervensystem.
Gegenbaur, C. Rhizophysa: I, 16.
Gehörorgan von Argyropelecns: 13, XXXII,
50 f*.
Genitalorgane, Genitalzellen, siehe Ge-
schlechtsorgane, Geschlechtszellen.
Geruch, s. Sinnesorgane.
Gerstäcker, A. Mimicry: 3, VIII, II, 2.
7 f. 11. 16. 78. 159.
— Facettenauge: 11, XXVIII, 7. 37.
— Phronima: 7, XIX, 112.
— Isopoda, Brutpflege : 3, X, 42.
— Sphaeroma: 3, X, 3.
— Schizopodenaugen : 7, XIX, 193. 260.
— Verbreitung der Mysideen : 7, XIX, 185.
Geschlechtsorgane. Entwickelung bei
Arthropoden : 13, XXXIII, 185 ft'.
— Entwickelung bei Scolopendra : 13,
XXXIII, 169 ft'.
Geschlechtszellen. Bildung der G. bei
1 Arthropoden: 13, XXXIII, 30.
— Siehe auch Ei, Eibildung, Spermato-
genesis.
Geschmack, s. Sinnesorgane.
Gesichtssinn, s. Augen, auch Sinnesorgane.
Gibraltar. Tiefe der Meerenge : I, 48.
Giebel. Sängetiere: 6, XVII, 1.
Giesbrecht, W. Tiefsee-Untersnchungen
von Chun: 7, XIX, S. III.
— Copepoden: 4, XI, 15. 18 u. ö. ; 6,
XV, 9 u. ö. ; 7, XIX, 243. Tiefsee-
Copepoden : I, 25 ff. Leuchten der Cope-
poden: 7, XIX, 210.
— Centropagidae: 8, XXI, 5 ff- u. ö.
— Calanidae: 8, XXI, 145.
Giglioli, E. Tiefsee-Untersuchungen : 1,48
— Verticale Begrenzung der Tiefsee-
fauna: I, 57.
Godman. Tagfalter; 11, XXVII, 4 f. u. ö.
— PapUio: 3, VIII, I, 77. 81.
Goette, A. Pelagia: 1, III, 12 f.
— Furchung nnd Keimblattbildung bei
Nematoden: 1, II, 34. 37 f.
Goeze, J. A. E. Echinorhynchus : 2, VII,
I, 20. 33. 36. 68. 88 ; 2, VII, II, 70,
116.
Goodrich, E S. Segmentierung des Ar-
thropodenkopfes: 13, XXXIII, 136.
Goto, S. Laurer'scher Kanal: 6, XVI,
234 f.
Grabfir — Jägersklöld.
23
Graber, V. Gerach und Geschmack : 7,
XVIII, 45 ff.
— Riechen im Wasser: 7, XVIII, 56 f. 59.
— Chemischer Sinn bei Hirudo : 7, XVIII,
143.
— Geruchssinn der Käfer: 7, XVIII, 91 f.
— Geschmackssinn von Triton : 7, XVIII,
191.
— Herz der Insekten : 3, IX, 24.
Grassi, B. Echinorhynchas : 2, VII, II, 135.
— Scolopendrella : 3, IX, ,85.
Gray. Sericinus: .3, VIII, I, 106.
Greeff, R. Rhizopoda: 4, XII, 72. 87, 91.
— Echinorhynchns : 2, VII, I, 1. 24 f.
38. 89. 125; 2, VII, II, 2. 17. 23. 55.
59. 74. 92. 108. 133 f.
— Alciopa: I, 24. 25.
— Tomopteris: I, 21. 24.
Grenacher, H. Facettenangen: 7, XIX,
194. 213 u. ö.; 11, XXVIII, 40.
Grobben, C. Facettenauge: 11, XXVIII,
36 ff.
— Cirripedien : 7, XIX, 95 f.
Gröalandexpedition. Zoologische Ergeb-
nisse: 8, XX*.
Grönländer. Schädel : 8, XX, 84 ff*.
Groom, Th. Cirripedia, Entwickelang : 7,
XIX, 80 u. ö.
Groos. Spiele der Tiere: 11, XXVI, 87.
Gruber, A. Amoeba : 4, XII, 2. 22. 93 u. ö.
— Copepoden Deutschlands ; 4, XI, 7 u. ö.;
8, XXI, 21 u. ö.
— Infusoria: 1, V, 2.
Grützner. Flimmerepithel: 7, XVIII, 12.
Gaerne, J. de. Centropagidae : 8, XXI,
49 n. 0.
Gttppy. Cassiopeia: 1, III, 26.
H.
Haan, W. de. PapUionidae : 3, "VIII, I,
49 f. 57 ; 3, VIII, II, 82.
Haase, E. Chilopoden-Entwickelang : 13,
XXXIII, 70.
— Geophilidae; 3, IX, 17.
— Untersuchungen über die Mi-
micry auf Grandlage eines
natürlichen Systems der Pa-
pilioniden: 3, VIII*.
Haddon. Gymnolaemata, Polypidbildung:
10, XXIII, 96.
Haeckel, E. Panpsychismus : 11, XXVI, 4.
— Sinnesorgane : 7, XVIII, 2. 16. 29.
31 f. 35.
— Radiolarien: I, 11. 45.
— • Entwickelung von Physophora: I, 15.
— Medusen: 1, III, 7. 11 f. 13 f. 15 n. ö.
— Margelidae: 7, XIX, 10. 16. 23.
— Sarsia: 7, XIX, 4 ff.
Hacker, V. Polygordius-Larve: 13, XXXIV,
12.
Hagen, B, Tagfalter: 11, XXVII, 6.29.
30. 41 u. ö.
Haller, B. Lobus lateralis thalanii : 13,
XXXII, 8.
Haller, G. Hydrachniden: 9, XXII, 1:3.
Hallez, P. Furchung bei Nematoden: 1,
11, 34.
Hamann, 0. Acanthocephalen : 2, VII,
I, 57 ; 2, VII, n, 143 ff'.
Hampson. Heterocera: 11, XXVII, 2;
12, XXIX, 3 ff.
HandUrsch, A. Miraicry: 3, VIII, II, 10.
Handrick, K. Zur Kenntnis des
Nervensystems n. derLeucht-
organedesArgyropelecushemi-
gymnns: 13, XXXII*.
Hanstein, R, von. Weohselsinnesorgane:
7, XVIII, 25 f. 31.
Harger. Sphaeroma : 3, X, 3. 26 f.
Harmer, S. F. Alcyonidium: 10, XXIII, 84.
— Cyclostoraata, Keimblattbildung; 10,
XXIII, 79 f.
— Lichenopora : 10, XXIII, 76.
Harris, G. Auge von Myxine ; 4, XIII, 48.
Hartert, E. Mimicry: 3, VIII, II, 10.
Hartmann, E. von. Spezifische Sinnes-
organe: 7, XVIII, 16.
Hartwig, W. Cyclops vernalis : 8, XXI, 151 .
— Diaptomus: 8, XXI, 66. 71.
Hatschek, B. Segmentierung der Anne-
liden: 13, XXXIII, 59 ff.
— Polygordius-Larve : 13, XXXIV, 10.
12. 29. 31 a. ö.
— Knospang der Phylactolaemen : 2, VI,
19. 22 f.
— Herz der Arthropoden: 3, IX, 31.
Hauser. Fühler der Lepidopteren : 7,
XVIII, 104 fl'.
— Fühler der Hymenopteren : 7, XVIII,
98 ö'.
Haut der Polygordias-Larve : 13, XXXIV,
13 f*.
— Entwickelang der Haut und der Haut-
drüsen bei Scolopendra: 13, XXXIII,
98 ff*.
Haatsinnesorgane von Argyropelecus : 13,
XXXII, 41 ff*.
Heathcote, F. G. Augen bei ,TuIus: 13,
XXXIII, 155.
— Julus, Speicheldrüsen : 3, IX, 15.
Heckert, G. Leucochloridiara para-
doxam. Monographische Dar-
stellung der Entwickelungs-
und Lebensgeschichte des
Distomam macrostomnm: 1,1V*.
— Leucochloridium : 6, XVT, 151. 179 u. ö.
Heider, C. Darmbildung bei Insekten ;
13, XXXIII, 226.
Heller, C. Cyclops: 4, XI, 105. 165.
— Pieridae: II, XXVII, 35. 37.
Henle. Echinorhynchas: 2, VII, II, 1.
Hennings, C. Tömösvary'sches Organ : 13,
XXXIIl, 122.
Hensel. Zahnbildang: 6, XVII, 1.35.
— Leucochloridium: 1, IV, 12.
Herbst, C. Beiträge znrKenntnis
der Chilopoden: 3, IX*.
Herdman, W. A. Ascidien: 12, XXXI, 2 f.
4 f. 13 ff. n. ö.
Hermann, J. F. Hydrachniden : 9, XXII, 4.
Herrick, C. L. Cyclops : 4, XI, 60 a. ö. :
8, XXI, 151. 153.
— Canthocamptus ; 5, XV, 19 n. ö.
— Centropagidae: 8, XXI, 38. 88 u. ö.
Hertwig, 0. Spezitische Energie der Zelle :
7, XVIII, 22.
Hertwig, 0. u. R. Wechselsinnesorgane :
7, XVIII, 27.
— EnterocoeUe der Lepidopteren : 13,
XXXIIl, 215 f.
Hertz. Zahnbildnng: 6, XVII, 8. 16.
Hess, C Auge von Proteus: 4, XIII,
70 f. 74. 77 n. ö.
— Auge von Talpa: 5, XIV, 7 f. 65.
Hesse, R. Sinnesorgane der Lumbriciden :
7, XVIII, 150 (Citat und Original-
notiz).
— Cyclops: 8, XXI, 156.
— Sphaeroma: 3, X, 2 f. 25 f. 33.
Heymons, R. Die En twickelungs-
geschichte der Scolopender:
13, XXXII *.
Hilgendorf. Spongia : 10, XXIV, I, 4 f.
Hirn, s. Gehirn.
Hoek, P. P. C. Cyclops: 4, XI, 62 u. ö.
— Eurytemora: 8, XXI, 105. HO.
Hofer, B. Plankton : 7, XIX, 251 f. 259.
— Blatta: 3, IX, 38.
Hoffmann. Zahnbildang: 6, XVII, 143. 155.
Honrath. Tagfalter : 11, XXVII, 29. 59 f.
74 f.
— Acraea: U, XXVII, 6. 59.
Hoppe-Seyler. Diffusion von Gasen im
Wasser: 7, XVIII, 193.
Horsfield, Th. Papilionidae : 3, Till, I,
21; 3, VIII, II, 98.
Hübner. PapiUo: 3, VIII, I, 76. 99.
Hyatt, A. Phylactolaemata : 10, XXIII, 95.
Hypophysis cerebri von Argyropelecus :
13, XXXII, 8*.
Jäger, G. Geruch: 7, XVIII, 66.
Jägerskiüld. Trematodes: 6, XVI, 205.
24
Janies-Clark — Kükenthal.
James-Clark, H. Urocentium : 1, V, B4.
Janet, Ch. Gliederung des Insekten-
körpers: 13, XXXIII, 63.
— Psychologie der Ameisen: 11, XXVI,
3. 9. 54.
Jarzinsky, Th. Echinorhynchas : 2, YII,
n, 2 f.
Ihering, von. Atta sexdens: 11, XXVI,
117 f.
Ulig, K. G. Duftorgane der männ-
liclien Schmetterlinge: IB,
XXXVIII*.
Imliof, 0. E. Fischerei mit dem Schliess-
netz : I, 4.
— Copejioden Deutschlands: 4, XI, 9 a, o.;
5, XV, 48 u. ö. ; 8, XXI, 77 u. (j.
Instinkt und Intelligenz: 11, XXVI, 7611'.
82 ff.
Joliet, li. Gymnolaemata : 10, XXIII, 7B.
Jordan. Papilio; 11, XXVII, 23 f. 30.
Joseph, G. Cyclopidae: 8, XXI, 166.
— Gerachsorgane der Insekten : 7, XVIII,
51.
— Geschmaoksorgan derselben: 7, XVIII,
77. Geschmacksorgan der Schmetter-
lingsraupen: 7, XVIII, 114.
— Auge von Proteus: 4, XIII, 68 f.
Jourdan, E. Wechselsinnesorgane: 7,
XVIII, 26 32.
— Gerach: 7, XVIII, 55. Riechorgane
der Schnecken: 7, XVIII, 167.
— Geschmackssinn der Dekapoden : 7,
XVIII, 134.
Jnel. Trematodes: 6, XVI, 115. 118.
122. 142. 170. 173. 199 u. ö.
Julüen, J. Geschlechtlich erzeugte Jugend-
i'ormen von Plumatella: 10, XXIII, 9B.
— Cristatella, Embryo: 10, XXIII, 85.
Jarine, L. Copepoden : 4, XI, 2 u. ü. ;
5, XV, 19 u. ö.; 8, XXI, 36.
E.
Kaiser, J. Die Acan thoc ephalen
und ihre Entwick elung: 2,VII*.
Kalkkürper (Kalkrädchen) der Echino-
dermen (Anrioalaria) : 7, XIX, 66 ff*.;
10, XXIII, 81.
Ket'erstein, W. Tomopteris: I, 19.
Keimblätter. Homologie : 7, XIX, 47 ff.
— K. der Arthropoden : 13, XXXUl, 212 ff'.
KeimblattbUdung. Scolopendra : 13,
XXXIII, 7 ff*.
— Myriopoden u. Insekten: 13, XXXIII,
18 ff.
Keimfleck, s. Ei.
Kenne!, J. von. Mimicry : 3, VIII, II, 73.
— Coelom von Peripatus: 13, XXXI II, 90.
Kennel, J. von, Ventralorgane von Peri-
patus: 13, XXXIII, 126 f.
— Entwickelung der Geschlechtsorgane
bei Peripatus: 13, XXXIII, 186 ft'.
Kent, W. S. Infusoria: 1, V, 2.
— Cinetochilum : 1, V, 49.
— Urocentrum: 1, V, 53.
— üronema: I, V, 45.
Kerbert. Trematodes: 6, XVI, 118.
— Distomum Westermanni : 1, IV, 56.
Kern. Eier von Stylocheiron u. anderen
Euphansiden : 7, XIX, 159 ff*.
— Chromatische Körnchen ijn Plasma des
Eies von Plumatella, ihre Umwandlung
zu Kernen (Sichelkcrnenj : 10, XXIII,
17 ff*. 31 ff*. 39 ft^. 72 f.
— Siehe auch Ei.
Kernteilung, direkte. Distomum macro-
stomum : I, IV, 46 f.
Kessler, K. Echinorhynchus : 2, VII, II,
134.
Kheil, N. Papilionidae : 3, VlII, I, 69.
King, K. L. Diaptomus: 8, XXI, 177.
Kingsley, J. S. Coelom bei Limulus: 13,
XXXIII, 141.
Kirby, F. W. Mimicry: 3, VIII, II, 1.
— Lepidoptera : 3, VIII, I, 16. 78. 84 ff".
90 f.; 3, VIII, II, 22.
Kishinouye, K. Coelom bciAgalena: 13,
XXXIII, 140.
Klaatsch. Oikoblasten: 8, XX, 25. 28.
Kleinenberg, N. Polygordius-Larve : 13,
XXXIV, 10. 12. 32.
Knospung. Coelenterata: 7, XIX, 25 ff'.
— MargeUden: 7, XIX, 11 ff*.
— Sarsiaden; 7, XIX, 4 ff*. 22.
— Knospenfolge bei Siphonojihoren und
Phylactolaemen; 2, VI, 44.
— Phylactolaemata : 2, VI, 17 ff*.
— Paludicella: 2, VI, 125 ff*.
— K. d. Phylactolaemen u. Gymnolaemen
verglichen : 2, VI, 127 ff'.
Knüpfer, P. Echinorhynchas: 2, VII, I,
62. 92; 2, VII, II, 5. 79 f.
Koch, C. L. Copepoden: 4, XI, 2 ö'. u. ö. ;
8, XXI, 36.
— Hydrachniden : 9, XXII, 7 f.
Köhler, B. Echinorhynchus: 2, VII, I,
33. 61 ff. 92; 2, VII, II, 5. 27.
KöUiker, A. Qaerstreifung der Muskel-
fasern: 5, XIV, 32.
— Zahnbildung: 6, XVII ; 6 ff. 14 f. 17. 57.
Koenike, F. Hydrachniden: 9, XXII,
26ft\
Kohl, C. Rudimentäre Wirbel ti er-
äugen: 4, XIII*; 5, XIV*.
Kohl, F. Corydia: 3, VIII, II, 6.
Kolar. Papüio: 3, VIII, I, 76.
Kolbe. Mimicry: 3, VIII, II, 17.
Kollmann. Zahnbildung: 6, XVII, 7 ff'.
127.
Korotneft', A. Phylactolaemata, Spermato-
genesis: 10, XXlll, 6«'.; Befruchtung:
10, XXIII, 21; Oucium: 10, XXIII,
22. 24; Embryonalentwickelung: 10,
XXIII, 44 ff. 41» 52.
— Plumatella, Primärknospen: 10, XXIII,
56.
Kowalewski, A. Freischwimmende --Vc-
tinienlarven: I, 12
Kraepelin, K. Geschmacksorgan der Dip-
leren: 7, XVIII, 129 f.
— Fühler der Käfer: 7, XVIII, 92 f.
Fühler d. Hymenopteren : 7, XVIII, 99.
— Porenplatten der Hymenopteren: 7,
XVIII, 76.
— Bryozoen d. Wasserleitung: 2, VI, 15 f.
— Paludicella: 2, VI, 124.
— Phylactolaemata, Embryonalentwicke-
lung: 2, VI, lieft'.; 10, XXIII, 46.
49. 52; Spermatogenesis: 10, XXIII,
6 ff. 17; Eier: 10, XXIII, 17 f. 21;
Oöcium: 10, XXIII, 22; Larven: 2,
VI, 121; Ausschlüpfen der Larve: 10,
XXIII, 61; Verwandlung der Larve: 10.
XXIII, 67; Nervensystem; 2, VI, 48 f.
57 ; Darm : 2, VI, 58 ff. ; Qaerstreifung
am Refraktor : 2, VI, 64; Tunica mnscu-
laris: 10, XXIII, 57; Funiculus : 2,
VI, 66 f; Statoblastenbildung : 2, VI,
69.78.80; Statoblasten, Keimung: 2,
VI, 89 f.
— Cristateüa : 2, VI, 13 f. 27. 81.
— Lophopus, Blasenzellen des Leibes-
höhlenepithels : 2, VI, 27.
— Plumatella polymorpha: 2, VI, 4 ff'.
— Plum. princeps: 2, VI, 9 f.
— Geschlechtlich erzeugte Jugendformen
von Plum.: 10, XXIIL 95.
Kramer, P. Grönländische Milben:
8, XX, 77 ff*.
— Hydrachniden : 9, XXII, 13 ff.
Krause, E. Mimicry: 3, VIII, II, 6. 133.
Krause, W. Äuge vonMyxine: 4, XIII,
49. 58.
— Auge von Petromyzon : 4, XIII, 2.
— Auge von Proteus: 4, XIII, 68. 95 f.
Krendowskij, M. Hydrachniden: 9, XXII,
16 ff.
Krohn, A. Eleutheria: 7, XIX, 10.
— Podocoryne: 7, XIX, 14.
— Lepaden: 7, XIX, 90.
Kühn, J. Heterodera Schachtii: 1, II,
10. 12.
Kükenthal, W. Zahnbildung: 6, XVII,
42. 62. 64. 67 u. ö.
Laehmann — Menge.
?>r>
L.
Lachmann, J. Inf'usoria: 1, V, 2. 8.
— Cinetochilum: 1, V, 4'J.
— Cyclidiam: 1, V, 6Ü.
— Lembadion: 1, V, 57.
— Plearoneiiia : 1, V, 60.
Lacordaire, Th. Coleoiitera: 3, VIII, II,
12 ft'.
Ladenburger, R. Copepoda : 4, XI, 8.
Lamarck, .1. B. Ecbinorhynchus : 2, VII,
I, 36.
Lampe. Spongia : 10, XXIV, I, 4.
Lande, A. Cyclops: 4, XI, 40 u. ö.; 8,
XXI, 1.52. 162.
Lang, Alb. Hydroiden-Knospung : 7, XIX,
29.
Lang, Arn. Trematodes : 6, XVI, 1.52. 237.
— Baianus: 7, XIX, 87 u. ö.
Langerhans. Auge von Petromyzon : 4,
XIII, 2. 20.
Latreille. Oniscidae : 10, XXV, 7 f.
Lauterborn, E. Cyttarocylis : 8, XX, 60.
La Valette. Isopoda : 3, X, 2. 9 f.
Lebert, H. Hydrachniden : 9, XXII, 11.
Lecaillon, A. Darmbildung bei Insekten :
13, XXXUI, 209 f.
Leche, W. Zur Entwickelungs-
geschichte des Zahn Systems
der Säugetiere, zugleich ein
Beitrag zur Stammesgeschichte
dieser Tiergruppe. Teill.On-
togenie: 6, XVII*. Teil 2. Phylo-
genie. Heftl. DieFamilieder
Erinaceidae: 15, XXXVII*.
Leichmann, Cr. Beiträge zur Natur-
geschichte d. Isopoden: 3, X*.
— Isopoda, Brutsäcke u. Kiemenlamellen :
10, XXV, 14.
Leidy, J. Rhizopoda: 4, XII, 4. 21 ff. u. o.
Lendenfeld, R. von. Spongia : 10, XXIV,
I, 13. 18. 21; 10, XXIV, II, 11.23u.ö.
— Geographische Verbreitung der Me-
dusen: 1, III, 46.
— Argyropelecns , Leuchtorgane: 13,
XXXII, 1.
Lenhoss^k, M. von. Hautsinnesorgane
von Lumbricns: 7, XVIII, 148 ft'.
Lenz, H. Grönländisch e Spinnen:
8, XX, 73 ff*.
LerebouUet. Oniscidae: 10, XXV, 8 ff'. 12.
Lernen bem Menschen und bei den Tieren :
11, XXVI, 82 ff.
Lespes, Ch. Echinorhynchus: 2, VII, I,
37. 89; 2, VH, II, 118. 134.
Lesson, R. P. Chrysaora Blossevillei : 1,
III, 15.
— Desmonema Gaudichaudi : 1, III, 18 f.
Zoologica, Register zu Bd. 1 — 15.
Lesson, R. P. Ascidien : 12, XXXI, 13 ff.
Leuchtorgane : 7, XIX, 191 ff*.
— Euphiiusidae: 7, XIX, 196 ff*.
— Stylocheiron: I, 31.
— Argyropelecns: 13,XXXlI*(Handrick).
Leuckart, R. Dissogonie n. Pädogenesis :
I, 64.
— Trematodes: 6, XVI, 123. 127. 138.
154. 171 f. u. ö.
— Distomum tereticoUe, Eier: 1, IV, 41.
— Entwickelung der Nematoden: 1,11,48.
— Allantonema: 1, II, 13.
— Ascaris, Cuticula; 1, II, 14.
— Heterodera Schachtii: 1, II, 10.
— Trichosoma crassicauda: 1, II, 47.
— Acanthocephalen : 2, VII, I, 1. 21 ff.
24 f. 28 u. ö. ; 2, VII, II, 4. 16 f. 24 f.
42 u. ö.
— Tomopteris: I, 21.
— Isopoda: 3, X, 9.
— Auge von Proteus : 4, XIII, 69.
Levinsen, G. M. R. Ctenophoren : 8, XX,
15 u. ö.
— Distomum: 6, XVI, 173. 218.
Leydig, F. Wechselsinnesorgane: 7, XVIII,
27.
— Echinorhynchus: 2, VII, II, 2. 74.
— Gefässe bei Arthropoden : 3, IX, 31. 35.
— Facettenauge: 11, XXVIII, 37.
— Lebensweise der Polyphemiden : 11,
XXVm, 54.
— Geschmacksorgane bei Amphipoden u.
Isopoden ; 7, XVIII, 141 f.
— Oniscidae : 10, XXV, 10 f. 19. 20 ff.
— Chilopoda, Drüsen: 3, IX, 13.
— Taster der Coleopteren : 7, XVUI, 75.
— Fühler der Lepidopteren : 7, XVIII, 109.
— Apis, Drüsen: 3, IX, 3. 15.
— Auge von Petromj'zon : 4, XIII, 2 ;
von Siphonops : 4, XIII, 100 ; von
Proteus : 4, XIII, 07 f. 84.
— Argj-ropelecus, Lenchtorgane : 13,
XXXII, 1. 53 f. u. ö.
i Lieberkühn, N. Urocentrnm: 1, V, 54.
— Heterodera: I, II, 9.
Lilljeborg, W. Cyclops: 8, XXI, 1.58.
— Harpacticidae : 5, XV, 22 n. ö.
— (Jentropagidae : 8, XXI, 36 u. ö.
Lindemann, K. Echinorhynchus: 2, VII,
II, 2. 23.
Lindgren. Spongia: 10, XXIV, II, 9.
Linstow, 0. von. Trematodes : 6, XVI,
139. 175. 194 n. ö.
— Distomum: 6, XVI, 31. 40. 48 u. ö.
— Echinorhynchus: 2, VH, I, 21. 43.
125 ; 2, VII, II, 17. 24. 59. 74. 109. 134.
Lo Bianco, S. Erscheinnngszeit von
Tieren des Mittelmeeres : I, 50-
Lo Bianco, S. Auf- und .\b3teigen pela-
gischer Tiere: I, 51.
Loeb, J. Heteromorphose : 7, XIX, 27.
Lohmann, H. Die Appendicu larien
der (Grönland-) Expedition: 8,
XX, 25 ff*.
Looss, A. Die Distoraen unserer
Fische u. Frösche: 6, XVI*.
— Distomum, Entwickelung: 1, IV, .56.
58; Ilautschicht: 1, IV, 31 f.
— Leucochloridium paradoxum : 1, IV,
62. Tafeln.
Lovcn, S. L. Polygordius-Larve : 13,
XXXIV, 9.
— Evadne: II, XXVUI, 15.
Lnbbock, J. Psychologie der Ameisen:
11, XXVI, 1. 61.
Ludwig, N. Psychologie der Biene: H,
XXVI, 16.
Lütken, C. F. Ctenophoren : 8, XX, 15 u. ö.
Lutz. Distomum: 6, XVI, 172. 240.
Lydekker, R. Erinaceidae: 15, XXXVII,
76. 95.
Lymphoide Organe. Scolopendra: 13,
XXXIII, 84 ff*. 95 ff.
M.
Macallum. Sphyranura : 6, XVI, 136. 203.
Mac Leay. Papilio: 3, VUI, I, 88.
Mac Ijcod. Scolopendra: .8^ IX, 14. 16.
Maggi, L. Urocentrnm: 1, V, 54.
Magnaghi. Temperaturmessungen im
Mittelmeer : I, 47.
Marenzeller, von. Nereis zonata: 8, XX,
125.
Mathew. Australische Tagfalter: U,
XXVn, 12 u. 0.
Mattew. Papilio: 3, VIII, I, 80.
Maupas, E. Infusoria: 1, V, 2. 4.
— Trichocysten: 1, V, 21.
— Colpidium: 1, V, 44.
— Dileptus: 1, V, 24.
— Frontonia: 1, V, 41.
— Glaucoma: 1, V, 35. 36.
— Loxo]ihyllam duplostriatum : 1, V, 22.
Mayer, P. Phronima: 7, XIX, 124 rt'.
— Cymothoidae : 3, X, 1 f. 4 f.
Mfegnin, P. Echinorhynchus: 2, VII, I,
37; 2, VII, II, 26 f.
Mehlis. Echinorhynchus: 2, VII, I, 20.
36. 57 f.
Meissner, M. Rhizopoda: 4, Xu, 100.
Meldola. Mimicry: 3, VUI, 11, 20.
Mertens, H. Ctenophoren : 8, XX, 19. 21.
— Oikoplenra: 8, XX, 42.
Menge, A. Prenssische Spinnen : 14,
XXXV, Seite V.
4
26
Metschnikoff, E. Cnnina: 7, XIX, 25.
— Sarsiaden : 7, XIX, 4 ff.
— Mnskeln der Bryozoen: 2, VI, 28.
Phylactolaemata, Muskelbildung : 10,
XXm, 67; Knospung; 2, VI, 17;
Embryonalentwickelnng: 2, VI, 116 ff. ;
Geschlechtsprodukte: 2, VI, 114;
Oöcium: 10, XXIII, 22. 24.
Meyen. Statoblasten : 2, VI, 68.
Meyer, A. B. Mimicry: 3, VIII, II, 79.
Meyrick. Schmetterlinge des Bismarek-
Archipels: 12, XXIX, 3. 157.
Michael, A. D. Hydrachniden : 9, XXII, 21.
Michaelsen, W. Grönländische
Anneliden: 8, XX, 120 ff.
.— Die holosomen Ascidien des
niagalhaensisch -südgeorgischen
Gebietes: 12, XXXI*.
Michahelles. Auge von Proteus : 4, XIII, 67.
Milchgebiss, s. Gebiss.
Milne Edwards, A. Beroe : 8, XX, 20
Milne Edwards, H. Hirudo : 7, XVIU, 145.
— Decapoden, Antennen: 7, XIX, 118.
— Oniscidae: 10, XXV. 8.
— PapiHo : 3, VIII, I, 80. 92
Miltz, 0. Das Auge der Polyphe-
miden: 11, XXVIII*.
Mimicry: 3, VIII* (Haase).
— Definition: 3, VIII, II, 150.
— Verhältnis zu Analogie u. Convergenz :
3. VIII, II, 139 ff.
— M. zwischen Blütenpflanzen : 3, VIII,
II, 4.
— M. bei Tieren : 3, VIII, II, 4 ff*.
— LeucocUloridiuni ~ Insektenlarven : 1,
IV, 50 f.
— M. bei Mollusken: 3, VIII, II, 78.
— bei Arachniden : 3, VIII, II. 4 tt'.
— bei Mimonectes: 3, VIII, II, 4.
— bei Insekten : 3, VIII, U, 6 ff*.
— bei Orthopteren : 3, VUI, II, 6 ff.
— bei Neuropteren: 3, VIII, II, 11.
— bei Hemipteren : 3, VIII, II, 9 f.
— bei Dipteren : 3, VIR, 11, 77 f.
— bei Lepidopteren : 3, VIII, U, 19 ff*.
— bei Coleopteren: 3, VIU, II, 11 ft*.
— bei Hymenopteren : ,3, VIII, U, 10 f.
— M. der Ameisengäste : 11, XXM, 41 ff'.
123 f.
— M. bei Vertebraten : 3, VIII, II, 78 ff.
136. 138 ff.
— bei Amphibien : 3, VIII, II, 78 f.
— bei Reptilien : 3, VIU, H, 79 f.
Miskin. Australische Tagfalter: 11, XXVII,
41.
Mittelmeer. Beziehung zum Ozean : 1, 47 ff.
— Meerenge von Gibraltar: I, 48.
■ — Temperaturreihen : I, 47.
Metschnikort' — Nucleolas.
Mittelraeer. Einfluss der Temperatur auf
die pelagische Fauna: I, ,54.
Moebius, C. Rhizopoda: 4, XII, 68. 72.
— CyttarocyUs: 8, XX, 60.
— Sarsia: 7, XIX, 10.
— Ctenophoren : 8, XX, 18.
Mojsisowicz. Lnmbricus: 7, XVIII, 149.
Molin. Distomnra: 6, XVI, 209.
Moniez, R. Distomum : 6, XVI, 32.
— Copepoda : 4, XI, 7 u. ö. ; 5, XV, 46 u. ö.
— Hydrachnida: 9, XXII, 21 ff'.
Monticelli. Distomum, Hautschicht : 6,
XVI, 128 ff. 142. 145. 147. 152 ft'. u. ö.
Montrouzier. Tagfalter: ll.XXVH, 4. 27.
Moore, F. Papilionidae : 3, VUI, I, 21 ;
3, VIU, n, 98.
— Danais: 11, XXVU, 48.
Moquin-Tandon, A. Sinnesorgane der
Schnecken: 7, XVIU, 164.
Morgenstern. Zahnbildung: 6, XVU, 8.
125. 127.
Moseley, N. Auf- und Absteigen pelagi-
scher Tiere : I, 50.
Mräzek, A. Cyclops : 4, XI, 63 u. ü. ; 8,
XXI, 151. 154. 163.
— Harpacticidae : 5, XV, 9 u. ö.
— Diaptomus: 8, XXI, 53. 174.
Müller, Aug. Auge von Petromyzon : 4,
XUI, 2.
Müller, C. Trichosoma crassicanda: 1,
II, 47.
Muller, Fr. Mimicry: 3, VIII. II, 3.
— Lepidoptera, Duftorgane : 1.5, XXXVill,
1 u. ö.
— Papilio : 3, VIII, I, 79 f. 100.
— Nymphalinae: 3, VIII, II, 58 f.
Müller, H. Heterodera: 1, II, 10 f. 15.
— Auge von Petromyzon : 4, XIII, 2.
Müller, Joh. Auge von Myxine : 4, XIU, 48.
Müller, 0. F. Echinorhynchus : 2, VU,
I, 24. 36; 2, VII, II, 19. 70.
— Copepoden : 4, XI, 1 f. n. ö. ; 5, XV,
18 u. ö.; 8, XXI, 38.
— Hydrachniden: 9, XXII, 3.
Müller, W. Deutschlands Süss-
wass e r- Os t racod e n : 12, XXX*.
— Papilionidae: 3, VUI, I, 88. 100; 3,
VIII, II, 131 f.
— Auge von Myxine : 4, XIII, 48 f. 57 f.
Auge von Petromyzon : 4, XIU, 3 f.
25. 36 f. 47.
Murra}', J. Euphausia, Leuchtorgane : 7,
XIX, 197 f.
N.
Nährzellen im Ovarium von Tomopteris :
I, 21 ff*.
Nagel, W. A. A^ergleichend physio-
logische u. anatomischeUnter-
suchangen über denGeruchs-
u. Geschmackssinn n. ihreOr-
gane.mit einleitende n^B e t r a c h-
tungen aus der allgemeinen
Sinnesphysiologie: 7, XVUI*.
Natanson. Embryonalentwickelnng bei
Nematoden: 1, II, 37.
Nephridien. Echinorhynchus: 2, VII, 11,
46 f*. 88.
— Polygordius-Larve : 13, XXXIV, 33 ff*.
55 f.
— Ph.vlactolaemen:2,VI, 53f.; 10,XXUI,
20.
Nervensystem. Polygordins - Larve : 13,
XXXIV, 21 ff*. 57 ff*. 68 f.
— Phylactolaemata : 2, VI, 47 ff*. 66 f *.
— Entwickelnng bei Scolopendra: 13,
XXXIII, 104 ff*.
— N. V. Argyropelecus : 13 , XXXU *
(Handrick).
Nesselkapseln, Bildung: 10, XXHI, 81.
Netz, offenes, mit Zinkeimer : I, 5.
— Schliessnetz: I, 2. 3 ff*.
Neuman, C. Hydrachniden : 9, XXII, 19 f.
Newport, 6. Arthropodengehirn : 13,
XXXUI, 132
— Geruchssinn der Insekten : 7, XVUI,
84.
— Chilopoda : 3, IX, 23 ff". 36.
Nicolet. Boeckella: 8, XXI, 184.
— Cyclops: 8, XXI, 160.
Nitsche, H. Bryozoa, Längs- und Quer-
minskeln der Leibeswand : 2, VI, 28.
— Bryozoenlarven, Homologie : 10, XXIU,
85.
— Flustra: 2, VI, 126. 126 f.
— Phylactolaemata, Ausschlüpfen der
Larve: 2, VI, 118; Knospung: 2, VI,
17 f. 21 f. ; Doppelknospe : 2, VI, 19.
22; Lumen der .jungen Knospen: 2,
VI, 31 ; EntWickelung der Einzeltiere :
2, VI , 45 ff'. ; Funiculns : 2, VI, 66 ;
Statoblastenbildung : 2, VI, 68 f. 71.
76 ff
— Statoblasten von Plumatella : 2, M, 5.
— Zellformen des Ectoderms bei PInm. :
2, VI, 27.
Nitzsch. Echinorhynchus: 2, VU, I, 36;
2, VU, U, 20 f. 71.
Noack. Distomum: 6, XVI, 93 n. ö. 176.
191. 197 u. ö.
Nordmann. Leucochloridinm : 1, IV, 8.
Nordquist, 0. Centropagidae: 8, XXI,
27. 68 n. 0.
Norman, A. Ostracoda: 12, XXX, 8 n. ö.
Nncleolus, s. Ei.
Oberthür
Küssler.
27
0.
Oberthür, R. Paiiilionidae : 3, YlXl, I,
58. 72.
Ölirwall, Hj Geschmackssinn : 7, XVIII,
19 f. 23.
Oersted. Nereis arctica: 8, XX, 125.
Oka, A. Phylactolaemata, Excretions-
öffnnng: 10, XXUI, 20.
Oken. Lencochloridiam : 1, IV, 7.
— Säugetiere, Gebiss: 6, XVII, 1.
Orsini. Medusen ; 1, III, 6.
Ortniann, R. Schizojioden: 7, XIX, S. III.
— Boreomysis: 7, XIX, 186.
— Stylocheiron : 7, XIX, 144. 148 f*.
Ostronmoft', A. Bryozoenlarven: 10,
XXm, 84.
Ovogenesis, s. Eibildnng.
Owen. Säugetiere, Gebiss : 6, XVII, 1.
47. 50. 145.
Oberflächenfauna, s. Fauna.
Ocean. Einfluss der Temperatur auf die
pelagische Fauna : I, 54 f.
— Paciflscher 0., Tiefseefauna: I, 49.
Pabst, M. Sphingidae : 3, VIII, U, 74 f
Pagenstecher, A. DieLepidopteren-
faanades Bismarck- Archipels.
Mit Berücksichtigung der tier-
geograph. and biolog. Verhält-
nisse systematisch dargestellt.
Teil 1: Die Tagfalter: H, XXVII*.
Teil II: Die Nachtfalter: 12,
XXIX*.
Pagenstecher, H. A. Echinorhynchns: 2,
VII, I, 32. 38. 89 ; 2, VII, II, 2. 22 f.
73. 108. 118.
— Distomum: 6, XVI, 216.
— Tomopteris: I, 21.
Palumbo. Schliessnetz : I, 4. 46.
Pappenheim, P. Coelom bei Dolomedes :
13, XXXIII, 141.
Parapinealorgan von Argyropelecus : 13,
XXXII, 7*. 39*. 41*.
Parker, G. H. Facettenauge: 11, XXVIII,
18. 32. 40. 47.
— Schizopoden, Auge: 7, XIX, 217 n. ö.
Patten, W. Facettenauge: 7, XIX, 225.
— Lenchtorgane der Enphansien : 7, XIX,
199 n. ö. ; von Stylocheiron: I, 31-
Pavesi, P. Auf- u. Absteigen pelagischer
Süsswassertiere : I, 52.
— Fischerei mit dem Schliessnetz : I, 4.
Peckham, E. Mimicry: 3, VIII, H, 5.
Penard, E. Rhizopoda: 4, XII, 6. 9. 11-
24 u. 6.
Perris. Geruchssinn bei Käfern : 7, XVIII,
96.
Perty, M. Infusoria: 1, V, 2.
— Ptyxidium ovulum : 1, V, 65.
Petersen, von. Schliessnetz und photo-
graphischer Kipp-Apparat für Tiefsee-
versuche : I, 2. 4. 58 f.
— Tiefseefauna des Mittelmeeres: I, 49.
Pfeffer, G. Südgeorgische Ascidien; 12,
XXXI, 2.
Pfefi'er, W. Sensibilität der Pflanzen :
7, XVIII, 14.
— Bakterien: 7, XVm, 9.
Photographischer Kipp-Apparat nach
v. Petersen : I, 58 f*.
Phylogenie. Ph. des Zahnsystems der
Erinaceidae: 15, XXXVII* (Loche).
— Methodik der Stammesgeschichte : 15,
XXXVII, 1 s.
Pieper. Leucochloridium : 1, IV, 12.
Piersig, R. Deutschlands Hydracli-
niden: 9, XXII*.
Pinealorgan v. Arg-yropelecus : 13, XXXII,
37 ff*.
Pintner. Trematodes: 6, XVI, 203. 219.
232.
Pizon, A. Molgala : 12, XXXI, 123 f.
Plate, L. Geruchsorgan der Schnecken :
7, XVIII, 166.
Plateau. Geruchssinn : 7, XVIII, 45.
— Chilopoda: 3, IX, 9. 16.
— Taster der Insekten: 7, XVIII, 81 ff.
Poggenpol, M, J. Cyclops : 4, XI, 62.
64 n. ö.
— Diaptomus: 8, XXI, 61.
Poirier. Trematodes : 6, XVI, 173. 175. 198.
Polejaetf. Spongia : 10, XXIV, I, 4; 10,
XXIV, II, 26.
Poppe, S. A. Copepoda: 4, XI, 8 f. n. ö.;
5, XV, 37 n. ö. ; 8, XXI, 48 f. 64 u. o.
— Diaptomus: 8, XXI, 172.
Ponchet. Zahnbildung : 6, XVII, 6 ff. 44.
83. 108 f. 115.
Poulton, E. B. Mimicry: 3, VIII, II,
133 f. 139.
— Myrmecobius, Gebiss: 6, XVII, 89.
Pratz, E. Copepoden Deutschlands: 4,
XI, 7. 179 ff.
Prenant. Trematodes: 6, XVI, 242.
Protz, A. Hydrachniden : 9, XXII, 29 f.
Prouho, H. Alcyonidinm duplex : 10,
XXIII, 74 f.
— Phylactolaemata, Gastrulation : 10,
XXIII, 77 fl.
— Bryozoenlarven, Homologie : 10, XXIII,
84.
— Chemischer Sinn von Asterias: 7,
XVIII, 175 tt'.
Psychologie. Ameisen; 11, XXA'I* fWas-
mann).
Putnam, F. W. Ange von Typhlichthys:
4, XIII, 60 ff.
R.
Rajewski. Polygordins-Larve: 13, XXXIV,
9 f. 29.
Ramdühr. Leucochloridium: 1, IV, 6 f.
Ranke, J. tjbergang.ssinnesorgane: 7,
XVIII, 27. 30 f. 38 f.
— Gronländerschädel : 8, XX, 95 ff.
Rathke, H. Isopoda: 3, X, 25. 36 ff.
— Auge von Petromyzon: 4, XIII, 1.
Rawitz, B. Wechselsinnesorgane : 7,XVIII,
25. 31.
— Hautsinnesorgane der Mollusken: 7,
XVIII, 170.
Reakirt. Sericinus: 3, VIII, I, 106.
Reaumur. Statoblasten der Phylacto-
laemen; 2, VI, 68.
Regeneration. Succinea amphibia: 1,
IV, 14.
Redtenbacher, J. Flügelgeäder bei In-
sekten: 3, VIII, I, 3 ff.
Rehberg, H. Copepoden Deutschlands :
4, XI, 7 f. u. ö.; 5, XV, 31 u. ö. ; 8,
XXI, 39. 80 u. ü.
Reichenbach, s. Stromer von R.
Reinhard , W. Phylactolaemata , Sper-
matogenesis : 10, XXIII, 6 tt'; Eier, 2,
VI, 115; 10, XXm, 17 f. 21 ; Oöcium:
10, -XXm, 22; Embryonalentwicke-
lung: 2, VI, 116 ff'.; 10, XXIII, 49. 52;
Ausschlüpfen der Larve : 10, XXUI, 6 1 ;
Statoblastenbildung: 2, VI, 68. 71. 77.
— Cristatella: 2, VI, 44.
— Säugetiere, Gebiss: 6, XVII, 45. 60.
67. 109 ff.
Reuter, 0. M. Mimicry: 3, VIII, II 9 f.
Ribbe, C. Tropische Schmetterlinge : 12,
XXIX, 1.
— Tagfalter: 11, XXVU, 6. 10 f. n. o.
Richard, J. Copepoda : 4, XI, 17 u. ö. ;
5, XV, 30 u. ö.; 8, XXI, 20 u. ö.
Richtungskörper. Bildung derselben bei
Asellus aquaticus : 3, X, 21 fi'*.
Ridley. Spongia: 10, XXIV, I, 4. 47 n. ö.;
10, XXIV, II, 15.
Riechen, s Sinnesorgane.
Riley. Papüio : 3, Vm, I, 80.
Rink. Grönländer: 8, XX, 99.
Rose, C. Zahnbildung : 6, XVII, 7 ff. 26.
84. 100 f. 109. 117. 125 ff. 140.
Roesel von Rosenhof, A. J. Statoblasten:
2, VI, 68.
— Hydrachniden: 9, XXII, 1 f.
Rössler, A. Mimicry: 3, VIII, II, 21.
28
Rohde
Senion.
Rohde, E. Sabcnticula der Nematoden:
2, VII, I, 28. 54.
Roseiiberg, E. Gebiss : 15, XXXVII, 44.
Rosenstadt. Asellus aqnaticus: 3, X, 17.
20.
Roussean. Erinaceus, Gebiss: (j, XVII,
11.
Rothschild, ^Y. von. Tagfalter : 11, XXVII,
17. 19 f. n. o.
Rudolphi, C. A. LeacochbMidium: 1, IV, 7.
— Eühinorhynchus : 2, VII, I, 24. 33. 36.
58 i 2, Vn, II, 20. 71.
Rübsaamen, E. H. Grönländische
Jlycetophiliden, Sei ariden,
CecidomyiJen, Psy lüden,
Aphiden u. Gallen: 8, XX, 103 ff*.
Ruland, F. Fähler der Käfer: 7, XVIU,
92 ff.
— Taster von Dytiscus: 7, XVIII, 75.
— Fühler der Hymenoiiteren: 7, XVIU,
99 ff.
Rzewuski. Echinorhynchus : 2, VII, I, 57.
s.
Säfftigen, A. Echinorhynchus: 2, VII, I,
3, 21 ff. 25. 32. 33. 40 n. ö.; 2, Vü,
II, 5. 7. 27. 41. 44. 48 ff. u. ö,
— Nervensystem der Phylactolaemen: 2,
VI, 49. 57.
Sahlertz. Säugetiere, Gebiss : 6, XVII,
11 f. 67 ft'.
Saint R6my, 6. Gehirn der Arthropoden:
13, XXXIU, 129. 140 u. ö.
Salensky, W. Echinorhynchus: 2, VII, I,
21. 60.
— Nervensystem d. Pilidium: 13, XXXIV,
25. 37.
Salvin. Tagfalter: 11, XXVII, 4 f. u. ö.
— Papilio: 3, VIII, I, 77. 81.
Samassa, P. Cladoceren-Ange: 11,XXVLII,
8. 16. 18 f. u. ö.
Samenbildung, s. Spermatogenesis.
Sarasin, E. Vordringen des Lichtes im
Wasser : I, 59.
Sarasin, P. u. F. Angc von Ichthyophis:
4, XIII, 101.
Sars, 6. 0. Copepoda: 4, XI, 28 u. ö.;
5, XV, 39 u. o.; 8, XXI, 24. 37 u. ö.
— Asellus aquaticas: 3, X, 11. 19.
— Schizopoden-Auge : 7, XIX, 213 u. ö.
— Gnathophausia: 7, XIX, 153.
— Mysis: 7, XIX, 155.
— Nematoscelis: I, 30. 56.
— Styloeheiron : I, 30 f. 56; 7, XIX,
142. 144 u. ö.
— Lenchtorgane der Euphausien : 7, XIX,
198. 202 u. ü.
Sars, M. Knospende Medusen: 7, XIX,
3. 11 tt'.
— Beroe: 8, XX, 20.
Schacht, H. Heterodera: 1, II, 8 f. 15.
Schädel von Argyropelecus : 13, XXXII,
3 ff*.
— 3 Grönländerschädel : 8, XX, 84 ff*.
(Sommer).
Schatz, E. Lepidoptera, FlSgelgeäder:
3, VIII, I, 3 ff. 71.
— Tagfalter: 11, XXVII, 2. 13 f. u. ö.
— Papilio: 3, VIU, I, 2.
— Luehdoriia: 3, VIII, I, 109.
Schaudinn, F. Rhizopoda : 4, XII, 151.
Schauinsland, H. Distomum: 6,XVI, 17, 47;
Eier von D.: 1, IV, 39. 41.
Scheitelplatte der Polygordius-Larve ; 13,
XXXIV, 22 f*. 57 ff*.
Schewiakoff, V\'. Beiträge zur
Kenntnis der bolotrichen Cili-
aten; 1, V*.
— Verbreitung der Protozoen: 4, XII,
152 ff.
Schiemenz, P. Pteropoden und Hetero-
poden der Tiefsee : I, 35 f.
— Apis, hrüsen : 3. I.'C, 3.
Schilde, J. Mimicry: 3, VIII, II, 127 ff.
Schizocoel bei Arthiopoden: 13, XXXIII,
92 ff*.
Schlampp, K. W. Auge von Proteus: 4,
XIII, 71 f. 76 n. ü.
Schliessnetz: I, 2. 3 ff*.
Schlosser, M. Erinaceidae, Gebiss: 15,
XXXVII, 24; 6, XVII, 12.
Schmankewitsch, W. C'yclops : 8, XXI,
161 f.
Schmarda. Hirudo ceylonica: 7, XVIII,
146.
Schmecken, s. Sinnesorgane.
Schmeil, 0. Deutschlands frei-
lebende Süsswasser-Copepoden.
Teill: Cyclopidae: 4, XI*. Teil 2:
Harpacticidae: 6, XV*. Teil 3:
Centropagidae: 8, XXI*.
Schmidt, A. Cystenbildung bei Nema-
toden: 1, n, 47.
— Heterodera : 1, II, 9 f.
Sohmidtlein, F. Listen über Erschei-
nungszeit von Tieren des Mittelmeeres:
I, 50.
Schneider, A. System der Nematoden: 1,
II, 18.
— Echinorhynchus: 2, VII, I, 1. 22. 25.
27. 39. 43 Ö'. 56 u. ö. ; 2, TU, II, 3.
9. 12. 24. 48 u. ü.
Schneider, R. Cyclops: 4, XI, 165.
— Canthocamptus: 5, XV, 32.
Schöbl. Oniscidae : 3, X, 13 ö'. 33.
Schuberg, A. Verschiebung des Mundes
bei Infusorien; 1, V, 34.
— Urocentrum: 1, V, 53.
— Distomum: 6, XVI, 251.
Schulthess. Echinorhynchus : 2, VII, I,
57.
Schnitze, M. Auge von Petromyzon : 4,
XIII, 2.
Schnitze, 0. Gefässe der Retina : 5, XIV,
178.
Schulze, F. E. Rhizopoda : 4, XII, 49 8'.
60. 72 u. ö.
— Schwammnadeln: 7, XIX, 74.
— Sarsia: 7, XIX, 10.
Schumann, E. Leucochloridiam: 1, IV,
12.
Schutzfärbung und schützende Ähnlich-
keit: 3, VIII, II, 150 ff*.
Schwalbe, G. Zahnbildnng : 6, XVII, 136.
139 n. ö.
— Geschmackssinn der Fische : 7, XVIII,
191.
Schwarze. Trematodes: 6, XVI, 151. 179.
191. 197 u. ö.
— Distomum: 6, XVI, 90 u. ö. ; 1, IV,
52 f. 56 f. 59 f.
— Cercarien : 1, IV, 16. 27.
Schwebvermügen pelagischer C'rustaceen:
7, XIX, 100 ff*.
Schwink. Säugetiere, Gebiss: 6, XVII,
12. 16. 56.
Scott, "W. B. Insectivora, Gebiss: 15,
XXXVII, 41.
Scudder, S. H. PapiUo : 3, VIII, I, 80. 92.
Secret, belebtes: 10, XXUI, 58 f. 81 f.
Sedgwick, A. Peripatus : 3, IX, 8. 35 ;
Drsegmenthühle von P.: 13,XXXIII,89;
jEktodermal hump" bei P. : 13,
XXXIII, 159; EntWickelung der Geni-
talien bei P.: 13, XXXIII, 185 ff.
Seeliger, 0. Comatula: 7, XIX, 60. 67.
— Gehäuse von Oikopleura: 8, XX, 29.
Segmentierung. Arthropoda: 13, XXXIII,
59 ff.
Sehorgane, s. Augen.
Seitenlinie. Seitenorgansystem, s. Sinnes-
organe.
Seitz, A. Mimicry: 3, VIII, II, 6. 75.
83 u. ö.
— Precis Iphita: 3, VIII, II, 153.
Selenka, E. Kalkkorper von Cucumaria:
7, XIX, 66
Seligo, A. Copepoden Deutschlands: 4,
XI, 13 u. ü.; 8, XXI, 71.
Semon, R. Auricularien : 7, XIX, 58 ff.
— Kalkkörper der Echinodermenlarven :
7, XIX, 66 f.
— Genealogie der Dipnoer: 15,XXXA1I,2.
Semiicr — Trcviranus.
29
Semper, C. Mimicry: 3, VIII, II, 7. 78.
— Euphausia, Leuchtorgane : 7, XIX, 197.
— Ange von Proteus: 4, XIII, 69.
— Auge von Talpa: 5, XIV, 13.
Semper, G. Anstralische Tagfalter: 11,
XXVn, 48.
SiebolJ, C. Th. von. Trematodes: 6,
XVI, 238.
— Leucochloridinm : 1, IV, 8 f. 12.
— Acanthocephalen : 2, VU, I, 20. 24.
33. 38. 89. 119; 2, VII, II, 1 f. 6.
22. 72. 100. 107. 117.
— Süsswasserbryozoen : 2, VI, 2. 3 f.
— Plnmatella: 10, XXIU, 16.
— Diaptomns: 8, XXI, 28.
— Oniscidae: 10, XXV, 9.
— Apis, Drüsen : 3, IX, 3.
Sigsbee, C. D. Schliessnetz : I, 3.
Simroth, H. Chemischer Sinn der Mol-
lusken: 7, XVni, 160 f. 164 11-.
Sinnesorgane. Phylogenese spezifischer
S. : 7, XVIII, 1 ff.
— Echinodermata : 7, XVIII, 175 ff.
— Vermes: 7, XVIU, 143 ff.
— Crustacea: 7, XVIÜ, 133 ff*.
— Araneida: 7, XVIH, 132.
— Myriopoda: 7, XVIII, 132.
— Insecta: 7, XVIII, 67 ff*. 72 ff*.
— Mollusca : 7, XVffl, 1.55 ff'.
— Amphioxas: 7, XVIII, 192.
— Geruchs- und Geschmackssinn u. ihre
Organe: 7, XVIII* (Nagel).
— Riechen im Wasser : 7, XVIII, 49 ff.
— Geruch und Geschmack der Coelen-
teraten : 7, XVIU, 180 ff.
— Geschmacksorgane der Insekten : 7,
XVIII, 124 ff*.
— Geruchssinn der Ameisen; 11, XXVI,
10 ff. 19 ff. u. ö.
— Tastsinn der Ameisen: 11, XXVI,
49*.
— Geruch u. Geschmack der Fische und
Amphibien : 7, XVIII, 183 ff.
— Gehörorgan von Argyropelecus: 13,
XXXII, 50 f*.
— Hantsinnesorgane von Argyropelecus :
13, XXXir, 41 ff*.
— Seitenlinie der Fische n. Amphibien :
7, XVIII, 191 f.
r- Seitenorgansj'stem von Argyropelecus:
13, XXXII, 41 ff*.
— Siehe auch Augen.
Skelet von Argyropelecus: 13, XXXII,
3 ff*.
Slniter, C. P. Ascidien : 12, XXXI, 2 f. 24.
Smith, F. Mimicry: 3, VIII, II, 78.
Smith, H. G. Tagfalter: 11, XXVII, 22 f.
36 u. ö.
SoUas. Spongia: 10, XXIV, I, 4. 7. 11 u. ii.;
10, XXIV, II, 6.
Sommer. Distomum: 6, XVI, 174. 197.
Sommer, W. Drei Grönländer-
schädel: 8, XX, 84 ff'*.
Sonsino. Distomum: 6, XVI, 111. 196.
Sostaric, D. Cyclops: 4, XI, 40 n. ö.
— Harpacticidae: 5, XV, 20.
Sowinsky, B. Gentropagidae : 8, XXI,
21. 37 u ö.
— Cyclops: 8, XXI, 164.
Spence. Mimicry: 3, VIII, II, 1.
Spengel, J. W. Polygordins-Larve : 13,
XXXIV, 37.
— Chemischer Sinn der Mollusken: 7,
XVIII, 155.
Spermatogenesis. Distomum macrostomum :
1, IV, 36 f*
— Heterodera Schachtii: 1, II, 23 f*.
— Echinorhynchus : 2, VII, II, 30 ff*.
— Plumatella : 10, XXIII, 3 ff*.
Spinalnerven von Argyropelecus: 13,
XXXII, 27 ff*.
Spuler, A. Papilionidae : 3, VIII, II,
156 f.
Stahl. Aethalium septicum : 7, XVIII, 9.
Staudinger. Mimicry: 3, VIII, U, 89.
129 f.
— PapiUonidae : 3, VIII, I, 2. 52. .55. 76.
Steenstrup, J. Leucochloridium : 1, IV,
8. 44 f.
Stein, F. Infusoria: 1, V, 2 f.
— Colpidium: 1, V, 44.
— Cyclidium: 1, V, 62.
— Cyrtosomum: 1, V, 41.
— Glaucoma: 1, V, 35.
— Holophrya discolor: 1, V, 12.
— Lembadion: 1, V, 57.
— Nassula: 1, V, 28. 31.
— Pleuronema: 1, V, 60.
— Urocentrum : 1, V, 54.
Steiner, J. Geruchssinn der Haifische:
7, XVIII, 190.
Stiles, Gh. W. Echinorhynchus: 2, VII,
11, 139 f.
Stoller, J. H. On the organs of
respiration of t he 0 ni scidae ,
10, XXV*.
Stossich. Distomum: 6, XVI, 178 218.
Strahl. Decapoden, Antennen: 7, XIX,
118.
Ströse. Echinorhynchus : 2, VII, I, 57.
Stokes, A. Balantizoon agile: 1, V, 9
— Urotricha platystoma : 1, V, 8.
Stromer von Reichenbach, E. Die
Wirbel d er Land-Raubtiere, ihre
Morphologie und systemat. Be-
deutung: 15, XXXVI*.
Strubel], A. Untersuchungen über
den Bau und die Entwickelung
des Rübennematoden Hetero-
dera Schachtii Schmidt: 1, 11*.
Stud er, Th. Tiefsee-Siphonophoren : 1, 1 . 45.
— Cyclops: 8, XXI, 162.
Symbiose. Zoochlorellen u. Infusorien :
1, V, 40.
Symes, D. Mimicry ; 3, VIII, 11, 132 f.
.Sympathicus von Argyropelecus: 13.
XXXII, 32 ff*.
Szczawinska. Facettenauge: 7, XIX, 232f.
Tastsinn der Ameisen: 11, XXVI, 49*.
Tauber. Säugetiere, Gebiss: 6, XVII,
11 f. 34. 46. 60 f. u. ö.
Tellkampf, Th. G. Auge von Typhlich-
tbys: 4, XIII, 59.
Temperatur, Einfluss auf die pelagische
Fauna : I, 54.
Templeton. Cyclops; 8, XXI, 160.
Thallwitz, J. Distomum microstomum:
3, VIII, II, 149.
— Entomostraken : 4, XI, 13.
— Diaptomns : 8, XXI, 61.
Theobald, W. Mimicry: 3, VIII, ü, 79.
Thiele, J. Studien über pazifische
Spongien: 10, XXIV*.
Thieme, 0. Mimicry : 3, VIII, U, 13 ff. 131.
Thomas. MarsnpiaUa, Gebiss: 6, XVII,
83 f. 89. 105. 108.
Thomson, G. M. Cyclops : 8, XXI, 156 f.
— Guernea: 8, XXI, 185.
Thomson, Wyville. Untere Begrenzung
der pelagischen Flora : I, 60.
Thorndike, E L. Psychologie der Tiere:
11, XXVI, 92.
Tiefseefauna: I* (Chun).
Tömösväry, E. Sinnesorgane bei Myriopo-
den: 13, XXXIU, 118.
— Geophilidae: 3, IX, 18 f.
Tömösvary'sches Organ. Entwickelung,
Bedeutung; 13, XXXUI, 118 ff*. 122 ff.
Tomes-HoUänder. Zahnbildung: 6, XVII,
8. 15. 17. 45.
Topsent. Spongia ; 10, XXIV, I, 18 f. 37.
u. ö.; 10, XXIV, II, 13 u. ö.
Tracheen. Entwickelung bei Scolopendra:
13, XXXm, 103 f*.
Trembley, A. Statoblasten der Phylacto-
laemen; 2, VI, 68. 89.
Treub. Heterodera javanica ; 1, II, 11.
Treutier, F. A. Echinorhynchus; 2, VII, I,
20. 37.
Treviranus. Oniscidae : 10, XXV, 7. 15. 43.
— Hydrachniden; 9, XXII, 5.
30
Trimen — Woodward.
Trimen, R. Mimicry : 3, VIII, II, 3. n. ü.
117.
— Papilionidae: 3, VIII, I, 69 f.
Trochophora-Studien: 13, XXXIV* (Wol-
tereck).
Trouessart, E. Bdella: 8, XX, 79 f.
u.
Ucke. Auge von Petromyzon : 4, XIII, 5 f.
Uljanin, W. N. Cyclops: 4, XI, 42 n. ö. ;
8, XXI, 157.
— Canthouamptus: 5, XV, 34.
— Diaptomus; 8, XXI, 39. 61.
Ussow. M. Argyropelecus, Lenclitorgane :
13, XXXU, 1. 53. 55.
Vallentin, R. Nyctyphaiies, Leuchtorgane:
7, XIX, 199. 203 u. ü.
Vanhöffen, E. Auftrieb im Umanak-
Fjord: 8, XX, 37.
— Unters nchnngen über semae-
ostome u. rhizostome Med u sen:
1, III*
— Untersuchungen über Anatomie
und Entwicklungsgesch. von
Arachnaetis albida Sars: 8,
XX, 3 fl'*.
— Cyttarocylis : 8, XX, 62.
— Sarsia: 7, XIX, 6. 10.
— Die grönländischen Cteno-
phoren: 8, XX, 15 «.
— Oikopleura: 8, XX, 31.
Vävra, W. Ortracoda: 12, XXX, 8 u. o
Vayssiöre, A. Genitalien van Scolopendra:
13, XXXIII, 189.
Vejdovsky, F. Tomopteris: I, 19 fl'.
— Lumbricus: 7, XVIII, 149.
Veiten, C. Geruchssinn der Palmonaten:
7, XVIII, 164.
Verhoeff, C. Maxillen der Arthropoden :
1.3, XXXUI, 6.5.
— Ananiorphose der Scolopendriden : 13,
XXXIII, 70 f.
Vernet, H. Cyclops : 4, XI, 154 u. o.
Verworn, M. Schwimmplättchen der Cteno-
phoren: 7, XVHI, 12.
— Magen der Phylactolaemen: 2, VI, 68.
— Excretionsorgan bei Phyl. : 2, VI, 53.
— Funiculus der Phyl.: 2, VI, 67.
— Statoblasten ; 2, VI, 69. 75 S. 99.
— Cristatella, Gleitmembran: 2, VI, 28.
ViaDanes, H. Arthropodengehirn ; 13,
XXXni, 129. 140 u. ö.
Vigelius, W. J. Bugula: 10, XXIII, 81.
Viguier, C. Tomopteris: I, l'j.
Villot, J[. A. Echinorhynchus: 2, VU, I,
37; 2, VII, 11, 135.
Virchow, R. Grönländerschädel: 8, XX,
95ft'.
Voeltzkow, A. Aspidogaster: 6, XVI,
212 f.
Vogt, C. Arachnactis: 8, XX, 3 u. ü.
— Physophora : I, 15.
— BoHna: 8, XX, 18.
— Dipurena: 7, XIX, 6 ff.
— Leucochloridium: 1, IV, 8.
— Canthocaniptus : 5, XV, 20 f.
— Chilopoda: 3, IX, 17. 24. 33.
Voigt, W. Branchiobdella: 10, XXIII,
10.
Voll, A. Gefässe der Retina: 5, XIV,
178.
Vom Rath, 0. Copepoda: 4, XI, 34.
— Lepaden: 7, XIX, 92.
— Geschmackssinn der Dekapoden: 7,
XVIII, 134. 136.
— Fühler der Käfer : 7, XVIII, 92 f.
— Fühler d. Lepidopteren : 7, XVIII,
109.
Vosseier, J. Copepoden Deutschlands:
4, XI, 9 u. ü ; 5, XV, 10 u. u,; 8, XXI,
16. 19 u. ö.
— Begattung der Copepoden: 7, XVIU,
141.
Vosmaer. Spongia: 10, XXIV, I, 23.
w.
Wagener, G. Distomum: 5, XVI, 244;
D. tereticolle: 1, IV, 42.
— Leucochloridium: 1, IV, 9.
— Heterodera: 1, II, 9.
— Acanthocephalen : 2, VII, I, 24. 33. 37.
89; 2, VU, II, 72. 107 f. 117 f.
W^agner, M. Mimicry: 3, VIII, II, 131.
Wagner, N. Porcellio: 10, XXV, 10.
Waldeyer, W. Zahnbildung: 6, XVII, 7 f.
17.
Waldschmidt. Auge von Siphonops : 4,
XIII, 101. 105.
Wallace, A. ß. Mimicry: 3, VIII, II,
2 f. 20 u. ö. 80 ff. 82 ff'. 98. 101. 117
u. ü.
— Austromalayische Lepidopterenfauna :
11, XXVII, 9 f.
— Papilionidae: 3, VIII, I, 21 f. 42 f.
Walter. Trematodes: 6, XVI, 118. 124 f.
186 u. ö.
— Cyclops: 4, XI, 52.
Wasmann, E. Taster der Insekten: 7,
XVIII, 82.
— DiepsychischenFähigkeiten
I der Ameisen: 11, XXVI*.
Watson. Hesperidae: 11, XXVU, 128.
130.
Weber. Geruch: 7, XVIU, 49.
— Trichoniseidae : 3, X, 2.
Wedl. Echinorhynchus: 2, VII, I, 36.
Weinland, D. F. Echinorhynchus: 2, VII,
I, 37.
Weismann, A. Knospenbildung: 7, XIX,
26 ff.
— Auf- und Absteigen pelagischer .Süss-
wassertiere: I, 52 f.
— Cladoceren-Auge: 11, XXVIII, 15 f.
32. 33 u. ö.
— Daphniden, Brutpflege: 3, X, 41.
— Lepidoptera,ruftorgane: 15,XXX"V1II,
1. 5.
Welcker. Schädelmessung: 8, XX, 98.
Werner. Mimicry: 3, VIU, II, 80.
Westrumb, A. H. L. Echinorhynchus : 2,
VII, I, 20. 24. 33. 36. 58. 61. 88. 119.
123; 2, VU, II, 21. 107.
Westwüod. Papilio : 3, VIU, I, 74 f.
Wheeler, W. M. Enterocölie bei Insekten:
13, XXXUI, 216.
Wiedersheim, R. Auge von Myxine: 4,
XIII, 49; von Petromyzon: 4. XIII, 5 ;
von Siphonops: 4, XIII, 101. 103;
von Proteus: 4, XIII, 69 f.
Wiegraann. Leucochloridium: 1, IV, 7 f.
Willemoes-Suhm, R. von. Lepas : 7, XIX,
80 ff. u. ü.
Willey, A. Dorsalorgan der Insekten : 13,
XXXUI, 159 ü'.
Wimperzellen, s. Cilien.
Winge, H, Säugetiere, Gebiss: 6, XVII.
34. 60. 83. 89. 93.
— Soricidae, Gebiss: 15, XXX^^I, 30.
Winnertz. Sciarinae : 8, XX, 107.
Winton, W. E. de. Erinaceidae : 15, XXXVII,
18. 53.
Winterknospen, s. Paludicella.
Wirbel der Landraubtiere: 16, XXXVI*
(Stromer von Reichenbach).
— W. fossiler Raubtiere: 15, XXXVI,
238 ff*.
— Wirbelsäule von Argyropelecus: 13,
XXXU, 6.
Wolff. Geruchssinn der Biene : 7, XVIU,
61.
Woltereck,R.Trochophora-Studien,
I. Über die Histologie der Larve
und dieEntstehung des Annelids
bei den Polygordius- Arten
der Nordsee: 13, XXXIV*.
Wood-Mason, J. Mimicry: 3, VIII, U, 82.
— Papilionidae: 3, VIU, I, 52 f.
Woodward, M. F. Sängetiere, Gebiss: 6,
XVU, 84. 98 ff. 103. 139.
WoodwarJ
Zoja.
31
Woodwaril, M. F. ErinaceiJae, Gebiss:
15, XXXVII, 11. 12 fl'. n. ü
Wright, R. Trematodes: 6, XVI, 136. 171.
203.
Wrzesniowski, A. Infusoria; I, V, 2.
— CinetocUilum: 1, V, 49.
— Dileptus: 1, V, 24.
— Lionotus: 1, V, 22.
Wundt, W. Psychologie der Zelle : 7, XVIII,
8. 8.
— "Wechselsinnesorgane : 7, XVIII, 28.
— Spezitische Sinnesorgane: 7, XVIII,
15 f.
Wyman, J. Auge von Typhlichthys : 4,
Xm, 59 ff.
Yang. Chilopoda: 3, IX, 17. 24. 33.
z.
Zacharias, (). Lcptodora: 11, XXVIII,
54.
— Copepoden Deutsclüands : 4, XI, 12
u. ö. ; 8, XXI, 64 u. ö.
Zaddach. Plumatella : 2, VI, 2. 3.
Zahn.'iystem der Sängetiere. Ontogenie;
6, XVII* (Lache).
— Phylogenie, 1. Erinaceidae: 15,
XXXVII* (Leche).
— Siehe auch Gebiss.
Zeder, J. G. H. Acanthocephalen : 2, VII,
I, 20. 24. 68. 88; 2, VII, 11, 20.
Zeller, E. Lencochloridium : 1, IV, 9. 12.
15; 6, XVI, 236.
— Auge von Proteus: 4, XIII, 71.
Zenlcer, J. C. Echinorhynchns: 2, VII, I, 1.
Ziegler, H. E. Trematodes: fi, XVI, 112.
116. 158. 179. 191. 200 u. ö.
— Cercarien: 1, IV, 16.
— Gasterostomum : 1, IV, 60.
— Psychologie der Ameisen: 11, XXVI,
3. 78 fl'.
Ziehen, Th. Spezifische Sinnesorgane : 7,
XVIII, 16.
Zirbel, s. Epiphysis cerebri.
Zittel, K. A. Myrmecobins, Gebiss: 15,
XXXVII, 36.
Zograf, N. von. Chilopoda: 3, IX, 9, 16. 24.
— Geophilus : 13, XXXIII, 18. 65. 123 u. ö.
Zschokke F. Distomum: 6, XVI, 6. 21.
34. 172 f. 197.
— Cyclops : 4, XI, 45.
Zoja, R. Hydra, chemischer Sinn : 7, XVIII.
182.
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